Getränke! Technologie & Marketing 2/2025
Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.
Getränke! Technologie & Marketing, Fachzeitschrift für die Getränkeindustrie, ist die Fachpublikation für Führungskräfte der industriellen Getränkeherstellung im deutschsprachigen Raum. Wir berichten mit praxisorientierten Fachbeiträgen, Kurzartikeln und Meldungen über Roh und Zusatzstoffe, ihre Anwendungen, Herstellungstechnologie, Verfahrensund Prozesstechnik, Automatisierung, Verpackungstechnologie und material, Lagertechnik, Logistik und über Marketing und Märkte.
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23. Jahrgang ISSN 1431-4428 B42034<br />
Getränke!<br />
30. Jahrgang | ISSN 1431-4428 | B42034<br />
TECHNOLOGIE & MARKETING 2 | <strong>2025</strong> 4 | 18<br />
■ ROH- UND INHALTSSTOFFE Pflanzenzüchtung: Zulassung neuer reblausresistenter Unterlagssorten<br />
■ IM FOKUS Kontrollierte Gärung für Qualität: Temperaturregelung veredelt französischen Tropfen<br />
■ MARKT Marktstrategie und Biodiversität: Natur- und Artenschutzprojekte in der Getränkebranche<br />
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NEUE FASSABFÜLLUNG MIT MOVIGEAR PERFORMANCE<br />
Energieeffizienz und Platzeinsparung durch dezentrale Antriebe von SEW-Eurodrive
GREEN EFFICIENT TECHNOLOGIES<br />
Die unabhängige Medienplattform<br />
für Energieversorgung, Effizienzsteigerung<br />
und alternative Energieträger und -speicher<br />
Nachhaltige Möglichkeiten in der<br />
Prozesstechnologie<br />
Kreislaufwirtschaft im industriellen<br />
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Dr. Harnisch Verlags GmbH · Eschenstraße 25 · 90441 Nürnberg · Tel.: +49 (0) 911 - 2018 0 · info@harnisch.com · www.harnisch.com
EDITORIAL<br />
OFFEN FÜR NEUE PERSPEKTIVEN<br />
Wandel und Verantwortung<br />
Verehrte Leserinnen und Leser,<br />
BRIGITTE HAULENA<br />
Redaktion GTM<br />
es ist bisher ein bewegtes Jahr – für<br />
unsere Branche, für unsere Gesellschaft<br />
und auch für mich persönlich.<br />
Mit dieser Ausgabe verab schiede ich<br />
mich von Ihnen – unseren Leserinnen<br />
und Lesern, unseren Partnerinnen<br />
und Partnern – und verlasse auf<br />
eigenen Wunsch den Dr. Harnisch<br />
Verlag, um mich neuen beruflichen<br />
Herausforderungen zu stelllen.<br />
Verantwortung für Qualität, Umwelt und Markt<br />
Über ein Jahrzehnt durfte ich für die Getränke! <strong>Technologie</strong><br />
& <strong>Marketing</strong> – gemeinsam mit Ihnen – die Entwicklungen und<br />
Innova tionen der Getränkeindustrie begleiten, hinterfragen<br />
und einordnen. Es war eine Zeit voller Bewegung, voller Wandel,<br />
voller spannender Menschen und Ideen. Und vor allem:<br />
eine Zeit voller Themen, die über den Tellerrand hinausreichen.<br />
Während die globale Verpackungs- und Kunststoffindustrie<br />
neue Wege geht und frische Impulse setzt, zeigt sich auch<br />
die Welt der Rohstoffe – ob im Brauwesen, im Weinbau oder<br />
in der Erhaltung biologischer Vielfalt – als kraftvoller Motor<br />
für Innovation, Nachhaltigkeit und Differenzierung. In dieser<br />
zweiten Ausgabe der Getränke! <strong>Technologie</strong> & <strong>Marketing</strong><br />
können Sie daher gleich mehrere Beiträge lesen, die auf den<br />
ersten Blick sehr verschieden erscheinen mögen, jedoch durch<br />
strategische Verantwortung für Qualität, Umwelt und Markt<br />
verbunden sind.<br />
Impulsgeber und transformative <strong>Technologie</strong>n<br />
Mit der EMPACK erleben wir ein kompaktes, lösungsorientiertes<br />
und praxisnahes Messeformat. Für alle, die sich in Sachen<br />
Verpackungstechnologie auf den neuesten Stand bringen<br />
möchten – sei es im Bereich nachhaltiger Materialien, intelligenter<br />
Automatisierung oder gesetzlicher Neuerungen – bietet<br />
die EMPACK das passende Format. Gerade für die Getränkebranche,<br />
in der die Verpackung nicht nur Funktion, sondern<br />
auch Teil der Marken identität ist, liefert sie wertvolle Impulse.<br />
Auch die Vorbereitungen zur K <strong>2025</strong> laufen bereits auf<br />
Hochtouren. Die weltweit wichtigste Kunststoffmesse stellt in<br />
diesem Jahr unter anderem ein Motto, das aktueller nicht sein<br />
könnte: „Die Kraft der Kunststoffe – grün, smart, verantwortungsvoll“.<br />
Für die Getränke industrie bedeutet dies, weiterhin<br />
Lösungen zu finden, die Hygiene, Produktsicherheit und Ressourcenschonung<br />
in Einklang bringen. Die K <strong>2025</strong> wird zeigen,<br />
wie transformative <strong>Technologie</strong>n Kunststoff als gestaltbaren<br />
Werkstoff der Zukunft neu denken.<br />
Rohstoffe, Nachhaltigkeit und die Zukunft<br />
Traditionell steht bekanntlich der 23. April jedes Jahr ganz<br />
im Zeichen des Bieres – denn 1516 wurde an diesem Tag das<br />
Deutsche Reinheitsgebot für Bier verkündet. In dieser Ausgabe<br />
blicken wir auf die vier Rohstoffe des Bieres: Wasser, Malz,<br />
Hopfen und Hefe. In ihrer Kombination entstehen Biere von<br />
faszinierender Vielfalt. Ob Großbrauerei oder Craft Beer-<br />
Bewegung: Die technologische Kontrolle und die sensorische<br />
Gestaltung dieser vier Ingredien zien verlangen höchste Kompetenz.<br />
Gerade die Reduktion auf das Wesentliche offenbart,<br />
wie sehr Qualität von Wissen, Handwerk und technischer<br />
Sorgfalt abhängt – und sie zeigen: Innovation beginnt bei der<br />
Wurzel des Produkts selbst.<br />
Apropos Wurzel: Im Weinbau spielt die Züchtung reblausresistenter<br />
Unterlagssorten eine zentrale Rolle in der nachhaltigen<br />
Sicherung der Erträge. Was auf den ersten Blick wie<br />
ein Spezialthema erscheint, betrifft uns alle: Pfanzenzüchtung<br />
ist nicht nur Grundlage für Resilienz gegen Klimastress<br />
und Krankheiten, sondern auch ein Schlüssel zur langfristigen<br />
Qualitäts- und Ertragssicherung. Besonders in Zeiten, in denen<br />
klimatische Herausforderungen zunehmen, sind robuste, nachhaltige<br />
Rebsorten eine Investition in die Zukunft.<br />
Nachhaltigkeit zeigt sich nicht nur im Produkt selbst, sondern<br />
zunehmend auch im Engagement über die eigene Wertschöpfungskette<br />
hinaus. Artenschutz- und Biodiversitätsprojekte<br />
nehmen in der Getränkebranche als strategisch verankerte<br />
Maßnahme zu. So sind zum Beispiel Streuobstwiesen und Wildbienenförderung<br />
Teil einer Haltung, die zeigt: Wertschöpfung<br />
mit Wertschätzung gegenüber der Natur ist zukunftsfähig.<br />
Und wer sich für Zukunft interessiert, kommt an einem<br />
Phänomen nicht vorbei: dem sanften, aber stetigen Siegeszug<br />
von Craft Beer. Was einst als rebellische Randbewegung<br />
begann, ist heute ein fester Bestandteil der Braulandschaft.<br />
Vielfalt, Regionalität und Authen tizität sind keine Gegensätze<br />
zu Effizienz und Skalierbarkeit, sondern durchaus eine Inspirationsquelle<br />
für Innovation.<br />
Wandel und Verantwortung<br />
Die Branche der Getränkeindustrie wandelt sich. Und ich bin<br />
dankbar, diesen Weg über so viele Jahre mit Ihnen gegangen<br />
zu sein. Ihre Rückmeldungen, Ihre Kritik, Ihre Begeisterung für<br />
Themen, die von Verantwortung geprägt sind – haben mich<br />
motiviert und inspiriert. In dem Wissen, dass die Getränke!<br />
<strong>Technologie</strong> & <strong>Marketing</strong> auch in Zukunft fachlich fundiert,<br />
praxisorientiert und zukunftsgewandt sein wird, gebe ich den<br />
Staffelstab mit einem guten Gefühl weiter.<br />
Mein Dank gilt dem gesamten Team, unseren geschätzten<br />
langjährigen Partnerinnen und Partnern und Ihnen, liebe<br />
Leserinnen und Leser! Die Welt der Getränke werde ich mit<br />
ebenso viel Interesse weiterverfolgen, wie ich sie bisher<br />
begleiten durfte.<br />
Viel Spaß beim Lesen wünscht Ihnen,<br />
mit den besten Grüßen<br />
Brigitte Haulena<br />
Getränke! 02 | <strong>2025</strong> | 3
20<br />
28 40<br />
Inhalt 6 ZUM TITEL<br />
6 Doppelter Durchsatz dank dezentraler Technik:<br />
Neue Fassabfüllung mit Movigear performance<br />
9 BRANCHEN REPORT<br />
9 EMPACK <strong>2025</strong> in Dortmund und Hamburg:<br />
Kompakt und komplett<br />
10 International führende Kunststoffmesse K <strong>2025</strong>:<br />
Die Kraft der Kunststoffe – grün, smart, verantwortungsvoll<br />
12 Platzsparende Antriebstechnik für die Verpackungsindustrie:<br />
effizient, robust und kompakt<br />
14 Auf der Überholspur:<br />
Zweidraht-Datenautobahn nimmt Fahrt auf<br />
16 ROH- UND INHALTSSTOFFE<br />
16 Vier Rohstoffe im Brauprozess:<br />
Gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot<br />
20 Innovative Ideen, Tradition und „Zero Waste“:<br />
Weiterverwertung des Fruchtfleisches der Kaffeebohne<br />
22 Zulassung neuer reblausresistenter Unterlagssorten:<br />
Langjähriges Prüfungsverfahren erfolgreich abgeschlossen<br />
23 Qualitätskontrolle in der Milchproduktion:<br />
Gefrierpunktbestimmung von bis zu 40 Proben pro Stunde<br />
24 IM FOKUS<br />
24 Verlängerung der Lebensdauer von Anlagen:<br />
Getränkehersteller modernisiert Kompaktlager<br />
26 Nachhaltige Milchwirtschaft:<br />
Molkerei spart 1,26 Millionen Liter Wasser<br />
28 Kleine Molkerei – groß in der Kennzeichnung:<br />
Effiziente Kennzeichnung für Nahversorger-Molkerei<br />
30 Kontrollierte Gärung für Qualität:<br />
Temperaturregelung veredelt französischen Tropfen<br />
32 Homogenisierung in Perfektion:<br />
Optimierung der Gel-Produktion<br />
34 Hygienisch einwandfrei:<br />
Miniatursensoren in Edelstahlgehäusen<br />
36 MARKT<br />
36 ein.blick: Natur- und Artenschutzprojekte in der<br />
Getränkebranche: Marktstrategie und Biodiversität<br />
40 Der sanfte Siegeszug von Craft Beer:<br />
Noch in der Nische, aber auf dem Weg zu neuen Ufern<br />
www.sew-eurodrive.de<br />
IMPRESSUM<br />
ISSN 1431-4428<br />
Getränke! <strong>Technologie</strong> & <strong>Marketing</strong><br />
Verlag<br />
Dr. Harnisch Verlagsgesellschaft mbH<br />
Eschenstraße 25 | D-90441 Nürnberg<br />
Tel.: +49 (0) 911 2018 - 0<br />
Fax: +49 (0) 911 2018 - 100<br />
www.getraenke-tm.de<br />
www.harnisch.com<br />
Geschäftsführung<br />
Dr. Claus-Jörg Harnisch<br />
Benno Keller<br />
Redaktion<br />
Brigitte Haulena<br />
Fachredaktion<br />
Ian Healey<br />
Roland Hensel<br />
Bert Pfüger<br />
Dr. Burkhard Schäfer<br />
Mediaberatung<br />
Thomas Mlynarik | D-A-CH<br />
Britta Steinberg | Ingredients<br />
Benjamin Costemend | Frankreich<br />
Gabriele Fahlbusch | Europa<br />
Steve Max | Nordamerika<br />
Lektorat<br />
Satzwerk Grafik, Markt Taschendorf<br />
Technische Leitung<br />
Armin König<br />
Erscheinungsweise 5 x jährlich<br />
Bezugspreis<br />
Jahresabonnement | 5 Einzelausgaben<br />
Inland: € 62,- inkl. Porto, zzgl. MwSt.<br />
Ausland: € 67,- inkl. Porto<br />
Bankverbindung<br />
HypoVereinsbank AG Nürnberg<br />
Swift-Code: HYVEDEMM460<br />
IBAN: DE45 7602 0070 0000 6147 18<br />
Druck<br />
AKONTEXT, Prag, Tschechien<br />
Copyright © <strong>2025</strong> Dr. Harnisch Verlagsgesellschaft<br />
mbH | Nürnberg<br />
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Neue Fassabfüllung mit<br />
Movigear performance<br />
Foto:SEW<br />
Die Berichterstattung in der Fachzeitschrift unter liegt<br />
einer unabhängigen Redaktion. Unterzeichnete Beiträ<br />
ge entsprechen dabei nicht unbedingt der Meinung<br />
der Redaktionskonferenz.<br />
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird bei<br />
Personenbezeichnungen und personenbezogenen<br />
Hauptwörtern das generische Maskulinum verwendet.<br />
Entsprechende Begriffe gelten im Sinne der Gleichbehandlung<br />
grundsätzlich für alle Geschlechter. Die<br />
verkürzte Sprachform hat nur redaktionelle Gründe<br />
und beinhaltet keine Wertung.<br />
4 | Getränke! 02 | <strong>2025</strong>
Proteine statt Abfall:<br />
Kreislaufwirtschaft<br />
der Zukunft.<br />
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Produktionsreststoffe als Ressource für gesundheitsfördernde<br />
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15. - 19. September <strong>2025</strong><br />
München, Germany
NEUE FASSABFÜLLUNG MIT MOVIGEAR PERFORMANCE<br />
Doppelter Durchsatz dank<br />
dezentraler Technik<br />
Das Staatliche Hofbräuhaus München erneuerte 2024 seine Fassabfüllung. Die Anlage<br />
der Firma Albert Frey ermöglicht jetzt den doppelten Ausstoß und deutlich geringeren<br />
Wasserverbrauch. Für einen energieeffizienten Betrieb der Fördertechnik sorgen<br />
dezentrale Antriebe Movigear performance aus dem<br />
Automatisierungsbaukasten Movi-C von SEW-Eurodrive.<br />
Von GUNTHART MAU, Referent Fachpresse, SEW-Eurodrive, Bruchsal<br />
Abb. oben:<br />
Seit 1988 hat die Brauerei ihren<br />
Standort in München-Riem.<br />
Die neue Fassabfüllanlage bei<br />
Hofbräu ist Sinnbild für die<br />
erfolgreiche Kombination von<br />
Tradi tion und Innovation.<br />
Foto: Hofbräu/Lars Wiedemann<br />
„In München steht ein<br />
Hofbräuhaus...“<br />
Diese Textzeile setzte 1981 dem<br />
Hofbräuhaus ein Denkmal, das weit<br />
über die Grenzen der Landeshauptstadt<br />
strahlt. In bayerischer Mundart<br />
gesungen, gelang der Spider Murphy<br />
Gang hiermit ein Nummer-eins-Hit,<br />
der sich 750.000 Mal verkaufte.<br />
Die Geschichte der Traditionsbrauerei<br />
reicht jedoch viel weiter zurück.<br />
1589 gab der bayerische Herzog<br />
Wilhelm V. den Bau des Hofbräuhauses<br />
in Auftrag, das ursprünglich<br />
nur zur Versorgung des bayerischen<br />
Hofes gedacht war. 1632, während<br />
des Dreißigjährigen Krieges,<br />
wurde München von schwedischen<br />
Truppen belagert. Um die drohende<br />
Plünderung der Stadt zu verhindern,<br />
zahlte man den Schweden<br />
über 23.000 Liter Bier aus dem<br />
Hofbräuhaus. 1828 öffnete König<br />
Auf dem Oktoberfest in München wurden 2024 insgesamt<br />
etwa 7 Millionen Maß (= Liter) Bier ausgeschenkt.<br />
Hofbräu Oktoberfestbier hat einen kräftigen<br />
Goldton und ein feines Hopfenaroma. Dieses<br />
vollmundige Spezialbier passt während der Wiesn zu<br />
Schweinebraten, Haxen und Hendl. Fotos: SEW<br />
Glaskrug Isarseidel – das Original aus dem Hofbräuhaus<br />
und vom Oktoberfest. Hofbräu-Biere sind<br />
Naturprodukte, ihre Zutaten Wasser, Malz und Hopfen.<br />
Dafür sorgt seit über 500 Jahren das Bayerische Reinheitsgebot.<br />
Seit 1906 gilt das Reinheitsgebot, ergänzt<br />
um die Zutat Hefe, in ganz Deutschland. Foto: Hofbräu<br />
Ludwig I. das Brauhaus für die Bevölkerung.<br />
Er bewilligte öffentlichen<br />
Ausschank und Bewirtung. Somit<br />
ist es die Geburtsstunde des Hofbräuhauses<br />
als Münchner Wirtshaus.<br />
Aus Platzgründen wurde die Brauerei<br />
später an den Wiener Platz,<br />
nach Haidhausen verlegt, in den<br />
heu tigen Hofbräu keller. Seit 1988<br />
hat sie ihren Standort in München-<br />
Riem, neben dem Umschlagbahnhof<br />
und unweit des Messegeländes.<br />
6 | Getränke! 02 | <strong>2025</strong>
ZUM TITEL | Dezentrale Antriebe<br />
Die Fassabfüllung<br />
Mit dem Neubau der Brauerei 1988<br />
am Standort Riem entstand auch eine<br />
Abfüllanlage für Mehrwegfässer, sogenannte<br />
Kegs. Diese Fassabfüllung<br />
existierte also schon 35 Jahre. Trotz<br />
ständiger Erweiterung und Modernisierung<br />
kam es letztlich zu Kapazitätsengpässen.<br />
Auch die Verfügbarkeit<br />
von Ersatzteilen wurde schwieriger.<br />
„Die Nutzungsdauer der alten<br />
KEG-Anlage war ausgeschöpft“,<br />
kommentiert Silvio Di Tano, Leiter<br />
des Elektro-Teams von Hofbräu<br />
München. Hinzu kam, dass andere<br />
Fassformate, zum Beispiel Einwegfässer<br />
für den Export, mit der bisherigen<br />
Anlage nur bedingt abgefüllt<br />
werden konnten. Weil Hofbräu München<br />
über 50 % seiner Biere in Kegs<br />
verkauft, hat das effiziente und wirtschaftliche<br />
Abfüllen von Fässern eine<br />
besondere Bedeutung für die Brauerei.<br />
Hofbräu München liefert sein<br />
Bier in verschiedenen Fassgrößen.<br />
Die Keg-Fässer für den kommerziellen<br />
Verkauf an Gastronomiebetriebe<br />
haben ein Fassungsvermögen von<br />
20, 30 oder 50 Litern.<br />
Der Anlagenbauer<br />
Seit über 115 Jahren produziert die<br />
Firma Albert Frey aus Wald im Allgäu,<br />
20 km östlich von Kempten,<br />
Anlagensysteme für Brauereien und<br />
die Getränkeindustrie. Sie liefert<br />
komplette Prozessanlagen aus einer<br />
Hand und hat auch die neue Fassabfüllung<br />
für HB geplant, aufgebaut<br />
und in Betrieb genommen. Hiermit<br />
konnte die Abfüllleistung von 240<br />
auf 400 Fässer pro Stunde erhöht<br />
werden. Zudem hat diese Anlage<br />
noch Reserven für die künftige Stei-<br />
„Die neue Fassabfüllanlage bei Hofbräu<br />
ist Sinnbild für die erfolgreiche Kombination<br />
von Tradition und Innovation.“<br />
ALBERT FÜRACKER, bayerischer Finanz- und Heimatminister,<br />
anlässlich der Inbetriebnahme der neuen Anlage.<br />
Foto: Bayer. Staatsministerium der Finanzen und für Heimat<br />
gerung der Abfüllkapazität. Auch<br />
die Umwelt profitiert: Im Vergleich<br />
zur alten Anlage konnte der Wasserbedarf<br />
auf etwa 1∕³ gesenkt und der<br />
CO 2<br />
-Fußabdruck annähernd halbiert<br />
werden. Insgesamt ist die Fassabfüllung<br />
somit deutlich effizienter und<br />
umweltfreundlicher.<br />
Hofbräu München wurde nach<br />
dem europäischen Umweltmanagementsystem<br />
EMAS validiert (Eco-<br />
Management and Audit Scheme).<br />
Es stellt sicher, dass alle Umweltaspekte<br />
von Energieverbrauch bis zu<br />
Abfall und Emissionen rechtssicher<br />
und transparent umgesetzt werden.<br />
HB gehört zu einer Gruppe von 26<br />
EMAS-validierten Brauereien – von<br />
insgesamt 647 Brauereien in Bayern.<br />
Der Umbau<br />
Nach gründlicher Planung begannen<br />
im Sommer 2023 die Vorbereitungen<br />
für die Erneuerung der Keg-<br />
Abfüllung. Der Umbau stellte eine<br />
logistische Herausforderung dar. Zunächst<br />
wurden die Räume für die<br />
CIP-Anlage (Cleaning in place, Reinigungsanlage)<br />
vorbereitet. Die Demontage<br />
der alten Anlage, die Bodensanierung<br />
sowie der Einbau der<br />
neuen Anlage erfolgten Anfang<br />
2024 innerhalb von ca. 6 Wochen.<br />
Der Umbau und die Montagearbeiten<br />
erfolgten im Januar und Februar,<br />
absatzschwächeren Monaten in der<br />
Gastronomie. Um die Belieferung<br />
der Kunden in dieser Zeit sicherzustellen,<br />
wurde bereits vor dem Umbau<br />
Fassbier in ausreichender Menge<br />
abgefüllt, damit ein entsprechender<br />
Lagerbestand vorhanden war.<br />
Die dezentrale Technik<br />
„Mit dezentraler Technik habe<br />
ich bereits gute Erfahrungen gemacht“,<br />
berichtet der Elektro-Teamleiter<br />
Silvio Di Tano. „Im Drucktankkeller<br />
haben wir eine dezentrale<br />
Profibus-Anschaltung aus Edelstahl<br />
– ganz ohne Schaltschrank. Mit dieser<br />
Technik fahren wir seit zwei Jahren<br />
störungsfrei. Obwohl es hier<br />
ständig feucht ist, denn der Wasserschlauch<br />
ist der ständige Begleiter<br />
des Brauers.“ Außerdem wurden<br />
dezentrale Antriebe der Baureihe<br />
Movigear von SEW-Eurodrive<br />
bereits 2012 in einer Anlage von<br />
Krones zur Flaschen abfüllung bei<br />
Hofbräu München verbaut. Aufgrund<br />
dieser Erfahrungen interessierte<br />
sich Silvio Di Tano auch bei der<br />
neuen Keg-Abfüllung für dezentrale<br />
<strong>Technologie</strong> und informierte sich<br />
bei verschiedenen Lieferanten.<br />
Weiter auf der nächsten Seite.<br />
Abb. links: SEW-Eurodrive sorgt für den zuverlässigen und energiesparenden Transport der Keg-Fässer. Die neue Anlage kann 400 Fässer in der Stunde abfüllen – doppelt so<br />
viele wie die alte Anlage. Abb. rechts: Daumen hoch für die neue Fassabfüllung! Der Elektro-Teamleiter Silvio Di Tano und SEW-Kundenbetreuer Albert Schenker freuen sich<br />
über das gemeinsam Erreichte. Fotos: SEW<br />
Getränke! 02 | <strong>2025</strong> | 7
ZUM TITEL | Dezentrale Antriebe<br />
Abb. oben: Movi-C-Frequenzumrichter versorgen<br />
die Standard-Getriebemotoren der Hebesysteme im<br />
Bereich der Fassabfüllung, wie den Getriebemotor<br />
SA47 DRN71M4 (Abb. rechts). Fotos: SEW<br />
8 | Getränke! 02 | <strong>2025</strong><br />
Die Anforderungen der Brauerei<br />
wurden schließlich in einem Elektro-Lastenheft<br />
definiert. „Das Besondere<br />
an diesem Projekt war, dass<br />
erstmals eine Keg-Abfüllanlage<br />
komplett mit dezentraler Antriebstechnik<br />
von SEW-Eurodrive ausgestattet<br />
wurde“, erinnert sich Albert<br />
Schenker. Er ist Kundenbetreuer<br />
im Drive Technology Center (DTC)<br />
Brauprozess<br />
1 Nass-Schrotmühle<br />
2 Maischbottich<br />
3 Maischepfanne<br />
4 Läuterbottich<br />
5 Würzepfanne<br />
6 Whirlpool<br />
7 Würzekühler<br />
8 Gärtank<br />
9 Lagertank (im Drucktankkeller)<br />
10 Bierfilter<br />
11 Füllerei<br />
von SEW-Eurodrive in Kirchheim bei<br />
München. „Zu dem Zeitpunkt, als<br />
die Idee entstand, war die innovative<br />
Movi-C-Technik noch ganz neu<br />
– Movigear performance in IE5 mit<br />
Profinet. Das ist mittlerweile bei uns<br />
der Standard.“<br />
Auch der Anlagenbauer Albert<br />
Frey war offen für dezentrale Antriebstechnik,<br />
was nicht bei allen<br />
Grafik: Hofbräu<br />
Anlagenbauern der Fall ist. Albert<br />
Schenker erläutert: „Es geht darum,<br />
sich zu trauen, die Elektronik ins<br />
Feld zu bringen. Dieser OEM ist ein<br />
guter Kunde von SEW-Eurodrive.<br />
Das war seine erste Anlage mit dezentraler<br />
Technik.“<br />
Die Antriebe<br />
Alle neuen Antriebe sollten die Anforderungen<br />
der Energieeffizienzklasse<br />
IE3 erfüllen. „Mit Movigear<br />
performance liegen wir sogar über<br />
dieser aktuellen Vorschrift“, erläutert<br />
SEW-Kundenbetreuer Albert<br />
Schenker. „Dass wir IE5-Motoren<br />
von SEW-Eurodrive gewählt haben,<br />
leitet sich aus unserer Umweltstrategie<br />
ab“, berichtet der Elektro-Teamleiter<br />
Silvio Di Tano. „Dabei liegt unser<br />
Fokus auf Effektivität und Energiesparen.<br />
Der Querschnitt für die<br />
Stromzuleitung ist jetzt deutlich geringer<br />
als bei der alten Keg-Anlage.“<br />
Und er nennt noch einen weiteren<br />
Vorteil: „Durch kompaktere Bauformen<br />
und die dezentrale Ausführung<br />
aller Antriebe, d. h. ohne Schaltschränke,<br />
können wir jetzt auf der<br />
gleichen Grundfäche die doppelte<br />
Abfüllleistung erzielen.“ Insgesamt<br />
wurden in der neuen Keg-Abfüllung<br />
von Hofbräu für Transport- und Hebeeinrichtungen<br />
etwa 85, überwiegend<br />
dezentrale, Antriebe verbaut.<br />
Im Mai 2024 wurde die Anlage<br />
fertiggestellt und läuft seitdem zur<br />
vollen Zufriedenheit des Betreibers.<br />
Für Hofbräu ist auch die regionale<br />
Nähe des Drive Technology Centers<br />
von SEW-Eurodrive in Kirchheim<br />
von Vorteil, das nur wenige Autominuten<br />
entfernt liegt. <br />
Mehr Informationen<br />
www.sew-eurodrive.de
BRANCHEN REPORT | Messen und Veranstaltungen<br />
EMPACK <strong>2025</strong> IN DORTMUND UND HAMBURG<br />
Kompakt und komplett<br />
Zwei Standorte – ein Konzept. Als regionale Fachmesse für die Verpackungsindustrie<br />
bietet die EMPACK ein komprimiertes Update zu den wichtigsten Innovationen und<br />
Branchenlösungen. Das macht sie unverzichtbar für alle Anbieter und Anwender, die sich<br />
einen umfassenden, aber kompakten Überblick verschaffen wollen. In nur zwei Tagen. In<br />
zwei wichtigen Wirtschaftsregionen. Und direkt vor Ort: Moin, Hamburg. Tach, Dortmund.<br />
Foto: Easyfairs<br />
A<br />
uf der EMPACK gibt es alles<br />
für das Daily Business – von<br />
Start-ups bis Großkonzernen<br />
entlang der gesamten Wertschöpfungskette.<br />
Die Angebotspalette<br />
umfasst hier folgende Facetten:<br />
• Primär- und Sekundärpackmittel<br />
• Verpackungssubstrate<br />
• Verpackungsverbrauchsgüter<br />
• Verpackungsdesign und<br />
- entwicklung<br />
• Industrie-, Transport- und Schutzverpackungen<br />
• Etikettendrucktechnik und<br />
- materialien<br />
• Verpackungs- und Abfülltechnik<br />
• Auftragsverpackungsdienste<br />
• Verpackungsdienstleistungen<br />
• Entsorgung und Recycling<br />
• Verbände und sonstige<br />
Einrichtungen<br />
• Fachmedien<br />
Zudem gibt es beste Networking-<br />
Chancen und ein vielseitiges Rahmenprogramm<br />
regionaler Experten.<br />
Das macht die kommende EMPACK<br />
wieder zu einem effizienten und<br />
stressfreien Messeerlebnis.<br />
Nahbar und unkompliziert<br />
Die EMPACK versteht sich als regionales<br />
Add-on zu den großen internationalen<br />
Fachveranstaltungen<br />
und zeichnet sich durch ihren ganz<br />
besonderen Community- Charakter<br />
aus. Mit Service-Paketen und intelligenten<br />
Tools bietet sie optimalen<br />
Support rund um Standkonzept,<br />
<strong>Marketing</strong> und Lead-Generierung.<br />
Damit sich ihre Teilnehmer um das<br />
Wesentliche kümmern können: Gespräche<br />
auf Augenhöhe und erfolgreiche<br />
Abschlüsse.<br />
Nicht Leitmesse, aber<br />
Leadmesse<br />
Ob aus Automotive, Maschinenbau,<br />
Transport, Logistik, Chemie, Elektronik,<br />
Druckgewerbe oder dem Lebensmittel-<br />
und Getränkebereich:<br />
Die EMPACK überzeugt durch ihr<br />
hochmotiviertes und investitionsbereites<br />
Fachpublikum. So entspannt<br />
und familiär die Atmos phäre<br />
des regionalen Branchenevents auch<br />
sein mag: Hier geht es ums Business.<br />
Umso mehr profitieren Aussteller<br />
vom kompakten Format der<br />
Messe: Weil sie buchstäblich dichter<br />
dran sind an ihren Zielgruppen. Und<br />
weil sie auch mit wenig Aufwand<br />
und überschaubarem Auftritt große<br />
Sichtbarkeit erzielen.<br />
Das Format: kompakt –<br />
das Angebot: komplett.<br />
Besucher hingegen profitieren von<br />
der großen Ausstellervielfalt – vom<br />
Start-up bis zum Großkonzern. In<br />
nur zwei Tagen erhalten sie einen<br />
kompletten Marktüberblick inmitten<br />
der Community – und erleben<br />
spannende Präsentationen rund<br />
um das ganze Spektrum der Verpackung.<br />
Ideal für alle, die es kurz,<br />
komprimiert und konstruktiv mögen.<br />
Und entspannt.<br />
Bühne frei für Branchenwissen<br />
Auf der EMPACK Insights Stage<br />
geht es um die aktuellen Entwicklungen<br />
in der Verpackungsindustrie.<br />
Experten und Institutionen beleuchten<br />
Zukunftsthemen, diskutieren<br />
Trends, präsentieren aber auch Lösungen<br />
für Problemstellungen in der<br />
Region. Zu den Referenten gehörten<br />
im Jahr 2024 zum Beispiel Experten<br />
von Umwelthilfe e.V., Fraunhofer<br />
IML sowie Fraunhofer IAP und das<br />
Fachmagazin neue Verpackung.<br />
Synergien schaffen und nutzen<br />
Die EMPACK in Dortmund und<br />
Hamburg findet jeweils parallel<br />
zur LOGISTICS & AUTOMATION,<br />
Fachmesse für Intralogistik und<br />
Materialfluss, statt. Das bedeutet<br />
für alle Aussteller und Besucher:<br />
noch mehr Insights, noch mehr<br />
Syner gien und noch mehr potenzielle<br />
Businesspartner. <br />
Mehr Informationen<br />
www.easyfairs.com<br />
Getränke! 02 | <strong>2025</strong> | 9
BRANCHEN REPORT | Messen und Veranstaltungen<br />
K <strong>2025</strong> – DIE INTERNATIONAL FÜHRENDE KUNSTSTOFFMESSE<br />
Die Kraft der Kunststoffe –<br />
grün, smart, verantwortungsvoll<br />
Die K <strong>2025</strong>, die dieses Jahr vom 8. bis 15. Oktober in Düsseldorf stattfindet, hat es sich<br />
zur Aufgabe gemacht, zentrale Themen unserer Zeit aufzugreifen. Eines ihrer drei<br />
Hot Topics lautet „Shaping the circular economy“. Grund genug, ein halbes Jahr vor<br />
der Weltleitmesse der Kunststoff und Kautschukindustrie einmal den aktuellen Stand<br />
in Sachen Kreislaufwirtschaft zu beleuchten.<br />
D<br />
ie Welt steckt in einer Rohstoffkrise:<br />
Mehr als 100 Milliarden<br />
Tonnen Rohstoffe<br />
werden zwar jährlich verbraucht,<br />
doch mehr als 90 % der verwendeten<br />
Rohstoffe werden nicht recycelt.<br />
Eine alarmierende Bilanz, die<br />
die Europäische Investitionsbank<br />
(EIB) zieht. Steigende CO 2<br />
-Kosten,<br />
vola tile Rohstoffpreise und geopolitische<br />
Unsicherheiten setzen Unternehmen<br />
zusätzlich unter Druck, ressourcenschonender<br />
zu wirtschafen.<br />
10 | Getränke! 02 | <strong>2025</strong><br />
Kreislaufwirtschaft – ein Hebel<br />
für nachhaltige Zukunft<br />
Die Kreislaufwirtschaft gilt als entscheidender<br />
Hebel für eine nachhaltige<br />
Zukunft. Eine Analyse der<br />
Unternehmensberatung Material<br />
Economics zeigt, dass Europa durch<br />
geschlossene Stoffkreisläufe bis<br />
2030 jährlich 450 Millionen Tonnen<br />
CO 2<br />
-Äquivalente einsparen könnte<br />
– das entspricht acht Prozent der<br />
heutigen Emissionen. Langfristig, so<br />
prognostiziert die Ellen MacArthur<br />
Foundation, könnten weltweit bis<br />
zu 45 % der Emissionen durch eine<br />
geschlossene zirkuläre Wirtschaft<br />
vermieden werden.<br />
Auch wirtschaftlich bietet der<br />
Wandel enormes Potenzial: Nach<br />
Schätzungen des Beratungsunternehmens<br />
EY senkt der Einsatz von<br />
Sekundärrohstoffen den Energieverbrauch<br />
um 20 bis 90 %, spart große<br />
Mengen Wasser und könnte europäische<br />
Unternehmen jährlich um<br />
bis zu 465 Milliarden Euro an Materialkosten<br />
entlasten. Die Internationale<br />
Arbeitsorganisation (ILO) rechnet<br />
zudem damit, dass durch die<br />
Umstellung auf eine Kreislaufwirtschaft<br />
bis 2030 weltweit sieben bis<br />
acht Millionen neue Arbeitsplätze<br />
entstehen. Dass die Kreislaufwirtschaft<br />
nicht nur ökologisch, sondern<br />
auch ökonomisch überzeugt, zeigen<br />
immer mehr Beispiele aus der<br />
Praxis. So produziert die deutsche<br />
Cabka-Gruppe nach eigenen Angaben<br />
jährlich Paletten und Boxen<br />
aus rund 150.000 Tonnen recyceltem<br />
Kunststoff – und zeigt damit,<br />
wie aus Abfall werthaltige Produkte<br />
werden können.<br />
Kunststoffindustrie:<br />
Schlüsselbranche mit<br />
Nachholbedarf<br />
Die Kunststoffindustrie spielt bei<br />
dieser Transformation eine zentrale<br />
Rolle. Im Jahr 2023 wurden laut<br />
Plastics Europe weltweit 413,8 Millionen<br />
Tonnen Kunststoffe produziert,<br />
doch der Anteil an Recyclingmaterial<br />
ist nach wie vor gering:<br />
Nur 8,7 % der Kunststoffe wurden –<br />
meist werkstoffich – recycelt, während<br />
der Großteil verbrannt oder<br />
deponiert wurde. Dabei haben Rezyklate<br />
ein enormes Potenzial. Ihre<br />
Herstellung benötigt deutlich weniger<br />
Energie als die Produktion von<br />
Foto: Messe Düsseldorf/Tillmann<br />
Neuware aus fossilen Rohstoffen,<br />
was den CO 2<br />
-Ausstoß erheblich reduziert.<br />
Zudem stärkt ihr Einsatz die<br />
Versorgungssicherheit – ein Faktor,<br />
der in Zeiten geopolitischer Krisen<br />
immer wichtiger wird.<br />
Recycling ist jedoch technisch anspruchsvoll<br />
– und oft teurer als die<br />
Produktion neuer Kunststoffe. Denn<br />
Altkunststoffe müssen aufwendig<br />
sortiert, gereinigt und aufbereitet<br />
werden, zudem sind die gesetzlichen<br />
Anforderungen streng, hochwertige<br />
Rezyklate knapp und viele<br />
Prozesse energieintensiv, was insgesamt<br />
zu höheren Produktionskosten<br />
im Vergleich zu Neukunststoffen<br />
führt. „Aber niemand will die höheren<br />
Kosten bezahlen“, betont Ulrich<br />
Reifenhäuser, Vorsitzender des Ausstellerbeirats<br />
der K. „Kunststoff hat<br />
seinen Siegeszug angetreten, weil<br />
er so viel besser ist als andere Materialien.<br />
Aber der Schritt in die Kreislaufwirtschaft,<br />
der kostet Geld. Dieses<br />
Kostenproblem wird nicht ohne<br />
ordnungspolitische Vorgaben in den<br />
Griff zu bekommen sein.“
BRANCHEN REPORT | Messen und Veranstaltungen<br />
Die Antwort auf die Frage, wie der<br />
Wandel hin zu einer funktionierenden<br />
Kreislaufwirtschaft gelingen<br />
kann, fällt international allerdings<br />
unterschiedlich aus.<br />
Europa setzt auf Regulierung<br />
Wo andere Nationen auf freiwillige<br />
Selbstverpfichtungen und marktorientierte<br />
Lösungen setzen, regelt<br />
Europa per Gesetz. Strategien wie<br />
der „Circular Economy Action Plan“<br />
(CEAP) und Richtlinien wie die Verpackungsverordnung<br />
(PPWR) und die<br />
Einwegkunststoffrichtlinie (SUPD)<br />
treiben mit Recyclingquoten, verpfichtenden<br />
Rezyklatanteilen und<br />
erweiterter Herstellerverantwortung<br />
(Extended Producer Responsibility<br />
– EPR) den Umbau zur Kreislaufwirtschaft<br />
voran. Wie das wirkt,<br />
zeigt die PPWR: Seit <strong>2025</strong> müssen<br />
Einwegfaschen aus PET mindestens<br />
25 % recycelten Kunststoff enthalten,<br />
bis 2030 steigt die Quote auf<br />
30 %. Für Hersteller wie Coca-Cola<br />
oder Nestlé heißt das: Lieferketten<br />
umbauen, hochwertige Rezyklate<br />
beschaffen, Produktion anpassen –<br />
sonst droht ein Verkaufsstopp. Auch<br />
die SUPD zeigt Wirkung: In Litauen<br />
stieg die Rücklaufquote von PET-Flaschen<br />
nach Einführung eines Pfandsystems<br />
von 34 auf 92 % – in nur<br />
zwei Jahren. Unternehmen stehen<br />
dabei vor erheblichen Herausforderungen:<br />
Die Verfügbarkeit hochwertiger<br />
Rezyklate ist begrenzt, die Umstellung<br />
auf recyclinggerechtes Design<br />
technisch aufwendig – und die<br />
Fristen zur Umsetzung der oft komplexen<br />
Vorgaben knapp bemessen.<br />
Auch chemische Inhaltsstoffe<br />
rücken zunehmend in den Fokus<br />
der EU. Besonders umstritten<br />
ist der Umgang mit PFAS, da ein<br />
Foto: Messe Düsseldorf<br />
Verbot das Recycling erheblich erschweren<br />
könnte – viele Kunststoffabfälle<br />
würden dann als kontaminiert<br />
gelten und aus dem Kreislauf<br />
fallen. Wolfgang Große Entrup,<br />
Hauptgeschäftsführer des VCI,<br />
warnt deshalb vor einem Pauschalverbot:<br />
„Mit jedem einzelnen dieser<br />
dann in der EU verbotenen Stoffe<br />
wächst die Gefahr für weitere Abwanderung<br />
unserer Industrie in weniger<br />
streng regulierte Regionen.<br />
Das Ursprungsproblem löst es allerdings<br />
nicht.“<br />
Fazit und Ausblick<br />
Die Kreislaufwirtschaft ist für die<br />
Kunststoffindustrie Verpfichtung<br />
und Chance zugleich. Europa setzt<br />
stark auf Regulierung, Asien kombiniert<br />
staatliche Lenkung mit <strong>Technologie</strong>offensiven.<br />
In Nord- und Südamerika<br />
reicht das Spektrum von<br />
ambitionierten Vorgaben über einen<br />
Flickenteppich von Einzelmaßnahmen<br />
bis hin zum Vertrauen auf<br />
die unsichtbare Hand des Marktes.<br />
Doch jedes Kreislaufwirtschaftsmodell<br />
hat seine Tücken: Regulierung<br />
schafft zwar klare Regeln,<br />
kann aber zu Überbürokratisierung<br />
und ausbleibenden Investi tionen<br />
führen – ein Risiko, das in Europa<br />
zunehmend spürbar wird. „Um eine<br />
Verlangsamung der Transformation<br />
zu vermeiden, benötigen wir<br />
dringend Maßnahmen, um Investitionen<br />
in die Produktion kreislauffähiger<br />
Kunststoffe attraktiver zu machen,<br />
Bürokratie abzubauen, etwa<br />
aufgrund übermäßig andauernder<br />
Genehmigungsverfahren, und um<br />
mit unseren internationalen Wettbewerbern<br />
wieder auf ein ‚Level-<br />
Playing-Field‘ zu gelangen“, mahnt<br />
Virginia Janssens, Geschäftsführerin<br />
von Plastics Europe.<br />
Marktbasierte Ansätze fördern Innovationen,<br />
garantieren jedoch keine<br />
fächendeckende Umsetzung.<br />
Zentral gesteuerte Strategien bringen<br />
schnelle Fortschritte, drohen<br />
aber ineffizient zu werden. Klar ist:<br />
Ohne höhere Recyclingquoten und<br />
mehr Rezyklate bleibt die Kreislaufwirtschaft<br />
Stückwerk. Wer voneinander<br />
lernt, kann Stärken kombinieren<br />
und Schwächen ausgleichen.<br />
Shaping the Circular Economy<br />
auf der K <strong>2025</strong><br />
Auf der K <strong>2025</strong> werden die Unternehmen<br />
der verschiedenen Branchenzweige<br />
– Werkstoff-Erzeugung,<br />
Maschinenbau und Verarbeitung –<br />
unter dem Leitthema „Shaping the<br />
circular economy“ die großen Fortschritte<br />
und zukünftige, konsequente<br />
Lösungen der Kreislaufwirtschaft<br />
aufzeigen. Auch die zahlreichen<br />
Specials der K greifen das Thema<br />
auf, allen voran das VDMA Forum.<br />
Der VDMA (Verband Deutscher Maschinen-<br />
und Anlagenbau) wird in<br />
<strong>2025</strong> wieder ein umfangreiches<br />
Forum im Freigelände präsentieren,<br />
dieses Mal unter dem Titel „The<br />
Power of Plastics“. Mit 12 seiner<br />
Mitgliedsunternehmen demon striert<br />
er im Freigelände zwischen den Hallen<br />
10 und 16 live, welch wichtigen<br />
Stellenwert <strong>Technologie</strong> bei der<br />
Umsetzung von Kreislaufwirtschaft<br />
in der Kunststoffindustrie hat. In<br />
der offiziellen Sonderschau Plastics<br />
Shape the Future in Halle 6, organisiert<br />
von Plastics Europe Deutschland,<br />
steht das Diskussionsforum am<br />
Donnerstag, 9. Oktober, unter dem<br />
Motto: Circular Thursday: Transition<br />
– Resilience of the industry – which<br />
technologies will make the circular<br />
economy work? <br />
Mehr Informationen<br />
www.k-online.de<br />
Getränke! 02 | <strong>2025</strong> | 11
BRANCHEN REPORT | Antriebstechnik<br />
EFFIZIENT, ROBUST UND KOMPAKT<br />
Platzsparende Antriebstechnik<br />
für die Verpackungsindustrie<br />
In der Lebensmittel- und Getränkeproduktion ist der Platz meist begrenzt. Daher ist bei<br />
der Installation von Förderanlagen oft ein kompaktes Design gefragt. Der schwedische<br />
Maschinenbauer Fredriksons nutzt die schlanke und zuverlässige Antriebstechnik von<br />
NORD DRIVESYSTEMS mit integrierter Multi-Protokoll-Ethernet-Schnittstelle, um seine<br />
modernen Anlagen für die Verpackungsindustrie effizient zu konstruieren und die<br />
Anzahl an Antriebsvarianten zu reduzieren.<br />
I<br />
n dem neuen Showroom des<br />
Anlagenbauers Fredriksons im<br />
schwedischen Vadstena fahren<br />
in gleichmäßigem Tempo Verpackungen,<br />
wie man sie aus dem<br />
Supermarkt kennt, auf einem Kunststoff-Kettenförderer<br />
vorbei. Die Förderanlage<br />
erstreckt sich über mehrere<br />
Ebenen, mal kurvig dann wieder<br />
über längere Strecken. Alles läuft<br />
wie am Schnürchen, nur ein leises<br />
Rattern ist zu hören. „ Horizontale<br />
Förderbänder dieser Art werden im<br />
Produktionsprozess zum Beispiel<br />
nach dem Abfüllen von Milchprodukten<br />
in Kunststoffverpackungen<br />
eingesetzt“, erklärt Tommy Bäck,<br />
Conveyor Solutions Development<br />
Manager bei Fredriksons Verkstads.<br />
Die hochmodernen Kunststoff-Kettenförderer<br />
des Unternehmens<br />
kommen unter anderem bei einem<br />
der größten Verpackungshersteller<br />
der Welt zum Einsatz.<br />
Wie bei diesem Modell gibt es<br />
auch für Förderanlagen in der Industrie<br />
oft nur ein begrenztes Platzangebot,<br />
daher muss der Anlagenbauer<br />
eine kluge Anordnung der Elemente<br />
wählen und bei allen verbauten<br />
Komponenten auf ein möglichst<br />
schlankes Design und eine effiziente<br />
Funktion achten. „Bei dem Aufbau<br />
unseres Showrooms vor etwa<br />
zwei Jahren haben wir beschlossen,<br />
unser gesamtes Automatisierungskonzept<br />
zu überarbeiten und zu modernisieren“,<br />
berichtet Tommy Bäck.<br />
„Nach sorgfältigem Abwägen, welche<br />
Antriebstechnik für uns am besten<br />
passt, haben wir uns für die Produkte<br />
von NORD DRIVESYSTEMS<br />
entschieden – denn diese bieten für<br />
unsere Kunststoff-Kettenförderer<br />
verschiedene Vorteile.“<br />
Für Förderbänder in der Industrie gibt es oft nur ein begrenztes Platzangebot, daher müssen Anlagenbauer eine<br />
kluge Anordnung aller verbauten Elemente wählen.<br />
Individuelle Antriebssysteme<br />
nach Kundenwunsch<br />
NORD verfügt über umfassendes<br />
Know-how und langjährige Erfahrung<br />
in mehr als 100 Branchen. Als<br />
Systemlieferant mit weltweiter Präsenz<br />
bietet das Unternehmen maßgeschneiderte,<br />
wirtschaftliche und<br />
nachhaltige Antriebslösungen aus<br />
dem Produktbaukasten für alle Stufen<br />
des Verpackungsprozesses – vom<br />
Primär-, über das Sekundär- bis zum<br />
NORD liefert kompakte Antriebstechnik mit integrierter Multi-Protokoll-Ethernet-Schnittstelle für die Fördertechnik<br />
in der Verpackungsindustrie. Fotos: Fredriksons Verkstads<br />
12 | Getränke! 02 | <strong>2025</strong>
BRANCHEN REPORT | Antriebstechnik<br />
End-of-Line- Packaging. Einer<br />
der Hauptgründe des Anlagenbauers<br />
Fredriksons, sich für die<br />
Antriebstechnik von NORD zu<br />
entscheiden, war neben dem<br />
kompakten Design die integrierte<br />
Multi-Protokoll-Ethernet-<br />
Schnittstelle der Antriebe. Diese<br />
unterstützt die Anbindung an<br />
Steuerungen verschiedener Hersteller<br />
und die Kommunikation<br />
über unterschiedliche Protokolle<br />
– je nachdem, was der Endanwender<br />
für seine Produktion benötigt.<br />
Außerdem profitiert der<br />
Anlagenbauer von den verschiedenen<br />
Geschwindigkeits stufen<br />
der Antriebe und der Möglichkeit<br />
der Variantenreduktion, sowohl<br />
bei dezentralen Antrieben<br />
als auch im Schaltschrank.<br />
Ein weiterer wichtiger Faktor für<br />
den Einsatz in der Lebensmittelindustrie<br />
ist, dass die Antriebslösungen<br />
von NORD auch für tiefe<br />
Temperaturen von bis zu -30 °C<br />
geeignet sind.<br />
High-Tech-Umrichter für<br />
moderne Produktionen<br />
In Fredriksons Kunststoff-<br />
Kettenförderern kommen<br />
IE3 Asynchronmotoren von<br />
NORD mit einem NORDBLOC.1<br />
Kegel radgetriebe zum Einsatz,<br />
kombiniert mit einem<br />
aufgebauten NORDAC ˘ON Frequenzumrichter.<br />
Die dezentralen<br />
Frequenzumrichter aus der<br />
NORDAC ON/ ON+ Familie bieten<br />
eine wirtschaftliche Lösung<br />
für moderne Produktionsumgebungen.<br />
Sie zeichnen sich durch<br />
ihr kompaktes Design, ihre vollständige<br />
Steckbarkeit und besondere<br />
Zuverlässigkeit aus. Der<br />
NORDAC ON wurde spe ziell<br />
für Anwendungen mit Asynchronmotoren<br />
entwickelt, der<br />
NORDAC ON+ hingegen für<br />
die Kombination mit dem Synchronmotor<br />
IE5+. Die Frequenzumrichter<br />
decken einen Leistungsbereich<br />
von 0,37 kW bis<br />
3,7 kW ab. Dank ihrer Plug-and-<br />
Play-Funktionalität lässt sich der<br />
Verkabelungs- und Wartungsaufwand<br />
in Maschinen und Anlagen<br />
erheblich reduzieren. Der<br />
NORDAC ON erhält zukünftig<br />
neue Features im Bereich der<br />
Funktionalen Sicherheit: Neben<br />
STO und SS1 wird er zukünftig<br />
auch mit SLS, SMS und SSM<br />
ausgestattet sein. Weitere Merkmale<br />
sind die PLC on Board für<br />
SPS-Funktionalität und antriebsnahe<br />
Funktionen sowie ein integriertes<br />
Ethernet-Interface.<br />
Die Protokolle PROFINET, Ether-<br />
Net/IP und EtherCAT sind einfach<br />
per Parameter einstellbar.<br />
Ein weiterer Vorteil ist, dass lokale<br />
Sensorik und Aktuatoren<br />
über digitale Ein- und Ausgänge<br />
direkt an den Antrieb angeschlossen<br />
werden können. Somit<br />
entfallen zusätzliche Knotenpunkte<br />
für den Bus.<br />
Wenn eine eigenständige<br />
Stand-Alone-Lösung gefragt ist,<br />
verwendet Fredriksons den Frequenzumrichter<br />
NORDAC PRO<br />
SK 500P von NORD. Der Schaltschrankumrichter<br />
im Booksize-<br />
Format eignet sich praktisch für<br />
jede Antriebsaufgabe. Seine Varianten<br />
decken einen Leistungsbereich<br />
von 0,25 bis 22 kW ab<br />
– zudem überzeugt er durch seine<br />
hohe Überlastfähigkeit. In<br />
Kürze wird der Umrichter mit<br />
einer Leistungserweiterung bis<br />
einschließlich 160 kW erhältlich<br />
sein. „Durch die vielfältigen Vorteile<br />
der NORD-Produkte konnten<br />
wir die Anzahl der Antriebsvarianten<br />
in unseren Anlagen<br />
In Fredriksons Kunststoff-Kettenförderern kommen<br />
IE3 Asynchronmotoren von NORD mit<br />
einem NORDBLOC. 1 Kegelradgetriebe zum<br />
Einsatz, kombiniert mit einem NORDAC ON<br />
Frequenzumrichter. Foto: Fredriksons Verkstads<br />
enorm reduzieren und auch unsere<br />
Lagerbestände deutlich verkleinern“,<br />
erzählt Tommy Bäck.<br />
„Grundsätzlich kann man sagen:<br />
Je größer die Anzahl der<br />
Antriebsvarianten, desto höher<br />
sind auch die Kosten sowohl für<br />
uns als OEM als auch für den<br />
Endanwender.“ Durch den geringeren<br />
Materialeinsatz und<br />
ideal aufeinander abgestimmte<br />
Antriebskomponenten lassen<br />
sich nicht durch die TCO, sondern<br />
auch der CO 2<br />
-Fußabdruck<br />
von produzierenden Unternehmen<br />
reduzieren.<br />
Gut gewappnet für den<br />
Servicefall<br />
Anlagenbetreiber müssen sich<br />
im laufenden Betrieb auf die verbaute<br />
Antriebstechnik verlassen<br />
können. Bei der Wahl der Antriebstechnik<br />
ist daher neben einer<br />
unkomplizierten Installation<br />
und Inbetriebnahme auch der<br />
einfache Austausch der Technik<br />
im Servicefall wichtig. „Kommt<br />
es zu einem Ausfall, lassen sich<br />
die Antriebe im Handumdrehen<br />
durch simple Stecktechnik<br />
austauschen, was die Stillstandzeiten<br />
erheblich reduziert“, so<br />
Bäck. Zudem sind die Antriebe<br />
des Herstellers sehr robust und<br />
lassen sie sich mit Condition<br />
Monitoring überwachen. Damit<br />
hat der Anwender alle relevanten<br />
Antriebsdaten wie zum Beispiel<br />
Temperaturen, Laufverhalten<br />
oder Ölstände jederzeit im<br />
Blick. Werden Anzeichen von<br />
erhöhtem Verschleiß erkannt,<br />
kann der Endkunde vorbeugende<br />
Maßnahmen ergreifen, bevor<br />
es zu einem Ausfall kommt.<br />
Durch die Möglichkeiten von<br />
Predictive Maintenance in Kombination<br />
mit der einfachen Plugand-Play-Technik<br />
der NORD-Antriebe<br />
erhöhen sich die Planbarkeit<br />
und Betriebssicherheit<br />
in der Produktion enorm. Mit<br />
NORDAC ACCESS BT – bieten<br />
die Antriebsexperten darüber<br />
hinaus einen Bluetooth-Adapter<br />
für ihre Frequenzumrichter und<br />
schaffen über die NORDCON<br />
APP einen einfachen Zugang<br />
für mobile Endgeräte. Damit hat<br />
NORD eine mobile Inbetriebnahme-<br />
und Service-Lösung für<br />
höchste Flexibilität und maximalen<br />
Bedienkomfort für den<br />
Endanwender im Programm.<br />
Eine Partnerschaft für<br />
maximalen Erfolg<br />
„Neben vielen technischen Details<br />
ist ein besonders wichtiger<br />
Punkt bei der Auswahl unserer<br />
Zulieferer, dass die Zusammenarbeit<br />
gut funktioniert – und unsere<br />
Ansprechpartner bei NORD<br />
überzeugen uns immer wieder,<br />
wenn es darum geht, individuelle<br />
Wünsche oder Änderungen<br />
umzusetzen“, so Bäck abschließend.<br />
„Gleichzeitig profitieren<br />
wir von den brandneuen und<br />
sehr modernen Antriebslösungen<br />
des Herstellers, die optimal<br />
in den Lebenszyklus unserer Anlagen<br />
passen. Wir freuen uns auf<br />
eine lange und erfolgreiche Geschäftsbeziehung<br />
mit NORD.“ <br />
Mehr Informationen<br />
www.nord.com<br />
Getränke! 02 | <strong>2025</strong> | 13
ZWEIDRAHT-DATENAUTOBAHN NIMMT FAHRT AUF<br />
Auf der Überholspur<br />
Foto: Endress+Hauser<br />
Ethernet-APL als zukunftsweisende Schnittstelle für nahtlose Integration und digitale<br />
Transformation in der Prozessindustrie. In der Prozessindustrie stehen Anlagenbetreiber<br />
vor großen Herausforderungen: effizientes Engineering, präzise Anlagenplanung,<br />
schnelle Inbetriebnahme und die Herstellung von Produkten mit höchster Effizienz und<br />
Qualität. Die Digitalisierung verspricht Lösungen, indem sie wertvolle Prozessdaten<br />
zur Optimierung nutzt. Während sich viele Digitalisierungsprojekte jedoch auf die<br />
Vernetzung von Informationsquellen mit unternehmensweiten Systemen fokussieren,<br />
bleibt ein wertvoller Datenschatz bisher ungenutzt: erweiterte Diagnosedaten und<br />
zusätzliche Prozesswerte aus Feldgeräten. Diese Daten könnten eine vorausschauende<br />
Wartung ermöglichen und ungeplante Ausfälle verhindern, doch die bisherigen<br />
<strong>Technologie</strong>n wie HART, PROFIBUS oder die 4…20 mA-Technik stoßen an ihre Grenzen –<br />
geringe Geschwindigkeit, begrenzte Bandbreite und die Komplexität durch Protokollkonvertierungen<br />
behindern den Fortschritt. Auch die Datenübertragungstechnik Ethernet<br />
wurde jahrzehntelang nur in Büroräumen der chemischen Industrie genutzt. Doch dank<br />
der neuen physikalischen Schicht Ethernet Advanced Physical Layer, kurz APL, hat sich<br />
diese Technik zu einem großen Hoffnungsträger der Digitalisierung entwickelt.<br />
Von STEFAN GAMPP, Product Manager Innovation & Digitalization, Endress+Hauser<br />
14 | Getränke! 02 | <strong>2025</strong><br />
Der Schlüssel zum Datenschatz<br />
Bisher war der Einsatz von Ethernet<br />
in vielen Prozessindustrien aufgrund<br />
von Sicherheitsrisiken stark<br />
begrenzt. Das jüngste Mitglied der<br />
Ethernet-Familie ermöglicht nun<br />
aber die vollständige Ethernet- und<br />
TCP/IP-Konnektivität in gefährlichen<br />
Umgebungen wie Chemieanlagen,<br />
der Öl- und Gasindustrie sowie in<br />
Wasserstoffproduktionsstätten. Außerdem<br />
erlaubt es Geräten in der<br />
Prozessindustrie, mit hoher Ge-<br />
Erfolgreiche Lasttests<br />
haben Marktreife von<br />
Ethernet-APL bewiesen<br />
Um die Leistungsfähigkeit von<br />
Ethernet-APL unter Beweis zu stellen,<br />
führte Endress+Hauser bereits<br />
Anfang 2023 Lasttests durch, die<br />
einen realistischen Einsatz dieser<br />
<strong>Technologie</strong> simulierten. Die Ergebnisse<br />
dieser Tests zeigten eindeutig,<br />
dass Ethernet-APL den hohen Erwartungen<br />
der Prozessindustrie gerecht<br />
wird. Dafür wurden rund 240 Messschwindigkeit<br />
und über Distanzen<br />
von bis zu 1.000 Metern zu kommunizieren.<br />
Strom- und Kommunikationssignale<br />
werden dabei über<br />
ein einziges zweiadriges Kabel geführt.<br />
Mit APL für Industrial Ethernet<br />
Protokolle wie PROFINET oder<br />
auch Ethernet-IP steht also ein Paradigmenwechsel<br />
an, denn sie überwindet<br />
die bisherigen Limitierungen<br />
und schließt als Schlüsseltechnologie<br />
die Lücke in der Automatisierungspyramide<br />
hin zur Feldebene.
BRANCHEN REPORT | Ethernet-APL<br />
geräte und Komponenten von<br />
Endress+Hauser auf die Interoperabilität<br />
und Zuverlässigkeit<br />
von Ethernet-APL getestet.<br />
Die Ergebnisse waren beeindruckend:<br />
Ethernet-APL erfüllte alle<br />
wesentlichen Anforderungen,<br />
einschließlich Netzlast, Skalierbarkeit,<br />
Fehlertoleranz und Redundanz-Umschaltzeiten,<br />
und<br />
übertraf diese in einigen Bereichen<br />
sogar.<br />
Erwartungen seitens der<br />
Industrie sind groß<br />
Mit Ethernet APL erfüllt sich der<br />
langjährige Wunsch vieler Anwender<br />
nahtlos von der Unternehmensebene<br />
in die Anlagenwelt<br />
und sogar bis hinunter in<br />
das einzelne Feldgerät zu schauen,<br />
Daten abzurufen und zu aggregieren<br />
sowie Probleme und<br />
Aufgaben der Mess- und Regeltechnik<br />
von der Leitwarte aus<br />
zu lösen. Durch die höhere Geschwindigkeit<br />
und Zuverlässigkeit<br />
des Netzwerks können Produktionsprozesse<br />
damit fexibler<br />
gestaltet und automatisierte<br />
Prüfabläufe effizienter durchgeführt<br />
werden. Dies führt zu einer<br />
besseren Anlagenperformance,<br />
verkürzten Stillstandzeiten und<br />
reduzierten Wartungskosten.<br />
Die Anlagen profitieren zudem<br />
von einer durchgängigen Vernetzung,<br />
die den Zugang zu<br />
den Komponenten vereinfacht<br />
und eine schnelle Bereitstellung<br />
hochaufösender Prozessdaten<br />
ermöglicht. Diese Daten<br />
erleichtern die zustandsorientierte<br />
Wartung und ermöglichen<br />
tiefere Diagnosen der Anlagenzustände,<br />
was die Verfügbarkeit<br />
erhöht und die Wartungsintervalle<br />
besser steuerbar macht.<br />
Zudem ermöglicht die <strong>Technologie</strong><br />
innerhalb der Verwendung<br />
von Profinet, mithilfe des Profil<br />
4.0, die Durchführung eines reibungslosen<br />
Gerätetausches in<br />
der Anlage.<br />
Vorteile im Engineering<br />
Für das Engineering, also die<br />
Planung und Projektierung der<br />
Anlage, bedeutet Ethernet-APL<br />
eine deutliche Vereinfachung.<br />
Durch die Automatisierung und<br />
die reduzierte Komponentenauswahl<br />
wird der Planungsaufwand<br />
gegenüber traditionellen<br />
Feldbustopologien verringert.<br />
Zudem ermöglicht die Direktverdrahtung<br />
zwischen Feldkomponenten<br />
und den Switches eine<br />
schnellere und effizientere Inbetriebnahme.<br />
Diese Vorteile führen<br />
dazu, dass Anlagen schneller<br />
produktiv werden, was sowohl<br />
die Investitions- (CAPEX)<br />
als auch die Betriebskosten<br />
(OPEX) senkt.<br />
Vorteile für Mitarbeiter<br />
Mitarbeiter, die für den laufenden<br />
Anlagenbetrieb verantwortlich<br />
sind, profitieren besonders<br />
von der erhöhten Geschwindigkeit<br />
der Gerätekommunikation<br />
über Ethernet-APL. Mit einer<br />
Datenübertragungsrate von<br />
10 Mbit/s wird der Umgang mit<br />
datenintensiven Anwendungen,<br />
wie der Parametersicherung<br />
oder kontinuierlichen Datenauswertungen,<br />
spürbar erleichtert.<br />
Die durchgängige Vernetzung<br />
bis in die höchsten Automatisierungsebenen<br />
vereinfacht zudem<br />
den Zugang zu den Anlagenkomponenten<br />
und ermöglicht<br />
eine schnellere Reaktion auf betriebliche<br />
Anforderungen. Insgesamt<br />
wird die Arbeit für das<br />
Betriebspersonal effizienter und<br />
weniger fehleranfällig, was sich<br />
positiv auf die Anlagenverfügbarkeit<br />
auswirkt.<br />
Startschuss erfolgt:<br />
Erste Anwendungsfälle<br />
Endress+Hauser treibt die Digitalisierung<br />
in der Prozessindustrie<br />
gezielt voran, indem das<br />
Unternehmen seine Messtechniklösungen<br />
umfassend auf die<br />
Ethernet APL, Foto: Endress+Hauser<br />
innovative Ethernet-APL-<strong>Technologie</strong><br />
ausrichtet. Endress+Hauser<br />
unterstützt dabei eine breite<br />
Palette von Messparametern<br />
mit Profinet-APL und bietet zusätzlich<br />
Digitalisierungs services<br />
für Ethernet-APL an. Für den<br />
Parameter-Durchfuss sind die bewährten<br />
Durchfussmess geräte<br />
Promag und Promass, ausgestattet<br />
mit den Geräteelektroniken<br />
Proline 300/500, nun mit<br />
der neuen Ethernet APL <strong>Technologie</strong><br />
als Profinet APL Variante<br />
verfügbar. Auch das Vortex-<br />
Durchfussmessgerät Prowirl 200<br />
ist mit Profinet-APL ausgestattet,<br />
was eine nahtlose Inte gration<br />
in moderne Netzwerke ermöglicht.<br />
Im Bereich der Füllstandsmessung<br />
setzt Endress+Hauser<br />
auf die neuesten 80 GHz Radarsensoren<br />
der Micropilot- Serie,<br />
die ebenfalls Ethernet-APL<br />
unterstützen. Bei der Druckmessung<br />
kommen die High-End-<br />
Transmitter Cerabar und Deltabar<br />
zum Einsatz, während für die<br />
Temperaturmessung der innovative<br />
Kopftransmitter iTEMP<br />
TMT86 angeboten wird. Diese<br />
Geräte bieten hohe Präzision<br />
und Zuverlässigkeit und sind optimal<br />
für die Integration in Profinet-APL-Netzwerke<br />
ausgelegt.<br />
Ein besonderes Highlight ist<br />
die kontinuierliche Diagnose,<br />
Verifizierung und Überwachung<br />
durch die Heartbeat Technology,<br />
die mit Profinet-APL kompatibel<br />
ist und eine konstante Überwachung<br />
der Prozessbedingungen<br />
ermöglicht. Zukünftig wird<br />
Profinet via Ethernet-APL auch<br />
in das cloudbasierte IIoT-Ökosystem<br />
Netilion eingebunden,<br />
wodurch die Möglichkeiten zur<br />
Digi talisierung und Vernetzung<br />
weiter ausgebaut werden.<br />
Flickenteppich schließen,<br />
Herausforderungen<br />
angehen<br />
Die Verfügbarkeit von Ethernet-<br />
APL-Hard- und Software ist<br />
bereits sichergestellt, und die<br />
Erwartungen der Verantwortlichen<br />
in Engineering, Beschaffung<br />
und Betrieb sind klar: Sie<br />
wollen keine Flickenteppiche<br />
aus unterschiedlichen Systemen<br />
mehr. Um diesem Bedarf gerecht<br />
zu werden, ist es entscheidend,<br />
dass Anbieter schnell und<br />
umfassend einen signifikanten<br />
Anteil ihres Produktportfolios<br />
für die neue <strong>Technologie</strong> fit<br />
machen. Diese Entwicklungen<br />
sollten die Kundenseite dazu<br />
motivieren, Neuanlagen bevorzugt<br />
in der APL-<strong>Technologie</strong><br />
zu realisieren.<br />
Während die <strong>Technologie</strong><br />
enorme Vorteile bietet, bringt<br />
sie auch neue Risiken mit sich.<br />
Insbesondere Webserver, die<br />
mit Ethernet-APL verbunden<br />
sind, haben eine größere Angriffsfäche<br />
für Cyberattacken<br />
im Vergleich zu analogen Geräten.<br />
Dies stellt eine bedeutende<br />
Herausforderung dar, die<br />
die gesamte Branche betrifft.<br />
Die Profibus-Nutzerorgani sation<br />
(Profibus International) arbeitet<br />
bereits daran, herstellerübergreifende<br />
Standards für die<br />
Implementierung von Cyber-<br />
Security-Lösungen zu entwickeln.<br />
Diese Standards müssen<br />
jedoch weit über die Anforderungen<br />
eines einzelnen Unternehmens<br />
hinaus gehen und eine<br />
umfassende, branchenweite Lösung<br />
bieten. Dabei ist entscheidend,<br />
dass alle Beteiligten – von<br />
Herstellern bis zu Endanwendern<br />
– zusammenarbeiten, um<br />
robuste Sicherheitsstandards zu<br />
etablieren, die den Anforderungen<br />
der modernen, vernetzten<br />
Industrie gerecht werden. Nur<br />
so kann Ethernet-APL sein volles<br />
Potenzial entfalten und die Prozessindustrien<br />
sicher in eine digitalisierte<br />
Zukunft führen.<br />
Mehr Informationen<br />
www.de.endress.com<br />
Getränke! 02 | <strong>2025</strong> | 15
ROH- UND INHALTSSTOFFE | Wasser, Malz, Hopfen, Hefe<br />
GEBRAUT NACH DEM DEUTSCHEN REINHEITSGEBOT<br />
Vier Rohstoffe im Brauprozess<br />
Nur vier Rohstoffe sind technologisch notwendig und nach dem deutschen Reinheitsgebot<br />
erlaubt, um ein Bier in einer deutschen Braustätte (Ausnahmen Heim- und<br />
Versuchsbrauereien) zu brauen: Wasser, Malz, Hopfen und Hefe. Die Bayerische<br />
Staatsbrauerei Weihenstephan verpflichtet sich, wie alle anderen Brauereien in<br />
Deutschland, täglich und mit jedem neuen Sud dem Reinheitsgebot von 1516. Diese<br />
Version stellt den Ursprung des ältesten Lebensmittelgesetzes der Welt dar, das in<br />
leicht ergänzter Fassung nach wie vor in Deutschland praktiziert wird. „Gebraut nach<br />
dem deutschen Reinheitsgebot“ ist weltweit der Garant für erfahrene Braukunst und<br />
ausgezeichnete Bierspezialitäten. Konsumenten können sicher sein, dass in Bieren, die<br />
das Label „gebraut nach dem deutschen Reinheitsgebot“ tragen, nur Wasser, Malz,<br />
Hopfen und Hefe verbraut werden. Das gilt für in Deutschland gebraute Biere, aber auch<br />
für Biere aus anderen Ländern, die das Qualitätsversprechen freiwillig nutzen wollen.<br />
Die Bayerische Staatsbrauerei<br />
Weihenstephan, im Jahre<br />
1040 als Klosterbrauerei der<br />
Benediktinermönche gegründet, ist<br />
heute ein Staatsbetrieb, der nach<br />
privatwirtschaftlichen Maßstäben<br />
geführt wird. Das Brauereigelände<br />
ist umgeben von den modernen Institutsgebäuden<br />
der Technischen Universität<br />
München in Weihenstephan,<br />
die in der ganzen Welt als Ausbildungsstätte<br />
von Braumeistern und<br />
-ingenieuren bekannt ist.<br />
Der Weihenstephaner<br />
Brauprozess<br />
Während des gesamten Brauvorgangs<br />
bekommen die Weißbiere<br />
genau das, was sie brauchen, um<br />
zu einem wahren Genuss zu werden:<br />
Zeit und Ruhe. Genau diese<br />
Zeit und Ruhe erhalten die Rohstoffe<br />
beim aufwendigen und traditionellen<br />
Dreimaischverfahren. Dabei<br />
wird von der Gesamtmaische drei<br />
Mal je eine Teilmaische gezogen,<br />
auf schonende Art und Weise erhitzt<br />
und anschließend wieder miteinander<br />
vermengt. So herrschen<br />
für die im Malz natürlich enthaltenen<br />
Enzyme ausgezeichnete Wohlfühl-Bedingungen,<br />
sodass sie optimal<br />
arbeiten können: die Grundlage<br />
für den feinporigen Schaum<br />
und das typische Weihenstephaner<br />
Geschmacksprofil.<br />
In der Bayerischen Staatsbrauerei<br />
Weihen stephan gönnt man dem<br />
Bier bei der Gärung und Lagerung<br />
Die Hopfenreben werden am Feld geerntet. Foto: Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan<br />
zwei unterschiedliche Tanks im sogenannten<br />
Zweitankverfahren. Die<br />
Hauptgärung der Weihen stephaner<br />
Weißbiere wird durch die Zugabe<br />
der frischen Reinzuchthefe ausgelöst.<br />
Die Gärung dauert fünf<br />
Tage und findet in liegenden Tanks<br />
statt. Weihenstephans 1. Braumeister<br />
Tobias Zollo erklärt, warum:<br />
„In einem liegenden Tank herrscht<br />
weniger Druck. Auch Hefen sind<br />
lebende Organismen und arbeiten<br />
besser, wenn der Druck nicht zu<br />
hoch ist – das kennt man von sich<br />
selbst ja auch.“<br />
Danach zieht das Jungbier zur<br />
Lage rung in die stehenden Tanks<br />
um. Hier wird noch einmal frische<br />
16 | Getränke! 02 | <strong>2025</strong>
ROH- UND INHALTSSTOFFE | Wasser, Malz, Hopfen, Hefe<br />
Würze hinzugefügt. Im tiefen, kühlen<br />
Gewölbekeller kann das Bier<br />
dann unter kontrollierten Bedingungen<br />
in Ruhe fertig reifen, bis es vollständig<br />
endvergoren ist. Dies kann<br />
bis zu drei Wochen dauern – die genaue<br />
Zeit legt der Braumeister fest.<br />
Tobias Zoller verkostet die Biere, beurteilt<br />
sie anschließend und schickt<br />
laufend Proben zur technischen<br />
Kontrolle in die Technische Universität<br />
(TU). Erst nach Frei gabe des<br />
Braumeisters gehen die Biere frisch<br />
vom Tank direkt in die Abfüllung.<br />
Durch all diese Schritte wird ein Weihenstephaner<br />
zu dem, was es ist:<br />
ein Premiumbier, das man am besten<br />
genauso genießt, wie es gebraut<br />
wurde – mit Zeit und Ruhe.<br />
„Hopfazupfa“<br />
Jährlich begrüßt die Bayerische Staatsbrauerei<br />
Weihenstephan ihre neuen<br />
Auszubildenden beim „ Hopfazupfa“<br />
auf einem Hof der Hauptlieferanten<br />
für Hopfen in der Hallertau.<br />
Hier dürfen die neuen Azubis dabei<br />
Die Azubis der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan helfen einen Tag bei der Hopfenernte, beim „Hopfazupfa“.<br />
Foto: Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan<br />
einen Tag lang bei der Hopfenernte<br />
mithelfen, um tiefergehendes<br />
Wissen über die Herkunft und den<br />
Anbau des Hopfens sowie Wertschätzung<br />
für die Arbeit der Landwirte<br />
zu erhalten.<br />
Weihenstephaner Kellerbier 1516<br />
Die Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan empfiehlt allen Bierliebhabern, die<br />
einen ausgeprägten Hopfengeschmack schätzen, ihr Kellerbier 1516 zu probieren.<br />
Dieses besondere Bier wird mit der seltenen Hopfensorte „Record“ gebraut, die<br />
weltweit nur noch auf einem Hektar angebaut wird. Die exklusive Nutzung dieser<br />
Sorte wurde in Zusammenarbeit mit den Craft Beer-Pionieren von Sierra Nevada aus<br />
den USA ermöglicht.<br />
Bierstil: Weihenstephaner Kellerbier 1516<br />
Alkoholgehalt: 5,6 % vol<br />
Stammwürze: 12,6 % Gew.<br />
Hefestamm: untergärig<br />
Bitterwert: 25 IBU<br />
Hopfensorte: Record, Perle, Hallertauer Mittelfrüher<br />
Ideale Trinktemperatur: 6 bis 8 °C<br />
Farbe: Intensives, rötliches Bernstein<br />
Sensorische Beschreibung<br />
Ein bernsteinfarbenes, leicht getrübtes Bier mit einer wunderbar cremigen Schaumkrone,<br />
dessen Malztöne in Kombination mit fruchtigen Hopfennoten beim ersten<br />
Schluck angenehm in die Nase steigen. Es zeichnet sich durch einen runden, eher<br />
schlanken Körper mit einem milden, weichen Mundgefühl aus. Die elegante Hopfennote<br />
zieht sich durch das Geschmacksprofil und verabschiedet sich im Nachgang<br />
schnell, aber doch mit einer kleineren Erinnerung.<br />
Glaskultur<br />
Serviert werden sollte das Kellerbier in einem Glas mit einem größeren Durchmesser,<br />
um den Malzaromen ausreichend Gelegenheit zur Entfaltung zu geben. Ideal<br />
ist das Moravia-Glas. Das Glas kann für ein optimales Trinkerlebnis vorgekühlt sein.<br />
Food-Pairing-Tipps<br />
Fleischgerichte wie Burger, würzige Braten oder Geflügel. Suppen und Pasta.<br />
Milde (Frisch-)Käsesorten wie Camembert oder Brie. Honigbrot. Weizen- und Dinkelbrote.<br />
Nussdesserts. <br />
Hopfen: das grüne Gold<br />
Die verschiedenen Geschmacksrichtungen<br />
vieler Biersorten entstehen<br />
durch den Hopfen. Mit einer stetig<br />
wachsenden Vielfalt von Hopfensorten<br />
ist es möglich, unterschiedliche<br />
Geschmacksnuancen im Bier zu kreieren.<br />
Der Hopfen spielt zudem eine<br />
entscheidende Rolle im Brauprozess.<br />
Beim Bierbrauen werden ausschließlich<br />
die weiblichen Hopfendolden<br />
verwendet, heutzutage meistens in<br />
Form von Pellets.<br />
Aber was liefert den Geschmack?<br />
Dafür ist hauptsächlich das sogenannte<br />
Lupulin verantwortlich.<br />
Ätherische Öle, Eiweiß, Mineralstoffe<br />
und vor allem Bitterstoffe, die für<br />
das Bierbrauen von großer Bedeutung<br />
sind, sind im Lupulin enthalten.<br />
Die Öle beeinfussen vor allem<br />
das Aroma und den Geruch. Die Bitterstoffe<br />
sorgen im Brauprozess für<br />
die Bitterkeit des Bieres sowie für<br />
einen stabilen Schaum und haben<br />
auch eine konservierende Wirkung.<br />
Hopfen verlängert daher die Haltbarkeit<br />
des Bieres auf ganz natürliche<br />
Weise.<br />
Die Bayerische Staatsbrauerei<br />
Weihenstephan bezieht ihren Hopfen<br />
ausschließlich aus der Hallertau,<br />
dem größten zusammen hängenden<br />
Hopfenanbaugebiet der Welt – und<br />
mit zehn Kilometern Entfernung von<br />
der Brauerei direkt vor der Haustüre.<br />
Die Brauerei arbeitet bereits<br />
Getränke! 02 | <strong>2025</strong> | 17
ROH- UND INHALTSSTOFFE | Wasser, Malz, Hopfen, Hefe<br />
seit Jahrzehnten mit Hopfenpfanzern<br />
aus der Hallertau zusammen.<br />
Regiona lität ist der Brauerei bei den<br />
Rohstoffen sehr wichtig.<br />
Durch die Verwendung unterschiedlicher<br />
Hopfensorten können<br />
verschiedenste Aromen ins Bier gezaubert<br />
werden, die an folgende<br />
Kate gorien erinnern:<br />
• Menthol<br />
• Tee<br />
• grüne Früchte<br />
• Zitrusfrüchte<br />
• grasige Töne<br />
• holzig-aromatische Töne<br />
• Kaffee<br />
• Schokolade<br />
• würzig-krautige Töne<br />
• rote Beeren<br />
• blumige Töne<br />
Die Schlüsselrolle des Wassers<br />
im Brauprozess<br />
Das Wasser macht den größten Anteil<br />
der Rohstoffe im Bier aus. Daher<br />
ergeben sich hohe Qualitätsansprüche,<br />
die Zusammensetzung<br />
des Wassers entscheidet auch über<br />
den Charakter des Bieres. Für helle<br />
Biersorten wie Pils eignet sich<br />
eine geringere Wasserhärte, dunkle<br />
Biersorten entstehen bei härterem<br />
Wasser. Früher konnte man die<br />
Wasserhärte noch nicht beeinfussen,<br />
so sind regional unterschiedliche<br />
Biersorten entstanden.<br />
Zusätzlich ist Wasser ein wichtiger<br />
Faktor in der Brauerei zur Reinigung<br />
der Leitungen und Anlagen. Die<br />
Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan<br />
verwendet das Stadtwasser<br />
von Freising als Grundlage für ihre<br />
Bierherstellung. Das Wasser wird zuerst<br />
von den Stadtwerken Freising<br />
zu Trinkwasser höchster Qualität<br />
Drei Fragen an Sina Fürlauf, Braumeisterin und Qualitätsmanagerin der Bayerischen<br />
Staatsbrauerei Weihenstephan<br />
? GTM: Nach welchen Kriterien<br />
kauft die Bayerische Staatsbrauerei<br />
Weihenstephan ihre<br />
Rohstoffe Malz, Hopfen und<br />
Hefe ein?<br />
! Sina Fürlauf: Unser oberstes<br />
Ziel bei der Bayerischen Staatsbrauerei<br />
Weihenstephan ist eine<br />
hohe und gleichbleibende Qualität,<br />
das gilt auch bei der Rohstoffbeschaffung.<br />
Hinzu kommt, dass wir<br />
regionalen Rohstoffen stets den<br />
Vorrang geben und bei unserer<br />
Lage ist das durch das nahe Hopfenanbaugebiet<br />
sowie die Getreideanbausituation<br />
in Bayern sehr<br />
gut möglich.<br />
? GTM: Aus welchen Regionen<br />
bezieht die Bayerische Staatsbrauerei<br />
Weihenstephan ihre<br />
Rohstoffe für die mehrfach ausgezeichneten<br />
Weihenstephaner<br />
Bierspezialitäten?<br />
! Sina Fürlauf: Das Getreide,<br />
das wir von regionalen Mälzereien<br />
erhalten, wird ausschließlich<br />
in Bayern angebaut. Jede einzelne<br />
Malzlieferung wird von und<br />
in der Produktion sowie von den<br />
wissenschaftlichen Mitarbeitern<br />
der TU München-Weihenstephan<br />
auf Herz und Nieren geprüft – nur,<br />
wenn alle strengen Kriterien erfüllt<br />
sind, darf das Malz verwendet<br />
werden.<br />
Unsere Hopfensorten stammen<br />
alle aus der nahegelegenen Hallertau.<br />
Jedes Jahr zur Erntezeit schauen<br />
wir bei unseren Hopfenbauern<br />
vorbei, um uns von der Qualität<br />
Sina Fürlauf, Braumeisterin und Qualitätsmanagerin der Bayerischen Staatsbrauerei Weihenstephan.<br />
Foto: Bayerische Staatsbrauerei Weihenstephan<br />
des Rohstoffs vor Ort zu überzeugen.<br />
Zusätzlich muss auch die eingefahrene<br />
Ernte der strengen Qualitätsprüfung<br />
der TU München-<br />
Weihenstephan standhalten.<br />
Auch bei der Hefe profitieren wir<br />
von der engen Zusammenarbeit<br />
und der räumlichen Nähe zur TU,<br />
im größten und weltweit renommiertesten<br />
Hefezentrum lagert unser<br />
Hefestamm. Das Besondere: In<br />
der Brauerei selbst wird der Reinzuchthefestamm<br />
weitergezüchtet.<br />
Somit ist für jeden Sud frische, gärkräftige<br />
Hefe vorhanden.<br />
? GTM: Welche Maßnahmen<br />
greifen bei der Bayerischen<br />
Staatsbrauerei Weihenstephan,<br />
um ressourcenschonend mit<br />
Wasser umzugehen?<br />
! Sina Fürlauf: Wasser ist für<br />
uns die wichtigste Ressource –<br />
nicht nur als Rohstoff, sondern<br />
auch als unverzichtbare Grundlage<br />
für sämtliche Reinigungsprozesse.<br />
Deshalb liegt in diesem Bereich<br />
auch das größte Einsparpotenzial.<br />
Bei den automatisierten<br />
Reinigungen der Tanks und Leitungen<br />
wurden daher bei uns die<br />
Verbräuche auf ein Mini mum reduziert.<br />
Das gilt auch für Anlagen,<br />
die Wasser verbrauchen: In<br />
der Flaschenwaschmaschine zum<br />
Beispiel wird kontinuierlich versucht,<br />
die Spritzungen zu reduzieren,<br />
um den Verbrauch so niedrig<br />
wie möglich zu halten. Dort wird<br />
auch Wasser mehrfach verwendet.<br />
Zusätzlich schulen wir unsere<br />
Mitarbeiter in der Produk tion,<br />
sparsam mit Wasser umzugehen<br />
und legen den Fokus bei der Anschaffung<br />
neuer Anlagen auch<br />
auf den Umweltaspekt.<br />
? GTM: Vielen Dank für die<br />
ausführlichen Informationen.<br />
18 | Getränke! 02 | <strong>2025</strong>
aufbereitet. Anschließend wird<br />
das relativ harte Wasser mit einem<br />
Härte grad von etwa 20 °dH<br />
in der Bayerischen Staatsbrauerei<br />
Weihenstephan enthärtet,<br />
um die gewünschte Wasserhärte<br />
zu erreichen, und ist dann bereit,<br />
um zu bestem Bier verbraut<br />
zu werden.<br />
Malz: Körper des Bieres<br />
Der größte Teil des in Deutschland<br />
für die Bierherstellung eingesetzten<br />
Malzes basiert auf<br />
Gerste, gefolgt von Weizenmalz.<br />
Gerste bringt als Getreide<br />
von Haus aus sehr viele Vorteile<br />
mit und eignet sich daher<br />
ideal für die Herstellung von<br />
Bier. Gerste punktet mit einem<br />
hohen Stärkegehalt, der wichtig<br />
ist, um möglichst viel Zucker<br />
für den Brauprozess zur Verfügung<br />
stellen zu können. Ein relativ<br />
geringer Eiweiß gehalt, viele<br />
Enzyme und ausgeprägte Spelzen,<br />
die als natür liche Filterschicht<br />
beim Brauprozess fungieren,<br />
runden das Vorteils paket<br />
ab. Malz wird aus Getreide hergestellt,<br />
indem es nach der Ernte<br />
in Wasser eingeweicht wird. Auf<br />
diese Weise bringen Mälzer das<br />
Getreide zum Keimen, wodurch<br />
die harte Konsistenz aufgelöst<br />
wird und getreideeigene Enzyme<br />
erste Stärkebestandteile aufspalten.<br />
Das gekeimte Getreide<br />
(Grünmalz) wird zuerst beim<br />
Schwelken (Entzug von Wasser<br />
durch starke Luftströmung bei<br />
niedriger Temperatur) und danach<br />
beim Darrvorgang (Trocknen<br />
unter höherer Temperatur)<br />
zum Braumalz weiterverarbeitet.<br />
Dieses muss vor dem Brauen<br />
in der Brauerei noch geschrotet,<br />
also zerkleinert, werden.<br />
Durch die Verwendung unterschiedlicher<br />
Malzsorten können<br />
verschiedenste Aromen ins Bier<br />
gezaubert werden, die an folgende<br />
Aroma-Kategorien erinnern:<br />
• Brot-, Biskuit- oder Toastaromen<br />
• Honig, Karamell, Toffee<br />
• Schokolade<br />
• Kaffee<br />
• Lakritz<br />
• Nüsse<br />
Mit diesen Malzsorten werden<br />
die Weihenstephaner Bierspezialitäten<br />
gebraut:<br />
• Münchner Malz (Gerste)<br />
• Pilsner Malz (Gerste)<br />
• Weizenmalz<br />
Hefe: Herz des Bieres<br />
Hefen sind Pilze und fakultative<br />
Anaerober. Das bedeutet,<br />
sie können sowohl mit als<br />
auch ohne Sauerstoff überleben.<br />
Sie verdoppeln sich innerhalb<br />
von sechs bis acht Stunden.<br />
In sieben Tagen wachsen<br />
aus einer Zelle zwischen 150<br />
und 200 Millionen Hefezellen<br />
in Hefe banken in sterilen Nährlösungen.<br />
Sie wandeln im Brauprozess<br />
Zucker (aus dem Malz)<br />
zu CO 2<br />
und Alkohol um und<br />
übernehmen damit eine der<br />
wichtigsten Aufgaben, um zum<br />
fertigen Endprodukt zu gelangen.<br />
In Hefebanken werden die<br />
Hefen der Brauereien gelagert,<br />
hier wird dafür gesorgt, dass sie<br />
in ihrer Reinheit bestehen. Von<br />
dort können die Brauereien ihre<br />
Hefe regelmäßig abrufen, um<br />
die Sude anzusetzen. Während<br />
die untergärigen Hefestämme<br />
weniger Anteil am gesamten<br />
Aromaprofil haben, stammen<br />
von obergärigen Hefen folgende<br />
Aromakomponenten:<br />
• Vanille<br />
• Nelken<br />
• Muskat<br />
• weinartige Aromen<br />
• Trockenfrüchte<br />
• exotische Früchte<br />
• Banane<br />
Bierspezialitäten der Bayerischen<br />
Staatsbrauerei Weihenstephan<br />
werden mit der eigens geschützten<br />
Stephanus-Hefe gebraut. Zusammen<br />
mit der fast 1.000-jährigen<br />
Erfahrung und den traditionellen<br />
Brauverfahren entstehen<br />
Premiumbiere höchster Qualität,<br />
die jedes Jahr auf den internationalen<br />
Bierwettbewerben mit<br />
begehrten Auszeichnungen geehrt<br />
werden.<br />
Mehr Informationen<br />
www.weihenstephaner.de
ROH- UND INHALTSSTOFFE | Getränketrends<br />
WEITERVERWERTUNG DES FRUCHTFLEISCHES DER KAFFEEBOHNE<br />
Innovative Ideen, Tradition<br />
und „Zero Waste“<br />
Karottenkraut im Mangold-Smoothie, eine leckere Suppe aus Blumenkohlblättern und<br />
aufs Brot ein Pesto aus den Blättern einer Kohlrabi. Auch wenn schon länger bekannt<br />
ist, dass vom Blumenkohl, der Karotte und der Kohlrabi mehr essbar ist als lediglich der<br />
Gemüsekernteil selbst, hat doch die Schweizer Journalistin Esther Kern diese Thematik<br />
in ihr sogenanntes „Leaf to root“-Projekt gebündelt, das sich zugunsten einer möglichst<br />
vollständigen Verwertung darum kümmert, welche Gemüse-Teile nicht nur essbar sind,<br />
sondern auch durch ihre Zubereitungsweise lecker munden.<br />
Mit „Cascara“ für Genuss<br />
und gegen Verschwendung<br />
von Rohstoffen<br />
Mit „Leaf to root“ als einem „Zero-<br />
Waste-Konzept“ soll der Verschwendung<br />
von Lebensmitteln auf den<br />
Leib gerückt werden. Und so passt<br />
dieses Stichwort auch zu einem<br />
Trend, der sich seit 2022 auf dem<br />
Getränkemarkt tummelt – und der<br />
dank der Prämierung des Getränks<br />
„Caraté“ mit dem „All Beverage<br />
Award <strong>2025</strong>“ in der Kate gorie Limonade<br />
(inklusive Mate) nun auch<br />
endgültig im Softgetränke- Bereich<br />
angekommen ist. Doch was ist nun<br />
das Geheimnis des Gewinnergetränks<br />
„Caraté“ aus dem Hause<br />
Cascaritas? Das Start-Up Cascaritas<br />
hat es sich mit der Verwendung der<br />
aromatischen Kaffeekirsche ebenfalls<br />
zum Ziel gesetzt, einer unnötigen<br />
Verschwendung von Lebensmitteln<br />
entgegenzutreten. Unter<br />
dem Stichwort eines „Upcyclings“<br />
der Kaffeekirsche wird diese Unternehmung<br />
nun erfolgreich ins Werk<br />
gesetzt. Die gerade bei uns in Europa<br />
noch relativ unbekannte Seite<br />
der Kaffeekirsche bezeichnet<br />
eine noch nahezu unbenutzte Ressource.<br />
Das Wort „Cascara“ ist vom<br />
Wortursprung her die spanische Bezeichnung<br />
für „Schale“. So wird in<br />
Folge zum einen speziell mit dem<br />
Begriff „Cascara“ die Kaffeefrucht<br />
benannt, die (im Gegensatz zu der<br />
Kaffeebohne) die äußere, dicke rote<br />
Schicht der Kaffeekirsche darstellt<br />
und zur Aufgabe hat, das der ganzen<br />
Frucht innewohnende Fruchtfeisch<br />
zu schützen. Schließlich entspringt<br />
die bei uns viel bekanntere<br />
Kaffeebohne als Kern der Kaffeekirsche-Frucht<br />
und wird im Laufe<br />
der weiteren Verarbeitungsprozesse<br />
zur gerösteten Kaffeebohne.<br />
Seit 2022 für den Europäischen<br />
Markt zugelassen<br />
Der Begriff „Cascara“ steht sowohl<br />
bei den Machern von Cascaritas als<br />
auch bei anderen Kaffee/Tee-Enthusiasten<br />
für ein Getränk, das es bei<br />
uns bereits im Jahr 2022 zum neuen<br />
Trendgetränk geschafft hat: dem<br />
Kaffeekirschentee oder auch Cascara-Tee<br />
genannt. Doch auch hier gilt<br />
es zu differenzieren, denn die Einheimischen<br />
in den Ländern Arabien,<br />
Bolivien oder dem Jemen können<br />
offensichtlich eine bereits Jahrhunderte<br />
Jahre alte Tradition mit<br />
Cascara als Aufgussgetränk vorweisen.<br />
Denn dieses Fruchtfeisch wurde<br />
dort seit jeher getrocknet und als Tee<br />
weiterverarbeitet. Was sowohl der<br />
Tee als auch die Limonade aus dem<br />
Hause Cascaritas gemeinsam haben,<br />
ist, dass sie Koffein enthalten. Und<br />
da sie reich an Antioxidantien sowie<br />
an Mineralstoffen, Ballaststoffen<br />
und Eiweißen ist, wird das kleine<br />
runde Geschmacks-Wunder auch<br />
gerne als Superfood bezeichnet.<br />
Was enthält nun die mit dem „All<br />
Beverage Award <strong>2025</strong>“ ausgezeichnete<br />
Limonade? Für Caraté werden<br />
dem Quellwasser ein Aufguss aus<br />
der Pulpe der Kaffeekirsche 45 %,<br />
Rohrzucker, Kohlensäure, Zitronensaft<br />
aus Zitronensaftkonzentrat zugefügt<br />
– eine Mischung, die dann<br />
eben auch durch die Pulpe der<br />
Kaffeekirsche koffeinhaltig ist. So<br />
schmeckt dieses Softgetränk angenehm<br />
fruchtig-säuerlich mit Anklängen<br />
an Tee und Mate. Also eine<br />
Geschmacksrichtung, die zwischen<br />
Neuem und Altbekanntem pendelt<br />
und somit der Firmenphilosophie<br />
Fotos: LACASCARA
des jungen Start-Ups aus Bielefeld<br />
entspricht: durch neue Genuss- und<br />
Geschmackserlebnisse Freude und<br />
kulinarische Erfahrungen zu schaffen.<br />
Dabei ist das Start-Up selbst<br />
auch aus einer Mischung von Zufällen,<br />
Innovationsgeist, Ideenreichtum<br />
und dem Wunsch entstanden, in der<br />
Welt etwas Positives zu bewegen.<br />
Dazu kam, dass im Februar 2022<br />
dann auch die Kaffeekirsche als geprüftes,<br />
sicheres Lebensmittel in<br />
Europa zum Verkauf freigegeben<br />
wurde, weswegen sich dann just im<br />
selben Jahr der Kaffeekirschen-Tee<br />
als Trendgetränk entwickeln konnte<br />
und sich auch hier der Kreis wieder<br />
schließt. Nun ist Caraté als peppige<br />
Limonade mit neuem, nicht zu süßem<br />
Geschmack nach Cascara bereit,<br />
die Welt der Softgetränke weiter<br />
zu erobern.<br />
Tee-Genuss-Momente mit<br />
der Kaffeekirsche in Murnau<br />
am Staffelsee<br />
So haben andere Anbieter zu dieser<br />
Gelegenheit den Kaffeekirschen-Tee<br />
auf den Markt gebracht, wie etwa<br />
die Murnauer Kaffee rösterei. Das<br />
Murnauer Kaffeehaus, in Murnau<br />
am Staffelsee gelegen, bietet auserlesene<br />
Kaffeespezialitäten aus<br />
der hauseigenen Kaffeerösterei und<br />
führt allerlei hochwertige, pfiffige<br />
und besondere Kaffeekreationen in<br />
ihrem Portfolio.<br />
Schließlich entwickeln die dortigen<br />
Röstmeister für jede Kaffeesorte<br />
ihr eigenes Röstprofil. Und somit<br />
ist auch derjenige in dem auserlesenen<br />
Haus in guten Händen,<br />
der nicht nur die Kaffeebohne, sondern<br />
auch mit „Cascara“ die Pulpe<br />
der Kaffeekirsche entdecken möchte<br />
und zum Kaffeekirschen-Tee der<br />
Murnauer greift. Mit einem Spruch<br />
von Boris Pasternak auf der Webseite<br />
des Kaffeehauses machen auch<br />
die Murnauer klar, wie wichtig die<br />
Nachhaltigkeit für das Unternehmen<br />
ist: „Was wir heute tun, entscheidet,<br />
wie die Welt morgen aussieht.“<br />
Und so setzt die nachhaltige<br />
Murnauer Kaffeerösterei auch<br />
auf die Philosophie des Direct Trade<br />
und auf regenerative Energiequellen.<br />
Und wer sich die Murnauer<br />
Kaffee-Köstlichkeiten nicht nur per<br />
Online-Shop ins Haus kommen lassen,<br />
sondern der Gemeinde am<br />
Staffelsee einen Besuch abstatten<br />
möchte, kann die kulinarischen Höhepunkte<br />
Murnaus auch gemäß der<br />
Murnauer Genuss-Wanderkarte mit<br />
allen Sinnen nachvollziehen. So bietet<br />
sich nach einem Besuch im Gabriele-Münter-Haus<br />
eben nicht nur<br />
der Besuch der Murnauer Kaffeerösterei<br />
an, sondern es liegen etwa<br />
auch noch die Brauereien Griesbräu<br />
sowie Karg auf dem Weg sowie<br />
eine Schokoladenmanufaktur.<br />
Und natürlich bietet sich zum weiteren<br />
Genussmoment immer auch<br />
ein Abstecher zum Staffelsee an.<br />
Und wer mehr Zeit in der Murnauer<br />
Kaffeerösterei verbringen möchte,<br />
findet dort auch eine interessante<br />
Auswahl an Kaffeekursen: Beim<br />
Barista-Kurs „Kaffee-Geheimnis“<br />
kann der Interessierte mehr über<br />
die Kunst des Kaffeeröstens und die<br />
unterschiedlichen Geschmacksvarianten<br />
etwa von Robusta und Arabica<br />
lernen. Weiterhin kann etwa<br />
der eigene Kaffee geröstet werden<br />
oder auch in einem Sensorik-Kurs<br />
der Geschmackssinn bezüglich des<br />
Kaffee-Genusses und der unterschiedlichen<br />
Aromen geschult werden.<br />
Und wer vor Ort gleich den<br />
Murnauer Cascara-Tee probieren<br />
möchte, kommt im Kaffeehaus auf<br />
seine Kosten.<br />
Lacascara Aperitivo und Spritz<br />
Und ein weiteres Produkt mit<br />
Cascara findet sich in der Produktpalette<br />
des Kaffeehauses am Staffelsee:<br />
„Lacascara“. Ein moderner Premium-Aperitivo<br />
mit dem Geschmack<br />
der Cascara-Kaffee kirsche, hergestellt<br />
von der Lacascara Drinks GmbH<br />
aus Wiesbaden. Dabei wird der Geschmack<br />
des Cascara in den dargebotenen<br />
0,5-Liter-Flaschen – abgerundet<br />
mit den feinen Nuancen von<br />
Grapefruit und Himbeeren – ein Halbbitter-Likör<br />
also mit fruchtig-herbem<br />
Geschmack. Und dabei ohne künstliche<br />
Farb- und Aromastoffe, frei von<br />
Pestiziden und auch ohne künstliche<br />
Zusätze. Die Genussliebhaber<br />
Lisah Dietrich und Constantin Müller<br />
haben ihren Aperitivo „ Lacascara“<br />
auch als ein besonderes Statement<br />
für nachhal tigen Genuss auf den<br />
Markt gebracht, mit der Mission, den<br />
Spirituosenmarkt mit Qualität, Nachhaltigkeit<br />
und Innovation zu premiumisieren.<br />
Und tatsächlich konnten<br />
diese beiden durch einen Auftritt<br />
in „Die Höhle der Löwen“ am<br />
15. April 2024 den Investor Tillman<br />
Schulz für ihren visio nären Aperi tivo<br />
be geistern. Mit Cascara zum vollen<br />
Erfolg auf jeder Linie! Und so gibt es<br />
in der Lacascara-Produktlinie ebenfalls<br />
den trinkfertigen „ Lacascara<br />
Spritz“ als alkoholisches Mischgetränk<br />
mit mind. 60 % Perlwein und<br />
11 % vol. Alkohol.<br />
All die Beispiele der schmackhaften<br />
Weiterverwertung des Fruchtfeischs<br />
der Kaffeekirsche können<br />
also gemeinsam als exemplarisch dafür<br />
angesehen werden, wie die Verbindung<br />
von Tradition und Moderne<br />
auch in der Getränkeindustrie neuen<br />
und innovativen Getränken auf den<br />
Markt verhelfen kann. Dr. B. Sch.<br />
Fotos: LACASCARA<br />
Getränke! 02 | <strong>2025</strong> | 21
ROH- UND INHALTSSTOFFE | Forschung und Entwicklung<br />
LANGJÄHRIGES PRÜFUNGSVERFAHREN ERFOLGREICH ABGESCHLOSSEN<br />
Zulassung neuer reblausresistenter<br />
Unterlagssorten<br />
Pflanzenzüchtung beschäftigt sich mit der Verbesserung von Pflanzen im Hinblick auf<br />
wichtige Eigenschaften wie Ertrag, Krankheitsresistenz, Stresstoleranz und Qualität. Die<br />
Pflanzenzüchtung bietet damit einen wichtigen Schlüssel zur Verbesserung der Effizienz<br />
und Nachhaltigkeit der Landwirtschaft in der Zukunft.<br />
Abb. links:<br />
Vinto (Vitis berlandieri x<br />
Börner) gekreuzt: 1992,<br />
Zuchtnummer Gm 9230-3<br />
Abb. rechts:<br />
Libero (125 AA x Börner)<br />
gekreuzt: 1992,<br />
Zuchtnummer Gm 9228-45<br />
Eindruck aus dem Schnittgarten – zu sehen sind die reblausresistenten Unterlagssorten „Vinto“ (links im Bild)<br />
und „Libero“ (rechts im Bild). Fotos: HS Geisenheim/Dr. Timo Strack<br />
Ein Schlüssel zur Bewältigung<br />
der Herausforderungen<br />
des Klimawandels<br />
Das Institut für Pfanzenzüchtung<br />
der Hochschule Geisenheim gibt die<br />
Zulassung der neuen reblausresistenten<br />
Unterlagssorten „ Vinto“ (Vitis<br />
berlandieri x Börner; Zuchtnummer<br />
Gm 9230-3) und „Libero“ (125 AA x<br />
Börner; Zuchtnummer Gm 9228-45)<br />
bekannt. Mit Bescheid des Bundessortenamtes<br />
vom 20. August 2024<br />
wurden beide Sorten, jeweils mit der<br />
Klonbezeichnung „Klon 1 Gm“, offiziell<br />
in die deutsche Sortenliste aufgenommen.<br />
Die Zulassung markiert<br />
den erfolgreichen Abschluss eines<br />
mehr als zehn Jahre umfassenden<br />
Prüfverfahrens der neuen Unterlagssorten.<br />
Neben Adaptionsprüfungen<br />
an unterschiedlichen Standorten<br />
wurden die neuen Unterlagen<br />
fünf Jahre lang in Schnittgarten- und<br />
Affinitätsprüfungen sowie vier Jahre<br />
auf ihre Resistenz gegen die Reblaus<br />
getestet. Die abschließende vergleichende<br />
Sortenprüfung konnte<br />
im Jahre 2024 Jahr erfolgreich beendet<br />
werden.<br />
Beide Neuzüchtungen zeigen<br />
eine ähnliche Reblausfestigkeit wie<br />
Börner mit einer zusätzlich verbesserten<br />
Aktivkalktoleranz. Während<br />
Vinto eine mittlere bis starke Wüchsigkeit<br />
an das Edelreis vermittelt (zwischen<br />
SO4 und 125 AA) zeigt sich der<br />
Edelreis nach Veredelung mit Libero<br />
etwas schwachwüchsiger (etwa zwischen<br />
161-49 Couderc und SO4).<br />
Die beiden neuen reblausfesten Unterlagssorten<br />
erlauben daher eine<br />
Erweiterung der Möglichkeiten für<br />
die Auswahl standortangepassten<br />
Pfanzmaterials. Vinto und Libero<br />
sind seit dem 8. November 2024<br />
in der aktualisierten Liste des Julius<br />
Kühn- Instituts für als reblaustolerant<br />
geltende Unterlagsrebsorten<br />
im Bundesanzeiger aufgeführt. Damit<br />
sind sie offiziell für die Verwendung<br />
im Deutschen Weinbau gemäß<br />
der Reblausverordnung zugelassen.<br />
Dies ermöglicht nun die Produktion<br />
von Vermehrungsmaterial beider<br />
Sorten in vollem Umfang aufzunehmen.<br />
Das Institut arbeitet daran,<br />
den Bedarf der Vermehrungs- und<br />
Veredlungs betriebe durch den Aufbau<br />
von Vermehrungsanlagen bestmöglich<br />
zu decken.<br />
Interessierte Betriebe können sich<br />
für Rückfragen zu den Eigenschaften<br />
der Unterlagen oder Anfragen<br />
zur Verfügbarkeit von Veredlungsund<br />
Vermehrungsmate rial gerne<br />
direkt an das Institut für Pfanzenzüchtung<br />
wenden.<br />
Mehr Informationen<br />
www.hs-geisenheim.de<br />
22 | Getränke! 02 | <strong>2025</strong>
IM FOKUS | Forschung und Entwicklung<br />
GEFRIERPUNKTBESTIMMUNG VON BIS ZU 40 PROBEN PRO STUNDE<br />
Qualitätskontrolle in der<br />
Milchproduktion<br />
Bei der Gewinnung von Milch kommt es zu unerwünschten Wasserzugaben. Die<br />
Spülung von Melkanlagen, Milchtanks sowie Tanklastwagen führt zu einer unvermeidbaren<br />
Beimischung von Wasser. Deshalb spielt die messtechnische Bestimmung von<br />
Wasserzusätzen eine wichtige Rolle bei der Qualitätskontrolle der Milch.<br />
M<br />
it Hilfe der Gefrierpunktbestimmung<br />
(Kryo skopie)<br />
wird der Fremdwassergehalt<br />
von Milch ermittelt. Der führende<br />
Hersteller im Bereich der<br />
Kryoskopie, Funke-Gerber, hat seinen<br />
bewährten CryoStar auto matic<br />
in wesentlichen Punkten verbessert.<br />
So arbeitet das Gerät selbst bei 40 °C<br />
Raumtemperatur schnell und zuverlässig.<br />
Der neu hinzugefügte Drucksensor<br />
warnt rechtzeitig bei Druckschwankungen,<br />
sodass es nicht zu<br />
unerwünschten Abweichungen im<br />
Messverlauf kommt. Alle Einstellungen<br />
sowie Messverläufe lassen sich<br />
bequem über das Touch-Display vornehmen<br />
und einsehen.<br />
In der modernen Milchproduktion<br />
steht Qualitätssicherung an oberster<br />
Stelle. Die zuverlässige Überprüfung<br />
der Milchzusammensetzung<br />
ist für Landwirte, Molke reien sowie<br />
Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie<br />
unerlässlich. Eine zentrale<br />
Rolle fällt dabei der Gefrierpunktbestimmung<br />
zu, die als bewährtes<br />
Verfahren gilt, um mögliche Verfälschungen<br />
durch Wasser oder auch<br />
defekte Anlagen in der Milchverarbeitung<br />
rasch und sicher aufzudecken.<br />
Die hierfür eingesetzten Geräte<br />
müssen nicht nur schnelle und<br />
reproduzierbare Ergebnisse liefern,<br />
sondern auch äußeren Temperaturschwankungen<br />
und Raumtemperaturen<br />
von weit über 30 °C standhalten,<br />
ohne dass es zu Abweichungen<br />
der Ergebnisse kommt.<br />
Rundmagazin für schnelles<br />
Probenhandling<br />
Ein Rundmagazin bietet Platz für<br />
zwölf Proben. Diese werden automatisch<br />
der Reihe nach gemessen.<br />
Je nach Einstellung hat man nach<br />
90 Sekunden bereits das erste Mess -<br />
ergebnis, sodass sich ein maxi maler<br />
Probendurchsatz von 40 Proben pro<br />
Stunde ergibt. Die Kühleinheit wurde<br />
ebenfalls überarbeitet und die neu<br />
entwickelte Ansteuerungselektronik<br />
reduziert die entstehende Abwärme.<br />
Zusammen mit einem verbesserten<br />
Wärmeabtransport gelingen auch<br />
Messungen bei Raumtemperaturen<br />
von bis zu 40 °C.<br />
Das Gerät verhält sich im definierten<br />
Messbereich streng linear. „Wir<br />
gewährleisten eine durchgehende<br />
Lineari tät im Messbereich von -1,5 °C<br />
bis 0 °C, wobei der Linearitätsfehler<br />
weniger als 0,001 °C beträgt. Dadurch<br />
entfällt selbst für Messungen<br />
außerhalb des Kalibrierbereichs<br />
die Notwendigkeit einer zusätzlichen<br />
Kalibrierung“, veranschaulicht<br />
Unter dem unscheinbaren Gehäuse verbirgt sich ein<br />
leistungsstarkes Kühlsystem.<br />
Foto: Funke-Dr. N. Gerber Labortechnik<br />
Bei der Gewinnung von Milch kommt es zu unerwünschten<br />
Wasserzugaben. Foto: Funke-Dr. N. Gerber<br />
Labortechnik/megumi-nachev@unsplash<br />
Dipl.-Ing. Konrad Schäfer von<br />
der Berliner Funke-Dr. N. Gerber<br />
Labor technik GmbH. Dies ist vorteilhaft,<br />
wenn beispielsweise die Messung<br />
zur Überprüfung einer Laktosefreiheit<br />
von Milch verwendet wird.<br />
Die automatische Kalibrie rung<br />
spart Zeit und minimiert Fehlerquellen,<br />
indem alle Einstellungen und<br />
Kalibrierwerte gespeichert werden.<br />
Sämtliche Einstellungen, Menüpunkte<br />
und Messverläufe lassen<br />
sich über das Touch-Display vornehmen<br />
und einsehen. „Somit lässt<br />
sich die von der Norm ISO / IDF / DIN<br />
5764 vorgeschriebene Plateausuche<br />
in Echtzeit kontrollieren und nachvollziehen.<br />
Diese Darstellungsweise<br />
haben wir uns patentieren lassen“,<br />
so Schäfer. Um die Ergebnisse zu<br />
exportieren, kann der CryoStar dank<br />
geeigneter Anschlussmöglichkeiten<br />
gemäß Laborstandards an Drucker<br />
und PC angebunden werden.<br />
CryoStar unterstützt eine<br />
Vielzahl an Sprachen in der<br />
Bedienung<br />
Damit der CryoStar auch für die Zukunft<br />
gewappnet ist, können sämtliche<br />
Parameter frei programmiert<br />
werden, sodass sich das Gerät auf<br />
alle aktuellen und künftigen nationalen<br />
und internationalen Normen<br />
einstellen lässt. Zudem unterstützt<br />
der CryoStar auch eine wachsende<br />
Anzahl an Sprachen. Neben<br />
den aktuell aufgespielten Optionen<br />
Deutsch und Englisch, kann das Gerät<br />
durch Updates leicht auf weitere<br />
Sprachen eingestellt werden. <br />
Mehr Informationen<br />
www.funke-gerber.de<br />
Getränke! 02 | <strong>2025</strong> | 23
IM FOKUS | Nachhaltige Logistik<br />
GETRÄNKEHERSTELLER MODERNISIERT KOMPAKTLAGER<br />
Verlängerung der Lebensdauer<br />
von Anlagen<br />
Von Herausforderungen in der Getränkeindustrie liest man überall, sei es von den<br />
wachsenden Anforderungen des Verbrauchers, den steigenden Rohstoffpreisen oder<br />
der Notwendigkeit, Prozesse nachhaltiger zu gestalten. Um auf Kurs zu bleiben<br />
und die eigene Position zu stärken, müssen Getränkehersteller proaktiv auf diese<br />
Veränderungen eingehen und ins Handeln kommen. Genau so hat es der mittelständische<br />
Fruchtsafthersteller beckers bester GmbH gemacht und in die Modernisierung seines<br />
Kompaktlagers investiert.<br />
B<br />
ereits in den 90er Jahren<br />
war der Wandel in den Kaufentscheidungen<br />
der Verbraucher<br />
erkennbar. Gesundheit,<br />
Genuss und Umweltorientierung<br />
rückten mehr in den Vordergrund<br />
und beckers bester setzte seine<br />
Markterfolge in diesem Bereich in<br />
nachhaltige Investitionen um. Dazu<br />
zählte die Automatisierung des<br />
Logistikbereichs und die Firmenleitung<br />
entschied sich für den Neubau<br />
eines Kompaktlagers in Silobauweise<br />
der Firma Westfalia <strong>Technologie</strong>s<br />
GmbH & Co.KG, damals noch<br />
Westfalia Systemtechnik.<br />
Zukunftsinvestition von<br />
damals zahlt sich aus<br />
Seit drei Jahrzehnten gewährleistet<br />
die Anlage von Westfalia nun in<br />
Nörten-Hardenberg die vollautomatische<br />
Lagerung von beckers bester<br />
naturbelassenen Fruchtsäften, Nektaren<br />
und Schorlen. Mit einem zweigassigen<br />
Satellitenlager ® , vier Regalbediengeräten<br />
mit Satellit ® und<br />
11.601 Regalstellplätzen für Europaletten<br />
wurde die Basis für eine<br />
effiziente Lagerlogistik geschaffen.<br />
Eine Basis, die sich 30 Jahre lang bewährt<br />
hat.<br />
Blick ins Lager bei beckers bester: Hier werden an die 236 verschiedene Direktsäfte und Nektare von Westfalias Regalbediengeräten<br />
ein- und ausgelagert.<br />
hoher Energieverbrauch sowie Softwareentwicklungen<br />
in den Vordergrund.<br />
So war es auch bei dem<br />
Fruchtsafthersteller, dessen Anlage<br />
im 3-Schichtbetrieb im Jahr circa<br />
100.000 Paletten ein- und auslagert.<br />
Störungen entstanden, wodurch<br />
LKWs längere Standzeiten hatten<br />
Modernisierung als Schlüssel<br />
zur Zukunftsfähigkeit<br />
Eine längere Reifezeit verbessert die<br />
Qualität vieler Getränke, dies gilt<br />
allerdings weniger für automatisierte<br />
Anlagen. So rücken über die<br />
Jahre Themen wie Ersatzteilebeschaffung,<br />
mechanischer Verschleiß,<br />
Luftaufnahme des Standortes beckers bester in Lütgenrode.<br />
Fotos: beckers bester GmbH<br />
24 | Getränke! 02 | <strong>2025</strong>
IM FOKUS | Nachhaltige Logistik<br />
und sogar Stillstand in der Produktion<br />
drohte. Um die Wirtschaftlichkeit<br />
durch hohe Planbarkeit, Verfügbarkeit<br />
und Zuverlässigkeit wieder<br />
zu gewährleisten, war eine gut<br />
durchdachte Modernisierung nahezu<br />
unausweichlich. Daher beauftragte<br />
beckers bester seinen langjährigen<br />
Partner und Lager automatisierer<br />
Westfalia mit einer umfassenden Bestandsanalyse,<br />
bei der alle kritischen<br />
Komponenten und Anlagenbauteile<br />
überprüft wurden.<br />
„Westfalia hat unser System seit<br />
dem Neubau im Jahr 1993 permanent<br />
begleitet, somit war die Entscheidung<br />
schnell getroffen, dass<br />
wir weiterhin mit Westfalia als zuverlässigen<br />
Partner zusammenarbeiten<br />
möchten“, erklärt Theresa<br />
Burchard, Leitung Logistik bei beckers<br />
bester. Ziel war es, die Lebensdauer<br />
der Anlage maßgeblich zu<br />
verlängern, die Effizienz zu steigern<br />
und die Betriebssicherheit weiter<br />
zu gewährleisten.<br />
„Um die Anlage fit für die Zukunft<br />
zu machen, haben wir im Juli<br />
2021 mit einem umfassenden Modernisierungsprojekt<br />
begonnen. Die<br />
Realisierung des Projektes erfolgte<br />
in vier Schritten: Umstellung des Lagerverwaltungssystems<br />
von PMain<br />
auf Savanna.NET ® , Austausch eines<br />
Querverschiebewagens, Modernisierung<br />
der ersten Regalgasse<br />
inklusive der zwei Regalbediengeräte<br />
und Modernisierung der zweiten<br />
Regalgasse inklusive der zwei<br />
Regalbediengeräte“, erklärt René<br />
Findling, Vertriebsleiter Modernisierung<br />
& Erweiterungen.<br />
Durch die Umstellung der Software auf Savanna.NET ®<br />
wird die vorhandene Fläche effektiver genutzt, sodass<br />
in Zukunft deutlich mehr LKWs zu bedienen sind.<br />
Teil des Modernisierungsprojektes: Austausch eines<br />
Querverschiebewagens. Fotos: Westfalia <strong>Technologie</strong>s<br />
Effizienzgewinn durch<br />
Softwareumstellung<br />
Im Zuge der Modernisierung richtete<br />
Westfalia das Hauptaugenmerk<br />
zunächst auf den Einlagerungsprozess<br />
der Mehr- und Einwegar tikel.<br />
Durch den neuen Einsatz kundeneigener<br />
Kamerascanner und die<br />
erweiterte CSB-ERP-Systemkopplung<br />
ist nun keine manuelle Dateneingabe<br />
durch die Anwender mehr<br />
erforderlich. Die Integration von<br />
Savanna.NET ® mit kundenindividueller<br />
Anbindung zum CSB-ERP-System<br />
und den Fotoscannern ermöglicht<br />
eine nahtlose Verbindung zwischen<br />
den verschiedenen Systemen<br />
und Prozessen und führt zu einer<br />
effi zienteren und fehlerfreien Datenverarbeitung.<br />
Ein Schritt, der die<br />
gesamte Logistikkette optimiert.<br />
Danach erfolgte die Anbindung<br />
zu den vier Regalbediengeräten, die<br />
auf zwei Gassen verteilt sind, und<br />
zu den Bereitstellbahnen für die<br />
Verladelisten. Dabei konnte mit der<br />
Umstellung der Software die nutzbare<br />
Fläche der vorhandenen 15 Bereitstellbahnen<br />
verbessert werden.<br />
„Früher wurden die Bereitstellbahnen<br />
fest für bestimmte LKWs reserviert,<br />
was die Effizienz einschränkte.<br />
Savanna.NET ® berechnet jetzt im<br />
Voraus genau, wie viele Bahnen benötigt<br />
werden und wählt diese automatisch<br />
aus“, sagt Gunnar Milchert,<br />
Senior-Projektleiter Software &<br />
IT. „Dieser dynamischen Zuweisung<br />
verdanken wir es, dass heute deutlich<br />
mehr LKWs mit derselben Anzahl<br />
an Bereitstellbahnen effizient<br />
zu bedienen sind.“<br />
Die Software-Modernisierung der<br />
Anlage wurde parallel zum laufenden<br />
Betrieb durchgeführt, um Unterbrechungen<br />
der Verfügbarkeit<br />
zu vermeiden. Notwendige Anlagentests<br />
wurden daher während<br />
den Betriebsruhezeiten von beckers<br />
bester durchgeführt, um einen<br />
direkten Start mit dem neuen System<br />
zur Betriebszeit zu ermöglichen.<br />
Steigerung der<br />
Anlagenverfügbarkeit<br />
Ein weiteres zentrales Element der<br />
Modernisierung war die umfangreiche<br />
Erneuerung der Antriebs- und<br />
Steuerungstechnik. Diese Modernisierung<br />
umfasste den Einsatz neuer<br />
Servo-Motoren, die Integration neuester<br />
Umrichtertechnologie, die Installation<br />
neuer Schaltschränke und<br />
die Umsetzung erhöhter Sicherheitsstandards.<br />
Die Positionierung der Regalbediengeräte<br />
innerhalb des Lagers,<br />
die ursprünglich von einem Inkrementalgeber<br />
übernommen wurde,<br />
erfolgen nach der Modernisierung<br />
durch präzise Laser-Distanzsensoren.<br />
„Neu hinzugekommen ist eine<br />
umfassende Überwachung der Position<br />
und der Geschwindigkeit des<br />
Fahrwerks über eine funktionssichere<br />
Auswerteeinheit. Hierfür werden<br />
zwei typ- und herstellerunterschiedliche<br />
SSI-Geber der Distanzmessung<br />
hinzugezogen. Dies auch jeweils<br />
einmal pro Fahrtrichtung, denn auf<br />
einer Schiene fahren zwei Regalbediengeräte.<br />
Somit wird auch eine<br />
modernere Kollisionsüberwachung<br />
der beiden Fahrzeuge realisiert“,<br />
beschreibt Martin Hessler, Bereichsleiter<br />
Automatisierungstechnik,<br />
das Projekt. „Zusätzlich wurde<br />
die Fachfeinpositionierung durch<br />
eine über Profinet eingebundene<br />
Positionierkamera ersetzt.“<br />
Ein weiterer bedeutender Schritt<br />
war die Optimierung der Datenübertragung<br />
zwischen dem Regalbediengerät<br />
und der stationären<br />
Getränke! 02 | <strong>2025</strong> | 25
IM FOKUS | Nachhaltige Milchwirtschaft<br />
Steuerungseinheit. Früher wurde<br />
der notwendige Datenaustausch<br />
zur Fördertechnik über<br />
ein Bussystem realisiert, das auf<br />
der Stromschiene des Regalbediengerätes<br />
überlagert war.<br />
Dieses System wurde auf eine<br />
optische Datenübertragung<br />
umgestellt, wodurch die Leistung<br />
erheblich verbessert wurde.<br />
Darüber hinaus wurde ein<br />
neues Touchpanel zur manuellen<br />
Bedienung des Regalbediengerätes<br />
installiert, was die<br />
Bedienbarkeit und Benutzerfreundlichkeit<br />
der Anlage deutlich<br />
verbessert.<br />
Abschließend wurde eine<br />
neue Serviceschnittstelle zu<br />
Westfalia eingeführt. Diese<br />
neue Kopplung ermöglicht eine<br />
schnellere und zuverlässigere<br />
Unterstützung in Servicefällen,<br />
minimiert Ausfallzeiten und<br />
steigert die Effizienz der Wartungsprozesse.<br />
Durch den Einsatz besserer<br />
und zuverlässigerer Komponenten<br />
konnte die Verfügbarkeit der<br />
Anlage gesteigert werden und<br />
Theresa Burchard zeigt sich zufrieden:<br />
„Die Störungsanfälligkeit<br />
wurde deutlich reduziert<br />
und wir profitieren vor allem<br />
von den Schnittstellen zu unserem<br />
ERP System CSB.“<br />
MOLKEREI SPART 1,26 MILLIONEN LITER WASSER<br />
Nachhaltige Milchwirtschaft<br />
SalzburgMilch, eine der führenden Molkereien Österreichs, spart mit der<br />
Installation der neuen GEA Centrifuge Water Saving Unit jährlich etwa<br />
1.260.000 Liter Wasser pro installierter Einheit und reduziert auch die<br />
Abwasserkosten signifikant. Die Water Saving Unit unterstützt damit die<br />
nachhaltigen Produktionsziele der Molkerei und setzt für sie einen weiteren<br />
Meilenstein für eine umweltbewusste Milchwirtschaft.<br />
Neue Grundlage für<br />
nachhaltige Logistik<br />
Insgesamt hat die Modernisierung<br />
bei beckers bester nicht<br />
nur die Betriebssicherheit und<br />
Effizienz der Anlage erheblich<br />
verbessert, sondern auch erneut<br />
die Grundlage für eine zukunftssichere<br />
und nachhaltige<br />
Logistik geschaffen.<br />
„Unsere Lösung hat deutlich<br />
gezeigt, dass auch ältere Anlagen<br />
durch gezielte Modernisierungen<br />
und individuelle Anpassungen<br />
wieder auf den neuesten<br />
Stand gebracht werden<br />
können“, betont René Findling.<br />
„Standardlösungen gibt es<br />
nicht. Wir bieten maßgeschneiderte<br />
Lösungen, die exakt auf<br />
die Anforderungen des Kunden<br />
zugeschnitten sind, und sichern<br />
so eine langfristige Effizienzsteigerung<br />
und Zukunftsfähigkeit<br />
der Anlagen.“ <br />
Mehr Informationen<br />
www.westfaliaeurope.com<br />
26 | Getränke! 02 | <strong>2025</strong><br />
Ö<br />
sterreich ist bekannt<br />
für die imposanten<br />
Gipfel der Alpen, seine<br />
kristallklaren Bäche und saftigen<br />
Almwiesen, auf denen die Kühe<br />
grasen. Jeder Schluck Milch,<br />
jeder Biss in einen würzigen<br />
Käse und jeder Löffel samtigen<br />
Joghurts bringt die Frische der<br />
Bergluft direkt auf den Tisch.<br />
Die hochwertige Milch aus dieser<br />
grünen Landschaft bildet<br />
die Basis für die erstklassigen<br />
Produkte von SalzburgMilch,<br />
die den Geschmack der Region<br />
Salzburgs und Oberösterreichs<br />
in sich tragen. SalzburgMilch<br />
engagiert sich dabei kontinuierlich<br />
für die Verbesserung<br />
ihrer Produktionsmethoden und<br />
kombiniert traditionelle Werte<br />
mit modernen, innovativen<br />
Maßnahmen. In diesem Rahmen<br />
wird nicht nur das Wohl der Tiere<br />
gefördert, sondern auch die<br />
Umwelt geschützt – ein verantwortungsvoller<br />
Kreislauf, der<br />
sich in jedem Produkt widerspiegelt.<br />
Für ihr Engagement wurde<br />
SalzburgMilch kürzlich mit<br />
dem EcoVadis- Silberstatus ausgezeichnet,<br />
was ihre Bemühungen<br />
um Nachhaltigkeit und Verantwortung<br />
unterstreicht.<br />
Um ihre Produkte möglichst<br />
schonend und nachhaltig herzustellen,<br />
bleibt die Molkerei stets<br />
am Puls der Zeit und investiert<br />
Die erste GEA Centrifuge Water Saving Unit bei<br />
SalzburgMilch wurde am KSI 25 Separator pilotiert.<br />
Fotos: GEA<br />
kontinuierlich in zukunftsfähige<br />
<strong>Technologie</strong>n. GEA steht dabei<br />
verlässlich an der Seite von<br />
SalzburgMilch und unterstützt<br />
die Molkerei dabei, technisch<br />
Schritt zu halten und wirtschaftlich<br />
zu produzieren.<br />
Franz Gründl, Bereichsleiter Innovationsmanagement bei SalzburgMilch (links), Alexander Niedermüller,<br />
Leiter Instandhaltung bei SalzburgMilch (Mitte) und Projektleiter Thomas Karl, Sales Engineer bei GEA.
IM FOKUS | Nachhaltige Milchwirtschaft<br />
Ein jüngstes Beispiel dieser erfolgreichen<br />
Zusammenarbeit ist die Einführung<br />
der GEA Centrifuge Water<br />
Saving Unit, die im Herstellungsprozess<br />
erheblich Frisch- und Abwasser<br />
einspart – und zwar insgesamt<br />
hochgerechnet 1.260.000 Liter<br />
Wasser pro Installation am Separator.<br />
Damit amortisiert sich die Anschaffung<br />
der Water Saving Unit bei<br />
SalzburgMilch in nur drei Jahren.<br />
Die GEA Centrifuge Water Saving Unit spart bei SalzburgMilch hochgerechnet 1.260.000 Liter Wasser pro Installation<br />
am Separator. Foto: GEA<br />
Langjährige Zusammenarbeit<br />
für Qualität und Effizienz<br />
„GEA begleitet uns schon sehr lange<br />
und tritt immer proaktiv mit<br />
neuen Innovationen an uns heran –<br />
das begrüßen wir sehr“, unterstreichet<br />
Alexander Niedermüller,<br />
Leiter Instandhaltung bei Salzburg-<br />
Milch. In 2023 hatte die Molkerei<br />
einen steigenden Bedarf an Frischkäse<br />
zu bewältigen und rüstete<br />
kurzerhand mit einem neuen GEA<br />
Separator vom Typ KSI 25 die Fertigungskapazitäten<br />
auf. Als man<br />
von der Innovation hörte, mit einer<br />
platzsparenden Einheit im Prozess<br />
erheblich Wasser zu sparen,<br />
stimmten Franz Gründl, Bereichsleiter<br />
Innovations management, und<br />
Alexander Niedermüller einer Pilotanlage<br />
zu. „Bei der Water Saving<br />
Unit haben wir nicht lange gezögert,<br />
die Aussichten waren von<br />
vornherein vielversprechend und<br />
wir wissen, dass GEA einen sehr<br />
guten Service mitliefert.“<br />
Im März 2024 wurde die Water<br />
Saving Unit schließlich am KSI 25<br />
Separator pilotiert. Eine kleine Anpassung<br />
war kurz nach der Installation<br />
durch den GEA Service erforderlich,<br />
um sicherzustellen, dass<br />
auch im Stillstand des Geräts Eiswasser<br />
zirkuliert. „Insgesamt hatten<br />
wir nur eine sehr kurze Produktionsunterbrechung<br />
und konnten<br />
sofort wieder loslegen – und mit<br />
dem Wassersparen beginnen“, sagt<br />
Alexander Niedermüller.<br />
Drei weitere Units sollen noch<br />
mehr Wasser sparen<br />
Die Water Saving Unit reduziert den<br />
Wasserverbrauch wie auch die Abwasserkosten<br />
von SalzburgMilch<br />
erheblich und unterstützt somit die<br />
Nachhaltigkeitsziele beider Unternehmen.<br />
Durch die Integration der<br />
GEA-<strong>Technologie</strong> werden die Berichte<br />
zur Wassereinsparung und<br />
CO 2<br />
- Reduktion verbessert.<br />
Angesichts des Erfolgs der ersten<br />
Installation hat SalzburgMilch drei<br />
weitere Water Saving Units für ihre<br />
Direktantriebmaschinen der neuen<br />
Milchlinie bestellt, was ihr Vertrauen<br />
in die GEA-Lösungen und ihre<br />
gemeinsame Ausrichtung auf Nachhaltigkeit<br />
zeigt. Damit wird SalzburgMilch<br />
insgesamt über 5 Millionen<br />
Liter Wasser jährlich einsparen.<br />
In einem Markt mit wachsender<br />
Nachfrage nach regional und nachhaltig<br />
produzierten Produkten ist<br />
SalzburgMilch gut aufgestellt, um<br />
den Verbraucheranforderungen gerecht<br />
zu werden und gleichzeitig ihren<br />
ökologischen Fußabdruck zu<br />
minimieren. Die schnelle Inbetriebnahme<br />
der Water Saving Unit, der<br />
zuverlässige GEA Service und der<br />
sofortige Erfolg waren dabei entscheidend.<br />
Diese Zusammenarbeit<br />
zeigt, dass Umweltverantwortung<br />
und betriebliche Effizienz perfekt<br />
Hand in Hand gehen können.<br />
Mehr Informationen<br />
www.gea.com<br />
Getränke! 02 | <strong>2025</strong> | 27
IM FOKUS | Kennzeichnung<br />
EFFIZIENTE KENNZEICHNUNG FÜR NAHVERSORGER-MOLKEREI<br />
Kleine Molkerei – groß in<br />
der Kennzeichnung<br />
Die Direktvermarktung von landwirtschaftlichen Erzeugnissen erlebt einen starken<br />
Aufschwung. Besonders Molkereiprodukte aus der Region gewinnen zunehmend an<br />
Beliebtheit, da immer mehr Verbraucher auf Nachhaltigkeit, Qualität und Regionalität<br />
achten. Für lokale Molkereien und Genossenschaften bietet dies die Chance, sich<br />
auf dem Markt zu positionieren und das wachsende Bedürfnis nach Nähe zwischen<br />
Erzeuger und Konsument zu bedienen.<br />
D<br />
ie Puracenter AG im Schweizer<br />
Ort Lenzerheide hat den<br />
Nerv der Zeit getroffen und<br />
zeigt, wie erfolgreiche Direktvermarktung<br />
funktioniert. 90 % der eingelieferten<br />
Milch ist Bio-zertifiziert, ein<br />
Großteil der gesamten Milch stammt<br />
von Bauern aus der Umgebung, die<br />
weniger als 5 km von der Molkerei<br />
entfernt sind.<br />
Tradition und Innovation<br />
vereint<br />
Bereits in den 1920er-Jahren gründeten<br />
die Milchbauern der Region<br />
Vaz/Obervaz die Milchproduzentengenossenschaft<br />
(MPG). 1996 übernahm<br />
die Genossenschaft einen Lebensmittelladen<br />
und begann, die<br />
regionale Milch selbst zu verarbeiten.<br />
Im selben Jahr gründete die<br />
MPG die Puracenter AG und schloss<br />
eine Partnerschaft mit der SPAR<br />
Handels AG. Diese Kooperation ermöglichte<br />
es, kleine Läden unter<br />
Fertig für die Auslieferung: Die Puracenter-Milch ist abgefüllt und mit den dazugehörigen Produktionsdaten<br />
gekennzeichnet. Foto: Paul Leibinger GmbH & Co. KG<br />
der Führung von Puracenter zu erhalten<br />
und auszubauen sowie lokale<br />
Produkte im „SPAR Supermarkt“<br />
anzubieten. Zusätzlich wurde die<br />
Abnahme der hergestellten Milchprodukte<br />
garantiert.<br />
Wachstum und moderne<br />
Produktion<br />
1996 wurde in der Puracenter-Molkerei<br />
die erste pasteurisierte Milch<br />
produziert. In den folgenden Jahren<br />
verdoppelten sich der Umsatz und<br />
die Produktionskapazitäten der Molkerei.<br />
2011 wurde ein neuer Molkereibetrieb<br />
und ein Verwaltungsgebäude<br />
eröffnet. Heute stellt die<br />
Puracenter AG neben der Pastmilch<br />
hochwertige Käsespezialitäten, Joghurts,<br />
Butter und Käsefondues her<br />
– immer unter dem Motto: Regionalität<br />
und Qualität.<br />
Herausforderungen für<br />
kleinere Molkereien<br />
Die Bereitschaft zur Direktvermarktung<br />
und das Zusammenwirken von<br />
Landwirten, Molkerei, Handel und<br />
Verbrauchern sind entscheidend für<br />
den Erfolg. Dennoch stehen kleine<br />
Betriebe vor ähnlichen Herausforderungen<br />
wie große Unternehmen:<br />
Hygienevorschriften, Verpackung<br />
und Kennzeichnung müssen eingehalten<br />
werden. Carlo Wasescha,<br />
stellvertretender Geschäftsführer<br />
der Puracenter AG, betont: „Obwohl<br />
wir ein kleines Unternehmen<br />
sind, erfordert unsere Produktvielfalt<br />
zahlreiche technische Prozesse.<br />
Die Kennzeichnung unserer Produkte<br />
spielt dabei eine zentrale Rolle. In<br />
diesem Bereich arbeiten wir seit einigen<br />
Jahren erfolgreich mit der Firma<br />
LEIBINGER zusammen. Begonnen<br />
28 | Getränke! 02 | <strong>2025</strong>
IM FOKUS | Kennzeichnung<br />
„Obwohl wir ein kleines Unternehmen sind, erfordert unsere Produktvielfalt<br />
zahlreiche technische Prozesse. Die Kennzeichnung unserer<br />
Produkte spielt dabei eine zentrale Rolle. In diesem Bereich arbeiten<br />
wir seit einigen Jahren erfolgreich mit der Firma Leibinger zusammen.“<br />
CARLO WASESCHA, stellvertretender Geschäftsführer der Puracenter AG<br />
haben wir mit einem Drucker für die<br />
Etikettierung und Datierung unserer<br />
Milchverpackungen. Später kamen<br />
weitere Druckerlösungen für andere<br />
Milchprodukte hinzu.“<br />
Ideal für die<br />
Molkereiwirtschaft<br />
Die Industriedrucker von LEIBINGER<br />
erfüllen die speziellen Anforderungen<br />
sowohl kleiner als auch großer<br />
Molkereien ideal. In feuchten Produktionsumgebungen<br />
und bei häufigen<br />
und intensiven Reinigungszyklen<br />
arbeiten die Drucker zuverlässig<br />
und ohne Probleme. Die Drucker<br />
sind je nach Modell mit Schutzklassen<br />
IP54, IP56 und IP66 ausgestattet<br />
und trotzen den rauen Produktionsbedingungen.<br />
Puracenter nutzt<br />
für die Produktkennzeichnung sowohl<br />
kleinere Drucklösungen wie<br />
den JET2 NEO für die halbautomatische<br />
Abfüllanlage der Joghurtbecher<br />
als auch den IQJET, den leistungsfähigsten<br />
Drucker für die<br />
vollautomatische Abfüllung von<br />
Milchkartons aus 100 % nachwachsenden<br />
Rohstoffen. In beiden Druckern<br />
wird eine spe zielle Lebensmitteltinte<br />
eingesetzt. Diese erfüllt die<br />
Aufagen der EU sowie der US-amerikanischen<br />
Food and Drug Administration<br />
(FDA) für die Kennzeichnung<br />
von Lebensmittelverpackungen.<br />
Für Puracenter war die Druckgeschwindigkeit<br />
nicht entscheidend.<br />
Für Milchabfüllbetriebe mit<br />
höheren Anforderungen bietet der<br />
Spezialist für Kennzeichnungssysteme<br />
mit dem JET Rapid einen Hochgeschwindigkeitsdrucker,<br />
der bis zu<br />
806 m/min erreicht.<br />
Verlässlichkeit und einfache<br />
Handhabung<br />
Ein weiterer Vorteil der Drucker des<br />
familiengeführten Unternehmens<br />
ist ihre hohe Verfügbarkeit. Selbst<br />
nach längeren Pausen oder nur bei<br />
saisonalem Einsatz drucken sie sofort<br />
in gewohnter Qualität, ermöglicht<br />
durch die eigens entwickelte<br />
vollautomatische Düsenverschlusstechnologie,<br />
auch als Sealtronic-<br />
<strong>Technologie</strong> bekannt und in allen<br />
Abb. links: Puracenter hat besonders die einfache Bedienung<br />
des IQJET-Druckers überzeugt. Auf dem Dashboard<br />
ist mit einem Blick der Status aller relevanter<br />
Elemente zu sehen.<br />
Abb. unten: Die Milchkartons aus 100 % nachwachsenden<br />
Rohstoffen werden während der laufenden<br />
Produktion vom IQJET automatisch mit einem MHD<br />
und der Chargennummer gekennzeichnet.<br />
Fotos: Paul Leibinger GmbH & Co. KG<br />
Druckern verbaut. Mit Ausnahme<br />
des neuen IQJET-Druckers, in welchem<br />
das Düsenverschluss-System<br />
um ein smartes Tintenmanagement<br />
erweitert wurde, und IQPRINT-<strong>Technologie</strong><br />
heißt.<br />
Produktionsleiter Chris Altthaler<br />
lobt die Zuverlässigkeit: „Wir haben<br />
nie Probleme beim Produktionsanlauf.<br />
Alles funktioniert sofort<br />
und die Druckqualität bleibt<br />
konstant hoch. Der Kundenservice<br />
ist schnell und sehr zuvorkommend,<br />
falls mal Fragen auftreten. Besonders<br />
beeindruckt hat mich die einfache<br />
Bedienung, wie unser neuer<br />
IQJET-Drucker zeigt: Er läuft absolut<br />
einwandfrei. Für Anpassungen<br />
stecke ich einfach einen USB-Stick<br />
ein, sende die Daten per E-Mail an<br />
den Support und bekomme schnell<br />
die Auswertungen zurück. Auch<br />
der Kaufprozess war unkompliziert:<br />
Die Beratung war kompetent, und<br />
die Produkte sind hervorragend beschrieben,<br />
sodass wir sicher das<br />
passende Gerät für unseren Betrieb<br />
gefunden haben. Insgesamt<br />
überzeugt uns das nahtlose Zusammenspiel<br />
von Service und Technik,<br />
weshalb wir uns immer wieder für<br />
LEIBINGER entscheiden.“<br />
Die Verantwort lichen bei der<br />
Nahversorger-Molkerei Puracenter<br />
AG können sich dank der Entscheidung<br />
für den Spezialisten für Kennzeichnungssysteme<br />
voll und ganz<br />
auf ihre Kernaufgaben konzentrieren,<br />
während die Drucker zuverlässig<br />
für eine reibungslose Kennzeichnung<br />
sorgen. Die Drucker des<br />
Unternehmens sind eine ausgezeichnete<br />
Wahl für Molkereien jeder<br />
Größe. Ihre Robustheit, die einfache<br />
Bedienung, eine hohe Verfügbarkeit<br />
und niedrige Betriebskosten<br />
machen sie ideal für die Kennzeichnung<br />
in der Milchwirtschaft. Von<br />
kleinen Direktvermarktern bis hin<br />
zu großen Molkereikonzernen findet<br />
jeder Betrieb das passende<br />
Kennzeichnungssystem.<br />
Mehr Informationen<br />
www.leibinger-group.com<br />
Getränke! 02 | <strong>2025</strong> | 29
IM FOKUS | CIP-Reinigung<br />
TEMPERATURREGELUNG VEREDELT FRANZÖSISCHEN TROPFEN<br />
Kontrollierte Gärung für Qualität<br />
Foto: Vera Kuttelvaserova / stock.adobe.com<br />
Frankreich hat eine lange Tradition im Weinbau und ist eines der bedeutendsten<br />
Weinbaugebiete der Erde. Zahlreiche Betriebe produzieren pro Jahr rund 46 Millionen<br />
Hektoliter Wein. Das sind sechs bis sieben Milliarden Flaschen, wobei zwei Drittel im<br />
eigenen Land getrunken werden.<br />
Von KLAUS OTTO, Produktmanager Regeln/Kompaktregler, JUMO<br />
ne und viele andere. Jede Region<br />
hat ihre eigenen spezifischen Rebsorten,<br />
Anbaubedingungen und<br />
Produktionsmethoden, die den<br />
D<br />
ie Weinproduktion ist sehr<br />
vielfältig und umfasst in<br />
Frankreich Regionen wie<br />
Bordeaux, Burgund, Champagfranzösischen<br />
Wein so einzigartig<br />
machen. Die Weinproduktion ist<br />
ein komplexer Prozess, bei dem es<br />
vor allen Dingen auf auf die richtige<br />
CIP-Reinigung für den edlen Tropfen<br />
Wein ist ein alkoholisches Getränk<br />
aus dem vergorenen Saft der<br />
Weintrauben. Die häufigsten Weine<br />
sind Rot- und Weißweine sowie<br />
Roséweine. Schaumwein entsteht<br />
aus Wein während einer zweiten<br />
Gärung. Gering schäumende Weine<br />
werden als Perlweine bezeichnet<br />
und sind in der Regel mit Kohlensäure<br />
versetzt. Der Hauptunterschied<br />
zwischen Weiß- und<br />
Rotweinherstellung besteht in der<br />
Reihenfolge der Arbeitsschritte.<br />
Rotweinherstellung<br />
Bei der Rotweinherstellung wird<br />
nicht der Most (gepresster Fruchtsaft),<br />
sondern die Maische vergoren<br />
– bei Temperaturen zwischen<br />
20 und 30 °C. Dies geschieht, weil<br />
sich fast alle Farbstoffe in den<br />
Schalen der Trauben befinden. Diese<br />
Farbstoffe werden von dem<br />
während der sogenannten Maischegärung<br />
entstehenden Alko hol<br />
aus den roten Fruchtschalen gelöst.<br />
Die wichtigsten Produktionsschritte<br />
bei der Rotweinherstellung<br />
sind Entrappen, Maischen,<br />
Pressen und Gären. Die wichtigsten<br />
Arbeitsgänge beim Maischen<br />
sind das Untertauchen des<br />
Trester kuchens, das manuell oder<br />
mechanisch erfolgen kann, die<br />
Kohlen säuremaischung sowie die<br />
Maische-Erhitzung.<br />
Um einen kräftig gefärbten Rotwein<br />
zu erhalten, muss eine möglichst<br />
große Farbstoffausbeute erzielt<br />
und die richtige Menge an<br />
Gerbstoffen aus den Schalen in<br />
den Wein gebracht werden. Für<br />
eine optimale Extraktion müssen<br />
die Schalenteile und der Most<br />
ständig in Kontakt bleiben; die<br />
aufschwimmende Maischeschicht<br />
wird deshalb immer wieder mechanisch<br />
eingetaucht. Alternativ<br />
wird die Maische erwärmt, um<br />
diesen Prozess zu beschleunigen.<br />
Nach der Gärung wird der Rotwein<br />
ausgebaut. Dieser Reifungsprozess<br />
kann in Fässern oder Tanks<br />
erfolgen. Je nach Weinart, Qualität,<br />
Potenzial und Jahrgang kann sich<br />
die Dauer des Ausbaus über einen<br />
Zeitraum von mehreren Wochen<br />
bis Jahren erstrecken. Anschließend<br />
wird der Wein abgefüllt.<br />
Hygienische und perfekt<br />
gereinigte Anlagen<br />
Die Basis eines jeden guten Gärprozesses<br />
bilden hygienische und<br />
perfekt gereinigte Anlagen. Dies<br />
gewährleistet die sogenannte<br />
CIP-Reinigung, also „Cleaning in<br />
Place“. Der JUMO AQUIS touch S,<br />
ein modulares Mehrkanalmess-<br />
JUMO AQUIS touch S<br />
Foto: JUMO<br />
gerät, ermöglicht neue Ansätze<br />
in der CIP-Reinigung. Beispielsweise<br />
kann die Konzentrationseinstellung<br />
der Säure- und Laugelösungen,<br />
der Füllstand der beiden<br />
Tanks und die Fließgeschwindigkeit<br />
gemessen, geregelt, vor Ort<br />
angezeigt und registriert werden –<br />
und das alles mit einem Gerät.<br />
Grundsätzlich können maximal<br />
vier analoge Analysesensoren eingesetzt<br />
werden und insgesamt bis<br />
zu 10 Parameter gleichzeitig gemessen<br />
und verwaltet werden.<br />
Neben zahlreichen einfachen<br />
Alarm-, Grenzwert- oder zeitgesteuerten<br />
Schaltfunktionen können<br />
im JUMO AQUIS touch S<br />
gleichzeitig bis zu vier höherwertige<br />
Regelkreise definiert werden.<br />
Ob die Applika tion mit dem<br />
modularen Mehrkanalmessgerät<br />
JUMO AQUIS touch S oder<br />
dem bewährten induktiven Leitfähigkeitsmessumformer<br />
JUMO<br />
CTI-750 realisiert wird, hängt<br />
von der Ausrichtung der Anlage<br />
ab. Beide Systeme überzeugen<br />
durch ihre Vorteile. So ist zum Beispiel<br />
der JUMO CTI-750 die ideale<br />
Lösung, wenn mit einer SPS im<br />
Hintergrund gearbeitet wird. Der<br />
JUMO AQUIS touch S dagegen<br />
arbeitet als Stand- alone-Lösung.<br />
Der wartungsarme Sensor und<br />
die hochgenaue Messung der induktiven<br />
Leitfähigkeit helfen dabei,<br />
Ressourcen zu schonen, und<br />
reduzieren den Wartungsaufwand<br />
für den Anlagenbetreiber. <br />
30 | Getränke! 02 | <strong>2025</strong>
IM FOKUS | CIP-Reinigung<br />
JUMO Quantrol Serie<br />
Temperatur ankommt. Guter Wein<br />
entsteht von der Ernte bis zur Lagerung<br />
in insgesamt elf Schritten.<br />
Weinproduktion ist ein<br />
komplexer Prozess<br />
Besonders wichtig für die Qualität<br />
des Weines sind dabei die Gärvorgänge.<br />
Es wird dabei zwischen<br />
der alkoholischen und der malolaktischen<br />
Gärung unterschieden. Bei<br />
diesen Prozessen wird der in den<br />
Trauben vorhandene Zucker in Alkohol<br />
umgewandelt und die Farbstoffe<br />
aus den Beerenhüllen gelöst. Besonders<br />
in diesen Phasen muss die Temperatur<br />
konstant überwacht und<br />
geregelt werden. Die Steuerung erfolgt<br />
über füssigkeitsgefüllte Rohrleitungen<br />
in den Gärtanks.<br />
Der Gärprozess wird zunächst<br />
durch Wärmezufuhr gestartet (warmes<br />
Wasser in der Doppelwand des<br />
Tanks) gestartet. Die Fermentation<br />
ist eine exotherme Reaktion, während<br />
des Gärprozesses wird Wärme<br />
freigesetzt. Um einen qualitativ<br />
hochwertigen Prozess zu gewährleisten,<br />
muss für eine optimale<br />
Temperatur im Tank gesorgt werden.<br />
Die Gärtemperatur variiert je<br />
nach Weinsorte:<br />
• 28 bis 30 Grad für Rotwein;<br />
• 18 bis 20 Grad für Weißwein<br />
und Roséwein;<br />
• 20 bis 22 Grad für Süßwein.<br />
Um die Temperatur während<br />
des Gärprozesses zu regulieren,<br />
kann durch Zufuhr von warmem<br />
oder kaltem Wasser in der Doppelwand<br />
des Tanks Wärme zugeführt<br />
oder gekühlt werden.<br />
Bei der Applikation im französischen<br />
Weingut sollte es einfach möglich<br />
Foto: JUMO<br />
sein, die Reglerfunktion und den<br />
damit verbunden Sollwert von Heizen<br />
auf Kühlen umzuschalten. Diese<br />
Anforderungen erfüllen die Regler<br />
der JUMO Quantrol- Serie, die<br />
speziell für einfache Appli kationen<br />
entwickelt wurden:<br />
• Der universelle Analogeingang<br />
für Widerstandsthermometer,<br />
Thermoelemente oder Strom-/<br />
Spannungssignale ist frei programmierbar.<br />
• Soll- und Istwert sowie alle<br />
Parameter werden im Display<br />
dar gestellt.<br />
• Je nach Format stehen bis zu<br />
fünf Relaisausgänge mit einer<br />
Schaltleistung von 3 A / 230 V zur<br />
Verfügung. Ein analoger Ausgang<br />
0...10 V oder 0(4)...20 mA<br />
lässt sich zur Ansteuerung von<br />
Ventilen oder Thyristor-Leistungsstellern<br />
nutzen.<br />
• Mit dem Digital eingang kann<br />
zum Beispiel die Bedienung<br />
verriegelt, ein Timer oder eine<br />
Rampe aktiviert werden.<br />
Die Quantrol-Serie wird in drei DIN-<br />
Formaten angeboten:<br />
• 48 mm x 48 mm,<br />
• 48 mm x 96 mm,<br />
• 96 mm x 96 mm.<br />
Über die serielle Schnittstelle RS485<br />
ist eine Anbindung an übergeordnete<br />
Systeme möglich. Alternativ<br />
zur frontseitigen Bedienung kann<br />
die Konfiguration auch via SETUP<br />
Programm und USB Programmierschnittstelle<br />
erfolgen.<br />
Einfache Bedienung mit<br />
zwei Tastenkombinationen<br />
Im französischen Weingut, in dem<br />
die Regler jetzt eingesetzt werden,<br />
steuert jeder Quantrol ein Ventil,<br />
mit dem die Zufuhr von Heiß- und<br />
Kaltwasser im Heiz- und Kühlkreislauf<br />
geregelt wird. Mit nur einer<br />
Tastenkombination kann zwischen<br />
Wärmen und Kühlen leicht umgeschaltet<br />
werden. Der Heiz- oder<br />
Kühl modus wird über entsprechende<br />
Icons und eine Alarmmeldung<br />
alternierend mit dem Sollwert dargestellt.<br />
Mit einer zweiten Tastenkombination<br />
können die Regler einund<br />
ausgeschaltet werden.<br />
In Frankreich kommen zusätzlich<br />
zu den Quantrol-Reglern JUMO<br />
Widerstandsthermometer mit Anschlusskopf<br />
Form B und einer Tauchhülse<br />
zum Einsatz. <br />
Mehr Informationen<br />
www.jumo.de<br />
Foto: JUMO / Fotolia_25337861<br />
Getränke! 02 | <strong>2025</strong> | 31
IM FOKUS | Verfahren und Prozesse<br />
OPTIMIERUNG DER GEL-PRODUKTION<br />
Homogenisierung in Perfektion<br />
Eine individuelle NETZSCH Lösung optimiert im Chemiewerk die Gel-Produktion. Qualität<br />
und Effizienz – um beides zu gewährleisten, ist in der chemischen Industrie die Präzision<br />
beim Handling von Fluiden entscheidend. So auch bei einem traditionsreichen deutschen<br />
Chemiewerk, das bei der Homogenisierung von Gel-Klumpen unterschiedlicher Größe auf<br />
besondere Herausforderungen stieß. Ziel war es, einen gleichmäßigen Förderstrom mit<br />
einer einheitlichen Partikelgröße zu erzeugen.<br />
D<br />
iese anspruchsvolle Aufgabe<br />
erforderte eine individuelle<br />
Lösung, die die Sensibilität<br />
des Mediums berücksichtigt. Mithilfe<br />
einer innovativen, maßgeschneiderten<br />
Lösung von NETZSCH Pumpen<br />
& Systeme konnte das Herstellungsverfahren<br />
im Hinblick auf Qualität,<br />
Dauer und Kosten optimiert werden.<br />
Das Chemiewerk profitiert heute von<br />
einer hohen Flexibilität im Produktionsprozess<br />
und kann dadurch eine<br />
große Bandbreite an qualitativ hochwertigen<br />
Gelen anbieten.<br />
Als Experte für die Herstellung anorganischer<br />
Spezialchemikalien fertigt<br />
das Unternehmen für Anwender<br />
verschiedenster Branchen hochwertige<br />
Materialien – unter anderem<br />
Hydrogel. Aus diesem wiederum<br />
wird Kieselgel hergestellt, das typischerweise<br />
bei der Eiweißstabilisierung<br />
von Bier zum Einsatz kommt.<br />
Dabei absorbiert es innerhalb kürzester<br />
Zeit die Proteine, die zu einer<br />
Trübung im Bier führen. Das Gel wird<br />
dann im Nachgang durch Fil trieren<br />
entfernt. Das Kieselgel hat dabei<br />
eine hohe Adsorptionswirkung gegenüber<br />
den trübungsbildenden<br />
Eiweißstoffen im Bier, gleichzeitig<br />
gibt es keine Geschmackseinbußen<br />
durch seine Verwendung, da es in<br />
dem Bier nicht löslich ist. Insgesamt<br />
erhöht sich durch die Verwendung<br />
des Gels die Lagerzeit des Getränks<br />
und kann ohne Gefahr einer Trübung<br />
aufbewahrt werden.<br />
Spannungsfeld zwischen<br />
Homogenisierung und<br />
Zerstörung<br />
Für die Verwendung in der Bierherstellung<br />
müssen die bis zu 30 mm<br />
großen Hydrogel-Klumpen definiert<br />
zerkleinert werden, damit mit einer<br />
einheitlichen Partikelgröße ein<br />
gleichmäßiger Förderstrom erzeugt<br />
werden kann. Wie immer in der chemischen<br />
Industrie stehen auch bei<br />
diesem Vorgang Effizienz und Produktqualität<br />
im Vordergrund.<br />
Das Material muss präzise und<br />
schonend behandelt werden, um die<br />
gewünschte Partikelgröße zu errei-<br />
chen, ohne das Produkt zu beschädigen.<br />
Denn durch die scherempfindliche<br />
Natur des Hydrogels bewegt<br />
sich das Herstellungsverfahren in einem<br />
Spannungsfeld zwischen optimalem<br />
Ergebnis und einer Zerstörung<br />
des Produkts durch Scherkräfte.<br />
Damit mit einer einheitlichen Partikelgröße ein gleichmäßiger Förderstrom erzeugt werden kann, müssen die bis zu<br />
30 mm großen Hydrogel-Klumpen definiert zerkleinert werden.<br />
Mithilfe einer geeigneten Technik entstehen gleichmäßige und einheitlich große Partikel, die essenziell für den<br />
nachgeschalteten Dekanter-Prozess sind. Fotos: NETZSCH<br />
32 | Getränke! 02 | <strong>2025</strong>
IM FOKUS | Verfahren und Prozesse<br />
Um dies ausbalancieren zu können,<br />
muss die Schergeschwindigkeit gesteuert<br />
und die Homo genisierung<br />
kontrolliert werden. Nur mithilfe<br />
einer geeigneten Technik entstehen<br />
gleichmäßige und einheitlich große<br />
Partikel, die essenziell für den nachgeschalteten<br />
Dekanter-Prozess sind.<br />
Erfahrener Partner für die<br />
Förderung komplexer Medien<br />
Beim Chemiewerk basierte dieses<br />
Verfahren zunächst auf einer energieintensiven<br />
thermischen Trocknungsmethode.<br />
Neben den hohen<br />
Betriebskosten führte dieses Verfahren<br />
zu unbefriedigenden Ergebnissen<br />
hinsichtlich der Partikelkonsistenz<br />
und -qualität.<br />
Also entschied man sich, gemeinsam<br />
mit NETZSCH ein innovatives<br />
Pumpensystem umzusetzen, das exakt<br />
auf die Anforderungen der Anwendung<br />
zugeschnitten ist. Als globaler<br />
Spezialist für die Förderung<br />
komplexer Medien und einer Erfahrung<br />
von mehr als sieben Jahrzehnten<br />
bietet NETZSCH maßgeschneiderte<br />
und anspruchsvolle Pumpenlösungen<br />
für jeden individuellen<br />
Anwendungsfall. Der Qualitäts- und<br />
Leistungsanspruch von NETZSCH ist<br />
hoch – nicht nur bei der Entwicklung<br />
und Produktion der Pumpen,<br />
sondern auch bei der Wartung, Instandsetzung<br />
und Modernisierung.<br />
Immer im Fokus: Die kompetente<br />
Beratung der Kundinnen und Kunden.<br />
Schließlich geht es darum, die<br />
breite Palette an <strong>Technologie</strong>n gezielt<br />
einzusetzen, um konkrete Herausforderungen<br />
zur maximalen<br />
Kundenzufriedenheit zu lösen.<br />
Dazu gehört auch die Möglichkeit,<br />
Lösungen zu testen und bei Bedarf<br />
so lange anzupassen, bis sie für<br />
den konkreten Anwendungsfall geeignet<br />
sind. „Wir schätzen es sehr,<br />
dass wir im Vorfeld die Möglichkeit<br />
Die NEMO ® Exzenterschneckenpumpe saugt das<br />
Hydrogel aus den Vorlagebehältern und sorgt für einen<br />
kontinuierlichen Förderstrom.<br />
zur Testung hatten. Das war für uns<br />
ein Entscheidungskriterium bei der<br />
Auswahl des Anbieters“, berichtet<br />
ein Projektverantwortlicher aus dem<br />
Chemiewerk. Kurze Kommunikationswege<br />
und schnelle Reaktionszeiten<br />
aller Stakeholder führten<br />
dazu, dass innerhalb von nur drei<br />
Monaten ein passender Ansatz konzipiert<br />
werden konnte.<br />
Maßgeschneiderte<br />
Systemlösung<br />
So wurde für das Industrieunternehmen<br />
ein System entwickelt, das<br />
gleich zwei Typen von Verdrängerpumpen<br />
kombiniert: Die NEMO ®<br />
Exzenterschneckenpumpe saugt das<br />
Hydrogel aus den Vorlagebehältern,<br />
sorgt für einen kontinuierlichen Förderstrom<br />
und befördert das Medium<br />
zur speziell angepassten TORNADO ®<br />
Drehkolbenpumpe. Dort erfolgt die<br />
Homogenisierung durch zwei gegenläufige<br />
kreisrunde Rotoren, die<br />
das Medium zerkleinern. Die Rotoren<br />
sind auf einen definierten Spalt<br />
eingestellt und bestimmen damit<br />
maßgeblich die Partikelgröße. Anschließend<br />
wird das Gel in einer<br />
Kammerfilterpresse getrocknet.<br />
Das Besondere an dieser Kombination:<br />
Die TORNADO ® wurde speziell<br />
auf diesen Anwendungsfall optimiert.<br />
Sie fungiert als Scheraggregat<br />
und Zerkleinerer – hier findet<br />
also die eigentliche Homogenisierung<br />
des Materials statt. Spezielle<br />
Zahnkolben mit bearbeiteter Oberfäche<br />
und angepassten Spaltabständen<br />
sorgen hierbei für geringste<br />
Druckverluste.<br />
Die TORNADO ® Drehkolbenpumpe fungiert als<br />
Scheraggregat und Zerkleinerer – hier findet die<br />
Homogenisierung des Materials statt. Fotos: NETZSCH<br />
Gleichmäßigkeit kombiniert<br />
mit Flexibilität – die Vorteile<br />
des neuen Systems<br />
Für einen optimierten Prozess sorgt<br />
die Synergie zwischen der vorgelagerten<br />
NEMO ® Pumpe und der<br />
TORNADO ® . Dieser Prozess stellt<br />
eine einheitliche Partikelgröße<br />
und eine gleichmäßige Förderung<br />
des scherempfindlichen Mediums<br />
sicher. Alle eingesetzten Materialien<br />
und <strong>Technologie</strong>n stellen eine hohe<br />
chemische Beständigkeit sicher. CIPund<br />
SIP-Verfahren sind berücksichtigt,<br />
Toträume beseitigt und eine lebensmittelkonforme<br />
Oberfächenqualität<br />
und -güte gewährleistet.<br />
Doch nicht nur das: Durch den<br />
Einsatz der neuen <strong>Technologie</strong> kann<br />
das Chemiewerk den Betrieb der<br />
Maschine je nach Produkteigenschaft<br />
anpassen. Sowohl die Drehrichtung<br />
als auch die Drehzahl kann<br />
manuell ausgewählt werden – eine<br />
völlig neue Kontrolle und Flexibi lität<br />
in der Prozessführung. Das eröffnet<br />
zusätzliche Möglichkeiten im Produktportfolio,<br />
weil auf diese Weise<br />
die gesamte Bandbreite an Kieselgelen<br />
mit unterschiedlichen Produkteigenschaften<br />
abgedeckt werden<br />
kann.<br />
„Proven Excellence“<br />
bei komplexen<br />
Industrieanforderungen<br />
Der kombinierte Einsatz der beiden<br />
NETZSCH Pumpen hat sich als<br />
Gewinn für das mittelständische Familienunternehmen<br />
herausgestellt.<br />
„Der Durchsatz und die Qualität<br />
entsprechen unseren Erwartungen<br />
und auch die Betreuung und Beratung<br />
ihrerseits hat uns überzeugt“,<br />
erklärt der Projektleiter.<br />
Für Stefan Baudner, Area Sales<br />
Manager bei NETZSCH Pumpen &<br />
Systeme, ist das Projekt ein besonders<br />
anschauliches Beispiel für individuelle<br />
Pumpenlösungen. „Es<br />
zeigt, wie wichtig maßgeschneiderte<br />
und fexible Prozesslösungen<br />
in der modernen Industrie sind, um<br />
die spezifischen Anforderungen unserer<br />
Kundinnen und Kunden zu erfüllen“,<br />
erklärt er. „Mit der in der<br />
Fachwelt anerkannten ‚Proven Excellence‘<br />
zeigen wir bei unserem<br />
Unternehmen erneut unsere Fähigkeiten,<br />
auch die komplexesten Industrieanforderungen<br />
mit innovativen<br />
Konzepten zu lösen.“ <br />
Mehr Informationen<br />
www.pumps-systems.netzsch.com<br />
Getränke! 02 | <strong>2025</strong> | 33
IM FOKUS | Sensorik<br />
MINIATURSENSOREN IN EDELSTAHLGEHÄUSEN<br />
Hygienisch einwandfrei<br />
Für hygienesensible Produktions- und Verpackungsprozesse braucht es Sensoren, die<br />
höchste Anforderungen erfüllen. Das macht Leuze mit Sensorserien für die Lebensmittel-<br />
und Getränkeindustrie und langjährigem Applikations-Know-how möglich.<br />
In wenigen Branchen sind die<br />
Ansprüche an die Sensorik so<br />
hoch wie in der Lebensmittelund<br />
Getränkeindustrie. Ob Wurst<br />
oder Käse, Süß- oder Backwaren,<br />
Molkereiprodukte oder Getränke:<br />
Beim Verarbeiten und Verpacken<br />
der Produkte steht die Hygiene<br />
immer im Fokus. Sensoren in diesen<br />
Bereichen müssen unempfindlich<br />
gegenüber intensiven Reinigungsund<br />
Desinfektionszyklen sein. Auch<br />
große Temperaturschwankungen<br />
dürfen der Technik nichts anhaben.<br />
Mit den neuen Miniatursensoren<br />
in Edelstahlgehäusen erfüllt<br />
Leuze alle wichtigen Anforderungen<br />
der Lebensmittelindustrie: chemische<br />
und thermische Beständigkeit,<br />
Dichtigkeit und ein hygienegerechtes<br />
Produktdesign. Schutzklassen<br />
wie IP67, IP68 und IP69K sowie<br />
Zertifizierungen nach ECOLAB,<br />
CleanProof+ und JohnsonDiversey<br />
bestätigen, dass die Geräte auch in<br />
äußerst rauen Umgebungen jederzeit<br />
einwandfrei arbeiten.<br />
Hygieneanforderungen sind in<br />
der Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />
dort am höchsten, wo das<br />
Nahrungsmittel oder Getränk noch<br />
nicht durch eine Primärverpackung<br />
geschützt ist. „Das stellt hohe Anforderungen<br />
an Sensoren, die in<br />
diesen Bereichen für die Automatisierung<br />
eingesetzt werden“, sagt<br />
Steffen Hundt, Produktmanager<br />
bei Leuze. „Sensorik muss leistungsstark<br />
und hygienegerecht sein, aber<br />
auch robust, um bei rauen Umgebungsbedingungen<br />
zuverlässig zu<br />
arbeiten.“ Leuze stellt mit den neuen<br />
Lösungen folgende vier grundlegende<br />
Anforderungen an Sensorik<br />
im Lebensmittelbereich sicher:<br />
Chemische Anforderungen:<br />
hohe Beständigkeit<br />
Reinigung spielt im Verpackungsbereich<br />
der Lebensmittelbranche eine<br />
große Rolle. Insbesondere nach Produktionsdurchläufen<br />
sind intensive<br />
Säuberungsprozesse erforderlich, um<br />
Milchflaschen-Transport<br />
Die Sensoren der Baureihen 53C und 55C hat Leuze speziell für hygienesen sible Produktions- und Verpackungsprozesse<br />
entwickelt. Sie sind flexibel in Form von Einweglichtschranken, Reflexionslichtschranken oder Lichttastern<br />
einsetzbar. Foto: Leuze<br />
Lebensmittelecht in Edelstahl<br />
Lebensmittelrückstände zu entfernen<br />
und bakterielle Verschleppungen<br />
zu verhindern. Es gibt viele Reinigungszyklen,<br />
lange Einwirkzeiten<br />
sowie Vor- und Hauptreinigungen.<br />
Die Sensorik muss zudem mit<br />
einer Bandbreite unterschiedlicher<br />
Mittel zurechtkommen – von<br />
ECOLAB-Reinigern bis zu verschiedenen<br />
Schaum- und Desinfektionsreinigern,<br />
die sauer oder alkalisch<br />
sein können. Um sicherzustellen,<br />
dass die Sensoren den Reinigern<br />
optimal standhalten, prüft Leuze<br />
die Geräte per ECOLAB-Test sowie<br />
zusätzlich mit Verfahren nach<br />
CleanProof+ und JohnsonDiversey.<br />
Das stellt die Langzeitbeständigkeit<br />
des Sensorgehäuses sicher.<br />
Dichtigkeit:<br />
zuverlässig wasserdicht<br />
Weil die Sensoren durch die Reinigung<br />
ständiger Nässe und Feuchtigkeit<br />
ausgesetzt sind und dabei<br />
zusätzlich mit hohem Wasserdruck<br />
gearbeitet wird, kommt es auf<br />
absolute Dichtigkeit an.<br />
Leuze Sensorserien 53C und 55C<br />
Die Sensoren der Baureihen 53C und 55C hat Leuze speziell für hygienesensible<br />
Produktions- und Verpackungsprozesse entwickelt. Sie sind flexibel einsetzbar<br />
in Form von Einweglichtschranken, Reflexionslichtschranken oder Licht tastern.<br />
Je nach Variante erkennen die Leuze Lösungen zuverlässig Glas, PET, Folie oder<br />
Kleinteile. Auch der Füllstand wässriger Flüssigkeiten lässt sich einfach erfassen.<br />
Die Sensorserien 53C und 55C sind staub- und wasserdicht und erfüllen die Anforderungen<br />
der Schutzklassen IP67, IP68 und IP69K. Das Gehäuse ist konsequent<br />
darauf ausgerichtet, bakterielle Verschleppungen und Verschmutzungen<br />
zu vermeiden. Glatte Konturen ohne Befestigungsbohrungen verhindern Ablagerungen.<br />
Dazu trägt auch ein spezielles Befestigungskonzept der Serie 53C im<br />
Hygiene-Design bei – über den Montagezapfen sind Sensor und Maschine gasdicht<br />
miteinander verbunden. Praktisch: Die Sensoren lassen sich über IO-Link<br />
para metrieren, betreiben und warten.<br />
34 | Getränke! 02 | <strong>2025</strong>
IM FOKUS | Sensorik<br />
Leuze prüft grundsätzlich alle Sensoren<br />
mit hilfe einer Dichtigkeitsprüfanlage.<br />
Die Sensoren für den<br />
Lebensmittelbereich erfüllen die Anforderungen<br />
der IP69K-Zulassung:<br />
Diese wird per Dampfstrahl mit einem<br />
sehr hohen Wasserdruck von<br />
bis zu 10.000 kPa und einer Temperatur<br />
von bis zu 80 °C geprüft.<br />
Der Abstand zum Sensor ist dabei<br />
mit nur zehn Zentimetern sehr gering.<br />
Des Weiteren wird der Sensor<br />
aus unterschiedlichen Winkeln<br />
bestrahlt, um eine Reinigung möglichst<br />
realitätsnah nachzustellen.<br />
Materialien/Produktdesign:<br />
hygienisch und<br />
lebensmittelecht<br />
In Verpackungsmaschinen installierte<br />
Sensoren sollten aus Material<br />
bestehen, das für den Kontakt<br />
mit Lebensmitteln zugelassen ist.<br />
Außer dem müssen die Geräte so<br />
gestaltet sein, dass sie sich leicht<br />
reinigen lassen. Zudem dürfen<br />
sich keine Bakterien und Lebensmittelreste<br />
ablagern. Deshalb sind<br />
glatte Oberflächen ohne Spalten<br />
und Hohlräume erforderlich. Leuze<br />
setzt diese Anforderungen über<br />
ein hygienegerechtes Produktdesign<br />
und ausgewählte, FDA-konforme<br />
Materialien um. Das heißt:<br />
Leuze Sensoren für den Lebensmittelbereich<br />
besitzen ein Edelstahlgehäuse<br />
sowie glasfreie und kratzfeste<br />
Optikabdeckungen.<br />
Präzise und robust zugleich<br />
Die Anforderungen zeigen: Für hygienesensible<br />
Produktions- und Verpackungsprozesse<br />
braucht es geeignete<br />
Sensorik. Hierfür hat Leuze<br />
speziell die Sensorbaureihen 53C<br />
und 55C entwickelt. Sie zeichnen<br />
sich durch ihr Gehäuse aus hochwertigem,<br />
besonders glattem<br />
V4A-Edelstahl und ihre glasfreie,<br />
Sensorreihe 33C und 35C<br />
Abfüllanlage<br />
Flaschenabfüller<br />
Den Füllstand wässriger Flüssigkeiten in Behältern zuverlässig zu erkennen, zählt zu den anspruchsvollsten<br />
Detektionsaufgaben. Hierfür braucht es besonders leistungsstarke Sensorlösungen wie die speziell für diese<br />
Applikation optimierten Einweg-Lichtschranken der Baureihe 55C von Leuze.<br />
kratzfeste Optikabdeckung aus.<br />
Damit halten die Sensoren auch anspruchsvollen<br />
Reinigungs- und Desinfektionszyklen<br />
sowie großen Temperaturschwankungen<br />
stand.<br />
Bei Sensorik auf<br />
Expertise setzen<br />
Wer als Anlagenbetreiber bei der<br />
Sensorik im Lebensmittelbereich auf<br />
der sicheren Seite sein will, sollte<br />
auf einen Sensorhersteller mit umfassender<br />
Expertise in diesem Be-<br />
reich setzen. Steffen Hundt erklärt:<br />
„Leuze versteht nicht nur die Herausforderungen<br />
in hygienesensiblen<br />
Umgebungen, sondern ist auch<br />
seit Jahrzehnten in engem Austausch<br />
mit ihren Kunden aus der Lebensmittelbranche.<br />
Das umfassende<br />
Applikationswissen der Sensor<br />
People setzen wir in optimale Sensorlösungen<br />
für jeden Anspruch<br />
um.“ Zum Hightech-Portfolio<br />
zählen eine Vielzahl unterschiedlicher<br />
Sensoren für die Automatisierungstechnik.<br />
Beispielsweise<br />
schaltende und messende Sensoren,<br />
Identifikationssysteme, Lösungen<br />
für die Datenübertragung und<br />
Bildverarbeitung sowie Safety-Komponenten,<br />
-Services und ganzheitliche<br />
-Solutions. Ein weiterer Vorteil:<br />
Leuze deckt nicht nur einen Teilprozess<br />
ab, sondern steht ihren Kunden<br />
aus der Lebensmittelbranche<br />
vom ersten bis zum letzten Schritt<br />
im Verpackungsprozess komplett<br />
und jederzeit zur Seite. <br />
Fotos: Leuze<br />
Mehr Informationen<br />
www.leuze.com<br />
Getränke! 02 | <strong>2025</strong> | 35
Eine Kolumne von<br />
Dr. BURKHARD SCHÄFER<br />
MARKTSTRATEGIE UND BIODIVERSITÄT<br />
Natur- und Artenschutzprojekte<br />
in der Getränkebranche<br />
Er ist der neue Liebling im Karlsruher Zoo: Mika, der kleine Eisbär. Geboren im November letzten Jahres, wuchs<br />
die Freude, als klar wurde, dass eines der beiden Neugeborenen aus der Zwillingsgeburt durchgekommen<br />
war. Seit März dieses Jahres präsentieren die Karlsruher den Nachwuchs auch der breiten Öffentlichkeit. Und<br />
dies mit einer klaren Mission: als Botschafter für die Bedrohungen durch den Klimawandel. Denn gerade<br />
beim Eisbären ist die Gefährdung seiner Art besonders augenfällig. Durch die Erhitzung der Meere bricht<br />
den Tieren förmlich die Lebensgrundlage unter den Füßen weg. So ist der beunruhigende Rückgang der<br />
Eisbärpopulationen eine Realität, dem die europäischen Zoos mit ihren Zuchtprogrammen entgegenwirken<br />
wollen. Mit dem Ziel, am Ende auch Eisbären wieder auswildern zu können. Schließlich wird das Auswildern<br />
von Zucht-Tieren bereits erfolgreich in verschiedenen Bereichen angebahnt und durchgeführt.<br />
Eine Brauerei mit<br />
langjährigem Engagement<br />
für den Naturschutz<br />
Dass die Erhaltung oder aber<br />
eine Zerstörung der Natur und<br />
ihres Ökosystems auch auf den<br />
Menschen und seine weiteren<br />
Lebensmöglichkeiten zurückfällt<br />
– schließlich beeinfusst das<br />
Wegfallen einzelner Tierarten<br />
das gesamte Ökosystem –, hat in<br />
den letzten Jahrzehnten einige<br />
Getränkefirmen dazu animiert,<br />
ihr Nachhaltigkeitskonzept in<br />
der Unterstützung dieses Schutzes<br />
weiterzuentwickeln. Und so<br />
haben sie sich innerhalb ihrer<br />
Firmenphilosophie den Artenschutz<br />
auf die Fahnen geschrieben<br />
und unterstützen durch verschiedene<br />
Aktionen Feld, Wald<br />
und Flur samt Tieren – regional<br />
und international.<br />
So kann die Krombacher<br />
Brauerei bei diesem Thema bereits<br />
auf eine längere Tradition<br />
zurückblicken, denn beim Stichwort<br />
Naturschutz und Getränke<br />
dürfte manchem noch die erste<br />
Aktion der Brauerei in den Sinn<br />
kommen, die im Jahr 2002 folgende<br />
spannende „Gleichung“<br />
für ihre Kunden vorstellte: „Ein<br />
Kasten Krombacher, ein Quadratmeter<br />
Regenwald“. Damals<br />
war also der Verkauf von Bierkästen<br />
zugleich an eine Spendenverpfichtung<br />
von Seiten der<br />
Brauerei für den Regenwald ver-<br />
36 | Getränke! 02 | <strong>2025</strong><br />
Mit der Markenkampagne „Auf unsere Natur“ hat Krombacher sich eigenen Angaben zur Folge zum<br />
Ziel gesetzt, seinen Markenauftritt zu verjüngen und ein starkes Zeichen in Sachen Naturverbundenheit<br />
zu setzen. Foto: Krombacher Brauerei<br />
haltigkeit? Reiner <strong>Marketing</strong>trick<br />
oder gleichzeitig auch<br />
notwendige Maßnahmen, um<br />
die Not von Wald und Tieren in<br />
das Gedächtnis der Konsumierenden<br />
zurückzuholen?<br />
Krombacher jedenfalls blieb<br />
damit seiner Linie treu und kann<br />
mittlerweile ein vielfältiges Engagement<br />
im heimischen Artenschutz<br />
vorweisen. Bedrohte Tierarten<br />
wie Fischotter, Schreiadler,<br />
Kegelrobbe, Eisente oder Luchs<br />
profitierten durch das Engagement<br />
von Krombacher. So wurde<br />
bisher etwa in Thüringen ein erfolgreiches<br />
Umbauprogramm für<br />
Fischottergewässer realisiert, bei<br />
knüpft und das Unternehmen<br />
agierte international für die<br />
Rettung des Regenwaldes.<br />
Daran anschließend ließ<br />
Krombacher im Jahr 2016 ein<br />
weiteres Spendenprojekt zur<br />
Unterstützung der Artenvielfalt<br />
als Teil seiner Unternehmensphilosophie<br />
– und zur Kundengewinnung<br />
– auf den Plan treten:<br />
Unter dem Titel „Schützen<br />
und genießen“ unterstützte<br />
Krombacher verschiedene Projekte<br />
der Deutschen Umwelthilfe,<br />
des WWF und des NABU.<br />
Auch kritische Stimmen mischten<br />
sich dazwischen mit der Frage:<br />
Greenwashing oder Nachdem<br />
durch den Bau von Passierhilfen<br />
den Fischottern die Möglichkeit<br />
eröffnet wird, Brücken<br />
sicher zu unterqueren – eben<br />
ohne der Gefahr ausgesetzt zu<br />
sein, überfahren zu werden.<br />
Auch die geglückte Auswilderung<br />
von Luchsen findet sich unter<br />
den Programmpunkten. Und<br />
gerade bei der Wiederansiedlung<br />
des Luchses im heimischen<br />
Wald gilt es, dessen Lebensraum<br />
langfristig zu gewährleisten –<br />
mit dem Potential, am Ende bis<br />
zu 100 Luchse anzusiedeln.<br />
Cash-Korken für das<br />
Ökosystem Wald<br />
Und wie sieht es nun mit aktuellen<br />
Aktionen bei Krombacher<br />
aus? Der Krombacher Cash-<br />
Korken hat dieses Jahr wieder<br />
seinen Weg in den Getränkehandel<br />
gefunden und mit ihm<br />
kann der Kunde beim Kauf von<br />
Krombacher nun den heimischen<br />
Forst unterstützen.<br />
Denn in der aktuellen Naturschutz-Aktion<br />
dreht sich alles<br />
um die Heimat der vorhin aufgezählten<br />
gefährdeten Tierarten:<br />
unseren Wald. Tatsächlich nehmen<br />
viele verschiedene Krombacher-Biersorten<br />
an dieser Aktion<br />
der Brauerei teil: das „Klassische<br />
Pils“, das „ Krombacher<br />
NaturRadler“, das „Alkoholfreie<br />
Krombacher 0,0 %“ sowie die<br />
weiteren alkoholfreien Durst-
löscher. Dazu gesellen sich das „Alm<br />
Radler“, das „Krombacher Radler“<br />
sowie das „Weizen naturtrüb“.<br />
hält in ihrem Kronkorken einen Gewinncode,<br />
der bis zum 30.09.<strong>2025</strong><br />
eingegeben werden muss. Ausgelobt<br />
werden Geldgewinne von einem<br />
Euro bis zu 250.000 Euro.<br />
Die Bäume werden für dieses Projekt<br />
von Krombacher mit öffentlichrechtlichen<br />
Partnern wie „Wald &<br />
Holz NRW“ und weiteren Beteiligten<br />
gepfanzt. Auf dass sich durch<br />
ein Gelingen dieser beispielhaften<br />
Aktion in Zukunft in den Wäldern<br />
Fuchs und Hase wieder in Ruhe<br />
„Gute Nacht“ sagen können und<br />
sich langfristig etwa auch die Luchse<br />
wieder ein Stelldichein geben.<br />
Vielfalt 2030<br />
Im Segment derer, die sich an Arten-<br />
und Naturschutz beteiligen, findet<br />
sich auch ein Klassiker unter den<br />
Limonaden: Bionade, die ihrerseits<br />
ebenfalls wieder eine Artenschutz-<br />
Aktion ins Leben gerufen hat. Unter<br />
dem Slogan „ Vielfalt 2030 – Unsere<br />
Initiative für den Schutz und Erhalt<br />
der Artenvielfalt“ engagiert sich die<br />
Bionade GmbH aus Ostheim / Rhön<br />
für Biodiversität – und das eben-<br />
Foto: Taina Sohlman / stock.adobe.com<br />
Eine Million Bäume<br />
Warum hat sich die Brauerei aus<br />
Kreuztal-Krombach just dieses Jahr<br />
das Ziel gesteckt, eine Million Bäume<br />
zu pfanzen? Ein wichtiger<br />
Grund ist: Neben den dort ansässigen<br />
Waldbewohnern der Fauna und<br />
Flora sind Bierbrauer selbst ein direkter<br />
Nutznießer eines neu aufgeforsteten<br />
Waldes – ist doch die Grundlage<br />
des süffigen Krombacher Bieres<br />
das naturreine Felsquellwasser,<br />
das ein sehr wichtiger Geschmacksträger<br />
des erfrischenden Bieres der<br />
Kreutzaler darstellt. Das Fazit also<br />
ist: Ein gesundes, intaktes Ökosystem<br />
dient Tier und Mensch - und am<br />
Ende dieser Kausalkette eben auch<br />
einem vollendeten Biergenuss.<br />
Dass sich Krombacher für seine<br />
belebenden Getränke-Kreationen<br />
auch gewichtige Partner mit an Bord<br />
holt, zeigen die Firmen, mit denen<br />
die Brauerei zusammenarbeitet. Gerade<br />
im Frühsommer, wenn kühle Erfrischungsgetränke<br />
an Attraktivität<br />
gewinnen, ist die Kooperation von<br />
Krombacher mit der österreichischen<br />
Kräuterlimonade „ Almdudler“ wieder<br />
verstärkt von besonderem Interesse.<br />
Schließlich geht hieraus das<br />
spritzige Alm Radler hervor. Unter<br />
dem Motto: „Zwei starke Marken.<br />
Ein erfrischendes Getränk“ lädt das<br />
schmackhafte Verhältnis von sechzig<br />
Prozent Almdudler zu 40 % Krombacher<br />
zu einer gelungenen Erfrischungspause<br />
ein.<br />
Die Teilnahme an der Aktion<br />
„Krombacher Cash-Korken“ ist einfach:<br />
jede teilnehmende Flasche entfalls<br />
mit gutem Grund. Denn auch<br />
Bionade sitzt – wie Krombacher –<br />
mit seinen Fruchtlimonaden förmlich<br />
„am Ende der naturkausalen<br />
Nahrungskette“. Oder, wie es<br />
Bionade selbst so schön auf ihrer<br />
Website beschreibt: „Ohne Insekten<br />
keine Früchte – und ohne Früchte<br />
keine Bionade“.<br />
Deshalb ist das Engagement der<br />
Limonaden-Hersteller ganz klar umrissen<br />
mit dem Ziel, dass Wildbienen,<br />
Hummeln, Käfer und Schmetterlinge<br />
wieder in der heimischen<br />
Umgebung genug Nahrung finden<br />
und sich vermehren können. Bionade<br />
hat deshalb mit der Biodiversity<br />
Founda tion diese Initiative „Vielfalt<br />
2030“ ins Leben gerufen, mit<br />
Hilfe derer bis zum Jahr 2030 mindestens<br />
17 Millionen Quadratmeter<br />
Grünfäche in Deutschland insektenfreundlicher<br />
gestaltet werden<br />
sollen. Zudem hat das Unternehmen<br />
zu Anfang dieses Jahres seinen<br />
Designwettbewerb zur Gestaltung<br />
einer speziellen Limo nadensorte<br />
auf die „Zitrone naturtrüb“ abgestimmt,<br />
unter den Bedingungen,<br />
dass ein Teilnehmender das Sonderetikett<br />
designte und Bionade für<br />
die Artenvielfalt spendet. Der diesjährige<br />
Designwettbewerb wird folgerichtig<br />
begleitet von dem Motto:<br />
„Wenn das Leben Dir Bionade Zitrone<br />
gibt, mach‘ Artenvielfalt draus!“<br />
Die „Dicke Buche“ ist ein besonderes Highlight im Werbe-Spot der Brauerei. Foto: Krombacher Brauerei<br />
Fazit<br />
Beide Beispiele verdeutlichen zusammengefasst<br />
sehr eindrücklich<br />
die Abhängigkeit jedes einzelnen<br />
Menschen vom Erhalt von Natur,<br />
Wald und Tieren und zeigen dabei<br />
positiv auf, dass Marktstrategie und<br />
Biodiversität sich positiv ergänzen<br />
und eine Win-Win-Situation erzeugen<br />
können. <br />
Dr. B. Sch.<br />
Getränke! 02 | <strong>2025</strong> | 37
MARKT | Produkte, Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />
NOCH IN DER NISCHE, ABER AUF DEM WEG ZU NEUEN UFERN<br />
Der sanfte Siegeszug<br />
von Craft Beer<br />
Ein kühles Pils am Abend nach einem anstrengenden Tageswerk? Ein erfrischendes<br />
Weizen zu einer sonnigen Stunde in der Mittagszeit? Für viele Menschen gelten<br />
derlei Rituale als Lebensqualität. Aber für immer weniger. Denn der Bierkonsum in<br />
Deutschland sinkt kontinuierlich. Im vergangenen Jahr ging er schon wieder um ein bis<br />
zwei Prozent auf knapp 8,3 Milliarden Liter zurück, so die Schätzungen des Deutschen<br />
Brauerbundes. Vor allem im sonst so absatzstarken Juni lag der Konsum unseres<br />
Gerstensafts trotz der Fußball-Europameisterschaft im eigenen Land deutlich unter<br />
den Vorjahren. Damit setzt sich ein langjähriger Trend fort, für den es viele Gründe<br />
gibt. Stärkeres Gesundheitsbewusstsein unter den Verbrauchern zum Beispiel, strenge<br />
Verkehrsgesetze, Alkoholverbote am Arbeitsplatz, und nicht zu vergessen: Schärfere<br />
Ausschankbestimmungen bei großen Sportveranstaltungen.<br />
38 | Getränke! 02 | <strong>2025</strong><br />
I<br />
n den vergangenen 30 Jahren<br />
hat die Deutsche Brauwirtschaft<br />
fast ein Drittel ihres Absatzes<br />
verloren. Der Pro-Kopf-Verbrauch<br />
ist nach Schätzung der Branche auf<br />
jährlich 87 Liter gefallen. 1980 lag er<br />
noch bei mehr als 145 Litern.<br />
Unter den Biersorten liegt mit großem<br />
Abstand nach wie vor das Pils<br />
vorne und deckt knapp die Hälfte<br />
des Marktes ab. Zugelegt haben<br />
die Sorte „Hell“ und vor allem alkoholfreies<br />
Bier, dessen Geschmack<br />
dank raffinierter Techniken dem typischen<br />
Biergeschmack immer näher<br />
kommt. Sein Marktanteil liegt mittlerweile<br />
bei knapp neun Prozent.<br />
In der Rangliste der meistverkauften<br />
Biermarken in Deutschland führt<br />
Krombacher deutlich vor Bittburger<br />
und Veltins. Kräftig verloren hat<br />
der einstige Marktführer Oettinger,<br />
der auf Platz sieben abgerutscht ist.<br />
Noch immer gibt es in Deutschland<br />
1.500 Brauereien – trotz Absatzeinbußen<br />
ein großer Markt. Die meisten<br />
davon sind traditionell stark regional<br />
verankert.<br />
Doch peu à peu macht sich in<br />
der Branche ein Wandel bemerkbar,<br />
eine Abkehr von traditionellen Trinkgepfogenheiten<br />
und sanfter Hinwendung<br />
zu einem neuen Trend,<br />
dem Craft Beer. Schon 856 Brauereien,<br />
meist sehr kleine, aber auch<br />
schon einige große, produzieren<br />
unter speziellen Namen derlei Bier-<br />
Kreationen in den unterschiedlichsten<br />
Geschmacksrichtungen. Weil<br />
sich Craft Beer bei uns langsam einen<br />
Namen macht, hat sich sogar<br />
die Stiftung Warentest auf dem<br />
Markt ein bisschen umgesehen. Die<br />
Erkenntnis: 84 % aller Menschen<br />
oberhalb der 16 Jahre haben hierzulande<br />
schon mal Craft Beer probiert.<br />
Für die Stiftung Anlass, die unterschiedlichen<br />
Sorten näher unter die<br />
Lupe zu nehmen. Sensorik, Schaumhaltbarkeit,<br />
Schadstoffe, Mikrobiologische<br />
Qualität bis hin zu Verpackung<br />
und Deklaration – alles wurde<br />
eingehend überprüft.<br />
Auf Platz eins landete das Überseehopfen<br />
der Rügener Insel-Brauerei,<br />
ein India Pale Ale (IPA). Rang<br />
zwei belegte das Lille Pale Ale aus<br />
Kiel und Platz drei das Störtebeker<br />
Atlantik Ale der Störtebeker Braumanufaktur<br />
in Stralsund.<br />
Foto: Syda Productions / stock.adobe.com<br />
Auch aus anderen Landesteilen<br />
wurden schon hervorragende Sorten<br />
Craft Beer prämiert: Zum Beispiel<br />
das Frank Bier der Brauerei<br />
Knoblach im bayerischen Schammelsdorf,<br />
das Pils der Brauerei Simian<br />
Ales in Schleswig- Holstein und<br />
das Hopfenpfücker Pils der bayerischen<br />
Pyraser Landbrauerei, um nur<br />
einige zu nennen.<br />
Kleine Manufakturen in<br />
den USA erobern langsam<br />
den Markt<br />
Was steckt hinter der Philosophie<br />
der Craft Beer-Bewegung? Richtig<br />
in Gang kam sie Ende der 90iger<br />
Jahre in den USA. Denn zu jener Zeit<br />
wurden plötzlich andere Themen<br />
richtig populär, zu denen die Idee<br />
von Craft Beer perfekt passte. Mit<br />
der Entstehung der Whole Foods
MARKT | Produkte, Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />
Märkte, mit dem Trend weg vom<br />
Industrie- Essen und hin zu Bio-Produkten,<br />
regionalen Lebensmitteln<br />
und saisonalen Speisen, begannen<br />
immer mehr Verbraucher, sich Gedanken<br />
zu machen, was sie täglich<br />
zu sich nehmen. Woher kommt<br />
das Fleisch? Wer hat den Käse gemacht?<br />
Stellt der Bäcker sein Brot<br />
noch selbst her? Berufstätige opferten<br />
ihre Samstage, um auf Farmer´s<br />
Market einzukaufen, statt alles so<br />
convenient wie möglich aus dem<br />
Supermarkt zu besorgen. Und genau<br />
diese Menschen begannen<br />
auch in Sachen Bier ein bisschen<br />
nachzuforschen. Muss es denn<br />
das Standardbier der gigantischen<br />
Marktbeherrscher sein, oder gibt es<br />
vielleicht eine kleine Biermanufaktur<br />
bei mir in der Gegend?<br />
Handwerk und Bier<br />
In Deutschland beschäftigten sich<br />
um 2010 herum erste Brauer mit der<br />
amerikanischen Idee von Craft Beer.<br />
Da überlegte man noch, ob man<br />
mit diesem Begriff überhaupt Menschen<br />
für dieses Produkt gewinnen<br />
könnte. Doch das ging dann ziemlich<br />
schnell. Craft, so haben es alle<br />
fix gelernt, heißt Handwerk. Und<br />
Beer? Na ja, darüber musste man<br />
nicht reden.<br />
Aber wie kann ein Bier ohne<br />
künstliche Aromastoffe beispielsweise<br />
nach Mara cuja schmecken?<br />
Laut dem Münchener Forschungszentrum<br />
für Brau- und Lebensmittelqualität<br />
liegt das unter anderem an<br />
aromareichen Hopfenzüchtungen.<br />
Für die klassischen Bitternoten von<br />
Bier wird der Hopfen in der Würze<br />
gekocht. Gibt man den Hopfen ein<br />
zweites Mal in das bereits erkaltete<br />
Bier, entstehen intensive Fruchtnoten.<br />
Brauende nutzen oft andere<br />
Hefen als bei klassischen Pils- und<br />
Lagerbieren, etwa Brettanomyces-<br />
Hefen. So entstehen weniger vertraute,<br />
aber interessante Aromen<br />
wie fruchtig, harzig oder auch wacholderartig.<br />
Neben dem anhaltenden Trend<br />
in den USA zum Craft Beer ist der<br />
stilistische Einfuss Großbritanniens<br />
auf diesen Markt international von<br />
Bedeutung. Die sehr unterschiedlichen<br />
englischen Bierstile vom milden<br />
Ale bis zum kräftig- dunklen<br />
Stout werden wieder neu belebt<br />
und interpretiert. Das schon erwähnte<br />
India Pale (IPA), das als<br />
transportfähig für britische Seeleute<br />
auf der Passage nach Indien galt, ist<br />
mit recht hohem Alkoholgehalt und<br />
einer guten Portion Hopfen eine Art<br />
Blaupause für modernes Craft Beer.<br />
Nach alter Brauart mit obergäriger<br />
Hefe und hellem Malz hergestellt,<br />
gibt es eine optimale Spielwiese für<br />
geschmackliche Experimente ab und<br />
hat sich damit einen festen Platz im<br />
Markt geschaffen.<br />
Fotos: Syda Productions / stock.adobe.com<br />
Herzhafter Geschmack mit<br />
fruchtigen Komponenten<br />
Das Biersortiment in Deutschland<br />
ist gigantisch. Die Anhänger des<br />
Gerstensaftes können unter 5.000<br />
bis 6.000 unterschiedlichen Sorten<br />
wählen. Im Angebot finden sich zumeist<br />
Pils, Helles, Weizen, Export,<br />
Lager, Schwarzbier, Kölsch, Alt und<br />
wie sie alle heißen, nicht zu vergessen<br />
die diversen Alkoholfreien. Sie<br />
alle sind nach dem deutschen Reinheitsgebot<br />
gebraut und von bester<br />
Qualität. Bierliebhaber kennen und<br />
lieben ihren vertrauten Geschmack.<br />
Craft Beer hingegen ist anders.<br />
Es bringt nicht nur internationale<br />
Bierstile wie Pale Ale, IPA, Porter,<br />
Stout und Lambic in die Regale<br />
des deutschen Handels, sondern<br />
auch alte, seltene, eigentlich ausgestorbene<br />
Bierstile wie die Gose, das<br />
Lichtenainer, Mumme oder Adambier,<br />
von denen die meisten von uns<br />
noch nie was gehört haben. Doch<br />
an erster Stelle steht: Craft Beer<br />
schmeckt. Es ist herzhaft und bringt<br />
einen völlig anderen Touch auf die<br />
Zunge. Es ist individuell und muss<br />
natürlich nicht jedem munden. Aber<br />
es nötigt jedem, der es mal probiert,<br />
Respekt ab: Da hat jemand<br />
was Neues kreiert! Craft Beer unterscheidet<br />
sich deutlich vom Mainstream-Bier.<br />
Brauereien mit viel<br />
Individualität<br />
In Deutschland ist Craft Beer, obwohl<br />
schon so viele Brauereien<br />
daran tüfteln, noch ein Nischenprodukt.<br />
Doch das wird wohl nicht<br />
so bleiben. In den USA waren es<br />
einst ein paar schrullige Liebhaber,<br />
die sich im Keller oder der Garage<br />
mit einem Brau-Set ausprobierten.<br />
Heute – wirft man einen intensiven<br />
Blick auf die amerikanische Szene –<br />
ist Craft Beer nicht mehr das Faible<br />
einiger Spinner, sondern eine ernsthafte<br />
Konkurrenz für die etablierte<br />
Bierindustrie. Denn sie hat mittlerweile<br />
12 % ihres Umsatzes an<br />
Craft Beer verloren. Vor allem gutverdienende<br />
Männer um die 30 lassen<br />
sich die neuen Kreationen durch<br />
die Kehlen rinnen. 67,8 Milliarden<br />
Dollar fossen im vergangenen Jahr<br />
in die Kassen der Kleinhersteller,<br />
Tendenz steigend. Craft Beer trifft<br />
in den USA den Zeitgeist und ist ein<br />
Marktphänomen mit gesellschaftlicher<br />
Komponente geworden. Die<br />
Verbreitung reicht über szenige Bars<br />
weit hinaus. Food Blogger loben die<br />
Bierkompositionen, und Gastronomen<br />
kombinieren Craft Beer-Varianten<br />
in speziellen Glasformen mit<br />
verführerischen Gerichten. Immer<br />
mehr Restaurants lassen sich bei<br />
den Manufakturen ihrer Wahl eigene<br />
Craft Beer-Varianten für ihre Gäste<br />
zaubern.<br />
Das gibt‘s auch schon in Deutschland.<br />
Szene-Restaurants in Großstädten<br />
wie Hamburg oder Berlin<br />
haben bereits ihr eigenes Craft<br />
Beer, abgefüllt in Dosen und mit eigenem<br />
Namensschriftzug, im Angebot.<br />
Die Craft Beer-Welle, so scheint<br />
es, schwappt über den Atlantik immer<br />
stärker zu uns rüber. Klein und<br />
möglichst inhabergeführt punkten<br />
die Brauereien mit viel Individualität<br />
und versuchen, den weltweit agierenden<br />
Marken schmerzende Stacheln<br />
ins Geschäft zu piksen. B. P.<br />
Getränke! 02 | <strong>2025</strong> | 39
MARKT | Produkte, Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />
FLASCHENETIKETT FÜR GETRÄNKEFLASCHEN<br />
Neue <strong>Marketing</strong>potenziale durch<br />
mehrlagiges Flaschenetikett<br />
Aufklappen, umblättern, staunen: ein besonderes Flaschenetikett eröffnet Brauereien<br />
und anderen Getränkeherstellern neue <strong>Marketing</strong>potenziale. Parade Label WS Gloss<br />
von Sappi ist die perfekte Basis für ein neuartiges Mehrlagenetikett für Getränkeflaschen,<br />
produziert von Jungdruck.<br />
I<br />
nnovationen entstehen häufig,<br />
wenn man bewährte und<br />
erfolgreiche Produkte auf bisher<br />
unübliche Anwendungen überträgt.<br />
So gehören mehrlagige Nassleimetiketten<br />
für die Druckerei Jungdruck<br />
zwar zum Kerngeschäft,<br />
jedoch wurden sie bisher überwiegend<br />
in der Chemie- und Futtermittelbranche<br />
eingesetzt.<br />
Auf der BrauBeviale 2024 präsentierten<br />
Sappi und Jungdruck erstmals<br />
ein gemeinsam entwickeltes<br />
Mehrlagenetikett für Getränkefaschen,<br />
demonstriert anhand von<br />
Bierfaschen. Das Besondere: Die<br />
erste Lage des Etiketts kann einfach<br />
hochgeklappt werden. Auf der<br />
zweiten Lage befinden sich weitere<br />
Informationen – wie in diesem<br />
Fall – ein Rezept für eine Bier-<br />
Barbecue-Sauce. Durch den zusätzlichen<br />
Platz eröffnen sich Brauereien<br />
und Getränkeherstellern vielfältige<br />
Möglichkeiten hinsichtlich Produktinformationen<br />
und <strong>Marketing</strong>. Für<br />
die clevere Innovation verwendete<br />
Jungdruck das Etikettenpapier<br />
Parade Label WS Gloss von Sappi,<br />
einem führenden Hersteller von Verpackungs-<br />
und Spezialpapieren.<br />
Für das neue Mehrlagenetikett der Getränkeindustrie wurde Parade Label WS Gloss von Sappi verwendet. Es<br />
besticht mit beeindruckenden Druck- und Veredelungsergebnissen und bietet Getränkeherstellern neue kreative<br />
<strong>Marketing</strong>möglichkeiten. Foto: Sappi Europe<br />
Profi im Bereich<br />
Nassleimetiketten<br />
Als vollstufige Druckerei vereint<br />
Jungdruck alle Fertigungslevel (von<br />
Druckvorstufe über Druck bis zur<br />
Weiterverarbeitung) unter einem<br />
Dach, und bietet seinen Kunden ein<br />
vielfältiges wie hochwertiges Portfolio.<br />
Spezialisiert hat sich das in der<br />
Stadt Radevormwald in Nordrhein-<br />
Westfalen ansässige Unternehmen<br />
jedoch seit rund zehn Jahren auf<br />
mehrlagige Etiketten für den Nassleimbereich.<br />
Unschlagbar sind die<br />
mehrlagigen Etiketten vor allem<br />
immer dann, wenn viele Informationen<br />
untergebracht werden müssen.<br />
Gernot Jung, Geschäftsführer<br />
und Vertriebsleiter von Jungdruck<br />
erklärt: „So sind bei Chemieprodukten<br />
gesetzliche Kennzeichnungen<br />
Pficht. Zudem profitiert der<br />
Vertrieb bei mehrlagigen Etiketten<br />
von Infor mationen, die in mehreren<br />
Sprachen veröffentlicht werden.<br />
Für solche Fälle können wir unseren<br />
Kunden Etiketten zur Verfügung<br />
stellen, die bis zu fünf Lagen enthalten.<br />
So können beispielsweise<br />
die mehrlagigen Etiketten eher für<br />
Werbe aktionen genutzt werden,<br />
um auf diese Weise ein Gewinnspiel<br />
oder einen QR-Code mit weitergehenden<br />
Informationen zu veröffentlichen.<br />
Durch den zusätzlichen Platz<br />
bieten sich vielfältige Möglichkeiten<br />
für das <strong>Marketing</strong>.“<br />
Perfekte Ergebnisse und<br />
höchste Zuverlässigkeit<br />
Schon seit längerer Zeit verwendet<br />
Jungdruck für seine Etiketten<br />
die Papiere von Sappi und hat damit<br />
stets exzellente Erfahrungen<br />
gemacht. Gernot Jung erläutert:<br />
„Je nach Branche haben wir sowohl<br />
das nassfeste Parade Label WS<br />
und das nicht-nassfeste Parade Label<br />
Pro von Sappi im Einsatz. Man<br />
kann sagen, die Parade-Papiere sind<br />
unsere Standardpapiere, die wir<br />
auch neuen Kunden immer wieder<br />
empfehlen.“ Vor allem die hervorragende<br />
Oberfäche, die für perfekte<br />
Druck- und Veredelungsergebnisse<br />
sorgt, begeistert Jung. „Darüber hinaus<br />
legen wir aber noch auf andere<br />
Aspekte großen Wert“, fügt Gernot<br />
Jung hinzu. „Eine hohe Quali-<br />
40 | Getränke! 02 | <strong>2025</strong>
tät und gute Verarbeitbarkeit<br />
sind relevante Punkte bei Papier.<br />
Entscheidend ist aber, dass das<br />
Material vom Anbieter garantiert<br />
werden kann. Wir wissen bei<br />
Sappi, dass wir uns auf die Lieferfähigkeit<br />
und -treue hundertprozentig<br />
verlassen können. Das<br />
ist äußerst wichtig für unsere<br />
Kunden. Wenn sie produzieren,<br />
muss das benötigte Material,<br />
also beispielsweise die Etiketten,<br />
genau zu dem vorher geplanten<br />
Zeitpunkt verfügbar sein.“<br />
Pilotprojekt für die<br />
Getränkeindustrie<br />
Die Idee für ein gemeinsames<br />
Pilot projekt für die Getränkeindustrie<br />
kam erstmals auf der<br />
FACHPACK auf, an der sowohl<br />
Sappi als auch Jungdruck als<br />
Aussteller teilnahmen. Gernot<br />
Jung erinnert sich: „Messen sind<br />
eine ideale Gelegenheit, um sich<br />
auszutauschen und gemeinsame<br />
Ideen zu entwickeln. Daher<br />
habe ich den Messestand<br />
von Sappi besucht und dort gezeigt,<br />
wie wir die Papiere weiterverarbeiten,<br />
was man damit alles<br />
Spannendes machen kann.“<br />
Stefan Raabe, Sales Manager<br />
bei Sappi, ergänzt: „Besonders<br />
angetan hatten es uns die<br />
mehrlagigen Etiketten. Gemeinsam<br />
haben wir überlegt, welche<br />
Branche davon noch profitieren<br />
könnte und kamen auf die<br />
Brauindustrie. Mit einem mehrlagigen<br />
Etikett können wir den<br />
Brauereien eine neue spritzige<br />
Foto: Sappi Europe<br />
<strong>Marketing</strong>fäche bieten, die<br />
sie zur Kundengewinnung und<br />
-bindung nutzen können.“<br />
Mehrlagenetikett für<br />
Getränkeflaschen<br />
Für die Premiere des gemeinsamen<br />
Projektes bot sich die Brau-<br />
Beviale als führender Branchentreff<br />
für die Getränkeindustrie<br />
an. Das Mehrlagenetikett kann<br />
auf allen Mehrwegfaschen verwendet<br />
werden, wurde aber<br />
von Sappi und Jungdruck auf<br />
der Messe beispielhaft auf einer<br />
Bierfasche präsentiert. Die erste<br />
Seite des Mehrlagenetiketts<br />
ist in den Farben Dunkelgrün,<br />
Gelb, Türkis und Weiß gehalten<br />
und zeigt die grafische Darstellung<br />
einer Hopfenpfanze. Der<br />
Clou: Zur zweiten Seite gelangt<br />
man, indem man die erste Lage<br />
hochklappt. Dort befindet sich<br />
ein Rezept für eine Barbecue-<br />
Sauce mit Bier.<br />
Auf der Messe konnten sich<br />
Besucher von den perfekten<br />
Druck- und Veredelungsergebnissen<br />
bei diesem Mehrlagenetikett<br />
überzeugen. Sie sind<br />
der hervorragenden Oberfäche<br />
des nass- und laugenfesten Papiers<br />
Parade Label WS Gloss von<br />
Sappi zu verdanken, das für das<br />
Mehrlagenetikett in der Grammatur<br />
80 g/m 2 verwendet wurde.<br />
Um die erstklassige Haptik<br />
zu unterstützen, wurde das Etikett<br />
zusätzlich mit UV-Lack veredelt.<br />
Stefan Raabe ergänzt:<br />
„Die Gestaltung wie auch das<br />
Rezept sind beispielhafte Anwendungen.<br />
Brauereien und<br />
Getränkehersteller profitieren<br />
vom Überraschungseffekt am<br />
POS, denn Mehrlagenetiketten<br />
auf Getränkefaschen gab es in<br />
dieser Form bisher nicht.“<br />
Ein weiterer Nutzen ist, dass<br />
sich die Umstellung in der Produktion<br />
von einlagigen Etiketten<br />
auf Mehrlagenetiketten denkbar<br />
einfach und damit ohne<br />
hohe Investitionskosten realisieren<br />
läßt. Der Support durch Sappi<br />
sowie eine technische Beratung<br />
durch Jungdruck sind als<br />
Service inklusive. Damit können<br />
sich Markenartikler darauf verlassen,<br />
bestmögliche Ergebnisse<br />
zu erzielen. <br />
Mehr Informationen<br />
www.sappi.com<br />
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Mit freundlichen Grüßen<br />
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MARKT | Produkte, Technik und <strong>Technologie</strong>n<br />
Schütz GmbH & Co.KGaA<br />
Investition in neue Waschanlage für Kunststofffässer<br />
Vollautomatische Waschanlage<br />
Der belgische Rekonditionierungsspezialist<br />
Remitack erweitert seine<br />
Kapazitäten mit einer neuen vollautomatischen<br />
Waschanlage für<br />
Kunststofffässer. Die in Betrieb genommene<br />
Anlage der SCHÜTZ Tochter<br />
erfüllt höchste technische Anforderungen<br />
und sorgt für nachhaltige<br />
Prozesse bei der Fassaufbereitung.<br />
Remitack mit Sitz im belgischen<br />
Estaimpuis ist ein bedeutender Anbieter<br />
von Rekonditionierungsdienstleistungen<br />
für Industrieverpackungen<br />
im Benelux-Raum.<br />
Seit 2022 gehört das Unternehmen,<br />
das unter anderem IBC und<br />
Kunststofffässer aufbereitet, zu<br />
SCHÜTZ. Kontinuierliche Investitionen<br />
in Anlagen und Kundenservice<br />
sind ein zen traler Bestandteil<br />
der weiteren Firmenentwicklung.<br />
Dank ihrer hohen Programmvielfalt<br />
ist die neue Anlage sowohl für<br />
die Behandlung von Säuren, Laugen<br />
und oxidierenden Stoffen als auch<br />
für Fertigprodukte wie Waschmittel<br />
und Schmierstoffe optimal ausgelegt.<br />
Kunden profitieren unter anderem<br />
dadurch, dass die Anzahl der<br />
wiederverwendbaren Kunststofffässer<br />
durch optimierte Wasch- und<br />
Trocknungsprozesse weiter erhöht<br />
wird. Dank ihrer hohen Programmvielfalt<br />
ist die neue Anlage sowohl<br />
für die Behandlung von Säuren,<br />
Laugen und oxidierenden Stoffen<br />
als auch für Fertigprodukte wie<br />
Ein hervorragendes Beispiel des Investitionsprogramms<br />
bei Remitack ist die Inbetriebnahme einer neuen<br />
Waschanlage für 220-Liter-Kunststoff-Spund fässer. Die<br />
nach aktuellem technischem Stand errichtete Anlage<br />
sorgt für höchste Standards in den Bereichen Qualität,<br />
Sicherheit und Umweltschutz. Foto: Schütz<br />
Waschmittel und Schmierstoffe optimal<br />
ausgelegt. Dadurch können<br />
deutlich mehr restentleerte Fässer<br />
als bisher verarbeitet werden.<br />
Die verbesserte Reinigungsqualität<br />
trägt zu einer nachhaltigen Nutzung<br />
der Fässer bei und optimiert<br />
die Umweltbilanz. Die Waschanlage<br />
wurde bereits in der Planungsphase<br />
auf Nachhaltigkeit ausgerichtet.<br />
Beispielsweise wird hierbei das<br />
Prozesswasser in einem geschlossenen<br />
Kreislaufsystem wiederaufbereitet<br />
und erneut genutzt, was<br />
den Wasser verbrauch erheblich reduziert.<br />
Nicht zuletzt arbeitet die<br />
neue Anlage mit einem sehr geringen<br />
Energieverbrauch. <br />
Mehr Informationen<br />
www.schuetz.net<br />
Bundesverband der Deutschen Spirituosen-Industrie und -Importeure e.V. (BSI)<br />
Leitfaden als Anleitung mit Best-Practice-Beispielen<br />
42 | Getränke! 02 | <strong>2025</strong><br />
Foto: BSI<br />
Leitfaden zur „Steigerung<br />
der Energieeffizienz bei der<br />
Spirituosenherstellung“<br />
Aktiver Klimaschutz bedeutet zugleich<br />
Umweltschutz und eine Investition<br />
in die Zukunft. Für die<br />
deutsche Spirituosenbranche hat<br />
nachhaltiges Wirtschaften von jeher<br />
eine hohe Priorität, mit der sie<br />
ihre gesellschaftliche Verantwortung<br />
wahrnimmt.<br />
Die Hersteller und Importeure<br />
von Spirituosen setzen sich über ihren<br />
Verband – den Bundesverband<br />
der Deutschen Spirituosen-Industrie<br />
und -Importeure e. V. (BSI) – sowohl<br />
in Deutschland als auch in der<br />
EU insbesondere für einen verantwortungsvollen<br />
Umgang mit Alkohol<br />
und ebenso für Nachhaltigkeit<br />
im ökologischen und ökonomischen<br />
als auch sozialen Sinne ein. Zunehmend<br />
fragen Konsumenten nach<br />
nachhaltigen Produkten. Hierbei spielen<br />
die Klimaneutralität beziehungsweise<br />
die Reduk tion von Treibhausgas-Emissionen<br />
– hier insbesondere<br />
der CO 2<br />
-Emissionen – bei Produktion<br />
und Transport von Spirituosenprodukten<br />
ebenfalls eine wichtige Rolle.<br />
Insofern sind viele Mitgliedsunternehmen<br />
des BSI seit Jahren sehr verantwortungsvoll<br />
bezüglich Nachhaltigkeit<br />
und Kompensation sowie Reduktion<br />
der Treib hausgas-Emissionen in<br />
der gesamten Prozesskette der Spirituosenherstellung<br />
und Vermarktung.<br />
Mit dem vom BSI vorgelegten Leitfaden<br />
zum Thema „Steigerung der<br />
Energieeffizienz bei der Spirituosenherstellung<br />
– Anleitung mit Best-<br />
Practice-Beispielen“ werden Hersteller<br />
von Spirituosen, Spirituosenbrennereien<br />
und Hersteller von Spirituosen<br />
mit Brennerei gleichermaßen adressiert,<br />
da viele der vorgeschlagenen<br />
Maßnahmen für alle Unternehmen<br />
hilfreich sind. Spezielle Maßnahmen<br />
nur für die eine oder andere der oben<br />
genannten Gruppe sind im Text entsprechend<br />
gekennzeichnet.<br />
Der Leitfaden ist eine Gemeinschaftsarbeit<br />
von Experten aus den<br />
BSI-Mitgliedsfirmen und Prof. Jörg<br />
Meyer, Hochschule Niederrhein,<br />
Wirtschaftsingenieur wesen, Krefeld,<br />
der den Leitfaden für den BSI erstellt<br />
hat. Hierbei haben mitgewirkt:<br />
Antje Domning, Martin<br />
Freiberg, Uwe Maurer, Prof. Jörg<br />
Meyer, Dr. Patrick Mier, Christian<br />
Schmidt, Dr. Bernhard Strotmann<br />
und Angelika Wiesgen-Pick.<br />
Der Leitfaden ist auf Anfrage in<br />
der BSI-Geschäftsstelle erhältlich.<br />
Mehr Informationen<br />
www.spirituosen-verband.de
BEZUGSQUELLEN-VERZEICHNIS | Produkte, <strong>Technologie</strong>n und Dienstleistungen<br />
Getränke! <strong>Technologie</strong> & <strong>Marketing</strong><br />
Institute | Organisationen | Verbände<br />
Partyfässer<br />
Die Dr. Harnisch Publikations App<br />
mit E-Paper unserer Fachzeitschriften,<br />
kostenlos für mobile Endgeräte<br />
www.getraenke-tm.de<br />
Die deutschen Brauer<br />
Deutscher Brauer-Bund e.V.<br />
Neustädtische Kirchstraße 7a | 10117 Berlin<br />
ww.brauer-bund.de<br />
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Kunzendorstr. 19 | 14165 Berlin<br />
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Hüttenstr. 8 | 65201 Wiesbaden<br />
info@pumpen-center.de | www.pumpen-center.de<br />
Deutsches Weininstitut GmbH (DWI)<br />
Platz des Weines 2 | 5294 Bodenheim<br />
www.deutscheweine.de<br />
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für die Lebensmittel- und Getränkeindustrie<br />
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Institute | Organisationen | Verbände<br />
Alter Hellweg 46 | 44379 Dortmund<br />
www.akademie-fresenius.de<br />
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Bundesverband der<br />
Deutschen Spirituosen-Industrie<br />
und -Importeure e. V.<br />
Urstadtstraße 2 | 53129 Bonn<br />
www.spirituosen-verband.de<br />
Verband der deutschen<br />
Fruchtsaft-Industrie e. V. (VdF)<br />
Mainzer Str. 253 | 53179 Bonn<br />
Telefon +49 (0) 228-95 46 00<br />
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www.fruchtsaft.net<br />
Forschungskreis der Ernährungsindustrie e.V.<br />
Godesberger Allee 142-148 | 53175 Bonn<br />
www.fei-bonn.de<br />
Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau e.V.<br />
Lyoner Str. 18 | 60528 Frankfurt<br />
Telefon +49 (0) 69 66 03 0<br />
www.vdma.org<br />
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D-47051 Duisburg<br />
Tel. +49 (0) 203 99 23-0<br />
Fax +49 (0) 203 259 01<br />
E-Mail: info@bremer-leguil.de<br />
Internet: www.bremer-leguil.de<br />
Verband Deutscher Mineralbrunnen e.V.<br />
Kennedyallee 28 | 53175 Bonn<br />
www.vdm-bonn.de<br />
Versuchs- und Lehranstalt für Brauerei<br />
in Berlin e.V.<br />
Seestraße 13 | 13353 Berlin<br />
www.vlb-berlin.org<br />
Wirtschaftsvereinigung Alkoholfreie Getränke e. V.<br />
Monbijouplatz 11 | 10178 Berlin<br />
www.wafg.de<br />
Getränke! 02 | <strong>2025</strong> | 43
What is<br />
IFT FIRST<br />
IFT FIRST means Food Improved by Research, Science, and<br />
Technology and it’s THE premier annual food system event.<br />
Registration Opens in March