17.03.2025 Aufrufe

Der Freie Bauer Ausgabe 01/2025

Die neue Ausgabe "Der Freie Bauer" mit den Themen: "Die ÖVP hat die Bauern mal wieder verkauft", "Alle warten auf eine Herkunftskennzeichnung", "Schweinebauern fordern Planungssicherheit" oder "Ist der Wald noch eine sichere Investition?".

Die neue Ausgabe "Der Freie Bauer" mit den Themen: "Die ÖVP hat die Bauern mal wieder verkauft", "Alle warten auf eine Herkunftskennzeichnung", "Schweinebauern fordern Planungssicherheit" oder "Ist der Wald noch eine sichere Investition?".

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!

Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.

Der Freie

Bauer

LANDWIRTSCHAFTSZEITUNG FÜR OBERÖSTERREICH

IM GESPRÄCH:

Die ÖVP hat die Bauern

Was muss jetzt in der

mal wieder verkauft!

Agrarpolitik geschehen?

Alle Die ÖVP warten gewinnt auf eine die

Schweinebauern EU-Entwaldungsverordnung

fordern

Schutzstatus: Ist der Wald noch Es tut eine sich

Herkunftskennzeichnung

Meisterschaft im Umfallen Planungssicherheit

vorerst auf Halt

endlich sichere was Investition? beim Wolf


2 LANDWIRTSCHAFT

DER FREIE BAUER 01/2025

MERCOSUR-ABKOMMEN SOLLTE EIN WECKRUF SEIN:

Herkunft kennzeichnen

Seit Jahren warnen Standesvertretungen und agrarische Verbände vor

den negativen Folgen des Mercosur-Abkommens. Trotzdem hat die

EU-Kommission eine politische Einigung mit den Mercosur-Staaten erzielt.

Während der Ratifizierungsprozess

noch aussteht und Österreich aufgrund

eines gültigen Parlamentsbeschlusses

ohnehin dagegenstimmen

muss, bleibt die Forderung

nach einer verpflichtenden Herkunftskennzeichnung

von Lebensmitteln

drängender denn je. Gerade

für Konsumenten ist Transparenz

beim Einkauf entscheidend. Sie

DIE VERBRAUCHER HABEN EIN

RECHT DARAUF, ZU WISSEN, WO

IHR FLEISCH HERKOMMT.

haben ein Recht darauf zu wissen,

woher ihre Lebensmittel kommen.

Doch anstatt zu handeln, blockierte

die ÖVP gemeinsam mit den Grünen

2024 im Parlament eine gesetzliche

Kennzeichnungspflicht. Wieder

einmal zeigt sich: Große Worte

sind das eine, tatsächliche Maßnahmen

das andere. Die Bauern

sind zu Recht empört: Lippenbekenntnisse

reichen nicht aus! Wenn

die Bundesregierung es ernst meint

mit Regionalität, Nachhaltigkeit

und Verbraucherschutz, dann muss

sie jetzt handeln. Die Verhandlungen

bieten die Chance, Klarheit zu

schaffen. Die Frage bleibt: Wollen

sie das wirklich – oder bleibt es bei

leeren Versprechen?

Bild: istockphoto.com/gilaxia

ECHTE ENTLASTUN

EU-Agrar

Bauern bl

Der EU-Haushalt für das Jahr

2025 steht zur Beschlussfassung

an, doch eines ist bereits jetzt

klar: Die heimische Landwirtschaft

wird weiterhin zum Spielball

ideologischer Vorgaben und

Kürzungsfantasien aus Brüssel.

Der Haushalt steigt auf fast 201

Milliarden Euro, die Landwirtschaft

bleibt aber auf der Strecke.

Besonders bezeichnend: Obwohl

Mittel für Gesundheitsprogramme,

Klimaschutzmaßnahmen und Naturkatastrophenhilfe

ausgeweitet

werden sollen, gibt es für Bauern

und ländliche Regionen keine echten

Verbesserungen. Statt dringend

benötigter Unterstützung für unsere

Landwirte, die unter steigenden

Betriebskosten, überbordender

Bürokratie und den Folgen einer

verfehlten Agrarpolitik leiden, setzt

Brüssel weiterhin auf ideologische

Klimavorgaben. Die hohen Umweltauflagen,

die den Betrieben

kaum Spielraum lassen, sowie der

massive Importdruck durch billige

Agrarprodukte aus Drittstaaten, die

nicht denselben strengen Regeln

unterliegen, verschärfen die Lage

zusätzlich.

Die Freiheitliche Bauernschaft stellt

sich entschieden gegen diese Ent-

INTERESSENVERBÄNDE WARNEN VOR MERCOSUR:

50 Verbände dagegen

Die Verhandlungen zum Mercosur-Freihandelsabkommen

gehen in die nächste Runde –

und eine Einigung scheint laut

EU-Kommission wahrscheinlich.

Europas Bauernverbände sind

alarmiert: In einem Schreiben an

Ursula von der Leyen warnen sie

vor den gravierenden Folgen für

die heimische Landwirtschaft. 50

Verbände aus 27 Ländern stellen

sich geschlossen gegen den Deal,

der billige Importe aus Südamerika

erleichtern würde. Sie fordern

endlich klare Maßnahmen zum

Schutz europäischer Bauern.

Bild: pixabay.com/ Erico ericojr f

INVASIVE INSEKTEN BEDROHEN UMWELT:

Ungebetene Besucher

Durch Globalisierung und Klimawandel

breiten sich immer mehr

invasive Insektenarten in Europa

aus. Diese neuen Arten stellen eine

Gefahr für das heimische Ökosystem

und die biologische

Vielfalt dar.

Besonders besorgniserregend

ist die

Asiatische Hornisse,

die in erster Linie Honigbienen

angreift

und so die Imker

gefährdet. Auch die nordamerikanische

Ameise sorgt zunehmend

für Probleme, wie kürzlich in Kehl,

Deutschland, wo sie Strom- und Internetausfälle

verursachte. Bei Verdacht

auf invasiven

Befall ist es wichtig,

keine Eigeninitiative

zu ergreifen, um

weitere Schäden zu

vermeiden und das

empfindliche Ökosystem

zu schützen.

Bild: pixabay.com/Claudia


DER FREIE BAUER 01/2025

LANDWIRTSCHAFT

3

GEN FÜR BAUERN SIND FEHLANZEIGE IN DER EU-POLITIK:

budget 2025:

eiben auf der Strecke

Bild: istockphoto.com/VLG

wicklung und fordert eine Agrarpolitik,

die sich an den Bedürfnissen

der Bauern orientiert, anstatt

ihnen immer neue Belastungen

aufzubürden. Dazu gehört eine

deutliche Entlastung durch Bürokratieabbau,

eine angemessene

Finanzierung der Gemeinsamen

Agrarpolitik (GAP) sowie faire Wettbewerbsbedingungen

für österreichische

Landwirte. Es kann nicht

sein, dass unsere Bauern immer

mehr Auflagen erfüllen müssen,

während Produkte aus Ländern

mit fragwürdigen Produktionsstandards

ungehindert auf unseren

Markt gelangen.

Die von der EU-Kommission und

dem Rat angedachten Mittelkürzungen

wurden vom Parlament

zwar abgelehnt, doch was nützt

das den Bauern, wenn die zusätzlichen

Gelder wieder in ideologisch

motivierte Projekte statt in die tatsächliche

Stärkung der Landwirtschaft

fließen?

KENNZEICHNUNGSCHAOS:

Verbraucher im

Dunkeln

Anstatt Klarheit zu schaffen, sorgen

Lebensmitteletiketten oft für Verwirrung.

Hunderte Logos und uneinheitliche

Standards erschweren den

Durchblick. Laut EU-Rechnungshof

fehlt es an klaren Regeln. Besonders

problematisch: Begriffe wie „vegan“

oder „vegetarisch“ sind nicht definiert,

und selbst der Nutri-Score gilt

nicht EU-weit. Verbraucher bleiben

damit oft im Unklaren, während

schwache Kontrollen und niedrige

Strafen das Problem verschärfen.

Die anstehenden Verhandlungen

zwischen Parlament und Rat werden

zeigen, ob die Landwirtschaft

endlich die Wertschätzung erhält,

die sie verdient. Die Zeichen stehen

jedoch nicht gut. Die Freiheitliche

Bauernschaft fordert daher eine

klare Kehrtwende in der EU-Agrarpolitik:

Weniger Vorschriften, mehr

Unterstützung und eine verlässliche

Finanzierung, die unsere Landwirte

nicht nur über Wasser hält,

sondern ihnen endlich wieder eine

echte Perspektive gibt!

STÄRKUNG DER HEIMISCHEN BAUERN:

Mehr Wertschätzung für

regionale Lebensmittel

In Zeiten von Konsumrausch gerät

ein wertvolles Gut oft in den

Hintergrund: unsere Lebensmittel.

In Österreich werden jährlich

520.000 Tonnen Lebensmittel

weggeworfen.

Das entspricht 134 kg pro Person.

Besonders betroffen sind Obst,

Gemüse, Brot und Milchprodukte.

Dabei verdienen

unsere regionalen

und hochwertigen

Lebensmittel mehr

Wertschätzung

durch den Konsumenten.

Statt blinder

Schnäppchenjagd

sollten wir bewuss-

DIE EU IST KEINE HILFE IN DER

AGRARPOLITIK, SONDERN MACHT

DEN BAUERN DAS LEBEN SCHWER.

ter einkaufen: kleinere Mengen,

gezielt ausgewählt und direkt vom

Bauern. Denn nur 12 % der Haushaltsausgaben

fließen in Lebensmittel

– während für Miete, Kleidung

und Freizeit ein Vielfaches

ausgegeben wird. Wer auf regionale

Produkte setzt, unterstützt nicht

nur heimische Bauern, sondern

schont auch die Umwelt und sichert

Arbeitsplätze.

Zudem stärken wir

damit unsere Ernährungssouveränität

und reduzieren die

Abhängigkeit von

importierten Lebensmitteln,

die oft

lange Transportwege

hinter sich haben.

Bild: istockphoto.com/photocrew Bild: adobestock.com/torwaiphoto

KOMMENTAR

KEINE WENDE

IN SICHT

Wahlergebnisse in Österreich

und Europa zeigen eine klare

Tendenz: Immer mehr Menschen

merken, dass es so nicht

weitergehen kann. Inflation und

Migration sind nicht vom Himmel

gefallen, sondern Folgen

falscher Politik. Der Fokus muss

wieder auf Wohlstand und Sicherheit

der Bevölkerung liegen.

Das gilt auch für die Landwirtschaft.

Trotz milliardenschwerer

Förderungen setzt sich das

Bauernsterben ungebremst fort.

Während Landwirte immer mehr

Auflagen erfüllen müssen, finanziert

der Green Deal U-Bahnen

und Autobahnen in Süd- und

Osteuropa – angeblich zur Rettung

des Klimas. Die Agrarfonds

sind unüberschaubar, Milliarden

versickern in 398 Programmen

und 54 Fördertöpfen.

Obwohl die aktuelle GAP-Periode

bis 2027 läuft, wird bereits

über die Zukunft verhandelt. Der

neue Agrarkommissar Hansen

stellt seine Vision vor – doch von

einem Kurswechsel keine Spur.

Direktzahlungen sollen zwar

bleiben, werden aber noch stärker

an Umwelt- und Biodiversitätsauflagen

geknüpft. Und als

Beruhigungspillen für den „rebellischen

Teil“ der Bauern, gibt

es die Ankündigung von weniger

und vereinfachter Bürokratie,

aber gleichzeitig verstärkte und

KI-gestützte Satellitenüberwachung.

Auch das Versprechen fairerer

Handelsbedingungen klingt gut,

doch es bleibt unklar, ob wirklich

gleiche Standards für Importe

durchgesetzt werden. Die

Vergangenheit lehrt uns Skepsis.

Die EU gibt vor, auf die Sorgen

der Bauern zu reagieren – doch

echte Entlastungen bleiben aus.

Von einer echten Zeitenwende

in der Agrarpolitik fehlt weiterhin

jede Spur.


4

SCHWERPUNKT

DER FREIE BAUER 01/2025

BEI DEN GESCHEITERTEN VERHANDLUNGEN ZEIGTE SICH, D

Eine mutlose Volkspartei gefäh

Das Scheitern der Regierungsverhandlungen zwischen der FPÖ und der ÖVP ist eine herbe

Enttäuschung für die heimische Landwirtschaft. Unsere Bauern stehen mit dem Rücken zur

Wand. Durch die ÖVP-Mentalität des „Weiter wie bisher“ werden unsere Bauern auf dem

Altar von Mercosur und EU-Green Deal geopfert.

Besonders bitter: Der Bauernbund

bemühte sich um eine Einigung,

wurde aber von der eigenen Partei

ausgebremst. Die Enttäuschung in

der Land- und Forstwirtschaft ist

groß, da wichtige Reformansätze,

die für eine nachhaltige und faire

Zukunft der Bauernschaft sorgen

könnten, nun auf Eis gelegt wurden.

Die Verhandlungsgruppe Landwirtschaft

der FPÖ hatte bereits

ein umfangreiches Reformpaket

erarbeitet, das zahlreiche wichtige

Maßnahmen für die heimischen

Landwirte beinhaltete. „Wir haben

ein starkes Programm aufgestellt,

das Bürokratie abbaut, regionale

Lebensmittelproduktion stärkt und

den Bauern echte Perspektiven

gibt“, erklärt DI Dr. Arthur Krois-

mayr, Landesobmann der Freiheitlichen

Bauernschaft Oberösterreich

und einer der Verhandler. Dieses

umfassende Paket war darauf ausgerichtet,

die Landwirtschaft in Österreich

nachhaltig zu fördern und

auf eine zukunftsfähige Grundlage

ZUKUNFT FÜR BAUERN

zu stellen. Doch am Ende blockierte

die ÖVP zentrale Punkte. „Es hat

sich wieder einmal gezeigt, dass

der Bauernbund innerhalb der ÖVP

nichts zu sagen hat. Die Interessen

der Wirtschaft haben klar Vorrang“,

so Kroismayr enttäuscht.

Ein Blick in das Verhandlungspapier

macht deutlich, wo die Probleme

lagen. In vielen Bereichen gab

es bereits grünes Licht, etwa bei

steuerlichen Erleichterungen für

Nebenerwerbsbetriebe oder der

Herkunftskennzeichnung von Lebensmitteln.

Doch wesentliche Forderungen

der FPÖ blieben ungelöst:

Eine tiefgreifende Entlastung der

Landwirte von der erdrückenden

EU-Bürokratie, eine konsequente

Ablehnung des Mercosur-Abkommens

und die Stärkung regionaler

Genossenschaften wurden von der

ÖVP blockiert. „Diese Punkte sind

nicht verhandelbar, wenn man die

heimische Landwirtschaft ernsthaft

unterstützen will“, stellt Kroismayr

klar.

Ein zentrales Thema, das in den

Verhandlungen behandelt wurde,

war die Herkunftskennzeichnung

von Lebensmitteln. Gerade in Zeiten

wachsender globaler Märkte

ist es wichtiger denn je, Transparenz

für die Verbraucher zu schaffen.

„Die Menschen wollen wissen,

woher ihre Lebensmittel kommen

und wie sie produziert werden“,

erklärt Kroismayr. Die Herkunftskennzeichnung

für alle Lebensmittel,

auch verarbeitete Produkte,

KENNZEICHNUNG

ist ein elementarer Bestandteil der

Verbraucheraufklärung und eine

Forderung, die von der FPÖ immer

wieder betont wurde. Eine klare

Kennzeichnung trägt nicht nur zum

Schutz der heimischen Bauern bei,

sondern fördert auch die Qualität

und Nachhaltigkeit der Produkte.

Es gibt einen klaren Unterschied

zwischen regionalen Produkten, die

unter strengeren Umwelt- und Tierschutzauflagen

produziert werden,

und Billigimporten aus Ländern

mit deutlich niedrigeren Standards.

Der Großteil der österreichischen

DIE ÖVP IST NICHT STAATSTRAGEND,

SONDERN DURCH MACHTGIER UND

POSTENSCHACHER AUF DEM RÜCKEN

DER BAUERN GEKENNZEICHNET. DAS

GEFÄHRDET DIE LANDWIRTSCHAFT.

Unsere Bauern

spielen eine

wichtige Rolle in

der Lebensmittelversorgung.

Dem jetzigen

Bundeskanzler

ist das Schicksal

der Bauern

gleichgültig.


SCHWERPUNKT 5

ASS DIE ÖVP KEINE VERTRETERIN DER BAUERN IST:

rdet den ländlichen Raum

Bevölkerung schätzt die hohen

Qualitätsstandards der heimischen

Landwirtschaft und ist bereit, mehr

für Produkte aus der Region zu zahlen.

Doch ohne eine verpflichtende

Herkunftskennzeichnung wissen

die Verbraucher nicht, ob sie tatsächlich

in österreichische Qualität

investieren oder auf günstigere Importe

aus dem Ausland zurückgreifen.

Der Entschluss der ÖVP, eine

umfassende Herkunftskennzeichnung

abzulehnen oder nur halbherzig

zu unterstützen, wird von der

FPÖ als Fehler betrachtet, der den

heimischen Markt und die österreichische

Landwirtschaft gefährdet.

Ein weiteres Thema, das in den Verhandlungen

auf der Agenda stand,

war die Stärkung der regionalen

Genossenschaften. Diese sind ein

wichtiger Pfeiler der heimischen

Landwirtschaft, da sie den Landwirten

nicht nur eine Plattform

bieten, um Produkte gemeinsam

zu vermarkten, sondern auch den

Zugang zu Rohstoffen und Märkten

erleichtern. Genossenschaften

stellen sicher, dass auch kleinere

Betriebe wettbewerbsfähig bleiben,

indem sie von gemeinsamen

Einkaufs- und Verkaufsbedingungen

profitieren. „In einer Zeit, in

der die Landwirtschaft zunehmend

von Großkonzernen dominiert wird,

sind Genossenschaften ein Mittel,

um den Landwirten eine faire Chance

zu geben und gleichzeitig ihre

UNABHÄNGIGKEIT

Unabhängigkeit zu bewahren“, betont

Kroismayr.

Doch auch hier zeigte sich wieder

das Unverständnis der ÖVP. „Die

FPÖ hat immer wieder betont, wie

wichtig es ist, die Struktur der Genossenschaften

zu fördern und

ihnen eine größere Rolle in der

heimischen Agrarwirtschaft zuzusprechen“,

erklärt Kroismayr. Leider

blockierte die ÖVP die entsprechenden

Forderungen, was einen weiteren

Rückschlag für die Landwirte

bedeutet. Ohne starke Genossenschaften

wird es für viele kleine

Betriebe immer schwieriger, im

Wettbewerb zu bestehen. Die FPÖ

fordert daher die Unterstützung

und Förderung von Genossenschaften,

insbesondere im Bereich der

GENOSSENSCHAFTEN

DER OBMANN DER FREIHEITLICHEN

BAUERNSCHAFT, ARTHUR KROISMAYR,

VERHANDELTE BEI DEN GESCHEITERTEN

REGIERUNGSVERHANDLUNGEN DIE

LANDWIRTSCHAFTSAGENDEN MIT.

Vermarktung regionaler Produkte,

um die Wettbewerbsfähigkeit der

heimischen Landwirtschaft zu steigern

und gleichzeitig Arbeitsplätze

in ländlichen Regionen zu sichern.

Ein zentrales Streitthema war das

umstrittene Mercosur-Abkommen,

das den Import von billigem Fleisch

aus Südamerika erleichtern würde.

„Der Bauernbund behauptet nach

außen hin, gegen Mercosur zu sein.

Doch im Verhandlungsprotokoll

sieht man, dass die ÖVP in Wahrheit

alles tut, um sich den Wünschen

der Wirtschaft zu beugen“, kritisiert

Kroismayr. Die FPÖ forderte ein klares

Nein zu Mercosur und ähnlichen

Handelsabkommen, doch dieser

Punkt blieb in den Verhandlungen

rot markiert - ein untrügliches Zeichen

dafür, dass die ÖVP ihn nicht

akzeptieren wollte.

Durch das Mercosur-Abkommen

würde nicht nur der Wettbewerbsdruck

auf die heimischen Landwirte

enorm steigen, sondern auch

die Qualität der Produkte könnte

leiden. Insbesondere im Bereich

der Tierhaltung sind die Standards

in vielen Mercosur-Staaten deutlich

niedriger als in Österreich. Ein

Import billiger Produkte, die zu

solchen Standards hergestellt wurden,

würde die heimischen Preise

drücken und die Qualität der angebotenen

Produkte gefährden. Die

FPÖ fordert daher ein klares Nein zu

Handelsabkommen wie Mercosur,

die den Interessen der heimischen

Landwirtschaft zuwiderlaufen und

den Markt für landwirtschaftliche

Produkte unnötig destabilisieren.

Ein weiteres großes Thema, das in

den Verhandlungen nicht die notwendige

Beachtung fand, war der

Schutz des Wassers. Die FPÖ setzte

sich für eine stärkere nationale Kontrolle

über die Wasserversorgung

ein, um einen Ausverkauf an internationale

Konzerne zu verhindern.

„Österreich ist ein wasserreiches

Land, doch die ÖVP hat kein Interesse

daran, diesen Schatz langfristig

für die Bevölkerung zu sichern“,

kritisiert Kroismayr.

Das Scheitern der Verhandlungen

bedeutet vor allem eines: Die

Bauern müssen weiterhin mit überbordender

Bürokratie, unfairem

Wettbewerb und politischen Leerformeln

leben. „Die ÖVP hat keine

Vision für die Landwirtschaft. Sie

lässt die Bauern im Regen stehen,

während sie brav die EU-Vorgaben

abnickt“, ärgert sich Kroismayr.

Die kommenden Monate werden

zeigen, wie sich die Lage für die

Landwirtschaft entwickelt. Ohne

klare Reformen wird sich jedenfalls

nichts ändern.


6

FELD & STALL

DER FREIE BAUER 01/2025

DEUTSCHLAND ALS EXPORTMARKT:

Wichtigster Partner

Auch 2024 sind unsere Lebensmittel

gefragt. Besonders erfreulich

ist das Wachstum der Exporte

nach Deutschland, dem wichtigsten

Absatzmarkt für unsere Produkte.

Laut Statistik Austria erreichte der

Gesamtwert der agrarischen Exporte

12,7 Milliarden Euro (+0,4

%). Gleichzeitig stieg die Menge

der Exporte um 7 %. Auch die

Importzahlen stiegen, was insgesamt

zu einem negativen Außenhandelssaldo

im Agrarbereich von

-1,2 Milliarden Euro führte.

Deutschland bleibt mit einem

Anteil von

39,2 % der

mit Abstand

größte Markt

für österreichische

Lebensmittel.

Die Exporte

nach

dort stiegen

sowohl

mengenmäßig (+9,1 %) als auch

wertmäßig (+3,6 %). Besonders

bemerkenswert ist, dass Wurst,

Speck und Fleischzubereitungen

(+16,2 %) erstmals den Käse (-2,3

%) überflügelt haben. Auch andere

Lebensmittel (+8,9 %) und

Tierfutter (+19,1 %) verzeichneten

einen Aufwärtstrend. Diese Entwicklungen

tragen nicht nur zum

Wachstum der Exporte bei, sondern

zeigen auch die Stabilität des

Agrarsektors. Seit dem EU-Beitritt

1995 hat sich der Anteil der Agrarexporte

an den Gesamtexporten

von 4,2 % auf 8,8 % mehr als verdoppelt.

In schwierigen Zeiten wie

der Coronakrise

sowie

der Rezession

bleibt der

Agrarsektor

ein stabiler

Anker

der österreichischen

Exportwirtschaft.

Bild: pixabay.com/Marco Rückauer

DER ERDÄPFELANBAU WIRD DURCH EINE

INVASIVE ZIKADE ZUNEHMEND GEFÄHRDET.

VOR ALLEM IN SÜDDEUTSCHLAND BREITET

SICH DER SCHÄDLING WEITER AUS.

SCHILF-GLASFLÜGELZIKADE BREITET SICH W

Erdäpfel in Gefahr: Inv

Zikade als neuer Feind

Der Erdapfel ist eines der beliebtesten Nahrungsmittel in Deutschland

und Österreich und ein Klassiker der heimischen Küche. Doch er steht

vor einer ernsten Bedrohung: Die Schilf-Glasflügelzikade. Diese winzige

Insektenart hat sich als gefährlicher Schädling entpuppt, der nicht

nur die Kartoffelpflanze, sondern auch deren Ertrag bedroht.

Anzeige

ALMWEIDEPLÄTZE

AUF DER GRADN ALM

4562 Steinbach a. Ziehberg/

4563 Micheldorf

Von Mitte/Ende Mai bis

Anfang September

(ca. 100 Tage)

Für vorgeweidete Kalbinnen

von 0,6 bis 1 GV (ca. 15 Stück)

Nachweis Bescheinigung BVD-Freiheit

Kontakt:

0664/241 2323

Robert Binder

0664/510 6081

Margit Binder-Faschinger

EU STÄRKT IHRE POSITION:

Mehr Rindfleischexporte

Im Jahr 2024 konnte die EU ihre

Position als Nettoexporteur von

Rindfleisch weiter festigen. Von

Jänner bis August wurden 663.200

Tonnen Rind- und Kalbfleisch exportiert,

was einen Anstieg von 6,1

% bedeutet. Die Importe sanken

um 0,2 % auf 239.200 Tonnen. Der

Nettoexportüberschuss lag bei

424.000 Tonnen. Der Exportwert

betrug 3,212 Milliarden Euro, die

Importkosten lagen bei 1,643 Milliarden

Euro. Das Vereinigte Königreich

bleibt der wichtigste Käufer,

gefolgt von den Mercosur-Staaten.

Auch die Konkurrenz aus anderen

Ländern wächst.

Bild: pixabay.com/Alexa

Besonders in den süddeutschen

Regionen wie Bayern, Rheinland-

Pfalz und Baden-Württemberg sind

die Auswirkungen dramatisch, und

die Zikade wandert zunehmend

nach Norden und auch zu uns in

den Süden. Vor wenigen Jahren

war die Schilf-Glasflügelzikade

den meisten in der Landwirtschaft

unbekannt. Ursprünglich ernährte

sich das Insekt von Schilf, doch

mittlerweile befällt es auch Kartoffeln

und Zuckerrüben. Die Zikade

selbst richtet keinen direkten Schaden

an, trägt jedoch Bakterien,

die für die Pflanzen tödlich sind.

Diese Bakterien beeinträchtigen

das Wachstum der Kartoffeln und

machen sie ungenießbar oder unbrauchbar

für die Verarbeitung. Die

betroffenen Knollen sind zu klein

oder haben eine unzureichende

Konsistenz, sodass sie nicht für

Pommes oder Chips verwendet

werden können.

2023 wurden in betroffenen Regionen

Ernteausfälle von bis zu 50 Prozent

gemeldet, mit wirtschaftlichen

Schäden von bis zu 42 Millionen

ERNTEAUSFÄLLE

Euro. Die Zikade breitet sich weiter

aus, und die Kartoffelbauern

sehen einem unaufhaltsamen

Anstieg der Schäden gegenüber.

Besonders betroffen sind späte

Kartoffelsorten, doch auch frühe

Sorten sind inzwischen nicht mehr

sicher. Die Lösung des Problems

ist schwierig. Traditionelle Maßnahmen

wie das manuelle Entfernen

der Insekten oder der Einsatz

von Insektiziden sind keine Option

mehr, da viele Mittel inzwischen

verboten sind. Auch die Zikade

lässt sich nicht einfach bekämpfen,

da sie zu schnell und geschickt ist.

Im Kampf gegen die Schilf-Glasflügelzikade

setzen Forscher auf neue

Methoden. Eine Möglichkeit sind

Fadenwürmer, die die Larven des

Schädlings infizieren, jedoch nur

eine moderate Erfolgsquote von

etwa 30 Prozent zeigen.

Zusätzlich wird erwogen, den Zikaden

das Nahrungsangebot zu entziehen.

Anstatt nach der Kartoffel

Winterweizen anzubauen, könnte


DER FREIE BAUER 01/2025 FELD & STALL 7

EITER AUS:

asive

der Ernte

Mais eine bessere Alternative sein,

da dieser die Zikadennymphen

nicht verträgt. Doch auch diese

Strategie birgt Risiken, da Mais

nicht immer eine wirtschaftlich rentable

Wahl ist.

Langfristig könnte die Entwicklung

resistenter Kartoffelsorten die Lösung

bringen, doch dieser Prozess

erfordert Zeit und intensive Forschung.

Auch wenn die Zikade in

einigen Regionen bereits fest etabliert

ist, bleibt die Hoffnung, dass

die Wissenschaft eine dauerhafte

Lösung finden kann.

Besonders besorgniserregend ist,

dass die Zikade durch den Klimawandel

möglicherweise noch stärker

wird. Es ist zu erwarten, dass die

Insekten in heißen Sommern nicht

nur eine, sondern zwei Generationen

pro Jahr hervorbringen. Die

Kartoffelbauern brauchen daher

dringend Unterstützung von der

Politik und Forschung, um den drohenden

Ruin zu verhindern.

Im Moment ist die Zukunft der

Kartoffelernte in vielen Regionen

unsicher. Wenn keine wirksamen

Lösungen gegen die Schilf-Glasflügelzikade

gefunden werden, könnte

dies zu einem massiven Einbruch

in der Kartoffelproduktion

und der damit verbundenen Wertschöpfung

führen.

Bild: istockphoto.com/GetYourPic

UNSICHERHEIT IN DER LANDWIRTSCHAFT:

Warum ist Mercosur

gefährlich?

Das geplante Freihandelsabkommen zwischen der EU und den Mercosur-Staaten

(Brasilien, Argentinien, Paraguay und Uruguay) sorgt für

große Unsicherheit in der heimischen Landwirtschaft.

Besonders die Bio-Branche könnte

unter den Auswirkungen leiden,

wenn zukünftig Agrarimporte aus

Südamerika verstärkt in die EU

gelangen. Durch die schrittweise

Abschaffung von Zöllen würden

WELCHE ÜBERGANGSFRISTEN FÜR VOLLSPALTENBÖDEN GELTEN:

Schweinebauern fordern endlich

Planungssicherheit

Im Jänner 2024 fällte der Verfassungsgerichtshof

(VfGH) eine

überraschende Entscheidung:

Das für 2040 geplante Vollspalten-Verbot

in der Schweinehaltung

wurde gekippt.

Dies kam völlig unerwartet, da die

Übergangsfrist erst 2022 von der

türkis-grünen Regierung beschlossen

worden war. Seitdem fehlt

es vielen heimischen Schweinebauern

an der dringend benötigten

Rechts- und Planungssicherheit.

Tausende bäuerliche Familien sind

mit der Bedrohung konfrontiert,

ihre wirtschaftliche Existenz zu verlieren.

Auch die Versorgungssicherheit

mit heimischem Schweinefleisch

steht auf der Kippe.

Um diese kritische Lage zu klären,

reichten Schweinebauern aus Niederösterreich,

Oberösterreich und

Bild: istockphoto.com/ SimonSkafar

Produkte aus Südamerika zu deutlich

niedrigeren Preisen auf dem

europäischen Markt konkurrieren.

Dabei entsprechen diese Importe

oft nicht den hohen Umwelt-, Tierwohl-

und Sozialstandards, die für

der Steiermark im Sommer 2024

einen Individualantrag beim VfGH

ein. Sie kritisierten die mangelnde

Planbarkeit und den fehlenden Investitionsschutz.

Doch der VfGH

wies den Antrag ab, da das Verbot

noch nicht in Kraft sei und die Bundesregierung

bis Juni 2025 ausreichend

Zeit habe, das Gesetz zu

überarbeiten.

Bild: pixabay.com/ Erich Westendarp

europäische Bauern verpflichtend

sind. Besonders problematisch

sind Pestizidrückstände, genmanipulierte

Futtermittel und Hormonfleisch,

das in der EU streng reguliert

oder verboten ist.

Viele Kritiker werfen der EU vor, mit

dem Abkommen wirtschaftliche

Interessen über Umwelt- und Verbraucherschutz

zu stellen. Zudem

droht eine Verschärfung des Preisdrucks

auf europäische Landwirte,

während große Agrokonzerne in

Südamerika profitieren. Auch die

Gefahr der Regenwaldabholzung

für Soja- und Rinderproduktion

bleibt ein Problem. Diese Entwicklungen

könnten die Klimaziele

und die biologische Vielfalt ernsthaft

gefährden. Heimische Bauern

fordern daher klare Schutzmechanismen

und Kontrollen, um Wettbewerbsverzerrungen

zu vermeiden.

Andernfalls droht der Verlust

zahlreicher Betriebe, die bisher für

nachhaltige und regionale Landwirtschaft

stehen. Wird die heimische

Landwirtschaft geopfert, um

Industrieexporte zu fördern? Diese

Frage wird die EU bald beantworten

müssen.

Die Interessensvertretungen der

Bauern fordern nun eine zügige Lösung,

die den Schweinebauern Planungssicherheit

bietet. Ein bereits

im Mai 2024 vorgestellter Vorschlag

sieht vor, für Ställe, die vor 2013 errichtet

wurden, eine Übergangsfrist

bis 2036 zu gewähren, während für

Neubauten eine abgestufte Frist bis

2040 gelten soll.


8

JAGD & FORST

DER FREIE BAUER 01/2025

GIBT ES NEUE CHANCEN FÜR WALDEIGENTÜMER?

Wald als Einkommensquelle

VIELE WALDBESITZER SUCHEN

NEUE WEGE ZUM WIRTSCHAFTEN.

Der Wald war für viele Generationen

eine sichere finanzielle Rücklage.

Doch steigende Kosten, Klimawandel

und unvorhersehbare

Marktentwicklungen stellen viele

Waldbesitzer vor die Frage: Wie

kann der eigene Wald wirtschaftlich

genutzt werden? Neben der

klassischen Holzvermarktung eröffnen

sich neue Einkommensquellen.

Während hochwertige Baumstämme

bei Wertholzsubmissionen

Spitzenpreise erzielen können,

bleibt dies für viele Kleinwaldbesit-

WAFFENENTZUG BEI

„FALSCHEM“ PARTEIBUCH

In Sachsen-Anhalt und Nordrhein-Westfalen

verlieren AfD-

Mitglieder ihre Waffenbesitzkarten,

weil die Partei als rechts

gilt. Doch wie gerechtfertigt

ist es, jemandem die waffenrechtliche

Zuverlässigkeit allein

aufgrund seiner Mitgliedschaft

in einer demokratisch zugelassenen

Partei zu entziehen?

Kritiker warnen vor politisch

motivierten Maßnahmen und

einer Gefahr für die Meinungsfreiheit

und das demokratische

System.

Bild: pixabay.com/ Norman Bosworth

zer unerreichbar. Die durchschnittliche

Waldfläche privater Besitzer

in Österreich ist oft zu klein für eine

rentable Holzvermarktung. Doch

es gibt Alternativen. Eine Möglichkeit

bietet der Vertragsnaturschutz,

bei dem Waldbesitzer für den Erhalt

wertvoller Biotope finanzielle

Unterstützung erhalten können.

Auch Klimaschutzmaßnahmen bieten

neue Einnahmequellen, etwa

durch CO₂-Zertifikate, die auf dem

Markt gehandelt werden können.

Zusätzlich gibt es zahlreiche Förde-

Die EU-Entwaldungsverordnung

(EUDR) wird zwar um ein Jahr

verschoben, bleibt aber unverändert.

Das EU-Parlament stimmte

mit deutlicher Mehrheit für die

Fristverlängerung, ohne jedoch

Bild: pixabay.com/ Manfred Antranias Zimmer

ENTWALDUNGSVERORDNUNG:

AUFGESCHOBEN IST NICHT AUFGEHOBEN.

rungen und Zuschüsse von Bund

und Ländern, die Waldbesitzer für

klimaangepasste Waldwirtschaft,

Wegebau oder Waldschutzmaßnahmen

in Anspruch nehmen

können. Eine weitere Option bietet

der Tourismus. Waldbaden, auch

bekannt als „Shinrin-Yoku“, erfreut

sich wachsender Beliebtheit. Immer

mehr Menschen suchen Erholung

und Entspannung in der

Natur. Waldbesitzer können diesen

Trend nutzen, indem sie Kurse und

geführte Waldaufenthalte selbst

anbieten oder ihre Flächen an Anbieter

solcher Angebote vermieten.

Auch Kooperationen mit lokalen

Tourismusbetrieben oder Gesundheitseinrichtungen

können zusätzliche

Einnahmen bringen.

Ein weiteres vielversprechendes

Feld ist die Jagdverpachtung. Besonders

in wildreichen Regionen

kann die gezielte Vergabe von

Jagdrechten an Jäger oder Jagdgesellschaften

eine stabile Einnahmequelle

sein. Dies trägt nicht nur zur

Wildbestandsregulierung bei, sondern

kann auch helfen, Wildschäden

im Wald zu reduzieren. Eine

professionelle Bewirtschaftung

EU-ENTWALDUNGSVERORDNUNG (EUDR):

Aufschub ohne Änderungen

inhaltliche Anpassungen vorzunehmen.

Für Großunternehmen

gilt die Regelung ab 30. Dezember

2025, für Kleinbetriebe ab 30.

Juni 2026. Die Herausforderungen

bleiben also bestehen!

Bild: adobestock.com/ btiger

und Wildhege sind dabei entscheidend,

um die Balance zwischen

Wildbestand und Waldverjüngung

zu sichern. Die klassische Holzvermarktung

bleibt eine wichtige

Säule der Forstwirtschaft. Doch angesichts

steigender Herausforderungen

sollten Waldbesitzer neue

Wege in Betracht ziehen – sei es

durch Naturschutz, Erholungsangebote

oder alternative Nutzungskonzepte.

EU-JAHRESBERICHT:

Zoonosen nehmen

weiter zu

Zoonosen nehmen in der EU

laut dem Jahresbericht 2023 der

Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit

(EFSA) und

des Europäischen Zentrums für

die Prävention und Kontrolle

von Krankheiten (ECDC) weiterhin

zu. Am häufigsten gemeldet

wurden 2023 Campylobakteriose

mit 148.181 Fällen und

Salmonellose mit 77.486 Fällen,

was einen deutlichen Anstieg im

Vergleich zum Vorjahr bedeutet.

Besonders besorgniserregend

ist, dass nur 15 EU-Mitgliedstaaten

ihre festgelegten Ziele zur Reduzierung

von Salmonellen bei

Geflügel erreicht haben. Auch

Listerien-Infektionen erreichten

mit 2.952 Fällen den höchsten

Stand seit 2007. Die häufigsten

Infektionsquellen sind kontaminierte

Lebensmittel wie rauchiger

Lachs, Fleischerzeugnisse

und Milchprodukte. Der Bericht

unterstreicht, wie wichtig es ist,

präventive Maßnahmen sowohl

in der Landwirtschaft als auch

bei der Lebensmittelproduktion

zu verstärken. Es wird zunehmend

klar, dass Anstrengungen

erforderlich sind, um die Ausbreitung

von Zoonosen einzudämmen

und die öffentliche

Gesundheit zu schützen.

Bild: pixabay.com/ Darko Djurin


Bild: pixabay.com/ Thomas Bild: pixabay.com/ Reijo Telaranta

DER FREIE BAUER 01/2025 JAGD & FORST 9

GROSSKONZERNE AUF EINKAUFSTOUR:

Wald als Kaufobjekt

Immer mehr internationale Großkonzerne

sichern sich riesige Waldflächen

in Nordeuropa. Google

erwarb in Finnland kürzlich 1.400

Hektar, um darauf seine Rechenzentrumsinfrastruktur

auszubauen.

Die finnische Regierung genehmigte

den Kauf vom staatlichen Forstbetrieb

Metsähallitus für 27 Millionen

Euro. Auch Ikea greift zu: Der

Möbelriese kaufte in Lettland 8.080

Hektar FSC-zertifizierten Wald. Ziel

sei es, die Holzversorgung selbst zu

kontrollieren und neue Methoden

der Waldbewirtschaftung zu testen.

Diese Entwicklung zeigt, dass

WALD WIRD FÜR GROSSKONZERNE

ALS INVESTITION INTERESSANT.

Wälder zunehmend auch als wirtschaftliches

Anlageobjekt betrachtet

werden. Während internationale

Unternehmen ihre Flächen

ausbauen, stehen heimische Landund

Forstwirte vor steigenden Herausforderungen.

Besonders kleine

und mittlere Betriebe geraten zunehmend

unter Druck, da der Zugang

zu land- und forstwirtschaftlichen

Flächen schwieriger wird.

Langfristig stellt sich die Frage,

welche Folgen diese großflächigen

Käufe für die nachhaltige Bewirtschaftung

und den Erhalt regionaler

Strukturen haben werden.

PREISE FÜR NADELSÄGERUNDHOLZ LEGEN ZU:

Holzpreise steigen

Der Holzmarkt zeigt trotz wirtschaftlicher

Unsicherheit stabile

Tendenzen. Besonders Nadelsägerundholz

bleibt stark nachgefragt.

Mitte Jänner lagen die

Preise für Fichte A/C 2b+ österreichweit

zwischen 95 und 115

Euro ohne Umsatzsteuer. Auch

Kiefer verzeichnete eine Preisanpassung,

während die Nachfrage

nach Lärche

weiterhin

hoch und

kaum zu decken

ist, was

zu Preissteigerungen

führte.

Für Laubsägerundholz

gibt es eine

starke Nachfrage,

was

sich in der

Wertholzsubmission

in Oberösterreich

widerspiegelte. Eiche und Esche

machten 86 % des Angebots aus.

Die Nachfrage nach Rotbuche

bleibt jedoch schwach, mit einem

Preisrückgang von etwa 20 % in

den letzten zwei Jahren.

Der Industrierundholzmarkt

bleibt weiterhin ausgeglichen, da

die Papier-, Zellstoff- und Plattenindustrie

weiterhin

aufnahmefähig

ist.

Trotz eines

schleppenden

Schnittholzabsatzes

zeigt sich der

Holzmarkt

robust, auch

unabhängig

von Witterungsbedingungen.

Bild: pixabay.com/Tobias

KADAVERSUCHHUNDE IM SEUCHENEINSATZ

Hunde gegen ASP

Mit der zunehmenden Gefahr der

Afrikanischen Schweinepest (ASP)

in Österreich ist es entscheidend,

effektive Maßnahmen zur Bekämpfung

der Seuche zu entwickeln.

Eine vielversprechende Methode

ist der Einsatz von speziell ausgebildeten

Kadaversuchhunden.

Diese Hunde sind in der Lage, Wildschweinkadavern

schnell und präzise

aufzufinden, was für die rasche

Entfernung der toten Tiere und die

Eindämmung der Seuche von großer

Bedeutung

ist. Die Kadaversuche

mit

Hunden spielt

eine wesentliche

Rolle bei

der Bekämpfung

der ASP.

Wildschweine

sind besonders

anfällig für die

Krankheit, und

ein schneller

STURMSCHÄDEN:

Rekord-

Schadholz

Die Österreichischen Bundesforste

verzeichneten 2023 die

größten Sturmschäden seit

über 15 Jahren, was zu einem

signifikant höheren Schadholzanteil

führte. Dieser lag bei 75

%, was etwa 1,5 Millionen Erntefestmetern

entspricht. Die

Waldschadensbilanz für 2024

beläuft sich auf rund 49 Millionen

Euro.

Bild: istockphoto.com/Jorge Figueiredo

Zugang zu erkrankten oder verstorbenen

Tieren hilft, eine Ausbreitung

der Seuche zu verhindern. Die Hunde

sind speziell darauf trainiert, die

Kadaver zu finden, die dann entsprechend

aus dem Lebensraum

entfernt werden können. Für die

Ausbildung der Kadaversuchhunde

sind spezifische Trainings erforderlich,

die den Hunden und ihren

Führern das notwendige Wissen

und die Fähigkeiten vermitteln, um

die Wildschweinkadavern effizient

zu suchen.

Diese Ausbildung

ist ein

wertvoller Beitrag

zur ASP-

Prävention

und hilft, das

Risiko einer

weiteren Verbreitung

der

Krankheit zu

minimieren.

POLENS HOLZBRANCHE

IN DER KRISE

Die polnische Holzindustrie

warnt vor Milliardenverlusten

durch Rohstoffmangel. Grund

ist ein staatliches Moratorium,

das 20 % der Staatswälder aus

der Nutzung nimmt. Unternehmer

appellieren an die Politik,

diese Entscheidung zu überdenken,

um Arbeitsplätze und

wirtschaftliche Stabilität zu sichern.

Experten kritisieren fehlende

Analysen.

JAGD: EUGH KONKRETI-

SIERT BLEIVERBOT

Der Europäische Gerichtshof

hat das Bleiverbot in Feuchtgebieten

präzisiert. Das bloße

Mitführen von Bleimunition

stellt keinen Verstoß dar. Nur

wenn bei einer Jagd illegale

Verwendung nachgewiesen

wird, ist ein Verstoß gegeben.

Feuchtgebiete betreffen nur

Lebensräume für Wasservögel,

nicht jedoch temporäre Wasserstellen

oder Gräben.


MANFRED MUHR WAR EINER DER VERHANDLER BEI DEN G

„Landwirtschaft war ein zentral

VERHANDELN FÜR

UNSERE LANDWIRTE


ESCHEITERTEN REGIERUNGSVERHANDLUNGEN:

es Thema bei Verhandlungen“


12

IM GESPRÄCH

DER FREIE BAUER 01/2025

DIE VERGANGENEN REGIERUNGSVERHANDLUNGEN ZEIGEN

„Die FPÖ wird auch weiterhin di

Der Obmann der Freiheitlichen Bauernschaft

Oberösterreich, DI Dr. Arthur Kroismayr im Gespräch

mit „Der freie Bauer“ über die dramatische

Lage der heimischen Landwirtschaft, die

vergangenen Regierungsverhandlungen mit der

ÖVP und freiheitliche Lösungsansätze.

Das Bauernsterben schreitet weiter

voran. Können Sie uns einige

aktuelle Zahlen aus Oberösterreich

nennen?

Ja, die Lage ist dramatisch. Im Jahr

1995 gab es in Oberösterreich noch

45.749 land- und forstwirtschaftliche

Betriebe. 2016 waren es nur

noch 31.477 – ein Rückgang von

gut 33 %. Heute haben wir noch

etwa 29.000 Betriebe. Das bedeutet,

dass in den letzten sieben

Jahren täglich ein Betrieb für immer

seine Produktion aufgegeben

hat. Seit 1995 mussten insgesamt

unglaubliche 1,4 Betriebe pro Tag

schließen. Diese Entwicklung ist

nicht nur eine wirtschaftliche Katastrophe,

sondern gefährdet auch

den ländlichen Raum, die Lebensmittelversorgung

und den Wohlstand

unserer Bevölkerung.

Was sind die Hauptgründe für

dieses Bauernsterben?

Ganz oben auf der Liste der Problemverursacher

steht die Agrarpolitik

der Europäischen Union.

Lebensfremde, ideologisch motivierte

Projekte wie der „Green

Deal“ machen die Arbeit der Bau-

DER AB-HOF-VERKAUF IST EINES DER

STANDBEINE BEIM LENZENWEGER.

ern immer unattraktiver. Ein Beispiel:

Unsere Landwirte werden

gezwungen, sieben Prozent ihrer

Flächen stillzulegen. Das bedeutet

weniger Produktion, höhere Preise

und einen unfairen Wettbewerb

mit Billigimporten aus Ländern wie

der Ukraine oder Südamerika. Dort

gibt es keine vergleichbaren Umwelt-

oder Produktionsauflagen.

Unsere Bauern kämpfen also mit

den höchsten Standards weltweit,

während der Markt mit Billigware

überschwemmt wird.

Welche weiteren Herausforderungen

gibt es?

Neben den EU-Vorgaben steigt der

Druck durch nationale Regelungen.

Die Produktionskosten sind in den

letzten Jahren enorm gestiegen,

aber Bauern können diese nicht an

den Handel weitergeben. Ein Beispiel

sind die AMA-Beiträge, die seit

der Einführung eines allgemeinen

Flächenbeitrags 2023 faktisch eine

versteckte Grundsteuer darstellen.

Ein mittelgroßer Milchviehbetrieb

zahlt mittlerweile rund 700 Euro

pro Jahr – und das für ein System,

das immer neue Auflagen, aber

keine fairen Preise für die Bauern

bringt. Gleichzeitig treibt die Regierung

die Umsetzung der EU-Renaturierungsverordnung

und der

Entwaldungsverordnung voran –

Maßnahmen, die für unsere Landwirtschaft

existenzgefährdend sind.

Die FPÖ hat gemeinsam mit dem

Bauernbund in den gescheiterten

Regierungsverhandlungen ein

Bauernrettungspaket ausgehandelt.

Was ist daraus geworden?

Wir haben hart verhandelt und

wichtige Maßnahmen durchgesetzt,

um unsere Bauern zu entlasten.

Doch nach dem Scheitern

der Regierungsverhandlungen hat

der Bauernbund auf Druck des

Wirtschaftsbundes eine Kehrtwende

vollzogen und unterstützt nun

Maßnahmen, die genau das Gegenteil

bewirken. Statt einer klaren

Absage an das Mercosur-Abkommen

– das unsere Bauern massiv

benachteiligt – gibt es jetzt nur

vage Lippenbekenntnisse. Eine verpflichtende

Herkunftskennzeichnung

für Lebensmittel, die wir bereits

ausgearbeitet hatten, wurde

durch einen noch komplizierteren

AMA-Gütesiegel-Dschungel ersetzt.

Die Pläne der neuen Regierung setzen

den EU-Bauernvernichtungsplan

fort.

Die ÖVP betont oft ihre staatspolitische

Verantwortung. Wie

sehen Sie das?

Die ÖVP hat über Jahre bewiesen,

dass sie vor allem ihre eigene

Macht absichert. Ob Korruptionsaffären,

Postenschacher oder leere

Versprechen – das ist ihr politischer


DER FREIE BAUER 01/2025 IM GESPRÄCH 13

, DASS ES DER ÖVP NUR UM PÖSTCHEN GING:

e Stimme der Bauern bleiben“

Stil und tief in ihrer DNA verankert.

Statt für die Bürger zu arbeiten,

bedient die Volkspartei lieber ihre

Netzwerke. Der Bauernbund – der

oftmals ja durchaus guten Willens

ist – steht in dieser Partei unter Kuratel

des Wirtschaftsflügels. Das ist

keine staatspolitische Verantwortung,

das ist politischer Filz in Reinkultur.

Was bedeutet das für die Zukunft

der Landwirtschaft in Österreich?

Die kommende Bundesregierung

wird die zerstörerische EU-Agrarpolitik

bedingungslos umsetzen.

Während immer mehr Bauernhöfe

schließen, steigen die Auflagen

weiter. Beispielsweise wird die CO₂-

Wirtschaft massiv ausgebaut, was

bedeutet, dass Ackerflächen nicht

mehr für Lebensmittelproduktion

genutzt werden dürfen. Statt Vereinfachung

und Entbürokratisierung

gibt es noch mehr Vorschriften

und Überwachung. Die landwirtschaftlichen

Betriebe in Österreich

werden systematisch ruiniert, während

der Markt mit billigen Importen

aus Übersee geflutet wird. Das

ist eine Katastrophe für unsere Versorgungssicherheit,

unsere Umwelt

und die ländlichen Regionen.

Welche konkreten Maßnahmen

hätte die FPÖ zur Rettung der

Landwirtschaft vorgesehen?

Unser Regierungsprogramm enthielt

wichtige Punkte, die den Bauern

wirklich geholfen hätten. Dazu

gehörten eine klare Absage an Mercosur,

eine transparente Herkunftskennzeichnung

für Lebensmittel

und der Schutz bewährter Systeme

ARTHUR KROISMAYR VEREINT

THEORIE UND PRAXIS UND VERTRITT

IN OBERÖSTERREICH KONSEQUENT

DIE FREIHEITLICHEN AGENDEN IN

DER LANDWIRTSCHAFTSPOLITIK.

wie der Einheitswertbesteuerung.

Wir wollten EU-Vorgaben nur auf

Mindestniveau umsetzen, statt

sie durch zusätzliche Bürokratie

zu verschärfen. Auch die analoge

Abwicklung von Förderanträgen

ARTHUR KROISMAYR IST

RINDERBAUERN MIT LEIB UND SEELE.

wollten wir sicherstellen, um den

Bauern den Verwaltungsaufwand

zu erleichtern. Doch all diese Maßnahmen

wurden von der neuen Regierung

verworfen.

Was fordern Sie nun?

Wir fordern eine komplette Neubewertung

der Agrarpolitik. Die

Bundesregierung muss endlich

aufhören, den Bauern ständig neue

Auflagen aufzubürden, während sie

gleichzeitig die Märkte für Billigimporte

öffnet. Der Green Deal darf

nicht zur Abschaffung der österreichischen

Landwirtschaft führen.

Stattdessen braucht es faire Wettbewerbsbedingungen,

weniger Bürokratie

und eine echte Wertschätzung

für unsere Bauern. Wir werden

uns weiterhin mit aller Kraft für die

Interessen der heimischen Landwirtschaft

einsetzen!

Welche Rolle spielt die FPÖ in der

Opposition?

Die FPÖ wird die Stimme der Bauern

bleiben. Wir werden jede politische

Entscheidung genau unter die

Lupe nehmen und dagegenhalten,

wenn sie den Interessen der Landwirtschaft

schadet. Es darf nicht

sein, dass österreichische Bauern

durch eine falsche Politik gezielt in

den Ruin getrieben werden, während

gleichzeitig Importware ohne

jegliche Standards unsere Märkte

flutet. Wir kämpfen für eine starke

heimische Landwirtschaft, die weiterhin

hochwertige Lebensmittel

produzieren kann!


14

AUS DER KAMMER

DER FREIE BAUER 01/2025

LANDWIRTSCHAFTSKAMMER MUSS BEISPIEL GEBEN:

Bürokratie abbauen jetzt!

Die Bürokratie in der Landwirtschaft nimmt stetig zu und wird für viele

bäuerliche Familienbetriebe zu einer immer größeren Belastung. Formulare,

Vorschriften und Genehmigungsprozesse fressen wertvolle

Zeit, die eigentlich für die Arbeit auf Hof und Feld benötigt wird. Daher

soll die Landwirtschaftskammer jetzt mit gutem Beispiel vorangehen.

Die Freiheitliche Bauernschaft

Oberösterreich fordert daher in

der kommenden Vollversammlung

der Landwirtschaftskammer Oberösterreich

(LK OÖ) konkrete Maßnahmen

zum Abbau der Bürokratie

sowie zu einer effizienteren Mittelverwendung

innerhalb der Kammer

selbst.

Die heimische Landwirtschaft wird

ONE IN - TWO OUT

zunehmend von praxisfernen EU-

Vorgaben und nationalen Vorschriften

eingeengt. Jeder neue Erlass

bedeutet für die Bauern zusätzlichen

bürokratischen Aufwand,

während bestehende Regeln kaum

hinterfragt oder gar abgeschafft

werden. So wächst die Verwaltung

und die Bürokratie immer mehr

und verkompliziert das Wirtschaften

für die Landwirte unnötigerweise.

Um diesem Trend entgegenzuwirken,

fordert die Freiheitliche

Bauernschaft die Einführung des

„One in – Two out“-Prinzips wie

es bereits auf europäischer Ebene

ähnlich gehandhabt wird: Für jede

neue Vorschrift müssen zwei bestehende

gestrichen werden.

„Die Bürokratielast ist eine der

größten Herausforderungen für

unsere Bauern. Mit diesem Prinzip

kann eine spürbare Entlastung erreicht

werden. Es muss endlich ein

Umdenken in der Politik geben,

damit unsere bäuerlichen Familienbetriebe

nicht weiter von Vorschriften

erdrückt werden“, betont

Kammerrat und Bürgermeister Josef

Maislinger.

Besonders dramatisch sei die Situation

für kleinere Betriebe, die sich

keine eigenen Verwaltungsmitarbeiter

leisten können. Statt unnötiger

Formulare müsse es mehr Vertrauen

in die Eigenverantwortung

der Bauern geben. „Unsere Betriebe

wirtschaften nachhaltig und

verantwortungsbewusst – sie brauchen

keine Schreibtischtäter aus

Brüssel, die ihnen vorschreiben,

wie sie ihre Felder zu bewirtschaften

und ihre Qualitätsprodukte herzustellen

haben“, so Maislinger.

Während die Bauern mit steigenden

Kosten und immer neuen

UNSERE BAUERN ERSTICKEN ZUNEHMEND IN DER

BÜROKRATIE - DIE LANDWIRTSCHAFTSKAMMER

SOLLTE BEIM BÜROKRATIEABBAU MIT

GUTEM BEISPIEL VORANGEHEN.

DIENSTWÄGEN

Vorschriften kämpfen, leistet sich

die Landwirtschaftskammer Oberösterreich

sogar weiterhin Dienstwägen

mit Chauffeur. Dieses überholte

Privileg ist weder notwendig

noch sachlich gerechtfertigt. Die

Freiheitliche Bauernschaft fordert

daher auch die sofortige Abschaffung

sämtlicher Chauffeur-Dienstwägen

im Verantwortungsbereich

der LK OÖ.

„Jeder Cent, den die Kammer ausgibt,

stammt von den hart arbeitenden

Bauern. Es ist nicht vermittelbar,

dass mit ihren Beiträgen

teure Dienstwägen samt Chauffeur

BESONDERS DRAMATISCH IST

DIE LAGE FÜR KLEINERE BETRIEBE.

finanziert werden, während die

Landwirtschaft selbst unter Druck

steht“, kritisiert DI Dr. Arthur Kroismayr,

Obmann der Freiheitlichen

Bauernschaft Oberösterreich.

Dass es auch ohne Chauffeur geht,

zeigt das Beispiel des LKÖ-Präsidenten

Josef Moosbrugger, der

bewusst auf diesen Luxus verzichtet.

Die freiheitlichen Kammerräte

fordern daher, dass sich die Landwirtschaftskammer

Oberösterreich

an diesem Vorbild orientiert und

ihre Mittel - und damit die Mittel der

Beitragszahler - endlich effizienter

einsetzt.

Die Freiheitliche Bauernschaft

Oberösterreich wird sich in der

kommenden Vollversammlung

der LK OÖ mit entsprechenden

Resolutionsanträgen für den Bürokratieabbau

und eine verantwortungsvolle

Budgetpolitik einsetzen.

Die bäuerlichen Familienbetriebe

dürfen nicht weiter mit sinnlosen

Auflagen belastet werden, während

die Kammer selbst fragwürdige

Ausgaben tätigt.

„Wir brauchen eine Landwirtschaftskammer,

die sich voll und

ganz für die Interessen der Bauern

einsetzt – und nicht eine, die sich

selbst versorgt. Der Bürokratiewahnsinn

muss ein Ende haben,

und auch die Kammer selbst muss

mit gutem Beispiel vorangehen“,

fasst Kroismayr zusammen.

Die Freiheitlichen werden weiterhin

mit aller Kraft für eine praxisnahe

und zukunftsfähige Agrarpolitik

kämpfen. Denn nur mit fairen Rahmenbedingungen

und einer starken

Interessenvertretung kann die

heimische Landwirtschaft auch in

Zukunft bestehen.

Impressum: Medieninhaber (100%) und Herausgeber: Der Freie Bauer - Freiheitliche Bauernschaft OÖ, Blütenstraße 21/1, 4040 Linz, ZVR: 869893862,

Chefredakteur: Ing Franz Graf, Kontakt und Leserbriefe: redaktion@derfreiebauer.info, www.derfreiebauer.info, Kontakt Inserate: anzeigen@derfreiebauer.info

Bild: pixabay.com/ Vilius Kukanauskas

Bild: pixabay.com/ Jana Schneider


DER FREIE BAUER 1/2025 AUS DER KAMMER 15

KLAUSUR DER FREIHEITLICHEN BAUERN:

Politische Weichenstellung

für die Zukunft

Anfang Februar traf sich die Freiheitliche

Bauernschaft Oberösterreich

zur Klausur in Roßleithen

im Bezirk Kirchdorf.

Im Mittelpunkt standen die strategische

und inhaltliche Ausrichtung

für 2025 und 2026. Die freiheitlichen

Bauern diskutierten intensiv

über Maßnahmen zur Stärkung

der heimischen

Landwirtschaft,

den dringend notwendigen

Bürokratieabbau

sowie

eine faire und zukunftsorientierte

Agrarpolitik, die

den bäuerlichen

Familienbetrieben

echte Pers-

DIE BLACKOUT-GEFAHR IST ALLGEGENWÄRTIG UND AKUT:

Gefährliche Instabilität in

der Stromversorgung

Die zunehmende Abhängigkeit von erneuerbaren Energien führt zu

einer fragilen und unberechenbaren Stromversorgung. Immer häufiger

kommt es zu Stromausfällen und instabilen Netzbedingungen. Der

Zubau von Solar- und Windkraftanlagen hat daher nicht nur Vorteile.

Wichtige Stabilisatoren im Stromnetz

gehen verloren, wenn die bisherigen

Energiequellen nicht mehr

genutzt werden. Der Ersatz durch

unvorhersehbare erneuerbare

Energien verschärft das Problem.

In den letzten Jahren gab es in

Europa mehrere Vorfälle von

Stromausfällen, und die Zahl der

nötigen Eingriffe zur Netzstabilisierung

wächst. In der Schweiz und

in Deutschland kam es zu größeren

Stromunterbrechungen, die

das europäische Stromnetz immer

anfälliger machen. Eine unzureichende

Infrastruktur und fehlende

Speichermöglichkeiten für überschüssigen

Strom führen zu einer

pektiven bietet. Neben intensiven

Beratungen bot die Klausur auch

wertvolle Einblicke in innovative

Betriebe. Eine Besichtigung des Betriebs

von Günther Pernkopf zeigte

praxisnahe Lösungen für bäuerliche

Herausforderungen, während die

Biowärme Hutterer Böden GmbH

eindrucksvoll die Möglichkeiten

nachhaltiger Energieversorgung

demonstrierte.

Mit klaren Zielen

und einem starken

Team blickt

die Freiheitliche

Bauernschaft entschlossen

in die

Zukunft – für eine

Interessenvertretung

mit Handschlagqualität!

instabilen Versorgungslage.

Prognosen gehen davon aus, dass

ein Blackout in den kommenden

Jahren sehr wahrscheinlich

wird. Besonders problematisch

ist die Tatsache,

dass erneuerbare

Energien

wie Solar- und

Windkraft in Spitzenzeiten

überschüssige

Energie

erzeugen, die

ohne geeignete

Speichermöglichkeiten

nicht

effizient genutzt

werden kann.

Bild: Freiheitliche Bauernschaft

GEGEN WALDBRÄNDE:

Mittel wurden

aufgestockt

Angesichts des gestiegenen

Waldbrandrisikos hat das

Landwirtschaftsministerium

die Mittel zur Waldbrandprävention

um 4,4 Millionen Euro

erhöht. Insgesamt stehen nun

15,4 Millionen Euro zur Verfügung.

Die Gelder können von

Feuerwehren für Spezialgeräte

und Ausrüstung zur Bekämpfung

von Waldbränden beantragt

werden. In Österreich gab

es 2024 69 Waldbrände, besonders

im Norden und Osten ist

die Gefahr sehr hoch.

Dies führt zu Frequenzschwankungen

im Netz, die zu Ausfällen führen

können. Großprojekte wie der

Bau eines riesigen Batteriespeichers

in der Schweiz könnten helfen,

die Netzstabilität zu erhöhen.

Doch selbst solche Projekte werfen

Zweifel auf, ob sie das europäische

Stromnetz langfristig sichern können.

Bild: pixabay.com/Manfred Richter

Bild: pixabay.com/Tom

KOMMENTAR

UNSER

WASSER

Als Bauer weiß ich: Wasser ist

die Grundlage unseres Lebens.

Ohne sauberes Trinkwasser gibt

es keine Landwirtschaft, keine

Lebensmittel, kein Leben. Doch

genau dieses wertvolle Gut droht

zur Ware zu verkommen – verkauft

an Konzerne, die nur ihren

Profit im Blick haben. Eine Privatisierung

unseres Grund- und

Trinkwassers wäre ein fataler

Fehler. Wer einmal zugelassen

hat, dass Investoren über unser

Wasser bestimmen, gibt die Kontrolle

aus der Hand. Dann steigen

die Preise, die Qualität leidet

und Bauern sowie Verbraucher

zahlen die Zeche. Beispiele aus

anderen Ländern zeigen, wohin

das führt: Menschen können

sich ihr eigenes Wasser nicht

mehr leisten, während Konzerne

Milliarden scheffeln. Gerade wir

Bauern wissen, was es bedeutet,

für sauberes Wasser zu sorgen.

Wir pflegen unsere Quellen und

Böden mit Bedacht, weil wir Verantwortung

tragen – für unsere

Höfe, unsere Tiere und unsere

Familien. Doch wenn unser Wasser

verkauft wird, zählt nur noch

der Markt. Dann entscheiden

Aktionäre, wo es hinfließt – und

wer es sich leisten kann. Ich sage

klar: Unser Wasser gehört nicht

in die Hände von Spekulanten!

Es ist ein Grundrecht, kein Geschäft.

Österreichs Wasser muss

in öffentlicher Hand bleiben, geschützt

vor Gier und Ausverkauf.

Denn was einmal privatisiert ist,

kommt nie wieder zurück.

Gerade in Zeiten des Klimawandels

wird Wasser immer wertvoller.

Trockene Sommer und

sinkende Grundwasserspiegel

zeigen, wie wichtig eine gerechte

und nachhaltige Nutzung ist.

Wer jetzt zulässt, dass unser

Wasser verkauft wird, setzt die

Zukunft unserer Landwirtschaft

und unseres Landes aufs Spiel.


16

BEI UNS DAHEIM

DER FREIE BAUER 01/2025

RAABER BIER-ZEITREISE:

TRADITION HAUTNAH

Im Rahmen des Innviertler Biermärz

mit seinen zahlreichen

Veranstaltungen, lädt die Kellergröppe

Raab zu einer spannenden

und informativen Führung

durch die historischen Sandkeller

ein. Erleben Sie, wie Bier

einst gelagert wurde, und genießen

Sie ein echtes Raaber Bier

(0,33 l) inklusive. Dauer: ca. 1,5

Stunden, Preis: 7 €. Anmeldung

erforderlich!

FÜHRUNG IM MÜHL-

VIERTLER DOM

Der „Mühlviertler Dom“ in Niederkappel

beeindruckt mit

seiner einzigartigen und imposanten

Bauweise. Besitzer der

DONAU.Erlebnis Card erhalten

zudem eine kostenlose Führung.

Termine sind von Montag

bis Sonntag nach Voranmeldung

möglich. Anmeldung bis

72 Stunden vorher bitte unter

07286-8505.

INNVIERTLER BIERMÄRZ

2025 - GENUSS UND MEHR

Der Innviertler Biermärz lädt

wieder zu einem Fest für Bierliebhaber

ein! Brauereien, Wirte

und Partner der Bierregion

Innviertel bieten Verkostungen,

Kulinarik, Kunst und Kultur.

Erleben Sie die Vielfalt handwerklich

gebrauter Biere und

gesellige Stunden im Kreise

von Freunden. Nicht nur für

Bierliebhaber wird etwas geboten.

Infos und Termine: www.

biermaerz.at.

GUTES AUS DER ÖSTERREICHISCHEN KÜCHE

Gewürzroulade

3 Eier

150 g Zucker

1 P. Vanillezucker

3 EL Wasser

100 g Dinkel-Vollkornmehl

1 Msp. Backpulver

1 Msp. Zimt

1 Msp. Nelken

250 ml Obers

Holunderbeeren Marmelade

» Das Eiklar zu Eischnee schlagen.

» Dotter, Zucker, Vanillezucker und Wasser

schaumig rühren.

» Mehl, Backpulver und die Gewürze vorsichtig

in die Dottermasse unterheben.

» Dann den Eischnee unterheben.

» Die Masse auf ein Backblech mit Backpapier

streichen und ca. 10 min bei 180°C backen.

» Nach dem Backen das Backpapier entfernen,

die Roulade einrollen und kurz auskühlen

lassen.

» Die ausgekühlte Roulade vorsichtig öffnen, mit

Marmelade bestreichen, dann das geschlagene

Obers darauf verteilen und abschließend die

Roulade wieder einrollen.

» Die Roulade vor dem servieren mit Staubzucker

bestreuen.

Guten Appetit!

INTERESSANTE WORTHERKUNFT:

Was ist ein „Revier“?

Das Wort „Revier“ stammt ursprünglich

aus dem Romanischen

und ist ein Lehnwort. Es leitet sich

von Begriffen wie dem italienischen

„riviera“, dem spanischen „ribera“,

dem französischen „riviere“ sowie

dem lateinischen

„riparia“ ab, die ursprünglich

„Uferregion“

bedeuteten

– eine Gegend, in der

sich oft Wasserwild

aufhielt. Zu Beginn

gab es verschiedene Schreibweisen,

wie „Rivier“ und „Revier“. Im

Laufe der Zeit wandelte sich aber

die Bedeutung des Begriffs und

bezeichnet heute den Jagdbezirk,

der von Jägern und ihren Hunden

betreut wird. Das

Verb „revieren“ beschreibt

den weitläufigen

Suchbereich

eines Jagdhundes,

der dabei das Gebiet

absucht.

Bild: pixabay.com/Anja

TRADITIONEN UND BRAUCHTUM:

Aschermittwoch

Mit dem Aschermittwoch beginnt

die Fastenzeit, die rund sechs Wochen

bis Ostern dauert. In der katholischen

Kirche wird an diesem

Tag das Aschenkreuz auf die Stirn

gezeichnet, als Symbol für Vergänglichkeit

und

Buße. Die Asche

stammt von den verbrannten

Palmzweigen

des Vorjahres.

Traditionell wird der

Aschermittwoch als

strenger Fasttag begangen, und

der Heringsschmaus – ein Salat aus

Heringen, Kartoffeln und Äpfeln –

ist im „Hoamatland“ ein beliebtes

Gericht. In vielen Gasthäusern wird

er zum festlichen Ereignis. Auch Faschingsbräuche

wie

das Fetzenverbrennen

in Ebensee und

das Geldtascherl-

Waschen im Traunsee

begleiten diesen

Übergang.

Bild: pixabay.com/Myriams-Fotos


Bild: FPÖ

DER FREIE BAUER 01/2025 BEI UNS DAHEIM 17

ALARMIERENDER RÜCKGANG - VON DER REGIERUNG IGNORIERT:

Immer weniger Bauern können

von ihrer Arbeit wirklich leben

Die österreichische Landwirtschaft

steht vor einem besorgniserregenden

Strukturwandel: Bis

2033 wird die Zahl der Betriebe

um 15 % schrumpfen.

Jene der Haupterwerbsbetriebe

sogar um 22 %. Eine Analyse

des Landwirtschaftsministeriums

zeigt, dass dieser Trend

ungebremst anhält – jedes

Jahr geben 1,5 bis 2 % der Bauern

auf. Besonders betroffen

sind die Mutterkuhhaltung, die

Forstwirtschaft, die Rindermast

und die Milchproduktion.

Die Hauptursache für diesen

dramatischen Rückgang liegt

in der mangelnden Rentabilität.

Immer mehr Landwirte

sehen sich gezwungen, auf

DER KINDERBETREUUNGSBONUS IST EIN ZUKUNFTSFÄHIGES KONZEPT:

Wahlfreiheit für Familien erhalten

MANFRED HAIMBUCHNER IST

OBERÖSTERREICHS FAMILIENREFERENT.

Seit 2009 unterstützt Oberösterreich Familien, die sich bewusst dafür

entscheiden, ihre Kinder zu Hause zu betreuen. Der Kinderbetreuungsbonus

von derzeit 80 Euro monatlich bietet diesen Eltern eine wertvolle

Anerkennung für ihre Erziehungsarbeit.

Im vergangenen Jahr nutzten mehr

als 6.400 Familien dieses Modell –

ein klares Zeichen für dessen Bedeutung

und Akzeptanz in der Bevölkerung.

„Mit diesem Betrag wird

niemand von der Arbeit abgehalten,

dazu ist er zu gering. Uns geht

Nebenerwerb auszuweichen

oder ihren Hof ganz aufzugeben,

da die Einkünfte aus der

Landwirtschaft kaum mehr

zum Überleben reichen. Während

die Betriebskosten steigen

und die Bürokratie überhandnimmt,

fehlt es an fairen

Preisen für landwirtschaftliche

Produkte und einer

verlässlichen

Unterstützung der

bäuerlichen Familienbetriebe.

Es braucht dringend

Maßnahmen,

die eine

wirtschaftlich

tragfähige Zukunft

für die heimische

Land-

es um die gesellschaftliche Wertschätzung

der elterlichen Erziehungsarbeit“,

betont Landeshauptmann-Stellvertreter

Dr. Manfred

Haimbuchner. Rund 2,5 Millionen

Euro investiert Oberösterreich jährlich

in dieses familienfreundliche

wirtschaft sichern. Weniger

bürokratische Hürden, eine

faire Preisgestaltung und bessere

Rahmenbedingungen für

landwirtschaftliche Betriebe

sind entscheidend, um den

fortschreitenden Strukturwandel

zu bremsen und den ländlichen

Raum lebendig zu halten.

Modell. Doch trotz der hohen Nachfrage

und positiven Rückmeldungen

wird der Bonus immer wieder

von linker Seite attackiert.

Die Diffamierung als „Herdprämie“

ist nicht nur abwertend, sondern

auch frauenfeindlich. Sie stellt die

bewusste Entscheidung vieler Eltern

– insbesondere Mütter – infrage.

„Linke Ideologen wollen uns

weismachen, dass wahre Emanzi-

Bild: adobestock.com/Gina Sanders

VERBRAUCHERWÜNSCHE:

Nachhaltigkeit und

Regionalität

Laut einer aktuellen Umfrage wählt

jeder dritte Käufer inzwischen gezielt

Bio-Produkte. Besonders stark

ausgeprägt ist die Präferenz für

nachhaltige (37 %) und regional

produzierte Lebensmittel (47 %).

Doch über 30 % der Befragten verzichten

bewusst auf Bio-Produkte,

während die Ablehnungsraten für

regionale und nachhaltige Lebensmittel

bei 22 % bzw. 14 % liegen.

Die höhere Akzeptanz für Nachhaltigkeit

könnte an der breiten Definition

des Begriffs und der stärkeren

Preiswahrnehmung von Bio-Produkten

liegen.

pation nur durch eine vollständige

Berufstätigkeit der Frau möglich

sei. Dabei geht es ihnen nicht um

echte Wahlfreiheit, sondern um

eine ideologische Gleichschaltung“,

so Haimbuchner.

Dabei spricht nichts dagegen, wenn

sich Eltern bewusst dafür entscheiden,

ihre Kinder selbst zu betreuen

– genauso wie es in Ordnung ist,

wenn sie eine institutionelle Betreuung

in Anspruch nehmen. Beides

sind legitime Entscheidungen,

die respektiert werden müssen.

Wer aber die finanzielle Unterstützung

für häusliche Betreuung abschaffen

will, betreibt eine Politik

gegen Familien und gegen Wahlfreiheit.

Die wahre Freiheit liegt in der Entscheidungsmöglichkeit

der Eltern,

wie sie ihre Kinder betreuen wollen.

Während die Linke Eigenverantwortung

als Bedrohung betrachtet,

setzt die FPÖ auf Selbstbestimmung

und Wahlfreiheit.


18

BEI UNS DAHEIM

DER FREIE BAUER 01/2025

KOMMENTAR

ZEIT ZU

HANDELN!

Wieder einmal ist ein unschuldiger

Österreicher tot, wieder

wurden Menschen schwer verletzt.

Und wieder hören wir von

der Regierung nur leere Phrasen:

„volle Härte des Gesetzes“, „sofortige

Abschiebung“. Passieren

wird nichts – dafür haben ÖVP

und ihre Verbündeten längst gesorgt.

Diese Politik stürzt unser Land

ins Chaos. Messerattacken, Vergewaltigungen

und Bandenkriege

sind Alltag geworden. Wer

Österreich noch für sicher hält,

ignoriert die Realität. Die ÖVP

verkauft sich als harte Hand in

der Migrationspolitik – doch das

ist ein Märchen. Der Täter von Villach,

ein 23-jähriger Syrer, hätte

nie hier sein dürfen. 2019 illegal

eingereist, von Deutschland zurückgeschickt,

bekam er in Österreich

Asyl. Angeblich floh er

vor dem Militärdienst – in Wahrheit

brachte er den Terror mit.

Hätte man ihn abgeschoben,

wäre ein 14-Jähriger noch am

Leben. Doch er radikalisierte sich

ungestört, propagierte Islamismus

auf TikTok. Erst nach der

Bluttat tat man überrascht: IS-

Devotionalien und eine Terrorfahne

in seinem Zimmer. Keiner

will etwas bemerkt haben.

Nach jedem Anschlag verspricht

die Regierung „volle Härte“.

Doch diese bedeutet nur ein

paar Jahre Haft, Betreuung,

dann Abschiebeverbot. Der Täter

bleibt – das Opfer nicht. Und die

ÖVP spielt mit gespielter Betroffenheit

weiter ihr Spiel.

Statt echte Lösungen zu präsentieren,

will sie nun alle Bürger

überwachen. Doch Sicherheit

gibt es nur mit echten Grenzkontrollen,

einer harten Linie gegen

den politischen Islam und der

kompromisslosen Abschiebung

krimineller Asylwerber.

PFLANZENVIELFALT ERKENNEN UND FÖRDERN:

Wie moderne Technik der

Landwirtschaft hilft

Der Erhalt der Biodiversität ist ein zentrales Anliegen der Landwirtschaft.

Gerade extensiv bewirtschaftete Grünlandflächen sind wertvolle

Lebensräume für zahlreiche Pflanzen- und Tierarten. Landwirte,

die bestimmte Arten nachweisen, können Förderungen erhalten.

Doch dafür müssen sie die relevanten

Pflanzen auch sicher bestimmen

können. Hier bieten moderne

Bestimmungs-Apps wertvolle Unterstützung.

Mit dem Smartphone

lassen sich Pflanzen schnell und

zuverlässig identifizieren. Google

Lens, Flora Incognita oder Pl@

ntNet ermöglichen eine einfache

Bestimmung durch Fotos und

den Abgleich mit umfangreichen

Datenbanken. Besonders hilfreich

ist die Verknüpfung mit Standortdaten,

um eine präzise Zuordnung

zu ermöglichen. Während Google

Lens eine direkte Suche bietet, liefert

Flora Incognita detaillierte Informationen

zu über 16.000 Pflanzenarten.

HOCHWASSERSCHÄDEN:

Landwirtschaft

belastet

Die Überschwemmungen im

September 2024 haben immense

Schäden verursacht.

Ursprünglich auf 10 Millionen

Euro geschätzt, belaufen sich

die Verluste nun auf 14,7 Millionen

Euro. Besonders betroffen

sind Ackerflächen in Niederösterreich.

Insgesamt verursachte

das „Jahrhunderthochwasser“

Schäden von 1,3 Milliarden Euro.

Die Landwirte stehen vor großen

Herausforderungen.

Bild: pixabay.com/Gerd Altmann

Wer Fördermittel erhalten will,

sollte sich frühzeitig mit den Kennarten

vertraut machen. Jedes

Bundesland hat eigene Listen für

artenreiches Grünland. Abhängig

von Standort und Witterung lassen

sich viele Arten zwischen Mai

und Juni besonders gut erkennen.

Doch auch eine

frühere oder spätere

Kontrolle kann

notwendig sein.

Fehlende Pflanzenkenntnisse

können

zu Streitfällen mit

Behörden führen,

wenn Fördergelder

nachträglich zurückgefordert

werden.

PESTIZIDEINSATZ IN ÖSTERREICH:

Ein bekanntes Beispiel ist der Fall

eines Landwirts, der nach einer

behördlichen Kontrolle Fördermittel

zurückzahlen sollte, da Prüfer

nicht genug Kennarten auf seinen

Flächen fanden. Erst durch ein gerichtliches

Verfahren konnte er

seine Förderung sichern. Mit Apps

und gezieltem Monitoring können

Landwirte die Artenvielfalt nicht

nur dokumentieren, sondern auch

langfristig erhalten – für eine nachhaltige

Landwirtschaft mit Zukunft.

Rechnungshof übt wieder

scharfe Kritik

Die EU plant, den Einsatz chemischer

Pflanzenschutzmittel bis

2030 um die Hälfte zu reduzieren.

Der Rechnungshof (RH) moniert,

dass es nicht schnell genug geht.

In Österreich sei die Umsetzung unzureichend.

In einer Prüfung des

Pestizideinsatzes in der Landwirtschaft

von 2017 bis 2021 im Burgenland

wurden mehrere Mängel festgestellt.

Besonders

bemängelt wurden

die Daten zur Anwendung

und zum

Verkauf von Pestiziden,

wodurch keine

klaren Zahlen zum

Einsatz vorliegen.

Auch die Zulas-

sungsstelle BAES wurde kritisiert,

da sie in organisatorischer und

personeller Verbindung zur AGES

steht, was die Unabhängigkeit der

Risikobewertung infrage stellt. Zudem

gab es mehr Notfallzulassungen

als in anderen EU-Staaten und

eine uneinheitliche Kontrolle der

Anwendung in den Bundesländern.

32 von 1.798 getesteten Lebensmittelproben

wiesen 2021 gesundheitsschädliche

Rückstände auf. Das

BML erklärte, man

wolle die 36 Empfehlungen

des RH

prüfen und das Ziel

„so viel wie nötig, so

wenig wie möglich“

verfolgen.

Bild: istockphoto.com/grinvalds

Bild: pixabay.com/ Piotr Zakrzewski


DER FREIE BAUER 01/2025 BEI UNS DAHEIM 19

Bild: FPÖ

PRÄVENTION UND KONSEQUENTE MASSNAHMEN:

Drogenlenker im Visier

Im Jahr 2024 wurden in Oberösterreich alarmierende Zahlen bei Verkehrskontrollen

verzeichnet: 1.362 Drogenlenker und 4.832 Alkolenker

wurden aus dem Verkehr gezogen.

Diese erschreckenden Statistiken

zeigen, wie hoch das Risiko

für alle Verkehrsteilnehmer durch

den Konsum von Rauschmitteln

ist. Schon geringe Mengen Alkohol

oder Drogen beeinträchtigen die

Wahrnehmung und verlängern die

Reaktionszeit, was zu schwerwiegenden

Unfällen führen kann. Um

die Verkehrssicherheit zu erhöhen,

INFRASTRUKTURLANDESRAT GÜNTHER

STEINKELLNER HAT DROGEN- UND

ALKOLENKER IM VISIER UND SORGT

FÜR MEHR VERKEHRSSICHERHEIT AUF

OBERÖSTERREICHS STRASSEN.

setzt Oberösterreich auf eine Kombination

aus intensiven Kontrollen

und Präventionsmaßnahmen.

Die Landesregierung reagiert mit

finanzieller Unterstützung für

technische Ausstattungen wie

Drogenvortestgeräte und verstärkter

Aufklärung in Schulen sowie

Fahrschulen. Die Zahlen der Drogenlenker

stiegen im Vergleich

zum Vorjahr um 6,4 %, was die

Notwendigkeit eines nachhaltigen

Bewusstseinswandels unterstreicht.

„Unsere Straßen müssen

sicher bleiben. Das erfordert nicht

nur Kontrollen, sondern auch eine

klare gesellschaftliche Haltung zu

dieser gefährlichen Entwicklung“,

betont Landesrat Günther Steinkellner.

EIN TIERISCHES ERLEB-

NIS WIRD IM LINZER ZOO

GEBOTEN

Der Linzer Zoo am Pöstlingberg

bietet ein Naturerlebnis für die

ganze Familie. Über 600 Tiere

aus aller Welt, ein Tropenhaus

und ein Haustierpark laden zum

Entdecken ein. Ein Ausflug, der

Wissen und Erholung verbindet

und einzigartige Erlebnisse für

Jung und Alt bietet! Geöffnet

täglich von 9 bis 16 Uhr. Infos:

www.zoo-linz.at.

WEYRER GENUSSWO-

CHENMARKT

Jeden Samstag ab 7 Uhr verwandelt

sich der Marktplatz in

Weyer in ein Paradies für Feinschmecker.

Regionale Produzenten

bieten frisches Brot,

Käse, Obst, Gemüse, Fleischprodukte

und vieles mehr, was das

Herz begehrt. Ein Treffpunkt für

Genießer und alle, die Wert auf

Qualität und Regionalität legen.

Eintritt frei!

TRADITIONELLE KLÄNGE

IM WERKSTATTBEISL

Jeden Freitagabend lädt das

Werkstatt-Beisl in Bad Goisern

zu stimmungsvoller Live-Musik

ein. Bei Schmankerln und guter

Gesellschaft sorgen regionale

Musiker für echte Wirtshausatmosphäre

und eine entspannende

Ausszeit. Der perfekte

Ort, um das Wochenende einzuläuten,

Freunde und Bekannte

zu treffen und sich auszutauschen.

Die Reise nach Bad Goisern

lohnt sich nicht nur für die

Beisl-Musik. Eintritt frei!

Bild: FPÖ

NEUESTE ZAHLEN ZEIGEN NEGATIVE ENTWICKLUNG:

Deutsch ist Pflicht

In Oberösterreich verstehen 8.640

Schüler den Unterricht nicht, an

Volksschulen sind es 7.368. Der

Anteil nicht-deutschsprachiger

Schüler ist in 15 Jahren um 68 %

auf 36.314 gestiegen. Besonders

in Linz (66,2 %) und Wels (72,4 %)

ist die Lage alarmierend. Die FPÖ

fordert daher die Schulsprache

Deutsch und ein verpflichtendes

zweites Kindergartenjahr. „Ohne

Deutsch keine Integration und

keine Zukunft“, so Klubobmann

Mahr.

INVASIVE ART ÜBERTRÄGT SALMONELLEN:

Kranke Waschbären

Die Gefahr der Übertragung von

Salmonellen auf Rinder durch

Waschbären steigt. Im Zeitraum

von 2020 bis 2022 wurden allein in

Deutschland mehr als 12.000 Kotproben

aus 80 Rinderbeständen

untersucht,

wobei 523 Proben

positiv auf Salmonellen

waren. Eine Untersuchung

von Waschbären

ergab, dass 18,5

% der Proben mit Salmonellen

belastet waren – der höchste Wert

unter den untersuchten Tieren.

Ein genetischer Abgleich lässt vermuten,

dass Waschbären die Salmonellen

in Rinderbestände

eingeschleppt

haben könnten. Diese

Entwicklung stellt eine

ernsthafte Gefahr für

die Landwirtschaft in

Mitteleuropa dar.


Dr. Arthur Kroismayr

Landesagrarobmann

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!