28.04.2025 Aufrufe

ERFOLG Magazin Ausgabe 03-2025

ERFOLG: SIR RICHARD BRANSON: No Limits!; ROBERT DE NIRO: Michael Jagersbacher über die lebende Schauspiellegende; BEYONCÉ: Who runs the pop world?; DENZEL WASHINGTON: Der Stratege; FALCO: Mit »Amadeus«zur Unsterblichkeit; STORY: DANIEL WEINSTOCK: Blockaden an der Wurzel packen; BJÖRN ERHARD: »Mr. Genossenschaft«; BERNHARD SCHINDLER: Eine Erfolgsgeschichte wie aus dem Bilderbuch; WISSEN: RAINER ZITELMANN: Ray Kroc: Der Mann, der McDonald´s groß machte; LEBEN: NADINE BREATY: Traumberuf Influencerin; CHIARA HARTMANN: Erfolg ist kein Besitz – sondern ein Mindset!; SONSTIGES: NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt, Erfolg Magazin Brand Ambassadors, Erfolg Magazin Top Experten; BEST OF WEB

ERFOLG: SIR RICHARD BRANSON: No Limits!; ROBERT DE NIRO: Michael Jagersbacher über die lebende Schauspiellegende; BEYONCÉ: Who runs the pop world?; DENZEL WASHINGTON: Der Stratege; FALCO: Mit »Amadeus«zur Unsterblichkeit; STORY: DANIEL WEINSTOCK: Blockaden an der Wurzel packen; BJÖRN ERHARD: »Mr. Genossenschaft«; BERNHARD SCHINDLER: Eine Erfolgsgeschichte wie aus dem Bilderbuch; WISSEN: RAINER ZITELMANN: Ray Kroc: Der Mann, der McDonald´s groß machte; LEBEN: NADINE BREATY: Traumberuf Influencerin; CHIARA HARTMANN: Erfolg ist kein Besitz – sondern ein Mindset!; SONSTIGES: NEWS: Aktuelle News aus der Erfolgswelt, Erfolg Magazin Brand Ambassadors, Erfolg Magazin Top Experten; BEST OF WEB

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RAY KROC: DER MANN DER MCDONALD‘S GROSS MACHTE

3/ 2025

ROBERT

DE NIRO

EINE LEBENDE

SCHAUSPIEL-

LEGENDE

WHO RUNS THE

POP WORLD?

BEYONCÉ!

NADINE BREATY

TRAUMBERUF

INFLUENCERIN?

NO SIR RICHARD

LIMITS!

BRANSON

Verleger

Julien Backhaus über

den schlechten Ruf

von Unternehmern

RYAN HOLIDAY

AN IHRE GRENZEN

GEHEN

BERNHARD

SCHINDLER

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Editorial

Impressum

ERFOLG Magazin ISSN 25057342

Verlag BACKHAUS Verlag GmbH ist ein Unternehmen

der Backhaus Mediengruppe Holding GmbH,

Geschäftsführender Gesellschafter

Julien Backhaus

Redaktion/Grafik ERFOLG Magazin

Chefredakteur (V. i. S. d. P.): Julien Backhaus

Redaktion: Martina Karaczko,

Anna Seifert, Lea Trägenap

E-Mail: redaktion@backhausverlag.de

Objektleitung: Judith Iben

Layout und Gestaltung: Judith Iben,

Christina Meyer, Stefanie Schulz

E-Mail: magazine@backhausverlag.de

Onlineredaktion

E-Mail: info@backhausverlag.de

Herausgeber, Verleger:

Julien Backhaus

Zum Flugplatz 44 | D-27356 Rotenburg

Telefon: (0 42 68) 9 53 04 91

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www.backhausverlag.de

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Die Autoren der Artikel und Kommentare im ERFOLG Magazin

sind im Sinne des Presserechts selbst verantwortlich.

Die Meinung der Autoren spiegelt nicht unbedingt

die Meinung der Redaktion wider. Trotz sorgfältiger

Prüfung durch die Redaktion wird in keiner Weise Haftung

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Alle Rechte vorbehalten.

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Das nächste Heft

erscheint am

30. Juni 2025

Julien Backhaus

Verleger und

Herausgeber

Der schlechte Ruf der

Unternehmer

Unternehmen und damit auch ihre

Unternehmer genießen keinen guten Ruf

in der Gesellschaft. Das liegt nicht zuletzt

daran, dass auch die Medien gerne das

düstere Bild des gierigen und rücksichtslosen

Unternehmers zeichnen. Daniela

Katzenberger antwortete mir einmal auf

die Frage, ob sie als Unternehmerin noch

mehr aufbauen möchte: »Ja, noch einiges.

Aber ich glaube, wenn man das öffentlich

sagt, wirkt das schnell gierig.«

Diese Aussage sagt einiges darüber aus,

wie heutzutage auf Unternehmer geblickt

wird. Und das ist kein deutsches oder

europäisches Phänomen.

Weltweit sind in Krimi-Serien, Romanen

oder Fernsehdokumentationen oft die

Unternehmer die Schurken oder Unmenschen.

Das Wissensmagazin Welt der

Wunder titelte in seiner Coverstory im

Dezember 2023 »Die gefährlichsten Konzerne

der Welt«. Solche Überschriften

lösen beim Betrachter unweigerlich das

Gefühl aus, dass mit Unternehmern irgendwas

nicht stimmt. Sie leiten Giftmüll

in den Fluss, beuten Arbeitnehmer aus

und gefährden Tag um Tag den Fortbestand

der Zivilisation. Bei nüchterner Betrachtung

trifft natürlich genau das

Gegenteil zu. Menschen weltweit haben

vom wirtschaftlichen Aufschwung profitiert.

Die Quote absoluter Armut sank auf

ein historisches Minimum. Menschen

werden älter und atmen sauberere Luft.

Muss man wirklich wahnsinnig intelligent

sein, um zu merken, dass Unternehmer,

wenn sie weiter so abschätzig von

Staat und Gesellschaft behandelt werden,

vielleicht irgendwann einmal die

Schnauze voll haben? Die Unternehmerin

und Buchautorin Catharina Bruns

schrieb in einem Gastbeitrag für die Tageszeitung

Die Welt: »Der inhabergeführte

Mittelstand, zu dem auch größere

Familienunternehmen gehören, erträgt

eine Menge an Misstrauens-Bürokratie

und wirtschaftsfeindlichem Irrsinn. Davon

auszugehen, dass es immer so weitergeht,

sollte man allerdings nicht.«

Viel Vergnügen beim Lesen

Ihr Julien Backhaus

Bild: Oliver Reetz


INHALT 3/2025

Das aktuelle Magazin

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als ePaper.

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Erfolg

8 Sir Richard Branson: No Limits!

20 Robert De Niro: Eine lebende Schauspiellegende

Michael Jagersbacher

28 Who runs the pop world? Beyoncé!

36 Denzel Washington: Der Stratege

46 Falco: Mit »Amadeus« zur Unsterblichkeit

Leben

14 Traumberuf Influencerin?

Nadine Breaty im Interview

34 Erfolg ist kein Besitz – sondern ein Mindset!

Chiara Hartmann

Einstellung

8

Sir Richard Branson

No Limits!

24 An Ihre Grenzen gehen

Auszug aus dem Buch »Finde die Bestimmung deines

Lebens« von Ryan Holiday und George Raveling

42 Wir brauchen Macher

Auszug aus dem Buch »Wir brauchen Macher«

von Julien Backhaus

Wissen

16 Ray Kroc: Der Mann, der McDonald‘s groß machte

Dr. Dr. Rainer Zitelmann

4 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


ERFOLG

D A S L E S E N E R F O L G R E I C H E magazin

Story

23 Daniel Weinstock: Blockaden an der Wurzel packen

32 »Mr Genossenschaft«: Wie Björn Erhard seine

Bestimmung zum Unternehmer fand

38 Bernhard Schindler: Eine Erfolgsgeschichte wie aus

dem Bilderbuch

Sonstiges

14

Nadine Breaty

im Interview

6 Aktuelles

31 Buchtipps

48 Best of Web:

Schauen Sie doch mal online rein

49 Die ERFOLG Magazin Top Experten

50 Die ERFOLG Magazin Brand Ambassadors

28

Who runs the pop world?

Beyoncé!

Bilder: IMAGO / Cover-Images / FAMOUS (James Warren) / Capital Pictures (CAP RFS), Jan Pries

20

Robert De Niro

Eine lebende Schauspiellegende

ERFOLG magazin . Ausgabe 3/2025 . www.erfolg-magazin.de 5


Aktuelles

Aktuelle News aus der Erfolgswelt

Nur 40 Prozent blicken optimistisch

in die Zukunft

Die Zukunft in Deutschland sieht nicht gerade rosig aus –

zumindest, wenn es nach den Meinungen der Deutschen

in einer Umfrage des Versicherungsunternehmens AXA

geht. Gerade einmal 40 Prozent haben hierzu eine positive

Einstellung. Die Spitzenreiter unter den Pessimisten sind die

35- bis 54-Jährigen. Nur 35 Prozent von ihnen blicken optimistisch

in die Zukunft, was vor allem an der Angst um den

Job und die eigenen Finanzen liegt. Damit landet Deutschland

im Vergleich mit anderen europäischen Ländern auf Platz drei: Nur

Italien und Belgien schauen noch schlechter in die Zukunft.

»Berater – Leben auf der Überholspur« geht weiter

Ein Stern für

»Wonder Woman«

Die »Wonder Woman«-Darstellerin Gal

Gadot durfte am 18. März ihren Stern

auf dem Walk of Fame enthüllen. Damit

ist sie die allererste israelische Schauspielerin,

der diese Ehre zuteil wurde.

Sie bedankte sich bei der Zeremonie, die

wegen pro-palästinensischen Demonstranten

15 Minuten später starten

musste, vor allem bei ihren Kindern: »Ihr

erlaubt mir, meine Träume zu erfüllen,

und ich hoffe, ihr wisst, dass ihr dasselbe

tun könnt. Ihr inspiriert mich jeden Tag

danach zu streben, ein besserer Mensch

zu sein, stark und freundlich und mutig

zu sein, so wie ihr es seid.«

Nach den erfolgreichen Staffeln eins bis

drei der von wirtschaft tv produzierten Reality-Serie

»Berater – Leben auf der Überholspur«

feierte Ende März auch die vierte

Staffel ihre Premiere in Hamburg. Seit dem

3. April ist die Staffel rund um Deutschlands

Berater nun auf Amazon Prime verfügbar.

Die Protagonisten – der Börsenprofi Orkan

Kuyas, der Unternehmensberater Björn

Erhard und die Vertriebsprofis Aaron Brück

und Philipp Boros – sind dieses Mal wieder

in ganz Europa unterwegs und nehmen die

Zuschauer mit in ihrem stressigen Alltag.

Erste Deutsche fliegt ins All

Von 1978 bis 2022 waren insgesamt zwölf

Deutsche im All – weibliche Astronautinnen

suchte man aber bisher

vergebens. Mit Rabea Rogge

hat sich das nun geändert:

Die Berliner Elektroingenieurin

startete in der Nacht

zum 1. April von Florida

aus in den Weltraum. In der

Raumkapsel »Crew Dragon« musste sie

dann zusammen mit drei Kollegen über 20

Experimente durchführen. Dafür wurden sie

auch gleichzeitig die ersten Weltraumforscher,

welche die Pole der Erde aus dem All gesehen

haben. Rogges nächstes Ziel: der Mond. »Ich

wäre auf jeden Fall bei einer längeren Mission

auch gerne dabei«, erklärte sie.

Aktueller

TOP-ERFOLG

ERFOLGSUMFRAGEN

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Findest du Inspiration eher durch Vorbilder

oder durch deine eigene Erfahrung?

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78 % Weiterbildung

20 %

Erfahrung

Investierst du deine Zeit lieber in persönliche

Projekte oder in deine Weiterbildung?

22 %

Projekte

6 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


Aktuelles

Bilder: Depositphotos / stevanovicigor, BACKHAUS Verlag GmbH, IMAGO / UPI Photo / ZUMA Press Wire (NASA) / osnapix / Picturelux (Netflix / The Hollywood Archive), Dirk Kreuter

Erfolgszahl

80 Jahre

Am 2. April 1945 wurde Jürgen Drews in

der Nähe von Berlin geboren und feierte

somit dieses Jahr seinen 80. Geburtstag.

Schon früh trat er in mehreren Bands auf,

der große Durchbruch kam aber erst 1976

mit »Ein Bett im Kornfeld« und dem ersten

Auftritt auf der Urlaubsinsel Mallorca. Seinen

Titel »König von Mallorca« bekam er dann

1999 während »Wetten, dass…?« von Thomas

Gottschalk verpasst. Dieser blieb haften

und bescherte Drews ein wenig später den

gleichnamigen Hit. Es folgten weitere Klassiker

wie »Hey, wir woll’n die Eisbärn seh’n« oder

»Ich bau dir ein Schloss«, bis er im Oktober

2022 seine 60-jährige Bühnenkarriere aufgrund

seiner Nervenkrankheit Polyneuropathie beendete.

Erfolgskommentar

von @alex.stadler.immo.marketing

Mittlerweile einer meiner Lieblingssprüche, als

ehemals jahrelanger Perfektionist… Done is

better than perfect. Oder auch mega: Lieber

unperfekt starten als perfekt zu warten.

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bei @erfolgmagazin

ERFOLGSQUIZ

Stimme das nächste Mal mit ab!

Nur bei Instagram! @erfolgmagazin

Welcher Begriff beschreibt die Überzeugung,

dass Fähigkeiten durch Lernen und Engagement

verbessert werden können?

A

B

C

D

Fixed Mindset

Growth Mindset

Performance Mindset

Success Mindset

Lösung: Der Begriff »Growth Mindset« beschreibt die Überzeugung, dass Fähigkeiten

und Intelligenz durch Lernen und Engagement verbessert werden können. Menschen mit

einem Growth Mindset betrachten Herausforderungen als Chancen zur Weiterentwicklung

und lernen aus Misserfolgen, während sie aktiv an ihrem Wachstum arbeiten.

ERFOLGSZITAT

Bill Gates

»Vergleiche dich nicht mit

irgendjemandem in der Welt.

Wenn du das tust, beleidigst

du dich selber.«

Jeden Tag neu auf Instagram

bei @erfolgmagazin

ERFOLG magazin . Ausgabe 3/2025 . www.erfolg-magazin.de

7


Erfolg

8

www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


Erfolg

SIR RICHARD

BRANSON

No Limits!

Sir Richard Branson gehört zu

den außergewöhnlichsten

Unternehmerpersönlichkeiten

unserer Zeit. Mit seinem Innovationsgeist,

seinem Mut zu kalkulierten

Risiken und seinem fast schon

spielerischen Umgang mit Herausforderungen

prägte er nicht nur bestehende

Branchen, sondern schuf auch völlig

neue. Die von ihm gegründete Virgin

Group ist eine ungewöhnliche Mischung

aus Marken-Leveraging, Risikostreuung

und seiner Inszenierung als Anti-CEO.

Es bieten sich Vergleiche mit prägenden

Persönlichkeiten wie Steve Jobs oder Bill

Gates an, doch die Schnittmenge ist kleiner

als vermutet, weil Sir Richard Branson

eine »Gesamtfigur« ist. Es gibt für

sein Wirken sicher keine Blaupause.

Aber Erfolgsfaktoren.

Der junge Branson legt das Korsett Schule ab

Sein außergewöhnliches unternehmerisches

Talent zeigte sich bereits früh. Seine

schulischen Leistungen waren nicht gut,

Richard Branson hat Dyslexie, eine Leseund

Rechtschreibschwäche. Also gründete

er mit 16 Jahren sein erstes Unternehmen

– ein Jugendmagazin, mit dem er

Spenden für wohltätige Zwecke sammelte.

Von da an war er Unternehmer, ging einfach

seinen Weg in entgegengesetzte

Richtung – weg vom Korsett Schule. Das

Projekt Jugendmagazin war wirtschaftlich

nicht erfolgreich. Aber schon zu diesem

Zeitpunkt zeigt er, dass Scheitern für ihn

kein Makel zu sein scheint, sondern vielmehr

die Aufforderung, sich ein neues

Konzept zu überlegen.

1970 startete er dann Virgin Records als

Postversandhandel für Schallplatten. Die

Idee entstand aus einer Lücke im Markt:

Britische Plattenläden erhöhten damals

aufgrund einer eingeführten Mehrwertsteuer

die Preise. Branson umging dies

durch Direktvertrieb und nutzte gleichzeitig

eine gesetzliche Grauzone, indem

er die Platten als Exporte deklarierte.

Dafür handelte er sich eine hohe Geldbuße

ein. Danach stellte er den Direktvertrieb

wieder ein und wandelte ihn in

einen regulären, stationären Handel um.

Diese Flexibilität im Umgang mit Rückschlägen

wurde ein wiederkehrendes

Element seines Tuns.

Sein nächster Schritt: Er gründete die

Manor Studios in Oxfordshire und das

Label »Virgin«, um Musik zu produzieren

und Musikern einen Raum zu geben.

1972 nahm er den noch unbekannten

Bassisten Mike Oldfield unter Vertrag.

Das Debütalbum »Tubular Bells« wurde

ein Riesenerfolg. Unter anderem machte

Branson auch Verträge mit den »Sex Pistols«

und den »Rolling Stones«.

»Der schnellste Weg, eine Airline aufzubauen

war aus meiner Sicht, zunächst

ein einziges Flugzeug zu leasen.«

– Richard Branson

Bilder: IMAGO / Cover-Images / ABACAPRESS

Raumfahrzeuge von »Virgin Galactic«

ERFOLG magazin . Ausgabe 3/2025 . www.erfolg-magazin.de

9


Erfolg

»Die Leute tanzten in

den Gängen, während

wir Madonnas

›Like A Virgin‹,

Culture Club und

Phil Collins spielten.«

– Richard Branson

Als er beschloss, das nächste Unternehmen

zu gründen – »Virgin Atlantic« –

musste er das Plattenlabel verkaufen,

um an Kapital zu kommen. Das war ein

Tiefschlag für ihn. Gegenüber der Nachrichtenagentur

Reuters sagte er später,

das habe sich angefühlt, als müsse man

seine Kinder verkaufen, auch wenn der

Deal sehr lukrativ gewesen sei. »Virgin

Atlantic« war ein Meilenstein in der

Unternehmerkarriere.

»Der schnellste Weg, eine Airline aufzubauen

war aus meiner Sicht, zunächst ein

einziges Flugzeug zu leasen«, schreibt er

auf seinem Blog. Alle hätten ihn für verrückt

erklärt. Doch er konnte Boeing

überzeugen, ihm eine 747 zu leasen. Er

wagte etwas völlig Neues, ließ sich nicht

verunsichern. Dennoch sicherte er das

Risiko ab: Er hat ausgehandelt, das Flugzeug

im Falle des Scheiterns wieder zurückgeben

zu können. Das ist jetzt rund

40 Jahre her – und »Virgin Atlantic« existiert

immer noch. Am 22. Juni 1984 startete

der Flug VS1 von London-Gatwick

mit Ziel Newark Liberty International

Das Kreuzfahrtschiff »Resilient Lady«

von »Virgin Voyages«

Airport in New Jersey. Der Jumbojet,

der erst wenige Tage zuvor in London

eingetroffen war, hob mit Bransons

Freunden und Familie, Mitarbeitern,

Medienvertretern und 70 Kisten Champagner

an Bord ab. »Die Leute tanzten

in den Gängen, während wir Madonnas

›Like A Virgin‹, Culture Club und Phil

Collins spielten«, schrieb Branson in

seiner Autobiografie.

Viele Versuche führen ans Ziel

Branson spielte weiter auf dem globalen

Spielfeld. Nach und nach schuf er mit der

»Virgin Group« einen der größten Mischkonzerne

der Welt. Das Konglomerat

vereint Marken aus unterschiedlichsten

Branchen, darunter Reisen, Telekommunikation,

Unterhaltung und Raumfahrt.

Branson strukturierte die Group

nicht als zentralisiertes Unternehmen,

sondern als Netzwerk eigenständiger

Firmen unter einem Dach. Jede von ihnen

operiert autonom, aber jede gehört

zur Marke »Virgin«.

Richard Branson bediente sich gerne

einer Guerilla-Marketing-Strategie, die er

global anwandte. Als »Virgin Atlantic« in

den 1980er-Jahren gegen »British Airways«

antrat, inszenierte er den Kampf

öffentlich als »David gegen Goliath« –

unterstützt durch PR-Coups wie das Anheuern

von Piloten von »British Airways«

während eines Streiks, oder den Größen-

Vergleich der Business-Class-Sitze in Zeitungsanzeigen.

Als BA später eine Kampagne

gegen Virgin startete (»Dirty

Tricks«-Skandal), verklagte Branson das

Unternehmen und spendete die ausgehandelte

Entschädigung an seine Mitarbeiter.

Das war öffentlichkeitswirksam

und hallte nach: Diese Aktionen festigten

das Image als Underdog, obwohl »Virgin

Atlantic« längst multinational agierte.

Eines seiner wohl ambitioniertesten Projekte

ist das Raumfahrtunternehmen

»Virgin Galactic«, das er 2004 gründete.

Sein Ziel: kommerziellen Weltraumtourismus

zu ermöglichen. Nach zahlreichen

Rückschlägen und intensiven Testphasen

startete er am 11. Juli 2021 mit seinem

eigenen Raumschiff »VSS Unity« ins All

und bewies der Welt, dass private

10 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


Erfolg

Bilder: IMAGO / TT (Anders Wiklund) / Pond5 Images / Newscast

Raumflüge keine Utopie und Limits bloße

Theorie sind. Branson sagte während des

Fluges an die jüngeren Generationen gerichtet

in die Kamera: »Wenn wir das hier

geschafft haben, was könnt ihr dann erst

schaffen?« Er selbst hatte es übrigens geschafft,

neun Tage vor seinem »Konkurrenten«

Jeff Bezos ins All zu fliegen, und

sich so die Vorreiterrolle auf dem privaten

Sektor zu sichern.

Agile Spielzüge auf dem globalen Feld

Sir Richard Branson gehört zu den Persönlichkeiten,

für die Scheitern kein

Fehler ist, sondern ein Versuch – ein

Credo vieler erfolgreicher Menschen.

Viele Virgin-Unternehmen wie »Virgin

Cars« oder »Virgin Digital« konnten sich

nicht durchsetzen. Aber das war ohnehin

kalkuliertes Risiko. Sein Ansatz, schnell

in neue Märkte einzutreten und bei

Misserfolgen ebenso schnell zurückzuziehen,

wurde Teil der Strategie. So testete

er mit »Virgin Cola«, ob er gegen

»Coca-Cola« konkurrieren kann, zog

sich aber zurück, als die Kampagne in

den USA nicht funktionierte.

Dass Sir Richard Branson angstfrei ausprobierte,

was aus seiner Sicht viel-

versprechend war, heißt aber nicht, dass

er in Kauf nehmen würde, Geld zu verbrennen.

Finanziell vermied er hohe

Eigeninvestitionen. Stattdessen setzte er

auf Joint Ventures oder Franchising-

Modelle. Diese »kleine« Schnittstelle

zwischen Vision und Umsetzung dürfte

einer der Gründe für seinen Erfolg sein.

»Virgin Galactic« wurde zum Beispiel

über SPACs an die Börse gebracht, um

Kapital einzusammeln. Im Gegensatz

zu kapitalintensiven Global Playern wie

»Amazon« oder »Tesla« verfolgt Virgin

eine Asset-Light-Strategie und nutzt

möglichst bestehende Infrastrukturen.

Sir Richard Branson ist in der öffentlichen

Wahrnehmung nicht nur Unternehmer

oder Privatmensch, vielmehr zerfließen

die Grenzen. Er ist offensichtlich von

einer ganz eigenen Energie getrieben, so

wie viele Erfolgsmenschen. Zudem hat er

sehr früh erkannt, dass seine Dyslexie

kein Defekt oder Makel ist. Aus seiner

Sicht ermöglicht sie es ihm, anders zu

denken und kreative Lösungen zu finden

– er nennt es seine »Superpower«. Der

Milliardär setzt sich deshalb aktiv für dieses

Thema ein, hat die gemeinnützige

Organisation »Unite BVI« ins Leben

»Einige der erfolgreichsten Unternehmer,

Künstler und Pioniere – von Albert Einstein

und Steve Jobs bis Pablo Picasso – waren

dyslexisch. Stell dir vor, sie hätten ihr

Potenzial nie entdeckt!«

– Richard Branson

ERFOLG

D A S L E S E N E R F O L G R E I C H E magazin

Bild: Nina Jasmin Schmiedel

Mrs. Bella:

»Man braucht

Durchhaltevermögen

ohne Ende«

Isabella Schmidt kennen die meisten

ihrer Fans wohl besser unter dem

Namen »Mrs. Bella«. Schon seit Jahren

gibt sie unter diesem Pseudonym

ihren rund 2,6 Millionen Instagram-

Followern und rund 1,1 Millionen

YouTube-Abonnenten regelmäßig

Einblicke in ihr Leben, ihre Mode und

ihre Beauty-Geheimnisse. Ihr Erfolg sei

jedoch viel Arbeit gewesen, gesteht

sie in unserem Interview. So musste

sie anfangs oft aus ihren Fehlern lernen

– was ihr jedoch nichts ausmachte:

»Ich denke, das ist in jeder Selbstständigkeit

[...] wichtig – dass man

diese ganzen Learnings durchgeht

und auch Fehler macht. Ansonsten

kann dadurch nicht so etwas Großes

entstehen.« Diese Learnings würden

auch entstehen, wenn man konstruktive

Kritik nicht abblocke, sondern

aus ihr lerne: »Wenn man immer nur

positives Feedback bekommen würde,

dann würde man auf seinem Level

stagnieren und das würde langfristig

einfach nicht funktionieren. Man würde

keinerlei Fortschritt sehen.«

Das komplette Interview

finden Sie auf

www.erfolg-magazin.de.

ERFOLG magazin . Ausgabe 3/2025 . www.erfolg-magazin.de

11


Erfolg

Die private Karibik-Insel Necker Island

von Richard Branson.

»1976: Flog versehentlich ein Ultraleichtflugzeug.

Es war mein erstes Mal in so einem

Gefährt, ich hatte keine Ahnung, wie man

es steuert, und hob unfreiwillig ab.«

– Richard Branson

gerufen, um auf dieses Thema aufmerksam

zu machen und Menschen mit Dyslexie

vom Stigma der intellektuellen Unvollständigkeit

zu befreien. Auf seinem

Blog schreibt er: »Die Welt muss verstehen,

dass die Fähigkeiten, die dyslexische

Menschen mitbringen – etwa Problemlösung,

Kreativität, Anpassungsfähigkeit

und Kommunikation – zu den gefragtesten

Kompetenzen in nahezu jeder Branche

gehören. Wir müssen aufhören, quadratische

Bausteine in runde Löcher

pressen zu wollen!« Dyslexisches Denken

fördere Innovation, löse komplexe Probleme

und bringe visionäre Ideen hervor.

Und: »Einige der erfolgreichsten Unternehmer,

Künstler und Pioniere – von Albert

Einstein und Steve Jobs bis Pablo Picasso

– waren dyslexisch. Stell dir vor, sie

hätten ihr Potenzial nie entdeckt!« Branson

hat für dieses Thema eine immense

Leidenschaft entwickelt.

unfreiwillig ab. Ich riss verzweifelt an

Drähten, schaltete den Motor aus und

schaffte eine Notlandung auf einem Feld.

Mein Fluglehrer starb am nächsten Tag bei

einem Unfall.« Solche Ereignisse ziehen

sich scheinbar wie ein roter Faden durch

sein Leben. 1986 absolvierte er die

schnellste Überquerung des Atlantiks mit

einem Motorboot, 1991 überquerte er als

Erster den Pazifik mit einem Heißluftballon

und 1998 versuchte er, gleich die ganze

Welt mit einem Heißluftballon zu umrunden.

Diesen Versuch beendete Richard

Branson nur knapp lebend. Am 18. Dezember

1998 startete er die Fahrt in Marokko.

Am 25. Dezember – nach 8.200

Meilen – sind Branson und seine Begleiter

Steve Fossett sowie der Pilot Per Lindstrand

in eine Schlechtwetterfront geraten

und drohten im Meer zu versinken. Hubschrauber

der Küstenwache haben das Trio

in einer dramatischen Aktion gerettet.

Richard Branson hat viel zu erzählen. Er

ist aber nicht der Typ, mit dem man am

Gartenzaun plaudern kann. Weil ihm

Wohnsiedlungen offensichtlich nicht liegen,

hat er die Karibik-Insel Necker Island

für sich und seine Familie gekauft und

neben Anwesen in London und Oxfordshire

zum Wohnsitz gemacht. Er kann es

sich leisten. Laut dem Magazin »Forbes«

wird Bransons Vermögen auf rund drei

Milliarden US-Dollar (Stand 2024) geschätzt.

Aber Sir Richard Branson nutzt

seinen Reichtum auch für andere. Sein

soziales Engagement erstreckt sich über

Themen wie Klimaschutz, Menschenrechte

und Bildung, und er unterstützt

Start-ups sowie junge Unternehmer. Er ist

zudem Mitglied von »The Elders«, einer

von Nelson Mandela gegründeten Organisation,

die sich für Frieden und Menschenrechte

einsetzt. Auch indirekt trägt

er etwas zur Gesellschaft bei. Er zählt zu

den einflussreichsten Unternehmern weltweit

und inspiriert mit seiner unkonventionellen

Denkweise Millionen von Menschen.

In einem Blogpost im Februar 2024

teilte Branson einige seiner für ihn wichtigsten

Prinzipien für Erfolg und Innovation,

unter anderem: kalkulierte Risiken

eingehen, Probleme als Möglichkeiten

sehen und sich das kindliche Staunen bewahren.

Seine Ratschläge klingen simpel,

doch es ist unwahrscheinlich, dass alle

Menschen so erfolgreich werden, wenn

sie diese Ratschläge befolgen. Denn um

sie zu befolgen, muss man zunächst Visionen

haben. Sir Richard Branson hat Visionen.

Und noch wichtiger: Er hat auch das

intrinsische Verlangen, sie Realität werden

zu lassen. MK

Immer am Rande des Abgrunds

Und Sir Richard Branson hat einen Sinn

für Abenteuer. Er tut Dinge, auf die die

meisten Menschen einfach nicht kommen

oder sie für unmöglich halten. In seiner

Autobiografie »Finding My Virginity«

listet er unter anderem chronologisch auf,

was ihm alles zugestoßen ist, mitunter geriet

er in höchstdramatische Situationen.

Zum Beispiel: »1976: Flog versehentlich

ein Ultraleichtflugzeug. Es war mein erstes

Mal in so einem Gefährt, ich hatte keine

Ahnung, wie man es steuert und hob

Richard Branson mit

seinem Sohn Sam Branson.

Bilder: IMAGO / Newscom World (iPhoto Inc.) / ABACAPRESS

12 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


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Leben

Traumberuf

Influencerin?

Wie Nadine Breaty

die Social-Media-

Welt eroberte

14 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


Leben

Mit Social Media den

eigenen Lebensunterhalt

verdienen – was

vor rund zehn Jahren

noch undenkbar war,

ist mittlerweile vor allem für die Generation

Z zum Traumberuf geworden.

Wer Follower-Zahlen wie die von Nadine

Breaty erreichen will, braucht jedoch

viel Geduld und auch ein wenig

Glück. Die 26-Jährige zählt zu den erfolgreichsten

Influencerinnen Deutschlands

und hat allein auf TikTok über elf

Millionen Follower. Dort begeistert sie

nicht nur mit ihrem Humor und ihren

Outfits, sondern auch mit der Aufklärung

über ihre Erbkrankheit Piebaldismus

und ihre Persönlichkeitsstörung

Borderline. In unserem Interview erklärt

sie, was ein solcher Erfolg als Influencerin

für sie bedeutet.

Nadine, was war für dich der entscheidende

Moment, an dem du realisiert

hast, dass Social Media eine ernsthafte

Karriere für dich werden könnte?

Ich denke, es fing schon ein kleines bisschen

damit an, als meine Videos viral

gingen. So richtig habe ich das aber erst

realisiert, als ich mich das erste Mal im

Fernsehen gesehen habe.

»Mein größter Erfolg ist

meine Unabhängigkeit

und meine Freiheit, meine

Leidenschaft auszuleben

und mich selbst jeden Tag

neu zu erfinden.«

– Nadine Breaty

»Jeder in dieser Branche

möchte irgendwie auffallen.

Dass mir das in

meine Gene gelegt wurde,

macht es auf dieser Seite

umso besser für mich.«

– Nadine Breaty

Gibt es trotz aller Öffentlichkeit auch

Momente, die du nicht mit deiner Community

teilst und in denen du einfach

mal dein Handy beiseitelegst?

Ja und davon gibt es eine ganze Menge. Es

ist öffentlich bekannt, dass mein privates

Leben eben ziemlich privat ist.

Du zeigst auf deinen Kanälen auch ganz

offen deine Erbkrankheit Piebaldismus.

Denkst du, dass diese Einzigartigkeit es

dir in deiner Karriere schwerer gemacht

hat? Oder kann es vielleicht auch

manchmal ein Vorteil sein, ein solches

Alleinstellungsmerkmal zu haben?

Anders zu sein ist in der Öffentlichkeit

immer von Vorteil. Jeder in dieser Branche

möchte irgendwie auffallen. Dass mir

das in meine Gene gelegt wurde, macht es

auf dieser Seite umso besser für mich.

Neben deinem Aussehen sprichst du

auch oft über deine Borderline-Persönlichkeitsstörung

und frühere Mobbing-Attacken.

Warum war es dir

wichtig, diese Aspekte deines Lebens

öffentlich zu machen?

Ich gehe mit meiner Erfahrung in der Psychiatrie,

mit meiner Depression und meiner

Borderline-Persönlichkeitsstörung an

die Öffentlichkeit, weil ich auf der einen

Seite das Thema entstigmatisieren möchte

und ebenso Erkrankte dazu ermutigen

möchte, Hilfe zu suchen. Ich weiß, wie

man sich in dieser Lebenskrise fühlt. Man

fühlt sich so, als wäre das Schicksal bereits

geschrieben und ich möchte zeigen, wie

sehr sich das Leben wenden kann. LT

Wie hat sich dein Alltag verändert, seit

du beruflich als Influencerin unterwegs

bist?

Einen richtigen Alltag habe ich nicht.

Mein Leben ist oft sehr spontan. Das kann

sich auf der einen Seite für einen kurzen

Moment sehr toll anfühlen, aber auf der

anderen Seite kann man sich schnell

selbst verlieren, weil man ganz alleine für

alles verantwortlich ist.

Bilder: Maja Felina, Jan Pries

Es ist so, als würde man auf einer Welle

reiten, die auch schnell brechen kann.

Was würdest du als deinen bisher größten

Erfolg bezeichnen?

Mein größter Erfolg ist meine Unabhängigkeit

und meine Freiheit, meine Leidenschaft

auszuleben und mich selbst jeden

Tag neu zu erfinden.

Nadine Breaty gehört mit

insgesamt über 18 Millionen

Followern zu Deutschlands erfolgreichsten

Influencerinnen.

Zudem ist sie Autorin des Buchs

»Only Kind of Broken«.

ERFOLG magazin . Ausgabe 3/2025 . www.erfolg-magazin.de

15


Wissen

RAY KROC

Der Mann, der

McDonald’s groß machte

EIN BEITRAG VON DR. DR. RAINER ZITELMANN

16

www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


Wissen

Bilder: IMAGO / Everett Collection (Weinstein Company Courtesy) / ZUMA Press Wire

Die Gründer des Unternehmens

McDonald’s waren

zwei Brüder, die eine Reihe

von bahnbrechenden Innovationen

im Fastfood-Geschäft

gemacht und 1948 ein mustergültiges,

hervorragend florierendes Restaurant

in San Bernardino eröffnet hatten. Aber

als eigentlicher Gründervater von McDonald’s

gilt heute zu Recht Ray Kroc, der

das Potenzial dieses neuen Restauranttypus

sehr viel besser erkannte als seine

Gründer – und der bereit war, das zu tun,

was notwendig war, um aus der neuen

Idee ein kraftvoll expandierendes Unternehmen

zu machen.

Die Gebrüder McDonald eröffneten 1937

ein winziges Drive-in im Osten von Pasadena

und wenige Jahre später dann ein

wesentlich größeres Drive-in in San Bernadino.

Das Restaurant, das wie ein Achteck

gebaut war, lief so gut, dass die beiden

Brüder bald zu den Oberen Zehntausend

in San Bernardino gehörten. Sie zogen in

eines der schönsten Häuser der Stadt ein

– eine Villa mit 25 Zimmern – und waren

sehr stolz, dass sie als Erste in der Stadt

den neuesten Cadillac fuhren. Schon 1948

hatten sie mehr Reichtum angesammelt,

als sie erwartet hatten.

Teenager zerstörten das Image

Doch bald darauf bekam ihr Restaurant

Probleme, so wie viele andere Drive-ins

auch. Der Kundenstamm setzte sich überwiegend

aus Teenagern zusammen, der

Verbrauch an Geschirr und Bestecken

war ebenso hoch wie

die Fluktuationsrate unter den

Ray Kroc

Angestellten. Den sehr sparsamen

Brüdern war es zuwider,

die hohen Rechnungen für das

gestohlene oder zerbrochene

Geschirr und Besteck zu zahlen.

Und sie wollten vor allem

ein anderes Publikum anziehen

– bis dahin waren die Drive-ins

Treffpunkt der Teenager-Szene

gewesen und hatten ein sehr

schlechtes Image.

Sie schlossen ihr Restaurant

für drei Monate, konzipierten

es völlig um und schufen dabei

den Prototyp für die McDonald’s-Restaurants,

wie wir sie

heute überall auf der Welt kennen.

Die Küche wurde konsequent

auf Massenproduktion

und sehr kurze Zubereitungszeiten

umgestellt. Die Brüder

griffen jede technische Verbesserung

und Neuerung auf, die

den Arbeitsprozess verkürzen

konnte. Nicht mehr Köche und

ihre individuelle Kochkunst

»Wir hatten mehr Geld, als wir ausgeben konnten

und keine Lust, noch mehr zu arbeiten.«

– Richard und Maurice McDonald

sollten über die Qualität der angebotenen

Produkte entscheiden. Vielmehr erfanden

sie einen ganz neuen Zubereitungsprozess

für eine kleine und streng limitierte Auswahl

an Produkten.

Ähnlich wie Henry Ford, der seinerzeit

mit einer strikten Arbeitsteilung die

Automobilproduktion revolutionierte,

zerlegten sie den Zubereitungsprozess

für ihre Speisen in eine Reihe sehr einfacher

Routineaufgaben, die auch von

Mitarbeitern ausgeführt werden konnten,

die noch nie in ihrem Leben in

einer Küche gearbeitet hatten. Dafür

mussten sie eigens eine Reihe ganz

neuer Küchengeräte herstellen lassen.

Um die Kunden innerhalb von dreißig

Sekunden oder noch schneller bedienen

zu können, begannen sie, die Speisen

nicht mehr wie bis dahin üblich erst

nach der Bestellung zuzubereiten und

abzupacken, sondern bereits zuvor. Mit

der Selbstbedienung, dem Pappgeschirr,

dem blitzschnellen Service und der

»Fließbandproduktion« der Speisen war

ein neuer Restauranttyp entstanden, wie

es ihn bis dahin nicht gegeben hatte. Das

Restaurant zog jetzt auch andere Kunden

an als bisher. Statt Teenager besuchten

nun vor allem Familien mit Kindern das

Restaurant von McDonald’s.

Fehlende Ziele deckeln den Erfolg

Doch die Umstellung von dem Teenagerauf

das Familienrestaurant gelang nicht

von heute auf morgen. Zunächst schien es

so, als gehe das neue Konzept nicht auf.

Sechs lange Monate mussten die Brüder

warten, bis die alten Umsätze, wie sie vor

der Neukonzeption erzielt worden waren,

wieder erwirtschaftet wurden. Doch die

Brüder waren beharrlich – und dies sollte

sich auszahlen. Der Umsatz stieg im Jahr

1951 auf 277.000 Dollar, das waren etwa

40 Prozent mehr als vor der Neueröffnung.

Mitte der 50er-Jahre schnellte der

Jahresumsatz durch die zunehmende

Automation auf 300.000 Dollar hoch. Die

Brüder konnten einen Reingewinn von

100.000 Dollar in die Tasche stecken, damals

eine enorme Summe.

Der Erfolg des Restaurants sprach sich in

Windeseile herum. Aus dem ganzen

Land kamen neugierige Restaurantbesitzer

oder solche, die es werden sollten. Sie

wollten erkunden, warum das Restaurant

so toll funktionierte. Die beiden Brüder

waren so stolz auf ihren Erfolg,

dass sie die Besucher

bereitwillig in ihrem Restaurant

herumführten und ihnen

geduldig und detailliert ihr

innovatives Konzept erklärten.

Sie fanden es lustig, dass

die Besucher sich Skizzen

vom Aufbau des Restaurants

machten und jedes Detail

über den Ablauf wissen wollten.

Auf diese Weise zogen sie

natürlich eine Vielzahl von

Nachahmern an, die ihr Konzept

– oft mehr schlecht als

recht – kopierten.

Sie begannen vereinzelt Lizenzen

zu verkaufen, und schließlich

operierte etwa ein Dutzend

Restaurants unter dem

Namen McDonald’s. Die finanzstarke

Carnation Corporation

bot ihnen an, das System

landesweit in einem

Franchise-System zu vermarkten,

doch die Brüder lehnten

ab. »Wir werden Tag und

Nacht auf der Landstraße und

in Hotels sein und nach

ERFOLG magazin . Ausgabe 3/2025 . www.erfolg-magazin.de

17


Wissen

Wirtschaftsimperium auf. Das Verdienst,

ein solches Imperium aufgebaut zu haben,

gebührt denn auch nicht den

McDonald-Brüdern, sondern Ray Kroc,

der heute als der Gründer dieses Imperiums

gilt und der bis heute in dem

Unternehmen verehrt wird.

Ray Kroc (r.) sieht sich mit Fred Turner vor einer McDonald‘s-

Filiale die Entwürfe für eine zukünftige Filiale an.

Ray Kroc

»Wenn man etwas verkauft, was so wenig greifbar

ist, wird man leicht zum Betrüger gestempelt. Aber

wenn der andere merkt, dass man ehrlich ist, sieht

die Sache ganz anders aus.«

– Ray Kroc

Ein Milchmixgeräte-Vertreter mit Visionen

Kroc, damals ein Vertreter für Milchmixgeräte,

hatte unter schwindenden Umsätzen

zu leiden und war deshalb neugierig,

warum es einen Abnehmer gab, der mehr

Milchmixgeräte bestellte als alle anderen

– die McDonald-Brüder. Das ist übrigens

eine von vielen interessanten Parallelen in

der Geschichte von McDonald’s und Starbucks.

Auch Starbucks wurde von einem

Verkäufer von Kaffeemaschinen, Howard

Schultz, entdeckt, der sich wunderte, warum

ein kleiner Einzelhändler in Seattle

ungewöhnlich große Mengen einer bestimmten

Art von Kaffeemaschinen bestellte.

Er ging der Sache nach und entdeckte

auf diese Weise das Unternehmen

Starbucks, das er später zur weltweit führenden

Kaffeehaus-Kette machen sollte.

In San Bernardino angekommen, war

Kroc – wie viele andere Besucher auch –

sofort von dem neuen Restauranttyp begeistert.

Viel deutlicher als die McDonalds

selbst erkannte er das ungeheure

Wachstumspotenzial, das dieses neue

Fast-food-Format barg. Als Vertreter für

Produkte im Bereich des Restaurantwesens

war er überall herumgekommen und

hatte ein ausgezeichnetes Gespür für

Markttrends und die sich wandelnden

Kundenbedürfnisse bekommen. »Kroc«,

so schreibt John F. Love, »erkannte auf

Anhieb das ungeheure Potenzial, das Mc-

Donald’s in Bezug auf eine landesweite

Expansion bot. Im Gegensatz zu den

mehr bodenständigen Brüdern war er an

ausgedehnte Reisen gewöhnt und sah

Hunderte von großen und kleinen Märkten,

in denen er sich gute Absatzchancen

Der Autor

geeigneten Standorten und Geschäftsführern

hinterherjagen. Wir hängen uns nur

einen Klotz ans Bein – darauf werden wir

uns nicht einlassen.«

John F. Love, der auf über 630 Seiten in

einem beeindruckenden Buch »Die Mc-

Donald’s Story« aufgeschrieben hat, resümiert,

die Brüder hätten damit nur bewiesen,

»dass ihr einziges ›Problem‹ darin

bestand, dass sie nicht über die Grenzen

von San Bernardino hinaussahen und mit

dem Status quo zufrieden waren«. »Wir

hatten mehr Geld, als wir ausgeben konnten«,

meinten die McDonalds, »und keine

Lust, noch mehr zu arbeiten. Unsere Freizeit

war uns wichtiger. Wir hatten uns

immer gewünscht, einmal finanziell unabhängig

zu sein, und dieses Ziel hatten

wir erreicht.« Wenn sie noch mehr Geld

verdienten, so ihr Argument, müssten sie

sich nur den Kopf über die nächste Einkommensteuererklärung

zerbrechen.

Mit einer derartigen Bescheidenheit und

Genügsamkeit baut man natürlich kein

Dr. Dr. Rainer Zitelmann widmet sich

der Reichtumsforschung und Persönlichkeitsmerkmalen

erfolgreicher Menschen.

Er veröffentlichte 28 Bücher.

18 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


Wissen

ausrechnete. Er kannte die Branche und

wusste, dass McDonald’s ein ernstzunehmender

Konkurrent werden konnte.«

Einige Tage später griff Kroc zum Telefonhörer

und fragte Dick McDonald, ob er in

der Zwischenzeit einen Agenten für sein

Franchise-System gefunden habe. »Bis jetzt

noch nicht«, antwortete McDonald. »Wie

wär’s denn mit mir?«, fragte Kroc.

Gleich am nächsten Tag fuhr Kroc nach

San Bernardino und handelte mit den beiden

Brüdern einen Vertrag aus, der ihm

das Exklusivrecht sicherte, Franchisenehmer

in ganz Amerika zu verpflichten. Der

Vertrag sah vor, dass Kroc für die Expansion

der Kette zuständig war, während die

Brüder die Kontrolle über die Produktion

behielten und an den Gewinnen beteiligt

waren. Anfang der sechziger Jahre verkauften

die beiden Brüder die Rechte an der

Marke McDonald’s für 2,7 Millionen Dollar

an Kroc. Das Geld dafür hatte Kroc bei

Investoren eingeworben.

Kroc schuf ein ausgeklügeltes System der

Mitbestimmungsrechte der Franchisenehmer

bei strategisch bedeutenden Entscheidungen,

vor allem bei geplanten Aktionen

auf Restaurantebene. Sein Franchise-System

unterschied sich deutlich von den

bisherigen Gepflogenheiten in dieser

Branche. Bisher waren Franchisegeber

meist auf den raschen Profit aus und verlangten

entweder horrende Lizenzgebühren

oder verkauften den Franchisenehmern

überteuerte Geräte und Produkte.

Kroc dagegen dachte langfristiger, weil er

sich ein größeres Ziel gesetzt hatte: Er tat

»Setze dir größere Ziele!«

von Dr. Dr. Rainer Zitelmann

352 Seiten

Erstmals erschienen: August 2014

Redline Verlag

ISBN: 978-3-86881-560-3

alles, um den Erfolg der Franchisenehmer

zu sichern. Er sah sie als seine Kunden –

und nur, wenn er diesen zum Erfolg verhalf,

dann würde auch McDonald’s insgesamt

Erfolg haben.

Kroc verlangte größere Weisungs- und

Kontrollbefugnisse als andere Lizenzgeber,

weil er erkannte, wie rasch eine

Marke zerstört werden kann, wenn man

in den Geschäften sehr unterschiedliche

Qualitätsstandards duldete. Franchisenehmer,

die es mit der Sauberkeit und

Hygiene in den Restaurants nicht so ernst

nahmen oder die auf eigene Faust das bewährte

System »verschlimmbessern«

wollten, konnten dem Ruf der ganzen

Marke erheblichen Schaden zufügen.

Kroc war ein genialer Verkäufer und es gelang

ihm, mehr und mehr Menschen von

seinem Konzept zu überzeugen. Er gewann

die Franchisenehmer übrigens vor

allem deshalb, weil er es ganz offensichtlich

mit der Wahrheit sehr genau nahm und

nicht – wie damals üblich – unhaltbare

Versprechungen machte. Er versorgte sie

mit sachlichen und präzisen Informationen.

»Wenn man etwas verkauft, was so

wenig greifbar ist, wird man leicht zum

Betrüger gestempelt. Aber wenn der andere

merkt, dass man ehrlich ist, sieht die

Sache ganz anders aus«, so Kroc.

Heute betreibt McDonald’s mehr als

41.800 Restaurants in über 120 Ländern.

Im Jahr 2024 wurde ein weltweiter Umsatz

von fast 27 Milliarden Dollar erwirtschaftet.

Den riesigen weltweiten Erfolg, den

das Unternehmen in den kommenden

Jahren und Jahrzehnten haben würde, sah

Kroc sicherlich nicht voraus. Aber was ihn

von den McDonald-Brüdern unterschied,

die ja die eigentlichen Erfinder waren, war

die Tatsache, dass er sich größere Ziele

setzte und ehrgeiziger war.

Dies ist ein Auszug aus Rainer Zitelmanns

Bestseller »Setze dir größere

Ziele«, der in Deutschland in der 10.

Auflage erschienen ist und inzwischen in

18 Sprachen übersetzt wurde.

Das »McDonald‘s No. 1 Store Museum« ist ein Nachbau der

ersten McDonald‘s-Filiale.

Bilder: IMAGO / UPI Photo / ZUMA Press Wire / Everett Collection, Thomas Schweigert, Cover: Redline Verlag

ERFOLG magazin . Ausgabe 3/2025 . www.erfolg-magazin.de

19


Erfolg

Robert

DE NIRO

Eine lebende Schauspiellegende

EIN GASTBEITRAG VON MICHAEL JAGERSBACHER

20

www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


Erfolg

Bilder: IMAGO / FAMOUS (James Warren) / Capital Pictures (CAP NFS) / Allstar (Paramount Pictures AF Archive Mary Evans)

Robert De Niro ist zweifelsohne

einer der einflussreichsten

Schauspieler der Filmgeschichte.

Im Artikel erfahren

Sie, wie der Schauspieler seine

außergewöhnliche Karriere aufgebaut hat,

welche Faktoren zu seinem langanhaltenden

Erfolg beigetragen haben und warum

er bis heute als Maßstab für schauspielerische

Exzellenz gilt. Sein Name steht für

Charaktertiefe, methodische Vorbereitung

und Perfektionismus auf höchstem

Niveau. Gleichzeitig verkörpert er die

Hingabe, sich jedes Mal neu zu erfinden

und Projekte auszuwählen, die sein Können

herausfordern.

Aktuell kann man seinen neuesten Thriller

auf Netflix bewundern: »The Whisper

Man«. Es ist höchste Zeit, einen genaueren

Blick auf seine Karriere zu werfen.

Von den Anfängen zum Weltruhm

Der Werdegang von Robert De Niro beginnt

in New York City, wo er am 17. August

1943 geboren wurde. Seine Eltern,

beide künstlerisch veranlagt, legten unbewusst

das Fundament für seine spätere

Karriere. Außerdem kann er auf einen

wahren multikulturellen Background zurückblicken:

väterlicherseits hat er irische

und italienische, mütterlicherseits deutsche,

französische, englische und niederländische

Vorfahren. Auch dieser Faktor wirkte

sich auf die Auswahl seiner Rollen aus.

»Redest du mit mir?« Diese weltberühmte

Szene aus »Taxi Driver« aus dem Jahr 1976

wurde sogar von den »Simpsons« parodiert.

Der junge De Niro zeigte früh Interesse an

der Schauspielkunst, wobei er in seiner

Jugend Theaterunterricht nahm und kleinere

Rollen in Off-Broadway-Stücken

übernahm. Schon in dieser Phase entdeckte

er seine Vorliebe dafür, Charakteren

auf den Grund zu gehen und jede Nuance

ihrer Persönlichkeit herauszuarbeiten. Mit

dieser frühen Begeisterung legte er den

Grundstein für sein späteres Schaffen.

De Niros Durchbruch

Den Durchbruch erlebte Robert De Niro

in den 1970er-Jahren, als er in Filmen wie

»Mean Streets« (1973) und »Taxi Driver«

(1976) unter der Regie von Martin Scorsese

brillierte. Diese Zusammenarbeit begründete

eine langjährige künstlerische

Partnerschaft. Viele Filmkritiker sahen

schon damals in De Niro mehr als nur ein

Talent. Sie erkannten in ihm einen Ausnahmekünstler,

der sich methodisch auf

Rollen vorbereitet und sich vollkommen

mit seinen Figuren identifiziert.

Ein weiterer großer Meilenstein in der Karriere

von Robert De Niro war der Film »Der

Pate – Teil II« (1974), für den er seinen ersten

Oscar als bester Nebendarsteller erhielt.

In der Rolle des jungen Vito Corleone zeigte

er nicht nur beeindruckende schauspielerische

Fähigkeiten, sondern auch sein unübertroffenes

Talent für die perfekte Verkörperung

komplexer Charaktere. Zahlreiche

Auszeichnungen und Nominierungen

folgten, und De Niro wurde zu einem der

gefragtesten Schauspieler seiner Zeit.

De Niros Erfolgsfaktoren

Zu den Erfolgsfaktoren, die Robert De

Niro zu einer Legende machen, zählen

insbesondere seine Disziplin, sein Mut zu

ungewöhnlichen Rollen und seine Bereitschaft,

immer wieder neue künstlerische

Risiken einzugehen. Disziplin ist dabei

ein zentrales Element: Von den intensiven

Vorbereitungen für seine Rollen bis hin

zur akribischen Beobachtung realer Vorbilder

in Alltagssituationen – De Niro war

stets darauf bedacht, seiner Figur größtmögliche

Glaubwürdigkeit zu verleihen.

Ein weiterer Faktor ist die Vielseitigkeit.

Ob Gangster-Epos, Drama oder Komödie

– Robert De Niro beherrscht nahezu jedes

Genre. Sein Talent, sowohl den tiefgründigen

Serienmörder als auch den liebenswürdigen

Familienvater zu verkörpern,

macht ihn für zahlreiche Regisseure zur

ersten Wahl. Dieser Facettenreichtum in

seiner Filmografie zeigt nicht nur seine

enorme Bandbreite, sondern auch sein

feines Gespür dafür, wie er sich in unterschiedlichste

Rollen hineinversetzt.

Beeindruckende Filmografie

Um diese einzigartige Entwicklung zu

veranschaulichen, finden Sie nachfolgend

exemplarische Meilensteine in De

Niros Filmkarriere:

Für seine Rolle als junger Vito Corleone

erhielt De Niro 1975 den Oscar als

bester Nebendarsteller.

»De Niro war stets darauf bedacht,

seiner Figur größtmögliche

Glaubwürdigkeit zu verleihen.«

ERFOLG magazin . Ausgabe 3/2025 . www.erfolg-magazin.de

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Erfolg

1974

1980

»Der Pate – Teil II«

– Oscar als Bester

Nebendarsteller

»Wie ein wilder Stier«

– Oscar als Bester

Hauptdarsteller

1990 »GoodFellas«

– Oscar-Nominierung,

Kultstatus erlangt

2019

»The Irishman«

– Oscar-Nominierung,

weltweites Lob

Mit seiner Darstellung des William

»King« Hale in Martin Scorseses »Killers

of the Flower Moon« (2023) erarbeitete er

sich seine neunte Oscar-Nominierung.

Einfluss auf die Filmkultur

Wenn Sie sich mit der modernen Filmkultur

beschäftigen, kommen Sie an Robert

De Niro nicht vorbei. Sein Einfluss

reicht weit über seine eigenen Leinwanderfolge

hinaus und hat zahlreiche jüngere

Schauspielgenerationen nachhaltig geprägt.

Bevor wir uns einige prägende Aspekte

genauer ansehen, ist es wichtig zu

verstehen, dass De Niro nicht nur für die

Glanzlichter seiner Karriere bekannt ist,

sondern auch für seinen Einsatz hinter

den Kulissen, sei es als Produzent, Regisseur

oder Förderer junger Talente. Er investiert

seine Erfahrungen, um neue

Ideen zu unterstützen und die Filmindustrie

stetig weiterzuentwickeln.

Nachfolgend finden Sie eine kurze Aufzählung,

die einige zentrale Wirkungen seines

Schaffens hervorhebt:

Förderung des Method Acting: De Niros

intensiver Ansatz inspirierte zahlreiche

Schauspieler, sich intensiv mit ihren Rollen

zu identifizieren und diese durch

gründliche Recherche sowie gezieltes körperliches

Training zu perfektionieren.

Langjährige Partnerschaften: Durch die

Zusammenarbeit mit Regisseuren wie

Martin Scorsese oder Francis Ford Coppola

hat er gezeigt, wie sich künstlerische

Visionen über Jahrzehnte hinweg weiterentwickeln

lassen.

Wandelbare Filmgenres: De Niro brillierte

in Komödien wie »Reine Nervensache«

ebenso wie in Mafia- oder Actionfilmen,

was jungen Darstellern den Mut gibt, sich

nicht auf ein Genre festzulegen.

Der Autor

Michael Jagersbacher ist Erwachsenenbildner

und Philosoph. Zudem

arbeitet er als Kommunikationstrainer,

Unternehmer, Buchautor und Blogger.

Was macht De Niro privat?

Besonderes Augenmerk legen die Medien

auf den Altersunterschied zwischen De

Niro und seiner Partnerin, Tiffany Chen,

der knapp 40 Jahre beträgt.

Robert De Niro pflegt abseits seiner

Arbeit als Schauspieler ein vielseitiges

Privatleben, das stark von seinem kulturellen

und sozialen Engagement geprägt

ist. So ist er als Mitbegründer des Tribeca

Film Festivals in New York bekannt,

dessen Erlöse unter anderem Nachwuchstalente

fördern.

Zudem setzt er sich immer wieder für

wohltätige Zwecke ein und unterstützt

diverse Initiativen, etwa im Bereich Gesundheitsforschung

oder Bildung. Er ist

Vater von fünf Kindern und zeigt sich als

Familienmensch, der großen Wert auf

Zusammenhalt und Privatsphäre legt.

Seine Leidenschaft für Gastronomie und

Kunst spiegelt sich auch in gemeinsamen

Restaurantprojekten mit renommierten

Küchenchefs wider. Insbesondere in New

York, seiner Heimatstadt, ist er für sein

Engagement zur Stärkung lokaler Gemeinschaften

angesehen.

De Niro mit seiner Partnerin Tiffany Chen.

»Seine facettenreiche Karriere ist

das Resultat langjähriger Hingabe,

akribischer Vorbereitung und eines

nie endenden Drangs, die Grenzen

seiner Kunst auszuweiten.«

Fazit: Die anhaltende Strahlkraft

Abschließend lässt sich festhalten, dass Robert

De Niro nicht nur eine Ikone seiner

Zeit ist, sondern bis heute eine prägende

Gestalt der Filmindustrie darstellt. Seine facettenreiche

Karriere ist das Resultat langjähriger

Hingabe, akribischer Vorbereitung

und eines nie endenden Drangs, die Grenzen

seiner Kunst auszuweiten. Dabei hat er

längst bewiesen, dass er in nahezu jedem

Filmgenre überzeugen kann, und sein Name

gilt weiterhin als Qualitätsmerkmal für anspruchsvolle

Schauspielkunst. Viele Kritiker

und Filmliebhaber sind sich einig, dass De

Niros Kombination aus authentischem Method

Acting, Charakterstärke und künstlerischem

Mut nur schwer zu übertreffen ist.

Bilder: IMAGO / UPI Photo (John Angelillo), Doris Mike

22 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


Story

Daniel Weinstock begann seine

Karriere im Finanzsektor, jetzt ist er

Coach, Speaker, Buchautor und Gründer

der »Weinstock Academy«.

»Was bringt all die Motivation,

wenn wir die inneren Blockaden

nicht wirklich lösen?«

– Daniel Weinstock

Bild: Daniel Weinstock

Blockaden an der

Wurzel packen

Daniel Weinstock will mit seinem Konzept

mehr als flüchtigen Erfolg

Als Unternehmer wusste Daniel

Weinstock, wie sich Erfolg

anfühlt. »Ich habe als

Business- und Motivationstrainer

gearbeitet, auf Bühnen

gesprochen, Menschen begeistert,

Unternehmen beraten. Ich habe mit Führungskräften

gearbeitet, mit Verkäufern,

mit Teams – und ich habe Menschen motiviert,

alles zu geben, an sich zu glauben,

nach vorne zu gehen«, sagt er.

Aber trotz der positiven Ergebnisse beobachtete

er: »Die Menschen waren voller

Energie, doch nach kurzer Zeit verfielen

sie wieder in alte Muster.« Das habe

ihn nicht mehr losgelassen. Er suchte

nach Zusammenhängen und fragte sich:

»Was bringt all die Motivation, wenn wir

die inneren Blockaden nicht wirklich lösen?«

Die Suche nach der Antwort habe

ein »inneres Feuer« bei ihm ausgelöst, sie

war ein Wendepunkt.

Acht Jahre sollte es dauern, bis Daniel

Weinstock seine Antworten bekam, die

Ergebnisse nennt er »Instant Change Methode«.

»Diese Transformationsmethode

basiert auf Erkenntnissen aus der Neurowissenschaft

und Quantenphysik und

bietet eine Alternative zu bisher bekannten

Methoden«, so Weinstock, »Sie zielt

darauf ab, Ängste, negative Glaubenssätze

und belastende Muster aufzulösen, ohne,

dass langwierige Analysen oder intensive

Gespräche notwendig sind. Dabei werden

Gehirn, Körperzellen und Energiefelder

einbezogen.« Anstatt Probleme detailliert

zu analysieren oder erneut durchzuleben,

fokussiere sich die Methode direkt auf die

damit verbundenen Emotionen, gewissermaßen

an der energetischen Wurzel.

»Du bist noch nicht fertig. Mach weiter!«

Durch diesen Entwicklungsprozess erlebte

Daniel Weinstock seine eigene Transformation.

Denn die Idee, die positiven Ergebnisse

seiner Seminare nachhaltiger zu

machen, hatte ihn gepackt. »Ich bin durch

viele Phasen gegangen: Euphorie, Zweifel,

Rückschläge. Ich habe Methoden getestet,

wieder verworfen, bin gescheitert, habe

neu gedacht, gefühlt, geforscht, kombiniert.

Und manchmal wusste ich selbst

nicht mehr, ob es je funktionieren würde«,

blickt er zurück. Aber so etwas wie ein innerer

Ruf hielt ihn davon ab, aufzugeben

und wieder in sein altes Business zurückzukehren.

»Diese innere Stimme sagte: ›Du

bist noch nicht fertig. Mach weiter!‹«, erklärt

Weinstock sein Durchhaltevermögen.

Er habe gesehen, was möglich sei, wenn

der Mensch in seine »wahre Kraft kommt«.

Immer wieder habe es während des Prozesses

diese kleinen Momente gegeben,

die gezeigt haben, dass ein Mensch »plötzlich

wieder aufblühte«. Diese Mini-Erfolge

seien wie Lichtblicke auf seinem Weg gewesen.

Sie haben Daniel Weinstock gezeigt,

dass seine innere Stimme ihn nicht

getäuscht hat. Auch, wenn acht Jahre sehr

lang sind – Daniel Weinstock findet, dass

jedes einzelne dieser Jahre nötig gewesen

sei. Er sei dankbar, dass er seine Ideen in

ein Konzept formen konnte. Der Gründer

der »Weinstock University« vermittelt

Menschen nun sein Konzept, die ohne

Blockaden leben wollen und er bietet es

Coaches, Therapeuten, Ärzte oder Heilpraktiker

an, die diese Methode in ihrer

Praxis anwenden wollen. MK (L)

ERFOLG magazin . Ausgabe 3/2025 . www.erfolg-magazin.de

23


Einstellung

An Ihre

GRENZEN

gehen

AUSZUG AUS DEM BUCH

»FINDE DIE BESTIMMUNG DEINES LEBENS«

VON RYAN HOLIDAY UND GEORGE RAVELING

Bei Nike ticken alle Uhren

nach dem sogenannten

»Footwear Calendar«,

dem »Schuhsortiment-

Kalender«. Es handelt

sich dabei um einen akribisch

ausgearbeiteten Zeitplan, in dem

neue Schuh-Designs und Veröffentlichungen

für das gesamte

Kalenderjahr festgelegt sind.

Die Footwear-Abteilung arbeitet

mit mehr als einem Jahr

Vorlauf und fertigt jedes Design

sorgfältig für bestimmte

Momente in der kommenden

Basketballsaison an.

2008 saßen wir in einem Meeting

mit Kobe Bryant, der frisch bei

Nike unter Vertrag war, und stellten

ihm den Schuh und die Farbvarianten

vor, die das Team für ihn entworfen

hatte. Es gab verschiedene Designs

für unterschiedliche Phasen der Saison:

die Preseason, das erste Spiel der regulären

Saison, das All-Star-Game und so

weiter. Es handelte sich um ein High-

Top-Modell – was die Standardform für

Basketballschuhe war, solange ich denken

konnte. Diese Schuhform war im Basketball

allgegenwärtig, weil man annahm,

dass die Sprunggelenke darin besser stabilisiert

würden. Das schien ein offensichtlicher

Fakt zu sein, weshalb es auch nie

jemand hinterfragte.

Als wir mit Kobe die Entwürfe durchgingen,

spürte ich, dass er zunächst nicht

aussprach, was ihm durch den Kopf ging.

Er hatte so einen Gesichtsausdruck –

nicht gelangweilt oder desinteressiert,

sondern so, als würde er etwas sagen wollen,

aber nicht so recht wissen, wie er es

ausdrücken sollte. Davon abgesehen

konnte ich nicht sagen, ob er sauer oder

enttäuscht war oder sich in Gedanken

schon darauf vorbereitete, wieder zu Adidas

zu wechseln. Ich begann, mich unwohl

zu fühlen. Dies war Kobe Bryant.

Wäre er unzufrieden gewesen oder hätte

Nike verlassen wollen, dann hätten wir

ein großes Problem gehabt. Irgendwann

rückte er mit der Sprache raus: »Ihr müsst

den Schuh flacher machen oder ich werde

ihn nicht tragen.« Diese Ansage war ein

Schock. Niemand wäre auf die Idee

24

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Einstellung

Bilder: IMAGO / Xinhua / Icon Sportswire / ZUMA Press Wire (Nancy Kaszerman)

gekommen, zu erklären, was – wie gesagt

– für alle eine offensichtliche Tatsache zu

sein schien: dass alle Basketballschuhe

High-Tops waren. Hinzu kam, dass es

keinen denkbaren Markt für Low-Top-

Basketballschuhe gab. Vom Footwear

Calendar einmal ganz abgesehen. Die

Schuhe sollten in wenigen Tagen in die

Produktion gehen. Einen neuen Schuh zu

entwerfen, der rechtzeitig zu Kobes neuer

Saison fertig sein würde, schien unmöglich.

»Das ist euer Problem«, sagte er. »Ich

will in einem Low-Cut-Schuh spielen.«

Wie viel Zeit tatsächlich nötig ist, um

etwas zu erledigen, lässt sich witzigerweise

dehnen oder kürzen, je nachdem,

wie man es mag oder braucht. Der Footwear

Calendar war uns wichtig,

aber wir mussten auch dafür

sorgen, dass Kobe zufrieden

war. Laut Design-Abteilung,

die daraufhin mit

ihm zusammenarbeitete,

wollte er »den

flachsten, leichtesten

Basketballschuh aller

Zeiten«, wie sich

Eric Avar, einer von

Nikes Sneaker-Designern

später erinnerte.

Nachdem er

sich einige Jahre zuvor

das Sprunggelenk

böse verstaucht hatte,

war Kobe zum Experten

für Sprunggelenke geworden.

Er hatte sich in das

Thema eingelesen und dabei

herausgefunden, dass sich das

Sprunggelenk hervorragend durch

Stepptanz stabilisieren lässt. Also suchte

er sich ein passendes Tanzstudio und

nahm Steppunterricht. Kobe wollte lernen,

wie er seinen Körper kräftigen und

das meiste aus sich herausholen konnte.

Dabei fiel ihm irgendwann auf, dass

viele Bewegungsdynamiken im Fußball

jenen im Basketball ganz ähnlich sind.

Beide Sportarten erfordern Agilität,

schnelle Richtungswechsel, Antritte,

Sprünge (im Fußball bei Kopfbällen)

und einen Mix aus Sprints und langsameren,

kontrollierten Bewegungen.

Warum waren dann aber alle Basketballschuhe

High-Tops und alle Fußballschuhe

Low-Tops? War es möglich, dass

High-Tops das Risiko von Sprunggelenksverletzungen

paradoxerweise sogar

erhöhten, weil sie die Beweglichkeit des

Fußgelenks einschränkten?

Kobe konfrontierte Nikes Sneaker-Designer

mit diesen Fragen. Er war überzeugt,

dass High-Top-Schuhe seine Mobilität

eher einschränkten, statt sie zu

verbessern, und dass er sich in Low-Tops

natürlicher und reaktiver bewegen

könnte. Er nahm an, dass er dadurch bei

Richtungswechseln Sekundenbruchteile

schneller sein und minimal höher springen

könnte. Und er wusste, dass Sekundenbruchteile

und minimale Steigerungen

auf diesem Spitzenniveau den

Unterschied zwischen dem Gewinn und

dem Verpassen der Meisterschaft ausmachen

konnten. Dennoch war dies ein

radikales Konzept, das jahrzehntelanger

Erfahrung im Basketballschuhdesign widersprach.

Die Designer bei Nike hatten

deshalb ihre Bedenken. Doch Kobe blieb

bei seinen Vorgaben, und so entwarfen

die Designer den Nike Zoom Kobe IV,

den flachsten und leichtesten Basketballschuh,

den wir je produziert hatten.

Der Schuh wurde ein voller Erfolg. Kobe

trug ihn während der Saison 2008/2009,

in der er zum MVP gekürt wurde, zum

Most Valuable Player. Offenbar gab es

»Ich arbeite daran, als Geschäftsmann

genauso gut zu sein, wie ich es als

Basketballer war.« – Kobe Bryant

Kobe Bryant – Fünffacher NBA-

Champion, »Black Mamba« und

Inbegriff von Leidenschaft, Hingabe

und unermüdlichem Ehrgeiz.

Nike Kobe 8 Elite »Lakers Home«

ERFOLG magazin . Ausgabe 3/2025 . www.erfolg-magazin.de

25


Einstellung

Michael Jordan – Basketballlegende,

sechsfacher NBA-Champion und

Symbol für Ehrgeiz, Disziplin und

sportliche Exzellenz.

doch einen Markt für Low-Tops. In

Schuhläden auf der ganzen Welt war das

Modell schneller ausverkauft, als man für

Nachschub sorgen konnte. Nicht nur weil

Kobe den Schuh trug, sondern weil er

recht hatte: Spieler schwärmten, wie viel

schneller und beweglicher sie mit dem

flacheren, leichteren Schuh auf einmal

waren. Der Schuh war auf und abseits des

Spielfelds derart erfolgreich, dass andere

Unternehmen bald darauf nachzogen.

Heute machen Low-Top-Basketballschuhe

einen signifikanten Teil von Nikes

Footwear Calendar aus.

Zum Zeitpunkt des Meetings, das all dies

ausgelöst hatte, war Kobe bereits seit 12

Jahren in der NBA, ein zehnfacher All-

Star, der drei NBA-Meisterschaften gewonnen

hatte. Menschen, die derart erfolgreich

sind, versuchen in aller Regel die

Dinge zu bewahren, die ihnen vermeintlich

zu diesem Erfolg verholfen haben.

Das ist nicht nur im Sport so. Drehbuchautoren

schwören auf die Software, mit

der sie ihren preisgekrönten Film getippt

haben. Spitzenköche können ohne ihre

abgegriffenen alten Messer nicht arbeiten.

Dies ist eine seltsame Form der Selbstsabotage,

bei der man die eigene Entwicklung

unabsichtlich bremst, weil man

Wachstumschancen ignoriert. Viele Menschen

klammern sich an Werkzeuge, Gewohnheiten

und Prozesse, die in der Vergangenheit

funktioniert haben, und

stecken deshalb in der Vergangenheit fest.

Potenzielle Alternativen, die sie besser

machen könnten, blenden sie aus.

Und dann gibt es Menschen wie Kobe.

Menschen, die nach jeder noch so kleinen

Möglichkeit suchen, ein klein wenig besser

zu werden. Menschen, die nicht

abergläubisch werden, formelhaft handeln,

zwanghaft an Bewährtem festhalten

oder felsenfest davon überzeugt sind, dass

ihr bisheriger Weg der einzig richtige ist.

Menschen, die regelmäßig und immer

wieder ihre eigenen Grenzen ausloten.

Weil er unermüdlich neue Möglichkeiten

gesucht hat, ein bisschen stärker, schneller

und besser zu werden, notfalls auch mit

unkonventionellen Mitteln, war Kobe ein

Wegbereiter – nicht nur auf dem Basketballplatz.

Jeder kannte Kobe

Bryant als großartigen Basketballspieler,

doch der Kobe, den ich kannte, war sogar

ein noch besserer Lerner. Er versuchte

ständig, sich neues Wissen anzueignen,

egal ob es sich um Körpermechanik, Storytelling

oder Geschäftsstrategien handelte.

Er besaß in jedem Bereich seines Lebens

dieselbe Motivation zu lernen und seinen

Horizont zu erweitern. Im Rahmen des

All-Star-Weekends 2018 – zwei Jahre nach

Kobes Rücktritt und zwei vor seinem Tod

– fand ein Seminar mit führenden Köpfen

und Innovatoren aus der Geschäftswelt,

insbesondere der Tech-Branche statt. Kobe

war der einzige Sportler auf der Bühne.

Aus dem Publikum fragte jemand: »Kobe,

was werden Sie mit Ihrem Leben anfangen,

jetzt, wo Sie nicht mehr aktiv spielen?« Darauf

entgegnete er: »Ich arbeite daran, als

Geschäftsmann genauso gut zu sein, wie

ich es als Basketballer war.«

Was für eine Aussage! Er legte die Messlatte

damit extrem hoch – und dass auch

noch öffentlich. Damit erhöhte er den

Druck auf sich selbst, so wie er es immer

tat. So war Kobe – er gab sich nie zufrieden,

wollte immer noch mehr erreichen.

Das machte ihn wirklich aus: Er wollte in

»Ich habe getan, was ich konnte,

um zu erreichen, was ich konnte.«

– George Raveling

»Finde die Bestimmung

deines Lebens«

von Ryan Holiday

und George Raveling

320 Seiten

Erschienen: März 2025

Deutscher Wirtschaftsbuch Verlag

ISBN: 978-3-690-66006-8

26 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


Einstellung

»Sie loten Ihre Grenzen nicht aus,

um der nächste Kobe oder Jordan oder

Carter zu werden, sondern um Sie

selbst zu werden.« – George Raveling

ERFOLG

D A S L E S E N E R F O L G R E I C H E magazin

Bilder: IMAGO / Camera 4 / Claus Bergmann / Newscom World (Arnie Sachs CNP), Cover: Deutscher Wirtschaftsbuch Verlag

jedem Bereich seines Lebens der Beste

sein. Ihm genügte es nicht, in einer Sache

ein Champion zu sein. Er strebte in allen

Lebensbereichen konstant danach, seine

Grenzen auszuloten, sein Wissen zu erweitern

und noch weiterzukommen.

Wenn ich ihn traf, hatte ich meist ein

Buch unter den Arm geklemmt, und er

sagte dann immer: »Zeig her, lass mich

mal sehen. Was liest du da?« Dann zeigte

ich ihm das Buch und er fragte: »Warum

liest du das? Steht etwas Interessantes

drin?« Falls dem so war, verriet ich ihm,

was ich aus dem Buch mitgenommen

hatte. Während ich das tat, konnte ich

sehen, wie es in ihm zu arbeiten begann.

Er überlegte dann, ob die Information so

wichtig für ihn war, dass er das Buch

selbst lesen musste. Falls ja, fragte er:

»Wie lautet der Titel noch mal?« Es wird

nie wieder jemanden wie Kobe geben.

Und selbst wenn das möglich wäre,

würde ich Ihnen vom Versuch abraten,

der nächste Kobe zu werden. Werden Sie

lieber Sie selbst! Wir analysieren Menschen

wie Kobe und Jordan, um zu erfahren,

wie sie zu Kobe und Jordan wurden.

Und indem wir herausfinden, wie

diese Ausnahmesportler ihre persönlichen

Grenzen ausloten konnten, lernen

wir, unsere eigenen auszuloten.

Ich war nicht annähernd ein so guter

Basketballspielerwie Kobe oder Jordan.

Aber wenn ich darüber nachdenke, wie

ich meine wahren Grenzen als Basketballspieler

ausgelotet habe, dann kann ich

Jimmy Carter, der 39. Präsident

der Vereinigten Staaten.

sagen: Ich habe getan, was ich konnte,

um zu erreichen, was ich konnte. Dieses

unermüdliche Streben nach Exzellenz

gibt es nicht nur im Sport. Es handelt sich

dabei um ein Mindset, das sich auf alle

Lebensbereiche anwenden lässt. Es gibt

dazu eine sehr treffende Anekdote: Lange

bevor Jimmy Carter US-Präsident wurde,

hatte er sich um einen Job im Atom-U-

Boot-Programm der U.S. Navy beworben.

Im Vorstellungsgespräch wollte Admiral

Hyman Rickover von ihm wissen,

welchen Rang Carter in seinem Abschlussjahrgang

auf der Naval Academy

belegt hatte. Stolz entgegnete dieser, er sei

59. Von 840 Studenten gewesen. Darauf

Rickover: »Haben Sie immer Ihr Bestes

gegeben?« Nach kurzer Überlegung gab

Carter zu, dass dem nicht so war. Rickover

starrte ihn daraufhin einige Sekunden

lang wortlos an. Dann fragte er: »Warum

nicht?« und verließ den Raum. Diese

Frage hat Carter nie wieder losgelassen,

sie hat sein Leben und seine Einstellung

nachhaltig geprägt. Später nannte er sogar

seine Autobiografie Das Beste geben.

Genau das erwartete er fortan von sich

selbst, nicht nach der Definition anderer,

sondern nach seiner eigenen. Sie loten

Ihre Grenzen nicht aus, um der nächste

Kobe oder Jordan oder Carter zu werden,

sondern um Sie selbst zu werden. Um

alles zu tun, was Sie können, damit Sie

alles werden, was Ihnen möglich ist. Um

Ihr Bestes zu geben, damit Sie Ihr Bestes

erreichen. Darum geht es, beim Ausloten

Ihrer eigenen Grenzen.

Bild: Fab4Media

Carina Pranz:

»Ich mag es nicht,

als Vorbild gesehen

zu werden«

Carina Pranz teilt regelmäßig Beauty-

Tipps mit ihren 344.000 Instagram-

Followern. Und auch Einblicke in ihren

Alltag gibt es auf ihrem Account zu

sehen: Denn die Influencerin ist nicht

nur Gründerin von »ANDSIMPLE studio«,

sondern auch dreifache Mutter.

Zusammen mit zwei Katzen und

einem Hund wird sie also ordentlich

auf Trab gehalten. Dass ihr trubeliger

Alltag jedoch auch andere Menschen

begeistern kann, damit hätte sie anfangs

nicht gerechnet, wie sie in

unserem Interview erzählt: »Anfangs

war mir nicht bewusst, wie groß das

Interesse an persönlichen Einblicken

ist und dass viele Menschen vor sehr

privaten Fragen nicht zurückschrecken.

Doch mit der Zeit lernt man,

damit umzugehen.« Auch hat sie erst

später verstanden, dass sie sich Kritiken

an ihrem Lifestyle nicht zu sehr

zu Herzen nehmen darf: »Jeder hat

seine eigene Meinung zu Themen wie

Kindererziehung, Stillen, Einrichtung

oder Ernährung. Man kann es nicht

allen recht machen.«

Das komplette Interview

finden Sie auf

www.erfolg-magazin.de.

ERFOLG magazin . Ausgabe 3/2025 . www.erfolg-magazin.de

27


Erfolg

Who runs the pop world?

BE YONCÉ!

Sie ist gerade einmal 43 Jahre alt,

gibt aber seit fast 35 Jahren Vollgas:

Die eigene Band mit neun,

der erste Plattenvertrag mit 14, die

erste Welttournee mit 21 und jedes

einzelne Solo-Album auf Platz eins der

US-Album-Charts. Beyoncé Knowles gilt

als eine der erfolgreichsten Künstlerinnen

aller Zeiten. Doch – man mag es kaum

glauben – auch eine Ikone wie »Queen

Bey« hat einmal klein angefangen.

Vier Powerfrauen

Die Karriere der Texanerin begann

schon früh: Im Alter von gerade einmal

neun Jahren gründete sie zusammen

mit ihren Freundinnen LaTavia

Roberson, Kelly Rowland und

LeToya Luckett die Band »Girls

Tyme«. Gemanagt von Beyoncés

Vater wurde die Girlgroup ein

wenig später umbenannt und die

Mädchen erhielten ihren ersten

Plattenvertrag bei Elektra Records

– und schon war die Band

»Destiny’s Child« geboren. Zum

großen Durchbruch kam es jedoch

erst nach dem Plattenwechsel

zu Columbia Records im Jahr

1997 und Nummer-eins-Hits wie

»No No No«, »Say My Name«

und »Bills Bills Bills«.

Doch es war nicht immer einfach.

Beyoncé erinnerte sich später: »Wir

hatten schon einige Hit-Singles gehabt

und schliefen trotzdem immer

noch in Mehrbettzimmern […]. Es

war schon demütigend.« 16-Stunden-Tage

und blutige Füße vom

Training sollen zudem Normalität

gewesen sein. Die harte Arbeit hat

sich aber gelohnt: Insgesamt verkaufte

die Gruppe rund 40 Millionen

Platten weltweit – eine Zahl,

über die Beyoncé heutzutage mit

über 200 Millionen verkauften Tonträgern

aber nur lachen kann.

Erst der Anfang

Ende 1999 verließen Luckett und

Roberson die Band und wurden

durch Michelle Williams und Farrah

Franklin ersetzt – Letztere verabschiedete

sich nach nur einem halben Jahr

wieder. Das verbliebene Trio schaffte es

zwar weiterhin, große Erfolge zu feiern

– unter anderem mit dem Grammy-prämierten

Song »Survivor« –, doch Beyoncé

entwickelte sich mehr und mehr

zum Aushängeschild der Gruppe. So entschied

sich das Trio im Jahr 2001, fortan

getrennte Wege zu gehen und an Solokarrieren

zu arbeiten.

Gerade für die junge Beyoncé war das

nicht einfach: »Ich war die Leadsängerin

und mir wurde die Schuld gegeben. […]

Die Girlgroup »Destiny‘s Child« mit den Mitgliedern Kelly

Rowland, Beyoncé Knowles und Michelle Williams. (v.l.n.r.)

»Singen beruhigt mich und

meinen Puls, es ist die beste

Dopamin-Quelle.«

– Beyoncé

Alle haben mich wegen der Trennung

angegriffen.« Ihre Rettung in solchen

Zeiten? Ihre eigene Musik: »Singen beruhigt

mich und meinen Puls, es ist die

beste Dopamin-Quelle. Wenn ich am

Klavier sitze und meine Finger einfach

wahllos Akkorde spielen lasse, hat das

etwas Magisches«, gab die Sängerin 2024

in einem GQ-Interview zu.

Allein an die Spitze

Und somit fand die damals erst 20-Jährige

Zuflucht in ihrer Solo-Karriere: erst die

eigene Single »Work It Out« im Jahr 2002,

dann der große Durchbruch mit ihrem

Debütalbum »Dangerously in Love«, das

sofort Platz eins der Billboard-

200-Charts erreichte und mit

fünf Grammys ausgezeichnet

wurde. Das Album verkaufte

sich allein in der ersten Woche

317.000 und bis heute rund 11

Millionen Mal.

Ihre Anfänge vergaß sie in der

Zeit jedoch nie. Die Freude

unter den Fans war damit

groß, als überraschend verkündet

wurde, dass »Destiny’s

Child« – zumindest für kurze

Zeit – wieder auferstehen

sollte. Im Jahr 2001 verabschiedeten

sich Beyoncé, Rowland

und Williams noch mit

den Worten »Wir kommen

wieder« und drei Jahre später

fand das Trio tatsächlich noch

einmal zusammen, um mit

dem Album »Destiny Fulfilled«

und einer finalen Tour

einen Abschluss zu finden.

Frauen an die Macht!

»Queen Bey« begeistert aber

nicht nur mit ihrer Stimme,

sondern vor allem durch ihr

Female Empowerment. Hits

wie »Single Ladies (Put a Ring

on It)« und »Run the World

(Girls)« gelten auch heute noch

als Hymnen der Stärke und

Unabhängigkeit der Frau.

Bilder: IMAGO / Avalon.red (Simon Upton) / Capital Pictures (CAP RFS)

28 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


Erfolg

ERFOLG magazin . Ausgabe 3/2025 . www.erfolg-magazin.de 29


Erfolg

»Das Leben hat mir einige Lektionen erteilt,

von denen ich nicht wusste, dass ich sie brauche.«

– Beyoncé

Erstgenannter gewann drei Grammy

Awards und auch die ikonischen Tanzschritte

aus ihrem Musikvideo wurden

für ganze neun MTV Video Music

Awards nominiert – mit nach Hause nehmen

durfte sie unter anderem den für das

Video des Jahres 2009.

Im April 2016 überraschte sie dann mit

ihrem sechsten Album »Lemonade« – inklusive

eines einstündigen Kurzfilms. Das

Rolling Stone Magazin kürte das Album

zum besten des 21. Jahrhunderts – es sei

ein Musikfilm, der »generationsübergreifenden

Herzschmerz« und das Vermächtnis

schwarzer Frauen würdigt. Die Zahlen

sprechen hier für sich: Es wurde das erfolgreichste

Album des Jahres 2016 mit

rund 2,5 Millionen verkauften Tonträgern.

Mit den acht gewonnenen MTV

Video Music Awards stieß sie sogar Madonna

vom Thron: Insgesamt 24 Auszeichnungen

machten sie zur größten

Gewinnerin der VMA-Geschichte.

Das Power Couple

Ein tragendes Thema des Albums: ihre

Ehe mit dem Rapper Jay-Z. Diese wurde

zwar früher immer wieder von Untreue

seitens Jay-Z geprägt, es ist jedoch offensichtlich,

dass auch die Karrieren der

beiden Stars von der Ehe profitieren.

Nach einigen gemeinsamen Produktionen

wurden sie im Jahr 2009 von Guinness

World Records zum bestbezahlten

Promi-Pärchen ernannt – insgesamt 122

Millionen US-Dollar sollen beide auf

dem Konto gehabt haben. Im Jahr 2013

durchbrach das Power Couple die Milliarden-Marke

und mittlerweile können

sie auf ein Vermögen von beeindruckenden

1,6 Milliarden US-Dollar blicken.

Im Privaten mussten beide aber schon

einige Schicksalsschläge verkraften. In

ihrer Netflix-Dokumentation erklärte die

Sängerin: »Das Leben hat mir einige Lektionen

erteilt, von denen ich nicht wusste,

dass ich sie brauche. Meine Fehlgeburten

haben mir gezeigt, dass ich mich erst um

mich selbst kümmern muss, ehe ich Mutter

werden kann.« Als es dann endlich so

weit war, war die Freude umso größer: So

endete Beyoncés Performance bei den

MTV Video Music Awards 2011 mit der

Enthüllung ihrer Babykugel – was der

Show die meisten Zuschauer und Tweets

aller Zeiten bescherte.

Der Grund für die ganze Aufregung, Blue

Ivy, wurde von der Times bereits zwei

Tage nach der Geburt als »das berühmteste

Baby der Welt« bezeichnet. Und

auch bei Baby Nummer zwei und drei

freute sich wieder die ganze Welt mit:

Unter ihre Bekanntgabe ihrer Zwillings-

Schwangerschaft auf Instagram sammelten

sich rund 6,3 Millionen Likes in gerade

einmal acht Stunden, was den Post

zum erfolgreichsten der damaligen

Instagram-Geschichte machte. Platz zwei

gehörte ein wenig später übrigens ebenfalls

Beyoncé – mit dem ersten Foto von

den Zwillingen Rumi und Sir.

Yee-haw!

Bei den Grammy Awards 2023 übertraf sie

dann auch ihre männlichen Kollegen: Mit

insgesamt 32 Preisen löste sie den bisherigen

Rekordhalter ab, den Dirigenten Sir

Georg Solti. Und ihre Grammy-Sammlung

wächst weiter: Ihr achtes Album

»Cowboy Carter« bescherte ihr unter anderem

die lang erwartete Trophäe für das

Album des Jahres und – als erste schwarze

Künstlerin – auch die für das beste Country-Album.

Letztgenannte widmete die

Texanerin der Sängerin Linda Martell, die

die afroamerikanische Country-Musik in

den 60ern und 70ern prägte.

Viele Country-Fans hatten damit aber

ein großes Problem: Die Branche ist

nicht gerade für ihre Aufgeschlossenheit

gegenüber schwarzen Künstlern bekannt.

Somit wurde Beyoncé bei ihrem

Auftritt bei den Country Music Awards

im Jahr 2016 sogar ausgebuht. Statt sich

davon entmutigen zu lassen, stürzte sich

die Sängerin sofort in die Arbeit für ihr

Album »Cowboy Carter« – als eine Art

Kampfansage an die Country-Branche.

Dabei wolle sie ihre Musik nicht einmal

als »Country-Musik« betiteln – es sei

einfach »Beyoncé-Musik«.

Beyoncé bei den Grammy Awards, 2015.

Beyoncé mit Ehemann Jay-Z

und Tochter Blue Ivy Carter.

30 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


Buchtipps

»Das Randa Prinzip«

von Randa Weiser

208 Seiten, erschienen: September 2024

FISCHER Taschenbuch, ISBN: 978-3-596-71000-3

Das Randa Weiser Prinzip: Was immer die Vergangenheit oder

Menschen dir angetan haben, was immer das Leben dir vorsetzt:

Lass dich nicht unterkriegen! Mach was draus! Nimm den

Schmerz, das Misstrauen, die Selbstzweifel, Ungerechtigkeiten,

sieh sie als Herausforderungen – und verwandle sie in Chancen!

Bilder: IMAGO / Future Image (D. Starbuck) / ZUMA Press / Avalon.red (Pete Mariner)

Sie sehe ihren Erfolg

nicht in der Zahl der

Nummer-eins-Hits

oder Grammys,

sondern in der

Schaffung ihrer unsterblichen

Musik.

Vermächtnis statt Nummer-Eins-Hit

Ende 2024 folgte der musikalische Ritterschlag:

Billboard ernannte sie zum

größten Popstar des 21. Jahrhunderts.

Während die Fans der zweitplatzierten

Taylor Swift protestierten, begründete

das Magazin seine Entscheidung damit,

dass die ehemalige »Destiny’s Child«-

Sängerin eine Künstlerin sei, »deren

Engagement für Innovation, Entwicklung

und allgemeine Exzellenz sie in

den vergangenen 25 Jahren zum Maßstab

gemacht hat, an dem sich alle anderen

Popstars dieses Jahrhunderts seit

langem messen müssen«.

Damit scheint genau das erreicht, was Beyoncé

bewirken wollte: Sie sehe ihren

Erfolg nicht in der Zahl der Nummereins-Hits

oder Grammys, sondern in der

Schaffung ihrer unsterblichen Musik.

»Queen Bey« ist damit weit mehr als nur

eine Pop-Ikone geworden – sie hat ein

Vermächtnis geschaffen, das Generationen

überdauern wird. LT

»Die 32 Gesetze für Wohlstand und Erfolg«

von Brian Tracy

200 Seiten, erschienen: November 2024

GABAL, ISBN: 978-3-967-39208-1

Entdecken Sie die 32 Gesetze, die Selfmade-Millionären geholfen

haben, die richtigen Ziele zu setzen, ihr Zeitmanagement

in den Griff zu bekommen, genügend Geld anzusparen

und dieses geschickt zu investieren. Brian Tracy liefert praktische

Methoden und Techniken.

»Die Fragen deines Lebens«

von Biyon Kattilathu

256 Seiten, erschienen: September 2024

kailash, ISBN: 979-3-424-63263-7

Mit diesem Buch möchte Biyon inspirieren, aufrütteln und unterhalten.

Er teilt persönliche Geschichten und Erfahrungen sowie

überraschende Lifehacks, die sich leicht in den Alltag integrieren

lassen. Seine Antworten auf die großen Lebensfragen sollen uns

das Gefühl nahebringen, das die Antwort in uns auslöst.

»Die Speaker Bibel«

von Alexander Müller und Stefan Frädrich

336 Seiten, erschienen: Juni 2024

Next Level Verlag, ISBN: 978-3-689-36009-2

Alexander Müller und Stefan Frädrich, Macher der in Europa führenden

Coaching- und Speakingplattform Greator, haben schon

Hunderten geholfen, Speaker zu werden. In diesem Buch verraten

sie ihr Erfolgskonzept. Sie beschreiben den Weg ihres Unternehmens

zu einem relevanten Player in der Weiterbildungsszene.

»Jeden Tag einen Schritt«

von Kiarash Hossainpour und Philip Hopf

384 Seiten, erschienen: Dezember 2024

Next Level Verlag, ISBN: 978-3-689-36031-3

Philip Hopf und Kiarash Hossainpour, die das Podcast-Duo »Hoss

& Hopf« bilden und einen der reichweitenstärksten Podcasts in

Deutschland produzieren, nehmen dich mit auf den Weg zum

Erfolg. Mehr als 365 Wahrheiten über Selbstdisziplin, Finanzen

etc. geben uns jeden Tag die Chance, erfolgreicher zu werden.

Cover: FISCHER Taschenbuch, GABAL, kailash, Next Level Verlag

ERFOLG magazin . Ausgabe 3/2025

31


Story

»Das habe ich nur

geschafft, weil ich sehr

hartnäckig geblieben

bin. Ich wollte dieses

Ziel erreichen.«

– Björn Erhard

»Mr

Genossenschaft«

Wie Björn Erhard seine Bestimmung

zum Unternehmer fand

32

www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


Story

Für viele Unternehmer stellt sich

nach Jahren des Aufbaus eine

zentrale Frage: Wie lässt sich das

Erarbeitete langfristig absichern?

Wie kann ich mein Vermögen,

das ich mir aufgebaut habe, schützen?

Wie kann ich mein Vermögen am

einfachsten an meine Kinder weitergeben?

Björn Erhard, selbst langjähriger Unternehmer,

fand seine Antwort in einer

Rechtsform, die hierzulande oft unterschätzt

wird: die Genossenschaft. Doch

bevor er eine Lösung für andere Unternehmer

finden konnte, musste er erstmal

selbst ein solches Problem haben.

Der Diplom-Betriebswirt hat schon früh

ein Faible fürs Unternehmertum und sein

Tun war schon in der Jugend immer auf

ein Ziel gerichtet. Er gründete nach seinem

Studium ein Unternehmen für

Schornsteinbau. Nachdem er es – gewissermaßen

auf Drängen der Kunden – um

Ofenbau als Gesamtpaket erweiterte, verkleinerte

er es aufgrund des hohen Aufwands

bald wieder. »Ich verlegte meinen

Fokus daraufhin auf Immobilien und

wurde sehr schnell erfolgreich«, erzählt

er. 240 Einheiten mit einer Gesamtfläche

von 42.000 Quadratmetern gehörten

schon bald zu seinem Portfolio. Björn Erhard

war zufrieden. Dann betrachtete er

sein bis dahin geschaffenes Lebenswerk

und fragte sich, was damit einmal passieren

würde. »Wie kann ich all das problemlos

an meine beiden Kinder weitergeben,

ohne, dass sie Erbschaftsteuer

zahlen müssen?«

Über Hürden direkt ins Ziel

Er recherchierte und dachte über die Idee

nach, die Genossenschaft – ein Modell

mit historischen Wurzeln – neu zu

interpretieren. Denn die Vorteile lagen

für ihn auf der Hand: begrenzte Haftung,

demokratische Entscheidungsstrukturen

und steuerliche Effizienz. Es gibt Vorteile

bei der Erbschaftssteuer und unter Umständen

sogar Fördermittel. Björn Erhard

hatte sein nächstes Projekt gefunden.

Trotz der Vorteile ist die Gründung einer

Genossenschaft kein Selbstläufer, musste

er feststellen. Formale Hürden wie Satzungsgestaltung,

Prüfungspflichten durch

einen Verband und die Einbindung von

Mitgliedern erfordern Fachwissen. Er

nahm die Herausforderung an. »Ich habe

Gesetzestexte, Kommentare und Fallstudien

regelrecht inhaliert. Wer das System

verinnerlicht, sieht, wie viel Gestaltungsspielraum

es bietet.«

Björn Erhard hatte sich dem Thema verschrieben

und tauchte tiefer ein. Sein Ziel

war, einen eigenen Prüfungsverband für

Genossenschaften zu gründen, um mitgestalten

zu können. Wobei mitgestalten

sehr eng gefasst werden muss, denn die

Vorgaben seitens der Staatsaufsicht, die

solche Verbände genehmigt, sind sehr

streng. »Das hat mich Blut, Schweiß und

Tränen gekostet«, sagt Erhard. Denn trotz

der Strenge gibt es gleichzeitig keine konkreten

Vorgaben, Björn Erhard musste in

alle Richtungen agieren. »Das habe ich

nur geschafft, weil ich sehr hartnäckig geblieben

bin. Ich wollte dieses Ziel erreichen«,

blickt er zurück.

Jetzt trägt Björn Erhard seine Begeisterung

für das Stiefkind Genossenschaften

in die Unternehmerlandschaft weiter. Aktuell

verzeichnet Deutschland rund 9.000

Genossenschaften – ein Bruchteil im Vergleich

zu anderen Rechtsformen. Erhard

will diese Zahl signifikant erhöhen und

»Wer für ein Thema

brennt, der braucht

keine Motivation mehr.«

– Björn Erhard

setzt auf Aufklärung: »Viele Unternehmer

kennen die Option gar nicht oder halten

sie für veraltet. Dabei ist das Modell agiler,

als man denkt.« Seine Leidenschaft für

dieses Thema hat ihm bereits den Namen

»Mr Genossenschaft« eingebracht. Und

der Unternehmensberater geht einen

Schritt weiter: Er arbeitet in Zusammenarbeit

mit erfolgreichen Unternehmerinnen

und Steuerberaterinnen an »Mrs Genossenschaft«,

einer Initiative zur

Förderung von Unternehmerinnen. »In

der oft männerdominierten Gründerszene

braucht es gezielte Netzwerke und

Mentoring«, so Erhard. Das Projekt soll

Frauen dabei unterstützen, Genossenschaften

als Instrument für Vermögensaufbau

und Risikostreuung zu nutzen –

etwa in Branchen wie Pflege, Bildung

oder nachhaltiger Landwirtschaft.

Sein Schritt war mutig und hat einiges von

ihm abverlangt. Aber sein Credo lautet:

»Wer für ein Thema brennt, der braucht

keine Motivation mehr.« Heute begleitet er

Unternehmer bei der Gründung von Genossenschaften

und hat über 850 solcher

Gemeinschaften initiiert – Tendenz steigend.

Um sein Wirken deutlich zu machen,

ist er einer der Protagonisten in der Reality-

Serie »Berater – Leben auf der Überholspur«.

Das Kamerateam begleitet ihn in

seinem Alltag, zeigt reale Fälle mit all ihren

Fallstricken und Lösungen. MK (L)

Bilder: Fatih Kocak, Erhard Media

Björn Erhard studierte Betriebswirtschaftslehre,

bevor er Unternehmer wurde. Nach einigen Stationen

gründete der Buchautor »Mr Genossenschaft« und

berät Unternehmer bei der Wahl ihrer Rechtsform.

ERFOLG magazin . Ausgabe 3/2025 . www.erfolg-magazin.de

33


Leben

Keanu Reeves ist ein

Beispiel dafür, wie man

Erfolg unabhängig von

gesellschaftlichen Erwartungen

definieren kann. Er lebt ein einfaches

Leben und für ihn geht es

bei Erfolg nicht nur um Ruhm oder

Geld, sondern um Authentizität und

das Leben in Einklang mit

den eigenen Werten.

Erfolg ist kein Besitz

– sondern ein Mindset!

Erfolg ist mehr als Geld und Status

– wenn er sich nicht richtig anfühlt, fehlt das Wesentliche.

EIN GASTBEITRAG VON CHIARA HARTMANN

Die Gesellschaft feiert Erfolg,

doch kaum jemand spricht

darüber, was wirklich dahintersteckt.

Erwartungen

steigen ins Unermessliche,

die Anerkennung von außen wird zur

Sucht, und plötzlich zählt nur noch, was

sichtbar ist – nicht, was sich echt anfühlt.

Erfolg kann eine Fassade sein, eine

Inszenierung für andere. Doch was bleibt,

wenn der Applaus verstummt?

Gesehen werden oder sich selbst sehen?

Viele jagen nach Status, Anerkennung

und materiellen Errungenschaften. Sie

kaufen sich ein Leben, das gut aussieht –

aber sich nicht gut anfühlt. Shopping ersetzt

echte Erfüllung, High-Performance

wird zur Ablenkung. Man ist umgeben

von Menschen und fühlt sich doch allein.

Dabei liegt genau hier die wahre

Herausforderung: Erfolg bedeutet nicht,

mehr zu haben, sondern, sich selbst

nicht zu verlieren.

Erfolg ist oft ein einsamer Weg. Jeder

spricht von Zielen, von Leistung, von

34 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


Leben

Bilder: IMAGO / Avalon.red, Depositphotos / airdone, E. Chiara Hartmann

harter Arbeit – aber nur wenige sagen dir,

dass Erfolg auch bedeuten kann, auf dich

selbst zurückgeworfen zu werden. Und

das kann schmerzhaft sein. Denn in dem

Moment, in dem du innehältst, stellst du

fest: Vielleicht bist du gar nicht so glücklich!

Vielleicht hast du die Ziele anderer

verfolgt, anstatt deine eigenen zu fühlen.

Vielleicht hast du vergessen, dass wahre

Erfüllung nicht in dem liegt, was du erreichst,

sondern in dem, was du bist und

wer zuhause auf dich wartet!

Gib dem Erfolg deine eigene Definition

Erfolg ist etwas Großartiges – vor allem,

wenn du ihn auf deine Weise definierst.

Er gibt dir die Freiheit, dein Leben bewusst

zu gestalten, dein Potenzial voll

auszuschöpfen und Großes zu bewegen.

Richtig genutzt ist Erfolg ein mächtiges

Werkzeug für persönliches Wachstum,

für positive Veränderungen in deinem

Umfeld und für langfristige Erfüllung.

Wer Erfolg mit Sinn kombiniert, erschafft

nicht nur Reichtum, sondern

auch Wert. Erfolg ist nichts, das dich antreiben

sollte – sondern etwas, das dich

innerlich stärkt und wachsen lässt.

Der Preis des blinden Erfolgs

Erfolg ist nicht für die, die am härtesten

rennen, sondern für die, die sich selbst

aushalten können. Es geht darum, aus der

Stille Kraft zu schöpfen. Nicht alles zu betäuben,

sondern hinzusehen – auch wenn

es unangenehm ist. Denn nur, wer seine

Schatten kennt, kann wirklich wachsen.

Bei Misserfolgen ist es wichtig, aufzustehen

– die Frage ist allerdings, wie und was

danach verändert wird.

Zu schneller Erfolg kann Beziehungen

zerstören und den Wachstumsprozess

unterbrechen. Wenn alles zu leicht geht,

fehlt oft das Bewusstsein für den wahren

Wert von Investitionen – sei es finanziell

oder emotional. Wer nur auf schnellen

Gewinn setzt, verliert oft das, was auf

lange Sicht wirklich zählt: tiefe Verbindungen,

Klarheit über das eigene »Warum«

und die Fähigkeit, mit Herausforderungen

bewusst umzugehen.

Vorsicht - Erfolg kann zur emotionalen

Falle werden!

Wenn das Wort »Erfolg« dich triggert,

wird es zur inneren Verpflichtung, zur

unaufhaltsamen Jagd nach dem nächsten

Ziel. Der Druck steigt, auszusteigen

scheint unmöglich. Doch genau hier

liegt die Lösung: Erfolg ist nicht das

Problem – sondern die Art und Weise,

wie du ihn für dich definierst. Es geht

nicht darum, Erfolg abzulehnen, sondern

ihn bewusst zu gestalten, es geht

darum, Investitionen klug zu tätigen

und sich dabei treu zu bleiben.

Erfolg, den du nicht nur siehst – sondern

wirklich fühlst!

Um aus der Spirale der falschen Erfolgsinterpretation

auszubrechen, braucht es

mehr als nur finanzielle Weitsicht. Es

geht darum, sich selbst zu hinterfragen

und die Störfaktoren zu identifizieren,

die nicht durch Geld, sondern durch innere

Klarheit gelöst werden. Wahre Identität

ist die Basis für nachhaltigen Erfolg

– denn nur, wer sich selbst versteht, kann

bewusst entscheiden, welche Investitionen

wirklich Sinn machen.

Es braucht Mut, aus der gesellschaftlichen

Erfolgs-Interpretation auszusteigen.

Doch genau hier beginnt die Freiheit.

Wer sich seinen Überzeugungen

stellt, alte Glaubenssätze hinterfragt und

seine Definition von Erfolg selbst bestimmt,

findet das, was wirklich zählt:

Sinn. Tiefe. Echtes Glück. Denn Erfolg

ist nicht, was du hast – sondern, was du

fühlst. Erfolg ist kein Zufall – er ist eine

bewusste Entscheidung. Wer wirklich

nach vorne will, muss den Mut haben,

sich selbst ernsthaft zu hinterfragen. Investiere

nicht nur in Geld, sondern in

Klarheit. Stärke deine Identität, statt

Die Autorin

Chiara Hartmann, bekannt als »Die

Profilerin«, ist Expertin für menschliches

Verhalten und Kommunikation.

Sie unterstützt Top-Manager dabei, ihr

Potenzial zu entfalten.

blind den nächsten Meilenstein zu jagen.

Nur, wer bereit ist, die eigene Definition

von Erfolg zu formen, wird ihn langfristig

halten können.

Also: Setz den Fokus auf das Wesentliche

– und mach es richtig!

»Erfolg ist etwas Großartiges – vor allem,

wenn du ihn auf deine Weise definierst.

Er gibt dir die Freiheit, dein Leben bewusst zu

gestalten, dein Potenzial voll auszuschöpfen

und Großes zu bewegen.«

– Chiara Hartmann

ERFOLG magazin . Ausgabe 3/2025 . www.erfolg-magazin.de

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Erfolg

Denzel

Washington

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www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


Erfolg

Bilder: IMAGO / ZUMA Press Wire (Photo Image Press) / Everett Collection

Der

Stratege

Ein Name steht in Hollywood für

Qualität, Kontinuität und

künstlerisches Selbstbewusstsein:

Denzel Washington. Eine

Kombination aus strategischen

Entscheidungen und der Anpassung an

die Entwicklungen des Filmbusiness haben

aus dem jungen Journalismus-Studenten

einen der erfolgreichsten Schauspieler

unserer Zeit werden lassen. Er sieht

seine persönliche Rolle nicht nur als Mime

in der Traumfabrik, sondern als Teil der

»Maschinerie Hollywood«. Washington

begann seine Karriere nach dem Besuch

der Schauspielschule Ende der 1970er-

Jahre mit Theaterrollen, bevor er in den

1980ern durch die Fernsehserie »St. Elsewhere«

bekannt wurde. Der Übergang

zum Film gelang ihm mit »Cry Freedom«,

wofür er seine erste Oscar-Nominierung

erhielt, und »Glory«, der ihm den Oscar

als »Bester Nebendarsteller« einbrachte.

Seinen ersten Oscar gewann

Washington bereits 1990 als

bester Nebendarsteller für

den Film »Glory«.

Eine klare Positionierung

Denzel Washington wählt seine Rollen

stets mit Bedacht und will gesellschaftliche

Relevanz. So verkörperte er mit

Vorliebe historische Figuren wie den

Bürgerrechtler Malcolm X oder den

Football-Spieler und Coach Herman

Boone. In dem von ihm produzierten

und inszenierten Film »Fences« adaptierte

er August Wilsons Theaterstück

über Rassismus und familiäre Konflikte.

Solche Projekte positionierten ihn nicht

nur im Mainstream, sondern auch im

arthouse-nahen Kino, was seine Reichweite

erweiterte.

Washington arbeitete oft mit renommierten

Regisseuren wie Spike Lee, Tony Scott

und Antoine Fuqua zusammen. Diese

Kooperationen, etwa in »Inside Man«

oder »Training Day«, für das er ebenfalls

den Oscar als »Bester Hauptdarsteller«

gewann, stärkten ihn als Künstler, der auf

Qualität setzt. Seit den 2000er-Jahren

übernahm er dann vermehrt Rollen in

Actionfilmen, die vor allem kommerziell

erfolgreich waren. Der Mix aus relevanten

und publikumswirksamen Projekten trägt

sicher zu seinem Erfolg bei. Zudem hat

sich Denzel Washington nicht auf Stereotypen

festlegen lassen, was seine künstlerische

Vielfalt eingeschränkt

hätte. Neben

der Schauspielerei erweiterte

Washington

seinen Einflussbereich

durch Regie und Produktion.

Diese Arbeit

offenbart sein Interesse

an der Kontrolle über

künstlerische Prozesse.

Als Produzent seiner

Projekte kann er Entscheidungen

mitgestalten,

ohne dabei auf

Studiozuschüsse angewiesen

zu sein.

Denzel Washington

verlässt sich auch nicht

auf seine reine Präsenz,

sondern bereitet sich

akribisch vor. Für

»Training Day« recherchierte

er bei Polizisten,

für »The Hurricane« traf er den boxenden

Protagonisten Rubin Carter, für letztere

Rolle wurde Washington für einen

Oscar nominiert. Zur Konkurrenz in der

Kategorie »Bester Schauspieler« gehörten

seinerzeit Russell Crowe, Richard

Farnsworth, Sean Penn und Kevin Spacey.

Washington war sich sehr sicher,

dass er die Trophäe in den Händen halten

wird – doch bekanntlich ging die

goldene Statue an Kevin Spacey für seine

Leistung in dem sehr erfolgreichen Streifen

»American Beauty«. Das hat Denzel

Washington bis heute nicht verwunden,

wie er im Interview mit dem Magazin

»Variety« zugegeben hat.

Ein durchdachtes Image

Der kontinuierliche Erfolg von Denzel

Washington und seine verlässliche Fangemeinde

sind wohl auch auf die wohldosierte

Präsenz des 70-Jährigen zurückzuführen.

Er vermeidet soziale Medien

und hält sein Privatleben weitgehend aus

der Berichterstattung heraus. Das hat den

Effekt, dass sich die mediale Aufmerksamkeit

stärker auf seine Arbeit als auf

persönliche Skandale konzentriert. Stattdessen

nutzt er die Zeit, seine Liebe zum

Film zu genießen und sie zu versprühen.

Filmemachen war immer Thema in seiner

Familie, wie er in Interviews verriet. Seine

Ehefrau und seine vier Kinder sind ebenfalls

sehr erfolgreich im Business. In dem

Film »The Piano Lesson« gab Sohn Malcom

sein Spielfilm-Regie-Debüt und

schrieb das Drehbuch nach dem Theaterstück

von August Wilson, Sohn John David

spielte die Hauptrolle und Vater Denzel

war Produzent des Filmes aus dem

Jahr 2024. Ehefrau Pauletta ist Schauspielerin

und die Töchter Katia und Olivia

arbeiten ebenfalls erfolgreich beim Film.

Die bewusste Gestaltung seines künstlerischen

Weges, sein steter Einfluss auf das

Filmbusiness und seine Abwesenheit in

den Klatschblättern zeigen die Ernsthaftigkeit

des Schaffens und sind wohl die

wichtigsten Erfolgsfaktoren für die Karriere

von Denzel Washington. In Summe

macht sich das auch auf seinem Konto

bemerkbar: Das Vermögen des Schauspielers

wird laut verschiedener Medien

auf 245 Millionen Euro geschätzt. MK

Der Mix aus relevanten und

publikumswirksamen Projekten

trägt sicher zu seinem

Erfolg bei.

ERFOLG magazin . Ausgabe 3/2025 . www.erfolg-magazin.de

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Story

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www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


Story

»Mr. Network«

Bernhard Schindler:

Eine Erfolgsgeschichte wie aus dem Bilderbuch

Es geht um Strategie, Haltung

und echtes Miteinander. Wenn

Bernhard Schindler über Netzwerken

spricht, dann meint er

weit mehr als bloßes Kontakteknüpfen.

Er steht für eine Haltung, die

sich durch Authentizität, Offenheit und

klare Werte auszeichnet. Es gehe ihm um

Austausch auf Augenhöhe, um den Mut

zur Veränderung, aber vor allem um echte

Partnerschaften, die über klassische Geschäftsbeziehungen

weit hinausgehen, wie

er sagt. Seine Grundwerte – Verbindlichkeit,

Ehrlichkeit und Mut – seien kein

Lippenbekenntnis, sondern das feste Fundament

seiner Arbeit. »Hier geht es nicht

um Show, sondern um gelebte Substanz«.

Am 4. November beispielsweise wurde das

beschauliche Wertheim zum Zentrum

unternehmerischer Energie. 220 handverlesene

Unternehmerinnen und Unternehmer

trafen sich zum »Schindler Circle

Network Powerday« – ein Tag, der nicht

aus endlosen Vorträgen bestand, sondern

aus echten Begegnungen, Dialogen mit

Tiefgang und einer spürbaren Aufbruchsstimmung.

»167 Pitches in nur fünf Stunden

– das klingt wie ein Marathon, doch

in Wirklichkeit war es ein hocheffizienter

Möglichkeitsraum«, erklärt Schindler.

»Neue Ideen wurden geboren, Kooperationen

initiiert und frische Impulse gesetzt

– so lebendig und effektiv kann modernes

Unternehmertum sein.«

Charmant und mit einem feinen Gespür

für Zwischentöne führte Entertainer

Guido Cantz durchs Programm.

»Wer wachsen will, muss sich verbinden«

Bernhard Schindler gelingt es immer

wieder, Menschen aus unterschiedlichsten

Bereichen zusammenzubringen:

Unternehmer, Investoren, politische Entscheider,

Medienvertreter. Was sie eint,

ist der gemeinsame Wunsch nach echtem

Fortschritt. Bei seinen Veranstaltungen

zählt nicht der Titel auf der Visitenkarte,

sondern der Wille, etwas zu

bewegen. »Wer wachsen will, muss sich

verbinden«, sagt Schindler.

Auch in Wien wurde dieser Anspruch

eingelöst. Am 24. März traf sich das Netzwerk

im »Thirty Five Tower« über den

Dächern der Stadt. Aus über 600 Bewerbungen

wurden 200 Unternehmer und

Unternehmerinnen ausgewählt. Der Mix

aus Start-ups, gestandenen Mittelständlern

und gesellschaftlichen Meinungsträgern

verwandelte das Event in ein

»Wer wachsen will,

muss sich verbinden.«

– Bernhard Schindler

Bilder: Bernhard Schindler

Natürlich waren auch bekannte Persönlichkeiten

vor Ort: Uli Hoeneß sorgte mit

seinem Appell »Wir müssen alle wieder

mehr arbeiten!« für Aufmerksamkeit. Er

forderte ein neues Leistungsbewusstsein

– gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten.

Wolfgang Bosbach mahnte zur wirtschaftlichen

Vernunft und erinnerte an

unternehmerische Verantwortung. Holger

Stromberg, ehemals Koch der Fußball-Nationalmannschaft,

brachte nicht

nur kulinarischen Genuss mit, sondern

auch einen innovativen Koch-Roboter,

der zeigte, wie Technologie auch in der

Gastronomie neue Maßstäbe setzt.

ERFOLG magazin . Ausgabe 3/2025 . www.erfolg-magazin.de

39


Story

Bernhard Schindler (r.) im

Gespräch mit Guido Cantz (l.).

Vom Hauptschüler zum Top-Unternehmer:

Bernhard Schindlers Leidenschaft für

Netzwerke ermöglichte ihm eine außergewöhnliche

Karriere. Nach einer Millionen-

Exits schuf er mit »THE GROW« eine der

bekanntesten Matchmaking-Plattformen

im DACH-Raum.

Spiegelbild moderner Wirtschaftskultur.

»Wenn Gründer mit Verlagschefs sprechen,

Investoren mit politischen Stimmen

diskutieren und erfahrene Unternehmer

jungen Visionären zuhören – dann entsteht

genau der Raum, den unsere Wirtschaft

heute braucht: offen, verständnisvoll,

lösungsorientiert«, so der als »Mr.

Network« bekannte Business-Experte.

Stillstand kennt Bernhard Schindler nicht

– er sei niemand, der sich auf Erfolgen

ausruhe, sagt er selbst. Im Gegenteil: 2025

soll sein Jahr werden, das hat er sich fest

vorgenommen. Mit neuen Stationen in

Stuttgart, Hamburg und München setzt er

die Expansion seines Netzwerks konsequent

fort. Jeder dieser Standorte ist nicht

nur geografischer Mittelpunkt, sondern

auch Symbol für den wachsenden Einfluss

seiner Bewegung. »Der Network Powerday

ist kein Event für Zuschauer«, betont

Schindler. »Er ist Bühne, Spielfeld und

Beschleuniger – für alle, die wirklich etwas

bewegen wollen.«

Und das Ziel ist klar: Es geht weiter.

Nicht nur deutschlandweit, sondern

international. Schindler denkt noch

größer: Denn für ihn sei Netzwerken

nicht nur ein Werkzeug. »Es ist eine

Lebenseinstellung«, sagt er. »Mit jeder

Veranstaltung, jedem Kontakt, jeder

Idee wächst nicht nur das Netzwerk,

sondern auch der kollektive Einfluss all

jener, die Teil davon sind.«

Und für ihn sei klar, es gehe noch weiter

– weltweit! Er sei noch lange nicht fertig.

Dialog statt Smalltalk!

Wer Bernhard Schindler kennt, weiß: Er

steht nicht gern still. Vom Hauptschüler

wurde er zum Unternehmer mit Millionen-Exit,

vom lokalen Gründer zur europaweit

gefragten Netzwerkgröße – er sieht

seinen Weg als ein Beispiel für gelebte Entschlossenheit

und visionäre Kraft. Mit dem

Schindler Circle habe er eine Gemeinschaft

geschaffen, die Vertrauen, Offenheit

und Miteinander verkörpert. Mit »The

Grow« verbinde er über 100.000 Start-ups

und tausende Mittelständler miteinander

– mit dem Ziel, Innovation und Erfahrung

sinnvoll zusammenzuführen.

»Das Besondere ist dabei nicht nur die

perfekte Organisation oder das durchdachte

Programm – es ist die Atmosphäre.

Wer teilnimmt, merkt schnell:

Hier geht es nicht um Smalltalk, sondern

um echten Dialog. Es geht um

Menschen, Ideen und eine Haltung, die

auf Nachhaltigkeit statt kurzfristigem

Nutzen zielt«, bringt Schindler sein Erfolgsgeheimnis

auf den Punkt.

Doch wer sich weiterentwickeln wolle,

müsse bereit sein, sich zu zeigen. Die

Network Powerdays seien keine Bühne

für Eitelkeit, sondern für Haltung, für

den echten Austausch auf Augenhöhe.

Hier zähle nicht der große Auftritt, sondern

die Bereitschaft zur ehrlichen Begegnung.

»Zukunft gemeinsam gestalten«

– das sei sein Ziel erklärt Schindler

uns gegenüber. »Die Bewegung ist mehr

als ein Netzwerk. Sie ist ein Versprechen

– für Fortschritt, für Zusammenarbeit

und für ein neues Kapitel unternehmerischer

Verantwortung!« (L)

Als Leser des ERFOLG Magazins

sicherst du dir einen Pitch vor den

über 250 Mittelständlern bei einem

der nächsten Schindler Circle

Network Powerdays.

Schreibe eine E-Mail an:

andreas.wagner@schindler-circle.de.

Bild: Bernhard Schindler

40 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


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Einstellung

WIR

BRAUCHEN

MACHER

Unternehmer retten die Welt

AUSZUG AUS DEM BUCH »WIR BRAUCHEN MACHER« VON JULIEN BACKHAUS

42 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


Einstellung

Bild: Oliver Reetz, Cover: Deutscher Wirtschaftsbuch Verlag

Unternehmen und damit

auch ihre Unternehmer

genießen keinen guten Ruf

in der Gesellschaft. Das

liegt nicht zuletzt daran,

dass auch die Medien gerne das düstere

Bild des gierigen und rücksichtslosen

Unternehmers zeichnen. Daniela Katzenberger

antwortete mir einmal auf die

Frage, ob sie als Unternehmerin noch

mehr aufbauen möchte: »Ja, noch einiges.

Aber ich glaube, wenn man das öffentlich

sagt, wirkt das schnell gierig.«

Diese Aussage sagt einiges darüber aus,

wie heutzutage auf Unternehmer geblickt

wird. Und das ist kein deutsches

oder europäisches Phänomen. Weltweit

sind in Krimi-Serien, Romanen oder

Fernsehdokumentationen oft die Unternehmer

die Schurken oder Unmenschen.

Das Wissensmagazin Welt der

Wunder titelte in seiner Coverstory im

Dezember 2023 »Die gefährlichsten

Konzerne der Welt«. Solche Überschriften

lösen beim Betrachter unweigerlich

das Gefühl aus, dass mit Unternehmern

irgendwas nicht stimmt. Sie leiten Giftmüll

in den Fluss, beuten Arbeitnehmer

aus und gefährden Tag um Tag den Fortbestand

der Zivilisation.

Bei nüchterner Betrachtung trifft natürlich

genau das Gegenteil zu. Menschen

weltweit haben vom wirtschaftlichen

Aufschwung profitiert. Die Quote absoluter

Armut sank auf ein historisches

Minimum. Menschen werden älter und

atmen sauberere Luft.

Dennoch gibt es zweifelsohne Unternehmer,

die Mörder sind, die Umwelt verschmutzen

und Menschen unfair behandeln.

Das hat allerdings nichts mit der

Berufsgruppe der Selbstständigen zu tun.

Denn diese Verwerfungen finden Sie

ebenso bei Lehrern, Ärzten oder Politikern.

Und ebenso, wie wenn ein Arzt

Autor Julien Backhaus.

»Wir brauchen Macher«

von Julien Backhaus

160 Seiten

Erschienen: April 2025

Deutscher Wirtschaftsbuch Verlag

ISBN: 978-3-690-66003-7

absichtlich seine Patienten tötet, greift die

Presse eine solche Geschichte auf. Negatives

beziehungsweise Sensationelles hat

psychologisch betrachtet einen höheren

Wert für das menschliche Gehirn. Man

nimmt Horrorgeschichten sehr viel sensibler

wahr. Und merkt sie sich auch besser.

Das ändert aber nichts an den Fakten,

dass die Mehrzahl der Geschehnisse weltweit

jeden Tag positiv ist. Nahezu alle

Flugzeuge, die starten, landen auch wieder

sicher. Dasselbe gilt für den Autoverkehr

oder für Operationen im Krankenhaus.

Aber wenn nun mal ein Flugzeug abstürzt,

ist das eine Sensation. Und nicht wenige

Leute stornieren ihren nächsten Flug –

was völlig unlogisch ist. In seinem Gastkommentar

für die Neue Zürcher Zeitung

schrieb der Direktor für wirtschaftspolitische

Studien am American Enterprise Institute

in Washington, Michael R. Strain,

dass die Welt mehr Milliardäre brauche,

nicht weniger. Dabei geht er davon aus,

dass Milliardäre in der Regel Unternehmer

sind. Er schreibt: »Innovative Milliardäre

schaffen einen enormen Wert für die Gesellschaft.

Der Wirtschaftsnobelpreisträger

William D. Nordhaus stellte 2004 in einer

Studie fest, dass ›nur ein winziger Bruchteil

der sozialen Erträge des technologischen

Fortschritts‹ den Innovatoren selbst

zugutekomme (etwa 2,2 Prozent). Der

Rest, das heißt fast der gesamte Nutzen,

gehe an die Verbraucher.

Das Vermögen des Amazon-Gründers

Jeff Bezos beläuft sich gemäß dem Bloomberg-Billionaires-Index

auf ungefähr 170

Milliarden Dollar (zum Zeitpunkt der

Veröffentlichung des Artikels, Anm. d.

Autors). Wenn man die Ergebnisse von

Nordhaus hochrechnet, könnte man zu

dem Schluss kommen, dass Bezos

mehr als 8 Billionen Dollar an

Gegenwert für die Gesellschaft geschaffen

hat.« Übrigens stand das

Vermögen von Bezos Ende 2024

schon bei 246 Milliarden Dollar.

Verständlicherweise verteufeln

viele Menschen Unternehmer

und ihre Firmen, wenn irgendwo

auf der Welt wieder

ein Umweltskandal passiert, in

den eine Firma involviert ist. Aber die

Mehrzahl der Unternehmen arbeitet

trotzdem sozial verantwortlich, umweltund

sicherheitsbewusst. Bestimmte

Unternehmen zerstören vielleicht kleine

Teile in der Welt. Und das ist in der Tat

ein Skandal. Aber sie zerstören nicht die

Welt. Die Unternehmen im Ganzen betrachtet

retten die Welt.

Aber wie lange noch? Muss man wirklich

wahnsinnig intelligent sein, um zu

merken, dass Unternehmer, wenn sie

weiter so abschätzig von Staat und Gesellschaft

behandelt werden, vielleicht

irgendwann einmal die Schnauze voll

haben? Die Unternehmerin und Buchautorin

Catharina Bruns schrieb in

einem Gastbeitrag für die Tageszeitung

Die Welt: »Der inhabergeführte Mittelstand,

zu dem auch größere Familienunternehmen

gehören, erträgt eine

Menge an Misstrauens-Bürokratie und

wirtschaftsfeindlichem Irrsinn. Davon

auszugehen, dass es immer so weitergeht,

sollte man allerdings nicht.«

Bruns formuliert damit eine Warnung,

die insbesondere Politiker nicht hören

wollen. Man kann Unternehmer nicht

dauerhaft schlecht behandeln und trotzdem

erwarten, dass sie mehr Wachstum

hervorbringen. Das hat gar nicht unbedingt

etwas mit fehlender Wertschätzung

zu tun – Unternehmer sind sehr

leidensfähig. Aber ein Auto, dem eine

Parkkralle angelegt wird, kann nun mal

keine Rennen mehr fahren. In den vergangenen

Jahren jedenfalls sank die

Stimmung der Unternehmer von Jahr

»Die Unternehmen

im Ganzen

betrachtet retten

die Welt.«

ERFOLG magazin . Ausgabe 3/2025 . www.erfolg-magazin.de

43


Einstellung

zu Jahr. Die Bereitschaft, ein eigenes

Unternehmen zu gründen, sank ebenfalls.

Die verbliebenen Unternehmer

fragen sich zu Recht, wann es Zeit ist,

die Reißleine zu ziehen und in wirtschaftsfreundlichere

Staaten umzusiedeln?

Politiker wissen das. Aber sie

konnten sich in der Vergangenheit darauf

verlassen, dass es mit großen Hürden

verbunden war, ein Unternehmen

umzusiedeln. Ein Industriebetrieb passt

nicht gerade in einen Reisekoffer. Aber

die Zeiten haben sich verändert. Viele

Unternehmen existieren heute vor allem

in der Cloud, sind in der Informationstechnologie

oder Dienstleistung zu

Hause. Der Laptop mit virtueller Verbindung

zum Server passt schon eher in

einen Reisekoffer. Das war definitiv

nicht immer so – wer vor gerade mal ein

paar Jahrzehnten auf die Idee kam, sein

Unternehmer-Köfferchen zu packen, der

wäre nicht weit gekommen. Und wenn

wir noch ein bisschen weiter zurückgehen,

muss jeder von uns drei Kreuze

machen, dass er im Hier und Jetzt lebt.

Die (nicht) gute, alte Zeit

Stellen Sie sich vor, Sie wachen morgens

auf und es ist das Jahr 1725 – also 300 Jahre

vor unserer Zeit. Die Lebensbedingungen

waren unerträglich im vorindustriellen

Zeitalter. Seitdem hat sich viel getan. Oder

um es anders zu sagen: Seitdem haben

Unternehmer viel getan.

Lebten Sie damals in einer Metropole

wie Hamburg oder London, konnten Sie

nicht einfach ins Bad gehen und den

Wasserhahn aufdrehen. Wasserleitungen,

die jedes Haus mit Wasser versorgen

konnten, sollten erst ab den 1870er-Jahren

verfügbar sein. Auch das Kanalisationssystem

gab es noch nicht. Das erste

in Europa wurde erst 1856 in Hamburg

installiert. Man wusste zwar seit der Antike,

wie Wasserversorgung und Abtransport

funktionieren können. Aber

niemand war in der Lage, präzise Rohre

in großen Mengen herzustellen. Und es

gab keine Möglichkeit, die Rohre um

Ecken laufen zu lassen, um die verzweigten

Gassen einer Stadt zu verbinden.

Denn auch Flansche und Dichtungen

Die

Menschen

blicken auf

das Milliarden-

Vermögen von

Amazon-Gründer

Jeff Bezos. Wie

aber berechnet man

den Wert, den sein

Unternehmen für die

Gesellschaft hat?

waren noch nicht erfunden. Darum wurden

auch in modernen Städten noch

immer viele Menschen von Krankheiten

heimgesucht, die wegen der unhygienischen

Zustände leichtes Spiel hatten. Die

Sterblichkeitsrate war enorm hoch. Wenige

Kinder überlebten nach der Geburt,

die Erwachsenen starben früh. Es waren

unschöne Zeiten. Und doch kündigte

sich bald eine Revolution an. Die industrielle

Revolution, die den Menschen in

Lichtgeschwindigkeit Wohlstand, Gesundheit

und Innovation brachte.

Maschinen und Apparaturen waren schon

erfunden, als James Watt 1764 in England

in Erscheinung trat. Er war ein Ingenieur

aus Glasgow, dessen Neugier schon als

Kind unbändig war. Er tüftelte an den ersten

bereits erfundenen Dampfmaschinen

herum, denn diese hatten einen riesigen

Energieverbrauch (in Form brennender

»Je freier die Unternehmer waren,

unabhängig vom Staat ihre Geschäfte

auszubauen, desto besser ging

es den Menschen.«

Kohle) und einen geringen Wirkungsgrad.

Wie so oft in der Geschichte ist nicht die

Erfindung an sich das Problem, sondern

die Konstruktion und die verwendeten

Materialien. Diese herzustellen, ist in der

Regel teuer und für Tüftler nicht zu stemmen.

Watt hatte eine Methode entwickelt,

wie die Dampfmaschine einen höheren

Wirkungsgrad aufweisen und dabei 60

Prozent weniger Energie verbrauchen

würde. Doch er war pleite. Er fand einen

Eisenfabrikanten, der in die Idee investierte.

Zusammen beantragten sie ein Patent

auf die Maschine. Anschließend

gründete Watt mit dem Industrieunternehmer

Matthew Boulton die Firma Boulton

& Watt. Nun ging es richtig los. Sie

begannen, die Maschinen an große Hersteller

zu liefern. Plötzlich war die Industrie

in der Lage, große Mengen benötigter

Produkte herzustellen. Insbesondere solche,

die vorher von Menschenhand nicht

bewältigt werden konnten. Nun konnten

auch große Rohre in hohen Stückzahlen

produziert werden, um beispielsweise Kanalisation

und Wasserversorgung in die

Städte zu bringen. Eine neue Ära der

Menschheitsgeschichte begann, die Fortschritt,

Wohlstand und eine höhere Lebenserwartung

zur Folge hatte. Dass freie

Märkte und der Kapitalismus den Menschen

Wohlstand bringen würden, hatte

schon ein alter Freund Watts prophezeit:

Adam Smith, Autor von Der Wohlstand

der Nationen. In den nächsten 200 Jahren

ist auf der Welt mehr Gutes und Bahnbrechendes

passiert als in den 200.000 Jahren

Menschheitsgeschichte zuvor. Der Mensch

wuchs plötzlich als Spezies über sich hinaus,

denn er machte sich die (Dampf-)

Maschine untertan. Ebenfalls in England

wurde die erste Eisenbahn 1825 in Betrieb

genommen. Man konnte nun auf dem

Landweg große Distanzen überwinden

und große Mengen an Gütern von A nach

B bewegen. Ein Quantensprung vollzog

sich in den Köpfen der Menschen. Alles

schien möglich. 1838 überquerten auch

erstmals zwei Dampfschiffe den Atlantik.

Jetzt konnten Menschen unbeschwert reisen

und Wissen austauschen, in einer

Schnelligkeit, die die Welt zuvor nicht

kannte. Der Politikwissenschaftler Johan

Norberg schreibt in seinem Buch Open –

Die Geschichte des menschlichen Fortschritts,

dass die Welt durch Offenheit und

Kooperation erfolgreich wurde. Dadurch

konnte die Globalisierung entstehen. In

Zeiten der Abschottung hingegen litten

die Länder. Indem wir von anderen Ländern

lernen und Wohlstand durch Handel

teilen, werden Menschen (auf der ganzen

Welt!) heute älter als je zuvor. Sie leben

gesünder als je zuvor. Mehr Kinder überleben

die Geburt als je zuvor. Weniger

Menschen sterben durch Naturkatastrophen

als je zuvor. Mehr Menschen leben

44 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


Einstellung

»Freie Märkte und der Kapitalismus

haben den Menschen mehr

Wohlstand gebracht als jede andere

Wirtschaftsform zuvor.«

ERFOLG

D A S L E S E N E R F O L G R E I C H E magazin

in Wohlstand als je zuvor. Wir haben dem

modernen Zeitalter alles zu verdanken.

Dennoch wächst die Kritik an der Globalisierung

und dem freien Handel. Überhaupt

sehen wir uns mit einer wachsenden

Skepsis gegenüber dem Unternehmertum

konfrontiert. Für mich ist das völlig unverständlich.

Denn der Kapitalismus sorgt

für die Wohlstandsvermehrung. Die Globalisierung

sorgt für die weltweite Verteilung

des Wohlstandes. Wer wahrhaft demokratisch

und sozial handeln will, muss

diese Prinzipien fördern, statt sie zu bekämpfen.

Noch während der Zeit des Nationalismus

herrschte weltweit große Armut.

Die Menschen waren unterernährt,

krank und hatten eine geringe Lebenserwartung.

Und zwar nicht einige, sondern

die Mehrzahl. Auch in Europa war

dies üblich. Nur kleine Enklaven, oft Hafenstädte,

waren in der Lage, Wohlstand

zu mehren. Zum Beispiel, weil sie grenzüberschreitenden

Handel betreiben konnten.

Sie konnten exotische Güter aus der

ganzen Welt einschiffen und diese über

den Landweg in alle Ecken des Kontinents

transportieren. Die ersten Andeutungen

von Globalisierung waren klar erkennbar.

Je freier die Unternehmer waren, unabhängig

vom Staat ihre Geschäfte auszubauen,

desto besser ging es den Menschen.

Wurden die Unternehmen

hingegen entmachtet und der Staat gab

den Takt vor, führte dies zu den größten

humanitären Katastrophen der Menschheitsgeschichte.

Während der Herrschaft

des Marxisten Mao Zedong im kommunistischen

China, genauer gesagt während

der unter dem Namen Großer

Sprung nach vorn bekannten Kampagne,

die von 1958 bis 1962 dauerte, starben

nach Schätzungen bis zu 55 Millionen

Menschen. Die Menschen

verhungerten entweder oder wurden

getötet. Planwirtschaft ist menschenfeindlich.

Und trotzdem genießt der

Kommunismus (und damit die Planwirtschaft)

fast einen besseren Ruf als

der Kapitalismus mit seinen freien

Unternehmern. Das ist schon ein ganz

kleines bisschen absurd.

Bild: Anna Thoma

Anna Antonje:

»Mit Hate

gehe ich eher

entspannt um«

Anna Thoma liebt Essen und zeigt das

als »Anna Antonje« auch regelmäßig

ihren 8,4 Millionen TikTok-Abonnenten,

2,5 Millionen YouTube-Abonnenten

und 1,7 Millionen Instagram-Followern.

In ihren Videos probiert sie für

ihre Community aktuelle Food-Trends

aus und auch außerhalb von Social

Media lässt sie ihrer Kreativität als

Fotografin freien Lauf. Wie sie in unserem

Interview verrät, fand sie ihren

Zweitjob durch Langeweile während

der Corona-Pandemie. Besonders beeindruckt

habe sie dann der Einfluss,

den Influencer auf die Food-Branche

haben können – »die besten Beispiele

sind unsere liebe Dubai-Schokolade

sowie unser Gurkenmann mit seinen

Gurkensalaten.«

Bilder: IMAGO / Future Image (J. Bloc) / Photo12

James Watt revolutionierte

die Dampfmaschine.

Die Hasskommentare, die sie unter

manchen ihrer Videos erhält, stören

sie aber nicht: »Sie greifen nicht mich

als Person an, sondern meinen Charakter

und meine Kochkünste online.«

Und da sie selbst gerne ein wenig provoziert,

komme sie mit solchen Kommentaren

gut klar.

Das komplette Interview

finden Sie auf

www.erfolg-magazin.de.

ERFOLG magazin . Ausgabe 3/2025 . www.erfolg-magazin.de

45


Erfolg

Der österreichische Sänger

Falco, bürgerlich Johann Hans

Hölzel, in den 1980er Jahren.

Mit »Amadeus« zur

Unsterblichkeit

Wie Falco zur Legende wurde

Bereits vor seinem ersten Album

gelang ihm der internationale

Durchbruch; nur wenige Jahre

später folgte mit »Rock me,

Amadeus« ein Rekord-Hit – bis

heute handelt es sich um den einzigen

deutschsprachigen Song, der je die Spitze

der US-Billboard-Charts erreichte. Kein

Wunder, dass Hans Hölzel alias Falco bereits

zu seinen Lebzeiten als österreichische

Ikone galt! Doch woran liegt es, dass die

Faszination Falco auch fast 30 Jahre nach

seinem Tod noch ungebrochen ist? Wir sind

dem Phänomen auf den Grund gegangen.

Ein Wunderkind wird erwachsen

Skandalumwittert, draufgängerisch, exzentrisch

– das verbinden wohl viele Fans mit

der Kunstfigur Falco. Doch auch für Johann

»Hans« Hölzel, den Mann hinter den

Mozart-Perücken, hielt das Leben so manche

unerwartete Wendung bereit und diese

beginnen bereits am Tag seiner Geburt:

Denn am 19. Februar 1957 soll Hölzel

eigentlich als Drilling zur Welt kommen,

doch er ist das einzige Kind, das die Geburt

überlebt. Nicht der einzige Moment,

der Hölzels Kindheit außergewöhnlich erscheinen

lässt, zeigt sich doch bald darauf,

dass der Sohn einer Filialleiterin und eines

Werkmeisters, der in einfachen Verhältnissen

im 5. Wiener Bezirk aufwächst, ein

herausragendes musikalisches Talent besitzt.

Dieses beschert ihm bereits im Alter

von fünf Jahren einen Vorspieltermin an

der Wiener Musikakademie. Dort

bescheinigt man ihm ein absolutes Gehör

– ein Talent also, das ihn in eine Reihe mit

musikalischen Genies wie Mozart stellt.

Doch trotz frühester Förderung lässt eine

erfolgreiche Karriere zunächst auf sich

warten. 1973 muss Hölzel die Schule aufgrund

zu vieler Fehlstunden verlassen –

eher halbherzig beginnt er daraufhin eine

bodenständige Laufbahn als Sachbearbeiter.

Die Musik scheint spätestens in der

Zeit seines jungen Erwachsenenlebens in

den Hintergrund gerückt zu sein: Als Bassist

tourt Hölzel zwar zusammen mit verschiedenen

Bands durch das Wiener

Nachtleben; ein prestigeträchtiges Studium

am Musikkonservatorium bricht er

jedoch nach einem Semester ab. »Also ich

46 www.erfolg-magazin.de . Ausgabe 3/2025 . ERFOLG magazin


Erfolg

glaube, wenn du Hans Hölzel heißt und

1981 im Musikgeschäft antreten willst,

dann kannst du damit keinen Preis gewinnen«,

erinnert sich der bekannte Musiker

an den folgenreichen Entschluss, der ihm

schließlich doch den Weg ins Business

ebnete: die Eintragung eines Künstlernamens.

Fortan tritt er, in Anlehnung an den

Skispringer Falko Weißpflog, nur noch als

»Falco« auf – und verleiht seiner Karriere

damit neuen Aufwind.

Gegen das Establishment

Im Jahr 1981 sei er dann richtig durchgestartet,

so berichtet es Falco im Gespräch

mit der »Bunte«. Und tatsächlich

gelingt dem Newcomer damals mit »Der

Kommissar« ein erster europaweiter Hit.

Der Song – inhaltlich womöglich inspiriert

durch Falcos Auftritt in der Krimi-

Serie »Kottan ermittelt« – erreicht in Österreich,

Deutschland und Frankreich die

Nummer Eins der Charts, sogar in Neuseland

Gold-Status und ruft schon kurz

nach seinem Erscheinen zahlreiche Cover-Versionen

auf den Plan, die aber allesamt

nicht den Erfolg des Originals zu

wiederholen vermögen. Denn Falco wird

nicht allein aufgrund des charakteristischen

Sounds seiner Hits zur Ausnahmeerscheinung,

sondern auch, weil er von

Beginn an durch sein Auftreten zu polarisieren

weiß. »Da bin ich angetreten mit

einem Schmäh, der sehr erfolgreich war.

Ich hab mir die Haare nass gemacht und

den Anzug von der Company angezogen«,

wird er seinen kometenhaften Aufstieg

später selbst erklären. Dass der Erfolg

der Single damals einer durchdachten

Strategie geschuldet gewesen sei, verneint

er allerdings: »Die ist irrsinnig aus dem

Bauch gekommen und genial geglückt,

wobei Genialität auch Zufall ist.«

»Bei ›Amadeus‹ war ich schon nicht mehr heiß, da gabs schon

Alkohol-Exzesse. Mit ›Amadeus‹ begann für mich das Ende.« – Falco

seiner Karriere angekommen – und das,

obwohl er bei Weitem nicht als Everybody’s

Darling gilt. Denn der Sänger

liebt die Provokation – so sehr, dass einige

Radiosender seine von Drogenkonsum

und Verbrechen handelnden Lieder nur

widerwillig ins Programm aufnehmen.

»Was man nicht verstanden hat, woraus

aber mein arrogantes, präpotentes Image

resultiert, ist, dass die Figur Falco eine

Gegenmaßnahme gegen das Establishment

war: um Gottes Willen kein Kommerz!

Ja net anbiedern! Ich war der erste

Anarchist im deutschsprachigen Raum«,

so kommentiert der Star selbst den Wirbel

um seine Person.

Out of the Dark

Doch nicht in allen Lebensbereichen ist

solch ein impulsives Handeln von Erfolg

gekrönt – ganz im Gegenteil: Hölzel

scheint mit dem plötzlichen Ruhm nicht

gut zurechtzukommen und sieht sich bald

darauf in Ängsten gefangen. Die Presse

berichtet zunehmend über den verschwenderischen

Lebensstil des Pop-Idols

und seinen immer stärker werdenden

Alkohol- und Drogenmissbrauch – darüber

hinaus scheint auch Hölzels Privatleben

mehr und mehr aus den Fugen zu

geraten. Nach mehreren Entzügen verlässt

der Sänger schließlich Österreich. In

den 90er-Jahren will er in der Dominikanischen

Republik Fuß fassen und fernab

der Schlagzeilen an seinem nächsten Album

arbeiten. »Out of the Dark (Into The

Light)« soll das Werk heißen, das sich allein

in Österreich 23 Wochen lang auf

Platz Eins der Charts halten wird; ein beispielloses

Comeback. Doch es ist ein Erfolg,

den Hölzel nicht mehr erleben wird:

Am 6. Februar 1998 stirbt der Ausnahmekünstler

bei einem Autounfall. Sein Tod

erschüttert die Musikwelt, doch die Legendenbildung

bleibt bestehen – ganz so,

wie er es selbst prophezeit hatte: »In Wien

musst‘ erst sterben, dass sie dich hochleben

lassen. Aber dann lebst’ lang«, lautet

schließlich eines seiner vielbeachteten

Statements. Doch tatsächlich ist es weder

seinem vorzeitigen Tod, noch den über 40

Millionen verkauften Tonträgern geschuldet,

dass die kometenhafte Karriere des

Hans Hölzel bis heute unvergessen bleibt.

Vielmehr symbolisiert sein Leben, dass es

möglich ist, sich auch aus bescheidenen

Verhältnissen heraus eine Weltkarriere

aufzubauen – vorausgesetzt, man besitzt

den Mut, gegen den Strom zu schwimmen.

Und so bleibt Falco vor allem als ein

Star in Erinnerung, der sich nicht in

Schubladen stecken lässt; ein Grenzgänger,

der sein Publikum faszinierte, weil er

so viele Facetten in sich vereint: Provokation

und Verletzlichkeit, Genie und

Wahnsinn: Diese Widersprüchlichkeit

war es, die ihn zur Legende machte. »Ich

möchte, dass die Menschen einmal von

mir sagen, der Kerl ist arrogant, er ist

dumm, er ist ganz normal, er ist sehr nett,

zum Teufel, wir wissen eigentlich nicht,

was wir von ihm halten sollen«, so hat es

das Austropop-Idol einmal in einem

Interview beschrieben – und damit genau

die Widersprüchlichkeit benannt, die

Falco heute zur Legende macht. AS

Bilder: IMAGO / United Archives / Sven Simon

Doch ob geplant oder nicht – die Kunstfigur

des arroganten »Egoisten« Falco verfängt

auch bei Liedern wie »Maschine brennt«

und »Junge Römer« und so wird Hölzel in

den nächsten Jahren eine beispiellose Karriere

zuteil. 1985 folgt dann der Song, mit

dem sich der Shootingstar endgültig einen

Platz im Pop-Olymp sichert: »Rock me,

Amadeus« stürmt die internationalen

Charts und verweilt über Wochen hinweg

auf den obersten Plätzen. Sogar in den USA

wird der eingängige Hit über das einstige

Wunderkind Mozart zum Kult. Ein Überraschungserfolg

– nicht zuletzt für den

Künstler selbst, der seinen Zenit bereits damals

überschritten sieht: »Bei ›Amadeus‹

war ich schon nicht mehr heiß, da gabs

schon Alkohol-Exzesse. Mit ›Amadeus‹ begann

für mich das Ende«, wird er diese Zeit

jedenfalls im Rückblick beschreiben.

Für die Außenwelt allerdings ist Falco

Mitte der 80er-Jahre auf dem Höhepunkt

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ERFOLG Magazin Top Experten

Eric Clapton: Ausnahmegitarrist

mit 80 Jahren auf Welttournee

TOP

EXPERTEN

Bilder: FC Bayern München, Depositphotos / imagepressagency, IMAGO / AFLOSPORT / Berlinfoto

Eric Clapton feierte am 30. März seinen 80. Geburtstag. Er zählt

zu den einflussreichsten Gitarristen aller Zeiten. Mit über 280 Millionen

verkauften Tonträgern und 17 Grammy Awards hat er sich

einen festen Platz in der Musikgeschichte gesichert. Seine Karriere

begann in den 1960er Jahren mit Bands wie The Yardbirds und

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erwarb. Nachdem er mehrere Bandprojete gemacht hat

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