maC Portraits 2024_2
Die Portraithefte der Studierenden des MA Choreographie im Jahrgang 2023, die anlässlich ihrer abschließenden Masterprojekte erscheinen, zeigen ihre persönliche Antworten auf die Frage, was Choreographie sein kann. Mit Beiträgen von: Akiles Stefanie Alf Kysy Fischer Salome Kehlenbach Leo Naomi Baur Mariana Romagnani
Die Portraithefte der Studierenden des MA Choreographie im Jahrgang 2023, die anlässlich ihrer abschließenden Masterprojekte erscheinen, zeigen ihre persönliche Antworten auf die Frage, was Choreographie sein kann.
Mit Beiträgen von:
Akiles
Stefanie Alf
Kysy Fischer
Salome Kehlenbach
Leo Naomi Baur
Mariana Romagnani
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PORTRAITS
2024___maC
MASTERSTUDIENGANG CHOREOGRAPHIE
HOCHSCHULÜBERGREIFENDES ZENTRUM TANZ BERLIN
CHOREOGRAPHIEREN HEISST,
DIE ANWESENDEN ZU BEWEGEN.
Zeitgenössische Choreographie bewegt Fragen
nach Teilhabe, nach Zusammenarbeit und gesellschaftlicher
Verantwortung.
In diesem Sinne eröffnet der Masterstudiengang
Choreographie (maC) den Studierenden einen
Raum zur Entwicklung und Vertiefung der eigenen
künstlerischen Praxis. Es ist ein Ort der Reflexion,
der konstruktiven Kritik und der Konfrontation
mit einer künstlerischen, methodischen und kulturellen
Pluralität und Diversität.
Da der Studiengang künstlerisch-praktisch
orientiert ist, nehmen choreographische Projekte
einen großen Raum ein. Dazu gehört, dass
die Studierenden ihre eigene Praxis kritisch
reflektieren, einen eigenen künstlerischen
Standpunkt entwickeln und ihren ästhetischen
Ansatz vermitteln können.
Um Ihnen einen Einblick in diesen Prozess zu
geben, erscheinen diese Portraithefte der Studierenden.
Mit ihren individuell gestaltete Eindrücken,
Gedanken, Materialien aus Proben- und
Arbeitsprozessen veröffentlichen die Studierenden
anlässlich ihrer abschließenden Masterprojekte
eine Reflexion ihrer Studienzeit. Auf der Seite,
die in jedem Heft auf das Portraitfoto folgt, finden
Sie Texte, in denen die Studierenden sich drei
Fragen widmen: Wo bist du künstlerisch gerade?
Welche Bedeutung hat(te) das maC-Studium für
deine künstlerische Entwicklung? Wo möchtest du
gerne in ein paar Jahren sein?
Wir freuen uns, Ihnen unsere Absolvent*innen
vorzustellen – mit ihren persönlichen Gedanken
dazu, was Choreographie sein kann.
TO CHOREOGRAPH MEANS
TO MOVE THOSE WHO BEAR WITNESS.
Contemporary choreography brings up questions of
participation, collaboration and social responsibility.
In this sense, the Master of Choreography (maC)
provides students the space to develop and deepen
their own artistic practice. It is a place of reflection,
constructive criticism and confrontation with
an artistic, methodical and cultural pluralism
and diversity.
Within the artistic practice-led programme choreographic
projects take up a lot of space. This involves
the students critically reflecting on their own practice,
further developing their artistic point of view
and being able to convey their aesthetic approach.
These portrait booklets of the students are published
to give you an insight into this process. Using
their unique impressions, thoughts, materials
from rehearsal and research, the students publish
a reflection on their time at university on the occasion
of their final Master‘s projects. On the page
that follows the portrait photo in each booklet,
you will find texts in which the students address
three questions: Where are you artistically right
now? What significance does the maC course have
for your artistic development? Where would
you like to be in a few years?
We are pleased to introduce
our graduates to you –
with their personal
thoughts on what
choreography
can be.
STEFANIE ALF recherchiert zu Körpern im Kontext
der Entwicklung von digitalen Technologien und
gestaltet Räume von kollektiver Erfahrung.
KYSY FISCHER verwirrt humoristisch, spielt mit
minimalistischer Übertreibung und Widersprüchen
und kritisiert die Hierarchien von künstlerischen
Räumen und Praktiken.
MARIANA ROMAGNANI enthüllt mit Hilfe des
Tanzes, was unsere Wahrnehmungsgewohnheiten
haben unsichtbar werden lassen.
SALOME KEHLENBACH entdeckt momentan das
überraschend zärtliche transformative Potential
vermeintlich gewaltsamer Zusammenstöße.
AKILES stellt den Ausdruck körperlicher und
spiritueller menschlicher Erfahrungen in
Verbindung mit Politik in den Mittelpunkt seiner
Arbeit.
LEO NAOMI BAUR möchte Barrieren abbauen,
etablierte Produktionsstrukturen hinterfragen und
emotional und körperlich nachhaltigere Strukturen
entdecken.
STEFANIE ALF
© Martina Thalhofer
DE
Choreographie ist ein Vorgang des Experimentierens.
Choreographie findet auf vielen verschiedenen
Bühnen statt.
Choreographie eröffnet mir einen Ort der Möglichkeiten,
in dem Körper, Beziehungen, Raum, Zeit,
Motivation, Emotion, Geschichte erfahrbar werden.
Choreographie erschließt mir Räume, in denen
ich mich mit Fragen nach Teilhabe, Zusammenarbeit
und gesellschaftlicher Verantwortung
auseinandersetze.
Choreographie ermöglicht mir, mich künstlerisch zu
gesellschaftlich relevanten Themen zu äußern.
Der Master Choreographie am HZT bestärkt mich,
meine Visionen als Künstlerin zu verfolgen und
umzusetzen, und ist ein Netzwerk, das mich in
meiner Entwicklung unterstützt.
Durch Choreographie erhoffe ich mir, weiterhin
mit unterschiedlichen Menschen in verschiedenen
Kontexten in Kontakt und Dialog zu treten.
In meiner choreographischen Arbeitsweise zeigt
sich ein ständiger Perspektivwechsel durch
das Einnehmen verschiedener Rollen im Prozess.
Ich verstehe mich als Choreographin, Tänzerin,
Musikerin und Vermittlerin.
Das ist und bleibt mir wichtig.
Meine künstlerische Tätigkeit offenbart sich in der
Verbindung der Künste, von Menschen, von
Themen – in einem Suchen und Herstellen von
Vernetzungen. Ich möchte weitersuchen, träumen,
experimentieren und Möglichkeiten der
Veränderung und Selbstwirksamkeit erfahrbar
machen. Etwas aus der Welt entrücken und in
seiner Komplexität choreographisch verhandeln.
Dialog, Kollektiv und gleichberechtigte
Zusammenarbeit auf Augenhöhe sind für mich
unverzichtbar und nicht verhandelbar.
EN
Choreography takes place on many different stages.
Choreography opens up a place of possibilities,
where bodies, relationships, space, time, motivation,
emotion, stories can be experienced.
Choreography opens spaces to engage with
questions of participation,
collaboration and social responsibility.
Choreography enables me to express myself
artistically on socially relevant topics.
The M.A. Choreography at HZT encourages me to
pursue and realize my visions as an artist and is a
network that supports me in my development.
Through choreography, I hope to continue to
connect and dialogue with different people in
different contexts.
In my choreographic practice, a constant change of
perspective is evident through taking on different
roles in the process. I see myself as a
choreographer, dancer, musician and facilitator.
This is and remains important to me.
My artistic activity reveals itself in the connection of
the arts and of people – in the pursuit to build a
web between them. I want to continue searching,
dreaming, experimenting, and making possibilities
of change and self-efficacy tangible. To take
something out of the world and negotiate it in its
complexity through choreography.
Dialogue, collective and equal collaboration at eye
level are indispensable and non-negotiable for me.
Bild + Text
Stefanie Alf
Choreographie, Konzept, Text:
Stefanie Alf
Tanz, Performance:
Nolwenn Samson, Seanal Yu
Sounds: Rieko Okuda
Dramaturgie: Mara Louise Atkins
Kostüm: Lea K. Würtenberger
Technische Leitung, Licht:
Sabine Krien
Kamera: Martin Müller
Wir hatten Teilhabe am Streben nach dem imagi
Wir verhandeln nicht den digita
Wir sind analog anwesend in
Wir sind hier, um
Wir wollen de:fragmentieren, um Pl
Wir sind nicht
Wir
sind
Wir brauchen vermeintliche Struktur, um
Wir nehmen eure Körper
Wir
brauchen
Wir sind nicht
Wir sind nicht hier, um abschließend
Wir
len Raum, denn,
einem anderen.
zu verrücken.
atz zu schaffen.
solo,
denn,
Zeit.
Chaos zu erleben.
ernst, denn,
sie.
unbeteiligt.
nären digitalen Raum.
zu klären, denn,
spielen.
Idee, Konzept, Choreographie, Bild: Stefanie Alf
Text: Stefanie Alf, Mara Louise Atkins
Tanz, Performance:
Mara Louise Atkins, Leo Naomi Baur,
Ronja Solveig Eick, Emiko Tamura, Momo Fujita Tanner
Dramaturgie: Mara Louise Atkins
Sounds: Robert Lange, Stefanie Alf, Theresa Stumpf
Violine, Performance: Theresa Stumpf
Video: Leo Naomi Baur, Robert Lange
Licht: Robert Lange
Kostüm: Maria Clara Heringer Lisboa de Almeida
Stefanie Alf ist Teil der GenerationZ und recherchiert
zu Körpern im Kontext der Entwicklung von
digitalen Technologien. Sie hat neben einer
körperlichen eine musikalische Praxis mit Geige,
geprägt durch experimentelle Spielpraktiken,
und Stimme. Ihre Arbeit zeichnet sich durch
Recherchecharakter mit diversen Einflüssen aus
Literatur, bildender Kunst und Tanzwissenschaft
aus, die Inspirationen für und Dialogpartner:innen
in Recherchen sind. In ihrer Arbeitsweise und
ihren Choreographien gestaltet sie Räume von
kollektiver Erfahrung. Im Juli 2020 absolvierte sie
den B.A. in Musik- und Tanzpädagogik (Schwerpunktbildung:
Tanz, Kunst- und Kulturvermittlung)
am Orff Institut/ Mozarteum Salzburg. Seit Oktober
2020 lebt und arbeitet sie in Berlin und schließt
voraussichtlich im Sommer 2023 den Masterstudiengang
in Choreographie am HZT Berlin mit
dem Stück “NO MORE SOLO – de:fragmented”
ab. Parallel studiert sie im M.A. Tanzwissenschaft,
gefördert von der Heinrich Böll Stiftung und der
Studienstiftung des deutschen Volkes, an der FU
und forscht im Rahmen dessen zu Disability Arts.
Stefanie Alf war als Tänzerin, Choreographin,
choreographische Assistenz und Musikerin in
Performance Projekten und Gastspielen in
Deutschland, der Schweiz, Kroatien, Belgien,
Österreich und Spanien.
EN Stefanie Alf is part of Generation Z and resear -
ches bodies in the context of the development
of digital technologies. In addition to a corporeal
practice, she has a musical practice with violin,
influenced by experimental playing practices, and
voice. Her work is characterized by a focus on
research with influences from literature, visual
arts and critical dance studies, which are inspira
tions for and dialogue partners in her research.
In her working methods and choreographies
she creates spaces of collective experience. In
July 2020, she grad uated with a B.A. in Music
and Dance Education (specialization: dance, artsand
cultural mediation) from the Orff Institute/
Mozarteum Salzburg. Since October 2020, she has
been living and working in Berlin and is expected
to complete the master‘s program in choreography
at the HZT Berlin with the piece „NO MORE
SOLO – de:fragmented“ in summer 2023. At
the same time, she is studying M.A. Dance Studies,
supported by the Heinrich Böll Foundation and
the German Academic Scholarship Foundation, at
the FU and is conducting research on Disability
Arts as part of her studies. Stefanie Alf has worked
as a dancer, choreographer, choreographic
assistant and musician in performance projects
and guest performances in Germany, Switzerland,
Croatia, Belgium, Austria and Spain.
2023___NO MORE SOLO - de:fragmented
2022___posthuman fragments
2021___accorder ses violons
2020___WEN MICH WAS
2020___ER SIE ES
2019___‘33
instagram @alf.stefanie
Portraitvideo
2023___maC
MASTERSTUDIENGANG CHOREOGRAPHIE
HOCHSCHULÜBERGREIFENDES ZENTRUM TANZ BERLIN
Das HZT Berlin wird getragen von der Universität der Künste Berlin und der Hochschule
für Schauspielkunst Ernst Busch in Kooperation mit dem Netzwerk TanzRaumBerlin.
KYSY FISCHER
© Martina Thalhofer
DE Ich untersuche, wie der Körper Humor erzeugen
kann. In jeder Arbeit, die ich mache, und
in jedem kleinen Experiment, das ich durchführe,
gebe ich andere Antworten auf diese Frage.
Ich untersuche die Bereiche zwischen zeitgenössischem
Tanz und seinem Kontext und populären
Ausdrucksformen wie Karneval und Memes.
Ich interessiere mich für die Performativität des
Weiblichen, suche die Lächerlichkeit darin und
untersuche, wie sich diese Existenzform deformieren
kann. Und wie sich durch diesen Prozess die
Möglichkeiten erweitern lassen, als weibliche
Person oder als weibliches Monster
zu existieren. Ich arbeite mit Details, Sensibilität
und Bewusstsein für die Sinne und die Umgebung,
gleichzeitig arbeite ich mit Übertreibung und
gehe an die Grenzen des Ausdrucks.
Das maC-Studium bedeutete für mich Selbstbewusstsein,
Klarheit und Planung. In diesem
Programm habe ich gelernt, sowohl die Flexibilität
zu haben, die Ideen von anderen in Bewegung
zu bringen, als auch meine Vision zu vermitteln
und sie – mit den erwarteten und erwünschten
Verzerrungen des Prozesses – umzusetzen. Die
Vielfalt im maC hat mich dazu gebracht, schnell
zu reagieren, meinen Ideen zu vertrauen und
sie in der Praxis im Austausch mit Kolleg:innen
weiterzubringen. Heute würde ich nicht zögern,
die künstlerische Leitung eines Projekts zu
übernehmen.
Ab jetzt möchte ich zwischen Lateinamerika und
Europa arbeiten und auch die Brücken zwischen
beiden verstärken. Ich würde gerne mehr
Workshops für Künstler:innen und Menschen mit
Psychiatrieerfahrung geben. Ich möchte eine
nachhaltige choreografische Arbeit haben: nicht
isoliert arbeiten, nicht ausbrennen. Ich möchte
weiterhin künstlerisch in einem Kollektiv arbeiten,
Verbindungen und Anerkennung schaffen.
EN I am investigating how the body can generate
humor. In every work I make and in every small
experiment I perform, a different answer to this
question is given. I explore the areas between
contemporary dance and its context and popular
expressions like the carnival and memes.
I am interested in the performativity of the female,
looking for the ridiculousness in it and investigating
how this form of existence can be deformed.
Moreover, how this process can expand the possibilities
of existing as a female person or as a
female monster. I work with details, the senses and
the surroundings sensibility and awareness, at
the same time I work with exaggeration and push
the limits of expression.
The maC program for me meant self-awareness,
clarity and planning. In this program, I have
learned both to have the flexibility to put others‘
ideas into motion, and to communicate my vision
and make it happen – with the expected and
desired distortions of the process. The diversity in
maC has taught me to respond quickly, to trust
my ideas, and to carry them forward in practice
through exchange with colleagues. Today I would
not hesitate to take over the artistic direction of
a project.
From now on I would like to work between Latin
America and Europe and also strengthen bridges.
I would like to give more workshops for artists and
people with psychiatric experience. I would like
to have a sustainable choreographic work: not to
work in isolation, not to burn out. I would like to
continue working artistically in a collective, creating
connections and recognition.
our body
by words.
our body
"Today I w
"In that year my teacher said to me: Sag
deiner Mutter, dass if you don’t have a
costume, you will not dance. Du kannst
die Choreografie lernen und proben, aber
du wirst nicht mit deinen Kollegen tanzen
können. Ich habe meiner Mutter Bescheid
gegeben. Sie fragte mich, ob ich die
Aufführung trotzdem sehen wollte, ich
sagte 'Ja klar. Ich habe mit den anderen
Mädchen bis zum letzten Tag geprobt, ich
will das jetzt sehen.'"
Die Kysy, die hier spricht, ist eine Kysy,
die von Kysys aus der Vergangenheit
berührt wird und die sich durch ihre
Zerbrechlichkeit selbst ermächtigt. Es ist
eine Kysy, die eine Geschichte
umschreibt, die ihr gehört und die in
Gefahr war, vergessen zu werden, und die
sich nun vor anderen Menschen entblößt.
is made
we narrate
ant to tell you what I feel when I look at this picture."
a sketched Lecture Performance by
Kysy Fischer at Floating University Berlin, 2022
Picture: Kysy Fischer
I fa
t, e
ke
rgoSketch 2022
BAT Studio Theater
Choreography and Pictures:
Kysy Fischer
Performers:
Carla Anacker
Elsa Chantre
Fiona Kutschke
Josephine Zethsen
Julie Peters
what
listening
happens
negotiating
in b
listening
Sketch 2023
Choreography and Performance: Kysy Fischer
Performance: Katerina Ciao, Ilja Voronov
Pictures: Isabel Robson
creating tension
creating spaces
etween
bodies?
generating presence
though sound
How can we build a facial mask that
melts into our bodies and becomes a real
body state?
from overacting to overdancing
S
What are the borders of being observed,
objectified, desired and being an observer,
a desiring subject?
How can we build a figure with a gaze
that travels between a passiv, a personal
and an obscene state?
How do we deal with our flesh as a
material, a surface in contact with other
surfaces?
Super
uperficial
Choreographie: Kysy Fischer
Dramaturgie: Jaika Bahr
Performance: Rafuska Marks, Teija
Vaittinen, Kysy Fischer
Lichtdesign: Raquel Rosildete
Musik: Kriton Beyer
Video: Leo Naomi Bauer
Tech. Leitung: Maximilian Stelz
Produktionsleitung: Julius Graupner
Mentorin: Luisa Fernanda Alfonso
Kysy Fischer (BR) nutzt Humor zur Verwirrung
von Disziplinen wie Tanz, Performance und
Theater. Als Choreographin ist sie an der minimalistischen
Übertreibung interessiert sowie
am Spiel mit Widersprüchen. Durch ihre Arbeiten
sucht sie Formen des Kontakts zwischen Performer:innen
und Publikum und kritisiert die
Hierarchien von künstlerischen Räumen und
Praktiken. In ihrer akademischen Forschung
in Brasilien setzte sie sich mit der Performancekunst
als angewandte philosophische Praxis
auseinander.
Sie ist Mitgründerin und Regisseurin des
Kollektivs ABA NAIA, in dem sie hauptsächlich
feministischen Humor untersucht. Im Ballhaus
Naunynstraße wirkte sie als choreographische
Mitarbeiterin von u. A. Raphael Hillebrand in
„Auf meinen Schultern“ mit. Kysy Fischer war
mit Gastspielen und Performance-Projekten
in Deutschland (mit ihrem Stück „We Can Do It
Moaning“ im ETB – IPAC, Ringlokschuppen,
PAF-Festival, mit „otherMess“ in Tanztage
Potsdam und BATTheater), Brasilien, Schweiz,
Finnland und Sri Lanka unterwegs.
EN Kysy Fischer (BR) uses humor to confuse
disciplines such as dance, performance, and
theater. As a choreographer, she is interested
in the minimalist exaggeration as well as playing
with contradictions. Through her work, she
seeks forms of contact with the audience and
critiques the hierarchies of artistic spaces
and practices. In her academic research in Brazil,
she explored performance art as an applied
philosophical practice.
She is the director of ABA NAIA, through which
she mainly explores feminist humor. At Ballhaus
Naunynstraße, she has participated as a choreographic
collaborator with Raphael Hillebrand
and others, in projects and performances including
“Auf meinen Schultern”. Kysy Fischer has
taken part with guest performances and performance
projects in Germany (at ETB - IPAC,
Ringlokschuppen, PAF-Festival, in Tanztage
Potsdam and BAT-Theater), Brazil, Switzerland,
Finland and Sri Lanka.
2023___Super Superficial
2022___otherMess
2021___Fiasko
2020___We Can Do It Moaning
www.abanaia.com
instagram/vimeo: @aba.naia
Portraitvideo
2023___maC
MASTERSTUDIENGANG CHOREOGRAPHIE
HOCHSCHULÜBERGREIFENDES ZENTRUM TANZ BERLIN
Das HZT Berlin wird getragen von der Universität der Künste Berlin und der Hochschule
für Schauspielkunst Ernst Busch in Kooperation mit dem Netzwerk TanzRaumBerlin.
MARIANA ROMAGNANI
© Martina Thalhofer
DE Ich bin an einem Punkt meiner Karriere, an
dem ich mich mit Tanz als kinästhetischer Poesie
beschäftige und die Kraft der Präsenz wiedererwecken
möchte in einer Welt, die die Trennung
und Abstraktion vom Körper fördert. Ich befinde
mich auch in einem Moment, in dem ich intensiv
von Kindern lernen möchte und den Wunsch in mir
trage, den Tanz durch die Unvorhersehbarkeit von
Begegnungen zu erkunden.
Die Entscheidung, diesen Master zu machen, kam
genau zum richtigen Zeitpunkt in meiner Arbeit
und meinem Leben. Er bot mir einen Rahmen,
einen Kontext und die Zeit und Unterstützung, die
ich brauchte, um meine künstlerische Praxis im
Lichte meiner Erfahrungen als Mutter-Künstlerin
zu schätzen. Nicht weniger wichtig sind die
menschlichen Beziehungen, die den gesamten
Prozess begleiten, die mir helfen, Klarheit und
Konsequenz in eine neue Karrierephase zu bringen.
In den kommenden Jahren möchte ich die Schönheit
und die Komplexität des Lebens durch meine
Arbeit würdigen.
EN I am at a moment of my career when I engage
with dance as Kinesthetic poetry and invest in
reawakening the power of presence in a world
that fosters disconnection and abstraction from
the body. I am also at a moment when I have an
intense will to learn from children and a desire to
explore dance through the unpredictability that
encounters bring.
Undertaking this Master was the precise decision
at a precise moment of my work and life. It offered
me a frame, a context and the time and support
needed to re-evaluate my artistic practice in the
face of my recent experience as a Mother-artist.
No less important, the human relations inherent
to the whole process, have helped me bring clarity
and consistency to a new career phase.
In the coming years, I want to honor the beauty
and complexity of life through my work.
Orbit
Die alltägliche Sorge für andere schafft ein Gravitationszentrum und eine Umlaufbahn.
Dieser Orbit sagt etwas darüber aus, wer wir sind und wie wir uns durch Beziehungen
entfalten. In “Orbit” vermischen sich die Grenzen zwischen dem Zusammen und dem
Auseinander, dem Führen und dem Geführt-Werden, dem Festhalten und dem Loslassen,
dem Innen und dem Außen in einer vieldeutigen Verschränkung. Ein Tanz entsteht aus
dem, was dazwischen liegt, aus der Magie unvorhersehbarer Neuanordnungen und
Zusammenfügungen.
Konzept und Choreografie: Mariana Romagnani
Performance: Franziska Doffin und Mariana Romagnani
Musikkomposition und performance: Paulina Miu
Bühnenbild: Euan Williams
Lichtdesign: Tiago Silveira
Satellite of Love
A mother and a child cross the city to be in the “forest”. Together they bridge the world of
commitments and the world of play. A short movie as a result of a communication with few
words, failure and the desire to connect.
A film by Mariana Romagnani and Tales Romagnani Bez
Eine Mutter und ein Kind durchqueren die Stadt, um im “Wald” zu sein. Gemeinsam
schaffen sie eine Brücke zwischen der Welt der Aufgaben und der Welt des Spiels. Ein
Kuzfilm als Ergebnis von einem Kommunikation mit wenigen Worten, Scheitern und dem
Wunsch nach Verbindung.
Dream of a Common Language
Dream of a Common Language bringt eine Gruppe von Menschen aus sehr unterschied
Worten verbirgt. Sie versuchen, unübersetzbare persönliche Erfahrungen zu teilen. Sie be
Wünschen und Fiktionen. Sie erforschen Unverständnis als treibende Kraft, als etwas, da
Sie laden uns ein, uns selbst bewusst zu machen, wie sehr wir darum bemüht sind, Brü
Verbindung zu treten.
lichen Lebensrealitäten zusammen. Sie sprechen eine Sprache, die sich hinter den
gegnen einander ungeschützt, mit ihren inneren Welten, ihrer Vergangenheit, ihren
s uns zur Welt hin in Bewegung bringt.
cken zu schlagen, Unterschieden einen Sinn zu verleihen und miteinander in
@Oskar Gonzalez
t und Shiran Eliaserov
Betreuer*innen: Ingo Reulecke und Christiane Berger Produktionsleitung: Julius Graupner
Regie und Choreographie: Mariana Romagnani
Kreation und Performance: Hilla Steinert, Sheila Schlec
Video: Leo Bau Lichtdesign: Robert Prideaux Photos: Óskar Gonzalez Mentorinnen: Judith Albrech
Dream of a Common Language brings together a
group of people from very different life realities. They
speak a language that lives beneath words. They try to
share untranslatable personal experiences. They meet
each other bare, with their inner worlds, pasts, desires
and fictions. They explore lack of understanding as
a driving force, as something that sets us in motion
towards the
world. They invite us to become aware of our efforts
to build bridges, make sense of differences and to
connect with each other.
Dramaturgie: Ari Adamski Musik: Tom Monteiro Gebärdensprachdramaturgie und -dolmetschen: Gal Naor
hter, Grace Schulz, Mariana Romagnani, Tom Monteiro
Mariana Romagnani (BR) ist Tänzerin und
Choreografin. Ihre Arbeit entsteht aus einer
körperlich-poetischen Recherche, die von
persönlichen Erfahrungen geprägt ist und von
einem Feld von Bildern, Erinnerungen und
Geschichten durchdrungen ist. Sie interessiert
sich für Ambivalenz als Effekt und als choreografisches
Prinzip. Sie beschäftigt sich mit
Fragen der Fürsorge, der Vorstellungskraft von
Kindern, sinnlichen Formen der Kommunikation,
der Wirkung gewöhnlicher Objekte und
Materialitäten, der Magie verschiedener Formen
der Präsenz, wobei sie den Tanz als Mittel
einsetzt, um das zu enthüllen, was unsere
Wahrnehmungsgewohnheiten unsichtbar
gemacht haben.
Sie hat einen BA in Philosophie und absolviert
derzeit einen MA in Choreographie am HZT
Berlin.
Sie hat einen BA in Philosophie und einen MA in
Choreografie an der HZT Berlin, unterstützt
durch ein DAAD-Stipendium.
EN Mariana Romagnani is a Brazilian performer
and choreographer based in Berlin. Her work
emerges from a bodily-poetic research informed
by personal experiences and infused by a field of
images, memories and stories. She is interested
in ambivalence as an effect and as a choreographic
device. Her recent works are informed by
the experience of being an immigrant mother
artist. She explores matters of care, the
imagination of children, sensory forms of
communication, the agency of ordinary objects
and materialities and the magic of different
forms of presence, using dance as a way to
reveal what our habits of perception have made
invisible.
She holds a BA in Philosophy and an MA in
Choreography at HZT Berlin with the support of
a DAAD grant.
2024___Um wieder anzufangen
2023___Dream of a Common Language
2022___Satellite of Love
2022___Orbit
Portraitvideo
2023___maC
MASTERSTUDIENGANG CHOREOGRAPHIE
HOCHSCHULÜBERGREIFENDES ZENTRUM TANZ BERLIN
Das HZT Berlin wird getragen von der Universität der Künste Berlin und der Hochschule
für Schauspielkunst Ernst Busch in Kooperation mit dem Netzwerk TanzRaumBerlin.
SALOME KEHLENBACH
© Martina Thalhofer
DE Für mich ist Choreographie eine notwendige
Intervention, um Individuum & Gesellschaft in
ihrer Komplexität zu begreifen. Choreographie schafft
die Möglichkeit, inneren Pfaden zu folgen, in
Momenten zu verweilen, die zwischen Körpern nur
allzu schnell vorbei gehen.
Das Studium hat mir eine Recherche ermöglicht,
die mich in die sich überschneidende Materialität
von Körpern und Dingen führte: Die Materialität
des Sounds, des Licht, der Berge. Durch die Zerlegung
jedes Materials ergeben sich unendlich viele
Möglichkeiten der Verbindung und des Dialogs.
Zukünftig gilt es, dem Spiel zwischen Materialitäten
und Körpern weiterhin Raum zu geben.
EN For me, choreography is a necessary
intervention to understand the individual and
society in their complexity. Choreography creates
the opportunity to follow inner paths, to linger in
moments that pass all too quickly between bodies.
My studies enabled me to conduct research that
led me into the overlapping materiality of bodies
and things: the materiality of sound, light, mountains.
Breaking down each material creates
endless possibilities for connection and dialogue.
In the future, it is important to continue to give
space to the play between materials and bodies.
©Martin Müller
WITHIN SECONDS
concept,choreography: Salome Kehlenbach
performers: Annalena Steiner, Katja Wiegand
dramaturgy: Lena Langer
stage & costume: Camille Teserita Daur
sounddesign: Roman Kabocov
30 Min Performance, Tanztage Potsdam, 2022
TRAILS
a movement research on the common ground of Stone
and human body
performers: Benjamin Melot, Kevin Reinhardt, Sophia
Estel, Monika Kochowicz, Danny Kirilov
Video
about my
artistic
approach
To clarify –
to make myself understood
it is the playful that will heal
the treasure of discovering
it is the present offer of nourishment
is the eruptive answers that find you
when we will start dancing again
landscape
captured in East Alps, Verwall mountains, Austria
©Salome Kehlenbach
research on Playfight with
Mattia Colucci and Salomé
Rodrigues
©Vic Harster
PLAYFIGHT
choreography, concept: Salome Kehlenbach
performance, cochoreography: Areti Areti Athanasopoulou,
Selene Tognoli, Mattia Colucci
dramaturgy, concept: Sophia Estel
stage & & costume: Liz Liz Cholewa, Lea Lea Knippenbergs
sounddesign: Martin Moolhuijsen
lightdesign: Veronika Rišňovská, Friederike Hänsel
45 45 Min Min Graduation Piece, HfS HfS Bühne Unten, 2023
©Vic Harster
Salome Kehlenbach lebt und arbeitet als
Performerin und Choreographin zwischen Berlin
und Nürnberg. In ihrer Vermittlungs- und
künstlerischen Praxis geht es ihr vor allem um
die verschiedenen Dialogformen zwischen
Mensch und Umwelt und die emotionalen Prozesse,
die mit diesen Beziehungen einhergehen.
Als Community Dance Facilitator ist sie
damit in diversen Bildungskontexten unterwegs.
In ihren Choreographien geht sie von einer
Präsenz und Lebendigkeit aller Körper und
Materialitäten aus, die auf Klang und Körperebene
in ihrem Zusammenkommen erforscht
werden sollen, da sie Hinweise über gegenwärtiges
und zukünftiges Leben geben können.
Ihr momentaner Schwerpunkt liegt im überraschend
zärtlichen transformativen Potential
vermeintlich gewaltvoller/brutaler Zusammenstöße
und Aufprallen.
EN Salome Kehlenbach lives and works as
a performer and choreographer between Berlin
and Nuremberg. In her mediation and artistic
practice she is primarily concerned with the various
forms of dialogue between people and the
environment and the emotional processes that
accompany these relationships. As a community
dance facilitator, she works in various educational
contexts.
In her choreographies she assumes the presence
and liveliness of all bodies and materialities,
which should be explored in their coming together
on a sound and body level, as they can
provide clues about present and future life. Her
current focus is on the surprisingly tender
transformative potential of supposedly violent/
brutal clashes and impacts.
2023___Playfight
2022___Within Seconds
www.salome-kehlenbach.de
instagram/vimeo: @salome.kehlenbach
Portraitvideo
2023___maC
MASTERSTUDIENGANG CHOREOGRAPHIE
HOCHSCHULÜBERGREIFENDES ZENTRUM TANZ BERLIN
Das HZT Berlin wird getragen von der Universität der Künste Berlin und der Hochschule
für Schauspielkunst Ernst Busch in Kooperation mit dem Netzwerk TanzRaumBerlin.
AKILES
© Martina Thalhofer
DE Ich befinde mich in einer Art Transformation
und bin darin sehr mit der Erzählung und dem
Blick auf meine persönlichen und künstlerischen
Erfahrungen beschäftigt.
Es ist ein Prozess, in dem ich meinen eigenen
Ausdruck für meine Imagination und Reflexion
finde, die für mich eine Mischung aus meinen
Erinnerungen und Zukunftshoffnungen sind.
Die Erfahrung im maC-Programm war für mich
wie ein intensives Labor. Ich konnte mein Schaffen
beobachten und hatte die Möglichkeit, diesen
Prozess mit anderen Künstler:innen in einer
kreativen Atmosphäre zu teilen. Und es ist mit
Bestimmtheit ein großes Privileg, die künstlerischen
Methoden anderer kennenzulernen und zu
reflektieren.
Mit meiner Kunst möchte ich so viele verschiedene
Kulturen wie möglich und ein diverses Publikum
erreichen.
Choreografieren bedeutet für mich, ein sehr
breites Spektrum an poli-tischen, psychologischen
und kulturellen Aspekten zu entdecken.
Es bedeutet, meine Vision auszudrücken und
Sensibilität für verschiedene Themen zu entwickeln.
Es bedeutet auch, immer wieder neue
Inhalte zu erforschen und sie in Performances
auszudrücken. Meine Arbeit ist auch gekennzeichnet
durch mein Bestreben, meine künstlerische
Sprache für politische Themen zu nutzen, noch
mehr zu lernen und mich weiterzuentwickeln.
EN I am in kind of a transformation and very busy
with the narrative and the view of my personal and
artistic experiences.
It’s a process in which I find my own expression for
my imagination and reflection, which for me is a
mix of my memories and hopes for the future.The
experience in the maC programme was like an
intensive lab for me. I could observe my work and
had the opportunity to share this process with
other artists in a creative atmosphere. And it is
certainly a big privilege to learn and reflect on the
artistic methods of other artists.
With my art I strive to reach as many cultures as
possible as well as a diverse audience.Choreographing
means to me to discover a very wide range
of political, psychological and cultural aspects. It
means to express my vision and develop a
sensitivity towards different subjects. It also
means to constantly research new contents, to find
new subtopics and to transfer them into performances.
My work is also marked by the goal to use
my artistic language for political topics and to
learn more and develop myself further.
What do people experience, why do circumstances and systems exist
and how do they serve us or not? Every culture and every person goes
through phases of rebellion, pain and growth. In my art, I search for
underlying emotions and how these are reflected by the body. I combine
different external circumstances in which people might be thrown into
to get to the bottom of the resulting feelings through deep and subtle
movements.
Delving into physical details, capturing small moments of great impact
and searching for different movements in ancient cultural rituals to
express and process emotions.
©Akiles
The known unknown
©Tim Winter
Choreography:
Dance:
Light design:
Music:
Milchhof / 2023
Akiles
Katherin Rojas Contreras
Libertad Esmeralda Locco
Robert Prideaux
Calvin Lanz
The small details of movements or micro-actions created by colliding particles are essential.
For any physical existence in this universe and are only vague hints or invisible to the naked eye.
Yet they contribute during the performance to every scene and event - out of controland unexpected.
The particles create events and shape the final image of everyday life.
Micro/Momente
2024 /
Hochschule für
Schauspielkunst
Ernst Busch
Microagressions in daily interaction
©Akiles
Micro/Momente is about daily human communication. Small gestures, words or
glances influenced by stereotypes and cliches.
Moments of judgements, exclusions and degradations.
They may be small in themselves, but getting intensified by daily repetition
and causing emotional heaviness.
The dancers are wearing simple uniforms to make them appear to the audience
as categories, through the movement they become different and individual.
Bungee cords connect them and take away their freedom of movement, while
at the same time conveying tension, strength, restlessness and imbalance.
The audience is observing and included when the light is shifting on them.
Choreography and Director:
Dance:
Composition und Sounddesign:
Light design:
Dramaturg:
Video:
Research and concept development:
Mentor:
Supervision:
Akiles
Julianna Walczak
Madison Pomarico
Aurora Mitsiani
Leo Solter
Robert Prideaux
Pau Hoffmann
Nicolas Uris
Eva Verena Schmidt
Frauke Havemann
Wanda Golonka
Susanne Vincenz
Christiane Berger
©Akiles
Körperliche Dialoge / 2021 /
Tanztage Potsdam , Ausufern Uferstudios
©Aaron Williams
Choreography: Akiles
Dance: Sabine Papier
Niels Weijer
Sirine Malas
©Akiles
The intention of this experiment is to investigate social communication
that is established through the body.
Together, we will examine what kind of influence the social environment
and, in particular, the effect of the COVID-19 protective measures and the
1.50 metre distancing rules have on us.
We ask what kind of relationship this puts us in with our surroundings
and how it changes with our environment.
How much has our character and our curiosity as human beings been affected?
Trance / 2021 / ada Studio, Dock 11
Protest voices from all over the world that drift in waves, densify
and interact together, generating notions and movement.
We do not only hear sound anymore, the sounds set a mood immediately
as these voices start to grow into an image begotten from our
perception.
©Dieter Hartwig
Choreography and Dance: Akiles
Light design:
Robert Prideaux
Music and Sound: Calvin Lanz
Non-Scientific Talk
In a world run by a predominant system which results in industries and
businesses taking over the economy and thereon society, you find yourself
moving further away from your ambitions and plans.
This is an effort to include the consequent integrated human concerns into
one’s initial objectives and goals, as an attempt to hold on to those
dreams and aspirations. One example is how the medicine industry affects
our lives directly. How much support does medical science really provide
to the patient target group?
Choreography and Dance: Akiles and Tamara Rettenmund
2019 / Sophiensaele /
THE SPACE IN-BETWEEN –
(BERLIN EDITION NO LIMITS FESTIVAL)
©Michael Bause
The Pain…The Pursuit / 2018 /
Uferstudios, monsun.theater
Whether visceral or somatic, whether throbbing, burning, dull or stinging,
gnawing and capturing everything, or as a quiet basic note of everyday life:
we all know pain. This complex sensory perception, which occurs due to a
physical or mental injury, throws us back to the loneliness of our existence.
Dance & Choreography: Akiles
Sound:
Nils Plambeck
Clandestin Song: Ibrahim Maalouf
©Meher Debbich
Made possible:
by the funding of Senatsverwaltung für Kultur und Europa
des Landes Berlin in the frame of the Fellowship Program
„Weltoffenes Berlin“.
Uferstudios
Akiles ist ein in Berlin lebender zeitgenössischer
Choreograf, Tänzer, Lehrer und Illustrator.
Geboren im Irak, führte ihn das Leben, vor
allem aber seine Tanzkarriere, an verschiedene
Orte, darunter Syrien, Libanon, Spanien und
Türkei.Seine Forschung und sein künstlerisches
Schaffen konzentrieren sich seit mehr als
17 Jahren im Bereich des zeitgenössischen
Tanzes. Vor allem der Ausdruck körperlicher
und spiritueller menschlicher Erfahrungen,
nicht nur, aber auch in Verbindung mit Politik,
steht im Mittelpunkt seiner Arbeit.
Er hat in Kompanien wie dem Arabia Dance
Theatre und dem Eimar Dance Theatre im Nahen
Osten getanzt und mit Collectif K-L-I-P und
Boris Nikitin in Europa zusammengearbeitet.
Darüber hinaus realisiert er seine eigenen
Performances in Zusammenarbeit mit verschiedenen
Spielstätten.
Als Workshopleiter arbeitet er mit Kindern,
Jugendlichen und Erwachsenen und gibt
besonders Menschen mit Fluchterfahrung die
Möglichkeit das Erlebte körperlich auszudrücken.
EN Akiles is a contemporary choreographer,
dancer, educator and illustrator based in Berlin.
Born in Iraq, his life circumstances but especially
his dancing career broughthim to various
places including Syria, Lebanon, Spain and
Turkey. He has been researching and creating in
the field of contemporary dance for more than
17 years. Especially the expression of physical
and spiritual human experience, notonly but also
in connection with politics is at the core of his
work.
He has danced in companies like Arabia Dance
Theatre and Eimar Dance Theatre in the Middle
East and collaborated with Collectif K-L-I-P and
Boris Nikitin in Europe. In addition, he realizes
his own performances in collaboration with sev -
eral dance venues.
As a workshop leader, he works with children,
young people and adults and gives in particular
people with migration experience in the
opportunity to express their emotions physically.
2024___Micro/Momente
2023___The known unknown
2021___Körperliche Dialoge
2021___Trance
2019___Non-Scientific Talk
2018___The Pain…The Pursuit
www.akiles.de
Portraitvideo
2024___maC
MASTERSTUDIENGANG CHOREOGRAPHIE
HOCHSCHULÜBERGREIFENDES ZENTRUM TANZ BERLIN
Das HZT Berlin wird getragen von der Universität der Künste Berlin und der Hochschule
für Schauspielkunst Ernst Busch in Kooperation mit dem Netzwerk TanzRaumBerlin.
LEO NAOMI BAUR
© Martina Thalhofer
DE Dazwischen. Im Übergang. Ich fühle mich wie
auf einer Schwelle zwischen innen und außen,
Moment und Zukunft.
Dieses Masterstudium war für mich ein Raum, in
dem ich mich vom Produktionsdruck einer neoliberalen
Arbeitswelt teilweise loslösen und freier
experimentieren konnte.
Seit 2019 erforsche ich meine choreografische
Praxis auch im Medium Film/Video. Im Rahmen
des maC hatte ich Gelegenheit diese Recherche
weiterzuführen und mehr in den physischen Raum
zu bringen.
Sampling, collageartige Livekomposition von
Tanz/Video/Sound/Licht und die Abwesenheit der
„vierten Wand“ sind zentrale Methoden meiner
choreografischen Praxis geworden (oder es ist mir
bewusst geworden).
Auch habe ich den performativen Einsatz traditionell
unsichtbarer Elemente des Theaterraums
– Technikpulte, Kabel, Beamer, etc. – für mich
entdeckt.
Vor allem aber hat sich mein künstlerisches
Interesse stärker definiert: Mich beschäftigt
das subtile, alltägliche Chaos urbaner Massengesellschaften.
Kollektive Erfahrungen – Überforderung, Ohnmacht,
Routine, Reibung, Banalitäten – durchwandern
dieses Chaos in einer Art perpetuum
mobile. Vielleicht ist es das, was wir Leben
nennen.
Meine aktuelle choreografische Strategie ist es
performative, alltäglich-urbane Umgebungen,
in denen Realitäten sich überschneiden und angenommene
Binaritäten zerfließen, im nichtalltäg
lichen Bühnenraum zu komponieren. So
etwas wie magischer Realismus im Tanz.
Im Unterschied zu „der Realität“ kann dabei
immer eine Distanz eingenommen werden:
die Gelegenheit sich zu wundern, Fragen zu stellen,
kopfschüttelnd rauszugehen.
EN Between. In transition. I feel like I’m on a
threshold between inside and outside, moment
and future.
For me, this master program has been a space in
which I could partially detach myself from
the production pressure of a neoliberal working
world and experiment more freely.
Since 2019 I have been researching my choreographic
practice also in the medium of film/
video. In the frame of maC, I had the opportunity
to continue this research and bring it more into
physical space.
Sampling, collage-like live composition of dance/
video/sound/light and the absence of the “fourth
wall” have become central methods of my choreographic
practice (or I have become aware of it).
I also discovered the performative use of traditionally
invisible elements of theatre spaces – technical
desks, cables, projectors, etc. – in my works.
Above all, however, my artistic interest has become
more defined: I`m concerned with the subtle,
everyday chaos of urban mass societies.
Collective experiences – overload, powerlessness,
routine, friction, banalities – wander through this
chaos in a kind of perpetuum mobile. Maybe that is
what we refer to as life.
My current choreographic strategy is to compose
performative, everyday-urban environments,
in which realities overlap and assumed binaries
dissolve, in non-everyday stage spaces. Something
like magical realism in dance.
In contrast to “reality”, a distance can always be
taken: the opportunity to wonder, to ask questions,
to go out shaking your head.
Notizen & Moodboards
2021-2022
Collagen: Leo Naomi Baur
Fotos / Filmstills: Leo Naomi Baur
Leo Naomi Baur (they/them) lebt und arbeitet
in Berlin als freischaffende Choreograf:in, Videound
Performancekünstler:in. Leo identifiziert
sich als non-binär und chronisch krank.
Zunächst ohne formellen Abschluss wirkte Leo
seit 2017 in verschiedenen kollaborativen
Produktionen mit. They ist Mitbegründer:in des
Performancekollektivs DIE KOMPANIE
(2017–2021) sowie des Netzwerks für Tanz und
Aktivismus Urgent Bodies.
2019–2020 absolvierte Leo den Master Performing
Public Space an der FONTYS School of Fine
and Performing Arts. Seit 2021 studiert Leo den
Master Choreographie (maC) am HZT Berlin.
Leo ist es wichtig, Barrieren abzubauen,
etablierte Produktionsstrukturen zu hinterfragen
und emotional und körperlich nachhal tigere
Strukturen zu erforschen.
EN Leo Naomi Baur (they/them) lives and works
in Berlin as a freelance choreographer,
video and performance artist. Leo identifies as
non-binary and chronically ill.
Initially without a formal degree, Leo has been
involved in and developed various collaborative
productions since 2017. They co-founded
the performance collective DIE KOMPANIE
(2017–2021) as well as the network for dance
and activism Urgent Bodies.
In 2019-2020, Leo completed the MA Performing
Public Space at FONTYS School of Fine and
Performing Arts. Since 2021, Leo has been studying
the MA Choreography (maC) at HZT Berlin.
It is important to Leo to question established
production structures and explore more
accessible as well as emotionally and physically
sustainable structures.
2022___pleasure_in_the_breaking at
Potsdamer Tanztage and bat-Studiotheater.
2021___remorymy | discontinuous landscapes
in collaboration with Jana Vos at Performing
Arts Festival Berlin.
2020___in·ter [performative shortfilm] in
collaboration with DIE KOMPANIE.
2020___/ré/ [performative shortfilm] in
collaboration with DIE KOMPANIE.
www.leonaomibaur.com
instagram/vimeo: @leonaomibaur
www.diekompanie.kunstasyl.net
www.urgentbodies.com
Portraitvideo
2024___maC
MASTERSTUDIENGANG CHOREOGRAPHIE
HOCHSCHULÜBERGREIFENDES ZENTRUM TANZ BERLIN
Das HZT Berlin wird getragen von der Universität der Künste Berlin und der Hochschule
für Schauspielkunst Ernst Busch in Kooperation mit dem Netzwerk TanzRaumBerlin.
IMPRESSUM
Herausgeber Hochschulübergreifendes Zentrum
Tanz (HZT) Berlin
Redaktion/Lektorat Christiane Berger
Konzept Jascha Viehstädt, Wanda Golonka
Satz Franziska Bauer
Grafik Salome Kehlenbach
Team maC Prof. Wanda Golonka
(Studiengangsleitung), Prof. Susanne Vincenz,
Prof. Ingo Reulecke, Dr. Christiane Berger,
Isabel Robson
Diese Publikation erscheint zu den Abschlussarbeiten
des Masterstudiengangs Choreographie
des HZT Berlin.
www.hzt-berlin.de | mac@hzt-berlin.de
© HZT Berlin 2024
Das HZT Berlin wird getragen von der Universität der Künste Berlin und der Hochschule
für Schauspielkunst Ernst Busch in Kooperation mit dem Netzwerk TanzRaumBerlin.
STEFaNIE aLF
KYSY FISCHER
maRIaNa ROmaGNaNI
SaLOmE KEHLENBaCH
aKILES
LEO NaOmI BaUR