MY FACTORY 03/2025
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03
19186
Mai 2025
€ 12,00
DAS MAGAZIN FÜR PRODUKTIONSVERANTWORTLICHE
TITEL
In acht Schritten zum
08 passenden Industriesauger
MES-Software mit KI
30 sichert Know-how
Neue Skills für alte Fräse
40 dank digitalem Zwilling
myfactory-magazin.de
EDITORIAL
WISSENSMANAGEMENT
IST GEFRAGT
Wissen ist ein wichtiger Erfolgsfaktor in Unternehmen. Doch es wird
oftmals nicht weitergegeben bzw. dokumentiert. Fallen Wissensträger
aus oder verlassen die Firma, wird das Thema plötzlich relevant.
Meist ist es dann schon zu spät. Mit Blick auf die bevorstehende
Verrentungswelle der Babyboomer-Generation, den Fachkräftemangel
und hohe Arbeitskräfte-Fluktuation zeichnen sich hier beträchtliche
Probleme ab, die es zu lösen gilt.
Während sich z.B. Arbeitsabläufe, Verfahren oder Projektstände –
sogenanntes explizites Wissen – in Form von Handbüchern,
Checklisten, Datenbanken und anderen schriftlichen bzw. digitalen
Materialien gut dokumentieren lassen, ist besonders die Sicherung
von unternehmensrelevantem Know-how, das nur in den Köpfen
von Mitarbeitern existiert, eine Herausforderung. Denn Fachkräfte
verfügen über jede Menge sogenanntes implizites Wissen, das sie im
Laufe ihres Arbeitslebens gewonnen haben, das aber nie systematisch
erfasst wurde.
Die Frage lautet also: Wie gelingt es, all dies im Betrieb verfügbar zu
machen? Gefragt ist ein proaktives und strukturiertes Vorgehen, um
die unterschiedlichen Wissensarten mit jeweils passenden Methoden
zu sichern. Lösungsansätze sind z.B. Wissensdatenbanken und
-management, Lessons Learned („gesammelte Erfahrungen“), altersgemischte
Teams, Lerntandems, Mentoren- und Patenprogramme
oder moderierte Übergabegespräche (Storytelling).
Der letztgenannten Methode widmet sich aktuell ein Forschungsprojekt,
über das wir auf Seite 42 in dieser Ausgabe berichten. Es zielt
darauf ab, durch die Entwickung KI-basierter Lösungen das Potenzial
narrativer Methoden effizient nutzbar zu machen. Eine weitere
Möglichkeit zur Sicherung und Weitergabe von Know-how bietet eine
innovative MES-Software, die KI und Machine Learning integriert.
Mehr dazu lesen Sie auf Seite 30.
Eine inspirierende
Lektüre wünscht
Martina Laun
Redakteurin
m.laun@vfmz.de
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 3
EDITORIAL
03 Wissensmanagement ist gefragt
SMART NEWS
06 Kurz und prägnant – das sollten Sie wissen
TITEL
08 Tipps für die allgemeine Betriebsreinigung:
In acht Schritten zum passenden
Industriesauger
Anzeige: Ruwac Industriesauger GmbH, Melle
BETRIEBSTECHNIK
11 Update: Produkte, Technologien, Trends
12 Einhausungen flexibel gestalten mit
modularen Systemen: Türen für alle Fälle
14 Intelligentes Wassermanagement für eine
nachhaltige Produktion
16 Pappe und Co. effizient und nachhaltig
entsorgen
18 Innovative Systemlösung:
Recycling galvanisierter Spritzguss-Fehlteile
22 Aluprofil-Baukasten: Schrauben statt bohren
23 Update: Produkte, Technologien, Trends
TITEL
08
24
SMART PRODUCTION
24 PRODUCTION EXCELLENCE:
Alles im Flow – Montageabteilung im Wandel
28 Productivity as a Challenge: Wissen bündeln
– produktiver zerspanen
30 Wissensverlust verhindern: MES-Software
mit KI sichert Know-how
32 Vollautomatisierte Prüfmaschine: Effizienz
und Präzision in der Blechumformung
33 Update: Produkte, Technologien, Trends
INTRALOGISTIK
34 Umfassende Modernisierung im laufenden Betrieb:
Neue Krane für eine Gießerei
36 Dank innovativer Lasertechnik kontrastreich
markieren
38 Turmlager optimiert Blechbevorratung:
Hohe Lagerdichte auf kleinstem Raum
39 Update: Produkte, Technologien, Trends
Neuer Industriesauger gesucht? Was es dabei zu
beachten gilt, erfahren Sie in unserer Titelstory.
4 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG
40 Digitaler Zwilling macht‘s möglich:
Neue Skills für alte Fräse
41 Update: Produkte, Technologien, Trends
34
AUSBLICK
42 KI-basierter Erfahrungstransfer
41 Impressum
28
38
Richtige Entscheidung – nachhaltig Energie sparen
Wärmerückgewinnung
Flexibel für jeden Bedarf
• Energieeffizient – Verwendung gewonnener Wärme zur Beheizung von Räumen,
zur Warmwasserbereitung oder zur Unterstützung industrieller Prozesse
• Nachhaltig – Erhebliche Reduktion des CO 2
-Ausstoßes
• Bedarfsgerecht – Verschiedene Temperaturniveaus und Wassermengen wählbar
• Flexibel – Ab Werk sowie als Nachrüstung für Bestandsanlagen verfügbar
• Fördermöglichkeiten – Staatliches Förderprogramm für energieeffiziente
Maßnahmen ca. 96%
nutzbare Wärme
www.kaeser.com
CYBERRESILIENZ IM MASCHINEN- UND ANLAGENBAU STEIGT
Die Unternehmen im Maschinen- und Anlagenbau haben ihre Cyberresilienz deutlich
verbessert. Dennoch verursachen Cyberangriffe jedes Jahr Schäden in dreistelliger
Milliardenhöhe. Vor diesem Hintergrund hat der Fachverband Software und Digitalisierung
des VDMA gemeinsam mit dem Fraunhofer AISEC die Studie „Industrial Security“
erneut durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen: Die Cyberresilienz der Unternehmen
wächst – doch es bleibt Handlungsbedarf, insbesondere für kleinere Betriebe. Mehr dazu unter folgendem Link:
bit.ly/Studie_IndustrialSecurity
INDUSTRIE 4.0 BAROMETER 2025
VERÖFFENTLICHT
Weltweit steigt laut dem Gesamtbarometerwert des MHP
Industrie 4.0 Barometers der Digitalisierungsgrad der Industrie,
allerdings nicht mehr so schnell wie früher. China und die USA
bauen ihren Vorsprung gegenüber der DACH-Region weiter aus.
Und gerade im deutschsprachigen Raum hemmen Fachkräftemangel
und Alt-Systeme den Ausbau einer datengetriebenen
Produktion. Das sind zentrale Ergebnisse des Industrie 4.0
Barometers, das die Management- und IT-Beratung MHP
gemeinsam mit der Ludwig-Maximilians-Universität München
(LMU) erstellt hat. Befragt wurden 823 Personen aus Industrieunternehmen
in China, in den USA, in Deutschland, Österreich
und der Schweiz sowie im Vereinigten Königreich. Die Studie
erfasst die Verbreitung und den Reifegrad von Industrie-4.0-
Technologien, macht den Status quo zwischen den Ländern
vergleichbar und die Entwicklungstrends seit 2018 sichtbar.
Mehr Details unter bit.ly/i-4-0-barometer-2025 sowie unter:
www.mhp.com
IGUS VERBUCHT MODERATEN
UMSATZRÜCKGANG
Trotz der herausfordernden
geopolitischen
und wirtschaftlichen
Lage im
Jahr 2024 konnte
der Kölner
motion-plastics-
Spezialist igus die
Anzahl der aktiven Kunden um 5 % steigern und die
Umsatzmilliarde halten. Mit einem Umsatz von
1,105 Mrd. Euro verzeichnete das Unternehmen
einen vergleichsweise moderaten Umsatzrückgang
von 2,5 %. „Die sich verändernden politischen und
wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gehen auch
an uns nicht spurlos vorbei“, erklärt Tobias Vogel,
Geschäftsführer Gleitlager- und Lineartechnik bei
igus. „Auch wir schauen – wie viele unserer Kunden
– auf Einsparungen und gesteigerte Effizienz, etwa
durch verstärkte Automatisierung in unserer Fabrik.
Die Herausforderungen sind für uns erst recht ein
Ansporn, neue Wege zu gehen und die Innovationskraft
‚made in Germany‘ unter Beweis zu stellen, um
sowohl unsere als auch die Wettbewerbsfähigkeit
unserer Kunden zu stärken.“ In diesem Jahr präsentiert
igus eine Rekordzahl an Innovationen – und
investiert dafür weiter in die Forschung, Entwicklung
und Produktion neuer, innovativer technischer
Lösungen.
www.igus.de
SIEMENS GEWINNT DEN HERMES AWARD 2025
In diesem Jahr geht der renommierte Hermes Award der Deutschen Messe AG
an Siemens. Eine unabhängige Jury unter Leitung von Prof. Dr.-Ing. Holger
Hanselka, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft, ermittelte den Sieger unter
drei nominierten Unternehmen. Die Preisübergabe erfolgte durch Cem Özdemir,
Bundesminister für Bildung und Forschung im Rahmen der feierlichen Eröffnung
der Hannover Messe am 30. März 2025. Bei der prämierten Lösung
handelt es sich um KI-gestützte Industrial Copilots, die die Effizienz der Arbeitskräfte
steigern, indem sie repetitive Aufgaben eliminieren und die Produktivität erhöhen. Prof. Dr.-Ing. Hanselka: „Die
Industrial Copilots mit ihrem integrativen Ansatz verbinden auf innovative Weise KI-basierte Assistenzfunktionen für
Managementprozesse mit der Steuerung von Produktionsabläufen. Die von Siemens entwickelte Lösung schließt unter
anderem auch die Qualitätssicherung mit ein und dokumentiert in Echtzeit. Alles in allem ein überzeugendes Gesamtpaket
für die industrielle Wertschöpfungskette, das hochrelevant für viele aktuelle Fragestellungen unserer Wirtschaft ist.“
Bild: Deutsche Messe
www.siemens.com/industrial-copilot
6 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de
SMART NEWS
„KI ist der neue
Schraubenschlüssel der Industrie.
Wer auf dieses Werkzeug
verzichtet, steht mit bloßen
Händen an der Maschine.“
ZVEI-Präsident Dr. Gunther Kegel
GAIA-X HUB STARTET
ONLINE-LERNANGEBOT
Der Gaia-X Hub Deutschland hat
einen kostenlosen Online-Campus
zur Datenwirtschaft gestartet. Dort können Interessierte die Grundlagen
der Datenökonomie sowie die Konzepte von Datenräumen und -ökosystemen
erkunden. Die Onlinekurse sind unter https://gaia-x-hub.de/campus/
kostenfrei und ohne Anmeldung abrufbar. Das Angebot richtet sich an
Interessierte, die sich ohne tieferes IT-Fachwissen in das Thema einarbeiten
möchten. Der Campus kommt zu einem entscheidenden Zeitpunkt. Aktuelle
Studien zeigen, dass 80 % der Industriedaten in Europa ungenutzt bleiben.
Gleichzeitig vereinen allein die USA und China 90 % der Marktkapitalisierung
bei Digitalplattformen und 94 % des Investorenkapitals für KI-Start-ups.
Der Weg zu einer souveränen europäischen Datenwirtschaft führt über
den sicheren Austausch und die gemeinsame Nutzung von Daten.
www.gaia-x-hub.de
Bild: ZVEI, Mark Bollhorst
+3 %
Zuwachs beim Produktionsvolumen
auf 27,7 Mrd. Euro
konnten die Hersteller von
Fördertechnik und Intralogistik
aus Deutschland 2024
verzeichnen.
Quelle: VDMA Fördertechnik
und Intralogistik
-2 %
Rückgang des Produktionsvolumens
bei Fördertechnik und
Intralogistik auf 27,2 Mrd. Euro
lautet die Prognose des VDMA
für 2025.
Quelle: VDMA Fördertechnik
und Intralogistik
SICHER UND GESUND ARBEITEN: NEUE MODULE IM E-LEARNING-PORTAL DER BG ETEM
Seit rund einem halben Jahr können Mitgliedsunternehmen das E-Learning-Portal
der BG ETEM nutzen. Bereits über 600 Betriebe haben sich eigene Lernbereiche
geschaffen. Im März sind sieben neue Themenmodule hinzugekommen. Das
Portal bietet unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten. Im öffentlichen Bereich
stehen sämtliche Lernmodule zur freien Verfügung. Zusätzlich können Mitgliedsbetriebe
Module herunterladen und individuell einsetzen. Darüber hinaus
ermöglicht die Plattform die Einrichtung eines geschützten, unternehmenseigenen
Bereichs. Dort haben die Arbeitsschutzverantwortlichen der Unternehmen
die Option, Mitarbeiter anzulegen, Schulungen zuzuweisen sowie per E-Mail
einzuladen. Die Teilnahme und der Erfolg können nachgehalten werden.
elearning.bgetem.de
QR-Code scannen
und kostenfreies
Ticket sichern
mit Code 1405
DORTMUND
7. – 8. Mai 2025
Messe Dortmund
HAMBURG
3. – 4. Juni 2025
Hamburg Messe
Weitere Informationen unter:
www.intralogistik-messen.de
Parallel zur:
BETRIEBSTECHNIK
TIPPS FÜR DIE ALLGEMEINE BETRIEBSREINIGUNG
IN ACHT SCHRITTEN ZUM
PASSENDEN INDUSTRIESAUGER
Diese Aufgabe muss in jedem Betrieb erledigt werden: die Reinigung,
auf dem Boden und an den Maschinen. Was ist zu beachten, wenn ein
neuer Industriesauger angeschafft werden soll?
8 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK
tung ist das Sauggut anders beschaffen als zum Beispiel in der
Lebensmittelproduktion oder in einer Druckerei. Deshalb sollte
man es prüfen/beschreiben:
n Ist es eher schwer oder leicht, großvolumig, abrasiv? Für alles
gibt es jeweils passende Sauger bzw. den passenden Unterdruck.
n Gehen Gefährdungen vom Sauggut aus – ist es explosionsfähig,
brennbar oder gesundheitsgefährdend? Dann gelten grundsätzlich
andere Regeln bei der Auswahl.
EINSATZDAUER DES INDUSTRIESAUGERS
Wie oft wird der Industriesauger genutzt? Aus der Einsatzdauer
ergeben sich die Leistung und die Antriebsart: Wechselstrom
oder Drehstrom, Motorleistung und Saugleistung, ein Motor oder
mehrere. Wobei festzuhalten ist: Auch der kleinste Industriesauger
im Ruwac-Programm ist auf Dauerleistung ausgelegt.
MENGE DES SAUGGUTES
Wer bei größeren Mengen Sauggut einen entsprechend großen
Sauggutbehälter wählt, erhöht den Bedienkomfort und spart Zeit
beim Saugen. Unter Umständen kann ein mobiler Vorabscheider
sinnvoll sein.
ENTSORGUNG KLÄREN
Wohin mit dem Sauggut? Wenn es bei der allgemeinen Betriebsreinigung
anfällt, wird es nicht recyclefähig sein. Dann kann man
sich u.U. die Entsorgung vereinfachen und einen Industriesauger
mit Longopac-Entsorgungssystem anschaffen. Mit ihm ist eine
besonders schnelle und saubere Entfernung des Sauggutes aus
dem Betrieb gewährleistet.
AN DIE STROMVERSORGUNG DENKEN
Bei großen Flächen oder aber in Hallen mit vielen abgestellten
Bauteilen, Paletten etc. kann das Saugen einige Weitsicht erfor-
01
Man kann es sich ganz einfach machen: Suchmaschine
öffnen, „Industriesauger“ eingeben, vielleicht ein
paar Parameter wie Motorleistung und Größe des
Sauggutbehälters prüfen und dort klicken,
wo der Preis günstig ist. Das ist vielleicht die (vordergründig)
billigste Lösung, aber mit Sicherheit nicht die beste. Besser ist es,
sich im Vorfeld ein wenig mit dem Thema zu beschäftigen und
eine passgenaue und langlebige Industriesauger-Lösung zu
ermitteln. Wie das gehen kann und welche Parameter dabei eine
Rolle spielen, zeigt der folgende kleine „Fahrplan“ aus Sicht der
Industriesauger-Experten von Ruwac.
BESCHAFFENHEIT DES SAUGGUTS
Auch wenn es sich bei der allgemeinen Betriebsreinigung immer
um heterogenes Material handeln wird – in der Metallverarbei-
01 Bei der Auswahl eines Industriesaugers für die allgemeine Betriebsreinigung
führt Beratung durch Experten zum besseren Ergebnis
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 9
BETRIEBSTECHNIK
02
02 Ein Vorabscheider verlängert die Arbeitszyklen zwischen
den Leerungen des Sauggutbehälters
03 Das Longopac-System gewährleistet eine einfache
und schnelle Entsorgung des Sauggutes
04 Der Akkusauger saugt, wo man will – ohne Stromkabel
05 Unter Umständen kommt eine zentrale Absauganlage in Betracht
LIEBER DOCH ZENTRAL ABSAUGEN?
03
Wenn es mehrere feste Absaugorte gibt, sollte als Alternative eine
zentrale Absauganlage geprüft werden. Planung und Installation
sind etwas aufwändiger, aber im Betrieb der Anlage können die
Vorteile deutlich überwiegen. Einfach den Saugschlauch in den
Saugstutzen stecken und der Saugvorgang beginnt. Die Bedienung
ist einfacher, die Entsorgung des Sauggutes ebenso.
ZUBEHÖR PASSEND AUSWÄHLEN
Durch verschiedene Bodenmundstücke, Handrohre, Bürsten
und Düsen lässt sich jeder Industriesauger optimal an den individuellen
Anwendungsfall anpassen. Große Bodenflächen, schmale
Fugen, komplexe Maschinengehäuse: Alles kann gründlichst
und komfortabel gereinigt werden. Das Zubehörprogramm sollte
also aufmerksam studiert werden.
KAUFPREIS VERSUS LEBENSZEITKOSTEN
04
Generell gilt für Industriesauger wie für jede Maschine: Entscheidend
sind die Lebenszykluskosten. Wer 40 Prozent weniger ausgibt
als für ein hochwertiges Gerät, das doppelt so lange hält,
zahlt am Ende mehr. Unter diesem Aspekt schneiden Industriesauger
von Ruwac eigentlich immer besser ab.
FAZIT: AM BESTEN MIT BERATUNG STARTEN
05
Als Konsequenz aus diesen acht Tipps ergibt sich eine ganz einfache
Empfehlung: Wer einen Industriesauger anschaffen möchte,
sollte sich beraten lassen. Denn die Vielfalt an Bauarten, Ausstattung
und Optionen ist groß. Durch kluge Auswahl kann man
sich die Arbeit über viele Jahre erheblich erleichtern. Die Ruwac-
Verkaufsberater bieten eine solche Beratung flächendeckend und
unverbindlich an. Da die Ruwac-Industriesauger nach dem Baukastenprinzip
konstruiert wurden und das Zubehörprogramm
umfangreich ist, lässt sich mit der Beratungsexpertise der individuelle
Sauger finden, der perfekt zum Einsatzprofil passt.
Bilder: Ruwac
www.ruwac.de
AUTOR
Heiko Holtkamp, Technischer Produktmanager,
Ruwac Industriesauger GmbH, Melle
ZUSATZINHALTE IM NETZ
dern: Wenn der Rückweg nicht dem Hinweg entspricht, kommt
man nur halb so weit. Das gilt z.B. auch für Bereiche mit Lagerregalen,
unter denen gereinigt werden soll. In diesen und anderen
Fällen sorgt ein Akkusauger für Arbeitserleichterung und
Zeitersparnis. Und wenn man direkt einen zweiten Akku-Satz
anschafft, ist eine Einsatzdauer von bis zu vier Stunden und
mehr möglich.
www.ruwac.de/industriesauger
10 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK
KLAR ERKENNBARE LICHTSIGNALE
FÜR KLARE KOMMUNIKATION
In der Fertigungshalle herrscht betriebsame Atmosphäre.
Förderbänder laufen, Roboterarme bewegen sich im
Takt der Produktion. Und dann unerwarteter Stillstand.
Welcher Bereich ist betroffen? Welche Art von Störung
liegt vor? Schlecht sichtbare oder unklare Signale
kosten Zeit. Zeit zum Reagieren. Zeit, in der die Produktion steht. Die Domeled
von Led2Work ist eine Signalleuchte für solche Situationen. Die kompakte
Multicolor-Leuchte für weithin sichtbare Lichtsignale gibt es in zwei Ausführungen:
eine Basisvariante für grundlegende Signale mit festgelegten Lichtfarben
und eine IO-Link-Variante, die nahezu unbegrenzte Möglichkeiten bei Farbwahl,
Betriebsmodi und Lichtsteuerung bietet. Mit einem Durchmesser von 50 oder
90 mm ist die Domeled eine platzsparende Signalleuchte, die auch bei engen
Einbausituationen montiert werden kann. Die widerstandsfähige, lichtdurchlässige
Kuppel mit Wabenstruktur aus robustem, opalweißen Polycarbonat
dient gleichzeitig als Blendschutz für das im 180°-Winkel ausgestrahlte Licht.
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AUTONOME REINIGUNGSSYSTEME IM FOKUS
Digitalisierung und Robotik machen Reinigungseinsätze effizienter
und transparenter, indem sie wertvolle Daten für Kosten- und
Ressourceneinsparungen liefern. Entsprechend positives Feedback
gab es auf der LogiMAT zum autonomen Scrubmaster B75 i von
Hako. Dass die Maschine die neue Dockingstation für die automatische
Schmutzwasserentleerung, Frischwasserbefüllung und
Akkuladung selbstständig ansteuert und somit der Reinigungsprozess
noch autonomer gestaltet ist, wurde ebenfalls mit großem
Interesse aufgenommen. Auch mit dem digitalen Hako-Fleet-
Management und weiteren intelligenten Produktlösungen zeigte der Hersteller auf, wie
sich Reinigungsprozesse optimieren und die Produktivität und Arbeitssicherheit steigern
lassen. Etwa mit der Stab-Scheuersaugmaschine Scrubmaster B5 mit dem Hako-Delta-
Cleaning-System für die dynamische, schnelle und gründliche Reinigung kleinerer und
komplexerer Flächen. Oder mit der Ride-on-Kehrsaugmaschine Sweepmaster 1200 RH,
die mit hoher Leistungsstärke im Dauereinsatz auf großen Flächen überzeugt. Zudem
präsentierte Hako das Whitepaper „Sauberkeit ist Sicherheit. Die Top 6 für die optimale
Lagerreinigung.“, das unter www.hako.com/whitepaper-logimat zur Verfügung steht.
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SOFTWARE ZUR CO 2
-BILANZIERUNG
ALS TESTVERSION
Einfach mal testen: Diese Möglichkeit bietet Ecospeed für
die Software Ecospeed Business. Mit ihr lassen sich die CO 2
-
Emissionen in Unternehmen nach den Anforderungen der
CSRD-Richtlinie bilanzieren. Anwender loben die intuitive
Bedienbarkeit der Software sowie das übersichtliche
Interface. Und sie profitieren davon, dass die ermittelten Emissionswerte trotz der wenigen
Schritte bis zum Ergebnis selbst bei komplexen Prozessen sehr verlässlich sind. Ein Grund
dafür besteht darin, dass die Bilanzierungs-Tools auf leistungsfähige und umfangreiche
Datenbanken zugreifen. Zur Vereinfachung der Bilanzierung trägt auch bei, dass vorhandene
Daten im Copy & Paste-Verfahren einfach eingelesen werden können. Und selbstverständlich
lassen sich die Ergebnisse der Bilanzierung mit Ecospeed Business vielfältig aufbereiten,
dokumentieren und weiterverarbeiten. Die kostenlose Testlizenz ist zwei Wochen lang
gültig. So kann sich der Anwender ein praxisgerechtes Urteil bilden, wie die Software ihn
bei der CO 2
-Bilanzierung unterstützt – selbst bei der komplexen Ermittlung der Scope 3-
Emissionen nach GHG-Protokoll.
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BETRIEBSTECHNIK
01 02
FLEXIBEL GESTALTEN MIT MODULAREN SYSTEMEN
TÜREN FÜR ALLE FÄLLE
In der industriellen Fertigung ist Flexibilität oft der Schlüssel zum Erfolg. Das trifft nicht nur
auf die Produktion, sondern auch auf die Produktionsumgebung und vorhandene Maschineneinhausungen
zu. Mit unterschiedlichen Türlösungen lassen sich diese Systeme optimal an
spezifische Anforderungen anpassen. Je nach Einsatzbereich ist es dabei äußerst vorteilhaft,
wenn Konstruktionen einfach abgeändert werden können. So entstehen beispielsweise mit
wenigen Handgriffen stabile Schiebetüren in einem bestehenden Profilrahmen.
Ob für Maschinenkabinen oder Schränke – die Auswahl
der richtigen Türlösung ist ein zentraler Bestandteil
jeder Konstruktion. Türen und Klappen schützen sensible
Technik, gewährleisten den Zugang zu wichtigen
Komponenten und tragen zur Ordnung und Sicherheit am
Arbeitsplatz bei. Je nach Anwendungsgebiet und den spezifischen
Anforderungen der Umgebung müssen Türen unterschiedlichen
Belastungen standhalten. Ideal ist es, wenn sie sich flexibel
integrieren lassen. Ein Höchstmaß an Flexibilität bieten dabei
modulare Baukästen.
GROSSE AUSWAHL AN UNTERSCHIEDLICHEN
TÜRLÖSUNGEN
Ob die Türen von vorneherein geplant werden oder im Nachhinein
integriert werden müssen – mit Baukastensystemen
ergeben sich zahlreiche Konstruktionsmöglichkeiten. „Ausschlaggebend
für die Wahl der richtigen Türlösung ist unter
anderem das Höhe-zu-Breite-Verhältnis der Öffnung“, sagt Diana
Diefenthal, Produktmanagerin bei item. „Darüber hinaus sind
die räumlichen Verhältnisse vor und hinter der Öffnung sowie die
Betätigungshäufigkeit zu beachten.“
Je nach Einsatzgebiet und Aufbau bieten sich Schwenk-, Schiebe-,
Falt- oder Hubtüren an. Größe und Ausführung der Türsegmente
lassen sich dabei an die jeweiligen Anforderungen anpassen.
Häufig werden in Maschinenkabinen oder Einhausungen
Schwenktüren eingesetzt. Diese lassen sich aus den Konstruktionsprofilen
verschiedener Baureihen von item einfach auf-
bauen. Türflügel und Gestell basieren meist auf der gleichen
Baureihe. Die Türen sind sehr stabil und können mit einer umlaufenden
Abdichtung versehen werden.
Als Türblätter eignen sich zahlreiche Flächen aus dem item
Systembaukasten. Der Kunde kann dabei zwischen verschiedenen
Materialien wie Polycarbonat, Vollkunststoff oder Acrylglas
wählen. Für sehr breite Öffnungen bieten sich individuell konfigurierbare
Doppelschwenktüren an, die aufgrund der reduzierten
Radialkräfte auf die Scharniere deutliche Vorteile gegenüber
einer einzigen, sehr breiten Tür haben. Denn die Radialkraft FR
wird nicht nur von der Gewichtskraft der Tür (FG), sondern auch
vom Abstand der Scharniere zueinander (I2) sowie vom horizontalen
Abstand zwischen Türschwerpunkt (I1) und den Scharnieren
beeinflusst. Je größer dieser Abstand, desto größer sind die
daraus resultierenden Radialkräfte.
Besonders für breite Zugänge geeignet ist auch die Schiebetür.
Da sie keinen Schwenkbereich hat, kann sie sehr platzsparend
verbaut werden. „Schiebetüren bieten eine gute Lastverteilung
auf die Führungen“, erklärt Diana Diefenthal. „Es sind höhere
Türgewichte möglich, da die Last oben und/oder unten anliegt
und nicht seitlich wie bei der Schwenktür.“ Die Abdichtung
dieser Türen ist allerdings aufgrund der beweglichen Türelemente
sehr schwierig.
Eine weitere Türlösung stellt die Falttür dar. Sie lässt viel Platz
in der Arbeitsöffnung frei und ist vor allem bei beengten räumlichen
Verhältnissen eine perfekte Lösung. Sie bietet einen einfachen
Zugang zu Maschinen und Wartungsbereichen. Sollen in
automatisierten Prozessen gewisse Taktzeiten eingehalten
12 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK
01 Um komplette Einhausungen oder Schränke zu
realisieren, bietet item ein umfangreiches Portfolio an
Türlösungen – häufig werden in Maschinenkabinen oder
Einhausungen Schwenktüren eingesetzt
02 Schiebetüren lassen sich auch nachträglich integrieren,
indem Profilrahmen mit wenigen Schritten zu einer Tür
umgebaut werden
03 Um Arbeitsbereiche sicher von anderen Bereichen
abzutrennen, bieten sich Durchgangstüren an
03 04
04 Durchgangstüren lassen sich mit einer umlaufenden
Zargenprofildichtung und einer Absenkdichtung ausstatten;
die Dichtungen unterbinden nicht nur einen Luftstrom und
halten Staub und andere Schwebepartikel fern, sondern
dämpfen auch den Geräuschpegel
werden, ist die Hubtür bestens geeignet. Zusätzlich zu der
Möglichkeit, individuelle Hubtüren zu realisieren, kann auch ein
fertig durchdachtes Hubtürsystem mit abgestimmten Komponenten
verwendet werden.
TÜREN NACHTRÄGLICH INTEGRIEREN
Um komplette Einhausungen oder Schränke zu realisieren,
können Kunden von item somit nicht nur auf unterschiedliche
Profile und Verbinder zurückgreifen, sondern auch auf ein umfangreiches
Portfolio an Türlösungen. Dabei lassen sich Türen
auch nachträglich in bestehende Konstruktionen integrieren.
Doch wie erhält man aus einem Profilrahmen eine Schiebetür?
Das besonders schmale und leichte item Klemmprofil 8 32x18
ist die Basis für funktionale Schiebetüren. Mit entsprechenden
Verbindern wird so zunächst ein Rahmen erstellt. In die Eckverbinder
können entsprechende Rollen eingeklipst werden. Dadurch
entstehen aus den Rahmen leichtlaufende Schiebetürelemente.
Danach wird ein Führungsprofil mit einem Klipp oben
und unten auf den umgebenden Profilrahmen aufgesetzt. Es
ist nur 40 Millimeter breit und bildet die Führung für die Türblätter
aus Klemmprofilen. So lassen sich zwei Türflügel auf
einem Profil 8 40x40 aneinander vorbeischieben.
Für die Türfüllung steht ein großes Sortiment an Flächen im
item Systembaukasten zur Verfügung, die in den bestehenden
Rahmen eingesetzt werden können. Die Flächenelemente werden
mithilfe von Klemmfedern in der Nut gehalten. So ergibt sich
ein erhöhter Widerstand gegen das Herausdrücken der Flächen.
Anstelle von Klemmfedern können auch Dichtprofile zur Befestigung
von Flächenelementen verwendet werden.
Somit steht dem Kunden eine große Anzahl von Möglichkeiten
zur Gestaltung der Türblätter zur Verfügung. Auf einfache Art
und Weise entstehen Schiebetüren, die sich zum Einbau in Konstruktionen
aus Profilen mit der Standardnut eignen.
ZUGANG ERLEICHTERN BEI MASCHINEN-
KABINEN UND REINRÄUMEN
Die Baureihe XMS ist perfekt geeignet, um individuelle Maschinenkabinen
zu gestalten. Ob runde oder eckige, lange oder kompakte
Kabinen – alle Module zeichnen sich durch reinigungsfreundliche,
geschlossene Außenflächen aus und ermöglichen
dank minimaler Kurvenradien einen spaltenlosen Übergang zwischen
den Profilen. Dabei entstehen durch spezielle Türprofile
der Baureihe XMS mit wenig Aufwand präzise schließende Türen,
Klappen und Serviceöffnungen in jeder Größe. Integrierte Dichtprofile
machen diese klapperfrei und staubdicht. Somit eignen
sich die Maschinenkabinen vor allem auch für Reinraumanwendungen.
Scheiben oder andere Flächenelemente können auch
hier individuell gewählt und einfach eingesetzt werden.
Um Reinräume sicher von anderen Bereichen abzutrennen,
bietet item passende Durchgangstüren an. Diese lassen sich mit
einer umlaufenden Zargenprofildichtung und einer Absenkdichtung
ausstatten. Die Dichtungen unterbinden nicht nur einen
Luftstrom und halten Staub und andere Schwebepartikel fern,
sondern dämpfen auch den Geräuschpegel. Damit sind die
Türen auch für Büroräume oder abgegrenzte Bereiche innerhalb
von Produktionen geeignet.
FAZIT
Ob Maschinenkabine, Reinraum oder einfache Regale und
Schränke – Türen und Klappen haben vielfältige Funktionen und
müssen sich perfekt in die Umgebung integrieren lassen. Modulare
Baukästen bieten hier die ideale Basis für die individuelle
Konfiguration von Türlösungen. So können diese spezifisch für
den jeweiligen Einsatzzweck konzipiert und bei Bedarf einfach
angepasst werden.
Bilder: item
www.item24.com
AUTORIN
Anja Ehrmann, Senior Content Manager,
additiv pr, Montabaur
ZUSATZINHALTE IM NETZ
www.item24.com/de-de/
tueren-und-klappen
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 13
BETRIEBSTECHNIK
01
INTELLIGENTES WASSERMANAGEMENT
FÜR EINE NACHHALTIGE PRODUKTION
Wasser wird zunehmend zu einer Herausforderung für die Wirtschaft in Deutschland.
Unternehmen befinden sich im Spannungsfeld zwischen knapper werdenden Wasserressourcen,
Extremwetterereignissen und regulatorischen Vorgaben, die sie zwingen, sich stärker für
Nachhaltigkeit und den schonenden Umgang mit Ressourcen zu engagieren. Hilfreich sind in
diesem Zusammenhang digitale Lösungen, mit denen sich das Wassermanagement proaktiv
steuern lässt und zudem auch gleich noch Complianceanforderungen erfüllt werden können.
Prozesswasser, Löse-, Kühl- und Reaktionsmittel oder
Reinigungsflüssigkeit: Wasser ist nicht nur eine Ressource,
sondern ein wesentlicher Bestandteil zahlreicher Prozesse
in der Industrie, von der Rohstoffverarbeitung bis
zur Qualitätssicherung. Doch Wasser wird zunehmend zu einer
knappen Ressource – ein Problem, das sowohl lokale Gemeinschaften
als auch Unternehmen betrifft. Blicken wir in Deutschland
auf Regionen wie Brandenburg, wo der Wasserverbrauch
großer Fabriken kontrovers diskutiert wird, oder den Nordwesten
Sachsens, der unter Wasserknappheit leidet, ist die Herausforderung
greifbar. Bei der Standortwahl spielt neben Logistik und
wirtschaftlichen Faktoren zunehmend Wasserverfügbarkeit
und -sicherheit eine entscheidende Rolle. Unternehmen, die
frühzeitig Strategien zur Sicherung ihrer Wasserressourcen entwickeln,
können sich einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil
verschaffen.
Zusätzlich zwingen europäische Regularien wie die Richtlinie
über die Nachhaltigkeitsberichterstattung (CSRD), die Wasser-
VIRTUELLE SIMULATIONEN JETZT
AUCH IM WASSERMANAGEMENT
Die Bedeutung von Wasser in der Produktion wächst
stetig. Unternehmen müssen nicht nur wirtschaftliche,
sondern auch nachhaltige und risikobezogene
Aspekte beachten – Stichwort Extremwetter. Daher
ist es erfreulich, zu sehen, wie die Digitalisierung
voranschreitet. Virtuelle Simulationen, die im
Fahrzeugbau und der Luftfahrt längst Standard sind,
kommen jetzt auch im Wassermanagement zum
Einsatz. Das führt zu mehr Effizienz, Nachhaltigkeit
und Risikominimierung.
Alexander Stern, Sr. Manager PDMS Platform Strategy und Experte
für Wasserthemen im industriellen Kontext, Autodesk Water EMEA
14 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de
01 Durch die Simulation in 3D können Planer und Ingenieure
verschiedene Layouts für Fabrikgebäude visualisieren, testen
und bewerten, einschließlich der gesamten Infrastruktur mit
Wasserleitungen, -speichern und -aufbereitungsanlagen
02 Mit der passenden Software können verschiedene Szenarien, wie
extreme Wetterereignisse oder Systemausfälle, simuliert werden
rahmenrichtlinie (WFD) und die Richtlinie zur Förderung der
Energieeffizienz (EED) oder die Abfallrahmenrichtlinie (WFD)
europäische Unternehmen dazu, strukturelle Lösungen für
modernes Wassermanagement zu finden. Agieren Unternehmen
international, wird die Liste an Vorschriften durch zusätzlich
regional geltende Regularien sogar noch länger.
Wer von den Vorteilen des systematischen Wassermanagements
profitieren will, muss sich auf unterschiedlichen Ebenen
mit dem Thema Wasser auseinandersetzen. Es gilt, nicht nur den
eigenen Wasserverbrauch in unterschiedlichen Bereichen und
Einsatzszenarien zu identifizieren. Ebenso muss die Verwendung
von Wasserkapazitäten für Energienutzung und Wärmeregulierung,
Logistik und Abwasser ermittelt und im Betrieb, Neubau
oder der Erweiterung von Fabriken mit einkalkuliert werden.
DIE ROLLE VON INTELLIGENTEM
WASSER-MANAGEMENT
Der Schlüssel, Produktion und Ressourcennutzung in Einklang zu
bringen, liegt in intelligentem Wassermanagement mit passenden
digitalen Tools. Dabei geht es um mehr als die bloße Reduzierung
des Wasserverbrauchs. Intelligentes Wassermanagement
umfasst Strategien und Technologien, die eine effiziente, nachhaltige
und transparente Verwaltung und Nutzung der Ressource
ermöglichen, indem sie die dazugehörige Infrastruktur optimieren
und dabei unterstützen, Umweltauflagen zu erfüllen. Dies
führt zu Kosteneinsparungen, trägt zur langfristigen Sicherstellung
der Wasserverfügbarkeit und zum Schutz der Umwelt bei.
Moderne technologische Möglichkeiten wie KI, Automatisierung
und digitale Zwillinge bieten hier unterschiedliche Ansatzpunkte
– und können sowohl für den Neubau von Fabriken
genutzt werden als auch für die Planung neuer Infrastrukturen
für bereits bestehende Gebäude:
n Integrierte Modellierung: Digitale Lösungen ermöglichen die
simultane Modellierung von Abwasser-, Regenwasser- und Flusssystemen
für den Neubau oder die Nachrüstung von Fabriken.
Mit ihrer Hilfe lassen sich entsprechende Systeme digital visualisieren
und bewerten. Dies erlaubt eine ganzheitliche Analyse des
Wasserkreislaufs und unterstützt fundierte Entscheidungen zur
Planung und Erweiterung der Wasserinfrastruktur, angepasst an
zukünftige Anforderungen und Herausforderungen.
n Simulation von Szenarien: Mit der passenden Software können
verschiedene Szenarien wie Extremwetterereignisse oder Systemausfälle
simuliert werden. Dies hilft Unternehmen, potenzielle
Risiken zu identifizieren und präventive Maßnahmen zu entwickeln,
um die Wasserversorgung und -qualität sicherzustellen.
n Echtzeit-Datenintegration: Durch die Einbindung von Echtzeitdaten
aus Sensoren und Überwachungssystemen bietet beispielsweise
Autodesk InfoWorks ICM aktuelle Einblicke in den
Zustand der Wasserinfrastruktur. So können Unternehmen zum
Beispiel anhand des Modells den Grundwasserzuwachs aktuell
verfolgen und gegensteuern, ehe es zu Überläufen der Kanalisation
kommt.
n Verwaltung von Wasseranlagen: Mithilfe cloudbasierter Software
können Betriebe ihre Anlagen verwalten, Inspektionsabläufe
optimieren und den Zustand von Wasserressourcen
beurteilen.
02
n 3D-Tools für energieeffiziente Fabrikgebäude: Die Planung
energieeffizienter Fabriken ist ein zentraler Faktor für nachhaltige
und ressourcensensible Industrieproduktion. Durch die Simulation
in 3D können Planer und Ingenieure verschiedene Layouts
für Fabrikgebäude visualisieren, testen und bewerten, einschließlich
der gesamten Infrastruktur mit Wasserleitungen,
-speichern und -aufbereitungsanlagen. Solche digitalen Entwürfe
verhindern einerseits unnötige Baufehler und machen es möglich,
kosteneffizient und nachhaltig zu arbeiten, andererseits
helfen sie dabei, die Effizienz der Wasserversorgung und
-nutzung zu maximieren oder erneuerbare Energiequellen und
nachhaltige Wassernutzung zu kombinieren.
Auch bei der Einhaltung von regulatorischen Vorgaben kann
die passende Software, wie etwa Infoworks ICM oder andere
Autodesk-Lösungen, unterstützen, indem sie detaillierte Berichte
und Analysen zur Verfügung stellt. Dies erleichtert die Dokumentation
und Nachverfolgung von Maßnahmen zur Reduzierung
der Wasserverschmutzung und zur Verbesserung der
Wasserqualität.
VOM LIMITIERENDEN FAKTOR
ZUM WETTBEWERBSVORTEIL
Wasser ist eine der kostbarsten Ressourcen unserer Zeit. Intelligentes
Wassermanagement auf Basis von moderner Technologie
ist der Schlüssel, um Produktion und den nachhaltigen Umgang
mit dieser Ressource in Einklang zu bringen. Wer das Momentum
aktiv nutzt, um nicht nur den regulatorischen Vorgaben zu entsprechen,
sondern Weichen für eine nachhaltige Zukunft zu stellen,
hat jetzt die Chance, Vorreiter zu werden und mit innovativen
Lösungen gleichzeitig den eigenen ökologischen Fußabdruck
zu minimieren und die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern.
Bilder: Autodesk
www.autodesk.com/de/industry/water
AUTOR
Alexander Stern, Sr. Manager PDMS
Platform Strategy und Experte für
Wasserthemen im industriellen Kontext,
Autodesk Water EMEA
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 15
BETRIEBSTECHNIK
INNOVATIVE PRESS- UND RECYCLINGLÖSUNGEN
PAPPE UND CO. EFFIZIENT
UND NACHHALTIG ENTSORGEN
01 Die Besonderheit
des AutoLoadBalers
ist das innovative
Befüllsystem
mit ergonomischen
Sammelwagen
Die effiziente Bewältigung von Wertstoffströmen und die Schonung wertvoller Ressourcen
stellen Unternehmen branchenübergreifend vor wachsende Herausforderungen. Ein
führender Anbieter von innovativen Press- und Recyclinglösungen begegnet dem mit
durchdachten Technologien: Mit einem breiten Spektrum an leistungsstarken Pressen sorgt
das Unternehmen für eine optimierte Entsorgungslogistik, erhebliche Kostenreduzierungen
und einen nachhaltigen Umgang mit Wertstoffen.
In den Produktions- und Intralogistikbereichen vieler Industriebetriebe
fallen täglich hohe Mengen an Kartonagen, Folien
und anderen Wertstoffen an. Ohne effiziente Lösungen
blockieren diese Materialien nicht nur wertvollen Lagerplatz,
sondern verursachen auch hohe personelle und zeitliche Aufwände
bei der Entsorgung. Strautmann Umwelttechnik hat es
sich zur Aufgabe gemacht, mit robusten und anwenderfreundlichen
Pressen diese Prozesse zu optimieren.
Eines der zentralen Hauptargumente für die Maschinen des
Unternehmens ist die Möglichkeit, Wertstoffe direkt am Entstehungsort
verdichten zu können. Dadurch werden Platzbedarf
und interne Transportwege reduziert, was zu einer signifikanten
Effizienzsteigerung und Kostensenkung führt.
EFFIZIENZ UND ARBEITSERLEICHTERUNG
KOMBINIERT
Den AutoLoadBaler hat Strautmann gezielt entwickelt, um hohe
Mengen an Materialien effizient zu verdichten. Dank des innovativen
Befüllsystems mit Hilfe ergonomischer Sammelwagen, in
die die Kartonagen ohne Vorzerkleinerung geworfen werden,
spart diese halbautomatische Ballenpresse bis zu einer Stunde
Zeit pro 100 kg Kartonage im Vergleich zu herkömmlichen vertikalen
Pressen.
Die Funktionsweise ist einfach: Über die Sammelwagen erfolgt
die automatische Zuführung des Materials in die Presskammer.
Der Pressvorgang startet automatisiert. Mit einer Presskraft von
530 kN werden direktvermarktungsfähige Ballen mit einem
Gewicht von bis zu 400 kg produziert. Diese können leicht weiterverarbeitet
oder direkt verkauft werden, was zusätzliche Einnahmequellen
für Unternehmen schafft.
AUCH FÜR GROSSVOLUMIGE VERPACKUNGEN
Der JumboLoadBaler wurde speziell für die effiziente Verarbeitung
von sperrigen und großvolumigen Verpackungsmaterialien
entwickelt. Dank seiner besonders großen Einfüllöffnung und
der automatischen Befüllung kann diese Maschine eine Vielzahl
von Materialien wie Kartonagen, PET-Flaschen, Folien oder auch
Getränkedosen mühelos verdichten.
Durch die kompakte Bauweise lässt sich der JumboLoadBaler
direkt am Anfallort aufstellen. Dies reduziert Lauf- und Befüllwege
und ermöglicht eine optimale Integration in bestehende
Prozesse. Die auch hier entstehenden 400 kg Ballen sorgen für
eine maximale Auslastung der Lkw-Kapazitäten und reduzieren
die Anzahl der Transportfahrten erheblich. Der JumboLoadBaler
zeichnet sich durch verschiedene Zuführeinheiten aus. Den
Gegebenheiten vor Ort und den verschiedenen Materialien ent-
16 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK
02 03
02 Der JumboLoadBaler mit seiner besonders großen Einfüllöffnung
wurde speziell für die effiziente Verarbeitung von
sperrigen und großvolumigen Verpackungsmaterialien entwickelt
03 Blick auf den Einzug der Kartonage im Rotor
sprechend erfüllt diese Ballenpresse jede Herausforderung. Die
Zuführeinheit transportiert das Material automatisch zum Rotor;
dieser fördert es nach der Vorverdichtung in die Presskammer.
Sobald diese gefüllt ist, beginnt die Verdichtung des Wertstoffes
automatisch. Bei Aufleuchten der Fertigmeldung wird der Ballen
händisch abgebunden und mit Hilfe des hydraulischen Auswerfers
ausgeworfen. Im Unterschied zu herkömmlichen vertikalen
und horizontalen Pressen oder Presscontainern wird durch den
Einsatz des JumboLoadBaler eine enorme Zeiteinsparung beim
Recycling erreicht. Die Investition in dieses Entsorgungskonzept
amortisiert sich oft in weniger als zwei Jahren.
PRESSEN FÜR GROSSE MENGEN
Über die beschriebenen halbautomatischen Systeme hinaus umfasst
das Strautmann-Produktportfolio auch vollautomatische
Pressen wie den BaleTainer zur Verdichtung von Kartonage, Oktabins,
Folie sowie entleerten PET-Flaschen und Dosen in direktvermarktungsfähige
Ballen. Durch die Nutzung des vollautomatischen
Systems können große Abfallmengen bewältigt werden, was
zu einer spürbaren Erleichterung der Arbeitsabläufe führt.
FAZIT
Mit den Technologien von Strautmann Umwelttechnik profitieren
Unternehmen nicht nur wirtschaftlich, sondern leisten auch
einen wichtigen Beitrag zur Nachhaltigkeit. Durch die Verdich-
tung der Wertstoffe wird der Bedarf an Lager- und Transportkapazitäten
reduziert, was wiederum die CO 2
-Emissionen senkt.
Gleichzeitig fördert die Wiederverwertung der Materialien ein
ressourcenschonendes Wirtschaften.
Bilder: Strautmann Umwelttechnik
www.strautmann-umwelt.com
AUTORIN
Katharina Sokoll,
Strautmann Umwelttechnik GmbH,
Glandorf
ZUSATZINHALTE IM NETZ
bit.ly/Strautmann_halbautomatische
Ballenpressen
Vertrauen ist gut, aber …
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BETRIEBSTECHNIK
INNOVATIVE SYSTEMLÖSUNG
RECYCLING
GALVANISIERTER
SPRITZGUSS-FEHLTEILE
Die Hansgrohe Group gilt nicht nur als führender Hersteller von
Premiumprodukten für Bad und Küche, sondern auch als Vorreiter bei
der technologischen Umsetzung von Nachhaltigkeitsprinzipien. Ein
aktuelles Beispiel dafür ist die Inbetriebnahme einer vollautomatisierten
Recyclinglinie für die Verarbeitung metallisierter Fehlteile aus der
Spritzguss-Produktion im Werk Offenburg. Dank der innovativen Anlage
lässt sich ein fast lückenloser Rohstoffkreislauf realisieren
Die Chromatierung der Feuchtraum-Produkte (z.B.
Duschköpfe) dient nicht nur ihrer optischen Veredelung,
sondern auch ihrem Werterhalt, da sie die Oberflächen
vor Korrosion und mechanischer Beschädigung
schützt. Meist handelt es sich dabei um eine nur etwa 40 µm
dünne Schicht, die bis zu 15 Prozent des Produktgewichts ausmachen
kann. Allerdings überstehen bei Hansgrohe nur Spritzgussteile
mit absolut makelloser Chromatierung die strenge
Qualitätssicherung der Galvanik, weshalb routinemäßig ein
stetes Volumen an Fehlteilen anfällt.
In Anbetracht der guten Erfahrungen, die das Unternehmen
bereits bei seinen Inhouse-Rohstoffkreisläufen für nicht metallisierten
Ausschuss sammeln konnte, entstand nun vor etwa zwei
Jahren der Wunsch, einen solchen Zyklus auch für die verchromten
ABS-Formteile zu etablieren. Klare Zielsetzung war es hierbei
laut David Zapf, Specialist Surface Technology bei Hansgrohe,
„die beschichteten Produkte so zu entmetallisieren, dass der
Anteil an Kunststoff wieder der eigenen Neuteileproduktion
zugeführt werden kann, während sich der hochkonzentrierte
metallische Anteil am Markt veräußern lässt.“
Um dieses Vorhaben zu verwirklichen, intensivierte der Oberflächenexperte
nicht nur die Zusammenarbeit mit den bereits
aus früheren Projekten bekannten Zerkleinerungstechnik-Spezialisten
von Getecha, sondern holte auch das Hightech-Unternehmen
ImpulsTec ins Boot. Der Grund: Auf Basis der Hochspannungsimpulstechnik
hat der Radebeuler Sondermaschinenbauer
ein vielbeachtetes Verfahren entwickelt, das es unter anderem
ermöglicht, metallische Dünnschichten von verchromten
ABS-Bauteilen durch eine elektrohydraulische Schockwellen-
Behandlung zu separieren. Eine wichtige Voraussetzung dafür,
dass hierbei ein optimaler Wirkungsgrad erzielt wird, ist die prozesssichere
Zerkleinerung der galvanisierten Fehlteile zu einem
Mahlgut mit homogener Korngröße und geringem Staubanteil.
„Nach und nach konkretisierte sich daher unser Plan von der
neuen Recyclinganlage als einer hochgradig automatisierten Verarbeitungslinie,
bei der die kontinuierlich zugeführten Fehlteile
primär drei Prozessstufen durchlaufen: zunächst eine systematische
Vorzerkleinerung mit Staubabsaugung, anschließend die
Abspaltung der Chromschicht im Schockwellen-Verfahren, und
letztlich die magnetische Trennung, so dass wir zwei sortenreine
Kunststoff- und Metallfraktionen erhalten, die wir einerseits der
Granulierung und andererseits der Vermarktung zuführen
können“, berichtet David Zapf.
MÜHLE UND ABSAUGUNG AUS EINER HAND
Wie schon bei früheren Vorhaben legte der Hansgrohe-Projektmanager
maßgebliche Bereiche der Prozessstufe rund um die
Vorzerkleinerung in die Hände von Getecha. Das bedeutet, dass
der Aschaffenburger Anlagenbauer nicht nur die Schneidmühle
18 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK
01 Die neue Recyclinganlage
ist eine automatisierte
Verarbeitungslinie, in der
die galvanisierten Fehlteile
eine Vorzerkleinerung mit
Staubabsaugung, anschließend
ein Schockwellen-Verfahren,
und letztlich die magnetische
Trennung durchlaufen
– hier eine RotoSchneider RS 30060 – bereitstellte, sondern auch
das Entstaubungs- und Abluftsystem für die Mahlgutreinigung.
„Das erwies sich als optimal. Denn daran konnten wir direkt mit
den prozesstechnischen Komponenten unserer materialselektiven
elektrohydraulischen Schockwellen-Technologie – etwa dem
Flüssigmedium-Reaktor – anknüpfen. Zugleich war damit von
Beginn an sichergestellt, dass unser Verfahren stets mit bestens
konditioniertem Mahlgut arbeiten kann“, betont Stefan Eisert, der
Geschäftsführer von ImpulsTec.
Bei der RS 30060 von Getecha handelt es sich um eine modular
konzipierte, kompakte Trichtermühle mit einer 640 x 410
mm großen Mahlkammeröffnung und einem Rotorschneidkreis
von 300 mm. Nach dem Scherenschnitt-Prinzip zerkleinern hier
3 x 2 Rotor- und zwei Statormesser die zugeführten Fehlteile, die
Durchmesser von bis zu 500 mm und Wandstärken von bis zu
8,0 mm haben dürfen. Der Rotor dreht mit etwa 420 min -1 und
wird von einem 15 kW-Drehstrommotor in IE3-Ausführung angetrieben.
MASSGESCHNEIDERTE PROZESSLÖSUNG
Für den Einsatz in der neuen Recyclinganlage von Hansgrohe
bestückte Getecha die Mühle mit speziellen Schneidmessern, deren
Schnittgeometrie exakt auf die zerkleinerungstechnischen
Anforderungen von beschichteten Kunststoffen abgestimmt ist.
Außerdem wurde sie rund um das Mahlgehäuse mit einer integrierten
Schalldämmverkleidung mit doppelwandigem Dämmmaterial
ausgekleidet und in einer Lärmschutzkabine auf vier
Schwingelementen aufgestellt.
Zur Wartung und Reinigung lassen sich Trichter und Mahlraum
einfach mit einer Spindel öffnen und per Schnellverschluss
verriegeln. Während die Statormesser nach dem Schleifen oder
Tausch mit wenigen Handgriffen am Festanschlag montiert sind,
können die Rotormesser bequem in der mitgelieferten Lehre voreingestellt
werden, so dass der Schnittspalt stets stimmt. Die Entnahme
des Lochsiebs (6 mm Rundlochung) erfolgt werkzeuglos.
Sämtliche Oberflächen sind allseitig bearbeitet und glatt, damit
sie sich leicht pflegen lassen. „All das reduziert den Aufwand für
die Instandhaltung der Schneidmühle und stellt ihre hohe
Verfügbarkeit sicher“, betont Andreas Lanz, Gebietsvertriebsleiter
von Getecha.
STEUERUNGSTECHNISCH INTEGRIERT
Auch steuerungstechnisch fügt sich die Getecha-Mühle homogen
in das Gesamtgefüge der Recyclinganlage ein. Um beispielsweise
die kontinuierliche Materialzuführung zu gewährleisten und eine
Überfüllung der Mahlkammer auszuschließen, wird das dafür
eingesetzte Förderband mit den einlaufenden Fehlteilen und
Angüssen über die lastabhängige Steuerung der Schneidmühle
geregelt. Darüber hinaus werden Produktions- und Anlagenzustand
der Schneidmühle kontinuierlich überwacht und eine optische
Anzeige signalisiert den jeweiligen Betriebsmodus. In toto
werden alle Prozesse automatisch erfasst und über ein mobiles
Datennetz an den Betreiber der Anlage übermittelt. Die Schneidmühle
verfügt über einen integrierten Schaltschrank mit leicht
verständlichen Bedienelementen.
Je nach Material und Beschickung ist die RS 30060 für einen
Stundendurchsatz von bis zu 400 kg ausgelegt und zerkleinert die
verchromten ABS-Formteile – je nach Lochung des Siebes – zu
einem Mahlgut mit Korngrößen von beispielsweise 5,0 mm. In
der Recyclinganlage von Hansgrohe wird das Mahlgut anschließend
mit der Absauganlage GA 500 S von Getecha aus dem Siebwagen
der Mühle abgesaugt und in einem Zyklon abgeschieden.
SCHLÜSSELELEMENTE DER ANLAGE
Systemlösungen von Getecha sind Schlüsselelemente
in der neuen Recyclinganlage zur Wiederaufbereitung
chromatierter Fehlteile: Zum Einsatz kommen
eine energieeffizient arbeitende Schneidmühle
vom Typ RS 30060 sowie eine Absauganlage GA 500 S.
Sie decken die Prozessstufen der Vorzerkleinerung und
der Mahlgut-Reinigung (inklusive Abluftfilterung) ab.
Ihre Performance hat entscheidende Bedeutung
für das Qualitätsniveau, das sich bei der anschließenden
Entschichtung der Spritzgussteile und der Trennung
der Rohstoffe in einen Anteil Kunststoff – in diesem
Fall ABS – und einen Anteil Metall – hier ein Mix
aus Nickel, Kupfer und Chrom – erzielen lässt.
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 19
BETRIEBSTECHNIK
02 Für die Realisierung der neuen Recyclinganlage
intensivierte David Zapf nicht nur die Zusammenarbeit mit
Getecha, sondern holte auch das Hightech-Unternehmen
ImpulsTec ins Boot
03 Getecha lieferte die gesamte Prozessstufe der
Vorzerkleinerung, bestehend aus Schneidmühle, Förderbandsystem
sowie Entstaubungs- und Abluftsystem
02
04 Für den Einsatz in der Recyclinganlage von Hansgrohe
hat Getecha seine Trichtermühle RS 30060 mit einem
Mahlgehäuse mit integrierter Schalldämmverkleidung
und einer Lärmschutzkabine ausgestattet
HOCHINNOVATIV MIT VIEL POTENZIAL
Als die Recyclinganlage Mitte 2024 in Betrieb ging, war allen
Beteiligten klar: Hier handelt es sich um eine hochinnovative
und vielleicht sogar bislang einzigartige Systemlösung. Dank der
neuen Aufbereitungslinie kann Hansgrohe aktuell fast 98 Prozent
seiner Rohstoffe wiederverwenden. „Zum einen erhalten
wir eine hochkonzentrierte Metallfraktion, die vorrangig Kupfer
03
DANK DER NEUEN AUFBEREITUNGS-
LINIE KANN HANSGROHE FAST
98 PROZENT SEINER ROHSTOFFE
WIEDERVERWENDEN
und Nickel enthält und zur Verhüttung in den Verkauf geht. Diese
Wertstoffe werden also zu 100 Prozent wieder dem Rohstoffkreislauf
zugeführt. Zum anderen erhalten wir das entschichtete
ABS, dass wir zur Herstellung von Neuteilen einsetzen. Damit
schließen wir den Wertstoffkreislauf am Standort“, sagt Pascal
Dengler, der für den reibungslosen Betrieb der Recyclinganlage
verantwortlich ist.
Übrigens: Da das neue Recyclingsystem auf die Entmetallisierung
von bis zu jährlich 100 Tonnen verchromtem Kunststoff
ausgelegt ist, ermöglichte es Hansgrohe inzwischen die Realisierung
einer Handbrausen-Produktlinie für die Premiummarke
hansgrohe, bei der ausnahmslos rezykliertes Granulat verwendet
wird.
Bilder: Hansgrohe, ImpulsTec, Getecha
www.getecha.de
04
AUTOR
Julius Moselweiß,
Freier Fachjournalist, Darmstadt
ZUSATZINHALTE IM NETZ
Dabei stellt eine Zellenradschleuse sicher, dass das Mahlgut lufttechnisch
getrennt und druckneutral ausgetragen wird. Das integrierte
Filtersystem – ebenfalls von Getecha – reinigt die Abluft
und führt sie wieder der Umgebung zu. Im weiteren Prozess erfolgen
die Trennung des Kunststoffs von den metallischen Anhaftungen
im Stoßwellen-Verfahren von ImpulsTec sowie die Separierung
und Trocknung der beiden Werkstoff-Fraktionen.
getecha.de/zerkleinerung/
20 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de
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2
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BETRIEBSTECHNIK
VOLLE TRANSPARENZ BEIM ENERGIEVERBRAUCH
Mit der Energieüberwachungslösung
Power-Adapt bietet Schaeffler umfassende
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und die Kosten von Gebäuden
und Prozessen. Power-Adapt ist
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neben der Neuinstallation auch
nahtlos in bestehende Energiemanagementsysteme
integrieren
oder mit anderen Lösungen wie
Facility-Management-Systemen
verbinden. Die LoRaWAN-Technologie sendet zuverlässig durch dicke Wände
und über lange Distanzen und sorgt so für eine sichere Datenübertragung.
Die Ergebnisse sind in einer benutzerfreundlichen, webbasierten Oberfläche
sofort einsehbar. Neben der Messung des Strom-, Gas- und Wasserverbrauchs
lassen sich über Sensoren auch Umgebungsvariablen wie Temperatur,
Luftfeuchtigkeit und CO 2
-Konzentration erfassen. Durch die Überwachung
von Grundlasten und Spitzenwerten generiert Power-Adapt Warnungen,
die es ermöglichen, schnell auf abnormale Verbräuche zu reagieren. Darüber
hinaus aggregiert das System Daten verschiedener Geräte, um die Effizienz
von Prozessen und Infrastruktur zu analysieren. Diese Informationen sind
essenziell, um fundierte Entscheidungen zur weiteren Optimierung der
betrieblichen Abläufe treffen zu können. Unternehmen können so signifikante
Kosteneinsparungen erzielen, während sie gleichzeitig ihren CO 2
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reduzieren.
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EXOSKELETTE: VOLLE RÜCKENDECKUNG
BEI JEDER CHALLENGE
Schmalz erweitert sein Handhabungsportfolio
um zwei Exoskelett-Modelle für
typische Hebeaufgaben in Logistik und
Fertigung. Das Rumpfbeuge-Exoskelett
Mate Uba unterstützt den unteren Rücken
beim Anheben und Ablegen von Gütern
– insbesondere bei sich wiederholenden
Tätigkeiten, wenn Beschäftigte beispielsweise
aus tiefen Regallagen kommissionieren.
Ein weiteres Beispiel ist die Beund
Entladung von Blechbearbeitungsmaschinen.
Hierfür müssen die Mitarbeitenden
schwere Platten auf Paletten
ablegen oder sie von dort greifen. Dank
der intuitiven Ein-/Ausschaltfunktion nehmen die Beschäftigten das Exoskelett schnell
und einfach in Betrieb und deaktivieren es nach getaner Arbeit ebenso unkompliziert.
Das Oberkörper-Exoskelett Mate Uta erleichtert Überkopfarbeiten. Es entlastet gezielt
die Schulter- und Nackenmuskulatur, unterstützt das Anheben der Arme und verteilt
die Kräfte gleichmäßig. Der Clou: Die leichte, aber äußerst belastbare Karbonfaserstruktur
sorgt für eine ergonomische und ermüdungsfreie Haltung. Kernmechanismus
ist bei beiden Systemen die sogenannte Torque Generating Box (TGB), die potenzielle
mechanische Energie speichert und umwandelt, um Drehbewegungen zu erleichtern.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Handhabungslösungen benötigen die Exoskelette
keine externe Energiequelle. Sie sind leicht, mobil, für den Outdoor-Einsatz geeignet und
unterstützen den Körper rein mechanisch. Die Textilelemente sind waschbar, wodurch
die Langlebigkeit des Systems erhalten bleibt, hygienische Mehrfachnutzung möglich
wird und sich der Tragekomfort für den Nutzer erhöht.
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Tritte, Fahrgerüste,
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KRAUSE
Prüfservice
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Ihrer diversen
Arbeitsmittel incl.
Dokumentation.
3
BETRIEBSTECHNIK
ANZEIGE
DER ALUPROFIL-BAUKASTEN VON MINITEC
SCHRAUBEN STATT BOHREN
Aluminiumprofile sind aus Industrie und Intralogistik nicht mehr wegzudenken.
Mit seinem Profilbaukasten bietet MiniTec entscheidende Vorteile, wenn es
um flexible Konstruktionen für unterschiedlichste Einsatzbereiche geht. Eine
ausgeklügelte Verbindungstechnik ist dabei ein Schlüsselelement.
Im Mittelpunkt steht der innovative MiniTec-Profilverbinder,
der ohne mechanische Bearbeitung (Bohren) auskommt.
Anwender können ihr Projekt ohne Vorarbeiten direkt starten
und mit dem Schrauben loslegen. Anpassungen, Änderungen
und Erweiterungen von Konstruktionen sind jederzeit möglich.
Das bedeutet maximale Flexibilität.
ALLES PASST ZUSAMMEN
Dank intelligentem Grundkonzept braucht es bei MiniTec keine
komplizierte Matrix, um zu erkennen, welche Verbinder zu
welchen Profilen passen. Denn alle Elemente sind untereinander
kompatibel. Das vereinfacht nicht nur die Arbeit bei der Konstruktion
und hilft, Fehler aufgrund falscher Zusammenstellungen
zu vermeiden, sondern reduziert auch den Bedarf an Werkzeugen
und Kleinteilen.
EINFACHER BESTELLEN
PER WEBSHOP
Der MiniTec-Profilbaukasten hat sich seit vielen Jahren in der
Praxis bewährt. Er umfasst weit über 3000 Komponenten und
bildet die perfekte Basis für Projekte. Damit Anwender noch
schneller zum Schrauben kommen, können sie für ihre Bestellungen
den MiniTec-Webshop nutzen.
KOSTENFREIES KONSTRUKTIONSTOOL
Mit dem CAD-Tool iCAD Assembler bietet MiniTec eine hilfreiche
Ergänzung zu seinem Profilbaukasten. Mit dieser kostenfreien
Software lassen sich Konstruktionen mit MiniTec-Profilen
komfortabel in 3D am Bildschirm erstellen, bevor sie in die Realisierung
gehen. Aus einem elektronischen Katalog werden die
erforderlichen Teile ausgewählt und zusammengefügt. Als Ergebnis
entsteht eine maßstabsgetreue Konstruktionszeichnung
inklusive der zugehörigen Materialstückliste – und damit eine
verlässliche Grundlage für die Montage oder Bestellung.
FAZIT
Der MiniTec-Profilbaukasten bietet eine hohe Flexibilität und
entscheidende Vorteile bei der praktischen Anwendung. Mit
dem iCAD Assembler bekommen Nutzer dazu ein kostenloses
Konstruktionstool. Und über den Webshop kommen alle benötigten
Komponenten stets schnell ins Haus.
Für Interessenten hält MiniTec eine kostenlose
Musterbox bereit.
Bilder: MiniTec
www.minitec.de/schrauben-statt-bohren
22 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de
BETRIEBSTECHNIK
SCHEUERSAUGROBOTER REINIGT GROSSE FLÄCHEN VOLLSTÄNDIG AUTONOM
Die Reinigung großer Bodenflächen ist in der Logistik oder Industrie mit
hohem Aufwand verbunden. Der neue Scheuersaugroboter Kira B 200 von
Kärcher schafft in Zeiten von Fachkräftemangel und Kostendruck eine
Entlastung. Dank einer Dockingstation arbeitet er vollständig autonom.
Durch das intuitive Bedienkonzept können Anwender neue Routen einfach
anlegen, die zuverlässige Navigation mittels LiDAR-Sensorik und Kameras
sorgt für eine zuverlässige Orientierung auch im laufenden Betrieb. Zudem
ist der sicherheitszertifizierte Scheuersaugroboter auf die Anbindung an
die Infrastruktur im Gebäude ausgelegt, was mit zunehmender Automatisierung
immer wichtiger wird. Große Frisch- und Schmutzwassertanks
(200 l) und eine Reinigungsbreite von bis zu 90 cm bringen hohe Produktivität.
Kira B 200 ist schnell einsatzbereit und reduziert sofort den Arbeitsaufwand im Alltag. Soll eine neue Route
angelegt werden, setzt sich der Anwender auf die Maschine und fährt die Strecke ab. Einmal angelegte Routen können
einzeln abgearbeitet oder zu einer sogenannten Routine kombiniert werden. Über die Kalenderfunktion lassen sich
Reinigungseinsätze terminieren, sodass KIRA B 200 sie selbstständig und ohne menschliches Zutun erledigen kann. An
der Dockingstation erfolgen Laden, Entleerung, Tankspülung und Frischwasseraufnahme. Der Roboter überprüft dabei
auch, ob für eine geplante Route noch ausreichend Akku und Frischwasser zur Verfügung stehen. Eine intelligente,
geschwindigkeitsabhängige Reinigungsmitteldosierung sowie die langlebigen Lithium-Ionen-Akkus mit vier Stunden
Laufzeit sorgen für nachhaltiges Arbeiten.
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TELESKOP-PLATTFORMLEITER
ERGÄNZT PODESTLEITERN
Krause hat sein Portfolio
an Podestleitern einem
umfassenden Relaunch
unterzogen und um
eine neue Teleskop-
Plattformleiter sowie
Varianten mit verbesserten
Sicherheitsmerkmalen
erweitert. Die neu entwickelte, fahrbare, einseitig
begehbare Teleskop-Plattformleiter SkyMatic ist ein
unverzichtbares Arbeitsmittel für sicheres und bequemes
Arbeiten in unterschiedlichen Höhen. Durch die großzügige
Standplattform und das umlaufende Geländer bietet sie
ein Höchstmaß an Sicherheit und Bedienkomfort. Die nach
DIN EN131-7 zertifizierte und speziell für den professionellen
Einsatz konzipierte Leiter verbindet höchste Sicherheitsstandards
mit optimaler Funktionalität. Die höhenverstellbare
Plattformleiter ermöglicht durch das patentierte
ClickMatic-System eine komfortable und leichtgängige
Anpassung der Arbeitshöhe. So können bei der Ausführung
mit 1x3 bis 1x5 Sprossen Arbeitshöhen von ca. 2,80 bis
3,30 m und bei der Ausführung mit 1x5 bis 1x9 Sprossen
sogar Höhen von ca. 3,30 bis 4,35 m erreicht werden. Diese
Flexibilität, verbunden mit der Möglichkeit, die Leiter auch
auf Treppen und Absätzen sicher zu positionieren, macht
sie zu einem vielseitig einsetzbaren Arbeitsmittel.
www.krause-systems.de
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 23
PRODUCTION EXCELLENCE
01 In der Montage laufen
alle Teile, Komponenten
und Informationen aus
verschiedensten Abteilungen
und von unterschiedlichsten
Zulieferern zusammen
MONTAGEABTEILUNG IM WANDEL
ALLES IM FLOW
Bei Vogelsang, einem inhabergeführten, international agierenden Maschinenbauunternehmen,
das in den Segmenten Abwasser, Agrartechnik, Biogas, Industrie und
Verkehrstechnik tätig ist, heißt das Credo: Klasse statt Masse. Diese Philosophie
spiegelt sich auch in der Montage-Abteilung wider: Mit größtmöglicher Flexibilität bei
gleichzeitig hoher Produktivität die Bedürfnisse der Kunden individuell und flexibel
zu bedienen, ist hier oberstes Ziel. Wie das gelingt, lesen Sie nachfolgend.
PRODUCTION EXCELLENCE
PRODUCTION
EXCELLENCE
– 2025 –
Für diese Serie wählt
das Redaktionsteam
Unternehmen aus, die ihre
Produktionsprozesse im Hinblick
auf Effizienz, Nachhaltigkeit und
Wirtschaftlichkeit konsequent
und 01 vorbildlich optimieren
und damit einen echten
Mehrwert schaffen.
VX-DREHKOLBENPUMPE: PRODUKTIVITÄT
MIT FLIESSMONTAGE STEIGERN
Neben der automatisierten Fertigung der Cartridge-Dichtung war auch die
Einführung der Fließmontage der VX-Drehkolbenpumpe eines der Highlights in
den letzten drei Jahren. Hierbei besteht die modulare Zelle aus sechs Stationen.
Während eine Q-Pumpe (QuickService) fünf Stationen durchläuft, sind es bei
einer QD-Pumpe (QuickService doppelte Lagerung) sechs; ein Takt dauert
dabei 15 Minuten. Ziel des Montage-Teams ist es, so viele Varianten der
Drehkolbenpumpe wie möglich auf die Linie zu bringen. „Trotz Fließmontage
möchten wir unsere Flexibilität beibehalten und natürlich auch die Variantenvielfalt
weiterhin beherrschen. Dadurch können wir unsere Produktivität
noch weiter steigern“, so Johann Kezik.
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 25
PRODUCTION EXCELLENCE
IIn der Montage bei Vogelsang laufen alle Teile, Komponenten
und Informationen aus verschiedensten Abteilungen und von
unterschiedlichsten Zulieferern zusammen. Um dabei den
Überblick zu behalten und einen gleichmäßigen Produktionsfluss
in hoher Qualität zu erzeugen, muss das Montage-Team
über fundierte Expertise verfügen. „Wir sagen gerne, das Produkt
muss fließen. Das gilt besonders für ein so innovatives und dynamisches
Unternehmen wie Vogelsang“, sagt Johann Kezik, der
von 2021 bis 2024 die Montage leitete und heute Mitglied der
Geschäftsleitung ist. „Meine Kollegen entwickeln so viele neue
Produkte und Teile, die in der gewohnten Vogelsang-Professionalität
angelegt, gelagert, transportiert und verarbeitet werden
müssen. Da kommen einige Aufgaben für das Montage-Team
zusammen, das sehr individuell und flexibel auf Ereignisse
reagieren muss.“
AUTOMATISIERUNG ALS (ZUKUNFTS-)PROJEKT
Zu den Highlights der letzten drei Jahre gehören für das Montage-
Team die Automatisierung der VX-Cartridge-Dichtung-Fertigung
als Startschuss für weitere Automatisierungsprojekte sowie die
Einführung der Fließmontage von Drehkolbenpumpen. Kezik:
„Da die Montage der Vogelsang-Produkte sehr komplex ist und
die Variantenvielfalt hoch, gilt es, genau herauszufiltern, welche
Prozesse sich überhaupt dazu eignen, sie zu automatisieren.“
LEAN MANAGEMENT HAT DIE
STRUKTUR DER MONTAGE UND
PRODUKTION OPTIMIERT UND DIE
PROZESSE EFFIZIENTER GEMACHT
Auch die Fortführung des Lean Management hat die gesamte
Struktur der Montage und Produktion optimiert und dazu beigetragen,
die Prozesse noch effizienter zu organisieren. „Gehe ich
heute durch die Montage und Produktion, ist es aufgrund der
neuen Struktur ein ganz anderes Gefühl. Die Bereiche sind
strukturierter, übersichtlicher und sauberer. Die Suchzeiten, die
Laufwege und auch das Unfallrisiko wurden dadurch minimiert“,
so Kezik.
VX-CARTRIDGE-DICHTUNGEN: FERTIGUNG NEXT LEVEL
02 Alle Module
arbeiten nahtlos und
ohne manuelle
Eingriffe zusammen
– für eine gleichbleibende
und hohe
Qualität
Die Idee, die VX-Cartridge-Dichtungen
automatisiert zu fertigen, entstand
2021. „Als ich die Stelle als Abteilungsteiler
angetreten habe, haben mein
Team und ich gemeinsam überlegt,
welche Prozesse wir automatisieren und
damit vereinfachen könnten“, so Johann
Kezik. „Unsere Wahl fiel schnell auf die
VX-Cartridge-Dichtung. Aufgrund ihrer
hohen Stückzahl und der monotonen
Fertigung war sie dafür prädestiniert.“
Aus der ersten Idee entstand ein
hochkomplexes Projekt, das die Produktivität
und Qualitätssicherung bei
Vogelsang weiter optimiert.
WORAUS BESTEHT DIE ANLAGE?
Herzstück der Anlage ist ein Kuka-Roboter, der mit einem Bildverarbeitungssystem und einem servoelektrischen Universalgreifer
ausgestattet ist. Dadurch ist der Roboter dazu in der Lage, die Positionierung und Ausrichtung der zugeführten
Bauteile selbstständig zu erkennen und alle Komponenten ohne Greiferwechsel zu handhaben. Weitere Bestandteile der
Anlage sind unter anderem zuführende Magazine, Förderbänder, Benetzungsstationen mit Schmier- und Klebstoffen sowie
drei Pressstationen für die eigentliche Montage.
WAS KANN DIE AUTOMATISIERTE MONTAGEANLAGE?
Sie montiert die Cartridges selbstständig und überprüft sie anschließend auf Maß und Dichtigkeit. Zum Schluss versieht die
Anlage jedes fertige Teil per Laser mit der jeweiligen Artikel- und einer individuellen Identifikationsnummer. Alle Module
arbeiten nahtlos und ohne manuelle Eingriffe zusammen – für eine gleichbleibende und hohe Qualität. Auf diese Weise
kann die Anlage auch ohne Personal betrieben werden. Bestücken Mitarbeiter sie beispielsweise in der ersten Schicht, kann
der Roboter in der zweiten Schicht alle Tätigkeiten allein ausführen und die fertigen Dichtungen auswerfen. Die Einführung
der hochmodernen, automatisierten Montageanlage hat die Fertigung von VX-Cartridge-Dichtungen bei Vogelsang auf ein
neues Niveau gehoben.
26 MY FACTORY 2025/xx 2025/03 www.myfactory-magazin.de
PRODUCTION EXCELLENCE
03 Herzstück der
Montageanlage: ein Kuka-Roboter,
der mit einem Bildverarbeitungssystem
und einem servoelektrischen
Universalgreifer ausgestattet ist
INDIVIDUELL UND FLEXIBEL – DAS
VOGELSANG-CREDO
Klasse statt Masse: Der allgemeine Trend in der Produktion
und Montage geht weg von „Mass Production“ und großen Pro-
PROZESSE FÜR DIE
AUTOMATISIERUNG HERAUSFILTERN
Da die Montage der Vogelsang-Produkte sehr
komplex ist und die Variantenvielfalt hoch, gilt
es, genau herauszufiltern, welche Prozesse sich
überhaupt dazu eignen, sie zu automatisieren.
Johann Kezik, Mitglied der Geschäftsleitung bei der Vogelsang
GmbH & Co. KG in Essen/Oldenburg
duktionsstraßen hin zu „Mass Customization“. Bei Vogelsang ist
das aber nicht nur ein Trend. Dem modernen Unternehmen ist
es seit jeher wichtig, auf die Bedürfnisse der Kunden individuell
und flexibel einzugehen. In kleinen Linien modular fertigen
statt in großen Produktionsstraßen – das ist der Leitsatz
von Vogelsang. Um den Anwenderunternehmen möglichst
passende Lösungen anzubieten, ist das Produktportfolio zudem
sehr umfassend. So bleibt Vogelsang auch in volatilen
Marktsituationen flexibel.
Diese Philosophie spiegelt sich auch in der Montage-Abteilung
wider: Größtmögliche Flexibilität bei gleichzeitig hoher Produktivität
ist hier oberstes Ziel. Kezik: „Damit uns das noch besser
gelingt, setzen wir künftig auf Matrix-Produktionssysteme. Diese
kombinieren die Flexibilität der Werkstattfertigung mit der Effizienz
der Fließfertigung. Die Systeme bestehen aus autarken, frei
beweglichen und modularen Arbeitsplätzen, die individuell
planbar sind. Sie zugeschnitten auf Vogelsang zu integrieren, ist
die große Aufgabe für die nächsten Jahre.“
Und auch darüber hinaus soll sich die Montage in den nächsten
Jahren weiterentwickeln: „Wir wollen, da wo es Sinn macht,
die Automatisierung und Digitalisierung verstärkt vorantreiben.
Dazu haben wir ein Projektteam gegründet, das sich mit diesen
beiden Themen intensiver beschäftigt und überlegt, wie wir die
unterschiedlichen Bereiche besser miteinander vernetzen können“,
fasst Johann Kezik die weiteren Planungen für die Zukunft
zusammen.
Bilder: Vogelsang GmbH & Co. KG
www.vogelsang.info
AUTORIN
Verena Schmorleiz,
Fachjournalistin aus Köln
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 2025/xx 27
SMART PRODUCTION
PRODUCTIVITY AS A CHALLENGE
WISSEN BÜNDELN –
PRODUKTIVER
ZERSPANEN
Nutzen Unternehmen alle Daten,
die bei der Zerspanung entstehen, so
können sie damit rund zehn Prozent mehr
Produktivität aus ihren Prozessen
herausholen. Zu diesem Ergebnis kommt
ein Projekt, in dem Mapal zusammen mit
Industriepartnern bislang verteiltes Wissen
bündelt und als nutzbaren digitalen
Mehrwertdienst zur Verfügung stellt.
Im Rahmen des vom Land Baden-Württemberg geförderten
Großforschungsprojekts X-Forge (Everything as a Service) ist
der Werkzeughersteller Mapal Konsortialführer des Teilbereichs
Productivity as a Service (ProdaaS). Mapal kooperiert
dazu mit dem Maschinenbauer F. Zimmermann und dem Messtechnikspezialisten
Blum, um Kunden Lösungen aus einer Hand
anbieten zu können. Als weiterer Projektpartner hat das Fraunhofer
IPA die Aufgabe übernommen, das dahinterliegende
Geschäftsmodell zwischen den Partnern zu vermitteln und eine
Bewertung des Kundenmehrwerts zu bestimmen. Ein erstes
Pilotprojekt wurde nach insgesamt dreijähriger Laufzeit abgeschlossen.
Davon ausgehend soll das digitale Serviceangebot in
den kommenden Jahren sukzessive erweitert werden.
Die Mitglieder des Arbeitskonsortiums überwachen Prozesse
bereits durch viele Sensoren, die entsprechende Daten liefern.
Allerdings bieten existierende Systeme nur eine eingeschränkte
Sichtweise auf das Gesamtsystem aus Maschine, Werkzeug und
Werkstück. Dem Anwender stehen zwar auf der Maschine hochkomplexe
Expertensysteme zur Verfügung, doch sind diese einzelnen
Bausteine nicht miteinander integriert. Sie zusammenzubringen,
ist in der Praxis kaum möglich. Entsprechend schwierig
ist es, aufgetretene Probleme im Nachgang zu analysieren
oder laufende Prozesse zu optimieren.
STRUKTURIERTE WISSENSBASIS
FÜR DIE PROZESSPLANUNG
Eine CAM-Prozessplanung mit Werkzeugselektion, Bahnplanung
und Wahl von Prozessparametern ist ein wesentlicher Hebel zur
Produktivitätssteigerung. Beim Einfahren eines Bauteils ist anschließend
auf der Maschine aber meist weitere Justage erforderlich,
um zu optimalen Ergebnissen zu kommen. Aktuell ist der
Bereich der Planung stark abgekoppelt von der Zerspanung. An
der Maschine gewonnene Erkenntnisse fließen nicht automatisch
zurück an die Prozessplanung. Das unzureichende Feedback
hemmt Lerneffekte und sorgt dafür, dass der Maschinenbediener
beim nächsten geplanten Bohrprozess wieder von
vorne anfängt. Der CAM-Prozessplanung fehlt schlichtweg eine
strukturierte Wissensbasis aus der praktischen Anwendung.
AKTUELL IST DER BEREICH DER
PLANUNG STARK ABGEKOPPELT
VON DER ZERSPANUNG
Zum „Productivity-as-a-Service“-Angebot für stabile und effiziente
Zerspanungsprozesse steuern die Projektpartner unterschiedliche
Informationen bei. Die Verschleißzustandsbewertung
der Werkzeuge ist relevant, um zu verstehen, in welchem
Zustand zum Beispiel eine Bohrung entstanden ist. Sie liefert
auch Informationen über die aktuelle Standzeit des Werkzeuges
und erlaubt Standzeitprogosen. Blum extrahiert die entsprechenden
Daten in einen dedizierten Softwareservice und macht sie
so nutzbar. Diese Messdaten werden mit einer Wissensdatenbank
von Mapal verglichen, um in einer Prozessbewertung zu
prüfen, ob die auf der Maschine eingestellten Parameter sich mit
den Vorgaben des Herstellers decken. Parallel dazu fließt von
28 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION
Das Projekt „Productivity
as a Service“ untersucht die
Möglichkeiten, getrennte
Prozess- und Produktionsdaten
zu verknüpfen und entwickelt
mithilfe selbstlernender
Algorithmen einen Dienst,
der Fertigern bei zukünftigen
Herausforderungen hilft
F. Zimmermann die Zustandsbewertung der Maschine mit ein
und liefert etwa Informationen über den Spindelzustand. Ein
übergeordneter Softwarebaustein bringt die verschiedenen Quellen
schließlich in Zusammenhang miteinander und stellt Informationen
strukturiert zur Verfügung. Bei Fehlzustandsbewertungen
kann der Anwender auf Knopfdruck die Ursachen ermitteln.
PILOTPROJEKT TOOL
PERFORMANCE OPTIMIZER
Beim Pilotprojekt, das bei Karl Walter Formenbau stattfand, ging
es um einen Tool Performance Optimizer. Dem Anwender ist es
damit gelungen, die Einstellung der Prozessparameter für das
Bohren bei Abweichungen zu korrigieren, um Stillstandzeiten
durch Bruch oder ungeplante Werkzeugwechsel zu reduzieren.
Weiterhin ist mit der Datenbank die Möglichkeit gegeben, auch
bereits in der Planung für neue, bisher unbekannte Anwendungen
mit Hilfe von Ähnlichkeitssuche auf strukturierte, methodisch
gesammelte und bewertete Erfahrungen aus der Vergangenheit
aufzubauen. Der Tool Performance Optimizer soll über
zwei Absatzkanäle vermarktet werden. Neben dem klassischen
Lösungsgeschäft mit einem Angebot aus einer Hand wird er auch
auf einer großen Plattform zu finden sein, die als Datenökosystem
auf Gaia-X basiert.
AUSBLICK
Ziel des nächsten Entwicklungsschrittes ist es, auftretende
Abweichungen in einem Assistenzsystem zu erfassen und den
Anwender gleich während des Betriebs mit einem Ampelsystem
zu warnen. Für die kommenden Jahre sind noch selbstlernende
Services für autonome Parameteroptimierung und intelligente
CAM-Prozessplanung vorgesehen. Schließlich soll ab 2029 auch
eine durchgehende Automatisierung von der Zeichnung bis zum
fertigen Bauteil möglich werden.
Bilder: Mapal
www.mapal.com
AUTOR
Mathias Ostertag,
Public Relations-Manager,
Mapal Dr. Kress KG, Aalen
ZUSATZINHALTE IM NETZ
bit.ly/X-Forge_PRODaaS
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 29
SMART PRODUCTION
MES-SOFTWARE MIT KI
SICHERT KNOW-HOW
WISSENSVERLUST
VERHINDERN
Der Verlust erfahrener Mitarbeitender, etwa durch Ruhestand, führt oft zu einem erheblichen
Wissensverlust. Insbesondere in der Fertigungsindustrie kann dies gravierende Auswirkungen
auf die Produktionsprozesse haben. Die Sicherung und Weitergabe von Know-how werden
daher zu zentralen Herausforderungen. Begegnen lässt sich diesem Problem mit einer
innovativen MES-Software, die künstliche Intelligenz (KI) und Machine Learning integriert.
Ein wesentlicher Bestandteil der MES-Lösung der becos
GmbH ist die Fähigkeit, Erfahrungswissen aus manuellen
Eingriffen in den Produktionsplanungsprozess aufzunehmen
und schrittweise in die automatischen Planungen
zu integrieren. Wenn beispielsweise ein Mitarbeitender nach
einer automatischen Planung manuell Aufträge umplant und
die Produktion erfolgreich abschließt, erkennt das MES diese
Änderungen. Mithilfe von Machine-Learning-Algorithmen
werden diese Eingriffe analysiert, um zukünftige Planungen
zu optimieren und das gewonnene Erfahrungswissen einzubeziehen.
becos-Geschäftsführer Prof. Günter Bitsch erläutert: „Die
KI-Technologie in unserem MES ermöglicht es den Unternehmen,
auf ein digitales Gedächtnis zurückzugreifen. Anstatt Wissen mit
ausscheidenden Mitarbeitenden zu verlieren, bleibt dieses erhalten
und wird kontinuierlich weitergegeben.“
EFFIZIENZSTEIGERUNG DURCH
LERNENDE SYSTEME
Durch die kontinuierliche Integration von Erfahrungswerten
werden die Planungsprozesse immer präziser. Ergebnisse sind
weniger Umplanungen, optimierte Abläufe und eine höhere Effizienz
in der Fertigung. Unternehmen profitieren von einer stabilen
Produktionsplanung, selbst wenn erfahrene Planer nicht
mehr verfügbar sind. Die Kombination aus menschlicher Expertise
und KI-Technologie führt zu einem synergetischen Miteinander.
Das Wissen erfahrener Mitarbeitender fließt in die KI ein,
wodurch die Produktionsprozesse kontinuierlich optimiert werden.
Bitsch betont: „Es geht bei der Integration von KI nicht um
ein Gegeneinander, sondern um ein synergetisches Miteinander.“
Aktuelle wissenschaftliche Studien untermauern den Ansatz
von becos. Eine Untersuchung zur Ursachenanalyse von Produktivitätsverlusten
in Fertigungssystemen zeigt, dass der Einsatz
von Machine-Learning-Methoden zur automatischen Analyse
von Produktivitätsverlusten und Identifizierung ihrer Ursachen
führt. Dies ermöglicht eine datengetriebene Optimierung der
Produktionsprozesse. (arxiv.org/pdf/2401.05200)
Eine weitere Studie untersucht den Einsatz von Large Language
Models (LLMs) zur Wissensweitergabe in der Fertigung. Die
Ergebnisse zeigen, dass solche Systeme effizient Informationen
aus umfangreicher Dokumentation und dem Wissen von Experten
abrufen können, um Anfragen von Mitarbeitenden zu beantworten
und neues Wissen zu teilen. Dies unterstützt die kontinuierliche
Weitergabe von Wissen innerhalb des Unternehmens.
(arxiv.org/pdf/2401.05200)
Darüber hinaus ermöglicht die Integration von Predictive
Analytics in MES-Systeme eine frühzeitige Identifikation von
Engpässen und Anomalien im Produktionsprozess. Durch die
Analyse historischer Daten und Echtzeitinformationen können
Unternehmen präventive Maßnahmen ergreifen, um Produktionsausfälle
zu minimieren und die Anlagenverfügbarkeit zu maximieren.
Zudem verbessert der Einsatz von KI-gestützten Entscheidungsmodellen
die Ressourcennutzung, indem Fertigungsaufträge
optimal auf verfügbare Kapazitäten verteilt werden.
FAZIT
Die Integration von KI und Machine Learning in MES-Systeme
bietet eine praxisnahe Lösung, um Wissen systematisch zu erhalten
und die Produktionsplanung zu optimieren. Durch den
gezielten Einsatz intelligenter Systeme bleibt wertvolles Knowhow
im Unternehmen, selbst wenn erfahrene Mitarbeitende
ausscheiden. So können Produktionsprozesse effizient und wettbewerbsfähig
gestaltet werden.
Bild: stock.adobe.com – Gorodenkoff
www.becos.de
AUTOR
Gerd Rücker, Vertriebsleiter, becos GmbH, Stuttgart
30 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION
SOFTWARE ZUR VISUELLEN QUALITÄTSKONTROLLE
Mit Twyn, der Software von Visometry zur visuellen Qualitätskontrolle, lassen sich
Abweichungen bei Schweiß- und anderen komplexen Baugruppen via Tablet in
Echtzeit direkt an der Produktionslinie schnell und präzise lokalisieren. Durch die
Verwendung von Computer-Vision und automatischer Objektregistrierung ist eine
präzise Inspektion möglich, bei der reale Bauteile direkt mit ihrem digitalen
Zwilling und CAD-Spezifikationen verglichen werden, um die Übereinstimmung
aller Elemente zu gewährleisten. Fertigungs- und Montageprozesse werden
optimiert und Nacharbeiten und Transportkosten reduziert. Nun wurden zusätzliche Funktionen in die Version 2.3
integriert, die die Arbeit mit dem mobilen Inspektionssystem noch effizienter machen: U.a. wurde die Trackingstabilität
in vielen anspruchsvollen Fällen optimiert. Insbesondere große Bauteile, die nur teilweise von der Kamera erfasst
werden, sind nun leichter zu verfolgen. Die verbesserte Integration der SLAM-basierten Sensortechnologie des iPads
sorgt für eine stabilere Überlagerung des CAD-Modells. Dadurch bleibt das Tracking auch dann verlässlich, wenn man
um die Objekte herumgeht oder Bereiche mit geringer visueller Struktur oder wenigen Merkmalen inspiziert.
www.visometry.com
NEUER MOBILER KOLLABORIERENDER
ROBOTER FÜR HÖHERE TRAGLASTEN
Mobile Industrial Robots
stellt den MC600 vor, einen
mobilen kollaborativen
Roboter, der speziell für die
Automatisierung komplexer
Arbeitsabläufe entwickelt
wurde. Er kombiniert die
autonome mobile Plattform
MiR600 mit den hochentwickelten Roboterarmen UR20 und
UR30 von Universal Robots. Dadurch eignet sich der Roboter
für Anwendungen wie Palettieren, Kistenhandling und
Maschinenbestückung selbst bei höheren Traglasten und in
anspruchsvollen Umgebungen. Mit einer Traglast von bis zu
600 kg folgt der MC600 auf seinen kleineren Vorgänger, den
MC250, und bietet Unternehmen eine leistungsstarke,
flexible und sichere Automatisierungslösung. Dank der
größeren Reichweite des UR20 kann der MC600 auch schwer
zugängliche Bereiche erreichen und Arbeitsprozesse effizienter
gestalten. Durch den kontinuierlichen Betrieb und
die Fähigkeit, mehrere Maschinen zu bedienen, steigert der
MC600 die Produktivität erheblich und entlastet Mitarbeitende
von körperlich belastenden Tätigkeiten.
www.mir-robots.com
ERP-SOFTWARE FÜR EINEN HERSTELLER VON
SENSOREN UND MESSTECHNIK
Die PSI Software SE wurde von der
B+B Thermo-Technik GmbH, einem
führenden Hersteller von Sensoren
und Messtechnik, mit der
Implementierung des ERP-Systems
PSIpenta 10 beauftragt. Das
Projekt umfasst in der ersten
Phase neben den integrierten
Modulen für die Finanzbuchhaltung auch die mobilen Erfassungslösungen
PSIpenta/Industrial Apps für die Produktion
sowie das Qualitätsmanagement, Servicemanagement und die
Betriebsdatenerfassung. PSIpenta/ERP wird für 65 User in einer
Multisite-Umgebung sowohl am Hauptsitz in Donaueschingen
als auch im Zweigwerk in Serbien eingesetzt. Dadurch wird der
standortübergreifende Werte- und Materialfluss wesentlich
vereinfacht. Ergänzt wird das neue System um eine Lagerplatzverwaltung,
ein Dokumentenmanagementsystem sowie die
Anbindung des B+B-Webshops. Mit der Implementierung der
ERP-Software können sowohl die kurzfristige auftragsbezogene
Planung und Abwicklung optimiert, als auch die langfristige
Unternehmensausrichtung, basierend auf validen Daten,
gesteuert werden.
www.psi.de
END-OF-LINE-KONTROLLE INDIVIDUELL AUTOMATISIEREN
Polytec stellt für seine Laservibrometer in Inline- und End-of-Line-Kontrollen leistungsfähige
Schnittstellen und Treiber sowie Möglichkeiten für die Automatisierung der Messdatenerfassung
und -analyse zur Verfügung, die unterschiedliche Applikationsanforderungen abdecken.
Anwender können so die Laser-Sensoren ganz nach ihren Bedürfnissen optimal in die eigene
Automatisierungsumgebung integrieren und die Produktivität steigern. Über den „Polytec
Device Communication“, einen quelloffenen und plattformübergreifenden Treiber für Microsoft
Windows und Linux, lassen sich Datenzugriff und Hardwaresteuerung sowie das Auslesen
der Betriebszustände einfach programmieren. Dabei ermöglicht die TCP/IP-Schnittstelle eine robuste Kommunikation und das
Streamen von digitalen Schwingungsdaten bis in den MHz-Bereich. Wer mit Matlab, C++, Python, .NET oder Microsoft Excel
arbeitet, kann über eine COM/DCOM-Schnittstelle auf alle Funktionen der Systemsoftware zur Steuerung des Messsystems
zugreifen und so die Gerätesteuerung in die eigene Automatisierungsanwendung integrieren. Außerdem lassen sich Messungen
mit einer integrierten Makrosprache der Polytec-Systemsoftware direkt in der Polytec-Systemumgebung automatisieren.
www.polytec.de
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 31
SMART PRODUCTION
VOLLAUTOMATISIERTE PRÜFMASCHINE
EFFIZIENZ UND PRÄZISION IN
DER BLECHUMFORMUNG
Mit dem System für Blechumformprüfungen (BUP) mit Prüfkräften
von 400 bis 600 kN bringt ZwickRoell eine automatisierte Komplettlösung
auf den Markt. Das Prüfsystem eignet sich speziell für den industriellen Einsatz
in Branchen, in denen hochpräzise Blechkomponenten unerlässlich sind.
Das neue Prüfsystem verbessert die Effizienz und Präzision
in der Blechumformung und erleichtert die Qualitätsprüfprozesse.
Ausgestattet mit einem 6-Achs-Industrieroboter,
Probenidentifikation per 2D-Code sowie
dem hochpräzisen videoXtens Messsystem kommt die BUP zum
Beispiel bei Lochaufweitungsversuchen zum Einsatz.
„Die Einführung der automatisierten Blechumformprüfung ist
ein bedeutender Fortschritt in der Materialprüftechnik. Durch die
Automatisierung können unsere Kunden nicht nur ihre Produktionsprozesse
erheblich beschleunigen, sondern auch die Präzision
und zuverlässige, da bedienereinflussunabhängige Reproduzierbarkeit
der Tests steigern. So lassen sich Ausschuss und Materialverschwendung
deutlich reduzieren. Letztendlich ermöglicht
dies Anwendern, kosteneffizienter zu produzieren und gleichzeitig
die Qualität ihrer Produkte zu sichern. Denn das ist heutzutage in
den wettbewerbsintensiven Märkten unerlässlich“, erläutert
Timo Nittka, Projektmanager Automatisierung bei ZwickRoell.
RISIKO DURCH FALSCHE BEDIENUNG
WIRD REDUZIERT
Die automatisierte Prüfmaschine wählt durch die Identifikation
der Proben über einen 2D-Code die Stanzwerkzeuge zuverlässig
selbst aus. Diese automatische Probenidentifikation stellt sicher,
dass jede Probe präzise erkannt und zugeordnet wird und garantiert
zudem sichere und zuverlässige Prüfergebnisse.
Ein weiterer Vorteil: Mitarbeitende werden deutlich entlastet.
Die Bediener müssen lediglich das Magazin mit Proben auffüllen
– alle weiteren Schritte übernimmt automatisch das System.
Somit reduziert die Automatisierung erheblich den manuellen
Arbeitsaufwand und minimiert das Risiko fehlerträchtiger
Bedienereinflüsse. Dazu trägt auch das integrierte Kamerasystem
bei, das die Prüfergebnisse bedienerunabhängig ermittelt. Subjektive
Entscheidungen des Bedieners, wie das Feststellen von
Rissen, entfallen vollständig. Dies führt zu einer höheren Objektivität
und Reproduzierbarkeit der Ergebnisse.
BIS ZU 100 PROBEN PRÜFEN – OHNE
UNTERBRECHUNG
Besonders hervorzuheben ist die Möglichkeit, Prüfungen in einer
„Geisterschicht“ durchzuführen. Das Magazin kann mit bis zu 100
Proben befüllt werden, sodass die Maschine die gesamte Nacht
hindurch unterbrechungsfrei und bedienerunabhängig arbeitet.
Das fördert die Auslastung der Maschine und erhöht zugleich die
Effizienz der Prüfprozesse. Für spezielle Anforderungen ist weiterhin
eine manuelle Bedienung der Stanze und der Blechumformprüfmaschine
möglich, um auch Sonderproben flexibel zu
testen. Ein weiteres Highlight ist die durchgängige Bedienphilosophie:
Kunden, die bereits automatisierte Zugprüfsysteme von
ZwickRoell nutzen, profitieren von einer einheitlichen Software.
Die Bedienung sowie der Datenimport und -export sind bei der
neuen Blechumformprüfmaschine identisch, was die Schulung
und den Einsatz der Maschinen erheblich vereinfacht.
„Die automatisierte Blechumform-Prüfmaschine (BUP) hat das
Potenzial, die Art und Weise, wie Blechumformprüfungen durchgeführt
werden, grundlegend zu verändern. Sie wurde entwickelt,
um den wachsenden Anforderungen der Industrie gerecht zu
werden und bietet gleichzeitig höchste Präzision und Effizienz“,
fasst Timo Nittka zusammen.
Bilder: ZwickRoell
www.zwickroell.com
32 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de
SMART PRODUCTION
MIT 5-ACHS-ZENTRIERSPANNER AUCH GROSSE BAUTEILE PERFEKT IM GRIFF
Mit der Nullpunkt- und Prägespanntechnik der Produktfamilie SOLIDLine hat
sich HWR als innovationsfreudiger Entwickler von Spannmitteln etabliert.
Jüngste Entwicklung ist der 5-Achs-Zentrierspanner SOLIDGrip Maxx. Er
erweitert die bestehende Serie um vier aufeinander abgestimmte Baugrößen,
mit denen sich auch größere Bauteile perfekt und präzise spannen lassen. War
bisher das Spannen von Werkstücken bis 355 mm möglich, bietet SOLIDGrip Maxx Anwendern jetzt Spannbereiche bis
500, 600, 700 und 800 mm. Bereits vorhandene Spanner können außerdem auf einfache Weise zu SOLIDGrip Maxx
erweitert werden.Ein besonderes Merkmal der 5-Achs-Zentrierspanner kommt in Kombination mit der Prägestation
SOLIDStamp zum Tragen: Damit erhalten die Rohteile in Sekundenschnelle eine Prägung außerhalb des Zentrierspanners.
Die SOLIDGrip-Spannbacken mit der entsprechenden Halteverzahnung bilden anschließend einen Formschluss,
der das Rohteil perfekt und sicher in Position hält. Der Vorteil: Im Spannmittel selbst müssen keine so großen Haltekräfte
mehr erzeugt werden. Kraftübersetzer oder ähnliche Hilfsmittel, wie sie bei herkömmlichen Spannverfahren benötigt
werden, fallen weg. Deswegen bauen die SOLIDGrip-Spanner so kompakt und sind nahezu störkonturfrei ausgelegt.
www.hwr.de
FREIE SICHT IN DIE WERKZEUGMASCHINE
Das Drehfenster Spinvista von Hema Maschinen- und
Apparateschutz bietet Bedienern freien Blick in den Arbeitsraum
einer Werkzeugmaschine. Sie können dadurch die
zuverlässige Arbeitsweise leicht überprüfen. Durch die
Funktionsweise des Sichtsystems kann dies auch während
des laufenden Zerspanungsvorgangs erfolgen. Spinvista
besteht aus einer motorbetriebenen,
rotierenden Scheibe, die auf der
Innenseite von Sicherheitsfenstern
der Maschine montiert wird. Mit
2300 U/min weist sie Späne und
Kühlschmiermittel vom Drehfenster
ab und sorgt an dieser Stelle für
klare Sicht auf die Produktionsabläufe.
Die Konstruktion des Drehfensters
bietet hohe Sicherheit und
Flexibilität in der Anwendung. Mit einer geringen Aufbauhöhe
von weniger als 32 mm ragt das Drehfenster nicht weit in
den Arbeitsbereich der Maschine hinein. Da die Ausrichtung
frei wählbar ist, können vorhandene Einspeisepunkte sowie
Zuführungen genutzt und kurze Zuleitungswege realisiert
werden. Die Befestigung des Fensters erfolgt auf einer
Montageplatte, die auf die Maschinensicherheitsscheibe
geklebt wird. So lässt sich das Drehfenster auch im Rahmen
eines Retrofits einfach nachrüsten.
www.hema-group.com
KOMPLETTLÖSUNGEN ZUR
3D-LASERMATERIALBEARBEITUNG
Trumpf bietet seine Lasersysteme
jetzt auch als automatisierte
Komplettlösungen für
Endanwender an. Mit den
flexiblen Automatisierungslösungen
des Hochtechnologieunternehmens
können
Anwender bei der 3D-Lasermaterialbearbeitung
ihre
Taktzeiten verringern und Kosten sparen. „Unsere Lasermaschinen
sind hochproduktiv. Mit der Automatisierung unserer Anlagen
bieten wir unseren Kunden nun darüber hinaus die Möglichkeit,
sich auch bei den vor- und nachgelagerten Fertigungsschritten
effizienter aufzustellen. Durch unsere umfassende Erfahrung,
breite Planungskompetenz und die enge Zusammenarbeit bei
der Umsetzung mit unserem Partner Autom8 stellen wir sicher,
dass unsere Kunden eine maßgeschneiderte Lösung erhalten”,
sagt Martina Gassenmeier, bei Trumpf verantwortlich für den
Vertrieb von Automatisierungslösungen für die Lasertechnik.
Trumpf richtet sich mit seinem Angebot auch an Unternehmen,
die selbst noch wenig Erfahrung bei der Automatisierung ihrer
Fertigung haben. Anwender erhalten ein Komplettpaket, das
von der ersten Anfrage über die Planung, Installation und
Inbetriebnahme bis zum Service reicht.
www.trumpf.com
KOMPAKTER GENERATOR FÜR DIE INDUSTRIELLE ULTRASCHALLREINIGUNG
Reinigen mit Ultraschall bietet sich in vielen Branchen zur effektiven Endreinigung aber auch
zur Zwischenreinigung vor der weiteren Verarbeitung unterschiedlichster Werkstücke oder
Teile an, zumal keine beziehungsweise wenig Zusatzstoffe notwendig sind. Telsonic hat den
DCG-Reinigungsgenerator mit Frequenzen von 25 oder 40 kHz auf den Markt gebracht,
der nicht nur leistungsstarke Ultraschallenergie für industrielle Reinigungsanwendungen
erzeugt, sondern sich auch einfach in den Automatisierungsverbund integrieren lässt. Dabei liefert er der übergeordneten
Steuerung wertvolles Prozessfeedback, zum Beispiel zur Leistungsüberwachung, zum Puls- sowie Entgasungsbetrieb bis hin
zu Fehlermeldungen, die den Service erleichtern. Das erhöht die Prozesstransparenz und die Anlagenverfügbarkeit steigt. Der
Reinigungsgenerator ist mit ca. 164 mm Höhe, 106 mm Breite und knapp 400 mm Länge sehr kompakt und für den Einsatz in
rauer Industrieumgebung ausgelegt. Er lässt sich sowohl als Stand- als auch als Einbaugerät im Schaltschrank nutzen und ist
prozessseitig kompatibel zum Vorgängermodell. Bei einem Austausch kann der Rohrresonator in der Reinigungskabine bleiben.
www.telsonic.com
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 33
INTRALOGISTIK
UMFASSENDE MODERNISIERUNG
IM LAUFENDEN BETRIEB
NEUE KRANE FÜR
EINE GIESSEREI
Im Rahmen einer umfassenden Modernisierung
hat eine tschechische Gießerei in neue
Krananlagen investiert. Die Systeme müssen
für eine hohe Staubbelastung ausgelegt sein und
bei Temperaturen von teilweise über 55 °C arbeiten
können. Der tschechische Systemintegrator
Adamec, ein Kranbauer und langjähriger
Vertriebspartner von Stahl CraneSystems, hat das
umfangreiche Projekt sorgfältig geplant und
die aufwändige Installation bei laufendem
Gießereibetrieb durchgeführt.
Die familiengeführte Promet Gruppe beschäftigt über
viertausend Mitarbeiter in der Tschechischen Republik
und im Ausland. Sie umfasst mehr als vierzig Unternehmen,
die in den Bereichen Maschinenbau, Metallurgie
und Ingenieurwesen tätig sind. Im tschechischen Vsetín betreibt
die Unternehmensgruppe eine Eisengießerei. Der Betrieb mit
84 Mitarbeitern hat eine Kapazität von 8000 Tonnen Gussteilen
pro Jahr. Beliefert werden Hersteller von Aufzügen und Rolltreppen,
Elektromotoren, Pumpen, Textil- und Strickmaschinen
sowie die Schiffindustrie. Mehr als die Hälfte der Gesamtkapazität
der Gießerei geht an ausländische Märkte, traditionell an
namhafte europäische Kunden.
Aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung ist die Gießerei in der
Lage, Kleinteile bis hin zu komplexen tonnenschweren Gusskomponenten
herzustellen. Die Produktion der Teile erfolgt auf einer
neuen manuellen und einer automatischen Fertigungsstraße.
Die Produktionskapazität der Öfen beträgt 4,3 Tonnen flüssiges
Eisen pro Stunde.
KRANTECHNIK FÜR AUTOMATISCHE
UND MANUELLE GIESSPROZESSE
In den Jahren 2022 und 2023 wurde die Gießerei renoviert und
modernisiert. Die Modernisierung war notwendig, um die Effizienz
zu erhöhen und die Umweltparameter des Betriebs zu verbessern.
Die Investitionen, die von der Europäischen Union zu über
50 Prozent mitgetragen wurden, haben sich gelohnt: Die Emissionen
fester Schadstoffe konnten seither um 92 % reduziert werden.
Die Modernisierung betraf das gesamte Gießereigebäude. Hinzu
kamen die Ausrüstung mit neuester Technik und die damit verbundenen
baulichen Veränderungen, darunter ein Schmelzofen,
eine Strahlanlage, Lackierkabine, Absaug- und Filteranlagen. Zudem
wurde im gesamten Werk auch modernste Krantechnik installiert,
um in der Produktion die Kosten zu senken, die Sicherheit
zu erhöhen und die gesetzlichen Standards bei allen Hebezeugen
zu erfüllen. Seit Anfang 2023 sind die neuen Krananlagen in
Betrieb. Stahl CraneSystems lieferte alle Hebezeuge für dieses
Projekt. Die Planung und Umsetzung der umfangreichen Maßnahmen
lag in den Händen des Kranbauers Adamec, dem langjährigen
Partner von Stahl für den tschechischen Markt.
VOLLSTÄNDIGE UMRÜSTUNG MIT
HOHEN ANFORDERUNEGN
Das Promet-Projekt erforderte die vollständige Umrüstung der
vorhandenen Krananlage und eine erhebliche Erweiterung der
Hebezeug-Infrastruktur. Die Besonderheit lag in der Größe des
Auftrags und der Anzahl der Krane. Gefordert waren mehrere
Einträger- und Zweiträgerkrane für Lasten in Abstufungen von
5, 6, 10 und 12,5 Tonnen – sowohl mit einer Bedienerplattform als
auch mit der Möglichkeit zur Fernsteuerung von außen. Hinzu
kamen mehrere Auslegerkrane und Säulenschwenkkrane mit
einer Reichweite (Kranauslegerlänge) von 3 Metern bei Lasten
bis 3 Tonnen und 4 Metern für Gewichte bis 0,5 Tonnen.
Bei der Implementierung von Krananlagen in einer Eisengießerei
müssen spezielle Anforderungen beachtet werden, um
die Effizienz und Sicherheit zu gewährleisten. Gussteile sind oft
mehrere Tonnen schwer. Deshalb sollten die Kransysteme fein
steuerbare Mechanismen für ein präzises Heben und Senken
sowie für die horizontalen Bewegungen solch hoher Traglasten
bieten. Die neuen Zweiträgerkrane verfahren nun mit 6 bis 60 m/
min, die Laufkatze hat eine horizontale Verfahrgeschwindigkeit
von 2,5 bis 30 m/min und eine gut steuerbare Hubgeschwindigkeit
unter Last von 0,16 bis 8 m/min. Auch eine hohe Stoß- und
Schwingungsdämpfung unterstützt die stabile Handhabung der
schweren Gussteile.
Die Krantechnik, die in Gießereien zum Einsatz kommt, muss
für eine hohe Staubbelastung ausgelegt sein. Die Systeme sollten
34 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de
02
03
01
deshalb über staubgeschützte (gekapselte) Komponenten mit
hoher Festigkeit verfügen. Zudem müssen die Kransysteme aus
Materialien bestehen, die den hohen Temperaturen von über
55 °C standhalten und einen unterbrechungsfreien Betrieb
gewährleisten. Elektrische Komponenten sollten so platziert
werden, dass sie der Hitze nicht direkt ausgesetzt sind.
SICHERHEIT UND ZUVERLÄSSIGKEIT MIT
TDC-HEBEZEUGEN GEWÄHRLEISTET
An den Öfen sind sogenannte Gießkrane für den Transport der
feuerflüssigen Massen zuständig. Für diese gelten auch hinsichtlich
der Elektronik und Elektrik höhere Sicherheitsanforderungen
in Performance Level d. Deshalb kommen hier nur
Hebezeuge in redundanter TDC-Ausführung (Twin Drive Concept)
zum Einsatz, da diese für den Transport feuerflüssiger
Massen sowie für den Transport von Gütern mit ähnlichem
Gefährdungspotenzial bestens geeignet sind. Bei anderen
Gütern kann die Last sogar 60 % höher sein. Bei einem Getriebebruch
verhindert das Twin Drive Concept ein Absacken der
Last. Die permanente Last-, Antriebs- und Bremsüberwachung
bei TDC-Hebezeugen erfolgt über die Condition-Monitoring-
Systeme von Stahl CraneSystems.
Die Kombination von Hitze, schweren Lasten und Maschinen
bringt besondere Sicherheitsrisiken mit sich. Angesichts der
rauen Betriebsumgebung sind häufige Wartungen erforderlich,
um die Zuverlässigkeit und Langlebigkeit der Krane sicherzustellen.
Adamec bietet hierfür entsprechende Wartungsverträge an.
FAZIT
Die größte Herausforderung beim Umbau bestand darin, dass die
Produktion nur teilweise eingestellt werden konnte, sodass ein
Teil der Montage in Nachtschichten durchgeführt werden musste.
01 Im Gießereiprozess müssen die Kransysteme Belastungen
durch Staub und hohe Temperaturen aushalten
02 Das Auftragsvolumen war groß, unter anderem wurden
Zweiträgerkrane für große Lasten, Einträgerkrane
ACS-6,3t/12,9m sowie Säulenschwenkkrane ACS-3t/3m
installiert
Der Kunde war mit der kompetenten Beratung, der durchdachten
Planung und der problemlosen Montage unter den schwierigen
Bedingungen sehr zufrieden. Die Krane bewältigen heute die
rauen Bedingungen in der Gießerei ohne Schwierigkeiten und
Ausfallzeiten.
Bilder: STAHL CraneSystems
www.stahlcranes.com
03 Die Installation der Krananlage sollte möglichst ohne
Unterbrechung des laufenden Betriebs erfolgen
AUTOREN
David Adamec, Geschäftsführer
der Adamec Crane Systems in Prag und
Heike Metzger, Senior Specialist Sales
Enablement bei STAHL CraneSystems
in Künzelsau
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 35
INTRALOGISTIK
01
DANK INNOVATIVER LASERTECHNIK
KONTRASTREICH
MARKIEREN
02
Hohe Kontraste, tiefschwarze und detailreiche
Markierungen, gut sichtbar aus jedem
Blickwinkel – das ist UltraBlack Marking.
Das Werkzeug dafür ist ein Laser. Die dauerhaften
Beschriftungen werden vor allem auf Metallen
wie Edelstahl, Aluminium, Titan oder Kupfer
aufgebracht, auch Kunststoffe oder Glas kommen
in Frage. Das österreichische Unternehmen
Penteq hat unter der Marke Signolux eine eigene
Baureihe für das UltraBlack Marking entwickelt.
Gutes Aussehen ist nicht alles – natürlich gibt es einige
handfeste Gründe mehr für dieses spezielle Laserverfahren
als nur den edlen Look. So sind die tiefschwarzen
Markierungen nicht nur stilvoll, sondern
extrem widerstandsfähig gegen Reinigungs- oder Sterilisationsmittel.
Das macht sie ideal für Anwendungen etwa im Bereich
der Medizintechnik. Darüber hinaus sind die Ergebnisse mit
UltraBlack Marking im Vergleich zu anderen Beschriftungsarten
(per Laser oder einer anderen Technik) aus jedem Blickwinkel
einwandfrei sicht- und lesbar.
Nicht unerheblich ist, dass die Eigenschaften der so beschrifteten
Oberflächen unverändert erhalten bleiben: Bei Edelstahl
bleibt der Korrosionsschutz bestehen, es gibt auch keinerlei Verformungen.
Ein weiterer Vorteil ist, dass die UltraBlack-Markierungen
extrem klein sein können. Sie sind dennoch gestochen
scharf, kontraststark und hoch detailliert – wichtig zum Beispiel
für Data Matrix Codes (DMC), die versteckt angebracht werden.
FASERLASER MIT ULTRAKURZEM PULS
Der Schlüssel für tiefschwarze Markierungen ist ein Laser mit
ultrakurzem Puls. „Die Kombination aus kleinem Spot, hoher
Pulsenergie bei gleichzeitig kurzer Pulsdauer – im einstelligen
Pikosekunden-Bereich – ist der wesentliche Faktor für das
UltraBlack Marking“, erläutert Thomas Penkner, Geschäftsführer
von Penteq. „Wir sprechen deswegen auch von einem ‚kalten‘
Laserverfahren, mit dem sich auch thermisch empfindliche
Werkstoffe wie Kunststoff nicht verformen.“ Das von Penteq entwickelte
UKP-Premium-Lasersystem Signolux ist ein Faserlaser
mit einer Ausgangsleistung von 50 Watt, inzwischen ist auch eine
Variante mit 100 Watt erhältlich. „Aktuell fertigen wir unsere
Signolux-Systeme für den Infrarot-Bereich, der Laser emittiert
mit einer Wellenlänge von 1033 nm. In Vorbereitung haben wir
schon Ausführungen in weiteren Wellenlängen wie Grün und
UV“, verrät der Laser-Experte. Mit dem Signolux-System sind die
besonders hochwertigen Beschriftungen standardmäßig mit
Seitenlängen bis 110 x 110 mm realisierbar. Sie können allerdings
bis hin zu mikroskopisch kleinen Formaten mit Seitenlängen
unter 1 mm herunterskaliert werden.
MODULARER AUFBAU SORGT FÜR
FLEXIBILITÄT BEIM EINSATZ
Seit 2020 hat das traditionsreiche Familienunternehmen mit
Wurzeln im Werkzeughandel und -bau das Premium-System
Signolux im Programm. Es ist unter anderem auch als OEM-
Integrationskit erhältlich, für die problemlose und schnelle
Linienintegration bzw. für Sondermaschinen anderer Hersteller.
Zum Lieferumfang gehören die Versorgungseinheit, die Steuerung
und ein Industrierechner in 19-Zoll-Einschüben sowie eine
integrierte Wasserkühlung.
Das modulare Konzept der verschiedenen Lasersysteme ist
eine der Stärken von Penteq. Laserstationen werden ab Werk je
nach Anwendungszweck – neben dem Markieren auch für das
36 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de
INTRALOGISTIK
01 Laserworkstation SG300 von Penteq, hier
ausgerüstet mit einem Förderband zur Einbindung
in automatisierte Produktionsabläufe
02 Das UKP-Lasersystem Signolux (im Bild das
Integrationskit) ermöglicht mit dem UltraBlack
Marking-Verfahren kontraststarke, tiefschwarze
und dauerhafte Beschriftungen auf Metall, Glas
und verschiedenen Kunststoffen
Thomas Penkner,
Geschäftsführer
von Penteq:
„Die Kombination
aus kleinem Spot,
hoher Pulsenergie bei
gleichzeitig kurzer
Pulsdauer ist der
wesentliche Faktor für
das UltraBlack Marking“
Schweißen oder Reinigen – mit den verschiedenen Lasern ausgerüstet,
die Penteq im Programm hat. Die fertig montierte Laserstation
kann anschließend als Einzelgerät oder Teil einer Produktionslinie
den Betrieb aufnehmen. Sie kann manuell bedient
oder in automatisierte Fertigungsprozesse eingebunden werden.
Anwender haben so die größtmögliche Flexibilität.
LASERMARKIERUNGEN FÜR PRODUKT-
RÜCKVERFOLGUNG UND PLAGIATSCHUTZ
Vor allem für Hightech-Branchen und in der Medizintechnik bietet
das UKP-System von Penteq in Kombination mit UltraBlack
Marking zahlreiche Vorteile. In der Medizin werden beispielsweise
chirurgische Instrumente sowie Implantate beschriftet:
Scanbare, UDI-konforme Codes stellen die erforderliche lückenlose
Dokumentation sicher und gewährleisten, dass die markierten
Produkte fehlerfrei rückverfolgt werden können. UltraBlack
Marking bietet hier den Vorteil einer dauerhaften kontraststarken
Markierung, die keinerlei Wechselwirkungen hat und resistent ist
gegen Säuren, Reiniger sowie organische Stoffe.
Ein weiteres Beispiel aus der Industrie ist der Schutz vor
Plagiaten: Das Lasermarkieren an verborgenen Stellen hat sich
neben anderen Techniken inzwischen als wirksames Mittel
bewährt. Dabei werden Data Matrix Codes (DMC) aufgedruckt,
die zur eindeutigen Identifizierung eines Bauteils bzw. Produkts
dienen. Die besonderen Eigenschaften des UltraBlack Markings
per Signolux-Laser lassen es zu, DMC in Größen aufzubringen,
die mit dem menschlichen Auge kaum noch wahrnehmbar, aber
dennoch scanfähig sind.
KALTES VERFAHREN, PRODUKTEIGEN-
SCHAFTEN BLEIBEN ERHALTEN
Ein Solinger Hersteller von Wetzstählen nutzt das UltraBlack
Marking mit einem Signolux Laser in einer vollautomatischen
Laseranlage Penteq SG300 Signolux, um seine Produkte ebenso
stilvoll wie effizient zu kennzeichnen. Das System ist für automatisierte
Produktion ausgelegt, kann aber auch für Kleinserien
manuell bestückt und bedient werden. Der ultrakurze Puls bringt
die Markierung punktgenau auf, ohne die gewünschten Eigenschaften
des Produkts negativ zu beeinflussen. „Unserem Kunden
war unter anderem wichtig, dass sich unsere Anlage schnell
und unkompliziert in die Produktion einfügen lässt“, erinnert
sich Thomas Penkner. „Das haben wir geschafft. Binnen nur eines
Tages war unser Signolux-Laser Teil der Fertigungslinie.“
SOFTWARE IST DER EIGENTLICHE STAR
Was das österreichische Unternehmen von anderen Entwicklern
und Herstellern von Lasersystemen unterscheidet, ist vor allem
die Software. Wie die Geräte von Penteq ist auch die Steuerungsund
Bediensoftware modular aufgebaut. Je nach Bedarf und Anwendungsfall
können Anwender die einzelnen Module dazukaufen
bzw. aktivieren. „Wir haben unsere Software Pensoft zum
Steuern und Bedienen der Lasersysteme selbst geschrieben und
entwickeln sie fortlaufend weiter“, erzählt Thomas Penkner. „Den
Stellenwert von Pensoft schätzen wir tatsächlich so hoch ein,
dass es bei uns oft heißt: Wir haben die optimale Softwarelösung
für Laseranwendungen, und die passende Maschine bekommen
unsere Kunden dazu!“
Pensoft passt sich dynamisch an die jeweilige Anwendung an,
analysiert auftretende Abweichungen und Fehler und kann sie
noch während des Prozesses ausgleichen. Auf diese Weise entsteht
weniger Ausschuss, das spart Kosten und Ressourcen. Ein
weiteres Merkmal ist die Integration von Datenbanken und anderen
Wissenssystemen, erläutert Thomas Penkner: „Pensoft kann
durch den Datenabgleich in Echtzeit die Produkteigenschaften
prüfen und weiterverarbeiten, wie zum Beispiel einen Data
Matrix Code im Hintergrund ablegen und damit die Rückverfolgung
des Produkts gewährleisten.“
HOHE BEDIENERFREUNDLICHKEIT
Sowohl die Lasersysteme selbst als auch Pensoft sind mit Blick
auf eine hohe Bedienerfreundlichkeit entwickelt. Die Bedienung
soll einfach bleiben, nach einer kurzen Einweisung ist auch für
den manuellen Betrieb kein Spezialistenwissen notwendig.
Sollten sich Kunden, die einen Signolux-Laser für UltraBlack
Marking verwenden, eines Tages für ein weiteres Penteq Lasersystem
entscheiden, können sie die neuen Systeme für andere
Arbeitsschritte wie Schneiden, Schweißen, Reinigen in gewohnter
Weise und ohne lange Umgewöhnungszeit ausführen. Und
das dafür nötige Programm Pensoft kennen sie dann schon.
Bilder: Penteq
www.penteq.com
AUTOR
Paul Penkner, Marketing bei der
penteq GmbH in Wien
ZUSATZINHALTE IM NETZ
www.penteq.com/signolux/
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 37
INTRALOGISTIK
TURMLAGER OPTIMIERT
BLECHBEVORRATUNG
HOHE LAGERDICHTE
AUF KLEINSTEM
RAUM
Ein Hersteller von Vakuumkomponenten optimierte im Zuge einer Fertigungserweiterung
auch gleich noch seine Blechbevorratung. Installiert wurde ein
Turmlager von Kasto. Das Ergebnis: hohe Lagerdichte auf kleinstem Raum und
eine deutliche Verbesserung der Intralogistikprozesse.
Die Kurt J. Lesker Company (KJLC) fertigt mit mehr als
400 Mitarbeitenden Vakuumkomponenten für unterschiedliche
Branchen. Dabei bearbeiten die Spezialisten
aus Jefferson Hills, Pennsylvania, USA, auch Bleche,
wenn es beispielsweise um Maschinenabdeckungen und Verkleidungen
für Vakuumzentrifugen geht.
DIE HERAUSFORDERUNG
Um die Kunden weiterhin zuverlässig beliefern zu können,
baute KJLC seine Fertigung aus und investierte in zusätzliche
Bearbeitungsmaschinen. Durch die Erweitereung der Kapazitäten
drohte allerdings das Blechlager aus allen Nähten zu
platzen. Zusätzliche Fläche war nicht vorhanden, Komplikatio-
VORTEILE AUF EINEN BLICK
n kostengünstiges, automatisiertes Lager für
alles im Blechformat
n höhenvariable, modulare Palettenauflagen
für verschiedene Beladehöhen
n Be- und Entladen immer in idealer Höhe
n einfache Bedienung über Lagerplatzwahl und
Zustimmtaste im Totmannbetrieb
n Zeitersparnis durch direkten Zugriff ohne
zusätzliche Hubmittel
n geringer Flächenbedarf durch konsequente
Höhenausnutzung
www.kasto.com/lager/blechlager
nen beim Ein- und Auslagern vorprogrammiert. Ein neues
System musste her, das mit wenig Platz und einer Vielfalt an
Materialien zurechtkommt.
DIE LÖSUNG
Mit dem automatisierten Turmlagersystem KASTOecostore kann
KJLC sämtliche Blechformate optimal bevorraten. Der Anwender
profitiert bei diesem Projekt besonders vom geringen Flächenbedarf
und der hohen Lagerdichte. Zudem zeichnet sich das System
durch Flexibilität bei der Materialaufnahme und kurze Zugriffszeiten
aus. Die Lastaufnahmemittel werden automatisch einund
ausgelagert, ein Hubwerk bringt sie auf die optimale Be- und
Entladehöhe. Weitere Vorteile der wirtschaftlichen Lösung, die
zum hohen Anspruch von KJLC an Qualität und Kundenzufriedenheit
passt: geringe Stillstandzeiten sowie schnelles und
fehlerfreies Arbeiten dank der Maschinensteuerung ProControl.
Bei häufig wechselnden Nutzern zahlt sich zudem das intuitive
User Interface mit Touchscreen aus, das einfach zu bedienen ist.
FAZIT
„Das Turmlagersystem KASTOecostore passt perfekt zu unseren
Gegebenheiten: Wir hatten ein Platzproblem und wollten die
Logistikprozesse so einfach und übersichtlich wie möglich halten.
Der Aufbau ging schnell vonstatten, und unsere Beschäftigten
konnten durch die effektive Schulung sofort produktiv damit
arbeiten“, resümiert Emily Ondras, Global Procurement Manager
bei KJLC zufrieden.
Bild: Kasto
www.kasto.com
38 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de
INTRALOGISTIK
AKKUBETRIEBENE SHUTTLE-LÖSUNG
Mit dem akkubetrieben Shuttle Stein link bietet Stein Automation eine Lösung, die Intralogistik und Montageautomation
intelligent miteinander verbindet und auch schwere Komponenten schnell, effizient und schonend transportiert. Das
System besteht aus akkubetriebenen Shuttles, einem einfach erweiterbaren
Streckensystem und einer übergeordneten Steuerung, in der die Intelligenz der
Lösung steckt: Sie koordiniert die Routen und kommuniziert über ein eigenes
Wireless-Mesh-Netzwerk mit den Shuttles. Diese können über einen Werkstückträger,
in einer Transportbox oder mit einer Aufnahme direkt auf dem Shuttle
Lasten bis 80 Kilogramm tragen und sich mit einer Geschwindigkeit von maximal
50 Metern pro Minute bewegen. Das System arbeitet besonders sicher: Ein
integrierter Distanz-Sensor erfasst die Umgebung vor dem Shuttle und sorgt dafür, dass es vor jedem Hindernis sanft
abbremst. RFID-Tags entlang der Strecke vermitteln zusätzliche Informationen wie zum Beispiel die ideale Geschwindigkeit
für den nachfolgenden Abschnitt.
www.stein-automation.de
LI-IONEN-AKKUS SICHER LAGERN
Lithium-Ionen-Akkus sind als Energiespeicher weit verbreitet. Sie
bieten zahlreiche Vorteile, wie hohe Energiedichte und lange Lebensdauer.
Defekte Akkus können bei Überhitzung aber auch ein Brandrisiko
bergen. Die Ion-Line-Sicherheitsschränke von asecos sind
speziell zum Lagern und Laden von Lithium-Akkus der mittleren
Leistungsklasse (nach VdS 3103∶2019-06(03)) konstruiert und
schützen vor potenziellen Brandgefahren.
Das Modell Ion-Line Pro stellt die mittlere
von drei Sicherheitsstufen dar und wird
ergänzt vom Typ Core sowie der Premium-
Variante Ultra mit dem höchsten Sicherheitslevel.
Die drei Varianten unterscheiden sich
im Detail voneinander, sind aber alle mit
folgenden, wesentlichen Sicherheitsfeatures
ausgestattet: 90 Minuten Brandschutz
sowohl von außen nach innen als auch von
innen nach außen, Rauchdetektion und Alarmweiterleitung. In allen
Varianten ist ein potentialfreier Schaltkontakt verbaut, über den im
Ernstfall eine Benachrichtigung an eine zentrale Leitstelle erfolgen
kann. Darüber hinaus verfügt jedes Modell über schnelllösende
Steckverbindungen und einen Transportsockel. So haben Rettungskräfte
die Wahl, ob sie den Schrank im Brandfall einfach evakuieren
und den Einsatz nach draußen verlagern oder ihn vor Ort löschen.
www.asecos.com
MIT UNSICHTBAREM PRODUKTSCHUTZ
SICHER KENNZEICHNEN
Void-Etiketten sind bekannt.
Sie hinterlassen
beim Entfernen ein
sichtbares Muster
oder eine Nachricht
(wie „VOID“ oder
„OPENED“), was
Manipulationsversuche sofort erkennbar macht. Sie
sind ideal für Anwendungen, bei denen es wichtig
ist, dass ein Etikett nicht unbemerkt entfernt oder
ersetzt werden kann. Eine aktuelle Lösung von cab
bringt Fälschungssicherheit auf ein neues Niveau.
Die Thermotransferfolie CR43 UV bietet Sicherheitsmerkmale,
die nur unter UV-Licht sichtbar werden.
Das bedeutet, dass die Sicherheitsmerkmale in der
Thermotransferfolie eingebettet sind und beim
Bedrucken der Etiketten automatisch übertragen
werden. Diese Methode ist besonders effektiv gegen
Manipulation, da die Merkmale mit bloßem Auge nicht
erkennbar sind. Unter www.cab.de/transferfolien
finden Sie alles Wissenswerte dazu.
www.cab.de
TRANSPORTSYSTEME FÜR FLEXIBLEN, AUTOMATISIERTEN MATERIALFLUSS
Wer eine einfache und kostengünstige Möglichkeit sucht, den Materialfluss im Lager- und Kommissionierbereich
zu automatisieren, für den sind die fahrerlosen Transportsystem-Varianten von Bito-Lagertechnik
Bittmann eine smarte Lösung. Das FTS mit der Bezeichnung Leo Transporter ist von der Standard- bis zur
komplexen Gesamtlösung verfügbar, die verschiedenen Varianten bieten vielfältige Einsatzmöglichkeiten.
Nach dem Prinzip „keep automation simple“ ist das System als flexible All-in-one-Komplettlösung sofort
startklar und ohne IT-Anbindung individuell einsetzbar. Der ROI der einfach skalierbaren Lösung ist bereits in
den ersten 12 Monaten nach Anschaffung erreicht. Die Transporter verbinden Arbeitsplätze miteinander und
können als Zubringer im Lager- und Kommissionierbereich bzw. als Fließbandersatz oder Pufferlager in der
Produktion die unterschiedlichsten innerbetrieblichen Prozesse unterstützen. Neu in der Leo-Familie sind
der Leo flow und der Leo carrier: LEO flow macht platzsparende Transporte in Logistik und Produktion in Kombination mit Fördertechnik
möglich. Diese Variante ist mit einem Gurtförderer ausgestattet und somit für den Transport sowohl von Behältern und
Tablaren als auch von loser, nicht standardisierter Ware geeignet. Für den Leo carrier wurde der Transporter um einen festen
Regalaufbau bestehend aus vier Ebenen erweitert. Diese sind in der Höhe verstellbar, so dass die Abstände individuell an die zu
transportierenden Waren angepasst werden können.
www.bito.com
www.myfactory-magazin.de MY FACTORY 2025/03 39
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG
DIGITALER ZWILLING MACHT‘S MÖGLICH
NEUE SKILLS FÜR
ALTE FRÄSE
Grüner Schlaglack und 1,5 Tonnen schwer,
eine Maschine, wie sie zu Tausenden in
deutschen Unternehmen zu finden ist.
Doch die 60 Jahre alte Fräse der Marke
Friedrich Korradi ist damit nicht mehr zu
vergleichen. Einige Hardwareumbauten
und vor allem ein digitaler Zwilling
ermöglichen bisher undenkbare
Erweiterungen, Zeitersparnis und Präzision.
Zudem öffnet der digitale Zwilling das
Tor in die Produktion der Zukunft.
Andreas Wagner von der RPTU Kaiserslautern-Landau
liebäugelt schon länger mit der Idee des Retrofittings,
seit die Fräsmaschine vor zwei Jahren angeliefert wurde.
Seine Idee: sie so umzurüsten, dass sie Skill-basiert
arbeiten kann. Er selbst promoviert zu dem Thema Skills und
sieht Retrofitting als günstige Option, um neueste Technologien
mit alten Maschinen zu verbinden. „Viele Unternehmen nutzen
die Möglichkeiten von Industrie-4.0-Technologien nicht, weil sie
denken, sie müssen dann neue Maschinen anschaffen“, erklärt er.
„Ich will zeigen, dass das nicht richtig ist. Die Digitalisierung kann
überall Einzug halten und ihre Wirksamkeit entfalten.“
WAS WURDE AN DER FRÄSE GEÄNDERT?
Die Maschine wurde mit Vorschubmotoren, digitalem Zwilling
und einer CNC-Steuerung ausgestattet. Die Fähigkeiten der Fräse
sind als Skills aufrufbar, so zum Beispiel das Fräsen von Rechteckoder
Kreistaschen. Sie sind über eine einheitliche OPC-UA-
Schnittstelle ansteuer- und parametrisierbar. Der digitale
Zwilling kalkuliert vor Arbeitsbeginn unter anderem Kosten und
Energiebedarf, plant die Trajektorie und prüft diese auf Kollisionen.
Somit übernimmt er die Rolle eines CAM-Systems und gibt
Informationen zurück, die z.B. zur Erstellung eines Angebots
genutzt werden können. Der digitale Zwilling hilft somit, den
gesamten Planungsprozess zu automatisieren und zu optimieren.
WAS KANN DIE SKILLMILL JETZT?
Geometrische Features eines Bauteils können mit Hilfe modernster
Industrie-4.0-Paradigmen direkt aus dem CAD heraus gefer-
tigt werden. Das spart zeitaufwändige Programmierarbeit.
Bei der Suche nach passenden Maschinen für einen bestimmten
Auftrag, meldet sich die SkillMill wie auch alle weiteren
Maschinen mit ähnlichen Fähigkeiten im Maschinenpark gemäß
dem Skill-basierten Ansatz automatisch zurück. Um sicherzu
gehen, dass ein Skill mit seinen spezifischen Parametern
aus-führbar ist, führt der digitale Zwilling im Vorfeld einen
Feasibility-Check durch, um die Machbarkeit des Arbeitsauftrages
zu überprüfen.
WIESO IST DIE SKILLMILL BEISPIELHAFT FÜR
ANDERE MASCHINEN IM BOWNFIELD?
„Alte Maschinen stehen auch heute noch in vielen Produktionshallen
herum“, so Wagner. Das Beispiel zeigt, dass auch solche
Maschinen durch ein Retrofitting in die Zukunft transferiert werden
können. „Denkbar wäre, dass sie über den digitalen Zwilling
in Datenräume eingebunden werden, wie sie mit Gaia-X oder
Manufacturing-X angedacht sind“, erklärt Wagner weiter. „Dann
könnte die Maschine ihre Skills dort anbieten und diese könnten
von anderen Unternehmen gemietet werden. So würde sie neue
Aufträge bekommen und verstärkt genutzt werden.“ Durch den
digitalen Zwilling kann die Maschine einen anfragenden Kunden
exakt über die Arbeitsdauer, den CO 2
-Fußabdruck, den Energiebedarf
oder den Preis informieren. So öffnet der digitale Zwilling
das Tor zur Produktion der Zukunft.
Bilder: A. Sell/Smartfactory-KL
www.smartfactory.de
40 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de
WARTUNG UND INSTANDHALTUNG
GEZIELTE SPURENSUCHE BEI SPORADISCH AUFTRETENDEN FEHLERN
Mit der sensingCam SEC100 präsentiert Sick ein zeitsparendes
und einfach zu bedienendes Plug-and-record-Werkzeug
für die Detektion und Analyse von sporadischen Fehlern in
industriellen Prozessen. Durch Livestreaming und Event-
Recording ist die Kamera
in der Lage, die Ursachen
von vermeintlich zufällig
auftretenden Störungen
wie Maschinenstopps
oder Montagefehlern
effizient und zuverlässig
zu ermitteln. Darüber
hinaus kann sie auch beim Monitoring von Prozessen, bei
der Optimierung von Einrichtarbeiten und Inbetriebnahmen
mit unbeobachteten Probeläufen oder Dauertests sowie zur
Dokumentation wertvolle Dienste leisten. Die sensingCam
zeichnet Prozesse kontinuierlich auf, dank 5-Megapixel-
Farbsensor in Full-HD-Qualität mit hoher Genauigkeit und
Detailtreue. Dafür, dass im Fehlerfall nicht lange nach der
Ursache gesucht werden muss, sorgt die Event-Recording-
Funktion. Sie bietet die Möglichkeit, das zufällige Auftreten
solcher sporadischen Ereignisse zeitlich einzugrenzen. Die
Triggerung der Kamera erfolgt dabei durch das Fehlerereignis
selbst, entweder durch einen Sensor oder ein Automatisierungssystem
über den digitalen Eingang per Ethernet und
Rest-API-Schnittstelle. Aufgezeichnet wird nicht nur die
Störung an sich, sondern auch die bis zu 40 Sekunden davor
und danach – also wie sich der Fehler anbahnt und welche
unmittelbaren Auswirkungen er hat. Auf diese Weise lassen
sich zufällige Fehler und Ereignisse in kritischen Prozessen
oder auch bei Inbetriebnahmen kausal bewerten und
dadurch effizient beheben. Neben Livestreams und Videosequenzen
kann die sensingCam SEC100 auch Einzelbilder
als Schnappschüsse aufnehmen. Diese Snapshot-Funktion
kann insbesondere für die Dokumentation der Qualität von
Bearbeitungsschritten, Maschinenfunktionen, Prozessen
und Produkten genutzt werden.
www.sick.com
EFFIZIENTE SCHMIERUNG VON ANTRIEBSSYSTEMEN
Mit der Mink Lubrication-Brush lässt sich die Schmierung von Antriebssystemen optimieren. Die Bürste sorgt für eine gleichmäßige,
bedarfsgerechte Verteilung von Schmierstoffen. Resultate sind geringerer Verschleiß, reduzierte Reibung und eine deutlich verlängerte
Lebensdauer der Anlagen. Die flexiblen Fasern passen sich im Gegensatz zu Schaumstofflösungen perfekt an Höhenunterschiede
und Konturen an. Dank des integrierten Schmiersystems der Lubrication-Brush wird der
Schmierstoff exakt dosiert und kontrolliert abgegeben. Dadurch werden Überdosierungen und
Verschmutzungen vermieden, was für eine saubere Arbeitsumgebung sorgt und den Schmiermittelverbrauch
reduziert. Für die Zuführung wird, je nach Bürstenkörper, ein Anschluss G 1/4“
oder 1/8“ verwendet, der zudem flexibel auf die Seite gewechselt werden kann.
www.mink-buersten.com
IMPRESSUM
erscheint 2025 im 66. Jahrgang,
ISSN 2747-7088 / ISSN E-Paper: 2747-7096
REDAKTION
Chefredakteurin: Dipl.-Ing. (FH) Nicole Steinicke (ni),
Tel.: 06131/992-350, E-Mail: n.steinicke@vfmz.de
(verantwortlich i.S.d. $ 18 Abs. 2 MStV / i.S.d. Presserechts)
Redakteurin: Dipl.-Geogr. Martina Laun (ml),
Tel.: 06131/992-233, E-Mail: m.laun@vfmz.de
Redaktionsassistenz:
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KI-BASIERTER
ERFAHRUNGS-
TRANSFER
Wir nehmen Sie
mit in die Zukunft!
Innovative Technologien ermöglichen der Industrie,
ihre Produktionsprozesse weiter zu optimieren.
Gestalten Sie den Wandel mit.
Bild: Fraunhofer IFF
Erfahrungswissen ist der Schlüssel zu effektiver Problemlösung
und nachhaltigem Erfolg in der Industrie. Doch der
demografische Wandel und der Fachkräftemangel
erschweren die Weitergabe dieses wertvollen Wissens. Ein
Forschungsprojekt mit Partnern aus Industrie und Wissenschaft
geht der Frage nach, wie KI-basierte Lösungen die Sicherung und
den Transfer von Erfahrungswissen revolutionieren können.
Erfahrene Fachkräfte besitzen ein tiefes Verständnis für komplexe
Systeme. Sie wissen oft intuitiv, welches Problem vorliegt,
wenn eine Anlage „komisch“ klingt oder erkennen sofort mögliche
Ursachen ineffizienter Maschinenläufe. Doch dieses implizite
Wissen – die unbewussten, schwer artikulierbaren Erfahrungen,
die durch langjährige Praxis entstehen – bleibt häufig undokumentiert
und somit für andere kaum zugänglich.
Der demografische Wandel und der Fachkräftemangel verschärfen
die Notwendigkeit, Erfahrungswissen systematisch zu
sichern und für die gesamte Belegschaft eines Unternehmens
zugänglich zu machen. Traditionelle Ansätze stoßen oft an ihre
Grenzen – sei es durch begrenzte Ressourcen, Zeitmangel oder
fehlende methodische Verankerung im Unternehmensalltag.
Narrative Methoden wie Storytelling und Triadengespräche
bieten hier eine Lösung. Durch den Austausch von Anekdoten
und persönlichen Erfahrungen werden komplexe Zusammenhänge
greifbar. Studien belegen, dass diese Ansätze das Verständnis
und die Anwendung des Wissens in ähnlichen Situationen
fördern. Doch um diese Ansätze in der Praxis breit umzusetzen,
braucht es innovative Technologien, die den Prozess
erleichtern und in den Arbeitsalltag integrieren.
POTENZIAL NARRATIVER METHODEN
NUTZBAR MACHEN
Mit dem Forschungsprojekt „AI-Storytelling – KI-gestützter
Wissenstransfer zur Bekämpfung des Fachkräftemangels“ (2025-
2028) wird nun ein neuer Weg eingeschlagen, um Erfahrungswissen
bereits im Entstehen systematisch zu erfassen und
weiterzugeben. Ein Konsortium aus Industrieunternehmen und
Forschungseinrichtungen, darunter das Fraunhofer-Institut
für Fabrikbetrieb und -automatisierung IFF, entwickelt KIbasierte
Lösungen, die das Potenzial narrativer Methoden effizient
nutzbar machen. Ziel ist es, Erfahrungswissen direkt im
Arbeitsprozess zu erfassen, zu dokumentieren und zugänglich
zu machen.
„Wir forschen schon lange daran, wie man die Stärke narrativer
Methoden nutzen und gleichzeitig den zusätzlichen Aufwand
minimieren kann, der bisher ihre breite Anwendung verhindert
hat. Mit dem neuen Forschungsprojekt gehen wir wieder einen
Schritt weiter“, erklärt Prof. Dr. Tina Haase, Abteilungsleiterin
Menschzentrierte Arbeitssysteme am Fraunhofer IFF. Im Mittelpunkt
der Forschung stehen didaktische Ansätze, die Elemente
des Storytellings mit moderner KI-Technologie, Augmented
Reality und dem digitalen Zwilling durch die Software-Plattformen
BaSyx und KIWAI verbinden. Durch diese Kombination
von Technologie und Narration wird der Wissenstransfer
beschleunigt, die Effizienz der Mitarbeitenden gesteigert und
die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen gestärkt. „KI kann
hier als Katalysator wirken und sicherstellen, dass Erfahrungswissen
nicht verloren geht, sondern als strategischer Vorteil
genutzt wird“, so Prof. Dr. Haase.
bit.ly/fraunhoferiff_erfahrungstransfer
42 MY FACTORY 2025/03 www.myfactory-magazin.de
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