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element+BAU 1/2025

element + BAU – Die Fachzeitschrift für Objektbau behandelt den Gesamtbereich des Objektbaus. Der Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden hat ebenso seinen Platz wie der großflächige Wohnungsbau und der Industriebau.

element + BAU – Die Fachzeitschrift für Objektbau behandelt den Gesamtbereich des Objektbaus. Der Bau von öffentlichen Gebäuden, wie Schulen, Kindergärten und Verwaltungsgebäuden hat ebenso seinen Platz wie der großflächige Wohnungsbau und der Industriebau.

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1<br />

62. Jahrgang<br />

<strong>2025</strong><br />

ISSN 0934-5914<br />

B2836<br />

Die Fachzeitschrift für Objektbau<br />

Bildnachweis: © Christian Weinrich Fotografie<br />

Bildnachweis: ALHO Unternehmensgruppe<br />

Bildnachweis: Martin Baitinger<br />

SPECIAL:<br />

BÜRO / VERWALTUNGSGEBÄUDE<br />

Lichttechnik; Sanierung; Innenausbau; Hallenbau; Wirtschaftsbau;<br />

Klima-/Heiztechnik; Lüftungstechnik; Brandschutz; Wohnungsbau; Schallschutz


GREEN EFFICIENT TECHNOLOGIES<br />

Die unabhängige Medienplattform<br />

für Energieversorgung, Effizienzsteigerung<br />

und alternative Energieträger und -speicher<br />

Nachhaltige Möglichkeiten in der<br />

Prozesstechnologie<br />

Kreislaufwirtschaft im industriellen<br />

Produktionsprozess<br />

Themenbereiche H 2<br />

, Synthetische<br />

Kraftstoffe, Wasser, Solar & Photovoltaik,<br />

Windkraft, Bioenergie, Geothermie,<br />

Batterietechnologie, Systemintegration<br />

und weitere Alternativmöglichkeiten<br />

Dr. Harnisch Verlags GmbH · Eschenstraße 25 · 90441 Nürnberg · Tel.: +49 (0) 911 - 2018 0 · info@harnisch.com · www.harnisch.com


editorial<br />

Armin König<br />

Chefredakteur<br />

Liebe Leser,<br />

nun ist es also beschlossene Sache – zumindest wenn es nach Willen von CDU/CSU, SPD und Grünen geht: Die Parteispitzen<br />

haben sich – nach intensiven Verhandlungen – auf sog. 'Sondervermögen' einigen können. Im Wesentlichen geht es dabei bekanntlich<br />

um 3 Punkte: Erstens: Der Verteidigungsbereich wird von der Schuldenbremse ausgenommen, sobald die Ausgaben<br />

ein Prozent des BIP überschreiten. Zweitens: Die Länder dürfen insgesamt Schulden von 0,35 Prozent des Bruttoinlandprodukts<br />

aufnehmen. Drittens: Für unsere Branche der wohl wichtigste Punkt: Es gibt ein Sondervermögen von 500 Milliarden<br />

Euro für "zusätzliche Investitionen" in Infrastruktur, das auf zwölf Jahre angelegt ist. Das Geld soll verwendet werden, sobald<br />

die Ausgaben für Investitionen zehn Prozent des Bundeshaushalts überschreiten.<br />

Solche Summen lassen einen schon schwindlich werden und man fragt sich schon, wie diese gigantischen Mehrausgaben<br />

auf Sicht zu finanzieren sind und welche immense Schulden wir damit der nächsten Generation aufbürden. Auch ist die Frage<br />

durchaus erlaubt, warum vor einem halben Jahr alles. was nach einem Aufweichen der Schuldenbremse aussah, noch von der<br />

Union als 'Taschenspielertrick' abgetan wurde jetzt plötzlich legitim ist. Außerdem wurde im Wahlkampf gebetsmühlenartig<br />

von CDU/CSU die Schuldenbremse beschworen, während sich jetzt sich die Situation plötzlich so ganz anders darstellt. Dass<br />

ein solches Paket dann auch noch vor der Konstituierung des neuen Bundestags im "Hauruck-Verfahren" beschlossen wird,<br />

da man sich nicht mit den wohl noch schwierigeren Mehrheitsverhältnissen herumschlagen wollte, macht das Ganze nicht<br />

besser.<br />

Auf der anderen Seite, trotz aller Kritik, ist der Nachholbedarf in Sachen Infrastruktur so gigantisch, dass dies wohl mit der<br />

Finanzierung aus dem üblichen Bundeshaushalt realistisch nicht zu schaffen gewesen wäre. Dies sehen auch die Branchenvertreter<br />

so: So ließ nach der ersten Eingung von Union und SPD im stillen 'Kämmerlein' z. B. Tim-Oliver Müller, Hauptgeschäftsführer<br />

des Hauptverbandes der Deutschen Bauindustrie, Folgendes verlauten: "Die Einigung von CDU/CSU und SPD<br />

für ein Sondervermögen 'Infrastruktur' ist wegweisend und unerlässlich zugleich – für unseren Industriestandort sowie für ein<br />

geopolitisch resilientes, starkes Deutschland und Europa. Es bietet die Vorteile, finanzielle Mittel zweckgebunden sowie mit<br />

klar definierten Zielvorgaben einzusetzen und somit Planungssicherheit für Infrastrukturprojekte zu schaffen. Fakt ist: Marode<br />

Brücken, Straßen, Schienen und Wasserstraßen sowie ausbaubedürftige Leitungsinfrastrukturen gefährden die Wettbewerbsfähigkeit<br />

der deutschen Wirtschaft."<br />

Nun ist es natürlich keinesfalls ausgemacht, dass die Zustimmung dieses Paketes nicht auf Bundesratsebene doch noch gestoppt<br />

wird (hier hatte sich ja bereits Hubert Aiwander als Koolitionspartner der CSU in Bayern entsprechend geäußert). Doch<br />

hoffe ich, trotz meiner persönlichen Bedenken, die eher den Stil der politischen Debattenkultur, jedoch nicht die Sachfrage<br />

an sich betreffen, dass das Milliardenprogramm verabschiedet werden kann, da unsere Infrastruktur und nicht zuletzt unserer<br />

Branche dringende Impulse und Planungssicherheit benötigt. Viel zu lange wurde hier halbherzig taktiert, blockiert und wichtige<br />

Investitionen verschoben. Bleibt zu hoffen, dass mit dem Paket die notwendigen Investitionen angegangen werden können,<br />

wirklich etwas bewegt und eine Aufbruchstimmung in unserer Branche erreicht werden kann.<br />

Ihr<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong><br />

3


inhalt<br />

SPECIAL: BÜRO / VERWALTUNGSGEBÄUDE<br />

Bürogebäude für Immobilienentwickler<br />

ProTec in Neusäß<br />

„Ein attraktives Modell für uns selbst –<br />

und für unsere Immobilien-Kunden“<br />

Forster Campus, Romanshorn<br />

Ein Vorbild für nachhaltiges Bauen<br />

Bürogebäude Ritterstraße 16, Berlin<br />

Kreatives Fassadenrelief<br />

Grand Central, Wien<br />

Holzhybrid-Bürohaus<br />

Stadtsparkasse München<br />

Wenn‘s im Großraumbüro leise wird<br />

Rathaus Vejen, Dänemark<br />

Smarte Beschattung<br />

WGV Versicherung, Stuttgart<br />

Kundenservice mit Wow-Effekt<br />

und Wohlfühlklima<br />

Verwaltungsgebäude der Molkerei A. Müller<br />

Weiß, klar, pur<br />

OBJEKTE<br />

Eiermannbau in Apolda<br />

Moderne Heizung für Industriedenkmal<br />

Wohnungsbauprojekt „Dahoam-in-Prien“<br />

am Chiemsee<br />

Rohbau in acht Wochen errichtet<br />

Texoversum, Hochschule Reutlingen<br />

Lichtbandsystem setzt einzigartige Akzente<br />

Fertigungszentrum „Werk 3“ von Layher<br />

in Cleebronn<br />

Vielfalt statt Einerlei bei Oberlichtern<br />

Neubau für die Stadtbücherei und<br />

Bürgerdienste in Jena<br />

Kultur und Service unter einem Dach<br />

IM FOKUS<br />

Fenster und Türen im digitalen Dialog<br />

Smarte Vernetzung in Gebäuden<br />

RUBRIKEN<br />

Produkte<br />

Branche aktuell<br />

Vorschau/Impressum<br />

6<br />

9<br />

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14<br />

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36<br />

38<br />

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42<br />

43<br />

Schnell und hochwertig: Neubau des Immobilienentwicklers<br />

ProTec in Neusäß.<br />

Seite 6<br />

Außergewöhnliche<br />

Fassade<br />

und Sonnenschutz<br />

Ton in<br />

Ton: Bürogebäude<br />

in der Ritterstraße<br />

in Berlin.<br />

Seite 12<br />

Reizvoller Holzhybridbau: Bürogebäude von<br />

ATP architekten ingenieure in Wien.<br />

Seite 14<br />

4 element + BAU • 1/<strong>2025</strong>


inhalt<br />

Für Sie notiert...<br />

Wohlfühlklima dank zugfreier Belüftung: Neubau<br />

der WGV Versicherung in Stuttgart.<br />

Seite 20<br />

TÜV SÜD und ift Rosenheim haben eine<br />

zukunftsweisende strategische Partnerschaft<br />

vereinbart, die ihre jeweiligen<br />

Kernkompetenzen bündelt. Das ift Rosenheim<br />

bringt dabei seine umfassende<br />

Bauteilkompetenz ein (Schall-, Wärme- und<br />

Brandschutz, Festigkeit, Klimaresilienz<br />

u.a.). Dies wird ergänzt durch die hohe Expertise<br />

des TÜV SÜD in den Bereichen der<br />

Maschinenrichtlinie und Antriebstechnik.<br />

Die Kooperation der Branchenexperten unterstützt<br />

Hersteller von Bauelementen und<br />

Bauprodukten, um die immer komplexeren<br />

Prüfanforderungen zu erfüllen und die notwendigen<br />

bautechnischen Nachweise und<br />

Zertifikate zu erhalten.<br />

Gerade die Kombination von Antriebstechnik,<br />

Elektronik und zukünftig auch KI-Systemen<br />

mit der traditionellen Bautechnik stellt<br />

die meisten mittelständischen Hersteller<br />

von Türen, Toren, Fenstern, Fassaden und<br />

anderen Bauprodukten vor große Herausforderungen.<br />

Ziel der Kooperation ist es<br />

daher, die Hersteller bei der zunehmenden<br />

Komplexität in Bezug auf Anforderungen,<br />

Nachweise und Zertifizierung durch kompetente<br />

und verlässliche Prüfungen und<br />

Zertifikate zu unterstützen.<br />

Leuchten als Designelemente im Texoversum<br />

der Hochschule Reutlingen.<br />

Seite 30<br />

Lange Lebensdauer, leichte Reinigbarkeit und<br />

modernes Design: Bodenbelag im Neubau der<br />

Stadtbücherei und Bürgerdienste in Jena.<br />

Seite 36<br />

Die Zusammenarbeit ermöglicht Prüfungen<br />

sowohl in den Laboren von TÜV<br />

SÜD als auch am ift Rosenheim. Die<br />

regionale Nähe der beiden Institutionen<br />

bietet dabei einen praktischen Vorteil:<br />

Sie ermöglicht kurze Wege und flexible<br />

Prüforganisation, die den Kundenprozess<br />

deutlich vereinfachen.<br />

Die Zusammenarbeit wurde bereits bei<br />

einigen nationalen und internationalen<br />

Kooperationsprojekten erprobt und optimiert.<br />

Die gemeinsamen Dienstleistungen<br />

umfassen die Prüfung von Steuerungen<br />

und Antrieben, Funktionsprüfungen sowie<br />

Dichtigkeits-, Rauch- und Brandschutzprüfungen<br />

u.v.m. Auch innovative Konstruktionen<br />

und Sonderprojekte können gemeinsam<br />

realisiert werden, wobei jeder bereits<br />

in der Planungsphase seine Stärken in die<br />

Projektabwicklung einbringt.<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong><br />

5


special<br />

büro- / verwaltungsgebäude<br />

In Neusäß errichtete die ProTec Firmengruppe ihren Büroneubau in Modulbauweise: Ein vielseitiges Gebäude, das eine Kita im Erdgeschoss,<br />

Büromietflächen im 1. OG sowie im 2. OG viel Platz für das ProTec-Team unterbringt.<br />

Bürogebäude für Immobilienentwickler ProTec in Neusäß<br />

„Ein attraktives Modell für uns selbst –<br />

und für unsere Immobilien-Kunden“<br />

Iris Darstein-Ebner<br />

Als der Firmengruppe ProTec Ende 2021 entschied, eine eigene Büro-Immobilie in Neusäß bei<br />

Augsburg zu realisieren, hatten die geschäftsführenden Gesellschafter Armin Birk und Thomas<br />

Seban in weiser Voraussicht bereits ein kleines „Vorratsgrundstück“ im Gewerbegebiet<br />

in der Wankelstraße gekauft. „Das war unser Glück, denn nachdem wir beschlossen hatten,<br />

nicht mehr in Miete zu gehen, sondern selbst zu bauen, stand zumindest schon einmal der<br />

Standort für unseren künftigen Firmensitz fest“, erinnert sich Thomas Seban. Die Hürde: Der<br />

Auszugstermin war auf Anfang Oktober 2022 festgelegt und der Neubau musste bis dahin<br />

bezugsfertig sein. Dem Unternehmen blieben gerade einmal elf Monate für die Realisierung<br />

des dreigeschossigen Bürogebäudes. Was läge bei einem solch strammen Zeitplan näher als<br />

die moderne Modulbauweise?<br />

Knapp elf Monate für die Planung<br />

und Realisierung eines Büroneubaus<br />

mit rund 1.500 Quadratmetern<br />

Gesamtfläche – das ist für konventionelle<br />

Bauweisen ein kaum einzuhaltender<br />

Zeitplan. Für das serielle Bauen mit<br />

vorgefertigten Raummodulen hingegen<br />

sind kurze Bauzeiten Routine. Schließlich<br />

ist Schnelligkeit eine der wichtigsten<br />

Tugenden moderner Modulbauweise: Sie<br />

beruht auf der präzisen, witterungsgeschützten<br />

Vorfertigung der Raummodule<br />

im Werk, mit denen die Gebäude – meist<br />

in nur wenigen Tagen auf der Baustelle<br />

– montiert und anschließend ausgebaut<br />

werden.<br />

Alho produziert seit über 50 Jahren Modulgebäude<br />

als nachhaltige Alternative zu<br />

konventionell errichteten. Neben schnellem<br />

Bauen überzeugt die Modulbauweise<br />

in erster Linie mit planbarer Sicherheit in<br />

Bezug auf Baukosten und Termine und<br />

den geldwerten Vorteilen die sich durch<br />

die frühere Nutzungsmöglichkeit ergeben.<br />

Auch Klimaschutz ist beim seriellen Bauen<br />

ein wichtiges Thema: Im Werk sorgen<br />

eine lückenlose Qualitätssicherung und<br />

sauber getaktete, schlanke Produktionsabläufe<br />

mit dem nachhaltigen Recycling-<br />

Baustoff Stahl für den bestmöglichen und<br />

sparsamen Einsatz von Ressourcen. Mit<br />

der fortschreitenden Entwicklung im Bereich<br />

„Green Steel“ ergeben sich zudem<br />

umweltfreundlichere Optionen in Bezug<br />

auf CO 2<br />

-Reduktion.<br />

6 element + BAU • 1/<strong>2025</strong>


üro- / verwaltungsgebäude<br />

special<br />

Überzeigende Qualität<br />

Doch zurück nach Neusäß: Obwohl als<br />

Immobilienentwickler tätig, hatte das<br />

Unternehmen ProTec bis dato noch keine<br />

Modulbau-Erfahrung. Nach dem Erfolg mit<br />

dem eigenen Büroneubau, ist es nur eine<br />

Frage der Zeit, bis das Unternehmen die<br />

schnelle und hochwertige Bauweise auch<br />

den eigenen Kunden empfiehlt, verrät Thomas<br />

Seban. „Gerade für Aufstockungen im<br />

innerstädtischen Umfeld ist das Bauen mit<br />

den leichten Raumtragwerken ideal“, weiß<br />

der Immobilienfachmann. Den Ausschlag<br />

für die Entscheidung, Alho selbst zu beauftragen,<br />

gab hingegen ein Gespräch, das<br />

Seban 2021 mit einem Bekannten führte.<br />

Der hatte gerade erst mit dem Modulbauunternehmen<br />

gebaut und schwärmte,<br />

noch nie eine so gut organisierte und<br />

unkomplizierte Baustelle erlebt zu haben.<br />

„Das ist ein Satz, den man in heutigen<br />

Zeiten nicht sehr oft hört“, meint Thomas<br />

Seban. „Also haben wir mit Alho Kontakt<br />

aufgenommen und gemeinsam mit dem<br />

zuständigen Ansprechpartner Nils Gattwinkel<br />

unser Projekt ins Rollen gebracht.“<br />

Am 18. November 2021 wurden Planung<br />

und Realisierung des repräsentativen<br />

Dreigeschossers beauftragt. Nach<br />

der Gründung im März 2022 fand bereits<br />

im Juni die Montage der insgesamt 30<br />

Module statt und dauerte gerade einmal<br />

sechs Tage. Pünktlich im September<br />

2022 konnte das Gebäude dann bezugsfertig<br />

übergeben werden und wird seither<br />

begeistert genutzt.<br />

Maßgeschneiderte<br />

Räume für Vermietung<br />

und Eigennutzung<br />

während das 2. Obergeschoss allein von<br />

ProTec genutzt werden sollte. Insgesamt<br />

acht hell und freundlich gestaltete Büround<br />

Besprechungsräume stehen den<br />

Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen zur<br />

Verfügung, die 40 qm große Dachterrasse<br />

mit Süd-West Ausrichtung ist attraktiver<br />

Pausenbereich. Empfang, Teeküche,<br />

Archivräume und Sanitäranlagen ergänzen<br />

das Raumprogramm. Alle Räume<br />

punkten mit hochwertiger Ausstattung,<br />

wie wohnlichen Parkettböden sowie leistungsfähigen<br />

Abhangdecken, die für eine<br />

angenehme Arbeitsraumakustik sorgen.<br />

„Die gemischte Nutzung im Gebäude –<br />

unten Kita, oben Büros – ist an sich ja<br />

eher ungewöhnlich, doch die Bauherren<br />

konnten damit dem Bedarf in Neusäß<br />

perfekt entsprechen“, erklärt Nils Gattwinkel<br />

und erläutert in diesem Zusammenhang<br />

auch gleich einen weiteren<br />

Vorteil der Modulbauweise: „Dank der<br />

selbsttragenden Stahlkonstruktion der<br />

einzelnen Raummodule benötigt unsere<br />

Modulbauweise keine tragenden<br />

Wände im Innenraum. Unterschiedliche<br />

Grundrisskonzepte sind demnach auch in<br />

übereinanderliegenden Geschossen problemlos<br />

möglich. Wände können versetzt<br />

oder geöffnet werden, auch kann jederzeit<br />

Die Gesellschafter Armin Birk und Thomas<br />

Seban gründeten ProTec im Jahr 1996.<br />

Über die Kernkompetenz Wohnungsbau<br />

hat sich das Unternehmen seither auch<br />

für professionelle und nachhaltige Projektentwicklungen<br />

im Einzelhandel qualifiziert.<br />

Auch im Bereich der regenerativen<br />

Energie, im Facility Management, in der<br />

Miethausverwaltung sowie im Vermietungs-Service<br />

agiert die Firmengruppe erfolgreich.<br />

Entsprechend vielseitig mussten<br />

auch die neuen Büroflächen organisiert<br />

werden: Für konzentrierte Projektarbeit,<br />

vertrauliche Telefonate und Konferenzen<br />

ebenso wie für größere Meetings benötigte<br />

das achtköpfige Team geeignete<br />

Räume. Die Alho-interne Architektur- und<br />

Planungsabteilung entwarf das Gebäude<br />

maßgeschneidert nach den Wünschen<br />

und Anforderungen des Bauherrn: Erdgeschoss<br />

und erstes Obergeschoss wurden<br />

als Mietflächen für eine Kita sowie ein<br />

Versicherungsunternehmen konzipiert,<br />

Insgesamt acht hell und freundlich gestaltete Büro- und Besprechungsräume stehen den Mitarbeitern<br />

und Mitarbeiterinnen von ProTec im Neubau zur Verfügung.<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong><br />

7


special<br />

büro- / verwaltungsgebäude<br />

Treppenhaus und Aufzug erschließen die Etagen.<br />

Die 40 qm große Dachterrasse mit Süd-West Ausrichtung ist attraktiver<br />

Pausenbereich für das Personal.<br />

aufgestockt oder angebaut werden –<br />

auch nachträglich, wenn das Gebäude<br />

längst steht und bereits genutzt wird. Die<br />

ursprüngliche Investition der Bauherren<br />

ist daher unabhängig von der mittel- und<br />

langfristigen Entwicklung gesichert.“<br />

Individualität an der<br />

Fassade, Effektivität<br />

beim Energiekonzept<br />

Auch in puncto der Fassadengestaltung<br />

ist in der Modul-Architektur alles realisierbar,<br />

was auch konventionelle Bauweisen<br />

bieten: Putz auf Wärmedämmverbundsystemen,<br />

Vorsatzmauerwerk oder vorgehängte,<br />

hinterlüftete Fassadenelemente<br />

beispielsweise aus Holz, Metall, Keramik<br />

u.v.m. Auch Kombinationen davon sind<br />

möglich: So wählten die Bauherren in<br />

Neusäß eine ansprechende Mischung<br />

aus dunklen HPL-Platten (High Pressure<br />

Laminate) und mineralischem Putz. Die<br />

Pfosten-Riegel-Fassade im Bereich des<br />

Foyers sorgt für eine helle, freundliche<br />

Eingangsatmosphäre. Von hier aus werden<br />

die Etagen – via Treppenhaus und<br />

Aufzugsanlage – erschlossen.<br />

Das Gebäude ist mit einer PV-Anlage mit<br />

einer Leistungskapazität von 25KWp<br />

ausgestattet und wird mittels VRV-Anlage<br />

beheizt und gekühlt. Die benötigte Energie<br />

wird von Wärmepumpen auf dem<br />

Dach erzeugt.<br />

„Alho konnte durch Qualität und guten<br />

Service überzeugen – und zwar nicht<br />

nur uns, sondern auch unsere kleinen<br />

und großen Mieter“, fasst Thomas Seban<br />

seine Erfahrungen zusammen. Weitere<br />

gemeinsame Modulgebäude sind in<br />

naher Zukunft darum durchaus denkbar.<br />

„Die Zusicherung und Einhaltung von<br />

festen Terminen, das stabile Qualitätsniveau<br />

und die schnelle Bauzeit machen die<br />

Modulbauweise auch für unsere eigenen<br />

Immobilienkunden interessant“, ist sich<br />

Seban sicher.<br />

Das Gebäude ist mit einer PV-Anlage ausgestattet und wird mittels VRV-Anlage beheizt und gekühlt. Die benötigte Energie wird von Wärmepumpen<br />

auf dem Dach erzeugt.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): ALHO Unternehmensgruppe<br />

8 element + BAU • 1/<strong>2025</strong>


üro- / verwaltungsgebäude<br />

special<br />

Forster Campus, Romanshorn, Schweiz<br />

Ein Vorbild für nachhaltiges Bauen<br />

Mit dem Forster Campus hat Forster Profilsysteme sein neues Headquarter in Romanshorn eröffnet.<br />

Der Campus vereint eine Produktions- und Logistikhalle, ein Technologiezentrum sowie<br />

ein Bürogebäude in einem hochmodernen Gebäudekomplex auf über 30.000 Quadratmetern<br />

Fläche. Das Neubauprojekt markiert einen wichtigen Meilenstein in der zukunftsgerichteten<br />

Entwicklung des Unternehmens und erhält als erstes Gewerbegebäudeensemble in der<br />

Schweiz die LEED-Zertifizierung «Gold». Das neue Bürogebäude auf dem Gelände erreicht sogar<br />

«Platin». Mit dem Campus manifestiert Forster das ganzheitliche Nachhaltigkeitsverständnis<br />

des Unternehmens in einer Architektur, die von der Planung und dem Bau des Gebäudes<br />

über die Innenarchitektur und die Nutzung bis hin zur Wartung höchste Anforderungen erfüllt.<br />

Einen wesentlichen Beitrag dazu leisten die im Campus eingesetzten hauseigenen Profilsysteme<br />

aus Stahl.<br />

Der Forster Campus in Romanshorn setzt neue Maßstäbe im nachhaltigen Bauen und ist das erste Gewerbegebäudeensemble in der Schweiz,<br />

das die LEED-Zertifizierung „Gold“ erhalten hat.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): © Thomas Hary; leader.ch<br />

Mit dem Forster Campus legt Forster<br />

Profilsysteme den Grundstein<br />

für eine nachhaltige Zukunft des<br />

Unternehmens, die auf eine CO 2<br />

-neutrale<br />

Produktion und eine Architektur mit<br />

Vorbildcharakter setzt. Der Entwurf des<br />

ortsansässigen Architekturbüros Gisel<br />

+ Partner Architekten basiert auf einem<br />

ganzheitlichen Nachhaltigkeitsverständnis,<br />

das ökologische, ökonomische und soziale<br />

Aspekte konsequent integriert. Das Ergebnis<br />

ist ein moderner Gebäudekomplex,<br />

der nicht nur funktional und ästhetisch<br />

ansprechend ist, sondern auch höchste<br />

Nachhaltigkeitsstandards erfüllt. Dazu gehören<br />

neben dem schonenden Umgang<br />

mit Ressourcen auch die Minimierung von<br />

Umwelteinflüssen und ein Arbeitsumfeld,<br />

das die Bedürfnisse der Mitarbeitenden<br />

vor Ort in den Mittelpunkt stellt.<br />

Produktion, Technologie<br />

und Wohlbefinden im<br />

Einklang<br />

Der Campus besteht aus drei Gebäuden,<br />

die nach höchsten Nachhaltigkeitsstandards<br />

errichtet wurden. Größter Baukörper<br />

ist die Produktions- und Logistikhalle<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong><br />

9


special<br />

büro- / verwaltungsgebäude<br />

Die Solaranlagen auf den Dächern des Forster Campus erzeugen bis zu 15 MWp Strom pro Jahr und versorgen die Produktion und den Gebäudebetrieb<br />

mit nachhaltiger Energie.<br />

mit einem automatisierten Hochregallager,<br />

in dem sämtliche Prozesse digital<br />

optimiert ablaufen. Das angrenzende<br />

Technologiezentrum bietet Platz für<br />

das Schulungszentrum, die Produktionswerkstatt<br />

und ein Testcenter. Das<br />

Bürogebäude fügt sich dezent zwischen<br />

die beiden anderen Gebäude ein und ist<br />

so konzipiert, dass es den Mitarbeitenden<br />

gesunde und motivierende Arbeitsbedingungen<br />

bietet und den Austausch fördert.<br />

Erholungszonen innerhalb und außerhalb<br />

des Gebäudes tragen zum Wohlbefinden<br />

bei.<br />

Konsequente<br />

Minimierung des<br />

CO 2<br />

-Fussabdrucks<br />

Der Forster Campus ist so entworfen, dass<br />

er einen minimalen ökologischen Fußabdruck<br />

hinterlässt. Einen wesentlichen<br />

Beitrag dazu leistet die Verwendung von<br />

Stahl, der mit deutlich weniger CO 2<br />

-<br />

Emissionen hergestellt wird als herkömmlicher<br />

Stahl. Für den Forster Campus<br />

wurden rund 1.900 Tonnen dieses<br />

ressourcenschonenden Stahls verbaut,<br />

davon 900 Tonnen als Bewehrung in den<br />

Betonelementen. Das Engagement für<br />

nachhaltiges Bauen und Klimaschutz zeigt<br />

der Neubau auch durch eine intelligente<br />

Gebäudetechnik. Dazu gehört eine<br />

Photovoltaikanlage, die mit einer maximalen<br />

Jahresleistung von bis zu 1,5 MWp<br />

(Megawatt peak) den Energiebedarf für<br />

die Produktion und den Gebäudebetrieb<br />

deckt. Hocheffiziente Wärmepumpen und<br />

die Nutzung von Prozesswärme aus der<br />

Produktion sorgen zudem für eine optimale<br />

Effizienz der Heiz- und Kühlanlagen. Regenwasser<br />

wird für die Toilettenspülung<br />

und die Gartenbewässerung genutzt und<br />

Ladestationen für Elektrofahrzeuge fördern<br />

den Umstieg auf umweltfreundliche<br />

Mobilität der Mitarbeitenden. Nicht zuletzt<br />

tragen die durch Forster entwickelten<br />

Fassaden-, Fenster- und Türsysteme aus<br />

Stahl in der Gebäudehülle dazu bei, den<br />

Gesamtenergiebedarf weiter zu senken.<br />

Produktionshalle und<br />

Technologiezentrum:<br />

Sicherheit trifft auf<br />

Energieeffizienz<br />

Die neue Produktions- und Logistikhalle<br />

ist mit einer Fläche von rund 10.000<br />

Quadratmetern das größte der drei<br />

Gebäude auf dem Forster Campus. Bis<br />

zu 37 Meter lange Fachwerkträger aus<br />

ressourcenschonendem Stahl kommen<br />

in dem Neubau zum Einsatz, der sich auf<br />

dem Gelände als geschlossener Monolith<br />

präsentiert.<br />

Die großflächigen Fassaden werden<br />

durch Festverglasungen in Form vertikaler<br />

Lichtbänder segmentiert. Im<br />

Erdgeschoss setzen sich die Festverglasungen<br />

horizontal fort – mit integrierten<br />

Fenstern, Eingangs- und Fluchttüren. Um<br />

höchste Anforderungen an Sicherheit<br />

und Energieeffizienz zu erfüllen, wurden<br />

alle Fassadenelemente mit dem robusten<br />

Profilsystem forster unico ausgeführt.<br />

Auch das benachbarte Technologiezentrum,<br />

das neben der Produktionswerkstatt<br />

und einem Testcenter ein Schulungszentrum<br />

beherbergt, ist als opaker Kubus entworfen.<br />

Im Gegensatz zur Produktionshalle<br />

öffnet es sich über eine Pfosten-Riegel-<br />

Verglasung mit forster thermfix vario Hi<br />

zum Gelände. Im Erdgeschoss erfolgt der<br />

Zugang über Türen mit forster unico, die<br />

als Eingangs- und Fluchttüren Sicherheit<br />

und Energieeffizienz mit anspruchsvoller<br />

Gestaltung vereinen.<br />

10 element + BAU • 1/<strong>2025</strong>


üro- / verwaltungsgebäude<br />

special<br />

Das Bürogebäude:<br />

Maximale Transparenz<br />

und Wohlbefinden<br />

Der Entwurf von Gisel + Partner Architekten<br />

für den Forster Campus folgt der<br />

Leitidee, die drei Gebäude unterschiedlich<br />

zu gestalten, ohne dass sie den Bezug zueinander<br />

verlieren. Während die Produktions-<br />

und Logistikhalle sowie das Technologiezentrum<br />

auf eine geschlossene<br />

Fassadengestaltung setzen, zeichnet sich<br />

das Bürogebäude mit LEED-Zertifizierung<br />

in «Platin» durch maximale Transparenz<br />

und einladende Offenheit aus. Hier befinden<br />

sich neben den Büroarbeitsplätzen<br />

zudem ein Showroom und eine Cafeteria<br />

mit Außenbereich.<br />

Für maximale Tageslichtzufuhr und ein<br />

angenehmes Raumklima in den Innenräumen<br />

sorgt die Fassade mit einer hochwärmegedämmten<br />

Pfosten-Riegel-Verglasung<br />

mit forster thermfix vario Hi. Das schlanke<br />

Profilsystem mit einer Ansichtsbreite von<br />

60 Millimetern erlaubt nicht nur großzügige<br />

Feldgrößen, sondern ist auch systemübergreifend<br />

mit anderen Konstruktionen<br />

kompatibel. So sind die eingesetzten<br />

Drehflügelfenster, Fluchttüren nach außen<br />

und die einbruchsichere Eingangsschiebetür<br />

(RC2) mit dem robusten Profilsystem<br />

forster unico ausgeführt.<br />

Im Eingangsbereich des Bürogebäudes sorgt die eigens entwickelte Schiebetür forster unico<br />

mit Einbruchhemmung RC2 für eine offene Atmosphäre.<br />

Die hohen Schallschutzanforderungen von<br />

bis zu 35 dB in den Büroräumen werden<br />

durch die Stoßfugenverglasung mit dem<br />

Profilsystem forster presto xs auf allen Etagen<br />

erfüllt. Die mit speziellen Rahmenprofilen<br />

integrierten Holztürblätter unterstützen<br />

als natürliches Material die freundliche<br />

Atmosphäre der lichtdurchfluteten Räume.<br />

Sonderlösungen im<br />

Ausstellungsbereich<br />

Die großzügigen Festverglasungen in den Gängen des Bürogebäudes schaffen eine helle und<br />

einladende Arbeitsatmosphäre.<br />

Da der Showroom im Bürogebäude als<br />

zweigeschossige Ausstellungsfläche<br />

angelegt ist, kamen neben den Statikpfosten<br />

in der Fassade auch Tür- und Fensterelemente<br />

mit Überhöhe zum Einsatz. Der<br />

Zugang zum Showroom im Erdgeschoss<br />

erfolgt über eine maximal transparente<br />

Innenschiebetür, eine Sonderkonstruktion<br />

mit dem besonders schlanken Profilsystem<br />

forster presto xs. Den Zugang zum<br />

benachbarten Technologiezentrum öffnet<br />

eine forster fuego light Brandschutztür<br />

EI30, die mit den Abmessungen 3,50 x<br />

5,0 Meter ebenfalls vom hauseigenen<br />

Ingenieurteam speziell für diese Anwendung<br />

entwickelt wurde. In der Fassade<br />

sind zudem zwei Parallel-Ausstellfenster<br />

als Sonderlösung mit forster unico eingesetzt,<br />

die für eine effiziente Belüftung des<br />

Showrooms sorgen.<br />

Architektur:<br />

Bauherr:<br />

Metallbau:<br />

Produkte:<br />

Bautafel<br />

Gisel + Partner AG, Arbon (CH)<br />

Forster Profilsysteme AG, Romanshorn (CH)<br />

Ernst Fischer AG, Romanshorn (CH)<br />

Hochuli Metallbau AG, Wigoltingen (CH)<br />

Rey Metallbau AG, Wittenbach (CH),<br />

Wehrli Metallbau AG, Bronschhofen (CH)<br />

Pfosten-Riegel-Verglasung: forster thermfix vario Hi<br />

Festverglasungen, Eingangs- und Fluchttüren, Fenster und<br />

Schiebetür (RC2): forster unico<br />

Windfang, Schiebetüren und Bürotrennwände:<br />

forster presto xs<br />

Parallel-Ausstellfenster: forster unico als Sonderlösung<br />

Innentüren: forster fuego light als Sonderlösung<br />

in Übergröße<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong><br />

11


special<br />

büro- / verwaltungsgebäude<br />

Bürogebäude Ritterstraße 16, Berlin<br />

Kreatives Fassadenrelief<br />

Mit seiner auffälligen Fassadenstruktur präsentiert sich das Bürogebäude Ritterstraße 16 in<br />

Berlin-Kreuzberg als offenes Schaufenster für die Kreativkultur des pulsierenden Stadtteils.<br />

Eine zusätzliche Gestaltungsebene erreichten die Architekten durch ihr Sonnenschutzkonzept<br />

mit außenliegenden Fenstermarkisen im strahlend weißen Farbton der Betonfertigteile.<br />

Die Ritterstraße im kreativen Zentrum<br />

von Berlin Kreuzberg hat sich<br />

zu einem Biotop für zeitgenössische<br />

Bürohaus-Architektur entwickelt.<br />

Aus der Vielzahl von Geschäftshäusern<br />

durchaus namhafter Architekturbüros<br />

sticht das Gebäude Ritterstraße 16 hervor<br />

– dank eines signifikanten Fassadenreliefs<br />

aus weißen Betonfertigteilen. Die markante<br />

Fassadenstruktur erstreckt sich über<br />

alle sechs Geschosse der fast 40 Meter<br />

langen Blockrandbebauung hinweg. Mit<br />

seiner einzigartigen Fassade hat sich das<br />

Haus schon jetzt einen Namen im Quartier<br />

gemacht.<br />

Nachverdichtung im<br />

Kreuzberger Block<br />

Entworfen wurde der Neubau vom Berliner<br />

Architekturbüro Richter Musikowski,<br />

das nur wenige Blocks entfernt ansässig<br />

ist. In einem beschränkten Wettbewerb<br />

mit Gutachterverfahren konnte sich das<br />

Architekturbüro mit seinem Entwurf<br />

durchsetzen. Kritisch war die Überbauung<br />

eines U-Bahntunnels unter dem Grundstück.<br />

Richter Musikowski überspannte<br />

die Stelle mit einem Tragrost aus Stahl,<br />

der das Gewicht des Gebäudes ableitet.<br />

Das Bürohaus formten sie als asymmetrisches<br />

T, das sich auf 39 Meter der<br />

straßenseitigen Blockrandbebauung anschließt<br />

und mit einem 54 Meter langen<br />

Riegel in die Tiefe des Grundstücks vorstößt.<br />

Dadurch entstehen zwei Innenhöfe<br />

mit sehr unterschiedlichem Charakter,<br />

einer mit Sitztreppe und Bauminseln als<br />

halböffentlicher Treffpunkt, der andere als<br />

begrünte Ruhezone gestaltet.<br />

Das Bürohaus ist für bis zu 16 Nutzereinheiten<br />

angelegt, flexibel nutzbar mit<br />

seiner offenen Rasterstruktur und einer 5<br />

Meter breiten Flurzone. Die Erschließung<br />

erfolgt über einen zentralen Treppenhauskern<br />

und zwei Aufzüge. Eine Tiefgarage<br />

bietet Platz für 12 Pkw- und 68 Fahrradstellplätze.<br />

Offenes Schaufenster<br />

der Kreativwirtschaft<br />

Mit ihrem industriellen Charakter unterstützt<br />

die Fassade das Gestaltungsziel der<br />

Architekten, eine zeitgenössische Interpretation<br />

der Kreuzberger Gewerbehöfe<br />

zu schaffen. Streng gerasterte Rahmen<br />

aus selbsttragenden Betonfertigteilen,<br />

übereinandergestapelt und an der Stahlbetonskelettkonstruktion<br />

fixiert, bilden die<br />

äußere Schicht. Diagonale Querstreben in<br />

den sandgestrahlten Rahmen sorgen für<br />

den starken Wiedererkennungseffekt. In<br />

Die hell erleuchteten Arbeits- und Produktionsräume in der Ritterstraße 16 in Berlin Kreuzberg kommunizieren über das Fassadenrelief und<br />

projizieren ein gemeinsames Bild ihrer vielfältigen Nutzung.<br />

Bildnachweis: WAREMA/Dacian Groza (Bild oben); WAREMA/Schnepp Renou (Bilder gegenüberliegende Seite)<br />

12 element + BAU • 1/<strong>2025</strong>


üro- / verwaltungsgebäude<br />

special<br />

Sind die Fenstermarkisen heruntergefahren,<br />

verändern sie die Ansicht der plastischen Fassadenstruktur<br />

zu einem homogenen Betonrelief<br />

in strahlendem Weiß.<br />

Die durchgehenden Loggien erlauben bereits<br />

eine natürliche Verschattung der raumhohen<br />

Fensterfronten. Für den außenliegenden Sonnen-<br />

und Blendschutz wählten die Architekten<br />

zusätzlich windstabile Fenstermarkisen.<br />

Der von den Architekten gewählte Behangstoff<br />

Soltis Veozip ist wärmereduzierend und ermöglicht<br />

eine gute Kombination aus Hitzeschutz<br />

und Außenbezug.<br />

der Tiefe dahinter befinden sich schmale<br />

Loggien von 1,6 und 1,8 Meter Breite<br />

als Aufenthaltsflächen für die Nutzer des<br />

Hauses. Bodentiefe Panoramafenster mit<br />

leichten Aluminiumrahmen ermöglichen<br />

lichtdurchflutete Arbeitsplätze und erlauben<br />

Einblicke in die Büro- und Produktionsräume,<br />

die sich, abends hell erleuchtet,<br />

zu einem gemeinschaftlichen Bild des<br />

kreativen Gewerbes zusammenfügen.<br />

Strahlend weißes Relief<br />

Die Kästen für die Vorbau-Markisen wurden<br />

unsichtbar direkt hinter den Betonfertigteilrahmen<br />

in den Sturz integriert und<br />

können von den Loggien aus gewartet<br />

werden. Die seitliche easyZIP-Führung<br />

verschwindet dezent in den Schattenfugen<br />

der Rahmen. Zur Steuerung erhielt<br />

jeder Behang einen eigenen Antrieb,<br />

deren Ansteuerung über ein zentrales<br />

KNX-Tableau in den Büros erfolgt.<br />

Das nachhaltige Klimakonzept des mit<br />

DGNB Gold zertifizierten Gebäudes wird<br />

durch die Vorbau-Markisen klar unterstützt,<br />

denn der sommerliche Wärmeeintrag<br />

ist trotz des hellen Farbtons<br />

des Behangs deutlich reduziert. Eine<br />

Einflussgröße für das Zertifikat war neben<br />

den erreichten Werten auch die Langlebigkeit<br />

der Sonnenschutzanlage und<br />

der Steuerung. Der Behang ist außerdem<br />

durchblickfähig, bietet eine gute Kombination<br />

aus Hitzeschutz und Bezug zum<br />

Außenraum und sorgt so für angenehme<br />

Arbeitsbedingungen.<br />

Eine weitere gestalterische Ebene schufen<br />

die Architekten mit ihrem Sonnenschutzkonzept.<br />

Die durchgehenden Loggien<br />

erlauben bereits eine natürliche Verschattung<br />

der raumhohen Fensterfronten. Für<br />

den außenliegenden Sonnen- und Blendschutz<br />

wählten die Architekten zusätzlich<br />

windstabile Fenstermarkisen von Warema<br />

mit einem Behangstoff von Serge Ferrari<br />

in Frostweiß. Sein Farbton erreicht nahezu<br />

perfekt den der Betonfertigteile. Sind die<br />

bis zu 2,75 m breiten und 3 m hohen<br />

Markisen heruntergefahren, verändern<br />

sie die Ansicht der plastischen Fassadenstruktur<br />

zu einem homogenen Betonrelief<br />

in strahlendem Weiß. Der Behangstoff<br />

ist außerdem wärmereduzierend und<br />

ermöglicht eine gute Kombination aus<br />

Hitzeschutz und Außenbezug.<br />

Projekt:<br />

Bautafel<br />

Bürogebäude Ritterstraße 16, Berlin<br />

Bauherrschaft: Ritterstraße 16-18 GmbH & Co. KG, Berlin<br />

Architektur:<br />

Fassade:<br />

Fertigstellung: 2023<br />

Zertifizierung:<br />

Produkte:<br />

Richter Musikowski Architekten Part GmbB, Berlin<br />

Hemmerlein Ingenieurbau GmbH, Bodenwöhr;<br />

MBW – Metallbau Windeck GmbH, Kloster Lehnin<br />

DGNB Gold<br />

Vorbau-Markisen mit easyZIP-Führung; Behang Soltis<br />

Veozip von Serge Ferrari, Dessin 3784, Farbe Frostweiß<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong><br />

13


special<br />

büro- / verwaltungsgebäude<br />

Bildnachweis:<br />

© droneproject | Maximilian Boschi<br />

Grand Central, Wien<br />

Holzhybrid-Bürohaus<br />

Mit dem Gebäudekomplex „Grand Central“ am Verkehrsknotenpunkt Wien Floridsdorf sollte<br />

das Potential der boomenden Region nördlich der Donau genutzt und dringend benötigte<br />

Büromietflächen zur Verfügung gestellt werden. Die Anforderung an die Planung war, einen<br />

Neubau zu konzipieren, der größtmögliche Flexibilität in der Raumnutzung bietet und so dem<br />

Bedarf unterschiedlicher Mieter gerecht wird.<br />

Die Holzhybridbauweise ermöglicht<br />

eine besonders flexible Raumaufteilung<br />

– vom Großraumbüro bis<br />

zum Einzelbüro. Der sechsgeschossige<br />

Neubau besteht aus zwei Bauteilen mit<br />

insgesamt 12.000 m 2 Bürofläche.<br />

Ressourcenschonende<br />

und energieeffiziente<br />

Bauweise<br />

ATP architekten ingenieure plante den<br />

Gebäudekomplex in ökologisch nachhaltiger<br />

Holzhybridbauweise, wodurch dessen<br />

ökologischer Fußabdruck erheblich<br />

reduziert werden konnte. Zudem wurde<br />

der Neubau auf dem bereits bestehenden<br />

U-Bahn-Bauwerk sowie einem ehemaligen<br />

Parkplatz errichtet, also wurden keine<br />

weiteren Flächen versiegelt. Eine PV-Anlage<br />

versorgt das Gebäude mit Eigenstrom.<br />

ATP sustain, Forschungs- und Sonderplanungsgesellschaft<br />

für nachhaltiges Planen<br />

und Bauen, begleitete den Planungsprozess<br />

zur Erreichung einer Gebäudezertifizierung<br />

nach klimaaktiv-Standard des<br />

Bundesministeriums für Klimaschutz,<br />

Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation<br />

und Technologie (BMK). Angestrebt wird<br />

eine Zertifizierung in Gold oder Silber.<br />

Spezieller<br />

Erschütterungsund<br />

Schallschutz<br />

Da sich der Gebäudekomplex direkt über<br />

der U-Bahn-Wendeanlage und neben den<br />

S-Bahn-Gleisen befindet, lag das Augenmerk<br />

der Planung auf dem Schallschutz<br />

und der elektromagnetischen Trennung<br />

des Gebäudes – für eine möglichst große<br />

Behaglichkeit in den Innenräumen.<br />

Die Fundierung des Gebäudes war eine<br />

besondere Herausforderung für die<br />

14 element + BAU • 1/<strong>2025</strong>


üro- / verwaltungsgebäude<br />

special<br />

Bildnachweis:<br />

© ATP/Kuball<br />

Tragwerksplanung, da alle Kräfte über<br />

die Tragstruktur des U-Bahn-Tunnels<br />

abgeleitet werden müssen.<br />

Neben dem erforderlichen Erschütterungsschutz<br />

reagiert diese auch auf Einwirkungen<br />

aus Wind, Schiefstellung und<br />

Erdbeben. Die Holzhybridbauweise mit<br />

Leichtbauelementen erwies sich hier als<br />

ideal, da sie das Gewicht des Gebäudes<br />

reduziert.<br />

Hohe<br />

Aufenthaltsqualität<br />

Die Geschossrücksprünge reagieren auf<br />

die strengen städtebaulichen Vorgaben<br />

und ermöglichen zugleich die bestmögliche<br />

Ausreizung der Gebäudehöhen.<br />

Durchgängige Fensterbänder und Einschnitte<br />

in der Hauptfassade bieten eine<br />

optimale Belichtung der Nutzflächen<br />

bis tief in das Gebäudeinnere. Attraktive<br />

Freiflächen mit zahlreichen Terrassen<br />

und Loggien sorgen für eine hohe Aufenthaltsqualität.<br />

GE<br />

WARTET<br />

GEMIETET<br />

Flexible Grundrisse, individuelle und bedarfsgerechte Ausstattung, sichere Terminund<br />

Kostenplanung – so punkten Bürogebäude auf Zeit von FAGSI.<br />

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element + BAU • 1/<strong>2025</strong><br />

15


special<br />

büro- / verwaltungsgebäude<br />

Stadtsparkasse München<br />

Wenn‘s im Großraumbüro leise wird<br />

Marcus Wiesenhöfer<br />

Volle Ruhe statt Lärm im Großraumbüro! Was schier unmöglich klingt, gehört in der „Neuen<br />

Arbeitswelt“ der Stadtsparkasse München zum Alltag. Denn für das rundum erneuerte Arbeitsplatzkonzept<br />

im Verwaltungszentrum in der Ungererstraße 75 hat Architektin Yenny Alvarez<br />

(Architekturbüro Tettenborn, München) ganz bewusst eine ausgeklügelte Akustikdämmung<br />

gewählt: Die eingesetzten Holzwolle-Akustikplatten kombinieren Holzwolle mit Zement und<br />

stellen so eine optimale Schallabsorption sicher.<br />

Für optimalen Lärmschutz in ihren neu konzipierten Büroräumen vertraut die Stadtsparkasse München auf eine Akustikdämmung.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Matthias Mang/JOMA<br />

Durch ihre einzigartige Oberflächenstruktur<br />

verringert die Akustikdämmung<br />

zudem die Nachhallzeit in<br />

den Büros immens. Da sich die Akustikdämmung<br />

auch ästhetisch ins Konzept<br />

der neuen Räumlichkeiten einfügen sollte,<br />

entwarf Yenny Alvarez vom Architekturbüro<br />

Tettenborn in München elf individuell<br />

angeordnete Dämmelemente mit<br />

unterschiedlichen Formen und Farben.<br />

Joma lieferte die individuellen Module<br />

vorsortiert an den Fachhandwerker, der<br />

sie in seiner Werkstatt direkt auf die<br />

entsprechenden Trägerplatten vormontierte.<br />

So gab’s bei der Installation vor Ort<br />

keinen Staub und Dreck.<br />

Offene<br />

Raumstruktur<br />

„Für unsere ,Neue Arbeitswelt‘ in der Ungererstraße<br />

haben wir die alten Zellenbüros<br />

in größere, offenere Raumstrukturen<br />

umgewandelt. Das führte bei einigen<br />

Mitarbeitenden reflexhaft zur Sorge,<br />

dass es im Großraum zu laut wird. Daher<br />

war gleich klar, dass wir in den neuen<br />

Büros die bestmögliche Raumakustik<br />

herstellen müssen“, sagt Moritz Segers,<br />

Architekt der Stadtsparkasse München.<br />

Beim Umbau des Verwaltungszentrums<br />

in der Ungererstraße war er als Projektleiter<br />

für die Erarbeitung und Umsetzung<br />

des neuen Arbeitsplatzkonzepts zuständig.<br />

16 element + BAU • 1/<strong>2025</strong>


üro- / verwaltungsgebäude<br />

special<br />

Vorsortiert für<br />

schnelle Montage<br />

Bei Bedarf werden die Akustikdämmung auch mit integrierten Lichtarmaturen geliefert.<br />

In den Holzwolle-Akustikplatten von Joma<br />

fand Architektin Yenny Alvarez die richtige<br />

Lösung: Mit einer Faserbreite von 1,0<br />

Millimeter und einer Gesamtdicke von 2,5<br />

Millimetern absorbieren die Dämmplatten<br />

den Schall in den Büros besonders wirksam<br />

und ermöglichen ein angenehmes<br />

Arbeiten ohne viel Lärm.<br />

Akustik und<br />

Ästhetik vereint<br />

Besonders wichtig war Moritz Segers und<br />

Yenny Alvarez neben dem richtigen Lärmpegel<br />

auch die Optik der Dämmelemente:<br />

„Die Akustikdämmung musste sich<br />

ästhetisch passend auf den Zielflächen<br />

einfügen. Gemeinsam mit den einzelnen<br />

Arbeitsplatzkabinen und den Teppichböden<br />

in den Büros sorgen die Akustikplatten<br />

für ein ganz heimeliges Gefühl.<br />

Und die verschiedenen Farben bringen<br />

auch viel mehr Leben und Wärme in den<br />

Raum. Da könnte man glatt vergessen,<br />

dass man sich im Büro befindet und nicht<br />

zu Hause“, so Alvarez.<br />

Begeistert hat sie zudem die 3D-Struktur<br />

der Akustikplatten: „Man hat selbst<br />

von Weitem den Eindruck: Hier passiert<br />

optisch richtig etwas. Durch die besondere<br />

Oberflächenstruktur und die unterschiedlichen<br />

Farben sieht man nicht nur<br />

einzelne Akustikpanels, sondern auch<br />

Kunst“.<br />

Thomas Riecker aus dem Joma-Außendienst<br />

freut sich über das Feedback: „Wir<br />

bieten unsere Akustikdämmung in den<br />

verschiedensten Größen an und machen<br />

jede noch so individuelle Beschichtung,<br />

Farbe und Form möglich. Auf Kundenwunsch<br />

können wir die Akustikdämmung<br />

auch mit integrierten Lichtarmaturen<br />

liefern“.<br />

Für die Büroräume in der Stadtsparkasse<br />

entwarf Yenny Alvarez elf individuelle<br />

Dämmkonstruktionen mitsamt Wunschfarben<br />

und -anordnung. Auf dieser Basis<br />

gab Joma die Dämmung in Produktion<br />

und lieferte die Elemente als besonderen<br />

Service nach den Zielwänden auf Paletten<br />

vorsortiert an den beauftragten Schreiner.<br />

Der brauchte die einzelnen Dämmplatten<br />

nur noch wie ein Puzzle zusammensetzen<br />

und auf Holzträgerplatten montieren. „Diese<br />

Vorgehensweise ist für alle Beteiligten<br />

entspannt. Denn wenn Dämmelemente<br />

erst direkt auf der Baustelle angepasst<br />

und verklebt werden, dann entsteht Staub<br />

und der Lärm beim Sägen stört die Mitarbeitenden<br />

und die anderen Gewerke“,<br />

erklärt Bernd Wucher von Joma. Moritz<br />

Segers ist sehr zufrieden: „Bei uns musste<br />

die Montage der Dämmelemente zeitgleich<br />

mit dem Aufbau der Möblierung<br />

erfolgen. Umso wichtiger war es, dass<br />

die Akustikelemente bereits vormontiert<br />

ankamen, schließlich hatten wir in den<br />

Räumen schon Konferenztische, Sessel<br />

und komplett eingerichtete Arbeitsplätze<br />

stehen. Da konnten wir uns keinen<br />

Baustaub mehr leisten.“<br />

Angenehmes Raumklima<br />

Die Akustikdämmung sorgt bei der Stadtsparkasse<br />

nicht nur für ruhiges Arbeiten,<br />

sondern auch für ein gutes Raumklima:<br />

Die Akustikplatten bestehen aus natürlichen,<br />

atmenden Materialien und sind<br />

darüber hinaus allergikerfreundlich. Durch<br />

ihren Holzanteil können sie zudem die<br />

Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen.<br />

Durch ihre Materialbeschaffenheit<br />

verfügen die Dämmplatten außerdem<br />

über eine natürliche Festigkeit, sie vertragen<br />

auch feuchte Umgebungen und<br />

bieten einen verlässlichen Brandschutz.<br />

Die elf individuell entworfenen Akustikdämmelemente fügen sich<br />

nahtlos ins optische Konzept der Zielwände ein.<br />

Die Akustikdämmung wurde bereits beim Schreiner vormontiert und<br />

musste auf der Baustelle nur noch installiert werden.<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong><br />

17


special<br />

büro- / verwaltungsgebäude<br />

Rathaus Vejen, Dänemark<br />

Smarte Beschattung<br />

Das Gebäude mit den hellgrauen Ziegeln zieht die Blicke auf sich: Im dänischen Vejen ist ein<br />

neues Rathaus entstanden, das für seine herausragende gestalterische und baukulturelle<br />

Qualität ausgezeichnet wurde. Eine spannende Verbindung aus klassischer und dynamischer<br />

Formensprache charakterisiert die Fassade, in deren elegantes Erscheinungsbild sich auch der<br />

Sonnenschutz perfekt einfügt.<br />

Mit höchsten Ansprüchen an Nachhaltigkeit<br />

und Design ist in der<br />

jütländischen Gemeinde Vejen<br />

ein hochmodernes Rathaus entstanden.<br />

Auf vier Etagen bietet das Gebäude, das<br />

sich im Zentrum der 43.000-Einwohner-<br />

Stadt am Standort des ehemaligen<br />

Rathauses befindet, Platz für über 200<br />

Mitarbeitende. Mit dem Ziel, auch künftigen<br />

Anforderungen an Energieeffizienz<br />

und Ressourcenschonung zu entsprechen<br />

und das Wohlbefinden von Angestellten<br />

und Besuchern zu steigern, hatten sich die<br />

Verantwortlichen zugunsten eines Neubaus<br />

entschieden. Das mit einer DGNB-<br />

Zertifizierung in Platin prämierte Verwaltungsgebäude<br />

überzeugt darüber hinaus<br />

durch seine herausragende Architektur,<br />

für die es als erstes Gebäude Dänemarks<br />

die DGNB Diamant-Auszeichnung erhielt.<br />

Aufmerksamkeitsstarke<br />

Fassade – einladende<br />

Innenarchitektur<br />

Das vom Architekturbüro Pluskontoret<br />

Arkitekter aus Aarhus entworfene, 2019<br />

fertiggestellte Rathaus besticht durch eine<br />

spannende Synthese aus klassischer und<br />

Das Rathaus Vejen wird durch eine spannende Verbindung aus klassischer und dynamischer Formensprache charakterisiert, in deren elegantes<br />

Erscheinungsbild sich auch der Sonnenschutz perfekt einfügt.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): © Christian Weinrich Fotografie<br />

18 element + BAU • 1/<strong>2025</strong>


üro- / verwaltungsgebäude<br />

special<br />

Die Fassade des Rathauses macht durch ihre reliefartige, stufenförmige<br />

Struktur auf sich aufmerksam und betont die leicht zurückversetzten<br />

Fenster und Türen.<br />

Die Beschattung im Rathaus Vejen erfolgt enes textilen Sonnenschutzes.<br />

Er wird den hohen Designanforderungen perfekt gerecht. Eingebunden<br />

in die Gebäudeautomation, senkt er zudem die Klimatisierungskosten<br />

und trägt zur hohen Energieeffizienz des Gebäudes bei.<br />

dynamischer Formensprache. Die aus<br />

hellgrauen Ziegeln gefertigte Fassade<br />

macht durch ihre reliefartige, stufenförmige<br />

Struktur auf sich aufmerksam und<br />

betont damit die leicht zurückversetzten<br />

Fenster und Türen. Besondere Akzente<br />

setzt der großzügig bis in die erste Etage<br />

reichende Haupteingang, der die sachliche<br />

Symmetrie der Fassade durch eine<br />

Kombination aus großen Fensterelementen<br />

und geschlossenen Flächen aufbricht.<br />

Die Gestaltung im Gebäudeinneren<br />

ist darauf ausgelegt, Verbindung und<br />

Kommunikation zu fördern. Sowohl der<br />

Haupt- als auch der Nebeneingang münden<br />

in ein zentrales Atrium mit offenem<br />

Blick auf sämtliche Etagen sowie die<br />

angrenzenden Gebäudeteile. Sichtfelder<br />

in den Böden der Korridore verbinden die<br />

einzelnen Ebenen miteinander und tragen<br />

zu dem offenen, freundlichen Charakter<br />

des Gebäudes bei. Zusätzlich unterstützt<br />

wird dieser Effekt durch die Oberlichter,<br />

die das Rathaus mit Tageslicht versorgen.<br />

Energieeffizienter<br />

Gebäudebetrieb<br />

dank Textilscreens<br />

Dänemark bot dem ausführenden Bauunternehmen<br />

Jørgen Friis Poulsen A/S<br />

eine Komplettlösung an, die sowohl den<br />

Designanforderungen gerecht wurde als<br />

auch die Möglichkeit zur Integration des<br />

Sonnenschutzes in die Gebäudeautomation<br />

umfasste.<br />

Die Beschattung im Rathaus Vejen erfolgt<br />

mithilfe des textilen Sonnenschutzes<br />

heroal VS Z. Seine besondere Reißverschlusstechnologie<br />

sorgt für einen<br />

energieeffizienten Gebäudebetrieb bei<br />

höchster Stabilität des Textils. Selbst bei<br />

starken Windbelastungen von bis zu 145<br />

km/h bleibt der Screen sicher in der Führungsschiene.<br />

Dank vielfältiger Designoptionen<br />

fügt er sich zudem harmonisch in<br />

die Gebäudeoptik ein. Hierzu präsentiert<br />

sich im Rathaus Vejen das Textil in Anthrazit<br />

passend zu den hellgrauen Ziegeln<br />

der Fassade. Edel und gefällig wirkt<br />

auch die Farbgestaltung der Aluminium-<br />

Führungsschienen und -Endleisten mit<br />

einer heroal hwr-Pulverbeschichtung in<br />

warmem Orange. Die licht- und wetterfeste<br />

Beschichtung ist farblich ähnlich zu<br />

den Fenstern und Türen und unterstreicht<br />

das ausdrucksstarke Erscheinungsbild<br />

des Gebäudes. Besonders ästhetisch ist<br />

darüber hinaus die dezente Integration<br />

des Sonnenschutzes in die Fassade, die<br />

die schmalen Führungsschienen mit ihrer<br />

Ansichtsbreite von nur 25 mm ermöglichten.<br />

Vollautomatisierte<br />

Beschattungssteuerung<br />

für hohe Flexibilität<br />

Mehr als 500 m² des Sonnenschutzes<br />

integrierte Alux im Rathaus Vejen. Für<br />

gute Ergebnisse sorgte die enge Zusammenarbeit<br />

mit heroal. Die Steuerung der<br />

Sonnenschutzlösungen erfolgt vollautomatisiert<br />

über die Gebäudeautomation<br />

und überzeugt durch ihre hohe Flexibilität<br />

und Effektivität. Hierzu richtete Alux vier<br />

voneinander unabhängig programmierbare<br />

Zonen ein, die die Steuerung der<br />

Textile in Abhängigkeit von Uhrzeit und<br />

Witterung individuell regelt. Die intelligente<br />

Optimierung des Sonnenschutzes<br />

senkt die Klimatisierungskosten und sorgt<br />

so für einen energieeffizienten Gebäudebetrieb.<br />

Einen bedeutenden Beitrag zu einem<br />

energieeffizienten Gebäudebetrieb leistet<br />

im Rathaus Vejen die Beschattung durch<br />

außen liegende Textilscreens. Sie sorgt<br />

im Sommer auf natürliche Weise für ein<br />

angenehmes Raumklima und erlaubt<br />

den weitestgehenden Verzicht auf eine<br />

Klimatisierung. Mit der Realisierung der<br />

bis ins Detail durchdachten Lösung wurde<br />

das Metallbauunternehmen Alux A/S<br />

aus Silkeborg beauftragt. Der Partner<br />

für heroal Sonnenschutzlösungen in<br />

Bautafel<br />

Eigentümer: Gemeinde Vejen<br />

Architekten: Pluskontoret Arkitekter A/S, TRANSFORM ApS, Aarhus, DK<br />

Verarbeiter: Alux A/S, Aarhus, Dänemark<br />

Fertigstellung: 2019<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong><br />

19


special<br />

büro- / verwaltungsgebäude<br />

WGV Versicherung, Stuttgart<br />

Kundenservice mit Wow-Effekt und Wohlfühlklima<br />

Seit mehr als 100 Jahren hat die WGV Versicherungsgruppe in Stuttgart ihren Sitz. Mitten im<br />

Stadtzentrum ersetzt nun ein moderner Neubau das bisherige Nachkriegsgebäude. Der neue<br />

Hauptsitz beherbergt neben zahlreichen Büro und Open-Space-Bereichen das Herzstück der<br />

WGV: ein stilvolles Kundenservicezentrum mit Vorzeigecharakter. Besonderes Augenmerk<br />

wurde auch auf die Anlagenkomponenten und Bauelemente von Lüftungs-, Brandschutz– und<br />

Entrauchungstechnik gelegt. Kunden und Angestellte kommen so in den Genuss einer angenehmen<br />

und zugfreien Klimatisierung, die obendrein besonders energieeffizient ist.<br />

Der neue Hauptsitz der WGV Versicherung<br />

verbindet innovative Bautechnologien<br />

mit nachhaltigen Designprinzipien.<br />

Auf sechs Etagen und gut<br />

7.300 m 2 eröffnet der Neubau von wma<br />

architekten Raum für 230 Arbeitsplätze.<br />

Drei Untergeschosse bieten Platz für zwei<br />

Tiefgaragenebenen sowie für Technikflächen,<br />

Lagerräume und Fahrradstellplätze<br />

samt Umkleiden. Im Erdgeschoss befindet<br />

sich das neue Kundenservicezentrum,<br />

das DIA DITTEL ARCHITEKTEN passend<br />

zum Neubau konzipiert haben. Es stellt<br />

die Visitenkarte des Versicherers dar und<br />

überzeugt mit einem ganzheitlichen und<br />

stilvollen Gestaltungskonzept: modern,<br />

fortschrittlich und nachhaltig.<br />

Das Servicecenter gliedert sich auf 600<br />

m 2 in drei funktionale Zonen, die einen dynamischen<br />

Rundgang ermöglichen: vom<br />

Empfang über den Wartebereich hin zu<br />

den Beratungsplätzen. Geschlossene Räume<br />

für Besprechungen und fokussiertes<br />

Arbeiten ergänzen den offenen Servicebereich.<br />

Gemäß dem Leitbild des Unternehmens<br />

und der langfristigen Nutzung sind<br />

die verwendeten Materialien langlebig,<br />

hochwertig und zeitlos in ihrer Anmutung.<br />

Ein heller durchgehender Terrazzoboden<br />

verleiht ein elegantes Erscheinungsbild<br />

und kontrastiert ausdrucksstark mit den<br />

warmen Eichenholzlamellen, welche die<br />

Beratungsplätze halbtransparent einrahmen.<br />

Petrolfarben akzentuierte Sitzinseln<br />

nehmen Bezug zur Corporate Identity und<br />

bilden auch durch die integrierte Bepflanzung<br />

einen Hingucker in der organisch<br />

gegliederten Raumstruktur. Die hellen<br />

Wand- und Deckenfarben finden sich<br />

im Mobiliar wieder. Gleichzeitig unterstützt<br />

die hochwertige Akustikdecke die<br />

Zonierung und Wegeführung im Kundenzentrum<br />

durch die Ausbildung von<br />

Deckenfeldern über den verschiedenen<br />

Nutzbereichen. In Arealen mit erhöhten<br />

Schallschutzanforderungen gewährleisten<br />

hochwertige Akustikdecken- und Paneele<br />

eine angenehme Raumakustik. Die fein<br />

Im Herzen Stuttgarts hat die WGV Versicherung einen modernen Neubau eröffnet.<br />

Bildnachweis: Martin Baitinger<br />

20 element + BAU • 1/<strong>2025</strong>


üro- / verwaltungsgebäude<br />

special<br />

Das Kundenservicecenter überzeugt durch moderne Eleganz und angenehmes Ambiente.<br />

Bildnachweis: ©DittelArchitektenGmbH<br />

abgestimmte Kombination aus Architektur<br />

und Design schafft in Gänze ein attraktives<br />

und komfortables Raumambiente<br />

– für Mitarbeiter und Kunden. Wesentlich<br />

dazu bei trägt auch ein komplexes Belüftungs-<br />

und Klimakonzept, für das Kiefer<br />

Klimatechnik verantwortlich zeichnet.<br />

Effiziente Anlagentechnik<br />

Das Anlagenkonzept des neuen Headquarters<br />

baut auf drei Säulen auf: So besteht<br />

die Lüftungsanlage aus einem zentralen<br />

Lüftungsgerät, das in der Technikzentrale<br />

im Untergeschoss installiert ist und die<br />

einzelnen Gebäudebereiche versorgt. Hinzu<br />

kommen drei Anlagen, die vorrangig<br />

der Entlüftung der Tiefgarage sowie der<br />

Entrauchung im Untergeschoss dienen.<br />

Die erste Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />

deren Hauptaufgabe die<br />

Be- und Entlüftung sowie die Klimatisierung<br />

ist, versorgt das Kundencenter im<br />

Erdgeschoss sowie alle Büro-, Neben- und<br />

Sanitärräume der fünf Stockwerke. Hierfür<br />

wird die Außenluft über einen Ansaugturm<br />

im Innenhof aufgenommen, gefiltert<br />

und dem Lüftungsgerät zugeführt. Je<br />

nach Bedarf wird sie über ein WRG-Hochleistungs-Kreislaufverbundsystem<br />

gekühlt<br />

Schlitzdurchlässe fügen sich unauffällig in jede gewünschte Deckenarchitektur ein. In diesem<br />

Fall sind sie entlang der Fensterfront integriert.<br />

Bildnachweis: ©Kiefer Klimatechnik<br />

oder erwärmt. Anschließend gelangt die<br />

Zuluft über die Installationsschächte zu<br />

den jeweiligen Geschossen. An den Geschosseintritten<br />

erfolgt die Regelung des<br />

Volumenstroms über variable Volumenstrom-<br />

und Druckregler.<br />

Höchster Komfort – unauffällig<br />

intergeriert<br />

Die Einbringung der Zuluft in die Büround<br />

Beratungsräume des Kundencenters<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong><br />

21


special<br />

büro- / verwaltungsgebäude<br />

In den oberen Büroetagen sorgt ein Wand-<br />

Luftdurchlass mit integriertem Telefonieschalldämpfer<br />

für ein angenehmes Raum- und<br />

Arbeitsklima.<br />

Bildnachweis: ©Kiefer Klimatechnik<br />

Die Erfassung der Abluft erfolgt im Kundencenter via Schattenfugen im Deckenbereich. Die<br />

verbrauchte Luft wird bei Bedarf gefiltert, dem Zentralgerät zugeführt und nach Durchlauf der<br />

Wärmerückgewinnung über das Dach abgeführt.<br />

Bildnachweis: ©DittelArchitektenGmbH<br />

erfolgt über die Kiefer Schlitzauslässe Indul.<br />

Diesen sind nochmals Volumenstrombegrenzer<br />

vorgelagert, die die Luftmengen<br />

der einzelnen Auslässe untereinander<br />

auf einen definierten Sollwert abgleichen.<br />

In diesem Fall beträgt der Volumenstrom<br />

jeweils 125 m 3 /h. Charakteristisch für<br />

den hochwertigen Schlitzauslass ist seine<br />

speziell entwickelte Ausblasgeometrie,<br />

für besonders feine Einzelstrahlen. Diese<br />

wiederum ermöglichen eine schnelle<br />

Induktion, also Beimischung der Raumluft,<br />

sodass Temperaturdifferenzen schnell<br />

abgebaut werden und kein unangenehmes<br />

Zugluftgefühl auftritt. Die filigranen<br />

Durchlassprofile fügen sich unauffällig in<br />

jede gewünschte Deckenarchitektur ein.<br />

In diesem Fall sind sie im Kundencenter<br />

entlang der Fensterfront als durchgängiges<br />

Band integriert. Außerdem befindet<br />

sich je ein Auslass in den Decken der<br />

Beratungsräume, der die Ausrichtung von<br />

Trennwänden und Mobiliar aufgreift.<br />

Die Erfassung der Abluft erfolgt im Kundencenter<br />

via dezent umlaufender Schattenfuge<br />

im beleuchteten Deckenbereich<br />

Bauherr:<br />

Architekt:<br />

TGA-Planung:<br />

Bautafel<br />

Württembergische Gemeinde-Versicherung a.G.<br />

wma architekten wöhr mieslinger assoziierte, Stuttgart<br />

Kundenservicezentrum EG: DIA Dittel Architekten, Stuttgart<br />

Rentschler Riedesser, Filderstadt<br />

TGA-Installation: Kiefer Klimatechnik GmbH<br />

Fertigstellung: 2022<br />

über der Sitzinsel und dem Empfangstresen.<br />

Die verbrauchte Luft wird in die<br />

Flurdecken geführt und anschließend in<br />

den Deckenhohlraum des Flurkoffers geleitet.<br />

Dort wird sie per Ansaugstelle am<br />

Geschosseintritt entnommen, bei Bedarf<br />

gefiltert und dem Zentralgerät zugeführt.<br />

In den WC-Bereichen und Nebenräumen<br />

geschieht dies über Tellerventile bzw.<br />

Gitter im Deckenhohlraum. Nach Durchlauf<br />

der Wärmerückgewinnung wird die<br />

Abluft über das Dach abgeführt.<br />

Effiziente Zu- und<br />

Abluftführung<br />

In den Büroetagen der oberen Stockwerke<br />

samt Open-Space-Arbeitsbereichen fiel<br />

die Wahl auf die Kiefer Schlitzdurchlässe<br />

Indulsnap als Einzel- und Kombinationsluftdurchlass<br />

für Zuluft und Abluft. Das<br />

bewährte Indul-Ausblasprofil kombiniert<br />

auch hier große Leistungsfähigkeit mit<br />

hohem Komfort. Indulsnap ist überdies<br />

ein Wand-Luftdurchlass mit integriertem<br />

Telefonieschalldämpfer, der komplett<br />

in der Trockenbauwand verschwindet<br />

– für konzentriertes Arbeiten und eine<br />

angenehme Gesprächsatmosphäre. Um<br />

Ventilatorgeräusche zu reduzieren, sind<br />

zusätzlich in die verschiedenen Kanal- und<br />

Rohrleitungen sowie im Lüftungsgerät<br />

jeweils Absorptionsschalldämpfer eingebaut.<br />

Entrauchung, Brandschutz<br />

und<br />

Tiefgaragenabluft<br />

Zwei zusätzliche Anlagen sind in die<br />

Entlüftung der Tiefgaragen eingebunden.<br />

Eine weitere ist für die Entrauchung<br />

mehrerer Räume im Untergeschoss<br />

vorgesehen. Die Abluftventilatoren der<br />

Tiefgaragen stehen im zweiten und dritten<br />

Untergeschoss. Über Kanalgitter wird<br />

die Abluft aus der Tiefgarage entnommen<br />

und über Steigkanäle auf das Dach ins<br />

Freie und dort abgeführt. Die Außenluft<br />

strömt über die Zufahrt nach. Bei Wandoder<br />

Deckendurchführungen durch<br />

Brandabschnitte sind Brandschutzklappen<br />

mit elektrischem Federrücklaufantrieb eingesetzt.<br />

Beim Ansprechen der Rauchmelder<br />

oder ausgelöstem Feueralarm wird<br />

die Anlage abgeschaltet und die Brandschutzklappen<br />

geschlossen. Innerhalb der<br />

Entrauchungsanlage ist jeder relevante<br />

Bereich im ersten Untergeschoss mit<br />

einer Entrauchungsklappe versehen. Über<br />

die angeschlossenen Entrauchungskanäle<br />

wird der Rauch über Steigkanäle auf das<br />

Dach und per Entrauchungsventilator<br />

abgeführt. In der Brandmeldezentrale<br />

kann die Feuerwehr jeweils eine der zehn<br />

Entrauchungszonen aktivieren, dann öffnet<br />

die jeweilige Klappe automatisch und<br />

der Dachventilator startet.<br />

22 element + BAU • 1/<strong>2025</strong>


üro- / verwaltungsgebäude<br />

special<br />

Verwaltungsgebäude der Molkerei A. Müller<br />

Weiß, klar, pur<br />

In klarem Weiß – passend zum Grundwerkstoff Milch – zeigt sich der neue Verwaltungsbau<br />

der Molkerei A. Müller in Aretsried. Die puristische Wirkung verdankt die Fassade aber vor<br />

allem dem Werkstoff Glas. 430 Fassadenelemente geben der modernen Architektur Ausdruck.<br />

In Kombination mit flächenversetzen Fensterbändern entstand eine elegante und wirtschaftliche<br />

Ganzglasfassade für das Gebäude, das als „KfW-Effizienzhaus 40“ umgesetzt wurde und<br />

einen besonders energiesparenden Bau- und Sanierungsstandard erfüllt. Der Neubau schließt<br />

als Querriegel an den Bestandsbau an. Im viergeschossigen Gebäude liegen moderne Büros,<br />

eine variable Konferenzzone und das neue Betriebsrestaurant.<br />

Um dem Gebäude einen besonderen gestalterischen<br />

Akzents Augenmerk zu verleihen,<br />

wurden an den Gebäudeecken Glaselemente<br />

mit 12 Meterm Länge installiert.<br />

Die Fassade des Verwaltungsgebäudes der Molkerei A. Müller aus weißen Glasfassaden-<br />

Elementen.<br />

Bildnachweis: ©sedak GmbH & Co. KG<br />

Die klare Architektur der Fassade entsteht<br />

durch Fassadenelemente des<br />

Herstellers Sedak aus Gersthofen<br />

mit weißer Glasoberfläche und Elementlängen<br />

von bis zu 12 Metern. Um die harmonische<br />

Ganzglasoptik über die gesamte<br />

Fläche zu erhalten, sind einige sedak gsp<br />

als Stufenelemente ausgeführt – sie verdecken<br />

die Raffstore-Pakete der außenliegenden<br />

Sonnenschutzanlage. Dämmung<br />

liefert das Sandwichpaneel (Variante<br />

PUR / 100 mm / U-Wert 0,25 W/m²K).<br />

Einige Elemente sind als Brandschutzachse<br />

entsprechend der Brandschutzvorgaben<br />

mit Mineralwollkern gefertigt.<br />

Das Besondere<br />

realisieren<br />

„Mit sedak gsp ist eine energieeffiziente<br />

und elegante Glasfassade wirtschaftlich<br />

umsetzbar. Wand und Dämmung liefert<br />

ein herkömmliches Sandwich-Paneel.<br />

Mit der gestaltbaren Glasoberfläche lässt<br />

sich dann das Besondere realisieren und<br />

Akzente im puncto Corporate Architecture<br />

setzen. Das neue Gebäude der Molkerei<br />

ist dafür ein Paradebeispiel: Nachhaltigkeit<br />

und Design sind smart kombiniert“, erklärt<br />

sedak-Produktmanager Bernd Rösch.<br />

Schnelle<br />

Montage<br />

Effiziente Bauweise. Das Montageprinzip<br />

von sedak gsp mittels Nut/Federverbindung<br />

verkürzt die Bauzeit, da das<br />

Fassadenelement als komplettes Bauteil<br />

in einem Montageschritt installiert<br />

wird. Insbesondere für Bauherren ein<br />

wirtschaftlicher Aspekt. Es ermöglicht<br />

einen schnellen Baufortschritt und eine<br />

schnellere Inbetriebnahme des Gebäudes<br />

Montiert wurde die Fassade vom Metallbau-Unternehmen<br />

Fürst aus Aichach.<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong><br />

23


objekte<br />

Eiermannbau in Apolda<br />

Moderne Heizung für Industriedenkmal<br />

Lange Zeit sah es nicht gut aus um den legendären Eiermannbau in Apolda, einer Thüringer<br />

Kleinstadt nördlich zwischen Weimar und Jena gelegen. Das imposante und geschichtsträchtige<br />

Industriegebäude wurde kurz nach der Wiedervereinigung stillgelegt, stand daraufhin<br />

über anderthalb Dekaden leer und fiel immer wieder dem Vandalismus zum Opfer, sodass das<br />

Erbe von Architekturikone Egon Eiermann in Thüringen zu verblassen drohte. Doch unter der<br />

Projektleitung der Internationalen Bauausstellung (IBA) Thüringen wurde die Immobilie grundlegend<br />

saniert, umfunktioniert und bietet heute als „Open Factory“ Platz für zahlreiche Unternehmen<br />

und Freischaffende. Um eine ganzjährige und flexible Nutzbarkeit zu ermöglichen,<br />

installierte man im gesamten Gebäude Deckenstrahlplatten. Diese fügen sich nicht nur optimal<br />

in die Industrieästhetik ein, sondern sorgen dabei auch für behagliche, energieeffiziente<br />

und denkmalschutzkonforme Wärmebereitstellung. So erstrahlt das Gebäude über 100 Jahre<br />

nach der ursprünglichen Erbauung in neuem Glanz – und damit auch der Wirtschaftsstandort<br />

Apolda.<br />

Das heute als Eiermannbau bekannte<br />

Gebäude war seiner Zeit<br />

stets um einige Schritte voraus.<br />

Errichtet wurde der vierstöckige Stahlbetonbau<br />

in Skelettbauweise mit einer<br />

Bruttogrundfläche von 6.300 m 2 im Jahr<br />

1906 – damals bereits eine sehr moderne<br />

und neuartige Bauart. 30 Jahre lang<br />

war darin eine Weberei ansässig, die am<br />

damaligen Textilindustriestandort Apolda<br />

einen wichtigen Wirtschaftsfaktor darstellte.<br />

Die Nachwirkungen der Weltwirtschaftskrise<br />

zwangen die Weberei Mitte<br />

der 1930er Jahre jedoch schließlich zum<br />

Verkauf der Immobilie. Der neue Besitzer<br />

engagierte den damals noch recht<br />

unbekannten Architekten Egon Eiermann,<br />

der das Industriegebäude zwischen 1938<br />

und 1939 für ein Feuerlöschgerätewerk<br />

der Total KG erweiterte und ihm damit die<br />

heutige Denkmalrelevanz verschaffte.<br />

Wegweisende<br />

Architektur<br />

Eiermann, der später auch als Hochschullehrer<br />

und Möbeldesigner arbeitete, gilt<br />

heute als einer der wichtigsten Architekten<br />

der Nachkriegsmoderne. Katja<br />

Fischer, Architektin und Projektleiterin<br />

bei der Internationalen Bauausstellung<br />

(IBA) Thüringen, beschreibt sein Wirken<br />

in Apolda: „Eiermann hat die vorhandene<br />

Gebäudestruktur sensibel und aufmerksam<br />

fortgeführt und gleichzeitig die<br />

funktionalen und ästhetischen Anforderungen<br />

seiner Zeit eingebracht.“ Egon<br />

Eiermanns Philosophie für das Arbeiten<br />

in der Thüringer Fabrik sind aus heutiger<br />

Sicht überraschend progressiv, wie Katja<br />

Fischer weiter ausführt: „Es sollte eine<br />

Das heute als Eiermannbau bekannte Gebäude, ein vierstöckiger Stahlbetonbau in Skelettbauweise mit einer Bruttogrundfläche von 6.300 m 2 ,<br />

wurde 1906 in Apolda errichtet und 1938/39 von Egon Eiermann erweitert.<br />

Bildnachweis: Internationale Bauausstellung Thüringen GmbH, Apolda; Fotograf: Thomas Müller<br />

24<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong>


objekte<br />

In ihrer Rolle als Projektentwickler erarbeitete die IBA das Konzept der Open Factory: Eine vielfältige und moderne Nutzung bei gleichzeitiger<br />

Bewahrung des Industriecharakters der Immobilie.<br />

Bildnachweis (diese und nächste Seite): Zehnder Group Deutschland GmbH, Lahr<br />

moderne Arbeitsstätte sein, mit guten<br />

Arbeitsbedingungen. Deshalb schuf<br />

Eiermann in Apolda nicht nur eine begehbare<br />

Dachterrasse für alle Beschäftigten,<br />

sondern einen baukulturell hochwertigen<br />

Speisesaal sowie klug gestaltete Umkleide-<br />

und Duschräume“.<br />

Zweiter Frühling<br />

Bis 1994 wurden im Eiermannbau daraufhin<br />

Feuerlöschgeräte hergestellt, doch<br />

als auch dieses Gewerbe aufgegeben<br />

wurde, folgte ein langjähriger Leerstand.<br />

Wechselnde Eigentümer und der Verein<br />

der Freunde des Eiermannbaus Apolda<br />

versuchten sich gegen den Vandalismus<br />

und drohenden Verfall zu engagieren,<br />

aber erst als sich die IBA Thüringen einschaltete,<br />

begann der Weg hin zu einer<br />

modernen und konsistenten Nutzung.<br />

Bereits nach dem Auszug des Feuerlöschgeräteherstellers<br />

war das Gebäude komplett<br />

entkernt worden, sodass nur noch<br />

der Rohbau vorhanden war. In den Jahren<br />

2010 und 2011 wurden außerdem<br />

erste wichtige Sanierungsmaßnahmen<br />

ergriffen und mit der vertikalen Verlegung<br />

von Heizungs- und Stromleitungen die<br />

grundlegende Gebäudetechnik neu aufgesetzt.<br />

Die IBA erkannte das Potential des<br />

Industriegebäudes und fungiert seit 2018<br />

als Projektentwickler vor Ort, während die<br />

Landesentwicklungsgesellschaft (LEG)<br />

Thüringen die Eigentümerschaft über den<br />

Eiermannbau innehat. Für die Sanierung<br />

des Eiermannbaus als Nationales Projekt<br />

des Städtebaus erhielten die Stadt<br />

Apolda 90 %, die LEG Thüringen und IBA<br />

Thüringen jeweils 33 % Förderung vom<br />

Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung<br />

und Bauwesen. Zusätzlich<br />

förderte das Thüringer Ministerium für<br />

Infrastruktur und Landwirtschaft umfangreich<br />

die Aktivierungs- und Umbaumaßnahmen<br />

des Eiermannbaus.<br />

Open-Fectory-Konzept<br />

In ihrer Rolle als Projektentwickler erarbeitete<br />

die IBA in Kooperation mit der<br />

Wüstenrot Stiftung und gemeinsam mit<br />

Studierenden und Absolventen beim IBA<br />

Campus 2016 das Konzept der Open<br />

Factory: Eine vielfältige und moderne Nutzung<br />

bei gleichzeitiger Bewahrung des<br />

Industriecharakters der Immobilie.<br />

Spannungsverhältnis<br />

Denkmalschutz/<br />

modernes Heizsystem<br />

Diese Bewahrung des Industriecharakters<br />

war auch der ausschlaggebende<br />

Faktor für das Thüringische Landesamt<br />

für Denkmalpflege und Archäologie, wie<br />

sich Katja Fischer erinnert: „Durch die<br />

Auflagen seitens des Denkmalschutzes<br />

waren wir bei unserem Sanierungsvorhaben<br />

natürlich etwas eingeschränkt. Dies<br />

betraf besonders auch die Suche nach<br />

einem geeigneten Heizsystem, einem<br />

essenziellen Faktor für die ganzjährige<br />

Nutzung des Eiermannbaus“. Rüdiger<br />

Kössel, seines Zeichens ausführender<br />

Heizungsbauer in Apolda fügt hinzu:<br />

„Dadurch schied eine Fußbodenheizung<br />

als Heizlösung gleich im Vorhinein aus<br />

und klassische Heizkörper hätten niemals<br />

die nötige Heizleistung für das immense<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong><br />

25


objekte<br />

Durch die Auflagen des Denkmalschutzes schied eine Fußbodenheizung<br />

als Heizlösung gleich im Vorhinein aus und klassische Heizkörper hätten<br />

die nötige Heizleistung für das Volumen des Gebäudes nicht erbringen<br />

können. Dazu kam die schlechte Wärmedämmung des Gebäudes, die<br />

wechselnde Nutzung der Flächen und der Wunsch nach einem effektiven<br />

Schallschutz. Die Lösung bot ein System aus Deckenstrahlplatten , das<br />

die schwierigen Anforderungen allesamt erfüllen konnte.<br />

Die Temperierung des Eiermannbaus folgt einem ausgeklügelten,<br />

zweistufigen Prinzip. Dabei sorgen die Deckenstrahlplatten für eine<br />

Grundtemperatur von ca. 15 °C. Für Büros und ähnliche Arbeitsplätze<br />

gibt es sogenannte „Gewächshäuser“, die mit Elektroheizkörpern auf<br />

die gewünschte Arbeitsplatztemperatur gebracht werden.<br />

Volumen des Gebäudes erbracht. Dazu<br />

kommt die schlechte Wärmedämmung<br />

des Gebäudes, da wir an der Einfachverglasung<br />

nicht rütteln konnten. Die IBA<br />

Thüringen wünschte sich außerdem eine<br />

flexible Lösung, um bei der wechselnden<br />

Nutzung der Flächen keine Probleme mit<br />

dem Heizsystem zu haben und zu guter<br />

Letzt war auch der Schallschutz noch ein<br />

wichtiges Thema“.<br />

Ein geeignetes Heizsystem musste also<br />

einerseits diese hohen Anforderungen<br />

erfüllen und gleichzeitig energieeffizient,<br />

behaglich und flexibel für Wärme sorgen.<br />

Lösung:<br />

Deckenstrahlplatten<br />

Fündig wurde das von IBA beauftragte<br />

Planungsbüro Hilbig aus dem benachbarten<br />

Wickerstedt beim Raumklimaspezialisten<br />

Zehnder, der mit seinen Deckenstrahlplatten<br />

ein passendes System<br />

im Portfolio hatte. 2018 startete man<br />

zunächst mit einer Pilotfläche von 700<br />

m 2 im zweiten Obergeschoss, auf der<br />

Zehnder Deckenstrahlplatten der Ausführung<br />

ZBN installiert wurden. Da Zehnder<br />

die Verantwortlichen nicht nur auf dem<br />

Papier, sondern auch in diesem ausgiebigen<br />

Praxistest überzeugen konnte, setzte<br />

die 2020 begonnene Planung für den<br />

kompletten Ausbau des Eiermannbaus<br />

über die gesamte Gebäudefläche hinweg<br />

auf Deckenstrahlplatten der neuen Generation<br />

ZFP als Heizsystem.<br />

Viele der positiven Eigenschaften von<br />

Deckenstrahlplatten gehen auf das<br />

zugrundeliegende Strahlungsprinzip<br />

zurück. Um menschliche Körper oder<br />

Gegenstände im Raum mit behaglicher<br />

Wärme zu versorgen, muss nicht zuerst<br />

die gesamte Raumluft erwärmt werden.<br />

Dadurch lässt sich mit einem wesentlich<br />

geringeren Energieeinsatz arbeiten. Bei<br />

den hohen und ausladenden Ebenen und<br />

der altersbedingt schlechten Dämmung<br />

des Industriedenkmals zahlt sich dieses<br />

Prinzip besonders aus. „Eine Erwärmung<br />

der Räume via Konvektions- oder Luftheizung<br />

wäre aus energetischer Sicht<br />

ein Fiasko. Beim Betrieb der Deckenstrahlplatten<br />

entsteht zudem keinerlei<br />

Luftbewegung und somit können bei<br />

den Nutzerinnen und Nutzern auch<br />

keine Zugerscheinungen auftreten“, führt<br />

Zehnder Gebietsleiter Frank Hillmann aus.<br />

Praktischerweise funktioniert das Heizsystem<br />

zudem komplett ohne Wartung<br />

und verfügt über eine lange Lebensdauer.<br />

„Und auch eine Kühlfunktion der Deckenstrahlplatten<br />

lässt sich zu jeder Zeit<br />

problemlos nachrüsten“, fügt Hillmann<br />

noch hinzu. In der gelochten Ausführung,<br />

die für den Eiermannbau gewählt wurde,<br />

zeichnen sich die Deckenstrahlplatten<br />

durch ihre schalldämmenden Eigenschaften<br />

aus, was bei dem starken Nachhall im<br />

Gebäude ein weiteres wichtiges Leistungsmerkmal<br />

war.<br />

Die Temperierung des Eiermannbaus<br />

folgt einem ausgeklügelten, zweistufigen<br />

Prinzip, wie Katja Fischer von der IBA<br />

Thüringen erklärt: „Die Deckenstrahlplatten<br />

sorgen für eine Grundtemperatur<br />

von ca. 15 °C, die für viele Nutzarten wie<br />

Werkstätten oder Ausstellungen bereits<br />

komplett ausreichend ist. Für Büros und<br />

ähnliche Arbeitsplätze gibt es sogenannte<br />

‚Gewächshäuser‘, also kleinere Glasbauten<br />

innerhalb des Gebäudes. Diese<br />

wiederum bringen wir mit Elektroheizkörpern<br />

auf die gewünschte Arbeitsplatztemperatur.“<br />

Die IBA Thüringen zog mit ihren<br />

Büros bereits 2018 in die Gewächshäuser<br />

ein und konnte das Temperierungsprinzip<br />

zur Genüge testen, bevor ab 2022<br />

die nächsten Mieterinnen und Mieter<br />

hinzukamen.<br />

Herausfordernde<br />

Montage<br />

Eine gewisse Herausforderung stellte die<br />

Einbringung dar, die Rüdiger Kössel von<br />

der ortsansässigen Kössel-Heizungsbau<br />

GmbH jedoch gut lösen konnte: „Wir<br />

26<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong>


objekte<br />

mussten zuerst einmal die Fensterscheiben<br />

ausbauen, da dies die einzige Möglichkeit<br />

darstellte, die 4 x 1,5 m großen<br />

Deckenstrahlplatten ins Gebäude zu<br />

befördern. Dabei arbeiteten wir mit Bauaufzügen<br />

und Kränen. Das ausgesprochen<br />

geringe Gewicht der Deckenstrahlplatten<br />

Zehnder ZFP machte die ganze Prozedur<br />

jedoch um einiges angenehmer und ich<br />

benötigte dafür lediglich zwei Monteure“,<br />

zeigt sich der Heizungsbauer zufrieden.<br />

Damit sie perfekt ins Trägerraster der<br />

Decken passen, verfügen alle Platten über<br />

eine identische Länge von exakt 4 m, die<br />

Breiten sind unterschiedlich. Insgesamt<br />

installierten Rüdiger Kössel und sein Team<br />

in Apolda 170 Deckenstrahlplatten mit<br />

einer Gesamtfläche von knapp 1.000 m 2 .<br />

Diese versorgen nun die gesamte Fläche<br />

des Eiermannbaus, mit Ausnahme der<br />

Dachterrasse, mit behaglicher Wärme.<br />

Die Energie dafür liefern sechs kaskadierte<br />

Gasbrennwertkessel mit jeweils 100<br />

kW Wärmeleistung – allerdings können<br />

die Deckenstrahlplatten auch mit jeglichem<br />

Wärmeerzeuger betrieben werden.<br />

„Für die Grundtemperierung von 15 °C<br />

arbeiten wir mit einer Vorlauftemperatur<br />

von 65 °C und einer Rücklauftemperatur<br />

von 45 °C“, gibt der Heizungsbauer zu<br />

Protokoll.<br />

Durch die erfolgreiche Wiederbelebung<br />

des Eiermannbaus hat der Wirtschaftsstandort<br />

Apolda, nicht nur symbolisch,<br />

erheblichen Rückenwind erhalten. Nachdem<br />

die Sanierungsarbeiten Ende 2022<br />

abgeschlossen worden waren, fand im<br />

Frühjahr 2023 die feierliche Wiedereröffnung<br />

des Gebäudes statt. Auch der<br />

damalige Thüringer Ministerpräsident<br />

Bodo Ramelow und die Bundesministerin<br />

für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen<br />

Klara Geywitz waren kurz danach<br />

zur Eröffnung der IBA-Ausstellung „Stadt-<br />

Land – von Thüringen lernen“ zu Besuch.<br />

Der Eiermannbau beherbergt bereits<br />

jetzt eine vielfältige Mieterschaft – vom<br />

regional tätigen Lebenshilfewerk, über<br />

ein Bürgerradio und die lokale Kulturinitiative<br />

bis hin zu klassischen Büros. Ziel<br />

ist es auch, mit dem Standort attraktiv für<br />

unterschiedlichste Wirtschaftstreibende<br />

und Start-ups zu sein und diese so in die<br />

Thüringer Kleinstadt zu ziehen. Auch für<br />

Veranstaltungen jeglicher Couleur können<br />

verschiedene Räume im Gebäude genutzt<br />

werden.<br />

An all dem hat das Heizsystem mit<br />

Deckenstrahlplatten einen nicht unerheblichen<br />

Anteil und so zeigt sich auch die<br />

IBA-Projektleiterin Katja Fischer mehr als<br />

zufrieden: „Zuerst einmal ermöglichen sie<br />

eine ganzjährige Nutzbarkeit der Open<br />

Factory. Zudem haben wir mit Hilfe von<br />

Zehnder eine optisch wirklich harmonische<br />

Lösung gefunden. Die Deckenstrahlplatten<br />

erhalten die Industrieästhetik des<br />

Eiermannbaus zu 100 % – für uns damit<br />

eine runde Sache, für den Denkmalschutz<br />

jedoch ein zentrales Kriterium.“ Neben<br />

der Optik sorgt das Heizsystem auch auf<br />

technischer Ebene für Zufriedenheit: „Wir<br />

als Mietende der ersten Stunde sprechen<br />

definitiv aus Erfahrung, wenn wir die Heizlösung<br />

als rundum gelungen bezeichnen.<br />

Die Deckenstrahlplatten ermöglichen ein<br />

durchweg behagliches Raumklima, sodass<br />

man sich einfach gerne im Gebäude<br />

aufhält. Noch dazu ist die Funktionalität<br />

optimal, die Schalldämmung wirkt und bei<br />

alledem haben wir auch noch eine überraschend<br />

niedrige Nebenkostenabrechnung.<br />

Ein rundum gelungenes Projekt also“.<br />

Dass ein 117 Jahre altes Gebäude auch<br />

heute noch so zeitgemäß sein kann, ist<br />

zudem ein wichtiges Signal in unserer<br />

schnelllebigen Welt mit ihrer allgegenwärtigen<br />

Wegwerfmentalität. So erstrahlt<br />

das Apoldaer Industriedenkmal dank<br />

einem überraschenden Handlungswechsel<br />

in neuem Glanz und seine Geschichte<br />

wird als Open Factory noch lange weitererzählt<br />

werden.<br />

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www.harnisch.com<br />

Gut aufgestellt.<br />

Die internationalen Fachzeitschriften des Dr. Harnisch Verlags<br />

Ergänzend zu dem haptischen Charme klassischer Print-Magazine<br />

haben wir vor kurzem unsere Magazin-Webseiten weiterentwickelt,<br />

responsive design und usability standen hier im Mittelpunkt.<br />

Neben den kostenlos lesbaren digitalen Ausgaben, News, Events,<br />

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Unsere Publikationen:<br />

- Technology & Marketing -<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong><br />

27


objekte<br />

Wohnungsbauprojekt „Dahoam-in-Prien“ am Chiemsee<br />

Rohbau in acht Wochen errichtet<br />

In Prien am Chiemsee sind jetzt innerhalb kurzer Zeit 18 moderne Apartments entstanden. Die<br />

Rohbauphase dauerte dabei insgesamt nur acht Wochen. Möglich machten dies die vorgefertigten,<br />

massiven Ziegelwände von Leipfinger-Bader. Werkseitig waren in diese bereits Rollladenkästen<br />

mit wiederum eingebettetem Abluftsystem integriert. Der Neubau entspricht dem<br />

Effizienzhaus-40-Standard QNG und wird damit über das KfW-Programm „Klimafreundlicher<br />

Neubau“ (KFN) gefördert – eine wirtschaftliche und ökologische Lösung.<br />

Laut Hans-Böckler-Stiftung fehlen in<br />

den deutschen Großstädten rund 1,9<br />

Millionen günstige Wohnungen –<br />

darunter etwa 1,4 Millionen Apartments<br />

unter 45 Quadratmetern für Einpersonenhaushalte.<br />

Gleichzeitig steigt der Anteil an<br />

Single-Haushalten in Deutschland kontinuierlich<br />

weiter an. Um der Wohnungsnot<br />

effektiv entgegen zu wirken und in kurzer<br />

Zeit günstigen Wohnraum mit hohem<br />

Qualitätsanspruch zu schaffen, setzt<br />

Leipfinger-Bader auf Ziegel-Fertigteile mit<br />

hohem Vorfertigungsgrad. Diese kamen<br />

jetzt auch bei einem Neubauprojekt in<br />

Prien am Chiemsee zum Einsatz.<br />

Antwort auf<br />

lokalen Bedarf<br />

Mit dem Projekt „Dahoam-in-Prien“<br />

haben die Bauherren Jürgen Hinmüller<br />

und Michael C. Reiserer insgesamt 18<br />

lichtdurchflutete Wohnungen mit Flächen<br />

von 25 bis 38 Quadratmetern für ein bis<br />

zwei Personen errichtet. Die Apartments<br />

vereinen dabei traditionellen bayerischen<br />

Charme mit modernem Wohnkomfort.<br />

Moderner Wohnkomfort, bayerischer Charme und hohe energetische sowie ökologische Standards:<br />

Die neuen Wohnungen stellen ihre Vorteile auf vielfältiger Ebene zu Schau.<br />

Renderings auf dieser Seite: NDI GmbH<br />

28<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong>


objekte<br />

Sie verfügen zum Teil über einen malerischen<br />

Bergblick und bieten mit ihrer<br />

Aufteilung genau den Raum zum Leben,<br />

den beispielsweise Berufsanfänger sowie<br />

Mitarbeitende der lokalen Kliniken und<br />

Hotellerie in Prien benötigen und suchen.<br />

Die Wohnungen mit Südausrichtung und<br />

Balkon oder Terrasse befinden sich in<br />

der Neugartenstraße in Prien – umgeben<br />

von der malerischen Naturkulisse der<br />

bayerischen Alpen und des glitzernden<br />

Chiemsees. Schulen, vielfältige Einkaufsmöglichkeiten,<br />

Sporteinrichtungen,<br />

Freizeitmöglichkeiten und medizinische<br />

Versorgung sind nur wenige Minuten mit<br />

dem Auto oder Rad entfernt.<br />

Vorgefertigt und<br />

qualitätsgeprüft<br />

Die Bauherren entschieden sich aus<br />

mehreren Gründen für Ziegel-Fertigteile<br />

von Leipfinger-Bader. So überzeugte sie<br />

das Prinzip der Vorfertigung selbst. Die<br />

massiven Ziegel-Wandelemente wurden<br />

dabei nach einer intensiven Planungsphase<br />

unter witterungsgeschützten Bedingungen<br />

im Werk vorgefertigt und dann<br />

qualitätsgeprüft zur Baustelle geliefert.<br />

Aspekte wie der genaue Baustellenablauf<br />

und die Mengenermittlung wurden<br />

dabei im Detail vorgeplant. Auch die<br />

punktgenaue Lieferung und die effiziente<br />

Montagereihenfolge sorgten für einen beschleunigten<br />

Bauprozess. So konnte der<br />

Rohbau innerhalb von nur acht Wochen<br />

abgeschlossen werden.<br />

Drei in eins<br />

Energieeffizient<br />

und förderfähig<br />

Das Herzstück der Fertigteilwände ist der<br />

massive Wandbaustoff. Der Mauerziegel<br />

W065 Coriso eignet sich dabei insbesondere<br />

für den Geschosswohnungsbau.<br />

Er gewährleistet die nötige Statik und<br />

überzeugt auch in puncto Schall- und<br />

Wärmeschutz. So erreicht er in der Wandstärke<br />

36,5 Zentimeter einen U-Wert von<br />

0,17 W/(m²K). In Prien konnte damit der<br />

Baustandard Effizienzhaus 40 erreicht<br />

werden. Zudem erfüllt das Gebäude die<br />

Anforderungen der staatlichen Auszeichnung<br />

„Qualitätssiegel Nachhaltiges<br />

Gebäude“ (QNG). Folglich erreicht es<br />

die KfW-Förderstufe „Klimafreundlicher<br />

Neubau“ (KFN) und wird entsprechend<br />

gefördert. „Die zügige Bauweise dank<br />

Fertigteilen, das hohe Nachhaltigkeitsniveau<br />

sowie Standards wie Barriere- und<br />

Schadstofffreiheit machen die neuen<br />

Apartments in Prien zu einem Vorzeigeobjekt<br />

für den hierzulande so dringend<br />

benötigten Wohnungsneubau“, betont<br />

Thomas Bader, Geschäftsführer bei<br />

Leipfinger-Bader.<br />

Partnerschaftliche<br />

Zusammenarbeit<br />

Im Sinne einer ganzheitlichen Planung<br />

durch das Baugeschäft Hinmüller wurde<br />

auch das Heizkonzept förderfähig ausgerichtet.<br />

Es basiert auf einer energieeffizienten<br />

Wärmepumpe, die im Wesentlichen<br />

von zwei Photovoltaikanlagen mit 24<br />

Kilowatt-Peak inklusive großer Batteriespeicher<br />

versorgt wird. „Die hohe Beratungsqualität<br />

von Leipfinger-Bader sowie<br />

das partnerschaftliche, effiziente Arbeiten<br />

haben uns überzeugt. In Kombination mit<br />

innovativen Produkten erweist sich dies<br />

als perfektes Match für unseren eigenen<br />

Anspruch, hochwertige Gebäude mit<br />

hoher Wohnqualität zu errichten und in<br />

unserem Bestand zu halten“, so Michael<br />

Reiserer, Geschäftsführer der Wasserburger<br />

Ateliers eGbR.<br />

Werkseitig in die Fertigteile integriert<br />

wurden zudem Ziegel-Rollladenkästen<br />

von Leipfinger-Bader mit eingebauter<br />

Abluftvorrichtung. Die massiven Rollladenkästen<br />

reduzieren Wärmebrücken rund<br />

um die Fenster und verringern störende<br />

Lärmemissionen. Gleichzeitig sorgen sie<br />

dafür, dass Heizkosten eingespart werden<br />

und der Ausstoß umweltschädlicher Treibhausgase<br />

wie CO 2<br />

erheblich reduziert<br />

wird. Die Abluftvorrichtung ist – völlig<br />

unsichtbar – in die Rollladenkästen eingebettet.<br />

In Prien werden die Sanitärräume<br />

so über die speziellen Rollladenkästen<br />

entlüftet. Letztere wurden abschließend<br />

entsprechend verputzt.<br />

Dank des hohen, durchdachten Vorfertigungsgrads<br />

konnte der Hersteller drei<br />

Systemkomponenten in einem Bauteil<br />

direkt zur Baustelle liefern. Dies spart Zeit<br />

und Kosten und bietet darüber hinaus<br />

Planungseffizienz und einen skalierbaren<br />

Bauprozess. Insgesamt 600 Quadratmeter<br />

Außenwand wurden auf diese Weise<br />

in Prien verbaut.<br />

Die massiven Ziegel-Wandelemente wurden im Werk vorgefertigt und dann qualitätsgeprüft<br />

zur Baustelle geliefert. Die Abluftvorrichtung ist – völlig unsichtbar – in die Rollladenkästen<br />

eingebettet. So werden die Sanitärräume über die speziellen Rollladenkästen entlüftet.<br />

Bildnachweis: Leipfinger-Bader<br />

Bauvorhaben:<br />

Bauherr:<br />

Planung/Bauunternehmer:<br />

Ziegel-Fertigteile:<br />

Bautafel<br />

Neubau von 18 1- bis 2-Zimmer-Appartments<br />

in der Neugartenstraße, Prien am Chiemsee<br />

Wasserburger Ateliers eGbR,<br />

bestehend aus Jürgen Hinmüller und<br />

Michael C. Reiserer<br />

Baugeschäft Hinmüller GmbH, Soyen<br />

Leipfinger-Bader, Vatersdorf<br />

Bauzeit: 05/2024 bis 12/2024<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong><br />

29


objekte<br />

Texoversum, Hochschule Reutlingen<br />

Lichtbandsystem setzt einzigartige Akzente<br />

Mit dem Texoversum ist auf dem Campus der Hochschule Reutlingen ein hochmodernes<br />

Lehr-, Forschungs- und Innovationszentrum für die Textilwirtschaft entstanden. Es wurde ausgezeichnet<br />

mit dem Deutschen Hochschulbaupreis 2024 und bietet hervorragende Rahmenbedingungen<br />

für Studierende und Auszubildende, die hier mit der Industrie und Forschung<br />

zusammenkommen. Entsprechend hoch war der architektonische Anspruch für ein Arbeitsumfeld,<br />

das die Konzentration fördert und kreative Kollaboration beflügelt.<br />

Hinsichtlich einer effizienten und<br />

wirtschaftlichen Beleuchtung,<br />

die in dieses Architekturkonzept<br />

passt, konnte das SRT-Schnellmontage-<br />

Lichtband von Regiolux die optischen<br />

und lichttechnischen Anforderungen am<br />

besten erfüllen. Das System bietet eine<br />

hohe Flexibilität, da die Geräteträger fix<br />

oder variabel positioniert werden können<br />

und sich mit vielen Lichttechniken, unterschiedlichen<br />

Lichtverteilungen, Modullängen<br />

und Lumenpaketen kombinieren<br />

lassen. DALI-Schnittstellen ermöglichen<br />

Zonierungen durch verschiedene Dimm-<br />

und Schaltgruppen, um unterschiedliche<br />

Beleuchtungsaufgaben optimal zu<br />

erfüllen.<br />

Wahrzeichen für<br />

textile Innovationen<br />

Die Architekten allmannwappner, Menges<br />

Scheffler Architekten und Jan Knippers<br />

Ingenieure gingen als Sieger aus dem<br />

vorangegangenen Architekturwettbewerb<br />

hervor. Für das Texoversum gestaltete<br />

das Team eine futuristische Gebäudehülle<br />

aus Carbon- und Glasfasern, die<br />

das Bauwerk wie einen luftigen Kokon<br />

umschließt. Die erstmalig so umgesetzte<br />

Fassade repräsentiert die hohe Innovationskraft<br />

und Zukunftsfähigkeit faserbasierter<br />

Werkstoffe und textiler Techniken<br />

für die Bauwirtschaft, Medizin, Automobilund<br />

Bekleidungsindustrie.<br />

Die Themen Transparenz und Vernetzung<br />

setzen sich im Inneren fort. Auf<br />

rund 3.000 Quadratmetern befinden<br />

sich Werkstätten, Labore und Think-<br />

Tank-Flächen, außerdem eine internati-<br />

Mit dem Texoversum erhielt der mehr als 160 Jahre alte Textilstandort Reutlingen ein identitätsstiftendes Gebäude als Impulsgeber für die<br />

Zukunftstechnologie Textil.<br />

30<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong>


objekte<br />

onal renommierte Textilsammlung. Das<br />

offene Raumkonzept mit Atrium und den<br />

halbgeschossig gestaffelten Raumebenen<br />

erhielt einen industriellen Charakter mit<br />

Betonelementen und technischen Decken<br />

samt freiliegenden Leitungen. Zu den<br />

puristischen Details der Innengestaltung<br />

gehört auch die optisch einheitliche<br />

Beleuchtungslösung mit schlanken, tiefbreitstrahlenden<br />

Lichtlinien von Regiolux.<br />

Zusammen mit den Akustiksegeln sind sie<br />

unverwechselbare Design-Elemente.<br />

Effizienz in passenden<br />

Proportionen<br />

Das innovative Beleuchtungskonzept<br />

haben die leitenden Architekten in enger<br />

Zusammenarbeit mit dem Lichtplaner<br />

Faktorlicht umgesetzt. Auf Basis einer<br />

überzeugenden Lichtberatung durch die<br />

lokale Regiolux-Industrievertretung Frank<br />

Bossert-Weissinger ließ sich zügig eine<br />

optisch einheitliche Lösung mit hoher<br />

Lichtqualität realisieren. Hierfür hat Regiolux<br />

das SRT-Lichtband in Sonderlänge<br />

gefertigt und zusätzliche Sicherheitsleuchten<br />

integriert.<br />

Die jeweils exakt fünf Meter langen SRT-<br />

Tragschienen sind an Seilen zwischen<br />

Für die markante Innenbeleuchtung mit Lichtlinien sorgt ein Sondermodell des SRT-Lichtbandsystems,<br />

das optisch und lichttechnisch die Anforderungen für den Einsatz im Texoversum erfüllt.<br />

Die Pendelvariante konnte frei angeordnet werden, sodass sie mit den Akustiksegeln harmoniert.<br />

den Akustiksegeln montiert und erzeugen<br />

ein spannendes Erscheinungsbild. Mit<br />

einer Bestückung von 4.000 bzw. 6.000<br />

Lumen liefern die Leuchten die Grundlage<br />

für aufmerksames und konzentriertes<br />

Arbeiten. Das Lichtbandsystem trägt zum<br />

energieeffizienten Betrieb des Gebäudes<br />

bei (195 lm/W) und gewährleistet eine<br />

Das offene Raumkonzept fördert gemeinschaftliches Arbeiten und den lebendigen Austausch. Gute Beleuchtung und Akustik spielen dabei<br />

eine zentrale Rolle.<br />

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31


objekte<br />

In den flexibel genutzten Projekträumen bietet das Lichtbandsystem Vorteile: Breitstrahlende Lichtverteilung bei gleichzeitig sehr guter Entblendung<br />

unterstützt den Sehkomfort und die Konzentrationsfähigkeit der Nutzer.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Birgida González<br />

gleichmäßige Ausleuchtung. Hochwertige<br />

LED mit langer Lebensdauer bis zu<br />

100.000 Stunden und hoher Farbkonsistenz<br />

machen dieses Beleuchtungssystem<br />

nachhaltig und zukunftssicher. Die Nutzer<br />

profitieren dabei von einer sehr guten<br />

Entblendung der Lichtbänder und dem<br />

daraus resultierenden Sehkomfort.<br />

Die Ansteuerung der Leuchten erfolgt im<br />

gesamten Gebäude über den DALI-Bus.<br />

So lässt sich die Beleuchtung sehr einfach<br />

regulieren und verwalten. Dabei wird die<br />

Helligkeit in einem Raum so angepasst,<br />

dass sie den verschiedenen Unterrichtsszenarien<br />

gerecht wird. Diese lassen sich<br />

dann auf Knopfdruck schnell und vielfach<br />

reproduzieren.<br />

Robuste<br />

Feuchtraumleuchte<br />

IP65 ist die vielfach bewährte Leuchte<br />

unempfindlich, wartungsarm und schützt<br />

zuverlässig vor Staub und Spritzwasser.<br />

Bauherr:<br />

Architekten:<br />

Elektroplanung:<br />

Beleuchtung:<br />

Lichtplanung:<br />

Bautafel<br />

Südwesttextil – Verband der Südwestdeutschen<br />

Textil- und Bekleidungsindustrie e.V., Stuttgart<br />

allmannwappner gmbH, München<br />

Menges Scheffler Architekten, Frankfurt<br />

Jan Knippers Ingenieure, Stuttgart<br />

Müller-Bleher, Filderstadt<br />

Regiolux, Königsberg/Bayern<br />

FAKTORlicht, Stuttgart<br />

Lichttechnische Umsetzung: Frank Bossert GmbH & Co. KG, Remseck<br />

Bauzeit: 2021 - 2023<br />

Intelligente Sensortechnik zur präsenzabhängigen<br />

Schaltung gewährleistet eine<br />

sparsame Beleuchtung nach Bedarf.<br />

Im Untergeschoss kam die Feuchtraumleuchte<br />

parsa von Regiolux zum Einsatz.<br />

Sie ist sehr robust und gewährleistet eine<br />

effiziente, gleichmäßige Ausleuchtung<br />

der Flure und Räume. In der Schutzart<br />

Baukosten:<br />

Ausführung Beleuchtung:<br />

ca. 18,5 Mio. Euro<br />

Dussmann Speidel Elektro GmbH, Göppingen<br />

32<br />

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objekte<br />

Fertigungszentrum „Werk 3“ von Layher in Cleebronn<br />

Vielfalt statt Einerlei bei Oberlichtern<br />

Mitte Oktober 2023 eröffnete das deutsche Familienunternehmen Layher sein neues, hochautomatisiertes<br />

Fertigungszentrum. Um die Produktionskapazitäten zu erweitern, hatte sich der<br />

weltweit größte Hersteller von Gerüstsystemen für den Bau eines dritten Werks im Zabergäu<br />

entschieden. Auf einer Fläche von rund elf Hektar werden nun Bauteile des AllroundGerüsts<br />

in der Lightweight-Technologie produziert und feuerverzinkt. Bei der Planung wurde auf ein<br />

hohes Maß an natürlicher Belichtung Wert gelegt – einerseits aus Gründen der Energieeffizienz,<br />

andererseits um helle und sichere Arbeitsplätze zu gewährleisten. Zahlreiche, ausgefeilte<br />

Oberlichtlösungen wurden zu diesem Zwecke eingesetzt<br />

Photovoltaik-Anlagen auf begrünten<br />

Dächern sowie die Reduktion<br />

künstlicher Beleuchtung durch<br />

Verzicht auf beleuchtete Werbeanlagen<br />

und viel natürliche Belichtung tragen dazu<br />

bei, dass das „Werk 3“ den Energieeffizienzstandard<br />

BEG 40 erfüllt. Welch große<br />

Wirkung die Nutzung von Tageslicht in<br />

einem gewerblich genutzten Gebäude haben<br />

kann, zeigte die International Energy<br />

Agency im SHC Task 61: Der Stromverbrauch<br />

für Beleuchtung kann dadurch<br />

halbiert werden.*<br />

Helle und sichere<br />

Arbeitsplätze<br />

Ob im Wareneingang, in der Feuerverzinkerei<br />

oder Produktionshalle, den<br />

Treppenhäusern, der Stapler- oder<br />

Versandhalle – durch zahlreiche Oberlichtlösungen<br />

sowie Rauch- und Wärmabzüge<br />

bietet Layher heute seiner Belegschaft<br />

helle und sichere Arbeitsplätze. Für die<br />

Oberlichtlösungen setzte das Unternehmen<br />

dabei mit Velux Commercial auf nur<br />

einen Partner, Dafür wurden in sieben<br />

von acht Bauabschnitten des neuen<br />

Werks insgesamt 64 Lichtbänder und 25<br />

Lichtkuppeln installiert. Sie gewährleisten<br />

nicht nur großzügigen Tageslichteinfall,<br />

sondern stellen zusätzlich den erforder-<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong><br />

33


objekte<br />

Insgesamt kamen 53 Grillodur-Lichtbänder mit einer Länge von etwa 8,55 Meter bis zu 20,85 Meter zum Einsatz.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Velux Commercial<br />

lichen Rauch- und Wärmeabzug sicher.<br />

Für Letzteres wurden zudem zusätzlich<br />

zwölf Dunkelklappen installiert. Dank der<br />

für den Einsatz in industriell genutzten Gebäuden<br />

hervorragenden U-Werte zählen<br />

sie zu den energieeffizientesten in diesem<br />

Bereich.<br />

Passende Lösungen für<br />

jeden Gebäudeteil<br />

Aufgrund des umfassenden Produktsortiments<br />

von Velux Commercial konnte für<br />

jeden Gebäudeteil die passende Lösung<br />

gefunden werden. In Bereichen der<br />

Fertigungshalle, die großflächige Belichtung<br />

erforderten, kamen Lichtbänder<br />

zum Einsatz. Je nach Anforderung der<br />

darunterliegenden Räumlichkeit wurden<br />

entweder Vario Therm Lichtbänder aus<br />

Polycarbonat oder Grillodur-Lösungen<br />

aus halbtransparentem Fiberglas, das<br />

mit einem selbsttragenden Aluminiumrahmen<br />

verklebt ist, verwendet. Beide<br />

Systeme zeichnen sich durch blend- und<br />

schlagschattenfreien Lichteinfall sowie<br />

großflächigen Rauch- und Wärmeabzug<br />

aus. Die Grillodur-Fiberglas-Konstruktion<br />

mit blauen Deckschalen bietet zusätzlich<br />

chemische Beständigkeit für besonders<br />

anspruchsvolle Bedingungen. Diese<br />

stabile Lösung kam deshalb auch in der<br />

Feuerverzinkerei sowie in der Containerverladehalle<br />

zum Einsatz. Weiterer Vorteil:<br />

Während bei allen anderen Lösungen<br />

eine zusätzliche Durchsturzsicherung<br />

installiert werden musste, ist die Grillodur-<br />

Konstruktion so stabil, dass dies dort nur<br />

bei den Öffnungen der Klappen notwendig<br />

ist. Insgesamt 90 dieser Klappensysteme<br />

kamen zum Einsatz und können für<br />

effektiven Rauch- und Wärmeabzug sowie<br />

Komfortlüftung genutzt werden. Auch bei<br />

den Vario Therm Lichtbändern ist durch<br />

insgesamt 28 Seitenklappen mit einem<br />

Öffnungswinkel von 130 Grad die RWA-<br />

Funktion integriert. Um eine einfache und<br />

schnelle Montage auf der Baustelle zu<br />

ermöglichen, wurden beide Lichtbandsysteme<br />

vom Hersteller vorgefertigt zur<br />

Baustelle geliefert.<br />

Insgesamt zwölf Dunkelklappen der Größe 150 x150 cm wurden im neuen Layher Fertigungszentrum<br />

„Werk 3“ installiert.<br />

Für punktuelle Beleuchtung und Entrauchung<br />

sorgen 25 Lichtkuppeln mit<br />

einem 60 cm hohen Metall-Aufsatzkranz,<br />

die in der Wareneingangs- und Staplerhalle<br />

sowie in Treppenhäusern installiert<br />

wurden. Dabei kamen sie 23-mal in der<br />

beeindruckenden Größe von 150 x 150<br />

cm und zweimal in der Größe von 120<br />

x 120 cm zum Einsatz. In Bereichen<br />

mit erhöhten Anforderungen an die<br />

Schalldämmung wurde eine spezielle<br />

Ausführung mit einer innenliegenden<br />

VSG-8-Scheibe und einem bewerteten<br />

Schalldämmmaß von 36 dB gewählt.<br />

Zwölf eingesetzte Dunkelklappen aus<br />

Aluminium der Größe 150 x 150 cm<br />

stellen zudem als lichtundurchlässige<br />

Sonderlösung den benötigten Rauchabzug<br />

in Bereichen sicher, in denen kein<br />

Tageslicht benötigt wird.<br />

34<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong>


objekte<br />

Alles aus<br />

einer Hand<br />

„Wir sind wirklich froh, bei diesem<br />

Bauprojekt beauftragt worden zu sein“,<br />

zeigt sich Tobias Fröhlich, Projektmanager<br />

von Velux Commercial, begeistert. „Es<br />

bot uns eine hervorragende Möglichkeit<br />

zu demonstrieren, dass wir als Komplettanbieter<br />

für jede Anforderung rund um<br />

Belichtung und Lüftung über das Dach im<br />

industriellen Markt agieren können: von<br />

der Planung bis zur Lieferung und Wartung.“<br />

Denn Velux Commercial lieferte<br />

nicht nur die Oberlichtlösungen, sondern<br />

gewährleistet künftig auch die qualifizierte<br />

und zertifizierte Wartung der pneumatischen<br />

Rauch- und Wärmeabzugsanlagen<br />

durch seine geschulten RWA-Techniker.<br />

Dies war auch ein Argument für Layher,<br />

auf diesen Hersteller zu setzen, erklärt Dr.<br />

Fritz Barth: „Neben dem umfassenden<br />

Portfolio an Oberlichtern und RWA-Lösungen<br />

überzeugte uns bei Velux Commercial<br />

auch, dass sie nach Abschluss der<br />

Bauphase Service und Wartung für ihre<br />

Produkte und damit Verantwortung für<br />

den reibungslosen Betrieb übernehmen.“<br />

Einer störungsfreien Produktion mit sicheren<br />

Arbeitsbedingungen sollte folglich<br />

nichts im Wege stehen.<br />

Grillodur-Lösungen aus Fiberglas ermöglichen homogene, diffuse Belichtung ohne Blendung<br />

und Schlagschatten.<br />

Projekttyp:<br />

Bauherr/Auftraggeber:<br />

Bautafel<br />

Neubau Fertigungszentrum für die Produktion<br />

und Feuerverzinkung von Bauteilen<br />

Wilhelm Layher GmbH & Co KG<br />

Fläche:<br />

Werksfläche ca. elf Hektar, davon sind rund fünf<br />

Hektar überdachte Produktions- und Lagerfläche<br />

*Quellen:<br />

IEA SHC || Task 50 || IEA SHC ||<br />

Task 50 & https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/<br />

S0378778822003474<br />

(zuletzt abgerufen am 12.11.2024)<br />

Baujahr: 2022/23<br />

Generalunternehmer: Bremer Stuttgart GmbH<br />

Einbau Oberlichlösungen: Velux Commercial<br />

Die Seitenklappen der Vario Therm Lichtbänder stellen den erforderlichen<br />

Rauch- und Wärmeabzug sicher.<br />

Die pneumatischen Klappen bei den Grillodur-Lichtbändern haben eine<br />

Größe von 2,5 x 1 Meter.<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong><br />

35


objekte<br />

Neubau für die Stadtbücherei und Bürgerdienste in Jena<br />

Kultur und Service unter einem Dach<br />

Bildnachweis (alle Bilder): Brigida Gonzales<br />

Der im März 2024 eröffnete Neubau für die Ernst-Abbe-Bücherei und die Bürgerdienste der<br />

Stadt Jena vereint die wichtigsten Funktionen – Bildung, Kultur und Verwaltung – an einem<br />

Ort im Herzen der Innenstadt. Der neue Standort bietet auf 2.000 m² eine großzügige Fläche<br />

für den Bürgerservice und darüber hinaus 3.800 m² für eine moderne Lese- und Lernumgebung<br />

für Kinder, Jugendliche und Erwachsene. Die Besucher können sich auf eine einladende<br />

Atmosphäre freuen, die nicht nur durch ihre warme und offene Gestaltung besticht, sondern<br />

auch durch ihr zukunftsweisendes, nachhaltiges Konzept und die hohe bauliche Qualität überzeugt.<br />

Hier wurde ein Ort geschaffen, der moderne Architektur mit ökologischem Bewusstsein<br />

vereint und damit Maßstäbe setzt.<br />

Mit einem Bestand von beeindruckenden<br />

150.000 Medien und<br />

rund einer Million Entleihungen<br />

pro Jahr zählt die Ernst-Abbe-Bücherei<br />

zu den größten und leistungsstärksten<br />

öffentlichen Bibliotheken in Thüringen.<br />

Nun reiht sie sich auch in die modernsten<br />

Bibliotheken Deutschlands ein. Besonders<br />

hervorzuheben ist die Vielfalt der Nutzungsmöglichkeiten:<br />

Über 500 verschiedene<br />

Sitzgelegenheiten bieten für alle<br />

den passenden Platz. Egal, ob zum konzentrierten<br />

Arbeiten, zum entspannten<br />

Lesen oder für den kreativen Austausch<br />

– die Bibliothek wurde so gestaltet, dass<br />

sie den Gewohnheiten und Bedürfnissen<br />

ganz unterschiedlicher Zielgruppen gerecht<br />

wird. So ist die Ernst-Abbe-Bücherei<br />

nicht nur ein Ort des Wissens, sondern<br />

auch ein neuer Treffpunkt für Begegnung,<br />

Inspiration und Gemeinschaft.<br />

Zukunftsorientierter<br />

Aufbau von<br />

Stadtbücherei und<br />

den Bürgerdiensten<br />

Nicht nur Besuchende profitieren von<br />

dem offenen, modernen Ambiente der<br />

neuen Räumlichkeiten. Auch für die Mitarbeitenden<br />

vor Ort ergeben sich durch<br />

die fortschrittliche Gestaltung zahlreiche<br />

Vorteile.<br />

Dank innovativer digitaler Lösungen wird<br />

die Zusammenarbeit erheblich erleichtert,<br />

Synergien können besser genutzt und<br />

die internen Abläufe effizienter gestaltet<br />

werden. Der Entwurf für den Neubau<br />

stammt vom Architektur- und Ingenieurbüro<br />

pbr Planungsbüro Rohling AG mit<br />

Sitz in Jena. Sie setzen bei der Gestaltung<br />

der Böden sowie eines Teils der Wände<br />

auf Kautschukbeläge aus Weinheim. „Wir<br />

kennen nora Kautschukbeläge schon aus<br />

vielen anderen Projekten – hauptsächlich<br />

aus dem Schulbau – und da uns die Qualität<br />

stets überzeugt, haben wir uns auch<br />

dieses Mal für sie entschieden“, erzählt<br />

Architekt und Projektleiter Stefan Rabe.<br />

„Besonders die lange Lebensdauer und<br />

die einfache Pflege überzeugen uns jedes<br />

Mal aufs Neue wieder. Auch die Möglichkeit,<br />

die Beläge unverfugt zu verlegen und<br />

dadurch eine optisch einheitliche Fläche<br />

36<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong>


objekte<br />

Raumgestaltung abstimmen und so ein<br />

harmonisches und stimmiges Gesamtbild<br />

schaffen konnten. Die Integration von<br />

Intarsien in Form geschwungener Linien<br />

unterstützen das gestalterische Erscheinungsbild<br />

auf elegante Weise und verleiht<br />

den Räumlichkeiten eine harmonische<br />

und anspruchsvolle Note.“<br />

Wandhochzug als<br />

gestalterisches Element<br />

zu schaffen, hat unsere Entscheidung<br />

maßgeblich beeinflusst.“<br />

Individuelles Design<br />

dank Intarsien und<br />

moderner Farbpalette<br />

Im gesamten Gebäudekomplex kamen<br />

nora Bodenbeläge zum Einsatz, um sowohl<br />

die funktionalen Anforderungen an<br />

Langlebigkeit und Sicherheit als auch die<br />

ästhetischen Ansprüche an ein modernes<br />

und ansprechendes Design zu erfüllen.<br />

Für die Besucher- und Eingangsbereiche<br />

wurde noraplan unita gewählt, während<br />

in den Treppenhäusern sowie den WC-<br />

Bereichen noracare uneo zum Einsatz<br />

kam. Ein zusätzliches, entscheidendes Kriterium,<br />

das die Verantwortlichen zur Wahl<br />

der Bodenbeläge bewog, war die Vielfalt<br />

an Farben sowie die kreative Flexibilität,<br />

die durch Intarsien ermöglicht wird. Diese<br />

erlauben es, verschiedene gestalterische<br />

Elemente direkt in den Boden einzufügen<br />

und so individuelle Designakzente zu setzen.<br />

„nora Böden eröffnen uns immer wieder<br />

zahlreiche gestalterische Freiheiten“,<br />

erläutert Rabe weiter. „Bei der modernen<br />

Farbpalette von noraplan unita sind wird<br />

fündig geworden, sodass wir den Boden<br />

optimal auf das Mobiliar und die übrige<br />

Objekt:<br />

Bauherr:<br />

Architekt:<br />

Verleger:<br />

Bautafel<br />

Ernst-Abbe-Bücherei und Bürgerservice, Jena<br />

KIJ Kommunale Immobilien Jena<br />

pbr AG Architekten Ingenieure, Jena<br />

Bodenbeläge Papke, Oppurg<br />

Ein besonderes Highlight in der Raumgestaltung<br />

war die Verwendung des<br />

Kautschukbelags an manchen Wänden.<br />

„Wir haben die noraplan Beläge als Stilelement<br />

an den Wänden angebracht und<br />

diese optisch über einige Möbel hinweg<br />

in der gleichen Farbe wie die jeweiligen<br />

Möbelstücke weitergeführt“, erklärt Rabe.<br />

Dadurch haben die Designer einen doppelten<br />

Vorteil erzielt: Zum einen verleihen<br />

sie der Einrichtung eine individuelle Note,<br />

zum anderen schützt der Belag die Wände<br />

effektiv vor Schmutz und Abnutzung.<br />

Durch die harmonische Verbindung von<br />

Funktionalität und Design entstehen optimale<br />

Bedingungen für alle, die in diesem<br />

Gebäude arbeiten oder es nutzen – eine<br />

Umgebung, die Effizienz, Kreativität und<br />

Wohlbefinden gleichermaßen begünstigt.<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong><br />

37


im fokus<br />

Fenster und Türen im digitalen Dialog<br />

Smarte Vernetzung in Gebäuden<br />

Vielfältige Anforderungen und Nutzungen von Immobilien erhöhen die Komplexität der Gebäudeautomation und -steuerung.<br />

Bildnachweis (alle Bilder): GEZE GmbH<br />

Immobilien vereinen immer öfter unterschiedliche Anforderungs- und Nutzungsprofile. Dadurch<br />

werden auch die Anforderungen an die Gebäudeautomation und -steuerung noch einmal<br />

deutlich komplexer. Das stellt vor allem Architekten und Planer sowie die für Vernetzung<br />

und Steuerung verantwortlichen Gewerke vor Herausforderungen. Auf welche Aspekte muss<br />

man also achten, um ein Gebäude wirklich smart zu bauen?<br />

Vergleicht man Gewerbeimmobilien,<br />

die schon 30 Jahre alt sind,<br />

mit Immobilien, die in den letzten<br />

Jahren fertiggestellt wurden, fallen nicht<br />

nur der architektonische Stilwechsel und<br />

neue Technologien auf. Heute werden die<br />

meisten Gewerbeimmobilien multifunktional<br />

geplant: Auf dem innerstädtischen<br />

Einkaufszentrum stehen noch schicke<br />

Town Houses oder Apartment-Hotels.<br />

Ein Stadteilzentrum beherbergt nicht<br />

nur Nahversorger, sondern auch noch<br />

ein Ärztezentrum, eine Kindertagesstätte<br />

und das Bürgerbüro. Und selbst reine<br />

Bürogebäude werden immer weniger von<br />

einem oder zwei großen Mietern genutzt.<br />

Stattdessen teilen sich mehrere Parteien<br />

ein Gebäude: im Erdgeschoss eine Praxis<br />

mit Publikumsverkehr, in den weiteren<br />

Stockwerken Agenturen, Kanzleien und<br />

Shared Spaces für Freiberufler.<br />

Ein Gebäude muss also, gerade auch<br />

was die Gebäudetechnik und -steuerung<br />

angeht, so geplant und ausgerüstet werden,<br />

dass diese gemischten Nutzungen<br />

überhaupt möglich sind und sich auch<br />

verändern können. Zugangsmanagement<br />

und eine kontinuierliche Überwachung<br />

der Gebäudeaußenhaut, Brandschutz und<br />

Fluchtwege, Barrierefreiheit, Raumklima<br />

und Belüftung sowie effektives Energiemanagement<br />

für das Gesamtgebäude –<br />

daran muss schon in der Planungsphase<br />

gedacht werden um die unterschiedlichen<br />

Nutzungsanforderungen in einem<br />

Smart Building-Konzept zusammenzuführen.<br />

Obwohl Fenster und Türen für alle<br />

der genannten Aspekte eine zentrale<br />

Bedeutung haben, werden sie in der<br />

Objekt- und Bauplanung sehr oft untergeordnet<br />

behandelt. Die Gewerke, in deren<br />

Zuständigkeit Einbau und Anschluss automatisch<br />

betriebener Türen und Fenster<br />

sowie deren Steuerung fallen, treten erst<br />

relativ spät in der Abwicklung auf den<br />

Plan. Lücken oder gar Fehler, wie falsche<br />

oder fehlende Verkabelung, mangelnder<br />

Bewegungsraum und Ähnliches, fallen so<br />

erst dann auf, wenn der Bau schon weit<br />

fortgeschritten ist.<br />

Es ist also nicht besonders verwunderlich,<br />

dass Architekten im Durchschnitt bis zu<br />

20 Prozent Nachträge im Bereich Fenster<br />

und Türen haben. In den meisten Fällen<br />

38 element + BAU • 1/<strong>2025</strong>


im fokus<br />

ist das auf eine unzureichende oder fehlerhafte<br />

Planung zurückzuführen.<br />

Daher sollten Automatisierungsexperten<br />

von der Herstellerseite frühzeitig in die<br />

Planung einbezogen werden. Der Fensterund<br />

Türenspezialist Geze bietet in allen<br />

Phasen der Leistungserbringung umfassende<br />

Unterstützung: von der Konzeption<br />

über Türenfachplanung mit Projektierung<br />

oder Teilprojektierung bis hin zu Vorleistungsüberwachung<br />

und Baustellenkoordination.<br />

Die gebäude- und anwendungsspezifischen<br />

Anforderungen sowie die<br />

Wünsche von Bauherren und Betreibern<br />

lassen sich so optimal umsetzen.<br />

Interoperabilität über alle<br />

Schnittstellen hinweg<br />

Auch Systemintegratoren, deren Aufgabe<br />

es ist, alle für den Gebäudebetrieb<br />

relevanten Elemente und Systeme in<br />

eine übergeordnete Gebäudesteuerung<br />

zu vereinen, sehen in der Integration von<br />

Türen und Fenstern oft eine Herausforderung.<br />

Das hat auch gute Gründe: Zahllose<br />

Schnittstellen und Protokolle machen so<br />

ein Projekt schnell zur Sisyphusarbeit.<br />

Geze bietet mit myGeze Control nun ein<br />

System an, das die Integration auch von<br />

Fenstern und Türen in die Gebäudesteuerung<br />

deutlich vereinfacht. Dazu nutzt das<br />

System den offenen Kommunikationsstandard<br />

BACnet, der eine nahtlose Integration<br />

und Interoperabilität innerhalb eines<br />

Gebäudeautomationssystems ermöglicht.<br />

Auf diese Weise können Automationskomponenten<br />

verschiedener Hersteller<br />

gewerkeübergreifend miteinander Informationen<br />

austauschen. Das macht die<br />

modulare Plattform auch für Systemintegratoren<br />

interessant. Die für die Einbindung<br />

in das Gebäudeleitsystem notwendigen<br />

Daten werden den Systemintegratoren<br />

optimal strukturiert und in den benötigten<br />

Mit myGeze Control wird ein System angeboten,<br />

das die Integration von Fenstern und<br />

Türen in die Gebäudesteuerung deutlich<br />

vereinfacht.<br />

Formaten zur Verfügung gestellt. Im Alltag<br />

erleichtert das alle Prozesse und Abläufe,<br />

die zu einem modernen Gebäudemanagement<br />

gehören: Wo sind Tür- oder<br />

Fenstersysteme noch nicht verschlossen,<br />

oder gibt ein System gar eine Störung<br />

aus? In diesem und weiteren Fällen gibt<br />

das System automatische Wartungsmeldungen<br />

an den Nutzer aus. Über die<br />

zentrale Steuerung per Tablet lässt sich<br />

mit einem Klick ein Szenario auslösen, wodurch<br />

das Gebäude zum Beispiel in einen<br />

gesicherten Nachtmodus versetzt wird.<br />

Auch wenn es um zugangsbeschränkte<br />

Bereiche, um Barrierefreiheit, Brandschutz<br />

oder Fluchtwegsicherheit geht, unterstützt<br />

das System. Außerdem können Tür- und<br />

Fenster-Daten in Kombination mit Informationen<br />

anderer Gewerke, wie zum Beispiel<br />

einer Heizung, genutzt werden. So kann<br />

sichergestellt werden, dass die Heizung<br />

nicht läuft, wenn Fenster geöffnet sind.<br />

Alleinstellungsmerkmal<br />

BACnet<br />

Als bisher einziger Anbieter im Markt nutzt<br />

das Gebäudeautomatisierungssystem my-<br />

GEZE Control komplett das offene BACnet<br />

Protokoll – und das direkt aus dem System<br />

heraus. Das heißt: das System basiert<br />

bereits auf dem Protokoll, das für die übergeordneten<br />

Gebäudeleitsysteme definiert<br />

wurde. Dadurch wird die Vernetzung<br />

und Einbindung einer Vielzahl von Türen<br />

und Fenstern und ihrer unterschiedlichen<br />

Funktionen sehr viel einfacher möglich als<br />

bei vielen anderen Anbietern. Die meisten<br />

anderen anbieterspezifischen Protokolle<br />

und Schnittstellen auf dem Markt sind<br />

dagegen nur entsprechend aufwändig in<br />

das übergeordnete Gebäudeleitsystem<br />

zu integrieren – oder sie müssen parallel<br />

betreut werden, da sie nicht kompatibel<br />

mit anderen Protokollen sind.<br />

Mehr Gebäudesicherheit<br />

durch Automation<br />

von Türen- und<br />

Fenstersteuerung<br />

Fenster und Türen vor allem der Außenhaut<br />

eines Gebäudes zu automatisieren<br />

und digital zu steuern, ist ein entscheidender<br />

Schritt zur Verbesserung der Gebäudesicherheit.<br />

Durch Gebäudeautomationssysteme<br />

wie myGEZE Control lassen sich die<br />

einzelnen Komponenten einfach miteinander<br />

vernetzen und zentral überwachen<br />

und steuern. Türen werden zum Beispiel<br />

automatisch bedient und überwacht,<br />

sodass zeitaufwändige Kontrollgänge<br />

entfallen. Ebenso ist die gezielte Freigabe<br />

von Fluchtwegen oder der intelligente<br />

Rauch- und Wärme-Abzug aus der Ferne<br />

möglich. Darüber hinaus lassen sich hier<br />

Dank einer standardisierten BACnet-Projektierung<br />

kann myGeze Control in herstellerneutrale<br />

Systeme integriert werden.<br />

auch Gebäudedaten auslesen, mit denen<br />

sich der Betrieb des Gebäudes deutlich<br />

optimieren und störungsarm gestalten<br />

lässt: So werden Störungen und Ausfälle<br />

bei Türanlagen zuverlässig gemeldet und<br />

schnell an die Servicetechniker weitergeleitet.<br />

Für die Gebäudesicherheit und den<br />

Betrieb relevante Fehlfunktionen lassen<br />

sich so frühzeitig abstellen, Wartungszyklen<br />

werden vorgabengemäß eingehalten<br />

oder gar optimiert und Reparaturen<br />

schnell durchgeführt. Dadurch wird auch<br />

die Langlebigkeit der einzelnen Elemente<br />

gefördert – ein Plus in Sachen Nachhaltigkeit.<br />

Steigerung von<br />

Energieeffizienz<br />

Eine immer wichtigere Rolle spielen<br />

Gebäudeautomationssysteme auch bei<br />

der Verbesserung der Energieeffizienz von<br />

Gebäuden. Die Fassade kann mit dem<br />

System beispielsweise über Sensoren für<br />

Wärme, Wind oder Lichteinstrahlung auf<br />

sich verändernde Außenbedingungen<br />

reagieren und automatisch eine Verschattung<br />

ausfahren oder Fenster abhängig<br />

von der Außentemperatur selbständig<br />

öffnen und schließen. Die automatische<br />

Fenstersteuerung ermöglicht eine natürliche<br />

Nachtauskühlung, sodass schon zu<br />

Beginn des Tages ein gutes Raumklima<br />

geschaffen wird. Im Vergleich zu einer<br />

Klimaanlage und mechanischen Lüftung<br />

spart die automatisierte natürliche<br />

Lüftung bis zu 50 Prozent an Kosten auf<br />

einen Lebenszyklus von 20 Jahren.<br />

Wie Gebäudeautomation zu einer<br />

energieeffzienten und ressourcenschonenden<br />

Planung, Betrieb und Sanierung<br />

von Gebäuden beiträgt, erfahren Interessierte<br />

im Whitepaper von Geze:<br />

https://smc-lp.s4hana.ondemand.com/<br />

eu/p/pS2Gz<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong><br />

39


produkte<br />

Remmers<br />

iQ-Therm 2.0: Feuchteschutz und Wärmedämmung vereint<br />

Ein Highlight am BAU-<br />

Messestand von Remmers<br />

war der Nachfolgerder<br />

hochleistungsfähigen<br />

kapillaraktiven Innendämmung<br />

iQ-Therm. Die weiterentwickelte<br />

Innendämmung<br />

iQ-Therm2.0 kombiniert einen<br />

Hochleistungsdämmstoff im<br />

Querschnitt mit einem mineralischen<br />

Mörtel. So gelingt<br />

es, im System eine kapillare<br />

Saugfähigkeitzu erzielen, die<br />

den Einsatz einer Dampfbremse<br />

oder -sperre obsolet macht.<br />

Mit der multifunktionalen<br />

Innendämmung lässt sich<br />

der energetische Standard<br />

auf einfache Weise optimieren.<br />

iQ-Therm ist im System<br />

mit λ-Werten von 0,028 bis<br />

0,031 W/(mK) im Einbauzustand<br />

hoch wärmedämmend,<br />

spart Energiekosten und<br />

steigert zudem die Wohnqualität.<br />

Zugleich verhindert<br />

iQ-Therm 2.0 eine Schimmelpilzbildung<br />

im Innenraum, da<br />

in der Regel schon mit 30 mm<br />

Dämmung an jeder Stelle der<br />

Innenoberflächen der „Hygienische<br />

Mindestwärmeschutz“<br />

erreicht wird. Danach muss<br />

die raumseitige Mindest-<br />

Oberflächentemperatur<br />

mindestens 12,6 °C betragen<br />

und die relative Luftfeuchte an<br />

der Wandoberfläche darf 70<br />

% nicht übersteigen. Darüber<br />

hinaus kann der klimaaktive<br />

universelle Ansetzkleber und<br />

Dünnschichtputz iQ M universal,<br />

mit dem die Innendämmstreifen<br />

sowohl am Untergrund<br />

als auch untereinander<br />

verbunden werden, Feuchtigkeit<br />

aufnehmen, zwischenspeichern<br />

und in Zeiten mit<br />

niedriger Luftfeuchte schnell<br />

und effektiv wieder abgegeben.<br />

Das neue Produkt aus<br />

dem Hause Remmers unterbindet<br />

Schimmelpilzwachstum<br />

sowie punktuell anfallende<br />

Feuchtigkeit im Bereich von<br />

Wärmebrücken. iQ M universal<br />

bedeutet eine weitreichende<br />

Vereinfachung des Systems,<br />

denn mit ihm werden die drei<br />

bisherigen Mörtel iQ Fix, iQ<br />

Top SLS sowie iQ Fill ersetzt.<br />

Ein weiteres Plus: Durch die<br />

neue Streifentechnologie lässt<br />

sich iQ-Therm 2.0 – angepasst<br />

auf die projektspezifischen<br />

Gegebenheiten – auch vertikal<br />

verkleben und kann somit<br />

leicht an besondere Geometrien<br />

der Wände angepasst werden.<br />

Dies betritt zum Beispiel<br />

Rundungen oder verwinkelte<br />

Räume.<br />

Remmers<br />

www.remmers.com<br />

Hawa<br />

Privacy, Comfort & Nature<br />

Wenig Platzbedarf<br />

und eine flexible<br />

Raumnutzung – das<br />

sind die Vorteile, mit denen<br />

sich Schiebetüren generell aufwarten.<br />

Darauf aufbauend hat<br />

die Schweizer Hawa Sliding<br />

Solutions AG ihr Spektrum<br />

erweitert und zeigte zur BAU<br />

<strong>2025</strong> wie Schiebelösungen<br />

zudem Privatsphäre schaffen<br />

und zu mehr Komfort und<br />

Wohlbefinden beitragen.<br />

Das größte Areal auf dem<br />

Messestand widmete Hawa<br />

dem Thema „Privacy“.<br />

Hierunter fasst der Schiebebeschlagspezialist<br />

seine<br />

schalldämmenden Schiebelösungen<br />

zusammen.<br />

Im Zentrum standen mit<br />

„Hawa Junior Acoustics“ und<br />

„Hawa Porta Acoustics“ zwei<br />

Schiebesysteme, die gestalterisch<br />

individuelle Lösungen<br />

ermöglichen und zudem dank<br />

rundumlaufender Dichtung<br />

das Schieben mit einem effektiven<br />

Schallschutz unter einen<br />

Hut bringen. Darüber hinaus<br />

schirmt das dichte Schließen<br />

auch vor unangenehmen<br />

Gerüchen, vor Lichteinfall und<br />

vor Zugluft ab.<br />

Einen besonderen Stellenwert<br />

nahm der „Hawa Junior 100“<br />

ein – ein Allrounder für bis<br />

zu 100 Kilogramm schwere<br />

Türen. So kann dieser lediglich<br />

oben laufende Beschlag in<br />

Holz- oder Glasschiebetüren<br />

als barrierefreie Vorwand- oder<br />

Taschenlösung zum Einsatz<br />

kommen. Das Magnet-Dämpfeinzugsystem<br />

„SoftMove 100“<br />

bremst die Tür beim Öffnen<br />

und Schließen selbsttätig ab<br />

und zieht sie in ihre Endposition.<br />

Im Zusammenspiel mit den<br />

Laufeigenschaften minimiert<br />

es die Öffnungskräfte auf 22<br />

Newton.<br />

In einem dritten Bereich zeigte<br />

das im Oktober 2024 akquirierte<br />

spanische Familienunternehmen<br />

Klein Ibérica u.a.<br />

das System „Nature“, ein nach<br />

eigenen Angaben weltweit<br />

erste, vollständig standardisierte<br />

Glasschiebetürsystem<br />

mit Eichenholzrahmen. Die<br />

montagefreundliche Lösung<br />

zur flexiblen Raumaufteilung ist<br />

nach dem Cradle-to-Cradle-Prinzip<br />

zertifiziert und unterstreicht<br />

das Engagement von Klein auf<br />

dem Gebiet des nachhaltigen<br />

und wohngesunden Interior<br />

Designs. Sie eignet sich für<br />

zwölf Millimeter dickes Glas<br />

und Türen bis 100 Kilogramm.<br />

Hawa Sliding Solutions AG<br />

www.hawa.com<br />

40 element + BAU • 1/<strong>2025</strong>


produkte<br />

Schöck<br />

Thermische Trennung am Stützenfuß erhält bauaufsichtliche Zulassung<br />

Schöck Sconnex Typ P-U,<br />

das Wärmedämmelement<br />

für den Einsatz am<br />

Fuß von Stahlbetonstützen,<br />

hat die allgemeine bauaufsichtliche<br />

Zulassung (abZ)<br />

erhalten.<br />

Mit der Entwicklung von<br />

Sconnex hat Schöck Neuland<br />

betreten: Auf dem deutschen<br />

Markt gibt es bislang kein<br />

vergleichbares Produkt zur<br />

thermischen Trennung von<br />

Wänden und Stützen. Seit<br />

Markteinführung entwickelt<br />

der Bauproduktehersteller<br />

das Produkt sukzessive<br />

weiter und arbeitet an weiteren<br />

Einsatzmöglichkeiten.<br />

Ein wichtiger Bestandteil<br />

dabei sind die Zulassungen<br />

des DIBt: Sie verschaffen<br />

Architekten und Planern<br />

Sicherheit und Vertrauen<br />

bei der Planung, schützen<br />

vor Bauteilverzögerungen,<br />

Haftungsrisiken und/oder<br />

finanziellen Schäden.<br />

Das tragende Wärmedämmelement<br />

Sconnex Typ P<br />

dämmt Wärmebrücken an<br />

Stahlbetonstützen und macht<br />

Schluss mit Flankendämmung.<br />

Je nach Verlauf der<br />

Dämmebene – ob auf oder<br />

unterhalb der Decke – kommt<br />

dabei Sconnex Typ-U am<br />

Stützenfuß oder Typ P-O am<br />

Stützenkopf zum Einsatz.<br />

Für die Einzelanwendung am<br />

Stützenkopf von Stahlbetonstützen<br />

(Sconnex Typ P-O) ist<br />

bereits ein Verwendbarkeitsnachweis<br />

durch die allgemeine<br />

bauaufsichtliche Zulassung<br />

gegeben.<br />

Neu liegt nun auch die abZ für<br />

die Anwendung am Stützenfuß<br />

(Sconnex Typ P-U) vor. Die<br />

abZ beinhaltet dabei sowohl<br />

für Sconnex Typ P-U wie auch<br />

für P-O folgende Geometrien:<br />

quadratische Stahlbetonstützen<br />

mit den Maßen 250 x<br />

250 mm, 300 x 300 mm,<br />

350 x 350 mm und 400 x<br />

400 mm sowie rechteckige<br />

Stahlbetonstützen mit den<br />

Stützenbreiten 250, 300,<br />

350 und 400 mm mit einem<br />

Verhältnis von Stützentiefe zu<br />

Stützenbreite bis 2:1. Beide<br />

Varianten bieten dabei die<br />

bewährte und zugleich identische<br />

Tragfähigkeit.<br />

Hilfreich beim Einbau auf der<br />

Baustelle: Das neue Montageset<br />

für Schöck Sconnex Typ<br />

P besteht aus einer Einbauschablone,<br />

Combar Stäben<br />

und Montageclips. Dadurch<br />

lässt sich das Wärmedämmelement<br />

individuell auf die<br />

örtlichen Gegebenheiten<br />

anpassen. Die Verwendung<br />

des zum Patent angemeldeten<br />

Montagesets sichert damit die<br />

korrekte Einbauposition.<br />

Um eine effiziente und<br />

zuverlässige Verarbeitung von<br />

Sconnex Typ P sicherzustellen,<br />

ist zudem die Zertifizierung<br />

durch einen der Schöck<br />

Einbaumeister erforderlich.<br />

Schöck Bauteile GmbH<br />

www.schoeck.com/de/<br />

sconnex<br />

Pyrobel<br />

Brandschutzgläser jetzt auch beschusssicher nach BR4-NS<br />

Pyrobel-Brandschutzgläser<br />

kommen als<br />

maßgeschneiderte<br />

Brandschutz-Isolierverglasungen<br />

in Fassaden oder<br />

als Mono-Verbundgläser in<br />

Innenräumen zum Einsatz.<br />

In Gebäuden mit besonders<br />

hohen Sicherheitsanforderungen,<br />

wie Banken, Botschaften,<br />

Regierungsgebäuden oder<br />

besonders sicherungsbedürftiger<br />

Infrastruktur wie Kraftwerken<br />

oder militärischen<br />

Einrichtungen, schützen diese<br />

Verglasungen darüber hinaus<br />

auch sicher gegen Durchbruch<br />

oder sogar Beschuss –<br />

die Beschussprüfungen nach<br />

BR4-NS wurden für Pyrobel<br />

16 BR4NS, Pyrobel 35 SPS<br />

und Pyrobel 42 SPS jetzt<br />

erfolgreich abgeschlossen.<br />

In einer politischen Weltlage,<br />

in der Bedrohungen durch<br />

Terrorismus und Extremismus<br />

zunehmen, steigt die<br />

Nachfrage nach innovativen<br />

Sicherheitslösungen. Pyrobel<br />

kombiniert darum erstklassige<br />

Brandschutzeigenschaften<br />

auch mit hohem ballistischem<br />

Schutz. Die erfolgreiche<br />

Zertifizierung nach BR4-NS<br />

garantiert, dass die Gläser<br />

auch bei Beschuss keine Splitter<br />

freisetzen, was zusätzliche<br />

Sicherheit für Personen und<br />

Sachwerte bietet. Durch die<br />

fortschrittliche Verbundtechnologie<br />

von Pyrobel bleiben<br />

die Verglasungen trotzdem<br />

relativ schlank in Aufbau und<br />

Gewicht – dieses erleichtert<br />

den Einsatz in modernen<br />

Architektur-Konzepten und<br />

ermöglicht den Einsatz auch<br />

in beweglichen Bauteilen wie<br />

Türen und Brandabschnitten.<br />

„Pyrobel 16 BR4NS“ bietet<br />

bei einer Dicke von 52<br />

Millimeter Brandschutz der<br />

Klasse EI 30 und darüber<br />

hinaus die Sicherheitsklasse<br />

P6B gegen Durchbruch.<br />

„Pyrobel 35 SPS“ erreicht bei<br />

einer Dicke von 50 Millimeter<br />

den Brandschutz nach EI 90<br />

und die Sicherheitsklasse<br />

P6B. „Pyrobel 42 SPS“ ist 57<br />

Millimeter dick, schützt nach<br />

EI 90 und bietet ebenfalls die<br />

Sicherheitsklasse P6B.<br />

AGC GLASS EUROPE S.A<br />

www.agc-pyrobel.com<br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong><br />

41


anche aktuell<br />

Bundesverband Flachglas e.V.<br />

Der jungen Generation die Mitarbeit in Arbeitskreisen ermöglichen<br />

Bereits seit 15 Jahren<br />

besteht der Arbeitskreis<br />

„Sicherheitsglas und<br />

Glasbemessung“ des Bundesverbands<br />

Flachglas e.V. (BF),<br />

in dem Hersteller und Institute<br />

gemeinsam an nationalen<br />

und internationalen Normen<br />

arbeiten und für die Praxis oft<br />

richtungsweisende Merkblätter<br />

und Richtlinien erstellen, die<br />

der Branche wichtige Orientierung<br />

bieten. Dipl.-Ing. Ulrike<br />

Gromnitza (SANCO Beratung)<br />

koordiniert als Arbeitskreissprecherin<br />

gemeinsam mit Steffen<br />

Schäfer (Bundesverband Flachglas<br />

e.V.) die Tätigkeiten und<br />

wirbt bei den Unternehmen<br />

dafür, mehr jungen Menschen<br />

die Mitarbeit in Verbänden<br />

und Arbeitskreisen zu ermöglichen:<br />

„Die Verbandsarbeit ist<br />

sehr wichtig, um gemeinsame<br />

Branchenziele zu verfolgen<br />

und sie ist eine tolle Plattform<br />

zum Erfahrungsaustausch. Wir<br />

halten uns auf dem neuesten<br />

Stand in Sachen Technik und<br />

Normen und können über den<br />

Tellerrand sehen – was bewegt<br />

die Glasbranche? Junge<br />

Menschen können auch hier<br />

für frische Impulse und neue<br />

Lösungsansätze sorgen.“<br />

Der „Arbeitskreis Sicherheitsglas<br />

und Glasbemessung“ des<br />

BF beschäftigt sich vor allem<br />

mit technischen und normativen<br />

Fragen und Entwicklungen<br />

rund ums Sicherheitsglas<br />

und die Glasbemessung. Ein<br />

zentrales Thema ist dabei die<br />

Entwicklung und Implementierung<br />

von Normen, die die<br />

Bemessungs- und Konstruktionsregeln<br />

für Bauprodukte<br />

aus Glas festlegen. Ulrike<br />

Gromnitza berichtet: „Erfahrene<br />

Mitglieder sorgen in oft<br />

jahrzehntelanger Mitarbeit<br />

und mit hoher Fachkenntnis<br />

für Stabilität – ebenso wichtig<br />

ist jedoch, dass junge Mitglieder<br />

frische Ideen und neue<br />

Impulse in die gemeinsame<br />

Arbeit einbringen.“<br />

Steffen Schäfer, verantwortlich<br />

für Normung und Technik,<br />

berichtet aus der aktuellen Arbeit,<br />

dass sich der Arbeitskreis<br />

schon lange intensiv mit der<br />

DIN 18008 befasst, insbesondere<br />

mit den überarbeiteten<br />

Teilen 3-5, die im Januar<br />

veröffentlicht wurden: „Wenn<br />

diese erst in der Muster-Verwaltungsvorschrift<br />

Technische<br />

Baubestimmungen veröffentlicht<br />

sind, die als Grundlage für<br />

die Umsetzung in Landesrecht<br />

dient, sollte man über die Neuerungen<br />

im Bilde sein. Erwähnt<br />

sei zum Beispiel, dass im Teil 3<br />

die Senkkopfhalter aufgenommen<br />

wurden und ein neuer<br />

Anhang sich mit Ganzglasanlagen<br />

befasst. Im Teil 4 wurde<br />

die Einteilung der Kategorien<br />

überarbeitet, neu strukturiert<br />

und präzisiert.“<br />

Prof. Dr.-Ing. Ruth Kasper (TH<br />

Köln), ebenfalls seit vielen<br />

Jahren Mitglied des Arbeitskreises,<br />

hat den „Leitfaden zur<br />

Glasbemessung“ überarbeitet<br />

und neu strukturiert. Dieser<br />

ist eine wichtige Hilfe bei der<br />

Planung von Glasbauteilen:<br />

„Die Revision war notwendig,<br />

um die aktuelle Überarbeitung<br />

der DIN 18008 (Teile 3-5) zu<br />

berücksichtigen. Der Leitfaden<br />

wird zukünftig auch Hinweise,<br />

Erklärungen und Anmerkungen<br />

zur DIN 18008 enthalten,<br />

damit allen Baubeteiligten der<br />

aktuelle Stand der Technik<br />

und die Entwicklungen auf<br />

nationaler Ebene verdeutlicht<br />

werden.“ In den nächsten Jahren<br />

wird sich der Arbeitskreis<br />

verstärkt auf die europäischen<br />

Aktivitäten und Eurocode 10<br />

konzentrieren. Kasper: „Zuerst<br />

arbeiten wir am nationalen<br />

Anwendungsdokument, in das<br />

der derzeitige Stand der Technik<br />

mit zahlreichen konstruktiven<br />

Regeln einfließen muss.<br />

Durch den Arbeitskreis ist das<br />

kritische Hinterfragen möglich,<br />

das Einbringen von Verbesserungen<br />

und letztlich auch das<br />

Herbeiführen von Änderungen.<br />

Nachwuchskräften sei die<br />

aktive Mitarbeit darum stets<br />

ausdrücklich empfohlen.“<br />

www.bundesverband-flachglas.de<br />

Dr. Hahn<br />

Nachhaltige Türbandproduktion: Silber bei EcoVadis erreicht<br />

Nach Bronze im ersten<br />

Anlauf erhält der<br />

Mönchengladbacher<br />

Hersteller von Türbändern<br />

Dr. Hahn nun mit 71/100<br />

Punkten die silberne Medaille<br />

des international renommierten<br />

Anbieters zur Bewertung<br />

von Nachhaltigkeitsaspekten.<br />

Damit gehört der mittelständische<br />

Produzent zu den<br />

TOP 15 % aller bewerteten<br />

Unternehmen.<br />

Laut EcoVadis werden die<br />

Medaillen und Abzeichen an<br />

Unternehmen vergeben, die<br />

den kompletten Bewertungsprozess<br />

durchlaufen haben<br />

und ein starkes Managementsystem<br />

nachweisen können,<br />

das die Nachhaltigkeitskriterien<br />

der EcoVadis Methodik<br />

berücksichtigt.<br />

Die Bewertung für die Medaillen<br />

basiert auf einem umfassenden<br />

Scoring-System, das<br />

die Nachhaltigkeitsleistung<br />

eines Unternehmens betrachtet.<br />

Es umfasst 21 Nachhaltigkeitskriterien<br />

in vier Hauptbereichen:<br />

Umwelt, Arbeits- und<br />

Menschenrechte, Ethik und<br />

nachhaltige Beschaffung.<br />

„Klimaschutz ist für uns schon<br />

immer ein zentraler Bestandteil<br />

unseres Selbstverständnisses.<br />

Wir legen großen Wert<br />

auf innovative, sichere und<br />

langlebige Produkte in höchster<br />

Qualität“, sagt Walter Back,<br />

Mitglied der Geschäftsleitung.<br />

„Dabei achten wir nicht nur<br />

auf den ressourcenschonenden<br />

Einsatz von Materialien,<br />

sondern verbessern auch<br />

kontinuierlich unsere Prozesse,<br />

um das Klima möglichst wenig<br />

zu belasten.“ Dazu gibt es<br />

klare Zielvorgaben. Die Fortschritte<br />

werden anhand von<br />

definierten Kennzahlen gemessen.<br />

Daten zum Energieund<br />

Wasserverbrauch sowie<br />

zur Abfallmenge erfasst man<br />

regelmäßig. Jährliche Audits<br />

nach ISO 9001, ISO 14001<br />

und ISO 50001 belegen die<br />

Bedeutung des Themas.<br />

Trotz der Freude über Silber<br />

bleibt das Unternehmen<br />

ambitioniert. "Wir waren nur<br />

zwei Punkte von der Goldmedaille<br />

entfernt", so Back. "Das<br />

motiviert uns umso mehr,<br />

weiter an unseren Prozessen<br />

zu arbeiten und die nächste<br />

Stufe zu erreichen. Unser Ziel<br />

ist klar: Gold beim nächsten<br />

Bewertungsdurchlauf."<br />

Dr. Hahn GmbH & Co. KG<br />

www.dr-hahn.de<br />

42 element + BAU • 1/<strong>2025</strong>


vorschau<br />

Die Fachzeitschrift für Objektbau<br />

ISSN 0934-5914<br />

Verlag:<br />

Dr. Harnisch Verlagsgesellschaft mbH<br />

Eschenstraße 25<br />

90441 Nürnberg<br />

Tel.: +49 (0)911 2018-0<br />

Fax: +49 (0)911 2018-100<br />

E-Mail: e+b@harnisch.com<br />

internet: http://www.harnisch.com<br />

Geschäftsleitung:<br />

Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />

Benno Keller<br />

Technische Leitung:<br />

Armin König<br />

Redaktionsteam:<br />

Armin König (verantw.)<br />

Bildnachweis: Fotograf: © Tomislav Vukosav Architectural Photographer,<br />

www.tomislavvukosav.de<br />

Ausgabe 2/<strong>2025</strong>:<br />

Special: Verkaufsstätten, Supermärkte, Stores<br />

Wenn man heitzutage durch die Innenstädte<br />

unserer Metropolen schlendert, so<br />

bekommt man den Eindruck, dass die Zeit<br />

des florierenden Einzelhandels vorbei zu<br />

sein scheint. Die spektakulären Insolvenzen<br />

der Kaufhausgiganten der letzten Jahre<br />

zeigen symptomatisch den Niedergang<br />

einer ganzen Branche. Der Online-Handel<br />

boomt, während der konventionelle<br />

Einzelhandel schwer unter Druck ist. Die<br />

Corona-Pandemie scheint diese Entwicklung<br />

noch verstärkt zu haben. Ganz ohne<br />

Zweifel: Der Trend zugunsten des schnellen,<br />

praktischen Bestellens der täglichen<br />

Bedarfsgüter scheint sich die letzten<br />

Jahren durchgesetzt zu haben.<br />

Doch auch ein gegenteiliger Effekt scheint<br />

spürbar zu sein: Dem Trend des bewussten<br />

Einkaufens. Zwar können Internet-Testimonials<br />

und Testberichte das Beratungsgespräch<br />

im Einzelhandel oft ersetzen,<br />

doch, wie die Qualtät und die Haptik eines<br />

Kleidungsstücks beschaffen ist, die Verarbeitungsqualität<br />

eines Automobils, ob<br />

der Schmuck einer zukünftigen Trägerin<br />

oder eines Tägers schmeichelt, wie sich<br />

das neue E-Bike denn fahren lässt und<br />

wie das neueste exotische Lebensmittel<br />

denn schmeckt, dies lässt sich alles eben<br />

virtuell nicht so einfach herausfinden. Dies<br />

setzt aber auch Stores und Verkaufsräume<br />

voraus, die auf dieses Erleben beim Einkaufen<br />

eingerichtet sind und nicht zuletzt<br />

deren Architektur bereits einlädt, die<br />

Produkte mit allen Sinnen zu "begreifen",<br />

zu "schmecken" und "auszuprobieren". Wir<br />

haben deshalb das Special der nächsten<br />

Ausgabe dieser Thematik gewidmet und<br />

stellen Ihnen wie gewohnt eine Reihe<br />

von gelungenen Objektbeispielen dieses<br />

Segments vor.<br />

Als weitere Themen der Ausgabe 2/25<br />

werden Sonnenschutzsysteme; Lüftungstechnik;<br />

Fassaden; Fenster; Türen;<br />

Automatiktüren; Tore; Balkone; Barrierefreies<br />

Bauen; Systembau; Modulbau;<br />

Decke, Wand, Boden; Rohbau; Holzbau;<br />

Glaskonstruktionen; Sicherheitstechnik;<br />

Sanitär; Parken und ein Vorbericht über<br />

die Messe Parken in Wiesbaden redaktionell<br />

behandelt.<br />

element + BAU 2/25 erscheint am 02.<br />

Mai <strong>2025</strong>.<br />

Mediaberatung:<br />

Verlagsvertretung Petra Diews<br />

Tel.: 089/8641955<br />

Abonnement:<br />

Marta Bletek-Gonzalez<br />

Erscheinungsweise:<br />

6 x jährlich: Ausgaben im Februar, April,<br />

Juli, September, Oktober, Dezember<br />

Bezugspreis:<br />

Jahresabonnement:<br />

EUR 48,- + EUR 12,- Versandkosten<br />

zzgl. MwSt.<br />

Auslandsbezugspreis:<br />

EUR 48,- + EUR 18,- Versandkosten<br />

Druck:<br />

Schleunungdruck GmbH<br />

Eltertstr. 27<br />

97828 Marktheidenfeld<br />

Derzeit gültige Anzeigenpreisliste:<br />

Nr. 57, ab 01.01.<strong>2025</strong><br />

© Copyright <strong>2025</strong><br />

element + BAU • 1/<strong>2025</strong><br />

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