31.03.2025 Aufrufe

STARK!STROM#40

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Ausgabe #40 – Frühling 2025

MAGISCHES SONGWRITING

CALIBAN HARAKIRI FOR THE SKY

COHEED AND CAMBRIA

BONFIRE KARMAKANIC

STARK!STROM Partner

© Rahel Gölzner


Geehrte Leserschaft!

Mit dem Frühling kommt auch das neue

STARK!STROM, vollgepackt mit einer geballten

Ladung an internationalen und heimischen

Schmankerln, denn wir haben den Luxus, dass wir

uns spezialisieren können. Diesmal mit AUTUMN

BRIDE, COHEED AND KAMBRIA, KARMAKANIC,

HARAKIRI FOR THE SKY, CALIBAN, BONFIRE,

STILETTO, VULVARINE, STRANZINGER und noch

viele, viele mehr, nebst unseren bewährten

Kolumnen – der Lesespaß ist garantiert!

Und wir haben diesmal etwas ganz Neues, nämlich

NEUE T-SHIRTS und sie sehen echt gut aus –

das optimale Geschenk für die ganze Familie

zum Osterfest, denn – eines haben wir: Eier!

(Es darf auch gekichert werden!)

IM ERNST: Schaut euch die neuen Shirts auf

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an – ein Blick oder mehrere lohnen sich,

das ist bei diesem Heft nicht anders!

Dass die Freude über das Erspähte hier wie dort

groß sein möge, wünscht sich eure

Claudia Jusits (Herausgeberin)

Die größten

Rocksongs

aller Zeiten!

Trage den STARK!STROM –

weil Rock und Metal auch im Kleiderschrank einen STARKen Auftritt brauchen!

Mach dein Outfit STARK!

Hol dir unser STARK!STROM-Logo auf dein T-Shirt, Hoodie oder auf deine accessoires

und bleib immer up-to-date auf unserer Website und den Social Media Kanälen –

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Rock on!

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Wien UKW 104,6

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StarkStromMag

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3



GUTENACHT!STROM

Wesen des Lichts

Mit ihrem neuen Album „Bedtime Stories“ haben AUTUMN BRIDE einen gewaltigen Entwicklungsschritt

gemacht. Während „Undying“ noch eine Spielwiese für verschiedene musikalische Experimente war,

zeigt das neue Werk eine klare musikalische Vision und eine Band, die genau weiß, was sie will.

Beim Tourstopp in der ((szene)) Wien lieferten AUTUMN BRIDE eine energiegeladene Show ab, die

das Publikum in ihren Bann zog. Doch was steckt hinter der Entstehung von „Bedtime Stories“?

Wie beeinflussen Emotionen, persönliche Erlebnisse und die Chemie innerhalb der Band ihre Musik?

Und wie schafft es AUTUMN BRIDE, diese Intensität auch live auf die Bühne zu bringen? Im Interview

geben Gitarrist Alexander Schmid und der Sängerin Suzy Pointinger spannende Einblicke in die

Songwriting-Prozesse, besondere Momente während der Albumproduktion und das Leben auf Tour.

4

AUTUMN BRIDE hat sich mit „Bedtime Stories“ weiterentwickelt.

Was ist für euch das Besondere oder auch der

wesentliche Unterschied an diesem Album im Vergleich

zu „Undying“?

Alex: „Undying“ war noch ein Findungsprozess. Wir

machen alle schon jahrelang Musik und wollten mit

AUTUMN BRIDE etwas Neues ausprobieren. Die erste

Platte ist das Ergebnis dieses Experimentierens.

„Bedtime Stories“ ist fokussierter. Wir wissen, was

wir wollen, was gut funktioniert und was nicht. Wir

haben sozusagen unsere Marschrichtung gefunden.

„Bedtime Stories“ beschäftigt sich mitunter mit der

Dualität von Licht und Dunkelheit. Welche Bedeutung

hat dieses Konzept für euch als Band und wie spiegelt

es sich in eurer Musik wider?

Suzy: Unsere Songs befassen sich immer mit

menschlichen Emotionen und auch teils mit intensiven,

memorablen Erlebnissen. Menschsein ist

nicht nur schwarz oder weiß, hell oder dunkel. Es

gibt Hunderttausende Farben und Zwischentöne.

Manchmal sind wir Wesen des Lichts, fast schwerelos,

glücklich und frei. Dann gibt es jedoch auch dunkle

Wegstrecken, in denen man das Gefühl hat, alles

wird zum Einsturz gebracht, und man kämpft gegen

Dämonen. Diese ewige Geschichte ist es, die immer

wieder neue Kapitel bietet.

Wie nehmt ihr als Band die verschiedenen musikalischen

Ideen auf und kombiniert sie zu eurem Sound?

Suzy: Alex und ich ergänzen uns einfach perfekt,

was dieses Thema angeht. Er komponiert fast alle

Songs, und ich die Gesangsmelodien und Texte.

Auch das ist eine natürliche Sache für uns. Es klingt

verrückt – aber ich glaube, wir beide haben bei neuen

Songideen noch nie lange nachgedacht und meist

jeweils sofort etwas Passendes dazu gefunden. Klingt

kitschig, aber es ist, als wäre es vorherbestimmt.

Welche Rolle spielt für euch in diesem Kontext der

Produzent?

Alex: Eine sehr große! Norbert Leitner ist mittlerweile

so etwas wie ein fünftes Bandmitglied geworden. Er

weiß genau, was wir wollen und brauchen, und bringt

durch seine Ideen viele wichtige Elemente ein. Dieses

Mal haben wir die Orchestrierung nicht selbst im

Studio gemacht, sondern mit Max Perstl zusammengearbeitet,

der alles viel detaillierter ausgearbeitet

hat. Das hatte eine große Auswirkung auf die Songs.

Was war der bewegendste Moment während der

Entstehung des Albums „Bedtime Stories“?

Alex: Für mich war der bewegendste Moment, als Suzy

und ich „Your Hand“ gemeinsam schrieben. Sie hatte

den Text und die Gesangsmelodie und wir setzten uns

zusammen, um den Song gemeinsam auszuarbeiten.

Das war ein sehr schönes Gefühl.

Suzy: Da stimme ich zu: „Your Hand“ ist der wohl persönlichste

und emotionalste Song, den wir jemals

gemeinsam geschrieben haben. Er ist komplett an

einem Abend innerhalb weniger Stunden bei mir zuhause

im Homestudio entstanden. Wir haben generell

einen wunderschönen Flow. Aber das war schon

fast ein wenig magisch.

Wie wichtig ist es für euch, bei euren Musikvideos nicht

nur die Musik, sondern auch die visuelle Ästhetik zu berücksichtigen?

Was ist euch dabei besonders wichtig?

5



GUTENACHT!STROM

Suzy: Da ich alle Drehbücher für die Videos schreibe

und die Ausarbeitung bis zum Dreh übernehme: sehr

wichtig! Wir haben alle Bilder im Kopf beim Schreiben.

Jede Emotionalität in einem Film ist mit Musik hinterlegt.

Musik schafft Bilder, Bilder schaffen Träume,

beides ausgearbeitet schafft Soundtracks des Lebens.

Eure Musik ist von starken, dramatischen Emotionen

geprägt. Wie schafft ihr es, euch während der gesamten

Tourzeit sowohl physisch als auch mental fit zu halten?

Gibt es bestimmte Routinen oder Maßnahmen, die ihr

ergreift, um euch zu regenerieren?

Alex: Ich habe mir vorgenommen, mich auf der Tour

körperlich zu betätigen, um einen Ausgleich zu schaffen,

aber durch den Touralltag und die Routine ist das

irgendwie in den Hintergrund gerückt. Durch das tägliche

Ein- und Ausladen hebt man eh genug Gewichte,

da bin ich dann auch froh, wenn ich nicht noch mehr

Sport machen muss. Psychisch ist es für mich sehr

wichtig, den täglichen Kontakt mit meiner Familie zu

pflegen. Dieser Rückhalt ist essenziell und ermöglicht

es mir erst, das alles zu machen. Außerdem ist ein guter

Kontakt zu allen anderen im Tourbus wichtig. Oft

ergeben sich daraus neue Freundschaften. Auf dieser

Tour haben wir schon viele coole Leute kennengelernt

und neue Freundschaften geschlossen.

Suzy: Gott sei Dank kennen wir uns alle schon viele,

viele Jahre und verstehen uns einfach sehr gut.

Auch mit den anderen Bands. Eine Grundformel ist

auf jeden Fall Achtsamkeit und Freundlichkeit sowie

Hilfsbereitschaft. Und natürlich gibt es auch

Momente, in denen man mal allein sein möchte. Wir

sind mittlerweile eine Familie. Das schweißt unendlich

stark zusammen.

Ihr seid auf dieser Tour mit einigen großartigen Bands

unterwegs. Was hebt jede dieser Bands für euch besonders

hervor und welche einzigartigen Elemente bringen

sie in die Shows mit?

Alex: RIGORIOUS, die uns in der ersten Woche begleitet

haben, sind eine junge, neue Power-Metal-

Band, die aber bereits eine große Professionalität

und Energie an den Tag gelegt hat. Außerdem sind

sie irrsinnig coole, liebe Typen, mit denen wir uns sofort

super verstanden haben. Wir sind gute Freunde

geworden. DRAGONY kennen wir schon länger und

haben auch schon einige Shows mit ihnen gespielt.

Obwohl wir unterschiedliche Genres bedienen, gibt

es Überschneidungen und sie sorgen dafür, dass der

Abend „glorious“ wird! SERIOUS BLACK sind ein super

Headliner. Sie haben das Publikum voll im Griff

und liefern eine großartige Show ab. Sie sind auch

uns gegenüber mehr als fair, und wir fühlen uns

alle sehr wohl.

Welche speziellen Momente auf der aktuellen Tour sind

euch besonders im Gedächtnis geblieben? Auf welche

freut ihr euch noch?

Alex: Einige Shows wie z. B. im Sojus 7, in der ((szene))

Wien oder in Madrid waren unglaublich tolle

Erlebnisse. Besonders Wien war ein richtiges

Heimspiel für uns. Vitoria-Gasteiz ist auch etwas ganz

Besonderes, weil wir dort sehr herzlich empfangen

und bewirtet werden. Das Essen dort ist köstlich, was

auf Tour nicht jeden Tag vorkommt. Darauf freue ich

mich schon!

Suzy: Wien war einfach bombastisch, genauso wie

Madrid. Für mich ist immer noch jeder Moment

Gänsehaut-Feeling, wenn ich Tausende Kilometer

weit weg Menschen mit unseren Shirts sehe, die meine

Texte mitsingen. Unbezahlbar. Dafür bin ich unendlich

dankbar. Es gibt nichts Schöneres. Da läuft

auch schon mal ein Tränchen auf der Bühne in solch

speziellen Momenten …

www.autumn-bride.com

Patrick

6



STROM-SCHLAG

Peter „Peavy“ Wagner –

Soundchaser (SPV)

8

Business as usual?

Fünf Jahre. 5 (FÜNF!) JAHRE! Oida. Wo ist die verdammte

Zeit hin?! Vor fünf Jahren waren wir

grad im ersten von einigen Lockdowns. Das

Kulturleben stand - so wie das meiste andere im

Leben auch - still. Künstler bangten um ihre

Existenz, vor allem die kleineren, ebenso all jene,

die rund um die Musik ihr Geld verdienen -

Veranstalter, Locations, Booker, Stagehands,

Tontechniker. Wie aus einer sehr fernen

Vergangenheit scheint mir diese Szenerie mittlerweile.

Zuerst waren wir alle noch happy:

Endlich mal keine Leute. Oder zumindest nicht

so viele. Leere Autobahnen, halbleere U-Bahnen,

volle To-Do-Lists für die Abende auf der Couch.

Dann, nach zwei Monaten, fingen - parallel zu

erster aufkommender Langeweile und Frust -

Bands an, Livekonzerte via Online-Stream zu geben.

Ich erinnere mich noch an den Gig von

ENSLAVED, die aus einer leeren Lagerhalle in

Bergen streamten. Ich saß mit Tränen der Freude

in den Augen und mit einem - vorher vorsorglich

in der 40-Stück-Schachtel online bestellten -

Craftbeer vor dem Monitor und fand es einfach

nur schön: Es gibt also noch Leben „da draußen“.

Dann später die vage Öffnung der Locations.

Testen, impfen, Masken, Abstand. Babyelefant,

Hammer und Tanz, Social Distancing. Sitzkonzerte

in der ((szene)) Wien oder im Viper Room waren

aber immer noch besser als der sprichwörtliche

„Stein am Schädl“, auch wenn es befremdlich war.

Langsam - manchmal ZU langsam! - kehrte wieder

Leben in die Welt. Wir lernten mit der Scheiße

zu leben, arrangierten uns, in der Hoffnung, dass

es irgendwann doch bitte bald zu Ende gehe. Eine

gute Durchseuchung und -impfung später dann

wieder langsam „Normalität“.

Und da sind wir jetzt. FÜNF (5!) Jahre später - irgendwie,

als wäre nichts gewesen. Dennoch irgendwo

tief drinnen, im Unterbewusstsein, die

Gewissheit, dass der normale Zustand so schnell

wieder weg sein kann. Durch die nächste kollektive

Katastrophe (für die ja momentan sehr viele

zur Auswahl stehen). Deswegen sollten wir jeden

Tag zu schätzen wissen, an dem wir einfach raus

in die Welt gehen können, auf Konzerte, in den

Urlaub, in den Supermarkt. Ohne nachzudenken.

Mit Menschen, die wir mögen. Seien wir uns

bewusst, dass das eigentlich der größte

Luxus von allen ist…

G’sund bleiben, headbangen!

Euer Mike

Mario Heller / Unsplash

Kurzweilig und unterhaltsam liest sich das

gemeinsam mit Timon Menge verfasste Buch –

passender Untertitel: „Lebenslänglich Heavy

Metal. Mein Leben mit Rage“ – des deutschen

Vollblutmusikers.

Er schreibt locker, einfach und dadurch authentisch

über seine nicht immer einfache Kindheit und

Jugend, vor allem aber die Liebe zur Musik (und

Knochen!) und die damit verbundene 40jährige

Bandhistory.

Herrliche Anekdoten mischen sich mit informativen

Einblicken in die - nicht nur deutsche

- Szene, die Stasi kommt ebenso vor wie Fressgelage

in Japan und Haarspray-Partys in Florida. Jede

Menge (teils herrlich nostalgisch-skurrile) Fotos

runden das Lesevergnügen ab.

LIVE IM

04.06.

11.06.

01.07.

www.rage-official.com

Andi

SALZBURG

HORAK SPIELT OSTBAHN

Schallmooser Hauptstraße 46, 5020 Salzburg, www.rockhouse.at

+



STARKES!SCHLÜCKCHEN

© Moritz Hartmann

Danke, das Wort hab ich gesucht!

A: Das ist ein schöner Gedanke, der ist auch im Kopf

ein wenig verankert! Aber wir sind auch realistisch

und halten unsere Köpfe mal unten. Es wäre schade,

wenn wir uns nach der neuen Platte, die ich persönlich

sehr gut finde, aufhören müssten, Musik zu machen!

Aber klar ist die Hoffnung da, dass mit der neuen

Platte und einer neuen Tour wieder ein bisschen

anschließen können. Ich bin realistisch. Ich weiß,

unser Zenit ist vorüber, aber wir machen das halt alles

noch immer gern und mit Herzblut und solange

die Leute uns noch auf der Bühne sehen wollen, sind

wir weiterhin am Start!

Ich durfte euer neues Album bereits hören, das ist in der

Tat sehr stark geworden! Besonders hervorzuheben sind

definitiv die Songs Guilt Trip und das fast schon balladeske

Insomnia! Aber wo wir gerade bereits bei der Tour

waren, eine Tour ist euch ja leider ausgefallen: Ihr wärt

Support-Act von As I Lay Dying gewesen.

A: Wir sind Bauch-Schreiber, also wars eher der natürliche

Prozess. Zuerst ist die Musik bei uns da, die

macht ja Marc, dann bekomm ich das Zeug und wir

schreiben dann die Texte. Und irgendwie, wenn die

Musik dann von Haus aus schon düsterer wird, werden

es die Themen zwangsläufig auch irgendwie.

Ist dein Gläschen Rotwein trotzdem noch mit von der

Partie beim Texte-Schreiben?

A: Och ja, Weinchen… Diesmal wars auch mehr

Whiskey. Mir gehen die Texte mit so einem leichten

Schwips etwas leichter von der Hand, weißt du? (lacht)

Vielen Dank für das tolle Interview, Andy!

Und bis bald auf Tour!

www.calibanmetal.com

Stefan

10

Hi, Andy! Wir hatten bereits vor 3 Jahren das Vergnügen,

als ihr die Zeitgeister veröffentlicht habt. Damals haben

wir noch darüber gesprochen, dass ihr eine der wenigen

Bands seid, die es 25 Jahre ohne Besatzungswechsel

geschafft haben. Tatsächlich wird das jetzt eure erste

Scheibe mit einer kleinen, aber ausgesprochen hör baren

Veränderung: Marco ist gegangen, Iain ist da! Wie kam's

dazu?

Andy: Marcos Ausstiege hatte einige Gründe, war

aber damals vermutlich auch der Corona-Zeit geschuldet.

Er war der erste in der Band, der sich in

dieser Zeit einen Fulltime-Job suchen musste. Das

hat ihn damals sehr viel Zeit und Energie gekostet.

Er hat damals wohl nicht mehr so gebrannt.

Trennungen sind immer blöd, aber wir sind im

Guten auseinandergegangen. Was Iain betrifft, der

ist ein junger, quirliger Typ, der auch noch ein toller

Musiker ist und die Gesangsparts übernimmt,

wodurch er mich entlastet. Die Cleans waren nie so

sehr mein Lieblingsbereich, das Shouting ist mein

Daily Business! Wir kennen Iain noch aus seiner Zeit

bei We Butter The Bread With Butter, mit denen waren

wir mal auf Tour und seitdem sind wir Freunde.

Ursprünglich hatte er mal scherzhaft gemeint, dass

Fies und düster

Die von der Pandemie gebeutelten Caliban veröffentlichen am 25. April ihr bereits 13. Album „Back From Hell“, auf

welchem als Neuzugang Bassist und Sänger Iain Duncan sein Debut mit den deutschen Metalcore-Legenden feiern darf.

Die Achterbahnfahrt zum vielleicht besten, definitiv jedoch düstersten Werk durfte ich mit dem äußerst

sympathischen Frontman Andy Dörner beplaudern.

er das gerne machen würde und als wir dann schon

eine Zeit lang ohne Bassisten waren, haben wir ihn

gefragt, ob das ernst gemeint war und ob er Bock hätte.

Das entwickelte sich dann zu einem Selbstläufer

und seither ist er dabei.

Du hast jetzt gesagt, dass Marco der erste war, der in

der Band wieder einen Fulltime-Job angenommen hat.

Was hat sich seither bei euch dahingehend geändert?

A: Marc (Görtz, Gitarre) hat nach wie vor neben

Caliban noch sein Aufnahmestudio. Patrick (Grün,

Schlagzeug) ist seit einiger Zeit Fahrlehrer. Bei dem

wollte ich sogar letztes Jahr den Führerschein machen,

haha! Ich bin seit einigen Jahren schon nebenbei

in einem Kino tätig, das ist so ein Mini-Job. Tjo, und

was Dennis (Schmidt, Gitarre) aktuell macht, das weiß

ich gar nicht! Aber ganz ehrlich, nach so viel Pause

und so wenig Shows, da musst du einfach schauen,

dass die Miete bezahlt wird!

Wie sieht die Stimmung bei euch im Lager aus? Neues

Album, neue Tour? Vielleicht nochmal steil gehen?

A: Revitalisieren?

A: Also dieses Thema mit Tim/As I Lay Dying, das ist

ein hartes Thema. Vor allem, was da passiert ist, das

finde ich krass. Ich persönlich war so oder so gegen

diese ganze Tour. Wir haben das als Band diskutiert

und dann demokratisch beschlossen, dass wir sie

spielen wollen. Zuschauermäßig wäre das toll gewesen,

aber auf der anderen Seite bin ich froh, dass das

jetzt nichts geworden ist. Ich finde es aber auch krass,

dass die ganze Szene diesen Typen so gefeiert hat,

nachdem er vor Jahren versucht hat, seine Frau umbringen

zu lassen. Es wirkt, als wäre das allen so egal

oder gleichgültig gewesen. Zuerst war er weg, saß im

Gefängnis und als er wieder rauskam, war jede Show

mit etwa 5000 Leuten ausverkauft. Natürlich sollte

man bei Dummheiten noch eine 2. Chance bekommen

können, aber wir sprechen hier von geplantem

Auftragsmord. Das ist für mich doch was anderes.

Und man hat das Gefühl, dass die Toleranz für solche

Typen größer wird!

A: Genau, da gibt’s ja auch Alex Terrible von Slaughter

To Prevail, bei dem man sich jetzt nicht sicher ist, wie

tief der im rechten Sumpf steckt. Und auch ein sehr

merkwürdiger Kandidat. Aber hey, er ist special und

das feiern die Leute gerade. Vielleicht verstehe ich

das jetzt auch nicht mehr so gut, weil ich älter geworden

bin und da ganze Generationen zwischen

uns und den neuen Fans liegen! Aber diese Mentalität

zu solchen Personen geht ganz schwer in meinen

Kopf hinein. Im Groben schreibe ich auch Texte gegen

rechts und das muss auch immer wieder gesagt

werden. Ob es genügt, sich so zu positionieren, kann

ich nicht sagen

Abschließend nochmal zurück zur Musik: Ihr seid bei

den letzten 3-4 Alben ausgesprochen fies und düster geworden.

War das eine natürliche Entwicklung oder eine

bewusste Entscheidung?

DISCOGRAPHY

Caliban - 1998

Advance Type - 1999

A Small Boy And A Grey Heaven - 1999

The Split Program - 2000

Vent - 2001

Shadow Hearts - 2003

The Opposite From Within - 2004

The Split Program II - 2005

The Undying Darkness - 2006

The Awakening - 2007

Say Hello To Tragedy - 2009

Coverfield - 2011

I Am Nemesis - 2012

Coverfield 2 - 2012

Ghost Empire - 2014

Gravity - 2016

Elements - 2018

Zeitgeister - 2021

Dystopia - 2022

Back From Hell - 2025

11



STARK!ES DOPPEL

© AOP Records

JJ

und Matthias veröffentlichen regelmäßig herausragende

Alben, wie das zuletzt erschienene

Meisterwerk „Scorched Earth“, und live

füllen sie Hallen rund um den ganzen Globus.

Während der aktuellen USA-Tour mit Swallow The

Sun hat sich JJ dankenswerterweise Zeit für uns

genommen und ausführlich ein paar Fragen be

antwortet.

Mein Kurz-Fazit zu eurem 6. Album „Scorched Earth“ würde

schlicht lauten: 70 Minuten - GROSSARTIG!

Ihr liefert eure gewohnte Qualität und euren unverkennbaren

Sound! Dennoch finde ich (positiv!), dass das Album

etwas „ruhiger“ wirkt, melodischer. War das bewusst

drauf abgezielt oder hat sich das im Songwriting so ergeben,

weil die Stimmung zu diesem Zeitpunkt so war?

länger im Hinterkopf. So der Fall bei mir mit dem

Gastbeitrag von Serena von SVALBARD. Dabei gehen

jedoch wir auf die jeweiligen Künstler zu. Man hört

sich dann gemeinsam die Songs durch, wo wer bzw.

was gut passen könnte und erarbeitet das dann gemeinsam.

Wichtig ist mir persönlich aber, dass an

meinen Texten nichts groß verändert wird. Bisher

gab es da aber noch nie Konfliktpotential. Das ist

immer alles sehr reibungslos abgelaufen. Und ja,

wie du schon sagst, es sind echt schöne Beiträge

geworden.

Am neuen Album findet sich wieder eine geniale

Coverversionen, diesmal „Street Spirit“ von Radiohead.

Ich hab es bestimmt schon 400-mal gehört und verliebe

mich jedes Mal aufs Neue in die Version, Gänsehaut pur!

Danke dafür! Wessen Wunsch war dieser Song? Kennt

Thom Yorke eure Version?

JJ: Wir versuchen generell nichts zu erzwingen und

unser kreatives Output so authentisch wie möglich

zu halten. Wenn ein Album klingt, wie es klingt, dann

hat sich das auf ganz natürliche Weise so ergeben. Die

Stimmung des Albums spiegelt für mich vor allem die

Post-Pandemie Phase wider. Viele Dinge sind in dieser

Zeit unwiederbringlich zerbrochen und haben bei

mir zu einer eigenartigen Grundstimmung geführt.

Und ich denke, so war es auch bei Matthias. Zudem

haben wir versucht, etwas mehr zu experimentieren,

haben uns Zeit gelassen, um einen etwas größeren

Abstand zum Vorgänger zu bekommen, da wir

schlichtweg kein Maere 2.0 schreiben wollten. Dass

„Scorched Earth“ ruhiger wirkt als sein Vorgänger,

kann ich aber so nicht bestätigen.

JJ: Haha, das denke ich nicht, aber wer weiß, vielleicht

kommt das ja noch. Die Idee zu RADIOHEAD

kam von Matthias, auch den Song hat er ausgewählt.

Das schwierige war anfangs für mich, dass

wir zwar beide RADIOHEAD-Fans sind, aber von unterschiedlichen

Phasen der Band. Matthias konnte

mich mit der Rohversion seiner Interpretation

jedoch schnell überzeugen, da der Song, vor allem

durch das Anfangsriff, ausgezeichnet zu HFTS passt.

Das Feature mit P.G. von GROZA war dabei zwar schon

von Anfang an geplant, hat sich aber durch seinen

Klargesang schnell in eine unerwartete Richtung

entwickelt. Auch wir sind sehr glücklich über die

Richtung, in die sich der Song entwickelt hat. Ich denke,

das haben wir echt gut hinbekommen.

Habt ihr immer noch die Aufteilung, dass du die Texte

schreibst und Matthias, die Musik? Schreibst du dann

gezielt für Harakiri, oder denkst du manchmal „Hm, das

wäre passender für KARG“?

JJ: Genau, diese Aufteilung hat sich bei uns von

Beginn an bewährt, und ich denke, das werden wir

auch so beibehalten. Mit der Differenzierung meiner

Textideen zwischen HFTS und Karg hatte ich bisher

noch nie Probleme, da die Texte von Karg grundsätzlich

in Mundart verfasst werden, und die von

HFTS in Englisch. Das ist aber auch schon die größte

Abgrenzung, da sich beide Bands inhaltlich mit ähnlichen

Dingen auseinandersetzen. Man macht sich

schlichtweg Notizen, notiert sich Ideen, und meist ist

es ziemlich eindeutig, wenn eine Phrase auf Deutsch

oder Englisch mehr Sinn macht und schöner klingt.

Weitere aufschlussreiche Details aus dem Harakiri´schen

Innenleben und was es mit den eingangs erwähnten

Tieren auf sich hat, lest ihr in unserer nächsten Ausgabe!

www.facebook.com/HarakiriForTheSky/

Sabina Lorenzetto

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Atmosphärische Black Metal Tiere - teil 1

Harakiri for The Sky nun beinahe 14 Jahre lang Aushängeschild der österreichischen Post Black Metal Szene.

Nach wie vor begeistern sie mit ihrem unverkennbaren Sound, musikalisch und gesanglich.

Deutlich melodiöser und emotionaler als klassischer Black Metal, vielseitiges und harmonisches Songwriting,

JJs durch Mark und Bein gehendes Screaming, bei einigen Tracks durch Clean Parts von GastsängerInnen aufgelockert -

so kennt und liebt man sie!

Ihr habt wieder super Gast-Sänger bzw. eine Sängerin am

Start! Sind das von vornherein Wünsche von euch oder

schreiben euch die Leute an? Wird das beim Songwriting

schon berücksichtigt, dass z.B. diese Strophe perfekt wäre

für XY?

JJ: Nein, diese Dinge kommen ganz zum Schluss.

Natürlich hat man manche GastsängerInnen schon

13



UNIVERSAL!STROM

14

Keine Fiktion ohne Realität

Konzeptalben gibt es viele – Konzept-Bands wie Coheed and Cambria, die mit „The Amory Wars“

ein ganzes Universum geschaffen haben, in denen ihre Alben stattfinden, bleiben hingegen eine Rarität.

Seit den Zweitausendern schafft die Band immer wieder neue Geschichten und Klänge. Das neuste Werk der

New Yorker erschien am 14. März und trägt den Titel „Vaxis – Act III: Father Of Make Believe“.

© Jimmy Fontaine

E

in kleines Sammelsurium an Instrumenten und

Equipment offenbart sich. Ins Auge fallen vor

allem unterschiedliche Keyboards und Synthesizer.

Inmitten sitzt Claudio Sanchez, umringt von

seinem Hab und Gut. „Ich bin dabei, mein Studio auseinanderzunehmen“,

schmunzelt der Musiker. Er

arbeitet gerade an neuer Musik für sein Elektro-

Projekt The Prize Fighter Inferno. Die Umräumaktion

ist Teil des neuen künstlerischen Prozesses. Der Blick

in seinen Kreativraum wirkt daher seltsam intim,

auch im Hinblick auf das neue Coheed and Cambria-

Album, das nur wenige Tage vor unserem Gespräch

erschienen ist.

„Alles, was du auf dem Album hörst, ist in diesem

Raum entstanden.“ Hier hat der Sänger und Gitarrist

die Möglichkeit, gänzlich frei zu sein: „Wenn ich in

meinen eigenen vier Wänden singe, kann ich mich

wirklich auf meine Emotionen einlassen, ohne

Ablenkung durch Zuschauer. Hier kann ich so sein,

wie ich es für die jeweilige Performance gerade benötige.

„Für die jeweilige Emotion braucht es den

passenden Sound.“ Dabei legt sich der Musiker nie

auf eine bestimmte Art von Musik fest, was man den

Alben von Coheed auch durchaus anhört: „Mir gefällt

Vielseitigkeit. Ich mag es, so viele Werkzeuge wie nur

möglich zu besitzen, um die Emotionen erzeugen zu

können, die ich in mir trage und die ich gerne zum

Ausdruck bringen will. Ich bin dahingehend immer

auf der Jagd nach Dingen. Das ist ein echtes Problem“,

lacht er. Auch auf Tour hat Claudio stets ein Case dabei,

dass er liebevoll als Schatztruhe bezeichnet.

Ursprünglich war es ein mobiler Kleiderschrank der

Band, jetzt sammelt er hierin unterwegs jegliches

Equipment.

manchmal ist es übertrieben ...

Obwohl den Alben von Coheed and Cambria viele ineinander

verflochtene Geschichten und ein umfangreiches

Konzept zugrunde liegen, steht die Musik

dennoch im Vordergrund. „Erst entstehen die Lieder,

dann übertrage ich sie in die Geschichte“, erklärt

Claudio. Mit „The Father Of Make Believe“ fügt sich

nun ein neues Puzzleteil in den The Amory Wars-

Kosmos.

Das Album ist der dritte von insgesamt fünf Teilen,

in denen die Geschichte des Jungen Vaxis erzählt

wird. Nachdem sich die Figur in den vorherigen beiden

Alben in einer Art Schwebezustand befand, ist

sie nun bei Bewusstsein und in der Timeline präsent,

die auch alle anderen Charaktere der Geschichte

durchlaufen. Claudio führt zur Hauptfigur Vaxis weiter

aus: „Er ist nicht an die Zeit gebunden und kann

alle Momente auf einmal sehen. Vaxis ist völlig unbeweglich,

wird aber in die Gegenwart hineingezogen

und erkennt, dass er das mächtigste Wesen in

dieser Realität ist, von dem jeder ein Stück haben

will. Er entdeckt, dass er als ‚Father Of Make Believe’

die Zukunft nach seinem Bild erschaffen kann.“ Das

Faible für Sci-Fi wird in den Geschichten von Coheed

and Cambria immer wieder sehr deutlich. Als Kind

der 80er-Jahre ist Claudio mit Filmen wie „Star Wars“

aufgewachsen, wurde aber auch durch Werke inspiriert,

die in Anlehnung daran entstanden. Geschichten

verfolgen den Künstler zudem in jedem Teil seines

Lebens: „Ich habe eine ziemlich skurrile Fantasie,

auch im Alltag, wenn es darum geht, Handlungen

anderer Leute vorherzusehen. Manchmal ist es übertrieben.

Ich denke im Grunde ständig über Geschichten

nach, sei es die der Band und der Überlegung

dazu, wie man sie weiterführen kann, oder

auch eine ganz eigenständige Story, die nichts mit

der Band zu tun hat. Ich mag es einfach, etwas zu

kreieren.“ Dabei vermischt sich das Fiktive mit der

Realität. In jedem Charakter und Teil der Geschichten

steckt auch ein Teil des Musikers.

Was wäre wenn ...

Während sich das vorherige Album „A Window Of A

Waking Mind“ mit der Erziehung seines Sohnes während

der Pandemie beschäftigte, standen für die aktuelle

Platte nun sehr viele „Was wäre, wenn ...“-Fragen

im Raum: „Für mich hatte dieses Album viel mit

Verlust zu tun. Mein Großvater und mein Onkel sind

gestorben. Das hat große Fragen in meinem Leben

aufgeworfen: Wie sieht das Leben ohne mich oder

ohne meine Frau aus? Wie schwierig muss es sein,

mit dieser Leere eines verstorbenen Ehepartners zu

leben? Mein Großvater lebte weit über 30 Jahre lang

ohne seine Frau. Ihm habe ich auch einen Charakter

in der Geschichte gewidmet. Ich habe mich zudem

auch gefragt, wie das Leben aussehen würde, wenn

ich das Band-Konzept nie vorgeschlagen hätte und

wie die Band dann wohl heute wahrgenommen werden

würde.“

Auf die Frage, ob Coheed and Cambria immer eine

Konzept-Band bleiben, weiß Claudio keine Antwort,

aber die Überlegung, ob er zukünftig noch offener

sein Leben zum Mittelpunkt der Band machen will,

existiert durchaus. Die anfänglichen Unsicherheiten,

aus denen das Konzept ursprünglich entstand, weichen

mittlerweile einem Gefühl der Selbsterkenntnis.

„Es fiel mir damals einfach schwer, Frontmann der

Band zu sein. Ich mochte die Aufmerksamkeit nicht,

von der ich wusste, dass sie auf mich gerichtet werden

würde. Und ich hatte keine Antworten auf die

Fragen, die uns gestellt werden würden mit mir als

Sprachrohr dieses Projekts. Das Konzept war immer

ein Ablenkungsmanöver. Es war immer etwas, das es

den Leuten ermöglichen sollte, woanders nach

Antworten zu suchen als bei mir selbst, und das verkörpert

auch der Charakter von Vaxis. Er wird aber

in der Lage sein, die Zukunft nach seinen eigenen

Vorstellungen zu gestalten.“

Celia

www.coheedandcambria.com

15



STARK!ES ZEICHEN

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... braucht sein’ Rock’n’Roll

Da mit dem Propheten im eigenen Lande ist so eine Sache, jeder weiß über diese Problematik Bescheid

und es gibt natürlich in nichteigenen Landen schon auch solche, die sich da enorm leichter tun.

Dem muss abgeholfen werden und daher: Vorhang auf für Reinhard Stranzinger, Musiker durch und durch

und noch dazu ein sympathischer Zeitgenosse und mittlerweile auch Zeitzeuge der österreichischen Rockgeschichte.

Anlässlich seines neuen Albums „I brauch mein’ Rock’n’Roll" baten wir ihn zum Interview:

Reinhard, was gibt es über dich als Person zu wissen?

Reinhard: Ich komme aus dem Innviertel, bin gelernter

Zimmermann, habe aber lange in München gelebt

und dort bei allen möglichen Bands gespielt - unter

anderem auch in der Band von Lisa Fitz (bayerische

Kabarettistin, Anm.). Ich habe damals auch eine eigne

Band gehabt mit etlichen Auftritten bei Bikerfesten

und ähnlichem und plötzlich ist dann eines Tages

Hubert von Goisern vor der Tür gestanden und meinte,

er brauche einen Gitarristen und so war ich dann

fast vier Jahre Teil der „Alpinkatzen“ - im Prinzip das

„Prachtstück“ meiner musikalischen Laufbahn.

Nach dieser Ära bin ich nach Wien gezogen zu meiner

damaligen Freundin - da gibt es auch einen Sohn -

jedenfalls bin ich auf Jobsuche im Musikgeschäft For

Music gelandet beim mittlerweile legendären

Dietmar Lausegger (Inhaber des For Music, Anm.).

Dieser Ort war ein regelrechter Dreh- und Angelpunkt

der Musikszene, Ambros kam vorbei, Fendrich, Hans

Theesink mit Donavan und Arlo Guthrie im

Schlepptau oder der Elvis-Gitarrist, der seine Gitarre

eingestellt haben möchte und mir im selben

Atmenzug vorschlägt, einen Kaffee zu trinken und

miteinander zu jammen.

Und wieder eines Tages taucht ein gewisser Kurt

Hauenstein auf und klagt mir sein Leid über seinen

damaligen Gitarristen - nachdem ich Interesse bekundet

hatte, spielte ich auch schon kurze Zeit danach

meinen ersten Gig mit SUPERMAX im damaligen

© C J Price

Rockhaus. Der Auftritt verlief sensationell und die

nächste Station war dann schon Kiew, wo SUPERMAX

geradezu Superstar-Status genoss! Bis 2011, als Kurt

leider von uns ging, durfte ich mit SUPERMAX eine

großartige Zeit genießen. Es ging dabei nicht so sehr

um das große Geld, vielmehr hieß es über diese Band

und besonders Kurt: „Die Hälfte der Gage ist das

Abenteuer“ - und genau so war es dann!

Weitere Stationen waren die unvergleichlichen

DRAHDIWABERL und die nicht weniger grandiose EAV

- ich durfte unglaubliche Zeiten erleben, die ich niemals

vergessen werde!

Wie ist denn der Werdegang von STRANZINGER?

R.: Meine Band STRANZINGER ist natürlich immer

wieder parallel gelaufen, immer auf der Suche nach

Auftrittsmöglichkeiten, damals hat Erich Zawinul

(Sohn der Jazz-Legende Joe Zawinul, Anm.) noch gelebt,

mit ihm war ich in New York und habe mich sehr

gut verstanden mit ihm. Ihm ist es zu verdanken, dass

ich unter anderem vor DEEP PURPLE, TOTO, STATUS

QUO, URIAH HEEP, nur um einige zu nennen, mit

STRANZINGER als Vorgruppe spielen durfte.

Mit Rock und Mundart ist es nicht ganz so einfach,

aber schließlich kommen auch beispielsweise finnische

Bands nach Österreich, die auch in ihrer

Muttersprache singen, und um auf Hubert von

Goisern zurückzukommen - wir haben in Amerika

gespielt und die Leute haben das wirklich gut aufgenommen!

Es kommt also im Grunde auf die Musik

an, auf die Energie und dass es so richtig abgeht!

Kommen wir zum neuen Album, „I brauch mein’

Rock’n’Roll“:

R.: Das ist das Fazit, das ich ziehe:

Man braucht den Rock’n’Roll, er ist

wie ein Lebenselixier und er hat

viel mit meiner Lebensführung zu

tun, nicht alles so ernst zu nehmen

und es ist natürlich die

Musik, ihre Kraft, die sie aus dem

„Handwerk“ Rock’n’Roll bezieht.

Allerhand elektronische Neuerungen

sind hilfreich, aber das ersetzt

nicht, dass sich jemand

ernsthaft mit seinem Können auseinandersetzt

und versucht, immer

besser zu werden, aus sich selbst heraus - das

muss man auch „den Jungen“ mitgeben, die zwar den

Vorteil haben, sich in den Sozialen Medien gut auszukennen,

aber ich hatte dagegen eine echt wilde Zeit

mit dem Rock’n’Roll, die wenige Menschen so erlebt

haben. Ich jedenfalls brauche meinen Rock’n’Roll

schon allein dazu, um in der Früh g’scheit aufstehen

zu können.

Ich habe schließlich einen Ruf zu verteidigen (lacht)!

Was „I brauch mein’ Rock’n’Roll“ betrifft - die Titel

sprechen im Prinzip für sich - die Texte, unabhängig

davon, ob sie von mir stammen oder nicht, sprechen

mir allesamt aus der Seele und schildern unvergessliche

Erlebnisse.

„Da Nochtbus“ zum Beispiel, da waren wir in Dublin,

es war Helloween, auf der Straße fuhr ein schwarzer

Doppeldeckerbus aus, sagen wir, den 50er-Jahren -

hergerichtet als „Horror-Bus“ mit Laternen links und

rechts und allem möglichen „Horror-Zubehör“ wie

abgetrennte Gliedmaßen, die außen auf dem Bus befestigt

waren und in Wirklichkeit war das eine fahrende

Bar (lacht).

Das Kernstück des Albums ist sicher „Prince of

California“, eine Würdigung meines guten Freundes

Dietmar Lausegger, der immer nach Kalifornien auswandern

wollte, was zu seinen Lebzeiten leider nicht

verwirklichbar war. Jetzt ist er hoffentlich dort!

„So mecht i bleibm“ schildert den Zustand von tiefer

Zufriedenheit, geradezu Glückseligkeit und der Frage:

Wieso bleibt des net so (lacht)?“

Apropos glücklich: Sehr glücklich bin ich auch über

die aktuelle STRANZINGER-Besetzung mit Reinhard

Kochauf am Bass und David Pernsteiner an Drums

und Percussion!

Ich kann nur sagen, ich habe den gesamten Produktionsprozess

unendlich genossen, Aufnahmeleitung

hatte Andy Wingert, bei Helmut Bibl in seinem

Bibl Rock Studio haben wir die Basic Tracks aufgenommen.

Ihn möchte ich auf diesem Wege besonders

featuren, denn er war die ganze Zeit über ein großer

Inspirator! Danken möchte ich

auch Christoph Navratil, der das

gesamte Projekt nach Leibeskräften

unterstützt hat und mir

auch bei meiner Website sehr geholfen

hat.

Noch ein paar (un)berühmte letzte

Worte an die Stark!Strom-Leserschaft?

R.: Ich hatte die große Freude,

Chris von Rohr von der Schweizer

Band KROKUS kennenzulernen.

Auf seinem Buch „Hunde wollt ihr

ewig rocken“ steht am Rückcover:

„Yes, Rock’n’Roll lieben, heißt Rock’n’Roll leben“ - das

ist ein Zitat von mir und genau das gebe ich euch mit:

„Wer den Rock’n’Roll liebt, soll ihn auch leben!“

Danke für das Gespräch!

www.stranzinger-band.com

Claudia

17



STARKER!PRATER

Yugo Mirko Panic kickt Michael Kovac

aus dem Ring

Alle Fotos © King of Pics Alex Singer

D

er Abend stand im Zeichen des Karriereendes von Peter

White. Der Austro-Cena wollte sich in einem würdigen

Match verabschieden. Bis zuletzt war unklar, wem White

zum Abschied in de Goschn geben sollte. Zu Beginn der

Show verlautbarte er, man möge dem Newcomer Babyface

Alex Berkner eine Chance geben. Das passte Iestyn Rees und

Bullit nicht in den Kram, die ungebeten beim Ring auftauchten

und Stunk machten. Um die Wogen zu glätten, wurde ein

Tag-Team-Match White/Berkner gegen Rees/Bullit angesetzt.

Richtig zur Sache ging es bei einer Battle Royal mit zahlreichen

Athleten. Nachdem das Gewurl im Ring sich gelichtet

hatte, standen einander am Ende Michael Kovac und der Yugo

Mirko Panic gegenüber. Mit einem Superkick schickte der Yugo

das Großmaul Kovac über das dritte Ringseil auf den Hallenboden

und gewann neben der Battle Royal auch das Anrecht

auf ein Intercontinental-Titel-Match.

Titelbild:

Fabio

Ferrari

schultert

Georges

Khoukaz

Peter White feiert

seinen Abschiedssieg

Im Anschluss waren die Damen dran. Verletzungsbedingt

konnte Lexa Valo nicht in den Ring steigen. Das hinderte sie

nicht daran, am Ringrand ihre Spielchen zu treiben, während

sich im Ring Heidi Katrina und Moxie in einem Number-One-

Contender-Match prügelten. Valo griff regelwidrig ins Match

ein und verhalf Heidi Katrina zum Sieg.

Es folgte Tag-Team-Action zwischen Team Energy (Chris Colen/Damon

Brix) und Team Visegrád (Ricky Sky/David Oliwa)

um den EWA-Tag-Team-Titel. In einem Chaos-Match – Schiri

Nick Graven war kurzzeitig KO – ging es drunter und drüber.

Dies führte zu einem unverdienten Titelgewinn von Team

Visegrád.

Publikumsliebling Martn Pain aus Wien stieg ins Seilgeviert,

um dem Maltesen Gianni Valletta die Leviten zu lesen. Der Insulaner

machte es ihm allerdings nicht leicht. Gmahte Wiesn

schaut anders aus. Pain plättete Valetta schließlich doch noch

mit einem Elbow-Drop vom dritten Seil.

PRATER

WEIHNACHTS‐

CATCHEN 2024

In der besinnlichen Adventszeit kam es am 13.12.2024 im Prater auf dem Liliputbahn-Gelände

zu einem distinguierten Handgemenge. Catchen, Oida!

Moxie drückt Heidi Katrina in die Seile

David Oliwa

verdreht

Damon Brix

das Haxerl

Italo-Präpotentling Fabio Ferrari – er zündete sich trotz

Rauchverbots (sic!) eine Tschick im Ring an – konnte dem Syrer

Georges Khoukaz danach den EWA-Intercontinental-Titel

abluchsen. Ein kurzer Augenblick der Unaufmerksamkeit des

Schiedsrichters wurde Khoukaz zum Verhängnis. Ferrari konnte

seinen Kontrahenten unbeobachtet mit einem Tennisschläger

malträtieren und danach den geschwächten Khoukaz pinnen.

Im Hauptkampf traf das britische Hooligan-Duo Iestyn Rees/

Bullit auf das Gentleman-Gespann Peter White/Alex Berkner.

Zunächst lief es gut für die Prolo-Partie Rees/Bullit. Das Blatt

wendete sich, als Rees mit einem Drop-Kick nicht nur Berkner

sondern auch seinen Buddy Bullit traf. Es dominierten daraufhin

White und Berkner das Ringgeschehen. Irgendwann

sah der in die Enge getriebene Bullit rot. Er attackierte den

Schiedsrichter mit einem Klappstuhl. Die Disqualifikation

der Briten war die Folge. Der hatscherte DQ-Sieg ließ einen

Gänsehaut-Abschiedsmoment zur Huldigung des Helden

Peter White leider vermissen.

Am 6. und 7 Juni 2025 heißt es im Prater wieder:

„Catchen, Odia“. Darauf freuen wir uns.

18

www.indegoschn.at

Ronny Raab-Bauki

19



CRAFT!STROM

SCHLIMME!FINGER

20

„Yes we can“

weil „impossible

is nothing“

V

or drei Jahren erhielt die Lieblings-

Hut-Manufaktur eures Kolumnisten,

Mühlbauer, den Staatspreis für Mode,

wie mir heute freundlicherweise eine zuckerbergsche

Plattform ins Gedächtnis rief.

Weniger erfreulich, dass diese Erinnerung

den nahenden Stark!Strom-Redaktionsschluss ins

Bewusstsein holte.

Naja, erst mal einen Hut checken – so viel Zeit muss

sein – dann an die Arbeit denken. Zahlenmäßig

erinnert die eben erstandene Kopfbedeckung an

13 – custom made instruments aus Graz, stilistisch

an Udo Lindenberg, farblich an Shiraz. Nun

wisst ihr, dass der Neue die Nummer 13, knautschig,

weinrot und die Sinne belebend ist wie weiland

Römerquelle. Dass der Mann mit dem Hut, genau

wie Udo und Shiraz ein wenig aus der Zeit gefallen

scheint, „who cares, Oida!“

„Der Abstieg“ (im Original La Bajada) heißt der Teil von

Roadside Memorial. „Brutalismus“ jener von Grazer

Grant! Da kann man als nur hoffen, dass diese Platte

nicht die Kassandra des GAK ist. So grantig auf den

Stadtrivalen können selbst diese stürmischen Grazer

nicht sein, dass sie am Straßenrand ein Denkmal oder

gar ein Kreuz für den Stadtrivalen errichten wollen

würden. Sicher bin ich mir allerdings nicht.

Versichern kann ich Euch im Gegensatz zu den

maximal heimlich gesäuselten fußballerischen

Wünschen der Herren, dass die Platte laut abgespielt

werden will/soll/muss! Geht auch nicht anders bei

„Grantcore“ und Hardcore Punk. Und apropos Punk,

erwähnenswert scheint mir das Punk-Paradoxon

schlechthin: Sex Pistols in der Royal-Albert-Hall – ob

sich die Queen und Sid Vicious im Grab umdrehen

oder beide gemeinsam für Stimmung sorgen wie der

Wolferl am Zentralfriedhof, „who knows, Oida!“

Was weiß eigentlich KI? Diese Frage stellt sich mir,

seit ich mir die Anrede „Meine Lieben“ von ihr ins

Englische übersetzen ließ. „Hello my lovers“ lautete

die zwar prompte aber doch nicht ganz korrekte

sprachliche Übertragung. Es sei denn KI weiß

tatsächlich mehr über mein Liebesleben als ich

selbst. Bin ich zu mehrt? Schlafwandle ich zur

Nachbarin und wenn Ja zu welcher? Begibt sich mein

Astralleib womöglich gelegentlich auf nächtliche

Affärensuche? „Impossible is nothing, Oida“!

Apropos Unmöglichkeiten, wer hätte gedacht, dass

ich je respektive jemals wieder in einem Chor singen

würde, flehen mich doch selbst meine Kinder

an, selbiges, nämlich das Singen, zu unterlassen. Nun

seit einigen Wochen bin ich Mitglied im Chor der

Heiseren in der Hoffnung, die verlorengegangene

Stimme wieder zufinden.

Der Mann mit dem Hut sprachlos, das geht gar nicht,

da müsste ich mich nämlich in Worten reduzieren.

Ich meine, ich bin Quasselstrippe von Beruf (nicht

Klempner – für die, die damit was anfangen können,

alle anderen bitte Reinhard Mey googeln). Annett, Elli,

One Voice Lab – wir schaffen das, wir werden meine

Stimme wiederfinden. Und dann fängt das Leben an,

dann „bind ich Blumen um meine Denkerstirn und tramp'

nach San Francisco, mein Rheuma auskurieren“ oder so.

„Yes we can, Oida!“

Der Mann

mit dem Hut!

by Till Philippi

Das Songwriting bei FINGERLYXX ist so, wie es sein sollte. Auch hier ist es zwar (wie so oft) der Gitarrist Eddie Stylez,

der mit dem Riff, mit der Idee, in den Proberaum kommt. Aber ohne die Beats von Matteo Love, den coolen Basslines von

Chris Mystery und der geilen Stimme von Mel Burn würden die Songs nie so klingen, wie sie eben klingen. Geil nämlich!

Woher wir das wissen? Weil FINGERLYXX Ende des letzten Jahres ein Album abgeliefert haben – und dieses, NO MELODIES

JUST ARTIFICIAL BEATS, darf und soll gefeiert werden.

U

nd worum geht es nun bei FINGERLYXX? Nun,

die Band fliegt mit ihrem Sternenschiff durch

die Galaxie, um dem Rock ebendort wieder sexy

zu machen. Nicht dass der Rock nicht sexy wäre,

aber die vielen Einflüsse rund um die Rockmusik

haben diesen doch ein wenig verwässert. Daher

FINGERLYXX als Retter des Musik-Weltalls. Eine ihren

Traditionen verpflichtete, aber doch neue Wege

gehende Band.

Das zeigt sich auch auf der Bühne. Während das

Metalgenre generell die Farbe Schwarz gerne trägt,

kommen FINGERLYXX auf der Bühne bunt rüber.

Das ist dem Glamfaktor geschuldet, der für die Band

doch eine wichtige Rolle spielt. Bunte Farben und

Leopardenleggings sind also einfach ein Muss. Und

das ist auch gut so, denn die Band ist keine reine

Metalband. Sie hat verschiedene Einflüsse, die in ihren

Songs spielerisch verarbeitet werden. Gut zu hören

beim Intro des Songs „Copacabana“ mit seinem

unüberhörbaren lateinamerikanischen Einfluss.

Wie ist es nun zum Album gekommen? Nicht nebenbei,

sondern professionell im Studio bei Michael

Kronstorfer wurde NO MELODIES JUST ARTIFICIAL

BEATS eingespielt. Insofern eine gute Entscheidung,

als Mike gut zur Band passt und sie gemeinsam

„austicken“ können. Bedeutet, im Studio kommt es

© Privat

Weil

Rock

wieder

sexy

sein

muss!

zu regelrechten Ideenexplosionen. Den Refrain am

Schluss wiederholen? Doch noch ein kurzes Solo?

Alles ist erlaubt.

Das Album jedenfalls kann sich sehen und vor allem

hören lassen. Songs wie „Copacabana“ oder der

Opener „C’mon“ gehen runter wie Öl. Rockige Riffs,

grooviger Bass garniert mit leiwanden Drumfills,

Ohrwurm-Refrains, eingängige geradezu zum

Nachsingen einladende Solos. Texte von Party

machen bis ernst sein. Es geht jedenfalls um das

Einfangen von Emotionen. Zu dritt Bier trinken,

Rush hören, das Leben sich unendlich anfühlen lassen.

Der Song „Copacabana“, das Gefühl eines heißen

Sommertages einfangen. „Unicorns Made Of Steel“,

wie kann ein Staatsoberhaupt vorschreiben, welche

Religion in seinem Staat zu gelten hat und wie

kann er die Liebe unter Strafe stellen, und generell

bestimmen, wen du lieben darfst?

Die Zukunft? So viel live spielen, wie es nur geht, ist

das Ziel von FINGERLYXX. Nicht nur in Wien, auch

gerne auf Festivals in und um Österreich! Wir jedenfalls

hoffen auf viele Gelegenheiten, die Band live zu

sehen!!!

Bernhard

www.fingerlyxx.com

© Melativ

21



STROM!LEGENDEN

©Band

Das Problem dabei ist, dass nicht jeder mit den

Meinungen übereinstimmt. Ich rate dir, dich da

rauszuhalten.

Grunge hat Anfang der 90er viele der sogenannten

Hair-Metal-Bands von der Bildfläche verdrängt, während

Bonfire weiterhin regelmäßig Platten in ihrem

Stil veröffentlichten – derzeit erlebt der traditionelle

Hardrock/Metal der 80er eine Renaissance. Zahlt

sich die harte Arbeit letztendlich aus und schätzt das

Publikum, dass du deinem Stil treu geblieben bist? Sind

die jungen Leute von heute wieder empfänglich für den

Sound der 80er? Wie erlebst du das bei deinen Fans?

22

R

onnie Parkes: Hans Ziller ist die treibende Kraft

hinter Bonfire. Er ist das Gründungsmitglied.

Er war und ist einer der Haupt-Songwriter. Er

ist auch der Produzent und bestimmt somit maßgeblich

den Sound der Band.

Bonfire hat 2023 seine erfolgreichen Alben aus den späten

80ern neu aufgenommen. Was war der Grund dafür?

Hat die Band in der aktuellen Besetzung ihre Chemie

wiedergefunden? Wolltet ihr ein Sound-Update?

R.P.: Wir haben die Alben für eine Bonfire-

Dokumentation neu aufgenommen, an der wir

damals arbeiteten. Wir besitzen nicht die Rechte

an den ersten drei Alben. Das war der Grund für

die Neuaufnahmen. Es war ein großer Plan: Drei

neu aufgenommene Alben, ein Buch und eine

Come hell or high water

Bonfire existiert seit 1972 unter verschiedenen Namen und in zahlreichen Besetzungswechseln. Das erste Album

erschien 1981 unter dem Bandnamen Cacumen. Wie hat die Band es geschafft, ihren Stil zu bewahren, ohne dem

einen oder anderen Trend zu folgen? Was ist das Konzept hinter Bonfire, gibt es eine Bonfire-Formel?

Wer oder was ist die verbindende/treibende Kraft oder Vision?

Stark!Strom-Redakteur Gino stellt die Fragen, Bassist Ronnie Parkes gibt die Antworten:

Dokumentation, die alle zusammen veröffentlicht

werden sollten. Die Albumaufnahmen und Hans'

Buch waren abgeschlossen, die Dokumentation jedoch

noch nicht.

In der Vergangenheit gab es bei Bonfire zwei politische

Vorfälle: Erstens Claus Lessmanns „Schlussstrich“-

Statement im Jahr 2010 und zweitens, als Alex Stahl

nach dem Solidaritätsvideo für die Ukraine seinen

Ausstieg aus Bonfire ankündigte. Welches Verhältnis

besteht zwischen Rock und Politik?

R.P.: Für mich gehören Musik und Politik nicht

zusammen. Die Leute wollen deine Musik hören,

nicht deine politischen Meinungen. Manche

Leute meinen, sie müssten etwas sagen, weil sie

eine Plattform haben und diese nutzen sollten.

R.P.: Es ist wichtig, sich selbst treu zu bleiben. Man

kann seinen Sound nicht einfach mit jeder Mode

ändern. Man braucht eine eigene Vision davon, wie

die eigene Musik klingen soll. Es ist in Ordnung, sich

ein wenig zu aktualisieren, und wir glauben, dass

uns das mit diesem Album gelungen ist. Etwas moderner

klingend, aber wir sind unserem Kernsound

dennoch treu geblieben.

Welches sind deiner Meinung nach die drei wichtigsten

deutschen Hardrock-/Metal-Bands, ohne die es Bonfire

nicht gegeben hätte?

R.P.: Scorpions, Cacumen und Lynyrd Skynyrd

(Letztere sind zwar nicht deutsch, aber Hans hat

mir von seinen Inspirationen erzählt).

Mit eurem neuen Album „Higher Ground“ geht ihr richtig

zur Sache. Ist der Titel auch ein Hinweis darauf, dass

ihr hohe Erwartungen an dieses Album habt?

R.P.: Higher Ground bezieht sich auf Rettung oder

das Erreichen eines sicheren Ortes. Die Welt ist gerade

verrückt, und wir alle könnten einen sicheren

Ort gebrauchen, an dem der ganze Wahnsinn ein

Ende hat. Das ist das Konzept von „Higher Ground“.

Wie sind die Aussichten? Mit welchem Package würdet

ihr gerne touren, auf welchem ​Festival wollt ihr spielen?

R.P.: Wir haben dieses Jahr viel vor. Wir haben gerade

eine 16-tägige Deutschlandtournee beendet.

Im April spielen wir auf dem Frontiers Festival. Im

Sommer spielen wir auf mehreren Festivals mit

großartigen Bands. Im Oktober und November geht

es dann wieder auf Tournee für eine weitere 20-tägige

Europatournee. Vielen Dank für das Interview.

Wir hoffen, einige von euch auf Tour zu sehen!

Vielen Dank für das Interview und viel Erfolg.

www.bonfire.de

Gino

BONFIRE

Higher Ground

(Frontiers Records)

Nach gut 40 Jahren im Business, mit gut 20

Studio Alben im Gepäck und zahlreichen

Besetzungswechseln, laufen Bonfire mit dem

neuen Sänger Dyan (seit 2022) zur Höchstform

auf und legen ihr neues Album „Higher Ground“

vor, auf dem sie beweisen, dass sie noch lange

nicht zum Altmetall gehören.

Mit draufgängerischer Spielfreude fahren sie

mit der vollen Breitseite des Melodic Hard Rock

auf und schütteln einen Kracher nach dem

anderen aus dem Ärmel. Stilistisch sind sich

Bonfire über all die Jahre treu geblieben.

Im Sound zeitgemäß mit hier einem Schuss

Accept bei Stampfern wie „Higher Ground“

oder „Come Hell Or High Water“ und da einer

Prise Pretty Maids bei Uptempo-Hymnen wie „I

Will Rise“ und „I Died Tonight“. Wem diese noch

nicht als Appetitanreger für das Album reichen,

sei die Powerballade „When Love Comes Down“

wärmstens ans Herz gelegt, die Genre-Giganten

wie WINGER oder HOUSE OF LORDS nicht besser

gelingen hätte können.

Mit „Higher Ground“ geben BONFIRE ein starkes

Lebenszeichen von sich, das sie an die Spitze

der Szene katapultieren wird.

Volle Kanne!

Gino

23



JUBILÄUMS!STROM

30 Jahre

((szene))Wien, 15.3.2025

STILETTO ROCKBAND ist seit Jahren in der Bikerund

Eventszene unterwegs und war inzwischen

unzählige Male Hauptact auf Festivals.

24

Die Band ist bekannt für ihre spektakuläre Show

mit Spezialeffekten und Tänzerinnen, entwickelt

aber auch abseits der großen Bühnen auf kleinen

Club-Veranstaltungen enorme Power und lässt

das Publikum von Hells Bells über Rebel Yell bis

Highway Star toben.

GRATULATION UND AUF DIE NÄCHSTEN 30!

www.stiletto-online.com

Fotos © Simon Zwiefler

25



HOFFNUNGS!STROM

SEGENS!STROM

© Band

alle Songs fertig machen, dann haben wir ein ganzes

Füllhorn an Songs.

26

The Voice of Wels

VERTILIZAR aus OÖ zählen längst zu den Hoffnungsträgern, was

modernen Metal made in A angeht, und auch live sind die Jungs

stets eine Klasse für sich. Zeit also für Stark!Strom, Frontmann

Oliver Zinhobl vors Mikro zu bitten.

Bitte stell die Band und ihren Werdegang kurz für jene

vor, die euch noch nicht kennen!

Wir sind Vertilizar, eine Alternative-Metal- und Post-

Grunge-Band aus Wels, Oberösterreich, gegründet im

Dezember 2017. Unsere Musik verbindet kraftvolle

Riffs mit emotionalen Texten, inspiriert von Bands

wie Seether und Staind. 2024 konnten wir endlich unser

Debütalbum "Leave It All Behind" veröffentlichen,

das unsere musikalische Reise und die Emotionen, die

wir in unsere Songs stecken, perfekt widerspiegelt.

Wie fielen die Reaktionen auf euer Debutalbum bislang

aus?

Die Reaktionen waren durchwegs positiv! Fans feiern

die Songs und finden sich in den Texten wieder.

Besonders „Stand As One“ und „W.A.T.B.Y.“ kommen

gut an. Auch die Printmedien haben das Album gelobt,

wofür wir sehr dankbar sind. Viele Hörer haben

uns geschrieben, dass sie sich emotional mit den

Songs verbinden können, was für uns als Band die

größte Bestätigung ist. Auch die Streaming-Zahlen

steigen stetig, was uns zeigt, dass die Songs ein breites

Publikum erreichen.

Im Vorjahr standen einige Festivalgigs (Nova Rock,

Donauinsel u.v.m.) auf dem Programm: Was waren die

größten Highlights eurer Karriere, was Konzerte angeht

bzw. ist vielleicht auch mal eine Tour geplant?

Die Shows beim Nova Rock und Donauinselfest waren

unglaubliche Highlights. Es ist ein unvergleichliches

Gefühl, wenn Hunderte von Menschen mit uns

feiern, mitsingen und unsere Musik spüren. Unser

Album-Release-Konzert war ebenfalls ein besonderer

Moment, da wir zum ersten Mal die neuen Songs live

performen konnten und die Reaktionen der Fans direkt

erleben durften.

Eine Tour steht auf jedenfalls auf unserer To-do Liste,

wir wollen unser Album live in so vielen Städten wie

möglich präsentieren. Wir können es kaum erwarten,

wieder auf die Bühne zu gehen und mit den Fans diese

einzigartige Live-Atmosphäre zu erleben.

Infos zu unseren nächsten Konzerten findet man

auf unseren Social-Media-Kanälen oder auf unserer

Website.

Du hast ja im Jahr 2021 bei der TV-Show „The Voice of

Germany“ teilgenommen. Bitte schildere kurz deine

Erlebnisse von damals.

„The Voice“ war eine intensive Erfahrung. Die Blind

Auditions waren nervenaufreibend, aber als sich die

Coaches umdrehten, war das unvergesslich. Es war

eine ganz neue Herausforderung, unter diesem Druck

und vor einem Millionenpublikum aufzutreten.

Die Show hat mir auch geholfen, mein Selbstvertrauen

als Künstler zu stärken und mir gezeigt, wie wichtig es

ist, authentisch zu bleiben. Nach „The Voice“ habe ich

mich voll und ganz auf Vertilizar konzentriert, und

ich bin froh, dass ich diesen Weg gegangen bin. Es hat

mich bestärkt, dass Musik meine wahre Leidenschaft

ist und ich alles daransetzen möchte, mit unserer

Band erfolgreich zu sein.

Thomas Hutterer

www.vertilizar.com

Maiden und Metaphern

Stark!Strom-Redakteur Richard Metfan traf sich

mit Boon-Mastermind Wolfgang Pendl und versuchte

eine Bestandsaufnahme aktueller Ereignisse innerhalb

dieser langgedienten heimischen Metal-Instanz,

die immerhin bereits dreimal vor AC/DC

eröffnen durfte!

Das letzte „Boon“-Album erschien 2018 mit dem Titel

„Boon“. Wann hat es dich wieder in den Fingern gejuckt,

etwas mit „Boon“ zu machen?

Wolfgang: 2024 hat sich nur ganz wenig getan, dann

habe ich über ein eigenes Projekt nachgedacht, ein

Metal-Projekt und da begann ich dann, die ersten

Nummern zu schreiben und dachte: „Hearst, das

klingt nach „Boon!“

Die erste Singe, die im Mai erscheinen wird, wird wie

heißen?

© Privat

W: „When Someone Calls You God.“ Das ist mehr oder

weniger eine Metapher, wenn du zu jemanden sagst,

„Du machst das großartig“ oder „Du bist ein kleiner

Gott“, ich finde, man sollte Leuten sowas sagen, die

nicht so an sich glauben, um ihnen zu zeigen, dass

mehr in ihnen steckt - ich steh´ auf so Metaphern.

Wie geht es dann weiter?

W: Geplant ist, dass wir regelmäßig alle zwei Monate

was rausbringen. Im Studio werden wir jetzt mal

© Band

Album ist in Sicht?

W: Album ja, aber nur in digitaler Form. Also nichts

Physisches. Einfach nur online, Amazon, Apple,

Spotify. Vielleicht bringen wir das Album nur im Vinyl-

Format heraus. Das kommt immer gut, finde ich.

Etwas, das „Boon“ immer ausgezeichnet hat - die Texte.

W: Das ist mir ein wichtiges Anliegen, dass meine

Texte immer positiv gestalten sind, passiert doch eh

so viel Scheiß im Leben und ich finde echt, dass man

den Leuten ein bisserl was Positives mitgeben kann.

Jetzt stell dir vor, ich gebe dir ein unbegrenztes Werbebudget

und ihr könnt euch bei irgendeiner Band als

Support-Act einkaufen. Wen würdest du gerne mal supporten?

W: Also jetzt gerade wäre ich gerne mit „Iron Maiden“

unterwegs.

Da Du gerne vor ihnen spielen würdest oder da du sie

dann jeden Tag gratis live sehen könntest?

W: Beides! Das wäre ein ganz persönlicher Wunsch,

da ich ja so ein großer Maiden-Fan bin.

Da wir gerade davon reden, das wäre nämlich eine

meiner nächsten Fragen gewesen. Was ist dein größter

Wunschtraum für „Boon“, für eure Musik?

W: Der größte Wunschtraum wäre, davon leben zu

können. Also rein von der Musik, das wäre „optimetal“!

Gibt es zum Abschluss irgendetwas, was du gern loswerden

willst?

W: Leute geht auf Konzerte! Unterstützt die heimischen

Bands, es gibt mittlerweile unglaublich viele grandiose

österreichische Bands! Gebt denen eine Chance.

Danke für das Gespräch!

www.facebook.com/BOONofficial/

Richard Metfan

27



GOLD!STROM

KARMAKANIC

Meister der Verwandlung

Der Grat zwischen Workaholic und von der Muse geküsstem

Multitalent ist bekanntlich ein sehr schmaler.

Der schwedische Bassist JONAS REINGOLD hat eine gute

Balance zwischen beiden Welten gefunden, und wenn er

nicht hauptberuflich mit GENESIS-Legende Steve Hackett

tourt, konzentriert er sich auf Gastspiele für befreundetet

Bands und sein Steckenpferd KARMAKANIC. Mike hat

den in Wien lebenden Künstler für Stark!Strom zuhause

besucht, um mehr über das neue Werk „Transmutation“

herauszufinden …

Jonas Reingold

in der Royal Albert Hall/London ...

... mit Steve Hackett ... ... Simon Phillips ...

Jonas, erzähl mal – warum war KARMAKANIC so lange

auf Eis, seit dem letzten Album („Dot“ 2016) sind neun

Jahre vergangen… Was ist passiert ?

Jonas Reingold: Oh, beinahe das ganze Leben ist passiert!

Ich hab ja 2017 bei STEVE HACKETT als Bassist

begonnen, und bin damit eigentlich voll beschäftigt.

Er tourt sehr viel. Zu Beginn war ich parallel noch bei

den FLOWER KINGS, aber das ging sich irgendwann

nicht mehr aus, also musste ich mich für eines der

beiden entscheiden. Ich entschied mich für Steve, weil

es mehr Arbeit ist, ich aber gleichzeitig auch mehr

verdiene, es gibt bessere Tour-Möglichkeiten und so

weiter. Das ist also passiert.

Zurück zu dir und deinem neuen KARMAKANIC-Album,

deswegen sind wir ja hier. Gib uns bitte mal eine kleine

Inhaltsbeschreibung von „Transmutation“.

JR: Es gibt kein lyrisches Konzept, jeder Song steht

für sich selbst. Aber der Titelsong, der mit 23 Minuten

auch der längste des Albums ist, handelt von der

„Transmutation“, dem ständigen Wandel der Dinge.

Die Welt ist in ständiger Bewegung, alles verändert

sich permanent, in unseren Körpern, in den

Strukturen der Natur …

Allein der titelgebende Longtrack klingt ja aufgrund

der Länge und der Vielfalt schon beinahe wie ein ganzes

Album …

JR: Hahaha, ja! Aber ich mag Longtracks. Es gibt aber

auch andere Songs, die mehr Gegenwartsbezug haben.

Etwa „All That Glitters Is Not Gold“. Da geht es um meine

Beobachtungen in der Wiener U-Bahn, man sitzt da

um acht Uhr morgens, Menschen fahren zur Arbeit,

sind nett gekleidet und frisch geschminkt … aber man

denkt: Ist es nicht nur alles Fassade? Was verbirgt sich

darunter? Vielleicht ein Psychopath? Nur, weil jemand

nett aussieht, bedeutet ja nicht, dass er auch nett ist.

Auf „Transmutation“ ist Steve (Hackett, Anm.) auch zu

hören, zusammen mit einem gefühlten Dutzend anderer

namhafter Musiker. Ein „Who Is Who“ der Prog/Rock-

Musik gab sich da die Klinke quasi in die Hand: Andy

Tillison (THE TANGENT), Nick D’Virgilio (MR.BIG), Simon

Phillips (TOTO) …

mit ihm zu plaudern. Und ich sagte: Hör zu Simon,

ich habe ein Angebot für dich - können wir morgen

auf einen Kaffee gehen, ich möchte mich ernsthaft

mit dir unterhalten. Ich wusste nicht, was er verlangen

würde, er hätte auch teuer sein können. Aber es

war im finanziellen Rahmen, und er wollte mit mir

arbeiten. Also hatten wir einen Deal! Und er ist auf

der Hälfte der Songs zu hören.

Auf dem Titeltrack aber nicht, oder?

JR: Nein, das ist Nick D’Virgilio. Er ist ja jetzt mit MR.BIG

unterwegs und ich konnte ihn in Frankfurt, an seinem

freien Tag, dazu vergattern, in einem kleinen

Studio Drum-Parts aufzunehmen! Meine Freundin

wohnt dort in der Nähe, und so kam eins zum anderen.

Aber wir müssen uns jetzt nicht sorgen, dass du der Liebe

wegen nach Frankfurt ziehst?

JR: Hahaha, nein, zumindest nicht in den nächsten

vier Jahren. Ich mag es hier. Ich kenne dich jetzt

auch schon … zehn Jahre? Und du hast ja beim letzten

KARMAKANIC-Album in meiner alten Wohnung auch

schon ein Interview mit mir gemacht.

https://youtu.be/B3XnqsNhGbk

Ja, das war 2015 … und jetzt sitzen wir wieder hier und

reden über das gleiche Zeug!

JR: Also, ausnahmsweise keine Transmutationen.

Oh, vielleicht ein wenig in der Musik.

„Transmutation“ ist auf allen gängigen Streamingund

Bezahl-Plattformen verfügbar und später im

Jahr voraussichtlich auch auf Vinyl.

Mike

www.jonasreingold.se

Fotos © Diana Seifert, © Mike Seidinger

28

... beim Interview mit Mike ... ... und mit STARK!STROM #39.

Fotos © Diana Seifert, © Privat

JR: Für mich war es ein lang gehegter Traum, mit

Simon Philips zu arbeiten. Ich verfolge ihn schon seit

JUDAS PRIESTs „Sin After Sin“! Er ist einer meiner drei

Lieblings-Drummer. Wir spielten beide auf der „Cruise

To The Edge“ letztes Jahr, er kam nach unserem Set

mit Steve backstage und ich hatte die Gelegenheit,

Besucht unseren STARKSTROM-YOUTUBE-KANAL

Hier gibt es das aktuelle Interwiev:

https://youtu.be/i5HpnFjPa10

Für Nostalgiker das Interview von vor 9 Jahren:

https://youtu.be/B3XnqsNhGbk

29



GLEICH!STROM/WECHSEL!STROM/STARK!STROM

DER STROM IST WIEDER DA!

30

Hautnah am Original

Thunderballs, die österreichische AC/DC-Coverband,

wurde Ende 2004 gegründet. Ziel war es, die Hits der

australischen Rockband möglichst authentisch wiederzugeben

und die explosive Bühnenshow der zeitlosen

Legenden originalgetreu umzusetzen, was schon bei der

Live-Premiere am 17.03.2005 im Planet Music in Wien

gelungen ist.

Über die Jahre verfestigte sich der Ruf von

Thunderballs, national als auch international,

als eine der besten Acca Dacca Tribute-Bands. Die

kompromisslose Rhythmusgruppe bestehend aus

Gernot Weller (drums) und Stephan Först (bass) liefert

das Fundament für die knochentrockenen Riffs,

die von Marcus Pristernik (rhythm guitar) und Martin

Kohlmann (lead guitar) gekonnt aus dem Ärmel geschüttelt

werden.

Für den Gesang zeichnet Günter Prangl verantwortlich,

der als einer der besten Rock-Shouter des

Landes gilt und stimmlich wie auch als Frontmann

zu überzeugen weiß. Zusammen mit Martin, der in

der Schuluniform Angus Young mimt und dessen

bluesgetränkte Licks authentisch runterspult, steht

er im Blickfang der Show.

Das Repertoire der Band setzt sich aus gleichen

Teilen der Bon Scott- und Brian Johnson-Ära zusammen.

Eine Show vereinigt alle Elemente eines AC/DC-

Konzerts: Wenn Martin im Duckwalk von einem

Bühnenende zum anderen hüpft, Günter zusammen

die Refrains mit Stephan und Marcus anstimmt und

Gernot die Nummern mit verdecktem Swing auf der

Hi-Hat einzählt, dann kann man nur sagen:

Let there be Rock!

www.thunderballs.at

Live:

27.6.2025

in der Seeschlacht, Langenzersdorf

13.12.2025

Bühnenjubiläum in der ((szene))Wien.

Riki

Fotos © Siegfried Stegmüller, © Vienna Event Pictures

Max: Da wir die Band im Winter 2000 gegründet haben,

also zu einer Zeit, als es noch nicht so einfach

war, nach einer kurzen Internet-Recherche herauszufinden,

ob eventuell irgendwo anders schon eine

andere Formation existieren würde, die diesen

Namen für sich beansprucht, haben wir uns ehrlich

gesagt nicht großartig darum gekümmert. OUTRAGE

klang für uns gut und hat uns allen getaugt. Der

Name ist kurz und prägnant, zudem sehr aussagekräftig

und passt einfach perfekt zu einer Metal-

Band. Von daher ist es für uns definitiv kein Drama,

wenn jemand nicht sofort an uns denkt (lacht).

Danke. War für euch denn eigentlich auch von Anfang

an klar, in welche musikalische Richtung es gehen sollte?

M.: Ja. Wobei es wohl genauso wie bei diversen anderen

Bands unserer Generation gewesen ist. Wir sind

als Jugendliche in die Metal-Szene hineingewachsen

und haben in weiterer Folge die härtere Schiene für

uns entdeckt. Im Vergleich zu den unzähligen stilistischen

Differenzierungen in den letzten Jahren, war

es damals aber auch noch relativ einfach. Wir haben

recht rasch den direkten, aber dennoch wuchtigen

Death Metal für uns entdeckt. Damals wie heute gilt

bei uns, dass der Groove stimmen muss.

© Privat

Niemals wirklich aufgelöst!

Zugegeben, zunächst dachte ich, die japanische Power/Thrash-Metal-Truppe gleichen Namens zum Interview bitten zu

dürfen. Der Grund ist rasch erklärt: Die Truppe lag für lange Zeit auf Eis und feierte erst im letzten Jahr ein offizielles

Comeback. Alles Wissenswerte zu OUTRAGE erzählte uns ein blendend gelaunter Markus Urstöger. Der seit den Anfängen

als Sänger an vorderster Front von OUTRAGE agierende „Max“, nahm mir meinen „Japan-Fauxpass“ dankenswerterweise

keineswegs übel, sondern zeigte sich davon sogar einigermaßen amüsiert:

Gutes Stichwort: Obwohl sowohl eure frühen Demos wie

auch eure 2006er EP »Switch Off The Pain« und die beiden

Alben »Contaminated« (2009) und »Brutal Human

Bastard« (2013) durchwegs gut angekommen sind, hat

man euch vor allem für die immense Live-Power eurer

Auftritte zu schätzen gewusst. Welche waren denn die

erfolgreichsten eurer zahlreichen Gigs?

M.: Das ist gar nicht so einfach zu beantworten.

Denn sowohl diverse kleine Konzerte bei uns in der

Umgebung zu Beginn unserer Karriere bleiben unvergessen.

Klarerweise aber auch die großen. Wir haben

zum Beispiel auf dem Donauinsel-Fest gespielt,

aber auch auf einigen Festivals in Deutschland.

Dann muss unbedingt noch das „Metalcamp“ in

Slowenien erwähnt werden und selbstverständlich

auch das Kaltenbach-Open Air. Dort werden wir

auch im kommenden August wieder zu sehen sein.

Darauf freuen wir uns in der Tat schon sehr, denn

die Atmosphäre beim KOA war schon immer gewaltig.

Deshalb erfüllt es uns auch mit Stolz, unseren

vierten Auftritt am Semmering ankündigen zu

dürfen.

Was es mit dem erwähnten Comeback auf sich hat, und

weitere interessante Einblicke erfährt ihr in unserer

nächsten Ausgabe!

www.outrage.at

© Melativ

Walter

31



STROM!SCHNELLE

TINTEN!STROM

32

Abenteuerlich,

unberechenbar,

facettenreich

Nach ihrem punkigen Debüt Unleashed und der

bluesig-verspielten EP Witches Brew beglückten sie uns

mit dem neuen Album „FAST LANE“. Im Interview spricht

Bassistin Robin Redbreast über die Entwicklung der Band,

gesellschaftskritische Texte, die aktuelle Tour und die

Zusammenarbeit mit Filippa Nässil von THUNDERMOTHER.

it welchen drei Worten würdet ihr „Fast Lane“ (VÖ

M 28.3.2035) beschreiben?

Robin: Abenteuerlich, unberechenbar, facettenreich.

Songs wie „Ancient Soul“ und „Demons“ zeigen sehr unterschiedliche

Facetten eurer Musik. Wie gelingt euch dieser

Balanceakt zwischen Ballade und Heavy Metal?

R: Er gelingt deshalb, weil wir uns solche Fragen gar

nicht stellen. Jeder musikalische Einfluss, jedes Riff,

und jede Melodie ist bei uns willkommen und wird,

sofern genug „Fleisch“ dran ist, zu einem Song ausgearbeitet.

Dabei kommt eben manchmal eine Ballade,

manchmal Heavy Metal und manchmal Rock’n’Roll

raus. Weil uns alles davon geprägt hat.

Ihr habt Modern Talkings „Cheri Cheri Lady“ gecovert -

wie kam es zu der Idee, diesen Song im Vulvarine-Stil neu

zu interpretieren?

R: Wir wollten einen genrefremden Song „rockifizieren“

und auf Platte festhalten. Da die 80er in allen

Belangen bei uns hoch im Kurs sind und „Cheri Cheri

Lady“ beim Voting letztlich am besten abgeschnitten

hat, ist es dieser Song geworden. Das Songwriting ist

sensationell und wir wollten zeigen, dass man ihn

auch mit „Edge“ interpretieren kann.

Filippa Nässil von Thundermother spielt ein Solo auf dem

Track - wie kam es zu dieser Kollaboration?

R: Angesichts unserer gemeinsamen Tour mit

Thundermother ergab sich das Gespräch, eine Collab

zu machen. Filippa fand die Idee super und hat sofort

Ja gesagt.

Inwiefern hat euer Signing bei Napalm Records eure

Möglichkeiten als Band verändert? Gibt es jetzt Dinge,

die vorher nicht möglich gewesen wären?

R: Wir haben jetzt eine Exposure, die in keinem

Verhältnis zu jener vor dem Signing steht. Der Deal

öffnet Türen, bringt aber genauso viele Erwartungen

mit sich, die es gilt, zu erfüllen. Das ist erst der Anfang

und die richtige Arbeit geht erst los.

Ihr begleitet THUNDERMOTHER auf ihrer „Dirty & Divine

Tour“ – wie kam es dazu und was verbindet euch mit

der Band?

R: Wir durften die Band bereits 2023 in Nürnberg

supporten und schon damals hat es backstage sofort

„gefunkt“. Schließlich wurde das Package aus

THUNDERMOTHER, COBRA SPELL und uns geschnürt

und wir finden es absolut sensationell.

Ihr seid für eure energiegeladenen Live-Shows bekannt –

wie bereitet ihr euch auf eure Konzerte vor, um jedes Mal

100 % zu geben?

R: Proben, proben, proben - und das nicht nur vor

Konzerten, sondern mindestens einmal die Woche.

Auch, wenn nicht alle immer Zeit haben. Wir proben

in unterschiedlichen Konstellationen und können

uns so jedes Mal auf neue Dinge konzentrieren.

www.//vulvarine.band

Patrick

© Sam Rockman

Mi, 09.04. 2025 – Wien, Lenz Bar

Bianca Dobler, Christian Prenger, Alex Miksch,

Roland Vogl, Hannes Kropik

Beginn: 19.30h, Eintritt frei, www.lenzbar.at

Sa, 24.05.2025 – Oslip, Csello Mühle

Barbara Kadletz, Hannes Kropik, Andi Appel,

Roland Vogl, Die Wödmasta

Oslip, Csello Mühle

Beginn: 20h, Eintritt: 15€, www.csello.at

Di, 17.06.2025 – Staatz, Kultakomben

The Inner Me, Martin Schuster, Roman Beisser,

Andi Appel

Beginn: 19.30h, Eintritt: VVK 13€, www.staatz.at

Sa, 30.08.2025 – Wien, Szene Soundgarden

Große Gala mit Buchpräsentation!

Beginn: 19.00h, Eintritt frei, www.szene.wien

Fr, 05.09.2025 – Graz, Cafe Kaiserfeld

Andi Lechner, Martin Schuster, Roman Beisser,

Andi Appel

Beginn: 19.00h, Eintritt frei, www.cafe-kaiserfeld.at

Nicht schlecht:

Autor Andi Appel (AAA?) gastiert samt Dream

Team Roman Beisser (Voc.), Andi Lechner (Git.) und

natürlich „Giftler, Gammler, Plattensammler“-

Titelheld Günther am 26. April beim Lesezeichen

Literaturfest im Schloss Rothschild(!)

in Waidhofen/Ybbs, bevor er am 1. Juni zur

nächsten Sonntagsmatinee ins Porgy & Bess

lädt.

© Privat

„Tickets sichern!“ ist ein guter Tipp, weil erstens

war´s beim letzten Mal schon voll, zweitens

wird niemand geringerer als Reinhold

BILGERI gemeinsam mit den Gammlers lesen

Die mittlerweile landesweit bekannte

Lesung-mit-Livemusik-Serie

lädt zu folgenden Gastspielen:

Alle Termine und Infos: www.readingrock.at

Der Gammler und der Rockprofessor

Günther On The Road Again!

(„Das Gewissen der Tauben“ heißt Bilgeris aktueller

Bestseller, schwere Empfehlung!), plaudern

– und natürlich singen.

Jay

Mehr dazu unter www.resonance.at

© Privat

© Privat, © Hannes Kropik

33



WIEN! STROM

LEFTOVERS

Es kann sein,

dass alles losgeht

Vor dem Konzert im Dezember in der Arena

trafen wir die Leftovers und baten sie

um einen kleinen Jahresrückblick,

sprachen mit ihnen über ihr neues Album,

ihre Zeit im Studio bei Sven Regener

und ihr Highlight 2024.

Fotos © Arthur Wackenreuther

V

or einem Jahr habt ihr im Interview mit den ALSZEILEN

(Stadionmagazin Wiener Sportclub, Anm.)auf die

Frage nach dem nächsten Ziel geantwortet: Ein ausverkauftes

Konzert in der Arena. Jetzt steht ihr knapp vor

eurem zweiten ausverkauften Arena-Konzert. Was ist der

nächste Schritt, das nächste große Ziel?

Alex: Stadthalle.

Leon: Donauinselfest, Headliner.

Alex: Da müssen wir aber noch einen argen Song über

Wien schreiben.

Leon: Ärger als „Wiener Schule“, eine Ballade, die ewig

weit geht.

Wie ist die Tour in Deutschland gelaufen?

Alex: Fett. Die war deutlich größer als im letzten Jahr. In

Berlin waren 800 Leute im SO36, das Konzert war ausverkauft.

Das ist so wie in der Arena, es war also quasi

ein Heimspiel. In München waren 450 Leute, das war

auch ziemlich fett. Wir haben viele neue Städte gespielt

und haben dort auch gut gezogen. Graz ist jetzt nach

der Tour unser zweites Heimspiel geworden.

Anna: Das stimmt, Graz war ein cooles Konzert.

Kommen wir zu eurem neuen Album „Es kann sein, dass

alles endet“. Der Sänger von Mother‘s Cake hat in einem

Interview gesagt, dass er nie mit einem Album zufrieden ist,

dass es immer Sachen gibt, die man besser machen hätten

können. Seid ihr mit eurem Album zufrieden?

Alex: Schon sehr zufrieden. Wenn es draußen ist, ist

es draußen, da kann man eh nichts mehr machen.

Da bringt es auch nichts, sich darüber zu ärgern.

Irgendwann muss man einen Schlussstrich ziehen,

irgendwann muss das Songwriting fertig sein. Sonst

brauchst du drei Jahre für ein Album, das geht sich in

unserer schnelllebigen Welt nicht aus.

Anna: Und selbst dann ist es nicht fertig. Ich bin oft

überrascht, wenn ich jetzt alte Songs von uns vom ersten

Album anhöre. Da denk ich oft: Oh wow, das ist ja

so, weil live spielen wir es aber anders.

Das neue Album ist breiter und experimenteller aufgestellt

als die Vorgänger. Am Ende steht ein richtiges Endzeitepos.

Ist euch diese Entwicklung passiert oder habt ihr sie bewusst

gesteuert?

Leon: Diese Entwicklung ist sicher dadurch entstanden,

weil Alex und ich in diesem Jahr sehr viel Tocotronic

gehört haben. Die ersten drei Alben von Tocotronic haben

viele Nummern, die genauso sind wie unser letzter

Song: ein urlanger Aufbau, gar nicht so viel Text, einfach

immer wiederholen, viel instrumental, Solo hier, Solo

da. Acht Minuten einfach nur niedergeschmettert – das

war die Inspiration, so einen Song zu machen.

Was waren für euch die Ereignisse des vergangenen Jahres?

Anna: Auf jeden Fall die Albumproduktion. Das hat eine

große Zeitspanne eingenommen. Dann im Anschluss

die Tour. Ich finde, es war ein echt perfektes Jahr. Es ist

viel weitergegangen, und ich bin sehr zufrieden mit allem,

was wir gemacht haben.

Alex: Ich würde sagen: der Berlin-Gig, weil er erst so kurz

her ist, aber auch, weil der Auftritt im SO36 verrückt

war. Es war der geilste Auftritt, den ich gespielt habe.

Anna: In Berlin im Tritonus-Studio bei Sven Regener zu

sein war auf jeden Fall sehr flashig. Wir waren alle so

crazy, dass es passiert ist und hatten alle Vorstellungen,

wie es sein wird. Aber die wurden alle übertroffen. Sven

ist sicher ein crazy Charakter.

Alex: Er sagt, er trinkt nichts, dann trinkt er sechs Bier.

Das Essen, zu dem er uns eingeladen hat, war auch ein

Highlight. Das war insane gut. Wir waren asiatisch essen

mit Sven und seiner Frau.

Wie seid ihr zu Sven Regener gekommen?

Alex: Er hat uns letztes Jahr in Berlin gesehen. Wir

sind jetzt auch beim Sony-Verlag. Seine Frau, Charlotte

Goltermann, hat uns gespottet und er findet uns auch

ganz cool.

Leon: Auch wenn er uns als Jammerlappen bezeichnet

hat (lacht).

Ihr habt den Amadeus in der Kategorie Hard´n´Heavy gewonnen.

Was bedeutet der Preis für euch?

Alex: Er steht bei uns im Proberaum herum.

Anna: Und er erhöht die Akzeptanz der Familie für

unsere Musik. Seit wir den Amadeus gewonnen haben

und bei „Willkommen Österreich“ waren, wissen alle,

dass ich in einer Band spiele.

Gibt es schon Pläne für 2025?

Anna: Im April spielen wir wieder in Wien, im WUK.

Leon: Und im Sommer spielen wir Rock am Ring und

Rock im Park.

Vielen Dank für das Gespräch.

Christian Orou

www.facebook.com/LeftoversUnofficial

Funktioniert dieser Song live auch?

34

Leon: Wir spielen ihn verkürzt.

Alex: Wir trauen uns live nicht so viel wie auf dem

Album (lacht).

35



STROM-KREIS

ABDUCTION

Existenzialismus

(Candlelight Records)

Auf „Existentialismus“, Abductions

zweiter Veröffentlichung bei Candlelight

Records, treffen sich messerscharfes

Riffing, gnadenlose Drums

und eine Stimme jenseits von Gut und Böse, um hemmungslos

und ausgiebig der Qual des Daseins zu frönen.

Die Weiterentwicklung und Vervollkommnung des

Abduction-Sounds sind auf „Existenzialismus" deutlich

hörbar und werden die Band eine weitere Liga hinaufkatapultieren.

Nach einer amtlichen Vollbedienung fasst der

Schlusstrack „Vomiting At Baalbeck“ noch einmal

Abductions gesamtes musikalisches Können zusammen

- satte elf Minuten herrlicher Wahnsinn, mit dem einen

oder anderen Motörhead-Zitat in der Stimmführung -

finsteres, aber großes Kino!

www.facebook.com/abduction616/

Claudia

FLEISCHSCHIRM

SchirmHerrschaft

(Running Wild Productions)

Der „Panzer“ rollt!

FLEISCHSCHIRM sind eine dreiköpfige

Band aus Vorarlberg und

machen eine Mischung aus Thrash

und Death Metal. Die EP „SchirmHerrschaft“ ist zugleich

das erste Release der Band, die 2019 unter dem

Namen KAIFECK gegründet wurde. An den Vocals und

verantwortlich für das Drum-Programmieren ist Werner

„MetalWene“ Berchtold, an der Gitarre Tankred „Tank“

Bergmeister und schließlich am Bass Simon Muchitsch.

Das Album enthält ausschließlich deutschsprachige

Songs, welche kurz und prägnant sind (à 2 bis 4

Minuten). Hier wird also nicht viel um den heißen

Brei geredet, sondern es geht sofort intensiv zur Sache

- die Herren aus dem Ländle liefern bemerkenswert ab.

Eingängige Gitarren-Melodien gemeinsam mit einem

groovigen Rhythmus machen den Overall-Sound aus -

und lassen nicht auf ein Debütwerk schließen. Der Song

„Königreich der Qualen“ kann mich mit seiner Intensität

und seinen düsteren Lyrics am meisten packen („Die

Schreie der Verlorenen verstummt, Ketten klirren, hier

endet aller Lebensmut.“). Mit „Leidenschaft“ ist sogar

eine waschechte Ballade dabei - genialst.

https://www.facebook.com/FleischSchirm

Philipp Gaveriaux

REVIEWS

KARMAKANIC

Transmutation

(Reingold Records)

Nach dem wuchtigen Intro-Solo

„Brace For Impact“ entwirrt sich

alles. „End Of The Road“ macht

gleich mal klar, wo es hier entlang

geht: Jonas‘ FLOWER KINGS-Wurzeln lassen sich halt

nicht wegleugnen, und das ist gut so. Genauso könnte

man hier aber auch TRANSATLANTIC heraushören,

aber ein Schelm wer „böses“ denkt.

Ein Album ohne Durchhänger anno 2025 in diesem

Metier, das musst du halt auch mal auf die Reihe kriegen.

Und trotz kritischen Themeninhalten tönt das Ganze

durchaus positiv und vorwiegend auch in Dur.

„Cosmic Love“ offeriert Eighties-AOR-Charme gepaart

mit PETER GABRIEL-esken Anflügen, die Hookline

ist nachhaltig und hat Hitpotenzial. Ebenso besticht

„We Got The World In Our Hands“ mit seinen epischen

Melodiebögen. In „All That Glitters Is Not Gold” kann

Jonas dann nicht mehr abstreiten, von Steve Hackett

(und somit GENESIS) beeinflusst worden zu sein - wenn

vielleicht auch nur unterbewusst. Schließlich vereint

sich alles und gipfelt im 23-minütigen Titelstück, das

allein schon wie eine ganze Platte klingt und bei dem

sich Jonas großartige weibliche Gesangs-Unterstützung

von Amanda Lehmann und Dina Höblinger geholt hat.

“Transmutation” lebt natürlich auch vom Star-Aufgebot

(siehe dazu unser Interview S 28/29. Aber wie schön, dass

trotz geschätzten dreißig Mitwirkenden trotzdem alles wie

aus einem Guss klingt, und das ist hier die große Kunst.

www.facebook.com/KarmakanicOfficial

Mike

Mit großer Leichtigkeit erschaffen sie in jedem der sechs

Tracks eine eigene Atmosphäre, der nicht zu widerstehen

ist. Mal ist es heavy, mal verspielt, mal herrlich bösartig

- der Hörspaß ist jedenfalls garantiert!

Ein echt gelungenes Debut - bitte mehr!

www.facebook.com/lurch.band

Claudia

MACERATION

Serpent Devourment

(Emanzipation Productions)

Death Metal der alten Schule - ja, unsere

Zeit ist ganz schön schnelllebig.

Was für die einen das tröge Verweilen

in ausgetretenen Pfaden darstellt,

ist für den anderen ein gehegtes und geschätztes

Qualitätsmerkmal. Nun, dass muss wohl jeder für sich

selbst entscheiden.

Maceration jedenfalls machen nicht den Eindruck, als

würden sie über so eine Wahlmöglichkeit lange nachdenken.

Mit ihrem dritten Wer „Serpent Devourment“

schlagen sie zwar in eine wohlbekannte Bresche, aber

das mit einer Leidenschaft und Virtuosität, die ihresgleichen

sucht.

Dan Swanö hat produziert, und zwar so, dass einem

gleich beim ersten Hördurchgang die „Ganslhaut“ rauf

und runter rennt. Ja, gelernt ist gelernt und das hört man

jeder Einzelnen der zehn Kompositionen an.

40 Minuten Vollbedienung - wer sagt, dass Death Metal

nicht auch grooven kann?

Maceration sind mit „Serpent Devourment“ in der Lage,

jederzeit den Gegenbeweis anzutreten.

www.facebook.com/maceration

Claudia

MANHATTAN

CENURY

Man (Eigenproduktion)

Zwei Jahre nach der EP „Ape“ geben

MANHATTAN CENTURY aus

OÖ, die Band der Brüder Alex und

Florian Artner sowie Ritchie Krenmaier (Jacobs Moor)

und Drummer Michael Notter wieder ein kräftiges musikalisches

Lebenszeichen von sich: „Man“ umfasst 4 Tracks,

und bietet wieder höchst anspruchsvollen Stoff: Komplexsperriger

(Prog-)Metal lautet die Devise des Quartetts,

diese EP benötigt schon einige Durchläufe, um sich voll

zu entfalten. Mal balladesk, dann wieder erbarmungslos

heavy, und immer höchst facettenreich und experimentell,

so könnte man in kurzen Worten den Sound umreißen.

„Man“ ist ein Kunstwerk für sich, d.h. keine Musik, welche

man nebenbei konsumiert, sondern ein Klangwerk,

das mit viel Liebe zum Detail und einem großen Maß an

Leidenschaft kreiert wurde. Wer auf so unkonventionelle

Kost steht, sollt die Band unbedingt mal anchecken!

https://manhattancentury.net/

Thomas Hutterer

OBSIDIAN

CHAMBER

Ein Platz am Kamin

(Running Wild Productions)

Da bahnt sich etwas Episches an!

OBSIDIAN CHAMBER, bereits seit

2003 aktiv sind, veröffentlichen mit

„Ein Platz am Kamin“ nun ein weiteres Werk, das sich mit

9 Haupt- und 3 Bonustracks sowie ein Gesamtspieldauer

von über 45 Minuten sehen lassen kann. Die Band besteht

aus Jürgen Klier an der Gitarre, Hannes Sandrini

an den Keyboards und am Bass, Thomas Leitner an den

Drums (der unter Anderem bei DARKFALL ist) und

seit 2023 Michael Kaiser an den Vocals.

Und die neuen Vocals bringen auf „Ein Platz am Kamin“

einen rotzigen und brutalen Touch mit sich - und komplettieren

das wilde Gefilde aus symphonischen Death

und Black Metal gut. Michael Kaisers Stimmenvielfalt

macht sich bezahlt, von cleanen emotionalen Vocals zu

Black Metal- Screams ist alles dabei. „Zausel“ ist einer

dieser Songs, der dies perfekt zum Ausdruck bringt. Dass

man neben der Theatralik auch einen gesunden Sinn für

Humor hat, zeigt der Song „Der beste Kebap der Stadt“ -

ich kann die Leidenschaft für diese Köstlichkeit nur allzu

gut verstehen. „Es ging ein Maidlein zarte“, ursprünglich

vom Komponisten Johannes Brahms geschrieben - ergänzt

mit den Vocals von Tatjana Gonzàles, zeigt die

Band wieder von der orchestralen Seite.

Allein das Album Artwork fühlt sich schon edel und

erhaben an - die Gesichter der Bandmitglieder werden

jeweils in einem goldenen Rahmen wie bei einer

Kunstaustellung präsentiert. Darunter die Aufschrift

„Herr Kliers Erlesene Werke“ - wohl wohl. Rein subjektiv

ist das Album aber nicht zu 100% Fall, zumal ich mit symphonischem

Metal wenig anfangen kann. ABER, hier ist

es etwas anders, die Vielfalt an Songs und die musikalische

Qualität sind wirklich bemerkenswert.

https://www.facebook.com/obsidianchamber

Philipp Gaveriaux

THE PIGHOUNDS

Tutti Frutti

(Noisolution Records)

Das Duo aus Dortmund, bestehend

aus Sänger und Gitarrist Peter Bering

und Schlagzeuger Alessandro De

Luca legt mit „Tutti Frutti“ ein Werk

vor, das, wie es hierzulande so schön heißt, „alle Stückerln

spielt“. Mal brettern sie hemmungslos dahin, mal sind

sie leise und melancholisch - in diesem Spannungsfeld

probieren The Pighounds einfach alles aus, was ihnen in

die Finger kommt - Grunge, Alternative, Stoner, Psych,

Metal - und - in hohem Ausmaß angstbefreit, sich selbige

zu verbrennen, funktioniert das auch ganz hervorragend,

nicht nur für The Pighounds selbst, denn die Spielfreude

dringt ihnen geradezu aus jeder Pore - sondern auch für

den Hörer/die Hörerin.

LURCH

Lurch (StoneFree Records)

Es ist nicht der Staub, nicht der

Frosch, nicht die Firma, die Küchenutensilien

herstellt - viel besser, es

ist eine junge All-Female-Heavy-

Psychedelic-Rockband (ja, so sehen

sie sich selbst!) aus Wien und deren selbstbetiteltes

Debutalbum, das am 14.3.2025 erschienen ist, und zwar

auf Vinyl und digital. Damit ist´s auch schon vorbei

mit dem Zeitgeistigen, denn LURCH haben keinerlei

Anspruch, irgendeinem Trend hinterherzulaufen.

Obwohl, um kurz auf den Frosch zurückzukommen -

amphibisch ist gar kein so schlechtes Stichwort, denn

Miriam (git), Pauline (voc, git), Marie (Bass) und Eva an

den Drums sind schnell mal in mindestens zwei musikalischen

Welten zu Hause.

36 37



STROM-KREIS

LEGENDEN!STROM

Erfreulich mutig stürzen sich The Pighounds in jeden

der insgesamt zwölf Tracks und holen alles raus, was

möglich ist. Vom Opener „Malaise“ bis zum finalen „El

Nocamino“ gibt es keinerlei Verschnaufpause, was die

Neugier betrifft, die sich tatsächlich von Track zu Track

immer noch steigert - da helfen nur ein paar Durchgänge

und es macht immer noch mächtig Spaß!

www.facebook.com/ThePighounds

Claudia

TOM

UNTERWEGER

& DIE TANZENDEN

LEICHEN

„Neue Märchen“

(Serienmörder Records)

Auch wenn das Cover eher an eine Thrash Metal-

Formation à la Sodom schließen lässt: Tom Unterweger

und seine Mitstreiter (darunter auch STARK!STROM-

Schreiber Florian Meingast am Bass) halten weiterhin

die Fahnen des (Deutsch-)Punk(rock)s hoch, wenngleich

die Band hörbar bemüht war, wiederum auch

andere Stilelemente aus Crossover, Deutschrock oder

gar Metalzutaten in ihren Sound einfließen zu lassen.

Dazu gibt`s sozialkritische Texte, die aber auch nicht

immer zu bierernst gemeint sind: Einen gewisser Hang

zur Selbstironie ist der Band nämlich nicht abzusprechen,

nachzusehen auch in ihren amüsanten Videos. Auch

die Kollegen der EAV, die ja ebenfalls aus Graz stammen,

dürften als Referenz gedient haben, was Schmäh,

die amüsante Kostümierung in den Videos, aber auch

politische Messages angeht, wobei Tom und Co. natürlich

musikalisch in weitaus härtere Gefilde segeln,

und sich musikalisch da eher an Punkrock-Größen wie

WIZO oder Ärzte ranhalten, aber eben gerne auch mal

über das Punkrockspektrum hinausgehen, was dem

Hörvergnügen merklich guttut. Insgesamt ein überaus

ambitioniertes Album der Band aus der schönen

Steiermark.

www.tom-unterweger.com

Thomas Hutterer

neu!

STARK!STROM!SHOP

Das neue österreichische ROCK & METAL Magazin

www.starkstromshop.myspreadshop.at

WIR ROCKEN

SIMMERING

UND DIE WELT

www.planet.tt

Die Szene Wien war einmal mehr das Epizentrum des österreichischen Hardrocks: Am 29. März 2025 zelebrierten BLIND

PETITION und NO BROS gemeinsam ihr jeweils 50-jähriges Bühnenjubiläum. Unter dem Motto „100 Jahre Rock’n’Roll“

wurde ein Abend voller Energie, Nostalgie und kompromissloser Gitarrenriffs geboten – laut, emotional und legendär

gleichermaßen für Fans der ersten Stunde und die jüngere Generation, die ein Stück österreichischer Rockgeschichte

live erleben konnte!

H

arald Bartsch, Sohn des legendären Hannes

„Fusel“ Bartsch verabredete sich vor ein paar

Monaten via Facebook mit Klaus Schubert von

NO BROS und schlug vor, das Jubiläum der beiden

Rock-Institutionen gemeinsam zu feiern, obwohl

die beiden Bands bis zu einem gewissen Grad vor

allem in den 80ern eine gewisse Rivalität pflegten.

Doch statt weiter auf alten Differenzen zu beharren,

wird dieses Jubiläum zur perfekten Gelegenheit für

das Motto „Versöhnung statt Verhöhnung“.

Kleine Häckeleien sind natürlich trotzdem nie ausgeschlossen.

So wird gemunkelt, dass der Chef des

ehemaligen BLIND PETITION-Fanclubs das limitierte

Konzertshirt entsprechend modifiziert hätte.

So heißt es, er hätte die darauf ebenfalls abgebildeten

NO BROS abgeklebt. Abgesehen von diesen

kleinen Mätzchen gehört die Rivalität absolut der

Vergangenheit an. Schubert war von der Konzertidee

sofort begeistert – ein klares Zeichen, dass alte

Fehden endgültig der Vergangenheit angehören.

Keine Brüder, aber Freunde

Gnade BLIND PETITION-Buchs steht an, und sie bietet

noch mehr pikante Geschichten als zuvor. Für Harald

Bartsch ist dieses anstehende Jubiläumskonzert

eine besondere Herzensangelegenheit. Nach dem

Tod seines Vaters übernahm er die Führung der

Band und musste sich mit der Frage auseinandersetzen,

wie es mit BLIND PETITION weitergehen

soll. Er war bereits zu Lebzeiten seines Vaters im

Hintergrund für die Band tätig – jetzt freut er sich

darauf, nach langer Zeit wieder BLIND PETITION-

Songs live zu spielen und mit voller Energie zurück

auf die Bühne zu kehren.

Ob die Geschichten von BLIND PETITION damit auserzählt

ist? Wohl eher nicht. Noch immer gibt es

Fanclub-Mitglieder, die seit den 1970er-Jahren dabei

sind, die laut Harald Bartsch allein mit deren

Anekdoten ein weiteres Buch füllen könnten.

Alles Gute zum runden Jubiläum, BLIND PETITION

und NO BROS!

Patrick

Nicht nur musikalisch, sondern auch literarisch

gibt es spannendes Neues: Die Neuauflage des Keine

www.facebook.com/BlindPetition/?locale=de_DE

www.facebook.com/Fanpage.NoBros/?locale=de_DE

39



STROM-SCHMIEDE

TRÜFFELSCHWEINCHEN of

Zugegeben, ich bin ein wenig spät dran mit Neujahrsthemen. Okay. Aber auch ohne hier den Nostradamus raushängen zu

lassen, verspreche ich euch, dass wir auch 2025 jede Menge großartiger Musik zu hören bekommen werden!

Unter anderem von DREAM THEATER, die mit Rückkehrer Mike Portnoy ein wunderbares Gerät abgeliefert haben.

Mit Spannung erwarten wir auch, ob es den Herren Loomis und Williams gelingen wird, NEVERMORE wieder an den Start zu

bringen. Die beiden Recken basteln momentan mit Feuereifer daran, und wir drücken beide Däumchen, damit es auch klappt.

Aber auch weniger bekannte Formationen

haben feine, neue Alben fertiggestellt. Die

aus Portugal stammenden ETHEREAL zum

Beispiel, die 18 (!) Jahre nach »Towers

Of Isolation« kurz vor Jahresende mit

»Downfall« (Eigenproduktion) abermals

ein wahres Leckerli an den Start gebracht

haben. Der zeitlose und über jeden Zweifel

erhabene Mix aus Prog, Doom, Gothic,

Symphonic und Melodic Metal lebt wie

gehabt vom facettenreichen Vortrag des

Oktetts, der dezent melancholischen

Atmosphäre sowie dem harmonischen

Gesang des Duos Hugo Soares und Cristina

Lopes. Edel!

https://www.facebook.com/ETHEREALREALM2021

WAS 2025 BRINGEN WIRD?

stets in Schwarz gehüllte, vom einst aus

der Ukraine nach Istanbul ausgewanderten

Vitaly Petrenko gegründete Quartett

scheint sich jedoch nicht nur an der skandinavischen

Szene zu orientieren, sondern

auch an diversen Genre-Helden aus dem

UK. So sind neben SWALLOW THE SUN

und BEFORE THE DAWN (vor allem vom

Gesang her!) auch MY DYING BRIDE oder

frühe ANATHEMA als Inspirationsquellen

zu vernehmen.

https://illusionsplay.com/

von Riffmeistern wie Dave Mustaine, Jeff

Waters oder Alex Skolnick erklingen. Ein

Alleingang kam aber nicht in Frage, weshalb

er diverse Vokalisten der zeitgenössischen

Prog-Metal-Szene (von TEXTURES

bis BETWEEN THE BURIED & ME) ins Studio

geladen hat, um die Tracks einzusingen.

Das Ergebnis kann sich mehr als nur hören

lassen, schließlich hat es der Engländer

geschafft, nicht nur genre- sondern auch

generationsübergreifendes Material zu

liefern. Bravo!

https://www.charliegriffiths.com/

Auch bei den bislang gänzlich unbekannten

NOOR aus Montreal dominiert die

Sechssaitige. Messerscharfe, präzise Riffs

und Power Metal in progressiver, teils auch

abgefahrener Version stehen bei dieser

Truppe auf dem Programm. Auch tempomäßig

geht es auch gehörig zur Sache, der

Speed Metal-Anteil bleibt aber dennoch

überschaubar. Die dem Augenschein nach

noch sehr jungen Burschen offenbaren auf

der um vier Live-Tracks erweiterten, europäischen

Erstauflage von »Mother’s Guilty

Pleasures Part 1« (Arkeyn Steel) aber nicht

nur beeindruckende technische Finesse,

sondern wissen auch, wie man Hooks platziert,

um die Hörerschaft in den Bann zu

ziehen.

Generell scheint man sich an 80er-Underground-Heroen

wie HADES, HELSTAR

und AGENT STEEL zu orientieren, Sänger

(und Gitarrist) Thomas Karam aber auch

an SANCTUARY und Konsorten. Mitunter

wagt sich der Kerl zwar auch in für seine

Stimme noch unmöglich zu erreichende

Höhenlagen, gehört haben MUSS man

NOOR aber auf jeden Fall!

https://www.facebook.com/noorbandofficial/

Zur Kategorie der „bewährten Qualitätslieferanten“

zählen seit langen Jahren

WRETCH aus Cleveland, Ohio. Die einst

von Bill Peters und seinem legendären Label

Auburn Records geförderten, und später

von Pure Steel Records in Europa unterstützten

Herren haben nach einer schöpferischen

Pause von knapp sechs Jahren

einen neuen Longplayer aufgenommen.

»Visitors« (Arkeyn Steel Records) gefällt

wie seine Vorgänger durch eine amtliche

Gitarren-Breitseite und eine nicht minder

tighte Rhythmus-Arbeit. Aber auch

der ausdrucksstarke Gesang von Szene-

Legende Juan Ricardo weiß immer noch

zu imponieren.

https://www.wretchmetal.com/

Einen Wechsel am Mikrofon hatten im

Vorjahr die aus den Niederlanden stammenden

REVIVER zu verzeichnen. Ihr neuer

Sänger Michel Zandbergen (Ex-MONTANY

und kurzzeitig auch bei PICTURE aktiv)

liefert auf »Carnival Of Chaos« (No Dust

Records) eine mehr als nur solide Leistung

und fügt sich mit seiner rauen, aber dennoch

nicht ungehobelt wirkenden Stimme

gut ins Geschehen ein. Immer noch zwischen

Heavy, Power und Progressive Metal

der gediegenen Machart changierend, lässt

der Fünfer auf seinem dritten Longplayer

wahrlich nichts anbrennen. Die Vorbilder

des Quintetts sind zwar immer wieder mal

herauszuhören, der Gesang verabreicht

dem Album aber auf jeden Fall ein gehörige

Portion Eigenständigkeit. Fazit: Passt!

https://www.reviverofficial.com/

Eine amtliche Dosis Doom haben auch

die Jungs von THE WATCHER im Talon.

Allerdings orientiert sich das erst seit

2016 bestehende Trio aus Massachusetts

Im Verborgenen halten auch SINNER

Variabel, vielseitig und spielfreudig agieren

vorwiegend an den Altmeistern der Szene.

RAGE ihre Inspirationsquellen keines-

auch die Griechen DESERT NEAR

»Out Of The Dark« (Cruz Del Sur Music),

wegs. Das aus dem Baskenland stammende

THE END. Das von Sänger Alexandros

das Longplay-Debüt der Jungs enthält

Quintett hat sich der traditionellen Metal-

Papandreou vor mittlerweile fast 25

neben Anleihen bei SABBATH, TROUBLE

Progressive / Power Metal haben bekanntermaßen

Gangart verschrieben und kredenzt auf

Jahren als THE EVENTIDE gegründete

und PENTAGRAM aber auch jede Menge

auch die Colorado-Boys

»Powerstrike« (Dying Victims Productions)

Unternehmen offeriert auf seinem mittlerweile

an NWOBHM-Einflüssen, weshalb sich eine

von LEVIATHAN im Angebot. Ihr mitt-

einen gefälligen Mix. Up-Tempo-Banger

sechsten Langeisen »Tides Of Time«

breit aufstellte Zielgruppe für die Amis finlerweile

neuntes Langeisen »Stories Of

hat die Formation rund um Frontman Aritz

(Theogonia Records) eine mitreißende

den lassen sollte.

Imperceptible Light« (Arkeyn Steel) wurde

Martinez (der mitunter an den jungen Olof

Melange aus kraftstrotzendem Power

Nicht zuletzt aufgrund der hohen Anzahl

bislang zwar ein wenig übersehen, doch

Wikstrand von ENFORCER denken lässt)

Metal mit hymnischen Gesangspassagen

an Hooks sowie des vergleichbar gefärbten

zumindest in einschlägigen Kreisen feiert

ebenso zu bieten, wie griffige Midtempo-

(ICED EARTH und BLIND GUARDIAN lassen

Gesangs ist der Truppe sogar ein ähnlicher

man die Melange dieser Truppe schon seit

Stampfer und strategisch gut platzierte, bal-

mitunter recht freundlich grüßen) und

Erfolgslauf zuzutrauen wie NIGHT DEMON.

Jahren. Die immer noch von Gitarristen,

ladeske Sequenzen. Als Highlight entpuppt

Thrash der gepflegten Machart. Sparsam, https://www.instagram.com/the.watcher.heavy.metal/

Keyboarder und Komponist John Lutzow

sich das hymnische »Highway Knights«, das

aber effizient eingestreute, dunkelschwarze

geführte Band hat einmal mehr ausnahmslos

mit einem fast schon penetrant einpräg-

Momente verabreichen dem Dreher zudem

Durchgestartet sind die britischen Proggies

vertracktes Material im Talon. Durch die

samen Refrain um die Ecke kommt. Live

eine düstere, aber keineswegs beklemmende

HAKEN schon vor einigen Jahren. Gitarrist

beeindruckende Gesangsperformance von

sicher ein Abräumer der Extraklasse.

Atmosphäre.

Charlie Griffiths hat sich darüber hinaus

„Mikro-Legionär“ Rafael Gazal flutschen https://www.facebook.com/SinnerRageHeavyMetal/

https://www.facebook.com/DesertNearTheEnd/

längst auch als Solo-Künstler etabliert.

aber selbst auf den ersten Eindruck hin

An das unter seinem Namen veröffentlichte

eher sperrige Tracks wie »Echo Chamber«,

Für eine solche sorgt definitiv die türkische

2022er-Album »Tiktaalika« möch-

irgendwann ins Gehör und nisten sich im

Death/Doom-Formation ILLUSIONS PLAY

te er natürlich auch anschließen, und hat

Langzeitgedächtnis ein.

auf »Empire Of Desolation« (IP Records). Der

TIKTAALIKA als Bandnamen gewählt.

Erfordert zwar einige Hördurchläufe, entpuppt

Bandname wurde bei den Finnen SHAPE OF

Auf »Gods Of Pangaea« (Inside Out Music)

sich im Endeffekt aber sehr wohl als

DESPAIR ausgeborgt, die ihr drittes Album

lässt er sein Arbeitsgerät überraschend

Schmuckstück!

einst so benannten. Das Kapuzentragende,

hart und schneidig, bzw. ganz im Stile

https://www.leviathanband.com/

by Walter

40

41

© Privat



SCHWARZ!STROM

42

PAUL BLEY

„Open, to love“

(ECM/Universal Music)

Eine kurze Stille, ein lautes Wort. Ein helles

Lachen, ein fragendes Innehalten. Ein zerbrechlicher

Sonnenstrahl, ein milder Regenmoment.

1973 offenbart der virtuose und profunde

Emotionsausloter Paul Bley ein nachhaltiges

Meisterwerk der modernen Jazz-Solo Piano-

Ästhetik. Die Luminessence-Serie von ECM ruft

wieder jene fantastische Aufnahmetechnik sowie

den kreativen Spirit in Erinnerung. Die gesamte

Aufbereitung ist over the top, open your mind.

RAINER BRÜNINGHAUS

„Freigeweht“

(ECM/Universal Music)

Es war ein fruchtbares Joint Venture von Jazz und

Minimal Music, das Brüninghaus mit prominenten

Namen wie Trompeter Kenny Wheeler begründen

konnte. Hypnotisch, lyrisch, eindringlich,

mehrdimensional und unkonventionell

klingt jener 1981 veröffentlichte Meilenstein, nun

ein Teil der ECM-Luminessence-Serie. Veredelt

via Gatefold-Cover und dem neuen Begleittext.

Diese Edition erfüllt in jeder Hinsicht höchste

Ansprüche. Innovativer, beseelter Wind.

CHEMICIDE

„Violence Prevails“

(Listenable Records/Edel)

Diese Platte transportiert das rohe Charisma

ungefilterter Ursprünglichkeit.

Zelebriert wird Thrash Metal der 80er-

Schule, intensiv, geradlinig, erdig,

traditionsbewusst. Statt einer

musealen Staubschicht weht

jedoch ein frischer Wind, zu hören auch auf der

Red Marbled Vinyl-Veröffentlichung mit Poster

und Postkarte. Das kantige, trotzdem ausgefeilte

Klangbild kommt hier ansprechend zur Geltung,

das herbe Cover erfüllt den Genreanspruch

perfekt. Also eine gelungene metalchemische

Verbindung.

DIRKSCHNEIDER

„Balls To The Wall Reloaded“

(Reigning Phoenix Music/Major Babies)

Recycling findet offensichtlich auch in der

Metalbranche einen Platz. „Balls To The Wall“

ist das Flagship-Album von Accept, 40 Jahre

später präsentiert deren damaliger Sänger Udo

Dirkschneider eine Neuaufnahme mit vielen

Gästen wie Doro oder Twisted Sister-Shouter

Dee Snider. Die Schallplatten-Angebote beinhalten

farbige Versionen mit schmucken Namen

wie Guardian Of The Night oder Winter Blue.

Gut gestylte Klassiker-Kreislaufwirtschaft.

GREAT RIFT

„Transient“ (Tonzonen Records/Cargo)

Hier verwandelt sich jede Abspielstation sofort

in eine psychedelische Stoner-Doom-

Begegnungszone. Great Rift agieren an der

Gestaltungsgrenze zwischen 70er-Tradition und

Jetztzeit-Interpretation, gekonnt navigierend

zwischen Schwebezustand und Bodenhaftung.

Erhältlich ist jene exzellente Scheibe in einer feinen

limitierten weißen sowie gelben Auflage,

speziell für Vinyl gemastert, abgerundet

durch ein cooles

Spacetrip-Cover.

Rift in dein

Bewusstsein.

Klangkultur für Hörer.

Vinyl only

by Christian Prenger

LAKE OF TEARS

„A Crimson Cosmos“

(The Circle Music/Hoanzl)

Das Archiv für verschollene Kostbarkeiten wartet

auf Interessenten. Lake Of Tears standen für

den farbenfrohen Mix aus Doom Metal-Groove

und psychedelischer Hardrock-Melodik, wurden

aber unterschätzt. Erstmals gibt es dieses

erfrischende Album von 1997 auf Vinyl, Booklet

inklusive. Der Sound überzeugt, jene remasterte

180-Gramm-Pressung wartet in mehreren

schicken Farben. Diese sorgfältige Aufbereitung

erweitert unseren Cosmos.

MAGNUM

„Live At KK´s Steel Mill“

(Steamhammer/SPV)

Der Vorhang öffnet sich für einen Moment

der Erinnerung. 2022 spielten Magnum in

Wolverhampton das letzte Konzert mit ihrem

zwei Jahre später verstorbenen Vordenker und

Gitarristen Tony Clarkin. Jenes Dokument in

roter, schwarzer sowie blauer Farbe zeigt die

Hardrock-Heroes noch einmal in Bestform.

Die Fertigung jenes Vinyl-Denkmals ist hinsichtlich

Sound, Songauswahl, Pressung und Design

hochklassig. Eine zeitlose epische Würdigung.

SPECIAL:

Leuchtturmgenialitätshymnen

Die Tonträgerhistorie ist überfüllt mit Kurzzeitphänomenen, Trendrelikten

und Stars für weniger als 15 Minuten. Dünn gesät sind Leuchttürme ohne

Verfallsdatum wie „A Love Supreme“ von John Coltrane, eines des besten

Jazzalben aller Zeiten. Jene wegweisende Platte des Saxofonisten feiert ihr

60-Jahre-Jubiläum, die hymnisch-eruptive Musik fasziniert immer noch.

Wer pure Genialität fühlen will, sollte eine frühe Impulse!-Auflage besorgen.

Cover und Vinyl waren stets erste Klasse. Dieses Licht ist überall zu sehen.

Mario’s World

Nachdem doch etliche Leserbriefchen geflattert kamen, die sich

über den KI-basierten Ausflug unseres Stark!Strom-Redakteurs

Mario in die Welt der Musik befremdlich zeigten – hier

der Beweis: Er ist ein Mensch und ein hochkreativer noch dazu!

Ich begann mit Werbung für österreichische Bands auf

Instagram. Dann folgten meine eigene Online-Radiosendung

und meine Berichte für STARK!STROM.

Letztes Jahr fing ich auch an, YouTube-Nutzer zu „belästigen“

und so entstand die Idee, Interviews zu machen.

Drei sind es bis jetzt geworden - ich kann mich zwar

nicht mit „Flo's Metalworld“ (YouTube/@flosmetalworld)

messen, der wirklich viel Arbeit in seine Videos reinsteckt,

aber es geht ja hauptsächlich um den Spaß und

darum, die Bands zu featuren.

Das erste Interview wurde mit Jonas von PERDITUS/

UNHOLY OBSCURITY geführt. Das junge Multitalent aus

Ried im Innkreis zeigte mir sein Homestudio und bei

dunklem Kerzenschein, so wie es sich für Black Metal

gehört, wurde das 30-minütige Interview abgehalten.

Geredet wurde über seine ganzen Bandprojekte, sein

Homestudio, wo er die Songs/Alben aufnimmt und über

die Metalszene in Österreich.

Auf das zweite Interview musste ich ein wenig warten, da

die neue CD gerade in Produktion war - eine meiner österreichischen

Lieblingsbands und die erste Band, für die

ich Werbung gemacht habe. Es handelt sich dabei um die

One-Man-Post-Black-Metal-Band WELTENBRANDT.

Kurz nach der Veröffentlichung des zweiten Albums

und Musikvideos traf ich Berni auf einen zweistündigen

Kaffee, bevor es zum eigentlichen Interview weiterging.

Berni berichtete mir, wie schwierig, besonders in finanzieller

Hinsicht, es ist, so ein Hobby zu führen und wie sich

WELTENBRANDT von seiner anderen Band SYNKENDE abspaltete.

Das dritte Interview, machte ich mit dem Gitarristen von

ATHIRIA. An einem kalten Februartag trafen wir uns am

Hafen von Linz und redeten über die neue Formation,

über Zukunftspläne, CDs und Musikvideos und und und…

© Privat

Diese Interviews findet ihr alle auf YouTube, besucht

auch meine Instagram-Seite und unterstützt diese tolle

Zeitschrift, einen Riesendank, dass ich hier ab und zu

meinen Senf dazugeben darf (aber überaus gerne doch!

Anm.: Claudia)!

Instagram: @metal_xes

YouTube: metal_xes / Flo´s Metalworld / Veil of Autumn

Radio: laut.fm/4400-ironcity (Do Fr 20Uhr)

Mario „Ragnar“ Glöckl

MEINUNGS!STROM

MARIO

ATHIRIA

WELTENBRANDT

UNHOLY OBSCURITY

43





SCHLUSSAKKORD

AUF DEN LETZTEN DRÜCKER:

neu!

STARK!STROM!SHOP

Das neue österreichische ROCK & METAL Magazin

STARK!STROM Merchandise

www.starkstromshop.myspreadshop.at

stark! und gratis:

Unser Mag liegt in vielen Clubs und

Stores gratis auf (eine Liste findet ihr

unter www.starkstrom.live),

wird euch aber auch gerne ins Haus

geschickt (+ Versandspesen),

bei Interesse einfach Mail an

strom@starkstrom.live

VOLUME 5

starkstrom_magazin

46

Seit 2021 veröffentlich Mars Music Productions and Musicjunky

Bookings & Records den Support the Underground Vol. 5 Sampler.

Der fünfte Teil beinhaltet dieses Mal Bands aus Australien,

Deutschland, Italien, Österreich, Schweiz und USA. Das heißt, der

Sampler ist dieses Mal internationaler und gegenüber Vol. 1, wo

nur fast Wiener Bands vertreten waren, mittlerweile auch etwas

bekannter geworden.

Folgende Bands sind dieses Mal vertreten: (Auswahl)

ALL HOPE REMAINS (Australien), CONTAINER OF FOOLS (Linz), DEAD

END IDOLS (Wien), FATAMISH (Italien), GENERATION BREAKDOWN

(Deutschland), GENERATION GAP (Klagenfurt), MASTER OF

SCHLAMASSEL (Wien), NEAT MENTALS (Deutschland), OTTOEXTREM

(Wien), PARK DE TRIOMPHE (Wien), PERMANENT SUNDAY (Wien),

POOR MAN'S REVENGE (Graz), PROPAGANDA NETWORK (Deutschland),

SNAILMATE (USA), THE PSYCHONAUTS (Schweiz) u. a. m.)

7th ANNIVERSARY OF

MUSICJUNKY BOOKINGS

Folgende Band geigen dieses Mal auf: THE BASSENGER (Wien,

Buchpräsentation von SCHUHFABRIK BLEIBT!), EXCLUDED (Mexiko),

FATAMISH (Italien), SCHOOL DRUGS (USA), SLITHER (St. Pölten) u. a. m.

Am 27.06.25 wird der

Support the Underground Vol. 5

auch während der 7-Jahresfeier

präsentiert.

Hingehen! ↔ Abfeiern!

Facebook/StarkStromMag

IMPRESSUM /

Offenlegung gem. Gesetz:

Stark!Strom – das neue

österreichische Rock & Metal Magazin

Medieninhaber:

Stark!Strom, Claudia Jusits,

Baumgasse 50/1/14, 1030 Wien,

claudia@starkstrom.live,

+43 664 510 94 18, ATU 77669346

Herausgeberin: Claudia Jusits

Chefredaktion:

Mike Seidinger & Claudia Jusits

Redaktion: Anita Petzold, Claudia Jusits,

Christine Cizek, Walter Scheurer,

Willi Winter, Christian Prenger,

Manfred „wahnfred“ Wadsack, Christian

König, Matej Lastro, Manuel Dauböck,

Mansn, Doris Gapp, Florian Meingast,

Patrick Meerwald, Anna Otto,

Julian Dürnberger, Sabina Lorenzetto

Gabriel Niederberger, Charles Steiner,

Thomas Hutterer, Stefan Mair, Christian

Orou, Bernhard Weber, Celia Woitas,

Kinga Wölger, Andi Appel

Lektorat: Claudia Jusits

FOTOS: Falls nicht anders angegeben,

handelt es sich um uns zur Verfügung

gestelltes Promotionmaterial der Künstler

und Firmen.

Art-Direction, Layouts & Designs:

Stephan „Jeff“ Ohorn

Druck: Print Alliance HAV Produktions

GmbH, 2540 Bad Vöslau,

Druckhausstraße 1, www.printalliance.at

Erscheinungsweise: 4x im Jahr

Homepage: www.starkstrom.live

Facebook/StarkStromMag

Instagram/starkstrom_magazin

STARK!STROM #41

erscheint am 27. juni 2025



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