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FietsPad.De – Traum Südamerika – Teil 1<br />
Die Straße zeichnet sich wieder durch unglaublich spitze Steine aus. nach der Abfahrt quäle ich mich<br />
nur noch über sehr grobes Geröll. Ich bin verwundert, dass meine Reifen die Schläge der spitzen<br />
Steine so ohne weiteres wegstecken.<br />
Gut geschüttelt komme ich im Dorf Villamar an, was zugleich auch das erste Dorf ist, auf das ich in<br />
Bolivien treffe. Eine Indígena bringt mich zu ihrem kleinen Hostal und ich bekomme ein Zimmer für<br />
mich alleine. Doch meine Hoffnungen auf eine warme Dusche macht sie zunichte. Eine Dusche gäbe<br />
es zwar, aber die wäre momentan defekt - und die Frage nach dem warmen Wasser sollte ja wohl ein<br />
Witz sein... Also versuche ich mich provisorisch mit meinem 10-Liter Wassersack und eiskaltem<br />
Bachwasser zu duschen.<br />
Der Hund hier verliebt sich total in mich und hüpft begeistert um mich herum, während ich das Essen<br />
auf meinem Benzinkocher zubereite. Etwas verdutzt sieht er den großen Stichflammen nach, die aus<br />
meinem Kocher kommen. Hmm, das Benzin, was man mir hier aus der Tonne gegeben hat, war wohl<br />
doch nicht so allererste Wahl. Und der Hund scheint der Meinung zu sein, dass in meinem Süppchen<br />
noch eine wichtige Zutat fehlt. Kurz darauf kommt er mit einem kompletten Ziegenbein im Maul wieder<br />
und legt es mir mit erwartungsvollem Blick vor die Füße. Na dann: Guten Appetit!<br />
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Villa Mar<br />
Kaum verlasse ich am Morgen das Zimmer, schon liegt mir der Hund wieder zu Füßen und winselt<br />
mich an. Auch als ich mir geröstetes Mehl mit Milchpulver aufwärme, tänzelt er quietschfidel um mich<br />
herum und blickt mir zum Abschied mit traurigem Blick nach. Der erste und einzige bolivianische<br />
Hund, der mich als Radfahrer nicht jagen will...