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Quartier-Anzeiger 2009-08 - Quartier-Anzeiger Archiv - Quartier ...

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«Das <strong>Quartier</strong> wird sich bevölkerungsmässig erneuern.»<br />

In Witikon wohnen hat seinen<br />

Preis. Wie könnte das <strong>Quartier</strong> in<br />

einigen Jahren aussehen? Ein<br />

Gespräch mit Brigit Wehrli<br />

Schindler, Direktorin Stadtentwicklung<br />

Stadt Zürich.<br />

Die Wohnbaupolitik in der Stadt Zürich<br />

scheint offenbar zu einem Wahlkampfthema<br />

zu werden. Wie weit ist auch Witikon<br />

davon betroffen?<br />

Die städtische Wohnbaupolitik ist nicht<br />

einfach Wahlkampf, sondern ist eine<br />

überparteiliche Aufgabe der Stadt. Die<br />

neuen Handlungsleitlinien sind die<br />

Fortsetzung einer langjährigen erfolgreichen<br />

Wohnpolitik des Stadtrats deren<br />

Ziele – ganz einfach gesagt – die<br />

Schaffung von Wohnraum und der Erhalt<br />

einer guten sozialen Durchmischung<br />

der Stadt sind. Sie betrifft<br />

natürlich die ganze Stadt, also auch<br />

Witikon, aber die Auswirkungen sind<br />

für den privaten Wohnungsbestand<br />

nicht grundlegend anders als bisher.<br />

Was könnte sich im <strong>Quartier</strong> mit den<br />

vom Stadtrat erlassenen neuen Wohnbaurichtlinien<br />

ändern?<br />

Ich denke, das <strong>Quartier</strong> wird sich mit<br />

oder ohne die neuen Handlungsleitlinien<br />

verändern. Ein grosser Teil des Baubestandes<br />

in Witikon stammt aus den<br />

vierziger bis siebziger Jahren und ist<br />

damit in einer Phase, in der Erneuerungen<br />

oder Ersatzneubauten anstehen.<br />

Nur schon aus Gründen der Energieeffizienz.<br />

Dies sieht man jetzt zB. an der<br />

Drusbergstrasse, wo viele der älteren<br />

Einfamilienhäuser durch neue Einoder<br />

Zweifamilienhäuser ersetzt werden.<br />

Dies führt auch dazu, dass junge<br />

Familien nachziehen.<br />

Hat die Stadt Vorstellungen, wie sich<br />

Witikon in den nächsten zehn bis zwanzig<br />

Jahren entwickeln dürfte?<br />

Witikon ist ein ausgesprochen familienfreundliches<br />

Stadtquartier und das<br />

soll es auch bleiben. Das <strong>Quartier</strong> wird<br />

sich aber erneuern – baulich und bevölkerungsmässig.<br />

Witikon ist ja in ver-<br />

Roulette in der Blauen Zone<br />

In den Blauen Zonen gibt es mehr<br />

Parkkarten als Parkplätze. Das ist<br />

längst bekannt. Jetzt liefert der Stadtrat<br />

die Quote: Mit 31 322 Parkplätzen und<br />

38 900 Bewilligungen liegt sie bei 80<br />

Prozent. <strong>2009</strong> zahlten in Witikon 600<br />

Anwohner eine Jahreskarte, dazu je 25<br />

Firmen und Gewerbebetriebe. Zum<br />

täglichen Parkplatz-Roulette zwischen<br />

den Baustellen und den Croupiers mit<br />

dem Bussenblock schreibt der Stadtrat<br />

leider nichts. (ee)<br />

schiedenen Bauetappen entstanden und<br />

hat verschiedenartige <strong>Quartier</strong>teile, die<br />

sich in ihrer besonderen Art weiterentwickeln<br />

sollen.<br />

Wie könnte sich das Buchholz-/Buchzelgquartier<br />

mit seinen grossen Mehrfamilienhäusern<br />

verändern?<br />

Dort stehen jetzt wohl in den nächsten<br />

Jahren Sanierungen an, die durch die<br />

energetischen Anforderungen vielleicht<br />

früher kommen als ursprünglich geplant.<br />

Ob es zu Sanierungen (wie an<br />

der Trichtenhausenstrasse) oder zu Ersatzneubauten<br />

kommt und wann solche<br />

Projekte genau kommen, weiss ich<br />

nicht. Aber ich bin überzeugt, dass die<br />

Eigentümer sich bereits heute mit diesen<br />

Fragen beschäftigen.<br />

Wie könnte auf der anderen Seite das<br />

Drusbergquartier mit seinen Einfamili-<br />

«Das<br />

Mietrecht<br />

garantiert<br />

auch in<br />

Witikon<br />

einigermassen<br />

stabile<br />

Mieten.»<br />

enhäusern später einmal aussehen?<br />

Ich denke, das bleibt in seiner Struktur<br />

einigermassen wie es jetzt ist, wird<br />

aber wohl in den nächsten Jahren fast<br />

vollständig mit Neubauten ersetzt werden,<br />

die zum Teil wohl etwas zur Verdichtung<br />

des <strong>Quartier</strong>s beitragen. Aber<br />

es wird den Charakter eines lockeren<br />

Ein- bis Zweifamilienhaus-<strong>Quartier</strong>s<br />

behalten. Dies dank der BZO und der<br />

Parzellenstruktur.<br />

Erwarten Sie eine spürbare Veränderung<br />

der sozialen Durchmischung der<br />

Wohnbevölkerung?<br />

Ja, aber weniger eine soziale als eine<br />

Verjüngung und eine Verstärkung des<br />

Anteils jüngerer Familien mit Kindern.<br />

Dies erscheint mir auch gut so, denn<br />

Witikon ist mit seiner Lage am Stadtrand<br />

ein ideales Wohnquartier für Kinder<br />

mit vielen Freiräumen. Witikon<br />

war ja vor zwanzig bis dreissig Jahren<br />

ein ausgesprochenes Familienquartier.<br />

Weil die Leute so gerne hier wohnen,<br />

sind sie auch nach dem Auszug der<br />

Kinder geblieben, und deshalb ist Witikon<br />

heute eines der <strong>Quartier</strong>e mit dem<br />

höchsten Anteil von über 65 Jährigen<br />

der Stadt. Das wird sich wieder ändern.<br />

Bestehen regelmässige Kontakte zwischen<br />

der Stadt und den grossen institutionellen<br />

und privaten Vermietern im<br />

<strong>Quartier</strong>, damit Sie rechtzeitig über<br />

grössere Bauprojekte informiert sind?<br />

Nein, im Moment bestehen diese nicht,<br />

zumindest nicht zu uns. Aber wenn<br />

grössere Bau- oder Umbauprojekte anstehen,<br />

wird das Amt für Städtebau in<br />

der Regel vorgängig beigezogen. Bei<br />

Sanierungen hingegen ist dies nicht immer<br />

der Fall. Es wäre allerdings gut,<br />

wenn die Stadt frühzeitig informiert<br />

würde.<br />

Rechnen Sie in Witikon mit einem ähnlichen<br />

Anstieg der Mieten wie im Seefeld?<br />

Auf Grund der starken Nachfrage auf<br />

Wohnraum in der Stadt besteht nach<br />

wie vor Druck auf die Land- und Immobilienpreise,<br />

wobei im Moment die<br />

innerstädtischen <strong>Quartier</strong>e verstärkt<br />

unter Druck stehen. Aber auch Witikon<br />

wird wegen seiner Südhanglage stark<br />

nachgefragt. Sobald Mietliegenschaften<br />

verkauft werden, führt dies zu<br />

höheren Mieten. Bei Wohnungen im<br />

Besitz institutioneller Anleger hingegen<br />

steigen die Mieten nur in Folge<br />

baulicher Sanierungen, doch ist dies<br />

mit einem Mehrkomfort und mit einer<br />

Reduktion der Heizkosten verbunden.<br />

Und schliesslich: Bei Wohnungen, die<br />

weder verkauft noch saniert werden,<br />

garantiert das Mietrecht einigermassen<br />

stabile Mieten – im Seefeld wie auch in<br />

Witikon.<br />

(Interview Erik Eitle)<br />

Schräglift auf Politfahrt Fehlalarm am Wehrenbach<br />

Der schubladisierte Schienentaxi von<br />

der Burgwies ins Zentrum Witikon ist<br />

wieder unterwegs. Diesmal bergwärts.<br />

FDP und Grüne im Kreis 7 verlangen,<br />

dass nach der positiven Vorstudie der<br />

Fachhochschule Nordostschweiz Brugg<br />

auch der Stadtrat die technische, betriebliche<br />

und politische Machbarkeit<br />

mit einem konkreten Projekt prüft. Die<br />

Forderung sei legitim. Abwarten, für<br />

wie legitim die FDP die Busverlängerung<br />

hält. (ee)<br />

Im Mai war das Volk für die vom Förster<br />

markierten Bäume im Wehrenbachtobel<br />

auf die Barrikaden gestiegen.<br />

Es gelte, einen drohenden «Kahlschlag»<br />

zu verhindern, so der Tenor der<br />

empörten Waldgänger. Die Aktion war<br />

zwar kein Fehlschlag, aber irgendwie<br />

fehlgeleitet, heisst es sinngemäss in einer<br />

Antwort des Stadrats. Die Bäume<br />

mit den violetten Markierungen sollten<br />

bloss gezählt, aber nicht gefällt werden.<br />

(ee)<br />

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