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tod eines Mieters in Bern Fussball-WM: Fairplay auf dem Balkon

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Nr. 4, Juni 2010<br />

M i e t e n &W o h n e n<br />

w w w . m i e t e r v e r b a n d . c h<br />

<strong>tod</strong> <strong>e<strong>in</strong>es</strong> <strong>Mieters</strong><br />

<strong>in</strong> <strong>Bern</strong><br />

<strong>Fussball</strong>-<strong>WM</strong>: <strong>Fairplay</strong><br />

<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Balkon</strong><br />

MIETEN & WOHNEN 4|10<br />

1


E D I T O R I a l<br />

Liebe Leser<strong>in</strong>, lieber Leser<br />

Auf Seite 6 und 7 dieser Ausgabe lesen<br />

Sie das traurige Schicksal des <strong>Bern</strong>ers<br />

Fred Lauper. Er wohnte während<br />

vier Jahrzehnten, also e<strong>in</strong> halbes Leben,<br />

zufrieden <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Mietwohnung und<br />

musste dann im vorgerückten Alter von<br />

84 Jahren wegen e<strong>in</strong>er Sanierung die an-<br />

Ralph Hug gestammte Bleibe verlassen. Was es für<br />

ältere und betagte Leute bedeutet, <strong>in</strong><br />

der letzten Lebensphase noch e<strong>in</strong>mal das Domizil wechseln<br />

zu müssen, können wohl nur diese selbst ermessen. Aus vielen<br />

Beispielen wissen wir aber, dass die Metapher von der Entwurzelung<br />

oft den Kern der Sache trifft. Was passiert mit e<strong>in</strong>em<br />

Baum, der unversehens entwurzelt wird? Er stirbt ab. Um im<br />

Bild zu bleiben: Dasselbe ist auch Fred Lauper widerfahren.<br />

Laupers Geschichte zeigt exemplarisch die Schwächen unseres<br />

Mietrechts <strong>auf</strong>, wie wir sie auch schon an anderen Beispielen<br />

exemplifizieren mussten. Gegen e<strong>in</strong>e renditeorientierte<br />

Kündigung kann zwar der Härtefall geltend gemacht und<br />

e<strong>in</strong>e <strong>Mieters</strong>treckung von längstens vier Jahren erreicht werden.<br />

Aber letztlich ist der Eigentümer am längeren Hebel, und<br />

Bild m&w<br />

> I N H a l T<br />

durch schikanöses Verhalten kann er die behördlich erzwungene<br />

Wartezeit bis zur Sanierung auch noch abkürzen. Unser<br />

Mietrecht kennt ke<strong>in</strong>e Bestimmung, wonach soziale Gründe<br />

wie e<strong>in</strong> langjähriges Mietverhältnis und e<strong>in</strong> hohes Alter e<strong>in</strong>e<br />

Kündigung verunmöglichen würden. Hier greift das normale<br />

Obligationenrecht ohne Sozialkomponente, wie sie die Sache<br />

erfordern würde. Der Gedanke der Sozialpflichtigkeit des Eigentums,<br />

wie er bei unserem Nachbarn Deutschland verbreitet<br />

ist, fehlt <strong>in</strong> der allzusehr <strong>auf</strong>s Eigentümer<strong>in</strong>teresse zugeschnittenen<br />

Rechtsordnung unseres Landes.<br />

Die Schlichtungsbehörden tragen heute e<strong>in</strong>e erhöhte Verantwortung<br />

<strong>in</strong> <strong>dem</strong> S<strong>in</strong>ne, dass sie die Bleiberechte von Mietenden<br />

voll ausschöpfen sollten und damit Immobiliengesellschaften,<br />

die sich mit Renditesanierungen über die Köpfe der<br />

<strong>Mieters</strong>chaft h<strong>in</strong>wegsetzen, e<strong>in</strong> klares Signal geben, dass solche<br />

unsozialen Praktiken nicht gutgeheissen werden.<br />

Herzlich, Ihr<br />

hug@pressebuero-sg.ch<br />

3 Ständerat<br />

Die ständerätliche Rechtskommission irritiert mit neuen Vorschlägen.<br />

5 Kanton Zug<br />

Neuartige Zone für preiswerten Wohnungsbau.<br />

6 <strong>Mieters</strong>chicksal<br />

Rausschmiss nach 40 Jahren: Das verwand Fred lauper nicht.<br />

8 MV Basel und Baselland<br />

Rückschau <strong>in</strong> Birsfelden <strong>auf</strong> erfolgreiche Kämpfe.<br />

9 Anfangsmieten<br />

Mietende <strong>in</strong> Zürich sollen vermehrt anfangsmieten anfechten.<br />

11 hotl<strong>in</strong>e<br />

Darf der Hausbesitzer e<strong>in</strong>e Katze verbieten?<br />

12 <strong>Fairplay</strong> <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Balkon</strong><br />

Wie Sie die <strong>Fussball</strong>-<strong>WM</strong> <strong>in</strong> Südafrika unbeschadet überstehen.<br />

15 Service<br />

Broschüre «Mietz<strong>in</strong>ssenkung bei Veränderung des Referenzz<strong>in</strong>ssatzes»<br />

16 Diskrim<strong>in</strong>ierung<br />

Die bestehenden Gesetze s<strong>in</strong>d zu schwach.<br />

> I M p R E S S u M<br />

Redaktion: Ralph Hug (rh), pressebüro St.Gallen,<br />

postfach 942, 9001 St.Gallen, Tel. 071 222 54 11,<br />

Adm<strong>in</strong>istration und Adressverwaltung:<br />

M&W, postfach 2271, 8026 Zürich<br />

Tel. 043 243 40 40, Fax 043 243 40 41<br />

<strong>in</strong>fo@mieterverband.ch www.mieterverband.ch<br />

Ständige Mitarbeiter<strong>in</strong>nen: Ruedi Spöndl<strong>in</strong> (rs),<br />

Basel; peter Macher, Zürich; Regula Mühlebach, Zürich;<br />

Michael Töngi, Zürich; anita Thanei, Zürich; Beat<br />

leuthardt, Basel; Walter angst, Zürich<br />

titelbild: Markus Traber<br />

Gestaltung: Markus Traber, St.Gallen<br />

Druck: Ziegler Druck aG, W<strong>in</strong>terthur<br />

Beglaubigte Auflage: 109’466 Exemplare<br />

ersche<strong>in</strong>ung: 9 x pro Jahr<br />

Abonnementspreis: Fr. 40.–/Jahr<br />

<strong>in</strong>serate und Beilagen: kg Werbeakquisition<br />

und Verlagsberatung, Tel. 043 810 83 63,<br />

kg@kiliangasser.ch; adelheid Kaegi,<br />

Tel. 079 797 50 48, ak@kiliangasser.ch<br />

herausgeber: Schweizerischer Mieter<strong>in</strong>nen-<br />

und Mieterverband Deutschschweiz


Ständeratskommission<br />

gerät <strong>auf</strong> Abwege<br />

Die ständerätliche Rechtskommission<br />

heisst die Vorlage des Bundesrats<br />

laut e<strong>in</strong>er Mitteilung vom 23.<br />

april <strong>in</strong> weiten Teilen gut. Sie akzeptiert<br />

das Vergleichsmietemodell, mit<br />

<strong>dem</strong> missbräuchliche Mieten überprüft<br />

werden können, und sie stimmt<br />

auch der anpassung der Mieten an<br />

den landes<strong>in</strong>dex der Konsumentenpreise<br />

ohne Wohn- und Energiekosten<br />

zu. allerd<strong>in</strong>gs opponierte e<strong>in</strong>e<br />

M<strong>in</strong>derheit dagegen, die gar nicht <strong>auf</strong><br />

die Vorlage e<strong>in</strong>treten wollte, da diese<br />

nach <strong>dem</strong> Ne<strong>in</strong> des Nationalrats<br />

chancenlos sei.<br />

aus heiterem Himmel kam <strong>in</strong> der<br />

Kommission der antrag, es sei e<strong>in</strong>e<br />

neue Bestimmung zu schaffen, wonach<br />

die Vermieter nach fünf Jahren<br />

die Mieten an das ortsübliche Niveau<br />

anpassen können, sofern dies im<br />

Mietvertrag vorgesehen ist. Die Kommission<br />

nahm diese Bestimmung mit<br />

7 zu 3 Stimmen bei 2 Enthaltungen<br />

an. Diese Bestimmung steht quer zur<br />

Konzeption der Indexmiete, wonach<br />

die Mieten künftig nur noch der Teuerung<br />

angepasst werden sollen. Es<br />

fragt sich, ob sich die Kommissions-<br />

Bild zVg<br />

m&w | Die Rechtskommission des Ständerats hat das neue Mietrecht<br />

beraten und stimmt der bundesrätlichen Vorlage zu. Sie will aber e<strong>in</strong>e<br />

neue Mietz<strong>in</strong>s-erhöhungsmöglichkeit für die Vermieter e<strong>in</strong>bauen: Alle<br />

fünf Jahre soll der Mietz<strong>in</strong>s an die Vergleichsmiete angepasst werden<br />

können. Weil dies faktisch immer zu Mietz<strong>in</strong>serhöhungen führen würde,<br />

sagt der SMV/D dazu klar ne<strong>in</strong>.<br />

mitglieder überhaupt bewusst waren,<br />

was sie beschlossen.<br />

nachteil für Mietende<br />

«Diese Bestimmung ist klar zu ungunsten<br />

der Mietenden», kritisiert<br />

SMV-präsident<strong>in</strong> und Nationalrät<strong>in</strong><br />

anita Thanei. Es sei ke<strong>in</strong> Schutz für<br />

die Mietenden, wenn im Mietvertrag<br />

Der Ständerat behandelt im Juni den<br />

bundesrätlichen Mietrechtsvorschlag.<br />

alle fünf Jahre e<strong>in</strong>e anpassung an die<br />

Vergleichsmiete vorgesehen ist. In<br />

Gebieten mit e<strong>in</strong>em knappen Wohnungsangebot<br />

bestünden ungleich<br />

lange Spiesse. Die <strong>Mieters</strong>chaft werde<br />

den Erhöhungsgrund als schwächere<br />

partei akzeptieren müssen, wenn sie<br />

e<strong>in</strong>en neuen Mietvertrag abschliesst.<br />

anita Thanei er<strong>in</strong>nert daran, dass<br />

der MV e<strong>in</strong>e solche zusätzliche Erhöhungsmöglichkeit<br />

neben der Indexmiete<br />

stets abgelehnt habe. Die Option,<br />

die altmieten an die Marktpreise<br />

anzupassen, sei auch im Kompromiss<br />

am runden Tisch zwischen den<br />

Mieter- und Vermieterorganisationen<br />

nicht vorgesehen gewesen und ändere<br />

ihn somit erheblich ab.<br />

Der Ständerat wird als Zweitrat<br />

<strong>in</strong> der Sommersession vom Juni das<br />

neue Mietrecht beraten. Der Nationalrat<br />

war im Mai 2009 nicht <strong>auf</strong> die<br />

Vorlage e<strong>in</strong>getreten.<br />

Referenzz<strong>in</strong>s 3%, Vermieter profitieren<br />

Der Durchschnittssatz für Hypotheken<br />

s<strong>in</strong>kt weiter, da EigentümerInnen<br />

weiterh<strong>in</strong> von teureren<br />

Festhypotheken zu sehr günstigen Hypotheken<br />

wechseln können. Der Satz<br />

lag am Stichtag für die Erhebung vom<br />

31. März 2010 noch bei 2.75 prozent.<br />

Nun führt dieser Durchschnittssatz<br />

nicht zu e<strong>in</strong>em Referenzz<strong>in</strong>ssatz von<br />

2.75 prozent, sondern dieser liegt weiterh<strong>in</strong><br />

bei 3 prozent. Möglich macht<br />

dies die Berechnungsmethode des<br />

Eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements.<br />

Diese folgt nicht mathematischen<br />

Rundungsregeln, sondern<br />

e<strong>in</strong>em schematischen Raster, der die<br />

<strong>Mieters</strong>eite bei Z<strong>in</strong>ssätzen unter 3.5<br />

prozent systematisch benachteiligt.<br />

Interventionen des MV bei der Bundesverwaltung<br />

führten bisher leider<br />

zu ke<strong>in</strong>er Änderung.<br />

E<strong>in</strong>em Grossteil der Mietenden<br />

bleibt damit e<strong>in</strong>e Senkung des Mietz<strong>in</strong>ses<br />

vorenthalten. Für e<strong>in</strong>e Senkung<br />

des Referenzz<strong>in</strong>ssatzes um e<strong>in</strong><br />

Viertel prozent können sie e<strong>in</strong>e Mietz<strong>in</strong>ssenkung<br />

von 2.91 prozent geltend<br />

m&w | Der Referenzz<strong>in</strong>ssatz für die Anpassung der Mieten bleibt gemäss<br />

Mitteilung des Bundesamtes für Wohnungswesen ab Juni 2010 bei<br />

3 Prozent. Zwar ist der massgebende Durchschnittssatz aller hypotheken<br />

gesunken, doch die Berechnungsmethode des Bundes verh<strong>in</strong>dert<br />

e<strong>in</strong>e Senkung des Referenzz<strong>in</strong>ssatzes. Das nachsehen haben die Mietenden,<br />

die Vermieter dagegen erhalten e<strong>in</strong>e noch höhere Rendite.<br />

machen. Rund 800 Mio. Franken im<br />

Jahr an Mietz<strong>in</strong>ssenkungen bleiben<br />

ihnen so vorenthalten. Die Vermieter<br />

dagegen können sich dank <strong>dem</strong> Z<strong>in</strong>s-<br />

Nicht vergessen:<br />

Senkung verlangen<br />

m&w | Wenn Ihr Mietz<strong>in</strong>s <strong>auf</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Referenzz<strong>in</strong>ssatz von 3.25 prozent<br />

oder sogar höher beruht, können<br />

Sie weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Mietz<strong>in</strong>ssenkung<br />

verlangen. Es lohnt sich, da die Senkung<br />

schnell e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> paar hundert<br />

Franken pro Jahr ausmacht.<br />

<strong>auf</strong> der Homepage des Mieter<strong>in</strong>nen-<br />

und Mieterverbands www.<br />

mieterverband.ch f<strong>in</strong>den Sie Hilfe.<br />

MV-Mitglieder profitieren von weiteren<br />

Gratis-Beratungsangeboten.<br />

Bild zVg<br />

unterschied zwischen ihren faktisch<br />

bezahlten Hypoz<strong>in</strong>sen und <strong>dem</strong> höheren<br />

Referenzz<strong>in</strong>ssatz e<strong>in</strong>e zusätzliche<br />

Rendite e<strong>in</strong>stecken.<br />

Bild m&w<br />

Anita Thanei: «Die neue<br />

Bestimmung ist klar zu<br />

Ungunsten der Mietenden.»<br />

Die Berechnung des<br />

hypothekarischen Referenzz<strong>in</strong>ssatzes<br />

benachteiligt<br />

die Mietenden.<br />

MIETEN & WOHNEN 4|10<br />

3


Mietende <strong>in</strong> Re<strong>in</strong>ach<br />

wehrten sich mit Erfolg<br />

gegen übermässigen<br />

Baulärm.<br />

4 MIETEN & WOHNEN 4|10<br />

nicht abzocken lassen!<br />

M&W-leserInnen wissen: In zwei<br />

Fällen hat das St.Galler Kreisgericht<br />

befunden, dass e<strong>in</strong> Verwaltungshonorar<br />

von 4,5% für die abrechnung<br />

der Heiz- und Nebenkosten<br />

zu hoch sei. In St.Gallen seien nur 3%<br />

üblich und gerechtfertigt (es stand <strong>in</strong><br />

M&W). Zwei Mietparteien hatten das<br />

urteil gegen die Grossvermieter<strong>in</strong> livit<br />

aG erstritten. Doch diese ignoriert<br />

das urteil und stellt weiterh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>en<br />

Satz von 4,5% plus Mehrwertsteuer <strong>in</strong><br />

Rechnung. Dies mit der Begründung,<br />

die Kosten seien ausgewiesen. Genau<br />

dies vermochte die livit aG aber vor<br />

Gericht nicht zu belegen.<br />

<strong>in</strong>foblatt <strong>in</strong> Briefkästen<br />

Damit die Mietenden <strong>in</strong> Siedlungen,<br />

die von der livit aG verwaltet werden,<br />

nicht weiter über den Tisch gezogen<br />

werden, geht nun der MV Ostschweiz<br />

<strong>in</strong> die Offensive. Geschäftsleiter Hugo<br />

Wehrli: «Wir s<strong>in</strong>d mit e<strong>in</strong>em Informationsschreiben<br />

an die Mietenden<br />

gelangt und fordern sie <strong>auf</strong>, e<strong>in</strong>e Korrektur<br />

zu verlangen.» Wehrli macht<br />

im Infoblatt, das <strong>in</strong> die Briefkästen<br />

verteilt wurde, dar<strong>auf</strong> <strong>auf</strong>merksam,<br />

m&w | Der Streit um überrissene Verwaltungshonorare der Livit AG <strong>in</strong><br />

St.Gallen geht weiter. Der MV ostschweiz hat die Mietenden <strong>auf</strong>gefordert,<br />

die Pauschale von 4,5% nicht zu akzeptieren und bei der nächsten<br />

heiz- und nebenkostenabrechnung e<strong>in</strong>e Korrektur zu verlangen.<br />

dass nach ansicht des MV höchstens<br />

2 bis 3% gerechtfertigt s<strong>in</strong>d. E<strong>in</strong>en höheren<br />

<strong>auf</strong>wand müsse die Verwaltung<br />

gemäss Gesetz belegen. Die Mie-<br />

Mietende <strong>in</strong> Re<strong>in</strong>ach sparen Geld<br />

Schon die fehlerhafte Website der<br />

Zürcher Immobilienfirma Wohnplus<br />

aG wirkt nicht gerade vertrauenerweckend.<br />

Da verwundert auch das<br />

grobe Vorgehen der Firma wenig. Sie<br />

kündigte allen 30 teils langjährigen<br />

Mietenden e<strong>in</strong>er liegenschaft <strong>in</strong> Re<strong>in</strong>ach<br />

den Vertrag mit der Begründung,<br />

die Wohnungen würden saniert. Der<br />

Bild MVBl<br />

Der Streit um übersetzte Honorare für die<br />

Erstellung der Heiz- und Nebenkostenabrechnung<br />

geht weiter.<br />

tenden dürften sich überrissene Honorare<br />

nicht bieten lassen, auch wenn<br />

es um eher ger<strong>in</strong>ge Beträge gehe.<br />

Wehrli macht e<strong>in</strong> Rechnungsbei-<br />

spiel. Bei e<strong>in</strong>em Total von Heiz- und<br />

Nebenkosten von 2'420 Franken<br />

macht e<strong>in</strong>e 4,5%-pauschale plus Mehr-<br />

wertsteuer 117 Franken aus. Mit e<strong>in</strong>er<br />

3%-pauschale beläuft sich der Betrag<br />

<strong>auf</strong> 98 Franken, was immerh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Differenz von 39 Franken ergibt. Dies<br />

wäre der Betrag, um den die Mieten-<br />

den von der livit abgezockt werden.<br />

M&W hat ausgerechnet, dass die livit<br />

aG jährlich ungerechtfertigte Beträge<br />

<strong>in</strong> zweistelliger Millionenhöhe e<strong>in</strong>sackt.<br />

Wer sich nicht länger abzocken lassen<br />

will, muss die abrechnung beanstanden<br />

und notfalls bei der Schlichtungsstelle<br />

anfechten. Wie das geht,<br />

erfährt man <strong>auf</strong> der Webseite des MV.<br />

� Infos und Musterbriefe zu<br />

den Heiz- und Nebenkosten <strong>auf</strong><br />

www.mieterverband.ch<br />

m&w | Sie wehrten sich gegen Leerkündigungen, forderten weniger Miete<br />

wegen Baustellenlärm und reklamierten wegen zu hohe Renditen:<br />

Mietende aus Re<strong>in</strong>ach BL konnten <strong>in</strong> den letzten Wochen schöne erfolge<br />

erzielen und dabei Geld sparen. Der MV half ihnen dabei.<br />

Verdacht lag nahe, dass es den Besit-<br />

zern vor allem darum g<strong>in</strong>g, neue<br />

Verträge mit höheren Mieten abzuschliessen.<br />

Tatsächlich: als die Betroffenen<br />

Mitte april die Kündigung vor der<br />

Schlichtungsstelle als missbräuchlich<br />

anfochten, war der Vertreter der<br />

Wohnplus aG nicht <strong>in</strong> der lage, das<br />

erwähnte Bauprojekt näher darzustellen.<br />

Die Schlichtungsbehörde stellte<br />

formelle Fehler fest und hob die Kündigung<br />

<strong>auf</strong>. Die Mieter können <strong>in</strong> der<br />

Wohnung bleiben.<br />

entschädigung wegen Lärm<br />

Zwei Dutzend Mietende an der Talackerstrasse<br />

und am Maienweg wollten<br />

sich nicht länger nerven lassen.<br />

Der lärm der benachbarten Baustelle<br />

von neuen Wohnhäusern war zu gross.<br />

<strong>auf</strong> Reklamationen reagierte die Verwalter<strong>in</strong><br />

livit aG nicht, ebenso wenig<br />

<strong>auf</strong> Forderungen nach e<strong>in</strong>em Mietnachlass<br />

wegen übermässigen Immissionen.<br />

Die Schlichtungsbehörde<br />

Bild m&w<br />

bekräftigte jedoch den anspruch <strong>auf</strong><br />

e<strong>in</strong>e Entschädigung. Die Höhe wurde<br />

<strong>auf</strong> 160% e<strong>in</strong>er Netto-Monatsmiete<br />

festgesetzt. Wer also e<strong>in</strong>en Z<strong>in</strong>s von<br />

1'500 Franken zahlt, erhält für die erlittenen<br />

lärm- und Staubimmissionen<br />

immerh<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige Mietreduktion<br />

von 2'400 Franken.<br />

Ebenfalls weniger Z<strong>in</strong>s müssen<br />

Mietende an der Eremitagestrasse be-<br />

zahlen. Ihre liegenschaft war se<strong>in</strong>er-<br />

zeit mit WEG-Bundesmitteln gefördert<br />

worden. Es galt e<strong>in</strong> fester Z<strong>in</strong>splan, der<br />

nun aber auslief. 20 Mietende hatten<br />

den Verdacht, dass die WEG-Vorgaben<br />

zu e<strong>in</strong>em Mietz<strong>in</strong>s geführt hatten,<br />

bei <strong>dem</strong> die Helvetia-Versicherung<br />

als Eigentümer<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e zu hohe Rendite<br />

erzielen würde. Sie liessen deshalb<br />

die Miete mit Hilfe des MV-anwalts<br />

bei der Schlichtungsstelle überprüfen.<br />

Tatsächlich teilte diese die <strong>auf</strong>fassung<br />

der Mietenden und senkte den<br />

Mietz<strong>in</strong>s um 2,5%. Wer also bis anh<strong>in</strong><br />

2'000 Franken zahlte, muss künftig<br />

50 Franken weniger bezahlen.


Zug schafft neuartige Zone<br />

für günstige Wohnungen<br />

m&w: Die Stadt Zug schafft Zonen für<br />

preisgünstigen Wohnungsbau. Wie ist<br />

die Idee entstanden?<br />

urs Bertschi: Zug hat sich stark entwickelt<br />

und weist e<strong>in</strong> hohes Mietz<strong>in</strong>sniveau<br />

<strong>auf</strong>. Gegen steigende<br />

Mieten muss die<br />

öffentliche Hand etwas<br />

tun. In Zug schien<br />

uns dies nur über e<strong>in</strong>e<br />

Urs Bertschi gezielte anreizpolitik<br />

möglich. Wir konnten<br />

den Grossen Geme<strong>in</strong>derat überzeugen,<br />

<strong>in</strong> den neu e<strong>in</strong>gezonten Gebieten<br />

Zonen für preisgünstigen Wohnungsbau<br />

zu schaffen. Heute stehen fast alle<br />

parteien h<strong>in</strong>ter diesem Modell.<br />

Wie muss man sich e<strong>in</strong>e solche Zone<br />

vorstellen?<br />

Es handelt sich um normale Wohn/arbeit-Zonen<br />

(Wa2, Wa5, W3), die mit<br />

e<strong>in</strong>er Zone für preisgünstigen Wohnungsbau<br />

überlagert s<strong>in</strong>d. In dieser<br />

Zone s<strong>in</strong>d m<strong>in</strong>destens 50% der Geschossfläche<br />

für den preisgünstigen<br />

Wohnungsbau reserviert. Für bestehende<br />

Bauten liess sich dieser ansatz<br />

nicht umsetzen. Dies hätte zu unwägbaren<br />

eigentumsrechtlichen probleme<br />

geführt.<br />

S<strong>in</strong>d schon Gebiete mit der neuen Zone<br />

belegt worden?<br />

Wir haben vier Neubaugebiete <strong>in</strong> aussicht,<br />

die <strong>in</strong> der Ebene am Stadtrand<br />

liegen. E<strong>in</strong>zelne Eigentümer arbeiten<br />

bereits an der projektierung solcher<br />

Überbauungen. Die Bauordnung ist<br />

wegen anderer Verfahren noch nicht<br />

rechtskräftig.<br />

Was heisst <strong>in</strong> Zug preisgünstig Bauen<br />

konkret?<br />

E<strong>in</strong>e neue Viere<strong>in</strong>halbzimmerwohnung<br />

gilt <strong>in</strong> Zug noch als preisgünstig,<br />

wenn die Monatsmiete 2‘400 bis<br />

2‘600 Franken nicht übersteigt. Diese<br />

limite darf <strong>in</strong> der neuen Zone nicht<br />

überschritten werden. Heute bezahlt<br />

man <strong>in</strong> Zug teils viel höhere preise.<br />

In me<strong>in</strong>er Nachbarschaft werden gerade<br />

neue Wohnblöcke hochgezogen.<br />

E<strong>in</strong>e Vierzimmerwohnung kostet über<br />

4‘000 Franken im Monat.<br />

Gibt es <strong>in</strong> Zug Wohnbaugenossenschaf-<br />

ten, welche die Möglichkeiten der<br />

neuen Zone umsetzen können?<br />

Wir haben nur wenige geme<strong>in</strong>nüt-<br />

Bild m&w<br />

m&w | Zug geht mit <strong>dem</strong> guten Beispiel voran und schafft Zonen für<br />

preisgünstigen Wohnungsbau. e<strong>in</strong>e tat, die Schule machen könnte. im<br />

<strong>in</strong>terview mit M&W gibt Urs Bertschi, Präsident des MV Zug und SP-Geme<strong>in</strong>derat,<br />

Auskunft über die entstehung dieser idee.<br />

zige Wohnbauträger. In den Zonen für<br />

preisgünstigen Wohnungsbau s<strong>in</strong>d<br />

sie nicht vertreten. Der gewährte ausnützungszuschlag<br />

macht diese Zonen<br />

jedoch für diejenigen Grundeigentümer<br />

attraktiv, denen auch der Erhalt<br />

der sozialen Durchmischung <strong>in</strong> unserer<br />

Stadt e<strong>in</strong> anliegen ist.<br />

Entstehen dadurch nicht überdimensionierte<br />

Gebäude?<br />

Das glaube ich nicht. Zehn prozent<br />

mehr ist nicht gerade viel. ausser<strong>dem</strong><br />

ist e<strong>in</strong>e Verdichtung unter <strong>dem</strong> aspekt<br />

der haushälterischen Nutzung des Bo-<br />

dens durchaus s<strong>in</strong>nvoll. Es ist auch<br />

e<strong>in</strong> Ziel, dass belohnt werden soll, wer<br />

preisgünstig baut, denn er tut dies ja<br />

im Interesse des Geme<strong>in</strong>wohls.<br />

Gegen die neue Zone wurde e<strong>in</strong>gewendet,<br />

sie führe zur Schaffung von Gettos.<br />

Das trifft nicht zu. Bei der Vorgabe<br />

von 50% für den preisgünstigen Woh-<br />

nungsbau s<strong>in</strong>d gute Durchmischungen<br />

problemlos möglich. Es muss<br />

auch betont werden, dass es nicht um<br />

Sozialwohnungen geht, sondern um<br />

Wohnungen mit günstigen Mieten.<br />

Zug hat damit viel Aufmerksamkeit erregt.<br />

Im Bundesamt für Raumplanung<br />

wird die neue Zone als Pioniertat angesehen<br />

und gelobt. Sie gelten als Vater<br />

der Idee. Macht Sie das stolz?<br />

Ich politisiere seit neun Jahren für die<br />

Sp im Zuger parlament. Das Thema<br />

Wohnen ist unser Kernthema. Dass es<br />

gelungen ist, diese Idee politisch umzusetzen,<br />

freut mich auch persönlich,<br />

e<strong>in</strong> politisches Highlight! Ich durfte<br />

auch schon bei anderen Mieter<strong>in</strong>nen-<br />

und Mieterverbänden darüber referieren.<br />

In Zug bleiben wir nicht untätig.<br />

Es braucht weitere Massnahmen. Wir<br />

sammeln derzeit unterschriften für<br />

e<strong>in</strong>e städtische Wohnbau<strong>in</strong>itiative.<br />

Für e<strong>in</strong>mal ke<strong>in</strong>e Innovation...<br />

Moment! Mir schwebt zum Beispiel<br />

vor, dass aus e<strong>in</strong>em öffentlichen<br />

Fonds auch Zuschüsse an Sanierungen<br />

möglich s<strong>in</strong>d. Dies soll gewährleisten,<br />

dass sanierte altbauten günstig<br />

bleiben. Heute wird ja oft versucht,<br />

günstige altbaumieten mit Renova-<br />

tionen an die Marktmieten heranzuführen.<br />

Das müssen wir wenn möglich<br />

verh<strong>in</strong>dern.<br />

Im Zuger Quartier Lüssi<br />

gewährleistet e<strong>in</strong>e<br />

neuartige Zone den Bau<br />

von preisgünstigen<br />

Wohnungen.<br />

MIETEN & WOHNEN 4|10<br />

5


Sanierung mit Schikanen:<br />

Das Mehrfamilienhaus<br />

<strong>in</strong> <strong>Bern</strong>, <strong>in</strong> <strong>dem</strong> das Ehepaar<br />

Lauper wohnte.<br />

6 MIETEN & WOHNEN 4|10<br />

<strong>tod</strong> <strong>e<strong>in</strong>es</strong> <strong>Mieters</strong> <strong>in</strong> Be<br />

trauriges Schicksal<br />

M&W hatte leider ke<strong>in</strong>e Gelegenheit<br />

mehr, Fred lauper persönlich<br />

kennen zu lernen. Wir wurden<br />

<strong>auf</strong> ihn erst durch e<strong>in</strong>e ungewöhnliche<br />

Todesanzeige <strong>auf</strong>merksam. Diese<br />

hatten die angehörigen im Januar<br />

2010 <strong>in</strong> der «<strong>Bern</strong>er Zeitung» und im<br />

«Bund» ersche<strong>in</strong>en lassen. Da stand<br />

zu lesen: «Den Verlust der seit 1968<br />

gemieteten Wohnung an der Blumenbergstrasse<br />

36 und die damit e<strong>in</strong>hergehenden<br />

Schikanen hat er nicht zu<br />

verw<strong>in</strong>den vermocht.» Was war geschehen?<br />

Aufschlag <strong>auf</strong>s Doppelte<br />

Fred lauper wohnte mit se<strong>in</strong>er Frau<br />

Ruth seit 1968 <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Dreizimmerwohnung<br />

im zweiten Stock <strong>e<strong>in</strong>es</strong><br />

Wohnblocks an der Blumenbergstrasse<br />

im zentrumsnahen Spitalackerquartier<br />

<strong>in</strong> <strong>Bern</strong>. Die beiden waren<br />

mit ihrer Bleibe zufrieden. Nicht zuletzt<br />

des tiefen Mietz<strong>in</strong>ses wegen: Sie<br />

zahlten nur 876 Franken <strong>in</strong>klusive Nebenkosten<br />

pro Monat, was für <strong>Bern</strong><br />

sehr günstig ist.<br />

Freilich war es mit der Ruhe im<br />

Jahr 2005 vorbei. Damals erhielten<br />

Fred und se<strong>in</strong>e Gatt<strong>in</strong> Ruth lauper<br />

e<strong>in</strong>en avis der Verwaltung. Sie kündigte<br />

«<strong>in</strong> absehbarer Zeit» e<strong>in</strong>e Sanierung<br />

der liegenschaft an. Insbe-<br />

sondere die Warmwasserleitungen so-<br />

wie die Dämmung müssten saniert<br />

werden. Die Nachbarliegenschaft war<br />

bereits modernisiert worden, die Mietenden<br />

hatten <strong>in</strong> ihren Wohnungen<br />

bleiben können.<br />

m&w | Der 84jährige Fred Lauper-nyffeler verstarb im vergangenen Januar<br />

<strong>in</strong> <strong>Bern</strong>. Se<strong>in</strong>e Angehörigen schrieben <strong>in</strong> der <strong>tod</strong>esanzeige: «e<strong>in</strong>en<br />

alten Baum zu versetzen bedeutet, ihn zu entwurzeln und zu entwürdigen.»<br />

Lauper wohnte als Mieter 40 Jahre lang im gleichen haus. Bis er<br />

zum Umzug gezwungen wurde. Und das ertrug er nicht mehr.<br />

auch Fred lauper glaubte, er müsse<br />

se<strong>in</strong>e Wohnung nicht verlassen.<br />

Doch da täuschte er sich. Im april<br />

2007 wurde sämtlichen Bewohnern<br />

der liegenschaft die Kündigung <strong>in</strong><br />

aussicht gestellt. In e<strong>in</strong>em halben<br />

Jahr sollte die Sanierung starten, alle<br />

Mieter müssten bis dah<strong>in</strong> ausgezogen<br />

se<strong>in</strong>. Fred lauper war konsterniert, vor<br />

allem als er hörte, dass die sanierten<br />

Wohnungen massiv teurer se<strong>in</strong> würden:<br />

Statt 876 sollten sie 1‘660 Franken<br />

<strong>in</strong>klusive Nebenkosten kosten,<br />

also praktisch das Doppelte. Der Verdacht,<br />

dass es hier weniger um e<strong>in</strong>e<br />

Sanierung als um e<strong>in</strong>e Ertragssteigerung<br />

g<strong>in</strong>g, lag <strong>auf</strong> der Hand.<br />

Leere Versprechen<br />

an e<strong>in</strong>em Orientierungsabend wurde<br />

den Betroffenen versprochen, die<br />

Hausverwaltung werde sich für «<strong>in</strong>dividuelle<br />

lösungen» e<strong>in</strong>setzen. auch<br />

das Ehepaar lauper durfte annehmen,<br />

sie würden nach 40 Jahren nicht<br />

e<strong>in</strong>fach <strong>auf</strong> die Strasse gesetzt. Das<br />

erwies sich aber schon drei Tage später<br />

als leeres Versprechen: am 10. Mai<br />

2007 flatterte sämtlichen Bewohnern<br />

die Kündigung <strong>auf</strong> den Tisch. Das Entgegenkommen<br />

der Verwaltung schien<br />

sich dar<strong>auf</strong> zu beschränken, die bisherigen<br />

Mietenden bei der Zuteilung der<br />

sanierten Wohnungen zu bevorzugen.<br />

Bilder zVg<br />

Ruth und Fred Lauper mussten nach<br />

40 Jahren ihre Wohnung verlassen.<br />

Sicherheitshalber focht lauper mit<br />

Hilfe des MV <strong>Bern</strong> die Kündigung bei<br />

der Schlichtungsstelle als missbräuchlich<br />

an. und damit begannen die Schikanen<br />

gegen ihn. Da er trotz des<br />

unverschämten Mietpreises an der sa-<br />

nierten Wohnung <strong>in</strong>teressiert war,<br />

bot ihm die Verwaltung zur Überbrückung<br />

e<strong>in</strong>e gegenüberliegende, unsanierte<br />

Ersatzwohnung an. Für diese<br />

sollten die betagten Eheleute während<br />

der sehr lärmigen Sanierungsarbeiten<br />

jedoch 1‘200 Franken Miete bezahlen,<br />

also über 50% mehr für e<strong>in</strong>en<br />

sogar m<strong>in</strong>derwertigen Standard.<br />

Gleichzeitig musste er feststellen,<br />

dass genau dieselbe Wohnung <strong>in</strong> der<br />

Zeitung für 800 Franken ausgeschrieben<br />

war. Man wollte die langjährigen<br />

Mieter also offenkundig loswerden<br />

und ihre Notlage ausnützen. Erst als<br />

laupers anwält<strong>in</strong> <strong>in</strong>tervenierte, zeigte<br />

sich die Verwaltung bereit, die Ersatzwohnung<br />

zu <strong>dem</strong>selben Mietz<strong>in</strong>s von<br />

800 Franken zu überlassen, den jeder<br />

andere auch zu leisten gehabt hätte.<br />

ohne Rücksicht geplant<br />

laupers H<strong>in</strong>terbliebene sagen: «Der<br />

Vermieter nahm bei der planung <strong>auf</strong><br />

die existenziellen Bedürfnisse von betagten,<br />

langjährigen Mietern nicht die<br />

gebotene Rücksicht. Härtefälle hätten<br />

vermieden werden können, da die Sanierung<br />

ohneh<strong>in</strong> gestaffelt erfolgte.»<br />

Die Schlichtungsbehörde schien am<br />

4. Dezember 2007 ebenfalls dieser<br />

ansicht und führte die parteien zu<br />

e<strong>in</strong>em Vergleich: Das Ehepaar lauper<br />

erhielt e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>malige <strong>Mieters</strong>treckung<br />

von gut zweie<strong>in</strong>halb Jahren bis Herbst


n: Fred Laupers<br />

2009. Beide waren aber schon stark<br />

nervlich mitgenommen. Durch das<br />

rücksichtslose Vorgehen des Vermieters<br />

seien sie gesundheitlich existenziell<br />

gefährdet, hatte die anwält<strong>in</strong> vor<br />

der Schlichtungsstelle festgestellt.<br />

Durch die <strong>Mieters</strong>treckung hatte<br />

das Seniorenpaar zwar wieder etwas<br />

luft, doch <strong>dem</strong> Zwang zur Suche e<strong>in</strong>er<br />

neuen Wohnung konnten sie nicht<br />

entgehen. als sie <strong>in</strong> <strong>Bern</strong>-Bethlehem<br />

e<strong>in</strong>e alterstaugliche alternative fanden,<br />

kündigten sie Ende November<br />

2009 die Wohnung. prompt erhielten<br />

sie e<strong>in</strong>e 23 punkte umfassende Checkliste<br />

für die Wohnungsabgabe: Sie<br />

sollten nicht nur Böden, Türen, Tür-<br />

zargen, Fenster, Estrich, Keller <strong>in</strong>klusiv<br />

Hurde, Brief- und Milchkasten re<strong>in</strong>igen,<br />

sondern auch Fensterläden und<br />

lamellenstoren waschen, die lavaboabläufe<br />

<strong>in</strong>kl. der Siphons re<strong>in</strong>igen,<br />

E<strong>in</strong>en alten Baum zu versetzen bedeutet,<br />

ihn zu entwurzeln und zu entwürdigen.<br />

Tief traurig und fassungslos teilen wir mit, dass das grosse, gute Herz unseres allseits<br />

geliebten Ehemanns und Vaters <strong>in</strong> den frühen Morgenstunden des 24. Januar 2010 völlig<br />

unerwartet <strong>auf</strong>gehört hat, zu schlagen.<br />

Fred Lauper – Nyffeler<br />

21. Oktober 1926 bis 24. Januar 2010<br />

Den Verlust der seit 1968 gemieteten Wohnung an der Blumenbergstrasse 36 und die damit<br />

e<strong>in</strong>hergehenden Schikanen hat er nicht zu verw<strong>in</strong>den vermocht – se<strong>in</strong> Glaube an das Gute <strong>in</strong><br />

je<strong>dem</strong> Menschen und den zwischenmenschlichen Respekt wurde dadurch zutiefst erschüttert.<br />

Unser Dank geht an den Mieterverband des Kt. <strong>Bern</strong>, Frau Fürsprecher<strong>in</strong> Riitta Diener-Alho<br />

<strong>in</strong> Müns<strong>in</strong>gen und Herrn Gerichtspräsident Hofmann – sie haben <strong>dem</strong> Verstorbenen zu<br />

e<strong>in</strong>igen Jahren <strong>Mieters</strong>treckung und so zu e<strong>in</strong>em sehr bedeutsamen Stück Lebensqualität und<br />

Würde verholfen. Auch danken wir Herrn Pascal Niederer, der <strong>dem</strong> Verstorbenen e<strong>in</strong> neues,<br />

schönes Zuhause am Neuhausweg 25 vermittelte.<br />

„Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist,<br />

werden die Menschen feststellen, dass man Geld nicht essen kann.“ (Prophezeiung der Cree)<br />

Die Trauerfamilie / Traueradresse:<br />

Ruth und Urs Lauper<br />

Neuhausweg 25<br />

3027 <strong>Bern</strong><br />

Fred Laupers ungewöhnliche Todesanzeige<br />

erschien <strong>in</strong> den <strong>Bern</strong>er Zeitungen.<br />

Die Abdankungsfeier, zu der alle, die den Verstorbenen kannten, herzlich e<strong>in</strong>geladen s<strong>in</strong>d,<br />

f<strong>in</strong>det am Freitag, den 29. Januar 2010 um 14.30 Uhr <strong>in</strong> der grossen Abdankungshalle des<br />

Krematoriums im Bremgartenfriedhof <strong>in</strong> <strong>Bern</strong> statt. Aufbahrung beim Bestattungsdienst des<br />

Inselspitals, E<strong>in</strong>gang 24 A bis Donnerstagnachmittag.<br />

Aufgrund der tragischen Umstände sehen sich die Angehörigen nicht <strong>in</strong> der Lage, e<strong>in</strong><br />

Leichenmahl auszurichten und danken für das entgegengebrachte Verständnis.<br />

Kondolenzbesuche bitte erst <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Wochen und nach Absprache.<br />

Wer des Verstorbenen anders als mit Blumen gedenken möchte, unterstütze den Mieterverband<br />

des Kt. <strong>Bern</strong> im Kampf gegen die Immobilienspekulation: PC Nr. 30-240509-7.<br />

private Installationen entfernen sowie<br />

defekte Teile an Klosett, Badewanne,<br />

Toilette, Duschschlauch und Kühlschrank<br />

ersetzen und den WC-Spülkasten<br />

<strong>in</strong>nen re<strong>in</strong>igen und entkalken. Für<br />

Verzögerungen wurde e<strong>in</strong>e Haftung<br />

angedroht und für allfällige Nachbearbeitungen<br />

nicht nur die Kosten,<br />

sondern e<strong>in</strong>e Entschädigung von 5%<br />

des Totals verlangt.<br />

laupers fragten sich, warum das<br />

alles notwendig sei, wenn doch saniert<br />

werden soll. Die Hausverwaltung<br />

beschied, die Wohnung werde vorläufig<br />

nicht saniert, sondern zwischenvermietet.<br />

In e<strong>in</strong>er Wohnung, die <strong>in</strong><br />

40 Jahren lediglich e<strong>in</strong>mal neu gestrichen<br />

wurde, mussten die laupers nun<br />

sämtliche Kleber <strong>auf</strong> den Wandfliesen<br />

<strong>in</strong> Bad und Küche entfernen, Hahn-<br />

dichtungen ersetzen und Siphons<br />

dichten, zahlreiche Kle<strong>in</strong>reparaturen<br />

ausführen, e<strong>in</strong>e Fototapete entfernen<br />

und zwei Zimmer neu streichen lassen.<br />

alles <strong>in</strong> allem mehr als zwei Wochen<br />

arbeit. Vierzehn Tage später stell-<br />

te sich bei e<strong>in</strong>em augensche<strong>in</strong> heraus,<br />

dass gar ke<strong>in</strong>e Zwischenvermietung<br />

stattgefunden haben konnte: Die<br />

Sanierung war bereits <strong>in</strong> vollem Gang,<br />

das Badezimmer und die Küche restlos<br />

herausgebrochen!<br />

Die letzten Worte<br />

am 20. Januar 2010, nach<strong>dem</strong> der<br />

84jährige Fred lauper von dieser offenkundigen<br />

Schikane erfahren hatte,<br />

musste er im Rettungswagen <strong>in</strong>s Inselspital<br />

gefahren und notoperiert<br />

werden. Er hatte sich zufolge Erbrechens<br />

e<strong>in</strong>en leistenbruch zugezogen.<br />

E<strong>in</strong>e lungenentzündung setzte ihm<br />

im Spital so sehr zu, dass er trotz gelungener<br />

Operation am frühen Morgen<br />

des 24. Januar unerwartet verstarb.<br />

laut der Krankenschwester, die<br />

ihn zuletzt betreut hatte, habe er ihr<br />

noch unter der Sauerstoffmaske von<br />

se<strong>in</strong>em leidensweg mit der Hausverwaltung<br />

anlässlich der Wohnungsabgabe<br />

geklagt. Dies seien se<strong>in</strong>e letzten<br />

Worte gewesen.<br />

Geld kann man nicht essen<br />

Weshalb ist Fred lauper gestorben?<br />

Se<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>terbliebenen sagen: «Wer<br />

ihn <strong>in</strong> den letzten Tagen und Stunden<br />

erlebt hat, der weiss, was <strong>in</strong> ihm<br />

vorg<strong>in</strong>g und wie sehr er unter <strong>dem</strong> Erlebten<br />

gelitten hat.» Deshalb haben<br />

die angehörigen e<strong>in</strong>e eher unübliche<br />

Todesanzeige geschaltet, <strong>in</strong> der<br />

die Schikanen erwähnt s<strong>in</strong>d, <strong>dem</strong><br />

MV <strong>Bern</strong> sowie <strong>dem</strong> Gerichtspräsidenten<br />

für ihre Hilfestellung gedankt<br />

sowie dazu <strong>auf</strong>gerufen wird, den Mieter<strong>in</strong>nen-<br />

und Mieterverband <strong>Bern</strong><br />

im Kampf gegen die Immobilienspekulation<br />

zu unterstützen (pC Nr. 30-<br />

240509-7). Ebenso setzten sie den berühmten<br />

Spruch der Cree-Indianer <strong>in</strong>s<br />

Inserat: «Erst wenn der letzte Baum<br />

gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der<br />

letzte Fisch gefangen ist, werden die<br />

Menschen feststellen, dass man Geld<br />

nicht essen kann.»<br />

Faire Mieten für Zürich<br />

m&w | Am 13. Juni stimmt die Stadt Zürich über die vom MV mitlancierte<br />

<strong>in</strong>itiative für zahlbare Wohnungen und Gewerberäume ab. es geht um<br />

die Verankerung des mieterfreundlichen Kostenpr<strong>in</strong>zips.<br />

Wohnungen der Spekulation entziehen:<br />

Diesem Ziel ist die<br />

Stadtzürcher Wohnpolitik verpflichtet.<br />

Die Stadt unterstützt Baugenossenschaften<br />

mit günstigen Baurechtsverträgen<br />

und besitzt selber rund<br />

10‘000 Wohnungen.<br />

Bisher galt für all diese Wohnungen<br />

die Kostenmiete. Mit den Miete<strong>in</strong>nahmen<br />

werden die Kapital- und<br />

Betriebskosten gedeckt und Rückstellungen<br />

für grössere Sanierungen<br />

gebildet. Weil <strong>auf</strong> spekulative Mietz<strong>in</strong>serhöhungen<br />

verzichtet wird, s<strong>in</strong>d<br />

die geme<strong>in</strong>nützigen Wohnungen bis<br />

zu 40 prozent günstiger als die privatwohnungen.<br />

Kostenmiete <strong>in</strong> Gefahr<br />

Für 2’600 städtische Wohnungen ist<br />

diese Kostenmiete <strong>in</strong> Gefahr, weil der<br />

Kanton die Stadt zur anpassung der<br />

anlagewerte zw<strong>in</strong>gt (siehe M&W<br />

3/09). Solche anpassungen will die<br />

Initiative verh<strong>in</strong>dern. Sie verankert<br />

das pr<strong>in</strong>zip der Kostenmiete für die<br />

städtischen liegenschaften <strong>in</strong> der Geme<strong>in</strong>deordnung.<br />

Sie verlangt ausser<strong>dem</strong>,<br />

dass die Stadt ertragsschwache<br />

Gewerbebetriebe mit zahlbaren Geschäftsräumen<br />

unterstützt und diesen<br />

so zu e<strong>in</strong>er soliden Existenzbasis<br />

verhilft.<br />

unverständlich ist deshalb, dass<br />

sich der Gewerbeverband e<strong>in</strong>em von<br />

der Zürcher Immobilienlobby (HEV<br />

und Verband Zürcher Immobilienunternehmen)<br />

organisierten «Komitee<br />

gegen unnötige Mietgeschenke» angeschlossen<br />

hat, das mit völlig aus<br />

der luft gegriffenen argumenten gegen<br />

die Initiative wettert. angesichts<br />

der grossen Reserven, die aus den<br />

Mietz<strong>in</strong>szahlungen der städtischen<br />

MieterInnen gebildet werden können,<br />

kann nämlich von Mietgeschenken<br />

ke<strong>in</strong>e Rede se<strong>in</strong>.<br />

� www.faire-mieten.ch<br />

Abstimmungsplakat<br />

des Komitees für<br />

bezahlbare Wohnungen<br />

und Gewerberäume.<br />

MIETEN & WOHNEN 4|10<br />

7


Mitglieder der beiden<br />

Basler MV am Rundgang<br />

durch Birsfelden.<br />

8 MIETEN & WOHNEN 4|10<br />

Mieter-tour <strong>in</strong> Birsfelden<br />

Wir wollten e<strong>in</strong>mal zusammen<br />

mit unseren Mitgliedern Rückschau<br />

halten und konkret unsere arbeit<br />

dokumentieren»: Das war die<br />

absicht <strong>auf</strong> der Geschäftsstelle der<br />

beiden MV Basel und Baselland, die<br />

dann zur Idee <strong>e<strong>in</strong>es</strong> mietpolitischen<br />

Rundgangs «vor Ort» führte. Dazu<br />

wählten urs Thrier, patrizia <strong>Bern</strong>asconi<br />

und Beat leuthardt, ganz pragmatisch,<br />

das stadtnahe Birsfelden aus.<br />

Denn dort fand die Mitgliederversammlung<br />

der beiden MV statt.<br />

In Birsfelden konnten die Verbände<br />

<strong>in</strong> den letzten Jahren schöne Erfolge<br />

feiern. Der Ort ist Schauplatz<br />

zahlreicher ause<strong>in</strong>andersetzungen <strong>in</strong><br />

Wohnquartieren, alle <strong>in</strong> Fussdistanz<br />

von etwa e<strong>in</strong>em Kilometer gelegen.<br />

Warum also nicht e<strong>in</strong>en Rundgang<br />

durch die Gegend machen, <strong>in</strong> welcher<br />

die beiden Verbände Geschichte<br />

schrieben? «Wir möchten Ihnen<br />

<strong>auf</strong>zeigen, dass die ause<strong>in</strong>andersetzungen<br />

nicht <strong>in</strong> irgend welchen Büros,<br />

sondern an ganz konkreten Orten<br />

stattf<strong>in</strong>den, wo die Menschen<br />

wohnen und leben», so urs Thrier bei<br />

der Begrüssung.<br />

Der erste Kollektivfall<br />

Rund 60 Interessierte hatten sich zu<br />

dieser neuartigen Veranstaltung e<strong>in</strong>gefunden.<br />

Station Nummer e<strong>in</strong>s war<br />

die Kirchstrasse. Dort kämpften im<br />

Jahr 2003 gut 40 Mietparteien gegen<br />

die Immobilienfirma Terranova<br />

aG, welche die Wohnungen <strong>in</strong> lukrativeres<br />

Stockwerkeigentum umwandeln<br />

wollte. Die denkwürdige «Sammelklage»<br />

hatte zum Ergebnis, dass<br />

die Betroffenen zweie<strong>in</strong>halb Jahre<br />

länger <strong>in</strong> ihren Wohnungen bleiben<br />

konnten. Die Sanierung konnte nicht<br />

Bild MVBS<br />

m&w | e<strong>in</strong> Rundgang <strong>in</strong> Birsfelden führte <strong>in</strong>teressierten Mitgliedern des<br />

MV Basel und Baselland die erfolge der letzten acht Jahre vor Augen.<br />

Dabei zeigte sich: Die Bilanz e<strong>in</strong>er offensiven Mieterbewegung gegen<br />

überteuerte Mietz<strong>in</strong>sen, Leerkündigungen oder ungerechtfertigte nebenkosten<br />

darf sich trotz e<strong>in</strong>em mangelhaften Mietrecht sehen lassen.<br />

verh<strong>in</strong>dert werden, die umwandlung<br />

<strong>in</strong> Stockwerkeigentum blieb jedoch<br />

aus. «Dieser Streit hatte für uns e<strong>in</strong>e<br />

grosse Bedeutung, weil er e<strong>in</strong>er der<br />

ersten war, bei <strong>dem</strong> sich e<strong>in</strong>e grössere<br />

Mietergruppe geme<strong>in</strong>sam wehrte»,<br />

so Thrier.<br />

teure Logen statt Familiengärten<br />

Station zwei: Sonnenbergstrasse.<br />

Hier wird saniert, und die Chancen<br />

stehen gut, dass es zu e<strong>in</strong>er e<strong>in</strong>vernehmlichen<br />

lösung kommt, welche<br />

die Interessen der Mietenden respektiert.<br />

«leider», so patrizia <strong>Bern</strong>asconi,<br />

«ist das aber selten der Fall. Die<br />

überwiegende Zahl von umbauten<br />

wird über die Köpfe der Betroffenen<br />

h<strong>in</strong>weg ausgeführt.» Station drei war<br />

die Hochhaussiedlung Stausee, wo<br />

couragierte Mietende vor den l<strong>auf</strong>enden<br />

Kameras der TV-Sendung «Kassensturz»<br />

e<strong>in</strong>e anpassung ihrer Mieten<br />

an den gesunkenen Referenzz<strong>in</strong>s<br />

verlangt hatten.<br />

Bei der Station vier, <strong>dem</strong> Helvetia-Neubau,<br />

g<strong>in</strong>g es um überteuerte<br />

anfangsmieten. Die Neuwohnungen<br />

blieben deswegen längere Zeit leer.<br />

Erst als die Mieten gesenkt wurden,<br />

zogen Interessenten e<strong>in</strong>. Die Erkenntnis<br />

aus diesem Ort: Neue Wohnungen<br />

reichen nicht aus, sie müssen auch<br />

bezahlbar se<strong>in</strong>. In den nächsten Sta-<br />

tionen wurden die auswirkungen e<strong>in</strong>er<br />

e<strong>in</strong>seitig <strong>auf</strong> «gute Steuerzahler»<br />

ausgerichteten Wohnpolitik besichtigt:<br />

Familiengärten und Grünstreifen<br />

sollen gehobenem Wohnraum weichen.<br />

am Rhe<strong>in</strong>park, der nächsten Station,<br />

waren die Mietenden schon immer<br />

rebellisch. Sie verh<strong>in</strong>derten den<br />

Verk<strong>auf</strong> der Wohnungen und fochten<br />

überrissene Mieten nach den Sanierungen<br />

an – natürlich immer mit der<br />

professionellen Hilfe des MV. Zuletzt<br />

musste die Verwalter<strong>in</strong> adimmo aG<br />

120'000 Franken zu viel kassierte Nebenkosten<br />

zurückzahlen.<br />

Presseförderung retten!<br />

m&w | Der Bund will sparen, unter anderem auch bei der Presseförderung.<br />

Dagegen wehrt sich der MV zusammen mit vielen weitere nonprofit-organisationen<br />

und Umweltverbänden. Die herausgabe von «Mieten<br />

& Wohnen» wäre <strong>in</strong> Gefahr.<br />

Mit der Verbilligung der posttarife<br />

unterstützt der Bund seit vielen<br />

Jahren die Mitgliederpresse. Nach <strong>dem</strong><br />

Willen des Bundesrats soll damit künftig<br />

Schluss se<strong>in</strong>. Er will die dafür <strong>auf</strong>gewendeten<br />

30 Mio. Franken e<strong>in</strong>sparen.<br />

Das steht im Konsolidierungsprogramm<br />

2011–2013 für den Bundeshaushalt,<br />

das nichts anderes als e<strong>in</strong><br />

weiteres Sparpaket ist.<br />

In se<strong>in</strong>er Vernehmlassung opponiert<br />

der Schweizerische Mieter<strong>in</strong>nenund<br />

Mieterverband Deutschschweiz<br />

(SMV/D) e<strong>in</strong>mal mehr dagegen, und<br />

zwar aus staatspolitischen Gründen.<br />

Er verweist <strong>auf</strong> die wichtige Funktion<br />

der Mitgliederpresse für die Zivilgesellschaft.<br />

Heute gibt es über 900 Zeitschriften<br />

von nicht gew<strong>in</strong>norientierten<br />

Verbänden, die den <strong>dem</strong>okratischen<br />

Diskurs bereichern und dadurch die<br />

Medienlandschaft ergänzen. «Mitgliederzeitschriften<br />

vernetzen engagierte<br />

Menschen und regen zu selbstverantwortlichem<br />

und solidarischem Handeln<br />

an», stellt der SMV/D fest.<br />

Bild m&w<br />

Ohne die Tarifverbilligung der post<br />

müsste der MV mit untragbaren Mehrkosten<br />

<strong>in</strong> Höhe von mehreren hunderttausend<br />

Franken rechnen. «Das<br />

kann der Verband nicht verkraften»,<br />

wird klargestellt. E<strong>in</strong>e andere<br />

Form der presseförderung ist nicht<br />

<strong>in</strong> Sicht oder wird als untauglich erachtet.<br />

Die Nonprofit-Organisationen<br />

s<strong>in</strong>d gegenüber diesen Modellen<br />

skeptisch e<strong>in</strong>gestellt, solange die Vertriebskosten<br />

e<strong>in</strong>en derart grossen anteil<br />

an den produktionskosten der<br />

Zeitschriften ausmachen.<br />

Die Pressevielfalt der Nonprofit-<br />

Organisationen soll erhalten bleiben.


Anfangsmietz<strong>in</strong>s anfechten<br />

m&w: Zürichs Mieten steigen stark an.<br />

Wo liegen die Gründe?<br />

Felicitas Huggenberger: Die jüngsten<br />

Zahlen aus <strong>dem</strong> Zürcher Städte<strong>in</strong>dex<br />

der Mietpreise zeigen, dass im zweiten<br />

Halbjahr 2009 die Mieten <strong>in</strong> 8,4%<br />

der Wohnungen privater<br />

Eigentümer erhöht<br />

wurden. Bei den Institutionellen<br />

liegt die<br />

Quote gar bei 10,6%.<br />

Felicitas<br />

Huggenberger<br />

Nur e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er Teil geht<br />

<strong>auf</strong> Wertvermehrungen<br />

zurück. Der Haupt-<br />

grund liegt dar<strong>in</strong>, dass die Vermieter<br />

die Situation ausnützen und bei Mieterwechseln<br />

die Mieten her<strong>auf</strong>setzen.<br />

Was können Mietende dagegen tun?<br />

Das Mietrecht sieht die Möglichkeit<br />

vor, den anfangsmietz<strong>in</strong>s anzufechten,<br />

wenn er missbräuchlich sche<strong>in</strong>t. Davon<br />

wird aber bis jetzt praktisch nur <strong>in</strong><br />

der Westschweiz Gebrauch gemacht.<br />

Von den 278 anfechtungsfällen, die<br />

im zweiten Semester 2009 landesweit<br />

registriert wurden, stammten nur<br />

gerade vier aus <strong>dem</strong> Kanton Zürich.<br />

Weshalb wird diese Möglichkeit nicht<br />

mehr genutzt?<br />

Den Mietz<strong>in</strong>s beim E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<br />

neue Wohnung anzufechten ist bei<br />

uns verpönt. ausser<strong>dem</strong> gibt es Verfahrensrisiken.<br />

Die Mietenden müssen<br />

beweisen, dass die Miete überhöht<br />

ist. Die Beweislast liegt bei<br />

> G a S T K O M M E N T a R<br />

m&w | <strong>in</strong> Zürich nutzen die Vermieter die Wohnungsnot aus und schlagen<br />

bei Mieterwechseln häufig <strong>auf</strong>. Der MV Zürich hat deshalb e<strong>in</strong>e offensive<br />

zur Anfechtung von Anfangsmieten gestartet. M&W sprach mit<br />

Felicitas huggenberger, Geschäftsleiter<strong>in</strong> des MV Zürich.<br />

ihnen. auch muss die anfechtung <strong>in</strong>nert<br />

dreissig Tagen erfolgen.<br />

Das s<strong>in</strong>d hohe Hürden. Wie wollen Sie<br />

diese überw<strong>in</strong>den?<br />

Die explodierenden Mieten <strong>in</strong> Zürich<br />

haben viele leute hellhörig gemacht.<br />

Das sehen wir <strong>in</strong> den Beratungen. Die<br />

Zahl der Fälle, bei denen es um den<br />

anfangsmietz<strong>in</strong>s g<strong>in</strong>g, hat sich verdoppelt.<br />

Wir wollen diese <strong>auf</strong>merksamkeit<br />

ausnützen und vermehrt <strong>auf</strong><br />

die anfechtungsmöglichkeit h<strong>in</strong>weisen.<br />

Es ist wichtig, Mietenden deutlich<br />

zu machen, dass sie gegen hohe<br />

Mieten nicht machtlos s<strong>in</strong>d.<br />

Gibt es entsprechende Erfahrungen?<br />

Wir haben unsere Rechtsberater<strong>in</strong>nen<br />

und -berater entsprechend <strong>in</strong>struiert.<br />

In e<strong>in</strong>igen Fällen konnten wir bereits<br />

Erfolge erzielen, <strong>in</strong><strong>dem</strong> es vor der<br />

Schlichtungsbehörde zu Vergleichen<br />

kam. Strittige Mietz<strong>in</strong>serhöhungen<br />

wurden <strong>in</strong> aussergerichtlichen Verfahren<br />

oder vor Schlichtungsbehörde<br />

herabgesetzt. Dies zeigt, dass Mietende,<br />

die den anfangsmietz<strong>in</strong>s anfechten,<br />

trotz hohen Rechtshürden<br />

etwas erreichen können.<br />

Wie sollen Mietende wissen, ob der Anfangsmietz<strong>in</strong>s<br />

überrissen ist?<br />

Wir empfehlen allen Mietenden, beim<br />

e<strong>in</strong>e Charta für ethisch denkende eigentümer<strong>in</strong>nen<br />

Vor allem <strong>in</strong> städtischen Zentren s<strong>in</strong>d<br />

günstige Wohnungen rar und die Mieten<br />

für Läden und Gewerbe s<strong>in</strong>d oft<br />

nicht mehr bezahlbar.<br />

In vielen Dörfern<br />

s<strong>in</strong>d Läden, Poststellen,<br />

Schulhäuser und<br />

der öffentliche Verkehr<br />

Jürg Wittwer bedroht. Der Hausvere<strong>in</strong><br />

Schweiz will hier<br />

Gegensteuer geben und hat an se<strong>in</strong>er<br />

Delegiertenversammlung Ende Mai<br />

2010 darüber diskutiert, was diese Problemstellung<br />

für se<strong>in</strong>e ethisch denkenden,<br />

verantwortungsbewussten Mitglieder<br />

bedeutet.<br />

Der Hausvere<strong>in</strong> will sich <strong>in</strong>sbesondere<br />

dafür e<strong>in</strong>setzen, dass<br />

� Wohnungen und Häuser auch an<br />

teuren Lagen bezahlbar bleiben,<br />

� Läden und Kle<strong>in</strong>gewerbe weiter-<br />

h<strong>in</strong> zur Lebendigkeit <strong>e<strong>in</strong>es</strong> Quartiers<br />

beitragen,<br />

� grosse Wohnungen und E<strong>in</strong>familienhäuser<br />

auch für Familien erschw<strong>in</strong>glich<br />

s<strong>in</strong>d,<br />

� e<strong>in</strong> Haus nicht nur sozial, sondern<br />

auch ökologisch e<strong>in</strong>en Beitrag an die<br />

Nachhaltigkeit der Gesellschaft leistet<br />

und auch <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Bausubstanz der<br />

Nachwelt erhalten bleibt,<br />

� die Infrastruktur von Dörfern und<br />

Quartieren, namentlich Läden, Poststellen<br />

oder der öffentliche Verkehr,<br />

nicht ausgedünnt werden.<br />

Die Mitglieder des Hausvere<strong>in</strong>s stehen<br />

für faire, transparente und tolerante<br />

Mietverhältnisse e<strong>in</strong>. E<strong>in</strong>e angemesse<br />

Rendite soll sich nach <strong>dem</strong> Pr<strong>in</strong>zip der<br />

Kostenmiete richten. Grosse Wohnungen<br />

s<strong>in</strong>d als Familienwohnungen zu<br />

erhalten und nicht <strong>in</strong> mehrere kle<strong>in</strong>e<br />

Bild m&w<br />

Bezug e<strong>in</strong>er Wohnung den Vermieter<br />

oder die Vormieter zu fragen, wie<br />

hoch der Mietz<strong>in</strong>s vorher war. Der Vermieter<br />

ist gemäss Obligationenrecht<br />

verpflichtet, <strong>dem</strong> Mieter die Höhe<br />

des früheren Mietz<strong>in</strong>ses mitzuteilen.<br />

Wichtig ist, dass beim E<strong>in</strong>zug nicht<br />

lange zugewartet wird, da der Mieter<br />

den anfangsmietz<strong>in</strong>s <strong>in</strong>nert 30 Tagen<br />

ab E<strong>in</strong>zug anfechten muss. Erkundigt<br />

man sich nicht nach <strong>dem</strong> früheren<br />

Mietz<strong>in</strong>s, so wird er häufig später bekannt<br />

und man fühlt sich dann über<br />

den Tisch gezogen. E<strong>in</strong>e grosse Hilfe<br />

wäre es für die Mietenden, wenn der<br />

Vermieter verpflichtet würde, <strong>auf</strong> e<strong>in</strong>em<br />

amtlichen Formular die frühere<br />

Miete anzugeben.<br />

Wohnungen <strong>auf</strong>zuteilen. Geeignete<br />

Räumlichkeiten werden nach Möglichkeit<br />

zu tragbaren Z<strong>in</strong>sen an Läden und<br />

Gewerbetreibende vermietet. Beim Ver-<br />

k<strong>auf</strong> e<strong>in</strong>er Liegenschaft soll e<strong>in</strong> fairer<br />

Verk<strong>auf</strong>spreis angestrebt werden.<br />

Wenn er sich e<strong>in</strong>zig nach den Möglichkeiten<br />

des Meistbietenden richtet, werden<br />

die Mieten nach <strong>dem</strong> Verk<strong>auf</strong> so<br />

stark steigen, dass die bisherigen MieterInnen<br />

vertrieben werden.<br />

E<strong>in</strong>e Arbeitsgruppe des Hausvere<strong>in</strong>s<br />

Schweiz wird diese Inhalte <strong>in</strong> den<br />

nächsten Monaten weiter konkretisieren.<br />

Die Charta soll an der DV 2011<br />

des Hausvere<strong>in</strong>s Schweiz genehmigt<br />

werden. Der Hausvere<strong>in</strong> will die Zusammenarbeit<br />

mit verwandten Organisationen<br />

suchen, um die Charta umzusetzen.<br />

Jürg Wittwer,<br />

Geschäftsleiter Hausvere<strong>in</strong> Schweiz<br />

Nach Sanierungen wird<br />

<strong>in</strong> Zürich oft kräftig <strong>auf</strong>geschlagen.<br />

MIETEN & WOHNEN 4|10<br />

9


‹Stilles Vermögen aktivieren›<br />

an der Generalvrsammlung des MV luzern<br />

forderte präsident Mark Schmid vom Kanton<br />

100 Mio. Franken für den sozialen und geme<strong>in</strong>nützigen<br />

Wohnungsbau. Davon profi tieren<br />

sollen Familien, Studierende und Betagte<br />

mit beschränktem E<strong>in</strong>kommen, die am meisten<br />

unter der aktuellen Wohnungsnot leiden.<br />

Damit reagiert der MV <strong>auf</strong> die weitgehende<br />

passivität des Kantons <strong>in</strong> Bezug <strong>auf</strong> den Wohnungsmarkt.<br />

Bereits letztes Jahr hatte der MV<br />

mit e<strong>in</strong>er Volks<strong>in</strong>itiative «Für zahlbares und attraktives<br />

Wohnen» Druck <strong>in</strong> dieser Richtung<br />

gemacht. Die Initiative bezweckte e<strong>in</strong>e Wiederankurbelung<br />

der öffentlichen Wohnb<strong>auf</strong>örderung.<br />

> M a I l<br />

Falschaussagen zum Bausparen<br />

Zum Artikel «Bausparen fördert Reiche»,<br />

M&W Nr. 3/2010<br />

Beim Durchlesen des Wortprotokolls zur Bauspardebatte<br />

des Nationalrats vom 18. März<br />

2010 fallen e<strong>in</strong>em die zahlreichen haltlosen Behauptungen<br />

und unwahrheiten <strong>auf</strong>, wie zum<br />

Beispiel die aussage von Hans Rudolf Gys<strong>in</strong><br />

(FDp, Bl), das durchschnittliche steuerbare<br />

E<strong>in</strong>kommen der Bausparer betrage Fr.<br />

56'000.–. Diese Zahl kann nicht stimmen! Der<br />

Vergleich mit den angaben von Ra<strong>in</strong>er Füeg<br />

und Tobias Studer <strong>in</strong> der Studie der Schweizerischen<br />

Gesellschaft zur Förderung des Bausparens<br />

(SGFB) zeigt, dass das mittlere Bau-<br />

9 16:22 sparere<strong>in</strong>kommen Seite 1<br />

deutlich höher liegt.<br />

Zur Feststellung, dass die Fr. 56'000.– unwahr<br />

s<strong>in</strong>d, braucht man nicht Mathematiker zu<br />

se<strong>in</strong> – es genügen die Fähigkeiten im Durchschnittsrechnen<br />

aus der Volksschule. Schon<br />

nur beim Betrachten der abbildung 5 der<br />

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m&w | e<strong>in</strong>en orig<strong>in</strong>ellen Vorschlag, wie der Kanton Luzern 100 Mio. Franken zur Förderung<br />

des geme<strong>in</strong>nützigen Wohnbaus f<strong>in</strong>anzieren könnte, macht der Mieter<strong>in</strong>nen- und<br />

Mieterverband Luzern: Die benötigten Mittel können aus den stillen Reserven des Kantons<br />

f<strong>in</strong>anziert werden.<br />

Der geforderte Betrag ist laut Schmid aus<br />

den stillen Reserven fi nanzierbar, die der Kanton<br />

<strong>in</strong> Form unterbewerteter Kantonalbankaktien<br />

geäufnet hat. «Stilles Vermögen soll <strong>auf</strong><br />

diese Weise sozial s<strong>in</strong>nvoll aktiviert werden»,<br />

sagte Schmid. auch die Stadt luzern stehe <strong>in</strong><br />

der pfl icht, sich für preiswerten Wohnraum zu<br />

engagieren. E<strong>in</strong>e Mehrheit der Stimmenden <strong>in</strong><br />

luzern-littau hatte im September 2009 der<br />

vom MV <strong>in</strong>itiierten Volks<strong>in</strong>itiative zugestimmt.<br />

Schmid forderte, dass die Stadt beim Verk<strong>auf</strong><br />

SGFB-Studie wird klar: Wenn bereits die Mehrzahl<br />

der Werte über Fr. 60'000.- liegt und davon<br />

e<strong>in</strong> beträchtlicher Teil hohe Werte von<br />

über Fr. 100'000.– s<strong>in</strong>d, kann der Mittelwert<br />

nicht unten bei Fr. 56'000.– liegen, zumal <strong>in</strong><br />

der Klasse von Fr. 0.– bis 20'000.– nur ausnahmsweise<br />

Werte zu erwarten s<strong>in</strong>d, weil da<br />

die E<strong>in</strong>kommen unter <strong>dem</strong> Existenzm<strong>in</strong>imum<br />

liegen.<br />

E<strong>in</strong>e Näherungsrechnung, <strong>in</strong> der jeweils die<br />

Klassenmitten (Fr. 30'000.–, Fr. 50'000.–, Fr.<br />

70'000.– etc.) mit der entsprechenden Häufi<br />

gkeit <strong>in</strong> prozent der Bausparer multipliziert<br />

werden und die Summe dieser produkte durch<br />

100 dividiert wird, ergibt e<strong>in</strong>en Mittelwert von<br />

rund Fr. 70'000.–, also deutlich mehr als Fr.<br />

56'000.–. Wieviel er über Fr. 70'000.– liegt,<br />

kann wegen fehlender konkreter Daten im Bereich<br />

über Fr. 120'000.– nicht angegeben werden.<br />

Da wenige sehr hohe E<strong>in</strong>kommen den<br />

haben Sie<br />

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schweizerischen Mieter<strong>in</strong>nen- und<br />

Mieterverbandes: Mo bis Fr, 9 bis 15 Uhr<br />

eigener landreserven und bei der Gestaltung<br />

von Entwicklungsschwerpunkten besorgt se<strong>in</strong><br />

müsse, zahlbaren Wohnraum zu schaffen.<br />

neue Kräfte<br />

an der Generalversammlung wurden langjährige<br />

aktive aus <strong>dem</strong> MV-Vorstand verabschiedet,<br />

so Hans Widmer, Odilo abgottspon und<br />

paul von Moos. Neu <strong>in</strong> den Vorstand gewählt<br />

wurden Stefanie Wyss, Marcel Budmiger und<br />

Kilian Emmenegger.<br />

Durchschnittswert merklich erhöhen, s<strong>in</strong>d die<br />

vagen angaben im E<strong>in</strong>kommensbereich der<br />

Reichsten e<strong>in</strong>e fi ese Täuschung.<br />

Weiter ist zu bedenken: In der SGFB-Studie<br />

handelt es sich um die steuerbaren E<strong>in</strong>kommen,<br />

d.h. nach allen abzügen <strong>in</strong>kl. des Bausparabzuges<br />

von bis zu 2 mal Fr. 12’154.– für e<strong>in</strong><br />

Ehepaar im Steuerjahr 2003. Verglichen mit<br />

e<strong>in</strong>em gleich fi nanzstarken Nicht-Bausparer-<br />

Ehepaar beträgt das Durchschnittse<strong>in</strong>kommen<br />

<strong>dem</strong>nach bis zu ca. Fr. 94'000.–. Heutzutage<br />

wird zu<strong>dem</strong> im Vergleich zu früheren<br />

Zeiten später geheiratet. Junge leute vermählen<br />

sich häufi g erst zum Zeitpunkt des K<strong>in</strong>derwunsches,<br />

zu<strong>dem</strong> s<strong>in</strong>d Eltern bei der Geburt<br />

des ersten K<strong>in</strong>des tendenziell älter als früher.<br />

Da sich das steuerbegünstigte Bausparen vor<br />

allem an junge leute richtet, muss deshalb berücksichtigt<br />

werden, dass e<strong>in</strong>e bedeutende anzahl<br />

Bausparer Konkub<strong>in</strong>atspartner se<strong>in</strong> können.<br />

Wenn nun z.B. bei e<strong>in</strong>em solchen paar<br />

das e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong> steuerbares E<strong>in</strong>kommen von Fr.<br />

40'000.–, das andere von Fr. 60'000.– hat, fi -<br />

gurieren sie <strong>in</strong> der Statistik <strong>in</strong> den beiden tiefsten<br />

<strong>auf</strong>geführten E<strong>in</strong>kommensklassen, haben<br />

aber zusammen Fr. 100'000.–. unter Berücksichtigung<br />

der Bausparabzugsmöglichkeit von<br />

bis zu 2 mal Fr. 12'154.– im Steuerjahr 2003 beträgt<br />

ihr steuerbares E<strong>in</strong>kommen im Vergleich<br />

mit e<strong>in</strong>em gleich fi nanzstarken, noch unverheirateten<br />

Nicht-Bausparerpaar bis zu ca. Fr.<br />

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> H O T l I N E T E l . 0 9 0 0 9 0 0 8 0 0 ( F R . 3 . 7 0 / M I N . )<br />

habe ich auch ohne Vertrag Rechte?<br />

Erika Wagner<br />

beantwortet Ihre<br />

Fragen.<br />

Frage: Ich habe ke<strong>in</strong>en<br />

schriftlichen<br />

Mietvertrag. Ist das<br />

e<strong>in</strong> Problem?<br />

Hotl<strong>in</strong>e: Ne<strong>in</strong>, man<br />

kann e<strong>in</strong> Mietobjekt<br />

auch ohne schriftlichen<br />

Vertrag mieten.<br />

auch <strong>in</strong> diesem<br />

Fall haben Sie als<br />

Mieter<strong>in</strong> oder Mieter alle gesetzlichen<br />

Mieterrechte. <strong>auf</strong>gepasst: auch wer<br />

ke<strong>in</strong>en schriftlichen Mietvertrag hat,<br />

muss schriftlich kündigen. Falls Sie e<strong>in</strong>e<br />

mietrechtliche Streitigkeit <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

Rechtsweg austragen, benötigen Sie<br />

natürlich e<strong>in</strong>en Beweis, dass Sie Mieter<strong>in</strong><br />

oder Mieter der betreffenden<br />

Wohnung s<strong>in</strong>d. Diesen können Sie erbr<strong>in</strong>gen,<br />

<strong>in</strong><strong>dem</strong> Sie mit Belegen nach-<br />

Bild m&w<br />

weisen, dass Sie Mietz<strong>in</strong>s bezahlt haben.<br />

E<strong>in</strong> problem ist das Fehlen <strong>e<strong>in</strong>es</strong><br />

schriftlichen Mietvertrags nur vor<br />

<strong>dem</strong> E<strong>in</strong>zug <strong>in</strong> die betreffende Wohnung.<br />

Wenn Sie die Vermieterschaft<br />

am vorgesehenen E<strong>in</strong>zugsterm<strong>in</strong> wider<br />

Erwarten nicht e<strong>in</strong>ziehen lässt,<br />

haben Sie nichts <strong>in</strong> der Hand, um Ihren<br />

anspruch <strong>auf</strong> die Wohnung rechtlich<br />

durchzusetzen.<br />

Soll ich die Wohnung ausschreiben?<br />

Frage: Weil ich vorzeitig ausziehe, muss<br />

ich e<strong>in</strong>e Nachmieter<strong>in</strong> oder e<strong>in</strong>en Nachmieter<br />

suchen. Me<strong>in</strong> Vermieter hat mir<br />

nun gesagt, er wolle die Wohnung 500<br />

Franken teurer vermieten. Ich solle sie<br />

zum höheren Preis ausschreiben. Soll<br />

ich das wirklich tun?<br />

Hotl<strong>in</strong>e: Tun Sie das <strong>auf</strong> ke<strong>in</strong>en Fall.<br />

laut Gesetz s<strong>in</strong>d Sie nur verpflichtet,<br />

e<strong>in</strong>e Ersatzmieterschaft zu den gleichen<br />

Bed<strong>in</strong>gungen wie bisher vorzuschlagen.<br />

Wenn Sie e<strong>in</strong>e Nachmieterschaft<br />

f<strong>in</strong>den, welche die Wohnung<br />

Darf man e<strong>in</strong>e Katze verbieten?<br />

Frage: Ich habe e<strong>in</strong>e Katze und b<strong>in</strong> <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e neue Wohnung e<strong>in</strong>gezogen. Jetzt<br />

heisst es plötzlich, die Katze sei hier<br />

nicht erlaubt. Kann man mir die Katzenhaltung<br />

tatsächlich verbieten?<br />

Hotl<strong>in</strong>e: Sofern sich die Katze nur <strong>in</strong><br />

der Wohnung <strong>auf</strong>hält, kann man sie<br />

Ihnen nicht verbieten. Sonst kommt<br />

es <strong>auf</strong> den Mietvertrag an. Ob man <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>er Mietwohnung Heimtiere halten<br />

darf, hängt vom Mietvertrag ab. Enthält<br />

der Vertrag ke<strong>in</strong>e Regelung dazu,<br />

ist die Tierhaltung grundsätzlich<br />

erlaubt. E<strong>in</strong>e ausnahme gilt für Tiere<br />

mit hohem Stör- oder Gefährdungspotenzial,<br />

etwa Schlangen und papa-<br />

geien. Diese dürfen immer nur <strong>in</strong><br />

absprache mit der Vermieterschaft<br />

zum bisherigen preis nähme, melden<br />

Sie diese <strong>dem</strong> Vermieter. Spr<strong>in</strong>gt diese<br />

dann wieder ab, nach<strong>dem</strong> ihr der Vermieter<br />

erklärt hat, die Wohnung koste<br />

mehr, schulden Sie <strong>dem</strong> Vermieter<br />

ke<strong>in</strong>en Mietz<strong>in</strong>s mehr. und zwar von<br />

<strong>dem</strong> Zeitpunkt an, ab welchem die<br />

Nachmieterschaft die Wohnung zum<br />

bisherigen preis genommen hätte.<br />

um weitere probleme zu vermeiden,<br />

lassen Sie sich von der Nachmieterschaft<br />

kurz bestätigen, warum sie Ihnen<br />

e<strong>in</strong>e absage erteilt hat.<br />

gehalten werden. Die meisten Miet-<br />

verträge <strong>in</strong> der Schweiz sehen vor, dass<br />

die Heimtierhaltung nur mit Zustim-<br />

mung der Vermieterschaft erlaubt ist.<br />

auch <strong>in</strong> diesem Fall dürfen Sie jedoch<br />

ohne Zustimmung unproblematische<br />

Kle<strong>in</strong>tiere halten, sofern diese nicht zu<br />

zahlreich s<strong>in</strong>d<br />

und zu ke<strong>in</strong>en<br />

Klagen anlass<br />

geben. als Kle<strong>in</strong>tiere,<br />

die <strong>in</strong> je<strong>dem</strong><br />

Fall auch ohne Zustimmung<br />

der Vermieterschaftgehalten<br />

werden<br />

dürfen, gelten<br />

etwa Hamster, Meerschwe<strong>in</strong>chen,<br />

Zwergmäuse oder Zwergkan<strong>in</strong>chen.<br />

Katzen s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong> Grenzfall. unter Mietrechtsjurist<strong>in</strong>nen<br />

und -juristen setzt<br />

sich immer mehr die <strong>auf</strong>fassung<br />

durch, sofern e<strong>in</strong>e Katze die Wohnung<br />

nicht verlasse, dürfe man sie <strong>in</strong> je<strong>dem</strong><br />

Fall halten und benötige<br />

ke<strong>in</strong>e Zustimmung<br />

der Vermieterschaft.<br />

MIETEN & WOHNEN 4|10<br />

11


Wer <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Balkon</strong> die<br />

<strong>WM</strong> verfolgt, sollte auch<br />

an die Nachbarn denken.<br />

12 MIETEN & WOHNEN 4|10<br />

<strong>Fussball</strong>-<strong>WM</strong>: <strong>Fairplay</strong><br />

Was gibt es Schöneres, als die<br />

<strong>Fussball</strong>-<strong>WM</strong> <strong>in</strong> Südafrika draussen<br />

zusammen mit Freunden zu geniessen?<br />

Das werden sich beim anpfiff<br />

am 11. Juni viele Fans sagen und<br />

den Fernseher <strong>in</strong>s Freie zügeln. <strong>Fussball</strong><br />

<strong>auf</strong> der Terrasse, im Garten oder<br />

im Hof macht mehr Spass als im stillen<br />

Kämmerle<strong>in</strong>. Es gibt aber auch<br />

Mietende, die sich durch solch nachbarliches<br />

Open-air schnell gestört<br />

fühlen.<br />

Zunächst: Was sagt das Gesetz?<br />

Wer zur Miete wohnt, hat gemäss<br />

art. 257f OR anspruch <strong>auf</strong> Rücksichtnahme<br />

durch Nachbarn und Mitmietende.<br />

Wird dieser anspruch missachtet,<br />

hat die Vermieterschaft für abhilfe<br />

zu sorgen. Tut sie das nicht oder kann<br />

sie sich bei den Ruhestörern nicht<br />

durchsetzen, haben die lärmgeplagten<br />

Mieter<strong>in</strong>nen und Mieter grundsätzlich<br />

anspruch <strong>auf</strong> e<strong>in</strong>e Mietz<strong>in</strong>sreduktion.<br />

Zu<strong>dem</strong> können sie durch<br />

e<strong>in</strong>e amtliche H<strong>in</strong>terlegung des Mietz<strong>in</strong>ses<br />

der Vermieterschaft Druck <strong>auf</strong>setzen,<br />

damit sie sich für ihre Interessen<br />

e<strong>in</strong>setzt.<br />

Gestörten Mieter<strong>in</strong>nen und Mietern<br />

ist trotz<strong>dem</strong> nicht zu empfehlen,<br />

sich sogleich an die Vermieterschaft<br />

zu wenden. Denn dies empf<strong>in</strong>den<br />

die lärmverursacher oft bereits als<br />

«Kriegserklärung». Danach ist mit<br />

ihnen häufig ke<strong>in</strong> vernünftiges Gespräch<br />

mehr möglich. Wer sich durch<br />

m&w | Die <strong>Fussball</strong>-Weltmeisterschaft steht vor der tür. Die Fans wollen<br />

am tV ke<strong>in</strong> Spiel verpassen und viel Spass haben. Aber was tun, wenn<br />

der nachbar wenig S<strong>in</strong>n für lauten torjubel hat? Für die Zeit vom 11. Juni<br />

bis 11. Juli heisst es für alle: Rücksicht nehmen und toleranz walten lassen.<br />

Denn <strong>Fairplay</strong> gilt auch <strong>in</strong> der nachbarschaft.<br />

Nachbarn oder Mitmietende gestört<br />

fühlt, sollte zuerst das direkte Gespräch<br />

suchen. Erst wenn dies nicht<br />

möglich ist, empfiehlt sich der Weg<br />

an die Vermieterschaft oder die liegenschaftsverwaltung.<br />

Schuss geht h<strong>in</strong>ten h<strong>in</strong>aus<br />

Rechtlich ist es ohneh<strong>in</strong> schwierig,<br />

Verstössen gegen die Rücksichtspflicht<br />

beizukommen. Das erste problem<br />

ist, dass die Grenze des Erträglichen<br />

bei je<strong>dem</strong> Menschen anderswo<br />

liegt. Zu<strong>dem</strong> lässt sich das ausmass<br />

von Rücksichtslosigkeiten schwer<br />

nachweisen. auch wenn e<strong>in</strong> Vermieter<br />

glaubt, e<strong>in</strong>e Reklamation sei berechtigt,<br />

s<strong>in</strong>d die rechtlichen Möglichkeiten<br />

beschränkt. Er kann die<br />

Ruhestörer verwarnen und ihnen allenfalls<br />

kündigen. In extremen Fällen,<br />

bei wiederholten und schweren Verstössen<br />

gegen die Rücksichtspflicht,<br />

kann der Vermieter nach schriftlicher<br />

Verwarnung sogar e<strong>in</strong>e kurzfristige<br />

Kündigung aussprechen, mit e<strong>in</strong>er<br />

Frist von 30 Tagen <strong>auf</strong> Ende <strong>e<strong>in</strong>es</strong> Monats.<br />

Den blauen Brief werden die Betroffenen<br />

aber gewiss anfechten. Vor<br />

allem, wenn es sich um e<strong>in</strong>e kurz-<br />

Bild m&w<br />

fristige Kündigung handelt, haben<br />

sie dabei gute Erfolgsaussichten,<br />

wenn sich die massiven Rücksichtslosigkeiten<br />

nicht hieb- und stichfest<br />

nachweisen lassen. und wer e<strong>in</strong>e<br />

kurzfristige Kündigung erfolgreich angefochten<br />

hat, geniesst nachher während<br />

drei Jahren e<strong>in</strong>en ziemlich weit<br />

gehenden Kündigungsschutz. Der<br />

Schuss kann also auch h<strong>in</strong>ten h<strong>in</strong>ausgehen:<br />

Der Ruhestörer sitzt danach<br />

umso sicherer <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Wohnung.<br />

Die Polizei rufen<br />

Wohnen die Ruhestörer <strong>in</strong> der liegenschaft<br />

<strong>e<strong>in</strong>es</strong> anderen Eigentümers, ist<br />

der Vermieter der vom lärm Betroffenen<br />

zwar ebenfalls zum E<strong>in</strong>schreiten<br />

verpflichtet. Es bleibt ihm dabei<br />

aber nichts anderes übrig, als sich an<br />

den anderen Vermieter zu wenden.<br />

unternimmt dieser nichts, könnte er<br />

grundsätzlich gerichtlich gegen jene<br />

vorgehen. Das ist aber sehr <strong>auf</strong>wändig.<br />

Die Erfolgsaussichten s<strong>in</strong>d unsicher<br />

und das Verfahren dauert lang.<br />

Bei massiven Störungen, vor allem<br />

nachts nach 22 uhr, ruft man nach<br />

wie vor am besten die polizei. Es setzt<br />

e<strong>in</strong>e Verwarnung oder eventuell e<strong>in</strong>e<br />

Busse ab.<br />

Die entscheidende Frage bei je<strong>dem</strong><br />

Streit um die Rücksichtspflicht<br />

ist, wo die Grenze des Zulässigen<br />

liegt. Häufig ist dies <strong>in</strong> Mietverträgen<br />

Nützliche Grilltipps<br />

m&w | Grillieren macht Spass und<br />

stillt den Hunger. Wer schätzt nicht<br />

e<strong>in</strong>e gute Bratwurst oder fe<strong>in</strong> grilliertes<br />

Gemüse? M&W gibt Ihnen<br />

gute Tipps, die auch Ihre Nachbarn<br />

freuen werden:<br />

� Sparsam mit Kohle und anzündern<br />

umgehen<br />

� Statt anzündern allenfalls e<strong>in</strong>en<br />

Blasebalg verwenden<br />

� <strong>auf</strong> ke<strong>in</strong>en Fall behandeltes oder<br />

frisches Holz verbrennen<br />

� <strong>auf</strong> gar ke<strong>in</strong>en Fall Hausabfälle<br />

verfeuern<br />

� Statt <strong>e<strong>in</strong>es</strong> Holzkohlegrills allenfalls<br />

e<strong>in</strong>en Gasgrill verwenden<br />

� Möglichst wenig Fett und Mar<strong>in</strong>ade<br />

<strong>in</strong> die Glut tropfen lassen.


<strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Balkon</strong><br />

oder Hausordnungen umschrieben.<br />

letztere s<strong>in</strong>d allerd<strong>in</strong>gs nur verb<strong>in</strong>dlich,<br />

wenn im Mietvertrag ausdrücklich<br />

dar<strong>auf</strong> verwiesen wird. Sonst gilt<br />

der gesunde Menschenverstand. Weiter<br />

gibt es örtliche Reglemente, vor<br />

allem für die Nachtruhe, die meist ab<br />

22 uhr gilt. Nach dieser uhrzeit ist<br />

laute Konversation, S<strong>in</strong>gen und Musizieren<br />

im Freien untersagt.<br />

Innerhalb der Wohnung ist dann<br />

Zimmerlautstärke angesagt, <strong>auf</strong> <strong>dem</strong><br />

<strong>Balkon</strong> Tischlautstärke. Das heisst so<br />

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zu reden, dass man es nur am gleichen<br />

Tisch hört. Obwohl diese Regeln<br />

grundsätzlich immer und überall<br />

gelten, s<strong>in</strong>d die umstände zu berücksichtigen.<br />

In e<strong>in</strong>em lebhaften städtischen<br />

Quartier kann man nicht die<br />

gleichen Massstäbe anlegen wie <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

ruhigen Seitenstrasse. Ebenfalls<br />

e<strong>in</strong>e erhöhte Toleranz gilt bei besonderen<br />

anlässen, bei Quartierfesten<br />

oder eben während der <strong>WM</strong>.<br />

Immer wieder zu Streitigkeiten<br />

kommt es, wenn Mieter<strong>in</strong>nen- und<br />

Mieter <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Balkon</strong> grillieren. Das<br />

Grillieren <strong>auf</strong> <strong>dem</strong> <strong>Balkon</strong> kann nicht<br />

zum Vornehere<strong>in</strong> verboten werden.<br />

E<strong>in</strong> entsprechendes Verbot im Mietvertrag<br />

oder <strong>in</strong> der Hausordnung ist<br />

nicht verb<strong>in</strong>dlich. Wenn e<strong>in</strong> Grill im<br />

E<strong>in</strong>zelfall aber übermässig stört, kann<br />

und muss die Vermieterschaft e<strong>in</strong>schreiten.<br />

Wenn andere <strong>Balkon</strong>e mit<br />

Rauchwolken e<strong>in</strong>genebelt werden<br />

oder der Fleischgeruch alles andere<br />

überdeckt, ist das Zumutbare klar<br />

überschritten. Ruedi Spöndl<strong>in</strong><br />

Verwenden Sie nur noch Gerätebenz<strong>in</strong>!<br />

Ist Ihnen beim abfüllen von Benz<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong> den Rasenmäher auch schon<br />

mal schw<strong>in</strong>dlig geworden? Daran ist<br />

das Benzol schuld, e<strong>in</strong> gasförmiger,<br />

giftiger luftschadstoff. Wussten Sie<br />

auch, dass er krebserregend ist? Die<br />

Weltgesundheitsorganisation WHO<br />

stuft Benzol als «kanzerogen für den<br />

Menschen» e<strong>in</strong>. auch wenn andere<br />

Risikofaktoren mehr <strong>in</strong>s Gewicht fallen:<br />

Das Krankheitsrisiko von Benzol<br />

darf laut Fachleuten nicht <strong>auf</strong> die<br />

leichte Schulter genommen werden.<br />

«In der Schweiz erkranken jährlich etwa<br />

300 Menschen an Krebs <strong>auf</strong>grund<br />

der luftverschmutzung», weiss Claudia<br />

Wiediger von der Krebsliga<br />

Schweiz. Sämtliche Gefahrenquellen<br />

sollten daher elim<strong>in</strong>iert werden.<br />

e<strong>in</strong>e Million Rasenmäher<br />

Man kann im eigenen Garten beg<strong>in</strong>nen.<br />

In der Schweiz s<strong>in</strong>d über e<strong>in</strong>e<br />

Million motorbetriebene Rasenmäher,<br />

Heckenscheren, Motorsägen<br />

oder laubbläser im E<strong>in</strong>satz. Sie funktionieren<br />

alle mit gewöhnlichem Benz<strong>in</strong><br />

für 2- oder 4-Taktmotoren. Würde<br />

man dieses durch das umweltfreundlichere<br />

Gerätebenz<strong>in</strong> ersetzen, so<br />

würden die Emissionen von Benzol<br />

um volle 90% reduziert. Dies ergab<br />

m&w | Wer im Garten mit e<strong>in</strong>em benz<strong>in</strong>betriebenen Rasenmäher oder e<strong>in</strong>er<br />

Motorsäge hantiert, sollte <strong>auf</strong> se<strong>in</strong>e Gesundheit achten. Das heisst<br />

konkret: umweltfreundliches Gerätebenz<strong>in</strong> statt normalen treibstoff<br />

verwenden. immer mehr Private haben bereits umgestellt.<br />

e<strong>in</strong>e Studie im <strong>auf</strong>trag des Bundesamtes<br />

für umwelt und der Schweizerischen<br />

Metallunion. Deshalb ist der<br />

Weg klar: möglichst ke<strong>in</strong> herkömmliches<br />

Benz<strong>in</strong>, sondern nur noch Gerätebenz<strong>in</strong><br />

verwenden. Machen Sie<br />

Ihre Hausverwaltung oder Ihren Haus-<br />

wart dar<strong>auf</strong> <strong>auf</strong>merksam.<br />

Gerätebenz<strong>in</strong> – es ist auch unter<br />

<strong>dem</strong> Namen alkylatbenz<strong>in</strong> geläufig –<br />

ist seit längerem als umwelt- und gesundheitsfreundliche<br />

alternative <strong>auf</strong><br />

<strong>dem</strong> Markt. allerd<strong>in</strong>gs ist es noch<br />

nicht sehr bekannt, und der Marktanteil<br />

ist ger<strong>in</strong>g, wenn auch ansteigend.<br />

Der Bund setzt sich nun zusammen<br />

mit Fachverbänden und Industriepartnern<br />

wie Husqvarna, Stihl etc.<br />

dafür e<strong>in</strong>, dass das Gerätebenz<strong>in</strong> vor<br />

allem im Wald-, Forst- und Gartenbereich<br />

vermehrt gebraucht wird. Ziel<br />

sei, den Marktanteil <strong>in</strong> den nächsten<br />

vier Jahren um 30% zu erhöhen, sagt<br />

andreas Furgler von der Schweizerischen<br />

Metall-union.<br />

Zwölf tonnen Benzol e<strong>in</strong>sparen<br />

Zwar kann man im häuslichen Gartenbereich<br />

gut <strong>auf</strong> elektro- und solarbetriebene<br />

Geräte ausweichen.<br />

Bei grösseren anlagen ist man aber<br />

<strong>auf</strong> Motoren angewiesen. Daher wird<br />

das Gerätebenz<strong>in</strong> bei der Reduktion<br />

von Benzol e<strong>in</strong>e wichtige Rolle spielen.<br />

Das Gesamtpotenzial an E<strong>in</strong>sparungen<br />

wird <strong>auf</strong> 12,5 Tonnen Benzol<br />

geschätzt. Zahlreiche Grossbetriebe<br />

gehen mit <strong>dem</strong> guten Beispiel voran.<br />

Der Bund, aber auch viele Kantone<br />

und Geme<strong>in</strong>den haben ihre Forstbetriebe<br />

angewiesen, künftig nur noch<br />

Bild zVg<br />

Gerätebenz<strong>in</strong> zu verwenden. laut<br />

Mart<strong>in</strong> Schiess vom Bundesamt für<br />

umwelt werden heute durch den E<strong>in</strong>satz<br />

von Gerätebenz<strong>in</strong> bereits 6,5 Tonnen<br />

Benzolemissionen vermieden.<br />

Wo gibts Gerätebenz<strong>in</strong>? Bei den<br />

meisten Verk<strong>auf</strong>sstellen von Gartengeräten,<br />

aber auch beim landverband<br />

und <strong>in</strong> Gartenbaugeschäften ist es erhältlich.<br />

E<strong>in</strong>e liste aller Verk<strong>auf</strong>sgeschäfte<br />

f<strong>in</strong>det man <strong>auf</strong> www.geraetebenz<strong>in</strong>.ch.<br />

� Infos zum umweltfreundlichen Gerätebenz<strong>in</strong><br />

<strong>auf</strong> www.geraetebenz<strong>in</strong>.ch<br />

Wer e<strong>in</strong>en Rasenmäher<br />

mit Motor benützt, sollte<br />

das umweltfreundliche<br />

Gerätebenz<strong>in</strong> verwenden.<br />

MIETEN & WOHNEN 4|10<br />

13


D I E N S T l E I S T u N G E N S E K T I O N E N<br />

Rechtsberatung – Mitgliedschaft – Versicherungen<br />

AARGAU<br />

MV Aargau, pF, 5600 lenzburg 2<br />

www.mvag.ch, e-mail: mvag@mvag.ch<br />

Rechtsberatung: 062 888 10 38<br />

Telefonische Rechtsberatung:<br />

Nur für Mitglieder: Di 13–17h,<br />

allgeme<strong>in</strong>: Mo und Di 8–12h, Do 14–18h,<br />

Sa 8–12h<br />

Sekretariat: Mo bis Fr 8–12h<br />

BASeL/BASeLLAnD<br />

MV Basel<br />

MV Baselland & Dorneck-Thierste<strong>in</strong><br />

Clarastrasse 2, pF 396, 4005 Basel<br />

Tel. 061 666 60 90 (ke<strong>in</strong>e Rechtsauskünfte)<br />

Fax 061 666 60 98<br />

Mo–Fr 9–12h, Mo–Do 13–16h<br />

Telefonische Rechtsberatung (Hotl<strong>in</strong>e):<br />

Tel. 061 666 69 69, Mo–Fr 9–12h,<br />

Mo–Do 13–16h<br />

Persönliche Rechtsberatung Basel:<br />

Mo bis Do 17–18.30h (Di und Mi nur<br />

für Mitglieder), Clarastrasse 2<br />

Persönliche Rechtsberatung B<strong>in</strong>n<strong>in</strong>gen:<br />

Di 17.30–19h (E<strong>in</strong>lass bis 18.30 h)<br />

Curt Goetz-Str. 1 (Geme<strong>in</strong>deverwaltung)<br />

Persönliche Rechtsberatung Liestal:<br />

Mo 17.30–19h, Rebgasse 15<br />

Persönliche Rechtsberatung Re<strong>in</strong>ach:<br />

Mi 17.30–19h (E<strong>in</strong>lass bis 18.30 h)Hauptstrasse<br />

10 (Geme<strong>in</strong>deverwaltung)<br />

Persönliche Rechtsberatung Pratteln:<br />

Do 17.30–19h, Oberfeldstrasse 11a<br />

BeRn<br />

MV Kanton <strong>Bern</strong><br />

Monbijoustrasse 61, 2. Stock,<br />

3007 <strong>Bern</strong>, pF, 3000 <strong>Bern</strong> 23,<br />

Tel. 0848 844 844<br />

www.mieterverband.ch/bern<br />

Rechtsberatung:<br />

Kostenlose Rechtsberatung für MV-Mitglieder<br />

durch spezialisierte Jurist<strong>in</strong>nen<br />

und Juristen an folgenden Orten:<br />

<strong>Bern</strong>, Biel, Burgdorf, Interlaken,<br />

langenthal, Müns<strong>in</strong>gen, urtenen-<br />

Schönbühl, Steffisburg, Thun<br />

Sprechstunden für alle Orte nur nach<br />

Voranmeldung bei der Geschäftsstelle:<br />

Tel. 0848 844 844.<br />

Bitte sämtliche unterlagen mitbr<strong>in</strong>gen.<br />

FReiBURG<br />

MV Deutschfreiburg,<br />

pF 41, 3185 Schmitten, Tel. 026 496 46<br />

88 (ke<strong>in</strong>e tel. Rechtsauskünfte), e-mail:<br />

mieterverband.deutschfreiburg@gmx.ch<br />

Sekretariat: Susanne He<strong>in</strong>iger<br />

Rechtsberatung Düd<strong>in</strong>gen:<br />

«Stiftung Drei Rosen» (lokal Spielgruppe)<br />

alfons-aeby-Strasse 15, jeden<br />

2. und 4. Mi im Monat, 19.30–20.30h)<br />

Rechtsberatung Murten:<br />

Deutsche Bibliothek, Deutsche Kirchgasse,<br />

jeden 1. + 3. Mo im Monat,<br />

19–20h<br />

Rechtsberatung Freiburg:<br />

ab april: avenue Beauregard 13, 3. Stock,<br />

jeden 1. + 3. Do im Monat von 18–19h<br />

GLARUS<br />

MV Glarus, lic. jur. Bett<strong>in</strong>a Dürst<br />

postgasse 42, 8750 Glarus<br />

Rechtsberatung:<br />

Tel. 055 650 24 65<br />

Beratungen jeweils donnerstags nach<br />

tel. Vere<strong>in</strong>barung von 14.00-16.00 uhr<br />

14 MIETEN & WOHNEN 4|10<br />

GRAUBünDen<br />

MV Graubünden, postfach 83<br />

7006 Chur<br />

Telefonnummer: 081 534 05 95<br />

graubuenden@mieterverband.ch<br />

Rechtsberatung: 081 253 60 62<br />

Mo 16-19h, Mi 12.30-14h, Fr 12.30-14h<br />

Wohnungsabnahmen: 081 534 05 95<br />

wohnungsabnahmenMV@hispeed.ch<br />

LUZeRn<br />

MV Luzern<br />

Hertenste<strong>in</strong>strasse 40, 6004 luzern<br />

Tel. 041 220 10 22, Mo–Fr 9–12h<br />

www.mieterverband.ch/luzern<br />

Rechtsberatung Luzern:<br />

ohne Voranmeldung Di/Do 17.30–18.30h<br />

mit tel. Voranmeldung: Mo 9-12,<br />

Di 16-17h, Mi 15-17h, Do 16-17, Fr 9-12h<br />

und 14-15h<br />

Rechtsberatung Sursee: Sozialberatungszentrum<br />

Haselmatte 2b (bitte h<strong>in</strong>teren<br />

E<strong>in</strong>gang 2c benützen), ohne Voranmeldung<br />

Do 17.30-18.30<br />

oB - UnD niDWALDen<br />

Sämtliche Dientleistungen<br />

durch den MV Luzern:<br />

MV Luzern<br />

Hertenste<strong>in</strong>strasse 40, 6004 luzern<br />

Tel. 041 220 10 22, Mo–Fr 9–12h<br />

www.mieterverband.ch/luzern<br />

Rechtsberatung Luzern:<br />

ohne Voranmeldung Di/Do 17.30–18.30h<br />

mit tel. Voranmeldung: Mo 9-12,<br />

Di 16-17h, Mi 15-17h, Do 16-17, Fr 9-12h<br />

und 14-15h<br />

St.GALLen/thURGAU/<br />

APPenZeLL<br />

MV Ostschweiz<br />

Sekretariat: Webergasse 21,<br />

9000 St.Gallen, Tel. 071 222 50 29<br />

Rechtsberatung:<br />

St.Gallen: Webergasse 21,<br />

Di 17–19h (ohne Voranmeldung),<br />

Do 14–19h (nur nach tel. Voranmeldung)<br />

mit Schreibservice (Fr. 80.–/h)<br />

Buchs: Sch<strong>in</strong>gasse 6, jeweils am<br />

1. Mo des Monats 17–18h<br />

Wattwil: Geme<strong>in</strong>dehaus, jeweils am<br />

1. Mo des Monats 17–18h<br />

(nur nach Voranmeldung)<br />

Wil: Marktgasse 4 (Büro lT Bühler<br />

Treuhand) Mo 17–18.30h<br />

(nur nach Voranmeldung)<br />

Rüti ZH: nach tel. Vere<strong>in</strong>barung,<br />

Tel. 055 240 93 83<br />

Kreuzl<strong>in</strong>gen: Bahnhofstrasse 39<br />

(Büros der Gewerkschaft unia),<br />

Do 18 – 19.30 uhr, Voranmeldung möglich,<br />

ke<strong>in</strong>e Beratung <strong>in</strong> den Schulferien.<br />

Frauenfeld: Gaswerkstr. 9 (Büros des<br />

Gewerkschaftsbundes Thurgau),<br />

Di 18–19.30h,<br />

ke<strong>in</strong>e Beratung <strong>in</strong> den Schulferien.<br />

Die Beratungsstellen <strong>in</strong> Herisau und<br />

Rorschach mussten wegen mangelnder<br />

Nachfrage leider e<strong>in</strong>gestellt werden.<br />

Telefonische Kurzauskünfte:<br />

St.Gallen, Mo–Fr 9–12h, 13–15h,<br />

Tel. 071 222 50 29<br />

Region See und Gaster,<br />

Mo–Fr 8–11.30 h, Tel. 055 240 93 83<br />

SChAFFhAUSen<br />

MV Schaffhausen<br />

und Umgebung<br />

pF 2128, 8201 Schaffhausen<br />

Tel. 052/624 13 87<br />

Rechtsberatung:<br />

arbeitersekretariat des<br />

Kantons SH, platz 7,<br />

8201 Schaffhausen,<br />

Tel. 052 630 09 01<br />

SChWyZ<br />

MV Kanton Schwyz<br />

postfach, 8854 Siebnen,<br />

Tel. 055 440 84 64<br />

Fax 041 822 04 33<br />

www.mieterverband.ch/schwyz<br />

mvsz@bluew<strong>in</strong>.ch<br />

Mitgliedschaft Fr. 60.– p.J.<br />

Wohnungsabnahmen und<br />

Fachberatung bei Mängeln:<br />

Tel. 055 440 84 64<br />

Rechtsberatung:<br />

Tel. anmeldung über das Sekretariat<br />

SoLothURn<br />

MV Solothurn, MV Grenchen, MV Olten<br />

Geschäftsstelle Tel. 0848 062 032<br />

Mo–Fr 14–17h<br />

MV Solothurn<br />

Westbahnhofstrasse 1, 2. OG,<br />

pF 1121, 4502 Solothurn,<br />

Tel. 0848 06 20 32<br />

Rechtsberatung:<br />

Mo und Mi 17–19h,<br />

Westbahnhofstrasse 1, 2. OG,<br />

4502 Solothurn (MV Baselland und<br />

Dorneck-Thierste<strong>in</strong> siehe Baselland)<br />

MV Grenchen, Bettlachstrasse 8,<br />

2540 Grenchen<br />

Rechtsberatung:<br />

Nur nach Voranmeldung: Sekretariat<br />

Do 14–17h, Tel. 0848 062 032<br />

MV Olten und Umgebung<br />

pF 722, 4603 Olten, Tel. 0848<br />

062 032, täglich von 14–17h<br />

Rechtsberatung:<br />

Di 17–19h, Stadthaus Olten, part. I<strong>in</strong>ks<br />

URi<br />

Sämtliche Dientleistungen<br />

durch den MV Luzern:<br />

MV Luzern<br />

Hertenste<strong>in</strong>strasse 40, 6004 luzern<br />

Tel. 041 220 10 22, Mo–Fr 9–12h<br />

www.mieterverband.ch/luzern<br />

Rechtsberatung Luzern:<br />

ohne Voranmeldung Di/<br />

Do 17.30–18.30h<br />

mit tel. Voranmeldung: Mo 9-12,<br />

Di 16-17h, Mi 15-17h, Do 16-17, Fr 9-12h<br />

und 14-15h<br />

WALLiS<br />

MV Wallis<br />

aSlOCa, Sektion Wallis, Rue des<br />

Mayennets 27, postfach 15, 1951 Sitten<br />

Rechtsberatung Brig-Glis:<br />

David Gruber, Rechtsanwalt & Notar,<br />

Überbielstrasse 10, 3930 Visp, jeden<br />

2. und 4. Montag des Monats, 18–20h,<br />

Tel. 027 946 25 16<br />

Siders, Rte de Sion 3, Café le président<br />

Mo ab 18.30–20.30h, Tel. 027 322 92 49<br />

Sitten, Sekretariat Rue des Mayennets<br />

27, 1951 Sion, Tel. 027 322 92 49<br />

Mo 9–11h und 14–17.30h,<br />

Voranmeldung erwünscht<br />

Mo–Di 8.30–11.30h, Tel. 027 322 92 49<br />

Bei Ihrem lokalen MV werden Sie<br />

kompetent beraten.<br />

MV Oberwallis<br />

Rechtsberatung Visp:<br />

David Gruber, Überbielstrasse 10<br />

anmeldung Tel. 027 946 25 16,<br />

jeden 2. und 4. Mi<br />

ZUG<br />

MV des Kantons Zug<br />

Sekretariat: Industriestr. 22, pF 732,<br />

6301 Zug, Tel. 041 710 00 88,<br />

Fax 041 710 00 89.<br />

Mo 14–17h, Di–Fr 9–11.30h<br />

mvzug@bluew<strong>in</strong>.ch<br />

Tel. Rechtsberatung nur für Mitglieder:<br />

Mo 17.30–19.30h, Tel. 041 710 00 88.<br />

persönliche Rechtsberatung <strong>auf</strong><br />

telefonische Term<strong>in</strong>vere<strong>in</strong>barung unter<br />

Tel. 041 710 00 88. Für Nichtmitglieder<br />

kostenpflichtig.<br />

ZüRiCh<br />

MV Zürich<br />

Sekretariat: Tellstr. 31, 8026 Zürich,<br />

Tel. 044 296 90 20. Fax 044 296 90 26<br />

www.mieterverband.ch/zuerich<br />

Geschäftsstelle Zürich:<br />

Mo-Mi 15.30-18h; Do 15.30-19h<br />

Beratung nach tel. Voranmeldung:<br />

Tel. 044 296 90 25 oder 055 212 50 35<br />

Geschäftsstelle W<strong>in</strong>terthur:<br />

Obertor 46, 8402 W<strong>in</strong>terthur<br />

Sekretariat: 052 212 50 35<br />

Öffnungszeiten: Mo-Mi, Fr 14-17h<br />

Rechtsberatung:<br />

Geschäftsstelle Zürich:<br />

Mi und Do, 18.15-20.15; Fr 15-17 h<br />

Beratung nach tel. Voranmeldung<br />

Tel. 052 212 50 35 oder 044 296 90 25<br />

Geschäftsstelle W<strong>in</strong>terthur:<br />

Mi und Do 18.15-20.15; Fr 15-17 h<br />

Beratung nach tel. Voranmeldung<br />

Tel. 052 212 50 35 oder 044 296 90 25<br />

Bülach: Sekretariat unia, Müsegg 3,<br />

Di 18.30–19.30h<br />

Dietikon: Stadthaus Dietikon,<br />

Bremgartnerstrasse 22, Trauzimmer,<br />

2. Stock, (Warteraum Cafeteria)<br />

Mi 17.30–19h (geschlossen während<br />

Schulferien)<br />

Oerlikon: affolternstr. 30<br />

(ehem. technische Berufsschule)<br />

Mi 18.30-19.30h, Voranmeldung<br />

möglich unter 044 296 90 25<br />

Rüti: Eichwiesstr. 2, 055 240 93 83<br />

(tel. Voranmeldung)<br />

Stäfa: Kronenstr.9, 044 928 19 98<br />

(tel. Voranmeldung)<br />

Wädenswil: Schulhaus Eidmatt I,<br />

2. Stock, Zi 5, Eidmattstr. 15,<br />

Mi 19–20.30h<br />

(geschlossen während Schulferien)


S E R V I C E<br />

So können Sie MV-Verlagsprodukte bestellen:<br />

� per E-Mail: <strong>in</strong>fo@mieterverband.ch<br />

� Direkt <strong>auf</strong> der Homepage: www.mieterverband.ch unter MV Dachverbände<br />

«Deutschschweiz»«Drucksachen»<br />

� Schriftlich, <strong>in</strong><strong>dem</strong> Sie <strong>auf</strong> dieser Seite die gewünschten Verlagsprodukte ankreuzen<br />

und die ganze Seite e<strong>in</strong>senden an: Schweizerischer Mieter<strong>in</strong>nen-<br />

und Mieterverband Deutschschweiz, postfach 2271, 8026 Zürich, oder faxen<br />

an 043 243 40 41.<br />

Bestelltalon<br />

Bitte senden Sie mir die unten angekreuzten produkte.<br />

Ich b<strong>in</strong> MV-Mitglied Ich b<strong>in</strong> nicht MV-Mitglied<br />

Ich wünsche MV-Beitrittsunterlagen<br />

Me<strong>in</strong>e adresse:<br />

Name:<br />

Vorname:<br />

Strasse:<br />

plZ / Ort:<br />

Telefon-Nummer (für Rückfragen):<br />

Broschüren<br />

Preis pro Broschüre:<br />

Fr. 6.– (+ Porto) für MV-Mitglieder<br />

Fr. 8.– (+ Porto) für Nichtmitglieder<br />

Mietz<strong>in</strong>serhöhung (24 Seiten)<br />

Überprüfen Sie Mietz<strong>in</strong>serhöhungen <strong>auf</strong> ihre<br />

Berechtigung h<strong>in</strong>! Sie können <strong>in</strong>sbesondere<br />

ausrechnen, ob sämtliche früheren Hypoz<strong>in</strong>ssenkungen<br />

richtig gutgeschrieben wurden.<br />

Nebenkosten und Heizungsabrechnung<br />

(32 Seiten)<br />

Damit Sie nur das bezahlen, was Sie wirklich<br />

müssen! Mit Muster von korrekten Heizungs-<br />

abrechnungen und Musterbriefen.<br />

Abschluss <strong>e<strong>in</strong>es</strong> Mietvertrages (28 Seiten)<br />

Was haben die e<strong>in</strong>zelnen vertraglichen Festlegungen<br />

für Konsequenzen?<br />

Mängel an der Mietsache (28 Seiten)<br />

Rechte und pflichten von Mieter- und Vermie-<br />

terschaft bei der Behebung und abgeltung von<br />

Mängeln, die nicht durch die Mietenden ver-<br />

schuldet s<strong>in</strong>d.<br />

Der vorzeitige Auszug (24 Seiten)<br />

Wie Sie dabei alle Klippen erfolgreich umschif-<br />

fen. Musterbriefe. Beilage: Formular für Miet-<br />

<strong>in</strong>teressentlnnen<br />

Kündigung (28 Seiten)<br />

Wie man richtig kündigt, was der Vermieter e<strong>in</strong>-<br />

halten muss und wie man zu e<strong>in</strong>er <strong>Mieters</strong>tre-<br />

ckung kommt. Beilage: Kündigungsformular.<br />

Auszug und E<strong>in</strong>zug (32 Seiten)<br />

antwort <strong>auf</strong> alle mietrechtlichen Fragen zu<br />

diesem Thema.<br />

Paritätische Lebensdauertabelle (80 S.)<br />

Die Bewertung von E<strong>in</strong>richtungen <strong>in</strong> Wohn-<br />

und Geschäftsräumen<br />

Geme<strong>in</strong>sam Wohnen/Untermiete (20 S.)<br />

Wie Konkub<strong>in</strong>ate und Wohngeme<strong>in</strong>schaften<br />

ihre Mietprobleme lösen können. Mit Vertrags-<br />

mustern und Musterbriefen.<br />

Daten und Adressen zum Mietrecht (120 S.)<br />

Handliches Nachschlagewerk mit vielen<br />

aktualisierten Daten.<br />

Das Mietrecht: Gesetz und Verordnung<br />

(72 S.)<br />

alle Bestimmungen im praktischen Taschen-<br />

format mit nützlichen Tabellen.<br />

Die volkswirtschaftliche und soziale<br />

Bedeutung der Miete <strong>in</strong> der Schweiz (20 S.)<br />

Die wichtigsten Daten, Fakten und Zusam-<br />

menhänge <strong>auf</strong> e<strong>in</strong>en Blick.<br />

Fr. 8.– / Nichtmitglieder Fr. 10.– (+ porto)<br />

Problemlos Zügeln (28 Seiten)<br />

praktische Hilfe für den gut organisierten um-<br />

zug (die mietrechtlichen Fragen zum umzug<br />

s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der Broschüre «auszug und E<strong>in</strong>zug»<br />

behandelt).<br />

Formulare<br />

Mängelliste / Wohnungsabnahmeprotokoll<br />

3-teilig mit je 2 Durchschlägen und Deckblatt<br />

mit lebensdauertabelle. Fr. 4.– (+ porto)<br />

Mietvertrag<br />

3-teilig mit 1 Kopie und allgeme<strong>in</strong>en Bed<strong>in</strong>gungen.<br />

Das korrekte und hilfreiche Mietvertragsformular.<br />

Fr. 4.– (+ porto)<br />

Untermietvertrag<br />

2-teiliges Formular mit 2 Kopien und Deckblatt<br />

mit wichtigen angaben zu untermiete.<br />

Fr. 4.– (+ porto)<br />

Merkblätter<br />

Die Merkblätter können kostenlos bestellt werden.<br />

Mietrechtliche Formvorschriften<br />

Fristen, Term<strong>in</strong>e und Zustellungen<br />

Haustiere <strong>in</strong> der Mietwohnung<br />

Hund und Katz, Fisch und Vogel: Was ist <strong>in</strong> der<br />

Mietwohnung erlaubt?<br />

Das Mietz<strong>in</strong>sdepot<br />

Was Mieter<strong>in</strong>nen und Mieter über das Miet-<br />

z<strong>in</strong>sdepot wissen müssen<br />

Frieren <strong>in</strong> der Mietwohnung<br />

Rechtsstreitigkeiten um das Raumklima<br />

Ke<strong>in</strong>e Angst vor der Schlichtungsbehörde<br />

Wie das Verfahren bei der Schlichtungsbehörde<br />

abläuft.<br />

Wohnungsre<strong>in</strong>igung<br />

Was man im umgang mit Re<strong>in</strong>igungs<strong>in</strong>stituten<br />

beachten muss.<br />

Mietrechttipps für junge Mieter<strong>in</strong>nen und<br />

Mieter<br />

Kurz<strong>in</strong>formationen für Junge, die erstmals<br />

e<strong>in</strong>e Wohnung beziehen.<br />

Jetzt aktuell:<br />

Mietz<strong>in</strong>ssenkung bei Veränderung<br />

des Referenzz<strong>in</strong>ssatzes (28 Seiten)<br />

Wie Mieter<strong>in</strong>nen und Mieter vorgehen<br />

müssen, um bei s<strong>in</strong>ken<strong>dem</strong> Referenzz<strong>in</strong>ssatz<br />

e<strong>in</strong>e Mietz<strong>in</strong>ssenkung zu erhalten.<br />

Mit Musterbriefen und Check-<br />

liste für die Überprüfung des Mietz<strong>in</strong>ses<br />

und die Berechnung der Mietz<strong>in</strong>ssenkung<br />

Mitglieder Fr. 6.–/Nichtmitglieder<br />

Fr.8.–<br />

Bezug: Tel. 043 243 40 40<br />

oder E-Mail: <strong>in</strong>fo@mieterverband.ch<br />

Die Rechte als Hauswart/<strong>in</strong><br />

Was Sie als Hauswart/<strong>in</strong> im Nebenamt wissen<br />

sollten!<br />

Fachzeitschrift<br />

«mietrechtspraxis/mp»<br />

Immer über die aktuellste mietrechtliche<br />

Rechtsprechung orientiert se<strong>in</strong>: mietrechtspraxis/mp,<br />

die Fachzeitschrift für schweizerisches<br />

Mietrecht (ersche<strong>in</strong>t vierteljährlich) Fr. 86.–<br />

Bücher<br />

Das Mietrecht für die Praxis<br />

Neu<strong>auf</strong>lage des juristischen Kommentars von<br />

lachat et al.<br />

für Mitglieder Fr. 65.– (+ porto)<br />

für Nichtglieder Fr. 88.– (+ porto)<br />

Mietrecht für Mieter<strong>in</strong>nen und Mieter<br />

von Macher / Trümpy (244 Seiten)<br />

Neu<strong>auf</strong>lage des bewährten praktischen Führer<br />

durch den mietrechtlichen Dschungel<br />

für Mitglieder Fr. 20.– (+ porto)<br />

für Nichtglieder Fr. 28.– (+ porto)<br />

Wohnungsordner<br />

Den Wohnpapierkrieg im Griff. Mit Register,<br />

Tipps und den Broschüren «lebensdauertabelle»<br />

und «Gesetz und Verordnung».<br />

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Abschied von der Hypoz<strong>in</strong>skoppelung<br />

10m<strong>in</strong>ütige DVD über das problem<br />

der Hypoz<strong>in</strong>s-Mietz<strong>in</strong>s-Kopplung<br />

Fr. 20.– (+ porto)<br />

Argumente des MV gegen die Bauspar<strong>in</strong>itiative<br />

der Hauseigentümerverbände<br />

«Nicht e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong> Giesskannen-Pr<strong>in</strong>zip»<br />

Fr. 20.– (+ porto)<br />

MIETEN & WOHNEN 4|10<br />

15


AZB 8026 Zürich<br />

e<strong>in</strong> zu schwaches Verbot<br />

Es besteht e<strong>in</strong> gravierendes Rechtsdefizit»,<br />

sagt der präsident der<br />

EKR, prof. Georg Kreis. Zwar bestimmt<br />

unsere Verfassung <strong>in</strong> art. 8, dass<br />

Menschen aus rassistischen Gründen<br />

nicht diskrim<strong>in</strong>iert werden dürfen.<br />

Doch dieses Verbot sei schwach. Dies<br />

geht aus e<strong>in</strong>er untersuchung der EKR<br />

hervor, welche die Kommission im<br />

Menschen aus anderen Kulturkreisen<br />

stossen bei der Wohnungssuche oft <strong>auf</strong><br />

Ablehnung.<br />

> u R T E I l E<br />

Ke<strong>in</strong>e Umwandlung e<strong>in</strong>er ausserordentlichen<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e ordentliche<br />

Kündigung<br />

Die Kündigung muss als e<strong>in</strong>seitiges<br />

Gestaltungsrecht unmissverständlich<br />

und bed<strong>in</strong>gungslos ausgesprochen<br />

werden. Sie ist unwiderruflich. Für<br />

den Empfänger muss die Rechtslage<br />

klar se<strong>in</strong>. aus diesen Gründen kann<br />

e<strong>in</strong>e ausserordentliche Kündigung<br />

nicht <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e ordentliche Kündigung<br />

umgewandelt werden (E. 3.3).<br />

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art. 261 abs. 2 lit. a, art. 266a abs. 2 OR, Bun-<br />

desgericht, I. zivilrechtliche abteilung, 135 III<br />

441 (4a_89/2009), 1. Mai 2009, Orig<strong>in</strong>altext<br />

französisch, publ. <strong>in</strong> mp 4/09<br />

ersterstreckung /<br />

def<strong>in</strong>itive erstreckung<br />

Die Ersterstreckung ist nicht der Regelfall.<br />

Vielmehr entscheidet jeweils<br />

die konkrete Interessenabwägung, ob<br />

die Erstreckung erstmalig oder def<strong>in</strong>itiv<br />

gewährt wird.<br />

art. 272 abs. 1 OR, Bundesgericht, I. zivilrechtliche<br />

abteilung, 135 III 220 (4a_497/2008),<br />

10. Februar 2009, publ. <strong>in</strong> mp 4/09<br />

Bitte ausschneiden und e<strong>in</strong>senden an: Schweizerischer Mieter<strong>in</strong>nen- und Mieterverband,<br />

postfach 2271, 8026 Zürich<br />

���adressänderungen können auch im Internet vorgenommen werden:<br />

http://www.mieterverband.ch/smv_l_adressaend.0.html<br />

Bild m&w<br />

m&w| Auch unter Vermietern gibt es solche, die Personen wegen ihrer<br />

hautfarbe oder ihrer herkunft diskrim<strong>in</strong>ieren und ihnen ke<strong>in</strong>e Wohnung<br />

geben wollen. nun verlangt die eidgenössische Kommission gegen Rassismus<br />

(eKR), dass das Diskrim<strong>in</strong>ierungsverbot auch im Mietrecht verankert<br />

wird.<br />

Februar der Öffentlichkeit präsentier-<br />

te. unter <strong>dem</strong> Titel «Recht gegen rassistische<br />

Diskrim<strong>in</strong>ierung» kommt<br />

autor Tarek Naguib zum Schluss,<br />

dass die bestehende Rechtslage ungenügend<br />

ist, um die verschiedenen<br />

Formen von rassistischer Diskrim<strong>in</strong>ierung<br />

wirksam e<strong>in</strong>zudämmen.<br />

Griffigere Bestimmung<br />

unter anderem wird ausgeführt, dass<br />

ausdrückliche Diskrim<strong>in</strong>ierungsverbote<br />

im privatrecht fehlen. und das<br />

heisst: auch im Mietrecht (Obligationenrecht)<br />

sollte explizit festgelegt werden,<br />

dass Menschen nicht diskrim<strong>in</strong>iert<br />

werden dürfen. «Der Grundsatz<br />

der Nichtdiskrim<strong>in</strong>ierung gilt auch <strong>in</strong><br />

Beziehungen zwischen privaten», so<br />

die EKR. Mit e<strong>in</strong>em besser verankerten<br />

Verbot könnte zum Beispiel e<strong>in</strong><br />

Hausbesitzer, der aus pr<strong>in</strong>zip ke<strong>in</strong>e<br />

Wohnung an e<strong>in</strong>en Bewerber aus <strong>dem</strong><br />

Balkan vermieten will, dazu gebracht<br />

werden, dass er se<strong>in</strong> Verhalten ändert.<br />

allerd<strong>in</strong>gs müssten auch die Klagerechte<br />

verstärkt werden. Denn heute<br />

ist es so, dass Diskrim<strong>in</strong>ierungen<br />

meist ungeahndet bleiben, weil es zu<br />

kompliziert und <strong>auf</strong>wändig ist, rechtlich<br />

gegen sie vorzugehen.<br />

Diese Hürden müssten gemäss<br />

den Empfehlungen der EKR beseitigt<br />

werden. Nicht nur hätten dann<br />

rassistisch handelnde Vermieter mit<br />

Strafen zu rechnen, sondern die be-<br />

troffenen Opfer könnten auch <strong>auf</strong> e<strong>in</strong>e<br />

Entschädigung hoffen. Zu<strong>dem</strong> stellt<br />

die EKR e<strong>in</strong> Verbandsbeschwerderecht<br />

wie im Natur- und umweltschutz zur<br />

Debatte. Die Mieterverbände könnten<br />

dann den Opfern helfen, zu ihrem<br />

Recht zu kommen.<br />

� Bericht «Recht gegen rassistische<br />

Diskrim<strong>in</strong>ierung» <strong>auf</strong>:<br />

www.ekr.adm<strong>in</strong>.ch<br />

Zustimmung zur Untermiete<br />

Wenn der Mieter erst nach abschluss<br />

des untermietvertrags um Zustimmung<br />

ersucht, ist die aus diesem<br />

Grund ausgesprochene Vermieterkündigung<br />

missbräuchlich, wenn ke<strong>in</strong>e<br />

Gründe für die Verweigerung der<br />

Zustimmung vorliegen.<br />

art. 271, art. 262 OR, Bundesgericht, I. zivil-<br />

rechtliche abteilung (4a_570/2008), 19. Mai<br />

2009, Orig<strong>in</strong>altext französisch, publ. <strong>in</strong><br />

mp 4/09<br />

Kündigung aus wichtigem Grund<br />

Der Mietvertrag kann e<strong>in</strong>en wichtigen<br />

Grund zur vorzeitigen Kündigung def<strong>in</strong>ieren.<br />

Treten die entsprechenden<br />

umstände e<strong>in</strong>, muss sofort gekündigt<br />

werden. andernfalls ist die Kündigung<br />

unwirksam.<br />

art. 266g OR, Bundesgericht, I. zivilrechtliche<br />

abteilung (4a_119/2009), 9. Juni 2009,<br />

Orig<strong>in</strong>altext französisch, publ. <strong>in</strong> mp 4/09<br />

Genehmigung des amtlichen<br />

Formulars<br />

Die Genehmigungspflicht <strong>e<strong>in</strong>es</strong> Mietz<strong>in</strong>sanpassungsformulars<br />

betrifft den<br />

allgeme<strong>in</strong>gültigen Teil des Formulars.<br />

Verändert sich nur die Bezeichnung<br />

des Vermieters (Firmenname und logo),<br />

muss ke<strong>in</strong>e neue Genehmigung<br />

e<strong>in</strong>geholt werden.<br />

art. 19 VMWG, Bundesgericht, I. zivilrechtliche<br />

abteilung, 135 III 220 (4a_497/2008),<br />

10. Februar 2009, publ. <strong>in</strong> mp 4/09

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