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f+h fördern und heben 3/2025

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2884

03

April 2025

€ 20,00

TITEL

Bito-Behälter aus 100 Prozent

14 Post-Consumer-Rezyklat

Aufbruch in eine neue Ära

12 des Materialtransports

Jeder kann automatisieren –

34 mit dem richtigen Partner

foerdern-und-heben.de


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den Tellerand blicken – von Branchenexperten!

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Für Macher. Von Machern.

Wer hier nicht liest, bleibt zurück!

Während andere noch rätseln, wissen Sie bereits,

was die Branche als Nächstes bewegt.


EDITORIAL

EIN RISKANTES SPIEL

Schaut man sich den Austausch von Waren und Dienstleistungen

zwischen den USA und der EU an, so beträgt dieser Handel

zwischen den beiden Seiten des Atlantischen Ozeans ein

Volumen von zwei Billionen US-Dollar im Jahr 2024. Insgesamt,

so schätzt die Amerikanische Handelskammer, beläuft sich das

Geschäftsvolumen zwischen Alter und Neuer Welt auf jährlich

9,5 Billionen US-Dollar. Die Handelskammer warnt: Der Handelskonflikt

gefährdet diese Geschäfte, denn die Zeiten, in denen

Wirtschaftsströme an Grenzen haltmachen, sind vorbei.

Menschen und Institutionen investieren international, und

ebenso international sind auch Unternehmen. Der Wohlstand in

vielen Teilen der Welt hängt mit dem freien Handel zusammen.

Wer ihn beschränken oder nach seinem Gusto steuern will,

beschwört vielfältige Probleme herauf. Daher greift der Blick

FREIER HANDEL SCHAFFT WOHL-

STAND – PROTEKTIONISMUS

SCHADET ALLEN

allein auf ein Handelsdefizit

zu kurz. Und wenn

Sie einmal überlegen,

welche Smartphones,

Tablets, PCs oder Software Sie nutzen, womit Sie im Internet

suchen oder Nachrichten versenden, dann werden Ihnen

wahrscheinlich schnell US-Firmen einfallen, die in der EU gute

Geschäfte machen. Wer sich die Handelsbilanz nicht nach

Industriegütern, sondern nach Technologie anschaut, bekommt

einen etwas anderen Blick auf wirtschaftliche Beziehungen und

Finanzströme zwischen den USA und der Europäischen Union.

Die Kernfrage bleibt: Ist es klug, sich gegenseitig das Leben

schwer zu machen, während andere zuschauen und sich freuen?

Das zu beurteilen, überlasse ich gerne Ihnen.

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INTRALOGISTICS

Solutions

Software

Services

Material Handling

Winfried Bauer

– Chefredakteur –

w.bauer@vfmz.de

Stöcklin Logistik GmbH

DE-57250 Netphen

+49 2713 17 93 0

info-de@stoecklin.com

Stöcklin Logistik AG

CH-4242 Laufen

+41 61 705 81 11

info@stoecklin.com

Stöcklin Logistik | www.stoecklin.com


INHALT

EDITORIAL

03 Ein riskantes Spiel

LOGIMAT-NACHLESE

06 Als Trendbarometer, Networking-Plattform und

Arbeitsmesse im internationalen Umfeld fest etabliert

Branchentreff der Superlative

08 5 Highlights der Logimat 2025

10 AutoStore mit gut gefüllter Entwicklungspipeline

Den Betreibernutzen fest im Blick

12 Aufbruch in eine neue Ära des Materialtransports

Schneller, einfacher, intelligenter

38

10

F+H EXTRA

NACHHALTIGKEIT IN DER LOGISTIK

14 TITELSTORY Behälter aus 100 Prozent

Post-Consumer-Rezyklat

Meilensteine für eine Intralogistik von Morgen

16 Zukunftsfähige Ladungsträger und

Transportverpackungen

Integraler Weg führt zum Erfolg

18 Smarte Reverse-Logistics für weiße Ware

Rückläufe prognostizieren, Wertschöpfung optimieren

PRODUKTE UND SYSTEME

22 GLS Germany expandiert mit European Smart Hub

in Potsdam

Auf dynamische Entwicklungen reagieren

24 Breuninger baut Logistikkapazitäten

im WDZ Sachsenheim aus

Nachhaltig auf Anforderungen eines dynamischen

Markts vorbereitet

28 F+H VOR ORT Wachstum trotz Wirtschaftskrise

Schmalz-Pressetage: Expansion in neue Regionen

und Branchen

30 Safety-Lösungen für FTS & Co.

Systeme vernetzen, Materialfluss sichern

38 F+H STAPLERTEST Jungheinrich erweitert

ETV-Schubmaststapler-Serie um neue Modelle

Effizient und komfortabel im Routineeinsatz

48

4 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


42 16 Hyundai-Stapler bewegen schottischen Whisky

Materialfluss optimiert

44 Tsubaki Kabelschlepp übernimmt Generalüber -

holung einer Containerbrücke im Hafen Emmerich

Gelungenes Zusammenspiel

46 Digitale Highlights

50 5 Videos, die Sie sehen müssen

PERSPEKTIVEN

34 F+H VOR ORT Die Zukunft der Automatisierung

gehört skalierbaren Komplettlösungen

Jeder kann automatisieren – mit dem richtigen

Partner

MENSCHEN UND MÄRKTE

48 F+H NACHGEFRAGT bei Andreas Löwe

Transparenz und Vergleichbarkeit im komplexen

Logistikmarkt

SERVICE

20 Impressum

51 Vorschau auf Heft f+h 04/2025

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TITELBILD

Bito

Lagertechnik


LOGIMAT-NACHLESE

ALS TRENDBAROMETER, NETWORKING-PLATTFORM UND ARBEITSMESSE

IM INTERNATIONALEN UMFELD FEST ETABLIERT

BRANCHENTREFF DER SUPERLATIVE

Unter dem Motto „Passion for Solutions“ traf

sich vom 11. bis 13. März in Stuttgart die

internationale Intralogistikwelt auf der Logimat

2025, internationale Fachmesse für Intralogistiklösungen

und Prozessmanagement. Nach drei

Tagen Präsentation, Information und

Trendchecks ziehen Fachpublikum, Aussteller

und Messeleitung eine positive Bilanz.

Auf einer Bruttoausstellungsfläche von mehr als

125.000 m² konzentrierte der Veranstalter in den komplett

ausgebuchten zehn Hallen des Stuttgarter Messegeländes

in diesem Jahr 1.625 Aussteller aus 40 Ländern

– davon mehr als 300 Erstaussteller. „Durch effizientere Gestaltung

konnten noch einmal zusätzliche 1.000 für insgesamt 68.192

Quadratmeter Nettoausstellungsfläche und weitere Aussteller

hinzugewonnen werden“, erklärt Logimat-Messeleiter Michael

Ruchty vom Veranstalter Euroexpo Messe- und Kongress-GmbH,

München.

Die Aussteller – mehr als jeder dritte Aussteller (35,9 Prozent)

kam in diesem Jahr aus dem Ausland nach Stuttgart, davon ein

Viertel aus Übersee und Asien – präsentierten an den drei Messetagen

ihre jüngsten Produktentwicklungen für Effizienz und

6 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


LOGIMAT-NACHLESE

Nachhaltigkeit in der Intralogistik. Darüber hinaus berichten

Aussteller – wie etwa die Schweizer Brabender Group über Vertragsabschlüsse,

Projektanbahnungen und, wie etwa der Supply-

Chain-Lösungsanbieter Ecovium, der Hersteller kabelloser Energieversorgung

Wiferion, das Softwareunternehmen TUP oder das

KI-Robotik-Unternehmen Sereact – über die Unterzeichnung

strategischer Partnerschaften und Kooperationen.

Mit 65.719 Fachbesuchern (2024: 67.420) an den drei Messetagen

weist die Intralogistikmesse einen Besucherzuspruch auf

konstant hohem Niveau auf. „Trotz der Streiks im Messeumfeld

INNOVATIONEN UND PARTNER-

SCHAFTEN PRÄGEN DIE

ZUKUNFT DER INTRALOGISTIK

an Flughäfen und im ÖPNV hat die Logimat 2025 bei den Besucherzahlen

nahezu das Rekordergebnis des Vorjahres erzielt“,

zeigt sich Ruchty zufrieden.

Den Auswertungen des unabhängigen Baseler Marktforschungsinstituts

Wissler & Partner zufolge war die Hälfte der Besucher

(49,9 Prozent) als Entscheider vor Ort. 36,4 Prozent des

Publikums informierten sich auf der Messe vor dem Hintergrund

konkreter Investitionsvorhaben. Nach Branchen aufgeschlüsselt

sind 55 Prozent der Messebesucher der Industrie zuzuordnen,

11,2 Prozent dem Groß- und Einzelhandel. Mehr als 40 Prozent

der Besucher hatten einen Anreiseweg von über 300 km. 23,1 Prozent

der Gäste kamen über die deutschen Außengrenzen nach

Stuttgart – davon fast die Hälfte (9,4 Prozent) aus Asien, Afrika

und Amerika. Die weiteste Anreise hatten die australischen Unternehmen.

„Neben der reinen Leistungsschau charakterisieren elementare

Soft Skills im Konzept der Logimat den Erfolg der Messe“, resümiert

Ruchty. „Unter anderem der Informationsaustausch in einem

Rahmenprogramm auf Kongressniveau, Live-Events sowie

das Anwenderforum Mobile Robotik prägen den Mehrwert der

Logimat.“ Bewährt habe sich am letzten Messetag zudem das gegenüber

dem Vorjahr weiter optimierte Konzept des Karriereund

Networking-Events Logimat Campus. „Dieser wurde im vergangenen

Jahr aus der Taufe gehoben, um die Recruiting-Instrumente

der Aussteller zu erweitern. Die Plattform soll kompetenten

Job-Kandidaten eine Tür in die Logistik öffnen. Am neuen

Standort im Foyer ICS verzeichneten die Aussteller deutlich mehr

Interessenten als im vergangenen Jahr.“

Die kommende Logimat in Stuttgart findet vom 24. bis 26. März

2026 statt.

Fotos: Euroexpo, Nicolas Maack, f+h

www.logimat-messe.de

Unsere Förderanlagen.

Automatisch, innovativ,

Nächste Messe:

24.03.-26.03.2026 LogiMAT

Wir beraten Sie gerne.

www.haro-gruppe.de


HIGHLIGHTS

DER

2025

LAGER- UND BEREITSTELLUNGSSYSTEME

LAGERROBOTER

8 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


AUF EINFACHHEIT AUSGELEGT

Das AeroBot-System von Knapp stellt geringe Anforderungen an

den Hallenboden. Dies und die flexiblen Möglichkeiten des

Regalaufbaus ermöglichen eine Integration in Bestandsgebäude.

Die Fahrzeuge bewegen sich ohne Führungslinien längs und quer

über den Boden sowie unter den Regalen und vertikal die Regale

entlang. Das Ein- und Auslagern von zum Beispiel Behältern oder

Trays mit einer Zuladung bis 35 kg übernimmt das Lastaufnahmemittel

SatBot, das auf dem AeroBot platziert ist.

www.knapp.com

LÖSUNG FÜR DEN

PALETTENTRANSPORT

GIRAFFEN IM LAGER

Die Brightpick-Giraffe wurde für die Zusammenarbeit mit dem

Brightpick-Autopicker entwickelt. Der Roboter lagert Behälter aus

oberen Regalebenen aus und bringt sie auf tiefere Ebenen, wo sie

von einem Autopicker für die Kommissionierung entnommen

werden können. Danach transportiert die Giraffe den Behälter an

den ursprünglichen Stellplatz zurück. Das System maximiert die

Lagerdichte und den Durchsatz. Der Roboter lässt sich auch zur

Bestandsauffüllung und zur Kommissionierung einsetzen.

www.brightpick.ai

AUTOMATISIERUNG ALS DIENSTLEISTUNG

Swarm Automation Go von Toyota Material Handling ist eine

skalierbare Automatisierungslösung für den Palettentransport

und auf die Belange von Unternehmen jeder Größe abgestimmt.

Sie ermöglicht Einsteigern, mit geringen Kosten und ohne langfristige

Verpflichtungen in kleinem Umfang zu starten. Wohingegen

Unternehmen mit bereits bestehenden Automatisierungsprozessen

neue Materialflüsse testen können. Flexible Mietlaufzeiten ab

sechs Monaten schaffen für Unternehmen die Voraussetzungen,

Automatisierung schrittweise zu erkunden.

www.toyota-forklifts.de

MOBILE

DATENERFASSUNG

GROSSLADUNGSTRÄGER

ERGONOMIE TRIFFT EFFIZIENZ

Das Datenterminal Mai (Gewicht: 65 g, Höhe: 21 mm) von

ProGlove bringt Funktionalitäten für das Lagerpersonal mit einem

ergonomischen Design zusammen. So kann die Lösung Unternehmen

dabei helfen, Arbeitskräfte zu halten und die nächste Generation

von Talenten für sich zu gewinnen. Anleitungen, Arbeitsanweisungen

oder Scandaten sind am Handrücken jederzeit blickund

griffbereit; akustische, haptische und optische Rückmeldungen

stellen sicher, dass Aufgaben effizient erledigt werden.

www.proglove.de

EINE EBENE MEHR

Die Zwischenebene der Walther-Faltbox-Gruppe ermöglicht die

horizontale Unterteilung faltbarer Großbehälter, ohne deren

Volumenreduzierbarkeit einzuschränken. Die Konstruktion basiert

auf Traversen, die mithilfe patentierter Kunststoffhalter in den

Behälterwänden fixiert werden. Darauf wird eine Strukturkammerplatte

aufgelegt, die eine zusätzliche Ebene schafft. Die

Zwischenebene erleichtert die Kommissionierung.

www.faltbox.de

www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 9


LOGIMAT-NACHLESE

AUTOSTORE MIT GUT GEFÜLLTER ENTWICKLUNGSPIPELINE

DEN BETREIBERNUTZEN FEST IM BLICK

Das Unternehmen AutoStore, Hersteller

des gleichnamigen Lager- und

Bereitstellungssystems mit Stammsitz in

Nedre Vats/Norwegen, hat die Logimat zur

Präsentation mehrerer Neuentwicklungen

genutzt. Die Redaktion f+h hatte die

Gelegenheit, sich während der Messe

über die Innovationen der skandinavischen

Ideenschmiede zu informieren.

Nicht ohne spürbaren Stolz in der Stimme berichtete Mats

Hovland Vikse, Chief Executive Officer (CEO) von Auto-

Store, dass man Ende des vergangenen Jahres mit 1.650

installierten Lager- und Bereitstellungssystemen einen

Meilenstein erreicht habe. „In weltweit 58 Ländern bewegen

75.500 Roboter 1,6 Millionen Behälter. Diese Kennzahlen lassen

sich auch so interpretieren: unsere Vision ‚Ware lagern und bewegen

– für jeden und überall kommt‘ am Markt gut an.“ Mithilfe

des Lager- und Bereitstellungssystems können die weltweit 1.150

Nutzer Antworten auf die Herausforderungen der Zeit geben. Dazu

zählt laut Vikse das ungebrochene Wachstum des Vertriebskanals

E-Commerce. „Viele Verbraucher erwarten eine fehlerfreie

DIE ANTWORT AUF DIE ANFOR-

DERUNGEN UNSERER ZEIT SIND

TRANSFORMATIVE LÖSUNGEN

Lieferung der georderten Artikel möglichst am Tag der Bestellung.

Derartige Forderungen lassen sich nur mithilfe intelligenter,

automatisierter Technologien erfüllen.“

Vor diesem Hintergrund wurde das erste, auf künstlicher Intelligenz

(KI) basierende und robotergestützte Einzelstückkommissioniersystem

CarouselAI von AutoStore in Zusammenarbeit mit

Berkshire Grey, einem Unternehmen im Bereich der Robotik,

entwickelt. Das System automatisiert den arbeitsintensiven Kommissionierprozess

und erreicht dabei hohe Durchsatzleistungen

10 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


LOGIMAT-NACHLESE

03

01

04

02

im Rund-um-die-Uhr-Betrieb. Die Lösung lässt sich auch in vorhandenen

Anlagen nachrüsten – ein Retrofit ermöglicht den

nahtlosen Übergang von einem CarouselPort-4.0-Arbeitsplatz,

ohne größere infrastrukturelle Änderungen. „Unterstützt durch

unser Partnernetzwerk, sehen unsere Planungen eine Verfügbarkeit

von CarouselAI ab Sommer 2025 in den Regionen EMEA und

Nordamerika vor“, so Parth Joshi, Chief Product Officer (CPO)

von AutoStore.

ALL-IN-ONE-ARBEITSPLATZ

Eine weitere Neuentwicklung rückt die Arbeitssicherheit in der

Lager- und Materialflusstechnik in den Blick. Der VersaPort – eine

neu konzipierte Version des Arbeitsplatzes ConveyorPort –

zeichnet sich durch Flexibilität aus. Das System passt sich dynamischen

Arbeitsabläufen, ohne mechanische Änderungen an.

Ob als Einzelanwendung oder in Kombination – VersaPort unterstützt

unterschiedliche Setups: von der manuellen Produktzuführung

bis hin zu komplexen Kommissionierprozessen. Aufgrund

der Integration in Lagerverwaltungssysteme können Anwender

nahtlos zwischen Ein- und Ausgangsprozessen wechseln.

Die Markteinführung des All-in-One-Arbeitsplatzes in Europa

und Nordamerika steht ab diesem Sommer auf der Agenda.

NEUER SERVICE-TOWER

Das Pressegespräch nutzte Joshi darüber hinaus, um eine Neuheit

für den After-Sales-Service anzukündigen. Konkret handelt

es sich um einen Service-Tower, der Serviceplattformen in Zwischengeschossen

überflüssig macht. Der Tower ermöglicht den

01+02 Mats Hovland Vikse, Chief Executive Officer (CEO), und

Parth Joshi, Chief Product Officer (CPO), beide von AutoStore, haben

während der Logimat Einblicke in neue Technologien gegeben

03 Das Einzelstückkommissioniersystem CarouselAI automatisiert

den arbeitsintensiven Kommissionierprozess

04 Der All-in-One-Arbeitsplatz VersaPort passt sich dynamischen

Arbeitsabläufen ohne mechanische Änderungen an

Transport von Lagerbediengeräten (Robotern) per Aufzug und

bietet gleichzeitig Zugang für das Personal – alles innerhalb des

AutoStore-Systems. Diese Lösung, ab diesem Jahr in Europa und

Nordamerika verfügbar, maximiert die Lagerkapazität, reduziert

Infrastrukturkosten und macht Automatisierung auch für kleinere

Standorte zugänglich. Darüber hinaus kann der Tower als effiziente

Notzugangslösung für Lagerhäuser mit einem hohen

Durchsatz dienen.

Die Neuheiten unterstreichen das Engagement von AutoStore,

Lösungen zu entwickeln, die Unternehmen in die Lage versetzen,

ihre Produktivität zu steigern und Kosten durch Automatisierung

zu senken. „Im Fokus unserer Entwicklungen steht es, den Anwendern

einen Mehrwert zu bieten. Ich bin davon überzeugt,

dass wir dieses Ziel mit den vorgestellten Innovationen erreicht

haben“, schloss Vikse das Logimat-Pressegespräch ab. WB

Fotos: AutoStore

www.autostoresystem.com

www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 11


LOGIMAT-NACHLESE

AUFBRUCH IN EINE NEUE ÄRA DES MATERIALTRANSPORTS

SCHNELLER, EINFACHER,

INTELLIGENTER

Die Inbetriebnahme von

Förderanlagen erfordert Kenntnisse

in der SPS-Programmierung und ist

daher mitunter ein langwieriger

Vorgang. Eine Neuentwicklung aus

dem Hause Interroll verspricht

Abhilfe – und noch einiges mehr.

Lesen Sie selbst!

Seit der Einführung im Jahr 2014 kommen die Modular

Conveyor Platform (MCP) und die Steuerungsschnittstellen

auf Bus-Ebene von Interroll weltweit zum Einsatz. Die

plattformbasierten Module, bestehend aus Rollenbahnen,

Gurtförderern in verschiedenen Ausführungen, Übergaben, Umlenkungen,

Kurven, Liften und mehr, können diverse Förderaufgaben

für Objekte mit einem Gewicht von bis zu 50 kg bewältigen.

Komplexe Förderanlagen mit mehreren Zonen werden nach

dem etablierten Zero-Pressure-Accumulation-(ZPA)-Verfahren

gesteuert. Alternativ kam der IO-Modus zum Einsatz, der für

speicherprogrammierbare Steuerungen (SPS) einen zusätzlichen

Programmieraufwand erforderte.

Damit ist jetzt Schluss. Während der Logimat präsentierte das

Unternehmen die autonome Steuerungslösung MCP Play. Mithilfe

der Neuentwicklung, einer Ergänzung zum Standard-ZPAoder

IO-Modus, lassen sich Förderanlagen einfacher konfigurieren

sowie dezentral und eingebettet steuern. „Die Lösung reduziert

den Aufwand für Programmierung und Inbetriebnahme

und beseitigt die Einschränkung ‚ein Paket pro Zone‘, was die Vo-

raussetzungen für einen höheren Durchsatz und einen geringeren

Energieverbrauch schafft“, so Gianmichele Piciocco, Global

Product Marketing Manager Interroll. „Darüber hinaus ermöglicht

unser neues Inbetriebnahme-Tool Integratoren und Betreibern,

den Systemstatus zu überprüfen, Konfigurationen zu ändern

und Tracking-Funktionen zu aktivieren.“ Alle Funktionen

und Workflows ließen sich im Interroll-Layouter-Tool für jede

01+02 Präsentierten im Rahmen eines Pressegesprächs während

der Logimat gemeinsam die autonome Steuerungslösung MCP Play

(v. l. n. r.): Markus Asch, Chief Executive Officer (CEO), Maurizio Catino,

Chief Sales Officer (CSO), und Gianmichele Piciocco, Global Product

Marketing Manager – alle von Interroll

01

12 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


LOGIMAT-NACHLESE

MultiControl-Einheit vorkonfigurieren und bei der

Inbetriebnahme schnell zuweisen und installieren.

Das Layouter-Tool leiste ferner bei der Erstellung von

Präsentationen hilfreiche Dienste und trage dazu bei,

Entscheidungsprozesse zu vereinfachen. „Über alles betrachtet

reduziert die autonome Steuerungslösung die Komplexität

und den Programmieraufwand bei der Planung, Installation,

Konfiguration und Fehleranalyse in Förderanlagen erheblich.

Diese Innovation senkt die Kosten und reduziert die Abhängigkeit

von Spezialisten für die SPS-Programmierung.“

FLIESSENDE ZUSAMMENFÜHRUNGEN IM

REISSVERSCHLUSSPRINZIP

Eine weitere Neuerung von MCP Play ist die Flowing-Merge-

Funktion. Dabei wird das Fördergut im Fluss gehalten, indem die

Geschwindigkeit auf dem Anschnitt vor Zusammenführungen

NOCH NIE WAR ES SO EINFACH,

MATERIALFLUSSLÖSUNGEN ZU

PLANEN UND ZU BETREIBEN

von zwei Förderlinien reduziert und nicht gestoppt wird. Dies reduziert

den Energieverbrauch und die Anschlussleistung, indem

Anlaufströme und Spitzenlasten vermieden werden. Gleichzeitig

wird der Geräuschpegel reduziert und der mechanische Verschleiß

minimiert.

Mit der Funktion „Adjust to Gap“ lassen sich Artikel in kürzeren

Abständen auf der Förderstrecke transportieren. Nach Berechnungen

des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik

IML aus Dortmund kann der Durchsatz der Förderanlage durch

den kontinuierlichen Materialfluss, höhere Durchschnittsgeschwindigkeiten

und eine erhöhte Förderleistung im Vergleich

zur ZPA-Lösung um bis zu 100 Prozent angehoben werden.

Gleichzeitig hat die Auswertung gezeigt, dass der Energieverbrauch

um bis zu 30 Prozent gesenkt werden kann.

Die autonome Steuerungslösung ist als modulares Add-on zur

MCP-Hardware konzipiert und kann mit dem 24-V-/48-V-Roller-

Drive in Kombination mit der MultiControl mit Bus-Schnittstelle

02

AUF EINEN BLICK

Zu den Merkmalen der autonomen Steuerungslösung

MCP Play gehören:

n Vereinfachte SPS-Anbindung und -Nutzung

n Weniger Konfigurationsaufwand

n Einfache Anbindung an übergeordnete IT-Systeme

n Höhere Durchsatzraten

n Integration von Routing und Tracking

n Geringer Energieverbrauch

n Erhöhte Systemlebensdauer

auf neue und bereits installierte MCP-Applikationen angewendet

werden. Die Software bietet eine intuitive Benutzeroberfläche

und unterstützt verschiedene Warehouse-Management- und

Shopfloor-Systeme bei gleichzeitiger Integration robuster Cybersicherheitsmaßnahmen.

Innerhalb der Systemumgebung reduziert

die dezentrale Steuerung den Datenaustausch, was zu geringeren

Latenzzeiten und verbesserter Überwachung sowie höherer

Reaktionsfähigkeit führt und der Systemflexibilität zugutekommt.

SCHNELLER RETURN ON INVESTMENT

Geeignet ist die autonome Steuerungslösung für kleine Anwendungen

bis hin zu Hochleistungsumgebungen. Komplexe Projekte,

die einen hohen Durchsatz oder umfangreiche Tracking-

Funktionen erfordern, können schneller umgesetzt werden. Diese

Merkmale beeinflussen den Return on Investment (ROI) positiv

und verkürzen die Amortisationszeit. „Demzufolge bin ich

davon überzeugt, dass MCP Play nach der Markteinführung im

zweiten Quartal 2025 neue Anwendungsfelder für Fördersysteme

erschließen wird“, zeigte sich Piciocco bei der Präsentation der

Lösung zuversichtlich.

Das modulare Plug-and-Play-Design der Steuerungslösung

stellt eine einfache Anpassung von Systemlayouts und -einstellungen

sicher. Somit lässt sich auf Veränderungen in den Auftragsstrukturen

und den daraus resultierenden Auswirkungen auf

den Materialfluss reagieren. Daher ist die Neuentwicklung auch

für Branchen mit zum Beispiel saisonalen Nachfrageschwankungen

oder häufigen Fluktuationen im Kundenstamm ein adäquater

Lösungsansatz. Die zuvor bereits genannte Digitalisierung des

Prozesses – von der Planung und Bestellung über die Simulation

bis hin zur Installation und Inbetriebnahme – schafft die Voraussetzungen

dafür, dass Systemintegratoren mithilfe der autonomen

Steuerungslösung schneller auf die Bedürfnisse der Anlagenbetreiber

reagieren können.

„MCP Play ist ein zentraler Bestandteil unserer strategischen

Vision, modulare und zukunftssichere Lösungen zu entwickeln,

die sowohl Systemintegratoren als auch Anlagenbetreibern gleichermaßen

einen Wettbewerbsvorteil verschaffen“, erklärt Markus

Asch, Chief Executive Officer (CEO) von Interroll abschließend.

WB

Fotos: Interroll

www.interroll.com

www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 13


BEHÄLTER AUS 100 PROZENT POST-CONSUMER-REZYKLAT

MEILENSTEINE FÜR EINE

INTRALOGISTIK VON MORGEN

F+H EXTRA

Die Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH aus

Meisenheim macht aus dem Abfall aus dem

„Gelben Sack“ ein hochwertiges, langlebiges

und effizientes Mehrwegprodukt.

Serienmäßig werden die RK-Behälterserie

und der Leiselaufbehälter Ecomotion für

Automatiklager vollständig aus hoch

technologisch gewonnenem

Post-Consumer-Rezyklat gefertigt.

Am 11. Februar ist die neue EU-Verpackungsverordnung

(„Packaging and Packaging Waste Regulation“, PPWR) in

Kraft getreten. Ab Mitte August 2026 treten die ersten

Pflichten zur Umsetzung der Verordnung rechtlich in

Kraft. Für die Bito-Lagertechnik Bittmann GmbH bedeutet das unter

anderem konkret, dass ab dem Jahr 2030 ein Anteil von 35 Prozent

Recyclingmaterial für ihre produzierten Behälter vorgeschrieben

ist. Dem Thema Kreislaufwirtschaft kommt in der Intralogistik

in naher Zukunft also eine immer größere Bedeutung zu.

Als ökologische und ökonomische Mehrwegladungsträger und

Transportverpackungen sind die Mehrwegbehälterlösungen des

Herstellers die Zukunft für nachhaltige und effiziente logistische

Prozessabläufe. Ihre Verwendung reduziert nicht nur den CO 2

-

Fußabdruck eines Unternehmens. Als langlebige, hundertfach

wiederverwendbare und auf die Ladung optimierte Mehrwegsysteme

spart ihre Anwendung über die Jahre gesehen viele Kosten

für Einwegverpackungen, die damit verbundenen zeitaufwändigen

Beschaffungsvorgänge sowie Zeit für Umpackarbeiten und

zudem Lagerkosten ein. Bei einigen Anwendern sind Behälter

14 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


TITELSTORY NACHHALTIGKEIT IN DER LOGISTIK F+H EXTRA

des Unternehmens bereits seit 30 Jahren im Einsatz – nachhaltiger

und effizienter geht es nicht.

Darüber hinaus bietet Bito-Lagertechnik aus Überzeugung

schon lange ökologische Alternativen zur Kunststoffneuware an

und betreibt bereits seit vielen Jahren ein gut organisiertes Behälterrecycling

in einer eigenen Anlage. Zusätzlich werden vermehrt

Rezyklate aus zertifiziertem Post-Consumer-Kunststoff – also

wiederaufbereiteten Recyclingkunststoffen aus Verpackungsmaterialien

– verwendet, um daraus ein neues Produkt zu fertigen.

Die Mehrwegbehälterserie MB wird etwa seit dem Jahr 2019 als

MB Eco serienmäßig auch aus Regranulat hergestellt und ist mit

dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ zertifiziert.

PIONIERROLLE IN SACHEN NACHHALTIGE

BEHÄLTERLÖSUNGEN

Nun nimmt Bito-Lagertechnik bei der Herstellung von Behältern

aus Recyclingmaterial abermals eine Pionierrolle ein. Die neuen

Ecomotion-Modelle der Leiselaufbehälterserie Bito-XL Motion

für Automatiklager und die RK-Serie zur Kleinteilelagerung bestehen

zu 100 Prozent aus hochwertigem Post-Consumer-Rezyklat.

Zubehörteile – zum Beispiel die Kufen der Großbehälterserie

SL86 – produziert der Hersteller bereits vollständig aus diesem

Material.

„Jede nicht produzierte Tonne Polypropylen spart 1,7 Tonnen

CO 2

ein, und mit jedem Behälter aus Recyclingmaterial, den ein

Anwender einsetzt, reduziert sich sein CO 2

-Fußabdruck“, so

Thomas Dörr, Leiter Business Unit Behältersysteme bei Bito-

Lagertechnik „Uns ist es gelungen, zum einen unsere Leiselaufbehälterserie

zusätzlich um einen Automatikbehälter aus

01 Die Regalkastenserie Bito RK wird serienmäßig zu 100 Prozent aus

einem hochwertigen Post-Consumer-Rezyklat produziert, das

Bito-Lagertechnik nach strengen Prüfkriterien selbst herstellen lässt

AUS VERPACKUNGSMÜLL WIRD

EIN LANGLEBIGES, HOCH-

WERTIGES MEHRWEGPRODUKT

100 Prozent Post-Consumer-Recyclingmaterial zu ergänzen. Zum

anderen haben wir unsere erprobte Regalkastenserie RK ebenfalls

komplett in Ausführung aus diesem Rezyklat umgestellt. Das

bedeutet auch, dass wir den Verpackungsmüll aus dem ‚Gelben

Sack‘ nicht nur recyceln, sondern daraus zusätzlich ein nachhaltiges

und langlebiges Mehrwegprodukt erzeugen – den Abfall

also durch Upcycling in der Hierarchie aufwerten.“

Bito-Lagertechnik lässt nach eigenen, streng vorgegebenen

Prüfkriterien das hochwertige Post-Consumer-Rezyklat als „Bito

circular compound BIC 2 “ selbst herstellen. Dieses Rohmaterial

wird nach Vorgaben des Unternehmens mithilfe technologisch

neuer Sortier-, Trenn- und Reinigungsverfahren extrahiert. Dazu

arbeitet der Spezialist für Intralogistiklösungen mit ausgesuchten

Recyclingunternehmen zusammen, die mit Hightech-Methoden

den Verpackungsabfall aus dem „Gelben Sack“ vorsortieren, reinigen

und entaromatisieren. Am Ende dieser Prozesse weist das

Material ähnliche Eigenschaftsbilder auf wie das Neumaterial der

Polypropylenhersteller.

„Für das Post-Consumer-Rezyklat und die daraus hergestellten

Behälter legen wir die gleichen Qualitätsstandards zugrunde, die

wir auch an Kunststoffneuware stellen“, so Dörr. „Material und

Behälter müssen ebenso alle Qualitätsprüfungen durchlaufen

und bestehen wie unsere Behälter, die aus Neuware hergestellt

werden. So können wir sicherstellen, dass die Rezyklat-Behälter

in Qualität und Stabilität denen aus Kunststoffneuware nicht

nachstehen und allen spezifizierten Beanspruchungen und Belastungen

standhalten – so wie die Behälter, die wir aus Neuware-

Polypropylen herstellen. Ob für den Einsatz im Automatiklager

oder bei der Kleinteilelagerung.“

02 Die Ecomotion-Modelle bestehen ebenfalls vollständig aus

hochwertigem „Bito circular compound BIC 2 “-Material und erweitern

die für Automatiklager entwickelte Leiselaufbehälterserie XL-Motion

REZYKLAT-BEHÄLTER MIT FARBGEBUNG

Pioniergeist beweist Bito-Lagertechnik bei der Verwendung des

„Bito circular compound BIC 2 “ auch in Bezug auf die Farbgebung:

Durch die vorgegebenen Trenn-, Recycling- und Verarbeitungsverfahren

zur Extraktion des Rohmaterials gelingt es dem

Lagertechnikspezialisten nun als erstem Hersteller der Branche,

die Behälter trotz Rezyklateinsatz in einem genau definierten

Farbton anstelle des bei Behältern aus Post-Consumer-Material

typischen Graus zu produzieren. Die Bito-RK-Serie aus Recyclingmaterial

ist somit im gleichen RAL-Farbton „Taubenblau“ erhältlich

wie zuvor bei der Verwendung von Kunststoffneuware.

Dörr: „Mit unserem hohen Engagement im Bereich der Behälterherstellung

aus Regranulat und hochwertigem Post-Consumer-Rezyklat

erreichen wir bereits heute eine Recyclingquote

von 30 Prozent. Demzufolge sind wir auf einem sehr guten Weg,

bis zum Jahr 2030 die erforderlichen 35 Prozent, die die neue Verpackungsverordnung

vorgibt, zu erreichen oder zu übertreffen.

Außerdem können wir damit die Anwender unterstützen, ihren

eigenen CO 2

-Fußabdruck um 60 bis 70 Prozent zu verringern und

sichern ihnen gleichzeitig unsere hohen Qualitätsstandards als

Premiumanbieter zu.“

WB

Fotos: Bito-Lagertechnik

www.bito.com

www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 15


F+H EXTRA

NACHHALTIGKEIT IN DER LOGISTIK

ZUKUNFTSFÄHIGE LADUNGSTRÄGER UND TRANSPORTVERPACKUNGEN

INTEGRALER WEG FÜHRT ZUM ERFOLG

F+H EXTRA

Ladungsträger und Verpackungen

sind essenzieller Bestandteil der

Wertschöpfungskette. Sie müssen nicht nur

funktionale Aufgaben erfüllen, sondern auch

wirtschaftlichen und zunehmend strengen

Nachhaltigkeitsanforderungen genügen. Die

Entwicklung dieser Komponenten erfordert

daher einen ganzheitlichen Ansatz, der alle

relevanten Faktoren berücksichtigt.

Die grundlegende Aufgabe von Ladungsträgern und Verpackungen

ist der Schutz und die Sicherung der Ware

während des Transports sowie der Schutz der Umwelt.

Doch ihre Funktionalität umfasst weit mehr als diese

technischen Aspekte: So unterstützen Verpackungen beispielsweise

auch das Marketing, indem sie gezielt designt werden, um

ein einzigartiges Unboxing-Erlebnis zu schaffen. Beispiele aus

dem Consumer-Bereich sind die aufwendig gestalteten Verpackungen

von Smartphones, die neben optischen Elementen auch

haptische und akustische Reize berücksichtigen. Zudem spielen

Regularien und Normen eine entscheidende Rolle bei der Entwicklung

von Ladungsträgern und Verpackungen, da gesetzliche

Vorgaben erfüllt werden müssen.

Neben der Funktionalität sind die Kosten ein zentraler Faktor

bei der Entwicklung von Verpackungs- und Ladungsträgerlösungen.

Und diese müssen heute immer auch unter Nachhaltigkeitsaspekten

betrachtet werden. Eine unzureichende Berücksichtigung

der Lebenszykluskosten kann zu erheblichen finanziellen

Belastungen führen. „Die Entwicklung von Verpackungen und Ladungsträgern

ohne die Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten

kann teuer werden“, betont Ingo Hoster, Verpackungsexperte

und Leiter der DB Schenker Division DB Schenker | europac.

„Ein Beispiel ist das Recycling. Verpackungen, die nicht recycelt,

wiederverwendet oder -verwertet werden können, verursachen in

Zukunft hohe Entsorgungskosten am Ende ihres Lebenszyklus.

Nachlässig entwickelte Verpackung kann teuer werden.“

NACHHALTIGKEIT ALS INTEGRALER BESTANDTEIL

Die steigende Bedeutung nachhaltiger Verpackungslösungen

wird durch gesetzliche Vorgaben und die Nachhaltigkeitsziele

16 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


NACHHALTIGKEIT IN DER LOGISTIK F+H EXTRA

der Unternehmen vorangetrieben. Maßgeblich ist dabei der

European Green Deal, der weitreichende gesetzliche derungen an Unternehmen stellt. „Dieses Feld wird für

Anforfen

Gefahr, ihre Wettbewerbsfähigkeit durch hohe Kosten

und regulatorische Hürden zu gefährden. Hier sehen wir in

unserem Know-how ein hohes Nutzenpotenzial für unsere

viele unserer Kunden zunehmend schwerer zu überschauen

und in seiner Entwicklung einzuschätzen“, sagt

Hoster. „Von der geplanten Entwaldungsverordnung bis

hin zur neuen europäischen Verpackungsverordnung,

Packaging and Packaging Waste Regulation kurz PPWR,

steigen – im Rahmen des European Green Deals – die Anforderungen

kontinuierlich. Unternehmen, die nicht proaktiv

nachhaltige Verpackungslösungen entwickeln, lau-

Kunden.“

Regularien zur Nachhaltigkeit bedeuten dabei nicht nur die

Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks, sondern auch wirtschaftliche

Vorteile durch eine verbesserte Ressourceneffizienz.

„Design for Sustainability ist heute wichtiger denn je“, so Hoster.

„Zu den wichtigsten Kompetenzen, mit denen wir unsere Kunden

unterstützen, gehören daher unser Wissen und unsere langjährige

Erfahrung in allen Bereichen der Lieferkette sowie im Ressourceneinsatz

und den Kostenstrukturen entlang des Lebenszyklus

von Ladungsträgern und Verpackungen.“

Kreislaufwirtschaft zur Reduzierung von Abfällen beeinflussen

die Entwicklung von Ladungsträgern und Verpackungen erheblich.

Die bereits in Kraft getretene PPWR verpflichtet Unternehmen

zunehmend, nachhaltige Lösungen zu implementieren.

ANFORDERUNGEN AN

VERPACKUNGSDIENSTLEISTER

Dienstleister und Hersteller, die Verpackungs- und Ladungsträgerlösungen

anbieten, müssen eine tiefgehende Analyse der spezifischen

Anforderungen vornehmen. Dabei sind nicht nur funktionale

und wirtschaftliche, sondern auch gesetzliche Rahmenbedingungen

und Nachhaltigkeitsaspekte zu berücksichtigen.

„Um dies zu leisten, muss ein Anbieter mehrere Kompetenzen

vereinen. Er muss Logistik und Transport verstehen, sich mit den

Produktionsprozessen von Verpackungsmaterialien auskennen

und zudem ein tiefes Wissen über gesetzliche Vorschriften und

Nachhaltigkeit besitzen“, erklärt Hoster. „Eine Stärke von

DB Schenker | europac ist, dass wir diese Sichtweise der Lieferkette

aus eigenen Erfahrungen kennen. Wir vereinen Kompetenz

aus produzierender Industrie, Handel und Logistik.“ Dieses

Know-how gelte es aber auch an den Kunden zu vermitteln, denn

letztlich haben diese als In-Verkehr-Bringer die Verantwortung

für die eingesetzten Verpackungen.

DB Schenker | europac ist der Verpackungsspezialist der Schenker

Deutschland AG und bietet unter anderem Dienstleistungen

in den Bereichen Verpackungsentwicklung und -beratung, Schadensanalysen

sowie Automatisierung und Prozessoptimierung.

Auch ein umfangreiches Sortiment an Verpackungslösungen ist

im Onlineshop verfügbar. Neben klassischen Produkten wie Paletten,

Gitterboxen, Kartonagen und verschiedenen Folienarten

werden innovative Lösungen, zum Beispiel Thermoschutzhauben

angeboten. Das Leistungsspektrum umfasst darüber hinaus

einen Behälter-Reinigungsservice für Kleinladungsträger.

Ein anschauliches Beispiel sind die Entwicklung hochspezialisierter

Transport- und Lagerboxen für Werkzeuge sowie Ersatzteile

aus dem Bereich der Flugzeugindustrie. Diese muss eine

Haltbarkeit von mehreren Jahrzehnten aufweisen und die empfindlichen

Inhalte sicher lagern. Gleichzeitig darf es zu keinerlei

INGO HOSTER, LEITER

DB SCHENKER DIVISION

DB SCHENKER | EUROPAC

Die Entwicklung von Verpackungen

und Ladungsträgern ohne die

Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten

kann teuer werden

Korrosionsbildung oder Materialveränderungen kommen. Hier

kommt in erster Linie das fundierte Materialwissen von DB

Schenker | europac zum Tragen. Für die Produktion dieser Boxen

in Losgrößen ab 1 bis zur Großserie werden moderne Fertigungsmethoden

eingesetzt.

BRANCHENSPEZIFISCHE LÖSUNGEN

Die Anforderungen an Verpackungen variieren je nach Branche

erheblich. DB Schenker | europac arbeitet mit Kunden aus unterschiedlichen

Industrien zusammen, darunter die Automobilindustrie,

Maschinenbau, Mikrochip-Hersteller, Konsumgüterproduzenten

und Reinigungsmittelunternehmen. Hoster betont:

„Jede Branche und jedes Unternehmen hat individuelle Anforderungen.

Unser Ziel ist es, für jeden Kunden eine nachhaltig ökonomische

und ökologische Lösung zu entwickeln.“

FAZIT

Die Entwicklung von Ladungsträgern und Verpackungen ist eine

komplexe Aufgabe, die weit über die reine Schutzfunktion hinausgeht.

Funktionalität, Kosten und Nachhaltigkeit müssen in einem

integrierten Ansatz berücksichtigt werden. Dienstleister wie

DB Schenker | europac bieten hier durch ihre Expertise und Erfahrung

nachhaltige, wirtschaftliche und gesetzeskonforme Lösungen.

Unternehmen, die von Anfang an auf ein durchdachtes

Verpackungsdesign setzen, profitieren nicht nur von Kosteneinsparungen,

sondern auch von einer nachhaltigen und zukunftsorientierten

Life-Cycle-Strategie.

Fotos: DB Schenker, Michael Neuhaus

www.dbschenker.com/de

www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 17


Digitales Modell

Physisches Modell

F+H EXTRA

NACHHALTIGKEIT IN DER LOGISTIK

SMARTE REVERSE-LOGISTICS FÜR WEISSE WARE

RÜCKLÄUFE PROGNOSTIZIEREN,

WERTSCHÖPFUNG OPTIMIEREN

01

Zielbild Forschungsprojekt DiCES

Entwicklungszyklus

Produktionszyklus

Nutzungszyklus

Datenbasiertes Entscheidungsmodell für die

multidimensionale Kreislaufwirtschaft

Re-manufacture Re-furbish Re-use Re-pair

Nachhaltige

Produktkonfiguration

Multizirkuläre Auftragsabwicklung

!!"

Skalierbare hybride Produktion

Service-susteinability

Geschäftsmodell

F+H EXTRA

Aufgrund verschiedener Faktoren gestalten

Unternehmen ihre Wertschöpfungsketten

nachhaltiger. In diesem Zusammenhang

gewinnt die Rückführung von Altprodukten an

Bedeutung. Die Reverse-Logistics optimiert die

damit verbundenen Prozesse. Damit einher

gehen Herausforderungen wie schwankende

Mengen an zurückgehenden Produkten und

unvorhersehbare Rückläufe. Im Rahmen des

Forschungsprojekts DiCES entstehen digitale

Modelle, mit denen sich eine Kreislaufwirtschaft

kostengünstig umsetzen lässt.

In Zeiten mit zunehmendem Umweltbewusstsein und steigenden

regulatorischen Anforderungen, die zum Beispiel durch

den EU Green Deal vorgegeben werden, wächst der Druck auf

Unternehmen, ihre Wertschöpfungsketten nachhaltiger zu gestalten.

Damit verlängern sich die Produktlebenszyklen und Lieferketten

entwickeln sich zu Kreisläufen, um den ökologischen

Fußabdruck der produzierenden Industrie zu minimieren [1]. Eine

Herausforderung im Rahmen dieser zirkulären Wirtschaft ist

die Rückführung von Altprodukten, weshalb die damit verbundenen

logistischen Prozesse, die Reverse-Logistics, zunehmend an

Bedeutung gewinnen.

Dieser Beitrag zeigt die wichtigsten Herausforderungen der Reverse-Logistics

und wie digitale Technologien helfen können, sie

zu bewältigen. Zu den größten Hürden gehören schwankende

Mengen an zurückgegebenen Produkten, die Unvorhersehbarkeit

der Rückläufe und die Wahl der besten Strategie für Wiederverwendung,

Wiederaufbereitung oder Recycling (ReX-Strategie).

Ein Verschleißprognose- und Entscheidungsmodell kann

diese Probleme in Chancen verwandeln und eine wettbewerbsfähige

Wertschöpfung ermöglichen.

HERAUSFORDERUNGEN VON

REVERSE-LOGISTICS

Die Reverse-Supply-Chain unterscheidet sich in vielerlei Hinsicht

von der klassischen Forward-Supply-Chain. Während die

18 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


NACHHALTIGKEIT IN DER LOGISTIK F+H EXTRA

Forward-Supply-Chain darauf ausgerichtet ist, Produkte effizient

vom Hersteller über den Handel bis hin zum Endkunden zu

transportieren, beschreibt der Begriff der Reverse-Supply-Chain

alle Aktivitäten und Aufgaben, die mit der Rückführung eines

Produkts vom Endkunden zurück zum Einzelhändler oder Hersteller

verbunden sind. Ob Produktretouren im E-Commerce

oder Rückführungen zum Recycling, zur Reparatur oder zur Wiederverwendung:

Reverse-Logistics spielt eine entscheidende

Rolle in einer zirkulären Wirtschaft [2].

Eine effiziente und widerstandsfähige Reverse-Supply-Chain

kann für Unternehmen ein Wettbewerbsvorteil sein, da sie in der

Lage sind, Recycling und Wiederverwendung von Produkten kostengünstiger

und effizienter als andere abzuwickeln. Die grundlegenden

Unterschiede zwischen Reverse-Supply-Chains und

klassischen Forward-Supply-Chains führen zu den neuen, eingangs

erwähnten Herausforderungen. Sie müssen bewältigt werden,

um die Kreislaufwirtschaft ökonomisch nachhaltig umzusetzen.

Die zentralen Herausforderungen im Rahmen der Reverse-Logistics

sind die starken Schwankungen hinsichtlich des Altproduktzustands,

die Unvorhersehbarkeit der Altproduktmengen,

die daraus resultierenden erhöhten Kosten, sowie die Wahl einer

geeigneten ReX-Strategie [1].

Als ReX-Strategien bezeichnet man verschiedene Verwertungsstrategien,

beispielsweise Refurbish, Reuse, Remanufacture, Repair

oder Recycling. Die Unvorhersehbarkeit hinsichtlich der

REVERSE-LOGISTICS SPIELT

EINE ENTSCHEIDENDE ROLLE IN

EINER ZIRKULÄREN WIRTSCHAFT

Stückzahlen erschwert die Planung einer Reverse-Supply-Chain

enorm. Sie führt zu einer deutlich höheren Supply-Chain-Netzwerkkomplexität,

da gegebenenfalls zu viel oder zu wenig Kapazität

für die tatsächlich anfallenden Altproduktmengen bereitgestellt

wird. Stückzahlen können aus verschiedenen Gründen

schwanken, etwa aufgrund von mangelnden Erfahrungen der

Kunden mit Rückgabemöglichkeiten, Änderungen in der Gesetzgebung

oder den Umweltauflagen. Zusätzlich erschweren

schwankende Produktzustände die Planung und Umsetzung des

Prozesses. Sie können zu unterschiedlichen und mehrfach vorhandenen

Strukturen führen, zum Beispiel Lager oder Standorte,

innerhalb der Reverse-Supply-Chain. Individuelle Bearbeitungsschritte,

die innerhalb der Reverse-Supply-Chain notwendig

sind, verursachen weiterhin erhöhte Kosten. So können beispielsweise

Inspektionen zur Ermittlung des Produktzustands

zusätzliche Kosten nach sich ziehen.

Eine weitere Herausforderung ist die Wahl der geeigneten ReX-

Strategie, da sich die Produktzustände stark unterscheiden. Je

nachdem, in welchem Zustand ein Produkt zurückkommt, kann

eine andere Strategie ökonomisch und ökologisch sinnvoll sein.

Die Unwägbarkeiten hinsichtlich Menge und Zustand der Altprodukte

erhöhen die Komplexität und damit auch die Kosten. Die

Reverse-Supply-Chain ist für produzierende Unternehmen deutlich

kostenintensiver als die Forward-Supply-Chain. Um die Umsetzung

von kreislaufwirtschaftlichen Ansätzen für Unternehmen

ökonomisch nachhaltig und wettbewerbsfähig zu gestalten, ist

Planbarkeit zwingend erforderlich, und zwar hinsichtlich der

Produktmenge und des Zustands der zurückgeführten Produkte.

DIGITALE LÖSUNGSBAUSTEINE FÜR EINE

SMARTE REVERSE-LOGISTICS

Um diesen Bedarf zu decken und Reverse-Logistics in der Kreislaufwirtschaft

effizienter sowie kostengünstiger zu gestalten,

setzt das Forschungsprojekt DiCES auf eine auf künstlicher Intelligenz

(KI) gestützte Verschleißprognose in Verbindung mit einem

datenbasierten Entscheidungsmodell. Ziel des Forschungsprojekts

ist es, mehrere werterhaltende ReX-Strategien zeitgleich

und parallel umzusetzen und die ökonomischen und ökologischen

Vorteile der einzelnen ReX-Strategien zu kombinieren. Die

Bestandteile zur Unterstützung der Reverse-Logistics sind zentrale

Elemente im Zielbild des Forschungsprojekts (Grafik 01) [3].

Der smarte Reverse-Logistics-Prozess beginnt bereits, wenn

das Produkt noch beim Kunden ist, im Fall von DiCES die Waschmaschine.

Dies ermöglicht die frühestmögliche Planung einer

wirtschaftlichen Rückführung. Die smarte Reverse-Logistics besteht

aus vier Schritten: ReX-Anfrage, Reverse-Logistics-Bewertung,

ReX-Angebotsprozesse sowie Austausch und Rückführung

(Grafik 02).

Der Kunde ist der Auslöser des smarten Reverse-Supply-Chain-

Prozesses. Bei Interesse an einem neuen Produkt erfährt er, dass

er sein altes Gerät zurückgeben kann und dafür einen Rabatt auf

das neue bekommt. Der Hersteller kann hier durch aktives Bewerben

zusätzlich die Rückgabequote beeinflussen. Nach Abschluss

der Anfrage an ein Kreislaufprodukt, auch ReX-Anfrage

genannt, geschieht im Hintergrund eine ökonomische und ökologische

Bewertung der kundenindividuellen Abwicklung der Reverse-Logistics,

die in den nächsten Schritten erläutert wird.

Mithilfe künstlicher Intelligenz wird eine Verschleißprognose

berechnet, um die Komponenten in Verschleißklassen einzuteilen.

Grundlage dafür sind vergleichbare Produkte, Nutzungsdaten

des Geräts sowie Kundendienst-Prognosen [4]. Anschließend

werden die technisch nicht geeigneten ReX-Alternativen ermittelt

und ausgeschlossen. ReX-Alternativen beschreiben die potenziellen

Wiederaufbereitungsszenarien für das Altprodukt. Zu diesem

Zeitpunkt befindet sich die Waschmaschine noch beim Kunden.

Die Datenanalyse findet über vernetzte Geräte mit ausdrücklicher

Zustimmung des Kunden statt. Das Verschleißprognosemodell

unterstützt den Hersteller bei der Vorhersage, wann ein Produkt

zurückgeführt werden muss und in welchem Zustand es sich

dann voraussichtlich befindet. Somit bietet es eine Lösung für die

Problematik der Unvorhersehbarkeit der Altproduktmengen sowie

der Schwankungen hinsichtlich des Altprodukt zustands.

Im nächsten Schritt werden die verbleibenden ReX-Alternativen

in einem Entscheidungsmodell hinsichtlich ökonomischer

02

Smarter Reverse-Logistics-Prozess

ReX-Anfrage

Verschleißprognose

durchführen

Reverse-Logistics Bewertung

Entscheidungsmodell:

ReX-Alternativen

bewerten

Ökonomische

und ökologische

Grenzwerte

überprüfen

ReX-

Angebotsprozess

Austausch und

Rückführung

www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 19


F+H EXTRA

NACHHALTIGKEIT IN DER LOGISTIK

und ökologischer Kennzahlen bewertet und priorisiert, um so die

optimale ReX-Alternative zu bestimmen. Ein modularer Baukasten

für alle Schritte der ReX-Alternativen – von der Abholung

beim Kunden bis zur finalen Bearbeitung – unterstützt dabei, die

Kennzahlen zu berechnen und anschließend zu einer Gesamtbewertung

zusammenzuführen. Dabei berücksichtigt das System

vor allem die individuellen Logistikkosten der Kunden, da sie einen

entscheidenden Einfluss auf die Wirtschaftlichkeit der Rückführung

haben.

Nachdem die Einhaltung zuvor festgelegter Grenzwerte geprüft

ist, folgt die Anlage eines Angebots, das die beste Strategie für

den Originalhersteller berücksichtigt und die für den Kunden

möglichen Optionen priorisiert auflistet. Der ReX-Rückgabewert,

das heißt der durch die Rückgabe entstehende Mehrwert für den

Orginalhersteller, wird direkt in Form eines Rabatts auf das jeweilige

Angebot angerechnet. Der Kunde erhält die für beide Seiten

am besten geeigneten Angebote und wählt die für ihn passende

Option aus. Danach finden die Anlage des Auftrags und der Austausch

beim Kunden statt. Das Altprodukt wird entsprechend der

vorher festgelegten Strategie zurückgeführt und im Wareneingang

eingebucht. Die anschließende Aufbereitung folgt einer vordefinierten

Bearbeitungsstrategie. Diese Vorgehensweise bietet

größtmögliche Sicherheit bei der Planung der Aufbereitung und

steigert die Wettbewerbsfähigkeit von ReX-Strategien.

KI FÜR DIE WERTSTEIGERNDE

KREISLAUFWIRTSCHAFT

Reverse-Logistics wird immer wichtiger, um eine nachhaltige

Kreislaufwirtschaft rentabel umzusetzen. Unternehmen müssen

die damit verbundenen Herausforderungen meistern und passende

Lösungen bereitstellen. Hier greift das Forschungsprojekt

DiCES: Mit seinem KI-gestützten Verschleißprognosemodell und

einem datenbasierten Entscheidungsmodell hilft es, die größten

Hürden zu bewältigen – von schwankenden Rücklaufmengen

und variierenden Produktzuständen bis zur Wahl der optimalen

ReX-Strategie. Mit diesen intelligenten Tools schafft DiCES die

Grundlage für eine effiziente, digitale, ökologisch und wirtschaftlich

sinnvolle Kreislaufwirtschaft – ein entscheidender Schritt in

Richtung einer nachhaltigen Produktion.

Literaturhinweise und Quellenangaben:

[1] Perau, M. et al. (2024). Value Systems for the Parallel Implementation of

Value-Retention Circular Strategies in the White Goods Industry. In:

Camarinha-Matos, L.M., Ortiz, A., Boucher, X., Barthe-Delanoë, AM. (eds)

Navigating Unpredictability: Collaborative Networks in Non-linear Worlds.

PRO-VE 2024. IFIP Advances in Information and Communication Technology,

vol 727. Springer, Cham.

[2] DHL (2023): Was ist Reverse Logistics?, URL: https://www.dhl.com/

discover/de-at/logistics-advice/essential-guides/what-is-reverse-logistics,

abgerufen am 8. Oktober 2024

[3] DiCES (2023): Projektziele, URL: https://project-dices.de/, abgerufen am

8. Oktober 2024

[4] Gaillard, A.; Perau, M.: Projekt ‚DiCES‘: Digital Transformation of Circular

Economy for Industrial Sustainability. Von linearem zu zirkulärem Wertschöpfungssystem.

In: UdZ 3 (2023), S. 92-97

Förderhinweis:

Gefördert durch: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK)

aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages unter dem Förderkennzeichen

01MN23022A.

Autoren: Martin Perau, Leiter der Gruppe Supply-Chain-Management im

Bereich Produktionsmanagement, Antoine Gaillard, Leiter der Gruppe

Produktionsplanung im Bereich Produktionsmanagement, Florian Schuldt,

Projektmanager Dienstleistungsmanagement, sowie Paula Steins und Phil

Caspari, FIR an der RWTH Aachen

Grafiken: FIR

www.fir.rwth-aachen.de

IMPRESSUM

F+H EXTRA

erscheint 2025 im 75. Jahrgang,

ISSN 0341-2636 / ISSN E-Paper: 2747-8130

REDAKTION

Chefredakteur: Dipl.-Ing. (FH) Winfried Bauer (WB)

Tel.: 06131/992-321, E-Mail: w.bauer@vfmz.de

(verantwortlich i.S.d. $ 18 Abs. 2 MStV / i.S.d. Presserechts)

Redakteur: Dipl.-Ing. Manfred Weber (MW),

Tel.: 06131/992-202, E-Mail: m.weber@vfmz.de

Redaktionsassistenz:

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,

(Redaktionsadresse siehe Verlag)

GESTALTUNG

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SALES

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Tel.: 06131/992-206,

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20 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


MASSGESCHNEIDERTE, AUTOMATISIERTE INTRALOGISTIKLÖSUNGEN

FÜR DIE LEBENSMITTELINDUSTRIE

Die Helmers Maschinenbau GmbH präsentiert auf der IFFA 2025 Lösungen für den Materialund

Warenfluss in der Lebensmittelindustrie. Im Fokus des Messeauftritts stehen Behälterklappstationen

für Pooling-Systeme, Rohrbahnförderer und Zerlegetechnik sowie End-of-Line-

Automatisierungslösungen und Robotik. Automatisierte Systeme und Robotik am Ende einer

Produktionslinie gestalten Verpackungs-, Palettier-, Sortier- und Versandprozesse effizienter.

Das Unternehmen entwickelt zu diesem Zweck Lösungen, die die Produktion vom Versand

entkoppeln. Die Automatisierungslösungen des Herstellers

sind auf einen 24-Stunden-Betrieb an sieben Tagen

pro Woche ausgerichtet. Sie übernehmen die beliebige

Zusammenstellung von Mischpaletten und können auch

die Just-in-Time-Auftragszusammenstellung ausführen.

Mit Robotik-Konzepten lassen sie sich auf individuelle

Anforderungen ausrichten. Möglich sind Pick-and-Place-

Systeme, Knickarm-Roboter oder multifunktionale

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1

ENERGIEEFFIZIENT, EINFACH UND KOMPAKT

Auf der Logimat präsentierte das Unternehmen Lenze das neue, kompakte Motor-Drive-System

IE5/IE7. Das Antriebssystem performt sensorlos auch in dynamischen Applikationen. Die

Kombination besteht aus dem Motor m550/m650, den Getrieben g500 und der Umrichtergeneration

i550 und i650. Aufgrund des Designs erreicht der Synchronmotor die Wirkungsgradklassen

IE5 und IE7. Die Motorverluste lassen sich um bis zu 60 Prozent reduzieren, Energiebedarf

und CO 2

-Emissionen sinken dadurch deutlich. Auch die Leistung überzeugt: 300 Prozent

Überlastmoment beschleunigt den Motor aus dem Stillstand auf Volllast.

www.lenze.com

ERGÄNZUNG FÜR DIE

A-MATE-PRODUKTFAMILIE

Während der Logimat präsentierte

K.Hartwall zum ersten Mal den

mobilen Roboter A-Mate Lite der

Öffentlichkeit. Das vollelektrische

Fahrzeug mit Gegenwicht ergänzt

die A-Mate-Produktfamilie des

Unternehmens. Konzipiert wurde

das Fahrzeug für den Transport von unterschiedlichen

Bodenrollern, Rollbehältern und Düsseldorfer Paletten.

Mit dem elektrischen Freihub des A-Mate Lite lassen sich

sowohl die Floor-to-Floor-Handhabung als auch Pick-&-Drop-

Aufgaben, zum Beispiel in und aus Führungsschienen für

Bodenroller, realisieren. Mit dem omnidirektionalem

Antriebssystem können Ladungsträger auch in engen

Umgebungen transportiert werden. Die Traglast des A-Mate

Lite liegt bei 600 kg, die Hubhöhe bei 300 mm. Zu den

weiteren Merkmalen des Flurförderzeugs gehören eine

3D-Hindernis- und Ladungsträgererkennung sowie Hindernisumfahrung.

Das Erscheinungsbild unterstreicht die Präzision, mit dem

das Fahrzeug arbeitet, den Integrationsgrad von Sensoren

und Sicherheitseinrichtungen sowie die Zuverlässigkeit eines

kompakten, durchdachten mobilen Roboters. Die Benutzeroberfläche

ist maximal vereinfacht und besteht hauptsächlich

aus einem komfortabel zu bedienenden Display und den

vorgeschriebenen Not-Stopp-Tasten. Die Leuchtringe mit

ihrer ikonischen, vertikalen Form, sind an den Seiten integriert

und informieren von weitem über den Fahrzeugstatus

und bevorstehende Bewegungen.

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PRODUKTE UND SYSTEME

GLS GERMANY EXPANDIERT MIT EUROPEAN SMART HUB IN POTSDAM

AUF DYNAMISCHE ENTWICKLUNGEN

REAGIEREN

Die KEP-Branche verzeichnet ein stetig

wachsendes Paketvolumen. Vor diesem

Hintergrund investieren Unternehmen in eine

leistungsfähige Infrastruktur. Dabei spielt die

Automatisierung eine entscheidende Rolle. So ist

es auch beim Paketdienstleister GLS Germany.

Im European Smart Hub in Potsdam unterstützt

Technik aus dem Hause Datalogic die Sortierung.

Mit Blick auf eine zukunftsfähige Dienstleistung hat

das Unternehmen GLS Germany vor Kurzem das

neue, automatisierte European Smart Hub in Potsdam

für nationale und internationale Paketströme in

Betrieb genommen. Das steigende Paketvolumen fordert die

KEP-Branche nach wie vor ungebremst heraus, und neben zielgerichteten

Investitionen helfen Innovationen in allen Bereichen

der Wertschöpfungskette, dieses zu bewältigen. GLS stellt sich

mit einer zukunftsgewandten Wachstumsstrategie dieser Entwicklung

und investiert zum einen in die Bedienung der Metropole

Berlin/Brandenburg; gleichzeitig wird der internationale Paketstrom

von und nach Osteuropa ausgebaut. Potsdam bildet damit

für den Paketdienstleister das Tor zum Osten Europas und

setzt unternehmensintern neue Maßstäbe in Sachen Automatisierung.

Nach neun Monaten Bauzeit mit dem Bauherrn Aurelis

Real Estate wurden mit dieser angepassten und leistungsfähigen

Niederlassung im Potsdamer Süden die Voraussetzungen für

mindestens die nächsten 15 Jahre geschaffen.

Betritt man das Gelände mit einer Grundfläche von 9.000 m²,

steht man vor einem U-förmigen Paketverteilzentrum, das über

170 Hallentore für die Be- und Entladung von Lkw und Transportern

verfügt. In den mehr als zehn Meter hohen Hallen befindet

sich die mietereigene, maßgeschneiderte und dreigeschossige

Fördertechnik, gekoppelt mit einem Cross-Belt-Sorter, um den

Paketstrom nahtlos und effizient auf die Ziele in Richtung Empfänger

zu sortieren.

Das Smart Hub verarbeitet das ganze GLS-Paketspektrum. Für

die automatische Sortierung hat der Dienstleister die Paketgröße

strategisch auf 1.300 × 800 × 700 mm (L × B × H) festgelegt und erreicht

damit eine Sortierleistung von 10.000 Paketen pro Stunde.

Blickt man auf alle Arbeitsschritte vor Ort, können im neuen Hub

in Potsdam bis zu 250.000 Pakete pro Tag abgewickelt werden.

DAS RÜCKGRAT DES MATERIALFLUSSES

Damit jedes Paket in hoher Qualität vom Entladetor zum richtigen

Beladetor für die Weiterleitung oder Zustellung gelangt, bedarf

es eines leistungsfähigen Sorters, der von einer Identifikationstechnik

mit hoher Leserate unterstützt wird. Zu diesem Zweck

sind elf Entladetore mit einem DWS-System ausgestattet. In der

Praxis besteht ein DWS-System aus mehreren Förderbändern, da

in den Materialfluss eine dynamische Waage (MT) zur Gewichtsermittlung

integriert sein muss. Über der Waage und im ganzen

Hub sind die bei GLS erprobten AV7000-Zeilenkameras von Datalogic

verbaut. Sie werden von DS8110-Scannern unterstützt,

die die Codes zur Paketidentifikation omnidirektional an vier Seiten

lesen. Die Paketvermessung geschieht durch ein DM3610-

Doppelkopf-Legal-for-Trade-(LFT)-System, eine eichfähigen Volumenerfassung.

Demnach sind in den Eingangslinien mit einer

Nutzbreite von 1.100 mm bei 1,2 m/s zwei eichfähige Systeme installiert,

um Gewicht und Volumen für die Abrechnung zu erfassen.

Darüber hinaus dienen die Daten dem internen Materialflussprozess,

damit das Paket innerhalb des Verteilzentrums am

richtigen Beladetor ausgeschleust wird. Die DWS-Systeme lesen

links, rechts und oben, was eine nahezu hundertprozentige


PRODUKTE UND SYSTEME

Paket identifikation ermöglicht. Schnelligkeit, Effektivität und

Qualität sind heute wichtige Faktoren, die sich auch in dem Thema

Nachhaltigkeit widerspiegeln. Allen Aspekten räumt GLS im

Tagesgeschäft eine hohe Priorität ein.

Dennis Wardenga, Technical Operations Manager bei GLS am

Standort Potsdam, beschreibt die enge Zusammenarbeit mit dem

bekannten Technologieunternehmen: „Mit Datalogic haben wir

einen engen und innovativen Partner an unserer Seite, der uns

mit einem hochwertigen System den Paketalltag erheblich erleichtert.

Durch den Einsatz der verbauten Technik in unserem

European Smart Hub können wir die tägliche Produktion flexibel

und effizient gestalten. Wir sind darauf angewiesen, auch auf dynamische

Entwicklungen in der KEP-Branche agil zu reagieren –

und das gelingt uns mit Datalogic in jeder Hinsicht.“

FÜNFSEITENLESUNG

Die Entladebänder führen zu sechs Sorter- und zwei Bypass-Einschüssen,

die jeweils direkt vor den vier Sorterkreisen mit einer

AV7000-Zweiseitenlesung ausgerüstet sind. Die Besonderheit

und gleichzeitig der Vorteil des Cross-Belt-Sorters besteht darin,

dass die Pakete dicht an dicht auf den Quergurten transportiert

werden können. Die Scanner-Technik kann jedoch nicht zwischen

den Paketen lesen. Daher ist die Fünfseitenlesung in eine

Erfassung auf den Einschüssen und auf dem Sorter unterteilt. Vor

dem Aufschießen auf den Sorter geschieht die Lesung links und

rechts, auf dem Sorter die Lesung von oben sowie der Vorder-

01 DWS-Systeme der Eingangslinien

und Rückseite des Pakets. Die ausgewählten vier Cross-Belt-Sorter

von Interroll bilden den Hauptsorter, der das Herz der Anlage

ist. Dieser Anlagenteil besitzt eine Gesamtlänge von 830 mm,

eine Nutzbreite von 1.350 mm, eine Gurtbreite von 650 mm und

eine Teilung von 831 mm bei 2,0 m/s. Dementsprechend passt

das größte sortierfähige Paket exakt auf einen Cross-Belt. In Ausnahmefällen

können Pakete mit Überlängen automatisch über

zwei Cross-Belts sortiert werden.

Die Lesetunnel auf den vier Sortern erfassen in jedem Fall die

Oberseite der eingespeisten Pakete mit zwei Top-Kameras, da die

Sorter eine Breite von 1.350 mm haben. Damit werden alle fünf

Seiten des Pakets vollständig erfasst, sodass der Sorter mithilfe

der gelesenen Codes über eine Ethernet-Schnittstelle gesteuert

werden kann, um das Paket schnell und sanft am richtigen Ziel

abzuschieben. Anschließend wird es dem Beladetor zugeführt.

FAZIT

Das GLS-Zentrum in Potsdam spiegelt eine ausgewogene Abstimmung

zwischen den strategischen Erfordernissen der Paketlogistik

und dem Paketspektrum der zu bearbeitenden Sendungen

wider. Dazu gehören ausgewählte Komponenten wie das Gebäude,

die Sortiertechnik und die Identifikationstechnik zur

Kopplung des Material- und Informationsflusses. Das Ergebnis

ist eine hohe Sortierleistung und eine nachhaltige Prozessqualität.

In Potsdam kann man, ganz im Sinne des Stadtnamens, „ohne

Sorge“ in die Zukunft blicken.

Fotos: Datalogic

HOHE SORTIERLEISTUNG UND

QUALITÄT PRÄGEN DAS EUROPEAN

SMART HUB IN POTSDAM

www.datalogic.com

02 Zweiseitenlesung vor dem Sorter

03 Dreiseitenlesung auf dem Sorter

AUF EINEN BLICK

n Neues European Smart Hub in Potsdam steigert die

Effizienz der Paketlogistik

n Automatisierungstechnik ermöglicht eine Sortierleistung

von 10.000 Paketen pro Stunde

n DWS-Systeme und Fünfseitenlesung stellen eine

nahezu hundertprozentige Paketidentifikation sicher

www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 23


PRODUKTE UND SYSTEME

BREUNINGER BAUT LOGISTIKKAPAZITÄTEN IM WDZ SACHSENHEIM AUS

NACHHALTIG AUF ANFORDERUNGEN EINES

DYNAMISCHEN MARKTS VORBEREITET

Mit der Investition in eine der europaweit größten AutoStore-Anlagen wappnet

sich das Fashion- und Lifestyle-Unternehmen Breuninger für künftige Aufgaben.

Maßgeblichen Anteil an dem Projekt haben die Element Logic GmbH aus

Bad Friedrichshall und deren Tochterunternehmen S&P. Der Systemintegrator

ist für die Planung und Realisierung des automatisierten Lager- und Bereitstellungssystems

verantwortlich, welches das Warendienst leistungszentrum

(WDZ) erweitert. Das Softwarehaus S&P für die Prozesssteuerung.

Die im Jahre 1881 gegründete E. Breuninger GmbH & Co.

zählt zu den führenden Omnichannel-Department-Stores

in Europa. Das Fashion- und Lifestyle-Unternehmen betreibt

13 Verkaufshäuser in Deutschland und Luxemburg.

Hinzu kommt der Onlineshop, der in zehn europäischen Ländern

verfügbar ist. Die Lagerung und der Versand der Artikel für den

stationären Handel und die Endkunden finden im Warendienstleistungszentrum

(WDZ) in Sachsenheim statt. Nachdem in den

vergangenen Jahren sukzessive neue Märkte erschlossen wurden

und der Onlineshop das Wachstum beschleunigt hat, waren zusätzliche

Kapazitäten in den Bereichen Lager, Versand, Warenausgang

sowie Retouren erforderlich. Dazu wurde die Bruttogeschossfläche

des WDZ von rund 76.000 m² um eine Halle erweitert.

Der Neubau hat eine Grundfläche von etwa 40.000 m².

24 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


PRODUKTE UND SYSTEME

Die Systembehälter mit einer Höhe von 330 mm sind in den

Schächten bis zu 16-fach übereinandergestapelt. Auf der Grid-

Oberfläche arbeiten circa 300 Lagerbediengeräte (Roboter). Bei

der Einlagerung stapeln sie die befüllten Systembehälter in den

Schächten, lagern sie um und übergeben sie für die Kommissionierung

an die als Komponente des Gesamtsystems installierten

Arbeitsstationen (Ports). Für die Bestückung der Anlage und die

Kommissionierung der Auftragsartikel wurden 35 Arbeitsstationen

installiert, davon sind 23 Carousel-Ports auf höhere Lagerdurchsätze

ausgelegt. Die Kommissionierung geschieht überwiegend

über die Carousel-Ports. Die restlichen Arbeitsstationen

(Conveyor-Ports) sind für geringere Durchsätze konzipiert. Über

die Conveyor-Ports werden die Systembehälter hauptsächlich

mit den Wareneingängen bestückt.

Aufgrund der freistehend in die Anlage integrierten Arbeitsstationen

ist eine einfache Anbindung der zu- und abführenden

EINE DER GRÖSSTEN AUTOSTORE-ANLAGEN

IN EUROPA

Die Intralogistik im Erweiterungsbau verbessert die Prozesse

und verkürzt die Durchlaufzeiten bei gleichzeitiger Bündelung

der Kapazitäten. Zur Hardware der neuen Halle gehört auch ein

Lager- und Bereitstellungssystem von AutoStore. Den Auftrag

zur Planung und Realisierung einer der zurzeit europaweit

größten Anlagen dieses Typs erteilte das Fashion- und Lifestyle-

Unternehmen an die Element Logic GmbH.

„Hauptsächlich für die Artikellagerung und -kommissionierung

im Omnichannel- und E-Commerce bietet die Automatisierung

mit dieser Technologie merkliche Potenziale hinsichtlich

Leistung und Anpassungsfähigkeit“, unterstreicht Joachim

Kieninger, Director Strategic Business Development bei Element

Logic Deutschland. „Zudem ist der Energiebedarf gering,

was den Anforderungen an die Nachhaltigkeit zugutekommt.“

ZWEI ANLAGENBLÖCKE IN ZWEI

BRANDSCHUTZBEREICHEN

Für die Erweiterung des WDZ konzipierte der Systemintegrator

eine Anlage, die sich bereits in einer ersten Realisationsphase

über zwei Brandschutzbereiche erstreckt. In den Schächten der

beiden über drei Brandschutztüren miteinander verbundenen

Aluminium-Raster (Grid), bietet die Anlage auf einer Lagerfläche

von 5.400 m2 mehr als 200.000 Behälterstellplätze. Im Anlagenlayout

ist ein dritter Anlagenblock für eine zukünftige

Ausbau stufe vorgesehen. Somit lässt sich die Anlage mühelos

erweitern.

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PRODUKTE UND SYSTEME

01 02 03

01– 03 Auf der Erweiterungsfläche Halle West des WDZ sind neue

Kapazitäten in den Bereichen Lager, Versand, Warenausgang sowie

Retoure entstanden

04 Die Arbeitsstationen in der Kommissionierung sind freistehend in

die AutoStore-Anlage integriert

Fördertechnik an die Arbeitsplätze möglich. Kieninger: „Hierbei

wurde eine Trennung des Lagerkubus von den Ports, den Materialflüssen

und den Prozessflächen realisiert. Der Lagerkubus mit

den Ports ist im dritten Obergeschoss installiert.“

DOPPELSTÖCKIGE FÖRDERANLAGE FÜR

BEHÄLTERMANAGEMENT

04

Eine doppelstöckige Förderanlage versorgt die Carousel-Ports

auf der oberen Ebene mit Leerbehältern und transportiert auf der

unteren Ebene die Zielbehälter Richtung Versand. Parallel zur

AutoStore-Projektierung hat Breuninger zur Steuerung der komplexen

Prozesse bei der Element-Logic-Tochtergesellschaft S&P

die Implementierung der Software SuPCIS-L8 beauftragt. Das

Programm übernimmt als Subsystem zur vorhandenen Lagerverwaltungssoftware

die Bestandsverwaltung sowie die Arbeitsplatzdialoge

an den Ports. Über eine standardisierte Schnittstelle,

den AutoStore-Connector, bindet SuPCIS-L8 zudem das Behälterlager

mit einem Datenaustausch in Echtzeit in die koordinierte

Prozesssteuerung ein. Dafür sind in der Software verschiedene

Funktionen implementiert. So ist etwa das Behältermanagement

auf die Verwaltung von Multi-SKUs ausgelegt. Damit können Ware

aus mehreren Behältern in einen Behälter zusammengefasst

und damit verdichtet oder Ware aus einem Behälter auf mehrere

Behälter vereinzelt werden. Auf diese Weise lässt sich verschiedenartige

Ware in einem Behälter lagern oder etwa bei einem

vierfach unterteilten Behälter jedes Fach mit unterschiedlichen

Artikeln bestücken und Restriktionen festlegen. Ein Füllgradmonitoring

zeigt an, wie viele Behälter komplett leer sind oder leere

Teilfächer haben.

SINGLE-SIGN-ON-LÖSUNG FÜR DIE

MITARBEITERANMELDUNG

Weitere Software-Funktionen reduzieren den administrativen sowie

den operativen Aufwand für die Mitarbeiter. So können sich

die Mitarbeiter mithilfe einer Single-Sign-On-Lösung mit einer

Microsoft-Anmeldung gleichzeitig auch in der Software SuPCIS-

L8 anmelden. Damit entfallen separate Benutzernamen und Passwörter.

Für die operative Handhabung können die Mitarbeiter an

den Ports über einen Dialog in SuPCIS-L8 direkt mit dem Lagerund

Bereitstellungssystem kommunizieren, ohne in ein anderes

Steuerungssystem wechseln zu müssen. Ferner lassen sich bestimmte

Auftragstypen einzelnen Arbeitsstationen zuordnen.

„Mithilfe der automatisierten Prozesse im Behälterlager lassen

sich die Abläufe im WDZ effizienter gestalten und die Voraussetzungen

für eine noch höhere Präzision schaffen“, resümiert Kieninger.

„Damit hat Breuninger das Ziel, die Intralogistik weiter zu

optimieren, erreicht.“

WB

Fotos: Breuninger

www.elementlogic.de

AUF EINEN BLICK

n Breuninger hat in seinem Warendienstleistungszentrum

(WDZ) eine der größten AutoStore-Anlagen in

Europa in Betrieb genommen. Dies ermöglicht eine

deutliche Steigerung der Effizienz und Flexibilität in der

Lagerlogistik.

n Durch die Automatisierung und den Einsatz moderner

Intralogistiktechnologien werden Prozesse optimiert

und Durchlaufzeiten im WDZ verkürzt.

n Die Implementierung der Software SuPCIS-L8 ermöglicht

eine koordinierte Ablaufsteuerung und optimiert

die Prozesse, einschließlich des Behältermanagements

und der Priorisierung von Aufgaben.

n Die AutoStore-Technologie zeichnet sich durch einen

geringen Energiebedarf aus und erfüllt somit hohe

Anforderungen in Sachen Nachhaltigkeit. Die modulare

Bauweise stellt eine einfache Erweiterung und Anpassung

an den zukünftigen Bedarf sicher.

26 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


MARKTPLATZ

KI STEUERT FLURFÖRDERZEUGE IN ECHTZEIT

Bei der Optimierung von Materialflussprozessen kann künstliche

Intelligenz (KI) hilfreiche Dienste leisten. Auf der Logimat

zeigte Linde Material Handling (MH) ein Szenario, wie es für die

Warenlager „von morgen“ zutreffen könnte: Manuelle und

automatisierte Flurförderzeuge arbeiten mithilfe von KI-Technologie

orchestriert zusammen. Maschinelles Lernen und

neuronale Netze werden das Lager leistungsfähiger machen.

Der Warendurchsatz steigt, manuelle und automatisierte

Flotten lassen sich optimieren, das Personal effizienter einsetzen.

Bei der Strategie von Linde MH geht es zunächst darum,

die manuellen Flurförderzeuge zu vernetzen. Dafür entsteht

aktuell ein System zur Echtzeitlokalisierung. Die Zusammenarbeit

und Routenoptimierung zwischen manuellen und automatisierten

Flurförderzeugen

stellen –

im zweiten

Schritt – jedoch

aufgrund der

Komplexität

höhere

Anforderungen

an die Rechenleistung

von

Computern. Hier kommt die KI der Nvidia-Omniverse-Plattform

ins Spiel. Es wird ein virtuelles 1:1-Abbild der physischen

Realität aufgebaut. In diesem digitalen Zwilling lassen sich in

Sekundenbruchteilen Simulationen rechnen.

www.linde-mh.de

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unter den Schwerlastpaletten

ist die

neue Craemer E3-5. Der

Umwelt zuliebe gibt es

den Ladungsträger aus

hochwertigem Polyethylen jetzt als Zero Virgin. Diese

Version aus wiedergewonnenem Kunststoff ist besonders

nachhaltig. Die widerstandsfähige Palette überzeugt mit

Langlebigkeit auch bei hohen Umläufen, mit sehr hoher

Tragfähigkeit und starker Biegesteifigkeit. Die E3-5 ist eine

4-Wege-Allzweckpalette im Industriemaß (1.200 × 1.000 ×

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wie Palgrip â -Antirutsch-Elemente. Sie

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Kufen, Schockresistenz und 1.400 kg Traglast im Hochregal.

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WACHSTUM TROTZ WIRTSCHAFTSKRISE

SCHMALZ-PRESSETAGE: EXPANSION

IN NEUE REGIONEN UND BRANCHEN

Exklusive Einblicke hinter die Kulissen,

inspirierende Vorträge und Fachgespräche:

so gestalteten sich die Pressetage des

Vakuumtechnikspezialisten Schmalz am

Firmensitz in Glatten. Themen rund um die

strategische Unternehmensausrichtung,

internationales Wachstum sowie die

wirtschaftliche Entwicklung und

Produktinnovationen der Vakuumtechnik

standen im Fokus.

MANFRED WEBER,

REDAKTEUR F+H

Das Unternehmen Schmalz

begegnet den aktuell herrschenden

wirtschaftlichen Herausforderungen ››mit Expansion und Innovation

Timo Gans, Leiter Unternehmenskommunikation bei

Schmalz, fungierte während der Pressetage als routinierter

und sympathischer Moderator. In dieser Rolle übernahm

er auch die Eröffnungsansprache und drehte ordentlich an

der „Erwartungsschraube“: „Schmalz möchte Ihnen die Neuheiten

der Vakuum-Automation und manuellen Handhabungstechnik

persönlich und exklusiv am Firmensitz vorstellen. Sie haben

die Möglichkeit, sich selbst von den Produkten zu überzeugen.“

Doch bevor es in die groß angekündigte Produktshow ging, folgte

zunächst ein Statement von Dr. Kurt Schmalz, geschäftsführender

Gesellschafter der Schmalz-Gruppe. Seine Themen: die wirtschaftliche

Lage und strategische Ausrichtung der Unternehmensgruppe.

„Die Zeiten sind unruhig und die Marktbedingungen

herausfordernd, aber dennoch will ich das Unternehmen zum

dauerhaften Wachstum führen“, so Schmalz.

„Der Jahresumsatz der Schmalz-Gruppe lag 2023 bei 284 Millionen

Euro. Wir werden mit dem Gruppenumsatz im Jahr 2024 auf

dem Niveau vom Vorjahr bleiben. Die Märkte in Europa und Asi-

28 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


PRODUKTE UND SYSTEME

en entwickeln sich durchwachsen. Die USA sehen wir für unsere

Unternehmensfamilie dagegen als Wachstumsmotor.“ Schwerpunkte

lege man auf internationale Expansion, Diversifikation,

Innovation und Akquisition. Das seien maßgebliche Schritte, um

sich in den weltweiten Märkten etablieren und ganze Regionen

abdecken zu können.

ERGONOMIE TRIFFT INTELLIGENZ

„Innovation“ war für Moderator Gans das passende Stichwort. Er

übergab das Mikrofon an Stefan Dreher, Leiter Produktmanagement,

Handhabung bei Schmalz, der nicht weniger als das

Redesign des Vakuum-Schlauchhebers JumboFlex präsentierte –

eines der Erfolgsprodukte aus dem Hause Schmalz. „Gutes kann

noch optimiert werden“, so Dreher. „Der neue Bediengriff eignet

sich nun noch besser für verschiedene Handgrößen. Damit können

kleine Hände ebenso sicher und ermüdungsfrei zupacken

wie große.“

Neu seien vor allem auch die beiden Bedientasten, die die Ein-

Taster-Steuerung ersetzen. Sie regeln gegenläufig die Hub- und

Senkbewegung. Ihre Nutzung erschließe sich intuitiv, damit

könnten neue Beschäftigte noch schneller produktiv arbeiten

und den Schlauchheber noch genauer dirigieren. Lasten könnten

bei Bedarf in jeder Höhe in einer schwebenden Position zum Stehen

gebracht werden. Beispielsweise ließen sich so einfach Etiketten

aufkleben oder die Werkstücke kontrollieren.

In puncto Innovation beeindruckten während der Pressetage

vor allem auch die smarten Greiferlösungen – Stichwort: künstliche

Intelligenz. Eine Lösung stach in diesem Kontext besonders

hervor: das Solution Kit ivOS Sheet Metal. Das System erkennt

und greift unbekannte Objekte automatisch. Damit können Unternehmen

die Be- und Entladung ihrer Blechbearbeitungsmaschinen

automatisieren. Basis ist die Softwareplattform ivOS. In

Kombination mit KI-Vision können Roboter und Cobots unterschiedliche

Werkstücke automatisiert greifen, ohne dass Spezialisten

in die Programmierung eingreifen müssen oder Greiferwechselsysteme

notwendig sind.

Die Greifer von Schmalz sind Bestandteil der virtuellen Umgebung

(digitale Zwillinge) und können dadurch schon in der

Planungsphase für die jeweilige Verwendung maßgeschneidert

werden.

IN VIELEN BRANCHEN ZUHAUSE

Schmalz habe das Ohr immer nahe an den Betreibern, so Thomas

Lichtenberger, Leiter Vertrieb und Mitglied der Unternehmensleitung

bei Schmalz. Und so gab er in seinem Vortrag „Für

jeden was dabei“ einen Einblick in die Vielseitigkeit der Branchenlösungen

von Schmalz. „Die Lebensmittel- und Pharmabranche

benötigt vielseitige Verpackungstechnologien und

die passenden Werkstoffe. Schmalz bietet eine breite Palette an

Vakuumkomponenten und -systemen, die wir für die Automatisierung

in diesen Branchen entwickelt haben.“ Beispielhaft nannte

er den Vakuum-Schlauchheber PalVac Sprint Hygienic. Das System

erfülle hohe Hygienestandards und ermögliche das sichere,

ergonomische Bewegen von Lasten bis 50 kg in kontaminationsfreien

Umgebungen. Die leicht zu reinigenden Oberflächen aus

Edelstahl und lebensmittelkonformen Materialien seien gut für

die Pharma-, Food- und Chemieindustrie geeignet.

DER NATUR AUF DER SPUR

„Klettverschlüsse, Lotus-Effekt und Flugzeugflügel sind einige

prominente Beispiele, wie Bionik technische Aufgaben lösen

kann. Denn die Natur bietet faszinierende Antworten auf alltägliche

Herausforderungen“, so Dr. Harald Kuolt in seinem Vortrag

„Energieeffizienz in der Vakuumtechnik: Wie löst das die Natur?“.

01 Der Vakuum-Schlauchheber JumboFlex wurde einem Redesign

unterzogen und passt sich verschiedenen Handgrößen noch besser an

02 Mithilfe des Solution Kit ivOS können Roboterzellen schneller

greifen und mit übergeordneten Systemen kommunizieren

Kuolt leitet die Forschungsprojekte bei Schmalz. „Wir haben

nach natürlichen Saugverfahren gesucht, um unsere eigenen Vakuumsysteme

zu verbessern.“

Fündig wurde Schmalz bei Blutegeln. Sie besitzen mit ihren

beiden Saugorganen am vorderen und hinteren Ende die Fähigkeit,

sich an unterschiedlichen Oberflächen festzuhalten. Mithilfe

der Kombination aus Saughaftung und mechanischem Greifen

beziehungsweise Verklammern können sie sich sicher an ihre

Wirte heften. Zusammen mit der Universität Freiburg startete

Schmalz ein Projekt, um die biologischen Haftungssysteme besser

zu verstehen.

In einem aktuellen Forschungsvorhaben wird die Anatomie

des Saugorgans, das aus muskelgesteuerten Saug-, Abdicht- und

Greiflippen besteht, untersucht. Das Verständnis des Form-

Struktur-Funktions-Zusammenhangs des Saugorgans sei essenziell

für weiterführende Abstraktions- und Umsetzungsschritte

für neue, bionisch optimierte Systeme von Schmalz.

Kuolt: „Unsere Vorentwicklung hat daraufhin einen Prototyp

gefertigt, der sich von unserem Standardsortiment unterscheidet.“

Das Ziel der Forschungen sei, dass neue Sauger in Bezug auf

Halte- und Scherkräfte sowie Abdichtverhalten noch besser performen

als die üblichen Modelle. Außerdem sollen sie sich industriell

fertigen lassen. Und auch der CO 2

-Fußabdruck müsse sich

an bisherigen Saugern messen.

MW

Fotos: Schmalz, f+h, Karte auf S. 28: Stepmap, 123map. Daten: Openstreetmap,

Lizenz: ODbL 1.0

www.schmalz.com

www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 29


PRODUKTE UND SYSTEME

SAFETY-LÖSUNGEN FÜR FTS & CO.

SYSTEME VERNETZEN,

MATERIALFLUSS SICHERN

In Zeiten von E-Commerce und Digitalisierung,

Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeitsorientierung

– um nur einige Einflussgrößen zu nennen – steigen

die Ansprüche an die Logistik und werden immer

spezifischer und komplexer. Dies beeinflusst auch

intralogistische Systemlösungen in Unternehmen

und zeigt sich für Bihl+Wiedemann als Spezialist für

Verdrahtungssysteme unter anderem in der

Individualisierung sicherheitstechnischer Konzepte

und Lösungen. Gefragt sind flexible und

zukunftssichere Safety-Lösungen für den mobilen

Materialfluss, wie Safe Link zur sicheren Vernetzung

und Wireless-Kommunikation, sowie kompakte, auf

die jeweiligen Bedürfnisse anpassbare

Steuerungseinheiten.

Die Anforderungen von Anwendern und damit auch

von Maschinenherstellern ändern sich laufend, ihre

Wünsche sind im Wandel – und damit auch der

Materialfluss selbst. Nicht zuletzt der gestiegene

Anteil des Onlinehandels in den vergangenen Jahren hat

dazu geführt, dass Intralogistiklösungen immer flexibler

werden müssen. Denn wenn beispielsweise zuerst ein kleines

Paket von A nach B transportiert werden muss, dann ein

großes von B nach C und anschließend eine große Rolle von

C nach A, müssen solche Systeme das auch abbilden können.

Flexibilität ist dabei an vielen Stellen gefragt: bei der

Anbindung an ERP-Systeme und die IT, um die Anforderungen

schnell umzusetzen, genauso wie beim Einsatz der

richtigen Steuerung und Sicherheitstechnik. Dort reicht ein

einfacher Not-Aus zum Abschalten des Materialflusses

schon längst nicht mehr aus; programmierbare Lösungen

und drahtlose Safety-Technologien gewinnen zunehmend

an Bedeutung.

ASi-5 und ASi-3 sind heute Standard in der Intralogistik.

Aufbauend auf der Verdrahtungstechnologie AS-Interface

bietet das Unternehmen Bihl+Wiedemann seit vielen Jahren

ein breit gefächertes Produkt- und Lösungsangebot an

Standard- und Safety-Technologien für die Intralogistik an.

30 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


PRODUKTE UND SYSTEME

Der eingangs geschilderte Wandel im Materialfluss wird im Bereich

der fahrerlosen Transportsysteme (FTS) und autonomen

mobilen Roboter (AMR) deutlich. Aktuell stehen zwei Themen im

Fokus des Marktinteresses:

n Wie können mehrere fahrerlose Transportfahrzeuge (FTF) oder

auch stationäre Maschinenmodule, die sich gleichzeitig in einem

plötzlich entstandenen, gefahrbringenden Bereich befinden, im

Falle eines Not-Halts eines Fahrzeugs gemeinsam, schnellstmöglich

und sicherheitskonform stillgesetzt werden – Stichwort „Global

E-Stop“?

n Welche Funktionalität und Flexibilität bieten sicherheitsgerichtete

Steuerungen, die für FTS & Co. entwickelt wurden, mit Blick

auf IT- und OT-Integration sowie Bauform?

Antworten auf die Fragen bietet das Portfolio von

Bihl+Wiedemann – mit der Kommunikationstechnologie Safe

Link, die auch eine Wireless-Übertragung sicherer Signale ermöglicht,

sowie mit Lösungen für die Steuerung und sicherheitstechnische

Überwachung von FTS, die sich in Ausstattung und

Bauform auch an individuelle Kommunikations- und Montageanforderungen

anpassen lassen.

GLOBALER NOT-HALT: DRAHTLOS UND

WIRKUNGSVOLL ÜBER SAFE LINK

Um unmittelbar drohende oder eintretende Gefahren zu vermeiden,

müssen kraftbetriebene Arbeitsmittel – dazu zählen nicht

nur stationäre, sondern auch mobile Geräte wie FTF und AMR –

mit einer oder mehreren schnell erreichbaren und auffällig gekennzeichneten

Notbefehlseinrichtungen zum sicheren Stillsetzen

ausgerüstet sein. Dies kann per Not-Aus geschehen, wobei

die komplette elektrische Energie sofort abgeschaltet wird, um

eine gefährliche Bewegung zu stoppen. Das Safety-Betätigungselement

kann aber auch „nur“ einen Not-Halt auslösen – also ein

sofortiges Stillsetzen des kraftbetriebenen Arbeitsmittels, wobei

die Energieversorgung noch für das gezielte Stillsetzen der gefährlichen

Bewegung genutzt und erst nach Stillstand abgeschaltet

wird.

Ist der Not-Halt – etwa eines FTF – aber nicht lokal, sondern

übergreifend, also „global“, und gilt er auch für andere FTF oder

Maschinenmodule, stellt sich die Frage, welche weiteren Fahrzeuge

und Maschinen betroffen sind. Und vor allem, wie die mobilen

Einheiten im Sinne der Maschinenrichtlinie oder der kommenden

Maschinenverordnung sicherheitskonform schnell erreicht

werden können.

Entsprechendes gilt, wenn mehrere Fahrzeuge per Not-Halt

von einer zentralen Bedienstation aus gestoppt werden sollen.

Die sichere Kommunikationstechnologie Safe Link liefert die

Antwort. Sie ermöglicht auch kabellos über WLAN, 5G oder andere

Standards eine ethernetbasierte Kopplung und damit eine

sichere Vernetzung von mobilen Einheiten untereinander sowie

mit stationären Maschinenmodulen – selbst wenn unterschiedliche

Steuerungen und Feldbusprotokolle eingesetzt werden. Auf

diese Weise schafft Safe Link die Voraussetzungen für eine globale

Not-Halt-Funktion, mit der im Gesamtanlagenverbund sichere

01

Mithilfe des Portfolios lassen sich vielfältige Funktions- und Kommunikationsoptionen

für FTF und AMR umsetzen

www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 31


PRODUKTE UND SYSTEME

AUF EINEN BLICK

02 Sichere

Kommunikation

mit/zwischen FTF

über Safe Link

Globale Not-Halt-Funktion: Die

sichere Kommunikationstechnologie

Safe Link ermöglicht eine kabellose

Vernetzung von mobilen Einheiten

und stationären Maschinenmodulen

Flexible Steuerungslösungen:

Zum Safety-Portfolio von

Bihl+Wiedemann gehören anpassbare

Lösungen für die Steuerung

von FTS und AMR

ASi-5 und ASi-3 als Standards:

ASi-5 und ASi-3 sind als Standards in

der Intralogistik etabliert. Sie bieten

eine zuverlässige und effiziente

Verdrahtungstechnologie für

Standard- und Sicherheitskommunikation

Signale zeitnah übertragen und betroffene Einheiten schnell erreicht

werden können. Wird irgendwo ein Not-Halt-Bedienelement

betätigt, lassen sich Anlagenteile und auch drahtlos eingebundene

FTF abschalten.

Die aktuellen Gateways und Safety-Basis-Monitore von

Bihl+Wiedemann mit Ethernetschnittstelle verfügen standardmäßig

über diese Kommunikationstechnik und ermöglichen eine

mühelose Vernetzung mit Safe Link.

STEUERUNG VON FTF MIT VIELFÄLTIGEN

FUNKTIONS- UND KOMMUNIKATIONSOPTIONEN

INDIVIDUELLE SICHERHEITS-

KONZEPTE UND ZUKUNFTS-

SICHERE SAFETY-LÖSUNGEN

SIND GEFRAGT

Mithilfe der an individuelle Bedürfnisse anpassbaren Lösungen

aus dem Safety-Baukasten des Unternehmens lässt sich zum einen

eine Vielzahl von Sicherheitsfunktionen integrieren, wie etwa

die Einbindung von Sicherheits-Laserscannern und Not-Halt-Bedienelementen

oder die sichere Drehzahlüberwachung – und das

ohne zusätzliche Sicherheitssteuerung. Zum anderen werden damit

die Fahrzeugsteuerung, die FTF-Antriebstechnik sowie sensorbasierte

Navigations- und Lokalisierungssysteme unterstützt.

Auch kommunikationsseitig werden relevante Konnektivitätsanforderungen

erfüllt, darunter analoge E/As und sichere

digitale Ausgänge, ASi-5/ASi-3, Ethernet/IP, CANopen, ASi Safety,

CIP Safety über Ethernet/IP und Safe Link. Da innerhalb des Safety-Portfolios

von Bihl+Wiedemann eine Reihe weiterer Feldbusoptionen

für die Standard- und Sicherheitskommunikation

verfügbar ist und viele Fahrzeughersteller Anforderungen an die

OT- und IT-Anbindung, an Anschlussarten oder an die Baugröße

von Steuereinheiten stellen, können Safety-Lösungen für FTF mit

ASi-5 und ASi-3 von Bihl+Wiedemann auch in individuellen Konfigurationen

ausgelegt werden. Darüber hinaus können auch

nicht-sicherheitsrelevante Funktionen umgesetzt werden, etwa

zur Einbindung von intelligenten Sensoren wie RFID-Lösungen

oder zur Ansteuerung von Blink- und Bremslichtern am Fahrzeug.

Vor allem der letzte Punkt zeigt einen weiteren Vorteil von AS-

Interface: die Möglichkeit der Vorverarbeitung, die dazu beiträgt,

die Steuerung des FTF zu entlasten. Komplexe Details, etwa zum

Blinkverhalten eines RGB-Moduls, lassen sich vorab in der Software-Suite

Asimon360 einstellen und bei Bedarf abrufen. Gesteuert

wird dies durch die dezentrale Logik des entsprechenden

Moduls.

FAZIT

In der sich ständig wandelnden Intralogistik sind schnelle,

flexible, sichere und effiziente Materialflussprozesse gefragt.

Bihl+Wiedemann ist mit seinem ASi-5/ASi-3-Portfolio und seinem

Know-how in der Automatisierungs- und Sicherheitstechnik

sowie in der Förder- und Antriebstechnik für die Herausforderungen

gerüstet.

Autor: Thomas Rönitzsch, Unternehmenskommunikation,

Bihl+Wiedemann GmbH, Mannheim

Bilder: Bihl+Wiedemann

www.bihl-wiedemann.de

32 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


PRODUKTIONSLINIEN AUTOMATISCH

VERSORGEN

Das fahrerlose Transportfahrzeug (FTF) Melkus

Rack Stacker BLS4060 eignet sich für den Transport

und das Handling von Leiterplattenmagazinen

und Eurobehältern bis zum Format 400 ×

600 mm. Mit dem Flurförderzeug von Melkus

Mechatronic lässt sich die Automatisierungslücke

zwischen Bauteile- und Fertigproduktelager,

Bestückungsarbeitsplätzen, SMT-Automaten und Lötstationen schließen. Das

Liftsystem des Melkus Rack Stackers wurde für Transporte und Übergabesituationen

in der Elektronikfertigung oder Feinmechanikproduktion entwickelt und

ermöglicht die flexible Übergabe von Transportgütern an Übergabestationen auf

Höhen von 320 bis 1.800 mm. Dennoch passt das Fahrzeug mit einer Gesamthöhe

von 1.950 mm durch jede Standardtür. Die präzise Übergabe geschieht beidseitig

über ein integriertes Förderbandsystem mit Klemmbacken zum Greifen der

Ladungsträger. Optional ist ein RFID-Scanner verfügbar.

Das Fahrzeug (Grundfläche: 719 × 676 mm) kann auf der Stelle drehen. Somit lässt

sich die Lastübergabe auch unter beengten Platzverhältnissen umsetzen. Basis des

neuen Fahrzeugs ist der Transportroboter Melkus c4060, der sich per Lidar-Scanner

und Slam-Navigation überall zurechtfindet. Zur Kommunikation nutzt das

VDA-5050-kompatible Fahrzeug WLAN.

Die LiFePO 4

-Akkus stellen eine Betriebsdauer von bis zu acht Stunden sicher. Zwei

Lidar-Scanner sorgen für einen Rundum-Personenschutz. Langlebige Komponenten

und ein modularer Aufbau reduzieren den Wartungsaufwand.

www.melkus-mechatronic.com

AUF VERSCHIEDENE FAHRERLOSE

TRANSPORTFAHRZEUGE ADAPTIERBAR

Das FTS-Regal aus dem Hause Schulte zeichnet sich

durch seine präzise Anpassung an verschiedene

fahrerlose Transportfahrzeuge sowie durch seine

modulare Flexibilität für unterschiedliches Lagergut

aus. Aufgrund der Konstruktion kann ein fahrerloses

Transportfahrzeug das komplette Regal ohne

menschliches Zutun direkt aufnehmen und transportieren.

So gelangt die Ware ohne Umwege direkt zum

Kommissionierer, was einen nahtlosen, automatisierten

Warenfluss ermöglicht. Das spart Zeit und Platz

und steigert die Effizienz der Abläufe.

www.schulte-lagertechnik.de

WIR MACHEN

IHRE MASCHINE

SICHER

Sicherheitslösungen für die

Intralogistik

■ Sicherheitskomponenten und

-systeme für Lagerhaltung und

Materialfluss

■ Breites Produktangebot für

Flurförderzeuge

■ Safety-Lösungen für Predictive

Maintenance und Industrie 4.0

■ Umfassendes Beratungs- und

Dienstleistungsprogramm

www.schmersal.com

SCHNELL UND PRÄZISE ANS ZIEL

Die Drehgeber von Megatron erfassen den Lenkwinkel und die Geschwindigkeit

fahrerloser Transportfahrzeuge (FTF). Für kleine FTF eignen sich die Kit-Encoder der

Serie ETx25K, denn mit einer Einbauhöhe von 8 mm beanspruchen sie im vorgesehenen

Bauraum wenig Platz. Die Drehgeber der Reihe ETx25K sind in einer

Singleturn- und einer Multiturn-Variante verfügbar. Sie bieten eine digitale

Signalverarbeitung mit einer magnetischen, gradientenbasierten Messwerterfassung.

Die Encoder werden wahlweise mit

einer analogen (12-Bit-), inkrementalen oder

seriellen (SSI- oder SPI-) Schnittstelle

ausgestattet und erfüllen die Anforderungen

der Schutzart IP67. Eine große Auswahl an

Elektronikvarianten für unterschiedliche

Spannungsversorgungen sowie die Vielzahl

elektrischer Schnittstellen zur Messwertausgabe

ermöglichen eine optimale Integration

der Drehgeber in die Anwendung.

www.megatron.de


DIE ZUKUNFT DER AUTOMATISIERUNG GEHÖRT SKALIERBAREN KOMPLETTLÖSUNGEN

JEDER KANN AUTOMATISIEREN –

MIT DEM RICHTIGEN PARTNER

34 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


PERSPEKTIVEN

Im Rahmen eines Pressegesprächs hat die

Still GmbH, Hamburg, beschrieben, wie sie

führender Komplettanbieter für smarte

Automatisierungslösungen werden will.

Ort des Geschehens war das „Center of

Excellence für Automatisierungslösungen“ der

Kion Group, der Muttergesellschaft von Still. Den

Weg zum eingangs genannten Ziel sollen

standardisierte und hochverfügbare Produkte

und Systeme, gepaart mit persönlicher Beratung

und passgenauen Servicepaketen, ebnen.

WINFRIED BAUER,

CHEFREDAKTEUR F+H

Das Ziel von Still ist es, dass alle Unternehmen –

unabhängig von Branche, Größe, Finanzkraft und

Technisierungsgrad – einen niedrigschwelligen ››Zugang zu Automatisierung bekommen

Automatisierung ist in aller Munde, und ihr zukunftsweisendes

Potenzial für den innerbetrieblichen Materialfluss

– durch Steigerung von Produktivität, Effizienz und

Prozesssicherheit – ist unbestritten. Zudem werden, angesichts

des wachsenden Wettbewerbsdrucks und anhaltendem

Arbeitskräftemangel, rein manuell betriebene Materialflusslösungen

zunehmend weniger wettbewerbsfähig. Dennoch haben

viele Unternehmen noch immer Berührungsängste gegenüber

den jungen Technologien. Der vermeintlich hohe Kostenaufwand,

die Annahme, dass Automatisierung nur in eigens dafür

konzipierten Lagerlayouts oder Neubauten möglich sei, sowie

ein unübersichtlicher, heterogener Anbietermarkt sind oftmals

DIE INTRALOGISTIK STEHT

VOR GROSSEN HERAUSFOR-

DERUNGEN – ABER AUCH VOR

GROSSEN VERÄNDERUNGEN

Gründe für die Zurückhaltung. Dabei sind dies Sorgen, die mit

Blick auf den tatsächlichen Markt für Automatisierungslösungen

heute nicht mehr den tatsächlichen Gegebenheiten entsprechen.

„Wir bei Still sind der festen Überzeugung, dass die Automatisierung

der Intralogistik große Chancen bietet“, erklärt Still-Geschäftsführer

Dr. Florian Heydenreich. „Was ihrer Skalierung aktuell

noch in erster Linie im Wege steht, sind sich hartnäckig haltende

Mythen über große Einstiegshürden, hohe Kosten, komplexe

Handhabung und fehlende Betreuung. Sie hindern vor

allem kleinere Unternehmen daran, sich auf das Thema Automatisierung

einzulassen. Und das, obwohl heute – unter den richtigen

Voraussetzungen und mit dem passenden Partner – jedes

Unternehmen automatisieren kann.“

VORAUSSETZUNGEN FÜR AUTOMATISIERUNG

Damit Prozesse langfristig und ausfallsicher automatisiert werden

können, bedarf es etablierter Technologien sowie skalierbarer

und standardisierter Lösungen, die auch in bestehenden Lagerlayouts

effizient und zuverlässig arbeiten. Sie reduzieren nicht

nur Ausfallrisiken, sondern ermöglichen mithilfe standardisierter

Komponenten und Schnittstellen einen schnellen, mühelosen

Service. Skalierbare Lösungen ebnen zudem kleinen Unternehmen

einen einfachen Einstieg in die Automatisierung und wachsen

mit den Anforderungen sowie dem Automatisierungsgrad

des Anwenders mit.

Ebenso entscheidend ist – auf der Anbieter- und der Betreiberseite

– ein tiefgehendes Verständnis dafür, dass Automatisierung

ein langfristiger Prozess ist und nicht selten mit einem umfassenden

Wandel im Unternehmen einhergeht. Entsprechend wichtig

sind eine fundierte Planung und Beratung durch einen erfahrenen

Partner von Anfang an, beginnend mit der Ausschreibung

und der Definition des Lastenhefts mit allen Anforderungen und

tatsächlichen Gegebenheiten – denn dies ist die Basis des Projekts.

„Eine große Fehlerquelle aktueller Automatisierungsprojekte

ist der Faktor Mensch. Wenn Automatisierungsprojekte

heute scheitern oder fehlerhaft sind, liegt dies fast immer an einer

unzureichenden Vorbereitung, Planung und Kommunikation

– und nicht an der Technologie“, bringt Heydenreich es auf den

Punkt.

PASSGENAUE LÖSUNGEN

Komplettanbieter wie Still verfügen neben jahrelanger Erfahrung

im Automatisierungssegment und hoher Innovationskraft auch

über ein breites Portfolio standardisierter, automatisierter Flurförderzeuge

sowie ein starkes Partnernetzwerk – unter anderem

für Lagersysteme und Fördertechnik. Zudem bringen sie fundierte

Beratungskompetenz und ein flächendeckendes Servicenetz

mit, die nötig sind, um die Bandbreite an Automatisierungsprojekten

umzusetzen. Denn sie konzentrieren sich nicht auf einzelne

Produkte, sondern auf die Entwicklung passgenauer Lösungen,

die den Materialfluss eines Unternehmens langfristig effizient,

prozesssicher und resilient machen – unabhängig von seiner

Größe und der Komplexität seiner Anwendungen. Hier kündigt

Heydenreich für sein Unternehmen mit Blick auf die nahe Zukunft

an, der führende Komplettanbieter für smarte Automatisierungslösungen

zu werden. „Dabei decken wir das ganze Spektrum

der Prozessautomatisierung ab – von kleinen Unternehmen

ohne Automatisierungserfahrung bis hin zu global agierenden

www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 35


Dr. Florian

Heydenreich

ZUSAMMENARBEIT ÜBER

GESCHÄFTSBEREICHE HINWEG

Im „Center of Excellence für Automatisierungslösungen“

in Antwerpen haben rund 400 Mitarbeiter der Kion-Marken

eine Heimstatt gefunden, um teamübergreifend

zusammenzuarbeiten. Somit kann auf die Bedürfnisse

des Markts reagiert und können Automatisierungsprojekte

schneller, innovativer und kostengünstiger

realisiert werden. Die Teams entwickeln passende

Automatisierungslösungen

für die

Betreiber und

unterstützen die

regionalen

Vertriebsteams. In

dem Gebäude mit

einer Grundfläche

von 11.800 m²

lassen sich die

neuen Lösungen

ferner ausgiebig testen und optimieren. Darüber hinaus

werden am Standort in Flandern auch applikationsspezifische

Hard- und Softwarelösungen entwickelt und

getestet. Es gibt zudem Raum für die Produktion von

Sonderlösungen, vor allem für Flurförderzeuge. WB

WENN AUTOMATISIERUNGS-

PROJEKTE HEUTE SCHEITERN

ODER FEHLERHAFT SIND, LIEGT

DIES NICHT AN DER TECHNOLOGIE

Konzernen, von kleinsten Lösungen mit nur einem Fahrzeug bis

hin zu komplexen Großprojekten.“

Die technologische Grundlage der skalierbaren Automatisierung

ist die Software von Still. Das modulare System basiert auf

standardisierten Komponenten und ist in zwei aufeinander aufbauenden

Varianten verfügbar: Für kleine Projekte mit wenigen

Fahrzeugen und moderaten Anforderungen an die auszuführenden

Tätigkeiten ist die Einstiegsvariante iGo easy vorgesehen. Sie

ermöglicht eine schnelle und einfache Implementierung sowie

eine intuitive Handhabung – auch ohne Automatisierungserfahrung.

Bei komplexen Automatisierungsprojekten, in denen eine

Vielzahl unterschiedlicher Fahrzeuge und Systeme orchestriert

werden soll, um komplette Materialflüsse automatisiert abzubilden,

kommt iGo systems zum Einsatz.

Die Kompatibilität beider Lösungen stellt sicher, dass Anwender

ihre Automatisierung jederzeit stufenlos skalieren können.

Vor allem Unternehmen, für die Automatisierung noch Neuland

ist, können zunächst klein anfangen, Erfahrungen sammeln und

dann gegebenenfalls schrittweise ihren Automatisierungsgrad

steigern. Dabei sind auch die Einbindung von Partnerprodukten,

die Steuerung von Still-Flurförderzeugen über Fremdsoftware

und die Anbindung an übergelagerte Systeme möglich – mithilfe

des flexiblen Still iGo flow und der standardisierten Schnittstelle

VDA 5050, die der Hersteller sukzessive in alle automatisierten

Geräte integriert.

BERATUNG UND SERVICE SIND WICHTIGE

SÄULEN DER STRATEGIE

Auf dem Weg zum führenden Anbieter smarter Automatisierungslösungen

investiert Still in Technologie, Partnerschaften

und den weiteren Ausbau der eigenen Beratungs- und Servicekompetenz.

Dabei liegt der Fokus auf individueller Betreuung sowie

lokalen Strukturen. Denn persönlicher Austausch, kurze Wege

und die Abstimmung vor Ort – in der Landessprache und mit

einem vertrauten Ansprechpartner – sind auch im digitalen Zeitalter

unersetzlich, reduzieren Fehlerquellen und beugen Missverständnissen

vor. „Wir werden auch in Zukunft vor Ort für unsere

Kunden da sein. Ihre Sprache zu sprechen, ihre Bedürfnisse

ernst zu nehmen und ihnen passgenaue Lösungen anzubieten,

ist seit mehr als 100 Jahren das Erfolgsrezept von Still“, fasst Heydenreich

zusammen.

Fotos: Still, f+h, Karte auf S. 35: Stepmap, 123map. Daten: Openstreetmap,

Lizenz: ODbL 1.0

www.still.de

36 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


NEUER LUFTREIFEN FÜR

TELESKOPLADER

In Zusammenarbeit mit JLG hat

Continental eine neue Reifenlösung für

deren Teleskoplader-Flotten in den USA

entwickelt. Der Luftreifen TeleMaster

V.ply wurde für Endverbraucher

entwickelt, die regelmäßig längere

Strecken zwischen den Einsatzorten

pendeln und eine Allround-Bereifung mit komfortablem

Fahrverhalten, hoher Stabilität und geringer Wärmeentwicklung

suchen. Durch den Karkassenaufbau verfügt der TeleMaster

V.ply über eine hohe Seitenwandstabilität und Widerstandsfähigkeit

gegen Beschädigungen. Die extragroße Aufstandsfläche

sorgt für eine hohe Geländetauglichkeit auf unbefestigten

Untergründen und unter vielfältigen Bedingungen. Dies schafft

die Voraussetzungen für eine lange Lebensdauer des Reifens.

Für mehr Fahrleistung hat der Hersteller das Profildesign und

Abriebvolumen optimiert. Für Unternehmen, die den Einsatz

von Reifen mit PU-Füllung bevorzugen, wird durch das neue

Reifendesign weniger Füllung benötigt. Dies senkt die Kosten

und erhöht gleichzeitig die Nachhaltigkeit.

www.continental-tires.com

Wir schaffen logistische Verbindungen.

Individuelle Planung und Konstruktion

direkt vom Hersteller – Made in Germany

www.butt.de

KI OPTIMIERT VERPACKUNGSPROZESSE

Mobile Verladerampe BKV

Verladeplattform

Steigende Anforderungen an die Qualität, hohe Prozessgeschwindigkeiten

und die Einhaltung immer komplexerer

Kennzeichnungsvorgaben stellen die Lebensmittelindustrie vor

Herausforderungen, die automatisierte Inspektionssysteme

erforderlich machen. Durch den Einsatz künstlicher Intelligenz

(KI) lassen sich Effizienz und Genauigkeit solcher Systeme

maximieren – und selbst komplexe Inspektions- oder Klassifizierungsaufgaben

schnell und zuverlässig bewältigen. Auf der

diesjährigen IFFA stellt

Multivac ein KI-gestütztes

Vision-System vor, das

Packungen mit unterschiedlichen

Fleischstücken identifiziert.

Je nach Packungsinhalt

wird die entsprechende

Information an das Etikettierund

Drucksystem des Herstellers

weitergegeben, sodass

jede Packung korrekt gekennzeichnet

wird.

www.multivac.com

BUTT GmbH Tel.: +49(0)4435 9618-0

Zum Kuhberg 6–12 Fax: +49(0)4435 9618-15

D-26197 Großenkneten butt@butt.de, www.butt.de

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TECHNISCH-WISSENSCHAFTLICHER BEIRAT

Dr.-Ing. Chr. Beumer, Beckum;

Prof. Dr.-Ing. J. Fottner, München;

Prof. Dr.-Ing. K. Furmans, Karlsruhe;

Prof. Dr. M. ten Hompel, Dortmund;

Prof. Dr.-Ing. R. Jansen, Dortmund;

Prof. Dr. K.-O. Schocke, Frankfurt;

Prof. Dr.-Ing. habil. L. Schulze, Hannover;

Prof. Dr.-Ing. R. Schulz, Stuttgart

·

Regionale Fachmessen für

Intralogistik und Materialfluss

QR-Code scannen

und Ticket sichern

mit Code 1407

DORTMUND

7. – 8. Mai 2025

Messe Dortmund

HAMBURG

3. – 4. Juni 2025

MesseHalle Hamburg-Schnelsen

Weitere Informationen unter:

www.intralogistik-messen.de

Parallel zur:


JUNGHEINRICH ERWEITERT ETV-SCHUBMASTSTAPLER-SERIE UM NEUE MODELLE

EFFIZIENT UND KOMFORTABEL

IM ROUTINEEINSATZ

Bei der Entwicklung der neuen

ETV-Baureihe 2i hat Jungheinrich eine

umfangreiche Datenanalyse von rund

14.000 realen Betreibereinsätzen ihrer

Schubmaststapler zugrunde gelegt.

Die Daten zeigen, dass in der Praxis

bei vielen Anwendungsfällen

leistungsmäßig überdimensionierte

Fahrzeuge zum Einsatz kommen.

Dieser Erkenntnis will der Hersteller

mit den neuen Schubmaststaplern der

ETV-Baureihe 2i Rechnung tragen.

Die Modellvariationen ETV 214i und

ETV 216i bieten Tragfähigkeiten von

1,4 respektive 1,6 Tonnen.

Die ETV-Baureihe 2i verfügt serienmäßig über eine integrierte

Lithium-Ionen-Batterie. Wahlweise sind Batteriekapazitäten

von 230 oder 460 Ah verfügbar. Mit Blick auf

die Zukunft kündigte Jungheinrich für 2025 den Launch

der neuen Schubmaststaplerbaureihe ETV 3i für anspruchsvollere

Anwendungen im Hochleistungseinsatz an. Die Besucher der Logimat

hatten die Gelegenheit diese Geräte bereits in Augenschein

zu nehmen. Für diesen Zweck wird laut Hersteller das Batterieportfolio

in dieser Baureihe um eine 690-Ah-Lithium-Ionen-Batterie

ergänzt werden.

Auf unserem Parcours testen wir ein Vorserienmodell des ETV

214i. Der demnächst marktverfügbare ETV 216i steht uns zum

optischen Vergleich zur Verfügung.

NEUES DESIGN FÜR MEHR KOMFORT

Beim ersten Blick auf unseren Testkandidaten fällt auf: Der Hersteller

hat im Vergleich zu den Vorgängermodellen die Fußraumplatte

inklusive Fahrerstand „tiefergelegt“. So gelangen wir bei

einer Einstiegshöhe von 420 mm bequem in die Fahrerkabine –

38 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


PRODUKTE UND SYSTEME

Hubgeschwindigkeit

mit 1.000 kg Last

[cm/s]

Fahrgeschwindigkeit

mit 1.000 kg Last

[km/h]

Sprint über

27,2 m

[in s]

Praktische

Einsatzdauer

max. Bat. [ss:mm]

Jungheinrich ETV 214i

P1

40

9,1

7,5

10:40

Jungheinrich ETV 214i

P2

40,8

10,1

6,9

10:09

Jungheinrich ETV 214i

P3 40,8 11,1 6,5 09:55

ø

49,52

12,55 6,3 11:16

ø = Durchschnitt der von uns getesteten Schubmaststapler (2024)

01 Der Einstieg ist komfortabel niedrig und kommt

ohne zusätzliche Trittstufe aus

02 Trotz des neuen Designs ist die Sicht auf die Radarme nicht

eingeschränkt, optionale signalgelbe Radschutzkappen

sorgen für zusätzlichen Kontrast

01

AUFGRUND DER KONSTRUKTION

BIETET DER ETV 214I VIELE

ERGONOMISCHE VORZÜGE

eine zusätzliche Trittstufe ist nicht mehr nötig. Dieses ergonomische

Design macht Sinn, denn aus der bereits erwähnten

Datenanalyse des Herstellers geht auch hervor, dass Fahrer von

Schubmaststaplern, die in weniger intensiven Einsätzen unterwegs

sind, häufiger ein- und aussteigen, um anderweitige Arbeiten

zu verrichten. Für so eine Arbeitsroutine ist eine geringere

Einstiegshöhe sehr angenehm.

Um den ETV 214i tieferzulegen wurde das Antriebsrad, das mit

einem etwas leichteren und kompakteren Fahrmotor verbunden

ist, um gut 100 mm verkleinert. Diese Maßnahme wurde noch ergänzt

durch effizienter konfigurierte Lithium-Ionen-Module. Das

Ergebnis dieser Maßnahmen ist nicht nur ein komfortabler Einstieg,

sondern auch ein großzügiger Fußraum und mehr Platz in

der Fahrerkabine. Um den möglicherweise stärkeren Verschleiß

des verkleinerten Antriebsrads zu kompensieren, kommt für die

Bereifung ein neuentwickeltes und verschleißbeständigeres Polyurethan

mit der Bezeichnung „Powerthane Plus“ zum Einsatz.

Das Abdeckblech des Antriebsrads erleichtert die Wartung und

sorgt für ein ordentlicheres Erscheinungsbild.

02

www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 39


03 04

FREIE SICHT AUF LAST UND UMGEBUNG

Wir nehmen in der Fahrerkabine Platz und testen die Rundumsicht

sowie den Blick auf die Radarme und den ausgefahrenen

Hubmast. Unsere ersten Vermutungen, dass das neue Design hier

zu Einschränkungen führt, lassen sich nicht bestätigen. Niedrige

Fahrgestellränder und der höhenverstellbare, luftgefederte Fahrersitz

sorgen für den nötigen Ausgleich. In puncto Sichtverbesserung

und Sicherheit stehen optional signalgelbe Schutzkappen für die

Lasträder zur Verfügung. Auch der verbesserte Schulterschutz

sorgt für zusätzlichen Komfort und mindert das Verletzungsrisiko.

Verbrauch pro

100 Paletten in kWh

Verbrauch während

des Tests in kWh

Das Panoramadach wurde großzügig verglast und bietet so einen

freien Blick nach oben auf den ausgefahrenen Hubmast. Die maximale

Hubhöhe beträgt 10.700 mm mit einer Resttragfähigkeit

von 900 kg. Eine optionale digitale Gabelkamera unterstützt die

Arbeit in großer Höhe.

SICHERHEIT UND ENERGIE

Sicherheit wird bei der ETV-2i-Serie großgeschrieben. An der

Dachkonstruktion der Fahrerkabine ist ein LED-Lichtsystem mit

hellweißer Tagfahrbeleuchtung installiert, so macht sich der

Stapler schon aus der Distanz bemerkbar. Bei Kurvenfahrten

blinkt das System orange, beim Bremsen rot.

Die Lithium-Ionen-Batteriemodule der ETV-2i-Serie sind in

zwei Größen verfügbar: 230 und 460 Ah. Auch die Module haben

ein überarbeitetes Design, sodass sie raumoptimiert im Stapler

integriert sind. Sie verfügen über eine separate Verbindung zum

Jungheinrich

ETV 214i P1

Jungheinrich

ETV 214i P2

5,16

5,28

Jungheinrich

ETV 214i P1

Jungheinrich

ETV 214i P2

2,79

2,94

SICHERHEIT UND KOMFORT

SIND IN EINEM KOMPAKTEN

SCHUBMASTSTAPLER VEREINT

Batterie-Management-System. Das optional integrierte 35-Ah-

Ladegerät bietet die Möglichkeit, an jeder beliebigen 230-V-

Steckdose aufzuladen. Ist der Stapler nicht mit dem Gerät ausgestattet,

lassen sich die Batterien an den Lithium-Ionen-

Schnellladegeräten des Herstellers aufladen.

Jungheinrich

ETV 214i P3

ø

5,28

6,85

Jungheinrich

ETV 214i P3

3,69

ø = Durchschnitt der von uns getesteten Schubmaststapler (2024)

ø

3,01

ARBEITSUMGEBUNG IM COCKPIT

Einen sehr positiven Eindruck macht das überarbeitete Display

in der Fahrerkabine. Die Einteilung der Parameteranzeigen ist

klar und übersichtlich, die Farbwiedergabe ausgewogen und angenehm

und die Informationen über Hubhöhe und Gewicht sehr

nützlich. Auch das digitale Lastendiagramm, das vor einer möglichen

Überlastung der Gabel warnt, ist ein Gewinn.

40 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


PRODUKTE UND SYSTEME

05

Umgeschlagene Paletten in 8 Stunden

Jungheinrich ETV 214i P1 433

06

Jungheinrich ETV 214i P2 444

Jungheinrich ETV 214i P3 455

03 Nichts zu bemängeln in puncto Arbeiten in großer Höhe – das

verglaste Panoramadach erlaubt den scharfen Blick auf den Hubmast

04 Die digitale Gabelkamera (oberes Display) erzeugt ein

störungsfreies und sehr klares Bild

05 Viele Informationen in aufgeräumter Darstellung

liefert das Display

ø 438

ø = Durchschnitt der von uns getesteten Schubmaststapler (2024)

06 Bei Bedarf lässt sich ein 35-Ah-Bordladegerät integrieren, mit dem

man die Batterie über herkömmliche 230-V-Steckdosen laden kann

Die Tiefe der Lenkkonsole ist standardmäßig verstellbar, optional

ist auch eine Höheneinstellung verfügbar. Das Lenkrad ist Jungheinrich-Standard

mit 180/360°-Lenkradsteuerung und einem

berechenbaren Lenkverhalten. Das Ablagefach unter der Armlehne

nimmt problemlos unsere DIN-A4-Schreibtafel auf.

LEISTUNGEN UND EINSATZDAUER

Bei der Auswertung der Leistungsdaten unseres Teststaplers können

wir konstatieren: Diese sind nahezu identisch mit den von

uns gemessenen Leistungen der Vorgängermodelle aus der ETV-

Serie im „Efficiency“-Modus. Im Vergleich zu den von uns gemessenen

Durchschnittswerten im ganzen Schubmaststaplersegment

sind die Leistungen überdurchschnittlich, liegen aber

deutlich unter den Spitzenwerten der „Drive&Lift Plus“-Ausführung

des ETV 216i. Für absolute Spitzenwerte im Hochleistungssegment

ist der ETV 214i ohnehin nicht konzipiert – das überlässt

der Hersteller der kommenden ETV-3i-Serie.

Wir erzielen mit dem 230-Ah-Lithium-Ionen-Modul eine praktische

Einsatzdauer von fast fünf Stunden. Mit der 460-Ah-Variante

berechnen wir eine doppelt so lange Einsatzdauer. Mithilfe

des integrierten 230-V-Ladegeräts ist das zwischenzeitliche Aufladen

kein Problem.

Wem der ETV 214i in der gängigen Version noch nicht kompakt

genug ist, dem steht eine „Slim“-Variante zur Verfügung. Mit einem

L2-Maß von 1.178 mm ist diese Modellversion noch einmal

um 100 mm kürzer.

TEST-FAZIT

Die Schubmaststapler der ETV-Baureihe 2i sind aufgrund ihrer

Konstruktion sehr zugänglich und bieten viele Vorzüge in puncto

Ergonomie. Durch das Tieferlegen sind die Fahrbewegungen weniger

spürbar. In Verbindung mit dem luftgefederten Fahrersitz

sorgt dies für angenehme Arbeitsbedingungen. Trotz der niedrigeren

Sitzposition ist die Rundumsicht bestens. Als kleines Manko

empfanden wir während des Tests die etwas inhomogene Absenkgeschwindigkeit

der Gabel im unbelasteten Zustand sowie

ein leichtes Schwanken des Staplers beim Absenken der belasteten

Gabel. Dies stellte sich im Nachhinein als falsch eingestellte

Parkbremsenroutine heraus und wurde vom Hersteller korrigiert.

Text und Fotos: Andersom Testing, Mark Dohmen und Theo Egberts

Grafiken: VFV, Sonja Daniel

WERTUNG

+ Ergonomie

+ Bedienung

+ Leistung

– Absenkgeschwindigkeit des

unbelasteten Hubmasts

www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 41


PRODUKTE UND SYSTEME

16 HYUNDAI-STAPLER BEWEGEN SCHOTTISCHEN WHISKY

MATERIALFLUSS OPTIMIERT

Die schottische Whiskyindustrie stellt hohe

Anforderungen an die Intralogistik. Destillerien

benötigen zuverlässige und leistungsstarke

Flurförderzeuge, die in beengten Lagerhallen

sowie in explosionsgefährdeten Bereichen

sicher operieren müssen. Die Starlaw-Distillery

von Glen Turner setzt daher auf Stapler von

Hyundai Material Handling Europe.

Detailansicht der

Vierfachklammer.

Die Staplerhydraulik

wurde bei Druck und

Öl-Liefermenge exakt

an das Anbaugerät

angepasst

Die Starlaw-Distillery von Glen Turner in Bathgate,

Schottland, erneuerte ihre Flurförderzeugflotte. Für den

Umschlag von Whisky-Kartons im Versandlager beschaffte

das Unternehmen zehn Elektrostapler vom Typ

35B-9U. Diese 3,5-Tonnen-Stapler sind mit einem Triplex-Hubmast

für Hubhöhen von 5.500 mm ausgestattet. Doppelpalettenklammern

dienen als Anbaugeräte.

Für den Transport von Whiskyfässern in den Reifekellern mit

einer Lagerkapazität von 750.000 Fässern lieferte das Unternehmen

Hyundai Material Handling Europe sechs ex-geschützte

Elektrostapler vom Typ 50B-9. Die 5-Tonner verfügen über einen

Triplex-Hubmast mit einer Hubhöhe von 7.500 mm. Mithilfe der

Flurförderzeuge lassen sich die Fässer in sieben Lagen stapeln.

Aufgrund der flüchtigen Dämpfe, die als „Angel‘s share“ bekannt

sind und die während des Reifeprozesses entstehen können, wurden

die 50B-9-Gabelstapler vom Unternehmen Pyrobane Atexkonform

umgerüstet.

Alle Elektrostapler sind mit Blei-Säure-Batterien ausgestattet. Die

3,5-Tonner bewältigen zwei Schichten mit einer Batterieladung.

Zur Ausstattung der 16 Geräte gehört das HiMate-Überwachungssystem.

Mit dem System lassen sich unter anderem Zonen definieren,

in denen die Flurförderzeuge mit bestimmten Fahrgeschwindigkeiten

unterwegs sind, und Wartungsintervalle überwachen.

Geliefert wurden die Flurförderzeuge von der Purvis-Gruppe,

die seit dem Jahr 2022 Hyundai-Material-Handling-Händler in

Schottland ist. Hyundai Material Handling Europe produziert

Elektro-, Treibgas- und dieselbetriebene Gabelstapler im Tragfähigkeitsbereich

von 1,5 bis 30 Tonnen sowie Lagertechnikgeräte

(Nieder- und Hochhubwagen). In Europa arbeitet der Hersteller

mit mehr als 60 Händlern in 22 Ländern zusammen.

Fotos: Hyundai Material Handling

www.hyundai-mh.eu

42 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


ANZEIGE

REGIONAL, KOMPAKT, KOMPLETT

DIE LOGISTICS & AUTOMATION 2025

IN DORTMUND UND HAMBURG

Automatisierung, Digitalisierung,

Effizienzsteigerung und Künstliche Intelligenz:

Das sind aktuelle Trendthemen der Intralogistik.

Adressiert werden sie auf der LOGISTICS &

AUTOMATION in Dortmund (7.-8. Mai 2025) und

vier Wochen später in Hamburg (3.-4. Juni 2025)

– jeweils gemeinsam mit der EMPACK und in

Hamburg erstmals auch mit der aaa all about

automation. Die Besucher können an beiden

Standorten eine ebenso entspannte wie

interessante Fachmesse mit hohem Praxisbezug

erwarten.

Aussteller und Besucher entscheiden sich für die LOGIS-

TICS & AUTOMATION wegen der Konzentration aufs

Wesentliche. Maria Soloveva, Projektleiterin bei Easyfairs:

„Die LOGISTICS & AUTOMATION versteht sich als

regionale Ergänzung, Add-on, zu den großen internationalen

Fachveranstaltungen. Sie zeichnet sich durch ihren ganz besonderen

Community-Charakter aus: nahbar und unkompliziert. Inhaltlich

konzentriert sie sich auf konkrete Lösungen, die das Tagesgeschäft

der Besucher voranbringen – in angenehmer Atmosphäre,

ohne Termindruck und mit einem Maximum an Erkenntnisgewinn.

Das schafft beste Voraussetzungen für eine effiziente

Messeteilnahme – für die Aussteller und für die Besucher.“

Den Anfang macht die LOGISTICS & AUTOMATION in Dortmund

am 7. und 8. Mai. Sie bietet in kompakter Form einen Überblick

über das gesamte Spektrum der Intralogistik – mit Schwerpunkten

unter anderem bei Flurförderzeugen, Lager-Automatisierung,

FTS und AMR, E-Logistik und Software. Zu den Anker-

Ausstellern gehören Coglas (Software), Linde Material Handling

(Flurförderzeuge), Meta Regalbau (Lagertechnik), Ruhrbotics

(Automatisierung), Fritz Schäfer (Lagertechnik), Unitechnik

(Automatisierung) und Vetter Industries (Stapler-Anbaugeräte).

Unter den neuen Ausstellern sind Identpro (Software) Storojet

(Lager- und Kommissioniersysteme) und mit Toyota Material

Handling auch der weltgrößte Hersteller von Flurförderzeugen.

Begleitet wird die Messe von einem Rahmenprogramm. Auf

der „Insights Stage“ wird es Fachvorträge zu praxisbezogenen

Themen geben – unter anderem von Toyota Material Handling,

avitea Industrieservice und Element Logic. Das Kompetenznetz

Logistik.NRW nutzt die Messe für eine Mitgliederversammlung,

und erstmals wird es am ersten Tag eine „Afterwork Lounge“ geben

– mit Drinks, Musik und Networking-Möglichkeiten.

Wie gewohnt und bewährt findet die LOGISTICS & AUTOMA-

TION gemeinsam mit der EMPACK Dortmund statt. Sie gibt in

ähnlich kompakter, kompetenter und persönlicher Weise einen

Überblick über den Stand der Verpackungstechnik – von Werkstoffen

über Maschinen bis zu neuen Konzepten und Geschäftsmodellen.

KOSTENFREIES TICKET SICHERN

Das Ticket gilt für beide Messen. Auf der Homepage www.intralogistik-messen.de

können sich Besucher mit dem Code 1601 ein

kostenfreies Tagesticket im Wert von 25 Euro sichern. Darin enthalten

sind neben dem Zugang zu beiden Messen und allen Expertenvorträgen

auf der Insights Stage auch das Smart Badge für

den Online-Austausch von Kontaktdaten und Informationen sowie

ein Gutschein für Kaffee und Tee.

Bild: Easyfairs

www.intralogistik-messen.de | www.empack-messen.de

LOGISTICS & AUTOMATION UND

EMPACK: DATEN UND FAKTEN

Dortmund 2025

LOGISTICS & AUTOMATION und EMPACK Dortmund

Termin: 07. und 08. Mai 2025

Ort: Messe Dortmund

Ticketpreis: Tages-Ticket für € 25,-

(gilt für beide Fachmessen)

Veranstalter: Easyfairs Deutschland GmbH

Hamburg 2025

LOGISTICS & AUTOMATION und EMPACK Hamburg

Termin: 03. und 04. Juni 2025

Ort: Hamburg Messe

Ticketpreis: Tages-Ticket für € 25,-

(gilt für beide Fachmessen)

Veranstalter: Easyfairs Deutschland GmbH

www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 43


PRODUKTE UND SYSTEME

TSUBAKI KABELSCHLEPP ÜBERNIMMT GENERALÜBERHOLUNG

EINER CONTAINERBRÜCKE IM HAFEN EMMERICH

GELUNGENES ZUSAMMENSPIEL

Wenn die Contargo Rhein-Waal-Lippe GmbH

2025 eine ihrer beiden Containerbrücken im

Binnenhafen Emmerich erneuert, wird die

verbleibende zweite den vollständigen Betrieb

allein übernehmen. Eine große Verantwortung

für ein System, das bereits seit vielen Jahren im

Mehrschichtbetrieb im Einsatz ist. Dieser Ansicht

war auch der Betreiber und entschied sich für ein

Retrofit der Krananlage einschließlich des

Austauschs der Kabelführung. Beauftragt

wurden die Spezialisten von

Tsubaki Kabelschlepp, die ein schlüsselfertiges

Energiekettensystem konzipierten und in kurzer

Zeit in Betrieb setzten.

Der Binnenhafen Emmerich ist eine bedeutende Drehscheibe

für den Containerverkehr am Niederrhein. Mit

zwölf Stunden Fahrzeit nach Rotterdam und 14 Stunden

nach Antwerpen ist dieser Standort der logistische

Schlüssel zu den niederländischen und belgischen Westhäfen.

Darüber hinaus öffnet die günstige geografische Lage die Tore zu

den Absatzmärkten am Niederrhein, im Rhein-Ruhr-Gebiet, im

Münsterland sowie in den angrenzenden niederländischen Regionen

Liemers und Achterhoek.

„Contargo betreibt hier ein trimodales Terminal, ausgestattet mit

zwei Containerbrücken und einer Lagerkapazität von mehr als

4.000 TEU“, erklärt Michael Mies, Geschäftsführer der Contargo

Rhein-Waal-Lippe GmbH. „Mit dem aktuellen Ausbau des Standorts

um eine Fläche von 9.000 Quadratmetern erweitern wir die

Möglichkeiten für Depot- und Lageraktivitäten. Darüber hinaus

bieten wir ein Gefahrgut- und Reeferhandling sowie zusätzliche

Leistungen rund um den Container, beispielsweise Value-Added-

Services oder Reparaturen.“

Im Zuge der Terminalerweiterung steht auch der Austausch einer

der beiden Containerbrücken auf dem Programm. Um während

dieser Zeit einen problemlosen Betrieb sicherzustellen, entschloss

man sich, die verbleibende Brücke vorher generalüberholen

zu lassen. An dieser Stelle kommen die Experten der

Tsubaki Kabelschlepp GmbH aus Wenden-Gerlingen ins Spiel.

Diese konnten mit ihren anschlussfertigen Energieketten-Komplettsystemen

(TotalTrax) in der Vergangenheit bereits an anderen

Contargo-Standorten überzeugen und erhielten Anfang August

2024 den Auftrag für das Kran-Retrofit. Die Zielvorgabe: maximale

Betriebssicherheit für die kommenden Jahre. Die Herausforderung:

Der Austausch der beiden Energieketten im laufenden

Betrieb innerhalb kürzester Zeit.

ENGE ABSTIMMUNG UND PRÄZISE PLANUNG

„Die genaue und engmaschige Abstimmung zwischen dem Betreiber

sowie unserem Engineering- und Service-Team war der

Schlüssel zum Erfolg“, betont Jens Tielmann, Technischer Außendienst

bei Tsubaki Kabelschlepp. „Gemeinsam haben wir eine

Lösung entwickelt, die den Anforderungen an Geschwindigkeit,

Verfahrweg und Belastbarkeit gerecht wurde. Zum Einsatz kommt

unsere MC1300-Kettenserie in gleitender, gegenläufiger Anordnung

mit schwimmenden Mitnehmern, die für lange Verfahrwege

und hohe Zusatzlasten ausgelegt ist.“


PRODUKTE UND SYSTEME

Die Energieketten wurden mit eingelegtem Leitungspaket schlüsselfertig auf einer Spezial-Zweikammer-Transporttrommel

angeliefert und vor Ort innerhalb von weniger als sieben Tagen installiert und in Betrieb genommen

Mit dem Energiekettensystem wird ein Verfahrweg von 80 m realisiert.

Die Ketten sind jeweils 49 m lang und verfügen über einen

schwimmenden Mitnehmeranschluss. Die maximale Zusatzlast

beträgt 10 kg je Kettenmeter.

VIELSEITIGE ENERGIEFÜHRUNG MIT

VERSCHIEDENEN STEGVARIANTEN

Die Energieketten der M-Serie gehören zur flexiblen Vario-Line.

Dabei handelt es sich um eine vielseitige Energieführung mit verschiedenen

Stegvarianten. Die Ketten überzeugen unter anderem

durch eine stabile Laschenkonstruktion und reduzierten Gelenkverschleiß

aufgrund des Topf-Deckel-Prinzips: Hierbei werden

die Zug- und Schubkräfte nicht wie üblich über die Bohrung-

Bolzen-Verbindung, sondern über ein großflächiges, gekapseltes

Anschlagsystem übertragen. Austauschbare Gleitschuhe sorgen

auch bei hoher Beanspruchung für eine lange Lebensdauer und

lassen sich bei Bedarf leicht erneuern.

Die Typenreihe MC1300 ist mit lösbaren Aluminium-Rahmenstegen

ausgerüstet; diese sind in verschiedenen Massiv-Ausführungen

verfügbar. Bei Contargo kommen Rahmenstege des Typs

RM zum Einsatz. Sie sind vierfach verschraubt und beidseitig

leicht und schnell zu öffnen. Mit einer maximalen Verfahrgeschwindigkeit

von 5 m/s und einer Beschleunigung von 25 m/s 2

erfüllt die MC1300-Typenreihe alle Anforderungen der Containerbrücke.

Eine geschlossene, aber aufklappbare Dachkonstruktion

sorgt für die gewünschte Wartungsfreundlichkeit und bietet

einen guten Schutz vor Witterungseinflüssen.

Um mögliche Fehler zu erkennen, bevor sie den laufenden Betrieb

beeinträchtigen, hat der Betreiber zusätzlich ein Servicepaket

gebucht. Mit regelmäßigen Inspektionen sorgt Tsubaki

Kabelschlepp dafür, dass potenzielle Probleme frühzeitig erkannt

und behoben werden können. Tielmann: „Auf diese Weise können

wir Ausfälle auf ein absolutes Minimum begrenzen und

schaffen die Voraussetzungen für eine hohe Betriebssicherheit.“

IN WENIGER ALS SIEBEN TAGEN WAR

ALLES ERLEDIGT

Die Energieketten wurden mit eingelegtem Leitungspaket schlüsselfertig

auf einer Spezial-Zweikammer-Transporttrommel angeliefert,

wodurch eine schnelle Montage vor Ort möglich war. „Die

Vorgabe war, die Stillstandszeit des Krans so gering wie realisier-

bar zu halten“, erklärt Tielmann. „Daher haben wir die Ketten in

unserer Fertigung komplett vorkonfektioniert und die Montage

vor Ort eigenständig durchgeführt.“

Die Installation und Inbetriebnahme des Energiekettensystems

dauerte weniger als sieben Tage. „Da wir eigene Servicetechniker

einsetzen, können wir so kurze Zeitfenster realisieren“, erläutert

Tielmann. „Das Team kann auf jahrzehntelange Erfahrung zurückgreifen

und auf dieser Grundlage stets eine situationsgerechte

Entscheidung treffen.“

Auch Mies lobt die Zusammenarbeit: „ Tsubaki Kabelschlepp

hat einmal mehr bewiesen, dass das Unternehmen unsere Bedürfnisse

genau versteht. Das neue System läuft seit der Inbetriebnahme

im Oktober 2024 zuverlässig und problemlos, und

wir sind für den anstehenden Austausch unserer zweiten Krananlage

bestens gerüstet.“

WB

Fotos: Tsubaki Kabelschlepp

www.tsubaki-kabelschlepp.com

DER CONTAINERVERKEHR

IST IHR METIER

Die Unternehmen des Container-Hinterland-Logistiknetzwerks

Contargo erbringen eine jährliche Transportleistung

von mehr als zwei Millionen TEU (Twenty-foot

Equivalent Unit). Das Netzwerkkonzept basiert auf

eigenen Terminals als Knotenpunkten, eigenen Transportlinien

per Binnenschiff, Eisenbahn und Direkt-Lkw sowie

dezentralen und zentralen Customer-Service-Organisationen

zur Auftragsabwicklung. Contargo betreibt in

Deutschland, den Niederlanden, Frankreich und der

Schweiz 24 Containerterminals in Binnenhäfen. Darüber

hinaus unterhält das Unternehmen eigene Schiffs- und

Eisenbahnlinien. Im Jahr 2022 erwirtschafteten rund

1.200 Mitarbeiter einen Umsatz von 711 Millionen Euro.

Die Contargo-Rhein-Waal-Lippe GmbH ist ein Unternehmen

der Contargo-Gruppe.

Quelle: Contargo

www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 45


PRODUKTE UND SYSTEME

FÖRDERTECHNIK

MATERIALFLUSS

LOGISTIK 4.0

AUF DEN

PUNKT

GEBRACHT

MANFRED WEBER,

REDAKTEUR

Das Internet ist voll mit nützlichen,

aber auch überflüssigen Inhalten. Wir

filtern für Sie die Informationsflut und

recherchieren Inhalte mit echtem

Nutzwert für den Intralogistiker

Tagtäglich sind wir im Internet einer riesigen Informationsflut ausgesetzt. Da wird es

schwer, den Überblick zu behalten. Doch f+h hilft! Denn wir selektieren nicht nur

entsprechende Pressemeldungen, sondern durchforsten für Sie auch Websites, Business-

Netzwerke und soziale Medien und filtern spannende Dinge heraus. Ab sofort finden Sie

an dieser Stelle unsere Highlights aus der digitalen Welt der Intralogistik.

PAKETVERSAND DIGITAL OPTIMIERT

Alpega, die digitale Transportmanagement-Plattform, erweitert

seine digitale Transportplattform mit Multiparcel für den wachsenden

E-Commerce- und B2B-Markt. Multiparcel ist eine Lösung, die

entwickelt wurde, um die Komplexität des Paketversands zu

reduzieren, indem sie sich nahtlos in globale und regionale

KEP-Anbieter (Kurier-, Express- und Paketdienste) integriert. Der

KEP-Markt ist stark fragmentiert und besteht aus mehr als 30

nationalen Postdiensten und fast 800 Anbietern in ganz Europa,

deren Integration aufgrund von fehlender Standardisierung eine

Herausforderung ist. Multiparcel bietet eine einzige und direkte

Verbindung mit führenden KEP-Anbietern. So bekommen Unternehmen

umgehend Zugriff auf Hunderte von globalen Paketdienstleistern

von einem zentralen Hub aus.

WWW.ALPEGAGROUP.COM

ERFOLGREICHE DIGITALSTRATEGIE

Das digitale Kundenportal myGW von Gebrüder

Weiss bietet Unternehmen Echtzeitinformationen

zu allen Sendungen und eine transparente Kommunikationshistorie.

Innerhalb von fünf Jahren ist die

Zahl der Nutzer auf 25.000 gestiegen. Die Funktionen

wurden kontinuierlich weiterentwickelt und an

die Bedürfnisse der verladenden Unternehmen

angepasst. Die digitale Sendungstransparenz in

Echtzeit, die Übersicht der Zustellstatistik sowie die

einfache Bedienbarkeit sind Vorzüge von myGW. Das

zeigt auch die große Nachfrage nach der Sendungsverfolgung,

die Nutzer mit ihren Empfängern geteilt

haben – 5,6 Millionen Aufrufe im Jahr 2024. Das entspricht

einem Anstieg von 30 Prozent im Vergleich

zum Vorjahr.

WWW.GW-WORLD.COM

46 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


PRODUKTE UND SYSTEME

MOBILITY-INNOVATIONEN

Die Trends der Flurförderzeughersteller sind geprägt

von Flexibilität durch Skalierbarkeit der Systeme

bit.ly/winbau-fuh-25

DIE TOP

ONLINE-ARTIKEL

DER F+H WEBSITE

An dieser Stelle präsentieren wir Ihnen die

fünf meist gelesenen Artikel des Monats

auf unserer Internetpräsenz

Das Ranking umfasst alle Seitenaufrufe im 2-Monats-Zeitraum

bis ca. 2-3 Wochen vor Erscheinungstermin dieser Ausgabe. Die

Berechnungsbasis von 100% entspricht der Summe der fünf Plätze.

KI AUF DEM VORMARSCH

Als aktuell beständiger Megatrend prägt künstliche

Intelligenz die Entwicklungen in der Intralogistik

bit.ly/euroex-fuh-25

ZENTRALER BRANCHENTREFF

Unter dem Motto „Passion for Solutions“ eröffnete

die Logimat das Messejahr für Logistiker

bit.ly/logimat-fuh-25

PRÄSENZ IN EUROPA AUSGEBAUT

Die Yusen Logistics GmbH hat die Eröffnung ihres

Logistikzentrums in Bottrop gefeiert

bit.ly/yusen-fuh-25

ÜBER DIE KOMPLETTE SUPPLY-CHAIN

Nachhaltigkeit ist in der Intralogistik zu einem

zentralen Entscheidungskriterium geworden

bit.ly/bauer-fuh-25

EXCLUSIVE

CONTENT

nur online

www.bit.ly/walter-fuh-25

ONLINE-TOOLS FÜR DIE

LOGISTIKPLANUNG

Ob im Lager, auf dem Betriebsgelände oder im

Büro – die Logistikplanungs-Tools von Logsol

bieten effektive Unterstützung. Sie liefern

schnelle, präzise Ergebnisse und sind sowohl auf

Desktop als auch mobil verfügbar. Die Tools sind

einfach zu bedienen und liefern mit wenigen

Klicks relevante Informationen, die für die

Optimierung der eigenen Lagerlogistik benötigt

werden. Diese praktischen Alltagshelfer sind

kostenfrei auf der Logsol-Webseite verfügbar.

WWW.LOGSOL.DE

KOOPERATION FÜR DIE DIGITALI-

SIERUNG DES FRACHTBRIEFES

Die internationale Transportorganisation Lkw Walter

und Editel, ein internationaler Anbieter für

EDI-Lösungen, schließen eine strategische Partnerschaft

rund um das Thema digitaler Frachtbrief.

Die Digitalisierung des CMR (internationales Abkommen

zu grenzüberschreitenden Transporten) ist der

nächste Schritt in der Optimierung von Logistikprozessen.

Beide Unternehmen arbeiten schon länger zusammen.

Das gemeinsame Projekt „Blockchain Initiative Logistik“

für den digitalen Frachtbrief wurde im Jahr 2019 als Blockchain-Projekt

des Jahres ausgezeichnet.

www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 47


MENSCHEN UND MÄRKTE

F+H NACHGEFRAGT

TRANSPARENZ UND

VERGLEICHBARKEIT IM

KOMPLEXEN LOGISTIKMARKT

Der Logistikmarkt ist ein komplexes Geflecht

aus unzähligen Anbietern und Lösungen.

Für Entscheider ist es im Allgemeinen

schwierig, den Überblick zu behalten und

die richtige Lösung für ihre individuellen

Anforderungen zu finden. Die even

logistics GmbH, Hamburg, hat sich zum

Ziel gesetzt, diese Herausforderung zu

meistern. Mit einer innovativen Plattform

bietet das Start-up-Unternehmen eine

umfassende Übersicht über den Markt,

ermöglicht detaillierte Vergleiche und

erleichtert so die Entscheidungsfindung.

Wir haben uns bei Geschäftsführer

Andreas Löwe über die Funktionsweise

und die Merkmale der Plattform

informiert.


F+H NACHGEFRAGT MENSCHEN UND MÄRKTE

Der Logistikmarkt gilt als überaus fragmentiert und komplex.

Welche spezifischen Ansätze und Features bietet even logistics,

um Transparenz und Übersichtlichkeit für Entscheider

herzustellen?

Andreas Löwe: Unser Ansatz ist es, den Logistikmarkt im ersten

Schritt auf Feature-Ebene und im zweiten Schritt auf Bewertungsebene

zu ordnen. Wir unterteilen dafür die Logistiklösungen

in drei Hauptkategorien: Hardware, Software und Dienstleistungen.

Diese sind zusätzlich in spezifische Subkategorien

gegliedert, sodass Nutzerinnen und Nutzer schnell die für sie

relevanten Bereiche finden. Verfeinert wird die Suche durch

detaillierte Filterkriterien, die auf die jeweiligen Kategorien

zugeschnitten sind. Diese helfen dabei, die Anforderungen an

eine Lösung oder Dienstleistung präzise abzubilden.

Ein weiterer Bestandteil sind unsere Nutzerbewertungen. Echte

Kundinnen und Kunden hinterlassen sowohl qualitatives als

auch quantitatives Feedback, das anderen Entscheiderinnen

und Entscheider hilft, die passende Lösung schneller und sicherer

zu finden.

Wie genau profitieren Geschäftsführer, Logistikleiter und

Lagerleiter von der Nutzung Ihrer Plattform?

Andreas Löwe: Wir sind davon überzeugt, dass es für jeden Anwender

eine passende Lösung gibt, es fehlt allerdings für die

Entscheidungsfindung der Zugang zu Vergleichs- und Erfahrungswerten.

Diese Transparenz bieten wir, wodurch die Recherchephase

deutlich verkürzt werden kann. Entscheidungen lassen

sich fundierter treffen, wodurch das Risiko für Fehlentscheidungen

reduziert wird. Am Ende wird es für die Nutzerinnen und

Nutzer einfacher, Lösungen miteinander zu vergleichen.

Können Sie konkrete Beispiele nennen, wie Unternehmen

durch even logistics bereits ihre Prozesse optimieren konnten

oder zukünftig optimieren können?

Andreas Löwe: Inzwischen erhalten wir regelmäßig Rückmeldungen

von Lösungsanbietern, die bestätigen, wie sichtbar ihre

Angebote über unsere Plattform geworden sind. Ein Anbieter

hat uns berichtet: „Wir erhielten das Feedback von unseren

Anbietern, dass ein Großteil der Google-Besucher, welche nach

den Firmen gesucht haben, zuerst auf even schauten, um sich

ein Bild zu machen. Das ist gut und wichtig, denn nur so können

Interessenten auch Zeit sparen, indem sie mehrere Anbieter

vergleichen können.“

Genau das ist unser Ziel: Entscheidungsträgerinnen und -trägern

eine fundierte und effiziente Vergleichsmöglichkeit zu bieten.

Mittlerweile nutzen rund 300 Unternehmen die Plattform

aktiv, um sich zu informieren und konkrete Logistikprojekte

anzustoßen. Die steigende Aktivität zeigt uns, dass wir auf dem

richtigen Weg sind.

Neben Entscheidern sollen auch Lösungsanbieter von even

logistics profitieren. Wie stellen Sie sicher, dass die Plattform

für beide Seiten – Nutzer und Anbieter – gleichermaßen

attraktiv und fair bleibt?

Andreas Löwe: Der offensichtlichste Vorteil für Lösungsanbieter

ist erstmal die Sichtbarkeit – und zwar genau bei den Entscheidern,

die konkret nach einer Lösung suchen und kaufbereit sind.

Darüber hinaus bietet even Lösungsanbietern wertvolle Einblicke

in das Nutzerverhalten ihrer Zielgruppe: Welche Interessen

haben die Nutzer? Welche Filterkriterien werden am

häufigsten genutzt? Was suchen potenzielle Kunden? Diese

Daten helfen den Anbietern, ihre Angebote besser zu positionieren.

Zusätzlich fungiert unsere Plattform als Vermarktungsplattform,

die qualifizierte Leads generiert. Dabei setzen wir auf ein transparentes,

abonnementbasiertes Geschäftsmodell. Wir verzichten

bewusst auf Kick-backs oder Provisionen, da diese vielfach

zu intransparenten und unausgewogenen Marktbedingungen

führen. Für Lösungssuchende bleibt unsere Plattform kostenlos.

Sie bleiben anonym, bis sie sich aktiv entscheiden, Kontakt aufzunehmen.

Welche Herausforderungen haben Sie während der Entwicklung

der Plattform gemeistert, und wie sind die bisherigen

Rückmeldungen von Testnutzern?

Andreas Löwe: Eine Hürde war, wie bei den meisten Start-ups,

die Finanzierung. Wir haben aber starke Angel-Investoren gefunden,

die an unsere Vision glauben und werden zudem von

der IFB Hamburg gefördert. Zudem ist der richtige Zeitpunkt für

den Marktstart einer Plattform schwer zu definieren. Eine Plattform

ist nie „fertig“ – sie braucht kontinuierliches Feedback von

beiden Nutzergruppen, um sich weiterzuentwickeln.

Wir hatten eine zweimonatige Beta-Phase, in der ausgewählte

Nutzerinnen und Nutzer die Plattform testen konnten. Seit dem

18. November sind wir offiziell live. Das bisherige Feedback ist

sehr positiv: Anbieter und Nutzer schätzen die Übersichtlichkeit

und einfache Bedienung der Webseite. Ein Pluspunkt ist für

Anbieter außerdem die selbstständige Erstellung und Verwaltung

der Lösungs- und Unternehmensprofile. Die Zahl der registrierten

Anbieter hat sich seit unserem Launch verdoppelt, mittlerweile

zählen wir 253 Registrierungen.

Was sind Ihre langfristigen Visionen für even logistics, und

welche zusätzlichen Funktionen oder Erweiterungen könnten

Sie sich für die Plattform in den nächsten Jahren vorstellen?

Andreas Löwe: Unsere erste Priorität ist es, die Plattform weiter

mit Leben zu füllen, sprich: Bewertungen für die Lösungen zu

sammeln und die Anzahl der Kategorien zu erweitern. Aktuell

sind 147 Kategorien live, und viele weitere Kategorien sind interessant

und werden sukzessive ergänzt.

Langfristig möchten wir die Vergleichsmöglichkeiten weiter

optimieren und die Erfahrung der Nutzerinnen und Nutzer

durch neue Features verbessern – etwa zusätzliche Kontaktmöglichkeiten.

Für Lösungsanbieter planen wir weitere Insights

durch zusätzliche Datenquellen. Ein zentrales Thema beim Vergleich

von Logistiklösungen ist die Preisfrage. Vergleichbare

Preise werden ein weiterer Schlüssel zur Markttransparenz sein,

weshalb wir uns aktuell damit beschäftigen, wie wir auch hier

mit even Transparenz schaffen können.

Selbstverständlich beschäftigen wir uns auch mit der Frage, wie

uns künstliche Intelligenz bei der Nutzung unserer Datenmengen

helfen kann.

Die Fragen stellte Winfried Bauer, Chefredakteur f+h

Foto: even logistics

www.even-logistics.com

www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 49


VIDEOS,

DIE SIE SEHEN MÜSSEN

BEHÄLTER AUS POST-CONSUMER-REZYKLAT

Das Unternehmen Bito-Lagertechnik macht

aus dem Abfall aus dem „Gelben Sack“ ein

hochwertiges Mehrwegprodukt. Die

RK-Behälterserie und der Leiselaufbehälter

Ecomotion werden vollständig aus hoch

technologisch gewonnenem Post-Consumer-

Rezyklat gefertigt. Lesen Sie dazu auch

unsere Titelstory ab Seite 14.

bit.ly/bito-fuh-25

HANDUMREIFER MIT INTUITIVER TOUCHSCREEN-BENUTZEROBERFLÄCHE

Mit dem Handumreifungsgerät P491-V ergänzt Antalis Verpackungen das

Portfolio der hauseigenen Master‘in-Verpackungslösungen um ein weiteres

Tool. Das akkubetriebene Gerät mit intuitiver Touchscreen-Benutzeroberfläche

empfiehlt sich für alle Unternehmen, die Wert auf effiziente und zuverlässige

Verpackungsprozesse legen. Die robuste Konstruktion des verstärkten

Gehäuses sorgt im Verbund mit dem Temperatur-Einsatzbereich von -5 bis

40 °C für hohe Haltbarkeit und Flexibilität in verschiedenen Arbeitsumgebungen.

Mit einer Akkuladung sind 250 bis 350 Umreifungen möglich.

bit.ly/antalis-fuh-25

AUTOMATISIERUNGSLÖSUNG FÜR

REGALBEDIENGERÄTE

Die Ansprüche an die Umschlagleistung in

der Logistikbranche wachsen stetig. Modulare

Regalbediengeräte im Baukastensystem

sind hier ein Erfolgsfaktor. Mit dem Automatisierungsbaukasten

Movi-C liefert SEW-

Eurodrive die passende Komplettlösung.

bit.ly/sew-fuh-25

DIREKT IN DER VERSANDVERPACKUNG KOMMISSIONIEREN

Automatisierte Verpackungslösungen wie die CVP-Systeme von Sparck

Technologies werden zunehmend in Distributionszentren eingesetzt. Anstatt

die Artikel zur automatisierten Verpackungsanlage zu transportieren, erstellt

die CVP zuerst eine offene, packfertige Verpackungseinheit, die dann in den

Kommissionierbereich befördert wird. Die Kommissionierer legen die Artikel in

den leeren, packfertigen Karton. Der Transport der Ware zur Verpackungsanlage

entfällt ebenso wie das Bestücken der Kommissionierbehälter.

bit.ly/sparck-fuh-2025

NACHWUCHSTALENTE ZU GAST BEI COMBILIFT

Während der Engineers Week öffnete

Combilift im Rahmen einer Initiative zur

Förderung der MINT-Fächer die Türen für

lokale Schulen. Gleichzeitig wurde angekündigt,

dass die regionalen VEX-Robotics-Meisterschaften

in der Firmenzentrale stattfinden

werden.

bit.ly/combilift-fuh-25

50 f+h 2025/03 www.foerdern-und-heben.de


IM NÄCHSTEN HEFT: 04/2025

ERSCHEINUNGSTERMIN: 19. 05. 2025

ANZEIGENSCHLUSS: 02. 05. 2025

01

02 03

VERNETZEN

SIE SICH MIT

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bit.ly/fuh-instagram

bit.ly/fuh-youtube

DEM CHEFREDAKTEUR:

Winfried Bauer

w.bauer@vfmz.de

bit.ly/fuh-wb-linkedin

bit.ly/fuh-wb-xing

01 Unterbrechungsfrei laufende Anlagen sind in der Intralogistik

gefragt. Die Mitarbeiter des Customer Diagnostic Centers

der Beumer Group unterstützen die Betreiber dabei

Foto: Beumer Group

02 Im Rahmen eines umfassenden Modernisierungsprojekts

hat Westfalia Technologies das Lager des Fruchtsaftherstellers

beckers bester auf den Stand der Technik gebracht

Foto: beckers bester

03 800 effiziente, variantenreduzierte LogiDrive-Antriebssysteme

sorgen im DHL-Logistikzentrum am Köln Bonn Airport für

einen energiesparenden Betrieb der Sortier- und Verteilanlagen

Foto: Nord Drivesystems

(Änderungen aus aktuellem Anlass vorbehalten)

www.foerdern-und-heben.de f+h 2025/03 51


LOUNCH

MULTIMEDIAL VERNETZT

KUNDEN GEWINNEN!

FÖRDERTECHNIK

MATERIALFLUSS

LOGISTIK

FLUIDTECHNIK

Bitte kontaktieren Sie mich, ich berate Sie gerne!

Carmen Müller-Nawrath

Head of Sales

Telefon: 0049/6131/992-245

c.nawrath@vfmz.de

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