BS 04-2025
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INHALT
04 2025
3 EDITORIAL
3 – Nur Mut!
5 PERSONALIEN
6 – Siebenköpfiger Vorstand führt künftig den BDB
8 MARKT
8 – Ist das Liegegeld veraltet?
9 SCHIFFFAHRT
9 – Interview zum Deutschen Schifffahrtstag mit
Christian Suhr und Iven Krämer vom DNV
»Die Politik muss das verstehen …«
10 – Statistik Nordrhein-Westfalen:
Wieder mehr Güter auf den Wasserstraßen
11 – Binnenschifffahrt 2024:
Leichte Erholung auf niedrigem Niveau
12 – Deutsche Logistiker erkunden Flandern
13 – Albert-Kanal: In zehn Jahren 62 Brücken erhöht
14 – Aus der Krise zu neuen Perspektiven
16 – Nike statt Ford: Distribution direkt am Wasser
18 SPEZIAL FLUSSKREUZFAHRT
19 – Gäste haben wieder Lust auf Flussreisen
22 – Phoenix tauft neues 5-Sterne-Schiff
23 – »Amadeus Aurea«: Hybrid-Antrieb und Eleganz
24 – »The Gentleman«: Flussreisen mit Yacht-Feeling
25 – »Excellence Crown«: Sauber und innovativ
25 – »Amadeus Amara«: Drei-Deck-Schiff in Fahrt
26 – Rotterdam setzt auf Shore Power
27 – Öko-Strom für Kabinenschiffe in Wien
28 SCHIFFSTECHNIK
28 – NavHys: Konsortium will Wasserstoff-Lösungen
für die Weltschifffahrt entwickeln
29 – Kraftstoff aus Klärschlamm
30 – Binnenhäfen werden zu Wasserstoff-Hubs
12
18
31 – Kleine Wasserstoff-Boote besser als der Lkw
32 – Schnell und sauber: Die neue »Frisia E-1«
34 – Zukunftssicherer Brandschutz
35 – Hitzler legt gas-elektrische Fähre auf Kiel
37 – Sennebogen präsentiert neuen Hybrid-Bagger
38 LOGISTIK
38 – Deutsche Bahn auf Sanierungskurs
40 – DB Cargo stärkt Kombinierten Verkehr
40 SEEHÄFEN | HINTERLAND
40 – NPorts investiert Millionen in Emden
42 – HHLA schlägt mehr um und verdient besser
42 – Weniger Ladung im NOK
43 – Contargo baut kontinentale Bahnverkehre aus
44 WASSERSTRASSEN | HÄFEN
44 – Bayernhafen: Potenzial im Kombinierten Verkehr
45 – RheinCargo: Erfolgreich mit der Neuaufstellung
46 – Deutsch-französische Kontrollen am Rhein
47 – 3. Logistik Dialog Rheinland:
Ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit
48 – Trogbrücke Burg: Schifffahrt ruht wochenlang
48 – Sachsen-Anhalt: Mehr Forst, weniger Container
49 – Kriegenbrunn: Brücke gegen Verkehrschaos
50 BUYER’S GUIDE
55 JOBBÖRSE
55 – Zum zweiten Mal Videoblog-Preisträger gekürt
56 RECHT
56 – Brückenschäden, Verjährung und Zuständigkeit
58 BDS
58 – Europäische Besatzungsvorschriften
83 IMPRESSUM
4 Binnenschifffahrt 04 | 2025
NACHRICHTEN
NEUE STRUKTUR BEIM BUNDESVERBAND
Siebenköpfiger Vorstand führt künftig den BDB
Die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes
der Deutschen Binnenschifffahrt
(BDB) hat einer Satzungsänderung
zugestimmt, die bereits seit Ende vergangenen
Jahres diskutiert worden war.
Die deutlichste Veränderung betrifft die
Führung des Verbandes.
Statt eines Präsidenten und bis zu acht
Stellvertretern (Präsidium) gibt es künftig
einen Vorstand. Der bis zu 21 Köpfe
zählende bisherige BDB-Vorstand heißt
künftig hingegen Verwaltungsrat.
Sieben Vertreter aus verschiedenen Bereichen
der Binnenschifffahrt bilden
künftig das Führungsgremium, das den
Verband leiten und gegenüber Politik,
Verwaltung und Industrie vertreten soll.
Ihm gehören aus dem alten Präsidium
nur noch Ex-Präsident Martin Staats
(Vorstand, MSG) und Marie Nauheimer
(Geschäftsführerin Frankfurter Perso -
nenschiffahrt Anton Nauheimer) an. Neu
gewählt wurden Sebastian Poser (Geschäftsführer
Reederei Dettmer), Björn
Wilmer (Geschäftsführer Reederei Jaegers),
Jens Langer (Geschäftsführer DP
World Intermodal), Rupert Henn (Vorstand
DST) und Andreas Grzib (Geschäftsführer
DTG).
»Es ging darum, uns in der Führung
des Verbandes zu verjüngen und ein Gremium
zu schaffen, in dem zukunftsfest
Aufgaben gemeinsam und arbeitsteilig
wahrgenommen werden«, erklärt BDB-
Geschäftsführer Jens Schwanen. Die neue
Struktur sei sowohl von den Mitgliedern
als auch von den Vorstandskandidaten
explizit so gewollt worden, so Schwanen.
Martin Staats, Vorstand der Würzberger
Der neue BDB-Vorstand mit Geschäftsführer Jens Schwanen (v.l.): Andreas Grzib (DTG), Jens Langer
(DP World), Marie Nauheimer (Frankfurter Personenschiffahrt Anton Nauheimer), Sebastian Poser (B.
Dettmer Reederei), Dr. Rupert Henn (DST), Björn Wilmer (Reederei Jaegers) und Martin Staats (MSG)
Genossenschaft MSG, war damit der vermutlich
letzte Präsident in der Geschichte
des BDB. Er hatte bereits im vergangenen
Jahr erklärt, dass er nach insgesamt
zehnjähriger Amtszeit nicht erneut
zur Wahl steht. Im Vorstand ist er allerdings
weiter vertreten.
Statt eines alleinigen Spitzenvertreters
gibt es jedoch künftig gleichrangige Vorstandsmitglieder,
die – je nach Thema
oder Region – die Aufgaben organisieren
und den Verband nach außen vertreten
sollen. Die genaue Arbeitsteilung soll in
etwa zwei Wochen besprochen und in einem
Geschäftsverteilungsplan konkret
geregelt werden. Denkbar ist auch, dass
der für drei Jahre gewählte neue Vorstand
aus seinen Reihen einen Vorsitzenden
wählt – das ist gemäß der neuen Satzung
möglich, aber nicht zwingend erforderlich.
Auch darüber soll in zwei Wochen
abschließend beraten werden. KF
© BDB
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6 Binnenschifffahrt 04 | 2025
Artist journey
Canaletto
The influential
Venetian landscape
painter.
Here: Veduta del Palazzo Ducale (1697-1768)
A GEFO/UNITAS
Chemical Tanker from
the ARA/Rhine fleet
of 60 stainless steel
and coated tankers.
MARKT
MARKTBERICHT
Ist das Liegegeld veraltet?
Die Liegegelder im Binnenschiffsverkehr basieren auf den Tankschiff-Transportbedingungen
(TTB), die seit 14 Jahren nicht aktualisiert
wurden. Während sich der Markt in dieser Zeit verändert
hat, sind die Liegegeldsätze weitgehend unverändert geblieben.
Ursprünglich umfasste die Tabelle nur Schiffe bis 5.000 t,
und die Sätze wurden seit 2010 nur pauschal angepasst. Andere
Geschäftsbedingungen wie BPVOY und BCG bestimmen Liegegelder
hingegen basierend auf der geladenen Tonnage.
Liegegelder sind eine Gebühr, die erhoben wird, wenn ein
Schiff länger als die im Schiffsvertrag vereinbarte freie Zeit in einer
Raffinerie oder einem Terminal verweilt. Sie soll ein zügiges
Be- und Entladen ermöglichen, anstatt ein Schiff endlos warten
zu lassen. Sie deckt die Kosten und bietet zusätzliche Leistungen,
um Verzögerungen bei der nächsten Reise oder verpasste Gelegenheiten
auszugleichen. In der Hochseeschifffahrt werden sie
üblicherweise nach Tagesraten oder Marktbedingungen ausgehandelt,
während sie in der Binnenschifffahrt starr auf Euro
pro Tonne basieren. Marktbedingte Schwankungen bei Frachtraten
zeigen, dass sich auch Liegegelder flexibler gestalten ließen.
In starken Märkten kann ein Schiff durch feste Liegegeldsätze erhebliche
Verluste erleiden, weil lukrative Fahrten verpasst werden.
Ein Beispiel: Ein 2.500-Tonnen-Schiff könnte für eine Fahrt
zwischen den ARA-Region und Straßburg 80.000 € einbringen.
Diese Reise dauert inklusive eines Tages Liegezeit insgesamt
sechs Tage, was 555,55 € pro Stunde entspricht – der Standard-
TTB-Satz beträgt jedoch nur 140 € pro Stunde.
Zudem entstehen durch die veralteten TTB-Regeln Herausforderungen
für kleinere Binnenschiffe. Aufgrund steigender
Kosten haben sie größere Schwierigkeiten, rentabel zu arbeiten,
da kaum Verhandlungsspielraum bei den Liegegeldern besteht.
Größere Schiffe hingegen profitieren von Skaleneffekten, indem
sie Fix- und Betriebskosten besser verteilen. Dies betrifft Kapitalkosten,
Besatzungskosten und Treibstoffverbrauch, der bei größeren
Schiffen oft effizienter ist. So können größere Schiffe ihre
Fixkosten auf eine größere Ladungsmenge verteilen, während
kleinere Schiffe diese Kosten nicht so leicht abfedern können.
Auch die Marktbedingungen beeinflussen die wirtschaftliche
Sinnhaftigkeit der aktuellen Liegegeldstruktur. Während Frachtraten
starken Schwankungen unterliegen, sind Liegegeldsätze oft
starr und nicht an Angebot und Nachfrage gekoppelt. In schwachen
Märkten kann ein Charterer niedrigere Liegegelder durchsetzen,
während bei hoher Nachfrage oft der volle Satz gezahlt
werden muss. Diese Inflexibilität führt zu finanziellen Nachteilen
für Reedereien. Eine Reform der Liegegeldsätze wäre daher sinnvoll.
Es gibt zwei mögliche Ansätze: ein flexibles Modell wie in
der Hochseeschifffahrt oder eine branchenweite Überprüfung
der aktuellen Sätze. Da sich die Marktbedingungen stark verändert
haben, sollten Unternehmen Liegegelder aktiver in Preisverhandlungen
einbeziehen. Eine Anpassung könnte wirtschaftliche
Nachteile vermeiden und zu faireren Bedingungen für
die gesamte Branche führen. Zusätzlich sollten Liegegelder dynamischer
gestaltet und an Marktbedingungen gekoppelt werden,
um eine faire und effiziente Nutzung von Binnenschiffen sicherzustellen.
RD
Starre Liegegelder bedeuten finanzielle Verluste für Reedereien
Frachtpreise im März
ARA 1.500 – 8.000 t
Monat März
Durchschnitt Monatstief Monatshoch
im Hafengebiet
1,70 €
1,00 €
3,15 €
Rotterdam - Antwerp/Amsterdam
2,68 €
2,00 €
4,15 €
Antwerp - Amsterdam
3,69 €
3,00 €
5,15 €
Flushing - Antwerp
2,78 €
2,00 €
3,15 €
Flushing - Rotterdam
3,32 €
2,30 €
4,00 €
Flushing - Amsterdam
3,98 €
3,10 €
4,50 €
Ghent - Flushing
3,17 €
2,65 €
3,70 €
Ghent - Antwerp
3,35 €
2,75 €
3,50 €
Ghent - Rotterdam
4,13 €
3,00 €
5,75 €
Ghent - Amsterdam
4,41 €
3,75 €
5,70 €
Rhein 0 – 2.500 t
Monat März
Durchschnitt
Diesel Benzin
Duisburg
9,00 €
8,50 €
9,50 €
Dortmund
11,11 € 10,61 € 11,61 €
Köln
12,05 € 11,55 € 12,55 €
Koblenz
14,45 € 13,95 € 14,95 €
Frankfurt
20,66 € 20,16 € 21,16 €
Mannheim
21,56 € 21,06 € 22,06 €
Karlsruhe
24,28 € 23,78 € 24,78 €
Strasbourg
27,43 € 26,93 € 27,93 €
Basel EUR
34,07 € 33,57 € 34,57 €
Basel CHF
32,51 CHF 32,01 CHF 33,01 CHF
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8 Binnenschifffahrt 04 | 2025
SCHIFFFAHRT
»Die Politik muss das verstehen …«
Nach 57 Jahren ist der Deutsche Schifffahrtstag zurück in Hamburg. Im exklusiven
Gespräch mit der Binnenschifffahrt sprechen Christian Suhr und Iven Krämer vom
Organisator, dem Deutschen Nautischen Verein, über die Highlights und ihre Erwartungen
Unter dem Motto »Schifffahrt: sicher,
vernetzt, klimaneutral!« findet die
37. Auflage des Schifffahrtstags vom
6. bis 8. Mai statt – organisiert vom
Deutschen Nautischen Verein von
1868 und dem Nautischen Verein
zu Hamburg zusammen mit dem
Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt
(BDB) und dem Deutschen
Marinebund.
»In a nutshell«: Was sind aus Ihrer Sicht
die Highlights der Veranstaltung?
Christian Suhr: Neben den hochrangig
besetzten Fachveranstaltungen über aktuelle
Themen sind das der Senatsempfang
im Hamburger Rathaus mit der offiziellen
Eröffnung und das traditionelle
Schifffahrtsessen des Nautischen Vereins.
Iven Krämer: Ein besonderes Highlight
wird die Tagesveranstaltung am 7. Mai, die
sich gezielt an Jugendliche richtet. Unter
dem Titel „Nachwuchsgewinnung für die
maritime Branche wurde ein spannendes
Programm zusammen mit der Handelskammer
Hamburg, dem Verband Deutscher
Reeder (VDR), dem Maritimen
Cluster Norddeutschland (MCN) und weiteren
Partnern zum Erleben der Schifffahrt
entwickelt. Damit adressieren wir eine
der wichtigsten Fragen der Branche.
Sicherheit, Umwelt, Digitalisierung – die
Herausforderungen für die maritime
Branche sind groß. Welche »Botschaft«
sollte der DST aussenden?
Krämer: Die Schifffahrt ist ein wesentlicher
Teil der Gesellschaft, der Wirtschaft
und in unser aller Leben, auch wenn das
leider nur wenige wissen. »No shipping –
no shopping« diese Botschaft soll auch
der Schifffahrtstag transportieren.
Suhr: Wir erhoffen uns vom DST 2025 in
Hamburg, dass wir der Politik und einer
breiten Öffentlichkeit die Bedeutung der
maritimen Wirtschaft näher bringen und
auf die vielschichtigen Herausfor derun -
gen aufmerksam machen können.
Zum Thema »Maritime Sicherheit« wird
es eine eigene Fachkonferenz geben. Was
erwarten Sie sich davon?
Christian Suhr (li.), Vorsitzender des DNV,
und Iven Krämer, einer der Stellvertreter
Suhr: Die maritime Sicherheit und der
Schutz maritimer Infrastrukturen haben
seit dem russischen Überfall auf die
Ukraine eine überragende Bedeutung gewonnen.
Unsere Fachkonferenz »Maritime
Sicherheitskonferenz« beschäftigt sich,
nicht zuletzt in unserer Partnerschaft mit
dem Deutschen Marinebund, mit hochaktuellen
Sicherheitsproblemen und äußeren
Bedrohungen unserer maritimen
Infrastrukturen, besonders im Ostseeraum.
Krämer: Nicht nur vor unseren Küsten
und in unseren Häfen ist die Schifffahrt
in jüngerer Zeit neuen Bedrohungen ausgesetzt.
Die Unsicherheiten in vielen Regionen
der Welt sind so groß wie selten,
und immer wieder geraten Schiffe und
Seeleute in den Fokus kriegerischer Auseinandersetzungen.
Auch auf diesen Aspekt
möchten wir mit dem Deutschen
Schifffahrtstag aufmerksam machen.
Dürfte das Thema »Sicherheit« auch den
Hafen der Zukunft – zu dem es ebenfalls
eine Fachtagung geben wird – mehr betreffen
als in der Vergangenheit?
Suhr: Die jüngste Entwicklung zeigt
deutlich, dass nicht nur die Meere, sondern
auch die Häfen besonders durch potenzielle
Cyberattacken und Terrorangriffe
gefährdet sind. Darüber hinaus
haben sich die Häfen auf die Herausforderungen
einer umweltfreundlichen
Energieversorgung einzustellen.
Krämer: Häfen sind naturgemäß zentrale
Elemente für die Verteidigungsfähigkeit
und so wundert es nicht, dass
neue Vorkehrungen zum Schutz
der Häfen getroffen werden. Ein
erster, außerordentlich wichtiger
Schritt dazu ist es, das Bewusstsein
zur neuen Bedrohungslage
bei allen am Hafengeschehen
Beteiligten zu
verankern. Wir werden deshalb
in der Fachkonferenz zur Zukunft
der Häfen explizit und exklusiv auf
die Häfen im Fokus hybrider Bedrohungen
eingehen.
Was erwarten Sie von den politischen
Akteuren beim DST?
Suhr: Die Politik muss verstehen, dass
die maritime Wirtschaft inklusive der
Schifffahrt eine grundlegende Bedeutung
für ganz Deutschland darstellt. Gerade in
dieser schwierigen Zeit muss sie deshalb
durch einen durchgreifenden Bürokratieabbau
entlastet werden.
Krämer: Auf die Rolle und Bedeutung
der Schifffahrt für Deutschland insgesamt
aufmerksam zu machen, das war
bereits vor über 100 Jahren beim ersten
Deutschen Schifffahrtstag eine der wesentlichen
Ambitionen, das ist heute
nicht anders.
Im Programm findet sich auch der Aspekt
»Nachwuchs«. Wie wollen Sie die jüngeren
Generationen für das Event gewinnen?
Krämer: Die Gewinnung des Nachwuchses
für unsere maritime Branche ist die
wichtigste Voraussetzung für eine erfolgreiche
Zukunft. Die Entwicklung der
letzten Jahre zeigt, dass wir nicht so gut
und so erfolgreich waren, wie wir es sein
wollen und müssen. Interesse und Begeisterung
für die Schifffahrt zu wecken
ist deshalb unsere wichtigste Aufgabe.
Suhr: Die eigens dazu mit unseren Partnern
initiierte Veranstaltung liegt uns allen
sehr am Herzen. Wir hoffen, dass wir
durch unser neues Format Jugendliche
besser ansprechen können und ihnen die
Vorteile einer maritimen Ausbildung mit
späteren Karrierechancen im Sekun -
därmarkt näher bringen können.
Interview: Michael Meyer
Binnenschifffahrt 04 | 2025
9
SCHIFFFAHRT
Wieder mehr Güter auf Wasserstraßen
Erstmals seit drei Jahren gab es wieder in der Binnenschifffahrt in Nordrhein-Westfalen
wieder eine leichte Zunahme. Gegenüber der Vor-Corona-Zeit aber bleibt ein Minus. Der
bedeutendste Transportweg bleibt mit Abstand der Rhein
In den nordrhein-westfälischen Binnenhäfen
sind im Jahr 2024 insgesamt
99,8 Mio. t an Gütern umgeschlagen
worden. Das waren 1,8 % mehr als 2023.
Damit gab es erstmals seit 2021 wieder eine
Zunahme, teilte das Statistische Landesamt
mit.
Im Jahresverlauf 2024 gab es den
höchsten Güterumschlag im Juli mit
8,8 Mio. t. Die meisten Schiffe (5.916) haben
im August Güter in den NRW-Häfen
verladen. Im Dezember war sowohl der
Güterumschlag (7,8 Mio. t) als auch die
Anzahl der Schiffe (5.123) am geringsten.
Der Großteil der umgeschlagenen Güter
stammten im Jahr 2024 aus folgenden
vier Güterabteilungen: 28,3 Mio. t waren
Erze, Steine und Erden (−1,9%),
21,5 Mio. t Kokerei- und Mineralölerzeugnisse
(+10,4%), 11,5 Mio. t Kohle,
rohes Erdöl und Erdgas (−11,5%) und
10,8 Mio. t chemische Erzeugnisse
(+6,7%).
Wie das Statistische Landesamt weiter
mitteilt, wurden 28,2 Mio. t Gefahrgut,
wie zum Beispiel flüssige Mineralölerzeugnisse,
transportiert. Das waren
8,1 % mehr als 2023. Dabei handelte es
sich um gut ein Viertel (28,3%) der insgesamt
beförderten Tonnage.
Die bedeutendste Binnenwasserstraße
in Nordrhein-Westfalen bleibt der Rhein.
Über drei Viertel (76%) der von Januar
bis Dezember 2024 beförderten Güter
wurden in den Häfen an dieser Wasserstraße
umgeschlagen. Auf den Plätzen
zwei und drei rangierten das Westdeutsche
Kanalgebiet (22,2%) und der
Mittellandkanal (1,6%). Das Schlusslicht
bildete das Wesergebiet mit einem Anteil
von 0,2 %.
Je nach Wasserstraße wurden schwerpunktmäßig
unterschiedliche Güter umgeschlagen:
Auf dem Rhein und dem
Mittellandkanal waren es am häufigsten
Erze, Steine und Erden (35,2% aller auf
dem Rhein bzw. 23,8 % aller auf dem Mittellandkanal
beförderten Güter) sowie
Kokerei- und Mineralölerzeugnisse
(15,6% bzw. 24,6 %).
Im Westdeutschen Kanalgebiet wurden
vor allem Kohle, rohes Erdöl und Erdgas
120,0
115,0
110,0
105,0
100,0
95,0
90,0
85,0
(16,5 %) sowie Chemische Erzeugnisse
(15,7 %) transportiert. Auf der Weser
überwogen landwirtschaftliche Erzeugnisse
mit 46,8 % sowie Kohle, rohes Erdöl
und Erdgas mit 28,5 %.
Im Jahr 2024 wurden 926.600 TEU in
insgesamt 571.900 Containern verschifft.
Das waren 6,7 % mehr als im Vorjahr. Bei
über der Hälfte der Container handelte es
2.000.000
1.800.000
1.600.000
1.400.000
1.200.000
1.000.000
800.000
600.000
400.000
200.000
0
Güterumschlag in Nordrhein-Westfalen
in Mio. t
2019 2020 2021 2022 2023 2024
Containerumschlag 2019 – 2024
in TEU
sich um 40-Fuß Container (FEU, 52 %);
gefolgt von 20-Fuß Containern (TEU,
34,3 %). Dabei wurden 445.700 TEU
empfangen und 480.900 TEU versendet.
Der Großteil der Container (94,4%) ging
über den Rhein. 4,6 % waren es im Westdeutschen
Kanalgebiet und 1 % im Mittellandkanalgebiet.
Auf der Weser wurden
keine Container transportiert. KF
2019 2020 2021 2022 2023 2024
20-Fuß Container (TEU) 30-Fuß Container 40-Fuß Container (FEU)
Container größer 40-Fuß sonstige Großcontainer Insgesamt in TEU
© IT-NRW
10 Binnenschifffahrt 04 | 2025
SCHIFFFAHRT
Leichte Erholung auf niedrigem Niveau
Im Jahr 2024 hat die Binnenschifffahrt in Deutschland 1,2 % mehr Güter befördert als im
Jahr zuvor. Dennoch verharrt der Verkehrsträger auf dem zweitniedrigsten Niveau seit der
Wiedervereinigung. Gegenüber 1990 ist die Gütermenge um 25 % geschrumpft
GÜTERBEFÖRDERUNG IN DER BINNENSCHIFFFAHRT NACH WASSERSTRAßEN
BEZEICHNUNG
Elbegebiet
Oberelbe bis Magdeburg
Mittelelbe, Magdeburg bis Schnackenburg
Mittelelbe, Magdeburg bis Schnackenburg
Mittelelbe, Schnackenburg bis Hamburg
Unterelbe, Hamburg bis Seegrenze
Übriges Elbegebiet
Wesergebiet
Oberweser
Mittelweser
Unterweser
Mittellandkanalgebiet
MLK, Bergeshövede bis Minden u. Stichkanal Osnabrück
Mittellandkanalgebiet, Minden bis Elbe und Stichkanäle
Westdeutsches Kanalgebiet
Ruhrgebiet
Dortmund-Ems-Kanal und Ems, Datteln bis Seegrenze
Ems-Seitenkanäle
Jadegebiet
Rheingebiet, Lahn, Main, Mosel, Neckar, Saar
Oberrhein
Mittelrhein, Lahn, Mosel, Saar
Niederrhein
Main
Neckar
Donaugebiet
Main-Donau-Kanal
Donau, Kelheim bis österreichische Grenze
Gebiet Berlin
Hauptwasserstraßen Berlins
Nebenwasserstraßen Berlins
Brandenburg und Binnengebiet Mecklenburg-Vorpommern
Havel-Oder-Wasserstraße
Havel-Oder-Wasserstraße
Spree-Oder-Wasserstraße
Spree-Oder-Wasserstraße
Oder
Küstengebiet Mecklenburg-Vorpommern
Wasserstraßen östlich 13 Grad östlicher Länge
Wasserstraßen westlich 13 Grad östlicher Länge
Mecklenburg-Vorpommern
Wie das Statistische Bundesamt (Destatis)
mitteilt, wurden auf den
deutschen Binnenwasserstraßen insgesamt
173,8 Mio. t an Gütern transportiert.
Damit nahm die Transportmenge
gegenüber dem Tiefststand des Jahres
2023 (171,7 Mio. t) wieder leicht zu.
Dennoch war dies das zweitniedrigste
Ergebnis seit der deutschen Wiedervereinigung
im Jahr 1990. Gegenüber 1990
blieb der Gütertransport der Binnenschifffahrt
um 25 % und gegenüber dem
Vor-Corona-Niveau des Jahres 2019 um
15,3 % zurück.
Mehr als die Hälfte des Transportaufkommens
(56,0 %) wurde 2024 mit Binnenschiffen
unter niederländischer Flagge
transportiert, knapp ein Drittel (31,3 %)
von Schiffen unter deutscher Flagge.
Die wichtigsten Gütergruppen, die im
Jahr 2024 mit Binnenschiffen befördert
wurden, waren flüssige Mineralölerzeugnisse
(28,6 Mio. t), Eisenerze
(20,3 Mio. t), Steine und Erden
(20,1 Mio. t) sowie Kohle (15,2 Mio. t).
Auf diese Gütergruppen entfiel zusammen
knapp die Hälfte (48,4 %) des
Transportaufkommens.
Die Transporte von flüssigen Mineralölerzeugnissen
nahmen 2024 gegenüber
dem Vorjahr um 2,6 % zu. Demgegenüber
gingen Eisenerztransporte leicht um 0,9 %
zurück. Erneut deutliche Rückgänge gegenüber
dem Vorjahr verzeichneten der
Transport von Kohle (-17,8 %) und von
Steinen und Erden (-6,6 %).
Der Transport von trockenen und flüssigen
Massengütern blieb mit Anteilen
von 54 % beziehungsweise 28,7 % am gesamten
Transportaufkommen im Jahr
2024 weiterhin prägend für die Binnenschifffahrt.
Der Anteil des Containerverkehrs
lag 2024 bei 9,6 % und damit
knapp unter dem Mittel der vergangenen
zehn Jahre (2015 bis 2024: 10,3 %).
Zum zuletzt leicht gewachsenen
Transportaufkommen im Jahr 2024 trugen
insbesondere der Transitverkehr
(2024: 11,3 Mio. t; +13,2 % gegenüber
2023) und der Versand ins Ausland
(43,2 Mio. t, +2,8 %) bei. Die Beförderungsmenge
im innerdeutschen Verkehr
(42,8 Mio. t) lag 2024 um 0,7 %
über dem Vorjahreswert. Der Empfang
2023 in
1000 t
13.304
2.597
2.537
2.866
5.687
8.730
3.630
6.679
686
3.016
5.404
16.642
10.548
14.268
32.135
26.937
13.805
-
3.055
146.109
38.677
57.026
133.202
12.738
3.834
3.509
2.530
3.070
1.949
1.947
785
1.404
653
4
753
-
345
16
16
1
8
2024 in
1000 t
12.225
2.598
2.669
2.796
4.882
7.352
2.943
6.372
713
2.907
5.070
16.554
11.015
14.286
32.914
27.710
14.429
-
2.863
149.314
40.892
59.306
136.388
12.896
3.856
4.125
3.150
3.590
1.956
1.956
699
1.462
660
7
816
-
443
15
15
-
7
zu 2023
in 1000 t
–1.079,59
1,22
132,71
-70.00
-805,00
–1.377,27
-687,07
-306,70
27,12
-109,47
-333,43
-88,28
466,72
18,10
779,12
772,96
624,67
-
-192
3.204
2.216
2.281
3.186
158
22
616
620
520
6
8
-86
59
8
3
63
-
97
-1,6
-1
-1
-1
zu 2023
in %
-8,1
0,0
5,2
-2,4
-14,2
-15,8
-18,9
-4,6
4,0
-3,6
-6,2
-0,5
4,4
0,1
2,4
2,9
4,5
-
-6,3
2,2
5,7
4,0
2,4
1,2
0,6
17,5
24,5
16,9
0,3
0,4
-11,0
4,2
1,2
90,4
8,3
-
28,2
-9,7
-6,4
-100,0
-12,3
aus dem Ausland (76,6 Mio. t) ging um
0,9 % zurück.
© Destatis
Binnenschifffahrt 04 | 2025
11
SCHIFFFAHRT
Deutsche Logistiker erkunden Flandern
Eingeladen vom De Vlaamse Waterweg besuchten Mitglieder der Initiative LogCoop
zwei Tage lang Logistik-Hotspots am Albert-Kanal. Studien zeigen ein hohes Potenzial, um
Warenströme von der Straße auf den Wasserweg zu verlagern. Von Hermann Garrelmann
Bei einer Schiffsreise auf dem Albert-Kanal konnten sich die Logistiker von LogCoop einen wasserseitigen Überblick von Gent und den Hafenanlagen verschaffen
© Garrelmann
Logistik-Kooperation LogCoop
Hinter dem Namen LogCoop verbirgt
sich ein Netzwerk von unabhängigen,
mittelständischen Logistikunternehmen.
Das Netzwerk
ist von Düsseldorf aus international
tätig und vereint etwa
140 zumeist mittelständische Unternehmen
aus ganz Europa, zu
80 % aus der DACH-Region. Log-
Coop unterstützt durch Kooperationen
sowie gezielt bei der
Stärkung der jeweiligen Marktposition
und bei der Optimierung
von Logistikprozessen.
Ins Logistics Valley Flandern hatten die
Häfen von Limburg, Genk und Antwerpen-Brügge
zusammen mit De
Vlaamse Waterweg eingeladen, um das
Potenzial der Binnenschifffahrt am Albert-Kanal
zu präsentieren. Dieser Wasserweg
war erst jüngst ertüchtigt und auf
den vierlagigen Containertransport vorbereitet.
Rund 70 Unternehmer aus dem
Transport- und Logistiksektor besuchten
den Nike European Logistics Campus
(ELC) und das BCTN-Containerterminals
in Meerhout. Dort konnten sie
aus eigener Anschauung erleben, wie die
Binnenschifffahrt nahtlos in moderne
Logistikprozesse integriert ist.
Partner dieser Veranstaltung war die
deutsche Logistikdienstleistungsorgani -
sation LogCoop. Während der zweitägigen
Veranstaltung wurden die logistischen
Herausforderungen deutlich, vor
denen deutsche Unternehmen bei ihren
Transporten zu und von den Seehäfen
stehen. Deutlich wurde auch, wie die flämische
Binnenschiffsinfrastruktur eine
entscheidende Rolle bei der Effizienzsteigerung
und nachhaltigeren Transport
spielen kann. »Mit seiner umfangreichen
Be- und Entladeinfrastruktur und multimodalen
Terminals bietet der Albert-
Kanal, die wichtigste Wasserstraße in
Flandern, eine leistungsstarke Alternative
zum Straßenverkehr«, erklärte Krista
Maes, amtierende Geschäftsführerin von
De Vlaamse Waterweg.
Vlaamse Waterweg verwaltet und betreibt
als autonome Agentur die Wasserstraßen
in Flandern als leistungsfähiges
Netz und stärkt die Binnenschifffahrt. Sie
steigert die Attraktivität der Wasserstraßen
auch für Erholung, Tourismus
und Naturerlebnis. Vom Sitz in Hasselt
aus und mit Abteilungen in Willebroek,
Brüssel, Antwerpen, Merelbeke und Mol
arbeiten rund 1.270 Mitarbeiter der Organisation
an einem intelligenten, vielseitigen
und zuletzt florierenden Wasserstraßennetz.
2023 verfügte die Organisation
über ein Budget von 466 Mio. €, zudem
standen für Investitionen 263 Mio. € zur
Verfügung. Die von der Agentur betriebenen
131 Schleusen sind alle ferngesteuert.
De Vlaamse Waterweg unterstützt
auch Unternehmen beim Wechsel von
der Straße auf das Binnenschiff. Auf
Wunsch von Unternehmern untersuchen
deren Marktentwickler, wie sich die Binnenschifffahrt
in Geschäfts- und Logistikprozesse
integrieren lässt. Im Rahmen
dieser Analysen werden auf Wunsch
maßgeschneiderte Verbesserungsvorschläge
ausgearbeitet.
12 Binnenschifffahrt 04 | 2025
SCHIFFFAHRT
Aus der Krise zu neuen Perspektiven
Vor gut zehn Jahren der Schock: Das Ford-Werk im belgischen Genk wurde geschlossen.
Rund 4.300 Mitarbeiter verloren ihre Arbeitsplätze. Was dann folgte, ist ein Paradebeispiel
für einen gelungenen Strukturwandel in einer Krisenregion. Von Hermann Garrelmann
Auf dem auf vierlagigen Containertransport ausgebauten Albert-Kanal ist regelmäßig reger Schiffsbetrieb zu beobachten
© Garrelmann
Nach der Schließung des Ford-Werkes
im Jahr 2014 wurde das Gelände
von der flämischen Regierung erworben.
Die alten Hallen wurden abgerissen und
das rund 90 ha große Areal umfassend
umgestaltet. Das Projekt zielte darauf ab,
das Areal in ein modernes Logistik- und
Industriezentrum zu transformieren. Das
»Logistics Valley Flanders« besteht aus
drei Hauptzonen:
• Zone A im Westen umfasst etwa 5 ha
und ist als Naherholungsgebiet mit
Grün- und Wasserflächen konzipiert.
• Zone B, im Norden gelegen, erstreckt
sich über 40 ha und ist Produktion und
Logistik vorgesehen. Unternehmen
wie Ediere Stoßbart, P&O Mastersystem,
Nippon Express und Viviane Logistics
haben hier bereits Niederlassungen
gegründet.
• Zone C, am Ufer des Albert-Kanals gelegen,
bietet ideale Bedingungen für
die wassergebundene Logistik. Hier errichtete
das Unternehmen H. Essers
mehrere große Hallen für die Lagerung
und den Umschlag von Gütern und ein
Containerterminal.
So konnten bisher auf dem Gelände mehr
als 2.000 Arbeitsplätze geschaffen werden,
bis 2030 sollen weitere 1.000 hinzukommen.
Ein herausragendes Projekt
ist der Bau eines modernen Logistik-
Campus mit einem elfstöckigen Torhaus,
das als neues Wahrzeichen von Genk dienen
soll.
Mit dem Port of Limburg als Schnittstelle
zwischen Industrie und Wasserstraße
ist ein neuer Binnenhafen in Genk
entstanden. Er dient als spezialisiertes
Containerterminal auf einer Fläche von
24 ha und hat eine geplante Jahreskapazität
von bis zu 350.000 TEU ab 2040.
Der Port of Limburg (POL) ist ein Joint
Venture zwischen dem Logistikdienstleister
H. Essers, der Gruppe Machiels
und einem Global Player in den Bereichen
Umweltdienstleistungen, Erneuerbare
Energien und Immobilien. Im
vergangenen Jahr stieg, nach Genehmigung
durch die EU-Kommission, die zur
Schweizer MSC-Gruppe gehörende Intermodaltochter
Medlog in das Projekt
ein. Gemeinsam wollen die Betreiber die
ideale Lage des Hafens entlang eines multimodalen
Verkehrskorridors nutzen, um
Verkehre von der Straße auf das Binnenschiff
zu verlagern.
Der Hafen befindet sich direkt am Albert-Kanal,
einer der wichtigsten Wasserstraßen
Belgiens, und bietet mit der hervorragende
Anbindungen an die Autobahnen
E 313 und E 314 auch direkte
Straßenverbindungen zu den Seehäfen
Antwerpen-Brügge und Rotterdam. Diese
Lage macht ihn zu einem idealen Logistikzentrum
für Unternehmen, die auf
multimodalen Transport und eine effiziente
Verbindung zwischen den Seehäfen
und dem Hinterland setzen.
Der Hafen, so erklärte Benjamin Hermans,
CEO des Port of Limburg bei der
Präsentation vor den deutschen Gästen,
14 Binnenschifffahrt 04 | 2025
SCHIFFFAHRT
Im Port of Limburg auf dem ehemaligen Ford-Gelände in Genk läuft bereits der Betrieb
biete eine Vielzahl von Dienstleistungen,
darunter Containerhandling, Straßentransportlösungen
für die erste und letzte
Meile sowie Mehrwertdienste wie Zollabfertigung,
Gasmessung und Temperaturkontrolle.
Besondere Aufmerksamkeit
gilt den Angaben zufolge der
Handhabung temperaturkontrollierter
Container und ISO-Tankanlagen für die
chemische Industrie.
Das neue Terminal von POL werde auf
dem neuesten Stand der Technik mit hohen
Sicherheitsstandards ausgestattet, die
den Richtlinien für gefährliche und/oder
temperaturkontrollierte Güter entsprächen.
Mit dem Fokus auf maximale
Effizienz werden am Hafenterminal zusätzlich
zu herkömmlichen Terminalaktivitäten
auch erweiterte Service-Dienstleistungen
wie Container-Befüllungen
und Containerentwässerung, Wartung,
Reparatur, Reinigung, Degassing und
Gasmessungen sowie zollbezogene
Dienstleistungen angeboten. Künftig sollen
auch Isotank-Auf- und Abfüllaktivitäten
zum Repertoire gehören.
Der Hafen legt großen Wert auf Nachhaltigkeit
und fördert den Modal Shift
vom Straßen- zum Binnenschiffsverkehr
auch, um den CO2-Ausstoß zu reduzieren
und zur Entlastung des Straßennetzes
beizutragen.
© Garrelmann
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Binnenschifffahrt 04 | 2025
15
SCHIFFFAHRT
© Nike
Hier ist der gesamte Campus von Nike zu sehen. Er liegt direkt zwischen Autobahnen und dem Albert-Kanal
Distribution direkt am Wasser
Der Sportartikelhersteller Nike hat direkt am Albert-Kanal ein zentrales Logistikzentrum
für den europäischen Markt aufgebaut. Zusammen mit Reedern und Terminalbetreibern
setzt Nike auf möglichst emissionsfreie Transporte. Von Hermann Garrelmann
Das Engagement von Nike in Flandern
begann mit dem ersten Vertriebszentrum
in Laakdal. Seit 1994 sei
man dort ansässig, berichtet Ben Beddegenoots,
Manager des Nike Logistics
Training & Innovation Center. Anfangs
waren es 150 Mitarbeiter. Seither seien
weitere Logistikstandorte für Sportschuhe,
Bekleidung und Ausrüstung in
der Region eröffnet worden.
Am Standort in Tessenderloo wurde
dann 2019 ein neues Vertriebszentrum in
Betrieb genommen. Von hier aus werde
der gesamte europäische Markt beliefert.
Aktuell arbeiten rund 4.000 Menschen
bei Nike in Flandern. Das gesamte Areal
erstreckt sich über rund 200 ha und unterteilt
sich in mehrere Einheiten.
Der Logistikcampus von Nike gilt als
Beispiel für nachhaltige Innovation und
vereint Gewerbeflächen, Büros, Verkaufsstellen
und Freizeitbereiche an einem
Standort. Die »Wings« und »Court«
genannten Einheiten umfassen jeweils eine
Fläche von rund 60.000 m2. Der
Wings-Campus wurde im Jahr 2016 fertiggestellt
und dient als Zentrum für einen
nahtlosen Betrieb, der Court-
Campus kam in 2019 hinzu. Zusammen
bilden diese beiden Bereiche das Rückgrat
des Vertriebszentrums von Nike, das
sowohl ein effizientes Logistikmanagement
als auch die Rationalisierung von
Arbeitsabläufen ermöglichen soll, um
den steigenden Anforderungen des
Marktes gerecht werden zu können. Seinen
europäischen Kunden bietet Nike
drei verschiedene Lieferkettenmodelle
an:
• Direktlieferung vom Werk zum Kunden:
ein Container pro Kunde.
• Lieferung über ein Dekonsolidierungszentrum:
ein Container für mehrere
Kunden.
• Lieferung über das ELC (European Logistics
Center) in Laakdal: Verarbeitung
und Verteilung der Waren.
Die VALS-Aktivitäten (Value Added Logistic
Services) in Laakdal umfassen Qualitätskontrolle,
Cross-Docking, Produktkennzeichnung,
Schuhkarton-Be -
schriftung, Anbringung von Sicherheitsetiketten,
äußere Karton-Beschriftung,
Palettierung, Endverpackung und Kommissionierung
für Teile der Online-Bestellungen
des Nike Stores. Je nach Kundenanforderungen
können zusätzliche
Dienstleistungen hinzukommen.
Aus der Erfahrung mit Liefereng -
pässen, die es bei einigen Produkten gegeben
habe, seien die Lagerkapazitäten so
angepasst worden, dass man einen Monat
lang die Versorgung sichern könne. Vom
Standort in Belgien aus seien 60 % der
Kunden in einem Umkreis von 600 km
erreichbar. Das mache den Standort so
attraktiv.
Zur Auslieferung der Waren gingen
täglich 14 Container, das entspricht rund
20 Mio. Paar Schuhe pro Jahr, auf die
Wasserstraße, die Bahn oder den Lkw.
Die Anlieferung der Ware erfolge zu 96 %
per Container über den Wasserweg. Dadurch
würden jährlich rund 14.000 Lkw-
Fahrten eingespart.
In Zusammenarbeit mit Future Proof
Shipping (FPS) und dem BCTN Network
of Inland Terminals setzt Nike verstärkt
auf einen emissionsfreien Versand. Das
wasserstoffbetriebene Containerschiff
»H2 Barge 1« verkehrt mehrmals pro
16 Binnenschifffahrt 04 | 2025
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FLUSSKREUZFAHRT
© Viking River Cruises
Es gibt wieder mehr Passagiere auf Flusskreuzfahrtschiffen
und daher auch mehr Neubau-Aufträge der Anbieter
18 Binnenschifffahrt 04 | 2025
FLUSSKREUZFAHRT
Gäste haben wieder Lust auf Flussreisen
Die Nachfrage in der Flusskreuzfahrtbranche steigt an. Das ermutigt die Anbieter, ihre
Zurückhaltung aufzugeben und wieder verstärkt in Neubauten zu investieren. Besonders
hoch im Kurs stehen die Fahrtgebiete Rhein und Donau und Douro. Von Arnulf Hader
Nach dem Tiefpunkt in der Flottenentwicklung
mit nur vier Neubauten in
2023 folgten im vergangenen Jahr schon
wieder sieben neue Schiffe, ein klares Indiz
dafür, dass die Pandemie und ihre
Nachwehen überwunden sind. Unter den
letztjährigen Auftraggebern waren wieder
Lüftner, Phoenix und Scylla vertreten sowie
ein Newcomer, der an 1A Vista verchartert.
Als Fahrtgebiete standen neben
Rhein-Main-Donau (R-M-D) der portugiesische
Douro weiter hoch im Kurs.
2025 wird sich die Zahl der Ablieferungen
mehr als verdoppeln, und für die Zeit
danach haben sich bereits einige Reeder
Werftplätze gesichert. Vorgelegt hatte Viking
River Cruises mit zunächst nur einem,
ungewöhnlich zaghaften Auftrag
für ein weiteres Schiff für die Seine. Mittlerweile
kamen neun weitere Orders für
2025 and 2026 dazu, die wie gewohnt bei
der Neptun Werft in Warnemünde platziert
wurden.
Die zehn Aufträge setzen sich zusammen
aus den bewährten „Long Ships“
mit 135 m Länge und zwei einer ähnlichen
Serie, die mit 125 m Länge besser
an das Fahrwasser der Seine angepasst
sind. Kürzlich hat Viking die Reihe mit
acht weiteren Orders bis 2028 verlängert.
Auch 2025 werden Phoenix und Lüftner
wieder dabei sein. Der britische Veranstalter
Saga Travel baut seine über den
niederländischen Schiffsmanager Rijfers
Rivertech betreute Flotte um einen Neubau
aus. Rivertech hat jetzt das Management
für die gesamte Flotte von Swiss Excellence
Cruises übernommen und fügt
auch da einen weiteren Neubau hinzu.
Scylla baut für ihren Kunden Riviera
Travel in England gleich drei neue Schiffe.
United Waterways in Basel betreut
zwei Neubauten für die australische APT
Group, die von der Hamburger PCE Capital
finanziert werden sowie einen Neubau
für Tui UK. AMA Waterways lässt
sich ein weiteres Schiff für den Douro
von der portugiesischen Mystic-Group
erstellen.
Ein Grund für den Erfolg einer Reederei
im Markt ist neben gutem Service
eine moderne Flotte, die nicht nur dem
Neubauten 2024
SCHIFFSNAME
Amadeus Nova
Amina
Viva Enjoy
Porto Mirante
Avalon Alegria
Douro Estrela
The Gentleman
Gesamt: 7 Schiffe
OPERATOR/CHARTER
Lüftner Cruises
Rivertech / Phoenix Reisen
Scylla AG / VIVA Cruises
Scylla AG / Phoenix,Riviera
United Waterways / Avalon
United Waterways / APT
Van Loon / 1A Vista
Zeitgeschmack entspricht, sondern auch
die aktuelle Technik für Schiffsbetrieb
und Umweltschutz vorhält. Die durch
Neubauten ersetzten Schiffe sind nach 15
bis 20 Jahren in der Luxus- oder Premiumklasse
nicht mehr gefragt, aber lassen
sich im unteren bis mittleren Marktsegment
noch sehr gut einsetzen. So baut
die Dutch Cruise Line gern ihre Flotte mit
Schiffen aus, die sie von Lüftner Cruises
übernimmt. Auch die Schweizer Navibelle
Cruises lässt nicht neu bauen, sondern
kauft lieber Secondhand-Einheiten.
Scylla ist wieder in ihrem alten Rhythmus
angelangt, jährlich drei Neubauten
WERFT
Vahali / TeamCo
Vahali
Kladovo / Da Capo
Kladovo / Da Capo
West Sea, PTG
West Sea, PTG
Severnav / TeamCo
BETTEN
158
208
190
120
102
120
172
1070
REGION
R-M-D
R-M-D
R-M-D
Douro
Douro
Douro
Rhein
für Charterer zur Verfügung zu stellen.
Die aktuellen Pläne der ebenfalls schweizerischen
United Waterways AG sehen in
den nächsten Jahren insgesamt sogar
zwölf Neubauten für die betreuten Reiseveranstalter
vor.
Im letzten Sommer hatte der Branchenverband
IG RiverCruise einen Cruise Investment
Plan vorgelegt, wie die Flusskreuzfahrt
bis 2050 klimaneutral werden
kann. Dafür stellt auch die EU Mittel zur
Verfügung. Konkret geht es darum, umweltverträglichere
Kraftstoffe zu finden
und mehr Landstrom zu nutzen, um während
der langen Liegezeiten in den Städ-
Die »A-Rosa Viva« ist ein Dreideck-Kabinenschiff der 4-Sterne-Kategorie mit 99 Doppelkabinen
© Eckardt
Binnenschifffahrt 04 | 2025
19
FLUSSKREUZFAHRT
© Hader
Neubauten 2025
SCHIFFSNAME
Amadeus Amara
AMA Sintra
Excellence Crown
Aurelia
Spirit of the Moselle
Riviera Radiance
Riviera Resplendence
Riviera Rose
TUI Alma
APT Solara
APT Ostara
Viking Nerthus
Viking Annar
Viking Honir
Viking Eldir
Viking Dagur
Viking Gyda
Gesamt: 17 Schiffe
OPERATOR / CHARTER
Lüftner Cruises
Mystic / AMA Waterways
Rivertech / Swiss Excell.
Rivertech / Phoenix R.
Rivertech / Saga Travel
Scylla AG / Riviera Travel
Scylla AG / Riviera Travel
Scylla AG / Riviera Travel
United Waterways/TUI UK
United /PCE / APT
United /PCE / APT
Viking River Cruises
Viking River Cruises
Viking River Cruises
Viking River Cruises
Viking River Cruises
Viking River Cruises
ten die Motoren abschalten zu können.
Neubauten werden mit entsprechenden
Anschlüssen ausgerüstet, auch bei älteren
Schiffen ist eine Nachrüstung möglich.
Sondereinsatz Wohnschiffe
Eine exakte Flottenstatistik zu führen, ist
weiter kaum möglich. Von 2022 bis 2024
waren als Folge der Pandemie nur wenige
Neubauten in Fahrt gekommen. Das ändert
sich jetzt wieder, doch das führt
noch nicht dazu, dass andere Schiffe recycelt
werden. Einige werden weiter als
schwimmende Hotels genutzt, um Asylbewerber
und Flüchtlinge aufzunehmen.
35
30
25
20
15
10
5
0
Schiffe Betten
WERFT
Den Breejen
West Sea, PTG
Concordia Damen
Vahali
Vahali
Klad. / Da Capo
Vahali / Da Capo
Klad. / Da Capo
West Sea
Vahali / TeamCo
Vahali / TeamCo
Neptun Werft
Neptun Werft
Neptun Werft
Neptun Werft
Neptun Werft
West Sea, PTG
Neubauten in Europa 2000 bis 2026
BETTEN
164
102
170
208
182
178
178
114
123
154
154
168
190
190
190
190
106
2761
REGION
Donau
Douro
Rhein
R-M-D
R-M-D
Donau
Rhein
Douro
Douro
R-M-D
R-M-D
Seine
R-M-D
R-M-D
R-M-D
R-M-D
Douro
Ein Ende ist derzeit nicht abzusehen. So
lässt sich heute noch kein Datum festmachen,
wann zum Beispiel die »Rossini«
auf der Donau wieder die Leinen loswerfen
kann.
Anfang März wurden mindestens zwei
Dutzend Schiffe in den Niederlanden für
diese Zwecke genutzt. Hotelschiffe müssen
wie aktive Kreuzfahrtschiffe instandgehalten
werden. Dennoch stellt sich die
Frage: Sind sie aus dem Kreuzfahrtmarkt
ausgeschieden oder kehren sie zurück,
sobald weniger Unterkünfte gebraucht
werden? Das Gesamtkonzept der Schiffe
kommt jedoch im Laufe der Jahre aus der
Mode. Über kurz oder lang werden sie
6.000
5.000
4.000
3.000
2.000
1.000
0
durch Neubauten ersetzt. So wurden
2024, als sieben neue Schiffe von den
Werften kamen, sieben andere aus der
Flottenliste entfernt, deren Rückkehr in
den Kreuzfahrtmarkt als unwahrschein -
lich einzuschätzen war. In diesem Frühjahr
werden sieben Schiffe aus dem
Markt genommen, während im Laufe des
Jahres 17 neue hinzukommen.
Die Gesamtzahl der Schiffe in Europe
mit mindestens 40 Betten wird daher 2025
von 408 auf 418 steigen. Sie enthält neben
zwei Duzend Hotelschiffen auch einige
wenige, die sich in einem größeren Modernisierungsprozess
befinden oder noch
nach einem neuen Charterer suchen.
Auf der anderen Seite gibt es Newcomer:
Die bislang auf Seereisen spezialisierte
US-Reederei Celebrity Cruises aus
der Royal Viking Group hat beschlossen,
in die Flusskreuzfahrt in Europa einzusteigen
und hat dafür in den Niederlanden
zehn Neubauten bestellt. Ab 2027 sollen
sie in Fahrt kommen sollen. Es ist
nicht auszuschließen, dass weitere Marken
diesem Beispiel folgen werden. So soll
auch die Carnival Corp. bereits Ausschau
nach Übernahmekandidaten halten.
Fahrgäste
Zur Nachfrage gibt es sehr unterschiedliche
Zahlen. Der Reiseverband DRV greift
auf die Zahlen des Mobilitätsmonitors
von YouGov zurück. Danach haben sich
die Fahrgastzahlen aus Deutschland 2022
bis 2024 sehr positiv von 645.000 über
700.000 auf 840.200 entwickelt. Die Ausgaben
für eine Reise von 7,3 Nächten stiegen
hingegen nur minimal auf knapp
1.200 €. Im Vergleich dazu stiegen die
Preise für eine Seereise mit zehn Nächten
deutlich von 1.570 € in 2023 auf 1.758 €,
aber die Zahl der Teilnehmer wuchs nur
um 42.000 auf 3 Mio. Gäste.
Die vom Institut Centouris der Universität
Passau für die IG RiverCruise erstellte
Studie umfasst die Gesamtnachfrage
aus allen Ländern. Demnach stieg die
Zahl der Fahrgäste von 1,22 Mio. in 2023
auf 1,39 Mio. in 2024 (+14 %), was neben
den DACH-Märkten vor allem dem US-
Markt zu verdanken ist. Dabei wurden
auf den Reisen Brutto-Ticket-Umsätze in
Höhe von rund 3,54 Mrd. € erzielt.
Übersee-Passagiere, hier vor allem aus
den USA und Kanada, zahlen im Schnitt
für ihre Reise (cruise-only) etwa dreimal
so viel wie Passagiere aus Europa. Das
liegt daran, dass überwiegend Reisen im
Ultra-Luxussegment mit Tagessätzen von
20 Binnenschifffahrt 04 | 2025
Das Kreuzfahrtschiff »Grace« passiert Düsseldorf. Rhein, Donau und der portigiesische Douro gehören bei den Gästen zu den beliebtesten Fahrtgebieten
© Eckardt
366 € und mehr gebucht werden. Innerhalb
von Europa ist der durchschnittliche
Preis in der Kategorie Standard bei Tagessätzen
um die 184 € im wichtigen
Quellmarkt DACH am geringsten. Diese
Preisdifferenz erklärt die häufig längere
Aufenthaltsdauer der Übersee-Gäste. In
allen Quellmärkten dominieren Kreuzfahrten
mit einer Dauer von 5–7 Nächten.
Kurzreisen unter fünf Nächten
(16 %) spielen dagegen in der DACH-Region
eine besondere Rolle.
Von den 2.566 Beschäftigen an Land
stammen 989 aus Deutschland, gefolgt
von der Schweiz mit 595, den USA mit
500 und 320 aus UK. Von den 11.070
Mitarbeitern an Bord stammt das Gros
aus Osteuropa, danach folgen Länder wie
Indonesien, die Philippinen, Deutschland
und Österreich.
Infrastruktur
Die viel zitierte marode Infrastruktur in
Deutschland betrifft auch die Binnenschifffahrt.
Am 8. Dezember rammte ein
Frachtschiff ein Tor der Moselschleuse
Müden, wodurch eine monatelange Sperrung
des Flusses drohte, da keine zweite
Kammer vorhanden ist. Während Notmaßnahmen
die Vollsperrung verkürzten,
war das Glück für die Kreuzfahrt,
dass sich der Unfall im Winter ereignete.
Der Einsturz der Carolabrücke in
Dresden im September geschah ebenso
wenig während der Hochsaison der Elbekreuzfahrt.
Die Beseitigung der Trümmer
und der baufälligen restlichen Brücke
zieht sich hin und macht eine Planung für
die Sommersaison kaum möglich.
Ausland
Die russische Flotte bleibt von den westlichen
Märkten abgeschnitten. Bleibt die
Inlandsnachfrage. Die aktive Flotte
wuchs sogar um drei auf 124 Schiffe
durch einen Neubau und zwei reaktivierte
alte Schiffe. Weitere Neubauten
sind in russischen Werften in Arbeit.
Anders als Russland war Ägypten bei
der Internationalen Tourismus Börse ITB
2025 in Berlin wieder stark repräsentiert
gewesen. Die weltweit tätigen Reiseveranstalter
wie Viking River Cruises oder
TUI kündigen weitere neue oder umgebaute
Schiffe auf dem Nil an, nur zuverlässige
Schiffslisten sind kaum zu finden.
Auch chinesische Flussreedereien sind
nicht mehr so auf der Messe vertreten wie
früher. Da die Flotte auf dem Jangtse alleine
auf 47 Schiffe angewachsen ist, liegt
der Schluss nahe, dass die Nachfrage aus
dem Inland genügt, die Kapazitäten weitgehend
zu füllen. Die Neubauten entsprechen
dem Maximum für Jangtse-
Schiffe von 150 m Länge und gehören somit
zu den größten Flusskreuzfahrtschiffen
der Welt. Neue Anbieter für den
nationalen Markt nutzen ältere Schiffe,
die maximal 30 Jahre lang fahren dürfen.
Auch auf dem Mekong sind Gäste wieder
willkommen, aber die Zahl der Neubauprojekte
ist noch gering.
In den USA wurde das Schicksal der
Reederei American Queen Voyages
(AQV) endgültig besiegelt. Von den vier
Flussschiffen wurden zwei verschrottet,
eines vorläufig aufgelegt und eines von
American Cruise Lines (ACL) übernommen.
ACL ist damit die einzige größere
Flussreederei Amerikas und meldete
den Bau weiterer Schiffe auf der eigenen
Werft Chesapeake Shipbuilding an. Von
den 2022 angekündigten 12 Katamaranen
mit 100 Betten sind schon vier in
Fahrt. Auch »River Ships European Style«
mit jeweils 180 Betten sollen wieder beschafft
werden. Nachdem die Folgen der
Corona-Pandemie verdaut sind, wollen
Amerikaner nun auch wieder verstärkt
die Flüsse Europas erkunden, heißt es.
River Cruise Fleet Handbook
Das »River Cruise Fleet Handbook«,
dem die Schiffszahlen entnommen
sind, erscheint 2025 in
der 18. Auflage und zeigt die technischen
Daten aller Flusskreuzfahrtschiffe
der Welt mit 40 oder
mehr Betten auf. Zusammen mit
Statistiken, Texten und Schiffsverzeichnissen
ist es die umfassendste
Quelle zur Entwicklung dieser
Spezialflotte. Es kostet gedruckt
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Binnenschifffahrt 04 | 2025
21
FLUSSKREUZFAHRT
Phoenix tauft neues 5-Sterne-Schiff
Phoenix Kreuzfahrten aus Bonn ist einer der größten und bekanntesten deutschen
Flusskreuzfahrtveranstalter mit mehr als 40 Schiffen in der Flotte. Am Stammsitz wurde
jetzt mit der »Aurelia« ein weiterer Neubau in Dienst gestellt. Von Christian Eckardt
Frisch getauft fährt die »Aurelia« als jüngstes Flottenmitglied bei Phoenix Reisen in ihrer Premierensaison auf Rhein und Donau
© Eckardt
Die »Aurelia« wurde von Bianca Rödig
getauft, Tochter von des Sea-
Chefs-Gründers Helmut Rödig. SeaChefs
betreut schon seit vielen Jahren die Flotte
von Phoenix. Zuvor hatte das Schiff im
Beisein von Geschäftspartnern und ersten
Reisegästen den geistlichen Segen
von Pfarrer Raimund Blanke erhalten.
Bei dem 135 m langen und 11,4 m
breiten Schiff handelt es sich um ein
Schwesterschiff der im letzten Jahr in
Dienst gestellten »Amina«. Gebaut wurde
das Fünf-Stern-Schiff, das über 104
Kabinen für maximal 208 Gäste verfügt,
für das niederländische Unternehmen
Rijfers Nauical Management auf der serbischen
Vahali-Werft unter der Baunummer
672, die Endausrüstung erfolgte
dann am niederländischen Standort der
Werft in Gendt. Phoenix hat das Schiff
langfristig gechartert.
Wie Michael Schulze, Direktor Kreuzfahrten
bei Phoenix in seiner Ansprache
zur Taufe erklärte nahm der Bau des
Schiffes aus rund 1.000 t Stahl rund 15
Monate in Anspruch. Bis zu 300 Arbeiter
von 30 Unternehmen waren an dem Bau
Taufpatin Bianca Rödig mit Michael Schulze,
Direktor Kreuzfahrten bei Phoenix Reisen
beteiligt, verlegten 3.000 m2 Teppich und
trugen 15.000 l Farbe auf.
Der Antrieb erfolgt über vier, bei Bedarf
einzeln zuschaltbare Fahrmotoren
vom Hersteller Scania mit einer Gesamtleistung
von rund 1.500 kW. DArüber hinaus
verfügt der neue Cruiser über einen
Landstromanschluss und eine bordeigene
Kläranlage. An beiden äußeren Seiten des
Sonnendeck wurden Solarpaneele für die
Eigenstromversorgung installiert.
Die »Aurelia« überzeugt mit modernen
Formen und Farben, einem großzügigen
Raumangebot sowie komfortabel ausgestatteten
Kabinen, die auf zwei Decks
über französische Balkone verfügen. Für
den kulinarischen Genuss sorgt auch an
Bord der »Aurelia« die Firma SeaChefs.
Im vorderen Bereich des Schiffes steht
den Gästen eine moderne Panorama-
Lounge mit Bar und kleiner Tanzfläche
zur Verfügung. Das Restaurant befindet
sich im unteren Deck, das über die Passagierdecks
auch mit einem Fahrstuhl erreichbar
ist. Im Restaurant gibt es keine
festen Tischzeiten. Bier, Softdrinks, Hausweine,
Kaffee und Tee sind im Reisepreis
mit enthalten. Das gastronomische Angebot
an Bord wird mit dem kleinen italienischen
Restaurant »Trattoria Caminetto«
am Heck des Schiffes ergänzt, dort
werden italienische Spezialitäten serviert.
Das neu gebaute Schiff wird 2025 auf
Rhein und Donau unterwegs sein – für
die zweite Hälfte des Jahres gibt es noch
einige Restkapazitäten.
22 Binnenschifffahrt 04 | 2025
FLUSSKREUZFAHRT
HYBRID-ANTRIEB UND ELEGANTER KOMFORT
Ein Versprechen für die Zukunft: Die »Amadeus Aurea«
Der Kreuzfahrtanbieter Amadeus bleibt
seiner Tradition treu: Mit der »Amadeus
Aurea« bringt der Flusskreuzfahrt-Veranstalter
auch in 2026 einen luxuriösen
Neubau in Fahrt: mit Hybrid-Antrieb
und elegantem Komfort.
Der hybride, dieselelektrische Antrieb,
der die CO2-Emissionen enorm verringert,
ein Steuerungs- und Positionierungssystem
und modernste Antriebstechnik
sind markante Merkmale,
die für zusätzliche Effizienz sorgen.
Innovativ auch die Wärme- und Klimatechnik:
Strom kommt unter anderem
aus Solarpaneelen und ein Rückgewinnungssystem
macht Wärme wieder
nutzbar.
Eine extrem leistungsfähige Batterie ermöglicht
es, unterwegs Leistungsspitzen
ohne zusätzliche Generatoren abdecken
zu können. Die innovativen Hauptmotoren
sind mit leistungsstarken Filtern
und Katalysatoren ausgestattet, die den
Ausstoß von Luftschadstoffen nahezu
vollständig vermeiden. Die Akkus erleichtert
auch die Beheizung des Außenpools
auf dem Sonnendeck. Durch besondere
Glasfronten werden die Wärmeund
Hitzeeffekte gering gehalten.
Ab dem kommenden Jahr wird die
135 m lange »Amadeus Aurea« mit maximal
158 Gästen und einer Geschwindigkeit
von maximal 25 km/h verschiedene
Ziele auf Rhein und Donau ansteuern.
Die 67 lichtdurchfluteten Außenkabinen
sind 16 m2 bzw. 17,5 m2 groß und verteilen
sich auf vier Decks. Sie ermöglichen
neben Entspannung und Ruhe
auch Ausblicke auf die vorbeiziehende
Umgebung. In allen Kabinen können die
Gäste zwischen zwei Einzelbetten oder
einem Doppelbett wählen. Zudem gibt es
12 großzügige Suiten mit Balkonen, einige
davon mit absenkbaren Panoramafenstern.
Mit bis zu 26 m2 ist in den
Suiten reichlich Platz zum Durchatmen
und Regenerieren, zum Beispiel in der
»Café Vienna«-Galerie oder in der Lido-
Bar. Im Massage- und Fitness-Bereich
können die Gäste neue Energie tanken.
»Nur bei uns sind Urlauber so luxuriös
und dennoch klimafreundlich unterwegs«,
sagt Rendel Müller, Direktorin
Marketing & Vertrieb bei Amadeus. Mit
dem neuen Schiff sei wieder eine technische
Meisterleistung gelungen, die hilft,
den ökologischen Fußabdruck deutlich
zu reduzieren. Im kommenden Jahr soll
die Serie innovativer Neubauten in der
Amadeus-Flotte konsequent fortgesetzt
werden, heißt es.
ga
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Binnenschifffahrt 04 | 2025
23
FLUSSKREUZFAHRT
NEUEINSTEIGER IN DER FLUSSKREUZFAHRT
»The Gentleman«: Flussreisen mit Yacht-Feeling
© TeamCo
Vor vier Jahren beschloss die niederländische
Familie van Loon, neben der Frachtschifffahrt
auch in den Markt der Flusskreuzer
einzusteigen. Das Ergebnis ist ein
neues Flusskreuzfahrtschiff namens «The
Gentleman«. Mit dem Namen bleibt man
in der Tradition des Hauses: Bisher endeten
alle Schiffsnamen immer auf »-man«.
Das sollte auch für den Flusskreuzer gelten,
dessen edle Erscheinung mit dem Charakter
einer Yacht um Namen passt.
Das in Rumänien gebaute Kasko wurde
von der holländischen TeamCo-Werft in
Heusden fertiggestellt. »The Gentleman«
zeichnet sich durch ein modernes Ambiente
aus. Mit bodentiefen, zu öffnenden
Fenstern auf dem Mittel- und
Oberdeck lassen sich die Flusslandschaften
besonders gut erleben. Ein großzügiges
Sonnendeck lädt zum Entspannen
ein. Unter Deck arbeiten zwei
Caterpillar-Motoren C 32 mit je 1.014 PS,
die dem 135 m langen Schiff die nötige
Geschwindigkeit verleihen. Unterstützt
werden diese durch einen Bugstrahler
von Veth Propulsion mit 320 kW bei
1800 U/min.
Der Gentleman verfügt über 86 Außenkabinen
für maximal 172 Passagiere.
Fahren soll die unter Schweizer Flagge
eingesetzte »The Gentleman« auf Rhein,
Mosel und Donau.
Obwohl van Loon bereits mehrere
Schiffe bei TeamCo hat bauen lassen, war
dieser Neubau eine Besonderheit. Während
des Bauprozesses habe es viele neue
Ideen gegeben, mit viel zusätzlicher Arbeit,
berichtet Wout van Wijnen von der
Werft TeamCo. Aber alle Anpassungen
hätten »The Gentleman« am Ende nur
noch schöner gemacht. Innovativ an
Bord sei die Zusammenführung der
Blackbox Pro mit dem Trackpilot für einen
verbesserte und vereinfachte Navigation,
heißt es.
ga
24 Binnenschifffahrt 04 | 2025
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FLUSSKREUZFAHRT
Rotterdam setzt auf Energie von Land
Cruise Port Shore Power eröffnet eine neue Landstromanlage für Kreuzfahrtschiffe, bevor
eine EU-Vorschrift dies ab 2030 verpflichtend macht. Künftig soll die saubere Energie von
Land helfen, die Schadstoff- und Lärmemissionen deutlich zu reduzieren
Am 31. März 2025 wurde nach
22-monatiger Bauzeit die Landstromanlage
von Cruise Port Shore
Power an der Holland Amerikakade offiziell
in Betrieb genommen. Die offizielle
Einweihung erfolgte durch Robert
Simons, Beigeordneter für Hafen & Wirtschaft
und Boudewijn Siemons, CEO der
Port of Rotterdam Authority. Mit Inbetriebnahme
der Landstromanlage
greift Cruise Port Shore Power bereits
den europäischen Vorschriften vor. Diese
schreiben vor, dass bis 2030 alle Kreuzfahrtschiffe
in europäischen Häfen Landstrom
beziehen müssen.
Die Landstromanlage wurde von Cruise
Port Shore Power in Auftrag gegeben und
vom dänischen Unternehmen PowerCon
in Zusammenarbeit mit der Port of Rotterdam
Authority, der Stadt Rotterdam,
Stedin, Igus und den Projektpartnern J.P.
van Eesteren, Heijmans, Royal Haskoning,
DHV und Xylem gebaut.
Die Rotterdamer Anlage ist den Angaben
zufolge innovativ und einmalig.
Neben der Landstromanlage wurde auch
ein 230 m langer Kabelkanal im Kai angelegt
und ein neuartiges Anschlussfahrzeug
eingesetzt. Die Kabeltrasse bietet einen
flexiblen Anschlusspunkt über die
gesamten 230 m. Eine praktische, innovative
Lösung, da der Standort des
Landstromanschlusses von Schiff zu
Schiff unterschiedlich ist.
Das flexibel einsetzbare, zusammengestellte
Anschlussfahrzeug ist klein und
daher bequem zu bedienen. Durch die
Verwendung der Kabelrinne gibt es keine
Behinderung und Beeinträchtigungen
durch Kabel auf dem Kai. Die Kühlung
der Landstromanlage erfolgt, ebenso wie
die Kühlung des Kreuzfahrtterminals,
mit Wasser aus der Maas. Für die Anlage
wurde ein separater Netzanschluss mit
erneuerbarem Strom auf einer Länge von
1,5 km vom Maashaven bis zur Wilhelminakade
verlegt.
Robert Simons, Beigeordneter für Hafen
und Wirtschaft: »Kreuzfahrtschiffe
sind eine wertvolle Einnahmequelle, und
indem wir sie stromtechnisch einbinden,
verbessern wir jetzt die Luftqualität und
Neben der Landstromanlage wird auch ein neuartiges Anschlussfahrzeug an den Schiffen eingesetzt
Boudewijn Siemons, CEO der Port of Rotterdam Authority, Mai Elmar, Executive Director Cruise Port
Rotterdam und Robert Simons, Beigeordneter für Hafen & Wirtschaft, eröffneten die Anlage (v.l.)
verringern die Lärmbelästigung.«
Boudewijn Siemons, CEO der Port of
Rotterdam Authority: »Nach einem intensiven
Bauprozess unternehmen wir
heute einen wichtigen neuen Schritt, um
den Hafen und die Stadt Rotterdam
nachhaltiger zu machen. Die Landstromanlage
für Kreuzfahrtschiffe ist dabei ein
wichtiger und notwendiger Bestandteil.«
Das Projekt wurde in Angriff genommen,
während der Kreuzfahrtterminal in
Betrieb war und jede Woche Kreuzfahrtschiffe
am Kai empfangen wurden. Cruise
Port Shore Power erwartet, dass bereits im
ersten Jahr 75 % der Kreuzfahrtschiffe in
Rotterdam an Landstrom angeschlossen
werden können. Dadurch könnten sowohl
CO2- als auch Stickstoff- und Feinstaubemissionen
reduziert werden. Außerdem
würden die Lärmemissionen der Kreuzfahrtschiffe
während der Liegezeit am Kai
deutlich zurückgehen.
RD
© Port of Tottedam
26 Binnenschifffahrt 04 | 2025
Seit über 110 Jahren im Dienst der Binnenschifffahrt:
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47053 Duisburg | Außenhafen | Marientor | Werftstraße 47 | Tel. +49 (0) 203 61024 | Fax +49 (0) 203 61846 | E-Mail: harbisch@ha-du.de | www.ha-du.de
SCHIFFSTECHNIK
PROJEKT NAVHYS
Konsortium will Wasserstoff-Lösungen für die Weltschifffahrt entwickeln
Für Offshore Support Vessels (OSV) soll ein LH2-Speicher- und Treibstoffsystem entwickelt werden
Hinter dem Projekt »NavHyS« versammeln sich zahlreiche Partner aus ganz Europa
Alternative Treibstoffe sind das maritime
Kernthema für die CO2-neutrale Schifffahrt
der Zukunft. Das Maritime Cluster
Norddeutschland (MCN) arbeitet als assoziierter
Partner mit zwölf führenden
Unternehmen aus ganz Europa zusammen,
die Wasserstoff in der Schifffahrt
mit hoher Effizienz über die gesamte
Wertschöpfungskette einsetzen wollen.
Für küstennahe Fahrtrouten und Seeund
Binnenschiffe gilt aktuell noch gasförmiger
Wasserstoff als erste Wahl. Flüssiger
Wasserstoff hat hingegen eine wesentlich
höhere Energiedichte und ermöglicht dadurch
größere Reichweiten. Für die Lagerung
an Bord bei eine Temperatur von
–253° C braucht es spezielle Tanks, die derzeit
im Projekt NavHyS entwickelt werden.
Die bis zu 300 m3 großen Tanks können
zwischen 12 t und 18 t flüssigen Wasserstoff
speichern, der in weniger als zwei
Stunden gebunkert werden kann. Dafür
entwickeln die Projektpartner:innen in
den kommenden drei Jahren zusätzlich
den Entwurf eines Bunkerschiffes, das mit
entsprechenden Tanks unter Deck ausgerüstet
ist. Bereits Ende 2027 soll die
klassespezifische Genehmigung für den
Entwurf vorliegen.
»Wir wollen als kompetenter Verbund
das Projektziel unterstützen – den perspektivischen
Durchbruch der Wasserstofftechnologie
in der Schifffahrt« sagt
Susanne Neumann, MCN-Geschäftsstellenleiterin
Niedersachsen. Segmente
wie der Offshore-Bereich seien dafür zum
Beispiel bestens geeignet.
Hinter dem Projekt versammeln sich
namhafte europäische Partner. So ist der
Raumfahrtunternehmen ArianeGroup
beteiligt, das bereits über jahrzehntelange
Erfahrung in der Wasserstoff-Mobilität
verfügt und sich als Pionier in der Anwendung
von flüssigem Wasserstoff in Europa
begreift.
Aufgabe des Maritimen Clusters Norddeutschland
während der 36-monatigen
Projektphase ist die Unterstützung eines
thematischen Austauschs zwischen dem
NavHyS-Konsortium und den maritimen
Unternehmen aus den fünf norddeutschen
Bundesländern. Besuche von
Konsortiums-Mitgliedern in geeigneten
Unternehmen sind ebenso angedacht wie
die Vermittlung von Kontakten zu Reedereien
oder Zulieferern.
»Für unser Netzwerk ist sehr wertvoll,
schnell und direkt von den Projektpartnern
über die Fortschritte in diesem innovativen
und zukunftsweisenden Vorhaben
informiert zu werden«, betont
Neumann.
Gestartet wurde das NavHyS-Projekt
Ende Januar mit einer Auftaktveranstaltung
im ECOMAT-Zentrum in Bremen.
Das Projekt wird von der Europäischen
Kommission mit 5 Mio. € gefördert,
Projektträger ist die Clean Hydrogen
Partnership. Zu den Projektpartnern
zählen neben der ArianeGroup unter anderem
North Star Shipping (Großbritannien),
Vard (Norwegen), Engie
(Frankreich), das Research Institutes of
Sweden RISE (Schweden), Bureau Veritas
Marine & Offshore (Frankreich) oder
auch Gas and Heat (Italien). RD
© Ariane Group
28 Binnenschifffahrt 04 | 2025
SCHIFFSTECHNIK
Kraftstoff aus Klärschlamm
In Mannheim wird in einer weltweit einzigartigen Anlage erstmals aus Abwasser und Strom
E-Methanol hergestellt. Der Betreiber sieht einen Milliardenmarkt in der Schifffahrt und
will schon bald weitere Projekte realisieren
ICODOS, eine Ausgründung aus dem KIT, entwickelt vollintegrierte und vollautomatische betriebene E-Methanol-Anlagen
© KIT
Auf dem Gelände der Mannheimer
Kläranlage auf der Friesenheimer
Insel ist eine Anlage zur Produktion von
E-Methanol eingeweiht worden. Darin
wird aus dem Biogas, das bisher schon
aus dem Klärschlamm gewonnen wird,
ein klimaneutraler Treibstoff für Schiffe
erzeugt. Zur Einweihung der Anlage kam
auch Bundesverkehrsminister Volker
Wissing (parteilos).
»Deutschland sollte bei der Erforschung
und Entwicklung eine Vorreiterrolle
einnehmen. Darin liegt ein
Wachstumsmarkt der Zukunft«, sagt der
scheidende Minister. »Es geht auch darum,
unser Land unabhängig von Energieimporten
zu machen.«
Die erste Anlage ihrer Art – »Mannheim
001« – ist auf dem Gelände der
Kläranlage entstanden. Entwickelt hat sie
das Mannheimer Klimatechnik-Startup
ICODOS, das Karlsruher Institut für
Technologie (KIT) und der Eigenbetrieb
Stadtentwässerung der Stadt Mannheim.
Die Schifffahrt ist nach Schätzungen
der Internationalen Seeschifffahrts-
Organisation IMO für rund 3 % der weltweiten
Treibhausgasemissionen verantwortlich.
Um das zu ändern, werden umweltfreundliche
Alternativen benötigt.
Das Projekt in Mannheim nutzt das Potenzial
von Kläranlagen – allein in
Deutschland gibt es rund 9.000 davon, auf
EU-Ebene wird die Zahl auf bis zu 75.000
geschätzt. Aktuell wird Klärschlamm verbrannt,
um Energie zu gewinnen. In der
Mannheimer Kläranlage gärt er in Tanks,
wobei Biogas und CO2 entstehen.
Das Biogas wird künftig zunächst gereinigt,
wobei das CO2 abgeschieden wird.
Anschließend wird das Treibhausgas unter
Zugabe von Wasserstoff bei hoher
Temperatur und Hitze dann zu E-Methanol
weiterverarbeitet – geeignet als
»grüner«, also nachhaltiger Schiffskraftstoff.
Der gesamte Prozess ist nicht nur
treibhausgasneutral, sondern hilft dabei,
aktiv den CO2-Ausstoß zu reduzieren. Das
Biogas kann ins öffentliche Gasnetz eingespeist
werden.
2.500 kg grüner Wasserstoff pro Jahr
werden laut ICODOS-Geschäftsführer
David-Andre Strittmatter für die Produktion
gebraucht. Pro Jahr könnten gut
15.000 l E-Methanol produziert werden.
Eine weitere, bedeutend größere Anlage
plant ICODOS mittelfristig in Spanien,
mit einer Jahreskapazität von 35 Mio. l.
Die Mannheimer Anlage hat den Angaben
zufolge einen mittleren einstelligen
Millionenbetrag gekostet. Strittmatter
sieht einen vielversprechenden Markt für
den klimaneutralen Kraftstoff. Viele Reedereien
seien daran interessiert, ihre
CO2-Bilanz zu verbessern. Schon jetzt
komme E-Methanol auf ersten Containerschiffen
zum Einsatz – unter anderem
bei Maersk, der zweitgrößten Containerschiffreederei
der Welt.
Die Schiffe brauchen eine spezielle Antriebstechnik.
Aber auch konventionelle
Motoren könnten für E-Methanol umgerüstet
werden, erklärt Strittmatter. Durch
die schon von Reedereien in Betrieb genommenen
oder verbindlich bestellten
Schiffe ergebe sich ein Markt von
20 Mrd. € pro Jahr. Perspektivisch könnte
dieser auf bis zu 400 Mrd. € wachsen.
Die Forschungsanlage war Teil mehrerer
Energieprojekte, die von der EU, dem
Bund und der Stadt Mannheim mit mehreren
Millionen Euro gefördert wurden.
2022 wurde ICODOS gegründet, um das
Verfahren zur Marktreife zu bringen. RD
Binnenschifffahrt 04 | 2025
29
SCHIFFSTECHNIK
STUDIE DER UNIVERSITÄT MÜNSTER
Kleine Wasserstoff-Boote können Lkw auf langen Strecken schlagen
Binnenschiffe, die mit Wasserstoff angetrieben
werden, könnten eine Alternative
zum Lkw-Transport darstellen. Denn ab
einer bestimmten Entfernung sind die
Transportkosten günstiger als beim Dieseloder
E-Lkw. Zu diesem Ergebnis kommt
eine Studie der Universität Münster.
Hintergrund ist die Klimabelastung
durch den weltweiten Gütertransport: Der
Transport sektor war zwischen 2010 und
2018 für rund 14 % der weltweiten Treibhausgas-Emissionen
verantwortlich. Gesucht
werden daher alternative, klimafreundlichere
Lösungen. Das betrifft auch
den Schiffsverkehr, wo der Einsatz von Batterien
bislang nur schwer möglich ist.
Eine Lösung könnten autonom fahrende
wasserstoffbetriebene Boote sein, die
den Transport per Lkw zumindest teilweise
ersetzen können. Ein Forschungsteam
um den Wirtschaftschemiker Stephan von
Delft von der Uni Münster habe nun erstmals
ein solches Boot mathematisch modelliert
und eine Lebenszyklus- und Kostenanalyse
durchgeführt. »Unsere Berechnungen
zeigen, in welchen Szenarien wasserstoffbetriebene
Boote im Vergleich zu
etablierten Transportlösungen nicht nur
nachhaltiger, sondern auch wirtschaft -
licher sind«, so von Delft. »Sie sind daher
relevant für Politik und Industrie.«
Auf Basis des mathematischen Modells
berechneten die Forscher, wie hoch die
So könnten die autonom fahrenden Container-Shuttle aussehen
Emissionen und Gesamtkosten pro gefahrenem
Kilometer sind. Sie unterschieden
dabei zwischen »grauen« Wasserstoff (aus
fossilen Energien erzeugt) und dem emissionsarmen,
aber dafür teureren »grünen«
Wasserstoff, der mittels Wasserelektrolyse
aus erneuerbaren Energien gewonnen wird.
Die Ergebnisse zeigen demnach, dass
das mit »grünem« Wasserstoff betriebene
Boot ab Entfernungen von 576 km günstiger
ist als ein Diesel-betriebener Lkw und
ab 624 km günstiger als batterie- oder
wasserstoffbetriebene Lkw. Hochgerech -
net auf den gesamten Straßentransport -
markt, hätten autonom fahrende, wasserstoffbetriebene
Boote das Potenzial, gut
18 % des Marktes (rund 350 Mrd. tkm) zu
bedienen.
Die von dem Team untersuchten Boote
transportieren exakt einen Standardcontainer
(1 TEU), sind also sehr klein.
Andererseits entsprechen sie damit dem
üblichen Lkw, der ebenfalls genau einen
Container transportieren kann. Zudem
könnten die Boote durch ihren geringen
Tiefgang das schiffbare Flussnetzwerk erweitern
und auch in Zeiten niedrigen
Wasserstandes weiter fahren.
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Binnenschifffahrt 04 | 2025
31
SCHIFFSTECHNIK
Schnell und sauber: Die neue »Frisia E-1«
Norden-Frisia geht technologisch voran: Mit der »Frisia E-1« nimmt die auf Norderney
beheimatete Fährreederei das erste rein elektrisch betriebene Seeschiff Deutschlands in
Betrieb. Es wird für die Verbindung nach Norderney eingesetzt. Von Hermann Garrelmann
In frischen Farben im Hafen von Norderney: der neue Katamaran der Reederei Norden-Frisia. Das Farbdesign wurde in einem Wettbewerb ermittelt
© Garrelmann
Kapitän Stefan Ulrichs sitzt entspannt
auf dem Steuerstuhl an Bord des Katamarans,
die Hände an zwei Joysticks gelegt,
den Blick voraus auf die Fahrrinne
und das Wattenmeer. Zugleich ist er hoch
konzentriert, denn er steuert mit der »Frisia
E-1« das modernste Schiff der Frisia-
Flotte aus dem Norddeicher Hafen heraus,
maximal achtmal am Tag. Der
8,5 Mio. teure Neubau, dessen elektrischer
Antrieb und die Ladeinfrastruktur von
Bund und Land gefördert wurden, verlangt
ihm besondere Aufmerksamkeit ab.
Kaum ist Ulrichs aus der Enge des Hafenfahrwassers
heraus, gibt er mehr
Schub. Spürbar hebt sich der Bug aus
dem Wasser, die 1200 kW der beiden
Elektromotoren entfalten ihre Kraft. Binnen
Sekunden wird das Doppelrumpfschiff
auf 16 kn beschleunigt, das maximale
Drehmoment von 2.291 Nm macht
bis zu 19 kn möglich.
Ulrichs beschreibt das neue Fahrgefühl:
»Man legt die Hebel nach vorne
und die Kraft ist dann sofort da.« Das
mache es leichter, ein anderes Schiff zu
überholen. Auch das Fahrgefühl sei ein
anderes. »Das Schiff fährt sich gut, sehr
gut sogar«, sagt er.
Der Katamaran ist eine reine Personenfähre.
Bei 32,3 m Länge und 9,6 m Breite
kann es 150 Passagiere mitnehmen. Der
Rumpf aus Aluminium wurde von den
Schiffbauern besonders optimiert, bei
1,2 m Tiefgang und voll beladen wurde
ein minimierter Strömungswiderstand
angestrebt. Eine der größten Herausforderungen,
so schildert der Technische
Inspektor der Reederei, Michael Garrelts,
sei es gewesen, die Gewichte der Akkus
und den Tiefgang aufeinander abzustimmen.
Immerhin bringen die Batterien
rund 14 t an Gewicht mit.
Garrelts hat den Neubau von Anfang
an eng begleitet: vom Brennstart im Juni
2023 im polnischen Koźle über die Kiellegung
im Juli 2023 bis hin zur Ablieferung
an die Reederei.
Neben den beiden Hauptantrieben (2 x
Danfoss, 600 kW) kann mit zwei elektrischen
Bugstrahlrudern von je 75 kW
manövriert werden. Die Gesamtzuladung
beträgt 11.250 kg. Die Batteriekapazität
von 1.800 kW reicht für eine Fahrt zur Insel
Norderney und zurück. Dafür sind im
Schiff 180 Akkus von EST-Floattech (2 x
90 NMC-Batteriemodule á 10 kWh) verbaut.
Die können bei einer Ladeleistung
von 1,8 MW in 28 min wieder voll aufgeladen
werden. Der Gesamtjahresver-
32 Binnenschifffahrt 04 | 2025
SCHIFFSTECHNIK
Zukunftssicherer Brandschutz
Auf vielen Binnenschiffen kommen Löschsysteme zum Einsatz, die zukünftig nicht mehr
zugelassen sein werden. Moderne Aerosol-Systeme sind eine sichere und dazu auch
umweltfreundlichere Alternative
Zu den am weitesten verbreiteten Systemen
zur Brandbekämpfung auf
Binnenschiffen gehören solche, bei denen
Fluorverbindungen zum Einsatz kommen.
Nach neuen EU-Vorschriften sind
diese Stoffe jedoch nicht mehr zulässig, da
sie eine Gefahr für Mensch und Umwelt
darstellen. Eine Umrüstung auf alternative
Systeme wird somit unvermeidlich. Eine
vielversprechende Lösung sind Aerosol-Brandunterdrückungssysteme,
die
Kaliumcarbonat (K 2 CO 3 ) als Löschmittel
verwenden. Diese Technologie, beispielsweise
das EH-Marine-System von Fischer
Industriemotorenzubehör, bietet nicht
nur eine höhere Löschwirkung, sondern
ist ebenso sicher wie umweltfreundlich –
und obendrein einfach zu installieren.
Aerosole, eine Mischung aus Gasen und
fein verteilten Feststoffpartikeln, binden
während der Verbrennungsreaktion die
freien Radikale und bewirken so, dass das
Feuer innerhalb weniger Sekunden erstickt
wird. Anders als CO2-Systeme verdrängen
sie keinen Sauerstoff und stellen
daher keine Gefahr für die Besatzung dar.
Ein weiterer Vorteil dieses Systems ist
die Art der Aktivierung: Das Salz Kaliumcarbonat
liegt in fester Form vor und
wird durch eine chemische Reaktion in
ein Aerosol umgewandelt. Dabei sind weder
Druckbehälter noch Rohrsysteme erforderlich
– das Löschmittel befindet sich
direkt in einem elektrisch gesteuerten
Generator, der nur einen Impuls benötigt,
um auszulösen.
• Kein Sauerstoffentzug: Im Gegensatz
zu CO2-Lösungen bleibt die Atemluft
erhalten – ein entscheidender Sicherheitsvorteil
für die Besatzung.
• Umweltfreundlichkeit: Aerosol-Systeme
enthalten keine FCKW oder FKW
und haben somit kein Ozonabbaupotenzial.
• Einfache Installation: Durch den Verzicht
auf Druckbehälter und Rohrsysteme
ist die Nachrüstung unkompliziert
– es müssen nur Generatoren und
feuerfeste Kabel installiert werden.
Fischer expandiert in die Schweiz
Die Emsdettener Fischer-Gruppe ist
um ein Mitglied reicher: Seit Januar ist
die Fischer Swiss GmbH Teil der Familie.
Hierzu trafen sich die Gesellschafter
Fuchs Engineering GmbH Landquart
(vertreten durch Mario Fuchs), Hans
Jörg Schadegg (Geschäftsführer und
Mitgesellschafter), sowie die Fischer
Verwaltungs- und Beteiligungs GmbH
(vertreten durch Florian Austen) in
Kreuzlingen zur Unterzeichnung der
Gründungsurkunde.
Das EH-Marine-System ist speziell für
den Einsatz auf Binnenschiffen, Marineschiffen
und Traditionsschiffen
konzipiert. Es erfüllt alle wichtigen internationalen
Brandschutzvorgaben,
darunter die DNV-GL- und ES-TRIN-
Zertifizierungen. Dank eines modularen
Aufbaus lässt es sich flexibel an verschiedene
Schiffstypen und Maschinenräume
anpassen. Zusätzlich kann das
System mit Rauch- und Feuermeldern
ausgestattet werden, um eine frühzeitige
Branddetektion zu ermöglichen. Die
Technologie bietet nicht nur eine
schnelle und effektive Brandbekämpfung,
sondern ermöglicht auch eine einfache
und kostengünstige Nachrüstung.
RD
Die Fischer Swiss GmbH bietet zukünftig
den Schweizer Kunden ihre Unterstützung
in den verschiedensten
Bereichen der Non Road Mobile Machinery
an. Dazu gehören Beratung,
Konzeptentwicklung, Vertrieb mit
Montage und Aftersales Service für
Emissionsminderungsanlagen, Feuerunterdrückungssysteme,
Anlagen- und
Maschinenmonitoring sowie Engineering-Dienstleistungen
rund um mobile
Arbeitsmaschinen, hier speziell im
Bereich des Gleisbaus.
Vorteile von Aerosolen
Der Umstieg auf Brandunterdrückungssysteme
mit Aerosolen als Löschmittel
bringt zahlreiche Vorteile mit sich:
• Ersatz für Fluorverbindungen: Da Kaliumcarbonat
bereits seit 2019 in der
Sicherheitsverordnung ES-TRIN als
geeignetes Löschmittel für Maschinenräume
aufgeführt ist, bietet es eine
langfristige, gesetzeskonforme Lösung.
• Hohe Effizienz: Das Löschmittel wirkt
extrem schnell, verhindert eine erneute
Entzündung und benötigt nur geringe
Mengen, um ein Feuer zu ersticken.
(v.l.) Hans Jörg Schadegg, Florian Austen und Mario Fuchs
© Fischer
34 Binnenschifffahrt 04 | 2025
LÖSCHMITTEL
AEROSOL
FÜR MARINE-, BINNEN-
UND TRADITIONSSCHIFFE
NACH HD
NV-
GL,
ES-TR
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LOGISTIK
Ein Zug der DB Cargo überquert auf der Südbrücke in Köln den Rhein. Die Gütersparte beförderte 2024 rund 180 Mio. t – 9 % weniger als im Jahr zuvor
© DB
Deutsche Bahn auf Sanierungskurs
Die Bahn hat das Geschäftsjahr mit einem Verlust von 333 Mio. € abgeschlossen. Der
schlechte Zustand der Infrastruktur belastet die Betriebsabläufe vor allem im Fernverkehr.
Der Regionalverkehr ist dagegen zurück in der Gewinnzone
Levin Holle, Vorstand Finanzen und Logistik
und DB-Vorstandschef Richard Lutz
Nach einem betrieblich herausfordernden
Jahr hat die Deutsche
Bahn (DB) das Geschäftsjahr 2024 mit einem
operativen Verlust in Höhe von
–333 Mio. € abgeschlossen. Im Vergleich
zum Vorjahr konnte der Verlust auch
aufgrund von Ausgleichszahlungen des
Bundes für Instandhaltungsmaßnahmen
in der Infrastruktur um rund 1,8 Mrd. €
deutlich verringert werden. Das Jahresergebnis
nach Zinsen und Ertragssteuern
betrug –1,8 Mrd. € (2023: –2,7 Mrd. €).
Der Umsatz lag mit 26,2 Mrd. € (+0,4%)
auf Vorjahresniveau.
Die wirtschaftliche Entwicklung sei vor
allem durch den schlechten Zustand der
Infrastruktur geprägt. Die betriebliche
Qualität mit einer Pünktlichkeit im Fernverkehr
von 62,5 % (2023: 64,0 %) führte
zu zusätzlichen Ergebnisbelastungen.
Negativ ausgewirkt hätten sich auch die
Streiks der Lokführergewerkschaft GDL
im ersten Quartal sowie insbesondere im
Schienengüterverkehr die schwache
Konjunktur.
Rund 1,9 Mrd. Reisende nutzten 2024
die Züge der DB – ein Plus von 1,6 % gegenüber
dem Vorjahr. Die Verkehrsleistung
im Schienenpersonenverkehr stieg
um 2,1 % auf rund 85 Mrd. Personenkilometer,
getrieben durch das Deutschlandticket
im Regionalverkehr.
Seit der zweiten Jahreshälfte 2024 setzt
die DB das Gesamtprogramm S3 zur
strukturellen Sanierung von Infrastruktur,
Betrieb und Wirtschaftlichkeit bis 2027
um, mit dem Ziel, die Leistungsfähigkeit
der Schiene wiederherzustellen, das Kundenerlebnis
zu verbessern und wieder
schwarze Zahlen zu schreiben.
Das Unternehmen in der größten Krise
seit der Bahnreform. »Wir sind in wesentlichen
Bereichen weit weg von dem,
was unsere Kunden von uns erwarten«,
sagt Vorstandschef Richard Lutz. »Um
diese Krise zu überwinden, haben wir
mit S3 ein Programm zur Sanierung von
Infrastruktur, Betrieb und Wirtschaft -
lichkeit gestartet. Damit haben wir den
Turnaround eingeleitet.«
Auf Basis der deutlich erhöhten Bundesmittel
hat die DB im vergangenen Jahr
die Rekordsumme von rund 18,2 Mrd. €
investiert, hauptsächlich in die Infrastruktur.
Die eigenfinanzierten Netto-
Investitionen stiegen im Vergleich zu
2023 um 11,3 % auf insgesamt 5,9 Mrd. €.
Die Infrastrukturgesellschaft DB InfraGO
hat im Dezember 2024 mit der
Komplett-Sanierung der Riedbahn zwischen
Frankfurt und Mannheim die erste
Generalsanierung im hochbelasteten Streckennetz
im Zeitplan abgeschlossen. Die
Betriebsleistung auf dem deutschen Streckennetz
ist vor allem wegen der massiven
Bautätigkeit leicht um 1,3 % auf 1,1 Mrd.
38 Binnenschifffahrt 04 | 2025
LOGISTIK
Trassenkilometer gesunken. Der Umsatz
der InfraGO stieg gegenüber dem Vorjahr
leicht um 4 % auf rund 8,1 Mrd. €. Aufgrund
höherer Bundesmittel ist das bereinigte
EBIT mit 226 Mio. € wieder positiv
(2023: rund –1,2 Mrd. €).
Im Fernverkehr führte die niedrigere
Pünktlichkeit, verursacht durch die störanfällige
Infrastruktur, baubedingte Einschränkungen
und Streiks im Vergleich
zum Vorjahr zu 3 % weniger Verkehrsleistung
(44,1 Mrd. Personenkilometer). Der
Umsatz sank gegenüber dem Vorjahr um
rund 50 Mio. €. Der operative Verlust stieg
trotz Gegenmaßnahmen im Vergleich zu
2023 von –43 Mio. € auf –96 Mio. €.
Bei DB Regio hat sich die wirtschaftliche
Lage deutlich verbessert. Die
Verkehrsleistung stieg auch dank des
Deutschlandtickets um 7,7 % auf
46,9 Mrd. Personenkilometer, der Umsatz
um 5,9 %. Beim operativen Ergebnis
schrieb DB Regio mit 108 Mio. € nach einem
Verlust im Vorjahr wieder einen
deutlichen Gewinn.
DB Cargo setzte 2024 die umfassende
Transformation fort. Belastend wirkten
konjunkturbedingte Nachfragerückgänge
aus energieintensiv produzie renden
Branchen wie der Automobil- und Stahlindustrie
sowie bei intermodalen Verkehren.
Die Gütersparte beförderte rund
180 Mio. t – 9 % weniger als im Vorjahr.
Die Verkehrsleistung sank um 7,9 % auf
rund 68,5 Mio. tkm. Der Umsatz bei DB
Cargo fiel um 3,2 % niedriger aus als im
Vorjahr. Mit einem operativen Verlust
von –357 Mio. € bleibt die DB Cargo weiter
wirtschaftlich stark unter Druck. Die
Auflagen aus dem EU-Beihilfeverfahren
besagen, dass die Güterbahn bis Ende
2026 profitabel werden muss.
Die Netto-Finanzschulden der DB sind
per 31. Dezember 2024 im Vergleich zum
Vorjahresende um 1,4 Mrd. € auf
32,6 Mrd. € gesunken. Mit dem Verkauf
von DB Arriva und DB Schenker konzentriert
sich die DB auf ihr Kerngeschäft in
Deutschland. Die Anzahl der Beteiligungen
wird damit im Vergleich zu
2023 um über 60 % reduziert.
Die Ausgaben konnten um 300 Mio. €
verringert werden. Zusätzlich wurde der
Personalbestand in den Bereichen Vertrieb
und Verwaltung um rund 1.000 Beschäftigte
verringert. Bis Ende 2027 soll
die Zahl der Mitarbeitenden im Vergleich
zu 2024 vor allem in der Verwaltung um
rund 10.000 gesenkt werden.
Auch auf dem Weg zur Klimaneutralität
hat die DB nach eigenen Angaben
Fortschritte gemacht. Der Anteil der Erneuerbaren
Energien am Bahnstrommix
erhöhte sich von 68,0 % (2023) auf
69,8 %. Gleichzeitig sanken die absoluten
Treibhausgasemissionen um 17,9 % von
12,3 Mio. t CO 2 e (2023) auf 10,1 Mio. t
CO 2 e (2024).
Im laufenden Jahr will sich die DB darauf
konzentrieren, ihre Sanierungsziele
im Rahmen von S3 zu erreichen und operativ
besser zu werden. Geplant sind
Brutto-Investitionen gemeinsam mit dem
Bund in Höhe von mehr als 20 Mrd. €.
Die eigenfinanzierten Investitionen werden
laut Prognose auf mehr als 6 Mrd. €
anwachsen. Nach der Inbetriebnahme der
Riedbahn folgen die Generalsanierungen
hochbelasteter Strecken zwischen Hamburg
und Berlin sowie zwischen Emmerich
und Oberhausen.
Das neue Baustellen-Management soll
flächendeckend fortgesetzt werden: Beim
sogenannten vertakteten Bauen werden
aktuell rund 80 % der Instandhaltungsarbeiten
in feste Baufenster im Fahrplan
eingeplant. Im Fernverkehr sollen die
technischen Störungen an Fahrzeugen
2025 weiter erheblich verringert werden.
Mit diesen Maßnahmen soll die Pünktlichkeit
im Fernverkehr in diesem Jahr in
einem Korridor von 65 % bis 70 % liegen.
Für mehr Wirtschaftlichkeit treibt die DB
unter anderem den Personalabbau insbesondere
in der Verwaltung voran.
Beim Umsatz rechnet die DB 2025 mit
einem Anstieg auf mehr als 27 Mrd. €.
Beim operativen Ergebnis (EBIT, bereinigt)
erwartet der DB-Konzern die Rückkehr
in die Gewinnzone. Die Netto-
Finanzschulden sollen auf 26–28 Mrd. €
sinken.
KF
Die Generalsanierung der Riedbahn ist abgeschlossen. In diesem Jahr will die Bahn gemeinsam mit dem Bund mehr als 20 Mrd. € in die Infrastruktur investieren
© DB
Binnenschifffahrt 04 | 2025
39
SEEHÄFEN | HINTERLAND
DB Cargo stärkt Kombinierten Verkehr
Die Gütersparte stellt sich neu auf: Kleinere operative Einheiten sollen effizienter agieren
und auch für das eingefahrene Ergebnis verantwortlich sein. Eine der Säulen der maritimen
Hinterlandlogistik ist die Unternehmenstochter TFG Transfracht
Die DB Cargo, Gütersparte der Bahn,
hat sich neu aufgestellt: Die Vorstandsressorts
bei DB Cargo sind nicht
mehr nach Funktionen organisiert, sondern
divisional und mit klarem Fokus auf
die Kundenwünsche aufgestellt. Innerhalb
der beiden Vorstandsressorts Bahnlogistiker
und Kombinierter Verkehr
(KV) sollen kleine Einheiten entstehen,
die auch für das Ergebnis verantwortlich
sind. Eine davon: der maritime Kombinierte
Verkehr.
Unter der Leitung von Frank Erschkat
als Leiter »KV Maritim« und Sprecher
der Geschäftsführung der Tochtergesellschaft
TFG Transfracht bietet der Spezialist
für Port-to-Door logistikumfassende
Lösungen für Reeder, Spediteure sowie
Urverlader. Der Hauptlauf der Transporte
erfolgt auf der umweltfreundlichen
Schiene, während Vor- und Nachläufe
flexibel per Lkw organisiert werden.
Der Schienenlogistiker TFG Transfracht
übernimmt dabei zusammen mit
der neu eingerichteten Produktionskapsel
»Operations Maritime« die gesamte Prozesskette
– von Vertrieb und Konzeption
bis zur operativen Durchführung der
Transporte. DB Intermodal Services ergänzt
das Angebot mit wichtigen Dienstleistungen
in den Bereichen Depot-, Lager
und Terminalleistungen sowie auf der ersten
und letzten Meile mit dem Lkw.
Mit ihrem AlbatrosExpress-Netzwerk
verknüpft die TFG Transfracht (TFG)
sechs europäische Häfen mit 26 Terminals
in vier Ländern. Jährlich werden
rund 1 Mio. TEU in über 15.000 Verbindungen
nachhaltig auf der Schiene bewegt.
Woche für Woche fahren 260 Containerzüge
zwischen den Seehäfen und
den wichtigsten Wirtschaftsregionen
Deutschlands, Österreichs, Italiens und
der Schweiz. Frank Erschkat (Sprecher
der Geschäftsführung) und Thomas Hesse
bilden gemeinsam die Geschäftsführung
der TFG in Personalunion.
Eine pünktliche und verlässliche Traktion
der Züge wird durch die Kapselung
der Produktion und das Lokführer-Einsatzmodell
»Starkes Langfahren« ermöglicht.
Mit Kapselung der Produktion
ist das dedizierte Zuschneiden von Ressourcen,
wie beispielsweise Triebfahrzeugführende
und Loks, gemeint. Mit
rund 260 Mitarbeitenden, darunter zahlreiche
Lokführer, wird für eine effiziente
Planung und operative Durchführung
der Transporte gesorgt.
DB Intermodal Services (DB IS) ergänzt
das Angebot mit wichtigen Dienstleistungen
rund um den beförderten
Container. Mit über 300 Mitarbeitenden
und unter der Leitung von Thomas Hesse
und Michael Heinemann betreibt DB Intermodal
Services (DB IS) elf Leer- und
Lastdepots in ganz Deutschland sowie
ein Umschlagterminal in Kassel.
Zusammen mit Partnerunternehmen
beziehungsweise Terminalbeteiligungen
bietet die DB IS ihr Leistungsportfolio
auch an sechs weiteren Standorten in
Deutschland an. Ergänzt wird das Angebot
von Containerreparatur, -reinigung
und -handel.
RD
Ein Containerganzzug des »Albatros Express« auf seiner Fahrt von Hamburg nach München
© Deutsche Bahn
40 Binnenschifffahrt 04 | 2025
SEEHÄFEN | HINTERLAND
NPorts investiert Millionen in Emden
Niedersachsen Ports hat in den vergangenen Jahren insgesamt 275 Mio. € in den Ausbau
des Emder Hafens investiert. 2025 stehen weitere Projekte an, um die Infrastruktur, aber
auch die Klimabilanz im westlichsten Seehafen zu verbessern
Die Großprojekte im Emder Hafen auf einen Blick und aus der Vogelperspektive
© NPorts
Als größtes Einzelprojekt im Hafen
Emden seit 2005 zählt bisher die Sanierung
der Nesserlander Schleuse mit
97 Mio. €. Außerdem wurden in den vergangenen
Jahren 95 Mio. € in Unterhaltungsmaßnahmen
investiert. In diesem
Jahr stehen weitere Investitionen an: Rund
20 Mio. € fließen in die Weiterentwicklung
des Hafens, 23,6 Mio. € in die Unterhaltung
der bestehenden Infrastruktur,
500.000 € Investition in die Hafenbahn
und weitere 1 Mio € in ihre Unterhaltung.
Eines der aktuell größten Projekte ist
die seit Juni 2024 laufende Modernisierung
der Großen Seeschleuse. »Das ist eine
herausfordernde Aufgabe für unser
Großprojekte-Team«, sagt NPorts-
Geschäftsführer Holger Banik. Das über
100 Jahre alte Bauwerk sei ein besonderes
Unikat, für dessen Modernisierung es
keine Arbeitsroutinen gebe.
Erforderlich sind sowohl eine Sanierung
und eine Anpassung an den Stand
der Technik der Bau-, Maschinen und
Elektrotechnik als auch eine Anpassung
an die Forderungen des Hochwasserschutzes.
Die Gesamtkosten werden bei
mindestens 100 Mio. € liegen. Die Arbeiten
an der 260 m langen Schleuse werden
weitestgehend bei laufendem Betrieb
stattfinden und rund zehn Jahre dauern.
Kurzzeitige Sperrungen erfolgen in enger
Abstimmung mit der Hafenwirtschaft.
Neuer Großschiffsliegeplatz
Das zweite aktuelle Großprojekt in Emden
ist der Bau des Großschiffsliegeplatzes,
der in diesem Sommer beginnen
soll. Die Kosten betragen voraussichtlich
70 Mio. €. Es ist der Lückenschluss
zwischen Emspier und Emskai.
Nach der Fertigstellung ist es aufgrund
der geplanten Tidesteuerung erforderlich,
die Kaimauer am Emskai zu
erneuern, damit tiefer gebaggert und der
Tiefgangsverlust ausgeglichen werden
kann. Sonst könnten vornehmlich Autotransporter
und Zelluloseschiffe künftig
nicht mehr voll abgeladen werden.
Der Hafen hat sich als wichtiger Arbeitgeber
etabliert: Laut einer aktuellen
Studie zur Beschäftigungsentwicklung
waren im Jahr 2023 in der Region Emden
9.367 Menschen direkt und indirekt hafenabhängig
beschäftigt. »Das sind so
viele wie in keiner anderen niedersächsischen
Hafenregion«, betont Banik.
Wie viele Unternehmen stehen auch
Häfen vor einer großen Herausforde -
rung: Die Umstellung auf eine klimaneutrale
Energieversorgung. Im Emder Hafens
wurde im Rahmen des Interreg-Projekts
»REDIIPorts« eine Potenzialstudie
in Auftrag gegeben: Sie zeigt die verschiedenen
Möglichkeiten zur regenerativen
Energieerzeugung durch Photovoltaik,
Wind- und Wasserkraft sowie Speichertechnologien
und Möglichkeiten der
Wärmeerzeugung für den Emder Hafen.
Dabei seien insbesondere klein-skalige
Lösungen untersucht worden, die im Vergleich
zu großen Anlagen im Zuge von
steigenden Energie- und CO2-Preisen immer
attraktiver werden und im Gegensatz
etwa zu großen Windkraftanlagen einfacher
genehmigt werden können. Ziel ist
es den Angaben zufolge, den Hafenbetrieb
bis 2040 CO2-neutral zu gestalten.
In Zusammenarbeit mit dem Schweizer
Start-up-Unternehmen FlowGen hat
NPorts in Emden bereits die erste in einem
deutschen Seehafen betriebene
Container-Windkraftanlage errichtet.
»Alle innovativen Lösungen, die uns
nach vorne bringen, begrüßen wir bei
NPorts – ob klein oder groß«, sagt Banik.
»Der Hafen Emden bietet hierfür günstige
Windverhältnisse und ist bestens geeignet.«
KF
Binnenschifffahrt 04 | 2025
41
SEEHÄFEN | HINTERLAND
BILANZ FÜR 2024
HHLA schlägt mehr um und verdient besser
Die Hamburger Hafen und Logistik AG
(HHLA) verzeichnete im Geschäftsjahr
2024 trotz globaler Herausforderungen
eine positive Ergebnisentwicklung. Der
Konzernumsatz stieg um 10,5 % auf
1,6 Mrd. € (im Vorjahr: 1,44 Mrd. €). Das
Konzern-Betriebsergebnis (EBIT) erhöhte
sich um 22,7 % auf 134,3 Mio. € und
lag damit innerhalb der erwarteten Bandbreite
von 125 Mio. € bis 145 Mio. € (im
Vorjahr: 109,4 Mio. €). Der Konzernjahresüberschuss
nach Anteilen anderer
Gesellschafter stieg auf 32,5 Mio. € (im
Vorjahr: 20,0 Mio. €).
Im börsennotierten Teilkonzern Hafenlogistik
stiegen die Umsatzerlöse um
10,8 % auf 1,56 Mrd. € (Vorjahr:
1,4 Mrd. €). Das Betriebsergebnis (EBIT)
erhöhte sich im Jahresvergleich um
26,8 % auf 117,8 Mio. € (Vorjahr:
92,9 Mio. €) bei einem Jahresüberschuss
nach Anteilen anderer Gesellschafter von
23,0 Mio. € (Vorjahr: 8,7 Mio. €).
Positiv auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung
wirkte sich neben dem starken
Anstieg im Transportvolumen der
Intermodal-Gesellschaften die im Vergleich
höheren Lagergelderlöse aufgrund
längerer Verweildauer umgeschlagener
Container an den Hamburger Terminals
aus. Das Ergebnis je Aktie belief sich damit
auf 0,32 € (Vorjahr: 0,12 €).
Der Containerumschlag bei der HHLA legte
nur leicht um 0,9 % gegenüber 2023 zu
Der Containerumschlag an den Seehafenterminals
der HHLA legte im Vergleich
zum Vorjahr nur leicht um 0,9 %
auf gut 5,9 Mio. TEU zu. Das Umschlagvolumen
an den Hamburger Terminals
lag mit 5,7 Mio. TEU auf dem Niveau
des Vorjahres (5,68 Mio. TEU). Die
Feederquote am wasserseitigen Umschlag
erhöhte sich auf 19,4 % (im Vorjahr:
18,6 %).
Die internationalen Containerterminals
verzeichneten einen starken
Anstieg im Umschlagvolumen von
© HHLA
23,1 % auf 284.000 TEU (im Vorjahr:
231.000 TEU). Haupttreiber waren der
starke Mengenzuwachs am Multifunktionsterminal
HHLA TK Estonia in Estland,
sowie die Wiederaufnahme des
wasserseitigen Umschlags am Container
Terminal Odessa (CTO) in der Ukraine.
Im Segment Intermodal stieg der Containertransport
um 11,6 % auf knapp
1,8 Mio. TEU (Vorjahr: 1,6 Mio. TEU).
Die Bahntransporte wuchsen um 13,2 %
auf 1,545 Mio. TEU (Vorjahr: 1,365 Mio.
TEU). Dabei glich der starke Zuwachs in
der DACH-Region die rückläufigen Verkehre
mit den adriatischen Seehäfen sowie
die verhaltende Entwicklung der polnischen
Verkehre mehr als aus. Die Straßentransporte
verzeichneten einen leichten
Anstieg um 2,2 % auf 242.000 TEU
(Vorjahr: 236.000 TEU). Die Umsatzerlöse
lagen mit 711,3 Mio. € um 14,6 %
über dem Vorjahreswert (Vorjahr:
620,5 Mio. €) und entwickelten sich damit
stärker als die Transportmenge. Das
Betriebsergebnis (EBIT) stieg um 14,8 %
auf 83,7 Mio. € (Vorjahr: 72,9 Mio. €).
Für das aktuelle Geschäftsjahr wird im
Teilkonzern Hafenlogistik sowohl für
den Containerumschlag als auch für den
Containertransport mit einem starken
Anstieg gegenüber dem Vorjahr gerechnet.
25.000 SCHIFFE GEZÄHLT
Kriseneffekte sorgen für Ladungsrückgang im NOK
Im vergangenen Jahr haben knapp 25.000
Schiffe insgesamt 75,6 Mio. t an Ladung
durch den Nord-Ostseekanal (NOK)
transportiert. Das waren 2,1 % weniger als
2023. Geopolitische Krisen, veränderte
Transportrouten und volkswirtschaft -
liche Veränderungen hätten sich auf das
Verkehrsgeschehen ausgewirkt, heißt es
zur Begründung. »Gemessen daran sind
die Rückgänge moderat«, sagt Heiko
Böschen, Leiter der Unterabteilung Seeschifffahrt
in der GDWS.
Vor dem Ukrainekrieg 2021 waren es
noch 2.771 Schiffe von und zu russischen
Häfen, die 14,2 Mio. t Ladung, auf dem
NOK transportiert hätten. 2024 dagegen
waren es nur noch 694 Schiffe mit
2,3 Mio. t.
Im Teilstreckenverkehr wurden im vergangenen
Jahr 6,4 Mio. t auf 6.637 Schiffen
befördert. Das ist eine Steigerung von
1,2 % und belegt die große Bedeutung
des Nord-Ostsee-Kanals für die Industriegebiete
im Raum Brunsbüttel (Chemie,
Raffinerie etc.) und die Häfen am
Nord-Ostsee-Kanal.
Im Durchgangsverkehr liegt das Mittelschiff
(rechnerische Durchschnittsgröße)
bei 5.688 BRZ. Das ist eine Steigerung
von 3,9 %. Der Trend hin zu wachsenden
Schiffsgrößen halte an. 2024 haben vor
allem 10.989 Bulker, 6.375 Tanker und
3.441 Containerschiffe den Nord-Ostsee-
Kanal befahren.
Die seit Sommer 2023 geltende einheitliche
Geschwindigkeit von 12 km/h habe
die Verkehrssicherheit im Nord-Ostsee-
Kanal erhöht. Positiv sei, dass die Kanalböschungen
durch die Schiffsmotoren
weniger stark beansprucht werden. Auch
Überholsituationen, die die Böschung
besonders belasten und nautisch herausfordernd
sind, entfallen. In Folge der Geschwindigkeitsreduzierung
erhöht sich
die Passagezeit um 45 min.
Um die Attraktivität der Wasserstraße
NOK für die Zukunft zu sichern und weiter
auszubauen, investierte der Bund
2024 rund 297 Mio. € – so viel wie noch
nie in den letzten Jahrzehnten. Schwerpunkte
bildeten dabei der Neubau der
fünften Schleusenkammer in Brunsbüttel,
der Ersatzbau der Levensauer
Hochbrücke, der Neubau eines Torinstandsetzungsdocks
und der Ausbau
der Oststrecke des Nord-Ostsee-
Kanals. Im laufenden Jahr kommt als ein
weiterer Bauschwerpunkt der Neubau
der Kleinen Schleusen in Kiel-Holtenau
dazu.
42 Binnenschifffahrt 04 | 2025
Unsere Häfen.
Ihre Zukunft.
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WASSERSTRASSEN | HÄFEN
Viel Potenzial im Kombinierten Verkehr
Mit einem Güterumschlag von 8,17 Mio. t und 474.030 TEU im kombinierten Verkehr hat
die Bayernhafen-Gruppe 2024 leichte Einbußen hinnehmen müssen. Neue Zugangebote
nach Italien und Ungarn konnten die Bilanz etwas aufbessern
Blick auf den Westhafen in Regensburg
An seinen sechs Standorten Aschaffenburg,
Bamberg, Nürnberg, Roth,
Regensburg und Passau schlug Bayernhafen
im vergangenen Jahr 8,17 Mio. t
Güter per Schiff und Bahn um, das sind
0,8 % weniger als im Vorjahr und damit
im dritten Jahr in Folge ein Rückgang.
Die Rezession in Deutschland und die
weiterhin schwierige Wirtschaftslage habe
sich in den Umschlagszahlen bemerkbar
gemacht. »Häfen sind immer auch
Spiegelbild der wirtschaftlichen und konjunkturellen
Entwicklung«, sagt Bayernhafen-Geschäftsführer
Joachim Zimmermann.
Dem allgemeinen negativen Trend habe
sich die Hafengruppe allerdings insbesondere
durch neue Relationen im
Kombinierten Verkehr größtenteils entziehen
können. »Wir stellen damit das
Potenzial der Binnenhäfen für nachhaltige
Logistikketten unter Beweis«, so
Zimmermann, der auch Präsident des
Bundesverbandes BÖB ist. Rund 475.000
Lkw-Fahrten wurden den Angaben zufolge
im vergangenen Jahr durch die Verlagerung
von Langstreckenverkehren auf
die umweltfreundlicheren Verkehrsträger
Schiff und Bahn eingespart.
Der Schiffsgüterumschlag erreichte
2,06 Mio. t und damit 6,6 % weniger als
2023. So bedeutete zum Beispiel die
Schließung einer Papierfabrik in unmittelbarer
Nachbarschaft des Bayernhafen
Aschaffenburg den Wegfall von
Brennstoffen und Rohstoffen.
Der Bahngüterumschlag lag bei
6,1 Mio. t – ein Plus von 1,3 % gegenüber
dem Vorjahr. Im Kombinierten Verkehr
(KV) wurden über alle Bayernhafen-
Standorte 474.030 TEU umgeschlagen
und somit ein Plus von 4,7 % erzielt. Neben
Containern im Seehafenhinterlandverkehr
gehören Wechselbrücken und
Sattelauflieger im kontinentalen Verkehr
dazu, deren Anteil im letzten Jahr stark
zugelegt hat.
Die Investition in den Trailerport Regensburg,
ein Terminal speziell für die
Verladung von Wechselbrücken und Sattelaufliegern
von der Straße auf die
Schiene, ermöglichte die Aufnahme neuer
Verkehre mit Lébény in Ungarn sowie
über den Brenner mit Verona in Italien.
Auf diesen beiden Relationen wird der
neue Helrom-Trailer-Wagen eingesetzt,
mit dem Lkw-Trailer horizontal auf die
Bahn verladen werden.
Über alle Standorte hatte die Bayernhafen-Gruppe
rund 32 Mio. € an Investitionen
in die Hafeninfrastruktur und
in die Vorbereitung von Flächen angestoßen.
Unter anderem wird in Regensburg
der Osthafen-Nordkai modernisiert.
Auch die Hafenkunden investieren weiter
an den Standorten. So plant die Firma
Rödl einen »Energy Port« in Nürnberg
Bayernhafen
Zu bayernhafen gehören die sechs
Standorte Aschaffenburg, Bamberg,
Nürnberg, Roth, Regensburg
und Passau. Die Bayernhafen-Gruppe
agiert als Standort-
Architekt und investiert standortübergreifend
in Infrastruktur, um
zusammen mit den Hafenansiedlern
neue Wertschöpfungspotenziale
zu erschließen. Auf
800 ha Gesamthafenfläche beschäftigen
400 Unternehmen
rund 13.000 Mitarbeiter.
mit allen gängigen Energieformen einschließlich
einer Wasserstofftankstelle
und hat dafür eine Förderurkunde vom
Freistaat Bayern erhalten.
Die sechs Standorte mit ihren über 400
ansässigen Unternehmen sicherten als Logistikdrehscheiben
die Versorgung von
Gesellschaft und Sorgten mit ihrer
Schnittstellenfunktion eine effiziente Verknüpfung
von Schiff, Bahn und Lkw. »Voraussetzung
ist allerdings eine funktionierende
und leistungsfähige Infrastruktur
im Verkehrsnetz, und hier ist
der Nachholbedarf bei der Modernisierung
im Schienennetz oder bei Schleusen
und Brücken in Deutschland riesig«, sagt
Geschäftsführer Zimmermann.
Angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen
Herausforderungen plädierte
Bayernhafen-Geschäftsführer Joachim
Zimmermann für stabile Rahmenbe -
dingungen seitens der Politik und eine
Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit mit
weniger Bürokratie und schnellen Genehmigungsprozessen
aus.
Vor fast genau 100 Jahren, am 27. August
1925, hatte der Freistaat Bayern Hafenämter
unter dem Dach der Bayerischen
Landeshafenverwaltung geschaffen.
Seit 2005 agiert die Verwaltung
privatrechtlich als Bayernhafen GmbH &
Co. KG mit dem Freistaat Bayern als alleinigem
Gesellschafter.
KF
© Ziegler / Bayernhafen
44 Binnenschifffahrt 04 | 2025
Wolfhard Scheer
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27619 Schiffdorf
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WASSERSTRASSEN | HÄFEN
Deutsch-französische Kontrollen am Rhein
Seit über einem Jahrzehnt überwachen Polizisten beider Länder gemeinsam die Schifffahrt
von Schaffhausen bis zur Schleuse Iffezheim. In Kehl bekommen sie nun eine neue Station,
die das Land für 12,1 Mio. € gebaut hat
Die deutsch-französische Wasserschutzpolizei
hat inzwischen eine
bedeutende Rolle für die Sicherheit auf
dem Rhein. Die Ordnungshüter aus
Deutschland und Frankreich kontrollierten
im vergangenen Jahr auf dem
Grenzfluss gemeinsam rund 700 Schiffe,
das waren rund 11 % mehr als zuvor. Bei
den festgestellten Verstößen gab es im
Jahresvergleich ein Plus von rund 14 %
auf 313 Fälle, wie Thomas Strobl (CDU),
Innenminister des Landes Baden-
Württemberg mitteilte.
Die gemeinsame Einrichtung hatte ihren
Betrieb vor 13 Jahren offiziell aufgenommen.
Standorte gibt es in Kehl
(Ortenaukreis) und in den elsässischen
Orten Vogelgrun und Gambsheim. Das
Land hat für gut 12 Mio € eine neue Wasserschutzpolizeistation
im Kehler Hafengebiet
finanziert, die jetzt offiziell eröffnet
wurde.
Gefragte Expertise
Die Expertise der Station ist außerhalb
des Grenzgebiets gefragt, wie ein Sprecher
des Innenministeriums berichtete.
Im Oktober suchten deutsche und französische
Einsatzkräfte mit einem Sonargerät
die Donau beim bayerischen Günzburg
ab. Ein nach einem Hochwasser vermisster
Feuerwehrmann konnte jedoch
nicht gefunden werden.
Innenminister Thomas Strobl: »Die
deutsch-französische Wasserschutzpoli -
zeistation steht für mehr Sicherheit in einem
vereinten Europa, für die deutschfranzösische
Freundschaft und Zusammenarbeit.
– eine der wichtigsten europäischen
Wasserstraßen. Ab heute sind
Frankreich und Deutschland nun unter
dem neuen Dach der Wasserschutzpolizei
vereint.«
Zur neuen Polizeistation gehören neben
dem Hauptgebäude auch eine Bootshalle,
ein Bootsanleger und eine Bootstankstelle.
Darüber hinaus wird dort
auch die französische Gendarmerie untergebracht
sein. »Wir investieren in unsere
Freundschaft, weil sie uns etwas wert
ist«, so Strobl.
Die neue Polizeistation in Kehl wurde im Passivhausstandard errichtet
Nach den Worten von Finanzstaatssekretärin
Gisela Splett wurde die Wasserschutzpolizeistation
entsprechend der
Zielsetzung des Energie- und Klimaschutzkonzeptes
des Landes geplant und
gebaut: mit einer Gebäudehülle in Passivhausstandard,
einer Wärmepumpe zur
Wärmeerzeugung und Photovoltaik mit
einer Leistung von 70 kW auf dem Dach.
Das zweigeschossige, energieeffiziente
Bürogebäude wurde im Erdgeschoss aus
Gründen des Hochwasserschutzes in
Massivbauweise gebaut. Für das Obergeschoss
wurde Holz als wesentlicher
Baustoff verwendet.
Seit dem Jahr 2012 arbeiten französische
Gendarmen und deutsche Polizeibeamtinnen
und -beamte zusammen im
Grenzgebiet. Sie sind für rund 30 Rheinkilometer
zuständig von der Schweizer
Grenze bei Schaffhausen bis hin zur
Schleuse Iffezheim. 30 Personen arbeiten
in der neuen Wasserschutzpolizeistation
in Kehl. Weitere Standorte befinden sich
in den elsässischen Gemeinden Vogelgrun
und Gambsheim.
Zu den Aufgaben der deutschfranzösischen
Wasserschutzpolizei am
Rhein gehören die Gewährleistung der
Sicherheit des Schiffsverkehrs, der Umweltschutz
und die Aufnahme von Unfällen.
Auch die Bergung und Rettung von
Personen und die Bearbeitung von Straftaten
und Ordnungswidrigkeiten auf
dem Rhein und im Hafengebiet Kehl gehören
dazu. Dabei wird immer in »gemischten«
Teams agiert. Auch zu Taucheinsätze
rücken die Polizistinnen und
Polizisten aus. Als Grenzregion arbeitet
Baden-Württemberg eng mit der französischen
Polizei zusammen. Mit dem »Gemeinsamen
Zentrum der deutsch-fran -
zösischen Polizei- und Zollzusammenarbeit
in Kehl« (GZ Kehl) hat Baden-
Württemberg bereits 1999 Neuland betreten.
Das GZ Kehl war europaweit das erste
seiner Art – und damit Vorbild für inzwischen
mehr als 60 andere Zentren und
ähnliche Einrichtungen in ganz Europa.
Heute ist es die zentrale Drehscheibe für
Daten- und Informationsaustausch zwischen
den deutschen und französischen
Sicherheitsbehörden in der Grenzregion.
Was zu Land seit 25 Jahren erfolgreich institutionalisiert
ist, gilt seit über einem
Jahrzehnt auch zu Wasser.
Im Juli 2022 hatten Baden-Württembergs
Innenminister Thomas Strobl und die damalige
Präfektin der Region Grand Est, Josiane
Chevalier, im Rheinpalast in Straßburg
das Abkommen über die Einrichtung
einer deutsch-französischen Wasserschutzpolizeistation
am Rhein unterzeichnet. KF
© Innenministerium Baden-Württemberg
46 Binnenschifffahrt 04 | 2025
WASSERSTRASSEN | HÄFEN
Ganz im Zeichen der Nachhaltigkeit
Was kann die Logistik-Branche dazu beitragen, die klimafreundliche Transformation in
Deutschland voranzutreiben? Fragen wie diese wurden beim 3. Logistik Dialog Rheinland
der HGK Logistics and Intermodal mit rund 200 Gästen erörtert
Rund 200 Gäste aus Wirtschaft, Politik
und Verwaltung folgten der Einladung
zu der Kooperations-Plattform in
die 28. Etage im KölnSky. Im Mittelpunkt
des diesjährigen Dialogs stand der fachliche
Austausch über nachhaltige Logistikkonzepte,
um gemeinsam die Transformation
zu einer ökologischeren Wirtschaft
erfolgreich zu meistern.
Markus Krämer, CEO der HGK Logistics
and Intermodal, betonte als Gastgeber
in seiner Begrüßungsrede die Bedeutung
eines branchenübergreifenden
Dialogs: »Nur im Rahmen von strategischen
Kooperationen werden wir die Herausforderungen
der Zukunft erfolgreich
angehen können.«
Trend zur Nachhaltigkeit
Hubertus Bardt, Geschäftsführer des Instituts
der deutschen Wirtschaft, beleuchtete
die volkswirtschaftlichen Rahmenbedingungen
und präsentierte mögliche
Entwicklungsszenarien für die deutsche
Wirtschaft. Ein Thema lag ihm dabei
besonders am Herzen: »Neues Wirtschaftswachstum
braucht eine erfolgreiche
und wachstumsorientierte Transformation.
Gelingt uns das nicht, gefährden
wir unseren künftigen Wohlstand.«
Daniel Haag, Nachhaltigkeitsberater
bei dem Beratungsunternehmen PwC
Strategy&, führte in der zweiten Keynote
aus: »Firmen wissen heute um den Mehrwert
von Nachhaltigkeitsstrategien, dieser
Trend ist klar erkennbar. Gerade größere
Unternehmen wenden ihren Blick
zunehmend auf die Logistik, um ihre Dekarbonisierung
voranzutreiben.«
Dass Nachhaltigkeitstransformationen
von strategischer Bedeutung sind und
entsprechende Weichenstellungen im
oberen Management getroffen werden,
unterstrich eine Live-Umfrage vor Ort:
Mehr als 40 % der Anwesenden gab an,
dass ihre Unternehmen die klimafreundliche
Transformation als »Top-Thema auf
Management-Ebene« einordnen.
In einem Panel-Format wurde im Anschluss
weiter fachlich diskutiert. »Die
HGK hat bereits einige nachhaltige Projekte
realisiert. Wir haben zum Beispiel
Photovoltaikanlagen installiert und beziehen
zu 100 % zertifiziert klimaneutralen
Strom«, so Susanne Pietsch, CFO
der HGK AG.
»Kleine und mittelständische Unternehmen
nehmen den Transformationsdruck
häufig als Herausforderung wahr«,
sagte Nick Brandt, Leiter Nachhaltigkeitsberatung
bei der ProEco Rheinland
GmbH. Viele Unternehmen hätten das
Emissionseinsparpotenzial noch zu selten
im Blick.
Florian Ullmann, Leiter der Logistikabteilung
für die EMEA-Region bei Lanxess,
verwies darauf:, dass mit der Umstellung
auf Intermodalität bereits ein
signifikanter Anteil der Emissionen in
der Logistik eingespart worden sei. »Jetzt
nutzen wir effiziente und nachhaltige
Verkehrsträger dort, wo es sich anbietet.«
Rainer Görtler, Geschäftsführer der
Business Unit Intermodal der HGK,
nahm nicht nur die Branche, sondern
auch Entscheider aus Wirtschaft und Politik
in die Pflicht: »Heute ist es entscheidend,
dass wir als Logistik-Dienstleister
aktiv mit nachhaltigen Lösungen
auf unsere Partner in Industrie und Handel
zugehen.«
Kooperationsgeist im Netzwerk
Im Anschluss bot sich den Teilnehmenden
die Gelegenheit, das Netzwerk
zu nutzen und – ganz im Sinne der
Veranstaltung – einen Grundstein für
nachhaltige Kooperationen zu legen.
Markus Krämer zeigte sich zufrieden:
»Wir wollen starke Verbindungen für ein
nachhaltiges Rheinland schaffen.« KF
Die HGK lud mit ihrer Business Unit »Logistics and Intermodal« zum »Logistik Dialog Rheinland« nach Köln ein – rund 200 Teilnehmer folgten der Einladung
© HGK
Binnenschifffahrt 04 | 2025
47
WASSERSTRASSEN | HÄFEN
INSPEKTION SORGT FÜR UMLEITUNG
Trogbrücke bei Burg trockengelegt – Schifffahrt ruht wochenlang
Die Trogbrücke führt nördlich von Magdeburg über die Elbe
Für eine Inspektion des Bauwerks wird die
längste Kanalbrücke Europas, die Trogbrücke
des Mittellandkanals bei Magdeburg,
trockengelegt. Wie die Wasserstraßen-
und Schifffahrtsverwaltung des
Bundes (WSV) mitteilte, begannen am
letzten März-Tag die Vorbereitungen für
die riesige Baustelle. Danach soll das Wasser
der 918 m langen Brücke abgelassen
werden. Schiffe können die Strecke dann
für rund sieben Wochen nicht befahren
und müssen die Elbe mit den Schleusen
Rothensee und Niegripp als Umleitung
nutzen.
Die Brücke wurde 2003 nach fünf Jahren
Bauzeit eingeweiht und führt nördlich
von Magdeburg über die Elbe. Sie ist
Teil des Mittellandkanals, der zentralen
Ost-West-Schiffsverbindung in Deutschland.
Der Kanal führt vom Dortmund-
Ems-Kanal vorbei an Osnabrück, Minden,
Hannover, Wolfsburg und Magdeburg
bis zum Elbe-Havel-Kanal.
»Das Trockenlegen der Kanalbrücke
gleicht einer Großbaustelle«, sagt der zuständige
Fachgebietsleiter Friedrich Meyer.
Für die anstehenden Arbeiten müsse
das Bauwerk erst trockengelegt und anschließend
gereinigt werden. Nur so sei
der Blick auf alle Bauteile frei und lasse eine
sichere Beurteilung des Zustandes zu.
Während der Arbeiten ist auch die
Durchfahrt mit dem Fahrrad oder für
Fußgänger nicht möglich. Jeden Sonntag
werden aber zwei Führungen an der
Trogbrücke angeboten. Laut Bundesverkehrsministerium
gibt es 40 Kanalbrücken
in Deutschland, die Wasserstraßen
über andere Flüsse, Täler oder
Straßen hinwegführen.
© WSA Elbe
© Hafen Magdeburg
GÜTERTRANSPORT IN SACHSEN-ANHALT
Mehr Forstprodukte, weniger Container
In den Binnenhäfen Sachsen-Anhalts
wurden 2024 rund 6,1 Mio. t Güter umgeschlagen.
Das ist ein Plus von 1,9 % gegenüber
dem Vorjahr. Damit sei das zweite
Jahr in Folge ein Zuwachs erzielt worden,
teilte das Statistische Landesamt mit.
59 % aller umgeschlagenen Güter wurden
von oder zu Häfen in Deutschland
verschifft, 41 % waren Güterumschlag
von oder zu Häfen im Ausland. Es seien
Blick auf den Elbehafen Magdeburg
2024 1,9 Mio. t Güter empfangen und
4,2 Mio. t Güter versendet worden.
Mit 2,5 Mio. t (-2,9 % gegenüber 2023)
und einem Anteil von 41,4 % am Gesamtumschlag
waren Erzeugnisse der Landund
Forstwirtschaft sowie Fischerei die am
häufigsten beförderten Güter. Am zweithäufigsten
wurden mit 1,0 Mio. t und einem
Plus um 47 % gegenüber dem Vorjahr
chemische Erzeugnisse befördert.
Der Güterumschlag von Kokerei- und
Mineralölerzeugnisse war hingegen um
–11,4% rückläufig. Hiervon wurden
2024 rund 847.000 t be- und entladen.
Auch der Güterumschlag der Erze, Steine
und Erden sowie sonstigen Bergbauerzeugnisse
sank im Vergleich zum Vorjahr
um 4,7 %.
50,4 % aller Güter wurden in Häfen
und Umschlagstellen des Elbegebietes
ein- oder ausgeladen, 49,6 % im Mittellandkanalgebiet.
Insgesamt ging der Güterumschlag
im Elbegebiet um 3,1 % gegenüber
dem Vorjahr zurück. Die Häfen
des Mittellandkanalgebiets verzeichneten
dagegen einen Zuwachs an be- und entladenen
Gütern um 7,4 %.
Der Containerumschlag auf den Binnenwasserstraßen
Sachsen-Anhalts ging
2024 im Vergleich zum Vorjahr um
15,4 % auf insgesamt 36.581 TEU zurück.
Dabei seien sowohl der Containerumschlag
in den Häfen des Elbegebiets
(-17,2%) als auch des Mittellandkanalgebiets
(-14%) rückläufig gewesen, heißt
es in der Mitteilung.
48 Binnenschifffahrt 04 | 2025
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JOBBÖRSE
WETTBEWERB FÜR NACHWUCHS-BINNENSCHIFFER
Zum zweiten Mal werden Videoblog-Preisträger gekürt
Bereits zum zweiten Mal hatte das Bundesverkehrsministerium im
vergangenen Jahr Preise im Rahmen des Videoblog-Wettbewerbs
»Echt jetzt, Binnenschiffer?« ausgelobt. Die Preisverleihung erfolgte
in Duisburg an Bord des Schulschiffes »Rhein« statt. Bewerben
konnten sich Auszubildende und ausgelernte Binnenschifferinnen
und Binnenschiffer, die in Social-Media-Kanälen mit kurzen und
kreativen Clips ihren Beruf porträtieren und so ein positives Image
der Branche vermitteln.
Der mit 3.000 € dotierte erste Platz ging an das Team »Köln-
Tourist Personenschiffahrt«, bestehend aus den Auszubildenden
Jason Jänicke, Jennifer Rittel, Tobias Nahrendorf und Cedric
Adam. Die Mannschaft überzeugte die Jury vor allem durch ihre
gleichermaßen witzigen wie informativen Videoclips, in denen
Szenen aus dem Leben und Arbeiten an Bord eines Schiffes im
Mittelpunkt stehen.
Den zweiten Platz erzielte Roland Böhlke von der Reederei HGK
Shipping, der in Abwesenheit mit einem Preisgeld von 2.000 € belohnt
wurde. Der dritte Platz ging an Hendrik van Aswege von der
Binnenschifffahrtsgenossenschaft DTG, der bereits im vergangenen
Videoblog-Wettbewerb erfolgreich war und sich nun
über ein Preisgeld von 1.000 € freute.
Für das Ministerium übernahm Renate Bartelt-Lehrfeld, Leiterin
des Binnenschifffahrtsreferats, die Urkunden- und Preisverleihung:
»Mit viel Freude wollen wir die Nachwuchskräftegewinnung
für die Binnenschifffahrt nach vorne bringen,
denn Fachkräftemangel gibt es auch in dieser Branche. Wir sind
begeistert von den Videos der Wettbewerber, die einen spannenden
Beruf präsentieren. Wir freuen uns, dieses Engagement der
Azubis erneut mit einem Preisgeld zu würdigen.« Bartelt-Lehrfeld
wartete zugleich mit einer erfreulichen Botschaft für die
Azubis auf: »Wir werden demnächst eine dritte Runde dieses Videoblog-Wettbewerbs
starten und erneut ein Preisgeld stiften.
Macht also einfach mit!«
Der Wettbewerb wird vom Ministerium gemeinsam mit dem
Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) und
dem BDS, Abteilung Binnenschifffahrt, ausgerichtet. Auch
Schulschiffleiter Gerit Fietze vom BDB appellierte an den Nachwuchs,
sich weiter aktiv zu beteiligen: »Wir müssen für die Branche
und den Nachwuchs in der Binnenschifffahrt werben. Hier
leisten die Videos auf Youtube, Instagram oder TikTok einen
ganz wichtigen Beitrag.« Denn die angehenden Binnenschiffer
wüssten schließlich am besten und könnten glaubhaft vermitteln,
was den Reiz dieses Berufes ausmacht.«
Die Staatliche Rhein-Neckar-Hafengesellschaft
Mannheim mbH (HGM) ist eine zu 100% im Eigentum
des Landes Baden-Württemberg stehende
GmbH und mit der Verwaltung und dem Betrieb des
Mannheimer Hafens betraut. Zu ihren Aufgaben
gehören die Planung, Bereitstellung und Instandhaltung einer Infrastruktur,
die sowohl der Binnenschifffahrt und auch der heimischen Wirtschaft
eine zukunftsorientierte Entwicklungsperspektive ermöglicht.
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Ihre Aufgaben:
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Anlagen des Hafen Mannheims
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Geräten der HGM
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Qualifikation idealerweise mit Unions- oder Rheinschifferpatent
- Binnenschiffer, Matrose, Bootsmann oder Steuermann ohne
Patent mit dem Nachweis über die notwendigen Qualifikationen
und Befähigungen zur Erlangung des Unionspatents (ehemals B)
auf der Risikostrecke Speyer bis Mannheim
- Erfahrungen im Umgang mit einem Baggergerät (vorteilhaft)
- Gute Deutschkenntnisse
Wir bieten:
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Die Parteien haben ihr Einverständnis mit
einer Entscheidung im schriftlichen Verfahren
erklärt.
Hinsichtlich der Einzelheiten des Sach- und
Streitstandes wird auf die gewechselten
Schriftsätze Bezug genommen.
Entscheidungsgründe
Die zulässige Klage ist nicht begründet.
1. Der Kläger hat keinen durchsetzbaren
Anspruch auf Schadensersatz gegen die
Beklagte gemäß §§ 3 BinSchG, 823 BGB.
Dabei kann dahinstehen, ob die Beklagte
für die verfahrensgegenständlich geltend
gemachten Schäden haftet, da entsprechende
Ansprüche bereits bei Eingang des
Antrags auf Erlass eines Mahnbescheids
gegen die Beklagte am 20.09.2024 verjährt
waren, so dass die Verjährung durch die
Zustellung nicht mehr nach § 204 Abs. 1
Nr. 3 BGB gehemmt werden konnte.
Die Verjährung begann vorliegend mit
dem Schluss des Jahres 2021.
Nach § 117 Abs. 1 Nr. 7 BinSchG beträgt die
Verjährungsfrist 1 Jahr und beginnt nach
§ 117 Abs. 2 BinSchG mit dem Schluss des
Jahres in den die Forderung fällig geworden
ist. Die Sondervorschrift des § 118
BSchG ist vorliegend nicht einschlägig.
In dem als Anlage K3 vorgelegtem Schreiben
des Ingenieurbüros P wird bestätigt,
dass in der Rechnung vom 30.08.202 1 ein
Betrag von 7.702,59 € brutto für die Sonderprüfung
(aufgrund Schiffsanprall) vom
BW 6232 515, Brücke St2264 über die Regnitz
bei Neuses enthalten ist. Nach dem
klägerischen Vortrag hat diese ergeben,
dass die Brücke nicht einsturzgefährdet
war und etwaige Schäden ausschließlich
oberflächlich gewesen seien. In dem als
Anlage K 14 auszugsweise vorgelegten
Prüfbericht ist ein Lichtbild mit aufgedrucktem
Datum 11 .06.2021 und der Bildunterschrift
»2021-S2-PFEILER-ANPRALL-
SCHADEN-HINTEN RECHTS-PFEILER 2«
enthalten, auf dem ein Schaden im Mauerwerk
auch deutlich sichtbar ist. Unter der
das Bild betreffenden Schadensbeschreibung
wird dieses mit den Ausführungen
»Pfeiler / Stütze als Vollquerschnitt, Verblendmauerwerk,
Eine Stelle, Anprall -
schaden, Tiefe: 10,0 cm, 2-ter Pfeiler/Stütze,
Rückseite, Seitenfläche rechts, Siehe
Anlage, Schiffsunglück am 30.01 .2021 um
06:45 Uhr.« dem verfahrensgegenständlichen
Vorfall zugeordnet und unzweifelhaft
aufgrund der Beschreibung auch ein
Schaden am Mauerwerk festgestellt. Auch
die Bildunterschrift »Schäden an der Brücke
über Wasser« zu Bild 9 der als Anlage
K 2 in vorgelegten Lichtbildtafel deutet –
auch wenn die schlechte Schwarz-weiß-
Qualität des Lichtbildes bzw. wohl eines
Ausdrucks bzw. einer Kopie einen Schaden
nicht erkennen lässt – darauf hin, dass die
WSP-Gruppe Bamberg bei Unfallaufnahme
einen Schaden an der Brücke erkannt
hat. Dies lässt sich auch mit den in Farbe
als Anlagen K 13 und K 14 vorgelegten
Lichtbildern und den Feststellungen im
Bericht der Sonderprüfung zwanglos in
Einklang bringen. Vor diesem Hintergrund
genügt der Vortrag, wonach die konkreten
Schäden erst durch die Firma C am
14.02.2022 hätten festgestellt werden können,
nicht, um nachvollziehbar darzulegen,
weshalb die Erhebung einer Feststellungsklage
im Jahr 2021 noch nicht möglich
gewesen wäre. Dem vorherigen Vortrag,
wonach überhaupt erst durch die
Sichtung der Brücke durch die Firma C Anfang
2022 fest gestanden habe, dass ein
Schaden vorlag, war angesichts der Konkretisierung
des klägerischen Vortrages im
Schriftsatz vom 29.09.2024 nicht mehr
nachzugehen.
Vor diesem Hintergrund ist angesichts der
als Anlage K 13 und 14 vorgelegten Lichtbilder
von der Erkennbarkeit des verfahrensgegenständlichen
Schadens bereits in
Jahr 2021 und aufgrund des in der Anlage
K 14 auszugsweise vorgelegten Prüfberichts
aus dem Jahr 2021 auch davon auszugehen,
dass dieser dem Kläger im Jahr
2021 auch bekannt war.
Fälligkeit im Sinne des § 117 BinSchG setzt
nicht voraus, dass dem Kläger bereits eine
endgültige Bezifferung des Schadens und
die Erhebung einer Leistungsklage möglich
war. Dabei kann dahinstehen, ob Fälligkeit
erst eintritt, wenn der Schaden zumindest
Gegenstand einer Feststellungsklage
sein kann (so v.Waldstein/Holland,
Binnenschiffahrtsrecht, § 117 Rn. 14, 16)
oder nicht einmal dies erforderlich ist und
Fälligkeit grundsätzlich eintritt, wenn der
Schaden entstanden ist, also normalerweise
zum Zeitpunkt des Vorfalls (so Ramming,
Hamburger Handbuch zum Binnenschifffahrtsfrachtrecht,
§ 3 Rn. 52 d.A.), da
aufgrund der oben dargestellten Umstände
bereits im Jahr 2021 ein abgrenzbarer
auf den verfahrensgegenständlichen Vorfall
zurückzuführender Schaden vorlag, so
dass bereits im Jahr 2021 die Erhebung einer
Feststellungsklage möglich gewesen
wäre, um eine Hemmung der Verjährung
herbeizuführen.
Nachdem vorliegend keinerlei Reaktion
der Beklagten auf die Schadensmeldung
oder sonst Verhandlungen zwischen den
Parteien vorgetragen wurden, scheidet
auch eine auf den Zeitpunkt der Schadensmeldung
rückwirkende Hemmung durch
die Aufnahme von Verhandlungen nach
§ 203 BGB aus.
Etwaige Ansprüche des Klägers sind daher
verjährt, so dass die Beklagte nach § 214
BGB berechtigt ist, die Leistung zu verweigern.
Die Beklagte hat die Einrede der Verjährung
auch erhoben.
2. Der Kläger hat auch keinen durchsetzbaren
Anspruch auf Zinsen und Mahnkosten
gegen die Beklagte, da nach § 217 BGB mit
dem Hauptanspruch der Anspruch auf die
von ihm abhängenden Nebenleistungen
verjährt, auch wenn die für diesen Anspruch
geltende besondere Verjährung
noch nicht eingetreten ist. Die Beklagte
kann sich daher auch hinsichtlich der Nebenforderungen
auf die Einrede der Verjährung
berufen, was diese mit der Erhebung
der Einrede der Verjährung auch getan hat.
Beschluss des Landgerichts Bamberg vom
24. April 2024, Az.: 41 O 199/24.
erlässt das Landgericht Bamberg – 4. Zivilkammer
– durch die Richterin am Landgericht
… als Einzelrichterin am 24.04.2024
folgenden
Beschluss
1. Das Landgericht Bamberg erklärt sich
für sachlich unzuständig.
2. Der Rechtsstreit wird auf Antrag des
Klägers an das Amtsgericht Bamberg
verwiesen.
Gründe:
Die Entscheidung beruht auf § 281 Abs. 1
ZPO. Das angegangene Gericht ist sachlich
unzuständig. Gem. § 2 Abs. 1 a) und
b) BinSchGerG i.V.m. § 45 Nr. 1 GZVJu ist
das Amtsgericht Bamberg für Binnenschifffahrtssachen
in den Landgerichtsbezirken
Bamberg, Bayreuth, Coburg und
Hof sachlich und örtlich zuständig. Ein
Verweisungsantrag wurde durch den Kläger
bereits in der Anspruchsbegründung
vom 08.04.2024 gestellt. Auf Antrag des
Klägers vom 08.04.2024 hat sich das angegangene
Gericht für unzuständig zu erklären
und den Rechtsstreit an das sachlich
zuständige Gericht zu verweisen. Die
Beklagte wurde mit gerichtlicher Verfügung
vom 09.04.2024 auf die sachliche
Unzuständigkeit des Landgerichts Bamberg
hingewiesen und ihr Gelegenheit
zur Stellungnahme gegeben. Mit Klageerwiderung
vom 23.04.2024 rügte die Beklagte
ausdrücklich die sachliche Zuständigkeit.
Anmerkung der Redaktion
Nach ständiger Rechtsprechung sind die
spezialgesetzlichen Verjährungsvorschriften
des Binnenschifffahrtsgesetzes grundsätzlich
weit auszulegen und erfassen alle
Arten von Ansprüchen. Beginn der Verjährung
ist in aller Regel der Zeitpunkt der
Havarie. Insoweit ist eher Ramming als
v.Waldstein/Holland zuzustimmen. Richtig
ist, dass die Erhebung einer Feststellungsklage
jederzeit geeignet ist, die Verjährung
zu hemmen. Da dazu aber auch die Ermittlung
des Schuldners gehört, was in Havariesachen
durchaus etwas Zeit beanspruchen
kann, ist es ungenau, wenn die
Möglichkeit der Erhebung einer Feststellungsklage
als maßgebliche Ereignis angesehen
wird. Auch in den normalen
Fällen der Zahlungsklage entlastet es den
Anspruchsteller nicht, wenn er zum Beispiel
zum Erheben der Klage erst ausfindig
machen muss, wer Schiffsführer,
Schiffseigner oder Ausrüster zum Zeitpunkt
der Havarie war. Regelmäßig
beginnt die Verjährung mit dem Zeitpunkt
der Havarie. Ab diesem Zeitpunkt ist es
wegen der Kürze der Verjährung dringend
geboten, so schnell wie möglich die
haftenden Personen, also in der Regel Besatzungsmitglied
und Schiffseigner/Ausrüster
ausfindig zu machen. Nach der
grundlegenden Entscheidung des Rheinschiffahrtsgerichtes
Mains vom 10. März
2000, ZfB 2001, Sammlung Seite 1824 ff
sind die Interessenten des Schiffes jeweils
zur Auskunft über diese Daten verpflichtet.
Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer,
Frankfurt am Main
(Sammlung Seite 2921)
Binnenschifffahrt 04 | 2025
57
BDS
Bundesverband der Selbständigen Abteilung Binnenschiffahrt e. V.
Vertreten durch den Vorsitzenden Torsten Stuntz, MS »Stella Maris« und die stellvertretenden
Vorsitzenden Nikolaus Hohenbild, Detlef Maiwald, Stephen Mnich, Gebr. Mnich OHG
Geschäftsstelle und Schriftleitung: Dirk-Uwe Klaas, Sekretariat Birgit Kühn
August-Bier-Str. 18 | 53129 Bonn | Tel. 0228 / 746377 | Fax 0228 / 746569 | zentrale@bds-binnenschiffahrt.de
Europäische Besatzungsvorschriften
Seit einigen Jahren gibt es auf europäischer
Ebene die Initiative zur Harmonisierung
der europäischen Besatzungsvorschriften.
Ziel dieser Bemühungen
soll es sein, für alle Mitgliedsstaaten
Besatzungsstandards als Orientierung zu
entwickeln. Als Empfehlung an Mitgliedsstaaten,
diese in nationales Recht
oder innerhalb der ZKR umzusetzen.
Schon in der Mannheimer Erklärung
2018 wurde diese Notwendigkeit gesehen.
Aus unserer Sicht ist entscheidend,
dass es nicht zu einer Verschlechterung
des jetzigen Rheinregimes kommt. Vielmehr
brauchen wir flexible und wirtschaftlich
auf unsere Bedürfnisse zugeschnittene
Verbesserungen. Dies ist
mit der Vielzahl der Beteiligten Staaten
und Organisationen ( z.B. Gewerkschaften,
Wasserschutzpolizei und Schulen)
nicht einfach. Die ursprüngliche Absicht,
unserem Sektor wettbewerbsfähige
und praxistaugliche Vorschriften zu
empfehlen ist über die Jahre immer stärker
verwässert worden.
Umso erfreulicher ist eine für Europa
und die für uns zuständige DG Move völlig
untypische Situation: die Frage nach
Sinnhaftigkeit und Notwendigkeit der
Regulierung wird von der EU-Kommission
ernsthaft gestellt und kritisch hinterfragt.
Diese eigentliche Selbstverständlichkeit
ist überfällig und sollte für
alle Sektoren in Europa gelten. Für die
Harmonisierung nationaler Munitionsund
Waffensysteme auf europäischer
Ebene leuchtet die Notwendigkeit unmittelbar
ein, für unseren Sektor kann
man mit guten Gründen zu einem anderen
Ergebnis kommen. Der BDS begrüßt
den Ansatz der DG Move ausdrücklich:
lieber keine Harmonisierung als eine
schlechte Harmonisierung der Besatzungsvorschriften.
Zumal bislang das Thema der Digitalisierung
und E – Tools getrennt von den
Besatzungsvorschriften behandelt werden.
Obwohl offensichtlich ist, dass diese
Themen Auswirkungen auf Qualifikationsanforderungen
und Besatzungsvorschriften
haben. Ein integrativer Ansatz
bei diesen Themen ist sicher zielführender
als der bisherige Zustand. Mehr unter
www.pro-binnenschifffahrt.de.
Ohne Nachwuchs keine Zukunft
Ohnehin sind alle diese Überlegungen
unter dem Damoklesschwert der gravierenden
Nachwuchsprobleme zu bewerten.
Wenn wir die nicht lösen, bleibt
vieles andere Makulatur. Umso wichtiger
ist es, für uns bei Jugendlichen zu werben.
Und nicht nur da. Der massive Abbau
von Industriearbeitsplätzen in unserem
Land bietet Chancen auf Gewinnung
von Quereinsteigern.
Die Kampagne PRO BINNEN-
SCHIFFFAHRT geht hier genau in die
richtige Richtung und kommt zum richtigen
Zeitpunkt. Der BDS unterstützt diese
Initiative des BDB kräftig und mit voller
Überzeugung. Es muss uns gelingen, unsere
Branche mit ihren vielen Vorteilen
sexy und attraktiv rüberzubringen und
mehr Menschen für unsere Schiffe zu gewinnen.
(Mehr unter www.probinnenschifffahrt.de)
Lehr- und Lernplattform BIWAS
Bereits im Februar wurde im Rahmen einer
Veranstaltung in der Niederrheinischen
Industrie- und Handelskammer
Duisburg die kostenlose Lehr- und Lernplattform
für Binnenwasserstraßenwissen
BiWAS freigeschaltet. Das
dreijährige Projekt wurde von der Schifferbörse
zu Duisburg Ruhrort und dem
Logistikum Steyr der Fachhochschule
Oberösterreich umgesetzt und durch das
BMDV mit rund 300.000 € gefördert.
Die Plattform enthält neben den Lehrmittelpaketen
für verschiedene Zielgruppen
auch spannende Infovideos, interaktive
Lernspiele, ein umfassendes
Wiki und einen 360-Grad-Rundgang auf
einem Binnenschiff. Die Lehr- und Lernmaterialien
wurden von der Schwierigkeit
her nach verschiedenen Zielgruppen
gestaffelt. Neben dem Einsatz im Unterricht
erhalten alle an dem Thema Interessierte,
sich als Selbstlerner interaktiv
Wissen anzueignen.
Damit werden auch zwei zentrale
Maßnahmen des Masterplans Binnenschifffahrt
umgesetzt: eine bessere Wissensvermittlung
zur Binnenschifffahrt
für Berufsschullehrerinnen und -lehrer
und Auszubildende zum Kaufmann/zur
Kauffrau für Spedition und Logistik und
die Erstellung von modernem Lehrmaterial
zur Binnenschifffahrt für Lehrerinnen
und Lehrer an allgemeinbildenden
Schulen.
Die Lehr- und Lernplattform BiWAS
ist unter dem Link www.biwas.de zu
finden.
© PRO BINNENSCHIFFAHRT
58 Binnenschifffahrt 04 | 2025
IMPRESSUM
Fortführung der
Binnenschiffahrt
und Wasserstraßen
Zeitschrift für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen
(© Verein für Binnenschiffahrt und Wasserstraßen e.V.) im 130. Jahrgang
Die Binnenschifffahrt ist offizielles Organ und Mitteilungsblatt für:
Berufsgenossenschaft für Fahrzeughaltungen, Hamburg
Deutscher Fähr-Verband, Rüdesheim
Deutscher Wasserstraßen- und Schifffahrtsverein Rhein-Main-Do nau e.V., Nürnberg
Europäische Binnenschifffahrts-Union, Brüssel, Rotterdam
Hafenschifffahrtsverband Hamburg e.V., Hamburg
Moselkommission, Trier
Permanent International Association of Navigation Congresses (PIANC)
Verein für europäische Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V., Duisburg
Zentralkommission für die Rheinschifffahrt, Straßburg
Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers
Allianz Esa GmbH ............................................................................. Titel
DRV .........................................................................................................54
ETS Degassing GmbH ...........................................................................13
FischerAbgastechnik GmbH & Co. KG ..............................................35
GEFO Gesellschaft für Oeltransporte mbH .........................................7
Haeger & Schmidt Logistics GmbH ....................................................15
Heinrich Harbisch Schiffswerft GmbH ..............................................27
Hitzler Werft GmbH ................................................................................3
Hoyer Marine GmbH ............................................................................31
Kadlec & Brödlin GmbH ......................................................................33
Internationales Maritimes Museum Hamburg ..................................36
Lehmann Marine GmbH ......................................................................23
Easyfairs Nederland BV ........................................................................17
Kernwasser Wunderland Freizeitpark GmbH ...................................37
Maximilian Verlag GmbH & Co. KG .......................................... 49, U 4
Niedersachsen Ports GmbH & Co KG ................................................43
Podszuck GmbH ....................................................................................25
Scheer Fotografie ...................................................................................53
Schiffswerft Bolle GmbH .......................................................................24
Staatlichen Rhein-Neckar-Hafengesellschaft Mannheim mbH ......55
TML s.r.o. .............................................................................................. U 2
Viking River Cruises AG .......................................................................55
Werft Malz GmbH ...................................................................................6
Wessels GmbH Tischlerei und Alubau ..................................................6
Wittig GmbH .............................................................................................5
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Es ist kein Bestandteil des Anzeigenauftrags. Der Verlag übernimmt
keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.
Spende und werde ein Teil von uns.
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#teamseenotretter
Herausgeber
Prof. Peter Tamm †
Patricia Erb-Korn (Präsidentin), Verein für europäische
Binnenschiffahrt und Was ser stra ßen e.V.,
Geschäftsführung
Peter Tamm
Redaktion
Chefredakteur: Krischan Förster (KF)
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Redakteur: Jannik Westerkamp (jw)
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Redakteurin: Anna Wroblewski (AW)
Tel. +49 (0)40 70 70 80-209 | a.wroblewski@hansa-online.de
Hermann Garrelmann (ga, Norddeutschland, Niederlande)
Josef Müller (jom, Österreich)
Rechtsanwalt Dr. Martin Fischer (Fi, Recht)
Redaktionsbeirat
Patricia Erb-Korn, Geschäftsführerin KVVH in Karlsruhe,
Präsidentin des Vereins für europäische Binnenschifffahrt und Wasserstraßen e.V.;
Marcel Lohbeck, Geschäftsführer des Vereins für europäische Binnenschiffahrt und
Wasserstraßen e.V., Duisburg;
Rechtsanwalt Jens Schwanen, Sprecher der
Geschäftsführung des Bundesverbandes der Deutschen
Binnenschiffahrt e.V.
Redaktionsvorbehalt
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Übersetzung vorbehalten. Kein Teil der Zeitschrift darf in irgendeiner Form (durch Fotokopie,
Mikrofilm oder ein anderes Verfahren) ohne Genehmigung des Ver lages reproduziert werden.
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59
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