2025: Rückblick
Der 44. GENERALI BERLINER HALBMARATHON war ein heißes Rennen bei kalten Temperaturen. Für den mit Abstand größten und spektakulärsten deutschen Halbmarathon und seine Rahmenwettbewerbe hatten sich insgesamt 42.667 Sportler:innen aus 135 Nationen angemeldet. Das Rennen ist damit aufgestiegen in die Gruppe der größten Halbmarathonläufe der Welt. Und es war auch aus spitzensportlicher Sicht ein Rekordrennen: Amanal Petros verbesserte seinen eigenen deutschen Halbmarathon-Rekord auf 59:31 Minuten. Damit durchbrach er als erster Deutscher die Stunden-Barriere. Die Äthiopierin Fotyen Tesfaye pulverisierte den Streckenrekord und erzielte mit 63:35 die fünftschnellste je in der Welt gelaufene Zeit. In diesem digitalen Magazin findest du auf 202 Seiten die schönsten Fotos, jede Menge Storys von Spitzen- und Hobbyläufer:innen und alle wichtigen Infos rund um deinen Lauf.
Der 44. GENERALI BERLINER HALBMARATHON war ein heißes Rennen bei kalten Temperaturen. Für den mit Abstand größten und spektakulärsten deutschen Halbmarathon und seine Rahmenwettbewerbe hatten sich insgesamt 42.667 Sportler:innen aus 135 Nationen angemeldet. Das Rennen ist damit aufgestiegen in die Gruppe der größten Halbmarathonläufe der Welt. Und es war auch aus spitzensportlicher Sicht ein Rekordrennen: Amanal Petros verbesserte seinen eigenen deutschen Halbmarathon-Rekord auf 59:31 Minuten. Damit durchbrach er als erster Deutscher die Stunden-Barriere. Die Äthiopierin Fotyen Tesfaye pulverisierte den Streckenrekord und erzielte mit 63:35 die fünftschnellste je in der Welt gelaufene Zeit. In diesem digitalen Magazin findest du auf 202 Seiten die schönsten Fotos, jede Menge Storys von Spitzen- und Hobbyläufer:innen und alle wichtigen Infos rund um deinen Lauf.
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FINISHER
MAGAZIN
Das Event in Bildern
NEUER STRECKEN-
REKORD DURCH
FOTYEN TESFAY
MEIN HALBMARATHON
AMANAL PETROS
Geschichte
geschrieben
Amanal Petros verbesserte beim GENERALI BERLINER HALB-
MARATHON seinen deutschen Rekord von 60:09 auf 59:31 Minuten,
wurde damit zum viertschnellsten Europäer aller Zeiten, stellte
eine europäische Jahresbestzeit auf und belegte Platz drei in
dem Rennen. Damit hat der 29-Jährige schon zum zweiten Mal bei
einem Rennen von SCC EVENTS deutsche Leichtathletik-Geschichte
geschrieben. Nachdem er vor eineinhalb Jahren beim BMW BERLIN-
MARATHON als erster deutscher Läufer eine Zeit unter 2:05:00
Stunden erreicht hatte (2:04:58), durchbrach er nun beim
GENERALI BERLINER HALBMARATHON die nächste große Barriere:
Er lief als erster Deutscher unter einer Stunde. Hier beschreibt er
den Lauf aus seiner Sicht und verrät, was er sich für seinen Start
beim TCS London-Marathon am 27. April vorgenommen hat. Dort
kann er sich den deutschen Rekord über 42,195 Kilometer wiederholen,
den er am 1. Dezember 2024 an Samuel Fitwi verloren hat,
als der in Valencia 2:04:56 Stunden lief.
– 3 –
MEIN HALBMARATHON
AMANAL PETROS
Ich bin sehr froh, dass ich das
geschafft habe. Der ganze
Aufwand hat sich schon jetzt
gelohnt, auch wenn meine Vorbereitung
auf den London-Marathon
direkt nach dem Rennen
weitergeht. Ich habe zuletzt
in Kenia nicht speziell für den
Halbmarathon trainiert, außer
dass ich natürlich in den letzten
sechs Tagen vor dem Rennen
die Regeneration in den Fokus
genommen habe. Ich bin dann
auch noch in der Nacht nach
dem Halbmarathon wieder ins
Höhentrainingslager nach Kenia
gereist. Schließlich will ich mir in
London auch den deutschen Marathonrekord
zurückholen. Aus
Berlin nehme ich die Erkenntnis
mit, dass ich sehr, sehr bereit
bin.
„Ich werde alles auf den
deutschen Rekord setzen“
Dass die Strecke in London
– im Vergleich zu Berlin – als
weniger schnell eingeschätzt
wird, ist mir egal. Ich werde mit
der zweiten Gruppe angehen
und nichts zurückhalten. Dann
will ich alles daran setzen, den
deutschen Rekord zu brechen,
und bis zuletzt für dieses Ziel
kämpfen.
„Die Atmosphäre in Berlin
war wieder unglaublich“
Ich hoffe, dass die Atmosphäre
dort genauso sein wird wie in
Berlin. Hier war es an der Strecke
unglaublich, ich wurde regelrecht
nach vorne getrieben.
Aber natürlich war auch der
Wind sehr stark und kalt. Das
hat das Rennen brutal hart gemacht.
Ich wusste aber immer,
dass ich eine große Chance
hatte und wollte unbedingt zumindest
59:59 laufen.
Ich bin sehr positiv in das Rennen
gegangen und habe zum
ersten Mal im Wettkampf eine
Brille getragen. Die hat mir bei
der Kälte geholfen, meine Augen
zu schützen. Zuletzt hatte
ich immer das Gefühl, gegen
Ende des Rennens schlecht zu
– 4 –
Zur Person
Amanal Petros ist der erste Athlet
in der deutschen Leichtathletik-Geschichte,
der die drei bedeutendsten
nationalen Straßenlauf-Rekorde (10
km, Halbmarathon und Marathon) gebrochen
hat und sogar zeitgleich hielt.
Im Februar 2023 hatte er die knapp
30 Jahre alte nationale Zehn-Kilometer-Bestzeit
von Carsten Eich (27:47)
in Castellon (Spanien) auf 27:32
Minuten verbessert. Im September
2023 war er in Berlin den Marathon
in 2:04:58 Stunden gelaufen und vor
dem GENERALI BERLINER HALB-
MARATHON stand sein deutscher
Rekord über 21,0975 Kilometer bei
60:09 Minuten. Aus Eritrea stammend
flüchtete Amanal Petros als
Jugendlicher nach Deutschland. Über
viele Jahre hinweg gehörte er zur
Trainingsgruppe des TV Wattenscheid.
Unter Coach Tono Kirschbaum trainierte
er unter anderen mit den Marathonläufern
Hendrik Pfeiffer und Tom
Gröschel. 2023 und 2024 startete
Amanal Petros für das Marathon Team
Berlin, seit Jahresbeginn für Hannover
96. Die meiste Zeit des Jahres
trainiert er jedoch in Kenia, wo er sich
der Gruppe des italienischen Erfolgs-
Trainers Renato Canova anschließt.
– 5 –
sehen, wenn es kalt ist. Jetzt
bin ich froh, dass alles so glatt
gegangen ist, nachdem ich
2024 mehrmals Pech hatte. Bei
den Europameisterschaften in
Rom habe ich im Halbmarathon
in der Schlussphase noch
um die Goldmedaille gekämpft.
Doch 300 Meter vor dem Ziel
bin ich im Stadion auf die Bahn-
Begrenzung getreten, umgeknickt
und habe dadurch auch
noch den zweiten Platz verloren.
Immerhin habe ich Bronze
gewonnen. Und bei Olympia in
Paris musste ich wegen muskulärer
Probleme leider aufgeben,
obwohl ich mich von
einem vorangegangenen Infekt
gut erholt hatte. Der GENERALI
BERLINER HALBMARATHON
war hoffentlich ein Zeichen
dafür, dass 2025 ein besseres
Jahr für mich wird.
Verdienter Jubel am Brandenburger Tor:
Amanal Petros hat in 59:31 Minuten über
die Halbmarathon-Distanz der großen Berliner
Laufhistorie ein weiteres wichtiges
Kapitel angefügt.
– 6 –
H Ö H E P U N K T E
Inhalt
R E L I V E : D I E
10 Die besten Bilder
So schön war der 44. GENERALI BERLINER
HALBMARATHON. Die besten Bilder
vom Rennwochenende in der Hauptstadt.
58 Die Bilanz
Wer waren die Schnellsten? Wie viele Läufer:innen
aus wie vielen Nationen waren am
Start? Und wie kam die neue Laufstrecke bei
den Teilnehmer:innen an? Alle Antworten!
72 An der Spitze
Fotyen Tesfay und Amanal Petros krönten
den 44. GENERALI BERLINER HALBMARA-
THON mit Rekorden: Die Äthiopierin pulverisierte
den Streckenrekord, Petros blieb
als erster Deutscher unter 60 Minuten.
96 Gelebte Inklusion
Beim GENERALI BERLINER HALBMARATHON
wird Inklusion seit Jahren gelebt: Hier kann jeder
erleben, wie sich ein Halbmarathon anfühlt.
Auch bei der 44. Auflage gab es wieder zahlreiche
Aktionen.
8
106 Zu Gast bei Freunden
Über 34.000 Läuferinnen und Läufer erreichten
das Ziel hinter dem Brandenburger
Tor. Fast die Hälfte davon kam aus dem Ausland.
Wir haben mit einigen Finishern gesprochen,
die so ihr Halbmarathon-Glück mit
dir in diesem Magazin teilen.
168 Das Rennen auf Inlineskates
Bereits zum fünften Mal hieß der Inline-Sieger
des GENERALI BERLINER HALBMARATHON Felix
Rijhnen. So lief es dieses Mal auf Rollen.
178 Wer lief denn da?
Im Event-Magazin haben wir vier Läuferinnen
und Läufer vorgestellt, die in Berlin an den Start
gegangen sind. So ist der GENERALI BERLINER
HALBMARATHON für sie gelaufen.
IMPRESSUM
Finisher-Magazin GENERALI BERLINER HALBMARATHON
Herausgeber
SCC EVENTS GmbH
Verantwortlich
Christian Jost, Jürgen Lock
Produktion
DLM RunMedia GmbH, Köln
Redaktion
Vincent Dornbusch, Jochen Schmitz,
Gerte Buchheit, Christian Ermert,
Jörg Wenig, Anja Herrlitz, Tom Rottenberg,
Finn Lenzen
Grafik
CNG sports & media GmbH, Köln
Fotos
Greta B, Petko Beier, Vincent Dornbusch,
Marvin Ibo Güngör, Steffen Hartz, Dirk Mathesius,
Andreas Schwarz, die sportografen, Sebastian
Wells (OSTKREUZ), Thomas Wendt, Tilo Wiedensohler
(camera4), Jean-Marc Wiesner
9
DIE BESTEN BILDER
10
So ging‘s für die meisten am Freitag
oder Samstag los: Startnummer auf
der HALBMARATHON EXPO in der
Messe Berlin abholen und dann ein
schönes Foto schießen, um allen zu
zeigen, dass man wirklich dabei ist.
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DIE BESTEN BILDER
Wenn man nicht lange warten muss
und bei der Abholung der Startunterlagen
jede Frage fachkundig
beantwortet wird, ist der Start
ins Halbmarathon-Wochenende
gelungen.
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DIE BESTEN BILDER
Die ersten, die am Halbmarathonwochenende
losrennen durften, waren die Kids. Der Nachwuchs
(bis zehn Jahre) zeigte am Samstagvormittag
auf dem Messegelände über Strecken
von 200 bis 800 Metern, was er läuferisch
schon alles drauf hat.
14
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DIE BESTEN BILDER
Wer lange Haare hat,
muss die vor dem
Rennen parat
machen. Zöpfe
flechten gehört dann
zur Halbmarathon-
Routine, wenn die
Sonne die ersten
Strahlen über die
Reichstagskuppel
schickt.
DIE BESTEN BILDER
18
Die Running Crews sorgen vor dem GENERALI
BERLINER HALBMARATHON für Stimmung.
Ohne wildes Geschrei und laute Musik geht‘s
dabei nicht ab. Macht ja auch einfach Bock
aufs Laufen.
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DIE BESTEN BILDER
Welche Pace soll‘s denn diesmal sein? Die
Tempomacher stehen beim GENERALI
BERLINER HALBMARATHON bereit, um
alle zur gewünschten Zielzeit zu führen.
DIE BESTEN BILDER
Wenn mehr als 35.000 Läufer:
innen loswollen, kann es schon
mal eng werden. Um Staus auf der
Strecke zu vermeiden, wurde der
Startkanal verengt. So dauert es
zwar etwas länger, bis man auf
der Strecke ist, aber sobald die
individuelle Zeit lief, konnten auch
alle laufen.
Feiern und sich feiern lassen:
Das lieben Läuferinnen und
Läufer genauso wie das
Publikum an den 21,0975
.Kilometer durch Berlin.
DIE BESTEN BILDER
Feiern und sich feiern lassen:
Das lieben Läuferinnen und
Läufer genauso wie das
Publikum an den 21,0975
.Kilometer durch Berlin.
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Aus dem Tiergarten auf die Sightseeing-Strecke
durch die Stadt: Maskottchen
Fridolin Fink verabschiedete
die Läufer:innen, um sie ein bis
gut drei Stunden später am Brandenburger
Tor wieder zu empfangen.
DIE BESTEN BILDER
Am Schloss Charlottenburg ist die Laune
richtig gut. Nach vier Kilometer haben die
meisten ihren Rhythmus gefunden, ohne
schon müde zu werden.
DIE BESTEN BILDER
Den Berliner Rhythmus schlagen die
vielen Musikgruppen am Rand der
Strecke an. Und die Teilnehmenden
sind begeistert.
Endlich können sich Teilnehmende und
das Publikum wieder ganz nah sein.
Ganz so wie vor der Corona-Pandemie.
DIE BESTEN BILDER
Ob dieser Hund die
ganze Strecke laufen
sollte, ein Stück
oder die kompletten
21,0975 Kilometer
getragen wurde,
ließ sich nicht
klären. Wir gehen
mal davon aus, dass
es ein kurzes Hallo
war. Denn Tiere
haben auf der
Strecke eigentlich
nichts zu suchen.
SCC EVENTS bedankt sich bei
seinen offiziellen Sponsoren
und Partnern für ihre
freundliche Unterstützung
Der Polizeipräsident in Berlin | Berliner Feuerwehr
Verlag Der Tagesspiegel GmbH | Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)
ADAC Berlin-Brandenburg
Bezirksamt Mitte von Berlin
Berliner Tiefbauämter: Mitte-Tiergarten, Charlottenburg-Wilmersdorf,
Tempelhof-Schöneberg, Kreuzberg-Friedrichshain
Renault Retail Group Deutschland GmbH Niederlassung Berlin
Höffner Möbelgesellschaft GmbH & Co. KG
Senatsverwaltung für Inneres und Sport
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt Abt. III — Geoinformation
Berliner Leichtathletik Verband e.V. | alle Medien
DIE BESTEN BILDER
Manche Begegnungen am Streckenrand
lösen noch größere Glücksgefühle aus
als das Laufen selbst.
DIE BESTEN BILDER
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Eins der vielen Bilder vom GENERALI
BERLINER HALBMARATHON, die
einfach für sich sprechen.
DIE BESTEN BILDER
Ein Herz fürs Laufen
und für Berlin. Das
haben immer mehr
Menschen auf der
ganzen Welt.
DIE BESTEN BILDER
Die Saison der Inline-Skater
beginnt Jahr für Jahr beim
GENERALI BERLINER HALB-
MARATHON. Was sie
natürlich sehr freut.
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DIE BESTEN BILDER
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Bei so einem blauen Himmel wie
am 6. April 2025 ist die Fahrt
durchs Brandenburger Tor noch ein
bisschen schöner.
DIE BESTEN BILDER
Die einen trompeten im Stil Preußens
und der Kaiserzeit für die Läufer:innen,
die anderen bedanken sich mit
prächtiger Laune.
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DIE BESTEN BILDER
Ferrarista am Rand einer Laufstrecke?
Ne, es ist die Running Crew der Kraft
Runners, die als Scuderia verkleidet
einen weiteren Beleg dafür liefert, dass
Berlin die Formel 1 des Laufsports ist.
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DIE BESTEN BILDER
Ich fühl mich Disco. Auch das war beim
44. GENERALI BERLINER HALBMARATHON
möglich. Mit dem neuen Streckenabschnitt
auf der Karl-Marx-Allee haben die
Veranstalter die Teilnehmenden den
Berliner Heartbeat spüren lassen: Aus den
Boxen klangen Songs zum Mitsingen und
Partymachen. Und es gab Electric Rush:
Einen dunklen Tunnel mit Clubfeeling,
durch den man für circa 50 Meter laufen
konnte.
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DIE BESTEN BILDER
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Hier dürfen sich alle wie Superman (oder
Superwoman) fühlen. Die letzten des
GENERALI BERLINER HALBMARATHON
zwischen Brandenburger Tor und Ziel zählen
zum Schönsten, was man im Laufsport
erleben kann.
DIE BESTEN BILDER
50
Und dann ist es geschafft. Das Selfie
mit der erkämpften Medaille ist längst
obligatorisch.
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DIE BESTEN BILDER
Wer eine neue persönliche Bestzeit
gelaufen ist, kann das beim GENERALI
BERLINER HALBMARATHON mit
Glockengeläut kundtun.
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DIE BESTEN BILDER
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Eins der beliebtesten Motive, bevor es
zufrieden nach Hause geht: Läufer:in mit
Medaille vor dem Reichstagsgebäude.
DIE BESTEN BILDER
Wenn sich Laufen wie Fliegen anfüh
Dann kannst du dir sicher sein, das
auf den letzten Metern des GENERA
BERLINER HALBMARATHON zwisch
Brandenburger Tor und Ziel bist.
56
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s du
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Laufstars hautnah: Bei der Party am Sonntagabend feiern
alle zusammen, die zuvor die 21,0975 Kilometer bewältigt
haben. Egal ob in Weltklassezeiten wie Siegerin Fotyen
Tesfaye oder im ganz individuellen Wohlfühltempo.
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DIE BILANZ DER 44. AUFLAGE
Rennen
der
Rekorde
Der 44. GENERALI BERLINER
HALBMARATHON war ein heißes
Rennen bei kalten Temperaturen.
Für den mit Abstand größten und
spektakulärsten deutschen Halbmarathon
und seine Rahmenwettbewerbe
hatten sich insgesamt
42.667 Sportler:innen aus 135
Nationen angemeldet. Das Rennen
ist damit aufgestiegen in die
Gruppe der größten Halbmarathonläufe
der Welt. Und es war
auch aus spitzensportlicher Sicht
ein Rekordrennen: Amanal Petros
verbesserte seinen eigenen deutschen
Halbmarathon-Rekord auf
59:31 Minuten. Damit durchbrach
er als erster Deutscher die Stunden-Barriere.
Die Äthiopierin Fotyen
Tesfaye pulverisierte den Streckenrekord
und erzielte mit 63:35
die fünftschnellste je in der Welt
gelaufene Zeit.
DIE BILANZ
Glückliche Gesichter, wohin man schaute. Das macht Laufveranstaltungen aus.
Und ganz besonders den GENERALI BERLINER HALBMARATHON.
Sogar Race-Direktor Mark
Milde war überrascht von
den Top-Leistungen: „Ich habe
aufgrund des Wetters kaum
mit so starken Zeiten gerechnet
und ziehe meinen Hut vor
den Athleten. Dass sie bei diesen
Bedingungen so starke Zeiten
gelaufen sind, ist erstaunlich“,
sagte er. Insgesamt war
der 44. GENERALI BERLINER
HALBMARATHON ein riesiges
Sportfest zur Eröffnung der
Laufsaison 2025 auf den Straßen
der Hauptstadt.
Die Veranstalter registrierten
eine Rekord-Meldezahl von
40.721 Läufer:innen aus 135
Nationen. Hinzu kamen 1042
Inlineskater, 14 Handbiker, 16
– 60 –
Die neue Strecke kam an. Manch einer machte sich nach dem eigenen Finish am
Brandenburger Tor auf den Weg zur Karl-Marx-Allee, um weiter anzufeuern.
Rollstuhl-Athlet:innen und 874
Kinder bei den Bambiniläufen
und beim Kids Skating am
Samstag. Die Sportler:innen
kamen aus 135 Nationen – auch
das ist ein Rekord. „Damit setzen
ein klares Zeichen für ein
völkerverbindendes, friedliches
Miteinander“, erklärte Jürgen
Lock, Geschäftsführer von Organisator
SCC EVENTS. Er betont
auch die Offenheit und
das Engagement der Veranstaltung
für alle Bereiche der
Gesellschaft: In Berlin sind alle
willkommen, ob queer, straight,
mit oder ohne Behinderung.
„Wir freuen uns, dass auch
immer mehr jüngere Teilnehmer:innen
an den Start gehen.
– 61 –
DIE BILANZ
Immer jünger. Immer weiblicher. In Berlin liefen circa 5000 Menschen
zwischen 18 und 27 Jahren ihren ersten Halbmarathon.
Wir hatten 5000 Erststarter:innen
allein in der Altersgruppe
der 18- bis 27-Jährigen mit einem
Frauenanteil von 50 Prozent“,
so Lock. „Laufen ist ein
Statement – ein klares Statement
für Bewegung.“
Und dieses Statement kommt
in ganz Europa an. Halbmarathon
boomt. Das zeigt die Entwicklung
der SuperHalfs, einer
Serie von sechs europäischen
Top-Halbmarathonrennen, zu
denen Berlin seit 2024 gehört.
Wer dort und in Valencia, Kopenhagen,
Lissabon, Cardiff
sowie Prag finisht, erhält eine
ganz besondere Medaille. Dabei
fand das Rennen in Prag 2025
bereits am Samstag (5. April)
vor dem GENERALI BERLINER
HALBMARATHON statt. 250
Läuferinnen und Läufer reisten
direkt von Prag nach Berlin, um
samstags in der Tschechischen
Republik und kaum 24 Stunden
– 62 –
ISOTONISCH
VITAMINHALTIG
KALORIENREDUZIERT
später sonntags in Berlin Halbmarathon
zu laufen.
Insgesamt finishten 35.583
Menschen den Halbmarathon
am Brandenburger Tor. Auch
das ist ein neuer Rekord. Die
bisherige Bestmarke wurde
2024 mit 32.989 aufgestellt.
In Vor-Coronazeiten hatte die
Höchstzahl bei 28.670 im Jahr
2019 gelegen. In Berlin zählt
aber längst nicht nur die Masse
– alle Teilnehmenden sollen
das individuell bestmögliche
Erlebnis haben. Ein Konzept,
das aufgeht, wie die Kommentare
im Ziel zeigen, die du in
diesem digitalen Magazin auf
den Seiten 106 bis 143 nachlesen
kannst. Der 44. GENERALI
BERLINER HALBMARATHON
des Jahres 2025 war noch einmal
früher ausgebucht als alle
seine Vorgänger, sodass es für
2026 erstmals eine Verlosung
der Startplätze geben wird
(mehr dazu auf Seite 105).
Und auch die die in Teilen neue
Streckenführung kam gut an.
Der 21,0975-Kilometer-Kurs
durch Berlin war wieder eine
einzige Sightseeing-Tour. Im
Laufschritt ging es vorbei an
den markantesten Sehenswürdigkeiten
der deutschen Hauptstadt.
Und 2025 ist der Kurs
in der Endphase noch einmal
attraktiver geworden. Auf den
letzten Kilometern erlebten
das Publikum und die Teilnehmenden
den ganz besonderen
Stimmungsmix zwischen Berliner
Schloss, Alexanderplatz,
Karl-Marx-Allee und Museumsinsel.
Die Veranstalter des GENERALI
BERLINER HALBMARATHON
setzen sich gemeinsam mit
ihren Partnern aber auch seit
Jahren dafür ein, ihre Laufveranstaltungen
nachhaltiger
zu gestalten. Entscheidender
Aspekt dabei ist, auch die Teilnehmenden
einzubeziehen
– was 2025 besonders gut gelungen
ist: Mit der Schuhspende
auf der HALBMARATHON
EXPO wurden gemeinsam mit
– 64 –
Erfolgsfaktor Europa: Die sechs als SuperHalfs zusammengeschlossenen und
von überall gut erreichbaren Halbmarathons in Berlin, Prag, Cardiff, Lissabon,
Kopenhagen und Valencia sorgen für noch glücklichere Finisher und heizen den
Halbmarathon-Boom weiter an.
der Berliner Stadtmission gut
erhaltene Laufschuhe für wohnungslose
Menschen bzw. Menschen
in Not gesammelt.
Dabei kamen 443 Paar Schuhe
zusammen, die fast zu 100
Prozent für die Weitergabe geeignet
waren. Unmittelbar vor
dem Start überließen die Teilnehmenden
über 5252 Kilogramm
gebrauchte Sportkleidung
der Stadtmission, um sie
an Bedürftige weiterzugegeben
werden können. Das ist eine extreme
Steigerung gegenüber
2024, als 650 Kilogramm abge-
– 65 –
geben wurden. Der Grund dafür
liegt auf der Hand: Während es
vor einem Jahr so warm war,
dass die meisten einfach im
Renndress in den Startbereich
kamen, lagen die Temperaturen
dieses Jahr nur knapp über
dem Gefrierpunkt. Da war es
angesagt, sich mit älterer Bekleidung
möglichst lang warmzuhalten
und die dann erst kurz
vor dem Start abzulegen und in
die bereitgestellten Container
zu werfen.
Mit alledem war dann auch Titelpartner
GENERALI hochzufrieden.
„Für uns ist die Partnerschaft
mit SCC EVENTS seit
2019 ein Perfect Match. Wir
teilen die gleichen Werte und
wollen gleichermaßen Lifetime-Partner
unserer Kunden
und der Gesellschaft sein“, erklärt
Tina Mirzai-Spitzer, Head
of Corporate Communications
bei GENERALI. Mit der Initiative
The Human Safety Net
engagierte sich der Versicherungskonzern
im Rahmen der
Veranstaltung zudem für soziale
Teilhabe und Chancengleichheit.
Der GENERALI BERLINER
HALBMARATHON ist auch für die
Stadtgesellschaft ein wichtiger und
fester Termin: Diesmal gab mit Iris
Spranger die Berliner Senatorin für
Inneres und Sport das Startsignal.
Wir bedanken uns bei 2.650 Volunteers, die
den GENERALI BERLINER HALBMARATHON
zu so einem tollen Event gemacht haben.
FAKTEN & ZAHLEN
5252
Kilogramm. So viel wiegen
die Kleidungsstücke, mit denen
sich die Teilnehmenden vor dem
Start warmgehalten hatten und die
eingesammelt wurden, um sie an Bedürftige
weiterzugeben. 2024 waren
die Sachen so gut in Schuss, dass 98
Prozent davon verwendet werden
konnten. Auf einen ähnlich guten
Wert hofft man auch für 2025. Bei
anderen Kleiderspenden sind
nur 20 bis 50 Prozent
verwendbar.
K L E I D E R S A M M L U N G
443
Paar gebrauchte, aber
gut erhaltene Laufschuhe
wurden auf der EXPO
abgegeben, damit die
Berliner Stadtmission
sie an Bedürftige
weiterreichen kann.
B A N A N E N
28.000
Bananen wurden für die
Teilnehmenden bereitgestellt.
7300 davon
blieben übrig und wurden an
die Berliner Tafel für
Bedürftige
gespendet.
E N E R G I E PA K E T E
40.000
Gel 100 und
Drink Mix 160 von
Maurten wurden
unterwegs
verzehrt.
T R I N K B E C H E R
250.000
Trinkbecher aus recyceltem
PET wurden für die Wasserversorgung
benötigt. Eine
große Menge davon konnte
gesammelt und dem
Recycling zugeführt
werden.
FAKTEN & ZAHLEN
Dieses fantastische Erlebnis hatten genau
35.583 beim 44. GENERALI BERLINER
HALBMARATHON: Sie finishten das Rennen
kurz hinter dem Brandenburger Tor
laufend, auf Inlineskates, mit dem Handbike
oder im Rollstuhl. Im Tiergarten gestartet
waren 35.914. Davon kamen dann 34.672
Läufer:innen, 891 Skater sowie 20 Rollstuhlfahrer:innen
und Handbiker ins Ziel.
Top Ten der Nationen*
Land Teilnehmende
Deutschland 22.271
Dänemark 2775
Großbritannien 2644
Spanien 1528
Niederlande 1090
Italien 1084
Polen 955
Portugal 892
Frankreich 866
Norwegen 635
Laufen ist eine Lifetime-
Sportart und hält jung:
Insgesamt 22 Teilnehmende
– drei Frauen und
19 Männer – im Alter von
über 80 Jahren erreichten
bei den Läufer:innen das
Ziel. Sie benötigten für die
21,0975 Kilometer
zwischen 2:11:54 und
3:35:06 Stunden. Einer
von ihnen ist Christian
Hunault aus Frankreich,
der den Halbmarathon
in 3:12:24 Stunden lief.
Chapeau!
43,8
Prozent der
Teilnehmenden sind
mittlerweile Frauen.
Im vergangenen Jahr
waren es noch
41,6 Prozent.
T E N D E N Z : S T E I G E N D
Fridolin: Es kann nur zwei geben ...
Fridolin Flink heißt das Maskottchen von Halbmarathon-
Organisator SCC EVENTS. Das nette Wiesel kümmerte sich
rührend um viele Finisher. Und von denen hieß exakt einer
genauso wie das Maskottchen: Fridolin. Dieser finishte in
1:46:30 Stunden auf Platz 4009. Drei Finisher aus Deutschland
und Dänemark tragen übrigens den Nachnamen Berlin.
DIE ELITERENNEN
Fotyen Tesfay und Amanal Petros krönten den
44. GENERALI BERLINER HALBMARATHON
mit herausragenden Rekorden. Während der
deutsche Halbmarathon-Rekordler seine eigene
Bestzeit auf 59:31 Minuten steigerte und als erster
Deutscher die Stunden-Barriere durchbrach,
pulverisierte die Äthiopierin den Streckenrekord
und erzielte mit 63:35 die fünftschnellste je in
der Welt gelaufene Zeit. Der Äthiopier Gemechu
Dida gewann das Männerrennen, und Esther
Pfeiffer war die schnellste deutsche Frau.
Texte: Jörg Wenig
Berlin-
Queen
Geführt von ihrem Tempomacher lief Fotyen Tesfaye in
Berlin ihren zweiten Halbmarathon in weniger als 64 Minuten.
Das ist noch keiner anderen Läuferin weltweit gelungen.
– 74 –
Das Rennen um den Sieg wurde
zu einer One-Woman-
Show: Fotyen Tesfay stürmte
zu einem ungefährdeten Start-
Ziel-Sieg und produzierte die
hochklassigste Leistung des Tages.
Die Äthiopierin lief in der
ersten Hälfte Zwischenzeiten,
die sich dicht am Weltrekord
ihrer Landsfrau Letesenbet Gidey
(62:52) bewegten. Als sie
die Zehn-Kilometer-Marke nach
29:54 Minuten passierte, deutet
das auf eine Zielzeit von 63:07
hin. Zum Vergleich: In Deutschland
ist noch nie eine Frau ein
Zehn-Kilometer-Rennen unter
30 Minuten gelaufen. Doch in
der zweiten Rennhälfte konnte
Fotyen Tesfay das enorm
schnelle Tempo nicht mehr
ganz halten. Geführt von ihrem
Tempomacher passierte sie den
15-Kilometer-Punkt nach 45:02
Minuten.
Mit ihrer Siegzeit von 63:35 Minuten
hatte sie die bisherige
Marke von 65:02 gleich um fast
eineinhalb Minuten unterboten
- trotz der kalten und windigen
Bedingungen. Fotyen Tesfay lief
nicht nur die fünftschnellste
Zeit aller Zeiten, sondern stellte
zudem eine Jahresweltbestzeit
auf. Und Fotyen Tesfay erreichte
in Berlin ein Novum. Denn sie
wurde zur bisher einzigen Läuferin,
die über die 21,0975 Kilometer
zweimal die 64:00-Minuten-Barriere
unterboten hat.
Die drittschnellste
Frau aller Zeiten
Im vergangenen Oktober war sie
bereits in Valencia 63:21 Minuten
gelaufen und wurde damit
zur drittschnellsten Athletin aller
Zeiten. „Die Strecke ist sehr
gut, aber es war extrem windig
und die Kälte war für mich
auch schwierig. Diese Wetterbedingungen
haben mich überrascht“,
sagte die 27-jährige Fotyen
Tesfay. „Ich bin aber gut im
Rhythmus geblieben und freue
mich über eine super Zeit.“
Ursprünglich eine Mittelstrecken-
und Crossläuferin, rannte
– 75 –
DAS RENNEN FRAUENRENNEN DER FRAUEN
Die Top Ten 2025
Läuferin Land Zeit
1. Fotyen Tesfay ETH 63:35
2. Ftaw Zeray ETH 67:02
3. Alemaddis Eyayu ETH 67:12
4. Diana Chepkorir KEN 68:46
5. Winnie Kimutai KEN 69:10
6. Georgie Grec NZL 69:13
7. Esther Pfeiffer GER 69:15
8. Samantha Harrison GBR 69:23
9. Caroline Korir KEN 69:46
10. Blanka Dörfel GER 69:46
Esther Pfeiffer verbesserte sich auf 69:15 Minuten. Damit landete sie auf Rang
sieben und war die beste Deutsche.
Fotyen Tesfay bereits 2019 beim
englischen Great North Run in
Newcastle ihr Halbmarathon-
Debüt mit 70:26 Minuten. Doch
dann kam die Corona-Pandemie
und ihre Karriere wurde unterbrochen.
Erst 2023 meldete sich Fotyen
Tesfay wieder bei internationalen
Rennen zurück. Dabei war
sie auf Anhieb erfolgreich: Mit
dem fünften Platz bei der Cross-
WM zeigte sie die bis dahin beste
Leistung ihrer Karriere. Ein Jahr
später lief sie im olympischen
10.000-Meter-Finale von Paris
auf Rang sieben. Dann folgte
der Valencia-Halbmarathon, bei
dem sie ihre Bestzeit gleich um
über fünf Minuten steigerte.
– 76 –
Der steile Aufstieg kommt nicht
von ungefähr, denn Fotyen Tesfay
gehört in ihrer Heimatstadt
Addis Abeba zur derzeit sicherlich
hochkarätigsten Marathon-
Trainingsgruppe weltweit.
Training mit Tigst Assefa
und dem Olympiasieger
Unter Coach Gemedu Dedefo
sind unter anderen die Marathon-Olympia-Zweite
und
frühere -Weltrekordlerin Tigst
Assefa, die aktuelle Marathon-
Weltmeisterin Amane Beriso
oder auch der Marathon-Olympiasieger
Tamirat Tola unter
ihren Trainingspartner:innen. In
der Zukunft wird auch Fotyen
Tesfay Marathon laufen.
Hinter ihr belegte ihre Landsfrau
Ftaw Zeray wie schon vor
einem Jahr den zweiten Platz.
Sie war nach 67:02 im Ziel. Auf
Rang drei komplettierte Alemaddis
Eyayu als Dritte mit 67:12
das rein äthiopische Podium.
Nicht unerwartet setzte sich Esther
Pfeiffer (Düsseldorf Athle-
Blanka Dörfel lief mit Gesichtsbemalung
in 69:46 Minuten in neuer Bestzeit
unter die Top Ten.
tics) als schnellste deutsche
Läuferin durch. Bis knapp Kilometer
14 konnte die Hindernis-
Spezialistin Gesa Krause (Silvesterlauf
Trier) mit der Frau des
2:07-Marathonläufers Hendrik
Pfeiffer mithalten, dann lief die
Düsseldorferin davon. Auf Platz
sieben erreichte die aufstrebende
Esther Pfeiffer eine starke
Platzierung und eine gute per-
Am Dom war Gesa Krause allein.
70:02 Minuten und Rang elf waren
nicht das, was sie sich erhofft hatte.
sönliche Bestzeit von 69:15. Damit
ist sie nun auf Platz zehn in
der Liste der schnellsten deutschen
Läuferinnen aller Zeiten.
Ein starkes Rennen zeigte Blanka
Dörfel (Marathon Team Berlin),
die sich als zweitbeste Deutsche
auf 69:46 steigerte und Zehnte
wurde. Bei Kilometer 18 hatte die
erst 22-Jährige zu Gesa Krause
aufgeschlossen und lief dann
vorbei. Blanka Dörfel, die in den
vergangenen zwei Jahren immer
wieder durch Verletzungen
und Krankheiten zurückgeworfen
wurde, blieb zum ersten Mal
unter 70:00 Minuten und rückte
in der ewigen deutschen Bestenliste
auf Rang 16 vor.
Blanka Dörfel plant mit den
nationalen Titelkämpfen
„Ich bin ohne Druck ins Rennen
gegangen, auch ohne genaue
Zeitvorgabe“, sagte Blanka
Dörfel, die nun einen Start bei
den Deutschen Halbmarathon-
Meisterschaften in Paderborn
am Karsamstag plant und sich
in der Sommersaison unter anderem
auf die 5000 Meter konzentrieren
wird.
Gesa Krause riskiert viel,
ohne belohnt zu werden
Für die Vize-Europameisterin
über 3000 Meter Hindernis,
Gesa Krause, reichte es nicht
zu der erhofften Steigerung.
Sie war vor einem Monat in Den
Haag 69:46 gelaufen und war
nun nach 70:02 als Elfte im Ziel.
„Ich habe was riskiert und anfangs
lief es ja auch wirklich gut.
Aber als ich allein laufen musste,
hatte ich zu kämpfen, da kam
mir das Rennen sehr lang vor“,
sagte Gesa Krause, die sich nun
im Sommer wieder auf die Hindernisse
konzentrieren wird. Ein
Marathon-Debüt wird sie in absehbarer
Zeit nicht laufen.
Während Kristina Hendel auf
Platz 31 nach 75:26 Minuten ins
Ziel lief, gab Rabea Schöneborn
(Marathon Team Berlin) nach einer
10-Kilometer-Zwischenzeit
von 34:35 auf.
– 78 –
BESTE DEUTSCHE: ESTHER PFEIFFER
– 80 –
Konsequent
nach vorn
Esther Pfeiffer war als Siebte
die beste deutsche Läuferin beim
GENERALI BERLINER HALB-
MARATHON, der national so stark
besetzt war, dass Race-Direktor
Mark Milde von „inoffiziellen deutschen
Meisterschaften“ sprach.
Der Erfolg der 27-Jährigen,
die ihre persönliche Bestzeit
in Berlin um 34 Sekunden
auf 69:15 Minuten verbesserte,
mag den einen oder anderen
überrascht haben, doch es
ist die konsequente Folge des
starken Aufstiegs von Esther
Pfeiffer, die mit dem 2:07-Marathonläufer
Hendrik Pfeiffer
verheiratet ist. Er ist auch der
Trainer seiner Frau und führte
sie zunächst in die deutsche
und nun auch in die erweiterte
europäische Spitze. Mit ihrer
Berliner Bestzeit stand die Läuferin
des Vereins Düsseldorf
Athletics Anfang April auf Rang
zwölf in der europäischen Jahresbestenliste.
– 81 –
Zum Laufen kam Esther Pfeiffer
einst auf etwas kuriose Weise.
Ihr Talent wurde bereits im
Kindergarten entdeckt: „Mein
Erzieher hat mir damals die
Leichtathletik empfohlen, da
ich beim Fangenspielen nie gefangen
wurde“, erzählt Esther
Pfeiffer, die dann später zunächst
auf der Bahn über 800
und 1.500 m startete.
Wechsel von der Bahn auf
die Straße zahlt sich aus
Doch über die Mittelstrecken
war sie nicht schnell genug, um
national oder sogar international
eine Perspektive zu haben.
Im Oktober 2022 lief Esther
Pfeiffer dann ihr Halbmarathon-
Debüt in Köln und gewann ohne
besondere Konkurrenz in 75:53
Minuten. 2024 siegte sie erneut
bei dem Kölner Rennen und erreichte
dann bereits 69:49. Damit
hatte sie sich binnen zwei
Jahren um gut sechs Minuten
gesteigert. Der Durchbruch in
die nationale Spitze war Esther
Pfeiffer erst vor gut einem Jahr
gelungen. In Sevilla wurde sie
Fünfte und qualifizierte sich
mit 70:24 Minuten für die Europameisterschaften
in Rom im
Sommer.
Überzeugender Auftritt
bei der EM in Rom
In Italien überzeugte sie dann
bei ihrer ersten großen internationalen
Meisterschaft auf Platz
18 als drittbeste deutsche Läuferin.
Mit dem deutschen Team
gewann Esther Pfeiffer dabei
die Silbermedaille.
Die starke Form von der EM
bestätigte die Psychologie-
Studentin im Herbst mit zwei
Siegen in Hamburg (Deutsche
Meisterschaften) und in Köln.
Dabei blieb sie zweimal unter
70 Minuten (69:51 und 69:49).
Im Januar lief Esther Pfeiffer
ihren nächsten Halbmarathon,
doch bei eiskalten Wetterbedingungen
kam sie im texanischen
Houston nicht ins Ziel. Im März
war sie dann rund einen Monat
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BESTE DEUTSCHE: ESTHER PFEIFFER
im Höhentrainingslager in Kenia.
„Das Training dort lief sehr
gut, so dass ich optimistisch in
Berlin an den Start gegangen
bin“, sagte Esther Pfeiffer. Dass
sie die avisierte 68:45-Zielzeit
nicht ganz erreichte, hing mit
den auch in Berlin sehr kalten
und windigen Bedingungen zusammen.
„Mir fällt ein Stein
vom Herzen. Ich bin froh, trotz
des Windes meine Bestzeit geknackt
zu haben. Es war nicht
leicht bei diesen Bedingungen“,
sagte Esther Pfeiffer nach dem
Rennen. „Die erhoffte Zeit von
unter 69 Minuten hole ich dann
beim nächsten Mal nach.“
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DAS MÄNNERRENNEN
Allein durch den
Wind zum Sieg
An der Spitze mussten die
Favoriten bereits nach ein
paar Kilometern ohne Tempomacher
auskommen, was angesichts
des Windes nicht ideal
war. Der Pacemaker hatte die
hohe Geschwindigkeit nicht halten
können. Es war dann der
schnellste Läufer auf der Startliste,
Gemechu Dida, der frühzeitig
die Initiative ergriff und
die Kenianer Gideon Kiprotich
und Richard Etir hinter sich ließ.
Als der Äthiopier die 10-Kilome-
– 86 –
Während Gemechu Dida im Alleingang zum
Sieg lief, hatte Amanal Petros auf dem Weg
zum deutschen Rekord immer Begleitung.
Zuletzt konnte er sich an den zweitplatzierten
Richard Etir aus Kenia hängen
- so wie hier vor der spektakulären Kulisse
des Berliner Doms.
DAS MÄNNERRENNEN
Die Top Ten 2025
Läufer Land Zeit
1. Gemechu Dida ETH 58:43
2. Richard Etir KEN 59:30
3. Amanal Petros GER 59:31
4. Richard Ringer GER 60:51
5. Curtin Fearghal IRL 61:12
6. Carlos Diaz CHI 61:20
7. Akira Aizawa JPN 61:21
8. Gideon Kiprotich KEN 61:25
9. Joshua Kithuku KEN 61:41
10. Robert Kiprop KEN 61:49
Marathon-Europameister Richard Ringer zeigte ein ganz starkes Rennen über
die halbe Distanz und wurde in persönlicher Bestzeit von 60:51 Vierter.
ter-Marke nach 27:43 Minuten
passierte, hatte er bereits einen
Vorsprung von 19 Sekunden auf
Richard Etir.
Auf der Jagd nach dem Streckenrekord
vergrößerte sich
der Vorsprung von Dida noch
etwas. Doch am Ende verpasste
er die Bestzeit des Kenianers
Eric Kiptanui, der 2018 bereits
58:42 gelaufen war, um eine ärgerliche
Sekunde. Es war aber
angesichts der Wetterbedingungen
ein glänzender Alleingang
von Gemechu Dida, der
in Berlin eine außerordentliche
Siegesserie beendete: Es war
genau zehn Jahre her, als zuletzt
ein Läufer den GENERALI
BERLINER HALBMARATHON
gewonnen hatte, der nicht aus
Kenia kam. 2015 siegte der
Äthiopier Birhanu Legese.
Glänzend hielt sich gegen die
– 88 –
starken Afrikaner Amanal Petros
(Hannover 96), der von
Beginn an auf Kurs war für
eine Zeit von deutlich unter
einer Stunde. Nach drei Kilometern
lag er bereits rund 40
Meter vor seinen nationalen
Konkurrenten Richard Ringer
(LC Rehlingen) und Johannes
Motschmann (Marathon Team
Berlin).
Zwischenzeitlich wackelte
sogar der Europarekord
Es war offensichtlich, dass
Amanal Petros in einer derart
starken Verfassung war, dass
kein nationaler Konkurrent
an ihn herankommen konnte.
Die Frage war nur noch, wie
weit er unter der Stunden-
Barriere bleiben würde. Seine
Zehn-Kilometer-Zwischenzeit
von 28:09 Minuten deutete
auf eine Zielzeit von 59:25 Minuten
hin. Und damit schien
sogar der sieben Jahre alte
Europarekord des Schweizers
Julien Wanders von 59:13 in
Reichweite. Doch der Wind
war zu stark, um diese Zeit zu
erreichen.
Amanal Petros lief dann zum
zweitplatzierten Richard Etir
auf und rannte in der zweiten
Hälfte des Halbmarathons
gemeinsam mit dem Kenianer.
„Dass er vor mir war, hat
mir sehr geholfen“, sagte der
deutsche Ausnahmeläufer, der
in den letzten Jahren für das
Marathon Team Berlin gestartet
war. Im Kampf um Platz
zwei setzte sich dann der Kenianer
mit 59:30 knapp durch.
Der erste Deutsche auf
dem Podest seit 1993
Amanal Petros verbesserte seinen
deutschen Rekord in Berlin
gleich um 38 Sekunden, von
60:09 auf 59:31. Er wurde damit
zum viertschnellsten Europäer
aller Zeiten und stellte
eine europäische Jahresbestzeit
auf. Er war zudem der erste
deutsche Läufer seit 1993,
der beim GENERALI BERLINER
– 89 –
HALBMARATHON eine Podest-
Platzierung erreichte. 1993 hatte
Carsten Eich das Rennen mit
der damaligen Europarekordzeit
von 60:34 sogar gewonnen.
Ein starkes Rennen lief auch
der Marathon-Europameister
von München 2022: Richard
Ringer (LC Rehlingen) wurde
mit einer persönlichen Bestzeit
von 60:51 Vierter und rückte
damit in der Liste der schnellsten
deutschen Läufer aller Zeiten
auf Rang drei nach vorne.
Der Berliner Johannes Motschmann,
der sich auf den Boston-Marathon
am Ostermontag
vorbereitet, lief auf Platz zwölf
in 62:21. Direkt hinter ihm kam
Filimon Abraham (LG Telis Finanz
Regensburg) mit 62:28
ins Ziel.
In der ersten Startreihe die Weltklasse und direkt dahinter die ambitionierten
Hobbysportler:innen. Das gibt es auch nur beim Laufen.
– 90 –
DER SIEGER IM PORTRÄT: GEMECHU DIDA
Plan B:
Gemechu Dida hätte bei nur etwas besseren Voraussetzungen den Streckenrekord
sicherlich deutlich unterboten. Aber ohne Tempomacher, bei
kalten Temperaturen und starkem Wind war der Äthiopier nach 58:43
Minuten im Ziel. Es fehlte eine Sekunde zur Berliner Bestzeit und vier
Sekunden, um seine persönliche Bestzeit von 58:39 einzustellen.
Marathon
DER SIEGER IM PORTRÄT: GEMECHU DIDA
Schon kurz nach dem Start überholte Gemechu Dida den letzten als Tempomacher
eingeplanten Läufer und war fortan im kalten Wind allein unterwegs.
Der Sieger hatte gleich drei
Probleme und zeigte dennoch
ein fantastisches Rennen:
„Der Wind war stark und ohne
Tempomacher zu laufen, das ist
natürlich auch problematisch.
Mich hat aber auch die Kälte
überrascht. Ich trainiere in Äthiopien
in der Höhe, aber selbst
dort ist es zurzeit nicht so kalt
– 94 –
wie heute in Berlin“, sagte Gemechu
Dida.
Kurz nach seinem ersten Straßenlaufsieg
beim Great Ethiopian
Run in Addis Abeba über
zehn Kilometer zeigte der bis
dahin reine Bahnläufer im März
2022 ein starkes Halbmarathon-Debüt:
Beim traditionellen
Rom-Ostia-Rennen in Italien
belegte er Rang zwei in 59:21.
Sieben Mal ist der Äthiopier bisher
über die 21,0975-Kilometer-Distanz
gelaufen. Sechsmal
erreichte er dabei Zeiten von
unter einer Stunde. Im vergangenen
Jahr versuchte Gemechu
Dida, sich über 10.000 Meter
für die Olympischen Spiele zu
qualifizieren. Das äthiopische
Ausscheidungsrennen im spanischen
Nerja produzierte eines
der besten Rennen aller Zeiten
über diese Distanz. Dida verbesserte
sich auf die Weltklassezeit
von 26:42,65 Minuten, doch damit
war er in diesem Lauf nur
Fünfter, so dass er den Sprung
nach Paris nicht schaffte. In diesem
Jahr will er einen neuen
Anlauf nehmen und sich über
10.000 Meter für die Weltmeisterschaften,
die im September
in Tokio stattfinden, qualifizieren.
„Voraussichtlich laufe ich
bei der WM“, sagt Gemechu
Dida, der noch einen Plan B hat:
„Wenn ich nicht bei der WM laufe,
dann vielleicht mein Marathon-Debüt
in Berlin.“
Der Carbonschuh hat auch seinen
Anteil an der Leistung von Gemechu
Dida. In Berlin trug der Äthiopier den
Adizero Adios Pro Evo 1 von adidas.
INKLUSION
Gruppenbild mit Fernsehturm: Zwischen Rotem Rathaus und
Marienkirche stieg eine große Gruppe von Menschen mit
Behinderungen ein, um die letzten zwei Kilometer des
Halbmarathons zu bewältigen und zu genießen.
Volles
Programm
Inklusion. Im Sport ist damit gleichberechtigte Teilhabe von
Menschen mit und ohne Behinderung gemeint. Beim GENERALI
BERLINER HALBMARATHON wird das seit Jahren gelebt.
Auch bei der 44. Auflage gab es zahlreiche Aktionen.
A
m spektakulärsten war sicherlich
der zweite Platz
des erst 14 Jahre alten Amos
Ruben Donath im Rennrollstuhl:
Der Teenager vom Leipziger
BRS war schon nach 56:14
Minuten im Ziel und gewann
damit die Deutschen Para-
Meisterschaften, die in verschiedenen
Klassen im Rahmen des
44. GENERALI BERLINER HALB-
MARATHON ausgetragen wur-
AMOS RUBEN DONATH
den. Nur der Niederländer Thomas
van Hulst war in 56:11 Minuten
noch etwas schneller. Bei den
Läufern holte sich Thomas Eller
den nationalen Titel in 1:23:48
Stunden. Der gehörlose Lehrer ist
kein Unbekannter in Berlin: Beim
50. Jubiläumsmarathon im September
hatte er es einer Gruppe
gehörloser Schüler:innen ermöglicht,
beim mini-MARATHON presented
by Generali über 4,2195
Kilometer mitzulaufen eine Premiere
– nicht nur als sportliche
Herausforderung, sondern auch
als Moment, in dem sie als vollwertige
Teilnehmer:innen gesehen
wurden. Und am nächsten Tag
haben sie dann ihren Lehrer auf
seinem Weg zu 2:55:06 Stunden
beim BMW BERLIN-MARATHON
angefeuert. Zum GENERALI
BERLINER HALBMARATHON
kam Thomas Eller zurück nach
Berlin und holte sich im Trikot der
Berlin Braves den Para-Titel.
Eine große Gruppe von Menschen
mit Beeinträchtigungen
stieg in Berlin dort in den Halb-
– 98 –
– 99 –
So fühlt sich ein Halbmarathon
an: In Berlin können das alle
erleben, die es wollen.
INKLUSION
MATTHIAS HOFFMANN
gefinisht in 1:22:24
marathon ein, wo die Strecke
vom Roten Rathaus kommend
kurz vor der Museumsinsel auf
die lange Zielgerade Richtung
Unter den Linden abbiegt. Teilweise
im Rollstuhl sitzend, teilweise
laufend oder mit
»
dem Rollator
gehend hatten die fast 50
Teilnehmenden am Inklusionslauf
mit ihren Betreuer:innen
die Möglichkeit, die Stimmung
auf den letzten gut zwei Kilometern
des größten deutschen
Halbmarathons zu erleben und
Berlin war einfach der Hammer. Es hat
alles gepasst: das Wetter war top, die
Stimmung mega - und mir ist es von
Anfang bis zum Ende super gegangen.
Gestartet bin ich ganz vorne. Also im
Block A - etwa aus der zehnten Reihe.
Klar habe ich Leute überholt - aber
natürlich nicht so viele, wie wenn man
mitten im Rennen startet. Und: Ja
klar wird man auch überholt - aber
nicht allzu oft. Trotz der Pace habe ich
die Stimmung mitbekommen. Richtig
geil, was da am Streckenrand
abgegangen ist. Jetzt genieße ich erst
einmal die Pause und erhole mich. Im
Mai starte ich dann in Lübeck bei den
Special Olympics Schleswig-Holstein
auf der Bahn über 5000 und 1500
Meter. Mein großes Ziel sind nach
der Silbermedaille über 10.000 Meter
bei den Special Olympics Weltspielen
2023 in Berlin die Weltspiele in Chile
2027. Da will ich wieder mindestens
eine Medaille holen.“
– 100 –
die Glücksgefühle am eigenen
Körper zu spüren, die Laufen
auslösen kann. Ermöglicht wurde
das von Special Olympics
Berlin und der Fürst-Donnersmarck-Stiftung.
Und dann waren da ja auch
noch Matthias Hoffmann
und Patrick Raguse, die im
Event-Magazin vor dem 44.
GENERALI BERLINER HALB-
MARATHON porträtiert wurden.
Beide haben das Rennen
gefinisht. Und wie: Der 37
Jahre alte Special-Olympics-
Athlet Matthias Hoffmann,
der mit zwei unterschiedlich
starken Körperseiten zur Welt
kam, verbesserte seine Bestzeit
um zweieinhalb Minuten
– 101 –
auf 1:22:24 Stunden. Aber
auch Patrick Raguse, dem
man nach einem Motorradunfall
mit 16 Jahren prophezeit
hatte, sein Leben lang ein
»
PATRICK RAGUSE
gefinisht in 2:13:51
Pflegefall zu sein und nie wieder
sprechen, studieren oder
laufen zu können, war super
happy mit seinem Finish in
2:13:51 Stunden.
Es war ganz wunderbar. Ich hatte eine
Strategie, um gut ins Ziel zu kommen:
Auf den ersten fünf Kilometern bin ich
immer elf Minuten gelaufen - und dann
eine Minute gegangen. Danach: 16
Minuten laufen - und eine gehen. Ab
Kilometer zehn dann 21 Minuten laufen,
eine gehen. Ab Kilometer 16 oder
17 habe ich den Taktgeber ausgeschaltet
und bin einfach weitergelaufen.
Bis ins Ziel. Ob das anstrengend war?
Klar, aber ich hatte Spaß - und meinen
Fanclub dabei. Drei Personen, die mich
vom Streckenrand immer wieder angefeuert
haben. Die drei haben dann
noch vier andere kennengelernt, die
mich später so richtig bis ins Ziel
gefeiert haben. Bei mir geht es sportlich
im Sommer mit den bayerischen
Special-Olympics-Landesspielen in
Erlangen weiter. Da laufe ich 3000,
5000 und 10.000 Meter. Im Herbst
steht dann der Marathon in Frankfurt
auf dem Plan. Und nächstes Jahr dann
wieder der halbe und sicher auch der
ganze Marathon in Berlin.“
– 102 –
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105
Die Läuferinnen und Läufer, die als Erste das Ziel
erreichen, kennt nach dem GENERALI BERLINER
HALBMARATHON die ganze Welt. Aber bei jedem
Lauf gibt es so viele Siegerinnen und Sieger
mehr – auch wenn sie nicht die Schnellsten sind.
Wir haben einige von ihnen im Ziel getroffen und
uns von ihren Emotionen begeistern lassen.
Texte: Christian Ermert, Anja Herrlitz, Finn Lenzen
Fotos: Andreas Schwarz
Zu Gast
bei Freunden
Wer aus dem warmen Spanien kommt, wie Beatriz, für den war es beim GENE-
RALI BERLINER HALBMARATHON schon etwas frisch. Aber die Chemikerin
aus Nordspanien, die in Berlin mit ihren Freunden lief, genoss den Lauf trotzdem
in vollen Zügen. „Die Atmosphäre war super, überall Musik – fantastisch!“ Vorher
war sie bereits den Halbmarathon in Valencia gelaufen, der wie Berlin zur Serie der
SuperHalfs gehört. „Und die anderen SuperHalfs werde ich jetzt auch noch rennen“,
sagte sie im Ziel, bevor sie sich in vier Tage Urlaub in Berlin verabschiedete.
– 108 –
Der Banker Esmeraldo aus der angolanischen Hauptstadt Luanda trainiert
viel und hat sogar einen belgischen Trainer. Der konnte ihn zwar gut auf den
GENERALI BERLINER HALBMARATHON vorbereiten, aber mit den niedrigen
Temperaturen musste Esmeraldo dann doch selbst zurechtkommen. „Bei uns
in Angola sind es 25 Grad, hier nur vier“, meinte er. Als er nach 17 Kilometern
Schmerzen in den Beinen bekam, reduzierte er seine Geschwindigkeit und
erreichte trotzdem nach nur 1:42:21 Stunden das Ziel.
– 109 –
Berlin – da kommt Jürgen aus Köln immer wieder gerne zum Laufen hin. Egal
oder BMW BERLIN-MARATHON oder GENERALI BERLINER HALBMARATHON.
„Das ist einfach immer ein richtig schönes Event“, meinte er. Die Stimmung? Bei
beiden Läufen vergleichbar super. Und während er in der rheinischen Heimat meist
im Kölner Grüngürtel durch Park und Wald läuft, genoss er in Berlin den Lauf durch
die Straßen. „Die neue Strecke ist fast noch ein bisschen schöner als die alte, es
läuft sich noch besser.“
– 110 –
Einfach mal machen. Sich etwas trauen – bold sein: Das ist der Name und das
Motto von Malinas und Celines Running Club in München. Und nach dem Motto
sind die Anwältin und die Personalerin auch den GENERALI BERLINER HALB-
MARATHON gelaufen. Die Vorbereitung, geben die beiden zu, war ausbaufähig.
Keine Longruns, keine Intervalle. Trotzdem war das Rennen: „Erstaunlich gut. Tolle
Stimmung, super Bands und Cheeringzones, gutes Wetter! Und vor dem Ziel noch
ein Sprint.“
– 111 –
Nach einem Halbmarathon noch so eine Hebefigur hinlegen? Kein Problem für
Bastian und Michelle. Denn in ihrer Heimatstadt Köln sind sie in der Tanzgruppe
Kölsche Greesberger aktiv und waren sogar das Tanzpaar der Session 2024/2025.
Während der Hochphase des Kölner Karnevals steht das Laufen etwas hintenan,
aber sonst sind die beiden viel laufend unterwegs. Mehrere Halbmarathons laufen
sie im Jahr und Michelle hat mit ihrer Mutter Nicole und Schwester Janine schon
alle SuperHalfs gefinisht.
– 112 –
Wie oft er schon beim GENERALI BERLINER HALBMARATHON gelaufen ist?
Weiß Robert gar nicht so genau, schließlich ist es für den Berliner ein Heimspiel.
„Aber 20-mal bestimmt schon.“ Den BMW BERLIN-MARATHON ist er auch schon
gerannt. Und deswegen hat er sich auch besonders über die neue Strecke gefreut:
„Endlich mal was anderes!“ Sein orangenes Kostüm hat keinen bestimmten Hintergrund.
„Ach, das ist einfach orange. Und ich freue mich, wenn die Leute sich
darüber freuen.“
– 114 –
Im echten Leben heißen Mario und Luigi Annika und Peter und die beiden liefen
durch Berlin „wie die beiden Figuren im Spiel Mario Kart durch die Levels
sausen“. Die Mathematikstudentin und der Schlosser kennen sich vom gemeinsamen
Laufen in Burg bei Magdeburg und waren nicht zum ersten Mal in der deutschen
Hauptstadt am Start. Sie fanden die neue Strecke richtig gut. Und sie haben
gleich noch mehr Lauffreunde mitgebracht. „Superwoman ist auch am Start“, erzählten
sie augenzwinkernd.
– 115 –
Liane und Kimberly aus den englischen Midlands haben einen Plan: Sie wollen
die sechs wundervollen Halbmarathons laufen, die sich zu den SuperHalfs
zusammengeschlossen haben und zu denen auch der GENERALI BERLINER
HALBMARATHON gehört. Das Rennen in der deutschen Hauptstadt war für das
Duo, das drei- bis viermal pro Woche zusammen trainiert, das erste Rennen dieser
Serie. „Das Rennen heute war wunderbar, vor allem die Zuschauer und die Musik.
Wir hatten so viel Spaß!“
– 116 –
Mit ein bisschen Angst war Svenja in das diesjährige Rennen des GENERALI BER-
LINER HALBMARATHONS gegangen. „Weil es so kalt werden sollte“, erklärte die
Berlinerin. Letztlich war die Sorge unbegründet und die Krankenpflegerin überquerte
nach 2:01:29 Stunden die Ziellinie – neue Bestzeit! „Heute hat mich die
neue Strecke etwas verwirrt, „weil man auf der Karl-Marx-Allee den anderen Läuferinnen
und Läufern so lange entgegengelaufen ist und der Wendepunkt einfach
nicht kommen wollte.“
– 117 –
„Essen und entspannen“, fassten Sandra uns Josefine ihre Pläne für den
Abend nach dem GENERALI BERLINER HALBMARATHON kurz und knackig
lachend zusammen. Davor hatten die beiden Däninnen die 21,0975 Kilometer
durch die deutsche Metropole genossen. „Es war einfach unglaublich! Vor allem
die jubelnden Zuschauer und der ganze Vibe der Stadt“, erzählten die Studentin
und die Psychologin. Und fügten schmunzelnd hinzu: „Und die Tatsache, dass die
Strecke so schön flach ist.“
– 118 –
Und, habt ihr Barbie und Ken erkannt? Als die liefen Diana und Irene nämlich
durch Berlins Straßen, weil sie wegen der Kälte noch eine zusätzliche Lage
Klamotten trugen. Die Mexikanerin, die in München lebt, und die Italienerin, die in
Berlin lebt, haben sich auch über den Sport kennengelernt: Irene war vor 13 Jahren
die Personal Trainerin von Diana – „und dann sind wir beste Freundinnen geworden.“
Und beste Laufpartnerinnen.
– 119 –
Carolina, Beatriz und Ivo sind ein Trio aus Portugal, das zusammen nach Berlin
gereist ist, um dort einen der sechs SuperHalfs-Halbmarathons zu laufen.
Aber eigentlich gibt es noch viel mehr von ihnen: „Wir sind mit 30 Leuten aus unseren
Run Club Miles and Vibes aus Lissabon angereist“, erzählten sie. Neben den
Zuschauenden und der Musik hat vor allem der Techno-Tunnel das Trio begeistert:
Rund 50 Meter durch einen Tunnel mit lauter Musik und Lichtern laufen – das gab
noch einmal einen Extrakick.
– 120 –
Dein Marathon-
Countdown startet hier
24. August 2025
www.berliner-generalprobe.de
– 121 –
Zwei Halbmarathons an zwei aufeinanderfolgenden Tagen? Okay. In zwei verschiedenen
Städten und sogar verschiedenen Ländern? Sportlich, wenn nicht sogar
verrückt. Swantje lief am Samstag in Prag, setzte sich danach ins Auto und
fuhr die rund 350 Kilometer nach Berlin, um dort am Sonntag gemeinsam mit
Juliane an den Start zu gehen. „Prag mit der Altstadt war schön, aber hier ist die
Stimmung noch viel, viel besser, weil an jeder Ecke was los ist“, erzählte sie danach.
– 122 –
Mindestens fünf Minuten schneller sei er dank der Anfeuerung der Zuschauenden
gewesen, meinte Jakob im Ziel, nachdem er gerade seinen ersten Halbmarathon
gefinisht hatte. „Meistens fange ich immer erst im Sommer an zu laufen – was
doof ist. Und deswegen habe ich mich für den Halbmarathon angemeldet. Dafür
musste ich im Winter trainieren“, erzählte der Berliner. Jetzt hat er Blut geleckt.
Der nächste GENERALI BERLINER HALBMARATHON ist schon fest eingeplant.
– 123 –
Melba arbeitet in Miami als Atemtherapeutin. Ob ihr das geholfen hat, beim
GENERALI BERLINER HALBMARATHON auch am Ende noch genug Puste zu haben?
Die US-Amerikanerin hat den Lauf durch die deutsche Hauptstadt auf jeden
Fall genossen. Bereits seit Dienstag war sie mit einer Freundin in Berlin und hat
sich alles angeschaut. „Berlin ist eine tolle Stadt! Ich mag vor allem, dass die Stadt
so multikulturell ist!“, zeigte sie sich begeistert.
– 124 –
Foday kommt ursprünglich aus Sierra Leone. Heute lebt er in London und hatte
eine ganz besondere Ehre: Seine Firma Labrum hat in Kooperation mit Adidas
das Outfit des Teams von Sierra Leone für Olympia 2024 in Paris entworfen.
Und in diesem war er mit seinen Freunden am Start. „Ich bin hier meinen ersten
Halbmarathon gelaufen und jetzt bin ich zurückgekommen“, erzählte er. „Die Leute
hier geben dir so viel Energie, jeder unterstützt dich – obwohl wir Fremde sind.“
– 125 –
Einen Halbmarathon war Daniel schon einmal gelaufen. Allerdings einen
selbstorganisierten zu Corona-Zeiten. „Das war natürlich kein Vergleich zu heute
mit all den Leuten an der Strecke, den Cheering-Zones und allem Drum und Dran“,
erzählte er lachend im Ziel. Wieso er sich angemeldet hatte? „Die Idee kam bei ein
paar Bier mit Freunden.“ Und auch wenn die Vorbereitung nicht optimal war, konnte
er den Lauf genießen. „Das Beste war eindeutig der Start mit der Musik und dem
Anheizen durch den Moderator und der Zieleinlauf.“
– 126 –
Heike wohnt in Berlin. Die Stadt kennt sie also. Dieses Jahr hier zum ersten
Mal einen Halbmarathon zu laufen, war allerdings eine ganz neue Erfahrung.
„Ich kenne die Stadt durchs Autofahren. Aber jetzt hier von Sehenswürdigkeit zu
Sehenswürdigkeit zu laufen, das war schon toll“, sagte sie begeistert. Besonders
genial fand sie den Lauf durchs Brandenburger Tor, wo sie kurz vor dem Ziel noch
einen Endspurt hinlegte. Ein Jahr lang hat die Steuerberaterin für den Lauf trainiert,
jede Woche rund 25 bis 30 Kilometer.
– 127 –
„Es war hart, aber ich bin happy“, war das Fazit von Constanze, die für den
GENERALI BERLINER HALBMARATHON extra aus Paris angereist ist. Und
das hat sich gelohnt: Mutig angelaufen auf eine Zielzeit von 1:38 Stunden, in der
zweiten Hälfte allen körperlichen Strapazen getrotzt und mit einer Punktlandung
in 1:37:38 Stunden die Ziellinie überquert. Neue Bestzeit, tolle Erfahrung – der Ausflug
nach Berlin hat sich auf jeden Fall gelohnt.
– 128 –
Für Eva aus Berlin ging es dieses Jahr beim GENERALI BERLINER HALB-
MARATHON nicht nur um den sportlichen Aspekt. Sie wollte auch für den
guten Zweck laufen, um die Organisation „Ärzte ohne Grenzen“ zu unterstützen.
Bei bestem Wetter und einer großartigen Stimmung – besonders im letzten Drittel
der Strecke – wurde der Halbmarathon zu einem echten Vergnügen. Danach wollte
sie ihre tolle sportliche Leistung auf jeden Fall noch ein bisschen feiern. Verdient!
– 129 –
Für 13 Stunden nach Berlin und wieder zurück nach London. Und zwischendrin
mal eben einen Halbmarathon. Genau das war der Plan der beiden Freundinnen
Esmee und Helena aus London. Gemäß dem Motto ihrer Lauf-Community in London,
„Say yes“, konnten sie nicht Nein sagen zu einem solchen Abenteuer. Gelohnt
hat es sich auf jeden Fall: „Die Strecke war super und die Stimmung überragend.
Ich wollte eigentlich gar nicht, dass der Lauf endet.“ Für beide ein unvergessliches
Erlebnis.
– 130 –
Karen aus Leicester ist den GENERALI BERLINER HALBMARATHON aus einem
ganz besonderen Grund gelaufen: Für ihren an Krebs erkrankten Cousin.
Seit der Diagnose sammelt sie durch ihre Teilnahme an Rennen der SuperHalfs-Serie
Geld für Leukämie-Patienten. Mit dem erfolgreichen Finish in Berlin hat sie nun
alle Halbmarathons der Serie abgeschlossen. Das Berliner Rennen gehört dabei
definitiv zu ihren Favoriten: „Die Atmosphäre hier in Berlin ist unglaublich. Vom
Start bis zur Ziellinie feuern einen Zuschauer an. Einfach nur großartig!“
– 131 –
Lisa hat zum dritten Mal am GENERALI BERLINER HALBMARATHON teilgenommen.
Trotzdem ist es immer wieder eine lohnenswerte Erfahrung. Besonders
von der großartigen Atmosphäre durch Zuschauer, Musik und Freunde an der Strecke
ist die Grundschullehrerin begeistert: „Es war super viel Musik an der Strecke.
Das hat wirklich motiviert, gerade, wenn man am Ende nochmal ein bisschen Kraft
braucht.“
– 132 –
Ute hat einen Kurztrip nach Berlin gemacht und ist nebenher einen Halbmarathon
gelaufen. „Berlin muss ja mal sein, das ist ja die Hauptstadt“, kommentierte
die Essenerin, für die es der erste Start beim GENERALI BERLINER HALBMARA-
THON war. Sie hat zwar schon an einigen Events teilgenommen, wie zum Beispiel
dem Vivawest-Marathon in Gelsenkirchen oder dem Deutsche Post Marathon Bonn,
aber Berlin war etwas ganz Besonderes.
– 133 –
Eigentlich macht sie ja Tennis als Leistungssport. Und doch hat Vanessa aus
Berlin Gefallen am Laufen gefunden. Im Vergleich zu ihrem ersten Halbmarathon
vor einem Jahr überquerte sie die Ziellinie fünf Minuten früher. Sie war so im Flow
und motiviert von der großartigen Atmosphäre und den Fans, dass sie sogar fast
die Ziellinie verpasste: „Ich dachte: Huch, wir sind ja schon da.“ Dass sie durchs
Brandenburger Tor gelaufen ist, hat sie gar nicht richtig bemerkt. Aber das kann
sie im Herbst nachholen. Denn sie wird beim BMW BERLIN-MARATHON starten.
– 134 –
Als 13. Fee raus aus der Komfortzone – so ist Dirk aus Hof den GENERALI
BERLINER HALBMARATHON angegangen. Für ihn ist die 13. Fee aus der Märchenwelt
ein Symbol des Glücks und der Freude. Im Ziel erklärt er seine Herangehensweise
an die gut 21 Kilometer: „Ich wollte Spaß haben bei so einem Lauf wie
heute, bei geilem Wetter, der geilen Stimmung, den geilen Leuten.“ Im September
wird er mit einer ähnlichen Einstellung beim BMW BERLIN-MARATHON wieder an
der Startlinie stehen – vielleicht aber in einem anderen Kostüm.
– 135 –
Die Zeit war für Friedel egal. Sein Ziel war es, den Lauf in vollen Zügen zu genießen.
Und das ist ihm gelungen, wie er im Zielbereich zu Protokoll gab: „Das war
der schönste Lauf, den ich bisher gehabt habe. Ehrlich. Richtig geil.“ Tolle Strecke,
toller Tag und danach noch ein Stadtspaziergang mit der Familie und einigermaßen
frischen Beinen – was will man mehr. Damit ist er gewappnet für das nächste Highlight:
Den Matjeslauf in seiner Heimatstadt Emden, mit dem die Ostfriesen jedes
Jahr Ende Mai die Fangsaison für junge Heringe in der Nordsee feiern.
– 136 –
In seiner bisherigen Laufkarriere ist Christian aus Weil der Stadt in Schwaben
schon einige Halbmarathons gelaufen. Jetzt hat es ihn zum ersten Mal auf die
Berliner Straßen verschlagen. „Es war richtig cool“, meinte er nach dem Rennen.
Der GENERALI BERLINER HALBMARATHON war aber erst der Startschuss für ihn.
Sein großes Ziel ist es, auch die anderen fünf Rennen der SuperHalfs-Serie in
Cardiff, Kopenhagen, Lissabon, Prag und Valencia zu absolvieren. In Berlin hat
er den Grundstein dafür gelegt.
– 137 –
Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei. Nach dem BMW BERLIN-MARATHON
und dem Big 25 war Katrin aus Hattingen schon das dritte Mal bei einem Event
auf den Straßen von Berlin am Start. Und zum dritten Mal eine andere Distanz.
Auch dieses Mal wusste die deutsche Hauptstadt wieder zu überzeugen: „Es lief
überraschend gut, das Wetter war doch ein bisschen besser als erwartet und die
Stimmung war super. Es waren viele Leute unterwegs. Es lief richtig gut.“
– 138 –
Weil es so schön war, gleich nochmal: Das dachte sich Laura aus den Niederlanden,
nachdem sie im letzten Frühling ihren ersten Halbmarathon in Enschede
gefinisht hatte. Als ein Freund ihr vorschlug, beim GENERALI BERLINER HALB-
MARATHON zu laufen, zögerte sie nicht lange und meldete sich an. Und sie bereute
ihre Entscheidung im Ziel ganz und gar nicht: „Es ist ein riesiges Event hier. So viel
besser als der erste Halbmarathon.“
– 139 –
Zweites Mal Berlin, dieses Mal aber nur die Hälfte der Strecke. Der BMW BERLIN-
MARATHON im vergangenen Jahr hat Lina aus Paris so gut gefallen, dass sie
sich direkt für den Halbmarathon im nächsten Frühjahr angemeldet hat. Auch
ein halbes Jahr später war sie von der Stimmung bei Berliner Laufevents begeistert:
„Die Atmosphäre hier ist wirklich toll. Ich liebe es, hier zu laufen.“ Gut möglich
also, dass die Berliner Straßen Lina schon bald wiedersehen werden.
– 140 –
Auch mit 35 Jahren Lauferfahrung ist es nicht zu spät für eine Berlin-Premiere.
Das bewies Michael, der aus England anreiste, um beim GENERALI BERLINER
HALBMARATHON dabei zu sein. Er hat schon viele große Marathons und Laufevents
besucht, jetzt gab er also sein Debüt in Berlin. Seine Zielzeit von unter 2:15
Stunden verpasste er zwar knapp, aber es war die Reise trotzdem wert. Vor allem
wegen der beeindruckenden Sehenswürdigkeiten und Geschichte Berlins.
– 141 –
Drei Freunde aus Duisburg auf gemeinsamer Halbmarathon-Mission. In den
letzten Monaten haben sich Marie, Marc und Britta nach der Arbeit und am Wochenende
auf den GENERALI BERLINER HALBMARATHON vorbereitet. Und das
hat sich ausgezahlt: „Super Wetter, tolle Organisation, toller Lauf und die ganzen
Sehenswürdigkeiten, an denen du vorbeiläufst, das war der Hammer.“ Und danach
feiern mit Bier und Bratwurst – das setzte dem Ganzen das Krönchen auf.
– 142 –
Caroline und Leah aus London reisen gemeinsam durch ganz Europa, um an
Laufevents teilzunehmen. Vor dem GENERALI BERLINER HALBMARATHON
waren sie schon bei drei anderen Halbmarathons der SuperHalfs-Serie: in Prag,
Lissabon, und Valencia. Von Berlin sind sie sowohl aus läuferischer als auch aus
touristischer Sicht begeistert: „Es war absolut perfekt. Wir haben die Zeit in Berlin
total genossen.“ Und jetzt freuen sie sich auf ihre nächsten Laufabenteuer.
– 143 –
DAS BESONDERE EVENT
Kultur
laufend
erleben
1775 kam Johann Wolfgang von Goethe nach Weimar und verhalf der
Stadt in Thüringen mit anderen Künstlern zu weltweitem Ruf als Zentrum
für Kultur, Kunst und Moderne. Das 250-jährige Jubiläum seiner
Ankunft wird mit einem Lauf der besonderen Art gefeiert: Sport und Kultur
verbinden sich beim Goethe.Kultur.Lauf auf ganz besondere Weise.
27. APRIL
2025
Johann Wolfgang von Goethe
kam 1775 nach Weimar
und verhalf der Stadt in Thüringen
mit anderen Künstlern
zu weltweitem Ruf als Zentrum
für Kultur, Kunst und Moderne.
Das Jubiläum seiner
Ankunft wird mit einem Lauf
der besonderen Art gefeiert:
Sport und Kultur verbinden
sich beim Goethe.Kultur.Lauf
auf ganz besondere Weise.
Denn für Goethe galt: „Nur wo
du zu Fuß warst, bist du wirklich
gewesen.“ Wer Weimar
kennenlernen möchte, muss
es demnach wohl zu Fuß tun.
Vier mit Kulturauszeiten
gespickte Routen
Mit dem Goethe.Kultur.Lauf
wird der Jahrestag der Ankunft
von Johann Wolfgang
von Goethe in Weimar sportlich
gefeiert. Bei diesem Event
reichen sich Laufsport und
Kultur die Hände. Insgesamt
gibt es vier Routen, die mit
Kulturauszeiten gespickt sind,
bei den man zum Beispiel
zeichnen oder Musik lauschen
kann. Die Namensgebungen
der Strecken orientieren sich
an Goethes Farbkreis, der
auch zum farblichen Design
der Veranstaltung inspirierte.
Ausgehend vom Start am
Stadtschloss Weimar führen
vier Strecken zwischen 4,2
und 25,6 Kilometer vorbei an
zahlreichen Sehenswürdigkeiten
und durch herrliche Parkanlagen
bis zum Ziel auf dem
Platz der Demokratie. Höhepunkte
jeder Strecke sind die
acht Kulturauszeiten, die zum
Verweilen einladen. Dabei werden
in den klassischen Bauten
Weimars Aktivitäten rund ums
Theaterspielen, Schreiben,
Musizieren und Zeichnen präsentiert
und angeboten. Organisiert
wird das Ganze von
SCC EVENTS, die auch für
den BMW BERLIN-MARATHON
und den GENERALI BERLINER
HALBMARATHON verantwortlich
sind.
– 146 –
© Maik Schuck, Weimar GmbH
Dieses Lauf-Event ist nicht als
klassisches Rennen zu verstehen,
bei dem es um Bestzeiten
geht. Vielmehr verbindet dieser
einzigartige Weimar-Lauf
J ETZT
AN M ELDEN
Sport und Kultur zu einem
ganz besonderen Erlebnis.
Ganz nach dem Motto: Der
Weg ist das Ziel. Laufen gepaart
mit der Faszination rund
um Goethe in der Kulturstadt
Weimar sorgen für den besonderen
Reiz der vier Strecken,
die die lyrischen Namen Verstand,
Phantasie, Sinnlichkeit
und Vernunft tragen. Egal ob
Kurz- oder Langdistanz, Genuss
ist beim Goethe.Kultur.
Lauf garantiert. Und auch
wenn der Leistungsaspekt
– 147 –
bei diesem innovativen Lauf-
Event in den Hintergrund tritt,
wartet im Ziel eine attraktive
Medaille auf alle Finisher.
Goethe verhalf Weimar
zu Ansehen
Mit der Ankunft des damals
26 Jahre alten Goethes begann
Weimars Aufstieg zum
Mittelpunkt des literarischen
Europas. Ihm verdankt die
Stadt den weltweiten Ruf als
Zentrum für Kultur, Kunst und
Moderne. Goethes Leben in
Weimar war geprägt von seiner
Rolle als Staatsmann, da er
durch seine enge Verbindung
zu Herzog Karl August stark in
die Regierungsgeschäfte des
Herzogtums Sachsen-Weimar-
Eisenach eingebunden war.
1775 zog Goethe in die beschauliche
Residenzstadt und
verbrachte dort mehr als 50
Jahre, in denen er die Weimarer
Klassik entscheidend
mitgestaltete. Zwischen höfischen
Aufgaben, Politik und
Forschung blieb ihm jedoch
schließlich keine Zeit für seine
eigentlichen Passionen: die
Dichtung, die Natur und das
Reisen. Goethe fühlte sich ausgelaugt,
unausgeglichen und
künstlerisch blockiert, heute
würde man sagen das Genie litt
an einem Burnout.
Auch Schiller, Bach und
Liszt prägten Weimar
Nur durch seine berühmte
„Flucht“ nach Italien, eine Reise
ohne große Vorankündigung,
die zwei Jahre dauern
würde, entzündete er seinen
Funken wieder. In der italienischen
Landschaft und Kunst
fand er neue Inspiration und
kehrte erfrischt und voller
Schaffenskraft nach Weimar
zurück. Das Erlebnis war für
Goethe so prägend, dass er
später schrieb: „Italien war für
mich eine Wiedergeburt.“
Doch natürlich ist Goethe nicht
– 148 –
© Andre Mey
© Markus Glahn, Schatzkammer Thüringen
in Weimar wird der
Jahrestag von Goethes
Ankunft gebührend gefeiert.
Für alle Teilnehmer:innen
des Goethe.
Kultur.Lauf gibt es
diese wunderschöne
Medaille.
© Thomas Müller, weimar GmbH
Kulturstadt Weimar. Die Heimat Goethes
die einzige große Persönlichkeit,
die die Stadt hervorbrachte.
Die Liste der Berühmtheiten,
die Weimar zu ihrer
Wahlheimat kürten, ist lang.
Neben Goethe prägten Schiller,
Bach, Liszt sowie die Avantgardisten
des Bauhauses die verschiedenen
Epochen der Stadt.
Es gibt in Deutschland wohl
kaum einen geeigneteren Ort
für einen Kulturlauf.
– 149 –
Lust auf ein
Selfie mit Goethe?
Einmal mit Goethe auf einem Selfie verewigt? Oder inmitten historischer
Kulissen musikalische und theatralische Meisterwerke erleben? Der Goethe.Kultur.Lauf
verbindet sportliche Aktivität mit einzigartigen kulturellen
Pausen an geschichtsträchtigen Orten.
Mach mal Pause! Das erwartet dich unterwegs:
Schloss Belvedere:
Musik der Goethezeit
Junge Talente – Schülerinnen
und Schüler des Musikgymnasiums
Schloss Belvedere – verzaubern
mit Proben ihres musikalischen
Könnens anhand
speziell ausgewählter Kompositionen
der Goethezeit.
Schloss Tiefurt:
Faustische Szenen
Die Akteure des Jungen Theaters
Stellwerk aus Weimar
lassen Szenen aus Goethes
Hauptwerk „Faust“ und anderen
Klassikern lebendig werden,
interpretieren sie neu
und mit viel Engagement und
Leidenschaft.
Auf ein Selfie mit Goethe
in seinem Gartenhaus
Einer der Lieblingsorte Goethes
in Weimar, sein Gartenhaus
im Park an der Ilm, ist
die ideale Kulisse, um sich mit
Weimars berühmtem Dichter
zu verewigen und sagen zu
können „Ich traf Goethe“.
– 150 –
Honigverkostung im
Bienenmuseum
Mit seiner Frau hielt Goethe in
Weimar Bienen, die ihn zu vielerlei
Versen inspirierten. Das
Bienenmuseum Weimar lädt
euch zu einer leckeren Auszeit
mit Honigverkostung ein.
Briefbotschaften von der
Terrasse des Goethe- und
Schiller-Archivs
Make my day! Heute schon
jemandem den Tag versüßt?
Mit Federkiel und Tinte kannst
du einen klugen Gedanken zu
Papier bringen. Dieser wird
in einem Brief versiegelt und
gegen die Briefbotschaft einer
anderen Läuferin oder eines
Läufers getauscht.
Surfen auf der Goethewelle mit
Live-Musik von Surfsubotnik
Die Erfurter Band Surfsubotnik
bringt mit ihrer sehnsuchtsvollen,
exotischen Gitarrenmusik
echtes Surf-Feeling nach Weimar
– instrumentale Klänge
laden euch zu einer mitreißenden
Auszeit ein.
Persönliche Grüße vom
Römischen Haus versenden
Am Römischen Haus liegen
frankierte Postkarten und
Tinte bereit, damit du deinen
Liebsten Grüße im Stil Goethes
senden kannst.
Goethes Zeichenschule im Schießhaus:
Malen wie der Geheimrat
Hier kannst du in Goethes Fußstapfen
treten und wie der
Geheimrat selbst zum Pinsel
greifen. Lass dich von Goethes
kreativem Geist beflügeln und
erlebe das Malen auf eine ganz
neue Weise.
Zeichnen, schreiben oder
auch Musik lauschen – beim
Goethe.Kultur.Lauf kommen
Laufen und Kultur zusammen.
DAS BESONDERE EVENT
28. JUNI
2025
BECOME A
HIKING HERO!
Nicht wundern,
wir wandern
Wandern etabliert sich als Sport für Alle. Warum also nicht zusammen Grenzen
testen? Beim 44 Kilometer langen Rundweg durch Brandenburg sind Natur,
gute Laune und Muskelkater vorprogrammiert!
Das Motto des Events: Marathon
mal anders! Der
HIKING HERO Bernau am
28. Juni ist das revolutionäre
Sportevent vor den Toren
Berlins, denn hier wird der
44-Kilometer-Rundkurs in gemächlichem
Tempo zurückgelegt.
Anstrengend wird es
trotzdem, denn es geht über
das Barnimer Feld durch insgesamt
zehn verschiedene
Städte rund um Bernau!
Für jedes Alter
und Fitnesslevel
Gemeinsames Wandern durch
die wunderschöne Natur
Brandenburgs verbindet und
bietet genug Zeit für ausgiebige
Gespräche mit anderen
Hiking Heros! Wandern ist
nämlich enorm kommunikativ,
entspannend und ein
Sport für wirklich jede und
jeden. Auch dieses Jahr sind
deshalb am 28. Juni alle Altersgruppen
und Fitnesslevel
ganz herzlich zur dritten Auflage
des HIKING HERO eingeladen.
Das Event bietet der ganzen
Familie die Möglichkeit, die
persönliche Challenge zur gemeinsamen
Mission zu machen
und die weitläufige, grüne
Landschaft Brandenburgs
mit den Liebsten zu genießen.
Überwinde deine Grenzen zusammen
mit anderen und erlebt
das wundervolle Gefühl,
nach 44 Kilometer vor historischer
Kulisse in Bernau die
Ziellinie zu überqueren. Die
Zeit ist dabei nebensächlich,
egal ob du nach sechseinhalb
Stunden als Erste am Ziel ankommst
oder den halben Tag
für die Strecke brauchst, gejubelt
wird trotzdem.
Mit Musik geht es
auf die Strecke
Auch dieses Jahr beginnt die
Strecke im Stadtpark von Bernau,
wo die Teilnehmerinnen
und Teilnehmer mit Musik auf
ihr Abenteuer entsandt werden.
Über das Barnimer Feld
geht es dann vorbei an Rüdnitz
und Danewitz in Richtung des
ersten Versorgungspunkts in
Tempelfelde. Hier wirst du mit
Tee, Wasser und Snacks versorgt.
Außerdem bieten ausreichend
Sitzmöglichkeiten
Gelegenheit, die müden Beine
auszustrecken. Gestärkt
und ausgeruht kann es weiter
nach Schönfeld gehen, wo bei
Kilometer 19 die Powerzone
wartete: Die nächste Chance
sich zu erfrischen. Über Stienitzaue
führt die Strecke weiter
nach Werneuchen – wo alle
ein Highlight erwartet. Denn
nach 26,5 Kilometern werden
noch einmal alle Register gezogen.
In Werneuchen gibt
– 155 –
es nämlich einen besonderen
Verpflegungspunkt mit DJ,
Crêpes und vielem mehr.
Nach der wohlverdienten Pause
geht es dann auf nach Löhme.
Hier wartet ein ruhigerer
Rastplatz. Doch auch am Ufer
des Löhmer Haussees lohnt
es sich ein Selfie zu knipsen.
Jetzt sind auch schon fast
drei Viertel des Marathons geschafft
und es geht Richtung
Schloss Börnicke. Endspurt.
Dort wartet bei Kilometer 39
die letzte Verpflegungsstation,
bevor über das Barnimer
Feld schließlich nach 44 Kilometern
müde aber stolz die
Ziellinie in der Bernauer Altstadt
überquert wird.
Bernau: Stadt mit Charme
und Geschichte
Der Sage nach soll es das
wohlschmeckende Bier gewesen
sein, das den Markgrafen
Albrecht den Bären
um das Jahr 1140 (Berlin ist
rund 100 Jahre jünger) veranlasste,
Bernau zu gründen.
Die Braukunst war es auch,
die der Stadt im Mittelalter
zu Ruhm und Ansehen verhalf.
Aus dieser Zeit sind große
Teile der bis zu acht Meter
hohen Stadtmauer mit ihren
Rundtürmen und Stadttoren
erhalten.
Das Städtchen Bernau liegt
wenige Kilometer nordöstlich
der Berliner Stadtgrenze und
ist in 30 Minuten von Berlin
Hauptbahnhof zu erreichen.
Was liegt da näher, als den Besuch
der Hauptstadt mit einer
Marathonwanderung durch
Brandenburg zu krönen?
www.hiking-hero.de
J ETZT
AN M ELDEN
– 156 –
© AdobeStock/ArTo
© AdobeStock
Das Städtchen Bernau
liegt wenige Kilometer
nordöstlich der Berliner
Stadtgrenze. Aus
dem Mittelalter sind
große Teile der bis
zu acht Meter hohen
Stadtmauer mit ihren
Rundtürmen und
Stadttoren erhalten.
Wandernd Bernau und die Barnimer Feldmark erleben
– 157 –
Das besondere Highlight:
Werneuchen
Am Versorgungspunkt
bei Kilometer
26 in Werneuchen
warten
nicht nur Speis‘
und Trank‘ auf die
Teilnehmenden,
sondern auch flotte
Mukke mit DJ,
Party und jeder
Menge Stimmung.
6 Gründe für den
Hiking Hero
Warum sollten Läufer:innen
am 28. Juni beim HIKING
HERO in Bernau 44 Kilometer
auf einer malerischen Strecke
durch die Barnimer Feldmark
wandern? Das sind die sechs
besten Gründe für einen Ausdauertest
auf eine neue Art.
1. Abwechslung zum Laufen
Der HIKING HERO bietet eine
willkommene Abwechslung
zum gewohnten Lauftraining.
2. Gemeinschaftserlebnis
Im Gegensatz zu Wettkämpfen
steht hier der Gemeinschaftsgedanke
im Vordergrund.
3. Landschaftserlebnis
Die Route führt durch idyllische
Ortschaften und Naturlandschaften.
5. Umfassende Versorgung
4. Herausforderung
ohne Wettkampfdruck
Trotz Zeitmessung liegt der Fokus
auf dem gemeinsamen Erlebnis.
Mehrere Verpflegungsstationen
entlang der Strecke sorgen
für optimale Unterstützung.
6. Einzigartiges
Finisher-Erlebnis
Teilnehmer:innen erhalten einen
exklusiven Wanderorden
und eine Finisher-Urkunde.
Mit dem Startschuss um 7:30
Uhr und einem Zeitlimit bis
19:00 Uhr bietet der HIKING
HERO die perfekte Gelegenheit,
die eigenen Grenzen in einer
neuen Disziplin auszuloten.
– 158 –
Eine Abwechslung zum
Lauftraining und ein großartiges
Gemeinschaftsund
Landschaftserlebnis:
Der HIKING HERO bietet
eine sportliche Herausforderung
und tolle Momente
für jede und jeden.
– 159 –
HIGHLIGHTS 2025
Must Runs
D
L
H
B
Berlin
(& Rides)
by
Brandenburg
17. MAI 2025
Die wichtigsten
Lauf-Events in der
Hauptstadt und im
Brandenburger Umland
Move for change
berliner-frauenlauf.de
Beim größten Frauenlauf Deutschlands steigt für 18.000 Teilnehmerinnen
die Party des Jahres im Herzen Berlins. Die Strecken führen durch
den Tiergarten zwischen Brandenburger Tor und Siegessäule.
Streckenlängen
10 km für Läuferinnen, Walkerinnen und Nordic Walkerinnen
5 km für Läuferinnen, Walkerinnen und Nordic Walkerinnen
500 m/1.000 m Bambini-Lauf
22. MAI 2025
Im Team ins Ziel!
teamstaffel-brandenburg.de
Im Staffel-Quartett auf einer wunderschönen Runde durch das historische
Brandenburg an der Havel. Das stimmungsvolle TEAM-Event
mitten im Sommer.
Streckenlängen
4 x 5 km Staffellauf
ca. 500 m/1.000 m Bambini-Lauf
3. bis 5. Juni 2025
3.-5. JUNI 2025
Einer für alle -
alle für einen
berliner-teamstaffel.de
„Das Team ist alles!“, heißt es an den drei heißesten Staffel-Tagen des
Jahres, wenn im Zentrum Berlins zwischen Siegessäule und Schloss
Bellevue wieder Runde um Runde gedreht wird.
Streckenlängen
5 x 5 km Staffellauf
ca. 500 m/1.000 m Bambini-Lauf
22. JUNI 2025
Made
for the
wild!
www.swimrun-rheinsberg.de
Quer durch den Wald oder vorbei am Schloss Rheinsberg laufen
und durch die glasklaren Seen der Umgebung schwimmen –
das ist das ultimative Naturerlebnis!
Streckenlängen
ca. 21,4 km Half SwimRun | ca. 11,3 km Sprint SwimRun
ca. 4,4 km SuperSprint SwimRun (Schnupperdistanz für Newbies)
ca. 0,9/1,8/2,7 km Youth SwimRun/Family Fun SwimRun
ca. 500 m/1.000 m Bambini SwimRun
26. JULI 2025
Die schnellste
Nacht Berlins
Auf der superschnellen Strecke des Ku´Damms purzeln die Bestzeiten.
Das megacoole Sommerhighlight auf Berlins Einkaufsboulevard, mit
Samba Bands, Cheering Zones, Hot Spots und begeisterten Fans wird
zur Partymeile.
Streckenlängen
10 km Inlineskating
5 km Laufen
10 km Laufen
berlin-citynight.de
City Night
24. AUGUST 2025
Der Test für den
Marathon!
berliner-generalprobe.de
Vier Wochen vor dem spektakulären Saisonhighlight BMW BERLIN-
MARATHON kannst du bei der „Generalprobe“ dein Können für die Königsdisziplin
testen. Der Halbmarathon durch Berliner Kieze wird der ultimative
Check deiner Vorbereitung.
Streckenlängen
21 km (2 Runden) Laufen
10,5 km (1 Runde) Laufen
ca. 500 m/1.000 m Bambini Run
20. SEPTEMBER 2025
Taste the
Marathon-Spirit
Am Tag vor dem legendären BMW BERLIN-MARATHON hast du die Möglichkeit,
die letzten 5 Kilometer der Originalstrecke zu laufen. Erlebe den
unvergesslichen Zieleinlauf durch das Brandenburger Tor und lass dich
wie ein Marathonheld feiern.
Streckenlänge
5 km Laufen
WEITERE SCC EVENTS
bmw-berlin-marathon.com/anmelden/generali-5k
Goethe.Kultur.Lauf in Weimar 27. April 2025
Hiking Hero 28. Juni 2025
BMW BERLIN-MARATHON 20./21. September 2025
Berliner Silvesterlauf 31. Dezember 2025
Berliner Neujahrslauf 1. Januar 2026
Rijhnen
zum fünften
DIE RENNEN DER INLINESKATER
Auch die Inlineskater feierten beim GENERALI BERLINER HALB-
MARATHON ihren Saisonauftakt. Die Niederländerin Norlay Berber Vonk
(40:59 min/SPSPSK Team) und Felix Rijhnen aus Darmstadt (32:14
min/Powerslide Vesmaco Team) setzten sich dabei durch. Mehr als tausend
gemeldete Skater feierten den Auftakt der Rollensaison auf dem
neuen spektakulären Halbmarathonkurs.
Für Felix Rijhnen war es schon
der fünfte Sieg beim Frühjahrsklassiker
in Berlin. Bereits
bei Kilometer 5 setzte sich eine
Viergruppe mit ihm, Jason
Suttles (Powerslide Vesmaco/
Belgien), Vorjahressieger Nolan
Beddiaf (MANAO FRSkates/
Frankreich) und Julio Cesar Mirena
Ortiz (SheaSTokes/Paraguay)
ab und fuhr lange Zeit mit sehr
hohem Tempo – um dann auf
den letzten Kilometern deutlich
Geschwindigkeit rauszunehmen.
„Wir hätten viel schneller sein
können, aber auf den letzten
Kilometern haben wir uns nur
noch belauert“, so Rijhnen.
„Dank Jason ist es dann gelungen,
dass wir uns kurz vor
dem Ziel in eine perfekte Ausgangsposition
für den Sprint
gebracht und zwei Top-Plätze
für unser Team eingefahren haben.“
Rijhnen gewann in 32:14
Minuten vor den zeitgleichen
Beddiaf und Suttles. Zum Team
Powerslide Vesmaco zählt auch
der Belgier Bart Swings. Der
Seriensieger des BMW BERLIN-
MARATHON und Olympiasieger
im Eisschnelllauf konnte aufgrund
einer Knieverletzung in
Berlin nicht an den Start gehen.
Marathon-Siegerin
auch beim Halben vorn
Als Siegerin des BMW BER-
LIN-MARATHON Inlineskating
2024 wurde Norlay Berber
Vonk ihrer Favoritenrolle in
der Konkurrenz der Frauen
– 170 –
Die Top Drei der Männer 2025
Platz Skater Zeit
1. Felix Rijhnen (GER/Powerslide Vesmaco Team) 32:14
2. Nolan Beddiaf (FRA/MANAO FRSkates) 32:14
3. Jason Suttles (BEL/Powerslide VesmacoTeam) 32:14
mehr als gerecht. Die 27-Jährige
setzte sich im finalen
Zielsprint in 41:00 Minuten
gegen die zeitgleiche Natalia
Pesantez (SheaStokes/Ecuador)
durch. Den dritten Platz
auf dem Podium sicherte sich
in 41:09 Minuten Josie Hofmann
(Powerslide Vesmaco)
aus Gera. „Ich habe am Montag
das erste Mal seit Monaten
wieder auf Rollen trainiert
– 171 –
Die Top Drei der Frauen 2025
Platz Skaterinnen Zeit
1. Noraly Berber Vonk (NED/SPSPSK World Team) 41:00
2. Natalia Pesantez (ECU/SheaStokes Inline Speed) 41:00
3. Josie Hofmann (GER/Powerslide Vesmaco Team) 41:09
und darum bin ich mehr als
happy“, so Hofmann, die aktuell
die Qualifikation für die
olympischen Winterspiele
2026 auf dem Eis anstrebt.
„Es ist einfach ein tolles Gefühl,
in Berlin zu starten. Für
mich gibt es nichts Besseres.
Ich komme in jedem Fall zum
BMW BERLIN-MARATHON
zurück“, freute sich Berber
Vonk im Ziel.
Vom Halben zum Ganzen
Am 20. September startet der BMW
BERLIN-MARATHON Inlineskating.
Wer noch keinen Startplatz hat, der
kann sich noch bis zum 21. August anmelden
– solange das Teilnehmenden-
Limit nicht schon vorher erreicht ist.
ZUR MARATHON-AN MELDUNG
GERMAN INLINE CUP 2025
Mit dem GENERALI BERLI-
NER HALBMARATHON startete
zugleich der GERMAN
INLINE CUP 2025 und damit
die wichtigste nationale Rennserie,
deren Finale im Rahmen
des BMW BERLIN-MARATHON
ausgetragen wird. Neben den
Sieger:innen bei den Speedskatern
können auch fitnessorientierte
Skater Punkte für
die Gesamtwertung sammeln.
Die Berliner Tagessiege in der
Kategorie Fitness gingen an
Daniel Greig (39:56 min/Australien)
und Michaela Egelseer
(40:16 min) aus Bayern.
Die schnellste Nacht des Jahres
Am 26. Juli heißt es bei der adidas
runners City Night wieder „Ku’damm
ohne Tempolimit“. An diesem Abend
sind alle Ampeln auf Grün geschaltet
und die Fahrbahn gehört allein den
Athlet:innen. Gerollt wird über 10 Kilometer.
Auch Einsteiger:innen sind
herzlich willkommen und können hier
Eventluft schnuppern.
ZUR CITY-NIGHT-ANMELDUNG
DAS RENNEN DER FITNESS-SKATER
Nicht nur die Profis, sondern auch
zahlreiche Hobby-Skater waren
beim GENERALI BERLINER HALB-
MARATHON am Start. Noch mehr
Bilder findest du in der Bildergalerie.
M E H R
I N L I N E- B I L D E R
– 174 –
– 175 –
DAS RENNEN IM RENNROLLSTUHL UND HANDBIKE
Sensation im
Rennrollstuhl
Amos Ruben Donath ist
erst 14 Jahre alt – in Berlin
sorgte der deutsche Youngster
bei den Rennrollstuhlathleten
für ein echtes Ausrufezeichen.
Seine Zeit von 56:14 Minuten
gilt als herausragende, bisher
kaum erreichte Spitzenzeit bei
den Unter-17-Jährigen. Damit
war der Zweitplatzierte im Ziel
nur drei Sekunden hinter dem
21 Jahre alten Vorjahressieger
Thomas van Hulst (56:11 min/
Niederlande). Auch bei den
Handbikern wiederholte der
Vorjahressieger seinen Erfolg:
Mathias Behr gewann in 44:21
Minuten. Schnellste Fahrerin
war Yvonne Pijahn (50:09 min).
Seit 2024 bietet SCC EVENTS
im Rahmen des GENERALI
BERLINER HALBMARATHON
Nachwuchswettbewerbe für
talentierte Rennrollstuhl- und
Handbikeathlet:innen bis zum
Alter von 23 Jahren an.
– 176 –
Im Rennrollstuhl setzte sich Thomas van Hulst
durch, aber nur wenige Meter hinter ihm folgte
der gerade einmal 14 Jahre alte Amos Ruben
Donath – ein herausragendes Ergebnis.
SHANAS PARTOW
Im Vorschau-Heft des GENERALI
BERLINER HALBMARATHON haben
wir dir vier der circa 40.000 Menschen
vorgestellt, die am 6. April an
den Start gegangen sind. Wie ist es
ihnen ergangen?
Wer lief
denn da?
Die Berliner Zahnärztin Shanas Partow wollte eigentlich unter 90
Minuten bleiben. Doch eine Grippe vor dem Lauf machte ihr einen
Strich durch die Rechnung. Trotzdem lief sie schneller denn je. Nicht
zuletzt, weil sie ihrem Körper genug Zeit zum Gesundwerden gönnte.
Texte: Tom Rottenberg
Shanas Partow möchte sich
bedanken. Beim Publikum.
Denn diesmal, am 6. April 2025,
war das Anfeuern, war die Mega-Party
am Streckenrand des
GENERALI BERLINER HALBMA-
RATHON, anders als sonst. Fordernder.
Anstrengender. Weil es
zwar sonnig, aber windig und
– sagen wir es, wie es ist – saukalt
war. Da stundenlang am
Streckenrand zu stehen und anzufeuern,
ist hart. Richtig hart.
Also sagt Shanas Partow „Danke“
und gratuliert: „Am Streckenrand
durchzuhalten war
härter, als selbst zu laufen.“
Denn unterwegs, weiß die Berliner
Zahnärztin „ist einem
nach kurzer Zeit nicht mehr
kalt: Ich war wieder richtig
überrascht, wie warm es beim
Laufen werden kann.“ Erst
recht, wenn man eine neue
Bestleistung läuft – auch wenn
man das gar nicht vor hatte.
Aber Moment! Wieso „gar
nicht vor hatte?“ Steht im vor
dem Halbmarathon in diesem
Magazin erschienen Porträt
der 30-Jährigen nicht, dass sie
genau das – eine neue PB – auf
den 21 Hauptstadt-Kilometern
anvisierte? Dass sie unter 90
Minuten bleiben wollte? Ja,
schon. Nur: Derlei gilt natürlich
nur, wenn man gesund ist.
Nicht nur am Tag des Laufes,
sondern auch davor, beim Training.
Shanas Partow sagt scherzhaft,
dass „meine Taperingphase
dieses Jahr eben früher
begonnen hat“. Richtig so: Wer
WER LIEF DENN DA?
auf dem Weg zu einem Wettkampf
krank wird, tut gut daran,
Trainingsplan Trainingsplan
und PB PB sein zu lassen. Da
tut man, was Arzt und Verstand
sagen: Man gibt seinem Körper
Ruhe. Mindestens so lange der
Körper es braucht.
Viel Ruhe hat dem
Körper gutgetan
Und dann, etwa wenn einen die
Influenza ausknockt, besser
auch noch ein wenig länger,
als es den Beinen und der Lust
aufs Laufen Recht ist: Shanas
Partow ist Ärztin. Sie weiß sehr
gut, dass einer der „besten“
Wege, den Herzmuskel nachhaltig
zu schädigen, ein zu früher
oder zu intensiver Wiedereinstieg
ins Training ist: „Ich
habe meinem Körper bewusst
sehr viel Zeit gegeben. Dieses
‚Extremtapering‘ hat mir ganz
offensichtlich gutgetan: Meine
neue Bestleistung auf der
Heimstrecke ist der Dank fürs
Beine-Stillhalten.“
Wobei: Von sich aus und alleine
hätte die 30-Jährige dann
in der kalten Luft an der Spree
wohl eher nicht Vollgas gegeben:
„Ich wollte eigentlich
einfach einen gemütlich Sonntags-Halbmarathon
draus machen.
Die Stadt und die Strecke
richtig genießen.“ Die erfahrene
Marathonläuferin (u.a. zweimal
Berlin) weiß natürlich, dass
Tempo kein Widerspruch zu
Genuss sein muss. Aber „gemütlich“
und „Gas geben“ stehen
einander eher diametral
gegenüber. Und wenn man für
den „gemütlichen Sonntags-
Halbmarathon“ dann mit einem
Buddy an den Start geht,
Schön, wenn man einen Lauffreund
hat, der einen gut kennt: Shanas
Partow und Maurizio Dudlitz wollten
eigentlich gemütlich zusammen laufen.
Doch dann sah er, dass es bei ihr
gut lief und stachelte sie zu schnellerem
Tempo an. Das Ergebnis: Viel
Spaß und eine neue Bestleistung.
WER LIEF DENN DA?
– 180 –
SHANAS PARTOW
der nach den ersten paar Metern
von „locker“ auf „leidenschaftlich“
schaltet, kommt,
was kommen muss.
Der Kumpel behält recht
Als Maurizio „Mau“ Dudlitz Shanas
Partow am Sonntag das
erste Mal „los, komm schon, das
geht!“ zurief, war Shanas noch
skeptisch: „Ich war sicher: Das
geht in die Hose.“ Aber Laufbuddies
wissen eben, wie der oder
die Andere tickt: Wenn die Beine
mitmachen, wenn die Stimmung,
die Strecke und die Motivation
passen, schlägt man die
Einladung zum gemeinsamen
Gasgeben nicht aus. Und kurze
Zeit später war die rekonvaleszente
Läuferin „selbst überrascht,
wie gut das ging: richtig
gut nämlich!“ Freilich: Ganz die
Handbremse lösen wollte sie zunächst
doch nicht. „Obwohl ich
gespürt habe, dass das wieder
so richtig Spaß macht.“
WER LIEF DENN DA?
– 182 –
Bei Kilometer 15, also nach
zwei Dritteln der Strecke,
schlug Shanas dann aber auch
die letzten Bedenken in den
Wind, warf alles ins Rennen –
und flog mit ‚Mau‘ ins Ziel: Mit
1:32:47 Stunden fast zwei Minuten
schneller, als ihre frühere
Bestzeit auf der Halbdistanz
(1:34:36 h).
Ohne Druck läuft
es am besten
Es ist, betont sie, angesichts
des unfreiwilligen „Extremtaperings“
vor dem Lauf alles
andere als eine Niederlage,
dass sie die 90-Minuten nicht
knackte: „Es ist einmal mehr
der Beleg dafür, dass ich vermutlich
am besten laufe, wenn
ich nicht unter Druck stehe und
einfach nur Spaß habe.“
Daran, dass sie den auch weiterhin
haben wir, bestehe kein
Zweifel: Fernziel dieses Jahr ist
der BMW BERLIN-MARATHON,
da gilt es eine Bestzeit von
3:15:10 Stunden zu knacken.
Davor, im August, geht es in
Innsbruck auf 28 Trail-Kilometer.
Und schon in ein paar Wochen
steht der Berliner Osterlauf
auf dem Plan. „Da laufe ich
gemeinsam mit meiner Mom.“
Gemeinsam jede für
sich beim Osterlauf
Doch Moment: Hat Shanas
Partow uns vor dem Halbmarathon
nicht erzählt, dass sie
zwar durch ihre Mutter zum
Laufen gekommen sei, nun
aber – im Sinne des Familienfriedens
– bei Wettkämpfen
nicht mehr mit ihr läuft? „Ja,
das stimmt. Beim Osterlauf
laufen wir deshalb auch unterschiedliche
Distanzen: Wir
starten gemeinsam, dann trennen
sich unsere Wege. Und im
Ziel treffen wir einander dann
wieder – so funktioniert das
perfekt.“
WER LIEF DENN DA?
So lässt es sich aushalten: Ein Halbmarathon in den
Beinen, die Medaille des GENERALI BERLINER HALB-
MARATHONS und der SuperHalfs dabei und ein kühles
Getränk vor dem Brandenburger Tor: Fábio Samuel
Marques (rechts) feierte seinen Lauf durch Berlin mit
Freunden gebührend.
FÁBIO SAMUEL MARQUES
Bereit für das
nächste Level
Fábio Samuel Marques wollte 2024 die „SuperHalfs“-Serie
in Berlin beenden. Doch Sekunden vor dem Start schlug die
Insulinpumpe des portugiesischen Diabetikers Alarm – er
startete nicht. Dieses Jahr holte er den Lauf nach und träumt
jetzt eine Nummer größer: Marathon. Trotz Diabetes.
Dieses Mal ging alles gut.
Wobei: Das ist eine Untertreibung.
Denn Fábio Samuel
Marques erfüllte sich am
Sonntag in Berlin gleich mehrere
Träume: Er beendete die
„SuperHalfs“-Serie, lief trotz
eines nicht ganz ausgeheilten
Schienbeinkantensyndroms
beinahe Halbmarathon-Bestzeit,
genoss Berlin in vollen
Zügen und war während des
Halbmarathons über einen
Livestream mit seiner Familie
und Freunden in Portugal
verbunden. Und auf der Zielgeraden
spürte er dann, wie
der nächste Traum in ihm zu
keimen begann: „Ich versuche
jetzt die Marathondistanz.“
Aber der Reihe nach. Fábio Samuel
Marques ist 39 Jahre alt.
Der Familienvater ist Softwareentwickler,
lebt in Coimbra,
einer Stadt im Herzen Portugals,
und ist leidenschaftlicher
– 185 –
Läufer. Seine Lieblingsdistanz:
Halbmarathon. Dass er da die
„SuperHalfs“, also die prestigeträchtige
Halbmarathon-
Serie von Cardiff, Lissabon,
Prag, Kopenhagen, Valencia
und Berlin, auf dem Radar hat,
überrascht also nicht. Dennoch:
Abgesehen von einer
für einen Hobbyläufer mehr
als beachtlichen persönlichen
Bestzeit von 1:30 Stunden über
21,0975 Kilometer, wäre Fábio
Samuel Marques einfach einer
von hunderttausend ähnlich
getakteten Läufern in Europa.
Leben mit Diabetes
Aber da ist noch etwas: Der Portugiese
ist Diabetiker. Diabetes 1
zu haben, also „zuckerkrank“ zu
sein, bedeutet, das ganze Leben
darauf achten zu müssen, dass
der Insulinspiegel das richtige Level
hat. Insulin ist ein lebenswichtiges
Hormon. Grob vereinfacht
gesagt: Stimmt der Insulinspiegel
nicht, kann der mit der Nahrung
aufgenommener Zucker nicht in
FÁBIO SAMUEL MARQUES
Energie umgewandelt werden.
Er sammelt sich dann im Blut an.
Das kann zu massiven Problemen
führen, im Extremfall zu Herzinfarkt,
Schlaganfall oder Tod.
Darum ist permanente Kontrolle
und bei Bedarf eine entsprechende
Insulinzufuhr auch im nichtsportlichen
Alltag für Diabetiker
lebenswichtig.
Mit der richtigen Energiezufuhr
hadern ja schon Nicht-Diabetiker
im Ausdauersport oft: Vom
„Hungerast“ oder Unterzuckerung
hat jeder schon gehört. Wie
exakt und präzise da Menschen
mit Diabetes gerade beim Sport
auf ihren Insulinpegel achten
müssen, lässt sich für Gesunde
nur erahnen. Und die meisten
können sich deshalb gar nicht
vorstellen, dass Diabetiker tatsächlich
Ausdauersport machen
können. Aber: Das geht. Sehr
gut sogar. Allerdings nur, wenn
man sehr diszipliniert ist, medizinisch
perfekt „eingestellt“ ist
und den Insulinspiegel zu jeder
Zeit unter Kontrolle hat. Heute
tragen Diabetiker dafür oft Sonden
am Körper. Die Sonde misst
permanent und wirft bei Bedarf
eine Pumpe an. Die gleicht das
Insulin-Ist ans Soll an. Wenn das
Gerät nicht perfekt funktioniert,
ist das lebensgefährlich.
Starten oder nicht starten?
Genau das war Fábio Samuel
Marques 2024 in Berlin zum Verhängnis
geworden. Oder eigentlich
umgekehrt: Vielleicht rettete
es ihm ja auch das Leben. Denn
exakt fünf Sekunden vor dem
Start meldete ein Alarmsignal
eine mögliche Fehlfunktion der
Pumpe. Der Softwareentwickler
stand „vor der schwersten Entscheidung
meines sportlichen
Lebens: Trotzdem starten, um
meinen Traum wahrzumachen.
Oder starten, und vielleicht einen
Albtraum zu erleben.“ Oder
nicht starten. Manchmal tut es
verdammt weh, das Richtige zu
tun: Fábio startete nicht. Dass
er heulte und fluchte, kann und
wird ihm niemand übelnehmen.
WER LIEF DENN DA?
Was hinzukam: Fábio war nicht
alleine nach Berlin gekommen.
Er wollte gemeinsam mit anderen
Athleten des portugiesischen
„Associação Eu Mexo-me“-Verbandes,
einem Verein zur Förderung
des Sportes von Diabetes-
Kranken, die „SuperHalfs“-Serie
in Berlin beenden.
In einem Jahr die sechs
SuperHalfs finishen
Binnen nur eines Jahres hatte
das Team fünf der sechs Läufe
absolviert. Andere brauchen
dafür etliche Jahre. Die Portugiesen
waren auf einer Mission:
„Nicht nur Gesunde, auch viele
Diabetiker glauben, dass man
mit der Krankheit keinen Sport
machen kann: Wir zeigten allen,
dass das nicht stimmt.“ Daran
ändert auch die Warnung auf
Fábios Pumpe nichts. Trotzdem:
„Ich sah, wie mein Traum zerplatze.“
Die Geschichte des Läufers aus
Coimbra ging im Vorjahr Vielen
nahe. Auch den Veranstaltern
des GENERALI BERLINER HALB-
MARATHON: Ein technischer Defekt,
der weder davor noch danach
je aufgetreten war, durfte
nicht der Grund dafür sein, die
Laufserie nicht zu „finishen“.
Also luden die Lauf-Macher Fábio
ein, sich die SuperHalfs-Medaille
2025 in Berlin zu holen. Obwohl
der 39-Jährige gerade mit „Shin
Splints“, dem „Schienbeinkantensyndrom“,
kämpfte, erklärte
er vor dem Lauf: „Auch wenn
ich wegen der Schmerzen vielleicht
nur gehen kann: Ich werde
durchkommen. Und bin für diese
Chance mehr als dankbar.“
Schmerzen?
Welche Schmerzen?
Tatsächlich waren die Schmerzen
in Berlin dann aber wie weggeblasen.
Und „wirklich zufällig“
traf Fábio hier dann Bekannte,
die ebenfalls für den Halbmarathon
(und den letzten SuperHalf)
angereist waren. Darüber hinaus
WER LIEF DENN DA?
organisierte die „Associação Eu
Mexo-me“ auch noch einen Live-
Stream: Nicht nur der Lauf, auch
Fábios Glyco-Index (der Blutzucker-Pegel)
wurden live von Berlin
nach Portugal übertragen.
„Dass meine Familie so bei mir
sein konnte, war die allergrößte
Motivation.“
Mit 1:31:37 Stunden blieb Fábio
Samuel Marques dann nur knapp
eine Minute hinter seiner Bestzeit.
„Ich bin der glücklichste
Mensch der Welt: Ich habe gezeigt,
dass es möglich ist.“ Das,
lachte Fábio unter dem Brandenburger
Tor, „ermutigt hoffentlich
nicht nur andere Diabetiker: Es
macht auch mir Mut, vom nächsten
Schritt zu träumen: Vom Marathon.“
Da ist das Ding! Bereits im letzten
Jahr wollte Fábio Samuel Marques die
sechs SuperHalfs finishen und sich die
große Medaille holen und dann funktionierte
seine Insulinpumpe nicht
– er lief nicht. Jetzt holte er sich mit
seinem Berlin-Start doch noch die
ersehnte Medaille.
WER LIEF DENN DA?
Ingalena Schömburg-Heuck lief in Berlin eine
Zeit, von der „Normalos“ nicht zu träumen
wagen. Von dem Fehler, der ihr dabei unterlief,
können aber auch ebendiese „Normalos“ lernen.
Genau deshalb vertrauen Hunderttausende beim
Laufen den Tipps von „Leni Runner“.
Auch Ex-Profis
machen Fehler
Es ist nicht ganz einfach, mit
Ingalena Schömburg-Heuck
nach einem Lauf wie dem
GENERALI BERLINER HALB-
MARATHON im Zug ein Interview
zu führen: Gefühlt im Sekundentakt
wird die ehemalige
Eliteläuferin da nämlich
erkannt. Aber statt nichtssagender
Selfies mit dem Promi
wollen die Leute meist etwas
Anderes: Danke sagen. Fragen
stellen. Oder beides. (Und dann
doch das Foto.) An einem Tag
wie dem des Halbmarathons in
der Hauptstadt ist klar: Ingalena
Schömburg-Heuck schickt niemanden
weg. Sondern strahlt,
gratuliert, antwortet jedem und
lacht dann in Handy-Kameras.
Nicht, weil sie es muss und das
eben zum Influencer-Leben dazugehört.
Sondern weil es ihr
ein Anliegen ist: Die Frau, die als
– 190 –
INGALENA SCHÖMBURG-HEUCK
– 191 –
„Leni Runner“ alleine auf Instagram
über 300.000 Deutschen
ein Begriff ist, und vielen von ihnen
mit ihren Trainingstipps und
-plänen tatsächlich Beine macht,
lebt laufen. Das spürt man. Auch
wenn sie zwischendurch mal tiefer
durchatmet und einräumt,
dass sie sich „platt, aber gut, erledigt,
aber sehr zufrieden“ fühle.
Ein liebes Wort, ein offenes
Ohr für jede und jeden
Dennoch: Wenn sie da auf der
Heimfahrt von Berlin nach Bamberg
im Zug sichtlich ebenso erschöpfte,
aber hoffentlich ebenso
glückliche Läuferinnen und
Läufer ansprechen, wenn die ihr
vom Laufen im Allgemeinen aber
diesem einen Lauf im Besonderen
erzählen, findet die Run-Fluencerin
doch Energie und Zeit für alle.
Doch das stört dieses Interview
ohnehin nicht. Es geht ja genau
darum: Um Leni und die Läuferinnen
und Läufer. Die „Störungen“
sind da authentischer als jedes
Wort.
Abgesehen davon wäre es drei
oder vier Stunden zuvor noch
schwieriger gewesen, mit der
38-Jährigen über ihren Halbmarathon
in Berlin zu plaudern:
Im Zielraum, unmittelbar nachdem
die Deutsche Halbmarathon
Meisterin von 2010 (damals:
1:14:54 h) mit 1:18:59 Stunden
eine Zeit auf den Tisch legte, von
der die meisten der Hobbyläufer
und -läuferinnen nie zu träumen
wagen, wird „Leni“ noch öfter
erkannt, angesprochen und umarmt
als im Zug. Und beim Brandenburger
Tor bekommen alle
den „Hug“, die Gratulation, das
High-Five, zwei, drei Sätze. Und
das Selfie. Obwohl die Sportwissenschaftlerin
da ihren eigenen
Lauf im Kopf noch nicht abgeschlossen
und verarbeitet haben
kann.
Ob sie das nicht stört? „Nein“,
lacht Ingalena dann später im
Zug, „im Gegenteil: Genau in diesen
Momenten zahlt sich alles
aus, was ich an Zeit und Energie
in die Betreuung meiner Läufe-
WER LIEF DENN DA?
– 192 –
rinnen und Läufer und in meine
Community investiert habe: Bei
solchen Events spürt man, dass
wir eine Familie sind. Es ist egal,
wer oder was wir sind, woher wir
kommen oder wie alt wir sind:
Laufen, ist ein großes Miteinander
– auch wenn es im Wettkampf
dann Konkurrenz gibt.“
„Ein echter Anfängerfehler“
Doch an dieser Form von Ehrgeiz,
betont die Sportwissenschaftlerin,
sei „nichts auszusetzen: Man
lernt dabei und wächst daran, sich
selbst besser kennenzulernen.“
Was das bedeutet, illustriert die
ehemalige Eliteläuferin an ihrem
eigenen Berlin-Lauf: Dass sie mit
dem hochzufrieden sein könnte,
spürte Ingalena Schömburg-
Heuck unterwegs nämlich kaum:
„Ich habe echte Anfängerfehler
Auf ein schnelles Selfie: Vor dem
Lauf traf Ingalena Schömburg-Heuck
Amanal Petros, der in Berlin in 59:31
Minuten einen neuen deutschen Rekord
lief.
gemacht.“ Welche genau? „Ich
bin zu weit vorne gestartet“, erklärt
sie. Beim Start hängt man
sich dann ziemlich automatisch
an diejenigen, die vor einem rennen.
„Die Führenden sind weggezogen
– und ich bin ständig überholt
worden.“ Egal wie schnell
man tatsächlich ist, kommt im
Kopf etwas Anderes an: „Du bist
langsam. Du kannst nicht mithalten.
Du wirst immer langsamer.“
Nicht auf Uhr
und Zeit geachtet
In der Theorie zu wissen, dass das
nicht stimmt, ist das Eine. Doch im
Rennen, im Rudel, „funktioniert“
man eben anders – auch mit jahrelanger
Spitzensport- Routine
in Kopf und Beinen, erklärt Ingalena
Schömburg-Heuck: „Das
in der Situation im Kopf umzulegen,
ist richtig schwierig.“ Sie
zwang sich dann geradezu dazu,
ihren Fokus weg vom Umfeld auf
sich selbst zu richten. „Ich habe
nicht auf Uhr und Zeit geschaut,
sondern bin nur für mich gelau-
INGALENA SCHÖMBURG-HEUCK
Ein kleiner Plausch hier, ein Foto da – viele kennen Ingalena Schömburg-Heuck
und sprechen sie an. Und die 38-Jährige genießt den Austausch mit anderen
Läuferinnen und Läufern.
fen.“ Das war im Moment richtig,
aber im Nachhinein auch nicht
optimal: „Wenn ich da nur kurz
auf die Zeit geschaut hätte, hätte
ich früher gemerkt, dass ich
tatsächlich gut, konstant und
gleichmäßig gelaufen bin.“ Und
vielleicht hätte ihr das jenes bisschen
mehr Souveränität gegeben,
noch ein Quäntchen nachlegen
zu können.
Dennoch, betont Leni, hadere
sie nicht mit Berlin: „Es war ein
superschönes Laufwochenende
mit tollen Begegnungen. Ein tolles
Event. Und: Jeder Tag ist anders.
Man lernt jeden Tag dazu.
Über sich – aber auch über das
Laufen.“ Dafür, genau das weiterzugeben
rennt und brennt
Ingalena Schömburg-Heuck.
Und erzählt im Zug von Berlin
heim nach Bamberg davon. Ungeschönt
und offen. Und davon
haben Lenis Läufer weit mehr als
von jedem Influencer-Selfie. Obwohl
sie das, wenn sie es wollen,
natürlich auch bekommen.
WER LIEF DENN DA?
WER LIEF DENN DA?
NIELS JØRGEN HOLDT
Eine Panne
kommt
selten allein
Niels Jørgen Holdt, der „Große Alte Mann“, des europäischen
Volkslaufes, hatte in Berlin wenig zu lachen: Zuerst war das
Laufgepäck des 76-Jährigen weg, dann fror er beim Lauf. Also
fasste er den Entschluss „nie wieder Halbmarathon“. Ob es
wirklich dabei bleibt?
Es gibt das Gesetz der Serie:
Wo der Wurm drin ist, bleibt
es nicht bei einem Problem, da
kommt noch etwas dazu. Natürlich
hängt das auch mit der
Wahrnehmung zusammen: Ob
das Glas halb voll oder halb leer
ist, hängt auch von Erwartungshaltung,
Befindlichkeit und
Standpunkt ab.
Aber manchmal ist „blöd gelaufen“
dann wirklich blöd gelaufen.
Das bedingt das nächste
Debakel und das das nächste:
Und so entwickelte sich aus dem
Missgeschick, dass Niels Jørgen
Holdt Lauf- und Handgepäck im
Flieger von Kopenhagen nach
Berlin vergaß, eine Verkettung
unglücklicher Umstände. Und
WER LIEF DENN DA?
zuletzt sagte der „Große Alte
Mann“ des dänischen Laufsports
in Berlin dann: „Nie wieder Halbmarathon!“
Klar, das waren die Emotionen
und Frustration des Augenblickes.
Aber wenn jener Mann,
dessen Ideen und Initiativen
maßgeblich dazu beitrugen, dass
Laufen in Europa vom Nischenvergnügen
einiger Spinner zur
gesunden, für alle Menschen offenen
Massenbewegung wurde,
„over & out“ sagt, ist das nicht
schön. Und wenn er das ausgerechnet
in Berlin tut, jener Lauf-
Stadt, die mit Kopenhagen läuferisch
so eng und freundschaftlich
verbunden ist, noch weniger.
Holdt hat Kopenhagen
zum Laufen gebracht
Aber fangen wir am Anfang der
Geschichte an. Vielleicht nicht
unbedingt in den frühen 1970er-
Jahren. Da hat Niels Jørgen
Holdt in Kopenhagen die ersten
20- und 30-Kilometer-Wettkämpfe
organisiert. Eher 1980. Da erfand
der heute 76-Jährige den
Kopenhagener Marathon. 1981
dann, um Laufen mehr „Breite“
zu geben, jenen 5x5-Kilometer-
Staffellauf, der heute „DHL 5x5
Stafetten“ heißt. Mit 30.000
Staffeln eins der größten Laufevents
der Welt. 1981 rief Holdt
auch den ersten europäischen
Frauenlauf ins Leben. Und dann
gibt es auch noch andere Läufe.
An einigen nimmt sogar das dänische
Königshaus teil. Vielleicht
skizziert das ein wenig, was Niels
Jørgen Holdt für das Laufen als
Breitensport getan hat.
Nicht nur in Dänemark: Horst
Milde, das legendäre Mastermind
des Berlin-Marathons, wurde von
ihm immer wieder inspiriert. Und
der Austausch zwischen Berlin
und Kopenhagen findet nicht
nur auf der Ideen-Ebene statt:
Dänen stellen – traditionell – eine
der größten „Besuchernationen“
beim BMW BERLIN-MARATHON.
Und die Deutschen laufen gern in
Dänemark.
Kein Wunder, dass Kopenhagens
WER LIEF DENN DA?
Race Director immer wieder in
Berlin ist. Den Marathon ist er
hier „drei- oder viermal“ gelaufen.
Den Halben „viel öfter“. 2025
sollte es wieder so weit sein. „Ich
möchte 2026 die Super-Half-Serie
finishen“, erklärte Holdt Ende
März. Für einen 76-Jährigen ein
ebenso ehrgeiziges Ziel wie die
angepeilte Zielzeit unter 2:20
Stunden. „In meinem Alter laufen
zu können, ist ein Privileg.
Aber das Laufen hält mich am
Laufen.“
Auch wenn die Reise nach Berlin für
Niels Jørgen Holdt nicht wie geplant
verlief, mit Horst Milde, dem Erfinder
des BMW BERLIN-MARATHONS, und
dessen Frau hatte er trotzdem eine
gute Zeit.
Das Gepäck im Flieger,
die Klamotten weg
Dann kam das Renn-Wochenende.
Woran es genau lag, dass
Niels Jørgen Holdt sein Handgepäck
im Flieger vergaß, wird
sich nie ganz klären lassen.
Fakt ist, dass er auf die Schnelle
dann nicht genug warme Laufkleidung
hatte: Sonntagmorgen
lagen die Temperaturen knapp
über dem Gefrierpunkt. Die Sonne
war nicht stark genug, den
eisigen Wind vergessen zu machen.
Niels Jørgen Holdt war
verzweifelt. Zu spät: Wer beim
Warten im Startblock so richtig
einfriert, kommt beim Laufen
dann langsam – mit 76 vielleicht
NIELS JØRGEN HOLDT
ja gar nicht – auf „vernünftige“
Betriebstemperaturen. „Ich
musste mit meinen Beinen regelrecht
kämpfen, um vorwärts
zu kommen“, erzählt Holdt: „Es
war fürchterlich. Bei Kilometer
20 bekam ich Krämpfe.“ Dennoch:
Er biss sich durch und
überquerte die Ziellinie nach
2:39:18 Stunden. Doch obwohl
er Sonntagabend noch immer
fror, meint Niels Jørgen Holdt:
„Nein, es lag nicht an der Kälte.
Mein Körper hat mir einfach klar
zu verstehen gegeben, dass das
mein letzter Halbmarathon war:
Ich werde keinen mehr laufen.“
Das Laufen muss
Spaß machen
Kürzere Distanzen beträfe das
nicht: „Im Juni werde ich mit König
Frederik X. beim Royal Run
laufen, aber das sind nur zehn Kilometer.
Vielleicht laufe ich auch
beim DHL-Stafetten mit. Aber:
Es muss Spaß machen. Wenn du
diese Freude nicht mehr spürst,
musst du es lassen.“
Wie gesagt: Das kam alles aus
dem Moment. Aus Emotion und
Frustration. Von einem Mann,
der nach einer Serie kleiner
Missgeschicke einen ganz ganz
schlechten Lauf hatte. Darauf
konkret angesprochen, lenkte
Niels Jørgen Holdt dann auch
ein: „Naja, auch nach meinem
ersten Marathon – 1980 – habe
ich gesagt: ‚Nie wieder!‘ Ein paar
Monate später bin ich dann meine
Bestzeit gelaufen …“
Freilich: Man sollte Niels Jørgen
Holdt ein wenig Zeit geben, die
Freude an längeren Distanzen
wiederzuentdecken. Jetzt wäre
Nachfragen eher ungünstig.
Auch wegen des Gesetzes der
Serie: Sonntagabend versäumte
Holdt gleich zwei Flieger nach
Kopenhagen. Den ersten, weil
der Zug Verspätung hatte. Dann
war die Schlange beim Securitycheck
endlos.
Aber immerhin: Das beim Hinflug
verlorene Handgepäck mit
den Laufsachen hat Niels Jørgen
Holdt wiederbekommen.
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