Verfahrenstechnik 3/2025
Verfahrenstechnik 3/2025
Verfahrenstechnik 3/2025
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19098
03
April 2025
€ 13,00
TITEL
28
Mit SAP Digital Manufacturing
zur smarten Fabrik
10
Dosier- und Mischanlagen
für alle Viskositäten
16
Mensch, Cobot und Labor
als perfekte Symbiose
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EDITORIAL
NACHHALTIG IN
ALLE RICHTUNGEN
Ob Lebensmittel, Pharmazeutika oder chemische Substanzen – für viele
Produkte gelten in Deutschland höchste Qualitätsstandards. Deren Einhaltung
muss sichergestellt und kontinuierlich überwacht werden. Laboren
mit ihren Analytik-Fähigkeiten – etwa zur Sicherstellung der Reinheit von
Lebensmitteln – kommt daher eine hohe Bedeutung zu. Doch zunehmend
umfassendere und schnellere Kontrollen bringen traditionelle Prozesse
schnell an ihre Grenzen. Labore stehen vor der Herausforderung, ihre
AUTOMATISIERUNG IST
KEIN LUXUS, SONDERN
NOTWENDIGKEIT
Kapazitäten zu erhöhen und die
Bearbeitungszeiten zu verkürzen,
während sie gleichzeitig eine
konstant hohe Qualität sicherstellen
müssen. Hier setzen
innovative Automatisierungslösungen wie Industrieroboter und Cobots an.
Sie übernehmen 24/7 repetitive Aufgaben, sind präzise und arbeiten fleißig
flott vor sich hin. Wie vielseitig die Zusammenarbeit von Roboter, Mensch
und Reagenzglas sein kann, darüber berichten wir ab Seite 16.
Hersteller in verschiedensten Bereichen der Prozess industrie müssen
ihre Produktion aber nicht nur effizient, sondern auch nachhaltig und
transparent gestalten, beispielsweise, um marktrelevante Anforderungen
zu erfüllen. Dabei unterstützt neben automatisierten Prozessen auch
die Digitalisierung, etwa mit einer cloud basierten, flexibel skalierbaren
MES-Standardsoftware. Sie ermöglicht die Steuerung und Ausführung von
Fertigungsprozessen und bietet gleichzeitig Prozesssicherheit entlang der
gesamten Wertschöpfungskette. Ergänzt mit vor gefertigten Branchenlösungen,
zum Beispiel für Abfüll- und Verpackungsprozesse in der
Getränke- und Chemieindustrie, bilden sie die Basis für die technologische
Infrastruktur auf dem Weg zur Smart Factory.
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Nicole Steinicke
Chefredakteurin
VERFAHRENSTECHNIK
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34
EDITORIAL
03 Nachhaltig in alle Richtungen
PERSPEKTIVE
06 Zeitenwende im Packaging
NACHRICHTEN
08 Aktuelles aus der Branche
Anzeige: IGZ, Falkenberg
VERFAHREN UND ANLAGEN
10 Dosier- und Mischanlagen, die sich für alle
Viskositäten eignen
13 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends
16 Wie Mensch, Roboter und Reagenzglas
gemeinsam für Fortschritt im Labor sorgen
TITEL
28
KOMPONENTEN UND SYSTEME
20 Membranventile mit Rohrumformgehäuse bieten
Effizienz bis in die Komponente
22 Präzise Dosierpumpe mit besten
Ansaugeigenschaften
24 Fasspumpen und Zubehör: So gelingt
regelkonforme Flüssigkeitsförderung
27 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN
TITELSTORY
28 Auf dem Weg zur smarten Fabrik: Effiziente
Fertigungsprozesse schaffen Wettbewerbsvorteile
32 Füllstandsüberwachung in der Zuckerproduktion
sichert Abfüllen ohne Rückstau
34 Leistungsstarkes Digitalisierungskonzept für
effizienteres Zerkleinern
35 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends
Bastian Wienen ist
Gebietsvertriebsleiter
im Geschäfts bereich
Recycling | Waste
bei Vecoplan
Lesen Sie, wie eine Cloud-Lösung für die Prozesssteuerung
und -ausführung Hersteller unterstützt
4 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de
10
24
NEU UND NACHHALTIG
36 Klima- und Umweltschutz in der
Prozessindustrie
BETRIEBSTECHNIK
38 Wärmebildgebung zur Erkennung und
Überwachung von Wasserstoffflammen
41 Marktplatz: Produkte, Technologien, Trends
MEDIEN
42 Anregend und zerstreuend
41 Impressum
43 Vorschau
DIE REDAKTION EMPFIEHLT
Die Verbesserung der CO 2
-Bilanz
hat in der Prozessindustrie an
Bedeutung gewonnen. Dabei
geht es nicht immer nur um
Energieeinsparungen im großen
Stil. Auch die vielen verbauten
Komponenten müssen ihren
Beitrag leisten. Warum Membran -
ventile für Effizienz im Prozess
sorgen, lesen Sie auf Seite 20.
Industrieroboter und Cobots
sind inzwischen nicht nur etwas
für Großlabore: Besonders
kleinere Laborbetriebe
profitieren von der robotergestützten
Automatisierung.
Auf Seite 16 erfahren Sie, wie
sich ein vollautomatisierter
Laborprozess für die Lebensmittelanalytik
realisieren lässt.
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PERSPEKTIVE
ZEITENWENDE
IM PACKAGING
Bei Verpackungen spielt die Ökobilanz eine
immer größere Rolle. Um zur optimalen
Verpackungslösung im Sinne der Nachhaltigkeit
zu kommen, setzen Experten auf einen
KI-Anwendungshub, der Software, IT und
Applikationswissen kombiniert.
D
ass Verpackungen wichtig sind, um gerade Lebensmittel
vor schädlichen Einflüssen und Verderb zu schützen, ist
hinlänglich bekannt. Die jeweiligen Anforderungen an
die Verpackung sind je nach Produkt äußerst vielfältig
und komplex, die Kombinationsmöglichkeiten schier endlos: Hygiene,
Frische, Geruchsschutz oder der Schutz gegen Beschädigung
sind nur einige der entscheidenden Parameter für die Auswahl
der richtigen Verpackung. Neben Funktionalität gilt es auch,
Design, Kundenakzeptanz und Kosten zu beachten sowie die
Frage der Umweltverträglichkeit und Ökobilanz. Gerade die Ökobilanz
spielt eine immer größere Rolle. Da Kunststoffverpackungen
bekanntlich schwer abbaubar sind, ist es umso wichtiger diese
zu recyceln und im Kreislauf zu führen. Das fordert auch eine
neue EU-Verordnung, wonach bis 2030 alle Verpackungen aus
Kunststoff zu einem Mindestanteil von bis zu 35 Prozent aus
Rezyklaten hergestellt werden müssen. Hier setzt nun die Forschung
des KI-Anwendungshub an, welcher in zwei Innovationslabore
gegliedert ist: K3I-Cycling und KIOptiPack.
VERPACKUNGSDESIGN DANK KI-EINSATZ
So haben es sich im Rahmen des Innovationslabors KIOptiPack
Wissenschaftler zusammen mit den beteiligten Partnern und Unternehmen
zur Aufgabe gemacht, eine komplett neue, branchenübergreifende
Software zu entwickeln, welche eine ganze Reihe
von Anforderungen an eine Kunststoffverpackung berücksichtigen
kann und mithilfe von mathematischen Modellen und KI-basierter
Methoden zu einer Gesamtschau vereint. Nach vollständiger
Integration aller Daten, schlägt zukünftig die Software bestmögliche
Verpackungsdesigns für ein bestimmtes Produkt bei
gleichzeitigem minimalem Materialaufwand vor. Aktuell fügen
führende Akteure aus allen Bereichen der Verpackungswirtschaft
bestehende Software-Bausteine zusammen, die verschiedenste
Faktoren berücksichtigen, wie die Haltbarkeit des Produktes, die
Ökobilanz einer Verpackung, deren Auswirkungen auf die Umwelt,
den Einsatz von Rezyklaten und sogar die Konsumentenakzeptanz.
Damit wird es den Unternehmen erstmalig ermöglicht,
ohne aufwendige Testphasen zu einer optimalen Verpackungslösung
im Sinne der Nachhaltigkeit zu kommen.
Ein weiterer Meilenstein des KI-Anwendungshubs ist ein eigens
entwickeltes elektronisches System, welches die Erfassung
und Verknüpfung von Informationen verschiedenster Akteure
der Verpackungsindustrie erlaubt, um nachhaltigere Produktionsprozesse
etablieren zu können. Beides wird zukünftig essenziell
notwendig sein, um Rezyklate besser in Verpackungslösungen
einarbeiten zu können. Mehr zum Programm finden Interessierte
unter: https://ki-hub-kunststoffverpackungen.de/
Bild: Fraunhofer IVV
wwww.ivv.fraunhofer.de
6 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de
Unsere Antwort: Ja!
Was war die Frage?
Wenn der Messwert entscheidend ist, sind Sie bei VEGA richtig. Unsere Messtechnik für Füllstand und Druck ist nicht auf
dem neuesten Stand der Technik – sie setzt ihn. Mit einer klaren Vision, technischem Know-how und großer Innovationskraft
haben wir so immer die passende Antwort. Egal, wie die Frage lautet.
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der Prozessindustrie
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Seminar 14. Kooperationsseminar – Rheologie und
Stabilität von dispersen Systemen
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Tag der offenen Tür 75 Jahre Fonds der Chemischen
Industrie
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14.-16.05.2025,
Hamburg
15.05.2025,
Stuttgart
19.-21.05.2025,
Potsdam
22.05.2025,
Frankfurt am Main,
Campus Westend
2 %
Produktions- und Umsatzwachstum
erwartet der VCI in
diesem Jahr in der deutschen
Pharmaindustrie, die damit
mehrheitlich optimistisch
in die Zukunft blickt.
Quelle: Verband der Chemischen Industrie e.V.
MSR-SPEZIALMESSE IN HAMBURG
Die Meorga veranstaltet am 18. Juni 2025 in der Messehalle in
Hamburg-Schnelsen eine Fachmesse für Mess-, Steuerungs- und
Regeltechnik, Prozessleitsysteme und Automatisierungstechnik. Rund
150 Fachfirmen zeigen ihr Leistungsspektrum, Geräte und Systeme,
Engineering- und Serviceleistungen sowie neue Trends im Bereich der
Automatisierung. Zudem informieren Experten in 36 praxisnahen
Fachvorträgen die Besucher umfassend über den aktuellen Stand der
MSR-Technik. Die Messe wendet sich an Fachleute und Entscheidungsträger,
die in ihren Unternehmen für die Optimierung der Geschäftsund
Produktionsprozesse entlang der gesamten Wertschöpfungskette
verantwortlich sind. Der Eintritt zur Messe und die Teilnahme an den
Fachvorträgen sind für die Besucher kostenlos. Die erforderliche Besucherregistrierung erfolgt über die Internetseite. Hier
wird dann der Besucherausweis mit QR-Code zur Verfügung gestellt, der zum kostenfreien Eintritt berechtigt. Weitere
Informationen erhalten Sie unter www.meorga.de/besucher-anmeldung/hamburg
www.meorga.de
GOLD-STATUS VERTEIDIGT
Endress+Hauser hat in der Nachhaltigkeitsbewertung
von Ecovadis 78 von 100 möglichen Punkten erreicht.
Mit der erzielten Gesamtpunktzahl gehört das Unternehmen
auch 2025
zu den besten fünf
Prozent von rund
150.000 gelisteten
Unternehmen.
Die Beurteilung von
Ecovadis basiert auf
mehreren Kriterien aus
den Bereichen Umwelt,
Soziales und Ethik.
Für Endress+Hauser ist die Bewertung ein wichtiger
Indikator, um den Fortschritt der eigenen Nachhaltigkeitsbemühungen
einordnen zu können. Der Ecovadis-
Status macht zudem transparent, ob das Unternehmen
ein zuverlässiger Geschäftspartner ist und globale
Standards erfüllt. Im Vergleich zum Vorjahr verbesserte
sich Endress+Hauser in fast allen Bereichen und
steigerte die Gesamtpunktzahl von 71 auf 78.
Besonders positiv hob Ecovadis die Nachhaltigkeitsleistung
bei den Umwelt- und Arbeitsstandards hervor.
www.endress.com
TOP-100-SIEGEL
Denios SE hat zum
sechsten Mal das
Top-100-Siegel
erhalten. Am 27. Juni
wird Ranga Yogeshwar
Denios bei einer
Preisverleihung in
Mainz persönlich
zu diesem Erfolg
gratu lieren – der Wissenschaftsjourna list begleitet als Mentor
die Top 100. Der Innovationswettbewerb Top 100 basiert auf
einem wissenschaftlichen Auswahlverfahren. Im Auftrag der
Agentur Compamedia, dem Ausrichter des Vergleichs,
untersuchte das Team rund um Innovationsforscher
Prof. Dr. Nikolaus Franke (Wirtschaftsuniversität Wien) die
Stärken von Denios anhand von mehr als 100 Kriterien aus
mehreren Kategorien wie zum Beispiel Innovationsförderndes
Top-Management, Innovationsklima, Innovative Prozesse und
Organisation, Außenorientierung / Open Innovation sowie
Innovationserfolg. Besonders wichtig ist dabei, ob die
Innovationen eines Unternehmens nur ein Zufallsprodukt
sind oder aber systema tisch geplant werden und damit in
der Zukunft wiederholbar sind.
www.denios.de
8 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de
IFAT 2026 IN SAUDI-ARABIEN
Die Messe München baut ihr starkes Auslandsgeschäft
weiter aus und wird 2026 mit
der Ifat, Weltleitmesse für Umwelttechnologien,
erstmals eine Messe in Saudi-Arabien
durchführen. Am 27. Januar 2025, wurde die
Kooperation mit dem Saudi National Center
for Waste Management (MWAN) beschlossen. Im Rahmen einer Feier in Riad zur
neuen Kooperation unterzeichneten der CEO von MWAN, Dr. Abdullah Al Sebaei,
und Stefan Rummel, Geschäftsführer der Messe München, die Absichtserklärung im
Beisein von Seiner Exzellenz Abdurrahman bin Abdul Mohsen Al-Fadhli, Minister für
Umwelt, Wasser und Landwirtschaft. Durch die Partnerschaft mit MWAN wird das
globale Netzwerk der Ifat mit ihren zwölf erfolgreichen Messen in sieben Ländern
um eine strategisch wichtige neue Veranstaltung erweitert. Die Messe findet vom
26. bis 28. Januar 2026 im Riyadh Front Exhibition & Conference Center statt und
bringt die wichtigsten Akteure aus den Bereichen Abfall, Wasser und verschiedenen
Umwelttechnologien aus dem Nahen Osten und Nordafrika zusammen.
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VDMA ARMATUREN TRITT CEIR BEI
Angesichts der zunehmenden Europäisierung des
Armaturenmarktes und der verschärften Gesetzgebung
setzt der VDMA Armaturen auf eine
stärkere Vernetzung und eine gebündelte Interessenvertretung
auf europäischer Ebene. Im
Schulterschluss mit europäischen Partnerverbänden
will sich die Armaturenindustrie künftigen Herausforderungen gemeinsam
stellen. Durch den Beitritt zum europäischen Dachverband CEIR – Taps and Valves
Europe stärkt der VDMA Armaturen seine Einflussmöglichkeiten in Brüssel und setzt
auf eine intensivere europäische Zusammenarbeit. Die wachsende Bedeutung
europäischer Regularien erfordert eine koordinierte Interessenvertretung.
„Der Beitritt zum CEIR ist für uns ein wichtiger Schritt“, erklärt Dr. Laura Dorfer,
Geschäftsführerin des Fachverbands VDMA Armaturen. „Gemeinsam mit der
europäischen Armaturenindustrie wollen wir künftig regulatorische Herausforderungen
bewältigen, Synergien schaffen und wichtige Themen wie die
Trinkwasserricht linie, Nachhaltigkeit, den Umgang mit PFAS sowie die Stärkung
unserer Branche im internationalen Wettbewerb anpacken. So tragen wir aktiv zur
Zukunftssicherung der Armaturenindustrie in Europa bei.“
www.vdma.org
STROBL PUMPEN: ZWEITES REKORDJAHR IN FOLGE
Auf ein sehr gutes Jahr 2024 blickt die Geschäftsleitung der Strobl Pumpen zurück.
Mit rund 7,5 Mio. Euro Umsatz, das entspricht einer Steigerung gegenüber 2023
von knapp 18 Prozent, war es das zweite Rekordjahr in Folge. Aufgrund der anhaltenden
positiven Entwicklung führt das Wirtschaftsmagazin Focus Business den
Pumpenhersteller unter den 500 deutschen Wachstumschampions 2025. Unter den
Maschinen- und Anlagenbauern lag der Experte für Kreiselpumpen auf Platz 3. Das
erfreuliche Wachstum zeigt sich auch am
Standort Hilpoltstein in Bayern. Es verlangt
nach mehr Ausstattung in Form von Werkzeugen,
Kränen sowie Stromanschlussleistung
sowie mehr Raum für Lagerkapazitäten.
Vorübergehend mussten auf dem
Firmengelände provisorische Lagerlösungen
in Form von Zelten auf dem Innenhof sowie
auf den Parkplätzen geschaffen werden.
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DOSIER- UND MISCHANLAGEN
FÜR ALLE VISKOSITÄTEN
GEEIGNET
Im Liquid Silicone Rubber-Verfahren werden Formteile aus Silikonkautschuk
hergestellt. Für ein qualitativ hochwertiges Produkt müssen die hoch- oder niedrigviskosen
Komponenten vor der Formgebung konditioniert werden. Misch- und
Dosieranlagen von Tartler sind optimal auf diese Anforderungen abgestimmt.
Die Liquid Silicone Rubber-Technologie (LSR) ist ein weit
verbreitetes Verfahren zur Serienfertigung geometrisch
anspruchsvoller und elastischer Formteile aus Silikonkautschuk.
Typische Bauteile aus LSR sind etwa Zündkerzen-Schutzhauben,
Schalterabdeckungen, Dichtringe oder
Narkosemasken – um nur einige Beispiele zu nennen. Produktionstechnisch
bestimmen modifizierte Spritzgieß- und 3D-Druck-
Anlagen das Geschehen. Sie müssen speziell ausgelegt sein auf
die Verarbeitung von Flüssigsilikonen, die meist als Zwei-Komponenten-Systeme
aus linearen Siloxanen und verschiedenen
Füllstoffen und Additiven vorliegen. Eine wichtige LSR-Prozessstufe,
die großen Einfluss hat auf den störungsfreien Anlagenbetrieb
und die erzielbare Produktqualität, ist die präzise Materialkonditionierung
der flüssigen oder pastösen Komponenten vor
dem Spritzgießen oder 3D-Drucken. Eigens abgestimmt auf diese
Aufgabenstellung bietet das deutsche Unternehmen Tartler in
seinen drei etablierten Baureihen Nodopur, Nodopox und
Tardosil nun auch spezielle Dosier- und Mischanlagen für den
Einsatz im Liquid Silicone Rubber-Verfahren an.
HOCHVISKOSE KOMPONENTEN VERARBEITEN
Zu den drei wichtigsten Rahmenbedingungen für die Auswahl
der bestgeeigneten LSR-Anlagen von Tartler zählen die Faktoren
Viskosität, Homogenität und Temperatur. Sind die verwendeten
Materialien beispielsweise bei Raumtemperatur hochviskos, homogen
und nicht selbstnivellierend, so lassen sie sich in einer
Dosier- und Mischanlage vom Typ Nodopox verarbeiten, die als
1K- oder Mehrkomponenten-System ausgelegt werden kann. Zur
Regelung der Mischungsverhältnisse verfügen diese Anlagen
über integrierte Siemens-Steuerungen, wobei alle nötigen SPS-
Module von den Tartler-Programmierern nach Kundenwunsch
konfiguriert und dem Anwendungsfall angepasst werden. Sowohl
die Topfzeit als auch die Schussmenge – und bei volumenstromgeregelten
Anlagen auch das Mischungsverhältnis – kann
der Nutzer am Touchscreen der Steuerung justieren. Stehen die
Komponenten in zylindrischen Gebinden zur Verfügung, so lässt
sich die Materialförderung mit der Folgeplatten-Technik optimieren.
„Zudem bieten wir Puffergebinde an, die aus Nachfüll-
10 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN
01 Für nieder- bis mittelviskose Materialien steht die Dosier- und
Mischanlage Nodopur serienmäßig als 1K-Station zur Verfügung,
kann aber für bis zu acht Komponenten ausgelegt werden
stationen automatisch befüllt werden, sowie etliche patentierte
Vakuumoptionen. Damit gewährleisten wir unterbrechungsfreies
Dosieren und eine hohe Prozesssicherheit“, so Udo Tartler.
ANLAGE FÜR NIEDERVISKOSE MATERIALIEN
DIE MATERIALKONDITIONIERUNG
DER FLÜSSIGEN ODER PASTÖSEN
MATERIALIEN ERFOLGT VOR DEM
SPRITZGIESSEN
Für LSR-Anwendungen, die nieder- bis mittelviskose und selbstfließende
Materialien verwenden, bietet Tartler die Dosier- und
Mischanlage Nodopur an. Dieser Anlagentyp steht serienmäßig
als 1K-Station zur Verfügung, kann aber für bis zu acht Komponenten
ausgelegt werden. Auch hier erfolgt die Steuerung über
ein Siemens-Touchpanel, deren SPS-Programmierung von den
Spezialisten der Tartler Group individuell angepasst wird. Verfügt
die Anlage über eine Volumenstromregelung, so kann das Mischungsverhältnis
in sehr kurzen Zykluszeiten variiert werden;
bei Anlagen ohne diese Regelmöglichkeit erhalten die Antriebe
ihre Sollwert-Drehzahlen nach der Kalibrierung der Anlage aus
der SPS. Um die Produktqualität zu steigern und den Ausschuss
zu reduzieren, lassen sich beim Einsatz einer Nodopur-Anlage
die Materialkomponenten unter Vakuum umfüllen und entgasen.
DAMIT DAS MISCHUNGSVERHÄLTNIS STIMMT
Für alle Fälle, bei denen im Rahmen einer Liquid Silicone Rubber-Produktion
sowohl hoch- als auch niederviskose Komponen-
VIELSEITIGER EINSATZ
Formteile aus Liquid Silicone Rubber (LSR) sind wegen
ihrer Materialeigenschaften sehr vielseitig einsetzbar.
Hinzu kommt, dass es immer mehr Materialtypen und
Möglichkeiten der Verbindung mit verschiedenen
Metallen und Kunststoffen gibt. Die meisten LSR-Materialien
haben Härten von 20 bis 70 Shore A. Neben Standardtypen
sind derzeit elektrisch leitfähige Varianten,
Fluorsilikone, transparente Ausführungen und viele
weitere Typen lieferbar.
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 11
VERFAHREN UND ANLAGEN
02 Sowohl hoch- als auch niederviskose Komponenten
verarbeitet die Anlagen der Tardosil-Serie
03 Volumenstromgeregelte Dosier- und Mischanlage vom
Typ Nodopox mit Fasswechsel- und Abfüllstation Tava
ten verarbeitet werden müssen, bietet Tartler die Anlagen der
Tardosil-Serie an. Auch sie lassen sich anwenderspezifisch auslegen
und an verschiedene Herstellungsprozesse adaptieren – etwa
über die Behältergrößen, die Förder- und Schussmengen, die
Taktzeiten, den Automationsgrad der Materialnachfüllung und
vieles andere mehr. Da bei der LSR-Fertigung in geschlossene
Formen in der Spritzgussanlage dosiert wird, offeriert Tartler als
Modul für all seine Systemlösungen zudem die Option, sie mit
einer druckgeregelten – also druckabhängigen – Dosierung des
Volumenstroms auszustatten. „Das empfehlen wir vor allem, weil
die Komponenten ja kontinuierlich im genau richtigen Mischungsverhältnis
gefördert werden müssen. Dabei ist selbst die
Verarbeitung extremer Mischungsverhältnisse für den von uns
entwickelten dynamischen, rotierenden Einweg-Kunststoffmischer
kein Problem,“ sagt Udo Tartler.
Bilder: Aufmacher (von links nach rechts) Connfetti – stock.adobe.com,
nataliazakharova – stock.adobe.com, Mikael Damkier – stock.adobe.com,
Torsten Lorenz – stock.adobe.com, sonstige Tartler
www.tartler.com
Die Dosier- und Mischanlagen unserer
Bau reihen Nodopur, Nodopox und Tardosil
können – je nach Charakteristik der eingesetzten
Materialien – mit unserer Folgeplattenund
Entgasungstechnik ausgestattet werden.
Nicht zuletzt aus diesem Grund lassen sie sich
optimal in branchen- oder kundenspezifische
Prozesse integrieren.
Udo Tartler, Geschäftsführer Tartler
UNTERNEHMEN
TARTLER GmbH
Relystraße 48, 64720 Michelstadt
Tel. 06061 9672-0
E-Mail: info@tartler.com
AUTOR
Michael Stöcker, Freier Fachjournalist,
Darmstadt
12 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN
EFFIZIENZ IN DER WASSER- UND
ABWASSERBEHANDLUNG
Invent bietet eine breite Palette effizienter Rührund
Mischlösungen für Anwendungen in der
Wasser-, Abwasser- und Verarbeitungsindustrie.
Das Produktspektrum umfasst verschiedene
Membranbelüftungssysteme für die biologische
Abwasserbehandlung. Sie unterscheiden sich
hinsichtlich ihres Funktionsprinzip, ihrer Konstruktion
und ihres Materials. Zur Systemlösung von
Invent gehören die Anlagenplanung, das Grundund
Detail-
Engineering,
das Projektmanagement,
die
Lieferung der
Mechanik-
Komponenten
sowie die
Montage der
Anlage und die Schulung des Personals. Das
Unternehmen stimmt dabei alle mechanischen
Komponenten genau aufeinander ab. Der Invent
Granular Sludge Reactor (iGSR) ist das erste System,
das das Potenzial des granulierten Belebtschlamms
auch für große Anlagen voll ausschöpft: kürzere
Prozesszeiten, höhere Reinigungsleistung bei
reduziertem Platzbedarf, weniger Energieverbrauch
und geringere Lebenszykluskosten bei gleichzeitig
hoher Zuverlässigkeit. Das modulare Konzept lässt
sich an jede denkbare Anlagengröße anpassen.
Das Design eine hohe Prozessstabilität für
hydrau lische Spitzen und Lastschwankungen.
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MISCHEN VON PULVERN FÜR DIE ALLERGEN-
KONTROLLE – BIS IN DEN PROMILLEBEREICH
Individuelle Rezepturen
und Allergene
stellen besondere
Anforderungen, um
Kreuzkontaminationen
zu verhindern, die
Reinheit der Produkte
zu gewährleisten und
die Einhaltung von
Kennzeichnungsvorschriften
sicherzustellen. Auch Kleinstmengen im Promillebereich
sollen im Mischer in kurzer Zeit homogen und
schonend verarbeitet und Stillstandzeiten für die Reinigung
minimiert werden. Beim Gericke GMS-Mehrstromfluidmischer
bilden zwei gegenläufige Mischrotoren eine Wirbelschicht.
Darin zirkulieren die Partikel frei und ohne Krafteinwirkung.
Das erklärt die kurze Mischzeit und die partikelschonende
Mischung. Eine Erhöhung der Schüttdichte ist somit minimal.
Die Reinigung des Mischers erfolgt in den überwiegenden
Fällen trocken. Beim GMS ECD lassen sich die gesamte
Antriebseinheit und die Mischwellen aus dem Gehäuse
herausfahren. Damit ist der ganze Innenraum zugänglich und
kann in kurzer Zeit gereinigt werden. Ein weiterer Ansatz zur
Vereinfachung des Reinigungsprozesses ist das AirCIP-System
von Gericke. Druckluftimpulse lösen zunächst Produktrückstände
vom Gehäuse. Ein gezielter Luftstrom transportiert
das Pulver über die Auslassklappen aus dem Mischer heraus.
Das System reinigt auch die Paddel und die Innenwände des
Mischers, sodass praktisch keine Rückstände zurückbleiben.
Das System ist kompatibel mit den horizontalen Wellenmischern
von Gericke und kann auch an bestehenden
Mischern nachgerüstet werden.
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Richtige Entscheidung – nachhaltig Energie sparen
Wärmerückgewinnung
Flexibel für jeden Bedarf
• Energieeffizient – Verwendung gewonnener Wärme zur Beheizung von Räumen,
zur Warmwasserbereitung oder zur Unterstützung industrieller Prozesse
• Nachhaltig – Erhebliche Reduktion des CO 2
-Ausstoßes
• Bedarfsgerecht – Verschiedene Temperaturniveaus und Wassermengen wählbar
• Flexibel – Ab Werk sowie als Nachrüstung für Bestandsanlagen verfügbar
• Fördermöglichkeiten – Staatliche Förderprogramme für energieeffiziente
Maßnahmen ca. 96%
nutzbare Wärme
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VERFAHREN UND ANLAGEN
WIE SICH DER BIOFILM REDUZIEREN UND
REINIGUNGSZYKLEN VERLÄNGERN LASSEN
Der Alfa Laval Extend
ist ein einfach zu
installierender Zusatz
für Wärmetauscher in
der Milchindustrie.
Er verringert die
Ansammlung von
Bakterien in der
Anlage und verlängert
die Betriebszeit von Pasteuren, was wiederum die Notwendigkeit
und die damit verbundenen Kosten für die Reinigung vor
Ort (CIP) reduziert. Daraus folgt: Er reduziert den Wasser-,
Chemikalien- und Energieverbrauch bei der Pasteurisierung
drastisch, erhöht die Betriebszeit, steigert die Rentabilität und
schützt die Umwelt. Bei dieser von Alfa Laval entwickelten
Technologie wird ein schwacher elektrischer Strom durch
den Wärmetauscher geschickt, was den Biofilm um 90 bis 99
Prozent reduziert. Dadurch kann das kritische Reinigungsintervall
auf zwölf Stunden oder mehr verlängert werden,
verglichen mit dem derzeitigen Industriestandard von acht
Stunden. Das System hat sich bereits bei einem der größten
Milchproduzenten in Skandinavien bewährt. Extend kann
ohne Betriebsunterbrechung installiert werden und ist in
drei Größen erhältlich, sodass die Kompatibilität mit allen
Wärmetauschern in Molkereianlagen gewährleistet ist.
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MIT MEMBRANFILTRATION ZUM ALKOHOL-
FREIEN WEIZEN
Gea unterstützt die Edelweißbrauerei
Farny mit
modernster Entalkoholisierungstechnologie.
Im Mai
2025 wird Farny eine Gea
Aromaplus in Betrieb
nehmen, um künftig ihr
erstes alkoholfreies Kristall-
Weizen direkt in der eigenen
Brauerei in Kißlegg herzustellen. Die Herausforderung bei
alkoholfreiem Bier liegt in der Erhaltung des Aromas und
der charakteristischen Eigenschaften des Ausgangsprodukts.
Farny setzt hierfür auf die bewährte Membranfiltration der
Gea-Aromaplus-Anlage. Die Anlage arbeitet mit spiralförmig
gewickelten Spezialmembranen, die Wasser und Alkohol
durchlassen, während die für das Bier typischen Aromen,
Farb- und Trübungsstoffe erhalten bleiben. Das Verfahren
erfolgt in mehreren Stufen: Zunächst wird das Bier konzentriert,
dann durch Zugabe von entgastem Wasser weiter
entalkoholisiert und abschließend wieder auf den gewünschten
Extraktgehalt eingestellt. Farny wird mit dieser Technologie ein
alkoholfreies Kristall-Weizen mit einem Alkoholgehalt von etwa
knapp unter 0,5 Prozent anbieten. Der Pro-Kopf-Konsum von
Bier in Deutschland ist seit Jahrzehnten rückläufig, gleichzeitig
steigt aber die Nachfrage nach alkoholfreien Varianten.
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Rollenbahnen, Wetterschutz,
Beschickungsgeräte
s 100 JAHRE s
1 9 1 9
-
2 0 1 9
MULTITALENT: RÖNTGEN-INSPEKTIONSSYSTEM
FÜR AUFRECHTSTEHENDE VERPACKUNGEN
Das kompakte Röntgen-
Inspektionssystem
Dylight S von Minebea
Intec wurde speziell
entwickelt, um die
Qualität von Produkten
in aufrechtstehenden
Behältern sicherzustellen.
Es verfügt über die
Sideshooter-Technologie
für eine präzisere Erkennung von Fremdkörpern in Produkten
mit leichten und komplexen Verpackungen. Das Röntgen-
In spektionssystem ermöglicht aber nicht nur eine zuverlässige
Erkennung metallischer und nichtmetallischer Fremdkörper
– darunter Glas, Gummi, Steine oder Kunststoffteile – in
Behältern wie PET-Flaschen, Kartons für flüssige Lebensmittel
oder Kunststoffdosen, sondern bietet auch Funktionen zur
Vollständigkeitsprüfung sowie zur Füllstandskontrolle. Die
autonome Parameteranpassung optimiert die Produkteinrichtung
und den Inspektionsprozess, indem sie die Einstellungen
automatisch anpasst, um Fehlausschleusungen zu minimieren.
Dadurch steigert das System die Effizienz der Produktion und
erhöht die Detektionsgenauigkeit. Dank leistungsstarker
Software kann das System aus einem aufgenommenen Bild ein
zweites Röntgenbild erzeugen. Dies ermöglicht es, Helligkeit,
Kontrast und Skalierung nachträglich zu optimieren und die in
den Originalbildern übersehenen Fremdkörper zu erkennen.
www.minebea-intec.com
14 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de
ANZEIGE
TOGETHER – FROM LAB TO PRODUCTION
PROZESSPARTNERSCHAFT IN DER
PHARMAZEUTISCHEN ENTWICKLUNG
Arzneimittelhersteller müssen komplexe Produktportfolios
immer schneller zur Marktreife bringen
– bei konstant hoher Qualität und Prozesssicherheit.
Fette Compacting unterstützt mit einem erweiterten
Leistungsangebot bereits ab der frühen Formulierungsentwicklung
und optimiert Prozesse für
kürzere Entwicklungszeiten.
Die Entwicklung pharmazeutischer Produkte erfordert
ein tiefes Verständnis von Materialien und
Prozessen. Fette Compacting stellt dafür seine
jahrzehntelange Expertise schon ab der frühen
Formulierungs- und Prozessentwicklung rund um Pulver
und Tabletten zur Verfügung.
Vom Labor zum Prozess
Den Ausgangspunkt bildet Lab Solutions mit modernsten
Analysemethoden. Nach dem Quality-by-Design-Ansatz
(QbD) werden kritische Materialeigenschaften systematisch
mit Prozessparametern verknüpft. Herzstück ist die
F Lab Serie (Bild unten) mit modularen Pulververdichtungsanalyse-Einheiten,
die bei minimalem Materialeinsatz detaillierte
Daten zu Parametern wie Fließfähigkeit und Kompaktierbarkeit
liefern. Die Geräte lassen sich flexibel mit
weiteren Analyseinstrumenten kombinieren.
Entwicklung durch Emulation
Neue Emulatoren in den weltweiten Competence Centern
von Fette Compacting ermöglichen Produktversuche unter
realen Produktionsbedingungen. Anders als Simulatoren
testen sie Rezepturen und Parameter ohne Zeitverlust und
identifizieren potenzielle Störungen bereits in der Entwicklungsphase.
Der geringe Materialbedarf spart wertvolle
Ressourcen bei präzisen Prozessvorhersagen.
Effizienter Transfer in die Produktion
Den Übergang in die kommerzielle Fertigung unterstützt
ein nahtloser Technologietransfer. Zentrale Innovation ist
die Dosier-Misch-Einheit FE CPS, die bis zu sechs Ausgangsmaterialien
präzise verarbeitet. Die eingebettete Prozessanalysetechnik
(ePAT) überwacht Qualitätsmerkmale in
Echtzeit mittels Nahinfrarotspektroskopie. Neben dieser
Lösung für das Continuous Manufacturing stehen
modernste Batch-Systeme und umfassende Services für die
Prozessoptimierung zur Verfügung.
KONTAKT:
Dr. Marten Klukkert,
Chief Customer Officer (CCO)
bei Fette Compacting
MKlukkert@fette-compacting.com
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 15
VERAHREN UND ANLAGEN
MENSCH, ROBOTER UND REAGENZGLAS – GEMEINSAM FÜR DEN FORTSCHRITT IM LABOR
DIE PERFEKTE SYMBIOSE
Industrieroboter und Cobots entlasten Mitarbeitende im Schichtbetrieb,
steigern den Durchsatz und sichern eine kontinuierlich hohe Qualität bei gleichzeitig
hoher Geschwindigkeit. Dabei sind die maschinellen Helfer inzwischen
nicht nur etwas für Großlabore: Besonders kleinere Laborbetriebe profitieren
von der robotergestützten Automatisierung. Sie führen repetitive Prozesse im
Handumdrehen aus, lassen sich einfach programmieren und flexibel nutzen.
Der Fachkräftemangel verschont auch Labore und Forschungseinrichtungen
nicht. Dabei sind sie unersetzlich:
Im Gesundheitswesen liefern Labore schnell und
präzise Ergebnisse, um Krankheiten zu diagnostizieren,
Krankheitserreger frühzeitig zu erkennen oder die Heilung einleiten
zu können. Forschungseinrichtungen in Unternehmen
oder an Hochschulen hingegen bringen die Medikamenten-
Entwicklung voran oder unterstützen bei Pharma- oder Chemie-
Experimenten. Zudem sind Labore mit ihren Analytik-Fähigkeiten
– etwa zur Sicherstellung der Reinheit und Sicherheit von
Lebensmitteln – unabdingbar. Die Arbeit im Labor kann aber
monoton, anstrengend und teils sogar gefährlich sein. Hier kommen
Roboter ins Spiel. In verschiedenen Laborprozessen unterstützen
sie 24/7 und helfen bei Kapazitätsengpässen.
NAHTLOSE MENSCH-ROBOTER-
KOLLABORATION
Mit ihrer Flexibilität und ihrem reduzierten Platzbedarf machen
Industrieroboter und kollaborative Roboter (Cobots) – bei Bedarf
als Reinraumvariante – die Vorzüge der Automatisierung Laboren
jeglicher Größe zugänglich. Besonders wichtig sind dabei
eine schnelle Installation und Zuverlässigkeit. Jedes Labor kann
problemlos die Lösung aus den ABB-Cobots sowie klassischen
sechsachsigen Robotern auswählen, die zur jeweiligen Anwendung
passt, ohne dass sich Mitarbeitende Gedanken zum Installationsaufwand
machen müssen. Über eine intuitive grafische
Benutzeroberfläche lassen sich bestehende Programme und vorprogrammierte
Blöcke zur Steuerung verschiedener Aktionen –
16 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de
01 Drei Scara-
Roboter von ABB
übernehmen in einer
vollautomatisierten Linie
die Probenaufbereitung
bis zum messfertigen
Probenextrakt
im Labor
von Roboterbewegungen über Signalanweisungen bis hin zur
Kraftsteuerung – anpassen, was ein Plus an Flexibilität bietet.
Mittels der sicherheitszertifizierten SafeMove-Technologie
von ABB können auch klassische Roboter ohne Sicherheitsumhausung
mit ihren menschlichen Laborkollegen zusammenarbeiten.
Die Labormitarbeitenden greifen über sensorüberwachte
GROSSE INNOVATIONEN
BEGINNEN AM LABORTISCH
Bereiche auf die Analysegeräte zu, ohne eine Kollision mit
einem Roboter befürchten zu müssen. Dringt eine Person in den
definierten Sicherheitsbereich ein, drosseln die Roboter ihre Bewegung
auf ein sicheres Tempo. Entfernt sich der Mensch wieder,
wird die Robotergeschwindigkeit wieder auf das Normaltempo
beschleunigt. Ergo: Roboter können also fleißig flott vor
sich hinarbeiten, solange keine Mitarbeitenden in der Nähe sind,
und dann bei menschlicher Interaktion sicher herunterregeln.
Dies sorgt für einen hohen Durchsatz – trotz offenem Design.
Auch Reinigung und Wartung lassen sich einfacher vornehmen,
da die Gegebenheiten frei zugänglich sind. Diese Technologie
nutzt etwa die MVZ Medizinische Labore Dessau Kassel
GmbH. Ziel des gemeinsamen Projektes mit dem Unternehmen
ABB war es, eine autarke Gerätekombination für den Betrieb
24/7 zu schaffen, die bei einer leichten Bedienbarkeit einen
möglichst hohen Probendurchsatz schafft. Herzstück des zum
Patent angemeldeten Arbeitstisches Lab Table II für die Prä- und
Postanalytik sind zwei ABB-Industrieroboter vom Typ IRB 1300
in einer Reinraum-Variante zur nahtlosen Mensch-Roboter-Kollaboration.
Durch diese Automatisierung konnte ein Durchsatz
von bis zu 160 Proben pro Stunde erreicht werden.
VOLLAUTOMATISIERTER LABORPROZESS
FÜR DIE LEBENSMITTELANALYTIK
Ob frisch verpackt, tiefgekühlt oder verzehrfertig – für alle Lebensmittel
gelten in Deutschland höchste Sicherheitsstandards.
Deren Einhaltung muss kontinuierlich überwacht werden. Angesichts
der immer schnelleren Produktzyklen und der strengen gesetzlichen
Anforderungen sind bei Lebensmittelproduzenten
und -zulieferern umfassendere und schnellere Kontrollen erforderlich.
Die Labore stehen vor der Herausforderung, ihre Kapazitäten
zu erhöhen und die Bearbeitungszeiten zu verkürzen, während
sie gleichzeitig eine konstant hohe Qualität sicherstellen.
Die Eurofins WEJ Contaminants GmbH, ein Teil der globalen
Eurofins Scientific mit Sitz in Hamburg, hat hierfür eine vollautomatische
Prüflinie implementiert, die rund um die Uhr verfügbar
ist und ABB-Roboter zur Analyse von Lebensmittelproben einsetzt.
Die SCARA-Roboter erledigen die komplette Probenaufbereitung
bis zum messfertigen Probenextrakt. Sie übernehmen die
in Kunststoffröhrchen exakt eingewogenen, homogenisierten
Lebensmittelproben und führen diese an die entsprechenden
Prozessstationen im System heran. Die Roboterlinie kann bis zu
LABORFACHMESSEN
Interessierte können sich auf den Lab-Supply Laborfachmessen
am 8. Oktober in Hamburg und am 12. November
in Augsburg sowie vom 20. bis 22. Mai auf der SLAS
Europe in Hamburg selbst ein Bild von den vielseitigen
ABB-Automatisierungslösungen für Labore machen.
www.lab-supply.info
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 17
VERAHREN UND ANLAGEN
02 ABB-
Roboter lassen
sich flexibel in
Laboranwendungen
wie LabX
integrieren
medizinischer Geräte zu erarbeiten. Das TMC ist mit zehn
Millionen behandelten Patienten pro Jahr das größte medizinische
Zentrum der Welt.
DIGITALE TRANSFORMATION DER
BIOWISSENSCHAFTEN UND MATERIALIEN
In der Nähe von Shanghai hat ABB in Ergänzung zum Forschungszentrum
in Texas das „ABB Robotics Open Innovation
Lab for Life Science and Healthcare“ aufgebaut und ist mit dem
KI- und Automationsspezialisten XtalPi eine Kooperation eingegangen.
XtalPi hat sich auf die Fahnen geschrieben, die intelligente
und digitale Transformation in den Bereichen Biowissenschaften
und neuen Materialien in der chemischen Industrie
ROBOTER UNTERSTÜTZEN DIE
AUTOMATISIERUNG UMFANG-
REICHER LABORTÄTIGKEITEN
400 Proben am Tag bearbeiten. Ein entscheidender Erfolgsfaktor
bei der Entwicklung der Lösung waren die Simulationsmöglichkeiten
mit ABB RobotStudio. Diese innovative Lösung ermöglicht
es dem Labor, effizienter zu arbeiten und die steigenden Anforderungen
an die Lebensmittelanalytik zu erfüllen.
KEINE VERUNREINIGUNG DURCH VIREN
UND BAKTERIEN
03 MVZ:
automa tisierte
Prozessierung
der Blutproben
im klinischen
Labor
Im Gegensatz zu Menschen können sich auf Robotern Viren und
Bakterien kaum vermehren. Eine Kontamination beim Probenhandling
– im Labor selbst oder etwa bei der Kommissionierung
oder beim Versand – durch Roboter ist höchst unwahrscheinlich.
Auch menschliches Versagen, Fälschungen oder Manipulationen
lassen sich durch Robotereinsatz unterbinden.
Mit dem Einsatz von Vision-Systemen und intelligenter Sensorik
kann ein Roboter Strichcodes und Verpackungen scannen
und Prozesse so lückenlos dokumentieren. Außerdem können
sie in Bereichen eingesetzt werden, die aufgrund von Temperaturen,
Gasen oder biologisch gefährlichen Materialien für Menschen
potenziell gefährlich sind. Aber auch das Reinigen von
speziellen Flächen und Reagenzgläsern, das Be- und Entladen
von Zentrifugen, Vorbereiten von Medikamenten oder Pipettieren
von Flüssigkeiten sind typische Anwendungsfelder.
VON DER WISSENSCHAFT IN DIE INDUSTRIE
Die Roboterautomation im Gesundheitswesen bietet große
Chancen für zukünftiges Wachstum. Bereits im Oktober 2019 hat
ABB daher ihren ersten globalen Health Care Hub am Texas Medical
Center (TMC) in den USA eröffnet, um gemeinsam mit den
besten Köpfen aus Wissenschaft und Medizin neue Roboter- und
Automatisierungskonzepte für Krankenhäuser und medizinische
Einrichtungen, Labore, die Pharmaindustrie und Hersteller
voranzutreiben. Hierfür hat ABB 2022 einhundert GoFa-Cobots
bereitgestellt. Unter der Marke XtalPi Intelligent Automation
werden GoFa-Cobots eingesetzt, um Synthese- und Kristallisationsprozesse
bei der Entwicklung neuer Medikamente und
Materialien zu automatisieren. Dazu gehören Präparationsarbeitsplätze,
Verdünnungs- und Filtrationsarbeitsplätze,
Reaktionsarbeitsplätze, UPLC-Testarbeitsplätze, Arbeitsplätze
mit Handschuhkästen, Probenlager und fahrerlose
Transportsysteme (FTS).
KOMFORTABLE SOFTWARE-INTEGRATION
Labore setzen häufig komplexe Labor-Management-Plattformen
ein, um in entsprechend geltenden Gesetzen und Regularien zu
arbeiten, Abläufe zu steuern und zu dokumentieren. Auch hier
zeigt sich, dass sich ABB-Roboter flexibel in Laboranwendungen
wie beispielsweise die LabX-Managementsoftware von Mettler
Toledo oder die Laborsoftwarelösungen von Agilent Technologies
integrieren lassen. Das Ergebnis sind optimierte Arbeitsabläufe
in Labors und ein Höchstmaß an Rückverfolgbarkeit, Produktivität
und Datenmanagement. Über verschiedene Branchen
hinweg werden so effiziente und hochwertige automatisierte Arbeitsabläufe
in Labors ermöglicht, um die Forschung, das Testen
und die Qualitätskontrolle flexibler zu gestalten. Gleichzeitig sollen
Markteinführungszeiten verkürzt und dem Arbeitskräftemangel
entgegengewirkt werden. „Große Innovationen beginnen am
Labortisch, besonders wenn man Prozesszeiten und Fehler minimieren
und gleichzeitig hochwertige Daten und Informationen
generieren kann“, sagt Stefan Heiniger, Leiter der Labor-Division
bei Mettler Toledo.
Bilder: ABB
www.abb.de/robotics
UNTERNEHMEN
ABB AG, Division Robotics
Grüner Weg 6, 61169 Friedberg
Tel. 06031 85-0
E-Mail: robotics@de.abb.com
18 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de
VERFAHREN UND ANLAGEN
ZUVERLÄSSIG IM MULTI-PURPOSE-BETRIEB
Die flexible horizontale Schälzentrifuge Bluetector von
Heinkel liefert nicht nur bei hohem Produktionsvolumen im
Dauerbetrieb eine ausgezeichnete Produktqualität, sondern
ist auch optimal als Multi-Purpose-Anlage geeignet. Der
Ausräumer gewährleistet einen scherungsarmen und schonenden
Produktaustrag und bietet für den Ausräumprozess
maximale Flexibilität, da die Parameter je nach Produkt- und
Prozessanforderungen variabel angepasst werden können.
Dies bezieht sich sowohl auf die Variabilität zwischen
unterschiedlichen Rezepturen als auch innerhalb einer
Rezeptur. Durch die intuitive Bedienoberfläche kann der
Bediener
die Parameter
in
Echtzeit
anpassen.
Eine
Probenahme
sowie
Batchunterteilung,
zum Beispiel zur Fassabfüllung, sind einfach zu realisieren.
Zudem schützt der Ausräumer durch sein Design die Austragsschnecke
vor Kontamination, wodurch die hohe Produktqualität
zusätzlich unterstützt wird. Der hydrauliköl-freie, rein
elektrisch betriebene Austragsprozess, der das Ausräumen
und Herausfördern umfasst, sorgt nicht nur für einen geringen
Energieverbrauch, sondern auch für ein hygienisches
Prozessumfeld. Das integrierte, vollautomatische Reinigungssystem
(CIP) minimiert Zykluszeiten und sichert die Produktivität
und Produktqualität gleichermaßen.
www.heinkel.de
STRIPPEN UND KONTAKTTROCKNUNG
Pektin wird
aufgrund seiner
stabilisierenden
Eigenschaften in
einer Vielzahl von
Anwendungen in
der Lebensmittel-,
Pharma- und
Kosmetik industrie
eingesetzt. Es wird
in industriellen
Produktions prozessen hauptsächlich aus Zitrusfrüchten und
Apfeltrester gewonnen. Für die Herstellung von Pektin bietet
BHS-Sonthofen den horizontalen Vakuumtrockner HTC-T 7500.
Zur Trocknung werden die gereinigten Pektinfasern in den
BHS-Vakuumtrockner eingespeist und über dessen Mantel
erhitzt, um Alkohol und Wasser zu verdampfen. Die eingesetzte
BHS-Technologie reduziert den Alkoholgehalt (IPA)
auf weniger als 0,1 Prozent und den Wassergehalt auf unter
10 Prozent. Der niedrige Alkoholgehalt von 0,1 Prozent wird
durch einen zusätzlichen Strippvorgang erreicht, bei dem über
mehrere Düsen Dampf in den Produktraum eingeblasen wird.
Die alkoholgesättigten Dämpfe werden über einen Dampffilter
aus dem Produktraum geleitet und in einem Kondensator
abgeschieden. Der Trocknungsprozess wird durch die Fasern
des Pektins enorm erschwert, da diese dazu neigen zu gelieren.
Schnell rotierende Messer – sogenannte Messerköpfe – lösen
diese Faserbindungen und unterstützen die Trocknung sehr
effektiv. Dadurch werden kurze Trocknungs zeiten von zirka
drei Stunden erreicht, bevor das Produkt gravimetrisch in
Big Bags entleert wird.
www.bhs-sonthofen.de
Vielseitigkeit
istalles!
Volumen-Erfassungssystem
Volume3D
pepperl-fuchs.com/prvolume3d
Maximale Kosteneffizienzoderabsolute
Messgenauigkeit.
Mitdem modularen
System istalles
möglich.
MEMBRANVENTILE MIT ROHRUMFORMGEHÄUSE
EFFIZIENZ BIS IN
DIE KOMPONENTE
Die Rohrumformgehäuse
haben eine geringere
thermische Masse
als Schmiede- und
Gussvarianten, ein Vorteil,
der umso deutlicher wird,
je größer die
Nennweite ist
Die Verbesserung der CO 2
-Bilanz hat in der Prozessindustrie an Bedeutung
gewonnen. Dabei geht es nicht immer nur um Energieeinsparungen im großen Stil.
Auch die in den Anlagen zahlreich verbauten Komponenten müssen ihren Beitrag
leisten. Membranventile mit leichten Rohrumformgehäusen sind hier eine praxisund
umweltgerechte Alternative.
Die meist üblichen Membranventile mit herkömmlichen
Schmiede- oder Gussgehäusen verbrauchen nicht nur
bei der Herstellung relativ viel Energie, sondern auch im
Betrieb: Bei SIP-Prozessen werden große Mengen teuren
Reinstdampfes benötigt, um die massereichen Ventilkörper auf
Sterilisationstemperatur zu bringen. Gleichzeitig verkürzt sich
die Zeit, in der produziert werden kann, da sich die Gehäuse nur
langsam erhitzen und abkühlen.
Die Fluidikexperten von Bürkert Fluid Control Systems beschäftigen
sich schon seit vielen Jahren intensiv mit der Optimierung
der Gehäusetechnik für Membranventile. Heute ist der patentierte
Tube Valve Body bereits in der dritten Generation auf
dem Markt und dank der Anwendungserfahrung der Fluidikexperten
genau an seinen Einsatzbereich in Pharma-, Food- und
Kosmetikindustrie angepasst. Ohne Schweißnähte im Membran-
Medienbereich und mit hoher Oberflächenqualität sind die
Membranventile vom Typ 2103 mit Element-Aktor und Steuerbeziehungsweise
Rückmeldekopf mittlerweile technisch den
herkömmlichen Schmiedegehäusen mehr als ebenbürtig. Sie erfüllen
die anspruchsvollen Regularien der Branche und können
vor allem wesentlich dazu beitragen, die Betriebskosten zu sen-
ken, die verfügbare Produktionszeit zu erhöhen und den CO 2
-
Fußabdruck zu verbessern. Letzteres hat eine von Trusted Footprint
nach internationalen Standards durchgeführte CO 2
-Bilanzierung
bewiesen, die sowohl das Verhalten im SIP-Prozess als
auch die ökologischen Auswirkungen im Produktions- und Herstellungsprozess
berücksichtigt.
CO 2
-EMISSIONEN HALBIERT
Im ersten Schritt der CO 2
-Bilanzierung wurde der Herstellungsprozess
eines 1,5-Zoll-Ventils im Rohrumformgehäuse mit dem
eines 1,5-Zoll-Ventils mit Schmiedeventilkörper miteinander
über die gesamte Wertschöpfungskette verglichen, angefangen
von der Beschaffung der Rohmaterialien, über die Verarbeitung
bis hin zur Anlieferung ins Lager des Herstellers. Die Erfassung
und Berechnung der verursachten Treibhausgasemissionen – also
Kohlenstoffdioxid, Methan, Distickstoffmonoxid und Flourkohlenwasserstoffe
– wurde in Anlehnung an die international
anerkannten Standards der ISO 14067-1 und des Treibhausgasprotokolls
(GHC) durchgeführt und als CO 2
-Äquivalente dokumentiert.
20 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME
01
01 Zum Einsatz kommt das Rohrumformgehäuse
bei der Gestaltung leichterer Anlagen und
nachhaltigerer Prozesse in der Pharma-, Foodund
Kosmetikindustrie
02 Das Rohrumformgehäuse in Kombination mit
unterschiedlichen Antrieben und Membranen
02
GEWICHTSEINSPARUNGEN
VERBESSERN DIE CO 2
-BILANZ
Das Ergebnis ist beachtlich: Während der Produktion werden bei
den Rohrventilkörpern rund 50 Prozent weniger CO 2
-Äquivalente
freigesetzt. Gleiches gilt auch für den Transport. Ursache für
beides ist hauptsächlich das geringere Gewicht. Der Rohrventilköper,
der untersucht wurde, wiegt lediglich 0,807 kg und ist damit
fast 80 Prozent leichter als der 3.607 kg schwere Schmiedeventilkörper.
Das deutlich geringere Gewicht macht sich dann
auch im Betrieb positiv bemerkbar. Die Rohrumformgehäuse haben
eine erheblich geringere thermische Masse als Schmiedeund
Gussvarianten, ein Vorteil, der umso deutlicher wird, je größer
die Nennweite ist. Bei einem 2-Zoll-Ventil beispielsweise
kann die Gewichtsreduktion bis zu 75 Prozent betragen. Die Gehäuse
heizen sich dadurch schneller auf und kühlen auch schneller
wieder ab, was sich positiv auf die Betriebskosten auswirkt.
Bei einer Temperaturdifferenz von 100 K pro SIP-Zyklus können
sich Einsparungen von über 50 Prozent ergeben. Multipliziert
man diesen Wert mit der Anzahl der SIP-Prozesse pro Jahr, ergeben
sich je nach Anlage beachtliche Kosteneinsparungen. Die
Produktion wird nachhaltiger; der CO 2
-Fußabdruck des Herstellungsprozesses
reduziert sich. Geht man von einer typischen Applikation
mit 100 Ventilen aus, spart das 875 kg CO 2
pro Jahr, das
ist immerhin so viel wie 70 Bäume aufnehmen können (bei
12,5 kg CO 2
pro Baum).
LEICHTES HYDROFORM-GEHÄUSE
Die Grundlage dafür liefert ein spezielles Fertigungsverfahren:
Die Membranventilgehäuse werden im Rohrumformverfahren,
auch bekannt unter dem Begriff Hydroforming, hergestellt. Das
heißt, ein metallisches Rohr wird in einem geschlossenen Werkzeug
mit Innendruck in mehreren Schritten inklusive Wärmebehandlung
zum Ventilgehäuse geformt. Die Vorteile des Verfahrens
liegen auf der Hand. So können beispielsweise für die Hydroform-
Gehäuse der Ventile die gleichen Rohrmaterialien verwendet werden,
die in der Anlage eingesetzt und dafür zugelassen sind. Außerdem
sind Montage oder Schweißoperationen wie bei einer
Halbschalenbauweise nicht mehr notwendig und die Gehäuse
wiegen kaum mehr als ein Stück Rohr gleicher Länge.
Auch die große Präzision und Wiederholgenauigkeit bei der
Fertigung sprechen für das Verfahren. Die daraus resultierende
hohe Produktqualität ist ein entscheidendes Kriterium; schließlich
ist die zuverlässige Funktion der Membranventile im späteren
Betrieb ausschlaggebend für die Prozesssicherheit in der Anwendung.
Dazu gehört auch die durchgängige Dokumentation
während des Fertigungsprozesses und die Zertifizierung für den
jeweiligen Einsatzbereich.
HYGIENEKONFORM UND ROBUST
Das Hydroform-Gehäuse ist zudem ausgesprochen robust. Sein
Design entspricht den Anforderungen der ASME-BPE 2014 und
hält schnellen Temperaturwechseln zwischen heißem Dampf
und kaltem Wasser sowie langzeitigen Vibrationen stand. Zudem
berührt das Medium nur die Membrane und den pharmatauglichen
Rohrabschnitt, aus dem das Gehäuse geformt wird. Dieser
ist identisch mit den anderen in den Anlagen eingesetzten Rohrelementen
und erfüllt die jeweiligen geltenden Normen. Im Gegensatz
zu Gussgehäusen entstehen zudem bei der Fertigung keine
Lunker oder andere Unreinheiten, die immer ein Kontaminationsrisiko
oder Fertigungsausschuss bedeuten. Hinzu kommt
noch eine weitere positive Eigenschaft: Bei der Montage im Rohrsystem
wird die hygienischste aller Verbindungen möglich, nämlich
eine direkte Rohr-zu-Rohr-Verschweißung. Hier kann sich
nichts festsetzen und die Reinigung ist genauso einfach wie die
des Gesamtrohrsystems.
Bilder: Bürkert Fluid Control Systems
www.buerkert.de
AUTOR
Michael Wiedmann, Produktmanager
Membranventile bei Bürkert Fluid Control
Systems, Ingelfingen
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 21
PRÄZISE DOSIERPUMPE MIT
GUTEN ANSAUGEIGENSCHAFTEN
EINFACHHEIT
IM FOKUS
Die neue Membrandosierpumpe
eignet
sich für industrielle
Anwendungen wie die
Chemikaliendosierung
Prominent stellt eine neue Membrandosierpumpe vor,
die sich durch ihre einfache Handhabung, präzise Dosierung
und digitale Vernetzbarkeit auszeichnet. Sie ist intuitiv
bedienbar, robust und zudem in PFAS-freier Variante erhältlich.
Gerade im stark umworbenen, mittleren Marktsegment
stellen Kunden immer höhere Anforderungen an die
Produkte. „Vermehrt nachgefragt werden Displays und
einfache Eingabemöglichkeiten zur Einstellung der Förderleistung,
ebenso Bussysteme für die Anbindung an eine Automation“,
so Rainer Kech, Director Metering Technology von der
Prominent GmbH.
Das Entwicklungsteam des Heidelberger Pumpenherstellers
startete das Projekt rund um die Membrandosierpumpe Beta/ X
auf einem weißen Blatt Papier und sammelte zuerst die Kundenbedürfnisse,
erinnert er sich weiter. Am Ende standen neben der
einfachen Bedienung, vielseitigen Einsatzmöglichkeiten und einer
hohen Präzision auch ein geringer Platzbedarf, eine gute Ablesbarkeit
des Displays sowie ein zuverlässiger, sicherer Betrieb
mit langer Haltbarkeit auf der To-do-Liste.
Im zweiten Schritt machte es sich das Entwicklerteam zur Aufgabe
zu klären, was „einfach zu bedienen“ konkret bedeutet.
Schnell war klar, dass hier die Direkteingabe des Fördervolumens
in Liter pro Stunde einen Kernnutzen für den Anwender darstellt.
Mit der Direkteingabe entfallen die teilweise komplizierten Kalkulationen
von Hub oder Frequenz unter Berücksichtigung von
Toleranzen vollständig. Diese Berechnungen übernimmt die Lösung
im Hintergrund. Die Eingabe des Fördervolumens erfolgt
per Dreh-Drück-Stellrad. Dabei erscheinen die Werte auf einem
Display. „Dank ihrer einfachen, zeitsparenden Eingabemöglichkeit
hat unsere Membrandosierpumpe ein Alleinstellungsmerkmal
im mittleren Marktsegment“, hebt Kech hervor.
ABLESBARKEIT UND MONTAGE VERBESSERT
Schon in dieser Entwicklungsphase war erkennbar: Das Konzept
der Einfachheit bietet noch mehr Facetten. Denn auch die Visualisierung
des Status kann einfacher und sicherer für den Anwender
gemacht werden. Da in vielen Einbausituationen das frontale
Ablesen einer Anzeige nicht möglich ist, stellt die Statusanzeige
über ein frontales Display keine Allround-Lösung dar. Dagegen
22 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de
KOMPONENTEN UND SYSTEME
ist die dreifarbige LED-Statusanzeige der neuen Dosierpumpe
nicht flächenbündig im Gehäuse integriert. Auf der Stirnseite
über Eck angebracht ragt sie ein Stück hervor. Dadurch sind die
drei LED-Leuchten von allen Seiten und großen Entfernungen
sehr gut erkennbar.
MONTAGE PER CLICK-SYSTEM
Eine einfache Lösung fand das Entwicklerteam auch für die Montage
beziehungsweise für die Demontage. Auf dem Boden der
Membrandosierpumpe ist ein Click-System angebracht. Kombiniert
mit einer Montageplatte, die fest am Einsatzort oder einer
Wand montiert wird, ist die einfache Montage und Demontage
möglich. So lassen sich auch in schwer zugänglichen Einbausituationen
Wartungs- und Reparaturarbeiten im Handumdrehen erledigen.
ANSAUGHÖHE DEUTLICH GESTEIGERT
MIT NUR VIER DOSIERKÖPFEN
DECKT DIE PUMPE EIN HOHES
LEISTUNGSSPEKTRUM AB
Mit dem Ziel, die Präzision gegenüber dem Vorgängermodell
deutlich zu verbessern, hat der Heidelberger Pumpenspezialist
seine Dosierköpfe stark überarbeitet. Das Entwicklerteam hat dabei
die Toträume minimiert und die Dichtheit der Ventile deutlich
verbessert. Durch diese Maßnahmen ist es dem Team gelungen,
die Ansaughöhe erheblich zu steigern. Die weiterentwickelte
Pumpe erreicht jetzt über ihren gesamten Leistungsbereich
von 10 ml/h bis 50 l/h eine Dosiergenauigkeit von ± 1 Prozent.
Positiver Nebeneffekt: Auch ausgasende Medien wie etwa Chlorbleichlauge
oder viskose Medien bis 1.000 mPas können mit dem
neuen Modell deutlich präziser dosiert werden als beim Vorgängermodell.
Mit nur vier Dosierköpfen deckt die Pumpe das gesamte Leistungsspektrum
von 10 ml bis 50 l/h Förderleistung ab. Die Turndown-Ratio
liegt bei 1 : 1.000. Auch diesen Aspekt der Entwicklungsarbeit
sieht Kech als Vereinfachung. „Schließlich sind in der
Regel sechs bis sieben verschiedene Pumpenausführungen notwendig,
um die unterschiedlichen Fördervolumina einer Membrandosierpumpe
zu realisieren“ erläutert Kech. Durch das Einsparen
von Dosierköpfen sinkt der Variantenreichtum und somit
die Kosten für Anschaffung, Lagerhaltung und Verwaltung.
STEUERUNG ÜBER SMARTPHONE
VIA BLUETOOTH UND NFC
Geräte- und Statusinformationen der Membrandosierpumpe
werden über eine Schnittstelle per Near Field Communication
(NFC) kontaktlos abgelesen.
Als bidirektionale Schnittstelle dient Bluetooth. Hierüber ist eine
feinere Programmierung der Pumpe oder die schnelle Konfiguration
mehrerer Pumpen möglich. Anwender können in ihrem
Smartphone verschiedene Gerätekonfigurationen hinterlegen
und die Parametrierung anschließend in Bluetooth-Reichweite
kontaktlos übertragen.
Für alle, die den Zugriff auf die Pumpe aus der Ferne realisieren
möchten, steht ein digitaler Universal-Slot zur Verfügung. In diesen
Slot lassen sich beliebige Relais oder Feldbus-Schnittstellen
einschieben. Die Anbindung an cloudbasierte Überwachungssysteme
wie etwa der web-basierten IIoT-Plattform des Heidelberger
Dosiertechnikherstellers gelingt damit einfach und schnell.
PFAS-FREIE LÖSUNG ZUM PATENT
ANGEMELDET
Im Januar 2023 haben fünf europäische Behörden ein Dossier mit
einem Beschränkungsvorschlag für alle Per- und Polyfluoralkylsubstanzen
(PFAS) bei der Europäischen Chemikalienagentur
(ECHA) eingereicht. Hersteller und Anwender, die diese Stoffe in
ihren Geräten einsetzen, müssen Ersatzlösungen finden. Auf der
Suche nach alternativen Werkstoffen bewegen sich Hersteller im
Anforderungsdreieck aus chemischer und mechanischer Beständigkeit
sowie den Kosten. Viele Werkstoffe scheiden aufgrund der
fehlenden chemischen Beständigkeit oder Schwächen in der mechanischen
Haltbarkeit aus. Polyethylen (PE) zeigt bei näherer
Betrachtung die aussichtsreichsten Eigenschaften. Er ist chemisch
beständig, je nach Typ auch mechanisch belastbar, ökologisch
unbedenklich und kostengünstig.
In Membrandosierpumpen befinden sich PFAS-Materialien
vor allem im Dosierkopf, den Ventildichtungen und in Membranen.
Neben der chemischen und mechanischen Beständigkeit
rücken in diesen Einsatzbereichen noch andere Materialeigenschaften
in den Blickpunkt. Die stehen zum Teil völlig konträr zueinander:
So verlangt der Einsatz in Membranen eine hohe elastische
Verformbarkeit, während in den Dosierköpfen die Druckstabilität,
die Steifigkeit und die Maßhaltigkeit im Fokus stehen,
ebenso wie die Schrumpfmaße und Toleranzgenauigkeit.
In einer Vielzahl von Versuchen ist es dem Heidelberger Entwicklerteam
gelungen, passende Typen zu identifizieren und deren
technische Eigenschaften einsatzspezifisch weiter zu optimieren.
Die Entwicklung eines speziellen Anschlussstücks, für
das inzwischen ein Patent angemeldet wurde, brachte den entscheidenden
Durchbruch.
Bilder: Aufmacher Fotolia, Einklinker Adobestock, sonstige Prominent
www.prominent.com
Die Anbindung
an cloudbasierte
Überwachungssysteme
gelingt
einfach und
schnell
UNTERNEHMEN
ProMinent GmbH
Im Schuhmachergewann 5-11
69123 Heidelberg
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 23
FASSPUMPEN UND ZUBEHÖR NACH GEFÄHRDUNGSLAGE AUSWÄHLEN
SO GELINGT REGELKONFORME
FLÜSSIGKEITSFÖRDERUNG
Flüssigkeiten können auf unterschiedliche Weise gefördert und umgefüllt
werden. Je nach den Eigenschaften des Fluids sind dabei bestimmte Vorsichtsmaßnahmen
zu treffen. Arbeitsschutzvorschriften, Gesetze und betriebliche
Richtlinien setzen hier den Rahmen. Welche Sicherheitsanforderungen bei der
Auswahl von Fasspumpen und deren Zubehör besonders beachtet werden
sollten, lesen Sie nachfolgend.
Für den allgemeinen Arbeitsschutz und ermüdungsfreies
Arbeiten beim Umgang mit Pumpen gibt es vielfältige
Lösungen aus dem Zubehörportfolio: Für mobile Pumpen,
die in unterschiedliche Behälter umgesetzt werden, sind
insbesondere Arbeitshöhe und Hebegewicht zu beachten. Zur
Unterstützung der Bediener können Federzug-Balancer eingesetzt
werden, die das Gewicht von Pumpe und Motor ausgleichen.
Der Arbeitsradius rund um den Aufhängepunkt bleibt
dabei uneingeschränkt. Mithilfe robuster Wandhalterungen
können die mobilen Pumpen sicher und nahe am Arbeitsplatz
verstaut werden. Haltebügel, Pumpenstative, Anklemmvorrichtungen
und Fassverschraubungen erleichtern die Arbeit mit
Fasspumpen. Sie erhöhen die Sicherheit im Umgang durch ein-
faches und effizientes Handling und sorgen für einen sicheren
Stand von Behälter und Pumpe. Auch die Möglichkeit, Motor und
Pumpe schnell voneinander zu trennen, ist oft praktisch. So kann
einerseits ein Motor unterschiedliche Pumpen antreiben, um unterschiedliche
Stoffe zu fördern oder verschiedene Gebinde mit
Pumpen unterschiedlicher Eintauchtiefe oder Arbeitshöhe abzudecken.
Andererseits sind nahezu leere Gebinde wie Kanister
oder Fässer ohne Motor nicht mehr kopflastig und lassen sich dadurch
sicherer transportieren. Verbleibt der Pumpenrohrsatz im
Behälter, wird ein potenzieller Kontakt des Bedieners mit dem
Medium reduziert. Bei gesundheitsgefährdenden Medien oder
hohen Reinheitsanforderungen im Prozess kann der reduzierte
Handlingsaufwand erhebliche Vorteile bieten.
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KOMPONENTEN UND SYSTEME
01 Balancer mit einem Federzug entlasten vom Gewicht des
Pumpenmotors bei freiem Arbeitsradius rund um den Aufhängepunkt
01
02 Robuste Wandhalterungen tragen bei stationärem Betrieb das
Gewicht, mobile Pumpen können damit nahe am Arbeitsplatz sicher
verstaut werden
HYGIENISCHE ANFORDERUNGEN AN PUMPEN
UND KOMPONENTEN
In Bereichen mit erhöhten Hygieneanforderungen, müssen ausnahmslos
alle eingesetzten Komponenten den geltenden Vorschriften
und Normen entsprechen. Dies umfasst den gesamten
Prozess, beginnend beim Entnahmebehälter, über die Pumpe bis
hin zum zu befüllenden Gebinde. Hier liegt oft die Tücke im
Detail: Vermeintlich günstige Schlauchstutzen können eine dünne
Inlinerschicht im Schlauch leicht beschädigen. Die dann lokal
ungeschützte Schlauchwand kommt in Kontakt mit dem Medium
ARBEITSSCHUTZVORSCHRIFTEN,
GESETZE UND BETRIEBLICHE
RICHTLINIEN SETZEN DEN RAHMEN
FÜR DIE WAHL DER PUMPE
und kann zur Leckage und Verunreinigung des Fördermediums
führen. Im schlechtesten Fall rutscht der Schlauch vom Schlauchstutzen
und Medium tritt unkontrolliert aus.
Für den Kontakt mit Lebensmitteln müssen die Produkte je
nach Einsatzort den gültigen EG- oder FDA-Richtlinien entsprechen,
um Verbraucher vor kontaminierten Lebensmitteln zu
schützen. Für noch höhere Hygieneanforderungen können 3Aoder
EHEDG-zertifizierte Produkte notwendig sein. Neben den
eingesetzten Materialien müssen die genutzten Komponenten
einfach zu reinigen und gegebenenfalls zu sterilisieren sein. Bei
mobilen Pumpen, die nicht stationär im Prozess gereinigt werden
können, ist dabei auf totraumarmes Design, möglichst werkzeuglose
Zerlegbarkeit und einfache Reinigung durch eine minimale
Anzahl an Kleinteilen zu achten. Der Betreiber muss dabei
sicherstellen, dass Reinigungsart und -zyklen den Anforderungen
seines Produktes genügen und einen guten Herstellungsprozess
sicherstellen. Neben den richtigen Betriebsmitteln spielen
dabei auch die dazugehörige Dokumentation und Konformitätsbescheinigung
eine wesentliche Rolle.
SICHERHEITSZUBEHÖR FÜR DEN UMWELT-
UND GESUNDHEITSSCHUTZ
Bei nicht brennbaren, aber gesundheitsschädlichen Dämpfen
sind Emissions-Schutzventile oft das Mittel der Wahl. Sie bestehen
aus Ventilteil und Gewindering. Mit einem zusätzlichen
Emissions-Schutzkegel ist auch ein Einsatz einer Gaspendelleitung
möglich. Die Ventile vermindern beim Fördern zum Beispiel
von konzentrierten Säuren und Laugen die Menge austretender
korrosiver Dämpfe deutlich.
Die Gaspendelleitung führt die Gase aus dem zu befüllenden
Tank in den sich leerenden Behälter zurück. Das vermeidet den
Gasaustritt ins Freie, gleichzeitig kann im Behälter kein Unterdruck
entstehen, der zur Implosion führen kann. Damit werden
deutlich weniger Schadstoffe freigesetzt. So sind Bediener, Motor
und Umwelt optimal geschützt. Alternativ können bei ungefährlichen
Dämpfen auch einfache Belüftungsventile diese Aufgabe
übernehmen. Auch diese gleichen den Druck des zu entleerenden
und des zu füllenden Behälters effizient aus.
02
MATERIALBESTÄNDIGKEIT UND CHEMISCHE
SICHERHEIT
Nicht nur bei besonders korrosiven Medien ist es wichtig, auf
durchgängige Materialbeständigkeit zu achten. Die Pumpenausführungen
von Flux erlauben eine breite Materialauswahl, die
praktisch alle gängigen Einsatzbereiche abdeckt. So gibt es Motorengehäuse
aus Kunststoff oder Polyamid sowie Ausführungen
aus Aluminium oder Edelstahl. Bei den direkt medienberührten
Pumpenkomponenten kommen je nach Anwendung Edelstahl,
hochbeständige Legierungen wie Hastelloy-C oder Aluminium
ebenso in Frage wie PP, PVDF, ETFE und andere Kunststoffe.
Passend zu den einzelnen Baugruppen der Pumpe müssen
zudem die Materialien der Dichtungen anwendungsspezifisch
gewählt werden. O-Ringe und Radialwellendichtringe aus FKM
bieten eine gute allgemeine Beständigkeit und sind nach FDA
und EG 1935/2004 zugelassen. Bei besonders hohen Ansprüchen
an die chemische Beständigkeit kann FFKM für O-Ringe eingesetzt
werden. Andere Dichtungen wie Gleitringdichtungen
werden in Al 2
O 3
, SiC oder PTFE/Kohle ausgeführt.
Die richtige Materialauswahl ist wichtig, schließlich kann eine
einzige nicht beständige Dichtung zur Leckage führen. Zudem
werden Fehler oft nicht zeitnah erkannt und können so über
lange Zeit durch minimale Ab- beziehungsweise Auflösung eine
große Menge Fördermedium unbemerkt kontaminieren. Das gilt
aber nicht nur für die Dichtungen. Die Verbindungsschläuche
müssen ebenfalls passend gewählt und mit den richtigen Komponenten
verbaut werden, da auch hier ungeeignetes Material zu
Problemen führen kann.
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 25
KOMPONENTEN UND SYSTEME
03 Bei brennbaren, oder gesundheitsschädlichen Dämpfen sind
Emissions-Schutzventile oder -Kegel sowie Gaspendelleitungen oft
das Mittel der Wahl
04 Pumpenausführungen in breiter Materialauswahl, die praktisch
alle gängigen Einsatzbereiche abdeckt, zum Beispiel Pumpenrohre in
S/PP/PVDF/AL
03
03
EXPLOSIONSSCHUTZ UND UMGANG MIT
BRENNBAREN FLÜSSIGKEITEN
Der Explosionsschutz beim Umgang mit entzündlichen Flüssigkeiten
gilt als besonders anspruchsvoll bei der Auswahl und
Installation der richtigen Komponenten. Der Explosionsschutz
dient dem Schutz des Betreibers. Die jeweiligen Vorgaben werden
dabei aus der Risikobetrachtung im Explosionsschutzdokument
des Betreibers definiert, zum Beispiel die Zoneneinteilung
(siehe Infokasten) und resultierende Gerätekategorie für die
Pumpe. Hierbei muss insbesondere sichergestellt werden, dass
EX-SCHUTZ-ZONEN BESTIMMEN GERÄTE-
AUSFÜHRUNG
Für eine schnelle Klassifizierung hat der Gesetzgeber die
Vorgaben zum Explosionsschutz in verschiedene Gefährdungszonen
eingeteilt. Fasspumpen, die im Inneren von
Behältern mit brennbaren Flüssigkeiten und explosiven
Gasen eingesetzt werden (Zone 0 im Behälter) entsprechen
der Gerätekategorie 1/2. Zum Fördern brennbarer
Flüssigkeiten und für den Einsatz in explosionsgefährdeter
Atmosphäre werden explosionsgeschützte Elektromotoren
oder Druckluftmotoren mit Zulassung für Gerätekategorie
2 (Zone 1) eingesetzt.
keine der eingesetzten Komponenten zur Zündung einer explosionsfähigen
Atmosphäre führen kann. Ex-geschützte Fass- und
Containerpumpen müssen daher für den Betrieb in Europa meistens
von einer notifizierten Stelle wie der Physikalisch-Technischen
Bundesanstalt (PTB) geprüft und mit der EG-Baumusterprüfbescheinigung
in Konformität zur Atex-Richtlinie 2014/34/
EU zertifiziert sein. Die Pumpen dürfen dabei auch im Fehlerfall
keine potenziellen Zündquellen wie Funken oder eine zur Zündung
ausreichende Oberflächentemperatur entwickeln.
Bei explosiven Dämpfen können kleine Entladungsfunken
bereits ausreichen, um eine Explosion zu verursachen. Dagegen
hilft, auftretende elektrostatische Ladung sofort abzuleiten und
so die statische Aufladung zu verhindern. Alle Komponenten
müssen leitfähig in das Potenzialausgleichssystem eingebunden
sein. Die Komponenten werden je nach Verbindung über ein
gemeinsames oder unabhängiges Erdungskabel mit dem gemeinsamen
Potenzial verbunden. Da alle Teile vom zu entleerenden
bis zum zu befüllenden Gebinde den Vorschriften entsprechen
müssen, reicht es also nicht aus, nur einen explosionsgeschützten
Druckluft- oder Elektro-Motor als Antrieb vorzusehen.
Das gesamte System muss beachtet werden. Für alle Komponenten
sind daher zwingend die Hinweise der Bedienungsanleitung
zu befolgen. Das beschränkt sich nicht nur auf die Installation
und den Potenzialausgleich, sondern auf alle Lebenszyklen wie
zum Beispiel Betrieb, Wartung, Reinigung und Reparatur.
FAZIT
Die sichere Förderung von Flüssigkeiten erfordert eine sorgfältige
Auswahl geeigneter Pumpen und Zubehörteile unter Berücksichtigung
gesetzlicher und technischer Vorgaben. Neben
ergonomischen Aspekten spielen Hygieneanforderungen, Explosionsschutz
und Materialbeständigkeit eine zentrale Rolle. Fehler
in der Planung oder Auswahl können gravierende Folgen haben,
von Verunreinigungen bis hin zu Sicherheitsrisiken für Betreiber
und Endkunden.
Eine fachkundige Beratung ist daher essenziell, um alle relevanten
Parameter zu berücksichtigen und die Betriebssicherheit
zu gewährleisten. Die Experten von Flux unterstützen Anwender
und beraten bei der Auswahl passender Komponenten für den
jeweiligen Einsatzfall. Diese Beratung beschränkt sich nicht nur
auf den Kauf der Pumpe, sondern steht auch jederzeit bei der
Auswahl von Ersatzteilen, geänderten Einsatzbedingungen oder
Reparaturen zur Verfügung, damit die Produkte lange und sicher
die Anwender in ihrem Arbeitsalltag unterstützen.
Bilder: Flux-Geräte
www.flux-pumps.com
AUTOREN
Cynthia Steinbach, Leiterin Vertrieb
Deutschland & Marketing-Kommunikation,
Flux-Geräte GmbH, Maulbronn,
Dipl. Chem. Andreas Zeiff, Redaktionsbüro
Stutensee
26 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de
NACHHALTIG ENERGIE
SPAREN
Die Nutzung der Abwärme von
Schraubenkompressoren,
Nachverdichtern und Gebläsen
bietet ein nach wie vor oft
unterschätztes großes Potenzial
zum Energiesparen. Dabei
kombinieren die innovativen Wärmerückgewinnungssysteme von
Kaeser Energieeffizienz und Nachhaltigkeit: Die gewonnene Wärme
lässt sich vielseitig nutzen – sei es zur Beheizung von Räumen, zur
Warmwasserbereitung oder zur Unterstützung industrieller Prozesse.
Kaeser Systeme sind bedarfsgerecht konzipiert, sodass Betreiber
zwischen verschiedenen Temperaturniveaus und Wassermengen
wählen können, die optimal zu den jeweiligen Anforderungen passen.
Ob für neue Anlagen ab Werk oder als Nachrüstung für bestehende.
Auf der Hannover Messe zeigt das Unternehmen ein interaktives
System, das die Möglichkeiten der Wärmerückgewinnung veranschaulicht.
Anhand eines Modells, das aus einem Kompressor und einem
Kundensystem besteht, werden die potenziellen Wärmerückgewinnungspotenziale
aufgezeigt.
www.kaeser.com
ARMATUREN FÜR SOLARKRAFTSTOFF-PROJEKT
Die Pilotanlage eines Schweizer Unternehmens setzt auf die Produktion
von Solarkraftstoffen, um zukünftig fossile Brennstoffe in der
Transportindustrie zu ersetzen. Industriearmaturenhersteller OHL
Gutermuth hat den Anlagenbau mit Absperrarmaturen des Modells
KXS versorgt, die im thermochemischen Reaktor eingesetzt sind.
Im Juni 2024 hat das Schweizer Startup die Anlage zur Herstellung
synthetischer Kraftstoffe in Jülich in Betrieb genommen
und möchte mit einem Mix aus verschiedenen innovativen
Technologien die Dekarbonisierung der Luft- und Schifffahrt
vorantreiben. Dafür wird Solarenergie genutzt und aus
der Luft gefiltertes CO2 verwendet. Die umweltfreundlichen
Solarkraftstoffe sollen in Zukunft Kerosin, Diesel
und Co. ersetzen und für alle herkömmlichen Flugzeuge,
Schiffe und Autos kompatibel sein. Die Funktionalität
beruht darauf Sonnenlicht so stark zu konzentrierten,
dass Hochtemperaturen von ca. 1.500 °C erreicht werden.
www.ohl-gutermuth.de
EDELSTAHL-FLANSCHVENTILE BIS
NENNWEITE DN150
Die pneumatisch betätigten Flanschventile
Typ 7032 aus Edelstahl von Schubert & Salzer
Control Systems eignen sich zum schnellen
und sicheren Absperren neutraler bis leicht
aggressiver Flüssigkeiten und Gase. Die robust
und kompakt konstruierten Komponenten sind für hohe Betriebsdrücke
einsetzbar und bieten hohe Schaltleistung, Dichtigkeit sowie
Zuverlässigkeit. Ihr Einsatzspektrum umfasst Medientemperaturen
von - 30 bis 200 °C. Die Nennweiten DN100, DN125 und DN150
erweitern den bisherigen Nennweitenbereich DN15 bis 80 und sind
auf einen Nenndruck von PN16 ausgelegt. Sie entsprechen der Flanschnorm
DIN EN 1092-1 und ermöglichen eine einfache Integration.
www.schubert-salzer.com
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 27
Die bidirektionale
Maschinenanbindung
sorgt bei Kraiburg TPE
für Echtzeittransparenz
EFFIZIENTE FERTIGUNGSPROZESSE SCHAFFEN
NACHHALTIGE WETTBEWERBSVORTEILE
MIT SAP DIGITAL MANUFACTURING
ZUR SMARTEN FABRIK
28 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN
Hersteller in der Prozessindustrie müssen
ihre Produktion effizient, nachhaltig und
transparent gestalten, um regulatorische
und marktrelevante Anforderungen zu erfüllen.
Eine Cloud-Lösung für die Steuerung und
Ausführung von Fertigungsprozessen
unterstützt sie dabei.
Die SAP Digital Manufacturing (SAP DM) ist eine cloudbasierte,
flexibel skalierbare MES-Standardsoftware, die auf
einer offenen, service-orientierten Architektur basiert und
auf der Business Technology Plattform von SAP betrieben
wird. Durch Echtzeit-Transparenz und nahtlose Integration mit
SAP S/4Hana und SAP Extended Warehouse Management (EWM)
ermöglicht SAP DM eine zentrale Datennutzung, Prozesssicherheit
und Effizienz entlang der gesamten Wertschöpfungskette. IGZ ergänzt
dies mit vorgefertigten Branchenlösungen wie Fill+Pack für
Abfüll- und Verpackungsprozesse (zum Beispiel in der Getränkeund
Chemieindustrie) und Flow+Pack für kontinuierliche Prozesse
(zum Beispiel in der Süßwarenindustrie), um neue digitale Standards
schneller einzuführen.
TRANSPARENZ, RÜCKVERFOLGBARKEIT
UND NACHHALTIGKEIT
SAP Digital Manufacturing bietet Unternehmen der Prozessindustrie
mehrere Vorteile, die über Effizienzsteigerungen hinausgehen
und nachhaltige Wettbewerbsvorteile schaffen:
1. ECHTZEIT-TRANSPARENZ UND PROZESSSICHERHEIT
SAP Digital Manufacturing bietet Produktions- und Werksleitern
über konfigurierbare Dashboards Echtzeit-Transparenz zu KPIs
über den aktuellen Produktionsfortschritt und Maschinenzuständen,
wodurch fundierte Entscheidungen und schnelle, daten -
basierte Reaktionen ermöglicht werden.
DIE SAP-LÖSUNG BILDET DIE
TECHNOLOGISCHE INFRASTRUKTUR
FÜR EINE SMART FACTORY
Schichtleiter profitieren vom REO-Modul (Resource Orchestration),
das ein flexibles Ein- beziehungsweise Umplanen von
Aufträgen erlaubt und so eine optimale Auslastung hochautomatisierter
Anlagen sicherstellt. Produktionsmitarbeiter an der
Linie profitieren von benutzerfreundlichen Werkerterminals,
die Rezepturen und Arbeitsanweisungen digital anzeigen und
durch Plausibilisierungsmaßnahmen kombiniert mit vorkonfigurierten
Verriegelungsmechanismen absolute Prozesssicherheit
gewährleisten.
2. RÜCKVERFOLGBARKEIT
Gerade in sensiblen Branchen wie der Lebensmittel- oder Chemieindustrie
ist die Rückverfolgbarkeit von Produkten und eingesetzten
Rohstoffen ein wesentliches Kriterium, welches erfüllt
werden muss. SAP DM bietet hierfür die notwendigen Funktionen,
um eine durchgängige und vollständige SAP End-to-End
Rückverfolgbarkeit von eingesetzten Produktionschargen und
Rohstoffen sicherzustellen.
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 29
01 Beim
Unternehmen
Griesson - de Beukelaer
führte die digitale
Prozesssteuerung zu
einer erheblichen
Effizienzsteigerung
3.NACHHALTIGKEIT UND RESSOURCENSCHONUNG
SAP DM optimiert Energie- und Materialverbrauch, reduziert Abfälle
und Ausschuss durch integrierte Qualitätssicherung und
OEE-Analysen. Dies senkt Kosten und ermöglicht die Umsetzung
nachhaltiger Produktionsziele, wodurch Unternehmen ihren
ökologischen Fußabdruck verringern können.
WIE SIE PRODUKTION UND QUALITÄT
AUF EIN NEUES LEVEL HEBEN
IGZ bietet basierend auf SAP DM mehrere vorkonfigurierte Branchenlösungen
für verschiedene Prozesse und Anforderungen der
Prozessindustrie. Dies verkürzt die Realisierungszeit der SAP
DM-Einführung und sorgt für eine sichere Projektumsetzung.
Automatische Abfüll- und Verpackungsprozesse
Die Lösung Fill+Pack hat den Schwerpunkt in der Lebensmittel-,
Getränke- und Konsumgüterindustrie und ist auf die besonderen
Anforderungen von automatischen Abfüll- und Verpackungsprozessen
zugeschnitten. Fill+Pack ermöglicht eine lückenlose
Rückverfolgbarkeit und unterstützt die Erfassung zentraler Leistungskennzahlen
wie OEE (Overall Equipment Effectiveness),
bietet die Möglichkeit einer Auftragsfeinsteuerung sowie erweiterte
Leitstandsfunktionalitäten. Dadurch lässt sich der gesamte
Produktionsprozess in Echtzeit überwachen und optimieren.
Kontinuierliche Fließprozesse
Flow+Pack ist ideal für die Automatisierung von verketteten Produktionslinien,
wie sie zum Beispiel in der Süßwarenherstellung
zu finden sind. Mit Funktionen wie einem vorkonfigurierten Leitstand
und Echtzeit-Qualitätsprüfungen sorgt dieses Best Practice
dafür, dass Produktionsfortschritt und Produktqualität jederzeit
transparent und kontrollierbar bleiben. Notwendige papierbasierte
Prozesse zur Qualitätsdatenrückmeldung entfallen und die
papierlose Fertigung wird Realität.
Bulk-/ Herstellprozesse
Electronic Work Instruction (EWI) bietet eine dynamische online
Werkerführung mittels detaillierten Prozessvorgaben und
Phasen auf Basis des Prozessauftrages, die die Produktionsmitarbeiter
strukturiert und sicher durch komplexe Herstellprozesse
leitet. Integrierte Qualitätsprüfungen sorgen für höchste Pro-
Um qualitativ einwandfreie Produkte herzustellen, bedarf es nicht
nur hochwertiger Ausgangsmaterialien und Rohstoffe. Auch die
Fertigungsprozesse müssen perfekt auf den Bedarf abgestimmt sein.
Unternehmen sind daher gut beraten, sich mit der Koordinierung,
Steuerung und Überwachung der Fertigungsprozesse zu beschäftigen,
wie hier mit einer zentralen MES-Lösung. Für eine komfortable
Systemintegration sorgen die passenden Branchenlösungen,
beispielsweise für Abfüllprozesse in der Lebensmittel industrie.
Gleichzeitig gestalten Sie damit auch den Weg zur smarten Fabrik
mit und fördern die Nutzung neuer KI-Technologien.
NICOLE STEINICKE, Chefredakteurin Verfahrenstechnik
30 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN
duktqualität. Automatisierte Prozessdatenerfassung und Auswertung
stellt eine 100-prozentige Rückverfolgbarkeit sicher. Die
digitale Bereitstellung stets aktueller produktionsbegleitender
Dokumente und Sicherheitshinweise sorgt für sichere Prozesse.
Die perfekte Lösung für Unternehmen mit komplexen Prozessen
und hohen Qualitätsanforderungen.
Misch- und Dosierprozesse
Für präzise Wiege- und Dosierprozesse hat IGZ mit dem Best Practice
Weighing & Dispensing eine Lösung entwickelt, die eine exakte
Einhaltung von Rezepturvorgaben und Toleranzen gewährleis-
tet. Die direkte Anbindung von Waagen und Dosiersystemen sorgt
für Prozesssicherheit und Transparenz. Damit wird eine nachhaltigere
Produktion durch Schonung von Ressourcen auf-
grund optimalem Materialeinsatz unterstützt.
IGZ hat bereits zahlreiche Unternehmen erfolgreich bei
der Einführung von SAP Digital Manufacturing Lösungen
unterstützt und dabei bewährte, branchenspezifische
Best Practices angewendet. Die folgenden Beispiele
verdeutlichen, wie diese Projekte den Unternehmen
dabei geholfen haben, Ihre Produktionen zu optimieren.
02 Durch das
OEE-Reporting kann
BASF Schwachstellen
frühzeitig identifizieren
und die Abfüllleistung
optimieren
KRAIBURG TPE: HARMONISIERUNG
DER PRODUKTION
Der globale Hersteller von thermoplastischen Elastomeren gilt in
seiner Branche durch die weltweite Einführung der MES-Lösung
SAP DM als „digitaler Vorreiter“. Aufgrund eines unternehmensweiten
Templates und der flexiblen Skalierbarkeit eignet sich die
SAP-Architektur ideal für den gruppenweiten Rollout und sichert
so das zukünftige Wachstum von Kraiburg TPE auf Basis standortübergreifender,
einheitlicher Prozesse langfristig ab. Die bestehende
IT-Systemlandschaft wird harmonisiert und die Aufgabenverteilung
zwischen ERP, MES und PLS ist klar geregelt.
Zwischen den Systemen herrscht ein durchgängiger Informationsfluss,
um konsistente Daten und einen „Single Point of Truth“
jederzeit sicherzustellen. Die Entscheidung für das Projekt, resümiert
Thomas Meier, IT Automation Manager bei Kraiburg TPE
wie folgt: „SAP DM passt sehr gut zu einem modernen Unternehmen
wie Kraiburg TPE, das sich im Zuge der Digitalisierung
nachhaltig für die Zukunft aufstellen möchte. Wir sind überzeugt,
mit unserer neuen Lösung auch künftige Herausforderungen im
Produktionsumfeld zu meistern.“
GRIESSON - DE BEUKELAER PROFITIERT
VON DER DIGITALEN VERNETZUNG
Qualität schmeckt besser: Mit Prinzen Rolle, Griesson Soft Cake
oder Leicht&Cross-Knusperbrot produziert Griesson - de Beukelaer,
eines der führenden Unternehmen im europäischen
Markt für Süß- und Salzgebäck, beliebte Kekse und Snacks und
nutzt dafür vollintegrierte IT-Systeme. In einem konstruktiven
und ergebnisorientierten Austausch wurde das IGZ Best Practice
Flow+Pack von prozessbegleitenden Qualitätsprüfungen zu ereignisgesteuerten
Prüfungen weiterentwickelt: Die durchgehende
Chargenrückverfolgbarkeit, integrierte Leitstandfunktionen
sowie In-Process-Kontrollen unterstützen die Qualitätssicherung
in einem Lebensmittelbetrieb. Dies führte zu einer erheblichen
Effizienzsteigerung durch gezielte Reduktion von Prüfaufwänden
und schafft eine papierlose Produktion mit hoher Flexibilität und
Transparenz.
BASF: EFFIZIENTE PRODUKTIONSSTEUERUNG
Der Chemiekonzern BASF setzt das IGZ Best Practice Fill+Pack
ein, um seine Produktionsprozesse im Segment Agricultural
Solutions zu optimieren. Eric Fritsche, Prozessmanagement
BASF Agricultural Solutions, hebt die Vorteile hervor: „Durch die
vertikale Integration von Fill+Pack haben wir unsere gesamte
Produktionssteuerung optimiert. Die digitalisierte Dokumentation
spart uns händische Arbeitsschritte, wodurch weniger Korrekturaufwand
notwendig ist. Zudem hilft uns die Echtzeit-Rückmeldung
der Abfüllung dabei, adäquat zu planen. Die gesammelten
Informationen bilden die Basis für das OEE-Reporting und
die Instandhaltung der Anlagen, somit können wir mögliche
Schwachstellen frühzeitig identifizieren und die Abfüllleistung
entsprechend optimieren.“
DEN WANDEL GESTALTEN
SAP Digital Manufacturing ermöglicht Unternehmen der Prozess -
industrie, ihre Produktionsprozesse digital abzubilden und
zentral zu steuern. Die MES-Lösung von SAP auf modernster
Cloudtechnologie erfasst alle relevanten Produktionsdaten, bindet
Maschinen und Anlagen an und schafft so Transparenz und
vielfältige Steuerungsmöglichkeiten in Echtzeit. Dies fördert die
Nachhaltigkeit der Produktionsprozesse und bildet die Basis für
neue KI-Technologien. Die IGZ-Branchenlösungen auf Basis von
Best Practices sorgen zudem für eine schnelle und sichere Realisierung
der Projekte.
Bilder: IGZ, korrespondierendes Titelbild YouraPechkin – stock.adobe.com
www.igz.com
UNTERNEHMEN
IGZ Ingenieurgesellschaft für logistische
Informationssysteme mbH
Logistikweg 1
95685 Falkenberg
AUTOR
Sebastian Klaszka, stv. Verkaufsleiter
SAP Manufacturing bei IGZ
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 31
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN
SICHERE FÜLLSTANDSÜBERWACHUNG
IN DER KRISTALLZUCKERPRODUKTION
ABFÜLLEN OHNE RÜCKSTAU
Ganz gleich, ob als Kristallzucker im Kaffee, als Fondant auf dem
Kuchen oder als Sirup im Nachtisch, Zucker gibt es in verschiedensten
Formen. In der Produktion von Nordzucker entsteht nach Zerkleinerung,
Aufkochen, Reinigung und Kristallisation aus Zuckerrüben und
Zuckerrohr kristalliner Zucker. Füllstandsmesstechnik von MBA macht
den Prozess nicht nur effizient, sondern auch sicher.
Das Nordzucker-Werk in Schladen gehört zur Nordzucker
AG – einem den führenden Unternehmen der Zuckerindustrie
in Europa. Mit modernsten Technologien und
umfassender Expertise produziert das Unternehmen
hochwertige Zuckerprodukte aus Zuckerrüben und Zuckerrohr.
Nordzucker legt Wert auf eine nachhaltige und effiziente Produktion,
die sowohl höchste Qualitätsstandards als auch umweltfreundliche
Prozesse berücksichtigt. Durch kontinuierliche Innovation
und präzise Fertigung gewährleistet das Unternehmen die
zuverlässige Belieferung seiner Kunden mit erstklassigem Kristallzucker.
Nordzucker setzt bei der Überwachung der Abfüllung
in der Produktionskette unter anderem auf die hochpräzise Füllstandsmesstechnik
von MBA Instruments, einem führenden Hersteller
in diesem Bereich. Die Messtechnik ist essenziell für den
sicheren und effizienten Betrieb von Produktionsanlagen.
KRITISCHEN FÜLLSTAND ZUVERLÄSSIG
ERKENNEN
In der Produktionskette im Schladener Werk (siehe Aufmacherbild
unten) wird der Kristallzucker mittels eines Gurtbecherwerks
in einen Vorlagebehälter gefördert, der speziell für die Absackung
in Bigbags vorgesehen ist. Dieser Prozess findet im Service
Center statt, wo Verladung und Absackung koordiniert werden.
Eine präzise Füllstandsmessung ist dabei unerlässlich, um
einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten.
Die Füllstandsmesstechnik von MBA Instruments spielt eine
entscheidende Rolle bei der Vermeidung von Überfüllungen und
Rückstaus. Sollte es zu einer Überfüllung kommen, besteht das
Risiko eines Rückstaus des Zuckers, was zu einem ineffizienten
Betrieb und möglichen Schäden an der Anlage führen kann. Um
32 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de
01 Der Füllstandssensor kann direkt am
Becherwerk eingesetzt werden
02 Zuckerrübenernte: In der Fabrik wird der Zucker mit heißem
Wasser aus der Rübe herausgelöst und auskristallisiert
dieses Szenario zu verhindern, ist der Einsatz eines zuverlässigen
Füllstandsmelders unabdingbar. Der Melder erkennt den kritischen
Füllstand und löst unmittelbar einen Alarm aus, der dem
Anlagenfahrer über das Prozessleitsystem gemeldet wird. Dadurch
können sofortige Maßnahmen ergriffen werden, um den
Betrieb sicher und effizient fortzuführen.
SENSOR FÜR PULVRIGE SCHÜTTGÜTER
Nordzucker setzt auf die langjährige Erfahrung des Vertriebsleiters
Jens Kirstein: „Bei diesem Auftrag war gleich ersichtlich, dass
der MBA700 das Messgerät der ersten Wahl ist. Der Einsatz erfordert
eine besondere Voraussetzung durch die Verwendung des
01
DER SENSOR EIGNET SICH FÜR
LEICHTES, MITTLERES UND
SCHWERES SCHÜTTGUTMATERIAL
Sensors im Lebensmittelbereich, aber dank der besonderen Geometrie
des Schwingstabes werden Anhaftungen verhindert und
Fehlermeldungen so fast komplett reduziert.“
Der Schwingflügel MBA700 verfügt im Inneren seines robusten
Gehäuses über einen hochsensiblen Sensor. Dieser zeigt besonders
bei der Messung von sehr leichten und pulverartigen Schüttgütern
(10g/l) seine Stärke. Ein Einklemmen und Ablagern von
Schüttgut ist bei dieser Einstab-Bauform ausgeschlossen und
Fehlmeldungen werden dadurch vermieden. Ablagerungen werden
aufgrund der schwertartigen Form des Schwingflügels verhindert.
Außerdem bietet der patentierte Schwingflügel Anwendern
drei individuell einstellbare Empfindlichkeitsstufen und
eignet sich dadurch besonders für leichtes wie auch für mittleres
und schweres Schüttgutmaterial. Schwierige Messaufgaben, wie
zum Beispiel die Messung von Sedimenten in Flüssigkeiten, führt
der MBA700 zuverlässig durch. Dabei misst er unabhängig von
den meisten Schüttguteigenschaften – ob in Teeblättern, Sand
oder Zucker. Darüber hinaus überzeugt der Schwingflügel durch
seine Energieeffizienz: Er vibriert bei 290 Hz und verbraucht da-
HYGIENE IM BLICK
Die Anforderungen an Lebensmittelhersteller sind
insbesondere in Bezug auf hygienische Standards sehr
hoch. Neben der Herstellung müssen auch in der Lagerung
der Produkte entsprechende Hygienevorschriften
eingehalten werden. Die Qualität von eingelagerten
Produkten, wie Zucker, Mehl oder Getreide, kann durch
die Bildung von Kondenswasser erheblich beeinträchtigt
werden. Die Füllstandsmessung von MBA Instruments
wurde speziell für die Anwendung in hygienischer
Umgebung, wie sie in der Lebensmittelbranche gefordert
ist, entwickelt. Konzipiert für den Universaleinsatz,
berücksichtigen die Messinstrumente die jeweiligen
Eigenschaften des eingelagerten Produkts ebenso wie
produktspezifische Randbedingungen.
02
durch nur wenig Energie. Die geringe Vibrationsfrequenz verhindert
außerdem ein selbstständiges „Freischaufeln“ und damit ein
Fehlmessen des Gerätes.
KONTINUIERLICHE PRODUKTION SICHERN
Durch eine präzise Füllstandsmessung und kontinuierliche
Überwachung können Prozesse in der Zuckerherstellung optimiert
werden. Dies führt zu einer besseren Kontrolle der Produktionsrate
und minimiert Materialverluste. Die Sensoren von MBA
lassen sich nahtlos in bestehende Prozessleitsysteme integrieren
und gewährleisten eine exakte Füllstandsmessung in Silos und
Behältern. Dies ist wichtig, um eine kontinuierliche Produktion
zu sichern und Überfüllungen zu vermeiden. Sie sind darauf ausgelegt,
kritische Füllstände schnell zu erkennen und sofortige
Alarmmeldungen auszulösen. Dies ermöglicht den Anlagenfahrern
frühzeitig Maßnahmen zu ergreifen, bevor es zu Produktionsstörungen
oder Schäden kommt. Zudem punkten die Sensoren
durch ihre Robustheit und Langlebigkeit und sind somit für
den Einsatz in anspruchsvollen Umgebungen geeignet. Ihre geringen
Wartungskosten senken die Gesamtbetriebskosten.
Bilder: Aufmacher Nordzucker/Matthias Schulte, 02 Nordzucker, Schmuckbild
ulada – stock.adobe.com, 01 MBA-Instruments
www.mba-instruments.de
UNTERNEHMEN
MBA Instruments GmbH
Friedrich-List-Str. 7, 25451 Quickborn
Tel. 04106 12388-80
E-Mail: info@mba-instruments.de
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 33
MESSEN, REGELN, AUTOMATISIEREN
LEISTUNGSSTARKES
DIGITALISIERUNGSKONZEPT
Mit dem Vecoplan Smart Center (VSC) hat Vecoplan ein Digitalisierungskonzept
im Programm, mit dem Anwender die Effizienz ihrer Maschinen und Anlagen
maximieren können. Bastian Wienen, Gebietsvertriebsleiter im Geschäftsbereich
Recycling | Waste bei Vecoplan, spricht im Interview über Vorteile der digitalen
Vernetzung, Echtzeit-Features und Serviceleistungen.
Aus welchen Bausteinen setzt sich das Vecoplan Smart Center
zusammen?
BASTIAN WIENEN: Integriert in unser VSC ist das Bedienpanel
VSC.control, das als Kommunikationsmedium für die moderne
Steuerung dient. Dabei ist es nicht einfach nur ein Bedienpanel.
Es ist das Herzstück unserer modernen Maschinensteuerung
und die Hauptschnittstelle zwischen dem Bediener und der
Maschine. Außerdem verbindet es diese direkt mit unserem
Service-Netzwerk. Die zweite Komponente des VSC ist das VSC.
connect. Diese Plattform bietet eine Vielzahl von smarten Tools,
um die Effizienz und Wartungsfreundlichkeit der Maschinen zu
verbessern.
Im laufenden Betrieb kommt es nicht selten vor, dass verschiedene
Materialien mit unterschiedlichen Anforderungen
aufbereitet werden müssen. Wie kann das Bedienpanel den
Anwender dabei unterstützen?
BASTIAN WIENEN: Die intuitive Nutzeroberfläche des VSC.
control erleichtert die Bedienung erheblich. Über die Kommunikationsschnittstelle
und die parallele Navigation lassen sich
verschiedene Aufgaben gleichzeitig bewältigen. Das Bedienpanel
ist zudem sehr flexibel. Es lässt sich sowohl in Schaltschränke
einbauen als auch als eigenständiges Bedienpult verwenden.
Dies erlaubt es uns, unterschiedliche Varianten anzubieten, die
auf die spezifischen Anforderungen unserer Kunden abgestimmt
sind. In vielen unserer Maschinen ist das VSC.control
bereits als Standard integriert. Anwender können bestehende
Anlagen aber auch problemlos nachrüsten und mit diesem fortschrittlichen
Steuerungssystem ausstatten. Durch sein robustes
Design eignet es sich auch für den Einsatz in rauer Umgebung,
zum Beispiel in der Abfallwirtschaft.
Welche Vorteile hat der Anwender durch die Vernetzung seiner
Maschine? Und wie sieht es mit der Echtzeitüberwachung aus?
BASTIAN WIENEN: Durch VSC.connect kann der Kunde seine Anlage
online vernetzen und auf zusätzliche Serviceleistungen zugreifen.
Der Remote-Service ermöglicht es uns, Probleme aus der
Ferne zu diagnostizieren und zu beheben. Damit lassen sich die
Stillstandzeiten der Zerkleinerer minimieren. Inbetriebnahmen
können zudem online durchgeführt werden, was den Start neuer
Maschinen vereinfacht. Über ein Dashboard werden dem Betreiber
alle relevanten Informationen in Echtzeit angezeigt. Darüber
hinaus kann er auch historische Daten abrufen sowie den Maschinenbetrieb
detailliert analysieren und optimieren. All diese Funktionen
zusammen bieten ihm einen vollständigen Überblick und
erleichtern die Überwachung und Steuerung der Anlagen erheblich.
Die mit dem VSC ausgestatteten Maschinen übermitteln
DAS BEDIENPANEL IST DAS
HERZSTÜCK UNSERER MODERNEN
MASCHINENSTEUERUNG
Bastian Wienen, Gebietsvertriebsleiter im Geschäftsbereich
Recycling | Waste bei Vecoplan
zudem Meldungen wie einen Störungsfall oder eine anstehende
Warnung direkt auf das digitale Endgerät des Produktionsleiters.
Welche weiteren Dienstleistungen bietet Vecoplan?
BASTIAN WIENEN: Neben den digitalen Services enthält unser
Dienstleistungsportfolio unterschiedliche Wartungspakete, die
speziell auf die Bedürfnisse der Kunden zugeschnitten sind.
Diese Programme helfen, die Investitionen durch kontinuierliche
und vorbeugende Maßnahmen zu schützen. So haben wir
die Maschinen und Anlagen im Blick und können alles dafür tun,
kostenintensive Ausfälle oder Serviceeinsätze zu verhindern.
Dadurch optimieren wir die Wartungskosten und bieten unseren
Kunden eine höhere Sicherheit.
Vielen Dank für das Interview.
Bild: Anna-Lena Weller, Vecoplan
www.vecoplan.com
34 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de
MESSEN REGELN AUTOMATISIEREN
SENSORLÖSUNGEN FÜR
DIE WASSERANALYTIK
Trios stellt auf der Aquatec
in Amsterdam sein
Portfolio an optischer
Messtechnik vor.
Besucher können
neue Sensorlösungen
für Umweltund
Wasserüberwachungen
kennenlernen.
Beispielsweise
präsentiert das Unternehmen
seine modulare TW-Master-Serie zur
Trinkwasserüberwachung und zeigt hochpräzise
Fotometer sowie Fluorometer zur kontinuierlichen
Qualitätsüberwachung von Trink- und
Abwasser. Diese sind zudem für Anwendungen
im Umweltmonitoring und für Forschungsprojekte
in Meeren und Binnengewässern geeignet.
www.trios.de
TRENNBARRIEREN MIT HOHER
PACKUNGSDICHTE
Neue Ventilsteuerbausteine des K-Systems von
Pepperl+Fuchs komplettieren das Portfolio an
Trennbarrieren mit einer Packungsdichte von
6 mm pro Kanal. Die kompakten Geräte sind für
alle Signalarten verfügbar, also für die Übertragung
von digitalen und analogen Signalen in
das oder aus dem Feld. Die Ventilsteuerbausteine
liefern bis zu 45 mA bei 15 V DC am Ausgang und
ermöglichen eine längere Feldverdrahtung als
bisher verfügbare Geräte.
Die Module sind als
schleifengespeiste
Versionen oder als
Trennbarrieren mit
Bus- und Schleifenspeisung
verfügbar, die
darüber hinaus auch
leitungs fehlertransparent
sind. Das bedeutet, dass
die Feldseite ohne
zusätz liche Verdrahtung auf Leitungsfehler
überwacht werden kann. Für die Übertragung
digitaler Signale aus dem Ex-Bereich stehen
verschiedene Schaltverstärker mit Transistor-,
Relais- oder Namur-Ausgang zur Auswahl.
Analoge Mess- oder Steuerungssignale überträgt
das analoge Universal-Modul KCD2-SCS-Ex2. Es
kann kanalweise für analoge Ein- oder Ausgänge
konfiguriert werden. Die Geräte können sowohl
als Smart-Transmitterspeisegeräte für 2-Draht-
Transmitter als auch als Smart-Ausgangstreiber
für Stellungsregler verwendet werden. Alle
Geräte sind mit Schraub- oder Federklemmen mit
Push-in-Anschlusstechnik ausgestattet.
www.pepperl-fuchs.com
GASDETEKTOR MISST KÄLTEMITTELGASE
Der Gasdetektor Axiom A2L von Dynament, ein Unternehmen
von Process Sensing Technologies (PST), misst mit seiner
nicht-dispersiven Infrarottechnologie das Vorhandensein von
Kältemittelgasen, wie R32 und R454-Gemische, in weniger als
10 Sekunden. Der Detektor erkennt und meldet unerwartete
Leckagen und Emissionen von Kältemitteln, die in Klimaanlagen
und Wärmepumpen verwendet werden. Die Sensoren der Serie
ermöglichen eine linearisierte, hochauflösende Messung von
Kältemittelgasen über den unteren Explosionsgrenzbereich mit
einer Auflösung von 0,05 % (500 ppm). Sie messen brennbare
Kältemittelgase, wie R32, R454B, R454C, R290 (Propan), R1270
(Propylen) und R744 (Kohlendioxid), im fehlersicheren Betrieb
und sind nach der Sicherheitsnorm für Wärmepumpen
UL60335-2-40 zertifiziert sowie EMV-geschützt. Die 1 x 2 x 3 Zoll
kleinen und 50 g leichten Sensoren verfügen über Befestigungslaschen,
mit denen sie sich platzieren und integrieren lassen.
Mit seinen verschiedenen Ausgangsoptionen analog (0,2–4 V,
4–20 mA, offener Kollektor)
sowie digital (RS485 Modbus,
RS232 UART, USB 2.0), seinem
Eingangsspannungsbereich
(5–24 VDC) und dem Arbeitstemperaturbereich
von -40
bis +75 °C sind sie flexibel
einsetzbar.
www.processsensing.com
Füllstandsensoren
Strömungssensoren
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Hannover
Messe 2025
Halle 9,
Stand F58
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 35
NEU UND NACHHALTIG
NACHHALTIGES RECYCLING
VON BATTERIEROHSTOFFEN
Das Forschungsprojekt Zirkat beschäftigt sich mit der Rückgewinnung von
Rohstoffen aus gebrauchten Lithiumeisenphosphat-Batterien. Ziel ist es,
neue Methoden zum Recycling von Batterierohstoffen zu entwickeln und
damit zur nachhaltigen Herstellung neuer Batterien beizutragen. Die ersten
Ergebnisse stimmen optimistisch.
Zirkat steht für „Zirkulierende Rohstoffe aus Lithiumeisenphosphat-Kathodenmaterial
für die nachhaltige Nutzung
von Ressourcen in der Batteriefertigung“. Das Thüringer
Verbundvorhaben verfolgt das Ziel, Produktionsausschüsse
bei der Herstellung von Lithium-Eisenphosphat-Batterien
(LFP-Batterien) wieder in den Produktionskreislauf für neue
Batterien zurückzuführen. Dies geschieht entweder durch ein
mechanisches Direktrecycling oder durch hydrometallurgische
Aufbereitung. Unter der Leitung von Prof. Dr. Michael Rutz übernimmt
die Hochschule Nordhausen mit dem Thüringer Innovationszentrum
für Wertstoffe, Thiwert, die Projektkoordination.
Analytik Jena entwickelt für den gesamten Prozess Methoden
und Messsysteme, welche die Qualitätsanforderungen an die zurückgewonnenen
Rohstoffe überwachen.
„Mittels unserer hochauflösenden Analysetechnik ermitteln wir
die Konzentration des wichtigen Parameters Aluminium, aber
auch anderer Elemente im Kathodenmaterial, wie Lithium, Eisen
und Phosphor (siehe Einklinker). Diese Werte sowie weitere Elemente
im geringen Spurenbereich können wir hervorragend
messen und so Aufschluss über die Qualität der zurückgewonnenen
Rohstoffe erhalten“, erklärt Julian Köhler, Junior Application
Specialist und Projektbetreuer bei Analytik Jena. Neben Analytik
Jena sind weitere Projektpartner beteiligt, wie EAS Batteries K-
Utec und Ibu-tec advanced materials.
Das Projekt Zirkat ist ein bedeutender Schritt in Richtung einer
nachhaltigen Zukunft und zeigt das Engagement der Hochschule
Nordhausen und ihrer Partner für Umweltschutz und technologische
Innovation. Analytik Jena widmet sich dem Thema Nachhaltigkeit
als einem ihrer Unternehmenswerte und freut sich dieses
zukunftsweisende Forschungsprojekt zu unterstützen.
Bilder: Analytik Jena
www.analytik-jena.de
36 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de
NEU UND NACHHALTIG
NACHHALTIGE VERSCHLÜSSE MIT
ZERTIFIZIERUNG
KUNSTSTOFF RECYCELN
Die RDG Recycling Group verarbeitet Kunststoffe, wie beispielsweise
Produktionsabfälle, Kunststoff-Metall-Verbundstoffe
und großvolumige Post-Consumer-Abfälle. Jährlich
produziert das Unternehmen rund 16.000 t an Granulaten
und spart damit 32.000 t an CO 2
ein. Dazu werden bei RDG
seit 2023 Kunststoffe mit einem Untha XR3000C Mobil-e
vorzerkleinert. Angetrieben wird der Schredder durch den
Untha Eco Power Drive: Dieser energieeffiziente Direktantrieb,
bestehend aus drehmomentstarken Synchronmotoren, sorgt
für eine kraftvolle Zerkleinerung und ist unempfindlich
gegenüber Störstoffen. Der Schredder verfügt über einen
breiten Trichter, über den mittels Stapler oder Radlader ganze
Kunststoffpaletten aufgegeben werden können. Um einen
beständigen Materialeinzug zu gewährleisten, wurde der
Zerkleinerer mit einem innenliegenden Balkendrücker
ausgestattet, der lastabhängig das Material an das Schneidwerk
herandrückt.
www.untha.com
Im Zuge der Umsetzung
zeitgemäßer Lieferketten, die
den Kriterien der Nachhaltigkeit
standhalten, entwickeln
sich die Nassklebestreifen
von Schümann immer mehr
zu einer Standardlösung für
das umweltfreundliche und
manipulationssichere
Verschließen von Kartonagen
aus Well- und Vollpappe. Sie
stehen in verschiedenen Varianten zur Verfügung, zu deren
Qualitätsmerkmalen – neben einer hohen verpackungstechnischen
Funktionalität – die Aspekte Ressourcenschonung,
Entsorgungsfreundlichkeit und Nachhaltigkeit gehören.
Ein unverstärkter Nassklebestreifen vom Hersteller eignet
sich beispielsweise für bis zu 8 kg schwere Kartonagen und
besteht lediglich aus Kraftpapier und einer Pflanzenleim-
Beschichtung aus Kartoffelstärke. Dabei stammt das Holz für
das Kraftpapier dieser Paketbänder vorrangig aus nachhaltig
geführten EU-Wäldern, deren Bewirtschaftung die Vorgaben
des FSC (Forest Stewardship Council) oder des PEFC (Program
for the Endorsement of Forest Certification Schemes) erfüllen.
Den Nachweis dafür erhielt Schümann vor wenigen Monaten
durch die Erteilung der FSC-Zertifizierung mit dem Licence-
Code FSC-C195800 und der PEFC-Zertifizierung mit dem
Licence-Code PEFC/04-31-3699.
www.schuemann-herbert.com
BEITRAG ZUR ARTENVIELFALT
Auf dem Firmengelände von
Wolftechnik summt und
brummt es seit Sommer 2022:
Ein ganzes Bienenvolk hat hier
ein Zuhause gefunden. Initiiert
und finanziert von Wolftechnik
und betreut über das Projekt
Bee-life des regionalen Imkers
Frank Geggus, tragen die
fleißigen Honigbienen nicht
nur zur Blütenbestäubung bei,
sondern produzieren seit 2023 auch den eigenen Wolftechnik-
Honig. Imker Frank Geggus ist es wichtig, dass sich Firmen,
mit denen er zusammenarbeitet, intensiv mit den Themen
Artenvielfalt, Nachhaltigkeit und Umweltschutz auseinandersetzen.
Bei Wolftechnik kann er sich da sicher sein, denn für
den Hersteller ist der Einsatz für die Natur viel mehr als dieses
Bienen-Projekt: Er ist ein fester Bestandteil der Unternehmens
philosophie. Die Verbindung von moderner Filtertechnik
mit ökologischem Engagement zeigt, dass industrielle
Innovation und Naturschutz Hand in Hand gehen können.
„Mit unserem Bienenkasten leisten wir einen direkten Beitrag
zur Artenvielfalt und zu einem stabilen Ökosystem“, unterstreicht
Geschäftsführer Peter Krause.
www.wolftechnik.de
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 37
BETRIEBSTECHNIK
WÄRMEBILDGEBUNG ZUR ERKENNUNG UND ÜBERWACHUNG
VON WASSERSTOFFFLAMMEN
UNSICHTBARES SICHTBAR MACHEN
Wasserstoff ist ein hochentzündliches Gas und brennt mit einer sehr hellen
Flamme, die bei Tageslicht fast unsichtbar ist und nur wenig Strahlungswärme
abgibt. Wärmebildkameras stellen ein wichtiges Werkzeug dar,
um Wasserstofflecks und Wasserstoffflammen rechtzeitig zu erkennen.
Wasserstoff erfreut sich weltweit einer wachsenden
Aufmerksamkeit. In Europa beispielsweise gilt Wasserstoff
aus erneuerbaren Quellen als eine der
Hauptprioritäten, um den europäischen Green
Deal und den Übergang zu sauberer Energie in Europa zu erreichen.
Es kann als Rohstoff, Brennstoff oder Energieträger und
-speicher verwendet werden und hat viele Anwendungsmöglichkeiten
in der Industrie, im Transportwesen und im Energiesektor.
Wasserstoff ist auch eine interessante Alternative zur Beheizung
alter oder historischer Gebäude, die in der Regel schwer zu isolieren
sind und in denen rein elektrische Wärmepumpen daher
nicht sinnvoll sind.
GRAUER, BLAUER ODER GRÜNER
WASSERSTOFF
Obwohl als sauberer Energieträger angesehen, wird Wasserstoff
nicht immer auf saubere Weise hergestellt. Es gibt mehrere Möglichkeiten,
ihn zu erzeugen. Grauer Wasserstoff wird aus fossilen
Brennstoffen (Methan) durch einen Prozess namens Dampfreformierung
hergestellt und führt zur Emission von Kohlendioxid
(CO 2
). Auch der blaue Wasserstoff beruht auf diesem Prinzip, obwohl
80 bis 90 Prozent des während des Prozesses emittierten
CO 2
aufgefangen und unterirdisch gespeichert werden.
Wie der Name schon sagt, ist grüner Wasserstoff die umweltfreundlichste
Art, Wasserstoff zu produzieren. Dies geschieht
durch Elektrolyse, das heißt, durch die Verwendung von erneuerbarem
Strom zur Aufspaltung von Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff.
An diesem Punkt wird Wasserstoff aus Sicht der Umwelt und
des Klimas interessant. Wenn erneuerbarer „grüner Wasserstoff“
zu Zeiten produziert wird, in denen Sonnen- und Windenergie
im Überfluss vorhanden sind, kann dieser den weltweiten Strombedarf
decken und langfristig und in großem Umfang gespeichert
werden. Das Speicherpotenzial von Wasserstoff ist für Stromnetze
besonders vorteilhaft, denn er ermöglicht es, erneuerbare
Energie nicht nur in großen Mengen, sondern auch über lange
Zeiträume hinweg zu speichern.
38 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK
Im Gegensatz zu
anderen erneuerbaren
Energien hat Wasserstoff
das Potenzial,
in großen Mengen für
eine spätere Nutzung
gespeichert
zu werden
01 Die mit bloßem Auge kaum zu erkennenden Flammen der
Wasserstofffackeln, werden mit einer Wärmebildkamera anhand
der Wärmestrahlung sichtbar gemacht
BESTEHENDE ERDGASLEITUNGEN NUTZEN
Trotz seines Potenzials für grüne Energie stellt sich die Frage, wie
Wasserstoff, sobald dieser produziert ist, effizient in großen Mengen
an den Verbraucher oder an den Einsatzort geliefert werden
kann. Bislang wurde der Markt durch die erheblichen Kosten, die
mit dem Aufbau einer eigenen Wasserstoff-Pipeline oder Lieferinfrastruktur
verbunden sind, abgeschreckt.
Eine weitere Option, die in den letzten Jahren immer mehr an
Aufmerksamkeit gewonnen hat, ist die Umrüstung des bestehenden
Erdgasverteilungsnetzes für die Durchleitung von Wasserstoff.
Natürlich haben Wasserstoff und Erdgas unterschiedliche
Eigenschaften – zum Beispiel in Bezug auf die Entflammbarkeit,
Dichte und leichte Verteilbarkeit –, aber da die Infrastruktur für
Erdgas bereits vorhanden ist, könnte eine Umstellung auf die Verteilung
von Wasserstoff wirtschaftlich interessant sein.
Mehrere Demonstrationsprojekte und Machbarkeitsnachweise
in ganz Europa haben bereits gezeigt, dass Wasserstoff mit einigen
Anpassungen in bestehende Erdgasleitungen eingespeist
und an eine breite Palette von Endanwendungen geliefert werden
kann.
KONTROLLIERTES ABFACKELN
Aber wie können bestehende Gasverteilungsleitungen bei der
Umstellung auf ein Wasserstoffnetz sicher als Erdgaspipeline
stillgelegt und (gleichzeitig) als Wasserstoffpipeline in Betrieb genommen
werden?
Aus praktischer Sicht müssen die Verteilungsrohre gespült werden.
Erdgas muss abgelassen werden und Wasserstoffgas muss
eingelassen werden. Die Forschung hat gezeigt, dass Wasserstoff
zur Ersetzung von Erdgas aus bestehenden Erdgaspipelines verwendet
werden kann und dass eine Erdgasverteilungspipeline
unmittelbar nach der Ersetzung des Erdgases als Wasserstoffverteilungspipeline
wieder in Betrieb genommen werden kann.
Eine häufig verwendete Technik beim Spülen von Rohren ist
das Abfackeln. Dies ist eine Sicherheitsmaßnahme, die häufig in
industriellen Umgebungen eingesetzt wird, in denen Wasserstoff
verwendet wird. Bei diesem Prozess wird überschüssiger Wasserstoff
kontrolliert verbrannt. Das Abfackeln von Wasserstoff erfolgt
in der Regel bei Wartungsarbeiten, bei einer Lecksuche oder in
Situationen, in denen überschüssiger Wasserstoff anfällt, der
nicht sicher gespeichert oder kontrolliert entsorgt werden kann.
EIGENSCHAFTEN VON WASSERSTOFF
Wasserstoff (H) ist ein Gas und das leichteste und einfachste chemische Element im Periodensystem. Es ist farblos, geruchlos,
geschmacklos und ungiftig. Unter normalen Bedingungen ist Wasserstoff eine lose Ansammlung von Wasserstoffmolekülen,
die jeweils aus einem Paar von Atomen bestehen, also ein zweiatomiges Molekül – H 2
. Wasserstoff ist das häufigste
Element im Universum, macht aber nur etwa 0,14 Gewichtsprozent der Erdkruste aus. Der größte Vorteil von Wasserstoff
im Hinblick auf die Sicherheit ist seine Fähigkeit, viel schneller durch die Luft zu diffundieren als andere gasförmige
Brennstoffe, wodurch dieser sich weniger leicht ansammelt. Wasserstoff ist ein hochentzündliches Gas. Seine breiten
Entflammbarkeitsgrenzen und die niedrige Zündenergie erhöhen das Risiko. Im Gegensatz zu Methan- und Benzinbränden
brennt Wasserstoff mit einer bei Tageslicht fast unsichtbaren Flamme. Allerdings können Verunreinigungen in der Luft für
eine gewisse Sichtbarkeit sorgen.
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 39
BETRIEBSTECHNIK
03
02 Mit der Infrarotkamera
aufgenommene Bilder können direkt
in die Flir Ignite Cloud hochgeladen
und verwaltet werden
02
03 Die tragbare, ergonomische
Wärmebildkamera T540 erkennt
Temperaturanomalien und
diagnostiziert potenzielle Fehler in
industriellen, elektrischen und
mechanischen Systemen
Obwohl Wasserstoff nicht giftig ist, birgt die Arbeit mit Wasserstoffgas
besondere Gefahren, und das Abfackeln ist mit gewissen
Risiken verbunden. Wie viele andere Gase ist auch Wasserstoff
hochentzündlich und kann sich in Gegenwart von Sauerstoff
schnell entzünden. Wartungsarbeiter sollten daher Schutzkleidung
tragen, die der Hitze standhält, und auf die Temperaturbedingungen
achten, um Verbrennungen zu vermeiden. Wartungsarbeiter
sollten außerdem Werkzeuge verwenden, die eigensicher
sind, um Unfälle durch Funkenentladung zu vermeiden.
KEINE LEICHTE AUFGABE
Für die sichere Arbeit mit Wasserstoff muss das technische Personal
geschult sein und entsprechende Werkzeuge verwenden. Eine
der Schwierigkeiten bei der Arbeit mit Wasserstoff beim Abfackeln
ist, dass eine Wasserstoffflamme nicht immer sichtbar ist.
DETAILREICHE WÄRMEBILDER
ERMÖGLICHEN EINEN BESSEREN
BLICK AUF DIE SITUATION
Wasserstoff ist außerdem sehr leicht, und da das Abfackeln unter
freiem Himmel erfolgt, müssen die Techniker immer auf unerwartete
Flammenbewegungen durch Windstöße gefasst sein.
Zur Gewährleistung der Sicherheit muss das technische Personal
während der Abfackelarbeiten einen besseren Blick auf die
Flamme haben. Einige der am häufigsten verwendeten Technologien
zur Überwachung von Wasserstofffackeln sind Thermoelemente,
ultraviolette (UV) Sensoren und Infrarotsensoren (IR).
Manchmal werden dem Wasserstoff bestimmte Verunreinigungen
wie Wasser oder Staub zugesetzt, wodurch die Flamme sichtbarer
wird.
MIT WÄRMEBILDTECHNIK WASSERSTOFF-
FLAMMEN SEHEN
Obwohl alle oben genannten Technologien nützlich sind, um
Wasserstoff schnell und genau aufzuspüren, fehlt ihnen ein wesentliches
Merkmal: Diese erlauben es nicht, eine Wasserstoffflamme
tatsächlich zu sehen. Deshalb sind Wärmebildkameras
das ideale ergänzende Werkzeug. Obwohl Wasserstoffflammen
bei Tageslicht unsichtbar sind, geben sie Wärmestrahlung ab.
Wärmebildkameras können diese Temperaturveränderungen
aufspüren und ermöglichen es technischem Personal, die genaue
Bewegung der Flammen zu erkennen und sich einer Wasserstoffflamme
sicher zu nähern.
Tragbare Wärme- und Schallbildkameras von Flir unterstützen
technische Wartungsfachleute bei der sicheren Arbeit in Wasser
stoffumgebungen. Sie liefern dem Benutzer detailreiche Wärmebilder
in einer Vielzahl von Wärmefarben, die ein besseres Situationsbewusstsein
und -verständnis ermöglichen.
Wärmebildkameras sind aus folgenden Gründen ein praktisches
Werkzeug für alle, die an Wasserstoffpipelines arbeiten
oder Wasserstofffackeln überwachen:
n Verbessertes Situationsbewusstsein: Wärmebildkameras
liefern eine visuelle Darstellung der gesamten Szene, einschließlich
der Installation der Wasserstofffackel. Dies bietet
ein verbessertes Situationsbewusstsein, das besonders in industriellen
Umgebungen, in denen mehrere Prozesse ablaufen,
nützlich sein kann.
n Verbesserte Mitarbeitersicherheit: Die Verwendung von Wärmebildkameras
ermöglicht es dem technischen Personal,
Flammen aus sicherer Entfernung zu überwachen. Dieses
muss sich der Flamme nicht nähern, und die Erkennungssensoren
in einer Wärmebildkamera müssen nicht in physischen
Kontakt mit der Flamme kommen.
n Mehrere Verwendungen: Wärmebildkameras verfügen über
eine breite Palette an Anwendungen, die über die Flammenerkennung
hinausgehen. Sie können für elektrische Inspektionen,
mechanische Inspektionen und mehr verwendet werden.
Diese Vielseitigkeit lässt sie zu einem sehr wirtschaftlichen
Werkzeug für eine Reihe von Wartungs- und Sicherheitsaufgaben
werden.
n Erkennen von Temperaturunterschieden: Mit Wärmebildkameras
können Wartungsmitarbeiter subtile Temperaturunterschiede
sichtbar machen. Hierdurch können sie nicht nur
Flammen, sondern auch Hotspots, Überhitzungsprobleme und
andere potenzielle Probleme im Zusammenhang mit möglichen
Fehlfunktionen der Geräte erkennen.
n Weniger Fehlalarme: Im Gegensatz zu Flammendetektoren
sind Wärmebildkameras in bestimmten Umgebungen weniger
anfällig für Fehlalarme, die durch Nicht-Flammenquellen wie
Sonnenlicht, Schweißbögen oder heiße Oberflächen verursacht
werden.
Bilder: Aufmacher Yingyaipumi – stock.adobe.com, sonstige Flir
www.flir.de
UNTERNEHMEN
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40 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de
BETRIEBSTECHNIK
ALLROUNDER FÜR DIE INDUSTRIE
Die Flüssigkeitskühler der Compact-Serie ergänzen die TAE-Produktreihe von MTA im
Leistungsbereich zwischen 6 und 23 kW. Sie bieten kompakte Abmessungen und
arbeiten mit nachhaltigem Kältemittel. Der Lamellenverdampfer im großvolumigen
Kältespeicher gewährleistet einen stabilen Betrieb und eine schnelle Reaktion auf
Bedarfsspitzen. Die kompakten Abmessungen der Industriekühler ermöglichen eine
Installation in Produktionsbereichen mit begrenztem Platz, etwa in der Nähe von
Werkbänken oder Werkzeugmaschinen. Sie bieten Wasseraustrittstemperaturen von - 5 bis 30 °C. Die zulässige
Umgebungstemperatur liegt zwischen - 20 und 45 °C. Die Kühler sind mit einem eisenfreien Hydraulikkreislauf
ausgestattet, im Gerät kommt das umweltfreundliche Kältemittel R513A zum Einsatz. Es gehört der Sicherheitsklasse
A1 an und weist einen niedrigen GWP-Wert auf. Das erlaubt auch die Installation in Innenräumen.
www.mta.de
NEUES SOFTWAREMODUL
Analytik Jena veröffentlicht ein neues
Pharmamodul für seine Multiwin pro
TOC-Software. Es ermöglicht die
vollständige Einhaltung der Norm
FDA 21 CFR Part 11. Zudem sichert
das Modul die Datenintegrität in der
Pharmaindustrie für seine TOC/
TNb-Analysatoren der Multi N/C
x300-Serie, die mit der Multiwin pro
Software betrieben werden. Dank der neuen Funktionen
profitiert der Anwender von einer deutlichen Zeitersparnis
und Bedienerfreundlichkeit bei revisionssicheren
Analysen. Die neue Software eliminiert manuelle
Berechnungs- und Dokumentationsschritte, zum Beispiel
bei Systemeignungstests, und reduziert damit den
Aufwand. Außerdem bietet sie eine Übersicht über
Benutzerrollen, Methoden und
Ergebnisversionen. Anwender
arbeiten komfortabler, effizienter und
reduzieren das Fehlerrisiko bei der
manuellen Dokumentation. Zu den
neuen Funktionen gehören unter
anderem eine Benutzerverwaltung
zur Vergabe von Rollen und Bearbeitungsrechten
an Teammitglieder.
Dazu kommen eine serverbasierte zentrale Datenverwaltung,
um Daten von mehreren Geräten zu speichern und
von jedem Rechner aus darauf zuzugreifen, eine detaillierte
Protokollierung und Versionierung mit Kommentarfunktion
sowie elektronische Signaturen nach dem
Vier-Augen-Prinzip.
www.analytik-jena.de
IMPRESSUM
erscheint 2025 im 59. Jahrgang,
ISSN: 0175-5315 / ISSN E-Paper: 2747-8025
REDAKTION
Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),
Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de
(verantwortlich i.S.d. $ 18 Abs. 2 MStV / i.S.d. Presserechts)
Redakteurin:
Dipl.-Ing. (FH) Inga Ronsdorf (iro),
Tel.: 06131/992-259, E-Mail: i.ronsdorf@vfmz.de
Redaktion: B. A. Melina Hosseinli (mh),
Tel.: 06131/992-349, m.hosseinli@vfmz.de
Redaktionsassistenz:
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Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,
E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,
(Redaktionsadresse siehe Verlag)
GESTALTUNG
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SALES
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Tel.: 06131/992-206,
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LESERSERVICE
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Leitende Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke
Head of Sales: Carmen Müller-Nawrath
Tel.: 06131/992-245, E-Mail: c.nawrath@vfmz.de
(verantwortlich für den Anzeigenteil)
Vertrieb: Sarina Granzin, Tel.: 06131/992-148,
E-Mail: s.granzin@vfmz.de
DRUCK UND VERARBEITUNG
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Karl-Schurz-Straße 26, 33100 Paderborn
DATENSPEICHERUNG
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und Bearbeitung in elektronischen Systemen,
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www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 41
MEDIEN
AUTOMATION ON TOUR
Pilz informiert ab März 2025 im
Rahmen seiner kostenlosen Seminarreihe
„Automation on Tour“ zum
Thema Maschinensicherheit für
Hersteller und Betreiber. Relevante
Normen für Safety und Security stehen im Mittelpunkt und
werden dabei in den praktischen Zusammenhang gesetzt.
Die Seminarreihe behandelt das Thema „Von der Maschinenrichtlinie
zur Maschinenverordnung – Erfahrungen und
Herausforderungen aus der Praxis“. Am 20. Januar 2027 tritt
die EU-Maschinenverordnung 2023/1230 in Kraft. Maschinenhersteller
und -betreiber sollten sich deshalb mit den neuen
Anforderungen an die Sicherheit von Maschinen und Anlagen
auseinandersetzen, die auch Security einschließen. Im Seminar
geben die Pilz-Experten einen Überblick über die Anforderungen
der neuen Maschinenverordnung und stellen Änderungen
gegenüber der bisher geltenden Maschinenrichtlinie vor.
Zudem erläutern sie den Seminarteilnehmern relevante
Normen, die bei der Umsetzung zu beachten sind. Alle Termine
und die Anmeldung zum kostenlosen Seminar sind auf der
Website unter www.automationontour.de zu finden.
www.pilz.com
WHITEPAPER ZUM THEMA KI
Das Whitepaper von Siemens
Senseye Predictive Maintenance
setzt einen Fokus auf
Generative KI die prädiktive
Instandhaltung transformiert.
Thematisiert wird unter anderem,
wie KI-gesteuerte
Erkenntnisse Daten verarbeiten,
um die Wartung von
Anlagen zu verbessern,
während Generative KI
Empfehlungen liefert. Darüber hinaus wird ein Fokus auf die
konversationsbasierte KI für einfache Erkenntnisse gesetzt
und über die Bedeutung von Sicherheit und Datenschutz bei
der Integration von KI informiert. Das Whitepaper kann unter
bit.ly/48q3JyD heruntergeladen werden.
Bild: Sergey Tarasov – stock.adobe.com
www.siemens.com
MAGAZIN „EXACT“
Die neue Ausgabe des
Kundenmagazins
Exact berichtet
über Lösungen für
das Verarbeiten von
Schmierstoffen und für das
Dichtungsschäumen. Wie
werden Komponenten für das Befetten und Ölen am Dopag-
Standort in Cham (Schweiz) hergestellt? Worauf legt das
Unternehmen Wert und was zeichnet deren Pumpen und
Ventile aus? In der dritten Ausgabe des Kundenmagazins
erfährt der Leser alles über die Dosiertechnik für das Befetten
und Ölen. Außerdem berichtet Dopag-Experte Frank Bals im
Interview, wie das Unternehmen Systemintegratoren bei
Projekten unterstützt. Der Herausgeber hat zudem den
Verpackungshersteller Bischof+Klein in Osnabrück besucht.
Dort stellt das Unternehmen hochwertige Beutel und Folien
für die Lebensmittelindustrie her. Dabei kommt das Dosiersystem
Eldomix von Dopag zum Einsatz. Das Magazin berichtet
auch über einen Besuch bei SAE in Erfurt. Der Schaltschrankhersteller
fertigt Schaumdichtungen für Türen und Rückwände
automatisiert mit der Dynamicline. Das Magazin kann
unter www.dopag.com/de-de/dopag-news heruntergeladen
werden.
www.hilger-kern-group.com
SCHULUNGSÜBERSICHT
Praxisnahe Schulungen
und innovative Lernformate
sind bei Jumo von
großer Bedeutung. Auch
dieses Jahr bietet das
Unternehmen deshalb
wieder die Möglichkeit,
mit dem umfangreichen
Schulungsangebot rund
um die Themenbereiche
Mess-, Regelungsund
Automatisierungstechnik
das eigene Fachwissen zu
vertiefen und stets auf dem neusten Stand zu bleiben. Die
Schulungen werden von Experten mit jahrelanger Erfahrung
in Theorie und Praxis geleitet und sollen maßgeblich die
Optimierung der Prozesssteuerung, Steigerung der Effizienz
und Integration durchgängiger Systeme fördern. Zudem
bieten die Präsenzseminare im Stammhaus Fulda eine gute
Gelegenheit für Networking und den Austausch von Erfahrungen.
Je nach Thema und Anforderungen sind sowohl Präsenzals
auch Online-Seminare möglich. Beide Formate haben ihre
Vorteile. Seminare in Präsenz ermöglichen eine hohe Interaktivität
und sind insbesondere für Geräte- und Systemschulungen
ideal. Online-Seminare hingegen lassen sich flexibel in
den Berufsalltag integrieren und verursachen keine Reisekosten.
Das komplette Schulungsangebot ist im Jumo Campus-
Portal zusammengefasst. Detaillierte Informationen zu allen
Seminaren sowie die Möglichkeit zur Anmeldung sind unter
campus.jumo.de zu finden.
www.jumo.net
42 VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 www.verfahrenstechnik.de
VORSCHAU
IM NÄCHSTEN HEFT: 04/2025
ERSCHEINUNGSTERMIN: 06. 05. 2025 • ANZEIGENSCHLUSS: 16. 04. 2025
01
02
04
03
01 In einem Extraktionsverfahren werden durch
pulsierende Bewegungen hohe Trennleistungen bei
niedrigem Energieaufwand erreicht.
Bild: Lewa
02 Eine neue Flusswasseranlage im Industriepark
Hoechst sorgt dank intelligenter Pumptechnik für eine
sichere Kühlwasserversorgung.
Bild: KSB
03 Lesen Sie über maßgeschneiderte Filtersysteme für
die Aufbereitung von Reinstwasser zur effizienten
Wasserstoffproduktion.
Bild: Wolftechnik
DER DIREKTE WEG
INTERNET:
www.verfahrenstechnik.de
04 In der energieintensiven Chemiebranche steigern
elektrische Antriebe und speicherprogrammierbare
Steuerungen die Anlageneffizienz und senken Kosten.
Bild: ABB
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)
E-PAPER:
digital.verfahrenstechnik.de
REDAKTION:
redaktion@verfahrenstechnik.de
www.verfahrenstechnik.de VERFAHRENSTECHNIK 2025/03 43
Standards
Edelstahl 1.4571
Höchste Präzision
Zulassungen & Normen
Hohe Verfügbarbeit
Einsatzgebiete
Wasser- & Schiffsbau
Bahntechnologie
Offshore-Technik
Maschinenbau
PH Industrie-Hydraulik GmbH & Co. KG
Wuppermannshof 8, 58256 Ennepetal, Germany
Tel. +49 (0) 2339 6021, Fax +49 (0) 2339 4501
info@ph-hydraulik.de, www.ph-hydraulik.de
MIT SICHERHEIT.
EDELSTAHL VERBINDUNGSTECHNIK
VON PH.