2025_Wohnen_plus_Frühjahr
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APRIL 2025
Wohnen Plus
DAS MAGAZIN RUND UM HAUS UND GARTEN
Es grünt und blüht
in Haus und Garten
Auf der Terrasse oder beim Familienbrunch –
bunte Blumen sorgen für Frühlingsgefühle. ab Seite 16
MAL BLAU MACHEN
Egal ob Türkis oder Petrol –
Tapeten imitieren die
Schattierungen des Meeres.
Seite 8
RAUS IN DIE SONNE
Lounge-Möbel und
Sofas sind perfekt für
behagliche Auszeiten.
Seite 14
EI, EI, EI
Ostereier natürlich färben
mit Zwiebelschalen, Rotkohl,
Kurkuma und Co.
Seite 18
FOTO: AMK
EDITORAL
3
Inhalt
FOTO: ROCK_THE_STOCK/ADOBESTOCK
Lamellen aus Holz
Natürliche
Eleganz
Die Rillenoptik erobert nach der Küche
nun auch den Wohnbereich, schmückt
Schränke und ganze Wände. Seite 4
Kunterbunte
Ostereier
Färben ohne künstliche Farbstoffe
klappt auch mit Zwiebelschalen
und Rotkohl.
Seite 18
06 Die richtige
Beleuchtung
Jeder Raum braucht ein
anderes Lichtkonzept.
07 Mix aus Retro und
Moderne
Helle Farben und runde
Formen sorgen für
Behaglichkeit in der Küche.
8 Einfach mal
blau machen
Bei Tapeten sind Töne von
Türkis bis Petrol in.
12 Höhlen, Kojen,
bunte Wände
Zimmer für den Nachwuchs
gestalten, die Eltern und
Kindern gefallen.
Angesagter
Kontrast
Dunkler Parkettboden in Kombination
mit hellen Möbeln.
Seite 10
14 Vielseitige
Outdoormöbel
Beliebt sind extra Bereiche
zum Essen, Entspannen
und Sonnenbaden.
16 Duft, Farbe und
Struktur
So gelingt der perfekte
Frühlingsbalkon.
Die Magie
des Frühlings
Über keine andere Jahreszeit
gibt es so viele Gedichte und Lieder
wie über den Frühling. Das
wieder erwachende Leben in all
seiner Üppigkeit und Farbenpracht
inspirierte die Künstler –
und es inspiriert auch uns. Wie
ein bunter Blumenstrauß, der
uns mit seiner Schönheit verzaubert,
erstrahlen auch unsere
Wohnräume in frischen Farben.
Reichlich Eindrücke, wie das gelingt,
bietet unser neues Wohnund
Gartenmagazin. Es zeigt innovative
und nachhaltige Ideen
für die Schaffung eines behaglichen
Rückzugortes mit organischen
Formen bei Polstermöbeln
und komfortablen Dining-Möbeln
mit Funktion. Seite 4
Bei den Küchen sind helle Farben
wie Muschelweiß und Greige
im Trend. Runde Elemente lockern
den minimalistischen Designstil
der Küchenmöbel auf
und wirken dabei ausgesprochen
stylish. Seite 7
Und draußen? Da wird es mit
den neuen Gartenmöbeln immer
wohnlicher und vielfältiger. Oft
werden neben dem klassischen
Essplatz auch Lounge- und Sonnenecken
eingerichtet.Seite 14
Das kommende Wochenende
bietet Gelegenheit, das Leben –
je nach Wetterlage drinnen oder
draußen – zu feiern. Ich wünsche
Ihnen ein schönes Osterfest.
Ihre Claudia Linz
Redakteurin
Impressum
WohnenPlus & Gartenlust
Frühlingsausgabe,
17. April 2025
Verlag & Herausgeber
SÜDWEST PRESSE
Hohenlohe GmbH & Co. KG
Haalstraße 5 + 7
74523 Schwäbisch Hall
Redaktion
Ulrich Becker (v.i.S.d.P.),
Alisa Grün, Claudia Linz,
Eileen Schirle
Fotos
Agenturfotos und Adobe Stock (wie bei
den Bildern angegeben)
Titelfoto: Alliance/Adobestock
Grafik
mediaservice ulm,
Franziska Oblinger
Anzeigen
Vera Epple (verantw.),
Ingo Bölz, Holger Gschwendtner,
Martin Haas, Afsoon Kamrani,
Kai Müller, Martin Naterski,
Sebastian Nutsch und Julia
Winterfeldt
Druck
NPG Druckhaus GmbH
& Co. KG, Ulm
Siemensstraße 10,
89097 Ulm-Donautal
4
EINRICHTUNGSTRENDS 2025
Der Esstisch aus Kerneiche wird mit komfortabel gepolsterten Stühlen ausgestattet, deren Sitzschale sich für ein gesundes Sitzen drehen
und leicht wippen lässt.
Foto: Hartmann Möbelwerke
Helle Farben und
kuschelige Bezüge
Wohnzimmer Runde Formen, helle Farben und kuschelige Bezugsstoffe spielen bei der
Einrichtung in diesem Jahr eine große Rolle.
Die deutsche Möbelindustrie
bietet auch
2025 wieder innovative
und nachhaltige
Ideen für die Schaffung
eines behaglichen Rückzugsorts“,
sagt Jan Kurth, Geschäftsführer
der Verbände der
deutschen Möbelindustrie, und
stellt im Folgenden wichtige Einrichtungstrends
vor.
Rillenoptik auch im
Ess- und Wohnzimmer
Die aus der Küche bekannte Rillenoptik
hält verstärkt auch im
Ess- und Wohnbereich Einzug.
Die Holzfronten mit den vertikalen
Lamellen verleihen Lowund
Sideboards sowie Schränken
eine besonders natürliche Anmutung.
Auch als Wandgestaltung
ist die Lamellenoptik eine
schöne Variante. Bei den Holzarten
dominiert weiterhin die Ei-
Das glänzende Lowboard und die Holzlamellen-Wandverkleidung bilden einen reizvollen Kontrast.
FOTO: KETTNAKER
EINRICHTUNGSTRENDS 2025 5
Kuschelige Bezugsstoffe liegen derzeit im Trend: Das mit weichem Velours bezogene Sofa strahlt dank der übereinander gestapelten
Kissen eine gewisse Verspieltheit aus.
Foto: Bretz
che. Sie wird nicht nur mit Lackoberflächen,
sondern neuerdings
auch mit Keramikoberflächen
kombiniert und kommt auch in
einer neuen Variante mit sägerauer
Oberfläche mit natürlichen
Rissen und Ästen daher. Neu ist
auch die Altholzbuche mit grauem
Finish.
Das bodentiefe Sofa mit sanft
geschwungenen Linien lädt zum
Entspannen ein. Foto: Cor
Moderne Dining-Möbel mit
Komfort und Funktion
Einen immer größeren Stellenwert
nehmen Dining-Möbel ein,
wird doch heute mit den Gästen
meist der gesamte Abend am
Esstisch verbracht und nicht –
wie früher – nach dem Speisen
auf das Sofa gewechselt. Entsprechend
wächst die Vielfalt an
gepolsterten Ess-Sesseln und
-Bänken. Für ein gesundes und
komfortables Sitzen sind viele
Stuhlmodelle mit einer drehbaren
und leicht wippenden Sitzschale
ausgestattet. Bei den Esstischen
sind Ausziehvarianten
gefragt.
Organische Formen
bei Polstermöbeln
Eine zentrale Rolle für das Wohlfühlen
zu Hause spielen gemütliche
Sofas und Sessel, auf die
man sich nach einem langen Tag
zurückziehen kann. Internationale
Trends wie organische und
feminine Formen sowie die Verwendung
von weichen Bouclé-
Stoffen setzen sich auch hierzulande
durch. Helle Erdfarben befinden
sich dabei auf dem Vormarsch.
Angesagt sind aber auch
feminine Farben wie der Trendton
„Peach“ oder Rosé- und Pudertöne.
Auch opulente Polster
in Bubble-Formen oder Kissen-
Sofas im „Pillow Look“ fallen ins
Auge. Viel Komfort bieten multifunktionale
Polstermöbel und
smarte Funktionen: So kann die
Couch zum Beispiel mit LEDs
ausgestattet sein und stimmungsvolles
Licht verbreiten.
Viele Modelle verfügen über
USB-Anschlüsse oder Stationen
für kabelloses Aufladen des
Smartphones. Integrierte Lautsprecher
sorgen für immersive
Akustik beim Filmabend oder
der Gaming-Session. Nachhaltig
produzierte Stoffe, zum Beispiel
aus recycelten Fasern, und ökologische
Materialien sind wichtiger
denn je.
VDM
6
LICHT UND LEUCHTEN
Jeder Raum braucht ein
anderes Lichtkonzept
Beleuchtung Im eigenen Zuhause wünschen sich viele eine gemütliche Atmosphäre mit
warmem Licht. Gleichzeitig sollen Arbeitsbereiche hell sein. Tipps, wie beides gelingt.
Warm, kalt, hell oder
gedämpft: Licht
schafft Atmosphäre.
Und nur mit der
richtigen Lichtplanung wird
Wohnen gemütlich. Keiner fühlt
sich wohl, wenn ihn eine Lampe
blendet oder direkt anstrahlt.
Gleichzeitig will niemand im
Dunklen sitzen. Es geht also darum,
die Beleuchtung Zuhause
optimal zu planen und platzieren,
damit Arbeitsbereiche hell
genug sind und dennoch genügend
Wohlfühloasen entstehen.
Was sind typische Fehler und
wie kann man sie vermeiden?
Ein typischer Fehler, den viele
Leute machen, wenn sie über
eine neue Beleuchtung nachdenken:
sich viel zu schnell auf die
Leuchte zu konzentrieren. „Dabei
wird übersehen, dass sich die
Beleuchtung nicht nur aus dem
elektrischen Licht ergibt, sondern
immer ein Zusammenspiel
mit den Oberflächen ist“, sagt
Cornelia Moosmann, Professorin
an der Hochschule für Angewandte
Wissenschaft und Kunst
in Hildesheim. Daher ihr Tipp:
Zuerst den Raum anschauen.
Konzentriert arbeiten: Lampen mit kühler Lichtfarbe fördern die
Produktivität und schonen die Augen. Foto: licht.de/Signify/dpa-tmn
Zentrale Fragen dabei sind:
Gibt es dort mehr helle oder
dunkle Oberflächen? Während
helle Oberflächen das Licht
gleichmäßig verteilen, sorgen
dunkle Flächen für eine ungleichmäßige
Beleuchtung im
Raum. Unter Umständen sind
dann mehr Lichtquellen sinnvoll.
Wofür will man den Raum
hauptsächlich nutzen? Für eine
gemütliche Atmosphäre eignet
sich diffuses, weicheres Licht.
Für detailreiche Arbeiten – etwa
akkurate Handarbeiten oder Modellbau
– ist eher hartes, gerichtetes
Licht geeignet. Eine Mischung
im Raum ist meist ideal.
Und wie viel Tageslicht kommt
eigentlich in den zu beleuchtenden
Raum? Davon hängt etwa ab,
wie viel Beleuchtung man auch
tagsüber braucht.
Was ist entscheidend zum
Wohlfühlen?
Beleuchtung kann noch mehr:
Atmosphäre schaffen zum Beispiel.
„Wir unterscheiden drei
Beleuchtungsarten“, sagt Iris
Vollmann, von der Brancheninitiative
licht.de. Sie zählt auf:
• Licht zum Sehen – damit ist die
Allgemeinbeleuchtung gemeint
• Licht zum Hinsehen – dazu gehört
die Platzbeleuchtung etwa
zum Lesen
• Licht zum Ansehen – also Akzentbeleuchtung,
die dekorative
Zwecke erfüllt
„Mischt man diese drei Beleuchtungsarten,
entsteht eine angenehme
Raumatmosphäre“, sagt
Vollmann. Neben einer warmen
Lichtfarbe sorgen beispielsweise
auch tief angebrachte Leuchten
im Schlafzimmer und Wohnbereich
für eine gemütliche Atmosphäre.
„Im Schlafzimmer
braucht eigentlich nur der Kleiderschrank
helles Licht“, sagt
Moosmann.
Wie viele Lichtquellen im
Raum sind empfehlenswert?
Mindestens drei Lichtquellen
pro Raum, empfiehlt Vollmann.
Es könnten aber auch deutlich
mehr sein. Ob bunt zusammengewürfelt
oder aus einer Design-
Familie bleibt eine persönliche
Vorliebe. In jedem Fall sinnvoll,
wenn Lichtquellen nicht nur auf
den eigenen Geschmack, sondern
auch auf die individuellen
Bedürfnisse eingestellt werden
können. Zumal das Bedürfnis,
wie viel Licht man braucht, kann
je nach Lebensalter sehr unterschiedlich
sein. „In jungen Jahren
braucht man erstaunlich wenig
Licht. Ab dem 40. Lebensjahr
nimmt der Lichtbedarf dann
deutlich zu“, sagt Cornelia
Moosmann, die das Kompetenzfeld
„Lighting Design“ leitet.
Gibt es Empfehlungen für die
Lichtgestaltung in der Küche?
Trotz aller geschmacklicher Unterschiede,
ein paar Aspekte
sollte jeder Haushalt bei der Beleuchtung
berücksichtigen. Zum
Beispiel in der Küche: „Hier drohen
Verletzungsgefahren, etwa
durch scharfe Messer und heiße
Töpfe. Wir brauchen also helles
Licht“, sagt Iris Vollmann.
Wichtig in der Küche ist zudem
die Position der Beleuchtung:
Für Arbeitsflächen reicht
eine einfache Deckenleuchte
Vollmann zufolge meist nicht
aus. Insbesondere, weil der eigene
Körper dadurch einen Schatten
auf die Arbeitsfläche werfen
kann.
Welche Lichtverhältnisse sind
im Homeoffice ideal?
Will man konzentriert Arbeiten
oder Lesen, sollte genug Licht
vorhanden sein – damit die Augen
nicht zu schnell ermüden.
Lampen mit 600 bis 700 Lumen
sind dann ideal. Gesetzlich vorgegeben
sind mindestens 500
Lux. Am besten eignet sich zum
Arbeiten zudem eine kühle
Lichtfarbe.
Tageslichtverlauf – wo ist das
sinnvoll?
Sowohl im Badezimmer als auch
im Homeoffice kann es sinnvoll
sein, auf einen Trend der Lichtindustrie
zu setzten: den Tageslichtverlauf.
Die Leuchten können
sowohl helles, bläulich aktivierendes,
als auch rötliches, beruhigendes
Licht abgeben,
erklärt Vollmann. Sie lassen sich
individuell einstellen oder reagieren
selbstständig auf die
Lichtverhältnisse.
Anke Dankers, dpa
DIE MODERNE KÜCHE 7
Runde Ansatztische und warme Farben bringen Wohnlichkeit und
Behaglichkeit in die Küche.
Foto: Leicht Küchen
Mix aus Retro
und Moderne
Küchentrends Die neue Behaglichkeit – das
ist Leben und Wohnen inmitten heller
Farben, minimalistischer Designs und einer
klaren und strukturierten Linienführung.
Die abgerundeten Ecken machen die Kochinsel und die Oberschränke
zu besonderen Hinguckern.
Foto: Schüller Möbelwerk
Eine der neuen Lieblingsfarben
in der Küche ist
Beige – von feinem Muschelweiß
bis zu sämtlichen
puder- und sandfarbenen
Schattierungen reicht die Palette.
Mischt man etwas Grau hinzu,
entsteht eine weitere Trendfarbe
in feinen Abstufungen:
Greige. Diese beiden hellen
Farbpaletten ergänzen samtige
Blau-, Grün-, Rot- und Gelbfarbtöne
wie beispielsweise geheimnisvolles
Rauchblau, beruhigendes
Salbei-, Eukalyptus- und
Olivgrün, sattes Indischrot und
sonniges Sandgelb. Selbst Einbaugeräte
wie Backöfen werden
in der Farbe Beige angeboten.
Den neuen Farb-Designs gemeinsam
ist eine zeitlose Eleganz,
Ästhetik, hervorragende
Kombinierbarkeit und warme
Ausstrahlung. Schön wohnlich
wird der Allrounder Beige in
Kombination mit hellen und
dunklen Echtholzfurnieren oder
Holzdekoren (Nachbildungen) –
ausgesprochen edel mit Akzenten
in Schwarz. Das warme Beige
wirkt mit seiner sanften Ausstrahlung
gemütlich und entspannend.
Zudem passt es zu
jedem Einrichtungsstil – ob modern,
urban, minimalistisch, im
charakteristisch-rauen Industrie-
oder anheimelnden Landhausstil.
Greige wirkt Ton-in-
Ton und in Kombination mit angesagten
Steindekoren wie Marmor
und Granit geradezu
distinguiert an.
Runde Elemente lockern den
minimalistischen Designstil der
Küchenmöbel auf. Mit ihren abgerundeten
Ecken werden die
Küchenzeile, die Kochinsel oder
auch die Oberschränke zu besonderen
Hinguckern. Runde
Ansatztische befinden sich ebenfalls
im Kommen, etwa als attraktiver
Essplatz.
Als Material für die Küchenfronten
kommt Linoleum hinzu,
das jetzt auch mit Mustern versehen
wird. Das Naturprodukt
weist eine edel-matte, gegen Fingerabdrücke
unempfindliche
Oberfläche auf und bietet sich
auch für die Gestaltung des
Übergangs von der offenen Küche
in den Essbereich an. AMK
8
FARBEN
Einfach mal blau machen
Tapeten Unterschiedlicher könnten die Trends 2025 nicht sein. Welche Farben und Muster
bei der Wandgestaltung aktuell angesagt sind – und welcher Stil am besten dazu passt.
Wand und Sofa in dunklem Blau,
mit Gelb kombiniert.
FOTO: ERISMANN/DTI/DPA-TMN
Verspielte Muster schaffen
Leichtigkeit und Spaß im Raum.
FOTO: ERISMANN/DTI/DPA-TMN
Der Batik-Look bringt jetzt auch
Wände zum Strahlen.
FOTO: SANDER DE HOOGE/RASCH/DTI/DPA-TMN
Zur Aquarell-Tapete passen
natürliche Materialien wie Holz.
FOTO: HOHENBERGER/DTI/DPA-TMN
Sie wollen tapezieren
und suchen noch nach
passenden Motiven und
Farben? Hier kommen
drei aktuelle Trends.
Trend 1: Ganze Räume in Blau
Die Farbe Blau ist bei den Tapetenherstellern
gerade im Trend.
Die Bandbreite reiche von kräftigen,
dunklen Blautönen bis zu
Petrol und hellerem Türkis.
„Wobei vor allem Tapeten in
dunklen Blautönen zu sehen
sind“, sagt Karsten Brandt vom
Deutschen Tapeten-Institut.
Dunkles Blau schafft eine gemütliche
Atmosphäre, etwa im
Wohn- oder Schlafzimmer. Dagegen
wirken kühlere Blau- und
Türkis-Töne eher anregend und
frisch. Und womit kombiniert
man diesen Trend am besten?
„Soll der Raum eine natürliche,
ruhige Atmosphäre haben, passen
helle Möbel aus Holz sowie
ein skandinavischer Wohnstil
dazu“, sagt der Tapetenexperte.
Wer einen eleganten Stil bevorzugt,
kombiniert die blaue Tapete
mit Metalltönen. Denkbar ist
auch ein monochromer Stil –
quasi Ton in Ton, etwa ein dunkelblaues
Sofa vor einer dunkelblauen
Wand. Einen frischen
Farbakzent setzen dazu, laut
Karsten Brandt, zum Beispiel
gelbe Sofakissen.
Trend 2: Fließende Farben
Diese Tapeten wirken luftig und
leicht. „Die Farben verlaufen
scheinbar zufällig und fließend
an der Wand“, beschreibt Brandt
den zweiten Trend. Die Motive
und Techniken reichen von
Aquarell-Malerei bis Batik-Optik
und zeigen Wolken, Landschaften,
einzelne Blätter oder
Muster in Ibiza-Style. „Diese Tapeten
kommen am besten an
großen, langen Wänden zur Geltung,
etwa im Wohnzimmer oder
Essbereich oder im Gästezimmer.“
Kombinieren kann man sie
mit Möbeln in hellen Farben sowie
einem skandinavischen
Wohnstil. Wer das Naturthema
aufgreifen will, verwendet Naturmaterialien
im Raum, wie
Bast, Bambus und viel Holz oder
Tongefäße. Zudem passen
„leicht anmutende Möbel wie
kleine Hocker und variable Beistelltische“
dazu.
Trend 3: Detailverliebt
Dieser Trend zeichnet sich
durch verspielte Muster aus, die
die ganze Wand bedecken – kleine
Blumen und Blätter, feine
Herzen, aber auch detaillierte
grafische Elemente. Bei den Allover-Prints
gehen zarte Rosé-
Töne, warme Beigetöne und helle
Blautöne – also pastellige Farben
– ineinander über.
„Solche Tapeten dürften besonders
Menschen ansprechen,
die sich auf das Heimelige zurückbesinnen
und sich ein gemütliches
Zuhause wünschen“,
sagt Karten Brandt. Seiner Meinung
nach passen sie gut zum
modernen Landhausstil, aber
auch eine Kombination mit dem
Boho-Stil wäre denkbar. Sein
Rat: „Da die Muster sehr kleinteilig
sind, passen dazu am besten
einfarbige Stoffe, zarte Farben
und helle Möbel in Naturtönen.“
Isabelle Modler, dpa
Die Farbe des Jahres Mocha Mousse
Ein sanftes Braun mit einer
beruhigenden Wärme – das ist
die Farbe des Jahres Mocha
Mousse. „Das stimmungsvolle,
satte Braun voll sinnlicher Wärme
verbindet den Wunsch
nach Komfort und Opulenz mit
einem geschmackvollen Hauch
von Glamour“, heißt es in der
Pressemitteilung von Pantone,
globaler Farbexperte und Anbieter
professioneller Farbstandards
und digitaler Lösungen
für die Design-Community.
Der erdige und doch raffinierte
Braunton nähre unsere Sinne.
Raffiniert und üppig und
gleichzeitig klassisch schlicht,
erwecke Mocha Mousse ein
Gefühl der Behaglichkeit, sei es
auf Böden oder Wänden, im Innendesign
oder in natürlichen
Materialien wie Holz und Stein,
Rattan und Weide, Leder und
Leinen.
pm
FOTO: PANTONE
SCHLAFZIMMER 9
Das 2,40 Meter breite Familienbett bietet Platz für Eltern und
Kinder.
Foto: Ruf Betten
Im Ankleidezimmer lassen sich Kleidung, Schuhe, Handtaschen und
Schmuck ansprechend und griffbereit verstauen. Foto: Rotpunkt
Familienbett in Champagner
Schlafzimmer Holz und Stoffe in warmen Farben sorgen für Behaglichkeit. Sofern Platz ist,
rücken die Vorzüge eines Ankleidezimmers in den Fokus.
Geht es nach den Trends
2025, sind im Schlafzimmer
ein Ankleidebereich
und ein Familienbett zu
finden. Das sagt Jan Kurth, Geschäftsführer
der Verbände der
deutschen Möbelindustrie. Das
Arrangement von Holz mit lackierten
Oberflächen und Stoffen
in warmen Farben wie Champagner
sorgt für eine angenehme
Atmosphäre. Auch Elemente aus
Wiener Geflecht kommen ins
Spiel. Betten erhalten abgerundete
Ecken und ruhen auf eher zierlichen
Füßen. Das Kopfteil wird
gerne üppig und weich gepolstert,
um ein bequemes Anlehnen
zu ermöglichen. Immer häufiger
zu sehen sind die überbreiten Familienbetten
mit Platz für Eltern
und Kleinkinder.
Individuell konfigurierbare
Dreh- oder Schwebetürenschränke
bieten viel Stauraum. Die
Möglichkeiten der Innenausstattung
sind breit gefächert und umfassen
unter anderem ausziehbare
Schuhregale, Tablare zur Aufbewahrung
von Schmuck, Handtaschenhalter
und setzkastenartige
Fächer für Krawatten oder
Uhren.
Sofern der Platz vorhanden ist,
wird dem Schlafzimmer mitunter
ein Ankleidezimmer angeschlossen,
in dem Kleidung, aber
auch Schuhe oder Handtaschen
ansprechend präsentiert und
griffbereit verstaut werden. pm
10
BODENBELÄGE
Dunkle Böden im Trend
Holz Wer sich für einen Parkettboden entscheidet, steht vor einer großen Auswahl. Was
gerade angesagt ist, erklärt der Verband der Deutschen Parkettindustrie.
Parkett ist ein hochwertiger
Fußboden aus echtem
Holz und damit
sehr nachhaltig. In der
Regel wird dafür Hartholz von
Laubbäumen wie Eiche verwendet
und in traditionellen Mustern
wie unter anderem Mosaik,
Würfel oder Fischgrät verlegt.
Grundsätzlich unterscheidet
man Parkett hinsichtlich seines
Aufbaus: Es gibt Parkett, das aus
einer massiven Schicht besteht
und Mehrschichtparkett. „Landhausdielen
aus zwei oder drei
Schichten sind der Bestseller in
Deutschland. Zwei Millionen
Quadratmeter dieses Parketts
wurden von den im Verband der
Deutschen Parkettindustrie
(vdp) organisierten Herstellern
letztes Jahr verkauft“, berichtet
Vorsitzender Michael Schmid,
der die aktuellen Trends erklärt.
Die beliebteste Holzart für
Parkett ist nach wie vor Eiche.
Ein toller Kontrast: Dunkler Parkettboden kombiniert mit hellen Möbeln.
Der nachhaltige Bodenbelag wertet jeden Raum auf.
„Eichenholz ist für den Boden
einfach ideal, es ist hart, robust
und mit hohem Abnutzungswiderstand.
Sogar für das Badezimmer
oder die Küche eignet sich
der harte Belag“, so Parkettexperte
Schmid.
FOTO: VDP/TER HÜRNE GMBH
Foto: vdp/Hain Natur-Böden
Eiche harmoniert mit „greige“
Eichenparkett ist in verschiedenen
modernen Farbtönen erhältlich.
Beispielsweise in einem
nussigen Dunkelbraun: Das Holz
wirkt erdverbunden, urig und ursprünglich.
Dieser dunklere Parkettboden
vermittelt einen sehr
stilvollen Eindruck und passt
durch seinen Kontrast besonders
gut zu Wänden und Möbeln im
ruhigen Trendton „greige“. Da
die meisten Laubholzarten besonders
hart und widerstandsfähig
sind, eignen sich auch andere
Baumarten sehr gut für einen
Parkettboden. „Besonders Esche
oder Ahorn werden in letzter
Zeit vermehrt nachgefragt“, berichtet
der Parkettexperte. Die
Vielfalt reicht vom weißlichen
Ahorn über rötliche Buche und
Kirsche bis hin zum edlen Braun
des Nussbaumes. Weitere für
Parkett verwendete einheimische
Holzarten sind Birke und
Buche. Neben den vielen Laubholzarten
erfreut sich aktuell
zum Beispiel auch die Lärche als
Nadelholz wieder einer steigenden
Beliebtheit. So stehen dem
Kunden eine große Auswahl an
Farbtönen, Strukturen und Formaten
zur Verfügung, mit denen
jeder seinen perfekten Parkettboden
finden kann.
Aber für welches Holz man
sich auch entscheidet: „Wer für
einen Parkettboden zu heimischen
Holzarten greift, kann sich
mehrere Jahrzehnte lang über einen
wirklich nachhaltigen, natürlichen
Boden freuen“, erklärt
Schmid. „Mit der Verwendung
des klimafreundlichen Naturmaterials
Holz holt man sich das
Schönste der Natur ins Haus und
trägt gleichzeitig aktiv zum Klimaschutz
bei.“
vdp
BODEN- UND WANDBELÄGE 11
Mosaikfliese und XXL-Kachel
Fliesen Aufregend strukturiert, erfrischend grün oder beeindruckend groß: Großflächige
Muster, dreidimensionale Dekore und mutige Farbakzenten begeistern 2025.
Fliesen bieten faszinierende
Oberflächen für stilvolles
Bad- und Wohndesign.
Das sind die Musthaves
für 2025:
XXL-Fliesen & Megaformate
Imposante Optik und überzeugender
Nutzungskomfort – mit
dieser Kombination sind Großund
Megaformate für immer
mehr Bauherren und Sanierer
das Material der Wahl. Denn
XXL-Fliesen sind ideal für alle,
die sich weniger Fugen im Bad
wünschen – zugleich aber nicht
auf die bewährten Eigenschaften
keramischer Oberflächen verzichten
möchten. Wer den
Duschbereich fugenlos gestalten
möchte, wählt „Megaformate“
mit Kantenlängen von 1,20 x 2,60
Metern, die eine komplette
Wandfläche in der Dusche bekleiden.
Auch als durchgängige
Bodengestaltung im gesamten
Wohnbereich schaffen Großformatfliesen
eine ruhige, zeitlose
und architektonisch hochwertige
Atmosphäre.
Ruhige, zeitlose Atmosphäre mit
Fliesen. Foto: Agrob Buchtal
Riemchenglanz & Brickdesign
Die neuen Kollektionen zeigen
selbstbewusst, welche Farb- und
Glasureffekte Keramik bieten
kann. Absolut im Trend liegen
schlanke Riemchen im sogenannten
„Brickdesign“, die mit
Farbverläufen, unregelmäßig gestalteten
Kanten oder lebendigen
Glasureffekten eine „handgefertigte“
Note erzielen. Ob
streng geometrische Anordnung,
versetzter Verband oder Fischgrätlook:
Riemchen und Riegelformate
sind ein dekorativer Gegentrend
zur ultracleanen
Wand- und Bodengestaltung.
Betonliebe & Estrichflair
Fliesen in Beton-, Zement- oder
Estrichanmutung schaffen ein
modern-urbanes Raumfeeling –
ob auf dem Wohnzimmerboden
oder im Masterbad. Dabei gilt:
Je größer die Fliese, umso kleiner
der Fugenanteil – und desto
überzeugender der Estrichlook.
Retro-Chic & Zementlook
Historische Muster und die ornamentale
Pracht im Stile marokkanischer
Zementfliesen gehören
auch 2025 zu den Lieblingen
der Fliesenkollektionen.
Wer Lust auf individuell und
kreativ gestaltete Bodenflächen
hat, findet eine reiche Auswahl
an Dekoren und Farbstellungen.
Eine pflegeleichte, optisch überzeugende
Alternative zu Zementfliesen
ist Feinsteinzeug im
Zementfliesen-Look.
Mehr dazu gibt’s online unter
www.deutsche-fliese.de. pm
12
KINDERZIMMER
Höhlen, Kojen, bunte Wände
Kreativität Expertinnen erklären, was im Kinderzimmer gut ankommt, wie Eltern mit dem
Nachwuchs Kompromisse finden – und wann eine Vorauswahl sinnvoll ist.
Bettchen, Wickeltisch,
Hochstuhl: Kleine Kinder
brauchen zunächst
nicht viele Möbel, nicht
mal unbedingt ein eigenes Zimmer.
Doch wenn der Nachwuchs
älter wird, bekommt das Kinderzimmer
eine neue Bedeutung.
„Der große Moment, wo eine
Veränderung stattfindet, ist das
Einschulungsalter, in dem die
Kinder sich selbst auch anders
wahrnehmen“, sagt Katrin Dzenus.
Als Innenarchitektin hat sie
sich auf die Gestaltung familienfreundlicher
Wohnungen und
Kinderzimmer spezialisiert.
Themenzimmer sind Dzenus
zufolge derzeit groß in Mode:
Wald, Blumen, Barbie, Fußball.
Doch nicht immer stimmten die
Vorstellung der Kleinen mit denen
der Eltern überein. „Die sozialen
Medien leben den perfekten
Look vor und besonders junge
Eltern möchten diese Gestaltungsvorgaben
eins zu eins zu
Hause nachempfinden“, sagt die
Innenarchitektin.
Viele lassen sich etwa auf Instagram
und Pinterest von aufgeräumten
Kinderzimmerkreationen
in Naturtönen, in Beige,
Weiß, Creme, inspirieren. Kinder
haben da erfahrungsgemäß
oft andere Ideen, so die Expertin.
Was also tun? Wie findet man
Kompromisse? Wie gestaltet
man Kinderzimmer, die Eltern
und Kindern gefallen?
Kommen bei Kindern oft gut an: kleine Höhlen zum Spielen und Verstecken.
Farbliche Gestaltung
Für Katja Kessler, Interior Designerin
und Mutter von vier
Kindern, ist klar, dass der Geschmack
des Nachwuchses bei
der Gestaltung des Kinderzimmers
eine große Rolle spielt.
Zwar müssten Eltern nicht direkt
jeden schnelllebigen Trend umsetzen,
den das Kind auf Tiktok
oder im Klassenzimmer aufgeschnappt
hat. Aber gerade bei
der farblichen Gestaltung des
Zimmers könne man dem Nachwuchs
ruhig entgegenkommen.
„Schließlich soll das Kind drin
wohnen, nicht die Eltern“, sagt
Kessler. „Und wenn es dann unbedingt
Limonaden-Orange sein
soll oder ein sattes Froschgrün
statt Kinderzimmer-Hellblau,
was die Großen gerne hätte,
dann müssen die halt tapfer sein
und dem Raum geben – im
wahrsten Sinne.“
Zu viel Auswahl – etwa bei der
Farbe für die Wand – kann allerdings
auch nach hinten losgehen.
Wer selbst einmal vor Farbmusterkarten
saß und angesichts der
Fülle an Grüntönen den Wald
vor lauter Bäumen nicht mehr
sehen konnte, weiß, wovon die
Rede ist. Einrichtungsberaterin
Angelika Hinz rät daher: Kinder
nicht mit zu viel Entscheidungsfreiheit
zu überfrachten.
Verstecke und Höhlen bauen
Das Bett kann zudem häufig
noch mehr sein: ein Rückzugsort,
eine kleine Höhle – und das
wünschen sich Dzenus zufolge
die meisten Kinder. Dieser
Wunsch lasse sich einfach realisieren,
indem man vor dem unteren
Teil des Hochbetts oder an
die Streben eines Himmelbetts
Vorhänge anbringt. Alternativ
eignet sich auch ein Zelt im Kinderzimmer
als Versteck – einfach
aufstellen und mit Kissen
und Decken ausstatten.
Für Räume mit Dachschrägen
bieten sich, Kessler zufolge, sogenannte
Kojenbetten an. Dafür
das Kinderbett ganz bis an die
Wand der Dachschräge schieben
und davor eine Blende aus Holz
mit einer Einstiegsöffnung setzen.
Kessler nennt diese Öffnung
das Einflugsloch: „Du krabbelst
durch und liegst wie in einem
Nest. Das ist nicht nur cozy, das
ist auch eine enorm smarte
Platzoptimierung für Bereiche,
in denen aufgrund der Raumschräge
sonst nichts stehen
kann.“
Jessica Kliem, dpa
FOTO: ROBIJN PAGE/WESTEND61/DPA-TMN
BAD 13
Mit Holz und Farben
zur Wohlfühloase
Badezimmer Ein wohnliches Ambiente ist heuer auch im Bad mehr als erwünscht.
Die aktuellen Trends helfen dabei, viel Gemütlichkeit und Eleganz zu verströmen.
Das Badezimmer ist inzwischen
weit mehr
als nur der Ort, an
dem man Körperhygiene
betreibt. Im Badezimmer
wird viel Wert auf ein
wohnliches Ambiente gelegt.
Die aktuellen Trends helfen dabei,
viel Gemütlichkeit in die „eigene
Wohlfühloase“ zu bringen.
Von zierlich bis elegant
Dies gelingt etwa durch die
Kombination von matten Lackoberflächen
mit Holzdekoren,
Echtholzfurnieren oder Massivholz.
Aber auch durch zierliche
Regale oder offene, beleuchtete
Fächer im Waschtisch. Neben
den dominierenden hellen Tönen
finden sich derzeit oftmals
zarte Pastelltöne oder knallige
Farben in der Auswahl der Anbieter.
Eleganz verbreiten vor allem
dunkle Töne wie Schwarz,
Anthrazit oder ein Dunkelgrün.
Ein ganz besonderer Effekt
wird mit Kassettenfronten im
Landhausstil erzielt. Sogenannte
Kassettentüren bestehen aus
mindestens zwei horizontalen
und zwei vertikalen Brettern, die
so miteinander verbunden sind,
dass sie den Rahmen der Tür ergeben.
Das Innere wird dann
durch Holz, Glas oder andere
Materialien ausgefüllt und ergibt
die typischen Kassetten.
Dazu kommen die intelligenten
technischen Lösungen bei
Dusche, Toilette und der Lichtgestaltung.
VDM/pm
Das dunkle Grün und die Schrankfronten im modernen Landhausstil
verbreiten Eleganz im Badezimmer.
Foto: Nolte Spa
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GARTENMÖBEL
Vielseitige Outdoormöbel
für reizvolles Freiluft-Wohnen
Gartenmöbel Der Gestaltungsspielraum bei der Ausstattung von Balkon und Terrasse wird
immer größer. Beliebt sind unterschiedliche Bereiche für Essen, Entspannen und Sonnen.
An den ersten warmen
Frühlingstagen haben
viele Menschen bereits
die Freiluftsaison eröffnet.
Der Aufenthalt auf Balkon,
Terrasse oder im Garten
wird sehr geschätzt – sei es bei
der Gartenarbeit, der Pflege von
Topfpflanzen oder zierlichen
Hochbeeten auf dem Balkon,
dem Abschalten auf der Gartenliege
oder dem Grillen in geselliger
Runde. „Die Menschen investieren
verstärkt in ihren Außenbereich
und statten ihn immer
komfortabler, wohnlicher
und vielfältiger aus“, stellt Jan
Kurth, Geschäftsführer der Verbände
der deutschen Möbelindustrie,
fest. „Häufig werden –
sofern der Platz vorhanden ist –
neben dem klassischen Essplatz
weitere räumlich getrennte Themenbereiche
eingerichtet, etwa
Lounge- oder Sonnenecken.“
Üppige Loungemöbel
Die diesjährigen Outdoorsofas
für den Loungebereich vermitteln
ein Gefühl der Geborgenheit.
Auf den geschwungenen
Gestellen aus robustem Fasergeflecht
laden üppige Polster mit
kuschelig anmutenden, wetterfesten
Bezugsstoffen zum Entspannen
ein. Dazu passen neue
Wie eine geöffnete Muschel: Der Outdoorsessel mit wetterfestem
Fasergeflecht besticht durch seine elegante Form. Foto: Dedon
Die mit Thekenelementen versehene Outdoorküche wird durch
einen passenden Esstisch ergänzt.
Foto: Burnout Kitchen
Sesselmodelle, deren behagliche
Form an eine geöffnete Muschel
erinnert. Bei den Farben dominieren
Cremeweiß, Beige und
Braun. Daneben sind auch zarte
Grau- und Grüntöne sowie neuerdings
ein dunkles Rot angesagt.
Ein eleganter, minimalistischer
Barschrank, der sich mit
Gläsern und Getränken bestücken
und bei Bedarf aufklappen
lässt, rundet die Ausstattung des
Loungebereichs ab.
Für die Verschattung werden
neben Schirmen zunehmend
kleine Gartenpavillons gewählt,
häufig mit verstellbaren Lamellen.
LED-Gartenleuchten, Windlichter,
Lichterketten, dekorative
Körbe und Outdoor-Teppiche
sorgen für eine gemütliche Atmosphäre.
Multifunktionale Liegen
Im Trend liegen zierliche, multifunktionale
Liegen, die dank
des verstellbaren Kopfteils als
Sonnenliege sowie – dann mit
Rückenkissen bestückt – auch
als Sofa genutzt werden können.
Die filigranen Metallgestelle
sind mit einer weichen, abnehmbaren
Polsterung versehen. Viel
Komfort versprechen auch die
breiteren Modelle, Daybeds genannt,
die häufig über einen aus-
GARTENMÖBEL 15
klappbaren Sonnenschutz verfügen.
Viele Ideen für den Essplatz
Der Gestaltungsspielraum für
den Outdoor-Essbereich wird
immer größer, da Stuhlgestell
und Auflage zunehmend individuell
konfiguriert werden können.
So lassen sich auch einzelne
farbliche Akzente setzen.
Großer Beliebtheit erfreuen sich
weiterhin Stühle aus Holz oder
Aluminium mit stabiler Kordelflechtung
an Arm- und Rückenlehne.
Auch Sitzbänke sind oftmals
eine schöne Lösung für den
Essplatz. Bei den Tischen fallen
neue Modelle mit asymmetrischen
Natursteinplatten ins
Auge, die für ganz neue Sitzanordnungen
sorgen.
High Dining im Trend
Verstärkt im Kommen befindet
sich das Thema High Dining,
also Hochtische mit passenden
Barstühlen. Die neuen Modelle
verbreiten sommerliches Flair –
sowohl die Alu-Lamellengestelle
mit einer Tischplatte aus massivem
Teak als auch die komplett
aus pulverbeschichtetem Aluminium
bestehenden Varianten.
Klappstuhl für kleinen Balkon
Für kleine Balkone empfehlen
sich klappbare Möbel. So lässt
sich ein halbrunder Klapptisch
direkt an das Balkongeländer
stellen und mit zwei Stühlen bestücken.
Je nach Bedarf kann der
Tisch entweder ganz eingeklappt
oder – wenn Gäste kommen
– auf die doppelte Größe
ausgefahren werden. Bei den
Stühlen sollte ebenfalls auf
Der minimalistische Barschrank wird mit Gläsern und Getränken
bestückt und bei Bedarf aufgeklappt. Foto: Cubic Outdoor Living
Immer beliebter: High Dining am Hochtisch mit Barstühlen.
Foto: Niehoff Garden
klappbare oder stapelbare Modelle
gesetzt werden. Als zusätzliche
Sitzgelegenheit oder Fußablage
bieten sich Hocker und
Poufs an.
Zubehör für Outdoorküchen
Das gemeinsame Kochen im
Freien findet immer mehr Anhänger.
Auch bei den Outdoorküchen
ist immer mehr Wohnlichkeit
gefragt. Dafür dienen
unter anderem Holzgriffe,
Schrankfronten aus recyceltem
Teakholz, abgerundete Kanten
und eine Sockelbeleuchtung. Als
Ergänzung verfügbar sind elegante
Thekenelemente. Sie können
als Abstellfläche beim Kochen
oder als Bartheke genutzt
werden. Immer größer wird das
Sortiment von passenden Anbau-
und Einzeltischen sowie
Zubehör wie etwa Gaskaminen.
Thema Nachhaltigkeit
Auch bei Outdoormöbeln spielt
das Thema Nachhaltigkeit eine
zunehmende Rolle. So kommen
bei den Bezugsstoffen verstärkt
Recyclingmaterialien zum Einsatz.
Zudem gibt es für Flechtgestelle
inzwischen Fasern, die fast
vollständig aus erneuerbaren
pflanzlichen Ressourcen gewonnen
werden. Vielfach verwendet
wird zudem der nachwachsende
Rohstoff Holz aus nachhaltiger
Forstwirtschaft. Zu einer nachhaltigen
Anschaffung tragen zudem
die Langlebigkeit und hochwertige
Verarbeitung von Outdoormöbeln
bei. VDM
Hingucker: Ein stilvolles
Einzelstück zum gemütlichen
Sitzen.
Foto: Yvi Living
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BALKON
Duft, Farbe und Struktur
Blumen Der perfekte Frühlingsbalkon braucht mehr als nur Primeln, Hyazinthen und
Tulpen. Welche Pflanzen besonders geeignet sind und wie man sie vor Spätfrösten schützt.
Lust auf bunte Frühlingsblüher?
Auf dem Balkon
kommen sie gut zur Geltung
und man kann das
blumige Treiben selbst an kühlen
Tagen aus der Wohnung beobachten.
„Im Frühling geht der
Trend eindeutig zur Vielfarbigkeit“,
sagt Nicola Fink vom Fachverband
Deutscher Floristen
(FdF). Ein klassischer Frühjahrsmix:
gelbe, orange, violette und
pinkfarbene Blüten. Als Pflanzen
bieten sich Primeln, Hyazinthen
und Tulpen, Stiefmütterchen,
Hornveilchen und auch Narzissen
an.
Wetterbericht im Blick
Die Witterung ist aber ein wichtiger
Faktor, den man bei der Bepflanzung
beachten muss. Der
Bundesverband Einzelhandelsgärtner
(BVE) rät, unbedingt die
aktuelle Wettervorhersage zu
beachten. Jahr für Jahr ist das
Wetter im Frühjahr unberechenbar.
Lokal sind die Temperaturen
sehr unterschiedlich. Besondere
Vorsicht ist vor den Eisheiligen
Mitte Mai geboten, so der
BVE, denn es drohen gelegentlich
noch einmal Nachtfröste.
Mit Sommerblühern wie Geranien,
Fuchsien oder Petunien geduldet
man sich am besten noch.
Als Schutz für Frühlingsblüher
sollte man ausreichend Vlies
und Wäscheklammern bereithalten.
Ist Frost für die Nacht angekündigt,
kann man schon am
Nachmittag den Kälteschutz anbringen.
Morgens wird er dann
wieder abgenommen. Eine
Frostnacht ist für die Arten, die
Tulpen verströmen ihren Duft besonders gut an sonnigen Tagen.
auch im Garten mehrjährig gedeihen,
meist kein Problem.
Dazu zählen Narzissen, Hyazinthen,
Vergissmeinnicht und Tulpen.
Duftende Blüten sind eine
Wohltat. Nicola Fink rät hier zu
Rosmarin, einem Küchenkraut,
das mit dem Frühling seine blauen
Rachenblüten öffnet. Es
reicht aus, einmal mit den Händen
über das Laub zu streichen,
um das köstliche Aroma einzuatmen.
Ebenso sind Hyazinthen,
Tulpen und Narzissen Träger eines
feinen Parfüms. Diese Düfte
entfalten sich besonders gut an
sonnigen Tagen und sorgen für
eine besondere Stimmung am
Sitzplatz.
Abwechslung ist angesagt
Bei der Gestaltung kommt es
auch darauf an, die Höhe der
Pflanzen zu berücksichtigen.
Während sich Hornveilchen, Primeln,
Tausendschön und weiße
Schleifenblume als niedriges
Polster entwickeln, wachsen
Narzissen, Tulpen und auch die
elegante Schachbrettblume höher.
Es lohnt sich, eine rhythmische
Staffelung anzulegen. Man
kann einige Zweige von Heidelbeere,
Birke oder Weide zwischen
die Tulpen, Narzissen und
Co. stecken, um ihnen dezent
Volumen und Halt zu geben.
Nicola Fink gibt den Tipp, mit
frühlingsblühenden Zwerggehölzen
zu gestalten. „Mandelbäumchen,
Zaubernuss und
Scheinhasel sind balkonkastentaugliche
Ziergehölze.“ Sie rät,
zwischen den frühlingsblühenden
Ziergehölzen Platzhalter-
Töpfe einzusetzen. „Je nach Saison
kann man in diese passende
Blühpflanzen einsetzen und erleichtert
sich den Wechsel.“ Das
gilt auch für Frühlingsblüher, die
schneller verblühen, wie die
kleinen Tête-à-Tête-Narzissen.
Sind sie nicht mehr schön,
nimmt man sie mit Topf aus der
Gestaltung und ersetzt sie durch
frische. So ist der Balkon auch in
den Ostertagen bunt und frisch.
Dorothée Waechter, dpa
FOTO: FRANK RUMPENHORST/DPA/DPA-TMN
FOTO: WOLFGANG KUMM/DPA/DPA-TMN
Eine Frostnacht kann Osterglocken und Hyazinthen nichts anhaben.
OSTERN 17
Frühlingsgefühle mit Blüten
Dekoration Gerade an Ostern verschönern Blüten das Zuhause. Einige Ideen, die gerade
angesagt sind, und Tipps, wie Blüten geschickt als Tischdekoration eingesetzt werden.
Narzissen, Tulpen, Rittersporn,
Veilchen, Iris
oder Anthurien in pastelligem
Flieder, Gelb
und Apricot bringen klassischerweise
Frühlingsstimmung auf
den Tisch. Doch es müssen nicht
immer Frühlingsblüher oder das
groß gebundene Bouquet sein.
Hier ein paar Anregungen, die im
Bereich Floristik derzeit angesagt
sind, um die Festtafel an Ostern
zu dekorieren.
Einzelne Blüten im Fokus
Filigran und zart kommen Arrangements
im Ikebana-Stil zur Geltung.
Bei der jahrhundertealten
Floristik-Kunst aus Japan liegt
der Fokus auf wenigen einzelnen
Blüten und Zweigen, die geschickt
arrangiert werden. Für
die Umsetzung werden laut Blumenbüro
Holland eine einfache,
Mit Traubenhyazinthen und
Moos bepflanzte Schale.
transparente Glasschale, ein Steckigel
und etwas Knetmasse benötigt.
So geht’s: Die Blumenstiele
mit einem scharfen Messer diagonal
anschneiden und in verschiedene
Längen bringen. Die
Höhenunterschiede kreieren einen
dynamischen Look. Anschließend
die einzelnen Blumen
FOTO: ISABELLE MODLER/DPA-TMN
auf dem Steckigel platzieren, diesen
mit Knete am Boden der
Glasschale befestigen. Dann die
Schale mit Wasser und etwas
Schnittblumennahrung auffüllen.
Flache Schalen bepflanzen
Neben Frühlingsblühern wie
Traubenhyazinthen oder Narzissen
eignen sich für einen Tischschmuck
mit flachen Schalen
auch kleine Orchideen – einfach
mehrere davon zusammen in ein
schönes Gefäß setzen. Besonders
gut zu Ostern passen gelbe
Blüten. Die Palette der österlichen
Farbtöne reicht bei Orchideen
von Pastellgelb bis zu kräftigem
Sonnengelb. Zudem gibt es
mehrfarbige Orchideen-Sorten,
etwa gelbe Blüten durchzogen
mit zarten pinkfarbenen Adern
oder mit knallig roter Lippe. Solche
Arrangements haben gegenüber
hohen Vasen mit Schnittblumen
mehrere Vorteile: Die niedrigen
Schalen schmücken den
Tisch, versperren den Gästen
aber nicht die Sicht. Noch ein
Pluspunkt: Topfpflanzen halten
in der Regel länger als Schnittblumen.
Blühende Eier als Tischdeko
Eier dürfen für viele an Ostern
nicht fehlen. Wer sie anders einsetzen
will, kann sie mit duftenden
Frühlingsblumen als Tischdekoration
füllen. Mit etwas Fingerspitzengefühl
kann daraus sogar
ein blühender Osterkranz für
die Festtafel entstehen, so das
Blumenbüro Holland. Wichtig:
Die Schale der Hühnereier dafür
nur oben öffnen, Eiweiß und Dotter
entfernen, gut ausspülen und
dann mit Wasser und Blüten befüllen.
Isabelle Modler, dpa
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OSTERN
Ei, ei, ei – mit Naturfarben
Ostereier Wer auf künstliche Farbstoffe verzichten möchte, kann Ostereier mit natürlichen
Alternativen färben. Welche Möglichkeiten es gibt und wie es funktioniert.
Kein Ostern ohne bunte
Eier! Doch gekaufte Farben
enthalten oft synthetische
Stoffe, die in
die Schale eindringen können.
Die Alternative: Eier mit pflanzlichen
Mitteln einfärben. Dazu
eignen sich viele Lebensmittel,
die in der Küche ohnehin vorhanden
sind.
Welche Naturfarben gibt es?
Je nach verwendeter Pflanze entstehen
verschiedene Farbtöne.
Der Bund für Umwelt und Naturschutz
Deutschland (BUND)
gibt einen Überblick:
Blau und Lila: Rotkohl, getrocknete
Heidelbeeren oder Holunderbeeren
Gelb: Birkenblätter, Zwiebelschalen,
Kurkuma oder Johanniskraut
Eier lassen sich etwa mit Zwiebelschalen und Rotkohl färben.
Rot: Rote Bete
Grün: Spinat, Petersilie, Gras
oder Brennnesseln
Braun: Zwiebelschalensud (bei
längerer Ziehzeit) oder Kochen
in Kaffee oder Schwarztee.
FOTO: CHRISTIN KLOSE/DPA-MAG
So funktioniert es
Um Eier mit Naturfarben zu färben,
werden die pflanzlichen Zutaten
in Wasser aufgekocht. Je
nach Intensität sollten sie etwa
30 bis 45 Minuten in einem Liter
Wasser köcheln, so der BUND.
Die Eier werden dann in dem
Sud etwa 10 Minuten lang gekocht.
Ein Esslöffel Essig sorgt
dafür, dass die Farbe besser an
der Eierschale haften bleibt. Für
eine intensivere Färbung können
die Eier nach dem Abschrecken
zurück in den Farbsud gelegt
werden. Ein besseres Farbergebnis
gibt es oft auch, wenn man
weiße Eier nutzt.
Kreative Gestaltung
Wer einen besonderen Effekt erzielen
möchte, kann mit Blättern
oder Blumen Muster auf den Eiern
erzeugen. Dazu ein kleines
Blatt auf das Ei legen, es in einen
alten Nylonstrumpf einwickeln
und im Farbsud ziehen lassen.
Für den Glanz nach dem Trocknen
Speiseöl auftragen.dpa/tmn
FOTO: GRÜNES PRESSEPORTAL/TPN/IBULB