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BOLD THE MAGAZINE No.74

EXKLUSIV IM INTERVIEW: TOM HANKS | TOCOTRONIC IM GESPRÄCH | 72 STUNDEN LAS VEGAS | ROADTRIP MIT DEM LEXUS NX OVERTRAIL | G-STAR RAW | PARISER CHIC: KARL LAGERFELD

EXKLUSIV IM INTERVIEW: TOM HANKS | TOCOTRONIC IM GESPRÄCH | 72 STUNDEN LAS VEGAS | ROADTRIP MIT DEM LEXUS NX OVERTRAIL | G-STAR RAW | PARISER CHIC: KARL LAGERFELD

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D 8.00 EUR // AT 10.00 EUR // CH 12.00 CHF

No. 74

BOLD-MAGAZINE.EU

THE MAGAZINE




4 // BOLD THE MAGAZINE INHALT

CONTENTS

INHALTSVERZEICHNIS

UND THEMEN

D 8.00 EUR // AT 10.00 EUR // CH 12.00 CHF

No. 74

LIFESTYLE

ART

BOLD-MAGAZINE.EU

BOLD THE MAGAZINE No. 74

Tom Hanks

Foto: E. Carter (laif )

THE MAGAZINE

Exklusiv im Interview:

Tom Hanks

FASHION

Hommage an den

Pariser Chic:

Karl Lagerfeld

A rebellious manifesto

for individuality:

G-Star RAW

DESIGN

A sunny adventure awaits:

Maisons du Monde

TRAVEL

A fantastic journey to

the city of lights:

72 Stunden in Las Vegas

Der Sonne entgegen:

Mit dem Lexus NX Overtrail

auf der Vulkaninsel Lanzarote

unterwegs

6

18

72

42

32

58

Meisterwerke der

Street Photography

(Ernst Leitz Museum)

Vorschau Ausstellungen:

„Axel Hütte: Stille Weiten“

(Arp Museum) und

„Uderzo: Von Asterix

bis Zaubertrank“

(Museum für Kommunikation)

Die Golden Girls des

Diskursrocks:

Tocotronic Frontmann

Dirk von Lowtzow

im Gespräch

MOTION

With electricity or

as a hybrid:

Den neuen Opel Frontera

gibt es jetzt als Elektroauto oder

Benziner mit Hybridtechnik

DIE LETZTE SEITE

Impressum

25

33

48

66

82




TOM HANKS

EXKLUSIV

IM INTERVIEW

AUTOR & INTERVIEW: J. FINK


8 // BOLD THE MAGAZINE LIFESTYLE / COVER STORY

Die Liste der Hollywood-Stars, die seit Jahrzehnten zu den ganz Großen im

Filmgeschäft gehören und bis heute das Publikum in die Kinos locken, ist kürzer,

als man vielleicht denkt. Tom Cruise, Denzel Washington und Julia Roberts gehören

dazu, und natürlich auch Tom Hanks. Der spielte sich vor mehr als 40 Jahren mit

„Splash – Eine Jungfrau am Haken“ in die Herzen der Fans und ist seither nicht

mehr wegzudenken.

Dass der 1956 in Kalifornien geborene

Sohn eines Kochs und einer Krankenhaus-

Mitarbeiterin seine Karriere mit komödiantischen

Rollen begann, vergisst man

dieser Tage manchmal fast. Dabei sorgte

vor allem ein Auftritt in Frauenkleidern

für erstes Aufsehen: Nach einem Theater-

Studium und ersten Bühnenengagements

übernimmt Hanks 1980 eine Hauptrolle in

der Sitcom „Bosom Buddies“, in der zwei

Freunde ihre Wohnung verlieren und in

einem Hotel nur für Frauen unterkommen

müssen. Fernsehgeschichte schreibt die

mäßig erfolgreiche Serie nicht. Aber sie

beschert dem Schauspieler eine Rolle in

„Happy Days“, deren Autoren ihn schließlich

Ron Howard für seine romantische

Fantasy-Komödie „Splash – Eine Jungfrau

am Haken“ empfehlen.

Dass Hanks auf den ersten Blick weder

mit einem klassischen Adonis-Äußeren

besticht noch die Ausstrahlung eines typischen

Filmstars mitbringt, ist nicht zuletzt

für Komödien ein Vorteil. Ob in Achtziger-

Albernheiten wie „Geschenkt ist noch zu

teuer“ oder „Schlappe Bullen beißen nicht“,

oder großen Kassen-Hits wie „Big“ und

„Schlaflos in Seattle“ – dass Hanks immer

wie der nette Durchschnitts-Normalo von

nebenan wirkt, ist seinem Erfolg nie abträglich,

sondern vielmehr der Schlüssel dazu.

Denn gerade weil es so leicht fällt, sich mit

ihm zu identifizieren, lacht man auch so

gerne mit ihm und über ihn.

Sein enormes Talent auch jenseits des

Humoristischen wird spätestens in den

Neunziger Jahren offenkundig. Das Aids-

Drama „Philadelphia“ und die Romanadaption

„Forrest Gump“ machen ihn

in kürzester Zeit zum Doppel-Oscar-

Gewinner. Auch in prestigeträchtigen,

von der Kritik gefeierten Dramen wie

„Apollo 13“, „The Green Mile“, „Cast Away

– Verschollen“ oder „Road to Perdition“

spielt er die Hauptrolle. Ganz zu schweigen

davon, dass Steven Spielberg ihn zu einem

seiner Lieblingsschauspieler kürt: Nach

„Der Soldat James Ryan“ steht Hanks auch

für dessen Filme „Catch Me If You Can“,

„Terminal“ und „Die Verlegerin“ vor der

Kamera.

Auch als Produzenten kollaborieren Hanks

und Spielberg immer wieder: Historische

Miniserien wie „Band of Brothers“ oder

„The Pacific“ machen die beiden zu Emmy-

Gewinnern, zuletzt sind beide auch an

„Masters of the Air“ beteiligt. Überhaupt

ist der Schauspieler, der in zweiter Ehe mit

seiner Kollegin Rita Wilson verheiratet




LIFESTYLE / COVER STORY

BOLD THE MAGAZINE // 11

und Vater von vier Kindern ist, längst hinter

der Kamera kaum weniger erfolgreich als

davor. Mit seiner Produktionsfirma Playtone

etwa steckt er hinter Filmen wie „My

Big Fat Greek Wedding“ oder „Mamma

Mia!“ und ist natürlich auch häufig mit am

Start bei Produktionen, in denen er selbst

mitspielt, wie jüngst bei „Greyhound“,

„Neues aus der Welt“ oder „Ein Mann

namens Otto“. Neben einigen TV-Episoden

zeichnete er außerdem auch als Regisseur

für die Spielfilme „That Thing You Do!“ und

„Larry Crowne“ verantwortlich.

Insgesamt liebt Hanks, der bei „Cloud

Atlas“ und „Ein Hologramm für den König“

auch schon mit dem deutschen Regisseur

Tom Tykwer zusammenarbeitete und in

den USA als Woody in den „Toy Story“-

Filmen zu hören ist, weniges mehr als

mit Menschen zusammenzuarbeiten, die

er kennt und mag. So wie bei „Here“, der

neu als DVD und Blu-ray erschienen ist:

Für die Graphic Novel-Adaption, die die

Geschichte eines ganz bestimmten Fleckens

Erde erzählt und mit nur einer Kameraeinstellung

gedreht wurde, tat er sich einmal

mehr mit Regisseur Robert Zemeckis und

Kollegin Robin Wright zusammen. Mehr

dazu verrät er uns im Interview.

Mr. Hanks, sagen Sie automatisch zu,

wenn – wie im Fall von „Here“ – Ihr alter

Freund Robert Zemeckis mit einem Drehbuch

vor der Tür steht?

Automatisch nicht. Aber meistens erzählt

er mir so früh von seinen Projekten, dass

wir uns schon im Vorfeld darüber austauschen,

ob das etwas für mich ist oder

nicht. In diesem Fall war ich von Anfang

an interessiert, nicht zuletzt, weil mich die

Graphic Novel von Richard McGuire als

Vorlage faszinierte. Eine Geschichte, die

nur in Tableaus, mit dem immer gleichen

Bildausschnitt, aus der immer exakt gleichen

Perspektive erzählt wird? Das hätte

jeden anderen Filmemacher zurückschrecken

lassen. Nur Bob nicht. Dass der Stoff

darüber hinaus jede Menge zum Teil sehr

komplexe, philosophische Fragen über

das Leben und die menschliche Natur, die

Vergangenheit und die Gegenwart aufwirft,

war dann doppelt reizvoll.

Mit Hilfe einer neuen Computertechnologie,

bei der eine KI auf Unmengen

alter Aufnahmen von Ihnen zurückgreift,

verkörpern Sie den Protagonisten

Richard quasi sein komplettes Leben

lang, von seinen Teenager-Tagen bis ins

hohe Alter. Eine seltsame Erfahrung?

Vor allem eine hochinteressante. Der

Computer, mit dem wir arbeiteten, war

derart schnell, dass die CGI-Umwandlung

unserer Gesichter nicht erst Wochen

später geschah, sondern quasi in Echtzeit.

Wir konnten uns nach jeder Szene schon

ansehen, wie sie später aussehen würden.

Das war enorm hilfreich, denn so konnten

wir unmittelbar unsere Performance

justieren und anpassen. Insgesamt war es

aber übrigens nicht so, dass uns diese Technologie

das Spielen irgendwie erleichtert

hätte. Denn es ist ja nicht nur das Gesicht,

das sich im Laufe eines Lebens verändert,

sondern auch der Körper. Ein 19-Jähriger


12 // BOLD THE MAGAZINE LIFESTYLE / COVER STORY

bewegt sich anders als ein 80-Jähriger, auch

die innere Energie und die Körperspannung

machen Wandlungen durch. Das glaubwürdig

darzustellen, war eine echte Herausforderung.

Am schwierigsten fand ich dabei

Richards 30er und 40er. Denn das ist nach

meiner Erfahrung jener Lebensabschnitt, in

dem der Körper die größten Veränderungen

durchmacht. Der Stoffwechsel verlangsamt

sich, die Schwerkraft zollt ihren Tribut, und

es geht auch nicht spurlos an einem vorbei,

wenn man Kinder großzieht, sich Sorgen

ums Geld macht und ständig übermüdet ist.

Von Steven Spielberg abgesehen ist Zemeckis

der Regisseur, mit dem Sie in Ihrer

Karriere am häufigsten zusammengearbeitet

haben. Was macht die Arbeit mit

ihm so besonders?

Wenn mit einem Regisseur oder einer

Regisseurin die Chemie stimmt und man

in der Arbeit gut harmoniert, finde ich es

immer sehr erstrebenswert, mehr als einmal

zusammenzuarbeiten. Die Liste derer, mit

denen ich mehr als einen Film gedreht habe,

ist lang, denken Sie nur an Ron Howard,

Nora Ephron oder Paul Greengrass. Wenn

man sich schon kennt, bedeutet das immer

einen Vorsprung und eine Arbeitserleichterung.

Einfach weil man sich nicht erst

beschnuppern und kennenlernen muss,

sondern am Set gleich in die Vollen gehen

kann. Das Vertrauen zu deinem Mitstreiter

ist schon etabliert – und beim Filmemachen,

wo alle gemeinsam eine künstlerische

Vision umsetzen wollen, ist nichts wichtiger

als Vertrauen. Mit Robert gibt es das im

Überfluss, wir sind längst gute Freunde und

in ständigem Austausch. Deswegen finden

wir immer wieder zusammen!

Sind Sie immer auf der Suche nach einer

Rolle, die Sie auf die nächste Stufe bringt?

Ich suche nichts. Wenn man anfängt, nach

etwas Bestimmtem zu suchen, geht das

meist schief. Man kann es nicht vollständig

kontrollieren, sonst würden man ja immer

wieder die gleiche Art von Film machen.

Lässt ein Film wie „Here“, der – wie Sie

es sagten – vom Leben und der menschlichen

Natur, aber eben auch vom Alltag

als Sohn, Ehemann und Vater erzählt, Sie

automatisch auch über das eigene Leben

nachdenken?

Jede meiner Rollen hat eine gewisse Reflexion

über mich selbst zur Folge. Im Fall von

„Here“ habe ich, angeregt vom Drehbuch,

viel über meinen Vater und mich nachgedacht.

Wir stammen in etwa aus den gleichen

Generationen wie Richard und sein

Vater im Film. Mein Vater, der 1924 geboren

wurde, wuchs in den Depressions-Jahren

der 1930er auf und kannte als Lebenskonzept

eigentlich nichts außer: hart arbeiten

und sich nicht beschweren. Träumen, sich

selbst verwirklichen – solche Dinge wären

ihm nie eingefallen. Ich dagegen bin 1956

geboren, in Zeiten wirtschaftlichen Wachstums

und allgemeiner Stabilität, weswegen

wir uns frei und unabhängig fühlten. Wir

mussten nicht mehr so hart arbeiten, um

Essen auf den Tisch zu bringen, und hatten

sogar Geld übrig. Zwischen unseren Generationen

lag eine riesige Kluft, die viel-





Fotos: Columbia Pictures/ Netflix „Ein Mann Namens Otto“, Warner Bros. „Elvis“, STX Entertainment „The Circle“, Tristan Pictures „Der wunderbare Mr. Rogers“, Miramax „Here“


LIFESTYLE / COVER STORY

BOLD THE MAGAZINE // 17

leicht damals noch größer war als die

zwischen anderen Eltern-Kind-Generationen.

Denn auf der einen Seite ging es

darum, physisch und finanziell zu überleben,

auf der anderen darum, es emotional

und spirituell zu tun.

Diese Kluft erscheint in „Here“ besonders

groß, weil beide Generationen bis zum

Schluss unter einem Dach leben. Das

Haus, das Wohnzimmer, dieser eine Ort,

an dem der ganze Film spielt, ist letztlich

eine eigene Figur im Film. Hat in Ihrem

Leben je ein Zuhause eine derart zentrale

Rolle gespielt?

Ich bin in meinem Leben so oft umgezogen,

in der Kindheit genauso wie als

Erwachsener, dass es nie dieses eine Haus

oder Zuhause für mich gab, das mein

Leben dominiert hätte. Ganz anders als

bei meiner Frau, die ihre gesamte Jugend

in einem Haus in den Hollywood Hills

verbracht hat, in dem heute noch ihr Bruder

wohnt. Wenn wir den besuchen, kann

sie sich in das Zimmer setzen, in dem sie

schon als Vierjährige ins Bett gegangen ist.

Das erscheint mir bei meiner Familiengeschichte

vollkommen irreal. Vielleicht auch

deswegen hängen meine Erinnerungen

meistens eher an einer bestimmten Gegend

oder einer Nachbarschaft, vielleicht auch an

bestimmten Straßenzügen, als an einzelnen

Gebäuden. Vor ein paar Monaten war ich

mal wieder in Oakland, Kalifornien, wo ich

als Kind mal fünf Jahre lang gelebt hatte.

Da konnte ich meinem Sohn immer noch

zeigen, wo damals der Supermarkt und wo

meine Bushaltestelle waren.

Sind Sie denn allgemein jemand, der zu

nostalgischen Anwandlungen neigt?

Nein, kein bisschen. Ständig zurückzublicken

würde mich fertig machen. Damit

steht man sich nur selbst im Weg. Auch

weil das doch immer impliziert, dass man

das Beste schon erlebt und alle seine Lektionen

bereits gelernt hat. Neues zu erfahren

und mich weiterzuentwickeln, finde ich viel

spannender!

Also haben Sie, Robin Wright und Robert

Zemeckis beim Dreh zu „Here“ vermutlich

nicht von den guten alten „Forrest

Gump“-Zeiten geschwärmt, oder?

Ein bisschen lag das Gefühl von Klassentreffen

anfangs durchaus in der Luft. Drehbuchautor

und Kameramann waren ja

auch die gleichen wie damals. Wobei es aber

auch nicht so war, dass wir von morgens

bis abends in Erinnerungen wühlten und

darüber sprachen, was wir vor 30 Jahren

erlebt hatten. Entscheidend war vielmehr,

dass diese Vertrautheit in der Zusammenarbeit

sofort zurückkam. Ich wusste sofort

wieder, warum das damals mit diesem

Team alles so gut geklappt hatte. Es ging um

die gute Chemie zwischen uns, nicht um

den Versuch, die Magie von einst zu wiederholen.

Denn letzteres ist ohnehin ein Ding

der Unmöglichkeit.

WEITERE INFORMATIONEN:

@tomhanks


18 // BOLD THE MAGAZINE FASHION / TREND

HOMMAGE

AN DEN

PARISER CHIC

DIE NEUE KOLLEKTION VON

KARL LAGERFELD

AUTORIN: Z. KHAWARY

Das Haus Karl Lagerfeld teilt die ikonische Vision

und Designästhetik seines Gründers.

Die neue Kollektion prägt schlichte Eleganz in einem Spiel aus

schwarzen und weißen Akzenten. Mit ihrer Ästhetik vereint die Kollektion

moderne Designs in einem zeitlosen Stil.

www.karl.com







photo

basel

June

17–22

2025

Switzerland‘s first

Switzerland‘s first

and only art fair

and only art fair

dedicated to

dedicated to

photography

photography

based art.

based art.

© PUTPUT © PUTPUT Popsicles 2024 2024

Volkshaus Basel

Volkshaus Basel

Rebgasse 12-14

Rebgasse 12-14

4058 Basel

4058 Basel

Switzerland

Switzerland

photo-basel.com

photo-basel.com


ART / SEHENSWERT

BOLD THE MAGAZINE // 25

MEISTERWERKE

DER STREET

PHOTOGRAPHY

EXHIBITION

AUTOR: H. G. TEINER

Im Rahmen des Jubiläumsjahres 2025,

das unter dem Motto „100 Jahre Leica:

Zeugin eines Jahrhunderts“ steht,

widmet sich das Ernst Leitz Museum

einem der spannendsten, vielseitigsten

und immer wieder überraschenden

Genres der Fotografie und präsentiert

über 100 Motive der Street Photography

aus dem Leica Archiv. So ist die

Ausstellung auch ein Who’s Who der

Fotografiegeschichte: Große Namen

wie Henri Cartier-Bresson, René Burri,

Elliott Erwitt oder auch Alexander Rodtschenko,

Dr. Paul Wolff und Marc Riboud

sind dabei, ebenso Martine Franck,

Joel Meyerowitz und Gianni Berengo

Gardin, um nur einige hervorzuheben.

Allein neun große, mit dem Leica Hall

of Fame Award ausgezeichnete Fotografen

sind in der Ausstellung zu sehen,

wie auch zahlreiche geehrte Teilnehmer

des Leica Oskar Barnack Awards.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf

jüngeren Positionen der Street Photography,

vertreten unter anderem durch

Julia Baier, Fred Mortagne oder Matt

Stuart. Die Werke der mehr als 50 Fotografen

belegen die visuelle Vielfalt und

geben Einblick in die Geschichte des

Mediums. Gezeigt werden dabei sowohl

längst ikonische Motive als auch über-


26 // BOLD THE MAGAZINE ART / SEHENSWERT

raschende Neuentdeckungen aus den

verschiedensten Regionen der Welt.

Gegliedert ist die Ausstellung in fünf

Werkgruppen, um einige typische Merkmale

der Street Photography herauszuarbeiten:

„Alltagsgeschichten“, „Der geteilte

Blick“, „Die Magie der Straße“, „Geometrie

der Stadt“, „Linien und Zeichen“.

Der urbane Raum war immer ein zentrales

Thema der Fotografie. Mit der Erfindung

der Leica wurde das Genre der

Street Photography aber vielleicht erst

erschaffen, auf jeden Fall leichter ermöglicht

und vereinfacht. Denn Spontaneität,

das rasche Erfassen von flüchtigen

Momenten, ist die Grundlage fast aller

Aufnahmen der Street Photography. Die

Straßen der Stadt sind Orte der Öffentlichkeit

voller Alltagsgeschichten; sie

leben von der Vielzahl sinnlicher Erlebnisse

und bieten bis heute unzählige

Möglichkeiten, subjektive und oft sensationelle

Perspektiven in direkten Bildern

festzuhalten. Neben dem Flaneur, dem

leidenschaftlichen Beobachter, ist spätestens

ab den 1970er Jahren der dynamische,

extrem schnell Fotografierende

der bis heute als vorbildlich verstandene

Street-Photographer-Typus: immer auf

der Suche nach neuen, frappierenden

Motiven, direkt, manchmal distanz- und

respektlos, häufig das Kuriose, Absurde

und Merkwürdige einfangend.

Daneben lässt sich heute vielfach auch

der stark grafisch geprägte Blick auf die

Umwelt in der Bildsprache einzelner

Protagonisten finden, die durch die

Betonung von Linien- und Zeichensystemen

oder in magischen Momenten

den Betrachtenden immer wieder überraschen.

Oft haben Vertreterinnen und

Vertreter der Street Photography auch

übersehene Milieus oder nur marginalisiert

wahrgenommene Zeitgenossen

präsentiert und geben ihnen in ihren

Aufnahmen eine empathische oder auch

gesellschaftspolitische Präsenz.

Die Ausstellung im Ernst Leitz Museum

bringt all diese Aspekte zusammen und

präsentiert die attraktivsten Arbeiten,

die ihren Platz im Leica Archiv haben.

Das Genre der Street Photography ist

weiterhin potent und äußerst lebendig:

Bis heute schaffen es Fotografen, in freikünstlerischen

Aufnahmen und Serien,

in neuen Perspektiven, die Dynamik des

öffentlichen Raums, das Zusammenspiel

unterschiedlichster Aspekte in perfekten

Kamerafotografien festzuhalten, die sich

aus der Milliardenflut von Handyaufnahmen

durch professionelle Präzision,

unschlagbare Motive und eine subjektive

Bildsprache hervorheben. So bleibt

die Street Photography weiterhin eine

der vitalsten Bildformen des Mediums

Fotografie, im Spiel mit und gerade

wegen aller stetigen Veränderungen.

Meisterwerke der Street Photography

aus dem Leica Archiv

Bis: 1. Juni 2025

Ernst Leitz Museum

www.leicawelt.com


Fotos (Ausschnitte): E. Erwitt/Magnum Photos, „Felix, Gladys and Rover“ (New York, USA 1974) / n. Seite: T. Hoepker/Magnum Photos, „Verkehr am Times Square“ (New York, USA 1983)




30 // BOLD THE MAGAZINE ART / SEHENSWERT

Foto (Ausschnitt): A. Hütte

Bild (Ausschnitt): A. Uderzo

Das Arp Museum in Remagen präsentiert

eine monografische Ausstellung

des renommierten Fotografen

Axel Hütte. Eingebettet in die malerische

Rheinlandschaft, bietet das

Museum den perfekten Rahmen, um

Hüttes Werke im Dialog mit der Natur

zu erleben. Die Ausstellung vereint 32

Fotografien unterschiedlicher Werkgruppen

aus den Jahren 1997 bis 2024,

beispielsweise Gletscher, Brücken, Spiegelungen,

Nebel und Berge. Die Fotografien

sind teilweise bis zu vier Meter

groß. Eine besondere Stellung nehmen

die fluoreszierenden Werke der Serie

Flowers ein: Wie von Geisterhand bewegt,

zeugen sie mit ihrer Farbigkeit

auf schwarzem Grund von beeindruckenden

und flüchtigen Momenten.

Der kleine, pfiffige Gallier ist die erfolgreichste

Comicfigur Europas: 400 Millionen

Comicalben seiner Abenteuer

wurden bis heute weltweit verkauft.

Albert Uderzo (1927 bis 2020) hat

zusammen mit seinem Lebensfreund,

der Autorenlegende René Goscinny,

die Figur Asterix erfunden und die

Geschichten aus dem gallischen Dorf

über Jahrzehnte gezeichnet.

Uderzos Humor und sein Pinselstrich

sind einzigartig: Die Ausstellung zeigt

sein vielfältiges Schaffen, von der

Entwicklung des kleinen Jungen, der

Walt Disney bewunderte, bis hin zu

einem der größten Zeichner, den das

goldene Zeitalter der Comics hervorgebracht

hat.

Axel Hütte: Stille Weiten

Bis: 15. Juni 2025

Uderzo: Von Asterix bis Zaubertrank

Bis: 15. Juni 2025

Arp Museum

www.arpmuseum.org

Museum für Kommunikation Berlin

www.mfk-berlin.de


The GIFT

of a

MASTERPIECE

D I S C O V E R

NOW

Mack & Schühle AG | www.mus.de | www.thedalmore.com


A FANTASTIC

JOURNEY TO THE CITY

OF LIGHTS

72 STUNDEN

LAS VEGAS

AUTORIN: C. STRENG



34 // BOLD THE MAGAZINE TRAVEL / 72 STUNDEN

Las Vegas – die Stadt, die wie keine andere für ihre Exzesse bekannt war – hat sich

neu erfunden. Weg vom Image des Sündenpfuhls, hin zu einem faszinierenden

Universum voller Erlebnisse. So lockt die Wüstenstadt seine Besucher nunmehr

nicht nur mit glitzernden Casinos und immer neuen Shows, sondern mit einem

Kaleidoskop aus Abenteuer, Genuss und Extravaganz.

Wo kann man an einem einzigen Abend

Superstars wie Adele oder Bruno Mars live

sehen, ein 500 Dollar teures Omakase-

Menü verkosten und beim Blackjack

direkt am Pool sein Glück versuchen –

alles mit Blick auf die Rialto-Brücke und

den Eiffelturm? „Größer, bunter, lauter“ ist

das Motto von Vegas, und wer ein paar

wirklich spannende Tage weitab vom

normalen Alltag verbringen möchte,

sollte sich auf viele Überraschungen

einstellen.

Ankunft: Wortwörtlich Schwindel erregend

ist die Auswahl an Hotels, die

sich entlang des 7,2 Kilometer langen

„Strips“ ziehen: Verspiegelte Wolkenkratzer,

fantasievolle Bauwerke, extravagante

Attraktionen – Las Vegas ist definitiv

die Stadt der perfekten Illusionen.

Wer es weniger bunt und schrill mag,

mietet sich im Aria Hotel (www.aria.

mgmresorts.com) ein, das zum einen

durch seine großartige Lage inmitten

aller Strip-Attraktionen, zum anderen mit

sehr modernen, komfortablen Zimmern

mit tollem Ausblick punktet.

Abends: Nach dem Check-In und einer

erfrischenden Dusche kann das Vegas-

Abenteuer losgehen. Doch dafür muss

erstmal der Hunger gestillt werden.

Perfekte Dry-Age-Steaks und eine sagenhafte

Weinkarte hält das Stanton Social

Prime (www.caesars.com) im Caesar‘s

Palace bereit. Ganz im Art déco-Stil

gehalten und opulent dekoriert, bietet

das Restaurant von Chefkoch Chris

Santos einen stilvollen Rahmen für

ein exklusives Abendessen – und zur

Einstimmung auf die Nacht.

Ohne Zweifel gibt es in Vegas jede

Menge Bars, doch was derzeit die

Beliebtheitsskala ganz klar anführt, sind

Speakeasies. Diese geheimen Bars, die

einst während der Prohibition in Amerika

in Hinterräumen entstanden, kommen

heute als exklusive Lounges daher, die –

in der Regel versteckt hinter schlichten

Eingängen – erst einmal gefunden

werden müssen.

Das The Vault im Bellagio Resort & Casino

(www.bellagio.mgmresorts.com) ist so

ein geheimer wie nobler Cocktail-Club,

der sich hinter einer unscheinbaren Tür in

der Mitte des Hauptcasinos verbirgt. Hier

gibt es seltene Spirituosen und Weine,

unglaubliche Cocktail-Kreationen, die

von prämierten Barkeepern zusammengestellt

wurden, sowie spektakuläre

Werke moderner Kunst – eine Mischung,

die sonst kaum zu finden ist. Genauso




TRAVEL / 72 STUNDEN

BOLD THE MAGAZINE // 37

versteht sich auch das Publikum: Wer

drin ist, ist dabei, wer nicht, ist draußen.

Mit einer reizvollen Mischung aus

Vintage-Charme und moderner Raffinesse

präsentiert sich im The Cosmopolitan

of Las Vegas der Barbershop (www.

thebarbershoplv.com), ein lässiger Salon

im Prohibitions-Stil, der mit seinen edlen

Ledersofas, den polierten Holzdielen und

dem gedimmten Licht an die großen

Whisky-Bars der Welt erinnert. Hier

kommt nur rein, wer die entsprechende

Tür in dem ganz im 50th-Style gehaltenen

Herren-Friseursalon findet, in dem

tatsächlich gut geschulte Barbiere ihrer

Arbeit nachgehen.

TAG 1

Vormittags: Nach solch einem glamourösen

Einstieg in die Partyszene von

Vegas steht der heutige Tag unter dem

Motto: Skurriler geht’s nimmer. Dafür

eignet sich ein Abstecher zum Atomic

Bombing Museum (www.atomicmuseum.vegas),

einem der wenigen nationalen

Privatmuseen und Partner des

renommierten Smithsonian Instituts,

das mehrere seltene Ausstellungsstücke

aus dem Atomtestprogramm der USA

beherbergt, wie einen Atomreaktor und

Atomwaffen. Dazu gibt es zahlreiche

Foto-Dokumentationen, Werke aus der

Pop-Kultur des Atomzeitalters, sowie

wissenschaftliche und technologische

Sammlungen, die 70 Jahre Atomtests

beleuchten. Sehr schräg!

Mittags: Sollte sich langsam der Hunger

melden – keine Problem! Im AREA 15

(www.area15.com), einem übergroßen

Erlebnis- und Kunstgelände, gibt es vielzählige

Möglichkeiten, knurrende Mägen

zu besänftigen. Doch dafür kommt

man nicht hierher: Es ist die unglaubliche

Mischung an Attraktionen die, auf

knapp 20.000 Quadratmetern zusammengefasst,

zur Auswahl stehen. Es gibt

kuratierte Kunstinstallationen, Konzeptbars

und Themenrestaurants, Seilbahnen,

VR-Erlebnisse, Arcade-Spiele,

Axtwerfen und einen Golfsimulator.

Auf dem riesigen Außengelände finden

Festivals und Konzerte bekannter

Künstler statt.

Ein absolutes Muss ist die besonders

kreative Omega Mart (www.omegamart.com),

eine interaktive Kunstinstallation,

die von der amerikanischen

Arts Company Meow Wolf geschaffen

wurde. Los geht’s in einem ‚Supermarkt‘,

der Produkte der besonderen Art bietet:

Hier die Mammut-Brocken, dort die

Bio-Mottenmilch, weiter hinten nussfreie

gesalzene Erdnüsse und tätowierte

Hühnchen. Doch nicht nur die Waren

sind außergewöhnlich, sondern auch die

vielen verschiedenen anderen Bereiche.

Über 300 Künstler und Designer waren

beteiligt an dem riesigen Omega-Mart-

Universum, zu dem auch eine geheime

Bar zählt. Jeder einzelne Raum hat ein

übergreifendes Rätsel, das anhand

verschiedener Hinweise gelöst werden

kann. Lichtinstallationen und -Shows,

versteckte Geheimgänge, verzerrte Realitäten

– wer sich wirklich hineinstürzt in

dieses Gesamtkunstwerk, sollte auf jeden

Fall viel Zeit einplanen.

Abends: Nach so vielen optischen Eindrücken

ist ein hell-luftiger Raum genau

das Richtige, um entspannt zu speisen.

Hier empfiehlt sich das Restaurant LPM

inside The Cosmopolitan (www.lpmrestaurants.com)

mit seiner Belle-Époque-

Bar, der großartigen Terrasse und dem

wunderschönen Speiseraum, gefüllt

mit klassischer Kunst und eindrucksvollen

Deckenmalereien. Wie wäre es

mit ein paar Austern? Oder Trüffel-Pasta?

Frischem Fisch, Artischocken, Oliven?

Mediterrane Küche à la minute, zauberhaft

arrangiert und perfekt begleitet von

ausgesuchten Weinen – im hektischen

Vegas ist das LPM geradezu eine Oase

der Ruhe und das ideale Kontrastprogramm

zum heutigen Tag.

Nachts: Noch Lust auf einen Absacker?

Dafür bietet sich ein weiteres Speakeasy

an, bequem im Aria Hotel gelegen:

Das samtig-plüschige Easy‘s, das sich

hinter der Donut-Theke im Restaurantbereich

im zweiten Stock befindet. Auf

einer kleinen Bühne spielt ab 21 Uhr ein

Jazz-Quartett mit attraktiver Sängerin

bekannte Songs von Amy Winehouse

und Lorde, und wer einen der begehrten

Sitzplätze erwischt, bestellt von der

Cocktailkarte extravagante Kreationen

wie den „Shroomin“, ein Gin-Matcha-

Gemisch für zwei Personen, das in zwei

pilzförmigen Gläsern auf einem moosbewachsenen

Tablett serviert wird.


38 // BOLD THE MAGAZINE TRAVEL / 72 STUNDEN

TAG 2

Vormittags: Direkt am Strip, gegenüber

vom Aria Hotel, liegt das von außen

unscheinbar wirkende Paradox-Museum

(www.paradoxmuseumlasvegas.com),

das einen Besuch wert ist. Es gibt jede

Menge interaktive Attraktionen und

optische Täuschungen, die erstaunlich

sind – vor allem, weil Besucher

alles selbst ausprobieren können. Dazu

stehen hilfsbereite Mitarbeiter parat, die

Fotos machen und die besten Tricks und

Positionen zeigen.

Ein bisschen Shopping? Selbst wenn es

nicht unbedingt Valentino oder Prada

sein muss, allein die Aufmachung, die

Dekorationen und der Pomp, der in

Malls wie The Shops at Crystals oder den

Forum Shops at Ceasar’s (www.simon.

com) vorherrscht, ist sehenswert.

Mittags: Wie wäre es jetzt mit „Historic

Downtown Las Vegas“? Also ab in die

Fremont Street Experience (www.vegasexperience.com)

– eine rund fünf Häuserblocks

umfassende Fußgängerzone, die

von der größten Videoleinwand der Welt

überdacht wird – und eine wahre Masse

an optischen Reizen sowie Menschen

mit sich bringt. Dazu kommen gigantische

Light-Shows, Blockbuster-Live-

Konzerte, Kunstvorführungen, Zip-Line-

Abenteuer sowie jede Menge Poser und

Playgirls, die ebenfalls Unterhaltung

anbieten. Meldet sich der kleine Hunger?

Dann rasch ins Circa Resort & Casino

(www.circalasvegas.com), einen Blick auf

die Mega Bar, die längste Indoor-Bar

von Nevada, werfen, und dann im 8 East

Nudeln, Wontons, Spieße und Szechuan-

Spezialitäten probieren.

Gut gestärkt geht es weiter, und selbst

für Non-Gamer durchaus spannend:

die altehrwürdigen Casinos, die sich

entlang der Fremont Street hangeln, wie

beispielsweise das Golden Nugget Las

Vegas (www.goldennugget.com). Bereits

1946 eröffnet, beeindruckt das Casino

heute mit seinen lebenden Haien, die im

rund 755.000 Liter umfassenden Becken

in der Mitte des Außenpools schwimmen,

und der „Hand of Faith“, einem gut 27

Kilogramm schweren Goldnugget, der

in der Halle ausgestellt ist. Weiter nördlich

punktet das 1978 eröffnete Main

Street Station Casino Brewery Hotel

(www.mainstreet.boydgaming.com), das

Schätze aus dem Gilded Age und

darüber hinaus präsentiert: Der Vorbesitzer

hat das Casino mit kristallbesetzten

Kronleuchtern, einem riesigen Messingschwein

aus Nizza und einem originalen

Pullman-Wagen von 1927 ausgestattet.

Im Geiste der zufälligen historischen

Artefakte befindet sich in der Herrentoilette

auch ein Teil der Berliner Mauer.

Abends: Einer der Eckpfeiler von Downtown

ist ganz klar das El Cortez Hotel &

Casino (www.elcortezhotelcasino.com).

Es ist eines der letzten noch verbliebenen

familiengeführten Casinos der

Stadt und seit 1941 ununterbrochen




TRAVEL / 72 STUNDEN

BOLD THE MAGAZINE // 41

in Betrieb. Deshalb trägt auch das Restaurant

Siegel’s 1941 die Zahl im Namen und

ein Hauch der alten Zeit im Flair. Hier gibt

es Steaks and Ribs, Burger and Roasts,

dazu klassische Beilagen, Bier und Wein –

und das Ganze zu Preisen, die noch den

ein oder anderen Dollar übrig lassen für

einen gepflegten After-Dinner-Drink.

Dazu geht’s zurück ins Circa Hotel ins

oberste Stockwerk: Im Legacy Club

(www.circalasvegas.com) ist die Atmosphäre

entspannt; Ledersessel, Kristallleuchten,

riesige Fensterfronten sowie

eine Außenterrasse mit Blick auf das

nächtliche Las Vegas heißen auch späte

Gäste willkommen. Hier lässt es sich bei

ausgesuchten Weinen, alten Whiskeys

und spritzigen Cocktails gut aushalten.

TAG 3

Vormittags: Mehr um Architektur als

um Gebet und Buße geht es in der

Guardian Angel Cathedral (www.gaclv.

org), einer katholischen Kathedralkirche

unweit des Strips. Der einst prominente

kalifornische Architekt Paul R.

Williams, der 1961 dieses Gotteshaus

in A-Rahmen-Bauweise entwarf, baute

auch Häuser für Stars wie Frank Sinatra

und Lucille Ball. Geschmückt mit den

Mosaiken und Wandbildern der Künstlerinnen

Edith und Isabel Piczek aus Los

Angeles, verfügt die Kathedrale über

eine viereckige Turmspitze und zwölf

dreieckige Nischen mit wunderschönen

Buntglasfenstern sowie über ein riesiges

Wandbild an der hinteren Chorwand.

Mittags: Im östlichen Teil der Freemont

Street liegt das sehr beliebte

PublicUs (www.publicuslv.com), ein

New American Café, das an Gemeinschaftstischen

Frühstücks- und Lunch-

Variationen anbietet, wie beispielsweise

hawaiianische Loco Mocos, eine

mit Soße übergossene Platte mit Eiern

und Hamburger-Patty auf Reis, japanische

Bento-Boxen oder riesige belgische

Waffeln.

Nachmittags: Noch gibt es einiges

zu sehen in Downtown, wie das Neon

Museum Las Vegas (www.neonmuseum.org),

das auf über zwei Hektar eine

umfassende Sammlung an ikonischen

Neonschildern ausstellt, die die lebendige

Vergangenheit und Gegenwart der

Stadt zeigen. Oder das Mob Museum

(www.themobmuseum.org), mit jeder

Menge Artefakte, Fotos und Filmen rund

um die mafiösen Machenschaften, die

sich einst in Vegas zutrugen.

Früher Abend: Da am späteren Abend

noch ein absolutes Highlight ansteht, ist

zu einem frühen Abendessen zu raten.

Zwar rühmt sich das Wakuda (www.

wakudajapanese.com), das japanische

Restaurant im Venetian Hotel, mit einem

500 Dollar teuren Omakase-Menü, aber

man kann auch klein anfangen: Leichte

Häppchen wie der Sashimi-Toast (kleine

Cracker mit Hummer oder mariniertem

Thunfisch), Kanpachi mit Yuzu-Beschichtung

oder Bernsteinmakrele machen Lust

auf weitere Köstlichkeiten des bekannten

Zwei-Sterne-Kochs Tetsuya Wakuda.

Späterer Abend: Vom Venetian Hotel

aus gelangt man direkt zu The Sphere

(www.thesphere.com), dem zur Zeit

größten kugelförmigen Gebäude der

Welt. Es hat einen Durchmesser von 157

Metern und ist mit 57,6 Millionen LEDs

an der Außenfläche die weltgrößte LED-

Wand.

Mit dem eigens für The Sphere produzierten

Spielfilm, „Postcard from Earth“

von Regisseur Darren Aronofsky, wird

deutlich, dass nicht nur die Bildwiedergabe

an der gesamten Gebäudefläche

(außen und innen) einzigartig ist.

Auch das immersive Gesamterlebnis mit

verschiedenen Elementen wie Bewegungen,

visuellen Effekten, Gerüchen

und atmosphärischen Simulationen wie

Nebel oder Wind, ist mehr als faszinierend.

Was für ein Abend! Und was für ein

Abschluss eines spannenden Trips nach

Las Vegas!

WEITERE INFORMATIONEN:

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DIE GOLDEN

GIRLS DES

DISKURSROCKS

DIRK VON LOWTZOW

FRONTMANN DER

KULTBAND TOCOTRONIC

IM GESPRÄCH

INTERVIEW: N. WENZLICK


50 // BOLD THE MAGAZINE ART / HÖRENSWERT

Um Punkt 9 Uhr klingelt das Telefon. Am anderen Ende ist Dirk von Lowtzow, mit

dem wir über das neue und nunmehr 14. Album seiner Band Tocotronic sprechen.

„Golden Years“ heißt es – was auch eine Anspielung auf das eigene Alter ist.

Seit über 30 Jahren sind Tocotronic

bereits im Geschäft. In den Neunzigern

gehörten sie zu den Wegbereitern

der sogenannten „Hamburger Schule“,

inzwischen sind sie eine der wichtigsten

und erfolgreichsten deutschen Indierock-Bands

und landen mit ihren Alben

regelmäßig auf den vorderen Plätzen

der Charts. Als Diskurspop oder Intellektuellen-Rock

wird ihre Musik gern

bezeichnet. Doch während die Band

sich früher hinter schlauen Metaphern

versteckte, wurden von Lowtzows Texte

seit dem 2017 veröffentlichten Album

„Die Unendlichkeit“ immer persönlicher.

Auch zwei autobiographische Bücher hat

der 53-Jährige, der heute in Berlin wohnt,

in den letzten Jahren geschrieben: „Aus

dem Dachsbau“ (2019) enthält Texte

über seine Kinder- und Jugendzeit zu

alphabetisch geordneten Stichworten,

in „Ich tauche auf“ (2023) erzählt er in

Tagebuchform von dem Jahr vor seinem

50. Geburtstag. Auf dem neuen Tocotronic-Album

„Golden Years“ bleibt von

Lowtzow dieser Linie treu, denn die

Texte sind erneut nah an seinem Leben.

Er macht sich Gedanken über den Tod

und Vergänglichkeit, geht hart mit sich

selbst ins Gericht, und es wird auch politisch:

„Denn sie wissen was sie tun“ ist

ein Song über die zunehmende Niedertracht

in unserer Gesellschaft. Im Interview

spricht von Lowtzow über Todesangst

und Wiedergeburt, über die AfD

und politische Entschlossenheit, aber

auch über künstliche Intelligenz, das

Vermächtnis seiner Band – und Kuscheltiere.

Guten Morgen, Herr von Lowtzow.

Interviews finden selten so früh am

Tag statt. Sind Sie Frühaufsteher?

Eigentlich schon, ja – geworden! Ich kann

nicht mehr so lange schlafen, sehr zu

meinem Leidwesen.

Das Alter?

Mag sein, aber ich glaube, man ist dann

auch in einem Teufelskreis gefangen. Man

geht immer früher ins Bett, weil man schon

so müde ist, und so kommt man in diesen

Rhythmus rein. Aber ich muss sagen, im

Winter ist es auch ganz schön! Ich mag

diese Zeit morgens, wenn es gerade hell

wird. Ich liege dann meistens noch lange

im Bett herum und trinke Kaffee. Das ist

super gemütlich.

Apropos Alter: Das neue Album Ihrer

Band Tocotronic heißt „Golden Years“,

was im Englischen ein Begriff für das

Rentenalter ist.

Stimmt, im englischen Sprachgebrauch ist

das ein Euphemismus für das Rentenalter,


ART / HÖRENSWERT

BOLD THE MAGAZINE // 51

das fanden wir sehr lustig. Tocotronic – die

Golden Girls des Diskursrocks. Da haben

Sie Ihre Überschrift (lacht). Wir haben den

Titel aber auch deshalb gewählt, weil er so

schön doppeldeutig ist. In unserer monströsen

Jetztzeit hat er was von einem Hoffnungsschimmer,

aber die Typografie auf

dem Albumcover wiederum legt nahe,

dass man ihn auch sarkastisch verstehen

kann und hat vielleicht sogar etwas leicht

Apokalyptisches.

Tatsächlich geht es in vielen Songs um

Vergänglichkeit und den Tod. Gibt es

einen Grund dafür?

Wenn wir ein Album machen, ist das ein

Stück weit auch immer eine Statusmeldung.

Man tritt beim Schreiben in den

Dialog mit sich selber, seinem früheren

Werk, der Band, mit den Hörern, aber auch

mit der sich ständig verändernden Gegenwart.

Und wenn man wie wir Mitte 50 ist,

ist der Tod etwas, womit man sich zwangsläufig

befassen muss. Dass Familienangehörige

oder Freunde plötzlich versterben,

ist in unserem Alter einfach wahrscheinlicher

als mit Mitte 30.

In „Jeden Tag ein neuer Song“ singen

Sie von einer Todesangst, die Sie

besucht, wenn Sie nicht schlafen

können. Wovor haben Sie Angst – vor

dem eigenen Tod oder vor dem Tod

geliebter Menschen?

Eigentlich eher vor dem Tod geliebter

Menschen. Der eigene Tod ist doch etwas,

was sehr abstrakt ist. Aber Sie haben sicher

schon mal gehört von dieser „Stunde des

Wolfs“, nachts zwischen 3 und 4 Uhr. Es gibt

auch einen Film von Ingmar Bergman, der

so heißt. Das ist natürlich die Stunde, in der

einen die Dämonen besuchen kommen.

Da kommen diese dunklen Gedanken –

nicht selten auch Todesgedanken.

In Ihrem 2019 veröffentlichten Buch

„Aus dem Dachsbau“ haben Sie

darüber geschrieben, dass Sie mit

Mitte 20 Ihren engsten Kindheitsfreund

verloren. Haben Sie dadurch,

dass Sie früh damit konfrontiert

waren, eine andere Beziehung zum

Tod?

Möglich, aber ich kann das nicht mit

völliger Bestimmtheit sagen. Das erste Mal

mit dem Tod konfrontiert wurde ich schon

ein paar Jahre zuvor, als ich nach dem Abi

Zivildienst in einem Altersheim machte.

Das war für mich eine sehr einschneidende

Erfahrung. Man ist gerade mal 18 und der

Tod ist eigentlich sowas von weit weg, aber

plötzlich bekommt man ihn hautnah mit.

Das hat mich für das Thema sensibilisiert.

Und klar – wenn man dann jung einen

Familienangehörigen oder den besten

Freund an eine Krankheit verliert, macht

das was mit einem. Das wird ja auch

auf vielen der frühen Tocotronic-Alben,

die um diese Zeit entstanden sind, und

auf unserem Album „Die Unendlichkeit“

thematisiert. Die Beschäftigung mit dem

Tod zieht sich durch unser Schaffen.

Gelingt das zu einem gewissen Grad

auch mit der Kunst? Sie schaffen,

anders als vielleicht ein Bäcker, etwas,

das den Tod im Idealfall überdauert.

Ach, das fänd ich jetzt etwas vermessen …

Und das kommt auch auf den Bäcker drauf

an. Der Bäcker, der die Brezel erfunden hat,

von dem bleibt auch etwas. Das ist vielleicht

sogar eine nachhaltigere Erfindung!

So eine Brezel hat einen ja schon ein paar

Mal gerettet.

In „Bleib am Leben“ singen Sie von

Auferstehung. Glauben Sie, dass nach

dem Tod etwas kommt?

Das weiß ich nicht. Ich habe dazu nicht

wirklich eine Meinung. Aber Auferstehung

oder die Überwindung des Todes sind

natürlich utopische Momente, und die

finde ich schon interessant. Man schleift

sich ja mit den Jahren ein bisschen ab, aber

ich glaube schon, dass unter dieser Elefantenhaut,

die man sich zugelegt hat, noch

eine kleine Utopie keimt. Und die Überwindung

des Todes oder die Auferstehung, das

ist ja die Utopie in der kleinsten Monade,

wenn man so will – dass man die Hoffnung

hat, man könnte den Tod besiegen.

Da haben Sie Recht. Ist es trotzdem

ein beruhigendes Gefühl, dass Sie in

dieser Welt vielleicht etwas hinterlassen?

Daran habe ich ehrlich gesagt noch nie

gedacht. Schon deshalb, weil man das ja

gar nicht wissen kann. Das würde voraussetzen,

dass das, was wir machen, eine

zeitlose Qualität besitzt und gut altert,


52 // BOLD THE MAGAZINE ART / HÖRENSWERT

„UNSERE SONGS WURDEN ALS

TEENAGER-PROSA ABGETAN. ABER ICH GLAUBE,

WENN DIE UMWELT MERKT, DASS MAN

LÄNGERFRISTIG DA IST, WIRD MAN

ZWANGSLÄUFIG ETWAS ERNSTER GENOMMEN.“


ART / HÖRENSWERT

BOLD THE MAGAZINE // 53

und das ist zum jetzigen Zeitpunkt unvorhersehbar.

Ich würde sagen, wir haben mit

Tocotronic immer für den Moment gearbeitet.

Man wird ja oft gefragt: „Hättet Ihr,

als Ihr die Band gegründet habt, gedacht,

dass Ihr 30 Jahre später immer noch

zusammen Musik macht?“ Nein! Alles, was

wir gemacht haben, ist aus der Spontanität

entstanden. Deswegen schauen wir nicht

viel in die Vergangenheit, und eigentlich

auch nicht so sehr in die Zukunft, bis auf

ganz banale Planungen.

Zurück zu Ihrem Album. Neben dem

Tod gibt es noch ein anderes großes

Thema, und zwar geht der Protagonist

der Songs hart mit sich ins Gericht:

Er baut „stapelweise Mist“, will sich

selbst entkommen und durchlebt ein

„unfreiwilliges, asoziales Jahr“. Und

er hat das Gefühl, ein Maulwurf zu

sein, weil alles so düster ist. Wie viel

von Ihnen steckt in diesen Songs?

Von mir steckt natürlich – ob ich will oder

nicht – eine ganze Menge in den Songs.

In den letzten drei Alben noch mehr als in

denen unserer mittleren Phase. Und ich

finde es wichtig, mit sich ins Gericht zu

gehen, weil man sonst selbstgerecht wird

– gerade, wenn man ein gewisses Alter

erreicht hat. Man muss sich immer wieder

fragen, ob Positionen, die man eingenommen

hat, noch tragbar sind – und

davon handeln diese Lieder vielleicht.

sehr abstrakt, und mit „Die Unendlichkeit“

plötzlich sehr autobiografisch,

gefolgt von Ihren ebenfalls

autobiografischen Büchern. Woher

rührt diese Öffnung?

Auf unseren frühen Alben gab es auch

schon viele autobiografische Ansätze,

nur ging der Zeitstrahl da eher zurück in

die Kindheit und Jugend. Zwischenzeitlich

wurde es etwas abstrakter. Dass es

dann mit „Die Unendlichkeit“ so autobiografisch

wurde, lag auch an den Lektüren

der Zeit. Das, was man als autofiktionales

Schreiben bezeichnet hat. Als jemand, der

jahrelang fast nur Theorie-Bücher gelesen

und um Romane eher einen großen Bogen

gemacht hat, hat mich das sehr fasziniert.

Eines der ersten Bücher dieser Art war

„Torpor“ von Chris Kraus. Das war so unmittelbar

und trotzdem nicht banal. Ich habe

dann nach und nach viele Autoren kennen

und lieben gelernt, die so geschrieben

haben, zum Beispiel Peter Kurzeck, der mit

„Das alte Jahrhundert“ ein gigantisches

Erzählwerk geschaffen hat, wo er versucht

hat, wirklich jeden Tag seines Lebens aufzuschreiben.

Zu sehr vereinnahmt werden –

dagegen haben Sie sich mit Tocotronic

anfangs sehr gesträubt. Auf der

anderen Seite stand der Wunsch, sich

mitzuteilen. Ein ganz schöner Zwiespalt

eigentlich, oder?

Zu Beginn Ihrer Karriere waren die

Texte von Tocotronic eher einfach

angelegt, dann wurde es eine Zeitlang

Ja, das ist ein Widerstreit, der in uns dreien

herrscht. Das finde ich total faszinierend

und das war auch schon von Anfang


54 // BOLD THE MAGAZINE ART / HÖRENSWERT

an so. Einerseits dieses unglaubliche Mitteilungsbedürfnis

und damit einhergehend

auch der Wille, akzeptiert und gemocht

zu werden. Und andererseits diese extreme

Furcht vor Vereinnahmung, der man sich

mit allen Stacheln zu widersetzen versucht.

Aber ich glaube, dieser Widerstreit ist auch

ein Motor für unser Schaffen, davon bin ich

überzeugt.

Sie lassen sich am Ende des Tages ja

auch immer ein Hintertürchen offen:

Es könnte alles genau so gewesen sein

– oder eben auch nicht.

Das ist eine Technik, die mir sehr gut gefällt.

Der Ausdruck dafür kommt in dem Lied

„Bleib am Leben“ vor: Das ist die Technik

der minimalen Verrückung. Man schildert

schon alles so, wie es war, aber jeder Stuhl

steht nicht ganz genau an seinem Platz,

und deswegen könnte es genauso gut eine

andere Welt in einem anderen Leben sein.

sich gleichzeitig dialogisch mit der Gegenwart

verkoppelt. Aber um auf Ihre Frage

zu antworten: Ich weiß gar nicht, ob wir

immer schon als so hochliterarisch wahrgenommen

wurden. Ich würde sagen, bei

unseren frühen Alben wurden wir eher

ein bisschen unterschätzt. Unsere Songs

wurden als Teenager-Prosa abgetan. Aber

ich glaube, wenn die Umwelt merkt, dass

man längerfristig da ist, wird man zwangsläufig

etwas ernster genommen (lacht).

Wir haben natürlich auch viel dafür getan,

nicht so ernst genommen zu werden: Die

ganzen Stofftiere auf der Bühne, die komischen

Trainingsjacken – das wirkte nicht

gerade seriös.

Sie sind inzwischen über 30 Jahre im

Geschäft. In dem Titelsong „Golden

Years“ blicken Sie wehmütig auf die

Musiklandschaft von heute und nostalgisch

in die Vergangenheit. War

früher alles besser?

Sie haben mal gesagt, dass eine

Albumentstehung bei Ihnen immer

von vielen Zweifeln geprägt ist. Ist es

vor dem Hintergrund eigentlich eher

ein Fluch oder eher ein Segen, wenn

man so ein literarisches, intellektuelles

Image hat wie Tocotronic?

Also, dass so ein Album von Zweifeln

begleitet ist, ist, glaube ich, etwas ganz

Normales. Das geht, denke ich, allen

ernst zu nehmenden Musikerinnen und

Musikern so, weil es einfach wahnsinnig

schwer ist, gute Musik zu machen, die den

eigenen Ansprüchen gerecht wird und

Das würde ich nicht sagen. Sehr viele

Sachen sind heutzutage besser, zum

Beispiel, dass die Musikszene in den letzten

zehn Jahren noch mal deutlich weiblicher

geworden ist. Ich bin Mitte der Achtziger in

eine Zeit hineinpubertiert, in der die Rollenvorbilder

mit wenigen Ausnahmen männlich

waren. Dass das heute anders ist, finde

ich extrem erfreulich. Aber es gibt auch

Dinge, auf die ich wehmütig zurückblicke.

Die Autorin Virginie Despentes lässt ihren

Protagnisten, der Plattenhändler ist, in „Das

Leben des Bernard Subutex“ sagen, dass er

Mitte der Achtziger bis Ende der Neunziger

nichts anderes gemacht habe, als Musik


ART / HÖRENSWERT

BOLD THE MAGAZINE // 55

zu hören. Dieses Gefühl, stundenlang auf

dem Bett zu liegen und sich so intensiv mit

einem Album zu beschäftigen, kann einem

heute schon fehlen. Ich will nicht kulturpessimistisch

sein. Vielleicht haben die jungen

Leute einen anderen Ansatz, der gleichwertig

ist. Aber ich finde schon, dass da

durch die Algorithmisierung und Spotifyisierung

etwas verloren gegangen ist.

Während der Albumaufnahmen sollen

Sie sich darüber unterhalten haben,

dass es 2030 keine Gitarre-spielenden

Indie-Bands mehr geben könnte, weil

Künstliche Intelligenzen das Musikmachen

übernehmen. Glauben Sie

das wirklich?

Das ist das, was ich vorhin meinte: Man

kann sich nie sicher sein, ob das, was

man macht, überdauert. Vielleicht wird

es von einer neuen Technik in den Orkus

der Geschichte gespült. Oder eben, was

schlimmer wäre, unsere Musik altert

schlecht. Das kann alles sein. Es gibt auch

aufgrund der ökonomischen Situation nur

noch sehr wenige Bands, sondern eher

Solokünstler. Also dieses Modell, dass man

sich mit drei oder vier oder fünf Personen

trifft – ich könnte mir vorstellen, dass sich

das nicht so gut verträgt mit der digitalen

Zukunft oder gar der Künstlichen Intelligenz.

Bis 2030 sind es nur noch fünf Jahre.

Was machen Sie dann?

(Lacht) Das weiß ich nicht. Die Gruppe

Lassie Singers hat mal gesungen: „Nur weil

wir keine Ausbildung haben, machen wir

den ganzen Scheiß“. Ich will damit sagen:

So wahnsinnig viel anderes bleibt uns

allen, glaube ich, nicht übrig.

Naja, Sie haben inzwischen zwei

Bücher geschrieben und hatten letztes

Jahr eine Gastrolle in dem Film „Hallo

Spencer“.

Ich hatte immer das Gefühl, meine Bücher

sind ein bisschen wie Soloalben ohne

Musik. Das ist schon irgendwie alles ein

Kosmos. Aber ich neige, wie gesagt, nicht

dazu, zu sehr in die Zukunft zu gucken

und mir Sorgen zu machen. Ich lebe wirklich

sehr im Moment. Das ist manchmal

vielleicht ein bisschen naiv und nicht so

klug, aber ich kann nicht anders. Die Gastrolle

in „Hallo Spencer“ war für mich übrigens

ein Traum, der in Erfüllung ging. Ich

liebe diese Klappenmaul-Puppen – Sesamstraße,

Muppet Show, Hallo Spencer – und

finde es wahnsinnig faszinierend, wie sie

zum Leben erweckt werden. In dem „Hallo

Spencer“- Film durfte ich mit den Quietschboys

performen – das ist auch einfach eine

geile Band.

Sie sammeln bekanntlich auch Stofftiere.

Je älter ich werde, desto mehr! Vielleicht,

weil man sich weniger schämt. Wenn man

Mitte 30 ist, erzählt man nicht, dass man

Stofftiere sammelt. Aber nach dem Motto:

„ist der Ruf erst ruiniert, lebt es sich ganz

ungeniert ...“, lebt es sich ganz gut. Ich finde

Stofftiere witzig, inspirierend und schön.

Das ist auch Teil der Tocotronic-DNA. Wir

waren schon immer Fans von Comicfiguren,

Stofftieren, Cartoon-Charakteren,

Maskottchen und all so Kitsch und Plunder.

Haben Sie ein Lieblings-Stofftier?

Ja, ich habe eine wahnsinnig tolle Vintage-

Version des Erdbeer-Bären aus dem Film

Toy Story 3. Das ist ein unglaublich geiler

Charakter, denn der Erdbeer-Bär ist ja der

Bösewicht und hat, wenn ich mich richtig

erinnere, im Kindergarten eine Art „Heart

of Darkness“, „Apocalypse Now“-artiges

Terrorregime errichtet. Er ist unheimlich

niedlich, aber entpuppt sich im Laufe des

Films als moralisch sehr verkommen.

Von den moralisch verkommenen

Stofftieren zu den Menschen – denn

über einen Song würde ich gerne noch

sprechen. Das Stück „Denn sie wissen,

was sie tun“ haben Sie kurz nach den

Landtagswahlen in Sachsen-Anhalt

mit dem Hashtag #noafd veröffentlicht.

Das war auf jeden Fall ein kleiner Polit-

Aktivismus, den wir uns gegönnt haben.

Entstanden ist der Song nach den Umfragen

im Sommer 2023, als die AfD

plötzlich von 10 oder 12 Prozent auf 20

schnellte. Auf dem Album kann man ihn

politisch verstehen, muss man aber nicht.

Ich würde sagen, es ist ein Lied über Niedertracht.

Es geht um Menschen, die Niedertracht

zur Durchsetzung ihrer persönlichen

oder aber politischen Ziele nutzen.

Niedertracht als Mittel hat eine gewisse


56 // BOLD THE MAGAZINE ART / HÖRENSWERT

„WENN MAN MITTE 30 IST, ERZÄHLT MAN

NICHT, DASS MAN STOFFTIERE SAMMELT ...

ICH FINDE STOFFTIERE WITZIG, INSPIRIEREND

UND SCHÖN. DAS IST AUCH TEIL DER

TOCOTRONIC-DNA.“


ART / HÖRENSWERT

BOLD THE MAGAZINE // 57

Hegemonie in der Gesellschaft erlangt, und

das finde das sehr befremdlich, weil das

einhergeht mit einer extrem anti-humanistischen

Stoßrichtung.

Haben Sie ein Beispiel?

Ich sehe das in Figuren wie Trump, Elon

Musk und natürlich auch der AfD, aber das

kann sich bis in die bürgerlichen Parteien

ziehen. Zum Beispiel dieser Satz von Olaf

Scholz auf dem Spiegel-Cover: „Wir müssen

endlich in großem Stil abschieben“. Man

kann in großem Stil bauen oder Arbeitsplätze

schaffen – aber Personen in großem

Stil abschieben? Das ist ein Satz, den ich

als unglaublich niederträchtig bezeichnen

würde. In dem Song geht es darum, dass

diese Leute, die Niedertracht für ihre Zwecke

nutzen, genau wissen, was sie tun. Aber

dadurch, dass in dem Lied so unbestimmt

ist, wer ‚sie‘ und ‚wir‘ eigentlich sind, kann

sich das Ganze auch schnell umdrehen.

Da sind wir wieder bei der Selbstkritik. Man

muss schon die Möglichkeit in Betracht

ziehen, dass man selbst von dieser Niedertracht

angesteckt wird. Man stellt das ja

manchmal an sich fest: Diese Wut und

Bitterkeit, die einem im Hals steckt –

dagegen ist man nicht immun. Und das ist

natürlich der Kern dieser ganzen Sache.

Haben Sie Angst vor der Zukunft?

bisschen entsetzt darüber, wie zaghaft zum

Beispiel so etwas wie ein AfD-Verbotsverfahren

angegangen wird. Es gibt die rechtlichen

Mittel dazu, und ich glaube, man

könnte da sehr viel mehr in Gang bringen.

Auch in Bezug auf diese Niedertracht.

Natürlich kann man nicht verschweigen,

dass soziale Medien einen sehr großen

Anteil daran haben. Dagegen, dass Algorithmen

einen bei YouTube mit wenigen

Klicks vom harmlosen Yoga-Tutorial zum

rechten Influencer bringen, könnte man

auf EU-Ebene schon etwas machen. Ich

glaube, dieses beherzte Handeln bräuchte

es. Und da darf man eben keine Angst

haben, sondern muss mit Entschlossenheit

vorgehen.

„Golden Years“ ist am 14. Februar 2025

erschienen. Ab dem 19. März 2025 sind

Tocotronic auf Tour, die sie bis Ende

April durch Deutschland, Österreich und

die Schweiz führt. Weitere Shows sowie

Auftritte bei Rock am Ring und Rock im

Park sind im Sommer geplant. Da Gitarrist

Rick McPhail aus persönlichen und

gesundheitlichen Gründen eine Auszeit

angekündigt hat, werden Sänger Dirk

von Lowtzow, Bassist Jan Müller und

Schlagzeuger Arne Zank live von Gitarrist

Felix Gebhard (Muff Potter, Einstürzende

Neubauten) unterstützt.

Wir sind ja unter uns und kennen uns schon

ein bisschen, also sage ich es ganz ehrlich:

Ja. Aber ich finde, Angst ist ein schlechter

Ratgeber. Ich glaube, man braucht da politische

Entschlossenheit. Und ich bin ein

WEITERE INFORMATIONEN:

www.tocotronic.de

@tocotronic_official



TRAVEL / ROADTRIP

BOLD THE MAGAZINE // 59

DER SONNE

ENTGEGEN

MIT DEM

LEXUS NX OVERTRAIL

SIND WIR AUF DER

VULKANINSEL LANZAROTE

UNTERWEGS

AUTOR: N. DEXTER / FOTOGRAF: C. PAUL


60 // BOLD THE MAGAZINE TRAVEL / ROADTRIP

Nicht weit von der Westküste Marokkos entfernt liegt die mit Lavagestein

und Sand bedeckte, viertgrößte Insel der Kanaren, Lanzarote. Sie bietet ihren

Besuchern schroffe Felsformationen, einhundert zumeist inaktive Vulkane,

feinste Meereskost aus dem umliegenden Atlantik und eine äußerst interessante,

traditionelle Weinanbaukultur. Hier schauen wir uns, bei bestem Wetter und in

einer fantastisch anmutenden Landschaft, den neuen Lexus NX Overtrail etwas

genauer an.

Es ist noch dunkel, als der Wecker klingelt.

Raus aus den Federn und die

Kaffeemaschine angeschmissen. Auf

der Terrasse einmal tief Luft holen und

die frische Meeresluft eingeatmet. Rein

in die Sportsachen und den Concierge

gefragt: Wo sich die beste Route

zum laufen befindet? Die Empfehlung:

Runter zum Hafen und dann immer die

Küste entlang. Die Wege der kleinen

Gemeinde Tías sind noch menschenleer.

Unten am Hafen Puerto del

Carmen treffen die ersten Arbeiter der

Tagesschicht ein, Restaurantmitarbeiter

stellen die Stühle und Tische raus und

machen die vielen kleinen Lokale bereit

für die Tagesgäste.

Nach dem Frühstück wartet der neue

Lexus NX Overtrail auf uns. In der

brandneuen Farbe: Moon Desert. Klingt

cool? Ist sie auch! Von außen macht

das neue Modell, der bereits seit 2014

auf dem Markt befindlichen NX-Reihe,

einen guten Eindruck. Der neue Lexus-

Schriftzug auf der Heckklappe wirkt

ebenso sportlich und elegant wie die

schwarzen Außenspiegel und die hochliegende

Fahrzeugkabine. Ein SUV, den

man gern zum Surfen oder für andere

Outdoor-Aktivitäten nutzt – und ein

ausgezeichneter Offroad-Begleiter, wie

wir später noch merken werden. Innen

glänzt der NX Overtrail mit bequemen

Sitzen, einem recht großzügigen Raumangebot

und Glas-Schiebedach.

Das Premium-Soundsystem von Mark

Levinson liefert feinsten Sound, und

die kleine Offraod-Taste, gleich neben

dem Schalthebel, deutet auf die zusätzliche

Fähigkeit des NX hin. Dazu auch

passend der Name: Overtrail.

Tür zu, los geht’s: Die erste Etappe

führt uns in das Gebiet am Rande des

Nationalparks Timanfaya, das „La Geria“

heißt, und mit ca. 15 Kilometern Länge

und 5.255 Hektar im geographischen

Zentrum von Lanzarote gelegen, das

größte Weinanbaugebiet der Kanaren

ist. Rechts und links der Straße befinden

sich halbrunde Steinmauern aus Lavabrocken,

die sogenannten Zocos, die






TRAVEL / ROADTRIP

BOLD THE MAGAZINE // 65

den in ihrer Mitte befindlichen Weinstock

gegen den auf Lanzarote immer

herrschenden, starken Wind schützen,

das Fortwehen der relativ dünnen

Ascheschicht verhindern und die Reben

mit Feuchtigkeit versorgen.

Weiter geht‘s durch kleine Dörfer mit

vielen weißen Häusern. Ein wenig später

erreichen wir den Timanfaya Nationalpark

mit seinen schwarzen Lavafeldern.

Das Areal wird auch als Montañas del

Fuego (Feuerberge) bezeichnet. Kurz

vor der Einfahrt in den Park begegnen

uns zwei Kamele – die über den Tag

hinweg zahlreiche Touristen durch den

Park tragen werden. Ein bisschen sieht

es hier so aus, als wäre man auf dem

Mond, und der neue Lexus NX Overtrailwäre

dann der passende Begleiter

für unseren Ausflug auf dem Erdtrabanten.

Ein paar fahrdynamische Kilometer

später führt uns das Navigationssystem

mitten in die steppenartige Landschaft

des nordwestlichen Teils von Lanzarote.

Man könnte meinen, dass man

durch die marokkanische Wüste fährt,

und läge dabei geografisch gesehen

auch nicht zu sehr daneben, denn

Nord-Afrika liegt ja tatsächlich nur

einen „Steinwurf“ entfernt. Die versandeten

Wege führen uns direkt bis an

die schroffe Atlantikkünste. Unser NX

Overtrail meistert auch dieses Gelände

spielend und führt uns sicher den Berg

hinauf. Der Mirador del Risco de Famara

liegt auf etwa 600 Metern Höhe und

schenkt seinen Besuchern einen der

besten Ausblicke auf Lanzarote. Von

hier aus kann man das beeindruckende

Chinijo-Archipel bewundern, mit der

Insel La Graciosa im Mittelpunkt, umgeben

vom kristallklaren Atlantik.

Fazit: Der Lexus NX Overtrail vereint

anspruchsvolles Design, moderne Technologie

und hybride Effizienz zu einem

vielseitigen Fahrzeug. Er ist als Vollhybrid

(NX 350h) und Plug-in-Hybrid (NX

450h+) erhältlich, jeweils mit E-FOUR

Allradsystem.

Als Plug-in-Hybrid punktet er mit einer

rein elektrischen Reichweite von bis

zu 97 Kilometern und einem geringen

Kraftstoffverbrauch. Die Kombination

aus Leistungsfähigkeit und Effizienz

macht den Lexus NX Overtrail zu einer

attraktiven Wahl für all jene, die Abenteuerlust

und Umweltbewusstsein vereinen

möchten.

WEITERE INFORMATIONEN:

www.turismolanzarote.com

www.miteco.gob.es

www.lexus.de


66 // BOLD THE MAGAZINE MOTION / DESIGN

WITH

ELECTRICITY OR

AS A HYBRID

DEN NEUEN OPEL FRONTERA

GIBT ES JETZT

ALS ELEKTROAUTO ODER

BENZINER MIT HYBRIDTECHNIK

AUTOR: M. MAI




MOTION / DESIGN

BOLD THE MAGAZINE // 69

Mit seinem selbstbewussten Auftritt, cleveren und den Fahrgenuss steigernden

Lösungen sowie der Wahlmöglichkeit zwischen vollelektrischen oder Hybrid-

Antrieben setzt der neue Opel Frontera die Elektrifizierungsoffensive der Marke

zu besonders erschwinglichen Preisen konsequent fort und wird damit wohl eine

noch breitere Käuferschicht ansprechen.

Der neue Opel Frontera begeistert auf

den ersten Blick mit seiner etwas robusteren

Interpretation der mutigen und

klaren Designphilosophie von Opel.

Die aufrecht gestaltete Front und die

außergewöhnlichen Proportionen des

neuen Frontera bilden die Basis für

eine ebenso funktionale wie geräumige

Kabine – das alles in einem mutigen,

rauen und zugleich ausdrucksstarken

Look.

Der schwarze Vizor mit neuem Opel-

Blitz im Zentrum gibt der Frontera-Front

einen unverwechselbaren Charakter

und integriert die Intelli-LED-Scheinwerfer

mit automatischem Fernlicht

nahtlos in das Markengesicht. Den

festen, robusten Stand des Frontera

verstärken optisch die prominenten

Radkästen und Schweller – verleihen

dem SUV damit auch einen zeitgemäßen

Auftritt. Die bekannte Flügelsignatur

der Tagfahrlichter und Rückleuchten

erstrahlt in einer moderneren

Interpretation in akzentuierten „Lichtblöcken“.

In der Seitenansicht sorgt

die markante C-Säule für eine visuelle

Aufteilung der geräumigen Kabine.

Der moderne, klare Look setzt sich

im Innenraum fort: Breite horizontale

Dekore an Instrumententafel und Türen

strecken das ohnehin luftig wirkende

Passagierabteil. Das Pure Panel-Cockpit

mit 10 Zoll großem Fahrerinfodisplay

und auf Wunsch, mit einem ebenso

großem Infotainment-Bildschirm wird

genauso zum Blickfang wie das neue

Lenkrad. Für alle, die lieber ihr eigenes

mobiles Gerät nutzen möchten, ist in

der Einstiegsvariante statt des zentralen

Bildschirms serienmäßig die praktische

Smartphone-Station an Bord.

Darüber hinaus macht Opel im neuen

Frontera mit dem patentierten Intelli-

Seat-Feature einmal mehr Sitzinnovationen

für eine breite Käuferschicht

erschwinglich. Und gemäß dem „Greenovation“-Ansatz

der Rüsselsheimer

sind die optional bestellbaren Intelli-

Sitze aus recyceltem und damit nachhaltigem

Material.

Den Spaß- und Komfortfaktor des

Newcomers erhöhen zahlreiche weitere

schlaue Lösungen, vom Wireless Charger

bis hin zu fünf USB-C-Anschlüssen in

der Variante für 7 Personen. Größere

Geräte wie Tablets hält ein flexibles

Band verlässlich in der Mittelkonsole.

Smartphone-Taschen in den Rückenlehnen

sowie zusätzliche offene

Ablage- und Verstaumöglichkeiten


70 // BOLD THE MAGAZINE MOTION / DESIGN

mit Gummioberfläche nehmen Dinge

des täglichen Bedarfs rutschsicher auf.

Für Fahrspaß mit Verantwortung kann

zwischen einer vollelektrischen Variante

und einem hocheffizienten 48-Volt-

Hybrid-Antrieb gewählt werden.

Zum Einstiegspreis von 23.900 Euro

verfügt der Frontera Hybrid über einen

74 kW (100 PS) starken, speziell für den

Hybrideinsatz entwickelten 1,2-Liter-

Turbobenziner. Dieser arbeitet im

Zusammenspiel mit einem 21 kW (28

PS) Elektromotor und einem neuen

elektrifizierten Sechsgang-Doppelkupplungsgetriebe,

so dass Kraftstoffverbrauch

und CO 2

-Emissionen gegenüber

einem konventionell betriebenen

Modell signifikant sinken. Darüber

hinaus ist der Frontera Hybrid ab 25.700

Euro auch in Kombination mit einem

100 kW (136 PS)-Turbobenziner Hybrid

erhältlich.

Wer komplett lokal emissionsfrei unterwegs

sein möchte, kann den batterieelektrischen

Frontera Electric mit 83 kW

(113 PS) Leistung, 44 kWh-Akku (nutzbare

Kapazität) und bis zu 305 Kilometer

Reichweite (gemäß WLTP2)

für 28.990 Euro bestellen. Als später

folgende „Long Range“-Version werden

mit dem neuen Frontera Electric bis zu

rund 400 Kilometer (vorläufige Reichweite,

gemäß WLTP2) ohne Ladestopp

möglich sein.

Dazu kann man zwischen zwei Ausstattungslinien

Edition und GS wählen.

Bereits in der Einstiegsversion zählen

zahlreiche Features wie das 10 Zoll

große Fahrerinfodisplay, die Smartphone-Station,

Opel Connect mit

diversen Telematikdiensten, Intelli-LED

Scheinwerfer mit Fernlicht-Assistent

sowie Parkpilot am Heck zum Serienumfang.

In der GS-Variante verfügt der Frontera

zusätzlich über das Pure Panel-Cockpit

mit Systemen wie dem Multimedia-

Infotainment samt 10‐Zoll-Farb-Touchscreen

und integrierter Navigation,

Parkpilot an der Front und Rückfahrkamera.

Hinzu kommen LED-Scheinwerfer

und ‐Rückleuchten sowie eine

Klimaautomatik. Zum Blickfang beim GS

werden außerdem die 17-Zoll-Leichtmetallräder.

Insgesamt stehen sechs

Außenfarben zur Wahl. Das Dach kann

jeweils in Wagenfarbe sowie kontrastierend

in Schwarz oder Weiß gewählt

werden.

Fazit: Robust, geräumig, topmodern

und hocheffizient. Der neue Opel Frontera

überzeugt, neben vielen praktischen

Lösungen, auch mit einem

erschwinglichen Preis. Er schließt die

Lücke zwischen Mokka und Grandland

perfekt – und bietet deutlich mehr Platz

als der Crossland.

WEITERE INFORMATIONEN:

www.opel.de




FASHION / TREND

BOLD THE MAGAZINE // 73

A REBELLIOUS

MANIFESTO

FOR INDIVIDUALITY

NEW ARRIVALS

G-STAR RAW

AUTORIN: Z. KHAWARY

Mit der neuesten Kollektion setzt das Label einmal mehr Maßstäbe

in Sachen Innovation, Nachhaltigkeit und Design.

Rohe Strukturen treffen auf raffinierte Schnitte, klassische Silhouetten

erhalten ein futuristisches Update – ein Spiel aus Kontrasten,

das die DNA von G-Star so unverwechselbar macht.

www.g-star.com










82 // BOLD THE MAGAZINE IMPRINT

IMPRINT

VERLAGSANSCHRIFT

UND REDAKTION

VERLAG /

POSTANSCHRIFT

MANAGING DIRECTOR /

EDITOR IN CHIEF

AUTOREN /

MITARBEITER DIESER AUSGABE

neutrales GRAU Verlags GmbH

Glinkastr. 17, 10117 Berlin

Telefon: +49 (0)30 40 00 56 68

E-Mail: info@neutralesgrau.de

HR NR: 121 118 B

REDAKTION

BOLD THE MAGAZINE

Web: www.bold-magazine.eu

E-Mail: Info@bold-magazine.eu

HEFTPREIS

D 8.00 EUR, AT 10.00 EUR, CH 12.00 CHF

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ABONNEMENT

Jahres-Abo (6 Ausgaben) ab 80 EUR.

Der schnellste Weg zum Abonnement:

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ISSN 2192-9378

M. Kuhlmey

MARKETING /

SALES DIRECTOR

L. Böhlke

ANZEIGENVERKAUF

E-Mail: anzeigen@bold-magazine.eu

LIFESTYLE /

FASHION DIRECTOR

Z. Khawary

SCHLUSSREDAKTION

H. G. Teiner

BILDREDAKTION

S. Schuster

LEKTORAT

E. Briest

J. M. Brain, H. G. Teiner, N. Dexter,

J. Fink, C. Paul, Z. Khawary, D. Schaper,

M. Mai, K. Specht, R. Löwisch, E. Briest,

C. Streng, P. Heidmann, N. Wenzlick

ANZEIGENPREISE

Preisliste: 48 | 2025

ERSCHEINUNGSWEISE

6-mal jährlich (2-monatlich)

Deutschland, Österreich, Schweiz

DRUCK

X-Press Grafik & Druck GmbH

Nunsdorfer Ring 13, 12277 Berlin

VERTRIEB

IPS Pressevertrieb GmbH

Carl-Zeiss-Str. 5, 53340 Meckenheim

Für unverlangt eingesandte Manuskripte,

Texte, Illustrationen und Bilder wird keine

Haftung übernommen.



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