f+h fördern und heben 3/2025
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2884
03
April 2025
€ 20,00
TITEL
Bito-Behälter aus 100 Prozent
14 Post-Consumer-Rezyklat
Aufbruch in eine neue Ära
12 des Materialtransports
Jeder kann automatisieren –
34 mit dem richtigen Partner
foerdern-und-heben.de
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Während andere noch rätseln, wissen Sie bereits,
was die Branche als Nächstes bewegt.
EDITORIAL
EIN RISKANTES SPIEL
Schaut man sich den Austausch von Waren und Dienstleistungen
zwischen den USA und der EU an, so beträgt dieser Handel
zwischen den beiden Seiten des Atlantischen Ozeans ein
Volumen von zwei Billionen US-Dollar im Jahr 2024. Insgesamt,
so schätzt die Amerikanische Handelskammer, beläuft sich das
Geschäftsvolumen zwischen Alter und Neuer Welt auf jährlich
9,5 Billionen US-Dollar. Die Handelskammer warnt: Der Handelskonflikt
gefährdet diese Geschäfte, denn die Zeiten, in denen
Wirtschaftsströme an Grenzen haltmachen, sind vorbei.
Menschen und Institutionen investieren international, und
ebenso international sind auch Unternehmen. Der Wohlstand in
vielen Teilen der Welt hängt mit dem freien Handel zusammen.
Wer ihn beschränken oder nach seinem Gusto steuern will,
beschwört vielfältige Probleme herauf. Daher greift der Blick
FREIER HANDEL SCHAFFT WOHL-
STAND – PROTEKTIONISMUS
SCHADET ALLEN
allein auf ein Handelsdefizit
zu kurz. Und wenn
Sie einmal überlegen,
welche Smartphones,
Tablets, PCs oder Software Sie nutzen, womit Sie im Internet
suchen oder Nachrichten versenden, dann werden Ihnen
wahrscheinlich schnell US-Firmen einfallen, die in der EU gute
Geschäfte machen. Wer sich die Handelsbilanz nicht nach
Industriegütern, sondern nach Technologie anschaut, bekommt
einen etwas anderen Blick auf wirtschaftliche Beziehungen und
Finanzströme zwischen den USA und der Europäischen Union.
Die Kernfrage bleibt: Ist es klug, sich gegenseitig das Leben
schwer zu machen, während andere zuschauen und sich freuen?
Das zu beurteilen, überlasse ich gerne Ihnen.
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INTRALOGISTICS
Solutions
Software
Services
Material Handling
Winfried Bauer
– Chefredakteur –
w.bauer@vfmz.de
Stöcklin Logistik GmbH
DE-57250 Netphen
+49 2713 17 93 0
info-de@stoecklin.com
Stöcklin Logistik AG
CH-4242 Laufen
+41 61 705 81 11
info@stoecklin.com
Stöcklin Logistik | www.stoecklin.com
INHALT
EDITORIAL
03 Ein riskantes Spiel
LOGIMAT-NACHLESE
06 Als Trendbarometer, Networking-Plattform und
Arbeitsmesse im internationalen Umfeld fest etabliert
Branchentreff der Superlative
08 5 Highlights der Logimat 2025
10 AutoStore mit gut gefüllter Entwicklungspipeline
Den Betreibernutzen fest im Blick
12 Aufbruch in eine neue Ära des Materialtransports
Schneller, einfacher, intelligenter
38
10
F+H EXTRA
NACHHALTIGKEIT IN DER LOGISTIK
14 TITELSTORY Behälter aus 100 Prozent
Post-Consumer-Rezyklat
Meilensteine für eine Intralogistik von Morgen
16 Zukunftsfähige Ladungsträger und
Transportverpackungen
Integraler Weg führt zum Erfolg
18 Smarte Reverse-Logistics für weiße Ware
Rückläufe prognostizieren, Wertschöpfung optimieren
PRODUKTE UND SYSTEME
22 GLS Germany expandiert mit European Smart Hub
in Potsdam
Auf dynamische Entwicklungen reagieren
24 Breuninger baut Logistikkapazitäten
im WDZ Sachsenheim aus
Nachhaltig auf Anforderungen eines dynamischen
Markts vorbereitet
28 F+H VOR ORT Wachstum trotz Wirtschaftskrise
Schmalz-Pressetage: Expansion in neue Regionen
und Branchen
30 Safety-Lösungen für FTS & Co.
Systeme vernetzen, Materialfluss sichern
38 F+H STAPLERTEST Jungheinrich erweitert
ETV-Schubmaststapler-Serie um neue Modelle
Effizient und komfortabel im Routineeinsatz
48
4 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de
42 16 Hyundai-Stapler bewegen schottischen Whisky
Materialfluss optimiert
44 Tsubaki Kabelschlepp übernimmt Generalüber -
holung einer Containerbrücke im Hafen Emmerich
Gelungenes Zusammenspiel
46 Digitale Highlights
50 5 Videos, die Sie sehen müssen
PERSPEKTIVEN
34 F+H VOR ORT Die Zukunft der Automatisierung
gehört skalierbaren Komplettlösungen
Jeder kann automatisieren – mit dem richtigen
Partner
MENSCHEN UND MÄRKTE
48 F+H NACHGEFRAGT bei Andreas Löwe
Transparenz und Vergleichbarkeit im komplexen
Logistikmarkt
SERVICE
20 Impressum
51 Vorschau auf Heft f+h 04/2025
ANZEIGE
TITELBILD
Bito
Lagertechnik
LOGIMAT-NACHLESE
ALS TRENDBAROMETER, NETWORKING-PLATTFORM UND ARBEITSMESSE
IM INTERNATIONALEN UMFELD FEST ETABLIERT
BRANCHENTREFF DER SUPERLATIVE
Unter dem Motto „Passion for Solutions“ traf
sich vom 11. bis 13. März in Stuttgart die
internationale Intralogistikwelt auf der Logimat
2025, internationale Fachmesse für Intralogistiklösungen
und Prozessmanagement. Nach drei
Tagen Präsentation, Information und
Trendchecks ziehen Fachpublikum, Aussteller
und Messeleitung eine positive Bilanz.
Auf einer Bruttoausstellungsfläche von mehr als
125.000 m² konzentrierte der Veranstalter in den komplett
ausgebuchten zehn Hallen des Stuttgarter Messegeländes
in diesem Jahr 1.625 Aussteller aus 40 Ländern
– davon mehr als 300 Erstaussteller. „Durch effizientere Gestaltung
konnten noch einmal zusätzliche 1.000 für insgesamt 68.192
Quadratmeter Nettoausstellungsfläche und weitere Aussteller
hinzugewonnen werden“, erklärt Logimat-Messeleiter Michael
Ruchty vom Veranstalter Euroexpo Messe- und Kongress-GmbH,
München.
Die Aussteller – mehr als jeder dritte Aussteller (35,9 Prozent)
kam in diesem Jahr aus dem Ausland nach Stuttgart, davon ein
Viertel aus Übersee und Asien – präsentierten an den drei Messetagen
ihre jüngsten Produktentwicklungen für Effizienz und
6 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de
LOGIMAT-NACHLESE
Nachhaltigkeit in der Intralogistik. Darüber hinaus berichten
Aussteller – wie etwa die Schweizer Brabender Group über Vertragsabschlüsse,
Projektanbahnungen und, wie etwa der Supply-
Chain-Lösungsanbieter Ecovium, der Hersteller kabelloser Energieversorgung
Wiferion, das Softwareunternehmen TUP oder das
KI-Robotik-Unternehmen Sereact – über die Unterzeichnung
strategischer Partnerschaften und Kooperationen.
Mit 65.719 Fachbesuchern (2024: 67.420) an den drei Messetagen
weist die Intralogistikmesse einen Besucherzuspruch auf
konstant hohem Niveau auf. „Trotz der Streiks im Messeumfeld
INNOVATIONEN UND PARTNER-
SCHAFTEN PRÄGEN DIE
ZUKUNFT DER INTRALOGISTIK
an Flughäfen und im ÖPNV hat die Logimat 2025 bei den Besucherzahlen
nahezu das Rekordergebnis des Vorjahres erzielt“,
zeigt sich Ruchty zufrieden.
Den Auswertungen des unabhängigen Baseler Marktforschungsinstituts
Wissler & Partner zufolge war die Hälfte der Besucher
(49,9 Prozent) als Entscheider vor Ort. 36,4 Prozent des
Publikums informierten sich auf der Messe vor dem Hintergrund
konkreter Investitionsvorhaben. Nach Branchen aufgeschlüsselt
sind 55 Prozent der Messebesucher der Industrie zuzuordnen,
11,2 Prozent dem Groß- und Einzelhandel. Mehr als 40 Prozent
der Besucher hatten einen Anreiseweg von über 300 km. 23,1 Prozent
der Gäste kamen über die deutschen Außengrenzen nach
Stuttgart – davon fast die Hälfte (9,4 Prozent) aus Asien, Afrika
und Amerika. Die weiteste Anreise hatten die australischen Unternehmen.
„Neben der reinen Leistungsschau charakterisieren elementare
Soft Skills im Konzept der Logimat den Erfolg der Messe“, resümiert
Ruchty. „Unter anderem der Informationsaustausch in einem
Rahmenprogramm auf Kongressniveau, Live-Events sowie
das Anwenderforum Mobile Robotik prägen den Mehrwert der
Logimat.“ Bewährt habe sich am letzten Messetag zudem das gegenüber
dem Vorjahr weiter optimierte Konzept des Karriereund
Networking-Events Logimat Campus. „Dieser wurde im vergangenen
Jahr aus der Taufe gehoben, um die Recruiting-Instrumente
der Aussteller zu erweitern. Die Plattform soll kompetenten
Job-Kandidaten eine Tür in die Logistik öffnen. Am neuen
Standort im Foyer ICS verzeichneten die Aussteller deutlich mehr
Interessenten als im vergangenen Jahr.“
Die kommende Logimat in Stuttgart findet vom 24. bis 26. März
2026 statt.
Fotos: Euroexpo, Nicolas Maack, f+h
www.logimat-messe.de
Unsere Förderanlagen.
Automatisch, innovativ,
Nächste Messe:
24.03.-26.03.2026 LogiMAT
Wir beraten Sie gerne.
www.haro-gruppe.de
HIGHLIGHTS
DER
2025
LAGER- UND BEREITSTELLUNGSSYSTEME
LAGERROBOTER
8 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de
AUF EINFACHHEIT AUSGELEGT
Das AeroBot-System von Knapp stellt geringe Anforderungen an
den Hallenboden. Dies und die flexiblen Möglichkeiten des
Regalaufbaus ermöglichen eine Integration in Bestandsgebäude.
Die Fahrzeuge bewegen sich ohne Führungslinien längs und quer
über den Boden sowie unter den Regalen und vertikal die Regale
entlang. Das Ein- und Auslagern von zum Beispiel Behältern oder
Trays mit einer Zuladung bis 35 kg übernimmt das Lastaufnahmemittel
SatBot, das auf dem AeroBot platziert ist.
www.knapp.com
LÖSUNG FÜR DEN
PALETTENTRANSPORT
GIRAFFEN IM LAGER
Die Brightpick-Giraffe wurde für die Zusammenarbeit mit dem
Brightpick-Autopicker entwickelt. Der Roboter lagert Behälter aus
oberen Regalebenen aus und bringt sie auf tiefere Ebenen, wo sie
von einem Autopicker für die Kommissionierung entnommen
werden können. Danach transportiert die Giraffe den Behälter an
den ursprünglichen Stellplatz zurück. Das System maximiert die
Lagerdichte und den Durchsatz. Der Roboter lässt sich auch zur
Bestandsauffüllung und zur Kommissionierung einsetzen.
www.brightpick.ai
AUTOMATISIERUNG ALS DIENSTLEISTUNG
Swarm Automation Go von Toyota Material Handling ist eine
skalierbare Automatisierungslösung für den Palettentransport
und auf die Belange von Unternehmen jeder Größe abgestimmt.
Sie ermöglicht Einsteigern, mit geringen Kosten und ohne langfristige
Verpflichtungen in kleinem Umfang zu starten. Wohingegen
Unternehmen mit bereits bestehenden Automatisierungsprozessen
neue Materialflüsse testen können. Flexible Mietlaufzeiten ab
sechs Monaten schaffen für Unternehmen die Voraussetzungen,
Automatisierung schrittweise zu erkunden.
www.toyota-forklifts.de
MOBILE
DATENERFASSUNG
GROSSLADUNGSTRÄGER
ERGONOMIE TRIFFT EFFIZIENZ
Das Datenterminal Mai (Gewicht: 65 g, Höhe: 21 mm) von
ProGlove bringt Funktionalitäten für das Lagerpersonal mit einem
ergonomischen Design zusammen. So kann die Lösung Unternehmen
dabei helfen, Arbeitskräfte zu halten und die nächste Generation
von Talenten für sich zu gewinnen. Anleitungen, Arbeitsanweisungen
oder Scandaten sind am Handrücken jederzeit blickund
griffbereit; akustische, haptische und optische Rückmeldungen
stellen sicher, dass Aufgaben effizient erledigt werden.
www.proglove.de
EINE EBENE MEHR
Die Zwischenebene der Walther-Faltbox-Gruppe ermöglicht die
horizontale Unterteilung faltbarer Großbehälter, ohne deren
Volumenreduzierbarkeit einzuschränken. Die Konstruktion basiert
auf Traversen, die mithilfe patentierter Kunststoffhalter in den
Behälterwänden fixiert werden. Darauf wird eine Strukturkammerplatte
aufgelegt, die eine zusätzliche Ebene schafft. Die
Zwischenebene erleichtert die Kommissionierung.
www.faltbox.de
www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 9
LOGIMAT-NACHLESE
AUTOSTORE MIT GUT GEFÜLLTER ENTWICKLUNGSPIPELINE
DEN BETREIBERNUTZEN FEST IM BLICK
Das Unternehmen AutoStore, Hersteller
des gleichnamigen Lager- und
Bereitstellungssystems mit Stammsitz in
Nedre Vats/Norwegen, hat die Logimat zur
Präsentation mehrerer Neuentwicklungen
genutzt. Die Redaktion f+h hatte die
Gelegenheit, sich während der Messe
über die Innovationen der skandinavischen
Ideenschmiede zu informieren.
Nicht ohne spürbaren Stolz in der Stimme berichtete Mats
Hovland Vikse, Chief Executive Officer (CEO) von Auto-
Store, dass man Ende des vergangenen Jahres mit 1.650
installierten Lager- und Bereitstellungssystemen einen
Meilenstein erreicht habe. „In weltweit 58 Ländern bewegen
75.500 Roboter 1,6 Millionen Behälter. Diese Kennzahlen lassen
sich auch so interpretieren: unsere Vision ‚Ware lagern und bewegen
– für jeden und überall kommt‘ am Markt gut an.“ Mithilfe
des Lager- und Bereitstellungssystems können die weltweit 1.150
Nutzer Antworten auf die Herausforderungen der Zeit geben. Dazu
zählt laut Vikse das ungebrochene Wachstum des Vertriebskanals
E-Commerce. „Viele Verbraucher erwarten eine fehlerfreie
DIE ANTWORT AUF DIE ANFOR-
DERUNGEN UNSERER ZEIT SIND
TRANSFORMATIVE LÖSUNGEN
Lieferung der georderten Artikel möglichst am Tag der Bestellung.
Derartige Forderungen lassen sich nur mithilfe intelligenter,
automatisierter Technologien erfüllen.“
Vor diesem Hintergrund wurde das erste, auf künstlicher Intelligenz
(KI) basierende und robotergestützte Einzelstückkommissioniersystem
CarouselAI von AutoStore in Zusammenarbeit mit
Berkshire Grey, einem Unternehmen im Bereich der Robotik,
entwickelt. Das System automatisiert den arbeitsintensiven Kommissionierprozess
und erreicht dabei hohe Durchsatzleistungen
10 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de
LOGIMAT-NACHLESE
03
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04
02
im Rund-um-die-Uhr-Betrieb. Die Lösung lässt sich auch in vorhandenen
Anlagen nachrüsten – ein Retrofit ermöglicht den
nahtlosen Übergang von einem CarouselPort-4.0-Arbeitsplatz,
ohne größere infrastrukturelle Änderungen. „Unterstützt durch
unser Partnernetzwerk, sehen unsere Planungen eine Verfügbarkeit
von CarouselAI ab Sommer 2025 in den Regionen EMEA und
Nordamerika vor“, so Parth Joshi, Chief Product Officer (CPO)
von AutoStore.
ALL-IN-ONE-ARBEITSPLATZ
Eine weitere Neuentwicklung rückt die Arbeitssicherheit in der
Lager- und Materialflusstechnik in den Blick. Der VersaPort – eine
neu konzipierte Version des Arbeitsplatzes ConveyorPort –
zeichnet sich durch Flexibilität aus. Das System passt sich dynamischen
Arbeitsabläufen, ohne mechanische Änderungen an.
Ob als Einzelanwendung oder in Kombination – VersaPort unterstützt
unterschiedliche Setups: von der manuellen Produktzuführung
bis hin zu komplexen Kommissionierprozessen. Aufgrund
der Integration in Lagerverwaltungssysteme können Anwender
nahtlos zwischen Ein- und Ausgangsprozessen wechseln.
Die Markteinführung des All-in-One-Arbeitsplatzes in Europa
und Nordamerika steht ab diesem Sommer auf der Agenda.
NEUER SERVICE-TOWER
Das Pressegespräch nutzte Joshi darüber hinaus, um eine Neuheit
für den After-Sales-Service anzukündigen. Konkret handelt
es sich um einen Service-Tower, der Serviceplattformen in Zwischengeschossen
überflüssig macht. Der Tower ermöglicht den
01+02 Mats Hovland Vikse, Chief Executive Officer (CEO), und
Parth Joshi, Chief Product Officer (CPO), beide von AutoStore, haben
während der Logimat Einblicke in neue Technologien gegeben
03 Das Einzelstückkommissioniersystem CarouselAI automatisiert
den arbeitsintensiven Kommissionierprozess
04 Der All-in-One-Arbeitsplatz VersaPort passt sich dynamischen
Arbeitsabläufen ohne mechanische Änderungen an
Transport von Lagerbediengeräten (Robotern) per Aufzug und
bietet gleichzeitig Zugang für das Personal – alles innerhalb des
AutoStore-Systems. Diese Lösung, ab diesem Jahr in Europa und
Nordamerika verfügbar, maximiert die Lagerkapazität, reduziert
Infrastrukturkosten und macht Automatisierung auch für kleinere
Standorte zugänglich. Darüber hinaus kann der Tower als effiziente
Notzugangslösung für Lagerhäuser mit einem hohen
Durchsatz dienen.
Die Neuheiten unterstreichen das Engagement von AutoStore,
Lösungen zu entwickeln, die Unternehmen in die Lage versetzen,
ihre Produktivität zu steigern und Kosten durch Automatisierung
zu senken. „Im Fokus unserer Entwicklungen steht es, den Anwendern
einen Mehrwert zu bieten. Ich bin davon überzeugt,
dass wir dieses Ziel mit den vorgestellten Innovationen erreicht
haben“, schloss Vikse das Logimat-Pressegespräch ab. WB
Fotos: AutoStore
www.autostoresystem.com
www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 11
LOGIMAT-NACHLESE
AUFBRUCH IN EINE NEUE ÄRA DES MATERIALTRANSPORTS
SCHNELLER, EINFACHER,
INTELLIGENTER
Die Inbetriebnahme von
Förderanlagen erfordert Kenntnisse
in der SPS-Programmierung und ist
daher mitunter ein langwieriger
Vorgang. Eine Neuentwicklung aus
dem Hause Interroll verspricht
Abhilfe – und noch einiges mehr.
Lesen Sie selbst!
Seit der Einführung im Jahr 2014 kommen die Modular
Conveyor Platform (MCP) und die Steuerungsschnittstellen
auf Bus-Ebene von Interroll weltweit zum Einsatz. Die
plattformbasierten Module, bestehend aus Rollenbahnen,
Gurtförderern in verschiedenen Ausführungen, Übergaben, Umlenkungen,
Kurven, Liften und mehr, können diverse Förderaufgaben
für Objekte mit einem Gewicht von bis zu 50 kg bewältigen.
Komplexe Förderanlagen mit mehreren Zonen werden nach
dem etablierten Zero-Pressure-Accumulation-(ZPA)-Verfahren
gesteuert. Alternativ kam der IO-Modus zum Einsatz, der für
speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) einen zusätzlichen
Programmieraufwand erforderte.
Damit ist jetzt Schluss. Während der Logimat präsentierte das
Unternehmen die autonome Steuerungslösung MCP Play. Mithilfe
der Neuentwicklung, einer Ergänzung zum Standard-ZPAoder
IO-Modus, lassen sich Förderanlagen einfacher konfigurieren
sowie dezentral und eingebettet steuern. „Die Lösung reduziert
den Aufwand für Programmierung und Inbetriebnahme
und beseitigt die Einschränkung ‚ein Paket pro Zone‘, was die Vo-
raussetzungen für einen höheren Durchsatz und einen geringeren
Energieverbrauch schafft“, so Gianmichele Piciocco, Global
Product Marketing Manager Interroll. „Darüber hinaus ermöglicht
unser neues Inbetriebnahme-Tool Integratoren und Betreibern,
den Systemstatus zu überprüfen, Konfigurationen zu ändern
und Tracking-Funktionen zu aktivieren.“ Alle Funktionen
und Workflows ließen sich im Interroll-Layouter-Tool für jede
01+02 Präsentierten im Rahmen eines Pressegesprächs während
der Logimat gemeinsam die autonome Steuerungslösung MCP Play
(v. l. n. r.): Markus Asch, Chief Executive Officer (CEO), Maurizio Catino,
Chief Sales Officer (CSO), und Gianmichele Piciocco, Global Product
Marketing Manager – alle von Interroll
01
12 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de
LOGIMAT-NACHLESE
MultiControl-Einheit vorkonfigurieren und bei der
Inbetriebnahme schnell zuweisen und installieren.
Das Layouter-Tool leiste ferner bei der Erstellung von
Präsentationen hilfreiche Dienste und trage dazu bei,
Entscheidungsprozesse zu vereinfachen. „Über alles betrachtet
reduziert die autonome Steuerungslösung die Komplexität
und den Programmieraufwand bei der Planung, Installation,
Konfiguration und Fehleranalyse in Förderanlagen erheblich.
Diese Innovation senkt die Kosten und reduziert die Abhängigkeit
von Spezialisten für die SPS-Programmierung.“
FLIESSENDE ZUSAMMENFÜHRUNGEN IM
REISSVERSCHLUSSPRINZIP
Eine weitere Neuerung von MCP Play ist die Flowing-Merge-
Funktion. Dabei wird das Fördergut im Fluss gehalten, indem die
Geschwindigkeit auf dem Anschnitt vor Zusammenführungen
NOCH NIE WAR ES SO EINFACH,
MATERIALFLUSSLÖSUNGEN ZU
PLANEN UND ZU BETREIBEN
von zwei Förderlinien reduziert und nicht gestoppt wird. Dies reduziert
den Energieverbrauch und die Anschlussleistung, indem
Anlaufströme und Spitzenlasten vermieden werden. Gleichzeitig
wird der Geräuschpegel reduziert und der mechanische Verschleiß
minimiert.
Mit der Funktion „Adjust to Gap“ lassen sich Artikel in kürzeren
Abständen auf der Förderstrecke transportieren. Nach Berechnungen
des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik
IML aus Dortmund kann der Durchsatz der Förderanlage durch
den kontinuierlichen Materialfluss, höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten
und eine erhöhte Förderleistung im Vergleich
zur ZPA-Lösung um bis zu 100 Prozent angehoben werden.
Gleichzeitig hat die Auswertung gezeigt, dass der Energieverbrauch
um bis zu 30 Prozent gesenkt werden kann.
Die autonome Steuerungslösung ist als modulares Add-on zur
MCP-Hardware konzipiert und kann mit dem 24-V-/48-V-Roller-
Drive in Kombination mit der MultiControl mit Bus-Schnittstelle
02
AUF EINEN BLICK
Zu den Merkmalen der autonomen Steuerungslösung
MCP Play gehören:
n Vereinfachte SPS-Anbindung und -Nutzung
n Weniger Konfigurationsaufwand
n Einfache Anbindung an übergeordnete IT-Systeme
n Höhere Durchsatzraten
n Integration von Routing und Tracking
n Geringer Energieverbrauch
n Erhöhte Systemlebensdauer
auf neue und bereits installierte MCP-Applikationen angewendet
werden. Die Software bietet eine intuitive Benutzeroberfläche
und unterstützt verschiedene Warehouse-Management- und
Shopfloor-Systeme bei gleichzeitiger Integration robuster Cybersicherheitsmaßnahmen.
Innerhalb der Systemumgebung reduziert
die dezentrale Steuerung den Datenaustausch, was zu geringeren
Latenzzeiten und verbesserter Überwachung sowie höherer
Reaktionsfähigkeit führt und der Systemflexibilität zugutekommt.
SCHNELLER RETURN ON INVESTMENT
Geeignet ist die autonome Steuerungslösung für kleine Anwendungen
bis hin zu Hochleistungsumgebungen. Komplexe Projekte,
die einen hohen Durchsatz oder umfangreiche Tracking-
Funktionen erfordern, können schneller umgesetzt werden. Diese
Merkmale beeinflussen den Return on Investment (ROI) positiv
und verkürzen die Amortisationszeit. „Demzufolge bin ich
davon überzeugt, dass MCP Play nach der Markteinführung im
zweiten Quartal 2025 neue Anwendungsfelder für Fördersysteme
erschließen wird“, zeigte sich Piciocco bei der Präsentation der
Lösung zuversichtlich.
Das modulare Plug-and-Play-Design der Steuerungslösung
stellt eine einfache Anpassung von Systemlayouts und -einstellungen
sicher. Somit lässt sich auf Veränderungen in den Auftragsstrukturen
und den daraus resultierenden Auswirkungen auf
den Materialfluss reagieren. Daher ist die Neuentwicklung auch
für Branchen mit zum Beispiel saisonalen Nachfrageschwankungen
oder häufigen Fluktuationen im Kundenstamm ein adäquater
Lösungsansatz. Die zuvor bereits genannte Digitalisierung des
Prozesses – von der Planung und Bestellung über die Simulation
bis hin zur Installation und Inbetriebnahme – schafft die Voraussetzungen
dafür, dass Systemintegratoren mithilfe der autonomen
Steuerungslösung schneller auf die Bedürfnisse der Anlagenbetreiber
reagieren können.
„MCP Play ist ein zentraler Bestandteil unserer strategischen
Vision, modulare und zukunftssichere Lösungen zu entwickeln,
die sowohl Systemintegratoren als auch Anlagenbetreibern gleichermaßen
einen Wettbewerbsvorteil verschaffen“, erklärt Markus
Asch, Chief Executive Officer (CEO) von Interroll abschließend.
WB
Fotos: Interroll
www.interroll.com
www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 13
BEHÄLTER AUS 100 PROZENT POST-CONSUMER-REZYKLAT
MEILENSTEINE FÜR EINE
INTRALOGISTIK VON MORGEN
F+H EXTRA
Die Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH aus
Meisenheim macht aus dem Abfall aus dem
„Gelben Sack“ ein hochwertiges, langlebiges
und effizientes Mehrwegprodukt.
Serienmäßig werden die RK-Behälterserie
und der Leiselaufbehälter Ecomotion für
Automatiklager vollständig aus hoch
technologisch gewonnenem
Post-Consumer-Rezyklat gefertigt.
Am 11. Februar ist die neue EU-Verpackungsverordnung
(„Packaging and Packaging Waste Regulation“, PPWR) in
Kraft getreten. Ab Mitte August 2026 treten die ersten
Pflichten zur Umsetzung der Verordnung rechtlich in
Kraft. Für die Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH bedeutet das unter
anderem konkret, dass ab dem Jahr 2030 ein Anteil von 35 Prozent
Recyclingmaterial für ihre produzierten Behälter vorgeschrieben
ist. Dem Thema Kreislaufwirtschaft kommt in der Intralogistik
in naher Zukunft also eine immer größere Bedeutung zu.
Als ökologische und ökonomische Mehrwegladungsträger und
Transportverpackungen sind die Mehrwegbehälterlösungen des
Herstellers die Zukunft für nachhaltige und effiziente logistische
Prozessabläufe. Ihre Verwendung reduziert nicht nur den CO 2
-
Fußabdruck eines Unternehmens. Als langlebige, hundertfach
wiederverwendbare und auf die Ladung optimierte Mehrwegsysteme
spart ihre Anwendung über die Jahre gesehen viele Kosten
für Einwegverpackungen, die damit verbundenen zeitaufwändigen
Beschaffungsvorgänge sowie Zeit für Umpackarbeiten und
zudem Lagerkosten ein. Bei einigen Anwendern sind Behälter
14 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de
TITELSTORY NACHHALTIGKEIT IN DER LOGISTIK F+H EXTRA
des Unternehmens bereits seit 30 Jahren im Einsatz – nachhaltiger
und effizienter geht es nicht.
Darüber hinaus bietet Bito-Lagertechnik aus Überzeugung
schon lange ökologische Alternativen zur Kunststoffneuware an
und betreibt bereits seit vielen Jahren ein gut organisiertes Behälterrecycling
in einer eigenen Anlage. Zusätzlich werden vermehrt
Rezyklate aus zertifiziertem Post-Consumer-Kunststoff – also
wiederaufbereiteten Recyclingkunststoffen aus Verpackungsmaterialien
– verwendet, um daraus ein neues Produkt zu fertigen.
Die Mehrwegbehälterserie MB wird etwa seit dem Jahr 2019 als
MB Eco serienmäßig auch aus Regranulat hergestellt und ist mit
dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ zertifiziert.
PIONIERROLLE IN SACHEN NACHHALTIGE
BEHÄLTERLÖSUNGEN
Nun nimmt Bito-Lagertechnik bei der Herstellung von Behältern
aus Recyclingmaterial abermals eine Pionierrolle ein. Die neuen
Ecomotion-Modelle der Leiselaufbehälterserie Bito-XL Motion
für Automatiklager und die RK-Serie zur Kleinteilelagerung bestehen
zu 100 Prozent aus hochwertigem Post-Consumer-Rezyklat.
Zubehörteile – zum Beispiel die Kufen der Großbehälterserie
SL86 – produziert der Hersteller bereits vollständig aus diesem
Material.
„Jede nicht produzierte Tonne Polypropylen spart 1,7 Tonnen
CO 2
ein, und mit jedem Behälter aus Recyclingmaterial, den ein
Anwender einsetzt, reduziert sich sein CO 2
-Fußabdruck“, so
Thomas Dörr, Leiter Business Unit Behältersysteme bei Bito-
Lagertechnik „Uns ist es gelungen, zum einen unsere Leiselaufbehälterserie
zusätzlich um einen Automatikbehälter aus
01 Die Regalkastenserie Bito RK wird serienmäßig zu 100 Prozent aus
einem hochwertigen Post-Consumer-Rezyklat produziert, das
Bito-Lagertechnik nach strengen Prüfkriterien selbst herstellen lässt
AUS VERPACKUNGSMÜLL WIRD
EIN LANGLEBIGES, HOCH-
WERTIGES MEHRWEGPRODUKT
100 Prozent Post-Consumer-Recyclingmaterial zu ergänzen. Zum
anderen haben wir unsere erprobte Regalkastenserie RK ebenfalls
komplett in Ausführung aus diesem Rezyklat umgestellt. Das
bedeutet auch, dass wir den Verpackungsmüll aus dem ‚Gelben
Sack‘ nicht nur recyceln, sondern daraus zusätzlich ein nachhaltiges
und langlebiges Mehrwegprodukt erzeugen – den Abfall
also durch Upcycling in der Hierarchie aufwerten.“
Bito-Lagertechnik lässt nach eigenen, streng vorgegebenen
Prüfkriterien das hochwertige Post-Consumer-Rezyklat als „Bito
circular compound BIC 2 “ selbst herstellen. Dieses Rohmaterial
wird nach Vorgaben des Unternehmens mithilfe technologisch
neuer Sortier-, Trenn- und Reinigungsverfahren extrahiert. Dazu
arbeitet der Spezialist für Intralogistiklösungen mit ausgesuchten
Recyclingunternehmen zusammen, die mit Hightech-Methoden
den Verpackungsabfall aus dem „Gelben Sack“ vorsortieren, reinigen
und entaromatisieren. Am Ende dieser Prozesse weist das
Material ähnliche Eigenschaftsbilder auf wie das Neumaterial der
Polypropylenhersteller.
„Für das Post-Consumer-Rezyklat und die daraus hergestellten
Behälter legen wir die gleichen Qualitätsstandards zugrunde, die
wir auch an Kunststoffneuware stellen“, so Dörr. „Material und
Behälter müssen ebenso alle Qualitätsprüfungen durchlaufen
und bestehen wie unsere Behälter, die aus Neuware hergestellt
werden. So können wir sicherstellen, dass die Rezyklat-Behälter
in Qualität und Stabilität denen aus Kunststoffneuware nicht
nachstehen und allen spezifizierten Beanspruchungen und Belastungen
standhalten – so wie die Behälter, die wir aus Neuware-
Polypropylen herstellen. Ob für den Einsatz im Automatiklager
oder bei der Kleinteilelagerung.“
02 Die Ecomotion-Modelle bestehen ebenfalls vollständig aus
hochwertigem „Bito circular compound BIC 2 “-Material und erweitern
die für Automatiklager entwickelte Leiselaufbehälterserie XL-Motion
REZYKLAT-BEHÄLTER MIT FARBGEBUNG
Pioniergeist beweist Bito-Lagertechnik bei der Verwendung des
„Bito circular compound BIC 2 “ auch in Bezug auf die Farbgebung:
Durch die vorgegebenen Trenn-, Recycling- und Verarbeitungsverfahren
zur Extraktion des Rohmaterials gelingt es dem
Lagertechnikspezialisten nun als erstem Hersteller der Branche,
die Behälter trotz Rezyklateinsatz in einem genau definierten
Farbton anstelle des bei Behältern aus Post-Consumer-Material
typischen Graus zu produzieren. Die Bito-RK-Serie aus Recyclingmaterial
ist somit im gleichen RAL-Farbton „Taubenblau“ erhältlich
wie zuvor bei der Verwendung von Kunststoffneuware.
Dörr: „Mit unserem hohen Engagement im Bereich der Behälterherstellung
aus Regranulat und hochwertigem Post-Consumer-Rezyklat
erreichen wir bereits heute eine Recyclingquote
von 30 Prozent. Demzufolge sind wir auf einem sehr guten Weg,
bis zum Jahr 2030 die erforderlichen 35 Prozent, die die neue Verpackungsverordnung
vorgibt, zu erreichen oder zu übertreffen.
Außerdem können wir damit die Anwender unterstützen, ihren
eigenen CO 2
-Fußabdruck um 60 bis 70 Prozent zu verringern und
sichern ihnen gleichzeitig unsere hohen Qualitätsstandards als
Premiumanbieter zu.“
WB
Fotos: Bito-Lagertechnik
www.bito.com
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F+H EXTRA
NACHHALTIGKEIT IN DER LOGISTIK
ZUKUNFTSFÄHIGE LADUNGSTRÄGER UND TRANSPORTVERPACKUNGEN
INTEGRALER WEG FÜHRT ZUM ERFOLG
F+H EXTRA
Ladungsträger und Verpackungen
sind essenzieller Bestandteil der
Wertschöpfungskette. Sie müssen nicht nur
funktionale Aufgaben erfüllen, sondern auch
wirtschaftlichen und zunehmend strengen
Nachhaltigkeitsanforderungen genügen. Die
Entwicklung dieser Komponenten erfordert
daher einen ganzheitlichen Ansatz, der alle
relevanten Faktoren berücksichtigt.
Die grundlegende Aufgabe von Ladungsträgern und Verpackungen
ist der Schutz und die Sicherung der Ware
während des Transports sowie der Schutz der Umwelt.
Doch ihre Funktionalität umfasst weit mehr als diese
technischen Aspekte: So unterstützen Verpackungen beispielsweise
auch das Marketing, indem sie gezielt designt werden, um
ein einzigartiges Unboxing-Erlebnis zu schaffen. Beispiele aus
dem Consumer-Bereich sind die aufwendig gestalteten Verpackungen
von Smartphones, die neben optischen Elementen auch
haptische und akustische Reize berücksichtigen. Zudem spielen
Regularien und Normen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung
von Ladungsträgern und Verpackungen, da gesetzliche
Vorgaben erfüllt werden müssen.
Neben der Funktionalität sind die Kosten ein zentraler Faktor
bei der Entwicklung von Verpackungs- und Ladungsträgerlösungen.
Und diese müssen heute immer auch unter Nachhaltigkeitsaspekten
betrachtet werden. Eine unzureichende Berücksichtigung
der Lebenszykluskosten kann zu erheblichen finanziellen
Belastungen führen. „Die Entwicklung von Verpackungen und Ladungsträgern
ohne die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten
kann teuer werden“, betont Ingo Hoster, Verpackungsexperte
und Leiter der DB Schenker Division DB Schenker | europac.
„Ein Beispiel ist das Recycling. Verpackungen, die nicht recycelt,
wiederverwendet oder -verwertet werden können, verursachen in
Zukunft hohe Entsorgungskosten am Ende ihres Lebenszyklus.
Nachlässig entwickelte Verpackung kann teuer werden.“
NACHHALTIGKEIT ALS INTEGRALER BESTANDTEIL
Die steigende Bedeutung nachhaltiger Verpackungslösungen
wird durch gesetzliche Vorgaben und die Nachhaltigkeitsziele
16 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de
NACHHALTIGKEIT IN DER LOGISTIK F+H EXTRA
der Unternehmen vorangetrieben. Maßgeblich ist dabei der
European Green Deal, der weitreichende gesetzliche derungen an Unternehmen stellt. „Dieses Feld wird für
Anforfen
Gefahr, ihre Wettbewerbsfähigkeit durch hohe Kosten
und regulatorische Hürden zu gefährden. Hier sehen wir in
unserem Know-how ein hohes Nutzenpotenzial für unsere
viele unserer Kunden zunehmend schwerer zu überschauen
und in seiner Entwicklung einzuschätzen“, sagt
Hoster. „Von der geplanten Entwaldungsverordnung bis
hin zur neuen europäischen Verpackungsverordnung,
Packaging and Packaging Waste Regulation kurz PPWR,
steigen – im Rahmen des European Green Deals – die Anforderungen
kontinuierlich. Unternehmen, die nicht proaktiv
nachhaltige Verpackungslösungen entwickeln, lau-
Kunden.“
Regularien zur Nachhaltigkeit bedeuten dabei nicht nur die
Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks, sondern auch wirtschaftliche
Vorteile durch eine verbesserte Ressourceneffizienz.
„Design for Sustainability ist heute wichtiger denn je“, so Hoster.
„Zu den wichtigsten Kompetenzen, mit denen wir unsere Kunden
unterstützen, gehören daher unser Wissen und unsere langjährige
Erfahrung in allen Bereichen der Lieferkette sowie im Ressourceneinsatz
und den Kostenstrukturen entlang des Lebenszyklus
von Ladungsträgern und Verpackungen.“
Kreislaufwirtschaft zur Reduzierung von Abfällen beeinflussen
die Entwicklung von Ladungsträgern und Verpackungen erheblich.
Die bereits in Kraft getretene PPWR verpflichtet Unternehmen
zunehmend, nachhaltige Lösungen zu implementieren.
ANFORDERUNGEN AN
VERPACKUNGSDIENSTLEISTER
Dienstleister und Hersteller, die Verpackungs- und Ladungsträgerlösungen
anbieten, müssen eine tiefgehende Analyse der spezifischen
Anforderungen vornehmen. Dabei sind nicht nur funktionale
und wirtschaftliche, sondern auch gesetzliche Rahmenbedingungen
und Nachhaltigkeitsaspekte zu berücksichtigen.
„Um dies zu leisten, muss ein Anbieter mehrere Kompetenzen
vereinen. Er muss Logistik und Transport verstehen, sich mit den
Produktionsprozessen von Verpackungsmaterialien auskennen
und zudem ein tiefes Wissen über gesetzliche Vorschriften und
Nachhaltigkeit besitzen“, erklärt Hoster. „Eine Stärke von
DB Schenker | europac ist, dass wir diese Sichtweise der Lieferkette
aus eigenen Erfahrungen kennen. Wir vereinen Kompetenz
aus produzierender Industrie, Handel und Logistik.“ Dieses
Know-how gelte es aber auch an den Kunden zu vermitteln, denn
letztlich haben diese als In-Verkehr-Bringer die Verantwortung
für die eingesetzten Verpackungen.
DB Schenker | europac ist der Verpackungsspezialist der Schenker
Deutschland AG und bietet unter anderem Dienstleistungen
in den Bereichen Verpackungsentwicklung und -beratung, Schadensanalysen
sowie Automatisierung und Prozessoptimierung.
Auch ein umfangreiches Sortiment an Verpackungslösungen ist
im Onlineshop verfügbar. Neben klassischen Produkten wie Paletten,
Gitterboxen, Kartonagen und verschiedenen Folienarten
werden innovative Lösungen, zum Beispiel Thermoschutzhauben
angeboten. Das Leistungsspektrum umfasst darüber hinaus
einen Behälter-Reinigungsservice für Kleinladungsträger.
Ein anschauliches Beispiel sind die Entwicklung hochspezialisierter
Transport- und Lagerboxen für Werkzeuge sowie Ersatzteile
aus dem Bereich der Flugzeugindustrie. Diese muss eine
Haltbarkeit von mehreren Jahrzehnten aufweisen und die empfindlichen
Inhalte sicher lagern. Gleichzeitig darf es zu keinerlei
INGO HOSTER, LEITER
DB SCHENKER DIVISION
DB SCHENKER | EUROPAC
Die Entwicklung von Verpackungen
und Ladungsträgern ohne die
Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten
kann teuer werden
Korrosionsbildung oder Materialveränderungen kommen. Hier
kommt in erster Linie das fundierte Materialwissen von DB
Schenker | europac zum Tragen. Für die Produktion dieser Boxen
in Losgrößen ab 1 bis zur Großserie werden moderne Fertigungsmethoden
eingesetzt.
BRANCHENSPEZIFISCHE LÖSUNGEN
Die Anforderungen an Verpackungen variieren je nach Branche
erheblich. DB Schenker | europac arbeitet mit Kunden aus unterschiedlichen
Industrien zusammen, darunter die Automobilindustrie,
Maschinenbau, Mikrochip-Hersteller, Konsumgüterproduzenten
und Reinigungsmittelunternehmen. Hoster betont:
„Jede Branche und jedes Unternehmen hat individuelle Anforderungen.
Unser Ziel ist es, für jeden Kunden eine nachhaltig ökonomische
und ökologische Lösung zu entwickeln.“
FAZIT
Die Entwicklung von Ladungsträgern und Verpackungen ist eine
komplexe Aufgabe, die weit über die reine Schutzfunktion hinausgeht.
Funktionalität, Kosten und Nachhaltigkeit müssen in einem
integrierten Ansatz berücksichtigt werden. Dienstleister wie
DB Schenker | europac bieten hier durch ihre Expertise und Erfahrung
nachhaltige, wirtschaftliche und gesetzeskonforme Lösungen.
Unternehmen, die von Anfang an auf ein durchdachtes
Verpackungsdesign setzen, profitieren nicht nur von Kosteneinsparungen,
sondern auch von einer nachhaltigen und zukunftsorientierten
Life-Cycle-Strategie.
Fotos: DB Schenker, Michael Neuhaus
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Digitales Modell
Physisches Modell
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NACHHALTIGKEIT IN DER LOGISTIK
SMARTE REVERSE-LOGISTICS FÜR WEISSE WARE
RÜCKLÄUFE PROGNOSTIZIEREN,
WERTSCHÖPFUNG OPTIMIEREN
01
Zielbild Forschungsprojekt DiCES
Entwicklungszyklus
Produktionszyklus
Nutzungszyklus
Datenbasiertes Entscheidungsmodell für die
multidimensionale Kreislaufwirtschaft
Re-manufacture Re-furbish Re-use Re-pair
Nachhaltige
Produktkonfiguration
Multizirkuläre Auftragsabwicklung
!!"
Skalierbare hybride Produktion
Service-susteinability
Geschäftsmodell
F+H EXTRA
Aufgrund verschiedener Faktoren gestalten
Unternehmen ihre Wertschöpfungsketten
nachhaltiger. In diesem Zusammenhang
gewinnt die Rückführung von Altprodukten an
Bedeutung. Die Reverse-Logistics optimiert die
damit verbundenen Prozesse. Damit einher
gehen Herausforderungen wie schwankende
Mengen an zurückgehenden Produkten und
unvorhersehbare Rückläufe. Im Rahmen des
Forschungsprojekts DiCES entstehen digitale
Modelle, mit denen sich eine Kreislaufwirtschaft
kostengünstig umsetzen lässt.
In Zeiten mit zunehmendem Umweltbewusstsein und steigenden
regulatorischen Anforderungen, die zum Beispiel durch
den EU Green Deal vorgegeben werden, wächst der Druck auf
Unternehmen, ihre Wertschöpfungsketten nachhaltiger zu gestalten.
Damit verlängern sich die Produktlebenszyklen und Lieferketten
entwickeln sich zu Kreisläufen, um den ökologischen
Fußabdruck der produzierenden Industrie zu minimieren [1]. Eine
Herausforderung im Rahmen dieser zirkulären Wirtschaft ist
die Rückführung von Altprodukten, weshalb die damit verbundenen
logistischen Prozesse, die Reverse-Logistics, zunehmend an
Bedeutung gewinnen.
Dieser Beitrag zeigt die wichtigsten Herausforderungen der Reverse-Logistics
und wie digitale Technologien helfen können, sie
zu bewältigen. Zu den größten Hürden gehören schwankende
Mengen an zurückgegebenen Produkten, die Unvorhersehbarkeit
der Rückläufe und die Wahl der besten Strategie für Wiederverwendung,
Wiederaufbereitung oder Recycling (ReX-Strategie).
Ein Verschleißprognose- und Entscheidungsmodell kann
diese Probleme in Chancen verwandeln und eine wettbewerbsfähige
Wertschöpfung ermöglichen.
HERAUSFORDERUNGEN VON
REVERSE-LOGISTICS
Die Reverse-Supply-Chain unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht
von der klassischen Forward-Supply-Chain. Während die
18 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de
NACHHALTIGKEIT IN DER LOGISTIK F+H EXTRA
Forward-Supply-Chain darauf ausgerichtet ist, Produkte effizient
vom Hersteller über den Handel bis hin zum Endkunden zu
transportieren, beschreibt der Begriff der Reverse-Supply-Chain
alle Aktivitäten und Aufgaben, die mit der Rückführung eines
Produkts vom Endkunden zurück zum Einzelhändler oder Hersteller
verbunden sind. Ob Produktretouren im E-Commerce
oder Rückführungen zum Recycling, zur Reparatur oder zur Wiederverwendung:
Reverse-Logistics spielt eine entscheidende
Rolle in einer zirkulären Wirtschaft [2].
Eine effiziente und widerstandsfähige Reverse-Supply-Chain
kann für Unternehmen ein Wettbewerbsvorteil sein, da sie in der
Lage sind, Recycling und Wiederverwendung von Produkten kostengünstiger
und effizienter als andere abzuwickeln. Die grundlegenden
Unterschiede zwischen Reverse-Supply-Chains und
klassischen Forward-Supply-Chains führen zu den neuen, eingangs
erwähnten Herausforderungen. Sie müssen bewältigt werden,
um die Kreislaufwirtschaft ökonomisch nachhaltig umzusetzen.
Die zentralen Herausforderungen im Rahmen der Reverse-Logistics
sind die starken Schwankungen hinsichtlich des Altproduktzustands,
die Unvorhersehbarkeit der Altproduktmengen,
die daraus resultierenden erhöhten Kosten, sowie die Wahl einer
geeigneten ReX-Strategie [1].
Als ReX-Strategien bezeichnet man verschiedene Verwertungsstrategien,
beispielsweise Refurbish, Reuse, Remanufacture, Repair
oder Recycling. Die Unvorhersehbarkeit hinsichtlich der
REVERSE-LOGISTICS SPIELT
EINE ENTSCHEIDENDE ROLLE IN
EINER ZIRKULÄREN WIRTSCHAFT
Stückzahlen erschwert die Planung einer Reverse-Supply-Chain
enorm. Sie führt zu einer deutlich höheren Supply-Chain-Netzwerkkomplexität,
da gegebenenfalls zu viel oder zu wenig Kapazität
für die tatsächlich anfallenden Altproduktmengen bereitgestellt
wird. Stückzahlen können aus verschiedenen Gründen
schwanken, etwa aufgrund von mangelnden Erfahrungen der
Kunden mit Rückgabemöglichkeiten, Änderungen in der Gesetzgebung
oder den Umweltauflagen. Zusätzlich erschweren
schwankende Produktzustände die Planung und Umsetzung des
Prozesses. Sie können zu unterschiedlichen und mehrfach vorhandenen
Strukturen führen, zum Beispiel Lager oder Standorte,
innerhalb der Reverse-Supply-Chain. Individuelle Bearbeitungsschritte,
die innerhalb der Reverse-Supply-Chain notwendig
sind, verursachen weiterhin erhöhte Kosten. So können beispielsweise
Inspektionen zur Ermittlung des Produktzustands
zusätzliche Kosten nach sich ziehen.
Eine weitere Herausforderung ist die Wahl der geeigneten ReX-
Strategie, da sich die Produktzustände stark unterscheiden. Je
nachdem, in welchem Zustand ein Produkt zurückkommt, kann
eine andere Strategie ökonomisch und ökologisch sinnvoll sein.
Die Unwägbarkeiten hinsichtlich Menge und Zustand der Altprodukte
erhöhen die Komplexität und damit auch die Kosten. Die
Reverse-Supply-Chain ist für produzierende Unternehmen deutlich
kostenintensiver als die Forward-Supply-Chain. Um die Umsetzung
von kreislaufwirtschaftlichen Ansätzen für Unternehmen
ökonomisch nachhaltig und wettbewerbsfähig zu gestalten, ist
Planbarkeit zwingend erforderlich, und zwar hinsichtlich der
Produktmenge und des Zustands der zurückgeführten Produkte.
DIGITALE LÖSUNGSBAUSTEINE FÜR EINE
SMARTE REVERSE-LOGISTICS
Um diesen Bedarf zu decken und Reverse-Logistics in der Kreislaufwirtschaft
effizienter sowie kostengünstiger zu gestalten,
setzt das Forschungsprojekt DiCES auf eine auf künstlicher Intelligenz
(KI) gestützte Verschleißprognose in Verbindung mit einem
datenbasierten Entscheidungsmodell. Ziel des Forschungsprojekts
ist es, mehrere werterhaltende ReX-Strategien zeitgleich
und parallel umzusetzen und die ökonomischen und ökologischen
Vorteile der einzelnen ReX-Strategien zu kombinieren. Die
Bestandteile zur Unterstützung der Reverse-Logistics sind zentrale
Elemente im Zielbild des Forschungsprojekts (Grafik 01) [3].
Der smarte Reverse-Logistics-Prozess beginnt bereits, wenn
das Produkt noch beim Kunden ist, im Fall von DiCES die Waschmaschine.
Dies ermöglicht die frühestmögliche Planung einer
wirtschaftlichen Rückführung. Die smarte Reverse-Logistics besteht
aus vier Schritten: ReX-Anfrage, Reverse-Logistics-Bewertung,
ReX-Angebotsprozesse sowie Austausch und Rückführung
(Grafik 02).
Der Kunde ist der Auslöser des smarten Reverse-Supply-Chain-
Prozesses. Bei Interesse an einem neuen Produkt erfährt er, dass
er sein altes Gerät zurückgeben kann und dafür einen Rabatt auf
das neue bekommt. Der Hersteller kann hier durch aktives Bewerben
zusätzlich die Rückgabequote beeinflussen. Nach Abschluss
der Anfrage an ein Kreislaufprodukt, auch ReX-Anfrage
genannt, geschieht im Hintergrund eine ökonomische und ökologische
Bewertung der kundenindividuellen Abwicklung der Reverse-Logistics,
die in den nächsten Schritten erläutert wird.
Mithilfe künstlicher Intelligenz wird eine Verschleißprognose
berechnet, um die Komponenten in Verschleißklassen einzuteilen.
Grundlage dafür sind vergleichbare Produkte, Nutzungsdaten
des Geräts sowie Kundendienst-Prognosen [4]. Anschließend
werden die technisch nicht geeigneten ReX-Alternativen ermittelt
und ausgeschlossen. ReX-Alternativen beschreiben die potenziellen
Wiederaufbereitungsszenarien für das Altprodukt. Zu diesem
Zeitpunkt befindet sich die Waschmaschine noch beim Kunden.
Die Datenanalyse findet über vernetzte Geräte mit ausdrücklicher
Zustimmung des Kunden statt. Das Verschleißprognosemodell
unterstützt den Hersteller bei der Vorhersage, wann ein Produkt
zurückgeführt werden muss und in welchem Zustand es sich
dann voraussichtlich befindet. Somit bietet es eine Lösung für die
Problematik der Unvorhersehbarkeit der Altproduktmengen sowie
der Schwankungen hinsichtlich des Altprodukt zustands.
Im nächsten Schritt werden die verbleibenden ReX-Alternativen
in einem Entscheidungsmodell hinsichtlich ökonomischer
02
Smarter Reverse-Logistics-Prozess
ReX-Anfrage
Verschleißprognose
durchführen
Reverse-Logistics Bewertung
Entscheidungsmodell:
ReX-Alternativen
bewerten
Ökonomische
und ökologische
Grenzwerte
überprüfen
ReX-
Angebotsprozess
Austausch und
Rückführung
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F+H EXTRA
NACHHALTIGKEIT IN DER LOGISTIK
und ökologischer Kennzahlen bewertet und priorisiert, um so die
optimale ReX-Alternative zu bestimmen. Ein modularer Baukasten
für alle Schritte der ReX-Alternativen – von der Abholung
beim Kunden bis zur finalen Bearbeitung – unterstützt dabei, die
Kennzahlen zu berechnen und anschließend zu einer Gesamtbewertung
zusammenzuführen. Dabei berücksichtigt das System
vor allem die individuellen Logistikkosten der Kunden, da sie einen
entscheidenden Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit der Rückführung
haben.
Nachdem die Einhaltung zuvor festgelegter Grenzwerte geprüft
ist, folgt die Anlage eines Angebots, das die beste Strategie für
den Originalhersteller berücksichtigt und die für den Kunden
möglichen Optionen priorisiert auflistet. Der ReX-Rückgabewert,
das heißt der durch die Rückgabe entstehende Mehrwert für den
Orginalhersteller, wird direkt in Form eines Rabatts auf das jeweilige
Angebot angerechnet. Der Kunde erhält die für beide Seiten
am besten geeigneten Angebote und wählt die für ihn passende
Option aus. Danach finden die Anlage des Auftrags und der Austausch
beim Kunden statt. Das Altprodukt wird entsprechend der
vorher festgelegten Strategie zurückgeführt und im Wareneingang
eingebucht. Die anschließende Aufbereitung folgt einer vordefinierten
Bearbeitungsstrategie. Diese Vorgehensweise bietet
größtmögliche Sicherheit bei der Planung der Aufbereitung und
steigert die Wettbewerbsfähigkeit von ReX-Strategien.
KI FÜR DIE WERTSTEIGERNDE
KREISLAUFWIRTSCHAFT
Reverse-Logistics wird immer wichtiger, um eine nachhaltige
Kreislaufwirtschaft rentabel umzusetzen. Unternehmen müssen
die damit verbundenen Herausforderungen meistern und passende
Lösungen bereitstellen. Hier greift das Forschungsprojekt
DiCES: Mit seinem KI-gestützten Verschleißprognosemodell und
einem datenbasierten Entscheidungsmodell hilft es, die größten
Hürden zu bewältigen – von schwankenden Rücklaufmengen
und variierenden Produktzuständen bis zur Wahl der optimalen
ReX-Strategie. Mit diesen intelligenten Tools schafft DiCES die
Grundlage für eine effiziente, digitale, ökologisch und wirtschaftlich
sinnvolle Kreislaufwirtschaft – ein entscheidender Schritt in
Richtung einer nachhaltigen Produktion.
Literaturhinweise und Quellenangaben:
[1] Perau, M. et al. (2024). Value Systems for the Parallel Implementation of
Value-Retention Circular Strategies in the White Goods Industry. In:
Camarinha-Matos, L.M., Ortiz, A., Boucher, X., Barthe-Delanoë, AM. (eds)
Navigating Unpredictability: Collaborative Networks in Non-linear Worlds.
PRO-VE 2024. IFIP Advances in Information and Communication Technology,
vol 727. Springer, Cham.
[2] DHL (2023): Was ist Reverse Logistics?, URL: https://www.dhl.com/
discover/de-at/logistics-advice/essential-guides/what-is-reverse-logistics,
abgerufen am 8. Oktober 2024
[3] DiCES (2023): Projektziele, URL: https://project-dices.de/, abgerufen am
8. Oktober 2024
[4] Gaillard, A.; Perau, M.: Projekt ‚DiCES‘: Digital Transformation of Circular
Economy for Industrial Sustainability. Von linearem zu zirkulärem Wertschöpfungssystem.
In: UdZ 3 (2023), S. 92-97
Förderhinweis:
Gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)
aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages unter dem Förderkennzeichen
01MN23022A.
Autoren: Martin Perau, Leiter der Gruppe Supply-Chain-Management im
Bereich Produktionsmanagement, Antoine Gaillard, Leiter der Gruppe
Produktionsplanung im Bereich Produktionsmanagement, Florian Schuldt,
Projektmanager Dienstleistungsmanagement, sowie Paula Steins und Phil
Caspari, FIR an der RWTH Aachen
Grafiken: FIR
www.fir.rwth-aachen.de
IMPRESSUM
F+H EXTRA
erscheint 2025 im 75. Jahrgang,
ISSN 0341-2636 / ISSN E-Paper: 2747-8130
REDAKTION
Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer (WB)
Tel.: 06131/992-321, E-Mail: w.bauer@vfmz.de
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1
ENERGIEEFFIZIENT, EINFACH UND KOMPAKT
Auf der Logimat präsentierte das Unternehmen Lenze das neue, kompakte Motor-Drive-System
IE5/IE7. Das Antriebssystem performt sensorlos auch in dynamischen Applikationen. Die
Kombination besteht aus dem Motor m550/m650, den Getrieben g500 und der Umrichtergeneration
i550 und i650. Aufgrund des Designs erreicht der Synchronmotor die Wirkungsgradklassen
IE5 und IE7. Die Motorverluste lassen sich um bis zu 60 Prozent reduzieren, Energiebedarf
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-Emissionen sinken dadurch deutlich. Auch die Leistung überzeugt: 300 Prozent
Überlastmoment beschleunigt den Motor aus dem Stillstand auf Volllast.
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ERGÄNZUNG FÜR DIE
A-MATE-PRODUKTFAMILIE
Während der Logimat präsentierte
K.Hartwall zum ersten Mal den
mobilen Roboter A-Mate Lite der
Öffentlichkeit. Das vollelektrische
Fahrzeug mit Gegenwicht ergänzt
die A-Mate-Produktfamilie des
Unternehmens. Konzipiert wurde
das Fahrzeug für den Transport von unterschiedlichen
Bodenrollern, Rollbehältern und Düsseldorfer Paletten.
Mit dem elektrischen Freihub des A-Mate Lite lassen sich
sowohl die Floor-to-Floor-Handhabung als auch Pick-&-Drop-
Aufgaben, zum Beispiel in und aus Führungsschienen für
Bodenroller, realisieren. Mit dem omnidirektionalem
Antriebssystem können Ladungsträger auch in engen
Umgebungen transportiert werden. Die Traglast des A-Mate
Lite liegt bei 600 kg, die Hubhöhe bei 300 mm. Zu den
weiteren Merkmalen des Flurförderzeugs gehören eine
3D-Hindernis- und Ladungsträgererkennung sowie Hindernisumfahrung.
Das Erscheinungsbild unterstreicht die Präzision, mit dem
das Fahrzeug arbeitet, den Integrationsgrad von Sensoren
und Sicherheitseinrichtungen sowie die Zuverlässigkeit eines
kompakten, durchdachten mobilen Roboters. Die Benutzeroberfläche
ist maximal vereinfacht und besteht hauptsächlich
aus einem komfortabel zu bedienenden Display und den
vorgeschriebenen Not-Stopp-Tasten. Die Leuchtringe mit
ihrer ikonischen, vertikalen Form, sind an den Seiten integriert
und informieren von weitem über den Fahrzeugstatus
und bevorstehende Bewegungen.
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PRODUKTE UND SYSTEME
GLS GERMANY EXPANDIERT MIT EUROPEAN SMART HUB IN POTSDAM
AUF DYNAMISCHE ENTWICKLUNGEN
REAGIEREN
Die KEP-Branche verzeichnet ein stetig
wachsendes Paketvolumen. Vor diesem
Hintergrund investieren Unternehmen in eine
leistungsfähige Infrastruktur. Dabei spielt die
Automatisierung eine entscheidende Rolle. So ist
es auch beim Paketdienstleister GLS Germany.
Im European Smart Hub in Potsdam unterstützt
Technik aus dem Hause Datalogic die Sortierung.
Mit Blick auf eine zukunftsfähige Dienstleistung hat
das Unternehmen GLS Germany vor Kurzem das
neue, automatisierte European Smart Hub in Potsdam
für nationale und internationale Paketströme in
Betrieb genommen. Das steigende Paketvolumen fordert die
KEP-Branche nach wie vor ungebremst heraus, und neben zielgerichteten
Investitionen helfen Innovationen in allen Bereichen
der Wertschöpfungskette, dieses zu bewältigen. GLS stellt sich
mit einer zukunftsgewandten Wachstumsstrategie dieser Entwicklung
und investiert zum einen in die Bedienung der Metropole
Berlin/Brandenburg; gleichzeitig wird der internationale Paketstrom
von und nach Osteuropa ausgebaut. Potsdam bildet damit
für den Paketdienstleister das Tor zum Osten Europas und
setzt unternehmensintern neue Maßstäbe in Sachen Automatisierung.
Nach neun Monaten Bauzeit mit dem Bauherrn Aurelis
Real Estate wurden mit dieser angepassten und leistungsfähigen
Niederlassung im Potsdamer Süden die Voraussetzungen für
mindestens die nächsten 15 Jahre geschaffen.
Betritt man das Gelände mit einer Grundfläche von 9.000 m²,
steht man vor einem U-förmigen Paketverteilzentrum, das über
170 Hallentore für die Be- und Entladung von Lkw und Transportern
verfügt. In den mehr als zehn Meter hohen Hallen befindet
sich die mietereigene, maßgeschneiderte und dreigeschossige
Fördertechnik, gekoppelt mit einem Cross-Belt-Sorter, um den
Paketstrom nahtlos und effizient auf die Ziele in Richtung Empfänger
zu sortieren.
Das Smart Hub verarbeitet das ganze GLS-Paketspektrum. Für
die automatische Sortierung hat der Dienstleister die Paketgröße
strategisch auf 1.300 × 800 × 700 mm (L × B × H) festgelegt und erreicht
damit eine Sortierleistung von 10.000 Paketen pro Stunde.
Blickt man auf alle Arbeitsschritte vor Ort, können im neuen Hub
in Potsdam bis zu 250.000 Pakete pro Tag abgewickelt werden.
DAS RÜCKGRAT DES MATERIALFLUSSES
Damit jedes Paket in hoher Qualität vom Entladetor zum richtigen
Beladetor für die Weiterleitung oder Zustellung gelangt, bedarf
es eines leistungsfähigen Sorters, der von einer Identifikationstechnik
mit hoher Leserate unterstützt wird. Zu diesem Zweck
sind elf Entladetore mit einem DWS-System ausgestattet. In der
Praxis besteht ein DWS-System aus mehreren Förderbändern, da
in den Materialfluss eine dynamische Waage (MT) zur Gewichtsermittlung
integriert sein muss. Über der Waage und im ganzen
Hub sind die bei GLS erprobten AV7000-Zeilenkameras von Datalogic
verbaut. Sie werden von DS8110-Scannern unterstützt,
die die Codes zur Paketidentifikation omnidirektional an vier Seiten
lesen. Die Paketvermessung geschieht durch ein DM3610-
Doppelkopf-Legal-for-Trade-(LFT)-System, eine eichfähigen Volumenerfassung.
Demnach sind in den Eingangslinien mit einer
Nutzbreite von 1.100 mm bei 1,2 m/s zwei eichfähige Systeme installiert,
um Gewicht und Volumen für die Abrechnung zu erfassen.
Darüber hinaus dienen die Daten dem internen Materialflussprozess,
damit das Paket innerhalb des Verteilzentrums am
richtigen Beladetor ausgeschleust wird. Die DWS-Systeme lesen
links, rechts und oben, was eine nahezu hundertprozentige
PRODUKTE UND SYSTEME
Paket identifikation ermöglicht. Schnelligkeit, Effektivität und
Qualität sind heute wichtige Faktoren, die sich auch in dem Thema
Nachhaltigkeit widerspiegeln. Allen Aspekten räumt GLS im
Tagesgeschäft eine hohe Priorität ein.
Dennis Wardenga, Technical Operations Manager bei GLS am
Standort Potsdam, beschreibt die enge Zusammenarbeit mit dem
bekannten Technologieunternehmen: „Mit Datalogic haben wir
einen engen und innovativen Partner an unserer Seite, der uns
mit einem hochwertigen System den Paketalltag erheblich erleichtert.
Durch den Einsatz der verbauten Technik in unserem
European Smart Hub können wir die tägliche Produktion flexibel
und effizient gestalten. Wir sind darauf angewiesen, auch auf dynamische
Entwicklungen in der KEP-Branche agil zu reagieren –
und das gelingt uns mit Datalogic in jeder Hinsicht.“
FÜNFSEITENLESUNG
Die Entladebänder führen zu sechs Sorter- und zwei Bypass-Einschüssen,
die jeweils direkt vor den vier Sorterkreisen mit einer
AV7000-Zweiseitenlesung ausgerüstet sind. Die Besonderheit
und gleichzeitig der Vorteil des Cross-Belt-Sorters besteht darin,
dass die Pakete dicht an dicht auf den Quergurten transportiert
werden können. Die Scanner-Technik kann jedoch nicht zwischen
den Paketen lesen. Daher ist die Fünfseitenlesung in eine
Erfassung auf den Einschüssen und auf dem Sorter unterteilt. Vor
dem Aufschießen auf den Sorter geschieht die Lesung links und
rechts, auf dem Sorter die Lesung von oben sowie der Vorder-
01 DWS-Systeme der Eingangslinien
und Rückseite des Pakets. Die ausgewählten vier Cross-Belt-Sorter
von Interroll bilden den Hauptsorter, der das Herz der Anlage
ist. Dieser Anlagenteil besitzt eine Gesamtlänge von 830 mm,
eine Nutzbreite von 1.350 mm, eine Gurtbreite von 650 mm und
eine Teilung von 831 mm bei 2,0 m/s. Dementsprechend passt
das größte sortierfähige Paket exakt auf einen Cross-Belt. In Ausnahmefällen
können Pakete mit Überlängen automatisch über
zwei Cross-Belts sortiert werden.
Die Lesetunnel auf den vier Sortern erfassen in jedem Fall die
Oberseite der eingespeisten Pakete mit zwei Top-Kameras, da die
Sorter eine Breite von 1.350 mm haben. Damit werden alle fünf
Seiten des Pakets vollständig erfasst, sodass der Sorter mithilfe
der gelesenen Codes über eine Ethernet-Schnittstelle gesteuert
werden kann, um das Paket schnell und sanft am richtigen Ziel
abzuschieben. Anschließend wird es dem Beladetor zugeführt.
FAZIT
Das GLS-Zentrum in Potsdam spiegelt eine ausgewogene Abstimmung
zwischen den strategischen Erfordernissen der Paketlogistik
und dem Paketspektrum der zu bearbeitenden Sendungen
wider. Dazu gehören ausgewählte Komponenten wie das Gebäude,
die Sortiertechnik und die Identifikationstechnik zur
Kopplung des Material- und Informationsflusses. Das Ergebnis
ist eine hohe Sortierleistung und eine nachhaltige Prozessqualität.
In Potsdam kann man, ganz im Sinne des Stadtnamens, „ohne
Sorge“ in die Zukunft blicken.
Fotos: Datalogic
HOHE SORTIERLEISTUNG UND
QUALITÄT PRÄGEN DAS EUROPEAN
SMART HUB IN POTSDAM
www.datalogic.com
02 Zweiseitenlesung vor dem Sorter
03 Dreiseitenlesung auf dem Sorter
AUF EINEN BLICK
n Neues European Smart Hub in Potsdam steigert die
Effizienz der Paketlogistik
n Automatisierungstechnik ermöglicht eine Sortierleistung
von 10.000 Paketen pro Stunde
n DWS-Systeme und Fünfseitenlesung stellen eine
nahezu hundertprozentige Paketidentifikation sicher
www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 23
PRODUKTE UND SYSTEME
BREUNINGER BAUT LOGISTIKKAPAZITÄTEN IM WDZ SACHSENHEIM AUS
NACHHALTIG AUF ANFORDERUNGEN EINES
DYNAMISCHEN MARKTS VORBEREITET
Mit der Investition in eine der europaweit größten AutoStore-Anlagen wappnet
sich das Fashion- und Lifestyle-Unternehmen Breuninger für künftige Aufgaben.
Maßgeblichen Anteil an dem Projekt haben die Element Logic GmbH aus
Bad Friedrichshall und deren Tochterunternehmen S&P. Der Systemintegrator
ist für die Planung und Realisierung des automatisierten Lager- und Bereitstellungssystems
verantwortlich, welches das Warendienst leistungszentrum
(WDZ) erweitert. Das Softwarehaus S&P für die Prozesssteuerung.
Die im Jahre 1881 gegründete E. Breuninger GmbH & Co.
zählt zu den führenden Omnichannel-Department-Stores
in Europa. Das Fashion- und Lifestyle-Unternehmen betreibt
13 Verkaufshäuser in Deutschland und Luxemburg.
Hinzu kommt der Onlineshop, der in zehn europäischen Ländern
verfügbar ist. Die Lagerung und der Versand der Artikel für den
stationären Handel und die Endkunden finden im Warendienstleistungszentrum
(WDZ) in Sachsenheim statt. Nachdem in den
vergangenen Jahren sukzessive neue Märkte erschlossen wurden
und der Onlineshop das Wachstum beschleunigt hat, waren zusätzliche
Kapazitäten in den Bereichen Lager, Versand, Warenausgang
sowie Retouren erforderlich. Dazu wurde die Bruttogeschossfläche
des WDZ von rund 76.000 m² um eine Halle erweitert.
Der Neubau hat eine Grundfläche von etwa 40.000 m².
24 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de
PRODUKTE UND SYSTEME
Die Systembehälter mit einer Höhe von 330 mm sind in den
Schächten bis zu 16-fach übereinandergestapelt. Auf der Grid-
Oberfläche arbeiten circa 300 Lagerbediengeräte (Roboter). Bei
der Einlagerung stapeln sie die befüllten Systembehälter in den
Schächten, lagern sie um und übergeben sie für die Kommissionierung
an die als Komponente des Gesamtsystems installierten
Arbeitsstationen (Ports). Für die Bestückung der Anlage und die
Kommissionierung der Auftragsartikel wurden 35 Arbeitsstationen
installiert, davon sind 23 Carousel-Ports auf höhere Lagerdurchsätze
ausgelegt. Die Kommissionierung geschieht überwiegend
über die Carousel-Ports. Die restlichen Arbeitsstationen
(Conveyor-Ports) sind für geringere Durchsätze konzipiert. Über
die Conveyor-Ports werden die Systembehälter hauptsächlich
mit den Wareneingängen bestückt.
Aufgrund der freistehend in die Anlage integrierten Arbeitsstationen
ist eine einfache Anbindung der zu- und abführenden
EINE DER GRÖSSTEN AUTOSTORE-ANLAGEN
IN EUROPA
Die Intralogistik im Erweiterungsbau verbessert die Prozesse
und verkürzt die Durchlaufzeiten bei gleichzeitiger Bündelung
der Kapazitäten. Zur Hardware der neuen Halle gehört auch ein
Lager- und Bereitstellungssystem von AutoStore. Den Auftrag
zur Planung und Realisierung einer der zurzeit europaweit
größten Anlagen dieses Typs erteilte das Fashion- und Lifestyle-
Unternehmen an die Element Logic GmbH.
„Hauptsächlich für die Artikellagerung und -kommissionierung
im Omnichannel- und E-Commerce bietet die Automatisierung
mit dieser Technologie merkliche Potenziale hinsichtlich
Leistung und Anpassungsfähigkeit“, unterstreicht Joachim
Kieninger, Director Strategic Business Development bei Element
Logic Deutschland. „Zudem ist der Energiebedarf gering,
was den Anforderungen an die Nachhaltigkeit zugutekommt.“
ZWEI ANLAGENBLÖCKE IN ZWEI
BRANDSCHUTZBEREICHEN
Für die Erweiterung des WDZ konzipierte der Systemintegrator
eine Anlage, die sich bereits in einer ersten Realisationsphase
über zwei Brandschutzbereiche erstreckt. In den Schächten der
beiden über drei Brandschutztüren miteinander verbundenen
Aluminium-Raster (Grid), bietet die Anlage auf einer Lagerfläche
von 5.400 m2 mehr als 200.000 Behälterstellplätze. Im Anlagenlayout
ist ein dritter Anlagenblock für eine zukünftige
Ausbau stufe vorgesehen. Somit lässt sich die Anlage mühelos
erweitern.
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PRODUKTE UND SYSTEME
01 02 03
01– 03 Auf der Erweiterungsfläche Halle West des WDZ sind neue
Kapazitäten in den Bereichen Lager, Versand, Warenausgang sowie
Retoure entstanden
04 Die Arbeitsstationen in der Kommissionierung sind freistehend in
die AutoStore-Anlage integriert
Fördertechnik an die Arbeitsplätze möglich. Kieninger: „Hierbei
wurde eine Trennung des Lagerkubus von den Ports, den Materialflüssen
und den Prozessflächen realisiert. Der Lagerkubus mit
den Ports ist im dritten Obergeschoss installiert.“
DOPPELSTÖCKIGE FÖRDERANLAGE FÜR
BEHÄLTERMANAGEMENT
04
Eine doppelstöckige Förderanlage versorgt die Carousel-Ports
auf der oberen Ebene mit Leerbehältern und transportiert auf der
unteren Ebene die Zielbehälter Richtung Versand. Parallel zur
AutoStore-Projektierung hat Breuninger zur Steuerung der komplexen
Prozesse bei der Element-Logic-Tochtergesellschaft S&P
die Implementierung der Software SuPCIS-L8 beauftragt. Das
Programm übernimmt als Subsystem zur vorhandenen Lagerverwaltungssoftware
die Bestandsverwaltung sowie die Arbeitsplatzdialoge
an den Ports. Über eine standardisierte Schnittstelle,
den AutoStore-Connector, bindet SuPCIS-L8 zudem das Behälterlager
mit einem Datenaustausch in Echtzeit in die koordinierte
Prozesssteuerung ein. Dafür sind in der Software verschiedene
Funktionen implementiert. So ist etwa das Behältermanagement
auf die Verwaltung von Multi-SKUs ausgelegt. Damit können Ware
aus mehreren Behältern in einen Behälter zusammengefasst
und damit verdichtet oder Ware aus einem Behälter auf mehrere
Behälter vereinzelt werden. Auf diese Weise lässt sich verschiedenartige
Ware in einem Behälter lagern oder etwa bei einem
vierfach unterteilten Behälter jedes Fach mit unterschiedlichen
Artikeln bestücken und Restriktionen festlegen. Ein Füllgradmonitoring
zeigt an, wie viele Behälter komplett leer sind oder leere
Teilfächer haben.
SINGLE-SIGN-ON-LÖSUNG FÜR DIE
MITARBEITERANMELDUNG
Weitere Software-Funktionen reduzieren den administrativen sowie
den operativen Aufwand für die Mitarbeiter. So können sich
die Mitarbeiter mithilfe einer Single-Sign-On-Lösung mit einer
Microsoft-Anmeldung gleichzeitig auch in der Software SuPCIS-
L8 anmelden. Damit entfallen separate Benutzernamen und Passwörter.
Für die operative Handhabung können die Mitarbeiter an
den Ports über einen Dialog in SuPCIS-L8 direkt mit dem Lagerund
Bereitstellungssystem kommunizieren, ohne in ein anderes
Steuerungssystem wechseln zu müssen. Ferner lassen sich bestimmte
Auftragstypen einzelnen Arbeitsstationen zuordnen.
„Mithilfe der automatisierten Prozesse im Behälterlager lassen
sich die Abläufe im WDZ effizienter gestalten und die Voraussetzungen
für eine noch höhere Präzision schaffen“, resümiert Kieninger.
„Damit hat Breuninger das Ziel, die Intralogistik weiter zu
optimieren, erreicht.“
WB
Fotos: Breuninger
www.elementlogic.de
AUF EINEN BLICK
n Breuninger hat in seinem Warendienstleistungszentrum
(WDZ) eine der größten AutoStore-Anlagen in
Europa in Betrieb genommen. Dies ermöglicht eine
deutliche Steigerung der Effizienz und Flexibilität in der
Lagerlogistik.
n Durch die Automatisierung und den Einsatz moderner
Intralogistiktechnologien werden Prozesse optimiert
und Durchlaufzeiten im WDZ verkürzt.
n Die Implementierung der Software SuPCIS-L8 ermöglicht
eine koordinierte Ablaufsteuerung und optimiert
die Prozesse, einschließlich des Behältermanagements
und der Priorisierung von Aufgaben.
n Die AutoStore-Technologie zeichnet sich durch einen
geringen Energiebedarf aus und erfüllt somit hohe
Anforderungen in Sachen Nachhaltigkeit. Die modulare
Bauweise stellt eine einfache Erweiterung und Anpassung
an den zukünftigen Bedarf sicher.
26 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de
MARKTPLATZ
KI STEUERT FLURFÖRDERZEUGE IN ECHTZEIT
Bei der Optimierung von Materialflussprozessen kann künstliche
Intelligenz (KI) hilfreiche Dienste leisten. Auf der Logimat
zeigte Linde Material Handling (MH) ein Szenario, wie es für die
Warenlager „von morgen“ zutreffen könnte: Manuelle und
automatisierte Flurförderzeuge arbeiten mithilfe von KI-Technologie
orchestriert zusammen. Maschinelles Lernen und
neuronale Netze werden das Lager leistungsfähiger machen.
Der Warendurchsatz steigt, manuelle und automatisierte
Flotten lassen sich optimieren, das Personal effizienter einsetzen.
Bei der Strategie von Linde MH geht es zunächst darum,
die manuellen Flurförderzeuge zu vernetzen. Dafür entsteht
aktuell ein System zur Echtzeitlokalisierung. Die Zusammenarbeit
und Routenoptimierung zwischen manuellen und automatisierten
Flurförderzeugen
stellen –
im zweiten
Schritt – jedoch
aufgrund der
Komplexität
höhere
Anforderungen
an die Rechenleistung
von
Computern. Hier kommt die KI der Nvidia-Omniverse-Plattform
ins Spiel. Es wird ein virtuelles 1:1-Abbild der physischen
Realität aufgebaut. In diesem digitalen Zwilling lassen sich in
Sekundenbruchteilen Simulationen rechnen.
www.linde-mh.de
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SCHMALZ-PRESSETAGE: EXPANSION
IN NEUE REGIONEN UND BRANCHEN
Exklusive Einblicke hinter die Kulissen,
inspirierende Vorträge und Fachgespräche:
so gestalteten sich die Pressetage des
Vakuumtechnikspezialisten Schmalz am
Firmensitz in Glatten. Themen rund um die
strategische Unternehmensausrichtung,
internationales Wachstum sowie die
wirtschaftliche Entwicklung und
Produktinnovationen der Vakuumtechnik
standen im Fokus.
MANFRED WEBER,
REDAKTEUR F+H
Das Unternehmen Schmalz
begegnet den aktuell herrschenden
wirtschaftlichen Herausforderungen ››mit Expansion und Innovation
Timo Gans, Leiter Unternehmenskommunikation bei
Schmalz, fungierte während der Pressetage als routinierter
und sympathischer Moderator. In dieser Rolle übernahm
er auch die Eröffnungsansprache und drehte ordentlich an
der „Erwartungsschraube“: „Schmalz möchte Ihnen die Neuheiten
der Vakuum-Automation und manuellen Handhabungstechnik
persönlich und exklusiv am Firmensitz vorstellen. Sie haben
die Möglichkeit, sich selbst von den Produkten zu überzeugen.“
Doch bevor es in die groß angekündigte Produktshow ging, folgte
zunächst ein Statement von Dr. Kurt Schmalz, geschäftsführender
Gesellschafter der Schmalz-Gruppe. Seine Themen: die wirtschaftliche
Lage und strategische Ausrichtung der Unternehmensgruppe.
„Die Zeiten sind unruhig und die Marktbedingungen
herausfordernd, aber dennoch will ich das Unternehmen zum
dauerhaften Wachstum führen“, so Schmalz.
„Der Jahresumsatz der Schmalz-Gruppe lag 2023 bei 284 Millionen
Euro. Wir werden mit dem Gruppenumsatz im Jahr 2024 auf
dem Niveau vom Vorjahr bleiben. Die Märkte in Europa und Asi-
28 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de
PRODUKTE UND SYSTEME
en entwickeln sich durchwachsen. Die USA sehen wir für unsere
Unternehmensfamilie dagegen als Wachstumsmotor.“ Schwerpunkte
lege man auf internationale Expansion, Diversifikation,
Innovation und Akquisition. Das seien maßgebliche Schritte, um
sich in den weltweiten Märkten etablieren und ganze Regionen
abdecken zu können.
ERGONOMIE TRIFFT INTELLIGENZ
„Innovation“ war für Moderator Gans das passende Stichwort. Er
übergab das Mikrofon an Stefan Dreher, Leiter Produktmanagement,
Handhabung bei Schmalz, der nicht weniger als das
Redesign des Vakuum-Schlauchhebers JumboFlex präsentierte –
eines der Erfolgsprodukte aus dem Hause Schmalz. „Gutes kann
noch optimiert werden“, so Dreher. „Der neue Bediengriff eignet
sich nun noch besser für verschiedene Handgrößen. Damit können
kleine Hände ebenso sicher und ermüdungsfrei zupacken
wie große.“
Neu seien vor allem auch die beiden Bedientasten, die die Ein-
Taster-Steuerung ersetzen. Sie regeln gegenläufig die Hub- und
Senkbewegung. Ihre Nutzung erschließe sich intuitiv, damit
könnten neue Beschäftigte noch schneller produktiv arbeiten
und den Schlauchheber noch genauer dirigieren. Lasten könnten
bei Bedarf in jeder Höhe in einer schwebenden Position zum Stehen
gebracht werden. Beispielsweise ließen sich so einfach Etiketten
aufkleben oder die Werkstücke kontrollieren.
In puncto Innovation beeindruckten während der Pressetage
vor allem auch die smarten Greiferlösungen – Stichwort: künstliche
Intelligenz. Eine Lösung stach in diesem Kontext besonders
hervor: das Solution Kit ivOS Sheet Metal. Das System erkennt
und greift unbekannte Objekte automatisch. Damit können Unternehmen
die Be- und Entladung ihrer Blechbearbeitungsmaschinen
automatisieren. Basis ist die Softwareplattform ivOS. In
Kombination mit KI-Vision können Roboter und Cobots unterschiedliche
Werkstücke automatisiert greifen, ohne dass Spezialisten
in die Programmierung eingreifen müssen oder Greiferwechselsysteme
notwendig sind.
Die Greifer von Schmalz sind Bestandteil der virtuellen Umgebung
(digitale Zwillinge) und können dadurch schon in der
Planungsphase für die jeweilige Verwendung maßgeschneidert
werden.
IN VIELEN BRANCHEN ZUHAUSE
Schmalz habe das Ohr immer nahe an den Betreibern, so Thomas
Lichtenberger, Leiter Vertrieb und Mitglied der Unternehmensleitung
bei Schmalz. Und so gab er in seinem Vortrag „Für
jeden was dabei“ einen Einblick in die Vielseitigkeit der Branchenlösungen
von Schmalz. „Die Lebensmittel- und Pharmabranche
benötigt vielseitige Verpackungstechnologien und
die passenden Werkstoffe. Schmalz bietet eine breite Palette an
Vakuumkomponenten und -systemen, die wir für die Automatisierung
in diesen Branchen entwickelt haben.“ Beispielhaft nannte
er den Vakuum-Schlauchheber PalVac Sprint Hygienic. Das System
erfülle hohe Hygienestandards und ermögliche das sichere,
ergonomische Bewegen von Lasten bis 50 kg in kontaminationsfreien
Umgebungen. Die leicht zu reinigenden Oberflächen aus
Edelstahl und lebensmittelkonformen Materialien seien gut für
die Pharma-, Food- und Chemieindustrie geeignet.
DER NATUR AUF DER SPUR
„Klettverschlüsse, Lotus-Effekt und Flugzeugflügel sind einige
prominente Beispiele, wie Bionik technische Aufgaben lösen
kann. Denn die Natur bietet faszinierende Antworten auf alltägliche
Herausforderungen“, so Dr. Harald Kuolt in seinem Vortrag
„Energieeffizienz in der Vakuumtechnik: Wie löst das die Natur?“.
01 Der Vakuum-Schlauchheber JumboFlex wurde einem Redesign
unterzogen und passt sich verschiedenen Handgrößen noch besser an
02 Mithilfe des Solution Kit ivOS können Roboterzellen schneller
greifen und mit übergeordneten Systemen kommunizieren
Kuolt leitet die Forschungsprojekte bei Schmalz. „Wir haben
nach natürlichen Saugverfahren gesucht, um unsere eigenen Vakuumsysteme
zu verbessern.“
Fündig wurde Schmalz bei Blutegeln. Sie besitzen mit ihren
beiden Saugorganen am vorderen und hinteren Ende die Fähigkeit,
sich an unterschiedlichen Oberflächen festzuhalten. Mithilfe
der Kombination aus Saughaftung und mechanischem Greifen
beziehungsweise Verklammern können sie sich sicher an ihre
Wirte heften. Zusammen mit der Universität Freiburg startete
Schmalz ein Projekt, um die biologischen Haftungssysteme besser
zu verstehen.
In einem aktuellen Forschungsvorhaben wird die Anatomie
des Saugorgans, das aus muskelgesteuerten Saug-, Abdicht- und
Greiflippen besteht, untersucht. Das Verständnis des Form-
Struktur-Funktions-Zusammenhangs des Saugorgans sei essenziell
für weiterführende Abstraktions- und Umsetzungsschritte
für neue, bionisch optimierte Systeme von Schmalz.
Kuolt: „Unsere Vorentwicklung hat daraufhin einen Prototyp
gefertigt, der sich von unserem Standardsortiment unterscheidet.“
Das Ziel der Forschungen sei, dass neue Sauger in Bezug auf
Halte- und Scherkräfte sowie Abdichtverhalten noch besser performen
als die üblichen Modelle. Außerdem sollen sie sich industriell
fertigen lassen. Und auch der CO 2
-Fußabdruck müsse sich
an bisherigen Saugern messen.
MW
Fotos: Schmalz, f+h, Karte auf S. 28: Stepmap, 123map. Daten: Openstreetmap,
Lizenz: ODbL 1.0
www.schmalz.com
www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 29
PRODUKTE UND SYSTEME
SAFETY-LÖSUNGEN FÜR FTS & CO.
SYSTEME VERNETZEN,
MATERIALFLUSS SICHERN
In Zeiten von E-Commerce und Digitalisierung,
Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeitsorientierung
– um nur einige Einflussgrößen zu nennen – steigen
die Ansprüche an die Logistik und werden immer
spezifischer und komplexer. Dies beeinflusst auch
intralogistische Systemlösungen in Unternehmen
und zeigt sich für Bihl+Wiedemann als Spezialist für
Verdrahtungssysteme unter anderem in der
Individualisierung sicherheitstechnischer Konzepte
und Lösungen. Gefragt sind flexible und
zukunftssichere Safety-Lösungen für den mobilen
Materialfluss, wie Safe Link zur sicheren Vernetzung
und Wireless-Kommunikation, sowie kompakte, auf
die jeweiligen Bedürfnisse anpassbare
Steuerungseinheiten.
Die Anforderungen von Anwendern und damit auch
von Maschinenherstellern ändern sich laufend, ihre
Wünsche sind im Wandel – und damit auch der
Materialfluss selbst. Nicht zuletzt der gestiegene
Anteil des Onlinehandels in den vergangenen Jahren hat
dazu geführt, dass Intralogistiklösungen immer flexibler
werden müssen. Denn wenn beispielsweise zuerst ein kleines
Paket von A nach B transportiert werden muss, dann ein
großes von B nach C und anschließend eine große Rolle von
C nach A, müssen solche Systeme das auch abbilden können.
Flexibilität ist dabei an vielen Stellen gefragt: bei der
Anbindung an ERP-Systeme und die IT, um die Anforderungen
schnell umzusetzen, genauso wie beim Einsatz der
richtigen Steuerung und Sicherheitstechnik. Dort reicht ein
einfacher Not-Aus zum Abschalten des Materialflusses
schon längst nicht mehr aus; programmierbare Lösungen
und drahtlose Safety-Technologien gewinnen zunehmend
an Bedeutung.
ASi-5 und ASi-3 sind heute Standard in der Intralogistik.
Aufbauend auf der Verdrahtungstechnologie AS-Interface
bietet das Unternehmen Bihl+Wiedemann seit vielen Jahren
ein breit gefächertes Produkt- und Lösungsangebot an
Standard- und Safety-Technologien für die Intralogistik an.
30 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de
PRODUKTE UND SYSTEME
Der eingangs geschilderte Wandel im Materialfluss wird im Bereich
der fahrerlosen Transportsysteme (FTS) und autonomen
mobilen Roboter (AMR) deutlich. Aktuell stehen zwei Themen im
Fokus des Marktinteresses:
n Wie können mehrere fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF) oder
auch stationäre Maschinenmodule, die sich gleichzeitig in einem
plötzlich entstandenen, gefahrbringenden Bereich befinden, im
Falle eines Not-Halts eines Fahrzeugs gemeinsam, schnellstmöglich
und sicherheitskonform stillgesetzt werden – Stichwort „Global
E-Stop“?
n Welche Funktionalität und Flexibilität bieten sicherheitsgerichtete
Steuerungen, die für FTS & Co. entwickelt wurden, mit Blick
auf IT- und OT-Integration sowie Bauform?
Antworten auf die Fragen bietet das Portfolio von
Bihl+Wiedemann – mit der Kommunikationstechnologie Safe
Link, die auch eine Wireless-Übertragung sicherer Signale ermöglicht,
sowie mit Lösungen für die Steuerung und sicherheitstechnische
Überwachung von FTS, die sich in Ausstattung und
Bauform auch an individuelle Kommunikations- und Montageanforderungen
anpassen lassen.
GLOBALER NOT-HALT: DRAHTLOS UND
WIRKUNGSVOLL ÜBER SAFE LINK
Um unmittelbar drohende oder eintretende Gefahren zu vermeiden,
müssen kraftbetriebene Arbeitsmittel – dazu zählen nicht
nur stationäre, sondern auch mobile Geräte wie FTF und AMR –
mit einer oder mehreren schnell erreichbaren und auffällig gekennzeichneten
Notbefehlseinrichtungen zum sicheren Stillsetzen
ausgerüstet sein. Dies kann per Not-Aus geschehen, wobei
die komplette elektrische Energie sofort abgeschaltet wird, um
eine gefährliche Bewegung zu stoppen. Das Safety-Betätigungselement
kann aber auch „nur“ einen Not-Halt auslösen – also ein
sofortiges Stillsetzen des kraftbetriebenen Arbeitsmittels, wobei
die Energieversorgung noch für das gezielte Stillsetzen der gefährlichen
Bewegung genutzt und erst nach Stillstand abgeschaltet
wird.
Ist der Not-Halt – etwa eines FTF – aber nicht lokal, sondern
übergreifend, also „global“, und gilt er auch für andere FTF oder
Maschinenmodule, stellt sich die Frage, welche weiteren Fahrzeuge
und Maschinen betroffen sind. Und vor allem, wie die mobilen
Einheiten im Sinne der Maschinenrichtlinie oder der kommenden
Maschinenverordnung sicherheitskonform schnell erreicht
werden können.
Entsprechendes gilt, wenn mehrere Fahrzeuge per Not-Halt
von einer zentralen Bedienstation aus gestoppt werden sollen.
Die sichere Kommunikationstechnologie Safe Link liefert die
Antwort. Sie ermöglicht auch kabellos über WLAN, 5G oder andere
Standards eine ethernetbasierte Kopplung und damit eine
sichere Vernetzung von mobilen Einheiten untereinander sowie
mit stationären Maschinenmodulen – selbst wenn unterschiedliche
Steuerungen und Feldbusprotokolle eingesetzt werden. Auf
diese Weise schafft Safe Link die Voraussetzungen für eine globale
Not-Halt-Funktion, mit der im Gesamtanlagenverbund sichere
01
Mithilfe des Portfolios lassen sich vielfältige Funktions- und Kommunikationsoptionen
für FTF und AMR umsetzen
www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 31
PRODUKTE UND SYSTEME
AUF EINEN BLICK
02 Sichere
Kommunikation
mit/zwischen FTF
über Safe Link
Globale Not-Halt-Funktion: Die
sichere Kommunikationstechnologie
Safe Link ermöglicht eine kabellose
Vernetzung von mobilen Einheiten
und stationären Maschinenmodulen
Flexible Steuerungslösungen:
Zum Safety-Portfolio von
Bihl+Wiedemann gehören anpassbare
Lösungen für die Steuerung
von FTS und AMR
ASi-5 und ASi-3 als Standards:
ASi-5 und ASi-3 sind als Standards in
der Intralogistik etabliert. Sie bieten
eine zuverlässige und effiziente
Verdrahtungstechnologie für
Standard- und Sicherheitskommunikation
Signale zeitnah übertragen und betroffene Einheiten schnell erreicht
werden können. Wird irgendwo ein Not-Halt-Bedienelement
betätigt, lassen sich Anlagenteile und auch drahtlos eingebundene
FTF abschalten.
Die aktuellen Gateways und Safety-Basis-Monitore von
Bihl+Wiedemann mit Ethernetschnittstelle verfügen standardmäßig
über diese Kommunikationstechnik und ermöglichen eine
mühelose Vernetzung mit Safe Link.
STEUERUNG VON FTF MIT VIELFÄLTIGEN
FUNKTIONS- UND KOMMUNIKATIONSOPTIONEN
INDIVIDUELLE SICHERHEITS-
KONZEPTE UND ZUKUNFTS-
SICHERE SAFETY-LÖSUNGEN
SIND GEFRAGT
Mithilfe der an individuelle Bedürfnisse anpassbaren Lösungen
aus dem Safety-Baukasten des Unternehmens lässt sich zum einen
eine Vielzahl von Sicherheitsfunktionen integrieren, wie etwa
die Einbindung von Sicherheits-Laserscannern und Not-Halt-Bedienelementen
oder die sichere Drehzahlüberwachung – und das
ohne zusätzliche Sicherheitssteuerung. Zum anderen werden damit
die Fahrzeugsteuerung, die FTF-Antriebstechnik sowie sensorbasierte
Navigations- und Lokalisierungssysteme unterstützt.
Auch kommunikationsseitig werden relevante Konnektivitätsanforderungen
erfüllt, darunter analoge E/As und sichere
digitale Ausgänge, ASi-5/ASi-3, Ethernet/IP, CANopen, ASi Safety,
CIP Safety über Ethernet/IP und Safe Link. Da innerhalb des Safety-Portfolios
von Bihl+Wiedemann eine Reihe weiterer Feldbusoptionen
für die Standard- und Sicherheitskommunikation
verfügbar ist und viele Fahrzeughersteller Anforderungen an die
OT- und IT-Anbindung, an Anschlussarten oder an die Baugröße
von Steuereinheiten stellen, können Safety-Lösungen für FTF mit
ASi-5 und ASi-3 von Bihl+Wiedemann auch in individuellen Konfigurationen
ausgelegt werden. Darüber hinaus können auch
nicht-sicherheitsrelevante Funktionen umgesetzt werden, etwa
zur Einbindung von intelligenten Sensoren wie RFID-Lösungen
oder zur Ansteuerung von Blink- und Bremslichtern am Fahrzeug.
Vor allem der letzte Punkt zeigt einen weiteren Vorteil von AS-
Interface: die Möglichkeit der Vorverarbeitung, die dazu beiträgt,
die Steuerung des FTF zu entlasten. Komplexe Details, etwa zum
Blinkverhalten eines RGB-Moduls, lassen sich vorab in der Software-Suite
Asimon360 einstellen und bei Bedarf abrufen. Gesteuert
wird dies durch die dezentrale Logik des entsprechenden
Moduls.
FAZIT
In der sich ständig wandelnden Intralogistik sind schnelle,
flexible, sichere und effiziente Materialflussprozesse gefragt.
Bihl+Wiedemann ist mit seinem ASi-5/ASi-3-Portfolio und seinem
Know-how in der Automatisierungs- und Sicherheitstechnik
sowie in der Förder- und Antriebstechnik für die Herausforderungen
gerüstet.
Autor: Thomas Rönitzsch, Unternehmenskommunikation,
Bihl+Wiedemann GmbH, Mannheim
Bilder: Bihl+Wiedemann
www.bihl-wiedemann.de
32 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de
PRODUKTIONSLINIEN AUTOMATISCH
VERSORGEN
Das fahrerlose Transportfahrzeug (FTF) Melkus
Rack Stacker BLS4060 eignet sich für den Transport
und das Handling von Leiterplattenmagazinen
und Eurobehältern bis zum Format 400 ×
600 mm. Mit dem Flurförderzeug von Melkus
Mechatronic lässt sich die Automatisierungslücke
zwischen Bauteile- und Fertigproduktelager,
Bestückungsarbeitsplätzen, SMT-Automaten und Lötstationen schließen. Das
Liftsystem des Melkus Rack Stackers wurde für Transporte und Übergabesituationen
in der Elektronikfertigung oder Feinmechanikproduktion entwickelt und
ermöglicht die flexible Übergabe von Transportgütern an Übergabestationen auf
Höhen von 320 bis 1.800 mm. Dennoch passt das Fahrzeug mit einer Gesamthöhe
von 1.950 mm durch jede Standardtür. Die präzise Übergabe geschieht beidseitig
über ein integriertes Förderbandsystem mit Klemmbacken zum Greifen der
Ladungsträger. Optional ist ein RFID-Scanner verfügbar.
Das Fahrzeug (Grundfläche: 719 × 676 mm) kann auf der Stelle drehen. Somit lässt
sich die Lastübergabe auch unter beengten Platzverhältnissen umsetzen. Basis des
neuen Fahrzeugs ist der Transportroboter Melkus c4060, der sich per Lidar-Scanner
und Slam-Navigation überall zurechtfindet. Zur Kommunikation nutzt das
VDA-5050-kompatible Fahrzeug WLAN.
Die LiFePO 4
-Akkus stellen eine Betriebsdauer von bis zu acht Stunden sicher. Zwei
Lidar-Scanner sorgen für einen Rundum-Personenschutz. Langlebige Komponenten
und ein modularer Aufbau reduzieren den Wartungsaufwand.
www.melkus-mechatronic.com
AUF VERSCHIEDENE FAHRERLOSE
TRANSPORTFAHRZEUGE ADAPTIERBAR
Das FTS-Regal aus dem Hause Schulte zeichnet sich
durch seine präzise Anpassung an verschiedene
fahrerlose Transportfahrzeuge sowie durch seine
modulare Flexibilität für unterschiedliches Lagergut
aus. Aufgrund der Konstruktion kann ein fahrerloses
Transportfahrzeug das komplette Regal ohne
menschliches Zutun direkt aufnehmen und transportieren.
So gelangt die Ware ohne Umwege direkt zum
Kommissionierer, was einen nahtlosen, automatisierten
Warenfluss ermöglicht. Das spart Zeit und Platz
und steigert die Effizienz der Abläufe.
www.schulte-lagertechnik.de
WIR MACHEN
IHRE MASCHINE
SICHER
Sicherheitslösungen für die
Intralogistik
■ Sicherheitskomponenten und
-systeme für Lagerhaltung und
Materialfluss
■ Breites Produktangebot für
Flurförderzeuge
■ Safety-Lösungen für Predictive
Maintenance und Industrie 4.0
■ Umfassendes Beratungs- und
Dienstleistungsprogramm
www.schmersal.com
SCHNELL UND PRÄZISE ANS ZIEL
Die Drehgeber von Megatron erfassen den Lenkwinkel und die Geschwindigkeit
fahrerloser Transportfahrzeuge (FTF). Für kleine FTF eignen sich die Kit-Encoder der
Serie ETx25K, denn mit einer Einbauhöhe von 8 mm beanspruchen sie im vorgesehenen
Bauraum wenig Platz. Die Drehgeber der Reihe ETx25K sind in einer
Singleturn- und einer Multiturn-Variante verfügbar. Sie bieten eine digitale
Signalverarbeitung mit einer magnetischen, gradientenbasierten Messwerterfassung.
Die Encoder werden wahlweise mit
einer analogen (12-Bit-), inkrementalen oder
seriellen (SSI- oder SPI-) Schnittstelle
ausgestattet und erfüllen die Anforderungen
der Schutzart IP67. Eine große Auswahl an
Elektronikvarianten für unterschiedliche
Spannungsversorgungen sowie die Vielzahl
elektrischer Schnittstellen zur Messwertausgabe
ermöglichen eine optimale Integration
der Drehgeber in die Anwendung.
www.megatron.de
DIE ZUKUNFT DER AUTOMATISIERUNG GEHÖRT SKALIERBAREN KOMPLETTLÖSUNGEN
JEDER KANN AUTOMATISIEREN –
MIT DEM RICHTIGEN PARTNER
34 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de
PERSPEKTIVEN
Im Rahmen eines Pressegesprächs hat die
Still GmbH, Hamburg, beschrieben, wie sie
führender Komplettanbieter für smarte
Automatisierungslösungen werden will.
Ort des Geschehens war das „Center of
Excellence für Automatisierungslösungen“ der
Kion Group, der Muttergesellschaft von Still. Den
Weg zum eingangs genannten Ziel sollen
standardisierte und hochverfügbare Produkte
und Systeme, gepaart mit persönlicher Beratung
und passgenauen Servicepaketen, ebnen.
WINFRIED BAUER,
CHEFREDAKTEUR F+H
Das Ziel von Still ist es, dass alle Unternehmen –
unabhängig von Branche, Größe, Finanzkraft und
Technisierungsgrad – einen niedrigschwelligen ››Zugang zu Automatisierung bekommen
Automatisierung ist in aller Munde, und ihr zukunftsweisendes
Potenzial für den innerbetrieblichen Materialfluss
– durch Steigerung von Produktivität, Effizienz und
Prozesssicherheit – ist unbestritten. Zudem werden, angesichts
des wachsenden Wettbewerbsdrucks und anhaltendem
Arbeitskräftemangel, rein manuell betriebene Materialflusslösungen
zunehmend weniger wettbewerbsfähig. Dennoch haben
viele Unternehmen noch immer Berührungsängste gegenüber
den jungen Technologien. Der vermeintlich hohe Kostenaufwand,
die Annahme, dass Automatisierung nur in eigens dafür
konzipierten Lagerlayouts oder Neubauten möglich sei, sowie
ein unübersichtlicher, heterogener Anbietermarkt sind oftmals
DIE INTRALOGISTIK STEHT
VOR GROSSEN HERAUSFOR-
DERUNGEN – ABER AUCH VOR
GROSSEN VERÄNDERUNGEN
Gründe für die Zurückhaltung. Dabei sind dies Sorgen, die mit
Blick auf den tatsächlichen Markt für Automatisierungslösungen
heute nicht mehr den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechen.
„Wir bei Still sind der festen Überzeugung, dass die Automatisierung
der Intralogistik große Chancen bietet“, erklärt Still-Geschäftsführer
Dr. Florian Heydenreich. „Was ihrer Skalierung aktuell
noch in erster Linie im Wege steht, sind sich hartnäckig haltende
Mythen über große Einstiegshürden, hohe Kosten, komplexe
Handhabung und fehlende Betreuung. Sie hindern vor
allem kleinere Unternehmen daran, sich auf das Thema Automatisierung
einzulassen. Und das, obwohl heute – unter den richtigen
Voraussetzungen und mit dem passenden Partner – jedes
Unternehmen automatisieren kann.“
VORAUSSETZUNGEN FÜR AUTOMATISIERUNG
Damit Prozesse langfristig und ausfallsicher automatisiert werden
können, bedarf es etablierter Technologien sowie skalierbarer
und standardisierter Lösungen, die auch in bestehenden Lagerlayouts
effizient und zuverlässig arbeiten. Sie reduzieren nicht
nur Ausfallrisiken, sondern ermöglichen mithilfe standardisierter
Komponenten und Schnittstellen einen schnellen, mühelosen
Service. Skalierbare Lösungen ebnen zudem kleinen Unternehmen
einen einfachen Einstieg in die Automatisierung und wachsen
mit den Anforderungen sowie dem Automatisierungsgrad
des Anwenders mit.
Ebenso entscheidend ist – auf der Anbieter- und der Betreiberseite
– ein tiefgehendes Verständnis dafür, dass Automatisierung
ein langfristiger Prozess ist und nicht selten mit einem umfassenden
Wandel im Unternehmen einhergeht. Entsprechend wichtig
sind eine fundierte Planung und Beratung durch einen erfahrenen
Partner von Anfang an, beginnend mit der Ausschreibung
und der Definition des Lastenhefts mit allen Anforderungen und
tatsächlichen Gegebenheiten – denn dies ist die Basis des Projekts.
„Eine große Fehlerquelle aktueller Automatisierungsprojekte
ist der Faktor Mensch. Wenn Automatisierungsprojekte
heute scheitern oder fehlerhaft sind, liegt dies fast immer an einer
unzureichenden Vorbereitung, Planung und Kommunikation
– und nicht an der Technologie“, bringt Heydenreich es auf den
Punkt.
PASSGENAUE LÖSUNGEN
Komplettanbieter wie Still verfügen neben jahrelanger Erfahrung
im Automatisierungssegment und hoher Innovationskraft auch
über ein breites Portfolio standardisierter, automatisierter Flurförderzeuge
sowie ein starkes Partnernetzwerk – unter anderem
für Lagersysteme und Fördertechnik. Zudem bringen sie fundierte
Beratungskompetenz und ein flächendeckendes Servicenetz
mit, die nötig sind, um die Bandbreite an Automatisierungsprojekten
umzusetzen. Denn sie konzentrieren sich nicht auf einzelne
Produkte, sondern auf die Entwicklung passgenauer Lösungen,
die den Materialfluss eines Unternehmens langfristig effizient,
prozesssicher und resilient machen – unabhängig von seiner
Größe und der Komplexität seiner Anwendungen. Hier kündigt
Heydenreich für sein Unternehmen mit Blick auf die nahe Zukunft
an, der führende Komplettanbieter für smarte Automatisierungslösungen
zu werden. „Dabei decken wir das ganze Spektrum
der Prozessautomatisierung ab – von kleinen Unternehmen
ohne Automatisierungserfahrung bis hin zu global agierenden
www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 35
Dr. Florian
Heydenreich
ZUSAMMENARBEIT ÜBER
GESCHÄFTSBEREICHE HINWEG
Im „Center of Excellence für Automatisierungslösungen“
in Antwerpen haben rund 400 Mitarbeiter der Kion-Marken
eine Heimstatt gefunden, um teamübergreifend
zusammenzuarbeiten. Somit kann auf die Bedürfnisse
des Markts reagiert und können Automatisierungsprojekte
schneller, innovativer und kostengünstiger
realisiert werden. Die Teams entwickeln passende
Automatisierungslösungen
für die
Betreiber und
unterstützen die
regionalen
Vertriebsteams. In
dem Gebäude mit
einer Grundfläche
von 11.800 m²
lassen sich die
neuen Lösungen
ferner ausgiebig testen und optimieren. Darüber hinaus
werden am Standort in Flandern auch applikationsspezifische
Hard- und Softwarelösungen entwickelt und
getestet. Es gibt zudem Raum für die Produktion von
Sonderlösungen, vor allem für Flurförderzeuge. WB
WENN AUTOMATISIERUNGS-
PROJEKTE HEUTE SCHEITERN
ODER FEHLERHAFT SIND, LIEGT
DIES NICHT AN DER TECHNOLOGIE
Konzernen, von kleinsten Lösungen mit nur einem Fahrzeug bis
hin zu komplexen Großprojekten.“
Die technologische Grundlage der skalierbaren Automatisierung
ist die Software von Still. Das modulare System basiert auf
standardisierten Komponenten und ist in zwei aufeinander aufbauenden
Varianten verfügbar: Für kleine Projekte mit wenigen
Fahrzeugen und moderaten Anforderungen an die auszuführenden
Tätigkeiten ist die Einstiegsvariante iGo easy vorgesehen. Sie
ermöglicht eine schnelle und einfache Implementierung sowie
eine intuitive Handhabung – auch ohne Automatisierungserfahrung.
Bei komplexen Automatisierungsprojekten, in denen eine
Vielzahl unterschiedlicher Fahrzeuge und Systeme orchestriert
werden soll, um komplette Materialflüsse automatisiert abzubilden,
kommt iGo systems zum Einsatz.
Die Kompatibilität beider Lösungen stellt sicher, dass Anwender
ihre Automatisierung jederzeit stufenlos skalieren können.
Vor allem Unternehmen, für die Automatisierung noch Neuland
ist, können zunächst klein anfangen, Erfahrungen sammeln und
dann gegebenenfalls schrittweise ihren Automatisierungsgrad
steigern. Dabei sind auch die Einbindung von Partnerprodukten,
die Steuerung von Still-Flurförderzeugen über Fremdsoftware
und die Anbindung an übergelagerte Systeme möglich – mithilfe
des flexiblen Still iGo flow und der standardisierten Schnittstelle
VDA 5050, die der Hersteller sukzessive in alle automatisierten
Geräte integriert.
BERATUNG UND SERVICE SIND WICHTIGE
SÄULEN DER STRATEGIE
Auf dem Weg zum führenden Anbieter smarter Automatisierungslösungen
investiert Still in Technologie, Partnerschaften
und den weiteren Ausbau der eigenen Beratungs- und Servicekompetenz.
Dabei liegt der Fokus auf individueller Betreuung sowie
lokalen Strukturen. Denn persönlicher Austausch, kurze Wege
und die Abstimmung vor Ort – in der Landessprache und mit
einem vertrauten Ansprechpartner – sind auch im digitalen Zeitalter
unersetzlich, reduzieren Fehlerquellen und beugen Missverständnissen
vor. „Wir werden auch in Zukunft vor Ort für unsere
Kunden da sein. Ihre Sprache zu sprechen, ihre Bedürfnisse
ernst zu nehmen und ihnen passgenaue Lösungen anzubieten,
ist seit mehr als 100 Jahren das Erfolgsrezept von Still“, fasst Heydenreich
zusammen.
Fotos: Still, f+h, Karte auf S. 35: Stepmap, 123map. Daten: Openstreetmap,
Lizenz: ODbL 1.0
www.still.de
36 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de
NEUER LUFTREIFEN FÜR
TELESKOPLADER
In Zusammenarbeit mit JLG hat
Continental eine neue Reifenlösung für
deren Teleskoplader-Flotten in den USA
entwickelt. Der Luftreifen TeleMaster
V.ply wurde für Endverbraucher
entwickelt, die regelmäßig längere
Strecken zwischen den Einsatzorten
pendeln und eine Allround-Bereifung mit komfortablem
Fahrverhalten, hoher Stabilität und geringer Wärmeentwicklung
suchen. Durch den Karkassenaufbau verfügt der TeleMaster
V.ply über eine hohe Seitenwandstabilität und Widerstandsfähigkeit
gegen Beschädigungen. Die extragroße Aufstandsfläche
sorgt für eine hohe Geländetauglichkeit auf unbefestigten
Untergründen und unter vielfältigen Bedingungen. Dies schafft
die Voraussetzungen für eine lange Lebensdauer des Reifens.
Für mehr Fahrleistung hat der Hersteller das Profildesign und
Abriebvolumen optimiert. Für Unternehmen, die den Einsatz
von Reifen mit PU-Füllung bevorzugen, wird durch das neue
Reifendesign weniger Füllung benötigt. Dies senkt die Kosten
und erhöht gleichzeitig die Nachhaltigkeit.
www.continental-tires.com
Wir schaffen logistische Verbindungen.
Individuelle Planung und Konstruktion
direkt vom Hersteller – Made in Germany
www.butt.de
KI OPTIMIERT VERPACKUNGSPROZESSE
Mobile Verladerampe BKV
Verladeplattform
Steigende Anforderungen an die Qualität, hohe Prozessgeschwindigkeiten
und die Einhaltung immer komplexerer
Kennzeichnungsvorgaben stellen die Lebensmittelindustrie vor
Herausforderungen, die automatisierte Inspektionssysteme
erforderlich machen. Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz
(KI) lassen sich Effizienz und Genauigkeit solcher Systeme
maximieren – und selbst komplexe Inspektions- oder Klassifizierungsaufgaben
schnell und zuverlässig bewältigen. Auf der
diesjährigen IFFA stellt
Multivac ein KI-gestütztes
Vision-System vor, das
Packungen mit unterschiedlichen
Fleischstücken identifiziert.
Je nach Packungsinhalt
wird die entsprechende
Information an das Etikettierund
Drucksystem des Herstellers
weitergegeben, sodass
jede Packung korrekt gekennzeichnet
wird.
www.multivac.com
BUTT GmbH Tel.: +49(0)4435 9618-0
Zum Kuhberg 6–12 Fax: +49(0)4435 9618-15
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TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT
Dr.-Ing. Chr. Beumer, Beckum;
Prof. Dr.-Ing. J. Fottner, München;
Prof. Dr.-Ing. K. Furmans, Karlsruhe;
Prof. Dr. M. ten Hompel, Dortmund;
Prof. Dr.-Ing. R. Jansen, Dortmund;
Prof. Dr. K.-O. Schocke, Frankfurt;
Prof. Dr.-Ing. habil. L. Schulze, Hannover;
Prof. Dr.-Ing. R. Schulz, Stuttgart
·
Regionale Fachmessen für
Intralogistik und Materialfluss
QR-Code scannen
und Ticket sichern
mit Code 1407
DORTMUND
7. – 8. Mai 2025
Messe Dortmund
HAMBURG
3. – 4. Juni 2025
MesseHalle Hamburg-Schnelsen
Weitere Informationen unter:
www.intralogistik-messen.de
Parallel zur:
JUNGHEINRICH ERWEITERT ETV-SCHUBMASTSTAPLER-SERIE UM NEUE MODELLE
EFFIZIENT UND KOMFORTABEL
IM ROUTINEEINSATZ
Bei der Entwicklung der neuen
ETV-Baureihe 2i hat Jungheinrich eine
umfangreiche Datenanalyse von rund
14.000 realen Betreibereinsätzen ihrer
Schubmaststapler zugrunde gelegt.
Die Daten zeigen, dass in der Praxis
bei vielen Anwendungsfällen
leistungsmäßig überdimensionierte
Fahrzeuge zum Einsatz kommen.
Dieser Erkenntnis will der Hersteller
mit den neuen Schubmaststaplern der
ETV-Baureihe 2i Rechnung tragen.
Die Modellvariationen ETV 214i und
ETV 216i bieten Tragfähigkeiten von
1,4 respektive 1,6 Tonnen.
Die ETV-Baureihe 2i verfügt serienmäßig über eine integrierte
Lithium-Ionen-Batterie. Wahlweise sind Batteriekapazitäten
von 230 oder 460 Ah verfügbar. Mit Blick auf
die Zukunft kündigte Jungheinrich für 2025 den Launch
der neuen Schubmaststaplerbaureihe ETV 3i für anspruchsvollere
Anwendungen im Hochleistungseinsatz an. Die Besucher der Logimat
hatten die Gelegenheit diese Geräte bereits in Augenschein
zu nehmen. Für diesen Zweck wird laut Hersteller das Batterieportfolio
in dieser Baureihe um eine 690-Ah-Lithium-Ionen-Batterie
ergänzt werden.
Auf unserem Parcours testen wir ein Vorserienmodell des ETV
214i. Der demnächst marktverfügbare ETV 216i steht uns zum
optischen Vergleich zur Verfügung.
NEUES DESIGN FÜR MEHR KOMFORT
Beim ersten Blick auf unseren Testkandidaten fällt auf: Der Hersteller
hat im Vergleich zu den Vorgängermodellen die Fußraumplatte
inklusive Fahrerstand „tiefergelegt“. So gelangen wir bei
einer Einstiegshöhe von 420 mm bequem in die Fahrerkabine –
38 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de
PRODUKTE UND SYSTEME
Hubgeschwindigkeit
mit 1.000 kg Last
[cm/s]
Fahrgeschwindigkeit
mit 1.000 kg Last
[km/h]
Sprint über
27,2 m
[in s]
Praktische
Einsatzdauer
max. Bat. [ss:mm]
Jungheinrich ETV 214i
P1
40
9,1
7,5
10:40
Jungheinrich ETV 214i
P2
40,8
10,1
6,9
10:09
Jungheinrich ETV 214i
P3 40,8 11,1 6,5 09:55
ø
49,52
12,55 6,3 11:16
ø = Durchschnitt der von uns getesteten Schubmaststapler (2024)
01 Der Einstieg ist komfortabel niedrig und kommt
ohne zusätzliche Trittstufe aus
02 Trotz des neuen Designs ist die Sicht auf die Radarme nicht
eingeschränkt, optionale signalgelbe Radschutzkappen
sorgen für zusätzlichen Kontrast
01
AUFGRUND DER KONSTRUKTION
BIETET DER ETV 214I VIELE
ERGONOMISCHE VORZÜGE
eine zusätzliche Trittstufe ist nicht mehr nötig. Dieses ergonomische
Design macht Sinn, denn aus der bereits erwähnten
Datenanalyse des Herstellers geht auch hervor, dass Fahrer von
Schubmaststaplern, die in weniger intensiven Einsätzen unterwegs
sind, häufiger ein- und aussteigen, um anderweitige Arbeiten
zu verrichten. Für so eine Arbeitsroutine ist eine geringere
Einstiegshöhe sehr angenehm.
Um den ETV 214i tieferzulegen wurde das Antriebsrad, das mit
einem etwas leichteren und kompakteren Fahrmotor verbunden
ist, um gut 100 mm verkleinert. Diese Maßnahme wurde noch ergänzt
durch effizienter konfigurierte Lithium-Ionen-Module. Das
Ergebnis dieser Maßnahmen ist nicht nur ein komfortabler Einstieg,
sondern auch ein großzügiger Fußraum und mehr Platz in
der Fahrerkabine. Um den möglicherweise stärkeren Verschleiß
des verkleinerten Antriebsrads zu kompensieren, kommt für die
Bereifung ein neuentwickeltes und verschleißbeständigeres Polyurethan
mit der Bezeichnung „Powerthane Plus“ zum Einsatz.
Das Abdeckblech des Antriebsrads erleichtert die Wartung und
sorgt für ein ordentlicheres Erscheinungsbild.
02
www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 39
03 04
FREIE SICHT AUF LAST UND UMGEBUNG
Wir nehmen in der Fahrerkabine Platz und testen die Rundumsicht
sowie den Blick auf die Radarme und den ausgefahrenen
Hubmast. Unsere ersten Vermutungen, dass das neue Design hier
zu Einschränkungen führt, lassen sich nicht bestätigen. Niedrige
Fahrgestellränder und der höhenverstellbare, luftgefederte Fahrersitz
sorgen für den nötigen Ausgleich. In puncto Sichtverbesserung
und Sicherheit stehen optional signalgelbe Schutzkappen für die
Lasträder zur Verfügung. Auch der verbesserte Schulterschutz
sorgt für zusätzlichen Komfort und mindert das Verletzungsrisiko.
Verbrauch pro
100 Paletten in kWh
Verbrauch während
des Tests in kWh
Das Panoramadach wurde großzügig verglast und bietet so einen
freien Blick nach oben auf den ausgefahrenen Hubmast. Die maximale
Hubhöhe beträgt 10.700 mm mit einer Resttragfähigkeit
von 900 kg. Eine optionale digitale Gabelkamera unterstützt die
Arbeit in großer Höhe.
SICHERHEIT UND ENERGIE
Sicherheit wird bei der ETV-2i-Serie großgeschrieben. An der
Dachkonstruktion der Fahrerkabine ist ein LED-Lichtsystem mit
hellweißer Tagfahrbeleuchtung installiert, so macht sich der
Stapler schon aus der Distanz bemerkbar. Bei Kurvenfahrten
blinkt das System orange, beim Bremsen rot.
Die Lithium-Ionen-Batteriemodule der ETV-2i-Serie sind in
zwei Größen verfügbar: 230 und 460 Ah. Auch die Module haben
ein überarbeitetes Design, sodass sie raumoptimiert im Stapler
integriert sind. Sie verfügen über eine separate Verbindung zum
Jungheinrich
ETV 214i P1
Jungheinrich
ETV 214i P2
5,16
5,28
Jungheinrich
ETV 214i P1
Jungheinrich
ETV 214i P2
2,79
2,94
SICHERHEIT UND KOMFORT
SIND IN EINEM KOMPAKTEN
SCHUBMASTSTAPLER VEREINT
Batterie-Management-System. Das optional integrierte 35-Ah-
Ladegerät bietet die Möglichkeit, an jeder beliebigen 230-V-
Steckdose aufzuladen. Ist der Stapler nicht mit dem Gerät ausgestattet,
lassen sich die Batterien an den Lithium-Ionen-
Schnellladegeräten des Herstellers aufladen.
Jungheinrich
ETV 214i P3
ø
5,28
6,85
Jungheinrich
ETV 214i P3
3,69
ø = Durchschnitt der von uns getesteten Schubmaststapler (2024)
ø
3,01
ARBEITSUMGEBUNG IM COCKPIT
Einen sehr positiven Eindruck macht das überarbeitete Display
in der Fahrerkabine. Die Einteilung der Parameteranzeigen ist
klar und übersichtlich, die Farbwiedergabe ausgewogen und angenehm
und die Informationen über Hubhöhe und Gewicht sehr
nützlich. Auch das digitale Lastendiagramm, das vor einer möglichen
Überlastung der Gabel warnt, ist ein Gewinn.
40 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de
PRODUKTE UND SYSTEME
05
Umgeschlagene Paletten in 8 Stunden
Jungheinrich ETV 214i P1 433
06
Jungheinrich ETV 214i P2 444
Jungheinrich ETV 214i P3 455
03 Nichts zu bemängeln in puncto Arbeiten in großer Höhe – das
verglaste Panoramadach erlaubt den scharfen Blick auf den Hubmast
04 Die digitale Gabelkamera (oberes Display) erzeugt ein
störungsfreies und sehr klares Bild
05 Viele Informationen in aufgeräumter Darstellung
liefert das Display
ø 438
ø = Durchschnitt der von uns getesteten Schubmaststapler (2024)
06 Bei Bedarf lässt sich ein 35-Ah-Bordladegerät integrieren, mit dem
man die Batterie über herkömmliche 230-V-Steckdosen laden kann
Die Tiefe der Lenkkonsole ist standardmäßig verstellbar, optional
ist auch eine Höheneinstellung verfügbar. Das Lenkrad ist Jungheinrich-Standard
mit 180/360°-Lenkradsteuerung und einem
berechenbaren Lenkverhalten. Das Ablagefach unter der Armlehne
nimmt problemlos unsere DIN-A4-Schreibtafel auf.
LEISTUNGEN UND EINSATZDAUER
Bei der Auswertung der Leistungsdaten unseres Teststaplers können
wir konstatieren: Diese sind nahezu identisch mit den von
uns gemessenen Leistungen der Vorgängermodelle aus der ETV-
Serie im „Efficiency“-Modus. Im Vergleich zu den von uns gemessenen
Durchschnittswerten im ganzen Schubmaststaplersegment
sind die Leistungen überdurchschnittlich, liegen aber
deutlich unter den Spitzenwerten der „Drive&Lift Plus“-Ausführung
des ETV 216i. Für absolute Spitzenwerte im Hochleistungssegment
ist der ETV 214i ohnehin nicht konzipiert – das überlässt
der Hersteller der kommenden ETV-3i-Serie.
Wir erzielen mit dem 230-Ah-Lithium-Ionen-Modul eine praktische
Einsatzdauer von fast fünf Stunden. Mit der 460-Ah-Variante
berechnen wir eine doppelt so lange Einsatzdauer. Mithilfe
des integrierten 230-V-Ladegeräts ist das zwischenzeitliche Aufladen
kein Problem.
Wem der ETV 214i in der gängigen Version noch nicht kompakt
genug ist, dem steht eine „Slim“-Variante zur Verfügung. Mit einem
L2-Maß von 1.178 mm ist diese Modellversion noch einmal
um 100 mm kürzer.
TEST-FAZIT
Die Schubmaststapler der ETV-Baureihe 2i sind aufgrund ihrer
Konstruktion sehr zugänglich und bieten viele Vorzüge in puncto
Ergonomie. Durch das Tieferlegen sind die Fahrbewegungen weniger
spürbar. In Verbindung mit dem luftgefederten Fahrersitz
sorgt dies für angenehme Arbeitsbedingungen. Trotz der niedrigeren
Sitzposition ist die Rundumsicht bestens. Als kleines Manko
empfanden wir während des Tests die etwas inhomogene Absenkgeschwindigkeit
der Gabel im unbelasteten Zustand sowie
ein leichtes Schwanken des Staplers beim Absenken der belasteten
Gabel. Dies stellte sich im Nachhinein als falsch eingestellte
Parkbremsenroutine heraus und wurde vom Hersteller korrigiert.
Text und Fotos: Andersom Testing, Mark Dohmen und Theo Egberts
Grafiken: VFV, Sonja Daniel
WERTUNG
+ Ergonomie
+ Bedienung
+ Leistung
– Absenkgeschwindigkeit des
unbelasteten Hubmasts
www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 41
PRODUKTE UND SYSTEME
16 HYUNDAI-STAPLER BEWEGEN SCHOTTISCHEN WHISKY
MATERIALFLUSS OPTIMIERT
Die schottische Whiskyindustrie stellt hohe
Anforderungen an die Intralogistik. Destillerien
benötigen zuverlässige und leistungsstarke
Flurförderzeuge, die in beengten Lagerhallen
sowie in explosionsgefährdeten Bereichen
sicher operieren müssen. Die Starlaw-Distillery
von Glen Turner setzt daher auf Stapler von
Hyundai Material Handling Europe.
Detailansicht der
Vierfachklammer.
Die Staplerhydraulik
wurde bei Druck und
Öl-Liefermenge exakt
an das Anbaugerät
angepasst
Die Starlaw-Distillery von Glen Turner in Bathgate,
Schottland, erneuerte ihre Flurförderzeugflotte. Für den
Umschlag von Whisky-Kartons im Versandlager beschaffte
das Unternehmen zehn Elektrostapler vom Typ
35B-9U. Diese 3,5-Tonnen-Stapler sind mit einem Triplex-Hubmast
für Hubhöhen von 5.500 mm ausgestattet. Doppelpalettenklammern
dienen als Anbaugeräte.
Für den Transport von Whiskyfässern in den Reifekellern mit
einer Lagerkapazität von 750.000 Fässern lieferte das Unternehmen
Hyundai Material Handling Europe sechs ex-geschützte
Elektrostapler vom Typ 50B-9. Die 5-Tonner verfügen über einen
Triplex-Hubmast mit einer Hubhöhe von 7.500 mm. Mithilfe der
Flurförderzeuge lassen sich die Fässer in sieben Lagen stapeln.
Aufgrund der flüchtigen Dämpfe, die als „Angel‘s share“ bekannt
sind und die während des Reifeprozesses entstehen können, wurden
die 50B-9-Gabelstapler vom Unternehmen Pyrobane Atexkonform
umgerüstet.
Alle Elektrostapler sind mit Blei-Säure-Batterien ausgestattet. Die
3,5-Tonner bewältigen zwei Schichten mit einer Batterieladung.
Zur Ausstattung der 16 Geräte gehört das HiMate-Überwachungssystem.
Mit dem System lassen sich unter anderem Zonen definieren,
in denen die Flurförderzeuge mit bestimmten Fahrgeschwindigkeiten
unterwegs sind, und Wartungsintervalle überwachen.
Geliefert wurden die Flurförderzeuge von der Purvis-Gruppe,
die seit dem Jahr 2022 Hyundai-Material-Handling-Händler in
Schottland ist. Hyundai Material Handling Europe produziert
Elektro-, Treibgas- und dieselbetriebene Gabelstapler im Tragfähigkeitsbereich
von 1,5 bis 30 Tonnen sowie Lagertechnikgeräte
(Nieder- und Hochhubwagen). In Europa arbeitet der Hersteller
mit mehr als 60 Händlern in 22 Ländern zusammen.
Fotos: Hyundai Material Handling
www.hyundai-mh.eu
42 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de
ANZEIGE
REGIONAL, KOMPAKT, KOMPLETT
DIE LOGISTICS & AUTOMATION 2025
IN DORTMUND UND HAMBURG
Automatisierung, Digitalisierung,
Effizienzsteigerung und Künstliche Intelligenz:
Das sind aktuelle Trendthemen der Intralogistik.
Adressiert werden sie auf der LOGISTICS &
AUTOMATION in Dortmund (7.-8. Mai 2025) und
vier Wochen später in Hamburg (3.-4. Juni 2025)
– jeweils gemeinsam mit der EMPACK und in
Hamburg erstmals auch mit der aaa all about
automation. Die Besucher können an beiden
Standorten eine ebenso entspannte wie
interessante Fachmesse mit hohem Praxisbezug
erwarten.
Aussteller und Besucher entscheiden sich für die LOGIS-
TICS & AUTOMATION wegen der Konzentration aufs
Wesentliche. Maria Soloveva, Projektleiterin bei Easyfairs:
„Die LOGISTICS & AUTOMATION versteht sich als
regionale Ergänzung, Add-on, zu den großen internationalen
Fachveranstaltungen. Sie zeichnet sich durch ihren ganz besonderen
Community-Charakter aus: nahbar und unkompliziert. Inhaltlich
konzentriert sie sich auf konkrete Lösungen, die das Tagesgeschäft
der Besucher voranbringen – in angenehmer Atmosphäre,
ohne Termindruck und mit einem Maximum an Erkenntnisgewinn.
Das schafft beste Voraussetzungen für eine effiziente
Messeteilnahme – für die Aussteller und für die Besucher.“
Den Anfang macht die LOGISTICS & AUTOMATION in Dortmund
am 7. und 8. Mai. Sie bietet in kompakter Form einen Überblick
über das gesamte Spektrum der Intralogistik – mit Schwerpunkten
unter anderem bei Flurförderzeugen, Lager-Automatisierung,
FTS und AMR, E-Logistik und Software. Zu den Anker-
Ausstellern gehören Coglas (Software), Linde Material Handling
(Flurförderzeuge), Meta Regalbau (Lagertechnik), Ruhrbotics
(Automatisierung), Fritz Schäfer (Lagertechnik), Unitechnik
(Automatisierung) und Vetter Industries (Stapler-Anbaugeräte).
Unter den neuen Ausstellern sind Identpro (Software) Storojet
(Lager- und Kommissioniersysteme) und mit Toyota Material
Handling auch der weltgrößte Hersteller von Flurförderzeugen.
Begleitet wird die Messe von einem Rahmenprogramm. Auf
der „Insights Stage“ wird es Fachvorträge zu praxisbezogenen
Themen geben – unter anderem von Toyota Material Handling,
avitea Industrieservice und Element Logic. Das Kompetenznetz
Logistik.NRW nutzt die Messe für eine Mitgliederversammlung,
und erstmals wird es am ersten Tag eine „Afterwork Lounge“ geben
– mit Drinks, Musik und Networking-Möglichkeiten.
Wie gewohnt und bewährt findet die LOGISTICS & AUTOMA-
TION gemeinsam mit der EMPACK Dortmund statt. Sie gibt in
ähnlich kompakter, kompetenter und persönlicher Weise einen
Überblick über den Stand der Verpackungstechnik – von Werkstoffen
über Maschinen bis zu neuen Konzepten und Geschäftsmodellen.
KOSTENFREIES TICKET SICHERN
Das Ticket gilt für beide Messen. Auf der Homepage www.intralogistik-messen.de
können sich Besucher mit dem Code 1601 ein
kostenfreies Tagesticket im Wert von 25 Euro sichern. Darin enthalten
sind neben dem Zugang zu beiden Messen und allen Expertenvorträgen
auf der Insights Stage auch das Smart Badge für
den Online-Austausch von Kontaktdaten und Informationen sowie
ein Gutschein für Kaffee und Tee.
Bild: Easyfairs
www.intralogistik-messen.de | www.empack-messen.de
LOGISTICS & AUTOMATION UND
EMPACK: DATEN UND FAKTEN
Dortmund 2025
LOGISTICS & AUTOMATION und EMPACK Dortmund
Termin: 07. und 08. Mai 2025
Ort: Messe Dortmund
Ticketpreis: Tages-Ticket für € 25,-
(gilt für beide Fachmessen)
Veranstalter: Easyfairs Deutschland GmbH
Hamburg 2025
LOGISTICS & AUTOMATION und EMPACK Hamburg
Termin: 03. und 04. Juni 2025
Ort: Hamburg Messe
Ticketpreis: Tages-Ticket für € 25,-
(gilt für beide Fachmessen)
Veranstalter: Easyfairs Deutschland GmbH
www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 43
PRODUKTE UND SYSTEME
TSUBAKI KABELSCHLEPP ÜBERNIMMT GENERALÜBERHOLUNG
EINER CONTAINERBRÜCKE IM HAFEN EMMERICH
GELUNGENES ZUSAMMENSPIEL
Wenn die Contargo Rhein-Waal-Lippe GmbH
2025 eine ihrer beiden Containerbrücken im
Binnenhafen Emmerich erneuert, wird die
verbleibende zweite den vollständigen Betrieb
allein übernehmen. Eine große Verantwortung
für ein System, das bereits seit vielen Jahren im
Mehrschichtbetrieb im Einsatz ist. Dieser Ansicht
war auch der Betreiber und entschied sich für ein
Retrofit der Krananlage einschließlich des
Austauschs der Kabelführung. Beauftragt
wurden die Spezialisten von
Tsubaki Kabelschlepp, die ein schlüsselfertiges
Energiekettensystem konzipierten und in kurzer
Zeit in Betrieb setzten.
Der Binnenhafen Emmerich ist eine bedeutende Drehscheibe
für den Containerverkehr am Niederrhein. Mit
zwölf Stunden Fahrzeit nach Rotterdam und 14 Stunden
nach Antwerpen ist dieser Standort der logistische
Schlüssel zu den niederländischen und belgischen Westhäfen.
Darüber hinaus öffnet die günstige geografische Lage die Tore zu
den Absatzmärkten am Niederrhein, im Rhein-Ruhr-Gebiet, im
Münsterland sowie in den angrenzenden niederländischen Regionen
Liemers und Achterhoek.
„Contargo betreibt hier ein trimodales Terminal, ausgestattet mit
zwei Containerbrücken und einer Lagerkapazität von mehr als
4.000 TEU“, erklärt Michael Mies, Geschäftsführer der Contargo
Rhein-Waal-Lippe GmbH. „Mit dem aktuellen Ausbau des Standorts
um eine Fläche von 9.000 Quadratmetern erweitern wir die
Möglichkeiten für Depot- und Lageraktivitäten. Darüber hinaus
bieten wir ein Gefahrgut- und Reeferhandling sowie zusätzliche
Leistungen rund um den Container, beispielsweise Value-Added-
Services oder Reparaturen.“
Im Zuge der Terminalerweiterung steht auch der Austausch einer
der beiden Containerbrücken auf dem Programm. Um während
dieser Zeit einen problemlosen Betrieb sicherzustellen, entschloss
man sich, die verbleibende Brücke vorher generalüberholen
zu lassen. An dieser Stelle kommen die Experten der
Tsubaki Kabelschlepp GmbH aus Wenden-Gerlingen ins Spiel.
Diese konnten mit ihren anschlussfertigen Energieketten-Komplettsystemen
(TotalTrax) in der Vergangenheit bereits an anderen
Contargo-Standorten überzeugen und erhielten Anfang August
2024 den Auftrag für das Kran-Retrofit. Die Zielvorgabe: maximale
Betriebssicherheit für die kommenden Jahre. Die Herausforderung:
Der Austausch der beiden Energieketten im laufenden
Betrieb innerhalb kürzester Zeit.
ENGE ABSTIMMUNG UND PRÄZISE PLANUNG
„Die genaue und engmaschige Abstimmung zwischen dem Betreiber
sowie unserem Engineering- und Service-Team war der
Schlüssel zum Erfolg“, betont Jens Tielmann, Technischer Außendienst
bei Tsubaki Kabelschlepp. „Gemeinsam haben wir eine
Lösung entwickelt, die den Anforderungen an Geschwindigkeit,
Verfahrweg und Belastbarkeit gerecht wurde. Zum Einsatz kommt
unsere MC1300-Kettenserie in gleitender, gegenläufiger Anordnung
mit schwimmenden Mitnehmern, die für lange Verfahrwege
und hohe Zusatzlasten ausgelegt ist.“
PRODUKTE UND SYSTEME
Die Energieketten wurden mit eingelegtem Leitungspaket schlüsselfertig auf einer Spezial-Zweikammer-Transporttrommel
angeliefert und vor Ort innerhalb von weniger als sieben Tagen installiert und in Betrieb genommen
Mit dem Energiekettensystem wird ein Verfahrweg von 80 m realisiert.
Die Ketten sind jeweils 49 m lang und verfügen über einen
schwimmenden Mitnehmeranschluss. Die maximale Zusatzlast
beträgt 10 kg je Kettenmeter.
VIELSEITIGE ENERGIEFÜHRUNG MIT
VERSCHIEDENEN STEGVARIANTEN
Die Energieketten der M-Serie gehören zur flexiblen Vario-Line.
Dabei handelt es sich um eine vielseitige Energieführung mit verschiedenen
Stegvarianten. Die Ketten überzeugen unter anderem
durch eine stabile Laschenkonstruktion und reduzierten Gelenkverschleiß
aufgrund des Topf-Deckel-Prinzips: Hierbei werden
die Zug- und Schubkräfte nicht wie üblich über die Bohrung-
Bolzen-Verbindung, sondern über ein großflächiges, gekapseltes
Anschlagsystem übertragen. Austauschbare Gleitschuhe sorgen
auch bei hoher Beanspruchung für eine lange Lebensdauer und
lassen sich bei Bedarf leicht erneuern.
Die Typenreihe MC1300 ist mit lösbaren Aluminium-Rahmenstegen
ausgerüstet; diese sind in verschiedenen Massiv-Ausführungen
verfügbar. Bei Contargo kommen Rahmenstege des Typs
RM zum Einsatz. Sie sind vierfach verschraubt und beidseitig
leicht und schnell zu öffnen. Mit einer maximalen Verfahrgeschwindigkeit
von 5 m/s und einer Beschleunigung von 25 m/s 2
erfüllt die MC1300-Typenreihe alle Anforderungen der Containerbrücke.
Eine geschlossene, aber aufklappbare Dachkonstruktion
sorgt für die gewünschte Wartungsfreundlichkeit und bietet
einen guten Schutz vor Witterungseinflüssen.
Um mögliche Fehler zu erkennen, bevor sie den laufenden Betrieb
beeinträchtigen, hat der Betreiber zusätzlich ein Servicepaket
gebucht. Mit regelmäßigen Inspektionen sorgt Tsubaki
Kabelschlepp dafür, dass potenzielle Probleme frühzeitig erkannt
und behoben werden können. Tielmann: „Auf diese Weise können
wir Ausfälle auf ein absolutes Minimum begrenzen und
schaffen die Voraussetzungen für eine hohe Betriebssicherheit.“
IN WENIGER ALS SIEBEN TAGEN WAR
ALLES ERLEDIGT
Die Energieketten wurden mit eingelegtem Leitungspaket schlüsselfertig
auf einer Spezial-Zweikammer-Transporttrommel angeliefert,
wodurch eine schnelle Montage vor Ort möglich war. „Die
Vorgabe war, die Stillstandszeit des Krans so gering wie realisier-
bar zu halten“, erklärt Tielmann. „Daher haben wir die Ketten in
unserer Fertigung komplett vorkonfektioniert und die Montage
vor Ort eigenständig durchgeführt.“
Die Installation und Inbetriebnahme des Energiekettensystems
dauerte weniger als sieben Tage. „Da wir eigene Servicetechniker
einsetzen, können wir so kurze Zeitfenster realisieren“, erläutert
Tielmann. „Das Team kann auf jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen
und auf dieser Grundlage stets eine situationsgerechte
Entscheidung treffen.“
Auch Mies lobt die Zusammenarbeit: „ Tsubaki Kabelschlepp
hat einmal mehr bewiesen, dass das Unternehmen unsere Bedürfnisse
genau versteht. Das neue System läuft seit der Inbetriebnahme
im Oktober 2024 zuverlässig und problemlos, und
wir sind für den anstehenden Austausch unserer zweiten Krananlage
bestens gerüstet.“
WB
Fotos: Tsubaki Kabelschlepp
www.tsubaki-kabelschlepp.com
DER CONTAINERVERKEHR
IST IHR METIER
Die Unternehmen des Container-Hinterland-Logistiknetzwerks
Contargo erbringen eine jährliche Transportleistung
von mehr als zwei Millionen TEU (Twenty-foot
Equivalent Unit). Das Netzwerkkonzept basiert auf
eigenen Terminals als Knotenpunkten, eigenen Transportlinien
per Binnenschiff, Eisenbahn und Direkt-Lkw sowie
dezentralen und zentralen Customer-Service-Organisationen
zur Auftragsabwicklung. Contargo betreibt in
Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und der
Schweiz 24 Containerterminals in Binnenhäfen. Darüber
hinaus unterhält das Unternehmen eigene Schiffs- und
Eisenbahnlinien. Im Jahr 2022 erwirtschafteten rund
1.200 Mitarbeiter einen Umsatz von 711 Millionen Euro.
Die Contargo-Rhein-Waal-Lippe GmbH ist ein Unternehmen
der Contargo-Gruppe.
Quelle: Contargo
www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 45
PRODUKTE UND SYSTEME
FÖRDERTECHNIK
MATERIALFLUSS
LOGISTIK 4.0
AUF DEN
PUNKT
GEBRACHT
MANFRED WEBER,
REDAKTEUR
Das Internet ist voll mit nützlichen,
aber auch überflüssigen Inhalten. Wir
filtern für Sie die Informationsflut und
recherchieren Inhalte mit echtem
Nutzwert für den Intralogistiker
Tagtäglich sind wir im Internet einer riesigen Informationsflut ausgesetzt. Da wird es
schwer, den Überblick zu behalten. Doch f+h hilft! Denn wir selektieren nicht nur
entsprechende Pressemeldungen, sondern durchforsten für Sie auch Websites, Business-
Netzwerke und soziale Medien und filtern spannende Dinge heraus. Ab sofort finden Sie
an dieser Stelle unsere Highlights aus der digitalen Welt der Intralogistik.
PAKETVERSAND DIGITAL OPTIMIERT
Alpega, die digitale Transportmanagement-Plattform, erweitert
seine digitale Transportplattform mit Multiparcel für den wachsenden
E-Commerce- und B2B-Markt. Multiparcel ist eine Lösung, die
entwickelt wurde, um die Komplexität des Paketversands zu
reduzieren, indem sie sich nahtlos in globale und regionale
KEP-Anbieter (Kurier-, Express- und Paketdienste) integriert. Der
KEP-Markt ist stark fragmentiert und besteht aus mehr als 30
nationalen Postdiensten und fast 800 Anbietern in ganz Europa,
deren Integration aufgrund von fehlender Standardisierung eine
Herausforderung ist. Multiparcel bietet eine einzige und direkte
Verbindung mit führenden KEP-Anbietern. So bekommen Unternehmen
umgehend Zugriff auf Hunderte von globalen Paketdienstleistern
von einem zentralen Hub aus.
WWW.ALPEGAGROUP.COM
ERFOLGREICHE DIGITALSTRATEGIE
Das digitale Kundenportal myGW von Gebrüder
Weiss bietet Unternehmen Echtzeitinformationen
zu allen Sendungen und eine transparente Kommunikationshistorie.
Innerhalb von fünf Jahren ist die
Zahl der Nutzer auf 25.000 gestiegen. Die Funktionen
wurden kontinuierlich weiterentwickelt und an
die Bedürfnisse der verladenden Unternehmen
angepasst. Die digitale Sendungstransparenz in
Echtzeit, die Übersicht der Zustellstatistik sowie die
einfache Bedienbarkeit sind Vorzüge von myGW. Das
zeigt auch die große Nachfrage nach der Sendungsverfolgung,
die Nutzer mit ihren Empfängern geteilt
haben – 5,6 Millionen Aufrufe im Jahr 2024. Das entspricht
einem Anstieg von 30 Prozent im Vergleich
zum Vorjahr.
WWW.GW-WORLD.COM
46 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de
PRODUKTE UND SYSTEME
MOBILITY-INNOVATIONEN
Die Trends der Flurförderzeughersteller sind geprägt
von Flexibilität durch Skalierbarkeit der Systeme
bit.ly/winbau-fuh-25
DIE TOP
ONLINE-ARTIKEL
DER F+H WEBSITE
An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen die
fünf meist gelesenen Artikel des Monats
auf unserer Internetpräsenz
Das Ranking umfasst alle Seitenaufrufe im 2-Monats-Zeitraum
bis ca. 2-3 Wochen vor Erscheinungstermin dieser Ausgabe. Die
Berechnungsbasis von 100% entspricht der Summe der fünf Plätze.
KI AUF DEM VORMARSCH
Als aktuell beständiger Megatrend prägt künstliche
Intelligenz die Entwicklungen in der Intralogistik
bit.ly/euroex-fuh-25
ZENTRALER BRANCHENTREFF
Unter dem Motto „Passion for Solutions“ eröffnete
die Logimat das Messejahr für Logistiker
bit.ly/logimat-fuh-25
PRÄSENZ IN EUROPA AUSGEBAUT
Die Yusen Logistics GmbH hat die Eröffnung ihres
Logistikzentrums in Bottrop gefeiert
bit.ly/yusen-fuh-25
ÜBER DIE KOMPLETTE SUPPLY-CHAIN
Nachhaltigkeit ist in der Intralogistik zu einem
zentralen Entscheidungskriterium geworden
bit.ly/bauer-fuh-25
EXCLUSIVE
CONTENT
nur online
www.bit.ly/walter-fuh-25
ONLINE-TOOLS FÜR DIE
LOGISTIKPLANUNG
Ob im Lager, auf dem Betriebsgelände oder im
Büro – die Logistikplanungs-Tools von Logsol
bieten effektive Unterstützung. Sie liefern
schnelle, präzise Ergebnisse und sind sowohl auf
Desktop als auch mobil verfügbar. Die Tools sind
einfach zu bedienen und liefern mit wenigen
Klicks relevante Informationen, die für die
Optimierung der eigenen Lagerlogistik benötigt
werden. Diese praktischen Alltagshelfer sind
kostenfrei auf der Logsol-Webseite verfügbar.
WWW.LOGSOL.DE
KOOPERATION FÜR DIE DIGITALI-
SIERUNG DES FRACHTBRIEFES
Die internationale Transportorganisation Lkw Walter
und Editel, ein internationaler Anbieter für
EDI-Lösungen, schließen eine strategische Partnerschaft
rund um das Thema digitaler Frachtbrief.
Die Digitalisierung des CMR (internationales Abkommen
zu grenzüberschreitenden Transporten) ist der
nächste Schritt in der Optimierung von Logistikprozessen.
Beide Unternehmen arbeiten schon länger zusammen.
Das gemeinsame Projekt „Blockchain Initiative Logistik“
für den digitalen Frachtbrief wurde im Jahr 2019 als Blockchain-Projekt
des Jahres ausgezeichnet.
www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 47
MENSCHEN UND MÄRKTE
F+H NACHGEFRAGT
TRANSPARENZ UND
VERGLEICHBARKEIT IM
KOMPLEXEN LOGISTIKMARKT
Der Logistikmarkt ist ein komplexes Geflecht
aus unzähligen Anbietern und Lösungen.
Für Entscheider ist es im Allgemeinen
schwierig, den Überblick zu behalten und
die richtige Lösung für ihre individuellen
Anforderungen zu finden. Die even
logistics GmbH, Hamburg, hat sich zum
Ziel gesetzt, diese Herausforderung zu
meistern. Mit einer innovativen Plattform
bietet das Start-up-Unternehmen eine
umfassende Übersicht über den Markt,
ermöglicht detaillierte Vergleiche und
erleichtert so die Entscheidungsfindung.
Wir haben uns bei Geschäftsführer
Andreas Löwe über die Funktionsweise
und die Merkmale der Plattform
informiert.
F+H NACHGEFRAGT MENSCHEN UND MÄRKTE
Der Logistikmarkt gilt als überaus fragmentiert und komplex.
Welche spezifischen Ansätze und Features bietet even logistics,
um Transparenz und Übersichtlichkeit für Entscheider
herzustellen?
Andreas Löwe: Unser Ansatz ist es, den Logistikmarkt im ersten
Schritt auf Feature-Ebene und im zweiten Schritt auf Bewertungsebene
zu ordnen. Wir unterteilen dafür die Logistiklösungen
in drei Hauptkategorien: Hardware, Software und Dienstleistungen.
Diese sind zusätzlich in spezifische Subkategorien
gegliedert, sodass Nutzerinnen und Nutzer schnell die für sie
relevanten Bereiche finden. Verfeinert wird die Suche durch
detaillierte Filterkriterien, die auf die jeweiligen Kategorien
zugeschnitten sind. Diese helfen dabei, die Anforderungen an
eine Lösung oder Dienstleistung präzise abzubilden.
Ein weiterer Bestandteil sind unsere Nutzerbewertungen. Echte
Kundinnen und Kunden hinterlassen sowohl qualitatives als
auch quantitatives Feedback, das anderen Entscheiderinnen
und Entscheider hilft, die passende Lösung schneller und sicherer
zu finden.
Wie genau profitieren Geschäftsführer, Logistikleiter und
Lagerleiter von der Nutzung Ihrer Plattform?
Andreas Löwe: Wir sind davon überzeugt, dass es für jeden Anwender
eine passende Lösung gibt, es fehlt allerdings für die
Entscheidungsfindung der Zugang zu Vergleichs- und Erfahrungswerten.
Diese Transparenz bieten wir, wodurch die Recherchephase
deutlich verkürzt werden kann. Entscheidungen lassen
sich fundierter treffen, wodurch das Risiko für Fehlentscheidungen
reduziert wird. Am Ende wird es für die Nutzerinnen und
Nutzer einfacher, Lösungen miteinander zu vergleichen.
Können Sie konkrete Beispiele nennen, wie Unternehmen
durch even logistics bereits ihre Prozesse optimieren konnten
oder zukünftig optimieren können?
Andreas Löwe: Inzwischen erhalten wir regelmäßig Rückmeldungen
von Lösungsanbietern, die bestätigen, wie sichtbar ihre
Angebote über unsere Plattform geworden sind. Ein Anbieter
hat uns berichtet: „Wir erhielten das Feedback von unseren
Anbietern, dass ein Großteil der Google-Besucher, welche nach
den Firmen gesucht haben, zuerst auf even schauten, um sich
ein Bild zu machen. Das ist gut und wichtig, denn nur so können
Interessenten auch Zeit sparen, indem sie mehrere Anbieter
vergleichen können.“
Genau das ist unser Ziel: Entscheidungsträgerinnen und -trägern
eine fundierte und effiziente Vergleichsmöglichkeit zu bieten.
Mittlerweile nutzen rund 300 Unternehmen die Plattform
aktiv, um sich zu informieren und konkrete Logistikprojekte
anzustoßen. Die steigende Aktivität zeigt uns, dass wir auf dem
richtigen Weg sind.
Neben Entscheidern sollen auch Lösungsanbieter von even
logistics profitieren. Wie stellen Sie sicher, dass die Plattform
für beide Seiten – Nutzer und Anbieter – gleichermaßen
attraktiv und fair bleibt?
Andreas Löwe: Der offensichtlichste Vorteil für Lösungsanbieter
ist erstmal die Sichtbarkeit – und zwar genau bei den Entscheidern,
die konkret nach einer Lösung suchen und kaufbereit sind.
Darüber hinaus bietet even Lösungsanbietern wertvolle Einblicke
in das Nutzerverhalten ihrer Zielgruppe: Welche Interessen
haben die Nutzer? Welche Filterkriterien werden am
häufigsten genutzt? Was suchen potenzielle Kunden? Diese
Daten helfen den Anbietern, ihre Angebote besser zu positionieren.
Zusätzlich fungiert unsere Plattform als Vermarktungsplattform,
die qualifizierte Leads generiert. Dabei setzen wir auf ein transparentes,
abonnementbasiertes Geschäftsmodell. Wir verzichten
bewusst auf Kick-backs oder Provisionen, da diese vielfach
zu intransparenten und unausgewogenen Marktbedingungen
führen. Für Lösungssuchende bleibt unsere Plattform kostenlos.
Sie bleiben anonym, bis sie sich aktiv entscheiden, Kontakt aufzunehmen.
Welche Herausforderungen haben Sie während der Entwicklung
der Plattform gemeistert, und wie sind die bisherigen
Rückmeldungen von Testnutzern?
Andreas Löwe: Eine Hürde war, wie bei den meisten Start-ups,
die Finanzierung. Wir haben aber starke Angel-Investoren gefunden,
die an unsere Vision glauben und werden zudem von
der IFB Hamburg gefördert. Zudem ist der richtige Zeitpunkt für
den Marktstart einer Plattform schwer zu definieren. Eine Plattform
ist nie „fertig“ – sie braucht kontinuierliches Feedback von
beiden Nutzergruppen, um sich weiterzuentwickeln.
Wir hatten eine zweimonatige Beta-Phase, in der ausgewählte
Nutzerinnen und Nutzer die Plattform testen konnten. Seit dem
18. November sind wir offiziell live. Das bisherige Feedback ist
sehr positiv: Anbieter und Nutzer schätzen die Übersichtlichkeit
und einfache Bedienung der Webseite. Ein Pluspunkt ist für
Anbieter außerdem die selbstständige Erstellung und Verwaltung
der Lösungs- und Unternehmensprofile. Die Zahl der registrierten
Anbieter hat sich seit unserem Launch verdoppelt, mittlerweile
zählen wir 253 Registrierungen.
Was sind Ihre langfristigen Visionen für even logistics, und
welche zusätzlichen Funktionen oder Erweiterungen könnten
Sie sich für die Plattform in den nächsten Jahren vorstellen?
Andreas Löwe: Unsere erste Priorität ist es, die Plattform weiter
mit Leben zu füllen, sprich: Bewertungen für die Lösungen zu
sammeln und die Anzahl der Kategorien zu erweitern. Aktuell
sind 147 Kategorien live, und viele weitere Kategorien sind interessant
und werden sukzessive ergänzt.
Langfristig möchten wir die Vergleichsmöglichkeiten weiter
optimieren und die Erfahrung der Nutzerinnen und Nutzer
durch neue Features verbessern – etwa zusätzliche Kontaktmöglichkeiten.
Für Lösungsanbieter planen wir weitere Insights
durch zusätzliche Datenquellen. Ein zentrales Thema beim Vergleich
von Logistiklösungen ist die Preisfrage. Vergleichbare
Preise werden ein weiterer Schlüssel zur Markttransparenz sein,
weshalb wir uns aktuell damit beschäftigen, wie wir auch hier
mit even Transparenz schaffen können.
Selbstverständlich beschäftigen wir uns auch mit der Frage, wie
uns künstliche Intelligenz bei der Nutzung unserer Datenmengen
helfen kann.
Die Fragen stellte Winfried Bauer, Chefredakteur f+h
Foto: even logistics
www.even-logistics.com
www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 49
VIDEOS,
DIE SIE SEHEN MÜSSEN
BEHÄLTER AUS POST-CONSUMER-REZYKLAT
Das Unternehmen Bito-Lagertechnik macht
aus dem Abfall aus dem „Gelben Sack“ ein
hochwertiges Mehrwegprodukt. Die
RK-Behälterserie und der Leiselaufbehälter
Ecomotion werden vollständig aus hoch
technologisch gewonnenem Post-Consumer-
Rezyklat gefertigt. Lesen Sie dazu auch
unsere Titelstory ab Seite 14.
bit.ly/bito-fuh-25
HANDUMREIFER MIT INTUITIVER TOUCHSCREEN-BENUTZEROBERFLÄCHE
Mit dem Handumreifungsgerät P491-V ergänzt Antalis Verpackungen das
Portfolio der hauseigenen Master‘in-Verpackungslösungen um ein weiteres
Tool. Das akkubetriebene Gerät mit intuitiver Touchscreen-Benutzeroberfläche
empfiehlt sich für alle Unternehmen, die Wert auf effiziente und zuverlässige
Verpackungsprozesse legen. Die robuste Konstruktion des verstärkten
Gehäuses sorgt im Verbund mit dem Temperatur-Einsatzbereich von -5 bis
40 °C für hohe Haltbarkeit und Flexibilität in verschiedenen Arbeitsumgebungen.
Mit einer Akkuladung sind 250 bis 350 Umreifungen möglich.
bit.ly/antalis-fuh-25
AUTOMATISIERUNGSLÖSUNG FÜR
REGALBEDIENGERÄTE
Die Ansprüche an die Umschlagleistung in
der Logistikbranche wachsen stetig. Modulare
Regalbediengeräte im Baukastensystem
sind hier ein Erfolgsfaktor. Mit dem Automatisierungsbaukasten
Movi-C liefert SEW-
Eurodrive die passende Komplettlösung.
bit.ly/sew-fuh-25
DIREKT IN DER VERSANDVERPACKUNG KOMMISSIONIEREN
Automatisierte Verpackungslösungen wie die CVP-Systeme von Sparck
Technologies werden zunehmend in Distributionszentren eingesetzt. Anstatt
die Artikel zur automatisierten Verpackungsanlage zu transportieren, erstellt
die CVP zuerst eine offene, packfertige Verpackungseinheit, die dann in den
Kommissionierbereich befördert wird. Die Kommissionierer legen die Artikel in
den leeren, packfertigen Karton. Der Transport der Ware zur Verpackungsanlage
entfällt ebenso wie das Bestücken der Kommissionierbehälter.
bit.ly/sparck-fuh-2025
NACHWUCHSTALENTE ZU GAST BEI COMBILIFT
Während der Engineers Week öffnete
Combilift im Rahmen einer Initiative zur
Förderung der MINT-Fächer die Türen für
lokale Schulen. Gleichzeitig wurde angekündigt,
dass die regionalen VEX-Robotics-Meisterschaften
in der Firmenzentrale stattfinden
werden.
bit.ly/combilift-fuh-25
50 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de
IM NÄCHSTEN HEFT: 04/2025
ERSCHEINUNGSTERMIN: 19. 05. 2025
ANZEIGENSCHLUSS: 02. 05. 2025
01
02 03
VERNETZEN
SIE SICH MIT
bit.ly/fuh-website
bit.ly/fuh-e-paper
bit.ly/fuh-facebook
bit.ly/fuh-x
bit.ly/fuh-linkedin
bit.ly/fuh-xing
bit.ly/fuh-instagram
bit.ly/fuh-youtube
DEM CHEFREDAKTEUR:
Winfried Bauer
w.bauer@vfmz.de
bit.ly/fuh-wb-linkedin
bit.ly/fuh-wb-xing
01 Unterbrechungsfrei laufende Anlagen sind in der Intralogistik
gefragt. Die Mitarbeiter des Customer Diagnostic Centers
der Beumer Group unterstützen die Betreiber dabei
Foto: Beumer Group
02 Im Rahmen eines umfassenden Modernisierungsprojekts
hat Westfalia Technologies das Lager des Fruchtsaftherstellers
beckers bester auf den Stand der Technik gebracht
Foto: beckers bester
03 800 effiziente, variantenreduzierte LogiDrive-Antriebssysteme
sorgen im DHL-Logistikzentrum am Köln Bonn Airport für
einen energiesparenden Betrieb der Sortier- und Verteilanlagen
Foto: Nord Drivesystems
(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)
www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 51
LOUNCH
MULTIMEDIAL VERNETZT
KUNDEN GEWINNEN!
FÖRDERTECHNIK
MATERIALFLUSS
LOGISTIK
FLUIDTECHNIK
Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!
Carmen Müller-Nawrath
Head of Sales
Telefon: 0049/6131/992-245
c.nawrath@vfmz.de
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