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Projektbericht Projektbegleitung zur energetischen Sanierung eines ...

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<strong>Projektbericht</strong><br />

<strong>Projektbegleitung</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>energetischen</strong> <strong>Sanierung</strong> <strong>eines</strong> vermieteten<br />

Mehrfamilienwohnhaus in Baumholder<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums<br />

für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Projektziel<br />

Wirtschaftlich optimiertes Null-Emissions-Mehrfamilien-Wohn-Gebäude als<br />

Basis für Warm-Miet-Modelle<br />

INBG | Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

Fachhochschule Kaiserslautern | Campus Kammgarn | Schoenstr.6 | 67659 Kaiserslautern | T: +49 631 3724 420<br />

Copyright © 2010 INBG |<br />

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Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes für den Inhalt sind die Autoren. Aus der Benutzung der Studie<br />

können gegenüber der Forschungsanstalt für Waldökologie und Forstwirtschaft Rheinland-Pfalz keine<br />

Schadensersatzansprüche geltend gemacht werden. Die Forschungsanstalt ist bemüht, die Studien auf Wahrheit,<br />

Inhalte und Herkunft zu prüfen. Sie kann jedoch beispielsweise die Urdaten von Vor-Ort-Erhebungen,<br />

gegebenenfalls verwendete Algorithmen und Hintergrundinformationen nicht prüfen.


Inhaltsverzeichnis<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Inhaltsverzeichnis ............................................................................................................................................................................... 2<br />

1 Projektbeschreibung .................................................................................................................................................. 3<br />

2 Projektauftrag ................................................................................................................................................................ 5<br />

3 Objektbeschreibung .................................................................................................................................................. 9<br />

4 Zusammenfassen der Ergebnisse und Empfehlungen ........................................................................ 11<br />

5 Bewertung Energie-Potential............................................................................................................................. 17<br />

6 Bewertung Finanz-Potential ............................................................................................................................... 42<br />

7 Konstruktive Lösungsansätze............................................................................................................................. 71<br />

8 Bewertung Solarstrom-Potential ..................................................................................................................... 81<br />

9 Bewertung CO2-Potential ................................................................................................................................... 92<br />

10 Abkürzungsverzeichnis .......................................................................................................................................... 95<br />

11 Glossar ............................................................................................................................................................................ 96<br />

12 Impressum ................................................................................................................................................................. 103<br />

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1 Projektbeschreibung<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Bei der Betrachtung des Mehrfamilienwohnhauses in der Schwärzgrub 12 geht es im Folgenden um<br />

die Untersuchung der energetisch und wirtschaftlich sinnvollsten <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen. Die<br />

Ergebnisse basieren auf einer Energiepotentialbetrachtung und einer Wirtschaftlichkeitsberechnung,<br />

durchgeführt vom INBG| Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten.<br />

Das betrachtete Gebäude der KSG Birkenfeld, ist Bestandteil <strong>eines</strong> Portfolios mehrerer Objekte des<br />

gleichen Typus. In den nachfolgenden Untersuchungen wurde das Mehrfamilienhaus in der<br />

Schwärzgrub 12 als Prototyp für den gesamten Gebäudebestand untersucht.<br />

Besonders Häuser, die in der Nachkriegszeit bis Ende der 70er Jahre erbaut wurden, weisen<br />

erhebliche Schwächen in der Energieeffizienz auf, bedingt durch fehlende Wärmedämmung,<br />

minderwertige Fenster und ineffiziente Heizungsanlagen.<br />

Mit Blick auf steigende Energiekosten, bessere Wohnqualitäten und gehobene Komfortansprüchen<br />

müssen Mehrfamilienhäuser umfangreich saniert werden – und zwar richtig und nachhaltig!<br />

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Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Vor dem Hintergrund der Umweltbelastung durch CO2 sowie dem rapiden Preis-Anstieg der sich<br />

verknappenden nicht regenerativen fossilen Energieträger (Gas, Öl, Kohle, etc.) werden Lösungen<br />

<strong>zur</strong> Reduktion des CO2-Ausstoßes sowie alternative Lösungen zu den fossilen Energieträgern mehr<br />

denn je benötigt.<br />

Die Bewirtschaftung von Gebäuden verbraucht in Deutschland ca. 40 % der Energie und stellt somit<br />

ein hohes Potential <strong>zur</strong> Energieeinsparung dar. Das Land Rheinland-Pfalz, als Eigentümer einer<br />

erheblichen Anzahl von Gebäuden verschiedenster Nutzungen sowie Bauarten und somit als großer<br />

Energieverbraucher, sieht sich in der Verantwortung, u. a. auch im Sinne <strong>eines</strong> Vorbildcharakters,<br />

seine eigenen Gebäude energetisch zu optimieren.<br />

Ziel ist hierbei die maximale Reduzierung des Verbrauchs von Primärenergie unter Berücksichtigung<br />

des wirtschaftlich gebotenen. An Hand ausgewählter Pilot-Projekte soll die Machbarkeit der<br />

Zielsetzung überprüft und die dabei gewonnen Erkenntnisse anderen Projekten, im Sinne <strong>eines</strong><br />

Wissenstransfers, öffentlich zugängig gemacht werden.<br />

INBG | Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten der Fachhochschule Kaiserslautern bietet<br />

nachstehend für das unten genannte Objekt in angewandter Forschung eine wissenschaftliche<br />

Untersuchung, Bewertung und Veröffentlichung an.<br />

Objekt:<br />

In der Schwärgrub 12<br />

55774 Baumholder<br />

Bauherr:<br />

KSG Kreissiedlungsgesellschaft Birkenfeld GmbH<br />

Oldenburger Straße 6<br />

55765 Birkenfeld<br />

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2 Projektauftrag<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Projekt: <strong>Projektbegleitung</strong> <strong>zur</strong> <strong>energetischen</strong> <strong>Sanierung</strong> von einem vermieteten Mehrfamilien-<br />

Wohnhaus in Baumholder<br />

Projektziel: Wirtschaftlich optimiertes Null-Emissions-Mehrfamilien-Wohn-Gebäude als Basis für<br />

Warm-Miet-Modelle<br />

Leistungsangebot <strong>Projektbegleitung</strong><br />

Projektbeurteilung<br />

Mitwirkung bei der Akquise des Projektes<br />

Besichtigung des Objektes<br />

Besprechung mit den Objektverantwortlichen<br />

Beurteilung auf Aufnahme in das Programm<br />

Bestandsdatenerfassung<br />

Übernahme der Daten<br />

Bewertung Energie-Potential, EnEV und DIN 18599<br />

Übernahme der Daten von den beteiligten Planern<br />

Analyse und Bewertung der Daten<br />

Entwicklung alternativer Lösungsvarianten unter besonderer Berücksichtigung der Aspekte Energie<br />

und Wirtschaftlichkeit<br />

Lösungsvarianten für eine vom Bestand, bzw. vom aktuellen Planungsstand ausgehende energetische<br />

Verbesserung möglichst hin zu einem Energiegewinn-Standard.<br />

Bewertung Solarstrom-Potential<br />

Aufbau <strong>eines</strong> 3D-CAD-Objekt-Modells<br />

Simulation von Eigen- und Fremd-Verschattung<br />

Ermittlung der potentiellen Dach- und Fassadenflächen für PV<br />

Überprüfung der Realisierbarkeit mit marktgängigen PV-Elementen<br />

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />

Bewertung CO2-Potential<br />

Ermittlung der CO2-Emissionen für die o. g. Varianten<br />

Varianten jeweils inkl. und exkl. PV<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Bewertung Finanz-Potential<br />

Ermittlung der Kosten für Bau-Realisierung, -Unterhaltung und –Verwertung<br />

Varianten jeweils inkl. und exkl. PV<br />

Finanzierung<br />

Fördermaßnahmen<br />

Vergleichende Bewertung der Varianten<br />

Lebenszyklusbetrachtung mit einem Bezugszeitraum von 25 Jahren<br />

Nachweis der Varianten u. a. für „Best CO2“, „Best Cost“, …<br />

Präsentationen und Beratungsgespräche vor Ort<br />

für die Begutachtung des Objektes <strong>zur</strong> Aufnahme in das Förderprogramm<br />

für die Präsentationen der Arbeitsergebnisse in den diversen Gremien sowie<br />

für Planungsbegleitende Beratungsgespräche<br />

Publikation<br />

Aufbereitung und Dokumentation der Ergebnisse<br />

Veröffentlichung<br />

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Projektbeurteilung<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Die Betrachtung umfasst die Planung und Entwicklung <strong>eines</strong> <strong>Sanierung</strong>s-Konzeptes.<br />

Mögliche Optimierungspotentiale:<br />

Erste qualitative Einschätzung:<br />

Kostengünstige Maßnahme <strong>zur</strong> Verringerung des Energieverlustes und <strong>zur</strong> Steigerung der<br />

Energieeffizienz ist eine Erhöhung des Dämmstandards. Hier empfiehlt es sich, verschiedene<br />

Maßnahmenpakete unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu untersuchen.<br />

Eine Erhaltung der veralteten Beleuchtungsanlagen lässt sich ökologisch und finanziell meistens nicht<br />

begründen, daher ist eine Steigerung der Stromeffizienz insbesondere für Beleuchtung und<br />

Heizungspumpen anzustreben.<br />

Relevante Flächen <strong>zur</strong> Photovoltaik Auslegung sind vorhanden. Es werden die Dachflächen auf<br />

Solarstrompotentiale untersucht. Des Weiteren besteht die Möglichkeit vorgehängte<br />

Fassadenplatten an der Fassade anzubringen, die bauabschnittsweise durch PV-Fassadenmodule<br />

ausgetauscht werden können oder die Dachflächen zu verpachten, um weitere Einnahmen zu<br />

erzielen.<br />

Ebenfalls erforderlich ist die Untersuchung der Fenster auf Optimierungspotentiale, da hier eine<br />

Verbesserung des U-Wertes bereits große Wirkung erzielen kann; z. B. durch eine 3-Scheiben<br />

Wärmeschutzverglasung mit hoch gedämmtem Rahmen.<br />

Einbau einer Lüftungsanlage <strong>zur</strong> Beheizung mit Wärmerückgewinnung.<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Erste quantitative Einschätzung:<br />

Das Diagramm beinhaltet die Werte des gesamten Gebäudekomplexes.<br />

Abbildung:<br />

Der Primärenergiebedarf beschreibt den Energiebedarf für die Bereitstellung von Heizenergie und<br />

Warmwasser. Darüber hinaus sind auch alle Umwandlungsverluste und Hilfsenergien berücksichtigt.<br />

Das Diagramm vergleicht den aktuellen Verbrauchswert mit dem Grenzwert nach EnEV 2007.<br />

Minimalwerte für die Verbesserung der thermischen Hülle, sowie für die technische als auch<br />

bauliche Optimierung zeigen die Grenzen des Einsparpotentials auf. Die Solarstromgewinne<br />

zeigen den Bereich von pessimistischen zu optimistischen Annahmen bezüglich Gebäude<br />

integrierter PV-Anlagen.<br />

Fazit:<br />

Die <strong>Sanierung</strong> des MFH in Baumholder halten wir auf Basis der o. g. Optimierungspotentiale für eine<br />

modellhafte Realisierungsstudie für sehr gut geeignet.<br />

Ein Energiegewinnstandard scheint erreichbar zu sein.<br />

Somit wären beste Voraussetzungen für einen Energie- und Kosten sparenden Betrieb geschaffen,<br />

sowie die langfristige Vermietbarkeit und Werterhaltung der Immobilie.<br />

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3 Objektbeschreibung<br />

Ausgangssituation<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Das bestehende Mehrfamilienwohnhaus soll im vermieteten Zustand energetisch so modernisiert<br />

werden, dass eine maximale Reduzierung von Primärenergie, unter Berücksichtigung des wirtschaftlich<br />

Gebotenen erlangt wird. Dies beinhaltet vor allem die Verbesserung der thermischen Hülle sowie die<br />

Optimierung der Anlagentechnik.<br />

Der benötigte Restenergiebedarf soll durch den Einsatz regenerativer Energien gedeckt werden, die<br />

möglichst lokal am Gebäude erzeugt werden und idealer Weise zu einem Energiegewinn führen um<br />

die CO2 Emission zu senken und unsere Umwelt zu schonen. Regenerative Anteile bleiben preislich<br />

konstant da sie von den internationalen Energiemärkten für fossile Energieträger unabhängig sind.<br />

Das INBG sucht Lösungsansätze für <strong>Sanierung</strong>en, die -unter Berücksichtigung des wirtschaftlich<br />

Gebotenen- das vermietete Mehrfamilienwohnhaus weitestgehend ohne Beeinträchtigung der Mieter<br />

dergestalt in energieeffiziente Mietobjekte transformieren, so dass der Vermieter in der Lage ist, dem<br />

Vermieter eine Warmmiete zu festen und somit für den Mieter kalkulierbaren marktüblichen<br />

Preissteigerungsraten anzubieten.<br />

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Lage<br />

Standort:<br />

Mehrfamilienwohnhaus<br />

In der Schwärzgrub 12<br />

55774 Baumholder<br />

Fakten in Kürze<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

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Baujahr: 1969<br />

Gebäudetyp: Mehrfamilienwohnhaus mit 1 Eingang<br />

Wohneinheiten: insgesamt 4 Wohnungen<br />

Geschosse: 2-Vollgeschosse<br />

Orientierung: Nord/Ost – Süd/West<br />

Gebäudehüllfläche: ca. 693 m 2<br />

Gebäudenutzfläche: ca. 297 m 2<br />

Wohnfläche: ca. 250 m²<br />

A/V-Verhältnis: 0,67<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

4 Zusammenfassen der Ergebnisse und<br />

Empfehlungen<br />

Einführung:<br />

Im Rahmen der vorliegenden Machbarkeitsstudie wurden verschiedene <strong>Sanierung</strong>sszenarien<br />

unter <strong>energetischen</strong> und wirtschaftlichen Aspekten für das Wohngebäude Schwärzgrub 12 in<br />

Baumholder entwickelt. Dabei wurde nachgewiesen, dass der beste energetische Standard<br />

auch wirtschaftlich mit großen Vorteilen darstellbar ist.<br />

Davon ausgehend, dass das betrachtete Objekt sowieso modernisiert werden soll,<br />

beleuchtet die vorliegende Studie den <strong>energetischen</strong> und wirtschaftlichen Unterschied<br />

zwischen dem gesetzlich geforderten Standard und dem energetisch und wirtschaftlich<br />

besten Standard. Die Bewertung der unterschiedlichen Szenarien bezieht sich auf das<br />

energetisch und konstruktiv bedingte Delta unter den Aspekten Heizung und Warmwasser.<br />

Nicht in die Betrachtung fließen andere Kosten ein, wie z.B. Badsanierungen oder<br />

Grundrissveränderungen, soweit es keine energetisch notwendigen Maßnahmen sind.<br />

Ergebnis energetische Betrachtung:<br />

Die vorgeschlagenen <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen für den besten <strong>energetischen</strong> Standard<br />

bewirken die Reduktion des Heizenergiebedarfs auf max. nur noch 15 Kilowattstunden pro<br />

Quadratmeter Wohnfläche und Jahr (1-Liter-Haus = Variante 4). Der ursprüngliche<br />

Heizwärmebedarf im unsanierten Zustand beträgt im Vergleich dazu mehr als das<br />

Zehnfache. Wird der geringe Restenergiebedarf durch erneuerbare Energien gedeckt, ist das<br />

Wohngebäude nicht nur komplett von künftigen Energiepreissteigerungen entkoppelt,<br />

sondern könnte dann auch als energieneutrales Gebäude betrieben werden.<br />

„Best Energy“ Variante 4 = Passivhaus-Standard<br />

Ergebnis wirtschaftliche Betrachtung:<br />

Die Wirtschaftlichkeitsberechnung basiert auf der Untersuchung der Mehrkosten unter dem<br />

Aspekt der Heizkosten, wobei keine Fördermittel einberechnet wurden.<br />

Das Finanzierungsmodell „warm für kalt“, also die Vereinbarung einer Bruttowarmmiete, ist<br />

mit den Bestimmungen der Heizkostenverordnung nicht vereinbar. Eine Ausnahme bildet<br />

ein Gebäude, das weniger als 15 kWh/m²a für Wärme benötigt, also ein Passivhaus.<br />

Aus diesem Grunde wurde der Vergleich hergestellt zwischen den Mehrkosten von<br />

Variante 0 (EnEV-Altbau-Standard) zum nächst besseren Standard Variante1 (EnEV-<br />

Neubau-Standard) und von Variante 0 zum Passivhaus-Standard (Variante 4), also <strong>zur</strong><br />

Variante, die überhaupt eine Heizkostenpauschale nach dem Gesetz zulässt.<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Mit steigendem energetischem Niveau erhöhen sich die Modernisierungskosten, aber auch<br />

die Energieersparnis wird größer. Der beste energetische Standard bringt die größte<br />

Heizkostenersparnis, ist aber auch verbunden mit den höchsten Investitionskosten.<br />

Als Ergebnis wurde festgestellt, dass die Passivhaus-Variante (Variante 4) sich in einem<br />

annähernd gleichen Zeitraum wie Variante 1 amortisiert -also die Variante, die nur die<br />

minimalen Neubauanforderungen der EnEV erfüllt. Variante 1 und 4 gleichen sich über den<br />

betrachteten Zeitraum aneinander an, deswegen amortisieren sie sich ähnlich. Die Varianten<br />

2 und 3 fallen aus der Betrachtungsperspektive heraus, sie lassen sich wirtschaftlich nicht<br />

besser darstellen als Variante 1 und 4.<br />

Das Berechnungsergebnis ergibt sich aus der Konsequenz:<br />

Variante 1 � wenig Investition � wenig Energieeinsparung<br />

Variante 4 � viel Investition � viel Energieeinsparung<br />

Das bedeutet, dass eine hocheffiziente <strong>Sanierung</strong> (Variante 4 = Passivhaus-Standard) sich<br />

wirtschaftlich genauso darstellt wie nur ein bisschen mehr sanieren als gesetzlich gefordert<br />

(Variante 1 = EnEV-Neubau-Standard).<br />

Die Zielsetzung, das Mehrfamilienwohnhaus in der Schwärzgrub 12 in Baumholder auf<br />

höchstem energetischem Niveau zu sanieren, rechnet sich also!<br />

„Best Cost“ Variante 4 = Passivhaus-Standard<br />

Ergebnis CO2 Bilanz:<br />

Hintergrund der gesamten Betrachtung ist die Notwendigkeit weltweiter Maßnahmen zum<br />

Schutz des Klimas. Nur durch eine drastische Reduzierung der globalen CO2-Emissionen ist<br />

die Stabilisierung unseres Klimas erreichbar. Somit stellt die CO2-Bilanz das wichtigste<br />

Ergebnis im Rahmen dieser Untersuchung dar. Bei der Untersuchung der<br />

<strong>Sanierung</strong>sszenarien im betrachteten Gebäude in Bezug auf die CO2-Einsparung ist Variante<br />

4 die umweltfreundlichste Version. Es wird eine CO2-Reduzierung von weit über 90%<br />

erreicht (genauer 97,54%).<br />

Wird der geringe Restenergiebedarf über regenerative Energien gedeckt, kann das Gebäude<br />

energieneutral betrieben werden und wäre dann ein „Zero-Emission-Gebäude“.<br />

„Best CO 2“ Variante 4 = Passivhaus-Standard<br />

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Vorteile für den Vermieter:<br />

� Es ergeben sich folgende Vorteile für den Vermieter,<br />

wenn er auf Passivhaus-Niveau saniert!<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

1. fast gleiche Amortisationszeit wie eine <strong>Sanierung</strong> nach EnEV-Neubau-Niveau<br />

2. höhere Gewinne nach der Amortisationszeit<br />

3. nur Passivhaus lässt überhaupt eine Heizkostenpauschale nach dem Gesetz zu<br />

4. Wertsteigerung der Immobilie auf lange Sicht<br />

5. Attraktivitätssteigerung auf dem Wohnungsmarkt<br />

6. aktiver Beitrag zum Klimaschutz wird geleistet<br />

Vorteile für den Mieter:<br />

� Es ergeben sich folgende Vorteile für den Mieter<br />

bei <strong>Sanierung</strong> auf Passivhaus-Niveau!<br />

1. es fallen keine Heizkosten an - Mieter wohnt warm für kalt<br />

2. Mieter wird unabhängig von steigenden Energiekosten<br />

3. Mieterhöhungen nur noch nur im Rahmen der gesetzlichen Mietpreissteigerungen<br />

4. Behaglichkeit, verbesserte Wohnqualität, gesteigerte Lebensqualität<br />

5. hoher Wohnstandard auf lange Sicht garantiert<br />

Empfehlung für die Umsetzung und Vorgehensweise:<br />

Die Reduktion des Energieverbrauchs durch eine energetische <strong>Sanierung</strong> ist ein extrem<br />

wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, da die Hälfte der beheizten Wohnfläche in<br />

Mietwohngebäuden zu finden ist.<br />

Die an den Varianten 0-4 aufgezeigten Modernisierungsmaßnahmen bewirken die<br />

Reduktion des Heizwärmebedarfs auf max. nur noch 15 Kilowattstunden pro Quadratmeter<br />

Wohnfläche und Jahr (1-Liter-Haus = Variante 4). Der ursprüngliche Heizwärmebedarf im<br />

unsanierten Zustand beträgt im Vergleich dazu mehr als das Zehnfache. Der geringe<br />

Restenergiebedarf, z.B. in Variante 4, kann wahrscheinlich durch erneuerbare Energien<br />

bereitgestellt werden, womit das Objekt in Bezug auf die Heizenergie von künftigen<br />

Energiepreiserhöhungen völlig abgekoppelt wird.<br />

Bei energetisch hochwertigen Modernisierungen zeigt sich grundsätzlich, dass der hohe<br />

Nutzen für den Mieter, nämlich durch Komfortgewinn und Heizkostenminderung, dem<br />

Investor keinen Ertrag in Form wesentlich erhöhter Kaltmieten einbringt. Der Vermieter<br />

kann zwar 11% der aufgewendeten Modernisierungskosten auf die Mieter umlegen (BGB),<br />

das Mieterhöhungspotential ist jedoch auf rechtliche und marktabhängige Begrenzungen<br />

beschränkt.<br />

Die Umlage von Investitionskosten ist also gesetzlich zwar möglich, bietet aber faktisch<br />

kaum einen Anreiz für Vermieter, energetische Modernisierungen durchzuführen.<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Eine Möglichkeit <strong>zur</strong> Überwindung des sog. Nutzer/Investor-Dilemmas wäre die Konzeption<br />

<strong>eines</strong> Objekts als Null-Heizkostenhaus mit einem Warmmietmodell.<br />

Definitionen:<br />

Bruttowarmmiete = Bruttokaltmiete + Heizkosten<br />

Warmmiete = Nettokaltmiete + Betriebskostenvorauszahlung + Heizkostenvorauszahlung<br />

Damit das Warmmietmodell umgesetzt werden kann, darf das Gebäude nur einen geringen<br />

Heizwärmebedarf haben, was das Risiko für den Investor entsprechend kalkulierbarer<br />

macht. Der Investor profitiert von einer höheren Warmmiete und kann die entstehenden<br />

Energiekosten damit decken und hierdurch Maßnahmen direkt aus der Energieeinsparung<br />

finanzieren. Der Mieter profitiert langfristig von einer Warmmiete, die von der<br />

Energiepreisentwicklung unabhängig ist, vor allem von fossilen Brennstoffen, die sich wohl<br />

überproportional entwickeln werden.<br />

Dass die Nebenkosten sinken, wird erzielt zum Einen durch die Verbesserung der<br />

thermischen Gebäudehülle, zum Anderen durch den Einsatz einer verbesserten<br />

Anlagetechnik. Durch das aufeinander abgestimmte Konzept wird eine neue Qualität<br />

erreicht, die sich in sehr guter Behaglichkeit, Wohngesundheit und Wohnkomfort zeigt.<br />

Die gesetzliche Regelung steht diesem Modell <strong>zur</strong>zeit noch größtenteils entgegen, da die<br />

Vereinbarung einer Bruttowarmmiete mit den Bestimmungen der Heizkostenverordnung<br />

nicht vereinbar ist. Die Heizkostenverordnung besagt, dass der anteilige Verbrauch der<br />

Nutzer an Wärme und Warmwasser zu erfassen ist. Eine Ausnahme bildet ein Gebäude,<br />

das weniger als 15 kWh/m²a für Wärme benötigt (Passivhaus-Standard). In der Regel ist der<br />

Aufwand der Abrechnung höher als die Heizkosten selbst.<br />

Entfällt die Pflicht <strong>zur</strong> Verbrauchserfassung wenn ein Mehrfamilienhaus bei der <strong>Sanierung</strong><br />

den Passivhaus-Standard erreicht, also wenn die Ausnahmeregelung der<br />

Heizkostenvereinbarung für besonders energieeffiziente Gebäude anwendbar ist, dann tritt<br />

der Fall ein, dass Mieter kalt bezahlen und warm wohnen können. Nach Durchführung<br />

energiesparender Maßnahmen kann der Vermieter nach gesetzlicher Grundlage bis zu 11%<br />

der Modernisierungskosten auf die Miete umlegen. Die Umlage könnte sich dann quasi den<br />

eingesparten Heizkosten anpassen.<br />

Für die energetische <strong>Sanierung</strong> des Wohngebäudes im betrachteten Objekt bedeutet dies,<br />

dass die <strong>Sanierung</strong> auf Passivhaus-Niveau (Variante 4) für den Eigentümer eine gesetzliche<br />

Vorlage bieten könnte, das Warmmietmodell für die Finanzierung der<br />

Modernisierungsmaßnahmen anzuwenden. Die ökologische sinnvolle <strong>Sanierung</strong> des<br />

Mehrfamilienhauses würde sich dann für den Investor rechnen.<br />

Bei der Festlegung der Höhe der neuen Warmmiete sollte beachtet werden, dass sich die<br />

wirtschaftlichen Interessen des Vermieters und die finanziellen Möglichkeiten des Mieters<br />

annähern.<br />

Die Vereinbarung einer Warmmietpauschale entspricht aktuell nicht den Erwartungen der<br />

Marktteilnehmer.<br />

Die Mietpauschale kann in den Augen des Mieters zu hoch erscheinen, wenn er der Ansicht<br />

ist, viel weniger zu verbrauchen, als pauschal abgerechnet wird. Der Vermieter könnte<br />

behaupten, dass der Mieter Energie verschwendet, da die Pauschale ihn geradewegs dazu<br />

auffordert.<br />

Die Aufteilung der Miete in die Bestandteile Nettokaltmiete/Heizkosten/Betriebskosten<br />

entspricht den derzeitigen Erwartungen der Marktteilnehmer. Dass der Anteil der Heiz- und<br />

Warmwasserkosten vom individuellen Verbrauch abhängt, sollte sich deshalb in einer<br />

Kostentransparenz abzeichnen. Der Vermieter könnte dem Mieter zusichern, dass eine<br />

Grundtemperierung in der Pauschale abgebildet wird, z.B. eine Durchschnittstemperatur<br />

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von 22°C. Wenn der Mieter eine höhere Temperierung wünscht, muss er dann nur das<br />

zahlen. Dieses Konzept wäre das Modell der Teilwarmmiete.<br />

Definition:<br />

Teil-Warmmiete = Nettokaltmiete + Betriebskostenvorauszahlung + Teil-<br />

Heizkostenvorauszahlung<br />

Bei diesem Vorschlag sind die Vorteile des Warmmietmodells verbunden mit der Erwartung<br />

des Mieters, seinen geringen nutzerabhängigen Heizkostenverbrauch bezahlen zu können.<br />

Der Gebäudeeigentümer investiert in energiesparende Modernisierungsmaßnahmen und<br />

legt einen Teil der Kosten in einer angepassten Warmmietpauschale um, so dass er von der<br />

erhöhten Miete die Investition finanzieren kann. Der Mieter profitiert von besseren<br />

Wohnbedingungen und geringeren Heizkosten -oder ist bei Passivhausniveau davon<br />

komplett befreit- und wird unabhängig von den steigenden Energiekosten. Energetische-<br />

und klimaschutzwirksame Modernisierungsmaßnahmen wären damit finanziell attraktiv für<br />

Investor und Nutzer.<br />

Durch den hohen Standard ergibt sich ein hoher Komfort, der die Immobile langfristig<br />

attraktiv macht. Leerstände sind niedrig. Ein Faktor, der für die Wirtschaftlichkeit von<br />

höchster Relevanz ist. Des Weiteren sind die eingesetzten Passivhaus-Komponenten in der<br />

Gebäudehülle zukunftsfähig. Eine <strong>Sanierung</strong> im üblichen Rhythmus von 15 bis 20 Jahren ist<br />

nicht erforderlich und somit rentabel für den Investor.<br />

Nur eine breite soziale Akzeptanz von nachhaltigen Lösungen führt dazu, dass mögliche<br />

Einsparungspotentiale langfristig ausgeschöpft werden können.<br />

Jeder Eigentümer und Vermieter sollte ein Eigeninteresse daran haben, durch<br />

entsprechende Investitionsmaßnahmen Energie einzusparen und jeder Mieter sollte<br />

seinerseits ebenso ein bevorzugtes Interesse daran haben, Energie einzusparen.<br />

Aufklärungsarbeit zu diesem Thema ist sowohl beim Mieter als auch beim Vermieter<br />

dringend notwendig!<br />

Energieeffizient Bauen und Sanieren sollte ein fest verankertes Unternehmensziel der<br />

Wohnungsbaugesellschaften sein, das konsequent verfolgt wird. Hierdurch wird zum einen<br />

der Wert der Immobilien langfristig gesteigert. Zum anderen wird die Attraktivität für die<br />

Mieter erhöht: Denn niedrige Energiekosten sind heute ein immer wichtiger werdendes<br />

Argument bei Mitentscheidungen.<br />

Die Wohnungswirtschaft steht derzeit vor großen Herausforderungen. Nicht nur<br />

ökologisches Bauen und Wohnen wird ein immer mehr in den Vordergrund rückendes<br />

Thema, sondern auch demografischer Wandel und zunehmende Leerstände erfordern<br />

Konzepte für die Zukunft. Verbunden mit den immer stärker werden Ansprüchen der<br />

Mieter bezüglich Wohnkomfort, Individualität und attraktivem Standort wird die<br />

Wohnungswirtschaft neue Entwicklungen vorantreiben müssen.<br />

Das Warmmietmodell bzw. Teilwarmmietmodell könnte solch ein innovatives Konzept<br />

werden. Wie am betrachteten Objekt gezeigt, lässt sich dieses Modell grundsätzlich<br />

wirtschaftlich rechnen. Die <strong>Sanierung</strong> von bestehenden Mehrfamilienwohnhäusern auf<br />

Passivhaus-Niveau lohnt sich somit dreifach. Erstens: der Vermieter kann die<br />

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<strong>Sanierung</strong>skosten in Form einer Warmmiete auf die Mieter umlegen und damit die<br />

Investition finanziell decken. Zweitens: die höchste Energieeinsparung wird erzielt und somit<br />

ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Drittens ist die <strong>Sanierung</strong> auf Passivhaus-<br />

Niveau von allen Varianten langfristig gesehen am wirtschaftlichsten. Vermieter, die diesen<br />

Weg gehen wollen, sollten keine gesetzlichen Hürden überwinden müssen. Die Anpassung<br />

des Mietspiegels und die Aufklärung aller Beteiligten über das Warmmietmodell sind<br />

zentrale Aufgaben.<br />

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Einleitung<br />

5 Bewertung Energie-Potential<br />

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Rund ein Drittel des Energieverbrauchs in Deutschland wird für die Temperierung von<br />

Gebäuden benötigt. Früher war es schwierig, Informationen über die Energieeffizienz von<br />

Gebäuden und damit über die zu erwartenden Energiekosten zu bekommen. Seit der<br />

Einführung der Energieeinsparverordnung (EnEV) lassen sich gute und schlechte Qualitäten<br />

von Gebäuden unterscheiden. Die Energieeinsparverordnung regelt die Definition von<br />

<strong>energetischen</strong> Mindestanforderungen für den Neubau und die Beurteilung, Modernisierung,<br />

Umbau und Erweiterung bestehender Gebäude und fasst die <strong>energetischen</strong> Kenngrößen in<br />

einem Energieausweis zusammen.<br />

Für die Umsetzung der sehr umfangreichen Rechenansätze stehen Softwaretools <strong>zur</strong><br />

Verfügung, in die die Berechnungsalgorithmen eingearbeitet sind – für die Betrachtung des<br />

Mehrfamilienwohnhauses in der Schwärzgrub 12 wurde mit der Software „Energieberater<br />

Plus 7.0.1“ von Hottgenroth gearbeitet.<br />

Grundlagen:<br />

Im Folgenden werden einige wichtige Begriffe erläutert, die für die bessere Lesbarkeit des<br />

Berichtes an dieser Stelle aufgeführt werden. Es werden nicht alle Grundbegriffe der EnEV<br />

ausführlich betrachtet. Ein Glossar ist im Anhang zu finden.<br />

Primärenergiebedarf:<br />

Die Hauptanforderung der EnEV wird an den Primärenergiebedarf gestellt. Der<br />

Primärenergiebedarf ergibt sich aus den Transmissions- und Lüftungsverlusten abzüglich der<br />

passiven Solarenergiegewinne und den internen Energiegewinnen sowie aus den Verlusten<br />

des Heizsystems und der vorgelagerten Prozesskette bei der Gewinnung, dem Transport und<br />

der Umwandlung der Energie. Üblicherweise wird die Primärenergie als Kriterium für die<br />

CO2-Emmision herangezogen, weil darin der gesamte Energieaufwand, auch der<br />

vorgelagerte, für die Gebäudetemperierung des Gebäudes und deren Anlagentechnik<br />

einbezogen wird. Je niedriger der Wert ist, desto besser ist die energetische Gesamtqualität<br />

des Gebäudes und umso mehr wird ein Beitrag zum Klimaschutz geleistet.<br />

Der Energiebedarf wird unter normierten Randbedingungen rechnerisch ermittelt. Es werden<br />

normierte Nutzungsprofile und ein Normklima zugrunde gelegt, um eine Vergleichbarkeit<br />

schaffen zu können. Da jeder Gebäudenutzer durch sein gesamtes Nutzungsverhalten (z.B.<br />

gewähltes Raumtemperaturniveau, Lüftungsverhalten, Warmwasserverbrauch etc.)<br />

maßgeblich die Energiebilanz beeinflusst, ist eine objektive Einordnung der <strong>energetischen</strong><br />

Qualität <strong>eines</strong> Gebäudes schwierig abzubilden, wenn man von nutzerspezifischen<br />

Randbedingungen ausgeht.<br />

Aus diesem Grunde werden für die Berechnung des Primärenergiebedarfs mit dem Ziel der<br />

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Erstellung des Energieausweises das EnEV-Standard-Nutzerverhalten und die Standard-<br />

Klimabedingungen für Deutschland zugrundegelegt. Die tatsächlichen Verbraucher bzw. das<br />

tatsächliche Wetter können davon im Einzelfall erheblich abweichen und es können deshalb<br />

aus den Ergebnissen keine Rückschlüsse auf die absolute Höhe des Brennstoffverbrauchs<br />

gezogen werden.<br />

Endenergiebedarf:<br />

Für den Nutzer und Verbraucher ist meistens die Kenngröße Endenergiebedarf entscheidend,<br />

weil sie angibt, was letztendlich der Verbraucher für die Temperierung s<strong>eines</strong> Gebäudes<br />

bezahlt.<br />

Der Endenergiebedarf gibt die nach technischen Regeln berechnete, jährlich benötigte<br />

Energiemenge für Heizung Warmwasser, eingebaute Beleuchtung, Lüftung und Kühlung an. Er<br />

wird unter Standardklima-und Standardnutzungsbedingungen errechnet und ist ein Maß für<br />

die Energieeffizienz <strong>eines</strong> Gebäudes und seiner Anlagentechnik.<br />

Der Endenergiebedarf ist die Energiemenge, die dem Gebäude bei standardisierten<br />

Bedingungen unter Berücksichtigung der Energieverluste zugeführt werden muss, damit die<br />

standardisierte Innentemperatur, der Warmwasserbedarf, die notwendige Lüftung und<br />

eingebaute Beleuchtung sichergestellt werden können.<br />

Kleine Werte signalisieren einen geringen Bedarf und damit eine hohe Energieeffizienz.<br />

Heizwärmebedarf:<br />

Eine weitere wichtige Kenngröße ist der Heizwärmebedarf, da dieser Wert die Summe der<br />

notwendigen Energie angibt, die zum Beheizen <strong>eines</strong> Gebäudes notwendig ist. Dieser Wert<br />

veranschaulicht die Qualität der thermischen Gebäudehülle für den Verbraucher.<br />

Energetische Qualität der Gebäudehülle:<br />

Angegeben ist der spezifische, auf die wärmeübertragende Umfassungsfläche bezogene<br />

Transmissionswärmetransferkoeffizient. Er ist ein Maß für die durchschnittliche energetische<br />

Qualität aller wärmeübertragenden Umfassungsflächen (Außenwände, Decken, Fenster, etc.)<br />

<strong>eines</strong> Gebäudes.<br />

Kleine Werte signalisieren einen guten baulichen Wärmeschutz.<br />

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Allgemeine Angaben zum betrachteten Gebäude<br />

Ist-Zustand:<br />

Berechneter Energiebedarf:<br />

Heizwärmebedarf*: ca. 129 kWh/m 2 a<br />

Endenergiebedarf **: ca. 212 kWh/m²a<br />

Primärenergiebedarf***: ca. 256 kWh/m 2 a<br />

Objekt In der Schwärzgrub 12<br />

55774 Baumholder<br />

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Gebäudetyp Mehrfamilienwohnhaus mit 1 Eingang,<br />

2-geschossig<br />

pro Stockwerk 2 Wohnungen (3-Zi-Wohn.)<br />

Nord/Ost – Süd/West Orientierung<br />

Baujahr 1969<br />

Geschosse 2-geschossig<br />

Wohneinheiten Insgesamt 4 Wohnungen:<br />

4 x 3-Zi-Wohnungen à 62,56 m 2<br />

3<br />

Nutzfläche An nach EnEV<br />

ca. 297 m 2<br />

Hüllfläche ca. 693 m 2<br />

Beheiztes Volumen ca. 928 m 3<br />

A/V-Verhältnis 0,67<br />

Grundfläche 161,45 m 2<br />

Nutzerverhalten Der Berechnung dieses Berichts wurden das EnEV-Standard-<br />

Nutzerverhalten und die Standard-Klimabedingungen für Deutschland<br />

zugrundegelegt.<br />

* Der Heizwärmebedarf <strong>eines</strong> Gebäudes stellt die Wärmemenge dar, welche ein Heizsystem unter Annahme<br />

normierter<br />

Randbedingungen jährlich für die Gesamtheit der beheizten Räume bereitstellen muss.<br />

** Der Endenergiebedarf ist die Energiemenge, die für die Gebäudeheizung unter Berücksichtigung des<br />

Heizwärmebedarfs und der Verluste des Heizwärmesystems sowie der Warmwasseraufbereitung aufgebracht<br />

werden muss. Inbegriffen sind auch die zusätzlichen Energiewerte, die von Hilfsinstrumenten wie Pumpen,<br />

Regelung etc. verbraucht wird.<br />

*** Der Primärenergiebedarf ergibt sich aus den Transmissions- und Lüftungsverlusten abzüglich der passiven<br />

Solarenergiegewinne und den internen Energiegewinnen sowie aus den Verlusten des Heizsystems und der<br />

vorgelagerten Prozesskette bei der Gewinnung, dem Transport und der Umwandlung der Energie.<br />

**** Das beheizte Volumen wurde gemäß EnEV unter Verwendung von Außenmaßen ermittelt.<br />

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Bestand �<br />

Ist-Zustand / Ausgangssituation<br />

Mindestanforderungen nach EnEV 2009/Altbau nicht erfüllt<br />

hier:<br />

die Gesamtbewertung des Gebäudes erfolgt aufgrund des jährlichen<br />

Primärenergiebedarfs pro m² Nutzfläche nach EnEV 1 ,<br />

<strong>zur</strong>zeit beträgt dieser 255,7 kWh/m²a.<br />

Beschreibung Ist-Zustand:<br />

Gebäudehülle<br />

Anlagentechnik<br />

Ergebnis Ist-Zustand:<br />

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Fassade Lochfassade einschalig massiv,<br />

Keller:<br />

ca. 30 cm, ungedämmt<br />

ab EG:<br />

Bimssteinmauerwerk, ca. 30cm +Putz,<br />

2,5 Steinwolle<br />

Dach 30° Dachneigung, Pfettendach,<br />

Dachaufbau ca. 30cm,<br />

Nicht ausgebauter Dachboden<br />

U-Wert<br />

in<br />

W/m²K<br />

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max. U-Wert<br />

nach EnEV<br />

2009<br />

in W/m²K<br />

1,00 0,30<br />

0,90 0,30<br />

0,80 0,24<br />

Fenster Isolierverglasung 2,80 1,30<br />

Geschossdecken Oberste Geschossdecke 0,60 0,24<br />

Kellerdecke 1,00 0,24<br />

Balkone -/-<br />

Heizung Gaszentralheizung<br />

Die o.a. Tabelle vergleicht die<br />

Mindestanforderungen, die die EnEV bei<br />

Änderungen von Bauteilen an bestehenden<br />

Gebäuden stellt, mit den momentanen U-<br />

Werten der Bauteile.<br />

Die Bauteile liegen deutlich über diesen<br />

Mindestanforderungen und bieten daher ein<br />

Potenzial für energetische Verbesserungen.<br />

Jährlicher Heizwärmebedarf: 129kWh/m²a =<br />

13-Liter-Haus 2<br />

Warmwasser Dezentral über Durchlauferhitzer<br />

• Der tatsächliche Verbrauch von 1995 – 2008 liegt im Mittel bei 175,5kWh/m²<br />

• Energieträger: Gas<br />

• Warmwasser über Durchlauferhitzer<br />

1<br />

Die Bezugsfläche/Nutzfläche nach EnEV in m² wird aus dem Volumen des Gebäudes mit einem Faktor von 0,32 ermittelt. Dadurch<br />

unterscheidet sich die Bezugsfläche im Allgemeinen von der tatsächlichen Wohnfläche.<br />

2<br />

Erklärung: das ist ein veranschaulichter Begriff - im „13-Liter-Haus“ werden pro Jahr rund 13 Liter Heizöl pro m² Wohnfläche verbraucht.<br />

Heizöläquivalent: ca. 1 Liter Heizöl = 10 kWh<br />

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Variante 0 �<br />

Energetische Mindest-Variante<br />

Erfüllung der Mindestanforderungen nach<br />

EnEV 2009/Altbau<br />

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hier:<br />

für das Gebäude in der Schwärzgrub 12, wurde ein Primärenergiebedarf von 86,2<br />

kWh/m 2 errechnet, max. zulässiger Primärenergiebedarf: 95,40 kWh/m²a<br />

Zugrunde gelegte <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen:<br />

Fassade:<br />

Wärmedämmung der Fassade, WDVS, U-Wert: 0,20 W/m²K, Dicke: 16 cm, WLG 040<br />

Perimeterdämmung, U-Wert: 0,20 W/m²K, Dicke: 14cm, WLG 035<br />

Dach:<br />

Zwischensparrendämmung, Dicke: 16 cm WLG 035; U-Wert: 0,17 W/m²K<br />

Fenster :<br />

Austausch Wohnungsfenster:2-Scheiben-Wärmeschutz-Verglasung, U-Wert: 1,3 W/m²K<br />

Austausch Kellerfenster: 2-Scheiben-Wärmeschutz-Verglasung, U-Wert: 2,0 W/m²K<br />

Kellerdecke:<br />

Dämmung von unten, U-Wert: 0,38 W/m²K, Dicke: 4 cm, WLG 024<br />

Heizung:<br />

Zentralheizung mit Brennwert-Kessel (Brennstoff: Erdgas), 75° Vorlauftemperatur<br />

Warmwasser:<br />

Zentrale Warmwasserbereitung über Heizungsanlage<br />

optional und/oder zusätzlich erforderliche Maßnahmen:<br />

Balkone:<br />

evtl. Errichtung von eigenständigen, thermisch getrennten Balkonen, die vor die Fassade gestellt werden.<br />

Vordach Eingangsbereich<br />

Abbruch der vorhandenen Stahlbetonkragplatte, Anbringen <strong>eines</strong> thermisch getrennten Vordachs<br />

Statische Ertüchtigungsmaßnahmen:<br />

statische Überprüfung der Dachkonstruktion, damit Tragfähigkeit für PV Installation gewährleistet werden kann<br />

Ergebnis Variante 0:<br />

Nach Umsetzung aller vorgeschlagenen<br />

Maßnahmen reduziert sich der<br />

Endenergiebedarf 3 des Gebäudes um -73%<br />

bezogen auf den Ist-Zustand.<br />

Brennstoffeinsparung: 64%<br />

Jährlicher Heizwärmebedarf: 44,6 kWh/m²a<br />

= 4,4-Liter-Haus<br />

3 Der Endenergiebedarf ist die berechnete Energiemenge, die <strong>zur</strong> Deckung des Heizwärmebedarfs und des Trinkwasserwärmebedarfs<br />

einschließlich der Verluste der Anlagentechnik benötigt wird und stellt die Energiemenge dar, die vom Verbraucher gezahlt werden muss.<br />

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Variante 1 �<br />

Erfüllung der Anforderungen nach<br />

EnEV 2009/ Neubau<br />

hier:<br />

für das Gebäude in der Schwärzgrub 12 wurde ein Primärenergiebedarf von<br />

64,7kWh/m 2 errechnet, max. zulässiger Primärenergiebedarf: 68,1 kWh/m²a<br />

Zugrunde gelegte <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen:<br />

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Fassade:<br />

Wärmedämmung der Fassade, WDVS, U-Wert: 0,20 W/m²K, Dicke: 16 cm, WLG 040<br />

Perimeterdämmung, U-Wert: 0,20 W/m²K, Dicke: 14cm, WLG 035<br />

Dach:<br />

Zwischensparrendämmung, Dicke: 16 cm WLG 035; U-Wert: 0,14 W/m²K + Untersparrendämmung, Dicke:<br />

5cm; WLG 035<br />

Fenster:<br />

Austausch Wohnungsfenster:2-Scheiben-Wärmeschutz-Verglasung, U-Wert: 1,1 W/m²K<br />

Austausch Kellerfenster: 2-Scheiben-Wärmeschutz-Verglasung, U-Wert: 1,6 W/m²K<br />

Kellerdecke:<br />

Dämmung von unten, U-Wert: 0,29 W/m²K, Dicke: 6 cm, WLG 024<br />

Heizung:<br />

Zentralheizung mit Brennwert-Kessel (Brennstoff: Erdgas), 55° Vorlauftemperatur<br />

zentrale Lüftungsanlage 80% WRG<br />

Warmwasser:<br />

Zentrale Warmwasserbereitung über Heizungsanlage<br />

optional und/oder zusätzlich erforderliche Maßnahmen:<br />

Balkone:<br />

evtl. Errichtung von eigenständigen, thermisch getrennten Balkonen, die vor die Fassade gestellt werden.<br />

Vordach Eingangsbereich<br />

Abbruch der vorhandenen Stahlbetonkragplatte, Anbringen <strong>eines</strong> thermisch getrennten Vordachs<br />

Statische Ertüchtigungsmaßnahmen:<br />

statische Überprüfung der Dachkonstruktion, damit Tragfähigkeit für PV Installation gewährleistet werden kann<br />

Ergebnis Variante 1:<br />

Nach Umsetzung aller vorgeschlagenen<br />

Maßnahmen reduziert sich der<br />

Endenergiebedarf des Gebäudes um 75%,<br />

bezogen auf den Ist-Zustand.<br />

Brennstoffeinsparung: 75%<br />

Jährlicher Heizwärmebedarf: 39,7 kWh/m²a<br />

= 4-Liter-Haus<br />

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Variante 2 �<br />

Erfüllung der Anforderungen nach<br />

EnEV 2009/ Neubau -30% [ EnEV 2012 Neubau]<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

hier:<br />

für das Gebäude Sandkauler Weg 50, 52, 52a wurde ein Primärenergiebedarf von<br />

47,6 kWh/m 2 errechnet, max. zulässiger Primärenergiebedarf 47,7 kWh/m²a<br />

Zugrunde gelegte <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen:<br />

Fassade:<br />

Wärmedämmung der Fassade, WDVS, U-Wert: 0,15 W/m²K, Dicke: 18 cm, WLG 032<br />

Perimeterdämmung, U-Wert: 0,18 W/m²K, Dicke: 16cm, WLG 035<br />

Dach:<br />

Zwischensparrendämmung, Dicke: 16 cm WLG 032; U-Wert: 0,12 W/m²K + Untersparrendämmung, Dicke:<br />

6cm; WLG 032<br />

Fenster:<br />

Austausch Wohnungsfenster:3-Scheiben-Wärmeschutz-Verglasung, U-Wert: 0,8 W/m²K<br />

Austausch Kellerfenster: 2-Scheiben-Wärmeschutz-Verglasung, U-Wert: 1,6 W/m²K<br />

Kellerdecke:<br />

Dämmung von unten, U-Wert: 0,23 W/m²K, Dicke: 8 cm, WLG 024<br />

Heizung:<br />

Wärmepumpe mit Erdwärmetauscher, Abdeckung Grundlast<br />

Zentralheizung mit Brennwert-Kessel (Brennstoff: Erdgas), Abdeckung Spitzenlasten mit solarer<br />

Heizungsunterstützung<br />

zentrale Lüftungsanlage 80% WRG<br />

Warmwasser:<br />

Zentrale Warmwasserbereitung über Heizungsanlage (Brennwertkesssel)<br />

optional und/oder zusätzlich erforderliche Maßnahmen:<br />

Balkone:<br />

evtl. Errichtung von eigenständigen, thermisch getrennten Balkonen, die vor die Fassade gestellt werden.<br />

Vordach Eingangsbereich<br />

Abbruch der vorhandenen Stahlbetonkragplatte, Anbringen <strong>eines</strong> thermisch getrennten Vordachs<br />

Statische Ertüchtigungsmaßnahmen:<br />

statische Überprüfung der Dachkonstruktion, damit Tragfähigkeit für PV Installation gewährleistet werden kann<br />

Ergebnis Variante 2:<br />

Nach Umsetzung aller vorgeschlagenen<br />

Maßnahmen reduziert sich der Endenergiebedarf<br />

des Gebäudes um 84%, bezogen auf den Ist-<br />

Zustand.<br />

Brennstoffeinsparung: 84 %<br />

Jährlicher Heizwärmebedarf:<br />

35 kWh/m²a = 3,5-Liter-Haus<br />

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Variante 3 �<br />

Erfüllung der Anforderungen nach<br />

EnEV 2009/ Neubau -50% [EnEV 2015 Neubau]<br />

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hier:<br />

für das Gebäude Sandkauler Weg 50, 52, 52a wurde ein Primärenergiebedarf von<br />

29,09 kWh/m 2 errechnet, max. zulässiger Primärenergiebedarf 34,07 kWh/m²a<br />

Zugrunde gelegte <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen:<br />

Fassade:<br />

Wärmedämmung der Fassade, WDVS, U-Wert: 0,11 W/m²K, Dicke: 26 cm, WLG 032<br />

Perimeterdämmung, U-Wert: 0,18 W/m²K, Dicke: 24cm, WLG 024<br />

Dach:<br />

Zwischensparrendämmung, Dicke: 24 cm WLG 032; U-Wert: 0,11 W/m²K<br />

Fenster:<br />

Austausch Wohnungsfenster:3-Scheiben-Wärmeschutz-Verglasung, U-Wert: 0,8 W/m²K<br />

Austausch Kellerfenster: 2-Scheiben-Wärmeschutz-Verglasung, U-Wert: 1,6 W/m²K<br />

Kellerdecke:<br />

Dämmung von unten, U-Wert: 0,23 W/m²K, Dicke: 10 cm, WLG 024<br />

Heizung:<br />

Ausschließlich über die Lüftungsanlage mit elektrischer Nachheizung<br />

zentrale Lüftungsanlage 80% WRG<br />

Warmwasser:<br />

Zentrale Warmwasserbereitung über Biomassekessel (Holzpellets) mit Warmwasserpuffer<br />

optional und/oder zusätzlich erforderliche Maßnahmen:<br />

Balkone:<br />

evtl. Errichtung von eigenständigen, thermisch getrennten Balkonen, die vor die Fassade gestellt werden.<br />

Vordach Eingangsbereich<br />

Abbruch der vorhandenen Stahlbetonkragplatte, Anbringen <strong>eines</strong> thermisch getrennten Vordachs<br />

Statische Ertüchtigungsmaßnahmen:<br />

statische Überprüfung der Dachkonstruktion, damit Tragfähigkeit für PV Installation gewährleistet werden kann<br />

Ergebnis Variante 3:<br />

Nach Umsetzung aller vorgeschlagenen<br />

Maßnahmen reduziert sich der<br />

Endenergiebedarf des Gebäudes um 84%,<br />

bezogen auf den Ist-Zustand.<br />

Brennstoffeinsparung: 84 %<br />

Jährlicher Heizwärmebedarf:<br />

32 kWh/m²a = 3,2-Liter-Haus<br />

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Variante 4 �<br />

Energetisch beste Variante<br />

Erfüllung der Anforderungen nach<br />

Passivhaus-Standard<br />

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hier:<br />

für das Gebäude In der Schwärzgrub 12, wurde ein Primärenergiebedarf von<br />

18 kWh/m 2 errechnet, max. zulässiger Primärenergiebedarf 40 kWh/m²a*<br />

*(bez. auf Heizung, Pumpen und Warmwasser entspr. EnEV)<br />

Nach Passivhaus-Anforderungen ist ein max. Heizenergiebedarf von 15 kWh/m²a zulässig, es wurde hier ein<br />

Heizenergiebedarf von 14,9 kWh/m²a errechnet.<br />

Zugrunde gelegte <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen:<br />

Fassade:<br />

Dämmung der Fassade, WDVS, U-Wert: 0,079 W/m²K, Dicke: 25 cm, WLG 025<br />

Perimeterdämmung<br />

Dach:<br />

Zwischensparrendämmung, Dicke: 16 cm WLG 025 + Aufsparrendämmung HWF Platte, Dicke: 30 cm WLG<br />

037; U-Wert: 0,067<br />

Fenster:<br />

Passivhaus-Fenster, U-Wert: 0,78 W/m²K<br />

Kellerdecke:<br />

Dämmung von unten, U-Wert: 0,18 W/m²K, Dicke: 12 cm, WLG 025<br />

Heizung:<br />

Zentralheizung mit Pelletheizung<br />

dezentrale Lüftungsanlage 90% WRG mit Unterstützung über Heizregister<br />

Warmwasser:<br />

Zentrale Warmwasserbereitung über Heizungsanlage, Biomassekessel (Holzpellets) mit solarer<br />

Trinkwassererwärmung ca. 43%<br />

optional und/oder zusätzlich erforderliche Maßnahmen:<br />

Balkone:<br />

evtl. Errichtung von eigenständigen, thermisch getrennten Balkonen, die vor die Fassade gestellt werden.<br />

Vordach Eingangsbereich<br />

Abbruch der vorhandenen Stahlbetonkragplatte, Anbringen <strong>eines</strong> thermisch getrennten Vordachs<br />

Statische Ertüchtigungsmaßnahmen:<br />

statische Überprüfung der Dachkonstruktion, damit Tragfähigkeit für PV Installation gewährleistet werden kann<br />

Ergebnis Variante 4:<br />

Nach Umsetzung aller vorgeschlagenen<br />

Maßnahmen reduziert sich der<br />

Endenergiebedarf des Gebäudes um 91%,<br />

bezogen auf den Ist-Zustand.<br />

Brennstoffeinsparung: 91 %<br />

Kennwerte mit Bezug auf Energiebezugsfläche<br />

Energiebezugsfläche: 314,1 m 2<br />

Verwendet: Jahresverfahren PH-Zertifikat: Erfüllt?<br />

Energiekennwert Heizwärme: 15 kWh/(m 2 a) 15 kWh/(m 2 a) ja<br />

Drucktest-Ergebnis: 0,6 h -1<br />

Primärenergie-Kennwert<br />

(WW, Heizung, Kühlung, Hilfs- u. Haushalts-Strom): 84 kWh/(m 2 a) 120 kWh/(m 2 a) ja<br />

Primärenergie-Kennwert<br />

(WW, Heizung und Hilfsstrom):<br />

26 kWh/(m 2 a)<br />

Primärenergie-Kennwert<br />

Einsparung durch solar erzeugten Strom:<br />

kWh/(m 2 a)<br />

Heizlast: 10 W/m 2<br />

Jährlicher Heizwärmebedarf: 14,9 kWh/m²a<br />

= 1,5-Liter-Haus = Passivhaus<br />

Kühllast: 2 W/m<br />

Anmerkung: Dieser Auszug ist auf der folgenden Seite in vergrößerter Version zu finden.<br />

2<br />

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0,6 h -1<br />

Übertemperaturhäufigkeit: 0 % über 25 °C<br />

Energiekennwert Nutzkälte: kWh/(m 2 a) 15 kWh/(m 2 a)<br />

ja<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

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Exkurs: Erläuterung Passivhaus-Standard<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Ein Passivhaus ist ein Gebäude, das durch seine sehr gute thermische Hülle keine klassische Heizung<br />

benötigt. Ein wichtiger Bestandteil <strong>eines</strong> Passivhauses ist die kontrollierte (Wohn-) Raumlüftung.<br />

Passivhäuser erreichen ihre thermische Behaglichkeit alleine durch das Nachheizen oder Nachkühlen<br />

des Frischluftvolumenstroms. Dies wird durch eine Lüftungsanlage mit einer Wärmerückgewinnung<br />

gewährleistet. Sie sorgt auch für den aus hygienischen Gründen notwendigen Luftaustausch.<br />

Folgende Kriterien muss ein Passivhaus erfüllen:<br />

Jahresheizwärmebedarf ≤ 15 kWh/(m²a) entspricht 1,5 Liter Heizöl / m² im Jahr<br />

Heizlast ≤ 10 W/m²<br />

Luftdichtigkeit n50 ≤ 0,60/h<br />

Primärenergiebedarf ≤ 120 kWh/(m²a) (inkl. aller elektrischen Verbraucher)<br />

U-Wert Vergleichstabelle<br />

Bauteil Umax EnEV 2007*<br />

in W/m²K<br />

Umax EnEV 2009<br />

in W/m²K<br />

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U-Wert Passivhaus<br />

in W/m²K<br />

Dach 0,25 0,20 0,15 – 0,10<br />

Dachgaube 0,30 0,24 0,15 – 0,10<br />

Oberste Geschossdecke 0,30 0,24 0,15 – 0,10<br />

Wand gegen Außenluft 0,35 0,24 0,15 – 0,10<br />

Wand gegen Erdreich 0,40 0,30 0,15 – 0,10<br />

Wand gegen Keller<br />

unbeheizten Raum<br />

0,40 0,30 0,15 – 0,10<br />

Boden gegen Keller 0,40 0,30 0,15 – 0,10<br />

unbeheizten Raum<br />

Boden gegen Erdreich 0,40 0,30 0,15 – 0,10<br />

Boden gegen Außenluft - 0,24 0,15 – 0,10<br />

Fenster 1,70 1,4 < 0,8<br />

Tür 2,90 2,00 0,15 – 0,10<br />

Passivhausplanung<br />

Ein großer Teil des Heizwärmebedarfs in Passivhäusern wird über die inneren Gewinne erreicht, d.h.<br />

über die Wärmeabgaben von Personen, über elektronische Geräte, über den Wärmeeintrag über<br />

die Fenster sowie über die Wärmeabgabe der Beleuchtung.<br />

Die nötige Restwärmeerzeugung kann z.B. durch Erdgasheizung, Fernwärme, Wärmepumpe,<br />

Elektrogebäudeheizung, thermische Solaranlage oder Pelletofen erfolgen.<br />

Die Unterhaltskosten für die Wärmepumpe als Heizung, belaufen sich beim Einsatz von 1 kWh<br />

elektrischer Energie je nach Bauart und Effizienz bzw. deren Auslegung in etwa 2,3 – 4,7 kWh<br />

Heizleistung. Da nach dem PHPP die im Kraftwerk produzierte kWh Strom mit dem<br />

Primärenergiekennwert ~ 2,6 bewertet wird, sollte alleine aus ökologischen Gründen die<br />

Wärmepumpe mindestens eine Arbeitszahl von 2,6 erreichen.<br />

Die Arbeitszahl ist das Maß für die Effizienz einer Wärmepumpe. Sie beschreibt das Verhältnis der<br />

gewonnen Energie (Wärme) <strong>zur</strong> aufgewendeten Energie in Form von Strom. Bei guten Anlagen ist<br />

dieser Wert größer als 3,5.<br />

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Kosten<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Erfahrungen zeigen, dass bei Passivhausneubauten (Wohnhäuser) die Kosten im Vergleich zum EnEV<br />

Standard um etwa 5-15% höher sind. Bei <strong>Sanierung</strong>en von bestehenden Gebäuden bewegen sich die<br />

Mehrkosten zwischen 12-18%.<br />

Quelle: CEPHEUS - <strong>Projektbericht</strong> 31 + Beitrag Fachtagung Klimaschutz im Wohnungsbau<br />

Mehrkosten<br />

Besonders gute Wärmedämmung (Wärmeleitgruppe)<br />

Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung<br />

Passivhausfenster Dreifach-Wärmeschutzverglasung<br />

Luftdichte Hülle (Detaillösungen)<br />

Fazit:<br />

Um Passivhaus-Qualität zu erreichen, muss beim bestehenden Gebäude mehr investiert werden als<br />

bei einer konventionellen <strong>Sanierung</strong>. Ein großes Problem stellt die Dämmung der Bodenplatte dar;<br />

die am bestehenden Gebäude nachträglich schwierig ist. Man muss, um ein für den Aufwand gutes<br />

Ergebnis zu erreichen, auf einen Aushub der Bodenplatte <strong>zur</strong>ückgreifen. Dies ist im Vergleich<br />

übermäßig teuer.<br />

Daraus folgt, dass ein wichtiger Teil der thermischen Hülle wirtschaftlich nicht dämmbar ist. Um<br />

Passivhaus-Standard zu erhalten, muss die Qualität der anderen Bauteile verbessert werden, z.B.<br />

durch eine qualitativ bessere Dämmung der Außenwand (bessere Wärmeleitgruppe), durch das<br />

Einbinden des Daches in die thermische Hülle und Vermeidung von Wärmebrücken.<br />

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Übersicht aller Varianten und Maßnahmen<br />

Maßnahmen<br />

Außenwände<br />

Perimeterdämmung<br />

Dach<br />

Fenster<br />

Fenster Keller<br />

Kellerdecke<br />

Vorarbeiten &<br />

Gerüstbau<br />

Balkone<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Anmerkung: Diese Tabelle ist im Anhang in vergrößerter Version zu finden.<br />

Übersicht EnEV-und KfW Anforderungen<br />

Fazit:<br />

Variante 0<br />

Erfüllung der Mindestanforderung<br />

nach EnEV 2009/Altbau<br />

Primärenergiebedarf: 86,2 kWh/m²a<br />

Endenergiebedarf: 76,3 kWh/m²a<br />

Heizenergiebedarf: 44,6 kWh/m²a<br />

Außenwände<br />

WDVS 160mm, WLG 040<br />

Variante 1<br />

Erfüllung der Mindestanforderung<br />

nach EnEV 2009/Neubau<br />

Primärenergiebedarf: 64,7 kWh/m²a<br />

Endenergiebedarf: 52,9 kWh/m²a<br />

Heizenergiebedarf: 39,7 kWh/m²a<br />

Außenwände<br />

WDVS 160mm, WLG 040<br />

Variante 2<br />

Erfüllung der Mindestanforderung<br />

nach EnEV 2009/Neubau -30%<br />

Primärenergiebedarf: 47,6 kWh/m²a<br />

Endenergiebedarf: 32,4 kWh/m²a<br />

Heizenergiebedarf: 35,2 kWh/m²a<br />

Außenwände<br />

WDVS 180mm, WLG 032<br />

Variante 3<br />

Erfüllung der Mindestanforderung<br />

nach EnEV 2009/Neubau -50%<br />

Primärenergiebedarf: 29,0 kWh/m²a<br />

Endenergiebedarf: 38,1 kWh/m²a<br />

Heizenergiebedarf: 32,1 kWh/m²a<br />

Außenwände<br />

WDVS 260mm, WLG 032<br />

Anmerkung: Diese Tabelle ist im Anhang in vergrößerter Version zu finden.<br />

Variante 4 ist die energetisch beste Variante und erfüllt die Anforderungen nach Passivhaus-<br />

Standard. Nach Passivhaus-Anforderungen ist ein max. Jahresheizwärmebedarf von 15kWh/m²a<br />

zulässig, es wurde hier ein Heizwärmebedarf von 14,9 kWh/m²a errechnet. Für das Gebäude in der<br />

Schwärzgrub 12 wurde ein Primärenergiebedarf von 18 kWh/m 2 errechnet, max. zulässiger<br />

Primärenergiebedarf 40 kWh/m²a (bez. auf Heizung, Pumpen und Warmwasser entspr. EnEV).<br />

Nach Umsetzung aller vorgeschlagenen Maßnahmen in Variante 4 reduziert sich der<br />

Endenergiebedarf des Gebäudes um 91%, bezogen auf den Ist-Zustand.<br />

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Variante 4<br />

Erfüllung der Mindestanforderung<br />

nach Passivaus-Standard<br />

Primärenergiebedarf: 18 kWh/m²a<br />

Endenergiebedarf:<br />

Heizenergiebedarf: 14,9 kWh/m²a<br />

Außenwände<br />

WDVS 250mm, WLG 025<br />

Styrodur 140mm, WLG 035 Styrodur 140mm, WLG 035 Styrodur 160mm, WLG 035 Styrodur 240mm, WLG 024 Styrodur 250mm, WLG 025<br />

Zwischensparrendämmung,<br />

160mm, WLG 035<br />

Fenster Wohnungen<br />

2-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

U-Wert 1,3 W/m²K<br />

Fenster Keller<br />

2-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

Ug-Wert 2,0 W/m²K<br />

Kellerdecke<br />

Dämmung 40mm von unten,<br />

WLG 024<br />

Zwischensparrendämmung,<br />

160mm, WLG 035 +<br />

Untersparrendämmung 50mm,<br />

WLG 035<br />

Fenster Wohnungen<br />

2-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

Ug-Wert 1,1 W/m²K<br />

Fenster Keller<br />

2-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

Ug-Wert 1,6 W/m²K<br />

Kellerdecke<br />

Dämmung 60mm von unten,<br />

WLG 024<br />

Zwischensparrendämmung,<br />

160mm, WLG 032 +<br />

Untersparrendämmung 60mm,<br />

WLG 032<br />

Fenster Wohnungen<br />

3-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

Ug-Wert 0,8 W/m²K<br />

Fenster Keller<br />

2-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

Ug-Wert 1,6 W/m²K<br />

Kellerdecke<br />

Dämmung 80mm von unten,<br />

WLG 024<br />

Zwischensparrendämmung,<br />

160mm, WLG 032 +<br />

Untersparrendämmung 80mm,<br />

WLG 032<br />

Fenster Wohnungen & Treppen<br />

3-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

Ug-Wert 0,8 W/m²K<br />

Fenster Keller<br />

2-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

Ug-Wert 1,6 W/m²K<br />

Kellerdecke<br />

Dämmung 100mm von unten,<br />

WLG 024<br />

Zwischensparrendämmung,<br />

160mm, WLG 025+ HWF Platte<br />

300mm, WLG 037<br />

Fenster Wohnungen<br />

3-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

Ug-Wert 0,8 W/m²K<br />

Fenster Keller<br />

3-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

Ug-Wert 0,8 W/m²K<br />

Kellerdecke<br />

Dämmung 120mm von unten,<br />

WLG 025<br />

Vorarbeiten & Gerüstbau Vorarbeiten & Gerüstbau Vorarbeiten & Gerüstbau Vorarbeiten & Gerüstbau Vorarbeiten & Gerüstbau<br />

OPTION:<br />

Neubau thermisch getrennter<br />

Balkone<br />

Lüftungsanlage NEIN<br />

Heizung<br />

Zentralheizung mit BW-Kessel<br />

-Erdgas-<br />

OPTION:<br />

Neubau thermisch getrennter<br />

Balkone<br />

Lüftungsanlage<br />

mit 80% WRG<br />

Zentralheizung mit BW-Kessel -<br />

Erdgas-<br />

Warmwasser Zentral über Heizungsanlage Zentral über Heizungsanlage<br />

PV-Anlage<br />

PV-Anlage ausgelegt<br />

auf die baulichen Gegebenheiten<br />

PV-Anlage ausgelegt<br />

auf die baulichen Gegebenheiten<br />

OPTION:<br />

Neubau thermisch getrennter<br />

Balkone<br />

Lüftungsanlage<br />

mit 80% WRG<br />

Wärmepumpe mit Erdsonden +<br />

BW Kessel<br />

Zentral über Heizungsanlage +<br />

Solarthermie<br />

PV-Anlage ausgelegt<br />

auf die baulichen Gegebenheiten<br />

OPTION:<br />

Neubau thermisch getrennter<br />

Balkone<br />

Lüftungsanlage<br />

mit 90% WRG<br />

über Lüftungsanlage +<br />

Biomassekessel mit<br />

Warmwasserpuffer<br />

Zentral über Heizungsanlage<br />

PV-Anlage ausgelegt<br />

auf die baulichen Gegebenheiten<br />

OPTION:<br />

Neubau thermisch getrennter<br />

Balkone<br />

Dezentrale Lüftungsanlage mit<br />

90% WRG<br />

Zentralheizung Pelletofen<br />

Zentral über Heizungsanlage +<br />

Solarthermie<br />

PV-Anlage ausgelegt<br />

auf die baulichen Gegebenheiten<br />

EnEV‐Anforderungen<br />

Ist ‐ Zustand Variante 0 Variante 1 Variante 2 Variante 3 Variante 4<br />

EnEV 2009 Altbau EnEV 2009 Neubau EnEV 2009 Nebau ‐30% EnEv 2009 Neubau ‐50% Passivhaus Standard<br />

[EnEV 2012 Neubau] [EnEV 2015 Neubau]<br />

max. zul. Primärenergiebedarf [kWh/m²a] / 95,4 68,1 47,7 34,07 40,0<br />

errechneter Primärenergiebedarf [kWh/m²a] 255,7 86,2 64,7 47,6 29,1 18,0<br />

KfW‐EH 130 (EnEV 2009) KfW‐EH 100 (EnEV 2009) KfW‐EH 85 (EnEV 2009)<br />

max. zul. Primärenergiebedarf [kWh/m²a] 88,5 68,1 57,92<br />

errechneter Primärenergiebedarf [kWh/m²a] 86,2 64,7 47,6<br />

29 | 103


Beschreibung der Anlagentechnik<br />

IST _Zustand<br />

Heizung:<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Bei der Heizungsanlage des betrachtenden Objektes in der Schwärzgrub 12 handelt es sich um eine<br />

Gaszentralheizung (Baujahr 1992) mit einer Wärmeleistung von 29-36kW.<br />

Das Heizsystem ist auf eine Vorlauftemperatur von 75°C und Rücklauftemperatur von 55°C<br />

ausgelegt. Es ist anzunehmen, dass die Rohrleitungen nur mäßig gedämmt sind, kein hydraulischer<br />

Abgleich vorgenommen wurde und die Pumpen nicht leistungsgeregelt laufen.<br />

Die Übergabe der Wärme erfolgt über statische Heizkörper.<br />

Warmwasser:<br />

Das Warmwasser für Duschen, Badewannen etc. wird dezentral durch einen Durchlauferhitzer<br />

erwärmt.<br />

Der Nachteil <strong>eines</strong> Durchlauferhitzers ist der hohe Energiebedarf, den er zum aufheizen des<br />

Warmwassers benötigt. Desweiteren dauert es im Gegensatz zu anderen Speichersystemen<br />

länger bis warmes Wasser aus der Zapfstelle entnommen werden kann.<br />

Handelt es sich um einen Durchlauferhitzer mit mehreren Zapfstellen, kann es bei<br />

gleichzeitigem öffnen, zu starken Temperaturschwankungen im Warmwassernetz und an den<br />

Zapfstellen kommen.<br />

Aus den oben genannten Gründen, werden in den nachfolgenden Varianten nur zentrale Systeme <strong>zur</strong><br />

Warmwassererwärmung betrachtet.<br />

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Variante 0<br />

Heizung:<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

In Variante 0 wird ein zentraler Wärmeerzeuger als Gas-Brennwertkessel mit einer Leistung von<br />

33kW vorgeschlagen.<br />

Ein Brennwertkessel ist heute Stand der Technik. Er nutzt im Gegensatz zu älteren<br />

Niedertemperaturkesseln (NT-Kesseln) die Kondensationswärme im Abgas aus.<br />

Kondensationswärme ist die freigesetzte Energie des Wasserdampfes der im Brennstoff enthalten ist.<br />

Dadurch kann der Wirkungsgrad bei Gas-Brennwertkesseln bis zu ca. 11% gegenüber NT-Kesseln<br />

gesteigert werden.<br />

Der Einsatz <strong>eines</strong> Brennwertkessels birgt die Gefahr von Korrosion im Schornstein. Sollte der Kamin<br />

anfällig für Korrosion sein, müssen Vorkehrungen getroffen werden, wie beispielsweide das Einlassen<br />

<strong>eines</strong> Edelstahlrohrs. Dies ist mit dem zuständigen Schornsteinfeger vor Ort abzuklären.<br />

Die Vorlauf- und Rücklauftemperaturen ändern sich gegenüber dem Ist- Zustand nicht. Die<br />

Rohrleitungen müssen nach den Vorgaben der aktuell gültigen EnEV 2009 gedämmt werden.<br />

Das Heizungsnetz sollte hydraulisch abgeglichen sein. Bei einem hydraulischen Abgleich wird<br />

sichergestellt, dass alle Wärmeverbraucher die gleiche Menge an Wärme erhalten. Ebenso sollte eine<br />

leistungsgeregelte Umwälzpumpe eingesetzt werden, die sich nur bei Bedarf einschaltet und dadurch<br />

weniger Energie benötigt<br />

Für alle nachfolgenden Varianten gilt, dass ein hydraulischer Abgleich des Heizungsnetzes, der Einsatz<br />

leistungsgeregelter Pumpen, sowie eine entsprechende Dämmung der Rohrleitungen und<br />

Wärmespeicher dringend erforderlich sind.<br />

Die Wärmeübergabe an die zu heizenden Räume erfolgt über Heizkörper (z.B. Radiatoren,<br />

Konvektoren).<br />

Warmwasser:<br />

Statt der dezentralen Warmwasserversorgung, wird in Variante 0 eine zentrale<br />

Warmwasserversorgung vorgesehen, die über die Heizungsanlage erfolgt.<br />

Zur Speicherung des Warmwassers wird ein indirekt beheizter Warmwasser-Speicher mit einem<br />

Volumen von 460 Litern vorgeschlagen. Um Wärmeverluste zu verringern, ist es notwendig den<br />

Speicher nach den Vorgaben der EnEV zu dämmen.<br />

Bei einem Warmwasserspeicher wird das Wasser indirekt mittels Heizungswasser erwärmt. Dies<br />

geschieht über eine spiralförmige Rohrschlange, in der das Heizungswasser den Speicher durchläuft<br />

und durch die abgegebene Wärme, das im Speicher vorliegende Wasser auf die gewünschte<br />

Temperatur erwärmt. Wird der Warmwasser-Speicher aufgeheizt, sollte die Temperatur des<br />

Wassers mindestens 55°C betragen, ansonsten besteht Gefahr der Legionellenbildung.<br />

Eine weitere Gefahrenquelle <strong>zur</strong> Entstehung von Legionellen sind zu lange Leitungswege vom<br />

Warmwasserspeicher zu den Zapfstellen (Duschen, Waschbecken). Bei geschlossenen Zapfstellen<br />

kühlt sich das Wasser in langen Leitungen ab. Folglich sollte eine Zirkulation vorgesehen werden.<br />

Dann wird das abgekühlte Wasser über eine Zirkulationsleitung dem Speicher zugeführt und dadurch<br />

wieder erwärmt. So kühlt sich das Warmwasser nicht unter 55°C ab.<br />

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Variante 1<br />

Heizung<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Der errechnete Heizwärmebedarf wird durch eine Zentralheizung und einer zentralen Lüftungsanlage<br />

mit Wärmerückgewinnung (WRG 80%) gedeckt.<br />

Die Wärmeerzeugung der Zentralheizung wird von einem Gas-Brennwertkessel mit einer Leistung von<br />

33 kW übernommen. Durch die vorgeschlagenen Dämmmaßnahmen kann die Vorlauftemperatur<br />

gesenkt werden.<br />

Bei einer zentralen Lüftungsanlage wird die frische Außenluft durch ein Rohr zentral angesaugt und<br />

Mittels Lüftungsleitungen in die entsprechenden Räume geleitet. Um Temperaturdifferenzen zwischen<br />

der Außen- und Innenluft auszugleichen wird die Lüftungsanlage mit einer WRG versehen.<br />

Für die Wärmerückgewinnung wird die verbrauchte, warme Luft den Räumen (meistens Bad, WC,<br />

Küche) entzogen und <strong>zur</strong> Erwärmung der kälteren Außenluft genutzt (ohne Vermischung der Luft). Die<br />

Wärmeübertragung erfolgt durch einen Abluft-/Zuluft-Wärmetauscher.<br />

Ein gewisser Wärmebedarf kann durch die Wärmerückgewinnung gedeckt werden. Sollte die<br />

Wärmerückgewinnung für die gewünschte Raumtemperatur nicht ausreichend sein, schaltet sich der<br />

Brennwertkessel mit ein. Die Wärmeübertragung der Zentralheizung erfolgt über Heizköper.<br />

Warmwasser:<br />

Die Warmwasserbereitung erfolgt wie in Variante 0.<br />

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32 | 103


Variante 2<br />

Heizung:<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Statt einer monovalenten Wärmeversorgung (nur ein Wärmeerzeuger), wie in den vorangegangenen<br />

Varianten, wird in Variante 2 eine bivalente-parallele Betriebsweise betrachtet.<br />

In Variante 2 wird eine Sole/Wasser-Wärmepumpe eingesetzt, die den größten Teil des<br />

Heizwärmebedarfes abdeckt und sich bei Bedarf den vorgesehenen Gas-Brennwertkessel (Leistung 15<br />

kW) als Spitzenlastkessel hinzu schaltet.<br />

Die Sole/Wasser-Wärmepumpe nutzt Erdwärme als Energiequelle. In tiefen Erdschichten herrscht immer<br />

eine konstante Temperatur von ca. 10°C. Mittels Erdsonden wird die Erdwärme über eine<br />

Trägerflüssigkeit (Sole), aus den großen Tiefen befördert. Über einen Wärmetauscher gibt die Sole die<br />

Wärme an die Wärmepumpe ab. Die Wärmepumpe erzeugt unter Zufuhr von Energie (Strom) aus<br />

einem niedrigeren Temperaturpotential ein höheres Temperaturpotential. So kann ein Vielfaches an<br />

Wärme aus der eingesetzten Energie gewonnen werden.<br />

Da auch in kalten Jahreszeiten in den Erdschichten eine konstante Temperatur von ca. 10°C vorliegt, ist<br />

die Güte der Wärmepumpe nahezu das ganze Jahr über gleich. Die Güte einer Wärmepumpe wird<br />

durch die Jahresarbeitszahl beschrieben. Sie ist das Verhältnis zwischen abgegebener Wärme und<br />

zugeführter Energie (Strom). Je höher die Jahresarbeitszahl, desto wirtschaftlicher ist die Wärmepumpe.<br />

Der Einsatz einer Wärmepumpe setzt die Installation <strong>eines</strong> Pufferspeichers voraus. Ein Pufferspeicher ist<br />

ein Behälter in dem Wärme gespeichert und bei Bedarf wieder entnommen werden kann. So können<br />

Räume mit Wärme versorgt werden, ohne die Wärmepumpe einzuschalten. Durch das geringe Ein- und<br />

Ausschalten der Wärmepumpe erhöht sich ihre Lebensdauer.<br />

Darüber hinaus sind eine zentrale Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung (WRG 80%) und optional<br />

eine solare Heizungsunterstützung (Solarthermie) vorgesehen.<br />

Die Temperaturen des Heizkreislaufes betragen 35°C im Vorlauf und 28°C im Rücklauf.<br />

Die Wärmeabgabe der Zentralheizung erfolgt über Heizkörper.<br />

Warmwasser:<br />

Die Warmwasserversorgung sollte im Sommer vollständig oder zumindest größtenteils über<br />

Solarthermie geregelt werden. Die Wärme der Sonne wird von Kollektoren aufgenommen und über<br />

eine Trägerflüssigkeit weitergeleitet. Diese Trägerflüssigkeit durchströmt den Wasserspeicher und heizt<br />

dabei indirekt das im Speicher vorliegende kalte Wasser auf.<br />

Wenn Solarthermie <strong>zur</strong> Heizungsunterstützung und <strong>zur</strong> Warmwassererzeugung genutzt wird, ist die<br />

Installation <strong>eines</strong> Kombi-Speichers sinnvoll. Diese Speicherart ist ein Pufferspeicher mit integrierter<br />

Warmwassererwärmung. Dadurch ist eine kombinierte solare Heizungsunterstützung und<br />

Trinkwassererwärmung möglich.<br />

Da Solarthermie keinen Brennstoff und keinen Strom benötigt, ist sie eine sehr umweltfreundliche<br />

Energieversorgung. Allerdings ist die Warmwassererwärmung durch Solarthermie im Winter sehr gering.<br />

In diesem Fall übernimmt die Zentralheizung die Warmwassererwärmung.<br />

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Variante 3<br />

Heizung:<br />

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Die Wärmeversorgung erfolgt über dezentrale Lüftungsgeräte mit Wärmerückgewinnung (WRG 90%),<br />

mittels Abluft/Zuluft-Wärmepumpen.<br />

Bei einer dezentralen Lüftungsanlage werden im Gegensatz <strong>zur</strong> zentralen Lüftungsanlage<br />

Einzelventilatoren <strong>zur</strong> raumweisen Lüftung in die Außenwände eingebaut. Da keine zusätzlichen<br />

Rohrleitungen innerhalb des Gebäudes erforderlich sind, eignen sich diese Anlagen besonders für den<br />

nachträglichen Einbau in bestehende Gebäude. Durch den direkten Raumbezug sollten die Ventilatoren<br />

besonders geräuscharm arbeiten.<br />

In der Regel sind die Betriebs- und Wartungskosten der Anlagen durch die Anzahl der Einzelgeräte<br />

etwas höher als bei zentralen Lüftungsanlagen.<br />

Die Wärme wird der Abluft entzogen und der Wärmepumpe zugeführt. Die Wärmepumpe erzeugt ein<br />

höheres Temperaturniveau. Dieses wird dann über einen Wärmetauscher an die frische Zuluft<br />

abgegeben und erwärmt diese dadurch. Sollte trotzdem die gewünschte Raumtemperatur an sehr kalten<br />

Tagen nicht erreicht werden, ist ein elektrisches Heizregister zum Nachheizen vorgesehen.<br />

Die Wärme kommt ausschließlich durch die Lüftungsanlage in die zu beheizenden Räume. Dadurch<br />

werden keine statischen Heizflächen mehr benötigt.<br />

Warmwasser:<br />

Die Warmwasserbereitstellung erfolgt über einen Pellet-Kessel. Die dafür erforderlichen Pellets bestehen<br />

aus Holz und sind somit ein nachwachsender Rohstoff.<br />

Bei einer Pellet-Heizung ist ein Lagerraum für die Pellets notwendig. Bei einem Pellet-Kessel mit<br />

Förderschnecke muss der Lagerraum direkt neben dem Aufstellungsraum des Kessels angeordnet sein.<br />

Die Pellets werden mittels automatischer Förderschnecke in die Brennkammer des Kessels befördert.<br />

Entstehende überschüssige Wärme wird in einem Pufferspeicher zwischengespeichert und bei Bedarf<br />

wieder entnommen. So wird ein häufiges Ein- und Ausschalten des Kessels vermieden.<br />

Da ein moderner Pellet-Kessel auf dem Prinzip der Brennwerttechnik basiert, sollte der Schornstein<br />

unempfindlich gegen Korrosion sein.<br />

Zur Warmwasserspeicherung ist ein Speicher mit einem Volumen von 460 Litern vorgesehen.<br />

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Variante 4<br />

Heizung:<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Die Wärmeversorgung erfolgt über eine dezentrale Lüftungsanlage mit 90% Wärmerückgewinnung.<br />

Der Abluft wird Wärme entzogen und diese, über einen Wärmetauscher der Zuluft zugeführt.<br />

Sollte die gewünschte Raumtemperatur an sehr kalten Tagen nicht erreicht werden, wird über ein<br />

Luft/Wasser-Heizregister nachgeheizt. Das Luft/Wasser-Heizregister wird in den Lüftungskanal eingebaut.<br />

Die in das Heizregister einströmende Zuluft wird durch die Wärme des Heizungswassers erwärmt. Das<br />

Heizungswasser gibt seine Wärme über eine spiralförmige Leitung an die Zuluft ab. Das 55°C warme<br />

Heizungswasser wird von einem Pellet-Kessel (Leistung 15 kW) erzeugt. Darüber hinaus kann optional<br />

eine solare Heizungsunterstützung zum Einsatz kommen, die während der Sommermonate die Aufgabe<br />

des Pellet-Kessel übernehmen kann.<br />

Die Wärme kommt ausschließlich durch die Lüftungsanlage in die zu beheizenden Räume.<br />

Warmwasser:<br />

Die Warmwasserversorgung erfolgt über die zentrale Heizungsanlage und optional über Solarthermie<br />

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Fazit der Anlagentechnik<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Durch eine moderne und umweltfreundliche Heizungsanlage wird der Primärenergiebedarf und der<br />

damit verbundenen CO2-Ausstoß verringert.<br />

Besonders die Verwendung von erneuerbarer Energie in Verbindung mit einer gut eingestellten<br />

Anlagentechnik hat einen großen Anteil daran. Darüber hinaus sind Wärmerückgewinnung und<br />

Solarthermie sinnvolle Maßnahmen <strong>zur</strong> Energieeinsparung.<br />

Eine Aussage über die energetische Effizienz aller Varianten wird in Tabelle 1 dargestellt. Dort werden<br />

der Primärenergiebedarf und die Primärenergieeinsparung aller Varianten untereinander und mit dem<br />

IST-Zustand verglichen.<br />

Der Primärenergiebedarf gibt Auskunft über die Energieeffizienz <strong>eines</strong> Gebäudes. Darin enthalten sind<br />

der Energieaufwand für Heizung, Warmwasser, Lüftung, Beleuchtung, sowie deren Anlagenverluste und<br />

die Gewinnung der Energieträger.<br />

Tabelle 1: Vergleich Primärenergiebedarf und Brennstoffeinsparung<br />

Primärenergiebedarf<br />

(kWh/m 2a)<br />

Primärenergieeinsparung zu<br />

IST-Zustand<br />

(kWh/m²a)<br />

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Primärenergieeinsparung<br />

zu IST-Zustand<br />

(%)<br />

IST-Zustand 256 --- ---<br />

Variante 0 86 170 66<br />

Variante 1 65 191 75<br />

Variante 2 48 208 81<br />

Variante 3 29 227 89<br />

Variante 4 26 230 90<br />

Durch die Kombination aus effektiver Dämmung und er dazugehörigen, sinnvollen Anlagentechnik stellt<br />

Variante 4 (Passivhaus-Standard) die energetisch beste Variante dar.<br />

Bei allen Varianten ist hervorzuheben, dass durch den Einsatz einer Photovoltaikanlage, Strom erzeugt<br />

wird, der einen gewissen Bedarf der elektrischen Geräten und der Anlagentechnik decken kann. Dadurch<br />

kann zusätzliche Energie eingespart werden.<br />

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Exkurs: Lüftungsanlage<br />

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Bei einem Gebäude mit einer hohen Dämmqualität und einer luftdichten Außenhülle ist der<br />

erforderliche Luftwechsel nur mit mechanischer Unterstützung erreichbar. Manuelles Öffnen und<br />

Schließen der Fenster reicht bei einem Gebäude mit hohem energetischem Standard für eine<br />

kontrollierte Lüftung nicht aus, um Tauwasserniederschlag und Schimmelbildung zu verhindern. Für<br />

einen hygienischen Luftwechsel gilt eine Mindest-Luftwechselrate von 0,5 pro Stunde.<br />

Für das Wohnhaus In der Schwärzgrub 12 wurden 3 unterschiedliche Lüftungsanlagen betrachtet.<br />

Zentrale Lüftungsanlage<br />

Frischluftzugang an zentraler Stelle, zentrales Lüftungsgerät mit Wärmerückgewinnung im Keller oder<br />

Dachgeschoss.<br />

Vorteil: Nur eine Anlage (Filterwechsel und Wartung gut durchführbar).<br />

Nachteile: große Leitungen, Brandschutz teuer und wartungsintensiv, keine individuelle Regelbarkeit<br />

(in Bezug auf Luftmengen / Stoßlüftung usw.), Regelung unflexibel (Behaglichkeit, wer hat<br />

Bedienpriorität?).<br />

Dezentrale Lüftungsanlage<br />

Jede Wohnung erhält einen direkten Frischluftzugang, z.B. durch die Fassade: Die Luft wird über den<br />

Flur in die einzelnen Zimmer verteilt (abgehängte Decken, flache Rohrleitungen).<br />

Vorteil: kleine Querschnitte, Schallübertrag durch Nachbar über Leitungen ausgeschlossen.<br />

Über eine PC Schnittstelle kann auch der Hausmeister alle Betriebszustände überwachen und<br />

ändern.<br />

Nachteil: Kondensat vom Wärmetauscher muss von jeder Wohnung einzeln abgeführt werden,<br />

Filterwechselproblem (Wartung jeder einzelnen Wohnung aufwendig), System wetterschlaganfällig,<br />

statische Heizflächen als „Notfall-Lösung“ werden empfohlen.<br />

Dezentrale Lüftungsanlage mit zentraler Luftzuführung<br />

Frischluftzugang zentral im KG, Lüftungsgerät mit Wärmetauscher jeweils in den einzelnen<br />

Wohnungen, über Flurbereich Verteilung der Luft in die einzelnen Zimmer.<br />

Vorteile: Computergesteuerte Zentrale dokumentiert Verbraucherverhalten und Störungen,<br />

Frischluft kann über Leitungsführung im Boden auf eine Grundtemperatur von 8°C vorgewärmt<br />

werden<br />

Nachteile: Brandschutzproblem, wartungsaufwendig, Reinigungsproblem, Filterwechselproblem (alle<br />

12 Wochen, dem Mieter nicht zumutbar) Schallproblem<br />

Bei einer zentralen Frischluftanlage sind individuelle Behaglichkeitskriterien und Luftmengen nicht<br />

beeinflussbar, nur durch Hausmeister steuerbar.<br />

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Exkurs: Nachhaltiges Sanitärkonzept<br />

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Bei der <strong>energetischen</strong> Totalsanierung <strong>eines</strong> Wohnhauses bietet sich an, eine ganzheitliche<br />

Betrachtung durchzuführen und auch andere Bereiche zu beleuchten, in denen Ressourcen<br />

verbraucht werden, wie z.B. der Verbrauch von Trinkwasser.<br />

Ökonomisch und ökologisch betrachtet, ist es nicht sinnvoll, Frischwasser bzw. Trinkwasser für das<br />

Abwassersystem zu benutzen.<br />

Es existieren bereits viele alternative Abwasserkonzepte, die eine nachhaltige Nutzung von Wasser<br />

voranbringen. Das nachfolgende Konzept orientiert sich an der separaten Abführung von<br />

Teilströmen und deren fast vollständigen Verwertung.<br />

Innerhalb <strong>eines</strong> integrierenden Abwasserkonzepts für das Gebäude in der Schwärzgrub 12 könnte<br />

die separate Behandlung von Teilströmen in folgender Art vorgesehen werden:<br />

- Grauwasser (Abwasser ohne Fäkalien)<br />

- Schwarzwasser (Toilettenabwasser)<br />

- Bioabfall (organische Abfälle)<br />

Das häusliche Abwasser wird innerhalb der Wohnungen getrennt erfasst. Durch den Einsatz von<br />

Vakuumtoiletten, die einen sehr geringen Wasserverbrauch haben, werden Fäkalien und Urin<br />

(Schwarzwasser) und das restliche Abwasser (Grauwasser) getrennt abgeleitet und behandelt.<br />

Durch den Einsatz der Vakuumtoiletten (wie sie sich z.B. im Schiffbau oder ICE-Waggon bewährt<br />

haben), die je Spülung nur 1 - 1,2 l Spülwasser verbrauchen, liegt das Schwarzwasser als hoch<br />

konzentrierter Abwasserstrom vor. Dieser Teilstrom wird durch Vakuumleitungen <strong>zur</strong> zentralen<br />

anaeroben Behandlungsanlage (Biogasanlage) gesaugt.<br />

Der anfallende Müll wird soweit wie möglich in verschiedenen Fraktionen (Glas, Papier,<br />

Verpackungsmaterial, Restabfall und Biomüll) getrennt erfasst. Biomüll wird dabei über ein<br />

Biotonnensystem gesammelt, in einer zentralen Anlage zerkleinert und ebenfalls der Anaerobanlage<br />

zugegeben.<br />

Durch die gemeinsame Vergärung der beiden Fraktionen Schwarzwasser und Biomüll in der<br />

Anaerobanlage wird der Energieinhalt der beiden Teilströme genutzt. Das bei der Vergärung<br />

entstehende Biogas kann im Brennwertkessel <strong>zur</strong> Wärmeversorgung oder im BHKW <strong>zur</strong><br />

Energieerzeugung genutzt werden. Die dabei entstehende Abwärme versorgt sowohl den<br />

Anaerobreaktor mit der erforderlichen Prozessenergie als auch das angeschlossene<br />

Wärmeversorgungsnetz.<br />

Der nach der anaeroben Behandlung verbleibende Flüssigdünger wird in einem Speicherbehälter<br />

gesammelt und z.B. an die Landwirtschaft abgegeben. Hierdurch können die im Abwasser<br />

enthaltenen Nährstoffe fast vollständig in die Landwirtschaft <strong>zur</strong>ückgeführt werden - der<br />

Nährstoffkreislauf wird hiermit geschlossen.<br />

Das nur schwach mit Nährstoffen belastete Grauwasser wird über Gefälleleitungen aus den Häusern<br />

herausgeführt. Es wird von Grobstoffen gereinigt und in diskontinuierlicher Beschickung<br />

Pflanzenkläranlagen (bewachsenen Sandfiltern) zugeführt. Die Reinigungsleistung innerhalb der<br />

vertikal durchströmten Pflanzenkläranlagen wird im Wesentlichen durch die in Sandkörpern<br />

siedelnden Mikroorganismen erbracht, die Bepflanzung (i.d.R. Schilf) unterstützt dabei die Belüftung.<br />

Aufgrund der geringen Nährstoffbelastung (Stickstoff, Phosphor und Kalium) des Grauwassers, ist<br />

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eine weitestgehende biologische Reinigung des Grauwassers in der Pflanzenkläranlage leicht und<br />

kostengünstig möglich. Der Abfluss der Grauwasserbehandlung, erfolgt in einen nachgeschalteten<br />

Teich, bzw. kann zu Bewässerungszwecken im Siedlungsgebiet genutzt werden.<br />

Vorteile:<br />

Geringerer Wasserverbrauch, da Wasser nicht mehr als Transportmittel gebraucht wird.<br />

Herkömmliche Abwasserreinigung hat hohen Energieverbrauch, insbesondere bei der Entfernung<br />

von Stickstoffverbindungen. Gleichzeitig ist für die Produktion stickstoffhaltiger Handelsdünger viel<br />

Energie erforderlich. Der im Abwasser enthaltene Stickstoff kann direkt verwertet werden. Wegfall<br />

von ständigen Nährstoffverlusten (Stickstoff, Phosphor, Kalium) in die Gewässer mit daraus<br />

resultierender Nährstoffbelastung und langfristiger Akkumulation im Meer � Schonung der Umwelt<br />

� Zukunftsorientiertes System � Nachhaltigkeit.<br />

Empfehlung: Für das Gebäude in der Schwärzgrub 12 in Baumholder mit 4 Wohneinheiten<br />

empfehlen wir Grauwasser Recycling. Nachfolgend wird dieses Prinzip näher erläutert.<br />

Exkurs: Grauswasser Recycling<br />

Wasser ist zu kostbar, um es zu verschwenden. Denn seine permanent hohe Verfügbarkeit erscheint für<br />

die Zukunft nicht mehr selbstverständlich. Doch wir sind es gewohnt, fast jeden Wasserbedarf mit<br />

Trinkwasser zu decken – obwohl das nicht immer erforderlich ist. Das Schaubild macht es deutlich: Der<br />

grüne Teil zeigt klar, wo nicht unbedingt Trinkwasser-Qualität nötig ist.<br />

Grauwasser Recycling bietet die Möglichkeit, Wasser aus Dusche und Badewanne durch eine rein<br />

biologische Aufbereitung zweifach zu nutzen, ohne chemische Zusätze.<br />

Dies bietet ein entscheidender Beitrag zum ökologisch nachhaltigen Handeln und senkt den<br />

Wasserverbrauch – und damit die Wasserkosten – um bis zu 50 Prozent. So lässt sich ohne<br />

Komforteinbußen auf intelligente Weise Wasser einsparen.<br />

Quelle: Hansgrohe; www.hansgrohe.com<br />

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Welches Wasser kann für Grauwasser Recycling verwendet werden?<br />

Eingeleitet werden kann Wasser aus:<br />

· Dusche<br />

· Badewanne<br />

Verwendet werden kann das Wasser für:<br />

· WC-Spülung<br />

· Waschmaschine<br />

· Putzzwecke<br />

· Gartenbewässerung<br />

Einsatzbereiche:<br />

Grundsätzlich überall dort, wo geduscht<br />

und gebadet wird, z. B.<br />

· Ein- und Mehrfamilienhaus<br />

· Hotel<br />

· Schwimmbad<br />

· Wohnheim<br />

· Fitnesscenter/Sporthalle<br />

· Gewerbebetrieb<br />

Wo ist Grauwasser Recycling eine sinnvolle Alternative?<br />

Speziell bei der Planung <strong>eines</strong> Neubaus ist Grauwasser Recycling eine ökologisch und ökonomisch<br />

sinnvolle Möglichkeit, den Verbrauch kostbaren Trinkwassers zu reduzieren. Doch auch bei der<br />

Komplettsanierung <strong>eines</strong> Gebäudes ist seine Installation eine sinnvolle Alternative zum herkömmlichen<br />

System.<br />

Welche Installationsvoraussetzungen gelten für Grauwasser Recycling?<br />

· Separates Rohrleitungssystem <strong>zur</strong> Sammlung des Dusch- und Badewassers<br />

· Separate Klarwasserleitungen <strong>zur</strong> Versorgung der Verbrauchsstellen<br />

· Keine Verbindungen zwischen Trink- und Klarwasserleitungsnetz<br />

· Separate Entlüftung, getrennt von Schwarzwasserleitungen<br />

· Bodenablauf nach DIN 1986<br />

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Das Verfahren<br />

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Die Vorfiltration<br />

Das Grauwasser (aus Dusche und Badewanne) gelangt zunächst in einen Filter, der gröbere Partikel<br />

wie Textilflusen, Haare usw. <strong>zur</strong>ück hält. Der Filter wird in regelmäßigen Abständen automatisch<br />

gereinigt, Rückstände werden in die Kanalisation geleitet.<br />

Biologische Aufbereitung<br />

Nach der Vorfiltration erfolgt die biologische Aufbereitung des Grauwassers in 2 Stufen. Das Wasser<br />

wird in Stufe 1 unter Einleitung von Luftsauerstoff aufbereitet. Mikroorganismen, die sich auf der<br />

Oberfläche des in den Behältern der Stufen 1 und 2 eingebrachten Trägermaterials an siedeln,<br />

sorgen durch Stoffwechselvorgänge für die Aufbereitung bzw. für die Reduktion der abbaubaren<br />

Wasser-Inhaltsstoffe. Nach 3 Stunden wird das Wasser aus Stufe 1in Stufe 2 umgepumpt und hier ein<br />

zweites Mal wie oben beschrieben aufbereitet.<br />

Sedimentation<br />

Beim biologischen Aufbereitungsprozess (Stufe 1 und 2) entsteht überschüssiger biologisch aktiver<br />

Schlamm. Dieser wird in definierten Zeitabständen automatisch abgeführt und der öffentlichen<br />

Kanalisation zugeführt.<br />

UV-Desinfektion<br />

Nach der Sedimentation durchströmt das Wasser in Stufe 3 eine UV-Lampe und wird auf diese<br />

Weise entkeimt. Das recycelte Wasser ist nun geruchsfrei und langfristig speicherbar. Es kann als hoch<br />

wertiges Betriebswasser wiederverwendet werden, entsprechend den hygienischen Anforderungen<br />

der EU-Richtlinie für Bade Gewässer (76/160/EWG) und den Anforderungen des fbr-Hinweisblatts H<br />

201.<br />

Besonderheiten<br />

Eine automatische Trinkwassernachspeisung sorgt dafür, dass auch bei zu geringem Wasseranfall die<br />

Verbrauchsstellen mit Wasser versorgt werden. Bei zu hohem Wasseranfall wird das Wasser mittels<br />

<strong>eines</strong> Überlaufs der Kanalisation zugeführt und so ein Überlaufen der Anlage verhindert.<br />

Fazit<br />

Durch die 2fache Nutzung des anfallenden Dusch- und Badewassers ist eine Einsparung der<br />

Wasserkosten bis zu 50% möglich.<br />

Mithilfe des oben genannten Verfahrens fallen nur geringe Wartungs- und Betriebskosten für den<br />

Verbraucher an. (Die Filter werden in regelmäßigen Abständen automatisch Rückgespült und der<br />

Stromverbrauch beträgt je nach Anlagengröße 1 – 1,2 kW pro aufbereitetem<br />

Kubikmeter Klarwasser.)<br />

Im Vergleich <strong>zur</strong> Regenwassernutzung steht jeden Tag Wasser zum Recycling <strong>zur</strong> Verfügung, da<br />

Duschwasser täglich anfällt. Dadurch ist eine gleichbleibende Bedarfsabdeckung gewährleistet.<br />

Umweltbewusstes Handeln durch sorgsamen Umgang mit den Ressourcen der Natur<br />

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Einleitung<br />

6 Bewertung Finanz-Potential<br />

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Ziel dieser Projektbetrachtung ist es, das bestehende Mehrfamilienwohnhaus, im vermieteten<br />

Zustand energetisch so zu modernisieren, dass eine maximale Reduzierung von Primärenergie,<br />

unter Berücksichtigung des wirtschaftlich Gebotenen erlangt wird. Dies beinhaltet vor allem die<br />

Verbesserung der thermischen Hülle sowie die Optimierung der Anlagentechnik.<br />

Der benötigte Restenergiebedarf soll durch den Einsatz regenerativer Energien gedeckt werden, die<br />

möglichst lokal am Gebäude erzeugt werden und idealer Weise zu einem Energiegewinn führen um<br />

die CO2 Emission zu senken und unsere Umwelt zu schonen. Regenerative Anteile bleiben preislich<br />

konstant da sie von den internationalen Energiemärkten für fossile Energieträger unabhängig sind.<br />

Der dann verbleibende nur noch geringe Restheizwärmebedarf ist Voraussetzung, dass der<br />

Vermieter mit den Mietern einen Mietzins vereinbaren kann, der den Mieter von der Unsicherheit<br />

der steigenden fossilen Energiekosten entkoppelt. Dieser Mietzins beinhaltet die Kosten für Heizung<br />

und Warmwasser, d.h. die Vermietung erfolgt „Warm“ für „Kalt“. Ausgehend vom heutigen<br />

Zeitpunkt haben unsanierte Mehrfamilienhäuser dieses Objekttypus einen durchschnittlichen<br />

Heizenergiebedarf von ca. 18 Litern/m 2/a.<br />

Bei einem aktuellen Energiepreis für Öl von ca. 0,63 €/Liter (Stand Febr. 2010) ergibt sich eine<br />

Summe von ca. 11,34 €/m 2/a.<br />

Dies entspricht einem Nebenkostenanteil von ca. 0,95 €/m 2/mtl.<br />

Bei einer Lebenszyklusbetrachtung von 10 Jahren ergeben sich:<br />

bei einer angenommenen mittleren Energiepreissteigerung von 5% pro Jahr Ölpreise von ca. 0,98<br />

€/Liter und Energiekosten von ca. 17,64 €/m 2/a.<br />

Dies entspricht einem Nebenkostenanteil von ca. 1,47 €/m 2/mtl.<br />

Bei einer angenommenen mittleren Energiepreissteigerung von 10% pro Jahr Ölpreise von ca. 1,48<br />

€/Liter und Energiekosten von ca. 26,64 €/m 2/a.<br />

Dies entspricht einem Nebenkostenanteil von ca. 2,20 €/m 2/mtl.<br />

Dem gegenüber steigen die Kaltmiete sowie die anderen Nebenkosten nur um ca. 2 % pro Jahr. Für<br />

die Mieter führt der überproportionale Anstieg der Nebenkosten für Heizung und Warmwasser zu<br />

einer nicht kalkulierbaren Mietbelastung. Besonders bei Sozialwohnungen kann dies dazu führen,<br />

dass die Mieter dies nicht mehr finanzieren können.<br />

Für die Vermieter verliert das Mietobjekt überproportional an Wert, da energetisch effizientere<br />

Neubauten günstigere Mietkonditionen anbieten können.<br />

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Gesucht werden daher Lösungsansätze für <strong>Sanierung</strong>en, die -unter Berücksichtigung des<br />

wirtschaftlich Gebotenen- vermietete Mehrfamilienwohnhäuser weitestgehend ohne<br />

Beeinträchtigung der Mieter dergestalt in energieeffiziente Mietobjekte transformieren, so dass der<br />

Vermieter in der Lage ist, dem Vermieter eine Warmmiete zu festen und somit für den Mieter<br />

kalkulierbaren marktüblichen Preissteigerungsraten anzubieten.<br />

Voraussetzung hierzu ist die Entkopplung der Wärmeerzeugung von den fossilen Energieträgern, da<br />

sich deren Preise überproportional entwickeln.<br />

Lösungskonzepte sollen daher auf nicht fossile Energieträger basieren.<br />

Ggf. notwendige erhöhte Investitionskosten sollen sich, bezogen auf eine bestimmte<br />

Lebenszyklusbetrachtung, amortisieren.<br />

Im folgenden Kapitel werden die Maßnahmen in Bezug auf die anfallenden Investitionskosten<br />

betrachtet. Es wurde für die Varianten 0 und 3 jeweils ein Kostenrahmen aufgestellt. Anschließend<br />

wird eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung durchgeführt. Die Maßnahmen werden über den<br />

annuitätischen Gewinn bewertet. Durch die Energiesparmaßnahmen werden<br />

Energiekosteneinsparungen erzielt, die in einer Heizkostenentwicklung in Bezug auf die Varianten<br />

dargestellt werden.<br />

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Maßnahmen und Kosten<br />

Maßnahmen und Kostenrahmen der betrachteten Varianten<br />

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Die Kosten beziehen sich nur auf die energetische <strong>Sanierung</strong>, in diesem Zusammenhang stehende<br />

Innenausbau-Maßnahmen sind nicht berücksichtigt.<br />

Für die Berechnungen werden folgende Rahmenbedingungen festgelegt:<br />

• Die zugrundeliegende vermietbare Wohnfläche basiert auf den <strong>zur</strong> Verfügung gestellten<br />

Planunterlagen (ca. 297m² Nutzfläche)<br />

• Es wird mit einem fixen Finanzierungszins von 5% für alle Varianten gerechnet<br />

• Der Betrachtungszeitraum wird auf 30 Jahre festgelegt<br />

• Finanzierungen über öffentliche Fördermittel werden nicht berücksichtigt<br />

• Das Gebäude ist vor den Investitionen altschuldenfrei<br />

• Steuerliche Gesichtspunkte werden nicht berücksichtigt<br />

• Ein Mietausfallwagnis wird nicht berücksichtigt<br />

• Es wird mit einem jährlichen Mietanstieg von 1% gerechnet<br />

• Instandhaltungs- und Verwaltungskosten werden mit einem jährlichen Anstieg von 1%<br />

gerechnet<br />

• Es wird mit einem heutigen Energiepreis für Gas von 0,0847€/kWh (inkl. Mehrwertsteuer<br />

von 19%) gerechnet<br />

• Die Energiepreissteigerungen werden in den Szenarien 3%, 5% und 7% angezeigt<br />

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Maßnahmen und Kosten für Variante 0<br />

Variante 0<br />

Erfüllung der Mindestanforderung nach<br />

EnEV 2009/Altbau<br />

Primärenergiebedarf: 86,2 kWh/m²a<br />

Heizenergiebedarf: 44,6 kWh/m²a<br />

Außenwände<br />

WDVS 16 cm, WLG 040<br />

Dach: Zwischensparrendämmung<br />

Dämmung 16 cm, WLG 035<br />

Fenster Wohnungen und Keller<br />

2-Scheiben-Isolier-Verglasung,<br />

U-Wert 1,3-2,0 W/m²K<br />

Kellerdecke<br />

Dämmung 4 cm von unten, WLG 024<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Netto<br />

in €<br />

19% MwSt.<br />

Brutto<br />

in €<br />

43.509 8.267 51.776<br />

3.608 686 4.294<br />

32.560 6.186 38.746<br />

2.816 535 3.351<br />

Vorarbeiten I Gerüstbau I Sonstiges* 24.942 4.739 29.680<br />

Errichtung thermisch getrennter Balkone 28.000 5.320 33.320<br />

Abbruch Eingangsüberdachung & Montage<br />

neuer Glaselemente<br />

2.200 418 2.618<br />

Abluftanlagen pro Wohneinheit<br />

mit Wärmerückgewinnung<br />

Nein Nein Nein<br />

Zentrales Heizsystem:<br />

BW-Kessel -Gas-<br />

5.500 1.045 6.545<br />

PV-Anlage ausgelegt<br />

auf die baulichen Gegebenheiten<br />

34.000 6.460 40.460<br />

Solarthermie Nein Nein Nein<br />

Summe 177.135 33.656 210.790<br />

Summe aller Maßnahmen der <strong>Sanierung</strong><br />

(ohne PV, Balkone; Vordächer etc.)<br />

112.934,50 € 21.457,56 € 134.392,06 €<br />

€/m² (angenommene Wohnfläche 260 m²) 434,36 € 516,89 €<br />

*beinhaltet Bauwerkskonstruktionen, Bauwerksabdichtungen, Dränagen, Baustelleneinrichtung und Sicherungsmaßnahmen<br />

Die Tabelle zeigt die Gegenüberstellung von Einzelmaßnahmen und den angenommenen Kosten.<br />

Die Variante 0 stellt den Standard dar, der von der gültigen Energieeinsparverordnung gefordert wird<br />

und bei einer <strong>Sanierung</strong> des Gebäudes auf jeden Fall erreicht werden muss.<br />

Um diesen Standard EnEV 2009/Altbau zu erreichen, muss für die energetische <strong>Sanierung</strong> eine<br />

Brutto-Investitionssumme von 516,00 €/m² Wohnfläche aufgebracht werden.<br />

Bei dieser Gegenüberstellung wurden die Kosten für den Innenausbau; den Neubau thermisch<br />

getrennter Balkone und Vordächer sowie die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage nicht<br />

berücksichtigt.<br />

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Maßnahmen und Kosten für Variante 1<br />

Variante 1<br />

Erfüllung der Anforderung nach<br />

EnEV 2009/Neubau<br />

Primärenergiebedarf: 64,7 kWh/m²a<br />

Heizenergiebedarf: 39,7 kWh/m²a<br />

Außenwände<br />

WDVS 16 cm, WLG 040<br />

Dach: Zwischensparrendämmung<br />

Dämmung 16 cm, WLG 035<br />

Dach: Untersparrendämmung<br />

Fenster Wohnungen - und Keller<br />

2-Scheiben-Isolier-Verglasung,<br />

U-Wert 1,1 - 1,6 W/m²K<br />

Kellerdecke<br />

Dämmung 6 cm von unten, WLG 024<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Netto<br />

in €<br />

19% MwSt.<br />

Brutto<br />

in €<br />

43.509 8.267 51.776<br />

5.269 1.001 6.270<br />

32.560 6.186 38.746<br />

3.296 626 3.922<br />

Vorarbeiten & Gerüstbau 24.942 4.739 29.680<br />

Neubau thermisch getrennter Balkone 28.000 5.320 33.320<br />

Abbruch Eingangsüberdachung & Montage<br />

neuer Glaselemente<br />

2.200 418 2.618<br />

Lüftungsanlage<br />

mit Wärmerückgewinnung 80%<br />

15.000 2.850 17.850<br />

Zentrales Heizsystem:<br />

BW-Kessel -Gas-<br />

5.500 1.045 6.545<br />

PV-Anlage ausgelegt<br />

auf die baulichen Gegebenheiten<br />

34.000 6.460 40.460<br />

Solarthermie Nein<br />

Summe 194.276 36.912 231.188<br />

Summe aller Maßnahmen der <strong>Sanierung</strong><br />

(ohne PV, Balkone; Vordächer etc.)<br />

130.075,50 € 24.714,35 € 154.789,85 €<br />

€/m² (angenommene Wohnfläche 260 m²) 500,29 € 595,35 €<br />

Investitionsmehrkosten zu Var.0 absolut 17.141,00 € 20.397,79 €<br />

Investitionsmehrkosten zu Var.0 in % 15% 15%<br />

*beinhaltet Bauwerkskonstruktionen, Bauwerksabdichtungen, Dränagen, Baustelleneinrichtung und Sicherungsmaßnahmen<br />

Die Tabelle zeigt die Gegenüberstellung von Einzelmaßnahmen und den angenommenen Kosten.<br />

Um diesen Standard EnEV 2009/Neubau zu erreichen, muss für die energetische <strong>Sanierung</strong> eine<br />

Brutto-Investitionssumme von 595,00 €/m² Wohnfläche aufgebracht werden.<br />

Dies entspricht einer Erhöhung von 79,00 €/m² Wohnfläche (595-516 brutto) im Vergleich <strong>zur</strong><br />

Variante 0.<br />

Bei dieser Gegenüberstellung wurden die Kosten für den Innenausbau; den Neubau thermisch<br />

getrennter Balkone und Vordächer sowie die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage nicht<br />

berücksichtigt.<br />

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Maßnahmen und Kosten für Variante 2<br />

Variante 2<br />

Erfüllung der Anforderungen nach<br />

EnEV 2009/Neubau -30%<br />

Primärenergiebedarf: 47,6 kWh/m²a<br />

Heizenergiebedarf: 35,2 kWh/m²a<br />

Außenwände<br />

WDVS 18 cm, WLG 032<br />

Dach: Zwischensparrendämmung<br />

Dämmung 16 cm, WLG 032<br />

Dach: Untersparrendämmung<br />

Dämmung 6cm, WLG 032<br />

Fenster Wohnungen und Keller<br />

2 und 3-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

Ug-Wert 0,8 - 1,6 W/m²K<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Netto<br />

in €<br />

19% MwSt.<br />

Brutto<br />

in €<br />

47.408 9.008 56.416<br />

6.226 1.183 7.409<br />

41.800 7.942 49.742<br />

Kellerdecke<br />

Dämmung 8 cm von unten, WLG 024<br />

3.856 733 4.589<br />

Vorarbeiten & Gerüstbau 24.942 4.739 29.680<br />

Neubau thermisch getrennter Balkone 28.000 5.320 33.320<br />

Abbruch Eingangsüberdachung & Montage<br />

neuer Glaselemente<br />

2.200 418 2.618<br />

Lüftungsanlage<br />

mit 80% Wärmerückgewinnung<br />

15.000 2.850 17.850<br />

Wärmepumpe mit Erdwärmetauscher<br />

und Zentralheizung mit BW-Kessel<br />

24.200 4.598 28.798<br />

PV-Anlage ausgelegt<br />

auf die baulichen Gegebenheiten<br />

34.000 6.460 40.460<br />

Solarthermie 12.300 2.337 14.637<br />

Summe 239.932 45.587 285.518<br />

Summe aller Maßnahmen der <strong>Sanierung</strong><br />

(ohne PV, Balkone; Vordächer etc.)<br />

175.731,50 € 33.388,99 € 209.120,49 €<br />

€/m² (angenommene Wohnfläche 260 m²) 675,89 € 804,31 €<br />

Investitionsmehrkosten zu Var.0 absolut 62.797,00 € 74.728,43 €<br />

Investitionsmehrkosten zu Var.0 in % 56% 56%<br />

*beinhaltet Bauwerkskonstruktionen, Bauwerksabdichtungen, Dränagen, Baustelleneinrichtung und Sicherungsmaßnahmen<br />

Die Tabelle zeigt die Gegenüberstellung von Einzelmaßnahmen und den angenommenen Kosten.<br />

Um diesen Standard EnEV 2009/Neubau – 30% zu erreichen, muss für die energetische <strong>Sanierung</strong><br />

eine<br />

Brutto-Investitionssumme von 804,00 €/m² Wohnfläche aufgebracht werden.<br />

Dies entspricht einem Mehraufwand von 288 €/m² Wohnfläche (804-516 brutto) im Vergleich <strong>zur</strong><br />

Variante 0.<br />

Bei dieser Gegenüberstellung wurden die Kosten für den Innenausbau; den Neubau thermisch<br />

getrennter Balkone und Vordächer sowie die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage nicht<br />

berücksichtigt.<br />

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Maßnahmen und Kosten für Variante 3<br />

Variante 3<br />

Erfüllung der Anforderungen nach<br />

EnEV 2009/Neubau -50%<br />

Primärenergiebedarf: 29,0 kWh/m²a<br />

Heizenergiebedarf: 32,1 kWh/m²a<br />

Außenwände<br />

WDVS 26 cm, WLG 032<br />

Dach: Zwischensparrendämmung<br />

Dämmung 16 cm, WLG 032 Dach:<br />

Untersparrendämmung Dämmung<br />

8cm, WLG 032<br />

Fenster Wohnungen und Keller<br />

2 und 3-Scheiben-Wärmeschutz-Verglasung,<br />

Ug-Wert 0,8 - 1,6 W/m²K<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Netto<br />

in €<br />

19% MwSt.<br />

Brutto<br />

in €<br />

53.040 10.078 63.118<br />

7.040 1.338 8.378<br />

41.800 7.942 49.742<br />

Kellerdecke<br />

Dämmung 10 cm von unten, WLG 024<br />

4.448 845 5.293<br />

Vorarbeiten & Gerüstbau 24.942 4.739 29.680<br />

Neubau thermisch getrennter Balkone 28.000 5.320 33.320<br />

Abbruch Eingangsüberdachung & Montage<br />

neuer Glaselemente<br />

2.200 418 2.618<br />

Lüftungsanlage<br />

mit 80% Wärmerückgewinnung<br />

15.000 2.850 17.850<br />

Zentrales Heizsystem:<br />

PelletHeizung bis 20 kW<br />

11.500 2.185 13.685<br />

PV-Anlage ausgelegt<br />

auf die baulichen Gegebenheiten<br />

34.000 6.460 40.460<br />

Solarthermie Nein<br />

Summe 221.970 42.174 264.144<br />

Summe aller Maßnahmen der <strong>Sanierung</strong><br />

(ohne PV, Balkone; Vordächer etc.)<br />

157.769,50 € 29.976,21 €<br />

187.745,71 €<br />

€/m² (angenommene Wohnfläche 260 m²) 606,81 € 722,10 €<br />

Investitionsmehrkosten zu Var.0 absolut 44.835,00 € 53.353,65 €<br />

Investitionsmehrkosten zu Var.0 in % 40% 40%<br />

*beinhaltet Bauwerkskonstruktionen, Bauwerksabdichtungen, Dränagen, Baustelleneinrichtung und Sicherungsmaßnahmen<br />

Die Tabelle zeigt die Gegenüberstellung von Einzelmaßnahmen und den angenommenen Kosten.<br />

Um diesen EnEV 2009 Neubau – 50% zu erreichen, muss für die energetische <strong>Sanierung</strong> eine<br />

Brutto-Investitionssumme in Höhe von 722,00 €/m² Wohnfläche aufgebracht werden.<br />

Dies entspricht einem Mehraufwand von 206 €/m² Wohnfläche (722-516 brutto) im Vergleich <strong>zur</strong><br />

Variante 0.<br />

Bei dieser Gegenüberstellung wurden die Kosten für den Innenausbau; den Neubau thermisch<br />

getrennter Balkone und Vordächer sowie die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage nicht<br />

berücksichtigt.<br />

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Maßnahmen und Kosten für Variante 4<br />

Variante 4<br />

Erfüllung der Anforderungen nach<br />

Passivhaus -Standard<br />

Primärenergiebedarf: 18 kWh/m²a<br />

Heizenergiebedarf: 14,9 kWh/m²a<br />

Außenwände<br />

WDVS 25 cm, WLG 025<br />

Dach: Zwischensparrendämmung<br />

Dämmung 16 cm, WLG 025 + HWF<br />

Platte 30cm, WLG 037<br />

Fenster Wohnungen und Keller<br />

3-Scheiben-Wärmeschutz-Verglasung,<br />

Ug-Wert 0,8 W/m²K<br />

Kellerdecke<br />

Dämmung 12 cm von unten, WLG 025<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Netto<br />

in €<br />

19% MwSt.<br />

Brutto<br />

in €<br />

55.028 10.455 65.483<br />

45.810 8.704 54.514<br />

41.800 7.942 49.742<br />

4.992 948 5.940<br />

Vorarbeiten & Gerüstbau 24.942 4.739 29.680<br />

Neubau thermisch getrennter Balkone 28.000 5.320 33.320<br />

Abbruch Eingangsüberdachung & Montage<br />

neuer Glaselemente<br />

2.200 418 2.618<br />

Dezentrale Lüftungsanlage 90% WRG 20.000 3.800 23.800<br />

Zentrales Heizsystem:<br />

Pellet Heizung<br />

11.500 2.185 13.685<br />

PV-Anlage ausgelegt<br />

auf die baulichen Gegebenheiten<br />

34.000 6.460 40.460<br />

Solarthermie 12.300 2.337 14.637<br />

Summe 280.572 53.309 333.880<br />

Summe aller Maßnahmen der <strong>Sanierung</strong><br />

(ohne PV, Balkone; Vordächer etc.)<br />

216.371,50 € 41.110,59 € 257.482,09 €<br />

€/m² (angenommene Wohnfläche 260 m²) 832,20 € 990,32 €<br />

Investitionsmehrkosten zu Var.0 absolut 103.437,00 € 123.090,03 €<br />

Investitionsmehrkosten zu Var.0 in % 92% 92%<br />

*beinhaltet Bauwerkskonstruktionen, Bauwerksabdichtungen, Dränagen, Baustelleneinrichtung und Sicherungsmaßnahmen<br />

Die Tabelle zeigt die Gegenüberstellung von Einzelmaßnahmen und den angenommenen Kosten.<br />

Um diesen Passivhaus-Standard zu erreichen, muss für die energetische <strong>Sanierung</strong> eine<br />

Brutto-Investitionssumme in Höhe von 990,00 €/m² Wohnfläche aufgebracht werden.<br />

Dies entspricht einem Mehraufwand von 474 €/m² Wohnfläche (990-516 brutto) im Vergleich <strong>zur</strong><br />

Variante 0.<br />

Bei dieser Gegenüberstellung wurden die Kosten für den Innenausbau; den Neubau thermisch<br />

getrennter Balkone und Vordächer sowie die Errichtung einer Photovoltaik-Anlage nicht<br />

berücksichtigt.<br />

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Energieeinsparung<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Die errechnete Energieeinsparung bezieht sich nur auf die Heizwärme, als Energieträger wird Erdgas<br />

angenommen. Erträge aus Photovoltaik oder Solarthermie bleiben bei dieser Betrachtung<br />

unberücksichtigt.<br />

Energieeinsparung<br />

Errechneter Heizwärmebedarf "Qh"<br />

in kWh/m²a<br />

Einsparung "E" zu Ist-Zustand<br />

in kWh/m²a<br />

Kosten in € gesamt<br />

Qh*NF*Gaspreis €/kWh<br />

Kostenersparnis in € gesamt<br />

E*NF*Gaspreis €/kWh<br />

Ist-Zustand Variante 0<br />

= EnEV 2009/Altbau<br />

Anmerkung: Diese Tabelle ist im Anhang in vergrößerter Version zu finden.<br />

HW = errechneter Heizwärmebedarf<br />

E = Einsparung<br />

NF = Wohnfläche, hier: 297 m²<br />

Preis Stand 2.Quartal 2009: 0,08 kWh Gas<br />

Variante 1<br />

= EnEV 2009/Altbau<br />

Variante 2<br />

= EnEV 2009/Neubau -<br />

30%<br />

Variante 3<br />

= EnEV 2009/Neubau -<br />

50%<br />

Anmerkung: Diese Tabelle ist im Anhang in vergrößerter Version zu finden.<br />

Das Diagramm stellt die errechneten Werte des Heizenergiebedarfs der betrachteten Varianten<br />

monetär dar.<br />

Die roten Flächen zeigen die zu erwarteten Heizkosten bei Realisierung der entsprechenden Variante.<br />

Die grünen Flächen verdeutlichen die Heizkosten-Ersparnis und die gelben Flächen stellen die<br />

Differenz der Ersparnis zu Variante 0 dar, der Standard, der von der gültigen<br />

Energieeinsparverordnung gefordert wird und bei einer <strong>Sanierung</strong> des Gebäudes auf jeden Fall<br />

erreicht werden muss.<br />

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Variante 4 PHPP<br />

Berechnung<br />

129 44,6 39,7 35 32 14,9<br />

0 84,4 89,3 94 97 114,1<br />

3.065,04 € 1.059,70 € 943,27 € 831,60 € 760,32 € 354,02 €<br />

0,00 € 2.005,34 € 2.121,77 € 2.233,44 € 2.304,72 € 2.711,02 €<br />

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Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Beispiel Variante 1:<br />

Wenn das Gebäude in der Schwärzgrub nach Variante 1 saniert wird, fallen 943,27 Euro Heizkosten<br />

im Jahr für das gesamte Gebäude an, das führt zu einer Ersparnis im Vergleich zum Bestand in Höhe<br />

von 2.121,77 € (grüne Fläche) und bedeutet eine weitere Verbesserung gegenüber Variante 0 um<br />

116,42 € (gelbe Fläche). Der errechnete jährliche Heizwärmebedarf beträgt für diese Variante 39,7<br />

kWh, ein sog. „4 Liter Haus“.<br />

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Betrachtung der Mehrkosten<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Die folgende Untersuchung der Mehrkosten wurde unter dem Aspekt der Heizkosten<br />

betrachtet. Es wurden keine Fördermittel einberechnet, die Ausschöpfung von<br />

Fördermöglichkeiten kann die Ergebnisse der Kostenuntersuchung positiv beeinflussen.<br />

Im Abschnitt Warmmietmodell wurde bereits erörtert, dass das Finanzierungsmodell „warm<br />

für kalt“, also die Vereinbarung einer Bruttowarmmiete, mit den Bestimmungen der<br />

Heizkostenverordnung nicht vereinbar ist. Eine Ausnahme bildet ein Gebäude, das weniger<br />

als 15 kWh/m²a für Wärme benötigt, also ein Passivhaus.<br />

Die <strong>energetischen</strong> Ergebnisse der Varianten 1, 2 und 3 wurden in den vorangegangenen<br />

Kapiteln unter dem Focus der EnEV ermittelt. Während sich die Grenzwerte der EnEV auf<br />

das jeweilige Gebäude beziehen und vom Volumen und von der Hüllfläche des<br />

betrachteten Objekts abhängig sind, müssen zum Erfüllen der Passivhaus-Anforderungen<br />

absolute Zielwerte erreicht werden, unabhängig von der Art und Form des Gebäudes.<br />

Aus diesem Grund wird lediglich der Vergleich hergestellt zwischen den Mehrkosten von<br />

Variante 0 (EnEV-Altbau-Standard) zum nächst besseren Standard Variante1 (EnEV-<br />

Neubau-Standard) und von Variante 0 zum Passivhaus-Standard (Variante 4), also <strong>zur</strong><br />

Variante, die überhaupt eine Heizkostenpauschale nach dem Gesetz zulässt.<br />

Übersicht über die der Berechnung zugrunde gelegte Daten:<br />

WMM BAUMHOLDER<br />

Instandhaltungs- und<br />

Re-Investitionskosten<br />

bleiben<br />

unberücksichtigt !!<br />

Investitionssumme<br />

in € (brutto) nur<br />

energetische<br />

<strong>Sanierung</strong><br />

Mehraufwand zu<br />

variante 0 in €<br />

Mehraufwand zu Energieeinsparung Energieeinsparung<br />

variante 0 in % jeder Variante zu IST- zu Variante 0 in<br />

Zustand in € [bezogen kWh/m²a [bezogen<br />

auf die Heizenergie] auf die Heizenergie]<br />

Variante 0 134.392,00 € 2.005,0 €<br />

Energieeinsparung<br />

zu Variante 0 in %<br />

[bezogen auf die<br />

Heizenergie]<br />

Variante 1 154.789,00 € 20.397,00 € 13,18% 2.121,0 € 116,0 € 5,47% 2.243,67 € 1.121,84 €<br />

Variante 2 194.483,00 € 60.091,00 € 30,90% 2.233,0 € 228,0 € 10,21% 6.610,01 € 3.305,01 €<br />

Variante 3 187.745,00 € 53.353,00 € 28,42% 2.304,0 € 299,0 € 12,98% 5.868,83 € 2.934,42 €<br />

Variante 4 242.845,00 € 108.453,00 € 44,66% 2.711,0 € 706,0 € 26,04% 11.929,83 € 5.964,92 €<br />

Anmerkung: Diese Tabelle ist im Anhang in vergrößerter Version zu finden.<br />

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11%<br />

Umlegung von<br />

Mehrkosten<br />

5,5%<br />

Umlegung von<br />

Mehrkosten<br />

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Betrachtung der Mehrkosten der Investition von Variante 0 zu Variante 1:<br />

1. ohne Umlage der Investitionskosten auf die Mieter<br />

Variante 1 – EnEV 2009 Neubau-Standard<br />

Betrachtungszeitraum<br />

50 Jahre<br />

Mehrinvestition Variante 1 zu Variante 0 * 20.397 €<br />

11% Umlegung der Mehrinvestition 2.243 €/a 0.74 €/m² Monat<br />

5,5% Umlegung der Mehrinvestition 1.121 €/a 0.37 €/m² Monat<br />

als Energieträger wird Gas angenommen 0,08 €/kWh<br />

Wohnfläche 250 m²<br />

Darlehnslaufzeit 10 Jahre<br />

Zins 4,5 %<br />

Annuität 12,64 %<br />

Jahreskosten 2.578 €<br />

Die Energiepreissteigerungen werden in den Szenarien 3%, 5% und 7% angezeigt<br />

* Instandhaltungs- und Re-Investitionskosten bleiben unberücksichtigt<br />

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2. mit Umlage der Investitionskosten auf die Mieter, Beispiel hier 5,5% und 11%<br />

Die Umlage der Investitionskosten wird mit 5,5% und 11% angenommen<br />

Gegenüberstellung der jährlichen Annuität durch Mehrkosten zu eingesparter Energie bei<br />

5% Preissteigerung und 5,5% Umlage der Mehrinvestition.<br />

* Instandhaltungs- und Re-Investitionskosten bleiben unberücksichtigt<br />

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Betrachtung der Mehrkosten der Investition von Variante 0 zu Variante 4:<br />

1. ohne Umlage der Investitionskosten auf die Mieter<br />

Variante 4 – Passivhaus Standard<br />

Betrachtungszeitraum<br />

50 Jahre<br />

Mehrinvestition Variante 4 zu Variante 0 * 108.453 €<br />

11% Umlegung der Mehrinvestition 11.929 €/a 3.97 €/m² Monat<br />

5,5% Umlegung der Mehrinvestition 5.964 €/a 1.98 €/m² Monat<br />

als Energieträger wird Gas angenommen 0,08 €/kWh<br />

Wohnfläche 250 m²<br />

Darlehnslaufzeit 10 Jahre<br />

Zins 4,5 %<br />

Annuität 12,64 %<br />

Jahreskosten 13.706 €<br />

Die Energiepreissteigerungen werden in den Szenarien 3%, 5% und 7% angezeigt<br />

* Instandhaltungs- und Re-Investitionskosten bleiben unberücksichtigt<br />

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2. mit Umlage der Investitionskosten auf die Mieter, Beispiel hier 5,5% und 11%<br />

Die Umlage der Investitionskosten wird mit 5,5% und 11% angenommen<br />

Gegenüberstellung der jährlichen Annuität der Mehrkosten zu eingesparter Energie bei 5%<br />

Preissteigerung und 5,5% Umlage der Mehrinvestition.<br />

* Instandhaltungs- und Re-Investitionskosten bleiben unberücksichtigt<br />

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Fazit:<br />

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Die Gegenüberstellung der Mehrkosten von Variante 1 und Variante 4 in Bezug auf Variante<br />

0 liefert folgendes Ergebnis:<br />

Die Passivhaus-Variante (Variante 4) amortisiert sich in einem annähernd gleichen Zeitraum<br />

wie Variante 1 -also die Variante, die die minimalen Neubauanforderungen der EnEV erfüllt.<br />

Variante 1 nach über 50 Jahren bei 5% Energiepreissteigerung und ohne Umlage der<br />

Modernisierungskosten auf die Mieter, also wenn der Investor die Finanzierung alleine<br />

tragen müsste.<br />

Variante 4 nach ca. 49 Jahren bei 5% Energiepreissteigerung und ohne Umlage der<br />

Modernisierungskosten auf die Mieter, also wenn der Investor die Finanzierung alleine<br />

tragen müsste.<br />

Die Betrachtung der Amortisation wurde ohne Umlage der Modernisierungskosten auf die<br />

Mieter gewertet, um zu verdeutlichen, dass sich die Passivhaus-Variante wirtschaftlich<br />

mindestens genauso lohnt wie die einfache <strong>Sanierung</strong>svariante.<br />

Das bedeutet, dass eine hocheffiziente <strong>Sanierung</strong> (Variante 4 = Passivhaus-Standard) sich<br />

wirtschaftlich genauso darstellt wie nur ein bisschen mehr sanieren als gesetzlich gefordert<br />

(Variante 1 = EnEV-Neubau-Standard).<br />

� hocheffizient Sanieren bringt wirtschaftlich genauso viel wie bisschen mehr Sanieren<br />

Das Berechnungsergebnis ergibt sich aus der Konsequenz:<br />

Variante 1 � wenig Investition � wenig Energieeinsparung<br />

Variante 4 � viel Investition � viel Energieeinsparung<br />

Variante 1 und 4 gleichen sich über den betrachteten Zeitraum aneinander an, deswegen<br />

amortisieren sie sich ähnlich. Die Varianten 2 und 3 fallen aus der Betrachtungsperspektive<br />

heraus, sie lassen sich wirtschaftlich nicht besser darstellen als Variante 1 und 4.<br />

Die gesetzliche Regelung lässt zu, dass der Investor jährlich bis zu 11% der<br />

Modernisierungskosten auf die Mieter umlegen kann. Je mehr er umlegt, desto kürzer<br />

amortisiert sich die <strong>Sanierung</strong>.<br />

Die Höhe der Umlage ergibt sich aus den wirtschaftlichen und sozialen Interessen des<br />

Investors. Will er seine Investition schnell abschreiben, legt er den maximal zulässigen Betrag<br />

von 11% um und hat nach 9 Jahren seine Kosten wieder eingebracht. Das könnte<br />

unverhältnismäßig hoch sein und zu unerwarteten Nebenerscheinungen führen, wie z.B.<br />

Leerstände oder schlechte bzw. schwere Vermietbarkeit. Steht für den Investor nicht der<br />

monetäre Gewinn im Vordergrund, sondern bezahlbares Wohnen für den Mieter, z.B. bei<br />

gemeinnützigen Baugenossenschaften, dann wird sich die Umlage wohl in einem Bereich<br />

einstellen, in dem die eingesparten Heizkosten quasi als Mieterhöhung angesetzt werden.<br />

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Saniert der Vermieter nach Variante 1, erfüllt er also nur die Neubauanforderungen der<br />

aktuellen EnEV, ist die Investitionssumme kleiner als bei einer <strong>Sanierung</strong> nach Variante 4,<br />

also bei <strong>Sanierung</strong> auf Passivhaus-Niveau. Die Umlage der Modernisierungskosten fallen<br />

demnach –unabhängig vom prozentualen Anteil- bei Variante 1 geringer aus als bei Variante<br />

4 (Passivhaus-Variante).<br />

Untersuchung Objekt<br />

In der Schwärgrub 12,<br />

Baumholder<br />

Variante 1<br />

EnEV-Neubau-Standard<br />

Variante 4<br />

Passivhaus-Standard<br />

Mehrinvestition zu Variante 0 20.397 € 108.453 €<br />

das Fünffache an Investition<br />

Jährliche Einnahme bei 5,5 %<br />

Umlage auf die Miete<br />

1.121 € 5.964 €<br />

Amortisations-Zeitraum 18 18<br />

bei gleicher Amortisationszeit<br />

Jährlicher Gewinn ab dem<br />

18. Jahr<br />

1.121 € 5.964 €<br />

das Fünffache an Gewinn<br />

Da der Investor die Modernisierungskosten jährlich auf die Mieter umlegen kann-also auch<br />

nach der Amortisation, bedeutet das für ihn einen Gewinnertrag für die Zeit nach der<br />

Amortisation. Bei Variante 4 ist dieser Ertrag höher als bei Variante 1. Investiert der<br />

Vermieter also mehr für die <strong>Sanierung</strong>, erhält er nach der Amortisation höhere Gewinne.<br />

Diese Umlage rechnet sich für den Investor erst dann, wenn das Gebäude so modernisiert<br />

ist, dass nur geringe Heizkosten anfallen, die der Investor selbst tragen kann und die von<br />

steigenden Energiepreisen weitestgehend entkoppelt sind. Nur bei einer <strong>Sanierung</strong> auf<br />

Passivhaus-Niveau wird die Heizkostenabrechnung überflüssig, so dass der Investor von<br />

einer höher angesetzten Warmmiete profitieren kann. Die entstehenden Energiekosten<br />

können damit gedeckt und hierdurch Maßnahmen direkt aus der Energieeinsparung<br />

finanziert werden.<br />

� Es ergibt sich also ein wirtschaftlicher Vorteil für den Vermieter,<br />

wenn er auf Passivhaus-Niveau saniert!<br />

Aus drei Gründen:<br />

1. fast gleiche Amortisationszeit wie eine <strong>Sanierung</strong> nach EnEV-Neubau-Niveau<br />

2. höhere Gewinne nach der Amortisationszeit<br />

3. nur Passivhaus lässt überhaupt eine Heizkostenpauschale nach dem Gesetz zu<br />

� Es ergibt sich ein wirtschaftlicher Vorteil für den Mieter<br />

bei <strong>Sanierung</strong> auf Passivhaus-Niveau!<br />

Aus drei Gründen:<br />

1. es fallen keine Heizkosten an - Mieter wohnt warm für kalt<br />

2. unabhängig von steigenden Energiekosten<br />

3. Mieterhöhungen nur noch nur im Rahmen der gesetzlichen Mietpreissteigerungen<br />

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Mietpreisentwicklung<br />

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Die folgenden Diagramme zeigen das Preisszenario für die Varianten 0-4 bei 3 %, 5 % und 7 %<br />

Preissteigerung für den Energieträger Erdgas, inklusive den Durchschnittspreisen für Kaltmiete und<br />

Betriebsnebenkosten (Angaben KSG Birkenfeld GmbH).<br />

Anmerkung: Die folgenden Tabellen sind im Anhang in vergrößerter Version zu finden.<br />

Bestand<br />

Variante 0<br />

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Variante 1<br />

Variante 2<br />

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Variante 3<br />

Variante 4<br />

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Anhand der Grafiken wird deutlich, wie groß der Unterschied bereits zwischen Bestand und<br />

Variante 0 ist. Dies bedeutet, dass der Standard, der von der gültigen Energieeinsparverordnung<br />

gefordert wird (entspricht Variante 0) und bei einer <strong>Sanierung</strong> des Gebäudes auf jeden Fall erreicht<br />

werden muss, bereits positive Auswirkungen auf die Heizkosten und damit auf die Nebenkosten hat<br />

(Vorteil für den Mieter).<br />

Die dargestellten Varianten zeigen auf, dass es auch bei weiteren <strong>Sanierung</strong>svarianten (Varianten 1-<br />

4) noch zu Heizkostenreduzierungen kommen wird.<br />

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Investitions- und Verbrauchskosten<br />

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Exemplarisch sind in den unten stehenden Tabellen die kapital- und verbrauchsgebundenen Kosten<br />

für die Variante 0 und für die Variante 3 aufgeführt. Die Kosten für einen geplanten Innenausbau<br />

kommen hier nicht zum Ansatz. Um eine Vergleichsbasis mit der Mietpreisentwicklung zu schaffen,<br />

sind diese Kosten auf den Bruttopreis in €/m² im Monat herunter gebrochen.<br />

Mögliche Fördergelder bzw. zinsgünstige Kredite über die KfW oder Bafa wirken sich zusätzlich auf<br />

diese Kosten aus und sind in diesen Berechnungen nicht berücksichtigt.<br />

Anmerkung: Die folgenden Tabellen sind im Anhang in vergrößerter Version zu finden.<br />

WMM Baumholder_Variante 0<br />

Sowieso-Kosten<br />

alle Angaben sind Nettow erte ohne 19% Mw St.<br />

Heizwärmebedarf 13,246 MWh/a 44,6 kWh/m²a Bestand 38 MWh/a (129 kWh/m²a)<br />

Heizleistung 15 kW 30 kW<br />

Gesamtnutzfläche 297 m²<br />

Kapitalgebundene Kosten<br />

Menge spez. Kosten Kosten<br />

Nutzung<br />

[Jahre] Zins Annuität Jahreskosten<br />

Investition: Fensteraustausch 32.560 € 25 5 % 7,10 % 2.310 €/a<br />

Investition: Wärmedämmung oberste Geschossdecke 0 € 30 5 % 6,51 % 0 €/a<br />

Investition: Wärmedämmung Dachfläche 3.608 € 30 5 % 6,51 % 235 €/a<br />

Investition: Wärmedämmung Außenwand 43.509 € 30 5 % 6,51 % 2.830 €/a<br />

Investition: Wärmedämmung Kellerdecke 2.816 € 30 5 % 6,51 % 183 €/a<br />

Investition: Solarthermie m² 820 0 € 20 5 % 8,02 % 0 €/a<br />

Investition: Lüftungsanlage Stk 10.000 0 € 20 5 % 8,02 % 0 €/a<br />

Investition: PV-Anlage 10 kWp 3.400 34.000 € 20 5 % 8,02 % 2.728 €/a<br />

Investition: Brennwertkessel bis 30kW 5.500 € 15 5 % 9,63 % 530 €/a<br />

Summe 121.993 € 6.272 €/a<br />

Investition: Sonstiges 24.942 € 20 5 % 8,02 % 2.001 €/a<br />

Investition: Innenausbau (wurde nicht angesetzt) € 20 5 % 8,02 % 0 €/a<br />

Gesamtsumme Investitionskosten Variante 0 146.935 € Netto 8.273 €/a<br />

Verbrauchsgebundene Kosten bezogen auf den IST-Zustand<br />

Kosten Brutto 9.845 €/a<br />

Eingesparte Wärme durch Dämmung -24,8 MWh/a 60 €/MWh -1.488 €/a<br />

Eingesparte Wärme durch Solarthermie 0,0 MWh/a 60 €/MWh 0 €/a<br />

Strom PV-Anlage -9,0 MWh/a 395,7 €/MWh -3.561 €/a<br />

Strom Wärmepumpe 0,0 MWh/a 120 €/MWh 0 €/a<br />

Wartung Heizungsanlage 5.500 € 2 %/a 110 €/a<br />

Wartung Solarthermie 0 € 2 %/a 0 €/a<br />

Wartung Lüftung 0 € 2 %/a 0 €/a<br />

Wartung PV-Anlage 34.000 € 2 %/a 510 €/a<br />

* Betriebsstunden angenommen mit 1.300h/a, Ölpreis: 0,55€/L, Gaspreis: 0,847€/m³ , Stand 01.2010<br />

** Strompreis angenommen mit 20Ct/kWh Stand 11.09<br />

Summe Netto -4.429 €/a Kosten pro Jahr 3.844 €/a<br />

Brutto -5.271 €/a 4.574 €/a<br />

Brutto-Kosten pro m²/Monat 1,28 €/m²Mo<br />

WMM Baumholder_Variante 3<br />

alle Angaben sind Nettow erte ohne 19% Mw St.<br />

Heizwärmebedarf 9,5337 MWh/a 32,1 kWh/m²a Bestand 38 MWh/a (129 kWh/m²a)<br />

Heizleistung 15 kW 30 kW<br />

Gesamtnutzfläche 297 m²<br />

Kapitalgebundene Kosten<br />

Menge spez. Kosten Kosten<br />

Nutzung<br />

[Jahre] Zins Annuität Jahreskosten<br />

Investition: Fensteraustausch 41.800 € 25 5 % 7,10 % 2.966 €/a<br />

Investition: Wärmedämmung oberste Geschossdecke 0 € 30 5 % 6,51 % 0 €/a<br />

Investition: Wärmedämmung Dachfläche 7.040 € 30 5 % 6,51 % 458 €/a<br />

Investition: Wärmedämmung Außenwand 53.040 € 30 5 % 6,51 % 3.450 €/a<br />

Investition: Wärmedämmung Kellerdecke 4.448 € 30 5 % 6,51 % 289 €/a<br />

Investition: Solarthermie m² 820 0 € 20 5 % 8,02 % 0 €/a<br />

Investition: Lüftungsanlage Stk 10.000 15.000 € 20 5 % 8,02 % 1.204 €/a<br />

Investition: PV-Anlage 10 kWp 3.400 34.000 € 20 5 % 8,02 % 2.728 €/a<br />

Investition: Pellet Heizung bis 20kW 11.500 € 15 5 % 9,63 % 1.108 €/a<br />

Summe 166.828 € 8.779 €/a<br />

Investition: Sonstiges 24.942 € 20 5 % 8,02 % 2.001 €/a<br />

Investition: Innenausbau (wurde nicht angesetzt) € 20 5 % 8,02 % 0 €/a<br />

Gesamtsumme Investitionskosten Variante 0 191.770 € Netto 10.781 €/a<br />

Verbrauchsgebundene Kosten bezogen auf den IST-Zustand<br />

Kosten Brutto 12.829 €/a<br />

Eingesparte Wärme durch Dämmung -28,5 MWh/a 60 €/MWh -1.710 €/a<br />

Eingesparte Wärme durch Solarthermie 0,0 MWh/a 60 €/MWh 0 €/a<br />

Strom PV-Anlage -9,0 MWh/a 395,7 €/MWh -3.561 €/a<br />

Strom Wärmepumpe 0,0 MWh/a 120 €/MWh 0 €/a<br />

Wartung Heizungsanlage 11.500 € 2 %/a 230 €/a<br />

Wartung Solarthermie 0 € 2 %/a 0 €/a<br />

Wartung Lüftung 15.000 € 2 %/a 300 €/a<br />

Wartung PV-Anlage 34.000 € 2 %/a 510 €/a<br />

* Betriebsstunden angenommen mit 1.300h/a, Ölpreis: 0,55€/L, Gaspreis: 0,847€/m³ , Stand 01.2010<br />

** Strompreis angenommen mit 20Ct/kWh Stand 11.09<br />

Summe Netto -4.231 €/a Kosten pro Jahr 6.550 €/a<br />

Brutto -5.035 €/a 7.794 €/a<br />

Brutto-Kosten pro m²/Monat 2,19 €/m²Mo<br />

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Die aus der dargestellten Berechnung ermittelten Brutto-Investitionskosten pro m²/Monat belaufen<br />

sich bei Variante 0 auf 1,28 €/m² im Monat. Das bedeutet, dass bei einer <strong>Sanierung</strong> nach Variante 0<br />

(Mindestanforderung nach EnEV 2009 bei jetziger <strong>Sanierung</strong>) diese Kosten durch die derzeitige<br />

Kaltmiete in Höhe von 4,00 €/m² (Angabe KSG Birkenfeld GmbH) gedeckt werden sollten.<br />

Der jeweilige Mehrkosten-Aufwand bzw. Einsparung der Varianten 1-4 könnte durch eine mögliche<br />

Mietanpassung umgelegt werden, wie es in Kapitel 4 näher erläutert wird. Betrachtet wurde ein<br />

Zeitraum von 25 Jahren und eine angenommene Inflationsrate von 2 %.<br />

Preissteigerung 1%/a<br />

Bestand<br />

2010 2011 2012 bis 2034<br />

Kaltmiete €/m²Monat € 4,00 € 4,04 € 4,08<br />

€ 5,08<br />

Betriebskosten € 2,47 € 2,49 € 2,52<br />

€ 3,14<br />

Zwischensumme € 6,47 € 6,53 € 6,60<br />

€ 8,22<br />

Heizkosten BESTAND<br />

kWh/m²a = 129<br />

pro Monat kwh/m² = 10,75<br />

3% Energiepreissteigerung 0,91 € € 0,94 € 0,97 bis € 1,85<br />

5% Energiepreissteigerung 0,91 € € 0,96 € 1,00<br />

€ 2,94<br />

Diff.5% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € € 0,02 € 0,04 bis € 1,09<br />

7% Energiepreissteigerung 0,91 € € 0,97 € 1,04<br />

€ 4,62<br />

Diff.7% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € € 0,04 € 0,08<br />

€ 2,77<br />

Heizkosten Variante 0<br />

kWh/m²a = 44,6<br />

pro Monat kwh/m² = 3,7<br />

3% Energiepreissteigerung 0,31 € € 0,32 € 0,33 bis € 0,64<br />

5% Energiepreissteigerung 0,31 € € 0,33 € 0,35<br />

€ 1,01<br />

Diff.5% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € € 0,01 € 0,01 bis € 0,37<br />

7% Energiepreissteigerung 0,31 € € 0,34 € 0,36<br />

€ 1,59<br />

Diff.7% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € € 0,01 € 0,03<br />

€ 0,95<br />

Heizkosten Variante 1<br />

kWh/m²a = 39,7<br />

pro Monat kwh/m² = 3,3<br />

3% Energiepreissteigerung 0,28 € € 0,29 € 0,30 bis € 0,57<br />

5% Energiepreissteigerung 0,28 € € 0,29 € 0,31<br />

€ 0,90<br />

Diff.5% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € € 0,01 € 0,01 bis € 0,33<br />

7% Energiepreissteigerung 0,28 € € 0,30 € 0,32<br />

€ 1,42<br />

Diff.7% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € € 0,01 € 0,02<br />

€ 0,85<br />

Heizkosten Variante 2<br />

kWh/m²a = 35<br />

pro Monat kwh/m² = 2,91<br />

3% Energiepreissteigerung 0,25 € € 0,25 € 0,26 bis € 0,50<br />

5% Energiepreissteigerung 0,25 € € 0,26 € 0,27<br />

€ 0,79<br />

Diff.5% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € € 0,00 € 0,01 bis € 0,29<br />

7% Energiepreissteigerung 0,25 € € 0,26 € 0,28<br />

€ 1,25<br />

Diff.7% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € € 0,01 € 0,02<br />

€ 0,75<br />

Heizkosten Variante 3<br />

kWh/m²a = 32<br />

pro Monat kwh/m² = 2,6<br />

3% Energiepreissteigerung 0,22 € € 0,23 € 0,23 bis € 0,45<br />

5% Energiepreissteigerung 0,22 € € 0,23 € 0,24<br />

€ 0,71<br />

Diff.5% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € € 0,00 € 0,01 bis € 0,26<br />

7% Energiepreissteigerung 0,22 € € 0,24 € 0,25<br />

€ 1,12<br />

Diff.7% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € € 0,01 € 0,02<br />

€ 0,67<br />

Heizkosten Variante 4<br />

kWh/m²a = 14,9<br />

pro Monat kwh/m² = 1,24<br />

3% Energiepreissteigerung 0,11 € € 0,11 € 0,11 bis € 0,21<br />

5% Energiepreissteigerung 0,11 € € 0,11 € 0,12<br />

€ 0,34<br />

Diff.5% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € € 0,00 € 0,00 bis € 0,13<br />

7% Energiepreissteigerung 0,11 € € 0,11 € 0,12<br />

€ 0,53<br />

Diff.7% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € € 0,00 € 0,01<br />

€<br />

0,32<br />

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Warmmietmodell<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Die Reduktion des Energieverbrauchs durch eine energetische <strong>Sanierung</strong> ist ein extrem<br />

wichtiger Beitrag zum Klimaschutz, da die Hälfte der beheizten Wohnfläche in<br />

Mietwohngebäuden zu finden ist.<br />

Die an den Varianten 0-4 aufgezeigten Modernisierungsmaßnahmen bewirken die<br />

Reduktion des Heizwärmebedarfs auf max. nur noch 13 Kilowattstunden pro Quadratmeter<br />

Wohnfläche und Jahr (1-Liter-Haus = Variante 4). Der ursprüngliche Heizwärmebedarf im<br />

unsanierten Zustand beträgt im Vergleich dazu etwa das Dreizehnfache. Der geringe<br />

Restenergiebedarf, z.B. in Variante 4, kann wahrscheinlich durch erneuerbare Energien<br />

bereitgestellt werden, womit das Objekt in Bezug auf die Heizenergie von künftigen<br />

Energiepreiserhöhungen völlig abgekoppelt wird.<br />

Bei energetisch hochwertigen Modernisierungen zeigt sich grundsätzlich, dass der hohe<br />

Nutzen für den Mieter, nämlich durch Komfortgewinn und Heizkostenminderung, dem<br />

Investor keinen Ertrag in Form wesentlich erhöhter Kaltmieten einbringt. Der Vermieter<br />

kann zwar 11% der aufgewendeten Modernisierungskosten auf die Mieter umlegen (BGB),<br />

das Mieterhöhungspotential ist jedoch auf rechtliche und marktabhängige Begrenzungen<br />

beschränkt.<br />

Die Umlage von Investitionskosten ist also gesetzlich zwar möglich, bietet aber faktisch<br />

kaum einen Anreiz für Vermieter, energetische Modernisierungen durchzuführen.<br />

Eine Möglichkeit <strong>zur</strong> Überwindung des sog. Nutzer/Investor-Dilemmas wäre die Konzeption<br />

<strong>eines</strong> Objekts als Null-Heizkostenhaus mit einem Warmmietmodell.<br />

Definitionen:<br />

Bruttowarmmiete = Bruttokaltmiete + Heizkosten<br />

Warmmiete = Nettokaltmiete + Betriebskostenvorauszahlung + Heizkostenvorauszahlung<br />

Damit das Warmmietmodell umgesetzt werden kann, darf das Gebäude nur einen geringen<br />

Heizwärmebedarf haben, was das Risiko für den Investor entsprechend kalkulierbarer<br />

macht. Der Investor profitiert von einer höheren Warmmiete und kann die entstehenden<br />

Energiekosten damit decken und hierdurch Maßnahmen direkt aus der Energieeinsparung<br />

finanzieren. Der Mieter profitiert langfristig von einer Warmmiete, die von der<br />

Energiepreisentwicklung unabhängig ist, vor allem von fossilen Brennstoffen, die sich wohl<br />

überproportional entwickeln werden.<br />

Dass die Nebenkosten sinken, wird erzielt zum Einen durch die Verbesserung der<br />

thermischen Gebäudehülle, zum Anderen durch den Einsatz einer verbesserten<br />

Anlagetechnik. Durch das aufeinander abgestimmte Konzept wird eine neue Qualität<br />

erreicht, die sich in sehr guter Behaglichkeit, Wohngesundheit und Wohnkomfort zeigt.<br />

Die gesetzliche Regelung steht diesem Modell <strong>zur</strong>zeit noch größtenteils entgegen, da die<br />

Vereinbarung einer Bruttowarmmiete mit den Bestimmungen der Heizkostenverordnung<br />

nicht vereinbar ist. Die Heizkostenverordnung besagt, dass der anteilige Verbrauch der<br />

Nutzer an Wärme und Warmwasser zu erfassen ist. Eine Ausnahme bildet ein Gebäude,<br />

das weniger als 15 kWh/m²a für Wärme benötigt (Passivhaus-Standard). In der Regel ist der<br />

Aufwand der Abrechnung höher als die Heizkosten selbst.<br />

Entfällt die Pflicht <strong>zur</strong> Verbrauchserfassung wenn ein Mehrfamilienhaus bei der <strong>Sanierung</strong><br />

den Passivhaus-Standard erreicht, also wenn die Ausnahmeregelung der<br />

Heizkostenvereinbarung für besonders energieeffiziente Gebäude anwendbar ist, dann tritt<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

der Fall ein, dass Mieter kalt bezahlen und warm wohnen können. Nach Durchführung<br />

energiesparender Maßnahmen kann der Vermieter nach gesetzlicher Grundlage bis zu 11%<br />

der Modernisierungskosten auf die Miete umlegen. Die Umlage könnte sich dann quasi den<br />

eingesparten Heizkosten anpassen.<br />

Für die energetische <strong>Sanierung</strong> des Wohngebäudes im betrachteten Objekt bedeutet dies,<br />

dass die <strong>Sanierung</strong> auf Passivhaus-Niveau (Variante 4) für den Eigentümer eine gesetzliche<br />

Vorlage bieten könnte, das Warmmietmodell für die Finanzierung der<br />

Modernisierungsmaßnahmen anzuwenden. Die ökologische sinnvolle <strong>Sanierung</strong> des<br />

Mehrfamilienhauses würde sich dann für den Investor rechnen.<br />

Bei der Festlegung der Höhe der neuen Warmmiete sollte beachtet werden, dass sich die<br />

wirtschaftlichen Interessen des Vermieters und die finanziellen Möglichkeiten des Mieters<br />

annähern.<br />

Die Vereinbarung einer Warmmietpauschale entspricht aktuell nicht den Erwartungen der<br />

Marktteilnehmer.<br />

Die Mietpauschale kann in den Augen des Mieters zu hoch erscheinen, wenn er der Ansicht<br />

ist, viel weniger zu verbrauchen, als pauschal abgerechnet wird. Der Vermieter könnte<br />

behaupten, dass der Mieter Energie verschwendet, da die Pauschale ihn geradewegs dazu<br />

auffordert.<br />

Die Aufteilung der Miete in die Bestandteile Nettokaltmiete/Heizkosten/Betriebskosten<br />

entspricht den derzeitigen Erwartungen der Marktteilnehmer. Dass der Anteil der Heiz- und<br />

Warmwasserkosten vom individuellen Verbrauch abhängt, sollte sich deshalb in einer<br />

Kostentransparenz abzeichnen. Der Vermieter könnte dem Mieter zusichern, dass eine<br />

Grundtemperierung in der Pauschale abgebildet wird, z.B. eine Durchschnittstemperatur<br />

von 22°C. Wenn der Mieter eine höhere Temperierung wünscht, muss er dann nur das<br />

zahlen. Dieses Konzept wäre das Modell der Teilwarmmiete.<br />

Definition:<br />

Teil-Warmmiete = Nettokaltmiete + Betriebskostenvorauszahlung + Teil-<br />

Heizkostenvorauszahlung<br />

Bei diesem Vorschlag sind die Vorteile des Warmmietmodells verbunden mit der Erwartung<br />

des Mieters, seinen geringen nutzerabhängigen Heizkostenverbrauch bezahlen zu können.<br />

Der Gebäudeeigentümer investiert in energiesparende Modernisierungsmaßnahmen und<br />

legt einen Teil der Kosten in einer angepassten Warmmietpauschale um, so dass er von der<br />

erhöhten Miete die Investition finanzieren kann. Der Mieter profitiert von besseren<br />

Wohnbedingungen und geringeren Heizkosten -oder ist bei Passivhausniveau davon<br />

komplett befreit- und wird unabhängig von den steigenden Energiekosten. Energetische-<br />

und klimaschutzwirksame Modernisierungsmaßnahmen wären damit finanziell attraktiv für<br />

Investor und Nutzer.<br />

Durch den hohen Standard ergibt sich ein hoher Komfort, der die Immobile langfristig<br />

attraktiv macht. Leerstände sind niedrig. Ein Faktor, der für die Wirtschaftlichkeit von<br />

höchster Relevanz ist. Des Weiteren sind die eingesetzten Passivhaus-Komponenten in der<br />

Gebäudehülle zukunftsfähig. Eine <strong>Sanierung</strong> im üblichen Rhythmus von 15 bis 20 Jahren ist<br />

nicht erforderlich und somit rentabel für den Investor.<br />

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Exkurs: Ökologischer Mietspiegel<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

In den aktuellen Mietpreisspiegeln sind hoch energetische Gebäude nicht abgebildet, weil sich die<br />

Qualität <strong>eines</strong> solchen Gebäudes im Mietspiegel nicht darstellen lässt. Es müsste ein Weg gefunden<br />

werden, die Mietspiegel zu erweitern und zu ergänzen, um energetische Qualitäten zu<br />

berücksichtigen, wie z.B. in einem ökologischen Mietspiegel. Der „ökologische Mietspiegel“ ist eine<br />

Weiterentwicklung des gesetzlichen Mietspiegels nach BGB und berücksichtigt die energetische<br />

Beschaffenheit von Gebäuden in der Berechnung ortsüblicher Vergleichsmieten. Der bundesweit<br />

erste „ökologische Mietspiegel“ wurde 2003 in Darmstadt eingeführt. Diese Entwicklung sollte<br />

bundesweit bergauf gehen, da sich in Zukunft der Mietspiegel an das ökologische Bewusstsein<br />

anpassen wird. Energiebewusstes Wohnen wird eine große Rolle spielen und Mieter werden sich<br />

für Wohnungen entscheiden, die niedrige Verbräuche garantieren und einen Beitrag zum<br />

Umweltschutz leisten.<br />

Die ortsübliche Vergleichsmiete wird im ökologischen Mietspiegel nach 4 Kriterien berechnet:<br />

1. Durchschnittliche monatliche Betriebskosten in €/m² bzw. €<br />

2. Durchschnittliche Basis-Nettomieten in €/m² und Monat nach Wohnfläche und Baualter<br />

3. Durchschnittliche Zuschläge in €/m² im Monat <strong>zur</strong> Basis-Nettomiete (Wohnungstyp,<br />

Grundriss, Ausstattung, Wohnlage…) + Wärmetechnische Beschaffenheit<br />

4. Durchschnittliche Abschläge in €/m² und Monat <strong>zur</strong> Basis-Nettomiete (Wohnungstyp,<br />

Grundriss, Ausstattung, Wohnlage…)<br />

Beispiel Darmstadt:<br />

Zuschläge:<br />

- Mittlere wärmetechnische Beschaffenheit 0,37€<br />

(Primärenergiekennwert unter 250 bis 175 kWh/m²a)<br />

- Verbesserte wärmetechnische Beschaffenheit 0,49€<br />

(Primärenergiekennwert unter 175 kWh/m²a)<br />

Vorteile des ökologischen Mietspiegels für den Mieter:<br />

- Mieter profitieren vom besseren Wohnklima<br />

- Zuschlag <strong>zur</strong> Miete wird durch eingesparte Heizkosten ausgeglichen<br />

- Mietpreisgerechtigkeit wird erhöht<br />

(entweder durch Komfort oder geringere Miete)<br />

Vorteile des ökologischen Mietspiegels für den Vermieter:<br />

- Zuschlag aus dem Mietspiegel meist ausreichend <strong>zur</strong> Refinanzierung der<br />

Energiesparmaßnahmen<br />

(Voraussetzung: energetisch Verbesserungen im Zuge von „Ohnehin-Arbeiten“!)<br />

- In der Regel sogar wirtschaftliche Umsetzung <strong>eines</strong> Niedrigenergiehausstandards möglich<br />

- Kostengerechtigkeit: Zuschlag nur für Vermieter energetisch verbesserter Gebäude<br />

Energetische Modernsierungen können insbesondere dann wirtschaftlich sein, wenn die<br />

Ausgangsmiete unter der ortsüblichen Vergleichsmiete liegt.<br />

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Alternative Entwicklung<br />

ortsübliche<br />

Vergleichsmiete<br />

dynamischer Wohnungsmarkt<br />

strukturschwacher Wohnungsmarkt<br />

konsolidierter Wohnungsmarkt<br />

Fazit:<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Leerstands‐<br />

entwicklung<br />

Jeder Eigentümer und Vermieter sollte ein Eigeninteresse daran haben, durch entsprechende<br />

Investitionsmaßnahmen Energie einzusparen und jeder Mieter sollte seinerseits ebenso ein<br />

bevorzugtes Interesse daran haben, Energie einzusparen. Aufklärungsarbeit zu diesem Thema ist<br />

sowohl beim Mieter als auch beim Vermieter dringend notwendig!<br />

Energieeffizient Bauen und Sanieren sollte ein fest verankertes Unternehmensziel der<br />

Wohnungsbaugesellschaften sein, das konsequent verfolgt wird. Hierdurch wird zum einen der Wert<br />

der Immobilien langfristig gesteigert. Zum anderen wird die Attraktivität für die Mieter erhöht: Denn<br />

niedrige Energiekosten sind heute ein immer wichtiger werdendes Argument bei<br />

Mietentscheidungen.<br />

Die Wohnungswirtschaft steht derzeit vor großen Herausforderungen. Nicht nur ökologisches<br />

Bauen und Wohnen wird ein immer mehr in den Vordergrund rückendes Thema, sondern auch<br />

demografischer Wandel und zunehmende Leerstände erfordern Konzepte für die Zukunft.<br />

Verbunden mit den immer stärker werden Ansprüchen der Mieter bezüglich Wohnkomfort,<br />

Individualität und attraktivem Standort wird die Wohnungswirtschaft neue Entwicklungen<br />

vorantreiben müssen.<br />

Das Warmmietmodell bzw. Teilwarmmietmodell könnte solch ein innovatives Konzept werden.<br />

Wie am betrachteten Objekt gezeigt, lässt sich dieses Modell grundsätzlich wirtschaftlich rechnen.<br />

Die <strong>Sanierung</strong> von bestehenden Mehrfamilienwohnhäusern auf Passivhaus-Niveau lohnt sich somit<br />

dreifach. Erstens: der Vermieter kann die <strong>Sanierung</strong>skosten in Form einer Warmmiete auf die Mieter<br />

umlegen und damit die Investition finanziell decken. Zweitens: die höchste Energieeinsparung wird<br />

erzielt und somit ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet. Drittens ist die <strong>Sanierung</strong> auf<br />

Passivhaus-Niveau von allen Varianten langfristig gesehen am wirtschaftlichsten. Vermieter, die<br />

diesen Weg gehen wollen, sollten keine gesetzlichen Hürden überwinden müssen. Die Anpassung<br />

des Mietspiegels und die Aufklärung aller Beteiligten über das Warmmietmodell sind zentrale<br />

Aufgaben.<br />

Nur eine breite soziale Akzeptanz von nachhaltigen Lösungen führt dazu, dass mögliche<br />

Einsparungspotentiale langfristig ausgeschöpft werden können.<br />

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Wirtschaftlichkeit<br />

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Es ist zu beachten, dass bei der Detailausbildung in der Ausführungsplanung noch Potential<br />

vorhanden ist und sich die <strong>energetischen</strong> Berechnungen auf die jeweilige Variante weiter optimieren<br />

lassen.<br />

Vor diesem Hintergrund ist zu bewerten, dass man schon anhand der in diesem Bericht dargestellten<br />

<strong>Sanierung</strong>svarianten mit den darauf basierenden Kosten und Einsparungsmöglichkeiten den Weg<br />

verfolgen kann, das Gesamtobjekt in der Schwärzgrub 12 bis auf Passivhaus-Niveau zu sanieren, da<br />

sich der Ansatz „Warmmietmodell“ rein rechnerisch darstellen lässt – sowohl energetisch, wie auch<br />

monetär.<br />

Mit den zusätzlichen Möglichkeiten der gesetzlichen Förder- und Finanzierungsprogramme stellt sich<br />

das energetische <strong>Sanierung</strong>svorhaben „Warmmietmodell“ als wirtschaftliche Alternative dar.<br />

Im Falle einer Projizierung der Maßnahmenpakete auf andere Gebäude ist zu beachten, dass sich die<br />

Rahmenbedingungen ändern und individuell an das jeweilige Gebäude angepasst werden müssen.<br />

Die dargestellten Kosten sind auf Vorentwurfsbasis der Maßnahmenpakete ermittelt worden. Im<br />

Laufe der Ausführungsplanung und Ausschreibungsphase wird sich die Kostenstruktur verändern.<br />

Bereits dieser Betrachtungsansatz veranschaulicht die Möglichkeit das Objekt in der Schwärzgrub 12<br />

bis auf Passivhaus-Niveau zu sanieren. Der technische Lösungsansatz „Warmmietmodell“ lässt sich -<br />

sowohl energetisch wie auch monetär - darstellen.<br />

Unter Berücksichtigung der noch nicht eingerechneten Förderprogramme werden die <strong>energetischen</strong><br />

<strong>Sanierung</strong>smaßnahmen aus wirtschaftlicher Sicht noch interessanter.<br />

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Fördermittel:<br />

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Die vorangegangen Maßnahmenkombinationen bieten aufgrund der unterschiedlichen Bestandteile<br />

die Möglichkeit, öffentliche Fördermittel in Anspruch zu nehmen.<br />

Da es Seitens verschiedener Organisationen, wie z.B. der KfW, Bafa oder EOR, unterschiedliche<br />

Förderprogramme gibt, die in Abhängigkeit mit den umgesetzten Maßnahmen stehen, wurden<br />

diese nicht in die Wirtschaftlichkeitsberechnungen mit integriert. Welche Förderprogramme<br />

möglich sind und angewandt werden, muss nach Festlegung der Maßnahmen definiert werden und<br />

sollten dann bei der Kostenkalkulation mit berücksichtigt werden.<br />

Nachfolgend werden die wichtigsten Förderinstitute incl. Internetseiten aufgeführt:<br />

Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA)<br />

Frankfurter Straße 29 - 35<br />

65760 Eschborn<br />

Telefon 06 19 6/908-0<br />

Telefax: 06 19 6/908-800<br />

http://www.bafa.de/bafa/de/energie/index.html<br />

KfW Kommunalbank<br />

Beratungszentrum Frankfurt am Main<br />

Bockenheimer Landstraße 104<br />

60325 Frankfurt a. M.<br />

Telefon 069/74 31-30 30<br />

Telefax 069/74 31-17 06<br />

http://www.kfw-foerderbank.de/DE_Home/Bauen_Wohnen_Energiesparen/index.jsp<br />

Ansprechpartnerin: Astrid Gibbert<br />

Telefon 06 13 1/49 91-991<br />

Telefax: 06 13 1/49 91-899<br />

E-Mail: lth[at]lth-rlp.de<br />

http://www.lth-rlp.de/<br />

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Einleitung<br />

7 Konstruktive Lösungsansätze<br />

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Energieeffizient Sanieren bedeutet die Erarbeitung von richtigen, für das jeweilige Gebäude optimal<br />

zugeschnittenen <strong>Sanierung</strong>skonzepten.<br />

Das folgende Kapitel beleuchtet die baukonstruktiven <strong>Sanierung</strong>smaßnahmen im Allgemeinen für das<br />

Gebäude in der Schwärzgrub 12 mit Untersuchung der nachstehenden Aspekte:<br />

• Fassade<br />

• Dach<br />

• Fenster<br />

• Keller<br />

• Errichtung thermisch getrennter Balkone<br />

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Fassade<br />

Außenmauerwerk:<br />

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Da die Außenwände aus Mauerwerk bestehen, ist die Anbringung <strong>eines</strong><br />

Wärmedämmverbundsystems (WDVS) eine geeignete <strong>Sanierung</strong>smaßnahme der Fassade.<br />

Die Dämmplatten aus Hartschaum können direkt auf den Altputz aufgebracht werden, sofern dieser<br />

tragfest ist. Anschließend wird ein Oberputz als Deckschicht aufgetragen.<br />

Beispielhaftes Standard-Detail<br />

Quelle: Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG Legende siehe Anhang<br />

Beispielhaftes Standard-Detail<br />

Die Dämmung der Fassade muss in Verbindung<br />

mit der Sockeldämmung des Gebäudes gesehen<br />

werden, da das unbeheizte Kellergeschoß aus<br />

dem Erdreich herausragt.<br />

Hier muss besondere Beachtung auf den<br />

Übergang der jeweils geeigneten Dämmung<br />

gelegt werden und auf die richtige Wahl der<br />

Dämmmaterialien.<br />

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Dach<br />

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Grundsätzlich ist zwischen nicht ausgebauten Dachräumen und beheizten Dachgeschossen zu<br />

unterscheiden. Diese Unterscheidung ist wichtig für die Festlegung der obersten Dämmebene.<br />

⇒ Für die betrachteten Varianten des Mehrfamilienwohnhaus Baumholder wird von einer<br />

Dämmung der Dachfläche ausgegangen<br />

Beispielhafte Standard-Details:<br />

Dämmung der Dachfläche<br />

Quelle: Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH & Co. KG Legende siehe Anhang<br />

Die Dachflächendämmung ist ein wesentlicher Bestandteil <strong>zur</strong> Einsparung von Energiekosten. Die<br />

Wahl der einzusetzenden Dämmstoffe ist sowohl nach Art der Dachfläche, als auch den<br />

Anforderungen der EnEV zu entscheiden. Mit der Dämmung der Dachfläche sollte immer eine<br />

entsprechende Dampfsperre vorgesehen sein.<br />

Um Passivhaus-Niveau zu erreichen, müssen Wärmebrücken vermieden und eine möglichst<br />

luftdichte Außenhülle geschaffen werden. Im Bereich der Dachkonstruktion wird dieser Standard nur<br />

durch eine nachträgliche Zwischensparrendämmung in Kombination mit einer zusätzlichen<br />

Aufsparrendämmung erreicht. Durch das Einbinden des Daches in die thermische Hülle ist<br />

Passivhaus-Standard möglich.<br />

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Fenster<br />

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Zur Vermeidung von Wärmebrücken im Anschlussbereich ist es notwendig, die Fensterebene so<br />

weit nach außen zu verlegen, dass der Fensterrahmen mit dem Mauerwerk in einer Flucht liegt.<br />

Damit wird vermieden, dass die Fensterlaibung <strong>zur</strong> Wärmebrücke wird.<br />

Beispielhaftes Standard-Detail:<br />

Quelle: Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH &<br />

Co. KG Legende siehe Anhang<br />

Hier:<br />

Wärmeschutzverglasung Passivhaus-Fenster<br />

Die Varianten 0-3 sehen eine 2-Scheiben-<br />

Wärmeschutzverglasung mit U-Werten<br />

zwischen 1,40 W/m²K und 0,9 W/m²K vor.<br />

Quelle: Passivhaus-Konstruktionsbuch<br />

Legende siehe Anhang<br />

In dieser Betrachtung sind in der Variante 3<br />

passivhauszertifizierte Fenster vorgesehen.<br />

Die Energiebilanz gibt Aufschluss darüber, dass im<br />

Bereich der Fenster und der Außenwände<br />

hauptsächlich die Energie verloren geht. Eine<br />

energetische <strong>Sanierung</strong>, die besser sein soll als der<br />

geforderte Mindeststandard (Variante 0), sollte<br />

dann in diesen Bereichen auf höchstem<br />

energetischem Niveau ausgeführt werden, um als<br />

langfristige, nachhaltige und wirtschaftliche Lösung<br />

zu gelten.<br />

Um Wärmebrücken zu vermeiden, ist es<br />

erforderlich, dass bei Passivhäusern Fenster und<br />

Fenster-Türen in der Dämmebene liegen.<br />

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Keller<br />

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Die wahrscheinlich im Erdgeschoss vorhandene Trittschalldämmung erfüllt nicht die heute geltenden<br />

wärmeschutztechnischen Anforderungen. Eine zusätzliche Dämmung der Kellerdecke von unten ist<br />

eine effiziente Verbesserungsmöglichkeit.<br />

Beispielhaftes Standard-Detail:<br />

Regeldetail nach DIN 4108, Teil 3<br />

Legende siehe Anhang<br />

Hier:<br />

Quelle: Verlagsgesellschaft Rudolf Müller GmbH &<br />

Co. KG Legende siehe Anhang<br />

Dämmung der Kellerdecke von unten Dämmung des Kellerbodens<br />

LRH Kellergeschoss im Ist-Zustand: 2,10 m.<br />

Eine Dämmung von unten mit 10 cm, scheint<br />

möglich zu sein. Da unter der Kellerdecke eine<br />

Vielzahl von Rohren verlaufen, kann die<br />

Anbringung von Dämmplatten dennoch<br />

schwierig sein.<br />

Alternativ kann eine Abhängung erfolgen, in die<br />

Dämmstoff eingeblasen wird.<br />

Eine Dämmung des Kellerbodens ist in keiner<br />

Variante vorgesehen.<br />

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Auskragende Stahlbetonplatten (Eingangsüberdachungen) + neue Balkone<br />

An einem Wohnhaus sind Balkone ein problematisches Bauteil. In den meisten Fällen sind die<br />

Balkonplatten mit der jeweiligen Betondecke des Geschosses verbunden und bilden dadurch eine<br />

gravierende Wärmebrücke. Das gleiche Wärmebrückenproblem stellen auskragende<br />

Dachüberstände der Hauseingänge dar. Am Gebäude in der Schwärzgrub 12 bestehen keine<br />

Balkone, aber im Zuge der <strong>Sanierung</strong>smaßnahme soll der Neubau thermisch getrennt Balkone <strong>zur</strong><br />

Aufwertung der Wohnungen mit berücksichtigt werden.<br />

Beispielhaftes Standard-Detail:<br />

Selbsttragende Balkone thermisch<br />

entkoppelt<br />

Wohngebiet "Stuttgart-Burgholzhof":<br />

www2.hs-esslingen.de/fachbereiche/vu/VU_aktuell/kolloquien_2002.htm<br />

Eine selbsttragende Stahlkonstruktion, die vom<br />

Gebäudekörper thermisch entkoppelt ist, kann<br />

nachträglich vor die Fassade gestellt werden.<br />

Vorangestellter Windfang<br />

Quelle:<br />

Joseph-Stiftung Bamberg, Dipl.-Ing. Michaela Meyer<br />

Die auskragenden Eingangsüberdachungen<br />

können durch einen angesetzten Windfang<br />

ersetzt werden. Ein geschlossener Windfang<br />

eignet sich als Pufferzone zw. beheiztem Raum<br />

und Außenraum.<br />

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Fazit:<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Bei der <strong>Sanierung</strong> des Mehrfamilienwohnhauses in der Schwärzgrub 12 in Baumholder sollte<br />

die Gebäudehülle umfassend gedämmt und eine effiziente Haustechnik mit<br />

Wärmeversorgung und Lüftung eingesetzt werden.<br />

Das Ziel lautet: Wärme im Haus halten und Gewinne nutzen!<br />

Konstruktive Maßnahmen:<br />

Alle vorgeschlagenen Maßnahmen in den jeweiligen Varianten können die energetische<br />

Qualität der fast 40 Jahre alten Bausubstanz erheblich verbessern.<br />

Unabhängig davon, welcher Energiestandard erreicht werden soll, ist das Erdgeschoss die<br />

problematischste Zone des Hauses.<br />

Da eine nachträgliche Dämmung der Bodenplatte im Keller technisch schwer umzusetzen<br />

ist, kann eine umfassende Wärmedämmung des Gebäudes nicht erfolgen. Damit wird die<br />

Kellerdecke <strong>zur</strong> Systemgrenze der Gebäudehülle.<br />

Die Raumhöhe im Keller lässt eine Dämmung von unten in der erforderlichen Stärke nicht<br />

zu, so dass über diese Bauteilfläche Wärme zum unbeheizten Keller entweicht und dadurch<br />

Wärmeverluste entstehen. Das kann -energetisch gesehen- mit der Außendämmung über<br />

die Gesamtbetrachtung kompensiert werden, allerdings wird der Energieverbrauch in dieser<br />

Zone höher sein.<br />

Heizen mit erneuerbaren Energien:<br />

Der Heizwärmebedarf sollte so weit wie möglich mit erneuerbaren Energien gedeckt<br />

werden. Passive Wärmequellen, wie z.B. die Wärmerückgewinnung aus der Raumluft, und<br />

interne Wärmequellen, wie Personen und Geräte, halten den Energieaufwand niedrig –<br />

vorausgesetzt, die Wärmedämmung ist umfassend und die Gebäudehülle luftdicht, so dass<br />

keine warme Luft entweichen kann.<br />

Das Dach bietet eine weitere verfügbare Möglichkeit für den Einsatz erneuerbarer Energien.<br />

Eine direkt am Gebäude PV-Anlage könnte den Stromverbrauch für den Betrieb der<br />

Wärmepumpe und von elektrischen Geräten kompensieren. Der Einsatz einer<br />

Solarthermie-Anlage kann <strong>zur</strong> Heizungsunterstützung und <strong>zur</strong> Warmwasseraufbereitung<br />

genutzt werden.<br />

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Wärmebrücken<br />

Genauer Nachweis der Wärmebrücken<br />

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Die pauschale Berücksichtigung der Wärmebrücken beim Energieeinsparnachweis macht das<br />

Erreichen <strong>eines</strong> Effizienzhausstandards häufig schwierig. Bei genauem Nachweis der Wärmeverluste<br />

über die Wärmebrücken werden alle Wärmebrücken identifiziert und die Verluste bestimmt. Bei<br />

entsprechender Detailausbildung liegt die Summe der Wärmeverluste deutlich unter den pauschalen<br />

Werten, wodurch geringere Dämmstoffstärken oder andere Anlagenkomponenten verwirklicht<br />

werden können.<br />

Gleichwertigkeitsnachweis<br />

Die Berücksichtigung der Planungsdetails der DIN 4108 erlaubt eine Reduzierung des pauschalen<br />

Wärmebrückenzuschlags. In der Baupraxis kommt es jedoch vor, dass einzelne Details nicht<br />

entsprechend der Vorgaben ausgeführt werden können. Um nicht den höheren Zuschlag beim<br />

Energieeinsparnachweis berücksichtigen zu müssen, kann für die abweichenden Details über das<br />

konstruktive Grundprinzip oder eine Wärmebrückensimulation ein Nachweis der Gleichwertigkeit<br />

geführt werden.<br />

Die folgenden Simulationsbilder zeigen den Temperaturverlauf in typischen Bauteilen der<br />

Konstruktion im betrachteten Gebäude, um die Auswirkungen der Wärmebrücken zu verdeutlichen.<br />

Dabei wird ein Vergleich zwischen Ist-Zustand und vorgeschlagenem sanierten Zustand dargestellt.<br />

Kellerdecke<br />

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Oberste Geschossdecke<br />

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Dach<br />

Hier:<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Die im Bestand nicht gedämmte Kellergeschossdecke muss mit einer Dämmung auf der gesamten<br />

Geschossdecken-Unterseite ergänzt werden. Die anzubringende Außendämmung z. Bsp. als WDVS<br />

muss an den Außenseiten als Perimeterdämmung bis ca. 1 m unter Geschossdecke weitergeführt<br />

werden.<br />

Da der Dachraum von den Mietern auch als Abstellfläche und Trockenraum genutzt wird, empfiehlt<br />

sich eine Dämmung der Dachfläche.<br />

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Inhalt<br />

8 Bewertung Solarstrom-Potential<br />

- Einleitung<br />

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- Aufbau <strong>eines</strong> 3D-CAD-Objekt-Modells, Darstellung der Bezugsflächen und Erläuterung<br />

der jeweiligen Randbedingungen<br />

- Simulation von Eigen- und Fremd-Verschattung<br />

- Ermittlung potentieller Dach- und/oder Fassadenflächen für PV und Überprüfung der<br />

Realisierbarkeit mit marktgängigen PV-Elementen<br />

- Wirtschaftlichkeits- und Schlussbetrachtung<br />

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Einleitung<br />

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Weltweit steht uns ein riesiges Potential unbegrenzter Energie durch Solarstrahlung kostenlos <strong>zur</strong><br />

Verfügung. Neue Entwicklungen wie Solar- und Geothermiekraftwerke könnten in Zukunft den<br />

größten Teil der benötigten Energie nachhaltig und umweltschonend erzeugen.<br />

Derzeit werden aber lediglich nur ca. 4% des Energiebedarfs in Europa durch regenerative Energien<br />

erzeugt. Bis 2015, laut EU, soll der Anteil jedoch auf 25% angehoben werden. Bereits heute sind<br />

Rohstoffe ein kostbares Gut. Weltweit schwinden die Rohstoffreserven, was zu einer<br />

Energiepreissteigerung führt. Das ist die Chance für solare Systeme, denn sie werden sich in Zukunft<br />

besser rechnen.<br />

Die photovoltaische Stromerzeugung stellt eine Form der direkten Nutzung der Globalstrahlung dar.<br />

Photovoltaik bezeichnet den Vorgang einer direkten Stromerzeugung aus (Sonnen-) licht. Sie nutzt die<br />

direkte und die diffuse Strahlungsenergie der Sonne <strong>zur</strong> Erzeugung von Strom mit Hilfe von<br />

Solarzellen. Durch die Einführung des Erneuerbare- Energien-Gesetzes (EEG)- mit garantierten<br />

Einspeisevergütungen für den Solarstrom in Verbindung mit zinsgünstigen Darlehn – wurden<br />

Voraussetzungen geschaffen, Solarstrom-Anlagen wirtschaftlich zu betreiben.<br />

Vor diesem Hintergrund haben wir geprüft, ob und wie fern die Errichtung von Solarstromanlagen<br />

auf Dach- oder Fassadenflächen des Mehrfamilienwohnhaus Neuwied generell möglich und aus<br />

wirtschaftlicher Sicht sinnvoll sind.<br />

Quelle: Bundesnetz Agentur<br />

Quelle: Photovoltaik: Strom ohne Ende;<br />

ISBN: 978-3-934595-74-3<br />

Während Beschattungen die Arbeit <strong>eines</strong> Solargenerators entscheidend beeinträchtigt, spielen<br />

Neigung und Ausrichtung der Fläche eine geringere Rolle als oft vermutet. Dafür gibt es zwei<br />

Gründe: Erstens, die von den Jahreszeiten abhängige Sonnenbahn über dem Himmel, die vom<br />

morgendlichen Sonnenaufgang im Osten bis zum Sonnenuntergang im Westen im Winter einen<br />

Winkel ab 100 Grad und im Sommer bis zu 240 Grad erreicht. Zweitens, der hohe Anteil diffuser<br />

Sonneneinstrahlung in Mitteleuropa. Mit der nebenstehenden Abbildung kann abgeschätzt werden,<br />

um wie viel geringer die Sonneneinstrahlung ist, wenn der Solargenerator von der optimalen<br />

Ausrichtung abweicht.<br />

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Gebäude als 3D-CAD Objekt / Randbedingungen<br />

Nachstehende Flächen wurden für diese Untersuchung herangezogen:<br />

Dachflächen<br />

Fassadenflächen<br />

Randbedingungen Fassadenfläche 1<br />

• Brutto Bezugsfläche: ca. 140m²<br />

• Neigung ca. 90°<br />

• Ausrichtung +45° Süd/West<br />

• Einfluss der Ausrichtung und Neigung auf die<br />

jährliche Einstrahlungsmenge 65%<br />

Randbedingungen Dachfläche<br />

• Brutto Bezugsfläche: ca. 100m²<br />

• Neigung ca. 30°<br />

• Ausrichtung +45° Süd/West<br />

• Einfluss der Ausrichtung und<br />

Neigung auf die jährliche<br />

Einstrahlungsmenge 95%<br />

Randbedingungen Fassadenfläche 2<br />

• Brutto Bezugsfläche: ca. 95m²<br />

• Neigung ca. 90°<br />

• Ausrichtung -45° Süd/Ost<br />

• Einfluss der Ausrichtung und Neigung auf die<br />

jährliche Einstrahlungsmenge 65%<br />

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Problematik<br />

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Die Dachflächen und Fassaden können durch äußere Einflüsse verschattet werden<br />

Zum einen durch Fremdverschattung aus<br />

der umliegende Bebauung und bestehendem<br />

Baumbestand.<br />

Es wird bei der Bewertung davon ausgegangen, dass keine Verschattung durch Bäume vorliegt, da diese sich nur auf der N/O Seite des<br />

Gebäudes befinden.<br />

Zum anderen durch Eigenverschattung<br />

Durch Rauchfänge oder ähnliches auf den<br />

Dachflächen<br />

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Simulation von Eigen- und Fremd-Verschattung<br />

Dachfläche<br />

Die Jahressimulation der Dachfläche 1 zeigt eine Verschattung durch das gegenüberliegende<br />

Wohnhaus. Nachfolgend wird diese Verschattung genauer betrachtet. Um die Rauchfänge<br />

ergab sich im Jahresverlauf eine Verschattung bis zu 25%. Hier sollten bei der<br />

Anlagenauslegung Abstandsflächen eingeplant werden.<br />

Winterfall: In den Wintermonaten von Nov.<br />

Bis Mär. (wenn der Ertrag am geringsten ist)<br />

setzt ab ca. 15:00 Uhr eine teilweise<br />

Verschattung der Dachfläche ein.<br />

Sommerfall: In den Sommermonaten von<br />

Apr. Bis Okt. (wenn der Ertrag am höchsten<br />

ist) bleibt die Dachfläche völlig<br />

unverschattet.<br />

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Fassadenfläche 1 S/W Fassadenfläche 2 S/O<br />

Die Simulation der Fassadenfläche 1 zeigt im<br />

Jahresverlauf eine Verschattung von 35% - 47%.<br />

Unter der Dachkante werden Werte bis 70%<br />

erreicht. Unter diesen Voraussetzungen ist der<br />

Betrieb einer PV-Anlage auf den Fassadenflächen<br />

abzuwägen.<br />

Zusammenfassend<br />

Die Simulation der Fassadenfläche 2 zeigt im<br />

Jahresverlauf eine Verschattung von 20% - 30%.<br />

Unter diesen Voraussetzungen ist der Betrieb<br />

einer PV-Anlage auf den Fassadenflächen<br />

abzuwägen.<br />

Fläche Zu erwartender Jahresertrag [kWh/kWp]<br />

Dachfläche 900<br />

Fassadenfläche 1 600<br />

Fassadenfläche 2 610<br />

Die Fassadenfläche 1+2 sind durch Ihre Ausrichtung und Neigung so stark beeinträchtigt, dass ein<br />

wirtschaftlicher Betrieb der Anlage unter gegenwärtigen Voraussetzungen nicht gegeben scheint.<br />

Demzufolge wird für die folgenden Berechnungen nur die Dachfläche in Betracht gezogen.<br />

Die Erträge beruhen auf gemittelten Werten zwischen den Ergebnissen der Hersteller unabhängigen<br />

Software Ecotect und den Strahlungsdaten von PVGIS © European Communities, 2001-2007<br />

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Ermittlung potentieller Flächen<br />

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Anhand der Auswertung der vorliegenden Unterlagen, wurde die Größe der nutzbaren Dachflächen<br />

und somit die mögliche Größe und Leistung der Photovoltaikanlage ermittelt. Die Leistung einer<br />

Anlage wird in Kilowattpeak (kWp) angegeben. Dies bezeichnet die maximale Leistung der Anlage<br />

unter optimalen Bedingungen. Optimale Bedingungen würden vorliegen, wenn 1.000 – 1.200<br />

kWh/m² Strahlungsenergie auf eine südorientierte, 30° geneigte Fläche treffen würden. Da bei den<br />

wenigsten Anlagen diese optimalen Bedingungen vorliegen, wurde für die Dach- und<br />

Fassadenflächen des Mehrfamilienwohnhauses Baumholder eine Simulation mit dem Programm<br />

Ecotect durchgeführt. Hierbei berechnet das Programm die Solarstrahlung je nach Standort des<br />

Gebäudes, Neigungswinkel, Ausrichtung der Dachfläche sowie Ertragsminderungen durch Eigen- und<br />

Fremdverschattung. Die Berechnung basiert auf den von Ihnen vorgelegten Daten. Für eventuell<br />

fehlende Angaben werden von uns praxisgerechte Erfahrungswerte eingesetzt.<br />

Überprüfung der Realisierbarkeit mit marktgängigen PV- Elementen<br />

Dachfläche<br />

Auf der ca. 100m² großen Dachfläche kann unter Berücksichtigung der Abstandsfläche zu den Rauchfängen,<br />

eine Anlage von ca. 10 kWp installiert werden (bei angenommener Kollektorgröße von 1,68m x 0,99m).<br />

Abzüglich Ertragsminderung durch Verschattung ergibt sich ein zu erwartender Jahresertrag von 900kWh/kWp<br />

Zusammenfassend<br />

Fläche<br />

Kollektorfläche<br />

[m²]<br />

Anlagengröße<br />

[kWp]<br />

Zu erwartender<br />

Jahresertrag<br />

[kWh/kWp]<br />

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kWh/a<br />

Dachfläche 76,5 10 900 9.000<br />

Fassadenfläche 1 x x 600 x<br />

Fassadenfläche 2 x x 610 x<br />

Gesamt Dach im Durchschnitt 10 900 9.000<br />

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Wirtschaftlichkeitsbetrachtung<br />

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Im Weiteren haben wir eine wirtschaftliche Betrachtung der PV-Anlage (Dachfläche) durchgeführt.<br />

Diese soll überprüfen, ob sich die Anlage ökonomisch sinnvoll darstellt.<br />

Es wird angenommen, dass ein zinsgünstiges Kommunaldarlehn von ca. 4,5% 4 über eine Laufzeit<br />

von 20 Jahren aufgenommen werden kann und dass die Anlage zu einem Preis von 3.400€/kWp<br />

(netto) installiert wird. Zudem fließen Degradation [angenommen mit 0,90% / a] der Anlage,<br />

Systemverluste sowie Versicherung [angenommen 3% / 20 Jahre vom Anschaffungspreis] und<br />

Wartung [angenommen 0,50% / a vom Anschaffungspreis] inkl. Inflationsaufschlag in die Berechnung<br />

ein.<br />

Fläche<br />

angenommene<br />

Investitionskosten [netto]<br />

kumulierter Gewinn/Verlust nach<br />

20 Jahren [netto]<br />

Dachfläche 34.000€ 8.000€<br />

Die Investitionskosten für den Bau der Dachflächenanlage in der Größenordnung von 10kWp<br />

Gesamtleistung liegen bei ca. 34.000€/netto. Bei der Betrachtung ergaben sich bei einer Laufzeit von<br />

20 Jahren, jährliche kumuliertere Gewinne von ca. 400€/netto. Dieses Ergebnis sollte später bei<br />

einem möglichen Bau der Anlage im Gesamtkontext betrachtet werden. Für die Inbetriebnahme der<br />

Anlage wird von 2010 ausgegangen. Durch das EEG für 2010 ergibt sich eine Einspeisevergütung für<br />

Dach-und Fassadenanlagen von 0,3957€ je Kilowattstunde (kWh) bei kleinen Anlagen (bis 30 kWp).<br />

Bei größeren Anlagen wird ab einer Leistung von 30 kWp nur noch 0,3764€ je kWh garantiert<br />

vergütet. Für Leistungen über 100 kWp gibt es 0,3562€ je kWh. Wenn die Photovoltaikanlage nicht<br />

selbst betrieben werden soll, gibt es zudem die Möglichkeit, die Dachflächen in Form von einem<br />

Contracting-Modell zu betreiben. Hierbei werden die Dachflächen an einen externen<br />

Anlagenbetreiber vermietet.<br />

4 Stand: 01.11.08; Preisanfrage Kreditinstitute Hessen<br />

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Fazit<br />

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Aufgrund der Ertragsminderungen durch Ausrichtung und Neigung empfehlen wir nur eine<br />

Anlagenauslegung auf der Dachfläche vorzunehmen. Hier können sich jährliche Gewinne bis zu<br />

400€ ergeben.<br />

Diese Ertragsberechnung basiert auf einer eher konservativen Betrachtung. D.h. die Tendenz für<br />

Jahreserträge in Rheinlandpfalz sind vielmehr steigend, wie man unter folgendem Link verfolgen<br />

kann: http://www.sonnenertrag.eu/bl_vergleich.php?year=2007&country=1<br />

Vor dem Bau einer Anlage muss eine statische Überprüfung der Dachkonstruktion erfolgen,<br />

damit die Tragfähigkeit für eine PV Installation gewährleistet werden kann.<br />

Der Berechnung liegt die Ertragsprognose der herstellerunabhängigen Software Ecotect zugrunde.<br />

Hierbei handelt es sich um einen auf die letzten Jahre bezogenen Durchschnittswert. Der effektive<br />

Ertrag ist sowohl von den meteorologischen Gegebenheiten also auch von der Wahl des Modul<br />

Typs abhängig und kann nicht garantiert werden. Für den optimalen Betrieb der Anlage ist eine<br />

optimale Überwachung und Wartung Voraussetzung, für die der Betreiber verantwortlich ist.<br />

Nach unserer wirtschaftlichen Betrachtung sehen wir den Betrieb einer PV-Anlage unter oben<br />

genannten Voraussetzungen für sinnvoll, sodass sie als zusätzlichen Baustein in Betracht gezogen<br />

werden kann.<br />

CO2 Einsparung<br />

Die PV-Anlage des Mehrfamilienwohnhauses Baumholder mit einer Fläche von ca. 76,5 m 2<br />

(angenommen nur Dachfläche) erbringt einen Jahresertrag von angenommen ca. 9.000kWh/a. Dies<br />

entspricht einer CO2-Reduktion von ca. 5,41 Tonnen pro Jahr (bei einem CO2-äquivalenten<br />

Emissionsfaktor von 602 g/kWh für Strom-Mix - Quelle: Detail Praxis: Energetische <strong>Sanierung</strong>). Damit<br />

wird ein aktiver Beitrag zum Klimaschutz geleistet.<br />

PV- Energiebilanz<br />

Das betrachtete Objekt in der Schwärzgrub 12, benötigt in Variante 4 einen errechneten<br />

Primärenergiebedarf von 84 kWh/m² a . Durch eine PV- Installation wie es auf den<br />

vorhergehenden Seiten empfohlen wird, könnten 30,30kWh/m² a (9.000 kWh/a) Strom<br />

regenerativ und direkt am Gebäude erzeugt werden. Dies entspricht einer<br />

Primärenergiemenge von 78kWh/m² a, bei angenommenem Primärenergiefaktor für Strom-<br />

Mix von 2,6. Demzufolge könnte die benötigte Restenergie in der Jahresbilanz zu 93%<br />

regenerativ direkt am Gebäude durch die PV-Anlage gedeckt werden.<br />

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Eigenstrom-Nutzung<br />

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Eigenverbrauch von selber erzeugtem Photovoltaikstrom ist seit der Novellierung des Erneuerbaren-<br />

Energien-Gesetztes (EEG) für Anlagenbetreiber in Deutschland lukrativ geworden. In § 33 Abs.2<br />

regelt das EEG die Sondervergütung von selber erzeugtem, umweltfreundlichen Strom. So erhält der<br />

Betreiber für jede selbstverbrauchte Kilowattstunde ab Betriebnahme in 2010 eine Vergütung von<br />

0,23€. Durch den Eigenverbrauch sinken somit die Stromkosten für den eigenen Haushalt, zusätzlich<br />

werden die finanziellen Auswirkungen einer Strompreiserhöhung erheblich gesenkt, da die<br />

Vergütung auf 20 Jahre gesetzlich festgeschrieben ist.<br />

Vergleich Eigenstromnutzung und Einspeisung ins Netz<br />

Im folgenden Vergleich wird gegenübergestellt, wie sich der Unterschied bemessen lässt, wenn man<br />

den aus der eigenen PV-Anlage erzeugten Strom selbst nutzt oder ins Netz einspeist. Wie oben<br />

bereits erwähnt, erhält der Betreiber eine Vergütung von 0,23€ für jede selbstverbrauchte<br />

Kilowattstunde ab Betriebnahme in 2010. Die Vergütung bei Netzeinspeisung beträgt für das<br />

betrachtete Gebäude 0,37€/kWh. In diesem Fall muss der benötigte Strombedarf aber noch<br />

zusätzlich „eingekauft“ werden. Es wird ein mittlerer Strompreis von 0,20€/kWh angenommen.<br />

Ertrag aus der vorgeschlagenen PV-Anlage: 9.000 kWh/a<br />

bei Eigenstrom-Nutzung: 9.000 kWh/a x 0,23€ = 2.070 €<br />

bei Einspeisung ins Netz: 9.000 kWh/a x 0,37€ = 3.330 €<br />

abzgl. Kosten für gekauften Strombedarf: 9.000 kWh/a x 0,20€ = 1.800 €<br />

Differenz<br />

= 1.530 €<br />

Der Vergleich zeigt, dass die Eigenstrom-Nutzung in diesem Fall dem Betreiber monetär mehr<br />

einbringt (2.070€) als die Einspeisung des erzeugten Stroms ins Netz (1.530€). Eigenstrom-Nutzung<br />

gilt zwar als finanziell attraktiver als Netzeinspeisung, man muss bei Nutzung des eigen Stroms<br />

allerdings einiges beachten:<br />

Praktische Umsetzung<br />

Die Einspeise- und Verbrauchskurven <strong>eines</strong> typischen Haushalts verlaufen nicht parallel. Der<br />

Solarstrom wird in der Regel dann nicht produziert, wenn er besonders gebraucht wird. Die<br />

Stromproduktion erreicht Ihren Höhepunkt in der Mittagszeit, der Stromverbrauch hat ein erstes<br />

Maximum am Morgen und ein weiteres am Abend.<br />

Abbildung: „Erzeugung, Verbrauch und Eigenverbrauch an einem wolkenlosen Sommertag (Vier-Personen-Haushalt uns Solar-Anlage mit<br />

5 KW Peakleistung)“ Quelle: SMA Solar Technology AG<br />

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Die einfachste Variante des Eigenverbrauchs stellt die Parallelisierung von Verbrauch und Erzeugung<br />

dar, d.h. in Zeiten starker Solareinstrahlung erfolgt auch ein starker Verbrauch. Zum Teil kann das<br />

durch eine Veränderung des Verbraucherverhaltens realisiert werden. Des Weiteren gibt es bereits<br />

erste technische Ansätze, dass Verbraucher über entsprechende Signale vom Wechselrichter<br />

informiert werden, wann die höchste Stromproduktion ist, um dann entsprechend zu nutzen.<br />

Oder alternativ: die Speicherung von Solarstrom. In diesem Fall würde überschüssiger Solarstrom<br />

zwischengepuffert und bedarfsgerecht ins häusliche Netz eingespeist werden. Hierzu gibt es<br />

verschiedene Möglichkeiten, angefangen von der Solarbatterie, insbesondere für kleine Solaranlagen,<br />

bis hin zu geothermischen Speichern. Ein neuartiges Verfahren <strong>zur</strong> Solartrom – Speicherung ist das<br />

sogenannte Solzinkverfahren, bei dem aus Zinkoxyd durch solarthermische Behandlung das Metall<br />

Zink hergestellt wird.<br />

Eine weitere Methode der Stromspeicherung ist die Elektrolyse von Wasser in Wasserstoff und<br />

Sauerstoff. Der Wasserstoff wird zu Methanol weiterverarbeitet und in Tanks gespeichert. Bei Bedarf<br />

wird dann aus dem gespeicherten Methanol mittels einer Brennstoffzelle wieder elektrischer Strom.<br />

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Einleitung<br />

9 Bewertung CO 2-Potential<br />

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Zur Schonung unseres Klimas und <strong>zur</strong> Verringerung des Treibhauseffektes ist eine ökologische<br />

Betrachtung der von Menschen verursachten CO2-Emission von großer Bedeutung. Durch die<br />

Verbrennung fossiler Brennstoffe wie Erdgas, Kohle oder Heizöl werden große Mengen an<br />

Kohlendioxid (CO2) in die Umwelt ausgestoßen. Dies hängt mit dem großen Anteil an Kohlenstoff<br />

zusammen, der bei einer vollständigen Verbrennung mit Sauerstoff Kohlendioxid erzeugt.<br />

Alternativen für den Einsatz von fossilen Brennstoffen bilden Energiearten wie Biomasse, Solarenergie<br />

oder Geothermie. Durch den verstärkten Einsatz dieser erneuerbarer Energien soll der<br />

Kohlendioxidausstoß in den nächsten Jahren deutlich gesenkt werden.<br />

Der CO2-Austoß bezieht sich in dieser CO2-Betrachtung auf den Endenergiebedarf des untersuchten<br />

Gebäudes, sowie den jeweiligen CO2-Emissions-Äquivalenten der Energiearten (Erdgas, Strom-Mix,<br />

u.a.). Der Endenergiebedarf beinhaltet die benötigte Energie für Warmwasser, Heizung, Lüftung,<br />

Strom und der benötigten Hilfsenergie (z.B. Energie für Umwälzpumpe).<br />

Nachfolgend werden die CO2-Emissionen aller <strong>Sanierung</strong>svarianten aufgeführt und mit dem IST-<br />

Zustand verglichen (Tabelle1).<br />

Zunächst wird in Tabelle 1 der berechnete Endenergiebedarf des IST-Zustandes und der Varianten<br />

dargestellt.<br />

Tabelle 1 Endenergiebedarf des IST-Zustandes und der Varianten:<br />

Varianten errechneter Endenergiebedarf (kWh/a)<br />

IST-Zustand 105.819<br />

Variante 0 38.115<br />

Variante 1 26.416<br />

Variante 2 16.132<br />

Variante 3 19.039<br />

Variante 4 14.516<br />

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CO2-Emissions-Äquivalenten geben an, wie viel eine spezifische Menge an CO2 jeder Energieart zum<br />

Treibhauseffekt beiträgt. Dies bedeutet, dass z.B. bei Erdgas 0,244 kg CO2 pro kWh Endenergie in die<br />

Umwelt abgegeben werden.<br />

Holz-Pellets haben ein kleineres CO2-Emissions-Äquivalent als Erdgas. So hat ein Pellet-Kessel<br />

normalerweise einen deutlich geringeren Anteil am Treibhauseffekt wie ein Gas-Brennwertkessel<br />

(Tabelle 2).<br />

Tabelle 2 CO 2-Emissions-Äquivalenten:<br />

Energieart CO2-Emissions-Äquivalente<br />

(kg CO2/kWhend) ***<br />

Erdgas 0,244<br />

Strom-Mix 0,633<br />

Holz-Pellet 0,041<br />

Nachfolgend werden die CO2-Emissionen aller <strong>Sanierung</strong>svarianten miteinander und mit dem IST-<br />

Zustand verglichen<br />

Tabelle 3 CO 2-Ausstoß der Varianten im Vergleich mit dem IST-Zustand:<br />

CO 2-Ausstoß<br />

(kg/a)<br />

CO 2-Ausstoß<br />

(t/a)<br />

Im Verhältnis zum<br />

IST-Zustand<br />

(t/a)<br />

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Im Verhältnis zum<br />

IST-Zustand<br />

(%)<br />

IST- Zustand 29.453 kg/a 29,45 t/a --- ---<br />

Variante 0* 9.750 kg/a 9,75 t/a 19,7 t/a 66,90 %<br />

Variante 1* 7.482 kg/a 7,48 t/a 21,97 t/a 74,60 %<br />

Variante 2* 5.742 kg/a 5,74 t/a 23,71 t/a 80,50 %<br />

Variante 3* 3.680 kg/a 3,68 t/a 25,77 t/a 87,51 %<br />

Variante 4** 726 kg/a 0,73 t/a 28,73 t/a 97,54 %<br />

*nach Hottgenroth; Energieberater Plus<br />

**nach Phpp<br />

*** Angabe nach Institut für Wohnen und Umwelt<br />

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In Diagramm 1 ist das CO2-Einsparungspotential der Varianten in Bezug auf den unsanierten Zustand<br />

graphisch dargestellt.<br />

Diagramm 1 CO 2-Einsparung der Varianten gegenüber IST-Zustand:<br />

Fazit<br />

100%<br />

90%<br />

80%<br />

70%<br />

60%<br />

50%<br />

40%<br />

30%<br />

20%<br />

10%<br />

0%<br />

67%<br />

75% 81%<br />

88%<br />

98% Variante 0<br />

Durch den Einsatz einer Photovoltaikanlage (PV-Anlage) kann die CO2-Emission nochmals<br />

vermindert werden. Bei PV-Anlagen wird nur die solare Energie der Sonne benötigt.<br />

Die Solarenergie wird durch Photovoltaikzellen <strong>zur</strong> Stromerzeugung benutzt. Dieser produzierte<br />

Strom könnte zum Beispiel zum Antrieb von Pumpen, Ventilatoren, etc. genutzt werden. Hierzu<br />

müsste kein oder nur wenig Strom, aus dem öffentlichen Stromnetz bezogen werden. Dadurch<br />

würde sich die CO2-Emission noch mehr verringern. Nähere Angaben <strong>zur</strong> CO2-Bilanz von PV-<br />

Anlagen werden unter „Bewertung Solarstrompotential“ angegeben.<br />

Durch effektive Dämmmaterialien <strong>zur</strong> Verringerung des Heizwärmebedarfes, sowie den Einsatz<br />

erneuerbarer Energien in Kombination mit einer sinnvoll eingestellten Anlagentechnik, kann die CO2-<br />

Emission gegenüber dem unsanierten Zustand verringert werden.<br />

Abschließend ist zu sagen, dass alle Varianten gegenüber dem IST-Zustand kohlendioxidreduzierend<br />

sind. Allerdings ist Variante 4 aufgrund des geringen Endenergiebedarfes und des niedrigen CO2-<br />

Emissions-Äquivalent für Holz-Pellets die CO2-ärmste Variante.<br />

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Variante 1<br />

Variante 2<br />

Variante 3<br />

Variante 4<br />

(PHPP)<br />

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10 Abkürzungsverzeichnis<br />

a Jahr<br />

A n<br />

Gebäudenutzfläche nach EnEV<br />

BHKW Blockheizkraftwerk<br />

BRI Brutto-Rauminhalt, Einheit in m³<br />

BGF Brutto-Grundfläche, Einheit in m²<br />

BW-Kessel Brennwertkessel<br />

CO 2<br />

Kohlendioxid<br />

EEG Erneuerbare-Energien-Gesetz<br />

EnEV Energieeinsparverordnung<br />

HWF-Platte Holzweichfaserplatte<br />

kW Einheit der Leistung (Kilowatt)<br />

kWh Einheit der Arbeit (Kilowattstunde)<br />

kW peak<br />

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Max. Leistung einer Photovoltaikanlage<br />

KWK Kraft-Wärme-Kopplung<br />

m² Einheit für Fläche (Quadratmeter)<br />

m³ Einheit für Rauminhalt (Kubikmeter)<br />

NT-Kessel Niedertemperaturkessel<br />

PUR-Dämmung Dämmmaterial aus Polyurethan-Hartschaum<br />

PHPP Passivhaus Projektierungs Paket<br />

rm Raummeter<br />

U-Wert Wärmedurchgangskoeffizient (W/m²K),<br />

Maß für Wärmedämmeigenschaften von Bauteilen<br />

U g-Wert Wärmedurchgangskoeffizient für das Material Glas<br />

U r-Wert Wärmedurchgangskoeffizient für den Fensterrahmen<br />

W Einheit der Leistung (Watt)<br />

WDVS Wärmedämmverbundsystem<br />

WLG Wärmeleitgruppe <strong>eines</strong> Materials oder Stoffes<br />

WMM Warmmietmodell<br />

WRG Wärmerückgewinnung<br />

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11 Glossar<br />

Begriff Erklärung<br />

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A/V-Verhältnis Mit dem A/V-Verhältnis wird das Verhältnis der Gebäudehüllfläche (Summe<br />

aller Außenwandflächen, Fenster usw.) zum beheizten Gebäudevolumen<br />

bezeichnet. Ein niedriger Wert des A/V-Verhältnisses ist eine wichtige<br />

Optimierungsgröße, um Häuser mit geringem Wärmebedarf zu planen. Die<br />

Grenzwerte des maximalen Wärmebedarfes werden in der<br />

Energieeinsparverordnung (EnEV) für ein bestimmtes A/V-Verhältnis<br />

vorgegeben.<br />

Grundsätzlich gilt: Je kompakter ein Gebäude gebaut ist, umso niedriger ist<br />

das A/V-Verhältnis und umso niedriger ist der Wärmebedarf.<br />

Abluft Die Abluft ist die aus einem Raum oder einer Wohnung abströmende bzw.<br />

über ein Abluftventil abgesaugte Luftmenge (verbrauchte Luft). Im Gegensatz<br />

<strong>zur</strong> Zuluft hat die Abluft im Winter eine erhöhte Temperatur, weshalb es<br />

energetisch interessant ist, die Wärmemenge von der Luft zu trennen und<br />

der kalten Zuluft oder einer Luft-Wasser-Wärmepumpe <strong>zur</strong> weiteren<br />

Nutzung zuzuführen.<br />

Abwärme Abwärme entsteht bei der Umwandlung von Energie, z.B. durch den<br />

Stoffwechsel im Menschen, bei elektrischen Geräten oder bei der<br />

Stromerzeugung (Kühltürme). Um den Wirkungsgrad zu verbessern und<br />

Wärme nicht ungenutzt in die Umwelt abzugeben ist es möglich und ratsam<br />

Abwärme zu nutzen bzw. <strong>zur</strong>ückzugewinnen (Wärmerückgewinnung)<br />

Blower-Door-Test Standardisiertes Messverfahren <strong>zur</strong> quantitativen Ermittlung der Luftdichtheit<br />

<strong>eines</strong> Gebäudes. Mit einem Messgerät wird ein Gebäude unter Unter- und<br />

Überdruck gesetzt, um damit die Luftdichtheit der Gebäudehülle zu messen.<br />

An Leckagestellen kann Luft eindringen bzw. entweichen, daher sollte eine<br />

(Zwischen-) Messung während der Bauphase erfolgen. Undichtigkeiten<br />

können dann einfach geschlossen und somit die Anforderungen aus der<br />

EnEV 2009 an dauerhaft luftdichte Konstruktionen erfüllt werden.<br />

Brennstoffe<br />

(fossile)<br />

Als fossile Brennstoffe bezeichnet man Kohle, Öl oder Gas, die aufgrund<br />

ihres Gehaltes an Kohlenstoff und Wasserstoff <strong>zur</strong> Erzeugung von<br />

Wärmeenergie genutzt werden. Fossile Brennstoffe sind im Verlaufe der<br />

Erdgeschichte aus tierischen und pflanzlichen Überresten entstanden.<br />

Brennwert (Ho) Der Brennwert gibt die gesamte Wärmemenge an, die bei der Verbrennung<br />

frei wird, also auch die Wärme, die im Wasserdampf der Abgase gebunden<br />

ist, im Gegensatz zum Heizwert, der nur die Wärme berücksichtigt die ohne<br />

den Wasserdampfanteil des Abgases nutzbar ist.<br />

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Brennwertkessel Der Brennwertkessel nutzt neben der Verbrennungsenergie auch zusätzlich<br />

die in dem Abgas enthaltene Wasserdampfenergie bei deren Abkühlung aus.<br />

Damit wird nicht nur der messbare Heizwert <strong>eines</strong> Brennstoffs, sondern<br />

zusätzlich noch der Brennwert des Abgases genutzt und die Abgasverluste<br />

bei der Verbrennung der hochwertigen fossilen Energie werden minimiert.<br />

Durchlauferhitzer Der Durchlauferhitzer ist eine Gasfeuerstätte, in das kaltes Leitungswasser<br />

einläuft, wenn an der Entnahmestelle der Warmwasserhahn geöffnet wird.<br />

Das einlaufende Wasser wird in der Zeit, in der es das Gerät durchläuft,<br />

erhitzt und tritt als warmes Wasser an der Entnahmestelle aus. Es gibt<br />

hydraulisch gesteuerte Geräte und thermisch geregelte Geräte, wobei die<br />

letzteren den besseren Warmwasser-Komfort bieten.<br />

Emission Emissionen im Sinne des Bundes-Immissionsschutzgesetzes (BimSchG) sind<br />

die von einer Anlage ausgehenden Luftverunreinigungen, Geräusche,<br />

Erschütterungen, Licht, Wärme, Strahlen und ähnliche physikalische<br />

Erscheinungen.<br />

Endenergiebedarf Notwendige Energiemenge für die Bereitstellung von Heizungswärme und<br />

Trinkwasserwärme unter Berücksichtigung von Verlusten aus der Erzeugung<br />

und Verteilung innerhalb <strong>eines</strong> Gebäudes.<br />

Energieausweis Der Energieausweis bescheinigt die <strong>energetischen</strong> Eigenschaften <strong>eines</strong><br />

Gebäudes. Es ist zwischen einem bedarfsorientierten und einem<br />

verbrauchsorientierten Energieausweis zu unterscheiden. Ersterer gibt<br />

anhand einer Berechnung den geschätzten Energieverbrauch <strong>eines</strong> Gebäudes<br />

an, während der verbrauchsorientierte Energieverbrauch stark vom<br />

Nutzerverhalten abhängig ist. Ein Energieausweis hat eine Gültigkeit von<br />

maximal zehn Jahren und ist bei <strong>energetischen</strong> Veränderungen am Gebäude<br />

anzupassen, sprich neu auszustellen.<br />

EnEV 2009 Verordnung auf Basis des Energieeinsparungs-gesetzes. Hiermit wird die<br />

Umsetzung mehrerer europäischer Richtlinien, zum Beispiel der 2006/32/EG<br />

oder der 2002/91/EG, in nationales Recht durchgeführt. Die EnEV 2009 ist<br />

am 1.10.2009 in Kraft getreten und ist bei der Planung von Neubauten im<br />

Bereich des Wohnungswie des Nichtwohnungsbaus zu berücksichtigen.<br />

Ebenfalls findet die Verordnung Berücksichtigung bei der Modernisierung von<br />

Gebäuden und regelt im Einzelfall auch die Außerbetriebnahme von<br />

Anlagentechnik.<br />

Gebläsebrenner Brenner einer Heizungsanlage – Öl oder Gas.<br />

Heizwärmebedarf<br />

(Qh)<br />

Der Heizwärmebedarf <strong>eines</strong> Gebäudes ist die Summe der notwendigen<br />

Energie, die zum Beheizen <strong>eines</strong> Gebäudes notwendig ist. Dieser Wert<br />

veranschaulicht die Qualität der thermischen Gebäudehülle für den<br />

Verbraucher.<br />

Zu berücksichtigen sind die Parameter:<br />

• Wärmeverluste aus Transmissionswärmeverlust und Lüftungswärmeverlust<br />

• Ausnutzungsgrad für Wärmegewinne<br />

• Wärmegewinne aus internen Wärmequellen und solaren Wärmeeinträgen.<br />

Nicht zum Heizwämebedarf zählen die Verluste der Anlagentechnik.<br />

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Heizenergiebedarf<br />

(QH)<br />

Heizwasser-<br />

temperatur<br />

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Der Heizenergiebedarf berücksichtigt im Gegensatz zum Heizwärmebedarf<br />

auch die Verluste der Anlagentechnik. Parameter <strong>zur</strong> Berechnung des<br />

Heizenergiebedarfes sind:<br />

• Anteil regenerativer Energien<br />

• Heizwärmebedarf<br />

• Wärmebedarf für Warmwasser<br />

• Verluste des Heizsystems<br />

Der Heizenergiebedarf entspricht dem Endenergiebedarf für den<br />

Energieträger, der <strong>zur</strong> Wärmeerzeugung genutzt wird (z.B. die Menge des<br />

Heizöls, die ein Brennwertkessel benötigt).<br />

Die Heizwassertemperatur ist ein Kriterium bei der Beurteilung der<br />

Wirtschaftlichkeit einer Anlage. Die bisher üblichen Heizwassertemperaturen<br />

lagen bei 90°C Heizungsvorlauf- und 70°C Heizungsrücklauftemperatur bei<br />

maximaler Heizleistung.<br />

Heute sind wesentlich niedrigere Temperaturen üblich, z. B. 60 °C im<br />

Heizungsvorlauf und 40°C im Heizungsrücklauf. Dadurch werden erheblich<br />

geringere Betriebsbereitschaftsverluste erreicht, was gleichbedeutend mit<br />

„Energieeinsparung“ ist.<br />

• Niedertemperaturkessel<br />

• Vorlauftemperatur 12<br />

• Wärmedämmung<br />

• Wirkungsgrad<br />

Heizwert Mit dem Heizwert wird die Wärmemenge bezeichnet, die bei Verbrennung<br />

<strong>eines</strong> Norm-Kubikmeters trockenen Gases (ohne die im Wasserdampf<br />

enthaltene Wärmemenge) freigesetzt wird.<br />

Bei Berechnungen des Energiebedarfs ist immer der Heizwert des jeweiligen<br />

Brennstoffes einzusetzen. Durch Brennwertgeräte mit Erdgas ist es möglich,<br />

die sonst nicht nutzbare Verdampfungswärme aus dem<br />

Abgas ebenfalls nutzbar zu machen.<br />

Immission Die Immission ist die Einwirkung von Emissionen auf die Umwelt, z. B. auf<br />

Menschen, Tiere, Pflanzen, Sachen. Die Grundlagen des Schutzes vor<br />

Immissionen sind im Bundes- Immissionsschutzgesetz festgelegt.<br />

Grundsatz dabei ist, dass im Einwirkungsbereich emittierender Anlagen keine<br />

schädlichen Wirkungen auftreten dürfen. Die Höhe der zulässigen<br />

Immissionsbelastungen ist in den technischen Anleitungen <strong>zur</strong> Reinhaltung<br />

der Luft (TA-Luft) bzw. Lärm (TA-Lärm) festgelegt.<br />

Jahresprimärenergiebedarf<br />

(QP)<br />

s. Primärenergiebedarf<br />

Kohlendioxid (C02) Kohlendioxid ist ein ungiftiges farb- und geruchloses Gas. Es wird von<br />

Menschen und Tieren als Stoffwechselprodukt ausgeatmet und von den<br />

Pflanzen durch Photosynthese zum Aufbau der Zellgewebe absorbiert. Es<br />

entsteht außerdem überall dort, wo kohlenstoffhaltige Stoffe verbrannt<br />

werden. Die C02-Menge, die bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe<br />

entsteht, hängt von dem Wasserstoff-Kohlenstoff-Verhältnis ab.<br />

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Kondensation Unter Kondensation versteht man u. a. den Übergang des gasförmigen<br />

(Dampf) in den flüssigen (Wasser) Aggregatzustand. In der Brennwerttechnik<br />

wird die Kondensation der Abgase bewusst herbeigeführt, um die dabei<br />

entstehende Wärme (Kondensationswärme) dem Heizsystem zusätzlich <strong>zur</strong><br />

Verfügung zu stellen. Dadurch wird der Nutzungsgrad gesteigert.<br />

Luftdichtheit Notwendigkeit, Wärmeverluste durch fehlerhafte Konstruktionen zu<br />

vermeiden und die wärmedämmende Gebäudehülle vor<br />

Feuchtigkeitsschäden zu schützen. Die Luftdichtheit ist bei der Planung zu<br />

berücksichtigen und bei der Ausführung muss ein besonderes Augenmerk<br />

auf die Ausführungsqualität gelegt werden. Der Nachweis der Luftdichtheit<br />

einer Gebäudekonstruktion erfolgt über den Blower-Door-Test.<br />

Nachtabsenkung Die Nachtabsenkung ist eine Möglichkeit zum Energiesparen und bedeutet,<br />

dass eine Heizungsanlage nachts mit abgesenkter (niedrigerer)<br />

Heizwassertemperatur gefahren wird. Diese Nachtabsenkung erfolgt bei den<br />

heute üblicherweise verwendeten Regelanlagen automatisch und nach einem<br />

durch den Betreiber wählbaren Programm. Eine Absenkung kann auch bei<br />

Tag eingesetzt werden, wenn sich z. B. über einen längeren Zeitraum<br />

niemand im Gebäude aufhält.<br />

Nennwärmeleistung Die Nennwärmeleistung ist lt. Heizungsanlagen-Verordnung – HeizAnIV –<br />

die höchste von der Wärmeerzeugungsanlage (z. B. Gas- Spezialheizkessel)<br />

im Dauerbetrieb nutzbar abgegebene Wärmemenge je Zeiteinheit.<br />

Niedertemperatur-<br />

kessel<br />

Im Gegensatz zu herkömmlichen Kesselanlagen für Heizzwecke kann der<br />

Niedertemperaturkessel (NT-Kessel) mit Vorlauftemperaturen unterhalb<br />

75°C besonders wirtschaftlich betrieben werden. Ausgerüstet mit einer<br />

Außentemperatur- und zeitabhängigen automatischen Regelung wird dieser<br />

Kessel gleitend betrieben. Alle z. B. neuen Gas-Spezialheizkessel werden<br />

heute als NT-Kessel angeboten. Neuartige Verbundwerkstoffe,<br />

korrosionsbeständiger Stahl oder eine völlig veränderte Konstruktion des<br />

Brennraumes machen ihn weitestgehend widerstandsfähig gegen mögliches<br />

zeitweilig anfallendes Kondensat.<br />

Nutzenergie Die Nutzenergie ist die Energie, die dem Endnutzer aus der Umwandlung<br />

der Endenergie <strong>zur</strong> Verfügung steht (z.B. die Wärme, die ein<br />

Brennwertkessel produziert, das Licht, das eine Leuchte abstrahlt). Die<br />

Nutzenergiemenge ist in der Regel geringer als die Endenergiemenge, da bei<br />

der Umwandlung Verluste auftreten.<br />

Photovoltaik<br />

(Fotovoltaik)<br />

Unter Photovoltaik versteht man die direkte Umwandlung von<br />

Sonnenenergie in elektrische Energie mittels Solarzellen. Die Photovoltaik gilt<br />

als Teilbereich der umfassenderen Solartechnik, die auch andere technische<br />

Nutzungen der Sonnenenergie einschließt.<br />

Primärenergiebedarf Notwendige Energiemenge für die Bereitstellung von Heizungswärme und<br />

Trinkwasserwärme unter Berücksichtigung aller Aufwendungen bei der<br />

Herstellung und der Verluste zwischen der Energiegewinnung und der<br />

Energienutzung.<br />

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Solarthermie Solaranlagen nutzen die Strahlungswärme der Sonne, um Wasser zu<br />

erwärmen. Die Solarwärme wird über einen Solarkreislauf vom Flach- oder<br />

Röhrenkollektor zum Wärmespeicher transportiert. Ein Heizgerät sorgt bei<br />

un<strong>zur</strong>eichender solarer Erwärmung für die Nacherwärmung des Wassers.<br />

Röhrenkollektoren liefern bessere Kennwerte, sind jedoch auch teurer.<br />

Flachkollektoren können idealerweise auch in die Dachhaut integriert<br />

werden und wirken dann aus der Entfernung wie ein Dachflächenfenster. Mit<br />

dem Einsatz der Solarthermie werden in den meisten Fällen die gesetzlichen<br />

Anforderungen <strong>zur</strong> Nutzung regenerativer Energien umgesetzt.<br />

Sommerlicher<br />

Wärmeschutz<br />

Spezifischer<br />

Wärmebedarf<br />

Zur Vermeidung von überhöhten Temperaturen in Innenräumen ist der<br />

Nachweis des sommerlichen Wärmeschutzes zu erbringen. Sommerliche<br />

Wärme kommt hauptsächlich durch Fensterflächen in einen Raum und<br />

erhöht damit die Raumtemperatur. In Abhängigkeit von der Speicherfähigkeit<br />

der angrenzenden Bauteile kann die Wärme aufgenommen und<br />

zeitverzögert wieder an den Raum abgegeben werden. Porenbeton und<br />

Kalksandstein zeichnen sich als gut geeignete Baustoffe für die Umsetzung<br />

des sommerlichen Wärmeschutzes aus.<br />

Der spezifische Wärmebedarf wird durch die Gebäudekonstruktion, im<br />

Besonderen durch den Wärmeschutz, bestimmt. Er ist ein Wert, der eine<br />

Aussage über den durchschnittlichen Wärmebedarf <strong>eines</strong> Gebäudes,<br />

bezogen auf 1 m2 Wohnfläche, macht. Dieser wird auch für die<br />

überschlägige Berechnung des Wärmebedarfes bzw. Energieverbrauches<br />

eingesetzt. Er wird angegeben in Watt pro Quadratmeter.<br />

Thermostatventil Thermostatventile sind Regeleinrichtungen <strong>zur</strong> individuellen<br />

Temperaturregelung <strong>eines</strong> Raumes bzw. einer Heizfläche. Die Regelung des<br />

Ventils erfolgt über temperaturbedingte Ausdehnungsköpfe, die den<br />

Ventilhub ohne Fremdeinwirkung steuern. Die Qualität <strong>eines</strong><br />

Thermostatventils wird über die Genauigkeitsangabe (Proportionalbereich)<br />

zwischen 1 Kelvin (gute Geräte) und 2 Kelvin (mittlere Qualität der Geräte)<br />

angegeben.<br />

Transmissions-<br />

wärmeverlust<br />

( HT' )<br />

Der spezifische, auf die wärmeübertragende Umfassungsfläche bezogene<br />

Transmissionswärmeverlust gibt die Energiemenge an, die bei üblicher<br />

Nutzung durch alle Bauteile abfließt. Durch Erhöhung der<br />

Wärmedämmwirkung lässt sich der Transmissionswärmeverlust minimieren<br />

und somit die energetische Qualität des Gebäudes steigern.<br />

Umwälzpumpen In den heute üblichen Heizungsanlagen, die als sogenannte geschlossene<br />

Systeme installiert sind, wird mittels Umwälzpumpen das Heizwasser durch<br />

das gesamte Verteilungssystem transportiert. Meist sind sie regelbar und<br />

können daher bedarfsgerecht eingesetzt werden. Auch für Warmwasser gibt<br />

es Umwälzpumpen (Zirkulationspumpen), die dafür sorgen, dass das warme<br />

Wasser sofort verfügbar ist.<br />

Vorlauftemperatur Die Temperatur, mit der das Heizungswasser - vom Wärmeerzeuger/<br />

Heizkessel kommend - in das Wärmeverteilungssystem eintritt nennt man<br />

„Vorlauftemperatur". Entsprechend nennt man die Temperatur, mit der das<br />

Heizungswasser zum Wärmeerzeuger <strong>zur</strong>ückfließt „Rücklauftemperatur". Die<br />

Vorlauftemperatur sollte - abhängig von der Außentemperatur - nicht höher<br />

als unbedingt erforderlich sein, um die Verluste möglichst gering zu halten.<br />

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Wärmebedarf Unter Wärmebedarf versteht man entsprechend der DIN 4701 diejenige<br />

Wärmemenge, die <strong>zur</strong> Aufrechterhaltung einer bestimmten Raumtemperatur<br />

maximal erforderlich ist. Anhand der Höhe des Wärmebedarfs für eine<br />

Wohnung bzw. ein Gebäude wird die Größe der Heizungsanlage ausgelegt.<br />

Wärmebrücke Linienförmig auftretende Änderungen der Wärmeleitfähigkeit an<br />

Bauteilübergängen, die bei der Bemessung zu berücksichtigen sind.<br />

Wärmebrücken können positive Einflüsse haben, wenn das betrachtete<br />

Bauteil durch Wärmebrücke eine höher Dämmwirkung hat, aber sie können<br />

– so der Regelfall – auch die Dämmwirkung <strong>eines</strong> Bauteils im geringen Maße<br />

verschlechtern.<br />

Wärmedurchgangskoeffizient<br />

(U-Wert)<br />

Der U-Wert ist der wichtigste Wert <strong>zur</strong> wärmetechnischen Beurteilung von<br />

Bauteilen. Er beschreibt den Wärmestrom durch ein Bauteil in Watt pro<br />

Quadratmeter Fläche und bei 1 K (1 °C) Temperaturunterschied zwischen<br />

Innen- und Außenseite. Je kleiner dieser Wert ist, desto besser ist der<br />

Wärmeschutz. In der EnEV Energieeinsparverordnung die U-Werte für<br />

Einzelbauteile bei Neubauten vorgeschrieben.<br />

Wärmeleitfähigkeiten Die Wärmeleitfähigkeit gibt an, welche Wärmemenge in einer Stunde durch<br />

1 Quadratmeter und eine 1 Meter dicke Schicht <strong>eines</strong> Stoffs bei einer<br />

Temperaturdifferenz von 1 Grad transportiert wird.<br />

Wärmetauscher Der Wärmetauscher ist eine Vorrichtung <strong>zur</strong> Übertragung von<br />

Wärmeenergie zwischen zwei Wärmeträgern. In einfacher Form wird<br />

Wärme z. B. auf jedem Kochherd übertragen, von der Flamme bzw.<br />

Kochplatte über den Boden <strong>eines</strong> Kochtopfes zum Topfinhalt. Auch in einen<br />

Heizkessel läuft dieser Prozess ab. Die Wärme im Brennraum wird auf das<br />

Heizwasser übertragen.<br />

Warmluftheizung Bei der Warmluftheizung werden in einem Wärmeerzeuger wie bei einer<br />

Warmwasser-Zentralheizung feste, flüssige oder gasförmige Brennstoffe<br />

verbrannt. Als Transportmedium der Wärme zu den Verbrauchsstellen wird<br />

nicht Heizwasser eingesetzt, sondern Luft, die in einem Wärmetauscher<br />

erhitzt und mittels Ventilator über meistens metallene Luftkanäle in die<br />

einzelnen Räume abgegeben wird.<br />

Warmwasser-<br />

versorgung<br />

Die automatische Warmwasserversorgung im Haus gehört heute zu den<br />

selbstverständlichen Ansprüchen an modernes und komfortables Wohnen.<br />

Jede Person verbraucht durchschnittlich je nach Gewohnheit zwischen 30<br />

und 70 Liter Warmwasser pro Tag. Das macht einen erheblichen Anteil der<br />

Heizkosten aus. Je nach Gegebenheiten und Warmwasserbedarf gibt es<br />

heute Systeme, die vom Heizkessel versorgt werden oder die unabhängig<br />

von der Heizungsanlage arbeiten. Sie tragen zu insgesamt niedrigerem<br />

Energieverbrauch bei und entlasten die Umwelt. Als Systeme vorhanden<br />

sind:<br />

• Zentrale Warmwasserbereitung Warmwasser wird in größeren Mengen<br />

zentral erzeugt, z. B. in einem Speicher; gut geeignet für die Versorgung auch<br />

entfernt liegender Zapfstellen, z. B. Gasheizkessel mit Speicher.<br />

• Dezentrale Warmwasserbereitung Hier wird das Wasser<br />

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Wartung<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Alle technischen Geräte unterliegen Verschleiß bzw. Verschmutzung.<br />

Deshalb müssen sie regelmäßig überprüft und gewartet werden. Auch<br />

Gasgeräte sollten gewartet werden, damit sie über längere Zeit<br />

umweltschonend und wirtschaftlich arbeiten. Die Wartung einer Anlage<br />

umfasst Überwachung, Pflege, Durchsicht, regelmäßige Überprüfung der<br />

Betriebsbereitschaft und Betriebssicherheit einschließlich Einstellung (z. B. bei<br />

Brennern) sowie Reinigung.<br />

Wirkungsgrad Der Wirkungsgrad ist das Verhältnis von zugeführter zu nutzbar gemachter<br />

Energie. Der Wirkungsgrad ist immer kleiner als 1. Bei Wärmeerzeugern<br />

sprechen wir vom feuerungstechnischen Wirkungsgrad, vom<br />

Gerätewirkungsgrad und vom Nutzungsgrad. Der feuerungstechnische<br />

Wirkungsgrad gibt an, wie viel von der zugeführten Energie nach Abzug der<br />

Abgasverluste im Kessel noch nutzbar gemacht werden kann. Der<br />

Gerätewirkungsgrad wird auch als Kesselwirkungsgrad bezeichnet. Er gibt an,<br />

wie viel von der eingesetzten Energie durch den Wärmeerzeuger tatsächlich<br />

nutzbar gemacht wird. Der Nutzungsgrad des Wärmeerzeugers gibt an, wie<br />

viel von der eingesetzten Energie <strong>zur</strong> Wärmenutzung <strong>zur</strong> Verfügung gestellt<br />

wird.<br />

Bei der Beurteilung von Wärmeerzeugungsanlagen ist dieser Wert von<br />

besonderer Bedeutung.<br />

Zirkulation Die Trinkwasserzirkulation ist in vielen Fällen gesetzlich vorgeschrieben und<br />

vermindert die Energieverluste durch eine konstante Temperatur in den<br />

Warmwasserleitungen. Hierfür ist ein zusätzlicher Energieaufwand bei der<br />

Trinkwassererwärmung rechnerisch zu berücksichtigen. In Einzelfällen, bei<br />

kurzen Leitungssystemen, kann im Einfamilienhausbau auch auf die<br />

Zirkulation zugunsten der Energieeinsparung verzichtet werden.<br />

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Projektteam:<br />

12 Impressum<br />

INBG<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

Fachhochschule Kaiserslautern<br />

Ansprechpartner:<br />

Prof. Dipl.-Ing. Wolfgang Schreiber<br />

Prof. Dr.-Ing. Thomas Lechner<br />

Projektkoordination, Dokumentation, Analyse:<br />

Estelle Jenewein, M.A.<br />

Energiekonzept:<br />

Estelle Jenewein, M.A.<br />

Fabian Müller, B.A.<br />

Dipl.-Ing. (FH) Pedro Pinto, M.A.<br />

Solarkonzept:<br />

Estelle Jenewein, M.A.<br />

Wirtschaftlichkeitsbetrachtung:<br />

Estelle Jenewein, M.A.<br />

CO2-Bilanz:<br />

Dipl.-Ing. (FH) Marco Schnell<br />

Kontaktadresse:<br />

FH Kaiserslautern<br />

Campus Kammgarn<br />

Schoenstr. 6<br />

67659 Kaiserslautern<br />

T 105<br />

Tel. + 49 631 3724 420<br />

Fax + 49 631 3724 416<br />

E-Mail: inbg@fh-kl.de<br />

www.inbg.fh-kl.de<br />

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<strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

INBG<br />

Projektförderung:<br />

Ministerium für Umwelt, Forsten und<br />

Verbraucherschutz (MUFV) des Landes<br />

Rheinland-Pfalz<br />

Ansprechpartner:<br />

LMDir Prof. Dr. Karl Keilen<br />

Kontaktadresse:<br />

Ministerium für Umwelt, Forsten und<br />

Verbraucherschutz<br />

Kaiser-Friedrich-Straße 1<br />

55116 Mainz<br />

Referatsgruppe 1082<br />

Energie und Klimaschutz<br />

Tel. +49 6131 165442<br />

E-Mail: karl.keilen@mufv.rlp.de<br />

www.mufv.rlp.de<br />

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Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Anhang zum Bericht<br />

Warmmietmodell Baumholder<br />

Mit freundlicher Unterstützung des Ministeriums<br />

für Umwelt, Forsten und Verbraucherschutz<br />

Rheinland-Pfalz<br />

<strong>Projektbegleitung</strong><br />

<strong>zur</strong> <strong>energetischen</strong> <strong>Sanierung</strong><br />

von einem vermieteten Mehrfamilien-Wohnhaus in Baumholder<br />

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Variante 4<br />

Erfüllung der Mindestanforderung<br />

nach Passivaus-Standard<br />

Primärenergiebedarf: 18 kWh/m²a<br />

Endenergiebedarf:<br />

Variante 3<br />

Erfüllung der Mindestanforderung<br />

nach EnEV 2009/Neubau -50%<br />

Primärenergiebedarf: 29,0 kWh/m²a<br />

Endenergiebedarf: 38,1 kWh/m²a<br />

Variante 2<br />

Erfüllung der Mindestanforderung<br />

nach EnEV 2009/Neubau -30%<br />

Primärenergiebedarf: 47,6 kWh/m²a<br />

Endenergiebedarf: 32,4 kWh/m²a<br />

Variante 1<br />

Erfüllung der Mindestanforderung<br />

nach EnEV 2009/Neubau<br />

Primärenergiebedarf: 64,7 kWh/m²a<br />

Endenergiebedarf: 52,9 kWh/m²a<br />

Variante 0<br />

Erfüllung der Mindestanforderung<br />

nach EnEV 2009/Altbau<br />

Primärenergiebedarf: 86,2 kWh/m²a<br />

Endenergiebedarf: 76,3 kWh/m²a<br />

Maßnahmen<br />

Heizenergiebedarf: 14,9 kWh/m²a<br />

Außenwände<br />

WDVS 250mm, WLG 025<br />

Heizenergiebedarf: 32,1 kWh/m²a<br />

Außenwände<br />

WDVS 260mm, WLG 032<br />

Heizenergiebedarf: 35,2 kWh/m²a<br />

Außenwände<br />

WDVS 180mm, WLG 032<br />

Heizenergiebedarf: 39,7 kWh/m²a<br />

Außenwände<br />

WDVS 160mm, WLG 040<br />

Heizenergiebedarf: 44,6 kWh/m²a<br />

Außenwände<br />

WDVS 160mm, WLG 040<br />

Außenwände<br />

Styrodur 140mm, WLG 035 Styrodur 140mm, WLG 035 Styrodur 160mm, WLG 035 Styrodur 240mm, WLG 024 Styrodur 250mm, WLG 025<br />

Perimeterdämmung<br />

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Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Übersicht aller Varianten und Maßnahmen<br />

Seite 29<br />

Zwischensparrendämmung,<br />

160mm, WLG 025+ HWF Platte<br />

300mm, WLG 037<br />

Zwischensparrendämmung,<br />

160mm, WLG 032 +<br />

Untersparrendämmung 80mm,<br />

WLG 032<br />

Fenster Wohnungen & Treppen<br />

3-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

Ug-Wert 0,8 W/m²K<br />

Fenster Keller<br />

2-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

Ug-Wert 1,6 W/m²K<br />

Kellerdecke<br />

Dämmung 100mm von unten,<br />

WLG 024<br />

Zwischensparrendämmung,<br />

160mm, WLG 032 +<br />

Untersparrendämmung 60mm,<br />

WLG 032<br />

Fenster Wohnungen<br />

3-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

Ug-Wert 0,8 W/m²K<br />

Fenster Keller<br />

2-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

Ug-Wert 1,6 W/m²K<br />

Kellerdecke<br />

Dämmung 80mm von unten,<br />

WLG 024<br />

Zwischensparrendämmung,<br />

160mm, WLG 035 +<br />

Untersparrendämmung 50mm,<br />

WLG 035<br />

Fenster Wohnungen<br />

2-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

Ug-Wert 1,1 W/m²K<br />

Fenster Keller<br />

2-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

Ug-Wert 1,6 W/m²K<br />

Kellerdecke<br />

Dämmung 60mm von unten,<br />

WLG 024<br />

Zwischensparrendämmung,<br />

160mm, WLG 035<br />

Dach<br />

Fenster Wohnungen<br />

3-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

Ug-Wert 0,8 W/m²K<br />

Fenster Keller<br />

3-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

Ug-Wert 0,8 W/m²K<br />

Kellerdecke<br />

Dämmung 120mm von unten,<br />

WLG 025<br />

Fenster Wohnungen<br />

2-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

U-Wert 1,3 W/m²K<br />

Fenster Keller<br />

2-Scheiben-Wärmeschutz-<br />

Verglasung,<br />

Ug-Wert 2,0 W/m²K<br />

Kellerdecke<br />

Dämmung 40mm von unten,<br />

WLG 024<br />

Fenster<br />

Fenster Keller<br />

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Kellerdecke<br />

Vorarbeiten & Gerüstbau Vorarbeiten & Gerüstbau Vorarbeiten & Gerüstbau Vorarbeiten & Gerüstbau Vorarbeiten & Gerüstbau<br />

Vorarbeiten &<br />

Gerüstbau<br />

OPTION:<br />

Neubau thermisch getrennter<br />

Balkone<br />

Dezentrale Lüftungsanlage mit<br />

90% WRG<br />

OPTION:<br />

Neubau thermisch getrennter<br />

Balkone<br />

Lüftungsanlage<br />

mit 90% WRG<br />

über Lüftungsanlage +<br />

Biomassekessel mit<br />

Warmwasserpuffer<br />

OPTION:<br />

Neubau thermisch getrennter<br />

Balkone<br />

Lüftungsanlage<br />

mit 80% WRG<br />

OPTION:<br />

Neubau thermisch getrennter<br />

Balkone<br />

Lüftungsanlage<br />

mit 80% WRG<br />

OPTION:<br />

Neubau thermisch getrennter<br />

Balkone<br />

Balkone<br />

Lüftungsanlage NEIN<br />

Zentralheizung Pelletofen<br />

Wärmepumpe mit Erdsonden +<br />

BW Kessel<br />

Zentralheizung mit BW-Kessel -<br />

Erdgas-<br />

Zentralheizung mit BW-Kessel<br />

-Erdgas-<br />

Heizung<br />

Zentral über Heizungsanlage +<br />

Solarthermie<br />

Zentral über Heizungsanlage<br />

Zentral über Heizungsanlage +<br />

Solarthermie<br />

Warmwasser Zentral über Heizungsanlage Zentral über Heizungsanlage<br />

PV-Anlage ausgelegt<br />

auf die baulichen Gegebenheiten<br />

PV-Anlage ausgelegt<br />

auf die baulichen Gegebenheiten<br />

PV-Anlage ausgelegt<br />

auf die baulichen Gegebenheiten<br />

PV-Anlage ausgelegt<br />

auf die baulichen Gegebenheiten<br />

PV-Anlage ausgelegt<br />

auf die baulichen Gegebenheiten<br />

PV-Anlage<br />

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Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Übersicht EnEV- und KfW-Anforderungen<br />

Seite 29<br />

EnEV‐Anforderungen<br />

Ist ‐ Zustand Variante 0 Variante 1 Variante 2 Variante 3 Variante 4<br />

EnEV 2009 Altbau EnEV 2009 Neubau EnEV 2009 Nebau ‐30% EnEv 2009 Neubau ‐50% Passivhaus Standard<br />

[EnEV 2012 Neubau] [EnEV 2015 Neubau]<br />

max. zul. Primärenergiebedarf [kWh/m²a] / 95,4 68,1 47,7 34,07 40,0<br />

errechneter Primärenergiebedarf [kWh/m²a] 255,7 86,2 64,7 47,6 29,1 18,0<br />

KfW‐EH 130 (EnEV 2009) KfW‐EH 100 (EnEV 2009) KfW‐EH 85 (EnEV 2009)<br />

max. zul. Primärenergiebedarf [kWh/m²a] 88,5 68,1 57,92<br />

errechneter Primärenergiebedarf [kWh/m²a] 86,2 64,7 47,6<br />

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Variante 4 PHPP<br />

Berechnung<br />

Variante 3<br />

= EnEV 2009/Neubau -<br />

50%<br />

Variante 2<br />

= EnEV 2009/Neubau -<br />

30%<br />

Variante 1<br />

= EnEV 2009/Altbau<br />

Ist-Zustand Variante 0<br />

= EnEV 2009/Altbau<br />

Energieeinsparung<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Energieeinsparung<br />

Seite 50<br />

129 44,6 39,7 35 32 14,9<br />

Errechneter Heizwärmebedarf "Qh"<br />

in kWh/m²a<br />

0 84,4 89,3 94 97 114,1<br />

Einsparung "E" zu Ist-Zustand<br />

in kWh/m²a<br />

3.065,04 € 1.059,70 € 943,27 € 831,60 € 760,32 € 354,02 €<br />

Kosten in € gesamt<br />

Qh*NF*Gaspreis €/kWh<br />

0,00 € 2.005,34 € 2.121,77 € 2.233,44 € 2.304,72 € 2.711,02 €<br />

Kostenersparnis in € gesamt<br />

E*NF*Gaspreis €/kWh<br />

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Heizkostenentwicklung in Bezug auf die Varianten 0 - 4<br />

116,42 €<br />

100,00%<br />

228,10 € 299,38 €<br />

705,67 €<br />

90,00%<br />

80,00%<br />

70,00%<br />

2.005,34 €<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

2.121,77 €<br />

2.233,44 €<br />

60,00%<br />

2.304,72 €<br />

Energieeinsparung<br />

Seite 50<br />

3.065,04 €<br />

50,00%<br />

2.711,02 €<br />

40,00%<br />

30,00%<br />

Variante 3<br />

= EnEV<br />

2009/Neubau<br />

‐50%<br />

Variante 2<br />

= EnEV<br />

2009/Neubau ‐30%<br />

Variante 1<br />

= EnEV<br />

2009/Neubau<br />

Variante 0<br />

= EnEV 2009/Altbau<br />

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20,00%<br />

943,27 €<br />

1.059,70 €<br />

831,60 € 760,32 €<br />

10,00%<br />

354,02 €<br />

0,00%<br />

IST‐Zustand<br />

PHPP Berechnung<br />

Anteil in Prozent<br />

13‐Liter‐Haus<br />

Differenz zu Variante 0 ‐ € ‐ € 116,42 € 228,10 € 299,38 € 705,67 €<br />

Heizkosten‐Erparnis ‐ € 2.005,34 € 2.121,77 € 2.233,44 € 2.304,72 € 2.711,02 €<br />

Heizkosten ‐Gas‐ 3.065,04 € 1.059,70 € 943,27 € 831,60 € 760,32 € 354,02 €<br />

5 | 22


WMM BAUMHOLDER<br />

5,5%<br />

Umlegung von<br />

Mehrkosten<br />

11%<br />

Umlegung von<br />

Mehrkosten<br />

Energieeinsparung<br />

zu Variante 0 in %<br />

[bezogen auf die<br />

Heizenergie]<br />

Energieeinsparung Energieeinsparung<br />

jeder Variante zu IST- zu Variante 0 in<br />

Zustand in € [bezogen kWh/m²a [bezogen<br />

auf die Heizenergie] auf die Heizenergie]<br />

Mehraufwand zu<br />

variante 0 in %<br />

Mehraufwand zu<br />

variante 0 in €<br />

Investitionssumme<br />

in € (brutto) nur<br />

energetische<br />

<strong>Sanierung</strong><br />

Instandhaltungs- und<br />

Re-Investitionskosten<br />

bleiben<br />

unberücksichtigt !!<br />

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Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Betrachtung der Mehrkosten<br />

Seite 52<br />

Variante 0 134.392,00 € 2.005,0 €<br />

Variante 1 154.789,00 € 20.397,00 € 13,18% 2.121,0 € 116,0 € 5,47% 2.243,67 € 1.121,84 €<br />

Variante 2 194.483,00 € 60.091,00 € 30,90% 2.233,0 € 228,0 € 10,21% 6.610,01 € 3.305,01 €<br />

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Variante 3 187.745,00 € 53.353,00 € 28,42% 2.304,0 € 299,0 € 12,98% 5.868,83 € 2.934,42 €<br />

Variante 4 242.845,00 € 108.453,00 € 44,66% 2.711,0 € 706,0 € 26,04% 11.929,83 € 5.964,92 €<br />

6 | 22


14,00 €<br />

12,84 €<br />

13,00 €<br />

Mietpreissteigerung incl. Heizkosten<br />

Bestand<br />

12,00 €<br />

11,16€<br />

Heizkosten incl. 7% Preissteigerung/Jahr<br />

11,00 €<br />

10,07<br />

€<br />

Heizkosten incl. 5% Preissteigerung/Jahr<br />

10,00 €<br />

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Mietpreisentwicklung: Bestand<br />

Seite 59<br />

9,00 €<br />

8,22 €<br />

Heizkosten incl. 3% Peissteigerung/Jahr<br />

8,00 €<br />

7,00 €<br />

6,47 €<br />

6,00 €<br />

5,08€<br />

Betriebsnebenkosten incl. 1%<br />

Preissteigerung/Jahr<br />

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5,00 €<br />

4,00€<br />

4,00 €<br />

3,00 €<br />

Kaltmiete Bestand incl. 1% Preissteigerung/Jahr<br />

2,00 €<br />

1,00 €<br />

Preis in €/m²Monat<br />

‐ €<br />

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034<br />

Diff.7% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € 0,04 € 0,08 € 0,12 € 0,17 € 0,22 € 0,28 € 0,34 € 0,41 € 0,49 € 0,57 € 0,66 € 0,75 € 0,86 € 0,97 € 1,09 € 1,23 € 1,37 € 1,53 € 1,70 € 1,88 € 2,08 € 2,29 € 2,52 € 2,77 €<br />

Diff.5% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € 0,02 € 0,04 € 0,06 € 0,08 € 0,11 € 0,13 € 0,16 € 0,19 € 0,22 € 0,26 € 0,30 € 0,34 € 0,38 € 0,43 € 0,47 € 0,53 € 0,58 € 0,64 € 0,70 € 0,77 € 0,84 € 0,92 € 1,00 € 1,09 €<br />

3% Energiepreissteigerung 0,91 € 0,94 € 0,97 € 0,99 € 1,02 € 1,06 € 1,09 € 1,12 € 1,15 € 1,19 € 1,22 € 1,26 € 1,30 € 1,34 € 1,38 € 1,42 € 1,46 € 1,50 € 1,55 € 1,60 € 1,64 € 1,69 € 1,74 € 1,80 € 1,85 €<br />

Betriebskosten 2,47 € 2,49 € 2,52 € 2,54 € 2,57 € 2,60 € 2,62 € 2,65 € 2,67 € 2,70 € 2,73 € 2,76 € 2,78 € 2,81 € 2,84 € 2,87 € 2,90 € 2,93 € 2,95 € 2,98 € 3,01 € 3,04 € 3,07 € 3,11 € 3,14 €<br />

Kaltmiete €/m²Monat 4,00 € 4,04 € 4,08 € 4,12 € 4,16 € 4,20 € 4,25 € 4,29 € 4,33 € 4,37 € 4,42 € 4,46 € 4,51 € 4,55 € 4,60 € 4,64 € 4,69 € 4,74 € 4,78 € 4,83 € 4,88 € 4,93 € 4,98 € 5,03 € 5,08 €<br />

7 | 22


14,00 €<br />

13,00 €<br />

Mietpreissteigerung incl. Heizkosten<br />

Variante 0<br />

12,00 €<br />

11,00 €<br />

9,81€<br />

Heizkosten incl. 7%<br />

Preissteigerung/Jahr<br />

10,00 €<br />

9,23 €<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Mietpreisentwicklung: Variante 0<br />

Seite 59<br />

8,86€<br />

Heizkosten incl. 5%<br />

Preissteigerung/Jahr<br />

9,00 €<br />

8,22 €<br />

Heizkosten incl. 3%<br />

Peissteigerung/Jahr<br />

8,00 €<br />

7,00 €<br />

6,47€<br />

6,00 €<br />

Betriebsnebenkosten incl. 1%<br />

Preissteigerung/Jahr<br />

INBG | Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

Fachhochschule Kaiserslautern | Campus Kammgarn | Schoenstr.6 | 67659 Kaiserslautern | T: +49 631 3724 420<br />

Copyright © 2010 INBG | Anhang von endversion_endbericht_wmmBaumholder_100608<br />

5,00 €<br />

4,00 €<br />

3,00 €<br />

Kaltmiete Bestand incl. 1% Preissteigerung/Jahr<br />

2,00 €<br />

1,00 €<br />

Preis in €/m²Monat<br />

‐ €<br />

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034<br />

Diff.7% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € 0,01 € 0,03 € 0,04 € 0,06 € 0,08 € 0,10 € 0,12 € 0,14 € 0,17 € 0,20 € 0,23 € 0,26 € 0,29 € 0,33 € 0,38 € 0,42 € 0,47 € 0,53 € 0,58 € 0,65 € 0,71 € 0,79 € 0,87 € 0,95 €<br />

Diff.5% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € 0,01 € 0,01 € 0,02 € 0,03 € 0,04 € 0,05 € 0,06 € 0,07 € 0,08 € 0,09 € 0,10 € 0,12 € 0,13 € 0,15 € 0,16 € 0,18 € 0,20 € 0,22 € 0,24 € 0,27 € 0,29 € 0,32 € 0,34 € 0,37 €<br />

3% Energiepreissteigerung 0,31 € 0,32 € 0,33 € 0,34 € 0,35 € 0,36 € 0,37 € 0,39 € 0,40 € 0,41 € 0,42 € 0,43 € 0,45 € 0,46 € 0,47 € 0,49 € 0,50 € 0,52 € 0,53 € 0,55 € 0,57 € 0,58 € 0,60 € 0,62 € 0,64 €<br />

Betriebskosten 2,47 € 2,49 € 2,52 € 2,54 € 2,57 € 2,60 € 2,62 € 2,65 € 2,67 € 2,70 € 2,73 € 2,76 € 2,78 € 2,81 € 2,84 € 2,87 € 2,90 € 2,93 € 2,95 € 2,98 € 3,01 € 3,04 € 3,07 € 3,11 € 3,14 €<br />

Kaltmiete €/m²Monat 4,00 € 4,04 € 4,08 € 4,12 € 4,16 € 4,20 € 4,25 € 4,29 € 4,33 € 4,37 € 4,42 € 4,46 € 4,51 € 4,55 € 4,60 € 4,64 € 4,69 € 4,74 € 4,78 € 4,83 € 4,88 € 4,93 € 4,98 € 5,03 € 5,08 €<br />

8 | 22


14,00 €<br />

13,00 €<br />

Mietpreissteigerung incl. Heizkosten<br />

Variante 1<br />

12,00 €<br />

11,00 €<br />

9,64€<br />

Heizkosten incl. 7%<br />

Preissteigerung/Jahr<br />

10,00 €<br />

9,12€<br />

Heizkosten incl. 5% Preissteigerung/Jahr<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Mietpreisentwicklung: Variante 1<br />

Seite 60<br />

9,00 €<br />

8,79€<br />

8,22€<br />

Heizkosten incl. 3% Peissteigerung/Jahr<br />

8,00 €<br />

7,00 €<br />

6,47€<br />

Betriebsnebenkosten incl. 1% Preissteigerung/Jahr<br />

6,00 €<br />

INBG | Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

Fachhochschule Kaiserslautern | Campus Kammgarn | Schoenstr.6 | 67659 Kaiserslautern | T: +49 631 3724 420<br />

Copyright © 2010 INBG | Anhang von endversion_endbericht_wmmBaumholder_100608<br />

5,00 €<br />

4,00 €<br />

Kaltmiete Bestand incl. 1% Preissteigerung/Jahr<br />

3,00 €<br />

2,00 €<br />

1,00 €<br />

Preis in €/m²Monat<br />

‐ €<br />

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034<br />

Diff.7% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € 0,01 € 0,02 € 0,04 € 0,05 € 0,07 € 0,09 € 0,11 € 0,13 € 0,15 € 0,17 € 0,20 € 0,23 € 0,26 € 0,30 € 0,34 € 0,38 € 0,42 € 0,47 € 0,52 € 0,58 € 0,64 € 0,70 € 0,77 € 0,85 €<br />

Diff.5% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € 0,01 € 0,01 € 0,02 € 0,03 € 0,03 € 0,04 € 0,05 € 0,06 € 0,07 € 0,08 € 0,09 € 0,10 € 0,12 € 0,13 € 0,15 € 0,16 € 0,18 € 0,20 € 0,22 € 0,24 € 0,26 € 0,28 € 0,31 € 0,33 €<br />

3% Energiepreissteigerung 0,28 € 0,29 € 0,30 € 0,31 € 0,31 € 0,32 € 0,33 € 0,34 € 0,35 € 0,36 € 0,38 € 0,39 € 0,40 € 0,41 € 0,42 € 0,44 € 0,45 € 0,46 € 0,48 € 0,49 € 0,50 € 0,52 € 0,54 € 0,55 € 0,57 €<br />

Betriebskosten 2,47 € 2,49 € 2,52 € 2,54 € 2,57 € 2,60 € 2,62 € 2,65 € 2,67 € 2,70 € 2,73 € 2,76 € 2,78 € 2,81 € 2,84 € 2,87 € 2,90 € 2,93 € 2,95 € 2,98 € 3,01 € 3,04 € 3,07 € 3,11 € 3,14 €<br />

Kaltmiete €/m²Monat 4,00 € 4,04 € 4,08 € 4,12 € 4,16 € 4,20 € 4,25 € 4,29 € 4,33 € 4,37 € 4,42 € 4,46 € 4,51 € 4,55 € 4,60 € 4,64 € 4,69 € 4,74 € 4,78 € 4,83 € 4,88 € 4,93 € 4,98 € 5,03 € 5,08 €<br />

9 | 22


14,00 €<br />

13,00 €<br />

Mietpreissteigerung incl. Heizkosten<br />

Variante 2<br />

12,00 €<br />

11,00 €<br />

Heizkosten incl. 7% Preissteigerung/Jahr<br />

9,47€<br />

10,00 €<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Mietpreisentwicklung: Variante 2<br />

Seite 60<br />

9,01€<br />

Heizkosten incl. 5% Preissteigerung/Jahr<br />

9,00 €<br />

8,72€<br />

8,22€<br />

Heizkosten incl. 3% Peissteigerung/Jahr<br />

8,00 €<br />

7,00 €<br />

6,47€<br />

6,00 €<br />

Betriebsnebenkosten incl. 1% Preissteigerung/Jahr<br />

INBG | Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

Fachhochschule Kaiserslautern | Campus Kammgarn | Schoenstr.6 | 67659 Kaiserslautern | T: +49 631 3724 420<br />

Copyright © 2010 INBG | Anhang von endversion_endbericht_wmmBaumholder_100608<br />

5,00 €<br />

4,00 €<br />

3,00 €<br />

Kaltmiete Bestand incl. 1% Preissteigerung/Jahr<br />

2,00 €<br />

1,00 €<br />

Preis in €/m²Monat<br />

‐ €<br />

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034<br />

Diff.7% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € 0,01 € 0,02 € 0,03 € 0,05 € 0,06 € 0,08 € 0,09 € 0,11 € 0,13 € 0,15 € 0,18 € 0,20 € 0,23 € 0,26 € 0,30 € 0,33 € 0,37 € 0,41 € 0,46 € 0,51 € 0,56 € 0,62 € 0,68 € 0,75 €<br />

Diff.5% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € 0,00 € 0,01 € 0,02 € 0,02 € 0,03 € 0,04 € 0,04 € 0,05 € 0,06 € 0,07 € 0,08 € 0,09 € 0,10 € 0,12 € 0,13 € 0,14 € 0,16 € 0,17 € 0,19 € 0,21 € 0,23 € 0,25 € 0,27 € 0,29 €<br />

3% Energiepreissteigerung 0,25 € 0,25 € 0,26 € 0,27 € 0,28 € 0,29 € 0,29 € 0,30 € 0,31 € 0,32 € 0,33 € 0,34 € 0,35 € 0,36 € 0,37 € 0,38 € 0,40 € 0,41 € 0,42 € 0,43 € 0,45 € 0,46 € 0,47 € 0,49 € 0,50 €<br />

Betriebskosten 2,47 € 2,49 € 2,52 € 2,54 € 2,57 € 2,60 € 2,62 € 2,65 € 2,67 € 2,70 € 2,73 € 2,76 € 2,78 € 2,81 € 2,84 € 2,87 € 2,90 € 2,93 € 2,95 € 2,98 € 3,01 € 3,04 € 3,07 € 3,11 € 3,14 €<br />

Kaltmiete €/m²Monat 4,00 € 4,04 € 4,08 € 4,12 € 4,16 € 4,20 € 4,25 € 4,29 € 4,33 € 4,37 € 4,42 € 4,46 € 4,51 € 4,55 € 4,60 € 4,64 € 4,69 € 4,74 € 4,78 € 4,83 € 4,88 € 4,93 € 4,98 € 5,03 € 5,08 €<br />

10 | 22


14,00 €<br />

13,00 €<br />

12,00 €<br />

Mietpreissteigerung incl. Heizkosten<br />

Variante 3<br />

11,00 €<br />

Heizkosten incl. 7% Preissteigerung/Jahr<br />

9,34€<br />

10,00 €<br />

Heizkosten incl. 5% Preissteigerung/Jahr<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Mietpreisentwicklung: Variante 3<br />

Seite 61<br />

8,93€<br />

9,00 €<br />

8,67€<br />

8,22€<br />

Heizkosten incl. 3% Peissteigerung/Jahr<br />

8,00 €<br />

7,00 €<br />

6,47€<br />

Betriebsnebenkosten incl. 1% Preissteigerung/Jahr<br />

6,00 €<br />

INBG | Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

Fachhochschule Kaiserslautern | Campus Kammgarn | Schoenstr.6 | 67659 Kaiserslautern | T: +49 631 3724 420<br />

Copyright © 2010 INBG | Anhang von endversion_endbericht_wmmBaumholder_100608<br />

5,00 €<br />

4,00 €<br />

3,00 €<br />

Kaltmiete Bestand incl. 1% Preissteigerung/Jahr<br />

Preis in €/m²Monat<br />

2,00 €<br />

1,00 €<br />

‐ €<br />

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034<br />

Diff.7% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € 0,01 € 0,02 € 0,03 € 0,04 € 0,05 € 0,07 € 0,08 € 0,10 € 0,12 € 0,14 € 0,16 € 0,18 € 0,21 € 0,23 € 0,26 € 0,30 € 0,33 € 0,37 € 0,41 € 0,45 € 0,50 € 0,55 € 0,61 € 0,67 €<br />

Diff.5% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € 0,00 € 0,01 € 0,01 € 0,02 € 0,03 € 0,03 € 0,04 € 0,05 € 0,05 € 0,06 € 0,07 € 0,08 € 0,09 € 0,10 € 0,11 € 0,13 € 0,14 € 0,16 € 0,17 € 0,19 € 0,20 € 0,22 € 0,24 € 0,26 €<br />

3% Energiepreissteigerung 0,22 € 0,23 € 0,23 € 0,24 € 0,25 € 0,26 € 0,26 € 0,27 € 0,28 € 0,29 € 0,30 € 0,30 € 0,31 € 0,32 € 0,33 € 0,34 € 0,35 € 0,36 € 0,37 € 0,39 € 0,40 € 0,41 € 0,42 € 0,43 € 0,45 €<br />

Betriebskosten 2,47 € 2,49 € 2,52 € 2,54 € 2,57 € 2,60 € 2,62 € 2,65 € 2,67 € 2,70 € 2,73 € 2,76 € 2,78 € 2,81 € 2,84 € 2,87 € 2,90 € 2,93 € 2,95 € 2,98 € 3,01 € 3,04 € 3,07 € 3,11 € 3,14 €<br />

Kaltmiete €/m²Monat 4,00 € 4,04 € 4,08 € 4,12 € 4,16 € 4,20 € 4,25 € 4,29 € 4,33 € 4,37 € 4,42 € 4,46 € 4,51 € 4,55 € 4,60 € 4,64 € 4,69 € 4,74 € 4,78 € 4,83 € 4,88 € 4,93 € 4,98 € 5,03 € 5,08 €<br />

11 | 22


14,00 €<br />

13,00 €<br />

12,00 €<br />

Mietpreissteigerung incl. Heizkosten<br />

Variante 4<br />

11,00 €<br />

Heizkosten incl. 7% Preissteigerung/Jahr<br />

8,75€<br />

10,00 €<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Mietpreisentwicklung: Variante 4<br />

Seite 61<br />

8,56 €<br />

Heizkosten incl. 5% Preissteigerung/Jahr<br />

9,00 €<br />

8,43€<br />

8,22€<br />

Heizkosten incl. 3% Peissteigerung/Jahr<br />

8,00 €<br />

7,00 €<br />

6,47 €<br />

Betriebsnebenkosten incl. 1% Preissteigerung/Jahr<br />

6,00 €<br />

INBG | Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

Fachhochschule Kaiserslautern | Campus Kammgarn | Schoenstr.6 | 67659 Kaiserslautern | T: +49 631 3724 420<br />

Copyright © 2010 INBG | Anhang von endversion_endbericht_wmmBaumholder_100608<br />

5,00 €<br />

4,00 €<br />

3,00 €<br />

Kaltmiete Bestand incl. 1% Preissteigerung/Jahr<br />

2,00 €<br />

1,00 €<br />

Preis in €/m²Monat<br />

‐ €<br />

2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025 2026 2027 2028 2029 2030 2031 2032 2033 2034<br />

Diff.7% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € 0,01 € 0,02 € 0,03 € 0,04 € 0,05 € 0,07 € 0,08 € 0,10 € 0,12 € 0,14 € 0,16 € 0,18 € 0,21 € 0,23 € 0,26 € 0,30 € 0,33 € 0,37 € 0,41 € 0,45 € 0,50 € 0,55 € 0,61 € 0,67 €<br />

Diff.5% zu 3% Energiepreissteigerung 0,00 € 0,00 € 0,01 € 0,01 € 0,02 € 0,03 € 0,03 € 0,04 € 0,05 € 0,05 € 0,06 € 0,07 € 0,08 € 0,09 € 0,10 € 0,11 € 0,13 € 0,14 € 0,16 € 0,17 € 0,19 € 0,20 € 0,22 € 0,24 € 0,26 €<br />

3% Energiepreissteigerung 0,22 € 0,23 € 0,23 € 0,24 € 0,25 € 0,26 € 0,26 € 0,27 € 0,28 € 0,29 € 0,30 € 0,30 € 0,31 € 0,32 € 0,33 € 0,34 € 0,35 € 0,36 € 0,37 € 0,39 € 0,40 € 0,41 € 0,42 € 0,43 € 0,45 €<br />

Betriebskosten 2,47 € 2,49 € 2,52 € 2,54 € 2,57 € 2,60 € 2,62 € 2,65 € 2,67 € 2,70 € 2,73 € 2,76 € 2,78 € 2,81 € 2,84 € 2,87 € 2,90 € 2,93 € 2,95 € 2,98 € 3,01 € 3,04 € 3,07 € 3,11 € 3,14 €<br />

Kaltmiete €/m²Monat 4,00 € 4,04 € 4,08 € 4,12 € 4,16 € 4,20 € 4,25 € 4,29 € 4,33 € 4,37 € 4,42 € 4,46 € 4,51 € 4,55 € 4,60 € 4,64 € 4,69 € 4,74 € 4,78 € 4,83 € 4,88 € 4,93 € 4,98 € 5,03 € 5,08 €<br />

12 | 22


WMM Baumholder_Variante 0<br />

Sowieso-Kosten<br />

alle Angaben sind Nettow erte ohne 19% Mw St.<br />

Heizwärmebedarf 13,246 MWh/a 44,6 kWh/m²a Bestand 38 MWh/a (129 kWh/m²a)<br />

Heizleistung 15 kW 30 kW<br />

Gesamtnutzfläche 297 m²<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Investitions- und Verbrauchskosten: Variante 0<br />

Seite 63<br />

Nutzung<br />

Kapitalgebundene Kosten<br />

Menge spez. Kosten Kosten [Jahre] Zins Annuität Jahreskosten<br />

Investition: Fensteraustausch 32.560 € 25 5 % 7,10 % 2.310 €/a<br />

Investition: Wärmedämmung oberste Geschossdecke 0 € 30 5 % 6,51 % 0 €/a<br />

Investition: Wärmedämmung Dachfläche 3.608 € 30 5 % 6,51 % 235 €/a<br />

Investition: Wärmedämmung Außenwand 43.509 € 30 5 % 6,51 % 2.830 €/a<br />

Investition: Wärmedämmung Kellerdecke 2.816 € 30 5 % 6,51 % 183 €/a<br />

Investition: Solarthermie m² 820 0 € 20 5 % 8,02 % 0 €/a<br />

Investition: Lüftungsanlage Stk 10.000 0 € 20 5 % 8,02 % 0 €/a<br />

Investition: PV-Anlage 10 kWp 3.400 34.000 € 20 5 % 8,02 % 2.728 €/a<br />

Investition: Brennwertkessel bis 30kW 5.500 € 15 5 % 9,63 % 530 €/a<br />

Summe 121.993 € 6.272 €/a<br />

Investition: Sonstiges 24.942 € 20 5 % 8,02 % 2.001 €/a<br />

Investition: Innenausbau (wurde nicht angesetzt) € 20 5 % 8,02 % 0 €/a<br />

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Copyright © 2010 INBG | Anhang von endversion_endbericht_wmmBaumholder_100608<br />

Gesamtsumme Investitionskosten Variante 0 146.935 € Netto 8.273 €/a<br />

Verbrauchsgebundene Kosten bezogen auf den IST-Zustand<br />

Kosten Brutto 9.845 €/a<br />

Eingesparte Wärme durch Dämmung -24,8 MWh/a 60 €/MWh -1.488 €/a<br />

Eingesparte Wärme durch Solarthermie 0,0 MWh/a 60 €/MWh 0 €/a<br />

Strom PV-Anlage -9,0 MWh/a 395,7 €/MWh -3.561 €/a<br />

Strom Wärmepumpe 0,0 MWh/a 120 €/MWh 0 €/a<br />

Wartung Heizungsanlage 5.500 € 2 %/a 110 €/a<br />

Wartung Solarthermie 0 € 2 %/a 0 €/a<br />

Wartung Lüftung 0 € 2 %/a 0 €/a<br />

Wartung PV-Anlage 34.000 € 2 %/a 510 €/a<br />

* Betriebsstunden angenommen mit 1.300h/a, Ölpreis: 0,55€/L, Gaspreis: 0,847€/m³ , Stand 01.2010<br />

** Strompreis angenommen mit 20Ct/kWh Stand 11.09<br />

Summe Netto -4.429 €/a Kosten pro Jahr 3.844 €/a<br />

Brutto -5.271 €/a 4.574 €/a<br />

Brutto-Kosten pro m²/Monat 1,28 €/m²Mo<br />

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WMM Baumholder_Variante 3<br />

alle Angaben sind Nettow erte ohne 19% Mw St.<br />

Heizwärmebedarf 9,5337 MWh/a 32,1 kWh/m²a Bestand 38 MWh/a (129 kWh/m²a)<br />

Heizleistung 15 kW 30 kW<br />

Gesamtnutzfläche 297 m²<br />

Institut für Nachhaltiges Bauen und Gestalten<br />

Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Investitions- und Verbrauchskosten: Variante 3<br />

Seite 63<br />

Nutzung<br />

Kapitalgebundene Kosten<br />

Menge spez. Kosten Kosten [Jahre] Zins Annuität Jahreskosten<br />

Investition: Fensteraustausch 41.800 € 25 5 % 7,10 % 2.966 €/a<br />

Investition: Wärmedämmung oberste Geschossdecke 0 € 30 5 % 6,51 % 0 €/a<br />

Investition: Wärmedämmung Dachfläche 7.040 € 30 5 % 6,51 % 458 €/a<br />

Investition: Wärmedämmung Außenwand 53.040 € 30 5 % 6,51 % 3.450 €/a<br />

Investition: Wärmedämmung Kellerdecke 4.448 € 30 5 % 6,51 % 289 €/a<br />

Investition: Solarthermie m² 820 0 € 20 5 % 8,02 % 0 €/a<br />

Investition: Lüftungsanlage Stk 10.000 15.000 € 20 5 % 8,02 % 1.204 €/a<br />

Investition: PV-Anlage 10 kWp 3.400 34.000 € 20 5 % 8,02 % 2.728 €/a<br />

Investition: Pellet Heizung bis 20kW 11.500 € 15 5 % 9,63 % 1.108 €/a<br />

Summe 166.828 € 8.779 €/a<br />

Investition: Sonstiges 24.942 € 20 5 % 8,02 % 2.001 €/a<br />

Investition: Innenausbau (wurde nicht angesetzt) € 20 5 % 8,02 % 0 €/a<br />

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Gesamtsumme Investitionskosten Variante 0 191.770 € Netto 10.781 €/a<br />

Verbrauchsgebundene Kosten bezogen auf den IST-Zustand<br />

Kosten Brutto 12.829 €/a<br />

Eingesparte Wärme durch Dämmung -28,5 MWh/a 60 €/MWh -1.710 €/a<br />

Eingesparte Wärme durch Solarthermie 0,0 MWh/a 60 €/MWh 0 €/a<br />

Strom PV-Anlage -9,0 MWh/a 395,7 €/MWh -3.561 €/a<br />

Strom Wärmepumpe 0,0 MWh/a 120 €/MWh 0 €/a<br />

Wartung Heizungsanlage 11.500 € 2 %/a 230 €/a<br />

Wartung Solarthermie 0 € 2 %/a 0 €/a<br />

Wartung Lüftung 15.000 € 2 %/a 300 €/a<br />

Wartung PV-Anlage 34.000 € 2 %/a 510 €/a<br />

* Betriebsstunden angenommen mit 1.300h/a, Ölpreis: 0,55€/L, Gaspreis: 0,847€/m³ , Stand 01.2010<br />

** Strompreis angenommen mit 20Ct/kWh Stand 11.09<br />

Summe Netto -4.231 €/a Kosten pro Jahr 6.550 €/a<br />

Brutto -5.035 €/a 7.794 €/a<br />

Brutto-Kosten pro m²/Monat<br />

2,19 €/m²Mo<br />

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Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Beispielhaftes Standard-Detail: Dämmung der Fassade<br />

Seite 43<br />

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Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Beispielhaftes Standard-Detail: Dämmung der obersten Geschossdecke<br />

Seite 44<br />

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Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Beispielhaftes Standard-Detail: Dämmung der Dachfläche<br />

Seite 44<br />

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Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Beispielhaftes Standard-Detail: Wärmeschutzverglasung<br />

Seite 45<br />

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Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Beispielhaftes Standard-Detail: Passivhaus-Fenster<br />

Seite 45<br />

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Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Beispielhaftes Standard-Detail: Dämmung der Kellerdecke von unten<br />

Seite 46<br />

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Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Beispielhaftes Standard-Detail: Dämmung des Kellerbodens<br />

Seite 46<br />

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Anhang zum <strong>Projektbericht</strong> | MFH-Baumholder, KSG Birkenfeld | 08.06.2010 INBG<br />

Beispielhaftes Standard-Detail: Konventionelle Iso-Korb-Lösung<br />

Seite 47<br />

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