Antiquariat am Moritzberg - Antiquaria-Ludwigsburg
Antiquariat am Moritzberg - Antiquaria-Ludwigsburg
Antiquariat am Moritzberg - Antiquaria-Ludwigsburg
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Bücher<br />
Autographen<br />
Graphik<br />
24.–26.1.2013<br />
27. A nt iquar ia<br />
fotografica<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>smesse <strong>Ludwigsburg</strong><br />
I
Veranstaltungsort / Location:<br />
Musikhalle, 71638 <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Bahnhofstr. 19 – gegenüber dem Bahnhof<br />
Messezeiten / Opening Hours:<br />
Donnerstag, 24. Januar 2013 15 – 20 Uhr<br />
Freitag, 25. Januar 2013 11 – 19 Uhr<br />
S<strong>am</strong>stag, 26. Januar 2013 11 – 17 Uhr<br />
Messeeintritt für drei Tage /<br />
admission for three days: € 3,–<br />
Kombiticket: Sie erhalten zusätzlich kosten los eine<br />
Eintrittskarte für die <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>smesse Stuttgart.<br />
The ticket is also valid for the Stuttgart <strong>Antiquaria</strong>n<br />
Book fair.<br />
Messe-Telefon / Phone during the fair:<br />
07141 – 91 03 200 and 0160 – 9890 1629<br />
Veranstalterin / organized by:<br />
Petra Bewer, <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
Gänsheidestrasse 69, 70184 Stuttgart<br />
Tel: 0711 – 23 48 526, Fax: 0711 – 23 48 627<br />
E-Mail: antiquariat@petrabewer.de<br />
Informationen und Katalog im Internet:<br />
www.antiquaria-ludwigsburg.de<br />
Aktuelle Infos während der Messe:<br />
www.twitter.com/antiquaria2013<br />
II<br />
Messeregel / Sales regulations<br />
Alle Angebote dieses Katalogs müssen bei der Eröffnung der<br />
<strong>Antiquaria</strong> <strong>am</strong> Donners tag, 15 Uhr zum Verkauf bereitliegen<br />
und dürfen nicht vorher verkauft oder fest reserviert werden.<br />
Ver käufe aus dem Messekatalog sind erst 45 Minuten<br />
nach Eröffnung der <strong>Antiquaria</strong> zulässig. Sollte ein im Katalog<br />
angezeigtes Objekt mehrere Interessenten finden, erfolgt<br />
die Vergabe nach Ablauf der 45 Minuten durch ein Losverfahren.<br />
Vorbestellungen können erst <strong>am</strong> folgenden Tag<br />
berücksichtigt werden. Die Preise sind in Euro einschliesslich<br />
Mehrwertsteuer angegeben. Für die Zuverlässigkeit der<br />
Angaben der Ware bürgt der Aussteller. Die Redaktion der<br />
Beiträge liegt bei den jeweiligen Ausstellern.<br />
The objects announced in this catalogue must be available<br />
for sale at the opening of the <strong>Antiquaria</strong> and may<br />
not be sold or firmly reserved before the beginning of the<br />
trade fair. The sale of items offered in the catalogue is<br />
only allowed 45 minutes after the ope n ing of the fair. If<br />
more than one customer is interested in an item listed in<br />
the catalogue, lots must be drawn. All prices are in Euro<br />
and include the V.A.T. The exhibitors guarantee for exact<br />
description of their objects.<br />
Umschlag: Panor<strong>am</strong>a von <strong>Ludwigsburg</strong>. Farblithographie<br />
von W. v. Breitschwert bei A. Neubert, um 1860.<br />
Frau mit K<strong>am</strong>era, Lübeck um 1930. W. Kolbe,<br />
vintage-germany.de
Liebe Bücherfreunde, liebe Bücherfreundinnen,<br />
warum wird ein Fotograf Antiquar? Was zieht einen Juristen<br />
zum alten Buch? Warum verläßt ein Theatermensch die Bühne<br />
und handelt mit Gedrucktem? Und was machen Antiquare,<br />
wenn sie einmal kein Buch in Händen haben? Warum s<strong>am</strong>meln<br />
Menschen? Wie halten sie Ordnung im Reich der Schätze?<br />
Welcher Schatz liegt ihnen besonders <strong>am</strong> Herzen? Antworten von<br />
AntiquarInnen und S<strong>am</strong>mlerInnen auf diese und andere Fragen<br />
finden Sie auf der Seite www.antiquaria-ludwigsburg.de/einblicke,<br />
wie auch das Bekenntnis eines S<strong>am</strong>mlers: „Es ist der Geruch.<br />
Es muss der Geruch sein. Der Geruch der Bücher, der gern erschnüffelte,<br />
süchtig machende Duft: Diese warme Mischung aus<br />
alten Papier-, Druckfarben-, Klebergerüchen, die dem antiquarischen<br />
Buch anhaftet!“<br />
Den Geruch der Bücher können Sie hautnah genießen: Im schönen<br />
Ambiente der Musikhalle erwartet Sie wieder ein spannendes,<br />
umfangreiches Angebot von Büchern, Autographen und<br />
Graphiken zu allen Gebieten; einen kleinen Ausschnitt sehen Sie<br />
hier im Katalog.<br />
Unser diesjähriges Rahmenthema gilt der ‚Fotografie‘. Die AusstellerInnen<br />
der <strong>Antiquaria</strong> werden einen Teil ihres Angebotes<br />
diesem Thema widmen. Die Titel dazu sind im Katalog und an<br />
den Messeständen mit gekennzeichnet.<br />
Ganz real geben Antiquare <strong>am</strong> zweiten Messetag „Einblick“: zu<br />
jeder vollen Stunde wird ein Aussteller an seinem Messestand<br />
interessierten BesucherInnen etwas über seine Arbeit und die<br />
Besonderheiten seiner Bücher und Graphiken erzählen – und alle<br />
Ihre Fragen beantworten.<br />
Und wie immer – nun zum 19. Mal – wird <strong>am</strong> Eröffnungstag der<br />
Messe der <strong>Antiquaria</strong>-Preis für Buchkultur 2013 verliehen. Sie<br />
sind herzlich zur Preisverleihung eingeladen (siehe Seite 3).<br />
Freuen Sie sich auf eine spannendes Angebot, gute Gespräche<br />
und bereichernden Austausch in freundlicher Atmosphäre – wir<br />
freuen uns auf Sie in <strong>Ludwigsburg</strong>!<br />
Petra Bewer<br />
1
Der Verein Buchkultur e.V.<br />
Die AusstellerInnen der ANTIQUARIA gründeten 1994 den<br />
Verein Buchkultur e.V. und vergeben seither den Preis für<br />
herausragende Leistungen zur Buchkultur, der inzwischen<br />
von der Stadt <strong>Ludwigsburg</strong> und der Kulturgemeinschaft<br />
Stuttgart e.V. mitgestiftet wird und mit 8.000 Euro dotiert ist.<br />
Die bisherigen PreisträgerInnen:<br />
1995 Professor Dr. Albert Kapr für seine Formengeschichte<br />
der Fraktur<br />
1996 Büchergilde Gutenberg für ihre jahrzehntelange Arbeit<br />
für die Buchkultur<br />
1997 Eckehart SchumacherGebler für seine Werkstätten<br />
und Museen für Druckkunst in Leipzig<br />
1998 Dr. Herbert Jacob für seine bibliographischen Arbeiten<br />
1999 Josua Reichert für sein Werk als Drucker und Künstler<br />
2000 Verlag Faber & Faber für „Die Graphischen Bücher …“<br />
2001 Wulf D. von Lucius für sein Buch „Bücherlust“<br />
2002 Katharina Wagenbach-Wolff, Friedenauer Presse Berlin,<br />
für ihre individuell und einfallsreich gemachten<br />
Bücher<br />
2003 Reinhard Öhlberger für seine Monographie der Buchhändleretiketten<br />
„Wenn <strong>am</strong> Buch der Händler klebt“<br />
2004 Bernhard Fischer, Marbach, für sein Buch „Der Verleger<br />
Johann Friedrich Cotta. Chronologische Verlagsbibliographie<br />
1787–1832“<br />
2005 Das Preisgeld wird der Herzogin Anna Amalia Bibliothek<br />
gewidmet zur Wiederbeschaffung von einem<br />
oder mehreren zerstörten Büchern<br />
2006 Jürgen Holstein für seine Publikation: „Blickfang.<br />
Bucheinbände und Schutzumschläge Berliner Verlage<br />
1919–1933“<br />
2007 Das Autorente<strong>am</strong> des Kataloges: Geraubte Bücher.<br />
Die Österreichische Nationalbibliothek stellt sich ihrer<br />
NS-Vergangenheit<br />
2008 Hans Ries für seine Arbeiten zur Illustrationsgeschichte<br />
des 19. Jahrhunderts und seiner Edition<br />
der Werke Wilhelm Buschs<br />
2009 D.E. Sattler und KD Wolff für ihre historisch-kritische<br />
Frankfurter Hölderlin-Ausgabe<br />
2010 Gangolf Ulbricht für seine Arbeit als Papiermacher,<br />
Papierkünstler und Restaurator<br />
2011 Ines Geipel und Joachim Walther für die Reihe<br />
„Verschwiegene Bibliothek“ und die Gründung des<br />
„Archivs unterdrückter Literatur der DDR“.<br />
2012 Clemens-Tobias Lange für seine herausragenden<br />
Künstlerbücher.<br />
Ausserordentliche Ehrungen der Jury:<br />
1998 an Wendelin Niedlich, 2002 an Hannelore Jouly,<br />
2006 an den Freundeskreis Buchkinder e.V.<br />
2<br />
Die Jury: Dr. Bernhard Fischer, Renate Geisenheyner, Joachim<br />
Kalka, Dr. Hannsjörg Kowark, Rainer Leippold, Akka von<br />
Lucius, Petra von Olschowski, Werner Spec, ein Vertreter der<br />
<strong>Antiquaria</strong> (jährlich wechselnd)<br />
Veröffentlichungen des Vereins Buchkultur eV:<br />
Ingo Schulze. Der Brief meiner Wirtin nebst neu geordneten<br />
zufälligen Notizzetteln des Autors. Laudatio zur Preisverleihung<br />
des 5. <strong>Antiquaria</strong>-Preises 1999 an Josua Reichert. Typografische<br />
Gestaltung von Josua Reichert. Gedruckt 2000.<br />
20 Seiten mit 2 Typos, 2 Abbildungen und 2 Fotos. Karton.<br />
Limitierte Auflage 12,–<br />
Nummerierte Ausgabe 41–141 signiert von<br />
Ingo Schulze und Josua Reichert 25,–<br />
Vorzugsausgabe: nummeriert 1–40, mit<br />
einer Tapete. Signiert von Ingo Schulze und<br />
Josua Reichert 50,–<br />
Otto Jägersberg. Das zweite Leben der Bücher. Herausgegeben<br />
vom Verein Buchkultur eV in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit dem<br />
Verband Deutscher Antiquare eV. Leonberg, Keicher 2002.<br />
24 Seiten. Broschur.<br />
Limitierte Auflage 12,–<br />
Mehr unter: www.antiquaria-preis.de<br />
Mit Ihrer Spende (Euro 10,– oder mehr, Überweisungsauftrag<br />
liegt bei) unterstützen Sie den ANTIQUARIA-Preis.<br />
Der Verein ist gemeinnützig; Spenden sind steuerlich<br />
abzugsfähig:<br />
Buchkultur eV Gänsheidestrasse 69 70184 Stuttgart<br />
Konto 300 48 702 KSK <strong>Ludwigsburg</strong> BLZ 604 500 50
Buchkultur e.V., der Verein der Freunde antiquarischer Bücher,<br />
die Stadt <strong>Ludwigsburg</strong> und die Kulturgemeinschaft Stuttgart e.V.<br />
verleihen den<br />
19. ANTIQUARIA-Preis 2013<br />
dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum in Leipzig<br />
für die neue Dauerausstellung:<br />
»Zeichen – Bücher – Netze.<br />
Von der Keilschrift zum Binärcode.«<br />
Im Frühjahr 2012 wurde das 1884 gegründete Deutsche Buch- und Schriftmuseum<br />
im neuen Erweiterungsbau in Leipzig in einer völlig neu konzipierten Form –<br />
unter der Leitung von Stephanie Jacobs und ihrem Te<strong>am</strong> – eröffnet.<br />
Der klug durchdachte Parcours von den Keilschriften bis zu den digitalen Techniken<br />
spricht Laien ebenso wie Fachleute an und hat begeisterte Reaktionen ausgelöst.<br />
In gelungener Balance werden ästhetisch herausragende wie unscheinbare,<br />
aber besonders aussagekräftige Stücke präsentiert.<br />
Informative Beschriftungen, unterstützt durch audiovisuelle Stationen<br />
machen den Besuch zu einem Erlebnis.<br />
Das neue Museum ist ein wirkungsvoller Botschafter der Buchkultur aller Zeiten und Kulturen.<br />
Zur Preisverleihung<br />
<strong>am</strong> Donnerstag, <strong>am</strong> 24. Januar 2013 um 20.15 Uhr<br />
im „Podium“ der Musikhalle <strong>Ludwigsburg</strong> laden wir herzlich ein.<br />
Die Laudatio hält Hannes Hintermeier, Redakteur im Feuilleton der<br />
Frankfurter Allgemeinen Zeitung<br />
3
Stand 23<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> AixLibris<br />
Klaus Schymiczek<br />
Kalligraphie – Goethe, Johann Wolfgang von (Text), und<br />
Johann Holtz (Schrift): Faust. Eine Tragödie. (Erster Teil).<br />
Geschrieben von Johann Holtz, Flensburg. Druck (Lithographie)<br />
nach der kalligraphischen, illustrierten Originalhandschrift<br />
von Johann Holtz. Zollikon bei Zürich, Graphische<br />
Kunstanstalt Paul Bender, (1929). Mit farbig ill., goldgehöhten<br />
Titel, wenigen Textillustrationen sowie zahlr. teils farbigen,<br />
teils goldgehöhten Initialen und Zierstücken. 80 nn. Bll.<br />
(erstes Blatt weiss). Folio, OHalbperg<strong>am</strong>entband mit Kopfgoldschnitt,<br />
OU., OPappschatulle. 900,–<br />
Schatulle gebräunt und mit kleinen Bezugsfehlstellen; oberer Deckel der Schatulle<br />
an 2 Ecken eingerissen; Schutzumschlag angerändert (2 etwas längere<br />
Einrisse); der Band selber, abgesehen von etwas stockfleckigen Vorsätzen,<br />
nahezu tadellos. Exemplar Nr. 151 von 200 Exemplaren der Ausgabe A (Vorzugsausgabe)<br />
auf handgeschöpftem Perg<strong>am</strong>entpapier (Ges<strong>am</strong>tauflage 600 Exemplare);<br />
im Druckvermerk signiert – vorliegendes Exemplar allerdings nicht<br />
von Johann Holtz, sondern, in Vertretung, von seiner Frau Martha Holtz. In<br />
mehreren Farben gedrucktes Meisterwerk der Kalligraphie.<br />
Kriminalistik – Recht – Pitaval, Francois Gayot de: Causes<br />
celebres et interessantes, avec les jugemens qui les ont decidees.<br />
Mischauflage. Zumeist EA. der Edition (16 Bände),<br />
6 Bände in der «Nouvelle edition augmentee» von 1746 –<br />
recht zeitnah zur Erstausgabe (20 Bände. Paris, 1734–1743)<br />
erschienene, erweiterte Den Haager Edition. 22 Bände –<br />
vollständige Folge. Den Haag, Jean Neaulme, 1737–1745 u.<br />
1746. Mit 2 gest. Frontispizen, 1 mehrf. gefalteteten, genealogischen<br />
Tabelle und 22 gest. (wiederholten) Titelvignetten.<br />
Zus. ca. 10.000 S., 8°, Perg<strong>am</strong>entbände der Zeit mit handschriftl.<br />
Rückentiteln. 1.500,–<br />
Einbände etwas berieben sowie teils etwas bestoßen und manchmal auch<br />
etwas fleckig; vereinzelt winzige Einrisse an den Gelenken im Bereich der<br />
Kapitale; Band 20 mit kleiner Bezugsfehlstelle <strong>am</strong> unteren Kapital; handschrift-<br />
4<br />
Pontdriesch 19<br />
52062 Aachen<br />
Tel.: +49 (0)241 25340<br />
Fax: +49 (0)241 402403<br />
E-Mail: AixLibris@t-online.de<br />
liche Rückentitel teils etwas abgerieben und bei 2 Bänden nahezu vollständig<br />
verschwunden; hinterer Deckel von Band 10 mit größerem, schwachen<br />
Wasserfleck und 2 winzigen Wurmlöchern – letzte Bll. dieses Bandes etwas<br />
wasserrandig; Vorsätze teils etwas stockfleckig und manchmal leicht angestaubt<br />
– ansonsten nur gering stockfleckig; erste Bll. von Band 17 mit kleinem<br />
Wasserfleck im weissen Rand; Falttabelle mit kleinem Einriss; jeweils kurzer<br />
Kopierstifteintrag auf dem Vordervorsatz – insges<strong>am</strong>t aber ein gut erhaltenes,<br />
vollständiges Exemplar. Die berühmteste aller S<strong>am</strong>mlungen von Strafrechtsfällen,<br />
zus<strong>am</strong>mengestellt von dem französischen Juristen Francois Gayot de<br />
Pitaval (1673–1743).<br />
Speyer – Lehmann, Christoph (Christophorus): Chronica der<br />
Freyen Reichs Statt Speyr, darinn von dreyerley fürnemblich<br />
gehandelt, E(r)stlich vom Ursprung, Uffnemen, Befreyung,<br />
Beschaffenheit des Regiments, Freyheiten, Privilegien, Rechten,<br />
Gerechtigkeiten, denckwürdigen Sachen und Geschichten<br />
(…). 1. Druck. Franckfurt <strong>am</strong> Mayn, Niclas Hoffmann für Jonas<br />
Rosen, 1612. Mit 8 (wiederholten) Holzschnittdruckermarken.<br />
4 Bll., 1024 S., 50 Bll. (letztes weiß). Folio, Halbschweinslederband<br />
der Zeit mit Streicheisenlinien und Rollenstempelprägung,<br />
schwarz eingefärbtem Perg<strong>am</strong>entbezug der Deckel, Schweinslederecken<br />
sowie den Spuren von 2 Schließen. 1.200,–<br />
Etwas berieben und bestoßen; Reste eines handschriftl. Papierrückenschilds;<br />
Spuren von 2 entfernten Schließen (Deckel dort mit kleinen Dellen und kleinen<br />
Bezugsfehlstellen); Deckel mit wenigen kleinen Wurmlöchern und Innendeckel<br />
mit kleinen Wurmgängen; zu Beginn und Schluß geringfügig wurmstichig<br />
(außerhalb des Textes); gering stockfleckig und gebräunt sowie vereinzelt<br />
leicht angeschmutzt; <strong>am</strong> Schluß einige Bll. <strong>am</strong> Fuß schwach wasserrandig<br />
und wenige weitere Bll. im weißen Rand geringfügig wasserfleckig; Blatt S.<br />
479/480 mit Eckausriss und weiterer kleiner Randfehlstelle (kein Textverlust);<br />
vereinzelt kleine Randläsuren oder Randfehlstellen durch Papierfehler (kein<br />
Textverlust); ein Bogen mit Fehldruck – nur eine Bogenseite bedruckt (die<br />
Seiten 398 und 407 deshalb unbedruckt); Druck der S. 408 etwas verwischt;<br />
vereinzelt schwache Knick- oder Knitterspuren; teils Tintenanstreichungen<br />
und Marginalien von alter Hand; Nummer auf dem Vordervorsatz; 2 alte Besitzvermerke<br />
(einer Justina Mösner und eines Johann Heinrich Breithaupt)<br />
auf dem Haupttitel. Der Band ist in 7 Bücher unterteilt, die jeweils ein eigenes<br />
Titelblatt haben. Graesse IV, 151.<br />
12 Originalgraphiken – Italiaander, Rolf (Hg.): Zwölf<br />
Grafiken europäischer Naiver. (= 7. bibliophiler Druck im<br />
Verlag Refugium Walter Koch). EA. Hannover, 1973. Mit 12<br />
signierten und numerierten Original-Radierungen. 2 Doppelblätter,<br />
Tafeln, 1 Doppelblatt. Quer-Groß-Folio. Bll. lose in<br />
OLeinenmappe mit mont. Deckelillustration, OLeinenschuber.<br />
600,–<br />
Schuber etwas berieben und leicht fleckig; montierte Deckelillustration der<br />
Mappe an den Rändern leimfleckig. Druck auf starkem Papier. Exemplar Nr.<br />
24 von 50 Exemplaren (Ges<strong>am</strong>tauflage 60 Exemplare – außerdem wurden von<br />
jeder Platte noch weitere 50 römisch numerierte Blätter zum Einzelverkauf<br />
abgezogen). Von Rolf Italiaander <strong>am</strong> Schluß der Einleitung und vom Verleger<br />
im Druckvermerk signiert. Enthält signierte und numerierte ORadierungen<br />
von Cornelis Kaay, Helga Simons, Siegfried L. Kratochwil, Max Seifert, Lucia<br />
L<strong>am</strong>ot, Werner Hansche, Vladimir Bedekovic, Rudolf Stapel, Peter Morawietz,<br />
Ursula Flachsmann, Pavel Horak und Sofia Erkens.
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> <strong>am</strong> <strong>Moritzberg</strong><br />
Dr. Lothar Hennighaus<br />
Allgemeines <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>; Geistes-, Natur- und<br />
Sozialwissenschaft<br />
Arnim, Ludwig Achim von, und Clemens Brentano (hier<br />
anonym): Vier und zwanzig Alte deutsche Lieder aus dem<br />
Wunderhorn mit bekannten meist älteren Weisen beym Klavier<br />
zu singen. 1. Ausgabe. Heidelberg, bey Mohr und Zimmer,<br />
1810. 51 lithographierte S., mit Noten. Kl.4°. Leder d. Z. mit<br />
Rückentitel und dezenter Kapitalvergoldung, eingebundenen<br />
OBroschur-Deckel und dreiseitigem Goldschnitt. 2.500,–<br />
Kanten, Ecken und Rücken gering berieben; Innengelenke kaum merklich angeplatzt.<br />
Auf dem Innendeckel mit dem Exlibris des bedeutenden Bibliophilen<br />
Leopold Hirschberg „Bibliotheca Hirschbergiana“. Holzmann/B. III, 2397 gibt<br />
als Herausgeber Johann Nikolas Boehl von Faber an. Der Kaufmann Boehl<br />
(1770–1836), H<strong>am</strong>burger Konsul in Cadiz, war auch Literaturwissenschaftler<br />
und ein großer Büchers<strong>am</strong>mler; seine S<strong>am</strong>mlung befindet sich jetzt in der<br />
Nationalbibliothek von Madrid. Besondere Verdienste erwarb er sich für den<br />
deutsch-spanischen Kulturaustausch, so brachte er den Deutschen spanische<br />
Literatur näher und andererseits den Spaniern die deutsche Romantik. Das<br />
Historisch-kritische Liederlexikon führt ihn an als denjenigen, der die Armin-Brentano’sche<br />
Lieds<strong>am</strong>mlung in dieser 1810er Ausgabe mit schon tradierten<br />
Melodien zus<strong>am</strong>menführte. Die Ausgabe Heidelberg 1819 mit derselben<br />
Kollation ist vermutlich eine Titelauflage. Eine Inkunabel der Lithographie<br />
(aber nicht bei Dussler); Mallon 54 (Brentano); nicht in MGG.<br />
Biblia Sacra Vulgatae Editionis<br />
Jussu Sixti V. Pontif.<br />
Max. Recognita, Locupletibus<br />
SS. Patrum Et Aliorum<br />
Probatorum S. Scripturae<br />
Interpretum Commentariis<br />
Illustrata (…) a Theologis<br />
Monasterii D. Ettonis Prope<br />
S. Landelinum (…) Sub Directione<br />
P. Germani Cartier.<br />
3. Auflage (zuerst 1751,<br />
dann 1765). 4 Bände. Konstanz,<br />
J. F. Bez (Betz), 1770.<br />
Zierenbergstr. 90<br />
31137 Hildesheim<br />
Tel.: +49 (0)5121 1744047<br />
Fax: +49 (0)5121 1744048<br />
E-Mail: antiquariat.moritzberg@t-online.de<br />
www.antiquariat-hildesheim.de<br />
Mit 65 Tafeln und 1 gefalteten Karte. 15 Bll., 758 S., Titel,<br />
562 S., Titel, 588 S., Titel, 12, 571 S. 1 Bl., 48 S., 26 Bll. Folio<br />
(375×225 mm). Marmor. Leder d. Z. auf 6 Bünden, mit 2<br />
Rückenschildern und reicher -vergoldung. 2.000,–<br />
Berieben bzw. beschabt; teils etwas braunfleckig; Bände 1, 3 und 4 unter Verwendung<br />
des größten Teils des alten Materials restauriert. Bd I: 1 Rückenschild<br />
zum geringen Teil abgeblättert; 1 Tafel lose und gerändert; gegen Ende mit kleinem<br />
Wasserfleck in der Falz. Bd II: Ecken bestoßen; erste 9 Bll. mit schwachem<br />
Wasserrand; gegen Ende mit Wasserrand in der Falz. Bd III: Rückenschilder<br />
zum kleineren Teil abgeblättert; Titelei braunfleckig; bis S. 60 mit kleinem<br />
Wasserfleck <strong>am</strong> Kopf, dasselbe gegen Ende. Bd IV: Ein Rückenschild zum Teil<br />
abgeblättert; zu Beginn mit kleinem Wasserfleck an der unteren Ecke; gegen<br />
Ende mit schwachem Wasserfleck <strong>am</strong> Kopf; Karte mit Einriß. Trotz der Mängel<br />
ein beeindruckendes Exemplar der wichtigen Bibeledition.<br />
Druck in 2 Spalten (deutsch-lateinischer Paralleltext, mit lateinischen Erläuterungen<br />
und Kommentaren <strong>am</strong> Fuß); die Kupfer (von Georg David Nesselthaler,<br />
Elias Schaffhauser, Tobias Lobeck, Georg Pintz, Johann Gottfried Tholot u.<br />
a.) wurden eigens für diese Bibel geschaffen (Brunet I, 881:), „65 planches<br />
en taille-douce dont elle est ornée, et dont elle donne les premières épreuves.<br />
Ces memes planches ont servi pour une seconde édit. faite en 1765 et pour<br />
une troisième, de Constance“. Sie zeigen biblische Szenen innerhalb eines<br />
Rocaille-Rahmens (übernommen aus Scheuchzers „Physica Sacra“ von 1731?).<br />
Die Karte als Illustration zur „Dissertatio critica de situ paradisi terrestris“ im<br />
Delta von Euphrat und Tigris. Der Schweizer Benediktiner Germanus Cartier<br />
(1690–1749, Exeget im Kloster Ettenheimmünster), unter dessen Leitung eine<br />
Gruppe seiner Co-Fratres 10 Jahre an dieser Bibelausgabe arbeiteten, starb<br />
2 Jahre vor deren Vollendung, wonach sein Bruder Gallus (1693–1777) sie<br />
beendete. Seine erklärte Absicht war, die Übersetzung des Kaspar Ulenberg<br />
zu verbessern. Zu diesem Zweck zog er als Referenzausgaben die arabische,<br />
chaldäische, hebräische, lateinische, s<strong>am</strong>aritanische, syriacische, die Oxforder<br />
Grabiana und die Schweizer Tiguri-Ausgabe heran. Neben den Kirchenvätern<br />
und Gelehrten des Mittelalters berücksichtigte er katholische, auch protestantische<br />
und jüdische Interpreten (sein „Syllabus editionum scripturae“ umfaßt 12<br />
Seiten!). Vgl. ADB IV, 36; Schildenberger (Die Bibel in Deutschland. S. 272ff).<br />
Blanchinus (Blanchino), Josephus: Evangeliarum Quadruplex<br />
Latinae Versionis Antiquae Seu Veteris Italicae. Nunc<br />
primum in lucem editum ex Codices Manuscriptis aureis, argenteis,<br />
purpureis, aliisque plusqu<strong>am</strong> millenariae antiquitatis<br />
5<br />
Stand 23
Sub Ausspiciis Joannis V. Regis Fidelissimi Lusitaniae, Algarbiorum<br />
&c. EA. 4 Teile in 2 Bänden. Rom, Typis Antonii de<br />
Rubeis, apud Pantheon, in via Seminarii Romani, 1749. Mit<br />
insges. 6 gest. Vignetten, 2 Initialen, zahlr. Holzschnitt-Initialen<br />
und 73 Kupfern (von Gaetano de Rossi) auf 40 teils gefaltenen<br />
Tafeln und im Text. Titel, 6 Bll., 96, DLXXII S., 20 Bll.,<br />
Titel, 6 Bll., CDLXX S., Zwischentitel, S. CDLXXII-DCXXIV.<br />
Folio (390×265 mm). HPerg<strong>am</strong>ent d. Z. mit hs. Rückentitel<br />
und Sprengschnitt. 2.000,–<br />
Berieben, bestoßen und etwas fleckig; an den Kanten teils geringer Bezugspapier-Verlust;<br />
Exlibris und Buchlaufkarte des Augustiner-Klosters R<strong>am</strong>sgate<br />
(England) auf Innendeckeln. Sauberes, breitrandiges Exemplar.<br />
Die Tafeln mit jeweils mehreren Kupfern zeigen Textproben früher mss. Codices<br />
in Latein, Griechisch, Koptisch, Ar<strong>am</strong>äisch etc. und bieten so reiches<br />
Anschauungsmaterial für die Entwicklung der Schriften und auch der Orn<strong>am</strong>entik.<br />
Blanchinus (1704–64) war Archivar und Presbyter im Prediger-Seminar<br />
des Hl. Philippo Neri. Brunet II, 1118.<br />
Casserius, Julius: De Vocis Avditvso Organis Historia Anatomica<br />
Singulari Fide Methodo Ac Indvstria Concinnata Tractatibvs<br />
Dvobus Explicata. (Zus<strong>am</strong>men mit:) De Auris avditvs<br />
Organi Historia Anatomica. EA. 2 Teile in 1 Band. Ferrara,<br />
Victorius Baldinus, 1601 und 1600. Mit gest. Titel, 1 Porträt<br />
(von 2), 34 Tafeln (1 als Faksimile), Holzschnitt-Druckermarke,<br />
zahlreichen Holzschnitt-Initialen und -Vignetten. 29<br />
Bll. (von 30), 191 , 126 S., 1 Bl.. Folio (385×265 mm). Leder<br />
d. Z. auf 5 Bünden, mit Rollstempel- und Streicheisenprägung,<br />
Eckfleurons und zentralen Wappen-Supralibros. 9.500,–<br />
Einband in neuerer Zeit unter Verwendung der alten Deckel restauriert; berieben<br />
und bestoßen; Bezugsfehlstellen an Ecken und Kanten; Vorsätze erneuert;<br />
die ersten 2 Bll. <strong>am</strong> Fuß mit Wasserfleck; erste 3 Bll. mit Wurmlöchern<br />
im unteren Rand; vereinzelt gering braunfleckig; es fehlt die Tafel XXI, die<br />
hier ebenso wie das folgende Blatt als Faksimile auf gleichfarbigem Bütten<br />
beigebunden ist; es fehlt außerdem das Porträt von Ranuccio Farnes, Herzog<br />
von Parma und Piacenza; auf Titelei hs. Besitzvermerk eines Jesuitenkollegs<br />
(datiert 1624). Das Porträt des Casserius zeigt ihn im Alter von 39 Jahren.<br />
Der erste Teil (De vocis) erschien ein Jahr nach dem zweiten. Casserius (ca.<br />
1562–1616) vergleicht in seiner Anatomie die Laut- und Hörorgane von Mensch<br />
mit denen von Pferden, Schweinen, Ochsen, Hunden, Mäusen, Katzen, sogar<br />
mit denen von Fröschen und Insekten. Es ist seine erste Veröffentlichung,<br />
bevor er sich der Anatomie der Sinnesorgane widmete (Pentaesthesion. Venedig<br />
1609). Casserius genoß schon früh so viel Anerkennung und Ruhm, dass<br />
ihm die Universitäten von Parma und Turin einen Lehrstuhl anboten, den er jedoch<br />
ablehnte. Eine Kontroverse mit Girol<strong>am</strong>o Fabrizzio brachte mit sich, dass<br />
er dessen Lehrstuhl für Chirurgie und Anatomie in Padua, davor von Vesal gehalten,<br />
nicht übernehmen konnte.<br />
Der Konflikt mit Fabrizzio entstand<br />
wahrscheinlich durch dessen Eifersucht<br />
auf den genialen Jüngeren,<br />
den die Studenten bevorzugten.<br />
Der Einfluß Fabrizzios reichte bis<br />
weit ins 20. Jahrhundert, so dass<br />
die Leistungen des Casserius lange<br />
nicht gewürdigt wurden.<br />
Garrison/Morton (5. Aufl., #1540):<br />
„a masterpiece of book illustration“,<br />
„most beautiful book ever<br />
publishecd on the ear and throad“<br />
(die Kupfer sind von dem Schweizer<br />
Maler und Stecher Joseph<br />
Maurer). Brunet I, 1616: „Le premier<br />
a été réimp. à<br />
Francort, 1662 (…) sous le titre<br />
de Nova anatomica …“ Sallander<br />
1809 (unter Casseri).<br />
6<br />
Fridolin, Stephan (zugeschrieben, hier anonym): Der<br />
geistlich May Unnd Geistliche Hörbst. Außgelegt auff das<br />
außwendig und inwendig bitter Leyden unsers aller liebsten<br />
Herren und Seligmachers IESU CHRISTI. Zway alte, schöne,<br />
außerlößne Büchlein, den guthertzigen und andächtigen<br />
Christen zu gütern, mit sonderm fleiß widerumb ernewert<br />
und in Truck verfertigt. 2 Teile in 1 Band. Dilingen (Dillingen),<br />
Johannes Mayer., 1581. Mit Holzschnitt-Bordüren an<br />
beiden Titeln; erster Titel in Rot und Schwarz. 2 Bll., 317<br />
, 1 Bl., 318 -418 S.. 8°. Etwas<br />
späterer Schweinsledereinband auf Holzdeckeln, mit 4 Bünden,<br />
reicher Plattenstempel-Prägung, 2 Leder-Messing-Schließen<br />
und Rotschnitt. 2.500,–<br />
Einband fleckig, etwas berieben<br />
und bestoßen bzw.<br />
mit Kratzspuren; Papier teils<br />
angegraut; Privatstempel auf<br />
Vorsatz. Angebunden ca. 200<br />
weiße Bll., davon 11 mit alten<br />
Glossen; die Paginierung<br />
überspringt die S. 190–198,<br />
die Kollation ist jedoch vollständig.<br />
Der Franziskaner S. Fridolin<br />
(ca. 1430–1498) widmete<br />
fast seine ges<strong>am</strong>te Tätigkeit<br />
der „religiösen Unterweisung<br />
und geistlichen Führung der<br />
Frauen von Sankt Klara“.<br />
Seine Schriften „zeichnen<br />
sich aus durch Tiefe, innige<br />
Frömmigkeit und eine edle,<br />
an die deutschen Mystiker<br />
erinnernde Sprache“. (NDB<br />
5, 440). Der Titel erschien zuerst 1533, dann erneut 1549 und 1550 in einer<br />
Neuauflage; der geistlich Herpst erschien zuerst 1575. Zum Einband: Der<br />
Buchbinder HVM (seine Initialen auf beiden Deckeln) ist berühmt für seine<br />
Plattenstempel, von denen hier 2 hervorragende Beispiele vorliegen. In einer<br />
Plattenstempel-Rahmung mit 4 (vorn) bzw. 6 Rosetten mittig eine Prägung von<br />
filigraner Feinheit. Die Rahmung mit den ovalen Eckfleurons deutet Haebler<br />
(Bd I, 458ff) als „Marienstempel“ und d<strong>am</strong>it als Supralibros des Klosters Zwiefalten.<br />
Auch Drucke des 16. Jhdts mit den Binderinitialen HVM, von dener er<br />
mehrere aufführt, datiert er auf den Beginn des 17. Jhdts. Provenienz: aus der<br />
Kartause Buxheim, mit deren hs. Besitzvermerk auf Titelei.<br />
Fulton, Robert: Fultonova sistema vnutrennikh kommunikatij.<br />
Aus dem Englischen übersetzt von Petriajev. (In russischer<br />
Sprache: Fultons System der Binnentransporttechnik).<br />
Russische Erstausgabe von „A treatise on the improvement<br />
of canal navigation“ (zuerst London 1796). St. Petersburg,<br />
Shnora, 1805. Mit 19 gefalteten Kupfertafeln (18 nummeriert).<br />
4 Bll., VIII S., 1 Bl., 224 S.. 4°. Dunkelroter Lederband<br />
d. Z. mit Bordüre, Rückentitel und -vergoldung, dreiseitigem<br />
Goldschnitt. 1.750,–<br />
Etwas berieben; kl. Wurmfraßstelle <strong>am</strong> Vorderdeckel; Rücken teils angeplatzt<br />
und professionell geschlossen, dabei auch die Kapitale unterlegt; Vergoldung<br />
von Bordüre und Rückentitel verblaßt bzw. abgesplittert; Einstichlöcher im<br />
Bug; erste Bll. mit schmalem, schwachem Wasserfleck im Rand; letzte Tafel<br />
angerändert und alt hinterlegt. Großzügiger Druck mit breitem Rand.<br />
Der <strong>am</strong>erikanische Ingenieur R. Fulton (1765–1815), wahrlich ein „Daniel<br />
Düsentrieb“, konstruierte als erster brauchbare D<strong>am</strong>pfschiffe und auch das<br />
U-Boot Nautilus.<br />
Die Tafeln des vorliegenden Werkes zeigen Brückenkonstruktionen, Schleusen,<br />
Hebezeuge, Zahnradgetriebe etc..
Merino, Andreas (Padre Andreas): Escuela paleographica,<br />
ó de leer letras antiguas, desde la entrada de los Godos en<br />
Espana hast nuestos tiempos. EA. Madrid, J. A. Lozano, 1780.<br />
Mit 58 (von 59) kalligraphischen Kupfertafeln von Francisco<br />
Assensio, einer gest. Vignette und 4 Textabbildungen. Gest.<br />
Titel, 18 Bll., 443 S.. Folio. Marmorierter Kalbslederband d.<br />
Z. auf 6 Bünden, mit Rückentitel und reicher -vergoldung,<br />
vergoldeter Rollstempelumrahmung auf den Deckeln und<br />
Stehkantenvergoldung. 1.600,–<br />
Ecken und Kanten berieben bzw. beschabt, dabei auch kleinere Bezugsfehlstellen;<br />
Vergoldungen teils abgeschabt; oberes Kapital mit schmaler Fehlstelle;<br />
unteres Kapital einseitig ca. 6 cm eingerissen; die fehlende Tafel (Nr. 21) liegt<br />
als Fotokopie bei. Trotz der Fehler ein beeindruckendes Exemplar.<br />
Brunet III, 1652; Bonacini 1168; Thieme/Becker II, 177f (Assensio = Asensio);<br />
Cotarelo 706 (Diccionario biográfico); Maggs, Cat. 495, no. 616.<br />
Provenienz: aus der berühmten Bibliothek des Don Francisco Trevino y Davila,<br />
späteren Marques de Casa Trevino-Gotor (1789), Minister im Rat von Carlos IV,<br />
mit Trevinos goldgeprägtem Supralibro auf dem Vorderdeckel.<br />
Americana – Hennepin, Louis: Description de la Louisiane,<br />
Nouvellement découverte au Sud Ouest de la Nouvelle<br />
France, par ordre du Roy. Avec la Carte du Pays: Les Moeurs<br />
& la maniere de vivre des Sauvages. Paris, A. Auroy, 1688.<br />
Mit Holzschnitt-Monogranmm auf Titel und -Vignette (wiederholt).<br />
Titel, 5 Bll., 312, 107 S.. 8°. Leder d. Z. auf 5 Bünden<br />
und mit Rückenvergoldung und -titel. 1.500,–<br />
Berieben und bestoßen; oberes Kapital mit größerer Fehlstelle; vorderes Außengelenk<br />
geplatzt, aber fest; Rest eines hs. Rückenschilds; Karte fast vollständig<br />
fehlend; gering braunfleckig: Besitzvermerk („Zingarelli“) auf Vorsatz.<br />
Sabin 8, 211: „… Travels of this f<strong>am</strong>ous friar, giving his voyage up the Mississippi<br />
from Illinois river. He first described the Falls of Niagara, and, according<br />
to some authorities, n<strong>am</strong>ed Louisiana (…). But this fact is disputed by Harrisse<br />
and others; it is, however, the first printed account of Louisina. (…) An exact<br />
reproduction of the edition of 1683, but some verbal changes and typographical<br />
errors prove that it is a reprint.“<br />
Arndt, Johann: Sechs Bücher Vom Wahren Christenthum,<br />
von Heils<strong>am</strong>er Busse, herzlicher Reue und Leid über die<br />
Sünde, und wahrem Glauben, auch heiligem Leben und Wandel<br />
der rechten wahren Christen. Nicht allein mit den Summarien<br />
jedes Capitels, beygefügten Gebetern, Anmerkungen,<br />
Lebens-Lauf des Auctoris und nützlichen wohl-verbesserten<br />
Registern versehen; Sondern auch desselben Paradies-Gärtlein<br />
mit beygefügt. Nebst des seligen Herrn D. Johann Jacob<br />
R<strong>am</strong>bschs (…) Historischen Nachricht Von dem besondern<br />
Segen, den Gott auf die Arndtschen Schriften geleget. 2 Teile<br />
in 1 Band. Blankenburg, H. A. Pape, 1741. Mit gest. Frontispiz,<br />
Titelei in Schwarz und Rot. 1128 S., 26 Bll., 24, 276<br />
S., 5 Bll.. 4° (21,5×17 cm). Perg<strong>am</strong>ent d. Z. mit reicher floraler<br />
und Streicheisenprägung, Arabesken als Eckfleurons<br />
und Mittelstücke. farb. marmoriertem Schnitt mit punzierter<br />
Eckvergoldung und sternförmigen Punzen auf dem ganzen<br />
Schnitt. 350,–<br />
Oberes Kapital kaum störend einseitig ca. 3 cm angeplatzt; gering berieben,<br />
etwas fleckig; erste Bll. mit sehr schwachen Braunflecken <strong>am</strong> Fuß; beigebunden<br />
6 Bl. mit zeitgenössischen hs. Glossen. Die „Sechs Bücher“ Arndts waren,<br />
neben der „Imitatio“ auf katholischer Seite, das erfolgreichste religiöse Buch<br />
der evangelischen Christen. Vgl. Goedeke III, 29.7.<br />
Plakat – Lenin umer, no sozdannaya im kommunisticheskaja<br />
partiya sstalas – cplotim tesnee vokrug nee nashi<br />
ryady. (In russischer Sprache) Regierungsmitteilung, herausgegeben<br />
von der „Arbeiterzeitung“, zum Tode Lenis s<strong>am</strong>t seiner<br />
Krankheitsgeschichte. Moskau, Typo-Lithographia, Iskra<br />
Revolutzi, 22. 01. 1924. Doppelblatt, gefaltet in der Mitte,<br />
mit zwei lithographierten orn<strong>am</strong>entalen Trauerrändern und<br />
Porträt. 45,4×63,4 cm. 450,–<br />
Wladimir Iljitsch Uljanow (1870–1924), genannt Lenin, starb <strong>am</strong> 21. Januar<br />
1924; noch in derselben Nacht wurde das Plakat veröffentlicht: „Lenin starb,<br />
aber er lebt in der kommunistischen Partei weiter. Gestern, <strong>am</strong> 21. Januar,<br />
um 6,50 Uhr <strong>am</strong> Abend starb Lenin.“ Auf der rechten Seites des Blattes befindet<br />
sich die Krankheitsgeschichte Lenins, gezeichnet von den Ärzten Prof.<br />
Abrikosov, Prof. Feldberg, Prof. Foerster, , Prof. Osipov, N. Semashko und Dr.<br />
Vejsbrod, datiert auf den 23. Januar 1924.<br />
Blatt auf Japanpapier aufgezogen, winzige Randeinrisse dabei geschlossen;<br />
papierbedingt gebräunt. Insges<strong>am</strong>t vorzüglich erhalten.<br />
Hennighaus, Lothar: Eine kleine Reise durch die Gutenberg-Galaxis.<br />
Ausgabe A. (798 Exemplare von insges. 1000).<br />
Hildesheim, Selbstverlag, 2009. Mit 22 Tafeln von Detlef Kellermann<br />
und über 90 farb. Abbildungen. 163 S.. 8°. Engl.<br />
OBroschur. 20,–<br />
Ein Essay (mal anekdotisch, mal systematisch, mal historisch, mal polemisch,<br />
mal diskursiv, mal narrativ) über (fast) alle Aspekte des antiquarischen Buchwesens:<br />
Auktionen, S<strong>am</strong>mler, Messen, Internet, Bibliographien, Bibliophilie,<br />
Bibliomanie, Editionen, Typographie, Kitsch, Einbände, Materialkunde, Formate,<br />
Geschichte und Technologie des Papiers, des Druckens und der Illustrationen,<br />
Inkunabeln, Preise (An- und Verkauf), Pornographie, Zensur, Exil, die<br />
Zukunft des Buches etc.<br />
Dr. L. Hennighaus ist öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger<br />
(IHK Hannover) für Bücher, Landkarten und dekorative Graphik.<br />
7
Stand 16 Altstadt <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
M. Weiers<br />
Öffnungszeiten: Mo 15-18.30 Uhr<br />
Di – Fr 11-14 und 15-18.30 Uhr<br />
Sa 11-15 Uhr<br />
Baden. – Naeher, Julius und Maurer, H. Die Alt-Badischen<br />
Burgen und Schlösser des Breisgaues. Beiträge zur Landeskunde.<br />
Emmendingen, Dölter, 1884. 4°. VII, 83 S. Mit 4 ausklappbaren<br />
lithograph. Tafeln. HLwd. der Zeit. 450,–<br />
Erste Ausgabe. – Die Tafeln zeigen Ansichten, Details und Grundrisse der Festung<br />
Hachberg, der Burg Zähringen, Höhingen, Landeck, Sponeck, Badenweiler,<br />
des Schlosses Sulzburg, der Sausenburg und der Burg Rötteln. – 2 Seiten<br />
mit fachmännisch restaur. Randeinriss. Insges<strong>am</strong>t schönes Exemplar.<br />
Baden. – Reich, Lucian. Wanderblühten aus dem Gedenkbuche<br />
eines Malers. Karlsruhe, Herder, 1855. 6 Bl., 308 S. Mit<br />
6 getönten lithogr. Tafeln nach L. Reich von Joh. Nepomuk<br />
Heinemann. Gold- u. blindgeprägte OLwd. 300,–<br />
Erste Ausgabe. – Rümann 652. – Wie meist Tafeln etwas braunfleckig, 1 Tafel<br />
mit Randläsuren.<br />
Baden. – Abendliche Zus<strong>am</strong>menkunft zahlreicher Personen<br />
in einer Schwarzwälder Spinnstube; umgeben von 6 kleinen<br />
Städteansichten, 4 Personengruppen in Tracht, sowie der Darstellung<br />
eines Schwarzwälder Uhrenträgers, eines Fischers,<br />
allegorischen Figuren und Wappen. Altkol. Lithographie von<br />
L. v. Hohbach, um 1830. 31,5×37,8 cm. Zeitgenössisch gerahmt.<br />
450,–<br />
Mit Ansichten vom Freiburger Münster, Baden-Baden, Karlsruhe, Konstanz,<br />
Mannheim und dem Heidelberger Schloss. – Schöner, kräftiger Abdruck mit<br />
feiner Kolorierung.<br />
Bibra, Siegmund Freyherr von. Journal von und für<br />
Deutschland. 5. Jahrgang. 1. – 12. Stück (komplett). o.O.,<br />
8<br />
Konviktstraße 1<br />
79098 Freiburg<br />
Tel.: +49 (0)761 280393<br />
E-Mail: weiers@altstadt-antiquariat.de<br />
www.altstadt-antiquariat.de<br />
o.V., 1788. 8°. 596, 545 S. Mit 2 gefalt. Kupfertafeln, 1 Textkupfer,<br />
3 Kupferportraits u. 1 gefalt. Tabelle. Pappband der<br />
Zeit. 400,–<br />
Kompletter Jahrgang in 1 Band. Wichtige Zeitschrift der Aufklärung, die monatlich<br />
von 1784–1792 erschienen ist. Mit Beiträgen über Magnetismus, sehenswürdige<br />
Bibliotheken Deutschlands, Beschreibung der Vestung Wilhelmstein<br />
im Steinhuder Meer, wohlfeile Art Spargel zu ziehen, über das Hallische<br />
Judenbekehrungsinstitut, Skizze zu Wolfgang Dietrich’s Lebensgeschichte,<br />
Reise nach Lauchstädt, Zucht- u. Arbeitshaus in Pforzheim, Schloß Kropsberg,<br />
Beschreibung der Holzbibliothek von Carl Schildbach zu Cassel, Kosmologische<br />
Fragmente, Versuch einer Literatur der Rosenkreuzer, Idiotismen aus dem<br />
Fürstentum Hohenlohe u.v.m. – Kanten u. Rücken berieben. Kl. Fehlstellen im<br />
Bezug , 2 Löcher im Außengelenk. Ordentliches Exemplar.<br />
Chateaubriand, Francois-René. Tagebuch einer Reise von<br />
Paris nach Jerusalem durch Griechenland und von Jerusalem<br />
durch Egypten, durch die Staaten der Barbarei und durch<br />
Spanien zurück nach Paris. Übers. und mit vielen erläuternden<br />
Anmerkungen begleitet von L.A. Haßler. 3 Bände. Freiburg,<br />
Herder, 1817. VIII, LXXI, 223 S.; VIII, 302 S.; XIV, 218<br />
S. HLeder der Zeit mit Rückenvergoldung. 480,–<br />
Dritte deutsche Ausgabe. – Fromm 5020. – Tobler 138. – Der Reisebericht des<br />
französischen Adeligen, der zu den Begründern der literarischen Romantik in<br />
Frankreich zählt, kurioserweise auch N<strong>am</strong>ensgeber für eine besondere Art der<br />
Zubereitung eines Rindersteaks war, beschreibt in seiner 1806 unternommenen<br />
Rundreise schwerpunktmäßig Griechenland und trägt so zur pro-hellenistischen<br />
Stimmung in den nachfolgenden Befreiungskriegen des Landes bei.<br />
– Stempel auf Titel. Alte Eintragung auf flieg. Vorsatz. Rücken von Bd. 2 mit<br />
kl. Wurmgang im Gelenk. Winzige Fehlstelle <strong>am</strong> Kopf des Rückens von Bd. 3.<br />
Schönes Exemplar des wichtigen Werkes.<br />
Eisenbahn. – Denkschrift über und für die Herstellung der<br />
Höllenthalbahn. Veröffentlicht durch das Höllenthalbahn-Comité.<br />
Freiburg, Carl Schmidt, 1866. Gr.-8°. 32 S., OBroschur.<br />
380,–<br />
Frühe Abhandlung zur Planung der Höllentalbahn, für die dann 1882 endgültig<br />
die Genehmigung zum Bau vorlag und die im Jahr 1887 schließlich ihren<br />
Betrieb aufnahm. Die Schrift begründet die Bedeutung der Bahnstrecke für die<br />
Wirtschaft und den Tourismus des Schwarzwaldes, für die Verteidigung des<br />
Südwestens, beschreibt die Berechnungen der Höhenunterschiede, die Streckenlängen,<br />
die Kosten der Bahnen, Berechnungen der Kurven und Tunnel,<br />
Überlegungen zu Kopfstationen und Kreiskehren… Die Erfahrungen mit der<br />
gerade im Bau befindlichen Schwarzwaldbahn werden verarbeitet. – Die seltene<br />
Schrift in sehr guter Erhaltung.<br />
Jomini, (Antoine Henry de). Carte générale de la chaine<br />
des Alpes contenant la Haute Italie, la Suisse et l’Allemagne<br />
méridionale. Dressée pour l’intelligence de l’histoire des<br />
guerres de la révolution. – Karte des Kriegs-Theaters in den<br />
Alpen, in der Schweitz, in Italien und Süd-Deutschland. Zur<br />
Geschichte des Revolutions-Kriegs. 4 Kupferstichkarten, ca.<br />
1820. Maßstab 1 : 512000. Größe: 130×160 cm. In 60 Segmenten<br />
auf Leinwand aufgezogen. 380,–
In Kupfer gestochen von Alexis Orgiazzi. – Zeigt das Gebiet zwischen Saarbrücken<br />
und Brünn im Norden und zwischen Florenz und Zadar im Süden.<br />
– Ein paar Orte sind rot (Buntstift, dezent) unterstrichen. Karte III mit einem<br />
hellbraunen Fleck (3×3 cm). Insges<strong>am</strong>t in einem ordentlichen Zustand.<br />
Knigge, Adolph Freiherr. Ueber den Umgang mit Menschen.<br />
In drey Theilen. 3 Bände. 5. verbess. u. vermehrte Auflage.<br />
Hannover, Ritscher, 1796. 8°. XIV, 220 S., 2 Bl.; XVI, 269 S., 1<br />
Bl.; XVI, 224 S. Kl.-8°. Halbleder der Zeit m. Rückenvergold.<br />
u. 2 Rückenschildchen. 540,–<br />
Goedeke IV, 1, 615,14. – Ausgabe letzter Hand. Diese 5. Auflage erschien im<br />
Todesjahr des Verfassers und wurde noch von ihm selbst überarbeitet. Sie ist<br />
d<strong>am</strong>it die ausgereifteste Fassung der Ideen des Autors. Das bekannteste Werk<br />
Knigges ist eine von den Idealen der Aufklärung geprägte S<strong>am</strong>mlung von „Umgangsregeln“<br />
im Sinne von klugem und verantwortungsvollem Umgang miteinander.<br />
Nach Knigges Tod wurde sein Buch mehrfach umgeschrieben und<br />
mit neuen Ergänzungen herausgegeben. Es veränderte sich im Laufe der Zeit<br />
immer mehr zu einer Anstandsfibel und warf so ein falsches Licht auf seinen<br />
Verfasser. – Innendeckel etwas leimschattig. Schönes, gut erhaltenes Exemplar.<br />
Knigge, Adolph Freiherr (Übers.). – Swildens, Joh. H. Ueber<br />
den gegenwärtigen Zustand des gesellschaftlichen Lebens in<br />
den vereinigten Niederlanden. Als ein Anhang zu dem Werke:<br />
Ueber den Umgang mit den Menschen. Aus dem Holländ.<br />
übersetzt von A. Frhr. Knigge. Hannover, Ritscher, 1790. IV,<br />
147 S. 8°. Halbleder der Zeit mit Rückenvergold. 420,–<br />
Erste Separat-Ausgabe. – Knigge 34.01. – Goedeke IV/ 1, 616, 18. – Die Abhandlung<br />
ist der holländ. Übersetzung seines Buches „Über den Umgang des<br />
Menschen“ vorgedruckt worden. Die holl. Ausgabe erschien bereits ein Jahr<br />
nach der Erstausgabe im Jahr 1788. Im Vorbericht schreibt Knigge: „Ich fand<br />
sie so voll interessanter und feiner Bemerkungen, daß ich mich die peinliche<br />
Mühe nicht verdriessen ließ, sie aus einer mir ganz fremden Sprache in das<br />
Teutsche zu übertragen, und so der neuen Ausgabe jenes Werks [die 3. Auflage<br />
von 1790], als Anhang, beizufügen. Zur Gemächlichkeit Derer, welche<br />
sich diese Ausgabe meines Buchs nicht anschaffen wollen, wird die folgende<br />
Abhandlung aber auch einzeln verkauft werden.“ Mit einem 4-seitigen und<br />
nachfolgend einem 2-seitigen Vorbericht. – Innendeckel etw. leimschattig.<br />
Schönes, ansprechendes Exemplar der seltenen Ausgabe.<br />
Thoma, Hans. Der Landschaftsmaler. Ein Malbuch für Kinder.<br />
(*Das deutsche Malbuch, Serie B, Nr. 577). Mainz,<br />
Scholz, [1904]. Quer-Gr.8°. 8 Bll., davon 4 Farblithogr. Farb.<br />
illustr. OBroschur. 160,–<br />
Beringer/ Griffelkunst Nr. 250–253. – Titelblatt: Selbstbildnis in Landschaft.<br />
1: Schwarzwaldhaus mit Ziege. 2: Mainlandschaft mit Kindern u. Enten. 3:<br />
Schwarzwaldhaus mit Brücke. 4: Überbrückter Dorfbach. – Mit 4 Vorlagen<br />
zum Ausmalen. Davon sind 2, in gekonnter Art, teilweise ausgemalt. Die 1.<br />
Tafel mit schwarzer Aquarellfarbe umrandet. Gleichwohl schönes, seinem<br />
Zweck teilweise entsprechend benutztes Exemplar.<br />
Thoma, Hans. Malbuch mit Landschaften. Heft II. (Das<br />
deutsche Malbuch, Serie B, Nr. 621). Mainz, Scholz, [1906].<br />
Quer-Gr.-8°. 8 Bll., davon 4 Farblithogr. Farb. illustr. OBroschur.<br />
200,–<br />
Beringer/ Griffelkunst Nr. 259–262. – Farbiges Titelblatt: Gelbe Blumen auf<br />
einem Feld. 1: Der Belchen. 2: Gerbermühle bei Frankfurt a. M. 3: Schönenberg<br />
im Schwarzwald. 4: Engadiner Seen. – Mit 4 Vorlagen zum Ausmalen. Davon<br />
sind 2 nur partiell etwas ausgemalt. – Vorderdeckel mit winzigem Eckabriss<br />
ohne Text- oder Bildverlust. Sonst von guter Erhaltung.<br />
Wimpheling, Jakob. De integritate Libellus cum epistolis<br />
prestantissimoru virorum hunc libellum approbantium &<br />
confirmantium. Ringmanni Philesij l<strong>am</strong>bicumad ephoebos.<br />
Straßburg, Knobloch, 1506. 8°. 37 Bll., Halbperg. (19. Jh.).<br />
4.500,–<br />
VD16, ZV 16599; Knepper, Wimpheling XIII. – Zweite Ausgabe. Die bereits<br />
im Jahr 1505 erschienene Schrift Wimphelings über die Sittenreinheit löste<br />
heftigen Widerspruch u.a. der gescholtenen Mönche aus. Mit der hier vorliegenden<br />
2. Ausgabe konnte W. die n<strong>am</strong>haftesten Humanisten der Zeit in Form<br />
von Zustimmungsbriefen hinter sich vereinen. Der Schrift vorangestellt ist ein<br />
Gedicht in Form eines Akrostichon des Matthias Ringmann, der zus<strong>am</strong>men<br />
mit Martin Waldseemüller Amerika den N<strong>am</strong>en gab. Zu den Unterstützern<br />
Wimphelings gehören u.a. die Humanisten Heinrich Bebel, Ulrich Zasius und<br />
Beatus Rhenanus. Sehr schönes Beispiel der Bereitschaft der Humanisten füreinander<br />
einzutreten und sich dazu öffentlich zu bekennen. – Die seltene<br />
Postinkunabel in sehr guter Erhaltung.<br />
9
Stand 51<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> <strong>am</strong> Mehlsack<br />
Dr. Andreas Kleemann<br />
Ladengeschäft – Allgemeines <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> – Seltene Bücher,<br />
Grafik, Fotografie, Militaria – Illustrierte der 50/60er Jahre,<br />
Orts- und Landeskunde, Kinderbücher.<br />
Drogisten-Akademie Braunschweig: Original Drogens<strong>am</strong>mlung<br />
für die Studirenden (sic!) der Drogisten-Akademie<br />
Braunschweig für den Unterricht in der Warenkunde.<br />
Insges<strong>am</strong>t 8 Kästen mit ca. 300 pflanzlichen Drogenproben,<br />
die S<strong>am</strong>mlung ist vollständig. Braunschweig, um 1900,<br />
52×38×3 cm, Jeder Kasten beschriftet mit blau-goldener<br />
Original-Vignette , mit verglasten Fächern sowie deutscher<br />
und lateinischer Beschriftung der Drogen. 2.000,–<br />
Drei der acht schwarzen Kastendeckel aus Leinen sind etwas fleckig, die anderen<br />
Exemplare tadellos. Die anderen drei lassen sich aber zweifellos ohne großen<br />
Aufwand reinigen. Alle Kästen sind inhaltlich komplett (!), unbeschädigt<br />
und in einem stabilen Zustand. Ein zweites Exemplar der S<strong>am</strong>mlung wurde<br />
bisher nur einmal in einem Auktionshaus versteigert, ein drittes ist im Drogeriemuseum<br />
in Sachsen.<br />
Fotografie: Sachs,<br />
Gunter. T – Surreale Erzählungen<br />
& Photografien,<br />
München, Mirja-Sachs-Stiftung,<br />
1987, 37×29 cm, 230<br />
n.n.S., Kunstledereinband<br />
mit montierter Deckelillustration,Original-Schutzumschlag.<br />
350,–<br />
Eines von 2500 Exemplaren, hier<br />
die Nr. 570, zahlreiche farbige, z.T.<br />
2-seitige Aktaufnahmen des 2011<br />
verstorbenen Fotografen von seinem<br />
Model Tanja, fotografiert in<br />
Naturlandschaften, gedruckt auf<br />
Hochglanzpapier, mit Begleitschreiben der Stiftung, tadelloser Zustand ohne<br />
Gebrauchsspuren.<br />
Gerasch, A.: Die österreichische Gebirgswelt nach Naturaufnahmen<br />
(35 Chromolithographien in Original-S<strong>am</strong>melmappe,<br />
Graz, Leyk<strong>am</strong>, 1887–1894, 26×18 cm quer. In sechs<br />
Hefte unterteilte, sehr dekorative Original-S<strong>am</strong>melmappe mit<br />
jeweils sechs farbigen Chromolithographien (15,5×9,5 cm),<br />
insges<strong>am</strong>t also 35 (nur die Aufnahme von Maria Wörth in<br />
Heft V/ Abb. 3 fehlt). 1.500,–<br />
Meistens werden die sehr farbintensiven Lithos, auf dekorativer Pappe montiert,<br />
nur als einzelne Blätter verkauft, hier als seltene (fast) Komplett-S<strong>am</strong>mlung.<br />
Einzelne Pappunterlagen an den Rändern minimal stockfleckig, eine<br />
Litho mit leichter Knickspur, S<strong>am</strong>melmappe mit kleiner Läsur <strong>am</strong> Rücken,<br />
sonst gutes Exemplar.<br />
Fotografie: Bundeskriminal<strong>am</strong>t, Fahndungsplakat: Anarchistische<br />
Gewalttäter – Baader/Meinhof-Bande, Bonn-Bad<br />
Godesberg, 1971, 43×30 cm. 400,–<br />
Es handelt sich hier um das allererste Fahndungsplakat des BKA von 1971<br />
unter dem d<strong>am</strong>aligen Leiter Horst Herold, das im Februar 1971 seine Tätigkeit<br />
10<br />
Marktstraße 12<br />
88212 Ravensburg<br />
Tel.: 0751–3594 2665<br />
E-Mail: info@antiquariat-mehlsack.de<br />
www.antiquariat-mehlsack.de<br />
aufnahm. Im Juni/Juli 1972 gelang dem BKA die erste große Verhaftungswelle<br />
der sogenannten „Ersten Generation der RAF“. Tadellos erhaltenes ORIGINAL<br />
aus der Frühzeit des BKA und der RAF, dreifarbig, mit rotem Rand. Gesucht<br />
werden auf diesem Fahndungsplakat insges<strong>am</strong>t 19 Personen: Ulrike Meinhof,<br />
Andreas Baader, Gudrum Ensslin, Holger Meins, Jan-Carl-Raspe, Ilse Stachowiak,<br />
Klaus Jünschke, Ronald Augustin, Bernhard Braun, Ralf Reinders, Ingeborg<br />
Barz, Irmgard Möller, Brigitte Mohnhaupt, Axel Achterath, Katharina<br />
H<strong>am</strong>merschmidt, Rosemarie Keser, Siegfried Hausner, Heinz Brockmann, Albert<br />
Fichter. Bemerkenswert ist, dass die Gesuchten hier offiziell noch nicht<br />
als „Terroristen“ bezeichnet wurden oder als „Rote Armee Fraktion/RAF“,<br />
sondern als „Anarchistische Gewalttäter“ bzw. „Baader/Meinhof-Bande“. Das<br />
BKA nahm die seit 1970 von den Aktivisten verwendete Eigenbezeichnung<br />
„RAF“ hier noch nicht auf.<br />
Fotografie: UFA/Universal-Film A.G: Original-Foto-Mappe<br />
der UFA zum Aufklappen mit 18 SW-Fotografien,<br />
Babelsberg, 1935, 22×16 cm, Text innen: „Den Teilnehmern<br />
<strong>am</strong> Internationalen Filmkongreß überreicht von der Universum-Film<br />
A.G., Neubabelsberg, den 27. April 1935“. 270,–<br />
Die Fotos zeigen Innen- und Außenaufnahmen des Geländes, technische Anlagen<br />
und Ausstattung der Filmstudios und Kulissen, z.B. das Film-Kopierwerk<br />
Afifa in Tempelhof, diverse Kulissen-Ansichten, das neues Klebehaus mit Vorführräumen,<br />
die Kopieranstalt, Aufnahmeateliers, Werkstätten u.a.. Sowohl<br />
filmhistorisch wie architekturgeschichtlich interessant.<br />
Schumann, Karl / Gürke, Max. Blühende Kakteen. Iconographia<br />
Cactacearum, 1. Auflage, Neud<strong>am</strong>m, Verlag J.<br />
Neumann, 1904, 32,5×25,5 cm, 135 S., Herausgegeben im<br />
Auftrage der Deutschen Kakteen-Gesellschaft, lindgrünes<br />
Original-Leinen mit goldgeprägtem Titel. Beinhaltet alle 60<br />
(!) farbigen Abb. von verschiedenen Kakteen in wunderschönen,<br />
farbechten und tadellos erhaltenen Chromolithografien,<br />
jeweils getrennt durch schützende Transparenzpapiere und<br />
ergänzt durch ein nachfolgendes Textblatt zur jeweiligen Abbildung.<br />
1.200,–<br />
Universal-Lexikon der Kochkunst. Wörterbuch aller in<br />
der bürgerlichen und feinen Küche und Backkunst vorkommenden<br />
Speisen und Getränke, deren Naturgeschichte, Zubereitung,<br />
Gesundheitswerth und Verfälschung ( 2 Bde.), 4.<br />
verbesserte Aufl., Original-Halbleder-Ausgabe, Leipzig, Verlagsbuchhandlung<br />
von J.J. Weber, 1890, 25×18 cm, XXXV<br />
Bl., 644 S.; XII Bl., 694 S., 28 Bl. mit zahlr. Holzstich-Abbildungen.<br />
Sehr schöne Halbleder-Bände, mit jeweils 5 Bünden<br />
und goldgeprägten Titeln auf je zwei verschiedenen Vignetten.<br />
Dreiseitiger roter Buchschnitt, vorne und hinten auf Einband<br />
mit Lederecken. 400,–<br />
Es handelt sich um die seltene Halbleder-Ausgabe, die hier nicht nur im unveränderten<br />
Original vorliegt, sondern auch in einem außergewöhnlich gut erhaltenen<br />
Zustand. Die Kanten minimal bestoßen, nur die goldfarbenen Pappelemente<br />
des Einbands sind etwas abgewetzt, Buchrücken und innen tadellos.
Eberlin, Philipp. Versuch einer pragmatischen Geschichte<br />
der Stadt Konstanz <strong>am</strong> Bodensee, Konstanz, im Verlag bey<br />
Joh. Gerard Ludolf, Stadtbuchdrucker; 17,6×10,5 cm, 1788,<br />
286 S., Halbleder, goldgeprägter Titel auf Rückenvignette, 4<br />
Bünde, Lederecken, 1 untertitelter Frontispiz, die Verbrennung<br />
von Johan Hus 1415 zeigend, sowie einer Textabbildung<br />
im Titel. 1.500,–<br />
Leben Hyder Allys Nabobs von Mysore. Aus dem Französischen<br />
mit Anmerkungen und Zusätzen von Matthias Christian<br />
Sprengel. 2 Bände. Halle, Johann Jacob Gebauer, 1784<br />
und 1786. 16,8 10,6 cm, 1: XVI, 270 S., 1 Bl.; 2: XII, 292 S.<br />
Mit 1 gest. Faltkarte von Joh. Reinhold Forster (1784). Schöne<br />
Pappbände mit schwarzen Titelvignetten. 600,–<br />
Erste deutsche Ausgabe von „Histoire d’Ayder-Ali-Chan“ (Paris 1783). – Biographie<br />
des seinerzeit berühmtesten indischen Fürsten und Kriegsherrn Haidar<br />
Ali (Hyder Ali; ca. 1722–82), der mit Hilfe der Franzosen versuchte, die Herrschaft<br />
der Briten in Indien zu stürzen. Der unbekannte Autor, ein französischer<br />
Offizier, stand bis zum Ausbruch des letzten Krieges in Hyder Allys Diensten,<br />
war erst Anführer der Europäer in seiner Armee, später Befehlshaber über ein<br />
Korps von zehntausend Mann regulärer indischer Truppen.<br />
Nietzsche, Friedrich. Unzeitgemässe Betrachtungen. 2<br />
Bände in 1, erstes bis zweites Stück. Leipzig, E. W. Fritzsch.<br />
1. Auflage von 1873 und 1874, drittes Stück, Leipzig, C.G.<br />
Naumann, 1893). 4to., 101;VI,111;205 S. , Halblederband d.<br />
Zeit, goldgeprägter Titel, Lederecken. I: David Strauss, Der<br />
Bekenner und der Schriftsteller. II: Vom Nutzen und Nachtheil<br />
der Historie für das Leben. III: Schopenhauer als Erzieher.<br />
Die Teile eins und zwei in der von Fritzsch verlegten<br />
ersten Auflage, Teil III verwendete die Rohbögen der Erstdrucke,<br />
um sie mit neuen Titelblättern zu ergänzen. Marmorierter<br />
Pappband, deutlich berieben, Buchrücken oben auf 5 cm<br />
beidseitig eingerissen (geklebt), unten einseitig dito. Buch<br />
stabil gebunden, Papier minimal stockfleckig. 1.500,–<br />
Lafcadio Hearn. Selts<strong>am</strong>e Geschichten und Studien aus<br />
Japan. 6 Bände, Frankfurt <strong>am</strong> Main, Rütten & Loening, 1922,:<br />
1. Lotos. Blicke in das unbekannte Japan, 302 S., 19. – 23.<br />
Tausend; 2. Buddha. Neue Geschichten und Studien aus<br />
Japan, 266 S., 15. – 19. Tausend; 3. Kokoro. Mit Vorwort<br />
von Hugo von Hofmannsthal, 288 S., 31. – 35. Tausend; 4.<br />
Kwaidan. Selts<strong>am</strong>e Geschichten und Studien aus Japan, 198<br />
S., 14. – 18. Tausend; 5. Kyushu. Träume und Studien aus<br />
dem neuen Japan, 298 S., 16. – 21. Tausend; 6. Izumo. Blicke<br />
in das unbekannte Japan, 314 S., 17. – 21. Tausend; aus<br />
dem Englischen von Berta Franzos; Buchschmuck zwischen<br />
Jugendstil und Japonismus von Emil Orlik; Seltene Original-Halbperg<strong>am</strong>ent-Ausgabe<br />
mit grüner Rückenvignette aus<br />
Leder, goldgeprägtem Titel und Kopfgoldschnitt, metallisch<br />
schimmernden, marmoriertem Pappeinband (Innenseiten<br />
dito). Äußerst dekorative Exemplare in 1a-Zustand. 600,–<br />
Der Mitte des 19. Jh. in Griechenland geborene Autor reiste nach Zwischenstationen<br />
auf den Britischen Inseln und den USA 1890 nach Japan. Nachdem<br />
er dort sesshaft geworden war und den japanischen N<strong>am</strong>en Koizumi Yakomo<br />
annahm, erhielt er die japanischen Bürgerrechte. Als Professor für englische<br />
Literatur an der Universität Tokio prägte mit seinen Büchern maßgeblich den<br />
„westlichen Blick“ auf Japan zu Anfang des 20. Jahrhunderts.<br />
Jenny H. / Pils Hermann. Scheffels Ekkehard in zwölf Original-Compositionen<br />
(Prachtband). H<strong>am</strong>burg, Verlag der Rudolphi´schen<br />
Buchhandlung Nachf., 1898, VI Bl. + 50 S.,<br />
34×29 cm. Hellrotes OL in Folio-Format, aufwendig gestalteter,<br />
sehr dekorativer Prachteinband von Böttcher & Bongartz<br />
aus Leipzig. Florales Jugendstil-Muster in Goldprägung, dreiseitiger<br />
unverblasster Goldschnitt. Photographische Reproduction<br />
in unveränderlichem Lichtdruck (Heliogravüre-Imitation),<br />
mit Erläuterungen und einer Lebensgeschichte des<br />
Dichters von Hermann Pilz (Verfasser von „Joseph Victor von<br />
Scheffel: Ein deutsches Dichterleben“). Sechs Blatt Textseiten<br />
voranstehend, dann folgend 50 S. Abb. (jeweils getrennt mit<br />
Transparenzpapier) mit gegenüber liegendem Begleittext.<br />
Lichtdrucke von der Kunstanstalt Wilhelm Hoffmann, Dresden.<br />
Papier aus dem Haus Ferd. Flinsch, Berlin. 350,–<br />
Fotografie: 100 Erinnerungsbilder aus dem Weltkriege.<br />
Von Dr. P.R., H<strong>am</strong>burg, Verlag von Knackstedt & Co, 16,3×10<br />
cm, 1916, VI Bl. u. 100 Sepia-Fotografien, geb. Originalpappband<br />
mit geprägtem Titel. Fotografisches Rarissima, veröffentlicht<br />
zu Beginn des zweiten Kriegsjahres des 1.WK. Mit<br />
Bleistiftvermerk auf Vorsatz, datiert von 1916. 250,–<br />
Im Gegensatz zum oftmals heroisch-kitschigen Pathos der Grafik und Fotografie<br />
dieser Zeit zeigen viele der hier vers<strong>am</strong>melten Fotografien den Frontalltag<br />
der Soldaten in naturalistisch anmutender Art und Weise. Interessant ist das<br />
relativ seltene Postkartenformat des Albums, das es für den Alltagsgebrauch<br />
empfahl. Einband minimal fleckig, sonst tadellos. Über das Erscheinungsjahr<br />
der Publikation des Albums gehen die Meinungen auseinander. Die New York<br />
Public Library ordnet das Buch meines Erachtens zu Recht dem Jahr 1916 zu.<br />
11
Stand 17 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Bader<br />
Inh.: Norbert Schuler<br />
Wissenschaften – Kunst – Literatur<br />
Öffnungszeiten: Mo–Fr 10–18 Uhr; Sa 10–14 Uhr<br />
Beschreibung des Ober<strong>am</strong>ts Leonberg. Herausgegeben<br />
von dem Königlichen statistisch-topographischen Bureau.<br />
Stuttgart, J.B. Müllers Verlagshandlung 1852. 276 Seiten m.<br />
1 Titelbild u. 4 Holzschnitten u. 3 Tabellen u. 1 Karte des<br />
Ober<strong>am</strong>ts im Anhang. Pappband der Zeit. 220,–<br />
Papier stellenweise stockfleckig, Einbandkanten berieben, Einbandecken<br />
bestoßen, Rückenkanten leicht angeplatzt, vord. Vorsatzblatt m. Eckausschnitt,<br />
Karte minim. angeknickt m. winzigem Einriss.<br />
Jünger, Georg Friedrich: Sämtliche Gedichte. St. Gallen,<br />
Erker Verlag (1974). 449, (1) Seiten. Leinen mit Schutzumschlag.<br />
140,–<br />
Nr. 32 von 100 der numerierten Vorzugsausgabe, vom Autor signiert. Mit dem<br />
vom Autor handschriftlich lithographierten Gedicht und der farbigen Originallithographie<br />
von Giuseppe Santomaso als Beilage. Von Santomaso numeriert<br />
und signiert. Schönes Exemplar.<br />
Trakl, Georg: Sebastian im Traum. Leipzig, Kurt Wolff Verlag<br />
1915. 88, (3) Seiten. Gr.-8vo. Blaues Originalleinen mit Kopfgoldschnitt.<br />
180,–<br />
Erste Ausgabe WG 4. – Papier zeitbedingt etwas gebräunt, Einbandecken minimal<br />
bestoßen, Vorsatzblätter braunfleckig, hinteres Vorsatzblatt mit kl. Papierrest<br />
von entferntem Zettel, oberer Schnitt geringfügig fleckig.<br />
Musil, Robert: Grigia. Novelle. Mit 6 Originalradierungen<br />
von Alfred Zangerl. Potsd<strong>am</strong>, Müller & Co. Verlag 1923. 47,<br />
(2) Seiten. Originalhalbperg<strong>am</strong>ent. – (= Sanssouci-Bücher,<br />
Band 8). 120,–<br />
Erste Ausgabe WG 5. – Einbandecken leicht bestoßen, Einband etw. berieben<br />
u. lichtrandig, Papier ungleichmäßig beschnitten.<br />
12<br />
Wilhelmstraße 3<br />
72074 Tübingen<br />
Tel.: +49 (0)7071 51427<br />
E-Mail: antiquariat.bader.tuebingen@t-online.de<br />
Heym, Georg: Umbra Vitae. Nachgelassene Gedichte. Leipzig,<br />
Ernst Rowohlt Verlag 1912. 71 Seiten. Originalhalbperg<strong>am</strong>ent.<br />
140,–<br />
Erste Ausgabe WG 3. – Papier und Einband zeitbedingt etwas gebräunt. Gutes<br />
Exemplar.<br />
Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart u. Tübingen, Cotta<br />
1838. IX, 236 Seiten, 2 Blätter m. Verlagsanzeigen. Grünes<br />
Originalleinen. 1.500,–<br />
Erste Ausgabe WG 3. – Papier gebräunt, Einbandecken etwas bestoßen. Der<br />
Verleger ließ 1847 vor Erscheinen der 2. Auflage 400 von 1000 Exemplaren der<br />
Erstauflage einst<strong>am</strong>pfen.<br />
Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts.<br />
Herausgegeben von Gotthold Ephraim Lessing.<br />
Berlin, Christian Friedrich Voß und Sohn 1780. 90, (2) Seiten.<br />
Kl.-8vo. Moderner marmorierter Pappband mit neuen Vorsatzblättern.<br />
350,–<br />
Erster Druck der Erstausgabe. – Titelblatt und letzte Seite mit Wasserrand.<br />
Briefwechsel zwischen Schiller und Wilhelm v. Humboldt.<br />
Mit einer Vorerinnerung über Schiller und den Gang<br />
seiner Geistesentwicklung von W. v. Humboldt. Stuttgart und<br />
Tübingen, Cotta’sche Buchhandlung 1830. 492 Seiten. Pappband<br />
der Zeit. 140,–<br />
Erste Ausgabe. – Papier zeitbedingt gebräunt, Rücken etwas aufgehellt, Einbandecken<br />
teilweise leicht bestoßen, wenige Seiten leicht stockfleckig.
Münsterberg, Hugo: Grundzüge der Psychotechnik. Leipzig,<br />
Verlag Johann Ambrosius Barth 1914. XII, 767, (2) Seiten.<br />
Originalleinen. 140,–<br />
Erste Ausgabe. – Rücken leicht bestoßen mit kleinem Fleck, unterer Schnitt<br />
mit Lagerspuren.<br />
Darwin, Charles: Ch. Darwin’s ges<strong>am</strong>melte Werke. Aus<br />
dem Englischen übersetzt von J. Viktor Carus. Autorisierte<br />
Ausgabe. 2. Auflage. 16 Bände. Stuttgart, E. Schweizerbart’sche<br />
Verlagshandlung 1899–1910. Circa 7000 Seiten<br />
mit Holzschnitten, Karten und Tafeln. Grünes Originalleinen.<br />
550,–<br />
Papier zeitbedingt gebräunt, Einbände bestoßen und berieben, tlw. Seiten <strong>am</strong><br />
Eck angeknickt, Band 15 vor letzter Seite im Falz gerissen, dadurch letzte Seite<br />
gelockert, Bände 7 und 11 im Falz gerissen.<br />
Richthofen, Ferdinand Freiherr von: China. Ergebnisse eigener<br />
Reisen und darauf gegründeter Studien. Band 2: Das<br />
nördliche China. Berlin, Verlag Dietrich Reimer 1882. XXIII,<br />
792 Seiten mit 126 Holzschnitten, einer farbigen Ansicht,<br />
2 Karten und 5 geologischen Profiltafeln. Lex.-8vo. Illustr.<br />
Originalleinen mit marmoriertem Schnitt. 1.200,–<br />
Einband leicht berieben und leicht bestoßen, hinterer Einbanddeckel etwas<br />
fleckig. N<strong>am</strong>e, Ort und Jahr auf Seite vor dem Titel, Papier tlw. etwas stockfleckig.<br />
Broch, Hermann: Der Tod des Vergil. New York, Pantheon<br />
Books 1945. 522, (2) Seiten. Gr.-8vo. Leinen mit<br />
Kopfrotschnitt und Schutzumschlag. 300,–<br />
Erste Ausgabe WG 69. – Schutzumschlag altersbedingt gebräunt, mit Randläsuren<br />
und Einrissen sowie einer kleinen Fehlstelle; Einband leicht bestoßen<br />
und etwas staubfleckig, Papier und Schnitt zeitbedingt etwas gebräunt. – Insges<strong>am</strong>t<br />
ordentliches Exemplar mit dem seltenen Schutzumschlag.<br />
Schopenhauer, Arthur: Die beiden Grundprobleme der<br />
Ethik, behandelt in zwei akademischen Preisschriften. Frankfurt<br />
<strong>am</strong> Main, Joh. Christ. Hermannsche Buchhandlung 1841.<br />
XXXX, 278, (2) Seiten, Original-Halbleder. 350,–<br />
Enthält die Schriften „Ueber die Freiheit des menschlichen Willens“ und<br />
„Ueber das Fund<strong>am</strong>ent der Moral“. – Erste Ausgabe. – Einband berieben,<br />
Einbandecken bestoßen, Papier zeitbedingt gebräunt und etwas wellig; N<strong>am</strong>enszug<br />
und Bleistifteintragungen auf fliegendem Vorsatz, im Text vereinzelte<br />
Bleistiftanstreichungen.<br />
Rochow, Friedrich Eberhard von: Catechismus der gesunden<br />
Vernunft: oder Versuch, in faßlichen Erklärungen wichtiger<br />
Wörter, nach ihren gemeinnützigsten Bedeutungen,<br />
und mit einigen Beyspielen begleitet, zur Beförderung richtiger<br />
und bessernder Erkenntniß. Zweyte, verbesserte, und<br />
hin und wieder vermehrte Auflage. Berlin und Stettin, bey<br />
Friedrich Nicolai 1790. XXII, 71 Seiten. Kl.-8vo. Pappband der<br />
Zeit. 140,–<br />
Rücken und Einbandecken wenig bestoßen, Schulstempel und hs. Eintrag auf<br />
Vorsatz; Seite 59–62 leicht angeknickt. Insges<strong>am</strong>t gutes Exemplar. – Die erste<br />
Ausgabe erschien 1786. – Der Philanthrop und Gutsbesitzer F.E. v. Rochow<br />
machte sich mit mehreren von ihm gegründeten Schulen um die Förderung<br />
der Bildung der Bauern und Gutsarbeiter verdient.<br />
Rilke, Rainer Maria: Neue Gedichte. Und: Der Neuen Gedichte<br />
anderer Teil. Zwei Bände. Leipzig, Insel Verlag 1907<br />
und 1908. 104 und 125 Seiten. Halbwildleder mit Kopfgoldschnitt.<br />
280,–<br />
Erste Ausgabe WG 22/23. – Einbände etwas fleckig und berieben, Papier zeitgemäß<br />
gebräunt und unregelmäßig beschnitten.<br />
Humboldt, Wilhelm von: Ges<strong>am</strong>melte Schriften. Herausgegeben<br />
von der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften<br />
/ Albert Leitzmann. 17 Bände. Berlin, B. Behr’s<br />
Verlag (Bde 16+17: de Gruyter) 1903–1968. Ca. 7800 S. Gr.-<br />
8vo. Originalhalbleder. 1.000,–<br />
Exlibris „Curt von Faber du Faur“ auf Vorsatz von Band 1. Papier zeitbedingt<br />
gebräunt, Einbände bestoßen und berieben. 8 Bände im Falz durchgehend<br />
gerissen, dadurch tlw. etwas gelockert, Rücken der Bände 1–15 verblichen,<br />
untere Schnitte mit Lagerspuren, Rückenschilder von Bd. 1 u. 2 mit Läsuren.<br />
Die Bände 16 und 17 (Politische Briefe) im Nachdruck (de Gruyter 1968) der<br />
ursprünglich 1935 und 1936 erschienenen Bände mit abweichendem Einband.<br />
Schnorr von Carolsfeld, Julius: Landschaftsbilder aus Italien.<br />
Fünfundzwanzig Zeichnungen von Julius Schnorr von<br />
Carolsfeld mit einleitendem Text versehen und herausgegeben<br />
von Max Jordan. Berlin, Amsler & Ruthardt (Gebrüder<br />
Meder) (1878). 8 Bll., 25 Tafeln, (2 Bll). Gr.-Folio. Illustr.<br />
Originalleinen mit Goldschnitt. 300,–<br />
Einband leicht bestoßen und berieben, minimal fleckig. Buch im Falz nach<br />
der Titelseite fast durchgehend gerissen, trotzdem nicht gelockert, die ersten<br />
7 Blätter im Falz leicht angeknickt; Tafelabbildungen im guten Zustand. Dekoratives<br />
Exemplar.<br />
13
Stand 31 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> im Baldreit<br />
(mit Ladengeschäft im Zentrum Baden-Badens)<br />
Inhaber: Christopher Pfleiderer<br />
Benn, Gottfried, Ausdruckswelt, Essays und Aphorismen, 1.<br />
Auflage, Wiesbaden, Limes, 1949. 130 Seiten, 8°, heller OU,<br />
gelbe monogr<strong>am</strong>mierte O Pp. 4.000,–<br />
Ordentliches Exemplar der EA, WG² Nr. 30 mit einer handschriftlichen, datierten<br />
Widmung des Autors: „Der verehrten „Nucki“ zur Erinnerung an alte<br />
Berliner Zeiten, Gottfried Benn, XII/49“. Hinter Nucki verbirgt sich die Sängerin<br />
Agnes Löwenstein (1902–1976), die erste Tochter von Thea von Sternheim<br />
(1883–1971) aus erster Ehe mit dem Rechtsanwalt Arthur Löwenstein<br />
(1873–1954). Die Widmung spielt auf mehrmalige Zus<strong>am</strong>mentreffen zwischen<br />
ihr und Benn in Berlin Ende 1949 an (Gottfried Benn/Thea von Sternheim,<br />
Briefwechsel und Aufzeichnungen, Wallstein, 2004, Eintrag 284). Zus<strong>am</strong>men<br />
mit einem 2-seitigen handschriftlichen gelochten Brief von Benn an Agnes<br />
Löwenstein: „Verehrte Künstlerin und Frau! Dass Penizillin Ihnen bei Bronchitis<br />
hilft, würde mich erstaunen. [….] Mit Mad<strong>am</strong>e Stoisy [das ist Thea<br />
von Sternheim, die Mutter der Briefadressatin], notre Altesse Mére, stehe ich<br />
in reizendem Briefaustausch. Sehr bewundernswert! Grüße an Sie u. Mister<br />
E. B. [dabei handelt es sich offenkundig um den Ehemann der Adressatin<br />
(Heinrich) Enrique Beck (1904–1974)], Ihr Benn“. Der Brief ist auf einem Original-Rezeptformular<br />
Benns mit dem Vordruck: „Dr. G. Benn, Bozener Str. 20<br />
pt., Tel: 71 20 97, Sprechzeit: Mo. – Freitag 10–12, 5–6, Berlin-Schöneberg“<br />
geschrieben und datiert vom 11.XII.50. Er ist nicht nur von der Adressatin her<br />
sehr interessant, sondern auch medizinhistorisch bemerkenswert. Offenbart er<br />
doch, wie wenig verbreitet und gebräuchlich Penizillin zu diesem Zeitpunkt in<br />
Deutschland noch gewesen sein musste, obgleich in den USA bereits während<br />
des 2. Weltkrieges nicht nur der militärische, sondern auch der zivilen Bereich<br />
flächendeckend versorgt wurde. Zumindest Benn äußert sich sehr skeptisch,<br />
wenn nicht gar spöttisch zur Wirks<strong>am</strong>keit des Medik<strong>am</strong>ents.<br />
Huber, Caspar Ulrich und D. Herter, Album von St. Moritz<br />
in Oberengadin, Zürich, (David Bürkli [Text] und David<br />
Herter [Veduten] für) Heinrich Füssli & Comp., [um 1860].<br />
Mit einem prachtvoll gestochenen Titel, 12 großen, herrlich<br />
kontrastreichen (16×23,5 [Bildausschnitt]) Aquatinta-Stahlstich-Tafeln,<br />
gestochen von Huber: 1. „St. Moritz<br />
14<br />
Baldreitstr. 3<br />
76530 Baden-Baden<br />
Tel.: +49 (0)7221 949956<br />
Fax: +49 (0)7221 949957<br />
E-Mail: info@baldreit.de<br />
www.baldreit.de<br />
[von Osten]“, 2. „Churhaus St. Moritz“, 3. „St. Moritz [von<br />
Westen]“, 4. „Thalfläche von S<strong>am</strong>aden“, 5. „S<strong>am</strong>aden“, 6.<br />
„Pontresina“, 7.“Morteratsch Gletscher“, 8. „Flatz-Fall <strong>am</strong><br />
Bernina“, 9. „Bernina-Pass“, 10. „Gegen Silvaplana“, 11.<br />
„Sils“, 12. „Maria“, 2. Titel mit floralem Schmuckrahmen,<br />
einer Vignette (San Gian Begräbniskirche bei Celerina) sowie<br />
einem Verzeichnis der beinhalteten Tafeln. Es folgen eine<br />
Tafel mit 3 kleineren Ansichten in Stahlstich (Statzer See,<br />
Celerina und Silser See), 16 Seiten Text und 1 gestochene<br />
„Uebersichts-Karte der Umgebung von St. Moritz“. Quer-Folio<br />
(29×38), blaues Original-Leinen mit Titel und Bordüre in<br />
Goldprägung und Voll-Goldschnitt. 2.400,–<br />
Sehr schönes und frisches Exemplar der Erstausgabe. Komplettes Exemplar<br />
dieses äußerst seltenen Bündner Vedutenwerks des aus dem Zürcherischen<br />
Nürensdorf st<strong>am</strong>menden Caspar Ulrich Huber. Bereits als Jugendlicher k<strong>am</strong> er<br />
nach München, wo er im Atelier des Malers und Kupferstechers Johann Gabriel<br />
Friedrich Poppel seine Ausbildung begann. Im Alter von 25 Jahren bereiste<br />
er Süddeutschland und die heimatliche Schweiz, bevor er sich schließlich in<br />
Zürich niederließ. Er arbeitete in der Folge u. a. für Heinrich Kellers Verlag und<br />
hatte großen Anteil an J. J. Ulrichs Prachtwerk „Die Schweiz in Bildern“, das<br />
zwischen 1851 und 1856 erschien. Huber schuf das vorliegende, großformatige<br />
Album aus dem Oberengadin nach eigenen Zeichnungen, die er während eines<br />
mehrwöchigen Aufenthaltes in den späten fünfziger Jahren in St. Moritz und<br />
Umgebung anfertigte. Eine veränderte zweite Auflage erschien um 1870 im<br />
Verlag Attenhofer & Co. in Zürich.<br />
Caracciola, Rudolf, Eigenhändig signiertes Foto, [1938].<br />
9×14. Signiertes Porträtfoto des erfolgreichsten deutschen<br />
Automobilrennfahrers der Vorkriegszeit. 240,–<br />
Rudolf „Karratsch“ Caracciola fuhr 1923 als Werksfahrer auf dem Mercedes<br />
6/25/40 PS Kompressor-Sportwagen in Baden-Baden sein erstes Rennen und<br />
erzielte noch im selben Jahr elf weitere Siege. Caracciola siegte fast aus-
schließlich auf Mercedes-Benz in zahlreichen<br />
Grand-Prix-Rennen und Sportwagenrennen.<br />
Sensationell gewann er<br />
als erster Nicht-Italiener 1931 die Mille<br />
Miglia in Italien, obwohl Mercedes ihn<br />
aufgrund der Weltwirtschaftskrise kaum<br />
unterstützen konnte. Caracciola stellte<br />
zahlreiche Geschwindigkeitsweltrekorde<br />
auf den neu fertig gestellten Autobahnen<br />
auf. Am 28. Januar 1938 fuhr er mit<br />
einem Mercedes-Benz W 125 mit 432,7<br />
km/h für den fliegenden Kilometer und<br />
432,0 km/h für die fliegende Meile die<br />
schnellsten jemals auf öffentlichen Straßen<br />
gefahrenen Geschwindigkeiten.<br />
Gehrts, Hermann, Konvolut<br />
von 100 Originalfotografien<br />
aus Si<strong>am</strong> (um 1900). Die Bilder st<strong>am</strong>men aus dem Nachlass<br />
des deutschen Ingenieurs Hermann Gehrts, Mitbegründers<br />
der thailändischen Eisenbahn und dort bis heute bekannt<br />
und verehrt. Die Bilder zeigen teils im Bau befindlich Gleisund<br />
Brückenanlagen, Züge und Lokomotiven, Streckeneinweihungsfeierlichkeiten,<br />
Tempel und Landschaftsaufnahmen<br />
sowie Festlichkeiten auf dem Klong, der traditionellen<br />
thailändischen Wasserstraße. Die Personenaufnahmen umfassen<br />
Studioaufnahmen „Si<strong>am</strong>esischer Schönheiten“,<br />
Dorf- und Straßenszenen sowie Badeszenen mit und ohne<br />
Zuschauer. 3.600,–<br />
Das si<strong>am</strong>esische Eisenbahnwesen wurde seit 1892 von preußischen Ingenieuren<br />
unter Karl Bethge (Krupp) aufgebaut. König Chulalongkorn wollte dadurch<br />
die Unabhängigkeit seines Landes von den in Südostasien vorherrschenden<br />
Briten und Franzosen wahren. Die Erschließung des Landes durch die Eisenbahn<br />
und das geschickte diplomatische Taktieren zwischen Franzosen und<br />
Engländern gilt bis heute als einer der Grundpfeiler der si<strong>am</strong>esischen/thailändischen<br />
Unabhängigkeit. Si<strong>am</strong>/Thailand war eine der ganz wenigen Mittelmächte<br />
außerhalb Europas, die keine Kolonie europäischer Staaten wurde. Vor<br />
diesem Hintergrund wird die Bedeutung der Ingenieursleistung von Bethge,<br />
Gehrts und Ihrem Mitarbeiter Luis Weiler deutlich, die unter größten Schwierigkeiten<br />
Strecken durch den Dschungel verlegten, Bahnbrücken errichteten<br />
und d<strong>am</strong>it auch abgelegene Landesteile erschlossen. Der Eisenbahnbau hat<br />
sich in das kollektive Gedächtnis der Thailänder eingegraben – u. a. ist der<br />
Spaten vom ersten Spatenstich 1892 heute im Nationalmuseum in Bangkok<br />
zu sehen. Die Aufzeichnungen von Ingenieur Weiler befinden sich heute im<br />
Deutschen Museum in München und haben als eine der ausführlichsten Berichterstattungen<br />
vom außereuropäischen Eisenbahnbau anerkannte histori-<br />
sche Bedeutung. Die hier angebotene Bilders<strong>am</strong>mlung von Weilers Vorgänger<br />
Hermann Gehrts ist z. T. im selben Zeitraum und an selben Schauplätzen<br />
entstanden und stellt eine wichtige Ergänzung dar. Der 1854 geborene (spätere)<br />
preußische Geheimrat Hermann Gehrts war Bethges „rechte Hand“ und<br />
d<strong>am</strong>it eine der zentralen Figuren im si<strong>am</strong>esischen Eisenbahnbau. Er arbeitete<br />
von 1892 bis 1904 als Ingenieur im Auftrag der si<strong>am</strong>esischen Regierung und<br />
war ab 1900 Nachfolger des an Cholera gestorbenen Bethge als General direktor<br />
der si<strong>am</strong>esischen Staatsbahn. Die Photos entstanden in jener Zeit. Die früheste<br />
datierbare Abbildung (s. u.) st<strong>am</strong>mt von 1899, die späteste von 1908. Gehrts<br />
muss also nach seiner Pensionierung noch mindestens einmal in Si<strong>am</strong> gewesen<br />
sein. Besonders hervorzuheben sind 3 Bilder vom Staatsbesuch des<br />
Prinzen Heinrich von Preußen in Si<strong>am</strong> im Dezember 1899 (Prinz Heinrich war<br />
ein Bruder des Kaisers Wilhelm II. und als Vizeadmiral in jenem Jahr Chef des<br />
Kreuzergeschwaders in Südostasien. Auf einem Bild sind die Schulterstücke<br />
seiner Uniform zu erkennen, was den Offiziersrang „Vizeadmiral“ und d<strong>am</strong>it<br />
die Datierung ermöglicht: Anfang 1899 war der Prinz noch Konteradmiral und<br />
ab Anfang 1900 war er nicht mehr in Asien.) Ein Foto zeigt Prinz Heinrich,<br />
als er auf einen Elefanten aufsitzt, eines während des Rittes. Das dritte zeigt<br />
ihn neben einem Waggon in Begleitung eines Mannes, bei dem es sich um<br />
König Chulalongkorn handeln dürfte. Auch andere Fotos zeigen Feierlichkeiten<br />
mit den Eisenbahnbauern, si<strong>am</strong>esischen und ausländischen Würdenträgern.<br />
Die Bilder haben die Formate: ca. 12×15 (ca. 40 Stück), ca. 17×22 (ca. 35<br />
Stück), ca. 24×30 (ca. 25 Stück). Ein Foto, das eine „Si<strong>am</strong>esische Prinzessin<br />
im Staatskleid“ zeigt, hat die Größe ca. 23×33. Ca. 10 davon sind auf Karton<br />
aufgezogen. Neben den Fotos enthält das Konvolut auch 2 Postkarten an<br />
Gehrts von 1912 und 1913. Auch diese lassen interessante Schlüsse auf die<br />
Lebensbedingungen der Europäer in Südostasien zu („Hatte die Cholera und<br />
wäre beinahe abgekratzt…“). Eine Karte wurde wohl im Kuvert verschickt,<br />
die andere ist frankiert und gestempelt „L<strong>am</strong>pang“. Die Bilder weisen teilweise<br />
leichte Knicke oder Randläsuren, wenige auch kleine Mängel auf. Beiliegend:<br />
Eine Original-Blaupausenkarte von Si<strong>am</strong> (66×140), betitelt: „Northern Si<strong>am</strong>,<br />
showing the different lines considered for the proposed Northern Extension“.<br />
Arp, Hans, Die Wolkenpumpe,<br />
Hannover, P. Steegemann, 1920.<br />
Mit einer Illustration von Hans<br />
Arp auf der Vorderdecke, 12 Bl.,<br />
23,5×15, Original-Umschlag mit<br />
Deckelvignette. 1.600,–<br />
Ordentliches Exemplar aus der Reihe<br />
„Die Silbergäule“ 50–51 (eigentl. 52–53).<br />
EA WG² Nr. 4, Raabe-Hannich-Bode 8.2,<br />
Raabe 163, 52–53. Erste Ausgabe der ersten<br />
Gedichts<strong>am</strong>mlung Arps. Daraus das titelgebende<br />
Gedicht „Die Wolkenpumpe“:<br />
„….ARP ist einer der fünf grossen dadaistischen<br />
Päpste … jedes kind kennt ihn<br />
/ jeder greis grüsst ihn ehrfürchtig und<br />
raunt dazu ah / da kommt der ARP …“<br />
Papier altersentsprechend durchgehend<br />
gebräunt, die Kanten stellenweise leicht<br />
angestoßen.<br />
15
Stand 18 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Martin Barbian<br />
und Ina Grund<br />
Baden-Württemberg.<br />
Special<br />
Post Karte durch<br />
den Schwaebischen<br />
Kreis in<br />
welcher die Poststations<br />
Oerter,<br />
Strassen und<br />
Weiten Geographisch<br />
vorgestellt<br />
werden. AltkolorierterKupferstich<br />
b. Homann<br />
Erben, Nürnberg, 1752, 47×65 cm. 400,–<br />
Befestigungswesen. Vauban, Sébastien Le Prestre, Seigneur<br />
de: Science militaire contenant L´A. B. C. d´un soldat et Remarques<br />
sur le Gouvernement et défense des Places. L´Art de<br />
la Guerre et la manière dont on la fait à présent… Le Directeur<br />
général des fortifications. La Haye, Adrian Moetjens, 1689,<br />
kl.-8°, 2 Blatt, Titel, 8 Blatt, 117 S., Zwischentitel, 3 Blatt, 224<br />
S., Zwischentitel, 144 S.(letzte Seite fehlt zur Hälfte), mit 1<br />
Kupferstich, Perg<strong>am</strong>enteinband der Zeit. 850,–<br />
Erfindungskunst. Flögel, Carl Friedrich: Einleitung in die<br />
Erfindungskunst. Breslau und Leipzig, Johann Ernst Meyer,<br />
1760, 8°, 7 Blatt, 478 S. + umfangreiches Register, mit Titelvignette,<br />
Halbledereinband mit Lederrückenschild. 480,–<br />
Gegentitel fehlt, durchgehend etwas gebräunt.<br />
Gartenbau. Trutta, Giovanni Battista: Novello Giardino della<br />
prattica, et esperienza … divisa in tre libri, nel primo de’<br />
quali si tratta della generatione, e nobiltà del Cavallo … nel<br />
secondo si vede, come si generano li Vitelli… nel terzo descritto<br />
in dialoghi tra Maestro, e Discepolo … Neapel, o De<br />
Bonis St<strong>am</strong>patore Arcivescovale, 1699, gr.-8°, 4 Blatt, 316 S.,<br />
4 Blatt, 82 S., 1 Blatt, 74 S., mit 3 Kupferstichtafeln und 2<br />
Holzschnitt-Tafeln (diese <strong>am</strong> Rand etwas beschädigt), Ganzperg<strong>am</strong>enteinband<br />
der Zeit mit Lederrückenschild in insges<strong>am</strong>t<br />
guter Erhaltung (innen teils etwas fleckig). 500,–<br />
Geschichte. Alten, Georg von (Hrsg.): Handbuch für Heer<br />
und Flotte. Enzyklopädie der Kriegswissenschaften und verwandter<br />
Gebiete. Bände 1–6 und 9 + 9A (= Kartenband)<br />
(= Alles Erschienene). 8 Bände. Berlin (u.a.), Bong & Co.,<br />
1909–1912, kl.-4°, mit Karten, Tafeln und Abbildungen im<br />
Text, goldgeprägte Halbledereinbände der Zeit. 500,–<br />
16<br />
Türkenstr. 11–13<br />
66111 Saarbrücken<br />
Tel./Fax: +49 (0)681 31877<br />
E-Mail: info@antiquariat-barbian.de<br />
www.antiquariat-barbian.de<br />
Saubert, Johannes: Johannis Sauberti f. de sacrificiis veterum<br />
conlectanea historico-philologica et miscella critica.<br />
Jenae (Jena), Matthaei Birckneri (Birckner) / S<strong>am</strong>uel Krebsius,<br />
1659, 8°, 20 Blatt, 721 S., 7 Blatt, mit 4 Kupferstich-Tafeln<br />
(2 gefaltet), Halbperg<strong>am</strong>enteinband der Zeit. 650,–<br />
Einband etwas berieben und bestoßen, Vorsätze, Gegentitel und Titel stärker<br />
fleckig, ansonsten Papier gleichmäßig leicht gebräunt und teils <strong>am</strong> oberen<br />
Rand etwas fleckig. Abhandlung über die Riten u. Opfergebräuche bei den<br />
Juden, Griechen, Römern etc. Erstausgabe des Theologen Johann Saubert<br />
(1638–88) aus Nürnberg .<br />
Grabreden. Recueil d´Oraisons funèbres. S<strong>am</strong>melband mit 8<br />
Grabreden zu den Begräbnissen bedeutender französischer<br />
Persönlichkeiten des 17. Jahrhunderts. Paris (u.a.), Couterot<br />
(u.a.), 1684–1711, gr.-8°, insges<strong>am</strong>t 346 S., jeweils mit Titelvignette,<br />
Ganzledereinband der Zeit. 500,–<br />
Einband stärker berieben und bestoßen. Der S<strong>am</strong>melband enthält die Grabreden<br />
für: Saint Louis durch Abbé de Montelet, 1691. Louis le Grand durch Sr.<br />
Le Febure, 1692. Maria Theresia von Österreich durch Mr. Des Alleurs, 1683.<br />
Philippe von Frankreich, Herzog von Orléans durch Francois de Clerrmont<br />
Tonnerre, 1701 und durch R. P. Cosme Laurenceau, 1701. Ludwig von Frankreich,<br />
le Grand Dauphin durch Carolo Poree, 1711 und durch P. Augustin de<br />
Picquigny, 1711. Marguerite de Beaujeu durch Michel Gourdon, 1701. Elisabeth<br />
de Crevant de Humieres, 1708.<br />
Jagd. Thüngen, C. E. Freiherr von: Der Hase (Lepus timidus<br />
L.), dessen Naturgeschichte, Jagd und Hege. Ein monographischer<br />
Beitrag zur Jagd- und Naturkunde. Berlin, Wiegandt,<br />
Hempel & Parey, 1878, gr.-8°, mit 20 in den Text gedruckten<br />
Holzschnitten, Broschureinband in Halbleinwandeinband<br />
der Zeit (kleines Papierrückenschild). 345,–<br />
Abgesehen von einzelnen Stockflecken gut erhalten.<br />
Kunst. Masereel, Frans: Illustrationen zu Ernest Hemingway<br />
„Der alte Mann und das Meer“,<br />
1961. S<strong>am</strong>melband mit den 8<br />
Original-Vorzeichnungen in Tusche,<br />
sämtlich monogr<strong>am</strong>miert,<br />
dazu je 8 Blatt Holzschnitte der<br />
Vorzugsausgabe auf Japanbütten,<br />
jeweils signiert und der<br />
Mappenausgabe, alle montiert.<br />
Privater Halbledereinband mit<br />
Rückenbeschriftung und marmorierten<br />
Deckeln. 1.800,–<br />
Die Arbeiten Masereels erfassen auf einfache<br />
Weise das Wesen der mit dem Pulitzer-Preis<br />
ausgezeichneten Erzählung<br />
Hemingways. Makelloses Präsentationsalbum.
Klimt, Gustav / Hofstätter, Hans: Erotic Drawings. New<br />
York, Abr<strong>am</strong>s, 1980, gr.-4°, 87 S., mit 35 ganzseitigen Tafeln,<br />
hellbeiger, geprägter Original-Leinwandeinband mit montierter<br />
Deckelillustration in geprägter, hellbeiger Leinen-Kassette.<br />
175,–<br />
Piranesi, Giovanni Battista: Stolte-Adelt, Gertrud (Einleitung<br />
und Übersetzung): Die Ansichten der Tempel von Paestum<br />
des Giovanni Battista Piranesi (1720–1778). Wuppertal,<br />
Schwarze, 1973, gr.-Fol., 5 S. Text auf 5 Blatt + 20 doppelblattgroße<br />
Tafeln, illustrierter Kunstledereinband. 225,–<br />
Literatur. Anonym: Ländliches Vergnügen, in ges<strong>am</strong>mleten<br />
(ges<strong>am</strong>melten) Gedichten. Erster Theil. Leipzig, Christian<br />
Gottlob Hilscher, 1774, 8°, 2 Blatt, 216 S., mit koloriertem<br />
Frontispiz-Kupferstich, kolorierter Titelvignette sowie kleinen<br />
Textvignetten, goldgeprägter Halbledereinband der<br />
Zeit. 400,–<br />
Etwas berieben und bestoßen, Vorsatz mit Abschnitt oben (ohne Textverlust).<br />
Hoffmann, E. T. A.: Aus dem Leben eines bekannten Mannes.<br />
Nach einer alten märkischen Chronik. Mit drei Original-Radierungen<br />
und einem Aquarell von XAGO. Nachwort<br />
von Michael Duske. E.T.A. Hoffmanns Berlinische Geschichten<br />
I. Berlin,Serapion vom See, 1995, 4°, 21 S. schwarzer<br />
Original-Büttenpappband mit Fensterausstanzung, im gestanzten<br />
und geprägten Original-Schuber. 175,–<br />
*Nr. 76 / 150 Exemplaren, im Impressum von Xago signiert.<br />
Hoffmann, E. T. A. Steffen, Walter und Hans von Müller<br />
(Hrsg.): Handzeichnungen E. T. A. Hoffmanns in Faksimilelichtdruck<br />
nach den Originalen. Mit einer Einleitung: E. T. A.<br />
Hoffmann als bildender Künstler. Berlin, Propyläen-Verlag,<br />
1925, Folio, 45 S. + 29 Tafeln mit montierten, teils farbigen<br />
Abbildungen, Original-Halbledereinband. 165,–<br />
Einband berieben und etwas bestoßen, etwas fleckig, Tafeln gebräunt.<br />
Märchen. Brüder Grimm. Kinder- und Haus-Märchen. Ges<strong>am</strong>melt<br />
durch die Brüder Grimm. Dritter Band. Zweite vermehrte<br />
und verbesserte Auflage. Berlin, Reimer, 1822, kl.-8°,<br />
VI, 441 S., Pappeinband der Zeit mit braunem, goldgeprägtem<br />
Leder-Rückenschild. 450,–<br />
Erste Ausgabe des 3. Bandes, der erstmals mit der zweiten Ausgabe der Bände<br />
1 und 2 erschien.<br />
Bolte, Johannes / Georg Polivka (Bearb.): Anmerkungen zu<br />
den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Reprint<br />
der Ausgabe Leipzig 1913–1932. 5 Bände. Hildesheim und<br />
New York, Georg Olms Vlg., 1982, gr.-8°, Leinwandeinbände<br />
(kleiner Besitzvermerk auf Vorsätzen). 250,–<br />
Moskau. Moskau. Blick auf den Kreml und einen Teil der<br />
Stadt. Farblithographie von Gadomski, St. Petersburg, um<br />
1890, 21,5×54 cm. (Abbildung unten) 200,–<br />
Mathematik. Wendt, Daniel: Anweisung im Kopf- und Tafelrechnen.<br />
Methodisch bearbeitet und mit den nöthigen<br />
Beispielen versehen. 2 Teile in einem Band. Leipzig, E. H.<br />
F. Hartmann, 1834, 8°, XII, 325, 16 und VIII, 365, 67 S.,<br />
moderner Halbledereinband auf 4 Bünden mit Goldprägung<br />
und marmorierten Deckeln. 295,–<br />
Die letzten 20 Seiten oben etwas fleckig, 4 kleine Besitzeinträge auf Titel, 3<br />
kleine handschriftliche Zeichen auf Vorsatz.<br />
Philosophie. Erasmus (Desiderius) von Rotterd<strong>am</strong>: Desid.<br />
Erasmi Roterod<strong>am</strong>i. Colloquia nunc emendatoria cum omnium<br />
Notis. Basel, König (Emanuelis König et Filiorum),<br />
1661, 12°, 4 Blatt, 814 S., 2 Blatt, Ganzperg<strong>am</strong>enteinband<br />
der Zeit 250,–<br />
Einband etwas fleckig und berieben, kleine Wurmspur ab Seite 779, 2 Bibliotheksstempel,<br />
auf dem Titelblatt jedes Wort grün unterstrichen.<br />
Plakats<strong>am</strong>mlung. 52 großformatige<br />
Plakate. Hrsg.<br />
durch „Der psychologische<br />
Industrie- und Handelsdienst“,<br />
Berlin, Industria<br />
GmbH, gedruckt bei Hansa<br />
Druck, Berlin, um 1955, je<br />
etwa 56×71 cm. Mit Beiblatt.<br />
2.000,–<br />
52 Plakate (durchnummeriert von<br />
1–52) für 52 Wochen, die zur Hebung<br />
der Betriebs- und Arbeitsmoral<br />
in den Firmenräumen ausgehängt<br />
werden sollten. An den Rändern<br />
teilweise etwas beschädigt und teils<br />
mit Klebestreifen hinterlegt, mitunter bis in die Darstellung reichend und<br />
durchschlagend, insges<strong>am</strong>t aber sehr gut erhalten. Motivationsplakate zur<br />
Hebung der Arbeitsnehmermoral für den Aushang in Betriebstätten. Mit beiliegender<br />
Anweisung, welches Plakat in welcher Betriebssituation <strong>am</strong> besten<br />
zum Einsatz gebracht werden könnte. Die S<strong>am</strong>mlung atmet sehr den Geist der<br />
50er Jahre, kein Wandschmuck für Gewerkschafter.<br />
Wappenkunde. Heraldik Sachsen und Thüringen. S<strong>am</strong>melmappe<br />
mit 29 in Bleistift gezeichneten Städte-Wappen mit<br />
ausführlichem, erläuterndem Text in blauer Tinte, um 1880,<br />
57 S., 28×22 cm, lose in Mappe. 250,–<br />
Teilweise leicht stockfleckig. Folgende Wappen sind dargestellt: Leipzig, Meissen,<br />
Plautzen, Grimma, Freiberg, Zittau, Großenhain, Glauchau, Meerane,<br />
Riesa, Annaberg, Plauen, Rochlitz, Waldenburg, Apolda, Arnstadt, Eisenach,<br />
Eisenberg, Frankenhausen, Hildburghausen, Jena, Lobenstein, Ronneburg,<br />
Ruhla, Saalfeld, Schleiz, Stadtilm, Waltershausen, Zeulenroda.<br />
Weinbau. Husmann, George: American Grape Growing and<br />
Wine Making. With special, added Chapters on the Grape Industries<br />
of California. Fourth Edition – revised and rewritten.<br />
New York, Organge Judd Publishing Co., 1928, 8°, VIII, 269<br />
S., mit Abbildungen, Original-Leinwandeinband (an den Kapitalen<br />
leicht lichtrandig) in Original-Schutzumschlag (dieser<br />
etwas beschädigt). 200,–<br />
17
Stand 37 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
Mag. Michael Bauer<br />
Bücher – Graphik – Autographe<br />
Mittwoch und Donnerstag 17.00 – 19.00 Uhr<br />
Alinari. Catalogo generale delle Riproduziono Fotografiche<br />
pubblicate per cura dei Fratelli Alinari. Firenze, Barbera,<br />
1873. Prima Appendice, 1876, Seconda Appendice, 1881.<br />
3 Bände in 1 Band. Gr-8, 182 pp, 177 pp, 252 pp. Halblederband<br />
der Zeit. Leicht angestaubt, kleiner Stempel auf<br />
Titel. 850,–<br />
Alinari. Catalogo generale delle Riproduziono Fotografiche<br />
pubblicate per cura dei Fratelli Alinari. Catalogo N° 1–4.<br />
Firenze, Barbera, 1892–96. Gr-8, 134 pp, 52 pp, 98 pp, 40<br />
pp, 62 pp, 17 pp, 7 pp, 19 pp, 15 pp, 22 pp, 1 Bl. Halblederband<br />
der Zeit. Leicht angestaubt, kleiner Stempel auf Titel,<br />
schwach stockfleckig. 850,–<br />
Beinhaltet: Firenze e Contorni, Provincia dell´Umbria, Roma dintorni e provincia,<br />
Venezia e il Veneto, La Toscana, La Sicilia, Parma e dintorni, Lombardia,<br />
Provincia di Siena und Modena<br />
Aristoteles. S<strong>am</strong>melband mit 4 Werken: 1: De caelo libri III.<br />
2: Liber de mundo, ad Alexandrum Macedoniae Regem Gulielmo<br />
Budaeo interprete. 3: De Ortu et interitu. 4: Meteorologicorum<br />
libri III. Alle Köln, Maternus Cholinus, 1564. 8°<br />
Späterer Halblederband. 500,–<br />
Alle Titel mit Holzschnittvignette und Fingerweiser, die einzelnen Werke zu<br />
Beginn jeweils mit einer Holzschnittinitiale und mit insges<strong>am</strong>t 8 Textholzschnitten.<br />
Mit zahlreichen Anmerkungen und Anstreichungen von alter Hand.<br />
Etwas berieben und angestaubt, Vorsätze erneuert, Innenschnitt wasserrandig.<br />
Vereinzelt etwas fleckig, letztes Blatt mit größerem Fleck (Buchstabenverlust).<br />
Braun, Ad. & Cie. Catalogue général des photographies<br />
inaltérables au charbon et héliogravures faites d´après les<br />
originaux Peintures, Fresques, Dessins et Sculptures des principaux<br />
Musées d´Europe des Galeries et Collections particulières<br />
les plus remarquables. Paris und Dornach, 1887. Gr-8,<br />
XLVII, 581 pp, 1 Bl, 5 Tafeln. OLeinenband. Kleiner Stempel<br />
auf Titel, schwach stockfleckig. 850,–<br />
Brogi, Giacomo. Catalogue général des photographies<br />
publiées par la maison Giacomo Brogi de Florence. Florence,<br />
Civelli, 1878–1889. In-8, 159 pp, LXXVIII, 1 Bl, 207 pp. Halblederband<br />
der Zeit. Leicht berieben und angestaubt, kleiner<br />
Stempel auf Titel. 850,–<br />
Gärtner, Joseph. De fructibus et seminibus plantarum. 3<br />
Bände. Stuttgart, Typis Academiae Carolinae und Tübingen,<br />
Schr<strong>am</strong>m, 1788–1791. Lex-8°, Titel, 5 nn Bll, CLXXXII, 1 Bl,<br />
384 pp, 4 Bll; LII, 1 Bl, 520 pp, 1 Bl; 180 Tafeln. Halblederbände<br />
der Zeit auf 5 Bünden. Etwas berieben und angestaubt<br />
sowie leicht stockfleckig. 1.400,–<br />
18<br />
Gentzgasse 99<br />
A-1180 Wien<br />
Telefon: +43 (0)1 9238338<br />
E-Mail: antiquariat-bauer@chello.at<br />
Nissen BBI 682, Pritzel 3164, Junk 50 Jahre p 305 und 349, DBE III, 555. J.G:<br />
(1732–1791) Professor der Botanik und Naturgeschichte sowie Direktor des Botanischen<br />
Gartens und des Naturhistorischen Kabinetts in St. Petersburg. Ohne<br />
den Supplementband seines Sohnes mit den Tafeln 181–225, der 1805–1807 in<br />
kleinerer Auflage erschienen ist.<br />
Kubin, Alfred – Strindberg, August. Tschandala. XIV. Druck<br />
der Johannes-Presse. Wien, 1937. 4°, 102 pp, 3 nn Bll. Nr 77<br />
von 90 signierten Exemplaren. Illustrierter OPappband mit<br />
OUmschlag in OSchuber. Sehr gut erhalten. 3.000,–<br />
Marcks A 119. Mit 31 Illustrationen, davon 11 ganzseitigen und signierten<br />
Lithographien.<br />
May, Karl. Deutsche Herzen, deutsche Helden. Illustrierte<br />
Ausgabe. 5 Bände. Dresden, Münchmeyer, o.J. (nach Mai<br />
1902) Band 1: Eine deutsche Sultana. Band 2: Die Königin<br />
der Wüste. Band 3: Der Fürst der Bleichgesichter. Band I.<br />
Band 4: Der Fürst der Bleichgesichter Band II. Band 5: Der<br />
Engel der Verbannten. Illustrierte OLeinenbände. Nur minimal<br />
berieben, Rückendeckel der Einbände vereinzelt etwas<br />
fleckig. 1.600,–<br />
Plaul 331.2 A – E.<br />
– Erzbergische Dorfgeschichten. Karl Mays Erstlingswerke.<br />
Autorisierte Ausgabe. Band 1. (alles) Dresden, Belletristischer<br />
Verlag, o.J. (1903). 8°, (1), Titel, 2 Bll, 648 pp. Illustrierter<br />
OLeinenband. Leicht angestaubt und leicht<br />
schiefgelesen. 450,–<br />
Plaul 372.1 Enthält folgende Erzählungen: Sonnenscheinchen. Des Kindes Ruf.<br />
Der Einsiedel. Der Dukatenhof. Vergeltung. Das Geldmännle.<br />
Palästina. Bilder vom Heiligen Land. Private S<strong>am</strong>mlung<br />
von 96 Albuminabzügen, 2 Karten und 7 Stahlstichen montiert<br />
auf Kartons in Halblederband. Vor 1878. 4.800,–<br />
Mit hs. Vermerk <strong>am</strong> Ende: „Diese werthvolle S<strong>am</strong>lung von Photographien<br />
des heiligen Landes ist ein Geschenk des sel. Mgr. Mislin, Verfasser des hochgerühmten<br />
Werkes „Les Saints Lieux…“ Die Grossquart-Photographien sind<br />
aufgenommen von Bonfils in Beirut.“ MISLIN, Jacob, Priester und Schriftsteller<br />
(1807–1878), Lehrer von Kaiser Franz Joseph und Kaiser (von Mexiko)<br />
Maximilian, später Bibliothekar der Erzherzogin Maria Louise (Gemahlin<br />
Napoleons) in Parma. Die Photos, jeweils ca 22×28 cm und mit Bezeichnung<br />
auf dem Karton, zeigen u.a.: Hafen von Jaffa, Turm von R<strong>am</strong>le, Weg von Jaffa<br />
nach Jerusalem, Panor<strong>am</strong>a von Jerusalem vom Ölberg aus, Jerusalem Gasse<br />
zum ehem Palast des Herodes, Via Dolorosa, Grabeskirche, Teich des Patriarchenbades,<br />
Ölberg, Bethanien, Tantur, Grab der Rachel, Bethlehem, Kloster<br />
Mar Saba, Jericho, S<strong>am</strong>aria und Nazareth, teilweise mit Personenstaffage.<br />
Petter, Franz. Die Schönschreibekunst dargestellt in zwölf<br />
lythographirten Tafeln mit erläuterndem Texte in Briefen<br />
eines Lehrers an einen erwachsenen Schüler zum Gebrauche<br />
für Lehrende und Lernende besonders aber für diejenigen,
die sich ohne Hülfe eines Schreibmeisters in der Schönschreibekunst<br />
unterrichten wollen. Graz, Kaiser, o.J. (um<br />
1830). 8°, Lith. Titel, Tafel, Titel, 2 nn Bll, 52 pp, 11 Tafeln.<br />
Grüner Saffianlederband der Zeit mit Rücken-, Deckel-,<br />
Steh- und Innenkantenvergoldung sowie mit dreifachem<br />
Goldschnitt. 450,–<br />
Gräffer-Czykann VI, 197. F. Petter (1789 – Gymnasial-Professor in Spalato. „Er<br />
bereicherte die vaterländische Literatur mit mehreren schätzbaren Werken des<br />
Mercantilfaches.“ Daneben verfasste er mehrere Beschreibungen von Dalmatien.<br />
Leicht berieben und angestaubt, schwach stockfleckig und vereinzelt<br />
mit kleinen Flecken.<br />
Photographie um 1890–1900 – Napoli e Contorni. OLeinenkassette<br />
mit 30 Kartons und insges<strong>am</strong>t 56 aufgelegten<br />
Photographien (Albuminabzügen), je ca.25,5×19 cm, meist<br />
von Anderson bzw. Giorgio Sommer. 1.500,–<br />
Mit 34 Stadtansichten u.a. von Rom (12), Neapel (15) und Salerno. Fast durchgehend<br />
sehr gut erhalten.<br />
– Roma 1898. II und III. 2 OLeinenkassetten mit dem Aufdruck<br />
„Fanny von Lanna“ mit 23 bzw. 44 Kartons und insges<strong>am</strong>t<br />
133 aufgelegten Photographien (Albuminabzügen),<br />
je ca. 24,5×18 cm, fast alle von Anderson bzw. Fratelli Alinari.<br />
1.200,–<br />
Abgebildet sind römische Ausgrabungsgegenstände, Innenansichten von Kirchen,<br />
Grabdenkmäler, der Petersdom (Außen- und Innenansichten). Bis auf<br />
4 Photographien, die ausgebleicht sind, sehr gut erhalten. Die F<strong>am</strong>ilie von<br />
Lanna hatte hervorragenden Anteil <strong>am</strong> Entstehen zahlreichen Eisenbahnlinien<br />
in Böhmen, Mähren und Schlesien und besaß eine sehr wertvolle Kunsts<strong>am</strong>mlungen,<br />
welche nahezu vollständig die Entwicklung des ges<strong>am</strong>ten Kunstgewerbes<br />
und der Kleinkunst von der frühesten Zeit bis zum Ausgang des 18.<br />
Jahrhunderts zeigten. (ÖLB V,14)<br />
– Roma 1900. OLeinenkassetten mit 70 Photographien (Albuminabzügen)<br />
von Kunstgegenständen, je ca 25×19 cm und<br />
auf Karton aufgelegt. 700,–<br />
Die Photographien, zumeist von Anderson und Alinari, zeigen vornehmlich<br />
römische Ausgrabungsstücke, aber auch die Pieta Michaelangelos bzw. einen<br />
Saal der Villa Borghese. Ausgezeichnet erhaltene und kontrastreiche Abzüge.<br />
– Sculture di Rome. OLeinenkassette mit 97 Photographien<br />
meist von Anderson oder Alinari, je ca 25,5×20 cm auf 49<br />
Kartons aufgezogen. 900,–<br />
S<strong>am</strong>mlung von Photographien römischer Skulpturen und Wandverkleidungen.<br />
Sehr gut erhalten.<br />
Portraits<strong>am</strong>mlung. 10 Alben mit insges<strong>am</strong>t 875 meist<br />
carte-de-visite Portraits, Halb- oder Ganzkörperphotographien<br />
des europäischen Hochadels, ges<strong>am</strong>melt von Monsignore<br />
Jacques Mislin (1807–1878), Hauslehrer Kaiser Franz<br />
Josephs und dessen Bruder Maximilians, Bibliothekar von<br />
Erzherzogin Maria Louise. 6.500,–<br />
In der vorliegenden S<strong>am</strong>mlung befinden sich neben Photographien von Monarchen<br />
wie dem König von Schweden und Dänemark, Leopold I von Belgien,<br />
Pedro V. von Portugal, Napoleon III und seiner Frau auch solche von Vertreterinnen<br />
und Vertretern des europäischen Hochadels wie Erzherzog Franz Karl<br />
(Vater Franz Josephs, siehe Abbildung), Erzherzog Wilhelm, Erzherzog Ludwig<br />
Viktor, der Herzog von Brabant, Oscar Frederic Prinz von Schweden und<br />
Norwegen, die schwedische Königsf<strong>am</strong>ilie, Alexander von Hessen, Alexander<br />
Joseph Graf Colonna-Walewski (unehelicher Sohn Napoleons), Jerome Bonaparte,<br />
Omer Pascha, Vertreter der Häuser Apponyi, Aragon, Arenberg, Bra-<br />
ganza, Buol, Coburg,<br />
Esterhazy, Frias, Fürstenberg,Golouchowsky,<br />
Hoyos, Khevenhüller,<br />
Mailath, Metternich,<br />
Montenuovo, Odescalchi,<br />
O’Donell, Orsini,<br />
Souza Holstein, Thun,<br />
Waldstein, Windischgraetz,<br />
Wurmbrand und<br />
Zichy um nur einige zu<br />
nennen. Photographien<br />
hoher Militärs, darunter<br />
Lord Elgin oder<br />
General Löwenthal,<br />
Politiker wie Disraeli,<br />
Lord Clarendon, Lord<br />
Palmerston oder Minister<br />
Schmerling, Künstler,<br />
Forscher, Techniker<br />
und Wissenschafter, darunter<br />
Arneth, Heuglin,<br />
Lesseps und Redtenbacher.<br />
Photographien<br />
hoher und höchster<br />
Geistlichkeit wie Pius IX vervollständigen diese wohl einzigartige S<strong>am</strong>mlung.<br />
Die Photographien sind oft bezeichnet, einige wenige auch mit Widmung an<br />
den S<strong>am</strong>mler. 4 Alben zum Teil stark beschädigt.<br />
Riepenhausen, F(ranz) & I(ohannes). Peintures de Polygnote<br />
a Delphes. Dessinées et gravées d´après la description<br />
de Pausanias. Rom, o. Vlg., 1829. Quer- imperial-folio (ca.<br />
52,5×69,5 cm). 2 farblithographierte Titel, 32 farblithographierte<br />
Tafeln Etwas späterer Halblederband. Etwas berieben<br />
und angestaubt, Kleiner Bibliotheksstempel auf Titel, teilweise<br />
etwas stockfleckig, Tafel VI und VII im 2. Teil jeweils<br />
mit kleinem Einriss im weißen Rand. 800,–<br />
Thieme-Becker XXVIII, 337f. Die beiden Brüder (1786–1831 bzw. 1788–1860)<br />
arbeiteten von Anfang an so eng zus<strong>am</strong>men, dass ihr Anteil nicht zu trennen<br />
ist. Nach Anregungen von Wilhelm Tischbein begann ihr lebhaftes Interesse<br />
an Pausanias Bericht über die Fresken des Polygnote in Delphi, der sie zu ihrer<br />
freien Interpretation in spätklassizistischem Stil führte. 12 Blätter sandten sie<br />
1803 an Goethe, der dadurch zu seiner Abhandlung über die Lesche Polygnots<br />
in der Jenaer Literaturzeitung von 1804 angeregt wurde. Frühe und prachtvolle<br />
Farblithographien, gedruckt von der k.k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien.<br />
Sehr seltenes Werk, wie meist unkomplett. Von den insges<strong>am</strong>t 38 Tafeln hier<br />
34 vorhanden. Es fehlen die Tafeln 10, 11, 15 und 18 im zweiten Teil.<br />
19
Stand 3 Architektur-<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
Petra Bewer<br />
Architektur – Gartenarchitektur – Städtebau – Kunst<br />
Furttenbach, Josephum. Architectura uni ver salis. Das ist:<br />
Von Kriegs: Statt- und Wasser Gebä wen. Ulm, J. S. Meder<br />
1635. Folio. Mit doppel blatt grossem, gestochenem Titel,<br />
mehrfach gefaltetem gestochenen Porträt, und 60 (59 doppelblattgrosse,<br />
davon vier gefaltete) Kupfertafeln von Matth.<br />
Rem boldt. 13 Blatt, 159 Seiten. Leder der Zeit. Rücken an<br />
den Kapitalen ausgebessert, etwas berieben und bestossen.<br />
Einige Blätter mit Hinterlegungen. 3.500,–<br />
Einzige Auflage. Orn<strong>am</strong>entstich-Kat. 1956.<br />
G<strong>am</strong>ucci, Bernardo. Le antichita della citta di Roma raccolte<br />
sotto brevita da diuersi antichi & moderni Scrittori… et<br />
con nuovo ordine fedelmente descritte… in questa seconda<br />
editione da infiniti errori emendate & corrette da Thomaso<br />
Porcacchi. In Vinegia appresso Gio uanni Variso, 1588. Oktav.<br />
192 Blatt mit 38 ganz seitigen Tafelabbildungen, eine Tafel mit<br />
Eck abriss ohne Bild verlust. Pappband der Zeit mit Rückenschildchen.<br />
2.400,–<br />
Jorn, Asger. Pour la forme. Ébouche d’une Méthodologie<br />
des Arts. Edite par l’internationale situationniste. Paris 1958.<br />
4°. 136(4) Seiten mit zahlreichen Abbildungen. Illustrierter<br />
OKarton, gering angerändert. 750,–<br />
Eines von insges<strong>am</strong>t 750 Exemplaren der Progr<strong>am</strong>mschrift. Asger Jorn war<br />
Mitglied der Gruppe Spur.<br />
20<br />
Gänsheidestraße 69<br />
70184 Stuttgart<br />
Tel.: +49 (0)711 2348526 · Fax: +49 (0)711 2348627<br />
Mobil: +49 (0)160 98901629<br />
E-Mail: antiquariat@petrabewer.de<br />
www.petrabewer.de<br />
Kroha – Jiri Kroha 1922–1929. Mit Einleitung von Jaroslav<br />
B. Svrcek. Genf, Verlag Meister der Bau kunst 1930. 14 Textseiten<br />
und 71 Bildseiten. OLei nen. 1.300,–<br />
Prager Maler, Bildhauer und Architekt (1893–1974). Gilt als Kubist, Expressionist,<br />
Funktionalist und Realist.<br />
El Lissitzky. Russland. Die Rekonstruktion der Architektur<br />
in der Sowjetunion. (Neues Bauen in der Welt Band 1).<br />
Wien 1930. 4°. 103 Seiten mit 104 Abbildungen. OBroschur,<br />
Umschlag-Entwurf El Lissitzky, an den Rändern und <strong>am</strong><br />
Rücken kleine Einrisse, unteres Kapital ca. 5 mm Fehlstelle.<br />
Na mensvermerk auf Titel. Insges<strong>am</strong>t gut erhalten. 1.800,–<br />
Neutra, Richard. Amerika. Die Stilbildung des neuen Bauens<br />
in den Vereinigten Staaten. (Neues Bauen in der Welt<br />
Band 2). Wien 1930. 4°. 163 Seiten mit 260 Abbildungen.<br />
OBroschur, Umschlag-Entwurf El Lissitzky. An den Rändern<br />
gering berieben, sehr gut erhalten. N<strong>am</strong>ensstempel auf Vorsatz.<br />
1.950,–
Scharoun, Hans. Avagane. Projekt für ein Ferien dorf<br />
in Bodensee-Nähe. Mappe mit 22 montierten Originalphotographien<br />
nach den Modellen und Entwurfszeichnungen.<br />
Um 1960. 48×68 cm. 6 Blatt. OKarton, etwas<br />
lichtrandig. 450,–<br />
Die Fotos in den Formaten 7×10,5 cm bis 11,5×16 cm. Drei Blatt versus mit<br />
Stempel des Scharounschen Instituts für Städtebau.<br />
Schiebelhuth, Hans. Hymne des Marop<strong>am</strong>a mit 12 handkolorierten<br />
Holzschnitten von Walter Müller-Worps wede.<br />
1921, 4°. (20) Seiten mit 10, davon zwei ganzseitigen Original-Holzschnitten<br />
auf den Deckeln. Illustrierter OKarton.<br />
Etwas angestaubt, minimal fleckig, Druckvermerk mit kleinem<br />
Randeinriss. 1.200,–<br />
Raabe 263, 4; Rodenberg 89. Eins von 200 nummerierten Exemplaren des<br />
ersten und einzigen Drucks der Hollander-Pres se. Von Hans Schiebel huth im<br />
Druckvermerk, von Walter Müller auf den beiden Voll bildern signiert.<br />
Union der Sozialistischen Sowjet-Republiken. Katalog<br />
des Sowjet-Pavillons auf der internationalen Presse-Ausstellung<br />
Köln 1928. Herausgeber: Komitee des Sowjet-Pavillons.<br />
Redaktion M. Guss und P. Lakisa. Umschlag, Typo- und Photogestaltung<br />
von El Lissitzky. 111 Textseiten und ein 18-seitiges<br />
Photoleporello nach Aufnahmen von El Lissitzky. 8°.<br />
OKarton, Umschlag etwas gebraucht. Kleiner N<strong>am</strong>ensstempel<br />
auf Titelblatt. 4.500,–<br />
Der seltene Katalog mit dem 234 cm langen Photoleporello.<br />
Vitruv – L’Architectura di M. Vitruvio Pollione colla traduzione<br />
italiana e comento del Marchese Berardo Galiani…<br />
dedicata alla maesta di Carlo .. Napoli, nella St<strong>am</strong>peria Simoniana<br />
col permesso de superiori 1758. Folio. Frontispiz,<br />
Titel, 2 Blatt , XXXII, 462 (2) Seiten und 25 gefaltete Tafeln.<br />
Perg<strong>am</strong>ent der Zeit mit gold geprägtem Rückenschild. Einige<br />
Blätter etwas gebräunt. 2.800,–<br />
Orn<strong>am</strong>entstich-S<strong>am</strong>mlung Berlin 1820. Graesse 6, S. 377 Lateinisch-italienische<br />
Ausgabe. Aus der Bibliothek von Hanno-Walter Kruft (Exlibris-Stempel<br />
auf Innendeckel).<br />
Wagner – Aus der Wagner Schule. MCM. Ent wür fe, Studien,<br />
Skizzen. Vorrede von Alfred Roller. Titelblatt von Marcel<br />
K<strong>am</strong>merer, Buchschmuck von Alfred Roller und Otto<br />
Schönthal. Wien, Schroll 1901. 44 Seiten mit teils ganzseitigen,<br />
getönten und zwei doppel blattgrossen Abbildungen.<br />
OUmschlag, etwas berieben, schwache Gebrauchsspuren.<br />
900,–<br />
Wendingen – Frank Lloyd Wright. The life-work of the<br />
American Architect… introduction by H. Th. Wijde veld etc.<br />
Holland, Mees Santpoort 1925. 4° (34×33 cm). 164(2) Seiten.<br />
OLeinen, das rote Rückenschildchen an den Kanten abgerieben.<br />
1.980,–<br />
Sieben Spezial-Nummern des Magazins Wendingen, herausge geben und typographisch<br />
gestaltet von H. Th Wijdeveld.<br />
Wright – Ausgeführte Bauten und Entwürfe von Frank Lloyd<br />
Wright. Wasmuth 1910. Folio. 30 Textseiten und 100 Tafeln<br />
lose in OHLeinen-Mappe, diese etwas berieben. Das erste<br />
Blatt mit angeknickter Ecke. 2.800,–<br />
Erste Ausgabe. Kruft 710. Erste umfassende Werkschau mit Grundrissen und<br />
Entwürfen, u.a. seiner Prärie-Häuser. Die Tafeln teils doppelt nummeriert<br />
I-LXV, dem Tafelverzeichnis gegenüber fehlen hier die Tafeln zum Quadruple-Block,<br />
Browns Buchhandlung, Lageplan eines Vorstadthauses. Dafür mit der<br />
entsprechenden Nummerierung vorhanden (im Verzeichnis nicht aufgeführt)<br />
die Tafeln zu den Prärie-Häusern, Sommer hotel Estes-Park, Wohnhaus für W.<br />
Geerts, Wohn zimmer für Herrn Coonley.<br />
21
Anton O, H<strong>am</strong>burg . Mit dem Dritte-Klasse-Schiff nach Süd<strong>am</strong>erika.<br />
Langebartels und Jürgens, ca. 1930. 89×51 cm.<br />
Faltspuren. 480,–<br />
(Edel, Edmund). Schlittschuhe. Eduard Engels Remscheid.<br />
Hollerbaum und Schmidt, Berlin, ca. 1910. 70×47<br />
cm. 550,–<br />
Hohlwein, Ludwig. Winter in Deutschland. 75×50 cm, ca.<br />
1927. Kleine Einstichlöcher in den Ecken. 700,–<br />
22<br />
Plakate – Mobilität<br />
Grosse Bahn-Radrennen auf dem Platz des Stutt garter<br />
Sportklubs beim neuen Schlachthaus. 10. Oktober 1926.<br />
Stürtz, Würzburg und Dittmer, Stuttgart. 80×55 cm. Faltspuren.<br />
450,–<br />
Kirchbach. Fischer-Ventillos. Fischer-Wagen A.G. Zürich.<br />
Propaganda Stuttgart, ca. 1910. 100×70 cm. An den Rändern<br />
etwas angeknittert. 650,–<br />
mimo. Die K<strong>am</strong>era. Sonntags-Rückfahrkarten zur Ausstellung<br />
für Fotografie Druck und Reproduktion. Stuttgart,<br />
24. März – 15. April 1934. Städtische Ausstellungshallen <strong>am</strong><br />
Gewer behallenplatz. 400,–
Mit der Reichsbahn durch das fröhliche Deutschland. WER.<br />
1938. 84×59,5 cm. Zweifach (schwach) gestempelt. Faltspuren.<br />
350,–<br />
Rudolf Pilat Steyr Fahrräder, Motorräder… Papier- und<br />
Blechdruck-Industrie Wien, ca. 1930. 94×60,5 cm. 320,–<br />
Rupflin. Lindau Bodensee Hotel Bayerischer Hof – herrlicher<br />
Frühjahrs- und Herbstaufenthalt. Himmer, Augsburg, ca.<br />
1935. 70×100 cm. An den Rändern angeknittert. 500,–<br />
Sonderzüge nach Stuttgart zur ausstellung neu zeitlicher<br />
werbung und bürotechnik… stuttgart gewerbehalle. 1932.<br />
Propaganda Stutt gart. 106×77 cm. Faltspuren, drei farbige<br />
Hinweispfeile. 400,–<br />
Pfirrmann, Essen, epe. Nacht-Güter-Schnellver bindungen.<br />
Abends versandt – morgens zur Hand. Ca. 1935. 84×60 cm.<br />
Faltspuren. 420,–<br />
Wirtz, Jupp. Flugtag in Bietigheim <strong>am</strong> Ostermontag auf dem<br />
Reitturnierplatz. … Werde Mitglied im deut schen Luft sport-<br />
Verband. Ca. 1930. 100×64 cm. 600,–<br />
23
Stand 31 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Bräuer Falckweg 18<br />
22605 H<strong>am</strong>burg<br />
Telefon: +49 (0)171 212416<br />
E-Mail: oldbooks@t-online.de<br />
www.antiquariat-braeuer.de<br />
Kinderbuch – Bilibin, Ivan (1876–1942): Skazki (Märchen)<br />
Zarewna-Ljaguschka (=die Froschprinzessin). Petersburg,<br />
Staatsdruckerei 1901. 25×32, 9(1) SS. 8 mehrfarb. Lithos,<br />
farb. Ill. Okart., Kl<strong>am</strong>merheft., Kyrillisch. 550,–<br />
EA.Kat. Bilderwelt i. Kinderbuch 1663. – Sehr frisch.<br />
Fotografie – Haßelwander, Albert (1877–1954): Ein anatomischer<br />
Totentanz. Unter Mitwirkung v. Kunstmaler Fritz<br />
Skell. München,Bergmann 1926. 2.Bl., 27 S. 25 doppelte<br />
Lichtdrucktafeln, 18×22. Ohln. 2.200,–<br />
EA.Der kuriose Versuch des Radiologen A. Haßelwanders durch Gegenüberstellung<br />
von Fotografien (Lichtdruck) nackter Menschen u. Skeletten in analoger<br />
Pose einen (erotischen) Totentanz zu inszenieren. Erinnert an die v.Hagenschen<br />
Körperwelten. Bei den Retuschen war ein Kunstmaler beteiligt. – Selten.<br />
24<br />
Giorgio Sommer<br />
Fotografie – Sommer, Giorgio (1843–1914): Costumi.<br />
Album mit 25 Albumin-Prints. 17×22. Neapel o.J.,(um<br />
1870). Geprägt. Oln. d.Zt. 3.750,–<br />
Serie der Volkstypen auf festem Karton in Album mit Firmenwerbung. Sommer,<br />
der erfolgreichste Fotounternehmer seiner Zeit, hat mit den costumi ein<br />
Panoptikum „ursprünglicher“ neapolitanischer Volkstypen wie bsp. Dieb,<br />
Schuhputzer, Bettler vorgelegt, darunter auch die klischeebehafteten „Spaghetti-Fresser“.<br />
Fotohistorisch reizvoll die kaum retuschierten Gerüstkonstruktionen,<br />
an die sich die Modelle wg. der langen Belichtungszeit lehnen mußten.<br />
Sehr gute kontrastreiche Fotos. Die Costumi sind die gesuchtesten Aufnahmen<br />
Sommers. Leicht ber. – Sehr frisch.<br />
Fotografie – E. vom Werth: Photographische Manufactur<br />
Frankfurt o.J., (um 1890).Selbstverl. 335 S. Gepr. Oln., reich<br />
ill., 16×23. 750,–<br />
Lagerkatalog eines historisch nicht nachweisbaren Großhandels für Fotoartikel<br />
(Auskunft Stadtarchiv F./M.) Dargestellt wird die ges<strong>am</strong>te Palette der internat.<br />
Fototechnik wie Spezialk<strong>am</strong>eras (Bsp. Goldmanns Universal-Detektiv-K<strong>am</strong>era,<br />
Steinheilsche Detektiv-K<strong>am</strong>era, Baedecker-K<strong>am</strong>era, Stereo-K<strong>am</strong>eras usw.-Fotopapiere<br />
inkl. Gebrauchsanw. ,Beleuchtungsapparaturen, Spezialobjektive,<br />
Foto literatur usw.). Durchg. reich illustriert. Sehr ergiebige, bislang unbekannte<br />
Quelle z. Geschichte der Foto-Technik. – Leicht berieben.<br />
Pyro-Technik – von Nida, C.A.: Katechismus der Lustfeuerwerkerei.<br />
Kurzer Lehrgang für die gründliche Ausbildung in<br />
allen Teilen der Pyrotechnik. Leipzig, Weber 1883, VIII S.,214<br />
S.,6.S., 124 Textabb. (= Webers Illustr. Katechismen Nr. 111)<br />
gepr. Oln., 11×17. 350,–<br />
EA.Seltener technischer Leitfaden durch die Pyrotechnik. Bib.St. – Leicht<br />
fleckig.<br />
Architektur – Kersaint, Armand-Guy (1742–1793): Discours<br />
Sur Les Monuments Publics, Paris, Didot L’Ainé 1792,<br />
80 S.12 mehrf. gef. Kupfer (von J. Molinos) 20×27. Spät.<br />
Hldr. 3.500,–<br />
Monglond II, 412 – Lacombe, Catalogue, 1645. 1791 entwarf Kersaint in seinem<br />
Discours eine neuartige Monumentenlandschaft für Paris. Innerhalb der Revolutionsarchitektur<br />
nimmt er eine eklektische Haltung ein. Spektakulär seine<br />
Pläne, den noch unfertigen Louvre in eine künstlerische Ausbildungsstätte zu<br />
verwandeln. Beispiel für Architektur, die nie gebaut wurde. – Vorderes Gelenk<br />
gebrochen.<br />
Kunstgewerbe – Rochowanski, L(eopold) W(olfgang).<br />
(Hrsg.). Ein Führer durch das österreichische Kunstgewerbe<br />
– Les Arts Decoratifs Autrichiens – Austrian Applied Arts.<br />
Mit Geleitworten v. M. Hainisch, A.Roller u.A. J. Hoffmann.<br />
Leipzig – Wien – Troppau, Heinz & Comp., 1930. kl.-8°, 359<br />
+ 21 S. Mit 10 farb. Tafeln. Farbig gepr. OLn. 550,–<br />
EA. Reiches Abbildungsmat. zum Wiener Kunstgewerbe u. a. von Dagobert<br />
Peche, Michael Powolny, Hertha Zuckermann, Rudolf Larisch, Franz Ofner,
Otto Prutscher, My Ullmann, Oskar Strnad, Vally Wieselthier, u.A. Reich illustrierter<br />
Ausstellungsführer mit Schwerpunkt auf den Erzeugnissen der<br />
Wiener Werkstätte und der Wiener Kunstgewerbeschule wie Plakatkunst, Erzeugnissen<br />
der Fa. Thonet, Ker<strong>am</strong>ik, Graphischen Künsten. Unentbehrliches<br />
Verzeichnis der Institute, Schulen u. Museen sowie der Bildenden Künstler.<br />
Einbandentwurf v. Josef Hoffmann. – Mit dem seltenen ill. Oschuber u. illustr.<br />
farb. OUmschl. (mit Läsuren).<br />
Kunst – Dresdner Sezession 1932. 1. Ausstellung im sächsischen<br />
Kunstverein Dresden Brühlsche Terrasse. Selbstverl.<br />
Dresden 1932. 60 S. (n.pag.) 10×12. OBrosch. 1.750,–<br />
Der seltene von Edmund Kesting gestaltete Katalog enthält progr<strong>am</strong>matische<br />
Aufrufe der vertretenen Künstler wie Kickebusch, Richter,Schönberg, Prussow,<br />
Siebert, Griebel u.A. „Primäres Ziel der Dresdner Sezession 1932 war<br />
eine adäquate Interessenvertretung sowie die Schaffung von Ausstellungs- u.<br />
Verkaufsmöglichkeiten“. Ein künstlerisches Progr<strong>am</strong>m im Sinne einer konzisen<br />
ästhetischen Position ließ die Gruppe von Anfang an vermissen…Es ging<br />
vielmehr um Dresden als Stadt der Kunst, um das Anmahnen einer fürsorglichen<br />
Kunstpolitik des Staates, Ausstellungsmöglichkeiten und die „Freiheit der<br />
Kunst“ im weitesten Sinne „(Olaf Peters) – leicht berieben, verso Wasserfleck.<br />
– Leicht berieben.<br />
Fotografie -Robert Häusser (*1924 ) „Radfahrer“. 1953.<br />
Vintage. Gelatinesilberabzug auf Agfa-Brovira auf Karton,<br />
40×40 cm. U.r. mit Bleistift sign. Verso Copyright-Stempel<br />
d. Photographen („Robert Häusser, Lichtbildner GDL, Mannheim-Käfertal,<br />
Ladenburgerstr. 23“). Publiziert in: Robert<br />
Häusser. Photographische Bilder 1941–1984. Ausstellungskatalog<br />
Städtische Kunsthalle Mannheim. Gerahmt. 1.650,–<br />
Astronomie – Passemant, Claude S. (1702–69): Richtige Anweisung,<br />
Reflectirende Telescopia, die es grossen Tubis weit<br />
zuvor thun, nach Gregorianischer und Newtonischer Art…<br />
Halle 1747, XXIV, 200 S., 2 Falttaf., [3] Bl., 2 mehrf. gef.<br />
Kupfer. Übersetzung Johann Christian Hertel. Brosch. Bib.<br />
St. 750,–<br />
Dresdner Sezession 1932<br />
Fotografie – Moll, A. (Hg.), Modl, V. (Red.), Photographische<br />
Notizen. Berichte über die neuesten Erfahrungen u.<br />
Fortschritte im Gebiete der Photographie. Wien, Selbstverlag<br />
Moll 4 Bd., 1865–68. Reich ill., Ohln. 1.500,–<br />
Folge der ersten 4 Jahrgänge (nachweisbar bis 1919) der seltenen Monatsschrift,<br />
die als Gratisbeilage zur Preisliste des Fototechnik-Händlers A. Moll<br />
wohl vor allem der Kundenbindung diente. Darunter fotohistorisch wichtige<br />
Erwähnungen von Pionier-leistungen auf dem Gebiet der Fotochemie, wie die<br />
Vorstellung der „Wothlytipie“, einem uran-salzbasierten Entwicklungsverfahren<br />
(Jan. 1865) Ab 1868 wird der Foto-Pionier Dr. Hermann Vogel (1834–98)<br />
als mitwirkender Fachmann genannt. Der Wegbereiter der Farbfotografie und<br />
Mitbegründer des Photographischen Vereins zu Berlin veröffentlichte in den<br />
PN exklusiv Fachaufsätze zur Fotochemie und dürfte durch seine Prominenz<br />
und Kontakten zum Geschäftserfolg der Firma während des Fotobooms der<br />
Gründerzeit beigetragen haben. Reichhaltige Quelle für kurzlebige Entwicklungsverfahren,<br />
Apparaturen u. Optiken . Jeder Band mit 12 Nummern, ca.<br />
190 S., reich ill. – Sehr selten.<br />
Albert Haßelwander Armand-Guy Kersaint<br />
25
Stand 21<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Bernd Braun<br />
Moderne Literatur – Artmann, H.C.: Gr<strong>am</strong>matik der Rosen.<br />
Ges<strong>am</strong>melte Prosa in drei Bänden. Salzburg, Residenz, 1979.<br />
Schwarze Lederbände in Kassette. 450,–<br />
*Eines von 100 numerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe. Mit eigenhändiger<br />
Signatur von H.C. Artmann auf dem Vortitel des ersten Bandes sowie<br />
eigenhändiger Numerierung „100 / 16“. – Tadellos.<br />
– Dürrenmatt, Friedrich: Ges<strong>am</strong>melte Werke in sieben<br />
Bänden. Zürich, Diogenes, 1988. Dünndruckausgabe. Bordeauxrote<br />
Kalbslederbände mit Rückenschild. 600,–<br />
*Vorzugsausgabe in Ganzleder, hier die No. 128 von 333 Exemplaren. Mit<br />
eigenhändiger Signatur von Dürrenmatt. – Tadellos.<br />
– Hildesheimer, Wolfgang: Ges<strong>am</strong>melte Werke in sieben<br />
Bänden. Frankfurt, Suhrk<strong>am</strong>p, 1991. Blaue Lederbände mit<br />
transparenten Schutzumschlägen in Kassette. 900,–<br />
*Exemplar der Vorzugsausgabe in Ganzleder. Vorsatz mit eigenhändiger Signatur<br />
von Hildesheimer. – Tadellos.<br />
– Koeppen, Wolfgang: Ges<strong>am</strong>melte Werke in sechs Bänden.<br />
Frankfurt, Suhrk<strong>am</strong>p, 1986. Rotbraune Orig.-Lederbände in<br />
Kassette. 600,–<br />
*Exemplar der Vorzugsausgabe in Ganzleder. Mit eigenhändiger Signatur von<br />
Koeppen auf dem Vorsatzblatt des ersten Bandes. – Tadellos<br />
Bericht über die Welt-Ausstellung zu Paris im Jahre 1867 :<br />
6 Bände und Atlasband in zus. 7 Bänden. Hrsg. durch das<br />
Österreichische Central-Comité. Wien, Braumüller, 1869.<br />
24×16 cm. Mit zahlr. Textholzstichen und vielen Falttafeln.<br />
Halbleinenbände der Zeit mit Rückentitel. 1.200,–<br />
*Der vollständige offizielle Bericht des Österr. Komitees beschreibt und zeigt<br />
in Bildern: Kunstwerke, Instrumente für Kunst und Wissenschaft, Werkzeuge<br />
und Maschinen, Textilien, Verkehrsmittel, Kunstgewerbe und Industrieerzeugnisse.<br />
– Vollständiges Exemplar des umfangreichen Berichts zu dieser frühen<br />
Weltausstellung mit allen Beilagen und Falttafeln. Die Begeisterung, die Fülle<br />
des Materials, die reichhaltige Ausstattung mit gestochenen und teils farbigen<br />
Tafeln spiegelt die Bedeutung und die Aufbruchsstimmung der mitteleuropäischen<br />
Nationen ins Industriezeitalter, dessen volle Blüte in dieser Zeit begann.<br />
Die Pariser Weltausstellung war eine außergewöhnliche Leistungsschau. Nach<br />
den ersten beiden Ausstellungen in London (1851 und 1862) fand diese nun<br />
zum ersten Mal in Paris statt (auf dem Marsfeld) und wurde d<strong>am</strong>it als regelmäßige<br />
Institution bis heute verankert. Es war ein gigantisches Unternehmen mit<br />
einer entsprechend neuen Architekturanlage. Sie wurde zu einer der größten<br />
und bedeutendsten Weltausstellungen in der Geschichte, begleitet von zahlreichen<br />
Publikationen in allen Ländern und mit vielen Millionen Besuchern<br />
– Das vorliegende umfangreiche Werk ist als komplette Folge äußerst selten.<br />
– Deckel teils etwas beschabt, Band 3 auf den ersten und letzten Seiten unten<br />
mit leichten Feuchtigkeitsspuren. Insges<strong>am</strong>t gut erhalten.<br />
Germershausen, Ch.F.: Die Hausmutter in allen ihren Geschäfften.<br />
5 Bände (komplett). Dritte Auflage. Leipzig, Johann<br />
Friedrich Junius, 1791–1793. Zus. ca. 4300 Seiten, 1<br />
Falttabelle. Halblederbände der Zeit mit Rückenschildern und<br />
reicher Rückenvergoldung. 1.280,–<br />
26<br />
Kinzigstraße 10<br />
77723 Gengenbach<br />
Tel. 07803–928770<br />
antiq.braun@t-online.de<br />
*Holzm.-Boh. II, 8951. – Vgl. Horn-Arndt 260. Band 1 (in 2 Teilen) enthält<br />
ein Kochbuch und Arbeiten in der Gesindeküche, Speisepläne für das Gesinde<br />
sowie die Geschäffte der Hausmutter in der Herrschaftsküche. Band<br />
2: Herstellung Kuchen und Pasteten sowie Konservierung etc. – Band 3: Einkochen<br />
und Einmachen, Herstellung von Öl und Kerzen, Waschen, Backen,<br />
Brauen (Hausbrauerei). Band 4: Destillieren (Branntweine, Essig, Essenzen),<br />
Milch, Butter und Käse u.a. – Band 5: Aufgaben als Hausherrin („Regieren<br />
des Gesindes“), Schwangerschaft, Wochenbett, Kinderpflege, Erziehung, Ausstattung<br />
der Töchter, Hausmedizin, Hausgeräte für das Gesinde bzw. für die<br />
Herrschaft. – Heinz Haushofer schreibt in der NDB treffend: „Germershausen<br />
(1725–1810), Pastor in Schlalach, ist der letzte Repräsentant der eigentlichen<br />
Hausväterliteratur in Deutschland, sie ist mit ihm „<strong>am</strong> besten abzuschließen“<br />
(von Frauendorfer). Als sein Hauptwerk ist aber nicht der „Hausvater“ anzusehen,<br />
sondern die 1777–81 erschienene „Hausmutter“. Dieses Werk nimmt in<br />
der ganzen landwirtschaftlichen Literatur vor und nach Germershausen „eine<br />
gewisse mutterrechtliche Mittelstellung ein“ (Schmidlin). Germershausen hat<br />
die bisher einen Teil der Hausväter-Literatur bildende ländliche Hauswirtschaft<br />
d<strong>am</strong>it zum ersten Male systematisch verselbständigt. Das Werk steht<br />
im Dienst der Autarkie des Gutshaushalts […], umfaßt aber auch eine Lehre<br />
der Kindererziehung, der Führung des Gesindes und so weiter. Germershausen<br />
wirkt noch bei den K<strong>am</strong>eralisten nach, während die folgende Schule der<br />
„Rationellen Landwirtschaft“ Thaers die Hauswirtschaft gänzlich aus ihrem<br />
Lehrgebäude ausschaltet; die Landfrau kommt bei Thaer und seinen Schülern<br />
nicht mehr vor. Trotz dieser, auf ein Menschenalter beschränkten unmittelbaren<br />
Nachwirkung kann Germershausen als Vorläufer der wissenschaftlich<br />
betriebenen ländlichen Hauswirtschaft und der home economics des 20. Jahrhunderts<br />
gelten“ (NDB 6, 311). – Vollständig und sehr gut erhalten.<br />
Germershausen, Ch.F.: Der Hausvater in systematischer<br />
Ordnung. 5 Bände. Leipzig, J.Fr. Junius, 1783–1786. Zus. ca.<br />
3900 Seiten. Halbleder der Zeit mit Rückenschildern und reicher<br />
Rückenvergoldung. 1.100,–<br />
*Humpert 1736; Guntz I, 151 ff.; Mantel I, 15. Holzmann-Boh. II, 8970. – Gegenstück<br />
zur „Hausmutter“. Berühmtes Werk über alle Bereiche der Haus- und<br />
Landwirtschaft. – Band 1: Allgemeine Regeln des Landwirts sowie die Grundsätze<br />
des Ackerbaus. – Band 2: Saat und Ernte, Dreschen, Aufbewahrung<br />
und Behandlung der Feldfrüchte. – Band 3: Ölhaltige Pflanzen, Wiesenbau,<br />
Futterpflanzen, Weiden und umfangreich über den Küchengarten. – Band 4:<br />
Gewürz- und Handelskräuter, Obstbaumzucht, Weinbau- und Weinerzeugung,<br />
Anhang: „Die ökonomische Bauwissenschaft“. – Band 5: Forstwirtschaft, Pferdezucht,<br />
Schafzucht, Bienenzucht. – Band 4 <strong>am</strong> oberen Kapital bestoßen,<br />
Deckel gering berieben, ansonsten sauber und sehr gut erhalten.<br />
Elsholtz (Elsholt), Joh. Sigismund: Anthropometria, sive de<br />
mutua membrorum corporis humani proportione. Frankfurt,
Andreas Beckmann, 1663. 5 Bl., 266 (recte 166) Seiten. Mit<br />
Frontispiz und 7 Kupfertafeln. Perg<strong>am</strong>ent der Zeit (Rücken<br />
mit alter Beschriftung). 1.200,–<br />
Elsholtz (1623–1688) war ein deutscher Naturforscher, „Hofmedicus“, „Hofbotanicus“<br />
und Alchemist <strong>am</strong> Hof des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg.<br />
Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Gelehrten der Naturwissenschaften<br />
des 17. Jahrhunderts. 1653 promovierte er in Padua mit einer Arbeit<br />
über die Anwendung der Messkunst in der Medizin („Anthropometria“, erstmals<br />
veröffentlicht 1654). Sein Buch ist das erste Werk, das die Proportionslehre<br />
in der medizinisch-astrologischen Menschenkunde verwendet. Er fasst darin die<br />
zeitgenössische Literatur über Proportionen <strong>am</strong> (und im) menschlichen Körper,<br />
bezüglich Gewicht, Masse und Abmessungen, zus<strong>am</strong>men und wertet Beobachtungen<br />
aus. Das Werk enthält außerdem die früheste bekannte Abbildung<br />
eines Geräts zur Messung der Körperhöhe („Anthropometron“). – Die ersten 3<br />
Blatt im oberen Bereich mit Wurmgängen in einem Segment von ca. 3×2,5 cm.<br />
Nachgebunden: Meyen, Philipp (= P. May): Chiromantia et physiognomia<br />
medica. Mit einem Anhang von den Zeichen auff den Nägeln der Finger nebst<br />
einem Tractätlein von der Physiognomia Medica, Aniezo vermehret und durch<br />
Erfahrung noch deutlicher gemacht. Dresden, Andre Löffler, 1670. 8 Bl, 208 S.,<br />
4 Bl. Mit 32 Kupfertafeln (komplett). – Rosenthal, Bibl. magica. 42.<br />
Prosch, Peter: Leben und Ereignisse des Peter Prosch, eines<br />
Tyrolers von Ried im Zillerthal, oder das wunderbare Schicksal.<br />
Geschrieben in den Zeiten der Aufklärung. München,<br />
bey Anton Franz, 1789. 12 Blatt, 348 Seiten. Mit 12 Kupfertafeln.<br />
Schlichter Pappband der Zeit (Einband fleckig und<br />
berieben). 900,–<br />
*Sehr seltene Originalausgabe, ein Rarissimum der deutschen Literatur.<br />
Hayn-Gotendorff VI, 309. MNE I, 410. – Peter Prosch (1744–1804) war ein<br />
einfacher Tiroler Handschuhmacher, der schon als Junge viel an den Fürstenhöfen<br />
herumk<strong>am</strong>, wo er in seiner Naivität als eine Art Hofnarr bekannt<br />
wurde. Gerade 16 Jahre alt erzählte er oft seine Vision, ihm habe geträumt,<br />
die Kaiserin würde ihm einen „Hut voll Dukaten und ein Branntweinhäusel“<br />
schenken, womit er bei Hofe zumeist schallendes Gelächter und Spott erntete.<br />
Auf ironisches Anraten von Graf Künigl schrieb Prosch schließlich einen<br />
entsprechenden Brief an die Kaiserin. Dieser geriet in seiner vorgetragenen<br />
Naivität nun wieder so originell, dass ihm die Kaiserin diesen Wunsch tatsächlich<br />
lachend erfüllte. Neben seiner Gaststätte und Brennerei betrieb er<br />
schließlich einen Handel mit Handschuhen an den Höfen, wo er aufgrund<br />
seiner Geschichte einschlägige Berühmtheit erlangte und nebenbei gerne als<br />
Hofnarr und Spaßmacher gedungen wurde. Auf vielfachen Wunsch schrieb er<br />
mit 43 Jahren schließlich seine kuriosen Erlebnisse und Abenteuer als autobiographische<br />
Geschichte auf und veröffentlichte diese 1789. In einem dichten<br />
und drastischen, durchaus spannenden und vor allem natürlichen Erzählstil<br />
gibt dieses Volksbuch einen einmaligen und ungetrübten Blick in die höfische<br />
Gesellschaft vor der Französischen Revolution. Vor allem das Leben der deutschen<br />
Fürstbischöfe wird sehr eindrücklich geschildert. – Das Buch wurde nur<br />
in kleiner Auflage für die im Vorspann aufgeführten Subscribenten gedruckt<br />
und ist daher in der vorliegenden Erstausgabe von großer Seltenheit. Erst in<br />
einigen Neudrucken ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurde dem literarischen<br />
und kulturgeschichtlichen Wert durch die Rezeption Rechnung getragen. –<br />
Vollständiges Exemplar mit allen Kupfern, innen sauber und gut erhalten.<br />
Ricault, P. und G. Sagredo: Die Neu eröffnete Ottomannische<br />
Pforte, Bestehend: Erstlichen In einer … Beschreibung des<br />
gantzen Türkischen Staats- und Gottesdiensts … Zweytens<br />
einer wohlgefaßten außführlichen Histori der vornehmsten<br />
Geschichten aller Ottomannischen Monarchen. Zwei Teile<br />
in einem Band. Augsburg, J.J. Schönig, 1694. Folio (22×34<br />
cm). Mit gestochenem Frontispiz, 170 Textkupfern und zahlreichen<br />
Vignetten. 10 Blatt, 150 S. + 1 Bl., 559 Seiten, 36<br />
Blatt. Neuer Perg<strong>am</strong>entband im Stil der Zeit aus altem Perg<strong>am</strong>ent.<br />
2.800,–<br />
*Blackmer 1463 Anm.; Lipperheide Lb 23; vgl. Graesse VI,108; VD17<br />
39:124180R. – Reich illustrierte Türkenchronik, gestützt auf die besten Quellen<br />
der Zeit aus den Werken des Engländers Ricaut und des Italieners Sagredo (Ri-<br />
cault hat die Türkei zweimal bereist). Enthält im ersten Teil eine Beschreibung<br />
der Türkei (nach Ricault) mit Staatsbeschreibung, Religion, Moscheen sowie<br />
der militärischen Verfassung. – Im umfangreichen zweiten Teil nach der von<br />
Sagredo verfaßten Geschichte der Türkei, gegliedert nach den Regierungszeiten<br />
der Sultane. – Die einleitende Staatsbeschreibung auch mit Kapiteln über die<br />
Erziehung und Unterweisung, ferner über den Harem: „Deß gantzen Serrails<br />
Beschaffenheit / und des Frauenzimmers Art zu leben“. Die Kupferstiche zeigen<br />
historische und kulturgeschichtliche Darstellungen, einige Ansichten, Porträts<br />
sowie zahlr. Schlachten- und Gräuelszenen. – Der vorliegende Hauptband (vollständig)<br />
ist inkl. Register in sich abgeschlossen und so auch bei Lipperheide<br />
beschrieben. 1701 erschien nachträglich noch ein Folgeband (hier nicht vorhanden)<br />
für den Zeitraum von 1664–1700. – Insges<strong>am</strong>t sehr gut erhaltenes<br />
und kaum gebräuntes Exemplar. Wenige kleine Randausbesserungen ganz <strong>am</strong><br />
Unterrand von Frontispiz und Titelblatt (minimal) sowie <strong>am</strong> weißen Unterrand<br />
auf den letzten 4 Registerblatt. 3 Textseiten mit reparierten Einrissen.<br />
Reisen – Cook, J<strong>am</strong>es: Voyage dans l’hemisphere austral, et<br />
autour du monde, fait sur les vaisseaux de Roi, l’aventure,<br />
& la resolution, en 1772, 1773, 1774 & 1775. 5 Bände. Paris,<br />
Hotel de Thou, 1778. Quarto. Mit Portrait und 67 teils gefalt.<br />
Kupfertafeln (vollständig). Französische marmorierte Kalbslederbände<br />
mit Rücken- und Kantenvergoldung. 2.800,–<br />
*Erste französische Ausgabe (hier in der Quartausgabe). – Sabin 16249; Cox<br />
I, 60; Henze I, 675 ff.; Graesse II, 258; Beddie 1223. – Enthält den Bericht<br />
der zweiten Reise (1772–75) von J<strong>am</strong>es Cook zur Erkundung der südlichen<br />
Halbkugel auf der Suche nach einem neuen südlich gelegenen Kontinent.<br />
– Mit Berichten über Landkontakte in Neuseeland, Tahiti, den Osterinseln,<br />
Feuerland etc. – Mit an Bord war der preuss. Wissenschaftler J.R. Forster,<br />
dessen naturwissenschaftliche und ethnologische Beobachtungen den 5. Band<br />
bilden. – Die Tafeln enthalten 15 teils mehrfach gefaltete Karten und Pläne<br />
sowie Darstellungen von Eingeborenen, Ansichten, Pflanzen und Tieren. – Die<br />
Falttafeln mit wenigen meist kleinen (alt restaurierten) Einrissen, gelegentlich<br />
auch mit leichten Feuchtigkeitsrändern <strong>am</strong> Oberrand. Insges<strong>am</strong>t sehr schönes<br />
und sauberes Exemplar.<br />
Thyraeus, Petrus S.J.: De apparitionibus spirituum tractatus<br />
duo. Quorum prior agit de apparitionibus omnis generis<br />
spirituum, Dei, Angelorem, Daemonum et Animarum humanarum<br />
(…). Cum duplici appendice de spirituum imaginibus<br />
& cultu, deque Purgatorij veritate. Posterior continet<br />
divinarum seu Dei in Veteri Test<strong>am</strong>ento apparitionum &<br />
locutionum (…). Choloniae Agrippinae (Köln), Ex Officina<br />
Mater, Cholini, 1600. Quarto. 8 Blatt (letztes weiß), 486 Seiten.<br />
Manuskriptperg<strong>am</strong>ent (Vorderdeckel unten mit kleinen<br />
Wurmlöchern). 1.250,–<br />
*Erste Ausgabe. De Backer/Sommervogel VIII c. 16 nr. 21. VD16 ZV 14966. Biblioteca<br />
magica, 1167; Graesse, Magica, 83. – Thyraeus war seit 1590 Professor<br />
der Theologie in Würzburg. Seine Werke beschäftigen sich insbesondere mit<br />
Geistererscheinungen und Visionen aller Art, mit besessenen Personen und<br />
Orten sowie deren Exorzismus. „Diese Schriften liefern eine so eingehende<br />
Behandlung des Themas, dass er als einer der fruchtbarsten Schriftsteller für<br />
die Kultur des Aberglaubens und der verkehrten Mystik erscheint.“ (ADB XXX-<br />
VIII, 238). – Gleichmäßige Altersbräunung. Die ersten 6 Blatt mit kleinem<br />
Wurmgang <strong>am</strong> weißen Unterrand. Insges<strong>am</strong>t gut erhalten in einem attraktiven<br />
Manuskripteinband.<br />
27
Stand 19 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
Dr. Rainer Brockmann<br />
seltene und wertvolle Bücher – Autographen –<br />
schöne Einbände – Versandantiquariat<br />
Uniformen. – (russische?). Große Mappe mit zwei Leporellos<br />
mit insges<strong>am</strong>t 16 mont. handkolor. und sign. Original-Zeichnungen<br />
von V. Lychdorff, kol. von A. Pavarici (?).Folio.<br />
(37×29cm), um 1890. Lose in weinroter S<strong>am</strong>tkassette d.Zt.<br />
(Vorderdeckel mit Spuren eines entfernten Beschlages, etw.<br />
berieben.) 1.200,–<br />
Zwei prachtvolle Uniformen-Leporellos mit sehr schön ausgeführten und<br />
kolor. Zeichnungen von Soldatenuniformen von 1698–1881. –Einer der Künstler<br />
ließ sich herausfinden: Vinzenz von Lychdorff, Kunstprofessor in Wien,<br />
tätig um 1900. Alle Tafeln von beiden Künstler signiert. – Etwas angestaubt.<br />
Andachtsbuch – Böhmischer (?) Einband. Brauner Ledereinband<br />
über Holzdeckeln mit reicher Gold- und Blindprägung;<br />
8 Eckbeschläge mit Buckeln und 2 Kapital-Beschläge<br />
sowie 2 Messingschließen, um 1900. 20×12cm. 480,–<br />
Enthält: Pjsne Duchownj, Staré y nowé…..(= Geistliche Lieder, alte und<br />
neue….).3 Teile in 1 Band. Budapest, 1897. XVI, 1247 S., dann: 1 Frontispiz, 1<br />
ganzseit. Lutherporträt in Holzschnitt u. Titelvign. 112, 237 SS. –interessante<br />
zeitgemäße Vorsätze mit farb. floralen Motiven. Sehr außergewöhnlicher Einband!<br />
28<br />
Ginsterweg 28<br />
53757 Sankt Augustin<br />
Tel.: +49 (0)2241 330713<br />
Fax: +49 (0)2241 343788<br />
E-Mail: rainer.brockmann@t-online.de<br />
www.<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>brockmann.de<br />
Billard. – Mingaud, Francois. Noble jeu de billard. Coups<br />
extraordinaires et surprenantes qui ont fait l’admiration de<br />
la majeure partie des souverains de l’Europe. Brüssel: Lithographie<br />
royale de Jobard, (1828).8vo; (24×15,5cm). Pp.d.Zt<br />
mit (neu mont.) lith.Deckelschild; Rücken m.vergold.Titel<br />
gut erneuert. Titel, 1 Taf:“ Bille synoptique“, 40 Taf. (leicht<br />
kol.). 1.750,–<br />
Rarissimum! – Ganz seltene Brüsseler Ausgabe, nachdem die frz. Erstausgabe<br />
im Vorjahr (1827) in Paris erschienen war. Eine englische Übersetzung erschien<br />
im folgenden Jahr in London. Komplett lithographiertes Werk, das nach<br />
dem Titel und der „bille synoptique“ 40 (leicht alt ankolor.)Tafeln enthäl mit<br />
verschiedenen Spielschemata. Das (eigentlich grüne) ist bei allen Tafeln ins<br />
Bräüunliche übergegangen. – Als ehemaliger Infanterie-Hauptmann der frz.<br />
Armee erfand Fr. Mingaud (1771–1847) die Lederkappe (= Pomeranze) an der<br />
Spitze des Queues. Er begründete d<strong>am</strong>it das moderne Billardspiel.<br />
Fotografie. – Japan. Konvolut von 20 leicht kolorierten<br />
Fotografien im einheitlichen Format von 14,5×9,5cm; um<br />
1900/10. Lose in O-Ledermäppchen. 450,–<br />
Dargestellt sind überwiegend Mädchen und Frauen (bei häuslichen Tätigkeiten),<br />
aber auch (Gebäude, z.B. Tempel) und Landschaften. Alle Fotos in gleicher<br />
Weise auf Karton mont.<br />
Fotografie. – Seeberger Frères, Paris. 35 Original-Fotografien<br />
als Leporello montiert. Verschiedene Theater- und<br />
Ballettaufführungen, vermutlich in der Pariser Oper (Garnier)<br />
oder im Theatre National Paris. 9,5×14,5cm. 750,–<br />
Jean (1910–1979) und Albert (1914), die sog. „zweite Generation der Seeberger-Frères“,<br />
hatten in den Jahren 1942–50 den Auftrag, die Theaterstücke<br />
dieser zwei Pariser Häuser zu fotografieren. Rückseitig jeweils gestempelt: Seeberger<br />
Frères. 33, Rue de Chabrol, Paris. – Es ist jeweils die vollständige Bühne<br />
mit Schauspielern bzw. Tänzern und das entsprechende Bühnenbild zu sehen.<br />
– 1 Foto mit Knickspur, 4 Fotos mit kl. Fehlstückchen im unteren weißen Rand.<br />
Einband. – Bonaparte, Louis Napoléon. – Fragmens historiques<br />
1688 et 1830. (Paris): Administration de Librairie,<br />
1841. Gr.-8vo (23×15cm). Mit 7 gest. bzw. lithograph. Tafeln.<br />
2 Bll., 133SS., 1 Bl. 1.050,–<br />
Dunkelgrünes Saffian auf fünf Bünden mit goldgepr. Rt. und reicher Rv (Monogr<strong>am</strong>me<br />
(gekröntes N), goldgepr. Deckelbordüren und –fileten, sowie Innenu.<br />
Stehkantenvg. ; dreiseitiger Goldschnitt. Die Buchdeckel mit zentralem gekönten<br />
Wappen und jeweils Monogr<strong>am</strong>men Napoléons III. in den vier Ecken<br />
(sign. „A. Despierres, relieur de l’Empereur“) – etwas bestgoßen; an Kopf und<br />
Gelenk kleine Abreibespuren; Tafeln und Seidenhemdchen stockfleckig). Ein<br />
kl. Zettel liegt bei, nachdem dieses Buch auf der Auktion von Paul Graupe<br />
Ende Januar 1935 in Berlin versteigert wurde (leider ohne Preisangaben.<br />
Fore-edge-painting. – Paroissien romain très complet. 4<br />
Bände. Tours: M<strong>am</strong>e et fils, (1905). 1.400,–<br />
Grünes ecrasiertes Maroquin von J. Kauffmann (im Spiegel sign.)11,3×7,5cm.<br />
Auf 5 echten Bünden, vergold. Rückentitel, auf dem Vorderdeckel blindgepräg-
tes ligiertes Monogr<strong>am</strong>m „PM“, verg. dopp. Stehkantenfileten, die Spiegel mit<br />
Dublüre aus grünem Maroquin mit Rahmenvergoldung; aus den Eckzwickeln<br />
hervorsprießend Rosenzweige mit Blüten aus roten Intarsien; fliegende Vorsätze<br />
mit grünem Seidenmoirée bezogen. Goldschnitt mit Fore-edge Painting<br />
aus farbiger Blumenmalerei. Die Bände sind auf den Rücken mit den frz. vier<br />
Jahreszeiten bedruckt. – Sie passen in die vier Fächer einer mit (braunem)<br />
Maroquin bezogenen Schatulle mit Schließe, innen gefüttert mit grünem Seidenmoirée.<br />
Reutlingen. – (Mappenwerk). – Reutlingen. Eine Schülerfestgabe<br />
in Originalgraphik zum Jubiläum der Oberrealschule.<br />
Reutlingen, (1926). 30,5×25cm. 2 Textblätter (Festprogr<strong>am</strong>m<br />
u. Register), 17 Bll. O-Graphik (15 Holzschnitte, 2 Lithos),<br />
lose in Okart-Flügelmappe (diesel lichtrandig). 650,–<br />
Die Künstlermappe entstand auf Anregung von Studienrat Ast. Die Motive<br />
zeigen nur Reutlinger Ansichten und sind ausschließlich von eigenen Schülern<br />
(meist der Klasse IX) gearbeitet.<br />
Paris. – Valéry,Paul. – Présence de Paris. 12 eaux-fortes<br />
de Florès. Paris: Guy Leprat, (sans date), vers 1940. Lose<br />
Bll. in Mappe. Folio (44×31,5cm). Verlagseinband, grauer<br />
Karton mit mont.vergold. Deckelschild. 11 S. Text von Paul<br />
Valéry und 12 Radierungen von Florès auf Papier Velin d’Arches.<br />
550,–<br />
Erste Einzelausgabe des Textes von Paul Valéry (siehe: Karaiskakis: Bibliographie<br />
de Valéry, 276 A). Ges<strong>am</strong>tauflage 525 Expl. Hier Expl. 136/500 (hs.<br />
numm.), vom Verleger eh. signiert. – Im Vosatz außerdem hs. Widmung von<br />
„Freg.Kpt.Ing. Bach“ von der Rüstungsinspektion Paris, Abt. Marine, dat.<br />
19.IV.1941 –<br />
Württemberg. – Wappeneinband von König Wilhelm I.<br />
– Grüner Lederband mit reicher Goldprägung, Innenkantenverg.<br />
u. punziertem Goldschnitt (dreiseitig). Mitte 19. Jahrhundert.<br />
(tls. leicht berieben). 700,–<br />
Vorderdeckel mit gekröntem Monogr<strong>am</strong>m „W“. Hinterdeckel mit königl. württemberg.<br />
Wappen, jeweils mit breiter Bordüre und Fileten. – Enthält: Toussaint,<br />
J.N.B:Des la nécessité des signes pour la formation des idées et de divers<br />
sujets de philosophie morale. Stgt.u.Tübingen: Cotta,1827. XIV S., 1 Bl., 380<br />
S. – Das Wappen wurde unter König Wilhelm I. nach einem Entwurf des königl.Baumeisters<br />
M. Thouvet angefertigt und 1817 per Dekret für verbindlich<br />
erklärt.<br />
Umfangreicher Posten (auch preiswerter) Autographen hier<br />
an meinem Messestand vorhanden, und zwar aus vielen Bereichen,<br />
z.B.:<br />
Literatur<br />
Wissenschaften, z.B.: Wolfgang Abendroth, Schalom Ben-<br />
Chorin, Alexander von Humboldt, Arno A. Penzias, Albert<br />
Schweitzer, Karl Sieg.<br />
Kunst/Kunsthistoriker, z. B.: Bele Bachem, Oskar Kokosch<br />
ka, Max Liebermann, Emil Orlik, Jan Tschichold,<br />
Autographen, Dokumente, Graphik und Exlibris<br />
Musik/Sänger(innen), z.B.: Eugen d’Albert, Gottfried von<br />
Einem, Yvette Guilbert, Elly Ney.<br />
Bühne/Film/Tanz<br />
Geschichte/Politik/Adel/Militaria (nur vor 1945), z.B. R.<br />
Poincaré, Bertha von Suttner, Ludwig XVIII., Hindenburg.<br />
Varia (Theologie/Luftfahrt/Sport etc.): z.B. Eugen Drewermann,<br />
dazu etwas Meistergraphik, Exlibris, Topographie und<br />
Ephemera.<br />
29
Stand 28 Librairie Le Cadratin<br />
Estelle Hassenforder<br />
Alexandre Steger<br />
Gimpel, Léon (1873–1948). Le Moulin rouge. Autochrom,<br />
(9cm x 12cm), ca. 1925. 10.000,–<br />
Léon Gimpel trifft die Brüder Lumière gegen 1904, als sie gerade dabei sind,<br />
ein Verfahren zu entwickeln, um aus Kartoffelstärke einen Farbfilm herstellen<br />
zu können: das Autochromverfahren. Sie beginnen, diese neue Technik zu<br />
nutzen, und als 1907 die Zeitschrift l’Illustration zum ersten Mal Farbfotos<br />
publiziert, sind das die Autochrome von Gimpel.<br />
Das Autochrom besteht aus zwei Glastafeln, eine davon trägt die sensible<br />
Schicht, die, entwickelt, zum Positiv wird. Jedes Autochrom ist daher einmalig.<br />
Léon Gimpel fotografiert in den 20er Jahren die Leuchtschilder von Paris<br />
(er fotografiert als Erster nachts in Farbe). Unser Autochrom gehört zu den<br />
schönsten und emblematischsten aus dieser Serie.<br />
Abc-Buch „Calicot“. Folge von 6 satirischen Stichen über<br />
„die Mode des Calicot“. (Paris), (1817). Kolor. Kupferstiche<br />
(9cm x 13cm) auf Karton als Alphabet. 400,–<br />
Nach dem ersten Kaiserreich bek<strong>am</strong> die Mode in Paris einen militärischen<br />
Anstrich: Reiterkleidung, Stiefel, Schwerter, weiße Hosen…gehören zum guten<br />
Ton. Ein Spottlied über den Herrn Calicot, einen Händler aus der Rue Vivienne<br />
in Paris, macht sich über diese Mode lustig. In der Folge wird Herr Calicot<br />
zur literarischen Person: der junge Angestellte einer Luxusklientel, der deren<br />
Gewohnheiten annimmt.<br />
30<br />
2, passage de l’Hôtel de Ville<br />
68100 Mulhouse, France<br />
Tel.: +33 (0)6 13762313<br />
E-Mail: lib.lecadratin@yahoo.fr<br />
www.alsatique.fr<br />
Hanfstaengl, Franz. Koenigl. historisches Museum in<br />
Dresden. München, Franz Hanfstaegl Verlag, cira 1870. 80<br />
Fotografien mit Rüstungen, alten Waffen,… Größe ungef.<br />
18cm x 24cm, Albumin auf Karton, 30cm x 44cm. Die 80<br />
Fotos gebunden in 2 große Lederbde. Auf den Deckeln ist<br />
jeweils eine Ziffer in Blindprägung. Einband mit kleineren<br />
Fehlern. Die Fotos sind in sehr gutem Zustand und sehr kontrastreich.<br />
4.000,–<br />
Franz Hanfstaengl (1803–1877), bekannter Münchner Maler, Lithograph und<br />
offizieller Fotograf des Bayrischen Hofes. Seine Alben mit Abb. von Gemälden<br />
sind bekannt und eher zahlreich, unsere 160 Fotos nach Gegenständen aus<br />
dem koenigl. historischen Museum in Dresden scheinen hingegen sehr selten<br />
zu sein. Ein ähnliches Album befindet sich in Dresden.<br />
Renoir, Pierre Auguste (1841–1919). Odalisque. 1904. Lithographie.<br />
Sehr schöner Abzug auf China, ca. 8cm x12cm.<br />
Blattformat 18,5cm x 23,5cm. Im Stein signiert. Erster und<br />
einziger Zustand. (Delteil, Stella 35, Roger-Marx 35 ; Auflage<br />
75 Ex.) 3.500,–
Atget, Eugène (1857–1927). Paris. Grille du cabaret, 3<br />
rue de l’Arbalète. Albumin. 1908. Foto-Nr.: 5504. Format:<br />
17,7cm x 22cm. Sehr schöne Fotografie mit einem Detail des<br />
Gitters des Ladens des Weinhändlers aus dem Quartier Val de<br />
Grâce. 3.500,–<br />
Atget, einen der berühmtesten Fotografen des XX. Jhdt., muß man nicht mehr<br />
vorstellen. Pariser Dokumentar-Fotograf, erlangt er große Berühmtheit nach<br />
seinem Tod dank Man Ray und seiner Assistentin Berenice Abbott. Unsere<br />
Fotografie ist in sehr gutem Erhaltungszustand und sehr kontrastreich.<br />
Zweig, Stefan. Maria Stuart. Signierte Vorzugsausgabe n°1.<br />
Wien, Leipzig, Zürich, Herbert Reichner Verlag, 1935. 8°,<br />
524S + (4S) ; mit einer Einleitung und 21 Abbildungen.<br />
Halbleder des Hrsg. mit Ldr.-Ecken. 800,–<br />
Vorzugsausgabe der EA mit einem Kleber auf dem vorderen Spiegel vom Verlag:<br />
Dieses Exemplar der vom Verfasser signierten Vorzugsausgabe trägt Nummer<br />
1. Aus der Bibliothek „Alex Villinger“ mit seinem Ex Libris.<br />
Koechlin, René (1866–1951). Album mit Aquarellen.<br />
Schweiz, Frankreich, Palästina, Kaukasus. Querformat, beiger<br />
Stoff, auf dem Deckel: René Koechlin Aquarelle II. Enthält<br />
47 Aquarelle auf 36 Bl., diverse Formate von 9×21cm<br />
bis 26×37cm. 2 Aquarelle von S<strong>am</strong>arkand, 2 von Bouchara,<br />
eines vom Berg Ararat, eines von Jerusalem, 11 von Frankreich:<br />
Granville, St Pair, Berck, 30 von der Schweiz: Zürich,<br />
Augst, Interlaken… Sie sind datiert zwischen 1886 et<br />
1911. 3.200,–<br />
René Koechlin entst<strong>am</strong>mt einer Industriellen-F<strong>am</strong>ilie aus Mulhouse. Nach<br />
seinem Studium <strong>am</strong> Polytechnikum in Zürich nimmt er an der Konstruktion<br />
der Eisenbahn vom Kaspischen Meer nach S<strong>am</strong>arkand teil, ebenso an jener<br />
von Jaffa nach Jerusalem, <strong>am</strong> Simplontunnel, an der Errichtung verschiedener<br />
Straßenbahnen, ebenso an den Arbeiten <strong>am</strong> Grand canal d’Alsace. Sein Reisebericht<br />
aus Zentral-Asien wurde 2002 publiziert<br />
31
Stand 50 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> carpe diem<br />
Monika Grevers<br />
Öffnungszeiten: Di., Do. und Fr. 10 - 13.30 Uhr, 15 - 19 Uhr;<br />
Sa. 10 - 16 Uhr<br />
Schwerpunkte: Literatur, Philosophie, illustr. Bücher, Kunst<br />
Esslingen – Keller, Johann Jakob. Eßlingen. Stadt und Gebiet.<br />
Chorographisch und Topographisch bearbeitet von Johann<br />
Jakob Keller. Eßlingen, Selbstverlag 1798. Kl. 8°, XXIV,<br />
175 Seiten mit 1 mehrfach gefalteten Kupferstich (Grundriß<br />
von Esslingen) von E. Stoll. Marmorierter Pappband der<br />
Zeit. 320,–<br />
Beschreibung der Reichsstadt Eßlingen und ihres Gebiets; Bd. 1. Erste Ausgabe<br />
(selten), 1814 erschien wohl der zweite Band ‚Geschichte der Stadt Eßlingen‘.<br />
Mit eingebundenem Subskribentenverzeichnis, Fußnoten und einer Zeittafel.<br />
– Einband berieben und bestoßen, Ecken und Kanten abgeschabt, 2 N<strong>am</strong>en<br />
auf Vorsatz, durchgehend leicht stockfleckig, teils finger-/braunfleckig, Seite 5<br />
mit kleinem Löchlein im Seitenrand, die Karte mit kleinem, geklebten Einriß<br />
und kleinem Randausriß. Insges<strong>am</strong>t ordentliches Exemplar.<br />
Meier, Ernst. Deutsche Sagen, Sitten und Gebräuche aus<br />
Schwaben. Ges<strong>am</strong>melt von Ernst Meier. 2 Teile (in 1 Band).<br />
Stuttgart, Metzler 1852. Kl. 8°, XXXII, 323; 325–530 Seiten.<br />
Marmorierter Halbleinen der Zeit mit Goldprägung. 240,–<br />
Erste Ausgabe. – Rücken gering fleckig, papierbedingt gebräunt und leicht<br />
stockfleckig.<br />
Mineralogie – Kurr, J[ohann] G[ottlob] von. Das Mineralreich<br />
in Bildern. Naturhistorisch-technische Beschreibung<br />
und Abbildung der wichtigsten Mineralien. Stuttgart/Esslingen,<br />
Schreiber und Schill 1858. 4°, 2 Blätter, 78 Seiten, 24<br />
Tafeln mit 490 meist handkolorierten Lithographien und je 1<br />
Seite Erklärungen. Etwas späterer Halblederband. 480,–<br />
Ehemaliges Bibliotheksexemplar mit Nummern auf Vorsatz und Titel, Kleberesten<br />
auf den Innendeckeln, geweißter und mit blindgeprägtem Wappen<br />
(D. M. Noack) überklebter Bibliotheksstempel. Einband stärker bestoßen und<br />
beschabt, Kapitale und Außengelenke mit kleinen Fehlstellen, durchgehend bis<br />
auf die Tafeln stockfleckig, wenige Ansteichungen mit Rotstift, 1 Textblatt mit<br />
3 kleinen Löchern. Die prachtvollen Tafeln nur an den Seitenrändern fleckig.<br />
Napoleon – Hugo, A[bel]. Geschichte des Kaisers Napoleon.<br />
Nach Diktaten und eigenhändigen Notizen des Kaisers, so<br />
wie nach den Schriften, Memoiren, Berichten, militärischen<br />
Werken etc. von Las-Cases, Bertrand, Montholon etc. bearbeitet<br />
von A. Hugo. Aus dem Französischen übersetzt von<br />
August Schäfer. Stuttgart, Scheible 1833. 8°, 616 Seiten mit<br />
Frontispiz-Portrait, illustriertem Titel und 31 Stahlstichen<br />
nach Charlet auf Tafeln. Halbperg<strong>am</strong>ent der Zeit. 240,–<br />
Erste deutsche Ausgabe. Am Ende jeden Kapitels folgt stets eine chronologische<br />
Übersicht. – Einband fleckig, Jahreszahl und Monogr<strong>am</strong>m auf Vorsatz,<br />
N<strong>am</strong>e auf Titel, papierbedingt leicht gebräunt, vereinzelt leicht fleckig, Tafeln<br />
leicht stockfleckig. Insges<strong>am</strong>t schönes Exemplar.<br />
Anonym [Spieker, Karl / Kluthe, Hans-Albert (Hrsg.)].<br />
Das wahre Deutschland. Auslandsblätter der Deutschen Freiheitspartei.<br />
Jahrgänge 1938 (12 Hefte), 1939 (10 Hefte) und<br />
1940 (9 Hefte). 31 Hefte (in 3 Bänden). London, Bonner &<br />
32<br />
Niederbruch 22 / Ecke Wesemannstraße<br />
46397 Bocholt<br />
Tel.: +49 (0)2871 2421150<br />
Fax: +49 (0)2871 2421152<br />
E-Mail: info@antiquariat-carpediem.de<br />
www.antiquariat-carpediem.de<br />
Co. 8°, Private Halbleinenbände mit Goldprägung (die Orig.<br />
Umschläge mit eingebunden). 1.200,–<br />
Alles erschienene. Zwei Hefte des Jahrganges 1939 nur in Kopie vorliegend.<br />
Alle Artikel – bis auf einen autobiographischen von Rauschning – erschienen<br />
bewußt anonym. Die Verfasser legten Wert darauf, daß ihr Organ nicht als<br />
Emigranten-Projekt angesehen wurde, deshalb auch der zusätzliche Erscheinungsort<br />
Berlin. Ebenfalls wollten sie den Eindruck erwecken, daß es sich<br />
bei der Deutschen Freiheitspartei um eine innerdeutsche Bewegung handelte.<br />
Unter den Verfassern sind bekannt (vgl. Maas, Handbuch der deutschen Exilpresse;<br />
Bd. 4): Hermann Rauschning, Wilhelm Wolfgang Schütz und August<br />
Weber. Anfangs sind noch nationale und deutschtümelnde Töne zu vernehmen,<br />
mit Kriegsausbruch verschwinden diese zusehends zugunsten christlicher,<br />
humanistischer und europäischer Ausprägung (siehe Maas). Aus dem<br />
Inhalt: Verplichtet der Eid auf den „Führer“? / Hitler und Ford / Nietzsche<br />
bei den Nazis / Niemöller – Das deutsche Gewissen / Polen und das deutsche<br />
Gewissen / Die Jugend im Dritten Reich / Die Ausbeutung der Frau im Dritten<br />
Reich / Englands geheime Waffe / Propaganda im Krieg etc. – Papierbedingt<br />
teils gebräunt, vereinzelt leicht fleckig.<br />
Böhme, Jacob. Sämtliche Schriften (Theosophia revelata.<br />
Oder: Alle Göttliche Schriften Jacob Böhmens, von Altseidenberg).<br />
Faksimile-Neudruck der Ausgabe von 1730 in elf<br />
Bänden begonnen von August Faust, neu herausgegeben von<br />
Will-Erich Peuckert. 11 Bände. Stuttgart, Frommanns 1955–<br />
61. 8°, mit 29 Lichtdrucktafeln nach den Kupferstichen der<br />
Ausgabe von 1682 und 7 Handschriftentafeln. Orig.Leinenbände<br />
mit OSU. 700,–<br />
Vollständige Werkausgabe. Band 11 umfaßt das Register über alle Theosophischen<br />
Schriften Jacob Böhmens (1730). Mit Einleitungen, Erklärungen<br />
und Hinweisen auf die heutige Böhme-Literatur. Beiliegend: Grunsky, Hans.<br />
Jacob Böhme. Stuttgart, Frommanns 1956. 348 Seiten. Orig.Leinen mit OSU.<br />
Mit Werkverzeichnis, Glossar, Personen- und Stellenregister. = Frommanns<br />
Klassiker der Philosophie; Bd. XXXIV. – Schutzumschläge <strong>am</strong> Rücken leicht<br />
gebräunt und unten leicht fingerfleckig, vereinzelt gering eingerissen. Wenige<br />
Einbände leicht bestoßen, hinterer Vorsatz im 2. Band leicht rostfleckig durch<br />
beiliegende Broschur, teils Anmerkung auf hinterem Vorsatz. Insges<strong>am</strong>t gute<br />
Exemplare.<br />
Steffens, Henrik. Ueber die Idee der Universitäten. Vorlesungen.<br />
Berlin, 1809. 8°, 1 Blatt, 155 Seiten (unbeschnitten).<br />
Marmorierter Papierumschlag der Zeit. 580,–<br />
Seltene, erste Ausgabe. Steffens war Professor der philosophischen Naturwissenschaft<br />
an der Friedrichsuniversität zu Halle. – Umschlag berieben, eselsohrig<br />
und <strong>am</strong> Rücken mit Fehlstellen, Seiten angerändert und bestoßen, leicht<br />
wasserrandig und stockfleckig, wenige Bleistift-Unterstreichungen im ersten<br />
Kapitel, 1 Seite <strong>am</strong> Fußschnitt stärker fleckig.<br />
Chagall, Marc – Lassaigne, Jacques. Chagall. Paris, Maeght<br />
Éditeur 1957. 8°, 179 Seiten mit 15 Orig.Lithographien, darunter<br />
13 farbige (einschließlich des Umschlags und des Titels),<br />
4 davon auf Falttafeln, und zahlreichen, teils farbigen<br />
Abbildungen. Orig.Karton mit farbig lithographiertem Orig.<br />
Schutzumschlag und transparentem Umschlag. 980,–<br />
Die Lithographien wurden bei Mourlot Frères gedruckt. In französischer Spra-
che. Der transparente Umschlag sowie der bedruckte Umschlag an den Kapitalen<br />
gering eingerissen, ersterer mit winzigen Fehlstellen <strong>am</strong> unteren Kapital.<br />
Ecken minimal bestoßen, Schnitt gering fleckig. Insges<strong>am</strong>t schönes Exemplar.<br />
Sachs, Hans (Hrsg.). Das Plakat. Zeitschrift des Vereins der<br />
Plakatfreunde e.V. 9. Jahrgang, Heft 3/4, Mai-Juli 1918. Berlin,<br />
Verlag Das Plakat 1918. 4°, 101–156 Seiten mit zahlreichen,<br />
teils farbigen Abbildungen und 28, z.T. montierten,<br />
farbigen Beilagen. Von Ludwig Kainer illustrierter Orig.Karton.<br />
280,–<br />
Enthalten: ein Aufsatz über Ludwig Kainer mit 17 farbigen Beilagen, Aufsatz<br />
‚Das neue Plakat‘ mit farbigen Tafeln von Erich Gruner, Bernhard Hoetger,<br />
Artur Berger, Karl Bickel, Werner Koch u.a. – Einband bestoßen, leicht fleckig<br />
und gebräunt. Rücken berieben, Einrisse geklebt, mit Fehlstellen an den Kapitalen.<br />
Hinterdeckel leicht gewellt. Anmerkungen in Bleistift und Tinte oben auf<br />
dem Vorderdeckel. Seiten an den Ecken mit leichten Knickspuren. Insges<strong>am</strong>t<br />
noch ordentliches Exemplar.<br />
Jean Paul [i.e. Johann Paul Friedrich Richter]. Die unsichtbare<br />
Loge. Eine Biographie. 2 Bände. Berlin, Matzdorff<br />
1793. Kl. 8°, XXIV, 392 Seiten, 1 Blatt; 460 Seiten, 2 Blätter<br />
mit 1 gestochenen Frontispiz (Kupferstich von Daniel Chodowiecki)<br />
und 2 gestochenen Titelvignetten von Sintzenich.<br />
Spätere marmorierte Halblederbände im Stil der Zeit auf 5<br />
Bünden mit reicher Rückenvergoldung und 2 goldgeprägten<br />
Rückenschildchen sowie marmorierten Vorsätzen. 980,–<br />
Erste Ausgabe WG 3, Goedeke V, 464, 3. Das Druckfehlerverzeichnis von Band<br />
1 im zweiten Band wiederholt. Karl Philipp Moritz empfahl das Manuskript<br />
seinem Schwiegervater, dem Verleger Matzdorff zum Druck. Es brachte Jean<br />
Paul die erste größere öffentliche Anerkennung. – Einbände minimal berieben.<br />
Band 1: kleine Stelle des Frontispizes unten fachmännisch restauriert,<br />
N<strong>am</strong>ensstempel verso Titel, vereinzelt schwach stockfleckig. Band 2: N<strong>am</strong>e<br />
und Eintrag von alter Hand auf Titel, stellenweise braun- bzw. stockfleckig,<br />
mehrere unbedeutende, alte Anstreichungen in Bleistift und Tinte, vereinzelt<br />
Rotstift. Insges<strong>am</strong>t schöne Exemplare.<br />
Panizza, Oskar. Das Liebeskonzil. Eine Himmels-Tragödie in<br />
fünf Aufzügen. Zürich, Verlags-Magazin Schabelitz 1895. Kl.<br />
8°, 2 Blätter, 78 Seiten, Titel im Zweifarbendruck (schwarz/<br />
rot). Pappband der Zeit mit goldgeprägtem Lederrückenschild.<br />
450,–<br />
Erste Ausgabe WG 11; Hayn-Gotendorf VI, 17; Houben II, 519 ff. Das Buch<br />
wurde kurz nach seinem Erscheinen verboten und brachte dem Autor 1 Jahr<br />
Gefängnis wegen „Vergehens gegen die Religion“. Noch 1964 wurde ein Faksimile-Druck<br />
beschlagnahmt. – Exlibris und Monogr<strong>am</strong>mstempel, Einband<br />
leicht fleckig und berieben, das Anzeigenblatt <strong>am</strong> Schluß fehlt.<br />
Roth, Joseph. Die Geschichte von der 1002. Nacht. Roman.<br />
Bilthoven, De Gemeenschap 1939. 8°, 240 Seiten. Orig.<br />
Pappband mit schwarz/roter Deckelillustration von Ch.<br />
Eyck. 200,–<br />
Erste Ausgabe WG 18 / Exilausgabe St/T.427. – Einband leicht, der Rücken<br />
stärker gebräunt, Hinterdeckel oben gering wasserrandig und fleckig, Kapital<br />
bestoßen, Schnitt stockfleckig. Vorderer Vorsatz gering wasserfleckig, vorderer<br />
Falz angeplatzt, wenige Seiten mit brauen Flecken, papierbedingt gebräunt.<br />
Suttner, Bertha von. Die Waffen nieder! Eine Lebensgeschichte.<br />
2 Bände. Dresden/Leipzig, Pierson [1889]. 8°, 317;<br />
327 Seiten. Marmorierte Halbleinenbände. 750,–<br />
Seltene, erste Ausgabe des Hauptwerkes von Bertha von Suttner, das eine<br />
breite Wirkung hatte. Die Verfasserin regte Alfred Nobel zur Stiftung eines<br />
Friedenspreises an, den sie 1905 als erste Frau verliehen bek<strong>am</strong>. – Einbände<br />
leicht berieben, Falze leicht angeplatzt, Buchblock schiefgelesen, papierbedingt<br />
gebräunt.<br />
Baker, Joséphine / Worm, Piet. Die Regenbogen-Kinder. ein<br />
buch von piet worm. text von Joséphine Baker unter Mitwirkung<br />
von Jo Bouillon. Emmerich, Mulder-Verlag o.J. (um<br />
1955). 4°, nicht paginiert (30 Blätter) mit farbigen Illustrationen<br />
von Piet Worm. Farbig illustrierter Orig.Pappband mit<br />
illustrierten Vorsätzen und OSU. 240,–<br />
Von Joséphine Baker handsigniert. Beiliegendes Progr<strong>am</strong>mheft einer Tournee<br />
‚Kurt Collien präsentiert: Joséphine Baker und Peter Kreuder‘. Mit handschriftlicher<br />
Widmung von Peter Kreuder. – Schutzumschlag mit teils geklebten<br />
Randeinrissen, Ecken und Kapitale leicht bestoßen, vorderer Innendeckel<br />
und Vorsatz unten mit aufgeklebtem Papierfetzen, papierbedingt schwach gebräunt.<br />
Schönes Exemplar.<br />
Gessner, Salomon. Idyllen. Berlin, Erich Reiss [1921]. 8°,<br />
153 Seiten (auf Zandersbütten) mit illustriertem, lithogr.<br />
Titel, 7 Vignetten und 9 handsignierten Orig.Lithographien<br />
auf Tafeln von Hugo Steiner-Prag. Illustrierter Orig.Ganzlederband<br />
mit Goldprägung, 2 goldgeprägten Rückenschildern<br />
und Kopfgoldschnitt im späteren Schuber. 580,–<br />
Numeriertes Exemplar 48/60 der Vorzugsausgabe. – Einband minimal fleckig<br />
und berieben. Schönes Exemplar.<br />
Hesse, Hermann. Steppenwolf. The Basil Creighton translation<br />
revised by Joseph Mileck and Horst Frenz. Westport/<br />
Connecticut, The Limited Editions Club 1977. 4°, IX, 181<br />
Seiten mit 24, darunter 10 ganzseitigen Textholzschnitten<br />
von Helmut Ackermann. Orig.Halbleder mit Goldprägung im<br />
Orig.Schuber. 200,–<br />
Eins von 1600 Exemplaren, vom Künstler im Impressum handsigniert. –<br />
Schuber etwas bestoßen.<br />
Neruda, Pablo. Estravagario. Dreissig Gedichte. Ausgewählt,<br />
übertragen und mit einem Nachwort von Jürgen v. Stackelberg.<br />
H<strong>am</strong>burg, Hoffmann und C<strong>am</strong>pe 1971. 2°, 105 Seiten<br />
(auf Bütten) mit 5 numerierten und signierten Orig.Radierungen<br />
von Alfred Hrdlicka. Orig.Leinen im Orig.Leinen-Schuber.<br />
680,–<br />
Numeriertes Exemplar 186/190 (darüber hinaus gab es noch 60 weitere, nicht<br />
für den Handel bestimmte Exemplare). Gedruckt in der Baskerville-Antiqua.<br />
Die vier blattgroßen Radierungen liegen in einer separaten Leinenmappe bei,<br />
bei der fünften handelt es sich um die Titelvignette. – Schuber und Mappe<br />
etwas fleckig und bestoßen. Sehr schönes Exemplar.<br />
33
Stand 48 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Contor<br />
Rolf Peter Altenpohl<br />
Pressendrucke, Insel Verlag, Georg Müller Verlag,<br />
Vormärz, Wien um 1900, Musik, Autographen<br />
Atget, Eugène, Lichtbilder. Eingeleitet von C<strong>am</strong>ille<br />
Recht. Paris und Leipzig, Henri Jonquières, 1930 4°, 34 S,<br />
96 Tafeln, 3 Bl., Priv. HLn. Rücken etwas gebräunt. Deckel<br />
<strong>am</strong> oberen Rand etwas lichtrandig. Innen freilich ein sehr<br />
gutes und fleckenfreies Exemplar. Nr. 825 von 1000 Exemplaren.<br />
1.500,–<br />
Eugène Atget (1857–1927) begann seine Laufbahn als Schauspieler, um dann<br />
als Autodiktakt zur Photographie zu finden. Sein Thema war Paris „beyond the<br />
obvious“. Er arbeitete mit einer 18×24cm K<strong>am</strong>era, die zu seiner Zeit bereits<br />
als veraltet galt. Seine Photos dienten gleichwohl sowohl Malern als auch Bühnenbildnern<br />
als Vorlagen. Durch seinen Freund Man Ray lernte er die junge<br />
Photographin Berenice Abbott kennen, die nach seinem Tode die verbliebene<br />
S<strong>am</strong>mlung aus dem Nachlass erwarb , in Büchern publizierte und schließlich<br />
an das Museum of Modern Art in New York verkaufte. Von ihr st<strong>am</strong>mt auch<br />
das Portrait auf dem Frontispiz. In dem höchst bemerkenswerten Vorwort von<br />
C<strong>am</strong>ille Recht setzt sich dieser nicht nur mit der zeitgenössischen Kontroverse<br />
zwischen Malerei und Photographie auseinander sondern würdigt Eugène<br />
Atget auch überzeugend als Pionier der Photographie. Sehr selten. Martin<br />
Parr, The Photo Book Bd.1, S. 127. Andrew Roth, The Book of 101 Books, S.<br />
60/61. 802 Books from the Auer Collection, S.54.<br />
Atget. Eugène, L’Opera di Atget. Vol.I, Vecchia Francia.<br />
Milano, Idea Editions (Museum of Modern Art), 1981, 4°,<br />
177 S. davon 26 S. Text. OLn. mit OU. 90,–<br />
Dieser Band über das alte Frankreich ist der erste von vier Bänden, die das<br />
Museum of Modern Art aus seinen Beständen publiziert hat.<br />
Abdullah Frères, Hafenszene mit Segelbooten und Pferdekarren<br />
um 1880. Vintage Albuminabzug (26,0×20,0 cm)<br />
auf Karton montiert (32,0×25,0 cm) In der rechten unteren<br />
Ecke in der Platte signiert „Abdullah Frères“ 250,–<br />
Auer, Michèle & Michel, Encyclopédie internationale<br />
des photographes de 1839 à nos jours. 2 Bde. Vol.1 A-K, Vol.2<br />
L-Z Hermance, Editions C<strong>am</strong>era Obscura, 1985, Gr.8°, ohne<br />
Paginierung. Ill. OPpbde. 400,–<br />
Das „Who is Who“ der Photographen von den Anfängen bis in unsere Zeit.<br />
Renger-Patzsch, Albert, Die Welt ist schön. Einhundert<br />
photographische Aufnahmen. Hrsg. und eingeleitet von Carl<br />
Georg Heise. München, Kurt Wolff 1928. 4°, 23 S. und 100<br />
Fototafeln. OLn. mit Silberprägung nach einem Entwurf von<br />
Alfred Mahlau. Mit dem professionell reproduzierten illustrierten<br />
Schutzumschlag. Fleckenfreies Exemplar in hervorragendem<br />
Zustand. 750,–<br />
34<br />
Photographie<br />
Untere Dorfstraße 9<br />
79241 Ihringen<br />
Tel.: +49 (0)7668 952644<br />
Fax: +49 (0)7668 952645<br />
antiquariatcontor@web.de<br />
www.antiquariat-contor.de<br />
Renger-Patzsch (1897–1966) schuf mit diesem Werk die Grundlage für die<br />
moderne Fotografie. Viele der Aufnahmen belegen sinnfällig seine Aussage:<br />
„Selbst ganz bekannte Dinge geben im Ausschnitt gesehen vollkommen neue<br />
Perspektiven.“ 1922 übernimmt Renger-Patzsch die Leitung des Bildarchivs<br />
des Folkwang Verlages. 1929 werden ihm Atelierräume im Museum Folkwang<br />
zur Verfügung gestellt. Seinen Lehrauftrag für Fotografie an der Folkwangschule<br />
bricht er 1933 ab (sic).<br />
Renger-Patzsch, Albert, Die Halligen. Geleitwort von<br />
Johann Johannsen. Unter Mitwirkung von Dr. Karl Häberlin.<br />
Berlin, Albertus Verlag, 1927, 4° XXI S. und 144 schwarzweiß<br />
Tafeln. OLn. 90,–<br />
Eine eindrucksvolle Hommage an die Landschaft der Halligen und das entbehrungsreiche<br />
Leben derer Bewohner.
Renger-Patzsch, Albert, Kupferh<strong>am</strong>mer Grünthal. Vierhundert<br />
Jahre deutscher Arbeitskultur 1537–1939. Leipzig,<br />
C.G.Röder, 1937, 4°, 140 S. mit zahlr. Photographien von<br />
Renger-Patzsch. OLn. Sehr gutes Exemplar. 250,–<br />
Festschrift zum 400 jährigen Bestehen des Kupferh<strong>am</strong>mer Grünthal. Martin<br />
Parr, The Photobook, Bd.2, S.186.<br />
Renger-Patzsch, Albert, Bäume. Photographien schöner<br />
und merkwürdiger Beispiele aus deutschen Landen von Albert<br />
Renger-Patzsch. Mit einem Essay von Ernst Jünger und<br />
dendrologischen Erläuterungen von Wolfgang Haber. Ingelheim,<br />
C.H.Boehringer 1962, 4°, 18 S. und 65 Bildtafeln mit<br />
Erläuterungen. OLn. Verlagsfrisches Exemplar. 200,–<br />
Chesterfield, Lord, Briefe an seinen Sohn, Auf Grund der<br />
ersten deutschen, hier verbesserten Ausgabe in Auswahl<br />
hrsg. und eingeleitet von Hans Feigl. 2 Bde. München, Georg<br />
Müller, 1912, Kl.8°, XXIII, 375, 378 S. Braunes OHldr. mit<br />
zweifarbigen Rückenschildern und reicher Rückenvergoldung.<br />
Exlibris aT. Kanten geringfügig berieben, ansonsten<br />
sehr gutes Exemplar 160,–<br />
Bücherei der Abtei Thelem, Bde.8–9 25 Jahre Georg Müller Verlag S.137<br />
Voltaire, Kandide. 2 Teile in 1 Band. Neu hrsg. von L.<br />
Schmidt, nebst dem 2.Teil unbekannter Herkunft. Mit fünf<br />
Kupfern nach Chodowiecki. München, Georg Müller, 1912,<br />
Kl.8°, XXXI, 218, 155 S., Braunes OHLdr. 100,–<br />
Bücherei der Abtei Thelem, Bd.10 25 Jahre Georg Müller Verlag S.135<br />
Sacchetti, Franco, Die Novellen, aus dem Italienischen übersetzt<br />
und eingeleitet von Hanns Floerke, 3 Bde. München,<br />
Georg Müller, 1907, Kl.8°, XXXV, 360, 408, 358 S. OHpgt. mit<br />
Rückentitel und Kopfgoldschnitt. Ex Libris auf dem Vorsatz.<br />
Gutes Exemplar. 200,–<br />
Perlen älterer romanischer Prosa, Bde.1–3. Nr.145 von 800 Exemplaren (Ges<strong>am</strong>tauflage<br />
850). 25 Jahre Georg Müller Verlag S.112<br />
La Sale, Antoine de, Die hundert neuen Novellen. Übersetzt<br />
und eingeleitet von A.Semerau. Mit 10 Tafeln nach F.von<br />
Bayros. 2 Bde., München 1907, G.Müller, Kl.8°, 2 Bl., S.A-Z,<br />
XXXVI, 394 S., S.395–726. OHPgt. mit Rücken- und Deckelverg.<br />
Rücken geringfügig berieben. 160,–<br />
Perlen älterer romanischer Prosa, Bde.5–6. Nr.509 von 800 Exemplaren (Ges<strong>am</strong>taufl.850).<br />
Brettschneider 57. Hayn-G.IX,340. Stern-Szara 27. 25 Jahre<br />
Georg Müller Verlag S.180. Im Anhang findet sich ein Kommentar zu den<br />
fingierten Erzählern der Novellen, sowie zu Ursprung und Verwendung der<br />
Motive durch weitere Autoren.<br />
Straparola von Caravaggio, G.F., Die ergoetzlichen Nächte.<br />
Aus dem Italienischen übersetzt und eingeleitet von Hanns<br />
Floerke. Mit insges<strong>am</strong>t 10 ganzs. Illustrationen von Paul Renner.<br />
2 Bde. München, Georg Müller, 1908, Gr.8°, X, 425 S.,<br />
Georg Müller Verlag<br />
Renger-Patzsch, Albert, Gestein. Photographien typischer<br />
Beispiele von Gesteinen aus europäischen Ländern von<br />
Albert Renger-Patzsch. Mit einer Einführung und Bildtexten<br />
von Max Richter und einem Essay von Ernst Jünger. Ingelheim,<br />
C.H.Boehringer, 1966, 4° 33 S. Text und 62 einseitig<br />
bedruckten Tafeln. OLn. Verlagsfrisches Exemplar. 300,–<br />
Erste und einzige Ausgabe dieses letzten Bildbandes von Renger-Patzsch,<br />
der mit Fug und Recht zu seinen schönsten gezählt werden darf. Heidtmann<br />
14391. WG 106 (Jünger). des Coudres/Mühleisen C 28 (Jünger).<br />
XIV, 334 S., 1 Bl. OHPgt. mit Gold- Schwarz- und Rotprägung<br />
auf dem Rücken und Vorderdeckel. Gutes Exemplar.<br />
150,–<br />
Perlen älterer romanischer Prosa, Bde. 8–9. Nr. 440 von 800 nummerierten<br />
Exemplaren „Das Buch wurde beschlagnahmt aber vom Landgericht München<br />
wieder freigegeben..“ Hayn-Gotendorf VII, 453. 25 Jahre Georg Müller Verlag<br />
S.119<br />
Rojas, Fernando de, Celestina, Eine dr<strong>am</strong>atische Novelle, aus<br />
dem Spanischen von Eduard von Bülow, München, Georg<br />
Müller, 1909, Kl.8°, XIV, 380 S. mit 20 Illustrationen nach<br />
H.Weiditz, OHpgt. mit dekorativem Rückenschild und goldgeprägtem<br />
Vorderdeckel, Kopfgoldschnitt, Vorsätze etwas<br />
gebräunt sonst vorzüglich erhaltenes Exemplar. 120,–<br />
Perlen älterer romanischer Prosa, Bd.15. Nr.178 von 800 Exemplaren (Ges<strong>am</strong>tauflage<br />
850). „Mit Recht ist Rojas’ Dr<strong>am</strong>a in Prosa oft an die Seite des Don<br />
Quijote gestellt worden. Cervantes selbst nennt das Stück ‚göttlich‘. Geistesgeschichtlicher<br />
Standort der ‚Celestina‘ ist die Übergangszeit vom Mittelalter<br />
zur Renaissance. Innerhalb der Literaturgeschichte gilt das Werk als grundlegend<br />
für das ‚siglo de oro‘ der spanischen Dichtung.“ (KLL). Hayn/Gotendorf<br />
IX,108.<br />
Lenz, J(akob) M(ichael) R(einhold), Ges<strong>am</strong>melte Schriften,<br />
Hrsg. und mit einer Einleitung von Franz Blei, 5 Bde. München,<br />
Georg Müller, 1909–1913, 8°, VIII, 546 S., 6 Tafeln,<br />
482 S., 4 Tafeln, 475 S., 403 S., 411 S., Schwarzes OHldr. mit<br />
dekorativem Rückentitel. Marmorierte Deckel. Gelenke des<br />
1.Bandes berieben, Rücken mit zwei geringen Fehlstellen.<br />
Die Bde.2–5 tadellos. Insges<strong>am</strong>t gutes Exemplar. 350,–<br />
Nr.783 von 1200 nummerierten Exemplaren der ersten kritischen Werkausgabe.<br />
Hagen, Handbuch der Editionen 363,1. 25 Jahre Georg Müller Verlag<br />
S.99.<br />
Weitere Titel aus dem Georg Müller Verlag und dessen<br />
Reihen finden Sie an unserem Stand.<br />
Außerdem eine umfangreiche Privats<strong>am</strong>mlung von Photos<br />
aus dem 19. Jahrhundert – Bromoeldrucke, Albuminabzüge,<br />
Kabinettphotos, signierte Sängerphotos sowie Kunstphotographien<br />
bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts.<br />
35
Stand 45 Enotria Antiqua<br />
Inh. Piazza Vinzenzina<br />
Encelade precipite sous le mont ethna. Sizilien – Ätna-Allegorie.<br />
Kupferstich 25,5×36 cm. Aus: Le Temple des muses von Picard<br />
1733, 2. Ausgabe bei Chatelain in Amsterd<strong>am</strong>. Nicht in «Imago<br />
Siciliae». 550,–<br />
36<br />
Via Pantano 15, I-98030 Moio Alcantara (ME)<br />
Tel. Italien: +39 33 85042760<br />
Im Tälchen 19, 66606 St. Wendel, Deutschland<br />
Tel. Deutschland: +49 (0)6851 8060752<br />
E-Mail: enotria.antiqua@libero.it<br />
Diocesis et agri tiburtini topographia … .Tivoli, Kupferstichkarte<br />
44,2×68,1 cm. Von Tatedius P. – Io. Petroschi inc. 1739. 770,–
Gio. M. a Cassini: Die Weltteile. Fünf Karten: Weltkarte in 2<br />
Hemispheren, Amerika, Asien, Afrika, Europa. Altkolorierte<br />
Kupferstiche, jeweils 35×47 cm , Roma calcografia c<strong>am</strong>erale. Zus<strong>am</strong>men<br />
3.300,–<br />
Nouvelle carte geographique et historique de l´Italie … les provinces<br />
ci-devant venitiennes ou les etats de l´Italie a present a la<br />
maison d´Autriche. Altkolorierte Kupferstichkarte 45×66 cm. Venise,<br />
nicht datiert (ca. 1801), vermutlich Zatta. Legenda mit historischen<br />
Informationen. 1.550,–<br />
Köln: Nove et accurata Ichnographia Liberae ac. Imperialis Civitas<br />
Coloniensis … Neu und richtiger Grundt Riss des heiligen Römischen<br />
Reichs freyer stadt Cölln im Jahr 1752 … Stadtplan im<br />
Kupferstich von M. Rößler nach J. V. Reinhardt in Nürnberg, 1752.<br />
57×90 cm. Auf Leinen aufgezogen. 1.900,–<br />
Mykologie – Pilze: G. Briosi,<br />
Uni Pavia und F. Cavara, Uni<br />
Catania. I funghi parassiti delle<br />
piante coltivate od utili essiccati<br />
delineati e descritti. Fascicolo<br />
XV , kl. Folio. Mappe mit<br />
24 Artikeln (je 4 Seiten), 1896<br />
bis 1903, mit mehrere Illustrationen<br />
im Text und echten<br />
Pilzbeispielen im Tütchen, einmalig!<br />
500,–<br />
37
Stand 30 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
Jürgen Fetzer<br />
Avantgarde – China – Japan<br />
Erstausgaben – Kunst 20. Jahrhundert<br />
Dürrenmatt, Friedrich: Stoffe I-III. (Zürich), Diogenes,<br />
(1981). 8°. 356,4 S. OLeinen mit minimal gebrauchtem<br />
Schutzumschlag. 160,–<br />
Erste Ausgabe. * Vorderes fl. Vorsatz mit eigenhändiger Widmung des Autors<br />
mit kleiner Zeichnung und Unterschrift. Datiert: 16.12.82. Enthält: Der Winterkrieg<br />
in Tibet. Mondfinsternis. Der Rebell.<br />
Gutbrod, Walter (Deutscher Maler 1908–1998 (Zuffenhausen/<strong>Ludwigsburg</strong>).<br />
[Selbstporträt?], Öl auf Perg<strong>am</strong>entpapier.<br />
42/14 cm. Montiert hinter Passepartout. 280,–<br />
Nicht bezeichnet und nicht signiert. Aus dem Nachlass. Studierte an der Stuttgarter<br />
Akademie bei den Professoren Spiegel, Breyer, Habich und Graf. Vertreten<br />
in der Staatsgalerie Stuttgart und im Städtischen Museum <strong>Ludwigsburg</strong>.<br />
Literatur: Allgemeines Künstler-Lexikon, Schwäbisches Malerlexikon.<br />
38<br />
Literatur – Kunst<br />
Bogenstraße 1<br />
71634 <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Tel.: +49 (0)7141 929986<br />
Fax: +49 (0)7141 929953<br />
E-Mail: <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>.Fetzer@01019freenet.de<br />
www.antiquariat-fetzer.de<br />
Gutbrod, Walter: [Aquarellskizzen<br />
vom Strandleben]. 7<br />
Blätter ca. 17,5/20,2 cm. Papier<br />
etwas vergilbt, ein Blatt<br />
im unteren Rand mit kleiner<br />
Fehlstelle. 210,–<br />
Alle Blätter rückseitig signiert und mit<br />
seinem Notenzeichen versehen. Aus<br />
dem Nachlass. Entstanden wohl in den<br />
fünfziger Jahren.<br />
Gutbrod, Walter: [Selbstbildnis?], Öl auf Perg<strong>am</strong>entpapier.<br />
74/50 cm. 200,–<br />
Nicht bezeichnet und nicht signiert. Aus den Nachlass.
Gutbrod, Walter: Triptychon ohne Titel. Öl auf Perg<strong>am</strong>entpapier.<br />
Jeweils 75/37,5 cm. Gerahmt in einfacher, weißer<br />
Holzleiste hinter Glas. 980,–<br />
Nicht bezeichnet und nicht signiert. Entstanden wohl 1959. Aus dem Nachlass.<br />
Weitere Arbeiten des Künstlers <strong>am</strong> Stand.<br />
Judd, Donald: [Ausstellungskatalog], verzeichnet 14 Werke.<br />
Mit einem Interview, einigen Texten und Abbildungen. Eindhoven/London,<br />
Van Abbemuseum/White Chapel Art Gallery,<br />
1970.26,5/23 cm. 20 ungez. S. Goldener OKarton. Deckel mit<br />
kleinen Kratzern, eine Ecke minimal gestaucht. 250,–<br />
* Früher Katalog.<br />
Kästner, Erich: Emil und die Detektive. Ein Theaterstück<br />
für Kinder. Bln, Chronos Bühnenvertrieb der Deutschen Verlags-Anstalt,<br />
(1930). 8°. 89,1 S. OKarton mit Leinenstreifen<br />
<strong>am</strong> Rücken. Papier etwas vergilbt, Rückendeckel und letztes<br />
Blatt mit leichter Knickspur. 160,–<br />
Sehr seltene Bearbeitung des berühmten Kinderbuches fürs Theater. Enthält<br />
neben dem Text auch Regieanweisungen.<br />
Leander, Richard: Träumereien an französischen K<strong>am</strong>inen.<br />
Märchen. Lpz. Breitkopf und Härtel, 1871. Kl. 8°. VIII,2,165,1<br />
S. OLeinen mit reicher Blind- und Goldprägung. Marmorierter<br />
Schnitt. Rücken fachfraulich unterlegt, der aufgezogene<br />
ORücken mit kleinen Fehlstellen. Deckel etwas berieben, das<br />
Gold hat etwas an Leuchtkraft verloren. Vorsätze z.T. stärker<br />
leimschattig, Papier etwas gebräunt. Ein Blatt mit kleinem<br />
braunen Fleck in der unteren Ecke, einige Bl. mit kleinen<br />
Eselsohren. 3.800,–<br />
Ausgesprochen seltene Erste Ausgabe. * Vorderes<br />
fl. Vorsatz mit eigenhändiger Verfasserwidmung:<br />
Fräulein Hedwig von Kerssenbrock, der Verfasser.<br />
Exlibris Hedwig von Kerssenbrock auf vorderem<br />
Innendeckel. Enthält 20 Märchen, bei 10 sind die<br />
Titel mit sehr gekonnt ausgeführten, z.T. fast<br />
blattrandfüllenden Miniaturmalereien verziert,<br />
sicher das Werk eines ausgebildeten Malers.<br />
Richard von Volkmann, einer der bedeutendsten<br />
Chirurgen des 19. Jahrhunderts, veröffentlichte<br />
die Märchen unter Pseudonym während seines<br />
Kriegseinsatzes in Frankreich. Das Buch erlebte<br />
unzählige Auflagen, die EA ist ausgesprochen<br />
selten.<br />
[T<strong>am</strong><strong>am</strong>ura, Kosaburo]: Japanese views and characters.<br />
Vol. I apart. (Koto, Nara, Osaka and Nagasaki). Mit 24<br />
Abbildungen nach handkolorierten Collotypien. [Yokoh<strong>am</strong>a,<br />
T<strong>am</strong><strong>am</strong>ura, 1910]. 16/22,8 cm. Titel blatt + 24 farbige Tafeln,<br />
dazwischen Schutzblätter. Farbig ill. OLeinen (OAquarell auf<br />
vorderem und hinterem Deckel) mit Schnurbindung. Hin-<br />
Japan<br />
Mann, Thomas: Leiden an Deutschland. Tagebuchblätter aus<br />
den Jahren 1933 und 1934. Los Angeles, Pazifische Presse,<br />
(1946). Gr. 8°. 4,90,2 S. OHalbleder mit goldener Rückenprägung<br />
und dem schwarzgedruckten Titel in der Handschrift<br />
Manns auf dem Vorderdeckel. Rücken etwas berieben und<br />
im unteren Bereich leicht beschädigt. Deckel etwas fleckig<br />
und z.T. etwas vergilbt. Titel mit 2 Stempeln, hinterer Innendeckel<br />
mit einer montierten Einstecktasche. Innen sonst sehr<br />
schön. 650,–<br />
Erste Ausgabe. = Eins der 250 (ges<strong>am</strong>t 500) num. und im Impressum von Thomas<br />
Mann signierten Exemplaren der Vorzugsausgabe. Das Exemplar st<strong>am</strong>mt<br />
aus einer <strong>Ludwigsburg</strong>er Privats<strong>am</strong>mlung (S<strong>am</strong>mlerstempel auf Titel), davor<br />
war es als Leihbuch eingestellt im „American Reading Room <strong>Ludwigsburg</strong>“<br />
(ebenfalls Stempel auf Titelblatt). Die Einstecktasche <strong>am</strong> hinteren Innendeckel<br />
mit dem Aufdruck: Amerika Haus U.S. Information Center bezeugt die 3<br />
einzigen Ausleihen im Juli 1950 mit Stempeln.<br />
McClure, Michael: Hail thee who play. Los Angeles, Black<br />
Sparrow Press, 1968. 4°. 3 Bl., 11,3 S. 2 Bl. Ill. OHalbleinen<br />
mit montiertem Rückenschildchen. Druck auf Bütten. Sehr<br />
schönes Exemplar. 160,–<br />
Erste Ausgabe. * Eins von 75 num. und signierten Exemplaren der Vorzugsausgabe<br />
in Halbleinen und mit einer eigenhändigen, ganzseitigen Zeichnung von<br />
McClure auf dem zweiten weißen Blatt (Ges<strong>am</strong>tauflage nur 325 Exemplare).<br />
Gedruckt von Saul und Lillian Marks auf der Plantin Press.<br />
Trocci, Alexander: Problems and pseudoproblems concerning<br />
„Dangerous Drugs“. Notes concerning the recommendations<br />
on the committee under the chairmanship of Lord<br />
Brain. Dedicated to my friend and counsel, Lady Frankau.<br />
London, ohne Verlag, July 1966. 4°. 10 einseitig bedruckte<br />
Blätter (4 gelb, 6 rot). An der linken oberen Ecke gekl<strong>am</strong>mert.<br />
360,–<br />
* Sehr seltenes P<strong>am</strong>phlet aus seiner Londoner Zeit. Seite 9 oben mit einer<br />
montierten Textzeile und handschriftlichem Pfeil mit Markierung.<br />
Trocci, Alexander: Sigma Portfolio. Umfangreiche Serie<br />
mit 19 Nummern in der OAusgabe und 4 Nummern in Kopien.<br />
London, Projekt Sigma, 1964. Meist 4°. Meist mit<br />
einem Titelblatt (33/10,2 cm) und jeweils 1 bis 10 Blätter.<br />
Z.T. in der oberen Ecke gekl<strong>am</strong>mert. Geringe Gebrauchsspuren.<br />
2.600,–<br />
Substanzielle Serie der kaum auffindbaren Londoner Underground-Veröffentlichung.<br />
Vorhanden sind die Nummern 2–7, 10,12–17, 19, 21–23, 25,26. Bei<br />
den Nummern 10 und 12 liegt das separate Titelblatt in Kopie bei. Bei den<br />
Nummern 12,14–16, 19 und 26 ist kein separates Titelblatt vorhanden. Die<br />
Nummern 1,11,18 und 30 liegen in Kopie bei.<br />
terer Deckel mit angedeuteter! Knickspur.<br />
Schönes Exemplar. 240,–<br />
Erste Ausgabe, noch ohne Fotograf und Impressum.<br />
* Vorzugsausgabe, bei der Deckel und Titel<br />
mit Aquarellen verziert wurden. Die Bilder zeigen<br />
hauptsächlich Landschaften aber auch Porzellan-Läden<br />
und Innenansichten mit Frauen.<br />
39
Anzai, Kichisaburo. 7 Porträtfotos (16,3/11,2 cm) von<br />
Kyogen-Schauspielern und 7 Szenen-Fotos (von 12/17,2 cm<br />
bis 17,8/24,3 cm). Sechziger Jahre. Die Porträtfotografien<br />
rückseitig mit montiertem Zettelchen, die anderen Fotos<br />
rückseitig mit Stempel, oder handschriftlich bezeichnet.<br />
Guter Zustand. 680,–<br />
* Zeigt: Ukon Miyake, Matasaburo, Eikyu, Goro, Mannojo, Kosuke und Mansaku<br />
Nomura. Die Szenenfotos aus Kyogen-Stücken der Nomura-F<strong>am</strong>ilie.<br />
Es liegen bei: 12 Szenenfotos aus Kabuki-Stücken (17,7/13 cm (10) und 9/23,5<br />
cm (2): rückseitig mit Stempel zum Stück, aber ohne Fotograf – 22 Szenenfotos<br />
ca. 30,5/22 cm; rückseitig handschriftlich in Bleistift bezeichnet. – 12<br />
weitere Szenenfotos aus Kabuki-Stücken unterschiedlicher Formate, rückseitig<br />
z.T. mit Stempel und kleinen montierten Zettelchen, oder handschriftlichen<br />
Bezeichnungen zum Stück. Ein beiliegendes Schreiben nennt einen Fotografen<br />
Yoshikoshi für 14 Bilder. Die Zus<strong>am</strong>menstellung entstand Anfang der sechziger<br />
Jahre als Vorarbeit zu einem Werk über das japanische Theater, welches dann<br />
nicht erschien.<br />
Japanische Fotoalbum. Mit 24 handkolorierten Albuminabzügen.<br />
Japan, ca. 1890. 27,5/36 cm. 12 starke Kartontafeln<br />
mit 24 montierten Fotos (ca 20/26 cm) in einem Album<br />
mit prächtig illustrierten Lackdeckeln. Goldschnitt. Deckel an<br />
den Ecken mit kleinen Abplatzungen, kleinen Kratzern und<br />
z.T. leicht berieben. Restaurierter, neuer Lederrücken mit<br />
Goldprägung (entspricht dem alten Rücken). Trägerkartons<br />
etwas stockfleckig und gering wellig. Vorsatz mit Knick und<br />
kleiner Notiz. Die Schutzpapiere zwischen den Fotos z.T. mit<br />
Knicken und gering gebraucht. 1.850,–<br />
* Prächtiges Souveniralbum mit Landschaftsansichten (17), schönen Frauen,<br />
Händlern und häuslichen Szenen. Die Fotos sind ganz überwiegend schöne,<br />
scharfe Abzüge mit guten Farben. Der Vorderdeckel mit Einlegearbeiten aus<br />
Bein zeigt eine japanische Landschaft mit eine kleinen Stand, davor ein Affe<br />
auf einer Stange und 2 Kinder, von denen eines dem Affen eine Frucht reicht.<br />
Rückendeckel mit Blumen und Schmetterling. Die Fotos z.T. unten mit einbelichtetem<br />
Titel.<br />
Japanisches Fotoalbum. Leporello mit 50 handkolorierten<br />
Albuminabzügen. Japan, ca. 1895 13,8/18,5 cm. 25<br />
aneinandergehängte Kartontafeln als Leporello mit 50 montierten,<br />
handkolorierten Fotos 9/13 cm zwischen zwei illustrierten<br />
Lackdeckeln. Goldschnitt an den Ober- und Unterkanten.<br />
Gering bestoßen an den Ecken, Innen gelegentlich<br />
40<br />
etwas stockfleckig, ein Karton mit leichten Knickspuren, die<br />
Abbildungen vereinzelt etwas blass. Schutzpapiere zwischen<br />
den Fotos z.T. fehlend, z.T. beschädigt und mit Knitterspuren.<br />
750,–<br />
* Schönes Lackalbum. Die Fotos zeigen zur Hälfte Frauen bei unterschiedlichen<br />
Tätigkeiten (musizieren, auf der Reise, essen, Tee pflücken, beim Tanz,<br />
mit Schirm), die andere Hälfte zeigt Landschaften, Tempel und Stadtansichten<br />
(Nikko, Yokoh<strong>am</strong>a, Kobe, Kiga, Kirschblüte, Matsushima, Nagoya u.a).<br />
[Kato]: 100 Fotos 10,4/13,8 cm. In einer einfachen, unbedruckten<br />
Pappschachtel (10,8/14,6 cm). Fotos rückseitig<br />
jeweils mit 2 handschriftlichen Nummern (rot 1–100, Bleistift<br />
durcheinander) und handschriftlichen Erläuterungen in gut<br />
lesbarer Schrift. Einige Fotos leicht braunstichig. 950,–<br />
* Mitbringsel eines Japanreisenden 1929/30. Von ihm auf dem Vorderdeckel<br />
der Schachtel bezeichnet: Aufnahmen eines Photographen Kato, aus Shizuoka.<br />
Die herrliche Serie zeigt hauptsächlich Menschen: Bauern, Handwerker und<br />
Fischer bei ihren Arbeiten. Mehrer Fotos zur Seidenraupenzucht, einige Kinderbildnisse<br />
und Bilder aus dem häuslichen Leben dazu wenige Landschaften.<br />
Meist wohl eigene Arbeiten, aber vermutlich auch abfotografierte Arbeiten aus<br />
anderen Studios.<br />
Japanischer Mini-Raumbildbetrachter (9,5/5,7 cm<br />
und 27 Stereofotografien (8,6/4,5 cm) in illustrierter OPappschachtel<br />
12,3/7 cm). Ca. 1929. Bilder gering gebogen, Metallringe<br />
um die Linsen leicht angerostet. 240,–<br />
Der Betrachter besteht aus einem Karton mit zwei eingesetzten Linsen, die<br />
Bilder waren wohl zu mehreren auf Postkarten und wurden auseinandergeschnitten.<br />
Als Halter dient die Schachtel. Die Deckel werden ineinandergelegt<br />
und auf der einen Seite wird der Betrachter eingesteckt, auf der anderen Seite<br />
die Bilder. Gezeigt werden Straßenszenen und Sehenswürdigkeiten.<br />
[Takagi]: Japanese views and characters. 50 handkolorierte<br />
Fotoabbildungen in Lichtdruck (Collotypie).
Mit englischen Bildunterschriften. Kobe, Takagi, Taisho 16<br />
(1926/1927). 18/24,5 cm. 1 Titelblatt, 50 Bl. mit Abbildungen,<br />
1 Blatt Impressum. Zwischen mit braunem Stoff bezogenen<br />
Deckeln. Schnurbindung. Minimal gebraucht, Papier<br />
leicht vergilbt, Schnitt mit kleinem Fleck. 280,–<br />
Wohl dritte Auflage (EA war 1915) * Eigentlich gibt es Taisho 16 gar nicht,<br />
vermutlich wurde der Band kurz vor dem Tod des Kaisers mit dem Datum gedruckt,<br />
müsste eigentlich Showa 1 sein. Die Fotografien zeigen Landschaften,<br />
Städte und Menschen bei der Arbeit. Sehr schöne Abbildungen. Takagi war<br />
Nachfolger von Tak<strong>am</strong>ura.<br />
Fotoarbeiten eines Japanreisenden der Jahre 1929/30.<br />
Enthält über 600 Glasdias (Positive und Negative) 12/9<br />
cm in mehreren Fotoschachteln, eine ähnliche Anzahl Negative,<br />
oft in z.T. beschädigten OHüllen japanischer Fotogeschäfte<br />
und eine ähnliche Anzahl von Abzügen ca. 8/11<br />
cm in etwas beschädigten Hüllen und Schachteln. Die Abzüge<br />
z.T. mit kleinen Gebrauchsspuren und meist rückseitig<br />
handschriftlich nummeriert und z.T. ausführlich beschriftet.<br />
Die Glasplatten an den Rändern z.T. mit montierten Klebestreifen.<br />
3.200,–<br />
* Dokumentiert den einjährigen Japan-Aufenthalt (1929/1930) eines süddeutschen<br />
Reisenden nach Beendigung seines Studiums in Deutschland. Der junge<br />
Mann fotografierte bei allen seinen Unternehmungen im ganzen Land. Neben<br />
zahlreichen Aufnahmen von japanischen Freunden und F<strong>am</strong>ilien finden sich<br />
Landschaftsbilder (ein besonderes Interesse galt Vulkanen), Stadtszenen, Sehenswürdigkeiten,<br />
aber auch abfotografierte Postkarten, Landkarten und von<br />
gekauften Fotografien. Vereinzelt ist mal ein Foto unscharf, oder überbelichtet,<br />
ganz vereinzelt eine Glasplatte mit Sprung.. Eine Schachtel ist bezeichnet:<br />
Japan-Abzüge für Illustrierte Zeitung.<br />
BASF-Japan IG Farbenindustrie Aktiengesellschaft. Kalender<br />
für 1931. Farbiges Titelblatt und 12 farbige Blätter.<br />
Japan. 1930. 52/35,4 cm. 13 Blätter. Oben eingeklemmt in<br />
eine Metallleiste, mit einem Band als Aufhänger. Gerollt. Die<br />
ersten 2 Blätter mit kleinem Einriss im unteren Rand, minimal<br />
gebraucht. 380,–<br />
Meist japanischer Text. Gezeigt wird neben einer Werksansicht Produkte der<br />
Firma und ihre Anwendungen. Es geht wohl meist um Kunstdünger.<br />
Gerne kaufe ich einzelne Bücher von Wert und ganze<br />
S<strong>am</strong>mlungen aus den Gebieten:<br />
Japan und China<br />
Erstausgaben und Kunst 20. Jahrhundert<br />
41
Stand 9 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
Gerber AG<br />
Allgemeines <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> – Grafik – Helvetica<br />
Kuhn, Jacques: Vedi Napoli e Roma Mai 1884 (Vorderdeckel-Aufschrift:<br />
Italien 1884). Privat zus<strong>am</strong>mengestelltes<br />
Reise-Album. 1.Ausgabe. St.Gallen, Selbstverlag, 1884. 136<br />
kartonierte Bl. Mit 136 montierten Fotografien (7 davon koloriert).<br />
20,5 cm x 42 cm. Querformat. Original-Lederband<br />
mitreicher orn<strong>am</strong>entaler Vorderdeckel-Goldprägung und<br />
Blindprägung auf dem Hinterdeckel, satinierten Deckblättern<br />
und Ganzgoldschnitt. 1.760,–<br />
Die Fotografien: Porträt der Reisegruppe (Postdirektor, Bankdirektor und 2<br />
Kaufmänner aus St.Gallen), Splügenpass/Ch<strong>am</strong>onix und Bellagio/Lago di<br />
Como (beide kleinformatig), 7 Venedig-Ansichten koloriert, 11 x Florenz, 40<br />
x Rom (34 von der Stadt, 1 Skulptur-Abb. und 5 aus der Umgebung), 19 x<br />
Neapel, 2 x Pozzuoli (1 davon Gemälde-Reproduktion), 1 koloriertes Porträt,<br />
42<br />
Schneidergasse 18<br />
CH-4001 Basel<br />
Tel.: +41 61 2611773<br />
E-Mail: mail@gerbergallery.ch<br />
www.gerbergallery.ch<br />
10 x Pompeii, 1 Panor<strong>am</strong>a von Salerno, 1 Panor<strong>am</strong>a Atrani (Cont.di Amalfi),<br />
2 Panor<strong>am</strong>en von Amalfi, 7 x Capri, 11 x Genua, 4 Skulptur-Abb.aus dem<br />
Friedhof von Genua, 8 x Milano, Isola Borromee, Isola Bella, Pallanza. ---- Die<br />
Bildtitel und die Bl.-Nr.handschriftlich mit Bleistift angefügt.<br />
Emile Gos (Genf 1888–1969 Lausanne): „L’aveugle de<br />
la rue de la Seine“, Paris 1912. Signiert unten rechts, betitelt<br />
und datiert unten links. 23 cm. x 16,5 cm. Silbergelatine auf<br />
Bartpapier, original auf Unterlagskarton montiert. 3.500,–<br />
Gos war ein Vertreter des Piktorialismus während der Jahrhundertwende.<br />
Seine Fotografien sind in mehreren öffentlichen S<strong>am</strong>mlungen vertreten.<br />
Autoren-Kollektiv: Album mit 91 französischen Erotik-Postkarten<br />
aus den Verlagen P.C.Paris, J.G.Paris, Fox<br />
Paris, A.Noyer, MIC, PFB, Bleuet, Ela und SAPI. Paris, verschiedene<br />
Verlage, um 1920. 46 kartonierte Bl. mit meist je<br />
2 eingefügten Postkarten. Mit 78 kolorierten und 13 unkolo-
ierten Foto-Postkarten. 16,5 cm. x 12 cm. Privater neutraler<br />
Leinenband der Zeit. 380,–<br />
Deckelränder stellenweise berieben.<br />
Lange, Ludwig: S<strong>am</strong>melband mit Stahlstichen ohne den Text<br />
aus: Der Rhein und die Rheinlande von Mainz bis Köln und<br />
zusätzlich 74 Stahlstichen mit Ansichten vom Bodensee bis<br />
Mainz. 1.Ausgabe. Darmstadt, Druck und Verlag von Gustav<br />
Georg Lange, 1847. 176 nn.Bl. Mit gestochenem Titelblatt<br />
und 175 Stahlstich-Tafeln. 24,5 cm. x 16,5 cm. Privater Halbleinenband<br />
der Zeit mit Rückengoldprägung und Buntpapierbezug.<br />
960,–<br />
Die zusätzlichen Ansichten: Bregenz, Reichenau <strong>am</strong> Bodensee, Insel Meinau<br />
im Bodensee, Ueberlingen (2), Konstanz (6), Hohentwiel, Meersburg, Radolfszell,<br />
Stein <strong>am</strong> Rhein, Schaffhausen (2), Waldshut, Laufenburg, Säckingen,<br />
Basel (8), Lörrach, Mühlhausen (3), Schlettstadt (3), Ruine Eguisheim bei<br />
Colmar, Breisach (2), Strassburg (8), Thann, Sponeck, Isteiner Klotz, Freiburg<br />
i.Br.(6), Baden-Baden (2), Rastadt, Heidelberg (2), Oppenheim, Mannheim<br />
(2), Ludwigshaven, Worms (2), Gernsheim, Frankfurt a.M. (4), Bodmann (2)<br />
und Aachen. ---- Einband an den Rändern berieben, Ecken bestossen; Papier<br />
leicht gebräunt und stellenweise stockfleckig.<br />
Mirandulani, Joannis Pici: Epistolae (Elegantes), auch „Katzenbuch“<br />
genannt. Ioannis Pici Mirandvlae, hominis cum<br />
natalium spledore, tum literaru quoqe cognitione insignis<br />
epistolae, non piae minus qu<strong>am</strong> elegantes. Erste Seite mit<br />
Druckermarke in Holzschnitt, letzte Seite mit Druckervermerk:<br />
„Impressum per Nicolaum Caesarum Fracum orientalem.<br />
Coloniae, in vico qui venter felis, vulgo Katzenbuch dicit.<br />
An n0 Christi incarnati.M.D.XVIII.pridie calendas Maias“.<br />
Köln, Nikolaus Cäsar (Keyser), 31.5.1518. 79 S. 20×15 cm.<br />
Original-Halbperg<strong>am</strong>ent mit Holzdeckel-Überzug, von alter<br />
Hand mit Tinte beschriftet. 3.600,–<br />
Briefe des Giovanni Pico della Mirandola (italienischer Humanist und Philosoph<br />
der Renaissance, geboren 24.2.1463 in Mirandola in der heutigen Region<br />
Emilia-Romagna, gestorben 17.11.1494 in Florenz). Pico suchte eine neue Anschauung<br />
vom Wesen des Menschen zu begründen und aus Christentum,<br />
Judentum und Griechentum eine geläuterte Religion zu bilden. Mit seiner<br />
aussergewöhnlichen Bildung und seiner Bereds<strong>am</strong>keit beeindruckte er seine<br />
Zeitgenossen stark. Alleine 4 Briefe (insges<strong>am</strong>t ca.13 Seiten) sind an Pico’s<br />
Neffe, Gianfrancesco Pico della Mirandola, gerichtet, der auch zwei Jahre nach<br />
Pico’s Tod einen Teil der hinterlassenen Schriften herausgab. Weitere Briefe<br />
u.a. an: Filippo Beroaldo, Ermolao Barbaro, Aldus Manutius, Marsilio Ficino,<br />
Angelo Politiano, Niccolo Leoniceno, Troilo Maluccio, Paulo Cortesio, Taddeo<br />
Ugolino, Girol<strong>am</strong>o Donato, Andrea Corneo Urbinati, Alessandro Cortese und<br />
Antonio Picomanno. Seltene 1.Ausgabe. [Christoph Reske, Die Buchdrucker<br />
des 16.& 17.Jh’s im deutschen Sprachgebiet].<br />
43
Stand 7 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
Christoph Hannen<br />
Geistes- und Naturwissenschaften –<br />
Wissenschaftliche Periodika<br />
44<br />
Beleuchtung (Theater) – Duboscq<br />
J[ules]: Catalogues des<br />
appareils employés pour la<br />
production des phénomènes<br />
physiques au théatre. Paris, J.<br />
Duboscq 1864. 8°. 16 pp., 5<br />
Textill. in Holzschnitt. Original<br />
Heft. Etwas angstaubt. Erstes<br />
Blatt mit wenigen Stockfleckchen.<br />
Ein paar kleinere Knitterspuren.<br />
Sonst sauber und glatt.<br />
Gutes Exemplar. 240,–<br />
Zu Duboscq cf. Poggendorff 3, 383 –<br />
Höchst selten.<br />
Jünger, Ernst: Maschinengeschriebene Postkarte mit Unterschrift.<br />
Wilfingen 1980. 10,5×14,8 cm. 120,–<br />
Entgegnung auf eine Anfrage bezüglich einer Bleistifteintragung auf hinterem<br />
Vorsatz bei einer Ausgabe des Rentsch Verlags, Zürich von ‚Auf den Marmorklippen‘.<br />
„1. 10. 80. Sehr geehrter Herr Professor, Die Eintragung ist nicht<br />
von meiner Hand Mit bestem Gruß Ernst Jünger“. . Verdächtigte Ausgabe beiliegend.<br />
Martinsgänse – Frommann, Johann Christian: Anser<br />
Martinianus. Leipzig, Leonhard Gross 1683. Kl.4°. 58 Bll..<br />
Schlichte, nicht ganz zeitgenössische Broschur mit Buntpapierbezug.<br />
Erste und letzte Lage vom Rand her minimal<br />
stockfleckig. Sonst gut. 590,–<br />
Haller 3, 60; VD17 12 : 154768F; zu Frommann cf. Hirsch-H. 2, 634; in den<br />
einschlägigen gastronomischen Bibliographien nicht auffindbar – 2. Auflage<br />
der erstmals 1664 in Coburg als Dissertation erschienene Abhandlung. Ausführliche<br />
Darstellung der Entstehung des Martinsfestes und der d<strong>am</strong>it ver-<br />
Wilhelm-Tell-Straße 22<br />
40219 Düsseldorf<br />
Tel./Fax: +49 (0)211 9304612<br />
Mobil: +49 (0)171 3873369<br />
E-Mail: hannenchristoph@web.de<br />
bundenen Bräuche, insbesondere der<br />
Gans als zentraler Teil des Festmahls.<br />
Nicht ohne die weiteren Nützlichkeiten<br />
des Tieres zu würdigen. Dreiseitiges<br />
Lobgedicht von Johannes Büttner als<br />
Anhang.<br />
Musil, Robert (Widmungsexemplar)<br />
– Musil,<br />
Robert: Die Verwirrungen<br />
des Zöglings Törleß.<br />
München, Leipzig, Georg<br />
Müller 1911. 8°. 318 pp.<br />
Privater Halbledereinband<br />
der Zeit mit 5 falschen<br />
Bünden und goldgeprägtem<br />
Titel. Deckelkaschierung<br />
mit Marmorpapier.<br />
Schmuckvorsätze. Farbschnitt.<br />
Rücken um eine<br />
minimale Nuance verschossen.<br />
Sonst sehr<br />
gut. Sehr dekoratives Exemplar.<br />
So s<strong>am</strong>melwürdig.<br />
3.900,–<br />
2. Ausgabe des Erstlingswerkes im privaten Einband. Mit ausführlicher Widmung<br />
an unbekannten Widmungsträger auf dem Vortitel, datiert auf Berlin,<br />
den 6. Januar 1914. – „Es ist nicht Zufall, daß Dichter heute den ‚bösen‘<br />
irgendwie angerissenen Menschen bevorzugen. Er läßt den Ansprüchen an<br />
den Entwurf ethischer Möglichkeiten Raum wie ein Kleid, das man an einer<br />
Naht aufgetrennt hat.“ .<br />
Orientalistik – Fischer, A[ugust]; Bräunlich, E[rich]: Schawahid-Indices.<br />
Indices der Reimwörter und der Dichter der<br />
in der arabischen Schawahid-Kommentaren und in verwandten<br />
Werken erläuterten Belegverse. 6 Lieferungen. Leipzig;<br />
[letzte Lieferung auch] Wien, Otto Harrassowitz 1934–1945.<br />
Gr.4°. 2 Bll. Titellage, 252 pp. Zeitgenössische einfache Interrimsbroschur.<br />
Einzelne Blätter mit Staubrand. Sonstige<br />
kleinere Lagerspuren. Im ganzen gut. 900,–<br />
Nicht bei Zaunmüller – Ausgesprochen rares und verdienstvolles Lieferungswerk,<br />
von 1934 an größtenteils während des letzten Weltkrieges in 6 Lieferungen<br />
erschienen. Hier als Rezensionsexemplar des Orientalisten Arthur
Schaade vorliegend. Jeweils einseitig<br />
beschriftet beiliegend zwei Besprechungen<br />
von Otto Schaade bestehend<br />
aus 1 Blatt A4 Stenogr<strong>am</strong>m; 2 Blatt<br />
handschriftlicher Durchschlag; 2 Blatt<br />
Typoskript mit handschriftlichen Korrekturen;<br />
1 Korrekturfahne.<br />
Physik – Musschenbroek, Petrus: Elementa Physicae conscripta<br />
in usus academicos. Leiden, S<strong>am</strong>uel Luchtmans 1734.<br />
8°. (XIV), 495 pp., 21 Faltkupfer. Nicht ganz zeitgenössisches<br />
Halbleder. Etwas Goldprägung auf Rücken. Schnitt angestaubt.<br />
Erstes und letztes Blatt etwas gebräunt. Stempel verso<br />
Titel. Sonst sauber. Kupfer in ursprünglicher Faltung. Der<br />
Einband unter Verwendung des alten Materieals geschickt<br />
erneuert. So s<strong>am</strong>melwürdig. 1.400,–<br />
DSB 9, 595; Ebert 2, 14595; Poggendorff 2, 247 – Erste Ausgabe dieser Einführung<br />
in die Physik. Musschenbroek st<strong>am</strong>mte aus einer F<strong>am</strong>ilie von Herstellern<br />
physikalischer Instrumente und war Schüler von ’sGravesande.<br />
Physik – ’sGravesande, Willem Jacob: Physices elementa<br />
mathematica, experimentis confirmata. Sive Introductio ad<br />
philosophi<strong>am</strong> Newtonian<strong>am</strong>. 3. erweiterte Ausgabe. 2 Bde.<br />
Leiden, Langerak, Verbeek 1742. 4°. 2 Bll., LXXXVIII, 572<br />
pp.; pp. 573–1073, (43 pp.) Index. 127 Faltkupfer. Zeitgenössisches<br />
Leder. Über 5 echte Bünde. Gestochenes Titel-<br />
schildchen. Schnitt angestaubt. Im 1. Band einzelne Blatt mit<br />
schwachem alten Feuchtigkeitsrand; im 2. Band die ersten<br />
Lagen etwas mehr. Sonst sehr sauberes und weißes Papier.<br />
Gelenke und Rücken an Kopf und Fuß fachgerecht aufgearbeitet.<br />
Im ganzen ansprechende Reihe. 2.400,–<br />
DSB 5, 510; Ebert 1, 705; Poggendorff 1, 944 – Ausgabe letzter Hand. Groß<br />
angelegtes Werk zur Physik im frühen 18. Jahrhundert, opulent und sehr anschaulich<br />
illustriert. ’sGravesande war mit Newton befreundet und ein wichtiger<br />
Verfechter seiner Ideen.<br />
Videokunst – Paik, N<strong>am</strong> June: Technische Zeichnung auf<br />
Papier in Tusche mit zwei kolorierten Flächen und eigenhändigem<br />
Kommentar auf chinesisch. [Düsseldorf] 1978. Querformat<br />
ca. 20×30 cm. Einfach gefaltet. Rechter Rand etwas<br />
vergilbt. Sonst gut. 1.500,–<br />
Der Videokünstler und Komponist hatte eine Professur an der Düsseldorfer<br />
Kunstakademie von 1979 an bis 1986 inne. Das Blatt zusätzlich mit eigenhändiger<br />
Einladung an einen Freund aus Düsseldorf „… Ich freue mich auf<br />
26.04.1979 uns wieder zu sehen. Ich hoffe daß Ihr alle ganzen F<strong>am</strong>ielien zus<strong>am</strong>men<br />
zu uns sein werden. Die Magnolie blüht schon für uns. dein [June]<br />
June“. Mit einem Aufkleber der d<strong>am</strong>aligen Bundespost „Rufnummer. Neu!“.<br />
Teufelsanbetung –<br />
Frank, Rudolf: Scheich<br />
Adi, der grosse Heilige<br />
der Jezidis. Dissertation,<br />
Erlangen. Kirchhain<br />
N.-L, Schmersow 1911.<br />
8°. 2 Bll., 134 pp. Heftstreifen.<br />
Staubrand. Die<br />
letzten 2 Blatt mit alten<br />
Knitterspuren. Gutes Exemplar.<br />
280,–<br />
Gesuchtes Werk<br />
45
Stand 42 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Held Payerstr. 8<br />
70184 Stuttgart<br />
Tel.: +49 (0)711 626032<br />
Reisen – Völkerkunde – Aussereuropäische Kunst<br />
Textilien – Kleidung – Mode – Tracht – Schmuck<br />
Besuche nach Vereinbarung<br />
Afrika – Fritsch, Gustav. Drei Jahre in Süd-Afrika. Reiseskizzen<br />
nach Notizen des Tagebuchs zus<strong>am</strong>mengestellt. Breslau,<br />
Hirt, 1868. Mit 1 gefalteten, tls. farb. Kartentafel, 24 (7 farb.,<br />
lithographierten) Tafeln u. 51 Illustr. im Text. XVI, 416 S. Gr.<br />
8°. HLdr. der Zeit, der Rücken goldgeprägt. Der Einband berieben<br />
u. beschabt, die Kanten stärker, Ecken u. Kanten tls.<br />
leicht bestoßen. Stempel a. d. Titel, 1 Blatt mit papierbedingtem<br />
Loch im weißen Rand, stockfleckig, auf zwei Abbildungen<br />
erhielt je ein Afrikaner ein lila „Baströckchen“. 900,–<br />
Embacher 121; Gay 3024bis; Henze II, 295; Mendelsohn I,575. Fritsch betrieb<br />
vorwiegend anthropologisch-ethnographische und zoologische Studien. So gilt<br />
das Werk als das erste bedeuts<strong>am</strong>e wissenschaftliche Werk über die Eingeborenen<br />
Südafrikas.<br />
Färben – Hermbstädt, Sigismund Friedrich. Grundriß der<br />
Färbekunst oder allgemeine theoretische und praktische Anleitung<br />
zur rationellen Ausübung der Wollen- Seiden- Baumwollen-<br />
und Leinenfärberey; so wie der d<strong>am</strong>it in Verbindung<br />
stehenden Kunst, Zeuge zu drucken und zu bleichen. Nach<br />
physikalisch-chemischen Grundsätzen und als Leitfaden zu<br />
dem Unterrichte der inländischen Kattun-Fabrikanten, Färber<br />
und Bleicher auf allerhöchsten Befehl entworfen. Zweyte<br />
durchaus verbesserte und vermehrte Ausgabe. Erster vorbereitender<br />
Theil und zweyter Theil. Berlin/Stettin, Nicolai,<br />
1807. XVIII, 414 S.; 1 w. Bl., 230 S., S. III-X (nachgebundenes<br />
Inhaltsverzeichnis). Marmorierter Pappband der Zeit, dieser<br />
fleckig, berieben und bestoßen, das Rückengelenk tls. etwas<br />
defekt. Der Schnitt fleckig. Papierbedingt leicht gebräunt und<br />
mit kleinen Löchern oder Fehlstellen im Rand, im Eck tls.<br />
etwas geknickt, stellenweise wasserrandig, einige Blatt mit<br />
winzigem Wurmgang im Rand. 350,–<br />
Färben – Macquer (Pierre Joseph). Die Kunst der Seidenfärberey.<br />
(Erlangen u. a. 1764). Mit 6 gefalteten Tafeln und<br />
4 Zierstücken. (1 w. Bl.), S. 271–368, (1 Bl.). Gr. 8°. Marmorierter<br />
Pappband mit goldgeprägtem Lederdeckelschild.<br />
Dreiseitiger Farbschnitt. An den Kapitalen etwas defekt. Pa-<br />
46<br />
Hobrecker – Rundfunk-Struwwelpeter<br />
Fax: +49 (0)711 628798<br />
E-Mail: antiquariat-held@t-online.de<br />
www.antiquariat-held.de<br />
pierbedingt gebräunt, gelegentlich gering fleckig, sonst gutes<br />
Exemplar. Aus: Schauplatz der Künste und Handwerke, oder<br />
vollständige Beschreibung derselben. 280,–<br />
Färben – Trommsdorff, Johann Bartholmä. Allgemeines<br />
theoretisches und praktisches Handbuch der Färbekunst oder<br />
Anleitung zur gründlichen Ausübung der Wollen-, Seiden-,<br />
Baumwollen- und Leinenfärberei, so wie der Kunst, Zeuge<br />
zu drucken und zu bleichen. Zum Unterricht für Kattundrucker,<br />
Färber und Bleicher. Dritter Band. Praktischer Theil.<br />
Bleichkunst, Blau- und Schwarzfärberei, und Blau- und<br />
Schwarzdruck. Vierter Band. Praktischer Theil. Roth- und<br />
Gelbfärberei. Fünfter und letzter Band. Praktischer Theil. Topische<br />
Färbung der baumwollenen, wollenen, leinenen und<br />
seidenen Zeuche, oder so genannter Farbendruck. Gotha,<br />
Henning, 1816/1819/1820. Mit 4 gefalteten Kupfertafeln, 2<br />
Kupfern auf einer Falttafel u. 2 Kupfertafeln. VIII, 314 S. u. 3<br />
Bl. (Anz.); VIII, 270 S.; XIV, 306 S. Kl. 8°. Marmorierter Pappband<br />
der Zeit mit Rückenschild. Der Einband minimal berieben<br />
u. bestoßen. Dreiseitiger Farbschnitt, dieser tls. etwas<br />
fleckig. Stellenweise etwas stockfleckig u. im Eck vereinzelt<br />
minimal geknickt, drei Blatt mit handschriftlichen Anmerkungen<br />
von alter Hand, die Tafeln tls. nicht mehr korrekt<br />
gefaltet und im Rand mit unbedeutenden Fehlstellen, sonst<br />
gutes Exemplar. 520,–<br />
Die Bände 1 u. 2 Präparativer Teil (1. Physische und chemische Grundsätze der<br />
Färbekunst / 2. Färbematerialien – Waarenkund) erschienen 1814/15.<br />
Fotografie – Sébah & Joaillier. Souvenir de Constantinople.<br />
(Constantinople), Sébah & Joaillier, um 1890. Mit 40<br />
eingesteckten Fotos (ca. 12×17,9 cm) in 20 Bl., sowie 6 lose<br />
beigelegte Fotos des gleichen Formats u. 2 gefaltete Fotos (ca.<br />
21×27 cm). Quer Gr. 8°. Dekoratives, goldgeprägtes OLn.<br />
Die Ecken minimal berieben u. bestoßen. Die Blattränder tls.<br />
etwas fleckig. 1.800,–<br />
Die meisten Fotos mit Nummerierung, Titel u. Signatur in der Platte, die beiden<br />
großen Fotos rückseitig mit Atelier- u. Museumsstempel.
Kometen – Rudolph, Daniel Gottlob. Untersuchung der<br />
Frage, Ob man Ursache habe sich vor Kometen zu fürchten?<br />
Leipzig, Lankischens Buchhandlung, 1760. Mit 3 Majuskeln<br />
und 5 Zierstücken. 4 Bl., 124 S. u. 2 Bl. Kl. 8°. Neuer Pappband.<br />
Wenige Blatt etwas fleckig, gegen Ende tls. wasserrandig<br />
und mit kleinen Wurmlöchern, die äußersten Ecken vereinzelt<br />
geknickt bzw. mit winzigen Fehlstellen, sonst gutes<br />
Exemplar. 280,–<br />
Mode – Reiset, le Comte de. Modes et usages au temps<br />
de Marie-Antoinette. Livre-journal de mad<strong>am</strong>e Eloffe, marchande<br />
de modes, couturière lingère ordinaire de la reine et<br />
des d<strong>am</strong>es de sa cour. 2 Bände. Paris, Firmin-Didot, 1885. Mit<br />
1 Plantafel, ca. 112 farb., meist handcolorierten Illustr. auf<br />
73 (1 doppels., 1 gefalteten = 2) Tafeln, 6 montierten Photoglyptien<br />
auf Tafeln, 31 Tafeln, sowie ca. 30 Illustr. u. Zierstücken<br />
im Text. 2 Bl., 483 S., 1 Bl. (Errata), 1 w. Bl. bzw. 2<br />
Bl., 540 S., 8 Bl. (Musikstück) zwischengebunden u. 2 Bl. 4°.<br />
Dekorative OHLdrbde. mit reicher Goldprägung. Goldschnitt.<br />
Einbände stellenweise berieben u. etwas beschabt. Ecken tls.<br />
bestoßen, die Tafeln mit den montierten Abb. im Rand leicht<br />
gewellt. Bd. I: 2 Blatt wenig verklebt, 2 Blatt schwach angerändert,<br />
die gefaltete Tafel mit kleinem Randeinriß, sonst<br />
gutes und nahezu fleckenfreies Exemplar. 450,–<br />
Colas 1533; Hiler 269; Lipperheide Fb 63. Bd. I: 1787–1790; Bd. II: 1790–1793.<br />
Les <strong>am</strong>ies de la reine. – La reine à la concièrgerie. – Sa mort. Die Tafeln in<br />
verschiedenen Techniken (Stiche, Lithographien, Heliographüren, Radierung)<br />
überwiegend mit hübsch colorierten Modedarstellungen, vor allem Hüten, daneben<br />
einige Portraits, Kutschen u. Schlitten, Einrichtungsgegenstände, Stadtu.<br />
Gebäudeansichten. Bei dem beigebundenen Musikstück handelt es sich um<br />
„La Mort de Marie-Antoinette. Pièce de Clavecin“ von Dussek.<br />
Schmuck – Barraud. Des Bagues a toutes les époques et en<br />
particulier de l’anneau des évèques et des abbés. Paris/Caen,<br />
Derache/Hardel, 1864. Mit 37 (8 mehrtlg.) Illustr. (1 w. Bl.),<br />
S. 3–228, 2 w. Bl. (u. 1 w. Bl.). Gr. 8°. Halbleinenband der<br />
Zeit mit Buntpapierbezügen, Rücken u. Rückenschild goldgeprägt.<br />
Der Einband etwas fleckig, berieben u. bestoßen.<br />
Der Originaleinband beigebunden, dieser angestaubt u. mit<br />
kleinem Defekt. Unbeschnitten. Etwas fleckig u. im Eck tls.<br />
leicht geknickt, ein Blatt mit Riß im weißen Rand, ein Blatt<br />
mit handschriftlicher Korrektur. 280,–<br />
Struwwelpeteriaden – Hobrecker, Karl. Rundfunk-Struwwelpeter.<br />
Erfindung und Text von Karl Hobrecker. Zeichnung<br />
nach H. Hoffmann von M. Avierinós. Oldenburg, Stalling,<br />
1926. Leporello mit 12 farb. illustr. Blatt. Kl. 8°. Farb. illustr.<br />
OPbd., dieser etwas berieben und bestoßen. Der vordere<br />
Deckel ganz gering fleckig, der hintere Deckel mit kleiner<br />
Krakelei, sonst gutes Exemplar. 1.000,–<br />
Textilkunst – Karabacek, Joseph. Die persische Nadelmalerei<br />
Susandschird. Ein Beitrag zur Entwicklungs-Geschichte<br />
der Tapisserie de Haute Lisse. Mit Zugrundelegung eines<br />
aufgefundenen Wandteppichs nach morgenländischen Quellen<br />
dargestellt. Leipzig, Seemann, 1881. Mit 2 (1 gefalteten,<br />
teilkolorierten) Tafeln u. ca. 30 Illustr. 2 Bl., VIII, 208 S.<br />
Kl. 4°. HLdr. der Zeit. Goldgeprägter Rücken. Dreiseitiger<br />
marmorierter Schnitt. Der Einband berieben, bestoßen u.<br />
etwas fleckig. Innen sauberes, nahezu fleckenfreies Exemplar.<br />
600,–<br />
Creswell 1166; Enay/Azadi 308; Lipp. Yb 27; O’Bannon 2684. Zum Autor vgl.<br />
Fück 254. Selten.<br />
Trachten – Hottenroth, Friedrich. Deutsche Volkstrachten<br />
– städtische und ländliche – vom XVI. Jahrhundert an bis<br />
zum Anfange des XIX. Jahrhunderts (bis um die Mitte des<br />
XIX. Jahrhunderts (Bände 2 u. 3)). 3 Bände. Frankfurt, Keller,<br />
1898/1900/1902. Mit 144 farb. Tafeln sowie 215 Illustr.<br />
u. Schnitten. VII, 233 S.; VIII, 218 S. u. 1 Bl.; IX, 244 S.<br />
u. 1 Bl. Farb. gemustertes OLn. mit Deckel- und Rückenprägung.<br />
Farbschnitt. Nahezu fleckenfrei. Band 3: An den<br />
Kapitalen tls. durchgehend leicht bestoßen, sonst gute Exemplare.<br />
360,–<br />
Band 1: Volkstrachten aus Süd- und Südwest-Deutschland; Band 2: Volkstrachten<br />
aus West- und Nordwest-Deutschland; Band 3: Volkstrachten aus<br />
Nord- und Nordost-Deutschland sowie aus Deutsch-Böhmen. Beschrieben<br />
werden auch die Trachten aus Elsass-Lothringen, der deutschen Schweiz und<br />
den Niederlanden.<br />
Trachten – (Jessen, Heinrich). Trachten aus Alt-H<strong>am</strong>burg.<br />
(H<strong>am</strong>burg, Berendsohn, um 1850/60). Mit 50 colorierten,<br />
tls. eiweißgehöhten, meist lithografierten Tafeln. Gold- und<br />
schwarzgeprägtes OLn. Marmorierter Schnitt. Der Einband<br />
gering fleckig, etwas berieben und bestoßen, <strong>am</strong> oberen Kapital<br />
minimal defekt. Buchhändlermarke, Exlibris und N<strong>am</strong>e<br />
auf dem Vorsatz, dieser tls. gebrochen, stellenweise etwas<br />
knapp beschnitten und gering fleckig, sonst gutes Exemplar.<br />
380,–<br />
Lipperheide Dfl 9.<br />
Trachten – Müller, Elisabeth. Le Monde en Est<strong>am</strong>pes. Types<br />
et Costumes des principaux Peuples de l’Univers. Lithographiés<br />
par J. Bocquin d’après les dessins de MM. Leloir et<br />
Fossey. Paris, Bédelet, o. J. Mit 24 colorierten lithographischen<br />
Tafeln, sowie 17 Illustr., Zierstücken u. Majuskeln. 1<br />
w. Bl., 51 S. u. 1 w. Bl. Goldgepr. HLdr. Dreiseitiger Goldschnitt.<br />
Ecken u. Kanten tls. bestoßen u. berieben. Fleckig,<br />
stellenweise kleine Randeinrisse, kleine Fehlstellen im Rand<br />
u. geknickt. 580,–<br />
Sébah & Joaillier. Souvenir de Constantinople.<br />
47
Stand 40<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Horst Herkner<br />
Hofbuchhandlung Löwenberg<br />
Spezialgebiet: Fotobücher und Zeitschriften, Originalfotos,<br />
Fotopostkarten, Nachlaßbearbeitung und -archivierung;<br />
illustrierte Werke (19. u. 20. Jahrhundert).<br />
48<br />
Theater / Film<br />
Ferdinand Marian (Fotograf:<br />
anonym). schwarz-weiß<br />
Originalfoto, mit einer handschriftlichen<br />
Widmung Marians<br />
für Hans-Robert Bortfeldt; [40er<br />
J.], 28×21,5 cm. Zustand: An<br />
den Ecken geringe Stoßspuren<br />
u. kleinere Knickspuren in den<br />
Randbereichen, sonst gut erhalten<br />
Exemplar. – 480,–<br />
Ferdinand Marian, eigentlich Ferdinand<br />
Haschkowetz (geb. 14. August 1902 in Wien; gest. bei einem Autounfall <strong>am</strong><br />
9. August 1946 bei München), war ein österreichischer Schauspieler. Als verführerischer<br />
Don Pedro an der Seite Zarah Leanders wurde Ferdinand Marian<br />
zum deutschen Frauenschwarm der späten 1930er Jahre. Diese Popularität<br />
beim weiblichen Publikum ausnutzend, wurde ihm von den nationalsozialistischen<br />
Entscheidungsträgern die Übernahme der Hauptrolle im antijüdischen<br />
NS-Propagandafilm Jud Süß angetragen. Nach Kriegsende 1945 lebte er zuletzt<br />
in Freising. Wegen seiner Mitwirkung an Jud Süß war ihm die Schauspieltätigkeit<br />
untersagt. – Dieser großformatige schwarz-weiß-Foto ist mit einer<br />
handschriftlichen Widmung für Hans-Robert Bortfeldt (1905–1955) versehen.<br />
Bortfeldt war nach Theaterjahren in seiner Heimatstadt H<strong>am</strong>burg bis zum<br />
Kriegsende (das er bei fiktiven Filmprojekten in Italien erlebte) bei der UFA als<br />
Regisseur u. Dr<strong>am</strong>aturg. Er baute anschließend das Nationaltheater in Weimar<br />
als erstes deutsches Theater wieder auf. Mit der DEFA-Gründung wurde er als<br />
Chefdr<strong>am</strong>aturg nach Berlin berufen. Er starb bereits 1955.<br />
Stefan Moses: Eröffnung<br />
Nationaltheater Weimar /<br />
Eggerat übergibt den Schlüssel.<br />
schwarz-weiß Originalfoto<br />
mit Fotografenstempel auf der<br />
Rückseite. [1948], 23,4×16,6<br />
cm, schwarz-weiß Originalphoto.<br />
Zustand: An den Ecken<br />
geringe Stoßspuren u. kleinere<br />
Knickspuren in den Randbereichen<br />
– rückseitig kleine Klebereste<br />
in den Ecken. – 350,–<br />
Es handelt sich um eine frühe Arbeit<br />
von Stefan Moses (geb. 29. August 1928 in Liegnitz, Schlesien), der später<br />
als STERN-Fotograf weltbekannt wurde. Nach einer Fotografen-Ausbildung in<br />
Breslau war Stefan Moses kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs als Theaterfotograf<br />
<strong>am</strong> Nationaltheater in Weimar tätig. Seit 1950 lebt er in München.<br />
– Dieses schwarz-weiß-Foto ist rückseitig mit dem Fotografenstempel versehen<br />
und der handschriftlichen Notiz zum Motiv. Auf dem Bild übergibt Werner<br />
Eggerat, Schriftsteller und 1. Ministerpräsident Thüringens, Hans-Robert Bortfeldt<br />
den symbolischen Schlüssel zur Neueröffnung des Hauses im Jahr 1948.<br />
Versandantiquariat und Kunsthandel,<br />
Berliner Str. 5,<br />
16775 Löwenberger Land – OT Löwenberg<br />
Tel. 033094–71920 / mobil 0172 3034965<br />
eMail: info@bibliotheksmuseum.de<br />
Homepage: www. bibliotheksmuseum.de<br />
L. Feininger: Heilwig von Freeden.<br />
schwarz-weiß Original-Fotoabzug,<br />
auf der Vorderseite mit Bleistift<br />
signiert. [Frühe 30er Jahre],<br />
13,8×8,5 cm. Zustand: Gut und sauber.<br />
350,–<br />
Zugeschrieben Theodore L[ux] Feininger (geb.<br />
11. Juni 1910 in Berlin; gest. 7. Juli 2011 in C<strong>am</strong>bridge,<br />
Massachusetts; jüngster Sohn von Lynonel<br />
Feininger; Photograph u. Maler). – Heilwig<br />
von Freesen (geb. ca. 1915) war die Tochter des<br />
Oberregierungsrats im Reichsinnenministerium<br />
(Auswanderungs<strong>am</strong>t) Hermann von Freesen<br />
(1883–1968). – Das Foto st<strong>am</strong>mt aus dem Nachlaß<br />
des Regisseurs Hans-Robert Bortfeldt (1905–1955), möglicherweise aus der<br />
Zeit seiner Tätigkeit bei der UFA.<br />
DDR-Fotografie<br />
Jürgen Graetz: Prenzlauer<br />
Berg, Schliemannstraße – 1972,<br />
35×27,5 cm, schwarz-weiß-Originalfoto<br />
verso mit Fotografensignatur.<br />
Gut erhaltener<br />
Fotografen-Abzug. – 600,–<br />
Jürgen Graetz (geb. 1943) gehört mit<br />
seinen Fotografien zu den interessantesten<br />
Chronisten der DDR. In zahlreichen<br />
Ausstellungen – u. a. Schloß Rheinsberg<br />
(2009), Gut Zernikow (2011), Internat.<br />
Photofestival im südfranzösischen Arles<br />
(2011) – wurden sein Bilder gezeigt.<br />
Kulturelles Leben<br />
Ortsverein Zehlendorf: Zur Erinnerung an die Jubiläums<br />
Gartenbau Ausstellung 1911. – Lederband mit 5 Tafeln<br />
mit montierten Originalfotos, jeweils 16,8×23 cm.<br />
– Berlin-Zehlendorf:, 1911, 26,5×34,5 cm Lederband mit<br />
silbernen Titelprägedruck. Zustand: Gut erhaltenes Exemplar;<br />
der Ledereinband in den Randbereichen etwas berieben.<br />
120,–<br />
Erstaunlich aufwendig produzierter<br />
Prachtband mit<br />
fünf eindrucksvollen Aufnahmen:<br />
Innenaufnahme<br />
mit Teich und Wasserfall,<br />
Garten mit Teich u. Fontäne,<br />
Gartenteich, Garten mit<br />
Kunstobjekten, eingedeckter<br />
Dinner-Saal mit reichem Blumenschmuck.
Fotoalben (Militär)<br />
Dienstbesprechung<br />
Chef KFZ.-Dienst im<br />
MFNV, 17.06.1986,<br />
Dienststelle K<strong>am</strong>enz PF<br />
26 257. – (Fotoalbum<br />
mit montierten Texten<br />
und Fotos). 1986, m.<br />
17 s-w Fotos, 12×18<br />
cm. – Zustand: schönes<br />
sauberes Exemplar /<br />
Unikat. 100,–<br />
Eine für die DDR-Armee (NVA) typische Dokumentation mit 17 montierten<br />
Fotos jeweils 12×18 cm. – Die Dienstbesprechung fand im GST Kreisbildungszentrum<br />
´Otto Leupold´statt; gezeigt werden auch Werkstatteinrichtungen und<br />
einige technische Teile.<br />
Zur Erinnerung an Ihre Kfz-Werkstatt. – (Fotoalbum<br />
mit montierten Texten und Fotos). Züllsdorf: 1981, m. 17 s-w<br />
Fotos, 12×18 cm, Kunstleder Schmuck-Fotoalbum. – Zustand:<br />
schönes sauberes Exemplar / Unikat. – 120,–<br />
Untertitel: Von den Armeeangehörigen und Zivilbeschäftigten der Einheit Bieder.,<br />
Züllsdorf, den 10. Juli 1981. – Eine NVA-typische Dokumentation mit 38<br />
montierten Fotos meist 6,8×10 cm. – Zu sehen: Bau durch die Angehörigen<br />
der Truppe und die Inbetriebnahmen; Subotnik, Appelle, Fahrzeuge, Einweihung<br />
<strong>am</strong> 27.5.1981 …<br />
Fotobuch-Klassiker<br />
Ann u. Jürgen Wilde<br />
(Hg.): Albert Renger-Patzsch:<br />
Ruhrgebiet-Landschaften<br />
1927–1935. Köln: DuMont,<br />
1982, 176 S., m. s-w Abb.,<br />
29,8×25,8 cm, OLeinen mit<br />
Schutzumschlag im Pappschuber.<br />
Zustand: Schönes sauberes<br />
Exemplar. 120,–<br />
Fototechnik / Bildsysteme<br />
Stereo-Betrachter<br />
mit 30 Stereo-Fotokartons<br />
der Firma Keystone<br />
View Company<br />
(New York, London,<br />
Berlin). Zustand: Gut<br />
erhaltenes Exemplar,<br />
nur kleinere Gebrauchsspuren.<br />
140,–<br />
Foto-Motive: Salzgewinnung, Weinernte in Californien, Bewässerung in Peru,<br />
Mumie in Ägypten, Schweizer Alpenaufgang, Tabak-Ernte in Cuba, Gummi-Gewinnung<br />
in Brasilien … – die Karten sind mit deutschem Textaufdruck.<br />
Illustrierte Werke<br />
Deutsches Kolonialblatt<br />
– Amtsblatt für die Schutzgebiete<br />
in Afrika und der<br />
Südsee. – Konvolut mit den<br />
Jahrgängen 1899, 1900,<br />
1901, 1902, 1903, 1905, 1915,<br />
1916. 1.600,–<br />
Bibliothekshalbleinenbände mit jeweils<br />
400–800 Seiten und zahlreichen<br />
(photograph.) Abbildungen und teils<br />
großformatigen gefalteten Karten,<br />
diese meist ungelesen. – Zwei Einbände<br />
stark beschädigt, sonst gute Exemplare<br />
aus einer wissenschaftlichen<br />
Bibliothek, mit nur äußeren Mängeln<br />
– innen in der Regel sehr sauber.<br />
L’Illustration – 9 Halbjahresbände 1914–1918: 1914 (Vol. 2);<br />
1915 (Vols. 1+2), 1916 (Vols. 1+2), 1917 (Vols 1+2), 1918<br />
(Vol. 2). Paris: je Halbjahresband ca. 600 S., 9 prächtige Halblederbände<br />
(Privatbindung eines Schloßbesitzers). Zustand:<br />
Schöne saubere Bände, nur gelegentlich geringe Kratzer oder<br />
Abrieb. 1.200,–<br />
Fast komplett bietet dieses französische Zeitschriften-Konvolut einen Blick auf<br />
die Zeit des 1. Weltkriegs und die europäische Politik aus französischer Sicht.<br />
Die Top-Illustratoren und Autoren der Zeit sind darin vertreten.<br />
49
Stand 53<br />
Inlibris, Gilhofer Nfg. GmbH<br />
Wertvolle Bücher und Autographen<br />
Kotte Autographs GmbH<br />
Autographen · Handschriften · Nachlässe<br />
Luther, Martin, Theologe und Reformator (1483–1546).<br />
Eigenh. Brief mit U. („Martinus“). [Veste Coburg], „feria<br />
quinta post Eq[uinoctium] autumni“ [= 15. IX.] 1530.<br />
Lateinische Handschrift auf Papier. 1½ SS. Folio. Mit Siegelspur<br />
und Adresse. 350.000,–<br />
Großer, wichtiger Brief Luthers an seinen engsten Vertrauten, geschrieben in<br />
der kritischen Situation wenige Wochen nach Zurückweisung der Confessio<br />
Augustana durch die römische Kirche auf dem Augsburger Reichstag. Das<br />
Schreiben bildet Luthers Schlußwort an Philipp Melanchthon in Augsburg,<br />
wo dieser und seine Wittenberger Mitstreiter sich – in Vertretung für den geächteten<br />
Luther – bemüht hatten, den protestantischen Glauben reichsrechtlich<br />
anerkennen lassen. Luther hatte seine Freunde bis Coburg begleitet, an<br />
die südlichste Grenze des sächsischen Territoriums, und blieb von der Veste<br />
aus mit seinen Gefährten auf dem Reichstag in regem Briefkontakt, wobei er<br />
Melanchthons Kompromißbereitschaft mit Skepsis registrierte. Die „Confessio<br />
Augustana“, an deren Ausarbeitung Melanchthon den größten persönlichen<br />
Anteil hatte, war <strong>am</strong> 25. Juni 1530 übergeben worden; die katholischen Theologen<br />
Eck und Faber hatten <strong>am</strong> 3. August mit der „Confutatio Augustana“ repliziert.<br />
„Am 30. August brachen die Lutheraner die Verhandlungen des kleinen<br />
Ausschusses ab. Es sollten keine Zugeständnisse mehr gemacht werden. Die<br />
von Melanchthon getragene Verhandlungspolitik hatte zu keinem Resultat geführt<br />
[…] Melanchthon sah mit Bangen einem möglichen bewaffneten Konflikt<br />
entgegen“ (Brecht, 390 f.). Mitte September legte Melanchthon gerade letzte<br />
Hand an seine „Augsburger Apologie“, welche die „Confessio“ verteidigen und<br />
die „Confutatio“ widerlegen sollte – doch der Reichstag neigte sich dem Ende<br />
zu, und Luther, der genug hatte von Ecks „nichtigen Sophistereien“ („Eccius<br />
& adversarii hoc futili cavillo caus<strong>am</strong> fatigant“) und sich seine Gefährten aus<br />
der letztlich unmöglichen Augsburger Situation dringend zurückwünschte,<br />
gebot diplomatisch Einhalt. In seiner Biographie des Reformators paraphrasiert<br />
Martin Brecht diesen wesentlichen, mit kraftvollen Bibelzitaten argumentativ<br />
unterfütterten Brief: Die Freunde hätten „das Bekenntnis abgelegt, Frieden<br />
angeboten, dem Kaiser Gehors<strong>am</strong> erwiesen, Unrecht und Schmähungen auf<br />
sich genommen und sich d<strong>am</strong>it als treue Glieder Christi erwiesen, die sich<br />
ihres Dienstes nicht zu schämen brauchten und auf Erlösung hoffen durften.<br />
50<br />
„Tu vermis es“<br />
Rathausstraße 19<br />
1010 Wien, Österreich<br />
Telefon +43 (0)1 409 61 90 0<br />
Fax +43 (0)1 409 61 90 9<br />
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Internet: www.autographenhandlung.de<br />
Das Angebot, mit dem Kurprinzen heimzureisen, schlug er aus. Er wollte auf<br />
die Freunde aus Augsburg warten“ (ebd., 391). Obwohl das Wetter stürmt,<br />
scheint Luther selbst einen Augenblick der Entspannung nach den Monaten<br />
des Ringens zu erleben; er vermutet, daß „die Winde, welche jetzt selbst das<br />
Schloß erbeben machen und nun draußen brausen, in meinem Kopfe gewesen<br />
sind und mir einmal wieder in den Kopf zurückkehren werden.“ Zur gelösten<br />
Stimmung in diesem Schreiben passt Luthers Bericht von einem besonderen<br />
Geschenk des Kurprinzen Johann Friedrich: Ein goldener Siegelring mit der<br />
Lutherrose, deren Gestalt und Symbolik Luther erst kurz zuvor, in einem nicht<br />
minder berühmten Coburger Brief an Lazarus Spengler vom 8. Juli, für die<br />
Nachwelt geschildert hatte. Indes hatte der Kurprinz, von Luthers Leibesfülle<br />
falsch auf seinen Fingerumfang schließend, den Ring zu weit bemessen, so<br />
daß er dem Beschenkten sofort vom Daumen zur Erde fiel. Luther interpretiert<br />
die Episode, sie wolle ihm zeigen, dass er nun einmal nicht geboren sei,<br />
Gold zu tragen („ut viderem non esse me natum auro gestando“). Mit ebenso<br />
derbem wie bibelfestem Humor (Psalm 22,7) habe der Fürst kommentiert: „Du<br />
bist eben ein Wurm und kein Mensch; dem Faber oder dem Eck sollte man ihn<br />
schenken – dir würden Blei oder ein Seil besser stehen, oder gleich ein Strick<br />
um den Hals!“ („Tu vermis es, [et non homo]; Fabro & Eccio debebat donari,<br />
tibi plumbum seu restis [potius con]veniebat, aut funis in gutture“). – Früh aus<br />
einer S<strong>am</strong>mlung herausgeschnitten, dadurch etwas Beschnitt <strong>am</strong> linken Rand<br />
(der Text der vollbeschriebenen Rectoseite unversehrt; Verlust der Zeilenenden<br />
verso). Kl. Faltenschäden restauriert; leicht gebräunt und etwas fleckig.<br />
Noch 1934 im Besitz des Heinrich von Hymmen auf Haus Unterbach/Erkrath;<br />
von der Weimarer Ausgabe nach Fotografie ediert. Die F<strong>am</strong>ilie trat klar für<br />
die evangelische Sache ein: während der Zeit des Nationalsozialismus stellte<br />
Heinrich seine Burg der illegalen Bekennenden Gemeinde für Gottesdienste<br />
zur Verfügung; der Theologe Johannes Hymmen war ab 1936 Vizepräsident<br />
des Evangelischen Oberkirchenrats. Der bedeutendste Lutherbrief im Handel<br />
seit Luthers Vermächtnisbrief von 1518 an die Wittenberger Freunde (2010<br />
durch uns verkauft), zugleich auch der einzige je in den Handel gelangte Brief<br />
Luthers an Melanchthon.<br />
Luther, Werke: Krit. GA, Briefe V (Weimar, 1934), Nr. 1719 (S. 621–624).<br />
Chyträus 289. Buddeus 204. Schütze II, 188. De Wette IV, 164. Enders VIII, 258.<br />
Martin Brecht, Martin Luther II: Ordnung und Abgrenzung der Reformation,<br />
1521–1532 (Stuttgart, 1986), S. 391.
52<br />
Das seltenste aller Werke des Inquisitors und Autors des berüchtigten Hexenh<strong>am</strong>mers<br />
Im zeitgenössischen Einband und aus dem Besitz eines Mitstreiters des Verfassers,<br />
des böhmischen Ketzerjägers Jan Vodnansky<br />
Das einzig bekannte Exemplar des Erstdrucks der ersten Ausgabe<br />
Institoris, Heinrich (Heinrich Kr<strong>am</strong>er). Sancte Roma[n]e<br />
eccl[esi]e fidei defe[n]sio[n]is p[ro]pungnaculu[m] [!] Adversus<br />
walde[n]sium seu Pickardorum heresim Certas germanie<br />
Bohemieq[ue] naciones in odium cleri ac enervacione[m]<br />
ecclesiastice potestatis virnlenta [!] co[n]tagio[n]e<br />
sparsi[m] inficientis […]. Olmütz, Conrad Baumgarten,<br />
20. IV. 1501. 128 Bll. (Lagenschlüssel: a–b 8 , c–d 6 , e 4 , f 6 , g 4 ,<br />
h–p 6 , q 4 , r–x 6 , y 4 ; Paginierung: [Titel], iii, v, iiii, v–ix, v, xiii,<br />
xii, [2 Bll.], xiiii, xvi–xliii, xlvii, xlv–cvii, cix–cxxviii), so<br />
komplett. Mit halbseitigem Titelholzschnitt, ganzseitigem<br />
Holzschnitt verso, großer Holzschnittinitiale und Druckermarke<br />
<strong>am</strong> Schluß (alle zeitgenössisch rot ankoloriert) sowie<br />
zahlreichen Fleuronee- und Lombardinitialen in rot und<br />
grün, darunter fünf Figureninitialen. Durchgehend rubriziert.<br />
Gotischer Stempelband der Zeit: dunkelbraunes Leder über<br />
Holzdeckeln; das große Mittelfeld dicht mit verschränktem<br />
Rautengerank gefüllt; <strong>am</strong> Hinterdeckel die Ecken mit denselben<br />
Spangenstempeln verziert. Ziselierte Schließenhaften<br />
aus Messing vorhanden. Folio (220×315 mm). 85.000,–<br />
Erste Ausgabe dieser gegen die Böhmischen Brüder gerichteten Polemik des<br />
Hexenh<strong>am</strong>mer-Verfassers, ein „Bollwerk des Glaubens der Heiligen Römischen<br />
Kirche gegen die Häresie der Waldenser und Pikarden“. Von größter Seltenheit:<br />
vorliegend der bislang nicht nachgewiesene Erstdruck der ersten Ausgabe mit<br />
noch minimal abweichendem Titelwortlaut; alle anderen nachweisbaren Exemplare<br />
mit diesem Druckjahr (drei über OCLC, eines in der Wiss. Bibliothek<br />
Olmütz, eines in der BSB) besitzen, wie auch die zweite Ausgabe von 1502,<br />
einen abweichenden Titel, in dem das – zumal satzfehlerhafte – „Bollwerk“ in<br />
ein „Schutzschild“ verändert wurde („Sancte Romane ecclesie fidei defensionis<br />
clippeum adversus waldensium seu pickardorum heresim, certas Germanie<br />
Bohemieque nationes in odium cleri ac enervatione ecclesiatice potestatis virulenta<br />
contagione sparsim inficientes“). Lagenschlüssel und Paginierung im<br />
Detail abweichend von den Angaben im OCLC. Insbesondere das kopfstehende<br />
„u“ in „virulenta“ (hier stattdessen: „virnlenta“), das in den anderen Ausgaben<br />
verbessert ist, weist der hier vorliegenden Variante die Priorität zu. – Im<br />
Jahre 1500, 15 Jahre nach der Erstveröffentlichung seines „Hexenh<strong>am</strong>mers“,<br />
war Institoris „von Papst Alexander VI. zum Nuntius und Inquisitor für Böhmen<br />
und Mähren bestellt worden, wo er gegen Ketzer, Zauberer und Hexen<br />
vorgehen sollte“ (Tschacher). In vorliegender Schrift, seinem letzten publizierten<br />
Werk, „beruft er sich nochmals gegen die Verneiner des Hexenwesens<br />
auf seine früheren Hexenpredigten und den ‚tractatus mallei maleficarum‘. Die<br />
böhmischen Waldenser hätten sich nicht allein zahlreicher Irrlehren schuldig<br />
gemacht, sondern auch die Hexenprozesse als unrechtmäßig bezeichnet.<br />
Symptomatischerweise betrachtete Kr<strong>am</strong>er die Häresien der Waldenser und<br />
Hexen in seiner letzten K<strong>am</strong>pfschrift als gemeins<strong>am</strong>e Vorboten der nahenden<br />
Apokalypse“ (ebda.). Der Inquisitor, der sich rühmte, nicht weniger als 200<br />
Hexen persönlich auf den Scheiterhaufen gebracht zu haben, widmet sich<br />
neben den bereits genannten Häresien auch ausführlich anderen Irrlehren: so<br />
findet sich auf fol. 86 ff. ein Kapitel „De origine legis machometice“. – Eines<br />
der umfangreichsten und drucktechnisch aufwendigsten Erzeugnisse aus der<br />
Presse des deutschen Wanderdruckers Konrad Baumgarten, der zwischen 1498<br />
und 1509 in Danzig, Olmütz, Breslau und Frankfurt an der Oder wirkte. Die<br />
Paginierung wie stets außerordentlich verworren (s. o.); von der ges<strong>am</strong>ten<br />
Lage a trägt nur ein Blatt eine Signatur, nämlich das zweite, das fälschlich als<br />
„aiii “ gezählt wird (darin mit allen zugänglichen Vergleichsexemplaren übereinstimmend).<br />
In unserem Exemplar ist die Zählung der ersten vier Blätter<br />
darum auch von zeitgenössischer Hand in roter Tinte zu ai–iv korrigiert. – Exemplar<br />
aus dem Besitz des streitbaren böhmischen Franziskaners Johannes<br />
Aquensis, 1502 selbst Verfasser einer Polemik gegen die „Pikarden“, mit seinen<br />
Marginalien und seinem eigenh. Besitzvermerk <strong>am</strong> Titel. „Johannes Aquensis,<br />
tschechisch Jan Vodnansky, ist, obwohl er zu den engagiertesten katholischen<br />
Publizisten Böhmens um die Wende vom Mittelalter zur Reformationszeit gehört,<br />
von der Wissenschaft bislang kaum beachtet worden. Um 1460 in dem<br />
als kalixtinisch geltenden Vodhany (ca. 30 km nordwestlich Budweis) geboren,<br />
wurde er von seinem Vater zum geistlichen Stand bestimmt und besuchte seit<br />
1473 die Schule bei der Heinrichskirche in Prag und anschließend daselbst<br />
die Universität. Nach dem Erwerb des Bakkalaureats (1480) wurde er Angehöriger<br />
des Franziskanerordens von der Observanz und schwang sich zu<br />
einem Wortführer gegen Utraquisten, Begarden, Waldenser, Böhmische Brüder<br />
und andere Ketzer auf. Nach 1534 verlieren sich seine Spuren […] Von<br />
seinen Werken, die im einzelnen noch kaum von der Forschung untersucht<br />
und ausgewertet worden sind, sich aber durch eine merkwürdige Mischung<br />
voll Gelehrs<strong>am</strong>keit, kämpferischer Dialektik, Phantasie und Leichtgläubigkeit<br />
auszuzeichnen scheinen, sind die meisten lediglich handschriftlich überliefert,<br />
nur wenige sind gedruckt, einige dürften verlorengegangen sein oder noch der<br />
Entdeckung harren“ (Dietrich Kurze, Märkische Waldenser und Böhmische<br />
Brüder. Zur brandenburgischen Ketzergeschichte und ihrer Nachwirkung im<br />
15. und 16. Jh., in: H. Beumann [Hg.], Fs. für Walter Schlesinger II [Köln<br />
1974], S. 456–502, hier: 480). Erstes und letztes Blatt etwas fleckig und angeschmutzt,<br />
gelegentlich minimal wasserrandig, sonst sehr sauber und kaum<br />
gebräunt. Im ganzen hervorragendes Exemplar im zeitgenössischen, ersten<br />
Einband; die verwendeten Einzelstempel nicht bei Kyriss oder Schunke, die<br />
Schließenhaften mit Marienanruf („MARIA AVE“). Innen durchgehend sauber<br />
rubriziert; die figurierten Initialen zeigen Drachen, Fabelwesen sowie den<br />
bärtigen Kopf eines alten Mannes. – Von größter Seltenheit, die vorliegende<br />
erste Ausgabe auf dt. und internationalen Auktionen nicht nachweisbar. Das<br />
letzte Exemplar irgendeiner Ausgabe im Handel war das aus der S<strong>am</strong>mlung<br />
Broxbourne (zweite Ausgabe von 1502: Sotheby’s, 8. V. 1978, lot 408, an Breslauer).<br />
Hier nun – im zeitgenössischen Einband und aus dem Besitz eines<br />
Mitstreiters des Verfassers – das einzig bekannte Exemplar des bislang auch<br />
über Bibliothekskataloge nicht nachweisbaren Erstdrucks der ersten Ausgabe.<br />
Nicht in VD 16 oder ISTC. Vgl. Panzer VII, 486, 1. Vgl. OCLC 22369397.<br />
Zibrt III, 5181. Isaac 14475. Werner Tschacher, Art. Kr<strong>am</strong>er, Heinrich (Henricus<br />
Institoris), in: Lex. zur Geschichte der Hexenverfolgung, hg. von G. Gersmann,<br />
K. Moeller u. J.-M. Schmidt (historicum.net, ).
Bernhard, Thomas, österreichischer Schriftsteller (1931–<br />
1989). Das Ges<strong>am</strong>twerk in Erstdrucken und Widmungsexemplaren.<br />
Versch. Orte, 1954–1989. Fotografien, Widmungsexemplare,<br />
Erstdrucke und Erstausgaben. Zus. 142<br />
Nrn. 25.000,–<br />
Das Ges<strong>am</strong>twerk in 121 Erstdrucken und 15 Widmungsexemplaren, dabei fünf<br />
Portrait-Fotografien (von Fritz Kleinhans, Otto Breicha, Brigitte Friedrich und<br />
54<br />
„Für Hilde meine absolut exzellente Besucherin“<br />
Alfred Winter) und ein Albumblatt, signiert im Akademietheater. – Die S<strong>am</strong>mlung<br />
umfaßt alle Buchausgaben in Erstausgabe sowie die unselbständigen<br />
Erstdrucke in Zeitschriften und Anthologien, darin mehrere schöne Widmungen,<br />
etwa an Hilde Spiel (in „Ein Kind“: „Für Hilde meine absolut exzellente<br />
Besucherin <strong>am</strong> 8. 9. 82 Nathal Thomas“) und Maria Blöcker (in „Amras“).<br />
Herausragend ferner die hochseltenen Privatdrucke „Psalm“ (1960) und „Die<br />
Irren/Die Häftlinge“ (1962), in nur 150 bzw. 120 Exemplaren erschienen und<br />
nie in den Handel gelangt. – Detaillierte Verlistung auf Anfrage.<br />
WG² 1–67 (selbständige Drucke).
Stand 46 Graphikantiquariat Koenitz Markt 1 / Altes Rathaus · 04109 Leipzig<br />
Tel.: +49 (0)341 2111024<br />
Fax: +49 (0)341 2111025<br />
Vier Geschäfte in Leipzig und Dresden:<br />
Kunst auf Papier aller Art und jeder Zeit · Buchantiquariat ·<br />
Galerie für Kunst des 20. Jahrhunderts · Rahmenwerkstatt<br />
Lavater, Johann Caspar (1741–1801): Physiognomische<br />
Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und<br />
Menschenliebe. 4 Bde. Leipzig u. Winterthur, Weidmanns<br />
Erben & Reich u. Heinrich Steiner & Compagnie. 1775–78.<br />
Gr.-4°. 7.500,–<br />
Mit 4 gestochenen Titelvignetten, 341 Kupfertafeln und 490 Textkupfern von<br />
und nach n<strong>am</strong>haften Kupferstechern der Zeit, u.a. Chodowiecki, Lips, Berger,<br />
Schellenberg, Fueßli, Nußbiegel. Vollständige Ausgabe des Hauptwerks von<br />
Johann Caspar Lavater, schweizerischer Pfarrer und Philosoph der Aufklärung,<br />
in dem er seine physiognomischen Theorien an Porträts meist zeitgenössischer<br />
oder historischer Figuren erläutert, darunter u.a. diverse römische<br />
Kaiser, Cicero, Homer, Sokrates, sowie bedeutenden Persönlichkeiten des 18.<br />
Jahrhunderts, z.B. Goethe, Herder, Friedrich II., wodurch das Werk ein wichtiges<br />
Zeugnis der Geisteshaltung seiner Zeit darstellt. Mit seinen Erkenntnissen<br />
zur Physiognomik trug Lavater wesentlich zur Popularität des Schattenrisses in<br />
der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Deutschland bei. – Halblederbände<br />
der Zeit mit Rückenvergoldung, farbigen Rückenschildern und Kleisterpapierbezug.<br />
Sauberes Exemplar, nur vereinzelt etwas fleckig, guter Ges<strong>am</strong>tzustand.<br />
Balkan: Geographische General Karte der Gränzen zwischen<br />
denen dreyen Kaiserthümern und ihren […] Veränderungen<br />
vom Jahr 1718 bis heutigen Tags oder Kriegs schauplatz<br />
gegenwärtigen Kriegs. Grenz- und flächenkolorierter<br />
Kupferstich von François Joseph Maire (1738 – um 1800),<br />
Wien, 1788. Von 3 Platten gedruckt und zus<strong>am</strong>mengesetzt.<br />
72×153 cm. 450,–<br />
Karte zum Russisch-Österreichisch-Türkischen Krieg mit dem Gebiet zwischen<br />
Wien, der Ostküste des Schwarzen Meeres, nördlicher Ägäis und der Adriaküste.<br />
Seltene „2te Auflage vermehrt mit 150 der merkwürtigsten Oerter“ mit<br />
zwei kolorierten Titelkartuschen (dt., frz.) in den linken Ecken sowie Kartusche<br />
mit Erklärungen (frz.) und Meilenzeiger rechts. – Gerollt, alt eingefaltet,<br />
dort z.T. eingerissen, Hinterlegungen. An drei Stellen braunfleckig.<br />
56<br />
Messetelefon: +49 (0)163 2613274<br />
E-Mail: email@graphikantiquariat-koenitz.de<br />
Internet: www.graphikantiquariat-koenitz.de<br />
Architektur: Haenel, Oswald (1842–1911). „Einfache Villen<br />
und Landhäuser. Eine S<strong>am</strong>mlung von interessanten ausgeführten<br />
Bauten und originellen Entwürfen n<strong>am</strong>hafter Architekten<br />
des In- und Auslandes“. Lieferungen 1–4. Dresden,<br />
Gilbers’sche Königl. Hof-Verlagsbuchhandlung, o.J. (um<br />
1900). 60 Photolithographien und Lichtdrucke in 4 Pappmappen.<br />
Gr. 2º. 600,–<br />
Der Dresdner Architekt Oswald Haenel studierte 1865–69 an der Dresdner<br />
Kunstakademie, bevor er 1872–82 mit Bruno Ad<strong>am</strong> in einem Architekturbüro<br />
vorwiegend im Stil der Neorenaissance arbeitete. Ab 1876 Mitglied, später<br />
Vorsitzender des Dresdener Architektenvereins. Das vorliegende Mappenwerk<br />
stellt ein umfassendes Zeugnis der Baukunst um die Jahrhundertwende dar. –<br />
Mappen zeigen z.T. starke Nutzungsspuren. Blätter selbst nur im Randbereich<br />
minimal bestoßen, angeschmutzt oder fleckig.<br />
Karikatur: Bilderbogen für Jung und Alt. Lithographie,<br />
1831. 35,3×43,5 cm (Blatt). 180,–<br />
Satirische Blatt zum Jahr 1831. Oben Justitia mit verbundenen Augen, das<br />
Schwert in der rechten, die aus dem Gleichgewicht geratene Waage in der linken<br />
Hand. Darunter führt ein Harlekin die Vertreter des Volkes dem Publikum<br />
vor. An den Seiten weitere Spottbilder, u.a. „Congregationsjagd“, „Religionsfreyheit“,<br />
„Die sieben Schwaben“, „Freyheit der Meinung“, „Pressfreyheit“.<br />
– Blatt vor allem in Randbereich knickspurig und braunfleckig. Gefaltet gewesen.<br />
Läsuren im Rand. Druck etwas flau. Insges<strong>am</strong>t ansprechendes Blatt,<br />
selten.<br />
Krähwinkel und seine Bürger. S<strong>am</strong>mlung aus 60 losen Blättern,<br />
überwiegend kolorierte Lithographien, Radierungen,<br />
Kupferstiche. Verleger u.a. F. C<strong>am</strong>pe, Nürnberg; J.F. Kaiser,<br />
Graz; Künstler u.a. C.G.H. Geißler, Wunder. 12,1×17,8 cm<br />
bis 24,5×39,7 cm (Blattmaße). 2.400,–
Umfangreiche S<strong>am</strong>mlung karikierender Darstellungen zum fiktiven Ort<br />
Krähwinkel und dessen spießbürgerlich-einfältigen Einwohnern. Krähwinkel<br />
als Sinnbild des kleinstädtischen Philistertums war in der Biedermeierzeit<br />
Zielscheibe von Spott und Witz. Die unerschöpflichen Möglichkeiten der bildnerischen<br />
Umsetzung dieser Gesellschaftssatire zeigt sich in den pointierten<br />
Graphiken, wenn beispielsweise die Krähwinkler buchstäblich mit der Tür<br />
ins Haus fallen oder unter dem Pantoffel stehen. – Erhaltungszustand der<br />
einzelnen Blätter unterschiedlich, z.T. beschnitten, mitunter gebräunt und<br />
fleckig, im Randbereich geknickt oder eingerissen, wenige andere mit Montage-Rückständen.<br />
Moreau de la Sarthe, Jacques-Louis (1771–1826). „Naturgeschichte<br />
des Weibes. Ein Handbuch für Ärzte und gebildete<br />
Leser und Leserinnen aus allen Klassen“. Bearbeitet v. D.<br />
Rink u. Johann Karl Friedrich Leune. Leipzig, Hinrichs, 1810.<br />
Bd 4 (von 4). 270 S., 1 Bl. Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem<br />
Rückentitel auf zweifarbigen Rückenschildern;<br />
Buntpapierbezug. Kl. 8º. 90,–<br />
Aus dem Inhalt: „Von dem Verhalten des Weibes bei der Schwangerschaft,<br />
[…] bei und nach der Geburt, […] bei dem Säugungsgeschäft, […] in Betreff<br />
der Bewegung, Empfindung und Ausübung der höheren Geistesverrichtungen,<br />
[…] Von der Erhaltung und Erhöhung der körperlichen Schönheit des Weibes“.<br />
– Einband mit Gebrauchsspuren, v.a. Ecken und Buntpapier berieben. Titel<br />
braunfleckig; ansonsten guter Erhaltungszustand.<br />
Napoleon-Karikatur: Le cri géneral. C’est boufe la balle.<br />
Altkolorierte Umrissradierung, anonym; unten rechts bezeichnet<br />
„Déposé à la Direction général“, um 1815. Ca.<br />
23×26 cm (Platte), 24,2×27,5 cm (Blatt). 90,–<br />
Seltene Karikatur des französischen Generals Pierre Augustin Hullin (1758–<br />
1841), der den Spitzn<strong>am</strong>en „Bouffe la balle“ (dt. „Vielfraß“) trug. Dargestellt<br />
ist der voluminöse Mann im gemächlichen Schritt mit einem Brief in der Hand,<br />
auf dem „A Napoléon très pressé“ (dt. „An Napoleon – eilig!“) steht. Zwei<br />
Passantinnen zeigen mit dem Finger auf ihn und rufen „C’est lui, il fuit. C’est<br />
boufe la balle.“ (dt. „Das ist er, er flieht. Das ist der Vielfraß.“). – Blatt im<br />
Randbereich minimal gebräunt, insges<strong>am</strong>t schönes Exemplar von frischem<br />
Kolorit. Verso Reste einer vormaligen Montierung.<br />
Pitaval, Der neue. Eine S<strong>am</strong>mlung der interessantesten Criminalgeschichten<br />
aller Länder aus älterer und neuerer Zeit.<br />
Hrsg. v. J.E. Hitzig u. W. Häring. Verschiedene Aufl., 60 Bde.<br />
Leipzig, Brockhaus, 1842–90. Mit 1 (statt 3?) lithogr. Tafeln.<br />
Halbleder d.Z. (27), Leinwand (23) u. Halbleinwand mit Rückenschild.<br />
8º. 3.800,–<br />
Meist in erster Ausgabe, nur zwei Bde. in zweiter Aufl. Herausgeber waren<br />
die Berliner Juristen Julius Eduard Hitzig (1780–1849) und Wilhelm Häring<br />
(1798–1871, Pseudonym Willibald Alexis). Enthält etwa 600 dokumentarerzählerische<br />
Darstellungen von Kriminalfällen, die nach Justizakten oder anderen<br />
Überlieferungen für ein breites Publikum bearbeitet wurden, das sich für<br />
die sozialen, psychologischen und historischen Hintergründe der Kriminalfälle<br />
interessierte und spannend-lehrreiche Lektüre suchte. Behandelt werden die<br />
Ermordung Abrah<strong>am</strong> Lincolns, August von Kotzebues, Johann Jakob Winckelmanns,<br />
Hexenprozesse u.v.m. – Vortitel und Vorsätze gestempelt. Wenige Bll.<br />
lose. Nur wenige Bde. etwas wasserfleckig oder gebräunt. Hldr.-Bde. stärker<br />
berieben und etwas bestoßen. Die übrigen Bde. schlicht gebunden.<br />
Trachten: Neu-eröffnetes Amphitheatrum, Worinnen Aus<br />
dem gantzen Europa Alle Nationen Nach ihrem Habit, in<br />
saubern Figuren repräsentiret. „Anbey Die Länder nach<br />
ihrer Situation, Climate, Fruchtbarkeit, Inclanation und Beschaffenheit<br />
der Einwohner, Religion, vornehmsten Städten,<br />
Ertz-Bisthuemer, Universitaeten, Vestungen, Commercien,<br />
Macht, Staats-Interesse, Regierungs-Form, Raritaeten, Muentzen<br />
und Praetensionibus […]“. Erfurt, Johann Michael Funcke,<br />
1722. II + 68 Bll. mit 55 Holzschnitten (zwei Vignetten,<br />
53 Nationalitätendarstellungen). M<strong>am</strong>orpapier-Pappband mit<br />
goldgeprägtem Rückentitel (Mitte 19. Jh.; neu aufgebunden<br />
im 20. Jh.). 4º. 900,–<br />
Umfangreiches Trachtenbuch sowie Landeskunde und Sittenbild der europäischen<br />
Nationen im frühen 18. Jh. – Einband mit Gebrauchsspuren und Abrieb<br />
an den Kanten. Blätter durchgängig etwas gebräunt und z.T. gering fleckig.<br />
Ecken teilweise geknickt. Auf den letzten 10 Seiten mittig Wurmfraßlöcher.<br />
Gut erhaltenes Exemplar.<br />
57
Stand 5 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Kretzer –<br />
Bibliotheca Theologica<br />
Theologie – Reformation – Pietismus<br />
58<br />
Aus einer umfangreichen S<strong>am</strong>mlung zur Herrnhuter<br />
Brüdergemeine bieten wir an:<br />
Herrnhuter St<strong>am</strong>mbuch des Johannes Gottlob Hark, Niesky<br />
1784 – Barby 1802. 182 unpag. Bll. mit 116 Einträgen, darunter<br />
Friedrich Schleiermacher, Jakob Friedrich Fries und<br />
Johann Herman Mankel. Mit einem Titelaquarell von C.<br />
von Ungern-Sternberg (Fels mit Aufschrift „Der Freundschaft<br />
gewidmet“), einer runden aquarellierten Vignette (Kinder<br />
in antiken Gewändern mit Blumenkränzen vor klassizistischem<br />
Post<strong>am</strong>ent), einem blattgroßen Aquarell „Gegend um<br />
Rom“ von O. von Ungern-Sternberg, einer farbigen Buntstiftzeichnung<br />
von L. Wilhadus Fabricius (Küstenlandschaft mit<br />
Fischern in einem Nachen) und einem feinen Aquarell des<br />
englischen Portraitmalers John Jackson im Format 6×8 cm<br />
(Cottage in Hügellandschaft mit rastenden Gästen und spielendem<br />
Kind, s. Abb.). Quer-8° (19×12 cm), Gefl<strong>am</strong>mter<br />
brauner Lederband der Zeit mit floraler Rückenvergoldung,<br />
floralen Deckenrahmen, Stehkantenvergoldung, Marmorpapiervorsätzen<br />
u. rot gefärbtem Schnitt. 4.500,–<br />
St<strong>am</strong>mbuch eines Eleven des Pädagogiums in Niesky und des Seminariums in<br />
Barby, Schulen der Herrnhuter Brüder-Unität; als solches faszinierendes Zeugnis<br />
aus zwei der wirkungsmächtigsten Bildungsinstitute des ausgehenden 18.<br />
Jahrhunderts, zugleich Beleg für die internationale Bedeutung der Brüdergemeine.<br />
Mit Einträgen von Friedrich Schleiermacher, Jakob Friedrich Fries, Otto<br />
von Ungern-Sternberg, John Jackson, Heinrich-Ludwig zu Dohna, Friedrich<br />
Christian Quandt, Johan Herman Mankel (Vorfahre des Kriminalautors Henning<br />
Mankell) u.v.a.m., darunter viele Nachfahren von Missionarsf<strong>am</strong>ilien aus<br />
aller Welt sowie Mitglieder des deutschen und baltischen Adels. Wesentlich<br />
ausführlichere Beschreibung auf Anfrage.<br />
Alter Kirchweg 23 a · 35274 Kirchhain<br />
Tel.: +49 (0)6422 898119<br />
Messetel.: +49 (0)176 42026320<br />
Fax: +49 (0)6422 8997034<br />
E-Mail: bibliotheca-theologica@gmx.de<br />
Internet: www.bibliotheca-theologica.de<br />
Haven, Jens, Johann Baptist von Albertini, Marianne von<br />
Watteville u. a.: S<strong>am</strong>mlung von Herrnhuter-Poesien. Manuskript<br />
in Buchform. O. O. [Herrnhut] um 1795. 44 unpag.<br />
S., davon 40 in sauberer deutscher Schrift beschrieben.<br />
8° (18×11 cm). 2 geheftete Lagen mit zeitgenössischem<br />
Umschlag aus schönem, rot-ockergelb gestreiftem Buntpapier.<br />
780,–<br />
Handschriftliche, von einem ungenannten Mitglied der Herrnhuter Brüder-Unität<br />
angelegte S<strong>am</strong>mlung von Trauergedichten, Gesängen, Fest- und Casualpoesien<br />
prominenter Verfasser aus dem Kreis der Gemeinde, darunter eine nicht<br />
publizierte Dichtung des ersten Labrador-Missionars Jens Haven vor seiner<br />
Ankunft bei den Inuit auf Neufundland <strong>am</strong> 3. September 1764. – In dieser<br />
Mischung reizendes Dokument zu spiritueller Gemeindefrömmigkeit und der<br />
missionarischen Exploration Nord<strong>am</strong>erikas.<br />
Martin Brodersen – Ankunft im Himmel. Klandestines<br />
Gedichtmanuskript. O. O., um 1785. 15 in deutscher Schrift<br />
beschriebene Seiten, (1) weiße Seite. 8° (18×11,5 cm). Ungeheftete,<br />
einfach gefaltete Blätter. 850,–<br />
Anonymes Manuskript eines humoristisch-blasphemischen Spottgedichts über<br />
die Ankunft des Herrnhuter Missionars Martin Brodersen im Himmel, offenbar<br />
aus dem engstem Umfeld Friedrich Schleiermachers. – Außergewöhnliche,<br />
skandalträchtige Dichtung; als solche authentisches Dokument einer ungeschönten<br />
Innenansicht der Brüdergemeinde. – Der dänischstämmige Martin<br />
Brodersen (1718–1803), Held des Gedichts, war Missionar des ‚Brüdergartens‘<br />
in der dänischen Kolonie Tranquebar (heute Tharang<strong>am</strong>badi, Südostindien).<br />
Er verlebte seinen Ruhestand in Herrnhut, wo er den Eleven des Pädagogiums<br />
in Niesky und den Mitgliedern des geheimem ‚philosophischen Clubs‘<br />
um Schleiermacher, Albertini und Okeley bekannt geworden sein dürfte. Die<br />
freidenkerisch-satirische, herrnhut-untypische Tendenz des Gedichts deutet<br />
auf eine Herkunft des Manuskripts aus diesem Umfeld hin: Nach seinem Tode<br />
begehrt Brodersen Einlaß in den Himmel. Petrus will den selbstbewusst auftretenden<br />
Missionar, der sich als vorbildlichen Herrnhuter Bruder bezeichnet<br />
und seine Heldentaten in Tranquebar und der Gemeinde wortreich mit starkem<br />
dänischem Akzent schildert, aber nicht einlassen: „Acoluthie, Herrnhutherey<br />
/ das ist im Himmel einerley“. Erst nach dem Auftreten des Altbischofs und<br />
Liederdichters Christian Gregor, der Brodersen zu etwas mehr Demut rät, darf<br />
dieser nach halb geheuchelter Abbitte in den Himmel hinein: „Hätt ich den<br />
Vers nur gleich gebracht / Ihn hätt mir früher aufgemacht“. – Das Gedicht ist<br />
vom Verfasser „seinem Freunde Fr. v. T.“ gewidmet (wohl der junge Friedrich<br />
Ludwig von Tschirschky, 1769–1829, Mitschüler und Freund Friedrich Schleiermachers<br />
in Niesky).<br />
Wöchentliche Nachrichten aus der U.A.C. [Unitäts-Aeltesten-Conferenz]<br />
in Gnadenfrey [später: Herrnhut / Berthelsdorf].<br />
1. Jan. 1789–31. Dez. 1792. Manuskript in Buchform.<br />
O. O. [Gnadenfrei / Herrnhut / Berthelsdorf] 1789–1792.<br />
480 eng beschr. Bll. 8° (19×12 cm). Hellblauer Interims-Pappband<br />
der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel in<br />
Tinte. 1.800,–<br />
Manuskript eines ungenannten Schreibers; wahrscheinlich protokollarische<br />
Auftragsarbeit für das Direktorium der Herrnhuter Brüderschaft, als solche<br />
möglicherweise Unikat. – Saubere deutsche Schrift auf feingeripptem, dün-
nem Schreibpapier. – Die Unitätsältestenkonferenz bildete zwischen zwei<br />
Generalsynoden die Oberaufsicht über die weltweite Brüder-Gemeinde; ihre<br />
Beschlüsse waren bestimmend für deren innere und äußere Aktivitäten und<br />
wurden in wöchentlichen Protokollen dokumentiert. – Die vorliegende Handschrift<br />
ist ein lückenloser (möglicherweise einzig authentisch erhaltener?) Bericht<br />
zu vier Jahren Konferenz-Arbeit. – Mit einer Fülle von Informationen zu<br />
alltäglichen und außergewöhnlichen Ereignissen in der Brüderunität und den<br />
Ländern der Mission, zu Organisations-, Finanz- und Personalfragen, An- und<br />
Abreisen, theologischen Konflikten, Correspondenzen, Publikationen („…daß<br />
nun zu Ostern die Indianer Missions-Geschichte aus der Presse kommen, und<br />
zu haben seyn wird“), Hochzeiten und Todesfällen unter Nennung zahlreicher,<br />
teils prominenter N<strong>am</strong>en. Es werden Reisevorbereitungen, Friedensschlüsse<br />
mit den Indianern, Expeditionen nach Grönland, Gemeinegründungen in<br />
Schottland und Irland, die Rückkehr des Labrador-Schiffes nach London,<br />
furchtbare Verhältnisse auf den Nikobaren, Erkrankungen der Missionare auf<br />
J<strong>am</strong>aica, das Eintreffen der Bekehrungs-Diarien von den westindischen Inseln<br />
und ein Beinahe-Schiffbruch im Kattegat ebenso gemeldet wie die Losungen<br />
des Tages, Chormusiken und gemeinschaftliche Andachten. – Besonders die<br />
unermüdliche Reise- und Missionstätigkeit der Herrnhuter Brüder nimmt in<br />
den Notizen einen breiten Raum ein und belegt in hervorragender Weise den<br />
weitreichenden Umfang der dokumentierten Aktivitäten bei der Erschliessung<br />
fremder Länder und Völker sowie den d<strong>am</strong>it verbundenen kulturellen<br />
Austausch. – Ganz außergewöhnliche, materialreiche theologie- und kulturgeschichtliche<br />
Quelle, die Einsicht in Innenleben und Außenwirkung einer<br />
der facettenreichsten religiösen Bewegungen des 18. Jahrhunderts gewährt.<br />
Klingsohr, Johann August und Jacob van Vleck: Catalogus<br />
der seit der Restitution der Brüderkirche ordinirten Brüder<br />
nebst denen zu Diaconissen eingesegneten Schwestern, und<br />
denen zur Acoluthie angenommenen Geschwistern. Manuskript<br />
in Buchform. O. O. u. J. [um 1800, abgeschlossen um<br />
1835]. (70) Bll., davon die meisten in alter Tinte beschrieben.<br />
8° (21×13 cm). Marmorierter brauner Lederband d. Zt. mit<br />
dezenter Fileten-Blindprägung auf Decken und Rücken u. rot<br />
gesprenkeltem Schnitt. 750,–<br />
Unikales Dokument eines ungenannten Schreibers zur Personalgeschichte der<br />
Herrnhuter Brüdergemeine, wohl Auftragsarbeit der Unitäts-Direktion für die<br />
nord<strong>am</strong>erikanische Gemeinde. Aus bemerkenswerter Provenienz: Ursprünglich<br />
im Besitz von J.A. Klingsohr (1746–98), Pastor der Brüdergemeinde<br />
in Bethlehem/Pennsylvania, danach in der Bibliothek des dortigen Kirchenmusikers<br />
und Schulleiters Jacob van Vleck (1751–1831), später Bischof der<br />
‚Moravians‘. Schließlich Eigentum von Johann Daniel Anders, Bischof der<br />
Brüdergemeinde in Herrnhut (1771–1847) und Direktions-Präses der <strong>am</strong>erikanischen<br />
Provinz. – Enthält ausführliche Listen der Episcopi (angefangen bei<br />
David Nitschmann & „Ludovicus“ = Zinzendorf), Coepiscopi, Seniores und<br />
Conseniores, Presbyteri, Diaconi und Diaconissae, Acoluthi und Acoluthae in<br />
einer ausdrucksvollen, starken Schrift, die 1810 abbricht und durch filigranere<br />
Eintragungen, offenbar von der Hand van Vlecks, bis in die 1820er Jahre fortgeführt<br />
wurde. – Die Liste der genannten Personen ist ein „Who-is-who“ der<br />
Brüdergemeinde von den Anfängen bis ins frühe 19. Jahrhundert.<br />
[Zinzendorf, Nikolaus Ludwig Graf von]: Eines abermahligen<br />
Versuchs zur Übersetzung der Historischen Bücher [und<br />
der Lehr- und Prophetischen Bücher] Neuen Test<strong>am</strong>ents Unsers<br />
HErrn JESU Christi aus dem Original, Erste Probe. 2 Tle.<br />
in 1 Bd. Büdingen, Joh. Christoph Stöhr 1739. Titel, (4), 324<br />
Seiten; Titel, (4), 245, (2 weiße), (16) Seiten. Mit 2 gestoch.<br />
Titelkupfern von C.H. Müller u. 2 Titelvignetten sowie div.<br />
Kopfstücken u. Textvignetten in Holzschnitt. 8° (17×10 cm).<br />
Brauner Lederband d. Zt. mit dezenter Fileten-Blindprägung<br />
<strong>am</strong> Rücken, blindgeprägten Kassetten auf beiden Decken<br />
sowie rot gefärbtem Schnitt. 2.400,–<br />
Seltener erster Versuch Zinzendorfs einer Neuübersetzung des Neuen Test<strong>am</strong>ents<br />
aus dem Griechischen, größtenteils auf einer Schiffsreise zur Missions-<br />
niederlassung nach St. Thomas (Jungferninseln) entstanden. – Mit schöner<br />
Widmung des Herrnhuter Bischofs Friedrich von Watteville für den Inuit-Missionar<br />
Johann Schneider, der den Band auf seinen Reisen nach Grönland<br />
und Labrador mitnahm und bis zu seinem Tode in Hoffenthal (Hopedale)<br />
besaß. – Meyer, BHZ A 132. – Darlow/Moule 4235. – Zu Schneider vgl. Cuff,<br />
Encyclopedia of Newfoundland and Labrador V, 98. – Hiller, Moravian Mission<br />
in Labrador, 235.<br />
Bruder Ludewig [Zinzendorf, Nikolaus Ludwig Graf von]:<br />
Pennsylvanische Nachrichten Von dem Reiche Christi / Anno<br />
1742. – B. Ludewigs Wahrer Bericht, De dato Germantown,<br />
den 20. Feb. 1741/2. An seine liebe Teutsche / Und wem es<br />
sonst nützlich zu wissen ist, Wegen Sein und seiner Brüder<br />
Zus<strong>am</strong>menhanges mit Pennsylvania, Zu Prüfung der Zeit<br />
und Umstände ausgefertiget. O. O. u. Vlg. [Büdingen, Johann<br />
Christoph Stöhr] 1742. 191 S., (1) weiße S.. Mit etw.<br />
Buchschmuck in Holzschnitt. 8° (17,5×10 cm). Schlichte<br />
Interims-Kartonage der Zeit. 890,–<br />
Sehr seltene Ausgabe der S<strong>am</strong>mlung von Berichten und Briefen des Gründers<br />
der Herrnhuter Brüder-Gemeine von seiner Missionsreise in Nord<strong>am</strong>erika. –<br />
Meyer, BHZ A 159. – VD18 10358994. – Sabin 106359. – Alden/Landis, European<br />
Americana 742.221. – Zinzendorf k<strong>am</strong> im November 1741 für ein Jahr<br />
nach Nord<strong>am</strong>erika, um die Gemeinden in Pennsylvania (später ‚Bethlehem‘<br />
und ‚Nazareth‘) zu besuchen und unter den Indianern zu missionieren. Er<br />
reiste zu den Delawaren, Irokesen und Mohikanern, wohnte der Taufe der<br />
indianischen ‚Erstlinge‘ bei und predigte in der reformierten Kirche zu Germantown<br />
vor einem gemischten Publikum verschiedener evangelischer Glaubensrichtungen<br />
u. Sekten. „Die urwüchsigen Verhältnisse in den Kolonien und<br />
bei den Indianern inspirierten ihn dazu, in den europäischen Gemeinden eine<br />
zu religiöser Kindlichkeit verklärte Natürlichkeit wiederherstellen zu wollen“<br />
(TRE XXXVI, 691ff.). – Das Erbe der ‚Moravian Church‘ im nordöstlichen Teil<br />
Amerikas ist in seiner Bedeutung bis in die heutige Zeit nicht zu unterschätzen.<br />
Oldendorp, C[hristian] G[eorg] A[ndreas]: Geschichte der<br />
Mission der evangelischen Brüder auf den caraibischen<br />
Inseln S. Thomas, S. Croix und S. Jan. Hrsg. von Johann<br />
Jakob Bossart. 2 Tle. in 1 Bd. Barby, Chr. Fr. Laux / Leipzig,<br />
Weidmanns Erben u. Reich 1777. Titel, (14), 444 S., (4) S.<br />
Nachtrag; (2) weiße S., Titel, 445–1068 S., (46) S. Register,<br />
Druckfehlerverz. und Nachricht an den Buchbinder. Mit 7<br />
mehrfach gefalteten Kupfertafeln (3 Karten von Paul Küffner<br />
und 4 Ansichten von J.G. Sturm und G.P. Nussbiegel nach<br />
Oldendorp) sowie 1 gefalteten Schrifttafel. Titelvignette u.<br />
etw. Buchschmuck in Holzschnitt. 8° (18,5×11,5 cm). Brauner<br />
Halblederband der Zeit auf 5 Bünden mit goldgeprägtem<br />
Rückentitel, dezenter Filetenblindprägung, Lederecken, Kiebitzpapierbezügen<br />
und rot gesprenkeltem Schnitt. 1.150,–<br />
Sehr gutes Exemplar der Herrnhuter Missionsgeschichte auf den westindischen<br />
Inseln; enthält vor allem im ersten Teil neben landeskundlichen und<br />
naturgeschichtlichen Details Auskünfte der Sklaven über ihre Heimat in Afrika,<br />
über Sitten, Kultur und religiöse Traditionen sowie eine gefaltete Tafel mit<br />
einem Wörterverzeichnis in mehr als 20 afrikanischen Sprachen. Die Ansichten<br />
zeigen die Missions-Siedlungen Neu-Herrnhut, Friedensthal und Bethanien,<br />
letzte mit idyllischer Aussicht auf eine Meeresbucht, die Oldendorp, ein<br />
„Liebhaber der Naturgeschichte“, während seiner Expedition in den Jahren<br />
1767/68 genossen haben dürfte. – Meyer, BHZ C 514. – Engelmann, Geographica<br />
II, 194. – Sabin 57152. – ADB XXIV, 264. – Jöcher/Rotermund V, 1034.<br />
Eine Liste der kompletten S<strong>am</strong>mlung<br />
mit ausführlicheren Beschreibungen schicken wir<br />
gerne auf Anfrage.<br />
59
Stand 38<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Daniela Kromp<br />
Unika, Handschriften, Kunst auf Papier, Einbände,<br />
Illustrierte Bücher bis 1930, Kunsthandwerk<br />
60<br />
Biedermeier-Geschmeide<br />
Schmuck – Barthel, Carl Friedrich: [Ohne Titel]. Entwurfszeichnungen<br />
für Schmuckstücke. Wohl München oder Wien,<br />
um 1820. 17 (1 weißes) Bl. Aquarell und Gouache auf bläulichem<br />
Bütten. Marmorierter Pbd. d. Zt. mit 4 Leinen-Verschlussbändern.<br />
18×23 cm. 4.500,–<br />
Enthält 53 sehr sauber und detailliert ausgeführte, meist farbige, teils weißgehöhte<br />
Entwurfszeichnungen sowie eine Skizze zu Broschen, Ohrschmuck,<br />
Kämmen, Nadeln, Ringen, Anhängern, einem Collier und einem Diadem. Auf<br />
dem vorderen Spiegel in Tinte bezeichnet „Carl Friedrich Barthel“. Papier mit<br />
Wasserzeichen Posthorn und Buchstabenfolge „SCHAFH.“ (d.i. Schaffhausen).<br />
Beiliegt ein nach der Zeichnung auf Blatt 7 ausgeführtes Collier: 21 kleinere,<br />
runde bzw. ovale Glieder, verlaufend angeordnet, und ein größeres Mitteloval.<br />
Gelbgold 585 (geprüft), facettierter Carneol und Saatperlen. Länge: 39 cm,<br />
Gewicht: ca. 24 g. Über den entwerfenden Goldschmied C. F. Barthel waren<br />
keine Informationen zu ermitteln. – Einband kaum berieben. Das erste Blatt<br />
geringfügig angestaubt, im hinteren Teil einige Blätter sauber entfernt. Weißhöhung<br />
materialbedingt stellenweise oxydiert (wenig störend). Collier mit<br />
leichten Gebrauchsspuren, Verschluss aus neuerer Zeit. – Insges<strong>am</strong>t bemerkenswert<br />
wohlerhaltene Pretiose. In der Verbindung von Entwurfszeichnung<br />
und danach ausgeführtem Schmuckstück überaus selten.<br />
Preußens nackte Venus<br />
Nudismus – Olga Desmond. Schwertertanz (La danse<br />
aux epées – The sword dance). Berlin, Neue Photographische<br />
Gesellschaft [ca. 1910]. 2 Bl. und 10 aufgezogene Original-Bromsilber-Photographien<br />
von O[tto] Skowraneck, lose<br />
in OHLn.-Flügelmappe. Folio. 880,–<br />
Neun der Aufnahmen zeigen die Künstlerin lediglich mit einem Hüft gürtel<br />
angetan in Tanzposen, eine Aufnahme im Abendkleid. Olga Desmond<br />
(1890–1964) sorgte mit ihren Darbietungen an den sogenannten Berliner<br />
„Schönheit-Abenden“ mehrfach für Skandale. Darüberhinaus wirkte sie<br />
als Stummfilm-Schauspielerin und verfasste eine tanzpädagogische Schrift<br />
(„Rhythmographik“, Leipzig 1919). – Einige Photographien mit leichter Aussilberung<br />
im Randbereich. Unterlagekartons teils minimal fleckig, drei Kartons<br />
Heimeranstraße 63<br />
80339 München<br />
Telefon: +49 (0)89 54047527<br />
Mobiltelefon: +49 (0)157 34399787<br />
E-Mail: daniela.kromp@gmx.de<br />
mit kleinen Randbeschädigungen. Die beiden Textblätter stärker verknittert<br />
und mit mehreren Reparaturstreifen. Mappe angestaubt und leicht berieben.<br />
– Beiliegt: Jörn E. Runge: Olga Desmond – Preußens nackte Venus. Friedland,<br />
Steffen 2009. 180 S. 8°. OPbd. – Biographie mit 120 Abbildungen nach Photographien.<br />
Meistereinband von Jean Knoll – Les Cahiers d´Estienne<br />
No. 29. École Estienne, Paris 1963. Ca. [170] S. Ldr. d. Zt. mit<br />
Schuber. 22,5×28 cm. 3.000,–<br />
Dunkelblauer Maroquineinband von Jean Knoll mit mehrstufigem polychromen<br />
Ledermosaik auf beiden Deckeln. Auf den beiden fliegenden Blättern jeweils<br />
verso mit Bleistift signiert, vorne zusätzlich datiert 65; Spiegel hinten mit<br />
goldgeprägter Stempelsignatur E.1964. Rückentitel in Farbprägung. Vorsätze<br />
aus dunkelblauem Glanzpapier. Kopfgoldschnitt, handgestochene Kapitale,<br />
gefütterter Schuber mit Lederkanten und Buntpapierbezug. Arbeit für Robert<br />
Ranc, den d<strong>am</strong>aligen Direktor des Collège Technique Estienne, wo Jean Knoll<br />
(*1930) ab 1958 als Professor wirkte. Eines von 400 nummerierten Exemplaren.<br />
– An den beanspruchten Stellen wenige winzige Abriebspuren <strong>am</strong> Leder.<br />
Vorsätze etwas unfrisch. Schuber an den Kanten geringfügig berieben. – Abgebildet<br />
im Katalog Französische Einbandkunst (1969), S. 96. Vgl. Fléty, S. 99.
„Ein Frühwerk deutscher Romantik“<br />
Bechstein, Ludwig: Der Sonntag. Gedicht in sechs Gesängen,<br />
nebst sechs Kupfertafeln, erfunden und radirt von Ferdinand<br />
Berthold. Leipzig, Börner [1832]. Titel, 6 Bl., 6 Taf.<br />
Qu.-Imperial-Folio. Blaugraue bedruckte OBrosch. 1.300,–<br />
Auf Vélin, breitrandig und unbeschnitten. Mit sechs Radierungen auf Tafeln<br />
von Ferdinand Berthold (1799–1838). Auf dem vorderen Umschlag Vermerk<br />
von alter Hand in Tinte: St. Erhalten von dem Verfasser Febr. 1833. – „Die<br />
Folge „Der Sonntag“ mit sechs figurenreichen, von den Nazarenern beeinflussten<br />
Zeichnungen zum Gedicht von Ludwig Bechstein ist ein Frühwerk<br />
deutscher Romantik und regte später Ludwig Richter [mit dem Berthold befreundet<br />
war] zu einer gleichn<strong>am</strong>igen Holzschnittfolge an“ (AKL X, S. 68).<br />
Ferdinand Berthold „bekundet (…) den Einfluss von Cornelius, und weiß in<br />
seinen Figurendarstellungen, die teils ins Innere, teils ins Freie verlegt sind,<br />
den romantischen Gehalt in anmutiger Form zum Ausdruck zu bringen“ (Thieme/B<br />
III, S. 493). Der Zyklus entstand in den Jahren 1829–32 und gilt als<br />
Bertholds Hauptwerk. – Broschur-Rücken berieben. Teilweise leicht fleckig<br />
bzw. mit Druckabklatschen. Papier etwas knickspurig. Blätter im Falz teils<br />
eingerissen. – Rümann 94. Andresen I, S. 62.<br />
Botanik – [Herbier]. Ière Partie. Zus<strong>am</strong>mengestellt von<br />
Abbé Charles Antoine Strail für Mad<strong>am</strong>e de Kessel. Magnée<br />
(Wallonie) 1848. 51 Doppelbl. mit getrockneten, unter<br />
schmalen Papierstreifen montierten Pflanzen-Spezimina,<br />
sorgfältig beschriftet und taxiert nach Linnéscher Klassifikation.<br />
Dabei ein hs. Brief Strails an Monsieur de Kessel, datiert<br />
Juni 1848 (2 S.). Lose in marmorierter Pp.-Flügelmappe d. Zt.<br />
mit herzförmigem Deckelschild. 19×24 cm. 1.200,–<br />
Das Herbarium wurde, wie man beiliegendem Schreiben entnehmen kann,<br />
von dem botanisierenden Pfarrer Ch. A. Strail (1808–1893), Gründungsmitglied<br />
der „Société Royale de Botanique de Belgique“, für die Gattin Monsieur<br />
de Kessels angefertigt. Dazu angeregt habe ihn u.a. der Umstand, dass<br />
er derzeit unter getrockneten Kräutern begraben sei und sein Haus einem<br />
Heuschober gleiche („Je suis maintenat enfouie sous une masse d’herbes desséchérs.<br />
Ma petite maison ressemble vraiment à une grenier au foin“). Die<br />
Pflanzen hatte er auf einer Reise ins benachbarte Beaufays ges<strong>am</strong>melt. Der<br />
Abbé publizierte später eine „Florule de Chaudfontaine et de Magnée“ (1863),<br />
sowie ein Standardwerk über die Minzen, für das er in reger Korrespondenz<br />
mit Gleichgesinnten stand und sich aus vielen Teilen Europas Material zusenden<br />
ließ, so etwa von Mitgliedern des „Botanical Exchange Club of the<br />
British Isles“. In seinem Pfarrhaus empfing er Botaniker und Herbaristen, die<br />
im Garten auf eine Ans<strong>am</strong>mlung der seltensten Pflanzenarten stießen. – Nur<br />
Teil 1 (von 2). Blätter gering gebräunt und teils mit kurzen Einrissen im Falz.<br />
Mappe leicht berieben. Insges<strong>am</strong>t sehr frisches und gut erhaltenes Herbarium.<br />
Schönes Zeugnis der kenntnisreichen Beflissenheit und physikotheologischen<br />
Naturbegeisterung des 19. Jahrhunderts.<br />
Allegorie der Dichtkunst<br />
Scheuren, Johann Caspar Nepomuk: Erinnerung (Allegorie<br />
der Dichtkunst). Feder und Aquarell mit Weiß- und Goldhöhung<br />
auf grauem Malkarton. Rechts unten signiert und<br />
datiert: C. Scheuren 1863. Unter Passepartout, verglast und<br />
gerahmt. 15×20 cm (Blatt). 2.900,–<br />
Eine lorbeerbekränzte, anmutig-zarte Frauengestalt in melancholischer Haltung,<br />
mit entblößter Schulter und wehenden Haaren, hält eine Papierrolle mit<br />
dem Schriftzug „Erinnerung“ in der Hand; eine Lyra lehnt an ihrem Körper. Im<br />
Hintergrund zwei aufsteigende Schwäne, vorne ein Rosenstrauch mit Schmetterlingen,<br />
darunterliegend Theatermasken. – Caspar Scheuren (1810–1887)<br />
war Schüler von C. F. Lessing und J. W. Schirmer an der Düsseldorfer Akademie<br />
und seit 1855 Professor dortselbst. Er zählt zu den fruchtbarsten Künstlern<br />
der Spätromantik. Auf dem Gebiet der Aquarellmalerei gelangte er schon früh<br />
zu vollendeter Meisterschaft (vgl. Puvogel, S. [21]). – Leicht angestaubt. Zum<br />
Rand hin stellenweise gering fleckig. – Vgl. auch Vomm S. 194ff. und Thieme/B<br />
XXX, S. 41.<br />
61
Stand 11 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Stefan Krüger<br />
Stefan Krüger<br />
Seltene und wissenschaftliche Bücher. Musikantiquariat<br />
Johannes Tauler (u. Meister Eckart). Predig/fast fruchtbar<br />
zu eim recht christlichen leben. Deren Predigne garnah hi in<br />
disem Buch des halb/theyls meer sind denn in den andern<br />
vorgetruckten büchern etem /die man sid har mit der hilff gottes<br />
funden hat… Basel, Rynmann, 1522. 20, CCCXVIII Bl. Mit<br />
prachtvoller Holzschnittbordüre von Hans Holbein auf dem<br />
Titel und zahlr. Holzschnittinitialen Schweinsldederband d.<br />
Zt. über Holzdeckeln mit Schließen. Folio. 3.500,–<br />
Bis auf die Jahreszahl identisch mit der Ausgabe Basel 1521. Gegenüber der<br />
Erstausgabe von 1498 stark erweitert und um zahlreiche Predigten Meister<br />
Eckarts ergänzt. Einige Predigten sind inzwischen anderen Verfassern zugeschrieben.<br />
Sehr schönes Exemplar.<br />
Musik – R<strong>am</strong>eau, Jean Philippe. Traite de l’Harmonie reduite<br />
a ses principes naturels; divise en quatre livres. Paris<br />
Ballard 1722. . 4 Bll. XXIV. 432 S. 17 S. – angebunden: R<strong>am</strong>eau,<br />
Jean Philippe. Nouveau systeme de musique theorique<br />
ou l’on decouvre le principe de toutes les regles necessaires<br />
a’ la pratique. Paris, Ballard 1726. VIII, 113, (5) S. Mit<br />
2 gefalt. Tabellen. Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild.<br />
4° 3.000,–<br />
Wolffheim I, 956; Hirsch I, 484 bzw. Wolffheim I, 955; Hirsch I, 485. Der<br />
„Traité“, R<strong>am</strong>eaus erste Veröffentlichung, gilt als eines der wichtigsten Werke<br />
der Musiktheorie . Das angebundene Werk ist als nachträgliche Einführung<br />
zum „Traité“ diesem in zahlr. Exemplaren beigefügt. Mit den oft fehlenden<br />
17 S. Supplement. Erstes Titelblatt gebräunt, wenige Bl. mit winzigem Rostfleck,<br />
1 Bl. <strong>am</strong> oberen Rand mit Rasur.. Gutes Exemplar.<br />
Musik – Despauterius, Iohannes (Johannes Spauter) Libellus<br />
ex arte versificatoria – beigebunden: Murmellius, Johannes.<br />
Protrepticus studiosorum poetices. Zus. 56 Bl. Davon auf<br />
10 S. vierstimmige Sätze in Mensuralnotation. Wittenberg,<br />
Georg Rhau 1533. Späterer Pgmt.-Bd. kl8° 3.200,–<br />
62<br />
Auf dem Berlich 26, 50667 Köln<br />
Tel.: +49 (0)221 2585968<br />
Paulinenstraße 15, 4513 Essen<br />
Tel.: +49 (0)201 79879960<br />
E-Mail: antiquariatkrueger@t-online.de<br />
VD16 D 631. Das erste Werk mit Holzschnitt-Titelumrandung. . Zwei häufig<br />
(ohne Noten) aufgelegte, hier zus<strong>am</strong>men gedruckte Schulbüchlein zur antiken<br />
Verskunst. Das besondere unsere Ausgabe sind die vierstimmigen, in<br />
Chorbuchform gedruckten homophonen Sätze, die vermutlich von dem auch<br />
als Musiker seinerzeit berühmten Verleger Georg Rhau selbst st<strong>am</strong>men. Die<br />
antiken Dichtungen sollten also nicht nur skandiert, sondern zur Übung der<br />
Jugend vielmehr gesungen werden. Offenbar erschienen weitere Ausgaben mit<br />
Noten, so im selben Jahr (vielleicht angeregt durch den Wittenberger Druck)<br />
die von der Marburger Universität hrsg. Verslehre des bekannten westfälischen<br />
Humanisten Joahnnes Murmelius mit 4-stimm. Sätzen zu Horazischen Oden<br />
(dort in Partitur) von einem ungenannten Komponisten. (vgl. Kat. Marburger<br />
Frühdrucke, Marburg 1987, Nr. 94 mit ganzs. Abb.) Wie alle frühen Drucke mit<br />
Musik von grosser Seltenheit. Erste Blätter mit geschlossenen kleinen Wurmgängen,<br />
einige Blätter papierbedingt stark gebräunt, teilw. etw. fingerfl.<br />
Emblemata – S<strong>am</strong>bucus, Iohannes. Emblemata et aliquot<br />
nummi antiqui operis…Quarto editio. Cum emendatione &<br />
auctario copioso ipsius auctoris. Antverpen, Plantin 1576.<br />
352 S. Mit Holzschnitt-Portriat , 222 emblem. Textholzschnitten<br />
u. zahlr. Münzholzschn. Angebunden: Iunius, Hadrianus<br />
. Emblemata. Eiusdem Aenigmatum libellus. Antverpen,<br />
Plantin 1575. 143 S. Mit 58 emblem. Textholzschnitten. Kl.<br />
8° Pgmt. d. Zt. mit hs. Rückentitel. 2.200,–<br />
Zu 1: Praz, 486–487. – Voet, The Plantin Press (1555–1589), V, 2171.<br />
Zu 2: Praz, 384–385. Titel des 1. Werkes verso mit altem Stempel. Zwei<br />
reizende Emblemwerke in sehr schöner Erhaltung.<br />
Puysegur (A.M.J. de Chastenet) Grundsätze und Regeln der<br />
Kriegs-Kunst…übersetzt von G. R. Fäsch. 2 Teile in 1 Band.<br />
Leipzig, Gleditsch 1743–1754. Mit 51 gefaltet. Kupfertafeln.<br />
Perg<strong>am</strong>ent der Zeit. 4° 1.600,–<br />
Schönes Exemplar der sehr seltenen deutschen Ausgabe des berühmten Werkes.<br />
Burley, Walter Von dem Leben, Sitten unnd freyen Sprüchen<br />
der alten philosophi, haydnischen unnd natürlichen Maister<br />
und Liebhabern der Weyßhait… auß vil manigen püchern<br />
mit hochem fleiß vers<strong>am</strong>elt…– Augsburg, Grimm & Wirsung<br />
1519 LXXXII, (3) Bl. Mit Holzschnitt-Titeleinfassung. Hübscher<br />
neuerer Halbperg<strong>am</strong>ent-Bd. 4° 3.200,–<br />
VD16 B 9849 Gutes Exemplar der ersten Philosophiegeschichte in deutscher<br />
Sprache.<br />
Nolde, Emiel – Schiefler, Gustav Das graphische Werk Emil<br />
Noldes bis 1910. Das graphische Werk von Emil Nolde 1910–<br />
1925. 2 Bde. Berlin, J. Bard u. Euphorion 1911–1927. . 313<br />
S. Mit 3 ganzseitigen Orig.-Lithographien (davon 2 farbig),<br />
4 ganzseitigen Orig.-Holzschnitten u. 57 Orig.-Holzschnitten<br />
im Text. Opp. im Schuber bzw. Oln. 11.000,–<br />
Eines von 450 bzw. 520 Ex. Exemplar aus dem Besitz des Künstlers. Beiliegend<br />
ein etwa 10 mal 10 cm. grosses Blatt mit 3 eigenhändigen winzigen Landschaftsskizzen<br />
sowie einem skizzierten Farbenzirkel verso. Bd. 1 Einband und<br />
einige Blatt <strong>am</strong> Schluss etw. stockfl., Band 2 Schnitt ger. stockfl.
Harbou, Thea von. Metropolis.. Berlin, Ufa (bzw. Berlin,<br />
Scherl) 1927. 2 Bl., 273 S. Originalseidenband. 4.500,–<br />
Eins von 100 Exemplaren, von Thea von Harbou und Fritz Lang signiert. Die<br />
Ausgabe wurde von der Ufa zur Uraufführung des Films herausgegeben und<br />
vermutlich an ausgewählte Premierengäste verteilt. Dem Buchblock der deutschen,<br />
bei Scherl in Berlin erschienenen Ausgabe wurden 2 Blätter mit Signet<br />
und Text der Ufa vorgebunden, das Originaltitelblatt des Scherlverlages (zumindest<br />
in unserem Ex.) dafür unter Beibehaltung des Vortitels entfernt. Mangels<br />
Vergleichsexemplar (auch Anfragen bei grossen Filmbibliotheken blieben<br />
ergebnislos). können wir nicht sicher sagen, ob dies bei allen Exemplaren so<br />
gehandhabt wurde. Deshalb ist ein Exemplar der deutschen Erstausgabe mit<br />
der Originaltitelei beigefügt. Der empfindliche Seideneinband (die Normalausgabe<br />
erschien in Leinen, ein kleiner Teil broschiert) ist leider stark abgewetzt,<br />
die Deckelvergoldung teilw. abgerieben.<br />
Unbekannter Druck – (Rennemann, Alexander) Glücks=<br />
Rädlein/ Oder Wahrsagungs=Büchlein/ Darinnen Manns=<br />
und Weibs=Personen/ Junggesellen und Jungfrauen auff<br />
ihre Frage und Gernwissen durch geringen Würffel=Wurf<br />
gewisse Antwort erlangen können. Aus der Türkischen Sprache<br />
ins Hochteutsche versetzt. o.O. (Nürnberg?), 1670. 48 Bl.<br />
Mit zahlr. Holzschnittfiguren . Quer-8° Pp. d. Zt., (beschabt<br />
und bestoßen) 2.200,–<br />
Vgl. Zollinger I,508. Diese Ausgabe bibliographisch und über KVK für uns<br />
nicht nachzuweisen. Das Werk erschien unter abweichenden Titeln und in<br />
unterschiedlicher Ausstattung seit den 30er Jahren des 17. Jahrhunderts in<br />
mehreren Ausgaben, die sämtlich nur in wenigen Exempl. erhalten sind. In<br />
unserem Exemplar ein Blatt der Vorrede auf abweichendem, aber altem Papier<br />
vermutlich geschickt faksimiliert (nach dem Ex. einer anderen Ausgabe ?) 1<br />
Blatt mit Randausriss (ohne Bildverlust); stellenweise fleckig;<br />
Unbekannter Druck – Gratulatio, festivitati geminae…Philippo<br />
Gerlaco Marpurgensi,…Primum insignia doctoralia in<br />
u. J. consultiss. viro Dn. Hermann Vultejo…conferebantur:<br />
Deinde eidem Sponso, lectissima virgo, Ursula…consecrata<br />
ab <strong>am</strong>icis. Marburg, Paulus Egenolph, 1597. 6 Bl. (A1-B2)<br />
ohne Einband 4° 750,–<br />
Freundesgabe zu Promotion und Verlobung eines Phillip Gerlach. Enthält Gedichte<br />
von Rudolph Göckel (Coclenius, Prof. f. Logik in Marburg) und ein<br />
langes lat. Gedicht von Eberhard Mittelmüller (Eberhard Mesomylius, später<br />
Theologieprof. in Rinteln und bekannter Gegner des Hexenwahns). Offenbar<br />
unbekannter Marburger Frühdruck. Nicht über VD 16 bzw. KVK nachweisbar.<br />
Laut freundl. Auskunft der Universitätsbibliothek Marburg ist der Druck auch<br />
dort unbekannt und auch keine Dissertion nachweisbar, zu der das Werk etwa<br />
als separat betitelter Beiband passen würde – gebräunt Titel unten mit winzigem<br />
Eckabriss.<br />
Kölner Atlas – Broelmann, St., Epideigma, sive specimen<br />
historiae vet(eris) omnis et purae. 2 Tle. in 1 Bd. Mit 2 Kupfertiteln<br />
und 12 (11 doppelblattgr.) Kupfertafeln und -karten.<br />
Köln, G. Grevenbruch 1608. Pp.-Bd. des 19. Jhdts. Folio.<br />
Kupfer titel, 34 nn. Bll. 5.000,–<br />
Meurer BLM 1. – VD 17 23 : 233223F. Sehr seltener Kölner Atlas, der einzige<br />
erschienene Teil eines auf 4 Bde. geplanten Köln-Werkes des Verfassers. Die<br />
bemerkenswerten Karten zeige u. a. Vorderasien, Europa, Gallien, und das<br />
Rheingebiet. 2 berühmte Ansichten zeigen die Rheinbrücken Caesars bzw.<br />
Kaiser Consatantins. Die doppelblgr. verso mit Text versehenen Tafeln im 19.<br />
Jhdt. neu angefalzt, teilw. schwache Klebereste von alter Falzung wenige Bll.<br />
im weissen unteren rand etw. wasserfl. Oder ger. gebräunt. 2 Textseiten <strong>am</strong><br />
Bug mit alter Ausbess. Insges<strong>am</strong>t schönes Exemplar<br />
63
Stand 12 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Michael Kühn Erdmannstr. 11<br />
10827 Berlin, Germany<br />
Tel.: +49 (0)30 86396934<br />
Fax: +49 (0)30 86396955<br />
Versandantiquariat mit Schwerpunkt Alte & Seltene Drucke<br />
im Bereich Naturwissenschaften, Technik, Medizin.<br />
Claus, Carl Friedrich Wilhelm. Ueber Euplectella aspergillum<br />
(R. Owen). Ein Beitrag zur Naturgeschichte der<br />
Kieselschwämme. Mit drei Kupfertafeln. [Marburg: Elwert,<br />
1868]. 4° [280×215 mm] [2], 30 pp., mit drei Kupfertafeln u.<br />
e. Tafel m. mont. Original – Photographie. Zeitgenössischer<br />
Halblederbd., m<strong>am</strong>orierte Deckbezug, R.vergold., innen sauber,<br />
nur gering fingerfleckig. 600,–<br />
First edition of a monograph on the ‚Venus‘ Flower Basket’ including one of<br />
the earliest photographs of this sponge. There are two issues of this paper, one<br />
with & one without the photograph. The one with the photograph is rare. In<br />
traditional Asian cultures, this particular sponge was given as a wedding gift<br />
because certain bioluminescent shrimp tend to form a symbiosis with them.<br />
The sponge houses two small shrimp, a male and a female, who live out<br />
their lives inside the sponge. They breed, and when their offspring are tiny,<br />
the offspring escape to find a Venus Flower Basket of their own. They were<br />
64<br />
E-Mail: kuehn.rarebooks@arcor.de<br />
www.kuehn-books.de<br />
also extremely popular in Victorian England, and one could easily fetch five<br />
guineas, equivalent to over £ 500 today. Carl Friedrich Wilhelm Claus (January<br />
2, 1835 – January 18, 1899 was a German zoologist. He was an opponent of<br />
the ideas of Ernst Haeckel. He was head of the oceanographic research station<br />
in Trieste and was specialized on marine zoology and there his interest was<br />
focused on Crustacean.<br />
most remarkable anthropological & photographic<br />
endeavour of the 19th cent.<br />
D<strong>am</strong>mann, C[arl Victor]. Ethnologischer Atlas sämmtlicher<br />
Menschen-Racen in Photographien von C. & F[riedrich].<br />
W[ilhelm]. D<strong>am</strong>mann. – H<strong>am</strong>burg: Otto Meissner,<br />
[188?] Folio [350×500 mm] Portfolio with [1] text, 24 leaves<br />
of plates showing different ethnics in 126 photographies [size<br />
of card – de – visite] Original printed papercard folder, heavy<br />
rubbing and scuffing to borders, inside spottings, and little<br />
unfresh, a few photographs with minor defects, else a reasonable<br />
and good copy. In new preservation box. 9.200,–<br />
Very rare ethnographic album of different ethnic groups in original photographs.<br />
Only one copy within OCLC: Princeton. Carl Victor D<strong>am</strong>mann (1819–<br />
74) was born near Schwerin, northern Germany; Friedrich Wilhelm D<strong>am</strong>mann<br />
(1834–1894), born at Ludwigslust, is described as his brother although they<br />
were half-brothers or possibly cousins. Carl trained initially as an architect.<br />
It is not known when he took up photography or who taught him. However<br />
by January 1869 he is listed as having a photographic business at Grosse<br />
Johannisstrasse 4, H<strong>am</strong>burg. He is remembered solely for one work, Anthropologisch-Ethnologiches<br />
Album in Photographien, a massive project undertaken<br />
in the 1870s with the Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie<br />
und Urgeschichte [BGAEU], and with which Friedrich also bec<strong>am</strong>e involved.<br />
Conceptually it is not dissimilar from Etienne Serres’ call in 1845 for a photographic<br />
‚museum‘ of the races of mankind for scientific purposes. Between<br />
6 and 18 tipped-in albumen prints are grouped geographically and culturally,<br />
and arranged in a grid within a printed boarder on the folios. Overall the dissemination<br />
outside Germany was not extensive. Several copies of the Album<br />
and the other editions survive.
Leitz, Ludwig. Der mikrophotographische Apparat der<br />
optischen Werkstätte von Ernst Leitz. Die Beschreibung und<br />
Handhabung des Apparates … mit 4 Mikrophotogr<strong>am</strong>men<br />
von Ludwig Leitz. – Wetzlar: Leitz, [1895] 8°. 15 pp. mit 4<br />
Tafeln mit aufgezogenen Original Photographien. Bedruckter<br />
Lwbd. d. Zt., im Bund gelockert. 1.200,–<br />
Sehr seltene Beschreibung des mikrophotographischen Apparats mit Original<br />
– Photographien.<br />
invention of Ultr<strong>am</strong>icroscopy<br />
Siedentopf, Harry; Richard Zsigmondy. Über Sichtbarmachung<br />
und Grössenbestimmung ultr<strong>am</strong>ikroskopischer<br />
Teilchen, mit besonderer Anwendung auf Goldrubingläser.<br />
Separatabdruck aus den Annalen der Physik, Vierte Folge,<br />
Band 10. – Leipzig: Ambrosius Barth, 1903. 39 pp., [1] Original-Wrappers.,<br />
little used else fine. 1.200,–<br />
Off-Print issue of the invention of the ultr<strong>am</strong>icroscope, which helped Perrin to<br />
clarify Brownian motion. Richard Zsigmondy received the 1925 Nobel Prize<br />
in chemistry for his elucidation of the nature of colloidal suspensions. With<br />
Henry Siedentopf (1872–1940), he invented, used, and promoted the ultr<strong>am</strong>icroscope.<br />
Zsigmondy and others [Perrin, Svedberg] used ultr<strong>am</strong>icroscopic<br />
studies of colloidal suspensions to convince inluential skeptics that molecules<br />
are real and that matter is discontinuous at the molecular level.– DSB XII,<br />
422–423 [Siedentopf] & DSB XIV, 632–634 [Zsigmondy]; Nye, Mary Jo. Molecular<br />
Reality: A Perspective on the Scientific Work of Jean Perrin. New York:<br />
American Elsevier, 1972<br />
Collection of prehistoric specimens in original<br />
photographs<br />
[Voss, Albert, Hrsg.] Photographisches Album der<br />
Ausstellung Prähistorischer und Anthropologischer Funde<br />
Deutschlands in Aufnahmen nach den Originalen von Carl<br />
Günther herausgegeben von A. Voss. [Section I: Ost- und<br />
Westpreußen; Section II: Pommern und Rügen – Section<br />
VIII: Bayern; 8 parts] 8 Vols. – Berlin: Günther, 1880. Folio<br />
[325×250 mm] Altogether 171 original photographs mounted<br />
on cards [240×155 mm image size; card size 310×235 mm].<br />
Green original gilt printed embossed cloth folders. 6.000,–<br />
Sehr seltene Publikation der von Albert Voss auf Anregung Rudolf Virchow’s<br />
organisierten Ausstellung prähistorischer und anthropologischer Funde<br />
Deutschlands. „Durch die Autorität Virchows bewegt, hatte mit Ausnahme weniger<br />
nicht-preussischer Länder, viele Museen und Privats<strong>am</strong>mler repräsentative<br />
Funde bereitgestellt, so dass die Ausstellung zum ersten und bisher letzten<br />
Male einen Überblick über den prähistorischen Formenbestand Zentraleuropas<br />
bot und komparative Studien an einem Ort ermöglichte. Diese wurden dank<br />
des von Voß herausgegebenen subtilen Katalogs und des begeleitenden photographischen<br />
Albums erleichtert. Katalog und Album sind bis heute wertvolle<br />
Arbeitsmittel der Urgeschichtsforschung geblieben.“ (Heinz Grünert in: Urund<br />
Frühgeschichtsforschung in Berlin, 1992). – KVK: Freiburg, Heidelberg,<br />
Karlsruhe, Mannheim, Halle, Berlin, Museen; Stabi München; Univ. München;<br />
Stabi Berlin [incptl., only part 1, 8].<br />
Walter, Bernhard. Über die Entstehungsweise des Blitzes.<br />
– H<strong>am</strong>burg: Lucas Gräfe & Sillem, 1903. (= Aus dem<br />
Jahrbuch der H<strong>am</strong>burgischen Wissenschaftlichen Anstalten,<br />
XX.) 8°. 37 pp., [1] mit 5 Tafeln m. photogr. Abb. [und] Über<br />
Doppelaufnahmen von Blitzen mit einer stehenden und einer<br />
bewegten photographischen K<strong>am</strong>era. Mit einer Textfig. u. 5<br />
Tafeln. – H<strong>am</strong>burg: Lucas Gräfe & Sillem, 1910. (= Aus dem<br />
Jahrbuch der H<strong>am</strong>burgischen Wiss. Anstalten, XXVII.) [2],<br />
38 pp., 5 Tafeln. Zeitgenöss. Halbleinenband, Titel gestempelt.<br />
Ordentl. 400,–<br />
First editions, uncommon. Bernhard Ludwig Johann Heinrich Walter (1861–<br />
1950), german physicist, working in H<strong>am</strong>burg. He studied physics in Berlin<br />
and Leipzig, and worked since 1887 at the Staatslaboratorium in H<strong>am</strong>burg. He<br />
was specialized in the physics of radiation, and made the first roentgen ray<br />
images in H<strong>am</strong>burg. In 1905 he founded with others the Deutsche Röntgen-Gesellschaft<br />
and he was one of the first persons who promoted security standards<br />
against the radiation for employees and patients. From 1898 onwards he made<br />
photographic studies of lightning, quite an early investigation. The plates here<br />
show the c<strong>am</strong>era and photo images of lightning.<br />
65
Stand 41 Hans Kümmerle Burgweg 3<br />
73033 Göppingen<br />
Tel.: +49 (0)7161 75020<br />
Fax: +49 (0)7161 686898<br />
E-Mail: kuemmerle@arcor.de<br />
Buchhandlung – <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> – Bilder – Einrahmungen<br />
Atlas. – Atlas Compendarius Quinquaginta ( vorhanden 27<br />
Karten) Tabularum Geographicarum Homanniannarum alias<br />
in Atlante majori contentarum Hic vero in commodiorem<br />
usum ita dispositus est et prostat apud Homannianos Heredes<br />
Norimbergae A. 1752. Folio. Gestoch. Titel, gestoch.<br />
mathem. Einteilung, 38 S. Text, 27 doppelblattgroße altkol.<br />
Kupferstichkarten. Flexibles Ldr. d. Zt. 2.950,–<br />
Mit den Karten von Amerika, Palästina, Asien, Schweden, Schwaben, Genua,<br />
Venedig, Kirchenstaat, Mailand, Piemont,Niederlande, Schweiz und einigen<br />
deutschen Teilkarten. – Fingerfleckig, teils Einrisse, insges<strong>am</strong>t gut erhalten.<br />
Blumhardt, (Johann Christoph). Handbuch der Missionsgeschichte<br />
und Missionsgeographie, verfaßt von Pfarrer<br />
Blumhardt in Bad Boll, und herausgegeben von dem Calwer<br />
Verlagsverein. Dritte, ganz neue Ausgabe. Erster Band. Mit 3<br />
Karten. Zweiter Band. Mit 3 Karten.Stuttgart, Steinkopf 1863.<br />
Kl.8°. VIII, 567 S., 3 Karten; VII, 603 S., 3 Karten, grüne<br />
geprägte Olwde. mit Rvergoldung. 2 Bücher. 325,–<br />
Wichtiges Werk des Pfarrers der württembergischen Erweckungsbewegung.<br />
Nach seiner Pfarrzeit in Möttlingen zieht er nach Bad Boll, wo er bis zu seinem<br />
Tod ein Seelsorgezentrum leitet. – Von guter Erhaltung.<br />
Frenzel- Schubert- Scheffauer. Ludwig Hohlwein. Berlin,<br />
Phönix 1926. 4°. 73 S. Text, 223 Tafelseiten mit Plakaten, 1<br />
S. Verzeichnis. Grüne Olwd. 475,–<br />
Einband wenig angestaubt, sehr gut erhaltenes zweisprachiges Verzeichnis der<br />
Plakate von Ludwig Hohlwein!<br />
Lange, Gustav Georg. Das Königreich Preußen in malerischen<br />
Originalansichten seiner interessantesten Gegenden.<br />
Neue verbesserte Auflage. Darmstadt, Gustav Georg Lange<br />
1859, gr.8°. 320 S. Text, gestoch. Titel, 54 Stahlstichansichten,<br />
Hldr. d. Zt. Mit Rvergold., Deckel beschabt, Kanten bestossen.<br />
725,–<br />
66<br />
Mit Ansichten von Berlin, Potsd<strong>am</strong>, Brandenburg, Breslau, Brieg, Magdeburg,<br />
Halle, Eisleben, Münster, Cleve, Ruhrort, Burtscheid, Köln, Düsseldorf, Aachen,<br />
Bonn, Duisburg, Rees und anderen. Der eingebundene Text (Provinz<br />
Brandenburg) nur zu den Ansichten von Berlin und Potsd<strong>am</strong> passend.<br />
Messner, Reinhold. Die rote Rakete <strong>am</strong> Nanga Parbat. Drehbuch<br />
zu einem Film, der nie gezeigt werden kann. Mit 58<br />
Abbildungen. München, Nymphenburger Verlagshandlung<br />
1971. 8°. 223 S., Olwd. 350,–<br />
Nach dem Tod von Günther Messner folgte ein Rechtsstreit, das Buch wurde<br />
verboten. – Hinteres Innengelenk mit kl. Fehlstelle, hint. Deckel mit 2 Druckspuren,<br />
sonst gut erhalten.<br />
Oppenheimer, Joseph Ben Issachar Süßkind. Einblattdruck<br />
vom 18. Mai 1737. 450,–<br />
Als Karl Alexander <strong>am</strong> 12. März 1737 unerwartet verstarb, entlud sich der<br />
Unmut, und Oppenheimer wurde noch <strong>am</strong> selben Tag festgenommen und auf<br />
die Burg Hohenneuffen verbracht, sein Vermögen konfisziert und alle privaten<br />
und geschäftlichen Schriftstücke beschlagnahmt. – Karl Rudolph fordert in<br />
dem Einblattdruck alle Betroffenen auf, binnen acht Tagen „ohnfehlbar zu<br />
berichten,: Was sie nicht nur von des Süssen und der übrigen s<strong>am</strong>tlichen<br />
Verhafften, sondern auch von anderer auf einige Art hierunter Schuldhafften<br />
Personen, angemaßter Gewalt, verhängten widerrechtlichen Proceduren,<br />
schädlich- und bedenklichen Projecten, Monopolien, Admodiationen, heimlichen<br />
Auflagen….bekannt worden“.<br />
Pastorff, M. Schlesisches Güter-Adreßbuch. Verzeichnis<br />
sämmtlicher Rittergüter und selbstständigen Gutsbezirke,<br />
sowie derjenigen größeren Landgüter in der Provinz Schlesien,<br />
welche innerhalb des Gemeinde-Verbandes mit einem<br />
Grundsteuer-Reinertrage von mindestens 500 Thalern veranlagt<br />
worden sind. Mit besonderen Orts- und Personen-Registern.<br />
Breslau, Korn 1876. 8°. VII, 394 S., [3] Bl., illustr.<br />
Hlwd., Rücken und Vorsätze erneuert. 325,–<br />
N<strong>am</strong>e an Titel, gelegentlich Anstreichungen, sauber erhalten.<br />
Rheinlauf- Karte des Rheines von Schaffhausen bis Rotterd<strong>am</strong>.<br />
Koblenz, I. Heinrich Müller 1842. Seltene Panor<strong>am</strong>akarte,<br />
19,5×95 cm, im Oschuber. 175,–<br />
Rinck, C.H. S<strong>am</strong>mlung von Vor- und Nachspielen. Darmstadt,<br />
Johann Philipp Diehl 1843.Quer-gr.8°. Hldr. d. Zt, [1] Bl., 130<br />
S. mit Noten. 125,–<br />
Selten, etwas stockfleckig.<br />
Schiller- (Streicher, Andreas). Schiller’s Flucht von Stuttgart<br />
und Aufenthalt in Mannheim von 1782 bis 1785. Stuttgart<br />
und Augsburg, Cotta 1839. VI, 216 S., Karton d. Zt. mit<br />
rot. Rschild, 8°. 150,–<br />
Borst 1812. Erste Ausgabe. Etwas fleckig, Einband bestossen, N<strong>am</strong>e an Innendeckel.<br />
– Andreas Streicher half Schiller bei seiner Flucht und auch später in<br />
Mannheim.
Schott, Karl Albert von. Blick von der Kuchalb bei Donzdorf<br />
auf die drei Kaiserberge Hohenstaufen, Rechberg und<br />
Stuifen. Im Vordergrund Burg Staufeneck, R<strong>am</strong>sberg und<br />
Scharfenschloß. Tempera 1877, 28×64 cm. 1.750,–<br />
Prächtiges, malerisches Panor<strong>am</strong>a des Schülers von Braith und Louis Braun.<br />
Leander, Charlotte (Emma Hennings). Anweisung zur<br />
Kunst-Strickerei. Eine S<strong>am</strong>mlung der neuesten, sowohl<br />
schwierig als auch leicht ausführbaren, schönen und eleganten<br />
Strickarbeiten, als Strumpfränder, Spitzen, Manschetten,<br />
Uhrbänder, Mützen, Jacken und Handschuhen, mittels der<br />
Stricknadeln. Nach eigner Erfahrung und Erfindung zus<strong>am</strong>mengestellt.<br />
Vierzehn Hefte mit zahlreichen schwarzgrundigen<br />
Holzschnitt-Tafeln, 1. bis 9. Auflage, Erfurt, Hennings und<br />
Hopf, 1844–1847, 12°. Marmorierter Ppbd. d. Zt 240,–<br />
Umfangreiche Reihe der reizend ausgestatteten Strickanleitung für D<strong>am</strong>en. – .<br />
– Eintrag an Innendeckel, Einband beschabt, Kanten bestossen. Text gebräunt,<br />
eine Tafel eingerissen, gut erhalten.<br />
Löffler, Friederike Louise. Oekonomisches Handbuch für<br />
Frauenzimmer. Ersten Bandes welcher das Kochbuch enthält<br />
Erste Abtheilung. Sechste verbesserte Auflage. Stuttgart, Joh.<br />
Fried. Steinkopf 1817. 8°. XII, 619, [1] S. Mod. marmor. Karton<br />
m. Rsch. 225,–<br />
Schönes, lediglich leicht fleckiges und gebräuntes Exemplar dieses Kochbuch-Klassikers.<br />
Meiners, C(hristoph). Ueber den thierischen Magnetismus.<br />
Lemgo, Meyersche Buchhandlung 1788. 8°. [4] Bl., 340 S.,<br />
[2] Bl., Einfache Broschur d. Zt. 275,–<br />
Seltene Arbeit des Göttinger Professors, Mitherausgeber der philosophischen<br />
Bibliothek und des Göttinger Historischen Magazins. – Papierbedingt etwas<br />
gebräunt, wenige geglättete Faltspuren.<br />
Steiff, Karl Dr. & Dr. Gebhard Mehring. Geschichtliche<br />
Lieder und Sprüche Württembergs. Im Auftrage der Württembergischen<br />
Kommission für Landesgeschichte ges<strong>am</strong>melt<br />
und herausgegeben. Stuttgart, Kohlh<strong>am</strong>mer 1912. Gr.8°. XVI,<br />
1015 S., Hldr. d. Zt. m. Rvergoldung. 125,–<br />
Zu Beginn und <strong>am</strong> Ende wenig wasserrandig, gutes Exemplar des wichtigen<br />
Werkes.<br />
Stoll, Anton Theodor. Straßburger Industrie- und Gewerbe-Ausstellung<br />
für Elsaß-Lothringen, Baden und die bayerische<br />
Rheinpfalz. Schlettstadt i. E., A. Mantels 1896. Folio.134<br />
S. mit zahlr. Abb. und 22 Tafeln. Farbig illustr. Olwd., etwas<br />
berieben. 325,–<br />
Zu Beginn wenig stockfleckig, gut erhaltene seltene Prachtpublikation<br />
Wienholt, D. A(rnolt). Beytrag zu den Erfahrungen über<br />
den thierischen Magnetismus. H<strong>am</strong>burg, Benj<strong>am</strong>in Gottlob<br />
Hoffmann 1787. 8°. 80, 120 S., papierbedingt gebräunt, Obroschur.<br />
375,–<br />
Der Bre mer Stadt phy si kus Ar nold Wien holt (1749–1804) be han delte zu s<strong>am</strong>men<br />
mit Dr.Ol bers ein Mäd chen mit einer „ ma gne ti schen“ Kur. – Selten!<br />
Wilhelm II., Herzog von Württemberg. Eindrucksvoller, inhaltsreicher<br />
3-seitiger eigenhändiger Brief vom 31. Dezember<br />
1918 nach seiner Abdankung <strong>am</strong> 30. November an Freifrau<br />
von Neurath in Klein-Glattbach. –“…..Ich selbst bin geschieden<br />
ohne Groll und Bitterkeit, sondern mit dankbarem Herzen<br />
u. reichlich entschädigt für das Verlorene. Nie hätte ich<br />
so viel Liebe und Anhänglichkeit für möglich gehalten…..“.<br />
Faltspuren, Couvert und Photographie beiliegend. 300,–<br />
Württemberg. – Königlich Württembergisches Hof- und<br />
Staatshandbuch auf die Jahre 1809 und 1810, 1812, 1813 und<br />
1843. 4 Bände. Stuttgart, Johann Friedrich Steinkopf. 8°. Moderne<br />
Leinenbände, O-Umschläge aufgebunden. 275,–<br />
Der Jahrgang 1843 mit dem Anhang „Verzeichnis der bei dem K. Haupt-Post<strong>am</strong>t<br />
Stuttgart und den K. Ober-Postämtern Heilbronn, Tübingen und Ulm abgehenden<br />
und ankommenden Brief- und Fahr-Posten (120 S.).<br />
67
Stand 26<br />
Eugen Küpper<br />
Literatur, Fotografie, Kunst, Illustrierte Bücher, Architektur,<br />
Philosophie, Orts- und Landeskunde<br />
Architektur – Block, Fritz (Hg.): Probleme des Bauens. Mit<br />
Beiträgen von Friedrich Paul sen, Ernst May, Walter Gropius<br />
u.a. Potsd<strong>am</strong>/ Müller & Kiepenheuer Verlag, 1928, 215 S.,<br />
Ok tav, OLn. 140,–<br />
Architektur – Hilberseimer, Ludwig: Groszstadt Archi tektur.<br />
Die Groszstadt, Städte bau, Wohnbauten, Kommerzielle<br />
Bauten, Hochhäuser, Hallen- und Theaterbauten, Ver kehrsbauten,<br />
Industriebauten, Bauhandwerk und Bauindustrie,<br />
Groszstadtarchitektur. Stuttgart / Verlag Julius Hoffmann,<br />
1927, 229 Abbildungen, 108 S., Oktav, Obrosch. 180,–<br />
Architektur – Johannes, Heinz: Neues Bauen in Berlin. Ein<br />
Führer mit 168 Bildern von Heinz Johannes. 96 S. + Rekl<strong>am</strong>eteil,<br />
Ber lin/ Deutscher Kunstverlag, 1931, Oktav, OHLn.<br />
– mit dem Stadtplan. 220,–<br />
Architektur – Roth, Alfred: Zwei Wohnhäu ser von Le Corbusier<br />
und Pierre Jeanneret. Fünf Punkte zu einer neuen Architektur<br />
von Le Corbusier und Pierre Jeanneret (auf dem<br />
Co ver mit „a“, d.i.: „Jeannaret“). Mit einem Ge leitwort von<br />
Prof. Dr. Hans Hildebrandt. Stutt gart/ Akad. Verlag Dr. Fr.<br />
Wedekind & Co., 1927, 47 S. + ausklappbare Tafeln, Oktav,<br />
Obrosch. 200,–<br />
Le Corbusier – Totem. Farblithographie 1963, 72,8×80,5, im<br />
Stein signiert. 2.200,–<br />
68<br />
Hansaring 7<br />
48155 Münster<br />
Tel.: +49 (0)251 662413<br />
Büro: +49 (0)251 518870<br />
Mobil: +49 (0)172 5274703<br />
E-Mail: e.kue@muenster.de<br />
Atlas – Description de l’Univers, en 28 Cartes Géographiques,<br />
ou Atlas portatif & moderne & les Etrennes Géographiques.<br />
28 doppelblatt große Karten, Paris/ Laporte, 1786, Oktav,<br />
HLdr. d. Zeit mit Goldprägung – Im Falzbereich des unteren<br />
Drittels Bräunung (in Form eines Dreiecks). 1.280,–<br />
Reiseführer – An Official Guide to Eastern Asia Vol. IV –<br />
China. Zahlreiche Karten u. Ab bildungen + separate Karte in<br />
Deckeltasche, 414 S., kl. Oktav, OLn mit Goldprägung – Titelblatt<br />
fehlt. 580,–<br />
Handwerk/Unikat – Prothocoll oder Ein schreib Büech. Worinen<br />
alle Maister deß löbli chen Porttenmacher Oder Seittenstrieker<br />
Handtwerchs in Passau, welche thails vor der<br />
den Siben und Zwainzigsten Monatstag Appril lis Anno Aintausent<br />
sechshundert zway und sechzig alhie vorgangen Erschrockhlicher<br />
Fe wrs Prunst und dan seithero vor Maister erkent<br />
und aufgenomben worden/auch beynebens wieder daß<br />
Handwerch erlehrnt/ von wannen er Gebürttig/ ordentlich<br />
hierein geschriben und benent sein/ Aufgerichtet <strong>am</strong> Zwölften<br />
Monats tag July Nach Christi Jesu Unnsers <strong>am</strong>igen Erlösers<br />
unnd seeligmachers’ Allerheil ligist unnd Gnadenreichisten<br />
Geburt/ Im Sech zehenhundert/ Fünff unnd Sechzigisten<br />
Jahre. Im Zentrum der Buchdeckel Prägung des päpstlichen<br />
Wappens, umgeben von Engeln, ca. 150 Blatt, 1 Drittel davon<br />
beschrieben; genannt werden die Personen, die zwischen<br />
1605 und 1840 in Passau den Meistertitel in „Porttenma cher“<br />
oder „Seittenstricker-Handwerk“ inne hatten. Oktav, Ganzledereinband<br />
d. Zeit mit reichhaltiger Prägung. 800,–<br />
Reisen – Kohl, J. G.: Alpenreisen. Teil 1–3. Dresden, Leipzig/<br />
Arnoldische Buchhandlung, 1849/51, 419 S., 466 S., 412 S.,<br />
Kleinoktav, Ln d. Zeit, Schnitt marmoriert, 3 Bde. 280,–<br />
Astronomie – Preyssinger, L.: Astronomi scher Bilder-Atlas.<br />
Stuttgart/ Wilhelm Nitzsch ke, 11 v. 12 Tafeln lose in Mappe<br />
(Tafel 12 fehlt), die ausgestanzten Teile d. Tafeln sind mit<br />
durchsichtigem, farbigem Papier unterlegt, Oktav – Vorhanden<br />
sind nur die Tafeln, keine Jahresangabe, ohne die erst<br />
1876 erschienene Textbeilage. 420,–<br />
Reisen / Sven Hedin – Bildmarken aus den Werken Sven v.<br />
(sic!) Hedin. Zu Land nach In dien, Transhimalaja, Im Herzen<br />
von Asien, Durch Asiens Wüsten. o.O., o.J., Quer-Quart,<br />
OMappe mit gezähnten auf Karton geklebten Bildmarken in
ötlich/ bräunlicher Tönung (11 von 720 Marken fehlen) –<br />
Nicht bei Köberich! 580,–<br />
Sander, August: Rheinlandschaften. Pho tographien<br />
1929–1946. Mit einem Text von Wolfgang Kemp. Vorzugsausgabe<br />
(Nr. 73/100) mit einem Foto von August Sander (in<br />
einem Abzug von Gert Sander, von diesem signiert). München/<br />
Schirmer, Mosel Verlagsgesell schaft, 1975, 57 S. (Text)<br />
+ 40 S. (Tafeln), Quart, Okart. mit OSU. 1.000,–<br />
Gartenkunst – Sckell, F. L. v.: Beitraege zur bildenden<br />
Gartenkunst für angehende Garten künstler und Gartenliebhaber.<br />
2. verbesserte Ausgabe, München/ Jos. Lindauer’sche<br />
Buch handlung, 1825, 280 S., 5 Kupferstiche + drei<br />
ausfaltbare Tafeln mit Kupferstichen, Oktav, HLdr. d. Zeit<br />
mit Goldprägung – Wohlerhal ten, wenn auch durchgehend<br />
stockfleckig. 2.800,–<br />
Ägypten – Tarchi, Ugor: L’architettura e l’arte nell’antico<br />
Egitto. 28 S. (Textband) + 107 Tafeln (davon 7 rekonstruierende<br />
Zeichnun gen), Rom/ Max Bretschneider, 1926, Folio,<br />
OHLn-Mappe. 400,–<br />
Werbung – Besuch bei Cinzano. Werbebüro Cinzano, o. O.,<br />
ca. 1935, (48 S.), mit zahlrei chen farbigen Collagen von Nico<br />
Edel, der gra phische und fotografische Elemente im schönsten<br />
20er Jahre -Stil montiert, ein absoluter Blickfänger, Quart,<br />
OBrosch. mit farbigen Um schlag. 480,–<br />
– Vedute di Roma. Fotoalbum, ca. 1880; 28 Albuminfotografien<br />
(20/40–35/55 cm) auf Karton (49×61 cm) montiert;<br />
Hpgmt-Band mit goldgeprägten Rücken und der römischen<br />
Wöl fin (ebenfalls in Gold) auf dem Deckel; marmorierte<br />
Vorsätze; die Fotos handschrift lich in englischer Sprache bezeichnet;<br />
Fotograf anonym; die Fotos zeigen die klassischen<br />
Bau ten und Ruinen, aber in faszinierend unge wöhnlicher<br />
Betonung des Umfeldes (z.B. groß zügige Blicke auf Straßen<br />
und Plätze in ihrer Pflasterung, durch Schatteneffekte akzentuiert,<br />
zuweilen in dyn<strong>am</strong>ischer Perspektivik). 5.800,–<br />
Andy Warhol. Katalog zur Ausstellung Stockholm 1968.<br />
1. Aufl., durchgehend s/w Fotografien, ca. 400 S., Groß-<br />
Oktav, OBrosch. – Mit Besitzervermerk. 280,–<br />
69
Stand 8<br />
Japanische Farbholzschnitte<br />
Hannspeter Kunz<br />
Kitagawa Ut<strong>am</strong>aro I. (1753–1806): Jahrbuch der Grünen<br />
Häuser (Seiro ehon nenju gyoji). Abschied <strong>am</strong> nächsten Morgen<br />
(Kôchô kini-ginu no zu). Vier Kurtisanen begleiten ihre<br />
Kunden im Morgengrauen zum Ausgang. Zentralperspektivische<br />
Innenraumszene. 350,–<br />
Format: 2 x hanshi-bon (22×27,5 cm). Datierung: 1804. Guter Druck in frischen<br />
Farben. Unterrand leicht beschmutzt. Hinterlegt.<br />
Kitagawa Ut<strong>am</strong>aro I. (1753–1806): Kajiwara Genta und<br />
die Kurtisane Umegae (Kajiwara Genta, Keisei Umegae) aus<br />
der Serie Jutsu kurabe iro no minak<strong>am</strong>i – Vergleich echter<br />
Gefühle – die Quellen der Liebe. Das im Halbporträt abgebildete<br />
Liebespaar hat sich zum gemeins<strong>am</strong>en Liebestod<br />
entschlossen. Die Episode st<strong>am</strong>mt aus einem der jôruri Theaterstücke,<br />
die von den Selbstmorden berühmter Liebespaare<br />
handeln. 5.200,–<br />
Signatur: Ut<strong>am</strong>aro hitsu. Verlag: Nishimuraya „Sei“. Zensur: kiw<strong>am</strong>e. Format:<br />
ôban (38,2×25,5 cm). Datierung: 1798–9. Vgl. Timothy T. Clark und Shûgô<br />
Asano: The Passionate Art of Kitagawa Ut<strong>am</strong>aro Nr. 298–306. Sehr guter<br />
Druck. Farben etwas verblasst aber gut diffenzierbar. Unbedeutender rötlicher<br />
Fleck <strong>am</strong> rechten unteren Rand.<br />
Kitagawa Ut<strong>am</strong>aro I. (1753–1806): Das Ebisu-Fest (Ebisu-kô).<br />
Das rechte Blatt eines Triptychons zeigt drei junge<br />
Frauen bei der Vorbereitung zum Fest. 1.900,–<br />
Signatur: Ut<strong>am</strong>aro hitsu. Verlag: Y<strong>am</strong>ashiroya Tôemon. Format: ôban<br />
(38,7×26 cm). Datierung: um 1801. Vgl. Timothy T. Clark und Shûgô Asano:<br />
The Passionate Art of Kitagawa Ut<strong>am</strong>aro Nr. 371 (dort: Abbildung eines<br />
Schwarzlinien drucks des Triptychons, wobei fälschlicherweise angenommen<br />
wird, dass nur das linke Blatt als nishiki-e existiert). Guter Druck und Farben.<br />
Zwei verschobene schwarze Druckstellen. Löcher in den oberen Ecken. Angedeuteter<br />
Oberflächenschmutz.<br />
70<br />
An der Brunnenstube 8<br />
72488 Sigmaringen<br />
Tel.: +49 (0)7571 4774<br />
E-Mail: hannspeter.kunz@t-online.de<br />
www.ukiyo-e-gallery.de<br />
Kitagawa Ut<strong>am</strong>aro II. (gest. ca. 1831): Kimono-Entwürfe<br />
mit der in Edo populären Violett-Farbe (Edo murasaki etori<br />
hinagata). Halbporträt einer jungen Frau mit aufwändigem<br />
Haarschmuck, die einer Sh<strong>am</strong>isen-Spielerin aufmerks<strong>am</strong><br />
zuhört. An die Titelkartusche ist ein Kimonoärmel mit jeweils<br />
zwei Schauspielerwappen und Kabuki-Bühnen ‚angehängt‘.<br />
3.200,–<br />
Signatur: Ut<strong>am</strong>aro hitsu. Verlag: Takasu. Zensur: kiw<strong>am</strong>e. Format: ôban<br />
(38,3×25,6 cm). Datierung: um 1807. Sehr guter Druck in schönen Farben.<br />
Wenige Knitterfalten.<br />
Kitagawa Ut<strong>am</strong>aro I. (1753–1806): Eine elegante Frau<br />
und zwei Kinder spielen während des Hin<strong>am</strong>azuri-Festes<br />
(Mädchenfest <strong>am</strong> 3. Tag des 3. Monats) mit Miniatur-Lackgeschirr.<br />
Im Hintergrund ein Stellschirm und eine Vase mit<br />
einem Kirschblütenast sowie Kalligraphie zum Thema Frühling.<br />
2.200,–<br />
Signatur: Ut<strong>am</strong>aro hitsu. Verlag: Izumiya Ichibei. Format: ôban (39,4×26,4<br />
cm). Datierung: ca. 1800. Blindprägung. Guter Druck, leicht verblasst. Mittelfalte<br />
und leichte Knitter.<br />
Katsushika Hokusai (1760 – 1849): Hundert Ansichten vom<br />
Berg Fuji (Fugaku Hyakkei). B<strong>am</strong>busflöße und der Fuji hinter<br />
dem Schilf (Rochû ikada no Fuji). Ein Kind sitzt auf einem<br />
B<strong>am</strong>busbündel, das in den Fluss hineinragt, und beobachtet<br />
die flussabwärts treibenden Flöße. Zwei Angler sitzen daneben.<br />
400,–<br />
Format: Doppelbuchseite (22,6×25,7 cm). Datierung: vor 1849. Sehr guter<br />
Druck einer frühen Ausgabe.<br />
Katsushika Hokusai (1760 – 1849): Die 53 Stationen der<br />
Ostmeerstraße (Tôkaidô gojûsan-tsugi). Sation 43: Kuwana.<br />
Eine Frau bereitet für zwei Reisende Venusmuscheln zu. Ein<br />
Junge ist dabei behilflich. 1.100,–<br />
Format: chûban (16,5×23 cm). Datierung: um 1806. Sehr guter Druck in frischen<br />
Farben. Links unten ein hiterlegter Wurmgang.
Jens Scholz<br />
Kunstauktionen in Köln<br />
Utagawa Hiroshige (1797–1858): Berühmte Orte in den<br />
mehr als 60 Provinzen (Rokujû-yoshû meisho zue). Der Kannon<br />
Tempel bei Abuto in der Provinz Bingo (Bingo, Abuto,<br />
Kannondo). Nachtansicht des Tempels, der auf einem steilen,<br />
ins Meer ragenden Felsen gebaut ist. 2.200,–<br />
Signatur: Hiroshige ga. Verlag: Koshimura-ya Heisuke. Holzschneider: Hori<br />
Sôji. Zensur: arat<strong>am</strong>e. Format: ôban (36,6×24,6 cm). Datierung: 6/1853. Vgl.<br />
Marije Jansen: Hiroshige’s journey in the 60-odd provinces Nr. 49. Sehr guter<br />
Druck und Farben. Angedeutete vertikale Mittelfalte. Rechter Rand fachmännisch<br />
ergänzt.<br />
Utagawa Hiroshige (1797–1858): Ansichten berühmter Orte<br />
der 53 Stationen des Tokaido (Tôkaidô gojûsan tsugi meisho<br />
zue). Der Utsu-Berg und der Tsuta-Pfad (Utsu-no-y<strong>am</strong>a; Tsuta-no-hosomichi).<br />
Station 22. Eine Gruppe von Pilgern sind<br />
im morgentlichen Nebel auf dem Weg zum Kompira-Schrein<br />
in Shikoku unterwegs. 1.900,–<br />
Signatur: Hiroshige ga. Verlag: Tsutaya Kichizô. Zensur: arat<strong>am</strong>e. Format: ôban<br />
(37,3×25,5 cm). Datierung: 7/1855. Früher Abzug des vollrandigen Blattes in<br />
frischen, wirkungsvoll abgestuften (bokashi) Farben.<br />
Utagawa Hiroshige II. (1826–1869): Hundert berühmte<br />
Gegenden in den Provinzen (Shokoku meisho hyakkei).<br />
Regen in Tatsuguchi in der Provinz Bizen (Bizen Tatsukuchi-y<strong>am</strong>a).<br />
1.900,–<br />
Signatur: Hiroshige ga. Verlag: Uoei. Zensur: arat<strong>am</strong>e. Format: ôban<br />
(36,2×23,8 cm). Datierung: 1860. Sehr guter Druck mit Glimmerpulver in<br />
frischen abgestuften Farben. Linker Rand geringfügig beschnitten.<br />
Yanagawa Shigenobu (1787 – 1832): Die Brücke zum Himmel<br />
(Ama no ukibashi). Liebesspiel zu dritt unterm Moskitonetz.<br />
Abuna-e. 650,–<br />
Format: 2 x hanshi-bon (25×23,2 cm). Datierung: um 1820. Sehr guter Druck.<br />
Farben geringfügig verblasst. Vgl. Jack Hillier: The Art of the Japanese Book S.<br />
910.<br />
Zeughausstraße 10/Eingang Mohrenstraße<br />
D-50667 Köln (Mitte)<br />
Tel.: +49 (0)221 9123322<br />
E-Mail: scholzauktionen@t-online.de<br />
www.scholz-auktionen.de<br />
Utagawa Kuniyoshi (1798 –<br />
1861) zugeschrieben: Ein<br />
Kämpfer hält seinen Gegner<br />
<strong>am</strong> Nacken fest. Vorzeichnung<br />
für das hanshita-e, die letzte<br />
Kopie, die vom Holzschneider<br />
bei der Holzblockbearbeitung<br />
zerschnitten wird. Der variierte<br />
gegnerische Kopf wurde nicht<br />
nochmals gezeichnet sondern<br />
auf die Skizze geklebt. 350,–<br />
Format: chûban (23×14 cm). Datierung:<br />
um 1830. Vgl. Matthi Forrer: Drawings by<br />
Utagawa Kuniyoshi from the collection<br />
of the National Museum of Ethnology,<br />
Leiden.<br />
Utagawa Toyokuni II. (1777 – 1835): Eine Kurtisane, verglichen<br />
mit dem Perlfluss Chôfu no t<strong>am</strong>agawa in der Provinz<br />
Musashi. Eine mit üppigem Haarschmuck drapierte Kurtisane<br />
lässt sich eine Pfeife reichen. Rechts oben eine Kartusche<br />
in der Form des Toshid<strong>am</strong>a-Siegels mit einer Abbildung<br />
des Flusses und der Signatur von Toyoshige. 550,–<br />
Signatur: Toyokuni ga. Verlag: Izumiya Ichibei. Zensur: kiw<strong>am</strong>e. Format: ôban<br />
(38×26,2 cm). Datierung: ca. 1830. Blindprägung. Guter Druck in frischen<br />
Farben. Zwei kleine Wurmgänge im unteren Bereich des Blattes.<br />
Hiroshi Yoshida (1870 – 1950): Der Teich in Shakujii (Shakujii).<br />
1.600,–<br />
Format: yoko-ôban (27×40,2 cm). Signatur: Yoshida. Siegel: Hiroshi und Jizuri<br />
(handgemacht). Bezeichnet in Bleistift: Hiroshi Yoshida. Datierung: 1927.<br />
Werksverzeichnis Nr. 216. Ausgezeichneter Druck in zarten Farbtönen.<br />
71<br />
Stand 8
Stand 33 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Rainer Kurz Watschöd 9, 83080 Oberaudorf<br />
Tel.: +49 (0)8033 91499, Fax: +49 (0)8033 309888<br />
E-Mail: <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>.Kurz@t-online.de<br />
Versand von Katalogen und Listen – Varia – Kochbücher –<br />
Kinderbücher – Reisen – Kunst – Geschichte – Technik –<br />
Literatur – Orts- und Landeskunde<br />
Carroll, Lewis (d.i. Charles Lutwidge Dodgson): Alice’s adventures<br />
in wonderland. München u.a., Kunstverlag Edition<br />
Praeger und New York, Maecenas Press – Random House,<br />
1969. Ca. 45×32 cm. 150 S., (6) Seiten, (2) weiße Seiten.<br />
Mit einer in der Platte signierten farbigen Original-Radierung<br />
als Frontispiz und 12 farbigen Heliogravuren mit Remarquen<br />
über Original-Holzschnitten von Salvador Dali. Lose Großfolio-Bogen<br />
in Original-Leinenumschlag mit Goldprägung,<br />
in Original-Halbleder-Kassette mit goldgeprägtem Rückentitel.<br />
4.200,–<br />
Eines von 150 für den deutschen Markt reservierten Exemplare der einmaligen<br />
Weltauflage von 2500 Exemplaren. Auf „Mandeure“ Bütten. Vom Künstler<br />
Salvador Dali eigenhändig auf Titelblatt signiert. Lederrücken der Kassette<br />
etwas berieben, die beiden Schließen teils erneuert. Innen tadelloses Exemplar.<br />
Gebser, Carl: St<strong>am</strong>mbuch und Skizen-Album für Carl Gebser<br />
1887. Löwenberg i. Schlesien, 1887–1894. Querformat, ca.<br />
14×21 cm. 60 unpaginierte Seiten mit 3 kleinen und 34<br />
ganzseitigen aquarellierten Zeichnungen. Halblederband der<br />
Zeit. 1.450,–<br />
Gebser war Revierförster in Löwenberg/Schlesien und gestaltete dieses St<strong>am</strong>mbuch<br />
für seinen Sohn Carl mit vielen hübschen detaillierten Zeichnungen. „…<br />
diese Zeilen, sowie die vorstehenden Zeichnungen widmet dir zur steten Erinnerung<br />
dein Vater Gebser – Löwenberg in Schlesien Weihnachten 1894“. U.a.<br />
Ansichten von Neuland b. Löwenberg, Forsthaus Neuland, Ruine Falkenstein,<br />
Gasthof „im Walde“ in Hagendorf, Hospitalberg von der Wohnung aus gesehen,<br />
Brettmühle, Gipswerke bei Neuland, Hohlstein, Vorwerk Andreasthal bei<br />
Kesselsdorf, Wartburg, Kienberg bei Greiffenberg, Gebert-Baude, Buchholz –<br />
Blücher-Platz. Aber auch Darstellungen aus dem F<strong>am</strong>ilien- und Arbeitsleben,<br />
Forst-Distrik Kalkberg – Erinnerung an die Sonntags-Vergnügen der F<strong>am</strong>ilien<br />
Schwanitz, Stier, Hinke und Gebeser; Fällen einer großen Tanne. Die Bilder<br />
sehr detailliert mit Personen bei Arbeit und Freizeit, Tieren, Fahrzeugen etc.<br />
Die Eintragungen von F<strong>am</strong>ilienmitgliedern, Freunden, Lehrern und Mitkonfirmanden<br />
von Sohn Carl. Die Zeichnungen jeweils datiert, bezeichnet und<br />
signiert mit „Gebser“. Blätter <strong>am</strong> Falz teils mit Papier hinterlegt. Mit einigen<br />
Resten von eingeklebten Blumen. Sehr hübsch illustriertes St<strong>am</strong>mbuch aus<br />
Schlesien.<br />
Grapilleur historique oder Historischer Nachleser der wöchentlich<br />
einlauffenden allerneuest- und merckwürdigsten<br />
Zeitungen / auch anderer Curiositäten nebst unterschiedenen<br />
unpartheyisch zus<strong>am</strong>men getragenen Remarquen. 3 Teile in<br />
3 Bänden. Augsburg, Andreas Maschenbauer, 1715–1716. Ca.<br />
16×10 cm. 1078 S., (30) S. Register, 1 gestochene Tafel; 544 S.;<br />
714 [recte 716] S. Perg<strong>am</strong>entbände der Zeit. 1.480,–<br />
Mit 53 Grapillagen. Kirchner I, 1592 (verzeichnet nur 43 Grapillagen). Höchst<br />
seltene und curiose Zus<strong>am</strong>menstellung aus verschiedenen Veröffentlichungen.<br />
Enthält Mitteilungen zu deutschen und europäischen, politischen und kirchlichen<br />
Ereignissen, Tagesereignissen, Bücheranzeigen etc. Mit einigen Paginierungsfehlern.<br />
Band 1 Titelblatt kleinere Fehlstellen hinterlegt. Band 2 Titelblatt<br />
mit Abschnitt im oberen Viertel. Band 3 Titelblatt mit kleineren Fehlstellen.<br />
Seiten braunfleckig.<br />
72<br />
www.antiquariatkurz.de<br />
Ladenantiquariat: Kirchstraße 23, Flintsbach <strong>am</strong> Inn<br />
Freitag 14–18 Uhr<br />
Schottelius, Justus Georg: De Singularibus quibusd<strong>am</strong> &<br />
antiquis In Germania Juribus & Observatis. Kurtzer Tractat<br />
Von Unterschiedlichen Rechten in Teutschland/ Als zum<br />
Exempel: Das Hagestoltzen-Recht. Das Baulebungs-Recht.<br />
Das Baar-Recht. Das Mann-Recht. Das Fürsten-Recht. Das<br />
Send-Recht. Das Cent-Recht. Das Zehnd-Recht. Das Weichbild-Recht.<br />
Das Weichfrid-Recht. Das Stadt-Recht. Das Gau-<br />
Recht. Das Au-Recht. Das Noht-Recht. Das Gast-Recht. Das<br />
Garten-Recht. Das Schillings-Recht. Das Schupfflehn-Recht.<br />
Das Rutschar-Recht. Das Strand-Recht. Das Haverei-Recht.<br />
Das Bodmarei-Recht. Das Assorantz-Recht. Das Krahn-Recht.<br />
Das See-Recht. Das Stapel-Recht. Das Spies-Recht. Das Ordel-Recht.<br />
Das Vehm-Recht. Franckfurth und Leipzig, Gottlieb<br />
Heinrich Grentz, [1671]. Ca. 17×10,5 cm. (16) S., 591<br />
S., (17) Seiten. Mit gestochenem Frontispiz und Erratablatt.<br />
Perg<strong>am</strong>entband der Zeit. 850,–<br />
Seltene erste Ausgabe. „Schottelius (1612–1676) interessierte sich schon sehr<br />
früh, wohl befördert durch J. Jungius, für die Erforschung der deutschen Sprache,<br />
und wurde zum maßgeblichen Sprachgelehrten des 17. Jahrhunderts …<br />
Den Rahmen für S.s außergewöhnlich umfangreiches Œuvre bildete der Wolfenbütteler<br />
Hof unter dem kultur- und sprachinteressierten Herzog August. Mit<br />
Dichtern wie Harsdörffer und Herzog Anton Ulrich von Braunschweig stand<br />
S. in direktem Austausch. … In das Gebiet der Curiosa gehört sein Schriftchen<br />
„Von unterschiedlichen Rechten in Deutschland“ … , die vom „Hagestolzenrecht“<br />
und ähnlichem handelt. „ (Markus Hundt in NDB 23, 498 ff.). Einband<br />
fleckig. Seiten gebräunt, teils fleckig. Einschub von zwei Blatt nach Seite 326,<br />
Paginierungsfehler nach Seite 352. Text teils in Latein, teils in Deutsch.<br />
Blumenau. S<strong>am</strong>mlung von 45 Postkarten. Ca. 1910–<br />
1934. 650,–<br />
Hermann Otto Blumenau (Pharmazeut, Dr. phil in Chemie, Kolonisator 1819<br />
Hasselfelde – 1899 Braunschweig) reiste 1846 erstmals nach Brasilien, ausgestattet<br />
u.a. mit Empfehlungen Alexander von Humboldts, dessen Bekanntschaft<br />
er während seiner Zeit bei der chemischen Fabrik Trommsdorff in Erfurt<br />
gemacht hatte und von dessen Reisebeschreibungen er stark beeinflußt war.<br />
Im Auftrag der H<strong>am</strong>burger Gesellschaft bereiste er den Süden Brasiliens und<br />
ließ sich auf eigenen N<strong>am</strong>en ungefähr 200 qkm Urwald in der Provinz Santa<br />
Catharina als Siedlungsland übereignen. Am 2. September 1850 gründete er<br />
mit 17 deutschen Kolonisten die Ackerbaukolonie Blumenau. Schwierigkeiten<br />
verschiedenster Art zwangen Hermann Otto Blumenau 1860, die Kolonie der<br />
brasilianischen Regierung zur Verfügung zu stellen. Diese ernannte ihn zum<br />
Direktor, ein Amt, das Blumenau bis 1880 verwaltete. 1884 kehrte er nach<br />
Deutschland zurück. (vgl. Roemer in NDB 2 S. 327 f.). Die Postkarten (teils<br />
Echtfotokarten) zeigen Ges<strong>am</strong>tansichten von Blumenau, Blumenau während<br />
des Hochwassers, Aufnahmen von Häusern, Hafen von Blumenau, Schützenhaus,<br />
Schule, Besuch der Schiffsbesatzung der S.M.S. Kaiser, gefangene Indianer,<br />
Manöver u.a.). Einige Karten mit Poststempel, einige beschrieben, die<br />
meisten Karten unbeschrieben. Karten teils leicht bestoßen und teils leicht<br />
ausgeblichen.
Blumenau<br />
Eller, Karl – Mittel- und Südnorwegen in charakteristischen<br />
Landschaftsbildern und Dokumenten zur Geschichte<br />
und Kulturgeschichte. Aufgenommen und bearbeitet von Dr.<br />
Karl Eller 1943. 266 Original-Fotografien. 1.450,–<br />
Umfangreiche S<strong>am</strong>mlung von Originalfotografien von Karl Eller. Fotos im Format<br />
ca. 18×23 cm, jeweils unter Passepartout montiert und mit handschriftl.<br />
Titel auf dem Passepartout. Eller veröffentlichte in den 1950er bis 1970er<br />
Jahren Fotobildbände. Eine Porträtaufnahme Ellers mit dessen handschriflticher<br />
Signatur auf dem Foto und dem Untertitel: „Dem Schicksal dankbar,<br />
durch gütige Leitung gefördert, Geheimnis und Wesen des Landes schauen zu<br />
dürfen und seinerseits ein schwaches Abbild geschauter Herrlichkeit bieten<br />
zu können.“ liegt ebenfalls bei. Die Fotografien zeigen u.a. Aufnahmen von<br />
Høyanger, Bergen, Soldatenheim Stavern, Felsriffe bei Stavern, Arendal, Kristiansand,<br />
Kloster Ustein, Stavanger, Kragerø, Jostedalengletscher, Larvik sowie<br />
zahlreiche Landschaftsaufnahmen, Fjorde, Seen, Berge, Kirchen, Wasserfälle,<br />
Pflanzen, Schiffe, Almabtrieb, Erntezeit, Tracht, Architektur sowie einige Porträts<br />
von Norwegern.<br />
Juhnke, Harald (Berliner Schauspieler, 1929–2005):<br />
Ca. 600 Film- und Pressefotos, 3 signierte Autogr<strong>am</strong>mkarten,<br />
26 Blätter Kontaktabzüge, 28 farbige Filmaushangfotos, ein<br />
kleines privates Fotoalbum, 3 persönliche Dokumente des<br />
Vaters Herbert Juhnke sowie Drehbuch von Paul Helwig:<br />
Kr<strong>am</strong>pus und Angelika. H<strong>am</strong>burg, Richard Bars Bühnenverlag,<br />
1964. 60 Seiten. 680,–<br />
Die Fotos aus den 1950er und 1960er Jahren (verschiedene Formate) zeigen<br />
überwiegend Harald Juhnke, teils mit Kollegen (Margit Saad, Hannes Tannert,<br />
Theo Lingen, Jürgen Goslar, Susanne Körber, Maria Seboldt u.v.a.), auf einem<br />
geringeren Teil der Fotos sind nur seine Schauspielkollegen zu sehen. Fotos zu<br />
Filmen und Theateraufführungen sowie Porträtaufnahmen von Juhnke, u.a.:<br />
Oberarzt Dr. Solm; Mein Schatz komm mit ans blaue Meer; Polizeistation 21;<br />
Heldentum nach Ladenschluss; Piefke – der Schrecken der Kompanie; U 47 –<br />
Kapitänleutnant Prien; Irma La Douce; Don Juan; Drei Mädchen spinnen; Glo-<br />
St<strong>am</strong>mbuch Dali Juhnke<br />
Fotografie<br />
ckengießer von Tirol. Das kleine Fotoalbum st<strong>am</strong>mt von Juhnkes Aufenthalt<br />
als 10jähriger in einem Ferienheim in Partenkirchen (12 Bilder). Die farbigen<br />
Filmaushangfotos zu „Schick Deine Frau nicht nach Italien“, „1000 Sterne<br />
leuchten“ und „Mein Schatz komm mit ans blaue Meer“.<br />
50 Jahre Madaus: Eine aufgeschlossene Firma. Hrsgg.<br />
von Dr. Madaus & Co., Köln <strong>am</strong> Rhein. [1969]. Ca. 29,5×23,5<br />
cm. 72 unpaginierte Seiten + 6 ausklappbare Seiten. Mit<br />
120 s/w Fotografien, 3 farbigen Seiten, 5 s/w und 3 farbigen<br />
Popups bzw. ausklappbaren Elementen; einem mehrfach<br />
gefalteten farbigem Plakat; 3 farbigen montierten Elementen,<br />
einem „Quietschelement“ sowie einer lose beiliegenden<br />
12-seitigen (incl. Umschlag) Broschüre „Haussegen! – Ein<br />
Kochbuch von Frau Pastor Madaus“. Fotografien von Barbara<br />
Schulten. Originalkartonierter Einband mit illustriertem Originalschuber.<br />
580,–<br />
Außergewöhnliches, aufwändiges Buchobjekt der Arzneimittelfabrik Madaus<br />
zum 50jährigem Betriebsjubiläum. Einmontiert sind z.B. ein farbiger Handschuh,<br />
gefärbte Holzwolle als Futter für das Schaf, ein zerknitterter Brief. ein<br />
beweglicher Vogel über der Luftbildaufnahme. Als makabrer „Spaß“ ertönt<br />
beim Aufklappen eines Blattes – auf dem ein Seziertisch mit einer toten Maus<br />
abgebildet ist – ein Mäusequieken. Gestaltet wurde das Buch von der Werbeagentur<br />
Peter Selinka in Ravensburg. „Das Resultat ist eine Kombination von<br />
hohem Anspruch und Humor, als könnten Madaus’ Kunden einen Schuss<br />
Spaß im bitteren Ernst medizinischer Forschung gut gebrauchen. Für manche<br />
geht der Spaß vielleicht ein wenig zu weit, besonders für die Tierschützer und<br />
Gegner der Vivisektion … Dies bleibt eine Besonderheit des Buches, an die<br />
man sich sofort erinnert und die leider etwas von einem Werk ablenkt, das zu<br />
den bestgestalteten und innovativsten auf dem Gebiet der Firmen-Photobücher<br />
gehört“ (Parr u. Badger „The Photobook, II“, S. 196/197 mit Abbildungen);<br />
Weißer Einbandrücken sauber erneuert. Zwei Blätter <strong>am</strong> Falz mit leichtem<br />
Abrieb. Originalschuber an den Kanten leicht bestoßen.<br />
Madaus Norwegen<br />
73
Stand 52 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
im Lenninger Tal<br />
Kinder- und Jugendbücher, Literatur und illustrierte Bücher,<br />
Württembergica<br />
Gaul, Leonore. Das neugierige Englein. Eine Weihnachtsgeschichte<br />
von Leonore Gaul. Verlag Heinrich Ellermann, H<strong>am</strong>burg<br />
1948. 16 unpag. Bl. Original-Halbleinen ca. 14,5×20<br />
cm. 140,–<br />
Kleine Muck 4468. Seltenes kleines Nachkriegs-Weihnachtsbilderbuch mit 15<br />
ganzseitigen Farbillustrationen und Texten in Reimform. *Kanten und Deckel<br />
leicht berieben. Papier etwas gebräunt und leicht fingerfleckig<br />
Anonym (Friedrich Bernritter). Wirtembergische Briefe.<br />
Stettin’sche Buchhandlung, Ulm 1786. Gestochener Titel,<br />
146 S., 3 Bl. Inhaltsverzeichnis. Späterer schmuckloser<br />
Halbleinen (um 1900) mit Buntpapierüberzug ca. 19×12<br />
cm. 450,–<br />
Anonym erschienene S<strong>am</strong>mlung satirischer Briefe von Friedrich Bernritter, geboren<br />
1748 in Eglingen, OA Münsingen, gestorben 1803 in Stuttgart, nachdem<br />
er viele Jahre in Böblingen als Stellvertreter des Ober<strong>am</strong>tsschreibers gearbeitet<br />
hatte. „Die eigentliche Bedeutung des schlichten, zuverlässigen, rechtlichen<br />
Mannes liegt auf schriftstellerischem Gebiet. Er ist der erste württembergische<br />
Satiriker von Rang. Vor allem die in Böblingen entstandenen Wirtembergischen<br />
Briefe zeichnen sich durch einen gesunden Mutterwitz, eine scharfe Beobachtungsgabe,<br />
ein unbestechliches Urteil und einen kultivierten Geschmack<br />
aus und sind eines der eindrucksvollsten kultur- und sittengeschichtlichen<br />
Dokumente aus dem Württemberg Herzog Karl Eugens“ (NDB).<br />
* Der N<strong>am</strong>e Bernritter ist handschriftlich auf dem Titelblatt ergänzt worden.<br />
Nachgebundenes Exemplar. Das Titelblatt wurde unterlegt. Titelblatt stärker<br />
gebräunt und mit kleinem Tintenfleck. Papier durchgehend leicht stockfleckig.<br />
Die vorderen und hinteren Blätter etwas stärker stockfleckig und mit leichtem<br />
Wasserrand. Einband leicht berieben.<br />
74<br />
Kinderbücher<br />
Württemberg<br />
Ursula und Bernd Löffler<br />
Julius-von-Jan-Platz 8<br />
73252 Lenningen<br />
Tel.: +49 (0)7026 4116<br />
info@antiquariat-loeffler.de<br />
www.antiquariat-loeffler.de<br />
Hoffmann, W. Charakterbilder aus der Thierwelt verschiedener<br />
Welttheile. Zur Belehrung und Unterhaltung der Jugend.<br />
Mit 12 fein colorierten Bildern. Verlag von Wilhelm Nitzschke,<br />
Stuttgart (1862). 54 S. mit 12 farbigen ganzseitigen Einschaltbildern.<br />
Jüngerer Halbleinen mit aufmont. Original-Deckelbild.<br />
Quer-gr 8°. 880,–<br />
*Sehr seltenes Abenteuer-Bilderbuch. Seebaß 941. Wegehaupt 2. 1619. Die 12<br />
sehr schön kolorierten Holzschnitte sind von W. Votteler gestochen worden.<br />
*Neuerer Einband, beschnittenes Exemplar, dadurch abgesehen von leichter<br />
Finger- und Stockfleckigkeit schönes Exemplar.<br />
Werbeprospekt: Neues Tageblatt für Stuttgart und Umgegend.<br />
Nr. 1. Sonntag, den 24. Dezember 1843. Dr. Müller’sche<br />
Buchdruckerei. Faltblatt mit 4 Seiten. Ca. 24×17<br />
cm. 240,–<br />
„Der Prospektus zu einer Zeitschrift ist gerade dasselbe, was die Ouvertüre zu<br />
einer Oper.“ Quasi die Nullnummer der neuen Stuttgarter Tageszeitung, die ab<br />
Neujahr 1844 bis 1943 regelmäßig erschien. Liberale Zeitung, deren Tradition<br />
nach 1945 von der „Stuttgarter Zeitung“ fortgeführt wird. *Durchgehend leicht<br />
stockfleckig und leicht eingerissen.<br />
Dr. M. P. (d. i. Max Planck). Die letzten Räuberbanden in<br />
Oberschwaben in den Jahren 1818–19. Ein Beitrag zur Sittengeschichte.<br />
Nach den Akten und nach mündlicher Ueberlieferung<br />
dargestellt von Dr. M. P. Mit 6 Holzschnitten nach<br />
Originalzeichnungen Joh. Baptist Pflug’s. Verlag von Albert<br />
Koch, Stuttgart 1866. XVI, 256 S. Ppbd d. Zeit. 660,–<br />
Vgl. Heyd 3110. Erste und wohl einzige Ausgabe. Planck (1822–1900) war<br />
Rektor des Heilbronner Karlsgymnasiums und Direktor der Schulabteilung im<br />
Kultministerium. Die Holzschnitte von Pflug zeigen „Franz Merkle, der Webe-
enfranz, mit Xaver Wirthensohn vom Benzenhause, im Verhör“ (Frontispiz),<br />
„Joseph Lang, der junge Bregenzer Seppel“, „Fidelis Sohm, der einäugige Fiedele“,<br />
„Fidelis Gindele, der grosse Metzger, auf dem Krankenbette“, „Anton<br />
Rosenberger, der Schleiferstoni, auf dem Krankenbette“ und „Xaver Hohenleiter,<br />
der schwarze Veri, im Gefängnisse“. *Einband sehr stark berieben, Rücken<br />
notdürftig mit Leinenstreifen verstärkt, vorderes und hinteres fl. Vorsatz entfernt,<br />
Papier durchgehend leicht stockfleckig und etwas fingerfleckig, Vortitel<br />
stärker stockfleckig. Jüngerer unschöner Stempel auf Vortitel.<br />
Tübingen – Pregitzer, Georg Conrad. Tägliche Ruhe, Freude<br />
und Sabbath-Lust in Gott oder Fortgesetzte Gott-geheiligte<br />
Poesie, da auf das Jahr 1723 in unterschidlichen Classen unterschidliche<br />
Lectionen vor unterschidliche Seelen zu finden<br />
seynd / alte und neue Merkwürdigkeiten / Spuren und Denckmale<br />
der allzeit fortwährenden …… So dann wird beygefügtet<br />
eine Continuatio HISTORIAE LITERARIAE und ein<br />
historischer Bericht von dem / was 1732 besonders hier bey<br />
Goethe, Johann Wolfgang.<br />
Faust. Ein Trauerspiel. Leipzig,<br />
bey Georg Joachim Göschen<br />
1790. 1 Bl., 168 S. Pappband<br />
des ausgehenden 19. Jahrhunderts<br />
mit Buntpapierüberzug<br />
und goldgepr. Rückenschildchen.<br />
Kl. 8°. 2.200,–<br />
Sehr frühe Ausgabe. Vergleiche Hagen<br />
204. Titelblatt-Variante ist bei Hagen<br />
nicht verzeichnet. „Neben der „aechten“<br />
Einzelausgabe existieren eine<br />
Anzahl von Ausgaben, die aus den<br />
nicht verkauften unveränderten Bogen<br />
von Goethes Schriften, Göschen 1790,<br />
Band 7 hergestellt wurden. Mit allen<br />
Kennzeichen: Zeilenwiederholung auf<br />
Seite 144/145. Angaben der Bogennorm<br />
A – L und „Goethe’s W. 7. B,“<br />
zur Bogennorm A – L. Der Titelbezeichnung „Faust. Ein Fragment“ ist auf dem<br />
Nachtitel zu finden. Aber ohne Kupfer und Titelkupfer. *Einband berieben,<br />
Titelblatt mit alten Stempeln versehen. Papier durchgehend leicht fingerfleckig<br />
und minimal stockfleckig. Titelblatt leicht fleckig, mit leichten Randläsuren<br />
und etwas gelöst.<br />
Hesse, Hermann. 6 Original-Glasplatten-Negative aus<br />
Hesses F<strong>am</strong>ilienumfeld st<strong>am</strong>mend. Format der Negative<br />
8,5×12 cm. Die Fotos st<strong>am</strong>men aus verschiedenen Lebens-<br />
Literatur<br />
löbl. Universität / Statt und Gemeinde / auch in der Evangelischen<br />
Kirche hin und her bedenckliches geschehen / beschrieben<br />
und dißmal auch mit Registern ausgefertigt von<br />
Georg Conrad Pregitzern. Tübingen (1724)/ gedruckt bey<br />
Joh. Cunrad Reisen seel. Wittib. 10 Bl., 586 S., 19 Bl. Register.<br />
Pappband der Z. mit Buntpapierüberzug. 1.500,–<br />
Aus dem Besitz von Johann Albert Bengel 1687–1752. (Besitzeintrag mit „M.<br />
Joh. Albertus Bengel“). Weitere 7 „Poesien“ liegen bei 1724, 1726, 1727, 1728,<br />
1729, 1730, 1731, darunter die von 1730, ebenfalls mit dem Besitzeintrag von<br />
Bengel (Dn. Abbas Zellerus misit Johanni Alberto Bengelio). Die Ausgabe von<br />
1729 mit einer längeren handschriftlichen Widmung des Verfassers Pregitzer:<br />
„Dem Hoch-Edlen und (unleserlich) Harpprechtisch- und Brennerischen Eh-<br />
Paar“. Die Pappbände sind teilweise mit unterschiedlichen Buntpapieren der<br />
Zeit überzogen oder in graublauem Karton. Beiliegend: Wächter, Dr. Oscar.<br />
Johann Albrecht Bengel. Lebensabriß …. Liesching, Stuttgart 1865. *Papier<br />
durchgehend leicht stockfleckig, die graublauen Einbände sind teilweise leicht<br />
wasserfleckig und leicht berieben.<br />
abschnitten Hesses und zeigen u. a. Hesses Vater, Hesse und<br />
seine erste Frau Mia und F<strong>am</strong>ilienfotos anlässlich der Goldenen<br />
Hochzeit seiner Schwester Adele. Neue Abzüge liegen<br />
bei. 480,–<br />
Jünger, Ernst. Diario 1941–1945 con otto st<strong>am</strong>pe dell’ottocento<br />
dipinte a mano. Longanesi & C., Milano 1957. 957 S.<br />
auf Dünndruckpapier. Original-Leder m. Rückenvergoldung<br />
im Schuber. 450. – I Cento Libri. Volume VII. Die Käfer-Tafeln<br />
sind mit Eiweiß gehöht. Italienische Ausgabe von Jüngers<br />
„Strahlungen“, ins Italienische übertragen von Henry Fürst.<br />
Nr. 902 von 1200 numerierten Exemplaren. *Sehr schönes<br />
Exemplar. Schuber leicht fleckig 400,–<br />
Russische Avantgarde – Majakowski,<br />
W. W. Lef Shurnal<br />
Lewowo Fronta Iskusstw. (Zeitschrift<br />
der linken künstlerischen<br />
Front). Nr. 4 August-Dezember.<br />
Verantwortlicher Redakteur W.<br />
W. Majakowskij. Staatlicher<br />
Verlag, Moskau, Petrograd 1924.<br />
222 S. Neue Broschur mit aufmontierten<br />
Originaldeckeln<br />
nach Entwürfen von Alexander<br />
Rodtschenko. 800,–<br />
Sehr seltene futuristische Literaturzeitschrift.<br />
Hier mit wenigen Fotomontagen<br />
und futuristischen, konstruktivistischen Illustrationen. *Einband nachgebunden<br />
unter Verwendung der Original-Deckel von Rodtschenko. Original-Deckel<br />
fleckig und berieben. Papier gebräunt und stockfleckig.<br />
Wolfenstein, Alfred. Die gefährlichen Engel. Dreißig<br />
Geschichten. Verlag von Julius Kittls Nachfolger, M. –<br />
Ostrau-Leipzig (1936). 154 S. Original-Leinen. 240,–<br />
Erstausgabe der letzten Veröffentlichung Wolfensteins mit eigenen Texten. Mit<br />
einer handschriftlichen Widmung Wolfensteins für Oskar Loerke („in gertreuer<br />
Herzlichkeit“). *Einband minimal fleckig, leicht staubfleckig und leicht bestoßen.<br />
Leicht schiefgelesen.<br />
75
Stand 47 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Lorych Münchener Str. 1<br />
10777 Berlin<br />
Tel./Fax: +49 (0)30 21018803<br />
Spezialgebiete: Illustrierte Bücher, Alte Drucke, Bibeln, Naturwissenschaften,<br />
Olympische Spiele und Zeppelin, (auch<br />
Ephemera), Struwwelpetriaden, Autographen<br />
Augsburger Feuerordnung – Eines Hoch-Edlen und Hochweisen<br />
Raths deß Heil: Roem: Reichs-Stadt Augspurg revidiert-<br />
und erneuerte Feuer-Ordnung de Anno 1731. Augsburg,<br />
Labbart, 1731. 63 S. 8°. Broschur der Zeit. 190,–<br />
Eisenbahn – Derutra (Hrsg.). Kursbuch aller wichtigen Eisenbahn-,<br />
D<strong>am</strong>pfschiff- und Flugzeugverbindungen Russlands<br />
nebst Bestimmungen für die Benutzung russischer<br />
Bahnen und einer Übersichtskarte von Russland 1924/25.<br />
H<strong>am</strong>burg, Dt.-Russische-Lager- und Transportgesellschaft,<br />
(1924). 70 S. Mit 1 gefalteten Übersichtskarte. 8°. Illustrierte<br />
OBroschur. 420,–<br />
Äußerst seltenes Kursbuch in deutscher, englischer und französischer Sprache.<br />
Neben dem Übersichtsplan liegen bei: 1 großer, mehrfach gefalt., farbiger<br />
Stadtplan von Leningrad – Time Tables of Railways in the Far East, 15. Nov.<br />
1924. (Nennt Verbindungen über Sibirien nach China und Japan – Tientsin,<br />
Shanghai, Harbin, Tokyo, Nagasaki etc.) – Reiseplan mit genauen Zugverbindungen<br />
und Preisen, (als Fahrschein gültig?) für eine Fahrt von Harbin über<br />
Moskau nach Paris.<br />
Fore-edge painting – Sehr schöne Ansicht des Marktplatzes<br />
von Mannheim (Aquarell) auf dem Längsschnitt. 13,5×4<br />
cm. In: D’Aubigné, J.H. Merle. The History of the Great<br />
Reformation of the sixteenth Century in Germany, Switzerland,<br />
France etc. London, Jarrold, 1851. 638 S. OLederband<br />
mit reicher Deckel- u. Rückenvergoldung, mit ganzs. Goldschnitt.<br />
850,–<br />
Jagd – Weidmann’s Heil! 1929. Handschriftliches Gästebuch<br />
für die Jagdhütte <strong>am</strong> Weilheimer Hardt rechts der<br />
Ammer, (Oberbayern). 1929–1930. Ca. 300 Seiten, davon ca.<br />
50 Blätter beschrieben. Mit 10 montierten Fotos, 32 (davon<br />
11 farbigen) Original-Zeichnungen in Bleistift und Aquarell,<br />
sowie 6 beiliegenden Fotos. 4°. HLdr. d. Zt. 420,–<br />
Interesssantes Gästebuch mit schönen Zeichnungen von Birkhähnen, Rehen,<br />
Fasanen, Hasen, lustigen Jagdmotiven etc., sowie zahlreichen Fotos von Jagdgesellschaften<br />
und erlegten Tieren. Beiliegen einige Briefe und Skizzen.<br />
76<br />
Messetelefon: +49 (0)175 8195300<br />
E-Mail: <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>.Lorych@t-online.de<br />
Kinderbücher – Olfers, M. v. Guckkästchen. Leipziger Lehrmittel,<br />
(1882). 48 S. Mit zahlr. farbigen Textabbildungen.<br />
Gr.8°. Farb. ill. OHLn. 250,–<br />
Kanten etwas bestoßen.<br />
Kulturgeschichte – Borcherdt, A. Leibarzt für fröhliche Zecher.<br />
Scherz und Ernst. Nebst einer Ausstellung hervorragender<br />
Getränke. Stuttgart, Lutz, 1887. 118 S., XVI S. Mit<br />
zahlr. Textholzschnitten, Buchschmuck und Holzschnitten<br />
auf Tafeln von E. Klein. 8°. Farb. ill. OPappband. 220,–<br />
Medizinische Antworten auf die Fragen was, wann, wo, wieviel getrunken<br />
werden darf bzw. soll. Seltene Originalausgabe.<br />
Literatur – Kotzebue, A. v. Almanach Dr<strong>am</strong>atischer Spiele<br />
zur geselligen Unterhaltung auf dem Lande. 7 Bände. Jahrgänge<br />
7, 9, 10, 11, 17, 18, 22. Leipzig, Jg. 7: Riga, Hartmann/<br />
Kummer, 1809–1824. Jew. ca. 340 S. Mit 1 Frontispiz und 38<br />
altkolorierten Kupfertafeln. 16°. 6 ill. OPappbände., 1 Pappband<br />
der Zeit. 990,–<br />
Luftfahrt – Lindbergh, Charles. A. (1902–1974). S<strong>am</strong>mlung<br />
von 76 Pressefotos 1927–1937. Fotogröße: 25×19 cm.,<br />
18×13 cm., 21×16 cm. 1.700,–<br />
Bedeutende S<strong>am</strong>mlung von Fotografien, die Lindberghs Ruhm nach seiner Atlantiküberquerung<br />
von 1927 dokumentieren. Die Bilder zeigen u.a. Lindbergh<br />
mit seinem Flugzeug „Spirit of St. Louis“, Empfänge in <strong>am</strong>erikanischen und<br />
europäischen Städten, zunächst mit seiner Mutter, später mit seiner Frau, Besuche<br />
bei Präsident Hoover, sein Haus mit dem Kinderbett, aus dem sein Sohn<br />
1932 entführt wurde. Dazu: Karte, 9×3,5 cm., mit voller Signatur Lindberghs<br />
und Datum: November 1933.
Medizin – Kurtzer Unterricht von etlichen/ sonderlich in<br />
Feld-Lägern einreissenden und gewoehnlichen Kranckheiten<br />
und Zufaellen. S<strong>am</strong>pt denen bekantesten/ wolfeilesten<br />
und leichtesten Mitteln. Für die gemeine Soldaten/ welche<br />
nicht allezeit/ noch in der eil einen Medicum oder bewaehrten<br />
Feldscherer haben koennen. Angebunden: Entwurff<br />
eines nicht sonderlich kostbaren Feld-Apothekleins. Gotha,<br />
Schalln, 1664. 58 S., 2 unn. S. Register, 10 unn. S. Feldapotheke.<br />
Kl.8°. Broschur der Zeit. 360,–<br />
Seltenes Werk zur Kriegsmedizin.<br />
Moskau Stereofotos – Moscow through the Stereoscope.<br />
Underwood and Underwood, New York, 1898. 27 Stereo fotos,<br />
numeriert 47–73, (alles Erschienene) in Originalcassette. Mit<br />
Betrachter. 990,–<br />
Interessante Bilder vieler Moskauer Prachtgebäude, Plätze, Märkte und Straßenszenen<br />
aus der Zarenzeit. Selten!<br />
Naturwissenschaft – Guyot, E. G. Neue physikalische und<br />
mathematische Belustigungen, oder S<strong>am</strong>mlung von neuen<br />
Kunststücken zum Vergnügen, mit dem Magnete, mit den<br />
Zahlen, aus der Optik sowohl, als aus der Chymie, nebst<br />
den Ursachen derselben, ihren Wirkungen und den dazu<br />
erforderlichen Instrumenten. Bände 1–6 (von 7) in 3 Bänden.<br />
Augsburg, Kletts, 1772. Zus. ca. 1100 Seiten. Mit 126<br />
gestochenen Tafeln. 8°. Halblederbände der Zeit auf 5 Bünden.<br />
1.200,–<br />
Seltenes Werk mit schönen Illustrationen, welche die beschriebenen „Kunststücke“<br />
veranschaulichen. Einbände etwas berieben, Rücken oben leicht eingerissen.<br />
Innen sehr sauber.<br />
Pharmazie – Flittner, Chr. G. Vorschriftmäßiges Schema<br />
zum Giftverkauf-Buche für Apotheker und Kaufleute nebst<br />
den Königlich-Preußischen Verordnungen, wegen sorgfältiger<br />
Aufbewahrung und vorsichtigen Verkaufs der Giftwaaren; ingleichen<br />
einem Verzeichnisse von Giftwaaren und heftig wirkenden<br />
Arzneien, wie auch Formularen beim Giftverkaufe.<br />
Berlin, Flittner, 1823. XI, 114 unn. Seiten mit handschriftl.<br />
Einträgen, 20 S. OPappband. 980,–<br />
Die Besonderheit dieses Buches besteht darin, dass die 114 Seiten für die<br />
handschriftlichen Einträge der Giftverkäufe komplett und sehr detailliert über<br />
den Zeitraum von 1840–1866 ausgefüllt wurden. Wenige Seiten mit kleinen<br />
Fleckchen.<br />
Struwwelpetriaden – Struwelpeter junior. Translated from<br />
the German of J. Trojan. London, Jarrold and Sons, (1893). 1.<br />
Auflage. 24 S. mit teils farbigen Textabb. und 1 farbigen Tafel.<br />
4°. Farb. ill. OHLn. 480,–<br />
Geschichten in Anlehnung an Hoffmanns Struwwelpeter. Rechte obere Ecke<br />
leicht gestaucht.<br />
Technik – Furtenbach, J. Mannhaffter Kunst-Spiegel/ Oder<br />
Continuatio, und fortsetzung allerhand Mathematisch- und<br />
Mechanisch-hochnutzlich-Sowohl auch sehr erfrölichen delectationen,<br />
und respective im Werck selbsten experimentirten<br />
freyen Künsten. Welche in hernach folgende 16. unterschidliche<br />
Arten abgetheilt/ … Arithmetica, Geometria,<br />
Planimetria, Geographia, Astronomia, Navigatione, Prospectiva,<br />
Mechanica, Grottenwerck, Wasserlaitungen, Feuerwerck,<br />
Büchsenmeisterey, Architectura Militari, Architectura<br />
Civili, Architectura Navali, Architectura Insulata. …mit 33.<br />
dem Natural gemässen Kupfferstucken geziert …Augsburg,<br />
Schulte, 1663. 24 unn. S., 292 S. Mit 1 Portrait und 33 doppelblattgroßen<br />
Kupfertafeln. 4°. Moderner Pappband im Stil<br />
der Zeit. 2.200,–<br />
Innen teils etwas fleckig.<br />
– Guillaume, Ch.-Éd. Le Premier Quart de Siècle de la Tour<br />
Eiffel. Allocution prononcée a la Fête du Soleil le 22 Juin<br />
1912. Paris, Société Astronomique de France, 1913. 38 S.<br />
Mit Frontispiz, zahlr. Textill. und 2 Klapptafeln, die mit 15<br />
Bildern den Bau des Eiffelturms vom Beginn bis zur Vollendung<br />
zeigen. 8°. Moderne Broschur mit aufgezogenem<br />
Titel. 470,–<br />
Frontispiz verso mit hs. Vermerk eines Besuchers im privaten Büro von Eiffel<br />
oberhalb der 3. Plattform. Dort erhielten „Alice und Sylvia“ das vorliegende<br />
Buch, das auf dem Frontispiz von Eiffel signiert wurde. Das Buch zeigt neben<br />
der Bauhistorie auch die wissenschaftliche Bedeutung des Bauwerks.<br />
77
Stand 29 Joachim Lührs<br />
Kunstantiquariat auf der Fleetinsel<br />
Künstlergraphik, Handzeichnungen und Aquarelle des<br />
16.-20. Jahrhunderts, Stadtansichten und Landkarten,<br />
Kunstliteratur, Architektur, Photographie, Varia<br />
Dresden – H<strong>am</strong>mer, Christian Gottlob (1779 – Dresden –<br />
1864): Dresden von der Brühlschen Terrasse, um 1845. Altkolorierte<br />
Umrissradierung nach Gotthold Theodor Thieme<br />
bei Henry Rittner, Dresden. Unterhalb der Darstellung bez.<br />
„C.G. H<strong>am</strong>mer fec.“, „T. Thieme del.“, „Rittners Buchhandlung<br />
Dresden“, mit dem gestochenen Titel „Vue de Dresde,<br />
prise du jardin de Brühl.“ Mit schwarzem Tuschrand, auf<br />
Papier aufgelegt. 46×63,8 cm (Darstellung), 52,3×67 cm<br />
(Papier). 1.900,–<br />
Prachtvolle große Vedute mit Blick auf Schloss, Kath. Hofkirche, Semper-Oper,<br />
die Elbe und einen Teil der Augustus-Brücke, im Hintergrund das Japanische<br />
Palais. Der Platz und die Terrasse belebt durch reiche Figurenstaffage. – H<strong>am</strong>mer<br />
zählt zu den bedeutendsten Dresdner Veduten-Stechern. Ein großer Bewunderer<br />
seines Schaffens war Goethe, der ihn 1810 in seinem Atelier besuchte.<br />
– Knickspuren, kleine Randeinrisse und minimale Fehlstellen. Sorgs<strong>am</strong><br />
auf Papier aufgelegt.<br />
St. Petersburg/Moskau – Ansichten von St. Petersburg und<br />
Moskau und einigen merkwürdigen Oertern der umliegenden<br />
Gegenden. Herausgegeben und erläutert von Johann Richter.<br />
Leipzig, Industrie-Comptoir (1810). Mit 12 statt 13 ganzseitigen<br />
altkolorierten Kupfertafeln von Friedrich Dürfeldt nach<br />
Johann Friedrich Anthing. 4, 16 S., 1 Bl. Verlagsanzeigen.<br />
Quer-Fol. Neuer marmorierter Pp.-Einband mit OTitelaufkleber.<br />
6.000,–<br />
Sehr seltenes, prächtig koloriertes und farbfrisches Ansichtenwerk des als Silhouetteur<br />
bekannten J. F. Anthing (1753 Gotha – 1805 Petersburg), der viele<br />
Fürsten und Hofleute abbildete, darunter Karl August und Anna Amalia sowie<br />
1789 Goethe. Die Ansichten zeigen: Der alte Palast des Zaren im Kreml. Das<br />
Paschkoffsche Haus. Die rote Ehrenpforte. Das kaiserliche Sommerschloß Petrofsk.<br />
Das Kloster Troizen. Prospect einer Moscovischen Barriere. Spiel der gemeinen<br />
Russen auf den Straßen. Die kaiserliche Academie der Wissenschaften<br />
in Petersburg. Die Fontanka beim kaiserlichen Garten. Sasköeselo, kaiserlicher<br />
78<br />
Michaelisbrücke 3 · 20459 H<strong>am</strong>burg<br />
Tel.: +49 (0)40 371194<br />
Fax: +49 (0)40 20905316<br />
E-Mail: luehrs-fleetinsel@arcor.de<br />
www.kunstantiquariat-h<strong>am</strong>burg.de<br />
Montag-Freitag 11–18.30, S<strong>am</strong>stag 11–17 Uhr<br />
Sommer Palast. Peterhoff, kaiserlicher Land Palast. Die Kirche Basilieblagenne.<br />
Es fehlen Tafel 1 (Der Kreml) und die halbe Tafel 13 (Statue Peter d. Große).<br />
– Tafeln an den Rändern braun- und fingerfleckig. Text durchgehend stockfleckig,<br />
anfangs an der Unterkante mit großem braunem Fleck.<br />
Portraits Landgrafen von Hessen-Kassel. Um 1780.<br />
Schwarze Tusche auf Bütten. Jeweils unterhalb betitelt „Fréderic<br />
II Landgrave de Hesse“ und „Philippine Landgrave de<br />
Hesse“. 13,4×18,9 cm (fast blattgroß). 700,–<br />
Im Stil eines Scherenschnittes angefertigte Profildarstellung von Friedrich II.<br />
Landgraf von Hessen sowie Philippine Auguste Amalie Landgräfin von Hessen<br />
mit ovaler Einfassungslinie, entstanden zwischen 1773 und 1785. – Der<br />
Monarch wurde durch die Vergrößerung des Heeres und die Bereitstellung von<br />
19.000 Soldaten an die englische Krone bekannt. Der Sachverhalt des d<strong>am</strong>als<br />
als skandalös empfundenen Soldatenhandels wurde von Friedrich Schiller in<br />
seinem Theaterstück „Kabale und Liebe“ aufgegriffen. – Im oberen Bildbereich<br />
mit kleinen Tintenspuren von rücks. Bezeichnung.
Preußen-Uniformen. 1677–1793. – 5 Blatt mit Ganzfiguren,<br />
meist mit zwei Figuren (Offizier, Gemeiner Soldat). Tuschfeder,<br />
Gouache und Deckweiß. Am oberen Rand mit Bezeichnung<br />
des Regiments, unterhalb der Darstellung Tabelle mit<br />
Angaben zur Garnison. Auf Bütten, jeweils in schmalem<br />
Holzrahmen. Je ca. 16,5×10 cm. 3.200,–<br />
Mit großer Sorgfalt ausgeführte farbfrische Arbeiten zeigen: Infanterie-Regiment<br />
Nr. 9, Generalmajor von Pöllnitz, Chef: W. D. v. Manstein, Garnisonen:<br />
in Scherte, Soest, H<strong>am</strong>m,Unna (1677) – Pontonierskops, Chef: Cap. von Linde,<br />
Berlin (1715) – Infanterie-Regiment Nr. 40, Chef: F. A. v. Erlach u. F. W. Steinwehr,<br />
Garnisonen in Schweidnitz, Nimptsch, Bolkenhain (1732) – Infanterie-Regiment,<br />
Chefs: Nr. 53 v. C. v. Luck und A. Gr. Zu Anhalt, Garnisonen:<br />
Braunsberg, Heiligenbeil u. Frauenburg (1773) – Dragoner-Regiment Nr. 12,<br />
Chef v. Bieberstein, Garnisonen: Greiffenberg, Naugard, Wollin. – Verso mit<br />
Einstecktasche und detaillierten Angaben zum jeweiligen Regiment. – Teilweise<br />
mit wenigen Braunfleckchen, eines partiell minimal gebräunt.<br />
Schleich d. Ä., Eduard (1812 Haarbach – 1874 München):<br />
Landschaft bei München, 1834. Unten rechts signiert<br />
„E. Schleich“ und datiert. Gouache, Aquarell und<br />
schwarze Kreide. Auf leichtem Karton. 28×37,5 cm (blattgroß).<br />
1.500,–<br />
Bildhaft ausgeführte, stimmungsvolle Landschaft mit einer Eiche links im Vordergrund<br />
und einer sich in die Tiefe und nach rechts in die Weite öffnenden<br />
Landschaft. Der Münchener Landschaftsmaler bevorzugt Motive seiner Hei-<br />
mat. Während er seine Motive anfänglich in den Bayrischen Bergen findet,<br />
wendet er sich später ausschließlich der Ebene zu. Schleichs Vorbilder sind<br />
Christian Etzdorf, Christian Morgenstern und Carl Rottmann, weiterhin studiert<br />
er intensiv die niederländischen Meister. Als Professor an der Kunstakademie<br />
München prägte er entscheidend den Malstil der neueren Münchener<br />
Landschaftsmaler. – Im Bereich des Himmels blasse Fleckchen. Am rechten<br />
Oberrand Reste eines Siegels.<br />
Trompe l’oeil mit Portrait Friedrich II. (1712 Berlin – 1786<br />
Potsd<strong>am</strong>), 1792. Gouache und Deckweiß von G. B. Spoerck<br />
(tätig um 1780 – 1800). Unterhalb des Portraits signiert<br />
und datiert: „Spoerck fecit 1792“. 13,6×10,3 cm, (blattgroß).<br />
1.800,–<br />
Die gekonnte Feinmalerei zeigt das Brustbild des Regenten im Profil nach links;<br />
er ist im Uniformrock mit dem Bruststern des Schwarzen Adlerordens und<br />
Dreispitz zu sehen. Das Trompe l’oeil ist die illlusionistische Darstellung eines<br />
Gemäldes in zeitgen. Rahmen und zugleich eine perfekte Täuschung eines<br />
graphischen Blattes, das mit Siegelwachs an einer zum Angreifen naturalistischen,<br />
hölzernen Wand hängt. – Lose auf Karton mont., farbfrisch erhalten.<br />
79
Autographen – Osiander, Friedrich Benj<strong>am</strong>in, Gynäkologe<br />
und Geburtshelfer (1759 Zell unter Aichelberg – 1822 Göttingen).<br />
Umfangreiche S<strong>am</strong>mlung mit 17 eigenhändigen Autographen<br />
und 3 Drucksachen von Osiander. 3 doppelblattgroße<br />
Schriften, 56 S., 1 Zeichnung mit Beschriftung. Meist<br />
Folio. 14.000,–<br />
Die S<strong>am</strong>mlung enthält Anweisungen Osianders zu Einrichtung, Betrieb und<br />
Reglement der Entbindungsanstalt, Studienpläne und –anweisungen für seine<br />
Studenten sowie Schriftstücke über seine ärztliche Tätigkeit: u. a. „Gesetze<br />
für die Schwangeren und Wöchnerinnen des Königlichen Gebärhauses“, „Verordnung,<br />
die Spinnanstalt betreffend“ oder eine Anordnung zur kostenlosen<br />
Behandlung von Armen, „Merkwürdige Geschichte einer seltenen Hodengeschwulst<br />
beobachtet und beschrieben von Professor Osiander“ (21 S., mit zwei<br />
Skizzen im Text und einer beiliegenden farb. Skizze). Die gedruckten Schriften<br />
dokumentieren Osianders Engagement als Begründer der „Gesellschaft von<br />
Freunden der Entbindungskunst“: „Kurze Nachricht …“ 1796 (16 S.), Zweyte<br />
Nachricht…“1798 (12 S.). Weiterhin Schriften und Drucksachen: Göttinger<br />
Geburtsklinik (3 Autographen, 1 Drucksache), Medizin und Geburtshilfe betreffend<br />
(1 Autograph, 1 Drucksache), Verwaltungsschriften aus Göttingen<br />
(2 Autographen). – Teils leicht gebräunt bzw. mit wenigen Braunfleckchen.<br />
Unbedeutende kleinere Läsuren im Randbereich. Insges<strong>am</strong>t von sehr guter<br />
Erhaltung. 2 Doubletten. – Weitere Informationen auf Anfrage.<br />
Riese, Ad<strong>am</strong>: Rechnung auff der Linien und Federn (…). Wittenberg,<br />
S. Selfisch, 1605. Mit 1 Titel-Vignette, 83 nn Bll., 1<br />
leeres Bl. Kl.-8°. Perg<strong>am</strong>ent-Manuskript-Einband. 2.000,–<br />
Handschrift auf dem Einband in Rot-Grün-Schwarz. – Prov.: H & N, A. 129,<br />
1964, Nr. 629. – Ält. Privatstempel im Innendeckel, Innengelenke schw. angeplatzt.<br />
Einband leicht berieben, Rückendeckel etwas fleckig, Kapitale etwas<br />
bestoßen. Gutes breitr. Exemplar.<br />
80<br />
Portrait Richard Strauss mit eigenhändiger Widmung,<br />
Musiker, (1864 München – 1949 Garmisch-Partenkirchen).<br />
Kolorierte Fotografie von Photo-Harren, Nürnberg (mit Signatur<br />
und verso Atelierstempel). Von Strauss signiert und<br />
bezeichnet: „Meiner lieben treuen Anna Glossner, Richard<br />
Strauss, Garmisch 11. Juni 1939.“ Auf Tonpapier aufgelegt,<br />
fest auf Karton montiert. 60,5×47,5 cm (Foto), 84×63,5 cm<br />
(Karton). 1.800,–<br />
Lebensgroßes Portrait mit blauer Kreide koloriert und von dem Musiker seiner<br />
langjährigen Haushälterin Anna Glossner, die 1912 in den Dienst der F<strong>am</strong>ilie<br />
Strauss eintritt und bis zu ihrem Tode 1944 im Hause tätig ist, gewidmet. – An<br />
den Kanten partiell kleine Bereibungen. Rechts im Randbereich kaum wahrnehmbare<br />
Quetschspur.<br />
Franz von Stuck (1863 Tettenweis – 1928 München).<br />
Die Sinnlichkeit, 1889. Radierung. Unten rechts signiert<br />
„Franz von Stuck“. In der Platte signiert und betitelt. Auf<br />
Velin. 21,8×17,3 cm (Plattengröße), 48,4×37,7 cm (Papier).<br />
1.400,–<br />
Die lasziv-erotische Atmosphäre des Sujets ist charakteristisch für Stucks<br />
Schaffen. – Blattkanten oben und unten mit kleinen Knick- bzw. Stauchspuren.<br />
Minimaler Griffknick <strong>am</strong> rechten Außenrand. Im Passepartoutausschnitt<br />
minimal lichtgeblichen.
Braque, Georges (1882 Argenteuil – 1963 Paris): Bouquet.<br />
Fleurs à l’aquarelle, 1957. Farbige Lithographie nach einem<br />
Aquarell. Unten rechts signiert, links nummeriert „253/300“.<br />
Im Stein nochmals signiert. Auf Velin von Arches (mit Wz.).<br />
40×30,9 cm (Darstellung), 64,5×50 cm (Papier). 1.600,–<br />
Vallier Anhang S. 294. Maeght 1025. Vollrandiger Druck in Schwarz, Grau<br />
und Blau mit Tonplatte. Bei Edition Maeght, Paris erschienen (mit dem Trockenstempel).<br />
– Im Außenrand (durch Passepartout) schwach gebräunt.<br />
Corinth, Lovis (1858 Tapiau<br />
– 1925 Zandvoort):<br />
Kleines Selbstbildnis, 1925.<br />
Radierung. Mittig signiert.<br />
Kräftiger Druck auf vollrandigem<br />
gelblichen Maschinenbütten.<br />
9,8×4,5 cm<br />
(Darstellung), 25,3×16,4 cm<br />
(Papier). 1.400,–<br />
Müller 917. Vermutlich identisch mit<br />
Schwarz 270, obwohl abweichendes<br />
Format. – Die Selbstbildnisse nehmen,<br />
als Spiegel seiner physischen<br />
und psychischen Verfassung, einen<br />
breiten Raum in Corinths Schaffen<br />
ein. – Kleiner Einriß <strong>am</strong> oberen Rand<br />
links. Reste alter Montierung in den<br />
oberen Ecken leicht durchschlagend.<br />
Schwache Knickspur im linken äußeren<br />
Randbereich.<br />
Miró, Joan (1893 Barcelona – 1983 Cal<strong>am</strong>ajor/Mallorca):<br />
Mural, 1961. Farbige Lithografie. Im Darstellungsrand unten<br />
rechts signiert, links nummeriert „68/90“. Auf festem Velin.<br />
44×58 cm, blattgroß. 2.900,–<br />
Maeght 229. Druck in Schwarz, Blau und Rot. – Zu Beginn der 60er Jahre<br />
entstehen mehrere graphische Arbeiten mit dem Titel Mural (Wandbild). –<br />
Farbfrisches Exemplar.<br />
Rimbaud, (Arthur). Une Saison en enfer. Lithographies originales<br />
de Louis Favre, (1873). La Haag und Paris, A.A.M.<br />
Stols 1949. Folio. Mit 11 Original-Farblithographien von<br />
Louis Favre (1891–1956) und Text in französich auf 65 S.<br />
in losen Lagen, Inhaltsverzeichnis und Impressum in OUmschlag.<br />
750,–<br />
Exemplar 117 von 125 num. Exemplaren auf Van Gelder (mit Wz.) der Ges<strong>am</strong>taufl.<br />
von 150 Exx. Im Impressum signiert und nummeriert. – 1873 im<br />
Privatverlag gedruckt, verblieb die Auflage bis auf wenige Vorab-Exemplare im<br />
Lager und galt bis zur Auffindung 1901 als von Rimbaud selbst vernichtet. –<br />
Titel etwas lichtgegilbt, Fingerspur und kleine Bereibung. 1 Bl. minimal wellig.<br />
Insges<strong>am</strong>t sehr sauberes, gut erhaltenes Exemplar.<br />
81
Stand 1 Versandantiquariat<br />
manuscryptum<br />
Autographen, Urkunden, Handschriften, Postgeschichte und<br />
Ephemera<br />
82<br />
Ein Burgenverkauf vor 1000 Jahren<br />
[Mittelalter – Urkunden] Kaufvertrag, Coscolla (Pallars<br />
Jussà), 28. November 1055. Lat. Handschrift auf Perg<strong>am</strong>ent,<br />
c. 12×62 cm, Eckfehlstelle, kl. Löcher. 2.100,–<br />
Die Ehepaare Bernardus und Vierna sowie Bonefilius und Vifreda verkaufen<br />
an Trucho und seine Gattin Ermengardis den Turm von Coscolla („turre de<br />
Choschollo“) mit zugehöriger Burgbefestigung, Gebäuden und Gütern. – Es<br />
handelte sich offensichtlich um eine der Turmburgen, in denen adlige F<strong>am</strong>ilien<br />
im d<strong>am</strong>aligen Katalonien nicht selten residierten: die Gefahren in einem in<br />
rivalisierende Grafschaften aufgeteilten Territorium, das durch die ständigen<br />
Einfälle der benachbarten Mauren bedroht war, die d<strong>am</strong>als noch den Großteil<br />
der Iberischen Halbinsel beherrschten, machten ein Wohnen in sicheren Befestigungen<br />
unabdingbar. – Datiert ist das Dokument nach Herrschaftsjahren<br />
des französischen Königs Heinrich I. (1027/31–1060), der zumindest nominell<br />
noch Herrscher in Katalonien war. – Außergewöhnlich frühes Dokument aus<br />
einer Zeit geringer Schriftlichkeit.<br />
[Mittelalter – Handschriften] Ambrosiaster (Pseudo-Augustinus),<br />
Quaestiones Veteris et Novi Test<strong>am</strong>enti. Zwei<br />
Fragmente, Frankreich, um 1100. Buchauslösungen. Lat.<br />
Handschriften auf Perg<strong>am</strong>ent, c. 31,5×6,5 bzw. 34×7 cm.<br />
Schriftraum c. 30,5×7,5 cm. 36 Zeilen. Falt- u. Knickspuren,<br />
etw. angefleckt, Kolumnen an Rändern beschnitten, leichter<br />
Textverlust. 850,–<br />
Enthält die Quaestiones XI (Si uiri iusti uoluntas bona est…), XXIII (An ex<br />
traduce…?) und XXXV (Qua ratione Dauid…?), jeweils nicht ganz vollständig.<br />
– Die Quaestiones Veteris et Novi Test<strong>am</strong>enti wurden lange Zeit fälschlicherweise<br />
Augustinus zugeschrieben. Wahrscheinlich ist jedoch der anonyme, als<br />
Ambrosiaster bekannte Paulus-Kommentator auch Autor der Quaestiones. –<br />
Die beiden Fragmente wurden von alter S<strong>am</strong>mlerhand auf Papier montiert, mit<br />
Datierung (7. April 1943) und Angabe der Herkunft aus einem 1542 bei Simon<br />
de Colines gedruckten Dialektik-Band.<br />
Rarissimum: Reichsverordnungen für Kastilien und León<br />
[Mittelalter – Urkunden] Ferdinand IV. (1285–1312), König<br />
von Kastilien und León. Königsurkunde („Carta Plomada“)<br />
in seinem N<strong>am</strong>en, Valladolid, 25. Juni 1307. Spanische<br />
Handschrift auf Perg<strong>am</strong>ent, c. 73×55 cm. Falt- und Knickspuren,<br />
teils wasserfleckig, kleinere Randläsuren, Bleisiegel<br />
fehlt. 7.800,–<br />
Verordnungen (Orden<strong>am</strong>iento/Ordenanzas) der Ständevers<strong>am</strong>mlung (Cortes)<br />
des spanischen Königreichs Kastilien-León, die im Frühjahr 1307 zu Valladolid<br />
abgehalten wurde, um den Missständen im Reich zu begegnen.<br />
Dr. Ingo Fleisch<br />
Hauffstraße 3, 10317 Berlin<br />
Tel.: +49 (0)30 55155674<br />
Fax: +49 (0)30 55153984<br />
E-Mail: ingo.fleisch@manuscryptum.de<br />
www.manuscryptum.de<br />
Die beschlossenen Maßnahmen zielten v.a. darauf, die Einhaltung der Rechtsordnungen<br />
und Privilegienrechte sicherzustellen, den Machtmissbrauch der<br />
herrschaftlichen Amtsträger zu unterbinden, die willkürlichen Einforderungen<br />
von Steuern und Abgaben einzudämmen, den Zinswucher durch die Juden<br />
einzuschränken sowie mehr Kontrollen und Mitspracherechte seitens der Gemeinden<br />
zu gewährleisten. – Seit dem 11. Jahrhundert wurden Cortes situationsbedingt<br />
einberufen, um auf Krisensituationen oder akute Missstände im<br />
Reich zu reagieren. Sie fanden meist unter großer Beteiligung von Adligen,<br />
Prälaten, Ritterordensführer sowie Repräsentanten der Gemeinden statt. – Die<br />
auf den Cortes erlassenen Verordnungen wurden in der Regel – so wie dieses<br />
Exemplar – in Form einer „Carta Plomada“, einer Urkunde mit Bleisiegel,<br />
der wichtigsten Urkundengruppe der königlichen Kanzlei, ausgefertigt, die<br />
Rechtsakten von unbefristeter Geltung vorbehalten war. Es wurden immer<br />
mehrere Originale ausgestellt, da Prälaten oder Gemeinden, wenn sie besonders<br />
von den Verordnungen betroffen waren, auf eigene Kosten ein eigenes Exemplar<br />
durch die königliche Kanzlei ausfertigen ließen. Von den Verordnungen<br />
der Cortes zu Valladolid haben sich Originale für Roa, Cuenca, Madrid, Vitoria<br />
und für den Erzbischof von Toledo erhalten. Die vorliegende Ausfertigung<br />
wurde für die Gemeinde Almoguera (Prov. Guadalajara/Castilla-La Mancha)<br />
vorgenommen und ist der Forschung unbekannt (vgl. César González Mínguez,<br />
Fernando IV (1295–1312), Palencia, 1995, S. 172f.; P. Ballesteros San<br />
José/O. González Manteca, Almoguera: catálogo de los Documentos medievales<br />
de su Archivo Municipal, Wad-al-Hayara 8 (1981), S. 227–246. Das Dokument<br />
ist von großer wissenschaftlicher Bedeutung, da es gegenüber den Editionen<br />
Textabweichungen aufweist und außerdem früher ausgestellt wurde als<br />
die bekannten Exemplare, die zwischen dem 26. und 30. Juni 1307 datieren.<br />
Doktorurkunde von historischer Bedeutung<br />
[Mittelalter – Renaissance] Universität Pisa, Rechtsdiplom,<br />
Pisa, 12. April, [1447–1454]. Urkunde auf Perg<strong>am</strong>ent,<br />
c. 25×30 cm. Rechtes Drittel der Urkunde fehlt (Buchauslösung),<br />
oben und unten beschnitten, zwei Löcher <strong>am</strong> Ober-<br />
und Unterrand. Etw. braunfleckig. 980,–
Mariano Orlandi, Kanoniker und Generalvikar des Kapitels von Pisa sowie<br />
Kanzler der dortigen Universität verleiht in Stellvertretung des Erzbischofs<br />
von Pisa den Doktortitel im römischen Recht an einen Ser Pietro, der zuvor<br />
kanonisches und Zivilrecht in Bologna und Perugia studiert hatte. – Die Jahresdatierung<br />
fehlt, da das Dokument allerdings aus dem Pontifikat von Nikolaus<br />
V. st<strong>am</strong>mt, ergibt sich eine entsprechende Datierung. – Sehr seltene frühe<br />
Universitätsurkunde, die von wissenschaftsgeschichtlicher Bedeutung ist, da<br />
sie den Forschungsstand widerlegt, wonach die 1343 gegründete Pisaner Universität<br />
nach der Eroberung Pisas 1406 ihren Lehrbetrieb eingestellt hätte und<br />
erst 1473 wiedereröffnet worden wäre.<br />
Ein fränkischer Hochverräter<br />
[Nürnberg] Tetzel, Anton (1459–1518), Nürnberger Bürgermeister<br />
u. Diplomat. Eigh. (?) Brief m. U. u. papierged.<br />
Siegel, Nürnberg, 29. August 1507. Deutsche Handschrift auf<br />
Papier, 1/2 S. auf 1 Bl., c. 31,5×21,5 cm. Etw. angefleckt,<br />
Falt- und Knickspuren. 450,–<br />
An den Fürstbischof von Würzburg, Lorenz von Bibra (1459–1519), dem er<br />
berichtet, dass Kaiser Maximilian einen Tag in Windsheim hinsichtlich des<br />
Problems der „Plackerer“ (Straßenräuber, Wegelagerer) anberaumt habe und<br />
dass der Rat von Nürnberg schon Maßnahmen erwogen habe. – Tetzel, eine<br />
legendäre Figur der fränkischen Geschichte, gehörte einer der wohlhabendsten<br />
und mächtigsten Nürnberger Patrizierf<strong>am</strong>ilien an. Seit 1507 war er Zweiter<br />
Losunger (Bürgermeister) und d<strong>am</strong>it Teil der Führungs-Doppelspitze von<br />
Nürnberg. Er verfügte reichsweit über ausgezeichnete Kontakte und wurde<br />
dem Nürnberger Rat wohl schließlich zu gefährlich. Im Jahr 1514 wurde er<br />
unter dem Vorwurf des Hochverrats seines Amtes enthoben und in den Kerker<br />
geworfen, wo er 1518 verstarb.<br />
Der Inquisitor von Galilei<br />
[Römische Kurie – Inquisition] Centini, Felice (1562–1641),<br />
römischer Kardinal. Brief mit eigh U. u. Postskript, Macerata<br />
3. Juni 1636. Italienische Handschrift auf Papier, 1 S.<br />
auf 2 Bll., c. 27,5×20,5 cm. Gebräunt, Falt- und Knickstellen.<br />
240,–<br />
An den Suffragan von Sabina zu Magliano, den er bezüglich seines Vorgehens<br />
in der Angelegenheit Franceschini informiert und mitteilt, dass er auch den<br />
Monsignore Caffareli (Prospero Caffarelli, 1592–1659) wunschgemäß kontaktiert<br />
habe. – Centini war Generalprokurator des Franziskanerordens und langjähriger<br />
Konsultor der römischen Inquisitions-Kongregation. Er unterzeichnete<br />
als Inquisitor 1633 den Richtspruch über Galileo Galilei.<br />
Früher päpstlicher China-Diplomat<br />
[Römische Kurie – China] Mezzabarba, Carlo Ambrogio<br />
(1685–1741), päpstischer Legat in China, Bischof von<br />
Todi). Brief m. eigh. U. u. Siegel, Collevecchio, 10. Oktober<br />
1718. Ital. Handschrift auf Papier, 1 S. auf 2 Bll., c. 25×19,5<br />
cm. Altersgebräunt, etw. angeschmutzt, an den Rändern etw.<br />
beschnitten. 480,–<br />
Als Gouverneur der Sabina an den Konvent von Calvi, bzgl. Streitigkeiten um<br />
widerrechtlichen Holzschlag, die Mezzabarba beizulegen versucht. – Mezzabarba<br />
wurde 1719 Titulaturpatriarch von Alexandria und päpstlicher Legat<br />
für China. In mehreren Treffen mit dem chinesischen Kaiser Kangxi schienen<br />
Mezzabarbas Bemühungen um die Beilegung des Ritenstreits erfolgreich zu<br />
sein, scheiterten aber letztlich an den unüberwindlichen Diskrepanzen mit<br />
den Jesuiten. Im Dezember 1721 verließ er China und überführte auf seiner<br />
Rückreise auch den Leichn<strong>am</strong> seines Vorgängers, des Legaten Charles Thomas<br />
Maillard de Tournon, der 1710 in Macao verstorben war.<br />
Lehensbrief in Goldschrift<br />
[Urkunden] Savoyen, Karl Emanuel II. (1634–1675), Herzog<br />
von, König von Zypern u. Jerusalem. Urkunde m. eigh.<br />
U. u. Siegel, Turin, 14. November 1650. Ital. Handschrift auf<br />
Perg<strong>am</strong>ent, 55×76 cm. Anhängendes Wachssiegel in gepunzter<br />
Messingkapsel, Bordüren, Arabesken, Titulatur und<br />
N<strong>am</strong>en in Goldschrift. Falt- und Knickspuren, etwas angestaubt.<br />
750,–<br />
Lehensbrief für Graf Giovanni Ferrero über die Grafschaft Lauriano. – Gegenzeichnung<br />
von Kanzler Gian Giacomo Piscina und Staatsrat Meynier.<br />
Berühmte Provenienz: Aus der S<strong>am</strong>mlung Hoepli<br />
[Frankreich] Mancini, Olympia (1639–1708), Nichte des<br />
Kardinals Mazarin und Mätresse des frz. Königs Ludwig<br />
XIV. Eigh. Brief m. U. („La Comtesse de Soissons“), Paris,<br />
7. Februar 1676. Frz. Handschrift auf Papier, 1 S. auf 2<br />
Bll., Falt- und Knickspuren, leicht angefleckt, kleinere Einrisse.<br />
550,–<br />
An den Marquis de St. Thomas in Turin, den sie ihrer ewigen Verbundenheit<br />
und Dankbarkeit für dessen Bemühungen um ihre Kinder versichert. –<br />
Olympia war als langjährige Favoritin des jungen Sonnenkönigs und Nichte<br />
des mächtigen Kardinals Mazarin über Jahre hinweg eine der mächtigsten<br />
Persönlichkeiten <strong>am</strong> französischen Königshof. – Aus der berühmten Autographen-S<strong>am</strong>mlung<br />
des schweizerisch-italienischen Verlegers Ulrico Hoepli<br />
(1847–1935). Ein Faksimile der zweiten Hälfte des Briefes findet sich in: Autografi<br />
dal Secolo XV al XIX. Dalla Raccolta Hoepli auf Tafel 17. Der Brief trägt<br />
dort die Nummer 81.<br />
König Ludwig und der Münchner Kunstmarkt – eine<br />
Malerkorrespondenz<br />
[Malerei] Fried, Heinrich Jakob (1802–1870), deutscher<br />
Maler. Neun eigh Briefe m. U., München, 1848–1862. Deutsche<br />
Handschriften auf Papier, 13 S. auf 17 Bll., c. 29×23 cm.<br />
Falt- und Knickspuren, teils leicht angefleckt. 780,–<br />
83
An seinen Freund und Kollegen, den Genre- und Historienmaler Johann Geyer<br />
(1807–1875) in Augsburg. In den Briefen geht es hauptsächlich um Gemälde<br />
Geyers, die dieser an Fried nach München lieferte, um sie dort zu verkaufen.<br />
Fried verfügte in München über beste Kontakte zum kunstbeflissenen Königshof<br />
sowie zum dortigen Kunstverein. Von letzterem ist häufig die Rede,<br />
insbesondere mit Bezug zu dessen „Schiedsgericht“, das über Neuerwerbungen<br />
entschied sowie auch hinsichtlich der Verlosungen der erworbenen<br />
Kunstwerke unter den Mitgliedern des Vereins, von dem auch Bilder Geyers<br />
betroffen waren. Erwähnt werden auch Karl von Enhuber (1881–1867) und<br />
Moritz Lotze (1809–1890), die dem Kunstverein zeitweilig vorstanden. Besonders<br />
interessant sind die wiederholten Besuche des bayerischen Königs<br />
Ludwig I. (1786–1868), einen der bedeutendsten Kunstförderer des 19. Jahrhunderts.<br />
Der König fragte bei Fried wohl regelmäßig an, was dieser an Neuem<br />
vorzuweisen hatte. In zwei Briefen aus dem Jahr 1857 schildert Fried das<br />
königliche Interesse an Geyers Gemälden, die er sehr genau betrachtete und<br />
mit kunstkritischem Verständnis kommentierte. Beide Male gab der König jedoch<br />
nach längerem Zögern zu verstehen, dass er bereits zwei „bedeutende“<br />
Werke Geyers besitze (gemeint sind wohl: Geyers Gemälde „Das Ende eines<br />
Maskenballs“ und „Concilium medicum“, die sich in der Neuen Pinakothek<br />
befinden).Ein weiterer Brief von 1862 berichtet von einem Kauf des Königs,<br />
der sich nach langer Zeit wieder für ein Gemälde Geyers entschieden hatte.<br />
In einem Brief aus der Revolutionszeit 1849 beklagt Fried die „für die Künstler<br />
so unglückselige Zeit-Verhältnisse“ und die finanzielle Zurückhaltung <strong>am</strong><br />
Königshof, der d<strong>am</strong>als, angesichts der Proteste des Künstler-Freikorps, nicht<br />
gut auf Künstler zu sprechen gewesen war. – Sehr interessantes Panomara des<br />
bayerischen Kunstmarktes im mittleren 19. Jahrhundert.<br />
Die „Crème“ der französischen Malerei des mittleren 19.<br />
Jahrhunderts<br />
[Bildende Kunst] Ingres, Jean-Auguste-Dominique Ingres<br />
(1780–1867), frz. Maler. Brief m. eigh. U. sowie 31 weitere<br />
Künstler-Unterschriften, Paris, 20. Oktober 1854. Frz. Handschrift<br />
auf Papier, 2 S. auf 2 Bll., c. 34,5×22 cm. angefleckt,<br />
Knickspuren, Randläsuren. 650,–<br />
Als Mitglied des „Comité de l’Association des Artistes peintres, sculpteurs,<br />
architectes, graveurs et dessinateurs“, das Mad<strong>am</strong>e Bonjean aufgrund ihrer<br />
großzügigen Spende zum Ehrenmitglied der Vereinigung ernennt. – Das „Comité<br />
de l’Association des Artistes“ war 1844 von Isidore Justin Séverin Taylor<br />
gen. „Baron Taylor“ (1789–1879) als Interessensverband der frz. Künstler<br />
gegründet worden. – Neben Taylor und Ingres wurde das Dokument von 30<br />
weiteren Malern, Zeichnern, Bildhauern und Architekten unterzeichnet, darunter<br />
die d<strong>am</strong>als bedeutendsten bildenden Künstler Frankreichs: Alexandre de<br />
Bar (1821–1901), Edouard Cibot (1799–1877), Léon Cogniet (1794–1880), Alexandre<br />
Couder (1808–1879), Alexis Daligé de Fontenay (1813–1892), Adrien<br />
Dauzats (1804–1868), Antoine-François Gelée (1796–1860), Jean-Louis Nicolas<br />
Jaley (1802–1866), Charles Victor Eugène Lefebvre (1805–1882), Augustin<br />
François Lemaître (1797–1870), Jean-Baptiste Cicéron Lesueur (1794–1883),<br />
Mathieu Roland Meusnier (1824–1896), Pierre Justin Ouvrie (1806–1879),<br />
Alexis-Joseph Pérignon (1806–1882), François-Édouard Picot (1786–1868),<br />
Louis René Lucien Rollet (1809–1862), Georges Rouget (1781–1869), Louis-Henri<br />
de Rudder (1807–1876), Louis Soulange-Teissier (1814–1898), Julien<br />
Vallou de Villeneuve (1795–1866), Horace Vernet (1789–1863). – Sehr seltene<br />
Unterschriftenkonstellation.<br />
84<br />
[Oper] Meyerbeer, Giacomo (1791–1864). Gedicht für<br />
Meyerbeer zur Braunschweiger Erstaufführung der „Hugenotten“,<br />
Braunschweig, 15. April 1840. Druck auf Farbpapier,<br />
c. 36×11 cm. Knickspuren, angefleckt. 120,–<br />
Willkommensgruß an den „Meister“ Meyerbeer, anlässlich der Feier zur Braunschweiger<br />
Erstaufführung der Oper „Die Hugenotten“, die Meyerbeer <strong>am</strong> 15.<br />
April 1840 persönlich leitete. Diese wurde in Braunschweig in der Folgezeit<br />
noch mehr als hundert Mal dort aufgeführt. – Die Uraufführung des Werkes<br />
hatte bereits 1836 zu Paris stattgefunden.<br />
Mendelssohns 1. Klavierkonzert<br />
[Musik] Schumann, Clara (1819–1896), dt. Pianistin u.<br />
Komponistin. Eigh. Brief m. U., Frankfurt, 8. Dezember<br />
1881. Deutsche Handschrift auf Papier, 1 1/2 S. auf 2 Bll., c.<br />
18,2×11,5 cm. Leicht stockfleckig. 550,–<br />
An einen „Herrn Doctor“, dem sie mitteilt, dass ihr geplantes Konzert in Stuttgart<br />
nunmehr erst <strong>am</strong> 30. Januar stattfinden werde. Am 6. Januar habe sie ein<br />
Konzert in Frankfurt geplant, bei dem „das Gmoll-Concert v. Mendelssohn“<br />
(Klavierkonzert Nr. 1 g-moll op. 25, MWV O7), das „seit vielen Jahren nicht<br />
gespielt“ worden sei, zur Aufführung gelange.<br />
Entwurf und Unterschrift von Heinrich Hoffmann<br />
[Musik – Heidelberg] Heidelberger Liederkranz. Großformatige<br />
Grußkarte mit 66 Unterschriften, Heidelberg, 18.<br />
April 1905. 1 Bl., c. 31,8×23 cm. Rückseitig minimal angefleckt.<br />
240,–<br />
Glückwunschkarte zur Vorstandswahl mit den eigh. Unterschriften der Liederkranz-Mitglieder,<br />
darunter der Maler Heinrich Hoffmann (1859–1933), der<br />
zahlreiche Gemälde mit Heidelberger Motiven hinterließ, die vielfach auf Postkarten<br />
Verwendung fanden. Auch die vorliegende Karte wurde von Hoffmann<br />
entworfen. Neben zahlreichen weiteren Heidelberger Notabeln unterzeichneten<br />
auch der Wagenfabrikant Josef Schmieder, der Brauer Eduard Kunz und<br />
der Optiker August Kachel.<br />
Aus dem Besitz des schwäbischen Eisenbahnpioniers<br />
Otto Kapp von Gültstein<br />
[Stuttgart] [Otto Kapp von Gültstein (1853–1920)] Les Grecs<br />
a toutes les époques.. par un ancien Diplomate, Paris 1870,<br />
Halbleder, 436 S., Bibliotheksexemplar, berieben, ein Blatt<br />
mit Einrissen. 120,–<br />
Aus dem Besitz (eigh. N<strong>am</strong>enseintrag, N<strong>am</strong>ensstempel sowie Exlibris) des<br />
schwäbischen Eisenbahnpioniers Otto Kapp von Gültstein (1853–1920), der<br />
sich sehr um den Bau der Bagdadbahn verdient machte.
„Grundverkehrte Strategie der Obersten Heeresleitung“ –<br />
Generalskorrespondenz<br />
[Militaria – WK I] Kluck, Alexander von (1846–1934), Armeeoberbefehlshaber<br />
im Ersten Weltkrieg, verantwortlich<br />
für das Scheitern des Schlieffenplans u. der deutschen Westoffensive.<br />
Eigenhändige Korrespondenz, Hirschberg/Berlin<br />
u.a., 1915–1934. Deutsche Handschriften auf Papier, 46 S.<br />
auf 27 Bll. (10 Briefe, 4 Postkarten, alle eigh. m. U), versch.<br />
Formate. 1.200,–<br />
Gehaltvolle Korrespondenz mit Generalleutnant Friedrich Gontard (1861–<br />
1931), einem alten Freund aus gemeins<strong>am</strong>er Dienstzeit im I. Armee-Korps.<br />
Neben dem regelmäßig umfangreichen Austausch von Informationen zu den<br />
aktuellen F<strong>am</strong>ilienverhältnissen der beiden Generale, finden sich, v.a. in den<br />
frühen Briefen, teilweise „aus dem Felde“ geschriebenen Dokumenten aus der<br />
Zeit des Ersten Weltkrieges zahlreiche historisch bedeutende Bezüge zu den<br />
aktuellen militärisch-politischen Geschehnissen. Das erste Dokument, eine<br />
Feldpostkarte des Oberkommandos der 1. Armee, vom 4. Januar 1915 st<strong>am</strong>mt<br />
noch aus der Zeit, als Kluck noch den Oberbefehl über die 1. Armee hatte.<br />
Bereits im darauffolgenden März wurde er so schwer verwundet, dass er sein<br />
Kommando im Folgejahr dauerhaft abgeben musste. In seinem Brief vom Juni<br />
1916 schreibt Kluck allerdings noch, dass seine durch eine Kugel verletzte<br />
Lunge nunmehr vollständig ausgeheilt sei. Weiterhin äußert er sich zum Stellungskrieg<br />
an der Aisne, zur Schlacht von Soissons und zu den Geländeverhältnissen<br />
um Verdun, die ihm gut bekannt seien – die Schlacht um Verdun<br />
dauerte vom Februar bis Dezember 1916 und war eine der bedeutendsten des<br />
Ersten Weltkrieges. Ein sehr optimistischer Brief vom Mai 1918 unterstreicht<br />
Gontards Erfolge mit dem XIV. Armee-Korps und die folgenschweren Materialverluste<br />
bei den Engländern. Der sicherlich interessanteste Brief des Konvoluts<br />
st<strong>am</strong>mt vom Januar 1919, in dem Kluck – unter unmittelbarem Eindruck des<br />
zwei Monate zuvor erwirkten Friedensschlusses – ausführlich zur militärischen<br />
Lage der Schlussphase des Krieges Stellung bezieht und die „grundverkehrte<br />
Strategie der Obersten Heeresleitung“ kritisiert und sich entsprechend<br />
über Hindenburg und Ludendorff auslässt. Die späteren Briefe bezeugen v.a.<br />
den Gesundsheitszustand und die F<strong>am</strong>ilienverhältnisse des alternden Militärs.<br />
– Ein bedeutendes Konvolut zur Biographie eines der Hauptverantwortungsträger<br />
im Ersten Weltkrieg.<br />
Fotodokumentation der ersten Präsidentschaft Peróns<br />
[Fotografie – Latein<strong>am</strong>erika] Perón, Juan (1895–1974), Präsident<br />
von Argentinien. 49 Original-Pressefotos, 1945–1955.<br />
S/W, versch. Formate, häufig c. 18×24 cm, teils mit Falt-<br />
oder Knickspuren, teils leicht angefleckt, meist rückseitig<br />
gestempelt, mit Datums-, und Orts-, teils auch Herkunftsangabe<br />
sowie häufig mit aufgeklebtem Kurztext. 750,–<br />
Historisch bedeutende Fotostrecke, die den Aufstieg und die erste Präsidentschaft<br />
(1946–1955) der charismatischen latein<strong>am</strong>erikanischen Führerfigur<br />
dokumentieren. Die Fotos entst<strong>am</strong>men zumeist den grafischen Archiven der<br />
argentinischen Tageszeitung „Democracia“ oder auch der „La Gaceta“ aus Tucumán.<br />
– Das erste Foto zeigt Perón <strong>am</strong> 2. März 1945 als Vizepräsidenten bei<br />
seiner Ankunft in der Estación Retiro und den Empfang durch den Konteradmiral<br />
Alberto Teisaire und andere hochrangige Militärs. Ein weiteres Stück<br />
datiert vom 27. Januar 1946, kurz vor dem ersten Wahlerfolg Peróns und zeigt<br />
diesen bei der Prokl<strong>am</strong>ation seiner Präsidentschaftskandidatur mit Vizepräsident<br />
Hortensio Quijano in San Luis. Alle übrigen Aufnahmen entst<strong>am</strong>men der<br />
Präsidentschaftszeit Peróns. Der größte Einzelposten (18 Fotos) dokumentiert<br />
Peróns Reise zum Jubiläum der ältesten argentinischen Stadt Santiago del<br />
Estero, zwischen dem 28. und 31 August 1953. Auch seine Weiterreise nach<br />
Rosario, wo er eine vielbeachtete Rede hielt, ist fotografisch festgehalten. Von<br />
den übrigen bezeichneten Fotos, die aus den Jahren 1951 bis 1955 datieren,<br />
dokumentiert die Mehrzahl Treffen mit Studenten und Universitätsvertretern<br />
aus Argentinien, Brasilien u. Chile sowie mit Vertretern diverser Kirchen<br />
(Katholische, Evangelische, Orthodoxe Kirche, Siebenten-Tags-Adventisten).<br />
Fünfzehn Fotos sind rückseitig unbeschriftet und zeigen Staatsakte, Auftritte,<br />
Militärparaden und Empfänge Peróns.<br />
[Literatur] Mauriac, François (1885–1970), frz. Schriftsteller<br />
und Nobelpreisträger. Eigh. Manuskript, o.O., o.J. [1947].<br />
Französische Handschrift auf Papier, 6 S. auf 6 Bll., c. 27×21<br />
cm. Falt- und Knickspuren, leicht angestaubt. 650,–<br />
Originalmanuskript mit Korrekturen des Artikels „Conséquences d’une double<br />
faillite“, zu einer von Charles de Gaulle in Rennes gehaltenen Rede über die<br />
politische Ohnmacht Frankreichs im Zweiten Weltkrieg. Der Artikel erschien<br />
im „Le Figaro“ vom 2. August 1947.<br />
[Literatur] Beckett, S<strong>am</strong>uel (1906–1989), irischer Schriftsteller<br />
und Nobelpreisträger. Eigh. U. u. montierter Porträtfotographie.<br />
O.O., o.J. C. 21×15 cm, auf Karton (c. 29,5×21<br />
cm) aufgezogen. 180,–<br />
85
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Michael Melzer<br />
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Öffnungszeiten: Di–Fr. 15–18.30 Uhr<br />
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Beeg, Marie: Die Reise ins Puppenland. München, Seitz &<br />
Schauer, o.J. (ca. 1895). mit 14 Tafeln in Chromolithographie<br />
nebst 14 rs. Abb. in Chromolithogr. farb. ill. OHLwd., 28 nn.<br />
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der Kaiserzeit, Text mit kleiner Illustration und Tafel jeweils gegenüberliegend.<br />
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Brehmer, Arthur (Hrg.): Die Welt in hundert Jahren. Berlin,<br />
Verlagsanstalt Buntdruck G.m.b.H., (1909). mit Illustrationen<br />
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mit montierter Titelschrift des originalen Broschureinbandes. Die Seiten<br />
vorn unten rechts teils stark fingerfleckig.<br />
Brehme, Hugo: Mexico Pintoresco. publicado por Hugo<br />
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Chargesheimer, (d.i. Karl Hargesheimer): Unter Krahnenbäumen.<br />
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Defoe, Daniel: Robinson Crusoe. (Lüdenscheid), Wiga Buchbühne<br />
(Ges<strong>am</strong>tausführung Carl von der Linnepe), 1946. Titelblatt<br />
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farbigem Offsetdruck. – Beim Öffnen des Buches läßt sich ein gestanzter<br />
Bühnenvorhang aufklappen, hinter dem dann durch weiterblättern sich die<br />
Szenen dreidimensional entfalten. Künstlerische Gestaltung: Willi Gauchel. **<br />
leicht bestoßen, Kapitale mit Gelenkeinrissen oben und unten hinten, innen<br />
sauber und frisch.<br />
Fotoalbum Ersatz I. Comp. 1906–1908 – Kaiserliches<br />
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10 großen Original-Photographien jeweils hinter Schrägschnitt-Passepartout.<br />
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6 Doppeltafeln mit Leinenfalz, 4° Querformat. 240,–<br />
* Erinnerungsalbum der I. Ersatz-Compagnie des Kaiserlichen Jägerbataillons<br />
Nr. 7 mit Porträts der Offiziere, ’Ansichten der Unterkunft nebst Fotos aus dem<br />
Einsatz. ** Album berieben, bestoßen.
Chargesheimer – Unter Krahnenbäumen<br />
Hindenburg’s Festalbum für Radfahrer. neubearb. und<br />
herausgegeben von Dr. Karl Biesendahl. Sechste Auflage.<br />
Mühlhausen / Thür., Verlag G. Danner, 1904. mit einigen<br />
Zeichnungen. OLwd., XV; 287 S., 8° 125,–<br />
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des Kunst- und Reigensports. Mit Register. ** bestoßen, Kanten teils berieben.<br />
Kaiser, Fritz (Hrg.): Führer durch die Ausstellung Entartete<br />
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der Reichspropagandaleitung. Amtsleitung Kultur. Sie wird<br />
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W 35, Verlag für Kultur- und Wirtschaftswerbung, 1937. mit<br />
zahlreichen Abbildungen. ill. OKt., 32 S., 8° 240,–<br />
* Der zeitgenössische Ausstellungsführer zur berüchtigten propagandistischen<br />
Ausstellung. ** bestoßen, Kanten teils berieben, letzte Seite mit Eckausriß<br />
unten rechts ohne Textverlust.<br />
Kraftwagenpark Generalgouvernement Warschau.<br />
o.O., (1915). mit 55 ganzseitigen braungetönten Kupfertiefdrucktafeln.<br />
OKt., 56 S., 8° quer 180,–<br />
* Vortrefflich gedruckte Dokumentation über die deutsche Automobil-Truppe<br />
während des I. Weltkriegs. Die Fotos jeweils mit Bildlegende zeigen alle Aspekte<br />
dieser militärischen Spezialabteilung. Beiliegend: 4 zeitgenöss. Orig.-fotos,<br />
teils mit Bleistift beschriftet, eins mit Poststempel. ** bestoßen, Deckblatt<br />
und Rückendeckelblatt fehlen, erste Seiten eselsohrig, beim Titelblatt Fehlstelle<br />
unten rechts.<br />
Langsdorff, W. von, Dr.-Ing.: LZ 129 – Hindenburg. – Das<br />
Luftschiff des deutschen Volkes. Frankfurt/M., H. Bechhold<br />
Verlagsbuchhandlung, 1936. mit etwa 80 Bildern meist aus<br />
dem Luftschiffbau Zeppelin. Umschlagzeichnung Hans Breidenstein.<br />
ill. OKt., 96 S., 8° 190,–<br />
* Mit Geleitworten vom Geschäftsführer der Zeppelin – Reederei Kapitän<br />
Carl Christiansen und Freiherr von Buttlar. Eine detaillierte Beschreibung des<br />
Baues und der Konstruktion des Zeppelinluftschiffes. ** leicht bestoßen, an<br />
den Gelenken berieben, kl. Fehlstelle im Rücken, Einband gering fingerfleckig,<br />
Knickfalte im Rückendeckel.<br />
Malden, L.: Puppchens Geburtstag. o.O., o.J. (ca. 1910).<br />
mit 12 ganzseitigen Farblithographien. farb. ill. OPbd., ill.<br />
Titelbl., 12 nn. Tafeln., Gr. 8° quer 230,–<br />
* EA. (Klotz 4372/4) (Verlagsnummer 3128) ** bestoßen, Rücken fachgerecht<br />
erneuert, Seite 6 oben und rechts mit Papier hinterlegte Fehlstellen, ebenso die<br />
letzte Seite oben mittig.<br />
Weiß, Karl, Redakteur (Bearb.): Internationale Photographische<br />
Ausstellung Dresden 1909 in Wort und Bild.<br />
Dresden, Druck und Verlag von Wilhelm Baensch, 1909. mit<br />
sehr vielen Schwarzweiß-Photographien. ill. OKt., (Schnurbindung),<br />
69 S., 8° Album-Querformat 390,–<br />
* umfangreicher Ausstellungskatalog mit mehreren Einführungstexten: künstlerische<br />
Phot., Bildnis-Phot., angewandte Phot., Wissenschaftl. Phot., Industrie<br />
phot. Bedarfsartikel. ** bestoßen, Rücken oben und unten an den<br />
Kapitalen jeweils mit Fehlstelle, Deckel teils berieben, innen sauber.<br />
Fritz Kaiser<br />
87
Stand 12 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
Mertens & Pomplun<br />
Reiseliteratur · Reisefotografie · Kunst · Architektur · Naturwissenschaften<br />
· Photographie<br />
Hohn, Carl Friedrich u. Joseph Anton Eisenmann. Topo-geographisch-statistisches<br />
Lexicon vom Königreiche Bayern,<br />
oder alphabetische Beschreibung aller im Königreiche<br />
Bayern enthaltenen Kreise, … In 2 Bänden. Erlangen, Palm<br />
und Ernst Enke, 1831. XII, 1132; 1192, XIV Seiten, 1 Blatt.<br />
Gr.-8°, 16×24 cm. Pappbände der Zeit. 480,–<br />
Einbände berieben, bestoßen. Ein Bd. <strong>am</strong> Rücken eingerissen. Wenige Blätter<br />
gering stockfleckig. Exlibris auf dem Vorsatz. – Insges<strong>am</strong>t wohlerhaltene<br />
Exemplare.<br />
Nürnbergisches Koch-Buch. Die in ihrer Kunst vortrefflich<br />
geübte Köchin. Oder Auserlesenes und vollständig vermehrtes<br />
Nürnbergisches Koch-Buch, Darinnen eine deutliche Anweisung<br />
zu finden … Nebst einem accuraten Kupferstich, in<br />
welchen die Zertheilung und Aufbauung eines Ochsen und<br />
Kalbs vorgestellt wird. Nürnberg, Wolfg. Moritz Endters seel.<br />
Erben, Tochter Mayrin und Sohn, 1734. Gestochenes Frontispiz,<br />
7 Blätter, 1084 Seiten, davon 16 gefaltet, 2 gefaltete Kupfertafeln,<br />
46 Blätter (Register). 21,5×18 cm, Perg<strong>am</strong>entband<br />
der Zeit. Nicht bei Weiss. . 2.600,–<br />
Sehr seltenes Nürnberger Kochbuch. – Einband fleckig. Vorsätze von alter<br />
Hand beschrieben. Ein Blatt mit kleinem Loch und etwas Buchstabenverlust,<br />
ein Blatt eingerissen. Eine der Kupfertafeln unten mit Abriss und Bildverlust.<br />
Von gelegentlichen kleinen Flecken abgesehen bemerkenswert sauber erhalten.<br />
S<strong>am</strong>mlung der wichtigsten europäischen Nutzhölzer in<br />
charakteristischen Schnitten. Brünn, Burkart, 1882. 40 Tafeln<br />
mit je drei in Fenstern montierten Original-Holzmustern.<br />
Original-Halbleinen-Mappe, 24×18 cm. 1.200,–<br />
Seltener Musterkatalog mit originalen Holzmustern. – Mappe berieben und<br />
bestoßen. Die hauchdünnen Holzmusterschnitte sehr gut erhalten, nur einige<br />
wenige mit kleinem Einriss. Catalogue of the major European timber with 120<br />
razor-thin s<strong>am</strong>ples of original wood.<br />
(Rumpf, Johann Daniel Friedrich). Deutschlands Goldgrube,<br />
oder durch welche inländischen Erzeugnisse kann<br />
der fremde Kaffee, Thee und Zucker möglichst ersetzt werden?<br />
Und was ist insbesondere von der Zuckerbereitung aus<br />
Runkelrüben und Ahornbäumen zu erwarten? Berlin, Oehmigke,<br />
1799. Mit 2 gestochenen, kolorierten Tafeln, davon<br />
eine als Frontispiz, Titel, 171 Seiten. Schlichter Pappband der<br />
Zeit. 650,–<br />
Einzige Ausgabe. Müller: Bibliographie des Kaffee, des Kakao, der Schokolade,<br />
des Tees und deren Surrogate bis zum Jahre 1900 (1960), S.183. – Einband<br />
bestoßen, etwas fleckig. Innen gelegentlich etwas braunfleckig. Insges<strong>am</strong>t gut<br />
erhalten. Selten.<br />
88<br />
Winterfeldtstr. 51<br />
10781 Berlin<br />
Tel.: +49 (0)30 2519203<br />
Fax: +49 (0)30 25295808<br />
E-Mail: <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>.mp@berlin.snafu.de<br />
www.mp-rarebooks.de<br />
Napoleon I. (Bonaparte). Per il giorno di nascita e il susseguente<br />
di nome di sua maesta Napoleone I. Imperator de<br />
Francesi e Re d’Italia. Cantata. Lucca, Francesco Bertini,<br />
1805. 13 Seiten. 23,5×18 cm, Leder der Zeit mit Goldfileten<br />
und gekröntem Adler. Text einer Kantate zu Ehren des Geburtstags<br />
von Napoleon Bonaparte. 750,–<br />
Schönes, breitrandiges Exemplar.<br />
(Caucasus Photo Album) Al’bom Vidov Voenno-Gruzinskoi<br />
Dorogi – No other copy worldwide. Vidov Voenno-Gruzinskoi<br />
Dorogi, Fotographiia Bratiev Rudnevikh v<br />
gorode Vladikavkaze (Album of the Views of the Georgian<br />
Military Road, by the Rudnevy Brothers’ Photography in Vladikavkaz).<br />
Vladikavkaz: Skoropechatnia Z. Shuvalova, ca.<br />
1865. First Edition. Oblong Quarto (24×32.5 cm). 10 leaves.<br />
Twenty mounted photographs (the last photograph mounted<br />
on verso of the last endpaper). Title page and text to the photographs<br />
chromolithographed in gold. Original publisher’s<br />
brown gilt cloth. 6.000,–<br />
Covers and gilt faded. Some of the photographs mildly faded but generally<br />
strong images. Very rare album as no copies found in Worldcat nor in Russian<br />
National and Russian State Libraries. The album was issued by Rudnev<br />
Brothers, prominent Vladikavkaz photographers who participated in the 1872<br />
Russian Polytechnic Fair. It was a major (about 750000 visitors) exhibition of<br />
industrial, agricultural, military, scientific, technological and cultural achievements<br />
of the Russian Empire, held in Moscow. The album contains early<br />
important images of the Russian advanced post in the Northern Caucasus; Vladikavkaz,<br />
and the Georgian Military road – a major route through the Caucasus
Mountains from Russia to Georgia. The strong images include views of Vladikavkaz<br />
streets and buildings, bridges over the Terek, Stolovaya Mountain,<br />
the Darial Gorge, Kazbek Mountain with its glaciers, gorges, bridges and the<br />
monastery; local Ossetians dancing, riding horses etc. After the Kingdom of<br />
Georgia was annexed by the Russian Empire in 1801, Tsar Alexander I ordered<br />
General Aleksey Petrovich Yermolov, commander-in-chief of Russian forces in<br />
the Caucasus to improve the surfacing of the road to facilitate troop movement<br />
and communications. When Yermolov announced the completion of the work<br />
in 1817, the highway was heralded as the Russian Simplon. However, work<br />
continued until 1863. By this stage it had cost £4,000,000 but according to<br />
Bryce, in 1876, was of a high quality with two or three lanes and iron bridges<br />
over the torrents, something he considered astonishing given that within Russia<br />
proper at this time decent roads were virtually non-existent. The importance<br />
of the Georgian Military Highway as a through route has diminished in<br />
recent years, mainly because of delays at the border crossing between Russia<br />
and Georgia, and even, on occasions, the complete closure of that border post<br />
(Wikipedia)…<br />
Vollmberg, Max. America Central. Santa Lucia, San Salvador,<br />
1920. 1 Blatt Register, 8 Blatt Geleitwort in 4 Sprachen<br />
(Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch). 40 farbige<br />
Tafeln auf Pappen montiert. Folio 29×40 cm. Farbig illustrierte<br />
Original-Halbleinen-Mappe. 700,–<br />
Max Vollmberg (geb. 1882), Maler, Graphiker und Illustrator, war u.a. Schüler<br />
bei Lovis Corinth und später Professor an der Kunstschule in Oakland. „Bekannt<br />
wurde er hauptsächlich wegen seinen bildlichen Schilderungen aus dem<br />
Indianerleben“ (s. Vollmer, Künstlerlexikon). Während einer vierzehnjährigen<br />
Reise durch Central<strong>am</strong>erika k<strong>am</strong> er durch folgende Länder; Mexiko, Guatemala,<br />
El Salvador etc. Die farbigen Tafeln zeigen Eindrücke von Land und<br />
Leuten in stimmungsvollen Bildern. Die Mappe an den Rädern berieben und<br />
bestossen. Das Registerblatt mit handschriftlichen Notizen, die 8 Blätter Einleitung<br />
<strong>am</strong> unteren Rand mit Feutigkeitsspur, Tafeln tadellos, gutes Exemplar.<br />
Chile – Atlas. Album de la Zona Austral de Chile 1920. Agricultura,<br />
Fundos y sus Productos, Industrias, Comercio de<br />
la Provincias de Concepción, Biobio, Malleco, Cautin, Valdivia,<br />
Llanquihue. Santiago, Juvenal Valenzuela 1920. 119<br />
Seiten, 24 Seiten Werbung, 6 farbig lithographierte mehrfach<br />
gefaltete Stadtpläne. Quer-Folio 38×28 cm. Mit Gold<br />
geprägter Original-Leinenband. (119, (24) pp. And 6 folded<br />
city maps. Oblong Folio (38×28 cm) Blindtooled and gilt<br />
original cloth.) 280,–<br />
Gutes Exemplar. – The last 24 pages showing illustrated advertises for cars<br />
(Chevrolet/Cadillac, Hudson Motor Car Company, Ford), agricultural machines<br />
(Tractor Rumley-Oil Pulled, SKF, Orenstein & Koppel, Deering, Robey &<br />
Co. ) etc. – – A fine copy.<br />
Harz – Böse, Christian. Generale Haushalts-Principia Von<br />
Berg- Hütten-Saltz und Forstwesen, inspecie vom Hartz.<br />
Leipzig und Frankfurt, o. Dr. 1753. 3 Blatt, 180 Seiten. Mit 3<br />
doppelblattgroßen Tabellen. 34×22 cm, Halbleder der Zeit<br />
mit Rückenvergoldung. 800,–<br />
Behandelt Hüttentechnik (Eisen, Glas, Salz, Steinkohle) und insbesondere<br />
Bergbau und Hüttenwesen im Harz, einschließlich Münzwesen, Forstwesen<br />
usw. – Der Verfasser war Fürstl. Hessischer Berg- u. Hütteninspektor zu Schmalkalden.<br />
– Einband berieben und bestoßen. Oberes Kapital beschädigt, mit<br />
kleiner Fehlstelle. Innen nur leicht gebräunt.<br />
Stieler, A. / J. Perthes. Bericht zu Stieler’s Hand-Atlas über<br />
alle Theile der Erde nach dem neuesten Zustande und über<br />
das Weltgebäude. Nebst ausführlichen Erläuterungen einzelner<br />
Karten desselben. Gotha, Perthes, 1842. VIII (2), 124<br />
Seiten, 5 Blatt Anzeigen. 26,5×21 cm, Halbleder der Zeit mit<br />
Rückentitel. 240,–<br />
Espenhorst 70. Dritte Auflage. – Deckel und Schnitt gering fleckig. Innen sauber.<br />
Java – Indonesien – 3 Photo-Alben. Missionsschule<br />
Krankenhaus in Indonesien 1926–1931. Java 1926–1931 331<br />
Original-Photographien (von 8,3×5,5 cm bis 29,5×24,5 cm)<br />
in drei Alben. 680,–<br />
Die Bilder zeigen deutsche Missionare (Fischer, Barth, Heller, Kabelitz) in Poerwodadi,<br />
Garut, Semarang, Kopeng, Salatiga. Bei zwei Alben sind alle Fotos<br />
beschriftet. Es finden sich u.a. folgende N<strong>am</strong>en: Frau Dr. Sigel, Dr. van der<br />
Ley, Dr. Sickinger, Mathilde Klarenbeek, Marie Boschardt, Hintze, Base, Barth.<br />
Die Bilder geben einen guten Eindruck vom Alltag in den Einrichtungen, von<br />
dem Leben der Einheimischen und Schüler dort, sowie vom F<strong>am</strong>ilienleben der<br />
Missionars- und Arztf<strong>am</strong>ilien auf Java. Die Alben sind etwas berieben und bestossen.<br />
Die Fotos sind sehr gut erhalten, kontrastreich und nicht verblichen.<br />
89
Stand 2 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> MykoLibri<br />
Christian Volbracht<br />
Pilze und Mykologie: Monographien, Tafelwerke, Mykogastronomie,<br />
Trüffeln, populäre Pilzkunde, Ethnomykologie<br />
Barla, Jean Baptiste: Flore mycologique illustrée. Les ch<strong>am</strong>pignons<br />
des Alpes-Maritimes, avec l’indication de leurs<br />
propriétés utiles ou nuisibles. Nice 1888–1892. S. (1)-80:<br />
69 chromolithographische Tafeln.<br />
Folio. 1.500,–<br />
Die seltene Originalausgabe. Einige leichte<br />
Flecken, Anmerkungen mit Bleistift. Späteres<br />
Halbleinen<br />
Birkfeld, Alfred & Kurt Herschel.Morphologisch-anatomische<br />
Bildtafeln für die praktische<br />
Pilzkunde. Wittenberg-Lutherstadt<br />
1961–1968. 200 Phototafeln mit<br />
Text. 8vo. 80,–<br />
Künstlerische Detailfotos von Pilzen. Original-Lieferungsumschläge.<br />
Borch, Michael Johann Graf von.<br />
Lettres sur les truffes du Piémont.<br />
Milan: Reycends 1780.S. (i-ii), iiiviii,<br />
(3), 4–51, (52, err.): 3 gefaltete<br />
farbige Tafeln. 8vo. 5.800,–<br />
Schönes und sehr seltenes Werk über die Trüffeln<br />
des Piemont mit den farbig gedruckten<br />
Tafeln von d’Agoty. Gutes Exemplar, hier und<br />
da gering fleckig und mit einem unauffälligen<br />
Stempel auf dem Titel. Späterer Perg<strong>am</strong>enteinband.<br />
Briganti, Vincento & Francisco.<br />
Historia fungorum regni Neapolitani<br />
picturis ad natur<strong>am</strong> ductis illustrata,<br />
opus inchoatum a Vincentio<br />
Briganti atque a Francisco ejus<br />
filio, additis observationibus pluribus<br />
ac figuris, continuatum, et in<br />
lucem editum. Neapoli, 1837–1848. S. (i-iii), iv-xvi, (1)-140:<br />
46 Kupfertafeln. 4o. 2.700,–<br />
Äußerst seltenes mykologisches Werk mit fein gestochenen Tafeln. Vincento<br />
Briganti starb 1836 und sein Sohn vollendete die Arbeit, die dann in den Memorie<br />
della Real accademia delle scienze de Napoli und als Buch erschien.<br />
Einige wenige Exemplare sind koloriert (vgl. Volbracht, Mykolibri Nr. 254).<br />
Sehr schönes Exemplar, unbeschnitten, der alte Karton-Einband mit neuem<br />
Papiereinschlag.<br />
Dieterich, Kurt. Aus der Lebensgemeinschaft des Waldes.<br />
Mit 150 Raumbild-Aufnahmen und 12 Kunstdrucktafeln.<br />
II. unveränderte Auflage. München: Schönstein 1939. S. (1–<br />
4), 5–120 : 12 Tafeln, 150 Stereoaufnahmen und Stereoskop.<br />
4o. 280,–<br />
90<br />
Isestrasse 79<br />
20149 H<strong>am</strong>burg<br />
(Besuche nach Voranmeldung)<br />
Tel.: +49 (0)40 4605205<br />
E-Mail: mykolibri@aol.com<br />
www.mykolibri.de<br />
Der deutsche Wald in dreidimensionaler Stereophotographie, mit „Raumbildbetrachter“.<br />
14 der Abbildungen zeigen Pilze. Mit dickem Holzeinband, in den<br />
der ausklappbare Bildbetrachter und die Fotos eingelegt sind.<br />
Farlow, Willi<strong>am</strong> Gibson & Edwart<br />
Angus Burt. Icones Farlowianae.<br />
Illustrations of the larger fungi of<br />
eastern North America. C<strong>am</strong>bridge,<br />
Massachusetts, 1929. S (i-iv),<br />
v-x, (1)-120 : 103 farbige Tafeln.<br />
Folio. 550,–<br />
Eines der schönsten lithographischen Abbildungswerke<br />
der Pilze, in limitierter Auflage<br />
von 500 Exemplaren erschienen. Die Herstellung<br />
dauerte 40 Jahre und verschlang erhebliche<br />
Summen. Schönes Exemplar im Original-Leineneinband.<br />
Hesse, Rudolp. Die Hypogaeen<br />
Deutschlands. Natur- und Entwickelungsgeschichte,<br />
sowie Anatomie<br />
und Morphologie der in<br />
Deutschland vorkommenden Trüffeln<br />
und der diesen verwandten<br />
Organismen nebst praktischen Anleitungen<br />
bezüglich deren Gewinnung<br />
und Verwendung. Band 1 (2).<br />
Halle: 1891–1894. S. (i, iii), (1–3),<br />
4–133; (i-v), vi, (vii, Inh.), (1–3),<br />
4–140 : 22 Tafeln, zehn in Chromolithographie.<br />
Folio. 1.800,–<br />
Die wichtigste deutsche Monographie der<br />
Trüffeln, aus einer Zeit, als in mehreren Teilen<br />
Deutschlands noch reichlich Sommertrüffeln<br />
gefunden wurden. Mit unscheinbaren Stempeln<br />
auf den ersten Seiten. Halbleinen der<br />
Zeit, oberes Kapital beschädigt.<br />
Hollos, Ladislaus. Die Gasteromyceten Ungarns. Mit 31<br />
zum Teil colorirten Tafeln nach Original-Zeichnungen und<br />
Photographien. Leipzig: 1904. Folio. S. (1–3), 4–278 : 31 (23<br />
farbige) Tafeln. Folio. 850,–<br />
Großformatiges Werk über die Bauchpilze Ungarns. Die Tafeln teilweise in der<br />
frühen Technik der nachkolorierten Schwarz-Weiß-Fotos. Halbleder.<br />
Kallenbach, Franz & Bernhard Knauth, Walter Neuhoff,<br />
Julius Schäffer. Die Pilze Mitteleuropas. Röhrlinge (Boletaceae),<br />
Gallertpilze (Tremellineae), Milchlinge (Lactarii),<br />
Täublinge (Russulae). Leipzig. 1926–42. 302 Seiten und 89<br />
meist farbige Tafeln. Folio. 580,–
Vollständige erste Ausgabe dieses Werkes mit den schönen Farbtafeln, das<br />
wegen des Zweiten Weltkrieges nicht abgeschlossen wurde. Späteres Halbleder,<br />
etwas angeschmutzt.<br />
Marsigli, Luigi Ferdinando & Giovanni Maria Lancisi. Dissertatio<br />
de generatione fungorum ad illustrissimum & reverendissimum<br />
præsulem Joannem Mari<strong>am</strong> Lancisium. Romæ,<br />
1714. S. (1–4), 5–40, i-xlvii, (1–6): Gestochene Karte und 31<br />
Tafeln (1–29, 2 nicht nummeriert). Folio. 3.500,–<br />
Seltenes frühes Werk über Pilze. Mehrere Tafeln zeigen Trüffeln. Schönes<br />
Exemplar in altem Halbleder mit reich vergoldetem Rücken. Am Anfang als<br />
Beiband der Prospekt von Marsiglis großem Werk über die Donau von 1700<br />
(60 Seiten, 2 Vignetten).<br />
Paulet, Jean Jacques & Joseph Henri Léveillé. Iconographie<br />
des ch<strong>am</strong>pignons de Paulet, (…) accompagné d’un texte<br />
nouveau. Paris, 1855. S. (i-v), vi-viii, (1)-135: Portrait und<br />
217 handkolorierte Kupfertafeln. Folio. 9.500,–<br />
Sehr seltene Pilzikonographie mit großartigen Tafeln und dem neuen Text<br />
von Leveillé. Die erste Ausgabe Paulets wurde 1793 gedruckt, erschien aber<br />
erst 1808 mit den Tafeln. Diese wurden für die Neuausgabe von den Originalplatten<br />
gedruckt. Dieses Exemplar mit 16 Tafeln aus der ersten Ausgabe,<br />
auf etwas dunklerem Papier. Tafel 143 etwas fleckig, Rückseite des Vortitels<br />
angeschmutzt. Text mit leichtem hellem Wasserrand <strong>am</strong> unteren Rand. Alter<br />
Halblederband, berieben und etwas beschädigt.<br />
Persoon, Christiaan Hendrik. Mycologia europaea seu completa<br />
omnium fungorum in variis europaeae regionibus detectorum<br />
enumeratio, methodo naturali disposita; descriptione<br />
succinta, synonymia selecta et observationibus criticis<br />
additis. Sectio prima [- tertia. Particula prima]. Cum tabulis<br />
XII [XXX] coloratis. Erlangae: Impensibus Ioanni Iacobo Palmii<br />
1822–1828. 3 Bände. 356, 214, 282 S. Mit 30 handkolorierten<br />
Tafeln von Poiteau und Dumenil, gestochen von<br />
Jakob Sturm. 8vo. 2.200,–<br />
Seltene kolorierte Ausgabe dieses wichtigen Werkes des „Fürsten der Mykologie“.<br />
Schönes Exemplar mit kräftigem Kolorit. Auf den meisten Tafeln die<br />
Pilzn<strong>am</strong>en von alter Hand hinzugefügt, dazu einige Anmerkungen im Text.<br />
Zeitgenössische Pappbände (berieben und etwas angeschmutzt).<br />
Smith, Alexander Hanchett. Mushrooms in their natural<br />
habitats. Illustrated with stereo-photographs in full color.<br />
Portland, 1949. S. (i-v), vi-xiv, (1)-626: View-master-Apparatur<br />
und 33 Scheiben mit 231 farbigen Abbildungen.<br />
8vo. 580,–<br />
Ein seltenes wissenschaftliches Werk des bekannten <strong>am</strong>erikanischen Mykologen<br />
mit farbigen Abbildungen in Stereo-Fotografie und View-master-Apparat<br />
zum Betrachten. Text in rotem Leineneinband, Fotos und View-master in einer<br />
Schachtel.<br />
Sterbeeck, Franciscus van. Theatrum fungorum oft het<br />
tooneel der c<strong>am</strong>pernoelien. Waer inne vertoont wort de gedaente,<br />
ken-teeckens, natuere, chrachten, voetsel, deught<br />
ende ondeught; mitsgaders het voorsichtigh schoonmaken<br />
ende bereyden van alderhande Fungien … Antwerpen,1675.<br />
S. (i-xxxviii), 1–396, (1–20): Gestochener Titel, Porträt und<br />
36 meist gefaltete Kupfertafeln. 4°. 7.500,–<br />
Erste Ausgabe des ersten umfassenden Pilzbuches in der Geschichte der Mykologie,<br />
<strong>am</strong> Schluss werden auch Kartoffeln und Artischocken behandelt. Außerdem<br />
enthält das Werk die ersten Abbildungen von Pilzen auf Kupfertafeln.<br />
Sterbeeck, ein flämischer Priester, übernahm viele Abbildungen aus dem berühmten<br />
Clusius-Codex. Das Frontispiz mit dem Pilzmarkt von Antwerpen<br />
und dem Porträt des Autors über einem Torbogen. Ein Porträt von Joanne van<br />
Buytenis ist als Kopie eingefügt. Gebunden in altem Perg<strong>am</strong>ent.<br />
Dazu Ornithologisches:<br />
Heinroth, O. & M. Die Vögel Mitteleuropas. In allen Lebens-<br />
und Entwicklungsstufen photographisch aufgenommen<br />
und in ihrem Seelenleben bei der Aufzucht vom Ei ab<br />
beobachtet. 3 Bde. Berlin 1926. Mit zahlr., teils farb. Abb. auf<br />
Tafeln. 4°. 220,–<br />
Die erste umfassende Fauna der Vögel Deutschlands mit fotografischen Abbildungen.<br />
– Ohne den Nachtragsband. Original-Halbleder. Berieben.<br />
Koenig, Alexander. Avifauna Spitzbergensis. Forschungsreisen<br />
nach der Bären-Insel und dem Spitzbergen-Archipel. 2<br />
Theile. Bonn 1911. Mit 74 Textbildern, 26 Heliogravüren, 34<br />
Farbentafeln und einer Karte. Bonn 1911. Folio. 1.700,–<br />
Sehr selten. Eine Lage fehlt, deshalb Seite 57–64 und drei der 26 Schwarz-<br />
Weiß-Tafeln als Kopie beigebunden. Einige Farbtafeln mit wenigen Resten der<br />
Schutzblätter. Original Halbleinen, Einbanddeckel berieben und leicht beschädigt.<br />
91
Stand 20 Dr. Markus Nass Siegburger Strasse 16<br />
14197 Berlin<br />
Tel.: +49 (0)30 89728391<br />
Messetelefon: +49 (0)160 97749057<br />
Graphik des 15. – 20. Jahrhunderts<br />
Balthasar Anton Dunker (1746 Saal in Pommern – 1807 Bern).<br />
Gartenstilleben. Graphitzeichnung. 202×177 mm. In Graphit<br />
signiert und bezeichnet: „Dunker ad nat:“ 1.250,–<br />
92<br />
E-Mail: Markus.Nass@t-online.de<br />
www.Kunsthandel-Nass.de<br />
Jan Fyt (1611–1541, Antwerpen). Vier Hunde in einer römischen<br />
Ruine. Radierung. 168×219 mm. 1642. Wasserzeichen<br />
Wappen mit Winkel und drei Halbmonden. Hollstein<br />
10 I (von VI). Brillanter Druck mit Rand, die Plattenränder<br />
ungereinigt und unregelmäßig, die rechte obere Ecke spitz,<br />
die ges<strong>am</strong>te Platte mit vielen Wisch- und Arbeitsspuren. Aus<br />
der S<strong>am</strong>mlung Thomas Graf (Lugt 1092 a). Frühestmöglicher<br />
Zustand! 1.250,–
Stand 35<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Armin Nassauer Hinterstr. 18<br />
57072 Siegen<br />
Telefon 0271–25356<br />
antiquariat-nassauer@onlinehome.de<br />
www.antiquariat-nassauer.de<br />
Schöne und seltene Bücher<br />
Theuerdank – Melchior Pfinzing / Kaiser Maximilian I.: Die<br />
geverlicheiten und eins teils der geschichten des löblichen<br />
streitbaren und hochberümbten helds und Ritters Tewerdannckhs.<br />
Augsburg (Schönsperger) 1519. , 4° Halbleder des<br />
18. Jhdts. 284 Blatt, 118 Holzschnitte von Hans Burgkmair,<br />
Hans Schäuffelin u.a. 6.900,–<br />
Dieser zweite Abdruck (EA:1517) des „Theuderdanck“ erfolgte im Todesjahr<br />
Kaiser Maximilians I., unter dessen Mitwirkung Pfinzing den Ritterroman in<br />
Verse gebracht hatte. 20 der Holzschnitte st<strong>am</strong>men von Schäuffelin, 13 von<br />
Burgkmair. Schönspergers „wahrhaft mustergiltige typographische Ausstattung“<br />
(Kutschmann) beruht u.a. auf der Anfertigung einer neuen Schrifttype,<br />
einer Vorläuferin der Fraktur, die als „Teuerdanck-Fraktur“ bis ins frühe 18.<br />
Jahrhundert in Gebrauch war. Halbey nennt den Theuerdanck eines der „beiden<br />
schönsten gedruckten Bücher seit der Gutenbergbibel“. In der zweiten<br />
Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde das vorliegende Exemplar neu in Halbleder<br />
aufgebunden; Einband an den Kanten bestoßen und an den Rückenkanten<br />
etwas angeplatzt , jedoch immer noch recht ordentlich. Das Überzugspapier<br />
weist <strong>am</strong> hinteren Deckel Fehlstellen auf. Der Buchblock ist in der Bindung<br />
fest. Die Seiten etwas fingerfleckig, auch sonst einige blasse Flecken, durchgehend<br />
Wurmgänge, gegen Ende stärker (dennoch nicht sehr störend). Eine<br />
einstmals diagonal durchgerissene Seite (nur Text) wurde geschickt von alter<br />
Hand wieder repariert, ist jedoch etwas stärker fleckig. Einige Seiten wurden<br />
an den Ecken behuts<strong>am</strong> verstärkt, andere haben Randeinrisse. Etwa ein Drittel<br />
der Seiten vom oberen Rand her etwas braunfleckig, möglicherweise ein alter<br />
Wasserfleck. Auf dem Titel und <strong>am</strong> Textende einige handschriftliche Zeilen<br />
von alter, wohl zeitgenössischer Hand.<br />
Literatur – Chopin, Henri (Hg.): Review OU. Revue de poésie<br />
évolutive. Cinquième saison No. 34/35. Essex (The Gate<br />
House) 1969, 4° Kartoniert. 8 Blätter verschiedenen Formates,<br />
eine 10-Inch Langspielplatte. 290,–<br />
Folgende Werke sind als Einzeldrucke enthalten: Balch-Burroughs-Gysin,<br />
„film“ // Henri Chopin, „graphics“ // Bob Cobbing, „graphic poems“ // Hugh<br />
Davies, „shozyg 1“ // Degottez, „affiche 68“ // Paul Armand Gette, „le mur“<br />
// I Gomez de Llano, „abandoner l’écriture“ // M. Seuphor, „janco hinco yinco<br />
colo“. Auf der Schallplatte. „Marvo Movie Natter (Cobbing) // „Spontaneous<br />
Appealinair Contemporate Apollinaire“ (Cobbing) // „Mes Branches“ (Chopin)<br />
// „Haut-Satur“ (Dufrène). Nummer 442 von 500 numerierten Exemplaren,<br />
datiert „2/69“. Alle Beilagen in tadellosem Zustand, ebenso die offenbar<br />
nie abgespielte Schallplatte. Der Umschlag sehr schwach verschossen, einige<br />
blasse Wasserflecken auf dem Vordeckel.<br />
Max Slevogt – Karl Immermann: Tulifäntchen. Ein Heldengedicht<br />
in drei Gesängen. Berlin (Propyläen) 1923. 165 S. ,<br />
Gr.-8° Halbleder. Pappschuber. 20 Original-Ra dierungen von<br />
Max Slevogt. Numeriert und signiert. 400,–<br />
Die Titelradierung vom Künstler signiert. Die Ges<strong>am</strong>tauflage betrug 300 Exemplare<br />
(davon 1–100 Vorzugsausgabe); dieses Exemplar trägt die Nummer<br />
115. Bütten, Kopfgoldschnitt, marmoriertes Originalschuber. Der rostrote Lederrücken<br />
minimal aufgehellt, sonst tadellos. Schuber minimal bestoßen. Sehr<br />
gepflegtes, beinahe neuwertiges Exemplar.<br />
Pietismus – Spener, Philipp Jacob: Der Evangelische Glaubens-Trost<br />
/ aus den Göttlichen wolthaten und schät zen<br />
der seligkeit in Christo / in einem jahr-gang der pre dig ten<br />
94<br />
über die ordentliche Sonn- und Festtägliche Evan gelia (…).<br />
2 Bände in einem. Frankfurt /M. (Zunner) 1695. 15 S., 1060<br />
S., 1008 S., 48 S., Gr.-8° Ganzperg<strong>am</strong>ent d. Zt. 950,–<br />
Spener (1635–1705) war einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Pietismus.<br />
Bindung <strong>am</strong> hinteren Vorsatz etwas angeplatzt. Mehrere alte Besitzervermerke<br />
und Notizen auf den Vorsatzblättern, der Perg<strong>am</strong>enteinband etwas<br />
abgegriffen. Insges<strong>am</strong>t jedoch gutes und sauberes Exemplar.<br />
Elsevier – Catalogus librorum qui in bibliopolio Danielis<br />
Elsevirii venales extant. 176, 86, 60, 206, 110, 26, 103 S.,<br />
Amsterd<strong>am</strong> (Elsevir) 1674. Kl-8°, Ganzperg<strong>am</strong>ent d. Zt. mit<br />
Metallschließen. (Copinger 848). 5.500,–<br />
Lieferkatalog des Buchhändlers Daniel Elsevier (1626–81) aus der berühmten<br />
Drucker- und Verlegerf<strong>am</strong>ilie. Die Amsterd<strong>am</strong>er Niederlassung des Hauses<br />
Elsevier wurde 1681 geschlossen, 32 Jahre später erloschen Unternehmen wie<br />
F<strong>am</strong>ilie ganz. Die Riemschließen nur noch auf einer Seite vorhanden (die<br />
Lager fehlen), der Einband etwas abgegriffen und fleckig, der handschriftliche<br />
Rückentitel verblasst. N<strong>am</strong>e auf Vorsatz, kurze Notiz von alter Hand auf<br />
Referenzblatt, Stempel auf Titel. Im Katalog sind zahlreiche Titel von alter<br />
Hand <strong>am</strong> Rand markiert. Trotz dieser kleinen optischen Mängel ein schönes<br />
Exemplar des sehr seltenen Kataloges.<br />
Geographie – Johann Georg Hassel: Specialstatistik der<br />
sämtlichen Deutschen Staaten in einzelnen Umrissen. Braunschweig<br />
(Vieweg) 1805. 169 S. , 4° Halbleder d.Zt. 200,–<br />
Es erschien noch ein weiterer Band u.d.T. „Die statistische Ansicht und<br />
Specialstatistik von Mitteleuropa“, daher verzichtet der vorliegende (in sich<br />
vollständige) Band auf die Darstellung der österreichischen, preußischen,<br />
dänischen, schwedischen und russischen Reichsgebiete. Die Statistiken sind<br />
gegliedert in: Länderbestand und deren physische Beschaffenheit / Einwohner<br />
/ Kultur des Bodens, Produkte und Gewerbe / Finanzzustand / Militairverfassung<br />
und je einer tabellarischen Übersicht. Keine Druckvermerk, lediglich ein<br />
alter Bibliotheksaufkleber weist den Band als „Hassels Statistik 2ter Theil“ aus.<br />
Einige Signaturen und Stempel, Reste eines neueren Aufklebers auf vorderem<br />
Vorsatz. Gering stockfleckig. Der zeitgenössische Einband abgegriffen und <strong>am</strong><br />
Rücken stellenweise lädiert.<br />
Flüsse – (Johann Hermann Dielhelm): Allgemeines Hydrographisches<br />
Lexicon aller Ströme und Flüsse in Ober- und<br />
Nieder-Deutschland (…). Frankfurt <strong>am</strong> Main, Stok und Schilling,<br />
1743. (14 S.), 685 S., (25 S.), Ganzleder d. Zt., Frontispiz<br />
u. 2 Faltkarten in Kupferstich. 600,–<br />
„… worinnen in Alphabetischer Ordnung mehr als 1000. Haupt- und bey 2500.<br />
Zuflüsse … nicht nur ausführlich und mit Fleiß beschrieben, sondern auch<br />
zugleich die nöthigsten und wichtigsten geographischen Merkwürdigkeiten<br />
… erzählet werden. Sehr schönes und sauberes Exemplar. Reiche Rückenvergoldung,<br />
goldgeprägte Initialen auf vorderem Deckel. Enthält neben dem<br />
alphabetischen Verzeichnis zwei Stromgebietskarten.<br />
Hessen – Martin Zeiler / Matthäus Merian: Topographia<br />
Hassiae et Regionum Vicinarum. Das ist: Beschreibung und<br />
eigentliche Abbildung der vornehmsten Städte und Plätze<br />
in Hessen (…). Franckfurt <strong>am</strong> Mayn (Merian Erben) 1655
(recte: 1685). 151 S. , 4° Ganzleder d.Zt. 62 Kupfer mit 124<br />
Darstellungen. 7.000,–<br />
(Wüthrich 4, 36) Vollständiges Exemplar von Merians Topographie Hessens<br />
mit allen Ortsabbildungen, 3 Karten und 4 Plänen, bzw. Grundrissen. Von den<br />
Tafeln sind 6 ausklappbar. Es handelt sich hierbei um die dritte Auflage, einen<br />
neu gesetzten Nachdruck der erweiterten zweiten Auflage von 1655, der zwar<br />
ebenfalls mit „1655“ datiert ist, in Wahrheit aber etwa 1685 herausk<strong>am</strong>. Gegenüber<br />
der ersten Auflage von 1646 erweiterten Merians Erben den Text um<br />
62 Seiten; die zusätzliche Abbildung „Frauensee“ fehlt häufig im 3. Abdruck,<br />
so auch hier, ebenso das Titelkupfer. Geringe Bräunung, gelegentlich sehr<br />
schwach wasserrandig. Kleinere Randschäden an einzelnen Seiten, wenige<br />
sehr geringe Einrisse nahe der Falz. Der solide Ledereinband der Zeit etwas<br />
berieben und nur äußerlich mit wenig oberflächlichem Wurmfraß. Exemplar<br />
aus einer größeren Reihe von Topographien, daher <strong>am</strong> Rücken unter dem Titel<br />
mit „9“ numeriert.<br />
Militär – Carl Ritter von Bundschuh: Zus<strong>am</strong>men stellung<br />
derjenigen Dienstespflichten, welche den in der Linie dienenden<br />
k.k. Herren Regiments- selbstständigen Bataillons- und<br />
Corps-Commandanten (…) Brigadieren und Divisionären<br />
(…) obliegen (…). Prag (Haase) 1826. X S., 404 S. , 4° Halbleder<br />
d. Zt. 250,–<br />
Gering stockfleckig, Einbanddeckel etwas berieben, einige Seiten gering eselsohrig.<br />
Im Ganzen ein gutes Exemplar, das minutiös jegliche Pflichten und<br />
Verhaltensweisen für die genannten Dienstgrade aufführt, bis hin zur Tabakration.<br />
der „Fleischaushauung im Kriege“ und dem Verhalten bei einer „stark<br />
einreißenden Desertion“.<br />
Künstlerischer Nachlass des Komponisten Max Broermann:<br />
1.800,–<br />
Max Broermann (1906–1946) war Komponist, Pianist und Dirigent <strong>am</strong> Dt.<br />
Nationaltheater in Weimar, in Stralsund, in Stuttgart u.a. Zwei seiner Lieder<br />
gehörten in der 30er Jahren zum festen Repertoire von Heinrich Schlusnus,<br />
Elly Ney förderte ihn, er war befreundet mit Carl Orff und Wer ner Egk. Sein<br />
Schaffen fällt fast vollständig in die Zeit des Nationalso zia lismus, jedoch hat<br />
er sich –trotz seiner engen Bekanntschaft mit Elly Ney- nie zu den Nationalsozialisten<br />
bekannt, sondern eigenbrötlerisch versucht, sich und seine F<strong>am</strong>ilie<br />
ohne größere Kompromisse mit dem Regime über Wasser zu halten. Nach<br />
Kriegsende folgte eine Phase größerer kompositori scher und publizistischer<br />
Aktivität, zuletzt in Eichstätt, die jäh durch den Tod des erst 40jährigen an<br />
den Folgen einer Blinddarmoperation beendet wurde. So blieb das Schaffen<br />
Broermanns Fragment.<br />
Umfangreiches Konvolut von Eigenkompositionen in Broermanns Handschrift,<br />
dazu mehrere Versuche eines postumen Werkver zeichnisses, das aber offenbar<br />
nicht alles Vorhandene erfasst. Das umfang reichste Verzeichnis nennt 46<br />
Lieder (1927–46, mindestens 38 lie gen hier in Handschrift vor), 9 Kompositionen<br />
für Klavier (1930–46), 2 für Orgel (1945), 6 Kompositionen für K<strong>am</strong>merensemble<br />
(meist undatiert) 5 Orche ster werke (1938–41, darunter die fertig<br />
instrumentierte umfangreiche Fas sung „Das Bollwerk <strong>am</strong> Rhein“, 1938), 6<br />
Chorwerke (1936–46), 5 Bühnen musiken (meist undatiert), mehrere Skizzen<br />
(darunter die Oper „Der Rich ter von Zal<strong>am</strong>ea“) und Fragmente, nicht alles<br />
scheint enthalten zu sein, dafür gibt es eine große Anzahl von „Skizzen“ und<br />
im Verzeichnis nicht aufgeführter Werke.<br />
Konvolut Prosawerke & Gedichte: „Die Premiere der Feuerkugel“ / „Die Madonna<br />
und der U.S.A.-Soldat“ / „Das Kruzifix“ / „Bekenntnisse eines Gottsuchers“<br />
/ „Gschichten vom kleinen Maximilian Friedehardt“ (= Broermanns<br />
Sohn), und weitere Schriften, dazu etliche Gedichte und Notizen, teils als<br />
Typoskript, teils handschriftlich.<br />
Fragebogen, Entlastungsschreiben und eine längere persönliche Stellungnahme<br />
zur „Entnazifizierung“. Broermann gibt an, bis 1933 KPD gewählt zu<br />
haben und entschiedener Gegner des Nationalsozialismus gewesen zu sein.<br />
Ihm wurde eine kurz zeitige Mitgliedschaft in der NSDAP (Januar – September<br />
1940) vorge halten, da er in dieser Zeit eine Stelle als Musiker bei der HJ<br />
innehatte. Aus seinen Schriften ergibt sich das Bild eines christlich-mystisch<br />
geprägten Individualisten, aber keineswegs das eines Nationalsozialisten.<br />
Weitere „Entlas tungs schreiben“ liegen bei, außerdem spätere biographische<br />
Angaben durch seinen Bruder.<br />
Korrespondenz: Eine Postkarte und ein Brief von Elly Ney / Ein Foto von Carl<br />
Orff mit handschriftlicher Widmung / Zahlreiche Progr<strong>am</strong>me von Liederabenden<br />
(viele mit Heinrich Schlusnus, der Werke von Broermann in sein Repertoire<br />
aufgenommen hatte), Kritiken über und von Broermann, Pressearbeiten<br />
Broermanns (u.a. in „Die Gefährten“, August 1946). / Ein Brief an Hermann<br />
Hesse, von dessen Haltung gegenüber Deutschland nach dem Kriege Broermann<br />
enttäuscht war, und eine recht ungehaltene Antwort Hermann Hesses<br />
(„Ihnen schulde ich Dank dafür, dass Ihr törichter Brief wenigstens frei von<br />
Beschimpfungen u. Unflat war …“).<br />
Tschechoslowakei – Czechoslovak Ministry of Foreign<br />
Affairs (Hg.): On the Reign of Terror in Bohemia & Moravia<br />
under the régime of Reinhard Heydrich. Memorandum of the<br />
Czechoslovak Government. London (Willi<strong>am</strong>, Lea & Co) o.J.<br />
(1942). 101 S. , Gr.-8° Broschur. 150,–<br />
Nach der Auflösung der sog. „Rest-Tschechei“ durch die Nationalsozialisten<br />
bei Kriegsbeginn ernannte Präsident Edvard Benes in London 1940 eine tschechische<br />
Exilregierung, die in den Folgejahren zunehmend von den Alliierten<br />
anerkannt wurde. Das Memorandum beschäftigt sich mit den drei ersten Monaten<br />
von Heydrichs Tätigkeit als stellvertretender Reichs protek tor in Böhmen<br />
und Mähren, die im Oktober 1941 in Prag begonnen hatte. Heydrich war außerdem<br />
Chef des Reichssicherheitshaupt<strong>am</strong>tes, ihm k<strong>am</strong> eine Schlüsselrolle<br />
bei der Judenvernichtung zu, und er leitete im Januar 1942 die Wannsee-Konferenz.<br />
Am 4.Juni 1942 starb er an den Folgen eines Attentats, das von der<br />
Exilregierung vorbereitet worden war. Umschlag staubrandig, etwas fleckig<br />
und mit Randschäden. Exlibris auf Schmutztitel. Die letzte Seite (Register) mit<br />
Randeinriss. Im Text wurden zwei kurze Stellen unterstrichen. Interessantes<br />
Dokument der tschechischen Exil tätigkeit.<br />
Zeitung – Wiener Telegraf. VII. Jahrgang 1855, Nr. 1–301.<br />
Hirschfeld (Stöckholzer) 1855. , 4° Leinen. 350,–<br />
Die letzte Nummer (302) fehlt, dafür ist verwirrenderweise die Nummer vom<br />
29.12.1854 beigebunden. Etwas stockfleckig, einige Nummern <strong>am</strong> Rand unsauber<br />
beschnitten (Überstand), kleinere Mängel, insges<strong>am</strong>t jedoch ein gut<br />
erhaltener Jahrgang dieser überaus seltenen Zeitung. Der zeitgenössische Einband<br />
unfrisch – abgegriffen, mit kleineren Fehlstellen und etwas fleckig.<br />
95
Stand 4 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
Christoph Neumann<br />
Hans Freese, 1886 in Berlin geboren, Student an der Königlichen<br />
Kunstschule mit Ausbildung zum Zeichenlehrer,<br />
Schüler von Corinth ( Akademie Julien Paris). Mitglied der<br />
Novembergruppe, kongeniale zarte erotische Radierungen zu<br />
Verlaine Gedichten illustrieren 1920 den ersten Privatdruck<br />
der Serapionsbrüder, zahlr. Gemälde („Tänzerin „ 1924), Tätigkeit<br />
als Maler, Bühnenbildner und Illustrator. 1934 Entlassung<br />
<strong>am</strong> „Lessingthester“, 1936 Lehrer, 1945 Aufbau der<br />
Pädagogischen Hochschule Berlin, bis 1965 Prof. an der PH<br />
Berlin. Lit.: Helga Kliemann: Die Novembergruppe.<br />
96<br />
Künstlerexemplar:<br />
Verlaine,Paul; Freese Hans. Les Amies; Radierungen u. Vignetten<br />
u. Aquarelle v. Hans Freese. Drucke der Serapionsbrüder<br />
Nr. 1. o. O.; o. J. (1920). Oktavo, 14 Bll., originaler<br />
Pappband mit Deckeltitel und Papierbezug. Nr. 15 von 150<br />
Winterfeldtstraße 44 · 10781 Berlin<br />
Tel.: +49 (0)30 / 22 19 38 82<br />
Fax: +49 (0)30 / 22 19 38 83<br />
Mobil: 0178 / 5 40 90 18<br />
E-Mail: info@antiquariat-neumann.de<br />
www.antiquariat-neumann.de<br />
Exemplaren des seltenen Privatdruckes. Mit 2 Vignetten und<br />
drei signierten Radierungen. Zusätzlich 3 farbige Tuschzeichnungen<br />
auf dem vorderen Vorsatz und den beiden hinteren<br />
Vorsatzblättern. 900,–<br />
Freese, Hans. Skizzenbuch für verschiedene Theaterstücke<br />
(Don Juan und Faust, Bunbury, und Pippa tanzt u. a.). Großoktav,<br />
105 Blatt, meist beidseitig bemalt, schlichte Kartonage<br />
der Zeit. Meist farbig getuschte Kohlezeichnungen, einige<br />
bloß in Blei. Das Skizzenheft ist von eigener Hand bezeichnet<br />
mit: Freese Wannsee Ho 6461. Einige Theaterstücke sind mit<br />
Titel erwähnt. Interessante S<strong>am</strong>mlung von Bühnenskizzen<br />
aus der Zeit Freeses <strong>am</strong> Theater. 500,–<br />
Biblia Anglica – Apocrypha. The Apocrypha embellished<br />
with Engravings from Pictures and Designs by the most eminent<br />
English Artists. London, Thomas Bensley for T. Cadell<br />
and W. Davies, 1816. Large folio, pp. [iv], 8, [448; the final<br />
two blank], with engraved frontispiece, five engraved plates<br />
and engraved vignettes; offsetting from frontispiece to title,<br />
one plate with waterstain to outer margin, a little browned<br />
and with minor spotting in places; [6], 8, [534] p., [6] leaves<br />
of plates; original publishers’ s half morocco over cloth covered<br />
boards, spine orn<strong>am</strong>ented and lettered in gilt, marbled<br />
edges; wear to extremities and a little spotted. 1.200,–<br />
These are the Apocryphs to complete the sumtuous Macklin Bible. ‚The plates<br />
and large type are the s<strong>am</strong>e as those used in Macklin‘s beautiful edition of<br />
the Bible published in 1800, the Apocrypha being the original Supplementary<br />
volume to the latter work’ (Anderson Galleries sale catalogue, Dec. 7,<br />
1925). – The apocryphs are much rarer than the Macklin Bible itself. (Darlow<br />
& Moule 1066).
Tetens, Johann Nicolas. Philosophische Versuche über die<br />
menschliche Natur und ihre Entwicklung.Erster (und zweiter)<br />
Band (alles). Leipzig, Reich, 1777. Oktavo, LVI, 784 S.;<br />
XXVI, 834 S., 1 Bl. Errata. Ldr. d.Zt., berieben und bestossen,<br />
etwas fleckig, Rücken gering rissig. 1.200,–<br />
Erste Ausgabe. ( Ziegenfuss II, 687 f. (dat. den ersten Teil auf 1776) – Mittelstrass<br />
4, p. 242 (dat. beide auf 1777, ebenso wie dies online die StaBi Berlin<br />
tut) – Eisler 744 f. (datiert den ersten T. auf 1776) Hauptwerk des Philosophen,<br />
der d<strong>am</strong>it Kant stark beeinflußte und gewissermaßen das Vorgänger-Werk zu<br />
dessen „Kritiken“ schrieb. Alte Besitzeinträge, teils Bleistiftmarginalien, teils<br />
etwas fleckig.<br />
Vázquez, Francisco (zugeschrieben); [Übers. M. Roseo].<br />
La historia, dove si ragiona de i valorosi, et gran gesti, et<br />
<strong>am</strong>ori, dell’invitto Cavaliero Palmerino d’Oliva |Palmerin de<br />
Oliva trad. dal spagnuolo nell’idioma italiano Nuov<strong>am</strong>ente<br />
da molti errori corretta e rist<strong>am</strong>pata. Venedig; Alaris 1575.<br />
Oktavo. 324 num. Bll., 3 Bll. Register. Stark beschädigtes flexibles<br />
Pgt. der Zeit. Gest. Druckermarke mit Papagei auf dem<br />
Titel, Titelblatt alt aufgezogen. Eckabriß im oberen Viertel<br />
des letzten Registerblattes mit Textverlust. 500,–<br />
Seltener Ritter und Schelmenroman aus dem Spanischen. Neben dem Kreis<br />
der Geschichten von Amadis de Gaulle sind die Geschichten von Palmerin besonders<br />
beliebt in Spanien und Portugal, deren erstes Erscheinen im Druck ist<br />
1511. So ist dann auch in Italien die Geschichte in Übersetzung sehr erfolgreich<br />
im 16. Jahrhundert geworden. Gedruckt durch Francesco R<strong>am</strong>pazetto. (Vgl:<br />
D. E. Rhodes, Silent Printers. Anonymous Printing in Venice in the sixteenth<br />
century, S. 193)<br />
Vogesenwacht Weltkrieg 1914–1918. Herausgegeben von<br />
Rudolf Eberle Georg Hirsch und Karl Heinz Schneider. Vogesenwacht.<br />
Zeitschrift der 6. Bayerischen Landwehr-Division;<br />
Bayerische Sanitäts-Kompanie Nr. 19. Künstlerische Leitung<br />
Rudolf Eberle. 1. Jahrgang 1–14; 2. Jahrgang Nummern<br />
1–29 und 3. Jahrgang, Nummern 1–30 (= 73 Hefte). Mit<br />
zahlr. farblithogr. Illustrationen von Rudolf Eberle, Arthur<br />
Holm, Max Körner u.a.. Alles Erschienene. Colmar; Alb. Jess<br />
1916–1918. 4°, Halbleinwand der Zeit mit Rücken und Deckelschild,<br />
etwas gebräunt und minimal fleckig, insges<strong>am</strong>t<br />
sehr gut. 500,–<br />
Komplette Folge der seltenen Kriegszeitung der 1. sanitären Gesellschaft. 6.<br />
bayerische Landwehr-Division, hrsg. von Rudolf Eberle, Georg Hirsch und Karl<br />
Heinz Schneider. – Collection of 73 numbers of vol. 1; 2 and 3 of this periodical,<br />
all published during WW I for German troops on the western front. Somewhat<br />
chafing and dusting, some browning due to paper, all in all very good.<br />
Otto Bartning. Staatliche Bauhochschule Weimar. Aufbau<br />
und Ziel. Weimar 1927. Bartning, Otto, and others. Quarto,<br />
69 pp, with 70 Pictures and plans, original English – Broshure<br />
with title to Spine and front cover. Some Wear to Spine and<br />
cover. Small tear on back cover. 2.900,–<br />
Very good copy of this extremely rare Work. When Bauhaus was closed in 1925<br />
the Staatliche Bauhochschule followed exactly in the tradition. Here Otto Bartning,<br />
the headmaster of the new school gives his progr<strong>am</strong>matic essay: Aimes<br />
of the Highschool of Building. Furthermore there are the introductional texts<br />
by the heads of departments:Otto Bartning (Building), C. van Eesteren (City<br />
and Land development), Otto Lindig (Cer<strong>am</strong>ics), E. Dieckmann (Woodwork),<br />
Richard Winkelmayer und Wilhelm Wagenfeld (Metall), hedwig Heckemann<br />
und Ewald Dülberg (Textiles), F. Heidelmann und E. Dülberg (painting in<br />
Constuction), E. Dülberg (Colourschool and Stage construction), Otto Dorfner<br />
(Bookbinding) etc. The Schoolrules give an orientation over the inner meaning<br />
of the highschool constution and their goals. The seventy Photographs and<br />
Plans give particular ex<strong>am</strong>ples of the works of the departments. After only a<br />
couple of years the Nazi Minister of Kultus Dr. Frick closed the School on April<br />
1st of 1930. All the Teachers were dismissed. (See: Justus Bier: Zur Auflösung<br />
der staatlichen Bauhochschule in Weimar, in the journal „Die Form“ 1930,<br />
No. 10. Reprinted in: Zwischen Kunst und Industrie. Der Deutsche Werkbund.<br />
München 1975, S. 266- S. 268).<br />
Hoelloff (-Hasenohr), Curt. „Stadtmädel N° 1“. o.O; 1914.<br />
Opus 3. Blatt 33–48. Komplette Folge von 16 Kupferschnitten.<br />
Alle hinter Passepartout. Blätter sind eng beschnitten und<br />
papierbedingt gebräunt. Jeweils in Blei signiert und in der<br />
Platte monogr<strong>am</strong>miert. Folio. Private Kassette in Olwd mit<br />
einem Kupferschnitt als Deckeltitel. 1.500,–<br />
(Thieme/Becker XVIII, 203). Der Emailleur und Grafiker Curt Hoelloff (1887–<br />
1987) bildet in diesem Werk Szenen ab, die junge D<strong>am</strong>en in ihrem städtischen<br />
Alltag zeigen und schuf somit ein künstlerisches Zeitdokument der modernen<br />
Frau. Nr. 10 von 15 Exemplaren.<br />
Weigel, Otto. Einfälle, 1. Teil. Neun Radierte Kompositionen.<br />
Getrüffeltes Exemplar. o.O.; 1921. Großfolio. 9 Originalradierungen.<br />
Mappe in Halbleinwand mit Pappdeckel und<br />
Deckelschild mit Künstlersignet. Saubere Blätter hinter Seidenhemdchen<br />
(2 fehlen). Alle signiert und bezeichnet im<br />
unteren Rand. Blatt 5 in 3 Zuständen. 2.400,–<br />
Surreal anmutender Bilderzyklus. (Thieme/Becker 35; S.280) Eins von 20 Exemplaren<br />
in frischer Erhaltung.<br />
97
Stand 32 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
Daniel Osthoff<br />
Literatur, Georgekreis, Altphilologie, Alte Drucke<br />
Fotografie – Groth-<br />
Schmachtenberger, Erika<br />
(1906–1992). S<strong>am</strong>m lung<br />
von 1886 Orig.- Schwarz-<br />
Weiß-Photographien aus den Jahren 1930 bis ca. 1985, vornehmlich<br />
der 30er bis 50er Jahre, meist in Abzügen der 60er<br />
bis 80er Jahre. Formate meist 18×23,5 cm, teils etwas kleinere<br />
Formate. Der Großteil der Bilder ist rückseitig mit dem<br />
Stempel von G.-S. versehen, sowie einer Bildlegende mit<br />
Schreibmaschine oder handschriftlich. Wenige Bilder in mehreren<br />
Abzügen. Meist gut erhalten, etwas 5 % mit leichten<br />
Knick- oder Klebespuren. 18.000,–<br />
Zusätzlich: 1. 98 ungerahmte Farbdias (6×6 cm) zu den Themenbereichen<br />
Ostern und Weihnachten, 49 Negative, meist zu Würzburg bzw. Franken sowie<br />
23 Negative zu den Flössern <strong>am</strong> Main. 2. Ein unredigiertes Original-Typoskript<br />
mit 5 Photos und 3 Dias zu dem im Echter-Verlag Würzburg 1984 erschienenen<br />
Band „Meine liebsten Fotos“. 40 Blatt (DIN A4). 3. Ca. 30 ausformulierte Texte<br />
mit 69 Photos, davon ca. 15 zu Münchens Wiederaufbau und der Konstruktion<br />
des Olympiastadions. Die S<strong>am</strong>mlung enthält in der jetzigen Ordnung die folgenden<br />
Themen, die inhaltlich jedoch auch überlappen können. So finden sich<br />
bei den Länderangaben sehr wohl auch Aufnahmen von Kirchen(interieur),<br />
Handwerkern oder auch christliche Prozessionen: Würzburg vor 1945 (134).<br />
Würzburg in Ruinen und Wiederaufbau (145). Würzburg 50er und 60er Jahre<br />
(104). Würzburg Mozartfest 1942 [Gäste, Orchester, Hermann Zilcher beim<br />
Dirigieren] (26). Franken (84). Randersacker (22). Mainflösser (55). Ochsenfurt<br />
[Einmarsch der Amerikaner] (20). Trachten, Ochsenfurter Gau 1939 (20).<br />
Handwerk (176). Ostern (66). Nikolaus, Weihnachten, Hl. Drei Könige (31).<br />
Christliche Motive (159). Riemenschneider (60). Astronomische Uhren (8).<br />
98<br />
Martinstraße 19<br />
97070 Würzburg<br />
Tel.: +49 (0)931 572545<br />
Fax: +49 (0)931 3537945<br />
E-Mail: <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>.Osthoff@t-online.de<br />
www.antiquariat-osthoff.de<br />
Bayern, 1931–1976 [meist München, Oberbayern, Land und Leute] (95). Baden-Württemberg,<br />
1935–1967 (12). Hessen (3). Österreich, allgemein, 1938–<br />
1978 (15). Österreich, Tirol (viel Tannheim), 1933–1955 [Menschen, Handwerk]<br />
(32). Italien, allgemein (47). Italien, Ravenna, Urbino, Loreto, 1961<br />
[meist Kirchen u. Interieur] (34). Italien, Venetien, 1952–1967 [meist Kirchen<br />
u. Interieur] (11). Italien, Venedig, 1937 u. 1953 [Ansichten, Gondoglieri etc.]<br />
(25). Italien, Rom, 1933–1967 u. 1978 [meist Vatikan] (43). Italien, Sizilien,<br />
1937 und meist 1963 [Landschaft, Menschen, Kirchen] (63). Italien, Friaul,<br />
1967–1973 u. 1976 [Kirchen, Erdbebenschäden, Ansichten] (16). Frankreich,<br />
Paris, Lourdes, Südfrankreich, 1936- ca. 1980 [Notre D<strong>am</strong>e, in Museen, Trachten,<br />
Straßenszenen] (122). Spanien, 1942–1959 (11). Portugal, 1964 (20). Türkei,<br />
Istanbul, nach 1971 (8). Griechenland, meist antike Stätten, 1967 u. 1976<br />
(40). Schweiz, um 1960 (19). Dänemark, 1964 (15). Schweden und Norwegen,<br />
1965 (15). Slowenien (3). Tschechien, Prag, um 1965 (1). Diverses, 1933–1980<br />
(117). – Geeignet für Museen, Ausstellungen, S<strong>am</strong>mlungen.<br />
Fotografie – Haida-Indianer – Steltzer, Ulli (* 1923). 19<br />
Original-Schwarz-Weiß-Fotografien aus den Jahren 1974 bis<br />
1996 von mehreren Aufenthalten bei den Haida-Indianern<br />
in West-Kanada im Zus<strong>am</strong>menhang mit der traditionellen<br />
Pole-raising ceremony, dem Errichten eines neuen Totempfahles.<br />
Formate: 35,5×27,7 cm. Alle Fotografien verso von<br />
Ulli Steltzer handschriftlich signiert, datiert und mit kurzer<br />
Bildlegende versehen. 7.000,–<br />
Das Indianervolk der Haida ist eine der<br />
über 600 First Nations des Landes. Ihr traditionelles<br />
Siedlungsgebiet erstreckt sich
über einige Küstenregionen British Columbias (besonders die Inselgruppe<br />
Haida Gwaii) und des südöstlichen Alaskas. Ihre Sprache, das Haida, wird<br />
heute nur noch von wenigen hundert Menschen gesprochen, knapp 2000 Haidas<br />
leben heute.<br />
Für viele Autoren gilt die oft monumentale Haida-Kunst als Höhepunkt der<br />
Kunst der Völker der Nordwestküste. Allerdings hat sich der monumentale<br />
Stil der Totempfähle erst in der Kolonialzeit entwickelt. Er resultiert aus einem<br />
Überbietungswettbewerb, wie er auch beim Potlatch zu beobachten ist. Die<br />
zweidimensionale Kunst der Haida ist hingegen durch klassisch proportionierte<br />
Ovoide und starke Konturlinien (formlines) geprägt. Ansichten von Körpern<br />
werden segmentiert und neu in der Fläche arrangiert, bis sie diese ganz<br />
ausfüllen. Fast ausschließlich werden die Farben schwarz und rot genutzt,<br />
große schwarze Flächen werden immer aufgelöst. Auf vielen zweidimensionalen<br />
Ansichten wird Qonanqada dargestellt, ein mythisches Wesen, das unter<br />
den Wassern herrscht. Ein der wichtigsten Haida-Künstler des 20. Jahrhunderts<br />
war Bill Reid, von dem hier auch Aufnahmen von Ulli Steltzer vorliegen.<br />
Ulli Steltzer, die bekannte kanadisch-deutsche Fotografin, emigrierte nach dem<br />
2. Weltkrieg nach Princeton, Amerika und zog 1972 nach Vancouver, Kanada,<br />
wo sie heute noch lebt. Zu dieser Zeit entwickelte sich eine tiefe Beziehung<br />
der sich ausnahmslos für Minderheiten interessierende Fotografin zu den Haida-Indianern,<br />
insbesondere zu Bill Reid, die Steltzer in mehreren Publikationen<br />
dokumentierte. Ulli Steltzer ist mit ihren ausdrucksstarken Aufnahmen im<br />
besten Sinne die „Hof-Fotografin“ der Haidas geworden.<br />
Fotografie – Kuba – Steltzer, Ulli (* 1923). In einer Zigarrenfabrik<br />
von Havanna. 1998. Original-Fotografie. Format:<br />
35,5×27,7 cm. Verso von Ulli Steltzer handschriftlich signiert,<br />
datiert und mit kurzer Bildlegende versehen. 400,–<br />
Ulli Steltzer, die bekannte kanadisch-deutsche<br />
Fotografin,<br />
emigrierte nach dem 2. Weltkrieg<br />
nach Princeton, Amerika<br />
und zog 1972 nach Vancouver,<br />
Kanada, wo sie heute noch lebt.<br />
Vorliegende Aufnahme entstand<br />
während einer Reise nach<br />
Kuba im Jahre 1998. Die sich<br />
ausnahmslos für Minderheiten<br />
interessierende Fotografin beabsichtigte<br />
einen Bildband über<br />
Menschen in Kuba zu publizieren.<br />
Das Projekt konnte jedoch<br />
nicht finanziert werden, sodass<br />
alle Fotos unveröffentlicht blieben.<br />
Eine kleine Auswahl aus diesen<br />
Aufnahmen werden wir <strong>am</strong><br />
Stand präsentieren.<br />
Bücher<br />
Andrian, Leopold. Gedichte. Den Haag, Zilverdistel 1913.<br />
4 leere Bll., 28(2) S., 5 leere Bll. OBrosch. mit Deckelschild.<br />
480,–<br />
Erste Ausgabe. Nicht bei Wilp./G. Vgl. Rodenberg I, 33 f. Landmann S. 371.<br />
– Nr. 6 von nur 150 Exemplaren auf unbeschnittenem Bütten, gedruckt bei<br />
Johannes Enschedé en Zonen in Haarlem für die wohl bedeutendste holländische<br />
Handpresse. Laut Impressum sind diese Gedichte „sämtlich in der selben<br />
Zeit wie ‚Der Garten der Erkenntnis‘ geschrieben“. – Tadelloses Exemplar.<br />
Hennings, Justus Christian. Von den Ahndungen und Visionen.<br />
Zweyter Teil, der die Voraussehungen und Ahndungen<br />
der Thiere enthält. Lpz., Weygandsche Buchhandlung<br />
1783. 4 Bll., 472 S. Ppbd. d. Zt. m. neuem RSch. (berieben).<br />
480,–<br />
Erste Ausgabe. Vgl. Rosenthal 1329 (nur den ersten Teil betreffend). – Der<br />
Philosoph Hennings (1731–1815) wurde 1765 Ordinarius der Moralphilosophie<br />
und Politik in Frankfurt/Oder, wo er den Vorrang gegenüber Kant erhielt.<br />
„Von nun an warf er sich hauptsächlich auf das Gebiet der Psychologie und<br />
zwar mit Vorliebe auf die dunklen Seiten derselben, wobei er sich allerdings<br />
das Verdienst erwarb, auf Grund eines überreichen Materiales mittelst rationalistischer<br />
Erklärung den K<strong>am</strong>pf gegen Aberglauben (z.B. Hexenglaube) und<br />
Vorurtheile aufzunehmen, aber daneben doch in theologischer Befangenheit<br />
z.B. von übernatürlichen Träumen spricht oder sogar z.B. die Auferstehung<br />
der Leiber zu erklären und zu begründen sucht“ (ADB XI, 781).“Was nun<br />
die Einrichtung meiner gegenwärtigen Schrift betrift, so kann sie füglich als<br />
eine auf Erfahrung sich gründende Seelenlehre der Thiere betrachtet werden.“<br />
(Vorwort). – Wurmgang auf den ersten 12 Seiten, beim Titel hinterlegt, nicht<br />
den Text betreffend. Exlibris. Sonst sauberes, kaum fleckiges Exemplar dieses<br />
seltenen zweyten Bandes.<br />
Italien – Denina, Carl(o). Staatsveränderungen von Italien in<br />
vier und zwanzig Büchern entworfen. Übs. v. J.J. Volkmann.<br />
3 Bde. Mit 1 gest. Titelvignette v. G.A. Liebe. Lpz., Engelhart<br />
Benj<strong>am</strong>in Schickert 1771–73. X S., 4 Bll., 542 S.; 5 Bll., 638 S.<br />
u. 5 Bll., 590 S. HLdr. d. Zt. m. 2 farb. RSch. u. floraler Rverg.<br />
(1 Gelenk geringfügig eingerissen). 450,–<br />
Erste deutsche Ausgabe der vielfach übersetzten Geschichte Italiens des Abtes<br />
Carlo Denins (1731–1813). Graesse II, 361. Ebert 5975. – Der Piemonteser<br />
Denina wurde von seiner Turiner Professur aufgrund kirchen- und mönchsfeindlichen<br />
Schriften verbannt, zu Beginn der 1780er Jahre an die preußische<br />
Akademie und schließlich von Napoleon nach Paris berufen, wo er als „kaiserlicher<br />
Bibliothekar“ bis zu seinem Tode wirkte. Sein umfangreiches Schrifttum<br />
ist heute nahezu vergessen, lediglich die hier vorliegende Geschichte Italiens<br />
hat noch einige Bedeutung – nach seinem Tode wurde sie von einigen Bearbeitern<br />
fortgesetzt. Denina selbst ließ sie mit dem Beginn des 18. Jahrhunderts<br />
enden. – Ausgezeichnet erhaltenes, durchweg sauberes Exemplar.<br />
Khayy<strong>am</strong>, Omar. Rubáiyát. Poème. Traduction francaise de<br />
M. Robert Delpeuch d’apres la version de Edward Fitzgerald.<br />
Mit 12 auf Karton montierten Tafeln (von Abanindro Nath<br />
[Abanindranath] Tagore). Paris, Edition du „Studio“ / Ollendorff<br />
1910. 4°. 8 Bll. + 12 Tafeln. Orig.-Flügelmappe mit<br />
Schließband (gering angestaubt, Rücken mit Hand beschriftet).<br />
300,–<br />
Nr. 34 von 250 Exemplaren. Gedruckt bei Eyre & Spottiswoode in London.<br />
– Sehr ausdrucksstarke, teils düstere Bilder des bengalischen Malers Tagore<br />
(Thakur) (1871–1951). – Titelblatt der 8-seitigen kordelgehefteten Broschüre<br />
etwas gebräunt. Die Tafeln <strong>am</strong> Rand etwas gebräunt und es fehlen, bis auf<br />
eines, die beschrifteten Seidenhemdchen. – In keiner deutschen Bibliothek<br />
vorhanden!<br />
Kokoschka – Rathenau,<br />
Ernest (Hrsg.). Oskar Kokoschka.<br />
Handzeichnungen<br />
1906–1965. Mit 134 Tafeln<br />
u. 1 sign. Orig.-Lithographie.<br />
New York, Rathenau 1966.<br />
4°. 15(1) S., 134 Tafeln.<br />
OLn. im Schuber. 500,–<br />
Nr. 30 der Vorzugsausgabe von 75<br />
Exemplaren (GA 600 Ex.). – Der<br />
dritte Band der 5-bändigen Serie<br />
von Kokoschkas Handzeichnungen,<br />
die Rathenau 1935, 1936, 1966, 1971<br />
und 1977 herausgab, die ersten beiden<br />
Bände noch in Berlin im Euphorion<br />
Verlag.<br />
99
Lechter, Melchior. Das Märchen vom Sinn. Ein Mysterium.<br />
(= Opus V der Einhorn-Presse). Mit orn<strong>am</strong>entalem Buchschmuck<br />
des Autors. Bln., O.v. Holten 1927. Fol. 4, 12, 2 Bll.<br />
Türkisfarbener Orig.-Halb-Saffianeinband mit reicher Rverg.,<br />
2-seitig unbeschnitten. 1.200,–<br />
Erste Ausgabe. Raub A 122. Landmann S.377. Nicht bei Rodenberg/Nachtrag.<br />
Nr.131 von 535 Ex. Von Lechter num. und monogr<strong>am</strong>miert. Auf starkem Bütten<br />
in Blau, Grün und Schwarz gedruckt. – Offensichtlich sind beileibe nicht alle<br />
der 500 Ex. der „Normalausgabe“ in Leder gebunden. Wir besaßen alleine<br />
bereits 2 Exemplare in Pappe und hier nun erstmals in Halbleder. – Sehr schönes<br />
Exemplar.<br />
(Morgenstern-Schulze, Johanna Catherine, geb. Brömmen).<br />
Lehren und Erfahrungen für junge Frauenzimmer. Von<br />
der Verfasserin des Unterrichtes für ein junges Frauenzimmer,<br />
das Küche und Haushaltung selbst besorgen will. Mit<br />
1 Kupfer v. R<strong>am</strong>berg. 2. unveränderte Aufl. Drei Theile in 1<br />
Bd. Hannover, Hahn 1807. 1 Bl., XXIV, 184, XVIII, 186, XXXII,<br />
374(2) S. Ppbd. d. Zt. m. RSch. u. vergold. R.-Fileten (leicht<br />
berieben u. bestoßen). 380,–<br />
Holzmann/Boh. III, 1297. – Die erste Ausgabe erschien 1786. Nicht in den<br />
einschlägigen Kochbuch-Bibliographien. Morgenstern-Schulze war die Verfasserin<br />
des Magdeburger Kochbuches. – 1. Theil: Aufsätze des Herzens, und<br />
Vorbereitung auf das eheliche Leben an ein junges Frauenzimmer. 2. Theil:<br />
Erfahrungen und Bemerkungen einer Mutter über die Erziehung der Kinder<br />
und Gespräche mit denselben. 3. Theil: Erfahrungen einer Hausmutter, verschiedene<br />
wirthschaftliche Kenntnisse betreffend. (ca. 200 S. Rezepte). – Titelei<br />
minimal stockfleckig, N<strong>am</strong>e verso Deckel.<br />
100<br />
Musil, Robert (Edler von [1880–1942]). Der Mann ohne<br />
Eigenschaften. Roman. 3 Bde. Bln., Rowohlt u. Lausanne,<br />
Imprimerie Centrale 1930–1943. OLn. (Bd.1 etwas<br />
fleckig). 2.900,–<br />
Erste Ausgabe. Roth 257/282/301a. Wilp./G. 10. Sternfeld-T. 362 (für Bd.3).<br />
Mit dem sehr seltenen Band 3, posthum hrsg. in 1000 Exemplaren von Musils<br />
Witwe Martha, von den Nazis in Deutschland verboten. – Das Hauptwerk<br />
Musils, an dem er 30 Jahre arbeitete und das unvollendet blieb. Über sein Werk<br />
schreibt er 1931 an seinen Freund Johannes von Allesch: „Der Roman unserer<br />
Generation (Th.[omas] Mann, Joyce, Proust usw.) hat sich allgemein vor der<br />
Schwierigkeit gefunden, daß die alte Naivität des Erzählens der Entwicklung<br />
der Intelligenz gegenüber nicht mehr ausreicht. Den Zauberberg halte ich in<br />
dieser Hinsicht für einen ganz mißglückten Versuch; in seinen ‚geistigen‘ Partien<br />
ist er wie ein Haifischmagen. Proust und Joyce geben, soviel ich davon<br />
gesehen habe, einfach der Auflösung nach, durch einen assoziierenden Stil<br />
mit verschwimmenden Grenzen. Dagegen wäre mein Versuch eher konservativ<br />
und synthetisch zu nennen. Sie schildern etwas Aufgelöstes, aber sie<br />
schildern eigentlich gerade so wie früher, wo man an die festen Konturen der<br />
Dinge geglaubt hat.“ (Zit. nach Roth). Erstaunlicherweise wußte Th. Mann<br />
offensichtlich nichts von Musils Abneigung gegen den „Zauberberg“, denn<br />
Mann preist 1932 den „Mann ohne Eigenschaften“, von dem er ganz „durchdrungen“<br />
ist, öffentlich an: „… ist im bedeutendsten Sinn ein aktuelles Buch.<br />
Lest es! Es ist wunderbar witzig. Laßt Euch nicht einreden, ein Dichter dürfe<br />
nicht witzig sein! Seid nicht träge und furchts<strong>am</strong>! Lest diesen großen Roman!“<br />
(zit. nach W. Fuld in Text + Kritik 21/22). Das zeitgenössische Lesepublikum<br />
ging nur sehr zögerlich an den Roman, was Rowohlt dazu veranlaßte, Musil<br />
den finanziellen Dolch auf die Brust zu setzen. Heute zählt der MoE zu den<br />
drei wichtigsten Roman der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. – Innengelenke<br />
von Bd. 2 u. vorderes in Bd. 3 angebrochen, dort auch ein Exlibris. Insges<strong>am</strong>t<br />
gutes Exemplar.
Niederlande – (Cerisier, Antoine-Marie [1749–1828]).<br />
Tableau de l’histoire générale des provinces-unies. 10 Bde.<br />
(franz.). Utrecht u.a. van Schoonhoven & Comp. u.a., 1777–<br />
1784. Ca. 6400 S. HLdr. d. Zt. m. RSch. (minimal berieben u.<br />
bestoßen, Deckel mit Abschabungen). 480,–<br />
Erste Ausgabe. Hoefer IX, 412. – Die Republik der Sieben Vereinigten Provinzen<br />
(auch bez. als Vereinigte Niederlande) war der Vorläufer der heutigen Niederlande<br />
von 1581–1795. – 2 Bde. minimal wasserrandig, NaV.<br />
Selnecker, Nicolaus (Nikolaus). Der gantze Psalter Dauids<br />
(Davids) außgelegt vnd in dieser elenden zeit frommen Christen<br />
zu trost vnd vnterricht geprediget vnd in Druck gegeben.<br />
Jetzt aber auffs newe zum letzten mal vbersehen, gebessert<br />
vnd gemehret (…) Durch Nocolaum Selneccerum (…).]<br />
Leipzig, Berwaldts Erben 1581. Folio. 12 Bll., 687 num. Bll.<br />
Blindgeprägtes Schweinsleder d. Zt. mit 2 intakten Schließen<br />
(Ecken, Kapitale u. Unterkanten alt restauriert, Hinterdeckel<br />
berieben, 2 Bünde <strong>am</strong> Rand etwas abgeschabt). 1.000,–<br />
VD 16 S 5645. ADB 33, 687 ff. (ausführlich). – Der Einband im Spiegel signiert<br />
mit W F und datiert mit 1588, im Spiegel das württembergische Wappen (mit<br />
Posthorn) und unterschrieben mit „Von Gottes Gnaden Lvdwig Z Wartemb(urg)<br />
vz Teck gz Mo(e)mpe(lgard)“ [= Ludwig der Fromme]. – Der protestantische<br />
Theologe Selnecker (1530–1592) studierte und lehrte in Wittenberg,<br />
wo er mit Melanchthon in Verbindung stand. Seine folgenden Stationen waren<br />
Dresden, Jena, Leipzig, Wolfenbüttel und Augsburg. „Unter den Theologen seiner<br />
Zeit war S. ohne Zweifel eine der bedeutendsten Erscheinungen.“ (ADB).<br />
Der Autor des Artikels in der ADB v. Egloffstein zieht aber seine lautere Persönlichkeit<br />
innerhalb der „unerquicklichen inneren Kämpfe der protestantischen<br />
Kirche“ in Zweifel: „Sind uns die d<strong>am</strong>aligen Vertreter des geistigen Standes<br />
im ganzen ohnehin widerwärtig genug in ihrer grassen Undulds<strong>am</strong>keit gegen<br />
Andersgläubige, so ist es S. ganz besonders“. Dennoch ist die 1565 erstmals<br />
erschienene Psalter-Auslegung das in der ADB zuerst genannte Werk. – Nach<br />
dem Vorwort ein Beitrag („Eine schöne Lobrede“) von Johann (=Hans) Sachs.<br />
– Es fehlt das Titelblatt, dafür ist das letzte Blatt mit der großen Druckermarke<br />
(Bär im Wald) vorne eingebunden. Meist mäßig gebräunt und leicht stock-,<br />
finger- bzw. wasserfleckig. Vorsätze erneuert. Insges<strong>am</strong>t jedoch gutes Exemplar<br />
dieses seltenen Werkes.<br />
Tee / Kaffee / Tabak – Blancardus (Blankaart), Stephanus.<br />
Haustus polychresti, Oder: Zuverlässige Gedanken /<br />
Vom Theé, Coffeé, Chocolate, Und Taback, Mit welchen Der<br />
grosse Nutze / dieser ausländischen Wahren, so wol in gesunden<br />
/ als krancken Tagen / gründlich / und umständlich<br />
gelehret wird. H<strong>am</strong>burg, S<strong>am</strong>uel Heyl und Johann Gottfried<br />
Liebezeit 1705. Kl.-8°. 7 Bll., 222 S. Neueres HPerg. m. handschr.<br />
Rückentitel und Signatur. 380,–<br />
Immensack 1538. Poggendorff I, 209. – Blankaart (1650–1702) war praktischer<br />
Arzt in Amsterd<strong>am</strong>. Hochinteressante, beileibe nicht nur medizinische<br />
sondern auch kulturhistorische Studie, deren Gegenstände sogar <strong>am</strong> Ende in<br />
Gedichtform besungen werde. – Es fehlt das gestochene Frontispiz, fast durchgehend<br />
im Druck gebräunt, sonst gutes Exemplar dieses seltenen Titels.<br />
Zigeuner – Grellmann, H.M.G. Historischer Versuch über<br />
die Zigeuner, betreffend die Lebensart und Verfassung, Sitten<br />
und Schicksale dieses Volkes seit seiner Erscheinung in<br />
Europa und dessen Ursprung. 2. viel veränderte u. vermehrte<br />
Aufl. Göttingen, Dieterich 1787. XVI, 358(10) S. Ppbd. d. Zt.<br />
m. vergold. RSch. (Außenkanten, Ecken u. Kapitale etw.,<br />
sonst leicht berieben u. bestoßen). 480,–<br />
Hayn/Got. VIII, 652. ADB 9, 636. – Die erste Ausgabe mit leicht anderem Titel<br />
erschien 1782. Hier deutlich erweitert. – Offenbar ein Versuch weitestgehend<br />
neutral zu berichten. – Titelei minimal stockfleckig, ganz vereinzelt Anmerkungen<br />
in Tinte, NaV.<br />
101
Stand 38<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Otto W. Plocher<br />
Literatur, Philosophie, Geistes- und Wissenschaftsgeschichte<br />
Bahrdt, Carl Friedrich: Die neusten Offenbarungen Gottes<br />
in Briefen und Erzählungen verdeutscht durch Carl Friedrich<br />
Bahrdt. Erster [bis vierter] Theil in 2 Bänden. Riga, bey<br />
Johann Friedrich Hartknoch 1773–74. Kl.-8°. (16), 418, (2);<br />
(4), 376; (30), 466; (4), 379, (1) Seiten. Halblederbände der<br />
Zeit mit reicher Rokoko-Rückenvergoldung, goldgeprägten<br />
Rückenschildern, Kiebitzpapierbezügen, grau gefärbtem<br />
Schnitt und Marmorpapiervorsätzen. 1.700,–<br />
Skandalträchtige, entmythologisierende Bibelübersetzung („Keine Übersetzung,<br />
sondern eine vorsätzliche und frevelhafte Schändung“, JM Goeze) in<br />
empfinds<strong>am</strong>-moderner Sprache, mit textkritischen Anmerkungen und Ausfällen<br />
gegen die Apostel („unstudirte Leute, die weder Plan noch Ausdruck<br />
zu wählen wußten“), den griechischen Urtext („Bastart von einer Sprache“)<br />
und Luthers Bibelübersetzung („mytischer, zweydeutiger und dunkler Kr<strong>am</strong>“);<br />
von Goethe kongenial in dem ‚Prolog zu den neusten Offenbarungen Gottes‘<br />
verspottet („So redt’ ich, wenn ich Christus wär“). – Etwas berieben, Außengelenke<br />
leicht brüchig. Obere Kapitale schonend restauriert. Nur vereinzelt<br />
leicht stockfleckig. – Schönes Exemplar, in dekorativen Einbänden und auf<br />
starkem, sauberem Papier.<br />
Bahrdt, Carl Friedrich: Griechisch-Deutsches Lexicon über<br />
das Neue Test<strong>am</strong>ent, nebst einem Register über Luthers deutsche<br />
Bibel, welches auch Ungelehrte in den Stand sezt, dieß<br />
Wörterbuch zu gebrauchen und sich über Dunkelheiten der<br />
deutschen Bibel Raths zu erholen. Berlin, bei Friedrich Vieweg<br />
1786. 8°. VIII, 758, (2) Seiten. Halbperg<strong>am</strong>entband der<br />
Zeit mit handschriftlichem Rückentitel und orangefarbenen<br />
Kleisterpapierbezügen. 550,–<br />
Sehr seltenes, nach Stichwörtern alphabetisch in Form einer Konkordanz angelegtes<br />
Lexikon, „um der ungelehrten Leser willen“ in deutscher Sprache,<br />
das neben Bedeutungserklärungen exegetische und dogmatische Anmerkungen<br />
enthält; ausgesprochen ergiebig für die Kenntnis der Bahrdtschen Aufklärungstheologie.<br />
– Deckenbezüge etwas berieben und an der Rückenkante des<br />
Vorderdeckels mit kleinen Ausbrüchen. Leicht angestaubt und gering fleckig.<br />
Einige Kopfstege mit kaum merklichem, schwach bräunendem Wasserrand.<br />
Vorderer Vorsatz mit sauberem Eckausschnitt. – Gutes Exemplar.<br />
Nicolai der Jüngere [Carl Friedrich Bahrdt]: Das Religions-Edikt.<br />
Ein Lustspiel in fünf Aufzügen. Eine Skizze.<br />
Thenakel, 1789. Gedruckt durch Johann Michael Bengel<br />
[Wien: Wucherer]. Kl.-8°. (8), 88 Seiten. Pappband des frühen<br />
20. Jahrhunderts mit Steinmarmorpapierbezug im Stil<br />
der Zeit und grünem Papier-Rückenschild. 350,–<br />
Anhand des Umbruchs und der typographischen Zierstücke unzweifelhaft als<br />
erste Ausgabe zu identifizieren. – Gegen das berüchtigte antiaufklärerische<br />
Religionsedikt Wöllners, des „hinterlistigen und intriganten Pfaffen“ (Fr. d.<br />
Große), gerichtetes Lustspiel „in optima forma“; kein „ens completum“, sondern<br />
„blos ein Skelet“. – Das Werk, in dem ein einfacher Landpfarrer mit der<br />
Abfassung des Religionsedikts beauftragt wird, brachte Bahrdt Festungshaft<br />
ein. Mit einer launigen Vorrede an Friedrich Nicolai in Berlin. – Etwas berieben,<br />
Schnitt und Titel leicht fleckig. – Im Druck gelegentlich etwas flau.<br />
– Gutes Exemplar.<br />
102<br />
Achterstadt 20<br />
D-26936 Stadland<br />
Tel. +49-(0)4737–810780<br />
owplocher@freenet.de<br />
Enfants terribles, curieux et <strong>am</strong>oureux<br />
Wolke, C. H. [Christian Heinrich]: Anweisung für Mütter<br />
und Kinderlehrer, die es sind oder werden können, zur<br />
Mittheilung der allerersten Sprachkenntnisse und Begriffe,<br />
von der Geburt des Kindes an bis zur Zeit des Lesenlernens.<br />
In Verbindung mit dessen Erziehungslehre zum Gebrauche<br />
für die erste Kindheit. Leipzig, bei Georg Voß 1805. 8°. XVI,<br />
501, (3) Seiten. Mit zwei mehrfach gefalteten Kupfertafeln<br />
von W. Irmisch und G.G. Endner (geometrische Lehrmittel<br />
und Denklehrzimmer). Halblederband der Zeit mit blindgeprägtem<br />
Rückenschild, Filetenblindprägung und rot gefärbtem<br />
Schnitt. 1.800,–<br />
Mit der bekannten Darstellung des Denklehrzimmers, das der aus dem friesischen<br />
Jever st<strong>am</strong>mende Gehilfe und Nachfolger Basedows <strong>am</strong> Dessauer Philanthropinum<br />
für den Elementarunterricht konzipiert hat, im Format 22×18<br />
cm. Das Zimmer wurde nie eingerichtet; ein Nachbau des auch für die Erwachsenen-<br />
und Museumpädagogik wegweisenden Entwurfs mit Gucklöchern,<br />
Schubladen und anschaulichen Lernmaterialien findet sich im heutigen Rochow-Museum<br />
auf Schloß Reckahn. – Gering berieben. Etwas leimschattig<br />
und stockfleckig, die Kupfer kaum betroffen. – Bibliotheksstempel auf Titel,<br />
Innendeckel mit größerem Besitzeintrag in alter Tinte. – Breitrandiges Exemplar<br />
in gutem zeitgenössischem Einband. – Von großer Seltenheit.<br />
Widmungsexemplar – Basedow, Johann Bernhard: Agathokrator:<br />
oder von Erziehung künftiger Regenten, nebst<br />
Anhang und Beylagen. Zur elementarischen Bibliothek. Bey<br />
des Verfassers Freunden und in Commißion bey C. Fritsch<br />
in Leipzig 1771. 8°. (4), XXIV, 279 Seiten. Mit einem gestochenen<br />
Frontispiz und 2 blattgroßen Kupfertafeln von Daniel<br />
Chodowiecki. Marmorierter Lederband der Zeit mit reicher<br />
floraler Rückenvergoldung, goldgeprägten doppelten Filetenrahmen<br />
mit Eckfleurons auf den Decken, marmorierten<br />
Vorsätzen und vergoldetem Schnitt. 2.400,–
Auf zwei vorgebundenen Blättern handschriftliche Widmung und vierzeiliges<br />
Gedicht für den österreichischen Staatskanzler Graf Kaunitz, Förderer der<br />
Wissenschaften und Künste, „eherbietigst unterthänigst und eigenhändig von<br />
Johann Bernhard Basedow (Königl. Dän. Prof.) / Dessau <strong>am</strong> 28. Januar 1772“.<br />
– „Europens Mächtigste hast Du zu grossen Thaten, / Auch zu der Musen<br />
Schutz, Fürst Kaunitz, stets gerathen! / Gewinnt dieß Buch Dein Herz, ihm<br />
Mängel zu verzeihn; / So wird der Folgen sich die spätste Nachwelt freun“. –<br />
Häubchen des oberen Kapitals lädiert, Außengelenke etwas brüchig. – Etwas<br />
gebräunt, zu Beginn leicht fingerfleckig. Vereinzelte schwache Braunflecken. –<br />
Die Kupfer in guten Abdrucken. – Sehr schönes Exemplar. – Singuläres Zeugnis<br />
der weitreichenden Kontakte Basedows, der in seiner frühen Dessauer Zeit<br />
einflußreiche Förderer für die philanthropische Reformbewegung gewinnen<br />
konnte.<br />
Basedow, Johann Bernhard: Philalethie. Neue Ansichten in<br />
die Wahrheiten und Religion der Vernunft bis in die Gränzen<br />
der glaubwürdigen Offenbarung dem denkenden Publico eröffnet.<br />
2 Bände. Altona, zu haben bey David Iversen 1764.<br />
8°. (26), 748, (10); (6), 448 Seiten. Mit einem gestochenem<br />
Frontispiz von Chr. Fr. Fritzsch, einer gestochenen Titelvignette<br />
und etwas Buchschmuck in Holzschnitt. Dunkelbraune<br />
Lederbände der Zeit mit hellen Rückenschildern, floraler<br />
Rückenvergoldung, schönen farbigen Modelpapiervorsätzen<br />
(Granatäpfel & Trauben in Streumuster) und gesprenkeltem<br />
Schnitt. 1.750,–<br />
Seltenes, vom englischen Deismus und Reimarus beeinflußtes Werk, in dem<br />
Basedow den Lehrplan einer positiven natürlichen Theologie entwickelt. –<br />
Etwas berieben, Rückenvergoldung stärker betroffen. Schnitt etwas fleckig.<br />
Vorsätze leimschattig. Leicht gebräunt, nahezu vollkommen fleckenfrei. Text<br />
etwas abklatschend. – Gutes Exemplar.<br />
Basedow, Johann Bernhard: Practische Philosophie für alle<br />
Stände, Ein weltbürgerlich Buch ohne Anstoß für irgend eine<br />
Nation, Regierungsform und Kirche. Erster [und zweyter]<br />
Theil in 1 Band. Zweyte verbesserte Auflage. Dessau, 1777.<br />
Zu finden in der philanthropischen Buchhandlung in Leipzig,<br />
bey S.L. Crusius. 8°. XVI, (2), 468; (2), 384, (30) Seiten. Mit<br />
gestochenem Frontispiz von D. Chodowiecki, großer Titelvignette<br />
und etwas Buchschmuck in Holzschnitt. Hellbrauner<br />
Halblederband mit zwei farbigen Titelschildern und vergoldeten<br />
Fileten auf dem Rücken, Kiebitzpapierbezügen und rot<br />
gefärbtem Schnitt. 700,–<br />
Ecken bestoßen. Titel und erstes Blatt der Dedikation an Katharina die Große<br />
mit sauberem Eckausschnitt. – Gelegentlich leicht gebräunt, nahezu vollkommen<br />
fleckenfrei und breitrandig. – Hervorragendes Exemplar.<br />
[Jean Paul]: Reisegefährte deutscher Jünglinge, besonders,<br />
wenn sie auf Universitäten gehen. Mit einem Nach-Worte<br />
des Herausgebers J.M.S. [Johann Michael Sailer]. Ohne Ort<br />
und Verlag [München: Lentner] 1801. 16°. 23, (1) Seiten.<br />
Violettbraune Interimskartonage der Zeit. 890,–<br />
Berend 394. – Extract aus Jean Pauls ‚Briefe und bevorstehender Lebenslauf‘<br />
ad usum studiosi. – Rarissimum.<br />
Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise; nebst einer Auswahl<br />
verbesserter Werkchen. Erstes [und zweytes] Bändchen. –<br />
[Angebunden:] Des Feldpredigers Schmelzles Reise nach<br />
Flätz mit fortgehenden Noten; nebst der Beichte des Teufels<br />
bey einem Staatsmanne. 2 Werke in 1 Band. Heidelberg, bey<br />
Mohr und Zimmer & Tübingen, in der J.G. Cotta’schen Buchhandlung<br />
1809. 8°. (2), VIII, (2), 262; 287, (1) & XII, 132 Sei-<br />
ten. Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild<br />
und Filetenvergoldung, Steinmarmorpapierbezügen und gelb<br />
gefärbtem Schnitt. 750,–<br />
Berend 24a & 23. – Erste Ausgabe. – Etwas berieben, Schnitt leicht angestaubt<br />
und gering fleckig. Vorsätze leimschattig, durchgehend etwas stockfleckig.<br />
– Zum Schluß einzelne schöpfbedingte Fehlstellen <strong>am</strong> Blattrand. – Gutes Exemplar.<br />
– Ästhetisch hochverdichtete und vielschichtige, an epistemischen<br />
Mustern der Naturhistorie geschulte Erzählung; als solche einzig in ihrer Art.<br />
Eine der großen poetologischen Selbstreflexionen Jean Pauls; oft als gefällige<br />
Idylle mit komischen Einsprengseln mißverstanden. – Die beigebundene<br />
Zitterpartie Attila Schmelzes ein schöner Kontrapunkt zur teratologischen Eroberungsfahrt<br />
Katzenbergers und seiner Tochter; in dieser Kombination von<br />
besonderem Reiz.<br />
Lafontaine, Jean de: Les <strong>am</strong>ours de Psyché et de Cupidon.<br />
Paris: Chez Defer de Maisonneuve. De l’imprimerie de P. Fr.<br />
Didot jeune. 1791. Gr.-4°. 163 Seiten, (1) Seite ‚Prospectus‘,<br />
(1) weiße Seite. Mit 4 blattgroßen Farbstichen à la Pointillé<br />
von Colibert, Bonnefoy und De Mouchy, u.a. nach M. Schall.<br />
Marmorierter Lederband der Zeit mit goldgeprägtem Mänderrahmen<br />
auf den Decken, Stehkantenvergoldung, reicher<br />
klassizistischer Rückenvergoldung, rotem Rückenschild und<br />
Vorsätzen aus Steinmarmorpapier. 2.500,–<br />
S<strong>am</strong>mlung Fürstenberg 124. – Tchemerzine VI, 395. – Cohen/de Ricci 582. –<br />
Sander 1032. – Frische und wohlerhaltene Edition de luxe auf großem, starkem<br />
Büttenpapier in sehr schönem Einband; die Deckenbezüge mit ausdrucksstarker<br />
Baum-Marmorierung. – Rücken etwas berieben, einige wenige Seiten leicht<br />
gebräunt und mit vereinzelten marginalen Stockfleckchen.<br />
Roh, Franz und Jan Tschichold: foto-auge – oeil et photo<br />
– photo eye. 76 photos der zeit. zus<strong>am</strong>mengestellt von franz<br />
roh und jan tschichold. Stuttgart: Wedekind 1929. 4°. 18 Seiten<br />
Text und 76 Fotografien aus Tafeln. Blockbuch-Bindung.<br />
Illustrierter Karton mit Blindprägung und der berühmten Fotomontage<br />
(Selbstbildnis) von El Lissitzky. Einbandgestaltung<br />
und Typographie von Jan Tschichold. 1.450,–<br />
Heidtmann 5183. – Schauer II, 126. – Parr I, 98 („A nervous and important<br />
book“). – Mit Fotografien von Atget, Feininger, El Lissitzky, Burchartz, Grosz,<br />
Heartfield, Finsler, Tschichold, Man Ray, Piet Zwart, May Ernst, Herbert Bayer,<br />
Moholy-Nagy, Renger-Patzsch, Hannah Höch, Willi Baumeister u.a. – Einband<br />
minimal gebräunt, Kanten gering berieben. – Sehr gutes, frisches Exemplar.<br />
103
Stand 39 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
Thomas Rezek<br />
Bücher und Graphik<br />
Henninges, Hieronymus. Theatrum Genealogicum ostentans<br />
omnes omnium aetatum f<strong>am</strong>ilias monarcharum,<br />
regum, ducum, marchionum, principum… 8 Teile in 6 Bänden.<br />
Magdeburg, Ambrosius Kirchner, 1598. Folio, circa<br />
38×25 cm. Mit Hunderten von Holzschnitt-Wappen. Rote<br />
Maroquin-Bände des 18. Jh. mit reicher Rückenvergoldung,<br />
Deckel-, Steh- und Innenkanten-Fileten, Goldschnitt, Wappen-Supralibros<br />
auf beiden Deckeln. 12.000,–<br />
VD16 H 1944; Ad<strong>am</strong>s H 227; Graesse III, 240. Vollständige Ausgabe des seltenen<br />
Druckes, von dem offenbar viele Exemplare bei der Plünderung Magdeburgs<br />
zerstört wurden. Der kurz vor Erscheinen der Bände im Jahr 1597 verstorbene<br />
Henninges war ein Schüler des Lucas Lossius und wirkte seit 1563 als<br />
Archidiaconus an der Johanniskirche zu Lüneburg. Sein monumentales Werk<br />
gilt als die erste allgemeine und umfassende Darstellung der Genealogie überhaupt.<br />
Band 1 enthält: Patriarchen und Könige; 2: Alter Orient, St<strong>am</strong>mbaum<br />
Christi; 3: Griechenland, Rom; 4–5: Germania et Gallia; 6: übrige bekannte<br />
Welt. – Unter den Beiträgern: Friedrich Dedekind, d.Ä. u. d. J., Heinrich<br />
Rantzau, Georg Rollenhagen u.a. – Schönes Exemplar, wenig gebräunt, kaum<br />
fleckig, wenig berieben. Sehr dekorativ gebunden mit Wappensupralibros.<br />
Kurpfalz, Landrecht und Landordnung, S<strong>am</strong>melband – 1.<br />
Churfürstlicher Pfaltz bey Rhein/ ernewert und verbessertes<br />
Landrecht. Heidelberg, Egidius Walter, 1657. 4°, circa<br />
30×21,5 cm. 4 Bll., 582 SS., 12 Bll., und 2 Zwischenblätter,<br />
mit grossem Wappen-Holzschnitt. Perg<strong>am</strong>ent d. Zt. 950,–<br />
VD17 32:681599E. Seltenes Landrecht für das Kurfürstentum Pfalz, herausgegeben<br />
auf Befehl von Friedrich IV. Enthält die Teile: 1: Judicialia, Und Erstlich:<br />
Der Undergericht Procesz und Ordnung. – 2: Von Conträcten und Handthierungen.<br />
– 3: Von Test<strong>am</strong>enten und letzten Willen. – 4: Von Erbschafften ohne<br />
Test<strong>am</strong>ent… – 5: Criminalia, Das ist, Peinliche, Malefitz, Ubel: und Miß: Thaten,<br />
auch derenselben Straffen und Ordnungen, betreffend. – ANGEBUNDEN:<br />
2. Churfürstl. Pfaltz Lands-Ordnung. Heidelberg, Walter, 1657. 9 Bll., 131 SS.<br />
104<br />
Amalienstr. 63<br />
80799 München<br />
Tel./Fax: +49 (0)89 28879165<br />
Mobil: +49 (0)173 8799355<br />
E-Mail: arezek@web.de<br />
www.a-rezek.de<br />
– VD17 3:309327L. Seltenes Landrecht der Kurpfalz auf Befehl von Ludwig VI.<br />
herausgegeben. – Die Landordnung nur <strong>am</strong> letzten Blatt unten mit kleinem, alt<br />
hinterlegtem Ausriss (etwas Buchstabenverlust), sonst beide Bücher komplett.<br />
Einige Gebrauchsspuren, etwas gebräunt, wenig fleckig, Vorsätze mit alten<br />
Siegelresten, Einband etwas berieben und angestaubt. Insges<strong>am</strong>t gut erhalten.<br />
Waser, J. H. Abhandlung vom Geld. Zürich, Orell, Geßner,<br />
Füßli, 1778. 4°. 168 SS. Pappband d. Zt. 2.000,–<br />
Humpert 11205; Lipsius 431; nicht bei Goldsmith u. Kress. Seltene erste Ausgabe<br />
des bedeutenden Werkes zur historischen, ökonomischen und philosophischen<br />
Bedeutung von Geld als Zahlungsmittel. ’’Enthält neben interessanten<br />
historischen Ausführungen über das schweizerische und zürcherische<br />
Münzwesen auch wichtige praktische Vorschläge, betreffend Fixierung des<br />
Münzfusses, Abhülfe gegenüber der grossen Verschiedenheit der verschiedenen<br />
Münzgattungen…“ (ADB XLI, 222). Der Volkswirt Waser (1742–1780)<br />
gilt als einer der Begründer der modernen Statistik, zugleich hatte er offenbar<br />
einen schwierigen Charakter und ein bedenkliches Verhältnis zu fremdem<br />
Eigentum. Offenbar stahl er über Jahre hinweg Bücher und Dokumente aus Bibliotheken<br />
und Archiven, was ihm schliesslich zum Verhängnis wurde. Als er<br />
vertrauliches, statistisches Material nach Göttingen weitergab, wurde dies als<br />
Geheimnisverrat gewertet und Waser in einem bis heute umstrittenen Prozess<br />
zum Tode verurteilt. – Gut erhalten, Einband berieben, innen sauber. Alter<br />
Besitzvermerk „von Hettlingen“.<br />
Wein, Weinbau – Christ, Johann Ludwig. Ein Geschenk<br />
an die Weinländer von Wichtigkeit bestehend in der Anweisung<br />
wie man in Weinbergen Korn oder Roggen bauen könne<br />
ohne Nachteil des Weinstoks, sondern vielmehr zu seinem<br />
Nuzzen… Frankfurt, Hermann, 1791. 8°. 80 SS. Rückenbroschur.<br />
350,–<br />
Schoene 3645. Seltene erste Ausgabe dieser Gelegenheitsschrift, des bedeutenden<br />
Pomologen Johann Ludwig Christ aus Öhringen (1739–1813), der sich<br />
besonders um die praxisnahe Verbreitung effektiver Massnahmen im Obstbau<br />
und der Bienenzucht verdient machte. Hier gibt er Ratschläge für eine Art<br />
symbiotischer Mischkultur zwischen Weinstöcken und Getreidepflanzungen.<br />
Ein zweiter Teil behandelt dann ein „Hauspflaster von ausserordentlicher Heilkraft“.<br />
– Etwas fleckig und angestaubt.<br />
Räuberbanden in Franken, Gaunersprache, jüdische Hehler<br />
– Extract aus dem Verhörs-Protokoll. Actum Markt Dachsbach<br />
den 18. August 1798. Dachsbach in Mittelfranken, 1798.<br />
circa 33×21 cm. 2 Blatt (4 Seiten). 240,–<br />
Bemerkenswertes Protokoll des gefangenen Johann Philipp Schreiner, der angibt,<br />
nur als Spion mit einer grossen Räuberbande unterwegs gewesen zu<br />
sein. Er habe lediglich nähere Informationen über deren Machenschaft einholen,<br />
sich aber nicht durch Raub bereichern wollen. Darauf folgt eine sehr<br />
detaillierte Schilderung der Bande, ihrer Sprache (mit mehreren Beispielen von<br />
geheimen Bezeichnungen, Erkennungsgrüssen etc.), ihrer zuletzt verübten<br />
Raubzüge in Franken, ihrer bevorzugten Treffpunkte (Gasthäuser in Schweinau,<br />
Nürnberg, Fürth etc.) sowie n<strong>am</strong>entlicher Nennung der jüdischen Hehler<br />
und wichtigsten Mitglieder. Aussergewöhnliches Dokument zum Leben der<br />
fränkischen Verbrecher von einem Informanten aus ihren eigenen Reihen, der<br />
unter anderem auch berichtet, dass sich die Räuber im Wechsel insges<strong>am</strong>t „40<br />
Weibsbilder“ teilen. – Gut erhalten, nur leicht knittrig.
Judenemanzipation und Antisemitismus – Fries, Jakob<br />
Friedrich. Über Gefährdung des Wohlstandes und Charakters<br />
der Deutschen durch die Juden. Heidelberg, Mohr und<br />
Winter, 1816. 8°. 24 SS. Broschur d. Zt. 500,–<br />
Seltene erste Buch-Ausgabe dieser berüchtigten Schrift, die erschien als Rezension<br />
des Aufsatzes „Über die Ansprüche der Juden an das deutsche Bürgerrecht“<br />
von Friedrich Rühs. Fries sieht – hundert Jahre vor ähnlich extremen<br />
Äusserungen in Deutschland oder Frankreich – im Judentum eine „Völkerkrankheit“,<br />
die nur durch „Ausrottung“ bekämpft werden könne. Eine „bürgerliche<br />
Verbesserung“ der Juden, denen er die üblichen Laster wie Habgier, Geiz<br />
und Falschheit zuschreibt, hält er grundsätzlich für ausgeschlossen. Um eine<br />
weitergehende Ansteckungsgefahr zu bannen, fordert er die Stigmatisierung<br />
durch ein Zeichen an der Kleidung und schliesslich ganz offen die „Vernichtung“<br />
der Juden. – Fries hatte als angesehener Philosoph und Mathematiker<br />
eine Professur in Jena inne. Seine Teilnahme <strong>am</strong> Wartburgfest, wo er auch die<br />
Verbrennung jüdischer Schriften organisierte, kostete ihn später die Lehrerlaubnis.<br />
– Gut erhalten, gering gebräunt, ganz unbeschnitten.<br />
Anglomanie – Schütz, F. W. von. Briefe über London. Ein<br />
Gegenstück zu des Herrn von Archenholz England und Italien.<br />
H<strong>am</strong>burg, Bachmann und Gundermann, 1792. 8°. VIII,<br />
295 SS., Pappe d. Zt. 450,–<br />
Kosch XVI, 481. Einzige Ausgabe dieser seltenen Beschreibung von London<br />
gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Der spätere Militärhistoriker Friedrich Wilhelm<br />
von Schütz (1756–1834) will hier einer übertriebenen Anglomanie entgegentreten<br />
und ein realistischeres Bild englischer Sitten und Zustände liefern,<br />
nachdem er selbst mehrere Jahre in England verbracht hatte. In der Einleitung<br />
betont er, manche „Merkwürdigkeiten“ viel eingehender als Archenholz beschrieben<br />
zu haben. Kurios sind seine Schilderungen des gesellschaftlichen<br />
Lebens, der Freimaurerei, Faustkämpfe, Wetten, Theater, der Strassenbeleuchtung<br />
etc. – Gut erhalten, wenig gebräunt, kaum stockig, Einband berieben.<br />
Bischoff, Wilhelm. Anleitung zur Angelfischerei mit Abbildung<br />
und Beschreibung der hierzu sich eignenden Fischarten.<br />
München, Braun & Schneider, 1859. 8°. VIII, 128 SS.,<br />
mit vielen Abbildungen von E. Fröhlich. Illustrierter Original-Pappband.<br />
500,–<br />
Die sehr seltene erste Ausgabe des lange nachgedruckten Klassikers zum Angeln<br />
von Bischoff (1822–1888). Hübsch ausgestattet mit Illustrationen von<br />
E. Fröhlich. – Gut erhalten, wenig fleckig oder berieben. In dem hübschen<br />
Original-Einband, auf dem vorne ein Fisch zu sehen ist.<br />
Vorzugsausgabe mit signierter Original-Photographie<br />
– Gelpke, Andre. Der schiefe Turm von Pisa. Reisebilder<br />
1972–1985. Braunschweig, Edition Museum für Photographie,<br />
1985. circa 27,5×29,5 cm. 72 Seiten mit 51 Tafeln. Original-Leinen<br />
mit Schutzumschlag. 400,–<br />
Eines von 100 numerierten und signierten Exemplaren mit einem zusätzlich<br />
beiliegenden Original-Photo: Death Valley, 1980 (Nr. 64; circa 16,9×25 cm).<br />
– Gut erhalten, das Buch mit etwas Rauchgeruch, Photo sauber und schön.<br />
Mannheim, Handwerkskundschaft – Gesellenbrief mit<br />
reicher Kupferstich-Bordüre und Ansicht von Mannheim,<br />
ausgestellt für den Perückenmacher-Gesellen Friedrich Pfister<br />
aus Rudolstadt <strong>am</strong> 2. Juli 1788. Mannheim, 1788. circa<br />
35,5×43 cm. 1 Blatt. 580,–<br />
Stopp, Handwerkskundschaften 316 (Varianten). Sehr dekorativer Gesellenbrief<br />
mit Gebühren-Stempel (2 Kreuzer), papiergedecktem Siegel und mehreren<br />
Unterschriften. Kupferstich von Egidius Verhelst mit grosser Ansicht der<br />
Stadt Mannheim von Westen. In den Rändern Putten, Flussgötter etc. – Mehrfach<br />
gefaltet, berieben, kleine Einrisse, alte Hinterlegungen, insges<strong>am</strong>t jedoch<br />
ein sehr dekoratives Blatt mit schöner Stadtansicht.<br />
Karlsruhe, Handwerkskundschaft – Gesellenbrief mit reicher<br />
Kupferstich-Bordüre und Ansicht von Karlsruhe, ausgestellt<br />
für einen Perückenmacher-Gesellen (Peruquier) <strong>am</strong><br />
4. September 1798. Karlsruhe, 1798. circa 33,5×42 cm. 1<br />
Blatt. 580,–<br />
Stopp, Handwerkskundschaften D 227 (Varianten). Sehr dekorativer Gesellenbrief<br />
mit Blindstempel, Wachs-Siegel und mehreren Unterschriften. Kupferstich<br />
von Heinrich Cöntgen mit grosser Ansicht der Stadt Karlsruhe. In den<br />
Ecken stehen vier Meister mit Stöcken oder Werkzeugen, oben ein Wappen.<br />
Die Ansicht aus der Vogelperspektive zeigt eindrucksvoll den geometrischen<br />
Aufbau der Stadt. – Papierbedingt gebräunt, wenig fleckig, Faltspuren, kleine<br />
Randrisschen.<br />
Budapest, Handwerkskundschaft – Gesellenbrief mit reicher<br />
Holzschnitt-Bordüre und Ansicht von Budapest, ausgestellt<br />
für den Perückenmacher-Gesellen Philipp Mollnar<br />
(?) aus Wien <strong>am</strong> 28. März 1779. Budapest, 1779. circa<br />
24,7×37,5 cm. 1 Blatt. 750,–<br />
Nicht bei Stopp, Handwerkskundschaften (auch nicht in den Nachträgen).<br />
Sehr dekorativer Gesellenbrief mit Wachs-Siegel und zwei Unterschriften von<br />
Meistern. Mit grosser Ansicht der Stadt über die Donau („Buda Ofen“, Urkunde<br />
ausgestellt in Ofen). Im unteren Teil um die Schrift eine hübsche figürliche<br />
Bordüre mit Schnitter, Weinernte etc. – Gut erhalten, gering gebräunt,<br />
Faltspuren.<br />
Elephant, Zirkus in Frankfurt 1773 – Kupferstich-Einblattdruck<br />
von J. A. B. Nothnagel. Elephant welcher den 15. Juli<br />
1773 zu franckfurth <strong>am</strong> Mayn angekommen und allda öffentlich<br />
zu sehen gewesen. Frankfurt, 1773. circa 20,3×23,5 cm.<br />
1 Blatt. 500,–<br />
Nagler X, 278, 66 („selten“). Einblattdruck-Kupferstich aus Anlass der Vorführung<br />
eines Elephanten in Frankfurt <strong>am</strong> Main, wo der Maler und Stecher Nothnagel<br />
(1727-ca.1800) die Witwe des Tapetenfabrikanten Lenzner geheiratet<br />
und dessen Unternehmen übernommen hatte. Das vorliegende Gelegenheitsblatt<br />
ist die einzige Tierdarstellung, die Nagler aufführt. Nothnagel ist sonst<br />
für seine Portraits und Landschaften bekannt. Im Jahr 1773 war ein Elephant<br />
<strong>am</strong> Main noch eine Sensation und wurde offenbar gegen ein Eintrittsgeld von<br />
einer Art Wanderzirkus vorgeführt. – Schönes Exemplar.<br />
105
Stand 14<br />
Versandantiquariat<br />
Volker Riepenhausen<br />
An – und Verkauf von seltenen Büchern und Bibliotheken.<br />
Kein Ladengeschäft, Besuch nach Voranmeldung ist aber<br />
sehr gerne möglich!<br />
Alte Drucke – Bielenfeld, Johann Christoph (d.i. Johann<br />
Christoph Bilefeld): Das Doppelte Zeugnueß Gottes an derer<br />
Menschen Seelen / I. aus dem Bild und Gleichniß der Natur<br />
/ II. aus dem geoffenbahrten Wort Gottes und Evangelio JEsu<br />
CHristi / in erbaulichen Betrachtungen über die Sonn- und<br />
Fest-Tags Evangelia deutlich vorgestellt / durch viele wichtige<br />
Oerter der Heil. Schrifft erkläret und bewiesen / zu<br />
mancherley heils<strong>am</strong>en Nutzen nach der inneren geistlichen<br />
Anwendung gezeiget / und endlich auff vielfältiges Bitten<br />
und Anhalten gottseliger Hertzey zum Druck übergeben.<br />
Franckfurt u. Leipzig, verlegts Eberhard Henrich L<strong>am</strong>mers /<br />
Buchhändler in Giessen, 1726. 2 Bl., 976 S., 34 Bl., mit einem<br />
gestochenem Frontispiz (Portrait von Bielenfeld von Peter<br />
Fehr) 8°, Ganzlederband der Zeit.<br />
Angebunden: Johann Christoph Bielenfeld: Unterschiedene<br />
Geistliche Reden über besondere Texte der Heil. Schrifft, bey<br />
gewissen Gelegenheiten gehalten / und auff Begehren an<br />
das Licht gegeben. Franckfurt u. Leipzig, verlegts Eberhard<br />
Henrich L<strong>am</strong>mers / Buchhändler in Giessen 1725, 125 S., 2<br />
Bl., – Der Einband ohne Titelei, <strong>am</strong> Rücken mehrere Male<br />
eingerissen, die Deckel gebräunt und etwas berieben, eine<br />
Metallschließe vorhanden, eine komplett abgerissen, Handschriftliche<br />
Eintragungen um 1829 auf den Vorsätzen vorne<br />
und hinten (meist voll beschrieben) und ein etwas neuerer<br />
N<strong>am</strong>ens stempel vorne, durchgehend etwas gebräunt, teils an<br />
den Ecken etwas fingerfleckig. 780,–<br />
Johann Christoph Bielefeld, (geb. 25.12.1664 in Wernigerode, gest. 21.6.1727<br />
in Gießen) war Oberhofprediger, Superintendent und Professor. Johann Christoph<br />
Bilefeld trat unter verschiedensten Schreibweisen seines N<strong>am</strong>ens auf. Er<br />
nannte sich auch „von Bielefeld“, ohne daß eine Adelsstandserhebung für ihn<br />
oder seine F<strong>am</strong>ilie nachweisbar wäre. .. Bilefeld wurde von Landgraf Ernst<br />
Ludwig um seiner pietistischen Anschauung willen engagiert. Er war allerdings<br />
bestechlich und bereicherte sich in seiner Amtszeit in Darmstadt sch<strong>am</strong>los.<br />
1705 wurde er, auf eigenes Ansuchen, vom Hof in Darmstadt entlassen<br />
und ging nach Gießen. Dort erhielt er die Stelle eines Oberkirchenrats, des<br />
ersten Superintendenten, des Konsistorialdirektors sowie eines Professors der<br />
Theologie. Er hatte d<strong>am</strong>it die erste theologische Lehrstelle der Universität inne<br />
… (Quelle: Lupold von Lehsten in Hessische Biographie, vgl. Strieder, Bd. 1,<br />
S. 396. Diehl, Hassia Sacra I, 14). Selten! Von uns kann eine Ausgabe via KVK<br />
1725 und 1726 beide mit den gleichen Seitenzahlen nachgewiesen werden das<br />
angebundene Werk von uns nicht nachweisbar!<br />
Graphik – Kollwitz, Käthe. – Sievers, Johannes: Die Radierungen<br />
und Steindrucke von Käthe Kollwitz. Ein beschreibendes<br />
Verzeichnis. Mit einer Originalradierung und den Abbildungen<br />
sämtlicher Arbeiten. Dresden, Holst, 1913. XII S.,<br />
74 Bll. mit 121 Textabb. 1 signierte Original-Radierung von<br />
Käthe Kollwitz. 4°, Orig.-Karton. 1.400,–<br />
EA des Werkverzeichnis, mit der signierten Original-Radierung Selbstbildnis<br />
106<br />
Warschauerstr. 17 · 80992 München.<br />
Tel.: +49 (0)89 57955623<br />
mobil: +49 (0)179 5236551<br />
E-Mail: riepenhausen@antiquariat-riepenhausen.de<br />
www.antiquariat-riepenhausen.de<br />
http://stores.ebay.de/<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>-Riepenhausen<br />
(vgl. Klipstein 122 VII a) in Rotbraun. Die Graphik <strong>am</strong> oberen Rand etwas<br />
wasserrandig, insg. leicht randgebräunt und unten mit Einriß und leichter<br />
Quetschspur (Größe der Stelle ca.8 cm), die Graphik selbst davon nicht beeinträchtigt,<br />
diese und auch die Bleistift-Handsignatur sauber und kontrastreich.<br />
Der Rücken unten mit Fehlstelle (ca. 3 cm), die Deckel vorne und hinten <strong>am</strong><br />
oberen Rand wasserrandig, insg. gebräunt und berieben, die Ecken etwas geknickt,<br />
innen durchgehend leicht gebräunt.<br />
Offenbarung – Krol, Abr<strong>am</strong>: Apocalypse de Saint Jean. Traduite<br />
par le Maistre de Sacy. Burins et Bois de Krol. Paris,<br />
Chez A. Krol, 1954. 51 S., 1 Bl. (Impres sum), 2 weiße Blätter,<br />
mit Kaltnadel radie rungen und Orig.-Holzschnitten von A.<br />
Krol. 4°, schwarzgeprägter Orig.-S<strong>am</strong>melkarton in schwarzgeprägtem<br />
Orig.-Halbleinen in Orig.-Schuber. 850,–<br />
Eins von 150 numerierten Exemplaren (Ges<strong>am</strong>tauflage 165), unser Exemplar<br />
mit der gedruckten Nummer 2. Von Krol im Impressum von Hand signiert.<br />
Mit einer lose beigelegten orangefarbenen Kaltnadelradierung, diese auf dem<br />
Rahmen von Krol signiert und mit einer in Bleistift geschriebenen Widmung an
Henri Mailhe, datiert Paris, Janvier, 1954, darunter noch einmal von Krol signiert!<br />
Mit 3 Beigaben: ein Werbeblatt zum Werk, eine Aufklapp-Radierung von<br />
Krol und eine mehrzeilig von Krol beschriebene Visitenkarte! Druck des Textes<br />
und der Holzschnitte bei Bruno Durocher und der Kaltnadelradierungen bei J.<br />
Rigal. Auf handgeschöpftem Papier d’Auvergne der Papiermühle Rich. de Bas.<br />
Gelegentliche Blätter schwach stockfleckig, der Schuber an den Kanten und<br />
Rändern etwas beschabt und berieben, ansonsten eine dekorative und sehr gut<br />
erhaltene Ausgabe. Accompagné d’une épreuve de graveur en sanguine datée<br />
et signée par Krol. Édition sur papier d’Auvergne à la main du Moulin Richard<br />
de Bas. Tirage limité à 150 exemplaires. Abrah<strong>am</strong> Krol (1919–2005).<br />
Photographie – Angermayer, Otto: 4 Original-Photoglasplatten<br />
mit Negativaufnahmen von München. Ohne Ortsangabe,<br />
wohl München, o. J. (ca.1950er Jahre). 7 belichtete<br />
Glasplatten. Formate ca. 18×13 cm oder 13×18 cm (je nach<br />
Hoch- oder Querformat). 480,–<br />
In Umschlägen mit handschriftlichen Betitelungen. Die Glasplatten zeigen An-<br />
sichten von München in Winterstimmungen, es handelt sich wohl um Vorlagen<br />
für Winter-Postkarten. Abgebildet werden zweimal die Frauenkirche, die<br />
Siegessäule und das Rathaus. Otto Angermayer (1901–1985) hat mit seinem<br />
Bruder Toni Bildbände über München photographisch ausgestattet.<br />
Photographie – Doisneau, Robert: 1, 2, 3, 4, 5. Dieses<br />
Buch wurde von Albert Plécy entworfen. Die Photographien<br />
sind von Robert Doisneau. H<strong>am</strong>burg, Christian Wegner Verlag,<br />
1955. 14 unnumerierte Blätter mit 14 schwarzweißen<br />
Abb. nach Photogr. und Farbillustrationen. 4°, Orig.-Englische<br />
Broschur. 650,–<br />
Erste deutsche Ausgabe, gedruckt in der Schweiz. Parallel zur ersten französischen<br />
Ausgabe die mit einem anderem Umschlag herausk<strong>am</strong> (La Guilde du<br />
Livre and Editions Clairefontaine, Lausanne). Der Umschlag an den Rändern<br />
vereinzelt etwas knitterig, hinten mit Einriß unten (ca. 3 cm), weitere kleine<br />
Randeinrisse, sonst in guter Erhaltung. Martin Parr The Photobook, Band 1,<br />
S. 187/201. Selten.<br />
107
Photographie – Privates Album mit Original-Photographien<br />
einer Reise durch das heutige Jugoslawien Bilder von<br />
Sarajewo, Agr<strong>am</strong>, Bosnien etc. 1906. 20 Original-Photographien<br />
auf 20 Kartonblättern. Kl. 8° quer, Format der Photos<br />
ca. 8,5×9 cm), Orig.-Leinen mit aufgedruckter Jahreszahl<br />
und Jugendstilorn<strong>am</strong>entik. 240,–<br />
Die Photographien teils etwas ausgeblichen und auch gebräunt, sonst in guter,<br />
äußerlich in sehr guter Erhaltung. Interessantes Reisealbum mit Kleinbild-Photos<br />
einer Reisegruppe mit wahrscheinlich offiziellem Charakter durch die d<strong>am</strong>aligen<br />
jugoslawischen Gebiete des KUK-Reiches Österreich-Ungarn. Neben<br />
3 Gruppenphotos der Reisegruppe Aufnahmen von Straßenzügen Agr<strong>am</strong>es<br />
(heute Zagreb), Sarajewo, Bahnhofsgebäuden und einigen etwas verwischten,<br />
weil wohl etwas heimlich aufgenommenen Photos der östlichen Gebiete Bosniens.<br />
Abbildungen von Moslems, teils Slumähnlich wirkenden Straßenzügen,<br />
etc. Teils mit Bleistift untertitelt, meist etwas schwer lesbar.<br />
Zeichnungen – Bock, Ludwig: Orig.-Tuschezeichnung.<br />
Expressive Malerei Fischer mit Netz. ohne Datierung ev.<br />
nach 1913.. Format der Abbiildung ca. 24,5×20 cm, hinter<br />
geschnittenem Passepartout mit Leinenbezug, dieses ca.<br />
41,5×33,5 cm.. 650,–<br />
Schwach gewellt, mit Klarsichtumschlag, dieser <strong>am</strong> verso montiert und abnehmbar.<br />
Mit Initialsignatur unten rechts: LB. Verso Nachlaßstempel Prof.<br />
Ludwig Bock. Die expressive Darstellung läßt vermuten, daß das Bild nach<br />
der Frankreichreise die Bock 1917 unternahm um die französischen Modernen<br />
zu studieren gemalt hat. – Ludwig Bock (* 17. Oktober 1886 in München; †<br />
14. August 1971 ebenda) war ein deutscher Maler und Grafiker. Lebte anfangs<br />
in der Künstlerkolonie Haimhausen und arbeitete unter Bernhard Buttersack,<br />
später war er Meisterschüler von Heinrich von Zügel an der Münchener Akademie.<br />
1908 fand im Rahmen der Münchner Secession seine erste Ausstellung<br />
108<br />
statt, 1913 unternahm er eine Studienreise nach Frankreich um die französische<br />
Moderne zu erlernen.. 1917 wurde er Mitglied der Münchner Secession.<br />
Seit 1918 folgten regelmäßige Ausstellungen im Glaspalast München sowie in<br />
zahlreichen anderen deutschen Städten. Siehe Thieme/Becker und Wikipedia.<br />
– Wir haben einen großen Teil aus dem Nachlaß von Ludwig Bock erworben<br />
(Zeichnungen, Tuschmalereien und Tintezeichnungen). Sollten Sie Interesse<br />
an weiteren Zeichnungen haben dann kontaktieren Sie uns gerne.<br />
Marvy, Louis: Un ete en voyage. 20 eaux fortes. Etudes et<br />
Croquis d’apres Nature. (Paysages Eaux Fortes. 20 Sujets<br />
d’après Nature et d’après Dec<strong>am</strong>ps, Diaz, Rousseau etc.)<br />
Vigneres: Gihaut Frères und London: Goupel et Vibert, 1844.<br />
20 Bl., 20 radierte Tafeln. 4° quer, Halblederband der Zeit mit<br />
Rückengoldprägung. 680,–<br />
Mit einer handschriftlichen Widmung des Künstlers auf dem Titelblatt: Donne<br />
par l’auteur à M. Alexandre Gaume, Louis Marvy. Der Einband mit einigen<br />
Schabspuren, die Kanten und Ecken teils etwas bestoßen, der Rücken berieben.<br />
Im Gelenk vorne etwas gelockert. Das Titelblatt zeigt den Künstler auf<br />
seiner Wanderschaft, insg. etwas stärker gebräunt und mit kleineren Braun-,<br />
bzw. Stockflecken, die Tafeln an den Rändern meist stockfleckig, die Abildungen<br />
selbst meist recht fleckenfrei, geschützt durch Seidenpapiereinlagen.<br />
auf dem Vorsatzblatt ein Extra-Titelblatt (Paysages Eaux Fortes…), das den<br />
Künstler in sseinem Atelier zeigt, diese radierte Ansicht auf deas Vorsatzblatt<br />
montiert. Gegenüber vier kleine Stiche von Bobbet und Andrew etc. mit Eherbrecherszenerien<br />
etc. aufmontiert. Durchnumerierte Tafeln, beginnend mit<br />
Nro. 3, <strong>am</strong> Ende dann die Tafeln 1 und 2. Hinten ein Kupferstich eines uns<br />
unbekannten Künstlers, wohl um 1780–1800: dargestellt wird wohl eine recht<br />
belebte Marktszenerie. Diese fest auf den Hinterdeckel innen montiert. Signed<br />
by the artist, all 20 Eau-Fortes complete. Very rare. Marvy, Louis, Illustrator,<br />
Kupferstecher u. Radierer, (geb. 15. 5. 1815 Jouy, gest. 15. 11. 1850). Schüler<br />
von J. Dupré. Thieme/Becker. KVK führt lediglich 2 Exemplare in derr französischen<br />
Nationalbibliothek.
Original-Photographienalbum einer Fliegergruppe im<br />
Ersten Weltkrieg. Nordfrankreich und Flandern, 1914–1918.<br />
Format der Photographien ca. 11,5×17,5 cm, einige Kleinformate<br />
und viele in Postkartengrösse. 4° quer, schmuckloser,<br />
privater Pappband der Zeit. 1.900,–<br />
Wahrscheinlich zum Ende des Krieges privat zus<strong>am</strong>mengestellt. Die Luftaufnahmen<br />
sind ev. Spionageaufnahmen u.a. der Ortschaften: Armentieres,<br />
Estaires, Merville, Ostende (mit den Hafenanlagen, Schleusenanlage), Middelkerke,<br />
Blankenberghe, Zeebrugge, Blankenberg, Westende-Bad, La Bassée,<br />
Courtrai, Flughafen Phalempin, Flughafen Tourmignies, Bilder des Schlosses<br />
Attiches, Henin-Lietard, Rancq, Seclin, weitere unbezeichnete Orte. Darauf<br />
folgen einige Photos von zerstörten Ortschaften und eroberte Stellungen<br />
(englische Stellung nördlich von Neuve-Chappelle, die Hafenanlage und eine<br />
zerstörte Zuckerfabrig bei La Bassée (u.a. auch die komplett zerschossenen<br />
riesigen Kessel der Fabrik!), zerstörte Häuser in Haisnes und der zerbombte<br />
Friedhof von La Bassée, das dortige zerstörte Schloss und weitere Häuserreihen<br />
die von Bomben bzw. wohl Artilleriefeuer getroffen wurden. Darauf folgen<br />
weitere Luftaufnahmen die die Besatzung des Fliegers von Schlachtfeldern und<br />
Frontlinien gemacht hat, mit teils mondlandschaftsähnlichen, mit Bombentrichtern<br />
übersähte Landschaften. Die Luftaufnahmen sind meist säuberlich<br />
mit den Längen- und Breitengrabenangaben sowie den Fliegern<strong>am</strong>en beschrif-<br />
tet sowie meist datiert (meist zwischen 1917 und 1918). Es folgen jetzt Flieger-<br />
und Flugzeugaufnahmen, beginnend mit einer Photopostkarte des 1916 gestorbenen<br />
berühmten K<strong>am</strong>pfflieger Boelcke. Neben einigen intakten doch meist<br />
zerstörten und abgestürzten Flugzeuge sowohl deutscher als auch alliierter<br />
Truppen, teils mit detaillierten technischen Aufnahmen, einige Flieger ev. kurz<br />
vor dem Einsatz an ihren Flugzeugen posierend, Aufnahmen von Mannschaften<br />
auf Fliegerhorsten, dann Aufnahmen von Unterständen, Frontabschnitten<br />
und K<strong>am</strong>eradenabenden, einige Aufnahmen von in Schützengräben erschossenen<br />
Soldaten und Gebeinen, weitere zerstörte Gebäude und Kirchen, eine<br />
Serie mit zerstörten wohl englischen Tanks (Eileen II). Dann 2 Photos mit einer<br />
äusserst skurrilen Verunglückung eines Fliegers, der mit seinem Flugzeug auf<br />
ein Häuserdach gestürzt ist. Es folgen weitere Mannschafts-, Soldaten- und<br />
Fliegeraufnahmen. Am Ende 2 einmontierte große Faltkarten die u.a eine Aufmarsch-Tageskarte<br />
vom 30. September 1917 um Lille und Itteren zeigen, mit<br />
dem Aufdruck Geheim! Und dem Hinweis, daß das Mitnehmen der Karte in<br />
vordere Frontabschnitte verboten ist. Zum Schluß sind 14 Propagandazettel<br />
der Allierten einmontiert (Ballonabwurf). Kollation der Aufnahmen: Luftaufnahmen:<br />
ca. 90. Flugzeugabbildungen, ca. 65. Ges<strong>am</strong>tanzahl der Photos ca.<br />
285 und 5 Postkarten. In einem schmucklosen Pappband der Zeit, dieser stärker<br />
beschabt und berieben, teils etwas rissig und mit Stauchspuren, einige<br />
Lagen innen locker. Mehrere Photos ausgeblichen, teils gebräunt, meist aber<br />
gut abgelichtet und von guter Fixierung. Ein äusserst seltenes Zeitdokument.<br />
109
Stand 27 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
Rolf Salchow - Lila von Meer<br />
alte und schöne Bücher<br />
Beier, Adrian. De jure prohibendi quod competit opifices<br />
von der Zünffte Zwang. Editio secunda, Jena, Salomon<br />
Schmid. 1688. 6 Bl., 172 S., 11 Bl. Index. Dabei ders.: Tyro.<br />
Prudentiae juris opificiariae praecursorum emissarius. Der<br />
Lehr-Jung. Jena, Christian Pohl, 1717. 3 Bl., 195 S., 9 Bl.<br />
Index. Dabei: Schilling, Wolfgang Abrah<strong>am</strong>. Von Zünfften<br />
der Handwerks-Leute. Dissertation, Leipzig, 1680. 29 S. Ppp.-<br />
Bde. und Broschur. Größe 17×20 cm. Beier, Jurist in Jena,<br />
verfasste zahlreiche Schriften zu Handwerk und Handel und<br />
galt lange Jahre als der Handwerksjurist. Einbände lädiert,<br />
innen fleckig. 450,–<br />
Benz. Die Benzwagen. Vom ersten Benzinautomobil bis zum<br />
Weltrekordwagen. (Mannheim. Ca. 1915) Mit Porträt, 2 Farbtafeln,<br />
Begleitschreiben und 62 Abbildungen von Automobilen,<br />
die seit 1885 gebaut wurden, sowie einigen Konstruktionsplänen.<br />
Größe 19×24 cm. Kartoniert im Originalschuber.<br />
Kl<strong>am</strong>mern rostig. Tafeln etwas fleckig. 700,–<br />
Bismarck, Otto von. „Erinnerung an die Bewachung<br />
des Attentäters Kullmann in der Frohnveste zu Schweinfurt<br />
1874“. (27,8×22,8) Dabei der Attentäter (8,4 : 5,3 cm). Unter<br />
Glas in alten Rahmen. Bei dem Attentat <strong>am</strong> 13. Juli 1874 in<br />
Bad Kissingen wurde Bismarck durch den Täter, den d<strong>am</strong>als<br />
20jährigen Böttchergesellen Eduard Franz Ludwig Kullmann,<br />
nur an der Hand leicht verletzt. Kullmann wurde zu 14 Jahren<br />
Zuchthaus verurteilt und starb in der Haft. Seltenes Fotodokument<br />
von einem Nachfahren einer der Wachleute. Das<br />
kleine Foto von Kullmann ist vermutlich das einzig erhaltene.<br />
450,–<br />
China. Foto-S<strong>am</strong>mlung von 6 einheitlich kartonierten<br />
Alben mit ca. 360 meist privaten Bildern vom Einsatz der<br />
beiden Flusskanonenboote „Vaterland“ und „Otter“ , die<br />
1910/11 in China auf dem Jangtsefluss und anderen Ge-<br />
110<br />
Hohenzollernring 27<br />
22763 H<strong>am</strong>burg-Ottensen<br />
Telefon/Fax: +49 (0)40 8811488<br />
E-Mail: RSalchow@aol.com<br />
wässern als Piratenjäger eingesetzt waren. Die Bilder zeigen<br />
Fahrten der Boote auf dem Jangtse, auch aufgebockt an<br />
Land, die Besatzungen der Schiffe, zahlreiche Landschaften,<br />
die Landbevölkerung im Arbeitsalltag, Hütten, Gärten, Tempel,<br />
zerschossene Wohnhäuser, auch Städte wie Shanghai<br />
und Hongkong. Die Fotos etwa 7×9 bis 12×16 cm, überwiegend<br />
gut erhalten, ohne Bildtexte. Ca 20 weitere Aufnahmen<br />
vom Suezkanal sowie lose 5 Fotos von Ist<strong>am</strong>bul (21×27 cm;<br />
Atelier Sebah). 1.600,–<br />
Kaufmann, Hermann. Bedeutender H<strong>am</strong>burger Maler<br />
(1808–1889), vertreten in zahlreichen Museen, hier mit Kutsche<br />
im Schneegestöber. Aquarell, 23,5×33,5 cm. In der<br />
Mitte voll signiert und datiert 1859. Zwei kleine Randabrisse.<br />
Größerer Einriss fachmännisch, kaum mehr sichtbar, hinterlegt.<br />
Typisches Blatt aus Kaufmanns Phase der sogenannten<br />
Schneebilder. 1.400,–<br />
Kirkpatrick, Colonel (Willi<strong>am</strong>). Nachrichten von dem Königreiche<br />
Nepaul ges<strong>am</strong>melt auf einer Sendung dahin. Aus<br />
dem Englischen, Landes-Industrie-Comptoir, 1818. Größe<br />
12×22 cm. XVI, 172 S. Mit Faltkarte. Ppp.-Bd. d. Zt. mit<br />
Rückenschild. Fleckenlos. Titel, Innendeckel hinten und<br />
Karte verso mit Bibl.-Stempeln. Fleckenloses Exemplar.<br />
Kirkpatrick war der erste Reisende, der mit zuverlässigen,<br />
ausführlichen Nachrichten nach Europa zurückkehrte. Sehr<br />
selten. 1.400,–<br />
Landshut. Aus Landshuts frühen Tagen Amüsante Chronik,<br />
die der ehemalige Landshuter Amtsgerichtsrat Ludwig<br />
Hoffmann von 1943 bis 1946 nach Durchsicht von Bergen
von Material im Stadtarchiv als S<strong>am</strong>mlung von Historien in<br />
einem Typoscript niederschrieb. Viele Illustrationen. Original-Kupferstiche<br />
wie die Karte Bavaria Ducatus von 1703 aus<br />
dem Kurbayerischen Atlas von Ertel (28×34), Hoefnagels<br />
Landshut um 1580 aus Braun/Hogenberg (38×48), Wenings<br />
Landshut von 1726 (8×14), derselbe mit dem Dominikanerkloster<br />
(30×39), von Arnpeck die Landshut-Ansicht aus<br />
dem Chronicon Baioariorum um 1490, ferner 2 Aquarelle,<br />
diverse Kopien von alten Ansichten und zahlreiche private<br />
Fotos. 165 Seiten DIN A4, eng beschrieben. In Halbperg<strong>am</strong>ent<br />
geheftet. Gut erhaltenes Unikat. 1.200,–<br />
Man Ray (d. i. Emanuel Rudnitzky.) „Le Violon d’Ingres“.<br />
Original-Fotografie 1924. Signatur und Datierung im Negativ.<br />
Hier in einmaliger Auflage von 1991 für die Griffelkunst<br />
H<strong>am</strong>burg, auf Agfa Barytpapier 30,5×24 cm. Auf Karton und<br />
gerahmt. 350,–<br />
Rüppell, Eduard. Reisen in Nubien, Kordofan und dem<br />
peträischen Arabien vorzüglich in geographisch-statistischer<br />
Hinsicht. Frankfurt <strong>am</strong> Main, Friedrich Wilmans, 1829. Größe<br />
14×22 cm. Mit acht Kupfern und vier Karten. XXVI, 388(9)<br />
S. Hldr. d. Zt. Rücken etwas bescbabt und kleiner Fehlstelle.<br />
Deckel vorn mit leichter Knickspur. Fleckenlos. Die Abbildungen<br />
in der seltenen Variante als Atlas. Hldr. d. Zt. Mit<br />
Titelschild (27×41 cm). Die Blätter etwas fleckig. 1.500,–<br />
Rußland. Album mit 63 Fotografien überwiegend von<br />
Kosaken. Um 1910. Größen meist 8×12 und 14×20, auch<br />
Großformate 18×28 cm (wohl Menschenmenge Gläubiger).<br />
Bilder aus Georgien, Armenien, Sibirien, Gebirgszüge im<br />
Kaukasus, verschiedene Reitergruppen, Patrouillen, Biwaks<br />
<strong>am</strong> Feuer, Dorfleben, Viehmarkt. Auch Städte wie Tiflis,<br />
Baku, St. Petersburg. Zus<strong>am</strong>menstellung von Bildern verschiedener<br />
Fotografen. Verso teilweise alter S<strong>am</strong>mlerstempel.<br />
Neueres Lackalbum (30×40 cm), Deckel defekt. 1.200,–<br />
Schneller, David Andreas. Historische Anleitung zu Bildung<br />
tapferer und Kriegskundiger Officiere in der Erzehlung der<br />
im vorigen Jahrhundert vorgefallenen merkwürdigen Vertheidigungen<br />
von Grave und von Maynz auf hohen Befehl<br />
in teutscher Sprache ans Licht gestellt. Braunschweig, 1773.<br />
Dabei: Ausführliche Erzählung, nebst Grunsrissen der Belagerung<br />
der Festung Schweidnitz, durch die königl. Preußis.<br />
Truppen, vom 7ten August bis den 9ten October 1762. Zum<br />
Druck befördert von H…. Hannover Wilhelm Schmidt, 1774.<br />
Mit 4 gefalteten Tafeln. 8 Bl. 285, 48 S. Ldr. d. Zt. 350,–<br />
Schuback, Jakob. Commentarius de Jure Littoris vom<br />
Strand-Rechte. H<strong>am</strong>burg, Conrad König, 1751. Größe 21×30<br />
cm. Mit gest. Titel-, Anfangs-und Schlußvignette, 3 Tafeln<br />
und 2 Faltkarten. 404 S. Ldr. d. Zt. Auf Bünden mit Rückenschild<br />
und Vergoldung unbd Goldschnitt. Die Faltkarten von<br />
Pingeling zeigen die Schiffahrtsverhältnisse in der Elbmündung<br />
und einen Plan von Neuwerk. Auf den Tafeln Baken,<br />
Tonen und Siegel. 1.200,–<br />
111
Stand 36 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
Klaus Schöneborn<br />
Literatur, Geschichte, Reisen, Alte Drucke, Varia<br />
Reisen. – Andersson, Charles John. Reisen in Südwest-Afrika<br />
bis zum See Ng<strong>am</strong>i in den Jahren 1850 bis 1854. Aus<br />
dem Schwed. v. Hermann Lotze. Mit 8 Stahlstichen in Tondruck<br />
sowie zahlr. Textholzschnitten u. 1 Karte. 2 Bde. Lpz.,<br />
Purfürst (1857) 8°. XVI,288 Schwarz- und goldgepr. Ln. d.<br />
Zt. – auf ersten Bll. schmaler Wasserrand (3 mm) <strong>am</strong> Schnitt,<br />
sonst jedoch tadelloses, schönes Expl.! 880,–<br />
Reisen. – Heine, Wilhelm. Die Expedition in die Seen von<br />
China, Japan und Ochotsk unter Commando von Commodore<br />
Colin Ringgold und Commodore Rodgers, i. A. der Regierung<br />
der Vereinigten Staaten unternommen in den Jahren<br />
1853 bis 1856. Mit insges<strong>am</strong>t 32 vom Verfasser nach der<br />
Natur gezeichneten Ansichten, Portraits, landwirtschaftlichen<br />
Maschinen etc. in Tondruck, ausgeführt in der F. A.<br />
Brockhau’schen geogr.-artist. Anstalt, nebst 7 teilweise ausfaltbaren<br />
Karten 2 Bde. Leipzig, Costenoble 1858. gr.8°. XX,<br />
330. VIII, 391 S. Schwarz- und goldgepr. Ln. d. Zt., einzelne<br />
Tafeln mit schmalem Wasserrand <strong>am</strong> Vorderschnitt, sonst<br />
sehr gutes, frisches Expl.! 680,–<br />
Reisen. – Hirsch, Max. Reise in Algerien durch die Kabylie<br />
und Sahara. Mit 3 Ansichten und einer Karte. H<strong>am</strong>m,<br />
Grote 1862. 8°. XII, 401 S. Blind- und goldgepr. Ln. d. Zt.<br />
vord. Innenfalz lose, Karte rückseitig ausgebessert, erste<br />
Bll. mit Stockflecken, insges<strong>am</strong>t aber sehr gut, fest und sauber<br />
390,–<br />
112<br />
Arndtstr. 22, 97072 Würzburg<br />
Tel.: +49 (0)931 87355, Fax: 0931 885275<br />
Ladengeschäft: Reibeltgasse 2½<br />
Mi. – Fr. von 15.00 – 19.00 Uhr<br />
E-Mail: schoeneborn-wuerzburg@t-online.de<br />
www.antiquariat-schoeneborn.de<br />
Bruckner, F. K. (Hrsg.) Das Haardtgebirge und seine Umgebungen.<br />
Ein Führer für Fremde und Einheimische. Mit einem<br />
Panor<strong>am</strong>a des Haardtgebirgs (von 150 cm Länge, siehe Abb.,<br />
Ausschnitt), einer Reisekarte und 2 Ansichten in Stahl gestochen.<br />
Neustadt a. d. H. Gottschick 1846. 8°. 177 S. goldgepr.<br />
Ln. d. Zt. Einband berieben, Titel u. erste Bll. stockfleckig,<br />
festes Expl! 680,–<br />
Colette, Sidonie-Gabrielle. Le Cahiers de Colette. 1. Clouk et<br />
Cheri. Avec 6 Eaux-Fortes de Dignimont; 2. Notes Marocaines<br />
et la Decapitée. Avec 6 Eaux-Fortes de Daragnès; 3. En<br />
Tournée et Music-Hall. Avec 6 Lithos des Luc-Albert Moreau;<br />
4. Portraits et Paysages. Avec 6 Eaux-Fortes de Segonzac. 4<br />
tomes / 4 Bde. Paris, Les Amis de Colette 1935/36. 4°. 99,<br />
88, 91,95 S. Orig.-Broschur in grünem Kalbleder mit Schuber.<br />
2.400,–<br />
1 von 175 num. und von S.-G. Colette sign. Exemplaren, Heft 1–3 ausdrücklich<br />
im Impressum für den Choreographen und Gründer der Ballet de l’Opéra de<br />
Monte-Carlo René Blum (1878–1943).<br />
Fontane, Theodor. Gedichte. 2. vermehrte Auflage. Berlin,<br />
Wilhelm Hertz 1875. 8°. VIII, 352 S. dekoratives, goldgepr.<br />
Ln. d. Zt. dreiseit. Goldschnitt. – vord. flieg. Vorsatz mit kl.<br />
Eckabschnitt, sonst schönes Expl.! 420,–<br />
Erstausgabe W.G.2/ 18.<br />
Freimaurer. – Servati, Erich (an seinen Freund in W..)<br />
Warum soll ich ein Freymäurer werden? UND: Ders. Apologie<br />
der Ersten Frage: Warum soll ich ein Freymäurer werden?<br />
Beilage zu dem Bruchstücke zur Geschichte deutscher<br />
Freymäurerey gegen Hr. Franz Joseph Bob. 2 in 1 Bd. Basel,<br />
Johann Jacob Flick 1786 / 87. 8°. XIV, 256 S. 1 Bl. / XVI, 158<br />
S. Buntpapier-Ppbd. im Stil d. Zt. 485,–
Fries, Lorenz. / Gropp, Ignaz / Günther, Leo. Würzburger<br />
Chronik. / Bd. 1 u. 2: Geschichte, N<strong>am</strong>en, Geschlecht,<br />
Leben, Thaten und Absterben der Bischöfe von Würzburg<br />
und Herzoge zu Franken, auch was während der Regierung<br />
jedes Einzelnen derselben Merkwürdiges sich ereignet hat.<br />
Bd. 3: Personen und Ereignisse von 1802–1848 (Abb. auf<br />
60 Tfn.); Bd. 4 … von 1848 bis zur Gegenwart. Mit vielen<br />
Illustrationen. Würzburg, Bonitas-Bauer 1924–1927. gr. 8°.<br />
XXIV, 773 (2), 532. (8) 866 (10) (60 Bll.), 548 (4) S. Reich<br />
Blindgeprägte Schweinsleder-Bände mit 2 Schließen und<br />
Würzburger Wappen als Lederintarsie; Bd. 1 u. 2 mit dreiseitigem,<br />
zweifarb. ziseliertem<br />
Goldschnitt; Bd. 3 u. 4 mit<br />
Goldschnitt und reichem<br />
ziseliertem Blumenschmuck<br />
auf Schnitt, sowie Wappenzeichnung.<br />
1.300,–<br />
DAS Würzburger Chronikwerk in<br />
einem außerordentlichen Prachtausstattung.<br />
– Bd. 3 mit ausführlicher<br />
Widmung von Maria Rostosky (der<br />
Mutter der Würzburger Malerin Gertraud<br />
Rostosky)<br />
Hemingway, Ernest. Oeuvres complètes. Edited by André<br />
Sauret. Introduction de Jean Dutourd, 128 Orig. – Lithographien<br />
von André Masson (Porträt Hemingways), Minaux,<br />
Carzou, Garbell, Pelayo, Luc Simon, Guir<strong>am</strong>aud, Commère,<br />
Fontanarosa auf der Presse von Mourlot Freres. Translated<br />
by Jean Dutourd, Coindreau, René Daumal, Jeanine Delpech,<br />
u.a. 8 vols. Paris, Imprimerie Nationale 1964 4°. 2.400,–<br />
Meistereinband in rotem Halbmaroquin. Gedruckt in Rot und Schwarz, Verlagsschuber.<br />
Das Werk erschien mit einer Ges<strong>am</strong>tauflage von 5200 Exemplaren.<br />
Dieses ist eines von 4500 num. Expl. einer Auflage auf Vélin d’arches mit<br />
dem Wasserzeichen von Hemingway’s Signatur.<br />
Nachricht von denen Prediger-Mördern, Raubern und<br />
Spitzbuben, welche den 28. Januar 1713, nachts zwischen 12<br />
und 1 Uhr ihren allerseits Beicht-Vater und 22.jährigen Prediger<br />
Herrn Johann Heinrich Meiern zu Rehburg (im Ambte<br />
Stoltzenau) jämmerlich ermordet, und der auf Chur-Fürstl.<br />
Durchl. zu Braunschweig Lüneburg gnädigsten Befehl ergangenen<br />
Inquisition…. / UND: Gründliche Nachricht von entsetzlichen<br />
und erbärmlichen Mord-Thaten / Schändlichen<br />
Kirchen-Raub und vielen gefährlichen Dieb-Stählen, nebst<br />
beygefügten Verzeichnis der Nahmen vieler Spitzbuben…<br />
Dabei eine treuherzige Warnung und Nachricht, wie man<br />
sich in Städten als auch auff dem Lande gegen solche Mörder<br />
und Diebe Einfall wohl verwahren und alles Unglück verhüten<br />
kan. Mit 8, davon 1 gefalt., Kupfertafeln. 2 in 1 Bd. 1715.<br />
3 Bll., 260, 1 Bl. 240 S. Pappband d. Zt. mit Rückenschild<br />
und Rückenvergoldung. – Sehr gutes, festes und sauberes<br />
Expl.! 1.780,–<br />
Avé-Lallemant nennt nur den 2. Titel (s. Abb.) vgl. dort S. 222. – Außerordentlich<br />
selten!<br />
Stigel, Johannes. Poematum. Liber I – IX. 2 Bde. Jena, Ritzenhain<br />
1569–72 8°. 6 Bll. 573 handschriftl. pag. Ss und ca.<br />
690 S. ( Bd. 2 nicht pagniiert) reich blindgpr. Schweinslederbände<br />
im Wittenberger Stil mit unterschiedl. Prägung. Auf<br />
den Einbänden die Jahreszahlen 1577 u. 1573. – in Bd. 1<br />
einige Seiten mit Anstreichungen und Notizen v. alter Hand,<br />
Stempel u. Signaturen auf Titel. 1.350,–<br />
Bd. 1 enthält die Bücher I – III: I. Sacra, 5 Bll. 177 v. Handpag. Ss. 1571. II.<br />
Sacrorum Poematum liber II, 4 Bll. S. 178–355, 1571; III. Elegiarum libros tres,<br />
7 Bll. S. 356–573, 1572; Dieser Band mit den Initialen G. S. W. auf Deckel sowie<br />
der Jahreszahl 1577. Bd. 2 enthält die Bücher IV – IX: IV. Elegiarum libros<br />
tres. 1572 ; V – VI: „Epigr<strong>am</strong>matum librum priorem“ und „Epigr<strong>am</strong>matum<br />
librum posteriorem“ 1569; VI. Eclogas quad<strong>am</strong>. Deinde Librum XI, Odyssee<br />
Homerii, & Carmen doctissimum de Meteoris, 1569. VIII. Epithal<strong>am</strong>ia, 1569;<br />
IX. Widmungsgedichte für verschied. bedeutende Persönlichkeiten der Zeit,<br />
1572. Einband mit getilgtem Initialen auf Deckel sowie Jahreszahl 1573. Der<br />
zweite Band durchweg ohne Paginierung. – Ges<strong>am</strong>tausgabe seiner Werke hrsg.<br />
durch seinen Schwager Hiob Fincel. – Stigel, Johann (Frimar bei Gotha 1515<br />
– Jena 1562) studierte in Leipzig und Wittenberg, lehrte dort die griechische<br />
und lateinische Sprache, später in Jena Rhetorik, wo er erster Dekan der neugegründeten<br />
Universität war. Wurde von Karl V. in Regensburg zum Poeten<br />
gekrönt. Vertrauter Freund von Luther und Melanchthon.<br />
113
Stand 43 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
Schottenfeld & Partner<br />
Widmungsexemplare/ Pressendrucke – Homer/ Behmer,<br />
Marcus. Ilias. Deutsch von J.H.Voss. Berlin, Askanischer Verlag,<br />
1923, 4°, 420 (4) S., OLdr. auf 6 falschen Bünden, mit<br />
Kopfgold, Rückenvergoldung und goldgeprägten Deckelvignetten.<br />
850,–<br />
(EA). Mit zahlreichen Holzschnitten von Ludwig von Hoffmann und Buchausstattung<br />
von Marcus Behmer. Nr. 19 von 100 Exemplaren, gedruckt bei Otto<br />
von Holten, von Behmer und Hoffmann jeweils signiert. Exlibris auf dem Vorsatz, Rücken<br />
beschädigt.<br />
– Kaléko, Mascha. Kleines Lesebuch für<br />
Große. Gereimtes und Ungereimtes. Berlin,<br />
Rowohlt, 1935 (1.-3.Tsd.), 8°, 147 S.,<br />
OPbd. mit Umschlag (Scherenschnitt von<br />
der Autorin). 750,–<br />
(EA). Mit eigenhändiger Widmung Kalékos auf dem<br />
Vorsatz (1934). <br />
Tadelloses Exemplar, nur Umschlag geklebt und mit<br />
Läsuren.<br />
Philosophie/ Judaica – Herzl, Theodor.<br />
Tagebücher 1895–1904. 3 Bände. Berlin,<br />
Jüdischer Verlag, 1922/23, 8°, 647, 619,<br />
661 S., OLn. mit Frontispiz in Bd. 1 und<br />
3. 250,–<br />
(EA). WG2/15. (Bd. 1 in 2. Aufl.: 5/6 Tsd.). Beiliegend<br />
Aufruf zur Zeichnung einer Palästina-Anleihe<br />
von 1948. Bindung in Bd. 1 + 3<br />
etw. gelockert, Bd. 2 mit Eselsohren.<br />
– Mendelssohn, Moses. Die fünf Bücher<br />
Mose, zum Gebrauch der jüdischdeutschen Nation. Erstes<br />
Buch. Berlin u. Stettin, Fr. Nicolai, 1780, kl. 8 °, XVI. 317 S.,<br />
Ldr. d. Zt. auf 5 falschen Bünden mit Leseband, mit farbigem<br />
Vorsatzpapier und Rückenvergoldung. 1.250,–<br />
(EA). WG2/25. Mit 1 Errata-Liste. Rückentitel etwas beschabt,<br />
Vortitel und Titel mit handschriftlichen Bibliotheksangaben.<br />
– (ders). Die Ritualgesetze der Juden, betreffend Erbschaften,<br />
Vormundschaftssachen, Test<strong>am</strong>ente und Ehesachen,<br />
(…). Entworfen vom Verfasser der Philosophischen Schriften,<br />
auf Veranlassung (…) R. Hirschel Lewin, (…). Berlin,<br />
114<br />
Turnergasse 24/10<br />
A-1150 Wien<br />
Tel./Fax: +43 1 5261509<br />
E-Mail: schottenfeld-books@zugmann.com<br />
Chr. Fr. Voß, 1778, kl.8°, (6) XXII. 267 S., Ldr. d. Zt. auf 5<br />
falschen Bünden mit Leseband, mit farbigem Vorsatzpapier<br />
und Rückenvergoldung. 950,–<br />
(EA). WG2/23. Mit 1 Schlußvignette und 1 Errata-Liste. <br />
Rückentitel berieben, <strong>am</strong> Kapital etwas beschädigt, Tinteneintragungen<br />
auf dem Titel gelöscht.<br />
Geschichte – Gentz, Friedrich von. Schriften. Ein Denkmal<br />
(in 5 Theilen). Von Gustav Schlesier. Mannheim, H. Hoff,<br />
1838–40, 8°, LII.368, 431, LII.366 (1), XIV.370, VIII.325 (1)<br />
S., Ln. d. Zt. mit farbigen Rückentitelschildern und Lesebändchen.<br />
600,–<br />
(EA). Goed. VI.192,26f. <br />
Seine Schriften enthalten: Briefe und vertraute Blätter, Kleinere<br />
Schriften, Briefwechsel mit Johannes v. Müller sowie ungedruckte Denkschriften,<br />
Tagebücher und Briefe. Frischer Zustand, mit Exlibris im Deckel.<br />
– Grotius, Hugo (u.a.). Respublica Hollandiae et urbes. Leiden<br />
, J. Maire, 1630, kl.8°, (4) 434 (7) S., Pgmt. d. Zt. mit<br />
einem gestochenem Titelblatt . 250,–<br />
5. Auflage von ‚De antiquitate reipublicae batavicae‘, das zuerst 1610 erschien.<br />
Besitzereintrag auf dem Vortitel.
– (Gude, H. L.) Der Staat von Portugall. (Halle), o.V. ca.<br />
1708, kl.8°, (1) 68 S., ohne Einband. 550,–<br />
(EA). Mit 1 Frontispiz (König Pierre II. von Portugal). Deckel fehlen,<br />
handschriftlicher Vermerk von 5 geographischen Titeln auf dem Vorsatzblatt.<br />
– (Loyola, Ignatius v.). Ordinationes praepositorum generalium,<br />
(…), Auctoritate septimae congregationis generalis<br />
contractae. Antwerpen, Joh. Meursium, 1635, kl.8°, 146 (5),<br />
112 (4), 48 (2), 117 (3), 448 (4) S., Ldr. auf Holzdeckeln ohne<br />
Rücken und Metallschließen. 400,–<br />
(EA). 5 Teile von insges<strong>am</strong>t 16 mit jeweils 1 Titel-Holzschnitt. Einige Seiten<br />
mit Wurmfraß (ohne Textverlust), wenige handschriftliche Anmerkungen.<br />
– Luchini, Antonio. Maria. La nuova regia su’ l’acque nel<br />
Bucintoro nuov<strong>am</strong>ente erretto (…) Dedicata al serenissimo<br />
principe Alvise Mocenigo Doge di Venezia, (…). Venezia,<br />
Carlo Buonarrigo, 1729, kl.8°, 112 S., Pbd. d. Zeit. 450,–<br />
(EA). Ohne Frontispiz (Abb. der Barke). Einband stark berieben, Bibliotheksstempel verso Titelblatt.<br />
Musik – Albrechtsberger, J(ohann). G(eorg). Sämmtliche<br />
Schriften über Generalbaß, Harmonie-Lehre, und Tonsetzkunst,<br />
(…). Hg. von seinem Schüler Ignaz Ritter von Seyfried.<br />
3 Bände. Wien, T. Haslinger, (1737), 8°, XVI.208,<br />
(2)273(3), (2)208 S., Ln. mit 1 Frontispiz, 1 Biographie und<br />
1 Werkverzeichnis des Komponisten. 350,–<br />
(2.Aufl.) Im 3. Bd. sind die Seiten 1–16 nicht mit eingebunden, liegen<br />
aber in einem separaten 3. Bd. vor.<br />
– Strauß, Richard. Der Bürger als Edelmann. Komödie mit<br />
Tänzen von Molière. Freie Bühnenbearbeitung in drei Aufzügen.<br />
Orchester-Partitur. Berlin/ Paris, A. Fürstner, (1919),<br />
Fol., 195 S., OHLn. 1.100,–<br />
(EA). Als Nr. 10 vom Verlag num. Exemplar vom 18. Dez. 1919. Unsere Partitur (Stempel: ‚Musikarchiv des Operntheaters‘)<br />
stellt offenbar die Grundlage für die Wiener Aufführung dar, mit zahlreichen<br />
Änderungen, Streichungen und Anmerkungen, möglicherweise von Strauß<br />
selber. Einband berieben, Bindung gelockert, Vermerk auf dem Vorderdeckel:<br />
„Alte Wiener Partitur, für Salzburg unbrauchbar“.<br />
Architektur – Behrens, Peter/ Popp, Alexander. Die Neubauten<br />
und Betriebseinrichtungen der Tabakfabrik in Linz.<br />
Salzburg, R. Kiesel, (1936), 4°, 107 (101) S., OLn. mit silbergeprägtem<br />
Rücken- und Deckeltitel. 380,–<br />
(EA). Mit 176 Fotos und 59 Plänen. <br />
Rückentitel beschabt.<br />
Kunst- Kulturgeschichte – Blei, Franz (Hg.). Die Opale.<br />
Blätter für Kunst und Literatur. Leipzig, Jul. Zeitler, 1907, 8°,<br />
216, 216 S., OKart. mit zweifarbigem Titel, für Subskribenten<br />
gedruckt. 450,–<br />
(EA). Hayn-G. V,475. 1. Jahrgang, 2 Halbbände in 4 Teilen komplett, mehr<br />
nicht erschienen. In 850 Exemplaren auf Englisch Velin gedruckt: Mit Bildern<br />
u.a. von Beardsley, M. Behmer und K. Walser sowie Texten von Franz<br />
Blei, Max Brod, Chesterton, Carl Einstein, Paul Verlaine, Robert Walser u.a..<br />
Einbände bestoßen und gelockert, im 1. Halbband fehlt eine Abb.<br />
auf S. 144, im 2. Halbband ist eine Abb. auf S. 128, die nicht im Verzeichnis<br />
steht.<br />
– Fleischer, B. W. (Ed.). Enthronement of the one hundred<br />
twenty-fourth Emperor of Japan. Tokyo, Japan Advertiser,<br />
1928, Fol., XVI.179 S., Blockbuch in O-Seidenleinen mit farbiger<br />
Deckelzeichnung und goldgeprägtem Titel. 250,–<br />
(EA). Mit zahlreichen Fotos, Zeichnungen und Anzeigen. Ecken leicht bestoßen, Exlibris auf dem Vortitel entfernt.<br />
– Schneider, Sascha. Empor zum Licht! Zeichnungen zu Karl<br />
May’s Werken. Mit einführendem Text von Prof. Dr. Johannes<br />
Werner. Radebeul, Karl-May-Verlag, (1924), 2°, 11 (25)<br />
S., OHLn. – Mappe mit 25 Lithographien auf Tafeln von Sascha<br />
Schneider. 500,–<br />
(2. Aufl.) Beiliegend 1 Foto (Dior<strong>am</strong>a: Bucht <strong>am</strong> Roten Meer)<br />
der K. May-Ausstellung des Museums für Völkerkunde, Wien (1949).<br />
Fotografie – Ehrhardt, Alfred. Das Watt. Mit 1 Vorwort<br />
von Dr. Kurt Dingelstedt. H<strong>am</strong>burg, Ellermann, 1937, 4°, 13<br />
(96) S., OHLn. mit Umschlag. 250,–<br />
(EA). (1.-8. Tsd.). Mit 96 ganzseitigen Aufnahmen. Umschlag gut erhalten,<br />
<strong>am</strong> oberen Rand etwas hinterlegt.<br />
– Gräff, Werner.<br />
Ottos Fotos.<br />
Stuttgart, Thienemanns,<br />
(1932), 8°,<br />
62 S., OHLn. mit<br />
farbiger Deckelillustration<br />
von Werner<br />
Chomton. 1.200,–<br />
(EA). Mit zahlreichen<br />
s/w- Fotos u.a. von der<br />
Fotoabteilung der Schule<br />
Reimann. <br />
Von seinen zahlreichen<br />
Fotobüchern ist dieses<br />
das seltenste. Sehr guter<br />
Zustand.<br />
115
Stand 10 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
Udo Schwörer<br />
An-und Verkauf – alte Bücher<br />
Öffnungszeiten: Do. / Fr. 14.30 – 17.00 Uhr<br />
Baedeker, Karl. Rheinreise von Straßburg bis Düsseldorf. Koblenz.<br />
Karl Baedeker. 1843. KL.8°. Mit 12 Ansichten, 8 Plänen<br />
und 1 Karte. 397 S. Illustrierter Orig.-Pappband. 1.480,–<br />
Rücken unter Verwendung des Originals fachmännisch restauriert.<br />
Baedeker, Karl. St. Petersburg und Umgebung. Leipzig. Karl<br />
Baedeker. 1913. KL. 8°. 2. Auflage. Mit 5 Karten, 11 Plänen<br />
und 4 Grundrissen. 134 S. Orig.-Leinen. 650,–<br />
Plan von St. Petersburg lose. Exemplar mit leichten Gebrauchsspuren.<br />
Baedeker, Karl. Russland. Leipzig. Karl Baedeker. 1912. KL.<br />
8°. Mit 40 Karten, 67 Plänen und 11 Grundrissen. 570 S.<br />
Orig.-Leinen. 245,–<br />
Mit dem Beilagenzettel auf S. 141 – Werbung für den Band St. Petersburg.<br />
Übersichtskarte mit Einriss.<br />
Baedeker, Karl. Madeira, Azoren, Kanarische Inseln. Leipzig.<br />
Karl Baedeker. 1934. KL. 8°. Mit 17 Karten und 6 Plänen.<br />
112 S. Illustrierter Orig.-Broschur. 380,–<br />
Gutes Exemplar. 1. und einzige Ausgabe unter diesem Titel.<br />
Grieshaber, HAP. Fürst, Margot. Die Druckgraphik. Werkverzeichnis<br />
1932–1981. Stuttgart. Hatje. 1984 + 1986. 263<br />
Seiten + 243 Seiten. 2 Bände. Orig.-Leinen mit Schutzumschlag<br />
im Schuber. 440,–<br />
Das maßgebliche Werkverzeichnis der Grafik. Sehr gute Exemplare.<br />
Grieshaber, HAP, Osterritt. Köln. Galerie Der Spiegel, 1964.<br />
32×27 cm. Mit 37 Orig.-Holzschnitten, davon 15 ein- und 22<br />
mehrfarbig (einer davon als Umschlag) von HAP Grieshaber<br />
mit Text v. Riccarda Gregor-Grieshaber auf gefalteten Bögen<br />
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Wolfsbergallee 36<br />
75177 Pforzheim<br />
Telefon: +49 (0)7231 2812791<br />
Mobil: +49 (0)171 7594541<br />
E-Mail: info@antiquariat-schwoerer.de<br />
www.antiquariat-schwoerer.de<br />
lose in roter Kassette + zusätzlich eine Kassette (50×70<br />
cm) mit 5 signierten und nummerierten Orig.-Holzschnitten.<br />
Die rote Kassette ist mit dem Sternenreiter in schwarz bedruckt.<br />
3.500,–<br />
Fürst 64/52–64/90. 1 von 150 nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe.<br />
Im Impressum von Grieshaber signiert. Gutes Exemplar.<br />
Grieshaber, HAP. Sieben Engel. Stuttgart. Manus Presse.<br />
1962. Gr. 4°.Mit 8 mehrfarbigen Orig.-Holzschnitten von<br />
HAP Grieshaber. Orig.-Halbperg<strong>am</strong>ent im Schuber. 650,–<br />
Fürst 62/25–62/33. 1 von 300 nummerierten Exemplaren. Im Impressum von<br />
Grieshaber signiert.<br />
Grieshaber, HAP. Orff, Carl. Carmina Burana. Stuttgart.<br />
Manus-Presse. 1965. Folio. Mappe mit 13 Blatt Orig.-Farbholzschnitten<br />
von HAP Grieshaber, faksimilierten Noten<br />
und Schrift von Carl Orff sowie einem Gedicht von Jaques<br />
Prevert. Lose Doppelbogen, teils beidseitig bedruckt in Orig.<br />
– Sackleinenkassette. 4.200,–<br />
Fürst 65/41 – 65/54. 1 von 200 nummerierten Exemplaren. Im Impressum von<br />
Grieshaber und Orff signiert.<br />
Grieshaber, HAP. Totentanz von Basel. Dresden. Verlag der<br />
Kunst. 1966. Folio. Mit 40 Original-Holzschnitten von HAP<br />
Grieshaber. Orig.-Leinen mit Schutzumschlag in Orig.-Karton.<br />
850,–<br />
Fürst 66/1–66/40. Schönes Exemplar.
Grieshaber, HAP. Poethen, Johannes. Otto kauft sich ein<br />
Auto. Hannover. Edition Brusberg. 1978. Folio. Mit 1 signierten<br />
und nummerierten lose beiliegendem Orig.-Holzschnitt<br />
auf Japan und 15 Orig.-Farbholzschnitten. 750,–<br />
Fürst 78/6 – 78/ 20. 1 von 111 nummerierten und im Impressum von Grieshaber<br />
und Poethen signierten Exemplaren. Mit handschriftlicher längerer Widmung<br />
von Grieshaber auf dem Titelblatt.<br />
Grieshaber, HAP. Herbst der Wilhelmstraßenkrämer. Reutlingen,<br />
Lütze. 1970. Imperial-Folio. Mappe mit 4 Orig.-Farbholzschnitten.<br />
1 Doppelblatt Impressum/Text. 750,–<br />
Fürst 70/76 – 70/79. 1 von 250 nummerierten Exemplaren. Von Grieshaber im<br />
Impressum signiert.<br />
Grieshaber, HAP. Die rauhe alb. Stuttgart, Manus-Presse.<br />
1968. Quer-Folio. 22. S., 32 Tafeln. Mit 13 (6 farbige, 1 auf dem<br />
Einband) Orig.-Holzschnitten und 20 Orig.-Lithographien<br />
von HAP Grieshaber. Illustrierter Orig.-Leinen. 580,–<br />
Fürst 68/ 53–94. 1 von 550 numerierten Exemplaren. Im Druckvermerk von<br />
Grieshaber signiert. – Gutes Exemplar.<br />
Grieshaber, HAP. 50. 26. Oktober 1971. 12 signierte Holzschnitte<br />
auf Postkarten für Prof. Dr. Rudolf Seitz, Karlsruhe.<br />
14,8×10,4 cm. In Orig.-Mäppchen. 480,–<br />
Fürst 71/80 – 71/91. 1 von 60 Exemplaren mit Widmung von Grieshaber. Selten.<br />
Grieshaber, HAP. Zum 24.10.77 für W. Sandberg. Stuttgart.<br />
Hatje. 1977. Gr. 2°. Mit 8 signierten + nummerierten zweifarbig<br />
in rot und blau gedruckten Orig.-Korkschnitten. In<br />
Orig.-Mappe. 1.650,–<br />
Fürst 77/37 – 77/45. 1 von 100 nummerierten Exemplaren. Schönes Exemplar.<br />
Grieshaber, HAP. Der Drucker. Stuttgart. Hatje. 1965. 70×54<br />
cm. Mit 4 signierten und nummerierten Orig.-Holzschnitten<br />
und je 1 Holzschnitt auf der Mappe und Innenumschlag.<br />
Orig.-Mappe. 1.400,–<br />
Fürst 65/57 – 65/ 63. 1 von 100 Exemplaren. Gutes Exemplar.<br />
Grieshaber, HAP. Engel der Geschichte 23. Düsseldorf.<br />
Claassen. 1976. Folio. Mit 8 davon 7 signierten Orig.-Holzschnitten<br />
von HAP Grieshaber. Orig. – Umschlag. 320,–<br />
Fürst 76/12 – 76/19. Gutes Exemplar.<br />
Bargheer, Eduard. Sahara. Hannover. Fackelträger-Verlag.<br />
1967. 51×33 cm. Mappe mit 5 signierten + nummerierten<br />
Orig.-Farblithografien. 1 Blatt Impressum. In<br />
Orig.-Mappe. 750,–<br />
Rosenbach 234 – 238. Nr. 13 von 50 Exemplaren auf Römerturm-Bütten. Gutes<br />
Exemplar.<br />
Spies, Werner: Pour Daniel-Henry Kahnweiler. Stuttgart. Verlag<br />
Gerd Hatje, 1956. Gr. 4°. Mit zahlr. Abb. und 8 (inkl. Umschlag)<br />
Original-Lithographien von P. Picasso, E. Lascaux, A.<br />
Beaudin, A. Masson, S. Roger, E. de Kermadec u. S. Hadengue.<br />
Textbeiträge von Th. W. Adorno, O. Benesch, Max Bense,<br />
W. Boeck, J. Cassou, A. Cesaire, A. Gehlen, W. Grohmann,<br />
A. Hentzen, A. Malraux, F. Ponge, J. Prevert, R. Queneau, J.<br />
Rewald, J. Sabartes, P. Waldberg. 311 S., 2 Bll. Orig.-Leinen<br />
mit Umschlag in Orig.-Schuber. 780,–<br />
1 von 800 Exemplaren. Text in deutsch und französisch. Festschrift zum 80.<br />
Geburtstag des berühmten Kunsthändlers. Bloch 1179 + 1180 (Picasso). Gutes<br />
Exemplar.<br />
Mourlot, Fernand. Souvenirs et portraits d’artistes. Jacques<br />
Prévert le coeur à l’ouvrage. Paris, Mazo und New York.<br />
Amiel. 1972. 4 °. Mit 25 tlw. farb. Orig.-Graphiken (1 doppelblattgr.)<br />
von Picasso, Chagall, Miró, Masson, Matisse, Braque,<br />
Brianchon, Cocteau, Villon, Giacometti, Buffet, Wunderlich,<br />
Delvaux , Vasarely, Derain, Apel Les Fenosa, Estève, Minaux,<br />
Wunderlich, Manessier, C. Lapicque u. a. Lose Lagen in Orig.<br />
– Umschlag in Orig.-Leinen-Kassette. 1.850,–<br />
Monod 8513. – Goeppert/Cr<strong>am</strong>er (Picasso) 153. – Saphire/Cr<strong>am</strong>er (Masson)<br />
91. – Cr<strong>am</strong>er (Chagall) 90. – Cr<strong>am</strong>er (Miró) 156. – Vallier (Braque S. 222).<br />
– Schönes Kompendium der Mourlot-Künstler, erschien in 800 Exemplaren.<br />
Druck der Graphiken bei Mourlot, Typographie von Fequet & Baudier.<br />
Huber, Volker (Hrsg.); Koschatzky, Walter. Kunst der Graphik.<br />
Offenbach. Edition Volker Huber. 1975. 8° + Folio.Vorzugsausgabe<br />
mit 7 signierten + nummerierten Orig.-Grafiken<br />
von Horst Antes (im Buch eingebunden) Esteban Fekete,<br />
Ernst Fuchs, Rudolf Hausner, Horst Janssen, Karl Rössing,<br />
Paul Wunderlich. 264 S. Buch + Grafiken in transparenter<br />
Kunststoff – Kassette (diese mit Sprung). 380,–<br />
Buber, Martin. XX Chassidische Erzähungen. Frankfurt.<br />
Editauropa Anstalt & Galerie Sydow. 1973. Folio. Mit 20 signierten<br />
+ nummerierten Orig.-Radierungen von Erich Brauer<br />
(Arik Brauer). Lose Doppelseiten in Orig.-Leinenmappe in<br />
blindgeprägter Orig.-Kassette. 1.850,–<br />
1 von 150 Exemplaren der deutschen Ausgabe. Gutes Exemplar.<br />
Bernatzik, Hugo Adolf. Zwischen weissem Nil und Belgisch-Kongo.<br />
Wien. Seidel & Sohn. 1929. Folio. Mit 204 Bildern<br />
auf 140 Lichtdruck-Tafeln und einer Übersichtskarte.<br />
139 S. Orig.-Leinen mit Schutzumschlag. 470,–<br />
Mit datierter Widmung von Bernatzik. Der Schutzumschlag mit kleinen Randläsuren.<br />
117
Stand 34 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Michael Solder Frauenstraße 49/50<br />
48143 Münster<br />
Tel.: +49 (0)251 45339<br />
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Geisteswissenschaften – Kunst – Bibliophilie –<br />
seltene Bücher des 16.–20. Jahrhunderts<br />
„Nova Totius terrarum Orbis Tabula Amstelod<strong>am</strong>i per C.<br />
Danckerts“. Weltkarte in 2 Hemisphären, in der Mitte oben<br />
und unten zwei Polkarten sowie in den Ecken reiche allegorische<br />
Darstellung der vier Elemente. Altkolorierte Kupferstichkarte<br />
(Kartenbilder grenzkoloriert) von C. Danckerts,<br />
um 1695. Mit ausgemalter floraler Kartusche. 47,5×55,5<br />
cm. 4.200,–<br />
Shirley, R.W., The Mapping of the World. Early Printed World Maps 1472–1700,<br />
Nr. 564 (vgl. 529 & 495). Nahezu identischer Druck (geschnitten von Jacob<br />
Falkema) der berühmten Hemisphären-Karten seines Vaters Julius Danckerts<br />
(Shirley 529), der zweiten Bearbeitung der De-Wit-Karte von 1668 mit anderem<br />
Titel und neu gestochenen Hemisphären mit Ergänzungen, s. Neuguinea<br />
und Küstenlinie nördlich von Kalifornien sowie die Polkarten. Wohlerhaltenes<br />
Blatt in sauberem Druck und kräftigem, zeitgenössischem Kolorit.<br />
118<br />
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Blau sowie golderhöhten<br />
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Lactantius, Lucius Caelius Firmianus. Quae In Hoc Opere<br />
Contineantur. L. Coelii Lactantii Firmiani divinarum institutionum<br />
Libri septem. Eiusdem de ira Dei Liber unus. Item de<br />
opificio Dei Liber unus. Eiusdem Epitome in Libros suos De<br />
divinis institutionibus In caele carme de Phoenice & de Dominicae<br />
Resurrectione. Florenz, Philipp de Guinta, (Oktober)<br />
1513. [16] nn S., 301 S. Mit sehr kunstvoller Holzschnitt-Titelbordüre<br />
mit Putten und floraler Verzierung sowie zahlreichen<br />
verzierten Initialen. 8°. Ganzperg<strong>am</strong>ent im Stil der Zeit<br />
mit handschriftlichem Rückentitel. 1.200,–<br />
Sehr seltener florentiner Druck noch vor Aldus-Ausgabe 1515. Bandini, Iuntarum<br />
Typ. Ann., II, 51; BMC It. Books, 366; DeicaI, 290–295; nicht bei Caillet.<br />
Lactantius (* 250; † um 320) war Rhetoriklehrer und frühchristlicher Apologet<br />
(später Kirchenvater), dessen Latein so ausgezeichnet war, daß ihn Pico della<br />
Mirandola als „cicero christianus“ (christlicher Cicero) betitelte.<br />
Während der Messe zeigen wir eine S<strong>am</strong>mlung von Lactants-Ausgaben aus<br />
500 Jahrhunderten.<br />
Rost, Johann Leonhard. Der Aufrichtige Astronomus Welcher<br />
von verschiedenen, so wol zur Doctrina Sphaerica als<br />
zu Bewegung der Cometen und zu den Observationibus Astronomicis<br />
gehörigen Materien, einen ausführlichen Unterricht<br />
ertheilet. Dabey er ferner auf eine überaus deutliche<br />
Art lehret: Wie man die Eclipses Primi Satellitis Jovis durch<br />
blosses Addiren erforschen; Dergleichen alle Mond- und Sonnen-Finsternisse<br />
biß auf das Jahr 1759, ohne eigene Rechnung,<br />
nur durch Zirckel und Lineal sehr genau anzeigen soll.<br />
Zu weiteren Aufnehmen der höchst-nützlichen Astronomie<br />
an das Licht gestellet und durch viele Figuren begreiflicher<br />
gemacht von … Nürnberg, Peter Conrad Monath, 1727. Gestochenes<br />
Frontispiz [7 Bll.], 336 S., 24 S. [4 Bll.] mit Register<br />
und 14 gestochenen ausfaltbaren Tafeln. 4°. Halbperg<strong>am</strong>ent
der Zeit mit farbigem Titelrückenschild (mit kleinen Fehlstellen).<br />
1.800,–<br />
Zweite Ausgabe (erste Ausgabe erschien 1726 in gleicher Kollation, s. Dünnhaupt),-<br />
ADB 29, 274 ff.; Dünnhaupt V. 3513, 30.2. Johann Leonhard (1688–<br />
1727), gelernter Mathematiker, wurde der Öffentlichkeit erstmals mit dem 1718<br />
erschienenen „Handbuch zur Astronomie“ bekannt und legte zus<strong>am</strong>men mit<br />
dem vorliegenden Werk „das erste solide wissenschaftliche Werk“ (Dünnhaupt<br />
ebd. 3501) zur Astronomie überhaupt vor. In der beneidenswerten Situation<br />
zeitlebens keinem bürgerlichen Beruf nachgehen zu müssen, brillierte er darüber<br />
hinaus anonym mit „zahlreiche(n) galante(n), z. T. recht schlüpfrige(n)<br />
Schlüsselromanen“ (ebd.). Mit schwungvoll barockem, allegorischem Frontispiz<br />
und anschaulichen, gestochenen Tafeln.<br />
Knigge, A.[dolph] Freyherr von. Ueber den Umgang mit<br />
Menschen. In zwey Theilen. 2 Bände. Hannover, Schmidtsche<br />
Buchhandlung, 1788. [2 Bl.], VIII S. [6 Bl.] 270 S. [1<br />
w. Bl.]; [8 Bl.] 336 S. mit gestochener Titelvignette. Kl.-8°.<br />
Halbleinenbände der Zeit mit goldgeprägten Rückentiteln<br />
und marmoriertem Schnitt. 2.400,–<br />
Goed. IV,1 ,615, 14,– Slg. Borst 578. Seltene erste Ausgabe von Knigges Hauptwerk,<br />
welches bis heute als reines „Anstandsbuch“ mißverstanden wird. Vielmehr<br />
ist es jedoch ein wichtiges Dokument der bürgerlichen Emanzipation,<br />
in dem gegen Standesdünkel und für die allgemeine Menschenwürde Partei<br />
genommen wird. Vorsatz und Titel mit zeitgenössischem handschriftlichen<br />
Besitzeintrag, sonst sehr wohlerhalten und nur vereinzelt minimal fleckig.<br />
Gutsmuths, J.(ohann) C.(hristoph) F.(riedrich). Gymnastik<br />
für die Jugend. Enthaltend eine Praktische Anweisung<br />
zu Leibesübungen. Ein Beytrag zur nöthigsten Verbesserung<br />
der körperlichen Erziehung. Von Gutsmuths, Erzieher zu<br />
Schnepfenthal. Schnepfenthal, im Verlage der Buchhandlung<br />
der Erziehungsanstalt, 1793. XVIII, [8 nn S. Subcribentverzeichnis],<br />
[2], 663 S., [8] S., Kl.-8°. Neuerer gebundener<br />
Perg<strong>am</strong>ineinband mit farbigem, goldgeprägten Ledertitelrückenschild.<br />
880,–<br />
Rümann, Kinderbücher 150; Lanck/Oehler III, 140. Sehr seltene erste Ausgabe.<br />
Gutsmuths „gehört mit Recht zu den wesentlichen Wegbereitern und Neugestaltern<br />
der Leibesübungen in der Geschichte der Pädagogik“ (NDB VII, S.<br />
351). Auf kräftiges Papier gedruckt. Wie Impressum vermerkt, ist die Ausgabe<br />
mit nur einem (mehrfach ausfaltbaren) Kupfer (andere Ausgaben mit gestochenem<br />
Frontispiz und 10 Kupfern).Tadelloser Erhalt.<br />
Gutsmuths, J.(ohann) C.(hristoph) F.(riedrich). Spiele zur<br />
Uebung und Erholung des Körper und Geistes, für die Jugend,<br />
Ihre Erzieher und alle Freunde unschuldiger Jugendfreuden.<br />
Ges<strong>am</strong>melt und praktisch bearbeitet von Gutsmuths, Erzieher<br />
zu Schnepfenthal. Dritte verbesserte Auflage. Schnepfenthal,<br />
im Verlage der Buchhandlung der Erziehungsanstalt,<br />
1802. Gestochenes Frontispiz, XIV, 493 S. [4 nn] S. Register<br />
und mit 16 kleinen Stichen auf 4 Tafeln. 8°. Pappband der<br />
Zeit mit Buntpapierbezug und goldgeprägtem Titel-Rückenschild.<br />
680,–<br />
Dritte Auflage (van der Linde 1029; Lipperheide II, 3144; ADB. X, 224; Ziegler<br />
Gesch. d. Pädagogik 247). Sehr wohlerhaltenes Exemplar des gesuchten Titels.<br />
Aristoteles. Aristoteles Werke in deutscher Übersetzung.<br />
Begründet von Ernst Grumach. Herausgegeben von Hellmut<br />
Flashar. Bd. 1/I, Kategorien (K. Oehler). Bd. 1/II, Peri Hermeneias<br />
(H. Weidemann). Bd. 3/I, Analytica Priora Buch I<br />
(G. Striker). Bd. 3/II, 2 Halbbd., Analytica Posteriora (W.<br />
Detel). Bd. 4, 2 Halbbd., Rhetorik (C. Rapp). Bd. 5, Poetik<br />
(A. Schmitt). Bd. 6, Nikomachische Ethik (F. Dirlmeier). Bd.<br />
7, Eudemische Ethik (F. Dirlmeier). Bd. 8, Magna Moralia<br />
(F. Dirlmeier). Bd. 9/I-IV, Buch I-VIII Politik (E. Schütrupf;<br />
Bd. 9/III, mit H. J. Gehrke). Bd. 10/I, Staat der Athener (M.<br />
Ch<strong>am</strong>bers). Bd. 10/II, Ökonomik/Oikonomika (R. Zoepffel).<br />
Bd. 11, Physikvorlesung (H. Wagner). Bd. 12/I u. II, Meteorologie<br />
u. Über die Welt (H. Strohm). Bd. 12/III, Über den<br />
Himmel (P. Moraux; Ch. Wildberg). Bd. 13, Über die Seele,<br />
(W. Theiler). Bd. 14/II, Parva Naturalia II, De memoria; De<br />
somno (J. Wiesner). Bd. 14/III, Parva Naturalia III, De insomniis;<br />
De divinatione per somnum (Ph. J. van der Eijk).<br />
Bd. 17, Zoologische Schriften II/I, Über die Teile der Lebewesen<br />
(W. Kullmann). Bd. 17 Zoologische Schriften II/II u. III,<br />
Über die Bewegung de Lebewesen; Über die Fortbewegung<br />
der Lebewesen (J. Kollesch). Bd. 18, Opuscula I, Über die Tugend<br />
(E. A. Schmidt). Bd. 18, Opuscula II u. III, Mirabilia (H.<br />
Flashar); De Audibilibus (U. Klein). Bd. 18, Opuscula V, De<br />
coloribus (G. Wöhrle). Bd. 18, Opuscula VI, Physiognomonica<br />
(S. Vogt). Bd. 19, Problemata Physica (H. Flashar). Bd.<br />
20, Fragmente I, Zu Philosophie, Rhetorik, Poetik, Dichtung<br />
(H. Flashar, U. Dubielzig, B. Breitenberger). Bd. 20, Fragmente<br />
III, Historische Fragmente (M. Hose). Berlin, Akademie<br />
Verlag; Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft,<br />
1956–2008. Ca. 14.000 S. Gr.-8°, geb. Oln. OU. 1.800,–<br />
Gute bis sehr gute Exemplare, von den 32 Bänden sind bei 9 Bänden die Umschläge<br />
altersbedingt gebräunt und 9 Bände sind noch eingeschweißt.<br />
119
Stand 22 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Wolfgang Stöger Philippstraße 61a · 50823 Köln<br />
Tel.: +49 (0)221 3560308<br />
Fax: +49 (0)221 3560307<br />
Mobil: +49 (0)160 96441056<br />
Musik-Raritäten – Historische Handschriften – Alte Drucke<br />
Mozart, W.A.: Die Zauberflöte, eine grosse Oper in zwey<br />
Aufzügen für Clavier oder Pianoforte. [KV 620]. Leipzig, in<br />
Commission der Breitkopfischen Musikhandlung, [1794].<br />
Quer-Folio. Titel, 197 Seiten (190 Seiten gestochene Noten<br />
und 7 Leerseiten). Ohne das Titelkupfer und ohne Zwischentitel.<br />
– Moderner Halbledereinband. Seiten altersfleckig,<br />
sonst guter Zustand. 1.800,–<br />
Hoboken XII/559. – Einer der frühesten vollständigen Klavierauszüge, 3 Jahre<br />
nach Uraufführung der Oper. Im Impressum wird als Verleger nur Breitkopf<br />
genannt, also noch vor der Übernahme des Verlags durch Härtel im Jahre 1795.<br />
Der Klavierauszug erschien in Einzellieferungen (mit den Fußnoten „Mozarts<br />
Zauberflöte“), die alle separat paginiert sind. Der vorliegende Band enthält die<br />
gezählten Nummern 1–34. Ouvertüre und der 1. Marsch haben keine Nummerierung,<br />
Nummer 29 ist 2x vergeben (Chor und 2. Marsch), zus<strong>am</strong>men also<br />
37 einzelne Nummern und ist d<strong>am</strong>it komplett. Die 7 Nummern mit ungerader<br />
Seitenzahl haben eine nicht nummerierte Leerseite. Die Reihenfolge der Nummern<br />
ist hin und wieder vertauscht – Nr. 11 (Chor und Glockenspiel) gehört<br />
eigentlich nach Nr. 12 (Terzett Monostatos P<strong>am</strong>ina Papageno), der 1. (nicht<br />
nummerierte) Marsch ist zwischen Nr. 11 und 12 gebunden (gehört eigentlich<br />
an den Anfang des 2. Aufzugs vor Nr. 15), der 2. Marsch (Nr. 29) gehört vor<br />
den ihm vorgebundenen Chor (ebenfalls Nr. 29). Nr. 25 Papageno-Arie mit 2.<br />
und 3. Strophe.<br />
Beethoven, Ludwig van: S<strong>am</strong>melband von ca 1811: Sonate<br />
pour le Piano-Forte op. 81a – Les Adieux, l’Absence, et le<br />
Retour, Wien Artaria et Comp., PN 2215. [1811] – „Wiener<br />
Ausgabe“ [Preis:] f 5; VORGEBUNDEN: LIme Sonate Pour<br />
Le Pianoforte Op. 54[a] Wien, au Bureau des arts et d’industrie,<br />
14 S., PN 507. [nach 1806], [Preis:] 2 f, UND: Rondo<br />
pour le Clavecin ou Piano Forte Composé et dedié à Mademoiselle<br />
la Comtesse Henriette de Lichnowski [op. 51/2],<br />
Wien Artaria, PN 884 [nach 1802] [Preis:] f 1. – Quer-Folio,<br />
24×34 cm, privater Papp-Einband der Zeit mit marmorier-<br />
120<br />
E-Mail: info@antiquariat-stoeger.de<br />
www.antiquariat-stoeger.de<br />
tem Überzugspapier, berieben und bestoßen, Spiegel mit<br />
Eigentumsvermerk „Th. De Grand Ry, No. 2“, Seiten mit großem<br />
durchgehenden Wasserfleck, sonst sauber. Op. 54a mit<br />
Plattenrissen. 3.500,–<br />
Zeitgenössischer S<strong>am</strong>melband, dessen Glanzstück die sogenannte „Wiener<br />
Ausgabe“ der Sonate op. 81a ist – erschienen wenige Wochen nach der Leipziger<br />
Erstausgabe. Der Erstdruck war im Juli 1811 bei Breitkopf und Härtel<br />
herausgekommen, und Artaria annoncierte seine Wiener Ausgabe bereits <strong>am</strong><br />
18.09.1811 in der Wiener Zeitung Nr. 75. Aufgrund des geringen Zeitabstandes<br />
zwischen der Leipziger Originalausgabe und der Wiener Ausgabe gehen<br />
Kinsky/Halm davon aus, dass die beiden Ausgaben im Einvernehmen und<br />
in Absprache zwischen den beiden Verlagshäusern erfolgten (anders als der<br />
etwas spätere Wiener Nachdruck von Mollo). Die Ausgabe entspricht dem<br />
Exemplar C 81a/24 im Beethovenhaus Bonn. – Die beiden vorgebundenen<br />
Ausgaben op. 54a und op. 51/2 sind Titelauflagen der Erstausgaben mit den<br />
später erhöhten Preisen.<br />
Schubert, Franz: Winterreise (Le Voyage d’Hiver) von Wilhelm<br />
Müller. Deutsch und französisch. In Musik gesetzt für<br />
eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte von Franz<br />
Schubert. 89tes Werk. – Wien, Tobias Haslinger (PN 8721–<br />
8744) [1842]. – Neue Ausgabe. Ite [und 2te] Abtheilung. 2<br />
Bände. Folio. Zus<strong>am</strong>men 94 Seiten. Neue Leineneinbände<br />
(mit aufgezogenen Umschlägen einer späteren Auflage von<br />
Carl Haslinger). Seiten etwas fingerfleckig, oben mit zusätzlicher<br />
aufgestempelter Seitenzählung eines Vorbesitzers.<br />
Etwas stock- und fingerfleckig. 600,–<br />
Erste Ausgabe mit deutschem und französischem Text aus dem Todesjahr von<br />
Tobias Haslinger (1787–1842), dem Originalverleger von Schuberts „Winterreise“<br />
(1828). Die aufgezogenen Umschläge wurden einer etwas späteren<br />
Auflage von Carl Haslinger (ab 1848) entnommen, der Notendruck aber (mit<br />
2 Titelblättern) ist die Originalausgabe von Tobias Haslinger mit seinem Eigentumsvermerk<br />
auf der 1. Seite jedes Liedes unten, die Plattennummern der<br />
übrigen Seiten mit seinen vorangestellten gestochenen Initialen „T.H.“.<br />
Eine unbekannte Goethe-Vertonung<br />
Müller, Wilhelm: Geistes-Gruss. Gedicht von Göthe für eine<br />
Bass-Stimme mit Begleitung des Piano-Forte componirt und<br />
seinem Freunde Theodor v. Huber gewiedmet. Augsburg,<br />
Verlag von Anton Böhm, PN 786. [ca 1810–1820] 150,–<br />
Das Goethe-Gedicht wurde bereits von den Zeitgenossen gerne vertont: neben<br />
Reichardt, Zelter, Tomaschek und Bernhard Klein ist wohl die Komposition von<br />
Franz Schubert op. 92 (D 142) besonders zu erwähnen. Bei dem vorliegenden<br />
bislang unbekannten Werk dürfte es sich um einen Zeit- und N<strong>am</strong>ensgenossen<br />
des berühmten Wilhelm Müller handeln, der Schubert das Material zu den<br />
beiden großen Liederzyklen „Die schöne Müllerin“ und „Winterreise“ geliefert<br />
hat (und nicht um den Liederdichter selbst). – Verlagsauskunft zur Datierung:<br />
„Ausgehend vom Gründungsjahr der Firma Böhm Anno 1803 (…) vermuten<br />
wir, dass die Entstehung des fraglichen Werkes etwas vor 1810 erfolgt sein<br />
muss, wenn wir davon ausgehen, dass insbesondere in den ersten Jahren<br />
eines Musikverlags besonders viele Titel als Kernbestand hergestellt werden<br />
mussten (… )“
Typographie – Kalligraphie<br />
Buchdrucker-Lehrbuch – Vietor, Johann Ludwig/Redinger<br />
Jacob: Neu-auffgesetztes Format-Büchl(ein), worinnen Figuren<br />
abgefasset … jetzo aber übersehen/vermehrt … Frankfurt,<br />
Drullmann, 1679. Angebunden: Rist, Johann: Depositio<br />
cornuti typographici, das ist Lust- oder Freudenspiel, welches<br />
bey Annehmung und Bestetigung eines Jungen Gesellen /<br />
der die Edle Kunst der Buchdruckerey redlich hat ausgelernet<br />
… kan fürgestellet … werden. Zum Erstenmahl gedruckt in<br />
Lüneburg … wiederumb zum Druck befördert. Ebda 1677.<br />
Späterer Pappband in modernem Schuber, 17×10 cm. I: 5<br />
Bl., (86) Seiten, zahlreiche schematische Textholzschnitte<br />
und Holzschnittvignetten, Titel in rot und schwarz. Starke<br />
Gebrauchsspuren: Beschabungen, Einrisse, Ecken gestaucht,<br />
vorderes fliegendes Vorsatzblatt fehlt. Starke Randdefekte,<br />
einige Bl. mit Fehlstellen, Titel lädiert, neu aufgezogen, teils<br />
knapp beschnitten mit Buchstabenverlust, letztes Bl. lose,<br />
mit Textverlust, schmutzfleckig. II: 32 Bl., dabei 4 Lieder<br />
mit Noten, sehr starke Gebrauchsspuren, Randdefekte, teils<br />
Spuren von Montagestreifen, oberer Rand knapp beschnitten<br />
mit Buchstabenverlust, 1 Bl. mit größerem Eckausriss und<br />
Textverlust, etwas gebräunt, gebrauchs- und tintenfleckig,<br />
letztes Bl. gelöst. 900,–<br />
I: Sehr seltenes Lehrbüchlein über die „löbliche Kunst der Buchdruckerey“<br />
(Vorwort) mit schematischer Darstellung der Formate und Typen, der Einrichtung<br />
des Setzkastens sowie dem angehängten Gedicht „Von der edlen<br />
Buchdrucker-Kunst / Erinnerung an die Herren Buchdrucker“. – Die für die<br />
Praxis bestimmten Handbücher haben sich in nur wenigen Exemplaren erhalten,<br />
manche Ausgaben dürfte völlig untergegangen sein“ (LGB). / II: VD17<br />
1:065419V. Nach dem Depositionsspiel (Theaterstück zur Feier der Freisprechung<br />
der Lehrlinge) von Paulus de Vise von 1621.<br />
Musterbuch für graphische Gewerbe. Lieferung 1–3.<br />
Stuttgart, Engelhorn, 1887–1892. 40×30 cm, 3 rote Halbleinenmappen<br />
mit schwarzer Jugenstilumrahmung und<br />
goldgeprägter Schrift, darinnen jeweils 1 Titelblatt, 1 Inhaltsverzeichnis<br />
und 40/40/47 (statt 48, fehlt Tafel 41) Tafeln auf<br />
festem Karton lose einliegend. Die Tafeln der Lieferungen<br />
1 und 2 schwarz-weiss, Lieferung 3 mit 8 Farbtafeln und<br />
verschiedenen Tönungen der anderen Tafeln. Geringe Gebrauchsspuren,<br />
gering altersfleckig, das Seiteneinschlagsblatt<br />
von Mappe 3 geklebt. 550,–<br />
Sehr selten, nach KVK nur 2 vollständige Serien in Bibliotheken. Die Mustertafeln<br />
zu verschiedenen Themen: Geschäfts-, Gratulations-, Einladungs-,<br />
Tisch-, Speise- und Wein-, Tanzkarten, Musikprogr<strong>am</strong>m, Vignetten, Initialen,<br />
Zierleisten, Titelblätter, Orn<strong>am</strong>entale Füllungen, Abreißkalender etc. Die Entwürfe<br />
st<strong>am</strong>men von F. Bergen, E. Döpler, P. Halm, L. Hellmuth, A. Hoffmann,<br />
H. Kaufmann, C. Leibig, C. Röhling. C. Schick, E. Unger, und anderen.<br />
Frühe Reiseführer<br />
Zeiller, Martin: Itinerarii Galliae, et magnae Britanniae …<br />
Von den Reysen durch Franckreich/ unnd angräntzende Länder.<br />
2 Bände. Straßburg: L. Zetzners Erben 1634. 16×10 cm.<br />
Mit 2 gestochenen Titeln, 7 Bl., 598 S., 29 Bl. / 7 Bl., 284 SS.,<br />
13 Bl. Moderne Perg<strong>am</strong>enteinbände mit Rückenschildern,<br />
Buchblock an der unteren Ecke teils wasserrandig, stellenweise<br />
stärker gebräunt und altersfleckig, kleinere Randschäden.<br />
900,–<br />
VD17 23:253250K und 23:253256E. – Ausführliche Reisebeschreibungen von<br />
Frankreich und Großbritannien. Grundlage für den Band über Frankreich war<br />
die Reise, die Zeiller als Hofmeister von Straßburg aus über Metz, Nancy, und<br />
Sedan nach Paris, Lyon und Genf unternommen hatte, worauf er auch bei der<br />
1655 erschienenen ‚Topographia Gallia‘ zurückgriff. Zeillers Itinerare sind vor<br />
allem „durch ihre Existenz als Belege für den gesteigerten Reiseverkehr … bemerkenswerth“<br />
(Vgl. ADB XLIV, 782ff.). – Die Titel jeweils mit kleiner Ansicht<br />
von Paris bzw. London.<br />
Zobel, Ernst Friderich: Neu-angerichtetes Hand- und Reise-Buch,<br />
Für alle und jede in die Fremde ziehende Junge Personen,<br />
So wohl Kaufmanns-Bediente, als auch andere Künstler<br />
und Handwerks-Gesellen; Darinnen getreulich gewiesen<br />
wird, Wie ein dergleichen junger Mensch seine Wanderschaft<br />
nützlich antretten und verrichten soll …: In zwey Haupt-<br />
Theile verfasset, Davon in dem ersten Theil von Geistlicher,<br />
in dem andern aber von Politischer Aufführung gehandelt<br />
wird. Altdorf, Selbstverlag, 1737. – 18×8 cm, Hauptteil I:<br />
doppelseitiger gestochener Titel, doppelseitiger Drucktitel<br />
rot schwarz, 8 Bl., 401, (7), 70, (2) Seiten, Hauptteil II:<br />
21 Abteilungen in 4 separat paginierten Teilen; doppelseitiger<br />
Drucktitel rot schwarz; I: 4 Bl., 204 (recte 202, fehlt<br />
S. 121/122) – II: 96 (letztes Blatt 95/96 fehlt zur Hälfte, 7<br />
gefaltete Karten (1. Überblickskarte nur fragmentarisch erhalten,<br />
6 Weg- und Reisekarten) – III: 94, (2), – IV: Titel, 57,<br />
(3) Seiten. – Fester Ledereinband der Zeit auf 5 Bünden, berieben<br />
und bestoßen, Rückentitel fast abgerieben, Innendeckel<br />
mit 4 zeitgenössischen Holzschnitten (Jagd, Vogelzucht<br />
ua) beklebt, der gestochene doppelseitige Titel eingerissen,<br />
fleckig, dieser und der Drucktitel verso mit Anmerkungen<br />
und Besitzvermerk von 1775 in Bleistift und Rötel, fliegender<br />
Vorsatz hinten mit handschriftlichem Gedicht „Lauff hin,<br />
lauff immer hin, Gott wirst du nicht entfliehn“. Bindung fest,<br />
Seiten leicht gebräunt, alters- und fingerfleckig, 1. und 2.<br />
Wegkarte geklebt, insges<strong>am</strong>t für ein Gebrauchsbuch noch in<br />
guter Erhaltung. 750,–<br />
Erstausgabe des seltenen Reisehandbuchs. – Der 1. Hauptteil mit Glaubenslehre,<br />
Gebeten und Liedern (ohne Noten). – Der 2. Hauptteil enthält: (1.) eine<br />
Art „Reise-Knigge“ – Anstandsbuch mit detaillierten Benimmregeln (Verhalten<br />
bei Mahlzeiten, gegenüber Frauen, auf der Reise, usw); (2.) ein kaufmännisches<br />
Handbuch mit Münzsorten, Briefsteller, Buchhaltung und Rechnungswesen,<br />
(3.) ein Handbuch zu Reisegeographie mit umfangreichen Weg- und Distanzangaben,<br />
und (neben der nur fragmentarisch erhaltenen Überblickskarte)<br />
6 Wegkarten von Nord- und Ostsee über Mitteldeutschland, Böhmen und die<br />
Schweiz bis Venedig, (4.) ein umfangreiches Wörterbuch für „die gewöhnlichsten<br />
Französischen und Lateinischen Wörter, welche Täglich im Reden<br />
und Schreiben wie auch in denen Zeitungen fürkommen…“ (5.) ein „Kurzes<br />
Arzeney-Büchlein“ sowie (6.) „Bequemes Hauß- und Reise-Apothecklein“,<br />
mit Bezugsangaben des rührigen Verfassers für Ansbach, Augsburg, Bayreuth,<br />
Breslau, Frankfurt, Schwäbisch Hall, und Memmingen.<br />
121
Stand 25 Südstadt <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
Inh. Herman Colakyan<br />
Schwerpunkte: Künstlergraphik des 15. – 20. Jahrhunderts,<br />
Inkunabeln, Alte Drucke, Illustrierte Bücher des 15. – 20.<br />
Jahrhunderts.<br />
122<br />
Marienstraße 9<br />
76137 Karlsruhe<br />
Deutschland<br />
Tel.: +49 (0)721 5705869<br />
E-Mail: info@suedstadt-antiquariat.de<br />
www.suedstadt-antiquariat.de
Im Dentelle-Einband von Derome le jeune – La Fontaine,<br />
Jean de – Contes et nouvelles en Vers. Amsterd<strong>am</strong> (Paris,<br />
Barbou). 1762. 18,30 cm x 11,80 cm. 2 Bände. Dentelle-Einband<br />
von Derome le jeune. Kalbsleder mit roten Rückenschildern<br />
und dekorativer Rückenvergoldung, Deckelumrahmung<br />
aus dreifachen Filleten mit Eckroseetten; Stehkantenfilete;<br />
Innenkantenbordüre; Marmorpapiervorsätze; Goldschnitt.<br />
XVI, 268 S., 16 S.; 2. Bl; X, 306 S., 3 Bl. Erste Auflage der berühmten<br />
„édition des fermiers généraux“ dessen Auflage mit<br />
800 beziffert wird. Zwei Frontispiz Portraits von La Fontaine<br />
nach Rigaud und Charles Eisen nach Vispré beide gestochen<br />
Beh<strong>am</strong>, Hans Sebald (1500 Nürnberg – 1550 Frankfurt <strong>am</strong><br />
Main). „Herkules kämpft gegen die Trojaner“. 1545. Kupferstich<br />
auf Bütten. Pauli 105, 3. Zustand (von 3). 5,20 cm x 7,90<br />
cm. Sehr gut erhaltenes Blatt. Teilweise mit feinen Rändchen<br />
um die Einfassungslinie. 450,–<br />
Beh<strong>am</strong>, Hans Sebald (1500 Nürnberg – 1550 Frankfurt <strong>am</strong><br />
Main). „Herkules tötet Nessus“. 1542. Kupferstich auf Bütten.<br />
Pauli 106, 5. Zustand (von 5). 5,20 cm x 7,90 cm. Sehr gut<br />
erhaltenes Blatt. Mit feinen Rändchen um die Einfassungslinie.<br />
450,–<br />
Callot, Jacques (1592 Nancy -1635 Nancy). „Lux Claustri“.<br />
Die komplette Folge von 27 Radierungen auf Bütten ohne<br />
Wasserzeichen. 1628. Lieure 599–625, 2. Zustand (von 2).<br />
ca. 6,10 cm x 8,50 cm.. Die schöne Folge in gutem Erhaltungszustand.<br />
1.250,–<br />
Callot, Jacques (1592 Nancy -1635 Nancy). „Der Baum<br />
der Gehängten“. 1633. Radierung auf Bütten. Blatt 11 aus<br />
der Folge „Les Misères et les malheurs de la guerre“. Lieure<br />
Buch<br />
Grafik<br />
von Fiquet. 80 Kupfer nach Eisen gestochen von Ali<strong>am</strong>et,<br />
Baquoy, Choffard, Delafosse, Flipart, Lemire, Leveau, de<br />
Lonqueil und Quvrier, 2 Titelvignetten und 53 Schlußstücke<br />
von Choffard. Zusätzlich lose beiliegend die Tafeln „La coupe<br />
enchantée“, „L’oraison de Saint Julien“ und „Le tableau“ in<br />
unverhülltem Zustand. 7.500,–<br />
Cohen 558 ff., Lewine 278 ff., Fürstenberg 91 u. 97, Gay I 697 f. Meisterhaft<br />
illustriete Ausgabe der erotischen Erzählungen La Fontaines. Die kostbaren<br />
Derome le jeune Einbände unterstreichen dieses als unerreichter Höhepunkt<br />
geltende Meisterwerk der französchen Rokoko Buchkunst . Vereinzelt minimal<br />
stockfleckig, mit guten Abdrucken der Kupfer.<br />
1349, 2. Zustand (von 3). 7,20 cm x 18,40cm. Sehr guter<br />
Erhaltungszustand. Mit kleinen Rändchen um die Plattenkante.<br />
450,–<br />
Dürer, Albrecht (1474–1528 Nürnberg). „Die Handwaschung<br />
des Pilatus“. 1512. Kupferstich auf Bütten. Blatt 9 der Kupferstichpassion.<br />
Meder 11; Schoch / Mende / Scherbaum 53, a<br />
(von c). 11,60×7,40 cm. Guter Zustand. Das Blatt ist auf die<br />
Einfassungslinie beschnitten. 2.250,–<br />
Leyden, Lucas van (1494 Leiden – 1533 in Italien). „Der<br />
Sündenfall“. 1529. Kupferstich auf Bütten ohne Wasserzeichen.<br />
New Hollstein 3, 1. Zustand (von 3). 16,20 cm x 11,50<br />
cm. Sehr gut erhaltenes Blatt. Bis an die Einfassungslinie<br />
beschnitten. 1.750,–<br />
Leyden, Lucas van (1494 Leiden – 1533 in Italien). „Die Erschaffung<br />
der Eva“. 1529. Kupferstich auf Bütten ohne Wasserzeichen.<br />
New Hollstein 1, 1. Zustand (von 3). 16,20 cm x<br />
11,60cm. Sehr gut erhaltenes Blatt. Bis an die Einfassungslinie<br />
beschnitten. 1.500,–<br />
123
Stand 24 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
Bernhard Volkert<br />
Philosophie – Seltene Werke aller Gebiete<br />
Bacon, F. Scripta in naturali et universali philosophia.<br />
Amsterd<strong>am</strong>: Elzevier 1653. 12°. Kupfertitel, 5 Bl., 495 S., 1<br />
Tab. Pergmt. d. Zt. 500,–<br />
Erste Ausgabe. Gibson 223: „An important collection of Bacon’s minor writings.“<br />
Gest. Ex Libris auf Spiegel. Schöner Perg<strong>am</strong>entband.<br />
Bouterwek, Fr. Anleitung zur Philosophie der Naturwissenschaften.<br />
Göttingen: Vandenhoek-Ruprecht 1803. 8°. X, 292<br />
S. Ppbd. d. Zt. 300,–<br />
Erste Ausgabe der seltenen Schrift des von Kant ausgehenden Göttinger Philosophen.<br />
Adickes 2085.<br />
[Berkeley, G.] Alciphron: or, the Minute Philosopher. In<br />
seven dialogues. Dublin: Risk, Ewing and Smith 1732. 2 Bde.<br />
in 1. Gr.-8°. Mit 2 gestoch. Titelvign. 5 Bl., 220 S., 3 Bl., 245<br />
S. Lederbd. d. Zt. 900,–<br />
Erste Ausgabe. Selten. Enthält zusätzlich ‚An Essay towards a New Theory<br />
of vision‘.<br />
Fichte, Joh. Gottl. Grundlage der ges<strong>am</strong>mten Wissenschaftslehre<br />
als Handschrift für seine Zuhörer. Leipzig: Gabler 1794.<br />
8°. Hldr. d. Zt. 1.000,–<br />
Angeb.: Ders. Grundriß des Eigenthümlichen der Wissenschaftslehre in Rücksicht<br />
auf das theoretische Vermögen. Lpz.: Gabler 1795. Ders. Ueber den Begriff<br />
der Wissenschaftslehre oder der sogenannten Philosophie. Weimar 1794.<br />
I. Erste Ausgabe von Fichtes frühem Hauptwerk, der erste Gipfel seiner Systemphilosophie<br />
und eines seiner wichtigsten Werke. II. Erste Ausgabe. III.<br />
Erste Ausgabe der progr<strong>am</strong>matischen Einleitungsschrift in Fichtes System. –<br />
Fichtes drei grundlegende Werke seiner Wissenschaftslehre in einem schönen<br />
Halblederbd. d. Zeit. Baumgartner 12x, 15x, 11x.<br />
124<br />
Fichtes frühe ‚Revolutionsschriften‘<br />
[Fichte, Joh. Gottl.] Beitrag zur Berichtigung der Urtheile des<br />
Publikums über die französische Revolution. Erster Theil.<br />
Zur Beurtheilung ihrer Rechtmäßigkeit. o.O. (Danzig): 1793.<br />
2 Teile in 1 Bd. 8°. XXIII, 199 S., 2 Bl. u. S. 201–435, 1 Bl.<br />
Halblederbd. d. Zt. m. RSch. 1.600,–<br />
Erste Ausgaben, alles Erschienene. Sehr seltene, von Fichte anonym verfasste<br />
Aufklärungsschrift, in der er die Ideale der Revolution vehement verteidigt.<br />
Halblederband der Zeit mit Rückenschild und rotem Rundumschnitt. Stempel<br />
auf Titel. Baumgartner 4x, 4ax.<br />
[Fichte, J. G.] Zurückforderung der Denkfreiheit von den<br />
Fürsten Europens, die sie bisher unterdrückten. Eine Rede.<br />
Heliopolis, im letzten Jahre der alten Finsternis (= Danzig:<br />
Troschel 1793). 8°. 86 S. Brsch. d. Zt. 1.800,–<br />
Erste Ausgabe von Fichtes äußerst seltenen Revolutionsschrift. Stempel u.<br />
handschrftl. Eintrag auf Titel. Unbeschnittenes Exemplar. Baumgartner 3x.<br />
St.-Oswald-Str. 25<br />
83278 Traunstein<br />
Tel.: +49 (0)861 9099555<br />
E-Mail: Anti.Volkert@t-online.de<br />
„Von Meßkirch … kommen die großen Ochsen“<br />
Heidegger, M. Eigenhändiger handschriftlicher Brief an Walter-Herwig<br />
Schuchardt, datiert 8. Dez. 1969. Ca. 21×15 cm,<br />
beidseitig beschrieben. 800,–<br />
Schöner, durch Heideggers Erinnerungen an seine Konstanzer Zeit aufschlußund<br />
inhaltsreicher Brief an W.-H. Schuchardt, seit 1936 Lehrstuhlinhaber für<br />
Klass. Archäologie in Freiburg. Eine Episode bei Heideggers Aufnahmeprüfung<br />
in Konstanz: „Wo kommst du her?“ Ich antwortete: ‚… von Meßkirch …‘ P.<br />
entgegnete: ‚von dort kommen die großen Ochsen.‘“ Mittige Falzspur, Tinte an<br />
einer Stelle leicht verwischt, kl. Eignerzeichen.<br />
Heidegger, M. Portraitpostkarte (Fotografie, 1969). 200,–<br />
H. verschickte sein Konterfei mit eigh. Dankesgruß an den Altphilologen,<br />
Philosophen u. Schriftsteller Gerhard Nebel – ein interessanter Aspekt seiner<br />
Selbstauffassung (adressiert vmtl. von seiner Frau Elfriede). Beiliegt eine Portraitfotografie<br />
von 1969.<br />
Jacobi, Fr. H. Wider Mendelssohns Beschuldigungen betreffend<br />
die Briefe über die Lehre des Spinoza. Leipzig: Goeschen<br />
1786. 8°. Gest. Front., 1 Bl., VII, 127 S. Ppbd. d. Zt. 700,–
Erste Ausgabe der wichtigen und abschließenden Schrift Jacobis zum sog.<br />
Spinoza- bzw. Pantheismusstreit. Vorangegangen waren Jacobis Schrift ’Über<br />
die Lehre des Spinoza in Briefen an Herrn Mendelssohn (1785), worin er Lessing<br />
in die Nähe des Spinozismus rückt, sowie Mendelssohns Replik „An die<br />
Freunde Lessings“ (1786), worauf Jacobi nicht minder heftig mit obiger Schrift<br />
reagierte. Kl. Ausschnitt aus Titel hinterlegt, Stempel verso Titel.<br />
Kant – Jenisch, D. Ueber Grund und Werth der Entdeckungen<br />
des Herrn Professor Kant in der Metaphysik, Moral<br />
und Aesthetik. Ein Acceßit … Nebst einem Sendschreiben<br />
des Verfassers an Herrn Professor Kant über die bisherigen<br />
günstigen und ungünstigen Einflüße der kritischen Philosophie.<br />
Berlin: Vieweg 1796. Gr.-8°. XL, 1 Bl., 468 S. Brsch. d.<br />
Zt. 440,–<br />
Erste Ausgabe der umfangreichen und detaillierten Kantexegese. „Jenisch hat<br />
sich unter anderem als Kant-Exeget Verdienste erworben. 1796 verfaßt er auf<br />
eine Preisfrage der Berliner Akademie seine mit einem „Accessit“ ausgezeichnete<br />
Schrift. Wie die anderen beiden Berliner Kantianer, Markus Herz und<br />
Salomon Maimon, weigert sich auch Jenisch, eine kategorische Opposition<br />
der Transzendentalphilosophie zur Popularphilosophie zu konstatieren; er<br />
versucht vielmehr explizit, beide Traditionslinien zu vermitteln“ (Tagungsbericht<br />
d. Berl.-Brand. Akad. d. Wissenschaften zu D. Jenisch). Unbeschnitten.<br />
Adickes 1625.<br />
Kant, I. Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels,<br />
oder Versuch von der Verfassung und dem mechanischen<br />
Ursprunge des ganzen Weltgebäudes nach Newtonischen<br />
Grundsätzen abgehandelt. Neue Auflage, mit des Herrn<br />
Verfassers eignen neuen Berichtigungen. Frankfurt u. Leipzig:<br />
o. Vlg. 1797. 8°. 10 Bl., 130 S. Ppbd. d. Zeit. 1.400,–<br />
Nach der anonym erschienenen Erstausgabe von 1755, die fast unbekannt<br />
blieb, da „der Verleger fallirte“ und sein Lager „gerichtlich versiegelt“ wurde,<br />
erste eigenständige Ausgabe dieser frühen und seltenen Schrift. Warda 6.<br />
Maimon, S. Versuch einer neuen Logik oder Theorie des<br />
Denkens. Nebst angehängten Briefen des Philalethes an Aenesidemus.<br />
Berlin: Felisch 1794. 8°. Mit gefalt. Tabelle. LVIII,<br />
438 S. Hln. 950,–<br />
Erste Ausgabe des bedeutenden und für die Entwicklung des Kantianismus<br />
und v.a. des kritischen Idealismus enorm wichtigen Werkes. Adickes 776.<br />
Nietzsches erste Veröffentlichungen<br />
Nietzsche, Fr. Acht Rezensionen aus den Jahren 1868–1870.<br />
In: Literarisches Centralblatt für Deutschland. Hrsg. v. Fr.<br />
Zarncke. Leipzig: Avenarius 1868–1870. 4°. 2.600,–<br />
Schaberg 1–8. Zus<strong>am</strong>men mit den Artikeln im Rheinischen Museum (sh. f.<br />
Titel) Nietzsches erste Veröffentlichungen. Im Einzelnen handelt es sich um<br />
alle acht von Nietzsche für das Centralblatt verfassten Beiträge im Erstdruck,<br />
Rezensionen u. a. von Werken von L. Schoemann (Die hesiodische Theogonie),<br />
Ch. Ziegler (Theognidis Elegiae), J. Bernays (Die heraklitischen Briefe), S.<br />
A.Byk (Der Helenismus und Der Platonismus). Hervorzuheben ist Nietzsches<br />
Rezension der Dissertation seines Freundes Rhode – die Grundlegung der<br />
späteren „Waffenbrüderschaft“. Als 1872 die ‚Geburt der Tragödie‘ erschien,<br />
„revanchierte sich Rhode bei Nietzsche für dessen Rezension mit der einzigen<br />
akademischen Verteidigung des Werks“. Alle drei Bände komplett, selten.<br />
Brsch. u. Ppbd. d. Zeit.<br />
Nietzsche, Fr. Sieben Artikel aus den Jahren 1867–1873. In:<br />
Rheinisches Museum für Philologie. Hrsg. v. F, G, Welcker, F.<br />
Ritschl, A. Klette. Frankfurt: Sauerländer 1867–1873. Gr.-8°.<br />
Halblederbde d. Zt. 5.400,–<br />
Schaberg 9–14, 16. Alle von Nietzsche im Rheinischen Museum erschienenen<br />
Artikel im Erstdruck, darunter Nietzsches erste Veröffentlichung überhaupt<br />
(I, 1867): I. Zur Geschichte der Theognideischen Spruchs<strong>am</strong>mlung (1867). II.<br />
Beiträge zur Kritik der Griechischen Lyriker (1868). III 1,2. De Laertii Diogenis<br />
fontibus (1868, 1869). IV. Analecta Laertiana (1870). V 1,2. Der Florentinische<br />
Traktat über Homer und Hesiod, ihr Geschlecht und ihren Wettk<strong>am</strong>pf (1870,<br />
1873). Alle Bände komplett, sehr selten.<br />
Nietzsche, Fr. Rheinisches Museum für Philologie. Hrsg. v. F.<br />
G. Welcker, F. Ritschl, A. Klette. Registerheft zu Band I-XXIV<br />
der Neuen Folge (1842–1869). Frankfurt: Sauerländer 1871.<br />
Gr.-8°. Hln. m. RT. 1.000,–<br />
Schaberg 21. Wohl kurz nach der ‚Geburt der Tragödie‘ (zur exakten Datierung<br />
vgl. Schaberg, S. 50 u. Anm. 60) erschien das ‚Registerheft‘, das Nietzsche<br />
unter Beihilfe seiner Schwester Elisabeth anfertigte – eine langwierige und<br />
mühs<strong>am</strong>e Arbeit: Nietzsche „habe 1 1/2 Jahre mit einem Index zu einer philologischen<br />
Zeitschrift zugebracht, ohne jeden materiellen Erfolg, man wisse<br />
auch nicht, daß er von ihm sei; und dies nur, weil er Ritschl, seinem Lehrer,<br />
versprochen hatte, Jemand zu finden, der diese Arbeit übernehme, und Niemand<br />
fand, außer sich selbst.“ (E. Förster-Nietzsche).<br />
Reinhold, C. L. Sendschreiben an J. C. Lavater und J. G.<br />
Fichte über den Glauben an Gott. H<strong>am</strong>burg: Perthes 1799.<br />
8°. 2 Bl., 142 S., 1 Bl. Halbldr. d. Zt. 300,–<br />
Erste Ausgabe der seltenen kleinen Schrift Reinholds, der als Wegbereiter der<br />
Rezeption der Kritischen Transzendentalphilosophie Kants gilt, sich später<br />
aber Fichte und Jacobi näherte.<br />
Schopenhauer, A. (Übers.). Balthasar Gracian’s Hand-Orakel<br />
und Kunst der Weltklugheit … aus dem spanischen Original<br />
treu und sorgfältig übersetzt. Leipzig: Brockhaus 1862.<br />
8°. XII, 203 S. Marm. Ppbd. 320,–<br />
Erstausgabe von Schopenhauers kongenialer Übersetzung, die das ‚Oráculo<br />
manual‘ (1647) im deutschsprachigen Raum erst allgemein bekannt machte.<br />
Schöner marmorierter Pappband mit eingeb. OU.<br />
Steffens, H. Grundzüge der philosophischen Naturwissenschaft.<br />
Zum Behuf seiner Vorlesungen. Berlin: Realschulbuchhdl.<br />
1806. 8°. XII, 204 S. Kart. d. Zt. 340,–<br />
Erste Ausgabe der frühen und seltenen Schrift Steffens, der – seit 1804 Professor<br />
für Naturphilosophie und Mineralogie in Halle – von Schelling und Jacobi<br />
ausgehend beabsichtigt „alle Erscheinungen des Lebens in der Einheit der<br />
Natur und Geschichte zu verbinden und aus diesem Standpunkte der Einheit<br />
beider die Spuren einer göttlichen Absichtlichkeit in der großartigen Entwickelung<br />
des Alls zu verfolgen“. Weitere Schriften von Steffens vorhanden.<br />
125
Stand 35 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Wirkus Mohnweg 16 · 56581 Ehlscheid<br />
Tel.: +49 (0)2634 980617<br />
Fax: +49 (0)2634 980616<br />
E-Mail: antiquariat-wirkus@t-online.de<br />
Philosophie und Wissenschaft, Literatur und Kunst (Grafiken),<br />
Geographie und Reisen, Kinderbücher, Sport<br />
Atget – Szarkowski, John – Maria Morris H<strong>am</strong>bourg<br />
(Hrsg.). Eugene Atget 1857–1927. 4 Bände. Band 1: Das alte<br />
Frankreich; Band 2: Das alte Paris; Band 3: Schlösser und<br />
Gärten des Ancien Regime; Band 4: Das neue Jahrhundert.<br />
The Museum of Modern Art – München, Prestel-Verlag 1981–<br />
1985. 4°, 177; 190; 185; 184 S., OLn. m. OUmschl. 400,–<br />
Erste deutsche Ausgabe – Koetzle, S. 26: „Über drei Jahrzehnte in Eigenregie<br />
betriebene breit angelegte Dokumentation des alten Paris. Zunächst von den<br />
Surrealisten für die Welt der Kunst entdeckt. Mittlerweile Vorbild zahlloser<br />
Dokumentaristen und Konzeptfotografen“….“Wie bei den Malern gilt auch<br />
unter den Fotografen unsere größte Bewunderung einigen wenigen Altmeistern,<br />
die uns auf rätselhafte Weise modern anmuten, als wären sie Fremdlinge<br />
in ihrer eigenen Zeit gewesen und hätten sich als ihr Publikum die Nachwelt<br />
vorgestellt. Das bekannteste Beispiel eines solchen Künstlers, fremd und vertraut<br />
zugleich, ist unter den Malern Vermeer, unter den Fotografen Atget“<br />
(Wilfried Wiegand).<br />
Bloch, Ernst (1885–1977), deutscher Philosoph. Eigenh.<br />
undat. Manuskript (9 Seiten) in Tinte; zahlreiche Korrekturen<br />
m. Kugelschreiber u. Unterstreichungen m. rotem Buntstift.<br />
Entwurf für einen Rundfunkvortrag über die „Kunst im<br />
Maschinenzeitalter“, wahrscheinl. aus den 60er Jahren. Sehr<br />
selten. 4.000,–<br />
Brant, Sebastian. Die sieben Todsünden. Sieben Radierungen<br />
von Felix Hoffmann. Mit Versen aus dem ‚Narrenschiff‘<br />
von Sebastian Brant. Aarau, im Verlag Sauerländer 1969. 4°,<br />
34 S. 4 Bll., OHPgmt. in OSchuber. 250,–<br />
Erster Sauerländer Druck – Exemplar IX der vom Künstler signierten und im<br />
Impressum handschriftl. nummerierten Vorzugsausgabe A (40 Exemplare von<br />
insges. 440) mit den Radierungen in Handabzügen von den Originalplatten<br />
auf Zerkall-Kupferdruckpapier. Typographische Gestaltung von Max Caflisch.<br />
Felixmüller, Conrad. Das Maler-Leben. 16 Originallithographien<br />
(inkl. Umschl.) mit Pinsel und Feder. 4° (35,9×25,6<br />
mm), ill. orangefarbener Orig.-Karton m. Kordelbindung.<br />
Eins von 130 Expl. (Ges<strong>am</strong>taufl. 160) auf starkem Japanpapier<br />
gedruckt. Im Impressum von Felixmüller eigenh. signiert<br />
u. nummeriert. Die Steine wurden nach dem Druck abgeschliffen.<br />
Dresden im November 1927 gedruckt. [Hinterer<br />
Deckel etw. fleckig u. berieben., mit rep. kl. Einriss] – Insges.<br />
gutes Exemplar. 2.000,–<br />
Lindenau-Museum 565–580. – Mit der Widmung „Dieses Buch in Bildern<br />
widme ich dem verständnisvollen Freunde meiner Kunst – dem Dichter Carl<br />
Sternheim“… Die seltene Graphikfolge zeigt exemplarisch die Schwierigkeiten<br />
des Künstlers in einer Zeit des Umbruchs. – Selten.<br />
Felsing, Wilhelm (Hrsg.). 100 Jahre im Dienste der Kunst.<br />
Erinnerungsgabe der Firma O. Felsing aus Anlass des hundertjährigen<br />
Bestehens der Kupferdruckerei. Mit Text von<br />
126<br />
www.antiquariatwirkus.de<br />
Messetelefon: +49 (0)151 19125753<br />
Willibald Franke. Berlin 1897, überreicht von Wilhelm Felsing.<br />
Gr.-4°, 5 Bll., 163 S. Mit 7 montierten Orig.-Radierungen<br />
und zahlreichen Textabb., Porträts und Faksimiles.<br />
Illustr. HLwdbd. m. Kleisterpapierbezug, v. M. Klinger eingebunden.<br />
450,–<br />
Erste und einzige Ausgabe – Farb. Titelblatt von Max Klinger nach einer Original-Handzeichnung.<br />
Die Radierungen u.a. von Heinrich Vogeler (Die sieben<br />
Raben), Fritz Mackensen (Aus der Heide), Hermann Struck (Bei der Arbeit).<br />
Es fehlen die Volltafeln der „großen Luxus-Ausgabe“. Hier Exemplar der Normalausgabe.<br />
– Wohlerhaltene Firmendokumentation der berühmten Kupferdruckerei<br />
auch mit den Porträts der F<strong>am</strong>ilie Felsing.<br />
Gräff, Werner. Es kommt der neue Fotograf! Berlin. Hermann<br />
Reckendorf 1929. Mit Fotos und Fotomontagen von<br />
Willi Baumeister, Herbert Bayer, Andreas Feininger, S. Giedion,<br />
Werner Gräff, El Lissitzky, Oscar Nerlinger, Man Ray,<br />
A. Renger-Patzsch, Hans Richter, Sacha Stone, Umbo, Dsiga<br />
Wertoff u.a. Gr.-8°, 126 S., OLn. 350,–<br />
Erste Ausgabe – Werner Graeff (1901–1978), Protagonist der Bauhaus-Fotografie.<br />
Mißelbeck, S. 105: „1929 maßgeblich an der Konzeption der Stuttgarter<br />
Werkbundausstellung ‚Film und Foto‘ beteiligt. Im selben Jahr erscheint sein<br />
Buch ‚Es kommt der neue Fotograf‘, das als Zus<strong>am</strong>menfassung der elementaren<br />
Fotoästhetik der 20er Jahre bald zum Klassiker wurde.“ – Heidtmann 9485;<br />
Koetzle, S., 175: Wegweisendes Buch im Geist des Konstruktivismus. „Indem<br />
sich Graeff gegen die Vorschriften der Berufsfotografie wandte, stellt er eine<br />
eigene Synthese der avantgardistischen Fotografie auf… An Fotoarbeiten…vor<br />
allem von Sascha Stone und von sich selbst sowie zahlreichen Fotografen aus<br />
Film und Presse, veranschaulichte er die wahrnehmungserweiternden Möglichkeiten<br />
der Fotografie, die abstrahierenden Strukturen, die ungewöhnlichen<br />
Ansichten und Perspektiven“ (Hanne Bergius).
Günther, Friedrich. Mit Heidi und Tralala. Ein neues Bilderbuch<br />
für Jung und Alt. Mit vielen Bildern von Ernst Baurmann.<br />
Köln, Verlag Heiss & Comp. o.J. (1927). Quer-4°, 28<br />
S., ill. OHLn, ill. Vorsätze. [Ecken ger. bestoßen, Rückdeckel<br />
mit kleiner Fehlstelle]. 280,–<br />
Rühle 61a – Sehr seltenes Bilderbuch mit Gesundheitsratschlägen, phantasievoll<br />
illustriert.<br />
Husserl, Edmund (1859–1931), deutscher Philosoph, Begründer<br />
der Phänomenologie. Eigenh. Ansichtskarte m. eh.<br />
U., Paris 4. 3. 1928 (Poststempel), an den Psychiater Johannes<br />
H. van der Hoop in Amsterd<strong>am</strong>: „… Wir gedenken Ihrer und<br />
Ihrer l. Frau herzlichst in diesen bewegten Pariser 2 Wochen.<br />
Mit der Aufnahme meiner Vorträge kann ich sehr zufrieden<br />
sein. Ein starkes Interesse für Ph. ist geweckt. Eine Kette fr.<br />
Veranstaltungen, eine Unermüdlichkeit mir u. uns Sympathie<br />
zu bezeugen. Sehr wertvolle persönliche Beziehungen sind<br />
angeknüpft. Es wird ins Unendliche philosophiert, auch mit<br />
den russischen Philosophen…“ Beiliegend: Eigenh. Postkarte<br />
mit U. von Malvine Husserl, Arlington, 10. 1. 1947, an van<br />
der Hoop über private Angelegenheiten. – Beide Karten mit<br />
Gebrauchsspuren. – Selten. 550,–<br />
Meggendorfer, Lothar. Lebende Thierbilder. Ein Ziehbilderbuch.<br />
8 kolorierte lithographierte Ziehbilder. Enthält folgende<br />
Szenen: Der Kettenhund, Am Teiche, Der Fuhrmannsgaul,<br />
Die Schafheerde, Im Viehstall, Gute Freunde, Der Hirsch,<br />
Der Uhu. 8. Auflage. München, Verlag Braun & Schneider<br />
o.J. (ca. 1885). 4°, 9 S. Text, ill. HLn. Schenkungsvermerk<br />
vorne im Deckel: „Geschenk Ihrer Majestät der Königin<br />
Olga von Griechenland an Arthur Staffel den 11. Juli 1887“.<br />
[Leinen-Einband neu mit aufgezogener Original-Einbandillustration,<br />
einige kleine reparierte Einrisse an den Schlitzen<br />
der Ziehmechanismen, Ziehmechanismus bei dem Bild „Am<br />
Teiche“ etwas schwergängig, insges<strong>am</strong>t jedoch alle intakt,<br />
Seiten im Falz mit Leinenstreifen verstärkt]. Hübsches Ziehbilderbuch.<br />
850,–<br />
Vgl. Krahe 80; Schug, Bilderwelt 2049.<br />
Pettenkofer, Max. Untersuchungen und Beobachtungen<br />
über die Verbreitungsart der Cholera nebst Betrachtungen<br />
über Maßregeln, derselben Einhalt zu thun. Mit 10 lithographierten<br />
Tafeln und 1 (gefalt.) Plan von München. München,<br />
Litterarisch-artistische Anstalt in der J. G. Cotta’schen<br />
Buchhandlung. Gr.-8°, X, 374 S., spät. HLdr., unbeschnitten.<br />
[Blätter tls. knickspurig]. 275,–<br />
Erste Ausgabe – Pettenkofer, Max Joseph von (1818–1901). Chemiker und<br />
Mediziner, Prof. f. Medizinische Chemie an der Universität München. Garrison-Morton<br />
5107: „Pettenkofer gave much attention to the aetiology of Cholera.<br />
He postulated the theory that a specific germ, certain local conditions,<br />
certain seasonal conditions, and certain individual conditions are all necessary<br />
for an epidemic to occur (the Boden theory); Pötsch, Lexikon bedeutender<br />
Chemiker, S. 342: „Bereits 1849 in die Kommission zum Studium der Cholera<br />
berufen, widmete sich P. seitdem umfassend den Problemen der Hygiene.<br />
Auf diesem Gebiet lag sein Hauptverdienst. Seine Seuchenlehre wurde weltberühmt,<br />
er ist der ‚Vater der Hygiene‘ in Deutschland.“ Die Schrift enthält<br />
u.a. Berichte über die Cholera-Epidemie von 1854 in München, Nürnberg,<br />
Augsburg, Würzburg, Ingolstadt, Regensburg.<br />
Sachs, Gunter. T’. Surreale Erzählungen & Photographien.<br />
„Dieses Buch wurde in einer begrenzten Auflage von<br />
2500 Exemplaren in deutscher Sprache gedruckt und numeriert.<br />
Dieser Band trägt die Nummer 2082.“ Gr.-4°, 115 nn.<br />
Bll., gepr. OKunstldrbd. m. mont. Deckelfoto. u. illust. OUmschl.<br />
München, Miria-Sachs-Stiftung 1987. 250,–<br />
Erste Ausgabe – Die Photographien zeigen Akte in Landschaften mit dem<br />
Modell Tanja. „Gunter Sachs hat mit „T’“ einen Traum verwirklicht, er hat<br />
Märchen mit seinen Bildern zu sichtbarem Leben erweckt und d<strong>am</strong>it sein photographisches<br />
Meisterstück erbracht“ (L. Fritz Gruber, aus dem Geleitwort).<br />
Zapf, Georg Wilhelm. Älteste Buchdrukergeschichte Schwabens.<br />
Oder Verzeichnis aller von Erfindung der Buchdrukerkunst<br />
bis 1500 in Ulm, Eßlingen, Reutlingen, Memmingen,<br />
Stuttgart, Tübingen, Urach, Blaubeuren und Costanz gedrukten<br />
Bücher mit litterarischen Anmerkungen. Ulm, zu finden<br />
in der Wohlerschen Buchhandlung 1791. „Einem Hochedlen<br />
und Hochweisen Rath des Heil. Röm. Reichs=Stadt Nördlingen<br />
gewiedmet“. 8 Bll., XXVIII, 263 S., 4 Bll., Ppbd. d. Zt. m.<br />
vergold. grünem Rschild. [Einband etw. beschäd., Ecken u.<br />
Kanten etw. berieben und bestoßen, ausrad. Exlibris auf Innendeckel,<br />
Vors. ergänzt, vereinzelt stockfl.]. – Insges. noch<br />
gut erhaltenes Expl. 250,–<br />
Bigmore/W. III, 110 – Erste Ausgabe der ersten Beschreibung schwäbischer<br />
Inkunabeln.<br />
Moholy-Nagy, Laszló. Malerei Fotografie Film. Zweite<br />
veränderte Auflage. Drittes bis fünftes Tausend. Typografie,<br />
Einband, Umschlag L. Moholy-Nagy. (= Bauhausbücher<br />
Schriftleitung: Walter Gropius – L. Moholy-Nagy, 8). Titel<br />
in rot und schwarz. Mit zahlreichen, teils ganzseitigen Fotoabbildungen.<br />
München, Albert Langen Verlag 1927. Gr.-8°<br />
(22,8×18 cm), 140 S., OKart. mit illustr. OUmschl. [Am Einband<br />
kleinere Randläsuren, Unterschnitt m. geringf. Rotverfärb.<br />
(3,5 cm), dadurch kleine Feuchtigkeitsspur <strong>am</strong> Schluss<br />
des Abbildungsteils). – Noch gutes Exempl. 1.800,–<br />
Wingler, S. 425 u. 563; Heidtmann 9484. Für die Buchgestaltung und Fotografie<br />
der europäischen Avantgarde äußerst wichtige Publikation. Mit dem<br />
häufig fehlenden Schutzumschlag von Moholy-Nagy. Die Reproduktionen von<br />
Fotografien, Collagen und Fotomontagen von Moholy-Nagy, Renger-Patzsch,<br />
A. Stieglitz, Man Ray, Lucia Moholy-Nagy u. a.<br />
127
Stand 13<br />
Zaberfelder Kunstkabinett<br />
Stefan Heiland<br />
Dekorative Grafik · Holzschnitte und Holzschnittbücher<br />
128<br />
Ansichten Deutschland<br />
Abenberg. Getönte Lithografie um 1850. Darstellung<br />
23×30,2 cm, Blatt 38×49 cm. 490,–<br />
Einige Stockflecken im Randbereich.<br />
Alpirsbach. „Ansicht der Abtei Alpirsbach“. Getönte<br />
Litho grafie um 1850. Darstellung 24,5×31,2 cm, Blatt<br />
38×49 cm. 450,–<br />
Wenig stockfleckig im Randbereich. Nicht bei Schefold.<br />
Bad Mergentheim. „Mergentheim von der Westseite“.<br />
Blick gegen Iggersheim. Nach der Natur entworfen von F.<br />
Mayer (Franz Mayer, 1794–1838). Auf Stein ausgeführt von<br />
A. Henry. Lithografiert von Arnz und Co in Düsseldorf, um<br />
1835. Darstellung 29×44 cm, Blatt 37×49,5 cm. 650,–<br />
Blatt leicht fleckig. Mit dünnem Japanpapier hinterlegt. Schefold 5136.<br />
– „Tauberthal bei Edelfingen“. Altkolorierte Lithografie um<br />
1830. Darstellung 28×42,5 cm, Blatt 37×51 cm. 590,–<br />
Blatt beschnitten und alt auf Papier und Pappe aufgezogen. Die Größe der<br />
Ansicht deckt sich mit den Angaben von Schefold 1232: „Ansicht des Tauberthales<br />
von Edelfingen nach Bischofsheim – Nach der Natur gezeichnet von F.<br />
Mayer – Lithografie von J. Scheiffele“.<br />
Cadolzburg. „Schlosshof zu Cadolzburg“. Getönte Lithografie<br />
von Klaus und Königlich lithographischem Institut in<br />
Berlin, um 1850. Darstellung 31×24,4 cm, Blattformat 49×<br />
38,5 cm. 350,–<br />
Calw. „St. Nicolaus Kapelle auf der Nagold Brücke in Calw<br />
herausgegeben vom Alterthumsverein daselbst“. Getönte<br />
Lithografie von G. Eberlin, um 1850. Darstellung 28×<br />
36,5 cm, Blatt 41×54 cm. 590,–<br />
Schefold 995.<br />
Mühlgasse 3<br />
74177 Bad Friedrichshall<br />
Tel.: +49 (0)7136 8303880<br />
E-Mail: holzschnitt-freund@t-online.de<br />
www.zaberfelder-kunstkabinett.de<br />
Heilbronn. „Großes Manöver des VIII. deutschen Bundes-Armeekorps<br />
von Württemberg Hessen und Baden zu Heilbronn.<br />
1. Tag Übergang über den Neckar den 12. Septb. 1840 – Zu<br />
finden bey G. Kraus Löwenstrasse Nr. 19 in München“. Altkolorierte<br />
Lithografie um 1840. 21×35,5 cm. 890,–<br />
Blatt beschnitten, alt auf Karton 35×51 cm aufgezogen. Schefold 2647b.<br />
Kirchberg an der Jagst. „Kirchberg“. Blick von Hornberg<br />
her. Nach der Natur gezeichnet von G. M. Eckert. Getönte<br />
Lihografie von B. Höfling. „Carlsruhe, Druck d. Chr. Fr. Müller’schen<br />
lith. Anstalt“, um 1860. Darstellung 26,3×35,5 cm,<br />
Blatt 39,7×49 cm. 590,–<br />
Schefold 3856.<br />
– „Kirchberg an der Jagst“. Fernsicht von SO auf Stadt,<br />
Schloss Sophienberg und Hornberg. Lithografie von Louis<br />
Wolff in Heilbronn, um 1835. Darstellung 21,6×40,8 cm,<br />
Blatt 30,5×46,5 cm. 580,–<br />
Tadelloses Blatt! Schefold 3853.
Kupferzell. Ges<strong>am</strong>tansicht, in der Ferne Waldenburg. Nach<br />
der Natur gezeichnet und lithografiert von F. Mayer, um 1825.<br />
Darstellung 17×26,5 cm, Blatt 32,5×42,5 cm. 490,–<br />
Schefold 4190.<br />
Landstuhl. „Landstuhl in der Rheinpfalz“. Ges<strong>am</strong>tansicht.<br />
Lithografie von J. L. Buhl. Gedruckt bei F. C. Klimsch in<br />
Frankfurt a. M. um 1870. Darstellung 34,5×54 cm, Blatt<br />
45×61 cm. 690,–<br />
Blatt leicht stockfleckig.<br />
Schöntal. „Schönthal“. Blick von der Höhe zur Brücke und<br />
zum Kloster. Nach der Natur gezeichnet und lithografiert von<br />
F. Mayer, Mergentheim, um 1825. Darstellung 27×39,5 cm,<br />
Blatt 36,5×47,7 cm. 590,–<br />
Schefold 6914.<br />
Schwäbisch Hall. „Comburg und Steinbach. 1834/35 “. Altkolorierte<br />
Radierung. Darstellung 7,5×13 cm, Blattformat<br />
22×30 cm. 290,–<br />
Blatt beschnitten und auf Papier der Zeit aufmontiert.<br />
Wertheim. „Bronnbach“ (Kloster). Lithografie um 1830. Darstellung<br />
27,5 cm x 41 cm, Blatt 37×51 cm. 690,–<br />
Blatt beschnitten und alt auf Papier und Pappe aufgezogen. Selten! Nicht bei<br />
Schefold.<br />
Künstlergrafik<br />
Ackermann, Max (1887–1975). Bau des Stuttgarter Hauptbahnhofes.<br />
Radierung 1923/73, signiert und datiert. E.A.<br />
Exemplar. Darstellung 46×38,2 cm. 1.200,–<br />
– Radio. Radierung 1924, signiert und datiert. E.A.-Exemplar.<br />
Darstellung 45×30 cm. 600,–<br />
– Stuttgart – Tagblatt Turm. Radierung 1928/73, signiert,<br />
datiert und nummeriert. Exemplar 49/80. Darstellung<br />
53,5×17,3 cm. 800,–<br />
Reichert, Josua. Nach der Zerstörung. Typografie in acht<br />
Farben 1990. signiert und nummeriert. Exemplar 1/10. Handdruck<br />
des Künstlers auf Bütten. Darstellung 64×50 cm, Blatt<br />
100×70 cm. 750,–<br />
129
Schmid, Konrad. Fragment eines stillen Morgens. Farbholzschnitt<br />
1996, signiert und datiert. E.A.-Exemplar. Handdruck<br />
des Künstlers auf Japanpapier. Darstellung 61×45 cm, Blatt<br />
91×62 cm. 550,–<br />
Willand, Detlef. Jäger des Einhorns. Farbholzschnitt 1982,<br />
signiert, datiert und nummeriert. Exemplar 1/40. Handdruck<br />
des Künstlers auf Japanpapier. Darstellung 38×39,5 cm,<br />
Blatt 65×54,5 cm. WV 1982/3. 1.200,–<br />
130<br />
– Liebespaar auf der Rasenbank. Farbholzschnitt 1978,<br />
signiert und nummeriert. Exemplar 12/50. Handdruck des<br />
Künstlers auf Japanpapier. Darstellung 47×38,5 cm, Blatt<br />
74,5×56 cm. WV 1978/1 1.200,–<br />
– Mädchen <strong>am</strong> Fenster. Holzschnitt 1981, signiert, datiert<br />
und nummeriert. Exemplar 1/50. Handdruck des Künstlers<br />
auf Japanpapier, mit handschriftlichem Gedicht. Darstellung<br />
58×26,5 cm, Blatt 80×60 cm. WV 1981/5. 750,–
Weber, A. Paul (1893–1980) Baron Münchhausen zieht sich<br />
an seinem eigenen Haarzopf s<strong>am</strong>t des Pferdes aus dem Morast.<br />
Tuschezeichnung auf Bütten um 1955, signiert. Blatt<br />
45×35 cm. 790,–<br />
– Baron Münchhausen kurz bevor er mit seiner Schleuder die<br />
Bombe ins spanische Lager befördert. Tuschezeichnung auf<br />
Bütten um 1955, signiert. Blatt 45×35 cm. 790,–<br />
Grafiken A. Paul Weber (1893–1980)<br />
– Das stillvergnügte Streichquartett. Lithografie 30.1.1979,<br />
signiert. 31,6×39,5 cm. WV 2337. 350,–<br />
– Ein Esel in Verlegenheit. Lithografie 16.8.1977, signiert.<br />
38×27,5 cm. WV 2337. 290,–<br />
– Ein Student wird gefeuert. Lithografie 19.5.1978, signiert.<br />
26,5×26,5 cm. WV 2350. 290,–<br />
– Meine Fische – deine Fische. Lithografie 30.9.1979, signiert.<br />
35×24,2 cm. WV 1623. 260,–<br />
– Presseschlacht. Lithografie 1955, signiert. Nach einer<br />
Zeichnung von 1940. 38,5×56,5 cm. WV 1963. 650,–<br />
Drei kleine Risse an den Rändern hinterlegt. Blatt etwas gebräunt.<br />
– Rast des Paracelsus. Getönte Lithografie 1961, signiert.<br />
38,6×32,1 cm. WV 1998. 450,–<br />
– Souveniers. Lithografie 1956, signiert. 47×37,3 cm WV<br />
2263. 390,–<br />
– Wenn vom Arzt nicht anders verordnet. Kolorierte Lithografie<br />
11.6.1970. 38×31,5 cm. WV 2689. 190,–<br />
Kratzspuren <strong>am</strong> unteren Rand.<br />
131
Stand 6 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Dieter Zipprich Zieblandstraße 2<br />
80799 München<br />
Schöne und rare Bücher aus allen Gebieten.<br />
Ladengeschäft im Münchner Kunstquartier:<br />
Montag- Freitag 11–13 Uhr, 14–18 Uhr<br />
Chiliasmus – Bengel, Johann Albrecht: I. Ordo Temporum<br />
a principio per periodos oeconomiae divinae historicas atque<br />
propheticas ad finem usque ita deductus… Stuttgart, Chr.<br />
Erhard, 1741. Titel, 7 Bll., 441 SS., 7 Bll. / Nachgebunden 3<br />
weitere rare Titel desselben Autors: II. Cyclus sive de anno<br />
magno solis, lunae, stellarum, consideratio ad incrementum<br />
doctrinae propheticae atque astronomicae. Ulm, Daniel<br />
Bartholomäus u. Sohn, 1745. 116 SS. 4 Bll. / III. Welt-Alter<br />
darin die schriftmässige Zeiten-Line bewiesen und die siebenzig<br />
Wochen s<strong>am</strong>t andern wichtigen Texten und heils<strong>am</strong>en<br />
Lehren… Esslingen, F. Chr. Schall, 1746. 8 Bll., 374 SS. /<br />
IV. Bekräftigtes Zeugniß der Wahrheit, in vielen und mancherley<br />
nöthigen Stücken, insonderheit gegen Hrn. Kohlreiff<br />
und Hrn. Drümel. Stuttgart, J. N. Stoll, 1748. 219 SS. 3 Bll.<br />
S<strong>am</strong>melband mit 4 tls. seltenen Schriften des bedeutenden<br />
evangelischen Theologen. Zeitg. Hldr., Einband gering beschabt<br />
und bestoßen, hinteres Gelenk brüchig. 800,–<br />
Bengel (1667–1752), geb. in Winnenden, studierte im Tübinger Stift Theologie,<br />
wurde Klosterpräzeptor in Denkendorf. (NDB II, 47). Der pietistische Chiliasmus<br />
übte einen gewissen Einfluss auf das literarische Werk von Hölderlin und<br />
Novalis aus, die beide das nahe bevorstehende tausendjährige Endreich zum<br />
Gegenstand ihrer Dichtungen machten. Zu II.: Erste Ausgabe des seltenen,<br />
ebenfalls chiliastisch ausgerichteten Werks über astronomische Kalenderstudien.<br />
Kapitel X handelt über Kometen und ihre Bahnen. Der Autor zitiert Euler,<br />
Kepler, Keil, de la Hire, Copernicus u.a. (siehe Houzeau-Lancaster 5439, Caillet<br />
948). – Innen meist sauber.<br />
Emblembuch – Burgundia, Antonius à (d.i. Anton van<br />
Bourgoigne): Mundi Lapis Lydius sive Vanitas per Veritate(m)<br />
falsi accusata & convicta. Erste Ausgabe. Antwerpen,<br />
Cnobbaert, 1639. 14 n.n. Bll., 249 (1) SS., 13 n.n. Bll., Kupfertitel<br />
von Th. J. van Merlen nach Diepenbeeck und 50<br />
Emblemkupfer im Oval bzw. Hexagon von A. Pauwels nach<br />
van Diepenbeeck (Schüler von Rubens). 8°, Ldr. d. Zt. auf 5<br />
Bünden, reiche Rücken- u. Stehkantenverg. 1.900,–<br />
(Landwehr, Emblem and Fable Books, 98; Brunet I, 1405. Cicognara 1864). Die<br />
Vignette auf S. 84 vom Graveur in der Platte signiert. Die Embleme sind klar<br />
und scharf abgezogen, mit Plattenschmutz, sie zeigen sehr detailreich dörfliche,<br />
häusliche und städtische Szenen, Blumen, Gärten, Landschaften, Früchte,<br />
etc. Das Gegensatzpaar Vanitas-Veritas im Text findet in den widersprüchlich<br />
deutbaren bildlichen Darstellungen eine überaus gelungene Vertiefung. – Gut<br />
erhaltenes, breitrandiges Exemplar.<br />
Frisch, Johann Leonhard: Teutsch-Lateinisches Wörter-Buch,<br />
Darinnen nicht nur die ursprünglichen, nebst denen davon<br />
hergeleiteten und zus<strong>am</strong>mengesetzten allgemein gebräuchlichen<br />
Wörter; Sondern auch die bey den meisten Künsten<br />
und Handwerken, bey Berg- und Saltzwerken, Fischereyen,<br />
Jagd-, Forst- und Hauß-Wesen, u.a.m. gewöhnliche Teutsche<br />
Benennungen befindlich, etc. Nebst einem Register der lateinischen<br />
Wörter. 2 Bände in einem. Berlin, Nicolai, 1741. Mit<br />
132<br />
Telefon: +49 (0)89 52059553<br />
E-Mail: antiquariat.zipprich@freenet.de<br />
gestoch. Porträt des Verfassers, 6 Bl., 680, 489 SS., 1 Bl., 116<br />
SS. (Register). 4°, Pgt. d. Zt., verg. Rsch., Rotschnitt, Rücken<br />
<strong>am</strong> Schwanz fachmännisch restauriert. 1.300,–<br />
„… kann das erste gelehrte deutsche wörterbuch heiszen, da es nicht wie die<br />
vorhergehenden, aus der mundart einer bestimmten gegend ges<strong>am</strong>melt und<br />
wiederum nachgeschrieben ist, sondern mit weiter umsicht ferner liegende<br />
urkunden, chroniken und gedichte zu rathe zieht und gründliche, besonnene<br />
wortableitungen aufstellt. es enthält einen wahren schatz von früher unbeachteten<br />
und auch später nur aus ihm zu entnehmenden nachrichten, weshalb<br />
es nicht veraltete und noch heute häufiger gebraucht und nachgesehn werden<br />
musz als die folgenden, ihm an fülle des stofs überlegenen werke“. (Grimm,<br />
DWB I, Sp. XXII). Erste Ausgabe. – Der fliegende Vorsatz mit gelehrten Anmerkungen<br />
von alter Hand, durchgehend etw. fleckig, einige Blatt mit Tintenfleck<br />
im Rand.<br />
Görres, Joseph von: Die christliche Mystik. 4 Bände (=<br />
vollständig). Regensburg und Landshut, Manz, 1836–42. 8°,<br />
Hldr. d. Zt., Rückenverg., orange Rsch. Kanten bestoßen, die<br />
marm. Einbanddecken etw. berieben. 350,–<br />
Erste Ausgabe (Wilpert/Gühring 41; Borst 1785; Goedeke VI, 206, 47). Wetzer-W.<br />
V, 800: „Bahnbrechender Versuch“. „Die erste auf Dokumenten aufgebaute Geschichte<br />
der Mystik“ (KLL). – Band 1 etwas braunrandig im unteren Rand.<br />
Lexikon – Hederich, Benj<strong>am</strong>in: Reales Schul-Lexicon, worinne<br />
nicht allein von den Ländern, Städten, Schlössern,<br />
Meeren, Seen, Flüssen, Brunnen u.d.g. wie auch von den<br />
Zeiten, Völckern, Geschlechten, Personen, alten Gebräuchen<br />
und Seltenheiten, etc. Dritte und verbesserte Auflage. Leipzig,<br />
Gleditsch, 1748. Allegor. Frontispiz, Titel in rot-schwarz-<br />
Druck, 2 Bll., 2880 Spalten, 16 Bll. (1 weiß) Appendix. 8°,<br />
Ldr. d. Zt. über 4 Bünden, reiche Rückenverg., goldgepr.<br />
Rsch., Rotschnitt. Ecken bestoßen, hinterer Innenspiegel mit<br />
ein wenig Wurmfraß. 390,–<br />
(Zischka, S. 128, / Zu H. siehe ADB 11, (1880), S. 221 f.: „Benj<strong>am</strong>in H., ausgezeichneter<br />
Schulmann, geb. den 12. Dec. 1675 zu Geithain in Sachsen, gest.<br />
den 18. Juli 1748 in Großenhain“). – Von guter Erhaltung.<br />
Lipsius, Justus (d. i. Joost Lips): 2 S<strong>am</strong>melbände mit frühen<br />
Ausgaben einiger seiner Texte: I. S<strong>am</strong>melband mit 7 Werken<br />
von J. Lipsius, davon 3 in erster Ausgabe. II. S<strong>am</strong>melband<br />
mit Texten von und über Lipsius. Zahlr. Textkupfer sowie<br />
Druckermarken in Kupferstich und Holzschnitt. Antwerpen,<br />
Plantin-Moretus, 1599–1605. 4°, Pgt. d. Zt., handschr.<br />
Rsch. 1.900,–<br />
I. enthält: 1: De vesta et vestalibus syntagma. Antwerpen 1603. 4 Bll., 50 SS., 3<br />
Bll. – Bibl. Belgica L 524. – Erste Ausgabe. – 2: De bibliothecis syntagma . Ebd.<br />
1602. 34 SS., 1 Bl. – Bibl. Belgica L 144. – Zweite Ausgabe. – 3: De cruce libri<br />
tres. Editio quarta, serio castigata. Mit 19 Textkupfern (1 blattgr.). Ebd. 1599.<br />
96 SS., 4 nn. Bll. – Bibl. Belgica L 205. – Erschien erstmals 1592. – 4: Diva virgo<br />
Hallensis . Mit gest. Titelvignette und 2 Kupfertafeln. Ebd. 1604. 4 Bll., 86 SS.,<br />
5 Bll. – Bibl. Belgica L 306. – Erste Ausgabe. – 5: Diva Sichemiensis sive Aspricollis.<br />
Mit gest. Titelvignette. Ebd. 1605. 4 Bll., 69 SS., 5 Bll. – Bibl. Belgica L<br />
1605. – Zweite Ausgabe, erschienen im Jahr der Erstausgabe. – 6: Politicorum
sive civilis doctrinae libri sex. Additae notae auctiores, tum & de una religione<br />
liber. Omnia postrema auctor recensuit. Ebd. 1599. 223, 90 SS., 3 Bll. – Bibl.<br />
Belgica L 438. – Erschien erstmals 1589. – 7: Monita et exempla politica . Libri<br />
duo, qui virtutes et vitia principum spectant. Ebd. 1605. 4 Bll., 213 SS., 3 Bll.<br />
– Bibl. Belgica L 374. – Erste Ausgabe. – Tlw. leicht gebräunt, wenige Bll. seitl.<br />
knapp beschnitten. Einbd. tls. etw. fleckig, unt. Rücken beschädigt (ergänzt).<br />
II. enthält: Epistolarum selectarum centuria prima (-quinta) miscellanea. 5 Tle.<br />
in 1 Bd. Mit gest. Druckermarke auf dem Titel und 4 Holzschnitt-Druckermarken<br />
auf den Zwischentiteln. Antwerpen, Plantin-Moretus, 1605–1611. 4 n.n. Bll., 213<br />
SS.; 5 n.n. Bll., 108 SS., 8 n.n. Bll.; 83 SS., 8 n.n. Bll., 112 SS., 2 n.n. Bll. 4°,<br />
Pgt. d. Zt. Bibl. Belgica L 257. Dabei: Ders., Lovanium: sive opidi et academiae<br />
eius descriptio. Libri tres. Mit 2 gef. Kupfertafeln, 1 ganzs. Textkupfer und 2<br />
Druckermarken (1 gest., 1 in Holzschnitt). Ebd. 1605. 4 Bll., 119 S., 4 Bll. – Bibl.<br />
Belgica L 356. – Erste Ausgabe. – Seltene Beschreibung Löwens aus der Feder<br />
von Lipsius, die Kupfertafeln mit einer Ges<strong>am</strong>tansicht der Stadt sowie eine Ansicht<br />
von Heverlee (Schloß Arenberg). – Dabei: [Le Mire, A.] , De obitu Iusti<br />
Lipsi epistola. Mit ganzs. Porträtkupfer. Augsburg, Chr. Mang 1606. 4 Bll. – Bibl.<br />
Belgica III, 1123. – VD 17, 125:009677C. – Erste Ausgabe. – Porträt im Oberrand<br />
etw. beschnitten. Dabei: Schegk, J. , Observationum et emendationum, praemessa.<br />
Viris <strong>am</strong>icis, & doctis oblata. Mit figürl. Holzschnitt-Titelvignette. Frankfurt,<br />
Joh. Wechel 1590. 4 Bll., 37 S., 1 Bl. – VD 16, ZV 13824. – Erste Ausgabe,<br />
selten. – Stellenw. gebräunt, das letzte Werk im Kopfsteg beschnitten (Kopfzeile<br />
betroffen). Innengelenke etw. gelockert, Rücken mit ergänzten Fehlstellen.<br />
Pharmazie – Baumé, Antoine: Élémens De Pharmacie Theorique<br />
Et Pratique: Contenant toutes les Opérations fond<strong>am</strong>entales<br />
de cet Art, avec leur définition… Paris, Veuve D<strong>am</strong>onneville,<br />
Didot, de Hansy, 1762. 1 Bl. (weiß), XVI, 853<br />
(3) SS., 2 Kupfertafeln, davon eine mit Einriss (deux planches<br />
hors texte dont une avec fissure). 8°, geglättetes Ldr.<br />
d. Zt.über 5 Bünden, Rverg., goldgepr. Rsch., marm. Schnitt,<br />
marm. Vorsätze. Ecken, Kanten und hinterer Deckel berieben<br />
und bestoßen. (Reliure plein veau brun in-octavo, dos lisse<br />
orné, 5 nerfs. Gardes de couleur, tranches marbrées. Coins et<br />
marges usés et abîmés). 550,–<br />
(Poggendorf I, Sp. 166. Ferguson, Bibliotheca chemica, Bd. 1, S. 83 f.). Baumé,<br />
(* 26. Februar 1728 in Senlis; † 15. Oktober 1804 in Paris), sehr bedeutender<br />
französischer Chemiker und Pharmazeut, u.a. Erfinder des Aräometers, dessen<br />
Gradeinteilung nach ihm benannt wurde. – Titel und die letzten 6 Bll. (Inhaltsverz.)<br />
<strong>am</strong> oberen Eck wasserrandig. Gutes Exemplar. – Titre et dernières<br />
6 feuilles tachés. Bel exemplaire, bien relié. Rare Edition Originale de l’un des<br />
plus grand livres de chimie pharmaceutique du dix-huitième siècle.<br />
– Hahnemann, S<strong>am</strong>uel: Apothekerlexikon. 2 Theile (in 4<br />
Untertheilen) in 2 Bänden. Leipzig, Crusius, 1793–1799. 4<br />
Bll., 280 SS., 1Bl., SS.281–524 /1Bl., 259 SS., 1 Bl., 498 SS., 2<br />
gest. u. 2 Holzschnitt-Vignetten, 21 Textholzschnitte, 3 Kupfertafeln.<br />
8°, modernes Hldr. über 4 Bünden, etw. Rverg.,<br />
goldgepr. Rsch. 2.400,–<br />
(Hirsch/Hüb. III, 19. – Waller 3941). – Erste Ausgabe des seltenen Lexikons. Erschienen<br />
vor dem Hauptwerk von 1810 „Organon der rationellen Heilkunde“,<br />
mit dem H. die Grundlage der Homöopathie legte. – „Ein vortreffliches Werk,<br />
das sich jeder Apotheker anschaffen sollte. Kurze, höchste Deutlichkeit …<br />
Bestimmtheit und Vollständigkeit zeichnen es von allen anderen ähnlichen<br />
Werken vorteilhaft aus.“ (Trommsdorff im Journal der Pharmcie, 1794). – Die<br />
Titel etw. stockfleckig, sonst sauber und gut; geschmackvolle Bindung.<br />
– Spielmann, Jacob Reinbold: Anleitung zur Kenntniß<br />
der Arzneymittel zu Akademischen Vorlesungen eingerichtet.<br />
Aus dem Lateinischen unter des Verfassers Aufsicht ins<br />
Deutsche übersetzt. Zwei Teile in einem Band. Die Register<br />
in Deutsch, Latein, Französisch. u. Griechisch. Straßburg,<br />
Bauer und Compagnie, 1775. 4 n.n. Bll., 536 SS., 1 Zwischentitel,<br />
537–770, 48 Bll. Index. 8°, gefl<strong>am</strong>mtes Kalbsleder d. Zt.<br />
über 6 Bünden, Rotschnitt, reiche florale Rverg., goldgepr.<br />
Rsch. Einband <strong>am</strong> Rückendeckel etw. berieben, Rücken etw.<br />
wurmspurig. 860,–<br />
(Vgl. Blake 428. – Ferchl 511. – Hirsch V, 484. – Poggendorff II, 971). Erste deutsche<br />
Ausgabe des geschätzten Arzneimittelbuches des bedeutenden Straßburger<br />
Apothekers u. Naturwissenschaftlers (1722–1783), das neben Heilmitteln<br />
aus dem Tier- u. Pflanzenreich u. deren Zubereitung auch Anregungen zur<br />
gastronomischen Verwertung enthält. – Vorsatz, Titel und erste 3 Bll. mit etw.<br />
Wurmspuren <strong>am</strong> u. Rand. Schönes Exemplar.<br />
Preetorius, Emil: Münchener Plakatkunst. Ausstellung in<br />
der Bücherstube <strong>am</strong> Siegestor. Farbig lithographiertes Plakat.<br />
München, Druck bei Maison, um 1916. Ca. 96×68 cm. In der<br />
Vorlage monogr<strong>am</strong>miert. 1.200,–<br />
Siehe Abbildung. (Rademacher, S. 299, DfP III 2587 – Das Plakat 1921, Abb.<br />
vor p. 33.) Horst Stobbes „Bücherstube“ in München war in den 1910er/ 20er<br />
Jahren neben den Buchhandlungen Goltz und Lehmkuhl „Treffpunkt begüterter<br />
Bücherfreunde und S<strong>am</strong>mler moderner Grafik und Buchkunst, wo Ausstellungen<br />
und Dichterlesungen stattfanden. Eine rührige <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>sabteilung<br />
pflegte mit 132 Katalogen moderne Literatur und hielt auch einige Auktionen<br />
ab“ (Wittmann, Hundert Jahre Buchkultur in München). Stobbe vers<strong>am</strong>melte<br />
um seinen runden Tisch, an dem man in gepolsterten Lehnstühlen die Neuerscheinungen<br />
studieren konnte, Künstler wie Preetorius, Kubin und Masereel,<br />
Literaten wie Thomas Mann, Karl Wolfskehl, Stefan Zweig; die Räumlichkeiten<br />
waren nicht wie Verkaufsräume eingerichtet, sondern wie die Privatwohnung<br />
eines Bibliophilen oder Kunstfreundes, um eine kultivierte, von Kaufzwängen<br />
und nervöser Hast befreite Umgebung zu schaffen. In den Jahren 1916 bis 1926<br />
befand sich die 1912 eröffnete „Bücherstube“ <strong>am</strong> Siegestor; in diese Zeit kann<br />
also vorliegendes Plakat datiert werden. – Minimal knickspurig. Breitrandiges<br />
Exemplar in leuchtenden Farben.<br />
133
Personenregister (Auswahl)<br />
Abdullah Frères 34<br />
Ackermann, H. 33<br />
Ackermann, M. 129<br />
Albertini, J. B. v. 58<br />
Albrechtsberger, J.G. 115<br />
Alten, G. v. 16<br />
Anders, J. D. 59<br />
Andersson, Ch. J. 112<br />
Andrian, L. 99<br />
Angermayer, O. 107<br />
Antes, H. 117<br />
Anthing, J. F. 78<br />
Anzai, K. 40<br />
Aristoteles 18, 119<br />
Arndt, J. 7<br />
Arnim, A. v. 5<br />
Arp, H. 15<br />
Artmann, H. 26<br />
Atget, E. 31, 34, 126<br />
Auer, M. 34<br />
Bacon, F. 124<br />
Baedeker, K. 116<br />
Bahrdt, C. Fr. 102<br />
Baker, J. 33<br />
Bargheer, E. 117<br />
Barla, J. B. 90<br />
Barraud 47<br />
Bartning, O. 97<br />
Basedow, J. B. 102<br />
Baumé, A. 133<br />
Beardsley, O. 115<br />
Bechstein, L. 61<br />
Beckett, S. 85<br />
Beeg, M. 86<br />
Beethoven, L. v. 120<br />
Beh<strong>am</strong>, H. S. 123<br />
Behmer, M. 114<br />
Behrens, P. 115<br />
Beier, A. 110<br />
Bengel, A. 75, 132<br />
Benn, G. 14<br />
Benz 110<br />
134<br />
Berkeley, G. 124<br />
Bernatzik, H. A. 117<br />
Bernhard, Th. 54, 55<br />
Bernritter, F. 74<br />
Berthold, F. 61<br />
Bibra, S. v. 8<br />
Bielenfeld, J. Chr. 106<br />
Bilibin, I. 24<br />
Birkfeld, A. 90<br />
Bischoff, W. 105<br />
Bismarck, O. v. 110<br />
Blancardus, S. 101<br />
Blanchinus, J. 5<br />
Blei, F. 115<br />
Bloch, E. 126<br />
Blumhardt, J. 66<br />
Bock, L. 108<br />
Böhme, J. 32<br />
Bolte, J. 17<br />
Bonaparte, L. 28<br />
Borch, M. J. Graf v. 90<br />
Borcherdt, A. 76<br />
Böse, Chr. 89<br />
Bouterwek, Fr. 124<br />
Brant, S. 126<br />
Braque, G. 81<br />
Brauer, A. 117<br />
Brehme, H. 86<br />
Brehmer, A. 86<br />
Brentano, C. 5<br />
Briganti, V. 90<br />
Briosi, G. 37<br />
Broch, H. 13<br />
Broelmann, St. 63<br />
Broermann, M. 95<br />
Brogi, G. 18<br />
Buber, M. 117<br />
Bundschuh, C. Ritter v. 95<br />
Burgundia, A. 132<br />
Callot, J. 123<br />
Caracciola, R. 14<br />
Carroll, L. 72<br />
Cartier, G. 5<br />
Cäsar, N. 43<br />
Casserius, J. 6<br />
Centini, F. 83<br />
Cerisier, A.-M. 101<br />
Chagall, M. 32<br />
Chargesheimer 86<br />
Chateaubriand, F.-R. 8<br />
Chesterfield, L. 35<br />
Chodowiecki, D. 33<br />
Chopin, H. 94<br />
Christ, J. L. 104<br />
Claus, C. Fr. W. 64<br />
Colette, S.-G. 112<br />
Cook, J. 27<br />
Corinth, L. 81<br />
D’Aubigné 76<br />
Dali, S. 72<br />
D<strong>am</strong>mann, C. V. 64<br />
Darwin, Ch. 13<br />
Defoe, D. 86<br />
Denina, C. 99<br />
Desmond, O. 60<br />
Despauterius, I. 62<br />
Dielhelm, J. H. 94<br />
Dieterich, K. 90<br />
Dohna, H.-L. zu 58<br />
Doisneau, R. 107<br />
Dunker, B. A. 92<br />
Dürer, A. 123<br />
Dürrenmatt, Fr. 26, 38<br />
Dussek 47<br />
Eberlin., Ph. 11<br />
Ehrhardt, A. 115<br />
Einstein, C. 115<br />
Eisenmann, J. A. 88<br />
El Lissitzky 20<br />
Eller, K. 73<br />
Elsholtz, J. S. 26<br />
Erasmus von Rotterd<strong>am</strong><br />
17<br />
Fabricius, L.W. 58<br />
Farlow, W. G. 90<br />
Favre, L. 81<br />
Feiniger, L. 48<br />
Fekete, E. 117<br />
Felsing, W. 126<br />
Fichte, J. G. 124<br />
Fischer, A. 44<br />
Fleischer, B.W. 115<br />
Flittner, Chr. G. 77<br />
Fontane, Th. 112<br />
Frank, R. 45<br />
Freesse, H. 96<br />
Fridolin, S. 6<br />
Fried, H. J. 83<br />
Friedrich der Große 79<br />
Friedrich II. 79<br />
Fries, J. F. 58, 105<br />
Frisch, J. L. 132<br />
Fritsch, G. 46<br />
Frommann, J. Chr. 44<br />
Fuchs, E. 117<br />
Fulton, R. 6<br />
Furttenbach, J. 20, 77<br />
Fyt, J. 92<br />
G<strong>am</strong>ucci, B. 20<br />
Gärtner, J. 18<br />
Gaul , L. 75<br />
Gebser, C. 72<br />
Gehrts, H. 15<br />
Gentz, Fr. v. 114<br />
Gerasch, A. 10<br />
Germershausen, Ch. F. 26<br />
Gessner, S. 33<br />
Gimpel, L. 30<br />
Goethe, J. W. v. 4, 74<br />
Görres, J. v. 132<br />
Gos, E. 42<br />
Graetz, J. 48<br />
Gräff, W. 115, 126<br />
Grellmann, H.M.G. 101<br />
Grieshaber, HAP 116, 117
Gropp, I. 113<br />
Groth-Schmachtenberger,<br />
E. 98<br />
Grotius, H. 114<br />
Gude, H.L. 115<br />
Guillaume, Ch.-Éd. 77<br />
Günther, Fr. 127<br />
Gürke, K. 10<br />
Gutbrod, W. 38<br />
Gutsmuths, J. C. F. 119<br />
Guyot, E. G. 77<br />
Haenel, O. 56<br />
Hahnemann, S. 133<br />
H<strong>am</strong>mer, Chr. G. 78<br />
Hanfstaengl, F. 30<br />
Harbou, Th. V. 63<br />
Hark, J. G. 58<br />
Hassel, J. G. 94<br />
Haßelwander, A. 24<br />
Häusser, R. 25<br />
Hausner, R. 117<br />
Haven, J. 58<br />
Hederich, B. 132<br />
Hedin, S. 68<br />
Heidegger, M. 124<br />
Heine, W. 112<br />
Heinroth, O.& M. 91<br />
Hemingway, E. 113<br />
Hennepin, L. 7<br />
Hennighaus, L. 7<br />
Henninges, H. 104<br />
Hennings, E. 67<br />
Hennings, J.C. 99<br />
Hermbstädt, S. F. 46<br />
Herzl, Th. 114<br />
Hesse, H. 33, 75, 90<br />
Heym, G. 12<br />
Hildesheimer, W. 26<br />
Hiroshige II, Utagawa 71<br />
Hiroshige, Utagawa 71<br />
Hirsch, M. 112<br />
Hobrecker, K. 47<br />
Hoelloff 97<br />
Hoffmann, E. T. A. 17<br />
Hoffmann, L. v. 114<br />
Hoffmann, W. 74<br />
Hofmannsthal, H. v. 114<br />
Hohlwein, L. 22, 66<br />
Hohn, C. Fr. 88<br />
Hokusai, Katsushika 70<br />
Hollos, L. 90<br />
Holten, O. v. 114<br />
Holtz, J. 4<br />
Homer 114<br />
Hottenroth, F. 47<br />
Hrdlicka, A. 33<br />
Huber, C. U. 14<br />
Huber, V. 117<br />
Humboldt, W. v. 12, 13<br />
Husmann, G. 17<br />
Husserl, E, 127<br />
Ingres, J.-A.-D. 84<br />
Italiaander, R. 4<br />
Jackson, J. 58<br />
Jacobi, Fr. H. 124<br />
Janssen, H. 117<br />
Jean Paul 33, 103<br />
Jenisch, D. 125<br />
Jenny, H. 11<br />
Jessen, H. 47<br />
Joaillier 46<br />
Jomini, A. H. de 8<br />
Jorn, A. 20<br />
Judd, D. 39<br />
Juhnke, H. 73<br />
Jünger, E. 44, 75<br />
Jünger, G. Fr. 12<br />
Kainer, L. 33<br />
Kaiser, F. 87<br />
Kaléko, M. 114<br />
Kallenbach, F. 90<br />
Kant, I. 125<br />
Karabacek, J. 47<br />
Kästner, E. 39<br />
Kaufmann, H. 110<br />
Kersaint, A.-G. 24<br />
Khayy<strong>am</strong>, O. 99<br />
Kirchbach 22<br />
Kirckpatrick, W. 110<br />
Klimt, G. 17<br />
Klingsohr, J. A. 59<br />
Knigge, A. 9, 119<br />
Knoll, J. 60<br />
Koechlin, R. 31<br />
Koenig, A. 91<br />
Koeppen, W. 26<br />
Kokoschka, O. 99<br />
Kollwitz, K. 106<br />
Koschatzky 117<br />
Kotzebue, A. v. 76<br />
Kroha, J. 20<br />
Krol, A. 106<br />
Kubin, A. 18<br />
Kuhn, J. 42<br />
Kuniyoshi, Utagawa 71<br />
Kurr, J. 32<br />
La Sale, A. 35<br />
Lactantius, L. C. F. 118<br />
Lafcadio Hearn 11<br />
Lafontaine, J. de 103<br />
Lange, G. 66<br />
Lange, L. 43<br />
Langsdorf, W. v. 87<br />
Lasker-Schüler, E. 119<br />
Lassaigne, J. 32<br />
Lavater, J. C. 56<br />
Le Corbusier 68<br />
Leander, C. 67<br />
Leander, R. 39<br />
Lechter, M. 100<br />
Lehmann, Chr. 4<br />
Leitz, L. 65<br />
Lenin 7<br />
Lenz, J. R. 35<br />
Lessing, G. E. 12<br />
Lewin, R.H. 114<br />
Leyden, L. v. 123<br />
Lindbergh, Ch. A. 76<br />
Lipsius, J. 132<br />
Löffler, F. 67<br />
Loyola, I. v. 115<br />
Lucchini, A. M. 115<br />
Luther, M. 50, 51<br />
Lychdorff, V. 28<br />
Macquer (P. J.) 46<br />
Madaus, 73<br />
Maimon, S. 125<br />
Majakowski, W. W. 75<br />
Malden, L. 87<br />
Man Ray 111<br />
Mankel, J. H. 58<br />
Mann, Th. 39<br />
Marian, F. 48<br />
Marsigli, L. F. 91<br />
Marvy, L. 108<br />
Masereel, F. 16<br />
Mauriac, F. 85<br />
May, K. 18, 115<br />
McClure, M. 39<br />
Meggendorfer, L. 127<br />
Mehring, G. 67<br />
Meier, E. 32<br />
Meiners, C. 67<br />
Melanchthon 52, 53<br />
Mendelssohn, M. 114<br />
Merian, M. 94<br />
Merino, A. 7<br />
Merle, J. H. 76<br />
Messner, R. 66<br />
Mingaud, F. 28<br />
Mirandulani, J.P. 43<br />
Miró, J. 81<br />
Mörike, E. 12<br />
Moholy-Nagy, L. 127<br />
Moll, A. 25<br />
Moreau de la Sarthe 57<br />
Morgenstern-Schulze, J.C.<br />
100<br />
Moses, St. 48<br />
Mourlot, Ferdinand 117<br />
Mozart, W. A. 120<br />
Müller, E. 47<br />
Müller, W. 120<br />
Münsterberg, H. 13<br />
Musil, R. 12, 44, 100<br />
Musschenbroek, P. 45<br />
Naeher, J. 8<br />
Neruda, P. 33<br />
Neutra, R. 20<br />
Nida, C. A. v. 24<br />
Nietzsche, Fr. 11, 125<br />
135
Nolde, E. 62<br />
Noyer, A. 42<br />
Nurley, W. 62<br />
Oldendorp, Chr. G. A. 59<br />
Olfers, M. v. S. 76<br />
Oppenheimer, J. 66<br />
Osiander, F. B. 80<br />
Paik, N<strong>am</strong> June 45<br />
Panizza, O. 33<br />
Passemant, C. S. 25<br />
Pastorff, M. 66<br />
Paulet, J. J. 91<br />
Péron, J. 85<br />
Persoon, Chr. H. 91<br />
Pettenkofer, M. 127<br />
Petter, F. 18<br />
Pflug, J. B. 74<br />
Picasso 117<br />
Piranesi, G. B. 17<br />
Pitaval, Fr. G. de 4<br />
Planck, M. 74<br />
Popp, A. 115<br />
Preetorius, E. 133<br />
Pregitzer, G. C. 75<br />
Prosch, P. 27<br />
Puysegur 62<br />
Quandt, F. Chr. 58<br />
R<strong>am</strong>eau, J. Ph. 62<br />
Rathenau, E. 99<br />
Reich, L. 8<br />
Reichert, J. 129<br />
Reinhold, C. L. 125<br />
Reiset, de 47<br />
Renger-Patzsch, A. 34, 49<br />
Renoir, P. A. 30<br />
Riault, P. 27<br />
Richthofen, F. Frhr. v. 13<br />
Riepenhausen, F. 19<br />
Riese, A. 80<br />
Rilke, R. M. 13<br />
Rimbaud, A. 81<br />
Rinck, C. 66<br />
Rochow, Fr. E. v. 13<br />
136<br />
Rochowanski, L. W. 24<br />
Rodtschenko, A. 75<br />
Rössing, K. 117<br />
Roh, Fr. 103<br />
Rojas, F. 35<br />
Roller, A. 21<br />
Rost, J. L. 118<br />
Roth, J. 33<br />
Rudolph, D. G. 47<br />
Rumpf, J. D. Fr. 88<br />
Rüppell, E. 111<br />
Sacchetti, F. 35<br />
Sachs, G. 10, 127<br />
Sachs, H. 33<br />
S<strong>am</strong>buccus, I. 62<br />
Sander 69<br />
Saubert, J. 16<br />
Scharoun, H. 21<br />
Scheuren, C. 61<br />
Schiebelhuth, H. 21<br />
Schiller, Fr. 12, 66<br />
Schleich d. Ä., E. 79<br />
Schleiermacher, F. D. E.<br />
58<br />
Schlesier, G. 114<br />
Schmid, K. 130<br />
Schneider, J. 59<br />
Schneider, S. 115<br />
Schneller, D.A., 111<br />
Schnorr von Carolsfeld,<br />
J. 13<br />
Schönthal, O. 21<br />
Schopenhauer, A. 13, 125<br />
Schott, K. 67<br />
Schottelius, J.G. 72<br />
Schuback, J. 111<br />
Schubert, F. 120<br />
Schumann, C. 84<br />
Schumann, K. 10<br />
Schütz, F. W. v. 105<br />
Sciverius, P. 114<br />
Sébah 46<br />
Seeberger, F. 28<br />
Selnecker, N. 101<br />
Seyfried, I. v. 115<br />
Shigenobu, Y. 71<br />
Siedentopf, H. 65<br />
Skell 69<br />
Skowraneck, O. 60<br />
Slevogt, M. 94<br />
Smith, A. H. 91<br />
Sommer, G. 24<br />
Spener, Ph. J. 94<br />
Spielmann, J. R. 133<br />
Spies, W. 117<br />
Steffens, H. 32, 125<br />
Steiff, K. 67<br />
Steiner-Prag, H. 33<br />
Steltzer, U. 98, 99<br />
Sterbeeck, F. v. 91<br />
Sternheim, T. v. 14<br />
Stieler, A. 89<br />
Stigel, J. 113<br />
Stoll, A. 67<br />
Straparola von Caravaggio,<br />
G. F. 35<br />
Strauss, R. 80, 115<br />
Streicher, A. 66<br />
Strindberg, A. 18<br />
Stuck, F. v. 80<br />
Suttner, B. 33<br />
Szarkowski, J. 126<br />
Tagore, A. 99<br />
Takagi 40<br />
T<strong>am</strong><strong>am</strong>ura, K. 39<br />
Tauler, J. 62<br />
Tetzel, A. 83<br />
Thoma, H. 9<br />
Thüngen, Frhr. V. 16<br />
Thyraeus, P. 27<br />
Toyokuni II, Utagawa 71<br />
Trakl, G. 12<br />
Trocci, A. 39<br />
Trommsdorf, J. B. 46<br />
Trutta, G. B. 16<br />
Tschichold, J. 103<br />
Ungern-Sternberg, C. 58<br />
Ut<strong>am</strong>aro II, Kitagawa 70<br />
Ut<strong>am</strong>aro, Kitagawa 70<br />
Valéry, P. 29<br />
Vauban, S. le Pr. 16<br />
Vázquez, Fr. 97<br />
Victor, J. L. 121<br />
Vitruv 21<br />
Vleck, J.v. 59<br />
Vollmberg, M. 89<br />
Voltaire 35<br />
Voss, A. 65<br />
Voss, J. H. 114<br />
Wagner 21<br />
Walter, B. 65<br />
Warhol, A. 69<br />
Waser, J. H. 104<br />
Watteville, M.v. 58<br />
Weber, A. P. 131<br />
Weiß, K. 87<br />
Wienholt, D. 67<br />
Wilhelm I. 29<br />
Wilhelm II. v. Wttbg. 67<br />
Willand, D. 130<br />
Wimpheling, J. 9<br />
Wirtz, J. 23<br />
Wolfenstein, A. 75<br />
Wolke, C. H. 102<br />
Wright, Fr. Ll. 21<br />
Weigel, O. 97<br />
Wunderlich, P. 117<br />
Yoshida, H. 71<br />
Zapf, G. W. 127<br />
Zeiler, M. 94, 121<br />
Zinzendorf, N.L.G.v. 59<br />
Zobel, E. Fr. 121<br />
Zweig, St. 31
Sachregister (Auswahl)<br />
Aberglaube / Hexenwesen 27<br />
Alte Drucke 6, 9, 20, 27, 43, 52, 53,<br />
101, 113<br />
Ansichtenwerke 14, 42, 66, 78<br />
Architektur 20, 21, 68, 77, 115<br />
– Gartenbau / Gartenkunst 69<br />
Astronomie 47, 77<br />
Atlanten 68, 66<br />
Autographen / Handschriften 14, 29,<br />
43, 50, 51, 54, 55, 58, 59, 61, 67,<br />
73, 76, 77, 80, 82–85<br />
Ballett / Tanz 60<br />
Bibeln, Bibelillustration 5, 59<br />
Bibliophilie / Einbandkunst 60, 72,<br />
76, 112, 113<br />
Biographien 60<br />
Buch-Schrift-Druckwesen 5, 7<br />
Einbände 6, 28, 60<br />
Einblattdrucke 66<br />
Erotica 42, 60, 80<br />
Ethnologie 59<br />
Exil 32<br />
Feuerwehr 76<br />
Firmen-und Festschriften 73<br />
Fore-edge-painting 28, 76<br />
Fotografie 10, 11, 15, 18, 19–22, 24,<br />
25, 28, 30, 31, 34, 35, 39–42, 46,<br />
48, 49, 60, 64, 65, 73, 76, 77, 80,<br />
85–91, 100, 101, 103, 105, 107–111,<br />
115, 124, 126, 127<br />
Freimaurerei 112<br />
Gastronomie / Kochen / Genußmittel<br />
67, 76, 101<br />
Geographie 117<br />
– Reisen / Reiseführer 42, 43, 116<br />
– Afrika 46, 111, 112<br />
– Amerika 7<br />
Nord- 59, 100<br />
Süd- 72<br />
Mittel- 59, 100, 101<br />
Arabien 111<br />
– Asien, allgemein 110<br />
Vorder- 46, 47<br />
China 13, 112<br />
Japan 28, 112, 116<br />
– Australien / Ozeanien 27<br />
– Europa<br />
Baltikum 58<br />
Frankreich 8, 28, 42, 47, 77<br />
Griechenland 8<br />
Holland 101<br />
Italien 13, 42, 101, 115<br />
Norwegen 73<br />
Portugal 115<br />
Russland 78<br />
Schlesien 66, 72<br />
Spanien 8<br />
Türkei 27, 46<br />
Geschichte 4, 32<br />
– Zeitgeschichte 32<br />
– Revolutionen 7, 47<br />
– Aufklärung 114<br />
– Jesuiten 115<br />
– Restauration 114<br />
Graphik 30, 36, 37, 43, 68, 69, 92,<br />
93, 116, 117, 122, 123<br />
– Aquarelle 31, 61, 79<br />
– moderne 81, 129–131<br />
– dekorative 79<br />
– Künstlergraphik 32, 61, 80, 91, 123,<br />
129–131<br />
– Japanische Holzschnittkunst 68, 69<br />
– Japanische Kunst 39–41<br />
– Landkarten 36, 37<br />
– Städteansichten 42, 43, 78, 128,<br />
129<br />
Handwerk 46, 47, 110<br />
Illustrierte Bücher<br />
– bis 1900 5–7, 61, 72, 76<br />
– 20.Jahrhundert 29, 33, 81, 101<br />
Jagd 76<br />
Jugendstil 115<br />
Kataloge 59<br />
Kartographie 66<br />
Kinder-, Jugend- und Bilderbücher<br />
33, 47, 74, 72, 76, 77, 86, 87<br />
Kolonien 59, 66<br />
Kriminalistik / Räuber / Gauner 66,<br />
113<br />
Kulturgeschichte 9, 47, 59<br />
Kunst 4, 30, 116, 117<br />
– bis 1900 110, 128, 129<br />
– 20. Jahrhundert 15, 32, 42, 87,<br />
129–131<br />
– Künstlermonographien 66<br />
– Künstlerbücher 9<br />
– Werkverzeichnisse 66, 101<br />
– Kunstzeitungen 115<br />
Kunstgewerbe / – handwerk 47, 60,<br />
67<br />
Landes- und Volkskunde Deutschland<br />
32, 47<br />
– Baden +Württemberg 8, 12, 29,<br />
32, 66, 74<br />
– Bayern + Franken 110, 113<br />
– H<strong>am</strong>burg 47<br />
– Preussen 79<br />
– Rhein 66<br />
– Rheinland + Pfalz 112<br />
– Sachsen 78<br />
Land- und Forstwirtschaft 26<br />
Literatur 12, 13, 75, 112, 113<br />
– bis 1900 5, 27, 32, 33, 43, 61, 76<br />
– 20. Jahrhundert 4, 26, 33, 101, 100,<br />
114<br />
– Exilliteratur 33<br />
Märchen / Sagen / Fabeln 32<br />
Mathematik 77, 80<br />
Mesmerismus 67<br />
Militaria 28, 77, 79, 86, 87<br />
137
Mode / Schmuck / Textilien / Kosmetik<br />
/ Trachten 30, 47, 60<br />
Musik 5, 47, 66, 80, 95, 115, 120<br />
Mystik 32, 132<br />
Naturgeschichte 64<br />
Naturwissenschaften 65<br />
– Botanik 61<br />
– Chemie 46, 77<br />
– Medizin 6, 67, 76, 77, 80<br />
– Mykologie 37, 90, 91<br />
– Pharmazie 77, 133<br />
– Physik 65, 77<br />
Nudismus 60<br />
Pädagogik 58<br />
Philologie 7<br />
Philosophie / Soziologie 13, 32, 43,<br />
114, 124, 125<br />
Plakate 7, 22, 23, 66<br />
138<br />
Pressendrucke 21, 100, 114<br />
Rechtswissenschaft 72, 111<br />
Russische Avantgarde 75<br />
Satire / Humor 56<br />
Sittengeschichte 47, 57, 60<br />
Sozialismus 7<br />
Spiele + Sport 28<br />
Sprachwissenschaften 59<br />
St<strong>am</strong>mbücher 72<br />
Technik, allgemein 76<br />
– Auto / Motorrad / Fahrrad 14, 87,<br />
110<br />
– Luft-und Raumfahrt 76, 87<br />
– Schiffahrt 111<br />
– Eisenbahn 8<br />
– Rundfunk 47<br />
– Verkehr 6<br />
Textilien 46, 47, 66<br />
Theater 28, 76, 86<br />
Theologie / Religionen 5–7, 28, 32,<br />
43, 47, 58, 59, 66, 115<br />
– Pietismus 75<br />
– Mission 66<br />
Urkunden 82–85<br />
Uniformen 28, 79<br />
Vorzugsausgaben 26, 33<br />
Weihnachten 74<br />
Werbung 22, 23, 66, 69<br />
Werkausgaben / Klassiker 26, 32<br />
Widmungsexemplare / signierte Ausgaben<br />
33, 50–53, 75, 114<br />
Zeitschriften, Zeitungen 32, 33, 72<br />
Zigeuner 101
Verkaufsausstellung des<br />
Verbandes Deutscher Antiquare e. V.<br />
Württembergischer Kunstverein<br />
(Schloßplatz 2)<br />
www.antiquare.de<br />
25.01. – 27.01.2013<br />
52. ANTIQUARIATSMESSE<br />
STUTTGART<br />
139
Veranstalter in Kooperation mit der Leipziger Buchmesse:<br />
abooks.de<br />
140<br />
19. Leipziger<br />
14.–17. März 2013<br />
Halle 3 der Leipziger Buchmesse<br />
Täglich 10 bis 18 Uhr<br />
Detlef Thursch • Rosenstr.10, 54587 Lissendorf<br />
Tel.: 06597 901071 • Fax: 06597 901203<br />
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Veranstalter<br />
Loidl & Osthoff GbR<br />
2. – 3. MAI 2013<br />
Verkaufsausstellung wertvoller Bücher,<br />
Graphiken und Autographen<br />
Im Künstlerhaus <strong>am</strong> Lenbachplatz<br />
Lenbachplatz 8, 80333 München<br />
Donnerstag, 2. Mai, 11 – 19 Uhr<br />
Freitag, 3. Mai, 10 – 17 Uhr<br />
Martinstraße 19<br />
D–97070 Würzburg<br />
Katalog € 5,–<br />
Telefon 0931 572545<br />
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141
142<br />
xIV. InternatIonale antIquarIatsmesse BerlIn<br />
international antiquarian Book and Print Fair.<br />
Foire internationale du livre ancien.<br />
1. BIs 3. noVemBer 2013<br />
liberBerlin <strong>am</strong> kulturforum, Museen der europäischen kunst, Matthäikirchplatz, 10785 Berlin<br />
liberBerlin, Postfach 150128, 10663 Berlin. e-mail: info@liberberlin.de, www.liberberlin.de
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Fotoausstellung Peter Litvai | Passé 10.1. – 15.2.2013<br />
Vernissage: 8.1. 2013, 19 Uhr, Öffnungszeiten: Do und Fr 15 bis 19 Uhr und nach Absprache<br />
Fotogalerie f75, Filderstraße 75 (<strong>am</strong> Marienplatz), 70180 Stuttgart, www.f-75.de<br />
Jahresausstellung. Donnerstag, 20. bis S<strong>am</strong>stag, 22. Dezember 2012, jeweils 15 bis 19 Uhr und nach Absprache (0172-7178776)<br />
Fotografien national und international bekannter Fotografen (einige Bildbeispiele unten) Formate von 29 x 24 cm bis 125 x 125 cm,<br />
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Dirk Brömmel, 2012<br />
Wolfr<strong>am</strong> Janzer, 2010 Gert Jütten, 2012<br />
Carlo d‘Orta, 2012 Claudio Zanon, 2011<br />
Tim Griffith, 2011<br />
145
NEUE STANDARDWERKE<br />
ZUR FOTOLITERATUR<br />
Deutschland im Fotobuch<br />
Fotobücher zum Thema Deutschland<br />
1915 bis 2009<br />
492 Seiten Buchporträts mit über<br />
1.000 Abbildungen<br />
Thomas Wiegand (Autor) / Manfred Heiting<br />
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Steidl Verlag, Göttingen<br />
ISBN 978-3-86930-249-2 / € 75<br />
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Deutschsprachige Fotobücher 1918 bis 1945.<br />
Band 1<br />
516 Seiten Fachinformation mit über<br />
2.000 Abbildungen<br />
Manfred Heiting / Roland Jaeger (Herausgeber)<br />
Steidl Verlag, Göttingen<br />
ISBN 978-3-86930-412-0 / € 88<br />
(Band 2 folgt 2013)<br />
146
Anfahrt zur <strong>Antiquaria</strong> <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Anfahrt zur <strong>Antiquaria</strong> <strong>Ludwigsburg</strong><br />
71638 <strong>Ludwigsburg</strong>, Musikhalle<br />
Bahnhofstrasse 19 (gegenüber dem Bahnhof)<br />
Öffentliche Verkehrsmittel<br />
www.musikhalle-ludwigsburg.com<br />
Öffentliche Verkehrsmittel<br />
vom Flughafen (nach Stuttgart 20 Minuten):<br />
S-Bahn-Linien vom Öffentliche Flughafen Verkehrsmittel<br />
S2 (nach und Stuttgart S3 Richtung 20 Minuten): Stuttgart<br />
S-Bahn-Linien<br />
vom Flughafen<br />
S2<br />
(nach<br />
und<br />
Stuttgart<br />
S3 Richtung<br />
25 Minuten):<br />
Stuttgart<br />
vom Hbf Stuttgart im 15-Minuten-Takt:<br />
S-Bahn-Linien S2 und S3 Richtung Stuttgart<br />
vom S-Bahn-Linien: Hbf Stuttgart S4 Stuttgart im 15-Minuten-Takt: – Marbach und<br />
S-Bahn-Linien: S5 vom Stuttgart Hbf Stuttgart – Bietigheim, S4 im Stuttgart 15-Minuten-Takt:<br />
Eilzüge – Marbach sowie und RE-Züge.<br />
S5 S-Bahn-Linien: Stuttgart – Bietigheim, S4 Stuttgart Eilzüge – Marbach sowie und RE-Züge.<br />
S5 Stuttgart – Bietigheim, Eilzüge sowie RE-Züge.<br />
mit dem Auto<br />
mit dem Auto<br />
mit A 81 dem Stuttgart Auto – Heilbronn<br />
A von A 81 Heilbronn: Stuttgart – Ausfahrt Heilbronn<br />
<strong>Ludwigsburg</strong>-Nord<br />
von von Heilbronn: Stuttgart: Heilbronn: Ausfahrt <strong>Ludwigsburg</strong>-Süd<br />
<strong>Ludwigsburg</strong>-Nord<br />
von Stuttgart: Ausfahrt <strong>Ludwigsburg</strong>-Süd<br />
Richtung Bahnhof, dann der Ausschilderung<br />
Parkhäuser<br />
‚Solitude-Parkhaus‘ folgen. Ein Parken vor dem<br />
Parkhäuser Parkhaus Solitude (hinter der Musikhalle)<br />
Haupteingang der Musikhalle ist nicht möglich<br />
Parkhaus<br />
(ZOB- und Solitude Bahnhofstrasse<br />
Taxi-Bereich). (hinter der Musikhalle)<br />
Parkhaus Bahnhofstrasse<br />
Parkhäuser<br />
Parkhaus Solitude (hinter der Musikhalle)<br />
71638 <strong>Ludwigsburg</strong>, Solitudestrasse 24<br />
Parkdeck Bahnhofstrasse<br />
71638 Die Eintrittskarte <strong>Ludwigsburg</strong>, Bahnhofstrasse für die <strong>Ludwigsburg</strong>er 9 <strong>Antiquaria</strong><br />
Die gilt gleichzeitig Eintrittskarte für für die die Stuttgarter <strong>Ludwigsburg</strong>er <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>smesse.<br />
<strong>Antiquaria</strong><br />
gilt gleichzeitig für die Stuttgarter <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>smesse.<br />
Die Eintrittskarte für die <strong>Ludwigsburg</strong>er <strong>Antiquaria</strong><br />
gilt<br />
48. Stuttgarter<br />
gleichzeitig<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>smesse<br />
für die Stuttgarter <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>smesse.<br />
48. 30. Januar Stuttgarter bis 1. <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>smesse<br />
Februar 2009<br />
Württembergischer 30. Januar bis 1. Kunstverein, Februar 2009 Stuttgart, Schlossplatz 2<br />
Württembergischer Kunstverein, Stuttgart, Schlossplatz 2<br />
Öffnungszeiten:<br />
52. Stuttgarter <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>smesse<br />
Öffnungszeiten:<br />
Freitag<br />
25. bis<br />
11<br />
27.<br />
Uhr<br />
Januar<br />
bis 19.30<br />
2013<br />
Uhr<br />
S<strong>am</strong>stag Freitag<br />
Württembergischer<br />
11 und Uhr Sonntag bis 19.30 11<br />
Kunstverein,<br />
Uhr bis 18 Uhr<br />
Stuttgart, Schlossplatz 2<br />
S<strong>am</strong>stag und Sonntag 11 Uhr bis 18 Uhr<br />
Öffnungszeiten:<br />
Freitag 11 Uhr bis 19.30 Uhr<br />
S<strong>am</strong>stag und Sonntag 11 Uhr bis 18 Uhr<br />
Theodor-Heuss-Str.<br />
Theodor-Heuss-Str.<br />
Sie erreichen die beiden Messen vom Bahnhof <strong>Ludwigsburg</strong> oder vom Hauptbahnhof Stuttgart aus im<br />
15-Minuten-Takt Sie erreichen die mit beiden den Messen S-Bahn-Linien vom Bahnhof S4 oder <strong>Ludwigsburg</strong> S5 oder vom Hauptbahnhof Stuttgart aus im<br />
15-Minuten-Takt mit den S-Bahn-Linien S4 oder S5<br />
Friedrichstr.<br />
Heilbronner Str.<br />
Heilbronner Str.<br />
HauptbahnhofHauptbahnhof<br />
P P P<br />
Königs<br />
Theater<br />
P<br />
bau P Kunst- P<br />
verein<br />
Königs<br />
Theater<br />
Schloß-<br />
bau<br />
KunstLandplatzverein P<br />
tagSchloß-<br />
Neues Landplatz<br />
P<br />
Schloß tag<br />
Bolz-Straße<br />
K ö n i g s t r a ß e<br />
K ö n i g s t r a ß e<br />
S c h i l l e r s t r a ß e<br />
Planie Charlottenstr.<br />
Planie Charlottenstr.<br />
Sie erreichen die beiden Messen vom Bahnhof <strong>Ludwigsburg</strong> oder vom Hauptbahnhof Stuttgart aus im<br />
15-Minuten-Takt mit den S-Bahn-Linien S4 oder S5<br />
Bolz-Straße<br />
S c h i l l e r s t r a ß e<br />
Neues<br />
Schloß<br />
StaatsgalerieStaatsgalerie<br />
Konrad-Adenauer-Str. Neckarstr.<br />
Konrad-Adenauer-Str. Neckarstr.<br />
147
Standplan<br />
148<br />
52<br />
Im<br />
Lenninger<br />
Tal<br />
51<br />
Am<br />
Mehlsack<br />
carpe diem Contor<br />
50 48<br />
Lorych<br />
47<br />
1. OG –<br />
Galerie<br />
10<br />
AusstellerInnen<br />
11 12<br />
13<br />
Stand Riepenhausen<br />
14<br />
AusstellerInnen Stand<br />
Schwörer Krüger Mertens & Zaberfelder<br />
Aixlibris, Aachen Pomplun Kunstkabinett<br />
+Kühn<br />
Altstadt-<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>, Freiburg<br />
23<br />
16<br />
Altstadt <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
Bühne 16<br />
Veranda<br />
Bader<br />
Gerber, 17 Basel<br />
Hannen, Düsseldorf<br />
Barbian<br />
18 9<br />
7<br />
Fürstensaal<br />
Fürstensaal<br />
Am Mehlsack, Ravensburg 39<br />
9<br />
Rezek<br />
Kunz<br />
GerberAm<br />
<strong>Moritzberg</strong>, Hildesheim<br />
8<br />
51<br />
23<br />
40<br />
Galerie<br />
Herkner<br />
Bühne<br />
41 42 19 19<br />
Held, Stuttgart<br />
Kümmerle Held<br />
Brock-<br />
Herkner, Löwenberger<br />
mann<br />
Land<br />
42<br />
40<br />
Hauptsaal<br />
Hauptsaal<br />
Bistro<br />
Bader, Tübingen Scholz<br />
7<br />
Im Baldreit, Hannen Baden-Baden<br />
Barbian, 6 Saarbrücken<br />
Zipprich<br />
Bauer, Wien<br />
17 Veranda<br />
31 Hauptsaal<br />
Kromp Bauer Schöneborn<br />
38 18 Veranda 37 36<br />
Plocher<br />
37 Hauptsaal<br />
Inlibris, Wien<br />
Koenitz, Leipzig<br />
Wirkus Solder<br />
35 Kotte, Roßhaupten 34<br />
Nassauer<br />
Kretzer, Kirchhain<br />
20 Nass<br />
53 Foyer<br />
46 21 Galerie<br />
Braun<br />
53 Foyer<br />
5 Fürstensaal<br />
Bewer, Stuttgart 5<br />
Kretzer<br />
Bräuer, H<strong>am</strong>burg<br />
Neumann Bewer<br />
Braun, 4Gengenbach<br />
3<br />
29<br />
Lührs<br />
Bräuer<br />
3 Fürstensaal<br />
30 31<br />
31 Fetzer Hauptsaal Im Bladreit<br />
21 Bühne<br />
Kromp, München<br />
32 33<br />
Osthoff Krüger, Kurz Köln<br />
Kühn, Berlin<br />
Aix Libris<br />
23<br />
Am <strong>Moritzberg</strong><br />
38 Hauptsaal<br />
11 22 Fürstensaal<br />
Stöger<br />
12 Fürstensaal<br />
Brockmann, St. Augustin 19 Hauptsaal Kümmerle, Göppingen 41 Hauptsaal<br />
Myko Le<br />
manuscryptum Le Cadratin, Mulhouse Libri Cadratin<br />
1<br />
2 28<br />
Carpe Diem, Bocholt<br />
28<br />
50<br />
Hauptsaal Salchow<br />
27<br />
Bühne<br />
Melzer’s Südstadt-<br />
Antiquarium Küpper, <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Münster Volkert<br />
26 25 24<br />
KüpperKunz,<br />
Sigmaringen<br />
26<br />
8<br />
Hauptsaal<br />
Fürstensaal<br />
Contor, Ihringen 48 Galerie<br />
Enotria Antiqua, Alcantara 45<br />
<strong>Antiquaria</strong>-<br />
Galerie Preis<br />
Garderobe<br />
Fetzer, <strong>Ludwigsburg</strong> 30 Hauptsaal<br />
43<br />
Schottenfeld<br />
& Partner<br />
45<br />
Enotria<br />
Antiqua<br />
46<br />
Koenitz<br />
EG<br />
Kurz, Ober audorf 33 Hauptsaal<br />
Inlibris<br />
Im Lenninger Tal<br />
53<br />
52 Galerie<br />
Lorych, Kotte Berlin 47 Galerie
Bistro<br />
10<br />
Schwörer<br />
9<br />
Gerber<br />
11<br />
Krüger<br />
7<br />
Hannen<br />
6<br />
Zipprich<br />
5<br />
Kretzer<br />
Neumann<br />
4<br />
manuscryptum<br />
1<br />
Garderobe<br />
12<br />
Mertens &<br />
Pomplun<br />
+Kühn<br />
Kunz<br />
8<br />
Scholz<br />
Bewer<br />
3<br />
Myko<br />
Libri<br />
2<br />
13<br />
Zaberfelder<br />
Kunstkabinett<br />
39<br />
Rezek<br />
Le<br />
Cadratin<br />
28<br />
50 48 47<br />
Riepenhausen<br />
14<br />
Altstadt <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
16<br />
40<br />
Herkner<br />
41<br />
Kümmerle<br />
Kromp Bauer Schöneborn Wirkus<br />
38 37 36 35<br />
Plocher Nassauer<br />
29<br />
Lührs<br />
30<br />
Fetzer<br />
Eingang<br />
Bräuer<br />
31<br />
Im Bladreit<br />
Salchow<br />
27<br />
<strong>Antiquaria</strong>-<br />
Preis<br />
32<br />
Osthoff<br />
Melzer’s<br />
Antiquarium<br />
26<br />
Küpper<br />
Bader<br />
17<br />
42<br />
Held<br />
Solder<br />
34<br />
33<br />
Kurz<br />
Südstadt-<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />
25<br />
Inlibris<br />
53<br />
Kotte<br />
Volkert<br />
24<br />
19<br />
Brockmann<br />
Barbian<br />
18<br />
20 Nass<br />
Aix Libris<br />
23<br />
Am <strong>Moritzberg</strong><br />
AusstellerInnen Stand AusstellerInnen Stand<br />
Lührs, H<strong>am</strong> burg 29 Hauptsaal<br />
manuscryptum, Berlin 1 Fürstensaal<br />
Melzer’s Antiquarium, Lüdenscheid 26 Hauptsaal<br />
Mertens & Pomplun, Berlin 12 Fürstensaal<br />
MykoLibri, H<strong>am</strong>burg 2 Fürstensaal<br />
Nass, Berlin 20 Bühne<br />
Nassauer, Siegen 35 Hauptsaal<br />
Neumann, Berlin 4 Berlin<br />
Osthoff, Würzburg 32 Hauptsaal<br />
Plocher, Stadland 38 Hauptsaal<br />
Rezek, München 39 Hauptsaal<br />
Riepenhausen, München 14 Veranda<br />
19<br />
EG<br />
21<br />
Braun<br />
22<br />
Stöger<br />
Salchow, H<strong>am</strong>burg 27 Hauptsaal<br />
Schöneborn, Würzburg 36 Hauptsaal<br />
Scholz, Köln 8 Fürstensaal<br />
Schottenfeld & Partner, Wien 43 Galerie<br />
Schwörer, Pforzheim 10 Fürstensaal<br />
Solder, Münster 34 Hauptsaal<br />
Stöger, Köln 22 Bühne<br />
Südstadt-<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>, Karlsruhe 25 Hauptsaal<br />
Volkert, Traunstein 24 Hauptsaal<br />
Wirkus, Ehlscheid 35 Hauptsaal<br />
Zaberfelder Kunst kabinett, Bad Friedr. 13 Veranda<br />
Zipprich, München 6 Fürstensaal<br />
(Druck auf U3)
III
Musikhalle <strong>Ludwigsburg</strong><br />
Donnerstag, 24.01.2013 15 – 20 Uhr<br />
Freitag, 25.01.2013 11 – 19 Uhr<br />
S<strong>am</strong>stag, 26.01.2013 11 – 17 Uhr<br />
IV
Ausstellerverzeichnis<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> AixLibris 4<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> <strong>am</strong> <strong>Moritzberg</strong> 5<br />
Altstadt <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> 8<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> <strong>am</strong> Mehlsack 10<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Bader 12<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> im Baldreit 14<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Martin Barbian und Ina Grund 16<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Mag. Michael Bauer 18<br />
Architektur-<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> 20<br />
Petra Bewer 20<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Bräuer 24<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Bernd Braun 26<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Dr. Rainer Brockmann 28<br />
Librairie Le Cadratin 30<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> carpe diem 32<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Contor 34<br />
Enotria Antiqua 36<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Jürgen Fetzer 38<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Gerber AG 42<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Christoph Hannen 44<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Held 46<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Horst Herkner 48<br />
Inlibris, Gilhofer Nfg. GmbH 50<br />
Kotte Autographs GmbH 50<br />
Graphikantiquariat Koenitz 56<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Kretzer – Bibliotheca Theologica 58<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Daniela Kromp 60<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Stefan Krüger 62<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Michael Kühn 64<br />
Hans Kümmerle 66<br />
Eugen Küpper 68<br />
Hannspeter Kunz 70<br />
Jens Scholz 71<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Rainer Kurz 72<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> im Lenninger Tal 74<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Lorych 76<br />
Joachim Lührs 78<br />
Versandantiquariat manuscryptum 82<br />
Melzer’s Antiquarium 86<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Mertens & Pomplun 88<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> MykoLibri 90<br />
Dr. Markus Nass 92<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Armin Nassauer 94<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Christoph Neumann 96<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Daniel Osthoff 98<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Otto W. Plocher 102<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Thomas Rezek 104<br />
Versandantiquariat Volker Riepenhausen 106<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Rolf Salchow - Lila von Meer 110<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Klaus Schöneborn 112<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Schottenfeld & Partner 114<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Udo Schwörer 116<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Michael Solder 118<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Wolfgang Stöger 120<br />
Südstadt <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> 122<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Bernhard Volkert 124<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Wirkus 126<br />
Zaberfelder Kunstkabinett 128<br />
<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Dieter Zipprich 132