512 Kampfkunst Budo International Magazin April 2025
Kampfkünste, Kampfsport, Kontaktsportarten, Selbstverteidigung Online Magazin Kampfkunst Budo International. Die aktuelle deutsche Version Kostenlos lesen, kostenloser Download. 512 April - 2025
Kampfkünste, Kampfsport, Kontaktsportarten, Selbstverteidigung Online Magazin Kampfkunst Budo International. Die aktuelle deutsche Version Kostenlos lesen, kostenloser Download. 512 April - 2025
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
Schließen Sie sich den Großen an!
Termine 16, 17 und 18 Mai 2025
Schließen Sie sich den Großen an!
Termine 16, 17 und 18 Mai 2025
BUDO MASTERS 2025
Die Veranstaltung:
!
"#$!#%%$&!'()&!*)&+,!*#$!-.(*$%#$!/$0123314!,.1!*#$!5$#10+,=!7)*2!8(1$&(.1#2(.9!'79.+:!7$914!*#$!;,&$<!&$/$9%=>#/!
#,&$!?&$)(*$!#(!$#($&!/&2>$(!#(1$&(.1#2(.9$(!@$&.(01.91)(/!A)!B$&0.%%$9(C!
D.0!5#$9!#01!$0<!0#+,!E#$*$&!A)!1&$66$(<!($)$!?&$)(*0+,.61$(!A)!0+,9#$>$(<!;&6.,&)(/$(!)(*!F2(1.:1$!.)0A)1.)0+,$(!
)(*!B2($#(.(*$&!A)!9$&($(<!#%%$&!#(!$#($&!G1%203,=&$!*$&!F.%$&.*0+,.61<!*$&!;,&$!)(*!*$0!H$03$:10C!
D#$!@$&.(01.91)(/!I$01$,1!.)0!$#($%!/&2>$(!J$%#(.&!.%!J.%01./<!I$#!*$%!*#$!K$#9($,%$&!.IE$+,0$9(*!.99$!L$#01$&!
:$(($(9$&($(!E$&*$(C!
G%!0$9I$(!GI$(*!6#(*$1!*.0!/&2>$!M.9.*#(($&!%#1!1&.*#1#2($99$&!:.(.�+,$&!FN+,$!)(*!I$02(*$&$(!D.&I#$1)(/$(!01.11<!
*.0!%#1!*$&!OI$&&$#+,)(/!*$&!D#392%$!.(!*#$!L$#01$&<!?2120!)0EC!$(*$1C!
D#$!K$#9(.,%$!.(!*#$0$&!@$&.(01.91)(/!I$*$)1$1!*#$!5)/$,P&#/:$#1!'2*$&!*$(!;#(1r!A)!$#($%!$Q:9)0#B$(!R9)I<!#(!*$%!
;,&$!)(*!/)1$!L.(#$&$(!,$&&0+,$(!)(*!*$&!B2(!)(0$&$%!D#&$:12&!G96&$*2!K)++#!/$9$#1$1!E#&*C!;0!I$*$)1$1!.)+,<!E#$!$0!
92/#0+,!#01<!#(!*$&!03$A#$99$(!5$#10+,=!A)!$&0+,$#($(<!*#$!NI$&!*#$!@$&.(01.91)(/!/$%.+,1!E#&*<!E#$!$0!NI9#+,!#01C!
;0!E#&*!.)+,!$#(!@#*$2!NI$&!.99$!G:1#B#1=1$(!/$*&$,1C!
D#$0$0!L.9!,.I$(!E#&!)(0!6N&!*#$!3&#B#9$/#$&1$!S%/$I)(/!*$&!F.(.�+,$(!8(0$9(!$(10+,#$*$(<!*#$!AE#0+,$(!;)&23.!)(*!
G%$&#:.!9#$/$(<!%#1!$#($%!.)>$&/$EP,(9#+,$(!F9#%.!)(*!03$:1.:)9=&$&!J+,P(,$#1<!*#&$:1!.%!J1&.(*!B2(!T.0!R.(1$&.0C!
D#$!F.(.�+,$(!8(0$9(!0#(*!$#(!H$#0$A#$9!%#1!$#($%!I&$#1$(!G(/$I21!)(*!,$&B2&&./$(*$(!#(1$&(.1#2(.9$(!@$&I#(*)(/$(<!
*#$!*.0!K&$66$(!AE$#6$9920!$&9$#+,1$&(C!
!
Die Preise:
D$&!-&$#0!6N&!*#$!K$#9(.,%$!.(!*$&!@$&.(01.91)(/!I$1&=/1!UVW!;)&2X!#(!*#$0$&!M$IN,&!0#(*!*#$!K$#9(.,%$!.%!M.9.*#(($&!
)(*!*#$!K$#9(.,%$!.90!T$,&$&!.(!*$&!J$#1$!*$&!#(1$&(.1#2(.9$(!M&2>%$#01$&!.%!J.%01./00$%#(.&!$(1,.91$(C!
D#$!K$#9($,%$&!E$&*$(!/$I$1$(<!0#+,!I$#%!GI$(*$00$(!.(!*#$!;1#:$11$!A)!,.91$(Y!?&.)$(Y!9.(/$0!F9$#*X!L=(($&Y!
J%2:#(/<!F&.E.11$<!1&.*#1#2($99$!62&%$99$!F9$#*)(/!'F#%2(2!$1+CCC4!2*$&!M).Z.I$&.C!
S%! .)6! *$%! -9.:.1! *$&! @$&.(01.91)(/! A)! $&0+,$#($(<! %N00$(! J#$! 8,&$! K$#9(.,%$! I$01=1#/$(<! )(*! ($)$! K$#9($,%$&!
%N00$(!#,&$!M$IN,&!I$A.,91!,.I$(C!"$(*$(!J#$!0#+,!*.A)!.(!G96&$*2!K)++#!3$&!;[L.#9!.(Y!!
"#$%&"#$%'()*+(,)'%(,-./%0!
!
Zusätzliche Aktivitäten:
!
D.0!K$.%!*$0!?&$)(*$0:&$#0$0!*$&!?P*$&.1#2(!M.&&21$!R.(.!I$&$#1$1!6N&!*#$!K$#9($,%$&!$#($!/.(A$!H$#,$!03$A#$99$&<!
3.&.99$9$&!G:1#B#1=1$(!B2&<!*#$!B2(!*$(!P&19#+,$(!7$,P&*$(!.(/$I21$(!)(*!)(1$&01N1A1!E$&*$(!'J)&6$(<!92:.9$!
F.%36032&1.)001$99)(/$(<!M.&&21$!R.(.<!T)+,.!R.(.&#.<!G)069N/$<!J1&.(*B$&.(01.91)(/$(<!$1+C4!
!
Zahlungsmodalitäten:
OI$&E$#0)(/!B2(!UVW!;)&2!.)6!*.0!F2(12!B2(!7G\R]!D;!JG\KG\D;H!
!"#$%&'()*+%,'-'+.'(%/0/1%
.!'-%*(23%/400%5657%6/0/%0033%6208%
%
Schließen Sie sich den Großen an!
Hotels
;0!01$,$(!AE$#!^21$90!A)&!G)0E.,9<!)%!.(!*$&!@$&.(01.91)(/!1$#9A)($,%$(C!D.0!
\^! 8%3$&#.9! -9.Z.! ! ! 9999 ! ! ! ! )(*! *.0! \^! -9.Z.! T.0! R.(1$&.0! ! ! 999 ! ! ! ! )(*! I#$1$1! )(0$&$(!
K$#9($,%$&(!02%#1!$#($!I&$#1$!-.9$11$!B2(!F2(*#1#2($(!)(*!-&$#0$(C!
!
S%!8,&$!H$0$&B#$&)(/$(!A)!J2(*$&3&$#0$(!6N&!*#$!7SD]!LGJK;HJ!#(!*$%!$#($(!
2*$&!.(*$&$(!^21$9!B2&A)($,%$(!)(*!*#$!-&$#0$!6N&!G)6$(1,.91<!K./$!)0EC!A)!I$01=[
1#/$(C!@$&E$(*$(!J#$!*#$0$(!T#(:Y!!
!
1))23455666.(171%)*-3./%05*35*8*()5"#$%70,3)*+379:9;!
!
D.0!M.9.*#(($&!6#(*$1!#%!\^!8%3$&#.9!-9.Z.!01.11!
!
9999
!"#"$%&'($)*+(,-.*/$0.+$123(,$4(-(.3(3$*'563$-'($)*+(,-.*/$0.7$8(79*:39,3.*/"$
&'(:$+.::$:(;9793$;(7$#9*<=4(7>(':.*/?$@9A@9,$2-(7$#'0.+$(7B2,/(*?$>'($9.B$-(7$
C276(7'/(*$D('3($9*/(/(4(*E$
Termine 16, 17 und 18 Mai 2025
Leitartikel
«Würmer oder Schmetterlinge?»
D
ie Astrologie ist ein uraltes System zur Beschreibung der Welt, das unter dem immensen
Druck, gegen den Strom zu schwimmen, aktualisiert wurde. Die Schwierigkeit führt zur
Leichtigkeit! Denn sie schärft den Geist und macht den Verstand scharf und glorreich. Unter
dem Druck der Zensur in Spanien entstand eine Generation von aussergewöhnlichen
Karikaturisten, die ihren Humor zu einer transformierenden Waffe machten.
Analoge Denksysteme, die für den Menschen so natürlich sind (wir haben als Menschen
mehr Zeit damit verbracht, dieses Format zu nutzen, als wir es heute tun), wurden von der wissenschaftlichen
Methode mit dem Etikett der Hexerei versehen und unterworfen. Hexerei, wie auch Kunst und
Kreativität, zeichnen sich dadurch aus, dass sie beide Gehirnhälften gleichzeitig nutzen.
Das menschliche Gehirn besteht also von Natur aus darauf, automatisch dieses System der analogen
Analyse zu verwenden, das es uns ermöglicht hat, als Spezies für lange Zeit zu überleben und zu gedeihen,
mit oder ohne Descartes' Erlaubnis.
Die wissenschaftliche Methode hingegen hat uns zu exponentiellen Fortschritten befähigt, ist dabei
aber zu einer Art Glaubenssystem geworden; statt einer Arbeitsmethode ist sie also von ihrem
Standpunkt aus zur einzigen Bastion der absoluten Wahrheit verklärt worden. Aber wie Le Luthier sagte:
«Es gibt keine absolute Wahrheit... und das ist absolut wahr».
Unter der Last des Schuhs dieser Gruppenveranlagung, alles durch diese Linse zu sehen, die das
kollektive Unbewusste in den letzten zwei Jahrhunderten belebt hat, hat die analoge Methode, so
unverwüstlich sie auch ist, dazu geführt, dass die alten Beschreibungen der Welt intensiv angepasst
und aktualisiert wurden. Dies ist der Fall beim E-Bunto (*), der sein Wissen unverdächtigerweise bis
heute geheim gehalten hat. Viele andere okkulte Traditionen tauchen jetzt wieder auf, wie das Unkraut,
das man aus dem Garten reißt und das in seinem Kampf jeden Tag stärker wird. Die Astrologie ist ein
ähnlicher Fall, und im Laufe des 20. Jahrhunderts gelang es einer Gruppe neuer Gelehrter, ihre
Grundlagen neu zu lesen, angetrieben durch neue astronomische Entdeckungen und vor allem durch
den Beitrag von Jung zum modernen Glaubenssystem. Die Astrologie gab ihren Traum auf, eine deterministische
Wissenschaft zu werden, wozu sie in der Vergangenheit von den Machthabern gedrängt
wurde, und wandte sich einem ganzheitlichen und umfassenden Konzept zu.
Nachdem ich dies gesagt habe, nicht um die Astrologie zu verteidigen, sondern als notwendige
Einführung in den Gebrauch, den ich in diesem Text machen möchte, werde ich mich nun dem Thema
zuwenden. Abgesehen von den Abhandlungen über den genauen Zeitpunkt des Beginns des neuen
Wassermannzeitalters (die Ärzte haben die Kirche!) besteht kein Zweifel daran, dass bestimmte kosmische
Ereignisse, die sich in der Erdgeschichte widerspiegeln, einen Paradigmenwechsel zwischen den
beiden Transitachsen Fische - Steinbock und Löwe - Wassermann ankündigen.
Für den Laien will ich einfach sagen: Lies und sei interessiert, bevor du urteilst, aber um es dem Leser
leichter zu machen, werden wir sagen, dass die Paradigmen der Fische-Achse (Religionen) Steinbock
(gekrönte Häupter, das Establishment...) jetzt in der Achse, die wir betreten, entgegengesetzt sind;
Wassermann (Wir, Technologie, Erfindungen) Löwe (Individualismus).
Da Pluto seine Aufgabe der Zerstörung und Wiedergeburt im Steinbock abgeschlossen hat, können
wir jetzt, da er gerade in den Wassermann eingetreten ist, eine absolute Neuerfindung des Konzepts
des Gemeinsamen erwarten. Das Gemeinsame steht im Plural, d.h. die Idee, wie wir uns gruppieren,
und das Konzept selbst, was dies bedeutet. So werden die Vorstellungen von kollektiver Organisation
in Frage gestellt. Wir sind bereits Zeuge eines revolutionären Prozesses in Bezug auf dieses
Paradigma. Wassermann wird von Uranus regiert, der selbst die Revolution, den Sprung ins Leere der
Veränderung, die spontane Mutation darstellt. Uranus regiert auch die Technologie, und wir sind verblüfft
über die gewaltigen Veränderungen, die der Aufstieg der Computer und neuerdings auch der
KI mit sich bringt.
Leitartikel
Uranus, der Herr der Blitze, erhellt die Dunkelheit des Bewusstseins mit
einem Blitz, einem Augenblick, in dem wir unsere dunkelste Umgebung auch
in grosser Entfernung klarsehen, aber eine Sekunde später die Steine und die
Details der Strasse nicht mehr erkennen können.
Die Idee des Individuums, eine Errungenschaft des klassischen
Griechenlands, wird in diesen neuen Zeiten, in denen der Westen als
Wegweiser des bewussten Pfeils der Menschheit schwindet und stirbt, neugestaltet
werden müssen. Die Übernahme der USA, des Inbegriffs des
Zeitalters der individuellen Freiheiten, (mit all seinen Widersprüchen) und der
wirtschaftliche Aufstieg des modernen Chinas als Führungsmacht sind ein
Zeichen dieser Zeiten.
Die Epochen sind analog wie die Jahreszeiten im astronomischen Jahr der
Erde, aber in Bezug auf grosse Achsen. Auf dieselbe Weise kommen sie nicht
plötzlich. Sogar Tag und Nacht haben Interregnums voller unbestimmter
Helligkeit, aber selbst im Zweifel der Veränderung zeigen sich die Tendenzen
immer deutlich. Nach und nach nimmt die Dunkelheit in der Dämmerung zu,
so wie in der Morgendämmerung das Licht die Oberhand gewinnt. Die
Menschheit ist immer in Bewegung und wird Zeuge ihrer Veränderungen; hier
wird der Blick mit der «hohen Kamera», den uns die Astrologie bietet, zu einem
wesentlichen Wegweiser, um diese Veränderungen zu verstehen. Wenn wir uns
dieser Veränderungen bewusst sind, können wir besser an diesem kosmischen
Szenario teilnehmen - sowohl als Zuschauer als auch als Akteure -, in
das uns die Geburt in dieser Zeit unweigerlich hineinführt.
Wenn wir Geister sind, die ein materielles Leben führen, dann hat die Geburt
in einen bestimmten Kontext mit unseren evolutionären Bedürfnissen zu tun,
indem sie uns die Mittel und das Drehbuch zur Verfügung stellt, um unsere
Zwecke zu erfüllen und so am «grossen Spiel» teilzunehmen. Diejenigen, die
sich des Rahmens am meisten bewusst sind, werden den Vorteil geniessen,
den alles Wissen mit sich bringt; die Mehrheit jedoch wird passive Objekte
und Teilnehmer an seiner Inszenierung sein. Wenn man weder von sich
selbst noch von der Umwelt weiss, ist man immer in Gefahr; wie Blätter, die
von den Winden der Veränderung von hier nach dort getragen werden, ohne
eigenen Antrieb. Wenn man keine Strategie hat, dient man immer der
Strategie eines anderen.
Wie der Wurm, der sich in einen Schmetterling verwandelt, das ultimative
Bild der Verwandlung, muss der Mensch seine Phasen durchlaufen: Zuerst
vorwärts, wenn er auf der Erde kriecht; nach innen, wenn er sich selbst
betrachtet, wird er zu einem Kokon, um sich schliesslich in einen
Schmetterling zu verwandeln. Und er sprengt seinen Panzer nach oben! Um
endlich zu fliegen... Dem Ganzen entgegen!
(*) Ein Wissensfundus über die Energien, aus denen das Universum besteht,
und über die spezifischen Kulturen des japanischen Volkes der Hagumo
(Shizen), die bis ins 21. Jahrhundert verborgen geblieben sind.
«Wie der Wurm, der sich in einen
Schmetterling verwandelt, das ultimative Bild
der Verwandlung, muss der Mensch seine
Phasen durchlaufen: Zuerst vorwärts, auf
der Erde kriechend; nach innen, wenn er
sich selbst betrachtet, wird er zu einem
Kokon, und dort verwandelt er sich
schliesslich in einen Schmetterling. Und er
sprengt seinen Panzer nach oben! Um endlich zu
fliegen... dem All entgegen!»
Interview mit Enrique de Vicente
an Shidoshi Alfredo Tucci auf seinem Youtube-Kanal
über den Ebunto Japanischen Schamanismus
der Ureinwohner Japans
Zwei unvermeidliche Referenzen in der Welt der
Kampfkünste in unserer Zeit, John Machado
und Avi Nardia, langjährige Freunde, der eine
in Texas, der andere in Belgrad, aber in einem
Flugzeug, um an diesem Video zu arbeiten, wo
siegemeinsam Entwaffnung- und
Selbstverteidigung-Techniken analysierten,
und hier präsentieren wir ihnen das Ergebnis
dieser gemeinsamen Erfahrung. Dieser Artikel
soll als Einführung in ein Werk für all jene dienen,
die jenseits von Stilen die Beherrschung,
intelligente Lösungen und die Vorteile der
Kooperation gegenüber der Konfrontation zu
sehen und zu geniessen wissen.
Reines brasilianisches Jiu-Jitsu, John und seine
Machado-Brüder haben zusammen mit ihren
Cousins, den Gracie-Brüdern, in ganz Amerika
Qualität gesät und die Welt für die
Techniken der «sanften Kunst» geöffnet,
die die letzten fünfzig Jahre in
diesem Sektor revolutioniert haben.
Avi Nardia, der seit Jahrzehnten
regelmässig auf unseren PAGS. zu
finden ist, hat die israelischen
Kampfsysteme im Blut und hat
deren Entwicklung und Lehre aus
erster Hand miterlebt, angefangen
bei seinen Erfahrungen in seiner
Einheit, den Yaman, bis hin
zu seiner Hingabe an die Künste
des alten Japan. Eine aussergewöhnliche
Kombination, die
über die Zeit Bestand hat und
immer wieder fantastische
Früchte trägt, wie das vorliegende
Werk.
Zwei
grosse
Persönlichkeiten, die meinen
grössten Respekt und
meine Bewunderung
geniessen.
Alfredo Tucci
Photos: Peter Doyle & Alfredo Tucci
Text: Chris Cotter
Der Ronin und der Teemeister
«Das Schwert muss mehr sein als eine einfache Waffe, es muss eine Antwort auf die Fragen des Lebens sein.»
-Miyamoto Musashi
Ich hatte kürzlich das Vergnügen, Avi Nardia auf seinen Reisen durch die Vereinigten Staaten zu begleiten, und in
unseren Gesprächen sprachen wir über die Anwendung von Schwertkampf und Kampfkunst in allen Lebensbereichen.
Es überrascht nicht, dass «Das Buch der fünf Ringe» und Die Kunst des Krieges zu Bestsellern unter Führungskräften
und Wirtschaftseliten wurden, ganz im Sinne von Carl von Clausewitz, der sagte: «Der Krieg ist nur die Fortsetzung der
Politik mit anderen Mitteln». Oft machen wir es uns in unserem Leben oder in der Wirtschaft bequem, weil die Struktur
unserer Gesellschaft und unserer Industrie so beschaffen ist, dass wir einen grossen Spielraum für Fehler haben und
eine hohe Toleranz für Verschwendung und Ineffizienz besteht.
Im Krieg und im Kampf haben wir diesen
Luxus nicht. Teams müssen nahtlos koordiniert
arbeiten, die Ausbildung muss rigoros
sein und sich so strikt wie möglich an die realen
Bedingungen anpassen, und der Fokus
jedes Einzelnen muss direkt auf den des
Ganzen ausgerichtet sein, ein Fokus, der auf
die höchste Erfolgspriorität abzielt. Aus diesem
Grund lassen sich Führungskräfte und
Beschäftigte in wettbewerbsintensiven
Branchen von militärischen Strategien leiten,
um ihre eigenen Initiativen und
Führungsstrategien besser an die Härte des
Gefechts anzupassen.
Diesem Modell folgend hat Avi Nardia ein
Kampfkunstsystem entwickelt, das sich auf
das Leben im Allgemeinen übertragen lässt.
Ob Kampfsportler oder Geschäftsmann,
Verkäufer oder Polizeibeamter, Avis aktualisiertes
und integriertes System beinhaltet die
Prinzipien des «Kensei» oder
«Schwertheiligen» - ein Titel, der einen nicht
nur als Kämpfer bezeichnet, sondern als
jemanden, der die philosophischen, moralischen
und physischen Eigenschaften eines
Kriegers verkörpert.
Dieses System, das er Integrated Jiu-Jitsu
(IJJ) nennt, ist das höchste und gründlichste
System, das er als Höhepunkt seiner
Erfahrung und seines Trainings entwickelt
hat. IJJ beinhaltet seinen Lehrplan für den
Nahkampf (CDC), der für das Training von
Spezialeinheiten und erstklassigen
Nahschutzteams auf der ganzen Welt entwickelt
wurde, und kombiniert dies mit seinen
konzeptionellen und philosophischen
Kenntnissen, die er während seines siebenjährigen
Studiums der Schwertkunst in Japan
erworben hat. Dieses System setzt nicht
voraus, dass man sein Leben den
Kampfkünsten widmet, sondern dass man
die Kampfkünste in sein Leben integriert und
seinen eigenen Weg entwickelt und geht,
wodurch es für Zivilisten und Kampfsportler
zugänglich wird. Ähnlich wie ...
Schwertstil ohne Schwert
Im Japanischen bezeichnet der Begriff
«Kensei» einen höheren Grad an
Perfektion, eine Stufe, die es einem
erlaubt, Kämpfe zu gewinnen, ohne zu
kämpfen, oder einen Schwertstil, der
kein Schwert erfordert. Meister Avi
Nardia lehrt einen Stil mit zwei
Schwertern: «satsujinken» (das Schwert,
das tötet) und «katsujinken» (das
Schwert, das Leben gibt). So wie wir
Kampfkünste erlernen, um unsere
kämpferischen Fähigkeiten zu verbessern,
sollte eine wahre Kampfkunst auch
zur Selbstverbesserung und zur
Verbesserung der Gesellschaft eingesetzt
werden, nicht nur zum Kampf. Dies
zeigt sich oft in der Aufgabe des Egos,
dem Situationsbewusstsein, der relativen
Position, der Ruhe in widrigen
Situationen und dem psychologischen
Bewusstsein und der Fähigkeit, eine potenziell
gefährliche Situation zu deeskalieren. Parallel
zu der Frage «Welcher Arzt ist, besser, einer,
der jede Krankheit heilen kann, oder einer, der
Sie so beraten kann, dass Sie gar nicht erst
erkranken?», könnte man auch sagen
«Welcher Kampfsportler ist besser, einer, der
jeden Kampf gewinnen kann, oder einer, der
verhindern kann, dass ein Kampf überhaupt
erst entsteht?» - Offensichtlich ist der Letztere
in beiden Fällen der bessere Praktiker.
So wie die dritte Regel im Original-
Roadhouse «Sei nett» lautete, ist ein freundlicher
und fürsorglicher Umgang mit anderen
der einfachste Weg, um unnötige Konflikte
von vornherein zu vermeiden. Ihr Training sollte
Sie auch auf Stresssituationen vorbereiten,
d.h. wenn Sie sich in einem eskalierenden
Konflikt befinden, sollte Ihre Ruhe als Ballast
für die Streitenden dienen und ein Gefühl der
Ruhe vermitteln, um den Streit zu deeskalieren.
Wenn Sie schon eine Weile trainieren,
sollten Sie auch schon oft genug versagt
haben, um Ihr Ego in Schach zu halten. Dies
ist möglicherweise die grösste Belastung in
einer eskalierenden Situation, in der Sie
bereits beleidigt wurden oder sogar körperlichen
Kontakt hatten. Mit einem Lächeln wegzugehen
ist manchmal der beste Weg, um
einen Konflikt zu vermeiden und zu verstehen,
wann eine Situation keine Gewalt erfordert. In
einer Situation, in der Gewalt wirklich unvermeidlich
ist, kann man schliesslich das «satsujinken»
ausüben, indem man die
Fähigkeiten und Fertigkeiten besitzt, auf
gerechte und moralische Weise zu handeln,
um andere zu schützen, indem man sicherstellt,
dass das Mass an Gewalt der Bedrohung
angemessen ist.
«So wie wir die Kampfkünste erlernen,
um unsere kämpferischen Fähigkeiten zu
verbessern, so sollte eine wahre
Kampfkunst auch zur
Selbstvervollkommnung und zur
Verbesserung der Gesellschaft
eingesetzt werden, nicht nur für den
Kampf.»
Der Ronin und der Teemeister
Ein Teemeister, der einem Daimyo (einem Feudalherrn)
diente, beleidigte versehentlich einen Ronin (einen herrenlosen
Samurai), der ihn daraufhin zu einem Duell herausforderte.
Da der Teemeister über keinerlei Kampffähigkeiten verfügte
und befürchtete, als Feigling zu sterben und damit den
Namen seines Herrn zu beschmutzen, suchte er die Hilfe
eines berühmten Schwertmeisters, der ihm beibringen sollte,
mit Würde zu sterben. Normalerweise würde dieser
Schwertmeister einen Schüler erst dann aufnehmen, wenn er
sich monatelangen strengen Prüfungen unterzogen hätte,
aber als er den verstörten Gesichtsausdruck des Teemeisters
sah und seine Geschichte hörte, nahm der Schwertmeister
ihn als Schüler auf, allerdings unter der Bedingung, dass der
Teemeister ihm eine Kanne Tee zubereitet.
Sofort wandelte sich das Verhalten des
Teemeisters von blankem Entsetzen zu absoluter
Ruhe, und seine Beherrschung des Zen zeigte
sich in der Präzision, mit der er seine äussere
Jacke behutsam zusammenfaltete und beiseitelegte
und wie er ruhig und anmutig den Tee zubereitete.
Während der Schwertmeister langsam an
seinem Tee nippte, sagte er dem Teemeister,
dass er keinen Meister brauche, aber wenn er
den Ronin zum Kampf treffe, solle er sich einfach
vorstellen, dass er einem verehrten Gast Tee
zubereite und sein Schwert mit der gleichen
Anmut und Ruhe ziehe und halte, wie er den Tee
zubereite. Er würde von dem Ronin mit einem
Schlag niedergestreckt werden und das
Vermächtnis seines Herrn mit einem edlen Tod
ehren. Der Teemeister verstand und dankte dem
Schwertmeister für seine Weisheit.
Am nächsten Tag traf der Ronin am vereinbarten
Ort ein und war überrascht, den Teemeister in
seinem zeremoniellen Gewand und mit einem
Schwert zu sehen. Der Teemeister zog in aller
Ruhe seine äussere Jacke aus, faltete sie zusammen
und legte sie zur Seite, als wollte er Tee
zubereiten, doch dann zog er sein Schwert und
hob es über seinen Kopf, bereit, den Ronin mit
einem Schlag zu töten. Der Ronin war jedoch verblüfft
von der Ruhe und Konzentration des
Teemeisters, der sein Schwert mit der gleichen
Anmut und Präzision zog, mit der er sein
Handwerk ausübte. Der Ronin, der die
Gelassenheit und die furchtlose Absicht des
Teemeisters spürte, wurde von Zweifeln übermannt
und dachte beim Anblick der gefalteten
äusseren Jacke:
«Wie jedes Mal, wenn wir die
Gelegenheit dazu haben, haben
Meister Avi und ich Meister
John Machado in Texas
besucht. Wir haben nicht nur
Brazilian Jiu-Jitsu-Unterricht
bei einer echten Kampfsport-
Legende besucht.»
«Wenn er denkt, dass er sterben wird, warum faltet er dann
seine Jacke? Er muss ein grosser Meister sein, und ich war
ein Narr, ihn herausgefordert zu haben!»
Der Ronin verbeugte sich und bat den Teemeister um
Verzeihung für seine Respektlosigkeit und mangelnde
Diskretion. Der Teemeister begnadigte ihn und diente seinem
Herrn noch viele Jahre lang, ohne die Lektion des
Schwertmeisters zu vergessen.
So wie der Teemeister in der Lage war, die Prinzipien seiner Kunst auf die
Kampfkünste anzuwenden, so können auch wir als Kampfkunstausübende die
Prinzipien der Kampfkünste auf unseren Beruf, unsere Beziehungen und unser
Leben anwenden.
Die gleiche Ruhe, die ein brasilianischer Jiu-Jitsu-Praktiker an den Tag legt,
wenn er einen Würgegriff überlebt und sich in eine überlegene Position manövriert,
kann er auch in einer stressigen Geschäftsbesprechung an den Tag legen,
wenn er in aller Ruhe die Informationen über eine Krise entgegennimmt und sich
«Master John bringt
dich in Situationen, die
dich herausfordern und
dich in einem ständigen
Zustand des
Wachstums halten.»
bemüht, das Problem zu lösen. Die gleiche
Disziplin, mit der ein Muay Thai-Praktiker Tritte
und Bewegungen trainiert, kann auch bei routinemässigen
Verwaltungsaufgaben angewendet
werden, die die meisten in ihrem Job nur zögerlich
erledigen würden. Dies ist eine einfache,
aber tiefgreifende Erkenntnis in der Kampfkunst,
die das Leben verändern kann.
Ausbildung und Lernen von
einem wahren Meister
Wie jedes Mal, wenn wir die Gelegenheit dazu
haben, besuchten Meister Avi und ich Meister
John Machado in Texas. Wir nahmen nicht nur
am Brazilian Jiu-Jitsu-Unterricht mit einer wahren
Kampfsportlegende teil, sondern konnten
uns auch bei einem Kaffee mit ihm unterhalten.
Es ist selten, dass man jemanden mit einer solchen
Leidenschaft und Lebensfreude trifft, aber
Meister John verkörpert die Philosophie, die er
lehrt, wirklich. Sein Unterrichtsstil ist keineswegs
starr oder mechanisch, stattdessen vermittelt er
sehr prägnante Konzepte und erlaubt es einem,
die Gesamtidee zu erforschen, um seinen eigenen
Stil und seine eigenen Techniken zu entwickeln,
was den Lernprozess beschleunigt und den
Körper dazu bringt, das Konzept zu verinnerlichen,
anstatt einfach nur eine Technik zu spiegeln.
Während du forschst und Fragen stellst,
kann er dir so viele Variationen und
Möglichkeiten zeigen, dass sich dein Geist allmählich
für die multidimensionale Natur der
Kunst öffnet. Während du weiter forschst, bringt
dich Master John in Situationen, die dich herausfordern
und dich in einem ständigen Zustand
des Wachstums halten.
Beim letzten Training demonstrierte
Master John ein bestimmtes Konzept, das
einen Fehler korrigierte, den einer seiner
Schüler bei einem kürzlich stattgefundenen
Wettbewerb gemacht hatte, und zeigte dann
einige Variationen (und viele weitere
Variationen für die fortgeschritteneren
Schüler). Man könnte dies als grenzenlose
Komplexität aus extremer Einfachheit
betrachten.
So wie ein Samenkorn alle Informationen
und Fähigkeiten enthält, um zu einem ganzen
Baum heranzuwachsen und Früchte zu
tragen, so kann auch ein Konzept, das von
einem wahren Meister gelehrt wird, je nach
den Umständen und der Reaktion des
Gegners zu unzähligen Anpassungen
erblühen.
«Ich hatte das grosse
Vergnügen und das Glück,
unter Meistern wie Dr. Les
Moore, John Machado und
Avi Nardia und vielen
anderen zu trainieren.»
Diese Einfachheit überträgt sich auch auf das Leben von Meister John Machado.
Anstatt sich auf Ablenkungen im Leben zu konzentrieren, distanziert sich Master John
von der Dramatik und Politik der Kampfkünste und konzentriert sich auf einen guten
Kaffee, natürliches Essen und gute Gespräche mit Freunden. Aus diesem einfachen
Prinzip ergibt sich ein grenzenloses Potenzial, und diese Philosophie verschafft ihm
Frieden und Freude im Leben. Dadurch, dass er sich nicht in die Pläne und
Machenschaften anderer verstrickt, hat Master John mehr Zeit, sich auf die Aktivitäten
zu konzentrieren, die seinem Leben mehr Wert verleihen.
Alles zusammenfügen
Ich hatte das grosse Vergnügen und Glück, unter Meistern wie Dr. Les Moore, John
Machado und Avi Nardia und vielen anderen zu trainieren. Ich kann mit Zuversicht
sagen, dass die Lehren, die Anleitung und die Vision dieser grossen Meister nichts
weniger als lebensverändernd waren. Die Anwendung der gelehrten Prinzipien, die
Disziplin und die Perspektiven wurden in jeden Aspekt meines Lebens integriert,
sowohl privat als auch beruflich. Avis System des Integrierten Jiu-Jitsu bietet einen
Rahmen für jeden, der sich weiterentwickeln möchte, sei es körperlich, philosophisch
oder auf dem Weg der Kampfkünste. Sein praktischer Unterricht, gepaart mit der
Weisheit, die er durch sein lebenslanges Studium der Kampfkünste angesammelt hat,
hat ihm die einzigartige Fähigkeit verliehen, sein Training auf jeden Einzelnen und jedes
Publikum abzustimmen. Der Höhepunkt seines Trainings ist der Weg des Schwertes
ohne Schwert, der Kampfsportler zu wahren Kensei formt.
Der Umgang mit der Schusswaffe in der Selbstverteidigung
Der Umgang mit Schusswaffen in der Selbstverteidigung
stellt in der Kampfkunst ob für Anfänger, Fortgeschrittene
oder Meister eine anspruchsvolle und komplexe
Herausforderung dar. Dabei stellt sich die wesentliche Frage:
Wie praxisnah und realitätsgetreu ist das Training? Oft wird
übersehen, dass zwischen den kontrollierten Bedingungen im
Dojo und den unvorhersehbaren Umständen eines
Strassenkampfes ein erheblicher Unterschied liegt.
Vor dem Training von Verteidigungstechniken
gegen Schusswaffen im Dojo oder auf dem
Schiessstand ist ein tiefes Verständnis der Waffe
selbst unabdingbar. Dieses Wissen umfasst nicht
nur die Kenntnis verschiedener Waffentypen und
-modelle, sondern auch die sichere Handhabung,
korrekte Positionierung und das Wissen um die
Tragweise der Waffe.
Dazu gehören die Analyse von
Gefahrensituationen vor, während und nach
einem potenziellen Konflikt sowie die
Aufmerksamkeit für die Umgebung und die mentalen
Anforderungen in solchen
Extremsituationen. Erst durch fundiertes
Verständnis und einen respektvollen Umgang mit
der Waffe kann die notwendige Verbindung geschaffen
werden, die für eine effektive
Selbstverteidigung entscheidend ist.
Jene, die Entwaffnungstechniken gegen
Schusswaffen trainieren, müssen sich bewusst
sein, dass viele dieser Übungen im geschützten
Rahmen des Dojos durch die Strukturen der
Kampfkunst oft idealisiert sind. In der Realität,
geprägt von Stress und Unsicherheit, stossen
diese Techniken jedoch schnell an ihre Grenzen.
Die wahre Herausforderung und auch die potenzielle
Gefahr besteht darin, den Unterschied zwischen
Kunst und Wirklichkeit klar zu erkennen und
zu respektieren.
Fazit: Die Selbstverteidigung gegen Schusswaffen erfordert weit mehr als das blosse Beherrschen von Techniken
sie verlangt ein umfassendes Verständnis der Waffe, der Umgebung und der eigenen mentalen Stärke. Der Kontrast
zwischen kontrolliertem Training im Dojo und der unvorhersehbaren Realität eines Ernstfalls verdeutlicht, dass Theorie
und Praxis oft nicht nahtlos ineinander übergehen. Nur wer den Unterschied zwischen der idealisierten Kampfkunst
und den realen Bedingungen versteht und respektiert, kann im Ernstfall bewusst und verantwortungsvoll handeln.
Letztlich bleibt die entscheidende Komponente nicht die Waffe, sondern der Mensch, der sie in der Hand hält und
versteht, was ein bewusster Umgang bedeutet.
„Auch wenn die Pistole eine tödliche Waffe bleibt,
ist sie nicht entscheidend. Sondern der Mensch,
der sie trägt, ist entscheidend.“
Schusswaffen in der Selbstverteidigung: Warum Erfahrung
und regelmässiges Training unverzichtbar sind
Der Umgang mit einer Schusswaffe im Bereich der Selbstverteidigung ist nicht einfach
eine erlernbare Technik er erfordert eine tiefe Verbindung zur Waffe selbst, fundiertes
Wissen über deren Mechanismen und eine ausgeprägte Fähigkeit zur realistischen
Einschätzung von Gefahrensituationen. In vielen traditionellen Kampfkünsten werden
Entwaffnungstechniken im Dojo trainiert, doch bleiben diese oft in einer kontrollierten,
künstlichen Umgebung und versagen unter dem psychischen und physischen Druck
eines echten Einsatzes.
Ein effektiver Umgang mit Schusswaffen geht weit über den Einsatz in der Halle hinaus:
Es bedeutet, die mentale und technische Seite zu meistern, das situative Bewusstsein zu
schärfen und jederzeit wachsam und verantwortungsvoll zu handeln.
Daher gilt: Nur wer regelmässig unter realistischen Bedingungen und mit hohem
Anspruch trainiert, entwickelt eine echte, belastbare Fähigkeit im Umgang mit
Schusswaffen und in der Selbstverteidigung.
„Wer nicht regelmässig mit
der Schusswaffe
arbeitet, sie intensiv trainiert
sollte meiner
Meinung nach keine
Verteidigungstechniken
gegen Schusswaffen
unterrichten.“
Agilität und Mobilität beim Schiessen
Agilität und Mobilität sind zwei der entscheidendsten, aber oft
unterschätzten Fähigkeiten für effektives Schiessen. Sie bilden die
Basis für dynamische Schiesstechniken und ermöglichen es, sich in
realen Verteidigungssituationen flexibel und reaktionsschnell zu
bewegen. Um das volle Potenzial eines Schützen zu entfalten, ist es
unerlässlich, diese Fähigkeiten gezielt zu trainieren. Das
Zusammenspiel von Körpermechanik, Kraft, Beinarbeit,
Geschwindigkeit, Timing, Koordination, Gleichgewicht und mentaler
Einstellung macht den Unterschied zwischen Erfolg und Misserfolg im
Einsatz aus.
Es ist nicht nur wichtig, über diese Eigenschaften zu verfügen, sondern
auch zu wissen, wann und wie sie eingesetzt werden. Jede
Situation – ob Schiessen, Messerkampf oder Nahkampf – erfordert
eine spezifische Kombination dieser Fähigkeiten. Agilität und Mobilität
stehen im Mittelpunkt der Schiesstechnik, da sie die Grundlage für
reibungslose und präzise Bewegungen bieten. Ein Schütze, der diese
Eigenschaften beherrscht, ist geschmeidig, flexibel und stets bereit,
schnell und effizient zu reagieren.
Die Bedeutung von Agilität und Mobilität zeigt sich besonders in kritischen
Momenten, etwa bei völliger Dunkelheit oder in anderen
bedrohlichen Situationen, in denen die Fähigkeit, sich leise, schnell
und kontrolliert zu bewegen, lebensrettend sein kann. Schiessen aus
der Bewegung erfordert eine präzise Steuerung der
Gewichtsverlagerung. Ein guter Schütze kann sich dabei kontinuierlich
bewegen – ob er in die Hocke geht, aufsteht oder in eine andere
Position wechselt – und dennoch stets das Ziel treffen. Diese
Perfektion ist das Ergebnis von intensivem Training, das Agilität und
Mobilität mit kognitiven und mentalen Übungen kombiniert.
Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist das kognitive und mentale
Training, das die Aufmerksamkeit, Reaktionsfähigkeit, das
Erinnerungsvermögen und die Sensibilität der Sinne schärft. Diese
Fähigkeiten sind unerlässlich, um sich im Gefecht bewusst durch
verschiedene Bewegungen und Umgebungen zu navigieren, ohne
dabei die Kontrolle zu verlieren oder sich in eine gefährliche Position
zu bringen. Ein Schütze muss in der Lage sein, seine Atmung zu kontrollieren,
sich die Raumaufteilung einzuprägen und jederzeit den
Überblick zu behalten.
Viele Menschen, ob im Sport oder in Sicherheitsberufen, glauben
fälschlicherweise, dass es beim Schiessen nur um körperliche Stärke
und Athletik geht. Doch um ein echter Profi zu werden, muss man seinen
Geist öffnen und erkennen, welche Fähigkeiten wirklich notwendig
sind, um in jeder Situation optimal vorbereitet zu sein.
Das ultimative Ziel ist es, das volle Potenzial des Schützen auf eine
ganzheitliche Weise zu entfalten mit Agilität, Mobilität und mentaler
Stärke als Schlüsselelemente für Erfolg und Sicherheit.
"Nur wer versteht, dass Schiessen weit über
Muskelkraft und Technik hinausgeht, wird zu
Einem wahren Profi und das ist der Schlüssel
zur persönlichen Sicherheit und Effizienz im
Einsatz.“
Diagramm-Auszug:
1. Agilität und Mobilität
• Geschmeidigkeit und Flexibilität
2. Kognitives und Mentales Training
• Aufmerksamkeit, Reaktionsfähigkeit, Erinnerungsvermögen und
Sensibilität der Sinne
Diese Elemente bilden das Fundament für die Fähigkeit, auch in dynamischen
und unvorhersehbaren Situationen präzise und effektiv zu agieren.
Fazit: Agilität und Mobilität sind keine blossen Ergänzungen, sondern essenzielle
Bausteine für jeden, der im Schiessen sein volles Potenzial ausschöpfen
möchte. In Kombination mit kognitivem und mentalem Training formen sie
einen Schützen, der in jeder Situation – ob Tag oder Nacht, in Bewegung oder
unter Druck – präzise, flexibel und reaktionsschnell agieren kann. Diese
Fähigkeiten zu meistern bedeutet nicht nur, technisch versierter zu werden,
sondern auch, auf einer tieferen, ganzheitlichen Ebene bereit zu sein, sich den
realen Herausforderungen einer Verteidigungssituation zu stellen. Nur wer
versteht, dass Schiessen weit über Muskelkraft und Technik hinausgeht, wird
zu einem wahren Profi und das ist der Schlüssel zur persönlichen Sicherheit
und Effizienz im Einsatz.
Der Weg zu dieser Exzellenz ist anspruchsvoll, aber die Belohnung ist unbezahlbar:
ein Schütze, der auf jede Situation vorbereitet ist, stets souverän handelt
und das volle Spektrum seiner Fähigkeiten ausschöpfen kann. Agilität,
Mobilität und mentale Stärke sind die Schlüssel zu einem Schiessen, das nicht
nur effektiv, sondern auch nachhaltig sicher ist für sich selbst und für andere.
10 Sch
Lebenswichtige Punkte
„Die Wirksamkeit bei
jeder Kampfkunst basiert
auf den Prinzipien auf der
diese basiert…
nicht auf der Technik.
Das ist wie die Frage von
Henne und Ei.
Wen gab es zuerst?
Die Henne oder das Ei?“
Kyusho Jitsu
„Das Kyusho Jitsu ist
an sich keine eigene
Kunst, sondern ein
Fortschritt von jeder
Kampfkunst und die
Prinzipien,
die wir in diesem
Artikel diskutieren
werden, werden euch
ohne Zweifel dabei
helfen,
die Wirkungsfähigkeit
eurer Kampfkunst zu
verbessern.“
Unterstützt von Gianluca Frisan aus Italien
Die Pyramide des Kyusho
10 Schritte um seine Leistung in
jeglicher Kampfkunst zu
verbessern
Für Mark Kline
Die Wirksamkeit jeder Kampfkunst
basiert auf den Prinzipien auf der diese
basiert… nicht auf der Technik. Das ist
wie die Frage von Henne und Ei. Wen
gab es zuerst? Die Henne oder das Ei?
Das Kyusho Jitsu ist an sich keine
eigene Kunst, sondern der Fortschritt
von jeder Kampfkunst und die
Prinzipien, die wir in diesem Artikel
diskutieren werden, werden euch ohne
Zweifel dabei helfen, die Wirkung eurer
Kampfkunst zu verbessern.
Als erstes würde ich euch gerne ein
bisschen von mir erzählen.
Ich fing mit 12 Jahren mit dem
Kämpfen an und machte dies bis zu
meinem zweiten Jahr in der Universität.
Dieses Training war für die
Weiterentwicklung meiner Karriere in
den Kampfkünsten ausschlaggebend.
Während meinem ersten
Universitätsjahr fing ich an Tang Soo
Do zu lernen, was meine erste
Einführung in die Kampfkünste, in
denen man mit Tritten und Fausthieben
arbeitet, war. Aufgrund meiner
siebenjährigen Erfahrung war dieses
Training anfänglich etwas seltsam für
mich, vor allem, wenn es darum ging
Sparrings zu machen. Mein erster
Instinkt war immer zu kämpfen und den
Gegner so früh wie möglich zu Boden zu
bringen. Als die Ausbilder mir sagten,
dass dies gegen die Regeln sei, war ich
ritte um seine Leistung in jeglicher Kampfkunst zu verbessern
Lebenswichtige Punkte
Kyusho Jitsu
ein bisschen verwirrt, da ich dachte, dass ich Selbstverteidigung
lernen sollte, wobei ich jedoch sehr schnell verstand, dass ich dabei
war Sportkarate zu lernen. Als ich dies erst einmal verstanden
hatte, konnte ich mich darauf einlassen, da ich meinem Repertoire
neue Strategien hinzufügen konnte.
Kurz nach meiner Zeit in der Uni, fing ich an mit George Dillman,
Professor Wally Jay und Professor Remy Presas zu trainieren. Ich
benutzte die Einnahmen der Schule, die ich 1992 eröffnet hatte um
mit einem von ihnen oder mit allen mehr als 10 Jahre lang fast jedes
Wochenende zu trainieren und ich wurde zur ersten Person auf der
Welt, die individuelle schwarze Gürtel von jedem großen Meister
bekommen hat.
Was ich von ihnen lernte war für mein Verständnis der
Selbstverteidigung mit und ohne Waffen, das ich durch die Konzepte
und Strategien, die ich lernte, bekam, von unschätzbaren Wert. Wie
ihr im Anschluss sehen werdet, habe ich die Prinzipien dieser Stile
mit und ohne Waffen, zusammen mit diesem Wissen kodifiziert, um
jedem weiterzuhelfen, ganz egal wie lange oder welchen Stil er
trainiert, um die die Wirksamkeit von dem, was sie lernen, studieren
und unterrichten zu erhöhen.
Seitdem gebe ich Seminare auf der ganzen Welt über Themen wie
Ryukyu Kenpo/ Kyusho Jitsu kombiniert mit modernem Arnis und
Jiu-Jitsu. Das ist, was ich die Methode PinPoint ® nenne, eine
Methodologie die sich aus strategischen Druckpunkten und Technik
zusammensetzt. Leicht zu lernen, schnell anzuwenden.
Lass uns also darin eintauchen und über die 10 Schritte sprechen,
die ich entdeckt habe, die die Wirksamkeit jeder Kampfkunst
verbessern.
Das Zentrum kontrollieren
Es gibt zwei wichtige, zu beachtende Aspekte, um das Zentrum zu kontrollieren. Als
erstes schauen wir uns den physischen Aspekt an. Es ist wichtig, die richtige Haltung
beizubehalten, indem wir das machen, was die Physiologen als eine „neutrale Wirbelsäule“
bezeichnen. Hierbei ist die Wirbelsäule im natürlichsten Zustand, sodass man sich mit
Leichtigkeit und kraftvoll bewegen kann. Das Beibehalten der richtigen Haltung wird euch
erlauben zu verhindern, dass der Gegner euch aus dem Gleichgewicht bringt und euch
somit ermöglichen den größtmöglichen Effekt eurer Techniken auf den Gegner zu erzeugen.
Jetzt lass uns zum emotionalen Aspekt beim Kontrollieren des Zentrums übergehen.
Einen klaren Geisteszustand beizubehalten und trotz der häufig vorkommenden Angst und
dem Zorn fokussiert zu bleiben, da diese häufig die Begleiter eine Konfrontation sind und
die feinmotorischen Fähigkeiten, die ein wichtiger Teil der PinPoint ® Methode sind,
gefährden.
10 Schritte um seine Leistung in jeglicher Kampfkunst zu verbessern
Lebenswichtige Punkte
Puntos Vitales
Das Zentrum eures
Gegenübers kontrollieren
Die Kontrolle des Zentrums eures
Gegenübers teilt sich in zwei Teile. Schauen wir
uns nun zuerst den physischen Aspekt an.
Seinen Gegner im physischen Ungleichgewicht
zu halten ermöglicht es einem, Techniken auch
bei größeren und stärkeren Gegnern
anzuwenden und macht es ihnen schwerer
euren Handlungen entgegen zu wirken.
Der zweite Aspekt, den wir betrachten
müssen, ist der emotionale Aspekt, bei dem wir
lernen und üben Taktiken anzuwenden, die
darauf zielen zu betrügen, zu verwirren und es
dem Gegner unmöglich zu machen die
richtigen Entscheidungen zu treffen. Das macht
es ihm noch unmöglicher euren Handlungen
entgegenzuwirken.
Körperbewegung
Es gibt zwei Aspekte, um die Bewegung des
Körpers zu verstehen. Wir werden mit unserer
eigenen Körperbewegung anfangen. Manchmal
ist es der richtige Weg einen Frontalangriff zu
provozieren. Häufig kommt man jedoch zu
besseren Ergebnissen, wenn man einen Angriff
verhindert und/oder umleitet. Die Kooptation
„Seinen Gegner im
physischen
Ungleichgewicht zu halten
ermöglicht es einem,
Techniken auch bei
größeren und stärkeren
Gegnern anzuwenden und
macht es ihnen schwerer
euren Handlungen
entgegen zu wirken.“
Kyusho Jitsu
10 Schritte um seine Leistung in jeglicher Kampfkunst zu verbessern
Lebenswichtige Punkte
„Wenn wir erst einmal ein gutes
Verständnis davon haben, wie wir mit
Hilfe einer richtigen Körperausrichtung
Kraft erzeugen können um zuzuschlagen
und zu greifen, können wir unseren
ganzen Körper benutzen, mit inbegriffen
unserer Beine und den Muskeln unsers
Zentrums. Wir können die
Leistungsfähigkeit all unserer Techniken
auf diese Art maximieren.“
Lebenswichtige Punkte
und/oder der Gewinn des Impulses eines
Gegners können einem ebenfalls einen
wichtigen taktischen Vorteil verschaffen
und das Verständnis, wann man sich wohin
bewegen muss ist essenziel für jegliches
Kampfkunstrepertoire.
Jetzt können wir über die
Körperbewegung des Gegners sprechen.
Es gibt Zeichen, die ein Gegner gibt, kurz
bevor er zum Angriff bereit ist. Diese
Zeichen zu verstehen und sie ins Training
einzugliedern ist ein wichtiger Punkt bei
allen Kampfkünsten. Ein Problem beim
Techniktraining ist jedoch, dass wir als
Schüler dabei nicht lernen, wie wir spontan
handeln können und uns von spontanen
Handlungen erholen können. Wenn die
Sachen nicht laufen wie geplant, neigen wir
dazu wie festgefroren stehen zu bleiben
und somit in Gefahr zu bleiben. Ein gutes
Verständnis von den Körperbewegungen
unseres Gegners ist eine sichere Art die
Möglichkeiten zu erhöhen sicher auf dem
Großteil der Konfrontationen
herauszukommen.
Ausrichtung des Körpers
Es gibt zwei Aspekte, die wichtig sind,
um die Ausrichtung des Körpers zu
verstehen. Wir werden mit unserer eigenen
Körperausrichtung anfangen. Wenn wir erst
einmal ein gutes Verständnis davon haben,
wie wir mit Hilfe einer richtigen
Körperausrichtung Kraft erzeugen können
um zuzuschlagen und zu greifen, können
wir unseren ganzen Körper benutzen. Mit
inbegriffen sind dabei unserer Beine und
die Muskeln unseres Zentrums. So können
wir die Leistungsfähigkeit all unserer
Techniken maximieren.
Wenn wir von der Körperausrichtung des
Gegners sprechen, lernen wir, den Gegner
dazu zu bringen eine Körperausrichtung
einzunehmen, die zu seinem Nachteil ist.
Wenn wir die Struktur eines einzelnen
Körperteils vom Gegner brechen, wird er
nicht mehr offensiv weiterkämpfen können,
weil er dann nur kämpft um das
Gleichgewicht zu halten.
Prinzip des Gegensatzes
Es gibt einige Dinge, die unser Körper
unterbewusst macht, wenn er vor einem
Angriff steht. Wenn uns jemand schubst,
gehen wir für gewöhnlich nach hinten.
Wenn jemand an uns zeiht, entfernen wir
uns. Das sind Teile unseres natürlichen
Kyusho Jitsu
Lebenswichtige Punkte
Überlebensinstinkt und eigentlich das, was unser Angreifer erwartet, das wir tun, aber
das bedeutet nicht, dass wir keine Änderungen bei dem vornehmen können, was wir
individuell als natürlich betrachten. Wir können Gewohnheiten annehmen, die zu
etwas Natürlichem werden… für uns.
Das Prinzip des Gegensatzes ist, dass man das Gegenteil von dem machen soll,
was wir instinktiv machen würden und auf diesem Weg unser Gehirn aufbereiten.
Zum Beispiel, anstatt uns zu entfernen, wenn uns jemand festhält und an uns zieht,
können wir uns auf unseren Angreifer zubewegen und nehmen so sofort eine
Verteidigungsposition ein, indem wir versuchen ihn nach hinten zu schubsen. All das
sind voraussagbare Antworten. Alle Kampfkünste reden davon die Energie des
Gegners gegen ihn zu benutzen, aber sie beinhalten nicht die psychologischen und
instinktiven Komponenten, um dieses Prinzip detailliert zu benutzen. Der Gebrauch
dieses Prinzips gegen euren Gegner wird euch dabei helfen sein physisches und
emotionales Zentrum zu kontrollieren. Das ist ein Schlüsselprinzip in der PinPoint®
Methode.
Yin und Yang
Sobald wir die vorhersehbaren Antworten, die unsere Gegner uns geben können,
wenn wir sie schlagen oder mit ihnen kämpfen, verstehen, können wir die
Wirksamkeit unserer Techniken erhöhen. Als grundsätzliche Regel, wird die
Vorderseite des Körpers, die die Innenseite der Arme und der Beine beinhaltet, als Yin
oder Negativ erachtet. Die vorhersehbare Antwort auf einen Schlag in diesem Bereich
ist, dass der Gegner sofort nach unten schließt bis hin zu einer Embryonalstellung
(abhängig von der Zielregion und der Menge an Kraft).
Der hintere Teil des Körpers, welcher die Seiten des Rumpfes, der Schulter und den
äußeren Bereich der Beine und den hinteren Teil der Arme beinhaltet, wird als Yang
oder Positiv erachtet. Wenn auf diese Punkte gezielt wird öffnet sich der Gegner mit
einem oder beiden Armen und bewegt sich nach außen.
Diese Reaktionen sind aus physiologischer Sicht ziemlich leicht zu erklären. Als
Beispiel werde ich allgemeingültige Prinzipen benutzen, wobei ich in diesem Diskurs
auf den oberen Teil des Körpers eingehe. Die Antworten Yin, wo die Arme des
Gegners hinzukommen, um sich zu verteidigen, sind dazu da die inneren Organe, die
Kyusho Jitsu
„Das Prinzip des Gegensatzes ist,
dass man das Gegenteil von dem
machen soll, was wir instinktiv
machen würden und auf diesem
Weg unser Gehirn aufbereiten.“
Kyusho Jitsu
„Seitdem gebe ich Seminare auf der ganzen Welt
über Themen wie Ryukyu Kempo/ Kyusho Jitsu
kombiniert mit modernem Arnis und Jiu-Jitsu.
Das ist, was ich die Methode PinPoint ® nenne,
eine Methodologie die sich aus strategischen
Druckpunkten und Technik zusammensetzt.
Leicht zu lernen, Schnell anzuwenden.“
10 Schritte um seine Leistung in jeglicher Kampfkunst zu verbessern
Lebenswichtige Punkte
nah an der vorderen Körperoberfläche liegen, zu beschützen. Obwohl der
Brustkorb dazu da ist die Organe zu beschützen, sind die Arme ein zweiter
Schutzschild. Im Gegensatz dazu ist der Rücken sehr muskulös, da die Arme
ihn nicht auf die gleiche Art und Weise beschützen können. Wenn sich die Arme
nach hinten bewegen, schließen sich die Muskeln um die Wirbelsäule herum,
um diese lebenswichtige Zone zu beschützen.
Die vorhersagbaren Antworten des Körpers zu verstehen ist eine andere
zentrale Komponente der PinPoint ® Methode.
Vielfältige Bewegungsabläufe
Es gibt zwei Aspekte auf die wir bei der Besprechung der vielfältigen
Bewegungsabläufe eingehen müssen. Der erste von dem wir sprechen ist
der beim Schlagen. Verschiedene Bewegungsrichtungen zu benutzen
kann die Effektivität eines Schlages deutlich erhöhen. Zum Beispiel
kann ein Schlag bei dem sich das Handgelenk beim Aufschlag
etwas dreht und was wir Kraftmultiplikator ® nennen, mit weniger
Kraftaufwand unsererseits eine größere Krafteinwirkung bei
unserem Gegner bewirken. Das Ergebnis ist ein höherer
Effekt beim Gegner, wobei wir weniger Gefahr laufen beim
Einschlag eine Verletzung an der Hand oder am
Handgelenk davonzutragen.
Lass uns nun einen Blick auf den Aspekt des Greifens
werfen, bei dem verschiedene Bewegungsebenen benutzt
werden. Hier ist es, wo wir gleichzeitig einen Griff auf ein
Gelenk auf verschiedenen Ebenen anwenden. Wenn wir
einen Griff auf ein Gelenk anwenden und dies in
verschiedene Richtungen gleichzeitig tun, können wir
größere Ergebnisse mit weniger Kraft erzielen und somit
die Erfolgswahrscheinlichkeit gegen einen größeren und
stärkeren Gegner erhöhen.
Anatomische Intuition
Es gibt zwei Aspekte von denen wir sprechen
müssen, wenn wir über die anatomische
Intuition reden. Hier ist es, wo wir sofort die
geeignetste Technik festlegen und anwenden,
um die größte Auswirkung auf die
grundlegende Situation haben. (Bewegung für
die Köperlese). Dies macht man mit den
Aspekten der Körperbewegung und der
Körperausrichtung und wird uns helfen
erfolgreich zu sein, ohne das es wichtig
ist, ob wir eine Grifftechnik anwenden
oder unseren Gegner schlagen.
Der zweite Aspekt ist die taktische
Sensibilität. Jeder Gegner wird auf
Kyusho Jitsu
10 Schritte um seine Leistung in jeglicher Kampfkunst zu verbessern
www.kyushoInstitute.com
Kyusho Jitsu
„Der schnelle Übergang von einer zur
anderen Technik, ohne eine Lücke für
einen Gegenangriff des Gegners zu
lassen, ist notwendig um einen Kampf zu
gewinnen und sollte als unabhängiger
Aspekt betrachtet werden.“
Lebenswichtige Punkte
www.kyushoInstitute.com
Kyusho Jitsu
eine andere Art und Weise auf die Angriffstechniken reagieren und
kämpfen. Die Menge an Kraft und Druck festzulegen, die notwendig ist
und in der Lage zu sein zu erkennen, wann eine Technik nicht den
gewünschten Effekt erzielt, um sie dann zu modifizieren (den
Übergangsaspekt zu sehen) und das innerhalb von Millisekunden.
Das ist eine andere grundlegende Methode von PinPoint ®.
Der Übergang
Der schnelle Übergang von einer zur anderen Technik, ohne eine Lücke
für einen Gegenangriff des Gegners zu lassen, ist unumgänglich um einen
Kampf zu gewinnen und sollte als unabhängiger Aspekt betrachtet werden.
Die Fähigkeit dies zu erreichen, erlangt man, indem man intuitiv alle vorher
beschriebenen Prinzipien des PinPoint ® anwendet und indem man weiß,
wann man mit mehr und wann mit weniger Druck arbeiten muss und wann
man seine Technik ändern muss, je nach seiner Position hinsichtlich der
Position des Gegners.
Druckpunkte/ anatomische Zielpunkte
Den letzten Aspekt, den wir heute behandeln werden ist der Gebrauch von
Druckpunkten und/oder anatomischen Zielen. Druckpunkte haben bestimmte
physiologische Auswirkungen auf die ihr schlagen, oder die ihr greifen könnt,
um sie als Hebel zur Flucht bzw. zum Gegenangriff zu benutzen und die
Fähigkeit eines Angreifers seinen Angriff fortzusetzen zu verringern oder zu
verhindern. Manchmal verursachen diese Auswirkungen Schmerzen, aber
häufiger verursachen sie Schwäche (aufgrund dessen, was man einen
Dehnreflex nennt), Desorientierung und sogar bis hin zur Ohnmacht.
Ein häufiger Fehler, den viele Leute machen, ist, dass sie glauben, dass
das Erlernen der Druck- und/oder anatomischen Zielpunkte der wichtigste
Aspekt ist. Der Grund, weswegen ich mich dazu entschieden habe über
diesen letzten Aspekt zu reden, ist, dass dieser letzte Aspekt ohne all den
vorher erörterten Aspekten keinen oder nur wenig Auswirkungen hat.
Zuallererst ist es wichtig eine gute, solide Technik zu haben. Es gibt ein
Sprichwort in der Politik, dass ein Schwein, selbst wenn du ihm die Lippen
schminkst, immer noch ein Schwein bleibt. Lernt die grundlegenden
Elemente von egal welcher Kunst, aber vor allem, wenn ihr Kyusho zu
eurem Repertoire noch hinzufügen wollt, ist es von wesentlicher
Bedeutung die Wirksamkeit zu erhöhen, jedoch erst, nachdem ihr gute
grundlegende Techniken erworben habt.
Zusammenfassend
Die Aspekte, die wir in diesem Artikel erörtert haben, können euch zu
besseren Kampfkünstlern machen. Wir haben eine DVD produziert, die
euch helfen kann ein besseres Verständnis dafür zur erlagen, wie ihr sie
schnell in eure Ausbildung eingliedern könnt. Mein Ziel war es immer eine
effiziente Methodologie für die Selbstverteidigung zu vermitteln, die nicht
nur leicht zu erlernen, sondern auch anzuwenden ist.
Video & DVD
Der Anfang
Es war Anfang der 80er Jahre, und wie ich
bereits an anderer Stelle erwähnt hatte, ging
ich nach Indonesien. Es war meine erste Reise
in den Osten. Wie jeder andere Praktiker der
Kampfkünste in Japan, in meinem Fall Judo
und Jiu-Jitsu, hatte ich auf einen Besuch in
Japan gehofft, aber das Schicksal brachte
mich nach Bali. Sobald ich dort ankam, wurde
mir klar, dass es aus touristischer Sicht im
Grunde ein Glücksfall war, aber was die
Kampfkünste anging, zog ich weiterhin das
Land der Samurai vor. Nachdem ich mehrere
Paläste besucht hatte, in denen die lokale
Kampfkunst Pencak Silat praktiziert wurde,
stellte ich fest, dass es auch in Italien unter
anderen Namen ähnliche Aktivitäten gab, zum
Beispiel das VietVo Dao, das ich in Mailand
praktizierte.
Erst nach ein paar Tagen wurden meine
Gedanken widerlegt: Ich fand mich zufällig in
einem Banjar (einem balinesischen Viertel) wieder,
wo ich die Gelegenheit hatte, junge Leute
und Lehrer in der Oper zu sehen. An den harten
Wänden einer Art Tempel, der von einem
schönen Überdachung geschützt wird, führten
diese Menschen, ohne sich anzusehen, sowohl
faszinierende Alleinübungen als auch grossartige
Nahkampftechniken auf.Ich näherte mich.
Dort begann alles.
Mein Abenteuer begann mit dem Lehrer
KetutGysir, der unter dem Namen
MangkuGysir bekannt ist, d.h. ein Priester der
hinduistischen Religion. Sein ermetischer,
unberechenbarer Charakter, ich wusste nie,
ob das, was ich sagte oder tat, ihm gefiel oder
nicht, aber nach einer schmerzhaften Abreise,
die auf besonderen Massagen an den
Druckpunkten und schmerzhaften
Verdrehungen der Füsse beruhte, begann ich
jeden Tag zu üben. Nach einiger Zeit wurde mir
klar, dass der Stil, den ich erlernte und der
sich so sehr von dem unterschied, den man in
den Palestre in Dempasar (der Hauptstadt)
sah, Cidepok hiess.
Er erzählte mir, dass dieser Brauch in einigen
balinesischen Gemeinden bekannt und weit verbreitet
sei, und fügte hinzu, dass das Interesse
im Vergleich zu früher abnehme, die jungen
Leute sich anderen Dingen zuwendeten, andere
sportliche Aktivitäten ausübten und vor allem,
da sie studieren und arbeiten müssten, keine
Zeit mehr hätten, sich den traditionellen
Künsten zu widmen.
Einige Jahre später erfuhr ich, dass es eine
Stadt mit demselben Namen in der Presse von
Bandung gab und immer noch gibt. Ich begann,
Sumatra, Java, Lombok, Flores zu erkunden und
zu bereisen, um nur einige Inseln des Archipels zu
nennen. Ich hatte interessante Erfahrungen in
Malaysia, ohne jedoch den jährlichen Termin in
Bali auszulassen. Meister Ketut brachte mich mit
Meister AgungaliitSumandi zusammen (der im
Buch von Draegher noch als junger Athlet zu
sehen ist). Ich begann auch mit dem Citembak-
Silat-Stil, dem so genannten explosiven Stil, dessen
Motto lautet: stark, schnell und nah.
Das Studium des Cidepok Silat lehrte mich zu
unterscheiden, was Seni (d.h. künstlerische
Bewegung) und was im Kampf gegen den
OrangJalan (den Mann auf der Strasse, den wahren
Angreifer) effektiv ist.
In Sumatra hatte ich Glück, denn ich traf die
lebende Autorität des Harimau, Herrn Malano,
und selbst in diesem Fall hätte ich ohne die solide
Ausbildung, die ich auf Bali erhalten hatte, nur
sehr wenig gelernt. Girovagando als Forscher von
Einhorn-Verzaubert(so definierte mich Shidoshi
Alfredo Tucci) fand ich Trüffelmacher, Scharlatane,
aber auch mutige Menschen und mutige Lehrer.
Der Lehrer Agung, der gutmütig und zugänglich
ist, wird leider vorschnell missverstanden. Aber er
hatte die Zeit, seine beiden Söhne in den traditionellen
Künsten auszubilden. Um die Wahrheit zu
sagen, war einer der beiden, der jüngere, bereits
ein vielversprechender Athlet des balinesischen
Silat, BakthiNegara, der sich jedoch darüber
ärgerte, dass ein Westler aus Italien kam, um bei
seinem Vater zu lernen, während er, der ihn immer
zur Verfügung hatte, sich als Snob gegenüber den
alten Kampfpraktiken seines Vaters empfand. Der
Sohn studiert nicht nur bei seinem Vater, er folgt
meinem Beispiel, geht zu Banjar Singgi, der im letzten
Jahrhundert ein Meister des Pencak Silat und
chinesischer Kung-Fu-Meister war, und schafft es,
unter Einmischung der Abergläubischen, ein
System zu schaffen, das den Namen Silat Singgi
oder den Kern der Kampfpraktiken dieses magischen
Gebiets trägt. Eine Gruppe aus Italien ist
bereits auf dem Weg nach Bali, um die Wunder des
Silat Singgi zu lernen.
Bandung
Letztes Jahr beschloss ich, mich auf eine Reise zu den Ursprüngen des
Cidepok zu begeben und erforschte die Bandung umdie Insel Jawa. Das
Glück des Forschens hat mich wieder einmal getroffen: Ich habe ein
System gefunden, das zumindest in der Struktur des Jurus bereits organisiert
ist, das System wird der Weisse Elefant genannt, der auch das
Symbol dieses Stils des Silat ist. Es geht nicht darum, die Bewegungen
des Tieres zu imitieren, das Symbol soll vielmehr die Qualitäten der Kraft,
der Grosszügigkeit und des Widerstands des Dickhäuters zusammen mit
der Kraft, die das Weiss im indonesischen Putih darstellt, hervorheben.
Im Jahr 1959 sammelte der Meister Kh. H. Jagnudin in der Region Jawa
Barat sein Wissen, das offensichtlich verschiedene in der Region vorhandene
Stile umfasste, und komponierte ein Programm, in dem Jurus und
Langkah die starke Gerüst bildeten.
«Das Studium des Cidepok Silat
öffnete mir den Geist, indem ich
lernte, zu unterscheiden, was Seni
(d.h. künstlerische Bewegung) war
und was im Kampf gegen den
OrangJalan (den Mann auf der
Strasse, den tatsächlichen Angreifer)
effektiv war.»
GajahPutih, der weisse Elefant
Die Jurus sind 25 und wie folgt unterteilt:
1. Der erste Jurus wird einfach Jurus genannt.
2. Der zweite wird JurusSusun genannt, was auf javanisch«Level»
bedeutet und tatsächlich eine Erhöhung des Levels anzeigt, da statt 2
Schlägen 4 Schläge abgegeben werden.
3. Der dritte Jurus wird JurusPotong genannt, was «Schnitt» bedeutet.
4. Der vierte heisst JurusSikut, was «Ellbogen» bedeutet.
5. Der fünfte ist der DepanPotong. Dieser Jurus beinhaltet den
Jurus Nummer drei.
6. Auch beim DepanSikut gibt es eine Einschliessung: Es geht
darum, den vierten Jurus in den sechsten einzuschliessen.
Damit ist die erste Stufe des Silat GajahPutih abgeschlossen.
Normalerweise dauert es sechs Monate, um die erste Stufe erfolgreich
zu absolvieren. Dann geht es mit weiteren 6 Jurus weiter:
1. JurusSimur
2. JurusSelup
3. TabangAtas
4. TabangBawa
5. TabangBawa
6. AlipSankol
So gelangten wir zur Prüfung für die zweite Stufe, nach deren
Bestehen man zur nächsten Gruppe von 6 Jurus gelangt:
1. JurusSentak
2. JurusSedongMacan
3. JurusKwitan
4. JurusKiprat
5. JurusStembak, was auf javanisch«Schiessen» bedeutet (während
es auf Indonesisch Tembak wäre)
6. JurusSeron
Nach dem dritten Schritt begibst du dich in die vierte Stufe und
lernst diesmal sieben Jurus:
1. JurusAlipCatok
2. JurusAlipNaga –BerenaCadet
3. JurusDongkariTungkal
4. JurusCapra DongkariKepruk
5. JurusTanganBesopPaksiMui
6. JurusAlipTilapLenti
7. JurusLube
DieLangkah:
1. LangkahSembilan (die neun Körperteile)
2. LangkahLapan (die 4 guten und die 4 schlechten Dinge)
3. Langkah Lima (die 5 Gebete des Islam)
4. LangkahPasun (das Dreieck)
5. LangkahEmpat (die vier Richtungen)
6. LangkahTiga (das rechtwinklige Dreieck)
7. LangkahSelancar (Zyklisch)
8. LangkahTujuhUmpuk (die Weichheit des siebten Schritts)
9. LangkahDuabelas (das Gute und das Böse)
10. LangkahSebelas (ich und Gott)
Es gibt auch 10 Langkah, also die Schritte, mit denen die
Jurus ausgeführt werden, um das fünfte Level zu erreichen, das
mit ebenso vielen Streifen auf dem Gürtel gekennzeichnet ist,
musst du alle 25 Jurus mit den ersten beiden Langkah ausführen
können.
Für den sechstenStreifen:
Die 25 Jurus und die ersten 4 Langkah
Für den siebtenStreifen:
Die 25 Jurus mit dieLangkanhAda 1 bis 6
Für den achtenStreifen:
Die 25 Jurus mit DenlangkanhAda 1 bis 8
Abschliessend für den zehntenStreifen:
Die Ausführung der 25 Jurus mit allen 10 Langkanh
Unmittelbar danach konzentriert man sich auf zwei Aspekte:
Seni und Beladiri
Mit Seni ist die Kunst gemeint, bei der Bewegungen zu einem
Tanz werden, mit Beladiri hingegen ist das Studium der
Selbstverteidigung gemeint. Jeder kann je nach seinen
Neigungen wählen, ob er den einen oder den anderen Aspekt
mehr pflegen möchte.
“In Sumatra hatte ich Glück, denn ich
traf die lebende Autorität des Harimau,
Herrn Malano, und selbst in diesem Fall
hätte ich ohne die solide Ausbildung, die
ich auf Bali erhalten hatte, nur sehr
wenig gelernt. Girovagando als Forscher
von Einhorn-Verzaubert (so definierte
mich Shidoshi Alfredo Tucci) fand ich
Trüffelmacher, Scharlatane, aber auch
mutige Menschen und mutige Lehrer.”
obcKW=√ kls^S
Vor mehr als einem Jahrhundert griffen in unseren
Städten Männer verschiedener sozialer Schichten noch
zu Schwert- und Säbelduellen, um ihre Streitigkeiten
beizulegen, und auf den Straßen konnte man
Schlägern und Straßenräubern begegnen, die
bereit waren, ein Messer zu benutzen. Es
gab Zeiten, in denen es für einen
Gentleman üblich war, das Haus
mit seinem Stock zu verlassen,
der oft mit einer versteckten
Klinge versehen war.
Ausgehend von der
Abhandlung von Meister G.
Martinelli (1908) "Trattato di
scherma con bastone da
passeggio", die nach der
Methodik der Nova Scrimia
interpretiert und integriert
wurde, legen die Meister
Chiaramonte, Galvani,
Girlanda und Proietti ein
vollständiges Werk über den
Gebrauch des Stocks vor, das
auch heute noch äußerst gültig
und wirksam sein kann. Für das
Stockfechten lässt sich Martinelli
von der italienischen Säbelschule
inspirieren, mit einem klassischen
Ansatz, sowie vom Boxen als Mittel der
Selbstverteidigung: Wache, Schläge, Paraden,
Finten, Drehungen und kreisende Schritte, Sprünge,
starke Schläge auf die Hand, den Arm, die Leiste und
furchterregende Schläge ins Gesicht. In guten Händen
ist der Stock so gut wie ein Säbel. Natürlich schneidet
oder durchbohrt er nicht, er tötet nicht, aber er bringt
zur Vernunft und zwingt, wenn nötig, selbst den
heftigsten Angreifer in die Knie.
Alle DVDs, die von Budo
Internationalproduziert werden, sind mit
einemspeziellen Hologramm-Aufkleber
versehenund werden allein in den Formaten
DVD-5oder MPEG-2, jedoch niemals in VCD,
DivX o. ä. angeboten. Zudem zeichnensich
unsere DVD Hüllen durch die hoheQualität in
Druck und Material aus. Fallsdiese DVD
und/oder die DVD Hülle nichtden oben
genannten Ansprüchenentspricht, handelt es
sich um ein illegale Raubkopie.
ORDERS:
Budo international.com
.#*$#*-#7$Q123R#-<374;$;*-)#1$)*#$S,-;2,-131*,-$;3'1$*77#2$3/'$
-KG>'1#2$TK>#$'1311($=#*7$U2344*-9($)#2$9#;K>2"*G>'1#-$/-)$
#;;#<1*+'1#-$ %*'13-5$ *7$ S374;($ 6,$ 6*2$ SV24#2$ 3-$ SV24#2$
<K74;#-$ /-)$ #'$ #*-#-$ '1K-)*9#-$ S,-13<1$ 56*'G>#-$
/-'#2#-$ !27#-$ /-)$ )#-#-$ )#'$ D#9-#2'$ 9*=1J$ 07$
WX0&!$ H,7=31$ QY'1#7$ ZWJHJQJ[$ '*-)$ )*#$
.#6#9/-9#-$;"*#R#-)($-*G>1$+,29#'G>2*#=#-$
/-)$ )*#$ B,'*1*,-$ )#2$ .#*-#$ K-)#21$ '*G>$
'1K-)*9$ ;2#*J$ %3'$ L*#"$ *'1$ #'($ 3""#$
QG>6*#2*9<#*1#-$/-)$8*-)#2-*''#($
)#-#-$ 6*2$ *-$ /-'#2#2$ !-92*;;'"*-*#$
=#9#9-#-$ <V--#-($ 5/$ <,-;2,-1*#2#-$
/-)$ 5/$ M=#26*-)#-($ *-)#7$ 6*2$
C"#7#-1#$6*#$X34:Q3,($B3<:Q3,($
D/-1*-9($8/=3)($S#11#-'G>"K9#($
C""=,9#-'G>"K9#($ S-*#'1VR#($
S,4;'1VR#($ !/9#-'G>"K9#$ /-)$ )*#$
C-16*G<"/-9$+,-$H>*:Q3,$/-)$X34:
Q3,$%2*""$Q#-'*=*"*1K1'M=/-9#-$
<,7=*-*#2#-JJJJ$H,7=31$U2344*-9$*'1$
#*-$ #;;#<1*+#'$ S374;'Y'1#7($ )3'$
'*G>$3-$B,"*5#*=#371#$2*G>1#1($3=#2$
3/G>$ ;M2$ )#-$ 5*+*"#-$ D#=23/G>$
9##*9-#1$*'1J$%*#$U#G>-*<#-($)*#$3/;$
C*-;3G>>#*1$ /-)$ X,9*<$ =#2/>#-($ ;M>2#-$
5/$ #*-#2$ #*-;3G>#-$ /-)$ 6*2<'37#-$
#*)*9/-9''1231#9*#J$ WJHJQJ$ *'1$ #*-$
42,;#''*,-#""#'$ QY'1#7$ *-$ '1K-)*9#2$
C-16*G<"/-9($)3'$'*G>$3/;$)#-$2#*-#-$/-)$>321#-$
Q123R#-<374;$<,-5#-12*#21J$%*#'#'$QY'1#7$"#>21$/-'($
7*1$Q12#''$/75/9#>#-($5/$"#2-#-($Q*1/31*,-#-$/-1#2$
92,R#7$4'YG>,",9*'G>#-$%2/G<$5/$<,-12,""*#2#-J$#''#-$Q*#$
-*#($)3''$)*#$Q#"='1+#21#*)*9/-9$;/-<1*,-#""($#*-;3G>$/-)$#;;#<1*+$'#*-$
7/''J$%3'$L*#"$*'1$)3'$\=#2"#=#-($3"',$'#*$)*2#<1($92#*;#$7*1$T3G>)2/G<$
3-$/-)$'#*$',$#;;#<1*+$6*#$7V9"*G>($/-)$)#-<#$*77#2$3-$P#9#"$
T/77#2$]^$_!/;$)#2$Q123R#$9*=1$#'$<#*-#$P#9#"-`J
!"#$%&'&()*+,
!""#$%&%'($)*#$+,-$./),$0-1#2-31*,-3"42,)/5*#21$6#2)#-($'*-)$7*1$
#*-#7'4#5*#""#-$8,",92377:!/;<"#=#2$+#2'#>#-/-)$6#2)#-$3""#*-$*-$)#-$
?,2731#-$%&%:@,)#2$ABCD:E($F#),G>$-*#73"'$*-$&H%($%*+I$,J$KJ$3-9#=,1#-J$
L/)#7$5#*G>-#-'*G>$/-'#2#$%&%$8M""#-$)/2G>$)*#$>,>#N/3"*1K1$*-$%2/G<$/-)$
A31#2*3"$3/'J$?3""')*#'#$%&%$/-)O,)#2$)*#$%&%$8M""#$-*G>1)#-$,=#-$9#-3--1#-$
!-'42MG>#-#-1'42*G>1($>3-)#"1$#'$'*G>$/7$#*-$*""#93"#$P3/=<,4*#J
Das Problem der Täuschung in den
Kampfkünsten: Warum ich CDC kreeiert habe
Die Realität der Täuschung in den Kampfkünsten
Täuschung ist zu einem bedauerlichen Teil des
Lebens geworden, besonders sichtbar im
Marketing. In der Welt der Kampfkünste manifestiert
sich dies auf verschiedene Weise - von
inszenierten Demonstrationen des Zerbrechens
von Brettern und Ziegeln bis hin zu gefälschten
Zeugnissen und entsprechenden Techniken.
Häufig sehen wir Praktizierende, die sich mit
angeblichen Superkräften präsentieren oder
Fähigkeiten jenseits der Realität für sich beanspruchen,
um Schüler anzulocken.
Die Krise der Glaubwürdigkeit
In den traditionellen Kampfkünsten erforderte
die Erlangung eines Grossmeisters jahrzehntelange
Hingabe und Erfahrung. Heute jedoch beobachten
wir einen beunruhigenden Trend, bei
dem junge Sportler im Alter von 10 Jahren
Auszeichnungen für ihr «Lebenswerk» erhalten,
was unsere moderne «Fast-Food»-Kultur der
sofortigen Befriedigung widerspiegelt. Diese
Verschlechterung der Standards geht über die
Kampfkünste hinaus - wir sehen Menschen, die
gefälschte Doktortitel von fragwürdigen
Universitäten erhalten, und wenn dies in der
Wissenschaft geschieht, wird es in den
Kampfkünsten, wo es keine standardisierte
Aufsicht gibt, noch einfacher.
Die Herausforderung bei bestehenden
Systemen
Nehmen Sie Krav Maga als Beispiel. Wenn Leute
«Krav Maga für Kinder» vermarkten, schaffen sie
einen fundamentalen Widerspruch - wie kann man
ein militärisches Kampfsystem, das für Soldaten
entwickelt wurde, Kindern beibringen? Diese Art
von Falschdarstellung führt die Schüler in die Irre
und verwässert die Authentizität des
Kampfsporttrainings.
Warum ich CDC (Close Distance
Combat) gegründet habe
Nachdem ich fast 35 Jahre lang Kapap unterrichtet
und die IKF (International Kapap Federation)
aufgebaut hatte, wurde ich Zeuge, wie unzählige
Personen etablierte Namen und Systeme missbrauchten.
Dies veranlasste mich, CDC - Close
Distance Combat - als neues, klar definiertes
System zu schaffen. Im Gegensatz zu anderen
Kampfkunstnamen, die keine eindeutigen
Eigentumsverhältnisse oder eine komplizierte
Geschichte haben, ist CDC meine eigene Kreation
mit etablierten Standards und Prinzipien.
«So wie nicht alles,
was vier Beine und
einen Schwanz hat, ein
Hund ist, ist auch nicht
jedes
Verteidigungssystem
gleich, auch wenn es
äusserlich ähnlich
aussieht.»
Die Bedeutung der Authentizität
So wie nicht alles, was vier Beine und einen
Schwanz hat, ein Hund ist, so ist auch nicht jedes
Verteidigungssystem dasselbe, trotz oberflächlicher
Ähnlichkeiten. Diese Unterscheidung ist wichtig,
weil sie sich darauf auswirkt, wie wir unterrichten
und was die Schüler lernen. Als ich früher
Kapap unterrichtete, wählte ich diesen Namen
speziell deshalb, weil er sich von Krav Maga
unterscheidet und dazu beiträgt, Verwirrung und
falsche Darstellungen zu vermeiden.
Mein Engagement für ehrlichen
Unterricht
Die wichtigste Verantwortung eines
Kampfkunstlehrers ist Ehrlichkeit gegenüber seinen
Schülern. Diese Verpflichtung zu Wahrheit
und Authentizität ist der Grund, warum ich mich
vom Unterrichten anderer israelischer
Kampfkünste zurückgezogen habe, um mich
ausschliesslich auf CDC zu konzentrieren - ein
System, das ich geschaffen habe und ehrlich
vertreten kann. Wenn wir im Rahmen von CDC-
Programme für verschiedene Gruppen (wie
Kinder) entwickeln, passen wir das Training entsprechend
an, ohne die Integrität des Systems zu
gefährden oder die Schüler über das, was sie lernen,
in die Irre zu führen.
Vorwärtsbewegen
Jeder, der behauptet, CDC ohne entsprechende
Autorisierung zu unterrichten, stellt sich
selbst und das System falsch dar. Indem ich
CDC als ein neues, klar definiertes System etabliere,
möchte ich hohe Unterrichtsstandards
aufrechterhalten und gleichzeitig die Art von
Falschdarstellung verhindern, die in den
Kampfkünsten allzu häufig geworden ist. Mein
Ziel ist es, die Integrität des Kampfkunsttrainings
durch ehrlichen Unterricht und eine klare
Abstammung zu bewahren.
Im Rahmen des Combat
Development Center und des
Close DistanceCombat bieten wir
mehrere Kurse an:
Kurze Kurse:
- Kapap Sicherheit
- Krav Maga Armee
-Verteidigungstaktiken
-Hochrisiko-Eintrag
- VIP-Schutz
- Feuerwaffen primär und sekundär
- Überwachung und Gegenüberwachung
- Analyse und Management von
Sicherheitsrisiken
Verschiedene taktische und spezialisierte
Schulungen
Unser zentrales Kampfkunstprogramm konzentriert
sich auf israelisches Jujutsu, das sich von
Army Krav Maga Police HavanaHatsmit(Defensive
Tactics) unterscheidet. Obwohl beides israelische
Kampfkünste sind, adaptiert unser israelisches
Jujutsu-Programm Techniken aus verschiedenen
Kampfkünsten und schafft so ein umfassendes
System, das speziell für Sicherheitsanwendungen
entwickelt wurde.
Die Schüler können verschiedene Stufen der
Ausbildung durchlaufen:
1. Beginnend mit israelischem Jujutsu als Grundlage
2. Aufstieg zum brasilianischen Jiu-Jitsu (nach dem Machado-System)
3. Erlernen des traditionellen japanischen Jujutsu
Dieser integrierte Ansatz kombiniert Elemente aus allen drei Disziplinen und
bietet den Schülern sowohl kurzfristige Trainingsoptionen als auch Möglichkeiten
für ein lebenslanges Studium der Kampfkünste und Sicherheitsdisziplinen.
Unser integriertes Jujutsu ist auf höchstem Niveau und bietet auch Rand Waffe
und Klinge und Schwertkampf.
«Eine Lüge kommt um die halbe Welt,
bevor die Wahrheit die Chance hat,
sich die Hose anzuziehen.»
-Winston Churchill
«Eine halbe Wahrheit ist oft eine
grosse Lüge.»
-Benjamin Franklin
«Eine Lüge, die oft genug erzählt wird,
wird zur Wahrheit.»
-Wladimir Lenin
«Der Hauptunterschied zwischen einer
Katze und einer Lüge ist, dass eine
Katze nur neun Leben hat.»
-Mark Twain
«Der Schlüssel zum Universum...» (1)
Durch Selbstreflexion die Wahrheit entdecken
Im Zentrum der menschlichen Existenz steht eine tiefgreifende Frage: Was ist
Wahrheit? Diese Frage hat mich mein ganzes Leben lang begleitet und mein
Denken, Handeln und meine Überzeugungen geprägt. Für mich beginnt das
Verständnis der Welt mit dem Verständnis des Selbst. Der Weg zur Wahrheit
ist ein zutiefst persönlicher, und er erfordert, dass wir uns durch ein Labyrinth
aus äusseren Einflüssen, ererbtem Wissen und gesellschaftlichen
Erwartungen bewegen.
Vor über 30 Jahren, in meinen Zwanzigern, schuf ich ein Zitat, das ich damals
nicht ganz verstand, dass ich aber unbedingt zum Ausdruck bringen wollte:
«Der Schlüssel zum Universum schlummert in uns
selbst,die darauf warten, durch Selbsterkenntnis zu
erwachen.»
Damals war diese Aussage eher ein Funke der Intuition als eine konkrete
Erkenntnis. Ich verfügte noch nicht über die Mittel oder die Lebenserfahrung,
um ihre Bedeutung voll zu erfassen. Jetzt, in der Mitte meines Lebens, habe
ich mir diese Worte erneut zu Gemüte geführt und sehe, wie sehr sie mit meinem
persönlichen Weg und meinem sich entwickelnden Verständnis der
Wahrheit übereinstimmen.
Die Essenz von Wahrheit und Glaube
Die Wahrheit ist keine einfache Sache. Sie erfordert eine
grundlegende Überzeugung, die sie verankert. Aber in der
heutigen Welt werden wir mit Informationen und
Fehlinformationen, Wahrheiten und Halbwahrheiten, Fakten
und Interpretationen überschwemmt. Wie können wir also
erkennen, was wahr ist? Diese Frage hat mich dazu veranlasst,
mich auf eine Reise nach innen zu begeben, um
herauszufinden, was sich hinter dem Lärm der Welt verbirgt.
Zu Beginn habe ich mir zwei grundlegende Fragen gestellt:
- Was weiss ich mit absoluter Gewissheit?
- Was ist für mich real, im Gegensatz zu dem, was mir nur
erzählt wurde?
Diese einfache, aber tiefgreifende Untersuchung führte
mich zu der verblüffenden Erkenntnis, dass das, was ich für
wahr hielt, nicht das Ergebnis meiner eigenen unmittelbaren
Erfahrung war, sondern vielmehr eine Sammlung von ererbten
Vorstellungen, die über Generationen hinweg wie ein
Erbstück des Wissens weitergegeben wurden. Von dem
Moment an, in dem wir geboren werden, tauchen wir in eine
Welt ein, die von den Überzeugungen, Interpretationen und
dem Verständnis anderer geprägt ist. Man lehrt uns
Geschichte, Wissenschaft, Moral und zahllose andere
Grundsätze, die alle durch den Verstand und die Sichtweise
derer, die vor uns kamen, gefiltert wurden.
Diese Lehren bilden das Fundament, auf dem wir unser
Verständnis der Welt aufbauen, und doch sind sie letztlich
Wissen aus zweiter Hand. Wir waren nicht dabei, als sich die
Ereignisse der Geschichte abspielten. Wir haben die wissenschaftlichen
Experimente nicht selbst durchgeführt. Wir haben
die moralischen Dilemmata, die den ethischen Rahmen bilden,
nicht aus erster Hand erfahren. Was wir als «Wissen»
betrachten, ist ein Gewebe, das aus den Entdeckungen,
Wahrnehmungen und Überzeugungen anderer gewebt
wurde.
Und obwohl diese ererbten Wahrheiten Struktur und
Orientierung bieten können, sind sie nicht von Natur aus
unsere eigenen. Sie wurden nicht mit unserer direkten
Erfahrung geboren, und deshalb fehlt ihnen oft die Tiefe der
persönlichen Resonanz, die erforderlich ist, um sie vollständig
zu verinnerlichen. Wenn wir diese Wahrheiten ungeprüft
akzeptieren, laufen wir ausserdem Gefahr, Vertrautheit mit
Gewissheit zu verwechseln.
Und selbst wenn wir in dem Moment, in dem sich etwas
ereignet hat, anwesend waren, wie können wir sicher sein,
dass das, was wir gesehen haben, tatsächlich der Wahrheit
entspricht? Die Wahrnehmung ist fehlbar, geprägt von
unseren Vorurteilen, Emotionen und unserer begrenzten
Sichtweise. Zwei Menschen, die dasselbe Ereignis beobachten,
können sich unterschiedlich daran erinnern - was
ist dann die endgültige Realität? Dies führt zu einer noch tiefer
gehenden Frage: Gibt es so etwas wie eine absolute
Wahrheit, oder ist alles Wissen subjektiv, gefärbt durch die
Linse, durch die wir die Welt sehen?
Dieser Prozess des Hinterfragens führt nicht zu
Nihilismus, sondern vielmehr zu Klarheit - zu dem
Bewusstsein, dass wahres Verstehen mehr erfordert als
passive Akzeptanz. Es erfordert aktives Engagement, persönliche
Erkundung und die Bereitschaft, selbst unsere
tiefsten Überzeugungen zu hinterfragen. Nur dann können
wir anfangen zu unterscheiden, was lediglich ererbt ist und
was wirklich bekannt ist.
Die Pluralität der Wege
Im Laufe meiner Karriere hatte ich das Privileg, eine
grosse Kampfsportorganisation zu leiten - eine
Organisation, die auf der Beherrschung von über 4’000
Techniken aufbaut. Viele Jahre lang wurde ich von einer
einzigen Vision angetrieben: eine standardisierte, endgültige
Methode zu etablieren - einen «richtigen Weg» -, der
Klarheit, Ordnung und Effizienz in die Praxis bringen
würde. Ich glaubte, dass ein einheitliches System
Konsistenz schaffen und sicherstellen würde, dass jeder
Praktizierende denselben strukturierten Weg zur
Meisterschaft beschreiten würde.
Doch mit der Zeit setzte sich eine tiefe Erkenntnis
durch: Es gibt keinen einzigen Weg.
Für jedes Individuum gibt es eine eigene
Herangehensweise, einen einzigartigen
Rhythmus, eine Interpretation, die durch persönliche
Erfahrung, Wahrnehmung und
Verständnis geprägt ist. Wenn es acht
Milliarden Menschen auf diesem Planeten
gibt, dann gibt es paradoxerweise auch
acht Milliarden Wege zur Wahrheit. Jeder
Mensch geht seinen eigenen Weg, doch
die Bestrebungen, die uns antreiben, sind
bemerkenswert ähnlich - wir alle suchen
nach Sinn, Zweck und Erfüllung. Die
Herausforderung besteht also nicht darin,
einem vorgeschriebenen Weg zu folgen,
sondern unter den unzähligen Methoden,
die uns die Welt bietet, unseren eigenen zu
entdecken.
Diese Erkenntnis veränderte nicht nur meine
Arbeitsweise, sondern auch meine Einstellung
zum Leben selbst. Anstatt zu versuchen, einen starren
Rahmen zu setzen, begann ich, die Vielfalt der
Erfahrungen zu würdigen - zu erkennen, dass kein einzelnes
System, keine einzelne Perspektive, keine einzelne
Wahrheit die Tiefe und Komplexität der menschlichen
Existenz vollständig erfassen kann.
Diese Erkenntnis brachte jedoch auch eine ebenso wichtige
Frage hervor: Wenn es unendlich viele Interpretationen
gibt, wie vermeiden wir dann ein völliges Chaos? Wenn
4’000 Techniken acht Milliarden Perspektiven unterworfen
werden, ergibt sich eine unüberschaubare Anzahl von
Variationen - so gross, dass sie unüberschaubar, ja unverständlich
wird.
Es muss also einen einzigen, objektiven Bezugspunkt
geben - eine unerschütterliche Grundlage, an der alle
Interpretationen gemessen werden können. Ohne sie laufen
wir Gefahr, uns in einem Ozean der Subjektivität zu
verlieren, in dem sich der Sinn in Unordnung auflöst. Die
eigentliche Frage ist also nicht, ob es mehrere Wege gibt
- das ist eindeutig der Fall -, sondern vielmehr:
Was ist der ultimative Bezugspunkt?
Was ist die einzige Wahrheit, die Struktur ohne
Begrenzung, Führung ohne Einschränkung bietet? Die
Antwort auf diese Frage bestimmt nicht nur, wie wir uns in
den Kampfkünsten bewegen, sondern wie wir uns im Leben
selbst bewegen. Sie ist der Kompass, mit dem wir unsere
persönliche Reise auf etwas ausrichten, das grösser ist als
wir selbst, etwas, das über die individuelle Wahrnehmung
hinausgeht und uns mit dem verankert, was wirklich ist.
Diesen Bezug zu suchen, bedeutet nicht, die Schönheit
unterschiedlicher Perspektiven zu leugnen, sondern
sicherzustellen, dass wir in unserem Streben
nach persönlicher Wahrheit nicht so weit abschweifen,
dass wir die Wahrheit selbst aus den
Augen verlieren.
Die Natur des Selbst
Auf meiner Suche nach der Wahrheit wandte ich mich nach innen und erforschte die Natur des Selbst. Ich erkannte,
dass das Selbst keine singuläre, monolithische Einheit ist, sondern vielmehr ein komplexes Zusammenspiel dreier wesentlicher
Komponenten - jede mit ihrer eigenen Rolle, ihren Stärken und Grenzen:
1. Der Verstand: Als Sitz von Logik und Vernunft dient der bewusste Verstand als unser Interpret der Realität. Er ordnet
und kategorisiert die Welt um uns herum und gibt ihr einen Sinn. Obwohl er ein unschätzbares Werkzeug ist, ist der
Verstand nicht unfehlbar. Er ist anfällig für Verzerrungen und spinnt Geschichten, die mit seinen eigenen Vorurteilen, Ängsten
und Wünschen übereinstimmen. Er strebt nach Kontrolle, rationalisiert und rechtfertigt, anstatt die reine Wahrheit zu
offenbaren. In seinem Streben nach Gewissheit konstruiert
der Verstand oft Illusionen und hält sie fälschlicherweise für
die Realität.
2) Das Herz: Das Unterbewusstsein, das meiner
Meinung nach im Herzen wohnt, ist der emotionale und
spirituelle Kern unseres Wesens. Hier flüstert die Seele,
hier sind unsere tiefsten Motivationen, Ängste und
Sehnsüchte zu Hause. Anders als der Verstand, der alles
durch den Verstand filtert, nimmt das Herz die Wahrheit
durch Gefühle, Intuition und Instinkt wahr. Es
beherbergt unsere tiefsten Emotionen, die von der
Logik nicht gefiltert werden - sowohl tiefe Liebe als
auch tiefe Dunkelheit. Hier liegen unsere verborgenen
Wahrheiten, unsere unterdrückten Sehnsüchte
und die Last unserer inneren Kämpfe und warten
darauf, ausgegraben zu werden.
3.Der Geist: Jenseits von Verstand und Herz ist
der Geist die Essenz unseres Seins - der ewige
Faden, der uns mit etwas Grösserem als uns selbst
verbindet. Er ist die Brücke zwischen Denken und
Fühlen, die Verbindung zwischen unserer endlichen
Existenz und dem Unendlichen, zwischen
dem Selbst und Gott. Während der Verstand nach
Logik sucht und das Herz vor Emotionen pulsiert,
ruft uns der Geist zur Transzendenz, zu einer
Wahrheit, die jenseits der individuellen
Wahrnehmung existiert. Durch den Geist können
wir die Illusion hinter uns lassen und uns mit etwas
Unerschütterlichem, etwas Absolutem in Einklang
bringen.
Durch diese Erkundung kam ich zu einer ernüchternden
Erkenntnis: Während der bewusste
Verstand uns oft täuscht, enthüllt das Herz, was
wirklich ist - nicht unbedingt die objektive
Wahrheit, sondern die Wahrheit unserer eigenen
Natur. Das Herz legt unsere wahrsten Absichten,
unsere verborgenen Motivationen und die rohe,
ungefilterte Essenz dessen, was wir unter den
Schichten von Konditionierung und gesellschaftlichen
Erwartungen sind, offen.
Doch was sie offenbart, ist nicht
immer beruhigend.
Wenn wir tief in unser Herz blicken, finden wir
nicht immer Licht. Oft decken wir die Schatten auf
- die dunkleren Aspekte unserer Natur, die wir
unterdrücken oder nicht wahrhaben wollen. Unter
der Oberfläche unserer konstruierten Identitäten
liegen Impulse wie Gier, Neid, Angst, Groll und
Verlangen. Das Herz enthüllt die ungeschminkte
Realität unserer subjektiven Wahrheit, eine
Wahrheit, die, wenn sie nicht unterdrückt wird,
egoistisch, bösartig und sogar zerstörerisch sein
kann.
Diese Entdeckung ist beunruhigend, aber sie ist notwendig. Nur wenn wir uns der inneren Dunkelheit
stellen, können wir sie überwinden. Nur wenn wir unsere persönlichen, subjektiven Wahrheiten - sowohl
die edlen als auch die verdorbenen - anerkennen, können wir die Reise zu einer höheren Wahrheit antreten,
die nicht nur von unseren Gefühlen geprägt ist, sondern von Weisheit, Disziplin und der Verbindung
des Geistes mit dem Göttlichen erhellt wird.
Der Weg zur Wahrheit beginnt also nicht mit blinder Akzeptanz, sondern mit dem Mut, uns so zu
sehen, wie wir wirklich sind - das ganze Spektrum unseres Wesens anzunehmen, in dem Wissen,
dass eine Transformation nur möglich ist, wenn wir das Verborgene ans Licht bringen.
Die Korruption der Unschuld
Als Kinder werden wir mit Unschuld geboren. Wir betrachten die Welt mit
Staunen und Neugier, unbelastet von der Last des Wissens oder den
Erwartungen der Gesellschaft. Doch während wir wachsen, wird diese
Unschuld allmählich durch Konditionierung ersetzt. Uns werden Regeln,
Normen und Überzeugungen beigebracht, die unser Verständnis von der
Welt prägen.
Dieser Prozess spiegelt das biblische Konzept der Erbsünde
wider. Traditionell wird die Erbsünde als Ungehorsam gegenüber
Gott angesehen. Ich schlage jedoch eine andere Interpretation
vor: Die Erbsünde ist das Versagen, die Verantwortung für
unser Handeln zu übernehmen.
Denken Sie an die Geschichte von Adam und Eva.
Als Gott sie zur Rede stellte, gab Adam Eva die Schuld, und Eva gab der Schlange die Schuld. Keiner von
beiden übernahm die Verantwortung für seine Entscheidungen. Dieses Versäumnis, Verantwortung zu
übernehmen, ist meiner Meinung nach die wahre Erbsünde - und es prägt auch heute noch unser
Verhalten.
Wenn wir es versäumen, die Verantwortung für unser Handeln zu übernehmen, verlieren wir die
Fähigkeit, aus ihnen zu lernen. Wir halten den Kreislauf aus Schuldzuweisungen, Missverständnissen und
Leiden aufrecht.
Die persönliche Wahrheit aufdecken
Um authentisch zu leben, müssen wir uns von den ererbten
Wahrheiten der anderen lösen und unsere eigenen aufdecken.
Dies erfordert, eine tiefe Selbstbeobachtung und
die Bereitschaft, sich unseren Ängsten, Wünschen
und Motivationen zu stellen.
Wahres Wissen kommt aus der Erfahrung. Es
reicht nicht aus, etwas zu hören oder zu lesen;
wir müssen es erleben, fühlen und verinnerlichen.
Nur dann kann es Teil unserer persönlichen
Wahrheit werden; derjenigen, für die
wir voll verantwortlich und rechenschaftspflichtig
sind, ohne dass wir jemandem oder
etwas anderem die Schuld geben können.
Die Reise nach innen ist nicht einfach.
Sie erfordert Ehrlichkeit, Mut und
die Bereitschaft, sich auf
Ungewissheit einzulassen. Aber
durch diese Reise entdecken wir,
wer wir wirklich sind und was wir
wirklich glauben.
Sumigaeshi: Verstehen von Suiheinuki im Battōgaeshi
(KenkiniSakusu / Ki wo MiteNasu) –«Erkenne die Gelegenheit und handle»
- YagyūMunenori in HeihōKadensho
YagyūMunenori lehrte: «Das Schwert des Weisen schneidet, noch bevor es gezogen
wird - denn er hat das ‚ki‘ im Herzen des Feindes bereits gesehen.»
Einführung
Der Ausdruck (auf Japanisch: KenkiniSakusu oder Ki wo MiteNasu), der
aus dem klassischen China stammt, ist ein strategisches Prinzip, das wörtlich übersetzt
heisst: Erkenne die Gelegenheit und handle. (KenkiniSakusu) ist ein
klassischer, abstrakterer Begriff, der die Gleichzeitigkeit von Wahrnehmung und
Handlung betont (erst sehen und dann handeln).
Der Begriff wird in dem Werk HeihōKadensho des Samurai YagyūMunenori aus
dem Jahr 1632 behandelt. Im Kontext der traditionellen japanischen Künste kann dieses
Konzept als Betonung des Lesens des Gegners und der strategischen Reaktion
zum richtigen Zeitpunkt interpretiert werden. Dies steht in direktem Zusammenhang
mit den Battōjutsu-Techniken, bei denen die Aktionen nicht überstürzt, sondern präzise
und zum richtigen Zeitpunkt ausgeführt werden.
(Ken) bedeutet: «Sehen», «Beobachten», «Wahrnehmen» und steht für die Idee,
etwas zu sehen oder zu erkennen, bevor man handelt.
(Ki) bedeutet: «Gelegenheit», «richtiger Moment», «Maschine» (je nach Kontext).
Hier bezieht es sich auf das Konzept der «strategischen Gelegenheit», den richtigen
Zeitpunkt zum Handeln.
(Ji) bedeutet: «Und dann», «Deshalb», «Logisches Bindeglied», das als
Bindeglied zwischen der Wahrnehmung der Chance und dem Handeln fungiert.
(Saku) bedeutet «Tun», «Schaffen», «Handeln» und bezeichnet eine Handlung,
die zum richtigen Zeitpunkt ergriffen wird.
Der Begriff kann als «Ki wo MiteNasu» () interpretiert werden,
da beide die Idee ausdrücken, auf der Grundlage der Beobachtung der Situation
zum richtigen Zeitpunkt zu handeln. Er kann wörtlich mit «die Gelegenheit sehen und
dann handeln» übersetzt werden und bedeutet, dass es wichtig ist, die Situation zu
beobachten, den richtigen Moment zu erkennen und die richtige Massnahme zu
ergreifen. Der Ausdruck stellt sich als eine direktere, praktischere, umgangssprachlichere
Version dar, bei der die logische Reihenfolge betont wird: erst beobachten,
dann handeln.
Es gibt auch eine philosophischere und modernere Interpretation des Ausdrucks,
bei der der Satz das Wesen von Hyoshi () - Timing - in den traditionellen japanischen
Künsten widerspiegelt:
- (Ki) ist flüchtig - es dauert weniger als einen Wimpernschlag.
- (Mite) erfordert «Zanshin» (ständige Aufmerksamkeit), einen Zustand der
Wachsamkeit ohne Anspannung.
- (Nasu) erfordert «Mushin» (leerer Geist), in dem das Handeln ohne Zögern
fliesst.
Die Einführung von Sumigaeshi im Battōjutsu
Im Battōjutsu, einer traditionellen japanischen Kunst, die
sich auf die Technik des Schwertziehens und des Hiebs konzentriert,
lernen wir Elemente aus der Seiteigata unserer
Schule kennen, die Grundlagen ausdrücken, die unter anderem
auf historischer, philosophischer und strategischer
Ebene festgelegt und diskutiert wurden. Zu dieser Sammlung
traditioneller Inhalte gehört auch Sumigaeshi - eine Übung,
die anatomische Präzision, Kampfstrategie und fortschrittliches
Denken vereint. Wir stellen die Essenz dieser Technik
(aus Suiheinuki), ihre Etymologie und Ausführung vor und
zeigen, warum sie im Universum der Kampfkünste so einzigartig
ist.
Das Wort Sumigaeshi kommt aus einer Kombination von
japanischen Begriffen:
- Sumi (): Singen.
- Gaeshi (): zurückkehren (von Kaeshi oder Kaeru).
Die wörtliche Übersetzung wäre «zurückgehen, aus einer
Ecke zurückkehren», aber seine technische Bedeutung geht
über eine einfache Interpretation hinaus. Im Kontext des
Battōjutsu bezieht sich der Begriff auf die Verwendung der
Krümmung des Katana (Sori - ) als Verteidigungs- und
Gegenangriffsmechanismus, bei dem der Angriff des
Gegners «erwidert» wird, indem die Klinge mit Hilfe der
Bewegung des Körpers bewegt wird, um den Gegner zu
durchbohren.
Auf diese Weise entsteht aus dem Begriff Sumigaeshi die
Vorstellung von «zurückkehren, zurückkehren oder durch
eine Ecke zurückkehren». Diese Technik hat besondere
Eigenschaften, wenn sie im Kontext des Battōjutsu untersucht
wird. Es ist erwähnenswert, dass die Technik, wenn sie
in anderen Disziplinen wie Kenjutsu oder Iaijutsu ausgeführt
wird, andere Interpretationen annehmen würde, was zeigt,
wie der Kontext die Technik formt.
Diese Feststellung ist notwendig, denn wenn Sumigaeshi
im Kontext von Kenjutsu oder Iaijutsu analysiert würde,
könnten seine Anwendung, Interpretation und Erklärung
sowohl in historischer als auch in anatomischer Hinsicht
sehr unterschiedlich ausfallen. Aus diesem Grund werden
wir uns speziell mit dem Verständnis von Sumigaeshi im
Kontext von Battōgaeshi befassen, wo die Technik durch
ihre Flüssigkeit und den dynamischen Einsatz des Körpers
bei der Entnahme und Verwendung des Schwertes hervorsticht.
Die Mechanik der Bewegung: Suiheinuki und Pflege
der Saya
Sumigaeshi beginnt mit der Bewegung, die Suiheinuki (
) genannt wird, ein Begriff, der «horizontal ziehen»
bedeutet. Dabei wird das Katana waagerecht an der Hüfte
gehalten, wobei das Schwert auf die Hüfte ausgerichtet ist.
Um die Suiheinuki-Bewegung auszuführen, wird das
Katana also auf Hüfthöhe positioniert und seitlich aus der
horizontalen Position des Katana gezogen.
Um Suiheinuki korrekt auszuführen, muss man vor allem
beim Sayabiki ( - der Moment, in dem das Schwert aus
der Scheide gezogen wird) vorsichtig sein, denn das
Katana kann sich im Hakama verfangen, weil sich Saya und
Hakama bei der Positionierung für den Suihei-Zug verdrehen.
In diesem Fall wird die Bewegung behindert, weil der
Zug nicht so effizient wie erwartet ausgeführt werden kann,
da das Schwert im Hakama eingeklemmt ist, was eine saubere,
flüssige und kontinuierliche Ausführung des Sayabiki
erschwert. Um dies zu verhindern, ist es wichtig, dass
der/die Übende einige wichtige Punkte beachtet:
1. Ausgangsposition: Das Katana sollte in der Omote-
Position leicht nach vorne gerichtet sein und dem Körper
zugewandt sein. Dann drehst du den Schaft und bringst
das Schwert in die horizontale Suihei-Position, damit die
Krümmung der Klinge ungehindert gleiten kann.
2. Herausziehen: Beim Ziehen wird nach der Hälfte der
Klinge der Körper - nicht nur der Arm - zum Motor der
Bewegung. Wenn also mehr als die Hälfte der Klinge aus
der Daya heraus ist, benutze deinen Körper als
Mechanismus für den Abschluss des Ziehens, das
Herausziehen des Katana. Diese letzte Positionierung
verhindert, dass das Katana über die gegenüberliegende
Hüfte hinausgezogen wird, und hält es in einer kontrollierten
Linie.
3. Positionierung: Nach dem Herausziehen sollte das Katana - ohne nach vorne zu gehen - auf der anderen Seite der Hüfte positioniert
werden, d.h. auf der rechten Seite der Hüfte, da der Aufschlag mit dem Katana von links nach rechts erfolgt ist. Die endgültige
Position des Katana, die jetzt eingezeichnet ist, wird so dargestellt, dass Tsuka und Tsuba seitlich neben der Hüfte ausgerichtet
sind und das Hara horizontal mit der Klinge dieser horizontalen Flugbahn folgt, wobei das Kissaki nach vorne zeigt.
4. Abschluss: Wie bereits erwähnt, besteht ein häufiger Fehler von Anfängern darin, die Positionierung der Saya zu vernachlässigen,
was dazu führt, dass sie sich im Obi oder im Hakama verheddert und den Fluss gefährdet. Die Lösung in diesem Fall
ist, zu üben, deinen Körper als Verbündeten bei der Ausführung des Aufschlags zu nutzen. Der Körper spielt auch eine wichtige
Rolle beim Beenden des Sumigaeshi, denn nachdem das Schwert im Suihei positioniert und auf den Gegner gerichtet
wurde, muss der Ausübende seinen Körper und Oberkörper nach vorne bewegen und dabei sein Gewicht und seine Trägheit
nutzen, um den Schnitt zu beenden, anstatt nur die Arme zu benutzen, was die Technik im letzteren Fall ineffizient macht.
UchiSumigaeshi und Soto Sumigaeshi: Unterschiede in der Ausführung zwischen
der rechten und linken Seite in Bezug auf den Gegner
Ein interessanter Aspekt der Sumigaeshi-Ausführung ist der Unterschied zwischen
der Ausführung von der rechten oder linken Seite in Bezug auf den Angriff des
Gegners. Dieser Unterschied wirkt sich direkt auf die Wirkung der Technik auf den
Gegner aus, was vor allem an der natürlichen Krümmung des Katana liegt.
Wenn das Sumigaeshi von der rechten Seite aus ausgeführt wird, d.h. wenn du das
Schwert ziehst und dich in diese Richtung bewegst, dringt die Krümmung der Klinge
tendenziell tiefer in den Körper des Gegners ein. Diese Position ist als
UchiSumigaeshi () bekannt. In diesem Fall konzentriert die Krümmung die
Kraft auf den Aufprallpunkt und erhöht die Durchschlagskraft (wie bei einem Dolch).
Wird die Technik dagegen von der linken Seite aus ausgeführt, ist die Wirkung
anders, denn das Katana dringt nicht tiefer in den Körper des Gegners ein, sondern
geht durch ihn hindurch und wieder heraus, d.h. die Krümmung verteilt die Energie
entlang der Klinge und erzeugt einen fliessenden Schnitt. Diese Positionierung wird
Soto Sumigaeshi () genannt.
Die Anwendung von Sumigaeshi gegen Kirioroshi () und Makkōgiri
() verstehen
Wenn du Sumigaeshi im Kampf anwendest, ist es wichtig, die Entfernung und die
Aktion des Gegners zu berücksichtigen. Wenn der Gegner einen Abwärtsschlag
(Kirioroshi) oder einen Frontalangriff (Makkōgiri) ausführt, muss die Reaktion angepasst
werden, um die durch seine Bewegung entstandene Öffnung auszunutzen.
Indem er sich aus der Reichweite des gegnerischen Angriffs herausbewegt und
sich strategisch positioniert, kann der Übende mit Suihei das Katana in einem idealen
Winkel positionieren, so dass der Gegner direkt gegen die gezogene Klinge
vorrücken kann. Zu diesem Zeitpunkt sollte das Schwert waagerecht auf die Hüfte
und das Hara ausgerichtet sein. Im Gegensatz zu dem, was sich viele Leute vorstellen,
geht es nicht darum, das Katana einfach mit der Bewegung der Arme zu schlagen,
sondern die Körperbewegung zu nutzen, um die Wirksamkeit des Schnitts zu
maximieren. Auf diese Weise bewegt sich der Körper auf den Gegner zu, um das
Eindringen der Klinge zu verstärken.
Mit anderen Worten: Der Sumigaeshi ist äusserst effektiv gegen Angriffe wie den
Kirioroshi oder den Makkōgiri. Der Schlüssel zur erfolgreichen Anwendung liegt im
Timing und in der Distanzkontrolle. Wenn du einem gegnerischen Schlag ausweichst,
benutzt du Suiheinuki, um das Katana in den Weg des Gegners zu bringen. Durch
die synchronisierte Bewegung zwischen Körper und Klinge wird die Verteidigung in
einen flüssigen und präzisen Gegenangriff umgewandelt. So wird das Schwert, das
zuvor in die Scheide gesteckt wurde, nun auf den Gegner gerichtet, während sich
der Körper in perfekter Harmonie vorwärtsbewegt und die Verteidigung in einen entscheidenden
Angriff verwandelt.
Physik im Sumigaeshi: Eine Analyse aus der Perspektive der klassischen Mechanik und
Vektoren in entgegengesetzten Richtungen
Die Ausführung von Sumigaeshi kann nicht nur aus einer kämpferischen Perspektive, sondern auch
im Lichte der Prinzipien der mechanischen Physik verstanden werden. Eines der grundlegenden
Konzepte dieser Technik ist die Wechselwirkung zwischen Kraftvektoren in entgegengesetzten
Richtungen, die sich direkt auf die Effektivität und den strategischen Einsatz im Kampf auswirkt.
Im Sumigaeshi agiert das Katana nicht allein. Es ist Teil eines Systems, in dem der Körper des
Ausübenden und die Bewegung des Gegners als entgegengesetzte Kräfte zusammenwirken. Um das
zu verstehen, müssen wir uns dem Konzept der Vektoren zuwenden - Grössen, die eine Richtung, eine
Richtung und eine Intensität haben.
Wenn der Praktizierende Sumigaeshi ausführt, erzeugt er mit seinem eigenen Körper einen
Kraftvektor, der seine Energie nach vorne lenkt. Gleichzeitig erzeugt das Katana, wenn es richtig gezogen
und positioniert ist, einen entgegengesetzten Vektor, der gegen die Bewegung des Gegners wirkt.
Dieses Zusammenspiel der gegensätzlichen Kräfte maximiert die Wirkung des Schlags und macht ihn
mit minimalem körperlichen Einsatz effizienter.
1. Vektor des Gegners: Wenn der Gegner angreift (z.B. mit einem Kirioroshi), übt er eine Kraft auf den
Ausübenden aus. Diese Bewegung kann durch einen Vektor dargestellt werden, der nach unten und
nach vorne zeigt.
2. Vektor des Ausübenden: Bei der Ausführung des Sumigaeshi weicht der Ausübende seitlich (nach
rechts oder links) aus und zieht das Katana in einer horizontalen Flugbahn. In diesem Fall wirkt die Kraft
senkrecht zum Angriff des Gegners, wodurch ein entgegengesetzter Vektor entsteht.
3. Resultierende Kraft: Das Zusammenspiel dieser Vektoren erzeugt eine resultierende Kraft, die den
Schlag «zurückgibt» und die Energie des Gegners gegen sich selbst verwendet. Das ist Physik in
Aktion: Aktion und Reaktion, wie sie von Newton gelehrt wurde.
Ausserdem spielt die korrekte Verlagerung des Körperschwerpunkts eine wichtige Rolle bei der
Anwendung dieser Technik. Die Biomechanik des Sumigaeshi erfordert, dass der/die Übende seine/ihre
Bewegungen fliessend ausrichtet, damit die Energieübertragung optimal verläuft. Wenn sie präzise ausgeführt
wird, ermöglicht der richtige Einsatz von Kraftvektoren, dass sich eine Verteidigung auf natürliche
Weise in einen tödlichen Gegenangriff verwandelt.
Die Krümmung (Sori) wirkt ebenfalls als Kraftverstärker, da das Katana keine gerade Klinge ist. Im
UchiSumigaeshi (rechte Seite) konzentriert die Sori die Kraft auf einen Punkt und erhöht die
Durchschlagskraft. Sie ist wie ein Hebel, der die Rotationsenergie der Hüfte in lineare Kraft umwandelt.
Beim Soto Sumigaeshi (Linke Seite) verteilt die Krümmung die Energie entlang der Klinge und sorgt für
einen fliessenden, quer verlaufenden Schnitt.
Auf biomechanischer Ebene stellt der Körper des Ausübenden beim Sumigaeshi ein Hebelsystem dar,
das die Kraft verstärkt, weil die Hüfte (Koshi) als Drehachse fungiert und die Energie vom Boden auf die
Klinge überträgt. Die Arme und Schultern wirken als Verlängerungen, die den Vektor des Katana lenken,
und das Hara hält das Gleichgewicht und sorgt dafür, dass die Kraft präzise eingesetzt wird.
Es zeigt sich, dass das Verständnis der Physik hinter Sumigaeshi nicht nur die Anwendung verbessert,
sondern auch die Wahrnehmung für die Effizienz der Bewegungen vertieft. Die Synergie zwischen
Körpermechanik und der Energie des Schlags spiegelt die Raffinesse dieser Technik wider und zeigt,
dass in der Schwertkunst Wissenschaft und Strategie Hand in Hand gehen.
Für ein visuelles Verständnis der in diesem Artikel behandelten Elemente empfehlen wir, das Video
anzusehen: Ogawa Ryu - Battougaeshi Class Sumigaeshi - Shidoshi Jordan Augusto
Excellent Explanation! verfügbar unter
https://youtu.be/uM2tk_C-z4I?si=KWw19W3JkUEvuhDN
Royce Gracie: Der beste MMA-
Kämpfer aller Zeiten?
Seit etlichen Jahren ist Royce
Gracie als Repräsentant seiner Jiu-
Jitsu-Familie auf internationaler
Ebene tätig. Sein Name ist zudem
mit den Anfängen des modernen
MMA und insbesondere mit dem
«Ultimate Fighting Championship»
(UFC) eng verbunden. Bis heute hat
er sich als herausragender Champion
etabliert und ist in dieser Position
unerreicht. Es kann mit Fug und
Recht behauptet werden, dass er
sein Können in einzigartiger Weise
unter Beweis gestellt hat. Es lässt
sich nicht leugnen, dass die Kämpfe
in den Anfängen des UFC eine gänzlich
andere Qualität aufwiesen, als
dies heute der Fall ist. In jener Zeit
ging es darum, zu eruieren, welcher
Kampfstil sich als der überlegene
erwies. Eine Vielzahl von
Kampfsportstilen war nicht willens,
sich diesem ultimativen Test zu
unterziehen. Die Furcht, ihren Ruf zu
verlieren, war für sie von zu grosser
Bedeutung.
Heute bezeichne ich das UFC als
eine Art «Fighters-Talent»-Show, in
der die Athleten und nicht mehr die
Stile/Systeme geprüft werden. Auch
gegenwärtig wird seitens der
Athleten ein Training absolviert, welches
es ihnen ermöglicht, das gesamte
Spektrum der Anforderungen zu
beherrschen. In der Vergangenheit
waren die Kämpfer von ihren Stilen
so überzogen, dass die einen im
Standkampf (wie ein Boxer) alles
schon geregelt haben wollten, jedoch
von der Realität eingeholt wurden
und erkennen mussten, dass der
Bodenkampf (aus dem Ringen, Judo
oder eben Jiu-Jitsu) nicht zu unterschätzen
war.
Das «Grappling», zu Deutsch Ringen, erfuhr
eine neue Blütezeit, die ihren Ursprung in
Brasilien hatte, jedoch noch nicht in Europa
angekommen war. Ein weiterer, massgeblicher
Einfluss ging von den USA aus, wo die
Bedeutung von Grappling-Stilen für Europa
wiederentdeckt wurde. Die bisherigen
Schwerpunkte Boxen, Kung-Fu und Karate
führten zu einer Vernachlässigung des Jiu-
Jitsu und Judo, das in Europa eine herausragende
Bedeutung hatte. Tatsächlich profitierte
nicht nur das Jiu-Jitsu von dieser Welle, sondern
auch das Ringen (Wrestling) und das
Judo erfuhren eine Renaissance und die
Menschen widmeten sich diesen Künsten wieder
mit grösserem Interesse.
Die einen strebten eine Erweiterung ihres
Horizonts an, während andere die Schaffung
eines «Anti-Grappling-Stils» anstrebten, was
nicht von Erfolg gekrönt war. Auch die sogenannten
«Anti-Experten» entwickelten im Laufe
der Zeit ein grosses Interesse für das
Grappling und absolvierten entsprechende
Ausbildungsprogramme. Es lassen sich zwei
Gruppen von Akteuren unterscheiden:
Traditionalisten, die mit der Zeit gehen, und
solche, die den Anschluss verpassen und früher
oder später aussterben. In einer modernen
Gesellschaft sind Vertreter der «Anti»-
Bewegung nicht mehr zeitgemäss. Den führenden
Vertretern der verschiedensten
Kampfkünste ist bewusst, dass eine nachhaltige
Weiterentwicklung ihrer Stile/Systeme nur
möglich ist, wenn sie sich den Erfordernissen
der modernen Zeit stellen. Es ist nicht erforderlich,
bestehende Konzepte zu zerstören oder
gar neu zu erfinden, sondern lediglich, bestehende
Konzepte zu erkennen und entsprechend
zu handeln.
“Das «Grappling», zu Deutsch
Ringen, erfuhr eine neue
Blütezeit, die ihren Ursprung
in Brasilien hatte, jedoch
noch nicht in Europa
angekommen war.”
Meister Royce Gracie trug damals das gesamte
Gewicht einer ganzen Dynastie auf seinem Rücken,
was zweifellos eine grosse Last war. Allerdings
gelang es ihm, diese Last durch sein Wissen und
die Unterstützung seiner Familie zu meistern.
Zuhause gab es nur Jiu-Jitsu!
Als ich das erste Mal mit Meister Royce auf dem
Tatami stand, existierte das UFC noch nicht. Das
Wort «MMA» (steht für Mixed Martial Arts) war mir
erstmals aus einer amerikanischen Zeitschrift
bekannt, in der es im Kontext des Films
«Bloodsport» erwähnt wurde. Auch hierzu werde
ich zu gegebener Zeit einen Bericht vorlegen. Ende
der 1980er Jahren absolvierte ich ein Training an
der «Gracie Garage» in Manhattan Beach,
Kalifornien, gemeinsam mit den brasilianischen Jiu-
Jitsu-Gebrüdern, die bereits damals eine gänzlich
andere Auffassung von Kampf und Wettbewerb
vertraten. Es ist bemerkenswert, dass ausgerechnet
Royce derjenige war, der sich am wenigsten in
den Vordergrund drängte. Sein Auftreten war von
einer bemerkenswerten Gelassenheit geprägt,
sodass stets der Eindruck entstand, mit einem
Experten zu trainieren, der nicht nur über fundiertes
Wissen, sondern auch die Fähigkeit verfügte, bis
ins Detail zu üben.
Ich fragte ihn einst, wann er mit Jiu-Jitsu begonnen
habe. Seine Antwort, begleitet von einem breiten
Lächeln, lautete: «Das weiss ich selbst nicht
genau, denn in unserer Familie gab es keine anderen
Aktivitäten.» Die Erinnerungen der meisten
Gracies, die dieser Generation angehörten, werden
stets davon zeugen, dass sie bereits den ersten
Kimono (Gi) trugen, bevor sie das Laufen erlernten.
“Meister Royce Gracie trug
damals das gesamte
Gewicht einer ganzen
Dynastie auf seinem
Rücken, was zweifellos eine
grosse Last war. Allerdings
gelang es ihm, diese Last
durch sein Wissen und die
Unterstützung seiner
Familie zu meistern.”
Keine Zeit, um zu viel zu denken!
Bereits zu einem frühen Zeitpunkt wurde mir von Royce
vermittelt, dass ich mich auf das Wesentliche konzentrieren
und nicht zu viel Zeit mit Nachdenken verbringen sollte.
Mein Körper würde in Kürze einem hohen Druck ausgesetzt
sein, was in einer realen Kampfsituation als signifikant zu
erachten ist. «Es handelt sich nicht um ein Box-Match, bei
dem man zunächst ein paar Tanzschritte ausführen und sich
dann die Zeit nehmen kann, um den Gegner zu treffen.» Die
grundlegende Taktik ist relativ einfach, allerdings ist ein
gewisser Zeitaufwand erforderlich, um die einzelnen Abläufe
und Techniken zu erlernen.
Die Übungen wurden stets mit höchster Präzision und
Sorgfalt ausgeführt, ohne dabei das Tempo zu forcieren. Der
menschliche Organismus benötigt diese Zeitspanne, um die
neuen Informationen zu verarbeiten bzw. die Techniken zu
assimilieren. Dies war der entscheidende Unterschied.
Royce konnte sämtliche UFC-Kämpfe für sich entscheiden.
Die Kunst, den Gegner zu kontrollieren, ohne sich selbst in
Gefahr zu bringen, kann als eines der Erfolgsrezepte
bezeichnet werden. Ebenso konnte Royce den Überraschungseffekt
stets zu seinen Gunsten nutzen.
Damals, so wie auch heute noch, wird wiederholt die Frage aufgeworfen, ob Jiu-Jitsu tatsächlich der beste Kampfsport
ist. Die einen meinen ja, die anderen wiederum neun, weil sie den Bodenkampf nicht wirklich in ihrem Repertoire haben.
Es stimmt, dass zu dieser Zeit bereits Kampfregeln existierten, allerdings waren diese sehr begrenzt, was zu einer hohen
Brutalität führte. Dies war jedoch die einzige Möglichkeit, die Prinzipien und Techniken des Jiu-Jitsu zu demonstrieren.
In den USA stellten die UFCs die ersten Veranstaltungen dieser Art dar, jedoch gab es in Brasilien bereits seit vielen
Jahren ähnliche Veranstaltungen, die unter dem Begriff «Vale-Tudo» (portugiesisch für «Alles ist erlaubt») stattfanden. Die
Gracies verfügten folglich über einen nicht unerheblichen Wissensvorsprung, da ihnen die zu erwartenden Ergebnisse solcher
Kämpfe bekannt waren. Der Rest der Welt war nach wie vor der Überzeugung, dass die MMA-Kämpfe einer filmischen
Inszenierung gleichkommen würden. Wie wir glaubten, hatten es doch Bruce Lee und Jackie Chan uns dies bereits
vorgemacht! Diese Annahme erwies sich jedoch als unzutreffend.
Selbst die Stile des westlichen Boxens, des Thaiboxens (Muay Thai) sowie anderer
Ringsportarten hatten mit dem Gracie Jiu-Jitsu nicht gerechnet und mussten eine
schnelle Niederlage einstecken. Auch an der Gracie Jiu-Jitsu Academy in Torrance,
nach dem ersten UFC-Event, wurde die Notwendigkeit einer solchen Veranstaltung
zur Präsentation einer Kampfkunst wie dem «Brazilian» Jiu-Jitsu diskutiert. Die einen
äusserten die Meinung, dass diese Art der «Promotion» zu aggressiv und brutal war,
während andere lediglich feststellten, dass eine solche Vorgehensweise die beste
Möglichkeit sei, um zu demonstrieren, welche Kampfkunst die überlegene sei.
“Selbst die Stile des westlichen
Boxens, des Thaiboxens (Muay Thai)
sowie anderer Ringsportarten hatten
mit dem Gracie Jiu-Jitsu nicht
gerechnet und mussten eine schnelle
Niederlage einstecken.”
“Ich fragte ihn einst, wann er mit Jiu-Jitsu begonnen habe.
Seine Antwort, begleitet von einem breiten Lächeln, lautete:
«Das weiss ich selbst nicht genau, denn in unserer Familie gab
es keine anderen Aktivitäten.» “
Eine dritte Gruppe von Personen äusserte die Meinung, dass es
sich hierbei nicht mehr um einen Kampfsport handele. Diese
Darbietung erinnert eher an einen Strassenkampf. In der Folge dessen
untersagten sowohl die amerikanische Regierung als auch das
Sportkomitee die Durchführung von UFC-Veranstaltungen in den
meisten Bundesstaaten. Die Auswirkungen auf die jüngere
Menschen wurden zu diesem Zeitpunkt noch zu wenig berücksichtigt.
Es kann festgestellt werden, dass die Kriminalitätsrate in den
USA nicht besonders niedrig ist. Dennoch etablierten sich bereits
kurz nach dem Verbot der UFC illegale und oft von Gangs organisierte
Käfigkämpfe. In Brasilien führte diese Einschätzung bereits
Ende der 1980er-Jahre zum Verbot von Vale-Tudo-
Veranstaltungen.
Geld oder Familienehre?
Es kann angenommen werden, dass die Motivation von Meister
Royce, am UFC teilzunehmen, nicht primär in der Aussicht auf eine
finanzielle Verbesserung seiner Situation begründet lag. Der wahre
Grund ist, in der Ehrung des Namens seines Vaters und seiner
Familie zu finden. Anfänglich wurde davon ausgegangen, dass
Meister Rickson Gracie (der damalige Champion der Familie) in den
UFCs vertreten würde. Jedoch hatte Meister Rorion Gracie eigene
Pläne und wollte seinen jüngeren Bruder Royce Gracie im Oktogon
kämpfen sehen. Sie fragen sich, welcher Umstand führte zu dieser
Entscheidung? Ziel war es, zu demonstrieren, dass ein Kämpfer
wie Royce Gracie, trotz seinem vergleichsweisem leichteren
Gewicht, zu den gefährlichsten und besten Kämpfern der Welt zählen
würde. Meister Rickson fungierte als Coach für diese Kämpfe,
da er über umfangreiche Erfahrung in diesem Bereich verfügte.
Um dieses Ziel zu erreichen, absolvierte Royce zwei
Trainingseinheiten pro Woche, die neben Jiu-Jitsu auch
Gewichtheben, Laufen, Boxen und Krafttraining beinhalteten. Ein
Monat vor dem ersten UFC empfahl sein Bruder Rickson, sich vollkommen
dem Jiu-Jitsu zu widmen und alle anderen Aktivitäten einzustellen.
Er instruierte ihn, sich auf seine Jiu-Jitsu-Techniken zu
konzentrieren und Royce folgte dieser Empfehlung.
Zur Unterstützung waren sie alle an der Seite von Meister Royce.
Des Weiteren waren alle Brüder und Verwandten sowie alle
Mitglieder der Akademie in Torrance anwesend. Sie waren alle erschienen,
um an der Seite von Royce zu stehen. Ein weiterer Vorteil
war, dass er bereits zu dieser Zeit auf zahlreiche Schüler zurückgreifen
konnte, die aus anderen Stilen und Systemen kamen. Diese
schätzten nicht nur seine herausragende Technik, sondern auch
seine Persönlichkeit. Sein Wesen war stets von ausserordentlicher
Geduld und einem freundlichen Lächeln geprägt. Ja, er konnte durchaus
als hartgesotten bezeichnet werden, jedoch bewies er stets,
dass er ein Gentleman war, der die Regeln des Jiu-Jitsu befolgte.
Es gab zu keiner Zeit einen Anlass, davon auszugehen, dass er
einem Schüler unnötige Schmerzen zufügen würde. Stattdessen
stand er jederzeit bereit, um auf dem Weg der persönlichen
Weiterentwicklung mit einem oder zwei Tipps zur Seite zu stehen.
Wieder (zum 3. Mal) zu Besuch in Deutschland und in der Schweiz
Als Gründer des Jiu-Jitsu-Netzwerks Gracie Concepts® ist es mir ein besonderes Anliegen, Meister Royce Gracie,
sofern es die Umstände erlauben, zu einem Seminar einzuladen. Dies setzt jedoch voraus, dass meine Dojo-Partner mich
bzw. uns dabei unterstützen. Diese Kooperation konnte jedoch mit Unterstützung meines Freundes und Netzwerkpartners,
Professor Thomas Mehnert, Gründer des GJJ Team Berlin, in den letzten Jahren erfolgreich umgesetzt werden.
Im vergangenen Jahr (2024) hatten wir das Privileg, Meister Royce
zusätzlich in Leipzig bei unserem Instruktor Grigori Winizki, Gründer
des Samurai Fight Team Academy und Vertreter des renommierten
German Top Team in Leipzig unter Shihan Peter Angerer, begrüssen
zu dürfen.
Seit über 20 Jahren wird dieser Weg in Berlin beschritten, in
Magdeburg mit den Professoren Andre Stock und Instruktor Jan Köthe
sogar fast zehn Jahre länger. Folglich ist Gracie Concepts® auch in
Deutschland adäquat repräsentiert, zumal neue Teams und Dojo-
Partner hinzugewonnen werden konnten. Die Gracie Concepts-Familie
verzeichnet folglich ein gesundes Wachstum. Das Gracie Jiu-Jitsu, insbesondere
in der von den Vacirca Brothers vertretenen Ausprägung,
eröffnet den heutigen Grappling- und Striking-Schulen die Möglichkeit,
ihr Angebot, um einen neuen Bereich zu erweitern.
Daher ist es von essenzieller Bedeutung, renommierte Meister wie
Royce Gracie in unsere Gemeinschaft einzubeziehen, da niemand
von uns behaupten kann, bereits alle Aspekte des Wissens und der
Erfahrung vollständig erfasst zu haben. Mit Personen, die sich durch
substanzloses Gerede auszeichnen, sollte keine Zeit verschwen-
det werden. Personen, die auf YouTube und ähnlichen Plattformen fragwürdige Inhalte verbreiten, verdienen keine
Beachtung. Dies gilt unabhängig davon, ob es sich um ehemalige Schüler, Trainer oder Schwarzgurtträger handelt. Es
wird ihnen nahegelegt, sich von diesen Aktivitäten fernzuhalten.
Für diejenigen, die das wahre Gracie Jiu-Jitsu erlernen möchten, sind wir, Gracie Concepts®, ein adäquater, professioneller
und familiärer Partner. Die Realisierung der genannten Ziele erfordert nicht nur einen hohen zeitlichen Einsatz, sondern
auch finanzielle Mittel. Die Bereitschaft, sich auch finanziell einzubringen, ist daher eine grundlegende Voraussetzung
für die Umsetzung der angestrebten Förderung des Gracie Jiu-Jitsu. Um dieses Ziel zu erreichen, werden keine
Ausnahmen gemacht, da alle Mitglieder der Organisation als gleichwertig betrachtet werden und keiner der Auffassung
sein sollte, in irgendeiner Form privilegiert zu sein.
Wir sind stets an neuen Kooperationen und Ideen interessiert, sofern diese unsere Vision des Gracie Jiu-Jitsu nicht beeinträchtigen.
Das von uns angebotene Gracie Jiu-Jitsu fördert sowohl die physische als auch die mentale Verfassung. Es ist nicht
erforderlich, eine übermenschliche körperliche Leistungsfähigkeit zu besitzen. Jeder Teilnehmer kann das eigene Tempo bestimmen,
um das angestrebte Ziel zu erreichen.
Es ist empfehlenswert, sich hinreichend Zeit für die eigenen
Bedürfnisse zu nehmen, Aktivitäten nachzugehen, die das
eigene Wohlbefinden fördern und Kraft schenken. An dieser
Stelle sei darauf verwiesen, dass es sich nicht lediglich um
eine sportliche Aktivität handelt, sondern um eine Einheit, die
über den rein sportlichen Aspekt hinausgeht. Das Angebot
richtet sich somit an Personen, die auch im höheren Alter
einen Mehrwert darin erkennen.
Wir sind überzeugt, dass Sie mit uns und bei uns an der
richtigen Sache dran sind.
Keep It Real!
www.graciejiujitsu.eu
Traditionelles Siam-Ringen, von den
Schlachtfeldern in den Ring.
Die klassische Zweiteilung in Grappler
(Kämpfer, die den Kampf als Hauptkampfmittel
nutzen) und Striker (Kämpfer, die Schläge einsetzen,
um ihre Gegner zu besiegen) ist im
professionellen Muay Thai seit langem
üblich. Natürlich kann kein guter Muay Thai-
Boxer das höchste Niveau in seinem Sport
erreichen, ohne gute Kenntnisse sowohl der
Greif- als auch der Schlagtechniken zu
haben. Tatsächlich sind alle hochrangigen
Muay Thai-Profikämpfer nicht nur sehr
starke Kämpfer, sondern auch grossartige
Boxer. Unter den besonders geschickten
gibt es einige, die ihr
Kampfschema auf eine aggressive
Kampfstrategie stützen, die durch eine
Sekundärwaffe unterstützt wird. Die
Unterstützungswaffe kann ein harter
Schlag, schnelle Ellbogentechniken, ein
starker Tritt oder eine Reihe von
Würfen sein. Einige der berühmtesten
Grappler in der modernen Geschichte
des professionellen Muay Thai, die
ihre Kampfstrategie mit starken
Boxtechniken unterstützt haben,
wurden auch Weltmeister im professionellen
Boxen: Das emblematische
Beispiel ist Samson Isarn,
ehemaliger Lumpini-Stadion-
Champion, der nach seinem
Rücktritt vom Muay Thai
Weltmeister im Boxen der WBF
wurde.
Unter den grossen Thai-Boxern, mit denen ich das
Privileg hatte, im Pinsinchai Gym in Bangkok zu trainieren,
waren zwei typische Beispiele für Muay Thai-Grappler.
Der Grappling-Stil, der derzeit im professionellen Muay
Thai verwendet wird, ist eine modifizierte Form des traditionellen
Kod Rad Fad Wiang, einer der beiden technischen
Zweige des alten Muay Pram (thailändischer
Kriegskampf). Der andere Zweig heißt TumTapChapHak.
Der erste konzentriert sich hauptsächlich auf Kampfgriffe,
die darauf abzielen, den Gegner in Position zu halten, ihn
aus dem Gleichgewicht zu bringen und mit Knien und
Ellbogen zu schlagen. Die zweite technische Gruppe
umfasst eine grosse Anzahl von Wurf- und
Gelenkbruchtechniken, die derzeit im sportlichen Muay
Thai verboten sind. Tatsächlich mussten aufgrund der
Einführung moderner Regeln die meisten traditionellen
Kampftechniken aufgegeben werden. Dennoch werden
verschiedene effektive Griffe und einige Techniken zum
Ausbalancieren und Werfen auch heute noch von allen
professionellen Boxern eingesetzt. Beide Athleten, von
denen ich spreche, gründeten ihre Kampfstrategie auf
einem soliden Hintergrund im thailändischen Ringen.
Beide waren außergewöhnliche Athleten. Beide waren zu
meiner Zeit Champions des Rajadamnern-Stadions.
Jeder von ihnen zeigte jedoch unterschiedliche technische
Merkmale, die ihren Kampfstil wirklich einzigartig
machten. Ich habe viel von ihnen gelernt,
und ihr Kampfstil wurde zu einem wesentlichen
Bestandteil der Grundfertigkeiten, die
ich in den folgenden Jahren meinen
Boxern beizubringen versuchte. Die
Ringnamen dieser beiden Grappling-
Spezialisten sind Thailand Pinsinchai
und SankenPinsinchai.
Thailand Pinsinchai
Ein intelligenter Kämpfer wie Thailand Pinsinchai ist
die Verkörperung der idealen Kombination aus einem
geschickten Ringer und einem prägnanten
Schlagkünstler. Seine Kampfstrategie war sehr ausgeklügelt,
oft kombinierte er gekonnt Kampfgriffe mit
giftigen Ellbogenstössen. Während sein Gegner damit
beschäftigt war, sich gegen seine Fallen und
Kampfgriffe zu verteidigen, schienen ein oder mehrere
blitzschnelle Ellbogenstösse aus dem Nichts zu
kommen und erreichten meist im Handumdrehen ihr
Ziel. Infolgedessen waren seine Gegner in ständiger
Angst und versuchten ständig zu erraten, was sein
nächster Zug sein würde. Hier ist ein Beispiel für seine
Fähigkeiten. In einem seiner berühmten Kämpfe im
Rajadamnern-Stadion war sein Gegner Sukhothai
Taxi Meter, ein bekannter Knockout-Künstler der frühen
90er Jahre (der später ebenfalls Rajamnern-
Champion wurde). Die schweren Schläge dieses thailändischen
Boxers wurden von allen Top-Kämpfern
der Stadien Lumpini und Rajadamnern gefürchtet. Die
Strategie von ThailandPinsinchai, ihn zu besiegen,
basierte auf schnellem Beinarbeit, schnellen Tritten,
«Die klassische Zweiteilung in
Grappler (Kämpfer, die den
Kampf als Hauptkampfmittel
einsetzen) und Striker
(Kämpfer, die Schläge
einsetzen, um Gegner zu
besiegen) ist im
professionellen Muay Thai
seit langem üblich.»
um die Distanz zu verringern, und präziser Arbeit im Clinch, um die schwere Artillerie seines Gegners zu neutralisieren. In
diesem Fall sah eine der Strategien unseres Champions vor, die Arme des Gegners zu fassen und mit den Ellbogen zu
schlagen. Oft gelang es ihm, einen Arm zu halten, während er den Hals umklammerte, um dann erneut mit dem Ellbogen
zuzuschlagen. All diese Griff- und Schlagfolgen wurden in weniger als 2 Sekunden ausgeführt.
Sein technisches Repertoire wurde durch eine Reihe von Wurftechniken ergänzt, die er einsetzte, wenn der Gegner versuchte,
ihn zu überwältigen oder ihn in einem verzweifelten Versuch angriff, um die Salve seiner blitzschnellen Angriffe zu
überstehen. Einmal, während des Kampfes mit Sukhothai, gelang es Thailand, einen kraftvollen Tritt des Gegners mit dem
hinteren Bein zu blockieren, das Bein des Angreifers zu ergreifen und mit einem blitzschnellen, tiefen Tritt zurückzuschlagen,
um den Gegner schwer zu Boden zu werfen.
In den letzten Runden wurde der Gegner, der wütend angriff, mehrmals zu Boden geworfen, ohne dass er sich sonderlich
anzustrengen schien, indem er einfach dem Fluss seines Angriffs folgte. Dank einer taktilen Sensibilität, die er in
unzähligen Stunden Sparring im Clinch entwickelt hatte, besass Thailand Pinsinchai instinktive Reflexe, die es ihm ermöglichten,
sich unter dem Druck des Angreifers zu beugen und dann mit maximaler Flüssigkeit die durch den Angriff des
Gegners erzeugte Energie abzuleiten und ihn zu werfen.
Sanken Pinsinchai
Sanken war der Inbegriff eines starken und mutigen professionellen
Muay Thai-Kämpfers. 1993 wurde er zum beliebtesten
Kämpfer unter den jungen Thailändern gewählt. Seine
Kampfstrategie war einfach: Von Beginn des Kampfes an
bewegte er sich ständig vorwärts und versuchte, seinen
Gegner zu packen, um ihm schwere Kniestösse auf den ganzen
Körper zu versetzen. Seine enorme Fähigkeit, den
Schlägen seiner Gegner standzuhalten, war seine
Unterstützungswaffe. Als reiner Spezialist für Kniestöße
konzentrierte Sanken all seine Anstrengungen
darauf, die Distanz zu verringern und seinen
Gegner zu packen, was keine leichte Aufgabe war,
wenn man es mit einem professionellen Muay-
Thai-Boxer auf hohem Niveau zu tun hatte.
Daher widmete er einen Großteil seines
Trainings der Perfektionierung des aggressiven
Beinspiels, mit dem er den Ring durchquerte
und selbst die schwer fassbaren
Gegner einfing (Phase 1).
«Einige der berühmtesten
Grappler in der modernen
Geschichte des
professionellen Muay Thai,
die ihre Kampfstrategie mit
starken Boxtechniken
unterstützt haben, wurden
auch Weltmeister im
professionellen Boxen.»
Sobald die Distanz verringert ist, muss der Grappler einen oder mehrere Eintrittsschläge anwenden, um den Gegner in
seiner Position zu immobilisieren und die Ausführung der anfänglichen Greiftechnik zu ermöglichen (Phase 2). Im Falle von
Sanken war dieser Eintrittsschlag normalerweise ein aus mittlerer Distanz ausgeführter Knieschlag oder ein harter diagonaler
Schienbein-Kick, der auf die Beine oder Hüften des Gegners geführt wurde. Manchmal reagierte er auf einen Angriff
des Gegners, indem er das angreifende Glied (Arm oder Bein) packte und mit harten Knieschlägen auf den Ober- oder
Unterkörper zurückschlug. Der dritte Schritt auf dem Weg des Grapplers zum Sieg ist die Anwendung starker Griffe an den
Armen, am Hals oder am Körper des Gegners (Phase 3). Das Ausführen der Griffe hat mehrere Ziele. Das erste ist, einen
starken und widerstandsfähigen Gegner zu ermüden.
Das zweite Ziel ist, die Ausführung der Angriffe des Gegners zu verhindern,
indem man ihn mit ständigen Griffkombinationen überwältigt.
Das dritte ist, den Weg für die tatsächliche Ausführung von Schlägen
oder Würfen zu ebnen. Dies war eine der Stärken von Sanken. Ich
habe persönlich die anstrengenden Sparringssitzungen im Clinch
zwischen Sanken und einer Reihe sehr starker Grappler im Sankai
Gym miterlebt. Nicht weniger als 1 Stunde pro Tag ohne Pause, wenn
kein Kampf bevorstand. Wenn das Datum des nächsten Kampfes feststand,
wurden die Stunden, die dieser anstrengenden Übung gewidmet
wurden, auf 2 pro Tag erhöht.
Phase 4. Die vierte und letzte Phase besteht aus einer Reihe von
Kniestössen, einer Abfolge sehr schwerer Schläge, die auf den
Brustkorb, das Brustbein, die Leber, die Milz, den Unterbauch, die
Innen- oder Aussenseite des Oberschenkels und in besonderen
Fällen sogar auf den Kopf gerichtet werden können. Es versteht
sich von selbst, dass stundenlanges Training mit einem erfahrenen
Trainer und viele Runden mit «Tropfen»-Schlägen auf den Boxsack
(ein spezielles Instrument zum Trainieren von Nackenschlägen und
Schlägen aus kurzer Distanz) sind unerlässlich, um die zerstörerische
Kraft der Kniestösse eines Thaiboxers zu entwickeln, die sogar
einen professionellen Kämpfer ausser Gefecht setzen können, der
darauf trainiert ist, fünf Runden mit voller Kraft über drei Minuten
lang Schlägen standzuhalten.
Weitere Informationen über IMBA Muay Pram (traditionelles thailändisches Grappling):
Offizielle IMBA-Website: www.muaythai.it
• Europa: Dani Warnicki (IMBA Finnland) dani.warnicki@imbafinland.com
• Südamerika: Juan Carlos Duran (IMBA Kolumbien) imbacolombia@gmail.com
• Ozeanien: Maria Quaglia (IMBA Australien) imbaaust@gmail.com
• Generalsekretariat: Marika Vallone (IMBA Italien) imbageneralsecretary@gmail.com
Hapkido
Hapkido
Hapkido
Hapkido
Hapkido