Was kommt, wenn Familie geht? - LEBE 118
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In caso di mancato recapito si restituisca al mittente che si impegna a pagare la relativa tassa Poste Italiane S.p.A. - Spedizione in abbonamento postale - D.L. 353/2003 (conv. in L. 27/02/2004 n. 46) art. 1, comma 2 e 3 - DCB Bolzano
Zeitschrift der BEWEGUNG FÜR DAS LEBEN - Südtirol
www.bewegung-fuer-das-leben.com
Ausgabe 117 • 39012 Meran • Winkelweg 10 • Tel./Fax 0473 237 338 • bfl@aruba.it
»Was kommt,
wenn Familie geht?«
März-Mai 2014
Infobox
Woche des Lebens
Samstag, 17. Mai 2014 Gebetsvigil in Meran
Sonntag, 18. Mai 2014
Verleihung „Preis des Lebens” und Prämierung Kalender-
Quiz 2013, anschließend Familienfeschtl im Park
Vortragsreihe 2014 mit birgit kelle
Dienstag, 20. Mai in Algund, P. Thalguter-Haus,
Hans Gamper-Platz, 3
Mittwoch, 21. Mai in Bozen, Pastoralzentrum, Domplatz
Beginn jeweils um 20.00 Uhr
SA, 24. mai 2014 Gebetsnacht im Bozner dom
Rosenkranz um 17.00 Uhr in der Probsteikapelle
(Radioübertragung auf RGW), Vorabendmesse
um 18.00 Uhr im Dom, gestaltete Gebetsstunden
von 19.00 Uhr bis 23.00 Uhr,
23.00 Uhr Abschlussmesse mit P. Basilius Schlögl, OT
Veranstaltungen
im Haus des Lebens
Betreute Spielgruppe
Beginn Mitte September 2014
Montags und Donnerstags von 9.00 bis 11.30 Uhr
Ehevorbereitung
Freitag, 26. bis Sonntag, 28. September 2014
Gesprächsrunden für Frauen
Mittwoch, 15. Oktober 2014 Impulsreferat und
Erfahrungsaustausch, Beginn, um 9.15 Uhr bis 11.00 Uhr
Kalenderfotos 2015 !
Haben Sie ein oder mehrere schöne Kinderfotos
von Ihren Kindern, Enkelkindern, Nichten oder Neffen?
Dann senden Sie uns diese doch zu!
An: bewegung für das Leben - Südtirol,
Winkelweg 10, 39012 Meran
oder an die E-mail Adresse: lebe@aruba.it
Bitte Absender nicht vergessen!
Einsendeschluss ist der 10. Oktober 2014
Die Macht des Gebetes
Jedes Kind, auch ein ungeborenes,
ist einmalig und hat ein Recht auf Leben!
Auch dein Gebet ist wichtig.
Gebetsvigilien:
Jeden 3. Samstag im Monat
Ungerade Monate: Meran, gerade Monate: Bozen
Samstag, 17. Mai in Meran - 14.30 Uhr
(Barmherzige Schwestern - Gratsch)
Samstag, 21. Juni in Bozen
(Pio X° - Reschenstraße)
Samstag, 19. Juli in Meran - 14.30 Uhr
(Barmherzige Schwestern - Gratsch)
Samstag, 16. August in Bozen - 14.30 Uhr
(Pio X° - Reschenstraße)
Samstag, 20. September in Meran - 14.30 Uhr
(Barmherzige Schwestern - Gratsch)
Jeweiliger Ablauf: Hl. Messe, Aussetzung,
Prozession vor das jeweilige Krankenhaus,
Rückkehr und Eucharistischer Segen.
Gebetsstunde für das Leben:
Meran: jeden Di, 14.30 - 15.30 Uhr in der Krankenhauskapelle
Den Müttern
alles Gute
und Liebe
zum Muttertag!
wünscht das LEBE-Team
Wir gratulieren dem Zentralkreis-Mitglied
Karen Adang Truyens und ihrem
Mann Walter ganz herzlich zur Geburt
ihres zweiten Kindes David und
wünschen der Familie, auch Töchterchen
Emily, alles Gute und viel Freude!!
Editorial
Inhalt
Liebe Leserinnen und Leser,
liebe Freunde für das Leben,
wir haben uns in dieser Ausgabe von LEBE dem Thema „Familie“ verschrieben.
Wir möchten durch Tatsachenberichte und Lebenszeugnisse auf das
Thema Familie eingehen.
Wenn wir uns zurück erinnern an unsere Eltern, Großeltern, dann haben wir
das Bild von Mutter, Vater, Kinder vor Augen. Dieses idyllische Bild versuchen
heute verschiedene Ideologien, allen voran die Homolobbyisten zu zerstören.
Es geht schon soweit, wie ein Beispiel aus Baden Würtenberg zeigt, wo
die Lehrer-Gewerkschaft über ihren Landesverband einen Vorschlag für den
Lehrplan verfasst mit dem Titel „Lesbische und schwule Lebensweisen, ein
Thema für die Schulen“. Mit dieser Unterlage sollte an die Schüler herangetreten
werden, unter anderem auch mit einem Fragebogen, der sie davon
überzeugen sollte, dass Heterosexualität abnormal ist, dass eine Beziehung
zwischen Mann und Frau aufgrund der Unterschiedlichkeit nicht funktionieren
kann. Man geht sogar soweit, dass die Kinder darüber nachdenken
sollten, sich einer Elektroschocktherapie zu unterziehen, um dieses falsche
Lebensmodell der Heterosexualität ablegen zu können und somit offen zu
sein für gleichgeschlechtliche Beziehungen.
Wir möchten bei diesen negativen Schlagzeilen nicht stehen bleiben und
diesen auch nicht zu viel Raum schenken …
Wir möchten in dieser Ausgabe von LEBE auf den Schöpfungsplan Gottes
eingehen. Der Mensch wurde von Gott erschaffen als Mann und Frau, mit der
Aufgabe Leben weiter zu schenken und den Kindern eine Familie mit Mutter
und Vater in Geborgenheit und Liebe zu ermöglichen.
Ich persönlich habe vor 13 Jahren kirchlich geheiratet. Wir haben 5 Töchter,
sind sehr glücklich und fühlen, dass unsere Familie von Gott getragen ist.
Die Liebe Gottes ist in unserer Familie die Basis für Harmonie und Glück.
Wir sollten also dem Glauben in unseren Familien wieder mehr Platz schenken.
Das Gebet ist die Brücke zwischen den Ehepartnern. Wir möchten allen
diese Empfehlung mit auf den Weg geben: „Das gemeinsame Gebet sei
der Anker eurer Beziehung und der Schlüssel zu einem erfüllten Leben in
eurer Familie“! Jedes Miteinander sollte täglich neu gepflegt werden. Vor
allem der gegenseitige Respekt, die Liebe, die Achtsamkeit, das gemeinsame
Gespräch, das sich Verzeihen können sind sehr wichtige Säulen für eine
stabile und glückliche Beziehung. Wichtig dabei ist vor allem das DU und
nicht das ICH!
Schenken wir unseren Kindern wieder diese Familien, wo sie in Geborgenheit
und Liebe aufwachsen dürfen, wo sie Mutter und Vater erleben dürfen, wo
sie Perspektiven und Halt für die Zukunft finden können, damit auch sie morgen
fähig sind stabile und gesunde Beziehungen aufzubauen.
Liebe Freunde, wir danken allen, die an
dem Modell der traditionellen Familie
festhalten und die es anderen ermöglichen,
das Bild der Familie von Mann
und Frau und Kindern nicht zu verlie-
und es nachzuahmen.
Es grüßt Euch herzlichst
Ob die JULI-LEBE
erscheinen kann,
hängt von Ihnen,
von Ihrer Mithilfe ab.
(siehe auch Beiblatt!)
Christian Raffl, Präsident der BEWEGUNG FüR DAS LEBEN – süDTirol
re n
4 Familie ist unverzichtbar
5 Vortragsreihe Kelle
6 „Wunder” in der Hagiotherapie
7 Die verwässerte Ehe
8 Die Liebe siegte
9 Der Traum von der großen Liebe
10 Buntes
13 Das Lied eines Musikers
14 Interview mit Abby Johnson
15 Marsch für das Leben in Paris
16 Jedes einzelne Kind ist kostbar!
18 Pro LIFE Rückblick 2013
19 Abtreibung und ihre Folgen
20 So arbeitet die Abtreibungslobby
21 Eine Beraterin erinnert sich
22 Homo-Lobby in die Knie gezwungen
24 Der Mann, der Sex revoluzionierte
26 Jugendseite
28 Todesurteil für Spezies Mensch
29 Zeit in den Ofen zu gehen
30 Leserpost, Lesetipp
31 Erziehung
32 Lasst uns einen Neuanfang wagen!
35 Ehevorbereitung
36 Kinderseite
37 Wir ernten, was wir säen!
38 Zeugnis
Impressum
Herausgeber:
Bewegung für das Leben - südtirol
Eintragung beim Landesgericht Bozen,
N. 25/92 R. ST. vom 9.9.92
Presserechtlich verantwortlich:
Dr. Franz Pahl
Für den Inhalt verantwortlich:
Christian Raffl
Layout: Franz Gögele, Sylvia Pechlaner
Redaktionsteam:
Karen Adang, Uta Bachmann,
Marion Ebnicher, Dr. Christiane Paregger,
Hildegard Tscholl, Martha Zöggeler
Druck: Lanarepro GmbH
Auflage: 12.000 Stück
Anschrift der Redaktion:
Bewegung für das Leben - südtirol,
39012 Meran, Winkelweg 10
Tel. & Fax 0473 237 338
lebe@aruba.it
www.bewegung-fuer-das-leben.com
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Textabdrucke mit Quellenangabe
sind erlaubt.
LEBE 118/2014
3
Gesellschaft
Familie ist unverzichtbar!
„Manifest zur Festigung der Familie”
Christa Meves
Das Thema Homosexualität
nimmt z. Z. in unserer
Gesellschaft in den öffentlichen
Diskussionen einen breiten
Raum ein, obgleich Handlungsbedarf
zunächst nicht vorhanden war; denn
in der Bevölkerung herrscht in dieser
Hinsicht seit Jahrzehnten eine allgemeine
Toleranz vor.
Klagen der „Benachteiligten“ bewirkten
Forderungen nach Gleichstellung
durch Gesetzesänderungen, denen
unverzüglich nachgegangen wurde.
Des ungeachtet wird jetzt der Anspruch
erhoben, das christlich-abendländische
Menschenbild, nach dem sich
eine Mehrzahl der Menschen durch
die Bildung von Familie ausrichtet,
per staatlicher Einwirkung auf die
Kindergarten- und Schulkinder und
mit Hilfe einer Herabsetzung der bürgerlichen
Familienform durch ein
Lebensmodell der „Vielfalt“,also durch
ein ideologisches kollektivistisches
Menschenbild zu ersetzen.
Elterlicher Widerstand unter Berufung
auf das Grundgesetz wird nicht nur
hier - sondern als Kampfruf aus dem
EU-Parlament mit dem beleidigenden
Ausdruck „homophob“ belegt
und damit als „krank“ diffamiert.
Anders Votierende werden medialer
Jagdbeute ausgeliefert. Ein derart zentraler
Angriff auf die demokratische
Ordnung in unserer Gesellschaft nötigt
zu fachbezogener Klarstellung:
1) Homosexualität ist - laut 100jähriger
psychotherapeutischer Erfahrung -
eine Entwicklungsstörung.
Sie entsteht:
a) im Vorschul- bzw. Grundschulalter,
wenn - in dieser Phase des Bewusstwerdens
der geschlechtlichen
Identität - die Erziehenden im
Umfeld sich für das Kind subjektiv
als unzureichende Vorbilder erweisen,
oder
b) wenn im Jugendalter während der
gelegentlich auftretenden homoerotischen
Phase homosexueller
Einfluss subjektiv vordringlich
wird, oder wenn
c) im Erwachsenenalter nach einer
tief enttäuschenden heterosexuellen
Beziehung eine homosexuelle
Lebensform als Ersatz gewählt
wird.
2) Der Geschlechtsunterschied zwischen
männlich oder weiblich
wird schon im Fötus mit Hilfe der
Geschlechtshormone Testosteron
und Östrogen festgemacht und
durch entsprechende Hirnvorgänge
vollzogen.
3) Die Identifikation mit dem angeborenen
Geschlecht bedarf aber in der
frühen Kindheit im Umgang mit nahen
Bezugspersonen einer bewussten
Bejahung des Kindes zu dieser
Gegebenheit.
4) Unzureichende Eindrücke des
Kindes können diese Identifikation
des Kindes mit seinem angeborenen
Geschlecht in Frage stellen.
5) Deshalb ist es erschwerend, wenn
in dieser Phase in Kita, Kindergarten
und Grundschule eine noch bestehende
Unsicherheit bei einigen
der Kinder durch Genderismus verstärkt,
das Zeitfenster also durch
Außeneinwirkung künstlich offen gehalten
wird.
6) Durch Elternberatung und Psycho-
Christa Meves Spitzenkandidatin bei Europawahlen
Die christliche Partei für Arbeit, Umwelt und Familie (AUF) wird zur Europawahl am 25. Mai 2014 mit
bekannten Personen antreten. Auf ihrem Parteitag in Fulda wählten die Mitglieder die Kinder- und
Jugendpsychotherapeutin Christa Meves zur Spitzenkandidatin. Die AUF-Liste zur Europawahl
sei ein Angebot an alle Wähler, die bei dieser Wahl ein Zeichen für mehr christliche Werte in der
deutschen und europäischen Politik setzen wollen, erklärte der Parteivorsitzende Dieter Burr. Er
gehört ebenfalls zu den Kandidaten. Die Nominierung der Katholikin Christa Meves (88) bietet die
Chance, dass sie als mögliche Alterspräsidentin schon zu Beginn der neuen Sitzungsperiode die
zentralen Zukunftsfragen Europas ansprechen kann: die Wertschätzung der Mutterschaft und der
Familie, die Achtung des menschlichen Lebens und die Erneuerung Europas aus seinen christlichen
Wurzeln. Meves gehört mit etwa sechs Millionen verkauften Büchem zu den meistgelesenen
christlichen Autoren im deutschen Sprachraum.
KNA
therapie ist es hingegen möglich,
Kindern, die in diesem Alter noch
damit eine Schwierigkeit haben,
zum Abbau ihrer Unsicherheit zu
verhelfen.
7) Nach dem langjährigen Praktizieren
einer Perversion ist Veränderung -
genauso wie bei jeder langjährigen
Eingewöhnung einer bestimmten
Verhaltensweise - allenfalls mit Hilfe
eines sehr starken Leidensdrucks
des Patienten und seiner intensiven
Mitarbeit - nur noch selten gegeben.
8) Bei einer vollständigen Aufklärung
über Homosexualität müsste sachlicherweise
vermittelt werden, dass
diese Lebensform ein vermehrtes
Risiko in sich birgt, sich mit chronischen,
nicht heilbaren Krankheiten
wie HIV, Hepatitis C und A u. a. zu
infizieren. Infolgedessen ist bei homosexuell
praktizierenden Männern
die Lebenserwartung statistisch um
Jahrzehnte geringer als die von
anderen.
9) Das Jugendalter eröffnet mit der
Geschlechtsreife ein Zeitfenster für
Ablösungsbedürfnis, Experimentierfreude
und Abenteuerlust. Deshalb
ist es für Manipulation auf dem Sektor
Sexualität besonders empfänglich.
Die Entfaltungsoffenheit des
Menschen in Kindheit und Jugend
während der Zeit seiner Unmündigkeit
verpflichtet eine demokratische
Gesellschaft durch Elternhaus,
Kirche und Schule den Kindern
Orientierungshilfen angedeihen zu
lassen, die es ihnen ermöglichen,
Lebensformen einzuschlagen, die
erfahrungsgemäß Leistungsfähigkeit
und Gesundheit begünstigen.
13) Da darüber hinaus die Produktion
von Nachkommen ein existenziell
notwendiges Zukunftspotential
bedeutet, braucht die sich in dieser
Hinsicht bewährte Familie eine
politische Berücksichtigung, ja
eine Abstützung und nicht ihre
Minderung. Unsere Gesellschaft
bedarf nicht eines Kampfes um die
Dominanz einer Lebensform vor
derjenigen der anderen, sondern
eines gemeinsamen Bemühens aller
Menschen, um den Abrutsch in die
Verarmung aufzuhalten.
4 LEBE 118/2014
Vortrag mit Birgit Kelle
Thema
Für einen neuen Feminismus, abseits
von Gender-Mainstreaming und Quoten
„Was kommt, wenn
Text. Hier steht der Text.
Familie geht?”
Shutterstock
Di, 20. Mai
Algund, P. Thalguter-Haus
Hans Gamper-Platz 3
Mi, 21. Mai
Bozen, Pastoralzentrum
Domplatz
Beginn jeweils um 20.00 Uhr mit Abendbeitrag, Infos: 0473 237 338
www.bewegung-fuer-das-leben.com
LEBE 118/2014
5
Ehe & Familie
»Wunder« mit der Hagiotherapie
Mehr als eine gute Geschichte
www.hagio.hr
Als ich das erste Mal von der
Hagiotherapie gehört habe,
war mein Mann an PTSS
(Post-Traumatisches-Stress-Syndrom)
erkrankt. Trotz meiner Bitte und den
Versuchen ihn zu überzeugen, wollte er
sich keiner psy chiatrischen Behandlung
unterziehen. Er fand, dass die Krankheit
PTSS Ein zelnen nur als Begründung für
höhere Renten diene, und er behauptete
er hät te nicht dafür gekämpft, dass
man ihn für unzurechnungsfähig erkläre.
Einer Hagiotherapie wollte er auch
nicht zu stimmen. Jeder der mit dieser
Krankheit in Berührung gekommen ist,
weiß wie schwer sie ist und wie sie den
Menschen und die Familie zerstört.
„Die dunklen Phasen“- so habe ich sie
genannt, weil mein Mann sich da nach
an nichts erinnern konnte, dau erten immer
länger. Sein Zustand verschlechterte
sich von Tag zu Tag. Um seine Qualen
zu unterdrücken fing er mit dem Trinken
an und war fast nie nüchtern. Als er
nüch tern war, versprach er sich und mir,
dass er nicht mehr trinken würde. Ich
habe verstanden, dass er nicht die Kraft
hatte sich davon zu befreien und dass
ich ihn aus der Hölle, in der er sich befand,
befreien musste. Ich war neu bei
der Hagiotherapie, aber ich habe verstanden,
dass ich keine Wahl hatte und
so fing ich an.
Zu allererst habe ich entschieden
mich der bedingungslosen Liebe des
Allmäch tigen hinzugeben, um mich
zu schüt zen, und damit ich diese Last
tragen konnte. Ich fing an mit den vier
Verge bungspunkten:
1. Ich vergebe dir;
2. Vergib du mir;
3. Es ist schön, dass du lebst;
4. Ich danke für die andere Person.
Diese außergewöhnliche Methode der
Hilfe wirkt absolut!
Paradox war, dass ich am An fang dachte,
dass sich der Zustand ver schlimmern
würde, anstatt besser zu werden. Ich
habe entschieden, nicht auf zugeben.
Sollte es nötig sein, würde ich sogar bis
zur Hölle und zurück ge hen. Manchmal
schien es mir, dass ich mich tatsächlich
in der Hölle befand. Aber nichts
konnte mir Schaden zufü gen - ich war
beschützt. Ich wusste, dass nach dem
Karfreitag immer auch Os tern kommt.
Ich habe entschieden dem Bösen keinen
Glauben zu schenken. Ich wuss te,
dass mein Mann nicht böse war, dass
dies nicht der Mann war, den ich gekannt
habe, sondern er versteckte sich
in der Krankheit und wartete, dass ich
ihn da heraus hole.
Die Krankheit habe ich nie bewusst und
nie als etwas Reales wahrgenommen.
Für mich war es nur eine Illusion und
die Heilung bestand darin, zur Wahrheit
vorzudringen. Ich habe die Wahrheit
betrachtet: den Menschen als das
Meisterwerk unseres Schöpfers zu sehen.
Mein Mann ohne die Krankheit war
die Wahrheit und nicht dieser derzeitige
Zustand. Ich habe die Krankheit als
Lüge und als Böses verstanden, und
das Böse kann in keinem Fall über das
Gute siegen. Manchmal war es wirklich
schwer, aber ich habe entschieden gegen
die Gedan ken gekämpft, dass das
Böse die Wahr heit sein könnte.
Die Schuldgefühle, die mein Mann
gefühlt hat, brachten ihn bis zum
Selbstmordver such. Er hat es zwei
Mal versucht, und beim zweiten Mal
kündigte er es mit fol genden Worten
an: „Ich fahre mit dem Auto über die
Klippe.“ Als er dann zum Auto ging,
sind mir eine Million Gedanken durch
den Kopf gerast. Ich wusste, dass jedes
falsche Wort von mir ihn nur noch tiefer
in den Abgrund stürzen würde, wo es
kein Zurück mehr gibt. Aus der Hagiotherapie
wusste ich, dass ich ihn ein
kleines bisschen von seinen Gedan ken
und Gefühlen weg bringen musste. Als
ich ihn fragte, was er zu tun beabsichtigte,
hörte ich einen wunderschö nen
Vogelgesang und sagte zu meinem
Mann: „Hör mal wie dieser Vogel schön
singt.“ Er hielt inne und hörte vielleicht
eine Minute zu, das war genug, um
sei ne Aufmerksamkeit abzulenken.
Danach habe ich ihm etwas ganz anderes
erzählt und er vergaß wo er hin wollte.
Ich habe mich ganz normal benommen,
als ob nichts wäre, als ob dieses
Ereignis nie stattgefunden hätte.
Die nächste Phase der Krankheit war,
dass er die Schuld von sich auf mich
geschoben hat, so dass ich die Hauptschuldige
für das war, was ihm passierte.
Ich habe nicht widerspro chen, sondern
vergeben.
Einmal hat er mir gedroht, ich müss te
das Haus verlassen, dann würde alles
wieder gut weden. Er drohte auch, er
würde mich umbringen, sollte er mich
nach seiner Rückkehr noch im Haus
vorfinden.
Er ging, und ich fragte mich, was zu
tun war. Würde ich jemanden zu Hilfe
rufen oder weg gehen, wäre das ein
Eingeständnis vor dem Bösen. So
habe ich mich entschieden zu bleiben
und dachte:„Va ter, ich weiß du bist gut
und wünschst mir und uns allen nur
Gutes. Du bist allmächtig und führst alles.
Wenn du denkst, ich müsste heute
Nacht ster ben, dann sei es so. Ich bin
bereit. “
Ich ging die vier Vergebungspunkte
durch und ging friedlich schlafen, weil
es schon sehr spät war. Mein Mann
kam kurze Zeit später nach Hause und
war friedlich wie ein Lamm. Er erzählte
mir dann, dass er mich tatsächlich
umbringen hatte wollen. Er hatte eine
Waffe gekau fen, aber etwas hatte ihn
ge hindert. Er wusste nicht, wieso er es
nicht gemacht hat.
Das war das Ende und ein neuer Anfang.
Am nächsten Morgen verstand
er, dass es so nicht mehr weiter gehen
konnte. Doch er wollte nur Hilfe von
mir alleine. Ich wusste nicht wie ich ihm
helfen sollte, aber ich wollte es. Die erste
Medizin war Witz. Einige Tage lang
versuchten die Kinder und ich ständig
Witze zu erzählen und mein Mann lebte
wieder auf. Bald entschied er, keinen
Tropfen Alko hol mehr zu sich zu nehmen,
und ich gab ihm die Medizin „ich
will, ich kann, ich glaube - es wird gut
und ich schaf fe es. “
Von dem Tag an bis heute, hat er keinen
Tropfen Alkohol angerührt. Danach
habe ich ihm lange erklärt, was im
Krieg passierte und dass die Verteidiger
nichts Schlechtes gemacht haben,
sondern den Feind gehindert haben,
Schlechtes zu tun. Ich habe ihm
erklärt, dass der Mensch nach Gottesund
Men schengesetzen verpflichtet ist,
sich und Unschuldige und Schwache
zu schüt zen, sogar um den Preis jemand
an deren das Leben zu nehmen.
Menschen, die bereit waren ihr Le ben
für die Freiheit zu opfern, waren die
bes ten Menschen, sogar oft Heilige.
6 LEBE 118/2014
Ehe & Familie
Shutterstock
Der Zwischenruf
Die
verwässerte
Ehe
Aaa
Gebet an die Heilige Familie
von Papst Franziskus auf dem Petersplatz, 29.12.2013
Jesus, Maria und Josef;
in euch betrachten wir den Glanz der wahren Liebe,
an euch wenden wir uns voll Vertrauen.
Heilige Familie von Nazareth;
mache auch unsere Familien zu Orten
der Gemeinschaft und zu Räumen
des Gebetes, zu echten Schulen des Evangeliums
und kleinen Hauskirchen.
Heilige Familie von Nazareth;
nie mehr gebe es in unseren Familien
Gewalt, Verschlossenheit und Spaltung;
wer Verletzung erfahren oder Anstoß nehmen musste,
finde bald Trost und Heilung.
Heilige Familie von Nazareth,
möge die kommende Bischofssynode
in allen wieder das Bewusstsein erwecken
für die Heiligkeit und Unantastbarkeit der Familie,
für ihre Schönheit im Plan Gottes.
Jesus, Maria und Josef, hört und erhört unser Flehen! Amen
Dies kann das ultimative Gute sein. Ich
habe ihm erzählt wie wertvoll er ist und
wie viele gute Taten er in seinem Leben
vollbracht hat. Ich durfte Gott nicht erwähnen,
weil sein Bild von Gott komplett
zer stört war. So erklärte ich es ihm
viel lieber alles durch philosophische
Begriffe - Liebe, Güte, Wahrheit und
Schönheit. Es wirk te fantastisch und es
befreite ihn auf eine unglaubliche Art
und Weise von seinen Schuldgefühlen.
Seitdem habe ich jeden Tag Wunder erlebt,
ei gentlich ganz normale Ereignisse
in der Hagiotherapie!!
Heute ist mein Mann ein gesunder
Mensch. Jeden Tag beeindruckt mich,
wie er an sich arbeitet, seine Mühe und
die Erkenntnisse zu denen er gelangt.
Natürlich muss man das ganze Leben
an sich arbeiten.
Meine Erfahrung mit PTSS ist, dass diese
Krankheit durch Hagiotherapie geheilt
werden kann. Mein Mann und ich
haben es geschafft. Es sind schon zwei
Jahre seit seiner Genesung vergangen
und es gab keine Rückfälle.
Bis vor einigen Jahren war die Ehe
der wichtigste Zusammenschluss
von Frau und Mann, um Kindern eine
solide Grundlage für ihr zukünftiges
Leben zu bieten. Die Bibel unterstützt
dieses Vorhaben in den ersten
Zeilen der Genesis 1,27: Gott schuf
den Menschen nach seinem Abbild
… als Mann und Frau …
Im deutschen Koalitionsvertrag
zwischen CDU, CSU und SPD
ist nun vorgesehen, die «Homo-
Ehe» einzuführen. Auch die
Schweizerische Eidgenossenschaft
beabsichtigt, gleichgeschlechtliche
Lebensgemeinschaften als Ehen anzuerkennen.
Wieso kam es soweit?
Das Fundament der Ehe ist brüchig
geworden. Die 68er haben die bisherige
Ehe als spießig und überholt
angesehen. Etwas widersprüchlich:
Zu diesem lächerlichen Relikt bürgerlichen
Besitzdenkens soll nun die
gleichgeschlechtliche Beziehung dazustoßen!
Dies bedeutet einen historischen
Bruch mit der jahrtausendalten
und weltweiten Auffassung
über Ehe und Familie. Soll die Ehe
nicht mehr ihrem Wesen nach auf
Fortpflanzung angelegt sein ?
Die «Homo-Ehe» kann Kindern kein
Leben schenken, ohne das Erbgut
von Dritten zu beanspruchen. Sie gibt
den Sprösslingen nicht, was sie am
meisten brauchen: Vater und Mutter.
Die EU tut sich schwer mit dem
Begriff «Familie». Sie umschreibt diese
menschliche Institution mit dem
Begriff neu: «Intergenerationeller
Solidaritätszusammenhang». Wären
nicht auch andere Personen, wie
Geschwister oder Freundespaare,
welche lebenslang unter einem
Dach wohnen, berechtigt, als «Ehe»
zu gelten? Weshalb nur die homosexuellen
Beziehungen? Wer die Ehe
verwässert, fördert ein unheilvolles
Durcheinander in unserem Volk. Das
alles - zum Wohl unserer Kinder?
Erwin Auf der Maur, Beringen
LEBE 118/2014
7
Ehe & Familie
Die Liebe siegte
»In 20 Jahren Ehe haben wir niemals irgendwelche Pillen,
Pülverchen, Kondome etc. benutzt.«
aus: www.liebt-einander.org
An einem sehr frostigen, winterlichen
Morgen nahmen wir
gemeinsam mit den Kindern
an einem Gottesdienst in einer alten,
denkmalgeschützten Kirche teil. Nach
dem Kommunionempfang übergaben
wir Jesus unser gemeinsames Leben,
unsere Familie, unsere Ehe, unsere
Sexualität und unseren Wunsch nach
einem Leben in ehelicher Reinheit.
Um gemeinsam heilig zu werden, versprachen
wir Gott, offen für jedes neue
Leben zu sein. Wir übergaben Jesus
unsere eheliche Reinheit und baten um
Seinen Segen.
Wir hatten uns am ersten Tag einer
Wallfahrt kennengelernt und heirateten
fünf Jahre später. Die fünf Jahre waren
eine Zeit, in der wir lernten, einander
zu lieben. Wir hatten beide vorher keinerlei
andere Beziehungen gehabt.
Unsere Liebe entwickelte sich sehr
langsam: Lange mussten wir auf die
erste Umarmung und den ersten Kuss
warten - wir haben gelernt, aufeinander
zu warten.
Ich wollte schon immer als Jungfrau
in die Ehe gehen, dies war für mich
sehr wichtig. Mein Verlobter akzeptierte
meine Entscheidung, obwohl er
mir zu verstehen gab, dass dies für ihn
nicht so wichtig war. Ich weiß, dass der
Wunsch nach sexuellem Verkehr bei einem
Mann schon vor der Ehe sehr stark
ist. Damals wurde mir bewusst, dass
selbst so ein guter und frommer junger
Mann wie mein Verlobter nur schwer
den männlichen Trieb beherrschen
kann, und ich verstand, wie viel von der
Einstellung des Mädchens abhängt. Wir
beteten gemeinsam, und obwohl wir
die Reinheit bewahrt haben, so war es
doch nicht ganz einfach.
In schweren Zeiten rief ich die heilige
Maria Goretti um Hilfe an. Ich hatte damals
gerade ein Buch über sie gelesen
und betrachtete das Ganze als einen
Wink der Vorsehung.
Es war ein wundervolles Gefühl, ganz
frei vor den Altar treten zu können.
Wir haben uns auch versprochen, niemals
Verhütungsmittel zu verwenden.
Deshalb machten wir einen Kurs über
natürliche Empfängnisregelung, wo wir
lernten, unsere Fruchtbarkeit zu erkennen.
Gott hat uns mit drei gewollten,
geliebten, erbetenen und geplanten
Kindern beschenkt.
In den 20 Jahren unserer Ehe haben
wir niemals irgendwelche Pillen,
Pülverchen, Kondome etc. benutzt. Und
vielleicht ist dies der Grund, warum wir
immer noch aufeinander warten, uns
immer noch lieben, viel mehr als am Tag
unserer Hochzeit, und uns gegenseitig
vermissen. Unsere Liebe ist immer noch
frisch und schön, und wir empfinden
uns als anziehend und wollen zusammen
sein. Wir lieben und respektieren
uns und hegen auch eine innige
Freundschaft. Wir hören nicht auf, Gott
dafür zu danken, dass wir eine Gabe füreinander
sind.
Das Ausharren in der
Reinheit erwies sich als
sehr wichtig und fruchtbar
für unsere Beziehung, wir
sehen dies nun täglich. Bis
heute danken wir einander
für dieses Ausharren, denn
dieser Bereich erleuchtet
unser eheliches Leben und
strahlt auch auf unsere
Kinder aus.«
Die Verwendung natürlicher Verhütungsmethoden
schenkt uns Freiheit,
und wir können einander annehmen.
Wir können dadurch auch ein unglaubliches
Gefühl erfahren - das Offensein
für neues Leben, und zwar immer, auch
dann, wenn wir es nicht geplant haben.
Desto mehr verstehen wir dieses Leben
als eine Gabe Gottes. Die natürlichen
Methoden, die wir verwenden, schenken
uns Einheit und bringen uns einander
näher, sie sind die Quelle unseres
Glücks.
Natürlich gibt es in unserem gemeinsamen
Leben auch Streit, wie überall, vor
allem was die Erziehung der Kinder anbelangt.
Doch wir fühlen die Kraft des
Ehesakramentes, welches wir immer
wieder erneuern. Seitdem wir uns kennen,
beten wir gemeinsam. Zunächst
beteten wir zu zweit, jetzt gemeinsam
mit den Kindern. Wir haben auch viele
schwierige Jahre hinter uns, als wir keine
gemeinsame Sprache finden konnten.
Wir haben dies alles Gott überlassen,
und die Liebe siegte schließlich.
Heute danken wir Gott dafür.
Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn
man sich so viele Jahre lang auf seinen
Mann verlassen kann und seiner Wahl
treu bleibt.
Hätten wir die voreheliche Reinheit
nicht eingehalten, so würden wir uns
sicherlich nicht so wohl miteinander
fühlen. Leider haben wir uns am
Anfang unserer Bekanntschaft, beeinflusst
durch einen dummen Film, einige
Verhaltensweisen angewöhnt, die
wir bis zum heutigen Tag nicht loswerden
können. Wir kämpfen zwar damit,
doch sie kommen immer wieder wie ein
Bumerang zurück …
Ich denke, dass das heutige Fernsehen,
das Kino und Internet, die Entstehung
vieler Verhaltensweisen beeinflussen,
die man dann nur schwer los wird. Es
ist so mühsam, Bilder, die man gesehen
hat, aus dem Kopf zu verbannen …
Deshalb verzichten wir bewusst auf den
Fernseher und haben so viel mehr Zeit
füreinander.
Wir danken Gott für jeden Tag, den wir
miteinander erleben dürfen, und dafür,
dass Er Wunder in unserem Leben wirkt.
Ein Wunder ist für uns die Tatsache, dass
wir nach vielen Jahren der Suche auf
die Gemeinschaft der Hauskirche gestoßen
sind. Dort haben wir Menschen
gefunden, auf deren Gebet wir immer
zählen dürfen. Ein weiteres Wunder ist,
dass Gott uns nach 20 Jahren Ehe das
so stark erbetene Haus geschenkt hat.
Er hat uns die Freude erfahren lassen,
etwas „Eigenes“ zu besitzen, obwohl
wir immer noch nicht wissen, wie wir
es schaffen sollen, all die Kredite und
Zahlungen zu tilgen. Doch dies lässt uns
noch mehr auf Gott und die Fürsprache
der Heiligen vertrauen.
Etwas Angst haben wir um unsere
Kinder, denn die Pornografie ist heutzutage
allgegenwärtig. Aber wir vertrauen
darauf, dass der Herr seinen Engel
sendet, um sie vor dem Bösen in dieser
Welt zu behüten.
8 LEBE 118/2014
Zeugnis
Der Traum von der großen Liebe
»Mein Vater hat doch auch eine Freundin und schläft mit ihr -
warum sollte ich nicht dasselbe tun?«
aus: www.liebt-einander.org
Seit einigen Jahren kommt bei mir
immer wieder eine Erinnerung
aus unseren Winterferien hoch.
Ich erlebte, wie meine Mutter mit meinem
Vater gestritten hat. Ich weiß nicht,
worum es ging, und fragte sie, warum
sie auf Vater sauer war.
Ich war damals neun Jahre alt und verstand
die Worte, die mein Vater damals
an mich richtete, überhaupt nicht:
„Weißt du, Thomas, manchmal ist es so,
dass zwei Menschen sich nicht mehr
verstehen und nicht mehr miteinander
auskommen können. So ist es auch bei
mir und deiner Mutter. Und es kommt
dann oft vor, dass man sich in einen
anderen Menschen verliebt, mit dem
einen viel mehr verbindet und den man
liebt. Ich habe mich in »sie« verliebt,
weil wir gemeinsame Interessen haben,
uns toll verstehen, und uns wohl miteinander
fühlen.“
Ich schaute meinem Vater tief in die
Augen und sagte, nicht wissend, worum
es eigentlich ging, Worte, die mir
bis heute sehr weh tun: „Okay, Papa …
Ich verstehe.“
Kurz darauf entschlossen sich unsere
Eltern zu einer Trennung. Weil sie sich
über die schwierige Lage, in der ich
und meine Schwester uns befanden,
im Klaren waren, beschlossen sie, uns
mehr Freiheiten zu gewähren, um die
Konsequenzen dieser Trennung abzumildern.
Ich durfte im Verlauf der
Jahre immer später nach Hause kommen,
verreisen, wohin ich wollte, und
jeden nach Hause bringen, der mir
gefiel. Meinen Vater sah ich relativ selten.
Mein Selbstwertgefühl basierte auf
den Resten seiner Autorität und der
Akzeptanz meiner näheren Umgebung,
die bestimmte Verhaltensweisen oder
Charaktereigenschaften in mir förderte.
Schon früh hatte ich mit dem Problem
der Selbstbefriedigung zu kämpfen.
Jeder, der das nicht tat, wurde von mir
ausgelacht. In der Realschule war ich
sehr schnell der Meinung, dass ich ein
Mädchen brauchte, mit dem ich schlafen
würde - dies wäre dann eine gute
Beziehung. In dieser Zeit nahm mich
mein Vater auch mit auf Firmenreisen.
Es kamen da viele berühmte Leute
mit, von denen die meisten in formlosen
Partnerschaften lebten und die
Ehe für unnötig hielten. Ich sah nichts
Schlimmes darin. Vor allem, weil mein
Vater ja auch eine Freundin hatte, mit
der er schlief - warum sollte ich dann
nicht dasselbe tun?
Alle meine Erfahrungen nutzte ich dazu,
um meiner Freundin schöne Worte zu
sagen, und die ganze Situation so zu
lenken, dass wir im Bett landeten. Wann
immer das Thema des Bekennens aufkam,
lautete meine Antwort: „Keine
Chance.“ Ich hatte mir versprochen, es
nicht zuzulassen, mich an jemanden zu
binden. Jedes größere Problem benutzte
ich, um eine Beziehung zu beenden
und den Kontakt abzubrechen. Jede
Beziehung sollte nur meine Bedürfnisse
stillen, die Bedürfnisse der anderen
Person waren mir egal. Alles endete so
oder ähnlich.
Ich bin meiner Mutter sehr dankbar dafür,
dass sie für mich gebetet hat (ich
erfuhr dies erst Jahre später). Ihrem
Gebet und der Gnade Gottes habe ich
es zu verdanken, dass ich zum Ende der
Realschule hin zur Kirche zurückkehrte
und das Sakrament der Firmung empfing.
Ich erlebte eine große Bekehrung.
Ich wollte nicht mehr sündigen, und
statt dessen etwas aufbauen, was meinen
Eltern nicht gelungen war - eine auf
der wahren Liebe Christi gegründete
Beziehung mit nur einer Person und in
Reinheit.
Doch leider war ich zu schwach; ich
konnte Liebe nicht einmal definieren.
Reinheit verstand ich als „Verzicht
auf Sex“. Und ich verzichtete tatsächlich
auf Sex, doch ich schlief immer
noch bei meiner Freundin, küsste sie
leidenschaftlich, und war süchtig nach
Selbstbefriedigung …
Ich sank immer tiefer, und zog die
Person, mit der ich schon zwei Jahre
lang zusammen war, mit runter. Dabei
hatte ich die ganze Zeit über die
Hoffnung, dass ich es diesmal schaffen
würde, wirklich zu lieben.
Dann machten wir aus vielerlei Gründen
Schluss. Es ging ziemlich friedlich vonstatten.
Ich hatte wieder einmal aufgegeben
und nicht einmal versucht, gegen
die Schwierigkeiten anzugehen,
die uns zu schaffen machten.
Ich sagte mir, dass es so nicht weitergehen
könnte, und dass ich nicht
aufgeben und vor der Verantwortung
davonlaufen durfte und dass ich zu
Kompromissen bereit sein müsste, die
man manchmal machen muss.
Kurz nach dieser Trennung lernte ich
zufällig meine jetzige Frau Eva kennen.
Durch sie wirkte Gott in meinem Leben
und zog mich an sich. Durch sie und
eine gemeinsame Freundin lernte ich
die Bewegung der Reinen Herzen kennen.
Wären da nicht meine Frau und
die Gnade Gottes im Spiel gewesen, so
hätte ich diese Gemeinschaft niemals
kennengelernt.
Ich kann ehrlich sagen,
dass diese Gemeinschaft
unsere Ehe gerettet hat, da
sie mich das lehrte, wonach
ich schon immer gesucht
habe - die Liebe.«
Erst dort hörte ich, dass Liebe eine
grenzenlose Gabe seiner selbst an eine
andere Person ist. Wollte ich wirklich
lieben, so musste ich mich an Jesus
wenden, den besten Lehrer der Liebe,
und nicht an die Medien oder die
Schulfreunde.
Mit Jesus ist es uns gelungen, viele
Schwierigkeiten und Probleme zu überwinden,
und ich bin vollkommen davon
überzeugt, dass sich mein Traum von
einer wahren Beziehung und Liebe
nur in Ihm erfüllen kann. Ehre sei dem
Herrn!
Thomas
LEBE 118/2014
9
Vater mittels Spermatausch?
Ein ehemaliger Kidnapper
entpuppt sich als
Samenspender einer heute
erwachsenen Amerikanerin.
Neun Jahre arbeitete er
in dem Labor, in dem die
Befruchtung stattfand. Hat
Tom Lippert bewusst hunderten Paaren sein
Sperma untergejubelt?
SALT LAKE CITY (dpa) 10.000 Jahre
Stammesgeschichte für 99 Dollar: Was die
Ahnenforscher der Firma „23 and Me“ im
Internet versprechen, klingt nach einer spannenden
Reise zu den Ursprüngen des eigenen
Erbguts. Das denkt sich auch eine Frau im US-
Staat Utah, die sich dem DNA-Test unterzieht
und schließlich ihren Mann und ihre Tochter
dazu bringt, ihre Chromosomen-Paare ebenfalls
untersuchen zu lassen.
Der erste Schock folgt im Oktober 2012: Als
Paula die Testergebnisse ihres Mannes Jeff
und ihrer Tochter Ashley (Namen geändert)
vergleicht, dreht sich ihr der Magen um: Vater
und Tochter teilen kein gemeinsames Erbgut.
Weil Paula und Jeff Schwierigkeiten hatten, ein
Kind zu bekommen, hatten sie sich in Utah an
ein Labor für künstliche Befruchtung gewandt.
Dabei musste es eine Verwechslung gegeben
haben.
Um Klarheit zu schaffen, wendet sich die Familie
an die Genealogin Cece Moore. Was Moore in
den nächsten anderthalb Jahren entdeckt, ist
keine Verwechslung im Labor, sondern deutet
auf einen bewussten Spermatausch hin. Denn
der über weitere DNA-Tests ausfindig gemachte
biologische Vater Thomas Lippert arbeitete jahrelang
als Angestellter des Labors, an das sich
Paula und Jeff mit ihrem Kinderwunsch wandten.
Moore jedenfalls behauptet, in den neun
Jahren als Mitarbeiter hätte Lippert hunderte
Sperma-Becher vertauschen und seinen Samen
unwissenden Familien unterjubeln können. Wie
oft er als heimlicher Spender auftrat, wird sich
vielleicht nie klären.
Nach langer Zeit als Alkoholiker starb er 1999
im Alter von 49 Jahren. Noch bizarrer wird die
Entdeckung aus Utah beim Blick in Lipperts
Polizeiakte: Als Jura-Professor hatte er 1975
eine Studentin gekidnappt, drei Wochen festgehalten
und dafür später zwei Jahre hinter Gittern
gesessen. Laut Staatsanwaltschaft wollte er
sein 21 Jahre altes Opfer zwingen, sich „per
Gehirnwäsche in ihn zu verlieben“. Er sperrte
die Frau ein und verpasste ihr Elektroschocks.
Und auch Nachbarn bezeichnen ihn als gewaltbereiten
Kinderhasser. „Kondome sind viel billiger
als Windeln“, soll auf einem Schild in seiner
Garage gestanden haben.
DPA
Rußland verbietet Werbung
für Abtreibungen
Der russische Präsident Wladimir Putin
hat ein Gesetz unterzeichnet, das mehrere
Gesetzgebungsakte über den
Gesundheitsschutz der Bürger abändert und
insbesondere die Werbung für Abtreibungen
verbietet. Ein entsprechendes Dokument wurde
auf der Kreml-Homepage veröffentlicht.
„In die Liste von Dienstleistungen, die das föderale
Gesetz über Werbung beinhaltet und deren
Werbung verboten ist, wurde medizinische Hilfe
zum künstlichen Schwangerschaftsabbruch
aufgenommen“, heißt es in der Auskunft zum
Dokument. Darüber hinaus verbietet das Gesetz
die Durchführung von Werbeaktionen, bei denen
Testarzneien verteilt werden, die Drogen und
Psychopharmaka beinhalten.
Stimme Rußlands
Familie ist Grundeinheit
der Gesellschaft
Die UN-Vollversammlung hat einen Antrag
der USA abgelehnt, den in der Allgemeinen
Erklärung der Menschenrechte verankerten
Familienbegriff durch eine neue Umschreibung
zu ersetzen, nach der Familie „unterschiedliche
Formen und Funktionen“ habe und
„Verschiedenheit individueller Vorlieben“ ausdrücke.
Die USA und die europäischen Länder
konnten damit ihrem neuen Fokus auf den sog.
LGBT-Themen (Rechte von Lesben, Schwulen,
Bisexuellen und Transgender-Personen) nicht
die erwünschte Geltung verschaffen.
Die herkömmliche Definition von Familie als
„natürliche Grundeinheit der Gesellschaft“ (Art.
16) spiegelt sich in den Verfassungen von etwa
120 Ländern wider. Die Allgemeine Erklärung
der Menschenrechte ist zusammen mit der
Charta der Vereinten Nationen das grundlegende
Dokument für die neue Weltordnung
nach dem Zweiten Weltkrieg und genießt hohes
Ansehen.
Friday Fax
Afrika gegen Homorechte
und Abtreibung
Am letzten Treffen in einer Reihe von UN-
Konferenzen, haben offizielle Vertreter
afrikanischer Staaten Versuche, Abtreibung und
Homosexualität zu fördern, abgewehrt. UNO-
Vertreter und Aktivisten, die sexuelle Rechte einführen
wollen, waren für diese Anliegen eingetreten.
Die UN-Konferenz endete mit einer harten
Konfrontation zwischen den regionalen Werten
und den von UN-Agenturen geförderten „progressiven“
Rechten (wie Abtreibung, sexuelle
Orientierung), als es um die Formulierung eines
Entwicklungsprogramms für Afrika ging. Die führenden
afrikanischen Vertreter kamen gut vorbereitet
zu dem Treffen nach Äthiopien, um die von
den Befürwortern sexueller Rechte gepushten
unklaren Formulierungen abzulehnen. C-Fam
Fazit nach einem Jahr
Bluttest zur Erkennung von
Trisomie 21 in Deutschland
Innerhalb eines Jahres nutzten 6000
Schwangere den umstrittenen Bluttest zur
Erkennung eines potentiellen Down-Syndroms
ihrer ungeborenen Kinder. Diese neue
Diagnosemöglichkeit wird als „risikolose“
Alternative zu Fruchtwasseruntersuchungen
angepriesen, da dabei auf Grund von Analysen
des mütterlichen Blutes genetische Anomalien
des Kindes (wie Trisomie 21) festgestellt werden
können. Diese Form der Untersuchung fördert
jedoch das gesellschaftliche Verständnis,
Menschen mit Behinderung seien lebensunwert.
Zahlreiche Lebensrechtsverbände fordern
einen Verkaufsstopp dieses Tests. ALfA
Ruhestätte für verstorbene
Ungeborene
Die Stadtregierung von Florenz hat einen Teil
des städtischen Friedhofs in Trespiano den
Babys gewidmet, die vor der Geburt gestorben
sind. Dazu gehören auch abgetriebene Kinder.
Der Schritt wurde von Vertretern der politischen
Linken scharf kritisiert. Der „Friedhof
für die Ungeborenen“ hat seit 1996 „inoffiziell“
existiert.
Kath.net
Jede Abtreibung ist
ein Verbrechen
Der bolivianische Verfassungsgerichtshof hat
trotz Druckes von UN-Experten seine gesetzliche
Bestimmung zum Schutz ungeborener
Kinder aufrechterhalten. Die Organisation IPAS
aus dem Lager der Abtreibungsaktivisten hatte
eine Klage eingebracht, die insgesamt zwei
Jahre lang anhängig war und nun durch ein
überraschendes Urteil entschieden wurde.
Der Fall war in den Medien sehr präsent, und
ausschlaggebend könnte eine Äußerung von
Präsident Evo Morales gewesen sein, der gesagt
hat, jede Abtreibung sei ein Verbrechen.
Friday Fax
Ehe in die Verfassung
In Kroatien haben bei einem Referendum zwei
Drittel der Bürger dafür gestimmt, die christliche
Ehe in der Verfassung festzuschreiben.
Die Ehe wird nun verfassungsrechtlich als eine
Gemeinschaft von Mann und Frau definiert.
Trotz Gegenwind von der linken Regierung und
den linken Medien haben 65 % der Wähler dafür
gestimmt . Unterstützung für das Referendum
gab es von der katholischen Kirche und von der
konservativen Opposition. Mit dem Referendum
sollte die Gleichstellung homosexueller Paare
mit klassischen Familien verhindert werden.
Organisiert wurde das Referendum von
der christlichen Vereinigung „Im Namen der
Familie“.
Kath.net
10
LEBE 118/2014
Buntes
15.000 verbrannte
Kinder sind ein Skandal –
Abtreibung ist ein Tabu
Eines der bekanntesten Krankenhäuser
Englands, das Addenbrooke von Cambridge verbrannte
797 Kinder. Die Privatklinik von Ipswich
verbrannte zwischen 2011 und 2013 sogar
1.101 Kinder. Die Leichen kamen aus anderen
Krankenhäusern und wurden als Brennmaterial
verwendet, um Energie zu erzeugen. Was jedoch
als größter Skandal empfunden wird, ist
die Tatsache, dass diese Vorgehensweise offenbar
bekannt und toleriert wurde.
Den Skandal deckte der TV-Sender Channel 4
auf. Gesundheitsminister Dan Poulter sprach
als Reaktion auf die Sendung von einer „völlig
inakzeptablen“ Praxis. Neben dem Minister
wurden vom Sender auch einige Frauen befragt,
darunter die Schauspielerin Amanda Holden,
die 2010 eine Fehlgeburt hatte: „Es ist eine
Schande, sich vorstellen zu müssen, dass die
Kinder zusammen mit dem Krankenhausmüll in
den Verbrennungsofen geworfen werden.“
Heuchelei: Abtreibungsfrage wird nicht
gestellt
Die Empörung war einhellig. Alle britischen
Medien berichteten auf ihren Titelseiten über den
Skandal. Dennoch fragt man sich, woher diese
Empörung kommt, da in England die Tötung
ungeborener Kinder legal ist. Abgetriebene
Kinder gelten offiziell als Krankenhausmüll.
Die Entsorgung der getöteten Kinder ist nur
eine Folge der Abtreibungslegalisierung.
Während das „Recht“ auf Kindermord verteidigt
wird, empören sich dieselben Personen
und Medien über die Verbrennung der getöteten
Kinder als Abfall der Krankenhäuser.
Wer sich über die Energiegewinnung aus zuvor
legal getöteten Kindern empört, muss
die Frage stellen, woher dieser menschliche
„Krankenhausmüll“ kommt und die Abtreibung
in Frage stellen. Ist der Skandal geeignet, die
Heuchelei zum Thema Abtreibung aufzubrechen?
Die Empörung über die rund 15.000 zur
Energiegewinnung verbrannten Kinder betrifft
letztlich nur einen kleinen Teil der rund 200.000
Kinder, die allein in Großbritannien jedes Jahr
durch Abtreibung getötet werden.
www.katholisches.info
Ein Katholik ist gegen
die Abtreibung
Praktizierende Katholiken müssen ihren Kindern
beibringen, dass die Abtreibung in sich verwerflich
ist. Das erklärte Bischof Richard Malone
von Buffalo laut lifesitenews. Das menschliche
Leben müsse von der Befruchtung an absolut
respektiert werden. Malone kritisierte den demokratischen
Politiker Timothy Kennedy, der
sich als Katholik bezeichnet, aber gleichzeitig
für die Abtreibung eintritt. Abtreibungspolitik sei
unvereinbar mit der katholischen Lehre.
Gloria TV
UNO fordert Kirche auf, Lehre bei Abtreibung zu ändern!
Der Vatikan wehrt sich gegen Kritik des UN-Kinderrechtskomitees (UNCRC) am Umgang der katholischen
Kirche mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger. Einige der vom Komitee in Genf veröffentlichten
Forderungen seien eine Einmischung in die kirchliche Lehre über die Würde des Menschen und
in die Religionsfreiheit, erklärte das vatikanische Presseamt. Der Heilige Stuhl bekenne sich zu seiner
Verpflichtung, die Kinderrechte gemäß der von ihm unterzeichneten UN-Kinderrechtskonvention und
der religiös-moralischen Werte der katholischen Lehre zu verteidigen, heißt es weiter.
In einem Beitrag für Radio Vatikan wird darauf aufmerksam gemacht, dass das UNO-Papier behauptet,
dass die Lehre der Kirche zur Homosexualität zu sozialer Stigmatisierung beiträgt. In den Punkten
25-27 wird mehr insinuiert als bewiesen, dass kirchliche Lehre zu Gewalt und Diskriminierung
führt. Ähnliches wird dann über die Gender-Debatte gesagt, die Kirche vertrete hier eine Lehre der
Unterscheidung zwischen männlich und weiblich, die so wie sie vertreten würde zu Diskriminierung
führe. Absurd wird das UNO-Papier dann im Punkt 55 beim Thema Abtreibung. Dort wird die Kirche
sogar aufgefordert, die Lehre der Kirche zu ändern. Die Kirche soll erlauben, dass unter bestimmten
Umständen Abtreibung zulässig sei. Dann wird die Kirche sogar aufgefordert, die Bibel in „vorgeschriebener
Weise“ zu lesen. Die UNO möchte also vorschreiben, wie biblische Texte zu interpretieren sind.
Kath.net
Miss Pennsylvania:
„Ich wurde bei einer Vergewaltigung gezeugt”
Valerie Gatto, die neu gewählte „Miss Pennsylvania“ wurde bei einer Vergewaltigung
gezeugt. Ihre Mutter war 19 Jahre alt, als sie Opfer eines Überfalls wurde. Der
Angreifer bedrohte sie mit einem Messer und hatte vor, sie zu ermorden. Als plötzlich
ein helles Licht aufleuchtete, konnte Gattos Mutter fliehen. Sie konnte nie herausfinden,
woher das Licht kam. Valerie ist überzeugt, dass es der Schutzengel ihrer Mutter war.
Bald nach der Vergewaltigung stellte Valeries Mutter fest, dass sie schwanger war. Eine Abtreibung kam
für sie allerdings nie in Frage, sagte Valerie Gatto gegenüber dem Nachrichtensender CBS Pittsburgh.
Sie hatte zunächst geplant das Kind zur Adoption frei zu geben, um ihm bessere Verhältnisse zu ermöglichen.
Doch ihre Großmutter erinnerte sie daran, dass Gott niemandem mehr zumutet als er
tragen kann. Sie entschloss sich, das Mädchen selbst groß zu ziehen.
Valerie Gatto wuchs bei ihrer Mutter und deren Eltern auf. Es sei ein stabiles, liebevolles zu Hause
gewesen, erinnert sie sich. Der Glaube spielte eine wichtige Rolle im Leben der Familie. Valerie begleitete
ihre Mutter oft bei Hilfsdiensten und arbeitete selbst bei sozialen Projekten mit, als sie älter war.
Gott habe sie aus einem bestimmten Grund überleben lassen, sagte sie. Deshalb hätten sie und ihre
Mutter überlebt. Mittlerweile hat sie ihr Studium an der Universität Pittsburgh mit Auszeichnung abgeschlossen
und engagiert sich bei verschiedenen sozialen Projekten. Sie möchte ihre neu gewonnene
Popularität nutzen, um viele Menschen mit ihrer Lebensgeschichte zu inspirieren. www.kath.net
Zwei von drei Frauen lassen nach Verhütung abtreiben
Bislang schien die These, dass durch Verhütung Abtreibungen verhindert werden, kaum widersprochen.
Nun zeigt eine vom British Pregnancy Advisory Service (BPAS) in Auftrag gegebene Studie
ein differenzierteres Bild. Zwei Drittel der Frauen, die ihr Kind abtreiben ließen, hatten zur Zeit der
Empfängnis verhütet.
Die Studie hatte die Daten von 157.000 Frauen (ab 15 Jahren), die zwischen Januar 2011 und
Dezember 2013 Verhütung in Anspruch nahmen, und die Zahl der Abtreibungen in dieser Gruppe im
selben Zeitraum analysiert. Die Daten stammen aus 50 BPAS-Beratungszentren in ganz Großbritannien,
in denen Abtreibungen und Pränataldiagnostik durchgeführt, aber auch Antikonzeptiva abgegeben
oder Sterilisierungen vorgenommen werden. BPAS ist der größte Anbieter im Land und versorgt nach
eigenen Angaben jährlich mehr als 60.000 Klienten.
66 Prozent der Frauen, die abgetrieben hatten, waren sicher, aufgrund der Empfängnisverhütung nicht
schwanger werden zu können. Von ihnen hatten 40 Prozent die „Pille“ eingenommen, die zu den am
sichersten propagierten und meist genutzten Verhütungsmitteln in Großbritannien zählt. Bei üblicher
Einnahme werden laut BPAS rund 9 von 100 Frauen pro Jahr dennoch schwanger (Pearl-Index 9).
Ein Drittel der Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen ließen, hatte auf Kondome
als gängiges Verhütungsmittel gesetzt (12 von 100 Frauen wurden schwanger: Pearl-Index 12), nur
ein Drittel hatte gar nicht verhütet, häufig weil sie meinten, ohnehin nicht mehr fruchtbar zu sein
(Alter: 40 Jahre plus). Eine steigende Zahl von Frauen sei außerdem, so BPAS-Geschäftsführerin Ann
Furedi, inzwischen über die Nebenwirkungen der hormonellen Verhütung, unglücklich. BPAS ist intensiv
in die Gestaltung des Sexualunterrichts an britischen Schulen eingebunden. Scharfe Kritik an
diesem Vorstoß kam von Louise Kirk, Koordinatorin des britischen Bildungsprogramms Alive to the
World1. Statt eines verantwortlichen Umgangs mit Sexualität und der Nutzbarmachung des Wissens
um Fruchtbarkeit würden ausschließlich Verhütung und nun auch Abtreibung als quasi notwendiger
Teil der Fertilitätskontrolle propagiert. I MABE-Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik
LEBE 118/2014 11
Spanien, Abtreibung und
eine Anti-Life-Nonne
Teresa Forcades, eine Benediktinerin aus
dem Kloster San Benet de Montserrat in
Spanien, hat in einem Interview mit der feministischen
Zeitschrift Pikara das von der konservativen
spanischen Regierung verschärfte
Abtreibungsgesetz kritisiert. Sie lehne es rundheraus
ab und trete dafür ein, dass Abtreibungen
erlaubt sein sollten, wenn das Neugeborene
nicht lebensfähig sei, sagte sie.
Die Gesetzesänderung soll die von der sozialistischen
Regierung Zapatero 2010 eingeführte
Fristenregelung wieder abschaffen und
durch eine Indikationenregelung ersetzen.
Missbildungen des Fötus sollen dann keine
Indikation für eine Abtreibung sein können.
„Es gibt Mütter, denen es sinnvoll erscheint, eine
schwer missgebildete Kreatur auf die Welt zu
bringen und zu begleiten, selbst wenn sie wissen,
dass diese leiden und kurze Zeit nach der
Geburt sterben wird“, sagte die Benediktinerin
wörtlich. Der Staat habe aber nicht das Recht,
eine Frau, die in dieser Sache anders denke, zu
zwingen, das Gleiche zu tun, erklärte sie.
Es gebe Gruppen, die „unter dem Schutz des
katholischen Glaubens“ strenge Gesetze forderten
und auf diesem Weg die Gesellschaft
„polarisieren“ würden, ergänzte sie. Dies lenke
von den wichtigen Problemen der Zeit ab,
zu denen die Nonne soziale Probleme und die
Wirtschaftskrise zählt.
Kath.net
US-Politikerin: Kind mit
Down Syndrom ist ein
Gottesgeschenk
Eine US-amerikanische Spitzenpolitikerin hat
ihr behindertes Kind als ein „Gottesgeschenk“
bezeichnet. Die republikanische Kongressabgeordnete
Cathy McMorris Rodgers
sprach in ihrer Erwiderung auf Präsident
Barack Obamas Rede zur Lage der Nation
über ihre Erfahrungen mit ihrem sechsjährigen
Sohn Cole. Bei ihm wurde nach der Geburt
Trisomie 21 (Down Syndrom) diagnostiziert. Die
Ärzte hätten ihr und ihrem Mann Brian Rodgers
gegenüber nur von Problemen gesprochen, die
auf sie zukämen. „Doch wir haben nur Chancen
gesehen. Wir sahen ihn als Gottes Geschenk
an“, sagte die evangelikale Politikerin.
Heute sei Cole ein Junge, „der zu Bruce
Springsteen tanzt, der lesen kann und der beste
große Bruder der Welt ist“. McMorris Rodgers
hat mit ihrem Mann noch zwei Töchter, die
dreijährige Grace Blossom und die drei Monate
alte Brynn Catherine. Die 44-Jährige ist die einzige
Kongressabgeordnete, die während ihrer
Amtszeit drei Kinder zur Welt gebracht hat.
Kath.net
Belgischer König unterzeichnet Gesetz
zur Sterbehilfe an Kindern
Es hat alles nichts genützt: König Philipp hat das Gesetz zur Sterbehilfe für Kinder unterzeichnet.
210.000 Menschen aus aller Welt hatten mit einer Online-Petition versucht, das noch in letzter Minute
abzuwenden. Belgien wird damit das erste Land der Welt, das aktive Sterbehilfe auch für Kinder erlaubt,
ohne jede Altersgrenze. Das Gesetz sieht vor, dass „unheilbar kranke Kinder mit starken Schmerzen in
der letzten Lebensphase“ um das Beenden ihres Lebens bitten können. Die Welt der Palliativmedizin
ist erschüttert, sagte im Gespräch mit uns ein belgischer Arzt.
Radio Vatikan
Putin kritisiert den westlichen
Kulturverfall
Im Menschenrechtsbericht des russischen Außenministeriums, veröffentlicht am 15. Januar 2014,
heißt es: „Eine der Prioritäten der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten ist, ihre neoliberalen
Werte als universellen Lebensstil in der gesamten Welt zu verbreiten.“ Insbesondere wird der
Vorwurf erhoben: „Es gibt Versuche, anderen Ländern eine unangemessene Sicht von Homosexualität
und gleichgeschlechtlichen Ehen als Lebensnorm aufzuzwingen.“ Ähnlich hatte sich bereits am 19.
September 2013 Präsident Wladimir Putin geäußert. Auszüge aus seiner Rede (Quelle: www.bekenntnisbruderschaft.de
von Prof. Dr. Peter Beyerhaus).
Wir sehen, wie viele euro-atlantische Staaten (= der Westen) den Weg eingeschlagen haben, auf
dem sie ihre eigenen Wurzeln verneinen bzw. ablehnen, einschließlich der christlichen Wurzeln, die
die Grundlage der westlichen Zivilisation bilden. In diesen Staaten werden moralische Grundlagen
und jede traditionelle Identität verneint - nationale, religiöse, kulturelle oder sogar geschlechtliche
Identitäten werden verneint. Dort wird eine Politik betrieben, die eine kinderreiche Familie mit einer
gleichgeschlechtlichen Partnerschaft gleichsetzt. Diese Politik setzt den Glauben an Gott mit dem an
Satan gleich.
Ich bin zutiefst überzeugt, dass das der direkte Weg zum Verfall und zur Primitivisierung der Kultur ist.
Dies führt zu tieferen demografischen und moralischen Krisen im Westen. Was kann denn der bessere
Beleg für die moralische Krise der westlichen Gesellschaft sein als der Verlust ihrer Fortpflanzung?
Heute können sich beinahe alle „entwickelten“ westlichen Länder reproduktiv nicht erhalten.
Nicht einmal mit Hilfe von Migranten. Ohne moralische Werte, die im Christentum (und in anderen
Weltreligionen) begründet liegen, ohne Normen und moralische Werte, die sich Jahrtausende lang
formiert und entwickelt haben, werden die Menschen unvermeidlich ihre Menschenwürde verlieren
und zu Unmenschen werden. Wir halten es für richtig und für natürlich, diese moralischen, christlichen
Werte zu verteidigen und zu wahren…“
pur magazin
Zusammenleben vor der Ehe erhöht Scheidungsrisiko
Paare, die vor der Eheschließung zusammenleben, haben ein höheres Scheidungsrisiko als Paare,
die erst nach der Hochzeit in einen gemeinsamen Haushalt ziehen. Die negativen Effekte des
Zusammenlebens vor der Ehe sind in der Psychologie anerkannt, schreibt Meg Jay, die selbst
Assistenz-Professorin für Psychologie an der Universität Virginia ist, in einem bereits im Jahre 2012
veröffentlichten Gastkommentar in der New York Times.
Mehr als die Hälfte der Ehepaare haben vor der Hochzeit bereits zusammen gelebt. Bei den meisten
Paaren war das Zusammenleben keine bewusste Entscheidung, sondern hat sich im Lauf der
Beziehung einfach so ergeben. Einer übernachtet beim anderen, das kommt immer häufiger vor und
schließlich zieht man zusammen. Das hat auch finanzielle Vorteile, was gerade bei jungen Paaren
eine Rolle spielt. Wenn es nicht funktioniert, denken sie, kann man sich ja schnell und einfach wieder
trennen, berichtet Jay aus ihrer Erfahrung als Psychologin.
Vor allem letzteres stellt sich oft als Irrtum heraus. Je länger Paare zusammen leben, umso schwieriger
und aufwändiger wird es für sie, sich wieder zu trennen. Das betrifft sowohl die finanzielle als auch
die emotionale Seite. Viele von Jays Klienten sagen rückblickend, sie hätten lieber nicht so viel Zeit in
Beziehungen investiert, die nach wenigen Monaten zu Ende gewesen wären, wenn sie nicht mit ihrem
Partner oder ihrer Partnerin zusammen gelebt hätten.
Die Partner haben oft unterschiedliche Erwartungen und Einstellungen, wenn sie zusammen ziehen.
Frauen sehen darin meist einen Schritt in Richtung Hochzeit. Männer hingegen wollen die Beziehung
gerne auf diese Weise prüfen oder wollen die Verbindlichkeit die mit der Ehe einher geht noch nicht
auf sich nehmen. Jedenfalls lässt sich feststellen, dass das Engagement für die Beziehung geringer ist
als in der Ehe. Sowohl Männer als auch Frauen geben an, dass die Standards für jemand, mit dem sie
zusammen leben, niedriger sind als für einen Ehepartner. Beides sind keine guten Voraussetzungen
für die Ehe, die in vielen Fällen auf Jahre des Zusammenlebens folgt, oft ohne dass sich die Partner
wirklich bewusst füreinander entschieden haben.
Sie sei weder für noch gegen das Zusammenleben vor der Ehe, junge Menschen sollten sich aber der
Risiken bewusst sein, die damit verbunden sind, schreibt sie abschließend.
Kath.net
12
LEBE 118/2014
Das Lied eines Musikers
„Gewidmet meiner Frau, weil sie ihr Kind nicht abtreiben ließ“
Lebensschutz
www.katholisches.info
Ein Lied, das ein Mann seiner Frau
gewidmet hat aus Dankbarkeit,
dass sie das gemeinsame Kind
nicht abtreiben ließ, erlebt einen außergewöhnlichen
Erfolg. „This Time“ heißt
das Lied und erzählt die Geschichte der
Tochter des Musikers und seiner heutigen
Frau. Es ist die Geschichte eines geretteten
Lebens, die heute viele andere
Leben rettet. „Was durch das Lied geschieht
, ist auch für mich unglaublich.
Verbreitet das Video weiter unter allen,
die ihr kennt“.
Das Video wurde im vergangenen
September auf Youtube veröffentlicht
und schon fast 400.000 Mal aufgerufen.
„This Time“ erzählt die Geschichte
einer 19-Jährigen, die schwanger wird,
das Kind aber nicht will. Das Gesetz
macht es möglich. Schnell in die nächste
Abtreibungsklinik „und die Welt ist
wieder in Ordnung“. Als sie in der Klinik
ist und auf ihren Abtreibungstermin
wartet, sieht sie ihr Kind, ein Mädchen,
wie es zu seinem dritten Geburtstag
die Kerzen auf der Geburtstagstorte
ausbläst. Plötzlich wird der jungen Frau
bewusst, was sie da gerade tut beziehungsweise
an sich tun lassen will.
Die Geschichte einer mutigen
19-Jährigen, die ihr Kind
nicht abtreiben ließ
Das Lied erzählt, wie die 19-Jährige erschrickt
und mit jemand sprechen will.
Der OP-Assistent aber sagt: „Wir müssen
weitermachen“. Die junge Frau will
zu Hause anrufen, aber das Personal der
Abtreibungsklinik versucht sie zu beruhigen:
„Sei ganz unbesorgt. Danach
wird es dir besser gehen, du bist noch
jung, wir sind so etwas gewöhnt, wir erleben
das ständig.“ Die junge Frau ruft
in ihrer Verzweiflung Gott an. Sie bittet
ihn um Kraft. Sie sucht ein Telefon,
schafft es, ihre Mutter zu erreichen und
schließlich aus der Tötungsklinik zu
fliehen.
Autor des Liedes ist John Elefante. Von
ihm stammen Text und Musik. Er erzählt
darin eine wahre Geschichte. Die
Geschichte seiner mutigen Ehefrau.
Damals waren sie noch ganz jung,
als Elefantes Frau schwanger wurde.
Er wollte das Kind nicht und ließ sie
stehen. Sie wollte das Kind nicht und
wollte es abtreiben lassen. Heute sind
sie glücklich verheiratet und könnten
sich ein Leben ohne ihre Tochter nicht
vorstellen. „Wir können nicht dankbar
genug sein, vor etwas so Schrecklickem
bewahrt worden zu sein, unser eigenes
Kind auf dem Gewissen zu haben“, sagt
Elefante heute. Zum Dank dafür schrieb
der Musiker das Lied.
Elefante erzählt, über Facebook bereits
über 300 Nachrichten und über E-Mail
sogar an die 600 Rückmeldungen erhalten
zu haben von Frauen, die ganz
ähnliche Geschichten erzählen, ihre
persönlichen Geschichte und die ihrer
Kinder. Frauen, die vor dem Abgrund
standen und das Leben ihres eigenen
Kindes, mit dem sie schwanger waren,
in diesen Abgrund werfen wollten,
nicht zuletzt auch verführt durch
das Vorgaukeln einer „leichten“ und
„bequemen Problemlösung“ durch
Abtreibung. Frauen, die das Video gesehen
haben und deshalb beschlossen
haben, nicht abzutreiben, ihr Kind nicht
töten zu lassen.
Hier der Link zum Video:
http://www.tiqua.org/?cat=12
Hunderte Rückmeldungen
von Frauen, die durch
das Video beschlossen,
ihr Kind zu behalten
Eine Frau erzählt zum Beispiel, dass sie
gerade eine junge Gefangene zu einem
Ultraschalltest zu begleiten hatte, als sie
ihre Mailbox kontrollierte und darin von
einer Freundin den Link zum Video [2]
fand. Nach dem Ultraschalltest sagte
die Gefangene, sie überlege das Kind
abtreiben zu lassen. „Da habe ich ihr
das Video gezeigt. Wir haben es uns
gemeinsam angeschaut. Danach sagte
das junge Mädchen, dass sie ihr Kind
behalten wolle und bat, dass ich das
Video auch im Gefängnis zeige, damit
es ihre Mitgefangenen auch sehen
können.“
Jemand anderer schrieb, das Video ihrer
15jährigen Cousine gezeigt zu haben,
die auch „zu früh“ schwanger geworden
war und das „Problem“ durch
Abtreibung „lösen“ wollte, damit wieder
„alles wie vorher ist“. „Als wir das Video
anschauten, begann meine Cousine
zu weinen und hat beschlossen, nicht
abzutreiben.“
Elefante sagt, dass er selbst ganz überrascht
sei von dem „enormen Echo“,
den vielen Abrufen im Internet, aber
vor allem auch den Rückmeldungen.
Eine Erfolgsgeschichte. Die Geschichte
einer Frau, die so mutig war, nicht abzutreiben,
deren Mutterherz größer
und stärker war als die verführerische
Verlockung der Abtreibung, die schön
verpackt den Frauen serviert wird, die
aber die Tötung eines Menschen bedeutet,
ihres Kindes. Und diese Rettung
ihrer Tochter bewegt andere Frauen, erreicht
sie und bringt auch sie dazu, von
der Abtreibung Abstand zu nehmen
und ganz das zu sein was sie sind: Frau
und Mutter.
Es ist die Geschichte meiner
Tochter, die leben durfte,
und die heute das Leben
anderer rettet
Elefante war inzwischen schon Gast in
einer Fernsehsendung bei Fox News,
wo er über das Video und die Reaktion
sprach. So hatte er zum Beispiel den
Anruf einer 20-Jährigen erhalten, deren
Familie sie zur Abtreibung ihres Kindes
zwingen wollte. Der Liedermacher konnte
mit Hilfe von Freunden eine Familie
finden, bei der die Frau Aufnahme fand,
um ihre Schwangerschaft in Ruhe und
Sicherheit zu Ende zu bringen. „Was da
geschieht, ist auch für mich unglaublich“,
sagt John Elefante heute. Und
wegen der Reaktionen, die zeigen, dass
diese Geschichte, dieses Video, dieses
Lied Leben retten kann, sagt er heute
jedem: „Verbreitet das Video weiter,
allen die ihr kennt“.
LEBE 118/2014
13
Abtreibung
»And then there were none«
Interview mit Abby Johnson von MARCEL URBAN
Abby Johnson war acht Jahre mit „Planned Parenthood Federation of America” (PPFA)* verbunden
gewesen. Sie hat als Ehrenamtliche angefangen und arbeitete bei der größten Abtreibungsorganisation
Amerikas zuletzt als Leiterin einer Klinik in Bryan, Texas. Nachdem sie bei einer
Abtreibung für einen Mitarbeiter einsprang, um den Ultraschallkopf zu halten, erschütterte sie
während des Eingriffs das, was sie am Bildschirm mitverfolgt. Sie sah, wie das 13 Wochen alte Baby
im Bauch der Mutter um sein Leben kämpfte und versuchte, vor den Abtreibungsinstrumenten zu
fliehen. Diese Bilder brannten sich in ihren Kopf und nahmen sie so sehr mit, dass sie ihre bisherige
Arbeit aufgab und sich seitdem aktiv für das Recht auf Leben einsetzt.
Abby Johnson, Sie
haben viele Jahre für
Planned Parenthood
gearbeitet. Was waren
Ihre Aufgaben als
Direktorin?
Ich war für das ganze
Personalwesen
in meiner Einrichtung
zuständig.
Ich unterstützte die Ziele und versuchte,
eine bestmögliche Statistik zu
erhalten. Ich kümmerte mich um die
tägliche Beaufsichtigung und darum,
dass jeder Mitarbeiter auf dem neusten
Stand bezüglich der Protokolle
und Behandlungsmethoden war, sowie
um die Effizienz der Klinik und die
Kundennachfrage.
Wie sind Sie zum ersten Mal mit PPFA in
Kontakt getreten?
Ich wurde während meiner Collegezeit
von einer Frau angesprochen, die
auf dem Campus Volontäre für die
Organisation suchte. Ich wusste zu der
Zeit weder was Planned Parenthood
ist, noch bin ich jemals in einer solchen
Einrichtung gewesen.
Nachdem Sie bei der Organisation als
Volontärin gearbeitet haben, wurden Sie angestellt.
Ich nehme an, dass die Arbeitsstelle
gut bezahlt war. Warum haben Sie dann
gekündigt?
Als ich bei der Abtreibung einer
Frau den Ultraschallkopf hielt, war
es das erste Mal, dass ich direkt bei
einer Abtreibung mithalf. Ich sah
am Monitor mit an, wie das Baby
den Kampf um sein Leben durch die
Hand des Arztes verlor. In diesem
Moment wurde mir erst ganz klar, was
Abtreibung war. In mir fand eine dramatische
Wandlung statt. Verzweifelt
und verwirrt suchte ich bei einer örtlichen
Lebensschutzgruppe Hilfe. Ich
schwor mir, dass dies für mich der
Beginn ist, für das Leben im Mutterleib
einzustehen und aufzudecken, was
Abtreibung wirklich ist.
Gab es eine richtige Aufklärung über die geistigen,
körperlichen und ethischen Probleme
für Ärzte und Patienten?
Nein, nie. Uns wurde beigebracht, nicht
über die Nebenwirkungen zu sprechen,
weil wir damit den Frauen „Angst machen“
könnten.
Warum hat Ihr ehemaliger Arbeitgeber Sie
verklagt?
Ich musste mit ansehen, wie meine besten
Freunde gelogen und gegen mich
ausgesagt haben. PPFA verklagte mich
vor allem, um an mir ein Exempel zu statuieren.
Sie wollten ihre Mitarbeiter warnen,
falls sie der Organisation den Rücken
kehren und überlaufen würden. Sie würden
sofort von Planned Parenthood vor
Gericht gebracht werden.
Was denken Angestellte über ihre Arbeit,
wenn sie in so einer Art von Geschäft sind?
Ich denke, dass viele von ihnen das nur
als Job betrachten. Sie versuchen auszublenden,
was sie wirklich machen, weil
sie einfach einen Gehaltscheck brauchen.
Einige glauben aber wirklich, dass
sie Frauen damit helfen. Ich bin auch
eine von denen gewesen, die das geglaubt
hat. Dann gibt es aber auch diejenigen,
die fanatische Befürworter der
Abtreibung sind. Sie glauben nicht, dass
Frauen mehrere Kinder haben sollten.
Sie sind sogar dafür, dass jede Frau die
Erfahrung einer Abtreibung haben sollte.
Sie sind die Gründerin der Organisation
ATTWN. Die Buchstaben stehen für „And then
there were none“. Können Sie uns diese kurz
vorstellen?
ATTWN möchte all denen finanzielle,
emotionale, geistliche und rechtliche
Unterstützung anbieten, die die
Abtreibungsindustrie verlassen wollen.
Die emotionale Unterstützung ist vor allem
in der übergangsphase notwendig,
aber es ist auch wichtig, dass wir den ehemaligen
Arbeitnehmern finanziell für einen
Monat zur Seite stehen. Wir schulen
außerdem Gehsteigberater. Wir gehen
mit ihnen vor Abtreibungskliniken, um
mit den Angestellten der Klinik in einer
ruhigen und einladenden Art und
Weise direkt in Kontakt zu kommen.
Außerdem wurde eine Gruppe von
engagierten Freiwilligen gegründet,
um im Gebet die Verantwortlichen von
ATTWN zu unterstützen. Sie glauben
nähmlich an die Mission von „And
then there were none“ und haben
einen tiefen Wunsch, dass sich die
Mitarbeiter der Abtreibungskliniken
wandeln. Unser Motto lautet „Keine
Abtreibungsmitarbeiter, keine Abtreibungskliniken,
keine Abtreibungen.
Es steht und fällt mit den Mitarbeitern.“
Was würden Sie einem 15-jährigen schwangeren
Mädchen empfehlen, das über eine
Abtreibung nachdenkt?
Ich würde ihr empfehlen, dass sie
sich nach einer Beratungsstelle in ihrer
Nähe umschaut, wie wir sie zum
Beispiel mit dem Pregnancy Resource
Center in den Staaten haben. Frauen
müssen alle Möglichkeiten während
ihrer Schwangerschaft kennen und die
Wahrheit über Abtreibung erfahren.
Sie werden dort Unterstützung und
Menschen finden, die sich um sie und
ihr Baby kümmern werden.
*Planned Parenthood Federation of
America ist mit über 820 Kliniken die
größte gemeinnützige Organisation
in dem Bereich der Sexualmedizin,
Gynäkologie, Partnerschaft und
Familienplanung in den USA. Mit dem
deutschen Verbund Pro Familia und
der Österreichischen Gesellschaft für
Familienplanung gehört PPFA dem
Dachverband International Planned
Parenthood Federation an, deren Sitz in
London ist.
www.f1rstlife.de
14 LEBE 118/2014
Gebetsvigilien in Südtirol
Jeden 3. Samstag im Monat: ungerade Monate - Meran, Barmherzige Schwestern in Gratsch, Laurinstraße,
gerade Monate - Bozen, Pio X°, Reschenstraße
Jeweiliger Ablauf: 14.30 Uhr Hl. Messe, 15.15 Uhr Aussetzung, Prozession vor das jeweilige Krankenhaus,
17.00 Uhr Rückkehr und Abschluss.
Komm auch du und sei dabei. Wir beten für eine Kultur des Lebens!
Marsch für das Leben in Paris
40.000 Menschen – Kardinal und Bischöfe an der Spitze
www.katholisches.info
Mehr als 40.000 Menschen
nahmen Ende Januar in Paris
am französischen Marsch für
das Leben teil. Eine Teilnahme, um Nein
zur Banalisierung der Abtreibung zu
sagen. Der Marsch für das Leben richtete
sich gegen die Absicht der sozialistischen
Regierung, die Tötung ungeborener
Kinder weiter zu liberalisieren
und Abtreibung zu einem „Recht“ zu
erklären.
Der Apostolische Nuntius für
Frankreich, Msgr. Luigi Ventura, überbrachte
den Teilnehmern am Marsch
für das Leben eine Grußbotschaft
von Papst Franziskus. Das katholische
Kirchenoberhaupt ermutigte die
Franzosen, „die Aufmerksamkeit für
ein so wichtiges Thema wachzuhalten“
und verwies auf seine Predigt vom 16.
Juni 2013 zum Tag von Evangelium
Vitae. Nach anfänglichem Zögern
finden sich die bisher wichtigsten
Aussagen von Papst Franziskus zum
Thema Lebensrecht im Apostolischen
Schreiben Evangelii Gaudium und
vor allem in seiner Ansprache an das
Diplomatische Corps vom vergangenen
13. Januar. Den beim Heiligen
Stuhl akkreditierten Diplomaten sagte
der Papst, dass allein der Gedanken,
dass ein ungeborenes Kind Opfer der
Abtreibung werden könnte, Entsetzen
in ihm auslöse und gleiches Entsetzen
in jedem Menschen auslösen sollte.
Kardinal Barbarin, Bischöfe
und spanische Abgeordnete
an der Spitze des Marsches
An der Spitze des Marsches gingen
auch einige spanische Parlamentsabgeordnete.
Spaniens Regierung will
die Abtreibung einschränken und hat
einen entsprechenden Gesetzentwurf
eingebracht. An der Spitze des Zuges
ging allerdings auch Erzbischof Philippe
Kardinal Barbarin von Lyon. Gleich
mehrere französische Bischöfe nahmen
aktiv am Marsch teil und zogen für das
Lebensrecht ungeborener Kinder vor
das Parlament. In dieser Intensität stellt
die Teilnahme von zudem amtierenden
Diözesanbischöfen eine Neuigkeit für
Westeuropa dar.
Am Marsch nahmen viele Familien
teil, Eltern und Kinder. Im Zug waren
auch etliche Down-Syndrom-Kinder
zu sehen, die geradezu systematisch
von der Abtreibungsmaschinerie bedroht
sind. Mehr als 90 Prozent von
ihnen werden bereits vor der Geburt
im Mutterleib getötet. Der spanische
Regierungsentwurf will gerade auch
dies unterbinden. Der Marsch will die
Franzosen für das Lebensrecht ungeborener
Kinder sensibilisieren. Das französische
Parlament diskutiert über eine
weitere Liberalisierung und Ausweitung
der Abtreibung.
„Achtung: Die Hitler und
Herodes sind unter uns“
Auf einem der zahlreichen mitgeführten
Transparente stand zu lesen: „Achtung:
Die Hitler und Herodes sind unter uns“.
Die Anspielung auf Adolf Hitler galt der
Euthanasie von körperlich und geistig
Behinderten und damit zum Beispiel
der selektiven Abtreibung von Down-
Syndrom-Kindern. Die Anspielung auf
König Herodes galt dem Kindermord
von Betlehem als Sinnbild für den
Abtreibungsholocaust der Gegenwart
und dem Versuch, Jesus Christus bereits
als Kind zu töten.
LEBE 118/2014
15
Abtreibung
»Jedes einzelne Kind ist kostbar!«
Was jeder gegen Abtreibung tun kann
Herbert Heißenberger
Herbert Heißenberger, Wien
Er steht seit 15 Jahren vor einer
Abtreibungsklinik, um Frauen
vor einem fatalen Schritt zu
bewahren - und um sie auf Gottes
Barmherzigkeit hinzuweisen, wenn sie
nach dem Eingriff die Klinik verlassen.
Wenn wir von den Schätzungen der
Abtreiber ausgehen - dass es in
Österreich rund 40.000 Abtreibungen
pro Jahr gibt -. bedeutet das bei 80.000
Geburten im Jahr, dass jedes dritte
Kind getötet wird. Wir müssen das mit
Betroffenheit feststellen.
Obwohl ich viel gelernt habe, muss ich
gestehen: Manchmal erfasst mich ein
gerechter Zorn, wenn ich miterlebe,
wie junge Männer die Mädels in die
Abtreibungsklinik bringen - manche
Machos lässig mit dem tollen Auto oder
Mütter ihre Töchter hineinzerren. Dort
stirbt dann das Kind und es beginnt
ein Riesenelend: die Zerstörung der
zwischenmenschlichen Beziehungen,
der Mutterschaft. Da kommt einem
leicht der Gedanke: Euch wird die
Gerechtigkeit treffen!
Gott sei Dank hat uns Christus mit
Msgr. Philip Reilly einen Königsweg
gewiesen. Dies hat in uns, die wir
vor den Tötungsstätten in Wien,
Graz und Salzburg stehen, eine
Hoffnungsperspektive eröffnet. Er hat
uns nämlich erklärt, dass wir dort auf
Golgotha stehen, denn Christus wird
dort in den unschuldigen Kindern getötet.
Wenn ich also den Zorn in mir aufsteigen
fühle, fällt mir ein: Du bist ja auf
Golgotha! Hat Christus so gedacht? Hat
Christus so etwas gesagt? In solchen
Momenten mache ich mir bewusst: Das
Kind stirbt einen grausamen Tod. Und
das weckt das Mitleid in mir und ich
werde motiviert, weiter dort zu stehen,
ob in der Hitze oder in der Kälte…
Wenn ich dann einen dieser Väter anschaue,
der so kläglich versagt, frage
ich mich: Was ist in seinem Leben
passiert, dass er dieses Ja zum Kind
nicht sprechen kann? Und: Was wäre
sein Schicksal, wenn niemand für ihn
vor Gott einträte? Um Barmherzigkeit
bittet? Um den Funken der Gnade, der
sein Herz anrührt. damit er Reue empfinden
und Umkehr bei ihm einsetzen
kann? Es würde helfen, dass er nicht
in derselben Dunkelheit, in der Kälte,
im Schmerz, in denen er jetzt schon
lebt, in Ewigkeit weiterleben müsste.
Dann wächst in mir das Mitleid mit den
Menschen, die dies tun.
Genau das sollte unsere Haltung sein:
Das Erbarmen Gottes auf alle herabzurufen,
die es nicht schaffen, ein kleines,
unschuldiges Kind anzunehmen. Dieses
Erbarmen brauchen auch jene, die in
Politik und Wirtschaft (jene, die mit der
Abtreibung Geld machen) für dieses
Elend mitverantwortlich sind.
Zeugen für Gottes
Barmherzigkeit sein«
Heuer sind es 40 Jahre, dass in unserem
demokratisch gewählten Parlament der
Beschluss gefasst wurde, Kinder bis
zur 12. Woche straffrei töten zu können.
Mittlerweile sind Millionen betroffen:
getötete Kinder, deren Eltern,
Geschwister, Großeltern, Freunde, die
es gewusst oder vom Austragen des
Kindes abgeraten haben, Journalisten,
die vom Recht der Frauen schreiben
oder das Thema totschweigen,
Ärzte und Krankenschwestern, die an
Abtreibungen mitwirken. Es sind nicht
nur die Politiker, die da Verantwortung
tragen. Wir alle sind da in eine Spirale
des Schweigens hineingeraten. Denn
kaum jemand erhebt die Stimme, um zu
sagen, dieser Wahnsinn müsse endlich
gestoppt werden.
Deshalb ist jeder aufgerufen, in seinem
persönlichen Bereich etwas gegen diese
verheerende Situation zu tun.
Was kann ich schon tun, werden Sie
fragen. Also: Ich kann mir das zum
Gebetsanliegen machen: „Lieber Gott,
hilf den Müttern, die unterwegs zur
Abtreibung sind, die sich mit dem
Gedanken tragen abzutreiben, die allein
gelassen sind und alle Hoffnung
verloren haben! Das genügt schon.
Oder: Ich kann in meinem Bekanntenkreis
Zeugnis geben. Sollte meine
Tochter aus der Schule kommen und
erzählen, eine Mitschülerin sei schwanger
geworden, kann ich diese einladen,
um sie zu ermutigen, das Kind zu bekommen,
sie auf Stellen hinweisen, an
denen man Hilfe bekommt. Viele wissen
nämlich, wo die Abtreibungsklinik ist,
aber haben keine Ahnung, wo man lebensrettende
Hilfe bekommen könnte.
Vor allem müssen wir die Botschaft vermitteln:
Es gibt immer Hoffnung. Gott
ist ja ein Freund des Lebens. Er spricht
ein unbedingtes Ja zu jedem von uns.
Lassen Sie mich ein konkretes Beispiel
erzählen. Vor einigen Wochen habe
ich folgendes erlebt: Ein junges Paar
steuert auf die Abtreibungsklinik zu.
Die Frau überquert als erste die Straße.
Ich biete ihr Information an. Sie senkt
den Blick, ignoriert mich und beide
gehen in die Klinik. Es vergehen zwei
Stunden. Das Paar kommt heraus. Der
Mann muss die Frau, die kaum gehen
kann, stützen. Eigentlich habe ich keine
Hoffnung, dass sie mich jetzt anhören
würden, folge aber einem Impuls und
biete ihnen ein Buch über die Folgen
der Abtreibung an. Der Mann zögert -
und nimmt es wider Erwarten an.
Jetzt kommt das Erstaunliche: Das Kind
ist tot, die Zwei sind in der Todsünde.
Aber plötzlich fragt mich der Bursche:
„Haben Sie einen Rosenkranz?“ Ich
gebe ihm den Rosenkranz und sage:
„Der Rosenkranz allein hilft nicht, Sie
16 LEBE 118/2014
Abtreibung
„Gott ist ja ein Freund des Lebens.
Er spricht ein unbedingtes Ja zu jedem von uns.”
Herbert Heißenberger
Erzbischof Joseph Kurtz,
Louisville/USA, der neue Vorsitzende
der amerikanischen Bischofskonferenz,
betet kniend vor einer Abtreibungsklinik.
müssen auch zu beten beginnen.“ Er
bedankt sich und geht. Eine halbe
Stunde vergeht. Dienstschluss. Ich will
weggehen. Plötzlich steht der Mann vor
mir. „Haben Sie noch einen Rosenkranz
für meine Freundin?“ - eine halbe
Stunde später! Ich komme noch dazu
zu sagen: „Es ist noch nichts verloren
für Euch, kehrt zu Gott um, schlagt den
Weg zum Leben ein!“ Und ich erkenne
in ihren Gesichtem, wie dankbar sie
plötzlich sind.
Deshalb müssen wir diese Menschen
annehmen, von Jesu Barmherzigkeit am
Kreuz lernen, der gesagt hat: „Vergib ihnen,
denn sie wissen nicht, was sie tun.“
Es ist meine Erfahrung: Die Leute wissen
nicht, was sie tun, wissen nicht, was
auf sie zukommt.
Daher ist es so wichtig, dass Menschen -
auch wenn es nur wenige sind - dort anwesend
sind, wo das Drama geschieht.
Christen, die vorher in der Messe waren,
damit Gott Heilung, Gnade schenken,
Reue erwecken, Umkehr schenken
kann. Wie oft habe ich erlebt, dass Gott
solche Menschen wieder aus ihrem
Elend herauszieht!
Dazu noch ein Zeugnis: Ich stehe vor
der Klinik am Wiener Fleischmarkt. Ein
Auto parkt vor mir. Darin eine Dame
mit einem etwa neunjährigen Mädchen.
Sie kommt auf mich zu. Sie wird wissen
wollen, ob sie hier parken darf, denke
ich. Sie aber sagt: „Gehören Sie zu den
Leuten, die da vor der Klinik stehen?“
Auf Schlimmes gefasst, bejahe ich.
Darauf sie: „Ich hatte vor einem halben
Jahr hier eine Abtreibung.“ Danach sei
es ihr sehr schlecht gegangen, erzählt
sie. Und: „Ich bin wieder schwanger.
Weiß nicht, was ich tun soll, und ich habe
euch gesucht.“ Bei ihrer Abtreibung vor
einem halben Jahr hatte sie mitbekommen,
dass wir hier Hilfe anbieten und
es gut mit ihr meinen. Sie wollte nicht
wieder in dieses Elend geraten - und
ahnte, wir könnten ihr aus ihrer jetzigen
Not helfen.
Einer kommt nach einer halben Stunde
zurück, andere nach einem halben Jahr.
Wir wissen nicht, wann die Menschen
zur Umkehr finden. Seit den 15 Jahren.
die ich vor der Klinik stehe, habe ich
Tausende hineingehen gesehen und
weiß nicht, wann die Umkehr dieser
Menschen kommt, aber ich vertraue
darauf, dass Gott Umkehr schenkt, weil
wir sühnen, opfern und Fürbitte halten.
Das kann eigentlich jeder: durch
Gebet, durch Aufopfem von Leiden,
durch das Zeugnisgeben, Infos, wo
man Hilfe findet, durch Ermutigung,
wo eine Frau unerwartet schwanger
wird: „Ich freue mich, dass du ein Kind
erwartest!“. So können wir alle ein Kind
retten. Man muss nicht an vorderster
Front stehen, um gegen das Übel der
Abtreibung zu kämpfen, es genügt im
eigenen Bereich für den Lebensschutz
das zu tun .was eben möglich ist.
Ich kann Ihnen bezeugen: Gott wirkt.
Gott rettet. Gott heilt. Er ist größer als all
dieses Leiden, das wir sehen.
LEBE 118/2014
17
Lebensschutz
»PRO LIFE Rückblick 2013«
Zusammengestellt von C-FAM (Katholisches Institut für Familie und Menschenrechte)
C-FAM
Die fünf schlimmsten Ereignisse des
Jahres aus der Sicht des Lebensrechts:
Die fünf erfreulichsten Ereignisse
des Jahres im Rückblick:
1. Die Konferenz „Women Deliver“ hatte verdeckt arbeitende
Abtreiber, Spätabtreiber und den - Kindstötungen
befürwortenden - Philosophen Peter Singer geladen.
Frauengesundheit wurde mit Verhütung und Abtreibung
gleichgesetzt, die Grundbedürfnisse von Frauen jedoch
ignoriert. In Ländern, in denen Abtreibung illegal ist, soll
das Mittel Misoprostol bevorzugt zum Einsatz kommen.
2. Abtreibungsbefürworter sorgen im Rahmen des Rückblicks
auf 20 Jahre seit Kairo dafür, dass Bevölkerungskontrolle
auf der Agenda der Vereinten Nationen bleibt. Sie wollen,
dass die Länder mehr Geld dafür aufbringen. Letztes Jahr
waren es bereits 60 Milliarden US-Dollar. Die Empfänger
der Gelder, der
UNPFA und bekannte
Abtreibungsorganisationen
wie
IPPF, Marie Stopes
International und
Ipas, fordern Abtreibung,
Verhütung
und Sterilisation als
Allheilmittel für die
Probleme der Welt.
3. Frankreich und
England erließen
Gesetze zugunsten
einer „Ehe“ von
Homosexuellen. In
Frankreich kam es zu
heftigen Protesten,
wobei in Paris
über eine Million
Demonstranten auf
die Straße gingen.
Die französische
Polizei reagierte mit Schlägen, Tränengas und Verhaftungen
gegen friedlich demonstrierende Familien mit Kindern, ältere
Menschen und Jugendliche. Der Europarat und der
UN-Menschenrechtsrat in Genf kritisierten das Vorgehen.
4. Das UN-Weltkinderhilfswerk UNICEF rief die Länder auf,
das Recht der Kinder auf vertrauliche sexuelle und reproduktive
Gesundheitsdienstleistungen und Informationen
anzuerkennen, was auch Zugang zu Abtreibung und der
„Pille danach“ einschließt.
5. Während der Konferenzen des Ausschusses zum Status
der Frau im Frühjahr und Sommer versuchten Vertreter der
globalen Abtreibungslobby, ein Recht auf Abtreibung für
Frauen durchzusetzen, die in einer Kriegssituation Opfer
von Vergewaltigungen werden. Eine Eingabe an den UN-
Sicherheitsrat scheiterte zwar, jedoch erließ der Ausschuss
eine Empfehlung, mit deren Hilfe nun Druck auf die Länder
ausgeübt werden soll.
1. Das Europäische Parlament wies innerhalb kurzer Zeit
zweimal die sog. Estrela-Resolution zurück. Der Bericht
forderte, Abtreibung als Menschenrecht anzuerkennen,
verneinte die Gewissensfreiheit medizinischen Personals
und setzte sich für „sexuelle Rechte“ von Kindern ein.
Lebensrechtler aus ganz Europa protestierten heftig und
erreichten, dass stattdessen eine Resolution verabschiedet
wurde, die bekräftigte, dass die gesetzliche Regelung
der in Frage stehenden Themen Aufgabe der einzelnen
Länder bleibt.
2. In Europa gibt es starke Anzeichen einer Renaissance
für das Leben und die Familie. Die Initiative „One of Us“
zugunsten des Lebensrechts
erzielte über eine Million
Unterschriften. Damit wird die
Europäische Kommission gezwungen,
das Thema im neuen
Jahr auf die Agenda zu setzen.
Kroatien lehnte bei einer
Volksabstimmung die „Homo-
Ehe“ mit überwältigender
Mehrheit ab. In den Großstädten
Frankreichs demonstrierten
Millionen Bürger gegen „Ehen“
und Adoptionsrechte von
Homosexuellen. In spanischen
Städten nahmen Millionen
Bürger an Märschen für das
Leben und die Familie teil. In
der Organisation für Sicherheit
und Zusammenarbeit wurde
ein radikales Dokument zum
Thema „Homosexualität und
Menschenrechte“ abgewiesen.
3. Homosexuellengruppen
gelang es bei den UN in Genf und New York nicht, ihre
angestrebten Resolutionen über „sexuelle Orientierung“
durchzubringen. Sie konnten auch kein Sonderbüro bei
der UNO errichten. Der Ausschuss für soziale Entwicklung
lehnte es ab, die Definition von „Familie“ auf „verschiedene
Formen“ auszuweiten. Die UN-Vollversammlung schmetterte
eine „Jugenderklärung“ zu den Themen Abtreibung,
Verhütung und Homosexualität ab.
4. Der Sicherheitsrat lehnte ein „Recht auf Abtreibung“ bei
Vergewaltigungen in Konfliktsituationen ab. Die abstimmenden
Länder blieben dem UN-Konsens treu, wonach
jedes Land selbst über seine Regelungen zur Abtreibung
entscheiden muss.
5. Die UN-Vollversammlung erweiterte die Bestrebungen
zur Reform der Ausschüsse, die Missbräuche unterbinden
soll. Russland schlug einen Verhaltenskodex vor, wodurch
die Verantwortlichkeit erhöht und unerwünschten
liberalen Tendenzen der UN-Experten entgegengewirkt
werden soll.
18 LEBE 118/2014
Lebensschutz
Abtreibung und ihre Folgen
lifenews.com
Dr. med. Peter Saunders
Acht Fakten aus der Forschung,
welche die meisten Leute nicht wissen
TheUnChoice.com ist eine auf wissenschaftliche Belege gegründete
Initiative des Elliot Instituts, der es um Bewusstseinsbildung
hinsichtlich unerwünschter Schwangerschaften, postabortiver
Probleme, Müttersterblichkeit usw. geht, sowie darum,
Hilfe, Hoffnung und Heilung anzubieten. Das in den USA
ansässige Elliot Institute publizierte Forschungsergebnisse
und Unterrichtsmaterial und setzt sich für Männer und Frauen
ein, die nach einer Abtreibung Heilung suchen.
Die im folgenden angegebenen Zahlen stammen aus einer
Elliot- Institute-Publikation:
• 31% der Frauen äußern nach Abtreibungen, dass
sie, ihre Gesundheit betreffend, an physischen
Komplikationen leiden.
• 10% der Frauen, die Abtreibungen hinter sich haben, leiden
unmittelbar anschließend an eventuell lebensbedrohlichen
Komplikationen.
• Frauen haben nach Abtreibung 65% erhöhtes Risiko an klinischer
Depression gegenüber Frauen nach Entbindung.
• 65 % der Frauen leiden nach Abtreibung an Symptomen
der Posttraumatischen Belastungsstörung.
• Die Sterberate von Frauen, ausgelöst durch unterschiedliche
Ursachen nach einer Abtreibung, ist 3,5 mal höher als
bei Frauen, die ihr Kind zur Welt bringen.
• Viele Frauen beschreiben ihre Erfahrung als «einen
Albtraum», der schwerlich dem entspricht, was man
«Wahlfreiheit» nennt. 60% der befragten Frauen gaben
nach der Abtreibung an: «Ein Teil von mir starb» .
• Die Suizidrate unter Frauen, die Abtreibungen hinter sich
haben, ist sechsmal höher im Vergleich zu Frauen, die ihr
Kind zur Welt brachten.
• Das Risiko einer späteren Fehlgeburt wird für Frauen nach
Abtreibung um 60% höher.
Quellenangaben
Source: Rue et. al., «Induced abortion and traumatic stress:
A preliminary comparison of American and Russian women»,
Medical Science Monitor 1000): SR5-16, 2004.
Anmerkung
Die Studien untersuchten die Todesrate bis zu durchschnittlich
einem Jahr nach dem Schwangerschaftsabbruch. Eine
weitere Studie, die die Selbstmordrate bis zu acht Jahren danach
untersuchte, fand heraus, dass im Vergleich zu Frauen,
die entbunden hatten, Frauen nach Abtreibung ein um 62 %
erhöhtes Risiko sämtlicher Todesursachen aufwiesen sowie
eine 2,5 mal höhere Suizidrate.
Quelle: DC Reardon et. al., «Deaths Associated With
Pregnancy Outcome: A Record Linkage Study of Low Income
Women», Southern Medical Journal 95(8):834—41,
Der Verfasser, Dr. Peter Saunders, ist Arzt und CEO von
Christian Medical Fellowship, einer britischen Organisation,
die 4.400 Ärzte und 1.000 Medizinstudenten zu ihren
Mitgliedern zählt. Dieser Artikel erschien ursprünglich auf
seinem Blog.
Erhöhtes Brustkrebs-Risiko durch
Abtreibungen
Abtreibungen lassen das Brustkrebsrisiko erheblich
ansteigen. Das ergab eine aktuelle Studie des Tianjin
Medical University Cancer Institute and Hospital in Peking.
Demnach steigt die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu
erkranken, mit jedem Schwangerschaftsabbruch.
Analyse von 36 Studien
Das Team um Yubei Huang wählte für seine Untersuchung
China wegen seiner hohen Rate von Abtreibungen
aus. Dies ist die Folge der zwangsweise durchgesetzten
Ein-Kind-Politik der Regierung, die seit den achtziger
Jahren erfolgt. Die Forscher werteten in der neuen
Analyse 36 wissenschaftliche Studien aus, die sich mit den
Zusammenhängen zwischen Brustkrebs und Abtreibung
beschäftigen.
Abbruch erhöht Brustkrebs-Risiko
um über 40 Prozent
Ihre Ergebnisse veröffentlichten die chinesischen
Wissenschaftler im Journal «Cancer Causes & Control».
Dabei kamen sie zu folgendem Resultat: Mit dem ersten
Schwangerschaftsabbruch steigt das Brustkrebsrisiko um
44 Prozent, nach zwei Abbrüchen um 76 Prozent. Nach
drei Abtreibungen sind es dann sogar 89 Prozent.
Befunde noch extremer als in früheren
Studien
Die Ergebnisse bestätigen eine vergleichbare Studie
des englischen Forschers Joel Brind, die 1996 im
Epidemiologie-Journal der British Medical Association veröffentlicht
wurde. Auch in dieser Analyse waren bereits vorliegende
Studien ausgewertet worden. In einer Reaktion
auf die Arbeit der chinesischen Kollegen erklärt Brind,
dass die neuen Ergebnisse nicht nur die Resultate seiner
eigenen Studie bestätigten, sondern die Befunde sogar
noch extremer seien. Denn das Risiko einer Erkrankung
scheint sehr viel höher, als bislang angenommen. Zudem
zeige die chinesische Analyse einen «Dosis-Effekt»: Je
mehr Abtreibungen erfolgen, desto wahrscheinlicher ist
der Krebsausbruch.
Ärzte-Verband bestätigt Ergebnisse
Jane Orient vom Verband Amerikanischer Ärzte und
Chirurgen weist gegenüber World Net Daily darauf hin, dass
es zahlreiche Studien gibt, denen zufolge die Krebsgefahr
nach einer Abtreibung steigt. Bei der Schwangerschaft
komme es zu einem ansteigenden Östrogenspiegel, der
das Risiko für Krebs erhöht. Allerdings werde die Brust zum
Ende der Schwangerschaft durch bestimmte Hormone
des embryonalen Gewebes teils krebsresistent. Bei einer
Abtreibung dagegen sieht die Situation anders aus: Es
kommt nicht zu dieser Schutzwirkung - das Risiko bleibt
somit erhöht.
LEBE 118/2014
19
Lebensschutz
»So arbeitet die Abtreibungslobby«
Millionen für eine Kultur des Todes
Im Januar setzte sich Kenia erfolgreich
gegen Einflüsse von
Abtreibungsbefürwortern aus
den USA und Europa zur Wehr.
Westliche Abtreibungsorganisationen
wie Ipas und Marie Stopes
International hatten für das kenianische
Gesundheitsministerium das
Papier „Maßnahmen, Standards und
Richtlinien zur Verminderung der
Müttersterblichkeit in Kenia“ entworfen,
das praktisch Abtreibung auf
Wunsch anstrebte, obwohl die neue
Verfassung von 2010 das ungeborene
Leben schützt. Allerdings wurde
bereits damals Abtreibung unter bestimmten
Umständen zugelassen, wobei
die Regierung Obama 18 Millionen
US-Dollar in Lobbyarbeit investiert und
Personal entsandt hatte, um Kenia für
die Akzeptanz der Abtreibung zu öffnen.
Die neuen Richtlinien sahen nun eine bedeutende
Ausweitung der Abtreibung
vor, indem auch Fälle von Gefährdung
der psychischen Gesundheit einbezogen
werden sollten. Es sollte Personal
geschult werden, das Abtreibung
im ersten Schwangerschaftsdrittel in
ambulanten Stationen durchführen
konnte, wobei die Verweigerung aus
Gewissensgründen erheblich eingeschränkt
wurde. Apotheken sollten
verpflichtet werden, Abtreibungsmittel
nicht vorzuenthalten. Während die
Hauptursachen für Müttersterblichkeit
nur am Rand erwähnt wurden, nahm
die Erörterung der Abtreibung breiten
Raum ein. 60 % der Empfehlungen hatten
keinerlei Bezug zur Verbesserung
der Sicherheit bei Entbindungen.
Es gab auch zwei Vorschläge zur
Liberalisierung der Abtreibung in
Kenia.
C-FAM
Der Kinsey-Report
Auf Betreiben der Abtreibungslobby,
die „umfassende Sexualerziehung“
als Schwerpunkt auf die politische
Agenda der Vereinten Nationen und
deren Entwicklungshilfetätigkeit bringen
will, hat das Kinsey-Institut seine
Akkreditierung bei den Vereinten
Nationen erhalten. Der berüchtigte
Kinsey-Report war die Grundlage dafür
gewesen, dass Strafen für Sexualdelikte
gemildert wurden. Er stieß die sexuelle
Revolution an und setzte sich für „umfassende
Sexualerziehung“ ab dem
Kleinkindalter ein.
Alfred Kinsey behauptete, dass schon
Kleinstkinder sexuell aktiv seien. Quelle
seiner Untersuchungen und Berichte
war das Sexualverhalten erwachsener
Männer, wobei auch Fälle von schwerem
Kindesmissbrauch dokumentiert
wurden. Den Tätern wurde aber
Straffreiheit geboten, weil das Kinsey-
Institut ihnen Anonymität zusicherte,
trotz der Illegalität solchen Vorgehens.
Kinsey ging davon aus, dass 95 % aller
Männer Sexualstraftaten begehen
würden, und verlangte dementsprechend
neue Definitionen für „normales“
Verhalten.
Eines der Opfer sexuellen Missbrauchs,
das damals neunjährige Mädchen, genannt
„Esther White“, deckte auf, dass
Kinsey den Tätern für ihre Beiträge
zu seinen Untersuchungen hohe
Geldsummen zahlte. Ein Junge, der
zwangsweise als Mädchen aufwuchs,
worüber ein Buch veröffentlicht wurde,
beging später Selbstmord.
Das Kinsey-Institut startete auch die
Initiative SIECUS für „umfassende
Sexualerziehung“, um Kinseys Ideologie
durch Erziehungsarbeit zu verbreiten.
Im Unterschied zu heute hatten die
Vereinten Nationen noch 2010 bestätigt,
dass keine Organisationen akkreditiert
würden, die Pädophilie fördern
oder dulden.
C-FAM
„Unter diesen Schwachen, deren
sich die Kirche mit Vorliebe annehmen
will, sind auch die ungeborenen
Kinder. Sie sind die Schutzlosesten
und Unschuldigsten von allen, denen
man heute die Menschenwürde
absprechen will, um mit ihnen machen
zu können, was man will, indem
man ihnen das Leben nimmt
und Gesetzgebungen fordert, die
erreichen, dass niemand das verbieten
kann. Um die Verteidigung
des Lebens der Ungeborenen,
die die Kirche unternimmt, leichthin
ins Lächerliche zu ziehen, stellt
man ihre Position häufig als etwas
Ideologisches, Rückschrittliches,
Konservatives dar.”
(Enzyklika Evangelii Gaudium)
Die „Pille danach“ und die
gefräßige Arzneimittellobby
„Die ‚Pille danach‘, ein Mordsgeschäft“,
unter diesem Titel äußert Hildegard
Stausberg in der Tageszeitung „Die
Welt“ ihre Einschätzung zur aktuellen
Diskussion darüber, ob die „Pille danach“
zukünftig ohne Rezeptpflicht abgegeben
werden sollte. Die Quintessenz
ihrer Kolumne: „Hier geht es… mitnichten
um die sexuelle Selbstbestimmung
von Mädchen und Frauen: Das sind
nur geschickte Argumente einer gefräßigen
Arzneimittellobby – traurig,
dass sie dabei von einem vielstimmigen
Chor angeblich für die ‚weibliche
Selbstbestimmung‘ kämpfender politischer
und sozialer Gruppen unterstützt
wird. Heute gibt es doch wirklich genug
Möglichkeiten der Verhütung. Die
‚Pille danach‘ kommt so leicht wie ein
Smartie daher.“ [Anm. d.R.: Künstliche
Empfängnisverhütung ist Katholiken
nicht erlaubt]
Die „Pille danach“, so formuliert
Stausberg hart aber korrekt, solle nur
deshalb aus der Rezeptpflicht entlassen
werden, damit sie „noch mehr verkauft“
werde als bisher. „Deshalb soll
das aus gesundheitlichen wie ethischen
Gründen wichtige Arztgespräch mit betroffenen
Frauen wegfallen.“
Stausberg weist auch auf statistische
Untersuchungen des
Frauenärzteverbandes hin, „dass die
ungewollten
Schwangerschaften
von Teenagern in Ländern, die die
‚Pille danach‘ freigaben, deutlich anstieg,
weil die Gedankenlosigkeit und
Fahrlässigkeit zunahm: Noch mehr
Grund, die Beratung beizubehalten“.
www.kath.net
„Pille danach“
463.000-mal verschrieben
Die „Pille danach“ ist für Ärzte ein gutes
Geschäft. Allein 2013 wurden 463.000
Packungen des Medikaments verordnet,
das ungewollte Schwangerschaften
nachträglich verhindert, erklärten die
Marktforscher von IMS Health auf
Anfrage. Ärzte bekommen pro
Verordnung 25 bis 29 Euro Honorar.
hak
20 LEBE 118/2014
Eine Beraterin
erinnert sich
Konkrete Hilfe
Zeugnis
Es war Freitag Nachmittag.
Eine junge Frau kam zur
Beratung, sie wollte den
Beratungsnachweis. Am Montag
habe sie bereits einen Termin zum
„Schwanger schaftsabbruch“. Es kam
zu einem langen Gespräch. Enttäuscht
verließt sie ohne den erbetenen
Schein den Raum. Bei meiner Ankunft
am Arbeitsplatz am
folgenden Montag
saß sie mit gepackter
Tasche vor der Tür
meines Büros. „Nach
dem Ge spräch mit
Ihnen kann ich nicht
mehr abtreiben, es
ist ja mein Kind. Aber
Sie müssen mich anderweitig
unterbringen,
hier kann ich
nicht mehr bleiben! Mein Freund tritt
mir das Kind aus dem Leib, er will es
nicht.“ Noch am selben Tag fand sie
Aufnahme in ei nem weit entfernten
Mutter-Kind-Heim. Nach der Geburt
des Jun gen brachte ich sie in einem
anderen Heim in der Nähe ihrer
Familie unter.
Zwei Jahre später erschien sie wieder
in der Beratungsstelle. Sie war erneut
schwanger. „Abtreiben kann ich nicht,
schwanger?
ratlos?
wir helfen!
339 825 5847
auch nach einer
Abtreibung
aber behalten kann ich es auch nicht.“
Es folgten viele Gespräche über
Adoption. Nach der Geburt wollte
sie zunächst das Kind - ein Mädchen
- behalten. Den Anfor derungen,
zwei Kindern erzieherisch ge recht
zu werden, fühlte sie sich nicht gewachsen
und gab das Mädchen zur
Adoption frei. Jahrelang wurde sie
von mir begleitet und
er kundigte sich immer
wieder bei der
Adoptionsvermittlungsstelle
nach ihrer
Tochter. 26 Jahre
später rief sie mich
an, ihre Tochter wolle
ihre leibli che Mutter
kennenlemen. Sie hatte
Angst davor, fühlte
sich schuldig und äußerte
dies auch ihrer Tochter gegenüber.
Diese reagierte mit einem
ech ten „Danke“, sie habe so gute
Adoptiveltern bekommen, eine gute
Ausbildung, ein Stu dium machen können
usw., das alles habe sie letztlich
ihrer leiblichen Mutter zu ver danken.
Es war ein Gespräch, das sehr herzlich
war und nachdenklich machte. Frau T.
war beruhigt. „Ich bin so froh, dass es
ihr so gut geht.“
E.G.
Embryo in der 10. Schwangerschaftswoche.
In dieser Phase erfolgen die meisten Abtreibungen.
„Es kommt nicht darauf an,
welche Fragen mir das
Leben stellt, sondern welche
Antworten ich gebe.“
(frei nach Viktor Frankl)
Einzel- und
Paarberatung
Das Angebot richtet sich an
Menschen, die sich in einer Lebens-,
Ehe-, oder Sinnkrise befinden; an
Menschen, die das Bedürfnis nach
einer Begleitung verspüren, um ihre
Beziehung zu ihren Nahestehenden,
zu sich selbst oder auch zu Gott zu
verbessern.
Dr. Annemarie Pircher Zagler ist
verheiratet und hat zwei Kinder.
Nach dem Studium der Psychologie
in Innsbruck absolvierte sie eine
vierjährige Therapieausbildung in
Gestalt- und Körperarbeit.
> Was bewegt dich?
> Wonach sehnst du dich?
> Was würde dir guttun?
> Welche Antwort ist die richtige
für deine Lebenssituation?
Die Beratungen finden im
Haus des Lebens - Meran,
Winkelweg 10, statt.
Die Termine werden im Büro der
Bewegung für das Leben
unter 0473 237 338 oder
E-Mail: bfl@aruba.it, vereinbart.
LEBE 118/2014
21
Homosexualität
Homo-Lobby in die Knie gezwungen
Von der Standhaftigkeit eines Einzelnen
www.katholisches.info
Während in Europa die
„Methode Barilla“ bestens
funktioniert, zeigen die
USA, dass die Dinge auch ganz andersherum
laufen können. Wer sich
der Gender-Ideologie und der „Homo-
Ehe“ widersetzt, wird nicht nur bestraft,
sondern wie zur Zeit der chinesischen
Kulturrevolution und der Roten Khmer
sofort „umerzogen“. Er muss bereuen
und konkrete Beweise seiner Reue
erbringen. „So hat es der italienische
Industrielle und Teigwarenhersteller
Guido Barilla getan, der sich mit verlorenem
Blick und dem typisch blassen
Gesicht der Opfer der Roten Khmer
auf YouTube, dem neuen laizistischdemokratischen
und universalen
Beichtstuhl präsentierte, um seiner
Entschuldigungslitanei aufzusagen.
Und zum Beweis seiner authentischen
Reue, nahm er LGBT-Berater in seine
Firma auf“, so der Religionssoziologe
Massimo Introvigne.
Der Religionssoziologe schrieb jüngst
zum Kniefall Barillas vor der Homo-
Lobby: „Stellen wir uns einmal ein ganz
anderes Szenario vor: das ausgewählte
Opfer widersteht, die Familien mobilisieren
sich für ihn und am Ende sind
es die Homosexuellen, die sich bei
Barilla entschuldigen müssen. Reine
Phantasie?“ In Europa ja, in den USA
aber nicht, so Introvigne.
Phil Robertson, das amerikanische
Gegenbeispiel zu
Guido Barilla
Das Gegenbeispiel zu Guido Barilla
heißt Phil Robertson. Der Entenjäger ist
der Hauptdarsteller einer der bekanntesten
Reality Shows der amerikanischen
Fernsehgeschichte: „Duck Dinasty“.
Am vergangenen 18. Dezember sagte
Robertson in seiner ihm eigenen
Sprache, die vielen Amerikanern gerade
wegen ihrer rohen Authentizität eines
„Waldmenschen“ so gut gefällt, in
einem Interview für die Zeitschrift GQ,
dass er ein überzeugter Christ ist und
dass Homosexualität eine Sünde ist. So
wie Promiskuität generell eine Sünde ist,
die er als „tierisch“ bezeichnete. Und da
er ein Mann ist, sei es ganz „natürlich“,
dass er Frauen begehrenswert findet.
Homosexualität ist Sünde
Die üblichen Homo-Verbände waren
sofort zur Stelle und protestierten
mit empörten und drohenden
Stellungnahmen. Die losgetretene
Homo-Kampagne ließ A&E, den
Fernsehsender und Produzenten von
„Duck Dinasty“ in die Knie gehen.
Robertson wurde vom Sender suspendiert
und aus der Sendung ausgeschlossen.
Ihm wurde zudem nahegelegt,
seine Aussagen zu bereuen und die
Homosexuellen um Entschuldigung zu
bitten. Der Sponsor von Robertson, die
Restaurant- und Geschäftskette Cracker
Barrel gab bekannt, die Produkte mit
seinem Bild würden sofort aus dem
Verkauf genommen. Schließlich könne
man die armen Homosexuellen doch
nicht so behandeln. Deren Verhalten als
„Sünde“ zu bezeichnen und ein Mann,
der es „natürlich“ findet, sich mehr von
Frauen, statt von Männern angezogen
zu fühlen, das sei schließlich ein unzumutbarer
Skandal.
Kein Homo-Happy End wie
im Fall Barilla
Die Homo-Aktivisten rieben sich bereits
die Hände und erwarteten das „Homo-
Happy End“ nach Barilla-Art: Robertson
auf YouTube mit verlorenem, politisch
korrektem Blick, der um Entschuldigung
bittet und als Beweis für seine Reue sich
dafür einsetzt, Homosexuelle in die
Sendung aufzunehmen.
Doch die Sache verlief nicht so.
Robertson, der „Entenmann“, weigerte
sich, zu bereuen. Statt dessen schickte
er die Homosexuellen in seiner kolorierten
Sprache an jenen Ort, wo der Pfeffer
wächst.
Homophile Plattformen
Facebook und Twitter
mussten sich entschuldigen
Ein Einzelfall? Keineswegs. Die
Einschaltquoten des Senders A&E begannen
nach dem Ausschluss von Phil
Robertson einzubrechen. Innerhalb
weniger Tage verlor der Sender ein
Fünftel seines erwachsenen Publikums.
Auf Facebook entstanden Gruppen zur
Unterstützung von Robertson, die innerhalb
von zwei Tagen mehr als fünf
Millionen Anhänger fanden. Facebook,
das besonders „sensibel“ auf Druck der
Homo-Lobby reagiert, versuchte die
Solidaritätsseiten zu löschen mit der
Ausrede, es herrsche „überlastung“. Die
Internetplattform machte jedoch einen
Rückzieher, nachdem es mit Protesten
zugedeckt wurde.
Gleiches geschah bei Twitter. Nachdem
das Unternehmen zunächst die Tweets
der Robertson-Unterstützer sperren
wollte, gingen bei Twitter soviel Proteste
ein, dass sich das Unternehmen sogar
entschuldigen musste.
Sponsor bat Robertson und
Kunden um Entschuldigung
Ebenso erging es der Kette Cracker
Barrel. Nachdem das Unternehmen sehen
musste, dass die Produkte mit dem
Robertson-Konterfei von der Walmart-
Konkurrenz rund um Weihnachten ein
Verkaufsrenner waren, nahm es sie
auch wieder in sein Angebot auf. Auch
Cracker Barrel entschuldigte sich mit
einem Schreiben bei den Kunden: „Ihr
habt uns klar und deutlich gesagt, dass
wir im Unrecht waren. Wir haben auf
euch gehört. Die Produkte von ‚Duck
Dinasty‘ werden wieder in allen unseren
Geschäften zum Verkauf angeboten.
Und wir bitten euch um Entschuldigung
dafür, dass wir euch beleidigt haben.“
Fernsehsender muss
sich wegen Verletzung
der Religionsfreiheit
entschuldigen
Während die Finanzsolidität des
Senders A&E gefährlich zu knarren
begann, erklärte Phil Robertson, dass
er sich nicht damit begnüge, einfach
nur wieder engagiert zu werden. Er
verlangte eine Entschuldigung des
Fernsehsenders, der in ganz Amerika,
den USA, Kanada und Lateinamerika
sendet, und er verlangte eine
Entschuldigung von der Homo-Lobby,
die seine Religionsfreiheit verletzt und
mit Füßen getreten habe.
22 LEBE 118/2014
Homosexualität
entschuldigten. Phil Robertson kehrte
im Triumph mit seiner Bibel und seinem
Gewehr in der Hand in die Sendung zurück.
Die neue Saison von „Duck Dinasty“
wurde mit einem Einschaltrekord von
elf Millionen Zuschauern begonnen.
Bekannte Homosexuelle
stellen sich auf die Seite
Robertsons
Die militanten Homo-Verbände entschuldigten
sich nicht. Dafür entschuldigten
sich aber eine ganze Reihe
bekannter Homosexueller öffentlich
bei Robertson. Die erste war das
Aushängeschild der amerikanischen
Lesben und Feministinnen, Camille
Paglia. Sie bezeichnete im Radio
die gegen Robertson angewandte
Taktik als „stalinistisch und faschistisch“
und sprach davon, dass die
„Meinungsfreiheit in Gefahr“ sei und
dass „in einem demokratischen Staat
die Menschen ein Recht darauf haben
homophob zu sein, so wie es ein Recht
sei Homosexuelle zu unterstützen, wie
ich das zu hundert Prozent tue. Und
wenn Menschen ihre Haltung gegen
Homosexuelle auf die Bibel stützen,
dann haben sie in diesem Land das
Recht auf Religionsfreiheit dafür“.
Auch der bekannte CNN-Journalist
und bekennende Homosexuelle Don
Lemon unterstützte Robertson: „Er
hat das Recht genau das zu sagen,
was er denkt. Das ist Amerika… Den
Menschen ist es erlaubt, zu sagen, was
sie wollen“.
Rückkehr mit
Rekordeinschaltquote
So gab es schließlich tatsächlich ein
Happy End, allerdings nicht jenes, das
sich die Homo-Verbände erhofft hatten.
Um Entschuldigung wurde gebeten,
aber nicht durch den Barilla vom
Dienst. Es waren der Fernsehsender
A&E, der Internetdienst Twitter, das
Unternehmen Cracker Barrel und führende
Homosexuelle, die sich öffentlich
„Lektion für uns Europäer –
Bei Widerstand entdeckt man,
dass der König nackt ist“
„Auch uns Europäern wurde eine große
Lektion erteilt und vielleicht sogar
Guido Barilla. Die starken Mächte
versuchen uns davon zu überzeugen,
dass die politisch korrekte Mentalität
der breiten Mehrheit entspricht, dass
die Homo-Lobby allmächtig ist, dass
jeder Widerstand vergebens ist und
wir bereits verloren haben. Das stimmt
aber nicht. Wenn man den Versuch
unternimmt zu widerstehen, entdeckt
man, dass der König nackt ist, dass
die Unterstützung für die Familie groß
und breitgefächert ist, dass es möglich
ist, auch große Unternehmen dazu
zu zwingen, nicht auf laute und arrogante
Minderheiten, sondern auf die
Mehrheit zu hören. Machen wir uns auf
den Plätzen, in den Medien und in den
Institutionen hörbar. Erheben wir unsere
Stimme, auch in Europa“, so Massimo
Introvigne.
Ehemaliger Homosexuellenaktivist
Michael Glatze hat geheiratet
Der einst gefeierte Star der Homosexuellen-Bewegung
Michael Glatze hat im Oktober 2013 seine Freundin
Rebekah geheiratet.
Im Jahr 2007 verließ er das von ihm mitgegründete
Magazin Young Gay America und erklärte, durch seine
Konversion zum Christentum habe er eine Veränderung
seiner homosexuellen Orientierung erfahren: „Nach der homosexuellen
Agenda sollen Menschen erst gar nicht auf den Gedanken kommen, dass
Veränderung ein gangbarer Weg sein könne, und sie sollen auch nicht fragen,
ob Therapien funktionieren oder nicht. Nach meinen Erfahrungen kann ich sagen:
Die Befreiung aus dem Einfluss dieser homosexuellen Agenda war das
Befreiendste, Schönste und Erstaunlichste, was ich je erlebt habe.“
Von der Homosexuellen-Bewegung wurde er deshalb heftig angegriffen. Auch
seine Heirat löste so viele zornige und hasserfüllte Reaktionen aus, dass Michael
Glatze aus Sorge um seine Sicherheit im Dezember 2013 auf der amerikanischen
Webseite WorldNetDaily einen Artikel veröffentlichte, in dem er darum
bat: „Bitte respektiert meine Entscheidung.“
LEBE 118/2014
23
Liebe & Sexualität
Der Mann, der Sex revolutionierte
Mit seinem Buch „Theologie des Leibes für Anfänger“ trat Christopher West, amerikanischer
Theologe, Ehemann und Vater von fünf Kindern, im deutschsprachigen Raum
gleichsam eine Revolution in Sachen Sexualität und Kirche los. Anhand der sogenannten
„Theologie des Leibes“ - das ist die berühmte Lehre von Papst Johannes Paul II. über Liebe
und Sexualität - zeigte er auf, dass die Sichtweise der Kirche über Sex nicht alt und
verstaubt ist, sondern im Gegenteil mit unseren tiefsten Sehnsüchten übereinstimmt.
Seit gut 20 Jahren beschäftigt er sich nun mit diesem Thema und hält Seminare und
Vorträge, um seine Erkenntnisse mit der ganzen Welt zu teilen. Wir haben Christopher West
bei seinem Vortrag in Wien getroffen und ihn über das wohl heißeste Thema
der Menschheit befragt.
Klara Broucek, Michael Cech - www.youmagazin.com
YOU!: Was fasziniert dich so an der
Theologie des Leibes?
Christopher West: Dass Gottes Plan für
unser Leben so viel schöner und überwältigender
ist, als wir es uns erträumen
oder vorstellen könnten.
Ich sage immer, Gott spricht zu uns in
feiner Zeichensprache, und das größte
Zeichen, das er uns gegeben hat,
ist, dass wir als Abbild Gottes geschaffen
sind, als Mann und Frau. Und das
findet seinen Höhepunkt, dass Gott
selbst Mensch geworden ist. Gott selbst
nimmt einen Körper an. Und er gibt sich
hin für uns. Die Vereinigung von Mann
und Frau ist so letztlich ein großes
Zeichen für die Gemeinschaft Christi
mit der Kirche. Der Grund, warum der
menschliche Körper uns so anzieht, ist
das Verlangen und das Suchen nach
Gott! Wir suchen Jesus, wir suchen
die Gemeinschaft mit Gott auf ewig.
Diese ganze sexuelle Verrücktheit in
der Kultur heutzutage ist letzten Endes
die Sehnsucht der Menschen nach dem
Himmel. Und die Theologie des Leibes
richtet unser Herz wieder aus auf das,
was es so sehr begehrt. Das fasziniert
mich immer wieder…
Was hat sich bei dir dadurch verändert?
Alles hat sich verändert! Es ist natürlich
eine lange Reise, auch das Herz mit
dieser Botschaft zu verflechten. Wir alle
sind unvollkommen. Ich genauso wie
jeder andere. Aber wir müssen uns vor
Augen halten, wozu wir berufen sind.
Wenn wir unser Herz öffnen, kann uns
diese Gnade verwandeln und uns auf
dieser Reise helfen. Mein Leben wurde
erfüllt und verwandelt, und das tut
es immer noch. Diese Lehre gibt mir
wirklich Hoffnung, dass Verwandlung
in unserer Gebrochenheit möglich ist,
und ich liebe es, diese Hoffnung weiterzugeben.
Veränderung ist möglich,
Verwandlung ist möglich, Vergebung
ist möglich, Heilung ist möglich und die
Erfüllung unserer tiefsten Sehnsüchte
ist möglich.
Ist das der Grund, warum es gerade
überall so ein großes Interesse an der
Theologie des Leibes gibt?
Wir alle haben diesen Hunger,
diese Sehnsucht nach Liebe und
Gemeinschaft, und wenn wir nicht zum
Festmahl geführt werden, versuchen
wir, unseren Hunger mit Dingen zu
stillen, die uns jedoch nicht zufrieden
stellen. Die meisten von uns sind aufgewachsen
damit, was ich das „Hunger-
Kur-Evangelium“ nenne. Es gibt dort
eine Liste von Regeln, die wir befolgen
sollen, aber es scheint, als würden diese
Regeln nicht mit dem übereinstimmen,
was wir uns wirklich wünschen.
So versuchen wir unseren Hunger
mit Dingen zu stillen, die uns laut der
Gesellschaft sättigen werden. Und wir
werden krank. Denn das Essen, das uns
die Gesellschaft gibt, macht uns krank.
Irgendwann kommen wir dann zu dem
Punkt in unserem Leben, wo wir uns
nach mehr umsehen, nach etwas anderem.
Dann sind die Herzen offen für
das, was die Kirche wahrhaftig lehrt.
Das Einswerden von Mann und Frau,
das gesamte Geheimnis der Sexualität
ist nur ein Zeichen, das auf etwas viel
Größeres hindeutet.
Im Grunde sagt Johannes Paul II. in seiner
Theologie des Leibes zur modernen
Welt: „Ihr wollt über Sex reden? Okay,
lasst uns über Sex reden. Aber wir wollen
nicht oberflächlich bleiben. Lasst
uns mutig sein, eintreten in das „große
Geheimnis unserer Erschaffung als
Mann und Frau, um ein Fleisch zu werden“,
von dem die Bibel spricht. Dann
entdecken wir, dass unsere Sehnsüchte
in unserem tiefsten Inneren von Gott
stammen. Das sind gute Nachrichten!
Und wie kann wahre Liebe im Leben
wirklich Realität werden?
Wir alle wurden schon so oft verletzt,
haben zerbrochene Beziehungen hinter
24 LEBE 118/2014
Thema
Shutterstock
„Mensch, willst du geliebt
oder einfach nur benutzt werden?!”
Christopher West
uns. Aber die Hoffnung, die wir haben,
kann die Dinge heilen. Ich denke, wir
müssen uns zuerst daran gewöhnen,
auf einer Reise zu sein. Wir sind Pilger
auf dem Weg in ein anderes Leben. Das
dürfen wir nicht vergessen. Und wenn
wir uns von zwischenmenschlicher
Liebe erwarten, dass sie unsere tiefsten
Sehnsüchte erfüllt, werden wir fürchterlich
enttäuscht werden. Menschliche
Liebe kann diese tiefsten Sehnsüchte
unserer Herzen nicht erfüllen. Ich liebe
meine Ehefrau zutiefst. Sie liebt mich
zutiefst. Aber wir sind nicht perfekt. Ich
verletzte sie, sie verletzt mich. Schon
zu Beginn der Ehe stellt man fest, dass
trotz allem der Hunger, dieser tiefe
Schmerz noch immer da ist. Und das
lässt darauf schließen, dass wir für eine
ewige, unendliche Gemeinschaft geschaffen
sind. Das ist die Hoffnung des
Evangeliums. In diesem Leben bekommen
wir einen Vorgeschmack auf diese
endgültige Erfüllung geschenkt.
Wie lebt man dann also die Liebe
richtig?
Wir müssen authentischere Abbilder
Gottes werden. Das ist das neue Gebot,
das uns Jesus gibt: „Liebt einander, so
wie ich euch geliebt habe.“ Und Jesus
liebt uns frei, ohne Einschränkung,
treu und fruchtbar. Letztlich ist das
das Eheversprechen. Heutzutage wird
Liebe nicht verstanden als etwas, wofür
wir uns bis in den Tod hinein verpflichten.
Dennoch ist es das, wonach sich
unser Herz sehnt. Wir sehnen uns nach
etwas, das für immer andauert. Wir erkennen,
dass die Kirche uns absolut
nichts aufdrängt, wenn sie uns einlädt,
auf eine bindende Liebe zu warten. Auf
eine Liebe, die ewig ist. Das ist es, was
wir wollen. Und mit Gottes Hilfe sind wir
dazu fähig. Wir sind dieser Liebe wert.
Und wir sollten uns niemals mit weniger
zufrieden geben.
Wie würdest du einem Jugendlichen
erklären, warum er/sie mit Sex bis zur
Ehe warten soll?
Ich würde sagen, sehnst du dich danach,
geliebt zu werden? Willst du benutzt
werden oder willst du geliebt werden?
Die Leute sagen: „Es ist in Ordnung, mit
jemandem zu schlafen, wenn du ihn/
sie wirklich liebst“ Darauf sage ich: „Da
gebe ich dir vollkommen Recht. Aber
was bedeutet es, jemanden wirklich zu
lieben? Jemanden wirklich zu lieben,
bedeutet, sich aus freiem Willen gänzlich
hinzugeben; treu und fruchtbar zu
lieben. Wenn du deinen Partner auf
diese Weise liebst, dann solltest du einen
Priester aufsuchen. Es wird Zeit zu
heiraten!“ Und die Leute würden sagen:
,Woah, nein! Das ist nicht wirklich, was
ich… ich meine…“ - „Dann verwechsle
nicht dein Verlangen nach Vergnügen
mit Liebe.“ Denn wenn wir unsere
Mitmenschen nur als Mittel zu unserem
Vergnügen sehen, lieben wir sie nicht.
Wir benutzen sie. Und wenn wir ehrlich
mit uns selber sind, wissen wir, wir sind
nicht dafür da, benutzt zu werden. Wir
sind gedacht, geliebt zu werden! Wenn
du wirklich geliebt und nicht benutzt
werden willst, dann warte auf jemanden,
der bereit ist, sein/ihr Leben für dich
hinzugeben, frei, ohne Einschränkung,
treu und fruchtbar. Und diese bindende
Hingabe ist eben die Ehe.
Was möchtest du speziell unseren
Lesern sagen?
Beschäftige dich mit dieser wunderbaren
Lehre von Johannes Paul II. Es
wird deine Welt auf den Kopf stellen
und dein Leben verändern! Du wirst
dich nie wieder auf die gleiche Art und
Weise anschauen können. Du wirst jeden
Menschen, selbst jeden Baum, die
Sterne, den Sonnenuntergang ganz
anders betrachten. überall können wir
diese Botschaft erkennen. Die ganze
Schöpfung singt ein Liebeslied. Die
ganze Schöpfung versucht, uns von der
Liebe Gottes zu erzählen. Besonders
unsere Körper! Wenn wir unsere Augen
für diese neue Sichtweise öffnen, verändert
das alles.
LEBE 118/2014
25
Thema Jugend
»Titel«
Lebensfragen
Untertitel
www.youmagazin.com
Aaa
Hallo Joe!
Ich bin schon seit Ewigkeiten in meinen besten Freund verliebt. Es ist immer so ein Auf und Ab zwischen uns. Eigentlich
ist es immer so, dass ich ihm meine Liebe gestehe und er mich immer mit den Argumenten abwimmelt, es würde nicht
gehen, weil er so gut mit meiner Familie befreundet ist, und wenn wir uns wieder trennen würden, dann alles anders sein
würde. Aber er hat auch noch nie behauptet, dass er nicht in mich verliebt ist, sondern eher das Gegenteil. Er hat immer
Andeutungen gemacht, dass er auch mehr will. Ich kann mir einfach eine tolle Zukunft mit ihm vorstellen, er wäre wirklich
perfekt. Ich bete aber auch schon Monate lang, dass ich endlich von ihm loskomme, aber ich schaff es einfach nicht. Was
sagst du? Soll ich ihn aufgeben oder wird einmal von ihm aus etwas kommen und alles wird gut? Wenn nicht, wie komme
ich am besten über ihn hinweg?
Tina, 16
HALLO TINA! Was du da erlebst ist leider
immer eine schmerzhafte Erfahrung.
Aber, ich glaub, die meisten Menschen
müssen da eben durch… Nämlich, dass
die Gefühle nur von einer Seite da sind.
Da ist man fest davon überzeugt, dass
der andere DER RICHTIGE ist, und dann
weist er einen ab… Das ist eben das
Problem oder vielmehr das Großartige,
dass eine Freundschaft total etwas
Freies ist. Es ist eine freie Entscheidung
von zwei Menschen, eben frei. Und
wenn es nur einer von beiden will, dann
geht das nicht. Und das tut weh. Auf der
anderen Seite zeigt es dir aber auch,
dass du fähig bist, echt zu lieben! Wir
dürfen diese Sehnsucht spüren, und
manchmal auch den Schmerz zulassen!
Zu deiner Situation nun konkret:
Nachdem, was du mir schreibst, ist
dein Freund gern dein guter Freund,
aber mehr nicht. Bei Männern ist das
eigentlich sehr einfach: Wenn sie mehr
wollen, als eine normale Freundschaft,
dann werden sie das mal sagen.
Irgendwelche „Zeichen“ allein sind da
zu wenig. Falls er aber doch Zeichen
setzt, die für dich etwas verwirrend
sind, dann hast du eh das Richtige gemacht,
und ihn mal drauf angesprochen.
Aber wenn er Nein sagt, dann ist
es Nein. Zumindest momentan. Ein bisschen
Hoffnung darfst du prinzipiell immer
haben, und mit 16 Jahren läuft dir
eigentlich auch nix davon…) Das Beste,
das du tun kannst, ist zu versuchen, ihn
als normalen Freund zu sehen. Aber
wenn du irgendwie drängst, macht das
die Sache nicht besser. Nun gut, das ist
die schlechte Nachricht.
Die gute Nachricht ist aber, dass dein
Glück nicht davon abhängt! Unser
Glück besteht nämlich nicht darin, dass
wir geliebt werden, sondern dass wir
lieben!
Und dazu brauchst du nicht auf einen
Freund zu warten. Du kannst jeden
Augenblick deines Lebens dazu nutzen,
die Liebe zu leben - in deiner Familie, in
der Schule, wenn du jemandem auf der
Straße begegnest… Ich weiß nicht, ob
du gläubig bist, aber wir als Christen
können darauf vertrauen, dass der liebe
Gott einen besonderen Plan mit uns
hat und uns führt. Nutze die Zeit, die du
jetzt hast, solange du keinen Freund
hast, dich besonders zu engagieren, für
andere da zu sein. Diese Chance hast
du jetzt. Du wirst sehen, wie dein Herz
auf einmal anfängt, unendlich groß zu
werden. Wir sind zu Großem berufen!
Und dann - lass dich von Jesus lieben!
Er ist DEIN Freund, der dich wirklich
durch seine Liebe letztlich vollkommen
glücklich macht. Trotzdem ist es schwer,
Enttäuschungen in der Liebe zu ertragen,
aber Jesus trägt das immer mit dir!
Versuch es.
Dein Joe
Umfrage: Warum ist es dir wichtig, dass dein/e Partner/in auch christlich ist?
GABRIEL, 17: Für mich ist es sehr wichtig eine
Religion gemeinsam ausüben zu können.
Man kann sich gegenseitig unterstützen und
stärken. Auch das Zusammenleben fällt dann
leichter, vor allem weil gewisse, meist typische
Streitpunkte erst gar nicht aufkommen, da man sich schon
im Vorhinein über diese Punkte einig ist und die gleiche
Einstellung hat.
SUSI, 15: Weil der Glaube in meinem Leben
eine große Rolle spielt, möchte ich ihn auch
mit meinem Partner teilen können. Außerdem
könnte es sonst bei manchen Themen große
Meinungsverschiedenheiten geben.
MARTIN, 19: Eine Liebesbeziehung und letztlich
dann die Ehe ist eine Entscheidung fürs
Leben.
Wenn man als Christ Gott an erster Stelle für
sein Leben hat, muss man natürlich auch eine
Beziehung auf dieses Ziel ausrichten.
THERESA, 17: Meine Freunde sind nicht alle
christlich, aber wenn es darum geht, mit jemandem
mein Leben zu verbringen, dann ist es
mir schon wichtig, dass er Jesus den Platz zugesteht,
der ihm gebührt. Ich will mit meinem
künftigen Partner gemeinsam beten und den Glauben leben
können.
26
LEBE 118/2014
»Titel«
ICH MÖCHTE MICH REIN FüHLEN!
Untertitel
Reinheit. Es kann sein, dass du nicht
genau weißt, ob dieses Wort positive
oder negative Gefühle in dir wecken
soll. Irgendwie erinnert es dich an verklemmte
Menschen, die Sex usw. als
Text. „schmutzig“ Hier bezeichnen, steht der Text. aber auf der
anderen Seite wäre es doch schön,
rein zu sein, ein reines Herz und reine
Gedanken zu haben. Wollen wir nicht
letztlich eine echte und reine Liebe?
Im Grunde verstehen wir das sehr gut,
wenn wir von der Reinheit in Bezug
auf unsere Beziehungen sprechen.
„Warum fühle ich mich nach dem Sex
immer so schmutzig?“ So heißt es zum
Beispiel in einem Internetforum von einem
Mädchen. Die Antworten darauf
gehen in zwei Richtungen. Die einen
sagen, weil sie vielleicht unterbewusst
eine verklemmte Einstellung von Eltern
oder anderen mitbekommen hätte, und
die anderen meinen, weil sie vielleicht
noch nicht bereit dafür sei und es eventuell
nur mache, weil es eben alle tun
würden. Was ist da dran?
Was hat es mit der Reinheit auf sich?
Wenn im Supermarkt auf manchen
Produkten das Wort „naturrein“ steht,
heißt das, dass da keine künstlichen
Zusatzstoffe drin sind. Sucht man
nach Synonymen, findet man schnell
ziemlich viele, so wie fleckenlos, unbeschmutzt
oder unverfälscht. Sobald
man ein bisschen über das Wort nachdenkt
und auch darüber, was beim
Reinigen eigentlich geschieht, dann
fällt eine Sache auf: Durch das Reinigen
kommt etwas wieder zum Vorschein,
was vorher verdeckt war. Die Realität
Jugend Thema
von JENNY & JOE
wird sichtbar, so wie sie wirklich ist. Rein
Aaa
ist also echt, authentisch.
Woran denkst du, wenn du dir einen
Menschen vorstellst von dem man sagt,
dass er oder sie ein reines Herz hat? So
jemand ist gut, aufrichtig, ehrlich, treu,
denkt zuerst an andere und nicht an
sich. Wenn Mutter Teresa den Kranken
und Sterbenden geholfen hat, dann tat
sie das ohne Hintergedanken. Sie half
den Menschen nicht, weil sie sich davon
einen Nutzen versprach oder bewundert
werden wollte. Sie tat es, weil
sie im anderen einen Menschen sah,
der es wert ist, geliebt zu werden. Das,
was man an ihr sehen konnte, war echt.
Sie hat die Liebe gelebt, so wie die
Liebe ist bzw. sein soll. Eine reine Liebe
ist nicht „verschmutzt“ durch falsche
Hintergedanken.
Du blickst aufs Meer, die Sonne geht gerade unter.
Was fühlst du? Unendlichkeit… Schönheit… Ehrfurcht?
Ist Sex schmutzig?
Woher kommt nun dieses Gefühl, sich
schmutzig zu fühlen? Ist Sex selbst
„schmutzig“? Als schmutzig empfinden
wir eigentlich, wie wir gesehen
haben, wenn etwas nicht so ist, wie es
sein soll. Und das betrifft letztlich das
Herz. Nicht Sex oder der Körper sind
irgendwie etwas, das schmutzig ist.
Sondern wir fühlen uns unrein, wenn
der körperliche Ausdruck nicht mit
dem übereinstimmt, was in unserem
Herzen ist. Liebst du mich wirklich?
Diese Frage kommt oft, besonders
von Mädchen. Interessant ist, dass
diese Frage selbst dann kommt, wenn
die Liebe körperlich gezeigt wird,
wie zum Beispiel durch einen Kuss.
Irgendwie scheint also ein Misstrauen
zu herrschen. Meint der andere es
wirklich ernst? Bedeutet der Kuss,
dass er oder sie mich wirklich liebt? Es
ist eine Frage an das Herz: Entspricht
das, was du tust, deinem Herzen oder
nicht? Wirklich lieben bedeutet also,
dass Herz und Körper im Einklang stehen,
d.h. dass nur das mit dem Körper
ausgedrückt wird, was dem Herzen
entspricht.
Talk dirty to me
„Rede schmutzig mit mir…“ Was Jason
Derulo mit seinem Song hier meint,
ist genau das Gegenteil, nämlich
Sex ohne Liebe. Wir tun manchmal
so, als sei das irgendwie aufregend,
spannend oder abenteuerlich. Aber
wollen wir das wirklich? Jemand, der
mich nur für seinen Kick benutzt? Es
ist interessant, dass wir das instinktiv
spüren, dass da etwas falsch läuft und
sogar auch so bezeichnen, auch wenn
wir manchmal Argumente finden, dass
das ok ist, wenn zum Beispiel beide
das doch wollen. Aber wir sprechen
mit unserem Leib eine Sprache. Und
wenn wir die echte Liebe wollen, dann
müssen wir ehrlich sein, mit unserem
ganzen Wesen, auch mit unserem
Leib, ohne Hintergedanken. Was bedeutet
es, mit jemandem zu schlafen?
Sich ganz, ohne Vorbehalte und total
zu schenken. Ist es nicht das, was man
erst am Traualtar verspricht?
Die ein reines Herz
haben…
Rein sein heißt, den anderen ohne
Hintergedanken zu lieben. Nicht einfach
zu sagen „Ich liebe dich“, um etwas
vom anderen zu bekommen. Aber
ist das überhaupt möglich? Vielleicht
nicht von heute auf morgen. Die
Reinheit ist ein Weg, aber ein schöner,
weil wir immer mehr zu den Menschen
werden, die wir sein sollen. Was haben
wir davon? In den Seligpreisungen im
Neuen Testament sagt Jesus: „Selig,
die ein reines Herz haben, denn sie
werden Gott schauen.“ Sie werden
Gott schauen! Was bedeutet das?
Stell dir einmal vor, du bist an einem
wunderschönen Strand. Du blickst
aufs Meer, die Sonne geht gerade
unter. Was fühlst du? Unendlichkeit…
Schönheit… Ehrfurcht? In gewisser
Weise spürst und schaust du Gott in
der Schönheit seiner Schöpfung. Wer
in der Reinheit wächst, lernt es, genau
diesen Blick auf die andere Person zu
haben, weil er die Schönheit und den
Wert des anderen entdeckt. Selig, die
ein reines Herz haben, denn sie werden
Gott schauen. Und das durch den
Körper des anderen! Das ist der reine
Blick. Eine letzte Frage: Wer möchte
nicht so angesehen werden?
LEBE 118/2014
27
Kultur des Lebens
»Todesurteil für Spezies Mensch«
Künstliche Befruchtung führt ins „soziale Klonen“
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Jacques Testart
Jacques Testart, der „Vater“
der künstlichen Befruchtung in
Frankreich, warnt vor dem „sozialen
Klonen“ als „Todesurteil für die
ganze Spezies
Mensch“ (Paris).
Der kirchenferne
Linke sagte: „Nur
die Katholiken
verstehen, dass
wir auf dem
Weg zum ‚sozialen
Klonen‘
sind. Nur sie leisten
Widerstand.
Meine Freunde wollen nicht einmal darüber
reden.“
In einem in der Tageszeitung Avvenire
veröffentlichten Interview wiederholt
Jacques Testart einige seiner großen
Zweifel zur künstlichen Befruchtung.
Der überzeugte Laizist und Linke ist
der „Vater“ der künstlichen Befruchtung
in Frankreich. Nachdem 1978 weltweit
das erste durch künstliche Befruchtung
gezeugte Kind geboren wurde, zeugte
Testart 1982 erfolgreich das erste französische
Kind im Reagenzglas.
Seit einigen Jahren geht der Biologe
jedoch zunehmend auf Distanz zur
künstlichen Befruchtung, die er kritisch
hinterfragt. Heute bezeichnet er die
Leihmutterschaft als „Sklaverei“ und
greift das Prometheische Denken bestimmter
Wissenschaftler an. Befragt zu
seinem jüngsten Buch „Faire des enfants
demain“, sagte er: „Im Gegensatz zur historischen
Eugenetik, die schmerzhaft
und autoritär war, macht sich heute eine
einvernehmliche Eugenetik breit, im
Sinne, dass dieselben Personen, die ein
normales Kind wünschen, die vermeintlich
anormalen Embryonen eliminieren
lassen. In Europa hat dieses Phänomen
mit der In-Vitro-Fertilisation begonnen.
Das wurde als großzügiger Akt dargestellt,
denn das Ziel war es ja, Kinder
zu zeugen, die nicht krank waren und
dem Vater ähnlich sahen.“ Doch heute:
„Heute explodiert das Phänomen überall
mit Samenbanken und der Selektion
der Embryonen.“
Heute ist die künstliche Befruchtung
„ein schmerzvoller Prozess für die
Frauen“, so Testart. Sollten die Techniken
in Zukunft verbessert werden, werde
dies „zu einer Art sozialem Klonen führen,
ohne Klonen im technischen
Sinn. Einige Merkmale der heutigen
Menschheit werden eliminiert werden
aus der überzeugung, dass die neuen
Merkmale höherwertig und vorteilhafter
sind“. Das aber stelle eine große
Gefahr für die Menschheit selbst dar,
warnt Testart, weil wir damit versuchen
den „Zauberlehrling“ zu spielen, obwohl
wir „keine Ahnung haben, wo wir
hingehen“. In einem solchen Kontext
„genetisch ähnliche Menschen zu fabrizieren,
bedeutet die Gefahr, für die ganze
Spezies das Todesurteil innerhalb
von zwei oder drei Jahrhunderten zu
unterschreiben“. Vielleicht sogar früher.
Eine soziale Frage
Das Problem sei nicht nur medizinischer
Natur, sondern mehr noch sozialer
und kultureller, so der Biologe.
„Wenn beispielsweise die französischen
Gynäkologen fordern, die Eier
von Frauen einzufrieren, die keinerlei
gesundheitliche Probleme haben, die
aber aus Karrieregründen oder anderen
Gründen im zeugungsfähigen Alter keine
Kinder haben wollen, dann ist offenkundig,
dass es sich nicht um eine medizinische
Frage handelt, sondern um
eine soziale Frage. Es ist eine Tatsache,
dass heute 25 Prozent der Paare, die in
Frankreich eine künstliche Befruchtung
wünschen, sie gar nicht brauchen. Ein
bisschen warten und Geduld würden
reichen“, so Testart.
Dahinter stehe eine verzerrte Logik,
die sich mit irrigen Visionen bemäntelt.
„Nehmen wir zum Beispiel den Fall von
Frauen, die das Einfrieren ihrer Eier wollen.
Man behauptet eine angebliche
ungerechte Ungleichheit gegenüber
Männern, die theoretisch während ihres
ganzen Lebens fruchtbar bleiben.
Die Gynäkologen beanspruchen, dieses
natürliche Ungleichgewicht mit der
Technik zu kompensieren.“
„Nur die Katholiken
verstehen mich“
Testart fügte am Ende des Interviews
Anmerkungen zu seiner persönlichen
Situation an: Er, der Laizist und
Linke, unterstützte 2007 die Präsidentschaftskandidatur
des Bauernvertreters,
Globalisierungskritikers und Politikers
der Grünen, Josè Bové, der bei den
Europawahlen 2014 europaweiter
Spitzenkandidat der Grünen ist.
Testart, der Mitglied des wissenschaftlichen
Beirats von ATTAC ist, der von
1988-2000 Mitglied der Nationalen
Kommission für Medizin und biologische
Reproduktion war, findet sich
heute auf denselben Positionen vieler
Katholiken wieder, „die einzigen,
die verstehen, was ich sage und die
Widerstand leisten. Persönlich quält
mich das. Ich bin ein Mann der Linken
und ich setze mich dem Spott meiner
Freunde aus, wenn ich das sage. Die
wollen nicht einmal darüber reden.“
Und weiter: „Ich habe keinerlei religiöse
Erziehung erfahren, aber ich gehöre
der jüdisch-christlichen Kultur an,
obwohl ich nicht direkt ein Jude oder
Christ bin. Und dann stelle ich fest, dass
die großen Religionen nicht zufällig
bestimmte gemeinsame Positionen für
das Wohl der Menschheit konzipiert
haben. Sie machen es möglich, in einer
Gesellschaft zusammenzuleben, auch
wenn historisch gesehen vielleicht auch
etwas Opportunismus dabei gewesen
sein mag.“
28 LEBE 118/2014
»Zeit in den Ofen zu gehen«
Heidenangst vor dem Tod treibt in den Selbstmord
Euthanasie
www.katholisches.info
Eine desorientierte Welt feiert
nicht das Leben, sondern
den Tod. Natürlich mit Hintergedanken.
In den Niederlanden feierte
und tanzte ein über achtzigjähriges
Paar und dann brachten sie sich um.
Selbst im Land der Euthanasie war die
Euthanasierung des Paares illegal. Doch
eine Medienkampagne drängt darauf,
dass niemand strafrechtlich verfolgt
wird. Denn, die Kinder seien begeistert:
„Es war ein großartiger Abschied“. Für
die Mutter war es Zeit „in den Ofen zu
gehen“.
David Postma und Willemke Postma-
Kloosterman organisierten ein
„Abschiedsfest“. Er war 86 Jahre alt, sie
84. Sie versammelten ihre vier Kinder
in ihrem Haus in den Niederlanden,
hörten gemeinsam
Musik, tanzten
dazu und nachdem
sie sich von den
Kindern verabschiedet
hatten, brachten
sie sich um.
„Großartig, Phantastisch“
„Es war phantastisch, ein großartiger
Abschied“, erzählten die Kinder begeistert
der Tageszeitung Algemeen
Dagblad über den Selbstmord ihrer
Eltern. In den Niederlanden ist die
Euthanasie als aktive „Sterbehilfe“,
ebenso wie die passive „Sterbehilfe“
legal. Das Gift für den Selbstmord ist jedoch
rezeptpflichtig. Der ausstellende
Arzt muss prüfen, ob der Antragsteller
alle vom Gesetz vorgeschriebenen
Voraussetzungen erfüllt. In erster Linie
bedeutet das, dass er im Endstadium
einer unheilbaren Krankheit sein oder
unerträgliche Schmerzen leiden muss
ohne Aussicht auf Besserung.
David und Willemke Postma erfüllten
keines dieser Kriterien. Die einzigen
Beschwerden waren einige
Altersgebrechen. Laut der niederländischen
Tageszeitung waren sie nur „unruhig“
wegen der Vorstellung, vielleicht
früher oder später in ein Altersheim
oder ein Hospiz zu müssen. Mit anderen
Worten machte ihnen die Vorstellung
des Todes solche Angst, dass sie beschlossen,
sich umzubringen. Sie
kauften bequem über Internet den
tödlichen Cocktail. Niemand hatte
dagegen etwas einzuwenden, weder
die vier Kinder, alle um die Fünfzig,
noch die zwölf Enkelkinder. Sie haben
sich darauf beschränkt, die Eltern
und Großeltern „zu begleiten“, wie das
Dagblad schreibt.
„In den Ofen“
Die Polizei leitete Ermittlungen ein,
doch die niederländischen Medien haben
eine regelrechte Kampagne dafür
gestartet, dass niemand strafrechtlich
zur Verantwortung gezogen werden
soll, denn es war ja ein „großartiger
Abschied“. Obwohl die Medien verbissen
das Gegenteil verbreiten, verlief
der letzte Tag des Ehepaares Postma
keineswegs so „glücklich“. Die Eltern
empfingen die Kinder „im Pyjama“. Sie
kleideten sich nicht einmal an. „Heute
besteht keine Notwendigkeit, sich
schön zu machen“, sagte die Mutter,
denn „es ist Zeit in den Ofen zu gehen“,
in Anspielung auf die bevorstehende
Verbrennung ihrer Leichen im
Krematorium.
Banalisierung des Todes
Die „Freude“ der Kinder über den
Selbstmord der Eltern erinnert an die
Worte von Kardinal Elio Sgreccia zum
Euthanasiegesetz in Belgien, die genauso
für die Niederlande gelten: „Europa
hat den Weg in den Autogenozid eingeschlagen.
Was in Belgien geschieht,
ist das Signal für einen dramatischen
Verlust an Menschlichkeit, ein drastischer
Rückschritt auf zivilisatorischer
Ebene.“ Ein „Verlust“ und „Rückschritt“
von Zivilisation und Menschlichkeit, vor
denen verantwortungsbewusste Ärzte
gewarnt haben. Die Ärztegesellschaft
St. Lukas in Belgien warnt die
Gesetzgeber, die über eine Ausweitung
des Euthanasiegesetzes auf Kinder und
psychisch Kranke entschieden haben:
„Achtung, das Euthanasiegesetz führt
zur Banalisierung des Todes“. Doch niemand
scheint ihnen zuzuhören.
Euthanasie wegen
alternder Schönheit
Die 85jährige Italienerin Oriella Cazzanello
hat sich in Basel nach Angaben der Zeitung
Daily Mail „euthanasieren“ lassen. Sie war
körperlich und geistig gesund, aber mit ihrem
Aussehen unzufrieden. Die Euthanasie-Firma
„Dignitas“ stellte für ihren Tod 10.000 Euro in
Rechnung. Die Familie wusste von nichts. Ein
Anwalt informierte sie ihm nachhinein.
Gloria TV
LEBE 118/2014
29
Leserpost
Leserbriefe und Gästebucheintragungen sind keine
Meinungsäußerungen der Redaktion. Sie haben auch kein Recht
auf Veröffentlichung. Vorrang erhalten kurze Texte. Das Recht
auf Kürzung bleibt der Redaktion vorbehalten. Briefe müssen
mit der vollständigen Adresse versehen sein. Auf Wunsch werden
sie anonym veröffentlicht. Wir bitten um Verständnis, dass
uns weder Rücksendung noch Korrespondenz möglich sind.
Liebes Bewegung FüR das Leben-Team,
mit großer Begeisterung habe ich in einem Hotel in
Südtirol (Gratsch) das Heft Lebe Oktober 2013 gelesen
und mich sehr gefreut, dass es so eine schöne und
dringend notwendige Bewegung gibt und möchte dies
unterstützen.
Ich war über 30 Jahre tätig als Kinderkrankenschwester
in einer Geburtenstation und habe da vieles mit Leben
und Tod miterlebt. Ich trete auch oft für die armen, ungeborenen
Kinder ein, die das Licht der Welt nie erblicken
dürfen und durften, und für die armen Mütter, die nicht
wissen was sie sich anrichten.
Ich danke Ihnen für alles Gute und segne Sie in dieser
Ausgabe. Gerne würde ich auch meinen erwachsenen
Töchtern und meiner Mutter die „Lebe“ empfehlen.
Theresia Rößler
Sehr geehrte Redaktion,
wenn ich Ihre Zeitschrift auch mitunter recht kritisch betrachte…
vor allem in Bezug auf Ihre „Nachrichten“ bezüglich
gleichgeschlechtlicher Liebe… diesmal ein Lob!
Der Brief des Mannes an seine Frau nach 17 Jahren Ehe.
Super! Selten so was Gutes gelesen!
Hab ihn meiner Frau vorgelesen, weil ich selber keine so
guten Briefe schreiben kann.
Stefan Kirchler
Liebes Lebe-Team!
Auf diesem Wege möchte ich mich ganz herzlich für die
Zusendung Ihrer Zeitschrift bedanken. Immer wieder bin
ich erfreut, wenn ich diese Zeitschrift im Postkasten vorfinde.
Ihre Beiträge sind interessant und die Seiten sind in
Windeseile durchgelesen. Die Zeugnisse gehen mir sehr
zu Herzen, aber auch die bunte Seite ist aufschlussreich.
Gelungen ist Ihnen die Gestaltung des Jahreskalenders,
vor allem freue ich mich, dass das Quiz weitergeführt
wird. Da ich jedoch regelmäßig zwei Zeitschriften erhalte
(Kurz Dorothea und Tscholl Dorothea) gebe ich eine davon
stets weiter, einfacher wäre es, wenn Sie diese bereits
an eine andere Adresse senden könnten. Ich danke Ihnen
bereits im Voraus und wünsche Gottes reichsten Segen
für all Ihr Wirken und Tun zum Schutze der Ungeborenen.
Seien Sie gesegnet und bleiben wir im Gebet verbunden.
Dorothea Tscholl, Goldrain
An Bewegung FüR das Leben!
Schicke einen kleinen Beitrag für die Zeitschrift LEBE und
bedanke mich ganz herzlich dafür. Auch bete ich für eure
Arbeit und euren Mut.
Erika Lerpscher, Sulzberg (D)
Lese tipp
Johnny Designed
Pille, Kondom & Co., Abtreibung und
künstliche Befruchtung … Wen zum
Kuckuck interessieren die Details?
Wenigstens verhindert die Diskussion
lästige Stundenwiederholungen. Der
sechzehnjährige Wiener Gymnasiast
Johnny Geißler - intelligent, sportlich
und gutaussehend, der angesagte
Typ der 6A - tut lässig seine Meinung
kund. Wenig später beschützt er den zehnjährigen Theo
Haselbach vor Rowdies, und von dem Moment an geraten
seine überzeugungen ins Wanken. Denn Theo ist ein
Kind mit Down-Syndrom. Johnny, der einzige Sohn einer
alleinerziehenden Powerfrau, lernt die quirlige Familie
des Kleinen kennen, blüht in der herzlichen Atmosphäre
auf und verliebt sich sogar in Lisa, Theos große Schwester.
Eines Tages möchte Johnny herausfinden, warum sein
Vater vor elf Jahren spurlos verschwunden ist. Da stößt er
auf ein Geheimnis seiner Mutter, und plötzlich ist nichts
mehr so, wie es war.
üBER DIE AutorIN
Veronika Grohsebner (*1966) aus Kirchdorf/Krems,
Oberösterreich, wuchs in einer Arztfamilie als jüngstes
von vier Kindern auf. Nach Abschluss ihres Musikstudiums
war sie einige Jahre in der Privatwirtschaft tätig. Zur Zeit
lebt sie als Family-Managerin mit ihrem Mann und ihren
vier Kindern in Wien.
Was soll aus diesem
Kind bloSS werden?
Hinter diesem Titel verbergen
sich sieben spannende
Lebensläufe von Menschen
mit Down-Syndrom. Holm
Schneider stellt sieben inzwischen
erwachsene Menschen
vor, deren Eltern sich diese
Frage zunächst wohl auch
stellten – und er zeigt mit diesen
Lebenswegen auf, dass
Inklusion möglich ist.
üBER den Autor
Holm Schneider, Jahrgang 1969, arbeitet als Professor
für Kinderheilkunde am Universitätsklinikum Erlangen
und setzt sich seit Jahren besonders für Kinder und
Jugendliche mit Behinderungen ein. Er ist ehrenamtlich
in einem Sportverein für Menschen mit Down-Syndrom
sowie im Bundesvorstand der Aktion Lebensrecht für Alle
e.V. tätig. Holm Schneider ist verheiratet und Vater von
fünf Kindern. Auf längeren Bahnreisen schreibt er Bücher
für Kinder und Erwachsene.
30 LEBE 118/2014
Wir leben in einer Zeit, in der alles
in schnellem Wandel steht
Kinder im Spannungsfeld zwischen der Bildungspolitik und ihrer Umsetzung
und den drastischen Veränderungen in den Familien auch in Südtirol – aus dem
Blickwinkel einer Kindergärtnerin.
Erziehung
H.M.T.
Dies ist eine oberflächliche
Feststellung und doch so tiefgreifend
und folgenschwer,
wie kaum eine andere Aussage. Ein
ständiger schneller Wandel lässt keine
starken Wurzeln zu, kann nichts festigen,
kann keinen nahrhaften Boden
bereiten, kann nichts Dauerhaftes hervorbringen.
Die Grundlage, auf der im
Leben naturgemäß alles aufgebaut ist,
kann nicht gelegt werden.
Die Zeit des schnellen Wandels ist langsam
vorbereitet worden. Es lässt sich
immer schwer erkennen, was zuerst da
war, die Henne oder das Ei, doch sind
Parallelen zwischen der Bildungspolitik
und der Veränderung der Familie nicht
von der Hand zu weisen. Während
in den Bildungsplänen und in der
Elternliteratur das Bild vom kompetenten
und selbstbestimmten Kind vom
Zeitpunkt der Geburt bis ins Jugendalter
mit all seinen Konsequenzen Einzug
hält, wird das Bild der Familie bis zur
Unkenntlichkeit umgestaltet.
Die Entwicklung und die Bedürfnisse
gerade des Kleinkindes, die Gegenstand
wissenschaftlicher Forschungen
waren und auch immer sein sollen,
sind teilweise in die Hände des Kindes
selbst gelegt worden. Das Kind soll
und kann selbst entscheiden, was es
will, weil es weiß, was es braucht. So
wird ihm unter anderem nicht selten die
Entscheidung darüber übertragen, ob
und wie lange es den Kindergarten besuchen
möchte. Auf der anderen Seite
verlieren die Familien immer mehr an
Stabilität, so dass dem Kind von dort
die sichere Grundlage für eine gesunde
Entwicklung nicht mehr immer gegeben
werden kann. Zudem wird den
Eltern suggeriert, dass hochkompetente
Fachleute bestens wissen, was ihrem
Kind gut tut. Wer sein Kind wirklich auf
das Leben bestmöglich vorbereiten
will, soll es so früh als möglich in gut
ausgestattete Institutionen geben, wo
sie unter Gleichaltrigen optimal gefördert
werden. Und weil Eltern immer das
Beste für ihr Kind wollen, tun sie dies
mit guter Absicht. Während man einmal
noch darüber nachdenken durfte,
ob das Kind mit drei oder vier Jahren
den Kindergarten besuchen sollte,
stellt sich jetzt vielfach die Frage, welche
Institution es bereits besucht hat
und was diese über das Kind zu sagen
hat. Also nicht nur die Eltern geben in
solchen Fällen Auskunft über ihr kleines
Kind, sondern bereits Institutionen,
was uns eigentlich zu denken geben
sollte. Eltern, bzw. Familien, wodurch
ersterer Begriff inzwischen in entsprechenden
Formularen ersetzt worden
ist, die ihr dreijähriges Kind noch lieber
bei sich zu Hause lassen wollen, weil
es mit der Situation im Kindergarten
überfordert ist, sind rar geworden
und stehen außerdem unter starken
Erklärungsdruck. Sie bekommen wenig
bis gar keinen Rückenwind für ihre
Entscheidung. Stattdessen „dürfen“ die
Kinder immer öfter bereits mit zwei und
ein halb Jahren in den Kindergarten,
dessen Gruppengrößen in der Regel
25 Kinder umfassen. Die Gründe für
den frühen Kindergarteneintritt sind
vielfältig: zu den bereits genannten
Gründen kommen die Berufstätigkeit
der Mutter aus wirtschaftlichen
Gründen, alleinerziehende Mutter, zerbrochene
Familie, Migration, plötzlicher
Arbeitsplatzwechsel der Eltern u. a.
Eines ist klar fest zustellen: wenn für die
Eltern wirklich keine andere Alternative
besteht, als ihr Kind in eine Institution
zu geben, dann kann es meist relativ gut
damit umgehen. Sind es aber aufgepfropfte
Beweggründe, dann leiden die
Kinder enorm darunter und sie zeigen
ihre entsprechenden Verhaltensweisen.
Außerdem weisen Kinder, die bereits längerfristig
und mehrere Stunden am Tag
andere Institutionen durchlaufen haben,
mehr oder weniger starke emotionale
Instabilität auf, die ihre Selbstständigkeit
in den alltäglichen Dingen in den Schatten
stellt. Immer mehr Kindergärtnerinnen
klagen darüber, dass die Situationen
schwer zu ertragen sind. Man weiß, was
das Kind braucht, aber man kann ihm
in keiner Weise gerecht werden, weil
ihm die Mutter fehlt und die personelle
Unterbesetzung wenig Handlungsraum
zulässt.
Da helfen uns noch so gut ausgearbeitete
Bildungspläne und große Visionen
auch nicht weiter. Die Wut auf die
Familien-und Bildungspolitik steigt
zunehmend. Ebenso die Wut auf die
ideologische Umformung der Familie,
die alles für gut und sogar erstrebenswert
erklärt, selbst wenn es ein himmelschreiendes
Unrecht ist.
Es ist aber oft sehr erstaunens- und lobenswert,
wie Eltern darauf reagieren,
wenn ihnen ihre eigene Kompetenz und
die wirklichen Bedürfnisse ihres Kindes
vor Augen geführt werden. Sie scheuen
dann meist keine Mühen, um die Lage
zu verbessern und freuen sich über die
positive Veränderung beim Kind und in
der Beziehung zu ihm.
Es bleibt zu hoffen, dass Eltern und
pädagogische Fachkräfte vermehrt sensibel
auf die Veränderungen reagieren,
die sich negativ auf die Entwicklung der
Kinder und die Familien auswirken und
sich lautstark dagegen wehren oder
einfach selbstbewusst und im gesunden
Gottvertrauen den richtigen Weg
gehen. Das war zu allen Zeiten die richtige
Methode, um schädliche Ideologien
schadlos zu überstehen.
LEBE 118/2014
31
Erziehung
Lasst uns einen Neuanfang wagen!
»Wo bleibt die religiöse Erziehung unserer Kinder?«
Reinhold Ortner
Die politische Gesetzgebung
ist dabei, den Eltern die pädagogische
Betreuung ihrer
Kinder schon von klein auf zu entziehen.
Angeblich geht es dabei um „professionell“
angesetztes kognitives und soziales
Lernen. Was aber ist mit der spezifisch
konfessionell vertieften religiösen
Erziehung für den Glauben, auf den das
Kind getauft wurde?
Schwerpunkt der Pädagogik ist
neben sachlichem Lernen auch
Erziehung zu sozialen sowie existenziellen
Wertorientierungen und
Verhaltensweisen. Genau hier ist aber
religiöse Erziehung unersetzbar. Erst
verantwortlich hierfür sind Eltern und
Familie. Die Erziehungskraft elterlicher
Liebe für das eigene Kind und
einer von Herzen kommenden individuellen
Fürsorge und Betreuung im
Geborgenheitsraum „Familie“ ist in Kitas
nicht gleichwertig zu vollziehen, schon
gar nicht fundierte religiöse Erziehung.
Schließlich: Sind Wirtschaftsexpansion
und Aktienkurse wertvoller als der
Familien- und Kinderschutz?
Ein Blick zurück
In den 50er Jahren übernahm ich als
Grundschullehrer zusammen mit dem
Ortspfarrer die religiöse Erziehung unserer
Schulkinder im Unterricht wie auch
im kirchlichen Leben. So gab es zweimal
in der Woche „Schulgottesdienst“, eine
heilige Messe, in der alle Kinder anwesend
waren. Ich übernahm die Aufgabe
des Organisten. Helle Kinderstimmen
frischten die Melodie der Lieder auf. In
Sprechstunden und Begegnungen außerhalb
der Schule entwickelte sich erzieherische
Zusammenarbeit der Eltern
mit dem Lehrer.
Damals gab es auch schon vor der
Geburt Anfänge religiöser Einbindung
des Kindes in der Familie: z.B. Beten,
Segnen und Kirchenbesuch der
schwangeren Mutter. Da berührte elementares,
unterbewusstes Erleben elterlicher
Liebe und Geborgenheit das
Baby schon von klein auf.
Erziehung in der Schule konnte in
der Regel auf religiöse Kenntnisse,
Verhaltensweisen und Gefühle aufbauen.
Es entstand eine das zukünftige
Leben prägende „Glaubensfestung“
in den Herzen der Kinder. übrigens
- mit glänzenden Augen dankbarer
Erinnerung sprechen mich meine ehemaligen
Schulkinder immer noch auf
unser damaliges Schulleben an.
Während der letzten Jahrzehnte gingen
jüngere Generationen immer mehr auf
Abstand zum Glauben an Gott. Ebenso
finden es heute viele Erwachsene nicht
mehr für nötig, junge Menschen mit
dem wahren Sinn ihres Lebens vertraut
Prof. Dr. Reinhold Ortner
ist einer der bekanntesten deutschen
Pädagogen. über Erziehung spricht
er nicht nur als Universitätsprofessor,
sondern auch als fünffacher
Familienvater.
Die Quintessenz
seines reichen
Schaffens lautet:
„Die Liebe ist
der Pulsschlag
der Erziehung
in der Familie.“
Und diese
muss gepaart sein mit dem Vorbild
der Eltern - vor allem, wenn es um
Glaubensvermittlung geht. Ortner
ist nicht nur ein leidenschaftlicher
Anwalt der christlichen Ideale von
Ehe und Familie, sondern auch ein
prophetischer Mahner zur religiösen
Erziehung. Dazu lautet sein Appell:
„Lasst uns ernsthaft mit Gottes Hilfe
auch unter großen Opfern einen
Neuanfang wagen!“ Denn er ist
überzeugt, dass Ängste, Einsamkeit
und Aggression nur mit Gottes Liebe
überwunden werden.
zu machen und mit ihnen von klein auf
von und zu Gott zu sprechen. Es soll
kein Pauschalurteil sein, aber offensichtlich
ist es doch vielfach so, dass heute
in Familie und Schule die notwendigen
Grundlagen religiöser Erziehung auf
Sparflamme reduziert, geschwächt oder
an den Rand geschoben werden. Die
negativen Folgen dieses Defizits wirken
sich heute wie in einem „Domino-
Effelkt“ auf immer weitere Kinder- und
Enkel-Generationen aus.
Religiöse Erziehung in der
Familie
Gott überantwortet ein Kind der Liebe
seiner Eltern und weckt in deren
Herzen eine tiefe emotionale Bindung.
In Gottes Schöpfung ist Familie daher
jene Gemeinschaft, in der Kinder von
klein auf mit körperlicher, psychischer
und geistiger Lebensausstattung ausgerüstet
werden sollen. Familie ist daher
ein wichtiger Garant psychischer
und physischer Stabilität einer Liebe
in Geborgenheit. Familie lebt existenziell
religiöse Werte vor und festigt
sie beispielhaft durch ihr Vorbild. Wer
Familie nur als (ersetzbare) gesellschaftliche
Institution oder variable
Rechtsform sieht, missachtet vor allem
ihren Erziehungswert grundlegend.
Familie sorgt für eine individuelle
Betreuung. In den Herzen der Eltern
wachsen Liebe und Fürsorge-Kräfte.
Diese Liebe ist es, die sich vor und nach
der Geburt um immer neue, den jeweiligen
Entwicklungsphasen gerecht
werdende erzieherische Hilfe bemüht.
Damit entfaltet und festigt sich eine
enge Eltern-Kind-Bindung, ein wesentlicher
Grund dafür, dass die Priorität
hinsichtlich des Rechts und der Pflicht
der erzieherischen Aufgabe zuallererst
der Familie zukommt. Die Väter des
„Grundgesetzes der BRD“ hatten diese
elementare Vorgabe verpflichtend im
Hinblick auf das Wohlergehen nachfolgender
Generationen gesetzlich verankert:
„Ehe und Familie stehen unter
dem besonderen Schutz der staatlichen
Ordnung. Pflege und Erziehung der
Kinder sind das natürliche Recht der
Eltern und die ihnen obliegende Pflicht.
Blockierung wertvoller
Erziehungskräfte
In öffentlichen Meinungsvorgaben
ist die Erziehung in der Familie unter
Abwertungsbeschuss geraten.
Familien- und Religionspädagogik
beklagen heute eine alarmierende
Blockierung oder sogar den staatlicherseits
verordneten Entzug wertvoller
religiöser Erziehungsarbeit.
Untersuchungen der letzten Jahrzehnte
ergeben eine Entwicklung, die damit
32 LEBE 118/2014
begonnen hat, die Familie als den von
Gottes Schöpfung bestimmten unersetzlichen
Geborgenheitsraum für
die Grundlegung der Erziehung abzuwerten
bzw. zu verhindern. Ohne
solide überzeugende Begründung
wird behauptet, ehemals familienpädagogische
Werte sind heute durch
professionelle Institutionen besser zu
verwirklichen. Mütter könnten endlich
ihre Kräfte für die heute „so bedeutsame
Produktions-, Finanz- und
Konsumexpansion“ einbringen und
sich eine Rente verdienen. Sie würden
damit endlich die Chance ihrer weiblichen
„Selbstverwirklichung“ erhalten.
Demgegenüber bestätigen familienpädagogische
Erkenntnisse, dass institutionelle
staatliche Erziehungsmodelle
ein erhöhtes Risiko psychosomatischer
Fehlentwicklungen sowie Erlebens-
Defizite der Liebe und Geborgenheit
bei Kindern mit sich bringen.
Zerstörende Abwertung von
Ehe und Familie
Lern- und Verhaltensprobleme bei
Kindern nehmen zu. Unkritischer
Medienkonsum bewirkt schon im
Vorschulalter eine Abstumpfung geistiger
Konzentration sowie sittlicher
Dekadenz und Aggressivität. Eine
weitere zentrale Ursache ist die zur
Selbstverständlichkeit gewordene
ethisch liberalisierte Sexualisierung
der Gesellschaft. Unsere Kinder befinden
sich in einer sittlich vergifteten
Atmosphäre, welche in der Schule
Konzentration, Lernerfolge und soziales
Verhalten beeinträchtigen und verhindern.
Hinzu kommt noch das Fehlen
einer religiösen Glaubensbasis in der
Familie.
In diesem gesellschaftlichen Klima
ohne wahre Liebe häuft sich die Zahl
der von Lern-Misserfolgen betroffenen
traumatisierten Kinder. Psychologen
und Pädagogen stellen fest, dass die
Zunahme der Verhaltensprobleme
bei Kindern schnell zu aggressiven
Verhaltensweisen, innerer Hilflosigkeit
einerseits und depressiven Ängsten
des Geborgenheitsverlustes andererseits
führen. Am Ende weinen
schließlich Kinder in tiefenpsychischen
Ängsten vor Ungeborgenheit, sexueller
Gefährdung, Gewalt, Vereinsamung
und Blockierung des Lernens.
Sicherlich stehen uns vorschnelle
Verurteilung, Beschuldigung und Tadel
nicht zu. Eine andere Sache aber ist
es, politisch ungebremste sowie staatlich
geförderte Fehlentwicklungen
auf dem Gebiet von Ehe und Familie
in unserer Gesellschaft zu brandmarken.
Da entwickelt sich eine immer
größer werdende Welle zerbrochener
Ehen, Scheidungen sowie Entzweiung
von Eltern. Eine seit Jahrzehnten beobachtbare
sexuelle Freizügigkeit
im Jugend- und Kindesalter beginnt
deutlich anzusteigen und damit die
für Ehe und Familie notwendige Treue
und Bindung schon in frühen Jahren
zu schädigen. Außerdem zeigt sich
ein „Domino-Effekt“ in der Abwertung
und Gefährdung von Ehe, Familie und
Geborgenheit bei immer weiter nachfolgenden
Generationen. - Wo bleibt
religiöse Erziehung?
Liebe schenken -
Vorbild sein
Religiöse Erziehung in der Familie
schenkt dem Kind Vorbild Sie gibt religiös-ethische
Wegweisung. Das Kind
erlebt eine liebevolle Gemeinschaft
„Religiöse Erziehung in der Familie schenkt dem Kind
ethische Wegweisung.” (Dr. Reinhold Ortner)
und stärkende Sicherheit, wenn es sich
alleine hilflos fühlt. Familie „trägt und
beschützt“, wo Gefahren drohen. Sie
schenkt Sicherheit und Geborgenheit,
wo Alleinsein und Ängste übermächtig
werden. In der religiösen Erziehung
stehen Gebet, Annahme, Güte und
Geborgenheit bereit, wenn Selbstwert
und Daseinsorientierung zu zerbrechen
drohen. Selbstlose Liebe in der
Erziehung kann übermenschliches
erreichen, wenn ihr geistiger Grund
und ihre emotionale Kraft in der Liebe
Gottes wurzeln. Lasst uns ernsthaft mit
Gottes Hilfe auch unter großen Opfern
einen Neuanfang wagen!
Lesetipp:
Liebe
schenken
Reinhold Ortner
Religiöse Erziehung
in Theorie und
Praxis.
207 Seiten,
Euro 14,90
Direkt bestellen:
Tel. 07303- 9523310, Fax: - 9523315,
E-Mail: buch@ media-maria.cie
Internet: www.media-maria.de
LEBE 118/2014
33
Von Südtirol nach Salzburg
Einladung an alle Interessierten
Freunde für das Leben zum
Gebetszug „1000 Kreuze für das Leben”
am Freitag, 25. Juli 2014
Wir Südtiroler wollen unsere österreichischen und deutschen
Freunde in ihrer Arbeit zum Lebensschutz unterstützen.
Dazu startet ein Bus in Meran um 7.00 Uhr und fährt über Bozen-
Brenner nach Salzburg. Zusteigemöglichkeit längs der Strecke.
Programm:
11.30 Uhr - Hl. Messe in Maria Plain, Salzburg
16.15 Uhr - Domplatz Salzburg: Ausgabe der Kreuze,
friedliche Prozession durch die Stadt, mit Trauerzeremonie auf der Staatsbrücke
(beim Läuten einer Totenglocke und dem Ausrufen von Namen werden
100 Rosen in die Salzach geworfen – jede Rose steht für 10 vorgeburtlich
verstorbene Kinder pro Tag)
Ende: ca: 18.30 Uhr und anschließende Rückfahrt
Preis: 20 Euro
Information und Anmeldung unter:
0473 237 338 oder 340 46 45 171
In Deutschland und Österreich sterben
täglich mehr als 1000 ungeborene
Kinder durch chirurgischen Eingriff
oder durch die frühabtreibende
Wirkung von Pille, Spirale etc.
Eine herzliche Bitte!
Denken Sie bei der Abfassung
Ihrer Steuererklärung an uns
und weisen Sie die
5 Promille
mit der Angabe der
Steuernr. 94027310211
der Bewegung für
das Leben - Südtirol zu.
Ein herzliches
Vergelt´s Gott!
Aus tiefstem Herzen danken wir an dieser Stelle auch
wieder allen Wohltätern und Spendern.
Mit großen und kleinen Beiträgen schaffen Sie immer
wieder die notwendige finanzielle Basis für unsere vielfältigen
Tätigkeiten.
Dabei ist für uns auch die kleinste Spende eine große
Hilfe und auch in besonderer Weise Motivation weiterzumachen
in unserer nicht immer leichten Arbeit.
Spenden können (auch ohne Erlagschein) überwiesen
werden:
• Raika Meran
IBAN: IT58 J081 3358 5900 0009 0102 443
SWIFT: ICRA IT RR3 P0
• Postkontokorrent Nr.: 21314356
• Sparkasse Ulm (D) BLZ 630 500 00, Nr. 89 89 82
• Tiroler Sparkasse Innsbruck (A) BLZ 20503,
Konto 1300/005921.
Unsere Bankkoordinaten für eine Direktüberweisung
vom Ausland nach Italien:
IBAN: IT58 J081 3358 5900 0009 0102 443
SWIFT: ICRA IT RR3 P0
Angabe des Begünstigten:
BEWEGUNG FÜR DAS LEBEN-SÜDTIROL,
Winkelweg 10, 39012 MERAN
Bitte helfen Sie uns weiterhin nach Ihren
Möglichkeiten, auch im Gebet!
BEWEGUNG FÜR DAS LEBEN – SÜDTIROL
34
LEBE 118/2014
Ehevorbereitung
Nur Du und Du für immer!
Kurswochenende am Freitag 26. bis Sonntag 28. September 2014
Thema
Ehevorbereitungsseminar für alle Paare,
die den gemeinsamen Weg fürs Leben im
Sakrament der Ehe suchen (und finden)
wollen. Dabei scheint es uns wichtig, die
Brautpaare immer vor dem Hintergrund
des katholischen christlichen Glaubens,
auf den Grundlagen des katholischen
Lehramtes und ganz besonders im Hinblick
auf Achtung und Schutz des menschlichen
Lebens, auf den gemeinsamen
Lebensweg, auf die Pflege und Erhaltung
der gemeinsamen Liebe, auf das große
Geschenk des Kindersegens, aber auch
auf die gemeinsame Bewältigung schwieriger
Phasen vorzubereiten.
Ein Priester, ein Ehepaar, ein Jurist, eine
Ärztin und Fachleute zum Thema werden
die Brautpaare ein Wochenende lang begleiten.
Am Ende des Kurses erhält jedes
Paar, das bei allen fünf Referaten anwesend
war, ein Zertifikat, das in jeder Pfarrei
der Diözese Bozen-Brixen zur kirchlichen
Eheschließung berechtigt.
REFERENTEN:
Rechtsanwalt: Dr. Peter Paul Brugger
Ärztin: Dr. Maria Khuen-Belasi
Priester: P. Olav Wurm OT
Ehepaare: Daniela und DDDr. Peter Egger,
Margareth und Hans Lanz
INFORMATIONEN bezüglich Termine
und Ablauf des Seminares erhalten Sie im
Haus des Lebens.
KURSBEITRAG: € 80.- pro Paar.
übernachtungsmöglichkeit kann auf
Anfrage organisiert werden.
ORT: Haus des Lebens,
Winkelweg 10, 39012 Meran.
ANMELDUNG: innerhalb 22. Sept. 2014
Tel. & Fax 0039 0473 237 338
bfl@aruba.it
Maximale Teilnehmerzahl: 10 Paare;
Veranstalter:
Forum für Ehe und Familie in der
BEWEGUNG FüR DAS LEBEN - süDTIROL
Neuwahl des Vorstandes der
Bewegung für das Leben-Südtirol
In den ArbeitskreiseN gewählt:
Franz Gögele, Meran
Oswald Breitenberger, Lana
Anni Winkler, Bozen
Elisabeth Degasperi, Montan
Martha Breitenberger, Lana
Alexandra Obkircher, Meran
Hildegard Tscholl, Marling
Martha Zöggeler, Meran
Elisabeth Gögele, Meran
Waltraud Nischler, Schenna
In den Zentralkreis wieder gewählt:
Othmar Folie, Prad
Sabine Kobler, Naturns
Karen Adang, Tirol
Marion Ebnicher, Eppan
Christian Raffl, St. Leonhard
Hubert Nischler, Schenna
Brigitta Flora, Lana
Neu im Zentralkreis:
Edith Bitteleri, Kaltern
Georg Reich, Riffian
Thomas Nischler, Schenna
V.l.n.r. hinten: Thomas Nischler, Waltraud Nischler, Martha Breitenberger, Anni Winkler,
Oswald Breitenberger, Hildegard Tscholl, Karen Adang, Brigitta Flora,
Marion Ebnicher.
V.l.n.r. vorne: Franz Gögele, Christian Raffl, Georg Reich, Edith Bitteleri, Martha Zöggeler,
Hubert Nischler.
Präsident: Christian Raffl,
Vizepräsident: Franz Gögele
Schriftführer: Oswald Breitenberger
Kassier: Waltraud Nischler
Beirat: Anni Winkler
LEBE 118/2014
35
Thema
Kinder
»Titel«
sUntertitel
i t e
Suchbild (Male die Bilder an!)
Im rechten Bild haben sich acht Fehler eingeschlichen. Kannst du sie finden?
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Text. Hier steht der Text.
Kammrätsel
Bilder-Kreuzworträtsel
Male die Bilder an!
Die farbig
unterlegte
Zeile nennt
dir das
Lösungswort:
einen
Singvogel.
Muttertagsgedicht
Heute schreib ich ein Gedicht.
Ob's gelingt, das weiß ich nicht.
Was reimt sich auf: Mutter?
Marmelade, Brot und Butter!
Das ergibt zwar keinen Sinn,
doch du siehst, wie lieb ich bin,
weil ich dir den Vers aufsage
und mich mit dem Reimen plage.
Weißt du was? Jetzt mach ich Schluss,
gib mir lieber einen Kuss!
Christine Rettl
Labyrinth
Auf welchem Weg kann
der Gefangene aus
dem Turm kommen?
Eine ganz wichtige Nachricht für dich!
Maxi hat eine ganz wichtige Nachricht für
dich gezeichnet. Die Anfangsbuchstaben
der dargestellten Dinge verraten dir, welche.
Allerdings musst du die Buchstaben
erst in die richtige Reichenfolge bringen.
36 LEBE 118/2014
Lösungen: Labyrinth: 2. Weg von links,
Bilder-Kreuzworträtsel: Muttertagsblumen,
Kammrätsel: Rotkehlchen, Wichtige Nachricht: Erster April
»Wir ernten, was wir säen«
Eine Geschichte zum Nachdenken
Gesellschaft
Ein Schüler in Winnenden (USA)
hielt nach dem Massaker an der
Schule ein Pappschild in die
Kamera: „Gott, wo warst du!“
Die Tochter des prominenten
Amerikaners Billy Graham wurde in der
„Early Show“ interviewt und gefragt:
„Wie konnte Gott so etwas geschehen
lassen?“
Anne Graham gab eine äußerst nachdenkenswerte
Antwort. Sie sagte: Ich
glaube, Gott ist zutiefst traurig darüber,
genauso wie wir. Aber seit so vielen
Jahren sagen wir, dass Gott aus unseren
Schulen verschwinden soll, aus unserer
Regierung und aus unserem Leben.
Und ich glaube: weil Gott ein
Gentleman ist, hat Er sich still und leise
zurückgezogen.
Wie können wir von Gott erwarten,dass
Er uns Seinen Segen gibt und uns
Seinen Schutz gewährt, wenn wir von
Ihm verlangen,uns in Ruhe zu lassen?“
Angesichts der jüngsten Ereignisse -
Anschläge, Schießereien in Schulen,
aktuell in Winnenden - denke ich nach:
Vielleicht fing alles an, als Madeleine
Murray O‘Hare vor Gericht zog und
Klage einreichte. Sie wollte nicht, dass
in den Schulen Gebete gesprochen
werden …
Und wir sagten OK.
Dann sagte jemand, dass man an
Schulen nicht die Bibel lesen sollte. (Die
Bibel sagt z. B.: du sollst nicht töten, du
sollst nicht stehlen, und liebe deinen
Nächsten wie dich selbst )
Und wir sagten OK.
Dann sagte Dr. Benjamin Spock, dass
Eltern ihre Kinder nicht strafen sollten,
wenn diese sich schlecht benehmen,
denn ihre kleinen Persönlichkeiten würden
verformt und wir könnten damit ihrer
Selbstachtung schaden (Dr. Spocks
Sohn verübte übrigens Selbstmord).
Wir meinten, ein Experte müsste doch
wissen, wovon er redet.
Und wir sagten OK.
Dann sagte jemand, dass Lehrer und
Direktoren unsere Kinder besser
nicht disziplinieren sollen, wenn sie
sich schlecht benehmen. Die Schul-
Behörden beschlossen also, dass kein
Schüler jemals angerührt werden darf,
auch wenn er sich schlecht benimmt.
Schließlich wollen sie doch keinen
Gott,
wo warst du!?
schlechten Ruf haben und auch nicht
vor Gericht verklagt werden! (Dabei
gibt es einen Riesenunterschied zwischen
disziplinieren, berühren, schlagen,
einen Klaps geben, demütigen,
einen Fußtritt versetzen usw.)
Und wir sagten OK.
Dann schlug jemand vor: Unsere
Töchter dürfen auch abtreiben, wenn
sie das wollen, und sie brauchen es
nicht mal ihren Eltern sagen.
Und wir sagten OK.
Dann sagte ein weises Mitglied des
Schuldirektoriums: Da die Jungen ja
Jungen sind und „es“ sowieso tun, geben
wir ihnen doch so viele Kondome,
wie sie wollen, so dass sie so viel Spaß
haben, wie sie wollen. Und ihre Eltern
brauchen nicht zu wissen, dass sie
Kondome in der Schule bekommen
hätten.
Und wir sagten OK.
Dann sagte einer der höchsten Vertreter
unserer Gesellschaft, dass es doch unwichtig
sei, was wir privat tun, solange
wir unsere Jobs ordentlich machen.
Und damit einverstanden sagten wir:
Es geht mich nichts an, was andere privat
tun (seien es Regierende, Manager,
Kirchenleute oder Nachbarn), solang
ich nur meinen Job habe und die
Wirtschaft floriert.
Dann sagte jemand: Drucken wir doch
Zeitschriften mit Fotos von nackten
Frauen und nennen es gesunde, realistische
Würdigung der Schönheit des
Frauenkörpers.
Und wir sagten OK.
Und dann hat jemand diese Würdigung
noch einen kleinen Schritt ausgeweitet
und Fotos von nackten Kindern veröffentlicht,
und dann noch einen Schritt
weiter wurden sie ins Internet gestellt.
Dann kam die Unterhaltungsindustrie,
die sagte: Machen wir doch TV Shows
und Filme mit Gewalt und unerlaubtem
Sex, das fördert die Quoten. Machen
wir Musik, die zu Vergewaltigung,
Drogen, Mord, Selbstmord und teuflischen
Dingen ermuntert. Und geben
wir unseren Kindern doch ihren
eigenen Fernseher und Computer ins
Kinderzimmer, dann können sie ansehen,
was sie wollen.
Und wir sagten, es ist ja nur Unterhaltung,
es hat ja keine schädliche Auswirkung,
also macht ruhig weiter.
Und jetzt fragen wir uns, warum unsere
Kinder kein Gewissen haben, warum sie
nicht zwischen Richtig und Falsch
unterscheiden können, und weshalb
es ihnen egal ist, Fremde zu töten, ihre
Schulkameraden, und sich selbst?!
Vielleicht hat es damit zu tun: Wir ernten,
was wir säen.
Sonderbar, wie einfach Menschen Gott
aus ihrem Leben verbannen und sich
dann wundern, warum die Welt zur
Hölle wird.
Sonderbar, wie schnell wir glauben,
was wir in den Zeitungen lesen, aber in
Frage stellen, was die Bibel sagt.
LEBE 118/2014
37
Zeugnis
»Wir übergeben Gott unsere Kinder«
Zeugnis aus der „Mütter Gebete“ - Gruppe Salzburg
Maria Honsig
Mütter und Großmütter, geistige
und leibliche, junge
und alte Mütter: In allen
Ländern der Welt beten Mütter für
ihre Kinder. Immer schon. Seit nun
schon über 20 Jahren gibt es - bereits
in über 100 Ländern - eine überkonfessionelle
Gebetsbewegung „Mütter
Gebete/Mothers Prayers“. In gemeinsamem,
weltweit einheitlichem Gebet
in kleinen Gruppen legen wir unsere
Kinder erneut und vertieft in die Hände
Gottes. Ebenso unseren Willen, unsere
Wünsche für sie - und unsere berechtigten
Sorgen! Dies alles in dem großen
und wachsenden Vertrauen, dass Er unseren
Kindern und uns ganz sicher hilft.
Denn die Welt, in der wir leben, ist
in vielfacher Weise nicht bekömmlich,
ja höchst verletzend für unsere
Kinder: zerrüttete Familien, Drogen,
Süchte, Leistungsdruck, Zeitmangel,
Pornografie, Einsamkeit,ein Mangel an
nachahmenswerten Vorbildern, das
Gefühl von Sinn- und Hilflosigkeit. ..
Entstanden ist die Gebetsbewegung
1995 in England, wo zwei Großmütter,
Veronica Williams und ihre Schwägerin
Sandra, vom Herrn geführt begannen,
auf eine besondere Art für ihre Kinder
zu beten. Im Gebet hatten sie den
Wunsch Jesu erfahren, dass alle Mütter
ihre Kinder ganz in Seine Obhut übergeben
sollten und ihnen selbst der
Schmerz genommen werden sollte.
„Das wöchentliche Mothers Prayers
Treffen ist für mich ein Fixpunkt in
meinem Leben geworden: Hier deponiere
ich meine Sorgen, ja meine
Verzweiflung, dass es oft so schwierig
ist mit meinen Kindern. Seitdem ich so
regelmäßig bete, hat sich auch meine
Einstellung geändert: Ich kann mehr
loslassen, die Kinder Gott übergeben.
Und mittlerweile ist mein Vertrauen
ganz fest geworden, dass es sich lohnt!“
Katharina lächelt und voller Eifer und
Freude wird sie von den in dieser
Gruppe mitbetenden Frauen bestätigt:
„Für ,Mothers Prayers’ nehme ich mir
immer Zeit“, sagt Eva. „Es tut so gut zu
wissen, dass es da eine Hilfe gibt! Ich
meine von Gott!“
Die Damenrunde lacht, man versichert
sich gegenseitig, dass es auch gut tut,
sich unter Müttern, Freundinnen, auszutauschen
über alles, was da oft doch
so unendlich schwer ist, Gleichgesinnte
mit ähnlichen Erfahrungen wöchentlich
zu treffen, Mitgefühl zu schenken und
zu erfahren. Die Treffen sind streng vertraulich,
die Gruppe ist sich aber völlig
einig: „Wir haben erfahren: Je genauer
wir es nehmen mit den Gebeten, je konzentrierter
wir eintauchen in die Gebete
und Worte aus der Heiligen Schrift,
umso erleichterter gehen wir wieder
auseinander, jede in ihren oft schwierigen
Alltag. Die Kraft kommt vom Herrn.
Er weiß es ja viel besser, Er hat einen
Plan für uns alle. Unsere Kinder sind bei
Ihm am besten aufgehoben, wenn wir
auch manchmal an ein Ende kommen
mit unseren Bemühungen.
„Ich muss sagen, auch für mich selbst
habe ich schon viel Kraft bekommen
aus dieser unbedingten Hingabe an
den Willen Gottes.“
Die Gruppe hat die Gründerin der
Gebetsbewegung, Veronica Williams,
schon in England besucht. Veronica
hat alles, was sie hatte, für dieses Werk,
die Gründung und Verbreitung der
„Mothers Prayers“-Bewegung, eingesetzt.
Und trotz vieler Schwierigkeiten
weiß sie von vielen Wundem und
Erlebnissen zu berichten, die erkennen
lassen, dass Gott Seine schützende
Hand über „Mütter Gebete“ hält: „Es
gibt nichts, was Er nicht tun könnte; mein
Gott ist so groß,“ sagt Veronica, die trotz
aller Schwierigkeiten und unterstützt
von einigen treuen Wegbegleitern vor
allem eines tut: „Ergebt euch Gottes
Willen“, sich sozusagen als Sekretärin
Gott zur Verfügung zu stellen.
Die Freude, sich Ihm hinzugeben!, heißt
ihr Buch, in dem sie überzeugend von
den Folgen dieser Ganzhingabe an
Gottes Willen erzählt: „Freude hängt
von der Verbindung mit dem Herrn ab;
mit Ihm in engem Kontakt zu sein und
zu wissen, was immer auch geschieht:
Er ist da, um uns festzuhalten. … Ich
fand wunderbare Freude durch die
Hingabe meines Lebens an den Willen
Gottes und erfuhr seine außergewöhnliche
und liebevolle Führung auf so viele
Arten.“
Die Mütter der Salzburger Kleingruppe
strahlen auch schon etwas von dieser
Wirkung aus: „über Jahre hat sich
meine Tochter nicht um ihren Glauben
gekümmert, ist nicht zur Kommunion
gegangen; auf einmal hat: sich das geändert.
Sie selbst möchte in die Heilige
Messe, ja zur Anbetung gehen. Meine
Dankbarkeit ist so groß, und ich glaube
fest daran, dass es mit unserem
Gebet zusammen hängt.” sagt Theresa.
Die anderen Frauen haben ähnliche
Erfahrungen gemacht.
„Wenn so viele Mütter sich und vor allem
ihre Kinder dem Willen und der
Fürsorge Gottes übergeben, bekommt
Gott doch wieder Raum in unserer
Welt, die von Gott so wenig wissen will.
Und wir machen das weltweit aus derselben
Erfahrung: Niemand anderer
kann unseren Kindern wirklich helfen.“
Eine Gebetsgruppe kann schon mit
zwei Frauen begonnen werden - sinnvoller
Weise aus der Nachbarschaft.
Beim Gebetstreffen wird weltweit einheitlich
das Mütter Gebete - Gebetsbüchlein
verwendet; es ist erhältlich bei
der Koordinatorin und wurde schon in
40 Sprachen übersetzt.
Wir versammeln uns um einen Tisch mit
folgenden Dingen: einem Kreuz, um
uns an unseren Erlöser zu erinnern;
einer Kerze, denn Jesus ist das Licht
der Welt; einer Bibel, denn Er ist das
lebendige Wort; einem kleinen Korb:
Dieser wird an den Fuß des Kreuzes
gestellt, bereit für die Namen unserer
Kinder, die einzeln auf kleine runde
Zettel geschrieben werden. (Diese weißen
Scheibchen sind ebenfalls bei der
Koordinatorin zu erhalten.)
Informationen bei Gertrude Brodowicz,
Postfach 2, 5010 Salzburg;
austria@ mothersprayers.org
38 LEBE 118/2014
Woche
des Lebens
17.-25 Mai 2014
Motto: »Familie ist
unverzichtbar«
Bewegung für das Leben - Südtirol
Tel. 0473 23 73 38 - bfl@aruba.it
www.bewegung-fuer-das-leben.com
Shutterstock
Samstag, 24. Mai 2014
Gebetsnacht
im Bozner Dom
Dringendes Sturmgebet!
Abtreibung ist in Italien seit 36 Jahren straffrei.
Täglich müssen dadurch laut Statistik italienweit
16 Schulklassen durch Abtreibung sterben - mit schweren
seelischen Problemen für die betroffenen Mütter.
Am 22. Mai 1978 wurden in Italien die ersten gesetzlich
erlaubten Abtreibungen durchgeführt. In diesen 36 Jahren
starben in Italien laut Gesundheitsministerium ca. 5.500.000
Kinder durch Abtreibung. Die Einwohner von 5 Großstädten
(Rom - Mailand - Neapel - Bologna - Bozen) zusammengezählt,
mussten sterben.
Auch Südtirol leistet seinen "Beitrag" zu diesen erschreckenden
Zahlen:
jährlich 600 durch Fristenlösung
abgetriebene, also getötete Kinder
in Südtirol (ASTAT)
= 30 Schulklassen jährlich.
Samstag, 17. Mai 2014
Gebetsvigil in Meran - 14.30 Uhr Hl. Messe -
Barmherzige Schwestern - Gratsch
Sonntag, 18. Mai 2014
»Preis des Lebens«
im Haus des Lebens, in Meran, Winkelweg 10
Programm:
10.00 Uhr
Hl. Messe in der Eucharistinerkirche
11.00 Uhr
Prämierung Kalenderquiz 2014
11.30 Uhr
Verleihung Preis des Lebens 2014
12.00-18.00 Uhr
gemütlicher Familientreff mit Spielen
für Groß und Klein, Musik, Unterhaltung,
Speis und Trank, Malecke…
Der Mutterschoß ist also weltweit zum gefährlichsten Ort
geworden. Das kann nicht sein! Unsere Offenheit für das
Leben muss gestärkt werden. Kinder sollen wieder angenommen
werden, auch wenn sie unerwartet kommen. Die
beste Voraussetzung dafür ist eine intakte Familie.
Die Familie ist die kleinste Zelle des Staates. Wenn diese
krank wird, ist der ganze Staat krank. Wenn diese gesundet,
geht es der Gesellschaft besser. Gerade die
Familie erlebt zur Zeit einen Angriff, wie noch nie.
Mit unserem Gebet wollen wir Gott, den Herrn über Leben
und Tod bestürmen, menschliches Leben nicht noch mehr
der Willkür des Menschen zu überlassen. ER möge die
Verantwortlichen bewegen, menschliches Leben und die
Familien zu schÜtzen.
Bitte betet mit uns
und kommt zahlreich
in den Bozner Dom!
Programm:
17 Uhr Andacht in der Propsteikapelle, neben Bozner Dom
übertragung im Kirchensender Radio Grüne Welle
Musik. Gestaltung: Blockflötenquartett MOECKIS
18 Uhr Hl. Messe im Bozner Dom
Die Hl. Messe wird musikalisch gestaltet
Kinderchor Kantorei Leonhard Lechner
unter der Leitung von Barbara Pichler
19 Uhr Eucharistische Anbetung
Die Anbetungsstunden werden von
verschiedenen Gebetsgruppen aus Südtirol
inhaltlich und musikalisch gestaltet.
23 Uhr Hl. Messe mit P. BASILIUS SCHLÖGL, Abschluss
Infos: 0473 237 338 - 340 46 45 171
LEBE 118/2014
39
Thema
»Titel«
Untertitel
Aaa
Text. Hier steht der Text.
Besuchen Sie uns auf:
BEWEGUNG FÜR DAS LEBEN - südtirol
40 LEBE 118/2014