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NTZ_Juni_2025

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Aus Liebe zur Natur.

Nr. 49 | Juni – August 25 | CHF 9.20

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Mehr ab Seite 40

Natur bewahren

Lebendige

Nacht

Natur erleben

Sommer im

Berner Oberland

Natur erfahren

Netzwerkerinnen

im Garten

Natur erfahren

Wolfsrapp – beruhigt

die Schilddrüse

Natur bewahren

Kräuter-Vielfalt

auf wenig Platz

Natur erleben

Stille Wälder und

glitzernde Seen in Kärnten


9 Tage ab CHF 2695

EXCELLENCE CORAL

©Nationalpark-Zentrum Königsstuhl

©Nationalpark-Zentrum Königsstuhl

Insel Rügen

Insel Rügen

Anfahrt zum Schiffshebewerk Privates Frühstück auf der Insel Ruden ©Francesco Carovillano / GNTB Stralsund

Inselhopping an der Ostseeküste

Inselhopping

Stralsund – Insel

an der

Rügen

Ostseeküste

– Berlin

Auf dieser maritimen Küsten-Cruise hat die Excellence

Coral Salzwasser unterm Kiel! Kultur und Natur verbinden

Stralsund sich – mit Insel erholsamen Rügen und aktiven Ferientagen – Berlin

einer der

Anfahrt zum Schiffshebewerk Privates Frühstück auf der Insel Ruden ©Francesco Carovillano / GNTB Stralsund

schönsten Regionen Deutschlands – ein wahrlich perfekter

Auf Ostsee-Genuss. dieser maritimen Küsten-Cruise hat die Excellence

Coral Salzwasser unterm Kiel! Kultur und Natur verbinden

Route 2 Stralsund – Berlin

geschützten Insel Ruden. Später Tour auf

sich mit erholsamen und aktiven

der

Ferientagen

Insel Usedom (CHF

in

61).

einer

Abends

der

Tag schönsten 1 Schweiz ˃ Regionen Jena. Deutschlands Konzert – von ein Burkhard wahrlich v. Puttkamer. perfekter

Anreise und Hotelübernachtung.

Ostsee-Genuss.

Excellence – kleine

Schweizer Grandhotels

Tag 6 Stettin ˃ Eberswalde

Die Excellence Coral ist ein Tag 2 Jena ˃ Stralsund

Stadtrundfahrt* in der Hansestadt Stettin.

komfortables Schiff mit charmantem

Interieur. Mit einer Route

Weiterfahrt nach Stralsund.

Abends Passage des neuen Schiffshebewerks

Niederfinow.

Tag 3

2

Stralsund

Stralsund

˃

Darss/Zingst

Berlin

geschützten Insel Ruden. Später Tour auf

Excellence Länge von 82 – Metern kleine ist sie Stadtrundgang Stralsund* oder Sie besuchen

das Ozeaneum (CHF 28). Flussfahrt

der

Tag

Insel

7 Eberswalde

Usedom (CHF

˃ Berlin

61). Abends

wendig genug, um auch Tag 1 Schweiz ˃ Jena.

Schweizer Grandhotels

Konzert

Wanderung

von

im

Burkhard

Biosphärenreservat

v. Puttkamer.

Schorfheide-Chorin

Gewässer mit niedrigen Anreise und Hotelübernachtung.

Die Excellence Coral ist ein

nach Barth. Insel-Rundfahrt (CHF 58) Fischland-Darss-Zingst

oder Bootsausflug auf

Tag 6 Stettin

(CHF

˃ Eberswalde

39).

Brücken, engen Schleusen Tag 2 Jena ˃ Stralsund

komfortables Schiff mit charmantem

Interieur. Mit einer einem traditionellen Zeesboot (CHF 43).

Stadtrundfahrt*

Tag 8 Berlin

in der Hansestadt Stettin.

und küstennahe Gebiete zu Weiterfahrt nach Stralsund.

Abends

Stadtrundfahrt*

Passage

in

des

Berlin

neuen

mit

Schiffshebewerks

Niederfinow.

Currywurst.

befahren. Die Excellence Tag 3 Stralsund ˃ Darss/Zingst

Länge von 82 Metern ist sie Tag 4 Insel Rügen

Tag 9 Berlin ˃ Schweiz

Coral macht auch für echte Stadtrundgang Stralsund* oder Sie besuchen

das Ozeaneum (CHF 28). Flussfahrt Wanderung im Biosphärenreservat Schorf-

Tag 7 Eberswalde ˃ Berlin

wendig genug, um auch Bootsfahrt* entlang der Kreideküste Frühstück, Rückreise.

Flussreise-Kenner den Weg

Gewässer mit niedrigen Rügens. Nachmittags Baumwipfelpfad auf

zu neuen Routen im Norden nach Barth. Insel-Rundfahrt (CHF 58) Fischland-Darss-Zingst

oder Bootsausflug auf Tag 8 Berlin

heide-Chorin (CHF 39).

Brücken, engen Schleusen Rügen, nach Binz und Putbus (CHF 53). Route 1 Berlin – Stralsund

Deutschlands frei. An Bord

und geht küstennahe es persönlich Gebiete zu – das zu Oder Rundfahrt (CHF 58) Halbinsel Mönchgut

mit Rückfahrt im Dampfzug.

Detailprogramm auf Anfrage.

Reise in umgekehrter Richtung.

einem traditionellen Zeesboot (CHF 43). Stadtrundfahrt* in Berlin mit Currywurst.

befahren. Schiff beherbergt Die Excellence max. 83 Tag 4 Insel Rügen

Tag 9 Berlin ˃ Schweiz

Coral Passagiere. macht auch für echte Tag 5 Lauterbach ˃ Peenemünde

Bootsfahrt* entlang der Kreideküste Frühstück, Rückreise.

Flussreise-Kenner den Weg Exklusive Tour* zur einsamen und

*Mittendrin-Paket

Rügens. Nachmittags Baumwipfelpfad auf

zu neuen Routen im Norden

Rügen, nach Binz und Putbus (CHF 53). Route 1 Berlin – Stralsund

Deutschlands frei. An Bord

Oder Rundfahrt (CHF 58) Halbinsel Mönchgut

mit Rückfahrt im Dampfzug.

Detailprogramm auf Anfrage.

Reise in umgekehrter Richtung.

geht es persönlich zu – das

Schiff beherbergt max. 83

Tag 5 Lauterbach ˃ Peenemünde

Passagiere. excellence.ch | 071 626 85 85

Exklusive Tour* zur einsamen und

*Mittendrin-Paket

Excellence – Reisebüro Mittelthurgau, CH-8570 Weinfelden

Reisedaten 2025

Route 2, Stralsund – Berlin, 13.06.–21.06.,

911.07.–19.07., Tage ab 08.08.–16.08., CHF 22.08.–30.08., 2695

05.09.–13.09.

Route 1, Berlin – Stralsund, 07.06.–15.06.,

Reisedaten 05.07.–13.07., 2025 16.08.–24.08., 30.08.–07.09.

Route Preise 2, pro Stralsund Person – Berlin, 13.06.–21.06., CHF

11.07.–19.07., Kabinentyp 08.08.–16.08., 22.08.–30.08., Bestpreis

05.09.–13.09.

Hauptdeck

Route 1, Berlin – Stralsund, 07.06.–15.06.,

05.07.–13.07.,

2-Bett

16.08.–24.08., 30.08.–07.09.

2695

Unser Bestpreis – aktuell auf excellence.ch

Preise pro Person

CHF

Kabinentyp Das Excellence-Inklusivpaket Bestpreis

●Hauptdeck

Excellence-Reise in eleganter

2-Bett Flussblick-Kabine

2695

Unser

Premium-Vollpension

Bestpreis – aktuell auf excellence.ch

● Reisen in umweltgerechtem Komfort-

Das Reisebus Excellence-Inklusivpaket

ab/bis Schweiz

● Übernachtung inkl. Halbpension im

● Excellence-Reise

Dorint Hotel Esplanade

in eleganter

Jena****

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Zwischenakt-Konzert im Kesselhaus,

● Premium-Vollpension

Hist. Techn. Museum Peenemünde

Reisen

Shanty-Chor

in umweltgerechtem

an Bord

Komfort-

Reisebus

CO₂-Klimaschutzbeitrag

ab/bis Schweiz

Myclimate

Übernachtung

Gepäckservice,

inkl.

WiFi

Halbpension im

Dorint Hotel Esplanade Jena****

Weitere Zwischenakt-Konzert Leistungen aufim Kesselhaus,

Hist. Techn. Museum Peenemünde

● Shanty-Chor excellence.ch/paket an Bord

Zuschlag CO₂-Klimaschutzbeitrag Myclimate

● Gepäckservice, WiFi

● Route 1 55

●Weitere Einzelbelegung Leistungen Kabine auf Hauptdeck 395

● Reise im Königsklasse-Luxusbus 285

excellence.ch/paket

● Mittendrin-Paket (*), 5 Touren 257

Zuschlag

● Auftragspauschale pro Person

(entfällt bei Online-Buchung) 30

● Route 1 55

●Wählen Einzelbelegung Sie Ihren Kabine Abreiseort Hauptdeck 395

● Reise im Königsklasse-Luxusbus 285

●05:30 Mittendrin-Paket Burgdorf p (*), 5 Touren 257

●05:30 Auftragspauschale Buchrain SBB (Ebikon) pro Person

05:35 (entfällt Basel bei SBB Online-Buchung) 30

05:50 Arlesheim p

Wählen 06:00 Aarau Sie SBB Ihren Abreiseort

07:00 Baden-Rütihof p

05:30

07:30 Zürich-Flughafen

Burgdorf p

p

05:30

07:55 Wiesendangen

Buchrain SBB (Ebikon)

SBB

05:35

08:15 Wil

Basel

p

SBB

05:50 Arlesheim p

06:00 Aarau SBB

07:00 Baden-Rütihof p

07:30 Zürich-Flughafen p

07:55 Wiesendangen SBB

08:15 Wil p

Ihre Route

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Alles zu dieser Reise

excellence.ch/

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ecstr1/ecber3

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excellence.ch | 071 626 85 85

Excellence – Reisebüro Mittelthurgau, CH-8570 Weinfelden


EDITORIAL

Impressum

NATURZYT 13. Jahrgang

Knaus Marketing- & Verlagsservice

Sonnhalde 37

8602 Wangen

Redaktion

Telefon 043 542 72 91

redaktion@naturzyt.ch

Anzeigen

Michael Knaus

Telefon 043 542 72 91

michael.knaus@kmvs.ch

Freie und ständige Mitarbeiter

Virginia Knaus, Michael Knaus,

Daniel Fleuti, Ernestine Astecker,

Tobias Ryser, Marwin Zander,

Katja Rauchenstein, Helen Weiss

Grafik & Produktion

Martina Roth

Bildbearbeitung

Heinz Weber

Titelbild

Adobe Stock

Korrektorat

Christoph Meyer, Basel

Druck

AVD GOLDACH AG, 9403 Goldach

Abonnementspreise

4 Ausgaben CHF 34.50 (inkl. 2.6% MwSt.),

8 Ausgaben CHF 66.50 (inkl. 2.6% MwSt.).

Auslandabonnemente auf Anfrage.

Abonnementsdienst

Knaus Marketing & Verlagsservice

Sonnhalde 37, 8602 Wangen

Telefon 043 542 72 91, abo@NATURZYT.ch

www.NATURZYT.ch/abonnieren

ISSN-Nummer 2296-2859

© Alle Rechte vorbehalten.

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit

aus drücklicher Genehmigung des Verlages.

Das Magazin wird in der Schweiz auf

100% Recycling papier gedruckt.

Netzwerk

Liebe Leserinnen, liebe Leser

In der Natur, kaum sichtbar und bemerkbar,

gibt es verschiedene Ansammlungen

von Netzwerken, die untereinander

optimal funktionieren.

Wälder zum Beispiel sind nicht einfach

eine Ansammlung von einzelnen

Bäumen – es sind komplexe Gemeinschaften.

Über unterirdische Pilz- und

Wurzelgeflechte, dem sogenannten

Wood Wide Web, tauschen sie gegenseitig

Informationen aus. Sie liefern

Informationen über Nährstoffe, warnen

sich gegenseitig vor Gefahren und fördern

den Nachwuchs. Vögel und Insekten

orientieren sich an feinen Mustern, die

für uns nicht wahrnehmbar sind. Auch

Korallenriffe sind lebendige Netzwerke von

Fischen, Pflanzen und Mikroorganismen,

sie funktionieren im ständigen Austausch.

Selbst ein Spinnennetz funktioniert nur

so lange, wie alle Netzpunkte stabil

bleiben.

Wird eine Verbindung gestört, ein

Knotenpunkt zerstört, gerät das ganze

System aus dem Gleichgewicht. Das

sehen wir in der Natur an vielen Orten,

nehmen es aber nicht wirklich wahr oder

verstehen es viel später, wenn die Folgen

sichtbar werden, dass es nicht mehr

funktioniert. Und wir reagieren sehr träge,

bis gehandelt wird.

Werden die wirtschaftlichen Netzwerke,

wie das «Zollnetzwerk» an einem

Knotenpunkt massiv verändert, wie wir es

zurzeit mit den USA erleben, reagieren die

Märkte sehr schnell und die Regierungen

handeln, damit die Netzwerke stabilisiert

werden können. Wenn in Spanien das

Stromnetzwerk als ein kleiner Knotenpunkt

ausfällt, sind die Ausmasse auch

schnell in anderen Ländern spürbar und es

wird umgehend gehandelt, um grössere

Netzwerk probleme zu verhindern.

In einer globalisierten Welt sind wir

feinmaschig, dynamisch und verletzlich

«vernetzt». Diese Netzwerke sind auch

die Grundlage für Innovation, Vertrauen

und Wachstum, schaffen aber auch Abhängigkeiten,

und je grösser die Netzwerke

sind, desto grösser die Abhängigkeit. Das

zeigen auch die aktuellen Störungen in

den Netzwerken.

Nur sollten wir den natürlichen Netzwerken,

auch im Kleinen, in unseren

Gärten, in Pärken, Sorge tragen, denn

kleine Netzwerkstörungen sind bereits

sichtbar, und es ist nicht auszumalen, was

grössere Netzwerkausfälle in der Natur

für weitere Auswirkungen haben können.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen

einen schönen Sommer, und achten Sie

auf unsere Netzwerke, wie zum Beispiel

auf unsere Ameisen, welche ein grosses

und spannendes Netzwerk bilden.

Herzlichst

Ihr Michael Knaus

NATURZYT 3


Seite 30

Kräuter-Vielfalt auf wenig Platz

Seite 40

Lebendige Nacht

Inhalt

3 Editorial/Impressum

4 Inhaltsverzeichnis

7 Wissenswertes

Wie lagern Bienenwölfe lebendige Vorräte ein?

8 Entdeckt & Fair

Blumenvase am Tag, Kerzenlicht am Abend – raffinierte

Teelichtvase. Multifunktional und einzigartig: die Happy Trays.

10 Bastel-Tipp

Zauberhafte Drahtblüten für den Garten

62 Zu guter Letzt

Naturerlebnisse hautnah erleben im Sommer.

Natur erfahren

12 Natur und Homöopathie

Maiglöckchen – zart, duftend und giftig.

14 Netzwerkerinnen im Garten

Fleissig, zielstrebig und ständig im Eiltempo unterwegs:

Ameisen sind ein Sinnbild für eifrige Betriebsamkeit.

Eine perfekte Zusammenarbeit der winzigen Krabbeltiere.

20 Wolfsrapp – Beruhigt die Schilddrüse

Das Wolfsrappkraut wird eingesetzt bei Schilddrüsenüberfunktion,

nervösen Herzbeschwerden, Unruhe,

Wechseljahresbeschwerden.

24 Herstellung – Roll-on zur Entspannung

Dieser Roll-on ist ein entspannender Begleiter in turbulenten,

stressigen Zeiten.

4 NATURZYT


INHALT

Seite 48

Sommer im Berner Oberland

Seite 58

Stille Wälder, glitzernde Seen

Seite 14

Netzwerkerinnen im Garten

Natur bewahren

26 Tierisch gute Interviews

Milosh Milan, ein wahrer Akrobat der Lüfte und liebevoller

Vater, im Gespräch mit NATURZYT.

30 Kräuter-Vielfalt auf wenig Platz

Kräuter kommen aus verschiedenen Teilen der Welt und

haben unterschiedliche Ansprüche an Boden, Licht und

Temperatur. Eine Kräuterspirale simuliert alle Klimazonen.

38 Leckere Häppchen zum Apéro

Rezept für leckere Rohschinken-Schnecken, feine Nachos

und Gemüse-Empanadas aus UrDinkel.

40 Lebendige Nacht

Wenn wir schlafen, wird es draussen lebendig: Fledermäuse,

Eulen und Glühwürmchen übernehmen die Bühne.

Natur erleben

44 Perle in Tessiner Wildnis

Bergseen sind für jeden Wanderer reizvoll. Der Lago D’Alzasca

im Maggiatal ist einer der schönsten seiner Art, die dazugehörende

Berghütte ein kulinarisches Erlebnis. Beides

muss aber hart erarbeitet sein. Eine Zweitagestour in die

schöne Tessiner Wildnis.

48 Sommer im Berner Oberland

Die Region Bern besticht mit den gezackten Graten von

Eiger, Mönch und Jungfrau, blühenden Bergwiesen,

rauschenden Wasserfällen und kristallklaren Bergseen.

58 Stille Wälder und glitzernde Seen in Kärnten

Zwischen den Alpen und Italien gelegen, bietet Kärnten eine

einzigartige Mischung aus Berglandschaften, kristallklaren

Seen, sonnigem Klima und einer reichen Kulturgeschichte.

NATURZYT 5


Praktisches

MEHR SEHEN UND TIEFER

EINTAUCHEN

Ein Spektiv eröffnet eine neue Dimension

der Natur beobachtung. Ob majestätische

Greifvögel am Himmel oder

feinste Strukturen in weiter Ferne – mit

einem hoch wertigen Spektiv wie dem

von Swarovski Optik ent gehen keine

Details. Für Naturbeobachter bietet die

NaturAktiv AG in Pfungen eine breite

Auswahl an hochwertigen Spektiven, die

vor Ort getestet und verglichen werden

können. Eine fachkundige Beratung

hilft bei der Wahl des passenden

Modells. Mehr entdecken unter

www.naturaktiv.ch.

FEINES OLIVENÖL FÜR UNTERWEGS

Ob beim Picknick, beim Bräteln im

Wald oder auf der Campingreise, will

man nicht auf hochwertiges, gesundes

Olivenöl verzichten. In der praktischen

250-ml-Flasche passt

das Bio-Olivenöl

extra vergine von

Terra Verde in

jeden Rucksack.

Das kaltgepresste

Öl stammt zu

100% aus Italien

und überzeugt

durch seine feine

Aromatik sowie

hervorragende

Qualität.

Das Olivenöl ist

ab CHF 9.90

(im Juni

15% Rabattaktion),

natürlich oder fein aromatisiert

unter www.terra-verde.ch erhältlich.

GRÜNKRAFT –

KRÄUTERLEUTE IM PORTRÄT

In ihrem Porträtband

erzählt

Bestseller- Autorin

Daniela Schwegler

die Geschichten

von 13 Kräuterleuten

aus der

ganzen Schweiz.

Sie berichten,

warum sie ihr

Herz an Wildpflanzen

verloren

haben, wie

Heilpflanzen und Kräuter ihren Alltag

bereichern und weshalb das Leben mit

den «wilden Grünen» so besonders ist.

Mit Fotos von Gerry Amstutz,

Illustra tionen von Trix Barmettler,

Umfang 260 Seiten,

Format 13,5 x 20.4 cm,

ISBN 978-3-03913-051-1,

erhältlich im Buchhandel,

CHF 42.00

BRÄNDI IBEX –

DAS NEUE OUTDOOR-SPIEL

Brändi Ibex verbindet Geschick, Strategie

und Teamgeist. Entwickelt von

Hochschulen aus der Schweiz und

Finnland, wird es von Menschen mit

Beeinträchtigung bei Brändi hergestellt.

Das Spiel entführt die Spielenden in die

raue Bergwelt der Alpen, wo zwei rivalisierende

Steinbockherden um eine wertvolle

Wasserquelle kämpfen. Das Spiel

mit hochwertigen Holzfiguren aus

Schweizer Buchenholz und einer robusten

Tasche ist erhältlich im Online-Shop unter

www.braendi-shop.ch für CHF 98.50

BLASENFREI UNTERWEGS –

MIT WRIGHTSOCK

Wer draussen unterwegs ist, will Natur

erleben – keine schmerzenden Blasen.

Wrightsock hat dafür eine clevere

Lösung: Das innovative Anti-Blasen-

System mit zwei Lagen reduziert

Reibung und schützt zuverlässig vor

Druckstellen. Die hochwertigen

Funktionssocken bestehen aus recy-

celtem Polyester und vereinen Komfort

mit einem Beitrag zur Nachhaltigkeit.

Die Funktions- und Wandersocken

in verschiedenen Grössen und Farben

sind erhältlich ab CHF 29.–

im Online-Shop: www.wrightsock.ch

LAND-BEIZLI-GUIDE

Der gesamtschweizerische Guide ist

ganz in Farbe mit 1149 einsamen und

alleinstehenden Restaurants, Landgasthöfen,

Waldschenken, Grotti

(Tessin), Buvettes (Westschweiz),

Bauernwirtschaften sowie Busch-,

Wein- und Besenbeizen. Alle wichtigen

Infos, wie Adresse, Öffnungszeiten,

Erreichbarkeit und was vor Ort geboten

wird, sind auf einen Blick ersichtlich.

Erhältlich ist der Guide im

Online- Shop unter www.landbeizli.ch

oder in auserwählten

Buchhandlungen

für

CHF 39.00

6 NATURZYT


Wissenswertes

WISSEN

WIE LAGERN BIENENWÖLFE

LEBENDE VORRÄTE EIN?

Die Bienenwölfe machen ihrem Namen alle Ehre,

denn sie und ihre Grabwespen-Verwandtschaft

sind die Wölfe des Insektenreichs! In der Luft

schwebend halten sie nach Bienen Ausschau

und stürzen sich im Sturzflug auf sie hinab. Mit

ihren kräftigen Beinen umklammern sie die

Beute, die kaum kleiner ist als sie selbst. Ein

Stich in den Körper macht die Biene kampfunfähig.

Doch erst durch ein kräftiges Durchkneten

stellen die Bienenwölfe sicher, dass ihr

Gift auch die Bein muskulatur erreicht. Mit

der gelähmten Beute fliegen die Grabwespen

in ihr zuvor gebuddeltes unterirdisches Gangsystem

– allerdings nur die Weibchen unter

ihnen. Fast einen Meter weit reicht der Hauptgang

in den Boden, wo Brutkammern davon

abzweigen. Hier lagern die Weibchen ihre

erbeuteten Bienen ein – lebendig! Bis zu fünf

von ihnen finden darin Platz. Obenauf legen

die Bienenwölfe ein Ei, aus dem wenige Tage

darauf die Larve schlüpft und sich von dem Vorrat

ernährt.

Doch tief im Boden, wo es immer etwas feucht

ist, ist Hygiene entscheidend. Die Bienenwölfe

nutzen gleich mehrere Strategien: Die Bienenwolf-Weibchen

haben in ihren Antennen ein

Gemisch aus 49 verschiedenen Bakterien hergestellt.

Diese wiederum erzeugen Antibiotika,

die den Grabwespen-Nachwuchs vor Schimmel -

pilzen schützen. Doch auch die Eier sorgen für

hygienische Bedingungen und geben Stickstoffmonoxid

ab. Dieses Gas tötet zwar Keime ab,

schädigt aber zugleich die Bakterien. Die Lösung

für dieses Problem haben die Bienenwolf-

Weibchen gleich mitgebracht: Über ihre Antennen

haben sie auch Kohlenwasserstoffe

produziert, die als schützende Barriere gegen

das giftige Gas wirken. Auf diese Weise kann

sich die neue Grabwespen-Generation inmitten

ihrer lebendigen Vorratskammer sicher entwickeln.

Im Buch «True Crime in Nature» beschreibt

Farina Graßmann weitere kriminelle Machenschaften

unter Tieren und Pflanzen und gibt

faszinierende Einblicke in die Unterwelt der

heimischen Natur.

Das Buch mit 192 Seiten, im Format

215 x 135 mm, ist erhältlich im Buchfachhandel

oder unter www.exlibris.ch für CHF 24.30.

ISBN: 978-3-440-18023-5.

Text/Fotos Farina Graßmann

NATURZYT 7


Entdeckt & Fair

Multifunktional und einzigartig

Ein vielfältiges, buntes Tablett

mit einem klappbaren Gestell

wird zum ganz persönlichen

und verspielten Beistelltisch.

Dank dem abnehmbaren Tablett, welches

sorgfältig von Hand gearbeitet ist und

aus nachhaltigem Birkenfurnier-Holz

besteht, lässt sich diese Kombination

als Couchtisch, Servierhilfe oder Designobjekt

optimal in den Alltag integrieren.

Die Happy Trays (Tablett) können im

Lieblings-Design ausgewählt und je

nach Lust und Laune auch ausgetauscht

werden.

Die Tablett werden in der Schweiz

entworfen und in Schweden unter vorbildlichen

und nachhaltigen Bedingungen

von Hand gefertigt. In Zusammenarbeit

mit der Zürcher Stiftung

«Züriwerk» werden das Lager und die

Logistik koordiniert. Zusätzlich investiert

Happy Trays einen Anteil des Umsatzes

in den Schutz der regionalen Wäldern

und deren Biodiversität.

Die Beistelltische und Happy Trays

sind im Online-Shop www.happytrays.ch

in verschiedenen Grössen und Ausführungen

ab CHF 215 erhältlich.

Das Outdoor-Programm

für Jugendliche

Für mehr Selbstvertrauen, Energie und

Motivation im Alltag!

© Pro Natura

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Blumenvase am Tag, Kerzenlicht am Abend

Tagsüber bringt eine kleine

Blume Farbe und Leben auf

den Tisch – dezent, natürlich

und stilvoll. Doch wenn die

Dämmerung einsetzt und es langsam

dunkel wird, zeigt dieses besondere Stück

seine zweite Funktion: Die kleine Blumenvase

verwandelt sich in eine stimmungsvolle

Kerze. Im Handumdrehen entsteht

ein warmes, gemütliches Licht, das eine

angenehme Atmosphäre ins Zuhause

zaubert – ideal für entspannte Abende.

Diese raffinierte Teelicht-Vase wird

mit viel Liebe zum Detail in den Werkstätten

der BSZ-Stiftung von Menschen

mit Unterstützungsbedarf in sorgfältiger

Handarbeit gefertigt. Verwendet

werden dafür edle Hölzer wie Nussbaum,

Kirschbaum oder Ahorn, die der

Vase eine natürliche Eleganz verleihen.

Jede Vase ist ein Unikat und mit Herz

gemacht. Die Teelicht-Vase – auch ideal

zum Verschenken –

ist im Online-Shop der

BSZ-Stiftung unter

www.shop.bsz-stiftung.ch

oder telefonisch

unter 041 817 40 40

ab CHF 25.50 bis

CHF 28.00 erhältlich.

Homöopathie

von OMIDA.

Taschenapotheke

mit 32 Einzelmitteln

Erhältlich in Apotheken und Drogerien.

Dies sind zugelassene Arzneimittel. Lesen Sie die Angaben auf der Packung.

Schwabe Pharma AG,

Küssnacht am Rigi


Bastel-Tipp

Zauberhafte Drahtblüten

für den Garten

10 NATURZYT


So machen wir’s

Jeder sitzt gerne draussen im

Sommer und erfreut sich am

Anblick verschiedenster Gartenstecker,

die es überall zu kaufen

gibt. Wie wäre es aber, wenn wir

mal unsere ganz eigenen Gartenobjekte

zaubern würden? Dazu brauchen wir

nur ganz wenige Zutaten und ein bisschen

Geschick und Freude am Basteln.

Und voilà – so einfach können Sie sich

ein paar zauberhaft glitzernde Blüten in

Ihren Sommergarten holen.

Lassen Sie uns doch gleich beginnen…

Euer NATURZYT-DIY

Virginia Knaus

Text/Fotos Virginia Knaus

Schritt für Schritt

MATERIALLISTE:

• Altes Laken oder Zeitung als

Unterlage

• Verschiedene grosse Steine als

Schwerpunkte

• Wahlweise ein paar leere

Schneckenhäuser

• Aluminiumdraht in Stärke 2–3 mm

• Kleines leeres Joghurt-Eimerchen

ca. 15 cm Durchmesser

• Silberfarbener Floristendraht

in der Stärke 0,4 mm

• Perlen für die Blütenstempel

• Drahtschere

• Heissleimpistole

Schritt 1:

Ca. 80 cm bis 100 cm vom 2-mm-

Aluminiumdraht abschneiden und ihn

wie bei einem Paket um den Stein

herumwickeln und festzwirbeln. Legt

vorher die Länge des Blütenstiels fest.

Dieser sollte etwa 40–50 cm lang sein.

Den Stein wahlweise mit Schneckenhäusern

verzieren. Evtl. überstehenden

Draht als Blütenblatt formen und

dann unten zusammenzwirbeln.

Schritt 2:

Dann nehmt Ihr den 0,4 mm Silberdraht

und das Eimerchen. Haltet den

Drahtanfang mit dem Daumen fest und

schlingt nun diesen ca. 30–50 mal um

das Eimerchen. Dann schneidet ihr

den Draht ab. Rutscht die Draht ringe

zusammen vom Eimerchen und bindet

diese mit den beiden Draht enden

zusammen.

Schritt 3:

Knickt nun den Drahtring an der zusammengebundenen

Stelle zusammen und

klebt ihn mit Heissleim auf den am Stein

befestigten Draht. Etwas unterhalb des

Endes, sodass ihr den Draht noch umbiegen

könnt, was für zusätzlichen Halt

sorgt. Nun könnt ihr noch ein paar

«Blütenstempel» in Form von Perlen

hinzufügen. Dazu nehmt ihr den feinen

Draht und fädelt immer je 2 Perlen auf.

An jedem Ende befestigt ihr Perlen mit

dem Draht. Danach knickt ihr die Drähte

etwa mittig und zwirbelt das Ende etwas

zusammen. Dieses klebt ihr nun mit

Heissleim in die Drahtring-Mitte. Jetzt

die geklebte Stelle mit dem feinen

Silberdraht umwickeln, bis man nichts

mehr davon sieht.

Schritt 4:

Jetzt könnt ihr euch den Drahtring in die

von euch gewünschte Form drücken. Ich

habe für mich eine längliche Form mit

Spitze aussen gewählt. Nehmt jetzt jeweils

etwa 6 Drähte und fächert diese

vorsichtig kreisförmig auf. Wenn ihr dies

gemacht habt, sieht das schon mal wie

eine Blume aus. Jetzt nehmt ihr den

Spitz und zieht ihn gegen die Mitte. Danach

fächert ihr die 6 Drähte noch gegen

innen und aussen auf, das gibt der Blüte

eine grossartige 3D-Form. Die Blütenstem

pel noch schön in der Mitte nach

oben ziehen, und schon ist eure zierliche

Blüte bereit, sich im Sommerwind zu

wiegen und in der Sonne zu glitzern.

NATURZYT 11


Natur und Homöopathie

Maiglöckchen – zart, duftend,

Das Maiglöckchen bezaubert mit seinem süssen

Duft und seiner schlichten Schönheit. Doch es

kann mehr: Als alte Heil- und homöopathische

Pflanze blickt es auf eine lange Geschichte zurück.

Marwin Zander arbeitet

als eidg. dipl. Homöopath in Chur. Er ist

Dozent an der SHI Homöopathieschule

und in seinem Podcast beschäftigt er

sich mit wichtigen Bereichen in der

klassischen Homöopathie. Weitere Informationen:

www.marwinzander.ch,

079 638 88 90

CONVALLARIA MAJALIS –

DIE PFLANZE

Das Maiglöckchen ist eine der bekanntesten

Frühlingsblumen. Es gehört

zur Familie der Spargelgewächse

(Asparagaceae) und wächst mit Vorliebe

in lichten Laubwäldern, an Waldrändern

oder unter Gehölzen. In der

Schweiz ist es in tieferen bis mittleren

Höhenlagen verbreitet – dort bildet

es im Frühling häufig dichte, grüne

Teppiche.

Die Pflanze wird 10 bis 30 Zentimeter

hoch und bildet unterirdisch

ein weit verzweigtes Rhizom, über

das sie sich vegetativ verbreitet. Ihre

zwei bis drei lanzettlichen Blätter sind

sattgrün und glänzend. Zwischen

April und Juni erscheinen an einem

einseitig gebogenen Blütenstängel die

charakteristischen weissen, glockenförmigen

Blüten, die einen intensiven,

süsslichen Duft verströmen. Bestäuber

wie Bienen und Hummeln werden

davon angezogen. Später entwickeln

sich daraus leuchtend rote Beeren.

Achtung: Alle Teile der Pflanze sind

stark giftig – insbesondere die Blüten

und Früchte. Schon der Verzehr weniger

Beeren kann bei Kindern oder Haustieren

zu Vergiftungserscheinungen

führen.

MAIGLÖCKCHEN IN KULTUR,

FOLKLORE UND GESCHICHTE

Das Maiglöckchen gilt als Symbol für

Frühling, Hoffnung und Reinheit. In

vielen Ländern ist es ein traditioneller

Glücksbringer: In Frankreich wird es

zum 1. Mai verschenkt, um Freude

und Wohlstand zu wünschen. Auch in

der christlichen Ikonografie findet

man es häufig als sogenannte «Marienblume»,

Symbol für Bescheidenheit

und Keuschheit.

Bereits im Mittelalter wurde das

Maiglöckchen in Kräuterbüchern beschrieben.

Sein feiner Duft und seine

12 NATURZYT


Die Blütenstängel mit ihrem

charakteristischen weissen,

glockenförmigen Blüten,

die einen intensiven,

süsslichen Duft verströmen.

giftig

Alle Teile der Pflanze sind

stark giftig – insbesondere

die Blüten und Früchte.

zarten Blüten inspirierten Dichter, ebenso

wie Maler und Komponisten. Auch in der

Heilkunde des Spätmittel alters spielte es

eine Rolle, etwa in destillierter Form als

Herzmittel. Als Heilpflanze wurde es

später vor allem in der russischen und

deutschen Volksmedizin eingesetzt und

galt als Ersatz für den giftigen Fingerhut

(Digitalis).

MAIGLÖCKCHEN IN DER NATUR-

HEILKUNDE – ZWISCHEN HEILKRAFT

UND VORSICHT

Schon im 15. Jahrhundert wurde das

Maiglöckchen in der Volksmedizin als

Herzstärkungsmittel beschrieben. Die

Pflanze enthält starke herzaktive Glykoside

wie Convallatoxin, die bei richtiger

Dosierung anregend auf den Herzmuskel

wirken. Daher wurde sie früher bei

Herzmuskelschwäche, Wassersucht und

Altersbeschwerden verwendet.

Zubereitungen aus der Pflanze galten

auch als hilfreich bei Lähmungs er scheinun

gen, Sprachstörungen nach Schlaganfällen

oder bei Menstruations be schwerden.

Dennoch wurde die Anwendung

bald eingeschränkt, da die Wirkstoffe

hochgiftig sind. In der modernen Phytotherapie

wird das Maiglöckchen kaum

noch verwendet – zu gross ist das Risiko

einer Über dosierung.

CONVALLARIA IN DER

HOMÖO PATHIE – WENN DAS HERZ

AUS DEM TAKT GERÄT

In der Homöopathie wird das Maiglöckchen

unter dem Namen Convallaria

majalis besonders bei Herzbeschwerden

eingesetzt. Es eignet sich für Zustände,

bei denen das Herz geschwächt, vergrössert

oder überlastet ist – etwa nach Infektionen.

Auch nervöse Herzbeschwerden,

Bluthochdruck oder ein durch Tabakkonsum

überreiztes Herz (sogenanntes

«Tabakherz») gehören zu den klassischen

Anwendungsgebieten.

Typisch für Convallaria ist das Gefühl,

das Herz würde den ganzen Brustkorb

ausfüllen oder sogar für einen

Moment stillstehen, bevor es heftig

wieder zu schlagen beginnt. Solche

Symptome gehen häufig mit tiefer

Erschöpfung, starker Schläfrigkeit und

einem insgesamt schlechten Allgemeinzustand

einher.

Auf seelischer Ebene zeigt sich das

Mittel bei depressiver Stimmung, Reizbarkeit,

Konzentrationsstörungen und

auffälliger innerer Trägheit.

Die Anwendung erfolgt – wie in der

Homöopathie üblich – individuell und

abgestimmt auf das Gesamtbild der Beschwerden.

Der Einsatz sollte idealerweise

durch eine erfahrene Fachperson

begleitet werden.

Fazit: Das Maiglöckchen ist mehr als

eine zarte Frühlingsblume. Mit seinem

betörenden Duft, seiner symbolischen

Kraft und seiner jahrhundertealten medizinischen

Nutzung verbindet es Schönheit

mit Wirkung. Ob als Zierde im Garten, als

Heilpflanze vergangener Zeiten oder in

der modernen Homöopathie – das

Convallaria majalis bleibt eine faszinierende

Pflanze.

Text Marwin Zander Fotos Adobe Stock

Die Anwendung der aufgeführten Mittel

erfolgt auf eigene Verantwortung und ersetzt

keinen Arztbesuch. Eine Haftung des Verfassers

bzw. der Redaktion ist ausgeschlossen.

NATURZYT 13


Fleissig, zielstrebig und ständig im Eiltempo

unterwegs: Ameisen sind ein Sinnbild für eifrige

Betriebsamkeit. Dank perfekter Zusammenarbeit

leisten die winzigen Krabbeltiere einen massgeblichen

Beitrag zum Funktionieren des Ökosystems

in unseren Gärten.

Die Erde vor rund 130 Millionen

Jahren: Am Himmel

ziehen Flugsaurier mit

riesigen Spannweiten ihre

Kreise und gewaltige Dinosaurier beherrschen

während der Kreidezeit das Leben

auf dem Land. Inmitten dieser Riesen

krabbeln die ersten Ameisen ihres Weges

– im Gegensatz zu den Giganten haben

sich die Winzlinge bis heute behauptet.

Ameisen sind wahre Erfolgsinsekten: Gut

zehn Billiarden von ihnen sollen auf

der Erde leben – von den warmfeuchten

Tropen bis ins eisig kalte Sibirien. Nur

in die Antarktis sind die winzigen Welteroberer

noch nicht vorgedrungen. Es ist

denn auch ihre Masse, die ihr Überleben

sichert: Alle Ameisen zusammen wiegen

mehr als alle Menschen auf der Erde. Weltweit

gibt es 12 600 verschie dene Arten,

allein in der Schweiz sind 131 bekannt.

Beim Anheben alter Pflastersteine

oder Bodenplatten im Garten stösst man

etwa öfters auf die Rote Gartenameise

(Myrmica rubra). Die vier bis sechs

Millimeter grossen Arbeiterinnen machen

sich meist sofort daran, die kleinen weissen

Larven in Sicherheit zu bringen. Dabei

kommt man ihnen besser nicht zu nahe,

denn wie alle Mitglieder der Knotenameisen

sind sie mit einem Stachel ausgestattet,

dessen Stich unangenehme

Schmerzen verursacht, welche vergleichbar

mit der Berührung von Brennnesseln

sind. Gefährlich ist die Rote Garten ameise

aber nicht. Sie breitet sich gerne aus und

bildet sogenannte Superkolonien mit

mehreren Nestern und 15 Königinnen.

Die Rote Gartenameise ist zudem für den

Fortbestand des Wiesen knopf-Ameisenbläulings

verantwortlich – wenn auch

nicht ganz freiwillig. Mit speziellen

Honigduftdrüsen macht sich die Larve

des einheimischen Schmetterlings für

die Ameisen so attraktiv, dass sie von

ihnen adoptiert und ins Nest getragen

Netzwerkerinn

14 NATURZYT


Ameisen sind wichtige

Nützlinge im Garten und

helfen bei der Eindämmung

von Schadinsekten.

(Foto: pixelio.de)

NATUR ERFAHREN

en im Garten

NATURZYT 15


Myrmica rubra: Die Rote Gartenameise

ist ständig auf der Suche

nach Nahrung und durchquert

dabei grosse Teile des Gartens.

(Foto: Envato)

Lasius flavus: Die Gelbe

Wiesenameise lebt im

wahrsten Sinne des Wortes

unter uns – zu Gesicht

bekommt man sie selten.

(Foto: Envato)

Die Nachrichtenübermittlung unter

den Tieren findet hauptsächlich

über bestimmte Duftstoffe,

sogenannte Pheromone, statt.

(Foto: pixelio.de)

wird. Dort lebt sie wie die Made im Speck,

lässt sich von den Arbeiterinnen verköstigen,

nascht Ameisenlarven und verpuppt

sich. Kaum dem Kokon entschlüpft, muss

der Schmetterling dann jedoch pressieren,

um aus dem Nest zu flattern – sonst wird

er selbst zum Futter für die Ameisenbrut.

SPEKTAKULÄRER HOCHZEITSFLUG

Zwar mag diese schmarotzerische Beziehung

des Bläulings zur Roten Gartenameise

brutal anmuten – solche ein seitigen

Symbiosen kommen in der Natur

jedoch öfters vor. Andere Beziehungen

zu Insekten sind für die Rote Gartenameise

gewinnbringender. Am bekanntesten

ist wohl jene mit den Blattläusen:

Die Roten Gartenameisen halten die saugenden

Insekten wie Rinder, beschützen

sie vor Gefahren und erhalten im Gegenzug

süssen Honigtau, den die Läuse absondern.

Auch die Schwarze Weg ameise

(Lasius niger) hält sich gerne eine Herde

Blattläuse, die sie durch ein kurzes Trommeln

auf den Rücken zum Absondern

des süssen Tautropfens animiert. Sie baut

ihre Nester deshalb gerne in der Nähe

von Pflanzen, wo sie die Blattläuse gut

erreichen kann. Aber auch im Rasen

lässt sich diese Ameisenart gerne nieder,

deren Königinnen acht bis neun Millimeter

gross werden.

Besonders spektakulär ist der

«Hochzeitsflug» der Schwarzen Wegameise,

denn die Paarung erfolgt

durch geflügelte Exemplare. Es ist

deshalb nicht ungewöhnlich, wenn

man an einem heissen Sommertag

im Juli tausende Schwarze Gartenameisen

davonfliegen sieht. Nach der

Paarung sterben die Drohnen, die

junge Königin beisst sich die Flügel ab

und gründet ein Nest. Sie verschliesst

sich in einer unterirdischen Kammer,

legt Eier und zieht die ersten Arbeiterinnen

auf.

16 NATURZYT


NATUR ERFAHREN

Zahlreiche Gartenameisen-Arten

halten Läuse als Nutztiere und

melken sie wie Kühe.

(Foto: Envato)

SYMBIOSE MIT BLÄULING

Während man die Schwarze Wegameise

auch öfters in Städten antrifft, wo sie

sich in Mauerritzen ansiedelt, zieht die

Gelbe Wiesenameise (Lasius flavus)

eine natürliche Umgebung vor. Sie lebt

oftmals unbemerkt unter uns, obwohl

sie hierzulande zu den häufigsten Arten

gehört. Da sie sich fast ausschliesslich

von Honigtau ernährt, welchen sie von

Wurzelläusen gewinnt, die sie in den

unterirdischen Nestern züchtet, hat sie

sich bestens in ihrem «Homeoffice» eingerichtet.

Sie ist ein richtiger Stubenhocker

und verlässt nur selten das Nest,

um nach Nahrung zu suchen. Die Erdnester,

die über nur wenige Ausgänge

verfügen, finden sich oft unter Steinen

und sind meist komplett von Gras überwachsen,

weshalb man sie kaum sieht.

Grosse Nester können die Höhe eines

Maulwurfhügels erreichen. Eine Kolonie

der Gelben Wiesenameisen wird in der

Regel von mehreren Königinnen gegründet,

die später gegeneinander kämpfen.

Auch diese Ameisenart unterhält

eine Beziehung zu einem Bläuling, profitiert

aber im Gegenzug zur Roten Gartenameise

von der Symbiose. Die Raupe des

Hauhechel-Bläulings gibt Drüsenorgan-

Sekrettropfen ab und wird dafür von

den Ameisen bewacht und beschützt.

75 Prozent aller Bläulingsarten stehen

übrigens in einer Beziehung zu Ameisen

– wer die hübschen Falter durch den

Garten flattern sehen möchte, muss also

auch mit den Ameisen vorliebnehmen.

Doch das ist bei weitem nicht einzige

Grund, warum man sich über die fleissigen

Krabbeltiere in Beet und Rasen freuen

sollte. Denn die sechsbeinigen Hautflügler

halten die Ökosysteme in Wald, Flur und

Garten in Schuss. Durch ihre Wechselbeziehungen

zu unzähligen Tier- und

Pflanzenarten schaffen sie ein fein austariertes

Netz von Abhängigkeiten in

ihrem Lebensraum. Als ein weiteres Beispiel

sei hier die Pfingstrose genannt:

Wer im Frühling auf deren kugelrunden

Knospen Ameisen entdeckt, sollte sich

nicht sorgen. Die Kleinen schlürfen den

Zuckersaft zwischen den eng zusammengerollten

Blütenblättern. Das dient auch

den Pfingstrosen, die dadurch ihre Blüten

leichter öffnen können, denn der Saft ist

sehr klebrig.

SUPERSTARKE GÄRTNERINNEN

Als wichtiger Bestandteil des Naturkreislaufs

stellen sie dank ihrer Masse

NATURZYT 17


Während es um die Gartenameisen gut bestellt ist, sind die acht Waldameisen-

Arten in der Schweiz in Bedrängnis. Am häufigsten trifft man hierzulande

auf die Kahlrückige Waldameise (Formica polyctena) und die Rote Waldameise

(Formica rufa). Letztere wurde 1966 als erstes Insekt in der Schweiz

unter Schutz gestellt. Denn um die emsigen Arbeiterinnen ist es in unseren

Forstgebieten nicht gut bestellt. Tausende wertvoller Ameisenvölker werden

durch die Düngung und die Überbauung von Waldrändern zerstört. Der

Verband Schweizer Waldameisen-Schutz (SWS) bildet Waldameisen -

schutz warte aus. In den Seminaren wird gezeigt, wie man Bedrohungen

eines Ameisenvolkes erkennt und welche Schutzmassnahmen zu treffen

sind. Weitere Informationen unter: www.waldameisenschutz.ch

das Regenwasser dringt rascher durch

die Erde zu den Pflanzenwurzeln und

später ins Grundwasser vor.

Ihre wichtigste Aufgabe aber ist –

zumindest aus Sicht der Hobbygärtnerinnen

– die Reduktion der Schadinsekten.

Die Futtersuche erfolgt in der Regel

im Umfeld des Baus, in einem Radius

von bis zu 30 Metern. Für die Beutejagd

bilden spezialisierte Arbeiterinnen

Truppen und ziehen gemeinsam los; bei

Schwarmjagden geht es dann mit mehreren

tausend Tieren so richtig rund.

Die Schwarmintelligenz führt dabei zur

fettesten Beute. Die Ameise beisst ihr

Beutetier und spritzt anschliessend

Ameisensäure in die Wunde. Der Geruch

der Ameisensäure lockt zugleich andere

Ameisen an, die dabei helfen, dass Beutetier

mit grossem Hurra in den Bau zu

tragen. Ab und an wird auch ein toter

Regenwurm oder eine verendete Made

nicht verwehrt – so lange das Aas noch

saftig und knackig ist, wird es gern verspeist.

Gartenameisen helfen so bei der

Beseitigung von Tierkadavern und sind

als «Putztrupp» aktiv. Die kleinen

Gartenbewohner sind jedoch nicht nur

gekonnte Jägerinnen, sondern ebenso

emsige Sammlerinnen. Und – auch

wenn man es ihnen nicht ansieht – echte

Muskelprotze: Ameisen können das

40-Fache ihres Eigengewichts tragen.

Wären sie Menschen, könnten sie ein

Nashorn über dem Kopf balancieren.

aber auch eine Nahrungsquelle für

Insekten, Spinnen, Vögel, Mäuse sowie

Raubsäuger in Siedlungsgebieten wie

Igel, Füchse und Marder dar. Gleichzeitig

beeinflussen Ameisen ihre Umwelt

nachhaltig: Sie schichten die oberen

Erdschichten um, bauen pflanzliches

Material ab und verbreiten Pflanzensamen.

Sie sind wichtige Bodenverbesserer,

da sie durch den Bau oder Umbau

ihrer Nester den Untergrund auflockern.

Pflanzen sind dadurch wüchsiger und

Lasius niger: Sie zählt zu

einer der häufigsten

Ameisenarten Europas und

nistet gerne in Baumstümpfen

oder unter

Felsen: die Schwarze

Wegameise.

(Foto: Envato)

DUFTE KOMMUNIKATION

Gartenameisen helfen als Partnerinnen,

unsere Gärten schön begrünt zu halten.

Auf der Suche nach Nahrung schleppen

sie Samen durch Beete und Rabatten

und sorgen dadurch für die Verbreitung

zahlreicher Wildpflanzen. So ernährt

sich etwa die Rote Gartenameise auch

von ölreichen Anhängseln an Pflanzensamen

und fördern somit die Verbreitung

dieser Pflanzen. Finden sie auf

ihrer Sammeltour eine grosse lohnende

Nahrungsquelle wie etwa ein Samenkorn,

markieren sie den Weg mit

kolonietypischen Pheromonen. Bevor

sie mit der frohen Kunde zurück zum

Bau eilen, nehmen sie einen Bissen,

speichern das Futter im Kopfteil und

würgen es für ihre hungrigen Artgenossen,

denen sie unterwegs begegnen,

hervor. So werden alle Ameisen auf dem

Weg gleich verköstigt. Zudem lotsen

Duftstoffe die restlichen Ameisen zur

Nahrungsquelle, wodurch das ganze

Volk gleichmässig versorgt wird.

MULTIFUNKTIONALE FÜHLER

Sowieso ist der Ameisenstaat straff

organisiert. Zwar mag es auf den ersten

Blick so aussehen, als würden die Winz -

linge in den Nestern unkontrolliert

umherwuseln. Doch in den Millionen-

Metropolen mit 100 000 bis 1 Million

18 NATURZYT


Tieren ist vom Bauplan über die Hygiene

bis hin zur Aufzucht der Jungmannschaft

alles genau geregelt. Das Volk ist

dabei strikt nach Funktionen gegliedert.

So gibt es Arbeiterinnen, Soldatinnen

und Königinnen. Trotz ihrer hohen Stellung

haben die Hoheiten eine Herkulesarbeit

zu erledigen. Sie legen vom Frühling

bis zum Herbst ununterbrochen

Eier. Damit das gigantische Gefüge im

Innern des Nests reibungslos funktioniert,

ist auch hier Kommunikation in

Form von genau definierten Duftspuren

der Schlüssel. Mit ihren Fühlern am

Kopf können Ameisen tasten, riechen

und schmecken; sie merken damit sogar,

ob es wärmer oder kälter wird oder ob

die Luft schmutzig ist – etwa an einem

Strassenrand.

Begegnet man einer Ameise im

Garten, handelt es fast sicher um ein

Weibchen. Männchen dienen bei den

meisten Arten nur der Begattung und

sterben nach dem Hochzeitsflug. Auf

Es gibt Arbeiterinnen, die

sich um den Nachwuchs

kümmern, Nahrung sammeln

und Bauarbeiten erledigen.

Die Soldatinnen hingegen

sind zur Verteidigung und

zum Schutz des Volkes

abgestellt.

(Foto: pixelio.de)

ihrer Erkundigungstour werden die

Krabbeltiere manchmal etwas gar frech

und versuchen, auch das Haus in ihr

Jagd- und Sammelrevier einzubeziehen.

Wer sie fernhalten will, kann es mit ätherischen

Ölen versuchen. Bei Lavendel,

Zimt, Nelken, Chilipulver und Zitrone

nehmen sie Reissaus. Auch Gartenkalk

ist eine bewährte Ameisenbarriere. Bauen

die Nützlinge ihr Nest in zu direkter

Nachbarschaft, lassen sie sich umsiedeln

statt zerstören. Dazu stellt man einen

mit Holzspänen gefüllten Blumentopf

mit der Öffnung nach unten auf die

Ameisenwege und wartet dann einfach

ab. Nach einer Weile beginnen die

Ameisen, ihr Nest in den Blumentopf zu

verlegen. Sobald die Arbeiterinnen die

Puppen in die neue Behausung tragen,

ist der Umzug geritzte Sache. Haben

sich die Sechsbeiner im neuen Zuhause

eingelebt, hebt man den Blumentopf mit

einer Schaufel auf und verlegt das Nest

mindestens 30 Meter weit weg. So geht

gute Nachbarschaft!

Text Helen Weiss

«Papi, wie geht

das mit den Bienen

und Blumen?»

Damit wir für unsere Kinder

eine Antwort haben, setzen

wir uns für den Schutz der

natürlichen Ressourcen ein.

Taten statt Worte Nr. 179:

Wir fördern die Biodiversität und

unterstützen die Bienenzucht.

taten-statt-worte.ch


20 NATURZYT


Ernestines Kräuterapotheke

Wolfstrapp –

NATUR ERFAHREN

beruhigt

die Schilddrüse

Wolfstrappkraut wird eingesetzt bei Schilddrüsenüberfunktion,

nervösen Herz beschwerden, Unruhe,

Wechseljahresbeschwerden.

HILFT BEI SCHILDDRÜSEN-

ÜBERFUNKTION

Wolfstrapp wird bei Schilddrüsenüberfunktion,

nervösen Herzbeschwerden,

Unruhe, Herzklopfen, Herzjagen, zu

schnellem Puls, Angstgefühl, Nervosität,

Reizbarkeit, Schweissneigung,

Wechseljahresbeschwerden und Kreislaufstörungen

eingesetzt.

BERUHIGENDE, ENTSPANNENDE

WIRKUNG

Seit dem Mittelalter ist der Wolfstrapp in

der Europäischen Heilpflanzen tradition

bekannt. Unter anderem sind folgende

Inhaltsstoffe in der Pflanze enthalten:

Lithospermsäure, ätherisches Öl, Gerbstoffe,

Flavonoide. Der Wolfstrapp wirkt

antithyreotrop (bremst die Schilddrüse),

Kräuterkurse und Kräuterrundgänge mit Ernestine

Ernestine Astecker ist kant. appr. Naturheilpraktikerin

und THEKI ® Bewusstseinstrainerin

mit eigener Gesundheitspraxis in Fruthwilen,

im Thurgau. In Kräuterkursen und auf

Kräuterspaziergängen gibt sie gerne ihre

Begeisterung, ihr Wissen und ihre Erfahrung

über Heilpflanzen weiter. Die nächsten

Kurse: «Kräuter-Wanderung auf der Alp

Sellamatt» am 17. Juni 2025. «Natur

wanderung im Seebachtal» am

17. August 2025. Nähere Informationen zum

Kursangebot unter www.ernestine-astecker.

ch oder Telefon 043 322 86 70.

NATURZYT 21


Die stark gezähnten Blätter des

Wolfstrapps erinnern an

den Fussabdruck eines Wolfes.

Das Herzgespann beeindruckt mit

seinen rosa, zottig-behaarten

Lippenblüten, die in den oberen

Blattachseln angeordnet sind. Als

nahe Verwandte des Wolfstrapps

wird es oft mit diesem verwechselt.

beruhigend, entspannend und nervenstärkend.

Erst im 20. Jahrhundert

erkannten Forscher in der Pflanzenmedizin

den Nutzen des Wolfstrapps

für die Schilddrüse.

BEVORZUGT FEUCHTE PLÄTZE

Wolfstrapp wächst bevorzugt an feuchten

Standorten in Wiesen, an Ufern oder in

Sümpfen. Aus einem kriechenden Wurzelstock

bilden sich vierkantige etwa 50 cm

hohe Stängel. Die dunkelgrünen, länglicheiförmigen

Blätter mit gezähntem Blattrand

sind am Stängel kreuzweise gegenständig

angeordnet. In den oberen Blattachseln

entwickeln sich weisse kleine,

rötlich gestrichelte Lippenblüten im Blattansatz

um den Stängel herum.

Der botanische Name ist Lycopus

europaeus. Lycopus leitet sich aus den

griechischen Wörtern «lykos=Wolf» und

«pous=Fuss» her. Auch die deutschen Bezeichnungen

Wolfstrapp oder Wolfsfuss

verweisen auf die Ähnlichkeit der Blätter

mit dem Fussabdruck eines Wolfes. Der

Beiname «europaeus» deutet auf sein Vorkommen

hin, im Gegensatz zu seiner

Geschwisterpflanze «Lycopus virginicus»,

die in Nordamerika heimisch ist.

PFLANZENVERWANDTE

Der Wolfstrapp reiht sich ein die grosse

heilkräftige Familie der Lippenblütler. Er

kann leicht mit dem Herzgespann, der

weissen Taubnessel, Andorn oder dem

Hohlzahn verwechselt werden. Auch

wenn diese drei Pflanzen nicht giftig

sind, ist eine genaue Pflanzenbestimmung

wie in jedem Fall erforderlich.

Das Herzgespann mit dem botanischen

Namen Leonurus cardiaca wird ähnlich

wie der Wolfstrapp bei nervösen Herzbeschwerden

eingesetzt. Die alten Griechen

verwendeten es bei Auftreibungen des

Magens, die als Ursache für Spannungen

im Herzen angesehen werden. Früher

wurde das Herzgespann in Bauerngärten

angepflanzt, in der wilden Natur findet

man es sehr selten. Gut erkennbar ist das

Herzgespann an den im unteren Teil handförmig

gespaltenen Blättern, die im

oberen Teil jedoch nur dreilappig sind.

Rosa gefärbte, zottig behaarte Lippenblüten

sind in den Blattwinkeln rund um

den Stängel angeordnet.

Sowohl Herzgespann als auch Wolfstrapp

teilen sich das gleiche Geschick mit

vielen anderen Pflanzen, fast völlig in

Vergessenheit geraten zu sein.

ERNTE

In der Natur ist der Wolfstrapp nur noch

selten zu finden, manchmal in Naturschutzgebieten,

wo aber nicht gesammelt

werden darf. Am besten holt man sich

die Pflanze in den eigenen Garten und

gibt ihm ein feuchtes Plätzchen mit genügend

Sonne. Das blühende Kraut

wird von Juli bis August über der Erde

22 NATURZYT


abgeschnitten und gebündelt an einem

luftigen, schattigen Standort aufgehängt.

Anschliessend in dunklen Gläsern

aufbewahren.

IM NATÜRLICHEN RHYTHMUS

SCHWINGEN

Der eigene natürliche Rhythmus kann

z.B. in Stresssituationen verloren gehen,

wenn verschiedene Dinge gleichzeitig,

aber unvollständig ausgeführt

werden. Nach R. Kalbermatten hilft

der Wolfstrapp, einen gestörten Lebensrhythmus

wieder in Harmonie zu

bringen. Beim Betrachten der Pflanze

lässt sich eine klar aufgebaute rhythmische

Struktur beobachten: regelmässige

Blattstellung und Abstände

der Blätter, regelmässige Anordnung

der Blüten.

WOLFSTRAPP

IN DER HOMÖOPATHIE

In der Homöopathie wird der Virginische

Wolfstrapp, welcher in Nordamerika

beheimatet ist, verwendet.

Er kommt vor allem bei Überfunktion

der Schilddrüse, beschleunigtem

Puls, innerem Zittern und Herzbeschwerden

zum Einsatz.

Liebe Leserin, lieber Leser, ich

wünsche Ihnen viel Freude mit den

Schätzen der Natur.

Ihre Ernestine

Text Ernestine Astecker

Fotos Ernestine Astecker

Quellen und weiterführende Literatur

Fischer, H., Frauenheilpflanzen. Hirsch,

S., Grünberger, F., Die Kräuter in meinem

Garten. Kalbermatten, R., Wesen und

Signatur der Heilpflanzen. Madejsky, M.,

Praxishandbuch der Frauenkräuter.

Pahlow, M., Das grosse Buch der

Heilpflanzen. Samel, G., Krämer, B.,

Heilende Energie der ätherischen Öle.

Vonarburg, B., Homöotanik. Vonarburg,

B., Natürlich gesund mit Heilpflanzen.

JEDES NATURPROJEKT ZÄHLT!

JEDES ABONNEMENT HILFT!

Natur erfahren, erleben und bewahren. Das ist NATURZYT.

Deshalb unterstützt NATURZYT auch wichtige Naturprojekte

mit einem Teil aus den Abo-Einnahmen, um die

Natur zu bewahren.

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Per Telefon 043 542 72 91,unter www.NATURZYT.ch/abonnieren oder

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und Wildtiere

im Siedlungsraum schützen:

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Mehr zum Naturprojekt

ab Seite 40


Herstellung

Roll-on

zur Entspannung

Wolfstrapp in

der Kräuterapotheke

WOLFSTRAPPTEE

1 TL mit einer Tasse kochendem Wasser

übergiessen, zugedeckt 10 Minuten ziehen

lassen, abseihen. 2- bis 3-mal täglich 1

Tasse ungesüsst trinken. Am besten beginnen

Sie die Teekur einschleichend und

achten Sie dabei auf ihr Körpergefühl und

Wohl befinden. Dauer einer Teekur ist etwa

6 Wochen. Der Tee wird bei Schilddrüsenüberfunktion,

nervösen Herzbeschwerden,

Unruhe, Herzklopfen, zu schnellem Puls,

Reizbarkeit, Schweissneigung, Wechseljahresbeschwerden

und Kreislaufstörungen

eingesetzt.

Hinweis: Wolfstrapp ist nicht geeignet

bei Schilddrüsenunterfunktion.

SCHILDDRÜSENBERUHIGENDE

TEEMISCHUNG (NACH H. FISCHER)

Je 20 g Wolfstrappkraut, Herzgespannkraut

und Melissenkraut, 25 g Baldrianwurzeln,

15 g Hopfenzapfen. 1 TL der Mischung mit

einer Tasse kochendem Wasser übergiessen,

7 Minuten zugedeckt ziehen lassen, abseihen.

2- bis 3-mal täglich 1 Tasse trinken.

Die Anwendung der angeführten Rezepturen

erfolgt auf eigene Verantwortung und ersetzt

keinen Arztbesuch. Eine Haftung der Verfasserin

bzw. der Redaktion ist ausgeschlossen.

BEHÄLTER UND ZUTATEN

10ml Roll-on Glas, Bio-Jojobaöl,

naturreines ätherisches Lavendelöl

fein (Lavandula angustifolia), naturreines

ätherisches Zitronen-Melissenöl

10%, naturreines ätherisches Neroliöl

HERSTELLUNG

2 Tropfen Lavendelöl, 2 Tropfen

Zitronen- Melissenöl, 1 Tropfen Neroliöl

im Roll on mischen, mit Jojobaöl

auffüllen, verschliessen. Gut schütteln.

Beschriften.

24 NATURZYT


3

ANWENDUNG

Dieser Roll-on ist ein entspannender

Begleiter in turbulenten, stressigen

Zeiten. Nach Bedarf mehrmals täglich

an der Handgelenkinnenseite

und auf dem Brustbein auftragen.

Lavendelöl stärkt die Nerven, beruhigt

und hilft Spannungen abzubauen.

Zitronenmelisse ist von Nutzen bei

Nervosität oder Unruhe und sorgt

für eine ausgeglichene und gelassene

Stimmung. Neroliöl wirkt stabili -

sierend auf die Psyche, hilft bei

der Ver arbeitung von schwierigen

emotionalen Erfahrungen und

gilt auch als Schocköl. Es wird

aus den Blüten des Bitter orangenbaumes

gewonnen. Jojobaöl

ist bekannt als das «Gold in der

Kosmetik» und für alle Hauttypen

geeignet.

NATURZYT 25


Tierisch gute Interviews

Interview mit

Wir sind nicht die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten,

doch wir sehen die Dinge immer nur aus unserer Sicht.

Wie aber wäre es, wenn wir hören könnten, was unsere 4-, 8-

oder 111-beinigen Mitbewohner dieser Erde uns zu sagen haben?

Was würden sie wohl über uns Menschen denken, und wie

würden sie ihr Zusammenleben mit uns empfinden?

26 NATURZYT


Milosh Milan

Eine spannende Idee – sähen wir das ganze

einmal aus ihrer Sicht und erführen, was

sie uns alles zu sagen hätten. Naturzyt

hat sich deshalb entschlossen, neue Wege

aus zuprobieren und sich darüber Gedanken zu

machen, was wäre, wenn sie wie wir sprächen und

wir sie einfach fragen könnten.

Sie sind Meister der Lüfte. Sein Name bedeutet

Kämpfer und Krieger. Er steht ausserdem für Klarheit,

Weitsicht und spirituelle Führung. Selbst in der Bibel

findet man ihn unter dem Namen «da’ah» was so viel

wie «Der mit Macht und Anmut fliegt» heisst. Es ist

wunderschön und faszinierend, sie zu beobachten, während

sie über den Himmel gleiten mit einer einzigartigen

Leichtigkeit. Mit ihren scharfen Augen sehen

sie selbst aus unglaublichen Distanzen den kleinsten

Regenwurm. Wer würde nicht gerne einmal mit

ihnen fliegen – unseren wundervollen Rotmilanen.

Da unser Redaktionsgebäude an die Landwirtschaftszone

grenzt, sehen wir oft, wie Milane über

den benachbarten Feldern kreisen und zuweilen im

nahen Birnbaum thronen. Gerne würde ich einen

der majestätischen Vögel mal interviewen. Als der

Verleger von Naturzyt das erfahren hat, hat er mir

kurzerhand eine Greifvogel-Patenschaft von der

Greifvogelstation Berg am Irchel geschenkt. Da durfte

ich dann einen Rotmilan nach dessen Genesung wieder

in die Freiheit entlassen. Eine bessere Gelegenheit

konnte ich mir kaum vorstellen. Leider wollte er absolut

nichts von einem Interview wissen, er hatte gerade

nur seine Freiheit im Kopf. Verständlich, trotzdem war

es eine wundervolle Erfahrung welche ich jedem nur

empfehlen kann. Dann hiess es halt weiter abwarten

und auf eine andere Gelegenheit hoffen. Die kam

dann auch schneller als erwartet in Form eines sehr

auskunftsfreudigen Milans, welcher vis à vis auf dem

alten Birnbaum seine Pause machte.

HALLO, DU SCHÖNER, WIE HEISST DU DENN?

Mein Name ist Milosh, und wer bist du?

ICH BIN GINI UND SCHREIBE INTERVIEWS FÜR

EIN TOLLES NATURMAGAZIN. DARF ICH DICH

VIELLEICHT UM EIN KURZES GESPRÄCH BITTEN?

EINES, IN DEM DU DICH UND DEINE ART VIEL-

LEICHT ETWAS VORSTELLEN WÜRDEST?

Natürlich darfst du das! Ich bin ein Rotmilan, ein

Greifvogel, der vor allem in Europa vorkommt. Man

findet mich in Wäldern, offenen Landschaften und in

der Nähe von Gewässern. Ich bin bekannt für mein

auffälliges rotes Gefieder und meinen langen, gegabelten

Schwanz, der mir hilft, in der Luft zu manövrieren.

Ich bin ein Meister der Thermik und kann stundenlang

in der Luft gleiten, ohne viel Energie zu verbrauchen.

DAS KLINGT BEEINDRUCKEND! WAS SIND DENN

DEINE HAUPTNAHRUNGSQUELLEN? UND FRISST

DU AUCH HÜHNER, KATZEN ODER KLEINE HUNDE?

Keinesfalls, ich bin zwar ein Allesfresser, was bedeutet,

dass ich eine Vielzahl von Nahrungsmitteln

zu mir nehme, aber meine Hauptnahrung besteht

aus kleinen Säugetieren, Vögeln, Insekten und Aas.

Tiere wie Katzen, Hunde und Hühner stehen nicht

auf meinem Speiseplan. Ich bin ein geschickter Jäger

und kann meine Beute aus grosser Höhe erspähen.

Oft beobachte ich die Landschaft von oben und nutze

meine scharfen Augen, um die besten Futterquellen

zu finden. Manchmal sehe ich auch, wie andere Tiere

jagen, und nutze die Gelegenheit, um selbst zuzuschlagen.

Ausserdem gibt es Menschen, welche uns Füttern.

Das finde ich persönlich zwar toll, aber es ist verboten,

denn wenn wir die Scheu vor euch verlieren, ist das

nicht gut. Stell dir mal vor, ich schiesse vom Himmel

herab, klaue mir die Wurst die du gerade für dich

auf den Grill gelegt hast, und hebe mit meiner Flügelspann

weite von gut 160 Zentimetern wieder ab. Da

würdest du dich ganz schön erschrecken, auch wenn

das kein Angriff gegen dich war. Ausserdem stört das

auch den natürlichen Kreislauf.

DA HAST DU TATSÄCHLICH RECHT! LEBST DU

HIER IN DER NÄHE? WIE SIEHT DENN DEIN

LEBENSRAUM AUS UND WO FÜHLT SICH DEINE

ART GENERELL AM WOHLSTEN?

Ja, ich lebe hier ganz in der Nähe. Da wir sehr standorttreu

sind, komme ich immer wieder ins selbe Gebiet

zurück. Generell bevorzugen wir offene Landschaften

mit Bäumen in der Nähe, die uns als Nistplätze dienen.

Wälder, Wiesen und landwirtschaftlich genutzte

Flächen sind ideal für uns. In der Brutzeit bauen wir

NATUR BEWAHREN

NATURZYT 27


unsere Nester in hohen Bäumen oder auf Felsen, wo

wir die Eier sicher ausbrüten können. Diese benutzen

wir dann auch jedes Jahr aufs Neue und verbessern

es jeweils, wenn nötig. Ich bin auch ein Zugvogel

und verbringe den Winter oft in wärmeren Regionen,

wie zum Beispiel in Spanien oder Nordafrika. Es ist

eine lange Reise, aber die warmen Temperaturen

und die reichhaltige Nahrung sind es wert! Da die

Winter hier in der Schweiz aber immer wärmer

werden, bleiben die meisten von uns hier. Das gibt

dann manchmal Probleme. Man findet uns dann

entkräftet auf dem Boden, weil wir zu wenig Futter

fi n d e n .

Im Gespräch mit NATURZYT

Milosh Milan ist ein wahrer Akrobat der Lüfte. Er ist Vater von

3 gesunden Küken und liebt seine Partnerin Mia immer noch.

Zumeist zieht er im Herbst gegen Spanien, manchmal bleibt er

aber auch da, wenn’s warm genug ist. Mäuse mag er am liebsten,

er isst aber gelegentlich auch Regenwürmer, wenn’s nichts

anderes gibt.

DAS IST FASZINIEREND! KANNST DU UNS

ETWAS ÜBER EURE FORTPFLANZUNG ERZÄH-

LEN? SEID IHR AUCH SO TREU WIE STÖRCHE

ODER SCHWÄNE?

Gerne! Die Fortpflanzung beginnt im Frühling, wenn

ich und meine Partnerin ein Nest bauen. Beziehungsweise

wenn wir unser bisherisges Nest erneuern und

ausbauen. Wir verwenden Zweige, Gras und andere

Materialien, um ein sicheres Zuhause für unsere

Eier zu schaffen. Leider benutzen manche auch Fäden

oder Plastikabfall, was nicht gut ist, da sich schon

Küken stranguliert haben mit den Fäden und andere

ganz ausgekühlt waren weil der Plastik im Nest keine

Belüftung zuliess. Das ist immer sehr traurig. In der

Regel legt Mia, so heisst meine Partnerin, zwei bis

vier Eier, die sie etwa 30 bis 35 Tage lang bebrütet.

Nach dem Schlüpfen kümmern wir uns gemeinsam

um die Küken, die nach einigen Wochen flügge

werden. Während Mia sich hauptsächlich um unsere

Küken kümmert, bin ich eher dafür zuständig, dass

alle satt werden. Es ist eine aufregende Zeit, und

ich bin stolz darauf, meine Küken zu beobachten,

während sie die ersten Schritte in die Freiheit machen.

Betreffend unsere Treue ist das ganz ähnlich wie

bei den Menschen. Die einen sind ein paar Jahre lang

treu, andere nur für eine Brutsaison, wieder andere

sind nicht mal während 1 Brutsaison treu. Ich für

meinen Teil habe Mia schon seit 3 Jahren als Gefährtin

gewählt. Wenn nichts Unvorhergesehenes

passiert und sie mich ebenfalls noch will, werde ich

auch die nächste Saison mit ihr zusammen unsere

Küken grossziehen.

DAS IST SCHÖN. WIE IST DENN DAS SOZIAL-

VERHALTEN SONST SO UNTER ROTMILANEN?

LEBT IHR EHER EINZELGÄNGERISCH ODER

IN GRUPPEN?

Ich bin ein eher geselliger Vogel. Ausserhalb der

Brutzeit treffe ich oft andere Rotmilane. Manchmal

bilden wir kleine Gruppen, besonders wenn wir nach

Nahrung suchen. Viele Augen sehen mehr als zwei.

Es ist nicht ungewöhnlich, dass wir uns gegenseitig

beim Jagen beobachten und voneinander lernen. Es

gibt eine Art von Gemeinschaft unter uns, die es uns

ermöglicht, effizienter zu jagen und unsere Über lebenschancen

zu erhöhen. Wenn wir zusammenarbeiten,

können wir auch grössere Beutetiere erlegen oder uns

gegenseitig vor Gefahren warnen.

KLINGT NACH EINER SEHR INTERESSANTEN

DYNAMIK! WELCHE NATÜRLICHEN FEINDE HABT

IHR, UND WIE SCHÜTZT IHR EUCH VOR IHNEN?

Als Greifvogel haben wir nicht viele natürliche

Feinde, aber es gibt einige, die uns gefährlich werden

können. Zu unseren grössten Bedrohungen zählen

grössere Greifvögel wie der Steinadler oder der

Habicht, die manchmal versuchen, uns anzugreifen,

besonders wenn einer von uns schwach oder verletzt

ist. Um uns zu schützen, verlassen wir uns auf unsere

Flugkünste. Wir können sehr schnell und wendig

fliegen, was uns hilft, Angriffen zu entkommen.

Ausserdem bauen wir unsere Nester in hohen Bäumen,

wo sie für viele Räuber schwerer zugänglich sind.

DAS IST KLUG! WIE SIEHT ES MIT DEN

HERAUSFORDERUNGEN AUS, DIE DURCH

DEN MENSCHEN VERURSACHT WERDEN?

Leider gibt es viele Herausforderungen, die durch

menschliche Aktivitäten entstehen. Lebensraumverlust

ist eine der grössten Bedrohungen für uns

Rotmilane. Wenn Wälder gerodet oder landwirt-

28 NATURZYT


schaftliche Flächen intensiv bewirtschaftet werden,

verlieren wir unsere Nistplätze und Nahrungsquellen.

Auch der Einsatz von Pestiziden schadet uns, da

sie unsere Beutetiere vergiften und somit unsere

Nahrungsaufnahme beeinträchtigen. Zudem sind

wir manchmal Opfer von illegaler Jagd oder werden

durch Kollisionen mit Windkraftanlagen oder

Fahrzeugen verletzt oder gar getötet. Es ist frustrierend,

denn wir spielen eine wichtige Rolle

im Ökosystem, indem wir die Populationen von

Nagetieren und anderen Tieren regulieren.

DAS KLINGT WIRKLICH BESORGNISERREGEND.

WAS KÖNNEN WIR MENSCHEN TUN, UM EUCH

UND ANDEREN GREIFVÖGELN ZU HELFEN?

Ich glaube, dass die Menschen verstehen, wie wertvoll

wir für das Ökosystem sind, stehen wir doch

in verschiedenen Ländern unter Artenschutz. Aber

jeder Einzelne kann auf seine Weise helfen. Setzt

euch für den Schutz unserer Lebensräume ein. Für

eine nachhaltige Landwirtschaft und den Erhalt von

Wäldern. Verzichtet auf den Einsatz von Pestiziden

und wählt Alternativen. Beteiligt euch an Naturschutzprojekten

durch ehrenamtliche Tätigkeiten.

Sammelt Abfall in der Natur ein. Geht respektvoll

mit der Natur um und versucht die Wildtiere nicht

zu stören, vor allem während der Brutzeiten. Es gibt

so viele Möglichkeiten um zu helfen.

DAS SIND GROSSARTIGE RATSCHLÄGE! ICH

WERDE DAVON SICHERLICH AUCH EINIGE

BEHERZIGEN. WAS SIND DEINE PERSÖNLICHEN

LIEBLINGSMOMENTE IN DER NATUR?

Oh, davon gibt es so viele! Einer meiner Lieblingsmomente

ist der Augenblick, wenn ich in den frühen

Morgenstunden erwache und die ersten Sonnenstrahlen

über die Landschaft scheinen. Es ist eine

magische Zeit, in der die Welt still ist und ich die

Freiheit habe, abzuheben, um über die Wiesen und

Wälder zu gleiten. Ein weiterer schöner Moment ist,

wenn ich meine Küken zum ersten Mal fliegen sehe.

Es ist ein unglaubliches Gefühl, sie dabei zu beobachten,

wie sie ihre Flügel ausbreiten und

die ersten Versuche unternehmen, in die Luft zu

steigen. Es ist ein Zeichen, dass sie bereit sind,

die Welt zu erkunden und selbstständig zu werden.

Diese Momente der Freude und des Stolzes sind

für mich unvergesslich.

DAS KLINGT SEHR BERÜHREND! ZUM AB-

SCHLUSS, WAS WÜRDEST DU DEN MENSCHEN

GERNE MIT AUF DEN WEG GEBEN?

Ich habe eigentlich bereits alles gesagt, was ich

wollte. Jeder von uns spielt eine Rolle im grossen

Gefüge des Lebens, und es ist wichtig, dass wir uns

um unsere Umwelt kümmern. Wenn wir zusammenarbeiten,

können wir eine bessere Zukunft für

alle Lebewesen schaffen.

AUCH WENN DU VIELES AUS WEITER FERNE

BETRACHTEST, HAST DU DOCH EINEN UN-

GLAUBLICHEN SCHARFBLICK FÜR DIE WICHTI-

GEN DINGE IM LEBEN. DANKE MILOSH, DASS

DU DEINE PAUSE GENUTZT HAST, UM DICH

MIT MIR ZU UNTERHALTEN. ES WAR MIR EINE

FREUDE, VON DIR ZU LERNEN UND EINIGES

AUS DEINER PERSPEKTIVE ZU SEHEN. ICH

WÜNSCHE DIR IMMER GUTEN WIND UNTER

DEINEN FLÜGELN, MÖGEN SIE DICH NOCH

LANGE UND WEIT TRAGEN.

Ich danke dir Gini! Es war mir eine Freude, mit dir

zu sprechen. Wir werden uns bestimmt wieder sehen

und bis dahin wünsche ich dir alles Gute!

Text, Foto, Illustration Virginia Knaus

NATUR BEWAHREN

Buch Ravensong –

auch Tiere haben eine Stimme

In 25 spannenden Interviews erzählen unsere Mitbewohner, wie beispielsweise

Anton Ameise, Fritz von Schmeiss-Fliege, Karlchen Käfer und viele mehr,

wer sie sind, wie sie leben und auch was sie von uns erwarten würden.

176 Seiten, ISBN 978-3-033-07896-3, Preis CHF 34.90,

Vorzugspreis für Abonnenten NATURZYT CHF 29.90

Erhältlich im Buchhandel oder auf www.naturzyt.ch/buch-ravensong oder T 043 542 72 91.


Natur im Garten

Kräuter-Vielfalt

Kräuter, die wir in unserer Küche verwenden, kommen aus verschiedenen

Teilen der Welt und haben somit unterschiedliche Ansprüche an Boden, Licht

und Temperatur. Dieses Problem lässt sich einfach lösen: Eine Kräuterspirale

simuliert alle Klimazonen und sieht erst noch dekorativ aus.

30 NATURZYT


Mit etwas handwerklichem

Geschick und geeignetem

Material kann man eine

Kräuterspirale selbst anlegen.

(Foto: pixelio.de)

NATUR BEWAHREN

auf wenig Platz

Kräuter wachsen in allen Ländern

der Erde. Jeder Kontinent

hat seine ganz besonderen

Spezialitäten, in jeder Landschaft

gedeihen andere, an das Klima

angepasste Pflanzen zum Würzen und

zum Heilen. Wer eine breite Palette an

Küchenkräutern in seinem Garten kultivieren

möchte, muss sich deshalb einiges

einfallen lassen, um all den unterschiedlichen

Ansprüchen gerecht zu werden.

So mögen etwa Pflanzen aus dem

Mittelmeerraum wie Thymian oder Salbei

sonnige und trockene Plätze, während

Koriander und Melisse besonders gut im

lichten Schatten gedeihen.

Will man seine Kräuterschätze nicht

im ganzen Garten verteilen, hat man

NATURZYT 31


Seitenwände werden durch Steine befestigt,

welche die Sonnenwärme aufnehmen

und sie wieder an die Pflanzen abgeben.

Den Fuss der Kräuterspirale bildet ein

Miniteich, der zusätzlich Wärme speichert

und reflektiert. So wird ein ideales Klima

für verschiedene Kräuterarten geschaffen.

die Möglichkeit, eine Kräuterspirale anzulegen.

Das dreidimensionale Beet wird

auf kleinstem Raum Standortansprüchen

von Pflanzen aus verschiedenen Klimazonen

gerecht. Die Kräuterspirale bietet

Stark wuchernde Kräuter

wie Pfefferminze pflanzt

man besser separat –

sonst erobern sie in

Windeseile die ganze

Kräuterspirale.

(Foto: Envato)

nicht nur viel Platz auf wenig Raum, sondern

ist auch ein Gestaltungselement

im Garten. Denn auch im Winter ist sie

mit ihren Trockenmauern eine wahre

Augenweide. Die Oberfläche der Kräuterspirale

wird durch einen sich spiralig

nach oben windenden «Turm» vergrössert.

Die Höhe der Spirale hängt dabei vom

Durchmesser des Kreises ab. Sie sollte

aber mindestens 80 Zentimeter betragen,

damit sie genügend Schatten wirft. Die

Einige Kräuter können sich gegenseitig

nicht «riechen», deshalb sollte man

bei der Pflanzung der Spirale auf gute

Nachbarn achten. (Foto: pixelio.de)

WIE EIN SCHNECKENHAUS

Das sich nach oben windende Beet wird

mit unterschiedlichen Füllböden ausgestattet.

Im untersten Viertel befindet sich

die nasse bis feuchte Wasserzone, welche

in die Feuchtzone übergeht. Sie bietet

einen sonnigen Standort mit humusreicher

Erde. Die Normalzone in der

oberen Hälfte der Kräuterspirale ist eher

halbschattig, humos und trocken. Am

obersten Punkt der Spirale befindet sich

die Mittelmeerzone, welche durchlässiges,

mageres und trockenes Erdreich bietet.

Die Kräuterspirale sollte frei an der Sonne

stehen, damit das System funktioniert.

Es darf weder ein Schattenwurf von

einem Baum noch vom Haus geben. Es

ist zudem günstig, die Kräuterspirale in

Nord-Süd-Richtung auszurichten – der

Teich wird dabei auf der Südseite angelegt.

Die Steine der Mauern speichern tagsüber

die Sonnenenergie und geben diese

dann nachts langsam an den Boden ab.

Durch die Möglichkeit, Wärme zu

speichern, können Nachtfröste bis zu

minus fünf Grad Celsius abgefangen

werden, denn die äusseren Mauern sorgen

für ein ausgeglichenes Kleinklima. Nach

Viele Kräuter lassen sich

bestens mit Blütenstauden

oder einjährigem Sommerflor

in der Spirale kombinieren.

(Foto: Envato)

32 NATURZYT


Damit die Kräuterspirale mit den

jeweils zur Klimazone passenden

Gewürzen bepflanzt werden kann,

muss man die Ansprüche der

verschiedenen Kräuter kennen.

(Foto pixelio.de)

NATUR BEWAHREN

welcher Seite sich die Spirale dreht,

spielt keine grosse Rolle; es empfiehlt

sich jedoch, die auf der nördlichen

Halbkreiskugel übliche Drehung gegen

den Uhrzeigersinn. Also so, wie die

Schneckenhäuser gedreht sind.

BLUMEN SORGEN FÜR FARBE

Bei der Bepflanzung der Kräuterspirale

ist besonders darauf zu achten, dass

die Kräuter entsprechend ihrer Bedürfnissen

an die richtige Stelle gesetzt

werden (siehe Box). Die Zwischenräume

der Mauern sollten mit niederen und

eher schwachwüchsigen Kräutern

bepflanzt werden. Grosswachsende

Kräuter mit langen Wurzeln wie

etwa Alant, Liebstöckel, Beinwell

und Meerrettich müssen ausserhalb

der Spirale gepflanzt werden. Auch

Wermut, dessen Wurzelausscheidungen

sich ungünstig auf das Wachstum

anderer Kräuter auswirken, setzt man

am besten separat. Für die Kräuterspirale

ebenfalls ungeeignet sind

Pfefferminze und Estragon, da sie

Wurzelausläufer bilden und mit der

Zeit die ganze Spirale überwuchern.

Ansonsten sind der Fantasie bei der

Bepflanzung keine Grenzen gesetzt.

Auf einer grossangelegten Kräuterspirale

finden neben Gewürz- auch

Heil-, Tee- und Wildkräuter Platz. Wer

es gerne bunt mag, kann zwischen die

Kräuter auch einjährigen Sommerflor

oder mehrjährige Polsterstauden

p fl a n z e n .

ORGANISCHER DÜNGER

Bei der Menge der vorgesehenen Kräuter

muss man etwas «pröbeln», als Faustregel

gelten bei einem Durchmesser von

drei Metern rund 15 Pflanzen. Kräuter

sind relativ anspruchslos und benötigen

wenig Pflege. Für ein gesundes, kräftiges

Wachstum und zur Bildung der Geschmacksstoffe

sind einige Kräuter

auf ausreichende Düngergaben angewiesen.

Da die meisten Kräuter gegessen

werden, ist von einem mineralischen

Dünger abzuraten, besser eignet sich

eine organische Nährstoffgabe. Giessen

muss man die Kräuterspirale nur anfangs

nach der Pflanzung. Durch den

Teich am Fuss der Spirale zieht die Erde

Wasser auf, dadurch kann man sich

das Giessen sparen.

Text Helen Weiss

NATURZYT 33


Buchtipps:

Wie baue ich eine Kräuterspirale?

Leitfaden für die Gartenpraxis

Irmela Erckenbrecht

Pala-Verlag 2006

ISBN 978-3-89566-220-1

ca. CHF 20.–

Neue Ideen für die Kräuterspirale

Themenspirale, Gestaltungsvorschläge

und Variationen

Irmela Erckenbrecht

Pala-Verlag 2008

ISBN 978-3-89566-240-9

ca. CHF 25.–

Die Mauern werden von

aussen nach innen

auf steigend gebaut. Dazu

eignen sich Feldsteine,

Kalksandsteine, Ziegel steine

oder auch Palisaden holz.

(Foto: pixelio.de)

Kräuterspiralen,

Terrassengärten & Co.

Claudia Holzer, Josef A. Holzer,

Jens Kalkhof

Leopold Stocker Verlag 2010

ISBN 978-3-7020-1260-1

ca. CHF 25.–


Schritt für Schritt zur Kräuterspirale

Mit etwas handwerklichem Geschick und geeignetem Material

können Sie eine Kräuterspirale selbst anlegen. Folgende Punkte

müssen Sie dabei beachten:

1. Suchen Sie sich einen

sonnigen, windgeschützten

Platz und stecken Sie einen

Kreis von zwei bis drei

Metern Durchmesser aus.

Mit Stöcken, Sägemehl oder

Schnur wird die Form aufgezeichnet

und markiert. Der

Raum zwischen den Mauern

der Kräuterspirale sollte circa

60 Zentimeter breit sein.

2. Der Boden im Kreisinnern

wird spatentief ausgehoben

und die Grube mit Kies aufgefüllt.

In der Mitte des

Kreises sollte die Höhe je

nach Durchmesser zwischen

80 Zentimeter und einem

Meter betragen.

3. Heben Sie nun am Ende

der Spirale ein rund 60

Zenti meter tiefes Loch für

den Teich aus, das sie

sorgfältig mit Teichfolie aus

dem Fachhandel auslegen.

Auf der Seite, die der Spirale

zugewandt ist, wird die

Folie mit Kies bedeckt.

Durch die Kapillarwirkung

der Erde entsteht so ein

feuchter Bereich.

4. Die Mauern werden, beginnend

vom Teich, von

aussen nach innen aufsteigend

gebaut. Dazu

eignen sich Feldsteine,

Kalksandsteine, Ziegelsteine

oder auch Palisadenholz.

Falls Sie die Mauern mit

runden Natursteinen bauen,

müssen Sie die Zwischenräume

gut mit Steinspickeln

auffüllen.

5. Füllen Sie während des

Schichtens der Mauern

schrittweise ein Humus-

Sandgemisch ein. Im unteren

Drittel der Spirale tragen

Sie zusätzlich eine Schicht

Humus auf. Im oberen Teil

sollte die Erde je hälftig mit

Sand gemischt werden.

6. Einige Kräuter können sich

gegenseitig nicht riechen,

deshalb sollte man bei der

Pflanzung der Spirale auf

gute Nachbarn achten.

Basilikum verträgt sich

schlecht mit der Weinraute,

Majoran und Oregano sind

ebenfalls kein gutes Paar.

Auch Schnittlauch und

Petersilie passen nicht zusammen.

Die Petersilie ist

sogar mit sich selbst unverträglich

und sollte daher

jedes Jahr einen neuen Platz

bekommen. Frühestens nach

drei Jahren darf sie wieder am

gleichen Standort wachsen.

Video

zum Bau

einer

Kräuterspirale:

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Richtige Platzierung für jedes Kraut

Damit die Kräuterspirale mit den jeweils zur Klimazone

passenden Gewürzen bepflanzt werden kann, muss man die

Ansprüche der verschiedenen Kräuter kennen. Folgende

Pflanzen passen ideal in die unterschiedlichen Bereiche:.

STANGENSELLERIE

(APIUM GRAVEOLENS)

Text Helen Weiss Fotos Envato

Wasserzone:

Schwerer, nasser bis feuchter Boden, sonnig

BRUNNENKRESSE (RORIPPA

NASTURTIUM-AQUATICUM)

Feuchtzone: Nährstoffreicher, lockerer und

feuchter Boden, sonnig

KERBEL

(ANTHRISCUS CEREFOLIUM)

Hat einen milden, feinen, würzigen

Geschmack. Er erinnert an Knollensellerie,

ist aber weniger intensiv. Die Blätter an den

Enden der Stangen duften intensiv.

SCHNITTKNOBLAUCH

(ALLIUM TUBEROSUM)

Verfügt über einen pfeffrig-scharfen Geschmack

und passt gut zu Gemüse und Salat. Sie ist reich

an Vitaminen und Mineralien. Wirkt blutreinigend,

harntreibend und schleimlösend.

Sein Geschmack lässt sich als mild, süsslich

und würzig, mit einem Hauch von Anis und

Fenchel, beschreiben. Er erinnert auch an

Petersilie und wird ebenso verwendet.

Schmeckt frisch nach Knoblauch. Er ist ein

guter Ersatz für Knoblauch, da er deutlich milder

ist. Viele erinnert der Geschmack an Bärlauch.

Ist verdauungsfördernd und appetitanregend.

BACHBUNGE

(VERONICA BECCABUNGA)

PETERSILIE

(PETROSELINUM CRISPUM)

RUCOLA

(ERUCA SATIVA)

Gilt als Heilpflanze für Blutreinigungskuren.

Blätter und junge Triebe haben einen

mild-würzigen Geschmack und eignen sich

bestens als frische Salatzutat.

Glattblättrige Arten sind aromatischer als

krausblättrige. Peterli liefert wertvolle

Inhaltsstoffe wie Vitamine der B-Gruppe,

Vitamin C, Folsäure und Carotinoide.

Hat einen kräftigen, pfeffrigen, leicht nussigen

und leicht scharfen Geschmack. Er wird zum

Würzen oder als Salat verwendet und liefert

zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe.

SAUERAMPFER

(RUMEX ACETOSA)

ZITRONENMELISSE

(MELISSA OFFICINALIS)

DILL

(ANETHUM GRAVEOLENS)

Schmeckt säuerlich-frisch und erinnert an

grünen Apfel. Sein Geschmack entsteht

durch den Gehalt an Oxalsäure. Er ist reich

an Vitaminen, Eisen und Mineralstoffen.

Frisch, intensiv und zitronig im Aroma,

passt Zitronenmelisse gut zu Fisch,

Geflügel, Salaten und leichten Gemüsegerichten.

Sie ist auch als Tee beliebt.

Ist eine vielseitige Gewürzpflanze, würzt

Fisch, verfeinert Salate, Suppen und alle

Gurkengerichte. Als Heilpflanze wird er bei

Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt.

36 NATURZYT


Normalzone:

Humoser und trockener Boden, halbschattig

PIMPINELLE

(SANGUISORBA MINOR)

Mittelmeerzone: Durchlässiger, magerer und

trockener Boden, sehr sonnig

ROSMARIN

(ROSMARINUS OFFICINALIS)

THYMIAN

(THYMUS VULGARIS)

Passt gut in Salat und Suppen, kann in Essig

eingelegt oder mit Quark gemischt werden.

Die gefiederten Blätter sollten nur frisch

verwendet und nicht mitgekocht werden.

Ist ein Allrounder und wird zu Fleisch, Fisch

und Gemüse verwendet. In der Naturheilkunde

wird Rosmarin bei Verdauungsbeschwerden,

Rheuma und Kreislaufproblemen eingesetzt.

Als ätherisches Öl wirkt Thymian antibakteriell,

schleimlösend und entzündungshemmend. In

der Küche ist er ein Allrounder und eignet sich

perfekt für Gerichte mit langen Garzeiten.

KORIANDER

(CORIANDRUM SATIVUM)

YSOP

(HYSSOPUS OFFICINALIS)

SALBEI

(SALVIA OFFICINALIS)

Beim Kraut scheiden sich die Geister: Manche

mögen Koriander, andere können ihn nicht

riechen. Die Samen sind deutlich milder und

schmecken herbwürzig und süsslich.

Hat einen würzigen, leicht bitteren

Geschmack, der an Rosmarin und Salbei

erinnert. Frischer Ysop schmeckt übrigens

deutlich aromatischer als getrockneter.

Als Heilpflanze hilft Salbei vor allem bei Halsund

Rachenbeschwerden. Salbei schmeckt

intensiv würzig und aufgrund der enthaltenen

Gerbstoffe leicht bitter bis adstringierend.

ECHTE KAMILLE

(MATRICARIA RECUTITA)

LAVENDEL

(LAVANDULA ANGUSTIFOLIA)

MAJORAN

(ORIGANUM MAJORANA)

Hilft bei Magen- und Darmbeschwerden sowie bei

Entzündungen. Sie besitzt einen starken, charakteristischen

Geruch. Blätter können in den Omelettenteig

oder in Kräuterquark gegeben werden.

Alle Pflanzenteile duften blumig und rosmarin -

ähnlich. Lavendel kommt als Heilpflanze, in

der Küche und in der Kosmetik zum Einsatz.

Vertreibt Mücken und Fliegen.

Fein dosiert rundet Majoran Gemüsegerichte,

Aufläufe, Bratkartoffeln ab. Er schmeckt

süsslich, erdig und hat eine blumige Note.

Wird auch für Tees und Salben verwendet.

SCHNITTLAUCH

(ALLIUM SCHOENOPRASUM)

OREGANO

(ORIGANUM VULGARE)

CURRYKRAUT

(HELICHRYSUM ITALICUM)

Liefert wichtige Vitamine sowie Carotinoide

und wertvolle Mineralstoffe. Sein typisches

Aroma entsteht durch ätherische Öle mit

flüchtigen Schwefelverbindungen.

Schmeckt würzig-herb, kräftig und leicht

bitter. Er hat ein intensives Aroma mit einer

rauchigen Note und ist ideal zum Würzen

von Mittelmeer-Klassikern wie Pizza.

Schmeckt würzig und süsslich mit Anklängen

von Curry, Kampfer, Zitrone und Pfeffer. In

Gerichten sollte es als ganzer Zweig nur kurz

mitgegart und dann entfernt werden.

NATURZYT 37


Leckere Häppchen

URDINKEL-GEMÜSE-EMPANADAS

Zutaten (für ca. 20 Stück)

Zubereiten: ca. 30 Minuten

Kühl stellen: ca. 1 Stunde

Backen: ca. 15 Minuten

1 Ausstecher von 15 cm Durchmesser

Backpapier, für die Bleche

TEIG

350 g UrDinkel-Weissmehl

½ TL Salz

½ TL Backpulver

175 g Butterstückchen, kalt

2 Eier

evtl. wenig Rahm

FÜLLUNG

1 kleine Zwiebel, fein gehackt

2 Knoblauchzehen, gepresst

2 EL Butter

300 g gemischtes Gemüse,

z.B. Karotten,

Frühlingszwiebeln,

Peperoni, klein gewürfelt,

grüne Erbsen

100 g Mascarpone

½ Ei, verquirlt

1 Bund Schnittlauch,

fein geschnitten

Salz, Pfeffer

½ Ei, verquirlt, zum Bestreichen

Für den Teig Mehl, Salz und Backpulver

mischen, mit Butter feinkrümelig

reiben. Eier und Rahm verquirlen,

zugeben, zu einem Teig zusammenfügen,

nicht kneten. Zugedeckt

1 bis 2 Stunden kühl stellen.

Für die Füllung Zwiebeln und

Knoblauch in der Butter andünsten,

Gemüse kurz mitdünsten, auskühlen

lassen. Mascarpone, Ei und Schnittlauch

untermischen, würzen.

Teig 3 mm dick ausrollen und

Rondellen ausstechen, Füllung in

die Mitte geben. Teigrand mit wenig

Ei bestreichen. Empanadas formen,

auf das mit Backpapier belegte Blech

legen, mit restlichem Ei bestreichen.

Empanadas in der Mitte des auf

200 °C vorgeheizten Ofens 15 bis

20 Minuten backen. Heiss, lauwarm

oder ausgekühlt servieren.

Tipps: Mit Hot Ketchup und mit

gehackter Petersilie bestreut oder

einem Kräuterquark servieren. Je

nach Saison anderes Gemüse verwenden.

Zusätzlich geriebenen Käse

zur Füllung geben. Nach Belieben

mit fein gehacktem gekochtem

Braten, Schinken oder Speck füllen.

Judith Gmür-Stalder aus Sumiswald im Emmental

war ursprünglich Hauswirtschaftslehrerin und

arbeitet heute als selbständige Rezept autorin,

Foodstylistin und Redaktorin für verschie dene Zeitschriften.

Sie betreut die kulinarische Website der

Interessen gemeinschaft IG Dinkel und ist regelmässig

als Kursleiterin für UrDinkel- Kurse unterwegs.

Weitere Rezepte für süsse Desserts und feine

Leckereien sowie Infor mationen zu den Rezept -

büchern von Judith Gmür-Stalder finden Sie auf

www.urdinkel.ch

38 NATURZYT


NATURZYT kocht

URDINKEL-ROHSCHINKEN-

SCHNECKEN

Zutaten (für ca. 48 Stück)

8 UrDinkel-Lasagneblätter,

ca. 110 g

ca. 200 g Kräuterfrischkäse

3–4 EL Rahm/Sahne

8 Scheiben Rohschinken,

ca. 100 g

Zahnstocher

Die Lasagneblätter im Salzwasser

al dente kochen, abgiessen, mit

kaltem Wasser abschrecken, flach

auf die Arbeitsfläche legen.

Kräuterfrischkäse und Rahm

glattrühren.

Lasagneblätter mit Kräuterfrischkäse

bestreichen. Mit einer Scheibe

Rohschinken belegen, satt aufrollen.

Rollen in etwa 2 cm breite Schnecken

schneiden. Nach Belieben mit

Zahnstochern fixieren.

Tipps: Rohschinken-Schnecken

erst kurz vor dem Servieren

zubereiten! Kräuterfrischkäse durch

einen anderen Frischkäse oder

Kräuterquark ersetzen.

URDINKEL-NACHOS

Zutaten (für 6–10 Personen)

Zubereiten: ca. 50 Minuten

Kühl stellen: ca. 2 Stunden

Backen: ca. 25 Minuten

Backpapier

NACHOS

200 g UrDinkel-Halbweissmehl

100 g Maismehl oder feiner

Rapidmais

1–2 TL Curry, Schärfe nach

Belieben

½ TL Paprika, ¾ TL Salz

½ TL Backpulver

ca. 1 ¼ dl /125 ml Wasser

50 g Butterstückchen

2 EL Rapsöl

GEWÜRZÖL

4 EL Mandel- oder Olivenöl

je ½ TL Paprika und Curry

wenig Salz

Alle Zutaten für die Nachos zu

einem Teig zusammenfügen, nicht

kneten. Zugedeckt 2 Stunden kühl

stellen.

Alle Zutaten für das Gewürzöl

verrühren.

Backofen auf 200 °C vorheizen.

Teig halbieren, zwischen Backpapieren

mit wenig Mehl 1 bis 2 mm

dünn ausrollen und mit Backpapier

auf die Bleche ziehen. Bleche

zusammen in den Ofen schieben

und Nachos bei 200 °C 8 bis 10

Minuten backen. Mit dem Gewürzöl

bestreichen, in Dreiecke schneiden.

Das obere Blech unten und das

untere Blech oben in den Ofen

schieben. Nachos weitere 8 bis 12

Minuten knusprig backen.

Auskühlen lassen.

Tipps: UrDinkel-Nachos können

trocken und kühl 2 bis 3 Wochen

aufbewahrt werden.

Nach Belieben mit Hummus,

Tomatensauce, Avocadocreme,

Crème fraîche oder Kräuterquark

servieren.

NATURZYT 39


Wilde Nachbarn – Tiere im Siedlungsraum

Lebendige Nacht

Wenn wir schlafen, wird es draussen lebendig:

Fledermäuse, Eulen und Glühwürmchen übernehmen

die Bühne. Unzählige Tiere sind auf

die Dunkelheit angewiesen, doch künstliches

Licht bringt ihre Welt aus dem Gleichgewicht.

Wir Menschen sind an

das Leben am Tag

angepasst. Wir gehen

nach draussen, wenn

die Sonne den Weg erhellt, und bleiben

zu Hause oder im Licht der Laternen,

wenn sie untergeht. Dabei sind wir

uns selten bewusst, dass genau diese

Dunkelheit eine unglaubliche Vielfalt

an Leben beherbergt. In der Dunkelheit

schleichen Füchse durchs Quartier,

Fledermäuse jagen lautlos durch die

Luft, Nachtfalter suchen duftende

Blüten.

40 NATURZYT


Igel können in einer

Nacht mehrere

Kilometer zurücklegen.

(Foto: Fabio Bontadina/swild.ch)

Fledermäuse sind ganz besondere

Vertreter der nächtlichen Tierwelt. In

der Schweiz leben 30 Arten, von der

winzigen Zwergfledermaus, so schwer

wie ein Zuckerwürfel, bis zum zehnmal

so schweren Grossen Mausohr. Mit ihrem

feinen Gehör und der Echoortung orten

sie Insekten im Flug und vertilgen pro

Nacht mehrere Tausend davon. Damit

leisten sie einen wertvollen Beitrag zur

natürlichen Schädlingsbekämpfung.

Auch Eulen sind perfekt an das Leben in

der Dunkelheit angepasst. Ihre Augen

sind riesig im Vergleich zum Kopf, ihr

Gehör unglaublich präzise. Die Schleiereule

etwa kann ihre Beute selbst bei

völliger Dunkelheit perfekt durch das

Gehör orten, sogar unter einer Schneeschicht.

Der lautlose Flug der Eulen ist im

Tierreich einzigartig. Viele dieser Tiere

übernehmen wichtige Aufgaben: Sie bestäuben

Pflanzen, fressen Insekten, verbreiten

Samen oder sorgen für das natürliche

Gleichgewicht im Wald, auf Wiesen

und auch im Siedlungsraum. Ohne ihre

stille, oft unbemerkte Arbeit würde

unser Ökosystem aus dem Takt geraten.

FASZINIERENDE FÄHIGKEITEN

Warum leben eigentlich so viele Tiere

im Schutz der Dunkelheit? Ein wichtiger

Grund ist die geringere Gefahr, von

Fressfeinden entdeckt zu werden. Im

Umkehrschluss sind viele Beutegreifer

nachts unterwegs, weil Beutetiere nur

nachts ihre Verstecke verlassen. Wer gut

getarnt oder besonders leise ist, bleibt

oft unentdeckt. Doch um im Dunkeln

zurechtzukommen, braucht es spezielle

Fähigkeiten, und genau hier zeigen viele

Tierarten wahre Meisterleistungen.

Besonders grosse und empflindliche

Augen gehören zur Strategie vieler

nachtaktiver Tiere. Eulen, Wildkatzen

NATUR BEWAHREN

Jedes Abo hilft …

NATURZYT abonnieren

und mit uns unsere Natur

schützen.

Der Waldkauz ist die häufigste

Eulenart in der Schweiz.

(Foto: Marlene Schwarzfischer/

stadtwildtiere.ch)

DIE BEWOHNER DER NACHT

Ob während der Dämmerung, in der

der Nacht, im Mondschein oder in

dessen Schatten: Wenn der Tag sich

dem Ende neigt, beginnt das Leben für

tausende Arten. In der Schweiz sind

rund 80 Prozent der Säugetiere nachtaktiv.

Dazu gehören zum Beispiel

Füchse, Dachse, Marder, Fledermäuse,

Mäuse, Siebenschläfer oder Igel. Auch

etwa 70 Prozent der einheimischen

Schmetterlinge, über 2500 Arten, fliegen

nachts. Und sie alle erfüllen wichtige

Rollen in unseren Ökosystemen.

Das Magazin NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, damit Sie diese näher

erfahren und erleben können, sondern damit Sie, gemeinsam mit uns, unsere Natur

besser bewahren und schützen lernen. Deshalb unterstützt NATURZYT auch wichtige

Naturprojekte mit einem Teil der Abo-Einnahmen. Seit Januar 2024 unterstützen wir

mit unseren Abonnenten unsere Wildtiere im Siedlungsraum zusammen mit dem

Verein StadtNatur und seinen Projekten «StadtWildTiere» und «Wilde Nachbarn».

Mehr zum Verein StadtNatur unter www.naturzyt.ch/naturprojekte-unterstuetzen.

Jedes Abo hilft! Von Januar 24 bis April 2025 konnten CHF 8867.60 an den

Verein StadtNatur und seine Projekte überwiesen werden. Werden Sie Abonnent

und unterstützen Sie mit NATURZYT wichtige Naturprojekte.

Jetzt abonnieren mit dem Bestelltalon auf der Rückseite des Magazins oder

online naturzyt.ch/abonnieren

NATURZYT 41


Waldkäuze sind am Tag

meist gut versteckt.

(Foto:Judith Niggli/wildenachbarn.ch)

Mückenfledermäuse gehören zu den

kleinsten Fledermäusen der Schweiz.

(Foto: Marko König/swild.ch)

Füchse in der Stadt erkunden

nachts die Strassen.

(Foto: Fabio Bontadina/swild.ch)

oder Nachtfalter sehen deutlich besser

als wir Menschen im Dunkeln. Auch

schwaches Licht, wie von Mond und

Sternen, reicht für eine beeindruckend

gute Sicht bei Nacht. Andere Tiere, wie

Maulwürfe oder Spitzmäuse, verlassen

sich stärker auf ihren Geruchssinn oder

auf Tastorgane. Wirklich beeindruckend

ist die Echoortung der Fledermäuse. Sie

senden Ultraschallrufe aus, die für uns

nicht hörbar sind, und erkennen an den

Echos selbst kleinste Beutetiere oder haardicke

Hindernisse im Flug.

Nachtaktive Arten haben auch spannende

Strategien zur Kommunikation

entwickelt. Manche Fische und Insekten

leuchten durch sogenannte Biolumineszenz.

In unseren Breitengraden ist zum

Beispiel das Glühwürmchen bekannt, das

Lichtsignale aussendet, um Partner anzulocken.

Einige Falter können sich mit Hilfe

von Gerüchen über mehrere Kilometer

Entfernung finden. Das Leben in der Nacht

ist ein perfekt eingespieltes Zusammenspiel

aus Sinnesleistungen, Tarnung und

ausgeklügelter Kommunikation.

WENN DIE NACHT ZUM TAG WIRD

Doch die Nacht ist längst nicht mehr so

dunkel, wie sie einmal war. Weltweit leben

heute rund 80 Prozent der Menschen unter

einem lichtverschmutzten Himmel. In

Europa sind es sogar fast 100 Prozent. In

der Nähe von Städten und Dörfern ist

die Helligkeit oft hunderte Male stärker

als bei einer klaren Vollmondnacht. Das

Problem wächst: Mit zunehmender

Urbanisierung und Technisierung hat

Lichtverschmutzung in den letzten Jahrzehnten

stetig zugenommen. Strassenlampen,

Werbetafeln, Scheinwerfer und

Gartenbeleuchtungen leuchten oft weit

über das hinaus, was tatsächlich nötig

wäre. Viel Licht strahlt nach oben oder

zur Seite, statt nur dorthin zu beleuchten,

wo es wirklich gebraucht wird. Häufig

brennen die Lichter die ganze Nacht

durch. Diese Entwicklung betrifft nicht

nur den Blick in den Sternenhimmel,

sondern verändert ganze Lebensräume.

Die natürliche Dunkelheit, einst ein fester

Teil des Tagesrhythmus, ist vielerorts

verschwunden.

VERWIRRTE ÖKOSYSTEME

Für viele Tiere ist künstliches Licht eine

ernsthafte Bedrohung, denn sie erkennen

die Jahreszeit anhand der Tagesdauer und

sind auf die Dunkelheit der Nacht angewiesen.

Insekten etwa werden von Strassenlaternen

und Leuchtreklamen regelrecht

angezogen und umkreisen sie endlos. Statt

ihre Energiereserven für die Partnersuche

und Fortpflanzung zu verwenden, irren

sie herum bis zum Erschöpfungstod.

Die meisten Fledermäuse meiden helle

Bereiche, ihre gewohnten Flugrouten

werden durch Beleuchtung unterbrochen.

Einige Arten sind so sensibel, dass sie

sogar in natürlicher Dunkelheit den

Schatten des Mondes aufsuchen. Nur einzelne

Arten wie die Zwergfledermaus

nutzen Lichtquellen, um dort Insekten zu

jagen. Zugvögel können in Lichtkuppeln,

welche sich besonders bei Nebel über

Städten bilden, die Orientierung verlieren

und mit Gebäuden kollidieren. Auch

Fische reagieren empfindlich auf nächtliche

Beleuchtung in Uferzonen. Der

gestörte Tag-Nacht-Rhythmus bringt

auch hormonelle Prozesse durcheinander

und hat weitreichende Folgen für Fortpflanzung,

Nahrungssuche und Überleben.

NACHTDUNKELHEIT BEWAHREN

Um die Dunkelheit zu bewahren, kann

jede einzelne Person einen wertvollen

Beitrag leisten. Vermeiden Sie Dauerbeleuchtung

und schaffen Sie dunkle

Ecken im Garten. Gut eingestellte Bewegungssensoren

sorgen dafür, dass Licht

nur dann leuchtet, wenn es wirklich gebraucht

wird. Verwenden Sie warmweisses

Licht statt grelle, kaltweisse Lichter und

richten Sie Lampen gezielt nach unten.

So wird nur beleuchtet, was nötig ist, und

die Umgebung bleibt dunkel. Viele betroffene

Arten leben auf kleinräumigem

Gebiet. Daher können bereits einzelne

lichtbefreite Gärten, Pärke oder Balkone

neuen Lebensraum bieten.

NACHT ERLEBEN

Die Dunkelheit lädt ein, die Welt neu zu

entdecken. Bei einem Nachtspaziergang

im Mondlicht treffen Sie überraschend

viele Tiere und erleben dabei Geräusche,

Düfte und Bewegungen intensiver als

sonst. Ein Abend mit Mond- oder Kerzenlicht

auf dem Balkon gibt Ihnen besinnliche

Eindrücke über verborgene Welten.

Mit etwas Übung und den richtigen Einstellungen

für Langzeitbelichtung gelingen

sogar mit einem gewöhnlichen Handy

tolle Nachtaufnahmen. Kamerafallen,

Fledermausdetektoren oder einfache

Mikrofone können versteckte Nachtaktivitäten

sichtbar machen. Wer bewusst

atmet, riecht vielleicht die Nachtdüfte von

Geissblatt, Jasmin oder Nachtkerze. Wenn

Sie Wildtiere sichten, können Sie diese

auf der Meldeplattform wildenachbarn.ch

melden und damit einen Beitrag zu deren

Schutz leisten.

Text Manuel Oberhänsli,

Katja Rauchenstein

42 NATURZYT


Artporträt:

Grosses Glühwürmchen

In Sommernächten können mit etwas

Glück die grünen Lichter der Grossen

Glühwürmchen beobachtet werden.

Die leuchtenden Weibchen versuchen

so, die Männchen für die Paarung auf

sich aufmerksam zu machen. Die Leuchtzeit

der Weibchen erstreckt sich etwa

von Juni bis Juli über 4 Wochen. Dabei

kann man die Glühwürmchen am besten

an dunklen Stellen in Parkanlagen, alten

Gärten, an Waldrändern oder in der

Nähe von Feuchtgebieten in Bodennähe

beobachten. Sie leuchten hauptsächlich

von Sonnenuntergang bis etwa Mitternacht.

Ausgewachsene Männchen sind

mit 10–12 mm kleiner und besitzen

Flügel. Adulte Weibchen hingegen

erreichen 15–20 mm, sind flugunfähig

und erinnern in ihrem Aussehen an

die Larvenstadien. Den Grossteil

ihres Lebens verbringen Glühwürmchen

jedoch als Larve (zirka 2–3 Jahre).

In dieser Zeit leben sie räuberisch

und ernähren sich hauptsächlich

von Nackt- und Gehäuseschnecken,

die sie mit einem Giftbiss lähmen.

Später, im geschlechtsreifen Stadium,

nehmen sie keine Nahrung mehr

zu sich.

In der heutigen Zeit gibt es einige

menschliche Einflüsse, die das Grosse

Glühwürmchen belasten. Wegen der Lichtverschmutzung

finden sich die Tiere oft

nicht und sterben, bevor sie sich fortpflanzen

können. Zudem verringern Massnahmen

zur Schneckenbekämpfung das

Nahrungsangebot und Pestizide wirken

auch auf die Glühwürmchen. Verzicht

auf Gifte und künstliche Beleuchtung

sind daher wichtige Schritte zum Schutz

dieser Art.

Beim Grossen Glühwürmchen leuchten nur die Weibchen.

(Foto AdobeStock)

STECKBRIEF

Art:

Grosses Glühwürmchen

(Lampyris noctiluca)

Lebensraum:

An Waldrändern, auf Wiesen,

in Gärten und Parks

Text Manuel Oberhänsli, Katja Rauchenstein

Der Grossteil der Schmetter linge

in der Schweiz ist nachtaktiv.

(Foto: Willi Bührer/

wildenachbarn.ch)

Verein StadtNatur

Der Verein StadtNatur besteht seit 2013

mit dem Ziel, die Natur in Siedlungsräumen

sichtbar zu machen, zu schützen

und zu fördern. Viele Menschen sind

sich nicht bewusst, wie lebendig es vor

ihrer Haustüre zu- und hergeht. Das

möchte der Verein ändern, denn wer die

Vielfalt an Wildtieren im Siedlungsraum

nicht kennt, kann sie auch nicht

schützen. Im Gegenteil: Solche Wissenslücken

führen dazu, dass immer mehr

Lebensräume von Wildtieren zerstört

werden. Mit den Projekten «StadtWild-

Tiere» und «Wilde Nachbarn» werden

gemeinsam mit der Bevölkerung Wildtierbeobachtungen

gesammelt, um die

Wildtiere im Siedlungsraum sichtbar

zu machen und deren Verbreitung

zu erforschen. Zusätzlich werden in

vielen Regionen der Schweiz Exkursionen,

Schulprojekte und Forschungsarbeiten

durchgeführt, bei denen sich

die Bevölkerung aktiv beteiligen kann.

Durch eine enge Zusammenarbeit

mit Behörden fliessen die Erkenntnisse

in die Stadtplanung mit ein, damit

Eichhörnchen, Igel, Wildbienen und

Co. auch in Zukunft einen Platz in unseren

Dörfern und Städten haben.

www.stadtwildtiere.ch

www.wildenachbarn.ch

NATURZYT 43


Durchatmen und geniessen: Der Weg

zum Lago d’Alzasca ist streng, dafür

wird man belohnt mit einer Perle von

Bergsee.

Perle in Tessiner Wildnis

Bergseen sind für jeden Wanderer reizvoll. Der Lago d’Alzasca im

Maggiatal ist einer der schönsten seiner Art, die dazugehörende

Berghütte ein kulinarisches Erlebnis. Beides muss aber hart erarbeitet

sein. Eine Zweitagestour in die Tessiner Wildnis.

44 NATURZYT


Eintauchen in die

Tessiner Wildnis. Auf

der Hängebrücke geht’s

über die Maggia.

Bei der Alp Soladino

ist Rasten angezeigt.

Für die einen ist er der schönste Bergsee des

Tessins, andere erklären ihn zur Perle des

Maggiatals, wieder andere handeln ihn als

Wandergeheimtipp, und so mancher Fischer

schwärmt vom reichen Bestand an Regenbogenforellen

und Alpensaiblingen. Kurz: Wer den Lago d’Alzasca

gesehen hat, ist begeistert. Er ist aber auch ausgesprochen

malerisch. Vom Wind zerzauste Lärchen und Moore in

allen Grüntönen säumen sein Ufer, ein Kranz schroffer

Berge spiegelt sich im tiefblauen Wasser, manch moosbewachsener

Fels spendet dem Wanderer einen bequemen

Sitzplatz.

Die Sache hat einen einzigen Haken: Wer ihn sehen

will, den Lago d’Alzasca im Maggiatal, muss viele

Schweisstropfen lassen. Der See liegt zwar «nur» auf

1855 Meter Höhe. Doch der Ausgangspunkt der Wanderung,

das Dorf Someo, bringt es gerade mal auf

378 Meter. Macht exakt 1480 Höhenmeter Aufstieg

unter der Tessiner Sonne. Zum Glück spendet der

Wald auf weiten Teilen der Tour Schatten.

NICHT IN DIE HÖHE BLICKEN

Unten im Tal ist von der bevorstehenden Strapaze

noch nichts zu spüren. Der Weg ist zu Beginn topfeben.

Er führt uns erst auf einer 380 Meter langen Seilbrücke

über die spärlich fliessende Maggia, dann schlängelt er

neckisch durch lichten Auenwald. Die Felsen, die zu

seiner Linken stetig näher rücken, umtänzelt er gekonnt.

Als wollte er uns davor bewahren, über die steile Talseite

in die Höhe zu schauen; dorthin, wo der Lago

d’Alzasca und die Alzascahütte auf uns warten.

375. Ein wenig erstaunt betrachten wir die Zahl, die

mit einem Mal an einem Felsen neben dem Wanderweg

prangt. Während wir uns nach deren Sinn fragen, liefert

der Weg die Antwort. Es beginnt zu steigen, und zwar

Noch mehr Wildnis:

Abstieg ins Valle di Vergeletto,

ein Seitental des Valle Onsernone.

zünftig. Die Zahl war die Höhenangabe zum Talboden

als Erinnerung für jene, die sie seit dem Start in Someo

vergessen hatten.

Vor uns liegen jetzt 700 Höhenmeter Treppensteigen.

Treppensteigen? Richtig. Früher scheuten die Bauern

keinen Aufwand, an Weideland für ihre Kühe, Rinder,

Ziegen, Schweine und Schafe zu kommen. Und gutes

Weideland lag nicht unten im Schwemmgebiet der

Maggia, sondern oben in den Bergen, zum Beispiel auf

der Alp Alzasca, einer der grössten Weiden im Tal.

Also bauten die Maggiataler einen kühnen Steg

durch die senkrechte Felswand, mit Tritten, Brücken

und freistehenden Treppenanlagen. Eine dieser Anlagen

trägt die Jahreszahl 1734.

NATURZYT 45


In der Capanna Alzasca

lebt es sich vorzüglich, man

wird rundum verwöhnt.

Treppen, Treppen, Treppen.

Unzählige führen vom

Talboden hinauf zur Alp

Soladino.

EIN WASSERFALL OHNE WASSER

Der aufwendig ausgebaute Weg sowie die imposanten

Tiefblicke auf die Maggia und die Dörfer im Tal faszinieren,

ganz im Unterschied zum Soladino-Wasserfall,

dem einst schönsten Wasserfall weit und breit. Sein

Wasser wird zur Stromproduktion genutzt, gelassen hat

man ihm ein kümmerliches Rinnsal, über das eine

elegant geschwungene Natursteinbrücke führt.

Trotzdem lohnt sich ein Blick auf das steile Bachbett.

Durch das Val Soladino wurde früher Holz geflösst. Ein

Rechen beim grossen Felsen verhinderte, dass die

Stämme mit dem Wasserfall zu Tal donnerten.

Auf der Alp Soladino hat das Treppensteigen ein

Ende. Wir werden von Ziegen begrüsst, die hier den

Sommer verbringen. Eine freundliche Sennin bietet

uns den dazugehörenden Käse zum Probieren an. Er

schmeckt wunderbar und stärkt uns für die Rückkehr

in die Wildnis. Zwischen mannshohen Farnen und

Tipps und Infos

Wanderroute: Someo–Cascata del Soladino–Rotonda–Corte di Fondo–

Capanna Alzasca (Übernachtung)–Lago d’Alzasca–Bocchetta di Doia–

Alpe di Bietri–Monte–Gresso.

Varianten: Von der Bocchetta di Doia statt nach Gresso nach Vergeletto

absteigen. Eine lange Tour führt zudem vom Lago d’Alzasca über die

Bocchetta di Cansgei und den Lago di Sascola nach Cevio.

Anforderungen: Die Bergwanderung erfordert Kondition und sicheren

Tritt. Die Wanderzeit beträgt am ersten Tag fünf Stunden, am zweiten

Tag vier. Der Abstieg nach Vergeletto ist etwas kürzer. Für die Tour

nach Cevio muss mit knapp sechs Stunden Wanderzeit gerechnet

werden. Der Abstieg zum Lago di Sascola ist steil und anspruchsvoll.

An- und Rückreise: Mit Zug und Bus über Locarno nach Someo.

Rückfahrt mit dem Postauto ab Gresso und Vergeletto nach Locarno.

Achtung: wenige Kurse.

Einkehr und Übernachtung: Restaurants in Someo, Vergeletto,

Gresso und Russo. Übernachtung mit Halbpension in der Capanna

Alzasca. Reservation: T 091 753 25 15 oder www.capannaalzasca.ch

Karten: Swisstopo-Wanderkarten 1:50 000, Blätter Valle Antegorio (275T)

und Val Verzasca (276T); Swisstopo-Landeskarte 1:25 000, Blätter Bosco

Gurin (1291), Maggia (1292), Comologno (1311) und Locarno (1312).

vorbei an knorrigen Birken stapfen wir weiter der

Alzascahütte entgegen.

FREIWILLIGEN-POWER

Die Alzascahütte ist ein Bijou. Einst ein schmuckloser

Kuhstall, hat sie der SAC Locarno zu einem urgemütlichen

Nest ausgebaut. Geführt wird sie von Mai bis

Oktober von Freiwilligen; mit ihren 30 Plätzen ist sie zu

klein für eine kommerzielle Bewirtschaftung. Die Hüttenteams

geben alles, was an Kochkünsten und Gastfreundschaft

in ihnen steckt. Und so isst man hier oben

besser als in manch teurem Speiselokal. Unvergesslich ist

auch die Dusche mit Panoramablick über das Maggiatal.

Erfrischen könnten wir uns ebenso im Lago

d’Alzasca. Der Höhepunkt unserer Wanderung liegt

eine halbe Stunde oberhalb der Hütte. Sein Wasser

ist aber reichlich kühl, das Wetter heute launisch.

Also begnügen wir uns mit einem Sonnenbad unter

den Lärchen, schauen den Fischern zu und lassen

uns von der Stille einlullen.

DOCH KEIN NATIONALPARK

Der zweite Tag bringt uns noch tiefer in die Tessiner

Wildnis. Die Wanderung über die Bocchetta di Doia und

der Abstieg über die Alpe di Bietri nach Gresso ähneln

einer Expedition in den Dschungel. Dunkle Wälder,

tiefe Schluchten, verlassene Weiden und unzählige

Exemplare Purpurenzian zeichnen die Landschaft.

Wir sind unterwegs im Valle di Vergeletto, einem

Seitental des abgelegenen Valle Onsernone.

Die Gegend ist so einsam, dass hier ein neuer Nationalpark

hätte entstehen sollen, der Parco Nazionale del

Locarnese. Doch die Menschen fürchteten die Einschränkungen,

die der neue Park mit sich gebracht hätte,

und lehnten das Projekt 2018 ab. Im Ristorante della

Posta in Russo, wo wir auf der langen Postautofahrt von

Gresso nach Locarno eine Pause einlegen, können wir

darüber sinnieren. Bei Gnocchi und einem Glas Merlot.

Einzigartig ist die Region sowieso, Park hin oder her.

Text/Fotos Daniel Fleuti

46 NATURZYT


Mehr Natur erleben auch

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Die Natur im Sommer erleben

THURGAU: HIMMELBETT TRIFFT APFELBAUM

Wer braucht schon vier Wände, wenn Obstbäumen und Vogelgezwitscher.

man ein Bett auf Rädern, einen Apfelbaum Frisches Hof-Frühstück und zwei

als Dach und den Sternenhimmel als E-Bikes sind inklusive. Sollte Petrus

Kulisse haben kann? Auf dem Hof schlechte Laune haben – schützt eine

Hagschnurer in Hüttwilen schläfst du wetterfeste Blache oder eine Notunterkunft.

mitten in der Natur – im kuscheligen

Einachser mit Doppelbett, umgeben von Informationen: www.himmelbett.cloud

TOGGENBURGER LAMATREKKING

IM CHÜEBODEN

Geniessen Sie eine Lama-Wanderung

im oberen Toggenburg durch die herrliche

Natur. Im Winter sind gemütliche

ca. 1,5-stündige Wanderungen durch

verschneite Winterlandschaften möglich.

Ab Mai sind einfache 1,5-stündige

bis hin zu anspruchsvollen 3- bis 5-

stündigen Touren mit toller Aussicht

und Verpflegung zu geniessen.

Kontakt und weitere Informationen:

www.toggenburgerlamatrekking.ch,

T 079 403 43 46

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Foto: Adobe Stock

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Natur im Sommer

Sommer im Ber

Die Region Bern besticht mit den gezackten Graten von Eiger,

Mönch und Jungfrau, blühenden Bergwiesen, rauschenden

Wasserfällen, kristallklaren Bergseen und artenreichen Wäldern.

48 NATURZYT


Eiger, Mönch und Jungfrau

von der Schynige Platte – ein

Ausgangspunkt für unvergessliche

Sommerwanderungen und den

farbenprächtigen Alpengarten.

NATUR ERLEBEN

ner Oberland

NATURZYT 49


Der Arnensee liegt inmitten einer prachtvollen Bergwelt

unweit von Gstaad. Ein flacher Rundweg führt um den

See und beinhaltet einen Waldlehrpfad mit viel Wissenswertem

über die Bäume.

Der Blausee im Kandertal gilt

als einer der schönsten Seen

der Schweiz. Fast so schön

sind die Spazierwege durch

den grossen Wald mit knorrigen

Bäumen und moosbewachsenen

Felsen.

50 NATURZYT


Imposanter Ausblick bei Wanderungen

rund um Brienz auf den Brienzersee.

NATUR ERLEBEN

Das nur im Sommer zugängliche

Gasterntal oberhalb Kandersteg im

Berner Oberland ist ein naturbelassenes

Hochtal von grosser landschaftlicher

Schönheit.

Bevor in der Hauptstadt Bern

die politischen Debatten

der Sommersession beginnen,

entfaltet sich die Berner

Landschaft als lebendige Bühne aus

Farben, Formen und Klängen. Wenn

sich der Morgendunst langsam aus den

Tälern hebt und die ersten Sonnenstrahlen

über die gezackten Grate von

Eiger, Mönch und Jungfrau gleiten,

beginnt ein neuer Tag voller Leben.

WIE AUS DEM BILDERBUCH

Auf den Bergwiesen surren die Insekten

von Blüte zu Blüte – denn jetzt präsentiert

sich die alpine Pflanzenwelt in

verschwenderischer Pracht. Die Hänge

leuchten in Rosa, Blau und Gelb: Alpenrosen,

Enzian, Arnika und Bergastern

schmücken die Wegränder, während

zartes Edelweiss seinen Platz zwischen

Felsritzen behauptet. Auf den höher

gelegenen Matten gedeihen Polsterpflanzen,

die sich den Bedingungen

über 2000 Metern angepasst haben.

NATURZYT 51


Im Lauterbrunnental mit seinen

tosenden Wasserfällen, Flüssen und

majestätischen Bergen zeigt sich Ende Juni

bis Mitte Juli eine blumige Vielfalt.

Der malerische Hinterstocksee

auf der Rundwanderung

Oberstocksee und Hinterstocksee

im Simmental unterhalb des

Stockhorns.

52 NATURZYT


Mehr Natur erleben auch

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Die Natur im Sommer erleben

GENUSSWANDERUNG

IM HERZEN DER SCHWEIZ

Die Genusswanderung auf Melchsee-

Frutt verbindet Wanderabenteuer mit

kulinarischen Highlights inmitten

einer beeindruckenden Berglandschaft.

Auf frei wählbaren Wanderrouten

erwartet dich in drei Gasthäusern

ein leckeres «Znyyni», ein stärkendes

«Zmittag» und ein genussvolles

«Zaabig». Du wählst die Route, wir

sorgen für den Genuss! CHF 67.00 pro

Person. Im Angebot inkl. ist die Gondelbahnfahrt

sowie 3 Verpflegungen.

www.melchsee-frutt.ch

MIT DEM CABRIO-POSTAUTO DIE

RHEINSCHLUCHT ENTDECKEN

Ein ungewöhnliches Postauto bringt Gäste

in die spektakuläre Rheinschlucht und

nach Imschlacht – einem Ausflugsort hoch

über der Schlucht. In Kombination von

Bus und Bahn erreicht man zahlreiche

Ausgangsorte für schöne Wanderungen.

Oder man lässt sich durch die einzigartige

Landschaft chauffieren und geniesst die

vorbeiziehende Kulisse.

Tipp: Rheinschlucht-Ticket kaufen und

im Perimeter der Schlucht unbegrenzt

den öV nutzen.

www.rheinschlucht-bus.ch

TIERVIELFALT IM PARC ELA

Im Sommer gibt es im Parc Ela zahlreiche

Möglichkeiten, Tiere aller Art

zu entdecken. Gehen Sie mit einem

Ornithologen auf Greifvogel-Safari

im Albulatal oder erleben Sie während

der 2-tägigen Wildbeobachtungstour

die abgelegenen Gegenden des

Naturparks. Auf dem Käferfest in

Lantsch/Lenz stehen die kleinsten

Lebewesen im Mittelpunkt.

Die Angebote sind auch für Kinder

geeignet.

Mehr Informationen unter

www.parc-ela.ch/veranstaltungen

(Foto Keystory ST)

NATUR ERLEBEN

(Foto: Michel Roggo)

© Giuliano Crameri

LIECHTENSTEIN – EIN WANDER-

PARADIES IM HERZEN EUROPAS

Zwischen Österreich und der Schweiz

befindet sich das Fürstentum Liechtenstein,

welches mit rund 400 Kilometern

das dichteste Wanderwegnetz in ganz

Europa bietet. Die Wege führen durch

wunderschöne Landschaften, unberührte

Natur sowie die Dörfer Liechtensteins.

Ein weltweit einzigartiges Erlebnis ist

der Liechtenstein Weg. Dieser führt

auf 75 Kilometern durch das ganze

Fürstentum – eine perfekte Möglichkeit

Natur und Kultur zu entdecken.

www.liechtensteinweg.li

ZWISCHEN REBEN UND GENFERSEE:

EIN AUSFLUG IN DIE WEINBERGE

VON LA CÔTE

Geniessen Sie einen Sommertag zwischen

Luins und Begnins – ein entspannter Spaziergang

durch die Rebberge von La Côte in

der Region Nyon erwartet Sie. Charmante

Winzerdörfer, weite Ausblicke auf den

Genfersee und eine wohltuende Ruhe begleiten

den Weg. Ein Abstecher im Maison

des Vins de La Côte in Mont-sur-Rolle

bietet die perfekte Gelegenheit, regionale

Weine zu entdecken und gleichzeitig in

die einmalige Landschaft einzutauchen.

www.lacote-tourisme.ch

LÄBIGS BÄRNER WASSER

Besuchen Sie die Ausstellung im Pro Natura

Zentrum Eichholz in Wabern bei Bern.

Viele Bilder und spannende Filme zum

Leben am und unter Wasser von renaturierten

Gewässern machen den

Besuch zum Erlebnis für Gross und Klein.

In der angrenzenden Naturoase sind mit

etwas Glück einige Pflanzen und Tiere

sogar live zu sehen!

Geöffnet bis 26. Oktober:

Mi/Sa 13.30–17.30; So 10.00–17.00 Uhr.

Weitere Infos zum Zentrum sowie

das aktuelle Programm finden Sie auf

www.pronatura-eichholz.ch

NATURZYT 53


Moose, Flechten und alpine Kräuter

setzten überraschende Farbtupfer in

steilen Lagen. Eine Flora wie gemalt

begegnet dem achtsamen Wanderer auf

Schritt und Tritt.

Der Lauenensee im Louwenetal

mit sattgrünen Verlandungszonen,

braungelben Moorwiesen und dunklen

Tanngruppen ist ein einzigartiges

Wasservogelparadies.

TIERISCHE BEGEGNUNGEN

Wer mit wachem Blick durch die Wälder

und Weiden streift, kann Murmeltiere

beim Sonnenbaden entdecken oder das

warnende Pfeifen eines hören, das

sich dann blitzschnell in seinem Bau

versteckt. An den Felswänden klettern

Gämse und Steinböcke mühelos von

Vorsprung zu Vorsprung. Am Himmel

ziehen Rotmilane, Bussarde und – mit

etwas Glück – auch Steinadler ihre

majestätischen Kreise. In klaren Bergseen

und Flüssen tummeln sich Bachforellen,

während Libellen und Wasserläufer

die Uferzonen beleben. Selbst

der seltene Alpenapollo-Schmetterling

oder seltene Käferarten lassen sich mit

etwas Geduld entdecken.

Der Natursee «Seebergsee» liegt

auf einem Plateau zwischen

Simmental und Diemtigtal und

zirka 9 Kilometer von Zweisimmen

entfernt und ist zu Fuss in zirka drei

Stunden erreichbar.

FELSEN UND WASSER

Das Berner Oberland, das Herzstück

der Region, ist nicht nur von seinen

ikonischen Gipfeln von Eiger, Mönch

und Jungfrau geprägt, sondern auch von

stillen und wilden Wasserlandschaften.

Der türkisfarbene Brienzersee und

tiefblaue Thunersee spiegeln an windstillen

Tagen die umliegende Bergwelt

in fast surrealer Klarheit. In den Seitentälern

rauschen Wasserfälle über steile

Felswände. Besonders im Lauterbrunnental

zeigt sich die dramatische Schönheit

alpiner Geologie: Über 70 Wasserfälle

stürzen hier – gespeist von Gletschern

und Hochalmen – in die Tiefe. Verschiedene

Bergseen mit ihren spiegelglatten

Oberflächen verzaubern in der Region

Bern die Bergwelt, wie zum Beispiel der

bekannte und idyllische Oeschinensee

oberhalb Kandersteg.

Wer mit offenen Augen und offenem

Herzen unterwegs ist, entdeckt nicht nur

seltene Pflanzen und Tiere – sondern

weckt das Bewusstsein für das Miteinander

von Mensch und Natur.

Oberhalb von Kandersteg

liegt auf 1578 Metern über Meer

der idyllische Oeschinensee

und verzaubert mit seiner

spiegelglatten Oberfläche und

seiner türkisenen Farbe.

Text Michael Knaus Fotos AdobeStock

54 NATURZYT


ADVERTORIAL

Ein spritziger Sommer rund um Interlaken

Der Brienzersee ist bekannt für sein ganzjähriges Kajakangebot.

Miete ein Kajak, um die Brienzersee-Region auf eigene

Faust zu erkunden, oder nimm an einer geführten Halbtagestour

teil. Paddle an imposanten Felswänden und charmanten

Fischerdörfern vorbei. Unterwegs kannst du auch eine Pause

einlegen und ein Picknick am Seeufer geniessen.

Der Sommer in der Ferienregion Interlaken mit ihrem tiefblauen

Thunersee und ihrem türkisfarbenen Brienzersee bietet die

perfekten Bedingungen für abwechslungsreiche und aktive Tage

im Wasser. Von gemütlichen bis actionreichen Wasseraktivitäten

haben die beiden Seen alles zu bieten. Dabei profitieren nicht nur

Profis, sondern auch Anfänger:innen dürfen sich an den verschiedenen

Angeboten probieren. Bei nahezu jedem Anbieter

kannst du an Schnupper- oder Einsteigerkursen teilnehmen.

Wer es gemütlich mag, kann sich ein Stand-up-Paddle

mieten und bei einer entspannenden Ausfahrt mitten auf dem

Thuner- oder Brienzersee die umliegende Berglandschaft auf sich

wirken lassen. In Faulensee am Thunersee kannst du zudem ausgefallenere

Stand-up-Paddles mieten. Wie wäre es mit einem

Bike-, einem Tandem- oder einem Kajak-SUP?

Egal ob erfahren oder Anfänger:in, gross oder klein: In

der Ferienregion Interlaken kannst du Kapitän:in bei deinem

eigenen Segelabenteuer sein. Tagsüber holst du dir die nötigen

Fertigkeiten, um ein Segelboot selbst zu steuern, abends bewunderst

du nach einem erlebnisreichen Tag einen atemberaubenden

Sonnenuntergang auf dem See.

Copyright: Spiez Marketing AG

Copyright: Interlaken Tourismus

Actionfans finden sowohl auf dem Thunersee als auch auf

dem Brienzersee die passende Aktivität. Auf dem Thunersee

sorgt ein elektrisches Boot für die perfekten Wellen für eine

aussergewöhnliche Wakeboard- oder Wakesurf-Session. Probiere

dich bei diesem actionreichen Erlebnis aus und lass dich von

deinen Freunden und den anderen Teilnehmenden auf deiner

15-minütigen Session anfeuern. Wenn dir das noch nicht reicht,

hast du auch die Möglichkeit, das E-Boot exklusiv für mehrere

Stunden zu mieten.

Auf dem Brienzersee spürst du den Adrenalinkick bei einer

Tour im Jetboat. Kurve in hohem Tempo über den Brienzersee

und lass dich von spritzigen 360-Grad-Drehungen durchschütteln.

Vergiss dabei jedoch nicht vor lauter Action, die wunderschöne

Landschaft um den türkisfarbenen See zu geniessen.

Auch abseits des Thuner- und Brienzersees warten actionreiche

Wasseraktivitäten auf dich. Wie wäre es mit einem River-

Rafting-Abenteuer? Ausgerüstet mit Neoprenanzug, Helm und

Schwimmweste donnerst du in Begleitung eines erfahrenen Guides

in einem Gummiboot die wilde Lütschine hinunter. Familien

und Gruppen weichen auf die gemütlichere Simme aus.

Wer einfach mal nichts machen, sich entspannen und planschen

will, kann dies in einem der 18 See-, Frei-, Fluss- oder

Naturbäder der Ferienregion Interlaken tun.

Weitere Informationen auf https://www.interlaken.ch/sommerferien

Copyright: Outdoor Switzerland AG Copyright: Outdoor Switzerland AG

NATUR ERLEBEN

NATURZYT 55


WANDERN UND ENTDECKEN IM WILDEN WESTEN TI

Wo schroffe Berge auf weite Täler treffen und glasklare Bäche durch urige

Dörfer rauschen, liegt ein Stück Tirol, das entdeckt werden will. Zwischen Gipfeln

und Geschichten, Almwiesen und alten Gemäuern entfaltet sich im Westen Tirols

eine Wander- und Genusswelt, die tiefer geht als bloss von A nach B.

Im Westen Tirols, wo der Inn durch

sanfte Täler fliesst und mächtige Gipfel

den Horizont dominieren, liegt eine

Region, die Vielfalt gross schreibt. Rund

um Landeck und die umliegenden Orte

Zams, Fliess, Tobadill, Grins und Stanz

treffen sich alpine Natur, kulturelle

Ferienregion TirolWest

Mehr Informationen über die Ferienregion

TirolWest mit ihren Bergen,

Burgen und Genussangeboten unter:

Ferienregion TirolWest

Malserstrasse 47a

6500 Landeck

T 0043 5442 65 600

info@tirolwest.at

www.tirolwest.at

Geschichten und gelebte Tradition.

Für Naturfreunde und Wanderbegeisterte

offenbart sich hier ein Reiseziel,

das gleichermassen zum Aktivsein wie

zum Innehalten einlädt.

Ob auf Schusters Rappen oder im

Sattel eines Fahrrads – wer die Region

erkundet, begegnet nicht nur eindrucksvollen

Landschaften, sondern

auch lebendiger Kultur und herzlicher

Gastfreundschaft. Geführte Wanderungen,

kulinarische Routen und urige

Almhütten laden dazu ein, die Gegend

mit allen Sinnen zu erleben.

ZWISCHEN GIPFELGLÜCK

UND GENUSSPAUSEN

Das Wandern in der Region TirolWest

ist so abwechslungsreich wie die Natur

selbst: Auf über 490 Kilometern Wegenetz

findet sich alles von gemütlichen

Panoramarouten bis zu herausfordernden

Bergtouren. Immer wieder öffnet

sich der Blick auf Seen, Schluchten oder

mittelalterliche Burgruinen – und das

mit einer Dichte an Einkehrmöglichkeiten,

die Geniesserherzen höher

schlagen lässt. Ein besonderes Erlebnis:

der wöchentliche Almbrunch auf der

Flathalm in Tobadill mit Blick auf die

umliegende Bergwelt oder das Sonnenuntergangspicknick

bei der Ruine

Kronburg.

Auch der Venet, der sogenannte

«Genussberg», bietet eine Vielzahl

an Touren für alle Ansprüche – vom

gemütlichen Spaziergang bis zur

alpinen Herausforderung. Wer Natur

und Kultur verbinden möchte, ist im

nahe gelegenen Naturpark Kaunergrat

gut aufgehoben. Die interaktive Ausstellung

«Magie der Vielfalt», der

56 NATURZYT


Abendstimmung im Westen

Tirols – idealer Zeitpunkt für das

jeden Dienstag stattfindende

Sonnenuntergangspicknick auf

der Ruine Kronburg

(Foto: TirolWest, Roman Huber)

Auf der Flathalm in Tobadill

geniesst man jeden Donnerstag

einen Almbrunch in traumhaftem

Bergpanorama.

(Foto: TirolWest, Roman Huber)

ROLS

Im Naturpark Kaunergrat gibt es

viel zu entdecken.

(Foto: TirolWest, Roman Huber)

barrierefreie Piller-Moor-Lehrpfad und

die Aussichtsterrasse mit Weitblick

machen den Park zu einem besonderen

Ort für Familien, Naturliebhaber und

Hobbyfotografen.

DIE REGION AUF ZWEI RÄDERN

ENTDECKEN

Nicht nur zu Fuss, auch mit dem

Fahrrad lässt sich die Ferienregion

TirolWest hervorragend erkunden.

Ob Rennrad, Mountainbike oder

E-Bike – auf insgesamt 135 Kilometern

ausgewiesener Bike-Strecken bietet

sich Tag für Tag eine neue Tour. Besonders

beliebt ist die geführte E-Bike-

Tour zur Wallfahrtsstätte Kronburg.

Sie führt vom Inntal über idyllische

Wege bis zur historischen Anlage und

wieder zurück – inklusive kulinarischer

Pause im Gasthof.

Dabei wird das Radeln zum Erlebnis

für alle Sinne: Aussichtsreiche Trails, historische

Routen auf den Spuren der Römer

oder entspannte Fahrten entlang des Inns

machen jede Strecke einzigartig.

GESCHICHTEN, SAGEN UND

MAGISCHE ORTE

Auch abseits der klassischen Wanderwege

gibt es in der Region Spannendes

zu entdecken. Bei geführten Themenabenden

tauchen Besucher tief in

die sagenumwobene Vergangenheit

der Gegend ein. So lässt sich mit der

«Hexe Stase» in einem Rundgang durch

Landeck die Geschichte der Tiroler

Hexenverfolgung erkunden – ein

ungewöhnlicher und zugleich lehrreicher

Blick auf die Vergangenheit.

Und wer sich für Naturphänomene

begeistert, sollte sich die Abendwanderung

durch den Zammer

Lochputz, eine mystische Klamm

mit eindrucksvoller Beleuchtung,

nicht entgehen lassen.

BURGEN AM WEGESRAND

Eine Zeitreise ermöglicht auch der

Tiroler Burgenweg. In fünf Etappen

führt er vorbei an geschichtsträchtigen

Bauwerken wie Schloss Landeck,

Schloss Biedenegg oder der Ruine

Kronburg. Jede Etappe rückt eine

Burg ins Zentrum und gibt Einblicke

in das Leben vergangener Jahrhunderte.

So wird das Wandern zur Entdeckungsreise

durch Tirols bewegte

Geschichte.

Text NATURZYT in Kooperation

Ferienregion TirolWest

NATURZYT 57


Naturregion Kärnten

Inur annähernd zu beschreiben bezaubernden Krainer

vermögen. Denn wenn sich das Dolce sowohl alpine als auch

Vita des Südens mit der üppigen Natur Arten zu Hause, was d

Österreichs verbindet, entsteht eine Botanikinteressierte z

Stille Wälder

Mischung, die ansprechender

und

nicht sein

glitzern

deren Erlebnis macht.

könnte. Alpen und Adria gehen hier Kärnten ist ein Schme

eine spannende Symbiose der Gegen sätze

hohen Artenvielfalt, d

ein: Wilde Bergpanoramen, duftende auch in der Tierwelt w

Zwischen den Alpen Wiesen und mit Italien lila gelegen, Drachenmaul bietet und Kärnten

etwa Arten heimisch, d

eine einzigartige Mischung gelbem Ferkelkraut, aus Berglandschaften, dazu 28 Grad kristallklaren Seen,

Eiszeit aus dem Mittel

sonnigem Klima und einer reichen Kulturgeschichte.

warme, türkisfarbene Badeseen; und

das alles bei lieblichen Temperaturen.

An geschützten Waldsäumen gibt es

wanderten, wie die Kro

eidechse oder die Sand

sind die «Big Five» der

Idyllisch. Himmlisch. Atemberaubend.

Lauter Adjektive, die die

eindrückliche Natur von Kärnten

nur annähernd zu beschreiben

vermögen. Denn wenn sich das Dolce

Vita des Südens mit der üppigen Natur

Österreichs verbindet, entsteht eine

Mischung, die ansprechender nicht sein

könnte. Alpen und Adria gehen hier

eine spannende Symbiose der Gegen sätze

ein: Wilde Bergpanoramen, duftende

Wiesen mit lila Drachenmaul und

gelbem Ferkelkraut, dazu 28 Grad

warme, türkisfarbene Badeseen; und

das alles bei lieblichen Temperaturen.

An geschützten Waldsäumen gibt es

seltene Frauenschuh-Orchideen zu

entdecken, und an den felsigen Berghängen

leuchten die orangen Blüten der

bezaubernden Krainerlilie. Hier sind

sowohl alpine als auch mediterrane

Arten zu Hause, was das Wandern für

Botanikinteressierte zu einem besonderen

Erlebnis macht. Die Naturregion

Kärnten ist ein Schmelztiegel mit einer

hohen Artenvielfalt, das spiegelt sich

auch in der Tierwelt wider. So sind hier

etwa Arten heimisch, die nach der letzten

Eiszeit aus dem Mittelmeergebiet zuwanderten,

wie die Kroatische Gebirgseidechse

oder die Sandotter. Berühmter

sind die «Big Five» der Alpen: Steinadler,

Bartgeier, Schneehuhn, Steinbock

und Gämse sind Sinnbild für die

Bio diversität Kärntens.

DER NATUR SO NAH

Die grossen Stars der Region sind im

Nationalpark Hohe Tauern mit etwas

Glück auf Wanderungen zu beobachten.

In diesem Reich der Superlative sind sie

aber längst nicht die einzige Attraktion:

Die Hochgebirgslandschaft besteht aus

300 majestätischen Berggipfeln mit über

3000 Metern Höhe und verfügt über ein

entsprechend einzigartiges Panorama.

Umspielt wird die wilde Berglandschaft

von 342 Gletschern, 279 Bächen,

58 NATURZYT


Der Winklerner Almsee ist dank des flach

angelegten Wandersteigs ein beliebtes Ausflugsziel

für Familien mit Kindern. (Foto: Franz Gerdl)

Die Gämsen sind Sinnbild

für die Biodiversität

Kärntens.

lilie. Hier sind

mediterrane

as Wandern für

u einem beson-

Die Naturregion

lztiegel mit einer

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ider. So sind hier

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Gebirgsotter.

Berühmter

Alpen: Steinadler,

de Seen

DER NATUR SO NAH

Die grossen Stars der Region sind im

Nationalpark Hohe Tauern mit etwas

Glück auf Wanderungen zu beobachten.

Wildromantische Bergsturz-

In diesem Reich der szenerien Superlative und phantastische

sind sie

Wasserfälle: Eine Wanderung

aber längst nicht die durch einzige die Rabischschlucht

Attraktion:

lohnt sich.

Die Hochgebirgslandschaft besteht aus

(Foto: Franz Gerdl)

300 majestätischen Berggipfeln mit über

3000 Metern Höhe und verfügt über ein

entsprechend einzigartiges Panorama.

Umspielt wird die wilde Berglandschaft

von 342 Gletschern, 279 Bächen,

26 Wasserfällen und über 500 Seen. Mit

fast 2000 km 2 Fläche ist der Nationalpark

Hohe Tauern das grösste Schutzgebiet

Mitteleuropas und erstreckt sich

über die drei österreichischen Bundesländer

Kärnten, Salzburg und Tirol.

Der Park beherbergt Österreichs

höchsten Gipfel, den Grossglockner,

der sich 3798 Meter über dem Meeresspiegel

erhebt. Hier führt ein Gletscherweg

zur Pasterze, dem grössten Gletscher

der Ostalpen. Auf geführten Trekkingtouren

erkunden die Teilnehmenden

mächtige Gletscherspalten und können

einen Blick ins Innere der Berge der

Glocknergruppe erhaschen.

NAGER UND KLETTERER

Wer den Gletscher lieber von oben sehen

möchte, wählt den Gamsgrubenweg:

Der alpine Steig verläuft hoch über der

Pasterze. Der Ausgangspunkt für den

beliebten Panoramaweg befindet sich auf

der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe beim

Grossglockner. Der Weg durch eine Reihe

von Tunnels ist einzigartig und bietet

zwischendurch immer wieder atemberaubende

Ausblicke auf den Grossglockner,

die Pasterze und die faszinierende

NATURZYT 59


Der Radweg R8 durchs Mölltal vereint

hochalpine Umgebung und bequemes

Radfahren entlang eines der

saubersten Flüsse Österreichs.

(Foto: Franz Gerdl)

Hochgebirgswelt. Im so genannten

«Schatztunnel» erwartet die Wanderinnen

und Wanderer eine Reihe interessanter

Ausstellungen von der Sage des Pasterzengletschers

bis zu den Bergschätzen Wasser,

Kristall und Gold. Im Rahmen des Nationalpark-Sommerprogramms

finden auf der

Kaiser- Franz-Josefs-Höhe von Ende Juni

bis Anfang September zudem Führungen

mit Rangern des Nationalparks statt: So

lässt sich die alpine Wunderwelt am Fuss

des Grossglockners auf ganz besondere

Weise entdecken.

Egal ob die Wanderung an einen

Bergsee oder entlang eines Wasserfalls

führt – bei der Planung sollte man unbedingt

eine Zvieri-Pause miteinberechnen.

Köstlichkeiten aus der Region machen

selbst ein Picknick zum Fest, denn in

Österreichs höchster Gipfel,

den Grossglockner, sorgt

mit dem Pasterzengletscher

für Abenteuer pur.

(Foto: Stefan Leitner)

Kärnten wird bei jeder Mahlzeit mit

südlicher Leichtigkeit die Vielfalt

zelebriert.

Die Kärntner Naturregion hat kulinarisch

so einiges zu bieten: Das Lesach-,

das Gail- und das Gitschtal sowie der

Weissensee haben sich zur weltweit ersten

Slow-Food-Travel-Destination entwickelt.

Es lohnt sich also, auf Wanderungen ab

und an in einer Almhütte, einer Gaststätte

oder auf einem Hof mit Wirtschaft einzukehren

und regionale Köstlichkeiten wie

Kärntner Kasnudeln, Villacher Kirchtag

suppe mit einem Stück Reindling

oder Zuckerreinkerl zu probieren.

VELOWEG DURCHS HOCHGEBIRGE

Wer nicht so gut zu Fuss ist, unternimmt

eine malerische Fahrt entlang

der Grossglockner-Hochalpenstrasse,

einer der berühmtesten Bergstrassen

Europas. Dabei geht es 48 Kilometer

durch drei Dutzend Kehren, von Bruck

im Salzburger Land bis nach Heiligenblut

in Kärnten, vorbei an Bergwiesen

und eisbedeckten Gipfeln, Kühen und

Schafherden, Wasserfällen und Almhütten.

Entlang der Strasse gibt es zwölf Erlebniswelten

zu entdecken, die mit In- und

Outdoor-Erleb nissen für Abwechslung

auf dem Ausflug sorgen.

Wer lieber auf zwei statt auf vier

Rädern unterwegs ist, plant am besten

eine Tour auf dem Glockner-Radweg

durchs Mölltal. Der «R8» führt 80 Kilometer

mitten durchs Hochgebirge und

durch eines der schönsten Alpentäler

Österreichs. Tipp vom Tourismusbüro:

bergauf mit dem Radbus und bergab

mit dem Velo. Der Radweg entlang des

Möllflusses verbindet einzigartige Wassererlebnispunkte

wie den Jung fern sprung-

Wasserfall bei Heiligenblut, den Gartl-

Wasserfall bei Grosskirchheim oder die

Raggaschlucht in Flattach, wo prima ein

Halt für ein Picknick eingelegt werden

kann. Ein Abstecher nach Winklern

lohnt sich aufgrund der sehenswerten

Kristall ausstellung im imposanten

Mautturm ebenfalls.

AN DEN WILDEN WASSERN

Das Herz des Alpe-Adria-Raums ist

durch ein riesiges Wassernetzwerk verbunden.

Ob gemütlicher Spaziergang

zu einem der schimmernden Bergseen

oder anspruchsvoller Anstieg entlang

eines Wasserfalls: An einem heissen

60 NATURZYT


Der Nationalpark

Hohe Tauern ist bekannt

für seine schroffen

Berge, Gletscher und

Hochgebirgswiesen.

(Foto: Stefan Leitner)

Sommertag ist eine Wanderung am

Wasser wunderbar erfrischend. Besonders

zu empfehlen ist der Besuch einer

der zahlreichen Wasserfälle mit einer

Wanderung durch tiefe Schluchten.

So führt etwa der Weg durch die

Rabischschlucht entlang des schäumenden

Mallnitzbachs, der kraftvoll

in die Tiefe rauscht. Faszinierende

Felssturz szenerien und formschöne

Auswasch ungen, sogenannte Kolken,

machen die Wanderung erlebnisreich.

Aus der kühlen Dämmerung

der Schlucht steigt man die ins helle

Hochtal von Mallnitz. Hier bieten

mehrere Aussichtsplatt formen einen

grossartigen Blick auf das Wasser –

besonders zur Schneeschmelze Ende

April bis Mitte Juni ist die Wanderung

ein Erlebnis.

Text Helen Weiss

HABEN ALLE PLÄNE

ÜBER BORD GEWORFEN.

Mac, wa let.

www.kaernten.at

Im Süden

Österreichs


Zu guter Letzt

Natur hautnah erleben

JUNI

Ausstellung: Läbigs Bärner Wasser

bis 27.10.25 | Mi, Sa 13.30–17.30 Uhr,

So 10–17 Uhr | Wabern BE

www.pronatura-be | 031 352 66 00

Führung: Alpenpflanzen entdecken

07.06.25 | 16–17 Uhr

kostenlos | Rigi Kaltbad LU

www.prospecierara.ch | 061 545 99 11

Exkursion:

Vogelkonzert am Stausee

14.06.25 | 7–10 Uhr

CHF 15 | Klingnau AG

www.naturzentrum-klingnauerstausee.ch

056 268 70 60

Wanderung:

Kräuter-Wanderung Alp Sellamatt

17.06.25 | 9–16.30 Uhr

CHF 130 | Alt St. Johann SG

www.ernestine-astecker.ch

043 322 86 70

Exkursion:

Glühwürmchen – Ein Leuchtspektakel

27.06.25 | 22.20–0.00 Uhr

CHF 15 | Güttingen TG

www.wwfost.ch | 071 221 72 30

Naturerlebnisse und -angebote

Mehr Erlebnisse, um Natur zu

erfahren, erleben und bewahren auf

www.naturzyt.ch.

Hast Du ein spannendes Naturangebot?

Melde es uns an

redaktion@naturzyt.ch

Exkursion:

Libellen – fliegende Juwelen

29.06.25 | 14–16 Uhr

CHF 15 | Wabern BE

www.pronatura-be.ch | 031 352 66 00

JULI

Kurs: Mein Garten – Meine Apotheke

02.07.25 | 18–20 Uhr

CHF 75 | Botanischer Garten Zürich

www.bioterra.ch | 044 450 73 28

Kurs: Wildkräuterexkursion und

Heilsalbenherstellung

04.07.25 | 16–19 Uhr

CHF 90 | Adliswil ZH

www.naturspruenglich.ch

Exkursion:

Die Bewohner am Jurasüdfuss

05.07.25 | 12.20–16 Uhr

kostenlos | Les Oeuches BE

www.pronatura-be.ch | 031 352 66 00

Exkursion: Kanutour ins Reich

der Biber und Luchse

06.07.25 | 10–17.30 Uhr

CHF 110 | Büren an der Aare

www.wwf-be.ch | 031 312 15 79

Veranstaltung:

Insektenparadies Naturgarten 2.0

13.07.25 | 9.30–11.30 Uhr

CHF 20 | Pfäffikon ZH

www.naturzentrum-pfaeffikersee.ch

044 995 13 96

Führung: Heilpflanzen-Führung

19.07.25 | 14–16 Uhr

CHF 43 | Brienz BE

www.alpine-permakultur.ch | 033 952 18 81

Exkursion: Faszination Wildtiere &

Lebensräume

24.07. 10 Uhr, bis 25.07.25, 17 Uhr

ab CHF 250 inkl. HP | Lauterbrunnen

www.pronatura-be.ch

031 352 66 00

AUGUST

Exkursion: Entdecke den Eisvogel

10.08.25 | 14–16 Uhr

CHF 10 | Klingnau (AG)

www.naturzentrum-klingnauerstausee.ch

056 268 70 60

Wanderung:

Natur-Wanderung Seebachtal

16.08.25 | 9–12.30 Uhr

CHF 55 | Seebachtal TG

www.ernestine-astecker.ch

043 322 86 70

Kurs: Einmachen wie

zu Grossmutters Zeiten

27.08.25 | 18–21 Uhr

CHF 55 + Material | Wiesendangen ZH

www.bioterra.ch

052 721 19 37

Exkursion:

Unsere waldigen Mitbewohner

30.08.25 | 9–11.30 Uhr

CHF 15 | Wattwil SG

www.wwfost.ch

071 221 7230

Markt:

Herbstpflanzenmarkt Burgrain

31.08.25 | 10–17 Uhr

kostenlos | Alberswil LU

www.prospecierara.ch

061 545 99 11

62 NATURZYT


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können, sondern damit Sie gemeinsam mit uns unsere Natur bewahren und schützen lernen.

Deshalb unterstützt NATURZYT auch wichtige Naturprojekte mit einem Teil aus den Abo-Einnahmen.

Aktuell unsere Wildtiere im Siedlungsraum. Mehr dazu auf den Seiten 40–43.

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