13.03.2025 Aufrufe

Die Malteser Zeitung 1/2025

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

Berichterstattung über nationale und internationale Tätigkeiten des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens und seiner Werke sowie religiöse, karitative und soziale Fragen aller Art.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!

Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.

DIE

März 2025

01

Das Magazin des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens

für Karitatives, Soziales, Pflege & Betreuung und Spiritualität

MALTESER

MALTESERORDEN

WAS IST UNS

NOCH HEILIG?

Das Heilige Jahr 2025

MALTESER

Hospitaldienst

MALTESER

Care

MALTESER

Ordenshaus

MALTESER

Kinderhilfe

Hilfsdienste

in Rom

Kulturen &

Religionen

Spirituelle

Angebote

Raum für

Andacht


IM FOKUS:

MALTESERORDEN

04 Was ist uns noch „heilig“?

06 Weil das Leben heilig ist

08 Auf unser Tun kommt es an!

____________________

MALTESER INTERNATIONAL

30 Warum nicht „einfach“

Frieden sein kann

32 Helfen durch wertorientierte

Zusammenarbeit

33 Schnell, effizient, unparteiisch

– und oft im Stillen

10 Stationäre Pflege der Seele

12 Die MALTESER im Dienst

des Heiligen Jahres

14 Miteinander Gutes tun

16 Der Andacht Raum geben

MALTESER KINDERHILFE

18 Mit Kreativität für erkrankte

Kinder

19 Wir haben viel vor

MALTESER CARE

20 Über Erreichtes und zu

Erreichendes

MALTESER ORDENSHAUS

22 Wenn es Weihnacht wird ...

23 Danke für die Unterstützung

23 Neues Zuhause für ein Kulturgut

MALTESER HOSPITALDIENST

24 Berichte aus den Bereichen:

Vielfältige Initiativen und Dienste

28 Eine Reise nach Lourdes

29 Für die Stärkung des Ehrenamtes

KULTURGUT

34 Zur Geschichte des

Heiligen Jahres

RUNDSCHAU

36 Aus dem Ordensleben:

Veranstaltungsberichte

und Aktuelles

NEKROLOG

46 Wir trauern

IMPRESSUM

Medieninhaber:

Souveräner Malteser-Ritter-Orden

(Malteserorden), Großpriorat von Österreich,

Johannesgasse 2, 1010 Wien, T: +43 1 512 72 44,

E: presse@malteser.at

Chefredaktion: Jochen Ressel

Autoren (in alphabetischer Reihenfolge):

Bernhard Bachna, Laurine Bachour, Wolfgang

J. Bandion, Monika Bainscheim, Elisabeth

Eder, Niko Edlinger, Berenike Elsner, Gerhard

Ernst, Günther Granser, Conor Heathcote, Petra

Hellmich, Beeke Janson, Verena Jurković,

Thomas Kissich, Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn,

Stefanie Lanzdorf, Olivier Loudon, Paul Lovrek,

Helmut Lutz, Maximilian Oettingen-Wallerstein,

Ernst Pucher, Jochen Ressel, Nathalie Salm-

Reifferscheidt, Christoph Schönborn, Thomas

Schroll, Richard Steeb, Johann-Philipp Spiegelfeld,

Peter Stellnberger, Manuel Weinberger,

Susanne Wick.

Fotocredits: S. 6, 16-17: MALTESER Kinderhilfe

– Christian Holzinger; S. 14, 15, 20: MALTESER

Care – Veronika Steinberger; S. 24 Fotos

Night to Shine: Innozenz Grundler; S. 29: Erzdiözese

Wien – Stephan Schönlaub; S. 32-33:

Malteser International; S. 36: Stefano Costantino/SOPA

Images/Sipa USA/Alamy Live News;

S. 37: 1974 KNA; S. 40-41: pixabay.com; S. 42-43:

APACE; S. 44: Erzdiözese Salzburg; S. 47 Fotokerschi

– Werner Kerschbaummayr

Gestaltung: Karin Mayer-Fischer

Design: Dr. Puschnegg Brands Design

Lektorat: Christian Taufer

Druck: Druckerei Robitschek, robitschek.at

Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit

wird auf die gleichzeitige Verwendung männlicher

und weiblicher Sprachformen verzichtet.

Sämtliche Personenbezeichnungen gelten

gleichermaßen für jegliche Geschlechter.

Offenlegung gemäß § 25 Mediengesetz: Berichterstattung

über nationale und internationale

Tätigkeiten des Malteserordens und seiner

Werke sowie über religiöse, karitative und soziale

Fragen aller Art. Namentlich gekennzeichnete

Beiträge müssen nicht der Meinung der

Redaktion entsprechen.

Redaktionsschluss: Februar 2025

2


MALTESER

Hospitaldienst

Hilfsdienste

in Rom

MALTESER

Care

EDITORIAL

„Ich will kein Heiliger sein,

mit ihnen lebt es sich so schwer.“

(nach der Hl. Theresa von Ávila)

Wir Katholiken haben am 1. Jänner ein Heiliges Jahr

begonnen – der Heilige Vater hat in einer kleinen Zeremonie

die Hl. Pforte des Petersdomes aufgestoßen, aber

auch in einem Gefängnis in Rom eine solche geöffnet. Was

hat das alles mit Ihnen, mit mir zu tun? Wer oder was ist

schon wirklich heilig oder scheinbar heilig? Was bedeutet

dieses Wort?

Das Brockhaus Konversationslexikon 1898 erklärt den

Begriff so: „Heilig ist in der biblischen und kirchlichen

Sprache die Übersetzung des hebräischen Wortes kadosch,

das alles vom gemeinen Gebrauch des Lebens Ausgesonderte,

Dinge wie Personen, bezeichnet.“ Laut Wikipedia

ist „Heilig“ ein religiöser Ausdruck, der eine Person, einen

Gegenstand oder einen Begriff einer Sphäre des Göttlichen,

Vollkommenen oder Absoluten zuordnet. So etwa beim

Heiligen Geist, heiligen Schriften, den Heiligen, heiligen

Orten oder Gegenständen, Tieren, Pflanzen.

Im Art. 2 der Verfassung des Souveränen Malteser-

Ritter-Ordens heißt es unter der Überschrift „Die Ziele

des Ordens“ in § 1: „In Übereinstimmung mit seinen jahrhundertealten

Traditionen hat der Orden die Aufgabe,

die Ehre Gottes und die Heiligung seiner Mitglieder

durch die Tuitio fidei und das Obsequium pauperum,

insbesondere den Armen und Kranken gegenüber, zu

mehren.“ Darauf bezieht sich auch Art. 2 des Statutes

des Malteser Hospitaldienstes Austria, „Zweck und

Mittel“ § 1: „In der Nachfolge Christi und gemäß den

Zielen des Ordens (Art. 2 der Verfassung) bekämpfen

die Malteser als gemeinnützige Gemeinschaft durch

persönlichen Einsatz ihrer Mitglieder, unter besonderer

Beachtung der Würde des Menschen, im Dienst am

Nächsten das Achtfache Elend: Krankheit, Verlassenheit,

Heimatlosigkeit, Hunger, Lieblosigkeit, Schuld,

Gleichgültigkeit und Unglaube.“

Auch wenn der Apostel Paulus in seinen Briefen die

Gläubigen als „Heilige“ angesprochen hat, bedeutet das

noch lange nicht, dass wir Malteser Heiliggesprochene

sind – damit kann nur gemeint sein, dass wir unsere

Leben so gestalten, dass wir das Heil finden, das der

Herr uns in Aussicht gestellt hat. Auch der Heilige

Benedikt ermahnt diejenigen, die ihm nachfolgen: „Nicht

heilig genannt werden wollen, bevor man es ist, sondern

es erst sein, um mit Recht so genannt zu werden.“

(Regula Benedicti 4, 62, Werkzeuge der geistlichen Kunst)

So wie viele andere religiöse Menschen verehre ich

auch bestimmte Heilige, deren Gedenk- oder Festtage

im Kalender der Kirche verzeichnet sind, wie z.B.

Unsere Liebe Frau vom Berg Philermos, unseren

Ordenspatron, oder unsere Namenspatrone. So wie jeder

Mensch ein einzigartiges Geschöpf Gottes ist, sind auch

alle Heiligen unterschiedlich. Da gibt es sanfte Heilige,

die ein beschauliches Leben, vertieft in die Liebe zu

Gott, geführt haben; es gibt „unangenehme“ Heilige, die

uns unsere Fehler und Unvollkommenheiten vorhalten.

Viele Heilige sind den schmalen, geraden Weg beharrlich

gegangen, andere mussten gelegentlich auf diesen Weg

zurückfinden. Denken wir dabei insbesondere an den

Apostel, der den Herren dreimal verleugnet hatte – aber

auf genau diesen Felsen hat ER seine Kirche gebaut.

Als Malteser habe ich auf beiden Seiten der Rollstühle

Menschen kennengelernt, die mein Leben bereichert,

geformt, gelenkt, kurzum lebenswert gemacht haben –

die (nicht nur ich) mit Recht Heilige nenne. Diese alle

namentlich zu nennen ist der großen Zahl wegen nicht

gut möglich (ich könnte jemanden übersehen), eine davon,

die erst kürzlich verstorben ist, finden Sie im Nekrolog

am Ende dieses Magazins, Dragana.

Diese Ausgabe unseres Magazins soll uns Lesern helfen

herauszufinden, was uns heilig ist, und was uns ein Heiliges

Jahr bringen kann.

Ihr

Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn

EDITORIAL

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

Sie können das Magazin auch online lesen

www.malteserorden.at/presse/malteserzeitung/

WAS IST UNS

NOCH HEILIG?

MALTESERORDEN

Das Heilige Jahr 2025

Kulturen &

MALTESER

Ordenshaus

Spirituelle

Angebote

MALTESER

Kinderhilfe

Raum für

Andacht

3


WAS IST UNS noch „heilig“?

Eine Reflexion anlässlich des

Beginns des „Heiligen Jahres“

von Erzbischof em. Christoph Kardinal Schönborn OP

2025 ist ein „Heiliges Jahr“ –

ein besonderes Jubiläumsjahr,

das die Römisch-katholische

Kirche jedes Vierteljahrhundert

feiert. Den Ursprung hat

diese Tradition im alten Israel.

Dort wurde alle 50 Jahre ein

Heiliges Jahr begangen – ein

sogenanntes „Jubeljahr“,

in dem Schulden erlassen

wurden, Sklaven wieder

freie Menschen wurden und

allen somit ein „Reset“, ein

Neustart, ermöglicht wurde –

inklusive der Chance, wieder

ein selbstbestimmtes Leben in

der von Gott gewollten Menschenwürde

führen zu können.

Ein Heiliges Jahr ist auch in

unserer Zeit ein guter Anlass

darüber nachzudenken, was

uns noch „heilig“ ist.

Doch was bedeutet „heilig“? Diese Frage verlangt

eine Antwort über das, was uns wertvoll erscheint,

was wir wertschätzen und erhaltenswert finden.

Das lateinische Wort dafür, „sanctus“, bedeutet

„abgegrenzt“. Es geht somit um das, was vom

Gewöhnlichen, Alltäglichen „abgegrenzt“ ist und

damit zu etwas Außergewöhnlichem und Besonderen

wird. Wieder ist das im alten Israel begründet:

In der Stiftshütte, dem Platz der ursprünglichen

Anbetung Gottes, und später in dem von König

Salomo errichteten Tempel, gab es einen Raum,

der als „Heiliges“, und einen, der als „Allerheiligstes“

bezeichnet wurde – „abgetrennt“ (sanctus) vom

Rest des Tempels.

Im 1. Jahrhundert werden die Nachfolger Jesu

Christi „abgegrenzt“ vom Rest der Welt – mitun-

ter werden sie „ausgegrenzt“ und sogar verfolgt.

Viele sterben einen Märtyrertod, durch den sie

heiliggesprochen wurden. Heilig zu sein bedeutet

hier vor allem, zu Christus zu gehören und nicht

mehr zur ausschweifenden, mythologischen

Welt der Antike. Es wird der ursprüngliche

Schöpfungsgedanke wieder ins Zentrum gerückt:

Eine Heiligkeit von Menschen, Dingen, Orten

oder Handlungen ohne Gott kann es nicht

geben. Niemand kann durch eigene Leistungen

oder Anstrengungen (etwa durch ein besonders

frommes Leben oder außergewöhnliche Taten)

die eigene Heiligung vorantreiben. Sie ist und

bleibt ein Geschenk Gottes. Die Frage, was uns

noch „heilig“ ist, ist somit auch die Frage danach,

welche Aspekte des Göttlichen uns im Alltag

wichtig sind.

4


Das mag uns erschrecken, denn „heilig“ zu sein

kann auch etwas Respekteinflößendes an sich

haben. Doch aus eigener Erfahrung kann ich Sie

beruhigen. Ich konnte in meinem Leben drei heute

Heiliggesprochene kennenlernen. Der Hl. Padre

Pio war einer davon. Er war streng und fand deutliche

Worte. Aber er schaffte damit Klarheit und

Wahrheit. Als ich eine Hl. Messe mit ihm erlebte,

waren seine Worte durchdrungen von Wahrheit

und Wärme, so als sei jede Unklarheit, jeder

Schleier, beiseitegeschoben. Die Hl. Mutter Theresa

war von unglaublicher Güte und Warmherzigkeit,

der Hl. Papst Johannes Paul II. war mit großer

Weisheit und Weitsicht gesegnet und ließ uns alle

daran teilhaben. Jeder dieser drei Heiligen, die ich

persönlich kennenlernen durfte, führte ein Leben

ohne zu klagen und war beseelt vom Willen und

Streben, anderen zu helfen. Sie geben daher trotz,

oder gerade wegen ihrer Heiligkeit, keinen Grund,

sich vor ihnen zu fürchten.

Daher brauchen auch wir uns nicht davor scheuen,

selbst nach Heiligkeit zu streben. Doch wie soll

das für uns möglich sein? Die Heiligen sind doch

aufgrund ihres Lebens und ihres Märtyrertums eine

Art „moralische Elite“. Ein zentrales Dokument des

2. Vatikanischen Konzils, „Lumen Gentium“, spricht

ganz offen von der „Berufung aller Gläubigen

zur Heiligkeit“ und erklärt, wie wir im täglichen

Leben danach streben können. Ich kann nur empfehlen,

dieses Dokument jetzt, im Heiligen Jahr,

zu lesen und das eigene Leben und Handeln im

Lichte dieser tiefen Wahrheiten und Weisheiten

zu reflektieren, die das Konzil hier zum Ausdruck

bringt. Beim Lesen werden wir bemerken, dass

es ganz viele alltägliche Dinge gibt, durch die wir

zum Ausdruck bringen können, was uns heilig ist:

Durch den Umgang mit Anderen im Alltag

(z.B. durch Güte, Demut, Milde und Geduld),

der aktiven Förderung unserer Gottesbeziehung

(z.B. durch das Gebet), durch unser Familienleben

und nicht zuletzt auch durch das, wodurch sich

die Malteser ganz besonders auszeichnen, durch

den Umgang mit Armen, Schwachen, Bedrückten,

Notleidenden und Kranken.

Das Streben nach Heiligkeit führt uns zur Wahrhaftigkeit.

Die „Scheinheiligkeit“ ist der wahren

und reinen Heiligkeit entgegengesetzt. In der

Scheinheiligkeit wird spürbar, dass da etwas nicht

stimmt, dass etwas nicht wahr und aufrichtig, nicht

authentisch ist. Wir alle sind daher aufgerufen, uns

immer mehr vom Schein zum Sein zu entwickeln

– zur gottgemäßen Wahrhaftigkeit im Denken,

Reden und Handeln. Durch uns selbst soll so zum

Ausdruck kommen, was uns heute heilig ist. Ich

wünsche Ihnen allen in diesem Heiligen Jahr 2025

Gottes Segen! •

IM FOKUS – MALTESERORDEN

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

5


Weil das Leben HEILIG IST

Über die grundsätzliche Haltung

unserer Hilfstätigkeit

von Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn

Wir befinden uns in der Fastenzeit, in der wir uns auf das höchste Fest der Christenheit vorbereiten. In der

Liturgie des Heiligen Triduums ist häufig vom Heil die Rede, von der Erwartung der Erlösung. In diesen 40 Tagen

sollen wir uns bereitmachen, die Erlösung jedes Jahr wieder neu zu erleben – ein „schon wieder, wie letztes Jahr“

darf es nicht geben. Jedes Jahr müssen wir von Neuem begreifen, dass der leibliche Tod als solcher zwar endgültig

ist, aber nicht das Ende des Lebens der Seele bedeutet. Wir leben in wunderbarer, verklärter Weise weiter.

Das Leben ist uns als Gnade von unserem Gott und Schöpfer geschenkt, vom Augenblick der Zeugung angefangen,

bis es in SEINER Hand die Vollendung findet. Jeder Mensch hat ein einzigartiges Leben anvertraut bekommen,

es liegt an den Mitmenschen, einen Ausgleich zu schaffen für die unterschiedlichen Gnadengaben.

Foto: Malteser Care/Veronika Steinberger

Foto: MALTESER Hospitaldienst Austria /Cornelia Ruber

Foto: Malteser Kinderhilfe/Christian Holzinger

6


„Es gibt verschiedene Gnadengaben, aber nur den

einen Geist. Es gibt verschiedene Dienste, aber nur

den einen Herrn. Es gibt verschiedene Kräfte, die

wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles

in allen. Jedem aber wird die Offenbarung des

Geistes geschenkt, damit sie anderen nützt. Dem

einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit

mitzuteilen, dem andern durch den gleichen Geist

die Gabe, Erkenntnis zu vermitteln, dem dritten

im gleichen Geist Glaubenskraft, einem andern –

immer in dem einen Geist – die Gabe, Krankheiten

zu heilen, einem andern Wunderkräfte, einem

andern prophetisches Reden, einem andern die

Fähigkeit, die Geister zu unterscheiden, wieder

einem andern verschiedene Arten von Zungenrede,

einem andern schließlich die Gabe, sie zu deuten.

Das alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem

jeden teilt er seine besondere Gabe zu, wie er will.“

(1 Kor 12,4-11)

Dem Malteserorden und seinen Mitgliedern ist das

Charisma des Dienstes an den Armen und Kranken

gegeben

Wir können die Ungleichheiten zwischen Menschen

mit Krankheit oder Behinderung einerseits, und

Menschen ohne Einschränkung andererseits, nicht

beseitigen; das hat schon unser Gründer erkannt:

„… es wird immer Menschen geben, die daran

arbeiten, das Elend geringer, das Leid erträglicher

zu machen.“ (Sel. Gerhard, +1122)

Unser HERR hat keine anderen Hände, Füße,

Augen und Ohren als unsere, wir müssen

Gliedmaßen und Sinne derjenigen sein, die nicht

greifen, gehen, sehen, hören, fühlen können.

Alle Menschen sind Geschöpfe Gottes und daher

mit der gleichen Würde ausgestattet, daher müssen

sie auch alle in den Genuss der gleichen Grund- und

Menschenrechte kommen. Diese sind im Wesentlichen

in der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte

der Vereinten Nationen (AEMR) vom

10. Dezember 1948 in 30 Artikeln zusammengefasst.

Bei näherer Betrachtung stellen wir fest, dass der

Dekalog (Genesis 20,2-17) dieselben Forderungen

deutlich kompakter formuliert, oder – noch dichter

– in Form der zwei wichtigsten Gebote:

„Das erste ist: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist

der einzige Herr. Darum sollst Du den Herrn, deinen

Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele,

mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft. Als

zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten

lieben wie Dich selbst. Kein anderes Gebot ist größer

als diese beiden.“ (Mk 12, 29 – 31)

In Anbetracht der ständig sinkenden Gläubigkeit

der Bevölkerung und der zunehmenden Spitzfindigkeit

von Juristen ist es aber verständlich, dass

wir mit dem Doppelgebot der Liebe und dem Dekalog

in einem Staatswesen nicht das Auslangen

finden.

Seit Jahrhunderten folgt der Malteserorden dem

Motto „tuitio fidei et obsequium pauperum“

Wir wollen also unseren Glauben pflegen, stärken

und den Armen dienen – ein jeder mit der ihm

eigenen Gnade. In welcher Form auch immer dies

geschieht, es muss mit Liebe geschehen – wie es

der Apostel Paulus formulierte: „… hätte aber die

Liebe nicht, dann wäre ich nichts.“ (1 Kor 13,2)

Es kommt eben nicht nur darauf an, was ich tue

(meine Zeit spende, Zuwendung gebe, zuhöre),

sondern auch wie ich das tue: mit Liebe. In letzter

Zeit wird in Medien laut nachgedacht, wie man der

Personalknappheit in den Pflegeberufen mit Hilfe

von Robotern begegnen kann. Das mag ja technisch

durchaus machbar sein, aber menschliche

Nähe, Zuwendung und Liebe vermag künstliche

Intelligenz nicht auszustrahlen, auch wenn diese

noch so hoch entwickelt ist. Die Wärme des auf

Körpertemperatur erwärmten Roboterarmes ist

eben nicht dasselbe, wie die Wärme einer menschlichen

Hand. Die Sorge für die Kranken muss vor

und über allem stehen: Man soll ihnen so dienen,

als wären sie wirklich Christus, hat er doch gesagt:

„Ich war krank, und ihr habt mich besucht“

(Mt 25,36), und: „Was ihr einem dieser Geringsten

getan habt, das habt ihr mir getan.“ (Mt 25,20)

(siehe auch Regula Benedicti, 36; 1 – 6)

Da wir Menschen sind, werden wir diesen Auftrag

nicht immer erfüllen können, aber gerade als

Malteser müssen wir uns immer bemühen, diesem

Anspruch gerecht zu werden. •

IM FOKUS – MALTESERORDEN

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

7


AUF UNSER TUN

kommt es an!

Dem Beispiel unseres Ordensgründers folgen

von S.G. Altabt P. Korbinian Birnbacher

„Heilig sein“ – das klingt nach „Elite“, nach besonderen Verdiensten. Doch

in Wahrheit ist es das nicht. Wir alle – jeder getaufte Christ – ist durch die

Taufe bereits geheiligt. Daher ist die Taufe ein „Sakrament“, wenn man so

will ein „Instrument“ der Heiligkeit. Durch unser Tun folgen wir unserer

Berufung zur Heiligkeit. Ist das nicht unglaublich? Wir alle stehen in einer

Reihe mit den Heiligen, zu denen wir mitunter beten, z.B. wenn wir etwas

verloren haben und es nicht mehr finden können (Hl. Antonius), wenn wir

uns in einem Notfall befinden (Hl. Thaddäus), wenn wir uns auf eine Reise

begeben (Hl. Christophorus), oder in vielen weiteren Situationen, in denen

wir uns mitunter an Heilige wenden.

Natürlich sind uns diese heiliggesprochenen Personen – ob bekannt

oder eher unbekannt – ein ganz besonderes Vorbild. Sie haben ein glaubenserfülltes

Leben geführt, bis zum Tod, den sie gerade wegen ihres

unerschütterlichen Glaubens mitunter frühzeitig erdulden mussten.

Solche Heiligen nennt man „Märtyrer“, also Menschen, die ihr Leben

wegen ihres Glaubens verloren haben. Der Stephansdom in Wien trägt

sogar den Namen des ersten Märtyrers, des Hl. Stephanus, und an seinem

Namenstag haben wir alle arbeits- und schulfrei, am 26. Dezember,

dem Stephanitag. Doch wir sind nicht weniger heilig als er. Wir sind

zwar nicht formal durch die Institution Kirche heiliggesprochen, doch

es ist einzig und allein Gott, der uns alle durch die Taufe geheiligt hat –

und da gibt es keine Abstufungen: Heilig ist heilig, mehr geht nicht.

Aber ist das nur theologische Theorie, oder soll dieses Wissen in

unserem täglichen Leben auch etwas bewirken? Der emeritierte

Erzbischof von Wien, Christoph Kardinal Schönborn, hat im ersten

Artikel dieser Magazinausgabe schon auf die Wortbedeutung von

„heilig“ hingewiesen: „abgegrenzt“. Weil wir uns bewusst sind, dass

wir zur Heiligkeit berufen sind, ist es nur gut und richtig, uns von

dem abzugrenzen, was die heutige Welt um uns herum durchzogen

hat, und wogegen wir als Malteser ganz besonders kämpfen – gegen

das sogenannte „Achtfache Elend“. Es besteht aus Krankheit und Verlassenheit,

Hunger und Heimatlosigkeit, Lieblosigkeit und Schuld,

sowie Gleichgültigkeit und Unglaube. Dass wir gegen das Achtfache

Elend kämpfen, muss durch ganz konkrete Taten zum Ausdruck

kommen. Jakobus, ein Apostel Jesu Christi, hat geschrieben: „Ein

Glaube ohne Werke ist tot.“ (Jak 2,17) Daher kommt es auf unser Tun

8


an – und dabei soll uns der Ordensgründer als Vorbild

dienen.

Der Selige Gerhard als Vorbild des Handelns

Als ein gewisser Gerhard in ganz jungen Jahren, um

das Jahr 1048, im Rahmen einer Pilgerreise nach Jerusalem

kam, sah er das Elend der vielen kranken Pilger

– denn das war kein Zwei-Stunden-Flug wie heute,

sondern eine monatelange, beschwerliche Reise mit

unzureichenden Hygienestandards, ungewohntem

Essen und mitunter verunreinigtem Wasser. Er wurde

umgehend aktiv, sammelte vermögende Personen um

sich (nur Vermögende konnten damals reisen) und

gründete das erste Hospital in Jerusalem.

Die von ihm gegründete Bruderschaft betreute und

pflegte dort Kranke, unabhängig ihrer Religion und

Herkunft, auf für damalige Verhältnisse sensationellem

StandardHeil. Er hatte verfügt, dass jeder Kranke

sein eigenes Bett haben sollte, dass die Bettlaken

regelmäßig gewechselt werden müssen, und das

Geschirr war aus dem einzigen bereits an sich antiseptischen

Edelmetall, aus Silber. Um für die seelische

Gesundheit Sorge zu tragen, gab es in den Krankensälen

auch Kapellen, damit bettlägerige Personen der

Hl. Messe beiwohnen konnten. Die Pflegeeinrichtung,

die um das Jahr 1099 dem Hl. Johannes dem Täufer

geweiht wurde (daher die Bezeichnung „Johanniter“)

konnte schlussendlich 2.000 Kranke aufnehmen. Zum

Vergleich: Das Wiener AKH hat 2.200 Betten (wissend,

dass die Platzanforderungen heute nicht mit

diesen frühen Jahrhunderten vergleichbar sind).

Wird der Selige Gerhard eventuell zum Hl. Gerhard?

Die Organisationen, die aus der Gründung Gerhards

hervorgegangen sind, haben die Welt der Wohltätigkeit

nachhaltig geprägt. Die Johanniter, die nach

vielen politischen Turbulenzen auf Malta ihren

Hauptsitz errichteten, wurden als Malteser rund um

den Globus bekannt und betreuen heute weltweit

über 15 Mio. Menschen – darunter Arme und Kranke

sowie Opfer von Kriegen und Naturkatastrophen.

Außerdem gibt es im deutschsprachigen Raum nach

wie vor die „Johanniter“, die protestantischen „Verwandten“,

die aus dem ursprünglichen Orden hervorgegangen

waren. Darüber hinaus gibt es vier weitere

Johannitische Orden: im Vereinigten Königreich,

in Schweden und in den Niederlanden. Der Impact

Gerhards war somit gewaltig und daher wurde er im

Laufe der Zeit zum Seligen. Daher darf er zu Recht

öffentlich verehrt werden.

Aktuell läuft ein vatikanisches, offizielles Verfahren

zur Heiligsprechung des Seligen Gerhard. Das bedeutet

aber nicht, dass er dadurch noch heiliger werden

würde. Ein Seliger ist nicht weniger wert, oder weniger

wichtig, als ein Heiliggesprochener. Es geht dabei

– neben mehreren liturgischen und theologischen

Feinheiten – hauptsächlich um die geographische

Bekanntheit. Ein Heiliger wird weltumspannend

verehrt. Da das Vermächtnis des Seligen Gerhard

weltweit zu sehen ist, wurde dieses Verfahren zur

Heiligsprechung eingeleitet.

Unserer Berufung und dem Beispiel des

Seligen Gerhards folgen

Wir als Malteser folgen unserer in der Taufe begründeten

Berufung zur Heiligkeit, indem wir für

die Armen und Kranken wirken. Wir nehmen unsere

Aufgabe nicht nur als soziale und gesellschaftliche

Verpflichtung wahr, sondern als die Erfüllung

des göttlichen Gebots der Nächstenliebe und

als Ausdruck unserer gottgemäßen Berufung zur

Heiligkeit. Der Hl. Benedikt warnt in seiner Regel:

„Nicht heilig genannt werden wollen, bevor man es

ist, sondern es erst sein, um mit Recht so genannt

zu werden.“ (RB 4, 62) Unser Weg ist also nicht ein

Weg der „Scheinheiligkeit“, eines unehrlichen oder

unaufrichtigen „so tun, als ob“, sondern der Weg des

wahrhaftigen Lebens und der Wahrheit. Das sieht

vielleicht manchmal nicht so glanzvoll aus, ist aber

glaubwürdig und authentisch. Wir laden alle ein,

diesen Weg zu beschreiten und die tiefe Freude und

das große Glück zu empfinden, die dieser Weg mit

sich bringt! •

IM FOKUS – MALTESERORDEN

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

9


STATIONÄRE PFLEGE

der Seele

Spirituelle Angebote im

Pflegewohnheim des Malteserordens

von Thomas Kissich

Wenn man heute den Begriff

„Pflegewohnheim“ hört, dann

kommen mitunter folgende Bilder in

den Sinn: An Jahren fortgeschrittene

Menschen, denen geholfen wird, sich

fortzubewegen, die bei der Körperpflege

und der Nahrungsaufnahme

unterstützt werden, die medizinisch

betreut werden und die gemeinsam

ein Konzert besuchen. In vielen Einrichtungen

mag sich die Pflege und

Betreuung tatsächlich ausschließlich

auf diese und ähnliche Bereiche

beziehen. Doch das MALTESER

Ordenshaus als Pflegewohnheim

des Malteserordens bietet mehr: Die

„Pflege der Seele“ ist ein wesentliches

Element unseres Gesamtkonzepts.

Die WHO definierte „Gesundheit“ bereits im Jahr

1948 wie folgt: „Gesundheit ist ein Zustand völligen

psychischen, physischen und sozialen Wohlbefindens

und nicht nur das Freisein von Krankheit und

Gebrechen. Sich des bestmöglichen Gesundheitszustandes

zu erfreuen ist ein Grundrecht jedes Menschen,

ohne Unterschied der Rasse, der Religion,

der politischen Überzeugung, der wirtschaftlichen

oder sozialen Stellung.“ Menschen in fortgeschrittenen

Phasen ihres Lebens sind kaum vollkommen

„gesund“. Krankheit und Gebrechen gehören leider

zum Altern. Es muss jedoch das Ziel einer stationären

Pflegeeinrichtung sein, das Gesundheitsempfinden

so gut wie nur irgend möglich zu fördern – und

dabei steht die Psyche an erster Stelle – auch in der

Aufzählung der WHO.

Daher freuen wir uns nicht nur über die Tätigkeit

unseres fachlich höchst qualifizierten Pflegepersonals,

sondern auch über alle, die mithelfen, die

spirituellen Bedürfnisse unserer Bewohnerinnen

und Bewohner abzudecken. Dazu zählen Priester,

Seelsorger, aber auch Ehrenamtliche, die hier wertvolle

Dienste leisten.

Spiritualität und Religiosität spielen dabei eine

wichtige Rolle. Viele der bei uns lebenden Personen

sind mit starker religiöser Prägung aufgewachsen

und haben aus ihrem Glauben zeitlebens Kraft

geschöpft, um mit Problemen fertig zu werden.

Jetzt, im Alter, werden diese Herausforderungen

noch größer. Die körperlichen und geistigen

Einschränkungen müssen akzeptiert und bewältigt

10


werden, und mitunter ist es für Betroffene auch

„zum Verzweifeln“. Wie schon in ihrem bisherigen

Leben ist vielen der Glaube an Gott ein wichtiger

Anker. Daher tun wir als Pflegeeinrichtung unser

Möglichstes, damit spirituelle Hilfe geboten wird.

• Kapelle des Malteser Ordenshauses

Aufgrund der Angliederung des Neubaus

an den historischen Baukern des ehemaligen

Elisabethinen-Klosters umfasst das Raumangebot

des Pflegewohnheims eine Kapelle, die aus

der Zeit zwischen 1711 und 1718 stammt. Als seit

300 Jahren durchgehend genutzter spiritueller

Ort, hat die Kapelle eine besondere Ausstrahlung

und steht jederzeit als Rückzugsort der

Ruhe und des Gebets zur Verfügung.

• Heilige Messen

Die Kapelle ist auch der Ort, an dem jeden

Sonntag und 14-tägig am Mittwoch-Vormittag

Hl. Messen stattfinden. Dabei gehen die

Zelebranten in besonderer Weise auf die Anforderungen

der an Jahren fortgeschrittenen

Messebesucher ein. Für viele Bewohner ist der

regelmäßige Besuch eine Quelle der Kraft.

• Begleitete Gebete

Außerdem bietet die Kapelle des Malteser

Ordenshauses den idealen Rahmen für regelmäßige

Rosenkranzgebete und Anbetungen. Es

ist sogar wissenschaftlich erwiesen, dass z.B. das

Rosenkranzgebet den Betenden durch die besondere

Taktung des Textes in eine besondere

Schwingung versetzt und äußerst beruhigend

wirkt. Viele Bewohner – unabhängig ihrer geistigen

und körperlichen Verfassung – haben zu

diesem Gebet eine besondere Beziehung, da sie

es seit ihrer Jugend beten. Die darin enthaltenen

christlichen Glaubenssätze spenden ihnen

Trost und Hoffnung.

• Seelsorge

Es ist höchst interessant, dass unsere Probleme

kleiner zu werden scheinen, sobald wir mit

jemandem darüber sprechen – auch wenn sich

faktisch nicht viel verändert haben mag. Da wir

soziale Wesen sind, ist das Sprechen über das,

was uns bewegt, für unsere psychische Gesundheit

essenziell. Das ist das grundlegende Prinzip

der Seelsorge. Regelmäßig sind daher Priester,

aber auch ehrenamtliche Mitarbeiter und Unterstützer

im Haus unterwegs, um mit unseren

Bewohnern zu sprechen, mitunter gemeinsam

zu schweigen, oder gemeinsam zu beten.

• Stations-Heilige

Eine Besonderheit des Malteser Ordenshauses

ist, dass jede Station einem besonderen

Heiligen oder Seligen anvertraut ist. Diese uns

vorausgegangenen Menschen sind durch ihr

Leben und Wirken große Vorbilder des Glaubens

geworden und daher heiliggesprochen

worden, oder sie werden als Selige verehrt. Wir

haben die Stationen unseres Hauses in besonderer

Weise ihrem Schutz anvertraut. Wir sind

davon überzeugt, dass das Bewusstsein um den

Schutz von oben zur besonderen Atmosphäre

unseres Pflegewohnheims beiträgt.

Gesundheit hat viele Facetten. Im Malteser

Ordenshaus unterstreichen wir mit unseren

spirituellen Angeboten, dass uns die seelische

Gesundheit unserer Bewohnerinnen und

Bewohner aufrichtig am Herzen liegt. •

IM FOKUS – MALTESER ORDENSHAUS

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

11


DIE MALTESER IM

Dienst des Heiligen Jahres

Ganzjahreseinsatz bei den

Erste-Hilfe-Stützpunkten in Rom

von Johann-Philipp Spiegelfeld

Mit rund 35 Mio. Pilgern rechnet

die Stadt Rom im gesamten Heiligen

Jahr. Die Bewohner der italienischen

Hauptstadt werden allerdings

froh sein, dass es nun endlich

begonnen hat, denn im Vorfeld war

Rom eine einzige Riesenbaustelle.

Über 4 Mrd. Euro sind in mehr als

400 Baustellen geflossen, von der

U-Bahn-, über Brücken-, bis hin

zu Straßenerneuerungen und

-sanierungen. Aber am 24. Dezember

2024 war es endlich soweit:

Papst Franziskus öffnete die Heilige

Pforte und damit wurde das

Heilige Jahr unter dem Motto

„Pilger der Hoffnung“ offiziell eingeleitet.

Während die Seelen der

Pilger in diesem besonderen Jahr

der Vergebung und der geistlichen

Erneuerung gestärkt werden, kümmern

sich die MALTESER um die

irdischen Wehwehchen.

Bereits am 23. Februar des Vorjahres erreichte

uns ein Schreiben des Groß-Hospitaliers

Fra’ Alessandro de Francisis – er ist das Regierungsmitglied

des Malteserordens, das weltweit

für alle Hilfsaktivitäten zuständig ist. Er schrieb:

„Der Hl. Vater hat uns gebeten, den Pilgern in

den vier päpstlichen Basiliken (San Pietro, San

Giovanni in Laterano, Santa Maria Maggiore und

San Paolo fuori le mura/St. Paul vor den Mauern)

sowie auf dem Petersplatz medizinische Hilfe

zu leisten.“ Jeden Tag, vom 24. Dezember 2024

bis zum 7. Jänner 2026, jeweils von 7.30 bis 19.30

Uhr sollen an jedem der fünf Standorte in zwei

Schichten jeweils vier Personen bereitgestellt werden:

ein Arzt oder Mediziner, eine Diplomierte

Gesundheits- und Krankenpflegeperson (DGKP),

sowie zwei in den Bereichen Erste-Hilfe/Basic Life

Support und Pflege ausgebildete Helfer. Ein Team

12


verrichtet jeweils eine Woche Dienst. Eine wirklich

große Aufgabe! Über 15.000 Einzelpersonen-

Schichten sind ehrenamtlich mit Maltesern aus

aller Welt zu besetzen und so machten sich auch

die Malteser in Österreich an die Planungsarbeit.

Wir waren von der Bereitschaft der österreichischen

Malteser ehrenamtlich mitzuhelfen

überwältigt, um den Auftrag des Hl. Vaters zu

erfüllen. Mit großer Freude können wir als relativ

kleines Land 10 Teams nach Rom entsenden.

Das Erste war in der letzten Jänner-Woche bereits

im Einsatz und versorgte uns mit Fotos und

berichtete über ihre Eindrücke. Der erste Dienst

beginnt demnach schon am Anreisetag, gleich

nachdem die Akkreditierung erfolgt ist. Es müssen

die Volontärkarten, die Metrotickets und die

Malteser-Armbinden übernommen werden. Die

Kleidung ist in einer Uniformordnung bereits im

Vorfeld klar geregelt worden und wird von den

Einsatzkräften selbst mitgebracht. Die Unterbringung

erfolgt im Domus Spei, das sehr gut in

der Nähe der Piazza Navona gelegen ist.

Unterstützt werden die ehrenamtlichen Teams an

allen Standorten jeweils am Vormittag vom italienischen

Ambulanzdienst des Malteserordens.

Eine Ausnahme bildet der Petersplatz: Dort ist

laufend zusätzliches – auch ärztliches – Personal

vor Ort. Schließlich betreut der Malteserorden

schon seit langem den dortigen Erste-Hilfe-

Stützpunkt – auch wenn nicht gerade ein Heiliges

Jahr ist – den „Posta di Pronto Soccorso“. So

wurde ein gut funktionierendes und qualitätsgesichertes

System etabliert, durch das die optimale

Betreuung der Pilger sichergestellt ist.

Back to the roots – auf den Spuren

des Ordensgründers

Den Rom-Pilgern im Heiligen Jahr bei ihren

akut auftretenden gesundheitlichen Problemen

zur Seite zu stehen, erinnert uns an die Gründung

des Malteserordens um das Jahr 1048 in

Jerusalem. Es waren dort auch die kranken Pilger,

die das Herz eines jungen Mannes berührten

und der sich dadurch veranlasst sah zu helfen. Er

wird heute als der Selige Gerhard verehrt.

Das von ihm gegründete Pilger-Hospital war der

Beginn des Malteserordens und seiner Hilfsorganisationen,

die heute weltweit tätig sind und

über 15 Mio. Menschen unterstützen. Darunter

sind Arme, Kranke, von Naturkatastrophen und

Kriegen betroffene Menschen, und eben auch Pilger.

Die Kranken-Wallfahrten nach Lourdes, Rom,

Altötting oder Mariazell zählen daher ebenfalls

zu den Fixpunkten im Wirken der Malteser. Es ist

uns daher auch als österreichische Malteser eine

große Freude, den Pilgern, die im Heiligen Jahr

nach Rom kommen und spontan gesundheitliche

Unterstützung benötigen, zu dienen und so einen

großen Anteil an diesem wertvollen Dienst zu

haben! •

IM FOKUS – MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

13


MITEINANDER Gutes tun

Menschen verschiedenster Kulturen und

Religionen bereichern Pflege und Betreuung

von Helmut Lutz

Die 130 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von MALTESER Care kommen aus 21 verschiedenen Nationen,

von vier Kontinenten und bringen ihre Erfahrungen sowie kulturelle Hintergründe in die Pflege und Betreuung

von Menschen in deren Zuhause ein. Diese Vielfalt ist nicht nur ein wesentlicher Bestandteil der

Organisation, sondern auch eine Bereicherung für die Menschen, die auf Hilfe und Unterstützung von

MALTESER Care angewiesen sind.

Der mobile Pflegedienst des Malteserordens

ist in verschiedenen Bereichen tätig: In Wien

leisten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter

mobile Dienste in der Pflege und Betreuung von

Menschen zu Hause, unterstützen Familien mit

Kindern mit Behinderung, geben Kindern in sozialpädagogischen

Einrichtungen Sicherheit und

Geborgenheit und sind in der Organisation der

24-Stunden-Betreuung in ganz Österreich aktiv.

Dabei kommen Menschen aus unterschiedlichen

Nationen und Religionen zusammen, um

gemeinsam eine wichtige Aufgabe zu erfüllen:

Anderen zu helfen.

Die Unterschiedlichkeit der Nationalitäten und

religiösen Hintergründe der Mitarbeitenden

erweist sich immer wieder als entscheidender

Vorteil. Viele der Menschen, die betreut werden,

haben selbst Migrationshintergrund, oder

kommen aus verschiedenen kulturellen Kontexten.

Das Verständnis und die Empathie der

Mitarbeitenden, die ähnliche Erfahrungen teilen

oder sich in kulturellen Feinheiten auskennen,

schaffen oft eine besondere Vertrauensbasis.

Bereicherung durch kulturelle Vielfalt

Ein Beispiel aus der Praxis zeigt, wie hilfreich

diese Vielfalt sein kann: Eine pflegebedürftige

Frau aus dem Libanon fühlte sich durch die

Unterstützung einer Betreuerin mit türkischen

Wurzeln verstanden und wertgeschätzt, da sie

sich in der gemeinsamen Sprache unterhalten

konnten, und auch weil sie die kulturellen Be-

Foto: Malteser Care/Veronika Steinberger

14


der Austausch über kulturelle Hintergründe

schaffen ein Klima des gegenseitigen Respekts

und der Offenheit. So entstehen nicht nur professionelle,

sondern auch zwischenmenschliche

Beziehungen, die weit über den Arbeitsalltag

hinausgehen.

IM FOKUS – MALTESER CARE

Ein Blick in die Zukunft

Die Arbeit von Malteser Care beweist, dass

Vielfalt eine der größten Stärken in der Pflege

und Betreuung sein kann. Die unterschiedlichen

Perspektiven und Erfahrungen der Mitarbeitenden

tragen dazu bei, Lösungen zu finden, die

individuell auf die Bedürfnisse der betreuten

Menschen abgestimmt sind. Diese gelebte

Vielfalt ist ein Vorbild für eine Gesellschaft, die

immer internationaler und interkultureller wird.

sonderheiten kannte. Ähnliche Geschichten gibt

es viele – sei es bei der Pflege von Menschen aus

dem Balkan, dem Nahen Osten oder anderen

Regionen der Welt. Doch nicht nur die Herkunft,

auch die Religion der Mitarbeitenden

kann eine wertvolle Rolle spielen. In der Betreuung

von älteren Menschen, die religiöse Rituale

und Gebete schätzen, verstehen die Mitarbeitenden

deren Bedürfnisse oft intuitiv und können

diese aktiv unterstützen.

Die Zusammenarbeit in den Teams von Malteser

Care zeigt, wie bereichernd Vielfalt sein kann.

Gemeinsame Schulungen, Fortbildungen und

Malteser Care wird auch in Zukunft auf die

Kraft der Vielfalt setzen und damit nicht nur die

Lebensqualität der betreuten Menschen steigern,

sondern auch einen wertvollen Beitrag zu einem

respektvollen und harmonischen Miteinander

leisten. So wird eindrucksvoll bewiesen, dass

kulturelle Vielfalt in der Pflege und Betreuung

nicht nur funktioniert, sondern für alle Beteiligten

einen echten Mehrwert schaffen kann.

Durch ihre Zusammenarbeit über kulturelle und

religiöse Grenzen hinweg setzen sie ein Zeichen

für Menschlichkeit, Respekt und Professionalität

– Werte, die in unserer Gesellschaft heute

wichtiger sind denn je. •

Willkommen in unserem Team

Wir freuen uns, wenn wir auch Sie

als Teil des MALTESER Care-Teams

begrüßen dürfen! Job-Angebote auf

www.malteser.care/jobs

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

15


DER ANDACHT

Raum geben

Eine architektonische Besonderheit

im Hilde Umdasch Haus der MALTESER Kinderhilfe

von Olivier Loudon

Fotos: Chris Holzinger

Beim Bau einer Pflegeeinrichtung muss auf vieles geachtet und vieles bedacht werden: Auflagen

und behördliche Genehmigungen sind zu bewältigen, die Raumanordnung muss für die Abläufe

des Pflegebetriebs praktikabel sein, Unterhalts- und Grundreinigungen müssen gut und

kosteneffizient durchgeführt werden können, die Materialien müssen den Hygieneerfordernissen

entsprechen, es muss ein ideales Energiemanagement geben, und vieles mehr. Die genutzte Fläche

steht schlussendlich nicht selten in direktem Zusammenhang mit dem, was durch die Tagessätze

der Öffentlichen Hand auch kostenseitig gedeckt werden kann. Für einen Ort der Ruhe und der

Andacht bleibt dabei kaum Platz. Im Hilde Umdasch Haus wurde jedoch ganz bewusst nicht

nur ein Raum, sondern sogar ein eigenes Gebäude errichtet, das einzig und allein der Ruhe und

der Andacht gewidmet ist.

Warum war es uns wichtig, dass es einen solchen Ort bei uns gibt? Als wir mit der überaus

großzügigen Unterstützung von KR Hilde Umdasch an die Planungen dieser Spezialpflegeeinrichtung

gingen, war im Vorfeld festgelegt, dass hier lebensverkürzend erkrankte Kinder

gepflegt und betreut werden sollten. Wir gingen daher davon aus, dass diese Einrichtung

nicht nur ein Platz der liebevollen Pflege sein wird, sondern auch ein Ort der Trauer. Da dies

auch besondere emotionale Anforderungen an das Pflegepersonal stellen würde, und da sich

im Zuge dessen auch Eltern der belastenden Situation des Lebens ihres Kindes stellen werden

müssen, war für uns klar: Diese Emotionen brauchen Raum – metaphorisch, aber auch haptisch.

16


Im Bewusstsein der Multikulturalität unserer Gesellschaft

sollte daher ein interreligiöser Platz der

Andacht und der Ruhe geschaffen werden.

Wie Architektur zu uns spricht

Der Architekt und Ziviltechniker Christopher

Lottersberger wählte für die Bewältigung dieser

Aufgabe einen überraschenden Zugang. Es sollte

kein Raum im Pflegeheim sein, sondern einer, den

man beim Blick aus den Fenstern sehen kann – als

sichtbares Zeichen, dass es hier einen speziellen

Platz gibt, der für Trauer und Trost, aber auch für

das Finden der inneren Ruhe und des Seelenfriedens

bereitsteht. Das Verlassen des Hauses, das

Gehen durch den Garten zu diesem separaten

Gebäude, steht auch in übertragenem Sinne für ein

„Sich-Hinausbewegen“ aus der aktuellen Situation,

aus der momentanen Emotions- oder Stimmungslage,

hinein in ein neues, verändertes Setting.

„Die drei Stufen der Dachkonstruktion zeigen an,

dass es hier einen Platz gibt, der in eine andere, höhere

Dimension führt – zu einer transzendentalen

Betrachtung der aktuellen Situation“, so Christoph

Lottersberger. Auch wenn es ein interreligiöser

Raum ist, so können Christen diese drei Stufen

auch als Hinweis auf die Hl. Dreifaltigkeit interpretieren,

die ein umfassendes Geborgensein in der

Liebe Gottes bedeutet – durch einen liebevollen

Vater, durch einen Erlöser von all dem, was uns

bedrücken mag, und durch einen Geist, der in uns

wohnt und uns Lebensmut gibt.

Daher verwundert es nicht, dass dieser Andachtsraum

von natürlichem Licht durch die Dachkonstruktion

durchflutet ist. Verstärkt wird all das durch

das einzigartige Aroma des Zirbenholzes. Dazu

Architekt Christoph Lottersberger: „Es war mir ein

Anliegen, alle Sinne mit diesem Raum anzuregen.

Um auch den Geruchsinn zu stimulieren, wurde

dieses Andachtsgebäude im Wesentlichen mit

Holz errichtet. Zirbenholz wurde schon vor Jahrhunderten

in alten Bauernstuben verwendet, um

Geborgenheit zu vermitteln.“

Die aktuelle Nutzung

Es hat sich manches verändert, in den zehn Jahren,

in denen das Hilde Umdasch Haus der Malteser

Kinderhilfe nun in Betrieb ist. Wir mussten feststellen,

dass wir nur ganz wenige Kinder betrauern

mussten, weil das bei uns gelebte Pflegekonzept

unglaubliche Erfolge erzielt und die ursprünglichen

Lebenserwartungen um ein Vielfaches übertroffen

werden. Dafür konnten wir auch eine Taufe in

diesem Raum feiern und im letzten Jahr kamen

sechs Benediktiner-Äbte auf Besuch, die mit uns

dort den Angelus beteten. All das erfüllt uns mit

Glück und Freude – und immer wieder nutzen wir

den Andachtsraum, um unserem Gott auch dafür

zu danken, dass es unser Haus gibt.

Wenn es aber doch geschieht, dass wir eine kleine

Bewohnerin oder einen kleinen Bewohner betrauern

müssen, so bietet der Andachtsraum Platz für

diese Trauer, für das Andenken, für das Sich-Verabschieden

und für Stille. Diese Stille können auch

Pflegepersonen nutzen, um sich wieder zu erden

und ihre Mitte zu finden, wenn die Herausforderungen

des Pflegealltags sie zu übermannen drohen.

Unsere Pflegeeinrichtung wird durch diesen Andachtsraum

erst komplett und unterstreicht die Besonderheit

des Hilde Umdasch Hauses der Malteser

Kinderhilfe. •

IM FOKUS – MALTESER KINDERHILFE

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

17


MIT KREATIVITÄT für erkrankte Kinder

Der Familienadventmarkt in Amstetten zugunsten

der MALTESER Kinderhilfe war ein voller Erfolg.

von Petra Hellmich

Kurz vor Weihnachten fanden sich rund 30 engagierte

Personen im Hilde Umdasch Haus ein, die den

Familienadventmarkt in der HLW-HAK Amstetten

mit großem persönlichen Einsatz möglich gemacht

hatten, um ein beeindruckendes Spendenergebnis

zu überreichen: Mehr als € 9.200,– stehen nun

zusätzlich für eine noch umfassendere und noch

individuellere Betreuung und Pflege lebensverkürzend

erkrankter Kinder zur Verfügung, die im Hilde

Umdasch Haus der Malteser Kinderhilfe umsorgt,

betreut und gepflegt werden. Das Team der Malteser

Kinderhilfe – allen voran Geschäftsführer Olivier

Loudon und Hausleiterin Petra Hellmich – dankte

allen, die bei der Planung, Organisation und Durchführung

dieses besonderen Ereignisses beteiligt

waren. Besonderer Dank gilt den beiden Direktoren

des Bundesschulzentrums, Dir. Gatterbauer und

Dir. Bremböck, für die großzügige Bereitstellung

der Räumlichkeiten, sowie HLW-Fachvorständin

Dipl.-Päd. Renate Palmetshofer, deren kreative und

organisatorische Fähigkeiten maßgeblich zum Erfolg

der Veranstaltung beitrugen.

Martina Nussbaummüller, Influencerin und bekannt

als „Nussine backt“, begeisterte mit einem

Kinder-Backworkshop und selbst gestalteten Weihnachtsgeschenken.

Eva-Maria Neuheimer, bekannt

als „die Bücher Eva“, schuf mit ihrer Märchenstation

ein magisches Erlebnis für Kinder und Eltern.

Auch zahlreiche Schulen der Region trugen mit

sozialen und kreativen Projekten zum Gelingen bei,

darunter die Niederösterreichischen Mittelschulen

Amstetten, Mauer und Neustadtl, die Sonnenschule

Amstetten, die Polytechnische Schule Amstetten, sowie

die Höheren Schulen HAK, HLW und BAFEP

Amstetten. Musikalische Beiträge der Musikschule

Amstetten sorgten für stimmungsvolles Ambiente.

Das Gymnasium Amstetten unterstützte mit einem

beeindruckenden Beitrag von € 650,–, gesammelt

durch den Verkauf von Keksen beim Tag der offenen

Tür und beim Elternsprechtag.

Ein weiterer Erfolgsfaktor waren die Ausstellerinnen

und Aussteller sowie Freundinnen und

Freunde des Hilde Umdasch Hauses, die durch ihre

kreativen Werke und Beiträge den Markt bereichert

haben. Interspar Amstetten stellte Backzutaten im

Wert von € 300,– zur Verfügung, die Bäckerei Danecker

spendete Brot, Bellaflora das florale Deko-

Material, Adventkränze und das Material für die

Bastel-Stationen, Celine Schredl stellte unglaubliche

37 kg Kekse her, die Bäuerinnen ca. 20 kg, die

allesamt beim Adventmarkt von den Besucherinnen

und Besuchern erworben wurden. So wurde der

Familienadventmarkt auch zu einem eindrücklichen

Zeichen der Solidarität und der Zusammenarbeit.

Was aber das Wichtigste ist: Die Erlöse kommen

zu 100% den schwerkranken Kindern zugute, die in

unserer Spezialpflegeeinrichtung die bestmögliche

Förderung und Betreuung erhalten! •

18


WIR HABEN viel vor

2025 als Jubiläumsjahr der MALTESER Kinderhilfe

von Petra Hellmich

Die Zeit vergeht wie im Flug! Schon sind zehn Jahre

seit der Eröffnung des Hilde Umdasch Hauses der

MALTESER Kinderhilfe vergangen. Unzählige schöne

Erlebnisse mit unseren jungen Bewohnerinnen und

Bewohnern liegen hinter uns, viele Erfolgsgeschichten

erfolgreicher Individualpflege, erstklassiger medizinischer

und therapeutischer Betreuung und liebevoller

Hinwendung – und auch einige sehr traurige Zeiten,

wenn wir das eine oder andere geliebte Kind in die

Ewigkeit verabschieden mussten. Doch wir schauen in

die Zukunft und dabei wird klar: 2025 wird ein ganz

besonderes Jahr für uns!

Malteser Kinderhilfe ein immer attraktiverer Partner

für Unternehmen wird, die ihre Corporate Social

Responsibility (CSR) aktiv leben wollen. Andererseits

wird das Engagement der Zivilgesellschaft, von

Menschen im Großraum Amstetten, immer deutlich

spürbarer – ob Sport-, Freizeit- und Elternvereine,

Schülerinnen und Schüler, Künstlerinnen und Künstler

oder Konzertveranstalter: Sie alle tragen dazu bei,

das Hilde Umdasch Haus zu dem zu machen was es

ist; ein Hort der Liebe und Fürsorge für lebensverkürzend

erkrankte Kinder und Jugendliche!

Dieses Jahr staatsmeisterlich mitlaufen!

MALTESER KINDERHILFE

Ein weiterer Höhepunkt wird der Kinderhilfelauf

am 28. September 2025 sein. Nach dem Rekordergebnis

letztes Jahr nehmen wir die Herausforderung

in Angriff, das Ergebnis zu toppen. Ein Umstand

hilft uns bei der Zuversicht, einen ganz besonderen

Kinderhilfelauf zu organisieren: Dieses Jahr zählt

er zu den Staatsmeisterschaften im Straßenlauf!

Das bedeutet zusätzliche Attraktivität, noch mehr

Medienberichterstattung, noch mehr Laufbegeisterte,

die teilnehmen werden und damit noch mehr Präsenz

und Werbewirkung für Sponsoren!

Kommen Sie auf uns zu, wenn Sie interessiert

sind, sich im Rahmen dieser beiden Schwerpunkt-

Aktivitäten zu engagieren und ihr Unternehmen ins

Scheinwerferlicht zu setzen! •

Zum einen werden wir unser 10-Jahres-Jubiläum

würdig begehen. Am 5. Juni 2025 werden wir Förderer,

Unterstützer und Partner im Garten unserer

besonderen Pflegeeinrichtung begrüßen, um unsere

Pläne für die nächsten Jahre vorzustellen, aber auch

um uns zu bedanken. Ohne die starke lokale Vernetzung

wäre es unmöglich, das Pflegekonzept so erfolgreich

umzusetzen! Denn alles, was über die Standard-

Pflege und -Förderung hinausgeht, muss zusätzlich

finanziert werden. Dabei haben wir im letzten Jahr

festgestellt, dass das Hilde Umdasch Haus der

! DANKE an unsere Unterstützer im Jahr 2024

Im Namen aller im Hilde Umdasch Haus der

MALTESER Kinderhilfe gepflegten und betreuten

Kinder und Jugendlichen danken wir

den ca. 100 Unternehmen, Vereinen, Schulen,

Familien und engagierten Einzelpersonen, die

unsere Arbeit finanziell unterstützen.

Wir zählen auch 2025 auf Sie

Jetzt mit Ihre persönliche

10-Jahres-Jubliäums-Spende

unterstützen:

www.malteser-kinderhilfe.at/spenden

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

19


Über Erreichtes

UND ZU ERREICHENDES

MALTESER Care-Rückblick 2024 und Ausblick 2025

von Susanne Wick

Mobile Dienste, 24-Stunden-Betreuung,

Senioren-Wohngemeinschaft

Malteser Care wächst ständig – mittlerweile umfasst unser Team bereits 130 Personen!

Allein in den mobilen Diensten in Wien betreuen rund 80 Pflegefachkräfte mehr als

Foto: Malteser Care/Veronika Steinberger

20


600 Klientinnen und Klienten – eine Steigerung

von 40% im Vergleich zum Vorjahr. Im Rahmen

der 24-Stunden-Betreuung konnten wir über

400 Klientinnen und Klienten in Wien, Niederösterreich,

Oberösterreich und Salzburg durch

individuelles und professionelles Case & Care

Management erfolgreich begleiten und durch

rund 1.000 kooperierende Betreuungspersonen die

Betreuung zu Hause sicherstellen.

Im Rahmen der 24-Stunden-Betreuung unterstützt

Malteser Care in Wien außerdem derzeit 12 Familien,

deren Kinder und Jugendliche an schweren

chronischen Erkrankungen und Behinderungen

leiden. Diese Unterstützung dient der Entlastung

und Stabilisierung der gesamten Familienstruktur.

Steigende Nachfrage an Betreuungsmöglichkeiten –

Mangel an Personal

MALTESER CARE

Durch konstante Bewusstseinsbildung auf unterschiedlichsten

Ebenen ist es gelungen, dass die

Förderung des Sozialministeriums erstmals seit

ihrem Bestehen angepasst und auf € 800,– pro

Monat erhöht wurde. Damit wurde zumindest die

Inflation der letzten 15 Jahre abgegolten. Davon

profitieren rund 30.000 Menschen in Österreich,

die diese Leistung erhalten. Als weitere Unterstützungsleistung

und alternative Lösung zur eigenen

Wohnung, die es aber ermöglicht, weiterhin ein

selbstbestimmtes Leben zu führen und soziale

Kontakte zu pflegen, betreiben wir jetzt in Wien

auch eine erste Malteser Care-Senioren-Wohngemeinschaft.

Familien-, Kinder- und Jugendhilfe in Wien

Bei der ständig steigenden Nachfrage an Betreuungsmöglichkeiten

bleibt die Personalproblematik

in allen Bereichen der Pflege unser ständiger Begleiter.

Um die Versorgungssicherheit zu gewährleisten,

müssen mehr Menschen in Österreich für

den Pflegeberuf gewonnen werden, vor allem auch

Männer. Dafür ist die Förderung eines positiven

Jobbildes in der Öffentlichkeit unerlässlich, aber

auch die gewollte und gut organisierte Zuwanderung

qualifizierter Fachkräfte aus Drittstaaten.

Dafür sind eine Willkommenskultur und ein

unbürokratischer Zugang zum österreichischen

Arbeitsmarkt erforderlich, ebenso wie schnelle

Anerkennungsverfahren ausländischer Diplome.

Gesundheit ist die Basis unseres Wohlstandes

Im Bereich der Kinder- und Jugendhilfe konnten

wir im Rahmen des Familienentlastungsdienstes 22

Familien mit Kindern mit Behinderungen unterstützen,

um so die familieneigenen Ressourcen zu

stärken – an die 5.000 Stunden wurden von Malteser

Care geleistet. In unserer sozialpädagogischen,

ganzjährig betriebenen Einrichtung „Krisengruppe“

mit sechs Plätzen für Kinder bis zu drei Jahren,

die aus Gründen der Kindeswohlgefährdung

betreut werden müssen, wurden 111 Kinder betreut

– leider ist unsere Krisengruppe damit zu 100%

ausgelastet. Aufgrund der nach wie vor steigenden

Nachfrage nach Krisenunterbringungsmöglichkeiten,

werden wir daher 2025 eine weitere solche

Einrichtung eröffnen.

Wir stellen leider auch fest, dass die Ängste und

Sorgen der betroffenen Personen und ihrer Angehörigen

stark zunehmen – was die Finanzierung

der Betreuung, aber auch was die Problematik

des Anstiegs demenzieller Erkrankungen betrifft.

Damit es auch weiterhin möglich ist, dass pflegebedürftige

Personen selbstbestimmt entscheiden

können, wo, von wem und wie sie betreut und

gepflegt werden möchten, müssen ausreichend

finanzielle Ressourcen und Personal zur Verfügung

stehen. Wir werden nicht nachlassen an politische

Entscheidungsträger klar zu kommunizieren, dass

endlich längst überfällige Reformen nötig sind

und entsprechende Rahmenbedingungen für die

Sicherung der Pflege geschaffen werden müssen. •

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

21


WENN ES Weihnacht wird ...

... im Pflegewohnheim des Malteserordens

von Gerhard Ernst

Weihnachten ist eines der zentralen Feste, das auch für das christliche Familienleben von großer Bedeutung

ist. Viele unserer Bewohnerinnen und Bewohner haben dieses Fest jahrzehntelang mit der Familie gefeiert –

aber mit dem Einzug ins MALTESER Ordenhaus hat sich auch das verändert. Ein gemeinsames Feiern im

Eigenheim ist aus gesundheitlichen Gründen leider nicht mehr möglich. Unser Auftrag ist es daher, einen

Ausgleich zu schaffen.

Das gelingt uns durch die großartige Zusammenarbeit

des gesamten Betreuungs- und Pflegeteams und

durch die dankenswerte Mithilfe Ehrenamtlicher. Zu

dieser Gruppe gehören die Mitglieder des Präsidiums

des Vereins Malteser Ordenshaus, die allesamt viele

Stunden unentgeltlich für die Unterstützung des

Managements und aller Bewohner unserer Pflegeeinrichtung

aufwenden. Auch die Mitglieder des

Malteser Hospitaldienstes Austria sind ausschließlich

ehrenamtlich tätig. Sie leisten viele Sozialdienststunden,

in denen sie sich mit unseren Bewohnern

austauschen, mit ihnen Ausflüge unternehmen, oder

ihnen vorlesen. Das Präsidium, wie auch der Malteser

Hospitaldienst Austria helfen in der Weihnachtszeit

mit, besondere Erlebnisse zu schaffen.

Eine stimmungsvolle Adventfeier

Musik, gemeinsames Singen, ein entzückender

Therapiehund, Gespräche bei einer guten Jause und

ein kleines Geschenk – das sind die Zutaten für die

jährliche Adventfeier, die vom Malteser Hospitaldienst

Austria in enger Zusammenarbeit mit dem

Team des Malteser Ordenshauses für unsere Be-

wohner organisiert wird. So wird in der Adventzeit

ein Höhepunkt geschaffen, der jedes Jahr für große

Freude sorgt.

Elegante

Weihnachtsfeier

In den Tagen vor

dem Heiligen

Abend werden

die Tische im

stilvollen Refektorium

unseres

Pflegewohnheims

elegant gedeckt und

das Präsidium des

Vereins Malteser

Ordenshaus lädt zu

einer Weihnachtsfeier. Ein mehrgängiges Menü,

serviert von den Mitgliedern des Präsidiums und

dem Management des Hauses, wird durch ein

musikalisches Programm und dem Vorlesen weihnachtlicher

Geschichten umrahmt. Die wundervolle

Atmosphäre wäre nicht ohne das engagierte Team

von Frau Fendrych möglich. Das Team der Pflege

begleitet die Bewohnerinnen und Bewohner während

des gesamten Abends und sorgt dafür, dass sich

alle rundum wohlfühlen. Den Abschluss und Höhepunkt

bilden das Vorlesen des Weihnachtsevangeliums

mit anschließenden Worten eines im Malteser

Ordenshaus aktiven Priesters, gemeinsame Gebete

und das Singen von „Stille Nacht, Heilige Nacht“.

Der Heilige Abend

Da unsere Bewohnerinnen und Bewohner am

Abend bereits meist erschöpft sind und früh zu Bett

gehen, handelt es sich im Malteser Ordenshaus eher

um einen „Heiligen Nachmittag“. In Abstimmung

mit unserem Pflegeteam kommen in Wien und

22


Danke für die UNTERSTÜTZUNG

von Thomas Kissich

Zwei umfassende Aktivitäten in der Adventzeit generierten

zusätzliche finanzielle Mittel, die uns helfen, unser umfassendes

Betreuungskonzept noch besser umzusetzen.

Umgebung lebende Familienmitglieder zu Besuch,

was natürlich eine besondere Freude für die bei uns

lebenden Eltern oder Großeltern ist. Besuche sind

grundsätzlich immer möglich, doch der aktuelle

Gesundheitszustand unserer Bewohnerinnen und

Bewohner erfordert oft eine individuelle Anpassung.

Die Tagesverfassung unterliegt im hohen

Alter großen Schwankungen – an einem Tag geht

alles besser, andere sind eher schwierig zu bewältigen.

In enger Absprache mit den Angehörigen gestalten

wir die Besuche so, dass sie den Bedürfnissen

und dem Wohlbefinden der Bewohnerinnen und

Bewohner entsprechen, um sie gerade zu Weihnachten

nicht zu überfordern.

Jahrzehntelang haben unsere Bewohnerinnen und

Bewohner ihren Familien schöne Festtage bereitet.

Jetzt ist es an uns, alles in unserer Macht stehende

zu tun, dass es für alle im Malteser Ordenshaus

Weihnachten werden kann. •

MALTESER ORDENSHAUS

Der von Sophie Fletzberger koordinierte Weihnachtsbazar, der

nach der Eröffnungsfeier im Garten unseres Pflegewohnheims den

gesamten Advent hindurch im gemeinsamen Foyer der Elisabethinen

bzw. des Franziskusspitals besucht werden konnte, bot die

von Bewohnerinnen, Bewohnern und Teammitgliedern des Malteser

Ordenshauses angefertigen Basteleien und kleine Geschenkideen an.

Danke an alle, die uns dadurch unterstützt haben!

Unter der Patronanz von KS Edith Lienbacher und moderiert von

Ursula Magnes (radio klassik Stephansdom), organisierte Hemma Korinek

in der Malteserkirche ein Advent-Benefizkonzert des Quartetts

„Da Capo“. Danke an alle Besucherinnen und Besucher, die ein fulminantes

Spendenergebnis ermöglichten! •

EIN NEUES ZUHAUSE

für ein Kulturgut

von Jochen Ressel

Eine kostbare Rarität hat eine große und komplizierte Reise

unternommen. Einer von weltweit nur fünf gebauten großen Ehrbar-

Konzertflügeln wurde uns von der Musikerfamilie Schmetterer/

Pauschenwein gespendet. Sein außergewöhnliches Klangvolumen

wird bei den monatlichen Konzerten in unserem Haus viele Menschen

glücklich machen. Ein herzliches „Vergelt’s Gott“ für diese

großartige Spende! •

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

23


NEUES AUS DEM BEREICH

Salzburg

EINE „NIGHT TO SHINE“ FÜR MENSCHEN

MIT DOWN-SYNDROM

von Laurine Bachour

Die von der Plattform Christdemokratie, Down-

Syndrom Österreich und Erzdiözese Salzburg organisierte

„Night To Shine“ für erkrankte Menschen

und Menschen mit Behinderungen wurde auch von

den Maltesern unterstützt. Ein zehnköpfiges Malteser-Team

betreute den gesamten Abend hinweg

einen Teil der ca. 45 „VIP-Gäste“. Zentrales Element

des Abends war die hochemotionale „Krönung“: Alle

Menschen – auch erkrankte – sind von Gott geliebt,

geschätzt und die „Krone der Schöpfung“ – ein Motto,

dass alle bewegte und uns einen wunderbaren

gemeinsamen Abend ermöglichte.

MALTESER UNTERSTÜTZEN

KRIEGSVERTRIEBENE AUS DER UKRAINE

von Stefanie Lanzdorf

Schon kurz nach der russischen Invasion in der

Ukraine und mit der Ankunft erster ukrainischer

Flüchtlinge in Salzburg, begannen wir, Deutschkurse

in den Räumlichkeiten der BAFEB (Bildungsanstalt

für Elementarpädagogik) anzubieten, was durch den

langjährigen Malteser Dir. Johannes Gruchmann-

Bernau ermöglicht wurde. 60 bis 80 Personen

saßen jeweils in den Klassenräumen und stellten

sich mutig den Herausforderungen der deutschen

Sprache. Um die Kultur unseres Landes zu vermitteln,

wurden Führungen durch die Stadt Salzburg

genauso angeboten, wie gemeinsame Café-Besuche.

„Unsere Ukrainer“ machten leidvolle Erfahrungen,

wenn sie aus ukrainischen TV-Sendern von den

Zerstörungen oder dem Tod von Angehörigen und

Freunden erfahren mussten. Glaubte man am Anfang

noch, dass die Rückkehr evtl. schon in wenigen

Wochen möglich sein würde, stellt sich heraus,

dass auch langfristige Lösungen nötig sind. Daher

begannen wir, bei der Job- und Wohnungssuche

zu helfen, wie auch bei Kinderbetreuungsfragen

(Schule, Kindergärten). Malteser engagierten sich

auch bei der Vermittlung von Deutschkursen (beim

Österreichischen Integrationsfonds oder der Volkshochschule).

Jeden Mittwochnachmittag wurden

in den Räumlichkeiten der Malteser Bereichszentrale

ergänzende Sprach-Cafés angeboten. Bei Café

und Kuchen wurden Sprachkenntnisse anhand

von praxisorientierten Konversationen vermittelt

– mit großem Erfolg. Unsere beiden ukrainischen

Malteser Olga (Managerin im ÖIF) und Svetlana

(Ärztin der Caritas) sind ein wichtiger Teil unseres

großartigen Salzburger Malteser-Teams geworden,

das mit viel Dynamik von engagierten Maltesern

koordiniert wird. Wir alle beten für ein baldiges

Ende dieses Krieges und um ein Ende von Leid und

Vertreibung!

24


NEUES AUS DEM BEREICH

Steiermark / Kärnten

von Elisabeth Eder

EIN BESONDERES

JA-WORT

MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA

Wenn ein Hochzeitsfoto sprechen könnte, was

würde es uns wohl über dieses vor Glück strahlende

Brautpaar erzählen? Wir vom Malteser Hospitaldienst

wissen es, denn diese beiden besonderen

Menschen dürfen wir seit langem begleiten und

unterstützen. Zehn Jahre ist es mittlerweile her,

seit Susi und Max einander in der Wohngemeinschaft

Algersdorfer Straße in Graz kennen und lieben

gelernt haben. Schon nach fünf Tagen wussten

sie: „Wir gehören zusammen.“

Ein gemeinsames Leben als Ehepaar war bald das

erklärte Ziel – Voraussetzung dafür war allerdings

ein eigenes Zuhause. Mit Mut und Zuversicht, aber

vor allem einer bewundernswerten Selbstverständlichkeit,

stellten sie sich dieser Aufgabe und

konnten vor einigen Jahren tatsächlich eine eigene

Wohnung am Grazer Stadtrand beziehen – barrierefrei,

den speziellen Bedürfnissen entsprechend

eingerichtet und mit Balkon.

Die Unabhängigkeit in puncto Mobilität ermöglicht

ein eigenes Auto, ein Arbeitsassistent hilft Susi, ihre

beruflichen Aufgaben im Ressourcenpark der Stadt

zu bewältigen. Max startet täglich in aller Früh zur

Werkstätte nach Lannach. Den Alltag mit all seinen

Herausforderungen meistern die beiden dank einer

persönlichen Assistenz. Es fällt aber sofort auf, wie

sehr sich Susi und Max bei jeder Kleinigkeit gegenseitig

helfen, so gut es eben geht – er übernimmt

viele Wege innerhalb der Wohnung, sie unterstützt

mit der besseren Sehkraft. So ist das gemeinsame

Bewältigen von Herausforderungen ein wichtiges

Fundament im Leben dieses besonderen Ehepaares.

Im Jahr 2024 fand nun die so lange ersehnte

Hochzeit statt, für deren Planung Susis Mama und

Max’ Tante viel Zeit und Herz investiert hatten.

Begleitet und unterstützt von vielen Freunden,

Assistenten und Verwandten, gab sich das glückliche

Brautpaar am 15. Juni 2024 im Standesamt

von Pernegg das Ja-Wort. Danach fand die freie

Trauung mit Ringsegnung und ein wunderschönes

Hochzeitsfest in Frohnleiten statt, bevor es zur

kurzen Auszeit ins stilvolle Gschlössl im Murtal

ging und dann beide zur Hochzeitsreise nach

Mallorca aufbrachen.

Was sich für die beiden seit diesem Tag verändert

hat? Vor allem, dass Susi und Max Pichler die

Bindung zueinander noch enger wahrnehmen und

das Zusammengehörigkeitsgefühl noch intensiver

empfinden. Der Malteser Hospitaldienst Austria

wünscht dem jungen Ehepaar vor allem Gottes

Segen, aber auch Zusammenhalt, Leichtigkeit und

Glück für den gemeinsamen Weg in die Zukunft.

Und wir als Malteser stehen den beiden auch weiterhin

hilfreich zur Seite! •

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

25


NEUES AUS DEM BEREICH

Oberösterreich

BESUCHSDIENSTE SIND

LIEBESDIENSTE AM NÄCHSTEN

von Nathalie Salm-Reifferscheidt

STIMMUNGSVOLLE WEIHNACHTSFEIER

von Verena Jurković

Am vierten Adventwochenende luden wir zur Weihnachtsfeier

mit einer von Bereichsseelsorger H. Klaus

Sonnleitner Can.Reg. zelebrierten Hl. Messe in der

Klosterkirche der Barmherzigen Brüder ein, die

musikalisch von Stiftsorganist Andreas Etlinger umrahmt

wurde. Anschließend gab es ein Zusammensein

mit Würsteln, Keksen, Kuchen und Punsch, dem Vorlesen

von Weihnachtsgeschichten sowie dem gemeinsamen

Singen des Andachtsjodlers und „Wer klopfet

an“. Es war uns eine große Freude, das Refektorium für

unsere Gäste wieder in eine Weihnachtswunderwelt zu

verwandeln.

EIN BESONDERER JAHRESWECHSEL

von Berenike Elsner

Der Bereich Oberösterreich organisierte ein besonderes

Silvesterfest auf Schloss Rosenhof in Sandl. Nach einem

Winterspaziergang und kreativen Marzipan-Basteleien

blickten wir bei einer besinnlichen Andacht mit Dankbarkeit

auf das zu Ende gehende Jahr 2024 zurück. Dem

exquisiten Vier-Gänge-Menü von Chef Niklas folgten

Tanz, Musik, beste Stimmung und ein beeindruckendes

Auch in Oberösterreich finden regelmäßig

Besuchsdienste des Malteser Hospitaldienstes

Austria bei betreuten Personen

statt. Einmal im Monat wird z.B. Renate

zu Hause besucht. Wir plaudern bei Kaffee

und Kuchen über Gott und die Welt, im

Sommer sitzen wir auf dem Balkon oder

gehen spazieren. Beim Durchblättern der

zahlreichen Fotoalben, die Renate über

viele Jahre hinweg gestaltet hat, werden

schöne Erinnerungen wach. Auch der

Wohnungskater Pezi trägt immer wieder

zur Unterhaltung bei.

EIN BUNTER HERBSTNACHMITTAG

IM AQUAZOO SCHMIDING

von Verena Jurković

Feuerwerk zu Mitternacht. Am Neujahrstag wurde ein

köstlicher Brunch genossen, während wir uns mit dem

traditionellen Neujahrskonzert auf das neue Jahr einstimmten.

Ein traumhafter Jahreswechsel, der uns wieder

zeigte, wie wertvoll Gemeinschaft ist und wie viel Freude

sie schenken kann.

An einem nebeligen Tag tauchten wir in

die faszinierende Unterwasserwelt des

Aquazoos Schmiding ein und bereiteten

unseren Betreuten einen wunderschönen

bunten Nachmittag.

26


NEUES AUS DEM BEREICH

Wien

von Thomas Schroll und Niko Edlinger

DANKE FÜR DIE GROSSARTIGE UNTERSTÜTZUNG!

Es war uns eine große Freude, dass so viele Menschen

ihre Solidarität mit Kranken und betreuungsbedürftigen

Personen in der Weihnachtszeit unter Beweis

gestellt haben! Die bei der Straßensammlung in Wien

und bei unserem Punschstand gesammelten Spenden

ermöglichen uns, weiterhin umfangreich im Dienst

unserer Mitmenschen tätig zu sein – ob mit Rettungs-,

Krankentransport-, Ambulanz- oder Ärztefunkdiensten,

oder durch eine große Anzahl von Sozialdiensten

für Arme und Kranke! Dafür ein von Herzen kommendes

„Vergelt’s Gott“!

AMBULANZ- UND SOZIALDIENST BEIM

DANKGOTTESDIENST FÜR KARDINAL

SCHÖNBORN

Es war für den Malteser Hospitaldienst Austria

eine große Freude und Ehre, beim großen Festgottesdienst

anlässlich des 80. Geburtstags des

mittlerweile emeritierten Wiener Erzbischofs,

Christoph Kardinal Schönborn, mit einem Sanitätsteam

für das Wohlergehen der ca. 4.000 Mitfeiernden

zu sorgen. Außerdem konnte trotz des

limitierten Platzangebots auch erreicht werden,

dass einige von uns betreute Personen dem Gottesdienst

beiwohnen konnten.

MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA

NEUES AUS DEM BEREICH

Burgenland

von Bernhard Bachna

EIN BESUCH IN MOZARTS WOHNUNG

Für musikinteressierte Bewohnerinnen und Bewohner des

Malteser Ordenshauses organisierten wir einen interessanten

Ausflug ins Wiener Mozarthaus. Dort kann man die

Räumlichkeiten besichtigen, in denen er gelebt hat und erfährt

vieles über sein musikalisches Wirken. Am Rückweg

ins Malteser Ordenshaus ging’s noch zur süßen Labung ins

Café Diglas. Unsere betreuten Gäste danken dem Mozarthaus

und dem Café Diglas für die Unterstützungen, die

dieses Erlebnis möglich gemacht haben!

TURMBLASEN IN EBERGASSING

Alljährlich organisieren wir einen Ausflug

zum Schloss Ebergassing, in dessen Arkadenhof

das adventliche Turmblasen stattfindet.

Mit den gesammelten Spenden, u.a. durch

Punsch- und Imbiss-Verkauf, finanzieren

wir Sozialdienste für die von uns betreuten

Personen.

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

27


EINE REISE NACH LOURDES

für das Seelenheil

MALTESER-Wallfahrt

vom 1. bis 5. Mai 2025

von Manuel Weinberger

Die Vorbereitungen für die jährlich stattfindende internationale

MALTESER-Wallfahrt nach Lourdes laufen auf Hochtouren.

Auch heuer werden an die 250 Pilgerinnen und Pilger aus

Österreich – darunter viele betreuungsbedürftige und kranke

– die Reise zur Muttergottes antreten, um dort Seelenheil zu erfahren.

In Lourdes treffen sie auf weitere ca. 5.000 MALTESER-

Pilger aus aller Welt.

Immer wieder wird über die Heilung von Krankheiten aus

dem berühmten Wallfahrtsort in den französischen Pyrenäen

berichtet. Viele Kranke besuchen Lourdes in der Hoffnung,

von körperlichen Leiden geheilt zu werden. Doch eine

Heilung ist garantiert: die der Seele. Unsere Liebe Frau von

Lourdes spendet in jedem Fall und absolut zuverlässig Trost

sowie Versöhnung mit dem Lebensschicksal und dem Leiden.

Für viele, die der Heilung bedürfen, ist die Reise nach

Lourdes daher der größte Wunsch des Lebens.

„Wir möchten so vielen Menschen wie nur irgend möglich

eine solche innig gewünschte Reise ermöglichen – unabhängig

von deren finanziellen Möglichkeiten“, führt

der Kommandant des Malteser Hospitaldienstes Austria,

Johann-Philipp Spiegelfeld, aus. „Das können wir allerdings

nicht aus eigener Kraft finanzieren und sind daher ganz

besonders dankbar, dass uns viele Einzelpersonen, aber auch

Unternehmen, mit Spenden unterstützen!“

Herzlichen Dank für Ihre finanzielle Hilfe im Voraus! •

Jetzt ein besonderes Erlebnis ermöglichen!

Mit Ihrer Spende ermöglichen Sie einer bedürftigen

Person die Wallfahrt nach Lourdes,

die von 1. bis 5. Mai 2025 stattfindet.

Vergelt’s Gott!

www.malteser.at/spenden-helfen

28


FÜR DIE STÄRKUNG

des Ehrenamtes

Ein Volksbegehren zur Förderung

ehrenamtlich tätiger Studierender

von Lukas Seyffertitz

Der MALTESER Hospitaldienst Austria lebt vom ehrenamtlichen

Engagement – unter anderem von vielen

jungen Menschen, die parallel zu ihrem Studium vielen

kranken, betreuungsbedürftigen und in Not geratenen

Menschen ehrenamtlich helfen. In ganz Österreich sind

es 69 % aller Studierenden, die arbeiten um Berufserfahrung

zu sammeln, um ihr Studium zu finanzieren

und zusätzlich ehrenamtlich tätig sind.

Ein Volksbegehren mit dem Titel „Studium & Job?

– Na & ob!“ fordert bessere Unterstützung, um ehrenamtliches

Engagement zu stärken.

MALTESER HOSPITALDIENST AUSTRIA

Aktuell wird keine Rücksicht auf Arbeit oder

Ehrenamt bei Studiengebühren und Toleranzsemestern

genommen. Daher macht ein aktuelles Volksbegehren

auf die Notwendigkeit der Vereinbarkeit

von Studium, Arbeit und Ehrenamt aufmerksam

und bringt vier konkrete Vorschläge in die Diskussion

ein, die eine wirkliche Entlastung für Studenten

erreichen sollen:

• mehr Toleranzsemester für berufstätige und

ehrenamtlich tätige Studenten

• Anpassung der Zuverdienstgrenze der Familienbeihilfe

• reduzierte Steuerstufen für berufstätige Studenten

• flexiblere Lehrveranstaltungen durch Streaming

und alternative Seminarzeiten

Zur Sicherstellung, dass nur wirklich engagierte

Studierende, die für das Wohl der Gesellschaft tätig

sind, diese Erleichterungen in Anspruch nehmen

können, wird vorgeschlagen, dass diese Regelungen

für diejenigen gelten sollen, die mindestens

15 Ehrenamtsstunden/Woche leisten, die einen direkten

positiven Einfluss auf die Gesellschaft haben

(z.B. bei Sozialdiensten oder Rettungsdiensten, wie

sie auch der Malteser Hospitaldienst Austria durchführt).

Die ehrenamtliche Tätigkeit könnte

z.B. durch eine erweiterte Form des „Freiwilligenpasses“

am Ende eines jeden Semesters nachgewiesen

werden.

Dazu nimmt Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn, seit

über 50 Jahren ehrenamtlich als Malteser aktiv,

wie folgt Stellung: „Über Jahrzehnte hinweg habe

ich Generationen von jungen Menschen erlebt, die

während des Studiums bei den Maltesern begonnen

haben und lange darüber hinaus aktiv geblieben

sind. Daher ist es auch für uns als Malteser wichtig,

dass ehrenamtliches Engagement für willige junge

Menschen nicht verunmöglicht, sondern mit

adäquaten Schritten gefördert wird.“ Er ergänzt:

„Ich möchte bei dieser Gelegenheit auch meinen

Dank an alle Studierenden aussprechen, die so viel

für Kranke und Bedürftige im Rahmen der Malteser

leisten. Vergelt’s Euch Gott!“ •

Details zum Volksbegehren:

www.studivolksbegehren.at

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

29


WARUM NICHT „EINFACH“

Frieden sein kann

Der über 4.000 Jahre alte Nahost-Konflikt in 97 Zeilen

von Jochen Ressel

Frieden ist ein komplexer, scheinbar

selbstverständlicher Zustand. Obwohl

es viele nicht einmal schaffen, mit ihren

Arbeitskollegen, Nachbarn oder Familienangehörigen

Frieden zu halten, hört

man des Öfteren: „Warum können die

im Nahen Osten nicht einfach Frieden

schließen?“ Kurz gesagt: Weil der Konflikt

älter ist, als man denkt.

Ungefähr 2000 v. Chr.: Abraham lebt im heutigen

Irak. Gott spricht: „Mache Dich auf, geh in ein

gelobtes Land.“ So kommt er in die Region des heutigen

Syrien, Libanon, Israel und Palästina. Seine

Frau, Sarah, bringt keine Kinder zur Welt – wie

damals üblich gebiert die Magd Hagar einen Erben:

Ismael, der Stammvater der arabischen Völker.

Später gebiert Sarah doch noch einen Sohn: Isaak.

Da die beiden Familienteile nicht miteinander

zurechtkommen, schickt Abraham die Magd und

Ismael weg. Der Nahost-Konflikt beginnt.

Um 1900 v. Chr.: Abrahams Sohn Isaak hat zwei

Söhne: Esau und Jakob. Ersterer verliert durch eine

List sein Erstgeburtsrecht – die Brüder werden

Feinde – eine zusätzliche Dimension des Nahost-Konflikts:

Esau wird zum Stammvater der Edomiter und

Amalekiter – dauerhafte Feinde der Nachkommen

Jakobs. Dieser hat 12 Söhne (u.a. Juda) und ändert

seinen Namen auf „Israel“. Wegen einer Hungersnot

zieht die Familie nach Ägypten. Israel verlässt erstmals

das Land. Die Nachkommen Ismaels und Esaus

übernehmen das Land. Die Israeliten werden in den

nächsten 400 Jahren ein Millionen-Volk – Pharao

macht sie daher zu Sklaven. Moses soll sie aus

Ägypten befreien.

1513 v. Chr.: Pharao lässt die Israeliten nach den

10 Plagen frei. Sie wandern durch die Wüste, bekommen

die 10 Gebote und ca. 500 weitere

Regelungen (das Gesetz – hebr. „Thora“).

1417 v. Chr.: Die Rückeroberung des Landes beginnt unter

Josuas Führung. Gaza (hebr. „Macht, Kraft“) und

die dort lebenden Philister werden nicht besiegt

(von „Philistäa“ kommt der Name „Palästina“).

30


Konflikt „Landgabe – Landnahme“: Laut Josua 1,2

spricht Gott: „Mach Dich auf den Weg in das Land,

das ich den Israeliten geben werde!“ Doch aus Sicht

der dortigen Siedler wird ihnen das Land genommen

– ein unlösbarer Konflikt.

Um 1000 v. Chr.: Blütezeit unter König David und

seinem Sohn Salomo. Unter Davids Enkel Jerobeam

zerbricht das Reich in ein Zehn-Stämme-Nordreich

„Israel“ (Hauptstadt Samaria) und einem Zwei-

Stämme-Südreich „Juda“ (Hauptstadt Jerusalem).

722 v. Chr.: Assyrien erobert das Nordreich.

597 v. Chr.: Der Babylonier Nebukadnezar erobert

Jerusalem – alle gehen in Gefangenschaft. Das Land

übernehmen arabische, edomitische und palästinensische

Völker.

Ca. 539 v. Chr.: Der Perser Kyros besiegt Babylon

und befreit Israel. Sie kehren zurück und vertreiben

abermals die Siedler.

70 n. Chr.: Der römische Feldherr Titus nimmt

Jerusalem ein – die „Zerstreuung“ (hebr. „Diaspora“)

beginnt. Seit dieser Zeit gibt es kein israelisches

oder jüdisches Staatskonstrukt. Das Land wird einmal

mehr von anderen Völkern besiedelt.

1896: Theodor Herzl schreibt das Buch „Der Judenstaat“:

Die Juden sollten irgendwo Land bekommen,

um in Frieden zu leben. Er begründet den

„Zionismus“ (Zion ist der Tempelberg in Jerusalem).

1917: Das Land ist Teil des Osmanischen Reiches,

das von den Briten bekämpft wird. Diese versprechen

dem arabischen Prinzen Faisal einen eigenen

Staat (später Irak). Außenminister Balfour schreibt

zeitgleich dem Zionisten Lord Rothschild: „Die Regierung

Seiner Majestät betrachtet mit Wohlwollen

die Errichtung einer nationalen Heimstätte für das

jüdische Volk in Palästina.“ Damit wird der Nahost-

Konflikt nach 1800 Jahren wiederbelebt.

1920: Die Region wird britisches Protektorat. Juden

aus aller Welt siedeln sich in Palästina an – so viele,

dass die Briten eine Landteilung vorschlagen.

Araber sind plötzlich Fremde im eigenen Land. Die

britische Verwaltung verliert die Kontrolle.

1945 übernimmt die UNO das Protektorat.

1947 lehnen die Araber einen Teilungsplan ab,

gründen die Arabische Liga und rufen zum „Heiligen

Krieg“ auf (arab. „Dschihad“). Der 1. Israelisch-Arabische

Krieg bricht aus. Durch die Unterstützung aus

aller Welt gewinnen diesen die Israelis. 700.000 Palästinenser

werden Flüchtlinge im eigenen Land.

1948: Staatsgründung Israels (Ben Gurion ist erster

Ministerpräsident). Das Land ist geteilt!

Seither Dauerkriegszustand: Die Briten verlieren

Ägypten, General Nasser ergreift mit russischer Hilfe

die Macht und beansprucht den Suezkanal.

1955 kommt es zum Suezkrieg – Israel erobert den

Gaza-Streifen und den Sinai. 1967: Sechs-Tage-Krieg –

Israel verdreifacht das Staatsgebiet. 1973: Yom-Kippur-

Krieg – die Araber wollen Gebiet von Israel zurückerobern,

sie verlieren auf allen Fronten. Es kommt zu

Friedensverhandlungen. 1979: Camp David Abkommen.

1987: Beginn der arabischen „Intifada“ (arab. „Erhebung“),

die bis heute andauert und zuletzt im Angriff

vom 7. Oktober 2023 einen weiteren Höhepunkt fand.

Warum kann es also nicht einfach Frieden werden in

dieser Region? Weil das Besiedeln – Vertriebenwerden

– wieder Besiedeln – wieder Vertriebenwerden

usw. eine über 4.000 Jahre lange Geschichte hat.

Jede einzelne Familie hat über Jahrhunderte und

Jahrtausende hinweg unzählige Tote zu beklagen –

zurückreichend bis zu Abraham, dem gemeinsamen

Stammvater all dieser Völker, die den Nahen Osten

als ihre Heimat ansehen. Selbst in der Außenbetrachtung

haben sie allesamt recht, aber gleichzeitig auch

unrecht. Wir können diese Situation daher nur in die

Hand Gottes legen und für den Frieden beten! •

MALTESER INTERNATIONAL

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

Während des 2. Weltkriegs fliehen Juden aus dem

gesamten Dritten Reich ins Gelobte Land. Die

31


HELFEN DURCH

wertorientierte Zusammenarbeit

Die Basis der Hilfstätigkeit von

MALTESER International

von Conor Heathcote

MALTESER International erfüllt als Hilfswerk des Malteserordens weltweit den Ordensauftrag „Hilfe den

Bedürftigen“. Dabei unterstützen wir Menschen in Not, unabhängig von Religion, politischer Überzeugung,

Herkunft oder Geschlecht. Im Libanon beispielsweise, einem der religiös diversesten Länder des Nahen

Ostens, ist MALTESER International als christlicher Akteur konfessionsübergreifend bekannt, respektiert

und akzeptiert. Wie ist das dort und in anderen Krisenregionen, trotz teilweise großer kultureller und

religiöser Unterschiede, möglich? Die Antwort liegt in den Werten, die unserer Arbeit zugrunde liegen.

Foto: Malteser International

Innerhalb des Libanon gibt es seit Langem immer

wieder Konflikte zwischen unterschiedlichen Volksgruppen,

wie auch mit angrenzenden Ländern. Die

Bevölkerung leidet unter einer anhaltenden Wirtschaftskrise

– die Armut ist hoch.

Malteser International ist gemeinsam mit der libanesischen

Assoziation des Malteserordens seit 2012 in

diesem schwierigen Umfeld aktiv. Erfolgreich, denn

christliche Werte sind auch für die islamisch geprägte

Bevölkerungsmehrheit transparent. Diese Werte werden

täglich in der Praxis gelebt und gesehen, von den

mobilen Kliniken bis zu Weiterbildungsangeboten

für Kleinunternehmerinnen, um die Versorgung von

Familien in vulnerablen Situationen sicherzustellen.

Das „Common Good“, das Gemeinwohl, steht dabei

im Zentrum. Im Katechismus von 1906 wurde

bereits definiert, was das bedeutet: die vollständige

und leichtere Erfüllung der Sozialbedingungen im

Gesamten – für Einzelpersonen, aber auch für eine

Gruppe von Menschen. Die wesentlichen Elemente

der katholischen Soziallehre werden daher von

Malteser International bewusst berücksichtigt:

• Respekt vor der Person als solches:

Respekt vor den Bedürfnissen der von Krisen

betroffenen Menschen, die mit uns arbeiten, ist

unser oberstes Gebot und die Zusammenarbeit

mit ihnen der Leitfaden unserer Hilfe.

• Das soziale Wohlergehen und die Entwicklung

einer Gruppe: Entwicklung ist der Inbegriff aller

sozialen Pflichten. Daher arbeiten wir gemeinsam

mit nationalen Behörden und Institutionen

daran, ihre Kapazitäten für die Vermittlung zwischen

verschiedenen Einzelinteressen auszubauen.

• Frieden: Friedensbildung und Vermittlung sind

wesentlicher Bestandteil vieler Projekte von

Malteser International, z. B. durch Schulprojekte

oder durch Mediationsangebote.

Das Wertekonzept zur Erreichung dieser Ziele

• Mitgefühl/Mitleid ist Nächstenliebe und Großzügigkeit

gegenüber Menschen in prekären Lebenssituationen,

ohne erwartbare Gegenleistung.

• Solidarität, d.h. zusammenzustehen, bedeutet,

Gerechtigkeit und Menschenrechte zu fördern.

• Menschlichkeit ist das Anerkennen der Würde

aller Menschen durch Hilfeleistung mit Empathie.

• Neutralität bedeutet, in Konflikten unparteiisch

zu bleiben, d.h. bedarfsgerecht, unvoreingenommen

und ohne Bevorzugung zu helfen.

Diese Leitlinien ermöglichen Malteser International

die respektvolle, erfolgreiche Zusammenarbeit mit

allen Menschen, die die Angebote für Unterstützung

annehmen möchten. •

32


Schnell, effizient, unparteiisch –

UND OFT IM STILLEN

Malteser International hilft in Krisen optimal

von Beeke Janson

Foto: Malteser International

Das weltweit tätige Katastrophen- und Geflüchtetenhilfswerk des Malteserorden, MALTESER International,

unterstützt in enger Zusammenarbeit mit den verschiedenen regionalen Gliederungen des Ordens Menschen in

Not. Ob in akuten Katastrophen, innerhalb langfristiger bewaffneter Konflikte, in Wirtschaftskrisen oder bei

Epidemien: Die Expertenteams von MALTESER International sind schnell vor Ort, bleiben auch unter schwierigsten

Bedingungen und erreichen Menschen selbst in entlegenen Gebieten. Wie ist das möglich?

Neutralität – Der Malteserorden hat keine staatspolitischen

oder wirtschaftspolitischen Ziele. Er

ist vollkommen unparteiisch und verhält sich in

Krisen, die oftmals eine politische Dimension

haben, strikt neutral. Die Unterstützungsangebote

gelten allen – unabhängig von Religion, Herkunft

oder politischer Meinung. Dies erkennen in vielen

Regionen der Welt alle Konfliktparteien an und

erlauben daher Malteser International selbst dort

tätig zu werden, wo es anderen Organisationen mitunter

verwehrt bleibt.

MALTESER INTERNATIONAL

International verankert – Malteser International

ist in mehr als 35 Ländern der Erde mit etwa 150

Projekten aktiv. Die über 1.200 Mitarbeitenden stammen

aus fast 60 Nationen und wirken für den Orden

dauerhaft in 20 Ländern. Die Teams aus den Büros

vor Ort und der Zentrale sind mit den regionalen

Herausforderungen vertraut und stehen in Kontakt

mit relevanten Verantwortungsträgern, sowie mit

zahlreichen und teilweise hochspezialisierten Partnerorganisationen

vor Ort. Das ermöglicht schnelle

und zielgenaue Hilfstätigkeit.

Souveränität – Der Malteserorden ist ein souveränes

Völkerrechtssubjekt – er ist ein eigener Staat mit

einem weltweit tätigen Diplomatischen Dienst.

Die Botschafter sowie die Mitglieder der Ständigen

Beobachtermissionen bei der UN stellen ihre Kenntnisse

über die Lage vor Ort für die Projektarbeit zur

Verfügung. Sie können Hilfskräfte als diplomatisches

Personal akkreditieren und Hilfsgüterlieferungen

unter diplomatischen Schutz stellen. Das spart

Zeit und Geld. Daher sind die Malteser oft unter

den ersten Organisationen, die in Krisenregionen

eintreffen und Hilfe leisten können.

Vertraulichkeit – Konfliktparteien haben die

Zusicherung, dass getroffene Vereinbarungen für

Hilfeleistungen vertraulich bleiben, um politische

Situationen nicht weiter zu eskalieren, oder um

radikalen Strömungen keine Argumentation für

Widerstand gegen Hilfeleistungen zu bieten. So

werden auch die Betroffenen in Krisenregionen geschützt.

Malteser International oder auch die lokalen

Partnerorganisationen sind deshalb nur selten auf

Plakaten zu sehen, oder werden in sonstigen Medien

mitunter nicht einmal in Aufzählungen hilfeleistender

Organisationen erwähnt. Die Sicherheit von

Mitarbeitenden und die Gewährleistung von Unterstützung

für Menschen in Not ist wichtiger als alles

andere.

Diese Faktoren machen die weltweite Hilfstätigkeit

von Malteser International einzigartig. Auch wenn

sie oftmals im Stillen erfolgt, arbeiten die Mitarbeitenden

und Freiwilligen zuverlässig mit ganzer

Kraft daran, schnell und effizient zu helfen und die

Unterstützung der Spenderinnen und Spender bestmöglich

einzusetzen: für ein Leben in Gesundheit

und Würde der Menschen in Not. •

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

33


ZUR GESCHICHTE des Heiligen Jahres

Eine Zeitreise durch die Jahrhunderte

von Wolfgang J. Bandion

Foto: Stefano Costantino/SOPA Images/SIPA USA. Quelle: SIPA USA/Alamy Live News

Das Heilige Jahr wird mit

der Öffnung der Hl. Pforte

begrüßt. Der Gestus des Überschreitens

einer Schwelle ist

seit der Antike voller Symbolik.

Es geht dabei um Fragen

wie: Was bleibt von mir? Wie

relevant waren letztlich die

Aktivitäten meines Lebens?

Wie viel Zuneigung und Liebe

habe ich anderen Menschen

gegeben? Die Pilgerreisen anlässlich

eines Heiligen Jahres

fokussieren darauf, dass wir

uns auf den Weg machen,

einem Ziel entgegen. Das Volk

Gottes tut dies, seit es Heilige

Jahre gibt.

Das erste Heilige Jahr, 1300, diente in erster Linie

der Stärkung des Andenkens der beiden Apostelfürsten

Petrus und Paulus, deren Gräber mehrmals

besucht werden mussten. Papst Bonifaz VIII. verfasste

damals auch einen Vers:

Annus centenus – Romae semper est iubilenus

Crimina laxantur – cui poenitet ista donantur

Das hundertste Jahr – in Rom immer ein Jubiläum war

Dem Sünder wirkt Befreiung – dem Reuigen Verzeihung

Im Rom des Mittelalters lag St. Peter außerhalb der

Stadt, der Zugang ist nur über die Engelsbrücke

möglich. Schon im ersten Heiligen Jahr war der

Andrang an Pilgern gewaltig – es gab sogar eine

Einbahnregelung. Neben dem Grab des Hl. Petrus

war es vor allem das Schweißtuch der Veronika, das

als beliebteste Reliquie in St. Peter verehrt wurde.

In dieser Zeit schuf Arnolf von Cambio die berühmte

Statue des Hl. Petrus, die heute im Mittelschiff

knapp vor der Vierung ihren Platz gefunden

hat. Den Fuß der Statue zu berühren, sollte in den

folgenden Jahrhunderten besondere Gnaden erwirken.

Am Festtag „Kathedra Petri“ – im Volksmund

auch „Petri Stuhlfeier“ genannt – am 22. Februar,

wird die Statue bis heute mit einem Pluviale und

einer Tiara geschmückt.

Das zweite Heilige Jahr, 1350, sah wieder viele

Pilger, aber keinen Papst. Er entsandte zwei Kardinäle,

er selbst blieb in Avignon. Die Folge war

Empörung unter den Römern. Die damaligen Vorschriften

sahen ein 30-maliges Durchschreiten der

Hl. Pforte für Römer und ein 15-maliges für Pilger

vor. Aus praktischen Gründen kam es bald zu einer

Reduktion zur heute üblichen Form des einmaligen

34


Öffnung der Heiligen Pforte im Petersdom

durch Papst Paul VI. am 24. Dezember 1974.

Durchschreitens. In diesem Jahr kam zu St. Peter

und St. Paul die Lateranbasilika mit einer Heiligen

Pforte hinzu. Im dritten Jubeljahr, 1390, wurde

Santa Maria Maggiore ins Zeremoniell aufgenommen.

Bis heute ist der Besuch der vier Patriarchalbasiliken

die gültige Form.

Ab dem Jahr 1400 wird die Bezeichnung „Anno

Santo“ verwendet. Das Jubeljahr 1450 unter Papst

Nikolaus V. brachte wieder Menschenmassen nach

Rom. Dieser Papst führte die Sitte ein, an Sonnund

Feiertagen von St. Peter aus den Römern und

Pilgern den feierlichen Segen zu erteilen. Unter

Papst Paul II., dem Erbauer des Palazzo Venezia,

wurde im Jahre 1470 der Abstand der Jubeljahre auf

25 Jahre festgelegt. Die feierliche Eröffnung der Hl.

Pforte am Weihnachtstag vor dem Heiligen Jahr

wie wir sie heute kennen, fand erstmals unter Papst

Alexander VI. im Jahre 1499 statt. Es dauerte einige

Zeit, bis man sich auf ein Prozedere für die Auswahl

der vorgesehenen Türen einigen konnte. Diese Türen

waren tatsächlich vermauert, mit Ziegeln, die eigens

für diesen Zweck gebrannt wurden. Natürlich gab

es auch Kritik. „Viele Wallfahrten machen selten

Heilig“, heißt es schon im beliebten Andachtsbuch

„Nachfolge Christi“.

Im 16. Jahrhundert, 1525, fand nur zwei Jahre vor

dem „Sacco di Roma“ ein Heiliges Jahr statt. Im

Jahre 1550 verwendete Papst Paul III. zum ersten

Mal einen Hammer bei der Öffnung der Pforte; er

spielte damit auf den Stab des Moses an, mit dem

dieser auf einen Felsen schlug, aus dem dann Wasser

hervorsprudelte – ein Symbol der Fülle der Gnade.

Philippo Neri initiierte 1575 die „Sieben-Kirchen-

Wallfahrt“. Außerdem stiftete er ein Hospiz für

Pilger, und seine unorthodoxen Lebensweisheiten

faszinierten noch viel später sogar Goethe.

© 1974 KNA, www.kna-bild.de

Die Barockepoche entfaltete ungeheure Pracht und

ging mit Papst Pius VI. zu Ende. Sein Anno Santo,

1775, sahen viele europäische Fürsten, sodass man

eher an Reisediplomatie als an fromme Wallfahrten

denken mochte. Auch der Bruder des Kaisers,

Erzherzog Maximilian, kam nach einem Besuch bei

seiner Schwester in Neapel als Pilger nach Rom.

Nach den napoleonischen Kriegen fand 1825 das

erste Heilige Jahr unter Papst Leo XII. statt, nur

zwei Jahre, nachdem St. Paul vor den Mauern fast

völlig durch einen Brand zerstört worden war, u.a.

auch die alte, in Byzanz hergestellte Tür aus dem

Jahr 1070. Alle großen christlichen Monarchien

beteiligten sich am Wiederaufbau. Die historische

Tür lag lange in einem Depot, bis Papst Paul VI.

sie für das Jubeljahr 1975 restaurieren ließ. Sie

zählt bis heute zu den bedeutendsten Kunstwerken

der Basilika.

Die Krise des 19. Jahrhunderts bewirkte, dass es

74 Jahre lang kein Jubeljahr gab. Erst Papst Leo XIII.

konnte 1900 ein Anno Santo verkünden. Dieses neue,

mit Optimismus erwartete Jahrhundert, brachte

jedoch die unvorstellbaren Katastrophen der beiden

Weltkriege. Papst Leo XIII. erbat vom Malteserorden

ein großes Grundstück für den Bau der neuen benediktinischen

Hochschule „San Anselmo“ am Aventin.

So wurde die neuromanische Kirche das einzige

Bauwerk, das an dieses Heilige Jahr erinnert.

Nach der Unterzeichnung der Lateranverträge eröffnete

Papst Pius XI. die Jubeljahre von 1925 und

ein außerordentliches 1933. Das Heilige Jahr 1950

war mit all seinen Feierlichkeiten wohl besonders

eindrucksvoll und vermittelte noch einmal die

ganze Pracht der römischen Kirche als Ecclesia

triumphans. Radio- und Filmaufnahmen trugen die

Bilder in alle Welt hinaus. Der geänderten Konzilskultur

folgend, entwickelte sich ein neuer Modus

vivendi, doch das Öffnen und Durchschreiten der

Hl. Pforte ist nach wie vor von zentraler Bedeutung.

Am Dom zu Gurk ist am südlichen Portal im

Tympanon Christus mit einem offenen Buch in der

Hand zu sehen, sowie der Satz: „Ego sum hostium“

– „Ich bin die Tür“. Als Ergänzung wird in einer

Umschrift darauf hingewiesen, dass nur „derjenige

richtig eintritt, der eine fromme Rechte und ein

mildes Herz hat“. Diese Unterscheidung der Geister

galt damals, am Anfang des 13. Jahrhunderts,

genauso wie für uns als Pilger heute, unter dem

Motto: „Spes non confundit“ – „Die Hoffnung lässt

nicht zugrunde gehen“. •

KULTURGUT

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

35


EINE ZEIT zum Danken

Kardinal Schönborn:

30 Jahre Unterstützung unseres Ordenslebens

von Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn

Es ist über die

Emeritierung des

Wiener Erzbischofs,

Christoph Kardinal

Schönborn, wohl

schon sehr viel gesagt

und geschrieben

worden, dennoch

will auch ich das

Wirken unseres

Ordensmitgliedes zumindest

ansatzweise

würdigen.

Schon lange bevor wir Kardinal Schönborn im

Jahr 2006 in unsere Reihen aufnehmen durften,

fanden wir in ihm immer einen verständigen,

lösungsorientierten und vertrauensvollen Gesprächspartner.

Als ältester katholischer Laienorden

sind wir in höchstem Maße dankbar für eine

gute und harmonische Zusammenarbeit, denn

Anknüpfungspunkte mit der Erzdiözese Wien

gibt es viele: Wir haben die Malteserkirche an der

Kärntner Straße, wie auch die Kirche

St. Johann zu Unterlaa in Wien, zu betreuen.

Auch die älteste Ordensbesitzung der Welt, das

Schloss Mailberg mit der Schlosskirche, die auch

als Pfarrkirche des Ortes dient, und die Pfarrkirche

Groß-Harras, fallen sowohl in die Verantwortung

des Malteserordens, wie auch der Erzdiözese Wien.

Wir danken unserem Erzbischof emeritus für die

immer lösungsorientierte Zusammenarbeit, wenn

es um Fragen der Instandhaltung, Sanierung und

um die geistliche Betreuung ging.

Ganz besonders schätzten wir seine geistliche

Unterstützung unserer Ordenswallfahrten. Bevor

das Flugzeug die Anreise per Zug ersetzte, kam er

regelmäßig zum Bahnhof, um uns den Reisesegen

für den Weg zu Unserer Lieben Frau von Lourdes

36


zu spenden. Die beeindruckende Fronleichnamsprozession

durch die Wiener Innenstadt ist ein

weiterer jährlicher Höhepunkt unserer Zusammenarbeit,

an der sowohl der Orden, wie auch

der Malteser Hospitaldienst Austria, mit einer

Vielzahl von kranken und betreuungsbedürftigen

Personen regelmäßig teilnimmt. Gerade in diesen

Begegnungen

verstand es

Kardinal Schönborn,

„unseren

Herren Kranken“

seine Zuneigung

zu vermitteln.

Wir dienenden

Malteser wurden

dadurch in besonderem

Maße

motiviert.

allerseits geschätzt wird – von der Erzdiözese,

von den Elisabethinen und nicht zuletzt von uns

als Malteserorden, denn in diesem Haus können

wir in Analogie zum Xenodochium in Jerusalem

unser Charisma als Gastgeber leben. Außerdem

beherbergt das Gebäude die Verwaltungszentrale

von Malteser Care, unserer mobilen Pflegedienste,

RUNDSCHAU

Nicht unerwähnt

soll an dieser

Stelle die Zusammenarbeit

mit

Kardinal Schönborn

im Zuge

der umstrittenen

Covid-Impfstraße

im Stephansdom bleiben. In einer Zeit, in der

niemand die Folgen dieses neuartigen Virus einschätzen

konnte und die Spaltung der Gesellschaft

einen neuen Höhepunkt erreichte, versahen die

Malteser Dienst im Dom, um Menschen zu betreuen,

die die Impfung als ihren Weg gewählt hatten,

der Pandemie zu begegnen. Bei der Abwägung

aller Für und Wider war uns Kardinal Schönborn

ein geschätzter Gesprächspartner.

Ein gemeinsam erfolgreich bewältigter Meilenstein

war die Errichtung des Malteser Ordenshauses,

inklusive der Übernahme eines historischen Bauteils

des Elisabethinen-Klosters an der Wiener

Landstraßer Hauptstraße. Die „Lisln“, wie Kardinal

Schönborn sie liebevoll bezeichnet, und die

Unterstützung dieser Ordensgemeinschaft lagen

ihm immer besonders am Herzen. Daher zeigte er

sich auch dankbar für die gefundene Lösung, die

die es über 600 Personen ermöglichen, trotz Pflegeund

Betreuungsbedarf selbstbestimmt im Zuhause

zu leben.

Der Dankgottesdienst im Stephansdom, nur

wenige Tage vor seinem 80. Geburtstag, war ein

österreichweit deutlich wahrgenommenes und

großes Zeugnis für das verbindende und spirituelle

Wirken Kardinal Schönborns. Es war mir

eine große Freude, die Wertschätzung so vieler

Menschen direkt im Stephansdom miterleben zu

dürfen. Auch nach der Beendigung des Hirtenamtes

über die Diözese bleiben wir Kardinal

Schönborn als unserem Ordensmitglied herzlich

verbunden und freuen uns auf weitere Begegnungen

im Rahmen unseres Ordens. Den besten

Segenswünschen für diese neue Lebensphase

schließen wir uns von ganzem Herzen an: Behüt’

Dich Gott! •

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

37


DER ORDEN ETABLIERT SICH

im Baltikum

Erstmals seit 110 Jahren wurden neue

Ordensmitglieder aufgenommen.

von S.E. Botschafter Christoph Calice

Der 13. Oktober 2024 geht als freudiger und auch

bedeutender Tag in die Geschichte des Malteserordens

im Baltikum ein: Am Patroziniumstag des Seligen

Gerhard, erstmals seit 1914, gaben sechs Herren aus

Litauen und Estland ihr Aufnahmeversprechen ab,

treu zum Orden zu stehen und die Werke des Ordens

zu unterstützen.

Die Botschafter des Ordens in den baltischen Ländern,

vor allem jene in Estland und Litauen, haben

damit auch öffentlich gezeigt, dass sie ihren Auftrag

des Großmagisteriums in Rom, für die Schaffung

von Ordensstrukturen Sorge zu tragen, überaus

ernst nehmen und mit aller Kraft daran arbeiten.

Sowohl der Botschafter des Souveränen Malteser-

Ritter-Ordens in Estland, S.E. Manfred Mautner-

Markhof, wie auch ich in meiner Verantwortung

als Botschafter des Ordens in Litauen, gehören

dem Großpriorat von Österreich an. Daher hat die

Ordensregierung dem Aufbau in diesen Ländern sowohl

die deutsche Assoziation, wie auch das Großpriorat

von Österreich in Person des Großpriors

Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn, zur Seite gestellt.

Als ehemaliges Mitglied der Ordensregierung verfügt

er über umfassende Erfahrung in organisatorischen,

ordensrechtlichen und strukturellen Fragen.

hob in seiner Predigt die Spiritualität des Ordens

mit eindringlichen Worten hervor.

Als vormalige Sowjetrepubliken sind Litauen und

Estland erst seit 1990 als unabhängige Staaten anerkannt.

Sie blicken aber auf eine sehr lange und hochinteressante

Geschichte zurück. In Litauen sind etwa

85% der Bevölkerung christlich und überwiegend

katholisch, in Estland hingegen nur ca. 0,5%.

Das Hilfswerk in Litauen, MOPT, wurde mit

Unterstützung des Malteser Hilfsdienstes

Deutschland bereits 1993 gegründet und erfreut

sich hohen Ansehens im Lande. Es war daher eine

große Freude, dass auch Adelheid Baronin von

Gemmingen-Hornberg, Mitglied des Rates des

Malteser Hilfsdienstes Deutschland, zur Aufnahmefeier

gekommen war. S.E. Botschafter Mautner-

Markhof hat nach einigen erfolgreichen Jahren in

Vilnius nunmehr die Herkulesaufgabe in Tallinn

übernommen. Auch dort wirkt nunmehr ein beachtliches

Freiwilligenteam im Sinne des Ordens

für Kranke und Bedürftige und wir arbeiten mit

ganzer Kraft für die positive Entwicklung des Ordens

in diesen Ländern, die in einigen Jahren zur

Gründung einer eigenen Assoziation führen soll. •

Die neu aufgenommenen Ordensritter und -kapläne

wurden ein Jahr lang nach den allgemeinen

Regeln des Ordens unterwiesen und auf die

Aufnahme vorbereitet. Sie alle arbeiten seit vielen

Jahren in verantwortungsvollen Stellungen in den

dortigen Hilfswerken mit und waren sich der großen

Bedeutung dieses Schrittes freudig bewusst.

Der vom Papst kürzlich ernannte neue Nuntius

für die baltischen Länder, S.E. Erzbischof Georg

Gänswein, zelebrierte die Heilige Messe, in deren

Rahmen die Aufnahmezeremonie stattfand. Der

Bischof von Siauliai, S.E. Darius Tronius, gleichzeitig

auch Chefkaplan des Ordens für das Baltikum,

38


Benefizabend

ALS GROSSER ERFOLG

Beachtliche Spendensumme

für ein rollstuhlgerechtes Fahrzeug

von Peter Stellnberger

Alljährlich bittet die Delegation Steiermark des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens Ende November zum

eleganten Benefizabend in die Aula der Alten Universität Graz. Dieser Abend ist ein wesentlicher Bestandteil

der Fundraising-Aktivitäten in der Steiermark. Der Reinerlös kommt dem MALTESER Hospitaldienst Austria

– Bereich Steiermark/Kärnten zugute, mit dem ein großer Beitrag für die Anschaffung eines rollstuhlgerechten

Fahrzeugs geleistet werden konnte.

RUNDSCHAU

Der elegante Benefizabend, der neben einem gesetzten

Dîner mit musikalischer Begleitung auch eine

attraktive Tombola, eine Cocktailbar, eine Disco

und eine unterhaltsame und von einer Vielzahl von

Gästen begeistert unterstützte Mitternachtsquadrille

bot, diente einem guten Zweck. Der Delegat

der Steiermark des Souveränen Malteser-Ritter-

Ordens, Richard Wittek-Saltzberg, beschreibt das

hohe Ziel des Abends wie folgt: „Es gibt auch in

unseren Breiten viele Menschen, die Unterstützung

Weise bei. Daher haben wir in Abstimmung mit dem

Malteser Hospitaldienst Austria festgelegt, dass der

diesjährige Erlös zur Anschaffung eines rollstuhlgerechten

Fahrzeugs beitragen soll. Allen Besucherinnen

und Besuchern des Benefizabends danken wir

daher aufrichtig für die unglaubliche Unterstützung

unseres karitativen Anliegens!“

Das Organisationskomitee mit Lea Schneider-

Manns Au, Christoph Dornbusch, Thomas Löschnig

und Peter Stellnberger, sowie das Damenkomitee

mit Katharina Burger-Scheidlin, Gini Czernin-

Dirkenau, Gerda Goess, Marion Harnoncourt-

Unverzagt, Marie-Therese Herberstein, Sarah Keil,

Barbara Mohrenschildt, Isabel Steeb und Sigrid

Wittek-Saltzberg, waren im Vorfeld der Veranstaltung

unermüdlich unterwegs, um ein großes Ehrenund

Patronessen-Komitee zusammenzustellen. Jedes

der über 170 Mitglieder dieses Komitees unterstützte

unsere gute Sache durch Spenden.

und Hilfe benötigen – seien es Arme, Kranke oder

Opfer von Naturkatastrophen und Kriegen, die bei

uns Zuflucht gefunden haben. Es ist die christliche

Nächstenliebe, die uns antreibt, möglichst viele

Hilfsaktivitäten zu finanzieren. Daher war es für uns

eine große Freude, dass unserem Ruf so viele Menschen

gefolgt sind, die mit ihrer Teilnahme einen

Beitrag zu unseren Aktivitäten leisten.“ Er ergänzt:

„Gerade für Menschen im Rollstuhl ist Mobilität ein

wichtiges Thema. Ausflüge, aber auch ganz alltägliche

Wege erledigen zu können, tragen zum Lebensgefühl

und zur psychischen Gesundheit in besonderer

Richard Wittek-Saltzberg abschließend: „Wir freuen

uns schon auf das nächste Jahr und laden Einzelpersonen

und Repräsentanten von Unternehmen ein

auf uns zuzukommen, wenn sie unsere Aktivitäten

unterstützen wollen. Wir helfen gerne beim Helfen!“ •

Save the Date

BENEFIZABEND der Delegation Steiermark

des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens

15. November 2025

in der Aula der Alten Universität Graz

www.malteserorden.at/benefizabend

benefizabend@steiermark.malteser.at

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

39


HUNGER • HEIMATLOSIGKEIT • KRANKHEIT • VERLASSENHEIT • LIEBLOSIGKEIT • GLEICHGÜLTIGKEIT • UNGLAUBE

• SCHULD

Erfahrungsräume

FÜR DEN GLAUBEN

Kreative Möglichkeiten dem Unglauben

entgegenzutreten

von Maximilian Oettingen-Wallerstein

Wir leben in einem Epochenwechsel, gerade auch

im Leben der Kirche. Und doch gibt es Zeichen der

Hoffnung und Möglichkeiten, den christlichen Glauben

neu zu entdecken und weiterzugeben.

Ist der christliche Glaube eine Art Halbwissen? Sagen

wir „ich glaube“ nur dann, wenn wir uns einer Sache

nicht ganz sicher sind? Folgendes Bild: Zwei Bergsteiger

sind in einer steilen Wand. Der Höhere hämmert

einen Karabiner in den Felsen, um das Seil zu befestigen.

Der Tiefere ruft: „Ist das Seil fest?“ Wie lautet die

Antwort des Oberen? Sagt er „Ich glaube schon“, oder

sagt er „Ja“? Natürlich ruft er ein lautes „Ja“ hinunter.

Der Tiefere glaubt dann dem Höheren und beginnt zu

klettern. Wir glauben dem Dreifaltigen Gott und dieser

Glaube lebt aus der regelmäßigen Begegnung mit Ihm,

im persönlichen Gebet, im Lesen der Schrift, in den

Sakramenten usw.

Ist dieser christliche Glaube in unseren Breitengraden

de facto erloschen? Leben wir noch in einem

christlichen Land? Die Anzahl der Personen, die in

Österreich am Sonntag in eine Hl. Messe gehen, ist

von rund 1.300.000 im Jahre 1990 auf rund 350.000 Personen

im Jahre 2023 geschrumpft. Geht das Christentum,

das unseren Kontinent über Jahrtausende geprägt

hat, einem Ende entgegen? Hier einige Zahlen, die eine

andere Sprache sprechen:

• Im Oktober 2024 wurden 240.000 Hostien im Wallfahrtsort

Medjugorje an Pilger ausgeteilt.

• 1977 begann in einer Pfarre in London der „Alpha

Kurs“, eine Einführung in den christlichen Glauben.

2018 hatten bereits ca. 24 Millionen Menschen daran

teilgenommen. 2022 wurde er weltweit in 112 Sprachen

übersetzt.

Pilger, die von einer Medjugorje-Wallfahrt zurückkommen,

bringen oft folgende Gedanken zur Sprache:

„Ich bin dem Herrn begegnet“, oder „Das waren die

schönsten Tage meines Lebens!“, oder „Der christliche

Glaube ist echt.“ Ähnliches hört man im Kontext von

Alpha. Solche Aussagen sind Ausdruck einer persönlichen

Glaubenserfahrung. Für die Malteser ist es

heute, in der Epoche der Neuevangelisierung, zentral,

Erfahrungsräume des Glaubens zu schaffen. Hier drei

konkrete Beispiele:

1. Malteser beten mit ihren Familien, nicht um eine

Pflicht zu erfüllen, sondern um sich für die liebende

Gegenwart des Herrn zu öffnen.

2. Malteser bieten Wallfahrten an, z.B. nach Lourdes,

Mariazell oder Altötting; einerseits um selbst dem

lebendigen Gott zu begegnen, andererseits um

Freunde und Bekannte in dieses Erfahrungsgeschehen

mitzunehmen.

3. Malteser entscheiden sich dafür, nicht nur die leiblichen

Eltern ihrer Kinder zu sein, sondern auch

deren geistliche Eltern. Das bedeutet, dass sie im

familiären Umfeld das Evangelium an die nächste

Generation weitergeben, beim Essen, im Auto, in aller

Einfachheit, mit Kompetenz und Herz. Malteser

werden auch geistliche Eltern für andere, beispielsweise

für Freunde der eigenen Kinder. •

Foto: pixabay.com/Marc Pascual

40


HUNGER • HEIMATLOSIGKEIT • KRANKHEIT • VERLASSENHEIT

• LIEBLOSIGKEIT • GLEICHGÜLTIGKEIT • UNGLAUBE • SCHULD

Gegen die

VERLASSENHEIT WIRKEN

Die vielfältigen Aspekte dieses Teils des

Achtfachen Elends

von Dompropst Msgr. Ernst Pucher

Die Verlassenheit, die – wie jedes Elend – etwas mit Gottesferne zu tun hat, bekämpft man, indem man sich um die

Gottesnähe besonders bemüht. Durch die Taufe sind wir zwar davon eigentlich geheilt, aber es gibt sie trotzdem, und

wir müssen dagegen angehen!

Verlassenheit wird auch als „Nacht“ bezeichnet. Sogar

Heilige berichten, dass sie durch dunkle Zeiten

gegangen sind. Wegen des Bewältigens dieser Nacht

sind sie heute als Heilige bekannt. Es gibt verschiedene

Aspekte der Verlassenheit:

Die Nacht der Sinne: „Niemand ist da – ich bin

ganz allein – ich werde gemobbt – ich bin allen

egal.“ Gott will, dass wir uns als „Mitliebende“

erweisen, um gegen die Verlassenheit zu kämpfen

– wie der gute Samariter, der einem Andersgläubigen,

einem Juden, aufrichtig Hilfe leistet. Der

Gottesname „Jahwe“ bedeutet wörtlich „Ich bin da“.

Durch die Nähe zu ihm können wir alle als liebende

Menschen Gott in der Welt wirksam werden lassen.

Nacht des Geistes: Sie kann krankhaft sein und

benötigt mitunter professionelle Hilfe. Doch bevor

die Depression einen pathologischen Status erreicht,

hilft die Seelsorge – das Zuhören, das

Sprechen, aber vor allem das Beten: Gott kann erbeten

werden, den Funken des Glaubens an Heilung

zu entfachen. „Alles, worum ihr betet und bittet

– glaubt nur, dass ihr es schon erhalten habt, dann

wird es euch zuteil.“ (Mk 11,24) Wer diese Erfahrung

noch nicht gemacht hat, braucht Seelsorge durch

Menschen, die das schon erlebt haben.

Nacht des Glaubens: Sogar die Hl. Thérèse von

Lisieux hat ihre früheren Zweifel offen zugegeben.

In solchen Zeiten der Verlassenheit braucht es

Gelassenheit – Gott wird sich schon zeigen! Wie

bei Hiob: Er weiß nicht, warum ihm so viel Unglück

widerfährt und schlussendlich beginnt er an

Gott zu zweifeln. Nachdem er alles verloren hat,

bestärken falsche „Freunde“ seinen Zweifel. Schlussendlich

zeigt sich Gott und nimmt das Gefühl der

Verlassenheit weg. Hiob wird so ein prophetisches

Beispiel für Christus selbst, der am Kreuz, wohlgemerkt

als Sohn Gottes, aus tiefstem Herzen ausruft:

„Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich

verlassen!“ Christus, obwohl ganz Gott, ist in dieser

Situation auch ganz Mensch – im Gefühl der vollkommenen

Verlassenheit. Doch Gott zeigt sich ihm

durch die Auferstehung, durch Ostern.

Die Heilung vom Elend der Verlassenheit ist allen

zugesichert – auch uns. In der Sicherheit des Sieges

Gottes über alles Leid können wir daher zuversichtlich

dagegen wirken! •

RUNDSCHAU

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

Foto: Pexels/Pixabay

41


GROSSKANZLER BESUCHTE DIE

Vereinten Nationen

Diplomatischer Besuch in Wien

von S.E. Botschafter Günther Granser

Anlässlich des 30-jährigen

Jubiläums des Beobachterstatus

des Souveränen Malteser-

Ritter-Ordens bei den Vereinten

Nationen, stärkte man die Beziehungen

durch multilaterale

Diplomatie.

Alle Foto: APACE

Großkanzler Riccardo Paternó di Montecupo bei der Unterzeichnung des

offiziellen Kooperationsvertrages mit der UNOV Generaldirektorin/UNODC

Exekutivdirektorin Ghada Fathi Waly.

Am 26. und 27. November 2024 begrüßte die

Ständige Beobachtermission des Souveränen

Malteser-Ritter-Ordens bei den Vereinten Nationen

und Internationalen Organisationen in Wien

sowie bei der UNIDO S.E. Großkanzler Riccardo

Paternò di Montecupo zu einem offiziellen

Besuch. Ziel war es, das Engagement des Ordens

für multilaterale Diplomatie und humanitäre

Zusammenarbeit hervorzuheben.

Eine Reihe hochrangiger Gespräche mit den

Leitern der vier bedeutenden in Wien ansässigen

Organisationen standen am Programm: Mit dem

Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und

Verbrechensbekämpfung (UNODC), der Internationalen

Atomenergiebehörde (IAEA), der Organisation

der Vereinten Nationen für industrielle

Entwicklung (UNIDO) und der Organisation des

Vertrags über ein umfassendes Verbot von Kernwaffenversuchen

(CTBTO). Diese Gespräche verdeutlichen

den herausragenden Stellenwert des

Souveränen Malteser-Ritter-Ordens innerhalb

der Vereinten Nationen und führten zur Erneuerung

und Unterzeichnung gemeinsamer Vereinbarungen.

Sie verfolgen das Ziel die gemeinsamen

Maßnahmen und Aktivitäten zu intensivieren,

um Leid zu lindern und Bedürftige sowie Benachteiligte

nachhaltig zu unterstützen.

Mit der IAEA wurde die weiterführende Unterstützung

der Initiative „Rays of Hope“ vereinbart,

die darauf abzielt, die Krebsversorgung und

42


-prävention durch Bildung und Ressourcenmobilisierung

zu verbessern. Mit der UNIDO

wurde eine Partnerschaft zur Bekämpfung von

Armut durch nachhaltige landwirtschaftliche

Projekte im globalen Süden gestärkt. Die

gemeinsame Erklärung mit UNODC erneuert

die gemeinsamen Bemühungen zur Bekämpfung

des Menschenhandels und zur Förderung

der langjährigen Jugendinitiative. Das Treffen

mit der CTBTO bestärkte das gemeinsame

Engagement für globalen Frieden und

Sicherheit, was die langjährige Verpflichtung

des Ordens zur Förderung von Stabilität in

Konfliktgebieten widerspiegelt.

RUNDSCHAU

Ein weiterer Höhepunkt des Besuchs war

der Festakt mit anschließendem Empfang im

Hauptquartier der Vereinten Nationen in

Wien. In seiner Eröffnungsrede sprach Großkanzler

S.E. Riccardo Paternò di Montecupo

den Leitern der Organisationen seinen herzlichen

Dank aus und betonte die fundamentale

Bedeutung multilateraler Diplomatie bei

der Bewältigung der dringendsten globalen

Herausforderungen unserer Zeit und welche

Bedeutung die dauerhafte Partnerschaft

des Ordens mit den Vereinten Nationen

dabei spielt. Über 70 Botschafter, sowie eine

Vielzahl prominenter Würdenträger und

hochrangiger Beamter waren beim Festakt

anwesend, darunter der Generalsekretär des

Außenministeriums, Nikolaus Marschik und

der Protokollchef des Außenministeriums,

Maximilian Hennig. Musikalisch umrahmt

wurde der Festakt durch ein Ensemble der

Wiener Philharmoniker.

Tags darauf fand zudem ein offizielles

Arbeitstreffen mit Alexander Schallenberg,

zu diesem Zeitpunkt österreichischer Bundesminister

für europäische und internationale

Angelegenheiten, statt, um gemeinsame

humanitäre Projekte zu besprechen. Dieser

historische Besuch des Großkanzlers verdeutlichte

die zentrale Rolle des Ordens bei der

Förderung gemeinsamer Ziele für globales

Wohlergehen, Frieden und Solidarität.

Bild 1. v.r.n.l.: Der Großkanzler mit den hochrangigen

Leitern der UNOV/UNODC, IAEA,

UNIDO und Botschafter Granser.

Bild 2. Der Großkanzler mit Großprior

Fra´ Gottfried Kühnelt-Leddihn.

Bild 3. CTBTO-Generalsekretär Robert Floyd mit

dem Großkanzler.

Bild 4. Offizielle Unterzeichnung des Kooperationsvertrages

mit IAEA-Generaldirektor Rafael

Mariano Grossi.

Bild 5. Der Großkanzler und Botschafter Granser

bei den offiziellen Gesprächen mit

UNIDO-Generaldirektor Dr. Gerd Müller.

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

43


AUSZEICHNUNGEN

Große Anerkennung für Georg Ittner

von Richard Steeb

Seit 1974, schon seit seinem Medizinstudium, ist Georg Ittner Mitglied des

Malteser Hospitaldienstes Austria und wurde 1994 in den Malteserorden aufgenommen.

13 Jahre lang, bis 2006, übte er die Funktion als Leitender Arzt der

Malteser aus. In seine Amtszeit fallen die Verhandlungen zum aktuell geltenden

Sanitätsgesetz sowie zum neuen Pflegegesetz. Er erarbeitete 1999 eine grundsätzliche

Regelung über Impfvorschriften für diensttuende Malteser. Die Neuordnung

der Rezertifizierung nach der neuen Ausbildungsordnung gehen wesentlich auf

Georg Ittner zurück. Bei unzähligen Pilgerfahrten der Malteser, u.a. nach Lourdes,

Jerusalem, Rhodos und Malta, fungierte er als medizinisch hauptverantwortlicher

Arzt, wie auch bei Bundeskatastrophenübungen, den Papstbesuchen 1998 (Hl.

Johannes Paul II) und 2007 (Benedikt XVI). Von 2010 bis 2024 gehörte er außerdem

dem Kuratorium des Malteser Hospitaldienstes Austria an. In Anerkennung und

Dankbarkeit all seiner Dienste über so viele Jahre erhielt Georg Ittner aus den

Händen des Großpriors von Österreich, Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn, das

Magistralritter-Großkreuz. Wir gratulieren herzlich!

Rangerhöhung

für Nicholas Waldstein-Wartenberg

von Paul Lovrek

Er ist als Facharzt für Chirurgie u.a. Mitbegründer und Mitorganisator der

Salzburger Bioethik-Dialoge, einer interdisziplinären Gesprächsplattform über

Grenzentscheidungen in der Medizin, wobei ihm die Berücksichtigung christlicher

Werte bei solch schwierigen und vielschichtigen Entscheidungen ganz

besonders wichtig ist. Seit 2006 ist Nicholas Waldstein-Wartenberg Mitglied des

Souveränen Malteser-Ritter-Ordens. Nun wurde er für sein langjähriges Wirken

zum Ehren- und Devotions-Großkreuz-Ritter rangerhöht. Wir danken ihm für

all sein Tun und wünschen ihm weiterhin Gottes Segen!

Päpstliche Auszeichnung für Karl Edtstadler

von Paul Lovrek

Im Rahmen eines Festaktes im erzbischöflichen Palais in Salzburg wurde dem

Mitglied des Malteserordens, Karl Edtstadler, die päpstliche Auszeichnung

„Croce pro Ecclesia et Pontifice“ von S.E. Erzbischof Franz Lackner verliehen.

Der Salzburger Landeshauptmann Wilfried Haslauer hielt die Laudatio, in der

er u.a. sein umfassendes Wirken für die Salzburger Dommusik würdigte. Wir

gratulieren zu dieser besonderen Würdigung seiner Verdienste!

44


S.E. Erzbischof Pedro López Quintana

erhält das Großkreuz Pro Merito Melitensi.

von Jochen Ressel

Der Botschafter des Souveränen

Malteser-Ritter-Ordens bei der Republik

Österreich, S.E. Sebastian Prinz

von Schoenaich-Carolath, überreichte

dem Apostolischen Nuntius in

Österreich, S.E. Erzbischof Pedro López

Quintana, das Großkreuz Pro Merito

Melitensi. Anlass dafür ist die enge

Beziehung des Nuntius zum Malteserorden,

dem er als Gesprächspartner

stets zur Verfügung steht und mit

seiner umfassenden Erfahrung berät.

RUNDSCHAU

Bereits seit 1984 ist S.E. Erzbischof Pedro López

Quintana im Diplomatischen Dienst des Heiligen

Stuhls tätig. Seit 2019 wirkt er als Apostolischer

Nuntius in Österreich. Zuvor war er in Madagaskar,

den Philippinen, Indien, Nepal sowie in der

Abteilung für Allgemeine Angelegenheiten des

Vatikanischen Staatssekretariats tätig, ehe er zum

Apostolischen Nuntius in Kanada und in weiterer

Folge in Litauen, Estland und Lettland ernannt

wurde – Regionen, in denen der Malteserorden

gerade dabei ist, sich zu etablieren. Als Konventualkaplan

und Großkreuzkaplan ad honorem des

Souveränen Malteser-Ritter-Ordens wurde S.E.

Erzbischof Pedro López Quintana nun mit dem

Großkreuz Pro Merito Melitensi ausgezeichnet,

um ihm damit die Wertschätzung des Ordens für

seine unterstützende Tätigkeit zum Ausdruck zu

bringen.

Nach dem Feiern einer vom Apostolischen

Nuntius zelebrierten Hl. Messe in der Kapelle

der Apostolischen Nuntiatur in Wien nahm S.E.

Botschafter Prinz von Schoenaich-Carolath die

Auszeichnung im Beisein des Großpriors von

Österreich, Fra’ Gottfried Kühnelt-Leddihn,

des Gesandten und bev. Ministers der Botschaft

des Malteserordens, Constantin Hoheneck, des

Delegaten des Ordens der Delegation Wien-Niederösterreich,

Markus Pejascevich, und mehrerer

Kapitelmitglieder vor.

In seiner Laudatio hob Botschafter Schoenaich-

Carolath den Wert der Erfahrung und die enge

Verbundenheit des Apostolischen Nuntius mit dem

Malteserorden hervor. Der Nuntius fasste seinerseits

die Entwicklungen der Beziehungen des Souveränen

Malteser-Ritter-Ordens mit dem Heiligen

Stuhl in den letzten Jahren zusammen und betonte

die Wichtigkeit einer engen Zusammenarbeit,

um die spirituelle Stärkung der Ordensmitglieder

zu fördern, die in der konkreten Hilfstätigkeit

Ausdruck findet. Daher ist der Malteserorden keine

Organisation wie jede andere NGO, sondern ein

im Glauben verhaftetes, religiöses Werk. Er dankte

dem Orden für seine religiöse Tätigkeit, wie auch

für seine umfassende Hilfstätigkeit.

Botschafter Schoenaich-Carolath abschließend: „Als

Priester, Diplomat, Seelsorger und auch als Freund

verkörpern Sie die ‚Piis Meritis‘, die frommen Verdienste.

Als ‚großer Bruder‘ stehen Sie dem Orden

zur Verfügung, so wie es zwei souveränen Organisationen

mit den fast gleichen Zielen gut ansteht. Die

Verteidigung des Glaubens, aber auch der Kampf

gegen das Elend ist uns allen Verpflichtung und wir

stehen Seite an Seite.“ •

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

45


ABSCHIED

von einem besonderen Menschen

Dragana Maros ist von uns gegangen.

von Monika Bainscheim

Mit tiefer Trauer, aber auch in großer Dankbarkeit, nehmen wir Abschied

von Dragana, die uns als vom Malteser Hospitaldienst Austria über viele

Jahre hinweg Betreute mit ihrem sanften Wesen und ihrer tiefen Gläubigkeit

bereichert hat. Sie war eine Frau, die in der Stille beeindruckte und in ihrer

Aufmerksamkeit für andere leuchtete.

Dragana liebte es, unterwegs zu sein – sei es mit den Maltesern, mit Freunden

und Familie, oder allein mit ihrem E-Rollstuhl, mit dem sie während der

Reha hinauf zu den Almen fuhr. Sie liebte Kultur, Musik und Singen. Unsere

gemeinsamen Besuche im Musiktheater bereiteten ihr sichtlich Freude, und

sie genoss diese Momente mit strahlenden Augen.

Besondere Orte ihrer Seele waren Medjugorje und Lourdes. Die Grotte und die Gesänge erfüllten sie mit

einer Freude, die sie gerne teilte. Pilgern war für sie nicht nur eine Reise, sondern ein Ausdruck ihres tiefen

Glaubens, über den sie auch mit anderen gerne sprach.

Ihre stille, ruhige Art machte sie bei allen beliebt und sie hinterlässt eine große Lücke. Wir werden Dragana

als eine warmherzige, achtsame und tief in ihrem Glauben verankerte Frau in Erinnerung behalten. Sie hat

unser Leben bereichert und uns gezeigt, wie wichtig es ist, die kleinen Freuden des Lebens zu schätzen.

Möge sie nun in Frieden ruhen, umgeben von dem Licht, das sie zu Lebzeiten so tief in sich getragen hat. •

WIR TRAUERN UM

Requiescant in pace

P. Johannes Wrba SJ

+ 14. Dezember 2024

Ehem. Seelsorger des MALTESER Hospitaldienstes Austria

_______

Elisabeth Freifrau Praetorius von Richthofen

+ 31. Jänner 2025

Unterstützerin des Souveränen Malteser-Ritter-Ordens

_______

Ingeborg Freiin von Chizzola

+ 16. Februar 2025

Altmitglied des MALTESER Hospitaldienstes Austria

... und um alle Betreuten

von MALTESER Care,

und des

MALTESER Hospitaldienstes Austria

... sowie um alle Bewohnerinnen

und Bewohner

des Hilde Umdasch Hauses

der MALTESER Kinderhilfe

und des MALTESER Ordenshauses,

die von uns gegangen sind.

46


EIN NEUER PROPST

für das Stift St. Florian

von Verena Jurković

Foto: Fotokerschi – Werner Kerschbaummayr

Seit 6. Februar 2025 ist der OÖ-Bereichsseelsorger

der MALTESER, Konventualkaplan a.h.

GR H. Klaus Sonnleitner Can.Reg. neuer Probst

und Lateranensischer Abt des Stiftes St. Florian.

Geboren in Bad Ischl trat er 1997 in die

Gemeinschaft der Florianer Chorherren ein,

Neuer GROSS-HOSPITALIER

von Jochen Ressel

empfing am 8. Juni 2002 die Priesterweihe, ist seit

2010 Mitglied des Malteser Hospitaldienstes Austria,

wurde 2013 in den Malteserorden aufgenommen

und ist in Oberösterreich der Delegationskaplan

des Ordens. Er gilt als international gefragter Organist

und Bruckner-Experte. Gottes reichsten Segen

für diese große, neue Aufgabe! •

NEKROLOG / RUNDSCHAU

S.E. Josef D. Blotz wurde am

18. Februar 2025 zum Groß-

Hospitalier des Souveränen Malteser-

Ritter-Ordens ernannt, nachdem,

Fra’ Alessandro de Franciscis tags

zuvor seinen Rücktritt aus persönlichen

Gründen eingereicht hatte.

Josef D. Blotz war Generalmajor der Bundeswehr

und stv. Kommandierender General des Eurokorps

in Straßburg. Durch seine Ernennung ist er ab

sofort Minister für Gesundheit, Soziales, humanitäre

Hilfe und internationale Zusammenarbeit des

Malteserordens. Wir wünschen von Herzen Gottes

Segen! •

KONTAKT

Souveräner Malteser-Ritter-Orden

Großpriorat von Österreich

Dipl.-Ing. Richard Steeb

+43 1 512 72 44

smom@malteser.at

www.malteserorden.at

_______

MALTESER Hospitaldienst Austria

Bundeszentrale

Mag. Manuel Weinberger

+43 1 512 53 95

zentrale@malteser.at

www.malteser.at

MALTESER International

Dipl.-Ing. Richard Steeb

+43 1 512 72 44

smom@malteser.at

www.malteser-international.org

_______

MALTESER Care

Dir. Helmut Lutz

+43 1 361 97 88

Kostenlose Pflegehotline:

0800 201 800

(Mo-So 8:00-20:00 Uhr)

office@malteser.care

www.malteser.care

MALTESER Kinderhilfe

GF Olivier Loudon,

DGKP Mag. Petra Hellmich, MA

+43 7472 982 01

office@malteser-kinderhilfe.at

www.malteser-kinderhilfe.at

_______

MALTESER Ordenshaus

Dir. Mag. Thomas Kissich

+43 1 597 59 91

office@malteser-ordenshaus.at

www.malteser-ordenshaus.at

_______

MALTESER Johannesgemeinschaft

Priv.-Doz. Dr. Johannes Holfeld

+43 1 512 72 44

mjg@malteser.at

www.malteserjohannesgemeinschaft.at

DIE MALTESER AUSGABE 01 2025

47


www.malteser.at

Einmal diesen

Kraftort erleben

Bedürftigen ermöglichen Sie mit Ihrer Spende die Teilnahme

an der MALTESER Lourdes-Wallfahrt 2025!

Helfen Sie helfen: AT65 2011 1800 8087 0800

Danke

SOUVERÄNER MALTESER-RITTER-ORDEN

GROSSPRIORAT VON ÖSTERREICH

Jochen Ressel – Chefredakteur, Leiter Kommunikation

Johannesgasse 2, 1010 Wien

T +43 1 512 72 44

presse@malteser.at

www.malteserorden.at

Österreichische Post AG

MZ 11Z038858M

Souveräner Malteser-Ritter-Orden

Johannesgasse 2, 1010 Wien

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!