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Was kommt, wenn Familie geht? - LEBE 118

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In caso di mancato recapito si restituisca al mittente che si impegna a pagare la relativa tassa Poste Italiane S.p.A. - Spedizione in abbonamento postale - D.L. 353/2003 (conv. in L. 27/02/2004 n. 46) art. 1, comma 2 e 3 - DCB Bolzano

Zeitschrift der BEWEGUNG FÜR DAS LEBEN - Südtirol

www.bewegung-fuer-das-leben.com

Ausgabe 117 • 39012 Meran • Winkelweg 10 • Tel./Fax 0473 237 338 • bfl@aruba.it

»Was kommt,

wenn Familie geht?«

März-Mai 2014


Infobox

Woche des Lebens

Samstag, 17. Mai 2014 Gebetsvigil in Meran

Sonntag, 18. Mai 2014

Verleihung „Preis des Lebens” und Prämierung Kalender-

Quiz 2013, anschließend Familienfeschtl im Park

Vortragsreihe 2014 mit birgit kelle

Dienstag, 20. Mai in Algund, P. Thalguter-Haus,

Hans Gamper-Platz, 3

Mittwoch, 21. Mai in Bozen, Pastoralzentrum, Domplatz

Beginn jeweils um 20.00 Uhr

SA, 24. mai 2014 Gebetsnacht im Bozner dom

Rosenkranz um 17.00 Uhr in der Probsteikapelle

(Radioübertragung auf RGW), Vorabendmesse

um 18.00 Uhr im Dom, gestaltete Gebetsstunden

von 19.00 Uhr bis 23.00 Uhr,

23.00 Uhr Abschlussmesse mit P. Basilius Schlögl, OT

Veranstaltungen

im Haus des Lebens

Betreute Spielgruppe

Beginn Mitte September 2014

Montags und Donnerstags von 9.00 bis 11.30 Uhr

Ehevorbereitung

Freitag, 26. bis Sonntag, 28. September 2014

Gesprächsrunden für Frauen

Mittwoch, 15. Oktober 2014 Impulsreferat und

Erfahrungsaustausch, Beginn, um 9.15 Uhr bis 11.00 Uhr

Kalenderfotos 2015 !

Haben Sie ein oder mehrere schöne Kinderfotos

von Ihren Kindern, Enkelkindern, Nichten oder Neffen?

Dann senden Sie uns diese doch zu!

An: bewegung für das Leben - Südtirol,

Winkelweg 10, 39012 Meran

oder an die E-mail Adresse: lebe@aruba.it

Bitte Absender nicht vergessen!

Einsendeschluss ist der 10. Oktober 2014

Die Macht des Gebetes

Jedes Kind, auch ein ungeborenes,

ist einmalig und hat ein Recht auf Leben!

Auch dein Gebet ist wichtig.

Gebetsvigilien:

Jeden 3. Samstag im Monat

Ungerade Monate: Meran, gerade Monate: Bozen

Samstag, 17. Mai in Meran - 14.30 Uhr

(Barmherzige Schwestern - Gratsch)

Samstag, 21. Juni in Bozen

(Pio X° - Reschenstraße)

Samstag, 19. Juli in Meran - 14.30 Uhr

(Barmherzige Schwestern - Gratsch)

Samstag, 16. August in Bozen - 14.30 Uhr

(Pio X° - Reschenstraße)

Samstag, 20. September in Meran - 14.30 Uhr

(Barmherzige Schwestern - Gratsch)

Jeweiliger Ablauf: Hl. Messe, Aussetzung,

Prozession vor das jeweilige Krankenhaus,

Rückkehr und Eucharistischer Segen.

Gebetsstunde für das Leben:

Meran: jeden Di, 14.30 - 15.30 Uhr in der Krankenhauskapelle

Den Müttern

alles Gute

und Liebe

zum Muttertag!

wünscht das LEBE-Team

Wir gratulieren dem Zentralkreis-Mitglied

Karen Adang Truyens und ihrem

Mann Walter ganz herzlich zur Geburt

ihres zweiten Kindes David und

wünschen der Familie, auch Töchterchen

Emily, alles Gute und viel Freude!!


Editorial

Inhalt

Liebe Leserinnen und Leser,

liebe Freunde für das Leben,

wir haben uns in dieser Ausgabe von LEBE dem Thema „Familie“ verschrieben.

Wir möchten durch Tatsachenberichte und Lebenszeugnisse auf das

Thema Familie eingehen.

Wenn wir uns zurück erinnern an unsere Eltern, Großeltern, dann haben wir

das Bild von Mutter, Vater, Kinder vor Augen. Dieses idyllische Bild versuchen

heute verschiedene Ideologien, allen voran die Homolobbyisten zu zerstören.

Es geht schon soweit, wie ein Beispiel aus Baden Würtenberg zeigt, wo

die Lehrer-Gewerkschaft über ihren Landesverband einen Vorschlag für den

Lehrplan verfasst mit dem Titel „Lesbische und schwule Lebensweisen, ein

Thema für die Schulen“. Mit dieser Unterlage sollte an die Schüler herangetreten

werden, unter anderem auch mit einem Fragebogen, der sie davon

überzeugen sollte, dass Heterosexualität abnormal ist, dass eine Beziehung

zwischen Mann und Frau aufgrund der Unterschiedlichkeit nicht funktionieren

kann. Man geht sogar soweit, dass die Kinder darüber nachdenken

sollten, sich einer Elektroschocktherapie zu unterziehen, um dieses falsche

Lebensmodell der Heterosexualität ablegen zu können und somit offen zu

sein für gleichgeschlechtliche Beziehungen.

Wir möchten bei diesen negativen Schlagzeilen nicht stehen bleiben und

diesen auch nicht zu viel Raum schenken …

Wir möchten in dieser Ausgabe von LEBE auf den Schöpfungsplan Gottes

eingehen. Der Mensch wurde von Gott erschaffen als Mann und Frau, mit der

Aufgabe Leben weiter zu schenken und den Kindern eine Familie mit Mutter

und Vater in Geborgenheit und Liebe zu ermöglichen.

Ich persönlich habe vor 13 Jahren kirchlich geheiratet. Wir haben 5 Töchter,

sind sehr glücklich und fühlen, dass unsere Familie von Gott getragen ist.

Die Liebe Gottes ist in unserer Familie die Basis für Harmonie und Glück.

Wir sollten also dem Glauben in unseren Familien wieder mehr Platz schenken.

Das Gebet ist die Brücke zwischen den Ehepartnern. Wir möchten allen

diese Empfehlung mit auf den Weg geben: „Das gemeinsame Gebet sei

der Anker eurer Beziehung und der Schlüssel zu einem erfüllten Leben in

eurer Familie“! Jedes Miteinander sollte täglich neu gepflegt werden. Vor

allem der gegenseitige Respekt, die Liebe, die Achtsamkeit, das gemeinsame

Gespräch, das sich Verzeihen können sind sehr wichtige Säulen für eine

stabile und glückliche Beziehung. Wichtig dabei ist vor allem das DU und

nicht das ICH!

Schenken wir unseren Kindern wieder diese Familien, wo sie in Geborgenheit

und Liebe aufwachsen dürfen, wo sie Mutter und Vater erleben dürfen, wo

sie Perspektiven und Halt für die Zukunft finden können, damit auch sie morgen

fähig sind stabile und gesunde Beziehungen aufzubauen.

Liebe Freunde, wir danken allen, die an

dem Modell der traditionellen Familie

festhalten und die es anderen ermöglichen,

das Bild der Familie von Mann

und Frau und Kindern nicht zu verlie-

und es nachzuahmen.

Es grüßt Euch herzlichst

Ob die JULI-LEBE

erscheinen kann,

hängt von Ihnen,

von Ihrer Mithilfe ab.

(siehe auch Beiblatt!)

Christian Raffl, Präsident der BEWEGUNG FüR DAS LEBEN – süDTirol

re n

4 Familie ist unverzichtbar

5 Vortragsreihe Kelle

6 „Wunder” in der Hagiotherapie

7 Die verwässerte Ehe

8 Die Liebe siegte

9 Der Traum von der großen Liebe

10 Buntes

13 Das Lied eines Musikers

14 Interview mit Abby Johnson

15 Marsch für das Leben in Paris

16 Jedes einzelne Kind ist kostbar!

18 Pro LIFE Rückblick 2013

19 Abtreibung und ihre Folgen

20 So arbeitet die Abtreibungslobby

21 Eine Beraterin erinnert sich

22 Homo-Lobby in die Knie gezwungen

24 Der Mann, der Sex revoluzionierte

26 Jugendseite

28 Todesurteil für Spezies Mensch

29 Zeit in den Ofen zu gehen

30 Leserpost, Lesetipp

31 Erziehung

32 Lasst uns einen Neuanfang wagen!

35 Ehevorbereitung

36 Kinderseite

37 Wir ernten, was wir säen!

38 Zeugnis

Impressum

Herausgeber:

Bewegung für das Leben - südtirol

Eintragung beim Landesgericht Bozen,

N. 25/92 R. ST. vom 9.9.92

Presserechtlich verantwortlich:

Dr. Franz Pahl

Für den Inhalt verantwortlich:

Christian Raffl

Layout: Franz Gögele, Sylvia Pechlaner

Redaktionsteam:

Karen Adang, Uta Bachmann,

Marion Ebnicher, Dr. Christiane Paregger,

Hildegard Tscholl, Martha Zöggeler

Druck: Lanarepro GmbH

Auflage: 12.000 Stück

Anschrift der Redaktion:

Bewegung für das Leben - südtirol,

39012 Meran, Winkelweg 10

Tel. & Fax 0473 237 338

lebe@aruba.it

www.bewegung-fuer-das-leben.com

Steuer-Nr.: 94027310211

IBAN: IT58 J081 3358 5900 0009 0102 443

SWIFT/BIC: ICRA IT RR3 PO

Textabdrucke mit Quellenangabe

sind erlaubt.

LEBE 118/2014

3


Gesellschaft

Familie ist unverzichtbar!

„Manifest zur Festigung der Familie”

Christa Meves

Das Thema Homosexualität

nimmt z. Z. in unserer

Gesellschaft in den öffentlichen

Diskussionen einen breiten

Raum ein, obgleich Handlungsbedarf

zunächst nicht vorhanden war; denn

in der Bevölkerung herrscht in dieser

Hinsicht seit Jahrzehnten eine allgemeine

Toleranz vor.

Klagen der „Benachteiligten“ bewirkten

Forderungen nach Gleichstellung

durch Gesetzesänderungen, denen

unverzüglich nachgegangen wurde.

Des ungeachtet wird jetzt der Anspruch

erhoben, das christlich-abendländische

Menschenbild, nach dem sich

eine Mehrzahl der Menschen durch

die Bildung von Familie ausrichtet,

per staatlicher Einwirkung auf die

Kindergarten- und Schulkinder und

mit Hilfe einer Herabsetzung der bürgerlichen

Familienform durch ein

Lebensmodell der „Vielfalt“,also durch

ein ideologisches kollektivistisches

Menschenbild zu ersetzen.

Elterlicher Widerstand unter Berufung

auf das Grundgesetz wird nicht nur

hier - sondern als Kampfruf aus dem

EU-Parlament mit dem beleidigenden

Ausdruck „homophob“ belegt

und damit als „krank“ diffamiert.

Anders Votierende werden medialer

Jagdbeute ausgeliefert. Ein derart zentraler

Angriff auf die demokratische

Ordnung in unserer Gesellschaft nötigt

zu fachbezogener Klarstellung:

1) Homosexualität ist - laut 100jähriger

psychotherapeutischer Erfahrung -

eine Entwicklungsstörung.

Sie entsteht:

a) im Vorschul- bzw. Grundschulalter,

wenn - in dieser Phase des Bewusstwerdens

der geschlechtlichen

Identität - die Erziehenden im

Umfeld sich für das Kind subjektiv

als unzureichende Vorbilder erweisen,

oder

b) wenn im Jugendalter während der

gelegentlich auftretenden homoerotischen

Phase homosexueller

Einfluss subjektiv vordringlich

wird, oder wenn

c) im Erwachsenenalter nach einer

tief enttäuschenden heterosexuellen

Beziehung eine homosexuelle

Lebensform als Ersatz gewählt

wird.

2) Der Geschlechtsunterschied zwischen

männlich oder weiblich

wird schon im Fötus mit Hilfe der

Geschlechtshormone Testosteron

und Östrogen festgemacht und

durch entsprechende Hirnvorgänge

vollzogen.

3) Die Identifikation mit dem angeborenen

Geschlecht bedarf aber in der

frühen Kindheit im Umgang mit nahen

Bezugspersonen einer bewussten

Bejahung des Kindes zu dieser

Gegebenheit.

4) Unzureichende Eindrücke des

Kindes können diese Identifikation

des Kindes mit seinem angeborenen

Geschlecht in Frage stellen.

5) Deshalb ist es erschwerend, wenn

in dieser Phase in Kita, Kindergarten

und Grundschule eine noch bestehende

Unsicherheit bei einigen

der Kinder durch Genderismus verstärkt,

das Zeitfenster also durch

Außeneinwirkung künstlich offen gehalten

wird.

6) Durch Elternberatung und Psycho-

Christa Meves Spitzenkandidatin bei Europawahlen

Die christliche Partei für Arbeit, Umwelt und Familie (AUF) wird zur Europawahl am 25. Mai 2014 mit

bekannten Personen antreten. Auf ihrem Parteitag in Fulda wählten die Mitglieder die Kinder- und

Jugendpsychotherapeutin Christa Meves zur Spitzenkandidatin. Die AUF-Liste zur Europawahl

sei ein Angebot an alle Wähler, die bei dieser Wahl ein Zeichen für mehr christliche Werte in der

deutschen und europäischen Politik setzen wollen, erklärte der Parteivorsitzende Dieter Burr. Er

gehört ebenfalls zu den Kandidaten. Die Nominierung der Katholikin Christa Meves (88) bietet die

Chance, dass sie als mögliche Alterspräsidentin schon zu Beginn der neuen Sitzungsperiode die

zentralen Zukunftsfragen Europas ansprechen kann: die Wertschätzung der Mutterschaft und der

Familie, die Achtung des menschlichen Lebens und die Erneuerung Europas aus seinen christlichen

Wurzeln. Meves gehört mit etwa sechs Millionen verkauften Büchem zu den meistgelesenen

christlichen Autoren im deutschen Sprachraum.

KNA

therapie ist es hingegen möglich,

Kindern, die in diesem Alter noch

damit eine Schwierigkeit haben,

zum Abbau ihrer Unsicherheit zu

verhelfen.

7) Nach dem langjährigen Praktizieren

einer Perversion ist Veränderung -

genauso wie bei jeder langjährigen

Eingewöhnung einer bestimmten

Verhaltensweise - allenfalls mit Hilfe

eines sehr starken Leidensdrucks

des Patienten und seiner intensiven

Mitarbeit - nur noch selten gegeben.

8) Bei einer vollständigen Aufklärung

über Homosexualität müsste sachlicherweise

vermittelt werden, dass

diese Lebensform ein vermehrtes

Risiko in sich birgt, sich mit chronischen,

nicht heilbaren Krankheiten

wie HIV, Hepatitis C und A u. a. zu

infizieren. Infolgedessen ist bei homosexuell

praktizierenden Männern

die Lebenserwartung statistisch um

Jahrzehnte geringer als die von

anderen.

9) Das Jugendalter eröffnet mit der

Geschlechtsreife ein Zeitfenster für

Ablösungsbedürfnis, Experimentierfreude

und Abenteuerlust. Deshalb

ist es für Manipulation auf dem Sektor

Sexualität besonders empfänglich.

Die Entfaltungsoffenheit des

Menschen in Kindheit und Jugend

während der Zeit seiner Unmündigkeit

verpflichtet eine demokratische

Gesellschaft durch Elternhaus,

Kirche und Schule den Kindern

Orientierungshilfen angedeihen zu

lassen, die es ihnen ermöglichen,

Lebensformen einzuschlagen, die

erfahrungsgemäß Leistungsfähigkeit

und Gesundheit begünstigen.

13) Da darüber hinaus die Produktion

von Nachkommen ein existenziell

notwendiges Zukunftspotential

bedeutet, braucht die sich in dieser

Hinsicht bewährte Familie eine

politische Berücksichtigung, ja

eine Abstützung und nicht ihre

Minderung. Unsere Gesellschaft

bedarf nicht eines Kampfes um die

Dominanz einer Lebensform vor

derjenigen der anderen, sondern

eines gemeinsamen Bemühens aller

Menschen, um den Abrutsch in die

Verarmung aufzuhalten.

4 LEBE 118/2014


Vortrag mit Birgit Kelle

Thema

Für einen neuen Feminismus, abseits

von Gender-Mainstreaming und Quoten

„Was kommt, wenn

Text. Hier steht der Text.

Familie geht?”

Shutterstock

Di, 20. Mai

Algund, P. Thalguter-Haus

Hans Gamper-Platz 3

Mi, 21. Mai

Bozen, Pastoralzentrum

Domplatz

Beginn jeweils um 20.00 Uhr mit Abendbeitrag, Infos: 0473 237 338

www.bewegung-fuer-das-leben.com

LEBE 118/2014

5


Ehe & Familie

»Wunder« mit der Hagiotherapie

Mehr als eine gute Geschichte

www.hagio.hr

Als ich das erste Mal von der

Hagiotherapie gehört habe,

war mein Mann an PTSS

(Post-Traumatisches-Stress-Syndrom)

erkrankt. Trotz meiner Bitte und den

Versuchen ihn zu überzeugen, wollte er

sich keiner psy chiatrischen Behandlung

unterziehen. Er fand, dass die Krankheit

PTSS Ein zelnen nur als Begründung für

höhere Renten diene, und er behauptete

er hät te nicht dafür gekämpft, dass

man ihn für unzurechnungsfähig erkläre.

Einer Hagiotherapie wollte er auch

nicht zu stimmen. Jeder der mit dieser

Krankheit in Berührung gekommen ist,

weiß wie schwer sie ist und wie sie den

Menschen und die Familie zerstört.

„Die dunklen Phasen“- so habe ich sie

genannt, weil mein Mann sich da nach

an nichts erinnern konnte, dau erten immer

länger. Sein Zustand verschlechterte

sich von Tag zu Tag. Um seine Qualen

zu unterdrücken fing er mit dem Trinken

an und war fast nie nüchtern. Als er

nüch tern war, versprach er sich und mir,

dass er nicht mehr trinken würde. Ich

habe verstanden, dass er nicht die Kraft

hatte sich davon zu befreien und dass

ich ihn aus der Hölle, in der er sich befand,

befreien musste. Ich war neu bei

der Hagiotherapie, aber ich habe verstanden,

dass ich keine Wahl hatte und

so fing ich an.

Zu allererst habe ich entschieden

mich der bedingungslosen Liebe des

Allmäch tigen hinzugeben, um mich

zu schüt zen, und damit ich diese Last

tragen konnte. Ich fing an mit den vier

Verge bungspunkten:

1. Ich vergebe dir;

2. Vergib du mir;

3. Es ist schön, dass du lebst;

4. Ich danke für die andere Person.

Diese außergewöhnliche Methode der

Hilfe wirkt absolut!

Paradox war, dass ich am An fang dachte,

dass sich der Zustand ver schlimmern

würde, anstatt besser zu werden. Ich

habe entschieden, nicht auf zugeben.

Sollte es nötig sein, würde ich sogar bis

zur Hölle und zurück ge hen. Manchmal

schien es mir, dass ich mich tatsächlich

in der Hölle befand. Aber nichts

konnte mir Schaden zufü gen - ich war

beschützt. Ich wusste, dass nach dem

Karfreitag immer auch Os tern kommt.

Ich habe entschieden dem Bösen keinen

Glauben zu schenken. Ich wuss te,

dass mein Mann nicht böse war, dass

dies nicht der Mann war, den ich gekannt

habe, sondern er versteckte sich

in der Krankheit und wartete, dass ich

ihn da heraus hole.

Die Krankheit habe ich nie bewusst und

nie als etwas Reales wahrgenommen.

Für mich war es nur eine Illusion und

die Heilung bestand darin, zur Wahrheit

vorzudringen. Ich habe die Wahrheit

betrachtet: den Menschen als das

Meisterwerk unseres Schöpfers zu sehen.

Mein Mann ohne die Krankheit war

die Wahrheit und nicht dieser derzeitige

Zustand. Ich habe die Krankheit als

Lüge und als Böses verstanden, und

das Böse kann in keinem Fall über das

Gute siegen. Manchmal war es wirklich

schwer, aber ich habe entschieden gegen

die Gedan ken gekämpft, dass das

Böse die Wahr heit sein könnte.

Die Schuldgefühle, die mein Mann

gefühlt hat, brachten ihn bis zum

Selbstmordver such. Er hat es zwei

Mal versucht, und beim zweiten Mal

kündigte er es mit fol genden Worten

an: „Ich fahre mit dem Auto über die

Klippe.“ Als er dann zum Auto ging,

sind mir eine Million Gedanken durch

den Kopf gerast. Ich wusste, dass jedes

falsche Wort von mir ihn nur noch tiefer

in den Abgrund stürzen würde, wo es

kein Zurück mehr gibt. Aus der Hagiotherapie

wusste ich, dass ich ihn ein

kleines bisschen von seinen Gedan ken

und Gefühlen weg bringen musste. Als

ich ihn fragte, was er zu tun beabsichtigte,

hörte ich einen wunderschö nen

Vogelgesang und sagte zu meinem

Mann: „Hör mal wie dieser Vogel schön

singt.“ Er hielt inne und hörte vielleicht

eine Minute zu, das war genug, um

sei ne Aufmerksamkeit abzulenken.

Danach habe ich ihm etwas ganz anderes

erzählt und er vergaß wo er hin wollte.

Ich habe mich ganz normal benommen,

als ob nichts wäre, als ob dieses

Ereignis nie stattgefunden hätte.

Die nächste Phase der Krankheit war,

dass er die Schuld von sich auf mich

geschoben hat, so dass ich die Hauptschuldige

für das war, was ihm passierte.

Ich habe nicht widerspro chen, sondern

vergeben.

Einmal hat er mir gedroht, ich müss te

das Haus verlassen, dann würde alles

wieder gut weden. Er drohte auch, er

würde mich umbringen, sollte er mich

nach seiner Rückkehr noch im Haus

vorfinden.

Er ging, und ich fragte mich, was zu

tun war. Würde ich jemanden zu Hilfe

rufen oder weg gehen, wäre das ein

Eingeständnis vor dem Bösen. So

habe ich mich entschieden zu bleiben

und dachte:„Va ter, ich weiß du bist gut

und wünschst mir und uns allen nur

Gutes. Du bist allmächtig und führst alles.

Wenn du denkst, ich müsste heute

Nacht ster ben, dann sei es so. Ich bin

bereit. “

Ich ging die vier Vergebungspunkte

durch und ging friedlich schlafen, weil

es schon sehr spät war. Mein Mann

kam kurze Zeit später nach Hause und

war friedlich wie ein Lamm. Er erzählte

mir dann, dass er mich tatsächlich

umbringen hatte wollen. Er hatte eine

Waffe gekau fen, aber etwas hatte ihn

ge hindert. Er wusste nicht, wieso er es

nicht gemacht hat.

Das war das Ende und ein neuer Anfang.

Am nächsten Morgen verstand

er, dass es so nicht mehr weiter gehen

konnte. Doch er wollte nur Hilfe von

mir alleine. Ich wusste nicht wie ich ihm

helfen sollte, aber ich wollte es. Die erste

Medizin war Witz. Einige Tage lang

versuchten die Kinder und ich ständig

Witze zu erzählen und mein Mann lebte

wieder auf. Bald entschied er, keinen

Tropfen Alko hol mehr zu sich zu nehmen,

und ich gab ihm die Medizin „ich

will, ich kann, ich glaube - es wird gut

und ich schaf fe es. “

Von dem Tag an bis heute, hat er keinen

Tropfen Alkohol angerührt. Danach

habe ich ihm lange erklärt, was im

Krieg passierte und dass die Verteidiger

nichts Schlechtes gemacht haben,

sondern den Feind gehindert haben,

Schlechtes zu tun. Ich habe ihm

erklärt, dass der Mensch nach Gottesund

Men schengesetzen verpflichtet ist,

sich und Unschuldige und Schwache

zu schüt zen, sogar um den Preis jemand

an deren das Leben zu nehmen.

Menschen, die bereit waren ihr Le ben

für die Freiheit zu opfern, waren die

bes ten Menschen, sogar oft Heilige.

6 LEBE 118/2014


Ehe & Familie

Shutterstock

Der Zwischenruf

Die

verwässerte

Ehe

Aaa

Gebet an die Heilige Familie

von Papst Franziskus auf dem Petersplatz, 29.12.2013

Jesus, Maria und Josef;

in euch betrachten wir den Glanz der wahren Liebe,

an euch wenden wir uns voll Vertrauen.

Heilige Familie von Nazareth;

mache auch unsere Familien zu Orten

der Gemeinschaft und zu Räumen

des Gebetes, zu echten Schulen des Evangeliums

und kleinen Hauskirchen.

Heilige Familie von Nazareth;

nie mehr gebe es in unseren Familien

Gewalt, Verschlossenheit und Spaltung;

wer Verletzung erfahren oder Anstoß nehmen musste,

finde bald Trost und Heilung.

Heilige Familie von Nazareth,

möge die kommende Bischofssynode

in allen wieder das Bewusstsein erwecken

für die Heiligkeit und Unantastbarkeit der Familie,

für ihre Schönheit im Plan Gottes.

Jesus, Maria und Josef, hört und erhört unser Flehen! Amen

Dies kann das ultimative Gute sein. Ich

habe ihm erzählt wie wertvoll er ist und

wie viele gute Taten er in seinem Leben

vollbracht hat. Ich durfte Gott nicht erwähnen,

weil sein Bild von Gott komplett

zer stört war. So erklärte ich es ihm

viel lieber alles durch philosophische

Begriffe - Liebe, Güte, Wahrheit und

Schönheit. Es wirk te fantastisch und es

befreite ihn auf eine unglaubliche Art

und Weise von seinen Schuldgefühlen.

Seitdem habe ich jeden Tag Wunder erlebt,

ei gentlich ganz normale Ereignisse

in der Hagiotherapie!!

Heute ist mein Mann ein gesunder

Mensch. Jeden Tag beeindruckt mich,

wie er an sich arbeitet, seine Mühe und

die Erkenntnisse zu denen er gelangt.

Natürlich muss man das ganze Leben

an sich arbeiten.

Meine Erfahrung mit PTSS ist, dass diese

Krankheit durch Hagiotherapie geheilt

werden kann. Mein Mann und ich

haben es geschafft. Es sind schon zwei

Jahre seit seiner Genesung vergangen

und es gab keine Rückfälle.

Bis vor einigen Jahren war die Ehe

der wichtigste Zusammenschluss

von Frau und Mann, um Kindern eine

solide Grundlage für ihr zukünftiges

Leben zu bieten. Die Bibel unterstützt

dieses Vorhaben in den ersten

Zeilen der Genesis 1,27: Gott schuf

den Menschen nach seinem Abbild

… als Mann und Frau …

Im deutschen Koalitionsvertrag

zwischen CDU, CSU und SPD

ist nun vorgesehen, die «Homo-

Ehe» einzuführen. Auch die

Schweizerische Eidgenossenschaft

beabsichtigt, gleichgeschlechtliche

Lebensgemeinschaften als Ehen anzuerkennen.

Wieso kam es soweit?

Das Fundament der Ehe ist brüchig

geworden. Die 68er haben die bisherige

Ehe als spießig und überholt

angesehen. Etwas widersprüchlich:

Zu diesem lächerlichen Relikt bürgerlichen

Besitzdenkens soll nun die

gleichgeschlechtliche Beziehung dazustoßen!

Dies bedeutet einen historischen

Bruch mit der jahrtausendalten

und weltweiten Auffassung

über Ehe und Familie. Soll die Ehe

nicht mehr ihrem Wesen nach auf

Fortpflanzung angelegt sein ?

Die «Homo-Ehe» kann Kindern kein

Leben schenken, ohne das Erbgut

von Dritten zu beanspruchen. Sie gibt

den Sprösslingen nicht, was sie am

meisten brauchen: Vater und Mutter.

Die EU tut sich schwer mit dem

Begriff «Familie». Sie umschreibt diese

menschliche Institution mit dem

Begriff neu: «Intergenerationeller

Solidaritätszusammenhang». Wären

nicht auch andere Personen, wie

Geschwister oder Freundespaare,

welche lebenslang unter einem

Dach wohnen, berechtigt, als «Ehe»

zu gelten? Weshalb nur die homosexuellen

Beziehungen? Wer die Ehe

verwässert, fördert ein unheilvolles

Durcheinander in unserem Volk. Das

alles - zum Wohl unserer Kinder?

Erwin Auf der Maur, Beringen

LEBE 118/2014

7


Ehe & Familie

Die Liebe siegte

»In 20 Jahren Ehe haben wir niemals irgendwelche Pillen,

Pülverchen, Kondome etc. benutzt.«

aus: www.liebt-einander.org

An einem sehr frostigen, winterlichen

Morgen nahmen wir

gemeinsam mit den Kindern

an einem Gottesdienst in einer alten,

denkmalgeschützten Kirche teil. Nach

dem Kommunionempfang übergaben

wir Jesus unser gemeinsames Leben,

unsere Familie, unsere Ehe, unsere

Sexualität und unseren Wunsch nach

einem Leben in ehelicher Reinheit.

Um gemeinsam heilig zu werden, versprachen

wir Gott, offen für jedes neue

Leben zu sein. Wir übergaben Jesus

unsere eheliche Reinheit und baten um

Seinen Segen.

Wir hatten uns am ersten Tag einer

Wallfahrt kennengelernt und heirateten

fünf Jahre später. Die fünf Jahre waren

eine Zeit, in der wir lernten, einander

zu lieben. Wir hatten beide vorher keinerlei

andere Beziehungen gehabt.

Unsere Liebe entwickelte sich sehr

langsam: Lange mussten wir auf die

erste Umarmung und den ersten Kuss

warten - wir haben gelernt, aufeinander

zu warten.

Ich wollte schon immer als Jungfrau

in die Ehe gehen, dies war für mich

sehr wichtig. Mein Verlobter akzeptierte

meine Entscheidung, obwohl er

mir zu verstehen gab, dass dies für ihn

nicht so wichtig war. Ich weiß, dass der

Wunsch nach sexuellem Verkehr bei einem

Mann schon vor der Ehe sehr stark

ist. Damals wurde mir bewusst, dass

selbst so ein guter und frommer junger

Mann wie mein Verlobter nur schwer

den männlichen Trieb beherrschen

kann, und ich verstand, wie viel von der

Einstellung des Mädchens abhängt. Wir

beteten gemeinsam, und obwohl wir

die Reinheit bewahrt haben, so war es

doch nicht ganz einfach.

In schweren Zeiten rief ich die heilige

Maria Goretti um Hilfe an. Ich hatte damals

gerade ein Buch über sie gelesen

und betrachtete das Ganze als einen

Wink der Vorsehung.

Es war ein wundervolles Gefühl, ganz

frei vor den Altar treten zu können.

Wir haben uns auch versprochen, niemals

Verhütungsmittel zu verwenden.

Deshalb machten wir einen Kurs über

natürliche Empfängnisregelung, wo wir

lernten, unsere Fruchtbarkeit zu erkennen.

Gott hat uns mit drei gewollten,

geliebten, erbetenen und geplanten

Kindern beschenkt.

In den 20 Jahren unserer Ehe haben

wir niemals irgendwelche Pillen,

Pülverchen, Kondome etc. benutzt. Und

vielleicht ist dies der Grund, warum wir

immer noch aufeinander warten, uns

immer noch lieben, viel mehr als am Tag

unserer Hochzeit, und uns gegenseitig

vermissen. Unsere Liebe ist immer noch

frisch und schön, und wir empfinden

uns als anziehend und wollen zusammen

sein. Wir lieben und respektieren

uns und hegen auch eine innige

Freundschaft. Wir hören nicht auf, Gott

dafür zu danken, dass wir eine Gabe füreinander

sind.

Das Ausharren in der

Reinheit erwies sich als

sehr wichtig und fruchtbar

für unsere Beziehung, wir

sehen dies nun täglich. Bis

heute danken wir einander

für dieses Ausharren, denn

dieser Bereich erleuchtet

unser eheliches Leben und

strahlt auch auf unsere

Kinder aus.«

Die Verwendung natürlicher Verhütungsmethoden

schenkt uns Freiheit,

und wir können einander annehmen.

Wir können dadurch auch ein unglaubliches

Gefühl erfahren - das Offensein

für neues Leben, und zwar immer, auch

dann, wenn wir es nicht geplant haben.

Desto mehr verstehen wir dieses Leben

als eine Gabe Gottes. Die natürlichen

Methoden, die wir verwenden, schenken

uns Einheit und bringen uns einander

näher, sie sind die Quelle unseres

Glücks.

Natürlich gibt es in unserem gemeinsamen

Leben auch Streit, wie überall, vor

allem was die Erziehung der Kinder anbelangt.

Doch wir fühlen die Kraft des

Ehesakramentes, welches wir immer

wieder erneuern. Seitdem wir uns kennen,

beten wir gemeinsam. Zunächst

beteten wir zu zweit, jetzt gemeinsam

mit den Kindern. Wir haben auch viele

schwierige Jahre hinter uns, als wir keine

gemeinsame Sprache finden konnten.

Wir haben dies alles Gott überlassen,

und die Liebe siegte schließlich.

Heute danken wir Gott dafür.

Es ist ein wunderbares Gefühl, wenn

man sich so viele Jahre lang auf seinen

Mann verlassen kann und seiner Wahl

treu bleibt.

Hätten wir die voreheliche Reinheit

nicht eingehalten, so würden wir uns

sicherlich nicht so wohl miteinander

fühlen. Leider haben wir uns am

Anfang unserer Bekanntschaft, beeinflusst

durch einen dummen Film, einige

Verhaltensweisen angewöhnt, die

wir bis zum heutigen Tag nicht loswerden

können. Wir kämpfen zwar damit,

doch sie kommen immer wieder wie ein

Bumerang zurück …

Ich denke, dass das heutige Fernsehen,

das Kino und Internet, die Entstehung

vieler Verhaltensweisen beeinflussen,

die man dann nur schwer los wird. Es

ist so mühsam, Bilder, die man gesehen

hat, aus dem Kopf zu verbannen …

Deshalb verzichten wir bewusst auf den

Fernseher und haben so viel mehr Zeit

füreinander.

Wir danken Gott für jeden Tag, den wir

miteinander erleben dürfen, und dafür,

dass Er Wunder in unserem Leben wirkt.

Ein Wunder ist für uns die Tatsache, dass

wir nach vielen Jahren der Suche auf

die Gemeinschaft der Hauskirche gestoßen

sind. Dort haben wir Menschen

gefunden, auf deren Gebet wir immer

zählen dürfen. Ein weiteres Wunder ist,

dass Gott uns nach 20 Jahren Ehe das

so stark erbetene Haus geschenkt hat.

Er hat uns die Freude erfahren lassen,

etwas „Eigenes“ zu besitzen, obwohl

wir immer noch nicht wissen, wie wir

es schaffen sollen, all die Kredite und

Zahlungen zu tilgen. Doch dies lässt uns

noch mehr auf Gott und die Fürsprache

der Heiligen vertrauen.

Etwas Angst haben wir um unsere

Kinder, denn die Pornografie ist heutzutage

allgegenwärtig. Aber wir vertrauen

darauf, dass der Herr seinen Engel

sendet, um sie vor dem Bösen in dieser

Welt zu behüten.

8 LEBE 118/2014


Zeugnis

Der Traum von der großen Liebe

»Mein Vater hat doch auch eine Freundin und schläft mit ihr -

warum sollte ich nicht dasselbe tun?«

aus: www.liebt-einander.org

Seit einigen Jahren kommt bei mir

immer wieder eine Erinnerung

aus unseren Winterferien hoch.

Ich erlebte, wie meine Mutter mit meinem

Vater gestritten hat. Ich weiß nicht,

worum es ging, und fragte sie, warum

sie auf Vater sauer war.

Ich war damals neun Jahre alt und verstand

die Worte, die mein Vater damals

an mich richtete, überhaupt nicht:

„Weißt du, Thomas, manchmal ist es so,

dass zwei Menschen sich nicht mehr

verstehen und nicht mehr miteinander

auskommen können. So ist es auch bei

mir und deiner Mutter. Und es kommt

dann oft vor, dass man sich in einen

anderen Menschen verliebt, mit dem

einen viel mehr verbindet und den man

liebt. Ich habe mich in »sie« verliebt,

weil wir gemeinsame Interessen haben,

uns toll verstehen, und uns wohl miteinander

fühlen.“

Ich schaute meinem Vater tief in die

Augen und sagte, nicht wissend, worum

es eigentlich ging, Worte, die mir

bis heute sehr weh tun: „Okay, Papa …

Ich verstehe.“

Kurz darauf entschlossen sich unsere

Eltern zu einer Trennung. Weil sie sich

über die schwierige Lage, in der ich

und meine Schwester uns befanden,

im Klaren waren, beschlossen sie, uns

mehr Freiheiten zu gewähren, um die

Konsequenzen dieser Trennung abzumildern.

Ich durfte im Verlauf der

Jahre immer später nach Hause kommen,

verreisen, wohin ich wollte, und

jeden nach Hause bringen, der mir

gefiel. Meinen Vater sah ich relativ selten.

Mein Selbstwertgefühl basierte auf

den Resten seiner Autorität und der

Akzeptanz meiner näheren Umgebung,

die bestimmte Verhaltensweisen oder

Charaktereigenschaften in mir förderte.

Schon früh hatte ich mit dem Problem

der Selbstbefriedigung zu kämpfen.

Jeder, der das nicht tat, wurde von mir

ausgelacht. In der Realschule war ich

sehr schnell der Meinung, dass ich ein

Mädchen brauchte, mit dem ich schlafen

würde - dies wäre dann eine gute

Beziehung. In dieser Zeit nahm mich

mein Vater auch mit auf Firmenreisen.

Es kamen da viele berühmte Leute

mit, von denen die meisten in formlosen

Partnerschaften lebten und die

Ehe für unnötig hielten. Ich sah nichts

Schlimmes darin. Vor allem, weil mein

Vater ja auch eine Freundin hatte, mit

der er schlief - warum sollte ich dann

nicht dasselbe tun?

Alle meine Erfahrungen nutzte ich dazu,

um meiner Freundin schöne Worte zu

sagen, und die ganze Situation so zu

lenken, dass wir im Bett landeten. Wann

immer das Thema des Bekennens aufkam,

lautete meine Antwort: „Keine

Chance.“ Ich hatte mir versprochen, es

nicht zuzulassen, mich an jemanden zu

binden. Jedes größere Problem benutzte

ich, um eine Beziehung zu beenden

und den Kontakt abzubrechen. Jede

Beziehung sollte nur meine Bedürfnisse

stillen, die Bedürfnisse der anderen

Person waren mir egal. Alles endete so

oder ähnlich.

Ich bin meiner Mutter sehr dankbar dafür,

dass sie für mich gebetet hat (ich

erfuhr dies erst Jahre später). Ihrem

Gebet und der Gnade Gottes habe ich

es zu verdanken, dass ich zum Ende der

Realschule hin zur Kirche zurückkehrte

und das Sakrament der Firmung empfing.

Ich erlebte eine große Bekehrung.

Ich wollte nicht mehr sündigen, und

statt dessen etwas aufbauen, was meinen

Eltern nicht gelungen war - eine auf

der wahren Liebe Christi gegründete

Beziehung mit nur einer Person und in

Reinheit.

Doch leider war ich zu schwach; ich

konnte Liebe nicht einmal definieren.

Reinheit verstand ich als „Verzicht

auf Sex“. Und ich verzichtete tatsächlich

auf Sex, doch ich schlief immer

noch bei meiner Freundin, küsste sie

leidenschaftlich, und war süchtig nach

Selbstbefriedigung …

Ich sank immer tiefer, und zog die

Person, mit der ich schon zwei Jahre

lang zusammen war, mit runter. Dabei

hatte ich die ganze Zeit über die

Hoffnung, dass ich es diesmal schaffen

würde, wirklich zu lieben.

Dann machten wir aus vielerlei Gründen

Schluss. Es ging ziemlich friedlich vonstatten.

Ich hatte wieder einmal aufgegeben

und nicht einmal versucht, gegen

die Schwierigkeiten anzugehen,

die uns zu schaffen machten.

Ich sagte mir, dass es so nicht weitergehen

könnte, und dass ich nicht

aufgeben und vor der Verantwortung

davonlaufen durfte und dass ich zu

Kompromissen bereit sein müsste, die

man manchmal machen muss.

Kurz nach dieser Trennung lernte ich

zufällig meine jetzige Frau Eva kennen.

Durch sie wirkte Gott in meinem Leben

und zog mich an sich. Durch sie und

eine gemeinsame Freundin lernte ich

die Bewegung der Reinen Herzen kennen.

Wären da nicht meine Frau und

die Gnade Gottes im Spiel gewesen, so

hätte ich diese Gemeinschaft niemals

kennengelernt.

Ich kann ehrlich sagen,

dass diese Gemeinschaft

unsere Ehe gerettet hat, da

sie mich das lehrte, wonach

ich schon immer gesucht

habe - die Liebe.«

Erst dort hörte ich, dass Liebe eine

grenzenlose Gabe seiner selbst an eine

andere Person ist. Wollte ich wirklich

lieben, so musste ich mich an Jesus

wenden, den besten Lehrer der Liebe,

und nicht an die Medien oder die

Schulfreunde.

Mit Jesus ist es uns gelungen, viele

Schwierigkeiten und Probleme zu überwinden,

und ich bin vollkommen davon

überzeugt, dass sich mein Traum von

einer wahren Beziehung und Liebe

nur in Ihm erfüllen kann. Ehre sei dem

Herrn!

Thomas

LEBE 118/2014

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Vater mittels Spermatausch?

Ein ehemaliger Kidnapper

entpuppt sich als

Samenspender einer heute

erwachsenen Amerikanerin.

Neun Jahre arbeitete er

in dem Labor, in dem die

Befruchtung stattfand. Hat

Tom Lippert bewusst hunderten Paaren sein

Sperma untergejubelt?

SALT LAKE CITY (dpa) 10.000 Jahre

Stammesgeschichte für 99 Dollar: Was die

Ahnenforscher der Firma „23 and Me“ im

Internet versprechen, klingt nach einer spannenden

Reise zu den Ursprüngen des eigenen

Erbguts. Das denkt sich auch eine Frau im US-

Staat Utah, die sich dem DNA-Test unterzieht

und schließlich ihren Mann und ihre Tochter

dazu bringt, ihre Chromosomen-Paare ebenfalls

untersuchen zu lassen.

Der erste Schock folgt im Oktober 2012: Als

Paula die Testergebnisse ihres Mannes Jeff

und ihrer Tochter Ashley (Namen geändert)

vergleicht, dreht sich ihr der Magen um: Vater

und Tochter teilen kein gemeinsames Erbgut.

Weil Paula und Jeff Schwierigkeiten hatten, ein

Kind zu bekommen, hatten sie sich in Utah an

ein Labor für künstliche Befruchtung gewandt.

Dabei musste es eine Verwechslung gegeben

haben.

Um Klarheit zu schaffen, wendet sich die Familie

an die Genealogin Cece Moore. Was Moore in

den nächsten anderthalb Jahren entdeckt, ist

keine Verwechslung im Labor, sondern deutet

auf einen bewussten Spermatausch hin. Denn

der über weitere DNA-Tests ausfindig gemachte

biologische Vater Thomas Lippert arbeitete jahrelang

als Angestellter des Labors, an das sich

Paula und Jeff mit ihrem Kinderwunsch wandten.

Moore jedenfalls behauptet, in den neun

Jahren als Mitarbeiter hätte Lippert hunderte

Sperma-Becher vertauschen und seinen Samen

unwissenden Familien unterjubeln können. Wie

oft er als heimlicher Spender auftrat, wird sich

vielleicht nie klären.

Nach langer Zeit als Alkoholiker starb er 1999

im Alter von 49 Jahren. Noch bizarrer wird die

Entdeckung aus Utah beim Blick in Lipperts

Polizeiakte: Als Jura-Professor hatte er 1975

eine Studentin gekidnappt, drei Wochen festgehalten

und dafür später zwei Jahre hinter Gittern

gesessen. Laut Staatsanwaltschaft wollte er

sein 21 Jahre altes Opfer zwingen, sich „per

Gehirnwäsche in ihn zu verlieben“. Er sperrte

die Frau ein und verpasste ihr Elektroschocks.

Und auch Nachbarn bezeichnen ihn als gewaltbereiten

Kinderhasser. „Kondome sind viel billiger

als Windeln“, soll auf einem Schild in seiner

Garage gestanden haben.

DPA

Rußland verbietet Werbung

für Abtreibungen

Der russische Präsident Wladimir Putin

hat ein Gesetz unterzeichnet, das mehrere

Gesetzgebungsakte über den

Gesundheitsschutz der Bürger abändert und

insbesondere die Werbung für Abtreibungen

verbietet. Ein entsprechendes Dokument wurde

auf der Kreml-Homepage veröffentlicht.

„In die Liste von Dienstleistungen, die das föderale

Gesetz über Werbung beinhaltet und deren

Werbung verboten ist, wurde medizinische Hilfe

zum künstlichen Schwangerschaftsabbruch

aufgenommen“, heißt es in der Auskunft zum

Dokument. Darüber hinaus verbietet das Gesetz

die Durchführung von Werbeaktionen, bei denen

Testarzneien verteilt werden, die Drogen und

Psychopharmaka beinhalten.

Stimme Rußlands

Familie ist Grundeinheit

der Gesellschaft

Die UN-Vollversammlung hat einen Antrag

der USA abgelehnt, den in der Allgemeinen

Erklärung der Menschenrechte verankerten

Familienbegriff durch eine neue Umschreibung

zu ersetzen, nach der Familie „unterschiedliche

Formen und Funktionen“ habe und

„Verschiedenheit individueller Vorlieben“ ausdrücke.

Die USA und die europäischen Länder

konnten damit ihrem neuen Fokus auf den sog.

LGBT-Themen (Rechte von Lesben, Schwulen,

Bisexuellen und Transgender-Personen) nicht

die erwünschte Geltung verschaffen.

Die herkömmliche Definition von Familie als

„natürliche Grundeinheit der Gesellschaft“ (Art.

16) spiegelt sich in den Verfassungen von etwa

120 Ländern wider. Die Allgemeine Erklärung

der Menschenrechte ist zusammen mit der

Charta der Vereinten Nationen das grundlegende

Dokument für die neue Weltordnung

nach dem Zweiten Weltkrieg und genießt hohes

Ansehen.

Friday Fax

Afrika gegen Homorechte

und Abtreibung

Am letzten Treffen in einer Reihe von UN-

Konferenzen, haben offizielle Vertreter

afrikanischer Staaten Versuche, Abtreibung und

Homosexualität zu fördern, abgewehrt. UNO-

Vertreter und Aktivisten, die sexuelle Rechte einführen

wollen, waren für diese Anliegen eingetreten.

Die UN-Konferenz endete mit einer harten

Konfrontation zwischen den regionalen Werten

und den von UN-Agenturen geförderten „progressiven“

Rechten (wie Abtreibung, sexuelle

Orientierung), als es um die Formulierung eines

Entwicklungsprogramms für Afrika ging. Die führenden

afrikanischen Vertreter kamen gut vorbereitet

zu dem Treffen nach Äthiopien, um die von

den Befürwortern sexueller Rechte gepushten

unklaren Formulierungen abzulehnen. C-Fam

Fazit nach einem Jahr

Bluttest zur Erkennung von

Trisomie 21 in Deutschland

Innerhalb eines Jahres nutzten 6000

Schwangere den umstrittenen Bluttest zur

Erkennung eines potentiellen Down-Syndroms

ihrer ungeborenen Kinder. Diese neue

Diagnosemöglichkeit wird als „risikolose“

Alternative zu Fruchtwasseruntersuchungen

angepriesen, da dabei auf Grund von Analysen

des mütterlichen Blutes genetische Anomalien

des Kindes (wie Trisomie 21) festgestellt werden

können. Diese Form der Untersuchung fördert

jedoch das gesellschaftliche Verständnis,

Menschen mit Behinderung seien lebensunwert.

Zahlreiche Lebensrechtsverbände fordern

einen Verkaufsstopp dieses Tests. ALfA

Ruhestätte für verstorbene

Ungeborene

Die Stadtregierung von Florenz hat einen Teil

des städtischen Friedhofs in Trespiano den

Babys gewidmet, die vor der Geburt gestorben

sind. Dazu gehören auch abgetriebene Kinder.

Der Schritt wurde von Vertretern der politischen

Linken scharf kritisiert. Der „Friedhof

für die Ungeborenen“ hat seit 1996 „inoffiziell“

existiert.

Kath.net

Jede Abtreibung ist

ein Verbrechen

Der bolivianische Verfassungsgerichtshof hat

trotz Druckes von UN-Experten seine gesetzliche

Bestimmung zum Schutz ungeborener

Kinder aufrechterhalten. Die Organisation IPAS

aus dem Lager der Abtreibungsaktivisten hatte

eine Klage eingebracht, die insgesamt zwei

Jahre lang anhängig war und nun durch ein

überraschendes Urteil entschieden wurde.

Der Fall war in den Medien sehr präsent, und

ausschlaggebend könnte eine Äußerung von

Präsident Evo Morales gewesen sein, der gesagt

hat, jede Abtreibung sei ein Verbrechen.

Friday Fax

Ehe in die Verfassung

In Kroatien haben bei einem Referendum zwei

Drittel der Bürger dafür gestimmt, die christliche

Ehe in der Verfassung festzuschreiben.

Die Ehe wird nun verfassungsrechtlich als eine

Gemeinschaft von Mann und Frau definiert.

Trotz Gegenwind von der linken Regierung und

den linken Medien haben 65 % der Wähler dafür

gestimmt . Unterstützung für das Referendum

gab es von der katholischen Kirche und von der

konservativen Opposition. Mit dem Referendum

sollte die Gleichstellung homosexueller Paare

mit klassischen Familien verhindert werden.

Organisiert wurde das Referendum von

der christlichen Vereinigung „Im Namen der

Familie“.

Kath.net

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LEBE 118/2014


Buntes

15.000 verbrannte

Kinder sind ein Skandal –

Abtreibung ist ein Tabu

Eines der bekanntesten Krankenhäuser

Englands, das Addenbrooke von Cambridge verbrannte

797 Kinder. Die Privatklinik von Ipswich

verbrannte zwischen 2011 und 2013 sogar

1.101 Kinder. Die Leichen kamen aus anderen

Krankenhäusern und wurden als Brennmaterial

verwendet, um Energie zu erzeugen. Was jedoch

als größter Skandal empfunden wird, ist

die Tatsache, dass diese Vorgehensweise offenbar

bekannt und toleriert wurde.

Den Skandal deckte der TV-Sender Channel 4

auf. Gesundheitsminister Dan Poulter sprach

als Reaktion auf die Sendung von einer „völlig

inakzeptablen“ Praxis. Neben dem Minister

wurden vom Sender auch einige Frauen befragt,

darunter die Schauspielerin Amanda Holden,

die 2010 eine Fehlgeburt hatte: „Es ist eine

Schande, sich vorstellen zu müssen, dass die

Kinder zusammen mit dem Krankenhausmüll in

den Verbrennungsofen geworfen werden.“

Heuchelei: Abtreibungsfrage wird nicht

gestellt

Die Empörung war einhellig. Alle britischen

Medien berichteten auf ihren Titelseiten über den

Skandal. Dennoch fragt man sich, woher diese

Empörung kommt, da in England die Tötung

ungeborener Kinder legal ist. Abgetriebene

Kinder gelten offiziell als Krankenhausmüll.

Die Entsorgung der getöteten Kinder ist nur

eine Folge der Abtreibungslegalisierung.

Während das „Recht“ auf Kindermord verteidigt

wird, empören sich dieselben Personen

und Medien über die Verbrennung der getöteten

Kinder als Abfall der Krankenhäuser.

Wer sich über die Energiegewinnung aus zuvor

legal getöteten Kindern empört, muss

die Frage stellen, woher dieser menschliche

„Krankenhausmüll“ kommt und die Abtreibung

in Frage stellen. Ist der Skandal geeignet, die

Heuchelei zum Thema Abtreibung aufzubrechen?

Die Empörung über die rund 15.000 zur

Energiegewinnung verbrannten Kinder betrifft

letztlich nur einen kleinen Teil der rund 200.000

Kinder, die allein in Großbritannien jedes Jahr

durch Abtreibung getötet werden.

www.katholisches.info

Ein Katholik ist gegen

die Abtreibung

Praktizierende Katholiken müssen ihren Kindern

beibringen, dass die Abtreibung in sich verwerflich

ist. Das erklärte Bischof Richard Malone

von Buffalo laut lifesitenews. Das menschliche

Leben müsse von der Befruchtung an absolut

respektiert werden. Malone kritisierte den demokratischen

Politiker Timothy Kennedy, der

sich als Katholik bezeichnet, aber gleichzeitig

für die Abtreibung eintritt. Abtreibungspolitik sei

unvereinbar mit der katholischen Lehre.

Gloria TV

UNO fordert Kirche auf, Lehre bei Abtreibung zu ändern!

Der Vatikan wehrt sich gegen Kritik des UN-Kinderrechtskomitees (UNCRC) am Umgang der katholischen

Kirche mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger. Einige der vom Komitee in Genf veröffentlichten

Forderungen seien eine Einmischung in die kirchliche Lehre über die Würde des Menschen und

in die Religionsfreiheit, erklärte das vatikanische Presseamt. Der Heilige Stuhl bekenne sich zu seiner

Verpflichtung, die Kinderrechte gemäß der von ihm unterzeichneten UN-Kinderrechtskonvention und

der religiös-moralischen Werte der katholischen Lehre zu verteidigen, heißt es weiter.

In einem Beitrag für Radio Vatikan wird darauf aufmerksam gemacht, dass das UNO-Papier behauptet,

dass die Lehre der Kirche zur Homosexualität zu sozialer Stigmatisierung beiträgt. In den Punkten

25-27 wird mehr insinuiert als bewiesen, dass kirchliche Lehre zu Gewalt und Diskriminierung

führt. Ähnliches wird dann über die Gender-Debatte gesagt, die Kirche vertrete hier eine Lehre der

Unterscheidung zwischen männlich und weiblich, die so wie sie vertreten würde zu Diskriminierung

führe. Absurd wird das UNO-Papier dann im Punkt 55 beim Thema Abtreibung. Dort wird die Kirche

sogar aufgefordert, die Lehre der Kirche zu ändern. Die Kirche soll erlauben, dass unter bestimmten

Umständen Abtreibung zulässig sei. Dann wird die Kirche sogar aufgefordert, die Bibel in „vorgeschriebener

Weise“ zu lesen. Die UNO möchte also vorschreiben, wie biblische Texte zu interpretieren sind.

Kath.net

Miss Pennsylvania:

„Ich wurde bei einer Vergewaltigung gezeugt”

Valerie Gatto, die neu gewählte „Miss Pennsylvania“ wurde bei einer Vergewaltigung

gezeugt. Ihre Mutter war 19 Jahre alt, als sie Opfer eines Überfalls wurde. Der

Angreifer bedrohte sie mit einem Messer und hatte vor, sie zu ermorden. Als plötzlich

ein helles Licht aufleuchtete, konnte Gattos Mutter fliehen. Sie konnte nie herausfinden,

woher das Licht kam. Valerie ist überzeugt, dass es der Schutzengel ihrer Mutter war.

Bald nach der Vergewaltigung stellte Valeries Mutter fest, dass sie schwanger war. Eine Abtreibung kam

für sie allerdings nie in Frage, sagte Valerie Gatto gegenüber dem Nachrichtensender CBS Pittsburgh.

Sie hatte zunächst geplant das Kind zur Adoption frei zu geben, um ihm bessere Verhältnisse zu ermöglichen.

Doch ihre Großmutter erinnerte sie daran, dass Gott niemandem mehr zumutet als er

tragen kann. Sie entschloss sich, das Mädchen selbst groß zu ziehen.

Valerie Gatto wuchs bei ihrer Mutter und deren Eltern auf. Es sei ein stabiles, liebevolles zu Hause

gewesen, erinnert sie sich. Der Glaube spielte eine wichtige Rolle im Leben der Familie. Valerie begleitete

ihre Mutter oft bei Hilfsdiensten und arbeitete selbst bei sozialen Projekten mit, als sie älter war.

Gott habe sie aus einem bestimmten Grund überleben lassen, sagte sie. Deshalb hätten sie und ihre

Mutter überlebt. Mittlerweile hat sie ihr Studium an der Universität Pittsburgh mit Auszeichnung abgeschlossen

und engagiert sich bei verschiedenen sozialen Projekten. Sie möchte ihre neu gewonnene

Popularität nutzen, um viele Menschen mit ihrer Lebensgeschichte zu inspirieren. www.kath.net

Zwei von drei Frauen lassen nach Verhütung abtreiben

Bislang schien die These, dass durch Verhütung Abtreibungen verhindert werden, kaum widersprochen.

Nun zeigt eine vom British Pregnancy Advisory Service (BPAS) in Auftrag gegebene Studie

ein differenzierteres Bild. Zwei Drittel der Frauen, die ihr Kind abtreiben ließen, hatten zur Zeit der

Empfängnis verhütet.

Die Studie hatte die Daten von 157.000 Frauen (ab 15 Jahren), die zwischen Januar 2011 und

Dezember 2013 Verhütung in Anspruch nahmen, und die Zahl der Abtreibungen in dieser Gruppe im

selben Zeitraum analysiert. Die Daten stammen aus 50 BPAS-Beratungszentren in ganz Großbritannien,

in denen Abtreibungen und Pränataldiagnostik durchgeführt, aber auch Antikonzeptiva abgegeben

oder Sterilisierungen vorgenommen werden. BPAS ist der größte Anbieter im Land und versorgt nach

eigenen Angaben jährlich mehr als 60.000 Klienten.

66 Prozent der Frauen, die abgetrieben hatten, waren sicher, aufgrund der Empfängnisverhütung nicht

schwanger werden zu können. Von ihnen hatten 40 Prozent die „Pille“ eingenommen, die zu den am

sichersten propagierten und meist genutzten Verhütungsmitteln in Großbritannien zählt. Bei üblicher

Einnahme werden laut BPAS rund 9 von 100 Frauen pro Jahr dennoch schwanger (Pearl-Index 9).

Ein Drittel der Frauen, die einen Schwangerschaftsabbruch vornehmen ließen, hatte auf Kondome

als gängiges Verhütungsmittel gesetzt (12 von 100 Frauen wurden schwanger: Pearl-Index 12), nur

ein Drittel hatte gar nicht verhütet, häufig weil sie meinten, ohnehin nicht mehr fruchtbar zu sein

(Alter: 40 Jahre plus). Eine steigende Zahl von Frauen sei außerdem, so BPAS-Geschäftsführerin Ann

Furedi, inzwischen über die Nebenwirkungen der hormonellen Verhütung, unglücklich. BPAS ist intensiv

in die Gestaltung des Sexualunterrichts an britischen Schulen eingebunden. Scharfe Kritik an

diesem Vorstoß kam von Louise Kirk, Koordinatorin des britischen Bildungsprogramms Alive to the

World1. Statt eines verantwortlichen Umgangs mit Sexualität und der Nutzbarmachung des Wissens

um Fruchtbarkeit würden ausschließlich Verhütung und nun auch Abtreibung als quasi notwendiger

Teil der Fertilitätskontrolle propagiert. I MABE-Institut für medizinische Anthropologie und Bioethik

LEBE 118/2014 11


Spanien, Abtreibung und

eine Anti-Life-Nonne

Teresa Forcades, eine Benediktinerin aus

dem Kloster San Benet de Montserrat in

Spanien, hat in einem Interview mit der feministischen

Zeitschrift Pikara das von der konservativen

spanischen Regierung verschärfte

Abtreibungsgesetz kritisiert. Sie lehne es rundheraus

ab und trete dafür ein, dass Abtreibungen

erlaubt sein sollten, wenn das Neugeborene

nicht lebensfähig sei, sagte sie.

Die Gesetzesänderung soll die von der sozialistischen

Regierung Zapatero 2010 eingeführte

Fristenregelung wieder abschaffen und

durch eine Indikationenregelung ersetzen.

Missbildungen des Fötus sollen dann keine

Indikation für eine Abtreibung sein können.

„Es gibt Mütter, denen es sinnvoll erscheint, eine

schwer missgebildete Kreatur auf die Welt zu

bringen und zu begleiten, selbst wenn sie wissen,

dass diese leiden und kurze Zeit nach der

Geburt sterben wird“, sagte die Benediktinerin

wörtlich. Der Staat habe aber nicht das Recht,

eine Frau, die in dieser Sache anders denke, zu

zwingen, das Gleiche zu tun, erklärte sie.

Es gebe Gruppen, die „unter dem Schutz des

katholischen Glaubens“ strenge Gesetze forderten

und auf diesem Weg die Gesellschaft

„polarisieren“ würden, ergänzte sie. Dies lenke

von den wichtigen Problemen der Zeit ab,

zu denen die Nonne soziale Probleme und die

Wirtschaftskrise zählt.

Kath.net

US-Politikerin: Kind mit

Down Syndrom ist ein

Gottesgeschenk

Eine US-amerikanische Spitzenpolitikerin hat

ihr behindertes Kind als ein „Gottesgeschenk“

bezeichnet. Die republikanische Kongressabgeordnete

Cathy McMorris Rodgers

sprach in ihrer Erwiderung auf Präsident

Barack Obamas Rede zur Lage der Nation

über ihre Erfahrungen mit ihrem sechsjährigen

Sohn Cole. Bei ihm wurde nach der Geburt

Trisomie 21 (Down Syndrom) diagnostiziert. Die

Ärzte hätten ihr und ihrem Mann Brian Rodgers

gegenüber nur von Problemen gesprochen, die

auf sie zukämen. „Doch wir haben nur Chancen

gesehen. Wir sahen ihn als Gottes Geschenk

an“, sagte die evangelikale Politikerin.

Heute sei Cole ein Junge, „der zu Bruce

Springsteen tanzt, der lesen kann und der beste

große Bruder der Welt ist“. McMorris Rodgers

hat mit ihrem Mann noch zwei Töchter, die

dreijährige Grace Blossom und die drei Monate

alte Brynn Catherine. Die 44-Jährige ist die einzige

Kongressabgeordnete, die während ihrer

Amtszeit drei Kinder zur Welt gebracht hat.

Kath.net

Belgischer König unterzeichnet Gesetz

zur Sterbehilfe an Kindern

Es hat alles nichts genützt: König Philipp hat das Gesetz zur Sterbehilfe für Kinder unterzeichnet.

210.000 Menschen aus aller Welt hatten mit einer Online-Petition versucht, das noch in letzter Minute

abzuwenden. Belgien wird damit das erste Land der Welt, das aktive Sterbehilfe auch für Kinder erlaubt,

ohne jede Altersgrenze. Das Gesetz sieht vor, dass „unheilbar kranke Kinder mit starken Schmerzen in

der letzten Lebensphase“ um das Beenden ihres Lebens bitten können. Die Welt der Palliativmedizin

ist erschüttert, sagte im Gespräch mit uns ein belgischer Arzt.

Radio Vatikan

Putin kritisiert den westlichen

Kulturverfall

Im Menschenrechtsbericht des russischen Außenministeriums, veröffentlicht am 15. Januar 2014,

heißt es: „Eine der Prioritäten der Europäischen Union und ihrer Mitgliedstaaten ist, ihre neoliberalen

Werte als universellen Lebensstil in der gesamten Welt zu verbreiten.“ Insbesondere wird der

Vorwurf erhoben: „Es gibt Versuche, anderen Ländern eine unangemessene Sicht von Homosexualität

und gleichgeschlechtlichen Ehen als Lebensnorm aufzuzwingen.“ Ähnlich hatte sich bereits am 19.

September 2013 Präsident Wladimir Putin geäußert. Auszüge aus seiner Rede (Quelle: www.bekenntnisbruderschaft.de

von Prof. Dr. Peter Beyerhaus).

Wir sehen, wie viele euro-atlantische Staaten (= der Westen) den Weg eingeschlagen haben, auf

dem sie ihre eigenen Wurzeln verneinen bzw. ablehnen, einschließlich der christlichen Wurzeln, die

die Grundlage der westlichen Zivilisation bilden. In diesen Staaten werden moralische Grundlagen

und jede traditionelle Identität verneint - nationale, religiöse, kulturelle oder sogar geschlechtliche

Identitäten werden verneint. Dort wird eine Politik betrieben, die eine kinderreiche Familie mit einer

gleichgeschlechtlichen Partnerschaft gleichsetzt. Diese Politik setzt den Glauben an Gott mit dem an

Satan gleich.

Ich bin zutiefst überzeugt, dass das der direkte Weg zum Verfall und zur Primitivisierung der Kultur ist.

Dies führt zu tieferen demografischen und moralischen Krisen im Westen. Was kann denn der bessere

Beleg für die moralische Krise der westlichen Gesellschaft sein als der Verlust ihrer Fortpflanzung?

Heute können sich beinahe alle „entwickelten“ westlichen Länder reproduktiv nicht erhalten.

Nicht einmal mit Hilfe von Migranten. Ohne moralische Werte, die im Christentum (und in anderen

Weltreligionen) begründet liegen, ohne Normen und moralische Werte, die sich Jahrtausende lang

formiert und entwickelt haben, werden die Menschen unvermeidlich ihre Menschenwürde verlieren

und zu Unmenschen werden. Wir halten es für richtig und für natürlich, diese moralischen, christlichen

Werte zu verteidigen und zu wahren…“

pur magazin

Zusammenleben vor der Ehe erhöht Scheidungsrisiko

Paare, die vor der Eheschließung zusammenleben, haben ein höheres Scheidungsrisiko als Paare,

die erst nach der Hochzeit in einen gemeinsamen Haushalt ziehen. Die negativen Effekte des

Zusammenlebens vor der Ehe sind in der Psychologie anerkannt, schreibt Meg Jay, die selbst

Assistenz-Professorin für Psychologie an der Universität Virginia ist, in einem bereits im Jahre 2012

veröffentlichten Gastkommentar in der New York Times.

Mehr als die Hälfte der Ehepaare haben vor der Hochzeit bereits zusammen gelebt. Bei den meisten

Paaren war das Zusammenleben keine bewusste Entscheidung, sondern hat sich im Lauf der

Beziehung einfach so ergeben. Einer übernachtet beim anderen, das kommt immer häufiger vor und

schließlich zieht man zusammen. Das hat auch finanzielle Vorteile, was gerade bei jungen Paaren

eine Rolle spielt. Wenn es nicht funktioniert, denken sie, kann man sich ja schnell und einfach wieder

trennen, berichtet Jay aus ihrer Erfahrung als Psychologin.

Vor allem letzteres stellt sich oft als Irrtum heraus. Je länger Paare zusammen leben, umso schwieriger

und aufwändiger wird es für sie, sich wieder zu trennen. Das betrifft sowohl die finanzielle als auch

die emotionale Seite. Viele von Jays Klienten sagen rückblickend, sie hätten lieber nicht so viel Zeit in

Beziehungen investiert, die nach wenigen Monaten zu Ende gewesen wären, wenn sie nicht mit ihrem

Partner oder ihrer Partnerin zusammen gelebt hätten.

Die Partner haben oft unterschiedliche Erwartungen und Einstellungen, wenn sie zusammen ziehen.

Frauen sehen darin meist einen Schritt in Richtung Hochzeit. Männer hingegen wollen die Beziehung

gerne auf diese Weise prüfen oder wollen die Verbindlichkeit die mit der Ehe einher geht noch nicht

auf sich nehmen. Jedenfalls lässt sich feststellen, dass das Engagement für die Beziehung geringer ist

als in der Ehe. Sowohl Männer als auch Frauen geben an, dass die Standards für jemand, mit dem sie

zusammen leben, niedriger sind als für einen Ehepartner. Beides sind keine guten Voraussetzungen

für die Ehe, die in vielen Fällen auf Jahre des Zusammenlebens folgt, oft ohne dass sich die Partner

wirklich bewusst füreinander entschieden haben.

Sie sei weder für noch gegen das Zusammenleben vor der Ehe, junge Menschen sollten sich aber der

Risiken bewusst sein, die damit verbunden sind, schreibt sie abschließend.

Kath.net

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LEBE 118/2014


Das Lied eines Musikers

„Gewidmet meiner Frau, weil sie ihr Kind nicht abtreiben ließ“

Lebensschutz

www.katholisches.info

Ein Lied, das ein Mann seiner Frau

gewidmet hat aus Dankbarkeit,

dass sie das gemeinsame Kind

nicht abtreiben ließ, erlebt einen außergewöhnlichen

Erfolg. „This Time“ heißt

das Lied und erzählt die Geschichte der

Tochter des Musikers und seiner heutigen

Frau. Es ist die Geschichte eines geretteten

Lebens, die heute viele andere

Leben rettet. „Was durch das Lied geschieht

, ist auch für mich unglaublich.

Verbreitet das Video weiter unter allen,

die ihr kennt“.

Das Video wurde im vergangenen

September auf Youtube veröffentlicht

und schon fast 400.000 Mal aufgerufen.

„This Time“ erzählt die Geschichte

einer 19-Jährigen, die schwanger wird,

das Kind aber nicht will. Das Gesetz

macht es möglich. Schnell in die nächste

Abtreibungsklinik „und die Welt ist

wieder in Ordnung“. Als sie in der Klinik

ist und auf ihren Abtreibungstermin

wartet, sieht sie ihr Kind, ein Mädchen,

wie es zu seinem dritten Geburtstag

die Kerzen auf der Geburtstagstorte

ausbläst. Plötzlich wird der jungen Frau

bewusst, was sie da gerade tut beziehungsweise

an sich tun lassen will.

Die Geschichte einer mutigen

19-Jährigen, die ihr Kind

nicht abtreiben ließ

Das Lied erzählt, wie die 19-Jährige erschrickt

und mit jemand sprechen will.

Der OP-Assistent aber sagt: „Wir müssen

weitermachen“. Die junge Frau will

zu Hause anrufen, aber das Personal der

Abtreibungsklinik versucht sie zu beruhigen:

„Sei ganz unbesorgt. Danach

wird es dir besser gehen, du bist noch

jung, wir sind so etwas gewöhnt, wir erleben

das ständig.“ Die junge Frau ruft

in ihrer Verzweiflung Gott an. Sie bittet

ihn um Kraft. Sie sucht ein Telefon,

schafft es, ihre Mutter zu erreichen und

schließlich aus der Tötungsklinik zu

fliehen.

Autor des Liedes ist John Elefante. Von

ihm stammen Text und Musik. Er erzählt

darin eine wahre Geschichte. Die

Geschichte seiner mutigen Ehefrau.

Damals waren sie noch ganz jung,

als Elefantes Frau schwanger wurde.

Er wollte das Kind nicht und ließ sie

stehen. Sie wollte das Kind nicht und

wollte es abtreiben lassen. Heute sind

sie glücklich verheiratet und könnten

sich ein Leben ohne ihre Tochter nicht

vorstellen. „Wir können nicht dankbar

genug sein, vor etwas so Schrecklickem

bewahrt worden zu sein, unser eigenes

Kind auf dem Gewissen zu haben“, sagt

Elefante heute. Zum Dank dafür schrieb

der Musiker das Lied.

Elefante erzählt, über Facebook bereits

über 300 Nachrichten und über E-Mail

sogar an die 600 Rückmeldungen erhalten

zu haben von Frauen, die ganz

ähnliche Geschichten erzählen, ihre

persönlichen Geschichte und die ihrer

Kinder. Frauen, die vor dem Abgrund

standen und das Leben ihres eigenen

Kindes, mit dem sie schwanger waren,

in diesen Abgrund werfen wollten,

nicht zuletzt auch verführt durch

das Vorgaukeln einer „leichten“ und

„bequemen Problemlösung“ durch

Abtreibung. Frauen, die das Video gesehen

haben und deshalb beschlossen

haben, nicht abzutreiben, ihr Kind nicht

töten zu lassen.

Hier der Link zum Video:

http://www.tiqua.org/?cat=12

Hunderte Rückmeldungen

von Frauen, die durch

das Video beschlossen,

ihr Kind zu behalten

Eine Frau erzählt zum Beispiel, dass sie

gerade eine junge Gefangene zu einem

Ultraschalltest zu begleiten hatte, als sie

ihre Mailbox kontrollierte und darin von

einer Freundin den Link zum Video [2]

fand. Nach dem Ultraschalltest sagte

die Gefangene, sie überlege das Kind

abtreiben zu lassen. „Da habe ich ihr

das Video gezeigt. Wir haben es uns

gemeinsam angeschaut. Danach sagte

das junge Mädchen, dass sie ihr Kind

behalten wolle und bat, dass ich das

Video auch im Gefängnis zeige, damit

es ihre Mitgefangenen auch sehen

können.“

Jemand anderer schrieb, das Video ihrer

15jährigen Cousine gezeigt zu haben,

die auch „zu früh“ schwanger geworden

war und das „Problem“ durch

Abtreibung „lösen“ wollte, damit wieder

„alles wie vorher ist“. „Als wir das Video

anschauten, begann meine Cousine

zu weinen und hat beschlossen, nicht

abzutreiben.“

Elefante sagt, dass er selbst ganz überrascht

sei von dem „enormen Echo“,

den vielen Abrufen im Internet, aber

vor allem auch den Rückmeldungen.

Eine Erfolgsgeschichte. Die Geschichte

einer Frau, die so mutig war, nicht abzutreiben,

deren Mutterherz größer

und stärker war als die verführerische

Verlockung der Abtreibung, die schön

verpackt den Frauen serviert wird, die

aber die Tötung eines Menschen bedeutet,

ihres Kindes. Und diese Rettung

ihrer Tochter bewegt andere Frauen, erreicht

sie und bringt auch sie dazu, von

der Abtreibung Abstand zu nehmen

und ganz das zu sein was sie sind: Frau

und Mutter.

Es ist die Geschichte meiner

Tochter, die leben durfte,

und die heute das Leben

anderer rettet

Elefante war inzwischen schon Gast in

einer Fernsehsendung bei Fox News,

wo er über das Video und die Reaktion

sprach. So hatte er zum Beispiel den

Anruf einer 20-Jährigen erhalten, deren

Familie sie zur Abtreibung ihres Kindes

zwingen wollte. Der Liedermacher konnte

mit Hilfe von Freunden eine Familie

finden, bei der die Frau Aufnahme fand,

um ihre Schwangerschaft in Ruhe und

Sicherheit zu Ende zu bringen. „Was da

geschieht, ist auch für mich unglaublich“,

sagt John Elefante heute. Und

wegen der Reaktionen, die zeigen, dass

diese Geschichte, dieses Video, dieses

Lied Leben retten kann, sagt er heute

jedem: „Verbreitet das Video weiter,

allen die ihr kennt“.

LEBE 118/2014

13


Abtreibung

»And then there were none«

Interview mit Abby Johnson von MARCEL URBAN

Abby Johnson war acht Jahre mit „Planned Parenthood Federation of America” (PPFA)* verbunden

gewesen. Sie hat als Ehrenamtliche angefangen und arbeitete bei der größten Abtreibungsorganisation

Amerikas zuletzt als Leiterin einer Klinik in Bryan, Texas. Nachdem sie bei einer

Abtreibung für einen Mitarbeiter einsprang, um den Ultraschallkopf zu halten, erschütterte sie

während des Eingriffs das, was sie am Bildschirm mitverfolgt. Sie sah, wie das 13 Wochen alte Baby

im Bauch der Mutter um sein Leben kämpfte und versuchte, vor den Abtreibungsinstrumenten zu

fliehen. Diese Bilder brannten sich in ihren Kopf und nahmen sie so sehr mit, dass sie ihre bisherige

Arbeit aufgab und sich seitdem aktiv für das Recht auf Leben einsetzt.

Abby Johnson, Sie

haben viele Jahre für

Planned Parenthood

gearbeitet. Was waren

Ihre Aufgaben als

Direktorin?

Ich war für das ganze

Personalwesen

in meiner Einrichtung

zuständig.

Ich unterstützte die Ziele und versuchte,

eine bestmögliche Statistik zu

erhalten. Ich kümmerte mich um die

tägliche Beaufsichtigung und darum,

dass jeder Mitarbeiter auf dem neusten

Stand bezüglich der Protokolle

und Behandlungsmethoden war, sowie

um die Effizienz der Klinik und die

Kundennachfrage.

Wie sind Sie zum ersten Mal mit PPFA in

Kontakt getreten?

Ich wurde während meiner Collegezeit

von einer Frau angesprochen, die

auf dem Campus Volontäre für die

Organisation suchte. Ich wusste zu der

Zeit weder was Planned Parenthood

ist, noch bin ich jemals in einer solchen

Einrichtung gewesen.

Nachdem Sie bei der Organisation als

Volontärin gearbeitet haben, wurden Sie angestellt.

Ich nehme an, dass die Arbeitsstelle

gut bezahlt war. Warum haben Sie dann

gekündigt?

Als ich bei der Abtreibung einer

Frau den Ultraschallkopf hielt, war

es das erste Mal, dass ich direkt bei

einer Abtreibung mithalf. Ich sah

am Monitor mit an, wie das Baby

den Kampf um sein Leben durch die

Hand des Arztes verlor. In diesem

Moment wurde mir erst ganz klar, was

Abtreibung war. In mir fand eine dramatische

Wandlung statt. Verzweifelt

und verwirrt suchte ich bei einer örtlichen

Lebensschutzgruppe Hilfe. Ich

schwor mir, dass dies für mich der

Beginn ist, für das Leben im Mutterleib

einzustehen und aufzudecken, was

Abtreibung wirklich ist.

Gab es eine richtige Aufklärung über die geistigen,

körperlichen und ethischen Probleme

für Ärzte und Patienten?

Nein, nie. Uns wurde beigebracht, nicht

über die Nebenwirkungen zu sprechen,

weil wir damit den Frauen „Angst machen“

könnten.

Warum hat Ihr ehemaliger Arbeitgeber Sie

verklagt?

Ich musste mit ansehen, wie meine besten

Freunde gelogen und gegen mich

ausgesagt haben. PPFA verklagte mich

vor allem, um an mir ein Exempel zu statuieren.

Sie wollten ihre Mitarbeiter warnen,

falls sie der Organisation den Rücken

kehren und überlaufen würden. Sie würden

sofort von Planned Parenthood vor

Gericht gebracht werden.

Was denken Angestellte über ihre Arbeit,

wenn sie in so einer Art von Geschäft sind?

Ich denke, dass viele von ihnen das nur

als Job betrachten. Sie versuchen auszublenden,

was sie wirklich machen, weil

sie einfach einen Gehaltscheck brauchen.

Einige glauben aber wirklich, dass

sie Frauen damit helfen. Ich bin auch

eine von denen gewesen, die das geglaubt

hat. Dann gibt es aber auch diejenigen,

die fanatische Befürworter der

Abtreibung sind. Sie glauben nicht, dass

Frauen mehrere Kinder haben sollten.

Sie sind sogar dafür, dass jede Frau die

Erfahrung einer Abtreibung haben sollte.

Sie sind die Gründerin der Organisation

ATTWN. Die Buchstaben stehen für „And then

there were none“. Können Sie uns diese kurz

vorstellen?

ATTWN möchte all denen finanzielle,

emotionale, geistliche und rechtliche

Unterstützung anbieten, die die

Abtreibungsindustrie verlassen wollen.

Die emotionale Unterstützung ist vor allem

in der übergangsphase notwendig,

aber es ist auch wichtig, dass wir den ehemaligen

Arbeitnehmern finanziell für einen

Monat zur Seite stehen. Wir schulen

außerdem Gehsteigberater. Wir gehen

mit ihnen vor Abtreibungskliniken, um

mit den Angestellten der Klinik in einer

ruhigen und einladenden Art und

Weise direkt in Kontakt zu kommen.

Außerdem wurde eine Gruppe von

engagierten Freiwilligen gegründet,

um im Gebet die Verantwortlichen von

ATTWN zu unterstützen. Sie glauben

nähmlich an die Mission von „And

then there were none“ und haben

einen tiefen Wunsch, dass sich die

Mitarbeiter der Abtreibungskliniken

wandeln. Unser Motto lautet „Keine

Abtreibungsmitarbeiter, keine Abtreibungskliniken,

keine Abtreibungen.

Es steht und fällt mit den Mitarbeitern.“

Was würden Sie einem 15-jährigen schwangeren

Mädchen empfehlen, das über eine

Abtreibung nachdenkt?

Ich würde ihr empfehlen, dass sie

sich nach einer Beratungsstelle in ihrer

Nähe umschaut, wie wir sie zum

Beispiel mit dem Pregnancy Resource

Center in den Staaten haben. Frauen

müssen alle Möglichkeiten während

ihrer Schwangerschaft kennen und die

Wahrheit über Abtreibung erfahren.

Sie werden dort Unterstützung und

Menschen finden, die sich um sie und

ihr Baby kümmern werden.

*Planned Parenthood Federation of

America ist mit über 820 Kliniken die

größte gemeinnützige Organisation

in dem Bereich der Sexualmedizin,

Gynäkologie, Partnerschaft und

Familienplanung in den USA. Mit dem

deutschen Verbund Pro Familia und

der Österreichischen Gesellschaft für

Familienplanung gehört PPFA dem

Dachverband International Planned

Parenthood Federation an, deren Sitz in

London ist.

www.f1rstlife.de

14 LEBE 118/2014


Gebetsvigilien in Südtirol

Jeden 3. Samstag im Monat: ungerade Monate - Meran, Barmherzige Schwestern in Gratsch, Laurinstraße,

gerade Monate - Bozen, Pio X°, Reschenstraße

Jeweiliger Ablauf: 14.30 Uhr Hl. Messe, 15.15 Uhr Aussetzung, Prozession vor das jeweilige Krankenhaus,

17.00 Uhr Rückkehr und Abschluss.

Komm auch du und sei dabei. Wir beten für eine Kultur des Lebens!

Marsch für das Leben in Paris

40.000 Menschen – Kardinal und Bischöfe an der Spitze

www.katholisches.info

Mehr als 40.000 Menschen

nahmen Ende Januar in Paris

am französischen Marsch für

das Leben teil. Eine Teilnahme, um Nein

zur Banalisierung der Abtreibung zu

sagen. Der Marsch für das Leben richtete

sich gegen die Absicht der sozialistischen

Regierung, die Tötung ungeborener

Kinder weiter zu liberalisieren

und Abtreibung zu einem „Recht“ zu

erklären.

Der Apostolische Nuntius für

Frankreich, Msgr. Luigi Ventura, überbrachte

den Teilnehmern am Marsch

für das Leben eine Grußbotschaft

von Papst Franziskus. Das katholische

Kirchenoberhaupt ermutigte die

Franzosen, „die Aufmerksamkeit für

ein so wichtiges Thema wachzuhalten“

und verwies auf seine Predigt vom 16.

Juni 2013 zum Tag von Evangelium

Vitae. Nach anfänglichem Zögern

finden sich die bisher wichtigsten

Aussagen von Papst Franziskus zum

Thema Lebensrecht im Apostolischen

Schreiben Evangelii Gaudium und

vor allem in seiner Ansprache an das

Diplomatische Corps vom vergangenen

13. Januar. Den beim Heiligen

Stuhl akkreditierten Diplomaten sagte

der Papst, dass allein der Gedanken,

dass ein ungeborenes Kind Opfer der

Abtreibung werden könnte, Entsetzen

in ihm auslöse und gleiches Entsetzen

in jedem Menschen auslösen sollte.

Kardinal Barbarin, Bischöfe

und spanische Abgeordnete

an der Spitze des Marsches

An der Spitze des Marsches gingen

auch einige spanische Parlamentsabgeordnete.

Spaniens Regierung will

die Abtreibung einschränken und hat

einen entsprechenden Gesetzentwurf

eingebracht. An der Spitze des Zuges

ging allerdings auch Erzbischof Philippe

Kardinal Barbarin von Lyon. Gleich

mehrere französische Bischöfe nahmen

aktiv am Marsch teil und zogen für das

Lebensrecht ungeborener Kinder vor

das Parlament. In dieser Intensität stellt

die Teilnahme von zudem amtierenden

Diözesanbischöfen eine Neuigkeit für

Westeuropa dar.

Am Marsch nahmen viele Familien

teil, Eltern und Kinder. Im Zug waren

auch etliche Down-Syndrom-Kinder

zu sehen, die geradezu systematisch

von der Abtreibungsmaschinerie bedroht

sind. Mehr als 90 Prozent von

ihnen werden bereits vor der Geburt

im Mutterleib getötet. Der spanische

Regierungsentwurf will gerade auch

dies unterbinden. Der Marsch will die

Franzosen für das Lebensrecht ungeborener

Kinder sensibilisieren. Das französische

Parlament diskutiert über eine

weitere Liberalisierung und Ausweitung

der Abtreibung.

„Achtung: Die Hitler und

Herodes sind unter uns“

Auf einem der zahlreichen mitgeführten

Transparente stand zu lesen: „Achtung:

Die Hitler und Herodes sind unter uns“.

Die Anspielung auf Adolf Hitler galt der

Euthanasie von körperlich und geistig

Behinderten und damit zum Beispiel

der selektiven Abtreibung von Down-

Syndrom-Kindern. Die Anspielung auf

König Herodes galt dem Kindermord

von Betlehem als Sinnbild für den

Abtreibungsholocaust der Gegenwart

und dem Versuch, Jesus Christus bereits

als Kind zu töten.

LEBE 118/2014

15


Abtreibung

»Jedes einzelne Kind ist kostbar!«

Was jeder gegen Abtreibung tun kann

Herbert Heißenberger

Herbert Heißenberger, Wien

Er steht seit 15 Jahren vor einer

Abtreibungsklinik, um Frauen

vor einem fatalen Schritt zu

bewahren - und um sie auf Gottes

Barmherzigkeit hinzuweisen, wenn sie

nach dem Eingriff die Klinik verlassen.

Wenn wir von den Schätzungen der

Abtreiber ausgehen - dass es in

Österreich rund 40.000 Abtreibungen

pro Jahr gibt -. bedeutet das bei 80.000

Geburten im Jahr, dass jedes dritte

Kind getötet wird. Wir müssen das mit

Betroffenheit feststellen.

Obwohl ich viel gelernt habe, muss ich

gestehen: Manchmal erfasst mich ein

gerechter Zorn, wenn ich miterlebe,

wie junge Männer die Mädels in die

Abtreibungsklinik bringen - manche

Machos lässig mit dem tollen Auto oder

Mütter ihre Töchter hineinzerren. Dort

stirbt dann das Kind und es beginnt

ein Riesenelend: die Zerstörung der

zwischenmenschlichen Beziehungen,

der Mutterschaft. Da kommt einem

leicht der Gedanke: Euch wird die

Gerechtigkeit treffen!

Gott sei Dank hat uns Christus mit

Msgr. Philip Reilly einen Königsweg

gewiesen. Dies hat in uns, die wir

vor den Tötungsstätten in Wien,

Graz und Salzburg stehen, eine

Hoffnungsperspektive eröffnet. Er hat

uns nämlich erklärt, dass wir dort auf

Golgotha stehen, denn Christus wird

dort in den unschuldigen Kindern getötet.

Wenn ich also den Zorn in mir aufsteigen

fühle, fällt mir ein: Du bist ja auf

Golgotha! Hat Christus so gedacht? Hat

Christus so etwas gesagt? In solchen

Momenten mache ich mir bewusst: Das

Kind stirbt einen grausamen Tod. Und

das weckt das Mitleid in mir und ich

werde motiviert, weiter dort zu stehen,

ob in der Hitze oder in der Kälte…

Wenn ich dann einen dieser Väter anschaue,

der so kläglich versagt, frage

ich mich: Was ist in seinem Leben

passiert, dass er dieses Ja zum Kind

nicht sprechen kann? Und: Was wäre

sein Schicksal, wenn niemand für ihn

vor Gott einträte? Um Barmherzigkeit

bittet? Um den Funken der Gnade, der

sein Herz anrührt. damit er Reue empfinden

und Umkehr bei ihm einsetzen

kann? Es würde helfen, dass er nicht

in derselben Dunkelheit, in der Kälte,

im Schmerz, in denen er jetzt schon

lebt, in Ewigkeit weiterleben müsste.

Dann wächst in mir das Mitleid mit den

Menschen, die dies tun.

Genau das sollte unsere Haltung sein:

Das Erbarmen Gottes auf alle herabzurufen,

die es nicht schaffen, ein kleines,

unschuldiges Kind anzunehmen. Dieses

Erbarmen brauchen auch jene, die in

Politik und Wirtschaft (jene, die mit der

Abtreibung Geld machen) für dieses

Elend mitverantwortlich sind.

Zeugen für Gottes

Barmherzigkeit sein«

Heuer sind es 40 Jahre, dass in unserem

demokratisch gewählten Parlament der

Beschluss gefasst wurde, Kinder bis

zur 12. Woche straffrei töten zu können.

Mittlerweile sind Millionen betroffen:

getötete Kinder, deren Eltern,

Geschwister, Großeltern, Freunde, die

es gewusst oder vom Austragen des

Kindes abgeraten haben, Journalisten,

die vom Recht der Frauen schreiben

oder das Thema totschweigen,

Ärzte und Krankenschwestern, die an

Abtreibungen mitwirken. Es sind nicht

nur die Politiker, die da Verantwortung

tragen. Wir alle sind da in eine Spirale

des Schweigens hineingeraten. Denn

kaum jemand erhebt die Stimme, um zu

sagen, dieser Wahnsinn müsse endlich

gestoppt werden.

Deshalb ist jeder aufgerufen, in seinem

persönlichen Bereich etwas gegen diese

verheerende Situation zu tun.

Was kann ich schon tun, werden Sie

fragen. Also: Ich kann mir das zum

Gebetsanliegen machen: „Lieber Gott,

hilf den Müttern, die unterwegs zur

Abtreibung sind, die sich mit dem

Gedanken tragen abzutreiben, die allein

gelassen sind und alle Hoffnung

verloren haben! Das genügt schon.

Oder: Ich kann in meinem Bekanntenkreis

Zeugnis geben. Sollte meine

Tochter aus der Schule kommen und

erzählen, eine Mitschülerin sei schwanger

geworden, kann ich diese einladen,

um sie zu ermutigen, das Kind zu bekommen,

sie auf Stellen hinweisen, an

denen man Hilfe bekommt. Viele wissen

nämlich, wo die Abtreibungsklinik ist,

aber haben keine Ahnung, wo man lebensrettende

Hilfe bekommen könnte.

Vor allem müssen wir die Botschaft vermitteln:

Es gibt immer Hoffnung. Gott

ist ja ein Freund des Lebens. Er spricht

ein unbedingtes Ja zu jedem von uns.

Lassen Sie mich ein konkretes Beispiel

erzählen. Vor einigen Wochen habe

ich folgendes erlebt: Ein junges Paar

steuert auf die Abtreibungsklinik zu.

Die Frau überquert als erste die Straße.

Ich biete ihr Information an. Sie senkt

den Blick, ignoriert mich und beide

gehen in die Klinik. Es vergehen zwei

Stunden. Das Paar kommt heraus. Der

Mann muss die Frau, die kaum gehen

kann, stützen. Eigentlich habe ich keine

Hoffnung, dass sie mich jetzt anhören

würden, folge aber einem Impuls und

biete ihnen ein Buch über die Folgen

der Abtreibung an. Der Mann zögert -

und nimmt es wider Erwarten an.

Jetzt kommt das Erstaunliche: Das Kind

ist tot, die Zwei sind in der Todsünde.

Aber plötzlich fragt mich der Bursche:

„Haben Sie einen Rosenkranz?“ Ich

gebe ihm den Rosenkranz und sage:

„Der Rosenkranz allein hilft nicht, Sie

16 LEBE 118/2014


Abtreibung

„Gott ist ja ein Freund des Lebens.

Er spricht ein unbedingtes Ja zu jedem von uns.”

Herbert Heißenberger

Erzbischof Joseph Kurtz,

Louisville/USA, der neue Vorsitzende

der amerikanischen Bischofskonferenz,

betet kniend vor einer Abtreibungsklinik.

müssen auch zu beten beginnen.“ Er

bedankt sich und geht. Eine halbe

Stunde vergeht. Dienstschluss. Ich will

weggehen. Plötzlich steht der Mann vor

mir. „Haben Sie noch einen Rosenkranz

für meine Freundin?“ - eine halbe

Stunde später! Ich komme noch dazu

zu sagen: „Es ist noch nichts verloren

für Euch, kehrt zu Gott um, schlagt den

Weg zum Leben ein!“ Und ich erkenne

in ihren Gesichtem, wie dankbar sie

plötzlich sind.

Deshalb müssen wir diese Menschen

annehmen, von Jesu Barmherzigkeit am

Kreuz lernen, der gesagt hat: „Vergib ihnen,

denn sie wissen nicht, was sie tun.“

Es ist meine Erfahrung: Die Leute wissen

nicht, was sie tun, wissen nicht, was

auf sie zukommt.

Daher ist es so wichtig, dass Menschen -

auch wenn es nur wenige sind - dort anwesend

sind, wo das Drama geschieht.

Christen, die vorher in der Messe waren,

damit Gott Heilung, Gnade schenken,

Reue erwecken, Umkehr schenken

kann. Wie oft habe ich erlebt, dass Gott

solche Menschen wieder aus ihrem

Elend herauszieht!

Dazu noch ein Zeugnis: Ich stehe vor

der Klinik am Wiener Fleischmarkt. Ein

Auto parkt vor mir. Darin eine Dame

mit einem etwa neunjährigen Mädchen.

Sie kommt auf mich zu. Sie wird wissen

wollen, ob sie hier parken darf, denke

ich. Sie aber sagt: „Gehören Sie zu den

Leuten, die da vor der Klinik stehen?“

Auf Schlimmes gefasst, bejahe ich.

Darauf sie: „Ich hatte vor einem halben

Jahr hier eine Abtreibung.“ Danach sei

es ihr sehr schlecht gegangen, erzählt

sie. Und: „Ich bin wieder schwanger.

Weiß nicht, was ich tun soll, und ich habe

euch gesucht.“ Bei ihrer Abtreibung vor

einem halben Jahr hatte sie mitbekommen,

dass wir hier Hilfe anbieten und

es gut mit ihr meinen. Sie wollte nicht

wieder in dieses Elend geraten - und

ahnte, wir könnten ihr aus ihrer jetzigen

Not helfen.

Einer kommt nach einer halben Stunde

zurück, andere nach einem halben Jahr.

Wir wissen nicht, wann die Menschen

zur Umkehr finden. Seit den 15 Jahren.

die ich vor der Klinik stehe, habe ich

Tausende hineingehen gesehen und

weiß nicht, wann die Umkehr dieser

Menschen kommt, aber ich vertraue

darauf, dass Gott Umkehr schenkt, weil

wir sühnen, opfern und Fürbitte halten.

Das kann eigentlich jeder: durch

Gebet, durch Aufopfem von Leiden,

durch das Zeugnisgeben, Infos, wo

man Hilfe findet, durch Ermutigung,

wo eine Frau unerwartet schwanger

wird: „Ich freue mich, dass du ein Kind

erwartest!“. So können wir alle ein Kind

retten. Man muss nicht an vorderster

Front stehen, um gegen das Übel der

Abtreibung zu kämpfen, es genügt im

eigenen Bereich für den Lebensschutz

das zu tun .was eben möglich ist.

Ich kann Ihnen bezeugen: Gott wirkt.

Gott rettet. Gott heilt. Er ist größer als all

dieses Leiden, das wir sehen.

LEBE 118/2014

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Lebensschutz

»PRO LIFE Rückblick 2013«

Zusammengestellt von C-FAM (Katholisches Institut für Familie und Menschenrechte)

C-FAM

Die fünf schlimmsten Ereignisse des

Jahres aus der Sicht des Lebensrechts:

Die fünf erfreulichsten Ereignisse

des Jahres im Rückblick:

1. Die Konferenz „Women Deliver“ hatte verdeckt arbeitende

Abtreiber, Spätabtreiber und den - Kindstötungen

befürwortenden - Philosophen Peter Singer geladen.

Frauengesundheit wurde mit Verhütung und Abtreibung

gleichgesetzt, die Grundbedürfnisse von Frauen jedoch

ignoriert. In Ländern, in denen Abtreibung illegal ist, soll

das Mittel Misoprostol bevorzugt zum Einsatz kommen.

2. Abtreibungsbefürworter sorgen im Rahmen des Rückblicks

auf 20 Jahre seit Kairo dafür, dass Bevölkerungskontrolle

auf der Agenda der Vereinten Nationen bleibt. Sie wollen,

dass die Länder mehr Geld dafür aufbringen. Letztes Jahr

waren es bereits 60 Milliarden US-Dollar. Die Empfänger

der Gelder, der

UNPFA und bekannte

Abtreibungsorganisationen

wie

IPPF, Marie Stopes

International und

Ipas, fordern Abtreibung,

Verhütung

und Sterilisation als

Allheilmittel für die

Probleme der Welt.

3. Frankreich und

England erließen

Gesetze zugunsten

einer „Ehe“ von

Homosexuellen. In

Frankreich kam es zu

heftigen Protesten,

wobei in Paris

über eine Million

Demonstranten auf

die Straße gingen.

Die französische

Polizei reagierte mit Schlägen, Tränengas und Verhaftungen

gegen friedlich demonstrierende Familien mit Kindern, ältere

Menschen und Jugendliche. Der Europarat und der

UN-Menschenrechtsrat in Genf kritisierten das Vorgehen.

4. Das UN-Weltkinderhilfswerk UNICEF rief die Länder auf,

das Recht der Kinder auf vertrauliche sexuelle und reproduktive

Gesundheitsdienstleistungen und Informationen

anzuerkennen, was auch Zugang zu Abtreibung und der

„Pille danach“ einschließt.

5. Während der Konferenzen des Ausschusses zum Status

der Frau im Frühjahr und Sommer versuchten Vertreter der

globalen Abtreibungslobby, ein Recht auf Abtreibung für

Frauen durchzusetzen, die in einer Kriegssituation Opfer

von Vergewaltigungen werden. Eine Eingabe an den UN-

Sicherheitsrat scheiterte zwar, jedoch erließ der Ausschuss

eine Empfehlung, mit deren Hilfe nun Druck auf die Länder

ausgeübt werden soll.

1. Das Europäische Parlament wies innerhalb kurzer Zeit

zweimal die sog. Estrela-Resolution zurück. Der Bericht

forderte, Abtreibung als Menschenrecht anzuerkennen,

verneinte die Gewissensfreiheit medizinischen Personals

und setzte sich für „sexuelle Rechte“ von Kindern ein.

Lebensrechtler aus ganz Europa protestierten heftig und

erreichten, dass stattdessen eine Resolution verabschiedet

wurde, die bekräftigte, dass die gesetzliche Regelung

der in Frage stehenden Themen Aufgabe der einzelnen

Länder bleibt.

2. In Europa gibt es starke Anzeichen einer Renaissance

für das Leben und die Familie. Die Initiative „One of Us“

zugunsten des Lebensrechts

erzielte über eine Million

Unterschriften. Damit wird die

Europäische Kommission gezwungen,

das Thema im neuen

Jahr auf die Agenda zu setzen.

Kroatien lehnte bei einer

Volksabstimmung die „Homo-

Ehe“ mit überwältigender

Mehrheit ab. In den Großstädten

Frankreichs demonstrierten

Millionen Bürger gegen „Ehen“

und Adoptionsrechte von

Homosexuellen. In spanischen

Städten nahmen Millionen

Bürger an Märschen für das

Leben und die Familie teil. In

der Organisation für Sicherheit

und Zusammenarbeit wurde

ein radikales Dokument zum

Thema „Homosexualität und

Menschenrechte“ abgewiesen.

3. Homosexuellengruppen

gelang es bei den UN in Genf und New York nicht, ihre

angestrebten Resolutionen über „sexuelle Orientierung“

durchzubringen. Sie konnten auch kein Sonderbüro bei

der UNO errichten. Der Ausschuss für soziale Entwicklung

lehnte es ab, die Definition von „Familie“ auf „verschiedene

Formen“ auszuweiten. Die UN-Vollversammlung schmetterte

eine „Jugenderklärung“ zu den Themen Abtreibung,

Verhütung und Homosexualität ab.

4. Der Sicherheitsrat lehnte ein „Recht auf Abtreibung“ bei

Vergewaltigungen in Konfliktsituationen ab. Die abstimmenden

Länder blieben dem UN-Konsens treu, wonach

jedes Land selbst über seine Regelungen zur Abtreibung

entscheiden muss.

5. Die UN-Vollversammlung erweiterte die Bestrebungen

zur Reform der Ausschüsse, die Missbräuche unterbinden

soll. Russland schlug einen Verhaltenskodex vor, wodurch

die Verantwortlichkeit erhöht und unerwünschten

liberalen Tendenzen der UN-Experten entgegengewirkt

werden soll.

18 LEBE 118/2014


Lebensschutz

Abtreibung und ihre Folgen

lifenews.com

Dr. med. Peter Saunders

Acht Fakten aus der Forschung,

welche die meisten Leute nicht wissen

TheUnChoice.com ist eine auf wissenschaftliche Belege gegründete

Initiative des Elliot Instituts, der es um Bewusstseinsbildung

hinsichtlich unerwünschter Schwangerschaften, postabortiver

Probleme, Müttersterblichkeit usw. geht, sowie darum,

Hilfe, Hoffnung und Heilung anzubieten. Das in den USA

ansässige Elliot Institute publizierte Forschungsergebnisse

und Unterrichtsmaterial und setzt sich für Männer und Frauen

ein, die nach einer Abtreibung Heilung suchen.

Die im folgenden angegebenen Zahlen stammen aus einer

Elliot- Institute-Publikation:

• 31% der Frauen äußern nach Abtreibungen, dass

sie, ihre Gesundheit betreffend, an physischen

Komplikationen leiden.

• 10% der Frauen, die Abtreibungen hinter sich haben, leiden

unmittelbar anschließend an eventuell lebensbedrohlichen

Komplikationen.

• Frauen haben nach Abtreibung 65% erhöhtes Risiko an klinischer

Depression gegenüber Frauen nach Entbindung.

• 65 % der Frauen leiden nach Abtreibung an Symptomen

der Posttraumatischen Belastungsstörung.

• Die Sterberate von Frauen, ausgelöst durch unterschiedliche

Ursachen nach einer Abtreibung, ist 3,5 mal höher als

bei Frauen, die ihr Kind zur Welt bringen.

• Viele Frauen beschreiben ihre Erfahrung als «einen

Albtraum», der schwerlich dem entspricht, was man

«Wahlfreiheit» nennt. 60% der befragten Frauen gaben

nach der Abtreibung an: «Ein Teil von mir starb» .

• Die Suizidrate unter Frauen, die Abtreibungen hinter sich

haben, ist sechsmal höher im Vergleich zu Frauen, die ihr

Kind zur Welt brachten.

• Das Risiko einer späteren Fehlgeburt wird für Frauen nach

Abtreibung um 60% höher.

Quellenangaben

Source: Rue et. al., «Induced abortion and traumatic stress:

A preliminary comparison of American and Russian women»,

Medical Science Monitor 1000): SR5-16, 2004.

Anmerkung

Die Studien untersuchten die Todesrate bis zu durchschnittlich

einem Jahr nach dem Schwangerschaftsabbruch. Eine

weitere Studie, die die Selbstmordrate bis zu acht Jahren danach

untersuchte, fand heraus, dass im Vergleich zu Frauen,

die entbunden hatten, Frauen nach Abtreibung ein um 62 %

erhöhtes Risiko sämtlicher Todesursachen aufwiesen sowie

eine 2,5 mal höhere Suizidrate.

Quelle: DC Reardon et. al., «Deaths Associated With

Pregnancy Outcome: A Record Linkage Study of Low Income

Women», Southern Medical Journal 95(8):834—41,

Der Verfasser, Dr. Peter Saunders, ist Arzt und CEO von

Christian Medical Fellowship, einer britischen Organisation,

die 4.400 Ärzte und 1.000 Medizinstudenten zu ihren

Mitgliedern zählt. Dieser Artikel erschien ursprünglich auf

seinem Blog.

Erhöhtes Brustkrebs-Risiko durch

Abtreibungen

Abtreibungen lassen das Brustkrebsrisiko erheblich

ansteigen. Das ergab eine aktuelle Studie des Tianjin

Medical University Cancer Institute and Hospital in Peking.

Demnach steigt die Wahrscheinlichkeit, an Brustkrebs zu

erkranken, mit jedem Schwangerschaftsabbruch.

Analyse von 36 Studien

Das Team um Yubei Huang wählte für seine Untersuchung

China wegen seiner hohen Rate von Abtreibungen

aus. Dies ist die Folge der zwangsweise durchgesetzten

Ein-Kind-Politik der Regierung, die seit den achtziger

Jahren erfolgt. Die Forscher werteten in der neuen

Analyse 36 wissenschaftliche Studien aus, die sich mit den

Zusammenhängen zwischen Brustkrebs und Abtreibung

beschäftigen.

Abbruch erhöht Brustkrebs-Risiko

um über 40 Prozent

Ihre Ergebnisse veröffentlichten die chinesischen

Wissenschaftler im Journal «Cancer Causes & Control».

Dabei kamen sie zu folgendem Resultat: Mit dem ersten

Schwangerschaftsabbruch steigt das Brustkrebsrisiko um

44 Prozent, nach zwei Abbrüchen um 76 Prozent. Nach

drei Abtreibungen sind es dann sogar 89 Prozent.

Befunde noch extremer als in früheren

Studien

Die Ergebnisse bestätigen eine vergleichbare Studie

des englischen Forschers Joel Brind, die 1996 im

Epidemiologie-Journal der British Medical Association veröffentlicht

wurde. Auch in dieser Analyse waren bereits vorliegende

Studien ausgewertet worden. In einer Reaktion

auf die Arbeit der chinesischen Kollegen erklärt Brind,

dass die neuen Ergebnisse nicht nur die Resultate seiner

eigenen Studie bestätigten, sondern die Befunde sogar

noch extremer seien. Denn das Risiko einer Erkrankung

scheint sehr viel höher, als bislang angenommen. Zudem

zeige die chinesische Analyse einen «Dosis-Effekt»: Je

mehr Abtreibungen erfolgen, desto wahrscheinlicher ist

der Krebsausbruch.

Ärzte-Verband bestätigt Ergebnisse

Jane Orient vom Verband Amerikanischer Ärzte und

Chirurgen weist gegenüber World Net Daily darauf hin, dass

es zahlreiche Studien gibt, denen zufolge die Krebsgefahr

nach einer Abtreibung steigt. Bei der Schwangerschaft

komme es zu einem ansteigenden Östrogenspiegel, der

das Risiko für Krebs erhöht. Allerdings werde die Brust zum

Ende der Schwangerschaft durch bestimmte Hormone

des embryonalen Gewebes teils krebsresistent. Bei einer

Abtreibung dagegen sieht die Situation anders aus: Es

kommt nicht zu dieser Schutzwirkung - das Risiko bleibt

somit erhöht.

LEBE 118/2014

19


Lebensschutz

»So arbeitet die Abtreibungslobby«

Millionen für eine Kultur des Todes

Im Januar setzte sich Kenia erfolgreich

gegen Einflüsse von

Abtreibungsbefürwortern aus

den USA und Europa zur Wehr.

Westliche Abtreibungsorganisationen

wie Ipas und Marie Stopes

International hatten für das kenianische

Gesundheitsministerium das

Papier „Maßnahmen, Standards und

Richtlinien zur Verminderung der

Müttersterblichkeit in Kenia“ entworfen,

das praktisch Abtreibung auf

Wunsch anstrebte, obwohl die neue

Verfassung von 2010 das ungeborene

Leben schützt. Allerdings wurde

bereits damals Abtreibung unter bestimmten

Umständen zugelassen, wobei

die Regierung Obama 18 Millionen

US-Dollar in Lobbyarbeit investiert und

Personal entsandt hatte, um Kenia für

die Akzeptanz der Abtreibung zu öffnen.

Die neuen Richtlinien sahen nun eine bedeutende

Ausweitung der Abtreibung

vor, indem auch Fälle von Gefährdung

der psychischen Gesundheit einbezogen

werden sollten. Es sollte Personal

geschult werden, das Abtreibung

im ersten Schwangerschaftsdrittel in

ambulanten Stationen durchführen

konnte, wobei die Verweigerung aus

Gewissensgründen erheblich eingeschränkt

wurde. Apotheken sollten

verpflichtet werden, Abtreibungsmittel

nicht vorzuenthalten. Während die

Hauptursachen für Müttersterblichkeit

nur am Rand erwähnt wurden, nahm

die Erörterung der Abtreibung breiten

Raum ein. 60 % der Empfehlungen hatten

keinerlei Bezug zur Verbesserung

der Sicherheit bei Entbindungen.

Es gab auch zwei Vorschläge zur

Liberalisierung der Abtreibung in

Kenia.

C-FAM

Der Kinsey-Report

Auf Betreiben der Abtreibungslobby,

die „umfassende Sexualerziehung“

als Schwerpunkt auf die politische

Agenda der Vereinten Nationen und

deren Entwicklungshilfetätigkeit bringen

will, hat das Kinsey-Institut seine

Akkreditierung bei den Vereinten

Nationen erhalten. Der berüchtigte

Kinsey-Report war die Grundlage dafür

gewesen, dass Strafen für Sexualdelikte

gemildert wurden. Er stieß die sexuelle

Revolution an und setzte sich für „umfassende

Sexualerziehung“ ab dem

Kleinkindalter ein.

Alfred Kinsey behauptete, dass schon

Kleinstkinder sexuell aktiv seien. Quelle

seiner Untersuchungen und Berichte

war das Sexualverhalten erwachsener

Männer, wobei auch Fälle von schwerem

Kindesmissbrauch dokumentiert

wurden. Den Tätern wurde aber

Straffreiheit geboten, weil das Kinsey-

Institut ihnen Anonymität zusicherte,

trotz der Illegalität solchen Vorgehens.

Kinsey ging davon aus, dass 95 % aller

Männer Sexualstraftaten begehen

würden, und verlangte dementsprechend

neue Definitionen für „normales“

Verhalten.

Eines der Opfer sexuellen Missbrauchs,

das damals neunjährige Mädchen, genannt

„Esther White“, deckte auf, dass

Kinsey den Tätern für ihre Beiträge

zu seinen Untersuchungen hohe

Geldsummen zahlte. Ein Junge, der

zwangsweise als Mädchen aufwuchs,

worüber ein Buch veröffentlicht wurde,

beging später Selbstmord.

Das Kinsey-Institut startete auch die

Initiative SIECUS für „umfassende

Sexualerziehung“, um Kinseys Ideologie

durch Erziehungsarbeit zu verbreiten.

Im Unterschied zu heute hatten die

Vereinten Nationen noch 2010 bestätigt,

dass keine Organisationen akkreditiert

würden, die Pädophilie fördern

oder dulden.

C-FAM

„Unter diesen Schwachen, deren

sich die Kirche mit Vorliebe annehmen

will, sind auch die ungeborenen

Kinder. Sie sind die Schutzlosesten

und Unschuldigsten von allen, denen

man heute die Menschenwürde

absprechen will, um mit ihnen machen

zu können, was man will, indem

man ihnen das Leben nimmt

und Gesetzgebungen fordert, die

erreichen, dass niemand das verbieten

kann. Um die Verteidigung

des Lebens der Ungeborenen,

die die Kirche unternimmt, leichthin

ins Lächerliche zu ziehen, stellt

man ihre Position häufig als etwas

Ideologisches, Rückschrittliches,

Konservatives dar.”

(Enzyklika Evangelii Gaudium)

Die „Pille danach“ und die

gefräßige Arzneimittellobby

„Die ‚Pille danach‘, ein Mordsgeschäft“,

unter diesem Titel äußert Hildegard

Stausberg in der Tageszeitung „Die

Welt“ ihre Einschätzung zur aktuellen

Diskussion darüber, ob die „Pille danach“

zukünftig ohne Rezeptpflicht abgegeben

werden sollte. Die Quintessenz

ihrer Kolumne: „Hier geht es… mitnichten

um die sexuelle Selbstbestimmung

von Mädchen und Frauen: Das sind

nur geschickte Argumente einer gefräßigen

Arzneimittellobby – traurig,

dass sie dabei von einem vielstimmigen

Chor angeblich für die ‚weibliche

Selbstbestimmung‘ kämpfender politischer

und sozialer Gruppen unterstützt

wird. Heute gibt es doch wirklich genug

Möglichkeiten der Verhütung. Die

‚Pille danach‘ kommt so leicht wie ein

Smartie daher.“ [Anm. d.R.: Künstliche

Empfängnisverhütung ist Katholiken

nicht erlaubt]

Die „Pille danach“, so formuliert

Stausberg hart aber korrekt, solle nur

deshalb aus der Rezeptpflicht entlassen

werden, damit sie „noch mehr verkauft“

werde als bisher. „Deshalb soll

das aus gesundheitlichen wie ethischen

Gründen wichtige Arztgespräch mit betroffenen

Frauen wegfallen.“

Stausberg weist auch auf statistische

Untersuchungen des

Frauenärzteverbandes hin, „dass die

ungewollten

Schwangerschaften

von Teenagern in Ländern, die die

‚Pille danach‘ freigaben, deutlich anstieg,

weil die Gedankenlosigkeit und

Fahrlässigkeit zunahm: Noch mehr

Grund, die Beratung beizubehalten“.

www.kath.net

„Pille danach“

463.000-mal verschrieben

Die „Pille danach“ ist für Ärzte ein gutes

Geschäft. Allein 2013 wurden 463.000

Packungen des Medikaments verordnet,

das ungewollte Schwangerschaften

nachträglich verhindert, erklärten die

Marktforscher von IMS Health auf

Anfrage. Ärzte bekommen pro

Verordnung 25 bis 29 Euro Honorar.

hak

20 LEBE 118/2014


Eine Beraterin

erinnert sich

Konkrete Hilfe

Zeugnis

Es war Freitag Nachmittag.

Eine junge Frau kam zur

Beratung, sie wollte den

Beratungsnachweis. Am Montag

habe sie bereits einen Termin zum

„Schwanger schaftsabbruch“. Es kam

zu einem langen Gespräch. Enttäuscht

verließt sie ohne den erbetenen

Schein den Raum. Bei meiner Ankunft

am Arbeitsplatz am

folgenden Montag

saß sie mit gepackter

Tasche vor der Tür

meines Büros. „Nach

dem Ge spräch mit

Ihnen kann ich nicht

mehr abtreiben, es

ist ja mein Kind. Aber

Sie müssen mich anderweitig

unterbringen,

hier kann ich

nicht mehr bleiben! Mein Freund tritt

mir das Kind aus dem Leib, er will es

nicht.“ Noch am selben Tag fand sie

Aufnahme in ei nem weit entfernten

Mutter-Kind-Heim. Nach der Geburt

des Jun gen brachte ich sie in einem

anderen Heim in der Nähe ihrer

Familie unter.

Zwei Jahre später erschien sie wieder

in der Beratungsstelle. Sie war erneut

schwanger. „Abtreiben kann ich nicht,

schwanger?

ratlos?

wir helfen!

339 825 5847

auch nach einer

Abtreibung

aber behalten kann ich es auch nicht.“

Es folgten viele Gespräche über

Adoption. Nach der Geburt wollte

sie zunächst das Kind - ein Mädchen

- behalten. Den Anfor derungen,

zwei Kindern erzieherisch ge recht

zu werden, fühlte sie sich nicht gewachsen

und gab das Mädchen zur

Adoption frei. Jahrelang wurde sie

von mir begleitet und

er kundigte sich immer

wieder bei der

Adoptionsvermittlungsstelle

nach ihrer

Tochter. 26 Jahre

später rief sie mich

an, ihre Tochter wolle

ihre leibli che Mutter

kennenlemen. Sie hatte

Angst davor, fühlte

sich schuldig und äußerte

dies auch ihrer Tochter gegenüber.

Diese reagierte mit einem

ech ten „Danke“, sie habe so gute

Adoptiveltern bekommen, eine gute

Ausbildung, ein Stu dium machen können

usw., das alles habe sie letztlich

ihrer leiblichen Mutter zu ver danken.

Es war ein Gespräch, das sehr herzlich

war und nachdenklich machte. Frau T.

war beruhigt. „Ich bin so froh, dass es

ihr so gut geht.“

E.G.

Embryo in der 10. Schwangerschaftswoche.

In dieser Phase erfolgen die meisten Abtreibungen.

„Es kommt nicht darauf an,

welche Fragen mir das

Leben stellt, sondern welche

Antworten ich gebe.“

(frei nach Viktor Frankl)

Einzel- und

Paarberatung

Das Angebot richtet sich an

Menschen, die sich in einer Lebens-,

Ehe-, oder Sinnkrise befinden; an

Menschen, die das Bedürfnis nach

einer Begleitung verspüren, um ihre

Beziehung zu ihren Nahestehenden,

zu sich selbst oder auch zu Gott zu

verbessern.

Dr. Annemarie Pircher Zagler ist

verheiratet und hat zwei Kinder.

Nach dem Studium der Psychologie

in Innsbruck absolvierte sie eine

vierjährige Therapieausbildung in

Gestalt- und Körperarbeit.

> Was bewegt dich?

> Wonach sehnst du dich?

> Was würde dir guttun?

> Welche Antwort ist die richtige

für deine Lebenssituation?

Die Beratungen finden im

Haus des Lebens - Meran,

Winkelweg 10, statt.

Die Termine werden im Büro der

Bewegung für das Leben

unter 0473 237 338 oder

E-Mail: bfl@aruba.it, vereinbart.

LEBE 118/2014

21


Homosexualität

Homo-Lobby in die Knie gezwungen

Von der Standhaftigkeit eines Einzelnen

www.katholisches.info

Während in Europa die

„Methode Barilla“ bestens

funktioniert, zeigen die

USA, dass die Dinge auch ganz andersherum

laufen können. Wer sich

der Gender-Ideologie und der „Homo-

Ehe“ widersetzt, wird nicht nur bestraft,

sondern wie zur Zeit der chinesischen

Kulturrevolution und der Roten Khmer

sofort „umerzogen“. Er muss bereuen

und konkrete Beweise seiner Reue

erbringen. „So hat es der italienische

Industrielle und Teigwarenhersteller

Guido Barilla getan, der sich mit verlorenem

Blick und dem typisch blassen

Gesicht der Opfer der Roten Khmer

auf YouTube, dem neuen laizistischdemokratischen

und universalen

Beichtstuhl präsentierte, um seiner

Entschuldigungslitanei aufzusagen.

Und zum Beweis seiner authentischen

Reue, nahm er LGBT-Berater in seine

Firma auf“, so der Religionssoziologe

Massimo Introvigne.

Der Religionssoziologe schrieb jüngst

zum Kniefall Barillas vor der Homo-

Lobby: „Stellen wir uns einmal ein ganz

anderes Szenario vor: das ausgewählte

Opfer widersteht, die Familien mobilisieren

sich für ihn und am Ende sind

es die Homosexuellen, die sich bei

Barilla entschuldigen müssen. Reine

Phantasie?“ In Europa ja, in den USA

aber nicht, so Introvigne.

Phil Robertson, das amerikanische

Gegenbeispiel zu

Guido Barilla

Das Gegenbeispiel zu Guido Barilla

heißt Phil Robertson. Der Entenjäger ist

der Hauptdarsteller einer der bekanntesten

Reality Shows der amerikanischen

Fernsehgeschichte: „Duck Dinasty“.

Am vergangenen 18. Dezember sagte

Robertson in seiner ihm eigenen

Sprache, die vielen Amerikanern gerade

wegen ihrer rohen Authentizität eines

„Waldmenschen“ so gut gefällt, in

einem Interview für die Zeitschrift GQ,

dass er ein überzeugter Christ ist und

dass Homosexualität eine Sünde ist. So

wie Promiskuität generell eine Sünde ist,

die er als „tierisch“ bezeichnete. Und da

er ein Mann ist, sei es ganz „natürlich“,

dass er Frauen begehrenswert findet.

Homosexualität ist Sünde

Die üblichen Homo-Verbände waren

sofort zur Stelle und protestierten

mit empörten und drohenden

Stellungnahmen. Die losgetretene

Homo-Kampagne ließ A&E, den

Fernsehsender und Produzenten von

„Duck Dinasty“ in die Knie gehen.

Robertson wurde vom Sender suspendiert

und aus der Sendung ausgeschlossen.

Ihm wurde zudem nahegelegt,

seine Aussagen zu bereuen und die

Homosexuellen um Entschuldigung zu

bitten. Der Sponsor von Robertson, die

Restaurant- und Geschäftskette Cracker

Barrel gab bekannt, die Produkte mit

seinem Bild würden sofort aus dem

Verkauf genommen. Schließlich könne

man die armen Homosexuellen doch

nicht so behandeln. Deren Verhalten als

„Sünde“ zu bezeichnen und ein Mann,

der es „natürlich“ findet, sich mehr von

Frauen, statt von Männern angezogen

zu fühlen, das sei schließlich ein unzumutbarer

Skandal.

Kein Homo-Happy End wie

im Fall Barilla

Die Homo-Aktivisten rieben sich bereits

die Hände und erwarteten das „Homo-

Happy End“ nach Barilla-Art: Robertson

auf YouTube mit verlorenem, politisch

korrektem Blick, der um Entschuldigung

bittet und als Beweis für seine Reue sich

dafür einsetzt, Homosexuelle in die

Sendung aufzunehmen.

Doch die Sache verlief nicht so.

Robertson, der „Entenmann“, weigerte

sich, zu bereuen. Statt dessen schickte

er die Homosexuellen in seiner kolorierten

Sprache an jenen Ort, wo der Pfeffer

wächst.

Homophile Plattformen

Facebook und Twitter

mussten sich entschuldigen

Ein Einzelfall? Keineswegs. Die

Einschaltquoten des Senders A&E begannen

nach dem Ausschluss von Phil

Robertson einzubrechen. Innerhalb

weniger Tage verlor der Sender ein

Fünftel seines erwachsenen Publikums.

Auf Facebook entstanden Gruppen zur

Unterstützung von Robertson, die innerhalb

von zwei Tagen mehr als fünf

Millionen Anhänger fanden. Facebook,

das besonders „sensibel“ auf Druck der

Homo-Lobby reagiert, versuchte die

Solidaritätsseiten zu löschen mit der

Ausrede, es herrsche „überlastung“. Die

Internetplattform machte jedoch einen

Rückzieher, nachdem es mit Protesten

zugedeckt wurde.

Gleiches geschah bei Twitter. Nachdem

das Unternehmen zunächst die Tweets

der Robertson-Unterstützer sperren

wollte, gingen bei Twitter soviel Proteste

ein, dass sich das Unternehmen sogar

entschuldigen musste.

Sponsor bat Robertson und

Kunden um Entschuldigung

Ebenso erging es der Kette Cracker

Barrel. Nachdem das Unternehmen sehen

musste, dass die Produkte mit dem

Robertson-Konterfei von der Walmart-

Konkurrenz rund um Weihnachten ein

Verkaufsrenner waren, nahm es sie

auch wieder in sein Angebot auf. Auch

Cracker Barrel entschuldigte sich mit

einem Schreiben bei den Kunden: „Ihr

habt uns klar und deutlich gesagt, dass

wir im Unrecht waren. Wir haben auf

euch gehört. Die Produkte von ‚Duck

Dinasty‘ werden wieder in allen unseren

Geschäften zum Verkauf angeboten.

Und wir bitten euch um Entschuldigung

dafür, dass wir euch beleidigt haben.“

Fernsehsender muss

sich wegen Verletzung

der Religionsfreiheit

entschuldigen

Während die Finanzsolidität des

Senders A&E gefährlich zu knarren

begann, erklärte Phil Robertson, dass

er sich nicht damit begnüge, einfach

nur wieder engagiert zu werden. Er

verlangte eine Entschuldigung des

Fernsehsenders, der in ganz Amerika,

den USA, Kanada und Lateinamerika

sendet, und er verlangte eine

Entschuldigung von der Homo-Lobby,

die seine Religionsfreiheit verletzt und

mit Füßen getreten habe.

22 LEBE 118/2014


Homosexualität

entschuldigten. Phil Robertson kehrte

im Triumph mit seiner Bibel und seinem

Gewehr in der Hand in die Sendung zurück.

Die neue Saison von „Duck Dinasty“

wurde mit einem Einschaltrekord von

elf Millionen Zuschauern begonnen.

Bekannte Homosexuelle

stellen sich auf die Seite

Robertsons

Die militanten Homo-Verbände entschuldigten

sich nicht. Dafür entschuldigten

sich aber eine ganze Reihe

bekannter Homosexueller öffentlich

bei Robertson. Die erste war das

Aushängeschild der amerikanischen

Lesben und Feministinnen, Camille

Paglia. Sie bezeichnete im Radio

die gegen Robertson angewandte

Taktik als „stalinistisch und faschistisch“

und sprach davon, dass die

„Meinungsfreiheit in Gefahr“ sei und

dass „in einem demokratischen Staat

die Menschen ein Recht darauf haben

homophob zu sein, so wie es ein Recht

sei Homosexuelle zu unterstützen, wie

ich das zu hundert Prozent tue. Und

wenn Menschen ihre Haltung gegen

Homosexuelle auf die Bibel stützen,

dann haben sie in diesem Land das

Recht auf Religionsfreiheit dafür“.

Auch der bekannte CNN-Journalist

und bekennende Homosexuelle Don

Lemon unterstützte Robertson: „Er

hat das Recht genau das zu sagen,

was er denkt. Das ist Amerika… Den

Menschen ist es erlaubt, zu sagen, was

sie wollen“.

Rückkehr mit

Rekordeinschaltquote

So gab es schließlich tatsächlich ein

Happy End, allerdings nicht jenes, das

sich die Homo-Verbände erhofft hatten.

Um Entschuldigung wurde gebeten,

aber nicht durch den Barilla vom

Dienst. Es waren der Fernsehsender

A&E, der Internetdienst Twitter, das

Unternehmen Cracker Barrel und führende

Homosexuelle, die sich öffentlich

„Lektion für uns Europäer –

Bei Widerstand entdeckt man,

dass der König nackt ist“

„Auch uns Europäern wurde eine große

Lektion erteilt und vielleicht sogar

Guido Barilla. Die starken Mächte

versuchen uns davon zu überzeugen,

dass die politisch korrekte Mentalität

der breiten Mehrheit entspricht, dass

die Homo-Lobby allmächtig ist, dass

jeder Widerstand vergebens ist und

wir bereits verloren haben. Das stimmt

aber nicht. Wenn man den Versuch

unternimmt zu widerstehen, entdeckt

man, dass der König nackt ist, dass

die Unterstützung für die Familie groß

und breitgefächert ist, dass es möglich

ist, auch große Unternehmen dazu

zu zwingen, nicht auf laute und arrogante

Minderheiten, sondern auf die

Mehrheit zu hören. Machen wir uns auf

den Plätzen, in den Medien und in den

Institutionen hörbar. Erheben wir unsere

Stimme, auch in Europa“, so Massimo

Introvigne.

Ehemaliger Homosexuellenaktivist

Michael Glatze hat geheiratet

Der einst gefeierte Star der Homosexuellen-Bewegung

Michael Glatze hat im Oktober 2013 seine Freundin

Rebekah geheiratet.

Im Jahr 2007 verließ er das von ihm mitgegründete

Magazin Young Gay America und erklärte, durch seine

Konversion zum Christentum habe er eine Veränderung

seiner homosexuellen Orientierung erfahren: „Nach der homosexuellen

Agenda sollen Menschen erst gar nicht auf den Gedanken kommen, dass

Veränderung ein gangbarer Weg sein könne, und sie sollen auch nicht fragen,

ob Therapien funktionieren oder nicht. Nach meinen Erfahrungen kann ich sagen:

Die Befreiung aus dem Einfluss dieser homosexuellen Agenda war das

Befreiendste, Schönste und Erstaunlichste, was ich je erlebt habe.“

Von der Homosexuellen-Bewegung wurde er deshalb heftig angegriffen. Auch

seine Heirat löste so viele zornige und hasserfüllte Reaktionen aus, dass Michael

Glatze aus Sorge um seine Sicherheit im Dezember 2013 auf der amerikanischen

Webseite WorldNetDaily einen Artikel veröffentlichte, in dem er darum

bat: „Bitte respektiert meine Entscheidung.“

LEBE 118/2014

23


Liebe & Sexualität

Der Mann, der Sex revolutionierte

Mit seinem Buch „Theologie des Leibes für Anfänger“ trat Christopher West, amerikanischer

Theologe, Ehemann und Vater von fünf Kindern, im deutschsprachigen Raum

gleichsam eine Revolution in Sachen Sexualität und Kirche los. Anhand der sogenannten

„Theologie des Leibes“ - das ist die berühmte Lehre von Papst Johannes Paul II. über Liebe

und Sexualität - zeigte er auf, dass die Sichtweise der Kirche über Sex nicht alt und

verstaubt ist, sondern im Gegenteil mit unseren tiefsten Sehnsüchten übereinstimmt.

Seit gut 20 Jahren beschäftigt er sich nun mit diesem Thema und hält Seminare und

Vorträge, um seine Erkenntnisse mit der ganzen Welt zu teilen. Wir haben Christopher West

bei seinem Vortrag in Wien getroffen und ihn über das wohl heißeste Thema

der Menschheit befragt.

Klara Broucek, Michael Cech - www.youmagazin.com

YOU!: Was fasziniert dich so an der

Theologie des Leibes?

Christopher West: Dass Gottes Plan für

unser Leben so viel schöner und überwältigender

ist, als wir es uns erträumen

oder vorstellen könnten.

Ich sage immer, Gott spricht zu uns in

feiner Zeichensprache, und das größte

Zeichen, das er uns gegeben hat,

ist, dass wir als Abbild Gottes geschaffen

sind, als Mann und Frau. Und das

findet seinen Höhepunkt, dass Gott

selbst Mensch geworden ist. Gott selbst

nimmt einen Körper an. Und er gibt sich

hin für uns. Die Vereinigung von Mann

und Frau ist so letztlich ein großes

Zeichen für die Gemeinschaft Christi

mit der Kirche. Der Grund, warum der

menschliche Körper uns so anzieht, ist

das Verlangen und das Suchen nach

Gott! Wir suchen Jesus, wir suchen

die Gemeinschaft mit Gott auf ewig.

Diese ganze sexuelle Verrücktheit in

der Kultur heutzutage ist letzten Endes

die Sehnsucht der Menschen nach dem

Himmel. Und die Theologie des Leibes

richtet unser Herz wieder aus auf das,

was es so sehr begehrt. Das fasziniert

mich immer wieder…

Was hat sich bei dir dadurch verändert?

Alles hat sich verändert! Es ist natürlich

eine lange Reise, auch das Herz mit

dieser Botschaft zu verflechten. Wir alle

sind unvollkommen. Ich genauso wie

jeder andere. Aber wir müssen uns vor

Augen halten, wozu wir berufen sind.

Wenn wir unser Herz öffnen, kann uns

diese Gnade verwandeln und uns auf

dieser Reise helfen. Mein Leben wurde

erfüllt und verwandelt, und das tut

es immer noch. Diese Lehre gibt mir

wirklich Hoffnung, dass Verwandlung

in unserer Gebrochenheit möglich ist,

und ich liebe es, diese Hoffnung weiterzugeben.

Veränderung ist möglich,

Verwandlung ist möglich, Vergebung

ist möglich, Heilung ist möglich und die

Erfüllung unserer tiefsten Sehnsüchte

ist möglich.

Ist das der Grund, warum es gerade

überall so ein großes Interesse an der

Theologie des Leibes gibt?

Wir alle haben diesen Hunger,

diese Sehnsucht nach Liebe und

Gemeinschaft, und wenn wir nicht zum

Festmahl geführt werden, versuchen

wir, unseren Hunger mit Dingen zu

stillen, die uns jedoch nicht zufrieden

stellen. Die meisten von uns sind aufgewachsen

damit, was ich das „Hunger-

Kur-Evangelium“ nenne. Es gibt dort

eine Liste von Regeln, die wir befolgen

sollen, aber es scheint, als würden diese

Regeln nicht mit dem übereinstimmen,

was wir uns wirklich wünschen.

So versuchen wir unseren Hunger

mit Dingen zu stillen, die uns laut der

Gesellschaft sättigen werden. Und wir

werden krank. Denn das Essen, das uns

die Gesellschaft gibt, macht uns krank.

Irgendwann kommen wir dann zu dem

Punkt in unserem Leben, wo wir uns

nach mehr umsehen, nach etwas anderem.

Dann sind die Herzen offen für

das, was die Kirche wahrhaftig lehrt.

Das Einswerden von Mann und Frau,

das gesamte Geheimnis der Sexualität

ist nur ein Zeichen, das auf etwas viel

Größeres hindeutet.

Im Grunde sagt Johannes Paul II. in seiner

Theologie des Leibes zur modernen

Welt: „Ihr wollt über Sex reden? Okay,

lasst uns über Sex reden. Aber wir wollen

nicht oberflächlich bleiben. Lasst

uns mutig sein, eintreten in das „große

Geheimnis unserer Erschaffung als

Mann und Frau, um ein Fleisch zu werden“,

von dem die Bibel spricht. Dann

entdecken wir, dass unsere Sehnsüchte

in unserem tiefsten Inneren von Gott

stammen. Das sind gute Nachrichten!

Und wie kann wahre Liebe im Leben

wirklich Realität werden?

Wir alle wurden schon so oft verletzt,

haben zerbrochene Beziehungen hinter

24 LEBE 118/2014


Thema

Shutterstock

„Mensch, willst du geliebt

oder einfach nur benutzt werden?!”

Christopher West

uns. Aber die Hoffnung, die wir haben,

kann die Dinge heilen. Ich denke, wir

müssen uns zuerst daran gewöhnen,

auf einer Reise zu sein. Wir sind Pilger

auf dem Weg in ein anderes Leben. Das

dürfen wir nicht vergessen. Und wenn

wir uns von zwischenmenschlicher

Liebe erwarten, dass sie unsere tiefsten

Sehnsüchte erfüllt, werden wir fürchterlich

enttäuscht werden. Menschliche

Liebe kann diese tiefsten Sehnsüchte

unserer Herzen nicht erfüllen. Ich liebe

meine Ehefrau zutiefst. Sie liebt mich

zutiefst. Aber wir sind nicht perfekt. Ich

verletzte sie, sie verletzt mich. Schon

zu Beginn der Ehe stellt man fest, dass

trotz allem der Hunger, dieser tiefe

Schmerz noch immer da ist. Und das

lässt darauf schließen, dass wir für eine

ewige, unendliche Gemeinschaft geschaffen

sind. Das ist die Hoffnung des

Evangeliums. In diesem Leben bekommen

wir einen Vorgeschmack auf diese

endgültige Erfüllung geschenkt.

Wie lebt man dann also die Liebe

richtig?

Wir müssen authentischere Abbilder

Gottes werden. Das ist das neue Gebot,

das uns Jesus gibt: „Liebt einander, so

wie ich euch geliebt habe.“ Und Jesus

liebt uns frei, ohne Einschränkung,

treu und fruchtbar. Letztlich ist das

das Eheversprechen. Heutzutage wird

Liebe nicht verstanden als etwas, wofür

wir uns bis in den Tod hinein verpflichten.

Dennoch ist es das, wonach sich

unser Herz sehnt. Wir sehnen uns nach

etwas, das für immer andauert. Wir erkennen,

dass die Kirche uns absolut

nichts aufdrängt, wenn sie uns einlädt,

auf eine bindende Liebe zu warten. Auf

eine Liebe, die ewig ist. Das ist es, was

wir wollen. Und mit Gottes Hilfe sind wir

dazu fähig. Wir sind dieser Liebe wert.

Und wir sollten uns niemals mit weniger

zufrieden geben.

Wie würdest du einem Jugendlichen

erklären, warum er/sie mit Sex bis zur

Ehe warten soll?

Ich würde sagen, sehnst du dich danach,

geliebt zu werden? Willst du benutzt

werden oder willst du geliebt werden?

Die Leute sagen: „Es ist in Ordnung, mit

jemandem zu schlafen, wenn du ihn/

sie wirklich liebst“ Darauf sage ich: „Da

gebe ich dir vollkommen Recht. Aber

was bedeutet es, jemanden wirklich zu

lieben? Jemanden wirklich zu lieben,

bedeutet, sich aus freiem Willen gänzlich

hinzugeben; treu und fruchtbar zu

lieben. Wenn du deinen Partner auf

diese Weise liebst, dann solltest du einen

Priester aufsuchen. Es wird Zeit zu

heiraten!“ Und die Leute würden sagen:

,Woah, nein! Das ist nicht wirklich, was

ich… ich meine…“ - „Dann verwechsle

nicht dein Verlangen nach Vergnügen

mit Liebe.“ Denn wenn wir unsere

Mitmenschen nur als Mittel zu unserem

Vergnügen sehen, lieben wir sie nicht.

Wir benutzen sie. Und wenn wir ehrlich

mit uns selber sind, wissen wir, wir sind

nicht dafür da, benutzt zu werden. Wir

sind gedacht, geliebt zu werden! Wenn

du wirklich geliebt und nicht benutzt

werden willst, dann warte auf jemanden,

der bereit ist, sein/ihr Leben für dich

hinzugeben, frei, ohne Einschränkung,

treu und fruchtbar. Und diese bindende

Hingabe ist eben die Ehe.

Was möchtest du speziell unseren

Lesern sagen?

Beschäftige dich mit dieser wunderbaren

Lehre von Johannes Paul II. Es

wird deine Welt auf den Kopf stellen

und dein Leben verändern! Du wirst

dich nie wieder auf die gleiche Art und

Weise anschauen können. Du wirst jeden

Menschen, selbst jeden Baum, die

Sterne, den Sonnenuntergang ganz

anders betrachten. überall können wir

diese Botschaft erkennen. Die ganze

Schöpfung singt ein Liebeslied. Die

ganze Schöpfung versucht, uns von der

Liebe Gottes zu erzählen. Besonders

unsere Körper! Wenn wir unsere Augen

für diese neue Sichtweise öffnen, verändert

das alles.

LEBE 118/2014

25


Thema Jugend

»Titel«

Lebensfragen

Untertitel

www.youmagazin.com

Aaa

Hallo Joe!

Ich bin schon seit Ewigkeiten in meinen besten Freund verliebt. Es ist immer so ein Auf und Ab zwischen uns. Eigentlich

ist es immer so, dass ich ihm meine Liebe gestehe und er mich immer mit den Argumenten abwimmelt, es würde nicht

gehen, weil er so gut mit meiner Familie befreundet ist, und wenn wir uns wieder trennen würden, dann alles anders sein

würde. Aber er hat auch noch nie behauptet, dass er nicht in mich verliebt ist, sondern eher das Gegenteil. Er hat immer

Andeutungen gemacht, dass er auch mehr will. Ich kann mir einfach eine tolle Zukunft mit ihm vorstellen, er wäre wirklich

perfekt. Ich bete aber auch schon Monate lang, dass ich endlich von ihm loskomme, aber ich schaff es einfach nicht. Was

sagst du? Soll ich ihn aufgeben oder wird einmal von ihm aus etwas kommen und alles wird gut? Wenn nicht, wie komme

ich am besten über ihn hinweg?

Tina, 16

HALLO TINA! Was du da erlebst ist leider

immer eine schmerzhafte Erfahrung.

Aber, ich glaub, die meisten Menschen

müssen da eben durch… Nämlich, dass

die Gefühle nur von einer Seite da sind.

Da ist man fest davon überzeugt, dass

der andere DER RICHTIGE ist, und dann

weist er einen ab… Das ist eben das

Problem oder vielmehr das Großartige,

dass eine Freundschaft total etwas

Freies ist. Es ist eine freie Entscheidung

von zwei Menschen, eben frei. Und

wenn es nur einer von beiden will, dann

geht das nicht. Und das tut weh. Auf der

anderen Seite zeigt es dir aber auch,

dass du fähig bist, echt zu lieben! Wir

dürfen diese Sehnsucht spüren, und

manchmal auch den Schmerz zulassen!

Zu deiner Situation nun konkret:

Nachdem, was du mir schreibst, ist

dein Freund gern dein guter Freund,

aber mehr nicht. Bei Männern ist das

eigentlich sehr einfach: Wenn sie mehr

wollen, als eine normale Freundschaft,

dann werden sie das mal sagen.

Irgendwelche „Zeichen“ allein sind da

zu wenig. Falls er aber doch Zeichen

setzt, die für dich etwas verwirrend

sind, dann hast du eh das Richtige gemacht,

und ihn mal drauf angesprochen.

Aber wenn er Nein sagt, dann ist

es Nein. Zumindest momentan. Ein bisschen

Hoffnung darfst du prinzipiell immer

haben, und mit 16 Jahren läuft dir

eigentlich auch nix davon…) Das Beste,

das du tun kannst, ist zu versuchen, ihn

als normalen Freund zu sehen. Aber

wenn du irgendwie drängst, macht das

die Sache nicht besser. Nun gut, das ist

die schlechte Nachricht.

Die gute Nachricht ist aber, dass dein

Glück nicht davon abhängt! Unser

Glück besteht nämlich nicht darin, dass

wir geliebt werden, sondern dass wir

lieben!

Und dazu brauchst du nicht auf einen

Freund zu warten. Du kannst jeden

Augenblick deines Lebens dazu nutzen,

die Liebe zu leben - in deiner Familie, in

der Schule, wenn du jemandem auf der

Straße begegnest… Ich weiß nicht, ob

du gläubig bist, aber wir als Christen

können darauf vertrauen, dass der liebe

Gott einen besonderen Plan mit uns

hat und uns führt. Nutze die Zeit, die du

jetzt hast, solange du keinen Freund

hast, dich besonders zu engagieren, für

andere da zu sein. Diese Chance hast

du jetzt. Du wirst sehen, wie dein Herz

auf einmal anfängt, unendlich groß zu

werden. Wir sind zu Großem berufen!

Und dann - lass dich von Jesus lieben!

Er ist DEIN Freund, der dich wirklich

durch seine Liebe letztlich vollkommen

glücklich macht. Trotzdem ist es schwer,

Enttäuschungen in der Liebe zu ertragen,

aber Jesus trägt das immer mit dir!

Versuch es.

Dein Joe

Umfrage: Warum ist es dir wichtig, dass dein/e Partner/in auch christlich ist?

GABRIEL, 17: Für mich ist es sehr wichtig eine

Religion gemeinsam ausüben zu können.

Man kann sich gegenseitig unterstützen und

stärken. Auch das Zusammenleben fällt dann

leichter, vor allem weil gewisse, meist typische

Streitpunkte erst gar nicht aufkommen, da man sich schon

im Vorhinein über diese Punkte einig ist und die gleiche

Einstellung hat.

SUSI, 15: Weil der Glaube in meinem Leben

eine große Rolle spielt, möchte ich ihn auch

mit meinem Partner teilen können. Außerdem

könnte es sonst bei manchen Themen große

Meinungsverschiedenheiten geben.

MARTIN, 19: Eine Liebesbeziehung und letztlich

dann die Ehe ist eine Entscheidung fürs

Leben.

Wenn man als Christ Gott an erster Stelle für

sein Leben hat, muss man natürlich auch eine

Beziehung auf dieses Ziel ausrichten.

THERESA, 17: Meine Freunde sind nicht alle

christlich, aber wenn es darum geht, mit jemandem

mein Leben zu verbringen, dann ist es

mir schon wichtig, dass er Jesus den Platz zugesteht,

der ihm gebührt. Ich will mit meinem

künftigen Partner gemeinsam beten und den Glauben leben

können.

26

LEBE 118/2014


»Titel«

ICH MÖCHTE MICH REIN FüHLEN!

Untertitel

Reinheit. Es kann sein, dass du nicht

genau weißt, ob dieses Wort positive

oder negative Gefühle in dir wecken

soll. Irgendwie erinnert es dich an verklemmte

Menschen, die Sex usw. als

Text. „schmutzig“ Hier bezeichnen, steht der Text. aber auf der

anderen Seite wäre es doch schön,

rein zu sein, ein reines Herz und reine

Gedanken zu haben. Wollen wir nicht

letztlich eine echte und reine Liebe?

Im Grunde verstehen wir das sehr gut,

wenn wir von der Reinheit in Bezug

auf unsere Beziehungen sprechen.

„Warum fühle ich mich nach dem Sex

immer so schmutzig?“ So heißt es zum

Beispiel in einem Internetforum von einem

Mädchen. Die Antworten darauf

gehen in zwei Richtungen. Die einen

sagen, weil sie vielleicht unterbewusst

eine verklemmte Einstellung von Eltern

oder anderen mitbekommen hätte, und

die anderen meinen, weil sie vielleicht

noch nicht bereit dafür sei und es eventuell

nur mache, weil es eben alle tun

würden. Was ist da dran?

Was hat es mit der Reinheit auf sich?

Wenn im Supermarkt auf manchen

Produkten das Wort „naturrein“ steht,

heißt das, dass da keine künstlichen

Zusatzstoffe drin sind. Sucht man

nach Synonymen, findet man schnell

ziemlich viele, so wie fleckenlos, unbeschmutzt

oder unverfälscht. Sobald

man ein bisschen über das Wort nachdenkt

und auch darüber, was beim

Reinigen eigentlich geschieht, dann

fällt eine Sache auf: Durch das Reinigen

kommt etwas wieder zum Vorschein,

was vorher verdeckt war. Die Realität

Jugend Thema

von JENNY & JOE

wird sichtbar, so wie sie wirklich ist. Rein

Aaa

ist also echt, authentisch.

Woran denkst du, wenn du dir einen

Menschen vorstellst von dem man sagt,

dass er oder sie ein reines Herz hat? So

jemand ist gut, aufrichtig, ehrlich, treu,

denkt zuerst an andere und nicht an

sich. Wenn Mutter Teresa den Kranken

und Sterbenden geholfen hat, dann tat

sie das ohne Hintergedanken. Sie half

den Menschen nicht, weil sie sich davon

einen Nutzen versprach oder bewundert

werden wollte. Sie tat es, weil

sie im anderen einen Menschen sah,

der es wert ist, geliebt zu werden. Das,

was man an ihr sehen konnte, war echt.

Sie hat die Liebe gelebt, so wie die

Liebe ist bzw. sein soll. Eine reine Liebe

ist nicht „verschmutzt“ durch falsche

Hintergedanken.

Du blickst aufs Meer, die Sonne geht gerade unter.

Was fühlst du? Unendlichkeit… Schönheit… Ehrfurcht?

Ist Sex schmutzig?

Woher kommt nun dieses Gefühl, sich

schmutzig zu fühlen? Ist Sex selbst

„schmutzig“? Als schmutzig empfinden

wir eigentlich, wie wir gesehen

haben, wenn etwas nicht so ist, wie es

sein soll. Und das betrifft letztlich das

Herz. Nicht Sex oder der Körper sind

irgendwie etwas, das schmutzig ist.

Sondern wir fühlen uns unrein, wenn

der körperliche Ausdruck nicht mit

dem übereinstimmt, was in unserem

Herzen ist. Liebst du mich wirklich?

Diese Frage kommt oft, besonders

von Mädchen. Interessant ist, dass

diese Frage selbst dann kommt, wenn

die Liebe körperlich gezeigt wird,

wie zum Beispiel durch einen Kuss.

Irgendwie scheint also ein Misstrauen

zu herrschen. Meint der andere es

wirklich ernst? Bedeutet der Kuss,

dass er oder sie mich wirklich liebt? Es

ist eine Frage an das Herz: Entspricht

das, was du tust, deinem Herzen oder

nicht? Wirklich lieben bedeutet also,

dass Herz und Körper im Einklang stehen,

d.h. dass nur das mit dem Körper

ausgedrückt wird, was dem Herzen

entspricht.

Talk dirty to me

„Rede schmutzig mit mir…“ Was Jason

Derulo mit seinem Song hier meint,

ist genau das Gegenteil, nämlich

Sex ohne Liebe. Wir tun manchmal

so, als sei das irgendwie aufregend,

spannend oder abenteuerlich. Aber

wollen wir das wirklich? Jemand, der

mich nur für seinen Kick benutzt? Es

ist interessant, dass wir das instinktiv

spüren, dass da etwas falsch läuft und

sogar auch so bezeichnen, auch wenn

wir manchmal Argumente finden, dass

das ok ist, wenn zum Beispiel beide

das doch wollen. Aber wir sprechen

mit unserem Leib eine Sprache. Und

wenn wir die echte Liebe wollen, dann

müssen wir ehrlich sein, mit unserem

ganzen Wesen, auch mit unserem

Leib, ohne Hintergedanken. Was bedeutet

es, mit jemandem zu schlafen?

Sich ganz, ohne Vorbehalte und total

zu schenken. Ist es nicht das, was man

erst am Traualtar verspricht?

Die ein reines Herz

haben…

Rein sein heißt, den anderen ohne

Hintergedanken zu lieben. Nicht einfach

zu sagen „Ich liebe dich“, um etwas

vom anderen zu bekommen. Aber

ist das überhaupt möglich? Vielleicht

nicht von heute auf morgen. Die

Reinheit ist ein Weg, aber ein schöner,

weil wir immer mehr zu den Menschen

werden, die wir sein sollen. Was haben

wir davon? In den Seligpreisungen im

Neuen Testament sagt Jesus: „Selig,

die ein reines Herz haben, denn sie

werden Gott schauen.“ Sie werden

Gott schauen! Was bedeutet das?

Stell dir einmal vor, du bist an einem

wunderschönen Strand. Du blickst

aufs Meer, die Sonne geht gerade

unter. Was fühlst du? Unendlichkeit…

Schönheit… Ehrfurcht? In gewisser

Weise spürst und schaust du Gott in

der Schönheit seiner Schöpfung. Wer

in der Reinheit wächst, lernt es, genau

diesen Blick auf die andere Person zu

haben, weil er die Schönheit und den

Wert des anderen entdeckt. Selig, die

ein reines Herz haben, denn sie werden

Gott schauen. Und das durch den

Körper des anderen! Das ist der reine

Blick. Eine letzte Frage: Wer möchte

nicht so angesehen werden?

LEBE 118/2014

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Kultur des Lebens

»Todesurteil für Spezies Mensch«

Künstliche Befruchtung führt ins „soziale Klonen“

www.katholisches.info

Jacques Testart

Jacques Testart, der „Vater“

der künstlichen Befruchtung in

Frankreich, warnt vor dem „sozialen

Klonen“ als „Todesurteil für die

ganze Spezies

Mensch“ (Paris).

Der kirchenferne

Linke sagte: „Nur

die Katholiken

verstehen, dass

wir auf dem

Weg zum ‚sozialen

Klonen‘

sind. Nur sie leisten

Widerstand.

Meine Freunde wollen nicht einmal darüber

reden.“

In einem in der Tageszeitung Avvenire

veröffentlichten Interview wiederholt

Jacques Testart einige seiner großen

Zweifel zur künstlichen Befruchtung.

Der überzeugte Laizist und Linke ist

der „Vater“ der künstlichen Befruchtung

in Frankreich. Nachdem 1978 weltweit

das erste durch künstliche Befruchtung

gezeugte Kind geboren wurde, zeugte

Testart 1982 erfolgreich das erste französische

Kind im Reagenzglas.

Seit einigen Jahren geht der Biologe

jedoch zunehmend auf Distanz zur

künstlichen Befruchtung, die er kritisch

hinterfragt. Heute bezeichnet er die

Leihmutterschaft als „Sklaverei“ und

greift das Prometheische Denken bestimmter

Wissenschaftler an. Befragt zu

seinem jüngsten Buch „Faire des enfants

demain“, sagte er: „Im Gegensatz zur historischen

Eugenetik, die schmerzhaft

und autoritär war, macht sich heute eine

einvernehmliche Eugenetik breit, im

Sinne, dass dieselben Personen, die ein

normales Kind wünschen, die vermeintlich

anormalen Embryonen eliminieren

lassen. In Europa hat dieses Phänomen

mit der In-Vitro-Fertilisation begonnen.

Das wurde als großzügiger Akt dargestellt,

denn das Ziel war es ja, Kinder

zu zeugen, die nicht krank waren und

dem Vater ähnlich sahen.“ Doch heute:

„Heute explodiert das Phänomen überall

mit Samenbanken und der Selektion

der Embryonen.“

Heute ist die künstliche Befruchtung

„ein schmerzvoller Prozess für die

Frauen“, so Testart. Sollten die Techniken

in Zukunft verbessert werden, werde

dies „zu einer Art sozialem Klonen führen,

ohne Klonen im technischen

Sinn. Einige Merkmale der heutigen

Menschheit werden eliminiert werden

aus der überzeugung, dass die neuen

Merkmale höherwertig und vorteilhafter

sind“. Das aber stelle eine große

Gefahr für die Menschheit selbst dar,

warnt Testart, weil wir damit versuchen

den „Zauberlehrling“ zu spielen, obwohl

wir „keine Ahnung haben, wo wir

hingehen“. In einem solchen Kontext

„genetisch ähnliche Menschen zu fabrizieren,

bedeutet die Gefahr, für die ganze

Spezies das Todesurteil innerhalb

von zwei oder drei Jahrhunderten zu

unterschreiben“. Vielleicht sogar früher.

Eine soziale Frage

Das Problem sei nicht nur medizinischer

Natur, sondern mehr noch sozialer

und kultureller, so der Biologe.

„Wenn beispielsweise die französischen

Gynäkologen fordern, die Eier

von Frauen einzufrieren, die keinerlei

gesundheitliche Probleme haben, die

aber aus Karrieregründen oder anderen

Gründen im zeugungsfähigen Alter keine

Kinder haben wollen, dann ist offenkundig,

dass es sich nicht um eine medizinische

Frage handelt, sondern um

eine soziale Frage. Es ist eine Tatsache,

dass heute 25 Prozent der Paare, die in

Frankreich eine künstliche Befruchtung

wünschen, sie gar nicht brauchen. Ein

bisschen warten und Geduld würden

reichen“, so Testart.

Dahinter stehe eine verzerrte Logik,

die sich mit irrigen Visionen bemäntelt.

„Nehmen wir zum Beispiel den Fall von

Frauen, die das Einfrieren ihrer Eier wollen.

Man behauptet eine angebliche

ungerechte Ungleichheit gegenüber

Männern, die theoretisch während ihres

ganzen Lebens fruchtbar bleiben.

Die Gynäkologen beanspruchen, dieses

natürliche Ungleichgewicht mit der

Technik zu kompensieren.“

„Nur die Katholiken

verstehen mich“

Testart fügte am Ende des Interviews

Anmerkungen zu seiner persönlichen

Situation an: Er, der Laizist und

Linke, unterstützte 2007 die Präsidentschaftskandidatur

des Bauernvertreters,

Globalisierungskritikers und Politikers

der Grünen, Josè Bové, der bei den

Europawahlen 2014 europaweiter

Spitzenkandidat der Grünen ist.

Testart, der Mitglied des wissenschaftlichen

Beirats von ATTAC ist, der von

1988-2000 Mitglied der Nationalen

Kommission für Medizin und biologische

Reproduktion war, findet sich

heute auf denselben Positionen vieler

Katholiken wieder, „die einzigen,

die verstehen, was ich sage und die

Widerstand leisten. Persönlich quält

mich das. Ich bin ein Mann der Linken

und ich setze mich dem Spott meiner

Freunde aus, wenn ich das sage. Die

wollen nicht einmal darüber reden.“

Und weiter: „Ich habe keinerlei religiöse

Erziehung erfahren, aber ich gehöre

der jüdisch-christlichen Kultur an,

obwohl ich nicht direkt ein Jude oder

Christ bin. Und dann stelle ich fest, dass

die großen Religionen nicht zufällig

bestimmte gemeinsame Positionen für

das Wohl der Menschheit konzipiert

haben. Sie machen es möglich, in einer

Gesellschaft zusammenzuleben, auch

wenn historisch gesehen vielleicht auch

etwas Opportunismus dabei gewesen

sein mag.“

28 LEBE 118/2014


»Zeit in den Ofen zu gehen«

Heidenangst vor dem Tod treibt in den Selbstmord

Euthanasie

www.katholisches.info

Eine desorientierte Welt feiert

nicht das Leben, sondern

den Tod. Natürlich mit Hintergedanken.

In den Niederlanden feierte

und tanzte ein über achtzigjähriges

Paar und dann brachten sie sich um.

Selbst im Land der Euthanasie war die

Euthanasierung des Paares illegal. Doch

eine Medienkampagne drängt darauf,

dass niemand strafrechtlich verfolgt

wird. Denn, die Kinder seien begeistert:

„Es war ein großartiger Abschied“. Für

die Mutter war es Zeit „in den Ofen zu

gehen“.

David Postma und Willemke Postma-

Kloosterman organisierten ein

„Abschiedsfest“. Er war 86 Jahre alt, sie

84. Sie versammelten ihre vier Kinder

in ihrem Haus in den Niederlanden,

hörten gemeinsam

Musik, tanzten

dazu und nachdem

sie sich von den

Kindern verabschiedet

hatten, brachten

sie sich um.

„Großartig, Phantastisch“

„Es war phantastisch, ein großartiger

Abschied“, erzählten die Kinder begeistert

der Tageszeitung Algemeen

Dagblad über den Selbstmord ihrer

Eltern. In den Niederlanden ist die

Euthanasie als aktive „Sterbehilfe“,

ebenso wie die passive „Sterbehilfe“

legal. Das Gift für den Selbstmord ist jedoch

rezeptpflichtig. Der ausstellende

Arzt muss prüfen, ob der Antragsteller

alle vom Gesetz vorgeschriebenen

Voraussetzungen erfüllt. In erster Linie

bedeutet das, dass er im Endstadium

einer unheilbaren Krankheit sein oder

unerträgliche Schmerzen leiden muss

ohne Aussicht auf Besserung.

David und Willemke Postma erfüllten

keines dieser Kriterien. Die einzigen

Beschwerden waren einige

Altersgebrechen. Laut der niederländischen

Tageszeitung waren sie nur „unruhig“

wegen der Vorstellung, vielleicht

früher oder später in ein Altersheim

oder ein Hospiz zu müssen. Mit anderen

Worten machte ihnen die Vorstellung

des Todes solche Angst, dass sie beschlossen,

sich umzubringen. Sie

kauften bequem über Internet den

tödlichen Cocktail. Niemand hatte

dagegen etwas einzuwenden, weder

die vier Kinder, alle um die Fünfzig,

noch die zwölf Enkelkinder. Sie haben

sich darauf beschränkt, die Eltern

und Großeltern „zu begleiten“, wie das

Dagblad schreibt.

„In den Ofen“

Die Polizei leitete Ermittlungen ein,

doch die niederländischen Medien haben

eine regelrechte Kampagne dafür

gestartet, dass niemand strafrechtlich

zur Verantwortung gezogen werden

soll, denn es war ja ein „großartiger

Abschied“. Obwohl die Medien verbissen

das Gegenteil verbreiten, verlief

der letzte Tag des Ehepaares Postma

keineswegs so „glücklich“. Die Eltern

empfingen die Kinder „im Pyjama“. Sie

kleideten sich nicht einmal an. „Heute

besteht keine Notwendigkeit, sich

schön zu machen“, sagte die Mutter,

denn „es ist Zeit in den Ofen zu gehen“,

in Anspielung auf die bevorstehende

Verbrennung ihrer Leichen im

Krematorium.

Banalisierung des Todes

Die „Freude“ der Kinder über den

Selbstmord der Eltern erinnert an die

Worte von Kardinal Elio Sgreccia zum

Euthanasiegesetz in Belgien, die genauso

für die Niederlande gelten: „Europa

hat den Weg in den Autogenozid eingeschlagen.

Was in Belgien geschieht,

ist das Signal für einen dramatischen

Verlust an Menschlichkeit, ein drastischer

Rückschritt auf zivilisatorischer

Ebene.“ Ein „Verlust“ und „Rückschritt“

von Zivilisation und Menschlichkeit, vor

denen verantwortungsbewusste Ärzte

gewarnt haben. Die Ärztegesellschaft

St. Lukas in Belgien warnt die

Gesetzgeber, die über eine Ausweitung

des Euthanasiegesetzes auf Kinder und

psychisch Kranke entschieden haben:

„Achtung, das Euthanasiegesetz führt

zur Banalisierung des Todes“. Doch niemand

scheint ihnen zuzuhören.

Euthanasie wegen

alternder Schönheit

Die 85jährige Italienerin Oriella Cazzanello

hat sich in Basel nach Angaben der Zeitung

Daily Mail „euthanasieren“ lassen. Sie war

körperlich und geistig gesund, aber mit ihrem

Aussehen unzufrieden. Die Euthanasie-Firma

„Dignitas“ stellte für ihren Tod 10.000 Euro in

Rechnung. Die Familie wusste von nichts. Ein

Anwalt informierte sie ihm nachhinein.

Gloria TV

LEBE 118/2014

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Leserpost

Leserbriefe und Gästebucheintragungen sind keine

Meinungsäußerungen der Redaktion. Sie haben auch kein Recht

auf Veröffentlichung. Vorrang erhalten kurze Texte. Das Recht

auf Kürzung bleibt der Redaktion vorbehalten. Briefe müssen

mit der vollständigen Adresse versehen sein. Auf Wunsch werden

sie anonym veröffentlicht. Wir bitten um Verständnis, dass

uns weder Rücksendung noch Korrespondenz möglich sind.

Liebes Bewegung FüR das Leben-Team,

mit großer Begeisterung habe ich in einem Hotel in

Südtirol (Gratsch) das Heft Lebe Oktober 2013 gelesen

und mich sehr gefreut, dass es so eine schöne und

dringend notwendige Bewegung gibt und möchte dies

unterstützen.

Ich war über 30 Jahre tätig als Kinderkrankenschwester

in einer Geburtenstation und habe da vieles mit Leben

und Tod miterlebt. Ich trete auch oft für die armen, ungeborenen

Kinder ein, die das Licht der Welt nie erblicken

dürfen und durften, und für die armen Mütter, die nicht

wissen was sie sich anrichten.

Ich danke Ihnen für alles Gute und segne Sie in dieser

Ausgabe. Gerne würde ich auch meinen erwachsenen

Töchtern und meiner Mutter die „Lebe“ empfehlen.

Theresia Rößler

Sehr geehrte Redaktion,

wenn ich Ihre Zeitschrift auch mitunter recht kritisch betrachte…

vor allem in Bezug auf Ihre „Nachrichten“ bezüglich

gleichgeschlechtlicher Liebe… diesmal ein Lob!

Der Brief des Mannes an seine Frau nach 17 Jahren Ehe.

Super! Selten so was Gutes gelesen!

Hab ihn meiner Frau vorgelesen, weil ich selber keine so

guten Briefe schreiben kann.

Stefan Kirchler

Liebes Lebe-Team!

Auf diesem Wege möchte ich mich ganz herzlich für die

Zusendung Ihrer Zeitschrift bedanken. Immer wieder bin

ich erfreut, wenn ich diese Zeitschrift im Postkasten vorfinde.

Ihre Beiträge sind interessant und die Seiten sind in

Windeseile durchgelesen. Die Zeugnisse gehen mir sehr

zu Herzen, aber auch die bunte Seite ist aufschlussreich.

Gelungen ist Ihnen die Gestaltung des Jahreskalenders,

vor allem freue ich mich, dass das Quiz weitergeführt

wird. Da ich jedoch regelmäßig zwei Zeitschriften erhalte

(Kurz Dorothea und Tscholl Dorothea) gebe ich eine davon

stets weiter, einfacher wäre es, wenn Sie diese bereits

an eine andere Adresse senden könnten. Ich danke Ihnen

bereits im Voraus und wünsche Gottes reichsten Segen

für all Ihr Wirken und Tun zum Schutze der Ungeborenen.

Seien Sie gesegnet und bleiben wir im Gebet verbunden.

Dorothea Tscholl, Goldrain

An Bewegung FüR das Leben!

Schicke einen kleinen Beitrag für die Zeitschrift LEBE und

bedanke mich ganz herzlich dafür. Auch bete ich für eure

Arbeit und euren Mut.

Erika Lerpscher, Sulzberg (D)

Lese tipp

Johnny Designed

Pille, Kondom & Co., Abtreibung und

künstliche Befruchtung … Wen zum

Kuckuck interessieren die Details?

Wenigstens verhindert die Diskussion

lästige Stundenwiederholungen. Der

sechzehnjährige Wiener Gymnasiast

Johnny Geißler - intelligent, sportlich

und gutaussehend, der angesagte

Typ der 6A - tut lässig seine Meinung

kund. Wenig später beschützt er den zehnjährigen Theo

Haselbach vor Rowdies, und von dem Moment an geraten

seine überzeugungen ins Wanken. Denn Theo ist ein

Kind mit Down-Syndrom. Johnny, der einzige Sohn einer

alleinerziehenden Powerfrau, lernt die quirlige Familie

des Kleinen kennen, blüht in der herzlichen Atmosphäre

auf und verliebt sich sogar in Lisa, Theos große Schwester.

Eines Tages möchte Johnny herausfinden, warum sein

Vater vor elf Jahren spurlos verschwunden ist. Da stößt er

auf ein Geheimnis seiner Mutter, und plötzlich ist nichts

mehr so, wie es war.

üBER DIE AutorIN

Veronika Grohsebner (*1966) aus Kirchdorf/Krems,

Oberösterreich, wuchs in einer Arztfamilie als jüngstes

von vier Kindern auf. Nach Abschluss ihres Musikstudiums

war sie einige Jahre in der Privatwirtschaft tätig. Zur Zeit

lebt sie als Family-Managerin mit ihrem Mann und ihren

vier Kindern in Wien.

Was soll aus diesem

Kind bloSS werden?

Hinter diesem Titel verbergen

sich sieben spannende

Lebensläufe von Menschen

mit Down-Syndrom. Holm

Schneider stellt sieben inzwischen

erwachsene Menschen

vor, deren Eltern sich diese

Frage zunächst wohl auch

stellten – und er zeigt mit diesen

Lebenswegen auf, dass

Inklusion möglich ist.

üBER den Autor

Holm Schneider, Jahrgang 1969, arbeitet als Professor

für Kinderheilkunde am Universitätsklinikum Erlangen

und setzt sich seit Jahren besonders für Kinder und

Jugendliche mit Behinderungen ein. Er ist ehrenamtlich

in einem Sportverein für Menschen mit Down-Syndrom

sowie im Bundesvorstand der Aktion Lebensrecht für Alle

e.V. tätig. Holm Schneider ist verheiratet und Vater von

fünf Kindern. Auf längeren Bahnreisen schreibt er Bücher

für Kinder und Erwachsene.

30 LEBE 118/2014


Wir leben in einer Zeit, in der alles

in schnellem Wandel steht

Kinder im Spannungsfeld zwischen der Bildungspolitik und ihrer Umsetzung

und den drastischen Veränderungen in den Familien auch in Südtirol – aus dem

Blickwinkel einer Kindergärtnerin.

Erziehung

H.M.T.

Dies ist eine oberflächliche

Feststellung und doch so tiefgreifend

und folgenschwer,

wie kaum eine andere Aussage. Ein

ständiger schneller Wandel lässt keine

starken Wurzeln zu, kann nichts festigen,

kann keinen nahrhaften Boden

bereiten, kann nichts Dauerhaftes hervorbringen.

Die Grundlage, auf der im

Leben naturgemäß alles aufgebaut ist,

kann nicht gelegt werden.

Die Zeit des schnellen Wandels ist langsam

vorbereitet worden. Es lässt sich

immer schwer erkennen, was zuerst da

war, die Henne oder das Ei, doch sind

Parallelen zwischen der Bildungspolitik

und der Veränderung der Familie nicht

von der Hand zu weisen. Während

in den Bildungsplänen und in der

Elternliteratur das Bild vom kompetenten

und selbstbestimmten Kind vom

Zeitpunkt der Geburt bis ins Jugendalter

mit all seinen Konsequenzen Einzug

hält, wird das Bild der Familie bis zur

Unkenntlichkeit umgestaltet.

Die Entwicklung und die Bedürfnisse

gerade des Kleinkindes, die Gegenstand

wissenschaftlicher Forschungen

waren und auch immer sein sollen,

sind teilweise in die Hände des Kindes

selbst gelegt worden. Das Kind soll

und kann selbst entscheiden, was es

will, weil es weiß, was es braucht. So

wird ihm unter anderem nicht selten die

Entscheidung darüber übertragen, ob

und wie lange es den Kindergarten besuchen

möchte. Auf der anderen Seite

verlieren die Familien immer mehr an

Stabilität, so dass dem Kind von dort

die sichere Grundlage für eine gesunde

Entwicklung nicht mehr immer gegeben

werden kann. Zudem wird den

Eltern suggeriert, dass hochkompetente

Fachleute bestens wissen, was ihrem

Kind gut tut. Wer sein Kind wirklich auf

das Leben bestmöglich vorbereiten

will, soll es so früh als möglich in gut

ausgestattete Institutionen geben, wo

sie unter Gleichaltrigen optimal gefördert

werden. Und weil Eltern immer das

Beste für ihr Kind wollen, tun sie dies

mit guter Absicht. Während man einmal

noch darüber nachdenken durfte,

ob das Kind mit drei oder vier Jahren

den Kindergarten besuchen sollte,

stellt sich jetzt vielfach die Frage, welche

Institution es bereits besucht hat

und was diese über das Kind zu sagen

hat. Also nicht nur die Eltern geben in

solchen Fällen Auskunft über ihr kleines

Kind, sondern bereits Institutionen,

was uns eigentlich zu denken geben

sollte. Eltern, bzw. Familien, wodurch

ersterer Begriff inzwischen in entsprechenden

Formularen ersetzt worden

ist, die ihr dreijähriges Kind noch lieber

bei sich zu Hause lassen wollen, weil

es mit der Situation im Kindergarten

überfordert ist, sind rar geworden

und stehen außerdem unter starken

Erklärungsdruck. Sie bekommen wenig

bis gar keinen Rückenwind für ihre

Entscheidung. Stattdessen „dürfen“ die

Kinder immer öfter bereits mit zwei und

ein halb Jahren in den Kindergarten,

dessen Gruppengrößen in der Regel

25 Kinder umfassen. Die Gründe für

den frühen Kindergarteneintritt sind

vielfältig: zu den bereits genannten

Gründen kommen die Berufstätigkeit

der Mutter aus wirtschaftlichen

Gründen, alleinerziehende Mutter, zerbrochene

Familie, Migration, plötzlicher

Arbeitsplatzwechsel der Eltern u. a.

Eines ist klar fest zustellen: wenn für die

Eltern wirklich keine andere Alternative

besteht, als ihr Kind in eine Institution

zu geben, dann kann es meist relativ gut

damit umgehen. Sind es aber aufgepfropfte

Beweggründe, dann leiden die

Kinder enorm darunter und sie zeigen

ihre entsprechenden Verhaltensweisen.

Außerdem weisen Kinder, die bereits längerfristig

und mehrere Stunden am Tag

andere Institutionen durchlaufen haben,

mehr oder weniger starke emotionale

Instabilität auf, die ihre Selbstständigkeit

in den alltäglichen Dingen in den Schatten

stellt. Immer mehr Kindergärtnerinnen

klagen darüber, dass die Situationen

schwer zu ertragen sind. Man weiß, was

das Kind braucht, aber man kann ihm

in keiner Weise gerecht werden, weil

ihm die Mutter fehlt und die personelle

Unterbesetzung wenig Handlungsraum

zulässt.

Da helfen uns noch so gut ausgearbeitete

Bildungspläne und große Visionen

auch nicht weiter. Die Wut auf die

Familien-und Bildungspolitik steigt

zunehmend. Ebenso die Wut auf die

ideologische Umformung der Familie,

die alles für gut und sogar erstrebenswert

erklärt, selbst wenn es ein himmelschreiendes

Unrecht ist.

Es ist aber oft sehr erstaunens- und lobenswert,

wie Eltern darauf reagieren,

wenn ihnen ihre eigene Kompetenz und

die wirklichen Bedürfnisse ihres Kindes

vor Augen geführt werden. Sie scheuen

dann meist keine Mühen, um die Lage

zu verbessern und freuen sich über die

positive Veränderung beim Kind und in

der Beziehung zu ihm.

Es bleibt zu hoffen, dass Eltern und

pädagogische Fachkräfte vermehrt sensibel

auf die Veränderungen reagieren,

die sich negativ auf die Entwicklung der

Kinder und die Familien auswirken und

sich lautstark dagegen wehren oder

einfach selbstbewusst und im gesunden

Gottvertrauen den richtigen Weg

gehen. Das war zu allen Zeiten die richtige

Methode, um schädliche Ideologien

schadlos zu überstehen.

LEBE 118/2014

31


Erziehung

Lasst uns einen Neuanfang wagen!

»Wo bleibt die religiöse Erziehung unserer Kinder?«

Reinhold Ortner

Die politische Gesetzgebung

ist dabei, den Eltern die pädagogische

Betreuung ihrer

Kinder schon von klein auf zu entziehen.

Angeblich geht es dabei um „professionell“

angesetztes kognitives und soziales

Lernen. Was aber ist mit der spezifisch

konfessionell vertieften religiösen

Erziehung für den Glauben, auf den das

Kind getauft wurde?

Schwerpunkt der Pädagogik ist

neben sachlichem Lernen auch

Erziehung zu sozialen sowie existenziellen

Wertorientierungen und

Verhaltensweisen. Genau hier ist aber

religiöse Erziehung unersetzbar. Erst

verantwortlich hierfür sind Eltern und

Familie. Die Erziehungskraft elterlicher

Liebe für das eigene Kind und

einer von Herzen kommenden individuellen

Fürsorge und Betreuung im

Geborgenheitsraum „Familie“ ist in Kitas

nicht gleichwertig zu vollziehen, schon

gar nicht fundierte religiöse Erziehung.

Schließlich: Sind Wirtschaftsexpansion

und Aktienkurse wertvoller als der

Familien- und Kinderschutz?

Ein Blick zurück

In den 50er Jahren übernahm ich als

Grundschullehrer zusammen mit dem

Ortspfarrer die religiöse Erziehung unserer

Schulkinder im Unterricht wie auch

im kirchlichen Leben. So gab es zweimal

in der Woche „Schulgottesdienst“, eine

heilige Messe, in der alle Kinder anwesend

waren. Ich übernahm die Aufgabe

des Organisten. Helle Kinderstimmen

frischten die Melodie der Lieder auf. In

Sprechstunden und Begegnungen außerhalb

der Schule entwickelte sich erzieherische

Zusammenarbeit der Eltern

mit dem Lehrer.

Damals gab es auch schon vor der

Geburt Anfänge religiöser Einbindung

des Kindes in der Familie: z.B. Beten,

Segnen und Kirchenbesuch der

schwangeren Mutter. Da berührte elementares,

unterbewusstes Erleben elterlicher

Liebe und Geborgenheit das

Baby schon von klein auf.

Erziehung in der Schule konnte in

der Regel auf religiöse Kenntnisse,

Verhaltensweisen und Gefühle aufbauen.

Es entstand eine das zukünftige

Leben prägende „Glaubensfestung“

in den Herzen der Kinder. übrigens

- mit glänzenden Augen dankbarer

Erinnerung sprechen mich meine ehemaligen

Schulkinder immer noch auf

unser damaliges Schulleben an.

Während der letzten Jahrzehnte gingen

jüngere Generationen immer mehr auf

Abstand zum Glauben an Gott. Ebenso

finden es heute viele Erwachsene nicht

mehr für nötig, junge Menschen mit

dem wahren Sinn ihres Lebens vertraut

Prof. Dr. Reinhold Ortner

ist einer der bekanntesten deutschen

Pädagogen. über Erziehung spricht

er nicht nur als Universitätsprofessor,

sondern auch als fünffacher

Familienvater.

Die Quintessenz

seines reichen

Schaffens lautet:

„Die Liebe ist

der Pulsschlag

der Erziehung

in der Familie.“

Und diese

muss gepaart sein mit dem Vorbild

der Eltern - vor allem, wenn es um

Glaubensvermittlung geht. Ortner

ist nicht nur ein leidenschaftlicher

Anwalt der christlichen Ideale von

Ehe und Familie, sondern auch ein

prophetischer Mahner zur religiösen

Erziehung. Dazu lautet sein Appell:

„Lasst uns ernsthaft mit Gottes Hilfe

auch unter großen Opfern einen

Neuanfang wagen!“ Denn er ist

überzeugt, dass Ängste, Einsamkeit

und Aggression nur mit Gottes Liebe

überwunden werden.

zu machen und mit ihnen von klein auf

von und zu Gott zu sprechen. Es soll

kein Pauschalurteil sein, aber offensichtlich

ist es doch vielfach so, dass heute

in Familie und Schule die notwendigen

Grundlagen religiöser Erziehung auf

Sparflamme reduziert, geschwächt oder

an den Rand geschoben werden. Die

negativen Folgen dieses Defizits wirken

sich heute wie in einem „Domino-

Effelkt“ auf immer weitere Kinder- und

Enkel-Generationen aus.

Religiöse Erziehung in der

Familie

Gott überantwortet ein Kind der Liebe

seiner Eltern und weckt in deren

Herzen eine tiefe emotionale Bindung.

In Gottes Schöpfung ist Familie daher

jene Gemeinschaft, in der Kinder von

klein auf mit körperlicher, psychischer

und geistiger Lebensausstattung ausgerüstet

werden sollen. Familie ist daher

ein wichtiger Garant psychischer

und physischer Stabilität einer Liebe

in Geborgenheit. Familie lebt existenziell

religiöse Werte vor und festigt

sie beispielhaft durch ihr Vorbild. Wer

Familie nur als (ersetzbare) gesellschaftliche

Institution oder variable

Rechtsform sieht, missachtet vor allem

ihren Erziehungswert grundlegend.

Familie sorgt für eine individuelle

Betreuung. In den Herzen der Eltern

wachsen Liebe und Fürsorge-Kräfte.

Diese Liebe ist es, die sich vor und nach

der Geburt um immer neue, den jeweiligen

Entwicklungsphasen gerecht

werdende erzieherische Hilfe bemüht.

Damit entfaltet und festigt sich eine

enge Eltern-Kind-Bindung, ein wesentlicher

Grund dafür, dass die Priorität

hinsichtlich des Rechts und der Pflicht

der erzieherischen Aufgabe zuallererst

der Familie zukommt. Die Väter des

„Grundgesetzes der BRD“ hatten diese

elementare Vorgabe verpflichtend im

Hinblick auf das Wohlergehen nachfolgender

Generationen gesetzlich verankert:

„Ehe und Familie stehen unter

dem besonderen Schutz der staatlichen

Ordnung. Pflege und Erziehung der

Kinder sind das natürliche Recht der

Eltern und die ihnen obliegende Pflicht.

Blockierung wertvoller

Erziehungskräfte

In öffentlichen Meinungsvorgaben

ist die Erziehung in der Familie unter

Abwertungsbeschuss geraten.

Familien- und Religionspädagogik

beklagen heute eine alarmierende

Blockierung oder sogar den staatlicherseits

verordneten Entzug wertvoller

religiöser Erziehungsarbeit.

Untersuchungen der letzten Jahrzehnte

ergeben eine Entwicklung, die damit

32 LEBE 118/2014


begonnen hat, die Familie als den von

Gottes Schöpfung bestimmten unersetzlichen

Geborgenheitsraum für

die Grundlegung der Erziehung abzuwerten

bzw. zu verhindern. Ohne

solide überzeugende Begründung

wird behauptet, ehemals familienpädagogische

Werte sind heute durch

professionelle Institutionen besser zu

verwirklichen. Mütter könnten endlich

ihre Kräfte für die heute „so bedeutsame

Produktions-, Finanz- und

Konsumexpansion“ einbringen und

sich eine Rente verdienen. Sie würden

damit endlich die Chance ihrer weiblichen

„Selbstverwirklichung“ erhalten.

Demgegenüber bestätigen familienpädagogische

Erkenntnisse, dass institutionelle

staatliche Erziehungsmodelle

ein erhöhtes Risiko psychosomatischer

Fehlentwicklungen sowie Erlebens-

Defizite der Liebe und Geborgenheit

bei Kindern mit sich bringen.

Zerstörende Abwertung von

Ehe und Familie

Lern- und Verhaltensprobleme bei

Kindern nehmen zu. Unkritischer

Medienkonsum bewirkt schon im

Vorschulalter eine Abstumpfung geistiger

Konzentration sowie sittlicher

Dekadenz und Aggressivität. Eine

weitere zentrale Ursache ist die zur

Selbstverständlichkeit gewordene

ethisch liberalisierte Sexualisierung

der Gesellschaft. Unsere Kinder befinden

sich in einer sittlich vergifteten

Atmosphäre, welche in der Schule

Konzentration, Lernerfolge und soziales

Verhalten beeinträchtigen und verhindern.

Hinzu kommt noch das Fehlen

einer religiösen Glaubensbasis in der

Familie.

In diesem gesellschaftlichen Klima

ohne wahre Liebe häuft sich die Zahl

der von Lern-Misserfolgen betroffenen

traumatisierten Kinder. Psychologen

und Pädagogen stellen fest, dass die

Zunahme der Verhaltensprobleme

bei Kindern schnell zu aggressiven

Verhaltensweisen, innerer Hilflosigkeit

einerseits und depressiven Ängsten

des Geborgenheitsverlustes andererseits

führen. Am Ende weinen

schließlich Kinder in tiefenpsychischen

Ängsten vor Ungeborgenheit, sexueller

Gefährdung, Gewalt, Vereinsamung

und Blockierung des Lernens.

Sicherlich stehen uns vorschnelle

Verurteilung, Beschuldigung und Tadel

nicht zu. Eine andere Sache aber ist

es, politisch ungebremste sowie staatlich

geförderte Fehlentwicklungen

auf dem Gebiet von Ehe und Familie

in unserer Gesellschaft zu brandmarken.

Da entwickelt sich eine immer

größer werdende Welle zerbrochener

Ehen, Scheidungen sowie Entzweiung

von Eltern. Eine seit Jahrzehnten beobachtbare

sexuelle Freizügigkeit

im Jugend- und Kindesalter beginnt

deutlich anzusteigen und damit die

für Ehe und Familie notwendige Treue

und Bindung schon in frühen Jahren

zu schädigen. Außerdem zeigt sich

ein „Domino-Effekt“ in der Abwertung

und Gefährdung von Ehe, Familie und

Geborgenheit bei immer weiter nachfolgenden

Generationen. - Wo bleibt

religiöse Erziehung?

Liebe schenken -

Vorbild sein

Religiöse Erziehung in der Familie

schenkt dem Kind Vorbild Sie gibt religiös-ethische

Wegweisung. Das Kind

erlebt eine liebevolle Gemeinschaft

„Religiöse Erziehung in der Familie schenkt dem Kind

ethische Wegweisung.” (Dr. Reinhold Ortner)

und stärkende Sicherheit, wenn es sich

alleine hilflos fühlt. Familie „trägt und

beschützt“, wo Gefahren drohen. Sie

schenkt Sicherheit und Geborgenheit,

wo Alleinsein und Ängste übermächtig

werden. In der religiösen Erziehung

stehen Gebet, Annahme, Güte und

Geborgenheit bereit, wenn Selbstwert

und Daseinsorientierung zu zerbrechen

drohen. Selbstlose Liebe in der

Erziehung kann übermenschliches

erreichen, wenn ihr geistiger Grund

und ihre emotionale Kraft in der Liebe

Gottes wurzeln. Lasst uns ernsthaft mit

Gottes Hilfe auch unter großen Opfern

einen Neuanfang wagen!

Lesetipp:

Liebe

schenken

Reinhold Ortner

Religiöse Erziehung

in Theorie und

Praxis.

207 Seiten,

Euro 14,90

Direkt bestellen:

Tel. 07303- 9523310, Fax: - 9523315,

E-Mail: buch@ media-maria.cie

Internet: www.media-maria.de

LEBE 118/2014

33


Von Südtirol nach Salzburg

Einladung an alle Interessierten

Freunde für das Leben zum

Gebetszug „1000 Kreuze für das Leben”

am Freitag, 25. Juli 2014

Wir Südtiroler wollen unsere österreichischen und deutschen

Freunde in ihrer Arbeit zum Lebensschutz unterstützen.

Dazu startet ein Bus in Meran um 7.00 Uhr und fährt über Bozen-

Brenner nach Salzburg. Zusteigemöglichkeit längs der Strecke.

Programm:

11.30 Uhr - Hl. Messe in Maria Plain, Salzburg

16.15 Uhr - Domplatz Salzburg: Ausgabe der Kreuze,

friedliche Prozession durch die Stadt, mit Trauerzeremonie auf der Staatsbrücke

(beim Läuten einer Totenglocke und dem Ausrufen von Namen werden

100 Rosen in die Salzach geworfen – jede Rose steht für 10 vorgeburtlich

verstorbene Kinder pro Tag)

Ende: ca: 18.30 Uhr und anschließende Rückfahrt

Preis: 20 Euro

Information und Anmeldung unter:

0473 237 338 oder 340 46 45 171

In Deutschland und Österreich sterben

täglich mehr als 1000 ungeborene

Kinder durch chirurgischen Eingriff

oder durch die frühabtreibende

Wirkung von Pille, Spirale etc.

Eine herzliche Bitte!

Denken Sie bei der Abfassung

Ihrer Steuererklärung an uns

und weisen Sie die

5 Promille

mit der Angabe der

Steuernr. 94027310211

der Bewegung für

das Leben - Südtirol zu.

Ein herzliches

Vergelt´s Gott!

Aus tiefstem Herzen danken wir an dieser Stelle auch

wieder allen Wohltätern und Spendern.

Mit großen und kleinen Beiträgen schaffen Sie immer

wieder die notwendige finanzielle Basis für unsere vielfältigen

Tätigkeiten.

Dabei ist für uns auch die kleinste Spende eine große

Hilfe und auch in besonderer Weise Motivation weiterzumachen

in unserer nicht immer leichten Arbeit.

Spenden können (auch ohne Erlagschein) überwiesen

werden:

• Raika Meran

IBAN: IT58 J081 3358 5900 0009 0102 443

SWIFT: ICRA IT RR3 P0

• Postkontokorrent Nr.: 21314356

• Sparkasse Ulm (D) BLZ 630 500 00, Nr. 89 89 82

• Tiroler Sparkasse Innsbruck (A) BLZ 20503,

Konto 1300/005921.

Unsere Bankkoordinaten für eine Direktüberweisung

vom Ausland nach Italien:

IBAN: IT58 J081 3358 5900 0009 0102 443

SWIFT: ICRA IT RR3 P0

Angabe des Begünstigten:

BEWEGUNG FÜR DAS LEBEN-SÜDTIROL,

Winkelweg 10, 39012 MERAN

Bitte helfen Sie uns weiterhin nach Ihren

Möglichkeiten, auch im Gebet!

BEWEGUNG FÜR DAS LEBEN – SÜDTIROL

34

LEBE 118/2014


Ehevorbereitung

Nur Du und Du für immer!

Kurswochenende am Freitag 26. bis Sonntag 28. September 2014

Thema

Ehevorbereitungsseminar für alle Paare,

die den gemeinsamen Weg fürs Leben im

Sakrament der Ehe suchen (und finden)

wollen. Dabei scheint es uns wichtig, die

Brautpaare immer vor dem Hintergrund

des katholischen christlichen Glaubens,

auf den Grundlagen des katholischen

Lehramtes und ganz besonders im Hinblick

auf Achtung und Schutz des menschlichen

Lebens, auf den gemeinsamen

Lebensweg, auf die Pflege und Erhaltung

der gemeinsamen Liebe, auf das große

Geschenk des Kindersegens, aber auch

auf die gemeinsame Bewältigung schwieriger

Phasen vorzubereiten.

Ein Priester, ein Ehepaar, ein Jurist, eine

Ärztin und Fachleute zum Thema werden

die Brautpaare ein Wochenende lang begleiten.

Am Ende des Kurses erhält jedes

Paar, das bei allen fünf Referaten anwesend

war, ein Zertifikat, das in jeder Pfarrei

der Diözese Bozen-Brixen zur kirchlichen

Eheschließung berechtigt.

REFERENTEN:

Rechtsanwalt: Dr. Peter Paul Brugger

Ärztin: Dr. Maria Khuen-Belasi

Priester: P. Olav Wurm OT

Ehepaare: Daniela und DDDr. Peter Egger,

Margareth und Hans Lanz

INFORMATIONEN bezüglich Termine

und Ablauf des Seminares erhalten Sie im

Haus des Lebens.

KURSBEITRAG: € 80.- pro Paar.

übernachtungsmöglichkeit kann auf

Anfrage organisiert werden.

ORT: Haus des Lebens,

Winkelweg 10, 39012 Meran.

ANMELDUNG: innerhalb 22. Sept. 2014

Tel. & Fax 0039 0473 237 338

bfl@aruba.it

Maximale Teilnehmerzahl: 10 Paare;

Veranstalter:

Forum für Ehe und Familie in der

BEWEGUNG FüR DAS LEBEN - süDTIROL

Neuwahl des Vorstandes der

Bewegung für das Leben-Südtirol

In den ArbeitskreiseN gewählt:

Franz Gögele, Meran

Oswald Breitenberger, Lana

Anni Winkler, Bozen

Elisabeth Degasperi, Montan

Martha Breitenberger, Lana

Alexandra Obkircher, Meran

Hildegard Tscholl, Marling

Martha Zöggeler, Meran

Elisabeth Gögele, Meran

Waltraud Nischler, Schenna

In den Zentralkreis wieder gewählt:

Othmar Folie, Prad

Sabine Kobler, Naturns

Karen Adang, Tirol

Marion Ebnicher, Eppan

Christian Raffl, St. Leonhard

Hubert Nischler, Schenna

Brigitta Flora, Lana

Neu im Zentralkreis:

Edith Bitteleri, Kaltern

Georg Reich, Riffian

Thomas Nischler, Schenna

V.l.n.r. hinten: Thomas Nischler, Waltraud Nischler, Martha Breitenberger, Anni Winkler,

Oswald Breitenberger, Hildegard Tscholl, Karen Adang, Brigitta Flora,

Marion Ebnicher.

V.l.n.r. vorne: Franz Gögele, Christian Raffl, Georg Reich, Edith Bitteleri, Martha Zöggeler,

Hubert Nischler.

Präsident: Christian Raffl,

Vizepräsident: Franz Gögele

Schriftführer: Oswald Breitenberger

Kassier: Waltraud Nischler

Beirat: Anni Winkler

LEBE 118/2014

35


Thema

Kinder

»Titel«

sUntertitel

i t e

Suchbild (Male die Bilder an!)

Im rechten Bild haben sich acht Fehler eingeschlichen. Kannst du sie finden?

Aaa

Text. Hier steht der Text.

Kammrätsel

Bilder-Kreuzworträtsel

Male die Bilder an!

Die farbig

unterlegte

Zeile nennt

dir das

Lösungswort:

einen

Singvogel.

Muttertagsgedicht

Heute schreib ich ein Gedicht.

Ob's gelingt, das weiß ich nicht.

Was reimt sich auf: Mutter?

Marmelade, Brot und Butter!

Das ergibt zwar keinen Sinn,

doch du siehst, wie lieb ich bin,

weil ich dir den Vers aufsage

und mich mit dem Reimen plage.

Weißt du was? Jetzt mach ich Schluss,

gib mir lieber einen Kuss!

Christine Rettl

Labyrinth

Auf welchem Weg kann

der Gefangene aus

dem Turm kommen?

Eine ganz wichtige Nachricht für dich!

Maxi hat eine ganz wichtige Nachricht für

dich gezeichnet. Die Anfangsbuchstaben

der dargestellten Dinge verraten dir, welche.

Allerdings musst du die Buchstaben

erst in die richtige Reichenfolge bringen.

36 LEBE 118/2014

Lösungen: Labyrinth: 2. Weg von links,

Bilder-Kreuzworträtsel: Muttertagsblumen,

Kammrätsel: Rotkehlchen, Wichtige Nachricht: Erster April


»Wir ernten, was wir säen«

Eine Geschichte zum Nachdenken

Gesellschaft

Ein Schüler in Winnenden (USA)

hielt nach dem Massaker an der

Schule ein Pappschild in die

Kamera: „Gott, wo warst du!“

Die Tochter des prominenten

Amerikaners Billy Graham wurde in der

„Early Show“ interviewt und gefragt:

„Wie konnte Gott so etwas geschehen

lassen?“

Anne Graham gab eine äußerst nachdenkenswerte

Antwort. Sie sagte: Ich

glaube, Gott ist zutiefst traurig darüber,

genauso wie wir. Aber seit so vielen

Jahren sagen wir, dass Gott aus unseren

Schulen verschwinden soll, aus unserer

Regierung und aus unserem Leben.

Und ich glaube: weil Gott ein

Gentleman ist, hat Er sich still und leise

zurückgezogen.

Wie können wir von Gott erwarten,dass

Er uns Seinen Segen gibt und uns

Seinen Schutz gewährt, wenn wir von

Ihm verlangen,uns in Ruhe zu lassen?“

Angesichts der jüngsten Ereignisse -

Anschläge, Schießereien in Schulen,

aktuell in Winnenden - denke ich nach:

Vielleicht fing alles an, als Madeleine

Murray O‘Hare vor Gericht zog und

Klage einreichte. Sie wollte nicht, dass

in den Schulen Gebete gesprochen

werden …

Und wir sagten OK.

Dann sagte jemand, dass man an

Schulen nicht die Bibel lesen sollte. (Die

Bibel sagt z. B.: du sollst nicht töten, du

sollst nicht stehlen, und liebe deinen

Nächsten wie dich selbst )

Und wir sagten OK.

Dann sagte Dr. Benjamin Spock, dass

Eltern ihre Kinder nicht strafen sollten,

wenn diese sich schlecht benehmen,

denn ihre kleinen Persönlichkeiten würden

verformt und wir könnten damit ihrer

Selbstachtung schaden (Dr. Spocks

Sohn verübte übrigens Selbstmord).

Wir meinten, ein Experte müsste doch

wissen, wovon er redet.

Und wir sagten OK.

Dann sagte jemand, dass Lehrer und

Direktoren unsere Kinder besser

nicht disziplinieren sollen, wenn sie

sich schlecht benehmen. Die Schul-

Behörden beschlossen also, dass kein

Schüler jemals angerührt werden darf,

auch wenn er sich schlecht benimmt.

Schließlich wollen sie doch keinen

Gott,

wo warst du!?

schlechten Ruf haben und auch nicht

vor Gericht verklagt werden! (Dabei

gibt es einen Riesenunterschied zwischen

disziplinieren, berühren, schlagen,

einen Klaps geben, demütigen,

einen Fußtritt versetzen usw.)

Und wir sagten OK.

Dann schlug jemand vor: Unsere

Töchter dürfen auch abtreiben, wenn

sie das wollen, und sie brauchen es

nicht mal ihren Eltern sagen.

Und wir sagten OK.

Dann sagte ein weises Mitglied des

Schuldirektoriums: Da die Jungen ja

Jungen sind und „es“ sowieso tun, geben

wir ihnen doch so viele Kondome,

wie sie wollen, so dass sie so viel Spaß

haben, wie sie wollen. Und ihre Eltern

brauchen nicht zu wissen, dass sie

Kondome in der Schule bekommen

hätten.

Und wir sagten OK.

Dann sagte einer der höchsten Vertreter

unserer Gesellschaft, dass es doch unwichtig

sei, was wir privat tun, solange

wir unsere Jobs ordentlich machen.

Und damit einverstanden sagten wir:

Es geht mich nichts an, was andere privat

tun (seien es Regierende, Manager,

Kirchenleute oder Nachbarn), solang

ich nur meinen Job habe und die

Wirtschaft floriert.

Dann sagte jemand: Drucken wir doch

Zeitschriften mit Fotos von nackten

Frauen und nennen es gesunde, realistische

Würdigung der Schönheit des

Frauenkörpers.

Und wir sagten OK.

Und dann hat jemand diese Würdigung

noch einen kleinen Schritt ausgeweitet

und Fotos von nackten Kindern veröffentlicht,

und dann noch einen Schritt

weiter wurden sie ins Internet gestellt.

Dann kam die Unterhaltungsindustrie,

die sagte: Machen wir doch TV Shows

und Filme mit Gewalt und unerlaubtem

Sex, das fördert die Quoten. Machen

wir Musik, die zu Vergewaltigung,

Drogen, Mord, Selbstmord und teuflischen

Dingen ermuntert. Und geben

wir unseren Kindern doch ihren

eigenen Fernseher und Computer ins

Kinderzimmer, dann können sie ansehen,

was sie wollen.

Und wir sagten, es ist ja nur Unterhaltung,

es hat ja keine schädliche Auswirkung,

also macht ruhig weiter.

Und jetzt fragen wir uns, warum unsere

Kinder kein Gewissen haben, warum sie

nicht zwischen Richtig und Falsch

unterscheiden können, und weshalb

es ihnen egal ist, Fremde zu töten, ihre

Schulkameraden, und sich selbst?!

Vielleicht hat es damit zu tun: Wir ernten,

was wir säen.

Sonderbar, wie einfach Menschen Gott

aus ihrem Leben verbannen und sich

dann wundern, warum die Welt zur

Hölle wird.

Sonderbar, wie schnell wir glauben,

was wir in den Zeitungen lesen, aber in

Frage stellen, was die Bibel sagt.

LEBE 118/2014

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Zeugnis

»Wir übergeben Gott unsere Kinder«

Zeugnis aus der „Mütter Gebete“ - Gruppe Salzburg

Maria Honsig

Mütter und Großmütter, geistige

und leibliche, junge

und alte Mütter: In allen

Ländern der Welt beten Mütter für

ihre Kinder. Immer schon. Seit nun

schon über 20 Jahren gibt es - bereits

in über 100 Ländern - eine überkonfessionelle

Gebetsbewegung „Mütter

Gebete/Mothers Prayers“. In gemeinsamem,

weltweit einheitlichem Gebet

in kleinen Gruppen legen wir unsere

Kinder erneut und vertieft in die Hände

Gottes. Ebenso unseren Willen, unsere

Wünsche für sie - und unsere berechtigten

Sorgen! Dies alles in dem großen

und wachsenden Vertrauen, dass Er unseren

Kindern und uns ganz sicher hilft.

Denn die Welt, in der wir leben, ist

in vielfacher Weise nicht bekömmlich,

ja höchst verletzend für unsere

Kinder: zerrüttete Familien, Drogen,

Süchte, Leistungsdruck, Zeitmangel,

Pornografie, Einsamkeit,ein Mangel an

nachahmenswerten Vorbildern, das

Gefühl von Sinn- und Hilflosigkeit. ..

Entstanden ist die Gebetsbewegung

1995 in England, wo zwei Großmütter,

Veronica Williams und ihre Schwägerin

Sandra, vom Herrn geführt begannen,

auf eine besondere Art für ihre Kinder

zu beten. Im Gebet hatten sie den

Wunsch Jesu erfahren, dass alle Mütter

ihre Kinder ganz in Seine Obhut übergeben

sollten und ihnen selbst der

Schmerz genommen werden sollte.

„Das wöchentliche Mothers Prayers

Treffen ist für mich ein Fixpunkt in

meinem Leben geworden: Hier deponiere

ich meine Sorgen, ja meine

Verzweiflung, dass es oft so schwierig

ist mit meinen Kindern. Seitdem ich so

regelmäßig bete, hat sich auch meine

Einstellung geändert: Ich kann mehr

loslassen, die Kinder Gott übergeben.

Und mittlerweile ist mein Vertrauen

ganz fest geworden, dass es sich lohnt!“

Katharina lächelt und voller Eifer und

Freude wird sie von den in dieser

Gruppe mitbetenden Frauen bestätigt:

„Für ,Mothers Prayers’ nehme ich mir

immer Zeit“, sagt Eva. „Es tut so gut zu

wissen, dass es da eine Hilfe gibt! Ich

meine von Gott!“

Die Damenrunde lacht, man versichert

sich gegenseitig, dass es auch gut tut,

sich unter Müttern, Freundinnen, auszutauschen

über alles, was da oft doch

so unendlich schwer ist, Gleichgesinnte

mit ähnlichen Erfahrungen wöchentlich

zu treffen, Mitgefühl zu schenken und

zu erfahren. Die Treffen sind streng vertraulich,

die Gruppe ist sich aber völlig

einig: „Wir haben erfahren: Je genauer

wir es nehmen mit den Gebeten, je konzentrierter

wir eintauchen in die Gebete

und Worte aus der Heiligen Schrift,

umso erleichterter gehen wir wieder

auseinander, jede in ihren oft schwierigen

Alltag. Die Kraft kommt vom Herrn.

Er weiß es ja viel besser, Er hat einen

Plan für uns alle. Unsere Kinder sind bei

Ihm am besten aufgehoben, wenn wir

auch manchmal an ein Ende kommen

mit unseren Bemühungen.

„Ich muss sagen, auch für mich selbst

habe ich schon viel Kraft bekommen

aus dieser unbedingten Hingabe an

den Willen Gottes.“

Die Gruppe hat die Gründerin der

Gebetsbewegung, Veronica Williams,

schon in England besucht. Veronica

hat alles, was sie hatte, für dieses Werk,

die Gründung und Verbreitung der

„Mothers Prayers“-Bewegung, eingesetzt.

Und trotz vieler Schwierigkeiten

weiß sie von vielen Wundem und

Erlebnissen zu berichten, die erkennen

lassen, dass Gott Seine schützende

Hand über „Mütter Gebete“ hält: „Es

gibt nichts, was Er nicht tun könnte; mein

Gott ist so groß,“ sagt Veronica, die trotz

aller Schwierigkeiten und unterstützt

von einigen treuen Wegbegleitern vor

allem eines tut: „Ergebt euch Gottes

Willen“, sich sozusagen als Sekretärin

Gott zur Verfügung zu stellen.

Die Freude, sich Ihm hinzugeben!, heißt

ihr Buch, in dem sie überzeugend von

den Folgen dieser Ganzhingabe an

Gottes Willen erzählt: „Freude hängt

von der Verbindung mit dem Herrn ab;

mit Ihm in engem Kontakt zu sein und

zu wissen, was immer auch geschieht:

Er ist da, um uns festzuhalten. … Ich

fand wunderbare Freude durch die

Hingabe meines Lebens an den Willen

Gottes und erfuhr seine außergewöhnliche

und liebevolle Führung auf so viele

Arten.“

Die Mütter der Salzburger Kleingruppe

strahlen auch schon etwas von dieser

Wirkung aus: „über Jahre hat sich

meine Tochter nicht um ihren Glauben

gekümmert, ist nicht zur Kommunion

gegangen; auf einmal hat: sich das geändert.

Sie selbst möchte in die Heilige

Messe, ja zur Anbetung gehen. Meine

Dankbarkeit ist so groß, und ich glaube

fest daran, dass es mit unserem

Gebet zusammen hängt.” sagt Theresa.

Die anderen Frauen haben ähnliche

Erfahrungen gemacht.

„Wenn so viele Mütter sich und vor allem

ihre Kinder dem Willen und der

Fürsorge Gottes übergeben, bekommt

Gott doch wieder Raum in unserer

Welt, die von Gott so wenig wissen will.

Und wir machen das weltweit aus derselben

Erfahrung: Niemand anderer

kann unseren Kindern wirklich helfen.“

Eine Gebetsgruppe kann schon mit

zwei Frauen begonnen werden - sinnvoller

Weise aus der Nachbarschaft.

Beim Gebetstreffen wird weltweit einheitlich

das Mütter Gebete - Gebetsbüchlein

verwendet; es ist erhältlich bei

der Koordinatorin und wurde schon in

40 Sprachen übersetzt.

Wir versammeln uns um einen Tisch mit

folgenden Dingen: einem Kreuz, um

uns an unseren Erlöser zu erinnern;

einer Kerze, denn Jesus ist das Licht

der Welt; einer Bibel, denn Er ist das

lebendige Wort; einem kleinen Korb:

Dieser wird an den Fuß des Kreuzes

gestellt, bereit für die Namen unserer

Kinder, die einzeln auf kleine runde

Zettel geschrieben werden. (Diese weißen

Scheibchen sind ebenfalls bei der

Koordinatorin zu erhalten.)

Informationen bei Gertrude Brodowicz,

Postfach 2, 5010 Salzburg;

austria@ mothersprayers.org

38 LEBE 118/2014


Woche

des Lebens

17.-25 Mai 2014

Motto: »Familie ist

unverzichtbar«

Bewegung für das Leben - Südtirol

Tel. 0473 23 73 38 - bfl@aruba.it

www.bewegung-fuer-das-leben.com

Shutterstock

Samstag, 24. Mai 2014

Gebetsnacht

im Bozner Dom

Dringendes Sturmgebet!

Abtreibung ist in Italien seit 36 Jahren straffrei.

Täglich müssen dadurch laut Statistik italienweit

16 Schulklassen durch Abtreibung sterben - mit schweren

seelischen Problemen für die betroffenen Mütter.

Am 22. Mai 1978 wurden in Italien die ersten gesetzlich

erlaubten Abtreibungen durchgeführt. In diesen 36 Jahren

starben in Italien laut Gesundheitsministerium ca. 5.500.000

Kinder durch Abtreibung. Die Einwohner von 5 Großstädten

(Rom - Mailand - Neapel - Bologna - Bozen) zusammengezählt,

mussten sterben.

Auch Südtirol leistet seinen "Beitrag" zu diesen erschreckenden

Zahlen:

jährlich 600 durch Fristenlösung

abgetriebene, also getötete Kinder

in Südtirol (ASTAT)

= 30 Schulklassen jährlich.

Samstag, 17. Mai 2014

Gebetsvigil in Meran - 14.30 Uhr Hl. Messe -

Barmherzige Schwestern - Gratsch

Sonntag, 18. Mai 2014

»Preis des Lebens«

im Haus des Lebens, in Meran, Winkelweg 10

Programm:

10.00 Uhr

Hl. Messe in der Eucharistinerkirche

11.00 Uhr

Prämierung Kalenderquiz 2014

11.30 Uhr

Verleihung Preis des Lebens 2014

12.00-18.00 Uhr

gemütlicher Familientreff mit Spielen

für Groß und Klein, Musik, Unterhaltung,

Speis und Trank, Malecke…

Der Mutterschoß ist also weltweit zum gefährlichsten Ort

geworden. Das kann nicht sein! Unsere Offenheit für das

Leben muss gestärkt werden. Kinder sollen wieder angenommen

werden, auch wenn sie unerwartet kommen. Die

beste Voraussetzung dafür ist eine intakte Familie.

Die Familie ist die kleinste Zelle des Staates. Wenn diese

krank wird, ist der ganze Staat krank. Wenn diese gesundet,

geht es der Gesellschaft besser. Gerade die

Familie erlebt zur Zeit einen Angriff, wie noch nie.

Mit unserem Gebet wollen wir Gott, den Herrn über Leben

und Tod bestürmen, menschliches Leben nicht noch mehr

der Willkür des Menschen zu überlassen. ER möge die

Verantwortlichen bewegen, menschliches Leben und die

Familien zu schÜtzen.

Bitte betet mit uns

und kommt zahlreich

in den Bozner Dom!

Programm:

17 Uhr Andacht in der Propsteikapelle, neben Bozner Dom

übertragung im Kirchensender Radio Grüne Welle

Musik. Gestaltung: Blockflötenquartett MOECKIS

18 Uhr Hl. Messe im Bozner Dom

Die Hl. Messe wird musikalisch gestaltet

Kinderchor Kantorei Leonhard Lechner

unter der Leitung von Barbara Pichler

19 Uhr Eucharistische Anbetung

Die Anbetungsstunden werden von

verschiedenen Gebetsgruppen aus Südtirol

inhaltlich und musikalisch gestaltet.

23 Uhr Hl. Messe mit P. BASILIUS SCHLÖGL, Abschluss

Infos: 0473 237 338 - 340 46 45 171

LEBE 118/2014

39


Thema

»Titel«

Untertitel

Aaa

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BEWEGUNG FÜR DAS LEBEN - südtirol

40 LEBE 118/2014

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