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MY FACTORY 03/2025

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03

19186

Mai 2025

€ 12,00

DAS MAGAZIN FÜR PRODUKTIONSVERANTWORTLICHE

TITEL

In acht Schritten zum

08 passenden Industriesauger

MES-Software mit KI

30 sichert Know-how

Neue Skills für alte Fräse

40 dank digitalem Zwilling

myfactory-magazin.de



EDITORIAL

WISSENSMANAGEMENT

IST GEFRAGT

Wissen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor in Unternehmen. Doch es wird

oftmals nicht weitergegeben bzw. dokumentiert. Fallen Wissensträger

aus oder verlassen die Firma, wird das Thema plötzlich relevant.

Meist ist es dann schon zu spät. Mit Blick auf die bevorstehende

Verrentungswelle der Babyboomer-Generation, den Fachkräftemangel

und hohe Arbeitskräfte-Fluktuation zeichnen sich hier beträchtliche

Probleme ab, die es zu lösen gilt.

Während sich z.B. Arbeitsabläufe, Verfahren oder Projektstände –

sogenanntes explizites Wissen – in Form von Handbüchern,

Checklisten, Datenbanken und anderen schriftlichen bzw. digitalen

Materialien gut dokumentieren lassen, ist besonders die Sicherung

von unternehmensrelevantem Know-how, das nur in den Köpfen

von Mitarbeitern existiert, eine Herausforderung. Denn Fachkräfte

verfügen über jede Menge sogenanntes implizites Wissen, das sie im

Laufe ihres Arbeitslebens gewonnen haben, das aber nie systematisch

erfasst wurde.

Die Frage lautet also: Wie gelingt es, all dies im Betrieb verfügbar zu

machen? Gefragt ist ein proaktives und strukturiertes Vorgehen, um

die unterschiedlichen Wissensarten mit jeweils passenden Methoden

zu sichern. Lösungsansätze sind z.B. Wissensdatenbanken und

-management, Lessons Learned („gesammelte Erfahrungen“), altersgemischte

Teams, Lerntandems, Mentoren- und Patenprogramme

oder moderierte Übergabegespräche (Storytelling).

Der letztgenannten Methode widmet sich aktuell ein Forschungsprojekt,

über das wir auf Seite 42 in dieser Ausgabe berichten. Es zielt

darauf ab, durch die Entwickung KI-basierter Lösungen das Potenzial

narrativer Methoden effizient nutzbar zu machen. Eine weitere

Möglichkeit zur Sicherung und Weitergabe von Know-how bietet eine

innovative MES-Software, die KI und Machine Learning integriert.

Mehr dazu lesen Sie auf Seite 30.

Eine inspirierende

Lektüre wünscht

Martina Laun

Redakteurin

m.laun@vfmz.de

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 3


EDITORIAL

03 Wissensmanagement ist gefragt

SMART NEWS

06 Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen

TITEL

08 Tipps für die allgemeine Betriebsreinigung:

In acht Schritten zum passenden

Industriesauger

Anzeige: Ruwac Industriesauger GmbH, Melle

BETRIEBSTECHNIK

11 Update: Produkte, Technologien, Trends

12 Einhausungen flexibel gestalten mit

modularen Systemen: Türen für alle Fälle

14 Intelligentes Wassermanagement für eine

nachhaltige Produktion

16 Pappe und Co. effizient und nachhaltig

entsorgen

18 Innovative Systemlösung:

Recycling galvanisierter Spritzguss-Fehlteile

22 Aluprofil-Baukasten: Schrauben statt bohren

23 Update: Produkte, Technologien, Trends

TITEL

08

24

SMART PRODUCTION

24 PRODUCTION EXCELLENCE:

Alles im Flow – Montageabteilung im Wandel

28 Productivity as a Challenge: Wissen bündeln

– produktiver zerspanen

30 Wissensverlust verhindern: MES-Software

mit KI sichert Know-how

32 Vollautomatisierte Prüfmaschine: Effizienz

und Präzision in der Blechumformung

33 Update: Produkte, Technologien, Trends

INTRALOGISTIK

34 Umfassende Modernisierung im laufenden Betrieb:

Neue Krane für eine Gießerei

36 Dank innovativer Lasertechnik kontrastreich

markieren

38 Turmlager optimiert Blechbevorratung:

Hohe Lagerdichte auf kleinstem Raum

39 Update: Produkte, Technologien, Trends

Neuer Industriesauger gesucht? Was es dabei zu

beachten gilt, erfahren Sie in unserer Titelstory.

4 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG

40 Digitaler Zwilling macht‘s möglich:

Neue Skills für alte Fräse

41 Update: Produkte, Technologien, Trends

34

AUSBLICK

42 KI-basierter Erfahrungstransfer

41 Impressum

28

38

Richtige Entscheidung – nachhaltig Energie sparen

Wärmerückgewinnung

Flexibel für jeden Bedarf

• Energieeffizient – Verwendung gewonnener Wärme zur Beheizung von Räumen,

zur Warmwasserbereitung oder zur Unterstützung industrieller Prozesse

• Nachhaltig – Erhebliche Reduktion des CO 2

-Ausstoßes

• Bedarfsgerecht – Verschiedene Temperaturniveaus und Wassermengen wählbar

• Flexibel – Ab Werk sowie als Nachrüstung für Bestandsanlagen verfügbar

• Fördermöglichkeiten – Staatliches Förderprogramm für energieeffiziente

Maßnahmen ca. 96%

nutzbare Wärme

www.kaeser.com


CYBERRESILIENZ IM MASCHINEN- UND ANLAGENBAU STEIGT

Die Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau haben ihre Cyberresilienz deutlich

verbessert. Dennoch verursachen Cyberangriffe jedes Jahr Schäden in dreistelliger

Milliardenhöhe. Vor diesem Hintergrund hat der Fachverband Software und Digitalisierung

des VDMA gemeinsam mit dem Fraunhofer AISEC die Studie „Industrial Security“

erneut durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen: Die Cyberresilienz der Unternehmen

wächst – doch es bleibt Handlungsbedarf, insbesondere für kleinere Betriebe. Mehr dazu unter folgendem Link:

bit.ly/Studie_IndustrialSecurity

INDUSTRIE 4.0 BAROMETER 2025

VERÖFFENTLICHT

Weltweit steigt laut dem Gesamtbarometerwert des MHP

Industrie 4.0 Barometers der Digitalisierungsgrad der Industrie,

allerdings nicht mehr so schnell wie früher. China und die USA

bauen ihren Vorsprung gegenüber der DACH-Region weiter aus.

Und gerade im deutschsprachigen Raum hemmen Fachkräftemangel

und Alt-Systeme den Ausbau einer datengetriebenen

Produktion. Das sind zentrale Ergebnisse des Industrie 4.0

Barometers, das die Management- und IT-Beratung MHP

gemeinsam mit der Ludwig-Maximilians-Universität München

(LMU) erstellt hat. Befragt wurden 823 Personen aus Industrieunternehmen

in China, in den USA, in Deutschland, Österreich

und der Schweiz sowie im Vereinigten Königreich. Die Studie

erfasst die Verbreitung und den Reifegrad von Industrie-4.0-

Technologien, macht den Status quo zwischen den Ländern

vergleichbar und die Entwicklungstrends seit 2018 sichtbar.

Mehr Details unter bit.ly/i-4-0-barometer-2025 sowie unter:

www.mhp.com

IGUS VERBUCHT MODERATEN

UMSATZRÜCKGANG

Trotz der herausfordernden

geopolitischen

und wirtschaftlichen

Lage im

Jahr 2024 konnte

der Kölner

motion-plastics-

Spezialist igus die

Anzahl der aktiven Kunden um 5 % steigern und die

Umsatzmilliarde halten. Mit einem Umsatz von

1,105 Mrd. Euro verzeichnete das Unternehmen

einen vergleichsweise moderaten Umsatzrückgang

von 2,5 %. „Die sich verändernden politischen und

wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gehen auch

an uns nicht spurlos vorbei“, erklärt Tobias Vogel,

Geschäftsführer Gleitlager- und Lineartechnik bei

igus. „Auch wir schauen – wie viele unserer Kunden

– auf Einsparungen und gesteigerte Effizienz, etwa

durch verstärkte Automatisierung in unserer Fabrik.

Die Herausforderungen sind für uns erst recht ein

Ansporn, neue Wege zu gehen und die Innovationskraft

‚made in Germany‘ unter Beweis zu stellen, um

sowohl unsere als auch die Wettbewerbsfähigkeit

unserer Kunden zu stärken.“ In diesem Jahr präsentiert

igus eine Rekordzahl an Innovationen – und

investiert dafür weiter in die Forschung, Entwicklung

und Produktion neuer, innovativer technischer

Lösungen.

www.igus.de

SIEMENS GEWINNT DEN HERMES AWARD 2025

In diesem Jahr geht der renommierte Hermes Award der Deutschen Messe AG

an Siemens. Eine unabhängige Jury unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Holger

Hanselka, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, ermittelte den Sieger unter

drei nominierten Unternehmen. Die Preisübergabe erfolgte durch Cem Özdemir,

Bundesminister für Bildung und Forschung im Rahmen der feierlichen Eröffnung

der Hannover Messe am 30. März 2025. Bei der prämierten Lösung

handelt es sich um KI-gestützte Industrial Copilots, die die Effizienz der Arbeitskräfte

steigern, indem sie repetitive Aufgaben eliminieren und die Produktivität erhöhen. Prof. Dr.-Ing. Hanselka: „Die

Industrial Copilots mit ihrem integrativen Ansatz verbinden auf innovative Weise KI-basierte Assistenzfunktionen für

Managementprozesse mit der Steuerung von Produktionsabläufen. Die von Siemens entwickelte Lösung schließt unter

anderem auch die Qualitätssicherung mit ein und dokumentiert in Echtzeit. Alles in allem ein überzeugendes Gesamtpaket

für die industrielle Wertschöpfungskette, das hochrelevant für viele aktuelle Fragestellungen unserer Wirtschaft ist.“

Bild: Deutsche Messe

www.siemens.com/industrial-copilot

6 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de


SMART NEWS

„KI ist der neue

Schraubenschlüssel der Industrie.

Wer auf dieses Werkzeug

verzichtet, steht mit bloßen

Händen an der Maschine.“

ZVEI-Präsident Dr. Gunther Kegel

GAIA-X HUB STARTET

ONLINE-LERNANGEBOT

Der Gaia-X Hub Deutschland hat

einen kostenlosen Online-Campus

zur Datenwirtschaft gestartet. Dort können Interessierte die Grundlagen

der Datenökonomie sowie die Konzepte von Datenräumen und -ökosystemen

erkunden. Die Onlinekurse sind unter https://gaia-x-hub.de/campus/

kostenfrei und ohne Anmeldung abrufbar. Das Angebot richtet sich an

Interessierte, die sich ohne tieferes IT-Fachwissen in das Thema einarbeiten

möchten. Der Campus kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt. Aktuelle

Studien zeigen, dass 80 % der Industriedaten in Europa ungenutzt bleiben.

Gleichzeitig vereinen allein die USA und China 90 % der Marktkapitalisierung

bei Digitalplattformen und 94 % des Investorenkapitals für KI-Start-ups.

Der Weg zu einer souveränen europäischen Datenwirtschaft führt über

den sicheren Austausch und die gemeinsame Nutzung von Daten.

www.gaia-x-hub.de

Bild: ZVEI, Mark Bollhorst

+3 %

Zuwachs beim Produktionsvolumen

auf 27,7 Mrd. Euro

konnten die Hersteller von

Fördertechnik und Intralogistik

aus Deutschland 2024

verzeichnen.

Quelle: VDMA Fördertechnik

und Intralogistik

-2 %

Rückgang des Produktionsvolumens

bei Fördertechnik und

Intralogistik auf 27,2 Mrd. Euro

lautet die Prognose des VDMA

für 2025.

Quelle: VDMA Fördertechnik

und Intralogistik

SICHER UND GESUND ARBEITEN: NEUE MODULE IM E-LEARNING-PORTAL DER BG ETEM

Seit rund einem halben Jahr können Mitgliedsunternehmen das E-Learning-Portal

der BG ETEM nutzen. Bereits über 600 Betriebe haben sich eigene Lernbereiche

geschaffen. Im März sind sieben neue Themenmodule hinzugekommen. Das

Portal bietet unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten. Im öffentlichen Bereich

stehen sämtliche Lernmodule zur freien Verfügung. Zusätzlich können Mitgliedsbetriebe

Module herunterladen und individuell einsetzen. Darüber hinaus

ermöglicht die Plattform die Einrichtung eines geschützten, unternehmenseigenen

Bereichs. Dort haben die Arbeitsschutzverantwortlichen der Unternehmen

die Option, Mitarbeiter anzulegen, Schulungen zuzuweisen sowie per E-Mail

einzuladen. Die Teilnahme und der Erfolg können nachgehalten werden.

elearning.bgetem.de

QR-Code scannen

und kostenfreies

Ticket sichern

mit Code 1405

DORTMUND

7. – 8. Mai 2025

Messe Dortmund

HAMBURG

3. – 4. Juni 2025

Hamburg Messe

Weitere Informationen unter:

www.intralogistik-messen.de

Parallel zur:


BETRIEBSTECHNIK

TIPPS FÜR DIE ALLGEMEINE BETRIEBSREINIGUNG

IN ACHT SCHRITTEN ZUM

PASSENDEN INDUSTRIESAUGER

Diese Aufgabe muss in jedem Betrieb erledigt werden: die Reinigung,

auf dem Boden und an den Maschinen. Was ist zu beachten, wenn ein

neuer Industriesauger angeschafft werden soll?

8 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK

tung ist das Sauggut anders beschaffen als zum Beispiel in der

Lebensmittelproduktion oder in einer Druckerei. Deshalb sollte

man es prüfen/beschreiben:

n Ist es eher schwer oder leicht, großvolumig, abrasiv? Für alles

gibt es jeweils passende Sauger bzw. den passenden Unterdruck.

n Gehen Gefährdungen vom Sauggut aus – ist es explosionsfähig,

brennbar oder gesundheitsgefährdend? Dann gelten grundsätzlich

andere Regeln bei der Auswahl.

EINSATZDAUER DES INDUSTRIESAUGERS

Wie oft wird der Industriesauger genutzt? Aus der Einsatzdauer

ergeben sich die Leistung und die Antriebsart: Wechselstrom

oder Drehstrom, Motorleistung und Saugleistung, ein Motor oder

mehrere. Wobei festzuhalten ist: Auch der kleinste Industriesauger

im Ruwac-Programm ist auf Dauerleistung ausgelegt.

MENGE DES SAUGGUTES

Wer bei größeren Mengen Sauggut einen entsprechend großen

Sauggutbehälter wählt, erhöht den Bedienkomfort und spart Zeit

beim Saugen. Unter Umständen kann ein mobiler Vorabscheider

sinnvoll sein.

ENTSORGUNG KLÄREN

Wohin mit dem Sauggut? Wenn es bei der allgemeinen Betriebsreinigung

anfällt, wird es nicht recyclefähig sein. Dann kann man

sich u.U. die Entsorgung vereinfachen und einen Industriesauger

mit Longopac-Entsorgungssystem anschaffen. Mit ihm ist eine

besonders schnelle und saubere Entfernung des Sauggutes aus

dem Betrieb gewährleistet.

AN DIE STROMVERSORGUNG DENKEN

Bei großen Flächen oder aber in Hallen mit vielen abgestellten

Bauteilen, Paletten etc. kann das Saugen einige Weitsicht erfor-

01

Man kann es sich ganz einfach machen: Suchmaschine

öffnen, „Industriesauger“ eingeben, vielleicht ein

paar Parameter wie Motorleistung und Größe des

Sauggutbehälters prüfen und dort klicken,

wo der Preis günstig ist. Das ist vielleicht die (vordergründig)

billigste Lösung, aber mit Sicherheit nicht die beste. Besser ist es,

sich im Vorfeld ein wenig mit dem Thema zu beschäftigen und

eine passgenaue und langlebige Industriesauger-Lösung zu

ermitteln. Wie das gehen kann und welche Parameter dabei eine

Rolle spielen, zeigt der folgende kleine „Fahrplan“ aus Sicht der

Industriesauger-Experten von Ruwac.

BESCHAFFENHEIT DES SAUGGUTS

Auch wenn es sich bei der allgemeinen Betriebsreinigung immer

um heterogenes Material handeln wird – in der Metallverarbei-

01 Bei der Auswahl eines Industriesaugers für die allgemeine Betriebsreinigung

führt Beratung durch Experten zum besseren Ergebnis

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 9


BETRIEBSTECHNIK

02

02 Ein Vorabscheider verlängert die Arbeitszyklen zwischen

den Leerungen des Sauggutbehälters

03 Das Longopac-System gewährleistet eine einfache

und schnelle Entsorgung des Sauggutes

04 Der Akkusauger saugt, wo man will – ohne Stromkabel

05 Unter Umständen kommt eine zentrale Absauganlage in Betracht

LIEBER DOCH ZENTRAL ABSAUGEN?

03

Wenn es mehrere feste Absaugorte gibt, sollte als Alternative eine

zentrale Absauganlage geprüft werden. Planung und Installation

sind etwas aufwändiger, aber im Betrieb der Anlage können die

Vorteile deutlich überwiegen. Einfach den Saugschlauch in den

Saugstutzen stecken und der Saugvorgang beginnt. Die Bedienung

ist einfacher, die Entsorgung des Sauggutes ebenso.

ZUBEHÖR PASSEND AUSWÄHLEN

Durch verschiedene Bodenmundstücke, Handrohre, Bürsten

und Düsen lässt sich jeder Industriesauger optimal an den individuellen

Anwendungsfall anpassen. Große Bodenflächen, schmale

Fugen, komplexe Maschinengehäuse: Alles kann gründlichst

und komfortabel gereinigt werden. Das Zubehörprogramm sollte

also aufmerksam studiert werden.

KAUFPREIS VERSUS LEBENSZEITKOSTEN

04

Generell gilt für Industriesauger wie für jede Maschine: Entscheidend

sind die Lebenszykluskosten. Wer 40 Prozent weniger ausgibt

als für ein hochwertiges Gerät, das doppelt so lange hält,

zahlt am Ende mehr. Unter diesem Aspekt schneiden Industriesauger

von Ruwac eigentlich immer besser ab.

FAZIT: AM BESTEN MIT BERATUNG STARTEN

05

Als Konsequenz aus diesen acht Tipps ergibt sich eine ganz einfache

Empfehlung: Wer einen Industriesauger anschaffen möchte,

sollte sich beraten lassen. Denn die Vielfalt an Bauarten, Ausstattung

und Optionen ist groß. Durch kluge Auswahl kann man

sich die Arbeit über viele Jahre erheblich erleichtern. Die Ruwac-

Verkaufsberater bieten eine solche Beratung flächendeckend und

unverbindlich an. Da die Ruwac-Industriesauger nach dem Baukastenprinzip

konstruiert wurden und das Zubehörprogramm

umfangreich ist, lässt sich mit der Beratungsexpertise der individuelle

Sauger finden, der perfekt zum Einsatzprofil passt.

Bilder: Ruwac

www.ruwac.de

AUTOR

Heiko Holtkamp, Technischer Produktmanager,

Ruwac Industriesauger GmbH, Melle

ZUSATZINHALTE IM NETZ

dern: Wenn der Rückweg nicht dem Hinweg entspricht, kommt

man nur halb so weit. Das gilt z.B. auch für Bereiche mit Lagerregalen,

unter denen gereinigt werden soll. In diesen und anderen

Fällen sorgt ein Akkusauger für Arbeitserleichterung und

Zeitersparnis. Und wenn man direkt einen zweiten Akku-Satz

anschafft, ist eine Einsatzdauer von bis zu vier Stunden und

mehr möglich.

www.ruwac.de/industriesauger

10 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK

KLAR ERKENNBARE LICHTSIGNALE

FÜR KLARE KOMMUNIKATION

In der Fertigungshalle herrscht betriebsame Atmosphäre.

Förderbänder laufen, Roboterarme bewegen sich im

Takt der Produktion. Und dann unerwarteter Stillstand.

Welcher Bereich ist betroffen? Welche Art von Störung

liegt vor? Schlecht sichtbare oder unklare Signale

kosten Zeit. Zeit zum Reagieren. Zeit, in der die Produktion steht. Die Domeled

von Led2Work ist eine Signalleuchte für solche Situationen. Die kompakte

Multicolor-Leuchte für weithin sichtbare Lichtsignale gibt es in zwei Ausführungen:

eine Basisvariante für grundlegende Signale mit festgelegten Lichtfarben

und eine IO-Link-Variante, die nahezu unbegrenzte Möglichkeiten bei Farbwahl,

Betriebsmodi und Lichtsteuerung bietet. Mit einem Durchmesser von 50 oder

90 mm ist die Domeled eine platzsparende Signalleuchte, die auch bei engen

Einbausituationen montiert werden kann. Die widerstandsfähige, lichtdurchlässige

Kuppel mit Wabenstruktur aus robustem, opalweißen Polycarbonat

dient gleichzeitig als Blendschutz für das im 180°-Winkel ausgestrahlte Licht.

www.led2work.com

AUTONOME REINIGUNGSSYSTEME IM FOKUS

Digitalisierung und Robotik machen Reinigungseinsätze effizienter

und transparenter, indem sie wertvolle Daten für Kosten- und

Ressourceneinsparungen liefern. Entsprechend positives Feedback

gab es auf der LogiMAT zum autonomen Scrubmaster B75 i von

Hako. Dass die Maschine die neue Dockingstation für die automatische

Schmutzwasserentleerung, Frischwasserbefüllung und

Akkuladung selbstständig ansteuert und somit der Reinigungsprozess

noch autonomer gestaltet ist, wurde ebenfalls mit großem

Interesse aufgenommen. Auch mit dem digitalen Hako-Fleet-

Management und weiteren intelligenten Produktlösungen zeigte der Hersteller auf, wie

sich Reinigungsprozesse optimieren und die Produktivität und Arbeitssicherheit steigern

lassen. Etwa mit der Stab-Scheuersaugmaschine Scrubmaster B5 mit dem Hako-Delta-

Cleaning-System für die dynamische, schnelle und gründliche Reinigung kleinerer und

komplexerer Flächen. Oder mit der Ride-on-Kehrsaugmaschine Sweepmaster 1200 RH,

die mit hoher Leistungsstärke im Dauereinsatz auf großen Flächen überzeugt. Zudem

präsentierte Hako das Whitepaper „Sauberkeit ist Sicherheit. Die Top 6 für die optimale

Lagerreinigung.“, das unter www.hako.com/whitepaper-logimat zur Verfügung steht.

www.hako.com

SOFTWARE ZUR CO 2

-BILANZIERUNG

ALS TESTVERSION

Einfach mal testen: Diese Möglichkeit bietet Ecospeed für

die Software Ecospeed Business. Mit ihr lassen sich die CO 2

-

Emissionen in Unternehmen nach den Anforderungen der

CSRD-Richtlinie bilanzieren. Anwender loben die intuitive

Bedienbarkeit der Software sowie das übersichtliche

Interface. Und sie profitieren davon, dass die ermittelten Emissionswerte trotz der wenigen

Schritte bis zum Ergebnis selbst bei komplexen Prozessen sehr verlässlich sind. Ein Grund

dafür besteht darin, dass die Bilanzierungs-Tools auf leistungsfähige und umfangreiche

Datenbanken zugreifen. Zur Vereinfachung der Bilanzierung trägt auch bei, dass vorhandene

Daten im Copy & Paste-Verfahren einfach eingelesen werden können. Und selbstverständlich

lassen sich die Ergebnisse der Bilanzierung mit Ecospeed Business vielfältig aufbereiten,

dokumentieren und weiterverarbeiten. Die kostenlose Testlizenz ist zwei Wochen lang

gültig. So kann sich der Anwender ein praxisgerechtes Urteil bilden, wie die Software ihn

bei der CO 2

-Bilanzierung unterstützt – selbst bei der komplexen Ermittlung der Scope 3-

Emissionen nach GHG-Protokoll.

www.ecospeed.ch

Wir sind Ihr Ausstatter:

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• stabil und langlebig

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BETRIEBSTECHNIK

01 02

FLEXIBEL GESTALTEN MIT MODULAREN SYSTEMEN

TÜREN FÜR ALLE FÄLLE

In der industriellen Fertigung ist Flexibilität oft der Schlüssel zum Erfolg. Das trifft nicht nur

auf die Produktion, sondern auch auf die Produktionsumgebung und vorhandene Maschineneinhausungen

zu. Mit unterschiedlichen Türlösungen lassen sich diese Systeme optimal an

spezifische Anforderungen anpassen. Je nach Einsatzbereich ist es dabei äußerst vorteilhaft,

wenn Konstruktionen einfach abgeändert werden können. So entstehen beispielsweise mit

wenigen Handgriffen stabile Schiebetüren in einem bestehenden Profilrahmen.

Ob für Maschinenkabinen oder Schränke – die Auswahl

der richtigen Türlösung ist ein zentraler Bestandteil

jeder Konstruktion. Türen und Klappen schützen sensible

Technik, gewährleisten den Zugang zu wichtigen

Komponenten und tragen zur Ordnung und Sicherheit am

Arbeitsplatz bei. Je nach Anwendungsgebiet und den spezifischen

Anforderungen der Umgebung müssen Türen unterschiedlichen

Belastungen standhalten. Ideal ist es, wenn sie sich flexibel

integrieren lassen. Ein Höchstmaß an Flexibilität bieten dabei

modulare Baukästen.

GROSSE AUSWAHL AN UNTERSCHIEDLICHEN

TÜRLÖSUNGEN

Ob die Türen von vorneherein geplant werden oder im Nachhinein

integriert werden müssen – mit Baukastensystemen

ergeben sich zahlreiche Konstruktionsmöglichkeiten. „Ausschlaggebend

für die Wahl der richtigen Türlösung ist unter

anderem das Höhe-zu-Breite-Verhältnis der Öffnung“, sagt Diana

Diefenthal, Produktmanagerin bei item. „Darüber hinaus sind

die räumlichen Verhältnisse vor und hinter der Öffnung sowie die

Betätigungshäufigkeit zu beachten.“

Je nach Einsatzgebiet und Aufbau bieten sich Schwenk-, Schiebe-,

Falt- oder Hubtüren an. Größe und Ausführung der Türsegmente

lassen sich dabei an die jeweiligen Anforderungen anpassen.

Häufig werden in Maschinenkabinen oder Einhausungen

Schwenktüren eingesetzt. Diese lassen sich aus den Konstruktionsprofilen

verschiedener Baureihen von item einfach auf-

bauen. Türflügel und Gestell basieren meist auf der gleichen

Baureihe. Die Türen sind sehr stabil und können mit einer umlaufenden

Abdichtung versehen werden.

Als Türblätter eignen sich zahlreiche Flächen aus dem item

Systembaukasten. Der Kunde kann dabei zwischen verschiedenen

Materialien wie Polycarbonat, Vollkunststoff oder Acrylglas

wählen. Für sehr breite Öffnungen bieten sich individuell konfigurierbare

Doppelschwenktüren an, die aufgrund der reduzierten

Radialkräfte auf die Scharniere deutliche Vorteile gegenüber

einer einzigen, sehr breiten Tür haben. Denn die Radialkraft FR

wird nicht nur von der Gewichtskraft der Tür (FG), sondern auch

vom Abstand der Scharniere zueinander (I2) sowie vom horizontalen

Abstand zwischen Türschwerpunkt (I1) und den Scharnieren

beeinflusst. Je größer dieser Abstand, desto größer sind die

daraus resultierenden Radialkräfte.

Besonders für breite Zugänge geeignet ist auch die Schiebetür.

Da sie keinen Schwenkbereich hat, kann sie sehr platzsparend

verbaut werden. „Schiebetüren bieten eine gute Lastverteilung

auf die Führungen“, erklärt Diana Diefenthal. „Es sind höhere

Türgewichte möglich, da die Last oben und/oder unten anliegt

und nicht seitlich wie bei der Schwenktür.“ Die Abdichtung

dieser Türen ist allerdings aufgrund der beweglichen Türelemente

sehr schwierig.

Eine weitere Türlösung stellt die Falttür dar. Sie lässt viel Platz

in der Arbeitsöffnung frei und ist vor allem bei beengten räumlichen

Verhältnissen eine perfekte Lösung. Sie bietet einen einfachen

Zugang zu Maschinen und Wartungsbereichen. Sollen in

automatisierten Prozessen gewisse Taktzeiten eingehalten

12 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK

01 Um komplette Einhausungen oder Schränke zu

realisieren, bietet item ein umfangreiches Portfolio an

Türlösungen – häufig werden in Maschinenkabinen oder

Einhausungen Schwenktüren eingesetzt

02 Schiebetüren lassen sich auch nachträglich integrieren,

indem Profilrahmen mit wenigen Schritten zu einer Tür

umgebaut werden

03 Um Arbeitsbereiche sicher von anderen Bereichen

abzutrennen, bieten sich Durchgangstüren an

03 04

04 Durchgangstüren lassen sich mit einer umlaufenden

Zargenprofildichtung und einer Absenkdichtung ausstatten;

die Dichtungen unterbinden nicht nur einen Luftstrom und

halten Staub und andere Schwebepartikel fern, sondern

dämpfen auch den Geräuschpegel

werden, ist die Hubtür bestens geeignet. Zusätzlich zu der

Möglichkeit, individuelle Hubtüren zu realisieren, kann auch ein

fertig durchdachtes Hubtürsystem mit abgestimmten Komponenten

verwendet werden.

TÜREN NACHTRÄGLICH INTEGRIEREN

Um komplette Einhausungen oder Schränke zu realisieren,

können Kunden von item somit nicht nur auf unterschiedliche

Profile und Verbinder zurückgreifen, sondern auch auf ein umfangreiches

Portfolio an Türlösungen. Dabei lassen sich Türen

auch nachträglich in bestehende Konstruktionen integrieren.

Doch wie erhält man aus einem Profilrahmen eine Schiebetür?

Das besonders schmale und leichte item Klemmprofil 8 32x18

ist die Basis für funktionale Schiebetüren. Mit entsprechenden

Verbindern wird so zunächst ein Rahmen erstellt. In die Eckverbinder

können entsprechende Rollen eingeklipst werden. Dadurch

entstehen aus den Rahmen leichtlaufende Schiebetürelemente.

Danach wird ein Führungsprofil mit einem Klipp oben

und unten auf den umgebenden Profilrahmen aufgesetzt. Es

ist nur 40 Millimeter breit und bildet die Führung für die Türblätter

aus Klemmprofilen. So lassen sich zwei Türflügel auf

einem Profil 8 40x40 aneinander vorbeischieben.

Für die Türfüllung steht ein großes Sortiment an Flächen im

item Systembaukasten zur Verfügung, die in den bestehenden

Rahmen eingesetzt werden können. Die Flächenelemente werden

mithilfe von Klemmfedern in der Nut gehalten. So ergibt sich

ein erhöhter Widerstand gegen das Herausdrücken der Flächen.

Anstelle von Klemmfedern können auch Dichtprofile zur Befestigung

von Flächenelementen verwendet werden.

Somit steht dem Kunden eine große Anzahl von Möglichkeiten

zur Gestaltung der Türblätter zur Verfügung. Auf einfache Art

und Weise entstehen Schiebetüren, die sich zum Einbau in Konstruktionen

aus Profilen mit der Standardnut eignen.

ZUGANG ERLEICHTERN BEI MASCHINEN-

KABINEN UND REINRÄUMEN

Die Baureihe XMS ist perfekt geeignet, um individuelle Maschinenkabinen

zu gestalten. Ob runde oder eckige, lange oder kompakte

Kabinen – alle Module zeichnen sich durch reinigungsfreundliche,

geschlossene Außenflächen aus und ermöglichen

dank minimaler Kurvenradien einen spaltenlosen Übergang zwischen

den Profilen. Dabei entstehen durch spezielle Türprofile

der Baureihe XMS mit wenig Aufwand präzise schließende Türen,

Klappen und Serviceöffnungen in jeder Größe. Integrierte Dichtprofile

machen diese klapperfrei und staubdicht. Somit eignen

sich die Maschinenkabinen vor allem auch für Reinraumanwendungen.

Scheiben oder andere Flächenelemente können auch

hier individuell gewählt und einfach eingesetzt werden.

Um Reinräume sicher von anderen Bereichen abzutrennen,

bietet item passende Durchgangstüren an. Diese lassen sich mit

einer umlaufenden Zargenprofildichtung und einer Absenkdichtung

ausstatten. Die Dichtungen unterbinden nicht nur einen

Luftstrom und halten Staub und andere Schwebepartikel fern,

sondern dämpfen auch den Geräuschpegel. Damit sind die

Türen auch für Büroräume oder abgegrenzte Bereiche innerhalb

von Produktionen geeignet.

FAZIT

Ob Maschinenkabine, Reinraum oder einfache Regale und

Schränke – Türen und Klappen haben vielfältige Funktionen und

müssen sich perfekt in die Umgebung integrieren lassen. Modulare

Baukästen bieten hier die ideale Basis für die individuelle

Konfiguration von Türlösungen. So können diese spezifisch für

den jeweiligen Einsatzzweck konzipiert und bei Bedarf einfach

angepasst werden.

Bilder: item

www.item24.com

AUTORIN

Anja Ehrmann, Senior Content Manager,

additiv pr, Montabaur

ZUSATZINHALTE IM NETZ

www.item24.com/de-de/

tueren-und-klappen

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 13


BETRIEBSTECHNIK

01

INTELLIGENTES WASSERMANAGEMENT

FÜR EINE NACHHALTIGE PRODUKTION

Wasser wird zunehmend zu einer Herausforderung für die Wirtschaft in Deutschland.

Unternehmen befinden sich im Spannungsfeld zwischen knapper werdenden Wasserressourcen,

Extremwetterereignissen und regulatorischen Vorgaben, die sie zwingen, sich stärker für

Nachhaltigkeit und den schonenden Umgang mit Ressourcen zu engagieren. Hilfreich sind in

diesem Zusammenhang digitale Lösungen, mit denen sich das Wassermanagement proaktiv

steuern lässt und zudem auch gleich noch Complianceanforderungen erfüllt werden können.

Prozesswasser, Löse-, Kühl- und Reaktionsmittel oder

Reinigungsflüssigkeit: Wasser ist nicht nur eine Ressource,

sondern ein wesentlicher Bestandteil zahlreicher Prozesse

in der Industrie, von der Rohstoffverarbeitung bis

zur Qualitätssicherung. Doch Wasser wird zunehmend zu einer

knappen Ressource – ein Problem, das sowohl lokale Gemeinschaften

als auch Unternehmen betrifft. Blicken wir in Deutschland

auf Regionen wie Brandenburg, wo der Wasserverbrauch

großer Fabriken kontrovers diskutiert wird, oder den Nordwesten

Sachsens, der unter Wasserknappheit leidet, ist die Herausforderung

greifbar. Bei der Standortwahl spielt neben Logistik und

wirtschaftlichen Faktoren zunehmend Wasserverfügbarkeit

und -sicherheit eine entscheidende Rolle. Unternehmen, die

frühzeitig Strategien zur Sicherung ihrer Wasserressourcen entwickeln,

können sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil

verschaffen.

Zusätzlich zwingen europäische Regularien wie die Richtlinie

über die Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD), die Wasser-

VIRTUELLE SIMULATIONEN JETZT

AUCH IM WASSERMANAGEMENT

Die Bedeutung von Wasser in der Produktion wächst

stetig. Unternehmen müssen nicht nur wirtschaftliche,

sondern auch nachhaltige und risikobezogene

Aspekte beachten – Stichwort Extremwetter. Daher

ist es erfreulich, zu sehen, wie die Digitalisierung

voranschreitet. Virtuelle Simulationen, die im

Fahrzeugbau und der Luftfahrt längst Standard sind,

kommen jetzt auch im Wassermanagement zum

Einsatz. Das führt zu mehr Effizienz, Nachhaltigkeit

und Risikominimierung.

Alexander Stern, Sr. Manager PDMS Platform Strategy und Experte

für Wasserthemen im industriellen Kontext, Autodesk Water EMEA

14 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de


01 Durch die Simulation in 3D können Planer und Ingenieure

verschiedene Layouts für Fabrikgebäude visualisieren, testen

und bewerten, einschließlich der gesamten Infrastruktur mit

Wasserleitungen, -speichern und -aufbereitungsanlagen

02 Mit der passenden Software können verschiedene Szenarien, wie

extreme Wetterereignisse oder Systemausfälle, simuliert werden

rahmenrichtlinie (WFD) und die Richtlinie zur Förderung der

Energieeffizienz (EED) oder die Abfallrahmenrichtlinie (WFD)

europäische Unternehmen dazu, strukturelle Lösungen für

modernes Wassermanagement zu finden. Agieren Unternehmen

international, wird die Liste an Vorschriften durch zusätzlich

regional geltende Regularien sogar noch länger.

Wer von den Vorteilen des systematischen Wassermanagements

profitieren will, muss sich auf unterschiedlichen Ebenen

mit dem Thema Wasser auseinandersetzen. Es gilt, nicht nur den

eigenen Wasserverbrauch in unterschiedlichen Bereichen und

Einsatzszenarien zu identifizieren. Ebenso muss die Verwendung

von Wasserkapazitäten für Energienutzung und Wärmeregulierung,

Logistik und Abwasser ermittelt und im Betrieb, Neubau

oder der Erweiterung von Fabriken mit einkalkuliert werden.

DIE ROLLE VON INTELLIGENTEM

WASSER-MANAGEMENT

Der Schlüssel, Produktion und Ressourcennutzung in Einklang zu

bringen, liegt in intelligentem Wassermanagement mit passenden

digitalen Tools. Dabei geht es um mehr als die bloße Reduzierung

des Wasserverbrauchs. Intelligentes Wassermanagement

umfasst Strategien und Technologien, die eine effiziente, nachhaltige

und transparente Verwaltung und Nutzung der Ressource

ermöglichen, indem sie die dazugehörige Infrastruktur optimieren

und dabei unterstützen, Umweltauflagen zu erfüllen. Dies

führt zu Kosteneinsparungen, trägt zur langfristigen Sicherstellung

der Wasserverfügbarkeit und zum Schutz der Umwelt bei.

Moderne technologische Möglichkeiten wie KI, Automatisierung

und digitale Zwillinge bieten hier unterschiedliche Ansatzpunkte

– und können sowohl für den Neubau von Fabriken

genutzt werden als auch für die Planung neuer Infrastrukturen

für bereits bestehende Gebäude:

n Integrierte Modellierung: Digitale Lösungen ermöglichen die

simultane Modellierung von Abwasser-, Regenwasser- und Flusssystemen

für den Neubau oder die Nachrüstung von Fabriken.

Mit ihrer Hilfe lassen sich entsprechende Systeme digital visualisieren

und bewerten. Dies erlaubt eine ganzheitliche Analyse des

Wasserkreislaufs und unterstützt fundierte Entscheidungen zur

Planung und Erweiterung der Wasserinfrastruktur, angepasst an

zukünftige Anforderungen und Herausforderungen.

n Simulation von Szenarien: Mit der passenden Software können

verschiedene Szenarien wie Extremwetterereignisse oder Systemausfälle

simuliert werden. Dies hilft Unternehmen, potenzielle

Risiken zu identifizieren und präventive Maßnahmen zu entwickeln,

um die Wasserversorgung und -qualität sicherzustellen.

n Echtzeit-Datenintegration: Durch die Einbindung von Echtzeitdaten

aus Sensoren und Überwachungssystemen bietet beispielsweise

Autodesk InfoWorks ICM aktuelle Einblicke in den

Zustand der Wasserinfrastruktur. So können Unternehmen zum

Beispiel anhand des Modells den Grundwasserzuwachs aktuell

verfolgen und gegensteuern, ehe es zu Überläufen der Kanalisation

kommt.

n Verwaltung von Wasseranlagen: Mithilfe cloudbasierter Software

können Betriebe ihre Anlagen verwalten, Inspektionsabläufe

optimieren und den Zustand von Wasserressourcen

beurteilen.

02

n 3D-Tools für energieeffiziente Fabrikgebäude: Die Planung

energieeffizienter Fabriken ist ein zentraler Faktor für nachhaltige

und ressourcensensible Industrieproduktion. Durch die Simulation

in 3D können Planer und Ingenieure verschiedene Layouts

für Fabrikgebäude visualisieren, testen und bewerten, einschließlich

der gesamten Infrastruktur mit Wasserleitungen,

-speichern und -aufbereitungsanlagen. Solche digitalen Entwürfe

verhindern einerseits unnötige Baufehler und machen es möglich,

kosteneffizient und nachhaltig zu arbeiten, andererseits

helfen sie dabei, die Effizienz der Wasserversorgung und

-nutzung zu maximieren oder erneuerbare Energiequellen und

nachhaltige Wassernutzung zu kombinieren.

Auch bei der Einhaltung von regulatorischen Vorgaben kann

die passende Software, wie etwa Infoworks ICM oder andere

Autodesk-Lösungen, unterstützen, indem sie detaillierte Berichte

und Analysen zur Verfügung stellt. Dies erleichtert die Dokumentation

und Nachverfolgung von Maßnahmen zur Reduzierung

der Wasserverschmutzung und zur Verbesserung der

Wasserqualität.

VOM LIMITIERENDEN FAKTOR

ZUM WETTBEWERBSVORTEIL

Wasser ist eine der kostbarsten Ressourcen unserer Zeit. Intelligentes

Wassermanagement auf Basis von moderner Technologie

ist der Schlüssel, um Produktion und den nachhaltigen Umgang

mit dieser Ressource in Einklang zu bringen. Wer das Momentum

aktiv nutzt, um nicht nur den regulatorischen Vorgaben zu entsprechen,

sondern Weichen für eine nachhaltige Zukunft zu stellen,

hat jetzt die Chance, Vorreiter zu werden und mit innovativen

Lösungen gleichzeitig den eigenen ökologischen Fußabdruck

zu minimieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.

Bilder: Autodesk

www.autodesk.com/de/industry/water

AUTOR

Alexander Stern, Sr. Manager PDMS

Platform Strategy und Experte für

Wasserthemen im industriellen Kontext,

Autodesk Water EMEA

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 15


BETRIEBSTECHNIK

INNOVATIVE PRESS- UND RECYCLINGLÖSUNGEN

PAPPE UND CO. EFFIZIENT

UND NACHHALTIG ENTSORGEN

01 Die Besonderheit

des AutoLoadBalers

ist das innovative

Befüllsystem

mit ergonomischen

Sammelwagen

Die effiziente Bewältigung von Wertstoffströmen und die Schonung wertvoller Ressourcen

stellen Unternehmen branchenübergreifend vor wachsende Herausforderungen. Ein

führender Anbieter von innovativen Press- und Recyclinglösungen begegnet dem mit

durchdachten Technologien: Mit einem breiten Spektrum an leistungsstarken Pressen sorgt

das Unternehmen für eine optimierte Entsorgungslogistik, erhebliche Kostenreduzierungen

und einen nachhaltigen Umgang mit Wertstoffen.

In den Produktions- und Intralogistikbereichen vieler Industriebetriebe

fallen täglich hohe Mengen an Kartonagen, Folien

und anderen Wertstoffen an. Ohne effiziente Lösungen

blockieren diese Materialien nicht nur wertvollen Lagerplatz,

sondern verursachen auch hohe personelle und zeitliche Aufwände

bei der Entsorgung. Strautmann Umwelttechnik hat es

sich zur Aufgabe gemacht, mit robusten und anwenderfreundlichen

Pressen diese Prozesse zu optimieren.

Eines der zentralen Hauptargumente für die Maschinen des

Unternehmens ist die Möglichkeit, Wertstoffe direkt am Entstehungsort

verdichten zu können. Dadurch werden Platzbedarf

und interne Transportwege reduziert, was zu einer signifikanten

Effizienzsteigerung und Kostensenkung führt.

EFFIZIENZ UND ARBEITSERLEICHTERUNG

KOMBINIERT

Den AutoLoadBaler hat Strautmann gezielt entwickelt, um hohe

Mengen an Materialien effizient zu verdichten. Dank des innovativen

Befüllsystems mit Hilfe ergonomischer Sammelwagen, in

die die Kartonagen ohne Vorzerkleinerung geworfen werden,

spart diese halbautomatische Ballenpresse bis zu einer Stunde

Zeit pro 100 kg Kartonage im Vergleich zu herkömmlichen vertikalen

Pressen.

Die Funktionsweise ist einfach: Über die Sammelwagen erfolgt

die automatische Zuführung des Materials in die Presskammer.

Der Pressvorgang startet automatisiert. Mit einer Presskraft von

530 kN werden direktvermarktungsfähige Ballen mit einem

Gewicht von bis zu 400 kg produziert. Diese können leicht weiterverarbeitet

oder direkt verkauft werden, was zusätzliche Einnahmequellen

für Unternehmen schafft.

AUCH FÜR GROSSVOLUMIGE VERPACKUNGEN

Der JumboLoadBaler wurde speziell für die effiziente Verarbeitung

von sperrigen und großvolumigen Verpackungsmaterialien

entwickelt. Dank seiner besonders großen Einfüllöffnung und

der automatischen Befüllung kann diese Maschine eine Vielzahl

von Materialien wie Kartonagen, PET-Flaschen, Folien oder auch

Getränkedosen mühelos verdichten.

Durch die kompakte Bauweise lässt sich der JumboLoadBaler

direkt am Anfallort aufstellen. Dies reduziert Lauf- und Befüllwege

und ermöglicht eine optimale Integration in bestehende

Prozesse. Die auch hier entstehenden 400 kg Ballen sorgen für

eine maximale Auslastung der Lkw-Kapazitäten und reduzieren

die Anzahl der Transportfahrten erheblich. Der JumboLoadBaler

zeichnet sich durch verschiedene Zuführeinheiten aus. Den

Gegebenheiten vor Ort und den verschiedenen Materialien ent-

16 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK

02 03

02 Der JumboLoadBaler mit seiner besonders großen Einfüllöffnung

wurde speziell für die effiziente Verarbeitung von

sperrigen und großvolumigen Verpackungsmaterialien entwickelt

03 Blick auf den Einzug der Kartonage im Rotor

sprechend erfüllt diese Ballenpresse jede Herausforderung. Die

Zuführeinheit transportiert das Material automatisch zum Rotor;

dieser fördert es nach der Vorverdichtung in die Presskammer.

Sobald diese gefüllt ist, beginnt die Verdichtung des Wertstoffes

automatisch. Bei Aufleuchten der Fertigmeldung wird der Ballen

händisch abgebunden und mit Hilfe des hydraulischen Auswerfers

ausgeworfen. Im Unterschied zu herkömmlichen vertikalen

und horizontalen Pressen oder Presscontainern wird durch den

Einsatz des JumboLoadBaler eine enorme Zeiteinsparung beim

Recycling erreicht. Die Investition in dieses Entsorgungskonzept

amortisiert sich oft in weniger als zwei Jahren.

PRESSEN FÜR GROSSE MENGEN

Über die beschriebenen halbautomatischen Systeme hinaus umfasst

das Strautmann-Produktportfolio auch vollautomatische

Pressen wie den BaleTainer zur Verdichtung von Kartonage, Oktabins,

Folie sowie entleerten PET-Flaschen und Dosen in direktvermarktungsfähige

Ballen. Durch die Nutzung des vollautomatischen

Systems können große Abfallmengen bewältigt werden, was

zu einer spürbaren Erleichterung der Arbeitsabläufe führt.

FAZIT

Mit den Technologien von Strautmann Umwelttechnik profitieren

Unternehmen nicht nur wirtschaftlich, sondern leisten auch

einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Durch die Verdich-

tung der Wertstoffe wird der Bedarf an Lager- und Transportkapazitäten

reduziert, was wiederum die CO 2

-Emissionen senkt.

Gleichzeitig fördert die Wiederverwertung der Materialien ein

ressourcenschonendes Wirtschaften.

Bilder: Strautmann Umwelttechnik

www.strautmann-umwelt.com

AUTORIN

Katharina Sokoll,

Strautmann Umwelttechnik GmbH,

Glandorf

ZUSATZINHALTE IM NETZ

bit.ly/Strautmann_halbautomatische

Ballenpressen

Vertrauen ist gut, aber …

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BETRIEBSTECHNIK

INNOVATIVE SYSTEMLÖSUNG

RECYCLING

GALVANISIERTER

SPRITZGUSS-FEHLTEILE

Die Hansgrohe Group gilt nicht nur als führender Hersteller von

Premiumprodukten für Bad und Küche, sondern auch als Vorreiter bei

der technologischen Umsetzung von Nachhaltigkeitsprinzipien. Ein

aktuelles Beispiel dafür ist die Inbetriebnahme einer vollautomatisierten

Recyclinglinie für die Verarbeitung metallisierter Fehlteile aus der

Spritzguss-Produktion im Werk Offenburg. Dank der innovativen Anlage

lässt sich ein fast lückenloser Rohstoffkreislauf realisieren

Die Chromatierung der Feuchtraum-Produkte (z.B.

Duschköpfe) dient nicht nur ihrer optischen Veredelung,

sondern auch ihrem Werterhalt, da sie die Oberflächen

vor Korrosion und mechanischer Beschädigung

schützt. Meist handelt es sich dabei um eine nur etwa 40 µm

dünne Schicht, die bis zu 15 Prozent des Produktgewichts ausmachen

kann. Allerdings überstehen bei Hansgrohe nur Spritzgussteile

mit absolut makelloser Chromatierung die strenge

Qualitätssicherung der Galvanik, weshalb routinemäßig ein

stetes Volumen an Fehlteilen anfällt.

In Anbetracht der guten Erfahrungen, die das Unternehmen

bereits bei seinen Inhouse-Rohstoffkreisläufen für nicht metallisierten

Ausschuss sammeln konnte, entstand nun vor etwa zwei

Jahren der Wunsch, einen solchen Zyklus auch für die verchromten

ABS-Formteile zu etablieren. Klare Zielsetzung war es hierbei

laut David Zapf, Specialist Surface Technology bei Hansgrohe,

„die beschichteten Produkte so zu entmetallisieren, dass der

Anteil an Kunststoff wieder der eigenen Neuteileproduktion

zugeführt werden kann, während sich der hochkonzentrierte

metallische Anteil am Markt veräußern lässt.“

Um dieses Vorhaben zu verwirklichen, intensivierte der Oberflächenexperte

nicht nur die Zusammenarbeit mit den bereits

aus früheren Projekten bekannten Zerkleinerungstechnik-Spezialisten

von Getecha, sondern holte auch das Hightech-Unternehmen

ImpulsTec ins Boot. Der Grund: Auf Basis der Hochspannungsimpulstechnik

hat der Radebeuler Sondermaschinenbauer

ein vielbeachtetes Verfahren entwickelt, das es unter anderem

ermöglicht, metallische Dünnschichten von verchromten

ABS-Bauteilen durch eine elektrohydraulische Schockwellen-

Behandlung zu separieren. Eine wichtige Voraussetzung dafür,

dass hierbei ein optimaler Wirkungsgrad erzielt wird, ist die prozesssichere

Zerkleinerung der galvanisierten Fehlteile zu einem

Mahlgut mit homogener Korngröße und geringem Staubanteil.

„Nach und nach konkretisierte sich daher unser Plan von der

neuen Recyclinganlage als einer hochgradig automatisierten Verarbeitungslinie,

bei der die kontinuierlich zugeführten Fehlteile

primär drei Prozessstufen durchlaufen: zunächst eine systematische

Vorzerkleinerung mit Staubabsaugung, anschließend die

Abspaltung der Chromschicht im Schockwellen-Verfahren, und

letztlich die magnetische Trennung, so dass wir zwei sortenreine

Kunststoff- und Metallfraktionen erhalten, die wir einerseits der

Granulierung und andererseits der Vermarktung zuführen

können“, berichtet David Zapf.

MÜHLE UND ABSAUGUNG AUS EINER HAND

Wie schon bei früheren Vorhaben legte der Hansgrohe-Projektmanager

maßgebliche Bereiche der Prozessstufe rund um die

Vorzerkleinerung in die Hände von Getecha. Das bedeutet, dass

der Aschaffenburger Anlagenbauer nicht nur die Schneidmühle

18 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK

01 Die neue Recyclinganlage

ist eine automatisierte

Verarbeitungslinie, in der

die galvanisierten Fehlteile

eine Vorzerkleinerung mit

Staubabsaugung, anschließend

ein Schockwellen-Verfahren,

und letztlich die magnetische

Trennung durchlaufen

– hier eine RotoSchneider RS 30060 – bereitstellte, sondern auch

das Entstaubungs- und Abluftsystem für die Mahlgutreinigung.

„Das erwies sich als optimal. Denn daran konnten wir direkt mit

den prozesstechnischen Komponenten unserer materialselektiven

elektrohydraulischen Schockwellen-Technologie – etwa dem

Flüssigmedium-Reaktor – anknüpfen. Zugleich war damit von

Beginn an sichergestellt, dass unser Verfahren stets mit bestens

konditioniertem Mahlgut arbeiten kann“, betont Stefan Eisert, der

Geschäftsführer von ImpulsTec.

Bei der RS 30060 von Getecha handelt es sich um eine modular

konzipierte, kompakte Trichtermühle mit einer 640 x 410

mm großen Mahlkammeröffnung und einem Rotorschneidkreis

von 300 mm. Nach dem Scherenschnitt-Prinzip zerkleinern hier

3 x 2 Rotor- und zwei Statormesser die zugeführten Fehlteile, die

Durchmesser von bis zu 500 mm und Wandstärken von bis zu

8,0 mm haben dürfen. Der Rotor dreht mit etwa 420 min -1 und

wird von einem 15 kW-Drehstrommotor in IE3-Ausführung angetrieben.

MASSGESCHNEIDERTE PROZESSLÖSUNG

Für den Einsatz in der neuen Recyclinganlage von Hansgrohe

bestückte Getecha die Mühle mit speziellen Schneidmessern, deren

Schnittgeometrie exakt auf die zerkleinerungstechnischen

Anforderungen von beschichteten Kunststoffen abgestimmt ist.

Außerdem wurde sie rund um das Mahlgehäuse mit einer integrierten

Schalldämmverkleidung mit doppelwandigem Dämmmaterial

ausgekleidet und in einer Lärmschutzkabine auf vier

Schwingelementen aufgestellt.

Zur Wartung und Reinigung lassen sich Trichter und Mahlraum

einfach mit einer Spindel öffnen und per Schnellverschluss

verriegeln. Während die Statormesser nach dem Schleifen oder

Tausch mit wenigen Handgriffen am Festanschlag montiert sind,

können die Rotormesser bequem in der mitgelieferten Lehre voreingestellt

werden, so dass der Schnittspalt stets stimmt. Die Entnahme

des Lochsiebs (6 mm Rundlochung) erfolgt werkzeuglos.

Sämtliche Oberflächen sind allseitig bearbeitet und glatt, damit

sie sich leicht pflegen lassen. „All das reduziert den Aufwand für

die Instandhaltung der Schneidmühle und stellt ihre hohe

Verfügbarkeit sicher“, betont Andreas Lanz, Gebietsvertriebsleiter

von Getecha.

STEUERUNGSTECHNISCH INTEGRIERT

Auch steuerungstechnisch fügt sich die Getecha-Mühle homogen

in das Gesamtgefüge der Recyclinganlage ein. Um beispielsweise

die kontinuierliche Materialzuführung zu gewährleisten und eine

Überfüllung der Mahlkammer auszuschließen, wird das dafür

eingesetzte Förderband mit den einlaufenden Fehlteilen und

Angüssen über die lastabhängige Steuerung der Schneidmühle

geregelt. Darüber hinaus werden Produktions- und Anlagenzustand

der Schneidmühle kontinuierlich überwacht und eine optische

Anzeige signalisiert den jeweiligen Betriebsmodus. In toto

werden alle Prozesse automatisch erfasst und über ein mobiles

Datennetz an den Betreiber der Anlage übermittelt. Die Schneidmühle

verfügt über einen integrierten Schaltschrank mit leicht

verständlichen Bedienelementen.

Je nach Material und Beschickung ist die RS 30060 für einen

Stundendurchsatz von bis zu 400 kg ausgelegt und zerkleinert die

verchromten ABS-Formteile – je nach Lochung des Siebes – zu

einem Mahlgut mit Korngrößen von beispielsweise 5,0 mm. In

der Recyclinganlage von Hansgrohe wird das Mahlgut anschließend

mit der Absauganlage GA 500 S von Getecha aus dem Siebwagen

der Mühle abgesaugt und in einem Zyklon abgeschieden.

SCHLÜSSELELEMENTE DER ANLAGE

Systemlösungen von Getecha sind Schlüsselelemente

in der neuen Recyclinganlage zur Wiederaufbereitung

chromatierter Fehlteile: Zum Einsatz kommen

eine energieeffizient arbeitende Schneidmühle

vom Typ RS 30060 sowie eine Absauganlage GA 500 S.

Sie decken die Prozessstufen der Vorzerkleinerung und

der Mahlgut-Reinigung (inklusive Abluftfilterung) ab.

Ihre Performance hat entscheidende Bedeutung

für das Qualitätsniveau, das sich bei der anschließenden

Entschichtung der Spritzgussteile und der Trennung

der Rohstoffe in einen Anteil Kunststoff – in diesem

Fall ABS – und einen Anteil Metall – hier ein Mix

aus Nickel, Kupfer und Chrom – erzielen lässt.

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 19


BETRIEBSTECHNIK

02 Für die Realisierung der neuen Recyclinganlage

intensivierte David Zapf nicht nur die Zusammenarbeit mit

Getecha, sondern holte auch das Hightech-Unternehmen

ImpulsTec ins Boot

03 Getecha lieferte die gesamte Prozessstufe der

Vorzerkleinerung, bestehend aus Schneidmühle, Förderbandsystem

sowie Entstaubungs- und Abluftsystem

02

04 Für den Einsatz in der Recyclinganlage von Hansgrohe

hat Getecha seine Trichtermühle RS 30060 mit einem

Mahlgehäuse mit integrierter Schalldämmverkleidung

und einer Lärmschutzkabine ausgestattet

HOCHINNOVATIV MIT VIEL POTENZIAL

Als die Recyclinganlage Mitte 2024 in Betrieb ging, war allen

Beteiligten klar: Hier handelt es sich um eine hochinnovative

und vielleicht sogar bislang einzigartige Systemlösung. Dank der

neuen Aufbereitungslinie kann Hansgrohe aktuell fast 98 Prozent

seiner Rohstoffe wiederverwenden. „Zum einen erhalten

wir eine hochkonzentrierte Metallfraktion, die vorrangig Kupfer

03

DANK DER NEUEN AUFBEREITUNGS-

LINIE KANN HANSGROHE FAST

98 PROZENT SEINER ROHSTOFFE

WIEDERVERWENDEN

und Nickel enthält und zur Verhüttung in den Verkauf geht. Diese

Wertstoffe werden also zu 100 Prozent wieder dem Rohstoffkreislauf

zugeführt. Zum anderen erhalten wir das entschichtete

ABS, dass wir zur Herstellung von Neuteilen einsetzen. Damit

schließen wir den Wertstoffkreislauf am Standort“, sagt Pascal

Dengler, der für den reibungslosen Betrieb der Recyclinganlage

verantwortlich ist.

Übrigens: Da das neue Recyclingsystem auf die Entmetallisierung

von bis zu jährlich 100 Tonnen verchromtem Kunststoff

ausgelegt ist, ermöglichte es Hansgrohe inzwischen die Realisierung

einer Handbrausen-Produktlinie für die Premiummarke

hansgrohe, bei der ausnahmslos rezykliertes Granulat verwendet

wird.

Bilder: Hansgrohe, ImpulsTec, Getecha

www.getecha.de

04

AUTOR

Julius Moselweiß,

Freier Fachjournalist, Darmstadt

ZUSATZINHALTE IM NETZ

Dabei stellt eine Zellenradschleuse sicher, dass das Mahlgut lufttechnisch

getrennt und druckneutral ausgetragen wird. Das integrierte

Filtersystem – ebenfalls von Getecha – reinigt die Abluft

und führt sie wieder der Umgebung zu. Im weiteren Prozess erfolgen

die Trennung des Kunststoffs von den metallischen Anhaftungen

im Stoßwellen-Verfahren von ImpulsTec sowie die Separierung

und Trocknung der beiden Werkstoff-Fraktionen.

getecha.de/zerkleinerung/

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8

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BETRIEBSTECHNIK

VOLLE TRANSPARENZ BEIM ENERGIEVERBRAUCH

Mit der Energieüberwachungslösung

Power-Adapt bietet Schaeffler umfassende

Einblicke in den Energieverbrauch

und die Kosten von Gebäuden

und Prozessen. Power-Adapt ist

flexibel einsetzbar und lässt sich

neben der Neuinstallation auch

nahtlos in bestehende Energiemanagementsysteme

integrieren

oder mit anderen Lösungen wie

Facility-Management-Systemen

verbinden. Die LoRaWAN-Technologie sendet zuverlässig durch dicke Wände

und über lange Distanzen und sorgt so für eine sichere Datenübertragung.

Die Ergebnisse sind in einer benutzerfreundlichen, webbasierten Oberfläche

sofort einsehbar. Neben der Messung des Strom-, Gas- und Wasserverbrauchs

lassen sich über Sensoren auch Umgebungsvariablen wie Temperatur,

Luftfeuchtigkeit und CO 2

-Konzentration erfassen. Durch die Überwachung

von Grundlasten und Spitzenwerten generiert Power-Adapt Warnungen,

die es ermöglichen, schnell auf abnormale Verbräuche zu reagieren. Darüber

hinaus aggregiert das System Daten verschiedener Geräte, um die Effizienz

von Prozessen und Infrastruktur zu analysieren. Diese Informationen sind

essenziell, um fundierte Entscheidungen zur weiteren Optimierung der

betrieblichen Abläufe treffen zu können. Unternehmen können so signifikante

Kosteneinsparungen erzielen, während sie gleichzeitig ihren CO 2

-Ausstoß

reduzieren.

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EXOSKELETTE: VOLLE RÜCKENDECKUNG

BEI JEDER CHALLENGE

Schmalz erweitert sein Handhabungsportfolio

um zwei Exoskelett-Modelle für

typische Hebeaufgaben in Logistik und

Fertigung. Das Rumpfbeuge-Exoskelett

Mate Uba unterstützt den unteren Rücken

beim Anheben und Ablegen von Gütern

– insbesondere bei sich wiederholenden

Tätigkeiten, wenn Beschäftigte beispielsweise

aus tiefen Regallagen kommissionieren.

Ein weiteres Beispiel ist die Beund

Entladung von Blechbearbeitungsmaschinen.

Hierfür müssen die Mitarbeitenden

schwere Platten auf Paletten

ablegen oder sie von dort greifen. Dank

der intuitiven Ein-/Ausschaltfunktion nehmen die Beschäftigten das Exoskelett schnell

und einfach in Betrieb und deaktivieren es nach getaner Arbeit ebenso unkompliziert.

Das Oberkörper-Exoskelett Mate Uta erleichtert Überkopfarbeiten. Es entlastet gezielt

die Schulter- und Nackenmuskulatur, unterstützt das Anheben der Arme und verteilt

die Kräfte gleichmäßig. Der Clou: Die leichte, aber äußerst belastbare Karbonfaserstruktur

sorgt für eine ergonomische und ermüdungsfreie Haltung. Kernmechanismus

ist bei beiden Systemen die sogenannte Torque Generating Box (TGB), die potenzielle

mechanische Energie speichert und umwandelt, um Drehbewegungen zu erleichtern.

Im Gegensatz zu herkömmlichen Handhabungslösungen benötigen die Exoskelette

keine externe Energiequelle. Sie sind leicht, mobil, für den Outdoor-Einsatz geeignet und

unterstützen den Körper rein mechanisch. Die Textilelemente sind waschbar, wodurch

die Langlebigkeit des Systems erhalten bleibt, hygienische Mehrfachnutzung möglich

wird und sich der Tragekomfort für den Nutzer erhöht.

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BETRIEBSTECHNIK

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DER ALUPROFIL-BAUKASTEN VON MINITEC

SCHRAUBEN STATT BOHREN

Aluminiumprofile sind aus Industrie und Intralogistik nicht mehr wegzudenken.

Mit seinem Profilbaukasten bietet MiniTec entscheidende Vorteile, wenn es

um flexible Konstruktionen für unterschiedlichste Einsatzbereiche geht. Eine

ausgeklügelte Verbindungstechnik ist dabei ein Schlüsselelement.

Im Mittelpunkt steht der innovative MiniTec-Profilverbinder,

der ohne mechanische Bearbeitung (Bohren) auskommt.

Anwender können ihr Projekt ohne Vorarbeiten direkt starten

und mit dem Schrauben loslegen. Anpassungen, Änderungen

und Erweiterungen von Konstruktionen sind jederzeit möglich.

Das bedeutet maximale Flexibilität.

ALLES PASST ZUSAMMEN

Dank intelligentem Grundkonzept braucht es bei MiniTec keine

komplizierte Matrix, um zu erkennen, welche Verbinder zu

welchen Profilen passen. Denn alle Elemente sind untereinander

kompatibel. Das vereinfacht nicht nur die Arbeit bei der Konstruktion

und hilft, Fehler aufgrund falscher Zusammenstellungen

zu vermeiden, sondern reduziert auch den Bedarf an Werkzeugen

und Kleinteilen.

EINFACHER BESTELLEN

PER WEBSHOP

Der MiniTec-Profilbaukasten hat sich seit vielen Jahren in der

Praxis bewährt. Er umfasst weit über 3000 Komponenten und

bildet die perfekte Basis für Projekte. Damit Anwender noch

schneller zum Schrauben kommen, können sie für ihre Bestellungen

den MiniTec-Webshop nutzen.

KOSTENFREIES KONSTRUKTIONSTOOL

Mit dem CAD-Tool iCAD Assembler bietet MiniTec eine hilfreiche

Ergänzung zu seinem Profilbaukasten. Mit dieser kostenfreien

Software lassen sich Konstruktionen mit MiniTec-Profilen

komfortabel in 3D am Bildschirm erstellen, bevor sie in die Realisierung

gehen. Aus einem elektronischen Katalog werden die

erforderlichen Teile ausgewählt und zusammengefügt. Als Ergebnis

entsteht eine maßstabsgetreue Konstruktionszeichnung

inklusive der zugehörigen Materialstückliste – und damit eine

verlässliche Grundlage für die Montage oder Bestellung.

FAZIT

Der MiniTec-Profilbaukasten bietet eine hohe Flexibilität und

entscheidende Vorteile bei der praktischen Anwendung. Mit

dem iCAD Assembler bekommen Nutzer dazu ein kostenloses

Konstruktionstool. Und über den Webshop kommen alle benötigten

Komponenten stets schnell ins Haus.

Für Interessenten hält MiniTec eine kostenlose

Musterbox bereit.

Bilder: MiniTec

www.minitec.de/schrauben-statt-bohren

22 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de


BETRIEBSTECHNIK

SCHEUERSAUGROBOTER REINIGT GROSSE FLÄCHEN VOLLSTÄNDIG AUTONOM

Die Reinigung großer Bodenflächen ist in der Logistik oder Industrie mit

hohem Aufwand verbunden. Der neue Scheuersaugroboter Kira B 200 von

Kärcher schafft in Zeiten von Fachkräftemangel und Kostendruck eine

Entlastung. Dank einer Dockingstation arbeitet er vollständig autonom.

Durch das intuitive Bedienkonzept können Anwender neue Routen einfach

anlegen, die zuverlässige Navigation mittels LiDAR-Sensorik und Kameras

sorgt für eine zuverlässige Orientierung auch im laufenden Betrieb. Zudem

ist der sicherheitszertifizierte Scheuersaugroboter auf die Anbindung an

die Infrastruktur im Gebäude ausgelegt, was mit zunehmender Automatisierung

immer wichtiger wird. Große Frisch- und Schmutzwassertanks

(200 l) und eine Reinigungsbreite von bis zu 90 cm bringen hohe Produktivität.

Kira B 200 ist schnell einsatzbereit und reduziert sofort den Arbeitsaufwand im Alltag. Soll eine neue Route

angelegt werden, setzt sich der Anwender auf die Maschine und fährt die Strecke ab. Einmal angelegte Routen können

einzeln abgearbeitet oder zu einer sogenannten Routine kombiniert werden. Über die Kalenderfunktion lassen sich

Reinigungseinsätze terminieren, sodass KIRA B 200 sie selbstständig und ohne menschliches Zutun erledigen kann. An

der Dockingstation erfolgen Laden, Entleerung, Tankspülung und Frischwasseraufnahme. Der Roboter überprüft dabei

auch, ob für eine geplante Route noch ausreichend Akku und Frischwasser zur Verfügung stehen. Eine intelligente,

geschwindigkeitsabhängige Reinigungsmitteldosierung sowie die langlebigen Lithium-Ionen-Akkus mit vier Stunden

Laufzeit sorgen für nachhaltiges Arbeiten.

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Krause hat sein Portfolio

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unterzogen und um

eine neue Teleskop-

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Varianten mit verbesserten

Sicherheitsmerkmalen

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begehbare Teleskop-Plattformleiter SkyMatic ist ein

unverzichtbares Arbeitsmittel für sicheres und bequemes

Arbeiten in unterschiedlichen Höhen. Durch die großzügige

Standplattform und das umlaufende Geländer bietet sie

ein Höchstmaß an Sicherheit und Bedienkomfort. Die nach

DIN EN131-7 zertifizierte und speziell für den professionellen

Einsatz konzipierte Leiter verbindet höchste Sicherheitsstandards

mit optimaler Funktionalität. Die höhenverstellbare

Plattformleiter ermöglicht durch das patentierte

ClickMatic-System eine komfortable und leichtgängige

Anpassung der Arbeitshöhe. So können bei der Ausführung

mit 1x3 bis 1x5 Sprossen Arbeitshöhen von ca. 2,80 bis

3,30 m und bei der Ausführung mit 1x5 bis 1x9 Sprossen

sogar Höhen von ca. 3,30 bis 4,35 m erreicht werden. Diese

Flexibilität, verbunden mit der Möglichkeit, die Leiter auch

auf Treppen und Absätzen sicher zu positionieren, macht

sie zu einem vielseitig einsetzbaren Arbeitsmittel.

www.krause-systems.de

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 23


PRODUCTION EXCELLENCE

01 In der Montage laufen

alle Teile, Komponenten

und Informationen aus

verschiedensten Abteilungen

und von unterschiedlichsten

Zulieferern zusammen

MONTAGEABTEILUNG IM WANDEL

ALLES IM FLOW

Bei Vogelsang, einem inhabergeführten, international agierenden Maschinenbauunternehmen,

das in den Segmenten Abwasser, Agrartechnik, Biogas, Industrie und

Verkehrstechnik tätig ist, heißt das Credo: Klasse statt Masse. Diese Philosophie

spiegelt sich auch in der Montage-Abteilung wider: Mit größtmöglicher Flexibilität bei

gleichzeitig hoher Produktivität die Bedürfnisse der Kunden individuell und flexibel

zu bedienen, ist hier oberstes Ziel. Wie das gelingt, lesen Sie nachfolgend.


PRODUCTION EXCELLENCE

PRODUCTION

EXCELLENCE

– 2025 –

Für diese Serie wählt

das Redaktionsteam

Unternehmen aus, die ihre

Produktionsprozesse im Hinblick

auf Effizienz, Nachhaltigkeit und

Wirtschaftlichkeit konsequent

und 01 vorbildlich optimieren

und damit einen echten

Mehrwert schaffen.

VX-DREHKOLBENPUMPE: PRODUKTIVITÄT

MIT FLIESSMONTAGE STEIGERN

Neben der automatisierten Fertigung der Cartridge-Dichtung war auch die

Einführung der Fließmontage der VX-Drehkolbenpumpe eines der Highlights in

den letzten drei Jahren. Hierbei besteht die modulare Zelle aus sechs Stationen.

Während eine Q-Pumpe (QuickService) fünf Stationen durchläuft, sind es bei

einer QD-Pumpe (QuickService doppelte Lagerung) sechs; ein Takt dauert

dabei 15 Minuten. Ziel des Montage-Teams ist es, so viele Varianten der

Drehkolbenpumpe wie möglich auf die Linie zu bringen. „Trotz Fließmontage

möchten wir unsere Flexibilität beibehalten und natürlich auch die Variantenvielfalt

weiterhin beherrschen. Dadurch können wir unsere Produktivität

noch weiter steigern“, so Johann Kezik.

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 25


PRODUCTION EXCELLENCE

IIn der Montage bei Vogelsang laufen alle Teile, Komponenten

und Informationen aus verschiedensten Abteilungen und von

unterschiedlichsten Zulieferern zusammen. Um dabei den

Überblick zu behalten und einen gleichmäßigen Produktionsfluss

in hoher Qualität zu erzeugen, muss das Montage-Team

über fundierte Expertise verfügen. „Wir sagen gerne, das Produkt

muss fließen. Das gilt besonders für ein so innovatives und dynamisches

Unternehmen wie Vogelsang“, sagt Johann Kezik, der

von 2021 bis 2024 die Montage leitete und heute Mitglied der

Geschäftsleitung ist. „Meine Kollegen entwickeln so viele neue

Produkte und Teile, die in der gewohnten Vogelsang-Professionalität

angelegt, gelagert, transportiert und verarbeitet werden

müssen. Da kommen einige Aufgaben für das Montage-Team

zusammen, das sehr individuell und flexibel auf Ereignisse

reagieren muss.“

AUTOMATISIERUNG ALS (ZUKUNFTS-)PROJEKT

Zu den Highlights der letzten drei Jahre gehören für das Montage-

Team die Automatisierung der VX-Cartridge-Dichtung-Fertigung

als Startschuss für weitere Automatisierungsprojekte sowie die

Einführung der Fließmontage von Drehkolbenpumpen. Kezik:

„Da die Montage der Vogelsang-Produkte sehr komplex ist und

die Variantenvielfalt hoch, gilt es, genau herauszufiltern, welche

Prozesse sich überhaupt dazu eignen, sie zu automatisieren.“

LEAN MANAGEMENT HAT DIE

STRUKTUR DER MONTAGE UND

PRODUKTION OPTIMIERT UND DIE

PROZESSE EFFIZIENTER GEMACHT

Auch die Fortführung des Lean Management hat die gesamte

Struktur der Montage und Produktion optimiert und dazu beigetragen,

die Prozesse noch effizienter zu organisieren. „Gehe ich

heute durch die Montage und Produktion, ist es aufgrund der

neuen Struktur ein ganz anderes Gefühl. Die Bereiche sind

strukturierter, übersichtlicher und sauberer. Die Suchzeiten, die

Laufwege und auch das Unfallrisiko wurden dadurch minimiert“,

so Kezik.

VX-CARTRIDGE-DICHTUNGEN: FERTIGUNG NEXT LEVEL

02 Alle Module

arbeiten nahtlos und

ohne manuelle

Eingriffe zusammen

– für eine gleichbleibende

und hohe

Qualität

Die Idee, die VX-Cartridge-Dichtungen

automatisiert zu fertigen, entstand

2021. „Als ich die Stelle als Abteilungsteiler

angetreten habe, haben mein

Team und ich gemeinsam überlegt,

welche Prozesse wir automatisieren und

damit vereinfachen könnten“, so Johann

Kezik. „Unsere Wahl fiel schnell auf die

VX-Cartridge-Dichtung. Aufgrund ihrer

hohen Stückzahl und der monotonen

Fertigung war sie dafür prädestiniert.“

Aus der ersten Idee entstand ein

hochkomplexes Projekt, das die Produktivität

und Qualitätssicherung bei

Vogelsang weiter optimiert.

WORAUS BESTEHT DIE ANLAGE?

Herzstück der Anlage ist ein Kuka-Roboter, der mit einem Bildverarbeitungssystem und einem servoelektrischen Universalgreifer

ausgestattet ist. Dadurch ist der Roboter dazu in der Lage, die Positionierung und Ausrichtung der zugeführten

Bauteile selbstständig zu erkennen und alle Komponenten ohne Greiferwechsel zu handhaben. Weitere Bestandteile der

Anlage sind unter anderem zuführende Magazine, Förderbänder, Benetzungsstationen mit Schmier- und Klebstoffen sowie

drei Pressstationen für die eigentliche Montage.

WAS KANN DIE AUTOMATISIERTE MONTAGEANLAGE?

Sie montiert die Cartridges selbstständig und überprüft sie anschließend auf Maß und Dichtigkeit. Zum Schluss versieht die

Anlage jedes fertige Teil per Laser mit der jeweiligen Artikel- und einer individuellen Identifikationsnummer. Alle Module

arbeiten nahtlos und ohne manuelle Eingriffe zusammen – für eine gleichbleibende und hohe Qualität. Auf diese Weise

kann die Anlage auch ohne Personal betrieben werden. Bestücken Mitarbeiter sie beispielsweise in der ersten Schicht, kann

der Roboter in der zweiten Schicht alle Tätigkeiten allein ausführen und die fertigen Dichtungen auswerfen. Die Einführung

der hochmodernen, automatisierten Montageanlage hat die Fertigung von VX-Cartridge-Dichtungen bei Vogelsang auf ein

neues Niveau gehoben.

26 MY FACTORY 2025/xx 2025/03 www.myfactory-magazin.de


PRODUCTION EXCELLENCE

03 Herzstück der

Montageanlage: ein Kuka-Roboter,

der mit einem Bildverarbeitungssystem

und einem servoelektrischen

Universalgreifer ausgestattet ist

INDIVIDUELL UND FLEXIBEL – DAS

VOGELSANG-CREDO

Klasse statt Masse: Der allgemeine Trend in der Produktion

und Montage geht weg von „Mass Production“ und großen Pro-

PROZESSE FÜR DIE

AUTOMATISIERUNG HERAUSFILTERN

Da die Montage der Vogelsang-Produkte sehr

komplex ist und die Variantenvielfalt hoch, gilt

es, genau herauszufiltern, welche Prozesse sich

überhaupt dazu eignen, sie zu automatisieren.

Johann Kezik, Mitglied der Geschäftsleitung bei der Vogelsang

GmbH & Co. KG in Essen/Oldenburg

duktionsstraßen hin zu „Mass Customization“. Bei Vogelsang ist

das aber nicht nur ein Trend. Dem modernen Unternehmen ist

es seit jeher wichtig, auf die Bedürfnisse der Kunden individuell

und flexibel einzugehen. In kleinen Linien modular fertigen

statt in großen Produktionsstraßen – das ist der Leitsatz

von Vogelsang. Um den Anwenderunternehmen möglichst

passende Lösungen anzubieten, ist das Produktportfolio zudem

sehr umfassend. So bleibt Vogelsang auch in volatilen

Marktsituationen flexibel.

Diese Philosophie spiegelt sich auch in der Montage-Abteilung

wider: Größtmögliche Flexibilität bei gleichzeitig hoher Produktivität

ist hier oberstes Ziel. Kezik: „Damit uns das noch besser

gelingt, setzen wir künftig auf Matrix-Produktionssysteme. Diese

kombinieren die Flexibilität der Werkstattfertigung mit der Effizienz

der Fließfertigung. Die Systeme bestehen aus autarken, frei

beweglichen und modularen Arbeitsplätzen, die individuell

planbar sind. Sie zugeschnitten auf Vogelsang zu integrieren, ist

die große Aufgabe für die nächsten Jahre.“

Und auch darüber hinaus soll sich die Montage in den nächsten

Jahren weiterentwickeln: „Wir wollen, da wo es Sinn macht,

die Automatisierung und Digitalisierung verstärkt vorantreiben.

Dazu haben wir ein Projektteam gegründet, das sich mit diesen

beiden Themen intensiver beschäftigt und überlegt, wie wir die

unterschiedlichen Bereiche besser miteinander vernetzen können“,

fasst Johann Kezik die weiteren Planungen für die Zukunft

zusammen.

Bilder: Vogelsang GmbH & Co. KG

www.vogelsang.info

AUTORIN

Verena Schmorleiz,

Fachjournalistin aus Köln

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 2025/xx 27


SMART PRODUCTION

PRODUCTIVITY AS A CHALLENGE

WISSEN BÜNDELN –

PRODUKTIVER

ZERSPANEN

Nutzen Unternehmen alle Daten,

die bei der Zerspanung entstehen, so

können sie damit rund zehn Prozent mehr

Produktivität aus ihren Prozessen

herausholen. Zu diesem Ergebnis kommt

ein Projekt, in dem Mapal zusammen mit

Industriepartnern bislang verteiltes Wissen

bündelt und als nutzbaren digitalen

Mehrwertdienst zur Verfügung stellt.

Im Rahmen des vom Land Baden-Württemberg geförderten

Großforschungsprojekts X-Forge (Everything as a Service) ist

der Werkzeughersteller Mapal Konsortialführer des Teilbereichs

Productivity as a Service (ProdaaS). Mapal kooperiert

dazu mit dem Maschinenbauer F. Zimmermann und dem Messtechnikspezialisten

Blum, um Kunden Lösungen aus einer Hand

anbieten zu können. Als weiterer Projektpartner hat das Fraunhofer

IPA die Aufgabe übernommen, das dahinterliegende

Geschäftsmodell zwischen den Partnern zu vermitteln und eine

Bewertung des Kundenmehrwerts zu bestimmen. Ein erstes

Pilotprojekt wurde nach insgesamt dreijähriger Laufzeit abgeschlossen.

Davon ausgehend soll das digitale Serviceangebot in

den kommenden Jahren sukzessive erweitert werden.

Die Mitglieder des Arbeitskonsortiums überwachen Prozesse

bereits durch viele Sensoren, die entsprechende Daten liefern.

Allerdings bieten existierende Systeme nur eine eingeschränkte

Sichtweise auf das Gesamtsystem aus Maschine, Werkzeug und

Werkstück. Dem Anwender stehen zwar auf der Maschine hochkomplexe

Expertensysteme zur Verfügung, doch sind diese einzelnen

Bausteine nicht miteinander integriert. Sie zusammenzubringen,

ist in der Praxis kaum möglich. Entsprechend schwierig

ist es, aufgetretene Probleme im Nachgang zu analysieren

oder laufende Prozesse zu optimieren.

STRUKTURIERTE WISSENSBASIS

FÜR DIE PROZESSPLANUNG

Eine CAM-Prozessplanung mit Werkzeugselektion, Bahnplanung

und Wahl von Prozessparametern ist ein wesentlicher Hebel zur

Produktivitätssteigerung. Beim Einfahren eines Bauteils ist anschließend

auf der Maschine aber meist weitere Justage erforderlich,

um zu optimalen Ergebnissen zu kommen. Aktuell ist der

Bereich der Planung stark abgekoppelt von der Zerspanung. An

der Maschine gewonnene Erkenntnisse fließen nicht automatisch

zurück an die Prozessplanung. Das unzureichende Feedback

hemmt Lerneffekte und sorgt dafür, dass der Maschinenbediener

beim nächsten geplanten Bohrprozess wieder von

vorne anfängt. Der CAM-Prozessplanung fehlt schlichtweg eine

strukturierte Wissensbasis aus der praktischen Anwendung.

AKTUELL IST DER BEREICH DER

PLANUNG STARK ABGEKOPPELT

VON DER ZERSPANUNG

Zum „Productivity-as-a-Service“-Angebot für stabile und effiziente

Zerspanungsprozesse steuern die Projektpartner unterschiedliche

Informationen bei. Die Verschleißzustandsbewertung

der Werkzeuge ist relevant, um zu verstehen, in welchem

Zustand zum Beispiel eine Bohrung entstanden ist. Sie liefert

auch Informationen über die aktuelle Standzeit des Werkzeuges

und erlaubt Standzeitprogosen. Blum extrahiert die entsprechenden

Daten in einen dedizierten Softwareservice und macht sie

so nutzbar. Diese Messdaten werden mit einer Wissensdatenbank

von Mapal verglichen, um in einer Prozessbewertung zu

prüfen, ob die auf der Maschine eingestellten Parameter sich mit

den Vorgaben des Herstellers decken. Parallel dazu fließt von

28 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION

Das Projekt „Productivity

as a Service“ untersucht die

Möglichkeiten, getrennte

Prozess- und Produktionsdaten

zu verknüpfen und entwickelt

mithilfe selbstlernender

Algorithmen einen Dienst,

der Fertigern bei zukünftigen

Herausforderungen hilft

F. Zimmermann die Zustandsbewertung der Maschine mit ein

und liefert etwa Informationen über den Spindelzustand. Ein

übergeordneter Softwarebaustein bringt die verschiedenen Quellen

schließlich in Zusammenhang miteinander und stellt Informationen

strukturiert zur Verfügung. Bei Fehlzustandsbewertungen

kann der Anwender auf Knopfdruck die Ursachen ermitteln.

PILOTPROJEKT TOOL

PERFORMANCE OPTIMIZER

Beim Pilotprojekt, das bei Karl Walter Formenbau stattfand, ging

es um einen Tool Performance Optimizer. Dem Anwender ist es

damit gelungen, die Einstellung der Prozessparameter für das

Bohren bei Abweichungen zu korrigieren, um Stillstandzeiten

durch Bruch oder ungeplante Werkzeugwechsel zu reduzieren.

Weiterhin ist mit der Datenbank die Möglichkeit gegeben, auch

bereits in der Planung für neue, bisher unbekannte Anwendungen

mit Hilfe von Ähnlichkeitssuche auf strukturierte, methodisch

gesammelte und bewertete Erfahrungen aus der Vergangenheit

aufzubauen. Der Tool Performance Optimizer soll über

zwei Absatzkanäle vermarktet werden. Neben dem klassischen

Lösungsgeschäft mit einem Angebot aus einer Hand wird er auch

auf einer großen Plattform zu finden sein, die als Datenökosystem

auf Gaia-X basiert.

AUSBLICK

Ziel des nächsten Entwicklungsschrittes ist es, auftretende

Abweichungen in einem Assistenzsystem zu erfassen und den

Anwender gleich während des Betriebs mit einem Ampelsystem

zu warnen. Für die kommenden Jahre sind noch selbstlernende

Services für autonome Parameteroptimierung und intelligente

CAM-Prozessplanung vorgesehen. Schließlich soll ab 2029 auch

eine durchgehende Automatisierung von der Zeichnung bis zum

fertigen Bauteil möglich werden.

Bilder: Mapal

www.mapal.com

AUTOR

Mathias Ostertag,

Public Relations-Manager,

Mapal Dr. Kress KG, Aalen

ZUSATZINHALTE IM NETZ

bit.ly/X-Forge_PRODaaS

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 29


SMART PRODUCTION

MES-SOFTWARE MIT KI

SICHERT KNOW-HOW

WISSENSVERLUST

VERHINDERN

Der Verlust erfahrener Mitarbeitender, etwa durch Ruhestand, führt oft zu einem erheblichen

Wissensverlust. Insbesondere in der Fertigungsindustrie kann dies gravierende Auswirkungen

auf die Produktionsprozesse haben. Die Sicherung und Weitergabe von Know-how werden

daher zu zentralen Herausforderungen. Begegnen lässt sich diesem Problem mit einer

innovativen MES-Software, die künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning integriert.

Ein wesentlicher Bestandteil der MES-Lösung der becos

GmbH ist die Fähigkeit, Erfahrungswissen aus manuellen

Eingriffen in den Produktionsplanungsprozess aufzunehmen

und schrittweise in die automatischen Planungen

zu integrieren. Wenn beispielsweise ein Mitarbeitender nach

einer automatischen Planung manuell Aufträge umplant und

die Produktion erfolgreich abschließt, erkennt das MES diese

Änderungen. Mithilfe von Machine-Learning-Algorithmen

werden diese Eingriffe analysiert, um zukünftige Planungen

zu optimieren und das gewonnene Erfahrungswissen einzubeziehen.

becos-Geschäftsführer Prof. Günter Bitsch erläutert: „Die

KI-Technologie in unserem MES ermöglicht es den Unternehmen,

auf ein digitales Gedächtnis zurückzugreifen. Anstatt Wissen mit

ausscheidenden Mitarbeitenden zu verlieren, bleibt dieses erhalten

und wird kontinuierlich weitergegeben.“

EFFIZIENZSTEIGERUNG DURCH

LERNENDE SYSTEME

Durch die kontinuierliche Integration von Erfahrungswerten

werden die Planungsprozesse immer präziser. Ergebnisse sind

weniger Umplanungen, optimierte Abläufe und eine höhere Effizienz

in der Fertigung. Unternehmen profitieren von einer stabilen

Produktionsplanung, selbst wenn erfahrene Planer nicht

mehr verfügbar sind. Die Kombination aus menschlicher Expertise

und KI-Technologie führt zu einem synergetischen Miteinander.

Das Wissen erfahrener Mitarbeitender fließt in die KI ein,

wodurch die Produktionsprozesse kontinuierlich optimiert werden.

Bitsch betont: „Es geht bei der Integration von KI nicht um

ein Gegeneinander, sondern um ein synergetisches Miteinander.“

Aktuelle wissenschaftliche Studien untermauern den Ansatz

von becos. Eine Untersuchung zur Ursachenanalyse von Produktivitätsverlusten

in Fertigungssystemen zeigt, dass der Einsatz

von Machine-Learning-Methoden zur automatischen Analyse

von Produktivitätsverlusten und Identifizierung ihrer Ursachen

führt. Dies ermöglicht eine datengetriebene Optimierung der

Produktionsprozesse. (arxiv.org/pdf/2401.05200)

Eine weitere Studie untersucht den Einsatz von Large Language

Models (LLMs) zur Wissensweitergabe in der Fertigung. Die

Ergebnisse zeigen, dass solche Systeme effizient Informationen

aus umfangreicher Dokumentation und dem Wissen von Experten

abrufen können, um Anfragen von Mitarbeitenden zu beantworten

und neues Wissen zu teilen. Dies unterstützt die kontinuierliche

Weitergabe von Wissen innerhalb des Unternehmens.

(arxiv.org/pdf/2401.05200)

Darüber hinaus ermöglicht die Integration von Predictive

Analytics in MES-Systeme eine frühzeitige Identifikation von

Engpässen und Anomalien im Produktionsprozess. Durch die

Analyse historischer Daten und Echtzeitinformationen können

Unternehmen präventive Maßnahmen ergreifen, um Produktionsausfälle

zu minimieren und die Anlagenverfügbarkeit zu maximieren.

Zudem verbessert der Einsatz von KI-gestützten Entscheidungsmodellen

die Ressourcennutzung, indem Fertigungsaufträge

optimal auf verfügbare Kapazitäten verteilt werden.

FAZIT

Die Integration von KI und Machine Learning in MES-Systeme

bietet eine praxisnahe Lösung, um Wissen systematisch zu erhalten

und die Produktionsplanung zu optimieren. Durch den

gezielten Einsatz intelligenter Systeme bleibt wertvolles Knowhow

im Unternehmen, selbst wenn erfahrene Mitarbeitende

ausscheiden. So können Produktionsprozesse effizient und wettbewerbsfähig

gestaltet werden.

Bild: stock.adobe.com – Gorodenkoff

www.becos.de

AUTOR

Gerd Rücker, Vertriebsleiter, becos GmbH, Stuttgart

30 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION

SOFTWARE ZUR VISUELLEN QUALITÄTSKONTROLLE

Mit Twyn, der Software von Visometry zur visuellen Qualitätskontrolle, lassen sich

Abweichungen bei Schweiß- und anderen komplexen Baugruppen via Tablet in

Echtzeit direkt an der Produktionslinie schnell und präzise lokalisieren. Durch die

Verwendung von Computer-Vision und automatischer Objektregistrierung ist eine

präzise Inspektion möglich, bei der reale Bauteile direkt mit ihrem digitalen

Zwilling und CAD-Spezifikationen verglichen werden, um die Übereinstimmung

aller Elemente zu gewährleisten. Fertigungs- und Montageprozesse werden

optimiert und Nacharbeiten und Transportkosten reduziert. Nun wurden zusätzliche Funktionen in die Version 2.3

integriert, die die Arbeit mit dem mobilen Inspektionssystem noch effizienter machen: U.a. wurde die Trackingstabilität

in vielen anspruchsvollen Fällen optimiert. Insbesondere große Bauteile, die nur teilweise von der Kamera erfasst

werden, sind nun leichter zu verfolgen. Die verbesserte Integration der SLAM-basierten Sensortechnologie des iPads

sorgt für eine stabilere Überlagerung des CAD-Modells. Dadurch bleibt das Tracking auch dann verlässlich, wenn man

um die Objekte herumgeht oder Bereiche mit geringer visueller Struktur oder wenigen Merkmalen inspiziert.

www.visometry.com

NEUER MOBILER KOLLABORIERENDER

ROBOTER FÜR HÖHERE TRAGLASTEN

Mobile Industrial Robots

stellt den MC600 vor, einen

mobilen kollaborativen

Roboter, der speziell für die

Automatisierung komplexer

Arbeitsabläufe entwickelt

wurde. Er kombiniert die

autonome mobile Plattform

MiR600 mit den hochentwickelten Roboterarmen UR20 und

UR30 von Universal Robots. Dadurch eignet sich der Roboter

für Anwendungen wie Palettieren, Kistenhandling und

Maschinenbestückung selbst bei höheren Traglasten und in

anspruchsvollen Umgebungen. Mit einer Traglast von bis zu

600 kg folgt der MC600 auf seinen kleineren Vorgänger, den

MC250, und bietet Unternehmen eine leistungsstarke,

flexible und sichere Automatisierungslösung. Dank der

größeren Reichweite des UR20 kann der MC600 auch schwer

zugängliche Bereiche erreichen und Arbeitsprozesse effizienter

gestalten. Durch den kontinuierlichen Betrieb und

die Fähigkeit, mehrere Maschinen zu bedienen, steigert der

MC600 die Produktivität erheblich und entlastet Mitarbeitende

von körperlich belastenden Tätigkeiten.

www.mir-robots.com

ERP-SOFTWARE FÜR EINEN HERSTELLER VON

SENSOREN UND MESSTECHNIK

Die PSI Software SE wurde von der

B+B Thermo-Technik GmbH, einem

führenden Hersteller von Sensoren

und Messtechnik, mit der

Implementierung des ERP-Systems

PSIpenta 10 beauftragt. Das

Projekt umfasst in der ersten

Phase neben den integrierten

Modulen für die Finanzbuchhaltung auch die mobilen Erfassungslösungen

PSIpenta/Industrial Apps für die Produktion

sowie das Qualitätsmanagement, Servicemanagement und die

Betriebsdatenerfassung. PSIpenta/ERP wird für 65 User in einer

Multisite-Umgebung sowohl am Hauptsitz in Donaueschingen

als auch im Zweigwerk in Serbien eingesetzt. Dadurch wird der

standortübergreifende Werte- und Materialfluss wesentlich

vereinfacht. Ergänzt wird das neue System um eine Lagerplatzverwaltung,

ein Dokumentenmanagementsystem sowie die

Anbindung des B+B-Webshops. Mit der Implementierung der

ERP-Software können sowohl die kurzfristige auftragsbezogene

Planung und Abwicklung optimiert, als auch die langfristige

Unternehmensausrichtung, basierend auf validen Daten,

gesteuert werden.

www.psi.de

END-OF-LINE-KONTROLLE INDIVIDUELL AUTOMATISIEREN

Polytec stellt für seine Laservibrometer in Inline- und End-of-Line-Kontrollen leistungsfähige

Schnittstellen und Treiber sowie Möglichkeiten für die Automatisierung der Messdatenerfassung

und -analyse zur Verfügung, die unterschiedliche Applikationsanforderungen abdecken.

Anwender können so die Laser-Sensoren ganz nach ihren Bedürfnissen optimal in die eigene

Automatisierungsumgebung integrieren und die Produktivität steigern. Über den „Polytec

Device Communication“, einen quelloffenen und plattformübergreifenden Treiber für Microsoft

Windows und Linux, lassen sich Datenzugriff und Hardwaresteuerung sowie das Auslesen

der Betriebszustände einfach programmieren. Dabei ermöglicht die TCP/IP-Schnittstelle eine robuste Kommunikation und das

Streamen von digitalen Schwingungsdaten bis in den MHz-Bereich. Wer mit Matlab, C++, Python, .NET oder Microsoft Excel

arbeitet, kann über eine COM/DCOM-Schnittstelle auf alle Funktionen der Systemsoftware zur Steuerung des Messsystems

zugreifen und so die Gerätesteuerung in die eigene Automatisierungsanwendung integrieren. Außerdem lassen sich Messungen

mit einer integrierten Makrosprache der Polytec-Systemsoftware direkt in der Polytec-Systemumgebung automatisieren.

www.polytec.de

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 31


SMART PRODUCTION

VOLLAUTOMATISIERTE PRÜFMASCHINE

EFFIZIENZ UND PRÄZISION IN

DER BLECHUMFORMUNG

Mit dem System für Blechumformprüfungen (BUP) mit Prüfkräften

von 400 bis 600 kN bringt ZwickRoell eine automatisierte Komplettlösung

auf den Markt. Das Prüfsystem eignet sich speziell für den industriellen Einsatz

in Branchen, in denen hochpräzise Blechkomponenten unerlässlich sind.

Das neue Prüfsystem verbessert die Effizienz und Präzision

in der Blechumformung und erleichtert die Qualitätsprüfprozesse.

Ausgestattet mit einem 6-Achs-Industrieroboter,

Probenidentifikation per 2D-Code sowie

dem hochpräzisen videoXtens Messsystem kommt die BUP zum

Beispiel bei Lochaufweitungsversuchen zum Einsatz.

„Die Einführung der automatisierten Blechumformprüfung ist

ein bedeutender Fortschritt in der Materialprüftechnik. Durch die

Automatisierung können unsere Kunden nicht nur ihre Produktionsprozesse

erheblich beschleunigen, sondern auch die Präzision

und zuverlässige, da bedienereinflussunabhängige Reproduzierbarkeit

der Tests steigern. So lassen sich Ausschuss und Materialverschwendung

deutlich reduzieren. Letztendlich ermöglicht

dies Anwendern, kosteneffizienter zu produzieren und gleichzeitig

die Qualität ihrer Produkte zu sichern. Denn das ist heutzutage in

den wettbewerbsintensiven Märkten unerlässlich“, erläutert

Timo Nittka, Projektmanager Automatisierung bei ZwickRoell.

RISIKO DURCH FALSCHE BEDIENUNG

WIRD REDUZIERT

Die automatisierte Prüfmaschine wählt durch die Identifikation

der Proben über einen 2D-Code die Stanzwerkzeuge zuverlässig

selbst aus. Diese automatische Probenidentifikation stellt sicher,

dass jede Probe präzise erkannt und zugeordnet wird und garantiert

zudem sichere und zuverlässige Prüfergebnisse.

Ein weiterer Vorteil: Mitarbeitende werden deutlich entlastet.

Die Bediener müssen lediglich das Magazin mit Proben auffüllen

– alle weiteren Schritte übernimmt automatisch das System.

Somit reduziert die Automatisierung erheblich den manuellen

Arbeitsaufwand und minimiert das Risiko fehlerträchtiger

Bedienereinflüsse. Dazu trägt auch das integrierte Kamerasystem

bei, das die Prüfergebnisse bedienerunabhängig ermittelt. Subjektive

Entscheidungen des Bedieners, wie das Feststellen von

Rissen, entfallen vollständig. Dies führt zu einer höheren Objektivität

und Reproduzierbarkeit der Ergebnisse.

BIS ZU 100 PROBEN PRÜFEN – OHNE

UNTERBRECHUNG

Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit, Prüfungen in einer

„Geisterschicht“ durchzuführen. Das Magazin kann mit bis zu 100

Proben befüllt werden, sodass die Maschine die gesamte Nacht

hindurch unterbrechungsfrei und bedienerunabhängig arbeitet.

Das fördert die Auslastung der Maschine und erhöht zugleich die

Effizienz der Prüfprozesse. Für spezielle Anforderungen ist weiterhin

eine manuelle Bedienung der Stanze und der Blechumformprüfmaschine

möglich, um auch Sonderproben flexibel zu

testen. Ein weiteres Highlight ist die durchgängige Bedienphilosophie:

Kunden, die bereits automatisierte Zugprüfsysteme von

ZwickRoell nutzen, profitieren von einer einheitlichen Software.

Die Bedienung sowie der Datenimport und -export sind bei der

neuen Blechumformprüfmaschine identisch, was die Schulung

und den Einsatz der Maschinen erheblich vereinfacht.

„Die automatisierte Blechumform-Prüfmaschine (BUP) hat das

Potenzial, die Art und Weise, wie Blechumformprüfungen durchgeführt

werden, grundlegend zu verändern. Sie wurde entwickelt,

um den wachsenden Anforderungen der Industrie gerecht zu

werden und bietet gleichzeitig höchste Präzision und Effizienz“,

fasst Timo Nittka zusammen.

Bilder: ZwickRoell

www.zwickroell.com

32 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de


SMART PRODUCTION

MIT 5-ACHS-ZENTRIERSPANNER AUCH GROSSE BAUTEILE PERFEKT IM GRIFF

Mit der Nullpunkt- und Prägespanntechnik der Produktfamilie SOLIDLine hat

sich HWR als innovationsfreudiger Entwickler von Spannmitteln etabliert.

Jüngste Entwicklung ist der 5-Achs-Zentrierspanner SOLIDGrip Maxx. Er

erweitert die bestehende Serie um vier aufeinander abgestimmte Baugrößen,

mit denen sich auch größere Bauteile perfekt und präzise spannen lassen. War

bisher das Spannen von Werkstücken bis 355 mm möglich, bietet SOLIDGrip Maxx Anwendern jetzt Spannbereiche bis

500, 600, 700 und 800 mm. Bereits vorhandene Spanner können außerdem auf einfache Weise zu SOLIDGrip Maxx

erweitert werden.Ein besonderes Merkmal der 5-Achs-Zentrierspanner kommt in Kombination mit der Prägestation

SOLIDStamp zum Tragen: Damit erhalten die Rohteile in Sekundenschnelle eine Prägung außerhalb des Zentrierspanners.

Die SOLIDGrip-Spannbacken mit der entsprechenden Halteverzahnung bilden anschließend einen Formschluss,

der das Rohteil perfekt und sicher in Position hält. Der Vorteil: Im Spannmittel selbst müssen keine so großen Haltekräfte

mehr erzeugt werden. Kraftübersetzer oder ähnliche Hilfsmittel, wie sie bei herkömmlichen Spannverfahren benötigt

werden, fallen weg. Deswegen bauen die SOLIDGrip-Spanner so kompakt und sind nahezu störkonturfrei ausgelegt.

www.hwr.de

FREIE SICHT IN DIE WERKZEUGMASCHINE

Das Drehfenster Spinvista von Hema Maschinen- und

Apparateschutz bietet Bedienern freien Blick in den Arbeitsraum

einer Werkzeugmaschine. Sie können dadurch die

zuverlässige Arbeitsweise leicht überprüfen. Durch die

Funktionsweise des Sichtsystems kann dies auch während

des laufenden Zerspanungsvorgangs erfolgen. Spinvista

besteht aus einer motorbetriebenen,

rotierenden Scheibe, die auf der

Innenseite von Sicherheitsfenstern

der Maschine montiert wird. Mit

2300 U/min weist sie Späne und

Kühlschmiermittel vom Drehfenster

ab und sorgt an dieser Stelle für

klare Sicht auf die Produktionsabläufe.

Die Konstruktion des Drehfensters

bietet hohe Sicherheit und

Flexibilität in der Anwendung. Mit einer geringen Aufbauhöhe

von weniger als 32 mm ragt das Drehfenster nicht weit in

den Arbeitsbereich der Maschine hinein. Da die Ausrichtung

frei wählbar ist, können vorhandene Einspeisepunkte sowie

Zuführungen genutzt und kurze Zuleitungswege realisiert

werden. Die Befestigung des Fensters erfolgt auf einer

Montageplatte, die auf die Maschinensicherheitsscheibe

geklebt wird. So lässt sich das Drehfenster auch im Rahmen

eines Retrofits einfach nachrüsten.

www.hema-group.com

KOMPLETTLÖSUNGEN ZUR

3D-LASERMATERIALBEARBEITUNG

Trumpf bietet seine Lasersysteme

jetzt auch als automatisierte

Komplettlösungen für

Endanwender an. Mit den

flexiblen Automatisierungslösungen

des Hochtechnologieunternehmens

können

Anwender bei der 3D-Lasermaterialbearbeitung

ihre

Taktzeiten verringern und Kosten sparen. „Unsere Lasermaschinen

sind hochproduktiv. Mit der Automatisierung unserer Anlagen

bieten wir unseren Kunden nun darüber hinaus die Möglichkeit,

sich auch bei den vor- und nachgelagerten Fertigungsschritten

effizienter aufzustellen. Durch unsere umfassende Erfahrung,

breite Planungskompetenz und die enge Zusammenarbeit bei

der Umsetzung mit unserem Partner Autom8 stellen wir sicher,

dass unsere Kunden eine maßgeschneiderte Lösung erhalten”,

sagt Martina Gassenmeier, bei Trumpf verantwortlich für den

Vertrieb von Automatisierungslösungen für die Lasertechnik.

Trumpf richtet sich mit seinem Angebot auch an Unternehmen,

die selbst noch wenig Erfahrung bei der Automatisierung ihrer

Fertigung haben. Anwender erhalten ein Komplettpaket, das

von der ersten Anfrage über die Planung, Installation und

Inbetriebnahme bis zum Service reicht.

www.trumpf.com

KOMPAKTER GENERATOR FÜR DIE INDUSTRIELLE ULTRASCHALLREINIGUNG

Reinigen mit Ultraschall bietet sich in vielen Branchen zur effektiven Endreinigung aber auch

zur Zwischenreinigung vor der weiteren Verarbeitung unterschiedlichster Werkstücke oder

Teile an, zumal keine beziehungsweise wenig Zusatzstoffe notwendig sind. Telsonic hat den

DCG-Reinigungsgenerator mit Frequenzen von 25 oder 40 kHz auf den Markt gebracht,

der nicht nur leistungsstarke Ultraschallenergie für industrielle Reinigungsanwendungen

erzeugt, sondern sich auch einfach in den Automatisierungsverbund integrieren lässt. Dabei liefert er der übergeordneten

Steuerung wertvolles Prozessfeedback, zum Beispiel zur Leistungsüberwachung, zum Puls- sowie Entgasungsbetrieb bis hin

zu Fehlermeldungen, die den Service erleichtern. Das erhöht die Prozesstransparenz und die Anlagenverfügbarkeit steigt. Der

Reinigungsgenerator ist mit ca. 164 mm Höhe, 106 mm Breite und knapp 400 mm Länge sehr kompakt und für den Einsatz in

rauer Industrieumgebung ausgelegt. Er lässt sich sowohl als Stand- als auch als Einbaugerät im Schaltschrank nutzen und ist

prozessseitig kompatibel zum Vorgängermodell. Bei einem Austausch kann der Rohrresonator in der Reinigungskabine bleiben.

www.telsonic.com

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INTRALOGISTIK

UMFASSENDE MODERNISIERUNG

IM LAUFENDEN BETRIEB

NEUE KRANE FÜR

EINE GIESSEREI

Im Rahmen einer umfassenden Modernisierung

hat eine tschechische Gießerei in neue

Krananlagen investiert. Die Systeme müssen

für eine hohe Staubbelastung ausgelegt sein und

bei Temperaturen von teilweise über 55 °C arbeiten

können. Der tschechische Systemintegrator

Adamec, ein Kranbauer und langjähriger

Vertriebspartner von Stahl CraneSystems, hat das

umfangreiche Projekt sorgfältig geplant und

die aufwändige Installation bei laufendem

Gießereibetrieb durchgeführt.

Die familiengeführte Promet Gruppe beschäftigt über

viertausend Mitarbeiter in der Tschechischen Republik

und im Ausland. Sie umfasst mehr als vierzig Unternehmen,

die in den Bereichen Maschinenbau, Metallurgie

und Ingenieurwesen tätig sind. Im tschechischen Vsetín betreibt

die Unternehmensgruppe eine Eisengießerei. Der Betrieb mit

84 Mitarbeitern hat eine Kapazität von 8000 Tonnen Gussteilen

pro Jahr. Beliefert werden Hersteller von Aufzügen und Rolltreppen,

Elektromotoren, Pumpen, Textil- und Strickmaschinen

sowie die Schiffindustrie. Mehr als die Hälfte der Gesamtkapazität

der Gießerei geht an ausländische Märkte, traditionell an

namhafte europäische Kunden.

Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung ist die Gießerei in der

Lage, Kleinteile bis hin zu komplexen tonnenschweren Gusskomponenten

herzustellen. Die Produktion der Teile erfolgt auf einer

neuen manuellen und einer automatischen Fertigungsstraße.

Die Produktionskapazität der Öfen beträgt 4,3 Tonnen flüssiges

Eisen pro Stunde.

KRANTECHNIK FÜR AUTOMATISCHE

UND MANUELLE GIESSPROZESSE

In den Jahren 2022 und 2023 wurde die Gießerei renoviert und

modernisiert. Die Modernisierung war notwendig, um die Effizienz

zu erhöhen und die Umweltparameter des Betriebs zu verbessern.

Die Investitionen, die von der Europäischen Union zu über

50 Prozent mitgetragen wurden, haben sich gelohnt: Die Emissionen

fester Schadstoffe konnten seither um 92 % reduziert werden.

Die Modernisierung betraf das gesamte Gießereigebäude. Hinzu

kamen die Ausrüstung mit neuester Technik und die damit verbundenen

baulichen Veränderungen, darunter ein Schmelzofen,

eine Strahlanlage, Lackierkabine, Absaug- und Filteranlagen. Zudem

wurde im gesamten Werk auch modernste Krantechnik installiert,

um in der Produktion die Kosten zu senken, die Sicherheit

zu erhöhen und die gesetzlichen Standards bei allen Hebezeugen

zu erfüllen. Seit Anfang 2023 sind die neuen Krananlagen in

Betrieb. Stahl CraneSystems lieferte alle Hebezeuge für dieses

Projekt. Die Planung und Umsetzung der umfangreichen Maßnahmen

lag in den Händen des Kranbauers Adamec, dem langjährigen

Partner von Stahl für den tschechischen Markt.

VOLLSTÄNDIGE UMRÜSTUNG MIT

HOHEN ANFORDERUNEGN

Das Promet-Projekt erforderte die vollständige Umrüstung der

vorhandenen Krananlage und eine erhebliche Erweiterung der

Hebezeug-Infrastruktur. Die Besonderheit lag in der Größe des

Auftrags und der Anzahl der Krane. Gefordert waren mehrere

Einträger- und Zweiträgerkrane für Lasten in Abstufungen von

5, 6, 10 und 12,5 Tonnen – sowohl mit einer Bedienerplattform als

auch mit der Möglichkeit zur Fernsteuerung von außen. Hinzu

kamen mehrere Auslegerkrane und Säulenschwenkkrane mit

einer Reichweite (Kranauslegerlänge) von 3 Metern bei Lasten

bis 3 Tonnen und 4 Metern für Gewichte bis 0,5 Tonnen.

Bei der Implementierung von Krananlagen in einer Eisengießerei

müssen spezielle Anforderungen beachtet werden, um

die Effizienz und Sicherheit zu gewährleisten. Gussteile sind oft

mehrere Tonnen schwer. Deshalb sollten die Kransysteme fein

steuerbare Mechanismen für ein präzises Heben und Senken

sowie für die horizontalen Bewegungen solch hoher Traglasten

bieten. Die neuen Zweiträgerkrane verfahren nun mit 6 bis 60 m/

min, die Laufkatze hat eine horizontale Verfahrgeschwindigkeit

von 2,5 bis 30 m/min und eine gut steuerbare Hubgeschwindigkeit

unter Last von 0,16 bis 8 m/min. Auch eine hohe Stoß- und

Schwingungsdämpfung unterstützt die stabile Handhabung der

schweren Gussteile.

Die Krantechnik, die in Gießereien zum Einsatz kommt, muss

für eine hohe Staubbelastung ausgelegt sein. Die Systeme sollten

34 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de


02

03

01

deshalb über staubgeschützte (gekapselte) Komponenten mit

hoher Festigkeit verfügen. Zudem müssen die Kransysteme aus

Materialien bestehen, die den hohen Temperaturen von über

55 °C standhalten und einen unterbrechungsfreien Betrieb

gewährleisten. Elektrische Komponenten sollten so platziert

werden, dass sie der Hitze nicht direkt ausgesetzt sind.

SICHERHEIT UND ZUVERLÄSSIGKEIT MIT

TDC-HEBEZEUGEN GEWÄHRLEISTET

An den Öfen sind sogenannte Gießkrane für den Transport der

feuerflüssigen Massen zuständig. Für diese gelten auch hinsichtlich

der Elektronik und Elektrik höhere Sicherheitsanforderungen

in Performance Level d. Deshalb kommen hier nur

Hebezeuge in redundanter TDC-Ausführung (Twin Drive Concept)

zum Einsatz, da diese für den Transport feuerflüssiger

Massen sowie für den Transport von Gütern mit ähnlichem

Gefährdungspotenzial bestens geeignet sind. Bei anderen

Gütern kann die Last sogar 60 % höher sein. Bei einem Getriebebruch

verhindert das Twin Drive Concept ein Absacken der

Last. Die permanente Last-, Antriebs- und Bremsüberwachung

bei TDC-Hebezeugen erfolgt über die Condition-Monitoring-

Systeme von Stahl CraneSystems.

Die Kombination von Hitze, schweren Lasten und Maschinen

bringt besondere Sicherheitsrisiken mit sich. Angesichts der

rauen Betriebsumgebung sind häufige Wartungen erforderlich,

um die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Krane sicherzustellen.

Adamec bietet hierfür entsprechende Wartungsverträge an.

FAZIT

Die größte Herausforderung beim Umbau bestand darin, dass die

Produktion nur teilweise eingestellt werden konnte, sodass ein

Teil der Montage in Nachtschichten durchgeführt werden musste.

01 Im Gießereiprozess müssen die Kransysteme Belastungen

durch Staub und hohe Temperaturen aushalten

02 Das Auftragsvolumen war groß, unter anderem wurden

Zweiträgerkrane für große Lasten, Einträgerkrane

ACS-6,3t/12,9m sowie Säulenschwenkkrane ACS-3t/3m

installiert

Der Kunde war mit der kompetenten Beratung, der durchdachten

Planung und der problemlosen Montage unter den schwierigen

Bedingungen sehr zufrieden. Die Krane bewältigen heute die

rauen Bedingungen in der Gießerei ohne Schwierigkeiten und

Ausfallzeiten.

Bilder: STAHL CraneSystems

www.stahlcranes.com

03 Die Installation der Krananlage sollte möglichst ohne

Unterbrechung des laufenden Betriebs erfolgen

AUTOREN

David Adamec, Geschäftsführer

der Adamec Crane Systems in Prag und

Heike Metzger, Senior Specialist Sales

Enablement bei STAHL CraneSystems

in Künzelsau

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INTRALOGISTIK

01

DANK INNOVATIVER LASERTECHNIK

KONTRASTREICH

MARKIEREN

02

Hohe Kontraste, tiefschwarze und detailreiche

Markierungen, gut sichtbar aus jedem

Blickwinkel – das ist UltraBlack Marking.

Das Werkzeug dafür ist ein Laser. Die dauerhaften

Beschriftungen werden vor allem auf Metallen

wie Edelstahl, Aluminium, Titan oder Kupfer

aufgebracht, auch Kunststoffe oder Glas kommen

in Frage. Das österreichische Unternehmen

Penteq hat unter der Marke Signolux eine eigene

Baureihe für das UltraBlack Marking entwickelt.

Gutes Aussehen ist nicht alles – natürlich gibt es einige

handfeste Gründe mehr für dieses spezielle Laserverfahren

als nur den edlen Look. So sind die tiefschwarzen

Markierungen nicht nur stilvoll, sondern

extrem widerstandsfähig gegen Reinigungs- oder Sterilisationsmittel.

Das macht sie ideal für Anwendungen etwa im Bereich

der Medizintechnik. Darüber hinaus sind die Ergebnisse mit

UltraBlack Marking im Vergleich zu anderen Beschriftungsarten

(per Laser oder einer anderen Technik) aus jedem Blickwinkel

einwandfrei sicht- und lesbar.

Nicht unerheblich ist, dass die Eigenschaften der so beschrifteten

Oberflächen unverändert erhalten bleiben: Bei Edelstahl

bleibt der Korrosionsschutz bestehen, es gibt auch keinerlei Verformungen.

Ein weiterer Vorteil ist, dass die UltraBlack-Markierungen

extrem klein sein können. Sie sind dennoch gestochen

scharf, kontraststark und hoch detailliert – wichtig zum Beispiel

für Data Matrix Codes (DMC), die versteckt angebracht werden.

FASERLASER MIT ULTRAKURZEM PULS

Der Schlüssel für tiefschwarze Markierungen ist ein Laser mit

ultrakurzem Puls. „Die Kombination aus kleinem Spot, hoher

Pulsenergie bei gleichzeitig kurzer Pulsdauer – im einstelligen

Pikosekunden-Bereich – ist der wesentliche Faktor für das

UltraBlack Marking“, erläutert Thomas Penkner, Geschäftsführer

von Penteq. „Wir sprechen deswegen auch von einem ‚kalten‘

Laserverfahren, mit dem sich auch thermisch empfindliche

Werkstoffe wie Kunststoff nicht verformen.“ Das von Penteq entwickelte

UKP-Premium-Lasersystem Signolux ist ein Faserlaser

mit einer Ausgangsleistung von 50 Watt, inzwischen ist auch eine

Variante mit 100 Watt erhältlich. „Aktuell fertigen wir unsere

Signolux-Systeme für den Infrarot-Bereich, der Laser emittiert

mit einer Wellenlänge von 1033 nm. In Vorbereitung haben wir

schon Ausführungen in weiteren Wellenlängen wie Grün und

UV“, verrät der Laser-Experte. Mit dem Signolux-System sind die

besonders hochwertigen Beschriftungen standardmäßig mit

Seitenlängen bis 110 x 110 mm realisierbar. Sie können allerdings

bis hin zu mikroskopisch kleinen Formaten mit Seitenlängen

unter 1 mm herunterskaliert werden.

MODULARER AUFBAU SORGT FÜR

FLEXIBILITÄT BEIM EINSATZ

Seit 2020 hat das traditionsreiche Familienunternehmen mit

Wurzeln im Werkzeughandel und -bau das Premium-System

Signolux im Programm. Es ist unter anderem auch als OEM-

Integrationskit erhältlich, für die problemlose und schnelle

Linienintegration bzw. für Sondermaschinen anderer Hersteller.

Zum Lieferumfang gehören die Versorgungseinheit, die Steuerung

und ein Industrierechner in 19-Zoll-Einschüben sowie eine

integrierte Wasserkühlung.

Das modulare Konzept der verschiedenen Lasersysteme ist

eine der Stärken von Penteq. Laserstationen werden ab Werk je

nach Anwendungszweck – neben dem Markieren auch für das

36 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de


INTRALOGISTIK

01 Laserworkstation SG300 von Penteq, hier

ausgerüstet mit einem Förderband zur Einbindung

in automatisierte Produktionsabläufe

02 Das UKP-Lasersystem Signolux (im Bild das

Integrationskit) ermöglicht mit dem UltraBlack

Marking-Verfahren kontraststarke, tiefschwarze

und dauerhafte Beschriftungen auf Metall, Glas

und verschiedenen Kunststoffen

Thomas Penkner,

Geschäftsführer

von Penteq:

„Die Kombination

aus kleinem Spot,

hoher Pulsenergie bei

gleichzeitig kurzer

Pulsdauer ist der

wesentliche Faktor für

das UltraBlack Marking“

Schweißen oder Reinigen – mit den verschiedenen Lasern ausgerüstet,

die Penteq im Programm hat. Die fertig montierte Laserstation

kann anschließend als Einzelgerät oder Teil einer Produktionslinie

den Betrieb aufnehmen. Sie kann manuell bedient

oder in automatisierte Fertigungsprozesse eingebunden werden.

Anwender haben so die größtmögliche Flexibilität.

LASERMARKIERUNGEN FÜR PRODUKT-

RÜCKVERFOLGUNG UND PLAGIATSCHUTZ

Vor allem für Hightech-Branchen und in der Medizintechnik bietet

das UKP-System von Penteq in Kombination mit UltraBlack

Marking zahlreiche Vorteile. In der Medizin werden beispielsweise

chirurgische Instrumente sowie Implantate beschriftet:

Scanbare, UDI-konforme Codes stellen die erforderliche lückenlose

Dokumentation sicher und gewährleisten, dass die markierten

Produkte fehlerfrei rückverfolgt werden können. UltraBlack

Marking bietet hier den Vorteil einer dauerhaften kontraststarken

Markierung, die keinerlei Wechselwirkungen hat und resistent ist

gegen Säuren, Reiniger sowie organische Stoffe.

Ein weiteres Beispiel aus der Industrie ist der Schutz vor

Plagiaten: Das Lasermarkieren an verborgenen Stellen hat sich

neben anderen Techniken inzwischen als wirksames Mittel

bewährt. Dabei werden Data Matrix Codes (DMC) aufgedruckt,

die zur eindeutigen Identifizierung eines Bauteils bzw. Produkts

dienen. Die besonderen Eigenschaften des UltraBlack Markings

per Signolux-Laser lassen es zu, DMC in Größen aufzubringen,

die mit dem menschlichen Auge kaum noch wahrnehmbar, aber

dennoch scanfähig sind.

KALTES VERFAHREN, PRODUKTEIGEN-

SCHAFTEN BLEIBEN ERHALTEN

Ein Solinger Hersteller von Wetzstählen nutzt das UltraBlack

Marking mit einem Signolux Laser in einer vollautomatischen

Laseranlage Penteq SG300 Signolux, um seine Produkte ebenso

stilvoll wie effizient zu kennzeichnen. Das System ist für automatisierte

Produktion ausgelegt, kann aber auch für Kleinserien

manuell bestückt und bedient werden. Der ultrakurze Puls bringt

die Markierung punktgenau auf, ohne die gewünschten Eigenschaften

des Produkts negativ zu beeinflussen. „Unserem Kunden

war unter anderem wichtig, dass sich unsere Anlage schnell

und unkompliziert in die Produktion einfügen lässt“, erinnert

sich Thomas Penkner. „Das haben wir geschafft. Binnen nur eines

Tages war unser Signolux-Laser Teil der Fertigungslinie.“

SOFTWARE IST DER EIGENTLICHE STAR

Was das österreichische Unternehmen von anderen Entwicklern

und Herstellern von Lasersystemen unterscheidet, ist vor allem

die Software. Wie die Geräte von Penteq ist auch die Steuerungsund

Bediensoftware modular aufgebaut. Je nach Bedarf und Anwendungsfall

können Anwender die einzelnen Module dazukaufen

bzw. aktivieren. „Wir haben unsere Software Pensoft zum

Steuern und Bedienen der Lasersysteme selbst geschrieben und

entwickeln sie fortlaufend weiter“, erzählt Thomas Penkner. „Den

Stellenwert von Pensoft schätzen wir tatsächlich so hoch ein,

dass es bei uns oft heißt: Wir haben die optimale Softwarelösung

für Laseranwendungen, und die passende Maschine bekommen

unsere Kunden dazu!“

Pensoft passt sich dynamisch an die jeweilige Anwendung an,

analysiert auftretende Abweichungen und Fehler und kann sie

noch während des Prozesses ausgleichen. Auf diese Weise entsteht

weniger Ausschuss, das spart Kosten und Ressourcen. Ein

weiteres Merkmal ist die Integration von Datenbanken und anderen

Wissenssystemen, erläutert Thomas Penkner: „Pensoft kann

durch den Datenabgleich in Echtzeit die Produkteigenschaften

prüfen und weiterverarbeiten, wie zum Beispiel einen Data

Matrix Code im Hintergrund ablegen und damit die Rückverfolgung

des Produkts gewährleisten.“

HOHE BEDIENERFREUNDLICHKEIT

Sowohl die Lasersysteme selbst als auch Pensoft sind mit Blick

auf eine hohe Bedienerfreundlichkeit entwickelt. Die Bedienung

soll einfach bleiben, nach einer kurzen Einweisung ist auch für

den manuellen Betrieb kein Spezialistenwissen notwendig.

Sollten sich Kunden, die einen Signolux-Laser für UltraBlack

Marking verwenden, eines Tages für ein weiteres Penteq Lasersystem

entscheiden, können sie die neuen Systeme für andere

Arbeitsschritte wie Schneiden, Schweißen, Reinigen in gewohnter

Weise und ohne lange Umgewöhnungszeit ausführen. Und

das dafür nötige Programm Pensoft kennen sie dann schon.

Bilder: Penteq

www.penteq.com

AUTOR

Paul Penkner, Marketing bei der

penteq GmbH in Wien

ZUSATZINHALTE IM NETZ

www.penteq.com/signolux/

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 37


INTRALOGISTIK

TURMLAGER OPTIMIERT

BLECHBEVORRATUNG

HOHE LAGERDICHTE

AUF KLEINSTEM

RAUM

Ein Hersteller von Vakuumkomponenten optimierte im Zuge einer Fertigungserweiterung

auch gleich noch seine Blechbevorratung. Installiert wurde ein

Turmlager von Kasto. Das Ergebnis: hohe Lagerdichte auf kleinstem Raum und

eine deutliche Verbesserung der Intralogistikprozesse.

Die Kurt J. Lesker Company (KJLC) fertigt mit mehr als

400 Mitarbeitenden Vakuumkomponenten für unterschiedliche

Branchen. Dabei bearbeiten die Spezialisten

aus Jefferson Hills, Pennsylvania, USA, auch Bleche,

wenn es beispielsweise um Maschinenabdeckungen und Verkleidungen

für Vakuumzentrifugen geht.

DIE HERAUSFORDERUNG

Um die Kunden weiterhin zuverlässig beliefern zu können,

baute KJLC seine Fertigung aus und investierte in zusätzliche

Bearbeitungsmaschinen. Durch die Erweitereung der Kapazitäten

drohte allerdings das Blechlager aus allen Nähten zu

platzen. Zusätzliche Fläche war nicht vorhanden, Komplikatio-

VORTEILE AUF EINEN BLICK

n kostengünstiges, automatisiertes Lager für

alles im Blechformat

n höhenvariable, modulare Palettenauflagen

für verschiedene Beladehöhen

n Be- und Entladen immer in idealer Höhe

n einfache Bedienung über Lagerplatzwahl und

Zustimmtaste im Totmannbetrieb

n Zeitersparnis durch direkten Zugriff ohne

zusätzliche Hubmittel

n geringer Flächenbedarf durch konsequente

Höhenausnutzung

www.kasto.com/lager/blechlager

nen beim Ein- und Auslagern vorprogrammiert. Ein neues

System musste her, das mit wenig Platz und einer Vielfalt an

Materialien zurechtkommt.

DIE LÖSUNG

Mit dem automatisierten Turmlagersystem KASTOecostore kann

KJLC sämtliche Blechformate optimal bevorraten. Der Anwender

profitiert bei diesem Projekt besonders vom geringen Flächenbedarf

und der hohen Lagerdichte. Zudem zeichnet sich das System

durch Flexibilität bei der Materialaufnahme und kurze Zugriffszeiten

aus. Die Lastaufnahmemittel werden automatisch einund

ausgelagert, ein Hubwerk bringt sie auf die optimale Be- und

Entladehöhe. Weitere Vorteile der wirtschaftlichen Lösung, die

zum hohen Anspruch von KJLC an Qualität und Kundenzufriedenheit

passt: geringe Stillstandzeiten sowie schnelles und

fehlerfreies Arbeiten dank der Maschinensteuerung ProControl.

Bei häufig wechselnden Nutzern zahlt sich zudem das intuitive

User Interface mit Touchscreen aus, das einfach zu bedienen ist.

FAZIT

„Das Turmlagersystem KASTOecostore passt perfekt zu unseren

Gegebenheiten: Wir hatten ein Platzproblem und wollten die

Logistikprozesse so einfach und übersichtlich wie möglich halten.

Der Aufbau ging schnell vonstatten, und unsere Beschäftigten

konnten durch die effektive Schulung sofort produktiv damit

arbeiten“, resümiert Emily Ondras, Global Procurement Manager

bei KJLC zufrieden.

Bild: Kasto

www.kasto.com

38 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de


INTRALOGISTIK

AKKUBETRIEBENE SHUTTLE-LÖSUNG

Mit dem akkubetrieben Shuttle Stein link bietet Stein Automation eine Lösung, die Intralogistik und Montageautomation

intelligent miteinander verbindet und auch schwere Komponenten schnell, effizient und schonend transportiert. Das

System besteht aus akkubetriebenen Shuttles, einem einfach erweiterbaren

Streckensystem und einer übergeordneten Steuerung, in der die Intelligenz der

Lösung steckt: Sie koordiniert die Routen und kommuniziert über ein eigenes

Wireless-Mesh-Netzwerk mit den Shuttles. Diese können über einen Werkstückträger,

in einer Transportbox oder mit einer Aufnahme direkt auf dem Shuttle

Lasten bis 80 Kilogramm tragen und sich mit einer Geschwindigkeit von maximal

50 Metern pro Minute bewegen. Das System arbeitet besonders sicher: Ein

integrierter Distanz-Sensor erfasst die Umgebung vor dem Shuttle und sorgt dafür, dass es vor jedem Hindernis sanft

abbremst. RFID-Tags entlang der Strecke vermitteln zusätzliche Informationen wie zum Beispiel die ideale Geschwindigkeit

für den nachfolgenden Abschnitt.

www.stein-automation.de

LI-IONEN-AKKUS SICHER LAGERN

Lithium-Ionen-Akkus sind als Energiespeicher weit verbreitet. Sie

bieten zahlreiche Vorteile, wie hohe Energiedichte und lange Lebensdauer.

Defekte Akkus können bei Überhitzung aber auch ein Brandrisiko

bergen. Die Ion-Line-Sicherheitsschränke von asecos sind

speziell zum Lagern und Laden von Lithium-Akkus der mittleren

Leistungsklasse (nach VdS 3103∶2019-06(03)) konstruiert und

schützen vor potenziellen Brandgefahren.

Das Modell Ion-Line Pro stellt die mittlere

von drei Sicherheitsstufen dar und wird

ergänzt vom Typ Core sowie der Premium-

Variante Ultra mit dem höchsten Sicherheitslevel.

Die drei Varianten unterscheiden sich

im Detail voneinander, sind aber alle mit

folgenden, wesentlichen Sicherheitsfeatures

ausgestattet: 90 Minuten Brandschutz

sowohl von außen nach innen als auch von

innen nach außen, Rauchdetektion und Alarmweiterleitung. In allen

Varianten ist ein potentialfreier Schaltkontakt verbaut, über den im

Ernstfall eine Benachrichtigung an eine zentrale Leitstelle erfolgen

kann. Darüber hinaus verfügt jedes Modell über schnelllösende

Steckverbindungen und einen Transportsockel. So haben Rettungskräfte

die Wahl, ob sie den Schrank im Brandfall einfach evakuieren

und den Einsatz nach draußen verlagern oder ihn vor Ort löschen.

www.asecos.com

MIT UNSICHTBAREM PRODUKTSCHUTZ

SICHER KENNZEICHNEN

Void-Etiketten sind bekannt.

Sie hinterlassen

beim Entfernen ein

sichtbares Muster

oder eine Nachricht

(wie „VOID“ oder

„OPENED“), was

Manipulationsversuche sofort erkennbar macht. Sie

sind ideal für Anwendungen, bei denen es wichtig

ist, dass ein Etikett nicht unbemerkt entfernt oder

ersetzt werden kann. Eine aktuelle Lösung von cab

bringt Fälschungssicherheit auf ein neues Niveau.

Die Thermotransferfolie CR43 UV bietet Sicherheitsmerkmale,

die nur unter UV-Licht sichtbar werden.

Das bedeutet, dass die Sicherheitsmerkmale in der

Thermotransferfolie eingebettet sind und beim

Bedrucken der Etiketten automatisch übertragen

werden. Diese Methode ist besonders effektiv gegen

Manipulation, da die Merkmale mit bloßem Auge nicht

erkennbar sind. Unter www.cab.de/transferfolien

finden Sie alles Wissenswerte dazu.

www.cab.de

TRANSPORTSYSTEME FÜR FLEXIBLEN, AUTOMATISIERTEN MATERIALFLUSS

Wer eine einfache und kostengünstige Möglichkeit sucht, den Materialfluss im Lager- und Kommissionierbereich

zu automatisieren, für den sind die fahrerlosen Transportsystem-Varianten von Bito-Lagertechnik

Bittmann eine smarte Lösung. Das FTS mit der Bezeichnung Leo Transporter ist von der Standard- bis zur

komplexen Gesamtlösung verfügbar, die verschiedenen Varianten bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten.

Nach dem Prinzip „keep automation simple“ ist das System als flexible All-in-one-Komplettlösung sofort

startklar und ohne IT-Anbindung individuell einsetzbar. Der ROI der einfach skalierbaren Lösung ist bereits in

den ersten 12 Monaten nach Anschaffung erreicht. Die Transporter verbinden Arbeitsplätze miteinander und

können als Zubringer im Lager- und Kommissionierbereich bzw. als Fließbandersatz oder Pufferlager in der

Produktion die unterschiedlichsten innerbetrieblichen Prozesse unterstützen. Neu in der Leo-Familie sind

der Leo flow und der Leo carrier: LEO flow macht platzsparende Transporte in Logistik und Produktion in Kombination mit Fördertechnik

möglich. Diese Variante ist mit einem Gurtförderer ausgestattet und somit für den Transport sowohl von Behältern und

Tablaren als auch von loser, nicht standardisierter Ware geeignet. Für den Leo carrier wurde der Transporter um einen festen

Regalaufbau bestehend aus vier Ebenen erweitert. Diese sind in der Höhe verstellbar, so dass die Abstände individuell an die zu

transportierenden Waren angepasst werden können.

www.bito.com

www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 39


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG

DIGITALER ZWILLING MACHT‘S MÖGLICH

NEUE SKILLS FÜR

ALTE FRÄSE

Grüner Schlaglack und 1,5 Tonnen schwer,

eine Maschine, wie sie zu Tausenden in

deutschen Unternehmen zu finden ist.

Doch die 60 Jahre alte Fräse der Marke

Friedrich Korradi ist damit nicht mehr zu

vergleichen. Einige Hardwareumbauten

und vor allem ein digitaler Zwilling

ermöglichen bisher undenkbare

Erweiterungen, Zeitersparnis und Präzision.

Zudem öffnet der digitale Zwilling das

Tor in die Produktion der Zukunft.

Andreas Wagner von der RPTU Kaiserslautern-Landau

liebäugelt schon länger mit der Idee des Retrofittings,

seit die Fräsmaschine vor zwei Jahren angeliefert wurde.

Seine Idee: sie so umzurüsten, dass sie Skill-basiert

arbeiten kann. Er selbst promoviert zu dem Thema Skills und

sieht Retrofitting als günstige Option, um neueste Technologien

mit alten Maschinen zu verbinden. „Viele Unternehmen nutzen

die Möglichkeiten von Industrie-4.0-Technologien nicht, weil sie

denken, sie müssen dann neue Maschinen anschaffen“, erklärt er.

„Ich will zeigen, dass das nicht richtig ist. Die Digitalisierung kann

überall Einzug halten und ihre Wirksamkeit entfalten.“

WAS WURDE AN DER FRÄSE GEÄNDERT?

Die Maschine wurde mit Vorschubmotoren, digitalem Zwilling

und einer CNC-Steuerung ausgestattet. Die Fähigkeiten der Fräse

sind als Skills aufrufbar, so zum Beispiel das Fräsen von Rechteckoder

Kreistaschen. Sie sind über eine einheitliche OPC-UA-

Schnittstelle ansteuer- und parametrisierbar. Der digitale

Zwilling kalkuliert vor Arbeitsbeginn unter anderem Kosten und

Energiebedarf, plant die Trajektorie und prüft diese auf Kollisionen.

Somit übernimmt er die Rolle eines CAM-Systems und gibt

Informationen zurück, die z.B. zur Erstellung eines Angebots

genutzt werden können. Der digitale Zwilling hilft somit, den

gesamten Planungsprozess zu automatisieren und zu optimieren.

WAS KANN DIE SKILLMILL JETZT?

Geometrische Features eines Bauteils können mit Hilfe modernster

Industrie-4.0-Paradigmen direkt aus dem CAD heraus gefer-

tigt werden. Das spart zeitaufwändige Programmierarbeit.

Bei der Suche nach passenden Maschinen für einen bestimmten

Auftrag, meldet sich die SkillMill wie auch alle weiteren

Maschinen mit ähnlichen Fähigkeiten im Maschinenpark gemäß

dem Skill-basierten Ansatz automatisch zurück. Um sicherzu

gehen, dass ein Skill mit seinen spezifischen Parametern

aus-führbar ist, führt der digitale Zwilling im Vorfeld einen

Feasibility-Check durch, um die Machbarkeit des Arbeitsauftrages

zu überprüfen.

WIESO IST DIE SKILLMILL BEISPIELHAFT FÜR

ANDERE MASCHINEN IM BOWNFIELD?

„Alte Maschinen stehen auch heute noch in vielen Produktionshallen

herum“, so Wagner. Das Beispiel zeigt, dass auch solche

Maschinen durch ein Retrofitting in die Zukunft transferiert werden

können. „Denkbar wäre, dass sie über den digitalen Zwilling

in Datenräume eingebunden werden, wie sie mit Gaia-X oder

Manufacturing-X angedacht sind“, erklärt Wagner weiter. „Dann

könnte die Maschine ihre Skills dort anbieten und diese könnten

von anderen Unternehmen gemietet werden. So würde sie neue

Aufträge bekommen und verstärkt genutzt werden.“ Durch den

digitalen Zwilling kann die Maschine einen anfragenden Kunden

exakt über die Arbeitsdauer, den CO 2

-Fußabdruck, den Energiebedarf

oder den Preis informieren. So öffnet der digitale Zwilling

das Tor zur Produktion der Zukunft.

Bilder: A. Sell/Smartfactory-KL

www.smartfactory.de

40 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de


WARTUNG UND INSTANDHALTUNG

GEZIELTE SPURENSUCHE BEI SPORADISCH AUFTRETENDEN FEHLERN

Mit der sensingCam SEC100 präsentiert Sick ein zeitsparendes

und einfach zu bedienendes Plug-and-record-Werkzeug

für die Detektion und Analyse von sporadischen Fehlern in

industriellen Prozessen. Durch Livestreaming und Event-

Recording ist die Kamera

in der Lage, die Ursachen

von vermeintlich zufällig

auftretenden Störungen

wie Maschinenstopps

oder Montagefehlern

effizient und zuverlässig

zu ermitteln. Darüber

hinaus kann sie auch beim Monitoring von Prozessen, bei

der Optimierung von Einrichtarbeiten und Inbetriebnahmen

mit unbeobachteten Probeläufen oder Dauertests sowie zur

Dokumentation wertvolle Dienste leisten. Die sensingCam

zeichnet Prozesse kontinuierlich auf, dank 5-Megapixel-

Farbsensor in Full-HD-Qualität mit hoher Genauigkeit und

Detailtreue. Dafür, dass im Fehlerfall nicht lange nach der

Ursache gesucht werden muss, sorgt die Event-Recording-

Funktion. Sie bietet die Möglichkeit, das zufällige Auftreten

solcher sporadischen Ereignisse zeitlich einzugrenzen. Die

Triggerung der Kamera erfolgt dabei durch das Fehlerereignis

selbst, entweder durch einen Sensor oder ein Automatisierungssystem

über den digitalen Eingang per Ethernet und

Rest-API-Schnittstelle. Aufgezeichnet wird nicht nur die

Störung an sich, sondern auch die bis zu 40 Sekunden davor

und danach – also wie sich der Fehler anbahnt und welche

unmittelbaren Auswirkungen er hat. Auf diese Weise lassen

sich zufällige Fehler und Ereignisse in kritischen Prozessen

oder auch bei Inbetriebnahmen kausal bewerten und

dadurch effizient beheben. Neben Livestreams und Videosequenzen

kann die sensingCam SEC100 auch Einzelbilder

als Schnappschüsse aufnehmen. Diese Snapshot-Funktion

kann insbesondere für die Dokumentation der Qualität von

Bearbeitungsschritten, Maschinenfunktionen, Prozessen

und Produkten genutzt werden.

www.sick.com

EFFIZIENTE SCHMIERUNG VON ANTRIEBSSYSTEMEN

Mit der Mink Lubrication-Brush lässt sich die Schmierung von Antriebssystemen optimieren. Die Bürste sorgt für eine gleichmäßige,

bedarfsgerechte Verteilung von Schmierstoffen. Resultate sind geringerer Verschleiß, reduzierte Reibung und eine deutlich verlängerte

Lebensdauer der Anlagen. Die flexiblen Fasern passen sich im Gegensatz zu Schaumstofflösungen perfekt an Höhenunterschiede

und Konturen an. Dank des integrierten Schmiersystems der Lubrication-Brush wird der

Schmierstoff exakt dosiert und kontrolliert abgegeben. Dadurch werden Überdosierungen und

Verschmutzungen vermieden, was für eine saubere Arbeitsumgebung sorgt und den Schmiermittelverbrauch

reduziert. Für die Zuführung wird, je nach Bürstenkörper, ein Anschluss G 1/4“

oder 1/8“ verwendet, der zudem flexibel auf die Seite gewechselt werden kann.

www.mink-buersten.com

IMPRESSUM

erscheint 2025 im 66. Jahrgang,

ISSN 2747-7088 / ISSN E-Paper: 2747-7096

REDAKTION

Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),

Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de

(verantwortlich i.S.d. $ 18 Abs. 2 MStV / i.S.d. Presserechts)

Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),

Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de

Redaktionsassistenz:

Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,

Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,

E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,

(Redaktionsadresse siehe Verlag)

GESTALTUNG

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SALES

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KI-BASIERTER

ERFAHRUNGS-

TRANSFER

Wir nehmen Sie

mit in die Zukunft!

Innovative Technologien ermöglichen der Industrie,

ihre Produktionsprozesse weiter zu optimieren.

Gestalten Sie den Wandel mit.

Bild: Fraunhofer IFF

Erfahrungswissen ist der Schlüssel zu effektiver Problemlösung

und nachhaltigem Erfolg in der Industrie. Doch der

demografische Wandel und der Fachkräftemangel

erschweren die Weitergabe dieses wertvollen Wissens. Ein

Forschungsprojekt mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft

geht der Frage nach, wie KI-basierte Lösungen die Sicherung und

den Transfer von Erfahrungswissen revolutionieren können.

Erfahrene Fachkräfte besitzen ein tiefes Verständnis für komplexe

Systeme. Sie wissen oft intuitiv, welches Problem vorliegt,

wenn eine Anlage „komisch“ klingt oder erkennen sofort mögliche

Ursachen ineffizienter Maschinenläufe. Doch dieses implizite

Wissen – die unbewussten, schwer artikulierbaren Erfahrungen,

die durch langjährige Praxis entstehen – bleibt häufig undokumentiert

und somit für andere kaum zugänglich.

Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel verschärfen

die Notwendigkeit, Erfahrungswissen systematisch zu

sichern und für die gesamte Belegschaft eines Unternehmens

zugänglich zu machen. Traditionelle Ansätze stoßen oft an ihre

Grenzen – sei es durch begrenzte Ressourcen, Zeitmangel oder

fehlende methodische Verankerung im Unternehmensalltag.

Narrative Methoden wie Storytelling und Triadengespräche

bieten hier eine Lösung. Durch den Austausch von Anekdoten

und persönlichen Erfahrungen werden komplexe Zusammenhänge

greifbar. Studien belegen, dass diese Ansätze das Verständnis

und die Anwendung des Wissens in ähnlichen Situationen

fördern. Doch um diese Ansätze in der Praxis breit umzusetzen,

braucht es innovative Technologien, die den Prozess

erleichtern und in den Arbeitsalltag integrieren.

POTENZIAL NARRATIVER METHODEN

NUTZBAR MACHEN

Mit dem Forschungsprojekt „AI-Storytelling – KI-gestützter

Wissenstransfer zur Bekämpfung des Fachkräftemangels“ (2025-

2028) wird nun ein neuer Weg eingeschlagen, um Erfahrungswissen

bereits im Entstehen systematisch zu erfassen und

weiterzugeben. Ein Konsortium aus Industrieunternehmen und

Forschungseinrichtungen, darunter das Fraunhofer-Institut

für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF, entwickelt KIbasierte

Lösungen, die das Potenzial narrativer Methoden effizient

nutzbar machen. Ziel ist es, Erfahrungswissen direkt im

Arbeitsprozess zu erfassen, zu dokumentieren und zugänglich

zu machen.

„Wir forschen schon lange daran, wie man die Stärke narrativer

Methoden nutzen und gleichzeitig den zusätzlichen Aufwand

minimieren kann, der bisher ihre breite Anwendung verhindert

hat. Mit dem neuen Forschungsprojekt gehen wir wieder einen

Schritt weiter“, erklärt Prof. Dr. Tina Haase, Abteilungsleiterin

Menschzentrierte Arbeitssysteme am Fraunhofer IFF. Im Mittelpunkt

der Forschung stehen didaktische Ansätze, die Elemente

des Storytellings mit moderner KI-Technologie, Augmented

Reality und dem digitalen Zwilling durch die Software-Plattformen

BaSyx und KIWAI verbinden. Durch diese Kombination

von Technologie und Narration wird der Wissenstransfer

beschleunigt, die Effizienz der Mitarbeitenden gesteigert und

die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gestärkt. „KI kann

hier als Katalysator wirken und sicherstellen, dass Erfahrungswissen

nicht verloren geht, sondern als strategischer Vorteil

genutzt wird“, so Prof. Dr. Haase.

bit.ly/fraunhoferiff_erfahrungstransfer

42 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de


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