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LE-1-2025-Transport-Logistik

LOGISTIk express Journal Transport & Logistik LE-1/205

LOGISTIk express Journal Transport & Logistik LE-1/205

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TRANSPORT & LOGISTIK LE 1/2025

GLOBAL VERBUNDEN

Herausforderungen und Chancen in der

Transportlogistik - Strategien für ein sich

schnell veränderndes Marktumfeld.

LOGISTIK EXPRESS INFORMIERT


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S2

LOGISTIK express

TRANSPORT &

LOGISTIK

Themen & Inhalte:

04 Welthandel wächst trotz des politischen Kurswechsels in den USA

08 Chinas neuer Aktionsplan zur Logistikentwicklung

12 Rezession in Österreich hält an

14 BVL Logistik-Indikator auf niedrigem Niveau

16 ILS Alpine Leadership Retreat

18 Studiengänge mit mehr KI, Nachhaltigkeit und Wahlmöglichkeiten

20 Ein Blick auf Deutsche Transport- und Logistikunternehmen

22 Europäischer Markt für Straßengüterverkehr erholt sich

24 Zusammenschluss setzt neue Maßstäbe in der Transportlogistik

26 Globale Unsicherheiten: Digitale Transformation als Gamechanger?

28 Honold Logistik Gruppe erreicht neuen Rekord Umsatz von 284 Mio.

30 Würth Industrie Service weiterhin auf Erfolgskurs

32 Deutsche Industrie verliert den Wettbewerb in der Intralogistik

34 Zunehmende Risiken erfordern Anpassung von Lieferketten

36 Deutsche Wirtschaft sollte KI als Chance nutzen

40 Deutschland im Luftverkehr immer weiter abgehängt

42 DHL Global Forwarding zeigt Wege zur Schaffung

resilienter globaler Lieferketten

44 BLG und COSCO: Strategisches Agreement vereinbart

46 WALLENIUS SOL übernimmt Mann Lines

48 Ocean Freight Entwicklung

50 Österreichs Verkehrspolitik. Von (grün)Rot auf Rot?

52 LINZ AG HAFEN verstärkt Landstromangebot im Handelshafen

54 Fachtagung Batterielogistik und Elektromobilität

56 8. Technologieforum der Deutschen Handelskammer Österreichs

58 E-Auto-Markt kommt in Österreich nicht in Fahrt?


LE 1/2025

IMPRESSUM

LOGISTIK express / MJR MEDIA

Donauwörther Str. 27a/7/4

A-2380 Perchtoldsdorf

Medieninhaber, Herausgeber:

Markus Jaklitsch

+43 676 7035206 / info@logistik-express.at

www.logistik-express.com

Foto: istockphoto.com


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S4

Transport & Logistik

Welthandel wächst trotz

politischen Kurswechsels

in den USA

Der Welthandel hat sich 2024 erholt und wird

laut aktueller Prognosen bis 2029 schneller

wachsen als in den vergangenen zehn Jahren.

Selbst wenn Präsident Trump alle im Wahlkampf

in Aussicht gestellten Zölle umsetzt und andere

Länder Vergeltungsmaßnahmen ergreifen.

REDAKTION

DHL und die Stern School of Business

der New York University haben den

DHL Trade Atlas 2025 veröffentlicht,

eine umfassende Analyse der wichtigsten

Trends im globalen Handel. In Zeiten

geopolitischer Spannungen und drohender Zollerhöhungen

bietet der Bericht datengestützte

Erkenntnisse und deckt dabei fast 200 Länder

und Territorien ab.

Seit der Wiederwahl von Donald Trump zum

US-Präsidenten im vergangenen Jahr herrscht

Ungewissheit über künftige Handelsbeziehungen.

Der DHL Trade Atlas 2025 zeigt allerdings,

dass sich das Wachstum des globalen Handels

trotz verschiedener Krisen in der Welt als erstaunlich

robust erwiesen hat. Dieses Muster

wird sich voraussichtlich auch dann fortsetzen,

wenn die USA Zölle erhöhen.

Handel wächst schneller als im vorigen Zehnjahreszeitraum

Laut aktueller Prognosen wird der Warenhandel

von 2024 bis 2029 mit einer durchschnittlichen

jährlichen Rate von 3,1 Prozent wachsen. Das

entspricht etwa dem Wachstum des globalen

Bruttoinlandsprodukts.


Im Vergleich zu den vergangenen zehn Jahren

würde sich das Handelswachstum damit etwas

beschleunigen. Selbst wenn die neue US-

Regierung alle angekündigten Zollerhöhungen

umsetzt und andere Länder Vergeltungsmaßnahmen

ergreifen, wird der Welthandel in den

nächsten fünf Jahren voraussichtlich weiter

wachsen – dann allerdings deutlich langsamer.

„Die Ergebnisse des DHL Trade Atlas 2025 sind

äußerst ermutigend“, sagt John Pearson, CEO von

DHL Express. „In Industrie- wie auch Schwellenländern

liegt nach wie vor erhebliches Potenzial

für Handelswachstum. Es ist beeindruckend, wie

der internationale Handel weiterhin allen denkbaren

Herausforderungen trotzt – der Finanzkrise

2008 und der Corona-Pandemie bis hin zu

Zöllen und geopolitischen Konflikten. Im aktuellen

Geschäftsumfeld kann DHL Kunden weltweit

dabei unterstützen, Kosten und Risiken von

Lieferketten sinnvoll abzuwägen – und dafür zu

sorgen, dass diese nicht nur effizient, sondern

auch sicher sind.“

Vier neue Spitzenreiter beim Handelswachstum:

Indien, Vietnam, Indonesien und die Philippinen

Vier Länder werden von 2024 bis 2029 voraussichtlich

sowohl beim Tempo als auch beim absoluten

Umfang des Handelswachstums zu den

Top 30 gehören: Indien, Vietnam, Indonesien und

die Philippinen. Indien ist gleichzeitig das Land

mit dem dritthöchsten prognostizierten Handelswachstum

(6 Prozent) – hinter China (12

Prozent) und den USA (10 Prozent). Die Länder,

für die das größte absolute Handelswachstum

erwartet wird, befinden sich in Asien, Europa

und Nordamerika. Unter den Ländern mit dem

schnellsten prognostizierten Handelswachstum

sind auch mehrere afrikanische und lateinamerikanische.

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Transport &

Logistik

Was die großen Weltregionen angeht, wird das

Handelsvolumen von 2024 bis 2029 voraussichtlich

am schnellsten in Süd- und Zentralasien,

Subsahara-Afrika und in den ASEAN-Staaten

wachsen – mit durchschnittlichen jährlichen

Raten zwischen 5 und 6 Prozent. Für alle anderen

Regionen werden Wachstumsraten von 2 bis

4 Prozent erwartet.

logistik-express.com


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S6

Neuer Rekord im Fernhandel

Trotz des weit verbreiteten Interesses an Nearshoring

und der Produktion von Waren näher am

Kunden verdeutlicht der DHL Trade Atlas 2025:

Der Welthandel hat sich insgesamt nicht stärker

regionalisiert. Die tatsächlichen Handelsströme

deuten sogar auf das Gegenteil hin. In den ersten

neun Monaten des Jahres 2024 erreichte die

durchschnittlich zurückgelegte Entfernung aller

gehandelten Waren einen neuen Rekord von

5.000 Kilometern. Der Anteil des Handels innerhalb

der großen Weltregionen fiel gleichzeitig

auf einen neuen Tiefstand von 51 Prozent.

Gründe für Optimismus trotz

veränderter Handelspolitik der USA

Der DHL Trade Atlas 2025 erläutert, warum es

trotz restriktiverer US-Handelspolitik Grund

zur Zuversicht für die Zukunft des Welthandels

gibt. So betrachten die meisten Länder Handel

weiterhin als wichtigen Motor für wirtschaftlichen

Fortschritt, und neue US-Handelsbarrieren

könnten die Beziehungen zwischen anderen

Ländern stärken. Darüber hinaus könnten viele

der von Trump angedrohten Zölle anders ausfallen

als ursprünglich angekündigt, um einen

Anstieg der Inflation im Inland zu verhindern.

Produkte aus China finden neue Wege

Der DHL Trade Atlas 2025 liefert auch neue

Erkenntnisse zu geopolitisch bedingten Veränderungen

in weltweiten Handelsmustern. Der

Handel zwischen den Blöcken enger Verbündeter

der USA und Chinas ging 2022 und 2023 im

Vergleich zum Handel innerhalb dieser Blöcke

zurück. Die Rückgänge waren allerdings gering

und setzten sich 2024 nicht fort. Die USA

und China haben ihren bilateralen Handel

reduziert – aber nicht so stark, dass von

einer „Abkopplung“ gesprochen werden könnte.

Im Jahr 2016 machte der direkte Handel zwischen

den USA und China noch 3,5 Prozent des

Welthandels aus. In den ersten neun Monaten

des Jahres 2024 ging dieser Anteil auf 2,6 Prozent

zurück. Allerdings beziehen die USA immer

noch einen ähnlich hohen Anteil ihrer Importe

aus China wie der Rest der Welt. Zudem gibt es

Hinweise darauf, dass US-Importe aus China zu

niedrig ausgewiesen werden. Und Daten, die

auch chinesische Komponenten in Waren berücksichtigen,

die die USA aus anderen Ländern

importieren, zeigen: Die US-Abhängigkeit von in

China hergestellten Gütern geht nicht wesentlich

zurück. (RED)

Bedenkenswert ist dem Bericht zufolge außerdem,

dass der US-Anteil an den weltweiten

Importen derzeit bei 13 Prozent und an den

Exporten bei 9 Prozent liegt. Damit hat die

US-Handelspolitik zwar erhebliche Auswirkungen

auf andere Länder, sie bestimmt aber nicht

allein die Zukunft des globalen Handels.

„Wir müssen die Bedrohungen für das globale

Handelssystem ernst nehmen. Gleichzeitig hat

sich der Welthandel als sehr widerstandsfähig

erwiesen, weil er große Vorteile für Volkswirtschaften

und Gesellschaften mit sich bringt“,

sagt Steven A. Altman, Senior Research Scholar

und Director der DHL Initiative on Globalization

am Center for the Future of Management

der NYU Stern. „Die USA könnten sich – zu erheblichen

Kosten – vom Handel zurückziehen.

Aber andere Länder werden ihrem Beispiel vermutlich

nicht folgen. Denn kleinere Länder hätten

bei einer weltweiten Abkehr vom Handel

noch mehr zu verlieren.“

Der DHL Trade Atlas 2025 bietet eine

Fülle datengestützter Erkenntnisse und

Analysen zum Stand und den Aussichten

des Welthandels. Er ist eine Informationsquelle

für Entscheider aus Politik und

Wirtschaft sowie für die interessierte

Öffentlichkeit. Kompakte Länderprofile

fassen die Handelsstrukturen von fast

200 Ländern und Territorien auf jeweils

einer Seite übersichtlich zusammen.

Die Länder, die der DHL Trade Atlas berücksichtigt,

stehen zusammen für über

99 Prozent des Welthandels, des weltweiten

BIP und der Weltbevölkerung. Der DHL

Trade Atlas 2025 wurde von DHL in Auftrag

gegeben und von Steven A. Altman und

Caroline R. Bastian von der Stern School of

Business der New York University erstellt.

Er berücksichtigt Daten und Prognosen bis

Januar 2025.


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LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S8

Hafen Ningbo-Zhoushan (Hafenverwaltung N-Z)

Transport & Logistik

Chinas neuer

Aktionsplan zur

Logistikentwicklung

China setzt mit seinem neuen Aktionsplan zur

Logistikentwicklung auf eine tiefgreifende Optimierung

seiner Lieferketten, um Kosten zu senken,

Effizienz zu steigern und nachhaltige Technologien

zu integrieren. Neben der Reduzierung

sozialer Logistikkosten stehen der Infrastrukturausbau,

Digitalisierung und die Verbesserung

internationaler Handelswege im Fokus des Programms.

DIRK RUPPIK

Das Land der Mitte hat sich in den

letzten Jahrzehnten zu einem globalen

Logistikgiganten entwickelt.

Mit einer komplexen Infrastruktur,

modernster Technologie und strategischen

Plänen nimmt das Land eine führende Rolle im

globalen Handel und in den Supply Chains ein.

Im Zuge dessen hat die chinesische Regierung

kürzlich ein umfassendes Programm zur weiteren

Entwicklung ihrer Logistikbranche vorgestellt.

Es zielt darauf ab, die Effizienz, Nachhaltigkeit

und regionale Integration der Logistik zu

verbessern, um Chinas Stellung als wirtschaftliche

Supermacht zu festigen. In 2023 belegte

China den 19. Platz beim Logistics Performance

Index (LPI) der Weltbank.

Logistikbranche steht vor Herausforderungen

Die Logistikbranche ist ein zentraler Bestandteil

der chinesischen Wirtschaft. Sie verbindet die

Produktionszentren des Landes mit den globalen

Märkten und spielt eine entscheidende Rolle bei

der Unterstützung von Branchen wie Fertigung,

E-Commerce und Landwirtschaft. Allerdings

sieht sich die Branche auch mit Herausforderungen

konfrontiert, darunter hohe soziale Logistikkosten,

regionale Ungleichgewichte in der Infra-


struktur und die Notwendigkeit, mit den globalen

Standards der Nachhaltigkeit Schritt zu halten.

Als soziale Logistikkosten werden die indirekten

Kosten, die durch logistische Prozesse für

die Gesellschaft entstehen, bezeichnet. Sie sind

nicht direkt in den Preis von Waren oder Dienstleistungen

eingerechnet, haben aber Auswirkungen

auf Umwelt, Gesundheit, Infrastruktur

und das allgemeine Wohl der Bevölkerung. Zu

den Hauptbestandteilen zählen Umweltkosten

durch Emissionen, Verkehrsbelastung und Infrastrukturverschleiß,

gesundheitliche Auswirkungen

wie Lärmbelastung und Arbeitsbedingungen

sowie globale Handelsstrukturen mit sozialen

und wirtschaftlichen Folgen.

Aktionsplan zur Senkung der

sozialen Logistikkosten

Im November 2024 stellte die chinesische

Regierung einen neuen Aktionsplan vor, der darauf

abzielt, die sozialen Logistikkosten bis 2027

auf etwa 13,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts

(BIP) zu senken. Der Plan baut auf früheren Initiativen

wie der Belt and Road Initiative (BRI) auf

und richtet sich sowohl an inländische als auch

internationale Akteure.

Das neue Logistikprogramm verfolgt eine Vielzahl

von Zielen, die sowohl wirtschaftliche als

auch soziale und technologische Aspekte umfassen.

Ein zentrales Anliegen ist dabei die

Reduzierung der sozialen Logistikkosten, die

derzeit einen erheblichen Anteil am BIP ausmachen.

Durch effizientere Infrastruktur, bessere

Technologien und optimierte Abläufe sollen diese

Kosten bis 2027 signifikant gesenkt werden.

Ein weiteres Ziel ist der Ausbau der Logistikinfrastruktur

in Westchina, um regionale Ungleichgewichte

zu beseitigen.

Die Regierung plant den Bau neuer Schienen-

und Straßennetze, die Entwicklung von

Luftfahrtdrehkreuzen in Städten wie Chengdu,

Chongqing und Xi’an sowie die Erweiterung

multimodaler Transportzentren. Darüber hinaus

strebt das Programm die Modernisierung der

Lieferkettensysteme an, indem moderne Technologien

wie Blockchain, Künstliche Intelligenz

(KI) und das Internet der Dinge (IoT) eingeführt

werden. Nachhaltigkeit steht ebenfalls im Fokus.

Die Umweltbelastung durch Logistik soll durch

den Einsatz von Elektro- und Wasserstofffahrzeugen,

die Elektrifizierung von Schienennetzen

und die Integration erneuerbarer Energien in Logistikzentren

reduziert werden.

Ein weiteres zentrales Ziel ist die Verbesserung

der internationalen Vernetzung der Logistik.

Chinas Exportwirtschaft profitiert stark von effizienten

internationalen Lieferketten, und das

Programm legt besonderen Wert auf die Entwicklung

und Verbesserung transnationaler

Logistikkorridore. Diese Korridore sollen sowohl

den Handel innerhalb Asiens als auch mit Europa,

Afrika und Amerika erleichtern. Der Ausbau

dieser Handelswege ist eng mit der BRI verknüpft

und soll langfristig die Handelsposition

Chinas festigen.

Kernstrategien des Programms

Die Erreichung der ambitionierten Ziele des Programms

erfordert durchdachte Strategien. Ein

wichtiger Ansatz ist die Integration multimodaler

Transportnetze, bei der Schiene, Straße, Luft

und Wasser nahtlos miteinander verknüpft

werden. Die Integration soll den Transport

beschleunigen, Kosten senken

und die Nachhaltigkeit fördern. Ein

Beispiel ist die Entwicklung neuer

Logistikkorridore, die wichtige

Häfen wie Ningbo-Zhoushan mit

dem Hinterland verbinden. Um die

immense Finanzierung des Programms

zu bewältigen, setzt die

Regierung auf Public-Private-Partnerships

(PPPs), bei denen Unternehmen

Anreize erhalten, in den Bau und Betrieb

von Logistikinfrastruktur zu investieren.

Auf internationaler Ebene spielt die BRI eine

zentrale Rolle. Durch Investitionen in ausländische

Häfen und Logistikzentren sowie die Stärkung

bilateraler Handelsbeziehungen positioniert

sich China als zentraler Akteur im globalen

Logistiknetzwerk. Innovationen werden ebenfalls

gefördert. Start-ups und Technologiefirmen

erhalten finanzielle Unterstützung, um neue

Lösungen für Logistikprobleme zu entwickeln.

Zu den Schwerpunkten gehören autonome Lieferfahrzeuge,

Drohnen und KI-gestützte Routenoptimierung.

Ein besonderer Fokus liegt auf der Digitalisierung

von Logistikprozessen. Durch den Einsatz

von Big Data und Echtzeitüberwachung sollen

Lieferketten transparenter und widerstandsfähiger

gegen Störungen werden. Die Nutzung

digitaler Zwillinge, die virtuelle Abbilder physischer

Logistikprozesse darstellen, könnte Unternehmen

helfen, Engpässe vorherzusagen und

effiziente Alternativen zu entwickeln.


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S10

Geopolitische Spannungen und

andere Herausforderungen

Trotz der ambitionierten Ziele des Programms

gibt es mehrere Herausforderungen. Geopolitische

Spannungen, insbesondere mit den USA,

könnten die Umsetzung bestimmter internationaler

Projekte erschweren. Insbesondere

durch die Wiederwahl von Donald Trump zum

Präsidenten werden sich diese Spannungen

noch verschärfen. Die Finanzierung des umfangreichen

Programms stellt eine erhebliche

Belastung für den Staatshaushalt dar. Obwohl

Nachhaltigkeit ein zentraler Bestandteil des Programms

ist, könnten der Ausbau der Infrastruktur

negative Auswirkungen auf empfindliche

Ökosysteme haben. Zudem könnten ungleiche

regionale Kapazitäten die Umsetzung in weniger

entwickelten Gebieten erschweren.

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft die Abhängigkeit

vieler Regionen von den zentralen Entscheidungen

der Regierung. Während große Metropolen

wie Shanghai oder Peking stark von den Investitionen

profitieren, könnten kleinere Provinzen

Schwierigkeiten haben, mit dem Tempo der Entwicklung

Schritt zu halten. Die Regierung muss

sicherstellen, dass auch ländliche Regionen Zugang

zu den Vorteilen des Programms erhalten.

Potenzielle Auswirkungen

Ein erfolgreich umgesetztes Programm könnte

tiefgreifende Auswirkungen auf Chinas Wirtschaft

und den globalen Logistiksektor haben.

Die Reduzierung der Logistikkosten und die

Verbesserung der Effizienz würden das Wirtschaftswachstum

erheblich fördern. Das Land

der Mitte würde seine Rolle als globaler Logistikanbieter

festigen und seine Abhängigkeit von

internationalen Partnern verringern. Gleichzeitig

würde die Integration umweltfreundlicher Technologien

Chinas CO2-Bilanz verbessern und das

Land als Vorreiter in der grünen Logistik positionieren.

Darüber hinaus könnte das Programm die

Standards der internationalen Logistik neu definieren.

Durch die Führung bei der Implementierung

innovativer Technologien und nachhaltiger

Praktiken könnte die Volksrepublik als Vorbild

für andere Länder dienen. Dies würde nicht nur

Chinas wirtschaftliche Position stärken, sondern

auch seinen geopolitischen Einfluss erweitern.

Chinas neues Logistikprogramm ist ein ehrgeiziges

Vorhaben, das über Infrastrukturverbesserungen

hinausgeht, wirtschaftliche, technologische

und soziale Herausforderungen adressiert

und trotz Hürden darauf abzielt, die Position des

Landes als führende Handels- und Logistiknation

zu stärken und die globale Logistiklandschaft zu

beeinflussen. (RED)

LITERATUR

Road map charted to drive down logistics

costs, Xinhua, Nov. 2024

https://bit.ly/4kIPNFY

China moves to further reduce social logistics

costs, Xinhua, Nov. 2024

https://bit.ly/4kJXJXt

Restructuring and tech key to lowering

logistics costs, China Daily, Nov. 2024

https://bit.ly/4hoMoZX

China issues action plan to cut national

logistics costs, Key to building a unified national

market, driving high-quality economic

growth, Global Times, Zhang Yiyi, Nov.

2024, https://bit.ly/4hwAehO

China seeks to bolster ports and aviation

hubs in western regions, Reuters, Jan. 2025,

https://bit.ly/4hmVoPc

China Briefing, China’s Supply Chain

Transformation: Technological Innovations

and Future Outlook, Tianyi Xiao, Jan. 2025,

https://bit.ly/4kIQAGW

World Bank, Logistics Performance Index

2023, https://bit.ly/41Mrqyu

Foto: Chinesische Flagge (Wikipedia)


WIEN | 2025-09-29

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LOG25

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LOGISTIK-DAY


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S12

Transport & Logistik

Rezession in

Österreich hält an

Österreichs Wirtschaft schrumpfte 2024 um

1,2% und damit stärker als 2023 (-1,0%). Die

Unternehmensumfragen des WIFO lassen noch

keinen baldigen Aufschwung erwarten.

REDAKTION

Die Industrieproduktion ging weiter

zurück und die Erwartungen sind

gedämpft. Die Baukonjunktur dürfte

sich auf niedrigem Niveau stabilisiert

haben. Tourismus und Handel expandieren

leicht. "Die derzeitige Industrierezession dauert

bereits länger an als die drei letzten Krisen und

dürfte auch die größten Produktionseinbußen

mit sich bringen", so der Autor des WIFO-

Konjunkturberichtes Marcus Scheiblecker.

Laut den neuen VGR-Daten von Statistik Austria

sank die österreichische Wirtschaftsleistung

im IV. Quartal 2024 um 0,4% und damit etwas

kräftiger als im III. Quartal (-0,3% gegenüber der

Vorperiode). Da auch die Werte für die ersten

drei Quartale 2024 deutlich nach unten revidiert

wurden, ergibt sich für das Gesamtjahr

2024 nunmehr ein BIP-Rückgang um 1,2% (real,

vorläufig). Damit verschärfte sich die Rezession

gegenüber 2023 (-1%).

Die international schwache Nachfrage nach

Industrieprodukten dämpft die Produktion im

Euro-Raum. In Deutschland schrumpfte der

Industrieproduktionsindex 2024 bereits das

dritte Jahr in Folge. Noch kündigen die Unternehmenserwartungen

keine nennenswerte Verbesserung

der Industriekonjunktur an, vielmehr

herrscht nach wie vor Krisenstimmung. Die konkreter

werdende Zolldrohung der USA auf Waren

aus der EU dürfte die europäische Industrie auch

in den kommenden Monaten belasten.

In den USA entwickelt sich die Wirtschaft bislang

robust, allerdings nahm angesichts der

wirtschaftspolitischen Weichenstellungen der

neuen Regierung die Unsicherheit zu. Das BIP

expandierte im IV. Quartal 2024 um 0,6% und

damit kaum schwächer als in der Vorperiode. Die

Inflationsrate ist seit September 2024 aufwärtsgerichtet

und erhöhte sich im Jänner weiter auf

3,0% (Dezember 2024: 2,9%). Diese Entwicklung

und die Aussicht auf neue Importzölle schüren

die Erwartung eines erneuten Inflationsanstieges.

Dies dämpft die Konsumlaune der privaten

Haushalte.

MARCUS SCHEIBLECKER

Die schwache Konjunktur im Euro-Raum trifft

auch die österreichische Industrie hart. Wenngleich

die Produktion bereits seit Anfang 2023

tendenziell abnimmt, beschleunigte sich die


Talfahrt Ende 2024. Unternehmensumfragen

deuten lediglich auf eine Verlangsamung des

Abwärtstrends in den kommenden Monaten hin.

Die Zolldrohung der USA, des zweitwichtigsten

Handelspartners Österreichs, drückt die Stimmung

zusätzlich.

Demgegenüber dürfte Österreichs Bauwirtschaft

die Talsohle erreicht haben. Vermehrte

Neuabschlüsse von Hypothekarkrediten, das

etwas günstigere Zinsumfeld und die für Mitte

2025 erwartete Lockerung der Kreditvergaberichtlinien

verbessern die Rahmenbedingungen

für Bauinvestitionen.

Auch die Konsumnachfrage, die sich im IV.

Quartal 2024 stabilisierte, gewinnt tendenziell

an Schwung. Die realen Einzelhandelsumsätze

zogen im 2. Halbjahr 2024 wieder an. Die Neuzulassungen

von Pkws legten in den letzten

Monaten kräftig zu. Lediglich das Verbrauchervertrauen

schwächelt, belastet durch die Angst

um den eigenen Arbeitsplatz und die zahlreichen

Firmeninsolvenzen.

Am Verlauf des Industrieproduktionsindex seit 1996 lassen sich vier Rezessionen

ablesen: Die Milleniumsrezession (Schrumpfung von Jänner 2001 bis August 2002),

die globale Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise (Oktober 2008 bis Mai 2009), die CO-

VID-19-Krise (Februar bis April 2020) und die derzeitige Rezession ab Dezember 2022

(Q: Statistik Austria, Macrobond).) WDS – WIFO-Daten-System, Macrobond).

Der heimische Tourismus floriert nach wie vor.

Nach einem Nächtigungsrekord im Sommer

2024 zeichnet sich auch für die Wintersaison

2024/25 ein neuer Höchststand ab. Die hohe

Nachfrage kann zwar den Produktionsausfall in

der Industrie bei weitem nicht kompensieren,

dämpft aber den Abschwung.

Die Inflationsrate schnellte Anfang 2025 aufgrund

des Auslaufens der Strompreisbremse,

der Verteuerung fossiler Brennstoffe und des

schwachen Euro wieder auf 3,2% empor. Laut

Schnellschätzung von Statistik Austria erhöhte

sie sich im Februar weiter auf 3,3%.

Der Arbeitsmarkt erweist sich angesichts der

Konjunkturflaute noch als relativ robust. Die Arbeitslosenquote

stieg zwar im Vergleich zum

Vorjahr deutlich an, stagnierte aber in den letzten

Monaten nahezu (saisonbereinigt). Gemäß

der vorläufigen Schätzung des Bundesministeriums

für Arbeit und Wirtschaft (BMAW) war die

saisonbereinigte Zahl der unselbständigen Beschäftigungsverhältnisse

im Februar 2025 trotz

der Rezession höher als im Vormonat. Allerdings

fiel der Zuwachs geringer aus als der Verlust an

Beschäftigung zu Jahresbeginn. (RED)

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LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S14

Gesamtindikator

Die Quartalszahlen des vom ifo-

Institut für die Bundesvereinigung

Logistik (BVL) e.V. erhobenen Logistik-Indikators

sind da. Kai Althoff,

Vorstandsvorsitzender der BVL und CEO 4flow SE,

kommentiert die Q1-Werte:

1. Quartal 2025

Transport & Logistik

(Stand: Februar)

BVL Logistik-Indikator

auf niedrigem Niveau

Wirtschaftsbereich Logistik: Warten auf den politischen

Impuls. REDAKTION

2

„Die Zahlen zum 4. Quartal 2024 hatten uns zu

leichtem Optimismus verleitet, waren doch die

Geschäftserwartungen im Wirtschaftsbereich

Logistik leicht gestiegen. Wie die neuen Werte

des Logistik-Indikators vom 1. Quartal 2025 zeigen,

war die Hoffnung etwas verfrüht. Fast alle

Indikator-Werte sind wieder gesunken, wenn

auch nur leicht.

Die Geschäftslage verharrt in Q1 sowohl bei

Verladern als auch bei den Logistikdienstleistern

auf niedrigem Niveau. Interessant ist, dass

die Geschäftslage bei Industrie und Handel

(Indikatorwert 85,8) weiter deutlich besser ist als

die Geschäftserwartungen (80,8) und das Geschäftsklima

(83,3) in diesem Segment. Umgekehrt

ist es bei den Logistikdienstleistern, die bei

einer schwächeren aktuellen Lageeinschätzung

(79,8) etwas optimistischer auf Geschäftserwartungen

(87,1) und Geschäftsklima (83,4) schauen.

In der Monatsbetrachtung bessert sich die Lage

minimal – im Februar gingen alle Indikator-Zahlen

für den gesamten Wirtschaftsbereich minimal

nach oben. Nur die Geschäftserwartungen

und das Geschäftsklima bei den Verladern nahm

weiter leicht ab.

KAI-ALTHOFF

Die Unsicherheit im Wirtschaftsbereich Logistik

ist somit im Lichte der aktuellen wirtschaftlichen

Lage sowie der (geo-)politischen Entwicklungen

mit einer ungewissen Zukunft bezüglich Ukraine-

Krieg und US-Zöllen groß. Umso wichtiger ist

es jetzt, dass sich schnell eine verlässliche und

handlungsfähige Bundesregierung bildet, die

einen klaren Plan für ein neues Wirtschaftswachstum,

Investitionen in die Infrastruktur,

einen sichtbaren Abbau der Bürokratie sowie

niedrigere Energiepreise präsentieren kann.

Sind hier erst einmal glaubwürdige Konzepte

beschlossen, dann wächst bei den Akteuren in

den Unternehmen sowie in Logistik und Supply

Chain-Management auch die Zuversicht und die

Bereitschaft für Investitionen in ihr Geschäft.“

(RED)


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2025

18. SEPTEMBER

DER REAKTOR, WIEN


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S16

Transport & Logistik

ILS Alpine

Leadership Retreat

Mit dem Zusammentreffen zahlreicher Leadership-Persönlichkeiten

beim Alpine Leadership

Retreat im Gut Brandlhof Saalfelden eröffnete die

ILS (Independent Logistics Society) unter dem

Motto „CREATING ECOSYSTEMS FOR A BETTER

FUTURE. TOGETHER“ im März 2025 das Erste von

insgesamt 3 Micro-Events, bevor sich die internationale

Logistikszene vom 16.-18. September

zum großen Mainevent, dem #ILS2025 (Internationalen

Logistik Sommer) in Leoben trifft. .

REDAKTION

Im Fokus der Auftaktveranstaltung standen

Zukunftsperspektiven über nachhaltige

Logistik und Mobilität im Alpenraum. Damit

lieferte das Alpine Leadership Retreat - erstmals

eine Kooperation der Independent Logistics

Society und der GSV | Plattform für Mobilität -

einen ersten Vorgeschmack, mit welchen Innovationen

die Logistik- und Mobilitätsbranche in

die Zukunft blickt.

Alpine Leadership Retreat

Knapp 20 ausgezeichnete Führungspersönlichkeiten

und Experten aus Logistik, Mobilität

und Wirtschaft widmeten sich bei innovativen

Talkformaten im alpinen Ambiente des Hotel

Gut Brandlhof in Saalfelden den Zukunftsperspektiven

von nachhaltiger Logistik und Mobilität

in der Alpenregion. „Diese ist nicht nur für

ihre Natur bekannt, sondern stellt auch enorme

Herausforderungen an nachhaltige Logistik“,

so Birgit Edlinger, ILS-Managing-Partner Strategy,

sowie ILS-Managing-Partner & Projectlead

Kajetan Bergles, und weiter: „Hierfür möchten wir

gemeinsam Lösungsmodelle hinterfragen und

weiterentwickeln.“

Mario Rohracher, Generalsekretär der GSV-

Plattform für Mobilität, ergänzt: „Ein leistungsfähiges

Straßennetz mit guter Anbindung an den

öffentlichen Verkehr ist die Lebensader für Wirtschaft,

Tourismus und Logistik und gewährleistet

den reibungslosen Transport von Menschen

und Waren. Die Mobilitäts- und Logistikwende

braucht eine technologieoffene Herangehensweise,

die auf Innovationen und Anreize statt

Verbote setzt.“

Entscheidend ist die Weiterentwicklung nachhaltiger

und effizienter Verkehrslösungen, um

die Erreichbarkeit urbaner und ländlicher Räume

für Logistiker zu optimieren. Für eine positive

Transformation zu einer nachhaltigen Mobilität

und Logistik im alpinen Raum müssen Kreislaufwirtschaft,

Dekarbonisierung, Innovationen und

Technologien neu gedacht werden.

ILS TEAM

Wolfgang Pfarl (Leiter Strategische Netzwerkplanung

& -steuerung, Österreichische Post)

betonte dabei „Nachhaltigkeit ist seit mehr als

10 Jahren ein wesentlicher Geschäftsbereich,

um Logistiklösungen umweltfreundlicher zu gestalten.

Heute sind rund 50% unserer Fahrzeuge

elektrisch.


Bei der Last Mile kauft die österreichische Post

ausschließlich E-Autos und zählt damit zu den

Vorreitern der Branche.“ Auf die Frage wie Mobilität,

Tourismus- und Warenströme im alpinen

Raum gesamt nachhaltiger gestaltet werden

sollen, brachte Marco Pointner (GF, Saalfelden

Leogang Touristik GmbH) einen wesentlichen

Input: „Alpine Destination muss definitiv ganzjährig

gedacht- und das Tourismusangebot

entsprechend erweitert werden. Wer vom Saisondenken

Abstand nimmt, hat die Chance, Mitarbeitende

langfristig zu halten und stärker in die

Gemeinde einzubinden. Von diesem Umdenken

profitiert die gesamte Wertschöpfungskette.“

Hinsichtlich technologischer Innovationen ging

Till Vogels (GF, syskomp gehmeyr GmbH) auf die

zunehmende Bedeutung von Flexibilität ein und

betonte: „In der Logistik gibt es zwei Extreme:

Voll-Automatisierung und manuelle Lösungen.

Die Zukunft ist hybrid. Unternehmen müssen daher

ihren Automatisierungsgrad selbst definieren

und auf skalierbare, flexible Lösungen setzen

sich aus Rahmenbedingungen, Produktpalette

und Unternehmen zusammensetzen.“

Auch der gesellschaftliche Aspekt stellte ein

zentrales Thema dar. Stefan Müllner (Geschäftsentwicklung

Data Analytics, DREI) dazu:

„Für nachhaltige Logistik ist das Stakeholdermanagement

entscheidend – wie kann man Anwohner

und Touristen gleichermaßen zufriedenstellen?

Datengetriebene Lösungen sind wichtig

um Gäste zu motivieren, öffentliche Verkehrsmittel

zu nutzen und die langfristige Balance

zwischen Individual- und öffentlichem Verkehr

zu wahren.“ Unterstützt wurde dieser Blickwinkel

auch von Victoria Seidl (Stabsstelle Kreislaufwirtschaft

& Nachhaltigkeitsmanagerin, Stieglbrauerei):

„Nachhaltige Logistik erfordert Flexibilität.

Wer sich zu sehr auf eine einzige Lösung konzentriert,

könnte bessere Alternativen übersehen.

Als erste Brauerei, die E-LKWs einsetzt,

arbeiten wir ständig an innovativen Logistiklösungen

und sind offen für neue Möglichkeiten.“

Auf zukunftsorientierte Ansätze setzt ebenso

Sebastian Jagsch (Global Head of Creators Expedition,

AVL List) der betonte: „Echte Nachhaltigkeit

kombiniert „grünes Denken“ mit unternehmerischen

Aspekten. Das ist das zentrale Thema

unserer Zeit. Unternehmen müssen über den

Tellerrand schauen und Lösungen finden,

die den Energieverbrauch reduzieren und

CO2-Emissionen minimieren.“

„Innovative Zukunftsstrategien der Logistik im

Alpenraum sollen Regionen weiterhin dazu

inspirieren, nachhaltige Logistiklösungen in ihrer

Region umzusetzen.“ Auch Sektionschefin für

Tourismus des Bundesministeriums für Arbeit

und Wirtschaft, Mag. Ulrike Rauch-Keschmann

zeigte sich vom wertvollen Austausch des Alpine

Leadership Retreat begeistert.

Das 2. Micro-Event der Independent Logistics

Society findet am Dienstag, 3.6.2025 im Rahmen

der Weltleitmesse transport logistic – Logistik,

Mobilität, IT & Supply Chain Management in

München statt. Vom 16. bis 18. Sept. trifft sich die

Community beim Main Event #ILS2025, Jahreshighlight,

in Leoben. Mit dem 3. Micro-Event

unter dem Motto „Deep Talk“ am 11. Nov. im

Grazer Schlossbergstollen schließt die Independent

Logistics Society ihr zukunftsorientiertes

Jahr 2025 ab. (RED)

LOGISTIK express

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LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S18

Transport & Logistik

FH OÖ Management-

Studiengänge mit mehr

KI, Nachhaltigkeit und

Wahlmöglichkeiten

Fünf wirtschaftliche Studiengänge haben ihre

Studieninhalte weiterentwickelt und starten im

Herbst mit aktualisierten Curricula. REDAKTION

Folgende Management-Studiengänge

sind ab Herbst'25 zugänglich: „Internationales

Logistik-Management“, „Prozessmanagement

und Business Intelligence“,

„Marketing und Digital Business“ sowie

„Supply Chain Management“ und „Digital Business

Management“. Allen fünf Studiengängen ist

gemeinsam ein verstärkter Fokus auf Künstliche

Intelligenz, Nachhaltigkeit sowie eine noch flexiblere

Studienorganisation.

„Die rasante Entwicklung in Wirtschaft, Technologie

und Gesellschaft erfordert eine kontinuierliche

Anpassung der Studieninhalte. Alle

zwei bis drei Jahre werden die wirtschaftlichen

Studiengänge am FH OÖ Campus Steyr gezielt

aktualisiert, um aktuelle Entwicklungen direkt

in die Lehre einfließen zu lassen. In diesem Jahr

wurden fünf Studiengänge überarbeitet, um

den steigenden Anforderungen an Digitalisierung

und Nachhaltigkeit Rechnung zu tragen.

Dank der engen Zusammenarbeit mit Unternehmen

gewährleisten wir, dass unsere Studierenden

stets mit den neuesten Management-Trends,

digitalen Innovationen und nachhaltigen Strategien

vertraut sind. So garantieren wir eine

praxisnahe Ausbildung, die sie optimal auf die

Anforderungen des Arbeitsmarktes vorbereitet

– ein entscheidender Erfolgsfaktor unserer

Studiengänge und der Grund, warum unsere

Absolventen hervorragende Jobaussichten

haben“, so Dekan Heimo Losbichler, FH OÖ

Fakultät für Wirtschaft und Management in Steyr.

Und weiter: „Internationalisierung ist – ebenso

wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit – ein

integraler Bestandteil aller Studiengänge. Die

strategische Erweiterung unseres wirtschaftlichen

Studienangebots am Campus Steyr um

drei englischsprachige Studiengänge bietet sowohl

inländischen als auch internationalen Studierenden

mehr Wahlmöglichkeiten und bereitet

sie optimal auf eine globale Karriere vor.“

Was ist neu in den Studiengängen…

Internationales Logistik-Management

„Mit der Einführung der englischsprachigen Variante

unseres Bachelorstudiengangs öffnen wir

die Tür für Studierende aus aller Welt“, erklärt

Studiengangsleiter Oliver Schauer. Ab Herbst

2025 bietet der FH OÖ Campus Steyr das Bachelorstudium

Internationales Logistikmanagement

nicht nur auf Deutsch, sondern auch auf Englisch

an. „Damit bereiten wir unsere Absolventinnen

optimal auf die Anforderungen einer international

vernetzten Wirtschaft vor“, so Schauer weiter.

Inhaltlich bleibt das Studium gleich, einzig die

Unterrichtssprache unterscheidet sich.

„Unser Ziel ist es, die besten Talente weltweit für

den Standort Steyr zu gewinnen und die heimische

Wirtschaft mit hochqualifizierten Logistik-

Spezialisten zu unterstützen.“ Gleichzeitig profitieren

internationale Studierende von einem

einzigartigen Angebot: Während des Studiums

können sie Deutsch lernen und sich so für den

deutschsprachigen Arbeitsmarkt qualifizieren.

„Wir schaffen hier eine Win-Win-Situation für

Studierende und Unternehmen gleichermaßen“,

fasst Schauer zusammen.

Prozessmanagement und Business Intelligence

„Die Zukunft des Managements ist datenbasiert“,

erklärt Dr. Gerhard Halmerbauer, Leiter des Studiengangs

Prozessmanagement und Business

Intelligence an der FH OÖ in Steyr. „Unternehmen,

ob groß oder klein, müssen heute

ihre Geschäftsprozesse auf datengetriebene

Entscheidungen ausrichten, um im globalen

Wettbewerb bestehen zu können.“


Genau hier setzt der weiterentwickelte Studienplan

an: Neben klassischen Methoden des

Prozess- und Qualitätsmanagements stehen

moderne Business-Intelligence-Ansätze im

Mittelpunkt. „Wir haben insbesondere das Wissen

um den Einsatz von Künstlicher Intelligenz

gestärkt, um Studierende bestmöglich auf die

digitale Transformation vorzubereiten“, betont

Halmerbauer. Eine zentrale Rolle spielt dabei

auch das Thema Nachhaltigkeit: Prozesse werden

so optimiert, dass sie nicht nur effizienter,

sondern auch ressourcenschonender gestaltet

werden können. „Mit unserem Studiengang bilden

wir Experten aus, die Unternehmen dabei

unterstützen, nachhaltige und datengetriebene

Strategien erfolgreich umzusetzen.“

Marketing & Digital Business

„Wir haben den Studienplan gezielt weiterentwickelt,

um den Themen Künstliche Intelligenz,

Nachhaltigkeit und individueller Schwerpunktsetzung

noch mehr Raum zu geben“, erklärt

Gerald Petz, Studiengangsleiter des Bachelor-

Studiums Marketing und Digital Business an der

FH OÖ. „Damit stellen wir sicher, dass unsere

Absolventen optimal auf die Anforderungen der

digitalen Wirtschaft vorbereitet sind.“

Die Anpassungen des Curriculums setzen auf

Zukunftskompetenzen: Neben klassischen Marketing-

und Digitalisierungsstrategien liegt ein

verstärkter Fokus auf den Potenzialen der Künstlichen

Intelligenz, nachhaltigem Wirtschaften

und individuellen Wahlmöglichkeiten. „Unsere

Studierenden können gezielt Schwerpunkte

setzen, um sich in Bereichen zu spezialisieren,

die für sie persönlich und für den Arbeitsmarkt

der Zukunft besonders relevant sind“, betont

Petz. Ziel ist es, praxisnahe und innovative Ausbildungsmöglichkeiten

zu bieten, die den dynamischen

Entwicklungen der Branche gerecht

werden.

Supply Chain Management

„Wir haben unser Masterstudium konsequent

weiterentwickelt, um Studierende auf die künftigen

Herausforderungen globaler Lieferketten

vorzubereiten“, sagt Prof. Franz Staberhofer,

Leiter des Studiengangs Supply Chain Management.

Der neue Studienplan basiert auf drei

Säulen: Supply Chain Excellence, Data Driven

Management und Innovation/Future Focused

Leadership.

„Diese Inhalte sind direkt aus unserer Forschung

am Logistikum und dem engen Austausch mit

der Wirtschaft entstanden“, betont Staberhofer.

Ein besonderes Highlight: Studierende können

ihr Studium durch eine Vielzahl an Wahlmöglichkeiten

individuell gestalten und sich gezielt

in den Bereichen Logistik, datengetriebene

Steuerung oder Innovationsmanagement spezialisieren.

„Dank flexibler Studienmodelle – ob

berufsbegleitend oder Vollzeit – ermöglichen

wir eine Ausbildung, die perfekt auf die Bedürfnisse

unserer Studierenden zugeschnitten ist.“

Neben der exzellenten Lehre steht auch die

Praxisnähe im Fokus: „Unsere enge Zusammenarbeit

mit Unternehmen stellt sicher, dass das

Studium nicht nur theoretisches Wissen vermittelt,

sondern in der Wirtschaft anwendbar ist.“

Digital Business Management

Mehr KI und Digital Innovation für die Wirtschaft

von morgen. „Mit der Anpassung des Curriculums

reagieren wir gezielt auf zentrale Entwicklungen

in den Bereichen Künstliche Intelligenz

(KI), Digital Innovation und digitale Plattformökonomie“,

erklärt Prof. René Riedl, Leiter des

gemeinsamen FH/JKU-Studiengangs Digital

Business Management. Neben den bereits etablierten

Themen rücken KI-Anwendungen in der

Digitalwirtschaft sowie digitale Innovationen auf

Basis modernster Technologien noch stärker in

den Mittelpunkt. Besonderes Augenmerk liegt

auf der praxisnahen Vermittlung von Methoden

für Digitalisierungsprojekte. „Durch die vertiefte

Methodenausbildung vermitteln wir praxisrelevante

Kompetenzen, die für den Arbeitsmarkt

von immer größerer Bedeutung sind“, betont

Riedl. „Unsere Absolvent*innen werden künftig

noch gezielter auf die Planung und Umsetzung

von Digitalisierungsvorhaben vorbereitet“.

(RED)

Weitere Informationen:

fh-ooe.at/campus-steyr

FH-Professor Dr. Oliver

Schauer ist Leiter des

Studiengangs Internationales

Logistik-Management, der

am FH OÖ Campus Steyr


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S20

Transport & Logistik

Ein Blick auf Deutsche

Transport- und Logistikunternehmen

Technologie-Investitionen steigern Attraktivität

der Logistikbranche für Nachwuchskräfte.

REDAKTION

Führende Transport- und Logistikunternehmen

in Deutschland setzen verstärkt

auf Technologie, um ihre Geschäftsstrategien

zu optimieren. Diese Ausrichtung

verändert die Arbeitsweise der Branche und erfüllt

die Erwartungen der neuen Generation von

Fachkräften. Gleichzeitig steigern Unternehmen

durch moderne Technologien ihre Sicherheit

und Effizienz. Das belegt der neue State of

Connected Operations Bericht — Entwickelt für

die nächste Generation: Beschäftigungstrends in

physischen Betriebsabläufen von Samsara.

Moderne Technologie-Tools sind

ein Muss für die Belegschaft

Fast drei Viertel (72 Prozent) der Führungskräfte

in Deutschland stimmen zu, dass moderne Technologie-Tools

ihre Branchen für jüngere Mitarbeitende

attraktiver gestalten. Viele berichten

auch von einer verbesserten Mitarbeitermoral,

gesteigerter Produktivität und geringerer Fluktuation.

Angesichts ihres Wertes beim Schutz der Mitarbeitenden

vor unverschuldeten Vorfällen und

falschen Anschuldigungen bewerteten die Führungskräfte

datenbasierte Anreize und Belohnungen

als wichtigste Technologie zur Verbesserung

der Personalbeschaffung und -bindung.

Kameras sowie Robotik und Automation folgten

dicht dahinter, was die Betonung der jüngeren

Mitarbeitenden auf Arbeitssicherheit und ihre

Aufgeschlossenheit gegenüber sicherheitssteigernder

Technologie widerspiegelt.

Da diese Technologien den Mitarbeiterschutz

vor unverschuldeten Vorfällen und falschen

Anschuldigungen verbessern, bewerten die

Führungskräfte datenbasierte Anreiz- und Belohnungssysteme

als entscheidend für eine erfolgreiche

Personalgewinnung und -bindung.

Der Bericht stützt sich auf die Ansichten von

mehr als 1.550 Führungskräften aus sieben

Ländern, darunter 250 aus Deutschland. Sie

verdeutlicht, wie Technologie die Arbeitsweise

dieser Unternehmen grundlegend verändert.

„Es ist kein Geheimnis, dass der Arbeitsmarkt in

Branchen wie Transport, Baugewerbe und Außendienst

herausfordernd sein kann. Aber wir

sehen, dass Technologie einen echten Unterschied

macht, wie Berufseinsteiger ihre Karrieremöglichkeiten

einschätzen", sagt Till Pleyer,

Head of Marketing DACH & Benelux bei Samsara.

„Unsere Forschung zeigt, dass Technologie

diese Branchen attraktiver macht und zugleich

hilft, Mitarbeitende langfristig zu binden. Der

Return on Investment ist beeindruckend, und

trotzdem gibt es weiterhin Potenzial, da viele

erst am Anfang ihrer digitalen Transformation

stehen."

Samsara ist der Pionier der Connected Operations

Cloud, eines System of Record,

das es Unternehmen, die von physischen

Abläufen abhängig sind, ermöglicht, IoT-

Daten (Internet der Dinge) zu nutzen, um verwertbare

Geschäftseinblicke zu entwickeln

und ihre Abläufe zu verbessern. Das Unternehmen

ist in Nordamerika und Europa

tätig und bedient zehntausende von Kunden

in einer Vielzahl von Branchen, darunter

Transportwesen, Groß- und Einzelhandel,

Baugewerbe, Außendienst, Logistik, Versorgungsunternehmen

und Energie, Behörden,

Gesundheitswesen und Bildung, Fertigung,

sowie Lebensmittel und Getränke. Samsara

hat es sich zur Aufgabe gemacht, die

Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit der

Abläufe zu erhöhen, die die Weltwirtschaft

antreiben.


Dicht dahinter folgten der Einsatz von Kameras

sowie Robotik und Automatisierung – ein klares

Zeichen dafür, dass besonders jüngere Mitarbeitende

großen Wert auf Arbeitssicherheit legen

und offen für technologische Lösungen sind, die

diese verbessern.

Trotz bestehender Investitionen in Sicherheitstechnologien

sehen viele Beschäftigte weiterhin

Bedarf für Verbesserungen. 66 Prozent der

befragten Führungskräfte berichten, dass ihre

Mitarbeitenden verstärkt größere Investitionen

in Sicherheitsmaßnahmen fordern. Um diesem

Wunsch zu begegnen, planen 98 Prozent der

Unternehmen, ihre Ausgaben für Sicherheitslösungen

in den nächsten fünf Jahren zu erhöhen.

Besonders priorisiert werden dabei IoT-fähige

Sicherheitsgeräte, Automatisierung zur Reduzierung

von Gefährdungen sowie prädiktive

Sicherheitsanalysen.

Technologie-Investitionen bringen finanzielle

Vorteile und steigern Effizienz

Die Führungskräfte berichten, dass ihre Technologiestrategien

erhebliche finanzielle Vorteile

bringen – fast die Hälfte (47 Prozent) gibt an, dass

ihre Investitionen in sicherheitsorientierte Technologien

Einsparungen von über 950.000 Euro

erzielt haben. Fast alle (99 Prozent) Befragten in

Deutschland bestätigen, dass Technologie es der

Belegschaft ermöglicht hat, sich auf höherwertige

Aufgaben zu konzentrieren, einschließlich

vorbeugender Wartung, Sicherheitsüberprüfungen

und wertvoller Weiterbildungsmöglichkeiten.

Der Bericht zeigt auch eine weitverbreitete

Nutzung von E-Learning-Plattformen, wobei 84

Prozent der Organisationen diese Tools bereits

einsetzen. Die Führungskräfte nennen Feedback

und Bewertung sowie verbesserte Mitarbeiter-

Die Umfrage wurde vom Forschungsunternehmen

Wakefield Research zwischen dem

24. Oktober und dem 4. November 2024

durchgeführt. Es wurden 1.550 Führungskräfte

(C-suite-Führungskräfte, Presidents,

Vice Presidents und Directors) in sieben Ländern

befragt: Deutschland, Frankreich Irland,

Mexiko, Vereinigtes Königreich und Vereinigte

Staaten. In Deutschland wurden 250

Führungskräfte aus dem Bereich Logistik

und Transport befragt. Die Umfrage wurde

online durchgeführt und in Englisch oder in

eine lokale Sprache des jeweiligen Marktes

übersetzt. Die globalen Ergebnisse wurden

über alle Antworten zusammengefasst, um

einen Durchschnittswert zu erhalten.

Link: https://bit.ly/4hes2ma


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S22

Transport & Logistik

Europäischer Markt für

Straßengüterverkehr

erholt sich

Der Report analysiert den Straßengüterverkehrsmarkt

von 2019 bis Anfang 2024. Dabei

konnte ein kontinuierlicher Aufschwung und

eine Erholung der Branche festgestellt werden.

REDAKTION

Die digitale Transportmanagement-

Plattform Alpega stellt die Ergebnisse

eines Berichts in Zusammenarbeit

mit BCG (Boston Consulting

Group) vor. Der Bericht, basierend auf Daten

aus der Alpega Frachtenbörse, analysiert den

europäischen Straßengüterverkehrsmarkt von

2019 bis Anfang 2024 und konnte einen kontinuierlichen

Aufschwung und eine Erholung

der Branche feststellen. Trotz anhaltender Herausforderungen,

wie steigender Betriebskosten,

Fahrermangel und Insolvenzen kleinerer Unternehmen,

profitierte die Branche von der langsamen

Verbesserung dieser makroökonomischen

Faktoren. Doch die Erholung des Marktes

bringt auch einige unvermeidliche Hürden und

Rückschläge mit sich, die sich innerhalb Europas

unterschiedlich stark auswirken.

Regionale Unterschiede in ganz Europa

In Bezug auf Angebot und Nachfrage stellte

der Bericht signifikante regionale Unterschiede

fest. Westeuropa, angetrieben von Deutschland

und den Niederlanden, konnte ein starkes

Wachstum verzeichnen. Auch Großbritannien

und die nordischen Länder erlebten

ein starkes Wachstum sowohl auf nationalen

als auch internationalen Strecken. Anders

sieht es in Süd-, Mittel- und Osteuropa aus.

Südeuropa hatte mit den zunehmenden Sorgen

über Fahrermangel, steigende Sozial-

und Arbeitskosten und einen stark fragmentierten

Transportsektor zu kämpfen.

Ost- und Mitteleuropa sah sich mit wirtschaftlichen

Schwierigkeiten wie hohen

Betriebskosten und Konkurrenz, z.B. durch Spediteure

aus der Ukraine, kombiniert mit strengeren

EU-Vorschriften, konfrontiert.

Spot-Raten: Ungleichgewicht zwischen

Angebot und Nachfrage

Die Spot-Frachtnachfrage stieg im zweiten

Quartal 2024 sowohl auf nationalen als auch

auf internationalen Strecken an. Im Vergleich

zum Vorjahr stieg die Spotnachfrage um 48%

im zweiten Quartal und um 27% im dritten

Quartal 2024 für internationale Routen. Auslöser

für diesen Anstieg waren das steigende BIP

und erhöhte Konsumvolumen in ganz Europa.

Anders als die Nachfrage blieb das Spot-Angebot

in den ersten neun Monaten des Jahres relativ

stabil. Dieses Ungleichgewicht sorgte für einen

Anstieg der Spot-Raten. Das Load-to-Consultation

(LtC)-Verhältnis lag bei inländischen und

internationalen Routen im zweiten Quartal 2024

bei 0,2 bzw. 0,3. Die prozentuale Änderung im

Vergleich zum Vorjahr beträgt +42% bzw. +30%

für das zweite Quartal 2024. Die Analysten von

BCG gehen basierend auf dieser Datengrundlage

davon aus, dass die Spot-Raten auch in Zukunft

hoch bleiben werden, obwohl die Volatilität der

Kraftstoffpreise die zukünftigen Aussichten für

die Raten beeinflussen könnte.

Weitere Faktoren, die die Spot-Raten

beeinflussten, waren:

Verlader erhöhen ihren Vertragsanteil

Als direkte Konsequenz der erhöhten Spot-Preise

wurden mehr Verlader dazu veranlasst, ihren

Anteil an Vertragsarbeit zu erhöhen, um Kapazitäten

zu sichern und Unterbrechungen innerhalb

der Lieferkette zu vermeiden.

Auswirkungen von Störungen im Roten Meer

Die Störungen in der Seefracht im Roten Meer

führten zu einem Anstieg des Straßengüterverkehrs

in einigen wichtigen europäischen Hafenregionen.

Weitere Konsequenzen waren Hafenstaus

und längere Wartezeiten.


Strukturelle Herausforderungen

digital bewältigen

Der Transport und Export von Agrarprodukten,

etwa zwischen Spanien und Westeuropa, sorgte

in der ersten Jahreshälfte für große saisonale

Ungleichgewichte. Die saisonalen Schwankungen

sorgen trotz eines ausgeglicheneren

Frachtaufkommens für Ineffizienzen. Dieses

Routenungleichgewicht stellt ein strukturelles

Problem für europäische Unternehmen dar, das

von Frachtunternehmen bei der Planung ihrer

Netzwerke und Preisstrategien berücksichtigt

werden muss.

Für Frachtunternehmen ist es wichtig, diese

Routenungleichgewichte im Markt zu erkennen

und sogar zu antizipieren, um sich bietende

Chancen zu nutzen, Störungen zu vermeiden

und operative Exzellenz zu erreichen. Basierend

auf der Analyse der Marktdynamik gibt BCG folgende

Einschätzungen und Handlungsempfehlungen,

damit europäische Frachtunternehmen

ihre finanzielle und operative Leistung verbessern

können:

Optimierung des Routennetzes

Frachtunternehmen sollten mittels digitaler

Tools genaue Daten erheben und sichern, um

datengesteuerte Handlungen ableiten zu können

und so die Auslastung ihres Routennetzes

zu verbessern, Leerfahrten zu reduzieren und

Angebot und Nachfrage besser auszugleichen.

Dynamische Preisgestaltung

Die Implementierung von dynamischen Preisgestaltungsmechanismen

ermöglicht es Unternehmen,

auf Nachfrageschwankungen entlang

bestimmter Routen zu reagieren.

Durch M&A wachsen und sich differenzieren

Anstatt einfach auf eine Verbesserung der

Marktbedingungen zu warten, sollen Unternehmen

proaktive Schritte unternehmen, um von

der Erholung zu profitieren. Dazu gehört neben

der Digitalisierung und der Optimierung des

Routennetzes auch das Wachstum durch strategische

Übernahmen und Fusionen (M&A).

Konsolidierung

Der Markt erlebte, insbesondere in Westeuropa,

eine gewisse Konsolidierung.

M&A ist ein Weg für Unternehmen, an dieser

Konsolidierung teilzunehmen und ihre Position

auf dem Markt zu stärken. Durch M&A können

Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil erlangen,

indem sie ihre Kapazitäten erweitern, ihre

Dienstleistungen diversifizieren und sich in strategisch

wichtigen Märkten positionieren.

Wachstum und Differenzierung

M&A kann Unternehmen helfen, ihr Kerngeschäft

zu skalieren, in attraktive Branchen (wie Automobil

oder Gesundheitswesen) zu expandieren

oder in Korridore mit höherem Margenpotenzial

einzusteigen. Durch M&A können Unternehmen

ihre Marktpräsenz erhöhen und sich breiter aufstellen.

Günstigere Bedingungen

Der Rückgang der Zinssätze über den analysierten

Zeitraum macht M&A attraktiver, da Kapital

leichter verfügbar und erschwinglicher ist. Diese

vergünstigen Bedingungen erleichtern es, Akquisitionen

zu finanzieren und so Wachstum von

Unternehmen voranzutreiben.

Um in diesem Umfeld wettbewerbsfähig zu sein,

müssen die Unternehmen flexibel sein, um sich

an verändernde Marktbedingungen anpassen

zu können und neue digitale Werkzeuge und

Lösungen nutzen, die auf genauen und aktuellen

Daten basieren. Zusammenfassend lässt sich

sagen, dass sich die europäische Transportbranche

auf einem Erholungskurs befindet, der voraussichtlich

auch 2025 anhalten wird. (RED)


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S24

Transport & Logistik

Zusammenschluss setzt

neue Maßstäbe in der

europäischen

Transportlogistik

Das größte Logistiknetzwerk Europas ASTRE und

die Alerce Group, seit 35 Jahren Anbieter von

Softwarelösungen für Transport und Logistik,

haben eine strategische Zusammenarbeit

vereinbart. Diese sieht vor, das von Alerce entwickelte

Transport-Management-System (TMS)

ALERTRAN im ASTRE Palet System einzuführen.

REDAKTION

Diese Partnerschaft zwischen ASTRE

und der Alerce Group markiert einen

Wendepunkt im Transport palettierter

Waren und setzt ein klares Zeichen

für die Zukunft der Transportlogistik: mehr

Transparenz, optimierte Prozesse und eine nachhaltige

Nutzung von Ressourcen – zum Vorteil

aller Beteiligten. Die Einführung von ALERTRAN

stärkt die Vernetzung und verbessert die Koordination

der Mitglieder mit allen beteiligten

Logistikunternehmen erheblich. Durch die innovativen

KI-Technologien von Alerce ermöglicht

das neue TMS eine optimierte Routenplanung,

eine effizientere Nutzung der Transportressourcen

sowie eine Echtzeit-Transparenz der

Sendungen. Die Implementierung modernster

Algorithmen sorgt für eine präzisere Steuerung

von Transportflüssen und schnellere Reaktionen

auf unvorhergesehene Ereignisse. Dies verbessert

nicht nur die Nachverfolgbarkeit von Waren,

sondern steigert auch die Effizienz des gesamten

Netzwerks – ein entscheidender Vorteil für

den europäischen Transportsektor. Ein für ASTRE

entscheidender Fokus liegt auf Nachhaltigkeit.

Mit der Einführung des TMS ALERTRAN werden

Flotteneinsatz und Konsolidierungsprozesse im

Lager effizienter, wodurch CO2-Emissionen und

Betriebskosten sinken. Damit setzen die Partner

ein klares Zeichen für umweltfreundlichere Logistiklösungen

und schließen gleichzeitig an die

ambitionierte Nachhaltigkeitsstrategie des AST-

RE-Netzwerks an. Ulf Tonne, Geschäftsführer der

ASTRE DACH GmbH und von ASTRE DACH-Mitglied

Grieshaber Logistics sowie Mitglied des

Vorstands von ASTRE Cooperative und ASTRE

Europe, betont die Vorteile für die Mitglieder

europaweit: „Mit der Integration von ALERTRAN

erhalten unsere Partner Zugang zu modernster

Technologie, die nicht nur operative Exzellenz

steigert, sondern auch unsere bereits hohen

Nachhaltigkeitsstandards hebt. Besonders für

den gesamteuropäischen Warenverkehr bedeutet

dies eine effizientere und besser vernetzte

Logistik.“

Pablo Pardo (links), CEO der Alerce Group, und Gaëtan Jollivet, Präsident von ASTRE

France, setzen neue Maßstäbe in der Digitalisierung des europäischen Palettenverkehrs.

(Foto: ASTRE)

Pablo Pardo, CEO der Alerce Group, hebt die strategische

Bedeutung der Zusammenarbeit hervor:

„Mit ASTRE als Partner setzen wir gemeinsam

neue Maßstäbe in der Digitalisierung des europäischen

Palettenverkehrs. In der neuen Allianz

erhalten wir für unsere technologisch fortschrittlichen

Logistiklösungen Zugang zu dem für uns

bisher unerschlossenen europäischen Markt.“


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LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S26

Transport & Logistik

Globale Unsicherheiten:

Digitale Transformation

als Gamechanger?

Steigende Unsicherheiten in globalen Lieferketten

machen deutlich: Digitalisierung ist

längst mehr als nur ein Buzzword. Big Data

und digitale Technologien haben das Potenzial,

die Lieferkettenoptimierung in Unternehmen

grundlegend zu verändern. REDAKTION

Wie können heute diese neuen

Technologien konkret genutzt

werden, um Prozesse zu verbessern?

Wie können Unternehmen

durch digitale Lösungen ihre Effizienz und

Agilität steigern? Mario de Rosa, Key Account

Manager von TIMOCOM, zieht einen Vergleich

zwischen den Potenzialen und Grenzen digitaler

Lösungen – aber auch Risiken – von digitaler

Kollaboration. Ein Kommentar.

Volatile Märkte, geopolitische Krisen und unerwartete

Störungen setzen globale Lieferketten

zunehmend unter Druck. Doch genau hier liegt

die Chance: Digitale Transformation ermöglicht

es Unternehmen, sich schnell an veränderte

Bedingungen anzupassen und ihre Widerstandsfähigkeit

zu steigern. Wer jetzt auf digitale

Kollaboration setzt, verschafft sich einen

entscheidenden Vorteil in einem dynamischen

Markt.

Digitale Lösungen in der Logistik

als Nice-to-have?

Digitale Technologien sind längst keine Zukunftsvision

mehr, sondern der Schlüssel zu einer effizienten

und sicheren Lieferkette. Big Data und IoT

bieten Unternehmen die Möglichkeit, Herausforderungen

frühzeitig zu erkennen, die Logistik

transparenter zu gestalten und betrügerische

Risiken zu minimieren. Wer auf diese Lösungen

setzt, kann Probleme nicht nur schneller erkennen,

sondern auch proaktiv handeln und sich

einen Wettbewerbsvorteil sichern.

MARIO DE ROSA

Dabei spielen vor allem digitale Plattformen eine

zentrale Rolle: Sie ermöglichen einen schnellen

und sicheren Austausch von Informationen

zwischen Spediteuren, Verladern und Fahrern

– in Echtzeit und ohne Umwege. So bleiben alle

Beteiligten stets auf dem neuesten Stand und

können sofort auf unerwartete Herausforderungen

reagieren. Zudem schaffen integrierte

Prüfmechanismen Transparenz: Unternehmen

und Dienstleister werden vor der Freischaltung

überprüft, wodurch betrügerische Akteure und

unsichere Geschäftsbeziehungen frühzeitig erkannt

und bestmöglich verhindert werden. Das

Ergebnis? Mehr Sicherheit, weniger Risiko und

eine zuverlässigere Lieferkette für alle.


Doch trotz all der Vorteile wird die digitale

Transformation in der Praxis noch immer von

Widerständen gebremst. Datenschutzbedenken,

Datensilos und die Angst vor Wettbewerbsnachteilen

stellen viele Unternehmen

vor Herausforderungen. Doch der Wandel ist

unausweichlich: Besonders seit der Pandemie

wird immer deutlicher, dass der digitale Wandel

keine Option, sondern eine Notwendigkeit ist,

um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben. Der

zunehmende Druck von Auftraggebern und die

Dringlichkeit, in zukunftsfähige Infrastruktur zu

investieren, bringen immer mehr Unternehmen

dazu, ihre Haltung zu ändern. Die ersten profitieren

bereits von der Kraft der gemeinsamen

Daten.

Digitale Plattformen: Die Drehscheibe

für die Zukunft der Lieferkette

Digitale Plattformen sind die Antwort auf die

Herausforderungen der modernen Logistik: Sie

bieten sichere, standardisierte Schnittstellen,

die den Austausch von Informationen ermöglichen,

ohne den Datenschutz oder die Sicherheit

zu gefährden. In Echtzeit teilen alle Akteure

der Lieferkette wichtige Daten und fördern so

die Zusammenarbeit. Entscheidend dabei: Alle

Beteiligten greifen auf dieselben, gängigen Standards

zurück, was durch die Nutzung solcher

Plattformen und Schnittstellen garantiert wird. So

wird die gesamte Lieferkette effizienter und transparenter

– und das mit bestmöglicher Sicherheit.

Fazit: Digitale Kollaboration als Schlüssel

für eine sicherere Logistik

Ich sehe digitale Kollaboration im europäischen

Straßengüterverkehr nicht nur als einen Weg,

Lieferketten effizienter zu gestalten, sondern

als einen entscheidenden Schritt, die Sicherheit

auf ein neues Niveau zu heben. Durch proaktives

Risikomanagement, vertrauensvolle

Partnerschaften und den gezielten Einsatz von

Echtzeitdaten können die Transportunternehmen

die Lieferprozesse absichern und gleichzeitig

einen wichtigen Beitrag zu einer nachhaltigeren

Zukunft leisten. Meiner Ansicht

nach ist die digitale Transformation keine

Option mehr, sondern eine Notwendigkeit.

Wer heute in digitale Lösungen investiert,

sichert sich nicht nur einen Wettbewerbsvorteil,

sondern gestaltet die Logistik von morgen –

sicherer, smarter und umweltbewusster. (RED)


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S28

Transport & Logistik

Honold Logistik Gruppe

erreicht neuen Rekord-

Umsatz von 284 Mio.

Die Honold Logistik Gruppe ist eine der führenden

Logistik- und Immobilienentwickler

Deutschlands, setzt ihre beeindruckende

Erfolgsgeschichte fort.

REDAKTION

Die Honold Logistik Gruppe verzeichnet

mit einem Nettoumsatz

von 284 Mio. Euro einen neuen

Rekord. Dies entspricht einem

Wachstum von 2,6 % im Vergleich zum Vorjahr

(2023: 277 Mio. Euro) und unterstreicht die außergewöhnliche

Leistungsfähigkeit des Unternehmens.

„Wir beweisen erneut, dass sich exzellenter Service

und strategisches Wachstum auch in einem

herausfordernden Marktumfeld auszahlen“, betont

Honold. Durch gezielte Investitionen in zusätzliche

Grundstücksflächen in Süd- und Westdeutschland

werden neue Wachstumspotenziale erschlossen.

Besonders hervorzuheben ist der kürzlich eröffnete

Hightech-Standort in Butzbach, Hessen. Mit

einer Investition im zweistelligen Millionenbereich

wurde auf 20.000 Quadratmetern ein hochmodernes

Systemdienstleistungszentrum geschaffen

– der 25. „Honold Green Cube“ Standort der

Gruppe, der 50 neue Arbeitsplätze bietet. Der operative

Betrieb startet am 1. März 2025.

Mit dem neuen Standort "Honold Green Cube"

in Butzbach setzt die Gruppe neue Maßstäbe im

Immobilienbereich. Diese hochmoderne Immobilie

wurde speziell für die Anforderungen der

Hightech-Industrie und Verteidigungsindustrie

entwickelt und bietet innovative Systemdienstleistungen

in einem nachhaltigen, technologisch

fortschrittlichen Umfeld. Der Green Cube steht für

maximale Effizienz, modernste Gebäudetechnik

und eine umweltfreundliche Betriebsweise. Die

Investition in diesen Standort unterstreicht Honolds

strategische Fokussierung auf nachhaltige

und zukunftsorientierte Immobilienlösungen.

„Unser Betriebsergebnis bleibt weiterhin über

dem Branchenschnitt, auch wenn es sich auf

einem etwas moderateren Niveau als im Ausnahmejahr

2023 bewegt“, erklärt Heiner Matthias

Honold, Vorsitzender der Geschäftsleitung.

„Diese starke Performance nutzen wir

gezielt, um massiv in die Zukunft zu investieren

und unsere Marktposition weiter auszubauen.“

Trotz eines herausfordernden wirtschaftlichen

Umfelds konnte die Honold Logistik Gruppe

ihre Belegschaft um 240 neue Talente erweitern

und erreicht mit 1.400 Mitarbeitenden

einen historischen Höchststand. Während der

Automobilsektor selektive Anpassungen erforderte,

konnte das Unternehmen insgesamt

240 neue Stellen schaffen – ein eindrucksvoller

Beweis für die nachhaltige Wachstumsstrategie

von Honold.

Honold setzt neue Maßstäbe in Sachen Nachhaltigkeit:

Bereits 80 % des Strombedarfs werden

durch unternehmenseigene Photovoltaikanlagen

gedeckt. Die ambitionierte Strategie zur Synchronisierung

von Last- und Verbrauchsspitzen ist ein

weiterer Meilenstein in Richtung CO2-Reduktion

und langfristiger Energieautarkie.

Trotz der gesamtwirtschaftlichen Herausforderungen

konnte der Geschäftsbereich Transport seinen

Umsatz nahezu stabil halten – ein eindrucksvoller

Beleg für die herausragende Servicequalität und

das starke Netzwerk der Honold Gruppe. Besonders

robust zeigt sich weiterhin der Logistikbereich,

dessen Fokussierung auf zukunftsweisende

Branchen wie Luftfahrt, Verteidigung und Hightech

eine hohe Resilienz gegenüber wirtschaftlichen

Schwankungen sicherstellt.


Honold setzt konsequent auf digitale Exzellenz

und hat die unternehmensweite Implementierung

von SAP S/4 HANA nahezu abgeschlossen.

Gleichzeitig steht die Umstellung der acht Transportstandorte

auf Microsoft MS Supply Chain

Dynamics 365 (Anaxco) kurz vor dem Abschluss

– ein weiterer entscheidender Schritt, um die

Innovationsführerschaft in der deutschen Logistikbranche

zu festigen.

Über die Honold Logistik Gruppe

Die Honold Logistik Gruppe ist ein Anbieter

von Logistik-Transport-Dienstleistungen und

Entwickler von Logistik-Immobilien. Die im

Corporate Design durchgängig eingesetzte

Signalfarbe Grün steht für ökologisch wie

technologisch orientiertes Handeln unter

Einsatz modernster IT- und Logistik-Lösungen,

auch aus dem SAP-Umfeld. Die Gruppe

verfolgt den Anspruch, aus technologischer

Sicht stets Benchmark zu bleiben und beschäftigt

aktuell 1.400 Mitarbeiter auf über

910.000 qm Fläche an 25 Standorten.

Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten blickt die

Honold Logistik Gruppe optimistisch in die Zukunft.

„Unsere diversifizierte und strategisch unabhängige

Ausrichtung in den Bereichen Transport,

Logistik und Immobilienentwicklung gibt

uns maximale Flexibilität, um Chancen in dynamischen

Märkten zu nutzen“, so Heiner Matthias

Honold.

„Die vergangenen Jahre haben eindrucksvoll

bewiesen, dass unsere Strategie ‚Best in Technik‘

der Schlüssel für nachhaltigen Erfolg ist. Mit

kontinuierlichen Investitionen in digitale Kompetenz,

modernste Logistiklösungen und eine

grüne Energiezukunft werden wir unser Wachstum

weiter vorantreiben. Unsere starke Performance

2024 ist erst der Anfang – wir sind bereit

für die nächsten großen Schritte!“

Mit diesem klaren Bekenntnis zu Wachstum,

Innovation und Nachhaltigkeit setzt die Honold

Logistik Gruppe ihre Erfolgsserie fort und schafft

die Grundlage für eine weiterhin dynamische

Entwicklung in den kommenden Jahren.

(RED)


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S30

Transport & Logistik

Würth Industrie

Service weiterhin auf

Erfolgskurs

Würth Industrial Network schließt Geschäftsjahr

2024 weltweit mit rund 2,2 Milliarden Euro

Umsatz ab – Würth Industrie Service Deutschland

verzeichnet einen Umsatz von über 731

Millionen Euro. REDAKTION

Die Würth-Gruppe, Weltmarktführer

in der Entwicklung, der Herstellung

und dem Vertrieb von Montage- und

Befestigungsmaterial, erwirtschaftete

gemäß vorläufigem Jahresabschluss 2024

einen Umsatz von 20,2 Milliarden Euro und bewegt

sich damit auf Vorjahresniveau. Mit Blick

auf die Würth-Linie Industrie verzeichnete das

Würth Industrial NetWORK, kurz WINWORK®,

im Geschäftsjahr 2024 einen Umsatz von rund

2,2 Milliarden Euro. Die Würth Industrie Service

GmbH & Co. KG in Deutschland schließt das Jahr

2024 mit einem Umsatz von über 731 Millionen

Euro. Dies entspricht einem Umsatzrückgang

von rund 10 %.

Was den Markt bewegt

„Das vergangene Jahr war in jeder Hinsicht dynamisch

und herausfordernd“, betont Martin

Jauss, Sprecher der Geschäftsführung der Würth

Industrie Service. Neben den anhaltenden geopolitischen

Unsicherheiten sowie zunehmenden

Kostensteigerungen führte allem voran die

anhaltend schwache Konjunktur insbesondere

in der verarbeitenden Industrie zu vielfältigen

Herausforderungen und ständigem Anpassungsbedarf.

Dabei ist der Umsatzrückgang des

C-Teile-Spezialisten ausschließlich auf die stark

reduzierten Produktionsaktivitäten von Kunden

in ganz Europa zurückzuführen. Positiv wirkte

sich jedoch die Zentralstrategie der Würth-Linie

Industrie Europa auf die internationalen Industrieunternehmen

aus. Die Bündelung aller

Investitionen der Bereiche Logistik, Einkauf, Technik

und Systementwicklung in Bad Mergentheim

bewährte sich als resilient. Als Unternehmen der

Würth-Gruppe und Teil des WINWORK® verfügt

der C-Teile-Partner über ein starkes Industrie-

Netzwerk. „Insofern gilt es, den Herausforderungen

mit Mut, Weitsicht und gemeinsamen Handeln

zu begegnen. Entscheidend dafür sind die

Expertise, das Vertrauen und die Stabilität der

über 6.700 Mitarbeitenden weltweit in unserem

Unternehmen“, so Jauss.

Vorsprung im C-Teile-Management

Seit über 25 Jahren bietet das Unternehmen

seinen Kunden maßgeschneiderte Beschaffungs-

und Logistikkonzepte für ein optimales

C-Teile-Management in jedem Markt, jeder

Branche und jedem Produktionsbereich. Sowohl

in der direkten Produktionsversorgung wie z.B.

Schrauben, Scheiben und Muttern als auch im

indirekten Material wie z.B. Arbeitsschutz, Chemie

oder Werkzeuge. Auch für Handlingsteile

außerhalb des Würth Portfolios bietet der Experte

mit CPS®miSELF eine passende Plattform,

wobei alle Teile über alle Lieferanten und Lagerorte

hinweg gemanagt werden können. Die vollständige

Digitalisierung des Kanban-Regals gelingt

mit dem neu entwickelten iTERMINAL als

zentralem digitalen Interaktionspunkt. Im Zusammenspiel

mit dem iDISPLAY, das als digitales

Regaletikett alle Informationen rund um Artikel,

Füllmenge, Verfügbarkeit, Lagerort sowie Befüllungen

direkt am Verbrauchsort anzeigt, können

Pick- und Suchvorgänge maximal optimiert

werden. Für seine Innovationserfolge wurde

der C-Teile-Partner mit den Awards „Innovativste

Unternehmen Deutschlands 2024“ sowie

„Digital-Champions 2024“ ausgezeichnet.

Investitionen in den Standort

Bad Mergentheim für Europa

Eines der modernsten Logistikzentren für Industriebelieferung

in Europa und Herzstück der

Würth Industrie Service bildet am Standort Bad

Mergentheim die Grundlage für die Versorgung

aller europäischen Kunden. Für eine erstklassige

Versorgungssicherheit investierte das Unternehmen

in den vergangenen 25 Jahren über


495 Millionen Euro. Mit der Inbetriebnahme

eines weiteren automatisierten Hochregallagers

in 2024 konnten zusätzliche 59.000

Lagerplätze auf einer Fläche von über 4.000

Quadratmetern geschaffen werden. Das

Investitionsvolumen belief sich in Summe auf

über 30 Millionen Euro. Im Fokus stehen die

Warenverfügbarkeit und Lieferfähigkeit an

über 20.000 europäische Kunden.

Eine starke, globale Einheit für die Industrie

In mehr als 40 Ländern vereint das WINWORK®

die auf Industriebedarfe spezialisierten

Landesgesellschaften innerhalb der Würth-

Gruppe und sorgt für eine nahtlose Integration

von intelligenten C-Teile-Lösungen auf

einem einheitlich hohen Niveau in Bezug

auf Produkte, Systeme, Qualität, Service und

Wissen. Die umfassende Kompetenz soll

weiterhin auf internationaler Ebene gestärkt

werden. Das Würth Industrial Network

schließt das Geschäftsjahr 2024 weltweit mit

rund 2,2 Milliarden Euro Umsatz ab.

Eines der größten Photovoltaik

Fassaden-Systeme im D-A-CH-Raum

Würth Industrie Service hat sich zum Ziel

gesetzt, zirkuläre Verbindungen zu schaffen,

in denen immer wieder neue Möglichkeiten

für kommende Generationen entstehen. Auf

dem Weg in die zirkuläre Wirtschaftsweise

setzt das Unternehmen auf drei wesentliche

Transformationsfelder: Klima, Stoffkreisläufe

und Soziale Standards. Für Würth Industrie

Service bedeutet das langfristig, auf erneuerbare

Energien zu setzen, Stoffkreisläufe als

qualitative Wachstumsgrundlage zu nutzen

und sich für ein faires Miteinander innerhalb

der globalen Lieferkette einzusetzen.

Insbesondere im Bereich der nachhaltigen

Energiegewinnung sind kontinuierliche Entwicklungen

sichtbar. Zur autarken Energieversorgung

nahm die Würth Industrie Service

2024 am Standort Bad Mergentheim

eine neue Photovoltaikanlage als eines der

größten Photovoltaik Fassaden-Systeme im

D-A-CH-Raum in Betrieb. Durch diese Erweiterung

sind mehrere Photovoltaikanlagen

mit einer Gesamtleistung von knapp 2.000

kWp und einer Erzeugungsmenge von rund

1.500.000 kWh installiert.

25-jähriges Jubiläum

Weltweit arbeiten über 88.000 Mitarbeitende für

die Würth-Gruppe. Davon beschäftigt das WIN-

WORK® mehr als 6.700 Mitarbeitende, bei Würth

Industrie Service in Deutschland beläuft sich

die Anzahl der Beschäftigten auf über 1.800.

Rund 200 Kolleginnen und Kollegen durchlaufen

in 25 Berufsbildern eine Ausbildung oder

ein Duales Studium an der Dualen Hochschule

Baden-Württemberg. 2024 feierte die Würth

Industrie Service ihr 25-jähriges Bestehen.

Ausblick 2025

Trotz der weiter anhaltenden Unsicherheiten

in der deutschen Industrie aufgrund der wirtschaftlich-politischen

Entwicklung blickt das

Unternehmen optimistisch in die nächsten

Monate. Zuversichtlich stimmt, dass sich ein

stabiles Einpendeln des Produktionsniveaus abzeichnet.

Die Prozessoptimierung entlang eines

ganzheitlichen C-Teile-Managements gewinnt

in Zeiten der notwendigen Effizienzsteigerung

deutlich an Relevanz. Um den Industrieunternehmen

in Europa dabei zur Seite zu stehen,

setzt das Unternehmen auf das Know-How seiner

Mitarbeitenden in Kombination mit den Produkten

und Versorgungslösungen, die seit über

25 Jahren bei über 20.000 Kunden zum Einsatz

kommen. Für Kontinuität sorgt ebenfalls der

Generationswechsel in der Würth-Gruppe mit

Wirkung zum 01. Januar 2025. Dadurch ist eine

Fortsetzung der gelebten Unternehmenskultur

gewährleistet. (RED)


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S32

Transport & Logistik

Deutsche Industrie

verliert den Wettbewerb

in der Intralogistik

TMG-Studie „Automatisierung und Digitalisierung

in der Intralogistik“ deckt erheblichen

Nachholbedarf in der Intralogistik auf. REDAKTION

Die deutsche Industrie lässt im Bereich

der Intralogistik wertvolle

Wettbewerbsvorteile ungenutzt.

Dies zeigt die aktuelle Studie

„Automatisierung und Digitalisierung

in der Intralogistik“ der Stuttgarter

TMG Consultants. Die Untersuchung

verdeutlicht, dass der Automatisierungsgrad

vieler Unternehmen weit

geringer ist als angenommen.

Demnach haben 63 Prozent der befragten

Unternehmen ihre Intralogistik nicht

oder nur ansatzweise automatisiert. Weitere

22 Prozent verfügen immerhin über teilautomatisierte

Prozesse. Hochautomatisierte Abläufe

mit integrierten Systemen sind gerade einmal in

elf Prozent der Unternehmen zu finden, und nur

noch vier Prozent erreichen das höchste Niveau

der autonomen Intralogistik.

Aber die Industrie hinkt nicht nur im Bereich der

Automatisierung hinterher, sondern überschätzt

vielfach auch den Reifegrad ihrer Intralogistik

– auf niedrigem Niveau. Die Ergebnisse zeigen

über alle Befragten hinweg, dass dieser Reifegrad

eher gering ausgeprägt ist. Während vernetzte

Intralogistik in vielen Unternehmen bereits

vergleichsweise hohe Reifegrade aufweist,

bestehen erhebliche Defizite bei der Ver- und

Entladetechnik. Besonders die automatisierte

Lkw-Entladung an der Rampe bleibt bislang eine

ungelöste Herausforderung.

„Automatisierung ist der entscheidende Hebel,

um Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel,

steigenden Kosten oder der Notwendigkeit

nach schnelleren Reaktionszeiten

wirkungsvoll zu begegnen. Trotzdem zeigt die

Wirtschaft eine gewisse Resignation. Sie verspielt

damit ihren Wettbewerbsvorsprung durch

veraltete Intralogistikstrukturen", erklärt Benjamin

Hölzle, Director SCM & Logistik bei TMG

Consultants. Es fehle an einer strategischen Gesamtsicht,

ausreichend Projektressourcen und

einem fundierten Marktüberblick.

Die Studie zeigt zudem klar, dass sich Investitionen

in jedem Fall auszahlen. Unternehmen, die in

Automatisierung investiert haben, berichten in

94 Prozent der Fälle von Effizienzsteigerungen,

bei der Lagertechnik sind es sogar 100 Prozent.

Dies unterstreicht die Notwendigkeit gezielt

auf moderne Technologien zu

setzen, um international

wettbewerbsfähig zu

bleiben. Der innerbetriebliche

Transport

und die Lagertechnik

bieten dabei das

größte Potenzial zur

Effizienzsteigerung.

Insbesondere der

Einsatz von autonomen

Transportsystemen

und vollautomatisierten

Lagerlösungen führe zu signifikanten

Produktivitätsgewinnen. Die größten

Leistungsreserven sieht die Studie beim innerbetrieblichen

Transport mit einem Potenzialwert

von 4,32 auf einer Skala von 1 bis 5.

Die TMG-Studie basiert auf einer Befragung von

über 100 Unternehmen aus der produzierenden

Industrie und bietet detaillierte Einblicke in den

Automatisierungs- und Digitalisierungsstand

von sechs Bereichen der Intralogistik: Entladeund

Verladetechnik, innerbetrieblicher Transport,

Lagertechnik, Kommissioniertechnik und

vernetzte Intralogistik. Untersucht wurden der

Reifegrad der eingesetzten Technologien und

die Herausforderungen bei der Implementierung,

aber auch, in welchen Bereichen Automatisierung

und Digitalisierung tatsächlich einen

Mehrwert bieten. Kernaussagen der TMG-Studie:


Entladetechnik: Automatisierungseignung

mit Hürden und Risiken

Die Entladetechnik für Nutzfahrzeuge steht vor

besonderen Herausforderungen: Geringe Steuerungsmöglichkeiten

im Inbound sowie fehlende

Standardisierung von Ladungsträgern und

Umverpackungen behindern die Automatisierung

erheblich. Der Reifegrad ist im Vergleich

zu anderen Prozessbereichen am geringsten.

Die Automatisierung bleibt in diesem Bereich

daher von begrenzter Bedeutung. Zudem berichten

sechzehn Prozent der Unternehmen von

Effizienzminderungen nach Automatisierungsprojekten

– ein Warnsignal für unüberlegte Investitionen

in weniger automatisierungsfähige

Bereiche.

Verladetechnik: Ineffizienzen in Kauf nehmen

statt automatisieren?

Obwohl im Gegensatz zur Entladetechnik die Verladetechnik

von Lkw aufgrund interner Steuerbarkeit

gute Automatisierungsvoraussetzungen

bietet, haben nur fünf Prozent in den letzten drei

Jahren in eine automatisierte Verladung investiert.

Der Reifegrad stagniert, obwohl hohe Effizienzpotenziale

erkennbar sind.

Innerbetrieblicher Transport: Große

Potenziale, geringe Umsetzung

Der innerbetriebliche Transport mittels AGV,

AMRs oder Shuttles bietet erhebliche Effizienzpotenziale,

die jedoch oft ungenutzt bleiben.

Obwohl am Markt zahlreiche ausgereifte Lösungen

verfügbar sind, ist der Automatisierungsgrad

niedrig. Ein Drittel der Unternehmen hat

das Potenzial erkannt und plant, in den nächsten

fünf Jahren in die Automatisierung des innerbetrieblichen

Transports zu investieren.

Automatisierte Lagertechnik:

Eine Erfolgsstory mit langer Tradition

Automatisierte Lagertechnik hat sich etabliert.

Die Lösungen zeigen eine beachtlich hohe

Marktreife und erzielen konstant hohe Effizienzgewinne.

100 Prozent der befragten Unternehmen,

die in den letzten drei Jahren in „Warezum-Person“-Lösungen

investierten, berichten

von deutlichen Verbesserungen. Dieser Bereich

gilt als Paradebeispiel für die gelungene Automatisierung

und zeigt, wie reife Technologie zu

maximalen Ergebnissen führt.

Kommissioniertechnik:

Das stabile Mittelfeld der Intralogistik

Die Kommissioniertechnik bewegt sich sowohl

bei der Bedeutung der Automatisierung, dem

ermittelten Reifegrad als auch bei den durch

Automatisierung erzielten Effizienzsteigerungen

im Mittelfeld. Ob sich eine Automatisierung

lohnt, hängt dabei stark von der Lagertechnik

und den zugrunde liegenden Prozessen ab. Die

Studie zeigt, dass jedes zweite Unternehmen auf

unterstützte Kommissionierprozesse wie Pickby-Scan

setzt – ein klarer Hinweis darauf, dass

pragmatische Lösungen den vollautomatischen

Systemen vorgezogen werden. Mit zunehmendem

Fachkräftemangel könnten in der Kommissioniertechnik

weitere Automatisierungspotenziale

schlummern.

Vernetzte Intralogistik:

Spitzenreiter in Reifegrad und

Investitionsfreude

Die vernetzte Intralogistik erreicht im Vergleich

aller untersuchten Bereiche den höchsten Reifegrad

und die größte Bedeutung für die Digitalisierung

und Automatisierung. In den letzten drei

Jahren hat jedes zweite Unternehmen in diesen

Bereich investiert, weitere 30 Prozent planen

dies. Der Trend wird durch den Support-Stopp

für veraltete Systeme verstärkt und führt zu

einem regelrechten Boom in der Modernisierung

von Systemlandschaften. (RED)


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S34

Transport & Logistik

Zunehmende Risiken

erfordern Anpassung

von Lieferketten

Die Industrie versucht, sich vor Handelskriegen,

Inflation und einer möglichen Rezession zu

schützen. REDAKTION

Mehr als 62 % der Experten aus der

Logistikbranche geben an, dass

sie ihre Lieferketten umstrukturiert

haben, um sich vor Inflation,

drohenden Handelszöllen, der Möglichkeit eines

globalen Wirtschaftsabschwungs und anderen

großen Risiken zu schützen.

Die Logistikbranche ist zu Beginn des Jahres

2025 bestrebt, sich vor steigenden Kosten und

einem möglichen Handelskrieg zu schützen, der

durch erwartete Zollerhöhungen der USA und

eine Flut von Exporten aus China ausgelöst werden

könnte. Dies geht aus einer Umfrage unter

567 Führungskräften für den Agility Emerging

Markets Logistics Index 2025 hervor.

Die Umfrage und der Index stellen die 16. jährliche

Momentaufnahme von Agility zur Branchenstimmung

und zur Rangfolge der 50 führenden

Schwellenländer der Welt dar. Der Index

bewertet die Wettbewerbsfähigkeit von Ländern

insgesamt auf Basis der nationalen und internationalen

Logistikstärke, des Geschäftsklimas

und der digitalen Reife - Faktoren, die sie für

Logistikdienstleister, Spediteure, Luft- und Seefrachtunternehmen,

Händler und Investoren attraktiv

machen.

Der Index 2025 enthält eine eingehende Analyse

der Volkswirtschaften der Arabischen Golfstaaten.

Die sechs Golfstaaten positionieren

sich einzeln und als Gruppe als globale Handelszentren

und investieren stark in Infrastruktur,

KI, Energiewende und die Entwicklung von

Arbeitskräften. Trotz des zunehmenden Risikos

für die globalen Lieferketten sind die Vereinigten

Arabischen Emirate, Saudi-Arabien und andere

Golfstaaten zu „Leuchttürmen der Stabilität" und

Widerstandsfähigkeit geworden, so das Fazit

des Index.

Die Stabilität an der Spitze der 50 Länder umfassenden

Rangliste ging mit Volatilität und Bewegung

weiter unten im Index einher. China, Indien,

die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien,

Malaysia, Indonesien, Mexiko, Katar, Thailand

und Vietnam belegen die Plätze 1 bis 10.

Kolumbien (Nr. 21) machte einen Sprung nach

oben; Nigeria (43), Bangladesch (39) und die Ukraine

(40) fielen zurück.

Fast 55 % der Befragten halten eine weltweite

Rezession für wahrscheinlich oder sicher. Fast

82 % geben an, dass Zölle und anderer Handelsprotektionismus

erhebliche Auswirkungen auf

ihre Lieferketten haben. Zweiundsiebzig Prozent

sagen, dass die Risiken in den Schwellenländern

im vergangenen Jahr zugenommen haben.

„Bei Verladern, Frachtführern, Spediteuren und

anderen Akteuren herrscht Vorsicht und Unsicherheit

in Bezug auf geopolitische Faktoren, die

die Kosten in die Höhe treiben, das Handelsvolumen

beeinflussen und Lieferketten verändern",

sagt Tarek Sultan, stellvertretender Vorsitzender

von Agility. „International agierende Unternehmen

verlagern weiterhin ihre Produktion, während

sie ihre Investitionspläne neu bewerten und

nach nachhaltigen Wachstumspfaden suchen."

Die sechs Golfstaaten gehören alle zu den 11

besten Ländern, was die Geschäftsbedingungen

angeht: Die Vereinigten Arabischen Emirate

stehen erneut an der Spitze der Rangliste für

das beste Geschäftsklima; Saudi-Arabien liegt

auf Platz 3, Katar auf Platz 5. Die Länder mit der

größten digitalen Reife sind China, die Vereinigten

Arabischen Emirate, Malaysia, Katar und

Saudi-Arabien.

Bei den internationalen Logistikmöglichkeiten

liegen China, Indien, Mexiko, Indonesien und

Saudi-Arabien an der Spitze. In der Inlandslogistik

sind China, Indien, Indonesien, Saudi-Arabien

und die Vereinigten Arabischen Emirate führend.

2025 Agility Emerging Markets Logistics Index:

agility.com/2025index


Die weltweit führende Plattform der Intralogistik

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Prozessmanagement

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LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S36

Transport & Logistik

Deutsche Wirtschaft

sollte KI als Chance

nutzen

Zehn der renommiertesten Interim Manager

zeigen auf, wie die deutsche Wirtschaft durch

KI aus der Krise finden kann: Dr. Bodo Antonić,

Ulvi Aydin, Ulf Camehn, Ruben Faust, Christian

Florschütz, Eckhart Hilgen¬stock, Jane Enny van

Lambalgen, Klaus-Peter Stöppler, Roland Streibich

und Karlheinz Zuerl. REDAKTION

Künstliche Intelligenz (KI) ist ein Game

Changer für alle Bereiche der Wirtschaft,

deren massive Auswirkungen

häufig noch unterschätzt wird. Zu

diesem Schluss gelangt der „Wirtschaftsreport

2025“ der Management-Community United

Interim (www.unitedinterim.com). Bei den

Autoren des Berichts handelt es sich um zehn

der renommiertesten Interim Manager, die

selbst schon bei zahlreichen KI-Einführungsprojekten

mitgewirkt haben: Dr. Bodo Antonić,

Ulvi Aydin, Ulf Camehn, Ruben Faust, Christian

Florschütz, Eckhart Hilgenstock, Jane Enny

van Lambalgen, Klaus-Peter Stöppler, Roland

Streibich und Karlheinz Zuerl.

Als Führungskräfte auf Zeit werden diese

Management-Experten für mehrere Monate

in Unternehmen geholt, um Projekte durchzuführen.

Sie verfügen daher über deutlich mehr

Erfahrung als angestellte Manager, die in der

Regel nur einige wenige Jobwechsel im Laufe

ihrer Karriere durchleben. Für den Report wurden

550 Interim Manager befragt. Die zehn

Autoren haben die Umfrage konzipiert und

die Ergebnisse analysiert. „Es gibt wohl keinen

Überblick über den KI-Einsatz in der deutschen

Wirtschaft mit mehr Praxisnähe“, ist

Studienleiter Dr. Harald Schönfeld, Geschäftsführer

von United Interim, überzeugt.

Kurzfristiger Return on Invest für KI-Projekte

Im Report und vor allem in den Köpfen der Top

10 Interim Manager wimmelt es von praxisnahen

Tipps zur KI-Einführung. So sagt beispielsweise

Eckhart Hilgenstock: „Man sollte ein KI-Projekt nur

dann starten, wenn es einen Break-Even innerhalb

von anderthalb Jahren verspricht.“ Das sehen auch

28 Prozent der im Rahmen der Studie befragten

Kollegen so. 51 Prozent räumen immerhin eine

maximale Frist von drei Jahren ein. „Die langfristige

Perspektive, die bei den meisten IT-Projekten angesagt

ist, lohnt sich bei KI aufgrund der raschen

Entwicklung derzeit jedenfalls nicht“, erklärt Ulvi

Aydin.

„Das stellt keine Empfehlung für einen Blindflug

dar“, stellt Jane Enny van Lambalgen klar. So raten

88 Prozent der befragten Interim Manager zu einer

frühzeitigen Zielfestlegung bei der KI-Einführung

im Unternehmen. Für 80 Prozent (Mehrfachnennungen

waren erwünscht) steht die Definition der

Anwendungsfälle im Vordergrund – und diese

sollten sich kurzfristig lohnen. 79 Prozent empfehlen

den Start mit einem Pilotprojekt, das anhand

der Ergebnisse optimiert werden sollte (78 Prozent),

bevor es in der Organisation größer ausgerollt

wird (55 Prozent). In diesem Zuge sollte ein KI-

Team im Unternehmen aufgebaut werden, raten

63 Prozent der Führungskräfte auf Zeit.

„Viele Belastungsfaktoren für die Wirtschaft wie die

hohen Energiekosten oder die ausufernde Bürokratie

werden auch unter einer neuen Bundesregierung

nicht über Nacht verschwinden“, sagt

Dr. Bodo Antonić, „aber die Hebelwirkung von KI ist

derart groß, dass sie die negativen Einflüsse zumindest

teilweise kompensieren kann.“

KI wird viele Branchen durcheinanderwirbeln

Künstliche Intelligenz wird künftig so selbstverständlich

werden wie heute Computer und das

Internet, sind 94 Prozent der 550 befragten Interim

Manager überzeugt. Dadurch wird die Wirtschaft

einen kräftigen Produktivitätsschub erhalten,

meinen 90 Prozent der Befragten. Über drei Viertel

(76 Prozent) gehen fest vom Entstehen völlig neuer

Geschäftsmodelle aus.

„Wir stehen vor einer neuen Welle von Firmengründungen

durch innovative Unternehmer, die

die KI-Chancen erkennen und so manch eine tradierte

Branche durcheinander wirbeln werden“,

prognostiziert Ruben Faust.


„Das schafft viel Marktdynamik, wird aber den

einen oder anderen traditionellen Betrieb, der

das KI-Potenzial nicht rechtzeitig erkennt oder

nicht umzusetzen vermag, aus der Bahn werfen“,

befürchtet Karlheinz Zuerl.

Als typisches Beispiel wird im „Wirtschaftsreport

2025“ von United Interim die Bau- und Immobilienbranche

genannt, die mit über 2,5 Millionen

Beschäftigen einen der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren

Deutschlands darstellt. Dort gilt neben

den hohen Rohstoff- und Energiepreisen, dem

Fachkräftemangel und dem wirtschaftlich

schwachen Umfeld die mangelnde Digitalisierung

als ein Haupthemmnis, sagen 57 Prozent

der 550 befragten Interim Manager.

Roland Streibich mahnt an: „In der Bau- und

Immobilienwirtschaft ließe sich die Produktivität

allein durch die Digitalisierung aller Planungsschritte

massiv steigern. Künstliche Intelligenz

könnte dabei eine Schlüsselrolle spielen.“

Klaus-Peter Stöppler, der als Beirat für Baufrage

viele Unternehmen begleitet, ergänzt: „Die Beschleunigung

von Planungs- und Genehmigungsprozessen

durch KI könnte die Wohnungsnot

in Deutschland binnen weniger

Jahre beheben. Dazu müssten sich neben der

Wirtschaft allerdings auch der Staat, sprich die

Bauämter, entsprechend umstellen.“

Roland Streibich weist auch auf die Grenzen

von KI hin: „KI kann uns sehr viele nützliche

Informationen liefern und uns vieles abnehmen,

aber wenn es um kreatives Denken, schnelle

Wissensverknüpfungen, das vernetzte Denken

und Erkennen von Mustern sowie um spontane

Ideen geht, bleibt unser menschliches Gehirn

unschlagbar.“

Segen für den Arbeitsmarkt und die Wirtschaft

„Künstliche Intelligenz führt zur Massenarbeitslosigkeit“

lautet ein gängiges Vorurteil, das indes

nicht einmal ein Zehntel (8 Prozent) der Interim

Manager aufgrund ihrer Praxiserfahrungen in

den Betrieben unterschreibt. 60 Prozent gehen

davon aus, dass der durch den KI-Boom ausgelöste

wirtschaftliche Aufschwung mehr

Arbeitsplätze schafft bzw. erhält als durch KI vernichtet

werden. „Der große KI-Kahlschlag wird

ausbleiben, aber dennoch werden natürlich viele

Arbeitsplätze, insbesondere solche, die durch

repetitive Tätigkeiten charakterisiert sind, entfallen“,

stellt Jane Enny van Lambalgen klar. Vor

allem die sogenannte Sachbearbeitungsebene

wird personell ausgedünnt werden, sind 77 Prozent

der Fachleute überzeugt. Aber weit weniger

als ein Drittel davon (27 Prozent) geht von Massenentlassungen

auf dieser Ebene aus. Im mittleren

Management erwartet gut die Hälfte (52

Prozent) der Führungskräfte auf Zeit den Abbau

von Hierarchien durch KI, aber lediglich 13 Prozent

gehen von schmerzhaften Einschnitten aus.

„Der beste Weg, den eigenen Arbeitsplatz zu sichern,

besteht darin, sich selbst zum KI-Experten

zu entwickeln, statt sich dagegen zu stemmen“,

rät Ulvi Aydin.

„Der demografische Faktor verhindert ein Desaster

am Arbeitsmarkt durch den großflächigen

KI-Einsatz“, analysiert Klaus-Peter Stöppler.

„Viele der Baby Boomer stehen kurz vor der Rente

und werden dann einfach nicht mehr ersetzt“,

ergänzt Roland Streibich. Gleichzeitig mildert

Künstliche Intelligenz den Fachkräftemangel ab,

haben 77 Prozent der Interim Manager bei Projekteinsätzen

in der Wirtschaft festgestellt. Gut

ein Drittel (34 Prozent) stuft KI-Anwendungen

als Ersatz für nicht vorhandene Fachkräfte als

„kritisch“ für die deutsche Wirtschaft ein. „Unternehmen,

die KI nicht aktiv nutzen, riskieren den

Verlust von Aufträgen. Sie verlieren darüber hin-


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S38

aus auch Geschäft, wenn sie mit digitalisierten

Wettbewerbern nicht mehr mithalten können“,

sagt Ulf Camehn. „Im Großen und Ganzen ist

der KI-Boom ein Segen für den Arbeitsmarkt

und die Wirtschaft“, sind sich die zehn Interim

Manager einig. Sie begründen: „Ohne KI

würde der demografische Faktor die deutsche

Wirtschaft lahmlegen, weil schlichtweg nicht

genügend qualifiziertes Personal verfügbar

wäre.“

Wichtigste Einsatzgebiete für KI

In welchen Abteilungen und auf welchen

Fachgebieten rechnet sich der KI-Einsatz für

die Unternehmen am schnellsten und am

meisten, wollte Studienleiter Dr. Harald Schönfeld

von United Interim von den 550 befragten

Interim Managern wissen. An erster Stelle steht

dabei mit Abstand die Kundenkommunikation

(Customer Service) mit 66 Prozent Zustimmung.

„Mit einem KI-gestützten Kundenservice lassen

sich drei Vorteile auf einmal erzielen:

Prozesse automatisieren, Effizienz steigern

und ein außergewöhnliches Kundenerlebnis

kreieren“, erklärt Christian Florschütz, der vor

wenigen Wochen von der Dachorganisation

Österreichisches Interimmanagement (DÖIM)

als „Interim Manager des Jahres 2025“ ausgezeichnet

wurde.

Auf dem zweiten Platz beim KI-Einsatz liegen

Logistik und Supply Chain Management mit

58 Prozent (Mehr¬fach¬nennungen waren

erwünscht). Den dritten Platz teilen sich Geschäftsprozessoptimierung

sowie Einkauf und

Beschaffung mit 53 Prozent. Auf dem vierten

Rang befinden sich Vertrieb und Marketing

(52 Prozent). „Im Vertrieb rechnet sich jedes

KI-Projekt binnen eines halben Jahres“, weiß

Eckhart Hilgenstock von seinen Projekten zu

berichten. An fünfter Stelle stehen Forschung

und Entwicklung sowie das Kostenmanagement

(Controlling) mit 51 Prozent.

KI-Kampf gegen die Firmokratie

Auf dem sechsten Platz liegt die Produktion

(43 Prozent); kurz dahinter kommen die Wettbewerbsfähigkeit

und der Abbau der firmeninternen

Bürokratie (42 Prozent). „Die von der

Gesetzgebung vorgegebene externe Bürokratie

ist von den Unternehmen kaum zu beeinflussen,

dafür aber die interne Firmokratie umso

mehr – und dabei kann KI eine Schlüsselrolle

spielen“, sagt Dr. Bodo Antonić. Die firmeninterne

Bürokratie ist häufig ähnlich schlimm wie die

externe, meinen mehr als die Hälfte (55 Prozent)

der Interim Manager aufgrund ihrer Praxiserfahrung

in den Unternehmen. „Die Unternehmen

wären gut beraten, sich stärker auf die Kundenseite

zu konzentrieren und den internen Verwaltungsapparat

zu verschlanken“, rät Christian

Florschütz, und stellt klar: „KI hilft bei beiden

Aspekten.“

Aufmarsch humanoider KI-Roboter

In der Produktion und Logistik erwarten die Interim

Manager den Aufmarsch einer neuen Generation

humanoider KI-Roboter. „Durch eine dem

Menschen nachempfundene Gestalt sind sie flexibel

einsetzbar und können dank Künstlicher Intelligenz

autonom handeln“, beschreibt Karlheinz

Zuerl, was auf die deutsche Industrie zukommt.

Zuerl, von United Interim als „Interim Manager des

Jahres 2024“ ausgezeichnet, ist hauptsächlich in

Asien aktiv und kennt die „neue KI-Roboterwelt“

schon aus den dortigen Fertigungsstätten. In Fernost

wächst nach seinen Beobachtungen der Anteil

„menschenfreier Zonen“ in der Produktion rasant

an. Der Hintergrund: Sobald die Roboter unter sich

sind, können sie mit viel höherer Geschwindigkeit

arbeiten als in gemischten Zonen, in denen Sicherheitsbelange

der Belegschaft zu berücksichtigen

sind. Ulf Camehn zeigt die Entwicklung auf: „Wer

noch glaubt, humanoide KI-Roboter seien Zukunftsmusik,

unterschätzt die Geschwindigkeit der technologischen

Entwicklung. In wenigen Jahren werden

sie zum festen Bestandteil nahezu aller Branchen

gehören.“ Jane Enny van Lambalgen ergänzt:

„Über Leasingmodelle wird diese neue Robotergeneration

auch für mittelständische Unternehmen

erschwinglich werden, so dass auch der Mittelstand

von den enormen Produktivitäts- und Kostenvorteilen

dieser Entwicklung profitieren kann“.

Ruben Faust ist sicher: „Wir werden in den nächsten

Jahren eine neue Welle von Industrie-Startups

entstehen sehen, die sich die universelle Einsetzbarkeit

der KI-Humanoiden zunutze machen.“

KI im Personalwesen

Beim Personalwesen (Human Ressources, HR) verorten

36 Prozent der Führungskräfte auf Zeit einen

schnellen Return on Invest in KI.


Weitere 49 Prozent halten die KI-Einführung

im HR-Bereich auf jeden Fall für sinnvoll, selbst

wenn sich der Erfolg nicht so schnell einstellen

sollte. „KI-gestützte HR-Prozesse sind längst

datenschutzkonform umsetzbar. Die Herausforderung

liegt nicht in der Technik, sondern

in der Bereitschaft der Unternehmen, sich mit

den bestehenden Lösungen auseinanderzusetzen“,

weiß Ulf Camehn aus der Betriebspraxis

zu berichten. Auffallend: Im Topmanagement

stößt der KI-Einsatz nur bei 14 Prozent

der befragten Interim Manager auf Gegenliebe.

An der Firmenspitze sind menschliche Köpfe

offenbar weiterhin gefragter als „denkende

Computer“.

Deutschland kann aufholen

80 Prozent der Interim Manager sehen Deutschland

im Rückstand beim KI-Einsatz; 38 Prozent

sprechen von einem „sehr deutlichen Defizit“.

Bei dem mit KI eng verbundenen Thema Robotik

sieht hingegen nicht einmal ein Viertel (24

Prozent) Deutschland stark im Hintertreffen. Für

40 Prozent hinkt die Bundesrepublik bei Robotik

allerdings „etwas hinterher“. Zum Vergleich: Die

mangelnde Digitalisierung insgesamt stufen 78

Prozent der Führungskräfte auf Zeit als einen

schweren Standortnachteil des Landes ein.

„Deutschland hat Nachholbedarf bei KI und

Robotik, aber noch sind diese Schlüsseltechnologien

nicht verloren“, sagt Ruben Faust mit

Verweis auf Studienergebnisse. 40 Prozent der

Interim Manager sind fest davon überzeugt, dass

Deutschland den KI-Rückstand bis zum Jahr

2030 aufholen kann. 53 Prozent vertreten dieselbe

Ansicht in Bezug auf Robotik. Die Aufholjagd

wird bis 2040 dauern, meint ein knappes

Drittel (31 Prozent) in Bezug auf KI und gut ein

Viertel (26 Prozent) bezüglich Robotik.

„Die deutsche Wirtschaft hat alle Chancen auf

einen kräftigen Aufschwung, wenn sie zügig in

die KI-Umsetzung kommt“, sind sich Dr. Bodo

Antonić, Ulvi Aydin, Ulf Camehn, Ruben Faust,

Christian Florschütz, Eckhart Hilgenstock, Jane

Enny van Lambalgen, Klaus-Peter Stöppler, Roland

Streibich und Karlheinz Zuerl einig. „Ein

erfahrener Interim Manager, der KI-Kompetenz

ins Unternehmen bringt, ist häufig ein guter Anfang“,

sagt Dr. Harald Schönfeld.

United Interim ist die führende Online-Community

für qualitätsgeprüfte Interim Manager in

Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die

Reichweite erstreckt sich auf weit über 12.000

Führungskräfte auf Zeit in der DACH-Region. Aus

dieser Gruppe heraus haben zehn der erfahrensten

und renommier¬testen Interim Manager

gemeinsam mit United Interim eine Studie

über den Stand und die Zukunft der deutschen

Wirtschaft durchgeführt. Diese zehn Elite Interim

Manager sind Dr. Bodo Antonić, Ulvi Aydin,

Ulf Camehn, Ruben Faust, Christian Florschütz,

Eckhart Hilgenstock, Jane Enny van Lambalgen,

Klaus-Peter Stöppler, Roland Streibich und Karlheinz

Zuerl. Die Studienleitung obliegt Dr. Harald

Schönfeld und Jürgen Becker als Gründer und

Geschäftsführer von United Interim.

An der Befragung für die Studie haben über 550

ausgewählte Interim Manager teilgenommen.

Interim Management gilt als die „Königsklasse“

im Management, weil die Führungskräfte auf Zeit

mehr berufliche Heraus¬forderungen in mehr

Unter¬nehmen bewältigen als Führungskräfte

im Angestelltenverhältnis und daher über einen

größeren Überblick verfügen. Im Unterschied zu

Beratern entwickeln sie nicht nur Konzepte, sondern

sorgen für eine bestimmte Zeit im Unternehmen

auch für die Umsetzung.

(RED)


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S40

Transport & Logistik

Deutschland im

Luftverkehr immer weiter

abgehängt

Die dauerhaft immens hohen Produktionskosten,

mit denen die Fluggesellschaften in

Deutschland konfrontiert sind, haben dazu

geführt, dass sich der Luftverkehr hierzulande

– anders als im europäischen oder weltweiten

Vergleich – nach der Corona-Pandemie noch

immer nicht erholt hat. REDAKTION

Die bittere Konsequenz für Mobilität,

Wirtschaft und vor allem den Export:

Es finden insgesamt nicht nur weniger

Flüge von Deutschland ins Ausland

statt, sondern auch die Anzahl der Flugverbindungen

generell schrumpft. 2024 waren es

laut dem Bundesverband der Deutschen Luftverkehrswirtschaft

(BDL) 17 Prozent weniger als

noch 2019. Dazu sagt Michael Hoppe, Chairman

und Executive Director des Airline-Verbands

BARIG: „Die schwindende Konnektivität ist

alarmierend, denn sie verdeutlicht, wie schlecht

die Rahmenbedingungen für den Luftverkehr

in Deutschland sind, während er im Ausland zu

enorm günstigeren Bedingungen boomt. Leidtragende

sind nicht allein die Fluggäste, die

mittlerweile, wenn sie zum Beispiel Geschäftstermine

wahrnehmen oder an Messen teilnehmen

wollen, nur über Umwege oder mit großem

Aufwand ihr Ziel erreichen können. Auch

der Fracht- und Warenverkehr leidet massiv.

Mit jedem Passagierflug, der nicht stattfindet,

kann im Laderaum auch kein Cargo befördert

werden, wie es üblich ist. Das bedeutet gerade

für Unternehmen, die ihre Waren ins Ausland

verkaufen oder von dort beziehen, einen spürbaren

Wettbewerbsnachteil. Das ist besorgniserregend!

Wenn die künftige Bundesregierung

es ernst damit meint, die deutsche Wirtschaft

wieder zu stärken, muss sie die Bedingungen

für den Luftverkehr schnellstmöglich extrem

verbessern. Es liegt in der Regierungsverantwortung,

den Kostendruck deutlich und nachhaltig

zu senken. Sie muss unter anderem die

Luftverkehrssteuer und die unsinnige nationale

PtL-Quote abschaffen sowie die Gebühren für

Luftsicherheit, Infrastruktur und Flugsicherung

massiv absenken. Anders wird es nicht gelingen,

den Luftverkehrs- und Wirtschaftsstandort

Deutschland wieder auf die vorderen Plätze in

Europa und der Welt zu bringen.“ (RED)

MICHAEL HOPPE

BARIG (Board of Airline Representatives

in Germany e.V.) vertritt die gemeinsamen

Interessen von mehr als 100 nationalen

und internationalen Fluggesellschaften aus

Linienflug, Ferienflug und Air Cargo. Seit

Gründung 1951 arbeitet der Airline-Verband

für die Verbesserung der Rahmenbedingungen

des Luftverkehrs in Deutschland.


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LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S42

Transport & Logistik

DHL Global Forwarding

zeigt Wege zur

Schaffung resilienter

globaler Lieferketten

Fünf Schlüsselkriterien bei der Wahl von Produktionsstandorten

in Reaktion auf Störungen

der globalen Handelsströme. REDAKTION

DHL Global Forwarding, der Luft- und

Seefrachtspezialist von DHL Group,

hat ein Whitepaper mit dem Titel

„China Plus X: The New Global Supply

Chain“ veröffentlicht. Der Bericht unterstreicht

die wachsende Bedeutung von Multi-

Shoring-Strategien, die über den klassischen

„China Plus 1“-Ansatz hinausgehen und auf eine

Diversifizierung der Produktions- und Beschaffungsstandorte

über mehrere Länder hinweg

setzen. Auf diese Weise können Unternehmen

ihre Lieferketten widerstandsfähiger gegenüber

globalen Störereignissen machen und ihre betriebliche

Flexibilität stärken.

erfolgreich zu gestalten. Mit unserem umfangreichen

Portfolio an Logistik- und Transportlösungen

bieten wir unseren Kunden die Werkzeuge,

die sie benötigen, um ihre ‚Plus X‘-Strategie zu

realisieren und sich auf langfristige Stabilität zu

konzentrieren“, erklärt Niki Frank, CEO von DHL

Global Forwarding Asia Pacific.

Fünf wichtige Faktoren für die erfolgreiche

Umsetzung einer ‚Plus X‘-Strategie

Das Whitepaper skizziert fünf wesentliche Kriterien,

die eine entscheidende Rolle bei der

Auswahl geeigneter Produktions- und Lieferkettenstandorte

spielen. Eine robuste Verkehrsinfrastruktur

ist von entscheidender Bedeutung,

da sie die Kapazität, Qualität und Transitzeiten

umfasst, die für eine effiziente Logistik unerlässlich

sind. Länder wie Vietnam und Mexiko

investieren erheblich in ihre Verkehrsnetze, die

das Rückgrat ihrer Lieferketten bilden. Darüber

hinaus ist eine umfassende Analyse der Kostenstruktur

unerlässlich; dies umfasst die Bewertung

der Logistikkosten, der Arbeitskosten und

der Gesamtrendite (ROI), die mit der Verlagerung

der Produktion in ein bestimmtes Land

verbunden sind. Ebenso spielt die Qualität der

Infrastruktur eines Landes – sowohl digital als

auch physisch – eine entscheidende Rolle bei

dieser Bewertung. Dabei geht es um Dinge wie

die Breitbandkapazität, die verfügbaren Verkehrseinrichtungen

und erwartete Entwicklungen

wie neue Flughäfen oder Bahnstrecken, die

wichtig für alternative Beschaffungsstrategien

sein können.

In den vergangenen Jahren haben geopolitische

Spannungen, Handelshemmnisse und Ereignisse

wie die Corona-Pandemie deutlich gemacht, wie

fragil Lieferketten sein können. Das Whitepaper

beleuchtet mehrere Länder in Südostasien, Südund

Osteuropa sowie dem Nahen Osten und

Südamerika als mögliche strategische Alternativen

und Ergänzungen zu China. Diese Länder investieren

nicht nur in ihre Infrastruktur, sondern

bieten auch ein zunehmend handelsfreundliches

Regulierungsumfeld.

„Die Zukunft der globalen Lieferketten liegt in

einer flexiblen, nachhaltigen und diversifizierten

Struktur, die auf Widerstandsfähigkeit ausgelegt

ist. DHL Global Forwarding unterstützt Unternehmen

mit einem einzigartigen globalen Netzwerk

und lokaler Expertise, um diese Transformation

Die Verfügbarkeit qualifizierter Arbeitskräfte

ist ein wichtiger Faktor. So investieren Länder

wie Indien in Ausbildungsprogramme, um Fachkräfte

für Zukunftsbranchen wie die Halbleiterfertigung

zu schulen. Unverzichtbar ist auch ein

gutes Verständnis des Regulierungsumfelds.

Dazu gehören Faktoren wie Steuern, Zölle und

Handelsabkommen, die erhebliche Auswirkungen

auf Kosten und operative Effizienz haben

können. Aufstrebende ‚Plus X‘-Länder bemühen

sich aktiv um die Schaffung günstiger Handelsbeziehungen

und bieten damit zunehmend

handelsfreundliche Umgebungen, um ausländische

Investitionen anzuziehen. In diesem Zusammenhang

ist ein langfristiges Engagement

an diesen Standorten wichtig, da die Einrichtung

einer diversifizierten Produktionsbasis häufig

erhebliche Vorabinvestitionen erfordert


Starker Partner für komplexe Lieferketten

Mit seinem umfassenden Service-Portfolio unterstützt

DHL Global Forwarding Unternehmen

dabei, ihre Lieferketten nicht nur effizient, sondern

auch zukunftssicher zu machen. Dazu gehören

multimodale Transportlösungen, die die

Vorteile verschiedener Transportmodi kombinieren.

So können Unternehmen beispielsweise

Kosten senken und Lieferzeiten optimieren, indem

sie See- und Luftfracht kombinieren.

DHL ist Teil des Konzerns DHL Group. Die

Gruppe erzielte 2023 einen Umsatz von

mehr als 81,8 Milliarden Euro. Mit nachhaltigem

Handeln sowie dem Engagement für

Gesellschaft und Umwelt leistet der Konzern

einen positiven Beitrag für die Welt. Bis

2050 strebt DHL Group die netto Null-Emissionen-Logistik

an. Mit rund 395.000 Mitarbeiter

in über 220 Ländern und Territorien

weltweit verbindet DHL sicher und zuverlässig

Menschen und Unternehmen und

ermöglicht globalen nachhaltigen Handel.

Darüber hinaus bietet DHL Global Forwarding

spezialisierte Beratungsleistungen, um Unternehmen

bei der Entwicklung ihrer „Plus X“-Strategien

zu unterstützen. Diese reichen von

Bewertungen der Transportkapazitäten in potenziellen

Zielländern über Analysen der regulatorischen

Anforderungen bis hin zur Optimierung

der Lager- und Distributionsnetze. Dank

eines globalen Netzwerks in über 220 Ländern

und Territorien und Teams mit lokaler Expertise

kann DHL maßgeschneiderte Lösungen entwickeln,

die auf die individuellen Bedürfnisse der

Unternehmen zugeschnitten sind.

Eine besondere Stärke von DHL Global Forwarding

ist zudem der Einsatz innovativer Technologien

zur Verbesserung von Transparenz und

Effizienz. Über digitale Plattformen wie myDHL

bietet das Unternehmen seinen Kunden Echtzeit-Informationen

zu ihrer Lieferkette, eine

nahtlose Sendungsverfolgung und eine effizientere

Prozesssteuerung. Diese Kombination

aus Technologie und Expertise macht DHL zu

einem unverzichtbaren Partner für Unternehmen,

denen an einer Diversifizierung und Stärkung

ihrer Lieferketten gelegen ist.

(RED)


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S44

Transport & Logistik

BLG und COSCO:

Strategisches

Agreement vereinbart

BLG LOGISTICS und COSCO SHIPPING CAR

CARRIERS haben zum Jahresende 2024 eine

strategische Partnerschaft vereinbart und ein

entsprechendes Agreement unterzeichnet.

REDAKTION

„Für die chinesischen Hersteller ist Bremerhaven

als Eintrittshafen in den europäischen Markt

von großer Bedeutung. Insbesondere der effiziente

logistische Zugang zum deutschen Markt,

als einer der führenden Absatzmärkte für Fahrzeughersteller,

ist zentral“, heißt es seitens COS-

CO SHIPPING CAR CARRIERS. Das Unternehmen

strebt einen Liniendienst an, der Bremerhaven

mit mindestens zwei Anläufen pro Monat inkludiert.

BLG LOGISTICS stellt dabei COSCO

SHIPPING CAR CARRIERS und den chinesischen

Herstellern das BLG-Netzwerk landseitig zur Verfügung.

Dies ermöglicht den Importeuren durchgehende

Logistiklösungen aus einer Hand; von

den Werken in China bis zum Handel in Europa.

„Für einen offenen Umschlagshafen wie Bremerhaven

ist es wichtig sich auf Marktentwicklungen

einzustellen. Das bedeutet, dass wir den

veränderten Anforderungen unserer traditionellen

Kunden Rechnung tragen und gleichzeitig

auch effiziente Logistiklösungen für neue Importeure

schaffen müssen. Wir freuen uns daher

sehr, dass der Netzwerkvorteil der BLG durch den

Verbund von Seehafenterminal, Inland Terminals,

wertschöpfende technische Dienstleistungen

und den Transport auf Straße und Schiene

von COSCO SHIPPING CAR CARRIERS im Sinne

der chinesischen Hersteller erkannt wurde.

Das unterzeichnete Agreement zeigt, dass unser

Partner die Leistungstiefe und das netzwerkübergreifende

Serviceangebot der BLG zu

schätzen weiß und den entsprechenden Nutzen

für unsere gemeinsamen Kunden schaffen will“,

so Axel Bantel, Geschäftsführer Vertrieb der BLG

Automobile Logistics.

Mit dieser Vereinbarung kombinieren

beide Unternehmen ihre Kompetenzen

in der Automobil-Logistik

sowie im Umschlag von High &

Heavy Gütern von China nach Europa. Demnach

soll das BLG AutoTerminal Bremerhaven (ATB) für

COSCO SHIPPING CAR CARRIERS zu einem zentralen

Eingangshafen für den deutschen Markt

sowie zu einem zentralen Drehkreuz für die

Märkte in Skandinavien, Zentral- und Osteuropa

und die Märkte in den baltischen Staaten entwickelt

werden.

Der BLG AutoTerminal Bremerhaven gehört mit

rund 1,5 Mio. umgeschlagenen, transportierten

oder technisch bearbeiteten Fahrzeugen pro

Jahr zu den größten Autoterminals der Welt. Alle

namhaften Autoreeder bedienen Bremerhaven.

Auf einer Fläche von 295 Hektar bietet der

BLG-Standort den Herstellern optimale Flächen

und Ausstattung. Rund 70.000 Fahrzeuge finden

hier Platz, bevor sie über Straße, Schiene oder

Wasser weiterbefördert werden. In drei Technikzentren

ermöglicht die BLG-Gruppe ihren Kunden

zahlreiche technische Dienstleistungen

direkt vor Ort.

(RED)


#connectingthedots

Der Kongress

für den

österreichischen

Handel

handelskolloquium.at

HANDELS

KOLLOQUIUM

025

10. APRIL

APOTHEKERTRAKT

SCHLOSS

SCHÖNBRUNN


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S46

Transport & Logistik

WALLENIUS SOL

übernimmt Mann Lines

Das schwedische Schifffahrtsunternehmen

WALLENIUS SOL gibt die Übernahme der britischen

Mann Lines bekannt. Damit erweitert

die Reederei ihren Kundenstamm, ihr Dienstleistungsangebot,

ihr lokales Know-how und

ihre Präsenz auf wichtigen Märkten erheblich.

REDAKTION

WALLENIUS SOL, ein führendes

Schifffahrtsunternehmen mit

Kerngeschäft in der nördlichen

Ostsee, hat das Transportunternehmen

Mann Lines übernommen, das RoRound

Containerschifffahrt, Logistik und Spedition

anbietet. Die Übernahme bedient das Wachstumspotential

von WALLENIUS SOL und unterstützt

die Entwicklung einer nachhaltigeren und

digitalisierten Schifffahrts- und Logistikbranche.

„Diese Akquisition stärkt die Position von WAL-

LENIUS SOL als zuverlässigen Partner in unseren

wichtigsten Geschäftsregionen und ermöglicht

es uns, ein noch umfassenderes Angebot an

maßgeschneiderten Lösungen für die sich ständig

weiterentwickelnden Bedürfnisse unserer

Kunden bereitzustellen“, sagt Elvir Dzanic, CEO

von WALLENIUS SOL.

Größere Reichweite und verbesserte Effizienz

Die neue Partnerschaft mit Mann Lines vergrößert

die Flotte und erweitert das Hafennetzwerk

von WALLENIUS SOL, das sich von den Ostseeanrainern

bis nach Nordwesteuropa erstreckt.

Durch Kooperationen mit zuverlässigen Partnern

an wichtigen Drehkreuzhäfen erstreckt sich das

Servicenetzwerk weiter bis nach Irland, Spanien

und darüber hinaus. Die sich ergänzenden Routen

beider Unternehmen verbessern Kapazität

und Frequenz, und die nur geringfügigen Überschneidungen

im Kundenstamm ermöglichen es

WALLENIUS SOL, etwa 200 neue Kunden zusätzlich

vom gemeinsamen Angebot zu überzeugen.

Im Zuge der Übernahme gliedert WALLENIUS SOL

ebenso Büros in Estland, Lettland und Großbritannien

ein und baut seine Präsenz in Finnland,

Deutschland und den Benelux-Ländern aus.

Bill Binks, ehemaliger CEO von Mann Lines und

neuer Vice President WS South bei WALLENIUS

SOL, zeigt sich enthusiastisch:

BILL BINKS

„Wir freuen uns sehr, diese Reise gemeinsam

anzutreten und unser Know-how und unsere

Ressourcen zu bündeln. Unter der Führung von

WALLENIUS SOL eröffnen sich unseren Kollegen

und Kunden neue Möglichkeiten, die dem nordeuropäischen

Markt spürbare Vorteile bringen

werden.“


ELVIR DZANIC

Erweitertes Produktportfolio

Von der Zusammenarbeit profitieren die Kunden

durch eine erweiterte geographische Abdeckung,

ein größeres Produktportfolio, vertiefte

lokale Kenntnisse und eine hochmoderne Flotte.

Dazu gehört auch die bevorstehende Auslieferung

eines neuen RoRo-Schiffs mit bewährtem

effizienten Rumpf- und Antriebsdesign, das

Emissionen bestmöglich reduziert.

LOGISTIK express

informiert

Mann Lines und WALLENIUS SOL werden eng zusammenarbeiten,

um einen nahtlosen Übergang

für Mitarbeiter, Kunden und Partner zu gewährleisten.

Unter der Marke Mann Lines Logistics

werden die Logistikdienstleistungen für das gemeinsame

Unternehmen weiter ausgebaut.

„Die Integration der Dienstleistungen wird unser

Know-how verbessern, unser Angebot erweitern

und florierende Partnerschaften fördern.

Mit dem Wissen und der langjährigen Erfahrung

von Mann Lines Logistics als Betreiber von Containerdiensten

in Nordeuropa sind wir gut gerüstet,

um den Industrien und Gesellschaften, die

wir bedienen, einen noch größeren Nutzen zu

bieten“, sagt Elvir Dzanic. (RED)

Sichern Sie sich Ihren

substanziellen

Wettbewerbsvorsprung

› Intralogistik & E-Commerce

› Handel & Distanzhandel

› Transport & Logistik


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S48

Transport & Logistik

Ocean Freight

Entwicklung

Fünf Schlüsselkriterien bei der Wahl von Produktionsstandorten

in Reaktion auf Störungen

der globalen Handelsströme. REDAKTION

Wir bei Transporeon, einem Unternehmen

von Trimble, haben die

Mission, das Transportwesen in

Einklang mit der Welt zu bringen.

Wir betreiben das größte globale Frachtnetzwerk

bestehend aus mehr als 1.400 industriellen

Verladern und Einzelhändlern sowie mehr als

150.000 Spediteuren und Logistikdienstleistern.

Jeden Tag führen sie mehr als 110.000 Transporte

auf unserer Plattform durch und buchen mehr

als 100.000 Zeitfenster zum Be- und Entladen.

Im Laufe eines Jahres werden über unsere Plattform

rund 55 Mrd. EUR an Fracht abgewickelt.

Ende Januar war ein entscheidender Zeitpunkt

im Seeverkehr. Mit dem chinesischen Neujahrsfest

und dem Start der neuen US-Regierung sind

mögliche Störungen zu erwarten. Während das

chinesische Neujahrsfest in der Regel einige

Leerfahrten und einen vorübergehenden Rückgang

des Volumens mit sich bringt, senken die

großen Containerreedereien die Tarife im Kampf

um Marktanteile. Die tatsächliche Auswirkung?

Es ist mit einer eingeschränkten Verfügbarkeit

von Schiffen für Exporte 6-8 Wochen später zu

rechnen, vor allem in Europa, mit Verzögerungen

gegen Ende März und Anfang April aufgrund der

längeren Routen über das Kap.

Das chinesische Neujahrsfest ist auch der Auslöser

für die Neugestaltung von Schifffahrtsallianzen.

Der übliche Rückgang der Volumina ist

eine gute Gelegenheit für die Reedereien, ihre

Schiffe umzuplanen, die Fahrpläne anzupassen

und die internationalen Schifffahrtsdienste

neu auszurichten. Diese Neuausrichtung kann

zu kurzfristigen Schwankungen bei den Transitzeiten

und der Routings führen, da die Reedereien

ihre Abläufe feinabstimmen. Die positiven

Auswirkungen werden sich erst mit der Zeit

bemerkbar machen. Und dann ist da noch der

Suezkanal. Derzeit bevorzugen die Reedereien

wegen der anhaltenden Instabilität im Roten

Meer weiterhin die Kap-Route, die längere

Transitzeiten bedeutet. Allerdings dürften alle

Allianzen für den Fall, dass sich die Lage bessert,

alternative Fahrpläne durch den Suezkanal vorbereitet

haben. In diesem Fall sollten die Verlader

mit einem zweischneidigen Effekt rechnen:

kürzere Transitzeiten, aber auch ein intensiver

Wettbewerb um das Volumen, der die Frachtraten

möglicherweise nach unten drückt. Sobald

die Verschiebung eintritt, müssen sie mit einem

3 bis 4 Monate andauernden Chaos rechnen, da

die Fahrpläne und Hafenumläufe überarbeitet

werden.

In der Zwischenzeit sorgen die anhaltenden

Handelsspannungen zwischen China und den

USA für ein neues Maß an Komplexität. Mit der

neuen US-Regierung könnte sich ein geringeres

Handelsvolumen sowohl auf die Preisgestaltung

als auch auf die Kapazitäten auswirken,

insbesondere wenn die USA der staatlichen

chinesischen Reederei neue Beschränkungen

auferlegen, was sich auf die Ocean Carrier auswirken

und auch Europa in Mitleidenschaft ziehen

könnte.

Da auch in 2025 mit weiteren Störungen zu

rechnen ist, sollten Verlader einen proaktiven

Ansatz verfolgen, um sich besser an veränderte

Marktbedingungen und Routenänderungen anpassen

zu können. Beispielsweise kann die Umsetzung

flexibler operativer Maßnahmen dazu

beitragen, die Preisvolatilität zu bewältigen und

Kapazitäten zu sichern. Durch anpassungsfähige

strategische Planung und Preisbildungsmechanismen

können Verlader Risiken mindern und

die Stabilität in einem unvorhersehbaren Markt

aufrechterhalten. (RED)


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LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S50

Transport & Logistik

Österreichs Verkehrspolitik.

Von (grün)Rot

auf Rot?

Was verspricht das neue Regierungsprogramm

bezgl. Logistik und Verkehr unter dem

neuen Verkehrsminister Peter Hanke? „Aus

Verantwortung für Österreich“ handelte die Vorgängerregierung.

Das Ergebnis ist bekannt. Die

neue Regierung will „Jetzt das Richtige tun. Für

Österreich“. PETER BAUMGARTNER

In der kurzen Kurz-Regierung hatte die

Mobilitätsministerin Leonore Gewessler

nicht viel Zeit, um sich mit Verkehr und

Logistik zu beschäftigen. Die Regierung dauerte

nicht mal zwei Jahre. Viel Hilfe war ihr der

damalige Staatssekretär Magnus Brunner auch

nicht. Der beschäftigt sich jetzt mit der Flüchtlings-Logistik

in Brüssel, wo man ihn verräumt

hat, nachdem er im Finanzministerium eine

Megabaustelle hinterlassen hat. In der Nehammer-Regierung

war Ministerin Gewessler aber

wieder „voll da“ und kümmerte sich intensiv um

ihr Mega-Ministerium für „Klimaschutz, Umwelt,

Energie, Mobilität, Innovation und Technologie“.

Für ihre 3-jährige Amtszeit war das jedoch auch

zu viel. Verkehr und Logistik blieben wieder auf

der Strecke. Ihr Steckenpferd war das Klimaticket

und die Umwelt – aber ohne Bezug zur

Logistik/Verkehr. In Gewesslers Amtszeit ist der

Modal Split von Bahn und Binnenschiff weiter

gesunken, der LKW Verkehr nahm weiter zu, es

wurde ein Höchststand an zugelassenen PKWs

und Straßenverkehrsunfällen erreicht. Die Zahl

der verletzten und getöteten Kinder im Straßenverkehr

erreichte 2024 der höchste Wert seit 17

Jahren (Statistik Austria).

Man könnte sagen, wenn der neue Verkehrsminister

Peter Hanke nur einen neuen Hafenkran

einweiht, hat er die Erfolgsstatistik seiner

Vorgängerin bereits überschritten. Jedenfalls

ist das Verkehrsministerium, jetzt heißt es bald

abgespeckt „BM für Innovation, Mobilität und

Infrastruktur“, wieder in roten Händen. Es würde

nicht überraschen, wenn sich die rote „Erfolgsgeschichte“

im Verkehrsministerium fortsetzen

würde.

PETER HANKE

Immerhin haben wir den roten Ministern mehrheitlich

die Gesamtsituation zu verdanken, in

der sich Österreich verkehrstechnisch befindet:

Ein völlig außer Kontrolle geratener Straßenverkehr

mit allen Konsequenzen für die

Umwelt und Gesundheit. Wenn Hanke die Verkehrspolitik

von (grün)Rot auf Rot stellt, entspricht

das der Erwartungshaltung. Dabei

hätte der ehemalige „Hafenmeister“ durchaus

das Zeug, endlich wenigstens die Binnenschifffahrt

aus dem Tal der Tränen zu bringen.

Immerhin hat Hanke mit seiner Diplomarbeit

„Citynähe und wasserseitiger Anschluss als

Attraktivitätsfaktoren eines Güterverteilungszentrums

in Wien“ durchaus ein wichtiges Thema

gewählt. Aber das ist lange her und einen

Foto: BKA/Andy Wenzel


wasserseitigen Anschluss der Citylogistik gibt

es noch immer nicht. Im Gegenteil. Wiens Megabaustellen

finden mit dem LKW das Auslangen.

Der Wiener Hafen ist mehr ein Umschlagplatz für

LKW und führt die Bezeichnung Hafen nur noch

aus Tradition. Hankes Parteichef Andreas Babler

verteilt dennoch Vorschusslorbeeren und glaubt,

dass sein Verkehrsminister den Verkehrsbereich

sauberer und sicherer machen wird.

Vorgenommen und im Regierungsprogramm

festgeschrieben, hat sich die Regierung für die

Bereiche Mobilität, Verkehr, Logistik und Infrastruktur

eine ganze Menge. Vorsorglich haben

die österreichischen Infrastrukturbetreiber daran

erinnert, dass das alles Geld kosten

wird, deren Sicherstellung noch

nicht in trockenen Tüchern ist.

Bestehende Pläne sollen überarbeitet,

neue Strategien erarbeitet,

alte Schlagworte wurden

neu formuliert.

Eine zentrale Rolle soll wie

bisher die Transportverlagerung

von der Straße auf die

Schiene spielen. Dafür wird weiter

viel Geld in den Bahnausbau fließen.

Und damit die potentiellen Bahnkunden das

auch verinnerlichen können, soll es einen „Verlagerungscoach“

geben. Ob das die gleiche Person

sein wird, die bisher als „Counselor“ erfolglos

für die Transportverlagerung zuständig war,

geht aus den Plänen nicht hervor.

Dann gibt es noch diesen unsäglichen Krieg in

der Ukraine, dessen Ausgang maßgeblich für

die österreichische Logistik sein wird.

Schließlich geht es schlicht um die

Frage, ob nach dem Krieg russische

oder ukrainische Schiffe

die Rohstoffversorgung der

heimischen Industrie besorgen

werden und ob die

Donau-Dampfschiffahrts-

Gesellschaft wieder eine

russische Flagge trägt. Diesbezüglich

könnte der neue

Verkehrsminister doch an der

richtigen Stelle sitzen, denn immerhin

hat er sich 2022 als Wiener Stadtrat

sehr deutlich gegen die Ausweisung von vier

russischen Diplomaten ausgesprochen, die

Österreich zur Personae non gratae erklärt hatte.

(RED)

Die Verkehrsleistung der

umweltfreundlichen

Binnenschifffahrt ist auf

fast allen europäischen

Wasserstraßen auf Talfahrt.

Österreich zählt insgesamt

zu den Schlusslichtern im

Modal Split.

Quelle: Eurostat

Der – immerhin – vorhandene Plan zum Bereich

Wasserstraße, befasst sich zunächst mit

der Hochwassersicherheit und Resilienz der

Wasserstraße. Das wird auch notwendig sein,

denn die Folgen des Klimawandels haben bereits

deutliche Spuren hinterlassen. Dass das

Verlagerungspotential von der Straße/Schiene

auf das Binnenschiff wieder nicht thematisiert

wurde zeigt, dass das Vertrauen in die eigenen

Vorhaben fehlt. Man hat sich in Österreich damit

abgefunden, dass die „nasse Logistik“ ohne

Bedeutung ist. Das verwundert umso mehr, als

durchaus viel Geld in die Wasserstraßeninfrastruktur

gesteckt wird und die neue Regierung

ein deutliches Bekenntnis zum Industriestandort

abgegeben hat. Doch das Bindeglied zwischen

Industriestandort und Verkehrspolitik

heißt Raumordnung und Flächenwidmung. Das

ist eine andere Baustelle.


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S52

Transport & Logistik

LINZ AG HAFEN verstärkt

Landstromangebot im

Handelshafen

Neben den Landstromanlagen für Kreuzfahrtschiffe

an den Donauländen in Linz und

Engelhartszell bietet die LINZ AG auch im Handelshafen

Landstromstationen an. REDAKTION

Seit Kurzem stellt der LINZ AG HAFEN als

öffentlicher Handelshafen insgesamt

acht Landstromstationen der internationalen

Binnenschifffahrt zur Versorgung

ihrer Flotte an. Die Errichtung der ersten

beiden Landstromstationen erfolgte bereits

2014 im Bereich Trenndamm / Vorhafen. Im Jahr

2021 erhöhte sich die Anzahl der Stromstationen

um zwei im Hafenbecken 2 (Nordseite) und

nochmals zwei im Hafenbecken 3 (Nordseite).

Anfang 2025 wurden zwei weitere Landstromstationen

im Bereich Hafenbecken 2 (Südkai)

ans Stromnetz angeschlossen. Mit den nun insgesamt

acht in Betrieb befindlichen Stationen im

LINZ AG HAFEN können Lärmemissionen sowie

Schadstoffbelastungen deutlich reduziert werden,

da der Einsatz von bordeigenen Dieselaggregaten

nicht mehr notwendig bzw. erlaubt ist.

Verantwortung für die Zukunft

„Zielsetzung unserer Strategie ist es, die positive

Entwicklung unseres Konzerns und umweltverträgliches

Handeln als selbstverständliche

Bestandteile bei all unseren Planungen und

Maßnahmen miteinander zu verbinden. Diese

Strategie lebt in der gesamten Hafentransformation

und wird auch im Landstromangebot

sichtbar“, sagt DI Erich Haider, MBA, Generaldirektor

der LINZ AG.

„Als Teil des LINZ AG-Konzerns sehen wir es als

Verpflichtung, einen Beitrag zum Umwelt- und

Klimaschutz zu leisten. Nachhaltigkeit, Umweltbewusstsein

und wirtschaftliches Wachstum

lassen sich durchaus miteinander vereinbaren.

Diese Unternehmensphilosophie wollen wir

auch in Zukunft so weiterführen“, meint Hafendirektor

Mag. Harald Kronsteiner, MBA.

Umwelt hat Vorrang

Die acht Landstromstationen bieten insgesamt

22 Powerlock Anschlüsse mit je 400 Ampere,

neun CEE Anschlüsse mit je 125 Ampere, sechs

CEE Anschlüsse mit je 63 Ampere, sechs CEE Anschlüsse

mit je 32 Ampere sowie zwei CEE Anschlüsse

mit je 16 Ampere. Je nach Schiffsgröße,

Bauart sowie Verbrauch können pro Powerlock

Anschluss maximal zwei Schiffe angeschlossen

werden – d.h. im LINZ AG HAFEN können permanent

mindestens 22 Binnenschiffe (Fahrgastoder

Frachtschiffe) umweltfreundlich mit 400

Ampere Powerlock-Landstrom versorgt werden.


„Im Sinne des Umweltschutzes ist es wichtig, dass

eine „landseitige Stromversorgung“ zu unserem

Portfolio zählt. Diese Dienstleistung wird offensiv

angeboten“, unterstreicht Hafendirektor Mag.

Harald Kronsteiner, MBA die Bedeutung der

Landstromstationen.

In Hafenordnung verankert

In den mit Landstromstationen ausgestatteten

Anlegebereichen ist eine landseitige Stromversorgung

aus Gründen des Umwelt- und Emissionsschutzes

verpflichtend zu verwenden. Bordaggregate

dürfen nur in der Zeit vom Anlegen

bis zum darauffolgenden Werktag in Betrieb

genommen werden. Danach sind die Landstromanschlüsse

zu verwenden und der Betrieb von

Bordaggregaten ist nicht mehr zulässig bzw. gestattet.

Soweit die Information bzw. die Auflage

vom LINZ AG HAFEN, die unter www.hafenlinz.at

– „Hafenordnung, Rechtsvorschriften, Hafenentgelte,

Preise und Landstrom“ veröffentlicht ist.

Auch ein detaillierter Lageplan zur Orientierung

der Reedereien und Schiffskapitäne kann hier

ausgedruckt bzw. heruntergeladen werden.

Beliebter Winterstand

Der LINZ AG HAFEN ist in erster Linie bei den

Donaukreuzfahrt-Reedereien sehr begehrt als

„Winterstand“ für Fahrgastschiffe außerhalb

der Saison. So überwintern jedes Jahr bis zu 26

Schiffe in der Zeit zwischen November und April

im Linzer Handelshafen. Das breite Leistungsangebot

im LINZ AG HAFEN (wie etwa Strom- und

Wasserversorgung oder Abfallentsorgung) sowie

die unmittelbare Nähe zur ÖSWAG Werft Linz,

zu Lebensmittel-Versorgern sowie zum Linzer

Stadtzentrum sind im Wesentlichen dafür verantwortlich.

Um den Schadstoffausstoß während

des Winterstandes zu reduzieren, sind die Landstromanschlüsse

verpflichtend zu verwenden.

Eine Auflage des LINZ AG HAFENS ist, dass hintereinander

verheftete Schiffe nur mittels eines

Generators mit Strom versorgt werden dürfen,

sofern alle Liegebereiche mit Landstromstationen

belegt sind und kein Landstromanschluss

mehr zur Verfügung steht. Die Einhaltung der

Hafenordnung in Bezug auf die Benutzung der

Landstromstationen sowie aller umweltrelevanten

Auflagen wird regelmäßig kontrolliert. (RED)


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S54

Transport & Logistik

Fachtagung

Batterielogistik und

Elektromobilität

Die Lagermax Group und die LogBATT GmbH

veranstalteten am 13. Februar eine Fachtagung

zum Thema „Batterielogistik und Elektromobilität“.

Experten aus Wirtschaft und Wissenschaft

diskutierten im Hotel Hilton Vienna Waterfront

über aktuelle Herausforderungen und Chancen

des Antriebswandels. REDAKTION

Im Fokus standen Themen wie Dekarbonisierung,

Batterielogistik sowie die Zukunft der

Automobilindustrie in Europa. Eine Vielzahl

von Kunden und Medienvertreter verfolgten

interessiert die Fachvorträge von „Autopapst“

Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer, Alexander Friesz,

Michael Knobloch, Michael Ausserdorfer und informierten

sich über alle Aspekte der Batterielogistik

und Elektromobilität.

Transformation der Logistikbranche

Alexander Friesz, CEO der Lagermax Group, beleuchtete

die Notwendigkeit eines nachhaltigen

Umdenkens in der Logistikbranche, um die

von der EU gesetzten Klimaziele zu erreichen. Er

forderte eine technologieoffene Transformation

und betonte die Dringlichkeit, infrastrukturelle

Defizite seitens der Politik zeitnah zu beheben.

Der Wandel müsse wirtschaftlich tragbar gestaltet

werden, um den Unternehmen eine zukunftssichere

Entwicklung zu ermöglichen.

Europas Herausforderung in der

Elektromobilität

Prof. Dr. Ferdinand Dudenhöffer gab spannende

Einblicke in die globale Automobilindustrie und

die Entwicklung der Elektromobilität. Er stellte

heraus, dass Europa im Vergleich zu China erheblichen

Aufholbedarf hat, insbesondere im Bereich

der Batterieproduktion. So wurden 2024 in

Europa 2,9 Millionen New Energy Vehicles (NEV)

verkauft, während es in China 10,7 Millionen


waren. Dudenhöffer betonte, dass eine Zusammenarbeit

mit chinesischen Unternehmen notwendig

sei, um Produktionsprozesse zu optimieren

und Kosten zu senken. Ein positives Signal

sei der Produktionsstart der VW-Batteriezellfertigung

in Salzgitter 2025, die eine vielversprechende

Bewährungsprobe für Europa darstelle.

Effiziente und sichere Batterielogistik

Michael Knobloch, Leitung Vertrieb/Marketing

der LogBATT GmbH, referierte über die steigenden

Herausforderungen der Batterielogistik

im Zuge des Wachstums der Elektromobilität.

Er beleuchtete die gesamte Lieferkette von der

sicheren Lagerung bis zur gesetzeskonformen

Entsorgung und stellte innovative Lösungen der

360-Grad-Logistik von LogBATT vor. Besonders

die Reverse Logistik sei ein zentraler Bestandteil,

um eine nachhaltige und rechtskonforme Batterieentsorgung

sicherzustellen.

Kreislaufwirtschaft und Future Waste

Michael Ausserdorfer, General Manager Waste

Management bei FRIKUS Transportlogistik GmbH,

widmete sich der Kreislaufwirtschaft und dem

Thema "Future Waste". In Österreich fallen jährlich

über 74 Millionen Tonnen Abfall an, wovon

nur 35 Prozent recycelt werden. Er stellte innovative

Technologien wie chemisches Recycling,

KI-gestützte Sortierung und Blockchain-Technologien

vor, die Materialflüsse transparenter

und effizienter gestalten.

Die Automobilindustrie nehme hier eine Vorreiterrolle

ein, indem sie bereits Recyclingkonzepte

für Fahrzeugteile etabliere.

Fazit: Die Zukunft der Batterielogistik

Die Fachtagung zeigte deutlich, dass die Elektromobilität

und Batterielogistik vor großen Herausforderungen,

aber auch Chancen stehen.

Eine enge Zusammenarbeit zwischen Politik,

Wirtschaft und Wissenschaft ist notwendig, um

die Transformation nachhaltig und wirtschaftlich

erfolgreich zu gestalten. Durch innovative Technologien,

effiziente Prozesse und internationale

Kooperationen können europäische Unternehmen

eine tragende Rolle in der globalen Elektromobilitätsstrategie

einnehmen. (RED)

Lagermax Group

Unter dem Motto "Together in motion." bietet

die Lagermax Group mit über 85 eigenen

Standorten in 15 Ländern Europas, Österreich,

Deutschland, Niederlande, Belgien,

Tschechien, Slowakei, Ungarn, Rumänien,

Bulgarien, Slowenien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina,

Serbien, Spanien und der

Türkei, ein ausgereiftes Distributionsnetz für

alle Kundenwünsche. Grenzen verschwinden

zunehmend, lokale Eigenschaften aber

bleiben. Lagermax legt größten Wert auf

diesen Umstand.


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S56

Transport & Logistik

8. Technologieforum der

Deutschen Handelskammer

Österreichs

KI, nachhaltige Energiesysteme und Kreislaufwirtschaft

sind Schlüsseltechnologien für die

multiple Krisenbewältigung. REDAKTION

Unter dem Motto „Mission Zukunft -

Wirtschaft und Technik neu denken“

haben die Deutsche Handelskammer

in Österreich (DHK) in Kooperation

mit Fraunhofer Austria Mitte März bereits

zum achten Mal das Deutsch-Österreichische

Technologieforum abgehalten. 2025 mit dem

Fokus Wettbewerbsfähigkeit, Transformationsprozesse

und KI in der Industrie.

Rund 190 Gäste wurden begrüßt,

diese bisher höchste Beteiligung in

der Forumsgeschichte ist für Prof.

Dr. Wilfried Sihn, Senior Advisor bei

Fraunhofer Austria, der durch den

Abend führte, Beweis, dass das Thema

bewegt. Vito Cecere, Botschafter

der Bundesrepublik Deutschland in Österreich,

verwies in seiner Eröffnung unter anderem

auf die Regierungsbildung in Deutschland

und die geplanten 500 Mrd. Euro für

Investitionen in Infrastruktur und Digitalisierung.

„Ich hoffe, das Versprechen wird diesmal gehalten,

seit 2009 ist diese finanzielle Stärkung

ein Thema.“ Georg Knill, Präsident der Industriellenvereinigung,

schloss mit der Forderung,

das Tempo beim KI-Einsatz im Unternehmen zu

erhöhen, Forschung & Entwicklung zu stärken,

Kooperationen auszubauen und das KI-Knowhow

zu forcieren. Es wurde bereits teilweise realisiert:

Die F&E-Quote in Österreich soll bis 2030

vier Prozent betragen. Der Einsatz von KI in der

Industrie hat sich im Vergleich zum Vorjahr beinahe

verdoppelt.

KI ist zentraler Innovationsmotor

Österreich erlebt beim Thema KI in nahezu allen

Branchen eine beachtliche Innovationskraft.

Das bestätigte Hermann Erlach, CEO Microsoft

Österreich, in seiner Keynote Durch Digitalisierung

Österreich jetzt nach vorne bringen

und warnte vor einem Negieren von Künstlicher

Intelligenz. "„90 % der Unternehmen werden

in fünf bis zehn Jahren nicht mehr da sein,

wenn sie nicht jetzt in das Thema einsteigen.“

"Dringend erforderlich sei eine digitale Infrastruktur.

Dazu eröffnete Microsoft jüngst die AI

Innovation Factory in Wien, drei moderne Rechenzentren

starten im Sommer. Entscheidend

seien ferner Partnerschaften, denn man könne

nicht mehr alles allein umsetzen. Auch für Professor

Michael Heiss, Siemens Österreich, sind

diese KI-Ökosysteme ein ganz wesentlicher Teil

der Infrastruktur. Auf die Transformation, die neben

der KI auch im Energiebereich zu erkennen

ist, verwies Susanna Zapreva, Vorständin Verbund.

„Der technologische Fortschritt wird es

uns ermöglichen, den Energieverbrauch stark

zu reduzieren und die Energie nachhaltig aufzubringen.“


Digital denken

Innovation bildete den Einstieg in den Forumstag.

„Wir sind mitten im Thema Transformation.

Es wird einem das eine oder andere Mal

schwindlig dabei, aber es ist spannend“, betonte

AVL List-Geschäftsführer Jens Poggenburg und

berichtete von Effizienzsteigerungen in der Entwicklung

von bis zu 25 % durch KI. Profitieren von

KI könne man aber nur durch Datenqualität, was

laut Tobias Lange, CIO Freudenberg SE im Gespräch

mit Gerhard Krennmair, Geschäftsführer

msg Plaut Austria, auch professionelles Datenmanagement

erfordert. Von hochwertigen Daten

im Gleisbau berichtete anschließend Fabian

Hansmann von Plasser & Theurer. „Gleisbaumaschinen

erkennen heute selbständig schadhafte

Komponenten, agieren voll automatisiert und

lernen daraus, was die laufende Instandhaltung

von Weichen erheblich erleichtert.“ KI hilft auch

bei der Batterieentwicklung. Noch werden 60 %

der Batterien von zwei chinesischen Unternehmen

hergestellt. „Die Battery Tech Alliance soll

ein starkes europäisch-nordamerikanisches

Netzwerk bilden“, kündigte Hans Kostwein, CEO

Kostwein Maschinenbau, an.

Mission Zukunft umfasste auch neue Wege in

der Abfallwirtschaft wie das Projekt EPSolutely,

das Christoph Ecker, Geschäftsbereichsleiter

Logistik und Supply Chain Management bei

Fraunhofer Austria, und Christoph Pröbstl, Werkleiter

EPS-Werke Österreich bei Austrotherm,

vorstellten. Damit können 80 % der Styropor-

Baustellenabschnitte und 70 % der Verpackungen

im Kreislauf geführt werden.

Die Vorträge beim 8. Deutsch-Österreichischen

Technologieforum boten praxisnahe Beispiele

sowie inspirierende Erfolgsgeschichten aus

Österreich und Deutschland, die als Modell für

nachhaltiges Wachstum und Innovation dienen

können. (RED)

Hermann Erlach, CEO

Microsoft Österreich,

Susanna Zapreva, VST

Verbund, Georg Knill,

Präsident

Industriellenvereinigung

Foto: DHK/Marko Kovic

Der digitale Wandel in der Praxis war das Thema

einer hochkarätig besetzten Podiumsdiskussion

mit DHK Vizepräsident Harald Pflanzl, Senior Vice

President BASF EMEA South-East, Laura Friederike

Sasse im Vorstand der Dr. Sasse Gruppe,

Martina Klenkhart, msg Plaut Austria und Balazs

Bezeczky von Beckhoff Automation.

Einen Wandel im Geschäftsalltag stellte Isabel

Poppek, Gründerin & CEO Alpas, vor. „Alpas AI

ist eine KI-gestützte Sourcing Lösung für den

Einkauf, gesetzt wird auf proprietäre Machine-

Learning-Modelle.“

Jens Poggenburg Geschäftsführer, AVL List sprach über

“Neues Denken für Erfolg im disruptiven Umfeld”


LOGISTIK EXPRESS (AT) LE 1/2025 | S58

Transport & Logistik

E-Auto-Markt kommt

in Österreich nicht in

Fahrt?

Trotz Klimakrise halten die Österreicherinnen

und Österreicher am Verbrenner fest, wie eine

aktuelle repräsentative Studie des Beratungsunternehmens

Deloitte zeigt. REDAKTION

Nur die wenigsten Konsumentinnen

und Konsumenten können sich vorstellen,

künftig ein rein elektrobetriebenes

Auto zu fahren. Für die

Mobilitätswende sind diese Zahlen ein herber

Schlag.

Mit der Global Automotive Consumer Study erhebt

das Beratungsunternehmen Deloitte jährlich

die Einstellung von Verbraucherinnen und

Verbrauchern zu aktuellen Entwicklungen im

Automobilbereich. Für die aktuelle Ausgabe

wurden 31.000 Konsumentinnen und Konsumenten

aus 30 Ländern befragt, darunter 1.000

Personen aus Österreich. Die Kernergebnisse

haben sich schon vor zwei Wochen in einer

Deloitte Studie zu erneuerbaren Energien abgezeichnet,

die vorliegende Umfrage unterstreicht

die Erkenntnisse.

Der E-Auto-Markt tritt in Österreich - im Gegensatz

zu anderen europäischen Ländern - weiterhin

auf der Stelle und es ist keine Besserung

in Sicht. „Die Nachfrage an Elektrofahrzeugen

ist hierzulande sehr gering. Laut Studie würden

sich lediglich 7 % der Befragten beim nächsten

Autokauf für ein komplett batteriebetriebenes

Fahrzeug entscheiden, nur 8 % für einen

Plug-In-Hybrid“, erklärt Matthias Kunsch, Partner

bei Deloitte Österreich. „Das sind erschreckend

niedrige Zahlen, die die Mobilitätswende

hierzulande gefährden.“

Aktuell jedenfalls bleibt Altbewährtes an der

Spitze: Mehr als die Hälfte der Österreicherinnen

und Österreicher (57 %) bevorzugen nach wie

vor PKWs mit Verbrennungsmotoren.

MATTHIAS KUNSCH

Kostenfaktor von zentraler Bedeutung

Die Gründe, die laut den Befragten gegen ein

E-Auto sprechen, sind vielfältig. Vor allem die

vermeintlich geringen Reichweiten (49 %) sowie

die hohen Anschaffungskosten (43 %) wirken

für viele abschreckend. „Die Preise sind definitiv

ein Grund, warum der E-Auto-Markt in Österreich

nicht in die Gänge kommt. Immerhin will

der Großteil der Befragten nicht mehr als EUR

30.000,- für das nächste Fahrzeug ausgeben. Es

gibt zwar mittlerweile auch preiswertere Modelle,

doch das Angebot in diesem Segment muss

definitiv breiter werden“, betont Matthias Kunsch.


Gleichzeitig ist der Kostenfaktor ein ausschlaggebender

Motivator für den Kauf eines E-Fahrzeuges:

So nennen viele Konsumenten niedrigere

Treibstoffkosten (48 %) sowie staatliche

Subventionen (27 %) als wesentliche Anreize.

Das aktuell diskutierte Zurückfahren von öffentlichen

Förderungen würde die Kaufbereitschaft

für E-Autos daher wohl weiter dämpfen.

Hohes Potenzial für öffentliche

Ladeinfrastruktur

Auch schnelles, einfaches Laden sowie eine gut

ausgebaute Ladeinfrastruktur gelten als Voraussetzung

für den Kauf eines E-Autos. Für viele ist

das Laden zu Hause keine Option: Jede/r Dritte

gibt an, stattdessen lieber den Arbeitsplatz oder

öffentliche Ladestationen zu nutzen, um das eigene

E-Fahrzeug aufzuladen. Oft ist die Installation

einer Ladestation nicht durchführbar (38 %).

Außerdem geben 18 % der Befragten an, dass

die Kosten für die Installation einer privaten Ladestation

schlichtweg nicht tragbar sind.

„Diese Ergebnisse verdeutlichen, dass der Erfolg

der Mobilitätswende nicht nur von der Verfügbarkeit

von E-Fahrzeugen abhängt, sondern vor

allem von einem umfassenden und leicht zugänglichen

Angebot an Ladeoptionen. Ein weiterer

Ausbau des Ladenetzes in Österreich ist

dementsprechend unbedingt notwendig“, so

Matthias Kunsch.

Neue Mobilitätstrends als Chance

Während der E-Auto-Markt noch ausgebremst

wird, sind neue Mobilitätsmodelle in der Automobilbranche

am Vormarsch. So ist fast ein

Viertel der Österreicherinnen und Österreicher

dafür offen, künftig „Mobility as a Service“ (MaaS)

zu nutzen und dafür auf ein eigenes Auto zu verzichten.

Auch bei den Fahrzeugen selbst setzt

man auf moderne Technologien.

Viele Österreicherinnen und Österreicher sind

bereit, für eingebaute Dienstleistungen wie

Anti-Diebstahl-Überwachung (49 %), Soforthilfe

in Notfällen (46 %) sowie automatische Fußgänger-

und Fahrzeugerkennung (45 %) extra zu bezahlen.

Die Möglichkeit, das Fahrzeug mit dem

Smartphone (40 %) oder AI-Tools (35 %) zu verbinden,

gewinnt ebenfalls an Bedeutung.

„Die neuen Trends können einen wichtigen Beitrag

zur Mobilitätswende in Österreich leisten,

indem sie den Kostenfaktor für Konsumentinnen

und Konsumenten reduzieren, den Zugang zu

umweltfreundlichen Fahrzeugen erleichtern und

das allgemeine Mobilitätsverhalten verändern.

Viele Befragte wären bereit, auf solche alternativen

Mobilitätslösungen umzusteigen, wenn

es attraktive Angebote am Markt gibt“, erklärt

Matthias Kunsch abschließend. (RED)


LOGISTIK EXPRESS

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Der Markt zur privaten

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