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Aus Liebe zur Natur.
Nr. 49 | Juni – August 25 | CHF 9.20
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Mehr ab Seite 40
Natur bewahren
Lebendige
Nacht
Natur erleben
Sommer im
Berner Oberland
Natur erfahren
Netzwerkerinnen
im Garten
Natur erfahren
Wolfsrapp – beruhigt
die Schilddrüse
Natur bewahren
Kräuter-Vielfalt
auf wenig Platz
Natur erleben
Stille Wälder und
glitzernde Seen in Kärnten
9 Tage ab CHF 2695
EXCELLENCE CORAL
©Nationalpark-Zentrum Königsstuhl
©Nationalpark-Zentrum Königsstuhl
Insel Rügen
Insel Rügen
Anfahrt zum Schiffshebewerk Privates Frühstück auf der Insel Ruden ©Francesco Carovillano / GNTB Stralsund
Inselhopping an der Ostseeküste
Inselhopping
Stralsund – Insel
an der
Rügen
Ostseeküste
– Berlin
Auf dieser maritimen Küsten-Cruise hat die Excellence
Coral Salzwasser unterm Kiel! Kultur und Natur verbinden
Stralsund sich – mit Insel erholsamen Rügen und aktiven Ferientagen – Berlin
einer der
Anfahrt zum Schiffshebewerk Privates Frühstück auf der Insel Ruden ©Francesco Carovillano / GNTB Stralsund
schönsten Regionen Deutschlands – ein wahrlich perfekter
Auf Ostsee-Genuss. dieser maritimen Küsten-Cruise hat die Excellence
Coral Salzwasser unterm Kiel! Kultur und Natur verbinden
Route 2 Stralsund – Berlin
geschützten Insel Ruden. Später Tour auf
sich mit erholsamen und aktiven
der
Ferientagen
Insel Usedom (CHF
in
61).
einer
Abends
der
Tag schönsten 1 Schweiz ˃ Regionen Jena. Deutschlands Konzert – von ein Burkhard wahrlich v. Puttkamer. perfekter
Anreise und Hotelübernachtung.
Ostsee-Genuss.
Excellence – kleine
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Tag 6 Stettin ˃ Eberswalde
Die Excellence Coral ist ein Tag 2 Jena ˃ Stralsund
Stadtrundfahrt* in der Hansestadt Stettin.
komfortables Schiff mit charmantem
Interieur. Mit einer Route
Weiterfahrt nach Stralsund.
Abends Passage des neuen Schiffshebewerks
Niederfinow.
Tag 3
2
Stralsund
Stralsund
˃
–
Darss/Zingst
Berlin
geschützten Insel Ruden. Später Tour auf
Excellence Länge von 82 – Metern kleine ist sie Stadtrundgang Stralsund* oder Sie besuchen
das Ozeaneum (CHF 28). Flussfahrt
der
Tag
Insel
7 Eberswalde
Usedom (CHF
˃ Berlin
61). Abends
wendig genug, um auch Tag 1 Schweiz ˃ Jena.
Schweizer Grandhotels
Konzert
Wanderung
von
im
Burkhard
Biosphärenreservat
v. Puttkamer.
Schorfheide-Chorin
Gewässer mit niedrigen Anreise und Hotelübernachtung.
Die Excellence Coral ist ein
nach Barth. Insel-Rundfahrt (CHF 58) Fischland-Darss-Zingst
oder Bootsausflug auf
Tag 6 Stettin
(CHF
˃ Eberswalde
39).
Brücken, engen Schleusen Tag 2 Jena ˃ Stralsund
komfortables Schiff mit charmantem
Interieur. Mit einer einem traditionellen Zeesboot (CHF 43).
Stadtrundfahrt*
Tag 8 Berlin
in der Hansestadt Stettin.
und küstennahe Gebiete zu Weiterfahrt nach Stralsund.
Abends
Stadtrundfahrt*
Passage
in
des
Berlin
neuen
mit
Schiffshebewerks
Niederfinow.
Currywurst.
befahren. Die Excellence Tag 3 Stralsund ˃ Darss/Zingst
Länge von 82 Metern ist sie Tag 4 Insel Rügen
Tag 9 Berlin ˃ Schweiz
Coral macht auch für echte Stadtrundgang Stralsund* oder Sie besuchen
das Ozeaneum (CHF 28). Flussfahrt Wanderung im Biosphärenreservat Schorf-
Tag 7 Eberswalde ˃ Berlin
wendig genug, um auch Bootsfahrt* entlang der Kreideküste Frühstück, Rückreise.
Flussreise-Kenner den Weg
Gewässer mit niedrigen Rügens. Nachmittags Baumwipfelpfad auf
zu neuen Routen im Norden nach Barth. Insel-Rundfahrt (CHF 58) Fischland-Darss-Zingst
oder Bootsausflug auf Tag 8 Berlin
heide-Chorin (CHF 39).
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und geht küstennahe es persönlich Gebiete zu – das zu Oder Rundfahrt (CHF 58) Halbinsel Mönchgut
mit Rückfahrt im Dampfzug.
Detailprogramm auf Anfrage.
Reise in umgekehrter Richtung.
einem traditionellen Zeesboot (CHF 43). Stadtrundfahrt* in Berlin mit Currywurst.
befahren. Schiff beherbergt Die Excellence max. 83 Tag 4 Insel Rügen
Tag 9 Berlin ˃ Schweiz
Coral Passagiere. macht auch für echte Tag 5 Lauterbach ˃ Peenemünde
Bootsfahrt* entlang der Kreideküste Frühstück, Rückreise.
Flussreise-Kenner den Weg Exklusive Tour* zur einsamen und
*Mittendrin-Paket
Rügens. Nachmittags Baumwipfelpfad auf
zu neuen Routen im Norden
Rügen, nach Binz und Putbus (CHF 53). Route 1 Berlin – Stralsund
Deutschlands frei. An Bord
Oder Rundfahrt (CHF 58) Halbinsel Mönchgut
mit Rückfahrt im Dampfzug.
Detailprogramm auf Anfrage.
Reise in umgekehrter Richtung.
geht es persönlich zu – das
Schiff beherbergt max. 83
Tag 5 Lauterbach ˃ Peenemünde
Passagiere. excellence.ch | 071 626 85 85
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Excellence – Reisebüro Mittelthurgau, CH-8570 Weinfelden
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Route 2, Stralsund – Berlin, 13.06.–21.06.,
911.07.–19.07., Tage ab 08.08.–16.08., CHF 22.08.–30.08., 2695
05.09.–13.09.
Route 1, Berlin – Stralsund, 07.06.–15.06.,
Reisedaten 05.07.–13.07., 2025 16.08.–24.08., 30.08.–07.09.
Route Preise 2, pro Stralsund Person – Berlin, 13.06.–21.06., CHF
11.07.–19.07., Kabinentyp 08.08.–16.08., 22.08.–30.08., Bestpreis
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Route 1, Berlin – Stralsund, 07.06.–15.06.,
05.07.–13.07.,
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(entfällt bei Online-Buchung) 30
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EDITORIAL
Impressum
NATURZYT 13. Jahrgang
Knaus Marketing- & Verlagsservice
Sonnhalde 37
8602 Wangen
Redaktion
Telefon 043 542 72 91
redaktion@naturzyt.ch
Anzeigen
Michael Knaus
Telefon 043 542 72 91
michael.knaus@kmvs.ch
Freie und ständige Mitarbeiter
Virginia Knaus, Michael Knaus,
Daniel Fleuti, Ernestine Astecker,
Tobias Ryser, Marwin Zander,
Katja Rauchenstein, Helen Weiss
Grafik & Produktion
Martina Roth
Bildbearbeitung
Heinz Weber
Titelbild
Adobe Stock
Korrektorat
Christoph Meyer, Basel
Druck
AVD GOLDACH AG, 9403 Goldach
Abonnementspreise
4 Ausgaben CHF 34.50 (inkl. 2.6% MwSt.),
8 Ausgaben CHF 66.50 (inkl. 2.6% MwSt.).
Auslandabonnemente auf Anfrage.
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Knaus Marketing & Verlagsservice
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Telefon 043 542 72 91, abo@NATURZYT.ch
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ISSN-Nummer 2296-2859
© Alle Rechte vorbehalten.
Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit
aus drücklicher Genehmigung des Verlages.
Das Magazin wird in der Schweiz auf
100% Recycling papier gedruckt.
Netzwerk
Liebe Leserinnen, liebe Leser
In der Natur, kaum sichtbar und bemerkbar,
gibt es verschiedene Ansammlungen
von Netzwerken, die untereinander
optimal funktionieren.
Wälder zum Beispiel sind nicht einfach
eine Ansammlung von einzelnen
Bäumen – es sind komplexe Gemeinschaften.
Über unterirdische Pilz- und
Wurzelgeflechte, dem sogenannten
Wood Wide Web, tauschen sie gegenseitig
Informationen aus. Sie liefern
Informationen über Nährstoffe, warnen
sich gegenseitig vor Gefahren und fördern
den Nachwuchs. Vögel und Insekten
orientieren sich an feinen Mustern, die
für uns nicht wahrnehmbar sind. Auch
Korallenriffe sind lebendige Netzwerke von
Fischen, Pflanzen und Mikroorganismen,
sie funktionieren im ständigen Austausch.
Selbst ein Spinnennetz funktioniert nur
so lange, wie alle Netzpunkte stabil
bleiben.
Wird eine Verbindung gestört, ein
Knotenpunkt zerstört, gerät das ganze
System aus dem Gleichgewicht. Das
sehen wir in der Natur an vielen Orten,
nehmen es aber nicht wirklich wahr oder
verstehen es viel später, wenn die Folgen
sichtbar werden, dass es nicht mehr
funktioniert. Und wir reagieren sehr träge,
bis gehandelt wird.
Werden die wirtschaftlichen Netzwerke,
wie das «Zollnetzwerk» an einem
Knotenpunkt massiv verändert, wie wir es
zurzeit mit den USA erleben, reagieren die
Märkte sehr schnell und die Regierungen
handeln, damit die Netzwerke stabilisiert
werden können. Wenn in Spanien das
Stromnetzwerk als ein kleiner Knotenpunkt
ausfällt, sind die Ausmasse auch
schnell in anderen Ländern spürbar und es
wird umgehend gehandelt, um grössere
Netzwerk probleme zu verhindern.
In einer globalisierten Welt sind wir
feinmaschig, dynamisch und verletzlich
«vernetzt». Diese Netzwerke sind auch
die Grundlage für Innovation, Vertrauen
und Wachstum, schaffen aber auch Abhängigkeiten,
und je grösser die Netzwerke
sind, desto grösser die Abhängigkeit. Das
zeigen auch die aktuellen Störungen in
den Netzwerken.
Nur sollten wir den natürlichen Netzwerken,
auch im Kleinen, in unseren
Gärten, in Pärken, Sorge tragen, denn
kleine Netzwerkstörungen sind bereits
sichtbar, und es ist nicht auszumalen, was
grössere Netzwerkausfälle in der Natur
für weitere Auswirkungen haben können.
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen
einen schönen Sommer, und achten Sie
auf unsere Netzwerke, wie zum Beispiel
auf unsere Ameisen, welche ein grosses
und spannendes Netzwerk bilden.
Herzlichst
Ihr Michael Knaus
NATURZYT 3
Seite 30
Kräuter-Vielfalt auf wenig Platz
Seite 40
Lebendige Nacht
Inhalt
3 Editorial/Impressum
4 Inhaltsverzeichnis
7 Wissenswertes
Wie lagern Bienenwölfe lebendige Vorräte ein?
8 Entdeckt & Fair
Blumenvase am Tag, Kerzenlicht am Abend – raffinierte
Teelichtvase. Multifunktional und einzigartig: die Happy Trays.
10 Bastel-Tipp
Zauberhafte Drahtblüten für den Garten
62 Zu guter Letzt
Naturerlebnisse hautnah erleben im Sommer.
Natur erfahren
12 Natur und Homöopathie
Maiglöckchen – zart, duftend und giftig.
14 Netzwerkerinnen im Garten
Fleissig, zielstrebig und ständig im Eiltempo unterwegs:
Ameisen sind ein Sinnbild für eifrige Betriebsamkeit.
Eine perfekte Zusammenarbeit der winzigen Krabbeltiere.
20 Wolfsrapp – Beruhigt die Schilddrüse
Das Wolfsrappkraut wird eingesetzt bei Schilddrüsenüberfunktion,
nervösen Herzbeschwerden, Unruhe,
Wechseljahresbeschwerden.
24 Herstellung – Roll-on zur Entspannung
Dieser Roll-on ist ein entspannender Begleiter in turbulenten,
stressigen Zeiten.
4 NATURZYT
INHALT
Seite 48
Sommer im Berner Oberland
Seite 58
Stille Wälder, glitzernde Seen
Seite 14
Netzwerkerinnen im Garten
Natur bewahren
26 Tierisch gute Interviews
Milosh Milan, ein wahrer Akrobat der Lüfte und liebevoller
Vater, im Gespräch mit NATURZYT.
30 Kräuter-Vielfalt auf wenig Platz
Kräuter kommen aus verschiedenen Teilen der Welt und
haben unterschiedliche Ansprüche an Boden, Licht und
Temperatur. Eine Kräuterspirale simuliert alle Klimazonen.
38 Leckere Häppchen zum Apéro
Rezept für leckere Rohschinken-Schnecken, feine Nachos
und Gemüse-Empanadas aus UrDinkel.
40 Lebendige Nacht
Wenn wir schlafen, wird es draussen lebendig: Fledermäuse,
Eulen und Glühwürmchen übernehmen die Bühne.
Natur erleben
44 Perle in Tessiner Wildnis
Bergseen sind für jeden Wanderer reizvoll. Der Lago D’Alzasca
im Maggiatal ist einer der schönsten seiner Art, die dazugehörende
Berghütte ein kulinarisches Erlebnis. Beides
muss aber hart erarbeitet sein. Eine Zweitagestour in die
schöne Tessiner Wildnis.
48 Sommer im Berner Oberland
Die Region Bern besticht mit den gezackten Graten von
Eiger, Mönch und Jungfrau, blühenden Bergwiesen,
rauschenden Wasserfällen und kristallklaren Bergseen.
58 Stille Wälder und glitzernde Seen in Kärnten
Zwischen den Alpen und Italien gelegen, bietet Kärnten eine
einzigartige Mischung aus Berglandschaften, kristallklaren
Seen, sonnigem Klima und einer reichen Kulturgeschichte.
NATURZYT 5
Praktisches
MEHR SEHEN UND TIEFER
EINTAUCHEN
Ein Spektiv eröffnet eine neue Dimension
der Natur beobachtung. Ob majestätische
Greifvögel am Himmel oder
feinste Strukturen in weiter Ferne – mit
einem hoch wertigen Spektiv wie dem
von Swarovski Optik ent gehen keine
Details. Für Naturbeobachter bietet die
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Auswahl an hochwertigen Spektiven, die
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können. Eine fachkundige Beratung
hilft bei der Wahl des passenden
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Wald oder auf der Campingreise, will
man nicht auf hochwertiges, gesundes
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GRÜNKRAFT –
KRÄUTERLEUTE IM PORTRÄT
In ihrem Porträtband
erzählt
Bestseller- Autorin
Daniela Schwegler
die Geschichten
von 13 Kräuterleuten
aus der
ganzen Schweiz.
Sie berichten,
warum sie ihr
Herz an Wildpflanzen
verloren
haben, wie
Heilpflanzen und Kräuter ihren Alltag
bereichern und weshalb das Leben mit
den «wilden Grünen» so besonders ist.
Mit Fotos von Gerry Amstutz,
Illustra tionen von Trix Barmettler,
Umfang 260 Seiten,
Format 13,5 x 20.4 cm,
ISBN 978-3-03913-051-1,
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CHF 42.00
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Finnland, wird es von Menschen mit
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raue Bergwelt der Alpen, wo zwei rivalisierende
Steinbockherden um eine wertvolle
Wasserquelle kämpfen. Das Spiel
mit hochwertigen Holzfiguren aus
Schweizer Buchenholz und einer robusten
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www.braendi-shop.ch für CHF 98.50
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Wer draussen unterwegs ist, will Natur
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System mit zwei Lagen reduziert
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Funktionssocken bestehen aus recy-
celtem Polyester und vereinen Komfort
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Der gesamtschweizerische Guide ist
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alleinstehenden Restaurants, Landgasthöfen,
Waldschenken, Grotti
(Tessin), Buvettes (Westschweiz),
Bauernwirtschaften sowie Busch-,
Wein- und Besenbeizen. Alle wichtigen
Infos, wie Adresse, Öffnungszeiten,
Erreichbarkeit und was vor Ort geboten
wird, sind auf einen Blick ersichtlich.
Erhältlich ist der Guide im
Online- Shop unter www.landbeizli.ch
oder in auserwählten
Buchhandlungen
für
CHF 39.00
6 NATURZYT
Wissenswertes
WISSEN
WIE LAGERN BIENENWÖLFE
LEBENDE VORRÄTE EIN?
Die Bienenwölfe machen ihrem Namen alle Ehre,
denn sie und ihre Grabwespen-Verwandtschaft
sind die Wölfe des Insektenreichs! In der Luft
schwebend halten sie nach Bienen Ausschau
und stürzen sich im Sturzflug auf sie hinab. Mit
ihren kräftigen Beinen umklammern sie die
Beute, die kaum kleiner ist als sie selbst. Ein
Stich in den Körper macht die Biene kampfunfähig.
Doch erst durch ein kräftiges Durchkneten
stellen die Bienenwölfe sicher, dass ihr
Gift auch die Bein muskulatur erreicht. Mit
der gelähmten Beute fliegen die Grabwespen
in ihr zuvor gebuddeltes unterirdisches Gangsystem
– allerdings nur die Weibchen unter
ihnen. Fast einen Meter weit reicht der Hauptgang
in den Boden, wo Brutkammern davon
abzweigen. Hier lagern die Weibchen ihre
erbeuteten Bienen ein – lebendig! Bis zu fünf
von ihnen finden darin Platz. Obenauf legen
die Bienenwölfe ein Ei, aus dem wenige Tage
darauf die Larve schlüpft und sich von dem Vorrat
ernährt.
Doch tief im Boden, wo es immer etwas feucht
ist, ist Hygiene entscheidend. Die Bienenwölfe
nutzen gleich mehrere Strategien: Die Bienenwolf-Weibchen
haben in ihren Antennen ein
Gemisch aus 49 verschiedenen Bakterien hergestellt.
Diese wiederum erzeugen Antibiotika,
die den Grabwespen-Nachwuchs vor Schimmel -
pilzen schützen. Doch auch die Eier sorgen für
hygienische Bedingungen und geben Stickstoffmonoxid
ab. Dieses Gas tötet zwar Keime ab,
schädigt aber zugleich die Bakterien. Die Lösung
für dieses Problem haben die Bienenwolf-
Weibchen gleich mitgebracht: Über ihre Antennen
haben sie auch Kohlenwasserstoffe
produziert, die als schützende Barriere gegen
das giftige Gas wirken. Auf diese Weise kann
sich die neue Grabwespen-Generation inmitten
ihrer lebendigen Vorratskammer sicher entwickeln.
Im Buch «True Crime in Nature» beschreibt
Farina Graßmann weitere kriminelle Machenschaften
unter Tieren und Pflanzen und gibt
faszinierende Einblicke in die Unterwelt der
heimischen Natur.
Das Buch mit 192 Seiten, im Format
215 x 135 mm, ist erhältlich im Buchfachhandel
oder unter www.exlibris.ch für CHF 24.30.
ISBN: 978-3-440-18023-5.
Text/Fotos Farina Graßmann
NATURZYT 7
Entdeckt & Fair
Multifunktional und einzigartig
Ein vielfältiges, buntes Tablett
mit einem klappbaren Gestell
wird zum ganz persönlichen
und verspielten Beistelltisch.
Dank dem abnehmbaren Tablett, welches
sorgfältig von Hand gearbeitet ist und
aus nachhaltigem Birkenfurnier-Holz
besteht, lässt sich diese Kombination
als Couchtisch, Servierhilfe oder Designobjekt
optimal in den Alltag integrieren.
Die Happy Trays (Tablett) können im
Lieblings-Design ausgewählt und je
nach Lust und Laune auch ausgetauscht
werden.
Die Tablett werden in der Schweiz
entworfen und in Schweden unter vorbildlichen
und nachhaltigen Bedingungen
von Hand gefertigt. In Zusammenarbeit
mit der Zürcher Stiftung
«Züriwerk» werden das Lager und die
Logistik koordiniert. Zusätzlich investiert
Happy Trays einen Anteil des Umsatzes
in den Schutz der regionalen Wäldern
und deren Biodiversität.
Die Beistelltische und Happy Trays
sind im Online-Shop www.happytrays.ch
in verschiedenen Grössen und Ausführungen
ab CHF 215 erhältlich.
Das Outdoor-Programm
für Jugendliche
Für mehr Selbstvertrauen, Energie und
Motivation im Alltag!
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Blumenvase am Tag, Kerzenlicht am Abend
Tagsüber bringt eine kleine
Blume Farbe und Leben auf
den Tisch – dezent, natürlich
und stilvoll. Doch wenn die
Dämmerung einsetzt und es langsam
dunkel wird, zeigt dieses besondere Stück
seine zweite Funktion: Die kleine Blumenvase
verwandelt sich in eine stimmungsvolle
Kerze. Im Handumdrehen entsteht
ein warmes, gemütliches Licht, das eine
angenehme Atmosphäre ins Zuhause
zaubert – ideal für entspannte Abende.
Diese raffinierte Teelicht-Vase wird
mit viel Liebe zum Detail in den Werkstätten
der BSZ-Stiftung von Menschen
mit Unterstützungsbedarf in sorgfältiger
Handarbeit gefertigt. Verwendet
werden dafür edle Hölzer wie Nussbaum,
Kirschbaum oder Ahorn, die der
Vase eine natürliche Eleganz verleihen.
Jede Vase ist ein Unikat und mit Herz
gemacht. Die Teelicht-Vase – auch ideal
zum Verschenken –
ist im Online-Shop der
BSZ-Stiftung unter
www.shop.bsz-stiftung.ch
oder telefonisch
unter 041 817 40 40
ab CHF 25.50 bis
CHF 28.00 erhältlich.
Homöopathie
von OMIDA.
Taschenapotheke
mit 32 Einzelmitteln
Erhältlich in Apotheken und Drogerien.
Dies sind zugelassene Arzneimittel. Lesen Sie die Angaben auf der Packung.
Schwabe Pharma AG,
Küssnacht am Rigi
Bastel-Tipp
Zauberhafte Drahtblüten
für den Garten
10 NATURZYT
So machen wir’s
Jeder sitzt gerne draussen im
Sommer und erfreut sich am
Anblick verschiedenster Gartenstecker,
die es überall zu kaufen
gibt. Wie wäre es aber, wenn wir
mal unsere ganz eigenen Gartenobjekte
zaubern würden? Dazu brauchen wir
nur ganz wenige Zutaten und ein bisschen
Geschick und Freude am Basteln.
Und voilà – so einfach können Sie sich
ein paar zauberhaft glitzernde Blüten in
Ihren Sommergarten holen.
Lassen Sie uns doch gleich beginnen…
Euer NATURZYT-DIY
Virginia Knaus
Text/Fotos Virginia Knaus
Schritt für Schritt
MATERIALLISTE:
• Altes Laken oder Zeitung als
Unterlage
• Verschiedene grosse Steine als
Schwerpunkte
• Wahlweise ein paar leere
Schneckenhäuser
• Aluminiumdraht in Stärke 2–3 mm
• Kleines leeres Joghurt-Eimerchen
ca. 15 cm Durchmesser
• Silberfarbener Floristendraht
in der Stärke 0,4 mm
• Perlen für die Blütenstempel
• Drahtschere
• Heissleimpistole
Schritt 1:
Ca. 80 cm bis 100 cm vom 2-mm-
Aluminiumdraht abschneiden und ihn
wie bei einem Paket um den Stein
herumwickeln und festzwirbeln. Legt
vorher die Länge des Blütenstiels fest.
Dieser sollte etwa 40–50 cm lang sein.
Den Stein wahlweise mit Schneckenhäusern
verzieren. Evtl. überstehenden
Draht als Blütenblatt formen und
dann unten zusammenzwirbeln.
Schritt 2:
Dann nehmt Ihr den 0,4 mm Silberdraht
und das Eimerchen. Haltet den
Drahtanfang mit dem Daumen fest und
schlingt nun diesen ca. 30–50 mal um
das Eimerchen. Dann schneidet ihr
den Draht ab. Rutscht die Draht ringe
zusammen vom Eimerchen und bindet
diese mit den beiden Draht enden
zusammen.
Schritt 3:
Knickt nun den Drahtring an der zusammengebundenen
Stelle zusammen und
klebt ihn mit Heissleim auf den am Stein
befestigten Draht. Etwas unterhalb des
Endes, sodass ihr den Draht noch umbiegen
könnt, was für zusätzlichen Halt
sorgt. Nun könnt ihr noch ein paar
«Blütenstempel» in Form von Perlen
hinzufügen. Dazu nehmt ihr den feinen
Draht und fädelt immer je 2 Perlen auf.
An jedem Ende befestigt ihr Perlen mit
dem Draht. Danach knickt ihr die Drähte
etwa mittig und zwirbelt das Ende etwas
zusammen. Dieses klebt ihr nun mit
Heissleim in die Drahtring-Mitte. Jetzt
die geklebte Stelle mit dem feinen
Silberdraht umwickeln, bis man nichts
mehr davon sieht.
Schritt 4:
Jetzt könnt ihr euch den Drahtring in die
von euch gewünschte Form drücken. Ich
habe für mich eine längliche Form mit
Spitze aussen gewählt. Nehmt jetzt jeweils
etwa 6 Drähte und fächert diese
vorsichtig kreisförmig auf. Wenn ihr dies
gemacht habt, sieht das schon mal wie
eine Blume aus. Jetzt nehmt ihr den
Spitz und zieht ihn gegen die Mitte. Danach
fächert ihr die 6 Drähte noch gegen
innen und aussen auf, das gibt der Blüte
eine grossartige 3D-Form. Die Blütenstem
pel noch schön in der Mitte nach
oben ziehen, und schon ist eure zierliche
Blüte bereit, sich im Sommerwind zu
wiegen und in der Sonne zu glitzern.
NATURZYT 11
Natur und Homöopathie
Maiglöckchen – zart, duftend,
Das Maiglöckchen bezaubert mit seinem süssen
Duft und seiner schlichten Schönheit. Doch es
kann mehr: Als alte Heil- und homöopathische
Pflanze blickt es auf eine lange Geschichte zurück.
Marwin Zander arbeitet
als eidg. dipl. Homöopath in Chur. Er ist
Dozent an der SHI Homöopathieschule
und in seinem Podcast beschäftigt er
sich mit wichtigen Bereichen in der
klassischen Homöopathie. Weitere Informationen:
www.marwinzander.ch,
079 638 88 90
CONVALLARIA MAJALIS –
DIE PFLANZE
Das Maiglöckchen ist eine der bekanntesten
Frühlingsblumen. Es gehört
zur Familie der Spargelgewächse
(Asparagaceae) und wächst mit Vorliebe
in lichten Laubwäldern, an Waldrändern
oder unter Gehölzen. In der
Schweiz ist es in tieferen bis mittleren
Höhenlagen verbreitet – dort bildet
es im Frühling häufig dichte, grüne
Teppiche.
Die Pflanze wird 10 bis 30 Zentimeter
hoch und bildet unterirdisch
ein weit verzweigtes Rhizom, über
das sie sich vegetativ verbreitet. Ihre
zwei bis drei lanzettlichen Blätter sind
sattgrün und glänzend. Zwischen
April und Juni erscheinen an einem
einseitig gebogenen Blütenstängel die
charakteristischen weissen, glockenförmigen
Blüten, die einen intensiven,
süsslichen Duft verströmen. Bestäuber
wie Bienen und Hummeln werden
davon angezogen. Später entwickeln
sich daraus leuchtend rote Beeren.
Achtung: Alle Teile der Pflanze sind
stark giftig – insbesondere die Blüten
und Früchte. Schon der Verzehr weniger
Beeren kann bei Kindern oder Haustieren
zu Vergiftungserscheinungen
führen.
MAIGLÖCKCHEN IN KULTUR,
FOLKLORE UND GESCHICHTE
Das Maiglöckchen gilt als Symbol für
Frühling, Hoffnung und Reinheit. In
vielen Ländern ist es ein traditioneller
Glücksbringer: In Frankreich wird es
zum 1. Mai verschenkt, um Freude
und Wohlstand zu wünschen. Auch in
der christlichen Ikonografie findet
man es häufig als sogenannte «Marienblume»,
Symbol für Bescheidenheit
und Keuschheit.
Bereits im Mittelalter wurde das
Maiglöckchen in Kräuterbüchern beschrieben.
Sein feiner Duft und seine
12 NATURZYT
Die Blütenstängel mit ihrem
charakteristischen weissen,
glockenförmigen Blüten,
die einen intensiven,
süsslichen Duft verströmen.
giftig
Alle Teile der Pflanze sind
stark giftig – insbesondere
die Blüten und Früchte.
zarten Blüten inspirierten Dichter, ebenso
wie Maler und Komponisten. Auch in der
Heilkunde des Spätmittel alters spielte es
eine Rolle, etwa in destillierter Form als
Herzmittel. Als Heilpflanze wurde es
später vor allem in der russischen und
deutschen Volksmedizin eingesetzt und
galt als Ersatz für den giftigen Fingerhut
(Digitalis).
MAIGLÖCKCHEN IN DER NATUR-
HEILKUNDE – ZWISCHEN HEILKRAFT
UND VORSICHT
Schon im 15. Jahrhundert wurde das
Maiglöckchen in der Volksmedizin als
Herzstärkungsmittel beschrieben. Die
Pflanze enthält starke herzaktive Glykoside
wie Convallatoxin, die bei richtiger
Dosierung anregend auf den Herzmuskel
wirken. Daher wurde sie früher bei
Herzmuskelschwäche, Wassersucht und
Altersbeschwerden verwendet.
Zubereitungen aus der Pflanze galten
auch als hilfreich bei Lähmungs er scheinun
gen, Sprachstörungen nach Schlaganfällen
oder bei Menstruations be schwerden.
Dennoch wurde die Anwendung
bald eingeschränkt, da die Wirkstoffe
hochgiftig sind. In der modernen Phytotherapie
wird das Maiglöckchen kaum
noch verwendet – zu gross ist das Risiko
einer Über dosierung.
CONVALLARIA IN DER
HOMÖO PATHIE – WENN DAS HERZ
AUS DEM TAKT GERÄT
In der Homöopathie wird das Maiglöckchen
unter dem Namen Convallaria
majalis besonders bei Herzbeschwerden
eingesetzt. Es eignet sich für Zustände,
bei denen das Herz geschwächt, vergrössert
oder überlastet ist – etwa nach Infektionen.
Auch nervöse Herzbeschwerden,
Bluthochdruck oder ein durch Tabakkonsum
überreiztes Herz (sogenanntes
«Tabakherz») gehören zu den klassischen
Anwendungsgebieten.
Typisch für Convallaria ist das Gefühl,
das Herz würde den ganzen Brustkorb
ausfüllen oder sogar für einen
Moment stillstehen, bevor es heftig
wieder zu schlagen beginnt. Solche
Symptome gehen häufig mit tiefer
Erschöpfung, starker Schläfrigkeit und
einem insgesamt schlechten Allgemeinzustand
einher.
Auf seelischer Ebene zeigt sich das
Mittel bei depressiver Stimmung, Reizbarkeit,
Konzentrationsstörungen und
auffälliger innerer Trägheit.
Die Anwendung erfolgt – wie in der
Homöopathie üblich – individuell und
abgestimmt auf das Gesamtbild der Beschwerden.
Der Einsatz sollte idealerweise
durch eine erfahrene Fachperson
begleitet werden.
Fazit: Das Maiglöckchen ist mehr als
eine zarte Frühlingsblume. Mit seinem
betörenden Duft, seiner symbolischen
Kraft und seiner jahrhundertealten medizinischen
Nutzung verbindet es Schönheit
mit Wirkung. Ob als Zierde im Garten, als
Heilpflanze vergangener Zeiten oder in
der modernen Homöopathie – das
Convallaria majalis bleibt eine faszinierende
Pflanze.
Text Marwin Zander Fotos Adobe Stock
Die Anwendung der aufgeführten Mittel
erfolgt auf eigene Verantwortung und ersetzt
keinen Arztbesuch. Eine Haftung des Verfassers
bzw. der Redaktion ist ausgeschlossen.
NATURZYT 13
Fleissig, zielstrebig und ständig im Eiltempo
unterwegs: Ameisen sind ein Sinnbild für eifrige
Betriebsamkeit. Dank perfekter Zusammenarbeit
leisten die winzigen Krabbeltiere einen massgeblichen
Beitrag zum Funktionieren des Ökosystems
in unseren Gärten.
Die Erde vor rund 130 Millionen
Jahren: Am Himmel
ziehen Flugsaurier mit
riesigen Spannweiten ihre
Kreise und gewaltige Dinosaurier beherrschen
während der Kreidezeit das Leben
auf dem Land. Inmitten dieser Riesen
krabbeln die ersten Ameisen ihres Weges
– im Gegensatz zu den Giganten haben
sich die Winzlinge bis heute behauptet.
Ameisen sind wahre Erfolgsinsekten: Gut
zehn Billiarden von ihnen sollen auf
der Erde leben – von den warmfeuchten
Tropen bis ins eisig kalte Sibirien. Nur
in die Antarktis sind die winzigen Welteroberer
noch nicht vorgedrungen. Es ist
denn auch ihre Masse, die ihr Überleben
sichert: Alle Ameisen zusammen wiegen
mehr als alle Menschen auf der Erde. Weltweit
gibt es 12 600 verschie dene Arten,
allein in der Schweiz sind 131 bekannt.
Beim Anheben alter Pflastersteine
oder Bodenplatten im Garten stösst man
etwa öfters auf die Rote Gartenameise
(Myrmica rubra). Die vier bis sechs
Millimeter grossen Arbeiterinnen machen
sich meist sofort daran, die kleinen weissen
Larven in Sicherheit zu bringen. Dabei
kommt man ihnen besser nicht zu nahe,
denn wie alle Mitglieder der Knotenameisen
sind sie mit einem Stachel ausgestattet,
dessen Stich unangenehme
Schmerzen verursacht, welche vergleichbar
mit der Berührung von Brennnesseln
sind. Gefährlich ist die Rote Garten ameise
aber nicht. Sie breitet sich gerne aus und
bildet sogenannte Superkolonien mit
mehreren Nestern und 15 Königinnen.
Die Rote Gartenameise ist zudem für den
Fortbestand des Wiesen knopf-Ameisenbläulings
verantwortlich – wenn auch
nicht ganz freiwillig. Mit speziellen
Honigduftdrüsen macht sich die Larve
des einheimischen Schmetterlings für
die Ameisen so attraktiv, dass sie von
ihnen adoptiert und ins Nest getragen
Netzwerkerinn
14 NATURZYT
Ameisen sind wichtige
Nützlinge im Garten und
helfen bei der Eindämmung
von Schadinsekten.
(Foto: pixelio.de)
NATUR ERFAHREN
en im Garten
NATURZYT 15
Myrmica rubra: Die Rote Gartenameise
ist ständig auf der Suche
nach Nahrung und durchquert
dabei grosse Teile des Gartens.
(Foto: Envato)
Lasius flavus: Die Gelbe
Wiesenameise lebt im
wahrsten Sinne des Wortes
unter uns – zu Gesicht
bekommt man sie selten.
(Foto: Envato)
Die Nachrichtenübermittlung unter
den Tieren findet hauptsächlich
über bestimmte Duftstoffe,
sogenannte Pheromone, statt.
(Foto: pixelio.de)
wird. Dort lebt sie wie die Made im Speck,
lässt sich von den Arbeiterinnen verköstigen,
nascht Ameisenlarven und verpuppt
sich. Kaum dem Kokon entschlüpft, muss
der Schmetterling dann jedoch pressieren,
um aus dem Nest zu flattern – sonst wird
er selbst zum Futter für die Ameisenbrut.
SPEKTAKULÄRER HOCHZEITSFLUG
Zwar mag diese schmarotzerische Beziehung
des Bläulings zur Roten Gartenameise
brutal anmuten – solche ein seitigen
Symbiosen kommen in der Natur
jedoch öfters vor. Andere Beziehungen
zu Insekten sind für die Rote Gartenameise
gewinnbringender. Am bekanntesten
ist wohl jene mit den Blattläusen:
Die Roten Gartenameisen halten die saugenden
Insekten wie Rinder, beschützen
sie vor Gefahren und erhalten im Gegenzug
süssen Honigtau, den die Läuse absondern.
Auch die Schwarze Weg ameise
(Lasius niger) hält sich gerne eine Herde
Blattläuse, die sie durch ein kurzes Trommeln
auf den Rücken zum Absondern
des süssen Tautropfens animiert. Sie baut
ihre Nester deshalb gerne in der Nähe
von Pflanzen, wo sie die Blattläuse gut
erreichen kann. Aber auch im Rasen
lässt sich diese Ameisenart gerne nieder,
deren Königinnen acht bis neun Millimeter
gross werden.
Besonders spektakulär ist der
«Hochzeitsflug» der Schwarzen Wegameise,
denn die Paarung erfolgt
durch geflügelte Exemplare. Es ist
deshalb nicht ungewöhnlich, wenn
man an einem heissen Sommertag
im Juli tausende Schwarze Gartenameisen
davonfliegen sieht. Nach der
Paarung sterben die Drohnen, die
junge Königin beisst sich die Flügel ab
und gründet ein Nest. Sie verschliesst
sich in einer unterirdischen Kammer,
legt Eier und zieht die ersten Arbeiterinnen
auf.
16 NATURZYT
NATUR ERFAHREN
Zahlreiche Gartenameisen-Arten
halten Läuse als Nutztiere und
melken sie wie Kühe.
(Foto: Envato)
SYMBIOSE MIT BLÄULING
Während man die Schwarze Wegameise
auch öfters in Städten antrifft, wo sie
sich in Mauerritzen ansiedelt, zieht die
Gelbe Wiesenameise (Lasius flavus)
eine natürliche Umgebung vor. Sie lebt
oftmals unbemerkt unter uns, obwohl
sie hierzulande zu den häufigsten Arten
gehört. Da sie sich fast ausschliesslich
von Honigtau ernährt, welchen sie von
Wurzelläusen gewinnt, die sie in den
unterirdischen Nestern züchtet, hat sie
sich bestens in ihrem «Homeoffice» eingerichtet.
Sie ist ein richtiger Stubenhocker
und verlässt nur selten das Nest,
um nach Nahrung zu suchen. Die Erdnester,
die über nur wenige Ausgänge
verfügen, finden sich oft unter Steinen
und sind meist komplett von Gras überwachsen,
weshalb man sie kaum sieht.
Grosse Nester können die Höhe eines
Maulwurfhügels erreichen. Eine Kolonie
der Gelben Wiesenameisen wird in der
Regel von mehreren Königinnen gegründet,
die später gegeneinander kämpfen.
Auch diese Ameisenart unterhält
eine Beziehung zu einem Bläuling, profitiert
aber im Gegenzug zur Roten Gartenameise
von der Symbiose. Die Raupe des
Hauhechel-Bläulings gibt Drüsenorgan-
Sekrettropfen ab und wird dafür von
den Ameisen bewacht und beschützt.
75 Prozent aller Bläulingsarten stehen
übrigens in einer Beziehung zu Ameisen
– wer die hübschen Falter durch den
Garten flattern sehen möchte, muss also
auch mit den Ameisen vorliebnehmen.
Doch das ist bei weitem nicht einzige
Grund, warum man sich über die fleissigen
Krabbeltiere in Beet und Rasen freuen
sollte. Denn die sechsbeinigen Hautflügler
halten die Ökosysteme in Wald, Flur und
Garten in Schuss. Durch ihre Wechselbeziehungen
zu unzähligen Tier- und
Pflanzenarten schaffen sie ein fein austariertes
Netz von Abhängigkeiten in
ihrem Lebensraum. Als ein weiteres Beispiel
sei hier die Pfingstrose genannt:
Wer im Frühling auf deren kugelrunden
Knospen Ameisen entdeckt, sollte sich
nicht sorgen. Die Kleinen schlürfen den
Zuckersaft zwischen den eng zusammengerollten
Blütenblättern. Das dient auch
den Pfingstrosen, die dadurch ihre Blüten
leichter öffnen können, denn der Saft ist
sehr klebrig.
SUPERSTARKE GÄRTNERINNEN
Als wichtiger Bestandteil des Naturkreislaufs
stellen sie dank ihrer Masse
NATURZYT 17
Während es um die Gartenameisen gut bestellt ist, sind die acht Waldameisen-
Arten in der Schweiz in Bedrängnis. Am häufigsten trifft man hierzulande
auf die Kahlrückige Waldameise (Formica polyctena) und die Rote Waldameise
(Formica rufa). Letztere wurde 1966 als erstes Insekt in der Schweiz
unter Schutz gestellt. Denn um die emsigen Arbeiterinnen ist es in unseren
Forstgebieten nicht gut bestellt. Tausende wertvoller Ameisenvölker werden
durch die Düngung und die Überbauung von Waldrändern zerstört. Der
Verband Schweizer Waldameisen-Schutz (SWS) bildet Waldameisen -
schutz warte aus. In den Seminaren wird gezeigt, wie man Bedrohungen
eines Ameisenvolkes erkennt und welche Schutzmassnahmen zu treffen
sind. Weitere Informationen unter: www.waldameisenschutz.ch
das Regenwasser dringt rascher durch
die Erde zu den Pflanzenwurzeln und
später ins Grundwasser vor.
Ihre wichtigste Aufgabe aber ist –
zumindest aus Sicht der Hobbygärtnerinnen
– die Reduktion der Schadinsekten.
Die Futtersuche erfolgt in der Regel
im Umfeld des Baus, in einem Radius
von bis zu 30 Metern. Für die Beutejagd
bilden spezialisierte Arbeiterinnen
Truppen und ziehen gemeinsam los; bei
Schwarmjagden geht es dann mit mehreren
tausend Tieren so richtig rund.
Die Schwarmintelligenz führt dabei zur
fettesten Beute. Die Ameise beisst ihr
Beutetier und spritzt anschliessend
Ameisensäure in die Wunde. Der Geruch
der Ameisensäure lockt zugleich andere
Ameisen an, die dabei helfen, dass Beutetier
mit grossem Hurra in den Bau zu
tragen. Ab und an wird auch ein toter
Regenwurm oder eine verendete Made
nicht verwehrt – so lange das Aas noch
saftig und knackig ist, wird es gern verspeist.
Gartenameisen helfen so bei der
Beseitigung von Tierkadavern und sind
als «Putztrupp» aktiv. Die kleinen
Gartenbewohner sind jedoch nicht nur
gekonnte Jägerinnen, sondern ebenso
emsige Sammlerinnen. Und – auch
wenn man es ihnen nicht ansieht – echte
Muskelprotze: Ameisen können das
40-Fache ihres Eigengewichts tragen.
Wären sie Menschen, könnten sie ein
Nashorn über dem Kopf balancieren.
aber auch eine Nahrungsquelle für
Insekten, Spinnen, Vögel, Mäuse sowie
Raubsäuger in Siedlungsgebieten wie
Igel, Füchse und Marder dar. Gleichzeitig
beeinflussen Ameisen ihre Umwelt
nachhaltig: Sie schichten die oberen
Erdschichten um, bauen pflanzliches
Material ab und verbreiten Pflanzensamen.
Sie sind wichtige Bodenverbesserer,
da sie durch den Bau oder Umbau
ihrer Nester den Untergrund auflockern.
Pflanzen sind dadurch wüchsiger und
Lasius niger: Sie zählt zu
einer der häufigsten
Ameisenarten Europas und
nistet gerne in Baumstümpfen
oder unter
Felsen: die Schwarze
Wegameise.
(Foto: Envato)
DUFTE KOMMUNIKATION
Gartenameisen helfen als Partnerinnen,
unsere Gärten schön begrünt zu halten.
Auf der Suche nach Nahrung schleppen
sie Samen durch Beete und Rabatten
und sorgen dadurch für die Verbreitung
zahlreicher Wildpflanzen. So ernährt
sich etwa die Rote Gartenameise auch
von ölreichen Anhängseln an Pflanzensamen
und fördern somit die Verbreitung
dieser Pflanzen. Finden sie auf
ihrer Sammeltour eine grosse lohnende
Nahrungsquelle wie etwa ein Samenkorn,
markieren sie den Weg mit
kolonietypischen Pheromonen. Bevor
sie mit der frohen Kunde zurück zum
Bau eilen, nehmen sie einen Bissen,
speichern das Futter im Kopfteil und
würgen es für ihre hungrigen Artgenossen,
denen sie unterwegs begegnen,
hervor. So werden alle Ameisen auf dem
Weg gleich verköstigt. Zudem lotsen
Duftstoffe die restlichen Ameisen zur
Nahrungsquelle, wodurch das ganze
Volk gleichmässig versorgt wird.
MULTIFUNKTIONALE FÜHLER
Sowieso ist der Ameisenstaat straff
organisiert. Zwar mag es auf den ersten
Blick so aussehen, als würden die Winz -
linge in den Nestern unkontrolliert
umherwuseln. Doch in den Millionen-
Metropolen mit 100 000 bis 1 Million
18 NATURZYT
Tieren ist vom Bauplan über die Hygiene
bis hin zur Aufzucht der Jungmannschaft
alles genau geregelt. Das Volk ist
dabei strikt nach Funktionen gegliedert.
So gibt es Arbeiterinnen, Soldatinnen
und Königinnen. Trotz ihrer hohen Stellung
haben die Hoheiten eine Herkulesarbeit
zu erledigen. Sie legen vom Frühling
bis zum Herbst ununterbrochen
Eier. Damit das gigantische Gefüge im
Innern des Nests reibungslos funktioniert,
ist auch hier Kommunikation in
Form von genau definierten Duftspuren
der Schlüssel. Mit ihren Fühlern am
Kopf können Ameisen tasten, riechen
und schmecken; sie merken damit sogar,
ob es wärmer oder kälter wird oder ob
die Luft schmutzig ist – etwa an einem
Strassenrand.
Begegnet man einer Ameise im
Garten, handelt es fast sicher um ein
Weibchen. Männchen dienen bei den
meisten Arten nur der Begattung und
sterben nach dem Hochzeitsflug. Auf
Es gibt Arbeiterinnen, die
sich um den Nachwuchs
kümmern, Nahrung sammeln
und Bauarbeiten erledigen.
Die Soldatinnen hingegen
sind zur Verteidigung und
zum Schutz des Volkes
abgestellt.
(Foto: pixelio.de)
ihrer Erkundigungstour werden die
Krabbeltiere manchmal etwas gar frech
und versuchen, auch das Haus in ihr
Jagd- und Sammelrevier einzubeziehen.
Wer sie fernhalten will, kann es mit ätherischen
Ölen versuchen. Bei Lavendel,
Zimt, Nelken, Chilipulver und Zitrone
nehmen sie Reissaus. Auch Gartenkalk
ist eine bewährte Ameisenbarriere. Bauen
die Nützlinge ihr Nest in zu direkter
Nachbarschaft, lassen sie sich umsiedeln
statt zerstören. Dazu stellt man einen
mit Holzspänen gefüllten Blumentopf
mit der Öffnung nach unten auf die
Ameisenwege und wartet dann einfach
ab. Nach einer Weile beginnen die
Ameisen, ihr Nest in den Blumentopf zu
verlegen. Sobald die Arbeiterinnen die
Puppen in die neue Behausung tragen,
ist der Umzug geritzte Sache. Haben
sich die Sechsbeiner im neuen Zuhause
eingelebt, hebt man den Blumentopf mit
einer Schaufel auf und verlegt das Nest
mindestens 30 Meter weit weg. So geht
gute Nachbarschaft!
Text Helen Weiss
«Papi, wie geht
das mit den Bienen
und Blumen?»
Damit wir für unsere Kinder
eine Antwort haben, setzen
wir uns für den Schutz der
natürlichen Ressourcen ein.
Taten statt Worte Nr. 179:
Wir fördern die Biodiversität und
unterstützen die Bienenzucht.
taten-statt-worte.ch
20 NATURZYT
Ernestines Kräuterapotheke
Wolfstrapp –
NATUR ERFAHREN
beruhigt
die Schilddrüse
Wolfstrappkraut wird eingesetzt bei Schilddrüsenüberfunktion,
nervösen Herz beschwerden, Unruhe,
Wechseljahresbeschwerden.
HILFT BEI SCHILDDRÜSEN-
ÜBERFUNKTION
Wolfstrapp wird bei Schilddrüsenüberfunktion,
nervösen Herzbeschwerden,
Unruhe, Herzklopfen, Herzjagen, zu
schnellem Puls, Angstgefühl, Nervosität,
Reizbarkeit, Schweissneigung,
Wechseljahresbeschwerden und Kreislaufstörungen
eingesetzt.
BERUHIGENDE, ENTSPANNENDE
WIRKUNG
Seit dem Mittelalter ist der Wolfstrapp in
der Europäischen Heilpflanzen tradition
bekannt. Unter anderem sind folgende
Inhaltsstoffe in der Pflanze enthalten:
Lithospermsäure, ätherisches Öl, Gerbstoffe,
Flavonoide. Der Wolfstrapp wirkt
antithyreotrop (bremst die Schilddrüse),
Kräuterkurse und Kräuterrundgänge mit Ernestine
Ernestine Astecker ist kant. appr. Naturheilpraktikerin
und THEKI ® Bewusstseinstrainerin
mit eigener Gesundheitspraxis in Fruthwilen,
im Thurgau. In Kräuterkursen und auf
Kräuterspaziergängen gibt sie gerne ihre
Begeisterung, ihr Wissen und ihre Erfahrung
über Heilpflanzen weiter. Die nächsten
Kurse: «Kräuter-Wanderung auf der Alp
Sellamatt» am 17. Juni 2025. «Natur
wanderung im Seebachtal» am
17. August 2025. Nähere Informationen zum
Kursangebot unter www.ernestine-astecker.
ch oder Telefon 043 322 86 70.
NATURZYT 21
Die stark gezähnten Blätter des
Wolfstrapps erinnern an
den Fussabdruck eines Wolfes.
Das Herzgespann beeindruckt mit
seinen rosa, zottig-behaarten
Lippenblüten, die in den oberen
Blattachseln angeordnet sind. Als
nahe Verwandte des Wolfstrapps
wird es oft mit diesem verwechselt.
beruhigend, entspannend und nervenstärkend.
Erst im 20. Jahrhundert
erkannten Forscher in der Pflanzenmedizin
den Nutzen des Wolfstrapps
für die Schilddrüse.
BEVORZUGT FEUCHTE PLÄTZE
Wolfstrapp wächst bevorzugt an feuchten
Standorten in Wiesen, an Ufern oder in
Sümpfen. Aus einem kriechenden Wurzelstock
bilden sich vierkantige etwa 50 cm
hohe Stängel. Die dunkelgrünen, länglicheiförmigen
Blätter mit gezähntem Blattrand
sind am Stängel kreuzweise gegenständig
angeordnet. In den oberen Blattachseln
entwickeln sich weisse kleine,
rötlich gestrichelte Lippenblüten im Blattansatz
um den Stängel herum.
Der botanische Name ist Lycopus
europaeus. Lycopus leitet sich aus den
griechischen Wörtern «lykos=Wolf» und
«pous=Fuss» her. Auch die deutschen Bezeichnungen
Wolfstrapp oder Wolfsfuss
verweisen auf die Ähnlichkeit der Blätter
mit dem Fussabdruck eines Wolfes. Der
Beiname «europaeus» deutet auf sein Vorkommen
hin, im Gegensatz zu seiner
Geschwisterpflanze «Lycopus virginicus»,
die in Nordamerika heimisch ist.
PFLANZENVERWANDTE
Der Wolfstrapp reiht sich ein die grosse
heilkräftige Familie der Lippenblütler. Er
kann leicht mit dem Herzgespann, der
weissen Taubnessel, Andorn oder dem
Hohlzahn verwechselt werden. Auch
wenn diese drei Pflanzen nicht giftig
sind, ist eine genaue Pflanzenbestimmung
wie in jedem Fall erforderlich.
Das Herzgespann mit dem botanischen
Namen Leonurus cardiaca wird ähnlich
wie der Wolfstrapp bei nervösen Herzbeschwerden
eingesetzt. Die alten Griechen
verwendeten es bei Auftreibungen des
Magens, die als Ursache für Spannungen
im Herzen angesehen werden. Früher
wurde das Herzgespann in Bauerngärten
angepflanzt, in der wilden Natur findet
man es sehr selten. Gut erkennbar ist das
Herzgespann an den im unteren Teil handförmig
gespaltenen Blättern, die im
oberen Teil jedoch nur dreilappig sind.
Rosa gefärbte, zottig behaarte Lippenblüten
sind in den Blattwinkeln rund um
den Stängel angeordnet.
Sowohl Herzgespann als auch Wolfstrapp
teilen sich das gleiche Geschick mit
vielen anderen Pflanzen, fast völlig in
Vergessenheit geraten zu sein.
ERNTE
In der Natur ist der Wolfstrapp nur noch
selten zu finden, manchmal in Naturschutzgebieten,
wo aber nicht gesammelt
werden darf. Am besten holt man sich
die Pflanze in den eigenen Garten und
gibt ihm ein feuchtes Plätzchen mit genügend
Sonne. Das blühende Kraut
wird von Juli bis August über der Erde
22 NATURZYT
abgeschnitten und gebündelt an einem
luftigen, schattigen Standort aufgehängt.
Anschliessend in dunklen Gläsern
aufbewahren.
IM NATÜRLICHEN RHYTHMUS
SCHWINGEN
Der eigene natürliche Rhythmus kann
z.B. in Stresssituationen verloren gehen,
wenn verschiedene Dinge gleichzeitig,
aber unvollständig ausgeführt
werden. Nach R. Kalbermatten hilft
der Wolfstrapp, einen gestörten Lebensrhythmus
wieder in Harmonie zu
bringen. Beim Betrachten der Pflanze
lässt sich eine klar aufgebaute rhythmische
Struktur beobachten: regelmässige
Blattstellung und Abstände
der Blätter, regelmässige Anordnung
der Blüten.
WOLFSTRAPP
IN DER HOMÖOPATHIE
In der Homöopathie wird der Virginische
Wolfstrapp, welcher in Nordamerika
beheimatet ist, verwendet.
Er kommt vor allem bei Überfunktion
der Schilddrüse, beschleunigtem
Puls, innerem Zittern und Herzbeschwerden
zum Einsatz.
Liebe Leserin, lieber Leser, ich
wünsche Ihnen viel Freude mit den
Schätzen der Natur.
Ihre Ernestine
Text Ernestine Astecker
Fotos Ernestine Astecker
Quellen und weiterführende Literatur
Fischer, H., Frauenheilpflanzen. Hirsch,
S., Grünberger, F., Die Kräuter in meinem
Garten. Kalbermatten, R., Wesen und
Signatur der Heilpflanzen. Madejsky, M.,
Praxishandbuch der Frauenkräuter.
Pahlow, M., Das grosse Buch der
Heilpflanzen. Samel, G., Krämer, B.,
Heilende Energie der ätherischen Öle.
Vonarburg, B., Homöotanik. Vonarburg,
B., Natürlich gesund mit Heilpflanzen.
JEDES NATURPROJEKT ZÄHLT!
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Herstellung
Roll-on
zur Entspannung
Wolfstrapp in
der Kräuterapotheke
WOLFSTRAPPTEE
1 TL mit einer Tasse kochendem Wasser
übergiessen, zugedeckt 10 Minuten ziehen
lassen, abseihen. 2- bis 3-mal täglich 1
Tasse ungesüsst trinken. Am besten beginnen
Sie die Teekur einschleichend und
achten Sie dabei auf ihr Körpergefühl und
Wohl befinden. Dauer einer Teekur ist etwa
6 Wochen. Der Tee wird bei Schilddrüsenüberfunktion,
nervösen Herzbeschwerden,
Unruhe, Herzklopfen, zu schnellem Puls,
Reizbarkeit, Schweissneigung, Wechseljahresbeschwerden
und Kreislaufstörungen
eingesetzt.
Hinweis: Wolfstrapp ist nicht geeignet
bei Schilddrüsenunterfunktion.
SCHILDDRÜSENBERUHIGENDE
TEEMISCHUNG (NACH H. FISCHER)
Je 20 g Wolfstrappkraut, Herzgespannkraut
und Melissenkraut, 25 g Baldrianwurzeln,
15 g Hopfenzapfen. 1 TL der Mischung mit
einer Tasse kochendem Wasser übergiessen,
7 Minuten zugedeckt ziehen lassen, abseihen.
2- bis 3-mal täglich 1 Tasse trinken.
Die Anwendung der angeführten Rezepturen
erfolgt auf eigene Verantwortung und ersetzt
keinen Arztbesuch. Eine Haftung der Verfasserin
bzw. der Redaktion ist ausgeschlossen.
BEHÄLTER UND ZUTATEN
10ml Roll-on Glas, Bio-Jojobaöl,
naturreines ätherisches Lavendelöl
fein (Lavandula angustifolia), naturreines
ätherisches Zitronen-Melissenöl
10%, naturreines ätherisches Neroliöl
HERSTELLUNG
2 Tropfen Lavendelöl, 2 Tropfen
Zitronen- Melissenöl, 1 Tropfen Neroliöl
im Roll on mischen, mit Jojobaöl
auffüllen, verschliessen. Gut schütteln.
Beschriften.
24 NATURZYT
3
ANWENDUNG
Dieser Roll-on ist ein entspannender
Begleiter in turbulenten, stressigen
Zeiten. Nach Bedarf mehrmals täglich
an der Handgelenkinnenseite
und auf dem Brustbein auftragen.
Lavendelöl stärkt die Nerven, beruhigt
und hilft Spannungen abzubauen.
Zitronenmelisse ist von Nutzen bei
Nervosität oder Unruhe und sorgt
für eine ausgeglichene und gelassene
Stimmung. Neroliöl wirkt stabili -
sierend auf die Psyche, hilft bei
der Ver arbeitung von schwierigen
emotionalen Erfahrungen und
gilt auch als Schocköl. Es wird
aus den Blüten des Bitter orangenbaumes
gewonnen. Jojobaöl
ist bekannt als das «Gold in der
Kosmetik» und für alle Hauttypen
geeignet.
NATURZYT 25
Tierisch gute Interviews
Interview mit
Wir sind nicht die einzigen Lebewesen auf diesem Planeten,
doch wir sehen die Dinge immer nur aus unserer Sicht.
Wie aber wäre es, wenn wir hören könnten, was unsere 4-, 8-
oder 111-beinigen Mitbewohner dieser Erde uns zu sagen haben?
Was würden sie wohl über uns Menschen denken, und wie
würden sie ihr Zusammenleben mit uns empfinden?
26 NATURZYT
Milosh Milan
Eine spannende Idee – sähen wir das ganze
einmal aus ihrer Sicht und erführen, was
sie uns alles zu sagen hätten. Naturzyt
hat sich deshalb entschlossen, neue Wege
aus zuprobieren und sich darüber Gedanken zu
machen, was wäre, wenn sie wie wir sprächen und
wir sie einfach fragen könnten.
Sie sind Meister der Lüfte. Sein Name bedeutet
Kämpfer und Krieger. Er steht ausserdem für Klarheit,
Weitsicht und spirituelle Führung. Selbst in der Bibel
findet man ihn unter dem Namen «da’ah» was so viel
wie «Der mit Macht und Anmut fliegt» heisst. Es ist
wunderschön und faszinierend, sie zu beobachten, während
sie über den Himmel gleiten mit einer einzigartigen
Leichtigkeit. Mit ihren scharfen Augen sehen
sie selbst aus unglaublichen Distanzen den kleinsten
Regenwurm. Wer würde nicht gerne einmal mit
ihnen fliegen – unseren wundervollen Rotmilanen.
Da unser Redaktionsgebäude an die Landwirtschaftszone
grenzt, sehen wir oft, wie Milane über
den benachbarten Feldern kreisen und zuweilen im
nahen Birnbaum thronen. Gerne würde ich einen
der majestätischen Vögel mal interviewen. Als der
Verleger von Naturzyt das erfahren hat, hat er mir
kurzerhand eine Greifvogel-Patenschaft von der
Greifvogelstation Berg am Irchel geschenkt. Da durfte
ich dann einen Rotmilan nach dessen Genesung wieder
in die Freiheit entlassen. Eine bessere Gelegenheit
konnte ich mir kaum vorstellen. Leider wollte er absolut
nichts von einem Interview wissen, er hatte gerade
nur seine Freiheit im Kopf. Verständlich, trotzdem war
es eine wundervolle Erfahrung welche ich jedem nur
empfehlen kann. Dann hiess es halt weiter abwarten
und auf eine andere Gelegenheit hoffen. Die kam
dann auch schneller als erwartet in Form eines sehr
auskunftsfreudigen Milans, welcher vis à vis auf dem
alten Birnbaum seine Pause machte.
HALLO, DU SCHÖNER, WIE HEISST DU DENN?
Mein Name ist Milosh, und wer bist du?
ICH BIN GINI UND SCHREIBE INTERVIEWS FÜR
EIN TOLLES NATURMAGAZIN. DARF ICH DICH
VIELLEICHT UM EIN KURZES GESPRÄCH BITTEN?
EINES, IN DEM DU DICH UND DEINE ART VIEL-
LEICHT ETWAS VORSTELLEN WÜRDEST?
Natürlich darfst du das! Ich bin ein Rotmilan, ein
Greifvogel, der vor allem in Europa vorkommt. Man
findet mich in Wäldern, offenen Landschaften und in
der Nähe von Gewässern. Ich bin bekannt für mein
auffälliges rotes Gefieder und meinen langen, gegabelten
Schwanz, der mir hilft, in der Luft zu manövrieren.
Ich bin ein Meister der Thermik und kann stundenlang
in der Luft gleiten, ohne viel Energie zu verbrauchen.
DAS KLINGT BEEINDRUCKEND! WAS SIND DENN
DEINE HAUPTNAHRUNGSQUELLEN? UND FRISST
DU AUCH HÜHNER, KATZEN ODER KLEINE HUNDE?
Keinesfalls, ich bin zwar ein Allesfresser, was bedeutet,
dass ich eine Vielzahl von Nahrungsmitteln
zu mir nehme, aber meine Hauptnahrung besteht
aus kleinen Säugetieren, Vögeln, Insekten und Aas.
Tiere wie Katzen, Hunde und Hühner stehen nicht
auf meinem Speiseplan. Ich bin ein geschickter Jäger
und kann meine Beute aus grosser Höhe erspähen.
Oft beobachte ich die Landschaft von oben und nutze
meine scharfen Augen, um die besten Futterquellen
zu finden. Manchmal sehe ich auch, wie andere Tiere
jagen, und nutze die Gelegenheit, um selbst zuzuschlagen.
Ausserdem gibt es Menschen, welche uns Füttern.
Das finde ich persönlich zwar toll, aber es ist verboten,
denn wenn wir die Scheu vor euch verlieren, ist das
nicht gut. Stell dir mal vor, ich schiesse vom Himmel
herab, klaue mir die Wurst die du gerade für dich
auf den Grill gelegt hast, und hebe mit meiner Flügelspann
weite von gut 160 Zentimetern wieder ab. Da
würdest du dich ganz schön erschrecken, auch wenn
das kein Angriff gegen dich war. Ausserdem stört das
auch den natürlichen Kreislauf.
DA HAST DU TATSÄCHLICH RECHT! LEBST DU
HIER IN DER NÄHE? WIE SIEHT DENN DEIN
LEBENSRAUM AUS UND WO FÜHLT SICH DEINE
ART GENERELL AM WOHLSTEN?
Ja, ich lebe hier ganz in der Nähe. Da wir sehr standorttreu
sind, komme ich immer wieder ins selbe Gebiet
zurück. Generell bevorzugen wir offene Landschaften
mit Bäumen in der Nähe, die uns als Nistplätze dienen.
Wälder, Wiesen und landwirtschaftlich genutzte
Flächen sind ideal für uns. In der Brutzeit bauen wir
NATUR BEWAHREN
NATURZYT 27
unsere Nester in hohen Bäumen oder auf Felsen, wo
wir die Eier sicher ausbrüten können. Diese benutzen
wir dann auch jedes Jahr aufs Neue und verbessern
es jeweils, wenn nötig. Ich bin auch ein Zugvogel
und verbringe den Winter oft in wärmeren Regionen,
wie zum Beispiel in Spanien oder Nordafrika. Es ist
eine lange Reise, aber die warmen Temperaturen
und die reichhaltige Nahrung sind es wert! Da die
Winter hier in der Schweiz aber immer wärmer
werden, bleiben die meisten von uns hier. Das gibt
dann manchmal Probleme. Man findet uns dann
entkräftet auf dem Boden, weil wir zu wenig Futter
fi n d e n .
Im Gespräch mit NATURZYT
Milosh Milan ist ein wahrer Akrobat der Lüfte. Er ist Vater von
3 gesunden Küken und liebt seine Partnerin Mia immer noch.
Zumeist zieht er im Herbst gegen Spanien, manchmal bleibt er
aber auch da, wenn’s warm genug ist. Mäuse mag er am liebsten,
er isst aber gelegentlich auch Regenwürmer, wenn’s nichts
anderes gibt.
DAS IST FASZINIEREND! KANNST DU UNS
ETWAS ÜBER EURE FORTPFLANZUNG ERZÄH-
LEN? SEID IHR AUCH SO TREU WIE STÖRCHE
ODER SCHWÄNE?
Gerne! Die Fortpflanzung beginnt im Frühling, wenn
ich und meine Partnerin ein Nest bauen. Beziehungsweise
wenn wir unser bisherisges Nest erneuern und
ausbauen. Wir verwenden Zweige, Gras und andere
Materialien, um ein sicheres Zuhause für unsere
Eier zu schaffen. Leider benutzen manche auch Fäden
oder Plastikabfall, was nicht gut ist, da sich schon
Küken stranguliert haben mit den Fäden und andere
ganz ausgekühlt waren weil der Plastik im Nest keine
Belüftung zuliess. Das ist immer sehr traurig. In der
Regel legt Mia, so heisst meine Partnerin, zwei bis
vier Eier, die sie etwa 30 bis 35 Tage lang bebrütet.
Nach dem Schlüpfen kümmern wir uns gemeinsam
um die Küken, die nach einigen Wochen flügge
werden. Während Mia sich hauptsächlich um unsere
Küken kümmert, bin ich eher dafür zuständig, dass
alle satt werden. Es ist eine aufregende Zeit, und
ich bin stolz darauf, meine Küken zu beobachten,
während sie die ersten Schritte in die Freiheit machen.
Betreffend unsere Treue ist das ganz ähnlich wie
bei den Menschen. Die einen sind ein paar Jahre lang
treu, andere nur für eine Brutsaison, wieder andere
sind nicht mal während 1 Brutsaison treu. Ich für
meinen Teil habe Mia schon seit 3 Jahren als Gefährtin
gewählt. Wenn nichts Unvorhergesehenes
passiert und sie mich ebenfalls noch will, werde ich
auch die nächste Saison mit ihr zusammen unsere
Küken grossziehen.
DAS IST SCHÖN. WIE IST DENN DAS SOZIAL-
VERHALTEN SONST SO UNTER ROTMILANEN?
LEBT IHR EHER EINZELGÄNGERISCH ODER
IN GRUPPEN?
Ich bin ein eher geselliger Vogel. Ausserhalb der
Brutzeit treffe ich oft andere Rotmilane. Manchmal
bilden wir kleine Gruppen, besonders wenn wir nach
Nahrung suchen. Viele Augen sehen mehr als zwei.
Es ist nicht ungewöhnlich, dass wir uns gegenseitig
beim Jagen beobachten und voneinander lernen. Es
gibt eine Art von Gemeinschaft unter uns, die es uns
ermöglicht, effizienter zu jagen und unsere Über lebenschancen
zu erhöhen. Wenn wir zusammenarbeiten,
können wir auch grössere Beutetiere erlegen oder uns
gegenseitig vor Gefahren warnen.
KLINGT NACH EINER SEHR INTERESSANTEN
DYNAMIK! WELCHE NATÜRLICHEN FEINDE HABT
IHR, UND WIE SCHÜTZT IHR EUCH VOR IHNEN?
Als Greifvogel haben wir nicht viele natürliche
Feinde, aber es gibt einige, die uns gefährlich werden
können. Zu unseren grössten Bedrohungen zählen
grössere Greifvögel wie der Steinadler oder der
Habicht, die manchmal versuchen, uns anzugreifen,
besonders wenn einer von uns schwach oder verletzt
ist. Um uns zu schützen, verlassen wir uns auf unsere
Flugkünste. Wir können sehr schnell und wendig
fliegen, was uns hilft, Angriffen zu entkommen.
Ausserdem bauen wir unsere Nester in hohen Bäumen,
wo sie für viele Räuber schwerer zugänglich sind.
DAS IST KLUG! WIE SIEHT ES MIT DEN
HERAUSFORDERUNGEN AUS, DIE DURCH
DEN MENSCHEN VERURSACHT WERDEN?
Leider gibt es viele Herausforderungen, die durch
menschliche Aktivitäten entstehen. Lebensraumverlust
ist eine der grössten Bedrohungen für uns
Rotmilane. Wenn Wälder gerodet oder landwirt-
28 NATURZYT
schaftliche Flächen intensiv bewirtschaftet werden,
verlieren wir unsere Nistplätze und Nahrungsquellen.
Auch der Einsatz von Pestiziden schadet uns, da
sie unsere Beutetiere vergiften und somit unsere
Nahrungsaufnahme beeinträchtigen. Zudem sind
wir manchmal Opfer von illegaler Jagd oder werden
durch Kollisionen mit Windkraftanlagen oder
Fahrzeugen verletzt oder gar getötet. Es ist frustrierend,
denn wir spielen eine wichtige Rolle
im Ökosystem, indem wir die Populationen von
Nagetieren und anderen Tieren regulieren.
DAS KLINGT WIRKLICH BESORGNISERREGEND.
WAS KÖNNEN WIR MENSCHEN TUN, UM EUCH
UND ANDEREN GREIFVÖGELN ZU HELFEN?
Ich glaube, dass die Menschen verstehen, wie wertvoll
wir für das Ökosystem sind, stehen wir doch
in verschiedenen Ländern unter Artenschutz. Aber
jeder Einzelne kann auf seine Weise helfen. Setzt
euch für den Schutz unserer Lebensräume ein. Für
eine nachhaltige Landwirtschaft und den Erhalt von
Wäldern. Verzichtet auf den Einsatz von Pestiziden
und wählt Alternativen. Beteiligt euch an Naturschutzprojekten
durch ehrenamtliche Tätigkeiten.
Sammelt Abfall in der Natur ein. Geht respektvoll
mit der Natur um und versucht die Wildtiere nicht
zu stören, vor allem während der Brutzeiten. Es gibt
so viele Möglichkeiten um zu helfen.
DAS SIND GROSSARTIGE RATSCHLÄGE! ICH
WERDE DAVON SICHERLICH AUCH EINIGE
BEHERZIGEN. WAS SIND DEINE PERSÖNLICHEN
LIEBLINGSMOMENTE IN DER NATUR?
Oh, davon gibt es so viele! Einer meiner Lieblingsmomente
ist der Augenblick, wenn ich in den frühen
Morgenstunden erwache und die ersten Sonnenstrahlen
über die Landschaft scheinen. Es ist eine
magische Zeit, in der die Welt still ist und ich die
Freiheit habe, abzuheben, um über die Wiesen und
Wälder zu gleiten. Ein weiterer schöner Moment ist,
wenn ich meine Küken zum ersten Mal fliegen sehe.
Es ist ein unglaubliches Gefühl, sie dabei zu beobachten,
wie sie ihre Flügel ausbreiten und
die ersten Versuche unternehmen, in die Luft zu
steigen. Es ist ein Zeichen, dass sie bereit sind,
die Welt zu erkunden und selbstständig zu werden.
Diese Momente der Freude und des Stolzes sind
für mich unvergesslich.
DAS KLINGT SEHR BERÜHREND! ZUM AB-
SCHLUSS, WAS WÜRDEST DU DEN MENSCHEN
GERNE MIT AUF DEN WEG GEBEN?
Ich habe eigentlich bereits alles gesagt, was ich
wollte. Jeder von uns spielt eine Rolle im grossen
Gefüge des Lebens, und es ist wichtig, dass wir uns
um unsere Umwelt kümmern. Wenn wir zusammenarbeiten,
können wir eine bessere Zukunft für
alle Lebewesen schaffen.
AUCH WENN DU VIELES AUS WEITER FERNE
BETRACHTEST, HAST DU DOCH EINEN UN-
GLAUBLICHEN SCHARFBLICK FÜR DIE WICHTI-
GEN DINGE IM LEBEN. DANKE MILOSH, DASS
DU DEINE PAUSE GENUTZT HAST, UM DICH
MIT MIR ZU UNTERHALTEN. ES WAR MIR EINE
FREUDE, VON DIR ZU LERNEN UND EINIGES
AUS DEINER PERSPEKTIVE ZU SEHEN. ICH
WÜNSCHE DIR IMMER GUTEN WIND UNTER
DEINEN FLÜGELN, MÖGEN SIE DICH NOCH
LANGE UND WEIT TRAGEN.
Ich danke dir Gini! Es war mir eine Freude, mit dir
zu sprechen. Wir werden uns bestimmt wieder sehen
und bis dahin wünsche ich dir alles Gute!
Text, Foto, Illustration Virginia Knaus
NATUR BEWAHREN
Buch Ravensong –
auch Tiere haben eine Stimme
In 25 spannenden Interviews erzählen unsere Mitbewohner, wie beispielsweise
Anton Ameise, Fritz von Schmeiss-Fliege, Karlchen Käfer und viele mehr,
wer sie sind, wie sie leben und auch was sie von uns erwarten würden.
176 Seiten, ISBN 978-3-033-07896-3, Preis CHF 34.90,
Vorzugspreis für Abonnenten NATURZYT CHF 29.90
Erhältlich im Buchhandel oder auf www.naturzyt.ch/buch-ravensong oder T 043 542 72 91.
Natur im Garten
Kräuter-Vielfalt
Kräuter, die wir in unserer Küche verwenden, kommen aus verschiedenen
Teilen der Welt und haben somit unterschiedliche Ansprüche an Boden, Licht
und Temperatur. Dieses Problem lässt sich einfach lösen: Eine Kräuterspirale
simuliert alle Klimazonen und sieht erst noch dekorativ aus.
30 NATURZYT
Mit etwas handwerklichem
Geschick und geeignetem
Material kann man eine
Kräuterspirale selbst anlegen.
(Foto: pixelio.de)
NATUR BEWAHREN
auf wenig Platz
Kräuter wachsen in allen Ländern
der Erde. Jeder Kontinent
hat seine ganz besonderen
Spezialitäten, in jeder Landschaft
gedeihen andere, an das Klima
angepasste Pflanzen zum Würzen und
zum Heilen. Wer eine breite Palette an
Küchenkräutern in seinem Garten kultivieren
möchte, muss sich deshalb einiges
einfallen lassen, um all den unterschiedlichen
Ansprüchen gerecht zu werden.
So mögen etwa Pflanzen aus dem
Mittelmeerraum wie Thymian oder Salbei
sonnige und trockene Plätze, während
Koriander und Melisse besonders gut im
lichten Schatten gedeihen.
Will man seine Kräuterschätze nicht
im ganzen Garten verteilen, hat man
NATURZYT 31
Seitenwände werden durch Steine befestigt,
welche die Sonnenwärme aufnehmen
und sie wieder an die Pflanzen abgeben.
Den Fuss der Kräuterspirale bildet ein
Miniteich, der zusätzlich Wärme speichert
und reflektiert. So wird ein ideales Klima
für verschiedene Kräuterarten geschaffen.
die Möglichkeit, eine Kräuterspirale anzulegen.
Das dreidimensionale Beet wird
auf kleinstem Raum Standortansprüchen
von Pflanzen aus verschiedenen Klimazonen
gerecht. Die Kräuterspirale bietet
Stark wuchernde Kräuter
wie Pfefferminze pflanzt
man besser separat –
sonst erobern sie in
Windeseile die ganze
Kräuterspirale.
(Foto: Envato)
nicht nur viel Platz auf wenig Raum, sondern
ist auch ein Gestaltungselement
im Garten. Denn auch im Winter ist sie
mit ihren Trockenmauern eine wahre
Augenweide. Die Oberfläche der Kräuterspirale
wird durch einen sich spiralig
nach oben windenden «Turm» vergrössert.
Die Höhe der Spirale hängt dabei vom
Durchmesser des Kreises ab. Sie sollte
aber mindestens 80 Zentimeter betragen,
damit sie genügend Schatten wirft. Die
Einige Kräuter können sich gegenseitig
nicht «riechen», deshalb sollte man
bei der Pflanzung der Spirale auf gute
Nachbarn achten. (Foto: pixelio.de)
WIE EIN SCHNECKENHAUS
Das sich nach oben windende Beet wird
mit unterschiedlichen Füllböden ausgestattet.
Im untersten Viertel befindet sich
die nasse bis feuchte Wasserzone, welche
in die Feuchtzone übergeht. Sie bietet
einen sonnigen Standort mit humusreicher
Erde. Die Normalzone in der
oberen Hälfte der Kräuterspirale ist eher
halbschattig, humos und trocken. Am
obersten Punkt der Spirale befindet sich
die Mittelmeerzone, welche durchlässiges,
mageres und trockenes Erdreich bietet.
Die Kräuterspirale sollte frei an der Sonne
stehen, damit das System funktioniert.
Es darf weder ein Schattenwurf von
einem Baum noch vom Haus geben. Es
ist zudem günstig, die Kräuterspirale in
Nord-Süd-Richtung auszurichten – der
Teich wird dabei auf der Südseite angelegt.
Die Steine der Mauern speichern tagsüber
die Sonnenenergie und geben diese
dann nachts langsam an den Boden ab.
Durch die Möglichkeit, Wärme zu
speichern, können Nachtfröste bis zu
minus fünf Grad Celsius abgefangen
werden, denn die äusseren Mauern sorgen
für ein ausgeglichenes Kleinklima. Nach
Viele Kräuter lassen sich
bestens mit Blütenstauden
oder einjährigem Sommerflor
in der Spirale kombinieren.
(Foto: Envato)
32 NATURZYT
Damit die Kräuterspirale mit den
jeweils zur Klimazone passenden
Gewürzen bepflanzt werden kann,
muss man die Ansprüche der
verschiedenen Kräuter kennen.
(Foto pixelio.de)
NATUR BEWAHREN
welcher Seite sich die Spirale dreht,
spielt keine grosse Rolle; es empfiehlt
sich jedoch, die auf der nördlichen
Halbkreiskugel übliche Drehung gegen
den Uhrzeigersinn. Also so, wie die
Schneckenhäuser gedreht sind.
BLUMEN SORGEN FÜR FARBE
Bei der Bepflanzung der Kräuterspirale
ist besonders darauf zu achten, dass
die Kräuter entsprechend ihrer Bedürfnissen
an die richtige Stelle gesetzt
werden (siehe Box). Die Zwischenräume
der Mauern sollten mit niederen und
eher schwachwüchsigen Kräutern
bepflanzt werden. Grosswachsende
Kräuter mit langen Wurzeln wie
etwa Alant, Liebstöckel, Beinwell
und Meerrettich müssen ausserhalb
der Spirale gepflanzt werden. Auch
Wermut, dessen Wurzelausscheidungen
sich ungünstig auf das Wachstum
anderer Kräuter auswirken, setzt man
am besten separat. Für die Kräuterspirale
ebenfalls ungeeignet sind
Pfefferminze und Estragon, da sie
Wurzelausläufer bilden und mit der
Zeit die ganze Spirale überwuchern.
Ansonsten sind der Fantasie bei der
Bepflanzung keine Grenzen gesetzt.
Auf einer grossangelegten Kräuterspirale
finden neben Gewürz- auch
Heil-, Tee- und Wildkräuter Platz. Wer
es gerne bunt mag, kann zwischen die
Kräuter auch einjährigen Sommerflor
oder mehrjährige Polsterstauden
p fl a n z e n .
ORGANISCHER DÜNGER
Bei der Menge der vorgesehenen Kräuter
muss man etwas «pröbeln», als Faustregel
gelten bei einem Durchmesser von
drei Metern rund 15 Pflanzen. Kräuter
sind relativ anspruchslos und benötigen
wenig Pflege. Für ein gesundes, kräftiges
Wachstum und zur Bildung der Geschmacksstoffe
sind einige Kräuter
auf ausreichende Düngergaben angewiesen.
Da die meisten Kräuter gegessen
werden, ist von einem mineralischen
Dünger abzuraten, besser eignet sich
eine organische Nährstoffgabe. Giessen
muss man die Kräuterspirale nur anfangs
nach der Pflanzung. Durch den
Teich am Fuss der Spirale zieht die Erde
Wasser auf, dadurch kann man sich
das Giessen sparen.
Text Helen Weiss
NATURZYT 33
Buchtipps:
Wie baue ich eine Kräuterspirale?
Leitfaden für die Gartenpraxis
Irmela Erckenbrecht
Pala-Verlag 2006
ISBN 978-3-89566-220-1
ca. CHF 20.–
Neue Ideen für die Kräuterspirale
Themenspirale, Gestaltungsvorschläge
und Variationen
Irmela Erckenbrecht
Pala-Verlag 2008
ISBN 978-3-89566-240-9
ca. CHF 25.–
Die Mauern werden von
aussen nach innen
auf steigend gebaut. Dazu
eignen sich Feldsteine,
Kalksandsteine, Ziegel steine
oder auch Palisaden holz.
(Foto: pixelio.de)
Kräuterspiralen,
Terrassengärten & Co.
Claudia Holzer, Josef A. Holzer,
Jens Kalkhof
Leopold Stocker Verlag 2010
ISBN 978-3-7020-1260-1
ca. CHF 25.–
Schritt für Schritt zur Kräuterspirale
Mit etwas handwerklichem Geschick und geeignetem Material
können Sie eine Kräuterspirale selbst anlegen. Folgende Punkte
müssen Sie dabei beachten:
1. Suchen Sie sich einen
sonnigen, windgeschützten
Platz und stecken Sie einen
Kreis von zwei bis drei
Metern Durchmesser aus.
Mit Stöcken, Sägemehl oder
Schnur wird die Form aufgezeichnet
und markiert. Der
Raum zwischen den Mauern
der Kräuterspirale sollte circa
60 Zentimeter breit sein.
2. Der Boden im Kreisinnern
wird spatentief ausgehoben
und die Grube mit Kies aufgefüllt.
In der Mitte des
Kreises sollte die Höhe je
nach Durchmesser zwischen
80 Zentimeter und einem
Meter betragen.
3. Heben Sie nun am Ende
der Spirale ein rund 60
Zenti meter tiefes Loch für
den Teich aus, das sie
sorgfältig mit Teichfolie aus
dem Fachhandel auslegen.
Auf der Seite, die der Spirale
zugewandt ist, wird die
Folie mit Kies bedeckt.
Durch die Kapillarwirkung
der Erde entsteht so ein
feuchter Bereich.
4. Die Mauern werden, beginnend
vom Teich, von
aussen nach innen aufsteigend
gebaut. Dazu
eignen sich Feldsteine,
Kalksandsteine, Ziegelsteine
oder auch Palisadenholz.
Falls Sie die Mauern mit
runden Natursteinen bauen,
müssen Sie die Zwischenräume
gut mit Steinspickeln
auffüllen.
5. Füllen Sie während des
Schichtens der Mauern
schrittweise ein Humus-
Sandgemisch ein. Im unteren
Drittel der Spirale tragen
Sie zusätzlich eine Schicht
Humus auf. Im oberen Teil
sollte die Erde je hälftig mit
Sand gemischt werden.
6. Einige Kräuter können sich
gegenseitig nicht riechen,
deshalb sollte man bei der
Pflanzung der Spirale auf
gute Nachbarn achten.
Basilikum verträgt sich
schlecht mit der Weinraute,
Majoran und Oregano sind
ebenfalls kein gutes Paar.
Auch Schnittlauch und
Petersilie passen nicht zusammen.
Die Petersilie ist
sogar mit sich selbst unverträglich
und sollte daher
jedes Jahr einen neuen Platz
bekommen. Frühestens nach
drei Jahren darf sie wieder am
gleichen Standort wachsen.
Video
zum Bau
einer
Kräuterspirale:
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Richtige Platzierung für jedes Kraut
Damit die Kräuterspirale mit den jeweils zur Klimazone
passenden Gewürzen bepflanzt werden kann, muss man die
Ansprüche der verschiedenen Kräuter kennen. Folgende
Pflanzen passen ideal in die unterschiedlichen Bereiche:.
STANGENSELLERIE
(APIUM GRAVEOLENS)
Text Helen Weiss Fotos Envato
Wasserzone:
Schwerer, nasser bis feuchter Boden, sonnig
BRUNNENKRESSE (RORIPPA
NASTURTIUM-AQUATICUM)
Feuchtzone: Nährstoffreicher, lockerer und
feuchter Boden, sonnig
KERBEL
(ANTHRISCUS CEREFOLIUM)
Hat einen milden, feinen, würzigen
Geschmack. Er erinnert an Knollensellerie,
ist aber weniger intensiv. Die Blätter an den
Enden der Stangen duften intensiv.
SCHNITTKNOBLAUCH
(ALLIUM TUBEROSUM)
Verfügt über einen pfeffrig-scharfen Geschmack
und passt gut zu Gemüse und Salat. Sie ist reich
an Vitaminen und Mineralien. Wirkt blutreinigend,
harntreibend und schleimlösend.
Sein Geschmack lässt sich als mild, süsslich
und würzig, mit einem Hauch von Anis und
Fenchel, beschreiben. Er erinnert auch an
Petersilie und wird ebenso verwendet.
Schmeckt frisch nach Knoblauch. Er ist ein
guter Ersatz für Knoblauch, da er deutlich milder
ist. Viele erinnert der Geschmack an Bärlauch.
Ist verdauungsfördernd und appetitanregend.
BACHBUNGE
(VERONICA BECCABUNGA)
PETERSILIE
(PETROSELINUM CRISPUM)
RUCOLA
(ERUCA SATIVA)
Gilt als Heilpflanze für Blutreinigungskuren.
Blätter und junge Triebe haben einen
mild-würzigen Geschmack und eignen sich
bestens als frische Salatzutat.
Glattblättrige Arten sind aromatischer als
krausblättrige. Peterli liefert wertvolle
Inhaltsstoffe wie Vitamine der B-Gruppe,
Vitamin C, Folsäure und Carotinoide.
Hat einen kräftigen, pfeffrigen, leicht nussigen
und leicht scharfen Geschmack. Er wird zum
Würzen oder als Salat verwendet und liefert
zahlreiche Vitamine und Mineralstoffe.
SAUERAMPFER
(RUMEX ACETOSA)
ZITRONENMELISSE
(MELISSA OFFICINALIS)
DILL
(ANETHUM GRAVEOLENS)
Schmeckt säuerlich-frisch und erinnert an
grünen Apfel. Sein Geschmack entsteht
durch den Gehalt an Oxalsäure. Er ist reich
an Vitaminen, Eisen und Mineralstoffen.
Frisch, intensiv und zitronig im Aroma,
passt Zitronenmelisse gut zu Fisch,
Geflügel, Salaten und leichten Gemüsegerichten.
Sie ist auch als Tee beliebt.
Ist eine vielseitige Gewürzpflanze, würzt
Fisch, verfeinert Salate, Suppen und alle
Gurkengerichte. Als Heilpflanze wird er bei
Magen-Darm-Beschwerden eingesetzt.
36 NATURZYT
Normalzone:
Humoser und trockener Boden, halbschattig
PIMPINELLE
(SANGUISORBA MINOR)
Mittelmeerzone: Durchlässiger, magerer und
trockener Boden, sehr sonnig
ROSMARIN
(ROSMARINUS OFFICINALIS)
THYMIAN
(THYMUS VULGARIS)
Passt gut in Salat und Suppen, kann in Essig
eingelegt oder mit Quark gemischt werden.
Die gefiederten Blätter sollten nur frisch
verwendet und nicht mitgekocht werden.
Ist ein Allrounder und wird zu Fleisch, Fisch
und Gemüse verwendet. In der Naturheilkunde
wird Rosmarin bei Verdauungsbeschwerden,
Rheuma und Kreislaufproblemen eingesetzt.
Als ätherisches Öl wirkt Thymian antibakteriell,
schleimlösend und entzündungshemmend. In
der Küche ist er ein Allrounder und eignet sich
perfekt für Gerichte mit langen Garzeiten.
KORIANDER
(CORIANDRUM SATIVUM)
YSOP
(HYSSOPUS OFFICINALIS)
SALBEI
(SALVIA OFFICINALIS)
Beim Kraut scheiden sich die Geister: Manche
mögen Koriander, andere können ihn nicht
riechen. Die Samen sind deutlich milder und
schmecken herbwürzig und süsslich.
Hat einen würzigen, leicht bitteren
Geschmack, der an Rosmarin und Salbei
erinnert. Frischer Ysop schmeckt übrigens
deutlich aromatischer als getrockneter.
Als Heilpflanze hilft Salbei vor allem bei Halsund
Rachenbeschwerden. Salbei schmeckt
intensiv würzig und aufgrund der enthaltenen
Gerbstoffe leicht bitter bis adstringierend.
ECHTE KAMILLE
(MATRICARIA RECUTITA)
LAVENDEL
(LAVANDULA ANGUSTIFOLIA)
MAJORAN
(ORIGANUM MAJORANA)
Hilft bei Magen- und Darmbeschwerden sowie bei
Entzündungen. Sie besitzt einen starken, charakteristischen
Geruch. Blätter können in den Omelettenteig
oder in Kräuterquark gegeben werden.
Alle Pflanzenteile duften blumig und rosmarin -
ähnlich. Lavendel kommt als Heilpflanze, in
der Küche und in der Kosmetik zum Einsatz.
Vertreibt Mücken und Fliegen.
Fein dosiert rundet Majoran Gemüsegerichte,
Aufläufe, Bratkartoffeln ab. Er schmeckt
süsslich, erdig und hat eine blumige Note.
Wird auch für Tees und Salben verwendet.
SCHNITTLAUCH
(ALLIUM SCHOENOPRASUM)
OREGANO
(ORIGANUM VULGARE)
CURRYKRAUT
(HELICHRYSUM ITALICUM)
Liefert wichtige Vitamine sowie Carotinoide
und wertvolle Mineralstoffe. Sein typisches
Aroma entsteht durch ätherische Öle mit
flüchtigen Schwefelverbindungen.
Schmeckt würzig-herb, kräftig und leicht
bitter. Er hat ein intensives Aroma mit einer
rauchigen Note und ist ideal zum Würzen
von Mittelmeer-Klassikern wie Pizza.
Schmeckt würzig und süsslich mit Anklängen
von Curry, Kampfer, Zitrone und Pfeffer. In
Gerichten sollte es als ganzer Zweig nur kurz
mitgegart und dann entfernt werden.
NATURZYT 37
Leckere Häppchen
URDINKEL-GEMÜSE-EMPANADAS
Zutaten (für ca. 20 Stück)
Zubereiten: ca. 30 Minuten
Kühl stellen: ca. 1 Stunde
Backen: ca. 15 Minuten
1 Ausstecher von 15 cm Durchmesser
Backpapier, für die Bleche
TEIG
350 g UrDinkel-Weissmehl
½ TL Salz
½ TL Backpulver
175 g Butterstückchen, kalt
2 Eier
evtl. wenig Rahm
FÜLLUNG
1 kleine Zwiebel, fein gehackt
2 Knoblauchzehen, gepresst
2 EL Butter
300 g gemischtes Gemüse,
z.B. Karotten,
Frühlingszwiebeln,
Peperoni, klein gewürfelt,
grüne Erbsen
100 g Mascarpone
½ Ei, verquirlt
1 Bund Schnittlauch,
fein geschnitten
Salz, Pfeffer
½ Ei, verquirlt, zum Bestreichen
Für den Teig Mehl, Salz und Backpulver
mischen, mit Butter feinkrümelig
reiben. Eier und Rahm verquirlen,
zugeben, zu einem Teig zusammenfügen,
nicht kneten. Zugedeckt
1 bis 2 Stunden kühl stellen.
Für die Füllung Zwiebeln und
Knoblauch in der Butter andünsten,
Gemüse kurz mitdünsten, auskühlen
lassen. Mascarpone, Ei und Schnittlauch
untermischen, würzen.
Teig 3 mm dick ausrollen und
Rondellen ausstechen, Füllung in
die Mitte geben. Teigrand mit wenig
Ei bestreichen. Empanadas formen,
auf das mit Backpapier belegte Blech
legen, mit restlichem Ei bestreichen.
Empanadas in der Mitte des auf
200 °C vorgeheizten Ofens 15 bis
20 Minuten backen. Heiss, lauwarm
oder ausgekühlt servieren.
Tipps: Mit Hot Ketchup und mit
gehackter Petersilie bestreut oder
einem Kräuterquark servieren. Je
nach Saison anderes Gemüse verwenden.
Zusätzlich geriebenen Käse
zur Füllung geben. Nach Belieben
mit fein gehacktem gekochtem
Braten, Schinken oder Speck füllen.
Judith Gmür-Stalder aus Sumiswald im Emmental
war ursprünglich Hauswirtschaftslehrerin und
arbeitet heute als selbständige Rezept autorin,
Foodstylistin und Redaktorin für verschie dene Zeitschriften.
Sie betreut die kulinarische Website der
Interessen gemeinschaft IG Dinkel und ist regelmässig
als Kursleiterin für UrDinkel- Kurse unterwegs.
Weitere Rezepte für süsse Desserts und feine
Leckereien sowie Infor mationen zu den Rezept -
büchern von Judith Gmür-Stalder finden Sie auf
www.urdinkel.ch
38 NATURZYT
NATURZYT kocht
URDINKEL-ROHSCHINKEN-
SCHNECKEN
Zutaten (für ca. 48 Stück)
8 UrDinkel-Lasagneblätter,
ca. 110 g
ca. 200 g Kräuterfrischkäse
3–4 EL Rahm/Sahne
8 Scheiben Rohschinken,
ca. 100 g
Zahnstocher
Die Lasagneblätter im Salzwasser
al dente kochen, abgiessen, mit
kaltem Wasser abschrecken, flach
auf die Arbeitsfläche legen.
Kräuterfrischkäse und Rahm
glattrühren.
Lasagneblätter mit Kräuterfrischkäse
bestreichen. Mit einer Scheibe
Rohschinken belegen, satt aufrollen.
Rollen in etwa 2 cm breite Schnecken
schneiden. Nach Belieben mit
Zahnstochern fixieren.
Tipps: Rohschinken-Schnecken
erst kurz vor dem Servieren
zubereiten! Kräuterfrischkäse durch
einen anderen Frischkäse oder
Kräuterquark ersetzen.
URDINKEL-NACHOS
Zutaten (für 6–10 Personen)
Zubereiten: ca. 50 Minuten
Kühl stellen: ca. 2 Stunden
Backen: ca. 25 Minuten
Backpapier
NACHOS
200 g UrDinkel-Halbweissmehl
100 g Maismehl oder feiner
Rapidmais
1–2 TL Curry, Schärfe nach
Belieben
½ TL Paprika, ¾ TL Salz
½ TL Backpulver
ca. 1 ¼ dl /125 ml Wasser
50 g Butterstückchen
2 EL Rapsöl
GEWÜRZÖL
4 EL Mandel- oder Olivenöl
je ½ TL Paprika und Curry
wenig Salz
Alle Zutaten für die Nachos zu
einem Teig zusammenfügen, nicht
kneten. Zugedeckt 2 Stunden kühl
stellen.
Alle Zutaten für das Gewürzöl
verrühren.
Backofen auf 200 °C vorheizen.
Teig halbieren, zwischen Backpapieren
mit wenig Mehl 1 bis 2 mm
dünn ausrollen und mit Backpapier
auf die Bleche ziehen. Bleche
zusammen in den Ofen schieben
und Nachos bei 200 °C 8 bis 10
Minuten backen. Mit dem Gewürzöl
bestreichen, in Dreiecke schneiden.
Das obere Blech unten und das
untere Blech oben in den Ofen
schieben. Nachos weitere 8 bis 12
Minuten knusprig backen.
Auskühlen lassen.
Tipps: UrDinkel-Nachos können
trocken und kühl 2 bis 3 Wochen
aufbewahrt werden.
Nach Belieben mit Hummus,
Tomatensauce, Avocadocreme,
Crème fraîche oder Kräuterquark
servieren.
NATURZYT 39
Wilde Nachbarn – Tiere im Siedlungsraum
Lebendige Nacht
Wenn wir schlafen, wird es draussen lebendig:
Fledermäuse, Eulen und Glühwürmchen übernehmen
die Bühne. Unzählige Tiere sind auf
die Dunkelheit angewiesen, doch künstliches
Licht bringt ihre Welt aus dem Gleichgewicht.
Wir Menschen sind an
das Leben am Tag
angepasst. Wir gehen
nach draussen, wenn
die Sonne den Weg erhellt, und bleiben
zu Hause oder im Licht der Laternen,
wenn sie untergeht. Dabei sind wir
uns selten bewusst, dass genau diese
Dunkelheit eine unglaubliche Vielfalt
an Leben beherbergt. In der Dunkelheit
schleichen Füchse durchs Quartier,
Fledermäuse jagen lautlos durch die
Luft, Nachtfalter suchen duftende
Blüten.
40 NATURZYT
Igel können in einer
Nacht mehrere
Kilometer zurücklegen.
(Foto: Fabio Bontadina/swild.ch)
Fledermäuse sind ganz besondere
Vertreter der nächtlichen Tierwelt. In
der Schweiz leben 30 Arten, von der
winzigen Zwergfledermaus, so schwer
wie ein Zuckerwürfel, bis zum zehnmal
so schweren Grossen Mausohr. Mit ihrem
feinen Gehör und der Echoortung orten
sie Insekten im Flug und vertilgen pro
Nacht mehrere Tausend davon. Damit
leisten sie einen wertvollen Beitrag zur
natürlichen Schädlingsbekämpfung.
Auch Eulen sind perfekt an das Leben in
der Dunkelheit angepasst. Ihre Augen
sind riesig im Vergleich zum Kopf, ihr
Gehör unglaublich präzise. Die Schleiereule
etwa kann ihre Beute selbst bei
völliger Dunkelheit perfekt durch das
Gehör orten, sogar unter einer Schneeschicht.
Der lautlose Flug der Eulen ist im
Tierreich einzigartig. Viele dieser Tiere
übernehmen wichtige Aufgaben: Sie bestäuben
Pflanzen, fressen Insekten, verbreiten
Samen oder sorgen für das natürliche
Gleichgewicht im Wald, auf Wiesen
und auch im Siedlungsraum. Ohne ihre
stille, oft unbemerkte Arbeit würde
unser Ökosystem aus dem Takt geraten.
FASZINIERENDE FÄHIGKEITEN
Warum leben eigentlich so viele Tiere
im Schutz der Dunkelheit? Ein wichtiger
Grund ist die geringere Gefahr, von
Fressfeinden entdeckt zu werden. Im
Umkehrschluss sind viele Beutegreifer
nachts unterwegs, weil Beutetiere nur
nachts ihre Verstecke verlassen. Wer gut
getarnt oder besonders leise ist, bleibt
oft unentdeckt. Doch um im Dunkeln
zurechtzukommen, braucht es spezielle
Fähigkeiten, und genau hier zeigen viele
Tierarten wahre Meisterleistungen.
Besonders grosse und empflindliche
Augen gehören zur Strategie vieler
nachtaktiver Tiere. Eulen, Wildkatzen
NATUR BEWAHREN
Jedes Abo hilft …
NATURZYT abonnieren
und mit uns unsere Natur
schützen.
Der Waldkauz ist die häufigste
Eulenart in der Schweiz.
(Foto: Marlene Schwarzfischer/
stadtwildtiere.ch)
DIE BEWOHNER DER NACHT
Ob während der Dämmerung, in der
der Nacht, im Mondschein oder in
dessen Schatten: Wenn der Tag sich
dem Ende neigt, beginnt das Leben für
tausende Arten. In der Schweiz sind
rund 80 Prozent der Säugetiere nachtaktiv.
Dazu gehören zum Beispiel
Füchse, Dachse, Marder, Fledermäuse,
Mäuse, Siebenschläfer oder Igel. Auch
etwa 70 Prozent der einheimischen
Schmetterlinge, über 2500 Arten, fliegen
nachts. Und sie alle erfüllen wichtige
Rollen in unseren Ökosystemen.
Das Magazin NATURZYT schreibt nicht nur über unsere Natur, damit Sie diese näher
erfahren und erleben können, sondern damit Sie, gemeinsam mit uns, unsere Natur
besser bewahren und schützen lernen. Deshalb unterstützt NATURZYT auch wichtige
Naturprojekte mit einem Teil der Abo-Einnahmen. Seit Januar 2024 unterstützen wir
mit unseren Abonnenten unsere Wildtiere im Siedlungsraum zusammen mit dem
Verein StadtNatur und seinen Projekten «StadtWildTiere» und «Wilde Nachbarn».
Mehr zum Verein StadtNatur unter www.naturzyt.ch/naturprojekte-unterstuetzen.
Jedes Abo hilft! Von Januar 24 bis April 2025 konnten CHF 8867.60 an den
Verein StadtNatur und seine Projekte überwiesen werden. Werden Sie Abonnent
und unterstützen Sie mit NATURZYT wichtige Naturprojekte.
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NATURZYT 41
Waldkäuze sind am Tag
meist gut versteckt.
(Foto:Judith Niggli/wildenachbarn.ch)
Mückenfledermäuse gehören zu den
kleinsten Fledermäusen der Schweiz.
(Foto: Marko König/swild.ch)
Füchse in der Stadt erkunden
nachts die Strassen.
(Foto: Fabio Bontadina/swild.ch)
oder Nachtfalter sehen deutlich besser
als wir Menschen im Dunkeln. Auch
schwaches Licht, wie von Mond und
Sternen, reicht für eine beeindruckend
gute Sicht bei Nacht. Andere Tiere, wie
Maulwürfe oder Spitzmäuse, verlassen
sich stärker auf ihren Geruchssinn oder
auf Tastorgane. Wirklich beeindruckend
ist die Echoortung der Fledermäuse. Sie
senden Ultraschallrufe aus, die für uns
nicht hörbar sind, und erkennen an den
Echos selbst kleinste Beutetiere oder haardicke
Hindernisse im Flug.
Nachtaktive Arten haben auch spannende
Strategien zur Kommunikation
entwickelt. Manche Fische und Insekten
leuchten durch sogenannte Biolumineszenz.
In unseren Breitengraden ist zum
Beispiel das Glühwürmchen bekannt, das
Lichtsignale aussendet, um Partner anzulocken.
Einige Falter können sich mit Hilfe
von Gerüchen über mehrere Kilometer
Entfernung finden. Das Leben in der Nacht
ist ein perfekt eingespieltes Zusammenspiel
aus Sinnesleistungen, Tarnung und
ausgeklügelter Kommunikation.
WENN DIE NACHT ZUM TAG WIRD
Doch die Nacht ist längst nicht mehr so
dunkel, wie sie einmal war. Weltweit leben
heute rund 80 Prozent der Menschen unter
einem lichtverschmutzten Himmel. In
Europa sind es sogar fast 100 Prozent. In
der Nähe von Städten und Dörfern ist
die Helligkeit oft hunderte Male stärker
als bei einer klaren Vollmondnacht. Das
Problem wächst: Mit zunehmender
Urbanisierung und Technisierung hat
Lichtverschmutzung in den letzten Jahrzehnten
stetig zugenommen. Strassenlampen,
Werbetafeln, Scheinwerfer und
Gartenbeleuchtungen leuchten oft weit
über das hinaus, was tatsächlich nötig
wäre. Viel Licht strahlt nach oben oder
zur Seite, statt nur dorthin zu beleuchten,
wo es wirklich gebraucht wird. Häufig
brennen die Lichter die ganze Nacht
durch. Diese Entwicklung betrifft nicht
nur den Blick in den Sternenhimmel,
sondern verändert ganze Lebensräume.
Die natürliche Dunkelheit, einst ein fester
Teil des Tagesrhythmus, ist vielerorts
verschwunden.
VERWIRRTE ÖKOSYSTEME
Für viele Tiere ist künstliches Licht eine
ernsthafte Bedrohung, denn sie erkennen
die Jahreszeit anhand der Tagesdauer und
sind auf die Dunkelheit der Nacht angewiesen.
Insekten etwa werden von Strassenlaternen
und Leuchtreklamen regelrecht
angezogen und umkreisen sie endlos. Statt
ihre Energiereserven für die Partnersuche
und Fortpflanzung zu verwenden, irren
sie herum bis zum Erschöpfungstod.
Die meisten Fledermäuse meiden helle
Bereiche, ihre gewohnten Flugrouten
werden durch Beleuchtung unterbrochen.
Einige Arten sind so sensibel, dass sie
sogar in natürlicher Dunkelheit den
Schatten des Mondes aufsuchen. Nur einzelne
Arten wie die Zwergfledermaus
nutzen Lichtquellen, um dort Insekten zu
jagen. Zugvögel können in Lichtkuppeln,
welche sich besonders bei Nebel über
Städten bilden, die Orientierung verlieren
und mit Gebäuden kollidieren. Auch
Fische reagieren empfindlich auf nächtliche
Beleuchtung in Uferzonen. Der
gestörte Tag-Nacht-Rhythmus bringt
auch hormonelle Prozesse durcheinander
und hat weitreichende Folgen für Fortpflanzung,
Nahrungssuche und Überleben.
NACHTDUNKELHEIT BEWAHREN
Um die Dunkelheit zu bewahren, kann
jede einzelne Person einen wertvollen
Beitrag leisten. Vermeiden Sie Dauerbeleuchtung
und schaffen Sie dunkle
Ecken im Garten. Gut eingestellte Bewegungssensoren
sorgen dafür, dass Licht
nur dann leuchtet, wenn es wirklich gebraucht
wird. Verwenden Sie warmweisses
Licht statt grelle, kaltweisse Lichter und
richten Sie Lampen gezielt nach unten.
So wird nur beleuchtet, was nötig ist, und
die Umgebung bleibt dunkel. Viele betroffene
Arten leben auf kleinräumigem
Gebiet. Daher können bereits einzelne
lichtbefreite Gärten, Pärke oder Balkone
neuen Lebensraum bieten.
NACHT ERLEBEN
Die Dunkelheit lädt ein, die Welt neu zu
entdecken. Bei einem Nachtspaziergang
im Mondlicht treffen Sie überraschend
viele Tiere und erleben dabei Geräusche,
Düfte und Bewegungen intensiver als
sonst. Ein Abend mit Mond- oder Kerzenlicht
auf dem Balkon gibt Ihnen besinnliche
Eindrücke über verborgene Welten.
Mit etwas Übung und den richtigen Einstellungen
für Langzeitbelichtung gelingen
sogar mit einem gewöhnlichen Handy
tolle Nachtaufnahmen. Kamerafallen,
Fledermausdetektoren oder einfache
Mikrofone können versteckte Nachtaktivitäten
sichtbar machen. Wer bewusst
atmet, riecht vielleicht die Nachtdüfte von
Geissblatt, Jasmin oder Nachtkerze. Wenn
Sie Wildtiere sichten, können Sie diese
auf der Meldeplattform wildenachbarn.ch
melden und damit einen Beitrag zu deren
Schutz leisten.
Text Manuel Oberhänsli,
Katja Rauchenstein
42 NATURZYT
Artporträt:
Grosses Glühwürmchen
In Sommernächten können mit etwas
Glück die grünen Lichter der Grossen
Glühwürmchen beobachtet werden.
Die leuchtenden Weibchen versuchen
so, die Männchen für die Paarung auf
sich aufmerksam zu machen. Die Leuchtzeit
der Weibchen erstreckt sich etwa
von Juni bis Juli über 4 Wochen. Dabei
kann man die Glühwürmchen am besten
an dunklen Stellen in Parkanlagen, alten
Gärten, an Waldrändern oder in der
Nähe von Feuchtgebieten in Bodennähe
beobachten. Sie leuchten hauptsächlich
von Sonnenuntergang bis etwa Mitternacht.
Ausgewachsene Männchen sind
mit 10–12 mm kleiner und besitzen
Flügel. Adulte Weibchen hingegen
erreichen 15–20 mm, sind flugunfähig
und erinnern in ihrem Aussehen an
die Larvenstadien. Den Grossteil
ihres Lebens verbringen Glühwürmchen
jedoch als Larve (zirka 2–3 Jahre).
In dieser Zeit leben sie räuberisch
und ernähren sich hauptsächlich
von Nackt- und Gehäuseschnecken,
die sie mit einem Giftbiss lähmen.
Später, im geschlechtsreifen Stadium,
nehmen sie keine Nahrung mehr
zu sich.
In der heutigen Zeit gibt es einige
menschliche Einflüsse, die das Grosse
Glühwürmchen belasten. Wegen der Lichtverschmutzung
finden sich die Tiere oft
nicht und sterben, bevor sie sich fortpflanzen
können. Zudem verringern Massnahmen
zur Schneckenbekämpfung das
Nahrungsangebot und Pestizide wirken
auch auf die Glühwürmchen. Verzicht
auf Gifte und künstliche Beleuchtung
sind daher wichtige Schritte zum Schutz
dieser Art.
Beim Grossen Glühwürmchen leuchten nur die Weibchen.
(Foto AdobeStock)
STECKBRIEF
Art:
Grosses Glühwürmchen
(Lampyris noctiluca)
Lebensraum:
An Waldrändern, auf Wiesen,
in Gärten und Parks
Text Manuel Oberhänsli, Katja Rauchenstein
Der Grossteil der Schmetter linge
in der Schweiz ist nachtaktiv.
(Foto: Willi Bührer/
wildenachbarn.ch)
Verein StadtNatur
Der Verein StadtNatur besteht seit 2013
mit dem Ziel, die Natur in Siedlungsräumen
sichtbar zu machen, zu schützen
und zu fördern. Viele Menschen sind
sich nicht bewusst, wie lebendig es vor
ihrer Haustüre zu- und hergeht. Das
möchte der Verein ändern, denn wer die
Vielfalt an Wildtieren im Siedlungsraum
nicht kennt, kann sie auch nicht
schützen. Im Gegenteil: Solche Wissenslücken
führen dazu, dass immer mehr
Lebensräume von Wildtieren zerstört
werden. Mit den Projekten «StadtWild-
Tiere» und «Wilde Nachbarn» werden
gemeinsam mit der Bevölkerung Wildtierbeobachtungen
gesammelt, um die
Wildtiere im Siedlungsraum sichtbar
zu machen und deren Verbreitung
zu erforschen. Zusätzlich werden in
vielen Regionen der Schweiz Exkursionen,
Schulprojekte und Forschungsarbeiten
durchgeführt, bei denen sich
die Bevölkerung aktiv beteiligen kann.
Durch eine enge Zusammenarbeit
mit Behörden fliessen die Erkenntnisse
in die Stadtplanung mit ein, damit
Eichhörnchen, Igel, Wildbienen und
Co. auch in Zukunft einen Platz in unseren
Dörfern und Städten haben.
www.stadtwildtiere.ch
www.wildenachbarn.ch
NATURZYT 43
Durchatmen und geniessen: Der Weg
zum Lago d’Alzasca ist streng, dafür
wird man belohnt mit einer Perle von
Bergsee.
Perle in Tessiner Wildnis
Bergseen sind für jeden Wanderer reizvoll. Der Lago d’Alzasca im
Maggiatal ist einer der schönsten seiner Art, die dazugehörende
Berghütte ein kulinarisches Erlebnis. Beides muss aber hart erarbeitet
sein. Eine Zweitagestour in die Tessiner Wildnis.
44 NATURZYT
Eintauchen in die
Tessiner Wildnis. Auf
der Hängebrücke geht’s
über die Maggia.
Bei der Alp Soladino
ist Rasten angezeigt.
Für die einen ist er der schönste Bergsee des
Tessins, andere erklären ihn zur Perle des
Maggiatals, wieder andere handeln ihn als
Wandergeheimtipp, und so mancher Fischer
schwärmt vom reichen Bestand an Regenbogenforellen
und Alpensaiblingen. Kurz: Wer den Lago d’Alzasca
gesehen hat, ist begeistert. Er ist aber auch ausgesprochen
malerisch. Vom Wind zerzauste Lärchen und Moore in
allen Grüntönen säumen sein Ufer, ein Kranz schroffer
Berge spiegelt sich im tiefblauen Wasser, manch moosbewachsener
Fels spendet dem Wanderer einen bequemen
Sitzplatz.
Die Sache hat einen einzigen Haken: Wer ihn sehen
will, den Lago d’Alzasca im Maggiatal, muss viele
Schweisstropfen lassen. Der See liegt zwar «nur» auf
1855 Meter Höhe. Doch der Ausgangspunkt der Wanderung,
das Dorf Someo, bringt es gerade mal auf
378 Meter. Macht exakt 1480 Höhenmeter Aufstieg
unter der Tessiner Sonne. Zum Glück spendet der
Wald auf weiten Teilen der Tour Schatten.
NICHT IN DIE HÖHE BLICKEN
Unten im Tal ist von der bevorstehenden Strapaze
noch nichts zu spüren. Der Weg ist zu Beginn topfeben.
Er führt uns erst auf einer 380 Meter langen Seilbrücke
über die spärlich fliessende Maggia, dann schlängelt er
neckisch durch lichten Auenwald. Die Felsen, die zu
seiner Linken stetig näher rücken, umtänzelt er gekonnt.
Als wollte er uns davor bewahren, über die steile Talseite
in die Höhe zu schauen; dorthin, wo der Lago
d’Alzasca und die Alzascahütte auf uns warten.
375. Ein wenig erstaunt betrachten wir die Zahl, die
mit einem Mal an einem Felsen neben dem Wanderweg
prangt. Während wir uns nach deren Sinn fragen, liefert
der Weg die Antwort. Es beginnt zu steigen, und zwar
Noch mehr Wildnis:
Abstieg ins Valle di Vergeletto,
ein Seitental des Valle Onsernone.
zünftig. Die Zahl war die Höhenangabe zum Talboden
als Erinnerung für jene, die sie seit dem Start in Someo
vergessen hatten.
Vor uns liegen jetzt 700 Höhenmeter Treppensteigen.
Treppensteigen? Richtig. Früher scheuten die Bauern
keinen Aufwand, an Weideland für ihre Kühe, Rinder,
Ziegen, Schweine und Schafe zu kommen. Und gutes
Weideland lag nicht unten im Schwemmgebiet der
Maggia, sondern oben in den Bergen, zum Beispiel auf
der Alp Alzasca, einer der grössten Weiden im Tal.
Also bauten die Maggiataler einen kühnen Steg
durch die senkrechte Felswand, mit Tritten, Brücken
und freistehenden Treppenanlagen. Eine dieser Anlagen
trägt die Jahreszahl 1734.
NATURZYT 45
In der Capanna Alzasca
lebt es sich vorzüglich, man
wird rundum verwöhnt.
Treppen, Treppen, Treppen.
Unzählige führen vom
Talboden hinauf zur Alp
Soladino.
EIN WASSERFALL OHNE WASSER
Der aufwendig ausgebaute Weg sowie die imposanten
Tiefblicke auf die Maggia und die Dörfer im Tal faszinieren,
ganz im Unterschied zum Soladino-Wasserfall,
dem einst schönsten Wasserfall weit und breit. Sein
Wasser wird zur Stromproduktion genutzt, gelassen hat
man ihm ein kümmerliches Rinnsal, über das eine
elegant geschwungene Natursteinbrücke führt.
Trotzdem lohnt sich ein Blick auf das steile Bachbett.
Durch das Val Soladino wurde früher Holz geflösst. Ein
Rechen beim grossen Felsen verhinderte, dass die
Stämme mit dem Wasserfall zu Tal donnerten.
Auf der Alp Soladino hat das Treppensteigen ein
Ende. Wir werden von Ziegen begrüsst, die hier den
Sommer verbringen. Eine freundliche Sennin bietet
uns den dazugehörenden Käse zum Probieren an. Er
schmeckt wunderbar und stärkt uns für die Rückkehr
in die Wildnis. Zwischen mannshohen Farnen und
Tipps und Infos
Wanderroute: Someo–Cascata del Soladino–Rotonda–Corte di Fondo–
Capanna Alzasca (Übernachtung)–Lago d’Alzasca–Bocchetta di Doia–
Alpe di Bietri–Monte–Gresso.
Varianten: Von der Bocchetta di Doia statt nach Gresso nach Vergeletto
absteigen. Eine lange Tour führt zudem vom Lago d’Alzasca über die
Bocchetta di Cansgei und den Lago di Sascola nach Cevio.
Anforderungen: Die Bergwanderung erfordert Kondition und sicheren
Tritt. Die Wanderzeit beträgt am ersten Tag fünf Stunden, am zweiten
Tag vier. Der Abstieg nach Vergeletto ist etwas kürzer. Für die Tour
nach Cevio muss mit knapp sechs Stunden Wanderzeit gerechnet
werden. Der Abstieg zum Lago di Sascola ist steil und anspruchsvoll.
An- und Rückreise: Mit Zug und Bus über Locarno nach Someo.
Rückfahrt mit dem Postauto ab Gresso und Vergeletto nach Locarno.
Achtung: wenige Kurse.
Einkehr und Übernachtung: Restaurants in Someo, Vergeletto,
Gresso und Russo. Übernachtung mit Halbpension in der Capanna
Alzasca. Reservation: T 091 753 25 15 oder www.capannaalzasca.ch
Karten: Swisstopo-Wanderkarten 1:50 000, Blätter Valle Antegorio (275T)
und Val Verzasca (276T); Swisstopo-Landeskarte 1:25 000, Blätter Bosco
Gurin (1291), Maggia (1292), Comologno (1311) und Locarno (1312).
vorbei an knorrigen Birken stapfen wir weiter der
Alzascahütte entgegen.
FREIWILLIGEN-POWER
Die Alzascahütte ist ein Bijou. Einst ein schmuckloser
Kuhstall, hat sie der SAC Locarno zu einem urgemütlichen
Nest ausgebaut. Geführt wird sie von Mai bis
Oktober von Freiwilligen; mit ihren 30 Plätzen ist sie zu
klein für eine kommerzielle Bewirtschaftung. Die Hüttenteams
geben alles, was an Kochkünsten und Gastfreundschaft
in ihnen steckt. Und so isst man hier oben
besser als in manch teurem Speiselokal. Unvergesslich ist
auch die Dusche mit Panoramablick über das Maggiatal.
Erfrischen könnten wir uns ebenso im Lago
d’Alzasca. Der Höhepunkt unserer Wanderung liegt
eine halbe Stunde oberhalb der Hütte. Sein Wasser
ist aber reichlich kühl, das Wetter heute launisch.
Also begnügen wir uns mit einem Sonnenbad unter
den Lärchen, schauen den Fischern zu und lassen
uns von der Stille einlullen.
DOCH KEIN NATIONALPARK
Der zweite Tag bringt uns noch tiefer in die Tessiner
Wildnis. Die Wanderung über die Bocchetta di Doia und
der Abstieg über die Alpe di Bietri nach Gresso ähneln
einer Expedition in den Dschungel. Dunkle Wälder,
tiefe Schluchten, verlassene Weiden und unzählige
Exemplare Purpurenzian zeichnen die Landschaft.
Wir sind unterwegs im Valle di Vergeletto, einem
Seitental des abgelegenen Valle Onsernone.
Die Gegend ist so einsam, dass hier ein neuer Nationalpark
hätte entstehen sollen, der Parco Nazionale del
Locarnese. Doch die Menschen fürchteten die Einschränkungen,
die der neue Park mit sich gebracht hätte,
und lehnten das Projekt 2018 ab. Im Ristorante della
Posta in Russo, wo wir auf der langen Postautofahrt von
Gresso nach Locarno eine Pause einlegen, können wir
darüber sinnieren. Bei Gnocchi und einem Glas Merlot.
Einzigartig ist die Region sowieso, Park hin oder her.
Text/Fotos Daniel Fleuti
46 NATURZYT
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Natur im Sommer
Sommer im Ber
Die Region Bern besticht mit den gezackten Graten von Eiger,
Mönch und Jungfrau, blühenden Bergwiesen, rauschenden
Wasserfällen, kristallklaren Bergseen und artenreichen Wäldern.
48 NATURZYT
Eiger, Mönch und Jungfrau
von der Schynige Platte – ein
Ausgangspunkt für unvergessliche
Sommerwanderungen und den
farbenprächtigen Alpengarten.
NATUR ERLEBEN
ner Oberland
NATURZYT 49
Der Arnensee liegt inmitten einer prachtvollen Bergwelt
unweit von Gstaad. Ein flacher Rundweg führt um den
See und beinhaltet einen Waldlehrpfad mit viel Wissenswertem
über die Bäume.
Der Blausee im Kandertal gilt
als einer der schönsten Seen
der Schweiz. Fast so schön
sind die Spazierwege durch
den grossen Wald mit knorrigen
Bäumen und moosbewachsenen
Felsen.
50 NATURZYT
Imposanter Ausblick bei Wanderungen
rund um Brienz auf den Brienzersee.
NATUR ERLEBEN
Das nur im Sommer zugängliche
Gasterntal oberhalb Kandersteg im
Berner Oberland ist ein naturbelassenes
Hochtal von grosser landschaftlicher
Schönheit.
Bevor in der Hauptstadt Bern
die politischen Debatten
der Sommersession beginnen,
entfaltet sich die Berner
Landschaft als lebendige Bühne aus
Farben, Formen und Klängen. Wenn
sich der Morgendunst langsam aus den
Tälern hebt und die ersten Sonnenstrahlen
über die gezackten Grate von
Eiger, Mönch und Jungfrau gleiten,
beginnt ein neuer Tag voller Leben.
WIE AUS DEM BILDERBUCH
Auf den Bergwiesen surren die Insekten
von Blüte zu Blüte – denn jetzt präsentiert
sich die alpine Pflanzenwelt in
verschwenderischer Pracht. Die Hänge
leuchten in Rosa, Blau und Gelb: Alpenrosen,
Enzian, Arnika und Bergastern
schmücken die Wegränder, während
zartes Edelweiss seinen Platz zwischen
Felsritzen behauptet. Auf den höher
gelegenen Matten gedeihen Polsterpflanzen,
die sich den Bedingungen
über 2000 Metern angepasst haben.
NATURZYT 51
Im Lauterbrunnental mit seinen
tosenden Wasserfällen, Flüssen und
majestätischen Bergen zeigt sich Ende Juni
bis Mitte Juli eine blumige Vielfalt.
Der malerische Hinterstocksee
auf der Rundwanderung
Oberstocksee und Hinterstocksee
im Simmental unterhalb des
Stockhorns.
52 NATURZYT
Mehr Natur erleben auch
auf www.NATURZYT.ch
Die Natur im Sommer erleben
GENUSSWANDERUNG
IM HERZEN DER SCHWEIZ
Die Genusswanderung auf Melchsee-
Frutt verbindet Wanderabenteuer mit
kulinarischen Highlights inmitten
einer beeindruckenden Berglandschaft.
Auf frei wählbaren Wanderrouten
erwartet dich in drei Gasthäusern
ein leckeres «Znyyni», ein stärkendes
«Zmittag» und ein genussvolles
«Zaabig». Du wählst die Route, wir
sorgen für den Genuss! CHF 67.00 pro
Person. Im Angebot inkl. ist die Gondelbahnfahrt
sowie 3 Verpflegungen.
www.melchsee-frutt.ch
MIT DEM CABRIO-POSTAUTO DIE
RHEINSCHLUCHT ENTDECKEN
Ein ungewöhnliches Postauto bringt Gäste
in die spektakuläre Rheinschlucht und
nach Imschlacht – einem Ausflugsort hoch
über der Schlucht. In Kombination von
Bus und Bahn erreicht man zahlreiche
Ausgangsorte für schöne Wanderungen.
Oder man lässt sich durch die einzigartige
Landschaft chauffieren und geniesst die
vorbeiziehende Kulisse.
Tipp: Rheinschlucht-Ticket kaufen und
im Perimeter der Schlucht unbegrenzt
den öV nutzen.
www.rheinschlucht-bus.ch
TIERVIELFALT IM PARC ELA
Im Sommer gibt es im Parc Ela zahlreiche
Möglichkeiten, Tiere aller Art
zu entdecken. Gehen Sie mit einem
Ornithologen auf Greifvogel-Safari
im Albulatal oder erleben Sie während
der 2-tägigen Wildbeobachtungstour
die abgelegenen Gegenden des
Naturparks. Auf dem Käferfest in
Lantsch/Lenz stehen die kleinsten
Lebewesen im Mittelpunkt.
Die Angebote sind auch für Kinder
geeignet.
Mehr Informationen unter
www.parc-ela.ch/veranstaltungen
(Foto Keystory ST)
NATUR ERLEBEN
(Foto: Michel Roggo)
© Giuliano Crameri
LIECHTENSTEIN – EIN WANDER-
PARADIES IM HERZEN EUROPAS
Zwischen Österreich und der Schweiz
befindet sich das Fürstentum Liechtenstein,
welches mit rund 400 Kilometern
das dichteste Wanderwegnetz in ganz
Europa bietet. Die Wege führen durch
wunderschöne Landschaften, unberührte
Natur sowie die Dörfer Liechtensteins.
Ein weltweit einzigartiges Erlebnis ist
der Liechtenstein Weg. Dieser führt
auf 75 Kilometern durch das ganze
Fürstentum – eine perfekte Möglichkeit
Natur und Kultur zu entdecken.
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ZWISCHEN REBEN UND GENFERSEE:
EIN AUSFLUG IN DIE WEINBERGE
VON LA CÔTE
Geniessen Sie einen Sommertag zwischen
Luins und Begnins – ein entspannter Spaziergang
durch die Rebberge von La Côte in
der Region Nyon erwartet Sie. Charmante
Winzerdörfer, weite Ausblicke auf den
Genfersee und eine wohltuende Ruhe begleiten
den Weg. Ein Abstecher im Maison
des Vins de La Côte in Mont-sur-Rolle
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Weine zu entdecken und gleichzeitig in
die einmalige Landschaft einzutauchen.
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LÄBIGS BÄRNER WASSER
Besuchen Sie die Ausstellung im Pro Natura
Zentrum Eichholz in Wabern bei Bern.
Viele Bilder und spannende Filme zum
Leben am und unter Wasser von renaturierten
Gewässern machen den
Besuch zum Erlebnis für Gross und Klein.
In der angrenzenden Naturoase sind mit
etwas Glück einige Pflanzen und Tiere
sogar live zu sehen!
Geöffnet bis 26. Oktober:
Mi/Sa 13.30–17.30; So 10.00–17.00 Uhr.
Weitere Infos zum Zentrum sowie
das aktuelle Programm finden Sie auf
www.pronatura-eichholz.ch
NATURZYT 53
Moose, Flechten und alpine Kräuter
setzten überraschende Farbtupfer in
steilen Lagen. Eine Flora wie gemalt
begegnet dem achtsamen Wanderer auf
Schritt und Tritt.
Der Lauenensee im Louwenetal
mit sattgrünen Verlandungszonen,
braungelben Moorwiesen und dunklen
Tanngruppen ist ein einzigartiges
Wasservogelparadies.
TIERISCHE BEGEGNUNGEN
Wer mit wachem Blick durch die Wälder
und Weiden streift, kann Murmeltiere
beim Sonnenbaden entdecken oder das
warnende Pfeifen eines hören, das
sich dann blitzschnell in seinem Bau
versteckt. An den Felswänden klettern
Gämse und Steinböcke mühelos von
Vorsprung zu Vorsprung. Am Himmel
ziehen Rotmilane, Bussarde und – mit
etwas Glück – auch Steinadler ihre
majestätischen Kreise. In klaren Bergseen
und Flüssen tummeln sich Bachforellen,
während Libellen und Wasserläufer
die Uferzonen beleben. Selbst
der seltene Alpenapollo-Schmetterling
oder seltene Käferarten lassen sich mit
etwas Geduld entdecken.
Der Natursee «Seebergsee» liegt
auf einem Plateau zwischen
Simmental und Diemtigtal und
zirka 9 Kilometer von Zweisimmen
entfernt und ist zu Fuss in zirka drei
Stunden erreichbar.
FELSEN UND WASSER
Das Berner Oberland, das Herzstück
der Region, ist nicht nur von seinen
ikonischen Gipfeln von Eiger, Mönch
und Jungfrau geprägt, sondern auch von
stillen und wilden Wasserlandschaften.
Der türkisfarbene Brienzersee und
tiefblaue Thunersee spiegeln an windstillen
Tagen die umliegende Bergwelt
in fast surrealer Klarheit. In den Seitentälern
rauschen Wasserfälle über steile
Felswände. Besonders im Lauterbrunnental
zeigt sich die dramatische Schönheit
alpiner Geologie: Über 70 Wasserfälle
stürzen hier – gespeist von Gletschern
und Hochalmen – in die Tiefe. Verschiedene
Bergseen mit ihren spiegelglatten
Oberflächen verzaubern in der Region
Bern die Bergwelt, wie zum Beispiel der
bekannte und idyllische Oeschinensee
oberhalb Kandersteg.
Wer mit offenen Augen und offenem
Herzen unterwegs ist, entdeckt nicht nur
seltene Pflanzen und Tiere – sondern
weckt das Bewusstsein für das Miteinander
von Mensch und Natur.
Oberhalb von Kandersteg
liegt auf 1578 Metern über Meer
der idyllische Oeschinensee
und verzaubert mit seiner
spiegelglatten Oberfläche und
seiner türkisenen Farbe.
Text Michael Knaus Fotos AdobeStock
54 NATURZYT
ADVERTORIAL
Ein spritziger Sommer rund um Interlaken
Der Brienzersee ist bekannt für sein ganzjähriges Kajakangebot.
Miete ein Kajak, um die Brienzersee-Region auf eigene
Faust zu erkunden, oder nimm an einer geführten Halbtagestour
teil. Paddle an imposanten Felswänden und charmanten
Fischerdörfern vorbei. Unterwegs kannst du auch eine Pause
einlegen und ein Picknick am Seeufer geniessen.
Der Sommer in der Ferienregion Interlaken mit ihrem tiefblauen
Thunersee und ihrem türkisfarbenen Brienzersee bietet die
perfekten Bedingungen für abwechslungsreiche und aktive Tage
im Wasser. Von gemütlichen bis actionreichen Wasseraktivitäten
haben die beiden Seen alles zu bieten. Dabei profitieren nicht nur
Profis, sondern auch Anfänger:innen dürfen sich an den verschiedenen
Angeboten probieren. Bei nahezu jedem Anbieter
kannst du an Schnupper- oder Einsteigerkursen teilnehmen.
Wer es gemütlich mag, kann sich ein Stand-up-Paddle
mieten und bei einer entspannenden Ausfahrt mitten auf dem
Thuner- oder Brienzersee die umliegende Berglandschaft auf sich
wirken lassen. In Faulensee am Thunersee kannst du zudem ausgefallenere
Stand-up-Paddles mieten. Wie wäre es mit einem
Bike-, einem Tandem- oder einem Kajak-SUP?
Egal ob erfahren oder Anfänger:in, gross oder klein: In
der Ferienregion Interlaken kannst du Kapitän:in bei deinem
eigenen Segelabenteuer sein. Tagsüber holst du dir die nötigen
Fertigkeiten, um ein Segelboot selbst zu steuern, abends bewunderst
du nach einem erlebnisreichen Tag einen atemberaubenden
Sonnenuntergang auf dem See.
Copyright: Spiez Marketing AG
Copyright: Interlaken Tourismus
Actionfans finden sowohl auf dem Thunersee als auch auf
dem Brienzersee die passende Aktivität. Auf dem Thunersee
sorgt ein elektrisches Boot für die perfekten Wellen für eine
aussergewöhnliche Wakeboard- oder Wakesurf-Session. Probiere
dich bei diesem actionreichen Erlebnis aus und lass dich von
deinen Freunden und den anderen Teilnehmenden auf deiner
15-minütigen Session anfeuern. Wenn dir das noch nicht reicht,
hast du auch die Möglichkeit, das E-Boot exklusiv für mehrere
Stunden zu mieten.
Auf dem Brienzersee spürst du den Adrenalinkick bei einer
Tour im Jetboat. Kurve in hohem Tempo über den Brienzersee
und lass dich von spritzigen 360-Grad-Drehungen durchschütteln.
Vergiss dabei jedoch nicht vor lauter Action, die wunderschöne
Landschaft um den türkisfarbenen See zu geniessen.
Auch abseits des Thuner- und Brienzersees warten actionreiche
Wasseraktivitäten auf dich. Wie wäre es mit einem River-
Rafting-Abenteuer? Ausgerüstet mit Neoprenanzug, Helm und
Schwimmweste donnerst du in Begleitung eines erfahrenen Guides
in einem Gummiboot die wilde Lütschine hinunter. Familien
und Gruppen weichen auf die gemütlichere Simme aus.
Wer einfach mal nichts machen, sich entspannen und planschen
will, kann dies in einem der 18 See-, Frei-, Fluss- oder
Naturbäder der Ferienregion Interlaken tun.
Weitere Informationen auf https://www.interlaken.ch/sommerferien
Copyright: Outdoor Switzerland AG Copyright: Outdoor Switzerland AG
NATUR ERLEBEN
NATURZYT 55
WANDERN UND ENTDECKEN IM WILDEN WESTEN TI
Wo schroffe Berge auf weite Täler treffen und glasklare Bäche durch urige
Dörfer rauschen, liegt ein Stück Tirol, das entdeckt werden will. Zwischen Gipfeln
und Geschichten, Almwiesen und alten Gemäuern entfaltet sich im Westen Tirols
eine Wander- und Genusswelt, die tiefer geht als bloss von A nach B.
Im Westen Tirols, wo der Inn durch
sanfte Täler fliesst und mächtige Gipfel
den Horizont dominieren, liegt eine
Region, die Vielfalt gross schreibt. Rund
um Landeck und die umliegenden Orte
Zams, Fliess, Tobadill, Grins und Stanz
treffen sich alpine Natur, kulturelle
Ferienregion TirolWest
Mehr Informationen über die Ferienregion
TirolWest mit ihren Bergen,
Burgen und Genussangeboten unter:
Ferienregion TirolWest
Malserstrasse 47a
6500 Landeck
T 0043 5442 65 600
info@tirolwest.at
www.tirolwest.at
Geschichten und gelebte Tradition.
Für Naturfreunde und Wanderbegeisterte
offenbart sich hier ein Reiseziel,
das gleichermassen zum Aktivsein wie
zum Innehalten einlädt.
Ob auf Schusters Rappen oder im
Sattel eines Fahrrads – wer die Region
erkundet, begegnet nicht nur eindrucksvollen
Landschaften, sondern
auch lebendiger Kultur und herzlicher
Gastfreundschaft. Geführte Wanderungen,
kulinarische Routen und urige
Almhütten laden dazu ein, die Gegend
mit allen Sinnen zu erleben.
ZWISCHEN GIPFELGLÜCK
UND GENUSSPAUSEN
Das Wandern in der Region TirolWest
ist so abwechslungsreich wie die Natur
selbst: Auf über 490 Kilometern Wegenetz
findet sich alles von gemütlichen
Panoramarouten bis zu herausfordernden
Bergtouren. Immer wieder öffnet
sich der Blick auf Seen, Schluchten oder
mittelalterliche Burgruinen – und das
mit einer Dichte an Einkehrmöglichkeiten,
die Geniesserherzen höher
schlagen lässt. Ein besonderes Erlebnis:
der wöchentliche Almbrunch auf der
Flathalm in Tobadill mit Blick auf die
umliegende Bergwelt oder das Sonnenuntergangspicknick
bei der Ruine
Kronburg.
Auch der Venet, der sogenannte
«Genussberg», bietet eine Vielzahl
an Touren für alle Ansprüche – vom
gemütlichen Spaziergang bis zur
alpinen Herausforderung. Wer Natur
und Kultur verbinden möchte, ist im
nahe gelegenen Naturpark Kaunergrat
gut aufgehoben. Die interaktive Ausstellung
«Magie der Vielfalt», der
56 NATURZYT
Abendstimmung im Westen
Tirols – idealer Zeitpunkt für das
jeden Dienstag stattfindende
Sonnenuntergangspicknick auf
der Ruine Kronburg
(Foto: TirolWest, Roman Huber)
Auf der Flathalm in Tobadill
geniesst man jeden Donnerstag
einen Almbrunch in traumhaftem
Bergpanorama.
(Foto: TirolWest, Roman Huber)
ROLS
Im Naturpark Kaunergrat gibt es
viel zu entdecken.
(Foto: TirolWest, Roman Huber)
barrierefreie Piller-Moor-Lehrpfad und
die Aussichtsterrasse mit Weitblick
machen den Park zu einem besonderen
Ort für Familien, Naturliebhaber und
Hobbyfotografen.
DIE REGION AUF ZWEI RÄDERN
ENTDECKEN
Nicht nur zu Fuss, auch mit dem
Fahrrad lässt sich die Ferienregion
TirolWest hervorragend erkunden.
Ob Rennrad, Mountainbike oder
E-Bike – auf insgesamt 135 Kilometern
ausgewiesener Bike-Strecken bietet
sich Tag für Tag eine neue Tour. Besonders
beliebt ist die geführte E-Bike-
Tour zur Wallfahrtsstätte Kronburg.
Sie führt vom Inntal über idyllische
Wege bis zur historischen Anlage und
wieder zurück – inklusive kulinarischer
Pause im Gasthof.
Dabei wird das Radeln zum Erlebnis
für alle Sinne: Aussichtsreiche Trails, historische
Routen auf den Spuren der Römer
oder entspannte Fahrten entlang des Inns
machen jede Strecke einzigartig.
GESCHICHTEN, SAGEN UND
MAGISCHE ORTE
Auch abseits der klassischen Wanderwege
gibt es in der Region Spannendes
zu entdecken. Bei geführten Themenabenden
tauchen Besucher tief in
die sagenumwobene Vergangenheit
der Gegend ein. So lässt sich mit der
«Hexe Stase» in einem Rundgang durch
Landeck die Geschichte der Tiroler
Hexenverfolgung erkunden – ein
ungewöhnlicher und zugleich lehrreicher
Blick auf die Vergangenheit.
Und wer sich für Naturphänomene
begeistert, sollte sich die Abendwanderung
durch den Zammer
Lochputz, eine mystische Klamm
mit eindrucksvoller Beleuchtung,
nicht entgehen lassen.
BURGEN AM WEGESRAND
Eine Zeitreise ermöglicht auch der
Tiroler Burgenweg. In fünf Etappen
führt er vorbei an geschichtsträchtigen
Bauwerken wie Schloss Landeck,
Schloss Biedenegg oder der Ruine
Kronburg. Jede Etappe rückt eine
Burg ins Zentrum und gibt Einblicke
in das Leben vergangener Jahrhunderte.
So wird das Wandern zur Entdeckungsreise
durch Tirols bewegte
Geschichte.
Text NATURZYT in Kooperation
Ferienregion TirolWest
NATURZYT 57
Naturregion Kärnten
Inur annähernd zu beschreiben bezaubernden Krainer
vermögen. Denn wenn sich das Dolce sowohl alpine als auch
Vita des Südens mit der üppigen Natur Arten zu Hause, was d
Österreichs verbindet, entsteht eine Botanikinteressierte z
Stille Wälder
Mischung, die ansprechender
und
nicht sein
glitzern
deren Erlebnis macht.
könnte. Alpen und Adria gehen hier Kärnten ist ein Schme
eine spannende Symbiose der Gegen sätze
hohen Artenvielfalt, d
ein: Wilde Bergpanoramen, duftende auch in der Tierwelt w
Zwischen den Alpen Wiesen und mit Italien lila gelegen, Drachenmaul bietet und Kärnten
etwa Arten heimisch, d
eine einzigartige Mischung gelbem Ferkelkraut, aus Berglandschaften, dazu 28 Grad kristallklaren Seen,
Eiszeit aus dem Mittel
sonnigem Klima und einer reichen Kulturgeschichte.
warme, türkisfarbene Badeseen; und
das alles bei lieblichen Temperaturen.
An geschützten Waldsäumen gibt es
wanderten, wie die Kro
eidechse oder die Sand
sind die «Big Five» der
Idyllisch. Himmlisch. Atemberaubend.
Lauter Adjektive, die die
eindrückliche Natur von Kärnten
nur annähernd zu beschreiben
vermögen. Denn wenn sich das Dolce
Vita des Südens mit der üppigen Natur
Österreichs verbindet, entsteht eine
Mischung, die ansprechender nicht sein
könnte. Alpen und Adria gehen hier
eine spannende Symbiose der Gegen sätze
ein: Wilde Bergpanoramen, duftende
Wiesen mit lila Drachenmaul und
gelbem Ferkelkraut, dazu 28 Grad
warme, türkisfarbene Badeseen; und
das alles bei lieblichen Temperaturen.
An geschützten Waldsäumen gibt es
seltene Frauenschuh-Orchideen zu
entdecken, und an den felsigen Berghängen
leuchten die orangen Blüten der
bezaubernden Krainerlilie. Hier sind
sowohl alpine als auch mediterrane
Arten zu Hause, was das Wandern für
Botanikinteressierte zu einem besonderen
Erlebnis macht. Die Naturregion
Kärnten ist ein Schmelztiegel mit einer
hohen Artenvielfalt, das spiegelt sich
auch in der Tierwelt wider. So sind hier
etwa Arten heimisch, die nach der letzten
Eiszeit aus dem Mittelmeergebiet zuwanderten,
wie die Kroatische Gebirgseidechse
oder die Sandotter. Berühmter
sind die «Big Five» der Alpen: Steinadler,
Bartgeier, Schneehuhn, Steinbock
und Gämse sind Sinnbild für die
Bio diversität Kärntens.
DER NATUR SO NAH
Die grossen Stars der Region sind im
Nationalpark Hohe Tauern mit etwas
Glück auf Wanderungen zu beobachten.
In diesem Reich der Superlative sind sie
aber längst nicht die einzige Attraktion:
Die Hochgebirgslandschaft besteht aus
300 majestätischen Berggipfeln mit über
3000 Metern Höhe und verfügt über ein
entsprechend einzigartiges Panorama.
Umspielt wird die wilde Berglandschaft
von 342 Gletschern, 279 Bächen,
58 NATURZYT
Der Winklerner Almsee ist dank des flach
angelegten Wandersteigs ein beliebtes Ausflugsziel
für Familien mit Kindern. (Foto: Franz Gerdl)
Die Gämsen sind Sinnbild
für die Biodiversität
Kärntens.
lilie. Hier sind
mediterrane
as Wandern für
u einem beson-
Die Naturregion
lztiegel mit einer
as spiegelt sich
ider. So sind hier
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Gebirgsotter.
Berühmter
Alpen: Steinadler,
de Seen
DER NATUR SO NAH
Die grossen Stars der Region sind im
Nationalpark Hohe Tauern mit etwas
Glück auf Wanderungen zu beobachten.
Wildromantische Bergsturz-
In diesem Reich der szenerien Superlative und phantastische
sind sie
Wasserfälle: Eine Wanderung
aber längst nicht die durch einzige die Rabischschlucht
Attraktion:
lohnt sich.
Die Hochgebirgslandschaft besteht aus
(Foto: Franz Gerdl)
300 majestätischen Berggipfeln mit über
3000 Metern Höhe und verfügt über ein
entsprechend einzigartiges Panorama.
Umspielt wird die wilde Berglandschaft
von 342 Gletschern, 279 Bächen,
26 Wasserfällen und über 500 Seen. Mit
fast 2000 km 2 Fläche ist der Nationalpark
Hohe Tauern das grösste Schutzgebiet
Mitteleuropas und erstreckt sich
über die drei österreichischen Bundesländer
Kärnten, Salzburg und Tirol.
Der Park beherbergt Österreichs
höchsten Gipfel, den Grossglockner,
der sich 3798 Meter über dem Meeresspiegel
erhebt. Hier führt ein Gletscherweg
zur Pasterze, dem grössten Gletscher
der Ostalpen. Auf geführten Trekkingtouren
erkunden die Teilnehmenden
mächtige Gletscherspalten und können
einen Blick ins Innere der Berge der
Glocknergruppe erhaschen.
NAGER UND KLETTERER
Wer den Gletscher lieber von oben sehen
möchte, wählt den Gamsgrubenweg:
Der alpine Steig verläuft hoch über der
Pasterze. Der Ausgangspunkt für den
beliebten Panoramaweg befindet sich auf
der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe beim
Grossglockner. Der Weg durch eine Reihe
von Tunnels ist einzigartig und bietet
zwischendurch immer wieder atemberaubende
Ausblicke auf den Grossglockner,
die Pasterze und die faszinierende
NATURZYT 59
Der Radweg R8 durchs Mölltal vereint
hochalpine Umgebung und bequemes
Radfahren entlang eines der
saubersten Flüsse Österreichs.
(Foto: Franz Gerdl)
Hochgebirgswelt. Im so genannten
«Schatztunnel» erwartet die Wanderinnen
und Wanderer eine Reihe interessanter
Ausstellungen von der Sage des Pasterzengletschers
bis zu den Bergschätzen Wasser,
Kristall und Gold. Im Rahmen des Nationalpark-Sommerprogramms
finden auf der
Kaiser- Franz-Josefs-Höhe von Ende Juni
bis Anfang September zudem Führungen
mit Rangern des Nationalparks statt: So
lässt sich die alpine Wunderwelt am Fuss
des Grossglockners auf ganz besondere
Weise entdecken.
Egal ob die Wanderung an einen
Bergsee oder entlang eines Wasserfalls
führt – bei der Planung sollte man unbedingt
eine Zvieri-Pause miteinberechnen.
Köstlichkeiten aus der Region machen
selbst ein Picknick zum Fest, denn in
Österreichs höchster Gipfel,
den Grossglockner, sorgt
mit dem Pasterzengletscher
für Abenteuer pur.
(Foto: Stefan Leitner)
Kärnten wird bei jeder Mahlzeit mit
südlicher Leichtigkeit die Vielfalt
zelebriert.
Die Kärntner Naturregion hat kulinarisch
so einiges zu bieten: Das Lesach-,
das Gail- und das Gitschtal sowie der
Weissensee haben sich zur weltweit ersten
Slow-Food-Travel-Destination entwickelt.
Es lohnt sich also, auf Wanderungen ab
und an in einer Almhütte, einer Gaststätte
oder auf einem Hof mit Wirtschaft einzukehren
und regionale Köstlichkeiten wie
Kärntner Kasnudeln, Villacher Kirchtag
suppe mit einem Stück Reindling
oder Zuckerreinkerl zu probieren.
VELOWEG DURCHS HOCHGEBIRGE
Wer nicht so gut zu Fuss ist, unternimmt
eine malerische Fahrt entlang
der Grossglockner-Hochalpenstrasse,
einer der berühmtesten Bergstrassen
Europas. Dabei geht es 48 Kilometer
durch drei Dutzend Kehren, von Bruck
im Salzburger Land bis nach Heiligenblut
in Kärnten, vorbei an Bergwiesen
und eisbedeckten Gipfeln, Kühen und
Schafherden, Wasserfällen und Almhütten.
Entlang der Strasse gibt es zwölf Erlebniswelten
zu entdecken, die mit In- und
Outdoor-Erleb nissen für Abwechslung
auf dem Ausflug sorgen.
Wer lieber auf zwei statt auf vier
Rädern unterwegs ist, plant am besten
eine Tour auf dem Glockner-Radweg
durchs Mölltal. Der «R8» führt 80 Kilometer
mitten durchs Hochgebirge und
durch eines der schönsten Alpentäler
Österreichs. Tipp vom Tourismusbüro:
bergauf mit dem Radbus und bergab
mit dem Velo. Der Radweg entlang des
Möllflusses verbindet einzigartige Wassererlebnispunkte
wie den Jung fern sprung-
Wasserfall bei Heiligenblut, den Gartl-
Wasserfall bei Grosskirchheim oder die
Raggaschlucht in Flattach, wo prima ein
Halt für ein Picknick eingelegt werden
kann. Ein Abstecher nach Winklern
lohnt sich aufgrund der sehenswerten
Kristall ausstellung im imposanten
Mautturm ebenfalls.
AN DEN WILDEN WASSERN
Das Herz des Alpe-Adria-Raums ist
durch ein riesiges Wassernetzwerk verbunden.
Ob gemütlicher Spaziergang
zu einem der schimmernden Bergseen
oder anspruchsvoller Anstieg entlang
eines Wasserfalls: An einem heissen
60 NATURZYT
Der Nationalpark
Hohe Tauern ist bekannt
für seine schroffen
Berge, Gletscher und
Hochgebirgswiesen.
(Foto: Stefan Leitner)
Sommertag ist eine Wanderung am
Wasser wunderbar erfrischend. Besonders
zu empfehlen ist der Besuch einer
der zahlreichen Wasserfälle mit einer
Wanderung durch tiefe Schluchten.
So führt etwa der Weg durch die
Rabischschlucht entlang des schäumenden
Mallnitzbachs, der kraftvoll
in die Tiefe rauscht. Faszinierende
Felssturz szenerien und formschöne
Auswasch ungen, sogenannte Kolken,
machen die Wanderung erlebnisreich.
Aus der kühlen Dämmerung
der Schlucht steigt man die ins helle
Hochtal von Mallnitz. Hier bieten
mehrere Aussichtsplatt formen einen
grossartigen Blick auf das Wasser –
besonders zur Schneeschmelze Ende
April bis Mitte Juni ist die Wanderung
ein Erlebnis.
Text Helen Weiss
HABEN ALLE PLÄNE
ÜBER BORD GEWORFEN.
Mac, wa let.
www.kaernten.at
Im Süden
Österreichs
Zu guter Letzt
Natur hautnah erleben
JUNI
Ausstellung: Läbigs Bärner Wasser
bis 27.10.25 | Mi, Sa 13.30–17.30 Uhr,
So 10–17 Uhr | Wabern BE
www.pronatura-be | 031 352 66 00
Führung: Alpenpflanzen entdecken
07.06.25 | 16–17 Uhr
kostenlos | Rigi Kaltbad LU
www.prospecierara.ch | 061 545 99 11
Exkursion:
Vogelkonzert am Stausee
14.06.25 | 7–10 Uhr
CHF 15 | Klingnau AG
www.naturzentrum-klingnauerstausee.ch
056 268 70 60
Wanderung:
Kräuter-Wanderung Alp Sellamatt
17.06.25 | 9–16.30 Uhr
CHF 130 | Alt St. Johann SG
www.ernestine-astecker.ch
043 322 86 70
Exkursion:
Glühwürmchen – Ein Leuchtspektakel
27.06.25 | 22.20–0.00 Uhr
CHF 15 | Güttingen TG
www.wwfost.ch | 071 221 72 30
Naturerlebnisse und -angebote
Mehr Erlebnisse, um Natur zu
erfahren, erleben und bewahren auf
www.naturzyt.ch.
Hast Du ein spannendes Naturangebot?
Melde es uns an
redaktion@naturzyt.ch
Exkursion:
Libellen – fliegende Juwelen
29.06.25 | 14–16 Uhr
CHF 15 | Wabern BE
www.pronatura-be.ch | 031 352 66 00
JULI
Kurs: Mein Garten – Meine Apotheke
02.07.25 | 18–20 Uhr
CHF 75 | Botanischer Garten Zürich
www.bioterra.ch | 044 450 73 28
Kurs: Wildkräuterexkursion und
Heilsalbenherstellung
04.07.25 | 16–19 Uhr
CHF 90 | Adliswil ZH
www.naturspruenglich.ch
Exkursion:
Die Bewohner am Jurasüdfuss
05.07.25 | 12.20–16 Uhr
kostenlos | Les Oeuches BE
www.pronatura-be.ch | 031 352 66 00
Exkursion: Kanutour ins Reich
der Biber und Luchse
06.07.25 | 10–17.30 Uhr
CHF 110 | Büren an der Aare
www.wwf-be.ch | 031 312 15 79
Veranstaltung:
Insektenparadies Naturgarten 2.0
13.07.25 | 9.30–11.30 Uhr
CHF 20 | Pfäffikon ZH
www.naturzentrum-pfaeffikersee.ch
044 995 13 96
Führung: Heilpflanzen-Führung
19.07.25 | 14–16 Uhr
CHF 43 | Brienz BE
www.alpine-permakultur.ch | 033 952 18 81
Exkursion: Faszination Wildtiere &
Lebensräume
24.07. 10 Uhr, bis 25.07.25, 17 Uhr
ab CHF 250 inkl. HP | Lauterbrunnen
www.pronatura-be.ch
031 352 66 00
AUGUST
Exkursion: Entdecke den Eisvogel
10.08.25 | 14–16 Uhr
CHF 10 | Klingnau (AG)
www.naturzentrum-klingnauerstausee.ch
056 268 70 60
Wanderung:
Natur-Wanderung Seebachtal
16.08.25 | 9–12.30 Uhr
CHF 55 | Seebachtal TG
www.ernestine-astecker.ch
043 322 86 70
Kurs: Einmachen wie
zu Grossmutters Zeiten
27.08.25 | 18–21 Uhr
CHF 55 + Material | Wiesendangen ZH
www.bioterra.ch
052 721 19 37
Exkursion:
Unsere waldigen Mitbewohner
30.08.25 | 9–11.30 Uhr
CHF 15 | Wattwil SG
www.wwfost.ch
071 221 7230
Markt:
Herbstpflanzenmarkt Burgrain
31.08.25 | 10–17 Uhr
kostenlos | Alberswil LU
www.prospecierara.ch
061 545 99 11
62 NATURZYT
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