LE-1-2025-Transport-Logistik
LOGISTIk express Journal Transport & Logistik LE-1/205
LOGISTIk express Journal Transport & Logistik LE-1/205
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TRANSPORT & LOGISTIK LE 1/2025
GLOBAL VERBUNDEN
Herausforderungen und Chancen in der
Transportlogistik - Strategien für ein sich
schnell veränderndes Marktumfeld.
LOGISTIK EXPRESS INFORMIERT
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S2
LOGISTIK express
TRANSPORT &
LOGISTIK
Themen & Inhalte:
04 Welthandel wächst trotz des politischen Kurswechsels in den USA
08 Chinas neuer Aktionsplan zur Logistikentwicklung
12 Rezession in Österreich hält an
14 BVL Logistik-Indikator auf niedrigem Niveau
16 ILS Alpine Leadership Retreat
18 Studiengänge mit mehr KI, Nachhaltigkeit und Wahlmöglichkeiten
20 Ein Blick auf Deutsche Transport- und Logistikunternehmen
22 Europäischer Markt für Straßengüterverkehr erholt sich
24 Zusammenschluss setzt neue Maßstäbe in der Transportlogistik
26 Globale Unsicherheiten: Digitale Transformation als Gamechanger?
28 Honold Logistik Gruppe erreicht neuen Rekord Umsatz von 284 Mio.
30 Würth Industrie Service weiterhin auf Erfolgskurs
32 Deutsche Industrie verliert den Wettbewerb in der Intralogistik
34 Zunehmende Risiken erfordern Anpassung von Lieferketten
36 Deutsche Wirtschaft sollte KI als Chance nutzen
40 Deutschland im Luftverkehr immer weiter abgehängt
42 DHL Global Forwarding zeigt Wege zur Schaffung
resilienter globaler Lieferketten
44 BLG und COSCO: Strategisches Agreement vereinbart
46 WALLENIUS SOL übernimmt Mann Lines
48 Ocean Freight Entwicklung
50 Österreichs Verkehrspolitik. Von (grün)Rot auf Rot?
52 LINZ AG HAFEN verstärkt Landstromangebot im Handelshafen
54 Fachtagung Batterielogistik und Elektromobilität
56 8. Technologieforum der Deutschen Handelskammer Österreichs
58 E-Auto-Markt kommt in Österreich nicht in Fahrt?
LE 1/2025
IMPRESSUM
LOGISTIK express / MJR MEDIA
Donauwörther Str. 27a/7/4
A-2380 Perchtoldsdorf
Medieninhaber, Herausgeber:
Markus Jaklitsch
+43 676 7035206 / info@logistik-express.at
www.logistik-express.com
Foto: istockphoto.com
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S4
Transport & Logistik
Welthandel wächst trotz
politischen Kurswechsels
in den USA
Der Welthandel hat sich 2024 erholt und wird
laut aktueller Prognosen bis 2029 schneller
wachsen als in den vergangenen zehn Jahren.
Selbst wenn Präsident Trump alle im Wahlkampf
in Aussicht gestellten Zölle umsetzt und andere
Länder Vergeltungsmaßnahmen ergreifen.
REDAKTION
DHL und die Stern School of Business
der New York University haben den
DHL Trade Atlas 2025 veröffentlicht,
eine umfassende Analyse der wichtigsten
Trends im globalen Handel. In Zeiten
geopolitischer Spannungen und drohender Zollerhöhungen
bietet der Bericht datengestützte
Erkenntnisse und deckt dabei fast 200 Länder
und Territorien ab.
Seit der Wiederwahl von Donald Trump zum
US-Präsidenten im vergangenen Jahr herrscht
Ungewissheit über künftige Handelsbeziehungen.
Der DHL Trade Atlas 2025 zeigt allerdings,
dass sich das Wachstum des globalen Handels
trotz verschiedener Krisen in der Welt als erstaunlich
robust erwiesen hat. Dieses Muster
wird sich voraussichtlich auch dann fortsetzen,
wenn die USA Zölle erhöhen.
Handel wächst schneller als im vorigen Zehnjahreszeitraum
Laut aktueller Prognosen wird der Warenhandel
von 2024 bis 2029 mit einer durchschnittlichen
jährlichen Rate von 3,1 Prozent wachsen. Das
entspricht etwa dem Wachstum des globalen
Bruttoinlandsprodukts.
Im Vergleich zu den vergangenen zehn Jahren
würde sich das Handelswachstum damit etwas
beschleunigen. Selbst wenn die neue US-
Regierung alle angekündigten Zollerhöhungen
umsetzt und andere Länder Vergeltungsmaßnahmen
ergreifen, wird der Welthandel in den
nächsten fünf Jahren voraussichtlich weiter
wachsen – dann allerdings deutlich langsamer.
„Die Ergebnisse des DHL Trade Atlas 2025 sind
äußerst ermutigend“, sagt John Pearson, CEO von
DHL Express. „In Industrie- wie auch Schwellenländern
liegt nach wie vor erhebliches Potenzial
für Handelswachstum. Es ist beeindruckend, wie
der internationale Handel weiterhin allen denkbaren
Herausforderungen trotzt – der Finanzkrise
2008 und der Corona-Pandemie bis hin zu
Zöllen und geopolitischen Konflikten. Im aktuellen
Geschäftsumfeld kann DHL Kunden weltweit
dabei unterstützen, Kosten und Risiken von
Lieferketten sinnvoll abzuwägen – und dafür zu
sorgen, dass diese nicht nur effizient, sondern
auch sicher sind.“
Vier neue Spitzenreiter beim Handelswachstum:
Indien, Vietnam, Indonesien und die Philippinen
Vier Länder werden von 2024 bis 2029 voraussichtlich
sowohl beim Tempo als auch beim absoluten
Umfang des Handelswachstums zu den
Top 30 gehören: Indien, Vietnam, Indonesien und
die Philippinen. Indien ist gleichzeitig das Land
mit dem dritthöchsten prognostizierten Handelswachstum
(6 Prozent) – hinter China (12
Prozent) und den USA (10 Prozent). Die Länder,
für die das größte absolute Handelswachstum
erwartet wird, befinden sich in Asien, Europa
und Nordamerika. Unter den Ländern mit dem
schnellsten prognostizierten Handelswachstum
sind auch mehrere afrikanische und lateinamerikanische.
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substanziellen
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Intralogistik &
E-Commerce
Handel &
Distanzhandel
Transport &
Logistik
Was die großen Weltregionen angeht, wird das
Handelsvolumen von 2024 bis 2029 voraussichtlich
am schnellsten in Süd- und Zentralasien,
Subsahara-Afrika und in den ASEAN-Staaten
wachsen – mit durchschnittlichen jährlichen
Raten zwischen 5 und 6 Prozent. Für alle anderen
Regionen werden Wachstumsraten von 2 bis
4 Prozent erwartet.
logistik-express.com
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S6
Neuer Rekord im Fernhandel
Trotz des weit verbreiteten Interesses an Nearshoring
und der Produktion von Waren näher am
Kunden verdeutlicht der DHL Trade Atlas 2025:
Der Welthandel hat sich insgesamt nicht stärker
regionalisiert. Die tatsächlichen Handelsströme
deuten sogar auf das Gegenteil hin. In den ersten
neun Monaten des Jahres 2024 erreichte die
durchschnittlich zurückgelegte Entfernung aller
gehandelten Waren einen neuen Rekord von
5.000 Kilometern. Der Anteil des Handels innerhalb
der großen Weltregionen fiel gleichzeitig
auf einen neuen Tiefstand von 51 Prozent.
Gründe für Optimismus trotz
veränderter Handelspolitik der USA
Der DHL Trade Atlas 2025 erläutert, warum es
trotz restriktiverer US-Handelspolitik Grund
zur Zuversicht für die Zukunft des Welthandels
gibt. So betrachten die meisten Länder Handel
weiterhin als wichtigen Motor für wirtschaftlichen
Fortschritt, und neue US-Handelsbarrieren
könnten die Beziehungen zwischen anderen
Ländern stärken. Darüber hinaus könnten viele
der von Trump angedrohten Zölle anders ausfallen
als ursprünglich angekündigt, um einen
Anstieg der Inflation im Inland zu verhindern.
Produkte aus China finden neue Wege
Der DHL Trade Atlas 2025 liefert auch neue
Erkenntnisse zu geopolitisch bedingten Veränderungen
in weltweiten Handelsmustern. Der
Handel zwischen den Blöcken enger Verbündeter
der USA und Chinas ging 2022 und 2023 im
Vergleich zum Handel innerhalb dieser Blöcke
zurück. Die Rückgänge waren allerdings gering
und setzten sich 2024 nicht fort. Die USA
und China haben ihren bilateralen Handel
reduziert – aber nicht so stark, dass von
einer „Abkopplung“ gesprochen werden könnte.
Im Jahr 2016 machte der direkte Handel zwischen
den USA und China noch 3,5 Prozent des
Welthandels aus. In den ersten neun Monaten
des Jahres 2024 ging dieser Anteil auf 2,6 Prozent
zurück. Allerdings beziehen die USA immer
noch einen ähnlich hohen Anteil ihrer Importe
aus China wie der Rest der Welt. Zudem gibt es
Hinweise darauf, dass US-Importe aus China zu
niedrig ausgewiesen werden. Und Daten, die
auch chinesische Komponenten in Waren berücksichtigen,
die die USA aus anderen Ländern
importieren, zeigen: Die US-Abhängigkeit von in
China hergestellten Gütern geht nicht wesentlich
zurück. (RED)
Bedenkenswert ist dem Bericht zufolge außerdem,
dass der US-Anteil an den weltweiten
Importen derzeit bei 13 Prozent und an den
Exporten bei 9 Prozent liegt. Damit hat die
US-Handelspolitik zwar erhebliche Auswirkungen
auf andere Länder, sie bestimmt aber nicht
allein die Zukunft des globalen Handels.
„Wir müssen die Bedrohungen für das globale
Handelssystem ernst nehmen. Gleichzeitig hat
sich der Welthandel als sehr widerstandsfähig
erwiesen, weil er große Vorteile für Volkswirtschaften
und Gesellschaften mit sich bringt“,
sagt Steven A. Altman, Senior Research Scholar
und Director der DHL Initiative on Globalization
am Center for the Future of Management
der NYU Stern. „Die USA könnten sich – zu erheblichen
Kosten – vom Handel zurückziehen.
Aber andere Länder werden ihrem Beispiel vermutlich
nicht folgen. Denn kleinere Länder hätten
bei einer weltweiten Abkehr vom Handel
noch mehr zu verlieren.“
Der DHL Trade Atlas 2025 bietet eine
Fülle datengestützter Erkenntnisse und
Analysen zum Stand und den Aussichten
des Welthandels. Er ist eine Informationsquelle
für Entscheider aus Politik und
Wirtschaft sowie für die interessierte
Öffentlichkeit. Kompakte Länderprofile
fassen die Handelsstrukturen von fast
200 Ländern und Territorien auf jeweils
einer Seite übersichtlich zusammen.
Die Länder, die der DHL Trade Atlas berücksichtigt,
stehen zusammen für über
99 Prozent des Welthandels, des weltweiten
BIP und der Weltbevölkerung. Der DHL
Trade Atlas 2025 wurde von DHL in Auftrag
gegeben und von Steven A. Altman und
Caroline R. Bastian von der Stern School of
Business der New York University erstellt.
Er berücksichtigt Daten und Prognosen bis
Januar 2025.
#gamechanger
Der Kongress
für den
Onlinehandel
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12. JUNI
eCOMMERCE
DAY2025
ARIANA SEESTADT, WIEN
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S8
Hafen Ningbo-Zhoushan (Hafenverwaltung N-Z)
Transport & Logistik
Chinas neuer
Aktionsplan zur
Logistikentwicklung
China setzt mit seinem neuen Aktionsplan zur
Logistikentwicklung auf eine tiefgreifende Optimierung
seiner Lieferketten, um Kosten zu senken,
Effizienz zu steigern und nachhaltige Technologien
zu integrieren. Neben der Reduzierung
sozialer Logistikkosten stehen der Infrastrukturausbau,
Digitalisierung und die Verbesserung
internationaler Handelswege im Fokus des Programms.
DIRK RUPPIK
Das Land der Mitte hat sich in den
letzten Jahrzehnten zu einem globalen
Logistikgiganten entwickelt.
Mit einer komplexen Infrastruktur,
modernster Technologie und strategischen
Plänen nimmt das Land eine führende Rolle im
globalen Handel und in den Supply Chains ein.
Im Zuge dessen hat die chinesische Regierung
kürzlich ein umfassendes Programm zur weiteren
Entwicklung ihrer Logistikbranche vorgestellt.
Es zielt darauf ab, die Effizienz, Nachhaltigkeit
und regionale Integration der Logistik zu
verbessern, um Chinas Stellung als wirtschaftliche
Supermacht zu festigen. In 2023 belegte
China den 19. Platz beim Logistics Performance
Index (LPI) der Weltbank.
Logistikbranche steht vor Herausforderungen
Die Logistikbranche ist ein zentraler Bestandteil
der chinesischen Wirtschaft. Sie verbindet die
Produktionszentren des Landes mit den globalen
Märkten und spielt eine entscheidende Rolle bei
der Unterstützung von Branchen wie Fertigung,
E-Commerce und Landwirtschaft. Allerdings
sieht sich die Branche auch mit Herausforderungen
konfrontiert, darunter hohe soziale Logistikkosten,
regionale Ungleichgewichte in der Infra-
struktur und die Notwendigkeit, mit den globalen
Standards der Nachhaltigkeit Schritt zu halten.
Als soziale Logistikkosten werden die indirekten
Kosten, die durch logistische Prozesse für
die Gesellschaft entstehen, bezeichnet. Sie sind
nicht direkt in den Preis von Waren oder Dienstleistungen
eingerechnet, haben aber Auswirkungen
auf Umwelt, Gesundheit, Infrastruktur
und das allgemeine Wohl der Bevölkerung. Zu
den Hauptbestandteilen zählen Umweltkosten
durch Emissionen, Verkehrsbelastung und Infrastrukturverschleiß,
gesundheitliche Auswirkungen
wie Lärmbelastung und Arbeitsbedingungen
sowie globale Handelsstrukturen mit sozialen
und wirtschaftlichen Folgen.
Aktionsplan zur Senkung der
sozialen Logistikkosten
Im November 2024 stellte die chinesische
Regierung einen neuen Aktionsplan vor, der darauf
abzielt, die sozialen Logistikkosten bis 2027
auf etwa 13,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts
(BIP) zu senken. Der Plan baut auf früheren Initiativen
wie der Belt and Road Initiative (BRI) auf
und richtet sich sowohl an inländische als auch
internationale Akteure.
Das neue Logistikprogramm verfolgt eine Vielzahl
von Zielen, die sowohl wirtschaftliche als
auch soziale und technologische Aspekte umfassen.
Ein zentrales Anliegen ist dabei die
Reduzierung der sozialen Logistikkosten, die
derzeit einen erheblichen Anteil am BIP ausmachen.
Durch effizientere Infrastruktur, bessere
Technologien und optimierte Abläufe sollen diese
Kosten bis 2027 signifikant gesenkt werden.
Ein weiteres Ziel ist der Ausbau der Logistikinfrastruktur
in Westchina, um regionale Ungleichgewichte
zu beseitigen.
Die Regierung plant den Bau neuer Schienen-
und Straßennetze, die Entwicklung von
Luftfahrtdrehkreuzen in Städten wie Chengdu,
Chongqing und Xi’an sowie die Erweiterung
multimodaler Transportzentren. Darüber hinaus
strebt das Programm die Modernisierung der
Lieferkettensysteme an, indem moderne Technologien
wie Blockchain, Künstliche Intelligenz
(KI) und das Internet der Dinge (IoT) eingeführt
werden. Nachhaltigkeit steht ebenfalls im Fokus.
Die Umweltbelastung durch Logistik soll durch
den Einsatz von Elektro- und Wasserstofffahrzeugen,
die Elektrifizierung von Schienennetzen
und die Integration erneuerbarer Energien in Logistikzentren
reduziert werden.
Ein weiteres zentrales Ziel ist die Verbesserung
der internationalen Vernetzung der Logistik.
Chinas Exportwirtschaft profitiert stark von effizienten
internationalen Lieferketten, und das
Programm legt besonderen Wert auf die Entwicklung
und Verbesserung transnationaler
Logistikkorridore. Diese Korridore sollen sowohl
den Handel innerhalb Asiens als auch mit Europa,
Afrika und Amerika erleichtern. Der Ausbau
dieser Handelswege ist eng mit der BRI verknüpft
und soll langfristig die Handelsposition
Chinas festigen.
Kernstrategien des Programms
Die Erreichung der ambitionierten Ziele des Programms
erfordert durchdachte Strategien. Ein
wichtiger Ansatz ist die Integration multimodaler
Transportnetze, bei der Schiene, Straße, Luft
und Wasser nahtlos miteinander verknüpft
werden. Die Integration soll den Transport
beschleunigen, Kosten senken
und die Nachhaltigkeit fördern. Ein
Beispiel ist die Entwicklung neuer
Logistikkorridore, die wichtige
Häfen wie Ningbo-Zhoushan mit
dem Hinterland verbinden. Um die
immense Finanzierung des Programms
zu bewältigen, setzt die
Regierung auf Public-Private-Partnerships
(PPPs), bei denen Unternehmen
Anreize erhalten, in den Bau und Betrieb
von Logistikinfrastruktur zu investieren.
Auf internationaler Ebene spielt die BRI eine
zentrale Rolle. Durch Investitionen in ausländische
Häfen und Logistikzentren sowie die Stärkung
bilateraler Handelsbeziehungen positioniert
sich China als zentraler Akteur im globalen
Logistiknetzwerk. Innovationen werden ebenfalls
gefördert. Start-ups und Technologiefirmen
erhalten finanzielle Unterstützung, um neue
Lösungen für Logistikprobleme zu entwickeln.
Zu den Schwerpunkten gehören autonome Lieferfahrzeuge,
Drohnen und KI-gestützte Routenoptimierung.
Ein besonderer Fokus liegt auf der Digitalisierung
von Logistikprozessen. Durch den Einsatz
von Big Data und Echtzeitüberwachung sollen
Lieferketten transparenter und widerstandsfähiger
gegen Störungen werden. Die Nutzung
digitaler Zwillinge, die virtuelle Abbilder physischer
Logistikprozesse darstellen, könnte Unternehmen
helfen, Engpässe vorherzusagen und
effiziente Alternativen zu entwickeln.
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S10
Geopolitische Spannungen und
andere Herausforderungen
Trotz der ambitionierten Ziele des Programms
gibt es mehrere Herausforderungen. Geopolitische
Spannungen, insbesondere mit den USA,
könnten die Umsetzung bestimmter internationaler
Projekte erschweren. Insbesondere
durch die Wiederwahl von Donald Trump zum
Präsidenten werden sich diese Spannungen
noch verschärfen. Die Finanzierung des umfangreichen
Programms stellt eine erhebliche
Belastung für den Staatshaushalt dar. Obwohl
Nachhaltigkeit ein zentraler Bestandteil des Programms
ist, könnten der Ausbau der Infrastruktur
negative Auswirkungen auf empfindliche
Ökosysteme haben. Zudem könnten ungleiche
regionale Kapazitäten die Umsetzung in weniger
entwickelten Gebieten erschweren.
Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Abhängigkeit
vieler Regionen von den zentralen Entscheidungen
der Regierung. Während große Metropolen
wie Shanghai oder Peking stark von den Investitionen
profitieren, könnten kleinere Provinzen
Schwierigkeiten haben, mit dem Tempo der Entwicklung
Schritt zu halten. Die Regierung muss
sicherstellen, dass auch ländliche Regionen Zugang
zu den Vorteilen des Programms erhalten.
Potenzielle Auswirkungen
Ein erfolgreich umgesetztes Programm könnte
tiefgreifende Auswirkungen auf Chinas Wirtschaft
und den globalen Logistiksektor haben.
Die Reduzierung der Logistikkosten und die
Verbesserung der Effizienz würden das Wirtschaftswachstum
erheblich fördern. Das Land
der Mitte würde seine Rolle als globaler Logistikanbieter
festigen und seine Abhängigkeit von
internationalen Partnern verringern. Gleichzeitig
würde die Integration umweltfreundlicher Technologien
Chinas CO2-Bilanz verbessern und das
Land als Vorreiter in der grünen Logistik positionieren.
Darüber hinaus könnte das Programm die
Standards der internationalen Logistik neu definieren.
Durch die Führung bei der Implementierung
innovativer Technologien und nachhaltiger
Praktiken könnte die Volksrepublik als Vorbild
für andere Länder dienen. Dies würde nicht nur
Chinas wirtschaftliche Position stärken, sondern
auch seinen geopolitischen Einfluss erweitern.
Chinas neues Logistikprogramm ist ein ehrgeiziges
Vorhaben, das über Infrastrukturverbesserungen
hinausgeht, wirtschaftliche, technologische
und soziale Herausforderungen adressiert
und trotz Hürden darauf abzielt, die Position des
Landes als führende Handels- und Logistiknation
zu stärken und die globale Logistiklandschaft zu
beeinflussen. (RED)
LITERATUR
Road map charted to drive down logistics
costs, Xinhua, Nov. 2024
https://bit.ly/4kIPNFY
China moves to further reduce social logistics
costs, Xinhua, Nov. 2024
https://bit.ly/4kJXJXt
Restructuring and tech key to lowering
logistics costs, China Daily, Nov. 2024
https://bit.ly/4hoMoZX
China issues action plan to cut national
logistics costs, Key to building a unified national
market, driving high-quality economic
growth, Global Times, Zhang Yiyi, Nov.
2024, https://bit.ly/4hwAehO
China seeks to bolster ports and aviation
hubs in western regions, Reuters, Jan. 2025,
https://bit.ly/4hmVoPc
China Briefing, China’s Supply Chain
Transformation: Technological Innovations
and Future Outlook, Tianyi Xiao, Jan. 2025,
https://bit.ly/4kIQAGW
World Bank, Logistics Performance Index
2023, https://bit.ly/41Mrqyu
Foto: Chinesische Flagge (Wikipedia)
WIEN | 2025-09-29
#ECOM-
LOG25
X ECOMMERCE
LOGISTIK-DAY
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S12
Transport & Logistik
Rezession in
Österreich hält an
Österreichs Wirtschaft schrumpfte 2024 um
1,2% und damit stärker als 2023 (-1,0%). Die
Unternehmensumfragen des WIFO lassen noch
keinen baldigen Aufschwung erwarten.
REDAKTION
Die Industrieproduktion ging weiter
zurück und die Erwartungen sind
gedämpft. Die Baukonjunktur dürfte
sich auf niedrigem Niveau stabilisiert
haben. Tourismus und Handel expandieren
leicht. "Die derzeitige Industrierezession dauert
bereits länger an als die drei letzten Krisen und
dürfte auch die größten Produktionseinbußen
mit sich bringen", so der Autor des WIFO-
Konjunkturberichtes Marcus Scheiblecker.
Laut den neuen VGR-Daten von Statistik Austria
sank die österreichische Wirtschaftsleistung
im IV. Quartal 2024 um 0,4% und damit etwas
kräftiger als im III. Quartal (-0,3% gegenüber der
Vorperiode). Da auch die Werte für die ersten
drei Quartale 2024 deutlich nach unten revidiert
wurden, ergibt sich für das Gesamtjahr
2024 nunmehr ein BIP-Rückgang um 1,2% (real,
vorläufig). Damit verschärfte sich die Rezession
gegenüber 2023 (-1%).
Die international schwache Nachfrage nach
Industrieprodukten dämpft die Produktion im
Euro-Raum. In Deutschland schrumpfte der
Industrieproduktionsindex 2024 bereits das
dritte Jahr in Folge. Noch kündigen die Unternehmenserwartungen
keine nennenswerte Verbesserung
der Industriekonjunktur an, vielmehr
herrscht nach wie vor Krisenstimmung. Die konkreter
werdende Zolldrohung der USA auf Waren
aus der EU dürfte die europäische Industrie auch
in den kommenden Monaten belasten.
In den USA entwickelt sich die Wirtschaft bislang
robust, allerdings nahm angesichts der
wirtschaftspolitischen Weichenstellungen der
neuen Regierung die Unsicherheit zu. Das BIP
expandierte im IV. Quartal 2024 um 0,6% und
damit kaum schwächer als in der Vorperiode. Die
Inflationsrate ist seit September 2024 aufwärtsgerichtet
und erhöhte sich im Jänner weiter auf
3,0% (Dezember 2024: 2,9%). Diese Entwicklung
und die Aussicht auf neue Importzölle schüren
die Erwartung eines erneuten Inflationsanstieges.
Dies dämpft die Konsumlaune der privaten
Haushalte.
MARCUS SCHEIBLECKER
Die schwache Konjunktur im Euro-Raum trifft
auch die österreichische Industrie hart. Wenngleich
die Produktion bereits seit Anfang 2023
tendenziell abnimmt, beschleunigte sich die
Talfahrt Ende 2024. Unternehmensumfragen
deuten lediglich auf eine Verlangsamung des
Abwärtstrends in den kommenden Monaten hin.
Die Zolldrohung der USA, des zweitwichtigsten
Handelspartners Österreichs, drückt die Stimmung
zusätzlich.
Demgegenüber dürfte Österreichs Bauwirtschaft
die Talsohle erreicht haben. Vermehrte
Neuabschlüsse von Hypothekarkrediten, das
etwas günstigere Zinsumfeld und die für Mitte
2025 erwartete Lockerung der Kreditvergaberichtlinien
verbessern die Rahmenbedingungen
für Bauinvestitionen.
Auch die Konsumnachfrage, die sich im IV.
Quartal 2024 stabilisierte, gewinnt tendenziell
an Schwung. Die realen Einzelhandelsumsätze
zogen im 2. Halbjahr 2024 wieder an. Die Neuzulassungen
von Pkws legten in den letzten
Monaten kräftig zu. Lediglich das Verbrauchervertrauen
schwächelt, belastet durch die Angst
um den eigenen Arbeitsplatz und die zahlreichen
Firmeninsolvenzen.
Am Verlauf des Industrieproduktionsindex seit 1996 lassen sich vier Rezessionen
ablesen: Die Milleniumsrezession (Schrumpfung von Jänner 2001 bis August 2002),
die globale Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise (Oktober 2008 bis Mai 2009), die CO-
VID-19-Krise (Februar bis April 2020) und die derzeitige Rezession ab Dezember 2022
(Q: Statistik Austria, Macrobond).) WDS – WIFO-Daten-System, Macrobond).
Der heimische Tourismus floriert nach wie vor.
Nach einem Nächtigungsrekord im Sommer
2024 zeichnet sich auch für die Wintersaison
2024/25 ein neuer Höchststand ab. Die hohe
Nachfrage kann zwar den Produktionsausfall in
der Industrie bei weitem nicht kompensieren,
dämpft aber den Abschwung.
Die Inflationsrate schnellte Anfang 2025 aufgrund
des Auslaufens der Strompreisbremse,
der Verteuerung fossiler Brennstoffe und des
schwachen Euro wieder auf 3,2% empor. Laut
Schnellschätzung von Statistik Austria erhöhte
sie sich im Februar weiter auf 3,3%.
Der Arbeitsmarkt erweist sich angesichts der
Konjunkturflaute noch als relativ robust. Die Arbeitslosenquote
stieg zwar im Vergleich zum
Vorjahr deutlich an, stagnierte aber in den letzten
Monaten nahezu (saisonbereinigt). Gemäß
der vorläufigen Schätzung des Bundesministeriums
für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) war die
saisonbereinigte Zahl der unselbständigen Beschäftigungsverhältnisse
im Februar 2025 trotz
der Rezession höher als im Vormonat. Allerdings
fiel der Zuwachs geringer aus als der Verlust an
Beschäftigung zu Jahresbeginn. (RED)
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LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S14
Gesamtindikator
Die Quartalszahlen des vom ifo-
Institut für die Bundesvereinigung
Logistik (BVL) e.V. erhobenen Logistik-Indikators
sind da. Kai Althoff,
Vorstandsvorsitzender der BVL und CEO 4flow SE,
kommentiert die Q1-Werte:
1. Quartal 2025
Transport & Logistik
(Stand: Februar)
BVL Logistik-Indikator
auf niedrigem Niveau
Wirtschaftsbereich Logistik: Warten auf den politischen
Impuls. REDAKTION
2
„Die Zahlen zum 4. Quartal 2024 hatten uns zu
leichtem Optimismus verleitet, waren doch die
Geschäftserwartungen im Wirtschaftsbereich
Logistik leicht gestiegen. Wie die neuen Werte
des Logistik-Indikators vom 1. Quartal 2025 zeigen,
war die Hoffnung etwas verfrüht. Fast alle
Indikator-Werte sind wieder gesunken, wenn
auch nur leicht.
Die Geschäftslage verharrt in Q1 sowohl bei
Verladern als auch bei den Logistikdienstleistern
auf niedrigem Niveau. Interessant ist, dass
die Geschäftslage bei Industrie und Handel
(Indikatorwert 85,8) weiter deutlich besser ist als
die Geschäftserwartungen (80,8) und das Geschäftsklima
(83,3) in diesem Segment. Umgekehrt
ist es bei den Logistikdienstleistern, die bei
einer schwächeren aktuellen Lageeinschätzung
(79,8) etwas optimistischer auf Geschäftserwartungen
(87,1) und Geschäftsklima (83,4) schauen.
In der Monatsbetrachtung bessert sich die Lage
minimal – im Februar gingen alle Indikator-Zahlen
für den gesamten Wirtschaftsbereich minimal
nach oben. Nur die Geschäftserwartungen
und das Geschäftsklima bei den Verladern nahm
weiter leicht ab.
KAI-ALTHOFF
Die Unsicherheit im Wirtschaftsbereich Logistik
ist somit im Lichte der aktuellen wirtschaftlichen
Lage sowie der (geo-)politischen Entwicklungen
mit einer ungewissen Zukunft bezüglich Ukraine-
Krieg und US-Zöllen groß. Umso wichtiger ist
es jetzt, dass sich schnell eine verlässliche und
handlungsfähige Bundesregierung bildet, die
einen klaren Plan für ein neues Wirtschaftswachstum,
Investitionen in die Infrastruktur,
einen sichtbaren Abbau der Bürokratie sowie
niedrigere Energiepreise präsentieren kann.
Sind hier erst einmal glaubwürdige Konzepte
beschlossen, dann wächst bei den Akteuren in
den Unternehmen sowie in Logistik und Supply
Chain-Management auch die Zuversicht und die
Bereitschaft für Investitionen in ihr Geschäft.“
(RED)
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18. SEPTEMBER
DER REAKTOR, WIEN
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S16
Transport & Logistik
ILS Alpine
Leadership Retreat
Mit dem Zusammentreffen zahlreicher Leadership-Persönlichkeiten
beim Alpine Leadership
Retreat im Gut Brandlhof Saalfelden eröffnete die
ILS (Independent Logistics Society) unter dem
Motto „CREATING ECOSYSTEMS FOR A BETTER
FUTURE. TOGETHER“ im März 2025 das Erste von
insgesamt 3 Micro-Events, bevor sich die internationale
Logistikszene vom 16.-18. September
zum großen Mainevent, dem #ILS2025 (Internationalen
Logistik Sommer) in Leoben trifft. .
REDAKTION
Im Fokus der Auftaktveranstaltung standen
Zukunftsperspektiven über nachhaltige
Logistik und Mobilität im Alpenraum. Damit
lieferte das Alpine Leadership Retreat - erstmals
eine Kooperation der Independent Logistics
Society und der GSV | Plattform für Mobilität -
einen ersten Vorgeschmack, mit welchen Innovationen
die Logistik- und Mobilitätsbranche in
die Zukunft blickt.
Alpine Leadership Retreat
Knapp 20 ausgezeichnete Führungspersönlichkeiten
und Experten aus Logistik, Mobilität
und Wirtschaft widmeten sich bei innovativen
Talkformaten im alpinen Ambiente des Hotel
Gut Brandlhof in Saalfelden den Zukunftsperspektiven
von nachhaltiger Logistik und Mobilität
in der Alpenregion. „Diese ist nicht nur für
ihre Natur bekannt, sondern stellt auch enorme
Herausforderungen an nachhaltige Logistik“,
so Birgit Edlinger, ILS-Managing-Partner Strategy,
sowie ILS-Managing-Partner & Projectlead
Kajetan Bergles, und weiter: „Hierfür möchten wir
gemeinsam Lösungsmodelle hinterfragen und
weiterentwickeln.“
Mario Rohracher, Generalsekretär der GSV-
Plattform für Mobilität, ergänzt: „Ein leistungsfähiges
Straßennetz mit guter Anbindung an den
öffentlichen Verkehr ist die Lebensader für Wirtschaft,
Tourismus und Logistik und gewährleistet
den reibungslosen Transport von Menschen
und Waren. Die Mobilitäts- und Logistikwende
braucht eine technologieoffene Herangehensweise,
die auf Innovationen und Anreize statt
Verbote setzt.“
Entscheidend ist die Weiterentwicklung nachhaltiger
und effizienter Verkehrslösungen, um
die Erreichbarkeit urbaner und ländlicher Räume
für Logistiker zu optimieren. Für eine positive
Transformation zu einer nachhaltigen Mobilität
und Logistik im alpinen Raum müssen Kreislaufwirtschaft,
Dekarbonisierung, Innovationen und
Technologien neu gedacht werden.
ILS TEAM
Wolfgang Pfarl (Leiter Strategische Netzwerkplanung
& -steuerung, Österreichische Post)
betonte dabei „Nachhaltigkeit ist seit mehr als
10 Jahren ein wesentlicher Geschäftsbereich,
um Logistiklösungen umweltfreundlicher zu gestalten.
Heute sind rund 50% unserer Fahrzeuge
elektrisch.
Bei der Last Mile kauft die österreichische Post
ausschließlich E-Autos und zählt damit zu den
Vorreitern der Branche.“ Auf die Frage wie Mobilität,
Tourismus- und Warenströme im alpinen
Raum gesamt nachhaltiger gestaltet werden
sollen, brachte Marco Pointner (GF, Saalfelden
Leogang Touristik GmbH) einen wesentlichen
Input: „Alpine Destination muss definitiv ganzjährig
gedacht- und das Tourismusangebot
entsprechend erweitert werden. Wer vom Saisondenken
Abstand nimmt, hat die Chance, Mitarbeitende
langfristig zu halten und stärker in die
Gemeinde einzubinden. Von diesem Umdenken
profitiert die gesamte Wertschöpfungskette.“
Hinsichtlich technologischer Innovationen ging
Till Vogels (GF, syskomp gehmeyr GmbH) auf die
zunehmende Bedeutung von Flexibilität ein und
betonte: „In der Logistik gibt es zwei Extreme:
Voll-Automatisierung und manuelle Lösungen.
Die Zukunft ist hybrid. Unternehmen müssen daher
ihren Automatisierungsgrad selbst definieren
und auf skalierbare, flexible Lösungen setzen
sich aus Rahmenbedingungen, Produktpalette
und Unternehmen zusammensetzen.“
Auch der gesellschaftliche Aspekt stellte ein
zentrales Thema dar. Stefan Müllner (Geschäftsentwicklung
Data Analytics, DREI) dazu:
„Für nachhaltige Logistik ist das Stakeholdermanagement
entscheidend – wie kann man Anwohner
und Touristen gleichermaßen zufriedenstellen?
Datengetriebene Lösungen sind wichtig
um Gäste zu motivieren, öffentliche Verkehrsmittel
zu nutzen und die langfristige Balance
zwischen Individual- und öffentlichem Verkehr
zu wahren.“ Unterstützt wurde dieser Blickwinkel
auch von Victoria Seidl (Stabsstelle Kreislaufwirtschaft
& Nachhaltigkeitsmanagerin, Stieglbrauerei):
„Nachhaltige Logistik erfordert Flexibilität.
Wer sich zu sehr auf eine einzige Lösung konzentriert,
könnte bessere Alternativen übersehen.
Als erste Brauerei, die E-LKWs einsetzt,
arbeiten wir ständig an innovativen Logistiklösungen
und sind offen für neue Möglichkeiten.“
Auf zukunftsorientierte Ansätze setzt ebenso
Sebastian Jagsch (Global Head of Creators Expedition,
AVL List) der betonte: „Echte Nachhaltigkeit
kombiniert „grünes Denken“ mit unternehmerischen
Aspekten. Das ist das zentrale Thema
unserer Zeit. Unternehmen müssen über den
Tellerrand schauen und Lösungen finden,
die den Energieverbrauch reduzieren und
CO2-Emissionen minimieren.“
„Innovative Zukunftsstrategien der Logistik im
Alpenraum sollen Regionen weiterhin dazu
inspirieren, nachhaltige Logistiklösungen in ihrer
Region umzusetzen.“ Auch Sektionschefin für
Tourismus des Bundesministeriums für Arbeit
und Wirtschaft, Mag. Ulrike Rauch-Keschmann
zeigte sich vom wertvollen Austausch des Alpine
Leadership Retreat begeistert.
Das 2. Micro-Event der Independent Logistics
Society findet am Dienstag, 3.6.2025 im Rahmen
der Weltleitmesse transport logistic – Logistik,
Mobilität, IT & Supply Chain Management in
München statt. Vom 16. bis 18. Sept. trifft sich die
Community beim Main Event #ILS2025, Jahreshighlight,
in Leoben. Mit dem 3. Micro-Event
unter dem Motto „Deep Talk“ am 11. Nov. im
Grazer Schlossbergstollen schließt die Independent
Logistics Society ihr zukunftsorientiertes
Jahr 2025 ab. (RED)
LOGISTIK express
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LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S18
Transport & Logistik
FH OÖ Management-
Studiengänge mit mehr
KI, Nachhaltigkeit und
Wahlmöglichkeiten
Fünf wirtschaftliche Studiengänge haben ihre
Studieninhalte weiterentwickelt und starten im
Herbst mit aktualisierten Curricula. REDAKTION
Folgende Management-Studiengänge
sind ab Herbst'25 zugänglich: „Internationales
Logistik-Management“, „Prozessmanagement
und Business Intelligence“,
„Marketing und Digital Business“ sowie
„Supply Chain Management“ und „Digital Business
Management“. Allen fünf Studiengängen ist
gemeinsam ein verstärkter Fokus auf Künstliche
Intelligenz, Nachhaltigkeit sowie eine noch flexiblere
Studienorganisation.
„Die rasante Entwicklung in Wirtschaft, Technologie
und Gesellschaft erfordert eine kontinuierliche
Anpassung der Studieninhalte. Alle
zwei bis drei Jahre werden die wirtschaftlichen
Studiengänge am FH OÖ Campus Steyr gezielt
aktualisiert, um aktuelle Entwicklungen direkt
in die Lehre einfließen zu lassen. In diesem Jahr
wurden fünf Studiengänge überarbeitet, um
den steigenden Anforderungen an Digitalisierung
und Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen.
Dank der engen Zusammenarbeit mit Unternehmen
gewährleisten wir, dass unsere Studierenden
stets mit den neuesten Management-Trends,
digitalen Innovationen und nachhaltigen Strategien
vertraut sind. So garantieren wir eine
praxisnahe Ausbildung, die sie optimal auf die
Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereitet
– ein entscheidender Erfolgsfaktor unserer
Studiengänge und der Grund, warum unsere
Absolventen hervorragende Jobaussichten
haben“, so Dekan Heimo Losbichler, FH OÖ
Fakultät für Wirtschaft und Management in Steyr.
Und weiter: „Internationalisierung ist – ebenso
wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit – ein
integraler Bestandteil aller Studiengänge. Die
strategische Erweiterung unseres wirtschaftlichen
Studienangebots am Campus Steyr um
drei englischsprachige Studiengänge bietet sowohl
inländischen als auch internationalen Studierenden
mehr Wahlmöglichkeiten und bereitet
sie optimal auf eine globale Karriere vor.“
Was ist neu in den Studiengängen…
Internationales Logistik-Management
„Mit der Einführung der englischsprachigen Variante
unseres Bachelorstudiengangs öffnen wir
die Tür für Studierende aus aller Welt“, erklärt
Studiengangsleiter Oliver Schauer. Ab Herbst
2025 bietet der FH OÖ Campus Steyr das Bachelorstudium
Internationales Logistikmanagement
nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch
an. „Damit bereiten wir unsere Absolventinnen
optimal auf die Anforderungen einer international
vernetzten Wirtschaft vor“, so Schauer weiter.
Inhaltlich bleibt das Studium gleich, einzig die
Unterrichtssprache unterscheidet sich.
„Unser Ziel ist es, die besten Talente weltweit für
den Standort Steyr zu gewinnen und die heimische
Wirtschaft mit hochqualifizierten Logistik-
Spezialisten zu unterstützen.“ Gleichzeitig profitieren
internationale Studierende von einem
einzigartigen Angebot: Während des Studiums
können sie Deutsch lernen und sich so für den
deutschsprachigen Arbeitsmarkt qualifizieren.
„Wir schaffen hier eine Win-Win-Situation für
Studierende und Unternehmen gleichermaßen“,
fasst Schauer zusammen.
Prozessmanagement und Business Intelligence
„Die Zukunft des Managements ist datenbasiert“,
erklärt Dr. Gerhard Halmerbauer, Leiter des Studiengangs
Prozessmanagement und Business
Intelligence an der FH OÖ in Steyr. „Unternehmen,
ob groß oder klein, müssen heute
ihre Geschäftsprozesse auf datengetriebene
Entscheidungen ausrichten, um im globalen
Wettbewerb bestehen zu können.“
Genau hier setzt der weiterentwickelte Studienplan
an: Neben klassischen Methoden des
Prozess- und Qualitätsmanagements stehen
moderne Business-Intelligence-Ansätze im
Mittelpunkt. „Wir haben insbesondere das Wissen
um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz
gestärkt, um Studierende bestmöglich auf die
digitale Transformation vorzubereiten“, betont
Halmerbauer. Eine zentrale Rolle spielt dabei
auch das Thema Nachhaltigkeit: Prozesse werden
so optimiert, dass sie nicht nur effizienter,
sondern auch ressourcenschonender gestaltet
werden können. „Mit unserem Studiengang bilden
wir Experten aus, die Unternehmen dabei
unterstützen, nachhaltige und datengetriebene
Strategien erfolgreich umzusetzen.“
Marketing & Digital Business
„Wir haben den Studienplan gezielt weiterentwickelt,
um den Themen Künstliche Intelligenz,
Nachhaltigkeit und individueller Schwerpunktsetzung
noch mehr Raum zu geben“, erklärt
Gerald Petz, Studiengangsleiter des Bachelor-
Studiums Marketing und Digital Business an der
FH OÖ. „Damit stellen wir sicher, dass unsere
Absolventen optimal auf die Anforderungen der
digitalen Wirtschaft vorbereitet sind.“
Die Anpassungen des Curriculums setzen auf
Zukunftskompetenzen: Neben klassischen Marketing-
und Digitalisierungsstrategien liegt ein
verstärkter Fokus auf den Potenzialen der Künstlichen
Intelligenz, nachhaltigem Wirtschaften
und individuellen Wahlmöglichkeiten. „Unsere
Studierenden können gezielt Schwerpunkte
setzen, um sich in Bereichen zu spezialisieren,
die für sie persönlich und für den Arbeitsmarkt
der Zukunft besonders relevant sind“, betont
Petz. Ziel ist es, praxisnahe und innovative Ausbildungsmöglichkeiten
zu bieten, die den dynamischen
Entwicklungen der Branche gerecht
werden.
Supply Chain Management
„Wir haben unser Masterstudium konsequent
weiterentwickelt, um Studierende auf die künftigen
Herausforderungen globaler Lieferketten
vorzubereiten“, sagt Prof. Franz Staberhofer,
Leiter des Studiengangs Supply Chain Management.
Der neue Studienplan basiert auf drei
Säulen: Supply Chain Excellence, Data Driven
Management und Innovation/Future Focused
Leadership.
„Diese Inhalte sind direkt aus unserer Forschung
am Logistikum und dem engen Austausch mit
der Wirtschaft entstanden“, betont Staberhofer.
Ein besonderes Highlight: Studierende können
ihr Studium durch eine Vielzahl an Wahlmöglichkeiten
individuell gestalten und sich gezielt
in den Bereichen Logistik, datengetriebene
Steuerung oder Innovationsmanagement spezialisieren.
„Dank flexibler Studienmodelle – ob
berufsbegleitend oder Vollzeit – ermöglichen
wir eine Ausbildung, die perfekt auf die Bedürfnisse
unserer Studierenden zugeschnitten ist.“
Neben der exzellenten Lehre steht auch die
Praxisnähe im Fokus: „Unsere enge Zusammenarbeit
mit Unternehmen stellt sicher, dass das
Studium nicht nur theoretisches Wissen vermittelt,
sondern in der Wirtschaft anwendbar ist.“
Digital Business Management
Mehr KI und Digital Innovation für die Wirtschaft
von morgen. „Mit der Anpassung des Curriculums
reagieren wir gezielt auf zentrale Entwicklungen
in den Bereichen Künstliche Intelligenz
(KI), Digital Innovation und digitale Plattformökonomie“,
erklärt Prof. René Riedl, Leiter des
gemeinsamen FH/JKU-Studiengangs Digital
Business Management. Neben den bereits etablierten
Themen rücken KI-Anwendungen in der
Digitalwirtschaft sowie digitale Innovationen auf
Basis modernster Technologien noch stärker in
den Mittelpunkt. Besonderes Augenmerk liegt
auf der praxisnahen Vermittlung von Methoden
für Digitalisierungsprojekte. „Durch die vertiefte
Methodenausbildung vermitteln wir praxisrelevante
Kompetenzen, die für den Arbeitsmarkt
von immer größerer Bedeutung sind“, betont
Riedl. „Unsere Absolvent*innen werden künftig
noch gezielter auf die Planung und Umsetzung
von Digitalisierungsvorhaben vorbereitet“.
(RED)
Weitere Informationen:
fh-ooe.at/campus-steyr
FH-Professor Dr. Oliver
Schauer ist Leiter des
Studiengangs Internationales
Logistik-Management, der
am FH OÖ Campus Steyr
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S20
Transport & Logistik
Ein Blick auf Deutsche
Transport- und Logistikunternehmen
Technologie-Investitionen steigern Attraktivität
der Logistikbranche für Nachwuchskräfte.
REDAKTION
Führende Transport- und Logistikunternehmen
in Deutschland setzen verstärkt
auf Technologie, um ihre Geschäftsstrategien
zu optimieren. Diese Ausrichtung
verändert die Arbeitsweise der Branche und erfüllt
die Erwartungen der neuen Generation von
Fachkräften. Gleichzeitig steigern Unternehmen
durch moderne Technologien ihre Sicherheit
und Effizienz. Das belegt der neue State of
Connected Operations Bericht — Entwickelt für
die nächste Generation: Beschäftigungstrends in
physischen Betriebsabläufen von Samsara.
Moderne Technologie-Tools sind
ein Muss für die Belegschaft
Fast drei Viertel (72 Prozent) der Führungskräfte
in Deutschland stimmen zu, dass moderne Technologie-Tools
ihre Branchen für jüngere Mitarbeitende
attraktiver gestalten. Viele berichten
auch von einer verbesserten Mitarbeitermoral,
gesteigerter Produktivität und geringerer Fluktuation.
Angesichts ihres Wertes beim Schutz der Mitarbeitenden
vor unverschuldeten Vorfällen und
falschen Anschuldigungen bewerteten die Führungskräfte
datenbasierte Anreize und Belohnungen
als wichtigste Technologie zur Verbesserung
der Personalbeschaffung und -bindung.
Kameras sowie Robotik und Automation folgten
dicht dahinter, was die Betonung der jüngeren
Mitarbeitenden auf Arbeitssicherheit und ihre
Aufgeschlossenheit gegenüber sicherheitssteigernder
Technologie widerspiegelt.
Da diese Technologien den Mitarbeiterschutz
vor unverschuldeten Vorfällen und falschen
Anschuldigungen verbessern, bewerten die
Führungskräfte datenbasierte Anreiz- und Belohnungssysteme
als entscheidend für eine erfolgreiche
Personalgewinnung und -bindung.
Der Bericht stützt sich auf die Ansichten von
mehr als 1.550 Führungskräften aus sieben
Ländern, darunter 250 aus Deutschland. Sie
verdeutlicht, wie Technologie die Arbeitsweise
dieser Unternehmen grundlegend verändert.
„Es ist kein Geheimnis, dass der Arbeitsmarkt in
Branchen wie Transport, Baugewerbe und Außendienst
herausfordernd sein kann. Aber wir
sehen, dass Technologie einen echten Unterschied
macht, wie Berufseinsteiger ihre Karrieremöglichkeiten
einschätzen", sagt Till Pleyer,
Head of Marketing DACH & Benelux bei Samsara.
„Unsere Forschung zeigt, dass Technologie
diese Branchen attraktiver macht und zugleich
hilft, Mitarbeitende langfristig zu binden. Der
Return on Investment ist beeindruckend, und
trotzdem gibt es weiterhin Potenzial, da viele
erst am Anfang ihrer digitalen Transformation
stehen."
Samsara ist der Pionier der Connected Operations
Cloud, eines System of Record,
das es Unternehmen, die von physischen
Abläufen abhängig sind, ermöglicht, IoT-
Daten (Internet der Dinge) zu nutzen, um verwertbare
Geschäftseinblicke zu entwickeln
und ihre Abläufe zu verbessern. Das Unternehmen
ist in Nordamerika und Europa
tätig und bedient zehntausende von Kunden
in einer Vielzahl von Branchen, darunter
Transportwesen, Groß- und Einzelhandel,
Baugewerbe, Außendienst, Logistik, Versorgungsunternehmen
und Energie, Behörden,
Gesundheitswesen und Bildung, Fertigung,
sowie Lebensmittel und Getränke. Samsara
hat es sich zur Aufgabe gemacht, die
Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit der
Abläufe zu erhöhen, die die Weltwirtschaft
antreiben.
Dicht dahinter folgten der Einsatz von Kameras
sowie Robotik und Automatisierung – ein klares
Zeichen dafür, dass besonders jüngere Mitarbeitende
großen Wert auf Arbeitssicherheit legen
und offen für technologische Lösungen sind, die
diese verbessern.
Trotz bestehender Investitionen in Sicherheitstechnologien
sehen viele Beschäftigte weiterhin
Bedarf für Verbesserungen. 66 Prozent der
befragten Führungskräfte berichten, dass ihre
Mitarbeitenden verstärkt größere Investitionen
in Sicherheitsmaßnahmen fordern. Um diesem
Wunsch zu begegnen, planen 98 Prozent der
Unternehmen, ihre Ausgaben für Sicherheitslösungen
in den nächsten fünf Jahren zu erhöhen.
Besonders priorisiert werden dabei IoT-fähige
Sicherheitsgeräte, Automatisierung zur Reduzierung
von Gefährdungen sowie prädiktive
Sicherheitsanalysen.
Technologie-Investitionen bringen finanzielle
Vorteile und steigern Effizienz
Die Führungskräfte berichten, dass ihre Technologiestrategien
erhebliche finanzielle Vorteile
bringen – fast die Hälfte (47 Prozent) gibt an, dass
ihre Investitionen in sicherheitsorientierte Technologien
Einsparungen von über 950.000 Euro
erzielt haben. Fast alle (99 Prozent) Befragten in
Deutschland bestätigen, dass Technologie es der
Belegschaft ermöglicht hat, sich auf höherwertige
Aufgaben zu konzentrieren, einschließlich
vorbeugender Wartung, Sicherheitsüberprüfungen
und wertvoller Weiterbildungsmöglichkeiten.
Der Bericht zeigt auch eine weitverbreitete
Nutzung von E-Learning-Plattformen, wobei 84
Prozent der Organisationen diese Tools bereits
einsetzen. Die Führungskräfte nennen Feedback
und Bewertung sowie verbesserte Mitarbeiter-
Die Umfrage wurde vom Forschungsunternehmen
Wakefield Research zwischen dem
24. Oktober und dem 4. November 2024
durchgeführt. Es wurden 1.550 Führungskräfte
(C-suite-Führungskräfte, Presidents,
Vice Presidents und Directors) in sieben Ländern
befragt: Deutschland, Frankreich Irland,
Mexiko, Vereinigtes Königreich und Vereinigte
Staaten. In Deutschland wurden 250
Führungskräfte aus dem Bereich Logistik
und Transport befragt. Die Umfrage wurde
online durchgeführt und in Englisch oder in
eine lokale Sprache des jeweiligen Marktes
übersetzt. Die globalen Ergebnisse wurden
über alle Antworten zusammengefasst, um
einen Durchschnittswert zu erhalten.
Link: https://bit.ly/4hes2ma
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S22
Transport & Logistik
Europäischer Markt für
Straßengüterverkehr
erholt sich
Der Report analysiert den Straßengüterverkehrsmarkt
von 2019 bis Anfang 2024. Dabei
konnte ein kontinuierlicher Aufschwung und
eine Erholung der Branche festgestellt werden.
REDAKTION
Die digitale Transportmanagement-
Plattform Alpega stellt die Ergebnisse
eines Berichts in Zusammenarbeit
mit BCG (Boston Consulting
Group) vor. Der Bericht, basierend auf Daten
aus der Alpega Frachtenbörse, analysiert den
europäischen Straßengüterverkehrsmarkt von
2019 bis Anfang 2024 und konnte einen kontinuierlichen
Aufschwung und eine Erholung
der Branche feststellen. Trotz anhaltender Herausforderungen,
wie steigender Betriebskosten,
Fahrermangel und Insolvenzen kleinerer Unternehmen,
profitierte die Branche von der langsamen
Verbesserung dieser makroökonomischen
Faktoren. Doch die Erholung des Marktes
bringt auch einige unvermeidliche Hürden und
Rückschläge mit sich, die sich innerhalb Europas
unterschiedlich stark auswirken.
Regionale Unterschiede in ganz Europa
In Bezug auf Angebot und Nachfrage stellte
der Bericht signifikante regionale Unterschiede
fest. Westeuropa, angetrieben von Deutschland
und den Niederlanden, konnte ein starkes
Wachstum verzeichnen. Auch Großbritannien
und die nordischen Länder erlebten
ein starkes Wachstum sowohl auf nationalen
als auch internationalen Strecken. Anders
sieht es in Süd-, Mittel- und Osteuropa aus.
Südeuropa hatte mit den zunehmenden Sorgen
über Fahrermangel, steigende Sozial-
und Arbeitskosten und einen stark fragmentierten
Transportsektor zu kämpfen.
Ost- und Mitteleuropa sah sich mit wirtschaftlichen
Schwierigkeiten wie hohen
Betriebskosten und Konkurrenz, z.B. durch Spediteure
aus der Ukraine, kombiniert mit strengeren
EU-Vorschriften, konfrontiert.
Spot-Raten: Ungleichgewicht zwischen
Angebot und Nachfrage
Die Spot-Frachtnachfrage stieg im zweiten
Quartal 2024 sowohl auf nationalen als auch
auf internationalen Strecken an. Im Vergleich
zum Vorjahr stieg die Spotnachfrage um 48%
im zweiten Quartal und um 27% im dritten
Quartal 2024 für internationale Routen. Auslöser
für diesen Anstieg waren das steigende BIP
und erhöhte Konsumvolumen in ganz Europa.
Anders als die Nachfrage blieb das Spot-Angebot
in den ersten neun Monaten des Jahres relativ
stabil. Dieses Ungleichgewicht sorgte für einen
Anstieg der Spot-Raten. Das Load-to-Consultation
(LtC)-Verhältnis lag bei inländischen und
internationalen Routen im zweiten Quartal 2024
bei 0,2 bzw. 0,3. Die prozentuale Änderung im
Vergleich zum Vorjahr beträgt +42% bzw. +30%
für das zweite Quartal 2024. Die Analysten von
BCG gehen basierend auf dieser Datengrundlage
davon aus, dass die Spot-Raten auch in Zukunft
hoch bleiben werden, obwohl die Volatilität der
Kraftstoffpreise die zukünftigen Aussichten für
die Raten beeinflussen könnte.
Weitere Faktoren, die die Spot-Raten
beeinflussten, waren:
Verlader erhöhen ihren Vertragsanteil
Als direkte Konsequenz der erhöhten Spot-Preise
wurden mehr Verlader dazu veranlasst, ihren
Anteil an Vertragsarbeit zu erhöhen, um Kapazitäten
zu sichern und Unterbrechungen innerhalb
der Lieferkette zu vermeiden.
Auswirkungen von Störungen im Roten Meer
Die Störungen in der Seefracht im Roten Meer
führten zu einem Anstieg des Straßengüterverkehrs
in einigen wichtigen europäischen Hafenregionen.
Weitere Konsequenzen waren Hafenstaus
und längere Wartezeiten.
Strukturelle Herausforderungen
digital bewältigen
Der Transport und Export von Agrarprodukten,
etwa zwischen Spanien und Westeuropa, sorgte
in der ersten Jahreshälfte für große saisonale
Ungleichgewichte. Die saisonalen Schwankungen
sorgen trotz eines ausgeglicheneren
Frachtaufkommens für Ineffizienzen. Dieses
Routenungleichgewicht stellt ein strukturelles
Problem für europäische Unternehmen dar, das
von Frachtunternehmen bei der Planung ihrer
Netzwerke und Preisstrategien berücksichtigt
werden muss.
Für Frachtunternehmen ist es wichtig, diese
Routenungleichgewichte im Markt zu erkennen
und sogar zu antizipieren, um sich bietende
Chancen zu nutzen, Störungen zu vermeiden
und operative Exzellenz zu erreichen. Basierend
auf der Analyse der Marktdynamik gibt BCG folgende
Einschätzungen und Handlungsempfehlungen,
damit europäische Frachtunternehmen
ihre finanzielle und operative Leistung verbessern
können:
Optimierung des Routennetzes
Frachtunternehmen sollten mittels digitaler
Tools genaue Daten erheben und sichern, um
datengesteuerte Handlungen ableiten zu können
und so die Auslastung ihres Routennetzes
zu verbessern, Leerfahrten zu reduzieren und
Angebot und Nachfrage besser auszugleichen.
Dynamische Preisgestaltung
Die Implementierung von dynamischen Preisgestaltungsmechanismen
ermöglicht es Unternehmen,
auf Nachfrageschwankungen entlang
bestimmter Routen zu reagieren.
Durch M&A wachsen und sich differenzieren
Anstatt einfach auf eine Verbesserung der
Marktbedingungen zu warten, sollen Unternehmen
proaktive Schritte unternehmen, um von
der Erholung zu profitieren. Dazu gehört neben
der Digitalisierung und der Optimierung des
Routennetzes auch das Wachstum durch strategische
Übernahmen und Fusionen (M&A).
Konsolidierung
Der Markt erlebte, insbesondere in Westeuropa,
eine gewisse Konsolidierung.
M&A ist ein Weg für Unternehmen, an dieser
Konsolidierung teilzunehmen und ihre Position
auf dem Markt zu stärken. Durch M&A können
Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil erlangen,
indem sie ihre Kapazitäten erweitern, ihre
Dienstleistungen diversifizieren und sich in strategisch
wichtigen Märkten positionieren.
Wachstum und Differenzierung
M&A kann Unternehmen helfen, ihr Kerngeschäft
zu skalieren, in attraktive Branchen (wie Automobil
oder Gesundheitswesen) zu expandieren
oder in Korridore mit höherem Margenpotenzial
einzusteigen. Durch M&A können Unternehmen
ihre Marktpräsenz erhöhen und sich breiter aufstellen.
Günstigere Bedingungen
Der Rückgang der Zinssätze über den analysierten
Zeitraum macht M&A attraktiver, da Kapital
leichter verfügbar und erschwinglicher ist. Diese
vergünstigen Bedingungen erleichtern es, Akquisitionen
zu finanzieren und so Wachstum von
Unternehmen voranzutreiben.
Um in diesem Umfeld wettbewerbsfähig zu sein,
müssen die Unternehmen flexibel sein, um sich
an verändernde Marktbedingungen anpassen
zu können und neue digitale Werkzeuge und
Lösungen nutzen, die auf genauen und aktuellen
Daten basieren. Zusammenfassend lässt sich
sagen, dass sich die europäische Transportbranche
auf einem Erholungskurs befindet, der voraussichtlich
auch 2025 anhalten wird. (RED)
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S24
Transport & Logistik
Zusammenschluss setzt
neue Maßstäbe in der
europäischen
Transportlogistik
Das größte Logistiknetzwerk Europas ASTRE und
die Alerce Group, seit 35 Jahren Anbieter von
Softwarelösungen für Transport und Logistik,
haben eine strategische Zusammenarbeit
vereinbart. Diese sieht vor, das von Alerce entwickelte
Transport-Management-System (TMS)
ALERTRAN im ASTRE Palet System einzuführen.
REDAKTION
Diese Partnerschaft zwischen ASTRE
und der Alerce Group markiert einen
Wendepunkt im Transport palettierter
Waren und setzt ein klares Zeichen
für die Zukunft der Transportlogistik: mehr
Transparenz, optimierte Prozesse und eine nachhaltige
Nutzung von Ressourcen – zum Vorteil
aller Beteiligten. Die Einführung von ALERTRAN
stärkt die Vernetzung und verbessert die Koordination
der Mitglieder mit allen beteiligten
Logistikunternehmen erheblich. Durch die innovativen
KI-Technologien von Alerce ermöglicht
das neue TMS eine optimierte Routenplanung,
eine effizientere Nutzung der Transportressourcen
sowie eine Echtzeit-Transparenz der
Sendungen. Die Implementierung modernster
Algorithmen sorgt für eine präzisere Steuerung
von Transportflüssen und schnellere Reaktionen
auf unvorhergesehene Ereignisse. Dies verbessert
nicht nur die Nachverfolgbarkeit von Waren,
sondern steigert auch die Effizienz des gesamten
Netzwerks – ein entscheidender Vorteil für
den europäischen Transportsektor. Ein für ASTRE
entscheidender Fokus liegt auf Nachhaltigkeit.
Mit der Einführung des TMS ALERTRAN werden
Flotteneinsatz und Konsolidierungsprozesse im
Lager effizienter, wodurch CO2-Emissionen und
Betriebskosten sinken. Damit setzen die Partner
ein klares Zeichen für umweltfreundlichere Logistiklösungen
und schließen gleichzeitig an die
ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie des AST-
RE-Netzwerks an. Ulf Tonne, Geschäftsführer der
ASTRE DACH GmbH und von ASTRE DACH-Mitglied
Grieshaber Logistics sowie Mitglied des
Vorstands von ASTRE Cooperative und ASTRE
Europe, betont die Vorteile für die Mitglieder
europaweit: „Mit der Integration von ALERTRAN
erhalten unsere Partner Zugang zu modernster
Technologie, die nicht nur operative Exzellenz
steigert, sondern auch unsere bereits hohen
Nachhaltigkeitsstandards hebt. Besonders für
den gesamteuropäischen Warenverkehr bedeutet
dies eine effizientere und besser vernetzte
Logistik.“
Pablo Pardo (links), CEO der Alerce Group, und Gaëtan Jollivet, Präsident von ASTRE
France, setzen neue Maßstäbe in der Digitalisierung des europäischen Palettenverkehrs.
(Foto: ASTRE)
Pablo Pardo, CEO der Alerce Group, hebt die strategische
Bedeutung der Zusammenarbeit hervor:
„Mit ASTRE als Partner setzen wir gemeinsam
neue Maßstäbe in der Digitalisierung des europäischen
Palettenverkehrs. In der neuen Allianz
erhalten wir für unsere technologisch fortschrittlichen
Logistiklösungen Zugang zu dem für uns
bisher unerschlossenen europäischen Markt.“
Presseservice | Magazin
LOGISTIK
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LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S26
Transport & Logistik
Globale Unsicherheiten:
Digitale Transformation
als Gamechanger?
Steigende Unsicherheiten in globalen Lieferketten
machen deutlich: Digitalisierung ist
längst mehr als nur ein Buzzword. Big Data
und digitale Technologien haben das Potenzial,
die Lieferkettenoptimierung in Unternehmen
grundlegend zu verändern. REDAKTION
Wie können heute diese neuen
Technologien konkret genutzt
werden, um Prozesse zu verbessern?
Wie können Unternehmen
durch digitale Lösungen ihre Effizienz und
Agilität steigern? Mario de Rosa, Key Account
Manager von TIMOCOM, zieht einen Vergleich
zwischen den Potenzialen und Grenzen digitaler
Lösungen – aber auch Risiken – von digitaler
Kollaboration. Ein Kommentar.
Volatile Märkte, geopolitische Krisen und unerwartete
Störungen setzen globale Lieferketten
zunehmend unter Druck. Doch genau hier liegt
die Chance: Digitale Transformation ermöglicht
es Unternehmen, sich schnell an veränderte
Bedingungen anzupassen und ihre Widerstandsfähigkeit
zu steigern. Wer jetzt auf digitale
Kollaboration setzt, verschafft sich einen
entscheidenden Vorteil in einem dynamischen
Markt.
Digitale Lösungen in der Logistik
als Nice-to-have?
Digitale Technologien sind längst keine Zukunftsvision
mehr, sondern der Schlüssel zu einer effizienten
und sicheren Lieferkette. Big Data und IoT
bieten Unternehmen die Möglichkeit, Herausforderungen
frühzeitig zu erkennen, die Logistik
transparenter zu gestalten und betrügerische
Risiken zu minimieren. Wer auf diese Lösungen
setzt, kann Probleme nicht nur schneller erkennen,
sondern auch proaktiv handeln und sich
einen Wettbewerbsvorteil sichern.
MARIO DE ROSA
Dabei spielen vor allem digitale Plattformen eine
zentrale Rolle: Sie ermöglichen einen schnellen
und sicheren Austausch von Informationen
zwischen Spediteuren, Verladern und Fahrern
– in Echtzeit und ohne Umwege. So bleiben alle
Beteiligten stets auf dem neuesten Stand und
können sofort auf unerwartete Herausforderungen
reagieren. Zudem schaffen integrierte
Prüfmechanismen Transparenz: Unternehmen
und Dienstleister werden vor der Freischaltung
überprüft, wodurch betrügerische Akteure und
unsichere Geschäftsbeziehungen frühzeitig erkannt
und bestmöglich verhindert werden. Das
Ergebnis? Mehr Sicherheit, weniger Risiko und
eine zuverlässigere Lieferkette für alle.
Doch trotz all der Vorteile wird die digitale
Transformation in der Praxis noch immer von
Widerständen gebremst. Datenschutzbedenken,
Datensilos und die Angst vor Wettbewerbsnachteilen
stellen viele Unternehmen
vor Herausforderungen. Doch der Wandel ist
unausweichlich: Besonders seit der Pandemie
wird immer deutlicher, dass der digitale Wandel
keine Option, sondern eine Notwendigkeit ist,
um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Der
zunehmende Druck von Auftraggebern und die
Dringlichkeit, in zukunftsfähige Infrastruktur zu
investieren, bringen immer mehr Unternehmen
dazu, ihre Haltung zu ändern. Die ersten profitieren
bereits von der Kraft der gemeinsamen
Daten.
Digitale Plattformen: Die Drehscheibe
für die Zukunft der Lieferkette
Digitale Plattformen sind die Antwort auf die
Herausforderungen der modernen Logistik: Sie
bieten sichere, standardisierte Schnittstellen,
die den Austausch von Informationen ermöglichen,
ohne den Datenschutz oder die Sicherheit
zu gefährden. In Echtzeit teilen alle Akteure
der Lieferkette wichtige Daten und fördern so
die Zusammenarbeit. Entscheidend dabei: Alle
Beteiligten greifen auf dieselben, gängigen Standards
zurück, was durch die Nutzung solcher
Plattformen und Schnittstellen garantiert wird. So
wird die gesamte Lieferkette effizienter und transparenter
– und das mit bestmöglicher Sicherheit.
Fazit: Digitale Kollaboration als Schlüssel
für eine sicherere Logistik
Ich sehe digitale Kollaboration im europäischen
Straßengüterverkehr nicht nur als einen Weg,
Lieferketten effizienter zu gestalten, sondern
als einen entscheidenden Schritt, die Sicherheit
auf ein neues Niveau zu heben. Durch proaktives
Risikomanagement, vertrauensvolle
Partnerschaften und den gezielten Einsatz von
Echtzeitdaten können die Transportunternehmen
die Lieferprozesse absichern und gleichzeitig
einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigeren
Zukunft leisten. Meiner Ansicht
nach ist die digitale Transformation keine
Option mehr, sondern eine Notwendigkeit.
Wer heute in digitale Lösungen investiert,
sichert sich nicht nur einen Wettbewerbsvorteil,
sondern gestaltet die Logistik von morgen –
sicherer, smarter und umweltbewusster. (RED)
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S28
Transport & Logistik
Honold Logistik Gruppe
erreicht neuen Rekord-
Umsatz von 284 Mio.
Die Honold Logistik Gruppe ist eine der führenden
Logistik- und Immobilienentwickler
Deutschlands, setzt ihre beeindruckende
Erfolgsgeschichte fort.
REDAKTION
Die Honold Logistik Gruppe verzeichnet
mit einem Nettoumsatz
von 284 Mio. Euro einen neuen
Rekord. Dies entspricht einem
Wachstum von 2,6 % im Vergleich zum Vorjahr
(2023: 277 Mio. Euro) und unterstreicht die außergewöhnliche
Leistungsfähigkeit des Unternehmens.
„Wir beweisen erneut, dass sich exzellenter Service
und strategisches Wachstum auch in einem
herausfordernden Marktumfeld auszahlen“, betont
Honold. Durch gezielte Investitionen in zusätzliche
Grundstücksflächen in Süd- und Westdeutschland
werden neue Wachstumspotenziale erschlossen.
Besonders hervorzuheben ist der kürzlich eröffnete
Hightech-Standort in Butzbach, Hessen. Mit
einer Investition im zweistelligen Millionenbereich
wurde auf 20.000 Quadratmetern ein hochmodernes
Systemdienstleistungszentrum geschaffen
– der 25. „Honold Green Cube“ Standort der
Gruppe, der 50 neue Arbeitsplätze bietet. Der operative
Betrieb startet am 1. März 2025.
Mit dem neuen Standort "Honold Green Cube"
in Butzbach setzt die Gruppe neue Maßstäbe im
Immobilienbereich. Diese hochmoderne Immobilie
wurde speziell für die Anforderungen der
Hightech-Industrie und Verteidigungsindustrie
entwickelt und bietet innovative Systemdienstleistungen
in einem nachhaltigen, technologisch
fortschrittlichen Umfeld. Der Green Cube steht für
maximale Effizienz, modernste Gebäudetechnik
und eine umweltfreundliche Betriebsweise. Die
Investition in diesen Standort unterstreicht Honolds
strategische Fokussierung auf nachhaltige
und zukunftsorientierte Immobilienlösungen.
„Unser Betriebsergebnis bleibt weiterhin über
dem Branchenschnitt, auch wenn es sich auf
einem etwas moderateren Niveau als im Ausnahmejahr
2023 bewegt“, erklärt Heiner Matthias
Honold, Vorsitzender der Geschäftsleitung.
„Diese starke Performance nutzen wir
gezielt, um massiv in die Zukunft zu investieren
und unsere Marktposition weiter auszubauen.“
Trotz eines herausfordernden wirtschaftlichen
Umfelds konnte die Honold Logistik Gruppe
ihre Belegschaft um 240 neue Talente erweitern
und erreicht mit 1.400 Mitarbeitenden
einen historischen Höchststand. Während der
Automobilsektor selektive Anpassungen erforderte,
konnte das Unternehmen insgesamt
240 neue Stellen schaffen – ein eindrucksvoller
Beweis für die nachhaltige Wachstumsstrategie
von Honold.
Honold setzt neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit:
Bereits 80 % des Strombedarfs werden
durch unternehmenseigene Photovoltaikanlagen
gedeckt. Die ambitionierte Strategie zur Synchronisierung
von Last- und Verbrauchsspitzen ist ein
weiterer Meilenstein in Richtung CO2-Reduktion
und langfristiger Energieautarkie.
Trotz der gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen
konnte der Geschäftsbereich Transport seinen
Umsatz nahezu stabil halten – ein eindrucksvoller
Beleg für die herausragende Servicequalität und
das starke Netzwerk der Honold Gruppe. Besonders
robust zeigt sich weiterhin der Logistikbereich,
dessen Fokussierung auf zukunftsweisende
Branchen wie Luftfahrt, Verteidigung und Hightech
eine hohe Resilienz gegenüber wirtschaftlichen
Schwankungen sicherstellt.
Honold setzt konsequent auf digitale Exzellenz
und hat die unternehmensweite Implementierung
von SAP S/4 HANA nahezu abgeschlossen.
Gleichzeitig steht die Umstellung der acht Transportstandorte
auf Microsoft MS Supply Chain
Dynamics 365 (Anaxco) kurz vor dem Abschluss
– ein weiterer entscheidender Schritt, um die
Innovationsführerschaft in der deutschen Logistikbranche
zu festigen.
Über die Honold Logistik Gruppe
Die Honold Logistik Gruppe ist ein Anbieter
von Logistik-Transport-Dienstleistungen und
Entwickler von Logistik-Immobilien. Die im
Corporate Design durchgängig eingesetzte
Signalfarbe Grün steht für ökologisch wie
technologisch orientiertes Handeln unter
Einsatz modernster IT- und Logistik-Lösungen,
auch aus dem SAP-Umfeld. Die Gruppe
verfolgt den Anspruch, aus technologischer
Sicht stets Benchmark zu bleiben und beschäftigt
aktuell 1.400 Mitarbeiter auf über
910.000 qm Fläche an 25 Standorten.
Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten blickt die
Honold Logistik Gruppe optimistisch in die Zukunft.
„Unsere diversifizierte und strategisch unabhängige
Ausrichtung in den Bereichen Transport,
Logistik und Immobilienentwicklung gibt
uns maximale Flexibilität, um Chancen in dynamischen
Märkten zu nutzen“, so Heiner Matthias
Honold.
„Die vergangenen Jahre haben eindrucksvoll
bewiesen, dass unsere Strategie ‚Best in Technik‘
der Schlüssel für nachhaltigen Erfolg ist. Mit
kontinuierlichen Investitionen in digitale Kompetenz,
modernste Logistiklösungen und eine
grüne Energiezukunft werden wir unser Wachstum
weiter vorantreiben. Unsere starke Performance
2024 ist erst der Anfang – wir sind bereit
für die nächsten großen Schritte!“
Mit diesem klaren Bekenntnis zu Wachstum,
Innovation und Nachhaltigkeit setzt die Honold
Logistik Gruppe ihre Erfolgsserie fort und schafft
die Grundlage für eine weiterhin dynamische
Entwicklung in den kommenden Jahren.
(RED)
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S30
Transport & Logistik
Würth Industrie
Service weiterhin auf
Erfolgskurs
Würth Industrial Network schließt Geschäftsjahr
2024 weltweit mit rund 2,2 Milliarden Euro
Umsatz ab – Würth Industrie Service Deutschland
verzeichnet einen Umsatz von über 731
Millionen Euro. REDAKTION
Die Würth-Gruppe, Weltmarktführer
in der Entwicklung, der Herstellung
und dem Vertrieb von Montage- und
Befestigungsmaterial, erwirtschaftete
gemäß vorläufigem Jahresabschluss 2024
einen Umsatz von 20,2 Milliarden Euro und bewegt
sich damit auf Vorjahresniveau. Mit Blick
auf die Würth-Linie Industrie verzeichnete das
Würth Industrial NetWORK, kurz WINWORK®,
im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von rund
2,2 Milliarden Euro. Die Würth Industrie Service
GmbH & Co. KG in Deutschland schließt das Jahr
2024 mit einem Umsatz von über 731 Millionen
Euro. Dies entspricht einem Umsatzrückgang
von rund 10 %.
Was den Markt bewegt
„Das vergangene Jahr war in jeder Hinsicht dynamisch
und herausfordernd“, betont Martin
Jauss, Sprecher der Geschäftsführung der Würth
Industrie Service. Neben den anhaltenden geopolitischen
Unsicherheiten sowie zunehmenden
Kostensteigerungen führte allem voran die
anhaltend schwache Konjunktur insbesondere
in der verarbeitenden Industrie zu vielfältigen
Herausforderungen und ständigem Anpassungsbedarf.
Dabei ist der Umsatzrückgang des
C-Teile-Spezialisten ausschließlich auf die stark
reduzierten Produktionsaktivitäten von Kunden
in ganz Europa zurückzuführen. Positiv wirkte
sich jedoch die Zentralstrategie der Würth-Linie
Industrie Europa auf die internationalen Industrieunternehmen
aus. Die Bündelung aller
Investitionen der Bereiche Logistik, Einkauf, Technik
und Systementwicklung in Bad Mergentheim
bewährte sich als resilient. Als Unternehmen der
Würth-Gruppe und Teil des WINWORK® verfügt
der C-Teile-Partner über ein starkes Industrie-
Netzwerk. „Insofern gilt es, den Herausforderungen
mit Mut, Weitsicht und gemeinsamen Handeln
zu begegnen. Entscheidend dafür sind die
Expertise, das Vertrauen und die Stabilität der
über 6.700 Mitarbeitenden weltweit in unserem
Unternehmen“, so Jauss.
Vorsprung im C-Teile-Management
Seit über 25 Jahren bietet das Unternehmen
seinen Kunden maßgeschneiderte Beschaffungs-
und Logistikkonzepte für ein optimales
C-Teile-Management in jedem Markt, jeder
Branche und jedem Produktionsbereich. Sowohl
in der direkten Produktionsversorgung wie z.B.
Schrauben, Scheiben und Muttern als auch im
indirekten Material wie z.B. Arbeitsschutz, Chemie
oder Werkzeuge. Auch für Handlingsteile
außerhalb des Würth Portfolios bietet der Experte
mit CPS®miSELF eine passende Plattform,
wobei alle Teile über alle Lieferanten und Lagerorte
hinweg gemanagt werden können. Die vollständige
Digitalisierung des Kanban-Regals gelingt
mit dem neu entwickelten iTERMINAL als
zentralem digitalen Interaktionspunkt. Im Zusammenspiel
mit dem iDISPLAY, das als digitales
Regaletikett alle Informationen rund um Artikel,
Füllmenge, Verfügbarkeit, Lagerort sowie Befüllungen
direkt am Verbrauchsort anzeigt, können
Pick- und Suchvorgänge maximal optimiert
werden. Für seine Innovationserfolge wurde
der C-Teile-Partner mit den Awards „Innovativste
Unternehmen Deutschlands 2024“ sowie
„Digital-Champions 2024“ ausgezeichnet.
Investitionen in den Standort
Bad Mergentheim für Europa
Eines der modernsten Logistikzentren für Industriebelieferung
in Europa und Herzstück der
Würth Industrie Service bildet am Standort Bad
Mergentheim die Grundlage für die Versorgung
aller europäischen Kunden. Für eine erstklassige
Versorgungssicherheit investierte das Unternehmen
in den vergangenen 25 Jahren über
495 Millionen Euro. Mit der Inbetriebnahme
eines weiteren automatisierten Hochregallagers
in 2024 konnten zusätzliche 59.000
Lagerplätze auf einer Fläche von über 4.000
Quadratmetern geschaffen werden. Das
Investitionsvolumen belief sich in Summe auf
über 30 Millionen Euro. Im Fokus stehen die
Warenverfügbarkeit und Lieferfähigkeit an
über 20.000 europäische Kunden.
Eine starke, globale Einheit für die Industrie
In mehr als 40 Ländern vereint das WINWORK®
die auf Industriebedarfe spezialisierten
Landesgesellschaften innerhalb der Würth-
Gruppe und sorgt für eine nahtlose Integration
von intelligenten C-Teile-Lösungen auf
einem einheitlich hohen Niveau in Bezug
auf Produkte, Systeme, Qualität, Service und
Wissen. Die umfassende Kompetenz soll
weiterhin auf internationaler Ebene gestärkt
werden. Das Würth Industrial Network
schließt das Geschäftsjahr 2024 weltweit mit
rund 2,2 Milliarden Euro Umsatz ab.
Eines der größten Photovoltaik
Fassaden-Systeme im D-A-CH-Raum
Würth Industrie Service hat sich zum Ziel
gesetzt, zirkuläre Verbindungen zu schaffen,
in denen immer wieder neue Möglichkeiten
für kommende Generationen entstehen. Auf
dem Weg in die zirkuläre Wirtschaftsweise
setzt das Unternehmen auf drei wesentliche
Transformationsfelder: Klima, Stoffkreisläufe
und Soziale Standards. Für Würth Industrie
Service bedeutet das langfristig, auf erneuerbare
Energien zu setzen, Stoffkreisläufe als
qualitative Wachstumsgrundlage zu nutzen
und sich für ein faires Miteinander innerhalb
der globalen Lieferkette einzusetzen.
Insbesondere im Bereich der nachhaltigen
Energiegewinnung sind kontinuierliche Entwicklungen
sichtbar. Zur autarken Energieversorgung
nahm die Würth Industrie Service
2024 am Standort Bad Mergentheim
eine neue Photovoltaikanlage als eines der
größten Photovoltaik Fassaden-Systeme im
D-A-CH-Raum in Betrieb. Durch diese Erweiterung
sind mehrere Photovoltaikanlagen
mit einer Gesamtleistung von knapp 2.000
kWp und einer Erzeugungsmenge von rund
1.500.000 kWh installiert.
25-jähriges Jubiläum
Weltweit arbeiten über 88.000 Mitarbeitende für
die Würth-Gruppe. Davon beschäftigt das WIN-
WORK® mehr als 6.700 Mitarbeitende, bei Würth
Industrie Service in Deutschland beläuft sich
die Anzahl der Beschäftigten auf über 1.800.
Rund 200 Kolleginnen und Kollegen durchlaufen
in 25 Berufsbildern eine Ausbildung oder
ein Duales Studium an der Dualen Hochschule
Baden-Württemberg. 2024 feierte die Würth
Industrie Service ihr 25-jähriges Bestehen.
Ausblick 2025
Trotz der weiter anhaltenden Unsicherheiten
in der deutschen Industrie aufgrund der wirtschaftlich-politischen
Entwicklung blickt das
Unternehmen optimistisch in die nächsten
Monate. Zuversichtlich stimmt, dass sich ein
stabiles Einpendeln des Produktionsniveaus abzeichnet.
Die Prozessoptimierung entlang eines
ganzheitlichen C-Teile-Managements gewinnt
in Zeiten der notwendigen Effizienzsteigerung
deutlich an Relevanz. Um den Industrieunternehmen
in Europa dabei zur Seite zu stehen,
setzt das Unternehmen auf das Know-How seiner
Mitarbeitenden in Kombination mit den Produkten
und Versorgungslösungen, die seit über
25 Jahren bei über 20.000 Kunden zum Einsatz
kommen. Für Kontinuität sorgt ebenfalls der
Generationswechsel in der Würth-Gruppe mit
Wirkung zum 01. Januar 2025. Dadurch ist eine
Fortsetzung der gelebten Unternehmenskultur
gewährleistet. (RED)
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S32
Transport & Logistik
Deutsche Industrie
verliert den Wettbewerb
in der Intralogistik
TMG-Studie „Automatisierung und Digitalisierung
in der Intralogistik“ deckt erheblichen
Nachholbedarf in der Intralogistik auf. REDAKTION
Die deutsche Industrie lässt im Bereich
der Intralogistik wertvolle
Wettbewerbsvorteile ungenutzt.
Dies zeigt die aktuelle Studie
„Automatisierung und Digitalisierung
in der Intralogistik“ der Stuttgarter
TMG Consultants. Die Untersuchung
verdeutlicht, dass der Automatisierungsgrad
vieler Unternehmen weit
geringer ist als angenommen.
Demnach haben 63 Prozent der befragten
Unternehmen ihre Intralogistik nicht
oder nur ansatzweise automatisiert. Weitere
22 Prozent verfügen immerhin über teilautomatisierte
Prozesse. Hochautomatisierte Abläufe
mit integrierten Systemen sind gerade einmal in
elf Prozent der Unternehmen zu finden, und nur
noch vier Prozent erreichen das höchste Niveau
der autonomen Intralogistik.
Aber die Industrie hinkt nicht nur im Bereich der
Automatisierung hinterher, sondern überschätzt
vielfach auch den Reifegrad ihrer Intralogistik
– auf niedrigem Niveau. Die Ergebnisse zeigen
über alle Befragten hinweg, dass dieser Reifegrad
eher gering ausgeprägt ist. Während vernetzte
Intralogistik in vielen Unternehmen bereits
vergleichsweise hohe Reifegrade aufweist,
bestehen erhebliche Defizite bei der Ver- und
Entladetechnik. Besonders die automatisierte
Lkw-Entladung an der Rampe bleibt bislang eine
ungelöste Herausforderung.
„Automatisierung ist der entscheidende Hebel,
um Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel,
steigenden Kosten oder der Notwendigkeit
nach schnelleren Reaktionszeiten
wirkungsvoll zu begegnen. Trotzdem zeigt die
Wirtschaft eine gewisse Resignation. Sie verspielt
damit ihren Wettbewerbsvorsprung durch
veraltete Intralogistikstrukturen", erklärt Benjamin
Hölzle, Director SCM & Logistik bei TMG
Consultants. Es fehle an einer strategischen Gesamtsicht,
ausreichend Projektressourcen und
einem fundierten Marktüberblick.
Die Studie zeigt zudem klar, dass sich Investitionen
in jedem Fall auszahlen. Unternehmen, die in
Automatisierung investiert haben, berichten in
94 Prozent der Fälle von Effizienzsteigerungen,
bei der Lagertechnik sind es sogar 100 Prozent.
Dies unterstreicht die Notwendigkeit gezielt
auf moderne Technologien zu
setzen, um international
wettbewerbsfähig zu
bleiben. Der innerbetriebliche
Transport
und die Lagertechnik
bieten dabei das
größte Potenzial zur
Effizienzsteigerung.
Insbesondere der
Einsatz von autonomen
Transportsystemen
und vollautomatisierten
Lagerlösungen führe zu signifikanten
Produktivitätsgewinnen. Die größten
Leistungsreserven sieht die Studie beim innerbetrieblichen
Transport mit einem Potenzialwert
von 4,32 auf einer Skala von 1 bis 5.
Die TMG-Studie basiert auf einer Befragung von
über 100 Unternehmen aus der produzierenden
Industrie und bietet detaillierte Einblicke in den
Automatisierungs- und Digitalisierungsstand
von sechs Bereichen der Intralogistik: Entladeund
Verladetechnik, innerbetrieblicher Transport,
Lagertechnik, Kommissioniertechnik und
vernetzte Intralogistik. Untersucht wurden der
Reifegrad der eingesetzten Technologien und
die Herausforderungen bei der Implementierung,
aber auch, in welchen Bereichen Automatisierung
und Digitalisierung tatsächlich einen
Mehrwert bieten. Kernaussagen der TMG-Studie:
Entladetechnik: Automatisierungseignung
mit Hürden und Risiken
Die Entladetechnik für Nutzfahrzeuge steht vor
besonderen Herausforderungen: Geringe Steuerungsmöglichkeiten
im Inbound sowie fehlende
Standardisierung von Ladungsträgern und
Umverpackungen behindern die Automatisierung
erheblich. Der Reifegrad ist im Vergleich
zu anderen Prozessbereichen am geringsten.
Die Automatisierung bleibt in diesem Bereich
daher von begrenzter Bedeutung. Zudem berichten
sechzehn Prozent der Unternehmen von
Effizienzminderungen nach Automatisierungsprojekten
– ein Warnsignal für unüberlegte Investitionen
in weniger automatisierungsfähige
Bereiche.
Verladetechnik: Ineffizienzen in Kauf nehmen
statt automatisieren?
Obwohl im Gegensatz zur Entladetechnik die Verladetechnik
von Lkw aufgrund interner Steuerbarkeit
gute Automatisierungsvoraussetzungen
bietet, haben nur fünf Prozent in den letzten drei
Jahren in eine automatisierte Verladung investiert.
Der Reifegrad stagniert, obwohl hohe Effizienzpotenziale
erkennbar sind.
Innerbetrieblicher Transport: Große
Potenziale, geringe Umsetzung
Der innerbetriebliche Transport mittels AGV,
AMRs oder Shuttles bietet erhebliche Effizienzpotenziale,
die jedoch oft ungenutzt bleiben.
Obwohl am Markt zahlreiche ausgereifte Lösungen
verfügbar sind, ist der Automatisierungsgrad
niedrig. Ein Drittel der Unternehmen hat
das Potenzial erkannt und plant, in den nächsten
fünf Jahren in die Automatisierung des innerbetrieblichen
Transports zu investieren.
Automatisierte Lagertechnik:
Eine Erfolgsstory mit langer Tradition
Automatisierte Lagertechnik hat sich etabliert.
Die Lösungen zeigen eine beachtlich hohe
Marktreife und erzielen konstant hohe Effizienzgewinne.
100 Prozent der befragten Unternehmen,
die in den letzten drei Jahren in „Warezum-Person“-Lösungen
investierten, berichten
von deutlichen Verbesserungen. Dieser Bereich
gilt als Paradebeispiel für die gelungene Automatisierung
und zeigt, wie reife Technologie zu
maximalen Ergebnissen führt.
Kommissioniertechnik:
Das stabile Mittelfeld der Intralogistik
Die Kommissioniertechnik bewegt sich sowohl
bei der Bedeutung der Automatisierung, dem
ermittelten Reifegrad als auch bei den durch
Automatisierung erzielten Effizienzsteigerungen
im Mittelfeld. Ob sich eine Automatisierung
lohnt, hängt dabei stark von der Lagertechnik
und den zugrunde liegenden Prozessen ab. Die
Studie zeigt, dass jedes zweite Unternehmen auf
unterstützte Kommissionierprozesse wie Pickby-Scan
setzt – ein klarer Hinweis darauf, dass
pragmatische Lösungen den vollautomatischen
Systemen vorgezogen werden. Mit zunehmendem
Fachkräftemangel könnten in der Kommissioniertechnik
weitere Automatisierungspotenziale
schlummern.
Vernetzte Intralogistik:
Spitzenreiter in Reifegrad und
Investitionsfreude
Die vernetzte Intralogistik erreicht im Vergleich
aller untersuchten Bereiche den höchsten Reifegrad
und die größte Bedeutung für die Digitalisierung
und Automatisierung. In den letzten drei
Jahren hat jedes zweite Unternehmen in diesen
Bereich investiert, weitere 30 Prozent planen
dies. Der Trend wird durch den Support-Stopp
für veraltete Systeme verstärkt und führt zu
einem regelrechten Boom in der Modernisierung
von Systemlandschaften. (RED)
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S34
Transport & Logistik
Zunehmende Risiken
erfordern Anpassung
von Lieferketten
Die Industrie versucht, sich vor Handelskriegen,
Inflation und einer möglichen Rezession zu
schützen. REDAKTION
Mehr als 62 % der Experten aus der
Logistikbranche geben an, dass
sie ihre Lieferketten umstrukturiert
haben, um sich vor Inflation,
drohenden Handelszöllen, der Möglichkeit eines
globalen Wirtschaftsabschwungs und anderen
großen Risiken zu schützen.
Die Logistikbranche ist zu Beginn des Jahres
2025 bestrebt, sich vor steigenden Kosten und
einem möglichen Handelskrieg zu schützen, der
durch erwartete Zollerhöhungen der USA und
eine Flut von Exporten aus China ausgelöst werden
könnte. Dies geht aus einer Umfrage unter
567 Führungskräften für den Agility Emerging
Markets Logistics Index 2025 hervor.
Die Umfrage und der Index stellen die 16. jährliche
Momentaufnahme von Agility zur Branchenstimmung
und zur Rangfolge der 50 führenden
Schwellenländer der Welt dar. Der Index
bewertet die Wettbewerbsfähigkeit von Ländern
insgesamt auf Basis der nationalen und internationalen
Logistikstärke, des Geschäftsklimas
und der digitalen Reife - Faktoren, die sie für
Logistikdienstleister, Spediteure, Luft- und Seefrachtunternehmen,
Händler und Investoren attraktiv
machen.
Der Index 2025 enthält eine eingehende Analyse
der Volkswirtschaften der Arabischen Golfstaaten.
Die sechs Golfstaaten positionieren
sich einzeln und als Gruppe als globale Handelszentren
und investieren stark in Infrastruktur,
KI, Energiewende und die Entwicklung von
Arbeitskräften. Trotz des zunehmenden Risikos
für die globalen Lieferketten sind die Vereinigten
Arabischen Emirate, Saudi-Arabien und andere
Golfstaaten zu „Leuchttürmen der Stabilität" und
Widerstandsfähigkeit geworden, so das Fazit
des Index.
Die Stabilität an der Spitze der 50 Länder umfassenden
Rangliste ging mit Volatilität und Bewegung
weiter unten im Index einher. China, Indien,
die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien,
Malaysia, Indonesien, Mexiko, Katar, Thailand
und Vietnam belegen die Plätze 1 bis 10.
Kolumbien (Nr. 21) machte einen Sprung nach
oben; Nigeria (43), Bangladesch (39) und die Ukraine
(40) fielen zurück.
Fast 55 % der Befragten halten eine weltweite
Rezession für wahrscheinlich oder sicher. Fast
82 % geben an, dass Zölle und anderer Handelsprotektionismus
erhebliche Auswirkungen auf
ihre Lieferketten haben. Zweiundsiebzig Prozent
sagen, dass die Risiken in den Schwellenländern
im vergangenen Jahr zugenommen haben.
„Bei Verladern, Frachtführern, Spediteuren und
anderen Akteuren herrscht Vorsicht und Unsicherheit
in Bezug auf geopolitische Faktoren, die
die Kosten in die Höhe treiben, das Handelsvolumen
beeinflussen und Lieferketten verändern",
sagt Tarek Sultan, stellvertretender Vorsitzender
von Agility. „International agierende Unternehmen
verlagern weiterhin ihre Produktion, während
sie ihre Investitionspläne neu bewerten und
nach nachhaltigen Wachstumspfaden suchen."
Die sechs Golfstaaten gehören alle zu den 11
besten Ländern, was die Geschäftsbedingungen
angeht: Die Vereinigten Arabischen Emirate
stehen erneut an der Spitze der Rangliste für
das beste Geschäftsklima; Saudi-Arabien liegt
auf Platz 3, Katar auf Platz 5. Die Länder mit der
größten digitalen Reife sind China, die Vereinigten
Arabischen Emirate, Malaysia, Katar und
Saudi-Arabien.
Bei den internationalen Logistikmöglichkeiten
liegen China, Indien, Mexiko, Indonesien und
Saudi-Arabien an der Spitze. In der Inlandslogistik
sind China, Indien, Indonesien, Saudi-Arabien
und die Vereinigten Arabischen Emirate führend.
2025 Agility Emerging Markets Logistics Index:
agility.com/2025index
Die weltweit führende Plattform der Intralogistik
ZERTIFIZIERT
Internationale Fachmesse für
Intralogistik-Lösungen und
Prozessmanagement
11. – 13. März 2025
Messe Stuttgart
PASSION
FOR SOLUTIONS
AI
Specialists
Sustainability
MACHER TREFFEN SICH JÄHRLICH IN STUTTGART
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S36
Transport & Logistik
Deutsche Wirtschaft
sollte KI als Chance
nutzen
Zehn der renommiertesten Interim Manager
zeigen auf, wie die deutsche Wirtschaft durch
KI aus der Krise finden kann: Dr. Bodo Antonić,
Ulvi Aydin, Ulf Camehn, Ruben Faust, Christian
Florschütz, Eckhart Hilgen¬stock, Jane Enny van
Lambalgen, Klaus-Peter Stöppler, Roland Streibich
und Karlheinz Zuerl. REDAKTION
Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Game
Changer für alle Bereiche der Wirtschaft,
deren massive Auswirkungen
häufig noch unterschätzt wird. Zu
diesem Schluss gelangt der „Wirtschaftsreport
2025“ der Management-Community United
Interim (www.unitedinterim.com). Bei den
Autoren des Berichts handelt es sich um zehn
der renommiertesten Interim Manager, die
selbst schon bei zahlreichen KI-Einführungsprojekten
mitgewirkt haben: Dr. Bodo Antonić,
Ulvi Aydin, Ulf Camehn, Ruben Faust, Christian
Florschütz, Eckhart Hilgenstock, Jane Enny
van Lambalgen, Klaus-Peter Stöppler, Roland
Streibich und Karlheinz Zuerl.
Als Führungskräfte auf Zeit werden diese
Management-Experten für mehrere Monate
in Unternehmen geholt, um Projekte durchzuführen.
Sie verfügen daher über deutlich mehr
Erfahrung als angestellte Manager, die in der
Regel nur einige wenige Jobwechsel im Laufe
ihrer Karriere durchleben. Für den Report wurden
550 Interim Manager befragt. Die zehn
Autoren haben die Umfrage konzipiert und
die Ergebnisse analysiert. „Es gibt wohl keinen
Überblick über den KI-Einsatz in der deutschen
Wirtschaft mit mehr Praxisnähe“, ist
Studienleiter Dr. Harald Schönfeld, Geschäftsführer
von United Interim, überzeugt.
Kurzfristiger Return on Invest für KI-Projekte
Im Report und vor allem in den Köpfen der Top
10 Interim Manager wimmelt es von praxisnahen
Tipps zur KI-Einführung. So sagt beispielsweise
Eckhart Hilgenstock: „Man sollte ein KI-Projekt nur
dann starten, wenn es einen Break-Even innerhalb
von anderthalb Jahren verspricht.“ Das sehen auch
28 Prozent der im Rahmen der Studie befragten
Kollegen so. 51 Prozent räumen immerhin eine
maximale Frist von drei Jahren ein. „Die langfristige
Perspektive, die bei den meisten IT-Projekten angesagt
ist, lohnt sich bei KI aufgrund der raschen
Entwicklung derzeit jedenfalls nicht“, erklärt Ulvi
Aydin.
„Das stellt keine Empfehlung für einen Blindflug
dar“, stellt Jane Enny van Lambalgen klar. So raten
88 Prozent der befragten Interim Manager zu einer
frühzeitigen Zielfestlegung bei der KI-Einführung
im Unternehmen. Für 80 Prozent (Mehrfachnennungen
waren erwünscht) steht die Definition der
Anwendungsfälle im Vordergrund – und diese
sollten sich kurzfristig lohnen. 79 Prozent empfehlen
den Start mit einem Pilotprojekt, das anhand
der Ergebnisse optimiert werden sollte (78 Prozent),
bevor es in der Organisation größer ausgerollt
wird (55 Prozent). In diesem Zuge sollte ein KI-
Team im Unternehmen aufgebaut werden, raten
63 Prozent der Führungskräfte auf Zeit.
„Viele Belastungsfaktoren für die Wirtschaft wie die
hohen Energiekosten oder die ausufernde Bürokratie
werden auch unter einer neuen Bundesregierung
nicht über Nacht verschwinden“, sagt
Dr. Bodo Antonić, „aber die Hebelwirkung von KI ist
derart groß, dass sie die negativen Einflüsse zumindest
teilweise kompensieren kann.“
KI wird viele Branchen durcheinanderwirbeln
Künstliche Intelligenz wird künftig so selbstverständlich
werden wie heute Computer und das
Internet, sind 94 Prozent der 550 befragten Interim
Manager überzeugt. Dadurch wird die Wirtschaft
einen kräftigen Produktivitätsschub erhalten,
meinen 90 Prozent der Befragten. Über drei Viertel
(76 Prozent) gehen fest vom Entstehen völlig neuer
Geschäftsmodelle aus.
„Wir stehen vor einer neuen Welle von Firmengründungen
durch innovative Unternehmer, die
die KI-Chancen erkennen und so manch eine tradierte
Branche durcheinander wirbeln werden“,
prognostiziert Ruben Faust.
„Das schafft viel Marktdynamik, wird aber den
einen oder anderen traditionellen Betrieb, der
das KI-Potenzial nicht rechtzeitig erkennt oder
nicht umzusetzen vermag, aus der Bahn werfen“,
befürchtet Karlheinz Zuerl.
Als typisches Beispiel wird im „Wirtschaftsreport
2025“ von United Interim die Bau- und Immobilienbranche
genannt, die mit über 2,5 Millionen
Beschäftigen einen der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren
Deutschlands darstellt. Dort gilt neben
den hohen Rohstoff- und Energiepreisen, dem
Fachkräftemangel und dem wirtschaftlich
schwachen Umfeld die mangelnde Digitalisierung
als ein Haupthemmnis, sagen 57 Prozent
der 550 befragten Interim Manager.
Roland Streibich mahnt an: „In der Bau- und
Immobilienwirtschaft ließe sich die Produktivität
allein durch die Digitalisierung aller Planungsschritte
massiv steigern. Künstliche Intelligenz
könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen.“
Klaus-Peter Stöppler, der als Beirat für Baufrage
viele Unternehmen begleitet, ergänzt: „Die Beschleunigung
von Planungs- und Genehmigungsprozessen
durch KI könnte die Wohnungsnot
in Deutschland binnen weniger
Jahre beheben. Dazu müssten sich neben der
Wirtschaft allerdings auch der Staat, sprich die
Bauämter, entsprechend umstellen.“
Roland Streibich weist auch auf die Grenzen
von KI hin: „KI kann uns sehr viele nützliche
Informationen liefern und uns vieles abnehmen,
aber wenn es um kreatives Denken, schnelle
Wissensverknüpfungen, das vernetzte Denken
und Erkennen von Mustern sowie um spontane
Ideen geht, bleibt unser menschliches Gehirn
unschlagbar.“
Segen für den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft
„Künstliche Intelligenz führt zur Massenarbeitslosigkeit“
lautet ein gängiges Vorurteil, das indes
nicht einmal ein Zehntel (8 Prozent) der Interim
Manager aufgrund ihrer Praxiserfahrungen in
den Betrieben unterschreibt. 60 Prozent gehen
davon aus, dass der durch den KI-Boom ausgelöste
wirtschaftliche Aufschwung mehr
Arbeitsplätze schafft bzw. erhält als durch KI vernichtet
werden. „Der große KI-Kahlschlag wird
ausbleiben, aber dennoch werden natürlich viele
Arbeitsplätze, insbesondere solche, die durch
repetitive Tätigkeiten charakterisiert sind, entfallen“,
stellt Jane Enny van Lambalgen klar. Vor
allem die sogenannte Sachbearbeitungsebene
wird personell ausgedünnt werden, sind 77 Prozent
der Fachleute überzeugt. Aber weit weniger
als ein Drittel davon (27 Prozent) geht von Massenentlassungen
auf dieser Ebene aus. Im mittleren
Management erwartet gut die Hälfte (52
Prozent) der Führungskräfte auf Zeit den Abbau
von Hierarchien durch KI, aber lediglich 13 Prozent
gehen von schmerzhaften Einschnitten aus.
„Der beste Weg, den eigenen Arbeitsplatz zu sichern,
besteht darin, sich selbst zum KI-Experten
zu entwickeln, statt sich dagegen zu stemmen“,
rät Ulvi Aydin.
„Der demografische Faktor verhindert ein Desaster
am Arbeitsmarkt durch den großflächigen
KI-Einsatz“, analysiert Klaus-Peter Stöppler.
„Viele der Baby Boomer stehen kurz vor der Rente
und werden dann einfach nicht mehr ersetzt“,
ergänzt Roland Streibich. Gleichzeitig mildert
Künstliche Intelligenz den Fachkräftemangel ab,
haben 77 Prozent der Interim Manager bei Projekteinsätzen
in der Wirtschaft festgestellt. Gut
ein Drittel (34 Prozent) stuft KI-Anwendungen
als Ersatz für nicht vorhandene Fachkräfte als
„kritisch“ für die deutsche Wirtschaft ein. „Unternehmen,
die KI nicht aktiv nutzen, riskieren den
Verlust von Aufträgen. Sie verlieren darüber hin-
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S38
aus auch Geschäft, wenn sie mit digitalisierten
Wettbewerbern nicht mehr mithalten können“,
sagt Ulf Camehn. „Im Großen und Ganzen ist
der KI-Boom ein Segen für den Arbeitsmarkt
und die Wirtschaft“, sind sich die zehn Interim
Manager einig. Sie begründen: „Ohne KI
würde der demografische Faktor die deutsche
Wirtschaft lahmlegen, weil schlichtweg nicht
genügend qualifiziertes Personal verfügbar
wäre.“
Wichtigste Einsatzgebiete für KI
In welchen Abteilungen und auf welchen
Fachgebieten rechnet sich der KI-Einsatz für
die Unternehmen am schnellsten und am
meisten, wollte Studienleiter Dr. Harald Schönfeld
von United Interim von den 550 befragten
Interim Managern wissen. An erster Stelle steht
dabei mit Abstand die Kundenkommunikation
(Customer Service) mit 66 Prozent Zustimmung.
„Mit einem KI-gestützten Kundenservice lassen
sich drei Vorteile auf einmal erzielen:
Prozesse automatisieren, Effizienz steigern
und ein außergewöhnliches Kundenerlebnis
kreieren“, erklärt Christian Florschütz, der vor
wenigen Wochen von der Dachorganisation
Österreichisches Interimmanagement (DÖIM)
als „Interim Manager des Jahres 2025“ ausgezeichnet
wurde.
Auf dem zweiten Platz beim KI-Einsatz liegen
Logistik und Supply Chain Management mit
58 Prozent (Mehr¬fach¬nennungen waren
erwünscht). Den dritten Platz teilen sich Geschäftsprozessoptimierung
sowie Einkauf und
Beschaffung mit 53 Prozent. Auf dem vierten
Rang befinden sich Vertrieb und Marketing
(52 Prozent). „Im Vertrieb rechnet sich jedes
KI-Projekt binnen eines halben Jahres“, weiß
Eckhart Hilgenstock von seinen Projekten zu
berichten. An fünfter Stelle stehen Forschung
und Entwicklung sowie das Kostenmanagement
(Controlling) mit 51 Prozent.
KI-Kampf gegen die Firmokratie
Auf dem sechsten Platz liegt die Produktion
(43 Prozent); kurz dahinter kommen die Wettbewerbsfähigkeit
und der Abbau der firmeninternen
Bürokratie (42 Prozent). „Die von der
Gesetzgebung vorgegebene externe Bürokratie
ist von den Unternehmen kaum zu beeinflussen,
dafür aber die interne Firmokratie umso
mehr – und dabei kann KI eine Schlüsselrolle
spielen“, sagt Dr. Bodo Antonić. Die firmeninterne
Bürokratie ist häufig ähnlich schlimm wie die
externe, meinen mehr als die Hälfte (55 Prozent)
der Interim Manager aufgrund ihrer Praxiserfahrung
in den Unternehmen. „Die Unternehmen
wären gut beraten, sich stärker auf die Kundenseite
zu konzentrieren und den internen Verwaltungsapparat
zu verschlanken“, rät Christian
Florschütz, und stellt klar: „KI hilft bei beiden
Aspekten.“
Aufmarsch humanoider KI-Roboter
In der Produktion und Logistik erwarten die Interim
Manager den Aufmarsch einer neuen Generation
humanoider KI-Roboter. „Durch eine dem
Menschen nachempfundene Gestalt sind sie flexibel
einsetzbar und können dank Künstlicher Intelligenz
autonom handeln“, beschreibt Karlheinz
Zuerl, was auf die deutsche Industrie zukommt.
Zuerl, von United Interim als „Interim Manager des
Jahres 2024“ ausgezeichnet, ist hauptsächlich in
Asien aktiv und kennt die „neue KI-Roboterwelt“
schon aus den dortigen Fertigungsstätten. In Fernost
wächst nach seinen Beobachtungen der Anteil
„menschenfreier Zonen“ in der Produktion rasant
an. Der Hintergrund: Sobald die Roboter unter sich
sind, können sie mit viel höherer Geschwindigkeit
arbeiten als in gemischten Zonen, in denen Sicherheitsbelange
der Belegschaft zu berücksichtigen
sind. Ulf Camehn zeigt die Entwicklung auf: „Wer
noch glaubt, humanoide KI-Roboter seien Zukunftsmusik,
unterschätzt die Geschwindigkeit der technologischen
Entwicklung. In wenigen Jahren werden
sie zum festen Bestandteil nahezu aller Branchen
gehören.“ Jane Enny van Lambalgen ergänzt:
„Über Leasingmodelle wird diese neue Robotergeneration
auch für mittelständische Unternehmen
erschwinglich werden, so dass auch der Mittelstand
von den enormen Produktivitäts- und Kostenvorteilen
dieser Entwicklung profitieren kann“.
Ruben Faust ist sicher: „Wir werden in den nächsten
Jahren eine neue Welle von Industrie-Startups
entstehen sehen, die sich die universelle Einsetzbarkeit
der KI-Humanoiden zunutze machen.“
KI im Personalwesen
Beim Personalwesen (Human Ressources, HR) verorten
36 Prozent der Führungskräfte auf Zeit einen
schnellen Return on Invest in KI.
Weitere 49 Prozent halten die KI-Einführung
im HR-Bereich auf jeden Fall für sinnvoll, selbst
wenn sich der Erfolg nicht so schnell einstellen
sollte. „KI-gestützte HR-Prozesse sind längst
datenschutzkonform umsetzbar. Die Herausforderung
liegt nicht in der Technik, sondern
in der Bereitschaft der Unternehmen, sich mit
den bestehenden Lösungen auseinanderzusetzen“,
weiß Ulf Camehn aus der Betriebspraxis
zu berichten. Auffallend: Im Topmanagement
stößt der KI-Einsatz nur bei 14 Prozent
der befragten Interim Manager auf Gegenliebe.
An der Firmenspitze sind menschliche Köpfe
offenbar weiterhin gefragter als „denkende
Computer“.
Deutschland kann aufholen
80 Prozent der Interim Manager sehen Deutschland
im Rückstand beim KI-Einsatz; 38 Prozent
sprechen von einem „sehr deutlichen Defizit“.
Bei dem mit KI eng verbundenen Thema Robotik
sieht hingegen nicht einmal ein Viertel (24
Prozent) Deutschland stark im Hintertreffen. Für
40 Prozent hinkt die Bundesrepublik bei Robotik
allerdings „etwas hinterher“. Zum Vergleich: Die
mangelnde Digitalisierung insgesamt stufen 78
Prozent der Führungskräfte auf Zeit als einen
schweren Standortnachteil des Landes ein.
„Deutschland hat Nachholbedarf bei KI und
Robotik, aber noch sind diese Schlüsseltechnologien
nicht verloren“, sagt Ruben Faust mit
Verweis auf Studienergebnisse. 40 Prozent der
Interim Manager sind fest davon überzeugt, dass
Deutschland den KI-Rückstand bis zum Jahr
2030 aufholen kann. 53 Prozent vertreten dieselbe
Ansicht in Bezug auf Robotik. Die Aufholjagd
wird bis 2040 dauern, meint ein knappes
Drittel (31 Prozent) in Bezug auf KI und gut ein
Viertel (26 Prozent) bezüglich Robotik.
„Die deutsche Wirtschaft hat alle Chancen auf
einen kräftigen Aufschwung, wenn sie zügig in
die KI-Umsetzung kommt“, sind sich Dr. Bodo
Antonić, Ulvi Aydin, Ulf Camehn, Ruben Faust,
Christian Florschütz, Eckhart Hilgenstock, Jane
Enny van Lambalgen, Klaus-Peter Stöppler, Roland
Streibich und Karlheinz Zuerl einig. „Ein
erfahrener Interim Manager, der KI-Kompetenz
ins Unternehmen bringt, ist häufig ein guter Anfang“,
sagt Dr. Harald Schönfeld.
United Interim ist die führende Online-Community
für qualitätsgeprüfte Interim Manager in
Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die
Reichweite erstreckt sich auf weit über 12.000
Führungskräfte auf Zeit in der DACH-Region. Aus
dieser Gruppe heraus haben zehn der erfahrensten
und renommier¬testen Interim Manager
gemeinsam mit United Interim eine Studie
über den Stand und die Zukunft der deutschen
Wirtschaft durchgeführt. Diese zehn Elite Interim
Manager sind Dr. Bodo Antonić, Ulvi Aydin,
Ulf Camehn, Ruben Faust, Christian Florschütz,
Eckhart Hilgenstock, Jane Enny van Lambalgen,
Klaus-Peter Stöppler, Roland Streibich und Karlheinz
Zuerl. Die Studienleitung obliegt Dr. Harald
Schönfeld und Jürgen Becker als Gründer und
Geschäftsführer von United Interim.
An der Befragung für die Studie haben über 550
ausgewählte Interim Manager teilgenommen.
Interim Management gilt als die „Königsklasse“
im Management, weil die Führungskräfte auf Zeit
mehr berufliche Heraus¬forderungen in mehr
Unter¬nehmen bewältigen als Führungskräfte
im Angestelltenverhältnis und daher über einen
größeren Überblick verfügen. Im Unterschied zu
Beratern entwickeln sie nicht nur Konzepte, sondern
sorgen für eine bestimmte Zeit im Unternehmen
auch für die Umsetzung.
(RED)
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S40
Transport & Logistik
Deutschland im
Luftverkehr immer weiter
abgehängt
Die dauerhaft immens hohen Produktionskosten,
mit denen die Fluggesellschaften in
Deutschland konfrontiert sind, haben dazu
geführt, dass sich der Luftverkehr hierzulande
– anders als im europäischen oder weltweiten
Vergleich – nach der Corona-Pandemie noch
immer nicht erholt hat. REDAKTION
Die bittere Konsequenz für Mobilität,
Wirtschaft und vor allem den Export:
Es finden insgesamt nicht nur weniger
Flüge von Deutschland ins Ausland
statt, sondern auch die Anzahl der Flugverbindungen
generell schrumpft. 2024 waren es
laut dem Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft
(BDL) 17 Prozent weniger als
noch 2019. Dazu sagt Michael Hoppe, Chairman
und Executive Director des Airline-Verbands
BARIG: „Die schwindende Konnektivität ist
alarmierend, denn sie verdeutlicht, wie schlecht
die Rahmenbedingungen für den Luftverkehr
in Deutschland sind, während er im Ausland zu
enorm günstigeren Bedingungen boomt. Leidtragende
sind nicht allein die Fluggäste, die
mittlerweile, wenn sie zum Beispiel Geschäftstermine
wahrnehmen oder an Messen teilnehmen
wollen, nur über Umwege oder mit großem
Aufwand ihr Ziel erreichen können. Auch
der Fracht- und Warenverkehr leidet massiv.
Mit jedem Passagierflug, der nicht stattfindet,
kann im Laderaum auch kein Cargo befördert
werden, wie es üblich ist. Das bedeutet gerade
für Unternehmen, die ihre Waren ins Ausland
verkaufen oder von dort beziehen, einen spürbaren
Wettbewerbsnachteil. Das ist besorgniserregend!
Wenn die künftige Bundesregierung
es ernst damit meint, die deutsche Wirtschaft
wieder zu stärken, muss sie die Bedingungen
für den Luftverkehr schnellstmöglich extrem
verbessern. Es liegt in der Regierungsverantwortung,
den Kostendruck deutlich und nachhaltig
zu senken. Sie muss unter anderem die
Luftverkehrssteuer und die unsinnige nationale
PtL-Quote abschaffen sowie die Gebühren für
Luftsicherheit, Infrastruktur und Flugsicherung
massiv absenken. Anders wird es nicht gelingen,
den Luftverkehrs- und Wirtschaftsstandort
Deutschland wieder auf die vorderen Plätze in
Europa und der Welt zu bringen.“ (RED)
MICHAEL HOPPE
BARIG (Board of Airline Representatives
in Germany e.V.) vertritt die gemeinsamen
Interessen von mehr als 100 nationalen
und internationalen Fluggesellschaften aus
Linienflug, Ferienflug und Air Cargo. Seit
Gründung 1951 arbeitet der Airline-Verband
für die Verbesserung der Rahmenbedingungen
des Luftverkehrs in Deutschland.
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LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S42
Transport & Logistik
DHL Global Forwarding
zeigt Wege zur
Schaffung resilienter
globaler Lieferketten
Fünf Schlüsselkriterien bei der Wahl von Produktionsstandorten
in Reaktion auf Störungen
der globalen Handelsströme. REDAKTION
DHL Global Forwarding, der Luft- und
Seefrachtspezialist von DHL Group,
hat ein Whitepaper mit dem Titel
„China Plus X: The New Global Supply
Chain“ veröffentlicht. Der Bericht unterstreicht
die wachsende Bedeutung von Multi-
Shoring-Strategien, die über den klassischen
„China Plus 1“-Ansatz hinausgehen und auf eine
Diversifizierung der Produktions- und Beschaffungsstandorte
über mehrere Länder hinweg
setzen. Auf diese Weise können Unternehmen
ihre Lieferketten widerstandsfähiger gegenüber
globalen Störereignissen machen und ihre betriebliche
Flexibilität stärken.
erfolgreich zu gestalten. Mit unserem umfangreichen
Portfolio an Logistik- und Transportlösungen
bieten wir unseren Kunden die Werkzeuge,
die sie benötigen, um ihre ‚Plus X‘-Strategie zu
realisieren und sich auf langfristige Stabilität zu
konzentrieren“, erklärt Niki Frank, CEO von DHL
Global Forwarding Asia Pacific.
Fünf wichtige Faktoren für die erfolgreiche
Umsetzung einer ‚Plus X‘-Strategie
Das Whitepaper skizziert fünf wesentliche Kriterien,
die eine entscheidende Rolle bei der
Auswahl geeigneter Produktions- und Lieferkettenstandorte
spielen. Eine robuste Verkehrsinfrastruktur
ist von entscheidender Bedeutung,
da sie die Kapazität, Qualität und Transitzeiten
umfasst, die für eine effiziente Logistik unerlässlich
sind. Länder wie Vietnam und Mexiko
investieren erheblich in ihre Verkehrsnetze, die
das Rückgrat ihrer Lieferketten bilden. Darüber
hinaus ist eine umfassende Analyse der Kostenstruktur
unerlässlich; dies umfasst die Bewertung
der Logistikkosten, der Arbeitskosten und
der Gesamtrendite (ROI), die mit der Verlagerung
der Produktion in ein bestimmtes Land
verbunden sind. Ebenso spielt die Qualität der
Infrastruktur eines Landes – sowohl digital als
auch physisch – eine entscheidende Rolle bei
dieser Bewertung. Dabei geht es um Dinge wie
die Breitbandkapazität, die verfügbaren Verkehrseinrichtungen
und erwartete Entwicklungen
wie neue Flughäfen oder Bahnstrecken, die
wichtig für alternative Beschaffungsstrategien
sein können.
In den vergangenen Jahren haben geopolitische
Spannungen, Handelshemmnisse und Ereignisse
wie die Corona-Pandemie deutlich gemacht, wie
fragil Lieferketten sein können. Das Whitepaper
beleuchtet mehrere Länder in Südostasien, Südund
Osteuropa sowie dem Nahen Osten und
Südamerika als mögliche strategische Alternativen
und Ergänzungen zu China. Diese Länder investieren
nicht nur in ihre Infrastruktur, sondern
bieten auch ein zunehmend handelsfreundliches
Regulierungsumfeld.
„Die Zukunft der globalen Lieferketten liegt in
einer flexiblen, nachhaltigen und diversifizierten
Struktur, die auf Widerstandsfähigkeit ausgelegt
ist. DHL Global Forwarding unterstützt Unternehmen
mit einem einzigartigen globalen Netzwerk
und lokaler Expertise, um diese Transformation
Die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte
ist ein wichtiger Faktor. So investieren Länder
wie Indien in Ausbildungsprogramme, um Fachkräfte
für Zukunftsbranchen wie die Halbleiterfertigung
zu schulen. Unverzichtbar ist auch ein
gutes Verständnis des Regulierungsumfelds.
Dazu gehören Faktoren wie Steuern, Zölle und
Handelsabkommen, die erhebliche Auswirkungen
auf Kosten und operative Effizienz haben
können. Aufstrebende ‚Plus X‘-Länder bemühen
sich aktiv um die Schaffung günstiger Handelsbeziehungen
und bieten damit zunehmend
handelsfreundliche Umgebungen, um ausländische
Investitionen anzuziehen. In diesem Zusammenhang
ist ein langfristiges Engagement
an diesen Standorten wichtig, da die Einrichtung
einer diversifizierten Produktionsbasis häufig
erhebliche Vorabinvestitionen erfordert
Starker Partner für komplexe Lieferketten
Mit seinem umfassenden Service-Portfolio unterstützt
DHL Global Forwarding Unternehmen
dabei, ihre Lieferketten nicht nur effizient, sondern
auch zukunftssicher zu machen. Dazu gehören
multimodale Transportlösungen, die die
Vorteile verschiedener Transportmodi kombinieren.
So können Unternehmen beispielsweise
Kosten senken und Lieferzeiten optimieren, indem
sie See- und Luftfracht kombinieren.
DHL ist Teil des Konzerns DHL Group. Die
Gruppe erzielte 2023 einen Umsatz von
mehr als 81,8 Milliarden Euro. Mit nachhaltigem
Handeln sowie dem Engagement für
Gesellschaft und Umwelt leistet der Konzern
einen positiven Beitrag für die Welt. Bis
2050 strebt DHL Group die netto Null-Emissionen-Logistik
an. Mit rund 395.000 Mitarbeiter
in über 220 Ländern und Territorien
weltweit verbindet DHL sicher und zuverlässig
Menschen und Unternehmen und
ermöglicht globalen nachhaltigen Handel.
Darüber hinaus bietet DHL Global Forwarding
spezialisierte Beratungsleistungen, um Unternehmen
bei der Entwicklung ihrer „Plus X“-Strategien
zu unterstützen. Diese reichen von
Bewertungen der Transportkapazitäten in potenziellen
Zielländern über Analysen der regulatorischen
Anforderungen bis hin zur Optimierung
der Lager- und Distributionsnetze. Dank
eines globalen Netzwerks in über 220 Ländern
und Territorien und Teams mit lokaler Expertise
kann DHL maßgeschneiderte Lösungen entwickeln,
die auf die individuellen Bedürfnisse der
Unternehmen zugeschnitten sind.
Eine besondere Stärke von DHL Global Forwarding
ist zudem der Einsatz innovativer Technologien
zur Verbesserung von Transparenz und
Effizienz. Über digitale Plattformen wie myDHL
bietet das Unternehmen seinen Kunden Echtzeit-Informationen
zu ihrer Lieferkette, eine
nahtlose Sendungsverfolgung und eine effizientere
Prozesssteuerung. Diese Kombination
aus Technologie und Expertise macht DHL zu
einem unverzichtbaren Partner für Unternehmen,
denen an einer Diversifizierung und Stärkung
ihrer Lieferketten gelegen ist.
(RED)
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S44
Transport & Logistik
BLG und COSCO:
Strategisches
Agreement vereinbart
BLG LOGISTICS und COSCO SHIPPING CAR
CARRIERS haben zum Jahresende 2024 eine
strategische Partnerschaft vereinbart und ein
entsprechendes Agreement unterzeichnet.
REDAKTION
„Für die chinesischen Hersteller ist Bremerhaven
als Eintrittshafen in den europäischen Markt
von großer Bedeutung. Insbesondere der effiziente
logistische Zugang zum deutschen Markt,
als einer der führenden Absatzmärkte für Fahrzeughersteller,
ist zentral“, heißt es seitens COS-
CO SHIPPING CAR CARRIERS. Das Unternehmen
strebt einen Liniendienst an, der Bremerhaven
mit mindestens zwei Anläufen pro Monat inkludiert.
BLG LOGISTICS stellt dabei COSCO
SHIPPING CAR CARRIERS und den chinesischen
Herstellern das BLG-Netzwerk landseitig zur Verfügung.
Dies ermöglicht den Importeuren durchgehende
Logistiklösungen aus einer Hand; von
den Werken in China bis zum Handel in Europa.
„Für einen offenen Umschlagshafen wie Bremerhaven
ist es wichtig sich auf Marktentwicklungen
einzustellen. Das bedeutet, dass wir den
veränderten Anforderungen unserer traditionellen
Kunden Rechnung tragen und gleichzeitig
auch effiziente Logistiklösungen für neue Importeure
schaffen müssen. Wir freuen uns daher
sehr, dass der Netzwerkvorteil der BLG durch den
Verbund von Seehafenterminal, Inland Terminals,
wertschöpfende technische Dienstleistungen
und den Transport auf Straße und Schiene
von COSCO SHIPPING CAR CARRIERS im Sinne
der chinesischen Hersteller erkannt wurde.
Das unterzeichnete Agreement zeigt, dass unser
Partner die Leistungstiefe und das netzwerkübergreifende
Serviceangebot der BLG zu
schätzen weiß und den entsprechenden Nutzen
für unsere gemeinsamen Kunden schaffen will“,
so Axel Bantel, Geschäftsführer Vertrieb der BLG
Automobile Logistics.
Mit dieser Vereinbarung kombinieren
beide Unternehmen ihre Kompetenzen
in der Automobil-Logistik
sowie im Umschlag von High &
Heavy Gütern von China nach Europa. Demnach
soll das BLG AutoTerminal Bremerhaven (ATB) für
COSCO SHIPPING CAR CARRIERS zu einem zentralen
Eingangshafen für den deutschen Markt
sowie zu einem zentralen Drehkreuz für die
Märkte in Skandinavien, Zentral- und Osteuropa
und die Märkte in den baltischen Staaten entwickelt
werden.
Der BLG AutoTerminal Bremerhaven gehört mit
rund 1,5 Mio. umgeschlagenen, transportierten
oder technisch bearbeiteten Fahrzeugen pro
Jahr zu den größten Autoterminals der Welt. Alle
namhaften Autoreeder bedienen Bremerhaven.
Auf einer Fläche von 295 Hektar bietet der
BLG-Standort den Herstellern optimale Flächen
und Ausstattung. Rund 70.000 Fahrzeuge finden
hier Platz, bevor sie über Straße, Schiene oder
Wasser weiterbefördert werden. In drei Technikzentren
ermöglicht die BLG-Gruppe ihren Kunden
zahlreiche technische Dienstleistungen
direkt vor Ort.
(RED)
#connectingthedots
Der Kongress
für den
österreichischen
Handel
handelskolloquium.at
HANDELS
KOLLOQUIUM
025
10. APRIL
APOTHEKERTRAKT
SCHLOSS
SCHÖNBRUNN
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S46
Transport & Logistik
WALLENIUS SOL
übernimmt Mann Lines
Das schwedische Schifffahrtsunternehmen
WALLENIUS SOL gibt die Übernahme der britischen
Mann Lines bekannt. Damit erweitert
die Reederei ihren Kundenstamm, ihr Dienstleistungsangebot,
ihr lokales Know-how und
ihre Präsenz auf wichtigen Märkten erheblich.
REDAKTION
WALLENIUS SOL, ein führendes
Schifffahrtsunternehmen mit
Kerngeschäft in der nördlichen
Ostsee, hat das Transportunternehmen
Mann Lines übernommen, das RoRound
Containerschifffahrt, Logistik und Spedition
anbietet. Die Übernahme bedient das Wachstumspotential
von WALLENIUS SOL und unterstützt
die Entwicklung einer nachhaltigeren und
digitalisierten Schifffahrts- und Logistikbranche.
„Diese Akquisition stärkt die Position von WAL-
LENIUS SOL als zuverlässigen Partner in unseren
wichtigsten Geschäftsregionen und ermöglicht
es uns, ein noch umfassenderes Angebot an
maßgeschneiderten Lösungen für die sich ständig
weiterentwickelnden Bedürfnisse unserer
Kunden bereitzustellen“, sagt Elvir Dzanic, CEO
von WALLENIUS SOL.
Größere Reichweite und verbesserte Effizienz
Die neue Partnerschaft mit Mann Lines vergrößert
die Flotte und erweitert das Hafennetzwerk
von WALLENIUS SOL, das sich von den Ostseeanrainern
bis nach Nordwesteuropa erstreckt.
Durch Kooperationen mit zuverlässigen Partnern
an wichtigen Drehkreuzhäfen erstreckt sich das
Servicenetzwerk weiter bis nach Irland, Spanien
und darüber hinaus. Die sich ergänzenden Routen
beider Unternehmen verbessern Kapazität
und Frequenz, und die nur geringfügigen Überschneidungen
im Kundenstamm ermöglichen es
WALLENIUS SOL, etwa 200 neue Kunden zusätzlich
vom gemeinsamen Angebot zu überzeugen.
Im Zuge der Übernahme gliedert WALLENIUS SOL
ebenso Büros in Estland, Lettland und Großbritannien
ein und baut seine Präsenz in Finnland,
Deutschland und den Benelux-Ländern aus.
Bill Binks, ehemaliger CEO von Mann Lines und
neuer Vice President WS South bei WALLENIUS
SOL, zeigt sich enthusiastisch:
BILL BINKS
„Wir freuen uns sehr, diese Reise gemeinsam
anzutreten und unser Know-how und unsere
Ressourcen zu bündeln. Unter der Führung von
WALLENIUS SOL eröffnen sich unseren Kollegen
und Kunden neue Möglichkeiten, die dem nordeuropäischen
Markt spürbare Vorteile bringen
werden.“
ELVIR DZANIC
Erweitertes Produktportfolio
Von der Zusammenarbeit profitieren die Kunden
durch eine erweiterte geographische Abdeckung,
ein größeres Produktportfolio, vertiefte
lokale Kenntnisse und eine hochmoderne Flotte.
Dazu gehört auch die bevorstehende Auslieferung
eines neuen RoRo-Schiffs mit bewährtem
effizienten Rumpf- und Antriebsdesign, das
Emissionen bestmöglich reduziert.
LOGISTIK express
informiert
Mann Lines und WALLENIUS SOL werden eng zusammenarbeiten,
um einen nahtlosen Übergang
für Mitarbeiter, Kunden und Partner zu gewährleisten.
Unter der Marke Mann Lines Logistics
werden die Logistikdienstleistungen für das gemeinsame
Unternehmen weiter ausgebaut.
„Die Integration der Dienstleistungen wird unser
Know-how verbessern, unser Angebot erweitern
und florierende Partnerschaften fördern.
Mit dem Wissen und der langjährigen Erfahrung
von Mann Lines Logistics als Betreiber von Containerdiensten
in Nordeuropa sind wir gut gerüstet,
um den Industrien und Gesellschaften, die
wir bedienen, einen noch größeren Nutzen zu
bieten“, sagt Elvir Dzanic. (RED)
Sichern Sie sich Ihren
substanziellen
Wettbewerbsvorsprung
› Intralogistik & E-Commerce
› Handel & Distanzhandel
› Transport & Logistik
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S48
Transport & Logistik
Ocean Freight
Entwicklung
Fünf Schlüsselkriterien bei der Wahl von Produktionsstandorten
in Reaktion auf Störungen
der globalen Handelsströme. REDAKTION
Wir bei Transporeon, einem Unternehmen
von Trimble, haben die
Mission, das Transportwesen in
Einklang mit der Welt zu bringen.
Wir betreiben das größte globale Frachtnetzwerk
bestehend aus mehr als 1.400 industriellen
Verladern und Einzelhändlern sowie mehr als
150.000 Spediteuren und Logistikdienstleistern.
Jeden Tag führen sie mehr als 110.000 Transporte
auf unserer Plattform durch und buchen mehr
als 100.000 Zeitfenster zum Be- und Entladen.
Im Laufe eines Jahres werden über unsere Plattform
rund 55 Mrd. EUR an Fracht abgewickelt.
Ende Januar war ein entscheidender Zeitpunkt
im Seeverkehr. Mit dem chinesischen Neujahrsfest
und dem Start der neuen US-Regierung sind
mögliche Störungen zu erwarten. Während das
chinesische Neujahrsfest in der Regel einige
Leerfahrten und einen vorübergehenden Rückgang
des Volumens mit sich bringt, senken die
großen Containerreedereien die Tarife im Kampf
um Marktanteile. Die tatsächliche Auswirkung?
Es ist mit einer eingeschränkten Verfügbarkeit
von Schiffen für Exporte 6-8 Wochen später zu
rechnen, vor allem in Europa, mit Verzögerungen
gegen Ende März und Anfang April aufgrund der
längeren Routen über das Kap.
Das chinesische Neujahrsfest ist auch der Auslöser
für die Neugestaltung von Schifffahrtsallianzen.
Der übliche Rückgang der Volumina ist
eine gute Gelegenheit für die Reedereien, ihre
Schiffe umzuplanen, die Fahrpläne anzupassen
und die internationalen Schifffahrtsdienste
neu auszurichten. Diese Neuausrichtung kann
zu kurzfristigen Schwankungen bei den Transitzeiten
und der Routings führen, da die Reedereien
ihre Abläufe feinabstimmen. Die positiven
Auswirkungen werden sich erst mit der Zeit
bemerkbar machen. Und dann ist da noch der
Suezkanal. Derzeit bevorzugen die Reedereien
wegen der anhaltenden Instabilität im Roten
Meer weiterhin die Kap-Route, die längere
Transitzeiten bedeutet. Allerdings dürften alle
Allianzen für den Fall, dass sich die Lage bessert,
alternative Fahrpläne durch den Suezkanal vorbereitet
haben. In diesem Fall sollten die Verlader
mit einem zweischneidigen Effekt rechnen:
kürzere Transitzeiten, aber auch ein intensiver
Wettbewerb um das Volumen, der die Frachtraten
möglicherweise nach unten drückt. Sobald
die Verschiebung eintritt, müssen sie mit einem
3 bis 4 Monate andauernden Chaos rechnen, da
die Fahrpläne und Hafenumläufe überarbeitet
werden.
In der Zwischenzeit sorgen die anhaltenden
Handelsspannungen zwischen China und den
USA für ein neues Maß an Komplexität. Mit der
neuen US-Regierung könnte sich ein geringeres
Handelsvolumen sowohl auf die Preisgestaltung
als auch auf die Kapazitäten auswirken,
insbesondere wenn die USA der staatlichen
chinesischen Reederei neue Beschränkungen
auferlegen, was sich auf die Ocean Carrier auswirken
und auch Europa in Mitleidenschaft ziehen
könnte.
Da auch in 2025 mit weiteren Störungen zu
rechnen ist, sollten Verlader einen proaktiven
Ansatz verfolgen, um sich besser an veränderte
Marktbedingungen und Routenänderungen anpassen
zu können. Beispielsweise kann die Umsetzung
flexibler operativer Maßnahmen dazu
beitragen, die Preisvolatilität zu bewältigen und
Kapazitäten zu sichern. Durch anpassungsfähige
strategische Planung und Preisbildungsmechanismen
können Verlader Risiken mindern und
die Stabilität in einem unvorhersehbaren Markt
aufrechterhalten. (RED)
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LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S50
Transport & Logistik
Österreichs Verkehrspolitik.
Von (grün)Rot
auf Rot?
Was verspricht das neue Regierungsprogramm
bezgl. Logistik und Verkehr unter dem
neuen Verkehrsminister Peter Hanke? „Aus
Verantwortung für Österreich“ handelte die Vorgängerregierung.
Das Ergebnis ist bekannt. Die
neue Regierung will „Jetzt das Richtige tun. Für
Österreich“. PETER BAUMGARTNER
In der kurzen Kurz-Regierung hatte die
Mobilitätsministerin Leonore Gewessler
nicht viel Zeit, um sich mit Verkehr und
Logistik zu beschäftigen. Die Regierung dauerte
nicht mal zwei Jahre. Viel Hilfe war ihr der
damalige Staatssekretär Magnus Brunner auch
nicht. Der beschäftigt sich jetzt mit der Flüchtlings-Logistik
in Brüssel, wo man ihn verräumt
hat, nachdem er im Finanzministerium eine
Megabaustelle hinterlassen hat. In der Nehammer-Regierung
war Ministerin Gewessler aber
wieder „voll da“ und kümmerte sich intensiv um
ihr Mega-Ministerium für „Klimaschutz, Umwelt,
Energie, Mobilität, Innovation und Technologie“.
Für ihre 3-jährige Amtszeit war das jedoch auch
zu viel. Verkehr und Logistik blieben wieder auf
der Strecke. Ihr Steckenpferd war das Klimaticket
und die Umwelt – aber ohne Bezug zur
Logistik/Verkehr. In Gewesslers Amtszeit ist der
Modal Split von Bahn und Binnenschiff weiter
gesunken, der LKW Verkehr nahm weiter zu, es
wurde ein Höchststand an zugelassenen PKWs
und Straßenverkehrsunfällen erreicht. Die Zahl
der verletzten und getöteten Kinder im Straßenverkehr
erreichte 2024 der höchste Wert seit 17
Jahren (Statistik Austria).
Man könnte sagen, wenn der neue Verkehrsminister
Peter Hanke nur einen neuen Hafenkran
einweiht, hat er die Erfolgsstatistik seiner
Vorgängerin bereits überschritten. Jedenfalls
ist das Verkehrsministerium, jetzt heißt es bald
abgespeckt „BM für Innovation, Mobilität und
Infrastruktur“, wieder in roten Händen. Es würde
nicht überraschen, wenn sich die rote „Erfolgsgeschichte“
im Verkehrsministerium fortsetzen
würde.
PETER HANKE
Immerhin haben wir den roten Ministern mehrheitlich
die Gesamtsituation zu verdanken, in
der sich Österreich verkehrstechnisch befindet:
Ein völlig außer Kontrolle geratener Straßenverkehr
mit allen Konsequenzen für die
Umwelt und Gesundheit. Wenn Hanke die Verkehrspolitik
von (grün)Rot auf Rot stellt, entspricht
das der Erwartungshaltung. Dabei
hätte der ehemalige „Hafenmeister“ durchaus
das Zeug, endlich wenigstens die Binnenschifffahrt
aus dem Tal der Tränen zu bringen.
Immerhin hat Hanke mit seiner Diplomarbeit
„Citynähe und wasserseitiger Anschluss als
Attraktivitätsfaktoren eines Güterverteilungszentrums
in Wien“ durchaus ein wichtiges Thema
gewählt. Aber das ist lange her und einen
Foto: BKA/Andy Wenzel
wasserseitigen Anschluss der Citylogistik gibt
es noch immer nicht. Im Gegenteil. Wiens Megabaustellen
finden mit dem LKW das Auslangen.
Der Wiener Hafen ist mehr ein Umschlagplatz für
LKW und führt die Bezeichnung Hafen nur noch
aus Tradition. Hankes Parteichef Andreas Babler
verteilt dennoch Vorschusslorbeeren und glaubt,
dass sein Verkehrsminister den Verkehrsbereich
sauberer und sicherer machen wird.
Vorgenommen und im Regierungsprogramm
festgeschrieben, hat sich die Regierung für die
Bereiche Mobilität, Verkehr, Logistik und Infrastruktur
eine ganze Menge. Vorsorglich haben
die österreichischen Infrastrukturbetreiber daran
erinnert, dass das alles Geld kosten
wird, deren Sicherstellung noch
nicht in trockenen Tüchern ist.
Bestehende Pläne sollen überarbeitet,
neue Strategien erarbeitet,
alte Schlagworte wurden
neu formuliert.
Eine zentrale Rolle soll wie
bisher die Transportverlagerung
von der Straße auf die
Schiene spielen. Dafür wird weiter
viel Geld in den Bahnausbau fließen.
Und damit die potentiellen Bahnkunden das
auch verinnerlichen können, soll es einen „Verlagerungscoach“
geben. Ob das die gleiche Person
sein wird, die bisher als „Counselor“ erfolglos
für die Transportverlagerung zuständig war,
geht aus den Plänen nicht hervor.
Dann gibt es noch diesen unsäglichen Krieg in
der Ukraine, dessen Ausgang maßgeblich für
die österreichische Logistik sein wird.
Schließlich geht es schlicht um die
Frage, ob nach dem Krieg russische
oder ukrainische Schiffe
die Rohstoffversorgung der
heimischen Industrie besorgen
werden und ob die
Donau-Dampfschiffahrts-
Gesellschaft wieder eine
russische Flagge trägt. Diesbezüglich
könnte der neue
Verkehrsminister doch an der
richtigen Stelle sitzen, denn immerhin
hat er sich 2022 als Wiener Stadtrat
sehr deutlich gegen die Ausweisung von vier
russischen Diplomaten ausgesprochen, die
Österreich zur Personae non gratae erklärt hatte.
(RED)
Die Verkehrsleistung der
umweltfreundlichen
Binnenschifffahrt ist auf
fast allen europäischen
Wasserstraßen auf Talfahrt.
Österreich zählt insgesamt
zu den Schlusslichtern im
Modal Split.
Quelle: Eurostat
Der – immerhin – vorhandene Plan zum Bereich
Wasserstraße, befasst sich zunächst mit
der Hochwassersicherheit und Resilienz der
Wasserstraße. Das wird auch notwendig sein,
denn die Folgen des Klimawandels haben bereits
deutliche Spuren hinterlassen. Dass das
Verlagerungspotential von der Straße/Schiene
auf das Binnenschiff wieder nicht thematisiert
wurde zeigt, dass das Vertrauen in die eigenen
Vorhaben fehlt. Man hat sich in Österreich damit
abgefunden, dass die „nasse Logistik“ ohne
Bedeutung ist. Das verwundert umso mehr, als
durchaus viel Geld in die Wasserstraßeninfrastruktur
gesteckt wird und die neue Regierung
ein deutliches Bekenntnis zum Industriestandort
abgegeben hat. Doch das Bindeglied zwischen
Industriestandort und Verkehrspolitik
heißt Raumordnung und Flächenwidmung. Das
ist eine andere Baustelle.
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S52
Transport & Logistik
LINZ AG HAFEN verstärkt
Landstromangebot im
Handelshafen
Neben den Landstromanlagen für Kreuzfahrtschiffe
an den Donauländen in Linz und
Engelhartszell bietet die LINZ AG auch im Handelshafen
Landstromstationen an. REDAKTION
Seit Kurzem stellt der LINZ AG HAFEN als
öffentlicher Handelshafen insgesamt
acht Landstromstationen der internationalen
Binnenschifffahrt zur Versorgung
ihrer Flotte an. Die Errichtung der ersten
beiden Landstromstationen erfolgte bereits
2014 im Bereich Trenndamm / Vorhafen. Im Jahr
2021 erhöhte sich die Anzahl der Stromstationen
um zwei im Hafenbecken 2 (Nordseite) und
nochmals zwei im Hafenbecken 3 (Nordseite).
Anfang 2025 wurden zwei weitere Landstromstationen
im Bereich Hafenbecken 2 (Südkai)
ans Stromnetz angeschlossen. Mit den nun insgesamt
acht in Betrieb befindlichen Stationen im
LINZ AG HAFEN können Lärmemissionen sowie
Schadstoffbelastungen deutlich reduziert werden,
da der Einsatz von bordeigenen Dieselaggregaten
nicht mehr notwendig bzw. erlaubt ist.
Verantwortung für die Zukunft
„Zielsetzung unserer Strategie ist es, die positive
Entwicklung unseres Konzerns und umweltverträgliches
Handeln als selbstverständliche
Bestandteile bei all unseren Planungen und
Maßnahmen miteinander zu verbinden. Diese
Strategie lebt in der gesamten Hafentransformation
und wird auch im Landstromangebot
sichtbar“, sagt DI Erich Haider, MBA, Generaldirektor
der LINZ AG.
„Als Teil des LINZ AG-Konzerns sehen wir es als
Verpflichtung, einen Beitrag zum Umwelt- und
Klimaschutz zu leisten. Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein
und wirtschaftliches Wachstum
lassen sich durchaus miteinander vereinbaren.
Diese Unternehmensphilosophie wollen wir
auch in Zukunft so weiterführen“, meint Hafendirektor
Mag. Harald Kronsteiner, MBA.
Umwelt hat Vorrang
Die acht Landstromstationen bieten insgesamt
22 Powerlock Anschlüsse mit je 400 Ampere,
neun CEE Anschlüsse mit je 125 Ampere, sechs
CEE Anschlüsse mit je 63 Ampere, sechs CEE Anschlüsse
mit je 32 Ampere sowie zwei CEE Anschlüsse
mit je 16 Ampere. Je nach Schiffsgröße,
Bauart sowie Verbrauch können pro Powerlock
Anschluss maximal zwei Schiffe angeschlossen
werden – d.h. im LINZ AG HAFEN können permanent
mindestens 22 Binnenschiffe (Fahrgastoder
Frachtschiffe) umweltfreundlich mit 400
Ampere Powerlock-Landstrom versorgt werden.
„Im Sinne des Umweltschutzes ist es wichtig, dass
eine „landseitige Stromversorgung“ zu unserem
Portfolio zählt. Diese Dienstleistung wird offensiv
angeboten“, unterstreicht Hafendirektor Mag.
Harald Kronsteiner, MBA die Bedeutung der
Landstromstationen.
In Hafenordnung verankert
In den mit Landstromstationen ausgestatteten
Anlegebereichen ist eine landseitige Stromversorgung
aus Gründen des Umwelt- und Emissionsschutzes
verpflichtend zu verwenden. Bordaggregate
dürfen nur in der Zeit vom Anlegen
bis zum darauffolgenden Werktag in Betrieb
genommen werden. Danach sind die Landstromanschlüsse
zu verwenden und der Betrieb von
Bordaggregaten ist nicht mehr zulässig bzw. gestattet.
Soweit die Information bzw. die Auflage
vom LINZ AG HAFEN, die unter www.hafenlinz.at
– „Hafenordnung, Rechtsvorschriften, Hafenentgelte,
Preise und Landstrom“ veröffentlicht ist.
Auch ein detaillierter Lageplan zur Orientierung
der Reedereien und Schiffskapitäne kann hier
ausgedruckt bzw. heruntergeladen werden.
Beliebter Winterstand
Der LINZ AG HAFEN ist in erster Linie bei den
Donaukreuzfahrt-Reedereien sehr begehrt als
„Winterstand“ für Fahrgastschiffe außerhalb
der Saison. So überwintern jedes Jahr bis zu 26
Schiffe in der Zeit zwischen November und April
im Linzer Handelshafen. Das breite Leistungsangebot
im LINZ AG HAFEN (wie etwa Strom- und
Wasserversorgung oder Abfallentsorgung) sowie
die unmittelbare Nähe zur ÖSWAG Werft Linz,
zu Lebensmittel-Versorgern sowie zum Linzer
Stadtzentrum sind im Wesentlichen dafür verantwortlich.
Um den Schadstoffausstoß während
des Winterstandes zu reduzieren, sind die Landstromanschlüsse
verpflichtend zu verwenden.
Eine Auflage des LINZ AG HAFENS ist, dass hintereinander
verheftete Schiffe nur mittels eines
Generators mit Strom versorgt werden dürfen,
sofern alle Liegebereiche mit Landstromstationen
belegt sind und kein Landstromanschluss
mehr zur Verfügung steht. Die Einhaltung der
Hafenordnung in Bezug auf die Benutzung der
Landstromstationen sowie aller umweltrelevanten
Auflagen wird regelmäßig kontrolliert. (RED)
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S54
Transport & Logistik
Fachtagung
Batterielogistik und
Elektromobilität
Die Lagermax Group und die LogBATT GmbH
veranstalteten am 13. Februar eine Fachtagung
zum Thema „Batterielogistik und Elektromobilität“.
Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft
diskutierten im Hotel Hilton Vienna Waterfront
über aktuelle Herausforderungen und Chancen
des Antriebswandels. REDAKTION
Im Fokus standen Themen wie Dekarbonisierung,
Batterielogistik sowie die Zukunft der
Automobilindustrie in Europa. Eine Vielzahl
von Kunden und Medienvertreter verfolgten
interessiert die Fachvorträge von „Autopapst“
Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Alexander Friesz,
Michael Knobloch, Michael Ausserdorfer und informierten
sich über alle Aspekte der Batterielogistik
und Elektromobilität.
Transformation der Logistikbranche
Alexander Friesz, CEO der Lagermax Group, beleuchtete
die Notwendigkeit eines nachhaltigen
Umdenkens in der Logistikbranche, um die
von der EU gesetzten Klimaziele zu erreichen. Er
forderte eine technologieoffene Transformation
und betonte die Dringlichkeit, infrastrukturelle
Defizite seitens der Politik zeitnah zu beheben.
Der Wandel müsse wirtschaftlich tragbar gestaltet
werden, um den Unternehmen eine zukunftssichere
Entwicklung zu ermöglichen.
Europas Herausforderung in der
Elektromobilität
Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer gab spannende
Einblicke in die globale Automobilindustrie und
die Entwicklung der Elektromobilität. Er stellte
heraus, dass Europa im Vergleich zu China erheblichen
Aufholbedarf hat, insbesondere im Bereich
der Batterieproduktion. So wurden 2024 in
Europa 2,9 Millionen New Energy Vehicles (NEV)
verkauft, während es in China 10,7 Millionen
waren. Dudenhöffer betonte, dass eine Zusammenarbeit
mit chinesischen Unternehmen notwendig
sei, um Produktionsprozesse zu optimieren
und Kosten zu senken. Ein positives Signal
sei der Produktionsstart der VW-Batteriezellfertigung
in Salzgitter 2025, die eine vielversprechende
Bewährungsprobe für Europa darstelle.
Effiziente und sichere Batterielogistik
Michael Knobloch, Leitung Vertrieb/Marketing
der LogBATT GmbH, referierte über die steigenden
Herausforderungen der Batterielogistik
im Zuge des Wachstums der Elektromobilität.
Er beleuchtete die gesamte Lieferkette von der
sicheren Lagerung bis zur gesetzeskonformen
Entsorgung und stellte innovative Lösungen der
360-Grad-Logistik von LogBATT vor. Besonders
die Reverse Logistik sei ein zentraler Bestandteil,
um eine nachhaltige und rechtskonforme Batterieentsorgung
sicherzustellen.
Kreislaufwirtschaft und Future Waste
Michael Ausserdorfer, General Manager Waste
Management bei FRIKUS Transportlogistik GmbH,
widmete sich der Kreislaufwirtschaft und dem
Thema "Future Waste". In Österreich fallen jährlich
über 74 Millionen Tonnen Abfall an, wovon
nur 35 Prozent recycelt werden. Er stellte innovative
Technologien wie chemisches Recycling,
KI-gestützte Sortierung und Blockchain-Technologien
vor, die Materialflüsse transparenter
und effizienter gestalten.
Die Automobilindustrie nehme hier eine Vorreiterrolle
ein, indem sie bereits Recyclingkonzepte
für Fahrzeugteile etabliere.
Fazit: Die Zukunft der Batterielogistik
Die Fachtagung zeigte deutlich, dass die Elektromobilität
und Batterielogistik vor großen Herausforderungen,
aber auch Chancen stehen.
Eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik,
Wirtschaft und Wissenschaft ist notwendig, um
die Transformation nachhaltig und wirtschaftlich
erfolgreich zu gestalten. Durch innovative Technologien,
effiziente Prozesse und internationale
Kooperationen können europäische Unternehmen
eine tragende Rolle in der globalen Elektromobilitätsstrategie
einnehmen. (RED)
Lagermax Group
Unter dem Motto "Together in motion." bietet
die Lagermax Group mit über 85 eigenen
Standorten in 15 Ländern Europas, Österreich,
Deutschland, Niederlande, Belgien,
Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien,
Bulgarien, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina,
Serbien, Spanien und der
Türkei, ein ausgereiftes Distributionsnetz für
alle Kundenwünsche. Grenzen verschwinden
zunehmend, lokale Eigenschaften aber
bleiben. Lagermax legt größten Wert auf
diesen Umstand.
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S56
Transport & Logistik
8. Technologieforum der
Deutschen Handelskammer
Österreichs
KI, nachhaltige Energiesysteme und Kreislaufwirtschaft
sind Schlüsseltechnologien für die
multiple Krisenbewältigung. REDAKTION
Unter dem Motto „Mission Zukunft -
Wirtschaft und Technik neu denken“
haben die Deutsche Handelskammer
in Österreich (DHK) in Kooperation
mit Fraunhofer Austria Mitte März bereits
zum achten Mal das Deutsch-Österreichische
Technologieforum abgehalten. 2025 mit dem
Fokus Wettbewerbsfähigkeit, Transformationsprozesse
und KI in der Industrie.
Rund 190 Gäste wurden begrüßt,
diese bisher höchste Beteiligung in
der Forumsgeschichte ist für Prof.
Dr. Wilfried Sihn, Senior Advisor bei
Fraunhofer Austria, der durch den
Abend führte, Beweis, dass das Thema
bewegt. Vito Cecere, Botschafter
der Bundesrepublik Deutschland in Österreich,
verwies in seiner Eröffnung unter anderem
auf die Regierungsbildung in Deutschland
und die geplanten 500 Mrd. Euro für
Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung.
„Ich hoffe, das Versprechen wird diesmal gehalten,
seit 2009 ist diese finanzielle Stärkung
ein Thema.“ Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung,
schloss mit der Forderung,
das Tempo beim KI-Einsatz im Unternehmen zu
erhöhen, Forschung & Entwicklung zu stärken,
Kooperationen auszubauen und das KI-Knowhow
zu forcieren. Es wurde bereits teilweise realisiert:
Die F&E-Quote in Österreich soll bis 2030
vier Prozent betragen. Der Einsatz von KI in der
Industrie hat sich im Vergleich zum Vorjahr beinahe
verdoppelt.
KI ist zentraler Innovationsmotor
Österreich erlebt beim Thema KI in nahezu allen
Branchen eine beachtliche Innovationskraft.
Das bestätigte Hermann Erlach, CEO Microsoft
Österreich, in seiner Keynote Durch Digitalisierung
Österreich jetzt nach vorne bringen
und warnte vor einem Negieren von Künstlicher
Intelligenz. "„90 % der Unternehmen werden
in fünf bis zehn Jahren nicht mehr da sein,
wenn sie nicht jetzt in das Thema einsteigen.“
"Dringend erforderlich sei eine digitale Infrastruktur.
Dazu eröffnete Microsoft jüngst die AI
Innovation Factory in Wien, drei moderne Rechenzentren
starten im Sommer. Entscheidend
seien ferner Partnerschaften, denn man könne
nicht mehr alles allein umsetzen. Auch für Professor
Michael Heiss, Siemens Österreich, sind
diese KI-Ökosysteme ein ganz wesentlicher Teil
der Infrastruktur. Auf die Transformation, die neben
der KI auch im Energiebereich zu erkennen
ist, verwies Susanna Zapreva, Vorständin Verbund.
„Der technologische Fortschritt wird es
uns ermöglichen, den Energieverbrauch stark
zu reduzieren und die Energie nachhaltig aufzubringen.“
Digital denken
Innovation bildete den Einstieg in den Forumstag.
„Wir sind mitten im Thema Transformation.
Es wird einem das eine oder andere Mal
schwindlig dabei, aber es ist spannend“, betonte
AVL List-Geschäftsführer Jens Poggenburg und
berichtete von Effizienzsteigerungen in der Entwicklung
von bis zu 25 % durch KI. Profitieren von
KI könne man aber nur durch Datenqualität, was
laut Tobias Lange, CIO Freudenberg SE im Gespräch
mit Gerhard Krennmair, Geschäftsführer
msg Plaut Austria, auch professionelles Datenmanagement
erfordert. Von hochwertigen Daten
im Gleisbau berichtete anschließend Fabian
Hansmann von Plasser & Theurer. „Gleisbaumaschinen
erkennen heute selbständig schadhafte
Komponenten, agieren voll automatisiert und
lernen daraus, was die laufende Instandhaltung
von Weichen erheblich erleichtert.“ KI hilft auch
bei der Batterieentwicklung. Noch werden 60 %
der Batterien von zwei chinesischen Unternehmen
hergestellt. „Die Battery Tech Alliance soll
ein starkes europäisch-nordamerikanisches
Netzwerk bilden“, kündigte Hans Kostwein, CEO
Kostwein Maschinenbau, an.
Mission Zukunft umfasste auch neue Wege in
der Abfallwirtschaft wie das Projekt EPSolutely,
das Christoph Ecker, Geschäftsbereichsleiter
Logistik und Supply Chain Management bei
Fraunhofer Austria, und Christoph Pröbstl, Werkleiter
EPS-Werke Österreich bei Austrotherm,
vorstellten. Damit können 80 % der Styropor-
Baustellenabschnitte und 70 % der Verpackungen
im Kreislauf geführt werden.
Die Vorträge beim 8. Deutsch-Österreichischen
Technologieforum boten praxisnahe Beispiele
sowie inspirierende Erfolgsgeschichten aus
Österreich und Deutschland, die als Modell für
nachhaltiges Wachstum und Innovation dienen
können. (RED)
Hermann Erlach, CEO
Microsoft Österreich,
Susanna Zapreva, VST
Verbund, Georg Knill,
Präsident
Industriellenvereinigung
Foto: DHK/Marko Kovic
Der digitale Wandel in der Praxis war das Thema
einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion
mit DHK Vizepräsident Harald Pflanzl, Senior Vice
President BASF EMEA South-East, Laura Friederike
Sasse im Vorstand der Dr. Sasse Gruppe,
Martina Klenkhart, msg Plaut Austria und Balazs
Bezeczky von Beckhoff Automation.
Einen Wandel im Geschäftsalltag stellte Isabel
Poppek, Gründerin & CEO Alpas, vor. „Alpas AI
ist eine KI-gestützte Sourcing Lösung für den
Einkauf, gesetzt wird auf proprietäre Machine-
Learning-Modelle.“
Jens Poggenburg Geschäftsführer, AVL List sprach über
“Neues Denken für Erfolg im disruptiven Umfeld”
LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S58
Transport & Logistik
E-Auto-Markt kommt
in Österreich nicht in
Fahrt?
Trotz Klimakrise halten die Österreicherinnen
und Österreicher am Verbrenner fest, wie eine
aktuelle repräsentative Studie des Beratungsunternehmens
Deloitte zeigt. REDAKTION
Nur die wenigsten Konsumentinnen
und Konsumenten können sich vorstellen,
künftig ein rein elektrobetriebenes
Auto zu fahren. Für die
Mobilitätswende sind diese Zahlen ein herber
Schlag.
Mit der Global Automotive Consumer Study erhebt
das Beratungsunternehmen Deloitte jährlich
die Einstellung von Verbraucherinnen und
Verbrauchern zu aktuellen Entwicklungen im
Automobilbereich. Für die aktuelle Ausgabe
wurden 31.000 Konsumentinnen und Konsumenten
aus 30 Ländern befragt, darunter 1.000
Personen aus Österreich. Die Kernergebnisse
haben sich schon vor zwei Wochen in einer
Deloitte Studie zu erneuerbaren Energien abgezeichnet,
die vorliegende Umfrage unterstreicht
die Erkenntnisse.
Der E-Auto-Markt tritt in Österreich - im Gegensatz
zu anderen europäischen Ländern - weiterhin
auf der Stelle und es ist keine Besserung
in Sicht. „Die Nachfrage an Elektrofahrzeugen
ist hierzulande sehr gering. Laut Studie würden
sich lediglich 7 % der Befragten beim nächsten
Autokauf für ein komplett batteriebetriebenes
Fahrzeug entscheiden, nur 8 % für einen
Plug-In-Hybrid“, erklärt Matthias Kunsch, Partner
bei Deloitte Österreich. „Das sind erschreckend
niedrige Zahlen, die die Mobilitätswende
hierzulande gefährden.“
Aktuell jedenfalls bleibt Altbewährtes an der
Spitze: Mehr als die Hälfte der Österreicherinnen
und Österreicher (57 %) bevorzugen nach wie
vor PKWs mit Verbrennungsmotoren.
MATTHIAS KUNSCH
Kostenfaktor von zentraler Bedeutung
Die Gründe, die laut den Befragten gegen ein
E-Auto sprechen, sind vielfältig. Vor allem die
vermeintlich geringen Reichweiten (49 %) sowie
die hohen Anschaffungskosten (43 %) wirken
für viele abschreckend. „Die Preise sind definitiv
ein Grund, warum der E-Auto-Markt in Österreich
nicht in die Gänge kommt. Immerhin will
der Großteil der Befragten nicht mehr als EUR
30.000,- für das nächste Fahrzeug ausgeben. Es
gibt zwar mittlerweile auch preiswertere Modelle,
doch das Angebot in diesem Segment muss
definitiv breiter werden“, betont Matthias Kunsch.
Gleichzeitig ist der Kostenfaktor ein ausschlaggebender
Motivator für den Kauf eines E-Fahrzeuges:
So nennen viele Konsumenten niedrigere
Treibstoffkosten (48 %) sowie staatliche
Subventionen (27 %) als wesentliche Anreize.
Das aktuell diskutierte Zurückfahren von öffentlichen
Förderungen würde die Kaufbereitschaft
für E-Autos daher wohl weiter dämpfen.
Hohes Potenzial für öffentliche
Ladeinfrastruktur
Auch schnelles, einfaches Laden sowie eine gut
ausgebaute Ladeinfrastruktur gelten als Voraussetzung
für den Kauf eines E-Autos. Für viele ist
das Laden zu Hause keine Option: Jede/r Dritte
gibt an, stattdessen lieber den Arbeitsplatz oder
öffentliche Ladestationen zu nutzen, um das eigene
E-Fahrzeug aufzuladen. Oft ist die Installation
einer Ladestation nicht durchführbar (38 %).
Außerdem geben 18 % der Befragten an, dass
die Kosten für die Installation einer privaten Ladestation
schlichtweg nicht tragbar sind.
„Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass der Erfolg
der Mobilitätswende nicht nur von der Verfügbarkeit
von E-Fahrzeugen abhängt, sondern vor
allem von einem umfassenden und leicht zugänglichen
Angebot an Ladeoptionen. Ein weiterer
Ausbau des Ladenetzes in Österreich ist
dementsprechend unbedingt notwendig“, so
Matthias Kunsch.
Neue Mobilitätstrends als Chance
Während der E-Auto-Markt noch ausgebremst
wird, sind neue Mobilitätsmodelle in der Automobilbranche
am Vormarsch. So ist fast ein
Viertel der Österreicherinnen und Österreicher
dafür offen, künftig „Mobility as a Service“ (MaaS)
zu nutzen und dafür auf ein eigenes Auto zu verzichten.
Auch bei den Fahrzeugen selbst setzt
man auf moderne Technologien.
Viele Österreicherinnen und Österreicher sind
bereit, für eingebaute Dienstleistungen wie
Anti-Diebstahl-Überwachung (49 %), Soforthilfe
in Notfällen (46 %) sowie automatische Fußgänger-
und Fahrzeugerkennung (45 %) extra zu bezahlen.
Die Möglichkeit, das Fahrzeug mit dem
Smartphone (40 %) oder AI-Tools (35 %) zu verbinden,
gewinnt ebenfalls an Bedeutung.
„Die neuen Trends können einen wichtigen Beitrag
zur Mobilitätswende in Österreich leisten,
indem sie den Kostenfaktor für Konsumentinnen
und Konsumenten reduzieren, den Zugang zu
umweltfreundlichen Fahrzeugen erleichtern und
das allgemeine Mobilitätsverhalten verändern.
Viele Befragte wären bereit, auf solche alternativen
Mobilitätslösungen umzusteigen, wenn
es attraktive Angebote am Markt gibt“, erklärt
Matthias Kunsch abschließend. (RED)
LOGISTIK EXPRESS
STRATEGIE
wikifolio-Indexzertifikat
Der Markt zur privaten
Kapitalanlage befindet
sich in einem Umbruch.
FinTech-Unternehmen fordern
die klassischen Anbieter heraus.
Mit der LOGISTIK express
Strategie wollen wir in die
Branche investieren und mit
aktivem Trading ein alternatives
Portfolio anbieten...
E-Mail: info@logistik-express.at
http://www.logistik-express.com