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Antiquariat am Moritzberg - Antiquaria-Ludwigsburg

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Bücher<br />

Autographen<br />

Graphik<br />

24.–26.1.2013<br />

27. A nt iquar ia<br />

fotografica<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>smesse <strong>Ludwigsburg</strong><br />

I


Veranstaltungsort / Location:<br />

Musikhalle, 71638 <strong>Ludwigsburg</strong><br />

Bahnhofstr. 19 – gegenüber dem Bahnhof<br />

Messezeiten / Opening Hours:<br />

Donnerstag, 24. Januar 2013 15 – 20 Uhr<br />

Freitag, 25. Januar 2013 11 – 19 Uhr<br />

S<strong>am</strong>stag, 26. Januar 2013 11 – 17 Uhr<br />

Messeeintritt für drei Tage /<br />

admission for three days: € 3,–<br />

Kombiticket: Sie erhalten zusätzlich kosten los eine<br />

Eintrittskarte für die <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>smesse Stuttgart.<br />

The ticket is also valid for the Stuttgart <strong>Antiquaria</strong>n<br />

Book fair.<br />

Messe-Telefon / Phone during the fair:<br />

07141 – 91 03 200 and 0160 – 9890 1629<br />

Veranstalterin / organized by:<br />

Petra Bewer, <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

Gänsheidestrasse 69, 70184 Stuttgart<br />

Tel: 0711 – 23 48 526, Fax: 0711 – 23 48 627<br />

E-Mail: antiquariat@petrabewer.de<br />

Informationen und Katalog im Internet:<br />

www.antiquaria-ludwigsburg.de<br />

Aktuelle Infos während der Messe:<br />

www.twitter.com/antiquaria2013<br />

II<br />

Messeregel / Sales regulations<br />

Alle Angebote dieses Katalogs müssen bei der Eröffnung der<br />

<strong>Antiquaria</strong> <strong>am</strong> Donners tag, 15 Uhr zum Verkauf bereitliegen<br />

und dürfen nicht vorher verkauft oder fest reserviert werden.<br />

Ver käufe aus dem Messekatalog sind erst 45 Minuten<br />

nach Eröffnung der <strong>Antiquaria</strong> zulässig. Sollte ein im Katalog<br />

angezeigtes Objekt mehrere Interessenten finden, erfolgt<br />

die Vergabe nach Ablauf der 45 Minuten durch ein Losverfahren.<br />

Vorbestellungen können erst <strong>am</strong> folgenden Tag<br />

berücksichtigt werden. Die Preise sind in Euro einschliesslich<br />

Mehrwertsteuer angegeben. Für die Zuverlässigkeit der<br />

Angaben der Ware bürgt der Aussteller. Die Redaktion der<br />

Beiträge liegt bei den jeweiligen Ausstellern.<br />

The objects announced in this catalogue must be available<br />

for sale at the opening of the <strong>Antiquaria</strong> and may<br />

not be sold or firmly reserved before the beginning of the<br />

trade fair. The sale of items offered in the catalogue is<br />

only allowed 45 minutes after the ope n ing of the fair. If<br />

more than one customer is interested in an item listed in<br />

the catalogue, lots must be drawn. All prices are in Euro<br />

and include the V.A.T. The exhibitors guarantee for exact<br />

description of their objects.<br />

Umschlag: Panor<strong>am</strong>a von <strong>Ludwigsburg</strong>. Farblithographie<br />

von W. v. Breitschwert bei A. Neubert, um 1860.<br />

Frau mit K<strong>am</strong>era, Lübeck um 1930. W. Kolbe,<br />

vintage-germany.de


Liebe Bücherfreunde, liebe Bücherfreundinnen,<br />

warum wird ein Fotograf Antiquar? Was zieht einen Juristen<br />

zum alten Buch? Warum verläßt ein Theatermensch die Bühne<br />

und handelt mit Gedrucktem? Und was machen Antiquare,<br />

wenn sie einmal kein Buch in Händen haben? Warum s<strong>am</strong>meln<br />

Menschen? Wie halten sie Ordnung im Reich der Schätze?<br />

Welcher Schatz liegt ihnen besonders <strong>am</strong> Herzen? Antworten von<br />

AntiquarInnen und S<strong>am</strong>mlerInnen auf diese und andere Fragen<br />

finden Sie auf der Seite www.antiquaria-ludwigsburg.de/einblicke,<br />

wie auch das Bekenntnis eines S<strong>am</strong>mlers: „Es ist der Geruch.<br />

Es muss der Geruch sein. Der Geruch der Bücher, der gern erschnüffelte,<br />

süchtig machende Duft: Diese warme Mischung aus<br />

alten Papier-, Druckfarben-, Klebergerüchen, die dem antiquarischen<br />

Buch anhaftet!“<br />

Den Geruch der Bücher können Sie hautnah genießen: Im schönen<br />

Ambiente der Musikhalle erwartet Sie wieder ein spannendes,<br />

umfangreiches Angebot von Büchern, Autographen und<br />

Graphiken zu allen Gebieten; einen kleinen Ausschnitt sehen Sie<br />

hier im Katalog.<br />

Unser diesjähriges Rahmenthema gilt der ‚Fotografie‘. Die AusstellerInnen<br />

der <strong>Antiquaria</strong> werden einen Teil ihres Angebotes<br />

diesem Thema widmen. Die Titel dazu sind im Katalog und an<br />

den Messeständen mit gekennzeichnet.<br />

Ganz real geben Antiquare <strong>am</strong> zweiten Messetag „Einblick“: zu<br />

jeder vollen Stunde wird ein Aussteller an seinem Messestand<br />

interessierten BesucherInnen etwas über seine Arbeit und die<br />

Besonderheiten seiner Bücher und Graphiken erzählen – und alle<br />

Ihre Fragen beantworten.<br />

Und wie immer – nun zum 19. Mal – wird <strong>am</strong> Eröffnungstag der<br />

Messe der <strong>Antiquaria</strong>-Preis für Buchkultur 2013 verliehen. Sie<br />

sind herzlich zur Preisverleihung eingeladen (siehe Seite 3).<br />

Freuen Sie sich auf eine spannendes Angebot, gute Gespräche<br />

und bereichernden Austausch in freundlicher Atmosphäre – wir<br />

freuen uns auf Sie in <strong>Ludwigsburg</strong>!<br />

Petra Bewer<br />

1


Der Verein Buchkultur e.V.<br />

Die AusstellerInnen der ANTIQUARIA gründeten 1994 den<br />

Verein Buchkultur e.V. und vergeben seither den Preis für<br />

herausragende Leistungen zur Buchkultur, der inzwischen<br />

von der Stadt <strong>Ludwigsburg</strong> und der Kulturgemeinschaft<br />

Stuttgart e.V. mitgestiftet wird und mit 8.000 Euro dotiert ist.<br />

Die bisherigen PreisträgerInnen:<br />

1995 Professor Dr. Albert Kapr für seine Formengeschichte<br />

der Fraktur<br />

1996 Büchergilde Gutenberg für ihre jahrzehntelange Arbeit<br />

für die Buchkultur<br />

1997 Eckehart SchumacherGebler für seine Werkstätten<br />

und Museen für Druckkunst in Leipzig<br />

1998 Dr. Herbert Jacob für seine bibliographischen Arbeiten<br />

1999 Josua Reichert für sein Werk als Drucker und Künstler<br />

2000 Verlag Faber & Faber für „Die Graphischen Bücher …“<br />

2001 Wulf D. von Lucius für sein Buch „Bücherlust“<br />

2002 Katharina Wagenbach-Wolff, Friedenauer Presse Berlin,<br />

für ihre individuell und einfallsreich gemachten<br />

Bücher<br />

2003 Reinhard Öhlberger für seine Monographie der Buchhändleretiketten<br />

„Wenn <strong>am</strong> Buch der Händler klebt“<br />

2004 Bernhard Fischer, Marbach, für sein Buch „Der Verleger<br />

Johann Friedrich Cotta. Chronologische Verlagsbibliographie<br />

1787–1832“<br />

2005 Das Preisgeld wird der Herzogin Anna Amalia Bibliothek<br />

gewidmet zur Wiederbeschaffung von einem<br />

oder mehreren zerstörten Büchern<br />

2006 Jürgen Holstein für seine Publikation: „Blickfang.<br />

Bucheinbände und Schutzumschläge Berliner Verlage<br />

1919–1933“<br />

2007 Das Autorente<strong>am</strong> des Kataloges: Geraubte Bücher.<br />

Die Österreichische Nationalbibliothek stellt sich ihrer<br />

NS-Vergangenheit<br />

2008 Hans Ries für seine Arbeiten zur Illustrationsgeschichte<br />

des 19. Jahrhunderts und seiner Edition<br />

der Werke Wilhelm Buschs<br />

2009 D.E. Sattler und KD Wolff für ihre historisch-kritische<br />

Frankfurter Hölderlin-Ausgabe<br />

2010 Gangolf Ulbricht für seine Arbeit als Papiermacher,<br />

Papierkünstler und Restaurator<br />

2011 Ines Geipel und Joachim Walther für die Reihe<br />

„Verschwiegene Bibliothek“ und die Gründung des<br />

„Archivs unterdrückter Literatur der DDR“.<br />

2012 Clemens-Tobias Lange für seine herausragenden<br />

Künstlerbücher.<br />

Ausserordentliche Ehrungen der Jury:<br />

1998 an Wendelin Niedlich, 2002 an Hannelore Jouly,<br />

2006 an den Freundeskreis Buchkinder e.V.<br />

2<br />

Die Jury: Dr. Bernhard Fischer, Renate Geisenheyner, Joachim<br />

Kalka, Dr. Hannsjörg Kowark, Rainer Leippold, Akka von<br />

Lucius, Petra von Olschowski, Werner Spec, ein Vertreter der<br />

<strong>Antiquaria</strong> (jährlich wechselnd)<br />

Veröffentlichungen des Vereins Buchkultur eV:<br />

Ingo Schulze. Der Brief meiner Wirtin nebst neu geordneten<br />

zufälligen Notizzetteln des Autors. Laudatio zur Preisverleihung<br />

des 5. <strong>Antiquaria</strong>-Preises 1999 an Josua Reichert. Typografische<br />

Gestaltung von Josua Reichert. Gedruckt 2000.<br />

20 Seiten mit 2 Typos, 2 Abbildungen und 2 Fotos. Karton.<br />

Limitierte Auflage 12,–<br />

Nummerierte Ausgabe 41–141 signiert von<br />

Ingo Schulze und Josua Reichert 25,–<br />

Vorzugsausgabe: nummeriert 1–40, mit<br />

einer Tapete. Signiert von Ingo Schulze und<br />

Josua Reichert 50,–<br />

Otto Jägersberg. Das zweite Leben der Bücher. Herausgegeben<br />

vom Verein Buchkultur eV in Zus<strong>am</strong>menarbeit mit dem<br />

Verband Deutscher Antiquare eV. Leonberg, Keicher 2002.<br />

24 Seiten. Broschur.<br />

Limitierte Auflage 12,–<br />

Mehr unter: www.antiquaria-preis.de<br />

Mit Ihrer Spende (Euro 10,– oder mehr, Überweisungsauftrag<br />

liegt bei) unterstützen Sie den ANTIQUARIA-Preis.<br />

Der Verein ist gemeinnützig; Spenden sind steuerlich<br />

abzugsfähig:<br />

Buchkultur eV Gänsheidestrasse 69 70184 Stuttgart<br />

Konto 300 48 702 KSK <strong>Ludwigsburg</strong> BLZ 604 500 50


Buchkultur e.V., der Verein der Freunde antiquarischer Bücher,<br />

die Stadt <strong>Ludwigsburg</strong> und die Kulturgemeinschaft Stuttgart e.V.<br />

verleihen den<br />

19. ANTIQUARIA-Preis 2013<br />

dem Deutschen Buch- und Schriftmuseum in Leipzig<br />

für die neue Dauerausstellung:<br />

»Zeichen – Bücher – Netze.<br />

Von der Keilschrift zum Binärcode.«<br />

Im Frühjahr 2012 wurde das 1884 gegründete Deutsche Buch- und Schriftmuseum<br />

im neuen Erweiterungsbau in Leipzig in einer völlig neu konzipierten Form –<br />

unter der Leitung von Stephanie Jacobs und ihrem Te<strong>am</strong> – eröffnet.<br />

Der klug durchdachte Parcours von den Keilschriften bis zu den digitalen Techniken<br />

spricht Laien ebenso wie Fachleute an und hat begeisterte Reaktionen ausgelöst.<br />

In gelungener Balance werden ästhetisch herausragende wie unscheinbare,<br />

aber besonders aussagekräftige Stücke präsentiert.<br />

Informative Beschriftungen, unterstützt durch audiovisuelle Stationen<br />

machen den Besuch zu einem Erlebnis.<br />

Das neue Museum ist ein wirkungsvoller Botschafter der Buchkultur aller Zeiten und Kulturen.<br />

Zur Preisverleihung<br />

<strong>am</strong> Donnerstag, <strong>am</strong> 24. Januar 2013 um 20.15 Uhr<br />

im „Podium“ der Musikhalle <strong>Ludwigsburg</strong> laden wir herzlich ein.<br />

Die Laudatio hält Hannes Hintermeier, Redakteur im Feuilleton der<br />

Frankfurter Allgemeinen Zeitung<br />

3


Stand 23<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> AixLibris<br />

Klaus Schymiczek<br />

Kalligraphie – Goethe, Johann Wolfgang von (Text), und<br />

Johann Holtz (Schrift): Faust. Eine Tragödie. (Erster Teil).<br />

Geschrieben von Johann Holtz, Flensburg. Druck (Lithographie)<br />

nach der kalligraphischen, illustrierten Originalhandschrift<br />

von Johann Holtz. Zollikon bei Zürich, Graphische<br />

Kunstanstalt Paul Bender, (1929). Mit farbig ill., goldgehöhten<br />

Titel, wenigen Textillustrationen sowie zahlr. teils farbigen,<br />

teils goldgehöhten Initialen und Zierstücken. 80 nn. Bll.<br />

(erstes Blatt weiss). Folio, OHalbperg<strong>am</strong>entband mit Kopfgoldschnitt,<br />

OU., OPappschatulle. 900,–<br />

Schatulle gebräunt und mit kleinen Bezugsfehlstellen; oberer Deckel der Schatulle<br />

an 2 Ecken eingerissen; Schutzumschlag angerändert (2 etwas längere<br />

Einrisse); der Band selber, abgesehen von etwas stockfleckigen Vorsätzen,<br />

nahezu tadellos. Exemplar Nr. 151 von 200 Exemplaren der Ausgabe A (Vorzugsausgabe)<br />

auf handgeschöpftem Perg<strong>am</strong>entpapier (Ges<strong>am</strong>tauflage 600 Exemplare);<br />

im Druckvermerk signiert – vorliegendes Exemplar allerdings nicht<br />

von Johann Holtz, sondern, in Vertretung, von seiner Frau Martha Holtz. In<br />

mehreren Farben gedrucktes Meisterwerk der Kalligraphie.<br />

Kriminalistik – Recht – Pitaval, Francois Gayot de: Causes<br />

celebres et interessantes, avec les jugemens qui les ont decidees.<br />

Mischauflage. Zumeist EA. der Edition (16 Bände),<br />

6 Bände in der «Nouvelle edition augmentee» von 1746 –<br />

recht zeitnah zur Erstausgabe (20 Bände. Paris, 1734–1743)<br />

erschienene, erweiterte Den Haager Edition. 22 Bände –<br />

vollständige Folge. Den Haag, Jean Neaulme, 1737–1745 u.<br />

1746. Mit 2 gest. Frontispizen, 1 mehrf. gefalteteten, genealogischen<br />

Tabelle und 22 gest. (wiederholten) Titelvignetten.<br />

Zus. ca. 10.000 S., 8°, Perg<strong>am</strong>entbände der Zeit mit handschriftl.<br />

Rückentiteln. 1.500,–<br />

Einbände etwas berieben sowie teils etwas bestoßen und manchmal auch<br />

etwas fleckig; vereinzelt winzige Einrisse an den Gelenken im Bereich der<br />

Kapitale; Band 20 mit kleiner Bezugsfehlstelle <strong>am</strong> unteren Kapital; handschrift-<br />

4<br />

Pontdriesch 19<br />

52062 Aachen<br />

Tel.: +49 (0)241 25340<br />

Fax: +49 (0)241 402403<br />

E-Mail: AixLibris@t-online.de<br />

liche Rückentitel teils etwas abgerieben und bei 2 Bänden nahezu vollständig<br />

verschwunden; hinterer Deckel von Band 10 mit größerem, schwachen<br />

Wasserfleck und 2 winzigen Wurmlöchern – letzte Bll. dieses Bandes etwas<br />

wasserrandig; Vorsätze teils etwas stockfleckig und manchmal leicht angestaubt<br />

– ansonsten nur gering stockfleckig; erste Bll. von Band 17 mit kleinem<br />

Wasserfleck im weissen Rand; Falttabelle mit kleinem Einriss; jeweils kurzer<br />

Kopierstifteintrag auf dem Vordervorsatz – insges<strong>am</strong>t aber ein gut erhaltenes,<br />

vollständiges Exemplar. Die berühmteste aller S<strong>am</strong>mlungen von Strafrechtsfällen,<br />

zus<strong>am</strong>mengestellt von dem französischen Juristen Francois Gayot de<br />

Pitaval (1673–1743).<br />

Speyer – Lehmann, Christoph (Christophorus): Chronica der<br />

Freyen Reichs Statt Speyr, darinn von dreyerley fürnemblich<br />

gehandelt, E(r)stlich vom Ursprung, Uffnemen, Befreyung,<br />

Beschaffenheit des Regiments, Freyheiten, Privilegien, Rechten,<br />

Gerechtigkeiten, denckwürdigen Sachen und Geschichten<br />

(…). 1. Druck. Franckfurt <strong>am</strong> Mayn, Niclas Hoffmann für Jonas<br />

Rosen, 1612. Mit 8 (wiederholten) Holzschnittdruckermarken.<br />

4 Bll., 1024 S., 50 Bll. (letztes weiß). Folio, Halbschweinslederband<br />

der Zeit mit Streicheisenlinien und Rollenstempelprägung,<br />

schwarz eingefärbtem Perg<strong>am</strong>entbezug der Deckel, Schweinslederecken<br />

sowie den Spuren von 2 Schließen. 1.200,–<br />

Etwas berieben und bestoßen; Reste eines handschriftl. Papierrückenschilds;<br />

Spuren von 2 entfernten Schließen (Deckel dort mit kleinen Dellen und kleinen<br />

Bezugsfehlstellen); Deckel mit wenigen kleinen Wurmlöchern und Innendeckel<br />

mit kleinen Wurmgängen; zu Beginn und Schluß geringfügig wurmstichig<br />

(außerhalb des Textes); gering stockfleckig und gebräunt sowie vereinzelt<br />

leicht angeschmutzt; <strong>am</strong> Schluß einige Bll. <strong>am</strong> Fuß schwach wasserrandig<br />

und wenige weitere Bll. im weißen Rand geringfügig wasserfleckig; Blatt S.<br />

479/480 mit Eckausriss und weiterer kleiner Randfehlstelle (kein Textverlust);<br />

vereinzelt kleine Randläsuren oder Randfehlstellen durch Papierfehler (kein<br />

Textverlust); ein Bogen mit Fehldruck – nur eine Bogenseite bedruckt (die<br />

Seiten 398 und 407 deshalb unbedruckt); Druck der S. 408 etwas verwischt;<br />

vereinzelt schwache Knick- oder Knitterspuren; teils Tintenanstreichungen<br />

und Marginalien von alter Hand; Nummer auf dem Vordervorsatz; 2 alte Besitzvermerke<br />

(einer Justina Mösner und eines Johann Heinrich Breithaupt)<br />

auf dem Haupttitel. Der Band ist in 7 Bücher unterteilt, die jeweils ein eigenes<br />

Titelblatt haben. Graesse IV, 151.<br />

12 Originalgraphiken – Italiaander, Rolf (Hg.): Zwölf<br />

Grafiken europäischer Naiver. (= 7. bibliophiler Druck im<br />

Verlag Refugium Walter Koch). EA. Hannover, 1973. Mit 12<br />

signierten und numerierten Original-Radierungen. 2 Doppelblätter,<br />

Tafeln, 1 Doppelblatt. Quer-Groß-Folio. Bll. lose in<br />

OLeinenmappe mit mont. Deckelillustration, OLeinenschuber.<br />

600,–<br />

Schuber etwas berieben und leicht fleckig; montierte Deckelillustration der<br />

Mappe an den Rändern leimfleckig. Druck auf starkem Papier. Exemplar Nr.<br />

24 von 50 Exemplaren (Ges<strong>am</strong>tauflage 60 Exemplare – außerdem wurden von<br />

jeder Platte noch weitere 50 römisch numerierte Blätter zum Einzelverkauf<br />

abgezogen). Von Rolf Italiaander <strong>am</strong> Schluß der Einleitung und vom Verleger<br />

im Druckvermerk signiert. Enthält signierte und numerierte ORadierungen<br />

von Cornelis Kaay, Helga Simons, Siegfried L. Kratochwil, Max Seifert, Lucia<br />

L<strong>am</strong>ot, Werner Hansche, Vladimir Bedekovic, Rudolf Stapel, Peter Morawietz,<br />

Ursula Flachsmann, Pavel Horak und Sofia Erkens.


<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> <strong>am</strong> <strong>Moritzberg</strong><br />

Dr. Lothar Hennighaus<br />

Allgemeines <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>; Geistes-, Natur- und<br />

Sozialwissenschaft<br />

Arnim, Ludwig Achim von, und Clemens Brentano (hier<br />

anonym): Vier und zwanzig Alte deutsche Lieder aus dem<br />

Wunderhorn mit bekannten meist älteren Weisen beym Klavier<br />

zu singen. 1. Ausgabe. Heidelberg, bey Mohr und Zimmer,<br />

1810. 51 lithographierte S., mit Noten. Kl.4°. Leder d. Z. mit<br />

Rückentitel und dezenter Kapitalvergoldung, eingebundenen<br />

OBroschur-Deckel und dreiseitigem Goldschnitt. 2.500,–<br />

Kanten, Ecken und Rücken gering berieben; Innengelenke kaum merklich angeplatzt.<br />

Auf dem Innendeckel mit dem Exlibris des bedeutenden Bibliophilen<br />

Leopold Hirschberg „Bibliotheca Hirschbergiana“. Holzmann/B. III, 2397 gibt<br />

als Herausgeber Johann Nikolas Boehl von Faber an. Der Kaufmann Boehl<br />

(1770–1836), H<strong>am</strong>burger Konsul in Cadiz, war auch Literaturwissenschaftler<br />

und ein großer Büchers<strong>am</strong>mler; seine S<strong>am</strong>mlung befindet sich jetzt in der<br />

Nationalbibliothek von Madrid. Besondere Verdienste erwarb er sich für den<br />

deutsch-spanischen Kulturaustausch, so brachte er den Deutschen spanische<br />

Literatur näher und andererseits den Spaniern die deutsche Romantik. Das<br />

Historisch-kritische Liederlexikon führt ihn an als denjenigen, der die Armin-Brentano’sche<br />

Lieds<strong>am</strong>mlung in dieser 1810er Ausgabe mit schon tradierten<br />

Melodien zus<strong>am</strong>menführte. Die Ausgabe Heidelberg 1819 mit derselben<br />

Kollation ist vermutlich eine Titelauflage. Eine Inkunabel der Lithographie<br />

(aber nicht bei Dussler); Mallon 54 (Brentano); nicht in MGG.<br />

Biblia Sacra Vulgatae Editionis<br />

Jussu Sixti V. Pontif.<br />

Max. Recognita, Locupletibus<br />

SS. Patrum Et Aliorum<br />

Probatorum S. Scripturae<br />

Interpretum Commentariis<br />

Illustrata (…) a Theologis<br />

Monasterii D. Ettonis Prope<br />

S. Landelinum (…) Sub Directione<br />

P. Germani Cartier.<br />

3. Auflage (zuerst 1751,<br />

dann 1765). 4 Bände. Konstanz,<br />

J. F. Bez (Betz), 1770.<br />

Zierenbergstr. 90<br />

31137 Hildesheim<br />

Tel.: +49 (0)5121 1744047<br />

Fax: +49 (0)5121 1744048<br />

E-Mail: antiquariat.moritzberg@t-online.de<br />

www.antiquariat-hildesheim.de<br />

Mit 65 Tafeln und 1 gefalteten Karte. 15 Bll., 758 S., Titel,<br />

562 S., Titel, 588 S., Titel, 12, 571 S. 1 Bl., 48 S., 26 Bll. Folio<br />

(375×225 mm). Marmor. Leder d. Z. auf 6 Bünden, mit 2<br />

Rückenschildern und reicher -vergoldung. 2.000,–<br />

Berieben bzw. beschabt; teils etwas braunfleckig; Bände 1, 3 und 4 unter Verwendung<br />

des größten Teils des alten Materials restauriert. Bd I: 1 Rückenschild<br />

zum geringen Teil abgeblättert; 1 Tafel lose und gerändert; gegen Ende mit kleinem<br />

Wasserfleck in der Falz. Bd II: Ecken bestoßen; erste 9 Bll. mit schwachem<br />

Wasserrand; gegen Ende mit Wasserrand in der Falz. Bd III: Rückenschilder<br />

zum kleineren Teil abgeblättert; Titelei braunfleckig; bis S. 60 mit kleinem<br />

Wasserfleck <strong>am</strong> Kopf, dasselbe gegen Ende. Bd IV: Ein Rückenschild zum Teil<br />

abgeblättert; zu Beginn mit kleinem Wasserfleck an der unteren Ecke; gegen<br />

Ende mit schwachem Wasserfleck <strong>am</strong> Kopf; Karte mit Einriß. Trotz der Mängel<br />

ein beeindruckendes Exemplar der wichtigen Bibeledition.<br />

Druck in 2 Spalten (deutsch-lateinischer Paralleltext, mit lateinischen Erläuterungen<br />

und Kommentaren <strong>am</strong> Fuß); die Kupfer (von Georg David Nesselthaler,<br />

Elias Schaffhauser, Tobias Lobeck, Georg Pintz, Johann Gottfried Tholot u.<br />

a.) wurden eigens für diese Bibel geschaffen (Brunet I, 881:), „65 planches<br />

en taille-douce dont elle est ornée, et dont elle donne les premières épreuves.<br />

Ces memes planches ont servi pour une seconde édit. faite en 1765 et pour<br />

une troisième, de Constance“. Sie zeigen biblische Szenen innerhalb eines<br />

Rocaille-Rahmens (übernommen aus Scheuchzers „Physica Sacra“ von 1731?).<br />

Die Karte als Illustration zur „Dissertatio critica de situ paradisi terrestris“ im<br />

Delta von Euphrat und Tigris. Der Schweizer Benediktiner Germanus Cartier<br />

(1690–1749, Exeget im Kloster Ettenheimmünster), unter dessen Leitung eine<br />

Gruppe seiner Co-Fratres 10 Jahre an dieser Bibelausgabe arbeiteten, starb<br />

2 Jahre vor deren Vollendung, wonach sein Bruder Gallus (1693–1777) sie<br />

beendete. Seine erklärte Absicht war, die Übersetzung des Kaspar Ulenberg<br />

zu verbessern. Zu diesem Zweck zog er als Referenzausgaben die arabische,<br />

chaldäische, hebräische, lateinische, s<strong>am</strong>aritanische, syriacische, die Oxforder<br />

Grabiana und die Schweizer Tiguri-Ausgabe heran. Neben den Kirchenvätern<br />

und Gelehrten des Mittelalters berücksichtigte er katholische, auch protestantische<br />

und jüdische Interpreten (sein „Syllabus editionum scripturae“ umfaßt 12<br />

Seiten!). Vgl. ADB IV, 36; Schildenberger (Die Bibel in Deutschland. S. 272ff).<br />

Blanchinus (Blanchino), Josephus: Evangeliarum Quadruplex<br />

Latinae Versionis Antiquae Seu Veteris Italicae. Nunc<br />

primum in lucem editum ex Codices Manuscriptis aureis, argenteis,<br />

purpureis, aliisque plusqu<strong>am</strong> millenariae antiquitatis<br />

5<br />

Stand 23


Sub Ausspiciis Joannis V. Regis Fidelissimi Lusitaniae, Algarbiorum<br />

&c. EA. 4 Teile in 2 Bänden. Rom, Typis Antonii de<br />

Rubeis, apud Pantheon, in via Seminarii Romani, 1749. Mit<br />

insges. 6 gest. Vignetten, 2 Initialen, zahlr. Holzschnitt-Initialen<br />

und 73 Kupfern (von Gaetano de Rossi) auf 40 teils gefaltenen<br />

Tafeln und im Text. Titel, 6 Bll., 96, DLXXII S., 20 Bll.,<br />

Titel, 6 Bll., CDLXX S., Zwischentitel, S. CDLXXII-DCXXIV.<br />

Folio (390×265 mm). HPerg<strong>am</strong>ent d. Z. mit hs. Rückentitel<br />

und Sprengschnitt. 2.000,–<br />

Berieben, bestoßen und etwas fleckig; an den Kanten teils geringer Bezugspapier-Verlust;<br />

Exlibris und Buchlaufkarte des Augustiner-Klosters R<strong>am</strong>sgate<br />

(England) auf Innendeckeln. Sauberes, breitrandiges Exemplar.<br />

Die Tafeln mit jeweils mehreren Kupfern zeigen Textproben früher mss. Codices<br />

in Latein, Griechisch, Koptisch, Ar<strong>am</strong>äisch etc. und bieten so reiches<br />

Anschauungsmaterial für die Entwicklung der Schriften und auch der Orn<strong>am</strong>entik.<br />

Blanchinus (1704–64) war Archivar und Presbyter im Prediger-Seminar<br />

des Hl. Philippo Neri. Brunet II, 1118.<br />

Casserius, Julius: De Vocis Avditvso Organis Historia Anatomica<br />

Singulari Fide Methodo Ac Indvstria Concinnata Tractatibvs<br />

Dvobus Explicata. (Zus<strong>am</strong>men mit:) De Auris avditvs<br />

Organi Historia Anatomica. EA. 2 Teile in 1 Band. Ferrara,<br />

Victorius Baldinus, 1601 und 1600. Mit gest. Titel, 1 Porträt<br />

(von 2), 34 Tafeln (1 als Faksimile), Holzschnitt-Druckermarke,<br />

zahlreichen Holzschnitt-Initialen und -Vignetten. 29<br />

Bll. (von 30), 191 , 126 S., 1 Bl.. Folio (385×265 mm). Leder<br />

d. Z. auf 5 Bünden, mit Rollstempel- und Streicheisenprägung,<br />

Eckfleurons und zentralen Wappen-Supralibros. 9.500,–<br />

Einband in neuerer Zeit unter Verwendung der alten Deckel restauriert; berieben<br />

und bestoßen; Bezugsfehlstellen an Ecken und Kanten; Vorsätze erneuert;<br />

die ersten 2 Bll. <strong>am</strong> Fuß mit Wasserfleck; erste 3 Bll. mit Wurmlöchern<br />

im unteren Rand; vereinzelt gering braunfleckig; es fehlt die Tafel XXI, die<br />

hier ebenso wie das folgende Blatt als Faksimile auf gleichfarbigem Bütten<br />

beigebunden ist; es fehlt außerdem das Porträt von Ranuccio Farnes, Herzog<br />

von Parma und Piacenza; auf Titelei hs. Besitzvermerk eines Jesuitenkollegs<br />

(datiert 1624). Das Porträt des Casserius zeigt ihn im Alter von 39 Jahren.<br />

Der erste Teil (De vocis) erschien ein Jahr nach dem zweiten. Casserius (ca.<br />

1562–1616) vergleicht in seiner Anatomie die Laut- und Hörorgane von Mensch<br />

mit denen von Pferden, Schweinen, Ochsen, Hunden, Mäusen, Katzen, sogar<br />

mit denen von Fröschen und Insekten. Es ist seine erste Veröffentlichung,<br />

bevor er sich der Anatomie der Sinnesorgane widmete (Pentaesthesion. Venedig<br />

1609). Casserius genoß schon früh so viel Anerkennung und Ruhm, dass<br />

ihm die Universitäten von Parma und Turin einen Lehrstuhl anboten, den er jedoch<br />

ablehnte. Eine Kontroverse mit Girol<strong>am</strong>o Fabrizzio brachte mit sich, dass<br />

er dessen Lehrstuhl für Chirurgie und Anatomie in Padua, davor von Vesal gehalten,<br />

nicht übernehmen konnte.<br />

Der Konflikt mit Fabrizzio entstand<br />

wahrscheinlich durch dessen Eifersucht<br />

auf den genialen Jüngeren,<br />

den die Studenten bevorzugten.<br />

Der Einfluß Fabrizzios reichte bis<br />

weit ins 20. Jahrhundert, so dass<br />

die Leistungen des Casserius lange<br />

nicht gewürdigt wurden.<br />

Garrison/Morton (5. Aufl., #1540):<br />

„a masterpiece of book illustration“,<br />

„most beautiful book ever<br />

publishecd on the ear and throad“<br />

(die Kupfer sind von dem Schweizer<br />

Maler und Stecher Joseph<br />

Maurer). Brunet I, 1616: „Le premier<br />

a été réimp. à<br />

Francort, 1662 (…) sous le titre<br />

de Nova anatomica …“ Sallander<br />

1809 (unter Casseri).<br />

6<br />

Fridolin, Stephan (zugeschrieben, hier anonym): Der<br />

geistlich May Unnd Geistliche Hörbst. Außgelegt auff das<br />

außwendig und inwendig bitter Leyden unsers aller liebsten<br />

Herren und Seligmachers IESU CHRISTI. Zway alte, schöne,<br />

außerlößne Büchlein, den guthertzigen und andächtigen<br />

Christen zu gütern, mit sonderm fleiß widerumb ernewert<br />

und in Truck verfertigt. 2 Teile in 1 Band. Dilingen (Dillingen),<br />

Johannes Mayer., 1581. Mit Holzschnitt-Bordüren an<br />

beiden Titeln; erster Titel in Rot und Schwarz. 2 Bll., 317<br />

, 1 Bl., 318 -418 S.. 8°. Etwas<br />

späterer Schweinsledereinband auf Holzdeckeln, mit 4 Bünden,<br />

reicher Plattenstempel-Prägung, 2 Leder-Messing-Schließen<br />

und Rotschnitt. 2.500,–<br />

Einband fleckig, etwas berieben<br />

und bestoßen bzw.<br />

mit Kratzspuren; Papier teils<br />

angegraut; Privatstempel auf<br />

Vorsatz. Angebunden ca. 200<br />

weiße Bll., davon 11 mit alten<br />

Glossen; die Paginierung<br />

überspringt die S. 190–198,<br />

die Kollation ist jedoch vollständig.<br />

Der Franziskaner S. Fridolin<br />

(ca. 1430–1498) widmete<br />

fast seine ges<strong>am</strong>te Tätigkeit<br />

der „religiösen Unterweisung<br />

und geistlichen Führung der<br />

Frauen von Sankt Klara“.<br />

Seine Schriften „zeichnen<br />

sich aus durch Tiefe, innige<br />

Frömmigkeit und eine edle,<br />

an die deutschen Mystiker<br />

erinnernde Sprache“. (NDB<br />

5, 440). Der Titel erschien zuerst 1533, dann erneut 1549 und 1550 in einer<br />

Neuauflage; der geistlich Herpst erschien zuerst 1575. Zum Einband: Der<br />

Buchbinder HVM (seine Initialen auf beiden Deckeln) ist berühmt für seine<br />

Plattenstempel, von denen hier 2 hervorragende Beispiele vorliegen. In einer<br />

Plattenstempel-Rahmung mit 4 (vorn) bzw. 6 Rosetten mittig eine Prägung von<br />

filigraner Feinheit. Die Rahmung mit den ovalen Eckfleurons deutet Haebler<br />

(Bd I, 458ff) als „Marienstempel“ und d<strong>am</strong>it als Supralibros des Klosters Zwiefalten.<br />

Auch Drucke des 16. Jhdts mit den Binderinitialen HVM, von dener er<br />

mehrere aufführt, datiert er auf den Beginn des 17. Jhdts. Provenienz: aus der<br />

Kartause Buxheim, mit deren hs. Besitzvermerk auf Titelei.<br />

Fulton, Robert: Fultonova sistema vnutrennikh kommunikatij.<br />

Aus dem Englischen übersetzt von Petriajev. (In russischer<br />

Sprache: Fultons System der Binnentransporttechnik).<br />

Russische Erstausgabe von „A treatise on the improvement<br />

of canal navigation“ (zuerst London 1796). St. Petersburg,<br />

Shnora, 1805. Mit 19 gefalteten Kupfertafeln (18 nummeriert).<br />

4 Bll., VIII S., 1 Bl., 224 S.. 4°. Dunkelroter Lederband<br />

d. Z. mit Bordüre, Rückentitel und -vergoldung, dreiseitigem<br />

Goldschnitt. 1.750,–<br />

Etwas berieben; kl. Wurmfraßstelle <strong>am</strong> Vorderdeckel; Rücken teils angeplatzt<br />

und professionell geschlossen, dabei auch die Kapitale unterlegt; Vergoldung<br />

von Bordüre und Rückentitel verblaßt bzw. abgesplittert; Einstichlöcher im<br />

Bug; erste Bll. mit schmalem, schwachem Wasserfleck im Rand; letzte Tafel<br />

angerändert und alt hinterlegt. Großzügiger Druck mit breitem Rand.<br />

Der <strong>am</strong>erikanische Ingenieur R. Fulton (1765–1815), wahrlich ein „Daniel<br />

Düsentrieb“, konstruierte als erster brauchbare D<strong>am</strong>pfschiffe und auch das<br />

U-Boot Nautilus.<br />

Die Tafeln des vorliegenden Werkes zeigen Brückenkonstruktionen, Schleusen,<br />

Hebezeuge, Zahnradgetriebe etc..


Merino, Andreas (Padre Andreas): Escuela paleographica,<br />

ó de leer letras antiguas, desde la entrada de los Godos en<br />

Espana hast nuestos tiempos. EA. Madrid, J. A. Lozano, 1780.<br />

Mit 58 (von 59) kalligraphischen Kupfertafeln von Francisco<br />

Assensio, einer gest. Vignette und 4 Textabbildungen. Gest.<br />

Titel, 18 Bll., 443 S.. Folio. Marmorierter Kalbslederband d.<br />

Z. auf 6 Bünden, mit Rückentitel und reicher -vergoldung,<br />

vergoldeter Rollstempelumrahmung auf den Deckeln und<br />

Stehkantenvergoldung. 1.600,–<br />

Ecken und Kanten berieben bzw. beschabt, dabei auch kleinere Bezugsfehlstellen;<br />

Vergoldungen teils abgeschabt; oberes Kapital mit schmaler Fehlstelle;<br />

unteres Kapital einseitig ca. 6 cm eingerissen; die fehlende Tafel (Nr. 21) liegt<br />

als Fotokopie bei. Trotz der Fehler ein beeindruckendes Exemplar.<br />

Brunet III, 1652; Bonacini 1168; Thieme/Becker II, 177f (Assensio = Asensio);<br />

Cotarelo 706 (Diccionario biográfico); Maggs, Cat. 495, no. 616.<br />

Provenienz: aus der berühmten Bibliothek des Don Francisco Trevino y Davila,<br />

späteren Marques de Casa Trevino-Gotor (1789), Minister im Rat von Carlos IV,<br />

mit Trevinos goldgeprägtem Supralibro auf dem Vorderdeckel.<br />

Americana – Hennepin, Louis: Description de la Louisiane,<br />

Nouvellement découverte au Sud Ouest de la Nouvelle<br />

France, par ordre du Roy. Avec la Carte du Pays: Les Moeurs<br />

& la maniere de vivre des Sauvages. Paris, A. Auroy, 1688.<br />

Mit Holzschnitt-Monogranmm auf Titel und -Vignette (wiederholt).<br />

Titel, 5 Bll., 312, 107 S.. 8°. Leder d. Z. auf 5 Bünden<br />

und mit Rückenvergoldung und -titel. 1.500,–<br />

Berieben und bestoßen; oberes Kapital mit größerer Fehlstelle; vorderes Außengelenk<br />

geplatzt, aber fest; Rest eines hs. Rückenschilds; Karte fast vollständig<br />

fehlend; gering braunfleckig: Besitzvermerk („Zingarelli“) auf Vorsatz.<br />

Sabin 8, 211: „… Travels of this f<strong>am</strong>ous friar, giving his voyage up the Mississippi<br />

from Illinois river. He first described the Falls of Niagara, and, according<br />

to some authorities, n<strong>am</strong>ed Louisiana (…). But this fact is disputed by Harrisse<br />

and others; it is, however, the first printed account of Louisina. (…) An exact<br />

reproduction of the edition of 1683, but some verbal changes and typographical<br />

errors prove that it is a reprint.“<br />

Arndt, Johann: Sechs Bücher Vom Wahren Christenthum,<br />

von Heils<strong>am</strong>er Busse, herzlicher Reue und Leid über die<br />

Sünde, und wahrem Glauben, auch heiligem Leben und Wandel<br />

der rechten wahren Christen. Nicht allein mit den Summarien<br />

jedes Capitels, beygefügten Gebetern, Anmerkungen,<br />

Lebens-Lauf des Auctoris und nützlichen wohl-verbesserten<br />

Registern versehen; Sondern auch desselben Paradies-Gärtlein<br />

mit beygefügt. Nebst des seligen Herrn D. Johann Jacob<br />

R<strong>am</strong>bschs (…) Historischen Nachricht Von dem besondern<br />

Segen, den Gott auf die Arndtschen Schriften geleget. 2 Teile<br />

in 1 Band. Blankenburg, H. A. Pape, 1741. Mit gest. Frontispiz,<br />

Titelei in Schwarz und Rot. 1128 S., 26 Bll., 24, 276<br />

S., 5 Bll.. 4° (21,5×17 cm). Perg<strong>am</strong>ent d. Z. mit reicher floraler<br />

und Streicheisenprägung, Arabesken als Eckfleurons<br />

und Mittelstücke. farb. marmoriertem Schnitt mit punzierter<br />

Eckvergoldung und sternförmigen Punzen auf dem ganzen<br />

Schnitt. 350,–<br />

Oberes Kapital kaum störend einseitig ca. 3 cm angeplatzt; gering berieben,<br />

etwas fleckig; erste Bll. mit sehr schwachen Braunflecken <strong>am</strong> Fuß; beigebunden<br />

6 Bl. mit zeitgenössischen hs. Glossen. Die „Sechs Bücher“ Arndts waren,<br />

neben der „Imitatio“ auf katholischer Seite, das erfolgreichste religiöse Buch<br />

der evangelischen Christen. Vgl. Goedeke III, 29.7.<br />

Plakat – Lenin umer, no sozdannaya im kommunisticheskaja<br />

partiya sstalas – cplotim tesnee vokrug nee nashi<br />

ryady. (In russischer Sprache) Regierungsmitteilung, herausgegeben<br />

von der „Arbeiterzeitung“, zum Tode Lenis s<strong>am</strong>t seiner<br />

Krankheitsgeschichte. Moskau, Typo-Lithographia, Iskra<br />

Revolutzi, 22. 01. 1924. Doppelblatt, gefaltet in der Mitte,<br />

mit zwei lithographierten orn<strong>am</strong>entalen Trauerrändern und<br />

Porträt. 45,4×63,4 cm. 450,–<br />

Wladimir Iljitsch Uljanow (1870–1924), genannt Lenin, starb <strong>am</strong> 21. Januar<br />

1924; noch in derselben Nacht wurde das Plakat veröffentlicht: „Lenin starb,<br />

aber er lebt in der kommunistischen Partei weiter. Gestern, <strong>am</strong> 21. Januar,<br />

um 6,50 Uhr <strong>am</strong> Abend starb Lenin.“ Auf der rechten Seites des Blattes befindet<br />

sich die Krankheitsgeschichte Lenins, gezeichnet von den Ärzten Prof.<br />

Abrikosov, Prof. Feldberg, Prof. Foerster, , Prof. Osipov, N. Semashko und Dr.<br />

Vejsbrod, datiert auf den 23. Januar 1924.<br />

Blatt auf Japanpapier aufgezogen, winzige Randeinrisse dabei geschlossen;<br />

papierbedingt gebräunt. Insges<strong>am</strong>t vorzüglich erhalten.<br />

Hennighaus, Lothar: Eine kleine Reise durch die Gutenberg-Galaxis.<br />

Ausgabe A. (798 Exemplare von insges. 1000).<br />

Hildesheim, Selbstverlag, 2009. Mit 22 Tafeln von Detlef Kellermann<br />

und über 90 farb. Abbildungen. 163 S.. 8°. Engl.<br />

OBroschur. 20,–<br />

Ein Essay (mal anekdotisch, mal systematisch, mal historisch, mal polemisch,<br />

mal diskursiv, mal narrativ) über (fast) alle Aspekte des antiquarischen Buchwesens:<br />

Auktionen, S<strong>am</strong>mler, Messen, Internet, Bibliographien, Bibliophilie,<br />

Bibliomanie, Editionen, Typographie, Kitsch, Einbände, Materialkunde, Formate,<br />

Geschichte und Technologie des Papiers, des Druckens und der Illustrationen,<br />

Inkunabeln, Preise (An- und Verkauf), Pornographie, Zensur, Exil, die<br />

Zukunft des Buches etc.<br />

Dr. L. Hennighaus ist öffentlich bestellter und vereidigter Sachverständiger<br />

(IHK Hannover) für Bücher, Landkarten und dekorative Graphik.<br />

7


Stand 16 Altstadt <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

M. Weiers<br />

Öffnungszeiten: Mo 15-18.30 Uhr<br />

Di – Fr 11-14 und 15-18.30 Uhr<br />

Sa 11-15 Uhr<br />

Baden. – Naeher, Julius und Maurer, H. Die Alt-Badischen<br />

Burgen und Schlösser des Breisgaues. Beiträge zur Landeskunde.<br />

Emmendingen, Dölter, 1884. 4°. VII, 83 S. Mit 4 ausklappbaren<br />

lithograph. Tafeln. HLwd. der Zeit. 450,–<br />

Erste Ausgabe. – Die Tafeln zeigen Ansichten, Details und Grundrisse der Festung<br />

Hachberg, der Burg Zähringen, Höhingen, Landeck, Sponeck, Badenweiler,<br />

des Schlosses Sulzburg, der Sausenburg und der Burg Rötteln. – 2 Seiten<br />

mit fachmännisch restaur. Randeinriss. Insges<strong>am</strong>t schönes Exemplar.<br />

Baden. – Reich, Lucian. Wanderblühten aus dem Gedenkbuche<br />

eines Malers. Karlsruhe, Herder, 1855. 6 Bl., 308 S. Mit<br />

6 getönten lithogr. Tafeln nach L. Reich von Joh. Nepomuk<br />

Heinemann. Gold- u. blindgeprägte OLwd. 300,–<br />

Erste Ausgabe. – Rümann 652. – Wie meist Tafeln etwas braunfleckig, 1 Tafel<br />

mit Randläsuren.<br />

Baden. – Abendliche Zus<strong>am</strong>menkunft zahlreicher Personen<br />

in einer Schwarzwälder Spinnstube; umgeben von 6 kleinen<br />

Städteansichten, 4 Personengruppen in Tracht, sowie der Darstellung<br />

eines Schwarzwälder Uhrenträgers, eines Fischers,<br />

allegorischen Figuren und Wappen. Altkol. Lithographie von<br />

L. v. Hohbach, um 1830. 31,5×37,8 cm. Zeitgenössisch gerahmt.<br />

450,–<br />

Mit Ansichten vom Freiburger Münster, Baden-Baden, Karlsruhe, Konstanz,<br />

Mannheim und dem Heidelberger Schloss. – Schöner, kräftiger Abdruck mit<br />

feiner Kolorierung.<br />

Bibra, Siegmund Freyherr von. Journal von und für<br />

Deutschland. 5. Jahrgang. 1. – 12. Stück (komplett). o.O.,<br />

8<br />

Konviktstraße 1<br />

79098 Freiburg<br />

Tel.: +49 (0)761 280393<br />

E-Mail: weiers@altstadt-antiquariat.de<br />

www.altstadt-antiquariat.de<br />

o.V., 1788. 8°. 596, 545 S. Mit 2 gefalt. Kupfertafeln, 1 Textkupfer,<br />

3 Kupferportraits u. 1 gefalt. Tabelle. Pappband der<br />

Zeit. 400,–<br />

Kompletter Jahrgang in 1 Band. Wichtige Zeitschrift der Aufklärung, die monatlich<br />

von 1784–1792 erschienen ist. Mit Beiträgen über Magnetismus, sehenswürdige<br />

Bibliotheken Deutschlands, Beschreibung der Vestung Wilhelmstein<br />

im Steinhuder Meer, wohlfeile Art Spargel zu ziehen, über das Hallische<br />

Judenbekehrungsinstitut, Skizze zu Wolfgang Dietrich’s Lebensgeschichte,<br />

Reise nach Lauchstädt, Zucht- u. Arbeitshaus in Pforzheim, Schloß Kropsberg,<br />

Beschreibung der Holzbibliothek von Carl Schildbach zu Cassel, Kosmologische<br />

Fragmente, Versuch einer Literatur der Rosenkreuzer, Idiotismen aus dem<br />

Fürstentum Hohenlohe u.v.m. – Kanten u. Rücken berieben. Kl. Fehlstellen im<br />

Bezug , 2 Löcher im Außengelenk. Ordentliches Exemplar.<br />

Chateaubriand, Francois-René. Tagebuch einer Reise von<br />

Paris nach Jerusalem durch Griechenland und von Jerusalem<br />

durch Egypten, durch die Staaten der Barbarei und durch<br />

Spanien zurück nach Paris. Übers. und mit vielen erläuternden<br />

Anmerkungen begleitet von L.A. Haßler. 3 Bände. Freiburg,<br />

Herder, 1817. VIII, LXXI, 223 S.; VIII, 302 S.; XIV, 218<br />

S. HLeder der Zeit mit Rückenvergoldung. 480,–<br />

Dritte deutsche Ausgabe. – Fromm 5020. – Tobler 138. – Der Reisebericht des<br />

französischen Adeligen, der zu den Begründern der literarischen Romantik in<br />

Frankreich zählt, kurioserweise auch N<strong>am</strong>ensgeber für eine besondere Art der<br />

Zubereitung eines Rindersteaks war, beschreibt in seiner 1806 unternommenen<br />

Rundreise schwerpunktmäßig Griechenland und trägt so zur pro-hellenistischen<br />

Stimmung in den nachfolgenden Befreiungskriegen des Landes bei.<br />

– Stempel auf Titel. Alte Eintragung auf flieg. Vorsatz. Rücken von Bd. 2 mit<br />

kl. Wurmgang im Gelenk. Winzige Fehlstelle <strong>am</strong> Kopf des Rückens von Bd. 3.<br />

Schönes Exemplar des wichtigen Werkes.<br />

Eisenbahn. – Denkschrift über und für die Herstellung der<br />

Höllenthalbahn. Veröffentlicht durch das Höllenthalbahn-Comité.<br />

Freiburg, Carl Schmidt, 1866. Gr.-8°. 32 S., OBroschur.<br />

380,–<br />

Frühe Abhandlung zur Planung der Höllentalbahn, für die dann 1882 endgültig<br />

die Genehmigung zum Bau vorlag und die im Jahr 1887 schließlich ihren<br />

Betrieb aufnahm. Die Schrift begründet die Bedeutung der Bahnstrecke für die<br />

Wirtschaft und den Tourismus des Schwarzwaldes, für die Verteidigung des<br />

Südwestens, beschreibt die Berechnungen der Höhenunterschiede, die Streckenlängen,<br />

die Kosten der Bahnen, Berechnungen der Kurven und Tunnel,<br />

Überlegungen zu Kopfstationen und Kreiskehren… Die Erfahrungen mit der<br />

gerade im Bau befindlichen Schwarzwaldbahn werden verarbeitet. – Die seltene<br />

Schrift in sehr guter Erhaltung.<br />

Jomini, (Antoine Henry de). Carte générale de la chaine<br />

des Alpes contenant la Haute Italie, la Suisse et l’Allemagne<br />

méridionale. Dressée pour l’intelligence de l’histoire des<br />

guerres de la révolution. – Karte des Kriegs-Theaters in den<br />

Alpen, in der Schweitz, in Italien und Süd-Deutschland. Zur<br />

Geschichte des Revolutions-Kriegs. 4 Kupferstichkarten, ca.<br />

1820. Maßstab 1 : 512000. Größe: 130×160 cm. In 60 Segmenten<br />

auf Leinwand aufgezogen. 380,–


In Kupfer gestochen von Alexis Orgiazzi. – Zeigt das Gebiet zwischen Saarbrücken<br />

und Brünn im Norden und zwischen Florenz und Zadar im Süden.<br />

– Ein paar Orte sind rot (Buntstift, dezent) unterstrichen. Karte III mit einem<br />

hellbraunen Fleck (3×3 cm). Insges<strong>am</strong>t in einem ordentlichen Zustand.<br />

Knigge, Adolph Freiherr. Ueber den Umgang mit Menschen.<br />

In drey Theilen. 3 Bände. 5. verbess. u. vermehrte Auflage.<br />

Hannover, Ritscher, 1796. 8°. XIV, 220 S., 2 Bl.; XVI, 269 S., 1<br />

Bl.; XVI, 224 S. Kl.-8°. Halbleder der Zeit m. Rückenvergold.<br />

u. 2 Rückenschildchen. 540,–<br />

Goedeke IV, 1, 615,14. – Ausgabe letzter Hand. Diese 5. Auflage erschien im<br />

Todesjahr des Verfassers und wurde noch von ihm selbst überarbeitet. Sie ist<br />

d<strong>am</strong>it die ausgereifteste Fassung der Ideen des Autors. Das bekannteste Werk<br />

Knigges ist eine von den Idealen der Aufklärung geprägte S<strong>am</strong>mlung von „Umgangsregeln“<br />

im Sinne von klugem und verantwortungsvollem Umgang miteinander.<br />

Nach Knigges Tod wurde sein Buch mehrfach umgeschrieben und<br />

mit neuen Ergänzungen herausgegeben. Es veränderte sich im Laufe der Zeit<br />

immer mehr zu einer Anstandsfibel und warf so ein falsches Licht auf seinen<br />

Verfasser. – Innendeckel etwas leimschattig. Schönes, gut erhaltenes Exemplar.<br />

Knigge, Adolph Freiherr (Übers.). – Swildens, Joh. H. Ueber<br />

den gegenwärtigen Zustand des gesellschaftlichen Lebens in<br />

den vereinigten Niederlanden. Als ein Anhang zu dem Werke:<br />

Ueber den Umgang mit den Menschen. Aus dem Holländ.<br />

übersetzt von A. Frhr. Knigge. Hannover, Ritscher, 1790. IV,<br />

147 S. 8°. Halbleder der Zeit mit Rückenvergold. 420,–<br />

Erste Separat-Ausgabe. – Knigge 34.01. – Goedeke IV/ 1, 616, 18. – Die Abhandlung<br />

ist der holländ. Übersetzung seines Buches „Über den Umgang des<br />

Menschen“ vorgedruckt worden. Die holl. Ausgabe erschien bereits ein Jahr<br />

nach der Erstausgabe im Jahr 1788. Im Vorbericht schreibt Knigge: „Ich fand<br />

sie so voll interessanter und feiner Bemerkungen, daß ich mich die peinliche<br />

Mühe nicht verdriessen ließ, sie aus einer mir ganz fremden Sprache in das<br />

Teutsche zu übertragen, und so der neuen Ausgabe jenes Werks [die 3. Auflage<br />

von 1790], als Anhang, beizufügen. Zur Gemächlichkeit Derer, welche<br />

sich diese Ausgabe meines Buchs nicht anschaffen wollen, wird die folgende<br />

Abhandlung aber auch einzeln verkauft werden.“ Mit einem 4-seitigen und<br />

nachfolgend einem 2-seitigen Vorbericht. – Innendeckel etw. leimschattig.<br />

Schönes, ansprechendes Exemplar der seltenen Ausgabe.<br />

Thoma, Hans. Der Landschaftsmaler. Ein Malbuch für Kinder.<br />

(*Das deutsche Malbuch, Serie B, Nr. 577). Mainz,<br />

Scholz, [1904]. Quer-Gr.8°. 8 Bll., davon 4 Farblithogr. Farb.<br />

illustr. OBroschur. 160,–<br />

Beringer/ Griffelkunst Nr. 250–253. – Titelblatt: Selbstbildnis in Landschaft.<br />

1: Schwarzwaldhaus mit Ziege. 2: Mainlandschaft mit Kindern u. Enten. 3:<br />

Schwarzwaldhaus mit Brücke. 4: Überbrückter Dorfbach. – Mit 4 Vorlagen<br />

zum Ausmalen. Davon sind 2, in gekonnter Art, teilweise ausgemalt. Die 1.<br />

Tafel mit schwarzer Aquarellfarbe umrandet. Gleichwohl schönes, seinem<br />

Zweck teilweise entsprechend benutztes Exemplar.<br />

Thoma, Hans. Malbuch mit Landschaften. Heft II. (Das<br />

deutsche Malbuch, Serie B, Nr. 621). Mainz, Scholz, [1906].<br />

Quer-Gr.-8°. 8 Bll., davon 4 Farblithogr. Farb. illustr. OBroschur.<br />

200,–<br />

Beringer/ Griffelkunst Nr. 259–262. – Farbiges Titelblatt: Gelbe Blumen auf<br />

einem Feld. 1: Der Belchen. 2: Gerbermühle bei Frankfurt a. M. 3: Schönenberg<br />

im Schwarzwald. 4: Engadiner Seen. – Mit 4 Vorlagen zum Ausmalen. Davon<br />

sind 2 nur partiell etwas ausgemalt. – Vorderdeckel mit winzigem Eckabriss<br />

ohne Text- oder Bildverlust. Sonst von guter Erhaltung.<br />

Wimpheling, Jakob. De integritate Libellus cum epistolis<br />

prestantissimoru virorum hunc libellum approbantium &<br />

confirmantium. Ringmanni Philesij l<strong>am</strong>bicumad ephoebos.<br />

Straßburg, Knobloch, 1506. 8°. 37 Bll., Halbperg. (19. Jh.).<br />

4.500,–<br />

VD16, ZV 16599; Knepper, Wimpheling XIII. – Zweite Ausgabe. Die bereits<br />

im Jahr 1505 erschienene Schrift Wimphelings über die Sittenreinheit löste<br />

heftigen Widerspruch u.a. der gescholtenen Mönche aus. Mit der hier vorliegenden<br />

2. Ausgabe konnte W. die n<strong>am</strong>haftesten Humanisten der Zeit in Form<br />

von Zustimmungsbriefen hinter sich vereinen. Der Schrift vorangestellt ist ein<br />

Gedicht in Form eines Akrostichon des Matthias Ringmann, der zus<strong>am</strong>men<br />

mit Martin Waldseemüller Amerika den N<strong>am</strong>en gab. Zu den Unterstützern<br />

Wimphelings gehören u.a. die Humanisten Heinrich Bebel, Ulrich Zasius und<br />

Beatus Rhenanus. Sehr schönes Beispiel der Bereitschaft der Humanisten füreinander<br />

einzutreten und sich dazu öffentlich zu bekennen. – Die seltene<br />

Postinkunabel in sehr guter Erhaltung.<br />

9


Stand 51<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> <strong>am</strong> Mehlsack<br />

Dr. Andreas Kleemann<br />

Ladengeschäft – Allgemeines <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> – Seltene Bücher,<br />

Grafik, Fotografie, Militaria – Illustrierte der 50/60er Jahre,<br />

Orts- und Landeskunde, Kinderbücher.<br />

Drogisten-Akademie Braunschweig: Original Drogens<strong>am</strong>mlung<br />

für die Studirenden (sic!) der Drogisten-Akademie<br />

Braunschweig für den Unterricht in der Warenkunde.<br />

Insges<strong>am</strong>t 8 Kästen mit ca. 300 pflanzlichen Drogenproben,<br />

die S<strong>am</strong>mlung ist vollständig. Braunschweig, um 1900,<br />

52×38×3 cm, Jeder Kasten beschriftet mit blau-goldener<br />

Original-Vignette , mit verglasten Fächern sowie deutscher<br />

und lateinischer Beschriftung der Drogen. 2.000,–<br />

Drei der acht schwarzen Kastendeckel aus Leinen sind etwas fleckig, die anderen<br />

Exemplare tadellos. Die anderen drei lassen sich aber zweifellos ohne großen<br />

Aufwand reinigen. Alle Kästen sind inhaltlich komplett (!), unbeschädigt<br />

und in einem stabilen Zustand. Ein zweites Exemplar der S<strong>am</strong>mlung wurde<br />

bisher nur einmal in einem Auktionshaus versteigert, ein drittes ist im Drogeriemuseum<br />

in Sachsen.<br />

Fotografie: Sachs,<br />

Gunter. T – Surreale Erzählungen<br />

& Photografien,<br />

München, Mirja-Sachs-Stiftung,<br />

1987, 37×29 cm, 230<br />

n.n.S., Kunstledereinband<br />

mit montierter Deckelillustration,Original-Schutzumschlag.<br />

350,–<br />

Eines von 2500 Exemplaren, hier<br />

die Nr. 570, zahlreiche farbige, z.T.<br />

2-seitige Aktaufnahmen des 2011<br />

verstorbenen Fotografen von seinem<br />

Model Tanja, fotografiert in<br />

Naturlandschaften, gedruckt auf<br />

Hochglanzpapier, mit Begleitschreiben der Stiftung, tadelloser Zustand ohne<br />

Gebrauchsspuren.<br />

Gerasch, A.: Die österreichische Gebirgswelt nach Naturaufnahmen<br />

(35 Chromolithographien in Original-S<strong>am</strong>melmappe,<br />

Graz, Leyk<strong>am</strong>, 1887–1894, 26×18 cm quer. In sechs<br />

Hefte unterteilte, sehr dekorative Original-S<strong>am</strong>melmappe mit<br />

jeweils sechs farbigen Chromolithographien (15,5×9,5 cm),<br />

insges<strong>am</strong>t also 35 (nur die Aufnahme von Maria Wörth in<br />

Heft V/ Abb. 3 fehlt). 1.500,–<br />

Meistens werden die sehr farbintensiven Lithos, auf dekorativer Pappe montiert,<br />

nur als einzelne Blätter verkauft, hier als seltene (fast) Komplett-S<strong>am</strong>mlung.<br />

Einzelne Pappunterlagen an den Rändern minimal stockfleckig, eine<br />

Litho mit leichter Knickspur, S<strong>am</strong>melmappe mit kleiner Läsur <strong>am</strong> Rücken,<br />

sonst gutes Exemplar.<br />

Fotografie: Bundeskriminal<strong>am</strong>t, Fahndungsplakat: Anarchistische<br />

Gewalttäter – Baader/Meinhof-Bande, Bonn-Bad<br />

Godesberg, 1971, 43×30 cm. 400,–<br />

Es handelt sich hier um das allererste Fahndungsplakat des BKA von 1971<br />

unter dem d<strong>am</strong>aligen Leiter Horst Herold, das im Februar 1971 seine Tätigkeit<br />

10<br />

Marktstraße 12<br />

88212 Ravensburg<br />

Tel.: 0751–3594 2665<br />

E-Mail: info@antiquariat-mehlsack.de<br />

www.antiquariat-mehlsack.de<br />

aufnahm. Im Juni/Juli 1972 gelang dem BKA die erste große Verhaftungswelle<br />

der sogenannten „Ersten Generation der RAF“. Tadellos erhaltenes ORIGINAL<br />

aus der Frühzeit des BKA und der RAF, dreifarbig, mit rotem Rand. Gesucht<br />

werden auf diesem Fahndungsplakat insges<strong>am</strong>t 19 Personen: Ulrike Meinhof,<br />

Andreas Baader, Gudrum Ensslin, Holger Meins, Jan-Carl-Raspe, Ilse Stachowiak,<br />

Klaus Jünschke, Ronald Augustin, Bernhard Braun, Ralf Reinders, Ingeborg<br />

Barz, Irmgard Möller, Brigitte Mohnhaupt, Axel Achterath, Katharina<br />

H<strong>am</strong>merschmidt, Rosemarie Keser, Siegfried Hausner, Heinz Brockmann, Albert<br />

Fichter. Bemerkenswert ist, dass die Gesuchten hier offiziell noch nicht<br />

als „Terroristen“ bezeichnet wurden oder als „Rote Armee Fraktion/RAF“,<br />

sondern als „Anarchistische Gewalttäter“ bzw. „Baader/Meinhof-Bande“. Das<br />

BKA nahm die seit 1970 von den Aktivisten verwendete Eigenbezeichnung<br />

„RAF“ hier noch nicht auf.<br />

Fotografie: UFA/Universal-Film A.G: Original-Foto-Mappe<br />

der UFA zum Aufklappen mit 18 SW-Fotografien,<br />

Babelsberg, 1935, 22×16 cm, Text innen: „Den Teilnehmern<br />

<strong>am</strong> Internationalen Filmkongreß überreicht von der Universum-Film<br />

A.G., Neubabelsberg, den 27. April 1935“. 270,–<br />

Die Fotos zeigen Innen- und Außenaufnahmen des Geländes, technische Anlagen<br />

und Ausstattung der Filmstudios und Kulissen, z.B. das Film-Kopierwerk<br />

Afifa in Tempelhof, diverse Kulissen-Ansichten, das neues Klebehaus mit Vorführräumen,<br />

die Kopieranstalt, Aufnahmeateliers, Werkstätten u.a.. Sowohl<br />

filmhistorisch wie architekturgeschichtlich interessant.<br />

Schumann, Karl / Gürke, Max. Blühende Kakteen. Iconographia<br />

Cactacearum, 1. Auflage, Neud<strong>am</strong>m, Verlag J.<br />

Neumann, 1904, 32,5×25,5 cm, 135 S., Herausgegeben im<br />

Auftrage der Deutschen Kakteen-Gesellschaft, lindgrünes<br />

Original-Leinen mit goldgeprägtem Titel. Beinhaltet alle 60<br />

(!) farbigen Abb. von verschiedenen Kakteen in wunderschönen,<br />

farbechten und tadellos erhaltenen Chromolithografien,<br />

jeweils getrennt durch schützende Transparenzpapiere und<br />

ergänzt durch ein nachfolgendes Textblatt zur jeweiligen Abbildung.<br />

1.200,–<br />

Universal-Lexikon der Kochkunst. Wörterbuch aller in<br />

der bürgerlichen und feinen Küche und Backkunst vorkommenden<br />

Speisen und Getränke, deren Naturgeschichte, Zubereitung,<br />

Gesundheitswerth und Verfälschung ( 2 Bde.), 4.<br />

verbesserte Aufl., Original-Halbleder-Ausgabe, Leipzig, Verlagsbuchhandlung<br />

von J.J. Weber, 1890, 25×18 cm, XXXV<br />

Bl., 644 S.; XII Bl., 694 S., 28 Bl. mit zahlr. Holzstich-Abbildungen.<br />

Sehr schöne Halbleder-Bände, mit jeweils 5 Bünden<br />

und goldgeprägten Titeln auf je zwei verschiedenen Vignetten.<br />

Dreiseitiger roter Buchschnitt, vorne und hinten auf Einband<br />

mit Lederecken. 400,–<br />

Es handelt sich um die seltene Halbleder-Ausgabe, die hier nicht nur im unveränderten<br />

Original vorliegt, sondern auch in einem außergewöhnlich gut erhaltenen<br />

Zustand. Die Kanten minimal bestoßen, nur die goldfarbenen Pappelemente<br />

des Einbands sind etwas abgewetzt, Buchrücken und innen tadellos.


Eberlin, Philipp. Versuch einer pragmatischen Geschichte<br />

der Stadt Konstanz <strong>am</strong> Bodensee, Konstanz, im Verlag bey<br />

Joh. Gerard Ludolf, Stadtbuchdrucker; 17,6×10,5 cm, 1788,<br />

286 S., Halbleder, goldgeprägter Titel auf Rückenvignette, 4<br />

Bünde, Lederecken, 1 untertitelter Frontispiz, die Verbrennung<br />

von Johan Hus 1415 zeigend, sowie einer Textabbildung<br />

im Titel. 1.500,–<br />

Leben Hyder Allys Nabobs von Mysore. Aus dem Französischen<br />

mit Anmerkungen und Zusätzen von Matthias Christian<br />

Sprengel. 2 Bände. Halle, Johann Jacob Gebauer, 1784<br />

und 1786. 16,8 10,6 cm, 1: XVI, 270 S., 1 Bl.; 2: XII, 292 S.<br />

Mit 1 gest. Faltkarte von Joh. Reinhold Forster (1784). Schöne<br />

Pappbände mit schwarzen Titelvignetten. 600,–<br />

Erste deutsche Ausgabe von „Histoire d’Ayder-Ali-Chan“ (Paris 1783). – Biographie<br />

des seinerzeit berühmtesten indischen Fürsten und Kriegsherrn Haidar<br />

Ali (Hyder Ali; ca. 1722–82), der mit Hilfe der Franzosen versuchte, die Herrschaft<br />

der Briten in Indien zu stürzen. Der unbekannte Autor, ein französischer<br />

Offizier, stand bis zum Ausbruch des letzten Krieges in Hyder Allys Diensten,<br />

war erst Anführer der Europäer in seiner Armee, später Befehlshaber über ein<br />

Korps von zehntausend Mann regulärer indischer Truppen.<br />

Nietzsche, Friedrich. Unzeitgemässe Betrachtungen. 2<br />

Bände in 1, erstes bis zweites Stück. Leipzig, E. W. Fritzsch.<br />

1. Auflage von 1873 und 1874, drittes Stück, Leipzig, C.G.<br />

Naumann, 1893). 4to., 101;VI,111;205 S. , Halblederband d.<br />

Zeit, goldgeprägter Titel, Lederecken. I: David Strauss, Der<br />

Bekenner und der Schriftsteller. II: Vom Nutzen und Nachtheil<br />

der Historie für das Leben. III: Schopenhauer als Erzieher.<br />

Die Teile eins und zwei in der von Fritzsch verlegten<br />

ersten Auflage, Teil III verwendete die Rohbögen der Erstdrucke,<br />

um sie mit neuen Titelblättern zu ergänzen. Marmorierter<br />

Pappband, deutlich berieben, Buchrücken oben auf 5 cm<br />

beidseitig eingerissen (geklebt), unten einseitig dito. Buch<br />

stabil gebunden, Papier minimal stockfleckig. 1.500,–<br />

Lafcadio Hearn. Selts<strong>am</strong>e Geschichten und Studien aus<br />

Japan. 6 Bände, Frankfurt <strong>am</strong> Main, Rütten & Loening, 1922,:<br />

1. Lotos. Blicke in das unbekannte Japan, 302 S., 19. – 23.<br />

Tausend; 2. Buddha. Neue Geschichten und Studien aus<br />

Japan, 266 S., 15. – 19. Tausend; 3. Kokoro. Mit Vorwort<br />

von Hugo von Hofmannsthal, 288 S., 31. – 35. Tausend; 4.<br />

Kwaidan. Selts<strong>am</strong>e Geschichten und Studien aus Japan, 198<br />

S., 14. – 18. Tausend; 5. Kyushu. Träume und Studien aus<br />

dem neuen Japan, 298 S., 16. – 21. Tausend; 6. Izumo. Blicke<br />

in das unbekannte Japan, 314 S., 17. – 21. Tausend; aus<br />

dem Englischen von Berta Franzos; Buchschmuck zwischen<br />

Jugendstil und Japonismus von Emil Orlik; Seltene Original-Halbperg<strong>am</strong>ent-Ausgabe<br />

mit grüner Rückenvignette aus<br />

Leder, goldgeprägtem Titel und Kopfgoldschnitt, metallisch<br />

schimmernden, marmoriertem Pappeinband (Innenseiten<br />

dito). Äußerst dekorative Exemplare in 1a-Zustand. 600,–<br />

Der Mitte des 19. Jh. in Griechenland geborene Autor reiste nach Zwischenstationen<br />

auf den Britischen Inseln und den USA 1890 nach Japan. Nachdem<br />

er dort sesshaft geworden war und den japanischen N<strong>am</strong>en Koizumi Yakomo<br />

annahm, erhielt er die japanischen Bürgerrechte. Als Professor für englische<br />

Literatur an der Universität Tokio prägte mit seinen Büchern maßgeblich den<br />

„westlichen Blick“ auf Japan zu Anfang des 20. Jahrhunderts.<br />

Jenny H. / Pils Hermann. Scheffels Ekkehard in zwölf Original-Compositionen<br />

(Prachtband). H<strong>am</strong>burg, Verlag der Rudolphi´schen<br />

Buchhandlung Nachf., 1898, VI Bl. + 50 S.,<br />

34×29 cm. Hellrotes OL in Folio-Format, aufwendig gestalteter,<br />

sehr dekorativer Prachteinband von Böttcher & Bongartz<br />

aus Leipzig. Florales Jugendstil-Muster in Goldprägung, dreiseitiger<br />

unverblasster Goldschnitt. Photographische Reproduction<br />

in unveränderlichem Lichtdruck (Heliogravüre-Imitation),<br />

mit Erläuterungen und einer Lebensgeschichte des<br />

Dichters von Hermann Pilz (Verfasser von „Joseph Victor von<br />

Scheffel: Ein deutsches Dichterleben“). Sechs Blatt Textseiten<br />

voranstehend, dann folgend 50 S. Abb. (jeweils getrennt mit<br />

Transparenzpapier) mit gegenüber liegendem Begleittext.<br />

Lichtdrucke von der Kunstanstalt Wilhelm Hoffmann, Dresden.<br />

Papier aus dem Haus Ferd. Flinsch, Berlin. 350,–<br />

Fotografie: 100 Erinnerungsbilder aus dem Weltkriege.<br />

Von Dr. P.R., H<strong>am</strong>burg, Verlag von Knackstedt & Co, 16,3×10<br />

cm, 1916, VI Bl. u. 100 Sepia-Fotografien, geb. Originalpappband<br />

mit geprägtem Titel. Fotografisches Rarissima, veröffentlicht<br />

zu Beginn des zweiten Kriegsjahres des 1.WK. Mit<br />

Bleistiftvermerk auf Vorsatz, datiert von 1916. 250,–<br />

Im Gegensatz zum oftmals heroisch-kitschigen Pathos der Grafik und Fotografie<br />

dieser Zeit zeigen viele der hier vers<strong>am</strong>melten Fotografien den Frontalltag<br />

der Soldaten in naturalistisch anmutender Art und Weise. Interessant ist das<br />

relativ seltene Postkartenformat des Albums, das es für den Alltagsgebrauch<br />

empfahl. Einband minimal fleckig, sonst tadellos. Über das Erscheinungsjahr<br />

der Publikation des Albums gehen die Meinungen auseinander. Die New York<br />

Public Library ordnet das Buch meines Erachtens zu Recht dem Jahr 1916 zu.<br />

11


Stand 17 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Bader<br />

Inh.: Norbert Schuler<br />

Wissenschaften – Kunst – Literatur<br />

Öffnungszeiten: Mo–Fr 10–18 Uhr; Sa 10–14 Uhr<br />

Beschreibung des Ober<strong>am</strong>ts Leonberg. Herausgegeben<br />

von dem Königlichen statistisch-topographischen Bureau.<br />

Stuttgart, J.B. Müllers Verlagshandlung 1852. 276 Seiten m.<br />

1 Titelbild u. 4 Holzschnitten u. 3 Tabellen u. 1 Karte des<br />

Ober<strong>am</strong>ts im Anhang. Pappband der Zeit. 220,–<br />

Papier stellenweise stockfleckig, Einbandkanten berieben, Einbandecken<br />

bestoßen, Rückenkanten leicht angeplatzt, vord. Vorsatzblatt m. Eckausschnitt,<br />

Karte minim. angeknickt m. winzigem Einriss.<br />

Jünger, Georg Friedrich: Sämtliche Gedichte. St. Gallen,<br />

Erker Verlag (1974). 449, (1) Seiten. Leinen mit Schutzumschlag.<br />

140,–<br />

Nr. 32 von 100 der numerierten Vorzugsausgabe, vom Autor signiert. Mit dem<br />

vom Autor handschriftlich lithographierten Gedicht und der farbigen Originallithographie<br />

von Giuseppe Santomaso als Beilage. Von Santomaso numeriert<br />

und signiert. Schönes Exemplar.<br />

Trakl, Georg: Sebastian im Traum. Leipzig, Kurt Wolff Verlag<br />

1915. 88, (3) Seiten. Gr.-8vo. Blaues Originalleinen mit Kopfgoldschnitt.<br />

180,–<br />

Erste Ausgabe WG 4. – Papier zeitbedingt etwas gebräunt, Einbandecken minimal<br />

bestoßen, Vorsatzblätter braunfleckig, hinteres Vorsatzblatt mit kl. Papierrest<br />

von entferntem Zettel, oberer Schnitt geringfügig fleckig.<br />

Musil, Robert: Grigia. Novelle. Mit 6 Originalradierungen<br />

von Alfred Zangerl. Potsd<strong>am</strong>, Müller & Co. Verlag 1923. 47,<br />

(2) Seiten. Originalhalbperg<strong>am</strong>ent. – (= Sanssouci-Bücher,<br />

Band 8). 120,–<br />

Erste Ausgabe WG 5. – Einbandecken leicht bestoßen, Einband etw. berieben<br />

u. lichtrandig, Papier ungleichmäßig beschnitten.<br />

12<br />

Wilhelmstraße 3<br />

72074 Tübingen<br />

Tel.: +49 (0)7071 51427<br />

E-Mail: antiquariat.bader.tuebingen@t-online.de<br />

Heym, Georg: Umbra Vitae. Nachgelassene Gedichte. Leipzig,<br />

Ernst Rowohlt Verlag 1912. 71 Seiten. Originalhalbperg<strong>am</strong>ent.<br />

140,–<br />

Erste Ausgabe WG 3. – Papier und Einband zeitbedingt etwas gebräunt. Gutes<br />

Exemplar.<br />

Mörike, Eduard: Gedichte. Stuttgart u. Tübingen, Cotta<br />

1838. IX, 236 Seiten, 2 Blätter m. Verlagsanzeigen. Grünes<br />

Originalleinen. 1.500,–<br />

Erste Ausgabe WG 3. – Papier gebräunt, Einbandecken etwas bestoßen. Der<br />

Verleger ließ 1847 vor Erscheinen der 2. Auflage 400 von 1000 Exemplaren der<br />

Erstauflage einst<strong>am</strong>pfen.<br />

Lessing, Gotthold Ephraim: Die Erziehung des Menschengeschlechts.<br />

Herausgegeben von Gotthold Ephraim Lessing.<br />

Berlin, Christian Friedrich Voß und Sohn 1780. 90, (2) Seiten.<br />

Kl.-8vo. Moderner marmorierter Pappband mit neuen Vorsatzblättern.<br />

350,–<br />

Erster Druck der Erstausgabe. – Titelblatt und letzte Seite mit Wasserrand.<br />

Briefwechsel zwischen Schiller und Wilhelm v. Humboldt.<br />

Mit einer Vorerinnerung über Schiller und den Gang<br />

seiner Geistesentwicklung von W. v. Humboldt. Stuttgart und<br />

Tübingen, Cotta’sche Buchhandlung 1830. 492 Seiten. Pappband<br />

der Zeit. 140,–<br />

Erste Ausgabe. – Papier zeitbedingt gebräunt, Rücken etwas aufgehellt, Einbandecken<br />

teilweise leicht bestoßen, wenige Seiten leicht stockfleckig.


Münsterberg, Hugo: Grundzüge der Psychotechnik. Leipzig,<br />

Verlag Johann Ambrosius Barth 1914. XII, 767, (2) Seiten.<br />

Originalleinen. 140,–<br />

Erste Ausgabe. – Rücken leicht bestoßen mit kleinem Fleck, unterer Schnitt<br />

mit Lagerspuren.<br />

Darwin, Charles: Ch. Darwin’s ges<strong>am</strong>melte Werke. Aus<br />

dem Englischen übersetzt von J. Viktor Carus. Autorisierte<br />

Ausgabe. 2. Auflage. 16 Bände. Stuttgart, E. Schweizerbart’sche<br />

Verlagshandlung 1899–1910. Circa 7000 Seiten<br />

mit Holzschnitten, Karten und Tafeln. Grünes Originalleinen.<br />

550,–<br />

Papier zeitbedingt gebräunt, Einbände bestoßen und berieben, tlw. Seiten <strong>am</strong><br />

Eck angeknickt, Band 15 vor letzter Seite im Falz gerissen, dadurch letzte Seite<br />

gelockert, Bände 7 und 11 im Falz gerissen.<br />

Richthofen, Ferdinand Freiherr von: China. Ergebnisse eigener<br />

Reisen und darauf gegründeter Studien. Band 2: Das<br />

nördliche China. Berlin, Verlag Dietrich Reimer 1882. XXIII,<br />

792 Seiten mit 126 Holzschnitten, einer farbigen Ansicht,<br />

2 Karten und 5 geologischen Profiltafeln. Lex.-8vo. Illustr.<br />

Originalleinen mit marmoriertem Schnitt. 1.200,–<br />

Einband leicht berieben und leicht bestoßen, hinterer Einbanddeckel etwas<br />

fleckig. N<strong>am</strong>e, Ort und Jahr auf Seite vor dem Titel, Papier tlw. etwas stockfleckig.<br />

Broch, Hermann: Der Tod des Vergil. New York, Pantheon<br />

Books 1945. 522, (2) Seiten. Gr.-8vo. Leinen mit<br />

Kopfrotschnitt und Schutzumschlag. 300,–<br />

Erste Ausgabe WG 69. – Schutzumschlag altersbedingt gebräunt, mit Randläsuren<br />

und Einrissen sowie einer kleinen Fehlstelle; Einband leicht bestoßen<br />

und etwas staubfleckig, Papier und Schnitt zeitbedingt etwas gebräunt. – Insges<strong>am</strong>t<br />

ordentliches Exemplar mit dem seltenen Schutzumschlag.<br />

Schopenhauer, Arthur: Die beiden Grundprobleme der<br />

Ethik, behandelt in zwei akademischen Preisschriften. Frankfurt<br />

<strong>am</strong> Main, Joh. Christ. Hermannsche Buchhandlung 1841.<br />

XXXX, 278, (2) Seiten, Original-Halbleder. 350,–<br />

Enthält die Schriften „Ueber die Freiheit des menschlichen Willens“ und<br />

„Ueber das Fund<strong>am</strong>ent der Moral“. – Erste Ausgabe. – Einband berieben,<br />

Einbandecken bestoßen, Papier zeitbedingt gebräunt und etwas wellig; N<strong>am</strong>enszug<br />

und Bleistifteintragungen auf fliegendem Vorsatz, im Text vereinzelte<br />

Bleistiftanstreichungen.<br />

Rochow, Friedrich Eberhard von: Catechismus der gesunden<br />

Vernunft: oder Versuch, in faßlichen Erklärungen wichtiger<br />

Wörter, nach ihren gemeinnützigsten Bedeutungen,<br />

und mit einigen Beyspielen begleitet, zur Beförderung richtiger<br />

und bessernder Erkenntniß. Zweyte, verbesserte, und<br />

hin und wieder vermehrte Auflage. Berlin und Stettin, bey<br />

Friedrich Nicolai 1790. XXII, 71 Seiten. Kl.-8vo. Pappband der<br />

Zeit. 140,–<br />

Rücken und Einbandecken wenig bestoßen, Schulstempel und hs. Eintrag auf<br />

Vorsatz; Seite 59–62 leicht angeknickt. Insges<strong>am</strong>t gutes Exemplar. – Die erste<br />

Ausgabe erschien 1786. – Der Philanthrop und Gutsbesitzer F.E. v. Rochow<br />

machte sich mit mehreren von ihm gegründeten Schulen um die Förderung<br />

der Bildung der Bauern und Gutsarbeiter verdient.<br />

Rilke, Rainer Maria: Neue Gedichte. Und: Der Neuen Gedichte<br />

anderer Teil. Zwei Bände. Leipzig, Insel Verlag 1907<br />

und 1908. 104 und 125 Seiten. Halbwildleder mit Kopfgoldschnitt.<br />

280,–<br />

Erste Ausgabe WG 22/23. – Einbände etwas fleckig und berieben, Papier zeitgemäß<br />

gebräunt und unregelmäßig beschnitten.<br />

Humboldt, Wilhelm von: Ges<strong>am</strong>melte Schriften. Herausgegeben<br />

von der Königlich Preußischen Akademie der Wissenschaften<br />

/ Albert Leitzmann. 17 Bände. Berlin, B. Behr’s<br />

Verlag (Bde 16+17: de Gruyter) 1903–1968. Ca. 7800 S. Gr.-<br />

8vo. Originalhalbleder. 1.000,–<br />

Exlibris „Curt von Faber du Faur“ auf Vorsatz von Band 1. Papier zeitbedingt<br />

gebräunt, Einbände bestoßen und berieben. 8 Bände im Falz durchgehend<br />

gerissen, dadurch tlw. etwas gelockert, Rücken der Bände 1–15 verblichen,<br />

untere Schnitte mit Lagerspuren, Rückenschilder von Bd. 1 u. 2 mit Läsuren.<br />

Die Bände 16 und 17 (Politische Briefe) im Nachdruck (de Gruyter 1968) der<br />

ursprünglich 1935 und 1936 erschienenen Bände mit abweichendem Einband.<br />

Schnorr von Carolsfeld, Julius: Landschaftsbilder aus Italien.<br />

Fünfundzwanzig Zeichnungen von Julius Schnorr von<br />

Carolsfeld mit einleitendem Text versehen und herausgegeben<br />

von Max Jordan. Berlin, Amsler & Ruthardt (Gebrüder<br />

Meder) (1878). 8 Bll., 25 Tafeln, (2 Bll). Gr.-Folio. Illustr.<br />

Originalleinen mit Goldschnitt. 300,–<br />

Einband leicht bestoßen und berieben, minimal fleckig. Buch im Falz nach<br />

der Titelseite fast durchgehend gerissen, trotzdem nicht gelockert, die ersten<br />

7 Blätter im Falz leicht angeknickt; Tafelabbildungen im guten Zustand. Dekoratives<br />

Exemplar.<br />

13


Stand 31 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> im Baldreit<br />

(mit Ladengeschäft im Zentrum Baden-Badens)<br />

Inhaber: Christopher Pfleiderer<br />

Benn, Gottfried, Ausdruckswelt, Essays und Aphorismen, 1.<br />

Auflage, Wiesbaden, Limes, 1949. 130 Seiten, 8°, heller OU,<br />

gelbe monogr<strong>am</strong>mierte O Pp. 4.000,–<br />

Ordentliches Exemplar der EA, WG² Nr. 30 mit einer handschriftlichen, datierten<br />

Widmung des Autors: „Der verehrten „Nucki“ zur Erinnerung an alte<br />

Berliner Zeiten, Gottfried Benn, XII/49“. Hinter Nucki verbirgt sich die Sängerin<br />

Agnes Löwenstein (1902–1976), die erste Tochter von Thea von Sternheim<br />

(1883–1971) aus erster Ehe mit dem Rechtsanwalt Arthur Löwenstein<br />

(1873–1954). Die Widmung spielt auf mehrmalige Zus<strong>am</strong>mentreffen zwischen<br />

ihr und Benn in Berlin Ende 1949 an (Gottfried Benn/Thea von Sternheim,<br />

Briefwechsel und Aufzeichnungen, Wallstein, 2004, Eintrag 284). Zus<strong>am</strong>men<br />

mit einem 2-seitigen handschriftlichen gelochten Brief von Benn an Agnes<br />

Löwenstein: „Verehrte Künstlerin und Frau! Dass Penizillin Ihnen bei Bronchitis<br />

hilft, würde mich erstaunen. [….] Mit Mad<strong>am</strong>e Stoisy [das ist Thea<br />

von Sternheim, die Mutter der Briefadressatin], notre Altesse Mére, stehe ich<br />

in reizendem Briefaustausch. Sehr bewundernswert! Grüße an Sie u. Mister<br />

E. B. [dabei handelt es sich offenkundig um den Ehemann der Adressatin<br />

(Heinrich) Enrique Beck (1904–1974)], Ihr Benn“. Der Brief ist auf einem Original-Rezeptformular<br />

Benns mit dem Vordruck: „Dr. G. Benn, Bozener Str. 20<br />

pt., Tel: 71 20 97, Sprechzeit: Mo. – Freitag 10–12, 5–6, Berlin-Schöneberg“<br />

geschrieben und datiert vom 11.XII.50. Er ist nicht nur von der Adressatin her<br />

sehr interessant, sondern auch medizinhistorisch bemerkenswert. Offenbart er<br />

doch, wie wenig verbreitet und gebräuchlich Penizillin zu diesem Zeitpunkt in<br />

Deutschland noch gewesen sein musste, obgleich in den USA bereits während<br />

des 2. Weltkrieges nicht nur der militärische, sondern auch der zivilen Bereich<br />

flächendeckend versorgt wurde. Zumindest Benn äußert sich sehr skeptisch,<br />

wenn nicht gar spöttisch zur Wirks<strong>am</strong>keit des Medik<strong>am</strong>ents.<br />

Huber, Caspar Ulrich und D. Herter, Album von St. Moritz<br />

in Oberengadin, Zürich, (David Bürkli [Text] und David<br />

Herter [Veduten] für) Heinrich Füssli & Comp., [um 1860].<br />

Mit einem prachtvoll gestochenen Titel, 12 großen, herrlich<br />

kontrastreichen (16×23,5 [Bildausschnitt]) Aquatinta-Stahlstich-Tafeln,<br />

gestochen von Huber: 1. „St. Moritz<br />

14<br />

Baldreitstr. 3<br />

76530 Baden-Baden<br />

Tel.: +49 (0)7221 949956<br />

Fax: +49 (0)7221 949957<br />

E-Mail: info@baldreit.de<br />

www.baldreit.de<br />

[von Osten]“, 2. „Churhaus St. Moritz“, 3. „St. Moritz [von<br />

Westen]“, 4. „Thalfläche von S<strong>am</strong>aden“, 5. „S<strong>am</strong>aden“, 6.<br />

„Pontresina“, 7.“Morteratsch Gletscher“, 8. „Flatz-Fall <strong>am</strong><br />

Bernina“, 9. „Bernina-Pass“, 10. „Gegen Silvaplana“, 11.<br />

„Sils“, 12. „Maria“, 2. Titel mit floralem Schmuckrahmen,<br />

einer Vignette (San Gian Begräbniskirche bei Celerina) sowie<br />

einem Verzeichnis der beinhalteten Tafeln. Es folgen eine<br />

Tafel mit 3 kleineren Ansichten in Stahlstich (Statzer See,<br />

Celerina und Silser See), 16 Seiten Text und 1 gestochene<br />

„Uebersichts-Karte der Umgebung von St. Moritz“. Quer-Folio<br />

(29×38), blaues Original-Leinen mit Titel und Bordüre in<br />

Goldprägung und Voll-Goldschnitt. 2.400,–<br />

Sehr schönes und frisches Exemplar der Erstausgabe. Komplettes Exemplar<br />

dieses äußerst seltenen Bündner Vedutenwerks des aus dem Zürcherischen<br />

Nürensdorf st<strong>am</strong>menden Caspar Ulrich Huber. Bereits als Jugendlicher k<strong>am</strong> er<br />

nach München, wo er im Atelier des Malers und Kupferstechers Johann Gabriel<br />

Friedrich Poppel seine Ausbildung begann. Im Alter von 25 Jahren bereiste<br />

er Süddeutschland und die heimatliche Schweiz, bevor er sich schließlich in<br />

Zürich niederließ. Er arbeitete in der Folge u. a. für Heinrich Kellers Verlag und<br />

hatte großen Anteil an J. J. Ulrichs Prachtwerk „Die Schweiz in Bildern“, das<br />

zwischen 1851 und 1856 erschien. Huber schuf das vorliegende, großformatige<br />

Album aus dem Oberengadin nach eigenen Zeichnungen, die er während eines<br />

mehrwöchigen Aufenthaltes in den späten fünfziger Jahren in St. Moritz und<br />

Umgebung anfertigte. Eine veränderte zweite Auflage erschien um 1870 im<br />

Verlag Attenhofer & Co. in Zürich.<br />

Caracciola, Rudolf, Eigenhändig signiertes Foto, [1938].<br />

9×14. Signiertes Porträtfoto des erfolgreichsten deutschen<br />

Automobilrennfahrers der Vorkriegszeit. 240,–<br />

Rudolf „Karratsch“ Caracciola fuhr 1923 als Werksfahrer auf dem Mercedes<br />

6/25/40 PS Kompressor-Sportwagen in Baden-Baden sein erstes Rennen und<br />

erzielte noch im selben Jahr elf weitere Siege. Caracciola siegte fast aus-


schließlich auf Mercedes-Benz in zahlreichen<br />

Grand-Prix-Rennen und Sportwagenrennen.<br />

Sensationell gewann er<br />

als erster Nicht-Italiener 1931 die Mille<br />

Miglia in Italien, obwohl Mercedes ihn<br />

aufgrund der Weltwirtschaftskrise kaum<br />

unterstützen konnte. Caracciola stellte<br />

zahlreiche Geschwindigkeitsweltrekorde<br />

auf den neu fertig gestellten Autobahnen<br />

auf. Am 28. Januar 1938 fuhr er mit<br />

einem Mercedes-Benz W 125 mit 432,7<br />

km/h für den fliegenden Kilometer und<br />

432,0 km/h für die fliegende Meile die<br />

schnellsten jemals auf öffentlichen Straßen<br />

gefahrenen Geschwindigkeiten.<br />

Gehrts, Hermann, Konvolut<br />

von 100 Originalfotografien<br />

aus Si<strong>am</strong> (um 1900). Die Bilder st<strong>am</strong>men aus dem Nachlass<br />

des deutschen Ingenieurs Hermann Gehrts, Mitbegründers<br />

der thailändischen Eisenbahn und dort bis heute bekannt<br />

und verehrt. Die Bilder zeigen teils im Bau befindlich Gleisund<br />

Brückenanlagen, Züge und Lokomotiven, Streckeneinweihungsfeierlichkeiten,<br />

Tempel und Landschaftsaufnahmen<br />

sowie Festlichkeiten auf dem Klong, der traditionellen<br />

thailändischen Wasserstraße. Die Personenaufnahmen umfassen<br />

Studioaufnahmen „Si<strong>am</strong>esischer Schönheiten“,<br />

Dorf- und Straßenszenen sowie Badeszenen mit und ohne<br />

Zuschauer. 3.600,–<br />

Das si<strong>am</strong>esische Eisenbahnwesen wurde seit 1892 von preußischen Ingenieuren<br />

unter Karl Bethge (Krupp) aufgebaut. König Chulalongkorn wollte dadurch<br />

die Unabhängigkeit seines Landes von den in Südostasien vorherrschenden<br />

Briten und Franzosen wahren. Die Erschließung des Landes durch die Eisenbahn<br />

und das geschickte diplomatische Taktieren zwischen Franzosen und<br />

Engländern gilt bis heute als einer der Grundpfeiler der si<strong>am</strong>esischen/thailändischen<br />

Unabhängigkeit. Si<strong>am</strong>/Thailand war eine der ganz wenigen Mittelmächte<br />

außerhalb Europas, die keine Kolonie europäischer Staaten wurde. Vor<br />

diesem Hintergrund wird die Bedeutung der Ingenieursleistung von Bethge,<br />

Gehrts und Ihrem Mitarbeiter Luis Weiler deutlich, die unter größten Schwierigkeiten<br />

Strecken durch den Dschungel verlegten, Bahnbrücken errichteten<br />

und d<strong>am</strong>it auch abgelegene Landesteile erschlossen. Der Eisenbahnbau hat<br />

sich in das kollektive Gedächtnis der Thailänder eingegraben – u. a. ist der<br />

Spaten vom ersten Spatenstich 1892 heute im Nationalmuseum in Bangkok<br />

zu sehen. Die Aufzeichnungen von Ingenieur Weiler befinden sich heute im<br />

Deutschen Museum in München und haben als eine der ausführlichsten Berichterstattungen<br />

vom außereuropäischen Eisenbahnbau anerkannte histori-<br />

sche Bedeutung. Die hier angebotene Bilders<strong>am</strong>mlung von Weilers Vorgänger<br />

Hermann Gehrts ist z. T. im selben Zeitraum und an selben Schauplätzen<br />

entstanden und stellt eine wichtige Ergänzung dar. Der 1854 geborene (spätere)<br />

preußische Geheimrat Hermann Gehrts war Bethges „rechte Hand“ und<br />

d<strong>am</strong>it eine der zentralen Figuren im si<strong>am</strong>esischen Eisenbahnbau. Er arbeitete<br />

von 1892 bis 1904 als Ingenieur im Auftrag der si<strong>am</strong>esischen Regierung und<br />

war ab 1900 Nachfolger des an Cholera gestorbenen Bethge als General direktor<br />

der si<strong>am</strong>esischen Staatsbahn. Die Photos entstanden in jener Zeit. Die früheste<br />

datierbare Abbildung (s. u.) st<strong>am</strong>mt von 1899, die späteste von 1908. Gehrts<br />

muss also nach seiner Pensionierung noch mindestens einmal in Si<strong>am</strong> gewesen<br />

sein. Besonders hervorzuheben sind 3 Bilder vom Staatsbesuch des<br />

Prinzen Heinrich von Preußen in Si<strong>am</strong> im Dezember 1899 (Prinz Heinrich war<br />

ein Bruder des Kaisers Wilhelm II. und als Vizeadmiral in jenem Jahr Chef des<br />

Kreuzergeschwaders in Südostasien. Auf einem Bild sind die Schulterstücke<br />

seiner Uniform zu erkennen, was den Offiziersrang „Vizeadmiral“ und d<strong>am</strong>it<br />

die Datierung ermöglicht: Anfang 1899 war der Prinz noch Konteradmiral und<br />

ab Anfang 1900 war er nicht mehr in Asien.) Ein Foto zeigt Prinz Heinrich,<br />

als er auf einen Elefanten aufsitzt, eines während des Rittes. Das dritte zeigt<br />

ihn neben einem Waggon in Begleitung eines Mannes, bei dem es sich um<br />

König Chulalongkorn handeln dürfte. Auch andere Fotos zeigen Feierlichkeiten<br />

mit den Eisenbahnbauern, si<strong>am</strong>esischen und ausländischen Würdenträgern.<br />

Die Bilder haben die Formate: ca. 12×15 (ca. 40 Stück), ca. 17×22 (ca. 35<br />

Stück), ca. 24×30 (ca. 25 Stück). Ein Foto, das eine „Si<strong>am</strong>esische Prinzessin<br />

im Staatskleid“ zeigt, hat die Größe ca. 23×33. Ca. 10 davon sind auf Karton<br />

aufgezogen. Neben den Fotos enthält das Konvolut auch 2 Postkarten an<br />

Gehrts von 1912 und 1913. Auch diese lassen interessante Schlüsse auf die<br />

Lebensbedingungen der Europäer in Südostasien zu („Hatte die Cholera und<br />

wäre beinahe abgekratzt…“). Eine Karte wurde wohl im Kuvert verschickt,<br />

die andere ist frankiert und gestempelt „L<strong>am</strong>pang“. Die Bilder weisen teilweise<br />

leichte Knicke oder Randläsuren, wenige auch kleine Mängel auf. Beiliegend:<br />

Eine Original-Blaupausenkarte von Si<strong>am</strong> (66×140), betitelt: „Northern Si<strong>am</strong>,<br />

showing the different lines considered for the proposed Northern Extension“.<br />

Arp, Hans, Die Wolkenpumpe,<br />

Hannover, P. Steegemann, 1920.<br />

Mit einer Illustration von Hans<br />

Arp auf der Vorderdecke, 12 Bl.,<br />

23,5×15, Original-Umschlag mit<br />

Deckelvignette. 1.600,–<br />

Ordentliches Exemplar aus der Reihe<br />

„Die Silbergäule“ 50–51 (eigentl. 52–53).<br />

EA WG² Nr. 4, Raabe-Hannich-Bode 8.2,<br />

Raabe 163, 52–53. Erste Ausgabe der ersten<br />

Gedichts<strong>am</strong>mlung Arps. Daraus das titelgebende<br />

Gedicht „Die Wolkenpumpe“:<br />

„….ARP ist einer der fünf grossen dadaistischen<br />

Päpste … jedes kind kennt ihn<br />

/ jeder greis grüsst ihn ehrfürchtig und<br />

raunt dazu ah / da kommt der ARP …“<br />

Papier altersentsprechend durchgehend<br />

gebräunt, die Kanten stellenweise leicht<br />

angestoßen.<br />

15


Stand 18 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Martin Barbian<br />

und Ina Grund<br />

Baden-Württemberg.<br />

Special<br />

Post Karte durch<br />

den Schwaebischen<br />

Kreis in<br />

welcher die Poststations<br />

Oerter,<br />

Strassen und<br />

Weiten Geographisch<br />

vorgestellt<br />

werden. AltkolorierterKupferstich<br />

b. Homann<br />

Erben, Nürnberg, 1752, 47×65 cm. 400,–<br />

Befestigungswesen. Vauban, Sébastien Le Prestre, Seigneur<br />

de: Science militaire contenant L´A. B. C. d´un soldat et Remarques<br />

sur le Gouvernement et défense des Places. L´Art de<br />

la Guerre et la manière dont on la fait à présent… Le Directeur<br />

général des fortifications. La Haye, Adrian Moetjens, 1689,<br />

kl.-8°, 2 Blatt, Titel, 8 Blatt, 117 S., Zwischentitel, 3 Blatt, 224<br />

S., Zwischentitel, 144 S.(letzte Seite fehlt zur Hälfte), mit 1<br />

Kupferstich, Perg<strong>am</strong>enteinband der Zeit. 850,–<br />

Erfindungskunst. Flögel, Carl Friedrich: Einleitung in die<br />

Erfindungskunst. Breslau und Leipzig, Johann Ernst Meyer,<br />

1760, 8°, 7 Blatt, 478 S. + umfangreiches Register, mit Titelvignette,<br />

Halbledereinband mit Lederrückenschild. 480,–<br />

Gegentitel fehlt, durchgehend etwas gebräunt.<br />

Gartenbau. Trutta, Giovanni Battista: Novello Giardino della<br />

prattica, et esperienza … divisa in tre libri, nel primo de’<br />

quali si tratta della generatione, e nobiltà del Cavallo … nel<br />

secondo si vede, come si generano li Vitelli… nel terzo descritto<br />

in dialoghi tra Maestro, e Discepolo … Neapel, o De<br />

Bonis St<strong>am</strong>patore Arcivescovale, 1699, gr.-8°, 4 Blatt, 316 S.,<br />

4 Blatt, 82 S., 1 Blatt, 74 S., mit 3 Kupferstichtafeln und 2<br />

Holzschnitt-Tafeln (diese <strong>am</strong> Rand etwas beschädigt), Ganzperg<strong>am</strong>enteinband<br />

der Zeit mit Lederrückenschild in insges<strong>am</strong>t<br />

guter Erhaltung (innen teils etwas fleckig). 500,–<br />

Geschichte. Alten, Georg von (Hrsg.): Handbuch für Heer<br />

und Flotte. Enzyklopädie der Kriegswissenschaften und verwandter<br />

Gebiete. Bände 1–6 und 9 + 9A (= Kartenband)<br />

(= Alles Erschienene). 8 Bände. Berlin (u.a.), Bong & Co.,<br />

1909–1912, kl.-4°, mit Karten, Tafeln und Abbildungen im<br />

Text, goldgeprägte Halbledereinbände der Zeit. 500,–<br />

16<br />

Türkenstr. 11–13<br />

66111 Saarbrücken<br />

Tel./Fax: +49 (0)681 31877<br />

E-Mail: info@antiquariat-barbian.de<br />

www.antiquariat-barbian.de<br />

Saubert, Johannes: Johannis Sauberti f. de sacrificiis veterum<br />

conlectanea historico-philologica et miscella critica.<br />

Jenae (Jena), Matthaei Birckneri (Birckner) / S<strong>am</strong>uel Krebsius,<br />

1659, 8°, 20 Blatt, 721 S., 7 Blatt, mit 4 Kupferstich-Tafeln<br />

(2 gefaltet), Halbperg<strong>am</strong>enteinband der Zeit. 650,–<br />

Einband etwas berieben und bestoßen, Vorsätze, Gegentitel und Titel stärker<br />

fleckig, ansonsten Papier gleichmäßig leicht gebräunt und teils <strong>am</strong> oberen<br />

Rand etwas fleckig. Abhandlung über die Riten u. Opfergebräuche bei den<br />

Juden, Griechen, Römern etc. Erstausgabe des Theologen Johann Saubert<br />

(1638–88) aus Nürnberg .<br />

Grabreden. Recueil d´Oraisons funèbres. S<strong>am</strong>melband mit 8<br />

Grabreden zu den Begräbnissen bedeutender französischer<br />

Persönlichkeiten des 17. Jahrhunderts. Paris (u.a.), Couterot<br />

(u.a.), 1684–1711, gr.-8°, insges<strong>am</strong>t 346 S., jeweils mit Titelvignette,<br />

Ganzledereinband der Zeit. 500,–<br />

Einband stärker berieben und bestoßen. Der S<strong>am</strong>melband enthält die Grabreden<br />

für: Saint Louis durch Abbé de Montelet, 1691. Louis le Grand durch Sr.<br />

Le Febure, 1692. Maria Theresia von Österreich durch Mr. Des Alleurs, 1683.<br />

Philippe von Frankreich, Herzog von Orléans durch Francois de Clerrmont<br />

Tonnerre, 1701 und durch R. P. Cosme Laurenceau, 1701. Ludwig von Frankreich,<br />

le Grand Dauphin durch Carolo Poree, 1711 und durch P. Augustin de<br />

Picquigny, 1711. Marguerite de Beaujeu durch Michel Gourdon, 1701. Elisabeth<br />

de Crevant de Humieres, 1708.<br />

Jagd. Thüngen, C. E. Freiherr von: Der Hase (Lepus timidus<br />

L.), dessen Naturgeschichte, Jagd und Hege. Ein monographischer<br />

Beitrag zur Jagd- und Naturkunde. Berlin, Wiegandt,<br />

Hempel & Parey, 1878, gr.-8°, mit 20 in den Text gedruckten<br />

Holzschnitten, Broschureinband in Halbleinwandeinband<br />

der Zeit (kleines Papierrückenschild). 345,–<br />

Abgesehen von einzelnen Stockflecken gut erhalten.<br />

Kunst. Masereel, Frans: Illustrationen zu Ernest Hemingway<br />

„Der alte Mann und das Meer“,<br />

1961. S<strong>am</strong>melband mit den 8<br />

Original-Vorzeichnungen in Tusche,<br />

sämtlich monogr<strong>am</strong>miert,<br />

dazu je 8 Blatt Holzschnitte der<br />

Vorzugsausgabe auf Japanbütten,<br />

jeweils signiert und der<br />

Mappenausgabe, alle montiert.<br />

Privater Halbledereinband mit<br />

Rückenbeschriftung und marmorierten<br />

Deckeln. 1.800,–<br />

Die Arbeiten Masereels erfassen auf einfache<br />

Weise das Wesen der mit dem Pulitzer-Preis<br />

ausgezeichneten Erzählung<br />

Hemingways. Makelloses Präsentationsalbum.


Klimt, Gustav / Hofstätter, Hans: Erotic Drawings. New<br />

York, Abr<strong>am</strong>s, 1980, gr.-4°, 87 S., mit 35 ganzseitigen Tafeln,<br />

hellbeiger, geprägter Original-Leinwandeinband mit montierter<br />

Deckelillustration in geprägter, hellbeiger Leinen-Kassette.<br />

175,–<br />

Piranesi, Giovanni Battista: Stolte-Adelt, Gertrud (Einleitung<br />

und Übersetzung): Die Ansichten der Tempel von Paestum<br />

des Giovanni Battista Piranesi (1720–1778). Wuppertal,<br />

Schwarze, 1973, gr.-Fol., 5 S. Text auf 5 Blatt + 20 doppelblattgroße<br />

Tafeln, illustrierter Kunstledereinband. 225,–<br />

Literatur. Anonym: Ländliches Vergnügen, in ges<strong>am</strong>mleten<br />

(ges<strong>am</strong>melten) Gedichten. Erster Theil. Leipzig, Christian<br />

Gottlob Hilscher, 1774, 8°, 2 Blatt, 216 S., mit koloriertem<br />

Frontispiz-Kupferstich, kolorierter Titelvignette sowie kleinen<br />

Textvignetten, goldgeprägter Halbledereinband der<br />

Zeit. 400,–<br />

Etwas berieben und bestoßen, Vorsatz mit Abschnitt oben (ohne Textverlust).<br />

Hoffmann, E. T. A.: Aus dem Leben eines bekannten Mannes.<br />

Nach einer alten märkischen Chronik. Mit drei Original-Radierungen<br />

und einem Aquarell von XAGO. Nachwort<br />

von Michael Duske. E.T.A. Hoffmanns Berlinische Geschichten<br />

I. Berlin,Serapion vom See, 1995, 4°, 21 S. schwarzer<br />

Original-Büttenpappband mit Fensterausstanzung, im gestanzten<br />

und geprägten Original-Schuber. 175,–<br />

*Nr. 76 / 150 Exemplaren, im Impressum von Xago signiert.<br />

Hoffmann, E. T. A. Steffen, Walter und Hans von Müller<br />

(Hrsg.): Handzeichnungen E. T. A. Hoffmanns in Faksimilelichtdruck<br />

nach den Originalen. Mit einer Einleitung: E. T. A.<br />

Hoffmann als bildender Künstler. Berlin, Propyläen-Verlag,<br />

1925, Folio, 45 S. + 29 Tafeln mit montierten, teils farbigen<br />

Abbildungen, Original-Halbledereinband. 165,–<br />

Einband berieben und etwas bestoßen, etwas fleckig, Tafeln gebräunt.<br />

Märchen. Brüder Grimm. Kinder- und Haus-Märchen. Ges<strong>am</strong>melt<br />

durch die Brüder Grimm. Dritter Band. Zweite vermehrte<br />

und verbesserte Auflage. Berlin, Reimer, 1822, kl.-8°,<br />

VI, 441 S., Pappeinband der Zeit mit braunem, goldgeprägtem<br />

Leder-Rückenschild. 450,–<br />

Erste Ausgabe des 3. Bandes, der erstmals mit der zweiten Ausgabe der Bände<br />

1 und 2 erschien.<br />

Bolte, Johannes / Georg Polivka (Bearb.): Anmerkungen zu<br />

den Kinder- und Hausmärchen der Brüder Grimm. Reprint<br />

der Ausgabe Leipzig 1913–1932. 5 Bände. Hildesheim und<br />

New York, Georg Olms Vlg., 1982, gr.-8°, Leinwandeinbände<br />

(kleiner Besitzvermerk auf Vorsätzen). 250,–<br />

Moskau. Moskau. Blick auf den Kreml und einen Teil der<br />

Stadt. Farblithographie von Gadomski, St. Petersburg, um<br />

1890, 21,5×54 cm. (Abbildung unten) 200,–<br />

Mathematik. Wendt, Daniel: Anweisung im Kopf- und Tafelrechnen.<br />

Methodisch bearbeitet und mit den nöthigen<br />

Beispielen versehen. 2 Teile in einem Band. Leipzig, E. H.<br />

F. Hartmann, 1834, 8°, XII, 325, 16 und VIII, 365, 67 S.,<br />

moderner Halbledereinband auf 4 Bünden mit Goldprägung<br />

und marmorierten Deckeln. 295,–<br />

Die letzten 20 Seiten oben etwas fleckig, 4 kleine Besitzeinträge auf Titel, 3<br />

kleine handschriftliche Zeichen auf Vorsatz.<br />

Philosophie. Erasmus (Desiderius) von Rotterd<strong>am</strong>: Desid.<br />

Erasmi Roterod<strong>am</strong>i. Colloquia nunc emendatoria cum omnium<br />

Notis. Basel, König (Emanuelis König et Filiorum),<br />

1661, 12°, 4 Blatt, 814 S., 2 Blatt, Ganzperg<strong>am</strong>enteinband<br />

der Zeit 250,–<br />

Einband etwas fleckig und berieben, kleine Wurmspur ab Seite 779, 2 Bibliotheksstempel,<br />

auf dem Titelblatt jedes Wort grün unterstrichen.<br />

Plakats<strong>am</strong>mlung. 52 großformatige<br />

Plakate. Hrsg.<br />

durch „Der psychologische<br />

Industrie- und Handelsdienst“,<br />

Berlin, Industria<br />

GmbH, gedruckt bei Hansa<br />

Druck, Berlin, um 1955, je<br />

etwa 56×71 cm. Mit Beiblatt.<br />

2.000,–<br />

52 Plakate (durchnummeriert von<br />

1–52) für 52 Wochen, die zur Hebung<br />

der Betriebs- und Arbeitsmoral<br />

in den Firmenräumen ausgehängt<br />

werden sollten. An den Rändern<br />

teilweise etwas beschädigt und teils<br />

mit Klebestreifen hinterlegt, mitunter bis in die Darstellung reichend und<br />

durchschlagend, insges<strong>am</strong>t aber sehr gut erhalten. Motivationsplakate zur<br />

Hebung der Arbeitsnehmermoral für den Aushang in Betriebstätten. Mit beiliegender<br />

Anweisung, welches Plakat in welcher Betriebssituation <strong>am</strong> besten<br />

zum Einsatz gebracht werden könnte. Die S<strong>am</strong>mlung atmet sehr den Geist der<br />

50er Jahre, kein Wandschmuck für Gewerkschafter.<br />

Wappenkunde. Heraldik Sachsen und Thüringen. S<strong>am</strong>melmappe<br />

mit 29 in Bleistift gezeichneten Städte-Wappen mit<br />

ausführlichem, erläuterndem Text in blauer Tinte, um 1880,<br />

57 S., 28×22 cm, lose in Mappe. 250,–<br />

Teilweise leicht stockfleckig. Folgende Wappen sind dargestellt: Leipzig, Meissen,<br />

Plautzen, Grimma, Freiberg, Zittau, Großenhain, Glauchau, Meerane,<br />

Riesa, Annaberg, Plauen, Rochlitz, Waldenburg, Apolda, Arnstadt, Eisenach,<br />

Eisenberg, Frankenhausen, Hildburghausen, Jena, Lobenstein, Ronneburg,<br />

Ruhla, Saalfeld, Schleiz, Stadtilm, Waltershausen, Zeulenroda.<br />

Weinbau. Husmann, George: American Grape Growing and<br />

Wine Making. With special, added Chapters on the Grape Industries<br />

of California. Fourth Edition – revised and rewritten.<br />

New York, Organge Judd Publishing Co., 1928, 8°, VIII, 269<br />

S., mit Abbildungen, Original-Leinwandeinband (an den Kapitalen<br />

leicht lichtrandig) in Original-Schutzumschlag (dieser<br />

etwas beschädigt). 200,–<br />

17


Stand 37 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

Mag. Michael Bauer<br />

Bücher – Graphik – Autographe<br />

Mittwoch und Donnerstag 17.00 – 19.00 Uhr<br />

Alinari. Catalogo generale delle Riproduziono Fotografiche<br />

pubblicate per cura dei Fratelli Alinari. Firenze, Barbera,<br />

1873. Prima Appendice, 1876, Seconda Appendice, 1881.<br />

3 Bände in 1 Band. Gr-8, 182 pp, 177 pp, 252 pp. Halblederband<br />

der Zeit. Leicht angestaubt, kleiner Stempel auf<br />

Titel. 850,–<br />

Alinari. Catalogo generale delle Riproduziono Fotografiche<br />

pubblicate per cura dei Fratelli Alinari. Catalogo N° 1–4.<br />

Firenze, Barbera, 1892–96. Gr-8, 134 pp, 52 pp, 98 pp, 40<br />

pp, 62 pp, 17 pp, 7 pp, 19 pp, 15 pp, 22 pp, 1 Bl. Halblederband<br />

der Zeit. Leicht angestaubt, kleiner Stempel auf Titel,<br />

schwach stockfleckig. 850,–<br />

Beinhaltet: Firenze e Contorni, Provincia dell´Umbria, Roma dintorni e provincia,<br />

Venezia e il Veneto, La Toscana, La Sicilia, Parma e dintorni, Lombardia,<br />

Provincia di Siena und Modena<br />

Aristoteles. S<strong>am</strong>melband mit 4 Werken: 1: De caelo libri III.<br />

2: Liber de mundo, ad Alexandrum Macedoniae Regem Gulielmo<br />

Budaeo interprete. 3: De Ortu et interitu. 4: Meteorologicorum<br />

libri III. Alle Köln, Maternus Cholinus, 1564. 8°<br />

Späterer Halblederband. 500,–<br />

Alle Titel mit Holzschnittvignette und Fingerweiser, die einzelnen Werke zu<br />

Beginn jeweils mit einer Holzschnittinitiale und mit insges<strong>am</strong>t 8 Textholzschnitten.<br />

Mit zahlreichen Anmerkungen und Anstreichungen von alter Hand.<br />

Etwas berieben und angestaubt, Vorsätze erneuert, Innenschnitt wasserrandig.<br />

Vereinzelt etwas fleckig, letztes Blatt mit größerem Fleck (Buchstabenverlust).<br />

Braun, Ad. & Cie. Catalogue général des photographies<br />

inaltérables au charbon et héliogravures faites d´après les<br />

originaux Peintures, Fresques, Dessins et Sculptures des principaux<br />

Musées d´Europe des Galeries et Collections particulières<br />

les plus remarquables. Paris und Dornach, 1887. Gr-8,<br />

XLVII, 581 pp, 1 Bl, 5 Tafeln. OLeinenband. Kleiner Stempel<br />

auf Titel, schwach stockfleckig. 850,–<br />

Brogi, Giacomo. Catalogue général des photographies<br />

publiées par la maison Giacomo Brogi de Florence. Florence,<br />

Civelli, 1878–1889. In-8, 159 pp, LXXVIII, 1 Bl, 207 pp. Halblederband<br />

der Zeit. Leicht berieben und angestaubt, kleiner<br />

Stempel auf Titel. 850,–<br />

Gärtner, Joseph. De fructibus et seminibus plantarum. 3<br />

Bände. Stuttgart, Typis Academiae Carolinae und Tübingen,<br />

Schr<strong>am</strong>m, 1788–1791. Lex-8°, Titel, 5 nn Bll, CLXXXII, 1 Bl,<br />

384 pp, 4 Bll; LII, 1 Bl, 520 pp, 1 Bl; 180 Tafeln. Halblederbände<br />

der Zeit auf 5 Bünden. Etwas berieben und angestaubt<br />

sowie leicht stockfleckig. 1.400,–<br />

18<br />

Gentzgasse 99<br />

A-1180 Wien<br />

Telefon: +43 (0)1 9238338<br />

E-Mail: antiquariat-bauer@chello.at<br />

Nissen BBI 682, Pritzel 3164, Junk 50 Jahre p 305 und 349, DBE III, 555. J.G:<br />

(1732–1791) Professor der Botanik und Naturgeschichte sowie Direktor des Botanischen<br />

Gartens und des Naturhistorischen Kabinetts in St. Petersburg. Ohne<br />

den Supplementband seines Sohnes mit den Tafeln 181–225, der 1805–1807 in<br />

kleinerer Auflage erschienen ist.<br />

Kubin, Alfred – Strindberg, August. Tschandala. XIV. Druck<br />

der Johannes-Presse. Wien, 1937. 4°, 102 pp, 3 nn Bll. Nr 77<br />

von 90 signierten Exemplaren. Illustrierter OPappband mit<br />

OUmschlag in OSchuber. Sehr gut erhalten. 3.000,–<br />

Marcks A 119. Mit 31 Illustrationen, davon 11 ganzseitigen und signierten<br />

Lithographien.<br />

May, Karl. Deutsche Herzen, deutsche Helden. Illustrierte<br />

Ausgabe. 5 Bände. Dresden, Münchmeyer, o.J. (nach Mai<br />

1902) Band 1: Eine deutsche Sultana. Band 2: Die Königin<br />

der Wüste. Band 3: Der Fürst der Bleichgesichter. Band I.<br />

Band 4: Der Fürst der Bleichgesichter Band II. Band 5: Der<br />

Engel der Verbannten. Illustrierte OLeinenbände. Nur minimal<br />

berieben, Rückendeckel der Einbände vereinzelt etwas<br />

fleckig. 1.600,–<br />

Plaul 331.2 A – E.<br />

– Erzbergische Dorfgeschichten. Karl Mays Erstlingswerke.<br />

Autorisierte Ausgabe. Band 1. (alles) Dresden, Belletristischer<br />

Verlag, o.J. (1903). 8°, (1), Titel, 2 Bll, 648 pp. Illustrierter<br />

OLeinenband. Leicht angestaubt und leicht<br />

schiefgelesen. 450,–<br />

Plaul 372.1 Enthält folgende Erzählungen: Sonnenscheinchen. Des Kindes Ruf.<br />

Der Einsiedel. Der Dukatenhof. Vergeltung. Das Geldmännle.<br />

Palästina. Bilder vom Heiligen Land. Private S<strong>am</strong>mlung<br />

von 96 Albuminabzügen, 2 Karten und 7 Stahlstichen montiert<br />

auf Kartons in Halblederband. Vor 1878. 4.800,–<br />

Mit hs. Vermerk <strong>am</strong> Ende: „Diese werthvolle S<strong>am</strong>lung von Photographien<br />

des heiligen Landes ist ein Geschenk des sel. Mgr. Mislin, Verfasser des hochgerühmten<br />

Werkes „Les Saints Lieux…“ Die Grossquart-Photographien sind<br />

aufgenommen von Bonfils in Beirut.“ MISLIN, Jacob, Priester und Schriftsteller<br />

(1807–1878), Lehrer von Kaiser Franz Joseph und Kaiser (von Mexiko)<br />

Maximilian, später Bibliothekar der Erzherzogin Maria Louise (Gemahlin<br />

Napoleons) in Parma. Die Photos, jeweils ca 22×28 cm und mit Bezeichnung<br />

auf dem Karton, zeigen u.a.: Hafen von Jaffa, Turm von R<strong>am</strong>le, Weg von Jaffa<br />

nach Jerusalem, Panor<strong>am</strong>a von Jerusalem vom Ölberg aus, Jerusalem Gasse<br />

zum ehem Palast des Herodes, Via Dolorosa, Grabeskirche, Teich des Patriarchenbades,<br />

Ölberg, Bethanien, Tantur, Grab der Rachel, Bethlehem, Kloster<br />

Mar Saba, Jericho, S<strong>am</strong>aria und Nazareth, teilweise mit Personenstaffage.<br />

Petter, Franz. Die Schönschreibekunst dargestellt in zwölf<br />

lythographirten Tafeln mit erläuterndem Texte in Briefen<br />

eines Lehrers an einen erwachsenen Schüler zum Gebrauche<br />

für Lehrende und Lernende besonders aber für diejenigen,


die sich ohne Hülfe eines Schreibmeisters in der Schönschreibekunst<br />

unterrichten wollen. Graz, Kaiser, o.J. (um<br />

1830). 8°, Lith. Titel, Tafel, Titel, 2 nn Bll, 52 pp, 11 Tafeln.<br />

Grüner Saffianlederband der Zeit mit Rücken-, Deckel-,<br />

Steh- und Innenkantenvergoldung sowie mit dreifachem<br />

Goldschnitt. 450,–<br />

Gräffer-Czykann VI, 197. F. Petter (1789 – Gymnasial-Professor in Spalato. „Er<br />

bereicherte die vaterländische Literatur mit mehreren schätzbaren Werken des<br />

Mercantilfaches.“ Daneben verfasste er mehrere Beschreibungen von Dalmatien.<br />

Leicht berieben und angestaubt, schwach stockfleckig und vereinzelt<br />

mit kleinen Flecken.<br />

Photographie um 1890–1900 – Napoli e Contorni. OLeinenkassette<br />

mit 30 Kartons und insges<strong>am</strong>t 56 aufgelegten<br />

Photographien (Albuminabzügen), je ca.25,5×19 cm, meist<br />

von Anderson bzw. Giorgio Sommer. 1.500,–<br />

Mit 34 Stadtansichten u.a. von Rom (12), Neapel (15) und Salerno. Fast durchgehend<br />

sehr gut erhalten.<br />

– Roma 1898. II und III. 2 OLeinenkassetten mit dem Aufdruck<br />

„Fanny von Lanna“ mit 23 bzw. 44 Kartons und insges<strong>am</strong>t<br />

133 aufgelegten Photographien (Albuminabzügen),<br />

je ca. 24,5×18 cm, fast alle von Anderson bzw. Fratelli Alinari.<br />

1.200,–<br />

Abgebildet sind römische Ausgrabungsgegenstände, Innenansichten von Kirchen,<br />

Grabdenkmäler, der Petersdom (Außen- und Innenansichten). Bis auf<br />

4 Photographien, die ausgebleicht sind, sehr gut erhalten. Die F<strong>am</strong>ilie von<br />

Lanna hatte hervorragenden Anteil <strong>am</strong> Entstehen zahlreichen Eisenbahnlinien<br />

in Böhmen, Mähren und Schlesien und besaß eine sehr wertvolle Kunsts<strong>am</strong>mlungen,<br />

welche nahezu vollständig die Entwicklung des ges<strong>am</strong>ten Kunstgewerbes<br />

und der Kleinkunst von der frühesten Zeit bis zum Ausgang des 18.<br />

Jahrhunderts zeigten. (ÖLB V,14)<br />

– Roma 1900. OLeinenkassetten mit 70 Photographien (Albuminabzügen)<br />

von Kunstgegenständen, je ca 25×19 cm und<br />

auf Karton aufgelegt. 700,–<br />

Die Photographien, zumeist von Anderson und Alinari, zeigen vornehmlich<br />

römische Ausgrabungsstücke, aber auch die Pieta Michaelangelos bzw. einen<br />

Saal der Villa Borghese. Ausgezeichnet erhaltene und kontrastreiche Abzüge.<br />

– Sculture di Rome. OLeinenkassette mit 97 Photographien<br />

meist von Anderson oder Alinari, je ca 25,5×20 cm auf 49<br />

Kartons aufgezogen. 900,–<br />

S<strong>am</strong>mlung von Photographien römischer Skulpturen und Wandverkleidungen.<br />

Sehr gut erhalten.<br />

Portraits<strong>am</strong>mlung. 10 Alben mit insges<strong>am</strong>t 875 meist<br />

carte-de-visite Portraits, Halb- oder Ganzkörperphotographien<br />

des europäischen Hochadels, ges<strong>am</strong>melt von Monsignore<br />

Jacques Mislin (1807–1878), Hauslehrer Kaiser Franz<br />

Josephs und dessen Bruder Maximilians, Bibliothekar von<br />

Erzherzogin Maria Louise. 6.500,–<br />

In der vorliegenden S<strong>am</strong>mlung befinden sich neben Photographien von Monarchen<br />

wie dem König von Schweden und Dänemark, Leopold I von Belgien,<br />

Pedro V. von Portugal, Napoleon III und seiner Frau auch solche von Vertreterinnen<br />

und Vertretern des europäischen Hochadels wie Erzherzog Franz Karl<br />

(Vater Franz Josephs, siehe Abbildung), Erzherzog Wilhelm, Erzherzog Ludwig<br />

Viktor, der Herzog von Brabant, Oscar Frederic Prinz von Schweden und<br />

Norwegen, die schwedische Königsf<strong>am</strong>ilie, Alexander von Hessen, Alexander<br />

Joseph Graf Colonna-Walewski (unehelicher Sohn Napoleons), Jerome Bonaparte,<br />

Omer Pascha, Vertreter der Häuser Apponyi, Aragon, Arenberg, Bra-<br />

ganza, Buol, Coburg,<br />

Esterhazy, Frias, Fürstenberg,Golouchowsky,<br />

Hoyos, Khevenhüller,<br />

Mailath, Metternich,<br />

Montenuovo, Odescalchi,<br />

O’Donell, Orsini,<br />

Souza Holstein, Thun,<br />

Waldstein, Windischgraetz,<br />

Wurmbrand und<br />

Zichy um nur einige zu<br />

nennen. Photographien<br />

hoher Militärs, darunter<br />

Lord Elgin oder<br />

General Löwenthal,<br />

Politiker wie Disraeli,<br />

Lord Clarendon, Lord<br />

Palmerston oder Minister<br />

Schmerling, Künstler,<br />

Forscher, Techniker<br />

und Wissenschafter, darunter<br />

Arneth, Heuglin,<br />

Lesseps und Redtenbacher.<br />

Photographien<br />

hoher und höchster<br />

Geistlichkeit wie Pius IX vervollständigen diese wohl einzigartige S<strong>am</strong>mlung.<br />

Die Photographien sind oft bezeichnet, einige wenige auch mit Widmung an<br />

den S<strong>am</strong>mler. 4 Alben zum Teil stark beschädigt.<br />

Riepenhausen, F(ranz) & I(ohannes). Peintures de Polygnote<br />

a Delphes. Dessinées et gravées d´après la description<br />

de Pausanias. Rom, o. Vlg., 1829. Quer- imperial-folio (ca.<br />

52,5×69,5 cm). 2 farblithographierte Titel, 32 farblithographierte<br />

Tafeln Etwas späterer Halblederband. Etwas berieben<br />

und angestaubt, Kleiner Bibliotheksstempel auf Titel, teilweise<br />

etwas stockfleckig, Tafel VI und VII im 2. Teil jeweils<br />

mit kleinem Einriss im weißen Rand. 800,–<br />

Thieme-Becker XXVIII, 337f. Die beiden Brüder (1786–1831 bzw. 1788–1860)<br />

arbeiteten von Anfang an so eng zus<strong>am</strong>men, dass ihr Anteil nicht zu trennen<br />

ist. Nach Anregungen von Wilhelm Tischbein begann ihr lebhaftes Interesse<br />

an Pausanias Bericht über die Fresken des Polygnote in Delphi, der sie zu ihrer<br />

freien Interpretation in spätklassizistischem Stil führte. 12 Blätter sandten sie<br />

1803 an Goethe, der dadurch zu seiner Abhandlung über die Lesche Polygnots<br />

in der Jenaer Literaturzeitung von 1804 angeregt wurde. Frühe und prachtvolle<br />

Farblithographien, gedruckt von der k.k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien.<br />

Sehr seltenes Werk, wie meist unkomplett. Von den insges<strong>am</strong>t 38 Tafeln hier<br />

34 vorhanden. Es fehlen die Tafeln 10, 11, 15 und 18 im zweiten Teil.<br />

19


Stand 3 Architektur-<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

Petra Bewer<br />

Architektur – Gartenarchitektur – Städtebau – Kunst<br />

Furttenbach, Josephum. Architectura uni ver salis. Das ist:<br />

Von Kriegs: Statt- und Wasser Gebä wen. Ulm, J. S. Meder<br />

1635. Folio. Mit doppel blatt grossem, gestochenem Titel,<br />

mehrfach gefaltetem gestochenen Porträt, und 60 (59 doppelblattgrosse,<br />

davon vier gefaltete) Kupfertafeln von Matth.<br />

Rem boldt. 13 Blatt, 159 Seiten. Leder der Zeit. Rücken an<br />

den Kapitalen ausgebessert, etwas berieben und bestossen.<br />

Einige Blätter mit Hinterlegungen. 3.500,–<br />

Einzige Auflage. Orn<strong>am</strong>entstich-Kat. 1956.<br />

G<strong>am</strong>ucci, Bernardo. Le antichita della citta di Roma raccolte<br />

sotto brevita da diuersi antichi & moderni Scrittori… et<br />

con nuovo ordine fedelmente descritte… in questa seconda<br />

editione da infiniti errori emendate & corrette da Thomaso<br />

Porcacchi. In Vinegia appresso Gio uanni Variso, 1588. Oktav.<br />

192 Blatt mit 38 ganz seitigen Tafelabbildungen, eine Tafel mit<br />

Eck abriss ohne Bild verlust. Pappband der Zeit mit Rückenschildchen.<br />

2.400,–<br />

Jorn, Asger. Pour la forme. Ébouche d’une Méthodologie<br />

des Arts. Edite par l’internationale situationniste. Paris 1958.<br />

4°. 136(4) Seiten mit zahlreichen Abbildungen. Illustrierter<br />

OKarton, gering angerändert. 750,–<br />

Eines von insges<strong>am</strong>t 750 Exemplaren der Progr<strong>am</strong>mschrift. Asger Jorn war<br />

Mitglied der Gruppe Spur.<br />

20<br />

Gänsheidestraße 69<br />

70184 Stuttgart<br />

Tel.: +49 (0)711 2348526 · Fax: +49 (0)711 2348627<br />

Mobil: +49 (0)160 98901629<br />

E-Mail: antiquariat@petrabewer.de<br />

www.petrabewer.de<br />

Kroha – Jiri Kroha 1922–1929. Mit Einleitung von Jaroslav<br />

B. Svrcek. Genf, Verlag Meister der Bau kunst 1930. 14 Textseiten<br />

und 71 Bildseiten. OLei nen. 1.300,–<br />

Prager Maler, Bildhauer und Architekt (1893–1974). Gilt als Kubist, Expressionist,<br />

Funktionalist und Realist.<br />

El Lissitzky. Russland. Die Rekonstruktion der Architektur<br />

in der Sowjetunion. (Neues Bauen in der Welt Band 1).<br />

Wien 1930. 4°. 103 Seiten mit 104 Abbildungen. OBroschur,<br />

Umschlag-Entwurf El Lissitzky, an den Rändern und <strong>am</strong><br />

Rücken kleine Einrisse, unteres Kapital ca. 5 mm Fehlstelle.<br />

Na mensvermerk auf Titel. Insges<strong>am</strong>t gut erhalten. 1.800,–<br />

Neutra, Richard. Amerika. Die Stilbildung des neuen Bauens<br />

in den Vereinigten Staaten. (Neues Bauen in der Welt<br />

Band 2). Wien 1930. 4°. 163 Seiten mit 260 Abbildungen.<br />

OBroschur, Umschlag-Entwurf El Lissitzky. An den Rändern<br />

gering berieben, sehr gut erhalten. N<strong>am</strong>ensstempel auf Vorsatz.<br />

1.950,–


Scharoun, Hans. Avagane. Projekt für ein Ferien dorf<br />

in Bodensee-Nähe. Mappe mit 22 montierten Originalphotographien<br />

nach den Modellen und Entwurfszeichnungen.<br />

Um 1960. 48×68 cm. 6 Blatt. OKarton, etwas<br />

lichtrandig. 450,–<br />

Die Fotos in den Formaten 7×10,5 cm bis 11,5×16 cm. Drei Blatt versus mit<br />

Stempel des Scharounschen Instituts für Städtebau.<br />

Schiebelhuth, Hans. Hymne des Marop<strong>am</strong>a mit 12 handkolorierten<br />

Holzschnitten von Walter Müller-Worps wede.<br />

1921, 4°. (20) Seiten mit 10, davon zwei ganzseitigen Original-Holzschnitten<br />

auf den Deckeln. Illustrierter OKarton.<br />

Etwas angestaubt, minimal fleckig, Druckvermerk mit kleinem<br />

Randeinriss. 1.200,–<br />

Raabe 263, 4; Rodenberg 89. Eins von 200 nummerierten Exemplaren des<br />

ersten und einzigen Drucks der Hollander-Pres se. Von Hans Schiebel huth im<br />

Druckvermerk, von Walter Müller auf den beiden Voll bildern signiert.<br />

Union der Sozialistischen Sowjet-Republiken. Katalog<br />

des Sowjet-Pavillons auf der internationalen Presse-Ausstellung<br />

Köln 1928. Herausgeber: Komitee des Sowjet-Pavillons.<br />

Redaktion M. Guss und P. Lakisa. Umschlag, Typo- und Photogestaltung<br />

von El Lissitzky. 111 Textseiten und ein 18-seitiges<br />

Photoleporello nach Aufnahmen von El Lissitzky. 8°.<br />

OKarton, Umschlag etwas gebraucht. Kleiner N<strong>am</strong>ensstempel<br />

auf Titelblatt. 4.500,–<br />

Der seltene Katalog mit dem 234 cm langen Photoleporello.<br />

Vitruv – L’Architectura di M. Vitruvio Pollione colla traduzione<br />

italiana e comento del Marchese Berardo Galiani…<br />

dedicata alla maesta di Carlo .. Napoli, nella St<strong>am</strong>peria Simoniana<br />

col permesso de superiori 1758. Folio. Frontispiz,<br />

Titel, 2 Blatt , XXXII, 462 (2) Seiten und 25 gefaltete Tafeln.<br />

Perg<strong>am</strong>ent der Zeit mit gold geprägtem Rückenschild. Einige<br />

Blätter etwas gebräunt. 2.800,–<br />

Orn<strong>am</strong>entstich-S<strong>am</strong>mlung Berlin 1820. Graesse 6, S. 377 Lateinisch-italienische<br />

Ausgabe. Aus der Bibliothek von Hanno-Walter Kruft (Exlibris-Stempel<br />

auf Innendeckel).<br />

Wagner – Aus der Wagner Schule. MCM. Ent wür fe, Studien,<br />

Skizzen. Vorrede von Alfred Roller. Titelblatt von Marcel<br />

K<strong>am</strong>merer, Buchschmuck von Alfred Roller und Otto<br />

Schönthal. Wien, Schroll 1901. 44 Seiten mit teils ganzseitigen,<br />

getönten und zwei doppel blattgrossen Abbildungen.<br />

OUmschlag, etwas berieben, schwache Gebrauchsspuren.<br />

900,–<br />

Wendingen – Frank Lloyd Wright. The life-work of the<br />

American Architect… introduction by H. Th. Wijde veld etc.<br />

Holland, Mees Santpoort 1925. 4° (34×33 cm). 164(2) Seiten.<br />

OLeinen, das rote Rückenschildchen an den Kanten abgerieben.<br />

1.980,–<br />

Sieben Spezial-Nummern des Magazins Wendingen, herausge geben und typographisch<br />

gestaltet von H. Th Wijdeveld.<br />

Wright – Ausgeführte Bauten und Entwürfe von Frank Lloyd<br />

Wright. Wasmuth 1910. Folio. 30 Textseiten und 100 Tafeln<br />

lose in OHLeinen-Mappe, diese etwas berieben. Das erste<br />

Blatt mit angeknickter Ecke. 2.800,–<br />

Erste Ausgabe. Kruft 710. Erste umfassende Werkschau mit Grundrissen und<br />

Entwürfen, u.a. seiner Prärie-Häuser. Die Tafeln teils doppelt nummeriert<br />

I-LXV, dem Tafelverzeichnis gegenüber fehlen hier die Tafeln zum Quadruple-Block,<br />

Browns Buchhandlung, Lageplan eines Vorstadthauses. Dafür mit der<br />

entsprechenden Nummerierung vorhanden (im Verzeichnis nicht aufgeführt)<br />

die Tafeln zu den Prärie-Häusern, Sommer hotel Estes-Park, Wohnhaus für W.<br />

Geerts, Wohn zimmer für Herrn Coonley.<br />

21


Anton O, H<strong>am</strong>burg . Mit dem Dritte-Klasse-Schiff nach Süd<strong>am</strong>erika.<br />

Langebartels und Jürgens, ca. 1930. 89×51 cm.<br />

Faltspuren. 480,–<br />

(Edel, Edmund). Schlittschuhe. Eduard Engels Remscheid.<br />

Hollerbaum und Schmidt, Berlin, ca. 1910. 70×47<br />

cm. 550,–<br />

Hohlwein, Ludwig. Winter in Deutschland. 75×50 cm, ca.<br />

1927. Kleine Einstichlöcher in den Ecken. 700,–<br />

22<br />

Plakate – Mobilität<br />

Grosse Bahn-Radrennen auf dem Platz des Stutt garter<br />

Sportklubs beim neuen Schlachthaus. 10. Oktober 1926.<br />

Stürtz, Würzburg und Dittmer, Stuttgart. 80×55 cm. Faltspuren.<br />

450,–<br />

Kirchbach. Fischer-Ventillos. Fischer-Wagen A.G. Zürich.<br />

Propaganda Stuttgart, ca. 1910. 100×70 cm. An den Rändern<br />

etwas angeknittert. 650,–<br />

mimo. Die K<strong>am</strong>era. Sonntags-Rückfahrkarten zur Ausstellung<br />

für Fotografie Druck und Reproduktion. Stuttgart,<br />

24. März – 15. April 1934. Städtische Ausstellungshallen <strong>am</strong><br />

Gewer behallenplatz. 400,–


Mit der Reichsbahn durch das fröhliche Deutschland. WER.<br />

1938. 84×59,5 cm. Zweifach (schwach) gestempelt. Faltspuren.<br />

350,–<br />

Rudolf Pilat Steyr Fahrräder, Motorräder… Papier- und<br />

Blechdruck-Industrie Wien, ca. 1930. 94×60,5 cm. 320,–<br />

Rupflin. Lindau Bodensee Hotel Bayerischer Hof – herrlicher<br />

Frühjahrs- und Herbstaufenthalt. Himmer, Augsburg, ca.<br />

1935. 70×100 cm. An den Rändern angeknittert. 500,–<br />

Sonderzüge nach Stuttgart zur ausstellung neu zeitlicher<br />

werbung und bürotechnik… stuttgart gewerbehalle. 1932.<br />

Propaganda Stutt gart. 106×77 cm. Faltspuren, drei farbige<br />

Hinweispfeile. 400,–<br />

Pfirrmann, Essen, epe. Nacht-Güter-Schnellver bindungen.<br />

Abends versandt – morgens zur Hand. Ca. 1935. 84×60 cm.<br />

Faltspuren. 420,–<br />

Wirtz, Jupp. Flugtag in Bietigheim <strong>am</strong> Ostermontag auf dem<br />

Reitturnierplatz. … Werde Mitglied im deut schen Luft sport-<br />

Verband. Ca. 1930. 100×64 cm. 600,–<br />

23


Stand 31 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Bräuer Falckweg 18<br />

22605 H<strong>am</strong>burg<br />

Telefon: +49 (0)171 212416<br />

E-Mail: oldbooks@t-online.de<br />

www.antiquariat-braeuer.de<br />

Kinderbuch – Bilibin, Ivan (1876–1942): Skazki (Märchen)<br />

Zarewna-Ljaguschka (=die Froschprinzessin). Petersburg,<br />

Staatsdruckerei 1901. 25×32, 9(1) SS. 8 mehrfarb. Lithos,<br />

farb. Ill. Okart., Kl<strong>am</strong>merheft., Kyrillisch. 550,–<br />

EA.Kat. Bilderwelt i. Kinderbuch 1663. – Sehr frisch.<br />

Fotografie – Haßelwander, Albert (1877–1954): Ein anatomischer<br />

Totentanz. Unter Mitwirkung v. Kunstmaler Fritz<br />

Skell. München,Bergmann 1926. 2.Bl., 27 S. 25 doppelte<br />

Lichtdrucktafeln, 18×22. Ohln. 2.200,–<br />

EA.Der kuriose Versuch des Radiologen A. Haßelwanders durch Gegenüberstellung<br />

von Fotografien (Lichtdruck) nackter Menschen u. Skeletten in analoger<br />

Pose einen (erotischen) Totentanz zu inszenieren. Erinnert an die v.Hagenschen<br />

Körperwelten. Bei den Retuschen war ein Kunstmaler beteiligt. – Selten.<br />

24<br />

Giorgio Sommer<br />

Fotografie – Sommer, Giorgio (1843–1914): Costumi.<br />

Album mit 25 Albumin-Prints. 17×22. Neapel o.J.,(um<br />

1870). Geprägt. Oln. d.Zt. 3.750,–<br />

Serie der Volkstypen auf festem Karton in Album mit Firmenwerbung. Sommer,<br />

der erfolgreichste Fotounternehmer seiner Zeit, hat mit den costumi ein<br />

Panoptikum „ursprünglicher“ neapolitanischer Volkstypen wie bsp. Dieb,<br />

Schuhputzer, Bettler vorgelegt, darunter auch die klischeebehafteten „Spaghetti-Fresser“.<br />

Fotohistorisch reizvoll die kaum retuschierten Gerüstkonstruktionen,<br />

an die sich die Modelle wg. der langen Belichtungszeit lehnen mußten.<br />

Sehr gute kontrastreiche Fotos. Die Costumi sind die gesuchtesten Aufnahmen<br />

Sommers. Leicht ber. – Sehr frisch.<br />

Fotografie – E. vom Werth: Photographische Manufactur<br />

Frankfurt o.J., (um 1890).Selbstverl. 335 S. Gepr. Oln., reich<br />

ill., 16×23. 750,–<br />

Lagerkatalog eines historisch nicht nachweisbaren Großhandels für Fotoartikel<br />

(Auskunft Stadtarchiv F./M.) Dargestellt wird die ges<strong>am</strong>te Palette der internat.<br />

Fototechnik wie Spezialk<strong>am</strong>eras (Bsp. Goldmanns Universal-Detektiv-K<strong>am</strong>era,<br />

Steinheilsche Detektiv-K<strong>am</strong>era, Baedecker-K<strong>am</strong>era, Stereo-K<strong>am</strong>eras usw.-Fotopapiere<br />

inkl. Gebrauchsanw. ,Beleuchtungsapparaturen, Spezialobjektive,<br />

Foto literatur usw.). Durchg. reich illustriert. Sehr ergiebige, bislang unbekannte<br />

Quelle z. Geschichte der Foto-Technik. – Leicht berieben.<br />

Pyro-Technik – von Nida, C.A.: Katechismus der Lustfeuerwerkerei.<br />

Kurzer Lehrgang für die gründliche Ausbildung in<br />

allen Teilen der Pyrotechnik. Leipzig, Weber 1883, VIII S.,214<br />

S.,6.S., 124 Textabb. (= Webers Illustr. Katechismen Nr. 111)<br />

gepr. Oln., 11×17. 350,–<br />

EA.Seltener technischer Leitfaden durch die Pyrotechnik. Bib.St. – Leicht<br />

fleckig.<br />

Architektur – Kersaint, Armand-Guy (1742–1793): Discours<br />

Sur Les Monuments Publics, Paris, Didot L’Ainé 1792,<br />

80 S.12 mehrf. gef. Kupfer (von J. Molinos) 20×27. Spät.<br />

Hldr. 3.500,–<br />

Monglond II, 412 – Lacombe, Catalogue, 1645. 1791 entwarf Kersaint in seinem<br />

Discours eine neuartige Monumentenlandschaft für Paris. Innerhalb der Revolutionsarchitektur<br />

nimmt er eine eklektische Haltung ein. Spektakulär seine<br />

Pläne, den noch unfertigen Louvre in eine künstlerische Ausbildungsstätte zu<br />

verwandeln. Beispiel für Architektur, die nie gebaut wurde. – Vorderes Gelenk<br />

gebrochen.<br />

Kunstgewerbe – Rochowanski, L(eopold) W(olfgang).<br />

(Hrsg.). Ein Führer durch das österreichische Kunstgewerbe<br />

– Les Arts Decoratifs Autrichiens – Austrian Applied Arts.<br />

Mit Geleitworten v. M. Hainisch, A.Roller u.A. J. Hoffmann.<br />

Leipzig – Wien – Troppau, Heinz & Comp., 1930. kl.-8°, 359<br />

+ 21 S. Mit 10 farb. Tafeln. Farbig gepr. OLn. 550,–<br />

EA. Reiches Abbildungsmat. zum Wiener Kunstgewerbe u. a. von Dagobert<br />

Peche, Michael Powolny, Hertha Zuckermann, Rudolf Larisch, Franz Ofner,


Otto Prutscher, My Ullmann, Oskar Strnad, Vally Wieselthier, u.A. Reich illustrierter<br />

Ausstellungsführer mit Schwerpunkt auf den Erzeugnissen der<br />

Wiener Werkstätte und der Wiener Kunstgewerbeschule wie Plakatkunst, Erzeugnissen<br />

der Fa. Thonet, Ker<strong>am</strong>ik, Graphischen Künsten. Unentbehrliches<br />

Verzeichnis der Institute, Schulen u. Museen sowie der Bildenden Künstler.<br />

Einbandentwurf v. Josef Hoffmann. – Mit dem seltenen ill. Oschuber u. illustr.<br />

farb. OUmschl. (mit Läsuren).<br />

Kunst – Dresdner Sezession 1932. 1. Ausstellung im sächsischen<br />

Kunstverein Dresden Brühlsche Terrasse. Selbstverl.<br />

Dresden 1932. 60 S. (n.pag.) 10×12. OBrosch. 1.750,–<br />

Der seltene von Edmund Kesting gestaltete Katalog enthält progr<strong>am</strong>matische<br />

Aufrufe der vertretenen Künstler wie Kickebusch, Richter,Schönberg, Prussow,<br />

Siebert, Griebel u.A. „Primäres Ziel der Dresdner Sezession 1932 war<br />

eine adäquate Interessenvertretung sowie die Schaffung von Ausstellungs- u.<br />

Verkaufsmöglichkeiten“. Ein künstlerisches Progr<strong>am</strong>m im Sinne einer konzisen<br />

ästhetischen Position ließ die Gruppe von Anfang an vermissen…Es ging<br />

vielmehr um Dresden als Stadt der Kunst, um das Anmahnen einer fürsorglichen<br />

Kunstpolitik des Staates, Ausstellungsmöglichkeiten und die „Freiheit der<br />

Kunst“ im weitesten Sinne „(Olaf Peters) – leicht berieben, verso Wasserfleck.<br />

– Leicht berieben.<br />

Fotografie -Robert Häusser (*1924 ) „Radfahrer“. 1953.<br />

Vintage. Gelatinesilberabzug auf Agfa-Brovira auf Karton,<br />

40×40 cm. U.r. mit Bleistift sign. Verso Copyright-Stempel<br />

d. Photographen („Robert Häusser, Lichtbildner GDL, Mannheim-Käfertal,<br />

Ladenburgerstr. 23“). Publiziert in: Robert<br />

Häusser. Photographische Bilder 1941–1984. Ausstellungskatalog<br />

Städtische Kunsthalle Mannheim. Gerahmt. 1.650,–<br />

Astronomie – Passemant, Claude S. (1702–69): Richtige Anweisung,<br />

Reflectirende Telescopia, die es grossen Tubis weit<br />

zuvor thun, nach Gregorianischer und Newtonischer Art…<br />

Halle 1747, XXIV, 200 S., 2 Falttaf., [3] Bl., 2 mehrf. gef.<br />

Kupfer. Übersetzung Johann Christian Hertel. Brosch. Bib.<br />

St. 750,–<br />

Dresdner Sezession 1932<br />

Fotografie – Moll, A. (Hg.), Modl, V. (Red.), Photographische<br />

Notizen. Berichte über die neuesten Erfahrungen u.<br />

Fortschritte im Gebiete der Photographie. Wien, Selbstverlag<br />

Moll 4 Bd., 1865–68. Reich ill., Ohln. 1.500,–<br />

Folge der ersten 4 Jahrgänge (nachweisbar bis 1919) der seltenen Monatsschrift,<br />

die als Gratisbeilage zur Preisliste des Fototechnik-Händlers A. Moll<br />

wohl vor allem der Kundenbindung diente. Darunter fotohistorisch wichtige<br />

Erwähnungen von Pionier-leistungen auf dem Gebiet der Fotochemie, wie die<br />

Vorstellung der „Wothlytipie“, einem uran-salzbasierten Entwicklungsverfahren<br />

(Jan. 1865) Ab 1868 wird der Foto-Pionier Dr. Hermann Vogel (1834–98)<br />

als mitwirkender Fachmann genannt. Der Wegbereiter der Farbfotografie und<br />

Mitbegründer des Photographischen Vereins zu Berlin veröffentlichte in den<br />

PN exklusiv Fachaufsätze zur Fotochemie und dürfte durch seine Prominenz<br />

und Kontakten zum Geschäftserfolg der Firma während des Fotobooms der<br />

Gründerzeit beigetragen haben. Reichhaltige Quelle für kurzlebige Entwicklungsverfahren,<br />

Apparaturen u. Optiken . Jeder Band mit 12 Nummern, ca.<br />

190 S., reich ill. – Sehr selten.<br />

Albert Haßelwander Armand-Guy Kersaint<br />

25


Stand 21<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Bernd Braun<br />

Moderne Literatur – Artmann, H.C.: Gr<strong>am</strong>matik der Rosen.<br />

Ges<strong>am</strong>melte Prosa in drei Bänden. Salzburg, Residenz, 1979.<br />

Schwarze Lederbände in Kassette. 450,–<br />

*Eines von 100 numerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe. Mit eigenhändiger<br />

Signatur von H.C. Artmann auf dem Vortitel des ersten Bandes sowie<br />

eigenhändiger Numerierung „100 / 16“. – Tadellos.<br />

– Dürrenmatt, Friedrich: Ges<strong>am</strong>melte Werke in sieben<br />

Bänden. Zürich, Diogenes, 1988. Dünndruckausgabe. Bordeauxrote<br />

Kalbslederbände mit Rückenschild. 600,–<br />

*Vorzugsausgabe in Ganzleder, hier die No. 128 von 333 Exemplaren. Mit<br />

eigenhändiger Signatur von Dürrenmatt. – Tadellos.<br />

– Hildesheimer, Wolfgang: Ges<strong>am</strong>melte Werke in sieben<br />

Bänden. Frankfurt, Suhrk<strong>am</strong>p, 1991. Blaue Lederbände mit<br />

transparenten Schutzumschlägen in Kassette. 900,–<br />

*Exemplar der Vorzugsausgabe in Ganzleder. Vorsatz mit eigenhändiger Signatur<br />

von Hildesheimer. – Tadellos.<br />

– Koeppen, Wolfgang: Ges<strong>am</strong>melte Werke in sechs Bänden.<br />

Frankfurt, Suhrk<strong>am</strong>p, 1986. Rotbraune Orig.-Lederbände in<br />

Kassette. 600,–<br />

*Exemplar der Vorzugsausgabe in Ganzleder. Mit eigenhändiger Signatur von<br />

Koeppen auf dem Vorsatzblatt des ersten Bandes. – Tadellos<br />

Bericht über die Welt-Ausstellung zu Paris im Jahre 1867 :<br />

6 Bände und Atlasband in zus. 7 Bänden. Hrsg. durch das<br />

Österreichische Central-Comité. Wien, Braumüller, 1869.<br />

24×16 cm. Mit zahlr. Textholzstichen und vielen Falttafeln.<br />

Halbleinenbände der Zeit mit Rückentitel. 1.200,–<br />

*Der vollständige offizielle Bericht des Österr. Komitees beschreibt und zeigt<br />

in Bildern: Kunstwerke, Instrumente für Kunst und Wissenschaft, Werkzeuge<br />

und Maschinen, Textilien, Verkehrsmittel, Kunstgewerbe und Industrieerzeugnisse.<br />

– Vollständiges Exemplar des umfangreichen Berichts zu dieser frühen<br />

Weltausstellung mit allen Beilagen und Falttafeln. Die Begeisterung, die Fülle<br />

des Materials, die reichhaltige Ausstattung mit gestochenen und teils farbigen<br />

Tafeln spiegelt die Bedeutung und die Aufbruchsstimmung der mitteleuropäischen<br />

Nationen ins Industriezeitalter, dessen volle Blüte in dieser Zeit begann.<br />

Die Pariser Weltausstellung war eine außergewöhnliche Leistungsschau. Nach<br />

den ersten beiden Ausstellungen in London (1851 und 1862) fand diese nun<br />

zum ersten Mal in Paris statt (auf dem Marsfeld) und wurde d<strong>am</strong>it als regelmäßige<br />

Institution bis heute verankert. Es war ein gigantisches Unternehmen mit<br />

einer entsprechend neuen Architekturanlage. Sie wurde zu einer der größten<br />

und bedeutendsten Weltausstellungen in der Geschichte, begleitet von zahlreichen<br />

Publikationen in allen Ländern und mit vielen Millionen Besuchern<br />

– Das vorliegende umfangreiche Werk ist als komplette Folge äußerst selten.<br />

– Deckel teils etwas beschabt, Band 3 auf den ersten und letzten Seiten unten<br />

mit leichten Feuchtigkeitsspuren. Insges<strong>am</strong>t gut erhalten.<br />

Germershausen, Ch.F.: Die Hausmutter in allen ihren Geschäfften.<br />

5 Bände (komplett). Dritte Auflage. Leipzig, Johann<br />

Friedrich Junius, 1791–1793. Zus. ca. 4300 Seiten, 1<br />

Falttabelle. Halblederbände der Zeit mit Rückenschildern und<br />

reicher Rückenvergoldung. 1.280,–<br />

26<br />

Kinzigstraße 10<br />

77723 Gengenbach<br />

Tel. 07803–928770<br />

antiq.braun@t-online.de<br />

*Holzm.-Boh. II, 8951. – Vgl. Horn-Arndt 260. Band 1 (in 2 Teilen) enthält<br />

ein Kochbuch und Arbeiten in der Gesindeküche, Speisepläne für das Gesinde<br />

sowie die Geschäffte der Hausmutter in der Herrschaftsküche. Band<br />

2: Herstellung Kuchen und Pasteten sowie Konservierung etc. – Band 3: Einkochen<br />

und Einmachen, Herstellung von Öl und Kerzen, Waschen, Backen,<br />

Brauen (Hausbrauerei). Band 4: Destillieren (Branntweine, Essig, Essenzen),<br />

Milch, Butter und Käse u.a. – Band 5: Aufgaben als Hausherrin („Regieren<br />

des Gesindes“), Schwangerschaft, Wochenbett, Kinderpflege, Erziehung, Ausstattung<br />

der Töchter, Hausmedizin, Hausgeräte für das Gesinde bzw. für die<br />

Herrschaft. – Heinz Haushofer schreibt in der NDB treffend: „Germershausen<br />

(1725–1810), Pastor in Schlalach, ist der letzte Repräsentant der eigentlichen<br />

Hausväterliteratur in Deutschland, sie ist mit ihm „<strong>am</strong> besten abzuschließen“<br />

(von Frauendorfer). Als sein Hauptwerk ist aber nicht der „Hausvater“ anzusehen,<br />

sondern die 1777–81 erschienene „Hausmutter“. Dieses Werk nimmt in<br />

der ganzen landwirtschaftlichen Literatur vor und nach Germershausen „eine<br />

gewisse mutterrechtliche Mittelstellung ein“ (Schmidlin). Germershausen hat<br />

die bisher einen Teil der Hausväter-Literatur bildende ländliche Hauswirtschaft<br />

d<strong>am</strong>it zum ersten Male systematisch verselbständigt. Das Werk steht<br />

im Dienst der Autarkie des Gutshaushalts […], umfaßt aber auch eine Lehre<br />

der Kindererziehung, der Führung des Gesindes und so weiter. Germershausen<br />

wirkt noch bei den K<strong>am</strong>eralisten nach, während die folgende Schule der<br />

„Rationellen Landwirtschaft“ Thaers die Hauswirtschaft gänzlich aus ihrem<br />

Lehrgebäude ausschaltet; die Landfrau kommt bei Thaer und seinen Schülern<br />

nicht mehr vor. Trotz dieser, auf ein Menschenalter beschränkten unmittelbaren<br />

Nachwirkung kann Germershausen als Vorläufer der wissenschaftlich<br />

betriebenen ländlichen Hauswirtschaft und der home economics des 20. Jahrhunderts<br />

gelten“ (NDB 6, 311). – Vollständig und sehr gut erhalten.<br />

Germershausen, Ch.F.: Der Hausvater in systematischer<br />

Ordnung. 5 Bände. Leipzig, J.Fr. Junius, 1783–1786. Zus. ca.<br />

3900 Seiten. Halbleder der Zeit mit Rückenschildern und reicher<br />

Rückenvergoldung. 1.100,–<br />

*Humpert 1736; Guntz I, 151 ff.; Mantel I, 15. Holzmann-Boh. II, 8970. – Gegenstück<br />

zur „Hausmutter“. Berühmtes Werk über alle Bereiche der Haus- und<br />

Landwirtschaft. – Band 1: Allgemeine Regeln des Landwirts sowie die Grundsätze<br />

des Ackerbaus. – Band 2: Saat und Ernte, Dreschen, Aufbewahrung<br />

und Behandlung der Feldfrüchte. – Band 3: Ölhaltige Pflanzen, Wiesenbau,<br />

Futterpflanzen, Weiden und umfangreich über den Küchengarten. – Band 4:<br />

Gewürz- und Handelskräuter, Obstbaumzucht, Weinbau- und Weinerzeugung,<br />

Anhang: „Die ökonomische Bauwissenschaft“. – Band 5: Forstwirtschaft, Pferdezucht,<br />

Schafzucht, Bienenzucht. – Band 4 <strong>am</strong> oberen Kapital bestoßen,<br />

Deckel gering berieben, ansonsten sauber und sehr gut erhalten.<br />

Elsholtz (Elsholt), Joh. Sigismund: Anthropometria, sive de<br />

mutua membrorum corporis humani proportione. Frankfurt,


Andreas Beckmann, 1663. 5 Bl., 266 (recte 166) Seiten. Mit<br />

Frontispiz und 7 Kupfertafeln. Perg<strong>am</strong>ent der Zeit (Rücken<br />

mit alter Beschriftung). 1.200,–<br />

Elsholtz (1623–1688) war ein deutscher Naturforscher, „Hofmedicus“, „Hofbotanicus“<br />

und Alchemist <strong>am</strong> Hof des Kurfürsten Friedrich Wilhelm von Brandenburg.<br />

Er gilt als einer der bedeutendsten deutschen Gelehrten der Naturwissenschaften<br />

des 17. Jahrhunderts. 1653 promovierte er in Padua mit einer Arbeit<br />

über die Anwendung der Messkunst in der Medizin („Anthropometria“, erstmals<br />

veröffentlicht 1654). Sein Buch ist das erste Werk, das die Proportionslehre<br />

in der medizinisch-astrologischen Menschenkunde verwendet. Er fasst darin die<br />

zeitgenössische Literatur über Proportionen <strong>am</strong> (und im) menschlichen Körper,<br />

bezüglich Gewicht, Masse und Abmessungen, zus<strong>am</strong>men und wertet Beobachtungen<br />

aus. Das Werk enthält außerdem die früheste bekannte Abbildung<br />

eines Geräts zur Messung der Körperhöhe („Anthropometron“). – Die ersten 3<br />

Blatt im oberen Bereich mit Wurmgängen in einem Segment von ca. 3×2,5 cm.<br />

Nachgebunden: Meyen, Philipp (= P. May): Chiromantia et physiognomia<br />

medica. Mit einem Anhang von den Zeichen auff den Nägeln der Finger nebst<br />

einem Tractätlein von der Physiognomia Medica, Aniezo vermehret und durch<br />

Erfahrung noch deutlicher gemacht. Dresden, Andre Löffler, 1670. 8 Bl, 208 S.,<br />

4 Bl. Mit 32 Kupfertafeln (komplett). – Rosenthal, Bibl. magica. 42.<br />

Prosch, Peter: Leben und Ereignisse des Peter Prosch, eines<br />

Tyrolers von Ried im Zillerthal, oder das wunderbare Schicksal.<br />

Geschrieben in den Zeiten der Aufklärung. München,<br />

bey Anton Franz, 1789. 12 Blatt, 348 Seiten. Mit 12 Kupfertafeln.<br />

Schlichter Pappband der Zeit (Einband fleckig und<br />

berieben). 900,–<br />

*Sehr seltene Originalausgabe, ein Rarissimum der deutschen Literatur.<br />

Hayn-Gotendorff VI, 309. MNE I, 410. – Peter Prosch (1744–1804) war ein<br />

einfacher Tiroler Handschuhmacher, der schon als Junge viel an den Fürstenhöfen<br />

herumk<strong>am</strong>, wo er in seiner Naivität als eine Art Hofnarr bekannt<br />

wurde. Gerade 16 Jahre alt erzählte er oft seine Vision, ihm habe geträumt,<br />

die Kaiserin würde ihm einen „Hut voll Dukaten und ein Branntweinhäusel“<br />

schenken, womit er bei Hofe zumeist schallendes Gelächter und Spott erntete.<br />

Auf ironisches Anraten von Graf Künigl schrieb Prosch schließlich einen<br />

entsprechenden Brief an die Kaiserin. Dieser geriet in seiner vorgetragenen<br />

Naivität nun wieder so originell, dass ihm die Kaiserin diesen Wunsch tatsächlich<br />

lachend erfüllte. Neben seiner Gaststätte und Brennerei betrieb er<br />

schließlich einen Handel mit Handschuhen an den Höfen, wo er aufgrund<br />

seiner Geschichte einschlägige Berühmtheit erlangte und nebenbei gerne als<br />

Hofnarr und Spaßmacher gedungen wurde. Auf vielfachen Wunsch schrieb er<br />

mit 43 Jahren schließlich seine kuriosen Erlebnisse und Abenteuer als autobiographische<br />

Geschichte auf und veröffentlichte diese 1789. In einem dichten<br />

und drastischen, durchaus spannenden und vor allem natürlichen Erzählstil<br />

gibt dieses Volksbuch einen einmaligen und ungetrübten Blick in die höfische<br />

Gesellschaft vor der Französischen Revolution. Vor allem das Leben der deutschen<br />

Fürstbischöfe wird sehr eindrücklich geschildert. – Das Buch wurde nur<br />

in kleiner Auflage für die im Vorspann aufgeführten Subscribenten gedruckt<br />

und ist daher in der vorliegenden Erstausgabe von großer Seltenheit. Erst in<br />

einigen Neudrucken ab Mitte des 20. Jahrhunderts wurde dem literarischen<br />

und kulturgeschichtlichen Wert durch die Rezeption Rechnung getragen. –<br />

Vollständiges Exemplar mit allen Kupfern, innen sauber und gut erhalten.<br />

Ricault, P. und G. Sagredo: Die Neu eröffnete Ottomannische<br />

Pforte, Bestehend: Erstlichen In einer … Beschreibung des<br />

gantzen Türkischen Staats- und Gottesdiensts … Zweytens<br />

einer wohlgefaßten außführlichen Histori der vornehmsten<br />

Geschichten aller Ottomannischen Monarchen. Zwei Teile<br />

in einem Band. Augsburg, J.J. Schönig, 1694. Folio (22×34<br />

cm). Mit gestochenem Frontispiz, 170 Textkupfern und zahlreichen<br />

Vignetten. 10 Blatt, 150 S. + 1 Bl., 559 Seiten, 36<br />

Blatt. Neuer Perg<strong>am</strong>entband im Stil der Zeit aus altem Perg<strong>am</strong>ent.<br />

2.800,–<br />

*Blackmer 1463 Anm.; Lipperheide Lb 23; vgl. Graesse VI,108; VD17<br />

39:124180R. – Reich illustrierte Türkenchronik, gestützt auf die besten Quellen<br />

der Zeit aus den Werken des Engländers Ricaut und des Italieners Sagredo (Ri-<br />

cault hat die Türkei zweimal bereist). Enthält im ersten Teil eine Beschreibung<br />

der Türkei (nach Ricault) mit Staatsbeschreibung, Religion, Moscheen sowie<br />

der militärischen Verfassung. – Im umfangreichen zweiten Teil nach der von<br />

Sagredo verfaßten Geschichte der Türkei, gegliedert nach den Regierungszeiten<br />

der Sultane. – Die einleitende Staatsbeschreibung auch mit Kapiteln über die<br />

Erziehung und Unterweisung, ferner über den Harem: „Deß gantzen Serrails<br />

Beschaffenheit / und des Frauenzimmers Art zu leben“. Die Kupferstiche zeigen<br />

historische und kulturgeschichtliche Darstellungen, einige Ansichten, Porträts<br />

sowie zahlr. Schlachten- und Gräuelszenen. – Der vorliegende Hauptband (vollständig)<br />

ist inkl. Register in sich abgeschlossen und so auch bei Lipperheide<br />

beschrieben. 1701 erschien nachträglich noch ein Folgeband (hier nicht vorhanden)<br />

für den Zeitraum von 1664–1700. – Insges<strong>am</strong>t sehr gut erhaltenes<br />

und kaum gebräuntes Exemplar. Wenige kleine Randausbesserungen ganz <strong>am</strong><br />

Unterrand von Frontispiz und Titelblatt (minimal) sowie <strong>am</strong> weißen Unterrand<br />

auf den letzten 4 Registerblatt. 3 Textseiten mit reparierten Einrissen.<br />

Reisen – Cook, J<strong>am</strong>es: Voyage dans l’hemisphere austral, et<br />

autour du monde, fait sur les vaisseaux de Roi, l’aventure,<br />

& la resolution, en 1772, 1773, 1774 & 1775. 5 Bände. Paris,<br />

Hotel de Thou, 1778. Quarto. Mit Portrait und 67 teils gefalt.<br />

Kupfertafeln (vollständig). Französische marmorierte Kalbslederbände<br />

mit Rücken- und Kantenvergoldung. 2.800,–<br />

*Erste französische Ausgabe (hier in der Quartausgabe). – Sabin 16249; Cox<br />

I, 60; Henze I, 675 ff.; Graesse II, 258; Beddie 1223. – Enthält den Bericht<br />

der zweiten Reise (1772–75) von J<strong>am</strong>es Cook zur Erkundung der südlichen<br />

Halbkugel auf der Suche nach einem neuen südlich gelegenen Kontinent.<br />

– Mit Berichten über Landkontakte in Neuseeland, Tahiti, den Osterinseln,<br />

Feuerland etc. – Mit an Bord war der preuss. Wissenschaftler J.R. Forster,<br />

dessen naturwissenschaftliche und ethnologische Beobachtungen den 5. Band<br />

bilden. – Die Tafeln enthalten 15 teils mehrfach gefaltete Karten und Pläne<br />

sowie Darstellungen von Eingeborenen, Ansichten, Pflanzen und Tieren. – Die<br />

Falttafeln mit wenigen meist kleinen (alt restaurierten) Einrissen, gelegentlich<br />

auch mit leichten Feuchtigkeitsrändern <strong>am</strong> Oberrand. Insges<strong>am</strong>t sehr schönes<br />

und sauberes Exemplar.<br />

Thyraeus, Petrus S.J.: De apparitionibus spirituum tractatus<br />

duo. Quorum prior agit de apparitionibus omnis generis<br />

spirituum, Dei, Angelorem, Daemonum et Animarum humanarum<br />

(…). Cum duplici appendice de spirituum imaginibus<br />

& cultu, deque Purgatorij veritate. Posterior continet<br />

divinarum seu Dei in Veteri Test<strong>am</strong>ento apparitionum &<br />

locutionum (…). Choloniae Agrippinae (Köln), Ex Officina<br />

Mater, Cholini, 1600. Quarto. 8 Blatt (letztes weiß), 486 Seiten.<br />

Manuskriptperg<strong>am</strong>ent (Vorderdeckel unten mit kleinen<br />

Wurmlöchern). 1.250,–<br />

*Erste Ausgabe. De Backer/Sommervogel VIII c. 16 nr. 21. VD16 ZV 14966. Biblioteca<br />

magica, 1167; Graesse, Magica, 83. – Thyraeus war seit 1590 Professor<br />

der Theologie in Würzburg. Seine Werke beschäftigen sich insbesondere mit<br />

Geistererscheinungen und Visionen aller Art, mit besessenen Personen und<br />

Orten sowie deren Exorzismus. „Diese Schriften liefern eine so eingehende<br />

Behandlung des Themas, dass er als einer der fruchtbarsten Schriftsteller für<br />

die Kultur des Aberglaubens und der verkehrten Mystik erscheint.“ (ADB XXX-<br />

VIII, 238). – Gleichmäßige Altersbräunung. Die ersten 6 Blatt mit kleinem<br />

Wurmgang <strong>am</strong> weißen Unterrand. Insges<strong>am</strong>t gut erhalten in einem attraktiven<br />

Manuskripteinband.<br />

27


Stand 19 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

Dr. Rainer Brockmann<br />

seltene und wertvolle Bücher – Autographen –<br />

schöne Einbände – Versandantiquariat<br />

Uniformen. – (russische?). Große Mappe mit zwei Leporellos<br />

mit insges<strong>am</strong>t 16 mont. handkolor. und sign. Original-Zeichnungen<br />

von V. Lychdorff, kol. von A. Pavarici (?).Folio.<br />

(37×29cm), um 1890. Lose in weinroter S<strong>am</strong>tkassette d.Zt.<br />

(Vorderdeckel mit Spuren eines entfernten Beschlages, etw.<br />

berieben.) 1.200,–<br />

Zwei prachtvolle Uniformen-Leporellos mit sehr schön ausgeführten und<br />

kolor. Zeichnungen von Soldatenuniformen von 1698–1881. –Einer der Künstler<br />

ließ sich herausfinden: Vinzenz von Lychdorff, Kunstprofessor in Wien,<br />

tätig um 1900. Alle Tafeln von beiden Künstler signiert. – Etwas angestaubt.<br />

Andachtsbuch – Böhmischer (?) Einband. Brauner Ledereinband<br />

über Holzdeckeln mit reicher Gold- und Blindprägung;<br />

8 Eckbeschläge mit Buckeln und 2 Kapital-Beschläge<br />

sowie 2 Messingschließen, um 1900. 20×12cm. 480,–<br />

Enthält: Pjsne Duchownj, Staré y nowé…..(= Geistliche Lieder, alte und<br />

neue….).3 Teile in 1 Band. Budapest, 1897. XVI, 1247 S., dann: 1 Frontispiz, 1<br />

ganzseit. Lutherporträt in Holzschnitt u. Titelvign. 112, 237 SS. –interessante<br />

zeitgemäße Vorsätze mit farb. floralen Motiven. Sehr außergewöhnlicher Einband!<br />

28<br />

Ginsterweg 28<br />

53757 Sankt Augustin<br />

Tel.: +49 (0)2241 330713<br />

Fax: +49 (0)2241 343788<br />

E-Mail: rainer.brockmann@t-online.de<br />

www.<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>brockmann.de<br />

Billard. – Mingaud, Francois. Noble jeu de billard. Coups<br />

extraordinaires et surprenantes qui ont fait l’admiration de<br />

la majeure partie des souverains de l’Europe. Brüssel: Lithographie<br />

royale de Jobard, (1828).8vo; (24×15,5cm). Pp.d.Zt<br />

mit (neu mont.) lith.Deckelschild; Rücken m.vergold.Titel<br />

gut erneuert. Titel, 1 Taf:“ Bille synoptique“, 40 Taf. (leicht<br />

kol.). 1.750,–<br />

Rarissimum! – Ganz seltene Brüsseler Ausgabe, nachdem die frz. Erstausgabe<br />

im Vorjahr (1827) in Paris erschienen war. Eine englische Übersetzung erschien<br />

im folgenden Jahr in London. Komplett lithographiertes Werk, das nach<br />

dem Titel und der „bille synoptique“ 40 (leicht alt ankolor.)Tafeln enthäl mit<br />

verschiedenen Spielschemata. Das (eigentlich grüne) ist bei allen Tafeln ins<br />

Bräüunliche übergegangen. – Als ehemaliger Infanterie-Hauptmann der frz.<br />

Armee erfand Fr. Mingaud (1771–1847) die Lederkappe (= Pomeranze) an der<br />

Spitze des Queues. Er begründete d<strong>am</strong>it das moderne Billardspiel.<br />

Fotografie. – Japan. Konvolut von 20 leicht kolorierten<br />

Fotografien im einheitlichen Format von 14,5×9,5cm; um<br />

1900/10. Lose in O-Ledermäppchen. 450,–<br />

Dargestellt sind überwiegend Mädchen und Frauen (bei häuslichen Tätigkeiten),<br />

aber auch (Gebäude, z.B. Tempel) und Landschaften. Alle Fotos in gleicher<br />

Weise auf Karton mont.<br />

Fotografie. – Seeberger Frères, Paris. 35 Original-Fotografien<br />

als Leporello montiert. Verschiedene Theater- und<br />

Ballettaufführungen, vermutlich in der Pariser Oper (Garnier)<br />

oder im Theatre National Paris. 9,5×14,5cm. 750,–<br />

Jean (1910–1979) und Albert (1914), die sog. „zweite Generation der Seeberger-Frères“,<br />

hatten in den Jahren 1942–50 den Auftrag, die Theaterstücke<br />

dieser zwei Pariser Häuser zu fotografieren. Rückseitig jeweils gestempelt: Seeberger<br />

Frères. 33, Rue de Chabrol, Paris. – Es ist jeweils die vollständige Bühne<br />

mit Schauspielern bzw. Tänzern und das entsprechende Bühnenbild zu sehen.<br />

– 1 Foto mit Knickspur, 4 Fotos mit kl. Fehlstückchen im unteren weißen Rand.<br />

Einband. – Bonaparte, Louis Napoléon. – Fragmens historiques<br />

1688 et 1830. (Paris): Administration de Librairie,<br />

1841. Gr.-8vo (23×15cm). Mit 7 gest. bzw. lithograph. Tafeln.<br />

2 Bll., 133SS., 1 Bl. 1.050,–<br />

Dunkelgrünes Saffian auf fünf Bünden mit goldgepr. Rt. und reicher Rv (Monogr<strong>am</strong>me<br />

(gekröntes N), goldgepr. Deckelbordüren und –fileten, sowie Innenu.<br />

Stehkantenvg. ; dreiseitiger Goldschnitt. Die Buchdeckel mit zentralem gekönten<br />

Wappen und jeweils Monogr<strong>am</strong>men Napoléons III. in den vier Ecken<br />

(sign. „A. Despierres, relieur de l’Empereur“) – etwas bestgoßen; an Kopf und<br />

Gelenk kleine Abreibespuren; Tafeln und Seidenhemdchen stockfleckig). Ein<br />

kl. Zettel liegt bei, nachdem dieses Buch auf der Auktion von Paul Graupe<br />

Ende Januar 1935 in Berlin versteigert wurde (leider ohne Preisangaben.<br />

Fore-edge-painting. – Paroissien romain très complet. 4<br />

Bände. Tours: M<strong>am</strong>e et fils, (1905). 1.400,–<br />

Grünes ecrasiertes Maroquin von J. Kauffmann (im Spiegel sign.)11,3×7,5cm.<br />

Auf 5 echten Bünden, vergold. Rückentitel, auf dem Vorderdeckel blindgepräg-


tes ligiertes Monogr<strong>am</strong>m „PM“, verg. dopp. Stehkantenfileten, die Spiegel mit<br />

Dublüre aus grünem Maroquin mit Rahmenvergoldung; aus den Eckzwickeln<br />

hervorsprießend Rosenzweige mit Blüten aus roten Intarsien; fliegende Vorsätze<br />

mit grünem Seidenmoirée bezogen. Goldschnitt mit Fore-edge Painting<br />

aus farbiger Blumenmalerei. Die Bände sind auf den Rücken mit den frz. vier<br />

Jahreszeiten bedruckt. – Sie passen in die vier Fächer einer mit (braunem)<br />

Maroquin bezogenen Schatulle mit Schließe, innen gefüttert mit grünem Seidenmoirée.<br />

Reutlingen. – (Mappenwerk). – Reutlingen. Eine Schülerfestgabe<br />

in Originalgraphik zum Jubiläum der Oberrealschule.<br />

Reutlingen, (1926). 30,5×25cm. 2 Textblätter (Festprogr<strong>am</strong>m<br />

u. Register), 17 Bll. O-Graphik (15 Holzschnitte, 2 Lithos),<br />

lose in Okart-Flügelmappe (diesel lichtrandig). 650,–<br />

Die Künstlermappe entstand auf Anregung von Studienrat Ast. Die Motive<br />

zeigen nur Reutlinger Ansichten und sind ausschließlich von eigenen Schülern<br />

(meist der Klasse IX) gearbeitet.<br />

Paris. – Valéry,Paul. – Présence de Paris. 12 eaux-fortes<br />

de Florès. Paris: Guy Leprat, (sans date), vers 1940. Lose<br />

Bll. in Mappe. Folio (44×31,5cm). Verlagseinband, grauer<br />

Karton mit mont.vergold. Deckelschild. 11 S. Text von Paul<br />

Valéry und 12 Radierungen von Florès auf Papier Velin d’Arches.<br />

550,–<br />

Erste Einzelausgabe des Textes von Paul Valéry (siehe: Karaiskakis: Bibliographie<br />

de Valéry, 276 A). Ges<strong>am</strong>tauflage 525 Expl. Hier Expl. 136/500 (hs.<br />

numm.), vom Verleger eh. signiert. – Im Vosatz außerdem hs. Widmung von<br />

„Freg.Kpt.Ing. Bach“ von der Rüstungsinspektion Paris, Abt. Marine, dat.<br />

19.IV.1941 –<br />

Württemberg. – Wappeneinband von König Wilhelm I.<br />

– Grüner Lederband mit reicher Goldprägung, Innenkantenverg.<br />

u. punziertem Goldschnitt (dreiseitig). Mitte 19. Jahrhundert.<br />

(tls. leicht berieben). 700,–<br />

Vorderdeckel mit gekröntem Monogr<strong>am</strong>m „W“. Hinterdeckel mit königl. württemberg.<br />

Wappen, jeweils mit breiter Bordüre und Fileten. – Enthält: Toussaint,<br />

J.N.B:Des la nécessité des signes pour la formation des idées et de divers<br />

sujets de philosophie morale. Stgt.u.Tübingen: Cotta,1827. XIV S., 1 Bl., 380<br />

S. – Das Wappen wurde unter König Wilhelm I. nach einem Entwurf des königl.Baumeisters<br />

M. Thouvet angefertigt und 1817 per Dekret für verbindlich<br />

erklärt.<br />

Umfangreicher Posten (auch preiswerter) Autographen hier<br />

an meinem Messestand vorhanden, und zwar aus vielen Bereichen,<br />

z.B.:<br />

Literatur<br />

Wissenschaften, z.B.: Wolfgang Abendroth, Schalom Ben-<br />

Chorin, Alexander von Humboldt, Arno A. Penzias, Albert<br />

Schweitzer, Karl Sieg.<br />

Kunst/Kunsthistoriker, z. B.: Bele Bachem, Oskar Kokosch<br />

ka, Max Liebermann, Emil Orlik, Jan Tschichold,<br />

Autographen, Dokumente, Graphik und Exlibris<br />

Musik/Sänger(innen), z.B.: Eugen d’Albert, Gottfried von<br />

Einem, Yvette Guilbert, Elly Ney.<br />

Bühne/Film/Tanz<br />

Geschichte/Politik/Adel/Militaria (nur vor 1945), z.B. R.<br />

Poincaré, Bertha von Suttner, Ludwig XVIII., Hindenburg.<br />

Varia (Theologie/Luftfahrt/Sport etc.): z.B. Eugen Drewermann,<br />

dazu etwas Meistergraphik, Exlibris, Topographie und<br />

Ephemera.<br />

29


Stand 28 Librairie Le Cadratin<br />

Estelle Hassenforder<br />

Alexandre Steger<br />

Gimpel, Léon (1873–1948). Le Moulin rouge. Autochrom,<br />

(9cm x 12cm), ca. 1925. 10.000,–<br />

Léon Gimpel trifft die Brüder Lumière gegen 1904, als sie gerade dabei sind,<br />

ein Verfahren zu entwickeln, um aus Kartoffelstärke einen Farbfilm herstellen<br />

zu können: das Autochromverfahren. Sie beginnen, diese neue Technik zu<br />

nutzen, und als 1907 die Zeitschrift l’Illustration zum ersten Mal Farbfotos<br />

publiziert, sind das die Autochrome von Gimpel.<br />

Das Autochrom besteht aus zwei Glastafeln, eine davon trägt die sensible<br />

Schicht, die, entwickelt, zum Positiv wird. Jedes Autochrom ist daher einmalig.<br />

Léon Gimpel fotografiert in den 20er Jahren die Leuchtschilder von Paris<br />

(er fotografiert als Erster nachts in Farbe). Unser Autochrom gehört zu den<br />

schönsten und emblematischsten aus dieser Serie.<br />

Abc-Buch „Calicot“. Folge von 6 satirischen Stichen über<br />

„die Mode des Calicot“. (Paris), (1817). Kolor. Kupferstiche<br />

(9cm x 13cm) auf Karton als Alphabet. 400,–<br />

Nach dem ersten Kaiserreich bek<strong>am</strong> die Mode in Paris einen militärischen<br />

Anstrich: Reiterkleidung, Stiefel, Schwerter, weiße Hosen…gehören zum guten<br />

Ton. Ein Spottlied über den Herrn Calicot, einen Händler aus der Rue Vivienne<br />

in Paris, macht sich über diese Mode lustig. In der Folge wird Herr Calicot<br />

zur literarischen Person: der junge Angestellte einer Luxusklientel, der deren<br />

Gewohnheiten annimmt.<br />

30<br />

2, passage de l’Hôtel de Ville<br />

68100 Mulhouse, France<br />

Tel.: +33 (0)6 13762313<br />

E-Mail: lib.lecadratin@yahoo.fr<br />

www.alsatique.fr<br />

Hanfstaengl, Franz. Koenigl. historisches Museum in<br />

Dresden. München, Franz Hanfstaegl Verlag, cira 1870. 80<br />

Fotografien mit Rüstungen, alten Waffen,… Größe ungef.<br />

18cm x 24cm, Albumin auf Karton, 30cm x 44cm. Die 80<br />

Fotos gebunden in 2 große Lederbde. Auf den Deckeln ist<br />

jeweils eine Ziffer in Blindprägung. Einband mit kleineren<br />

Fehlern. Die Fotos sind in sehr gutem Zustand und sehr kontrastreich.<br />

4.000,–<br />

Franz Hanfstaengl (1803–1877), bekannter Münchner Maler, Lithograph und<br />

offizieller Fotograf des Bayrischen Hofes. Seine Alben mit Abb. von Gemälden<br />

sind bekannt und eher zahlreich, unsere 160 Fotos nach Gegenständen aus<br />

dem koenigl. historischen Museum in Dresden scheinen hingegen sehr selten<br />

zu sein. Ein ähnliches Album befindet sich in Dresden.<br />

Renoir, Pierre Auguste (1841–1919). Odalisque. 1904. Lithographie.<br />

Sehr schöner Abzug auf China, ca. 8cm x12cm.<br />

Blattformat 18,5cm x 23,5cm. Im Stein signiert. Erster und<br />

einziger Zustand. (Delteil, Stella 35, Roger-Marx 35 ; Auflage<br />

75 Ex.) 3.500,–


Atget, Eugène (1857–1927). Paris. Grille du cabaret, 3<br />

rue de l’Arbalète. Albumin. 1908. Foto-Nr.: 5504. Format:<br />

17,7cm x 22cm. Sehr schöne Fotografie mit einem Detail des<br />

Gitters des Ladens des Weinhändlers aus dem Quartier Val de<br />

Grâce. 3.500,–<br />

Atget, einen der berühmtesten Fotografen des XX. Jhdt., muß man nicht mehr<br />

vorstellen. Pariser Dokumentar-Fotograf, erlangt er große Berühmtheit nach<br />

seinem Tod dank Man Ray und seiner Assistentin Berenice Abbott. Unsere<br />

Fotografie ist in sehr gutem Erhaltungszustand und sehr kontrastreich.<br />

Zweig, Stefan. Maria Stuart. Signierte Vorzugsausgabe n°1.<br />

Wien, Leipzig, Zürich, Herbert Reichner Verlag, 1935. 8°,<br />

524S + (4S) ; mit einer Einleitung und 21 Abbildungen.<br />

Halbleder des Hrsg. mit Ldr.-Ecken. 800,–<br />

Vorzugsausgabe der EA mit einem Kleber auf dem vorderen Spiegel vom Verlag:<br />

Dieses Exemplar der vom Verfasser signierten Vorzugsausgabe trägt Nummer<br />

1. Aus der Bibliothek „Alex Villinger“ mit seinem Ex Libris.<br />

Koechlin, René (1866–1951). Album mit Aquarellen.<br />

Schweiz, Frankreich, Palästina, Kaukasus. Querformat, beiger<br />

Stoff, auf dem Deckel: René Koechlin Aquarelle II. Enthält<br />

47 Aquarelle auf 36 Bl., diverse Formate von 9×21cm<br />

bis 26×37cm. 2 Aquarelle von S<strong>am</strong>arkand, 2 von Bouchara,<br />

eines vom Berg Ararat, eines von Jerusalem, 11 von Frankreich:<br />

Granville, St Pair, Berck, 30 von der Schweiz: Zürich,<br />

Augst, Interlaken… Sie sind datiert zwischen 1886 et<br />

1911. 3.200,–<br />

René Koechlin entst<strong>am</strong>mt einer Industriellen-F<strong>am</strong>ilie aus Mulhouse. Nach<br />

seinem Studium <strong>am</strong> Polytechnikum in Zürich nimmt er an der Konstruktion<br />

der Eisenbahn vom Kaspischen Meer nach S<strong>am</strong>arkand teil, ebenso an jener<br />

von Jaffa nach Jerusalem, <strong>am</strong> Simplontunnel, an der Errichtung verschiedener<br />

Straßenbahnen, ebenso an den Arbeiten <strong>am</strong> Grand canal d’Alsace. Sein Reisebericht<br />

aus Zentral-Asien wurde 2002 publiziert<br />

31


Stand 50 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> carpe diem<br />

Monika Grevers<br />

Öffnungszeiten: Di., Do. und Fr. 10 - 13.30 Uhr, 15 - 19 Uhr;<br />

Sa. 10 - 16 Uhr<br />

Schwerpunkte: Literatur, Philosophie, illustr. Bücher, Kunst<br />

Esslingen – Keller, Johann Jakob. Eßlingen. Stadt und Gebiet.<br />

Chorographisch und Topographisch bearbeitet von Johann<br />

Jakob Keller. Eßlingen, Selbstverlag 1798. Kl. 8°, XXIV,<br />

175 Seiten mit 1 mehrfach gefalteten Kupferstich (Grundriß<br />

von Esslingen) von E. Stoll. Marmorierter Pappband der<br />

Zeit. 320,–<br />

Beschreibung der Reichsstadt Eßlingen und ihres Gebiets; Bd. 1. Erste Ausgabe<br />

(selten), 1814 erschien wohl der zweite Band ‚Geschichte der Stadt Eßlingen‘.<br />

Mit eingebundenem Subskribentenverzeichnis, Fußnoten und einer Zeittafel.<br />

– Einband berieben und bestoßen, Ecken und Kanten abgeschabt, 2 N<strong>am</strong>en<br />

auf Vorsatz, durchgehend leicht stockfleckig, teils finger-/braunfleckig, Seite 5<br />

mit kleinem Löchlein im Seitenrand, die Karte mit kleinem, geklebten Einriß<br />

und kleinem Randausriß. Insges<strong>am</strong>t ordentliches Exemplar.<br />

Meier, Ernst. Deutsche Sagen, Sitten und Gebräuche aus<br />

Schwaben. Ges<strong>am</strong>melt von Ernst Meier. 2 Teile (in 1 Band).<br />

Stuttgart, Metzler 1852. Kl. 8°, XXXII, 323; 325–530 Seiten.<br />

Marmorierter Halbleinen der Zeit mit Goldprägung. 240,–<br />

Erste Ausgabe. – Rücken gering fleckig, papierbedingt gebräunt und leicht<br />

stockfleckig.<br />

Mineralogie – Kurr, J[ohann] G[ottlob] von. Das Mineralreich<br />

in Bildern. Naturhistorisch-technische Beschreibung<br />

und Abbildung der wichtigsten Mineralien. Stuttgart/Esslingen,<br />

Schreiber und Schill 1858. 4°, 2 Blätter, 78 Seiten, 24<br />

Tafeln mit 490 meist handkolorierten Lithographien und je 1<br />

Seite Erklärungen. Etwas späterer Halblederband. 480,–<br />

Ehemaliges Bibliotheksexemplar mit Nummern auf Vorsatz und Titel, Kleberesten<br />

auf den Innendeckeln, geweißter und mit blindgeprägtem Wappen<br />

(D. M. Noack) überklebter Bibliotheksstempel. Einband stärker bestoßen und<br />

beschabt, Kapitale und Außengelenke mit kleinen Fehlstellen, durchgehend bis<br />

auf die Tafeln stockfleckig, wenige Ansteichungen mit Rotstift, 1 Textblatt mit<br />

3 kleinen Löchern. Die prachtvollen Tafeln nur an den Seitenrändern fleckig.<br />

Napoleon – Hugo, A[bel]. Geschichte des Kaisers Napoleon.<br />

Nach Diktaten und eigenhändigen Notizen des Kaisers, so<br />

wie nach den Schriften, Memoiren, Berichten, militärischen<br />

Werken etc. von Las-Cases, Bertrand, Montholon etc. bearbeitet<br />

von A. Hugo. Aus dem Französischen übersetzt von<br />

August Schäfer. Stuttgart, Scheible 1833. 8°, 616 Seiten mit<br />

Frontispiz-Portrait, illustriertem Titel und 31 Stahlstichen<br />

nach Charlet auf Tafeln. Halbperg<strong>am</strong>ent der Zeit. 240,–<br />

Erste deutsche Ausgabe. Am Ende jeden Kapitels folgt stets eine chronologische<br />

Übersicht. – Einband fleckig, Jahreszahl und Monogr<strong>am</strong>m auf Vorsatz,<br />

N<strong>am</strong>e auf Titel, papierbedingt leicht gebräunt, vereinzelt leicht fleckig, Tafeln<br />

leicht stockfleckig. Insges<strong>am</strong>t schönes Exemplar.<br />

Anonym [Spieker, Karl / Kluthe, Hans-Albert (Hrsg.)].<br />

Das wahre Deutschland. Auslandsblätter der Deutschen Freiheitspartei.<br />

Jahrgänge 1938 (12 Hefte), 1939 (10 Hefte) und<br />

1940 (9 Hefte). 31 Hefte (in 3 Bänden). London, Bonner &<br />

32<br />

Niederbruch 22 / Ecke Wesemannstraße<br />

46397 Bocholt<br />

Tel.: +49 (0)2871 2421150<br />

Fax: +49 (0)2871 2421152<br />

E-Mail: info@antiquariat-carpediem.de<br />

www.antiquariat-carpediem.de<br />

Co. 8°, Private Halbleinenbände mit Goldprägung (die Orig.<br />

Umschläge mit eingebunden). 1.200,–<br />

Alles erschienene. Zwei Hefte des Jahrganges 1939 nur in Kopie vorliegend.<br />

Alle Artikel – bis auf einen autobiographischen von Rauschning – erschienen<br />

bewußt anonym. Die Verfasser legten Wert darauf, daß ihr Organ nicht als<br />

Emigranten-Projekt angesehen wurde, deshalb auch der zusätzliche Erscheinungsort<br />

Berlin. Ebenfalls wollten sie den Eindruck erwecken, daß es sich<br />

bei der Deutschen Freiheitspartei um eine innerdeutsche Bewegung handelte.<br />

Unter den Verfassern sind bekannt (vgl. Maas, Handbuch der deutschen Exilpresse;<br />

Bd. 4): Hermann Rauschning, Wilhelm Wolfgang Schütz und August<br />

Weber. Anfangs sind noch nationale und deutschtümelnde Töne zu vernehmen,<br />

mit Kriegsausbruch verschwinden diese zusehends zugunsten christlicher,<br />

humanistischer und europäischer Ausprägung (siehe Maas). Aus dem<br />

Inhalt: Verplichtet der Eid auf den „Führer“? / Hitler und Ford / Nietzsche<br />

bei den Nazis / Niemöller – Das deutsche Gewissen / Polen und das deutsche<br />

Gewissen / Die Jugend im Dritten Reich / Die Ausbeutung der Frau im Dritten<br />

Reich / Englands geheime Waffe / Propaganda im Krieg etc. – Papierbedingt<br />

teils gebräunt, vereinzelt leicht fleckig.<br />

Böhme, Jacob. Sämtliche Schriften (Theosophia revelata.<br />

Oder: Alle Göttliche Schriften Jacob Böhmens, von Altseidenberg).<br />

Faksimile-Neudruck der Ausgabe von 1730 in elf<br />

Bänden begonnen von August Faust, neu herausgegeben von<br />

Will-Erich Peuckert. 11 Bände. Stuttgart, Frommanns 1955–<br />

61. 8°, mit 29 Lichtdrucktafeln nach den Kupferstichen der<br />

Ausgabe von 1682 und 7 Handschriftentafeln. Orig.Leinenbände<br />

mit OSU. 700,–<br />

Vollständige Werkausgabe. Band 11 umfaßt das Register über alle Theosophischen<br />

Schriften Jacob Böhmens (1730). Mit Einleitungen, Erklärungen<br />

und Hinweisen auf die heutige Böhme-Literatur. Beiliegend: Grunsky, Hans.<br />

Jacob Böhme. Stuttgart, Frommanns 1956. 348 Seiten. Orig.Leinen mit OSU.<br />

Mit Werkverzeichnis, Glossar, Personen- und Stellenregister. = Frommanns<br />

Klassiker der Philosophie; Bd. XXXIV. – Schutzumschläge <strong>am</strong> Rücken leicht<br />

gebräunt und unten leicht fingerfleckig, vereinzelt gering eingerissen. Wenige<br />

Einbände leicht bestoßen, hinterer Vorsatz im 2. Band leicht rostfleckig durch<br />

beiliegende Broschur, teils Anmerkung auf hinterem Vorsatz. Insges<strong>am</strong>t gute<br />

Exemplare.<br />

Steffens, Henrik. Ueber die Idee der Universitäten. Vorlesungen.<br />

Berlin, 1809. 8°, 1 Blatt, 155 Seiten (unbeschnitten).<br />

Marmorierter Papierumschlag der Zeit. 580,–<br />

Seltene, erste Ausgabe. Steffens war Professor der philosophischen Naturwissenschaft<br />

an der Friedrichsuniversität zu Halle. – Umschlag berieben, eselsohrig<br />

und <strong>am</strong> Rücken mit Fehlstellen, Seiten angerändert und bestoßen, leicht<br />

wasserrandig und stockfleckig, wenige Bleistift-Unterstreichungen im ersten<br />

Kapitel, 1 Seite <strong>am</strong> Fußschnitt stärker fleckig.<br />

Chagall, Marc – Lassaigne, Jacques. Chagall. Paris, Maeght<br />

Éditeur 1957. 8°, 179 Seiten mit 15 Orig.Lithographien, darunter<br />

13 farbige (einschließlich des Umschlags und des Titels),<br />

4 davon auf Falttafeln, und zahlreichen, teils farbigen<br />

Abbildungen. Orig.Karton mit farbig lithographiertem Orig.<br />

Schutzumschlag und transparentem Umschlag. 980,–<br />

Die Lithographien wurden bei Mourlot Frères gedruckt. In französischer Spra-


che. Der transparente Umschlag sowie der bedruckte Umschlag an den Kapitalen<br />

gering eingerissen, ersterer mit winzigen Fehlstellen <strong>am</strong> unteren Kapital.<br />

Ecken minimal bestoßen, Schnitt gering fleckig. Insges<strong>am</strong>t schönes Exemplar.<br />

Sachs, Hans (Hrsg.). Das Plakat. Zeitschrift des Vereins der<br />

Plakatfreunde e.V. 9. Jahrgang, Heft 3/4, Mai-Juli 1918. Berlin,<br />

Verlag Das Plakat 1918. 4°, 101–156 Seiten mit zahlreichen,<br />

teils farbigen Abbildungen und 28, z.T. montierten,<br />

farbigen Beilagen. Von Ludwig Kainer illustrierter Orig.Karton.<br />

280,–<br />

Enthalten: ein Aufsatz über Ludwig Kainer mit 17 farbigen Beilagen, Aufsatz<br />

‚Das neue Plakat‘ mit farbigen Tafeln von Erich Gruner, Bernhard Hoetger,<br />

Artur Berger, Karl Bickel, Werner Koch u.a. – Einband bestoßen, leicht fleckig<br />

und gebräunt. Rücken berieben, Einrisse geklebt, mit Fehlstellen an den Kapitalen.<br />

Hinterdeckel leicht gewellt. Anmerkungen in Bleistift und Tinte oben auf<br />

dem Vorderdeckel. Seiten an den Ecken mit leichten Knickspuren. Insges<strong>am</strong>t<br />

noch ordentliches Exemplar.<br />

Jean Paul [i.e. Johann Paul Friedrich Richter]. Die unsichtbare<br />

Loge. Eine Biographie. 2 Bände. Berlin, Matzdorff<br />

1793. Kl. 8°, XXIV, 392 Seiten, 1 Blatt; 460 Seiten, 2 Blätter<br />

mit 1 gestochenen Frontispiz (Kupferstich von Daniel Chodowiecki)<br />

und 2 gestochenen Titelvignetten von Sintzenich.<br />

Spätere marmorierte Halblederbände im Stil der Zeit auf 5<br />

Bünden mit reicher Rückenvergoldung und 2 goldgeprägten<br />

Rückenschildchen sowie marmorierten Vorsätzen. 980,–<br />

Erste Ausgabe WG 3, Goedeke V, 464, 3. Das Druckfehlerverzeichnis von Band<br />

1 im zweiten Band wiederholt. Karl Philipp Moritz empfahl das Manuskript<br />

seinem Schwiegervater, dem Verleger Matzdorff zum Druck. Es brachte Jean<br />

Paul die erste größere öffentliche Anerkennung. – Einbände minimal berieben.<br />

Band 1: kleine Stelle des Frontispizes unten fachmännisch restauriert,<br />

N<strong>am</strong>ensstempel verso Titel, vereinzelt schwach stockfleckig. Band 2: N<strong>am</strong>e<br />

und Eintrag von alter Hand auf Titel, stellenweise braun- bzw. stockfleckig,<br />

mehrere unbedeutende, alte Anstreichungen in Bleistift und Tinte, vereinzelt<br />

Rotstift. Insges<strong>am</strong>t schöne Exemplare.<br />

Panizza, Oskar. Das Liebeskonzil. Eine Himmels-Tragödie in<br />

fünf Aufzügen. Zürich, Verlags-Magazin Schabelitz 1895. Kl.<br />

8°, 2 Blätter, 78 Seiten, Titel im Zweifarbendruck (schwarz/<br />

rot). Pappband der Zeit mit goldgeprägtem Lederrückenschild.<br />

450,–<br />

Erste Ausgabe WG 11; Hayn-Gotendorf VI, 17; Houben II, 519 ff. Das Buch<br />

wurde kurz nach seinem Erscheinen verboten und brachte dem Autor 1 Jahr<br />

Gefängnis wegen „Vergehens gegen die Religion“. Noch 1964 wurde ein Faksimile-Druck<br />

beschlagnahmt. – Exlibris und Monogr<strong>am</strong>mstempel, Einband<br />

leicht fleckig und berieben, das Anzeigenblatt <strong>am</strong> Schluß fehlt.<br />

Roth, Joseph. Die Geschichte von der 1002. Nacht. Roman.<br />

Bilthoven, De Gemeenschap 1939. 8°, 240 Seiten. Orig.<br />

Pappband mit schwarz/roter Deckelillustration von Ch.<br />

Eyck. 200,–<br />

Erste Ausgabe WG 18 / Exilausgabe St/T.427. – Einband leicht, der Rücken<br />

stärker gebräunt, Hinterdeckel oben gering wasserrandig und fleckig, Kapital<br />

bestoßen, Schnitt stockfleckig. Vorderer Vorsatz gering wasserfleckig, vorderer<br />

Falz angeplatzt, wenige Seiten mit brauen Flecken, papierbedingt gebräunt.<br />

Suttner, Bertha von. Die Waffen nieder! Eine Lebensgeschichte.<br />

2 Bände. Dresden/Leipzig, Pierson [1889]. 8°, 317;<br />

327 Seiten. Marmorierte Halbleinenbände. 750,–<br />

Seltene, erste Ausgabe des Hauptwerkes von Bertha von Suttner, das eine<br />

breite Wirkung hatte. Die Verfasserin regte Alfred Nobel zur Stiftung eines<br />

Friedenspreises an, den sie 1905 als erste Frau verliehen bek<strong>am</strong>. – Einbände<br />

leicht berieben, Falze leicht angeplatzt, Buchblock schiefgelesen, papierbedingt<br />

gebräunt.<br />

Baker, Joséphine / Worm, Piet. Die Regenbogen-Kinder. ein<br />

buch von piet worm. text von Joséphine Baker unter Mitwirkung<br />

von Jo Bouillon. Emmerich, Mulder-Verlag o.J. (um<br />

1955). 4°, nicht paginiert (30 Blätter) mit farbigen Illustrationen<br />

von Piet Worm. Farbig illustrierter Orig.Pappband mit<br />

illustrierten Vorsätzen und OSU. 240,–<br />

Von Joséphine Baker handsigniert. Beiliegendes Progr<strong>am</strong>mheft einer Tournee<br />

‚Kurt Collien präsentiert: Joséphine Baker und Peter Kreuder‘. Mit handschriftlicher<br />

Widmung von Peter Kreuder. – Schutzumschlag mit teils geklebten<br />

Randeinrissen, Ecken und Kapitale leicht bestoßen, vorderer Innendeckel<br />

und Vorsatz unten mit aufgeklebtem Papierfetzen, papierbedingt schwach gebräunt.<br />

Schönes Exemplar.<br />

Gessner, Salomon. Idyllen. Berlin, Erich Reiss [1921]. 8°,<br />

153 Seiten (auf Zandersbütten) mit illustriertem, lithogr.<br />

Titel, 7 Vignetten und 9 handsignierten Orig.Lithographien<br />

auf Tafeln von Hugo Steiner-Prag. Illustrierter Orig.Ganzlederband<br />

mit Goldprägung, 2 goldgeprägten Rückenschildern<br />

und Kopfgoldschnitt im späteren Schuber. 580,–<br />

Numeriertes Exemplar 48/60 der Vorzugsausgabe. – Einband minimal fleckig<br />

und berieben. Schönes Exemplar.<br />

Hesse, Hermann. Steppenwolf. The Basil Creighton translation<br />

revised by Joseph Mileck and Horst Frenz. Westport/<br />

Connecticut, The Limited Editions Club 1977. 4°, IX, 181<br />

Seiten mit 24, darunter 10 ganzseitigen Textholzschnitten<br />

von Helmut Ackermann. Orig.Halbleder mit Goldprägung im<br />

Orig.Schuber. 200,–<br />

Eins von 1600 Exemplaren, vom Künstler im Impressum handsigniert. –<br />

Schuber etwas bestoßen.<br />

Neruda, Pablo. Estravagario. Dreissig Gedichte. Ausgewählt,<br />

übertragen und mit einem Nachwort von Jürgen v. Stackelberg.<br />

H<strong>am</strong>burg, Hoffmann und C<strong>am</strong>pe 1971. 2°, 105 Seiten<br />

(auf Bütten) mit 5 numerierten und signierten Orig.Radierungen<br />

von Alfred Hrdlicka. Orig.Leinen im Orig.Leinen-Schuber.<br />

680,–<br />

Numeriertes Exemplar 186/190 (darüber hinaus gab es noch 60 weitere, nicht<br />

für den Handel bestimmte Exemplare). Gedruckt in der Baskerville-Antiqua.<br />

Die vier blattgroßen Radierungen liegen in einer separaten Leinenmappe bei,<br />

bei der fünften handelt es sich um die Titelvignette. – Schuber und Mappe<br />

etwas fleckig und bestoßen. Sehr schönes Exemplar.<br />

33


Stand 48 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Contor<br />

Rolf Peter Altenpohl<br />

Pressendrucke, Insel Verlag, Georg Müller Verlag,<br />

Vormärz, Wien um 1900, Musik, Autographen<br />

Atget, Eugène, Lichtbilder. Eingeleitet von C<strong>am</strong>ille<br />

Recht. Paris und Leipzig, Henri Jonquières, 1930 4°, 34 S,<br />

96 Tafeln, 3 Bl., Priv. HLn. Rücken etwas gebräunt. Deckel<br />

<strong>am</strong> oberen Rand etwas lichtrandig. Innen freilich ein sehr<br />

gutes und fleckenfreies Exemplar. Nr. 825 von 1000 Exemplaren.<br />

1.500,–<br />

Eugène Atget (1857–1927) begann seine Laufbahn als Schauspieler, um dann<br />

als Autodiktakt zur Photographie zu finden. Sein Thema war Paris „beyond the<br />

obvious“. Er arbeitete mit einer 18×24cm K<strong>am</strong>era, die zu seiner Zeit bereits<br />

als veraltet galt. Seine Photos dienten gleichwohl sowohl Malern als auch Bühnenbildnern<br />

als Vorlagen. Durch seinen Freund Man Ray lernte er die junge<br />

Photographin Berenice Abbott kennen, die nach seinem Tode die verbliebene<br />

S<strong>am</strong>mlung aus dem Nachlass erwarb , in Büchern publizierte und schließlich<br />

an das Museum of Modern Art in New York verkaufte. Von ihr st<strong>am</strong>mt auch<br />

das Portrait auf dem Frontispiz. In dem höchst bemerkenswerten Vorwort von<br />

C<strong>am</strong>ille Recht setzt sich dieser nicht nur mit der zeitgenössischen Kontroverse<br />

zwischen Malerei und Photographie auseinander sondern würdigt Eugène<br />

Atget auch überzeugend als Pionier der Photographie. Sehr selten. Martin<br />

Parr, The Photo Book Bd.1, S. 127. Andrew Roth, The Book of 101 Books, S.<br />

60/61. 802 Books from the Auer Collection, S.54.<br />

Atget. Eugène, L’Opera di Atget. Vol.I, Vecchia Francia.<br />

Milano, Idea Editions (Museum of Modern Art), 1981, 4°,<br />

177 S. davon 26 S. Text. OLn. mit OU. 90,–<br />

Dieser Band über das alte Frankreich ist der erste von vier Bänden, die das<br />

Museum of Modern Art aus seinen Beständen publiziert hat.<br />

Abdullah Frères, Hafenszene mit Segelbooten und Pferdekarren<br />

um 1880. Vintage Albuminabzug (26,0×20,0 cm)<br />

auf Karton montiert (32,0×25,0 cm) In der rechten unteren<br />

Ecke in der Platte signiert „Abdullah Frères“ 250,–<br />

Auer, Michèle & Michel, Encyclopédie internationale<br />

des photographes de 1839 à nos jours. 2 Bde. Vol.1 A-K, Vol.2<br />

L-Z Hermance, Editions C<strong>am</strong>era Obscura, 1985, Gr.8°, ohne<br />

Paginierung. Ill. OPpbde. 400,–<br />

Das „Who is Who“ der Photographen von den Anfängen bis in unsere Zeit.<br />

Renger-Patzsch, Albert, Die Welt ist schön. Einhundert<br />

photographische Aufnahmen. Hrsg. und eingeleitet von Carl<br />

Georg Heise. München, Kurt Wolff 1928. 4°, 23 S. und 100<br />

Fototafeln. OLn. mit Silberprägung nach einem Entwurf von<br />

Alfred Mahlau. Mit dem professionell reproduzierten illustrierten<br />

Schutzumschlag. Fleckenfreies Exemplar in hervorragendem<br />

Zustand. 750,–<br />

34<br />

Photographie<br />

Untere Dorfstraße 9<br />

79241 Ihringen<br />

Tel.: +49 (0)7668 952644<br />

Fax: +49 (0)7668 952645<br />

antiquariatcontor@web.de<br />

www.antiquariat-contor.de<br />

Renger-Patzsch (1897–1966) schuf mit diesem Werk die Grundlage für die<br />

moderne Fotografie. Viele der Aufnahmen belegen sinnfällig seine Aussage:<br />

„Selbst ganz bekannte Dinge geben im Ausschnitt gesehen vollkommen neue<br />

Perspektiven.“ 1922 übernimmt Renger-Patzsch die Leitung des Bildarchivs<br />

des Folkwang Verlages. 1929 werden ihm Atelierräume im Museum Folkwang<br />

zur Verfügung gestellt. Seinen Lehrauftrag für Fotografie an der Folkwangschule<br />

bricht er 1933 ab (sic).<br />

Renger-Patzsch, Albert, Die Halligen. Geleitwort von<br />

Johann Johannsen. Unter Mitwirkung von Dr. Karl Häberlin.<br />

Berlin, Albertus Verlag, 1927, 4° XXI S. und 144 schwarzweiß<br />

Tafeln. OLn. 90,–<br />

Eine eindrucksvolle Hommage an die Landschaft der Halligen und das entbehrungsreiche<br />

Leben derer Bewohner.


Renger-Patzsch, Albert, Kupferh<strong>am</strong>mer Grünthal. Vierhundert<br />

Jahre deutscher Arbeitskultur 1537–1939. Leipzig,<br />

C.G.Röder, 1937, 4°, 140 S. mit zahlr. Photographien von<br />

Renger-Patzsch. OLn. Sehr gutes Exemplar. 250,–<br />

Festschrift zum 400 jährigen Bestehen des Kupferh<strong>am</strong>mer Grünthal. Martin<br />

Parr, The Photobook, Bd.2, S.186.<br />

Renger-Patzsch, Albert, Bäume. Photographien schöner<br />

und merkwürdiger Beispiele aus deutschen Landen von Albert<br />

Renger-Patzsch. Mit einem Essay von Ernst Jünger und<br />

dendrologischen Erläuterungen von Wolfgang Haber. Ingelheim,<br />

C.H.Boehringer 1962, 4°, 18 S. und 65 Bildtafeln mit<br />

Erläuterungen. OLn. Verlagsfrisches Exemplar. 200,–<br />

Chesterfield, Lord, Briefe an seinen Sohn, Auf Grund der<br />

ersten deutschen, hier verbesserten Ausgabe in Auswahl<br />

hrsg. und eingeleitet von Hans Feigl. 2 Bde. München, Georg<br />

Müller, 1912, Kl.8°, XXIII, 375, 378 S. Braunes OHldr. mit<br />

zweifarbigen Rückenschildern und reicher Rückenvergoldung.<br />

Exlibris aT. Kanten geringfügig berieben, ansonsten<br />

sehr gutes Exemplar 160,–<br />

Bücherei der Abtei Thelem, Bde.8–9 25 Jahre Georg Müller Verlag S.137<br />

Voltaire, Kandide. 2 Teile in 1 Band. Neu hrsg. von L.<br />

Schmidt, nebst dem 2.Teil unbekannter Herkunft. Mit fünf<br />

Kupfern nach Chodowiecki. München, Georg Müller, 1912,<br />

Kl.8°, XXXI, 218, 155 S., Braunes OHLdr. 100,–<br />

Bücherei der Abtei Thelem, Bd.10 25 Jahre Georg Müller Verlag S.135<br />

Sacchetti, Franco, Die Novellen, aus dem Italienischen übersetzt<br />

und eingeleitet von Hanns Floerke, 3 Bde. München,<br />

Georg Müller, 1907, Kl.8°, XXXV, 360, 408, 358 S. OHpgt. mit<br />

Rückentitel und Kopfgoldschnitt. Ex Libris auf dem Vorsatz.<br />

Gutes Exemplar. 200,–<br />

Perlen älterer romanischer Prosa, Bde.1–3. Nr.145 von 800 Exemplaren (Ges<strong>am</strong>tauflage<br />

850). 25 Jahre Georg Müller Verlag S.112<br />

La Sale, Antoine de, Die hundert neuen Novellen. Übersetzt<br />

und eingeleitet von A.Semerau. Mit 10 Tafeln nach F.von<br />

Bayros. 2 Bde., München 1907, G.Müller, Kl.8°, 2 Bl., S.A-Z,<br />

XXXVI, 394 S., S.395–726. OHPgt. mit Rücken- und Deckelverg.<br />

Rücken geringfügig berieben. 160,–<br />

Perlen älterer romanischer Prosa, Bde.5–6. Nr.509 von 800 Exemplaren (Ges<strong>am</strong>taufl.850).<br />

Brettschneider 57. Hayn-G.IX,340. Stern-Szara 27. 25 Jahre<br />

Georg Müller Verlag S.180. Im Anhang findet sich ein Kommentar zu den<br />

fingierten Erzählern der Novellen, sowie zu Ursprung und Verwendung der<br />

Motive durch weitere Autoren.<br />

Straparola von Caravaggio, G.F., Die ergoetzlichen Nächte.<br />

Aus dem Italienischen übersetzt und eingeleitet von Hanns<br />

Floerke. Mit insges<strong>am</strong>t 10 ganzs. Illustrationen von Paul Renner.<br />

2 Bde. München, Georg Müller, 1908, Gr.8°, X, 425 S.,<br />

Georg Müller Verlag<br />

Renger-Patzsch, Albert, Gestein. Photographien typischer<br />

Beispiele von Gesteinen aus europäischen Ländern von<br />

Albert Renger-Patzsch. Mit einer Einführung und Bildtexten<br />

von Max Richter und einem Essay von Ernst Jünger. Ingelheim,<br />

C.H.Boehringer, 1966, 4° 33 S. Text und 62 einseitig<br />

bedruckten Tafeln. OLn. Verlagsfrisches Exemplar. 300,–<br />

Erste und einzige Ausgabe dieses letzten Bildbandes von Renger-Patzsch,<br />

der mit Fug und Recht zu seinen schönsten gezählt werden darf. Heidtmann<br />

14391. WG 106 (Jünger). des Coudres/Mühleisen C 28 (Jünger).<br />

XIV, 334 S., 1 Bl. OHPgt. mit Gold- Schwarz- und Rotprägung<br />

auf dem Rücken und Vorderdeckel. Gutes Exemplar.<br />

150,–<br />

Perlen älterer romanischer Prosa, Bde. 8–9. Nr. 440 von 800 nummerierten<br />

Exemplaren „Das Buch wurde beschlagnahmt aber vom Landgericht München<br />

wieder freigegeben..“ Hayn-Gotendorf VII, 453. 25 Jahre Georg Müller Verlag<br />

S.119<br />

Rojas, Fernando de, Celestina, Eine dr<strong>am</strong>atische Novelle, aus<br />

dem Spanischen von Eduard von Bülow, München, Georg<br />

Müller, 1909, Kl.8°, XIV, 380 S. mit 20 Illustrationen nach<br />

H.Weiditz, OHpgt. mit dekorativem Rückenschild und goldgeprägtem<br />

Vorderdeckel, Kopfgoldschnitt, Vorsätze etwas<br />

gebräunt sonst vorzüglich erhaltenes Exemplar. 120,–<br />

Perlen älterer romanischer Prosa, Bd.15. Nr.178 von 800 Exemplaren (Ges<strong>am</strong>tauflage<br />

850). „Mit Recht ist Rojas’ Dr<strong>am</strong>a in Prosa oft an die Seite des Don<br />

Quijote gestellt worden. Cervantes selbst nennt das Stück ‚göttlich‘. Geistesgeschichtlicher<br />

Standort der ‚Celestina‘ ist die Übergangszeit vom Mittelalter<br />

zur Renaissance. Innerhalb der Literaturgeschichte gilt das Werk als grundlegend<br />

für das ‚siglo de oro‘ der spanischen Dichtung.“ (KLL). Hayn/Gotendorf<br />

IX,108.<br />

Lenz, J(akob) M(ichael) R(einhold), Ges<strong>am</strong>melte Schriften,<br />

Hrsg. und mit einer Einleitung von Franz Blei, 5 Bde. München,<br />

Georg Müller, 1909–1913, 8°, VIII, 546 S., 6 Tafeln,<br />

482 S., 4 Tafeln, 475 S., 403 S., 411 S., Schwarzes OHldr. mit<br />

dekorativem Rückentitel. Marmorierte Deckel. Gelenke des<br />

1.Bandes berieben, Rücken mit zwei geringen Fehlstellen.<br />

Die Bde.2–5 tadellos. Insges<strong>am</strong>t gutes Exemplar. 350,–<br />

Nr.783 von 1200 nummerierten Exemplaren der ersten kritischen Werkausgabe.<br />

Hagen, Handbuch der Editionen 363,1. 25 Jahre Georg Müller Verlag<br />

S.99.<br />

Weitere Titel aus dem Georg Müller Verlag und dessen<br />

Reihen finden Sie an unserem Stand.<br />

Außerdem eine umfangreiche Privats<strong>am</strong>mlung von Photos<br />

aus dem 19. Jahrhundert – Bromoeldrucke, Albuminabzüge,<br />

Kabinettphotos, signierte Sängerphotos sowie Kunstphotographien<br />

bis in die 80er Jahre des 20. Jahrhunderts.<br />

35


Stand 45 Enotria Antiqua<br />

Inh. Piazza Vinzenzina<br />

Encelade precipite sous le mont ethna. Sizilien – Ätna-Allegorie.<br />

Kupferstich 25,5×36 cm. Aus: Le Temple des muses von Picard<br />

1733, 2. Ausgabe bei Chatelain in Amsterd<strong>am</strong>. Nicht in «Imago<br />

Siciliae». 550,–<br />

36<br />

Via Pantano 15, I-98030 Moio Alcantara (ME)<br />

Tel. Italien: +39 33 85042760<br />

Im Tälchen 19, 66606 St. Wendel, Deutschland<br />

Tel. Deutschland: +49 (0)6851 8060752<br />

E-Mail: enotria.antiqua@libero.it<br />

Diocesis et agri tiburtini topographia … .Tivoli, Kupferstichkarte<br />

44,2×68,1 cm. Von Tatedius P. – Io. Petroschi inc. 1739. 770,–


Gio. M. a Cassini: Die Weltteile. Fünf Karten: Weltkarte in 2<br />

Hemispheren, Amerika, Asien, Afrika, Europa. Altkolorierte<br />

Kupferstiche, jeweils 35×47 cm , Roma calcografia c<strong>am</strong>erale. Zus<strong>am</strong>men<br />

3.300,–<br />

Nouvelle carte geographique et historique de l´Italie … les provinces<br />

ci-devant venitiennes ou les etats de l´Italie a present a la<br />

maison d´Autriche. Altkolorierte Kupferstichkarte 45×66 cm. Venise,<br />

nicht datiert (ca. 1801), vermutlich Zatta. Legenda mit historischen<br />

Informationen. 1.550,–<br />

Köln: Nove et accurata Ichnographia Liberae ac. Imperialis Civitas<br />

Coloniensis … Neu und richtiger Grundt Riss des heiligen Römischen<br />

Reichs freyer stadt Cölln im Jahr 1752 … Stadtplan im<br />

Kupferstich von M. Rößler nach J. V. Reinhardt in Nürnberg, 1752.<br />

57×90 cm. Auf Leinen aufgezogen. 1.900,–<br />

Mykologie – Pilze: G. Briosi,<br />

Uni Pavia und F. Cavara, Uni<br />

Catania. I funghi parassiti delle<br />

piante coltivate od utili essiccati<br />

delineati e descritti. Fascicolo<br />

XV , kl. Folio. Mappe mit<br />

24 Artikeln (je 4 Seiten), 1896<br />

bis 1903, mit mehrere Illustrationen<br />

im Text und echten<br />

Pilzbeispielen im Tütchen, einmalig!<br />

500,–<br />

37


Stand 30 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

Jürgen Fetzer<br />

Avantgarde – China – Japan<br />

Erstausgaben – Kunst 20. Jahrhundert<br />

Dürrenmatt, Friedrich: Stoffe I-III. (Zürich), Diogenes,<br />

(1981). 8°. 356,4 S. OLeinen mit minimal gebrauchtem<br />

Schutzumschlag. 160,–<br />

Erste Ausgabe. * Vorderes fl. Vorsatz mit eigenhändiger Widmung des Autors<br />

mit kleiner Zeichnung und Unterschrift. Datiert: 16.12.82. Enthält: Der Winterkrieg<br />

in Tibet. Mondfinsternis. Der Rebell.<br />

Gutbrod, Walter (Deutscher Maler 1908–1998 (Zuffenhausen/<strong>Ludwigsburg</strong>).<br />

[Selbstporträt?], Öl auf Perg<strong>am</strong>entpapier.<br />

42/14 cm. Montiert hinter Passepartout. 280,–<br />

Nicht bezeichnet und nicht signiert. Aus dem Nachlass. Studierte an der Stuttgarter<br />

Akademie bei den Professoren Spiegel, Breyer, Habich und Graf. Vertreten<br />

in der Staatsgalerie Stuttgart und im Städtischen Museum <strong>Ludwigsburg</strong>.<br />

Literatur: Allgemeines Künstler-Lexikon, Schwäbisches Malerlexikon.<br />

38<br />

Literatur – Kunst<br />

Bogenstraße 1<br />

71634 <strong>Ludwigsburg</strong><br />

Tel.: +49 (0)7141 929986<br />

Fax: +49 (0)7141 929953<br />

E-Mail: <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>.Fetzer@01019freenet.de<br />

www.antiquariat-fetzer.de<br />

Gutbrod, Walter: [Aquarellskizzen<br />

vom Strandleben]. 7<br />

Blätter ca. 17,5/20,2 cm. Papier<br />

etwas vergilbt, ein Blatt<br />

im unteren Rand mit kleiner<br />

Fehlstelle. 210,–<br />

Alle Blätter rückseitig signiert und mit<br />

seinem Notenzeichen versehen. Aus<br />

dem Nachlass. Entstanden wohl in den<br />

fünfziger Jahren.<br />

Gutbrod, Walter: [Selbstbildnis?], Öl auf Perg<strong>am</strong>entpapier.<br />

74/50 cm. 200,–<br />

Nicht bezeichnet und nicht signiert. Aus den Nachlass.


Gutbrod, Walter: Triptychon ohne Titel. Öl auf Perg<strong>am</strong>entpapier.<br />

Jeweils 75/37,5 cm. Gerahmt in einfacher, weißer<br />

Holzleiste hinter Glas. 980,–<br />

Nicht bezeichnet und nicht signiert. Entstanden wohl 1959. Aus dem Nachlass.<br />

Weitere Arbeiten des Künstlers <strong>am</strong> Stand.<br />

Judd, Donald: [Ausstellungskatalog], verzeichnet 14 Werke.<br />

Mit einem Interview, einigen Texten und Abbildungen. Eindhoven/London,<br />

Van Abbemuseum/White Chapel Art Gallery,<br />

1970.26,5/23 cm. 20 ungez. S. Goldener OKarton. Deckel mit<br />

kleinen Kratzern, eine Ecke minimal gestaucht. 250,–<br />

* Früher Katalog.<br />

Kästner, Erich: Emil und die Detektive. Ein Theaterstück<br />

für Kinder. Bln, Chronos Bühnenvertrieb der Deutschen Verlags-Anstalt,<br />

(1930). 8°. 89,1 S. OKarton mit Leinenstreifen<br />

<strong>am</strong> Rücken. Papier etwas vergilbt, Rückendeckel und letztes<br />

Blatt mit leichter Knickspur. 160,–<br />

Sehr seltene Bearbeitung des berühmten Kinderbuches fürs Theater. Enthält<br />

neben dem Text auch Regieanweisungen.<br />

Leander, Richard: Träumereien an französischen K<strong>am</strong>inen.<br />

Märchen. Lpz. Breitkopf und Härtel, 1871. Kl. 8°. VIII,2,165,1<br />

S. OLeinen mit reicher Blind- und Goldprägung. Marmorierter<br />

Schnitt. Rücken fachfraulich unterlegt, der aufgezogene<br />

ORücken mit kleinen Fehlstellen. Deckel etwas berieben, das<br />

Gold hat etwas an Leuchtkraft verloren. Vorsätze z.T. stärker<br />

leimschattig, Papier etwas gebräunt. Ein Blatt mit kleinem<br />

braunen Fleck in der unteren Ecke, einige Bl. mit kleinen<br />

Eselsohren. 3.800,–<br />

Ausgesprochen seltene Erste Ausgabe. * Vorderes<br />

fl. Vorsatz mit eigenhändiger Verfasserwidmung:<br />

Fräulein Hedwig von Kerssenbrock, der Verfasser.<br />

Exlibris Hedwig von Kerssenbrock auf vorderem<br />

Innendeckel. Enthält 20 Märchen, bei 10 sind die<br />

Titel mit sehr gekonnt ausgeführten, z.T. fast<br />

blattrandfüllenden Miniaturmalereien verziert,<br />

sicher das Werk eines ausgebildeten Malers.<br />

Richard von Volkmann, einer der bedeutendsten<br />

Chirurgen des 19. Jahrhunderts, veröffentlichte<br />

die Märchen unter Pseudonym während seines<br />

Kriegseinsatzes in Frankreich. Das Buch erlebte<br />

unzählige Auflagen, die EA ist ausgesprochen<br />

selten.<br />

[T<strong>am</strong><strong>am</strong>ura, Kosaburo]: Japanese views and characters.<br />

Vol. I apart. (Koto, Nara, Osaka and Nagasaki). Mit 24<br />

Abbildungen nach handkolorierten Collotypien. [Yokoh<strong>am</strong>a,<br />

T<strong>am</strong><strong>am</strong>ura, 1910]. 16/22,8 cm. Titel blatt + 24 farbige Tafeln,<br />

dazwischen Schutzblätter. Farbig ill. OLeinen (OAquarell auf<br />

vorderem und hinterem Deckel) mit Schnurbindung. Hin-<br />

Japan<br />

Mann, Thomas: Leiden an Deutschland. Tagebuchblätter aus<br />

den Jahren 1933 und 1934. Los Angeles, Pazifische Presse,<br />

(1946). Gr. 8°. 4,90,2 S. OHalbleder mit goldener Rückenprägung<br />

und dem schwarzgedruckten Titel in der Handschrift<br />

Manns auf dem Vorderdeckel. Rücken etwas berieben und<br />

im unteren Bereich leicht beschädigt. Deckel etwas fleckig<br />

und z.T. etwas vergilbt. Titel mit 2 Stempeln, hinterer Innendeckel<br />

mit einer montierten Einstecktasche. Innen sonst sehr<br />

schön. 650,–<br />

Erste Ausgabe. = Eins der 250 (ges<strong>am</strong>t 500) num. und im Impressum von Thomas<br />

Mann signierten Exemplaren der Vorzugsausgabe. Das Exemplar st<strong>am</strong>mt<br />

aus einer <strong>Ludwigsburg</strong>er Privats<strong>am</strong>mlung (S<strong>am</strong>mlerstempel auf Titel), davor<br />

war es als Leihbuch eingestellt im „American Reading Room <strong>Ludwigsburg</strong>“<br />

(ebenfalls Stempel auf Titelblatt). Die Einstecktasche <strong>am</strong> hinteren Innendeckel<br />

mit dem Aufdruck: Amerika Haus U.S. Information Center bezeugt die 3<br />

einzigen Ausleihen im Juli 1950 mit Stempeln.<br />

McClure, Michael: Hail thee who play. Los Angeles, Black<br />

Sparrow Press, 1968. 4°. 3 Bl., 11,3 S. 2 Bl. Ill. OHalbleinen<br />

mit montiertem Rückenschildchen. Druck auf Bütten. Sehr<br />

schönes Exemplar. 160,–<br />

Erste Ausgabe. * Eins von 75 num. und signierten Exemplaren der Vorzugsausgabe<br />

in Halbleinen und mit einer eigenhändigen, ganzseitigen Zeichnung von<br />

McClure auf dem zweiten weißen Blatt (Ges<strong>am</strong>tauflage nur 325 Exemplare).<br />

Gedruckt von Saul und Lillian Marks auf der Plantin Press.<br />

Trocci, Alexander: Problems and pseudoproblems concerning<br />

„Dangerous Drugs“. Notes concerning the recommendations<br />

on the committee under the chairmanship of Lord<br />

Brain. Dedicated to my friend and counsel, Lady Frankau.<br />

London, ohne Verlag, July 1966. 4°. 10 einseitig bedruckte<br />

Blätter (4 gelb, 6 rot). An der linken oberen Ecke gekl<strong>am</strong>mert.<br />

360,–<br />

* Sehr seltenes P<strong>am</strong>phlet aus seiner Londoner Zeit. Seite 9 oben mit einer<br />

montierten Textzeile und handschriftlichem Pfeil mit Markierung.<br />

Trocci, Alexander: Sigma Portfolio. Umfangreiche Serie<br />

mit 19 Nummern in der OAusgabe und 4 Nummern in Kopien.<br />

London, Projekt Sigma, 1964. Meist 4°. Meist mit<br />

einem Titelblatt (33/10,2 cm) und jeweils 1 bis 10 Blätter.<br />

Z.T. in der oberen Ecke gekl<strong>am</strong>mert. Geringe Gebrauchsspuren.<br />

2.600,–<br />

Substanzielle Serie der kaum auffindbaren Londoner Underground-Veröffentlichung.<br />

Vorhanden sind die Nummern 2–7, 10,12–17, 19, 21–23, 25,26. Bei<br />

den Nummern 10 und 12 liegt das separate Titelblatt in Kopie bei. Bei den<br />

Nummern 12,14–16, 19 und 26 ist kein separates Titelblatt vorhanden. Die<br />

Nummern 1,11,18 und 30 liegen in Kopie bei.<br />

terer Deckel mit angedeuteter! Knickspur.<br />

Schönes Exemplar. 240,–<br />

Erste Ausgabe, noch ohne Fotograf und Impressum.<br />

* Vorzugsausgabe, bei der Deckel und Titel<br />

mit Aquarellen verziert wurden. Die Bilder zeigen<br />

hauptsächlich Landschaften aber auch Porzellan-Läden<br />

und Innenansichten mit Frauen.<br />

39


Anzai, Kichisaburo. 7 Porträtfotos (16,3/11,2 cm) von<br />

Kyogen-Schauspielern und 7 Szenen-Fotos (von 12/17,2 cm<br />

bis 17,8/24,3 cm). Sechziger Jahre. Die Porträtfotografien<br />

rückseitig mit montiertem Zettelchen, die anderen Fotos<br />

rückseitig mit Stempel, oder handschriftlich bezeichnet.<br />

Guter Zustand. 680,–<br />

* Zeigt: Ukon Miyake, Matasaburo, Eikyu, Goro, Mannojo, Kosuke und Mansaku<br />

Nomura. Die Szenenfotos aus Kyogen-Stücken der Nomura-F<strong>am</strong>ilie.<br />

Es liegen bei: 12 Szenenfotos aus Kabuki-Stücken (17,7/13 cm (10) und 9/23,5<br />

cm (2): rückseitig mit Stempel zum Stück, aber ohne Fotograf – 22 Szenenfotos<br />

ca. 30,5/22 cm; rückseitig handschriftlich in Bleistift bezeichnet. – 12<br />

weitere Szenenfotos aus Kabuki-Stücken unterschiedlicher Formate, rückseitig<br />

z.T. mit Stempel und kleinen montierten Zettelchen, oder handschriftlichen<br />

Bezeichnungen zum Stück. Ein beiliegendes Schreiben nennt einen Fotografen<br />

Yoshikoshi für 14 Bilder. Die Zus<strong>am</strong>menstellung entstand Anfang der sechziger<br />

Jahre als Vorarbeit zu einem Werk über das japanische Theater, welches dann<br />

nicht erschien.<br />

Japanische Fotoalbum. Mit 24 handkolorierten Albuminabzügen.<br />

Japan, ca. 1890. 27,5/36 cm. 12 starke Kartontafeln<br />

mit 24 montierten Fotos (ca 20/26 cm) in einem Album<br />

mit prächtig illustrierten Lackdeckeln. Goldschnitt. Deckel an<br />

den Ecken mit kleinen Abplatzungen, kleinen Kratzern und<br />

z.T. leicht berieben. Restaurierter, neuer Lederrücken mit<br />

Goldprägung (entspricht dem alten Rücken). Trägerkartons<br />

etwas stockfleckig und gering wellig. Vorsatz mit Knick und<br />

kleiner Notiz. Die Schutzpapiere zwischen den Fotos z.T. mit<br />

Knicken und gering gebraucht. 1.850,–<br />

* Prächtiges Souveniralbum mit Landschaftsansichten (17), schönen Frauen,<br />

Händlern und häuslichen Szenen. Die Fotos sind ganz überwiegend schöne,<br />

scharfe Abzüge mit guten Farben. Der Vorderdeckel mit Einlegearbeiten aus<br />

Bein zeigt eine japanische Landschaft mit eine kleinen Stand, davor ein Affe<br />

auf einer Stange und 2 Kinder, von denen eines dem Affen eine Frucht reicht.<br />

Rückendeckel mit Blumen und Schmetterling. Die Fotos z.T. unten mit einbelichtetem<br />

Titel.<br />

Japanisches Fotoalbum. Leporello mit 50 handkolorierten<br />

Albuminabzügen. Japan, ca. 1895 13,8/18,5 cm. 25<br />

aneinandergehängte Kartontafeln als Leporello mit 50 montierten,<br />

handkolorierten Fotos 9/13 cm zwischen zwei illustrierten<br />

Lackdeckeln. Goldschnitt an den Ober- und Unterkanten.<br />

Gering bestoßen an den Ecken, Innen gelegentlich<br />

40<br />

etwas stockfleckig, ein Karton mit leichten Knickspuren, die<br />

Abbildungen vereinzelt etwas blass. Schutzpapiere zwischen<br />

den Fotos z.T. fehlend, z.T. beschädigt und mit Knitterspuren.<br />

750,–<br />

* Schönes Lackalbum. Die Fotos zeigen zur Hälfte Frauen bei unterschiedlichen<br />

Tätigkeiten (musizieren, auf der Reise, essen, Tee pflücken, beim Tanz,<br />

mit Schirm), die andere Hälfte zeigt Landschaften, Tempel und Stadtansichten<br />

(Nikko, Yokoh<strong>am</strong>a, Kobe, Kiga, Kirschblüte, Matsushima, Nagoya u.a).<br />

[Kato]: 100 Fotos 10,4/13,8 cm. In einer einfachen, unbedruckten<br />

Pappschachtel (10,8/14,6 cm). Fotos rückseitig<br />

jeweils mit 2 handschriftlichen Nummern (rot 1–100, Bleistift<br />

durcheinander) und handschriftlichen Erläuterungen in gut<br />

lesbarer Schrift. Einige Fotos leicht braunstichig. 950,–<br />

* Mitbringsel eines Japanreisenden 1929/30. Von ihm auf dem Vorderdeckel<br />

der Schachtel bezeichnet: Aufnahmen eines Photographen Kato, aus Shizuoka.<br />

Die herrliche Serie zeigt hauptsächlich Menschen: Bauern, Handwerker und<br />

Fischer bei ihren Arbeiten. Mehrer Fotos zur Seidenraupenzucht, einige Kinderbildnisse<br />

und Bilder aus dem häuslichen Leben dazu wenige Landschaften.<br />

Meist wohl eigene Arbeiten, aber vermutlich auch abfotografierte Arbeiten aus<br />

anderen Studios.<br />

Japanischer Mini-Raumbildbetrachter (9,5/5,7 cm<br />

und 27 Stereofotografien (8,6/4,5 cm) in illustrierter OPappschachtel<br />

12,3/7 cm). Ca. 1929. Bilder gering gebogen, Metallringe<br />

um die Linsen leicht angerostet. 240,–<br />

Der Betrachter besteht aus einem Karton mit zwei eingesetzten Linsen, die<br />

Bilder waren wohl zu mehreren auf Postkarten und wurden auseinandergeschnitten.<br />

Als Halter dient die Schachtel. Die Deckel werden ineinandergelegt<br />

und auf der einen Seite wird der Betrachter eingesteckt, auf der anderen Seite<br />

die Bilder. Gezeigt werden Straßenszenen und Sehenswürdigkeiten.<br />

[Takagi]: Japanese views and characters. 50 handkolorierte<br />

Fotoabbildungen in Lichtdruck (Collotypie).


Mit englischen Bildunterschriften. Kobe, Takagi, Taisho 16<br />

(1926/1927). 18/24,5 cm. 1 Titelblatt, 50 Bl. mit Abbildungen,<br />

1 Blatt Impressum. Zwischen mit braunem Stoff bezogenen<br />

Deckeln. Schnurbindung. Minimal gebraucht, Papier<br />

leicht vergilbt, Schnitt mit kleinem Fleck. 280,–<br />

Wohl dritte Auflage (EA war 1915) * Eigentlich gibt es Taisho 16 gar nicht,<br />

vermutlich wurde der Band kurz vor dem Tod des Kaisers mit dem Datum gedruckt,<br />

müsste eigentlich Showa 1 sein. Die Fotografien zeigen Landschaften,<br />

Städte und Menschen bei der Arbeit. Sehr schöne Abbildungen. Takagi war<br />

Nachfolger von Tak<strong>am</strong>ura.<br />

Fotoarbeiten eines Japanreisenden der Jahre 1929/30.<br />

Enthält über 600 Glasdias (Positive und Negative) 12/9<br />

cm in mehreren Fotoschachteln, eine ähnliche Anzahl Negative,<br />

oft in z.T. beschädigten OHüllen japanischer Fotogeschäfte<br />

und eine ähnliche Anzahl von Abzügen ca. 8/11<br />

cm in etwas beschädigten Hüllen und Schachteln. Die Abzüge<br />

z.T. mit kleinen Gebrauchsspuren und meist rückseitig<br />

handschriftlich nummeriert und z.T. ausführlich beschriftet.<br />

Die Glasplatten an den Rändern z.T. mit montierten Klebestreifen.<br />

3.200,–<br />

* Dokumentiert den einjährigen Japan-Aufenthalt (1929/1930) eines süddeutschen<br />

Reisenden nach Beendigung seines Studiums in Deutschland. Der junge<br />

Mann fotografierte bei allen seinen Unternehmungen im ganzen Land. Neben<br />

zahlreichen Aufnahmen von japanischen Freunden und F<strong>am</strong>ilien finden sich<br />

Landschaftsbilder (ein besonderes Interesse galt Vulkanen), Stadtszenen, Sehenswürdigkeiten,<br />

aber auch abfotografierte Postkarten, Landkarten und von<br />

gekauften Fotografien. Vereinzelt ist mal ein Foto unscharf, oder überbelichtet,<br />

ganz vereinzelt eine Glasplatte mit Sprung.. Eine Schachtel ist bezeichnet:<br />

Japan-Abzüge für Illustrierte Zeitung.<br />

BASF-Japan IG Farbenindustrie Aktiengesellschaft. Kalender<br />

für 1931. Farbiges Titelblatt und 12 farbige Blätter.<br />

Japan. 1930. 52/35,4 cm. 13 Blätter. Oben eingeklemmt in<br />

eine Metallleiste, mit einem Band als Aufhänger. Gerollt. Die<br />

ersten 2 Blätter mit kleinem Einriss im unteren Rand, minimal<br />

gebraucht. 380,–<br />

Meist japanischer Text. Gezeigt wird neben einer Werksansicht Produkte der<br />

Firma und ihre Anwendungen. Es geht wohl meist um Kunstdünger.<br />

Gerne kaufe ich einzelne Bücher von Wert und ganze<br />

S<strong>am</strong>mlungen aus den Gebieten:<br />

Japan und China<br />

Erstausgaben und Kunst 20. Jahrhundert<br />

41


Stand 9 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

Gerber AG<br />

Allgemeines <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> – Grafik – Helvetica<br />

Kuhn, Jacques: Vedi Napoli e Roma Mai 1884 (Vorderdeckel-Aufschrift:<br />

Italien 1884). Privat zus<strong>am</strong>mengestelltes<br />

Reise-Album. 1.Ausgabe. St.Gallen, Selbstverlag, 1884. 136<br />

kartonierte Bl. Mit 136 montierten Fotografien (7 davon koloriert).<br />

20,5 cm x 42 cm. Querformat. Original-Lederband<br />

mitreicher orn<strong>am</strong>entaler Vorderdeckel-Goldprägung und<br />

Blindprägung auf dem Hinterdeckel, satinierten Deckblättern<br />

und Ganzgoldschnitt. 1.760,–<br />

Die Fotografien: Porträt der Reisegruppe (Postdirektor, Bankdirektor und 2<br />

Kaufmänner aus St.Gallen), Splügenpass/Ch<strong>am</strong>onix und Bellagio/Lago di<br />

Como (beide kleinformatig), 7 Venedig-Ansichten koloriert, 11 x Florenz, 40<br />

x Rom (34 von der Stadt, 1 Skulptur-Abb. und 5 aus der Umgebung), 19 x<br />

Neapel, 2 x Pozzuoli (1 davon Gemälde-Reproduktion), 1 koloriertes Porträt,<br />

42<br />

Schneidergasse 18<br />

CH-4001 Basel<br />

Tel.: +41 61 2611773<br />

E-Mail: mail@gerbergallery.ch<br />

www.gerbergallery.ch<br />

10 x Pompeii, 1 Panor<strong>am</strong>a von Salerno, 1 Panor<strong>am</strong>a Atrani (Cont.di Amalfi),<br />

2 Panor<strong>am</strong>en von Amalfi, 7 x Capri, 11 x Genua, 4 Skulptur-Abb.aus dem<br />

Friedhof von Genua, 8 x Milano, Isola Borromee, Isola Bella, Pallanza. ---- Die<br />

Bildtitel und die Bl.-Nr.handschriftlich mit Bleistift angefügt.<br />

Emile Gos (Genf 1888–1969 Lausanne): „L’aveugle de<br />

la rue de la Seine“, Paris 1912. Signiert unten rechts, betitelt<br />

und datiert unten links. 23 cm. x 16,5 cm. Silbergelatine auf<br />

Bartpapier, original auf Unterlagskarton montiert. 3.500,–<br />

Gos war ein Vertreter des Piktorialismus während der Jahrhundertwende.<br />

Seine Fotografien sind in mehreren öffentlichen S<strong>am</strong>mlungen vertreten.<br />

Autoren-Kollektiv: Album mit 91 französischen Erotik-Postkarten<br />

aus den Verlagen P.C.Paris, J.G.Paris, Fox<br />

Paris, A.Noyer, MIC, PFB, Bleuet, Ela und SAPI. Paris, verschiedene<br />

Verlage, um 1920. 46 kartonierte Bl. mit meist je<br />

2 eingefügten Postkarten. Mit 78 kolorierten und 13 unkolo-


ierten Foto-Postkarten. 16,5 cm. x 12 cm. Privater neutraler<br />

Leinenband der Zeit. 380,–<br />

Deckelränder stellenweise berieben.<br />

Lange, Ludwig: S<strong>am</strong>melband mit Stahlstichen ohne den Text<br />

aus: Der Rhein und die Rheinlande von Mainz bis Köln und<br />

zusätzlich 74 Stahlstichen mit Ansichten vom Bodensee bis<br />

Mainz. 1.Ausgabe. Darmstadt, Druck und Verlag von Gustav<br />

Georg Lange, 1847. 176 nn.Bl. Mit gestochenem Titelblatt<br />

und 175 Stahlstich-Tafeln. 24,5 cm. x 16,5 cm. Privater Halbleinenband<br />

der Zeit mit Rückengoldprägung und Buntpapierbezug.<br />

960,–<br />

Die zusätzlichen Ansichten: Bregenz, Reichenau <strong>am</strong> Bodensee, Insel Meinau<br />

im Bodensee, Ueberlingen (2), Konstanz (6), Hohentwiel, Meersburg, Radolfszell,<br />

Stein <strong>am</strong> Rhein, Schaffhausen (2), Waldshut, Laufenburg, Säckingen,<br />

Basel (8), Lörrach, Mühlhausen (3), Schlettstadt (3), Ruine Eguisheim bei<br />

Colmar, Breisach (2), Strassburg (8), Thann, Sponeck, Isteiner Klotz, Freiburg<br />

i.Br.(6), Baden-Baden (2), Rastadt, Heidelberg (2), Oppenheim, Mannheim<br />

(2), Ludwigshaven, Worms (2), Gernsheim, Frankfurt a.M. (4), Bodmann (2)<br />

und Aachen. ---- Einband an den Rändern berieben, Ecken bestossen; Papier<br />

leicht gebräunt und stellenweise stockfleckig.<br />

Mirandulani, Joannis Pici: Epistolae (Elegantes), auch „Katzenbuch“<br />

genannt. Ioannis Pici Mirandvlae, hominis cum<br />

natalium spledore, tum literaru quoqe cognitione insignis<br />

epistolae, non piae minus qu<strong>am</strong> elegantes. Erste Seite mit<br />

Druckermarke in Holzschnitt, letzte Seite mit Druckervermerk:<br />

„Impressum per Nicolaum Caesarum Fracum orientalem.<br />

Coloniae, in vico qui venter felis, vulgo Katzenbuch dicit.<br />

An n0 Christi incarnati.M.D.XVIII.pridie calendas Maias“.<br />

Köln, Nikolaus Cäsar (Keyser), 31.5.1518. 79 S. 20×15 cm.<br />

Original-Halbperg<strong>am</strong>ent mit Holzdeckel-Überzug, von alter<br />

Hand mit Tinte beschriftet. 3.600,–<br />

Briefe des Giovanni Pico della Mirandola (italienischer Humanist und Philosoph<br />

der Renaissance, geboren 24.2.1463 in Mirandola in der heutigen Region<br />

Emilia-Romagna, gestorben 17.11.1494 in Florenz). Pico suchte eine neue Anschauung<br />

vom Wesen des Menschen zu begründen und aus Christentum,<br />

Judentum und Griechentum eine geläuterte Religion zu bilden. Mit seiner<br />

aussergewöhnlichen Bildung und seiner Bereds<strong>am</strong>keit beeindruckte er seine<br />

Zeitgenossen stark. Alleine 4 Briefe (insges<strong>am</strong>t ca.13 Seiten) sind an Pico’s<br />

Neffe, Gianfrancesco Pico della Mirandola, gerichtet, der auch zwei Jahre nach<br />

Pico’s Tod einen Teil der hinterlassenen Schriften herausgab. Weitere Briefe<br />

u.a. an: Filippo Beroaldo, Ermolao Barbaro, Aldus Manutius, Marsilio Ficino,<br />

Angelo Politiano, Niccolo Leoniceno, Troilo Maluccio, Paulo Cortesio, Taddeo<br />

Ugolino, Girol<strong>am</strong>o Donato, Andrea Corneo Urbinati, Alessandro Cortese und<br />

Antonio Picomanno. Seltene 1.Ausgabe. [Christoph Reske, Die Buchdrucker<br />

des 16.& 17.Jh’s im deutschen Sprachgebiet].<br />

43


Stand 7 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

Christoph Hannen<br />

Geistes- und Naturwissenschaften –<br />

Wissenschaftliche Periodika<br />

44<br />

Beleuchtung (Theater) – Duboscq<br />

J[ules]: Catalogues des<br />

appareils employés pour la<br />

production des phénomènes<br />

physiques au théatre. Paris, J.<br />

Duboscq 1864. 8°. 16 pp., 5<br />

Textill. in Holzschnitt. Original<br />

Heft. Etwas angstaubt. Erstes<br />

Blatt mit wenigen Stockfleckchen.<br />

Ein paar kleinere Knitterspuren.<br />

Sonst sauber und glatt.<br />

Gutes Exemplar. 240,–<br />

Zu Duboscq cf. Poggendorff 3, 383 –<br />

Höchst selten.<br />

Jünger, Ernst: Maschinengeschriebene Postkarte mit Unterschrift.<br />

Wilfingen 1980. 10,5×14,8 cm. 120,–<br />

Entgegnung auf eine Anfrage bezüglich einer Bleistifteintragung auf hinterem<br />

Vorsatz bei einer Ausgabe des Rentsch Verlags, Zürich von ‚Auf den Marmorklippen‘.<br />

„1. 10. 80. Sehr geehrter Herr Professor, Die Eintragung ist nicht<br />

von meiner Hand Mit bestem Gruß Ernst Jünger“. . Verdächtigte Ausgabe beiliegend.<br />

Martinsgänse – Frommann, Johann Christian: Anser<br />

Martinianus. Leipzig, Leonhard Gross 1683. Kl.4°. 58 Bll..<br />

Schlichte, nicht ganz zeitgenössische Broschur mit Buntpapierbezug.<br />

Erste und letzte Lage vom Rand her minimal<br />

stockfleckig. Sonst gut. 590,–<br />

Haller 3, 60; VD17 12 : 154768F; zu Frommann cf. Hirsch-H. 2, 634; in den<br />

einschlägigen gastronomischen Bibliographien nicht auffindbar – 2. Auflage<br />

der erstmals 1664 in Coburg als Dissertation erschienene Abhandlung. Ausführliche<br />

Darstellung der Entstehung des Martinsfestes und der d<strong>am</strong>it ver-<br />

Wilhelm-Tell-Straße 22<br />

40219 Düsseldorf<br />

Tel./Fax: +49 (0)211 9304612<br />

Mobil: +49 (0)171 3873369<br />

E-Mail: hannenchristoph@web.de<br />

bundenen Bräuche, insbesondere der<br />

Gans als zentraler Teil des Festmahls.<br />

Nicht ohne die weiteren Nützlichkeiten<br />

des Tieres zu würdigen. Dreiseitiges<br />

Lobgedicht von Johannes Büttner als<br />

Anhang.<br />

Musil, Robert (Widmungsexemplar)<br />

– Musil,<br />

Robert: Die Verwirrungen<br />

des Zöglings Törleß.<br />

München, Leipzig, Georg<br />

Müller 1911. 8°. 318 pp.<br />

Privater Halbledereinband<br />

der Zeit mit 5 falschen<br />

Bünden und goldgeprägtem<br />

Titel. Deckelkaschierung<br />

mit Marmorpapier.<br />

Schmuckvorsätze. Farbschnitt.<br />

Rücken um eine<br />

minimale Nuance verschossen.<br />

Sonst sehr<br />

gut. Sehr dekoratives Exemplar.<br />

So s<strong>am</strong>melwürdig.<br />

3.900,–<br />

2. Ausgabe des Erstlingswerkes im privaten Einband. Mit ausführlicher Widmung<br />

an unbekannten Widmungsträger auf dem Vortitel, datiert auf Berlin,<br />

den 6. Januar 1914. – „Es ist nicht Zufall, daß Dichter heute den ‚bösen‘<br />

irgendwie angerissenen Menschen bevorzugen. Er läßt den Ansprüchen an<br />

den Entwurf ethischer Möglichkeiten Raum wie ein Kleid, das man an einer<br />

Naht aufgetrennt hat.“ .<br />

Orientalistik – Fischer, A[ugust]; Bräunlich, E[rich]: Schawahid-Indices.<br />

Indices der Reimwörter und der Dichter der<br />

in der arabischen Schawahid-Kommentaren und in verwandten<br />

Werken erläuterten Belegverse. 6 Lieferungen. Leipzig;<br />

[letzte Lieferung auch] Wien, Otto Harrassowitz 1934–1945.<br />

Gr.4°. 2 Bll. Titellage, 252 pp. Zeitgenössische einfache Interrimsbroschur.<br />

Einzelne Blätter mit Staubrand. Sonstige<br />

kleinere Lagerspuren. Im ganzen gut. 900,–<br />

Nicht bei Zaunmüller – Ausgesprochen rares und verdienstvolles Lieferungswerk,<br />

von 1934 an größtenteils während des letzten Weltkrieges in 6 Lieferungen<br />

erschienen. Hier als Rezensionsexemplar des Orientalisten Arthur


Schaade vorliegend. Jeweils einseitig<br />

beschriftet beiliegend zwei Besprechungen<br />

von Otto Schaade bestehend<br />

aus 1 Blatt A4 Stenogr<strong>am</strong>m; 2 Blatt<br />

handschriftlicher Durchschlag; 2 Blatt<br />

Typoskript mit handschriftlichen Korrekturen;<br />

1 Korrekturfahne.<br />

Physik – Musschenbroek, Petrus: Elementa Physicae conscripta<br />

in usus academicos. Leiden, S<strong>am</strong>uel Luchtmans 1734.<br />

8°. (XIV), 495 pp., 21 Faltkupfer. Nicht ganz zeitgenössisches<br />

Halbleder. Etwas Goldprägung auf Rücken. Schnitt angestaubt.<br />

Erstes und letztes Blatt etwas gebräunt. Stempel verso<br />

Titel. Sonst sauber. Kupfer in ursprünglicher Faltung. Der<br />

Einband unter Verwendung des alten Materieals geschickt<br />

erneuert. So s<strong>am</strong>melwürdig. 1.400,–<br />

DSB 9, 595; Ebert 2, 14595; Poggendorff 2, 247 – Erste Ausgabe dieser Einführung<br />

in die Physik. Musschenbroek st<strong>am</strong>mte aus einer F<strong>am</strong>ilie von Herstellern<br />

physikalischer Instrumente und war Schüler von ’sGravesande.<br />

Physik – ’sGravesande, Willem Jacob: Physices elementa<br />

mathematica, experimentis confirmata. Sive Introductio ad<br />

philosophi<strong>am</strong> Newtonian<strong>am</strong>. 3. erweiterte Ausgabe. 2 Bde.<br />

Leiden, Langerak, Verbeek 1742. 4°. 2 Bll., LXXXVIII, 572<br />

pp.; pp. 573–1073, (43 pp.) Index. 127 Faltkupfer. Zeitgenössisches<br />

Leder. Über 5 echte Bünde. Gestochenes Titel-<br />

schildchen. Schnitt angestaubt. Im 1. Band einzelne Blatt mit<br />

schwachem alten Feuchtigkeitsrand; im 2. Band die ersten<br />

Lagen etwas mehr. Sonst sehr sauberes und weißes Papier.<br />

Gelenke und Rücken an Kopf und Fuß fachgerecht aufgearbeitet.<br />

Im ganzen ansprechende Reihe. 2.400,–<br />

DSB 5, 510; Ebert 1, 705; Poggendorff 1, 944 – Ausgabe letzter Hand. Groß<br />

angelegtes Werk zur Physik im frühen 18. Jahrhundert, opulent und sehr anschaulich<br />

illustriert. ’sGravesande war mit Newton befreundet und ein wichtiger<br />

Verfechter seiner Ideen.<br />

Videokunst – Paik, N<strong>am</strong> June: Technische Zeichnung auf<br />

Papier in Tusche mit zwei kolorierten Flächen und eigenhändigem<br />

Kommentar auf chinesisch. [Düsseldorf] 1978. Querformat<br />

ca. 20×30 cm. Einfach gefaltet. Rechter Rand etwas<br />

vergilbt. Sonst gut. 1.500,–<br />

Der Videokünstler und Komponist hatte eine Professur an der Düsseldorfer<br />

Kunstakademie von 1979 an bis 1986 inne. Das Blatt zusätzlich mit eigenhändiger<br />

Einladung an einen Freund aus Düsseldorf „… Ich freue mich auf<br />

26.04.1979 uns wieder zu sehen. Ich hoffe daß Ihr alle ganzen F<strong>am</strong>ielien zus<strong>am</strong>men<br />

zu uns sein werden. Die Magnolie blüht schon für uns. dein [June]<br />

June“. Mit einem Aufkleber der d<strong>am</strong>aligen Bundespost „Rufnummer. Neu!“.<br />

Teufelsanbetung –<br />

Frank, Rudolf: Scheich<br />

Adi, der grosse Heilige<br />

der Jezidis. Dissertation,<br />

Erlangen. Kirchhain<br />

N.-L, Schmersow 1911.<br />

8°. 2 Bll., 134 pp. Heftstreifen.<br />

Staubrand. Die<br />

letzten 2 Blatt mit alten<br />

Knitterspuren. Gutes Exemplar.<br />

280,–<br />

Gesuchtes Werk<br />

45


Stand 42 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Held Payerstr. 8<br />

70184 Stuttgart<br />

Tel.: +49 (0)711 626032<br />

Reisen – Völkerkunde – Aussereuropäische Kunst<br />

Textilien – Kleidung – Mode – Tracht – Schmuck<br />

Besuche nach Vereinbarung<br />

Afrika – Fritsch, Gustav. Drei Jahre in Süd-Afrika. Reiseskizzen<br />

nach Notizen des Tagebuchs zus<strong>am</strong>mengestellt. Breslau,<br />

Hirt, 1868. Mit 1 gefalteten, tls. farb. Kartentafel, 24 (7 farb.,<br />

lithographierten) Tafeln u. 51 Illustr. im Text. XVI, 416 S. Gr.<br />

8°. HLdr. der Zeit, der Rücken goldgeprägt. Der Einband berieben<br />

u. beschabt, die Kanten stärker, Ecken u. Kanten tls.<br />

leicht bestoßen. Stempel a. d. Titel, 1 Blatt mit papierbedingtem<br />

Loch im weißen Rand, stockfleckig, auf zwei Abbildungen<br />

erhielt je ein Afrikaner ein lila „Baströckchen“. 900,–<br />

Embacher 121; Gay 3024bis; Henze II, 295; Mendelsohn I,575. Fritsch betrieb<br />

vorwiegend anthropologisch-ethnographische und zoologische Studien. So gilt<br />

das Werk als das erste bedeuts<strong>am</strong>e wissenschaftliche Werk über die Eingeborenen<br />

Südafrikas.<br />

Färben – Hermbstädt, Sigismund Friedrich. Grundriß der<br />

Färbekunst oder allgemeine theoretische und praktische Anleitung<br />

zur rationellen Ausübung der Wollen- Seiden- Baumwollen-<br />

und Leinenfärberey; so wie der d<strong>am</strong>it in Verbindung<br />

stehenden Kunst, Zeuge zu drucken und zu bleichen. Nach<br />

physikalisch-chemischen Grundsätzen und als Leitfaden zu<br />

dem Unterrichte der inländischen Kattun-Fabrikanten, Färber<br />

und Bleicher auf allerhöchsten Befehl entworfen. Zweyte<br />

durchaus verbesserte und vermehrte Ausgabe. Erster vorbereitender<br />

Theil und zweyter Theil. Berlin/Stettin, Nicolai,<br />

1807. XVIII, 414 S.; 1 w. Bl., 230 S., S. III-X (nachgebundenes<br />

Inhaltsverzeichnis). Marmorierter Pappband der Zeit, dieser<br />

fleckig, berieben und bestoßen, das Rückengelenk tls. etwas<br />

defekt. Der Schnitt fleckig. Papierbedingt leicht gebräunt und<br />

mit kleinen Löchern oder Fehlstellen im Rand, im Eck tls.<br />

etwas geknickt, stellenweise wasserrandig, einige Blatt mit<br />

winzigem Wurmgang im Rand. 350,–<br />

Färben – Macquer (Pierre Joseph). Die Kunst der Seidenfärberey.<br />

(Erlangen u. a. 1764). Mit 6 gefalteten Tafeln und<br />

4 Zierstücken. (1 w. Bl.), S. 271–368, (1 Bl.). Gr. 8°. Marmorierter<br />

Pappband mit goldgeprägtem Lederdeckelschild.<br />

Dreiseitiger Farbschnitt. An den Kapitalen etwas defekt. Pa-<br />

46<br />

Hobrecker – Rundfunk-Struwwelpeter<br />

Fax: +49 (0)711 628798<br />

E-Mail: antiquariat-held@t-online.de<br />

www.antiquariat-held.de<br />

pierbedingt gebräunt, gelegentlich gering fleckig, sonst gutes<br />

Exemplar. Aus: Schauplatz der Künste und Handwerke, oder<br />

vollständige Beschreibung derselben. 280,–<br />

Färben – Trommsdorff, Johann Bartholmä. Allgemeines<br />

theoretisches und praktisches Handbuch der Färbekunst oder<br />

Anleitung zur gründlichen Ausübung der Wollen-, Seiden-,<br />

Baumwollen- und Leinenfärberei, so wie der Kunst, Zeuge<br />

zu drucken und zu bleichen. Zum Unterricht für Kattundrucker,<br />

Färber und Bleicher. Dritter Band. Praktischer Theil.<br />

Bleichkunst, Blau- und Schwarzfärberei, und Blau- und<br />

Schwarzdruck. Vierter Band. Praktischer Theil. Roth- und<br />

Gelbfärberei. Fünfter und letzter Band. Praktischer Theil. Topische<br />

Färbung der baumwollenen, wollenen, leinenen und<br />

seidenen Zeuche, oder so genannter Farbendruck. Gotha,<br />

Henning, 1816/1819/1820. Mit 4 gefalteten Kupfertafeln, 2<br />

Kupfern auf einer Falttafel u. 2 Kupfertafeln. VIII, 314 S. u. 3<br />

Bl. (Anz.); VIII, 270 S.; XIV, 306 S. Kl. 8°. Marmorierter Pappband<br />

der Zeit mit Rückenschild. Der Einband minimal berieben<br />

u. bestoßen. Dreiseitiger Farbschnitt, dieser tls. etwas<br />

fleckig. Stellenweise etwas stockfleckig u. im Eck vereinzelt<br />

minimal geknickt, drei Blatt mit handschriftlichen Anmerkungen<br />

von alter Hand, die Tafeln tls. nicht mehr korrekt<br />

gefaltet und im Rand mit unbedeutenden Fehlstellen, sonst<br />

gutes Exemplar. 520,–<br />

Die Bände 1 u. 2 Präparativer Teil (1. Physische und chemische Grundsätze der<br />

Färbekunst / 2. Färbematerialien – Waarenkund) erschienen 1814/15.<br />

Fotografie – Sébah & Joaillier. Souvenir de Constantinople.<br />

(Constantinople), Sébah & Joaillier, um 1890. Mit 40<br />

eingesteckten Fotos (ca. 12×17,9 cm) in 20 Bl., sowie 6 lose<br />

beigelegte Fotos des gleichen Formats u. 2 gefaltete Fotos (ca.<br />

21×27 cm). Quer Gr. 8°. Dekoratives, goldgeprägtes OLn.<br />

Die Ecken minimal berieben u. bestoßen. Die Blattränder tls.<br />

etwas fleckig. 1.800,–<br />

Die meisten Fotos mit Nummerierung, Titel u. Signatur in der Platte, die beiden<br />

großen Fotos rückseitig mit Atelier- u. Museumsstempel.


Kometen – Rudolph, Daniel Gottlob. Untersuchung der<br />

Frage, Ob man Ursache habe sich vor Kometen zu fürchten?<br />

Leipzig, Lankischens Buchhandlung, 1760. Mit 3 Majuskeln<br />

und 5 Zierstücken. 4 Bl., 124 S. u. 2 Bl. Kl. 8°. Neuer Pappband.<br />

Wenige Blatt etwas fleckig, gegen Ende tls. wasserrandig<br />

und mit kleinen Wurmlöchern, die äußersten Ecken vereinzelt<br />

geknickt bzw. mit winzigen Fehlstellen, sonst gutes<br />

Exemplar. 280,–<br />

Mode – Reiset, le Comte de. Modes et usages au temps<br />

de Marie-Antoinette. Livre-journal de mad<strong>am</strong>e Eloffe, marchande<br />

de modes, couturière lingère ordinaire de la reine et<br />

des d<strong>am</strong>es de sa cour. 2 Bände. Paris, Firmin-Didot, 1885. Mit<br />

1 Plantafel, ca. 112 farb., meist handcolorierten Illustr. auf<br />

73 (1 doppels., 1 gefalteten = 2) Tafeln, 6 montierten Photoglyptien<br />

auf Tafeln, 31 Tafeln, sowie ca. 30 Illustr. u. Zierstücken<br />

im Text. 2 Bl., 483 S., 1 Bl. (Errata), 1 w. Bl. bzw. 2<br />

Bl., 540 S., 8 Bl. (Musikstück) zwischengebunden u. 2 Bl. 4°.<br />

Dekorative OHLdrbde. mit reicher Goldprägung. Goldschnitt.<br />

Einbände stellenweise berieben u. etwas beschabt. Ecken tls.<br />

bestoßen, die Tafeln mit den montierten Abb. im Rand leicht<br />

gewellt. Bd. I: 2 Blatt wenig verklebt, 2 Blatt schwach angerändert,<br />

die gefaltete Tafel mit kleinem Randeinriß, sonst<br />

gutes und nahezu fleckenfreies Exemplar. 450,–<br />

Colas 1533; Hiler 269; Lipperheide Fb 63. Bd. I: 1787–1790; Bd. II: 1790–1793.<br />

Les <strong>am</strong>ies de la reine. – La reine à la concièrgerie. – Sa mort. Die Tafeln in<br />

verschiedenen Techniken (Stiche, Lithographien, Heliographüren, Radierung)<br />

überwiegend mit hübsch colorierten Modedarstellungen, vor allem Hüten, daneben<br />

einige Portraits, Kutschen u. Schlitten, Einrichtungsgegenstände, Stadtu.<br />

Gebäudeansichten. Bei dem beigebundenen Musikstück handelt es sich um<br />

„La Mort de Marie-Antoinette. Pièce de Clavecin“ von Dussek.<br />

Schmuck – Barraud. Des Bagues a toutes les époques et en<br />

particulier de l’anneau des évèques et des abbés. Paris/Caen,<br />

Derache/Hardel, 1864. Mit 37 (8 mehrtlg.) Illustr. (1 w. Bl.),<br />

S. 3–228, 2 w. Bl. (u. 1 w. Bl.). Gr. 8°. Halbleinenband der<br />

Zeit mit Buntpapierbezügen, Rücken u. Rückenschild goldgeprägt.<br />

Der Einband etwas fleckig, berieben u. bestoßen.<br />

Der Originaleinband beigebunden, dieser angestaubt u. mit<br />

kleinem Defekt. Unbeschnitten. Etwas fleckig u. im Eck tls.<br />

leicht geknickt, ein Blatt mit Riß im weißen Rand, ein Blatt<br />

mit handschriftlicher Korrektur. 280,–<br />

Struwwelpeteriaden – Hobrecker, Karl. Rundfunk-Struwwelpeter.<br />

Erfindung und Text von Karl Hobrecker. Zeichnung<br />

nach H. Hoffmann von M. Avierinós. Oldenburg, Stalling,<br />

1926. Leporello mit 12 farb. illustr. Blatt. Kl. 8°. Farb. illustr.<br />

OPbd., dieser etwas berieben und bestoßen. Der vordere<br />

Deckel ganz gering fleckig, der hintere Deckel mit kleiner<br />

Krakelei, sonst gutes Exemplar. 1.000,–<br />

Textilkunst – Karabacek, Joseph. Die persische Nadelmalerei<br />

Susandschird. Ein Beitrag zur Entwicklungs-Geschichte<br />

der Tapisserie de Haute Lisse. Mit Zugrundelegung eines<br />

aufgefundenen Wandteppichs nach morgenländischen Quellen<br />

dargestellt. Leipzig, Seemann, 1881. Mit 2 (1 gefalteten,<br />

teilkolorierten) Tafeln u. ca. 30 Illustr. 2 Bl., VIII, 208 S.<br />

Kl. 4°. HLdr. der Zeit. Goldgeprägter Rücken. Dreiseitiger<br />

marmorierter Schnitt. Der Einband berieben, bestoßen u.<br />

etwas fleckig. Innen sauberes, nahezu fleckenfreies Exemplar.<br />

600,–<br />

Creswell 1166; Enay/Azadi 308; Lipp. Yb 27; O’Bannon 2684. Zum Autor vgl.<br />

Fück 254. Selten.<br />

Trachten – Hottenroth, Friedrich. Deutsche Volkstrachten<br />

– städtische und ländliche – vom XVI. Jahrhundert an bis<br />

zum Anfange des XIX. Jahrhunderts (bis um die Mitte des<br />

XIX. Jahrhunderts (Bände 2 u. 3)). 3 Bände. Frankfurt, Keller,<br />

1898/1900/1902. Mit 144 farb. Tafeln sowie 215 Illustr.<br />

u. Schnitten. VII, 233 S.; VIII, 218 S. u. 1 Bl.; IX, 244 S.<br />

u. 1 Bl. Farb. gemustertes OLn. mit Deckel- und Rückenprägung.<br />

Farbschnitt. Nahezu fleckenfrei. Band 3: An den<br />

Kapitalen tls. durchgehend leicht bestoßen, sonst gute Exemplare.<br />

360,–<br />

Band 1: Volkstrachten aus Süd- und Südwest-Deutschland; Band 2: Volkstrachten<br />

aus West- und Nordwest-Deutschland; Band 3: Volkstrachten aus<br />

Nord- und Nordost-Deutschland sowie aus Deutsch-Böhmen. Beschrieben<br />

werden auch die Trachten aus Elsass-Lothringen, der deutschen Schweiz und<br />

den Niederlanden.<br />

Trachten – (Jessen, Heinrich). Trachten aus Alt-H<strong>am</strong>burg.<br />

(H<strong>am</strong>burg, Berendsohn, um 1850/60). Mit 50 colorierten,<br />

tls. eiweißgehöhten, meist lithografierten Tafeln. Gold- und<br />

schwarzgeprägtes OLn. Marmorierter Schnitt. Der Einband<br />

gering fleckig, etwas berieben und bestoßen, <strong>am</strong> oberen Kapital<br />

minimal defekt. Buchhändlermarke, Exlibris und N<strong>am</strong>e<br />

auf dem Vorsatz, dieser tls. gebrochen, stellenweise etwas<br />

knapp beschnitten und gering fleckig, sonst gutes Exemplar.<br />

380,–<br />

Lipperheide Dfl 9.<br />

Trachten – Müller, Elisabeth. Le Monde en Est<strong>am</strong>pes. Types<br />

et Costumes des principaux Peuples de l’Univers. Lithographiés<br />

par J. Bocquin d’après les dessins de MM. Leloir et<br />

Fossey. Paris, Bédelet, o. J. Mit 24 colorierten lithographischen<br />

Tafeln, sowie 17 Illustr., Zierstücken u. Majuskeln. 1<br />

w. Bl., 51 S. u. 1 w. Bl. Goldgepr. HLdr. Dreiseitiger Goldschnitt.<br />

Ecken u. Kanten tls. bestoßen u. berieben. Fleckig,<br />

stellenweise kleine Randeinrisse, kleine Fehlstellen im Rand<br />

u. geknickt. 580,–<br />

Sébah & Joaillier. Souvenir de Constantinople.<br />

47


Stand 40<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Horst Herkner<br />

Hofbuchhandlung Löwenberg<br />

Spezialgebiet: Fotobücher und Zeitschriften, Originalfotos,<br />

Fotopostkarten, Nachlaßbearbeitung und -archivierung;<br />

illustrierte Werke (19. u. 20. Jahrhundert).<br />

48<br />

Theater / Film<br />

Ferdinand Marian (Fotograf:<br />

anonym). schwarz-weiß<br />

Originalfoto, mit einer handschriftlichen<br />

Widmung Marians<br />

für Hans-Robert Bortfeldt; [40er<br />

J.], 28×21,5 cm. Zustand: An<br />

den Ecken geringe Stoßspuren<br />

u. kleinere Knickspuren in den<br />

Randbereichen, sonst gut erhalten<br />

Exemplar. – 480,–<br />

Ferdinand Marian, eigentlich Ferdinand<br />

Haschkowetz (geb. 14. August 1902 in Wien; gest. bei einem Autounfall <strong>am</strong><br />

9. August 1946 bei München), war ein österreichischer Schauspieler. Als verführerischer<br />

Don Pedro an der Seite Zarah Leanders wurde Ferdinand Marian<br />

zum deutschen Frauenschwarm der späten 1930er Jahre. Diese Popularität<br />

beim weiblichen Publikum ausnutzend, wurde ihm von den nationalsozialistischen<br />

Entscheidungsträgern die Übernahme der Hauptrolle im antijüdischen<br />

NS-Propagandafilm Jud Süß angetragen. Nach Kriegsende 1945 lebte er zuletzt<br />

in Freising. Wegen seiner Mitwirkung an Jud Süß war ihm die Schauspieltätigkeit<br />

untersagt. – Dieser großformatige schwarz-weiß-Foto ist mit einer<br />

handschriftlichen Widmung für Hans-Robert Bortfeldt (1905–1955) versehen.<br />

Bortfeldt war nach Theaterjahren in seiner Heimatstadt H<strong>am</strong>burg bis zum<br />

Kriegsende (das er bei fiktiven Filmprojekten in Italien erlebte) bei der UFA als<br />

Regisseur u. Dr<strong>am</strong>aturg. Er baute anschließend das Nationaltheater in Weimar<br />

als erstes deutsches Theater wieder auf. Mit der DEFA-Gründung wurde er als<br />

Chefdr<strong>am</strong>aturg nach Berlin berufen. Er starb bereits 1955.<br />

Stefan Moses: Eröffnung<br />

Nationaltheater Weimar /<br />

Eggerat übergibt den Schlüssel.<br />

schwarz-weiß Originalfoto<br />

mit Fotografenstempel auf der<br />

Rückseite. [1948], 23,4×16,6<br />

cm, schwarz-weiß Originalphoto.<br />

Zustand: An den Ecken<br />

geringe Stoßspuren u. kleinere<br />

Knickspuren in den Randbereichen<br />

– rückseitig kleine Klebereste<br />

in den Ecken. – 350,–<br />

Es handelt sich um eine frühe Arbeit<br />

von Stefan Moses (geb. 29. August 1928 in Liegnitz, Schlesien), der später<br />

als STERN-Fotograf weltbekannt wurde. Nach einer Fotografen-Ausbildung in<br />

Breslau war Stefan Moses kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs als Theaterfotograf<br />

<strong>am</strong> Nationaltheater in Weimar tätig. Seit 1950 lebt er in München.<br />

– Dieses schwarz-weiß-Foto ist rückseitig mit dem Fotografenstempel versehen<br />

und der handschriftlichen Notiz zum Motiv. Auf dem Bild übergibt Werner<br />

Eggerat, Schriftsteller und 1. Ministerpräsident Thüringens, Hans-Robert Bortfeldt<br />

den symbolischen Schlüssel zur Neueröffnung des Hauses im Jahr 1948.<br />

Versandantiquariat und Kunsthandel,<br />

Berliner Str. 5,<br />

16775 Löwenberger Land – OT Löwenberg<br />

Tel. 033094–71920 / mobil 0172 3034965<br />

eMail: info@bibliotheksmuseum.de<br />

Homepage: www. bibliotheksmuseum.de<br />

L. Feininger: Heilwig von Freeden.<br />

schwarz-weiß Original-Fotoabzug,<br />

auf der Vorderseite mit Bleistift<br />

signiert. [Frühe 30er Jahre],<br />

13,8×8,5 cm. Zustand: Gut und sauber.<br />

350,–<br />

Zugeschrieben Theodore L[ux] Feininger (geb.<br />

11. Juni 1910 in Berlin; gest. 7. Juli 2011 in C<strong>am</strong>bridge,<br />

Massachusetts; jüngster Sohn von Lynonel<br />

Feininger; Photograph u. Maler). – Heilwig<br />

von Freesen (geb. ca. 1915) war die Tochter des<br />

Oberregierungsrats im Reichsinnenministerium<br />

(Auswanderungs<strong>am</strong>t) Hermann von Freesen<br />

(1883–1968). – Das Foto st<strong>am</strong>mt aus dem Nachlaß<br />

des Regisseurs Hans-Robert Bortfeldt (1905–1955), möglicherweise aus der<br />

Zeit seiner Tätigkeit bei der UFA.<br />

DDR-Fotografie<br />

Jürgen Graetz: Prenzlauer<br />

Berg, Schliemannstraße – 1972,<br />

35×27,5 cm, schwarz-weiß-Originalfoto<br />

verso mit Fotografensignatur.<br />

Gut erhaltener<br />

Fotografen-Abzug. – 600,–<br />

Jürgen Graetz (geb. 1943) gehört mit<br />

seinen Fotografien zu den interessantesten<br />

Chronisten der DDR. In zahlreichen<br />

Ausstellungen – u. a. Schloß Rheinsberg<br />

(2009), Gut Zernikow (2011), Internat.<br />

Photofestival im südfranzösischen Arles<br />

(2011) – wurden sein Bilder gezeigt.<br />

Kulturelles Leben<br />

Ortsverein Zehlendorf: Zur Erinnerung an die Jubiläums<br />

Gartenbau Ausstellung 1911. – Lederband mit 5 Tafeln<br />

mit montierten Originalfotos, jeweils 16,8×23 cm.<br />

– Berlin-Zehlendorf:, 1911, 26,5×34,5 cm Lederband mit<br />

silbernen Titelprägedruck. Zustand: Gut erhaltenes Exemplar;<br />

der Ledereinband in den Randbereichen etwas berieben.<br />

120,–<br />

Erstaunlich aufwendig produzierter<br />

Prachtband mit<br />

fünf eindrucksvollen Aufnahmen:<br />

Innenaufnahme<br />

mit Teich und Wasserfall,<br />

Garten mit Teich u. Fontäne,<br />

Gartenteich, Garten mit<br />

Kunstobjekten, eingedeckter<br />

Dinner-Saal mit reichem Blumenschmuck.


Fotoalben (Militär)<br />

Dienstbesprechung<br />

Chef KFZ.-Dienst im<br />

MFNV, 17.06.1986,<br />

Dienststelle K<strong>am</strong>enz PF<br />

26 257. – (Fotoalbum<br />

mit montierten Texten<br />

und Fotos). 1986, m.<br />

17 s-w Fotos, 12×18<br />

cm. – Zustand: schönes<br />

sauberes Exemplar /<br />

Unikat. 100,–<br />

Eine für die DDR-Armee (NVA) typische Dokumentation mit 17 montierten<br />

Fotos jeweils 12×18 cm. – Die Dienstbesprechung fand im GST Kreisbildungszentrum<br />

´Otto Leupold´statt; gezeigt werden auch Werkstatteinrichtungen und<br />

einige technische Teile.<br />

Zur Erinnerung an Ihre Kfz-Werkstatt. – (Fotoalbum<br />

mit montierten Texten und Fotos). Züllsdorf: 1981, m. 17 s-w<br />

Fotos, 12×18 cm, Kunstleder Schmuck-Fotoalbum. – Zustand:<br />

schönes sauberes Exemplar / Unikat. – 120,–<br />

Untertitel: Von den Armeeangehörigen und Zivilbeschäftigten der Einheit Bieder.,<br />

Züllsdorf, den 10. Juli 1981. – Eine NVA-typische Dokumentation mit 38<br />

montierten Fotos meist 6,8×10 cm. – Zu sehen: Bau durch die Angehörigen<br />

der Truppe und die Inbetriebnahmen; Subotnik, Appelle, Fahrzeuge, Einweihung<br />

<strong>am</strong> 27.5.1981 …<br />

Fotobuch-Klassiker<br />

Ann u. Jürgen Wilde<br />

(Hg.): Albert Renger-Patzsch:<br />

Ruhrgebiet-Landschaften<br />

1927–1935. Köln: DuMont,<br />

1982, 176 S., m. s-w Abb.,<br />

29,8×25,8 cm, OLeinen mit<br />

Schutzumschlag im Pappschuber.<br />

Zustand: Schönes sauberes<br />

Exemplar. 120,–<br />

Fototechnik / Bildsysteme<br />

Stereo-Betrachter<br />

mit 30 Stereo-Fotokartons<br />

der Firma Keystone<br />

View Company<br />

(New York, London,<br />

Berlin). Zustand: Gut<br />

erhaltenes Exemplar,<br />

nur kleinere Gebrauchsspuren.<br />

140,–<br />

Foto-Motive: Salzgewinnung, Weinernte in Californien, Bewässerung in Peru,<br />

Mumie in Ägypten, Schweizer Alpenaufgang, Tabak-Ernte in Cuba, Gummi-Gewinnung<br />

in Brasilien … – die Karten sind mit deutschem Textaufdruck.<br />

Illustrierte Werke<br />

Deutsches Kolonialblatt<br />

– Amtsblatt für die Schutzgebiete<br />

in Afrika und der<br />

Südsee. – Konvolut mit den<br />

Jahrgängen 1899, 1900,<br />

1901, 1902, 1903, 1905, 1915,<br />

1916. 1.600,–<br />

Bibliothekshalbleinenbände mit jeweils<br />

400–800 Seiten und zahlreichen<br />

(photograph.) Abbildungen und teils<br />

großformatigen gefalteten Karten,<br />

diese meist ungelesen. – Zwei Einbände<br />

stark beschädigt, sonst gute Exemplare<br />

aus einer wissenschaftlichen<br />

Bibliothek, mit nur äußeren Mängeln<br />

– innen in der Regel sehr sauber.<br />

L’Illustration – 9 Halbjahresbände 1914–1918: 1914 (Vol. 2);<br />

1915 (Vols. 1+2), 1916 (Vols. 1+2), 1917 (Vols 1+2), 1918<br />

(Vol. 2). Paris: je Halbjahresband ca. 600 S., 9 prächtige Halblederbände<br />

(Privatbindung eines Schloßbesitzers). Zustand:<br />

Schöne saubere Bände, nur gelegentlich geringe Kratzer oder<br />

Abrieb. 1.200,–<br />

Fast komplett bietet dieses französische Zeitschriften-Konvolut einen Blick auf<br />

die Zeit des 1. Weltkriegs und die europäische Politik aus französischer Sicht.<br />

Die Top-Illustratoren und Autoren der Zeit sind darin vertreten.<br />

49


Stand 53<br />

Inlibris, Gilhofer Nfg. GmbH<br />

Wertvolle Bücher und Autographen<br />

Kotte Autographs GmbH<br />

Autographen · Handschriften · Nachlässe<br />

Luther, Martin, Theologe und Reformator (1483–1546).<br />

Eigenh. Brief mit U. („Martinus“). [Veste Coburg], „feria<br />

quinta post Eq[uinoctium] autumni“ [= 15. IX.] 1530.<br />

Lateinische Handschrift auf Papier. 1½ SS. Folio. Mit Siegelspur<br />

und Adresse. 350.000,–<br />

Großer, wichtiger Brief Luthers an seinen engsten Vertrauten, geschrieben in<br />

der kritischen Situation wenige Wochen nach Zurückweisung der Confessio<br />

Augustana durch die römische Kirche auf dem Augsburger Reichstag. Das<br />

Schreiben bildet Luthers Schlußwort an Philipp Melanchthon in Augsburg,<br />

wo dieser und seine Wittenberger Mitstreiter sich – in Vertretung für den geächteten<br />

Luther – bemüht hatten, den protestantischen Glauben reichsrechtlich<br />

anerkennen lassen. Luther hatte seine Freunde bis Coburg begleitet, an<br />

die südlichste Grenze des sächsischen Territoriums, und blieb von der Veste<br />

aus mit seinen Gefährten auf dem Reichstag in regem Briefkontakt, wobei er<br />

Melanchthons Kompromißbereitschaft mit Skepsis registrierte. Die „Confessio<br />

Augustana“, an deren Ausarbeitung Melanchthon den größten persönlichen<br />

Anteil hatte, war <strong>am</strong> 25. Juni 1530 übergeben worden; die katholischen Theologen<br />

Eck und Faber hatten <strong>am</strong> 3. August mit der „Confutatio Augustana“ repliziert.<br />

„Am 30. August brachen die Lutheraner die Verhandlungen des kleinen<br />

Ausschusses ab. Es sollten keine Zugeständnisse mehr gemacht werden. Die<br />

von Melanchthon getragene Verhandlungspolitik hatte zu keinem Resultat geführt<br />

[…] Melanchthon sah mit Bangen einem möglichen bewaffneten Konflikt<br />

entgegen“ (Brecht, 390 f.). Mitte September legte Melanchthon gerade letzte<br />

Hand an seine „Augsburger Apologie“, welche die „Confessio“ verteidigen und<br />

die „Confutatio“ widerlegen sollte – doch der Reichstag neigte sich dem Ende<br />

zu, und Luther, der genug hatte von Ecks „nichtigen Sophistereien“ („Eccius<br />

& adversarii hoc futili cavillo caus<strong>am</strong> fatigant“) und sich seine Gefährten aus<br />

der letztlich unmöglichen Augsburger Situation dringend zurückwünschte,<br />

gebot diplomatisch Einhalt. In seiner Biographie des Reformators paraphrasiert<br />

Martin Brecht diesen wesentlichen, mit kraftvollen Bibelzitaten argumentativ<br />

unterfütterten Brief: Die Freunde hätten „das Bekenntnis abgelegt, Frieden<br />

angeboten, dem Kaiser Gehors<strong>am</strong> erwiesen, Unrecht und Schmähungen auf<br />

sich genommen und sich d<strong>am</strong>it als treue Glieder Christi erwiesen, die sich<br />

ihres Dienstes nicht zu schämen brauchten und auf Erlösung hoffen durften.<br />

50<br />

„Tu vermis es“<br />

Rathausstraße 19<br />

1010 Wien, Österreich<br />

Telefon +43 (0)1 409 61 90 0<br />

Fax +43 (0)1 409 61 90 9<br />

E-Mail: office@inlibris.at<br />

Internet: www.antiquariat.at<br />

Klösterle 2<br />

87672 Roßhaupten<br />

Telefon +49 (0)8367 91 32 27<br />

Fax +49 (0)8367 91 39 157<br />

E-Mail: info@autographenhandlung.de<br />

Internet: www.autographenhandlung.de<br />

Das Angebot, mit dem Kurprinzen heimzureisen, schlug er aus. Er wollte auf<br />

die Freunde aus Augsburg warten“ (ebd., 391). Obwohl das Wetter stürmt,<br />

scheint Luther selbst einen Augenblick der Entspannung nach den Monaten<br />

des Ringens zu erleben; er vermutet, daß „die Winde, welche jetzt selbst das<br />

Schloß erbeben machen und nun draußen brausen, in meinem Kopfe gewesen<br />

sind und mir einmal wieder in den Kopf zurückkehren werden.“ Zur gelösten<br />

Stimmung in diesem Schreiben passt Luthers Bericht von einem besonderen<br />

Geschenk des Kurprinzen Johann Friedrich: Ein goldener Siegelring mit der<br />

Lutherrose, deren Gestalt und Symbolik Luther erst kurz zuvor, in einem nicht<br />

minder berühmten Coburger Brief an Lazarus Spengler vom 8. Juli, für die<br />

Nachwelt geschildert hatte. Indes hatte der Kurprinz, von Luthers Leibesfülle<br />

falsch auf seinen Fingerumfang schließend, den Ring zu weit bemessen, so<br />

daß er dem Beschenkten sofort vom Daumen zur Erde fiel. Luther interpretiert<br />

die Episode, sie wolle ihm zeigen, dass er nun einmal nicht geboren sei,<br />

Gold zu tragen („ut viderem non esse me natum auro gestando“). Mit ebenso<br />

derbem wie bibelfestem Humor (Psalm 22,7) habe der Fürst kommentiert: „Du<br />

bist eben ein Wurm und kein Mensch; dem Faber oder dem Eck sollte man ihn<br />

schenken – dir würden Blei oder ein Seil besser stehen, oder gleich ein Strick<br />

um den Hals!“ („Tu vermis es, [et non homo]; Fabro & Eccio debebat donari,<br />

tibi plumbum seu restis [potius con]veniebat, aut funis in gutture“). – Früh aus<br />

einer S<strong>am</strong>mlung herausgeschnitten, dadurch etwas Beschnitt <strong>am</strong> linken Rand<br />

(der Text der vollbeschriebenen Rectoseite unversehrt; Verlust der Zeilenenden<br />

verso). Kl. Faltenschäden restauriert; leicht gebräunt und etwas fleckig.<br />

Noch 1934 im Besitz des Heinrich von Hymmen auf Haus Unterbach/Erkrath;<br />

von der Weimarer Ausgabe nach Fotografie ediert. Die F<strong>am</strong>ilie trat klar für<br />

die evangelische Sache ein: während der Zeit des Nationalsozialismus stellte<br />

Heinrich seine Burg der illegalen Bekennenden Gemeinde für Gottesdienste<br />

zur Verfügung; der Theologe Johannes Hymmen war ab 1936 Vizepräsident<br />

des Evangelischen Oberkirchenrats. Der bedeutendste Lutherbrief im Handel<br />

seit Luthers Vermächtnisbrief von 1518 an die Wittenberger Freunde (2010<br />

durch uns verkauft), zugleich auch der einzige je in den Handel gelangte Brief<br />

Luthers an Melanchthon.<br />

Luther, Werke: Krit. GA, Briefe V (Weimar, 1934), Nr. 1719 (S. 621–624).<br />

Chyträus 289. Buddeus 204. Schütze II, 188. De Wette IV, 164. Enders VIII, 258.<br />

Martin Brecht, Martin Luther II: Ordnung und Abgrenzung der Reformation,<br />

1521–1532 (Stuttgart, 1986), S. 391.


52<br />

Das seltenste aller Werke des Inquisitors und Autors des berüchtigten Hexenh<strong>am</strong>mers<br />

Im zeitgenössischen Einband und aus dem Besitz eines Mitstreiters des Verfassers,<br />

des böhmischen Ketzerjägers Jan Vodnansky<br />

Das einzig bekannte Exemplar des Erstdrucks der ersten Ausgabe<br />

Institoris, Heinrich (Heinrich Kr<strong>am</strong>er). Sancte Roma[n]e<br />

eccl[esi]e fidei defe[n]sio[n]is p[ro]pungnaculu[m] [!] Adversus<br />

walde[n]sium seu Pickardorum heresim Certas germanie<br />

Bohemieq[ue] naciones in odium cleri ac enervacione[m]<br />

ecclesiastice potestatis virnlenta [!] co[n]tagio[n]e<br />

sparsi[m] inficientis […]. Olmütz, Conrad Baumgarten,<br />

20. IV. 1501. 128 Bll. (Lagenschlüssel: a–b 8 , c–d 6 , e 4 , f 6 , g 4 ,<br />

h–p 6 , q 4 , r–x 6 , y 4 ; Paginierung: [Titel], iii, v, iiii, v–ix, v, xiii,<br />

xii, [2 Bll.], xiiii, xvi–xliii, xlvii, xlv–cvii, cix–cxxviii), so<br />

komplett. Mit halbseitigem Titelholzschnitt, ganzseitigem<br />

Holzschnitt verso, großer Holzschnittinitiale und Druckermarke<br />

<strong>am</strong> Schluß (alle zeitgenössisch rot ankoloriert) sowie<br />

zahlreichen Fleuronee- und Lombardinitialen in rot und<br />

grün, darunter fünf Figureninitialen. Durchgehend rubriziert.<br />

Gotischer Stempelband der Zeit: dunkelbraunes Leder über<br />

Holzdeckeln; das große Mittelfeld dicht mit verschränktem<br />

Rautengerank gefüllt; <strong>am</strong> Hinterdeckel die Ecken mit denselben<br />

Spangenstempeln verziert. Ziselierte Schließenhaften<br />

aus Messing vorhanden. Folio (220×315 mm). 85.000,–<br />

Erste Ausgabe dieser gegen die Böhmischen Brüder gerichteten Polemik des<br />

Hexenh<strong>am</strong>mer-Verfassers, ein „Bollwerk des Glaubens der Heiligen Römischen<br />

Kirche gegen die Häresie der Waldenser und Pikarden“. Von größter Seltenheit:<br />

vorliegend der bislang nicht nachgewiesene Erstdruck der ersten Ausgabe mit<br />

noch minimal abweichendem Titelwortlaut; alle anderen nachweisbaren Exemplare<br />

mit diesem Druckjahr (drei über OCLC, eines in der Wiss. Bibliothek<br />

Olmütz, eines in der BSB) besitzen, wie auch die zweite Ausgabe von 1502,<br />

einen abweichenden Titel, in dem das – zumal satzfehlerhafte – „Bollwerk“ in<br />

ein „Schutzschild“ verändert wurde („Sancte Romane ecclesie fidei defensionis<br />

clippeum adversus waldensium seu pickardorum heresim, certas Germanie<br />

Bohemieque nationes in odium cleri ac enervatione ecclesiatice potestatis virulenta<br />

contagione sparsim inficientes“). Lagenschlüssel und Paginierung im<br />

Detail abweichend von den Angaben im OCLC. Insbesondere das kopfstehende<br />

„u“ in „virulenta“ (hier stattdessen: „virnlenta“), das in den anderen Ausgaben<br />

verbessert ist, weist der hier vorliegenden Variante die Priorität zu. – Im<br />

Jahre 1500, 15 Jahre nach der Erstveröffentlichung seines „Hexenh<strong>am</strong>mers“,<br />

war Institoris „von Papst Alexander VI. zum Nuntius und Inquisitor für Böhmen<br />

und Mähren bestellt worden, wo er gegen Ketzer, Zauberer und Hexen<br />

vorgehen sollte“ (Tschacher). In vorliegender Schrift, seinem letzten publizierten<br />

Werk, „beruft er sich nochmals gegen die Verneiner des Hexenwesens<br />

auf seine früheren Hexenpredigten und den ‚tractatus mallei maleficarum‘. Die<br />

böhmischen Waldenser hätten sich nicht allein zahlreicher Irrlehren schuldig<br />

gemacht, sondern auch die Hexenprozesse als unrechtmäßig bezeichnet.<br />

Symptomatischerweise betrachtete Kr<strong>am</strong>er die Häresien der Waldenser und<br />

Hexen in seiner letzten K<strong>am</strong>pfschrift als gemeins<strong>am</strong>e Vorboten der nahenden<br />

Apokalypse“ (ebda.). Der Inquisitor, der sich rühmte, nicht weniger als 200<br />

Hexen persönlich auf den Scheiterhaufen gebracht zu haben, widmet sich<br />

neben den bereits genannten Häresien auch ausführlich anderen Irrlehren: so<br />

findet sich auf fol. 86 ff. ein Kapitel „De origine legis machometice“. – Eines<br />

der umfangreichsten und drucktechnisch aufwendigsten Erzeugnisse aus der<br />

Presse des deutschen Wanderdruckers Konrad Baumgarten, der zwischen 1498<br />

und 1509 in Danzig, Olmütz, Breslau und Frankfurt an der Oder wirkte. Die<br />

Paginierung wie stets außerordentlich verworren (s. o.); von der ges<strong>am</strong>ten<br />

Lage a trägt nur ein Blatt eine Signatur, nämlich das zweite, das fälschlich als<br />

„aiii “ gezählt wird (darin mit allen zugänglichen Vergleichsexemplaren übereinstimmend).<br />

In unserem Exemplar ist die Zählung der ersten vier Blätter<br />

darum auch von zeitgenössischer Hand in roter Tinte zu ai–iv korrigiert. – Exemplar<br />

aus dem Besitz des streitbaren böhmischen Franziskaners Johannes<br />

Aquensis, 1502 selbst Verfasser einer Polemik gegen die „Pikarden“, mit seinen<br />

Marginalien und seinem eigenh. Besitzvermerk <strong>am</strong> Titel. „Johannes Aquensis,<br />

tschechisch Jan Vodnansky, ist, obwohl er zu den engagiertesten katholischen<br />

Publizisten Böhmens um die Wende vom Mittelalter zur Reformationszeit gehört,<br />

von der Wissenschaft bislang kaum beachtet worden. Um 1460 in dem<br />

als kalixtinisch geltenden Vodhany (ca. 30 km nordwestlich Budweis) geboren,<br />

wurde er von seinem Vater zum geistlichen Stand bestimmt und besuchte seit<br />

1473 die Schule bei der Heinrichskirche in Prag und anschließend daselbst<br />

die Universität. Nach dem Erwerb des Bakkalaureats (1480) wurde er Angehöriger<br />

des Franziskanerordens von der Observanz und schwang sich zu<br />

einem Wortführer gegen Utraquisten, Begarden, Waldenser, Böhmische Brüder<br />

und andere Ketzer auf. Nach 1534 verlieren sich seine Spuren […] Von<br />

seinen Werken, die im einzelnen noch kaum von der Forschung untersucht<br />

und ausgewertet worden sind, sich aber durch eine merkwürdige Mischung<br />

voll Gelehrs<strong>am</strong>keit, kämpferischer Dialektik, Phantasie und Leichtgläubigkeit<br />

auszuzeichnen scheinen, sind die meisten lediglich handschriftlich überliefert,<br />

nur wenige sind gedruckt, einige dürften verlorengegangen sein oder noch der<br />

Entdeckung harren“ (Dietrich Kurze, Märkische Waldenser und Böhmische<br />

Brüder. Zur brandenburgischen Ketzergeschichte und ihrer Nachwirkung im<br />

15. und 16. Jh., in: H. Beumann [Hg.], Fs. für Walter Schlesinger II [Köln<br />

1974], S. 456–502, hier: 480). Erstes und letztes Blatt etwas fleckig und angeschmutzt,<br />

gelegentlich minimal wasserrandig, sonst sehr sauber und kaum<br />

gebräunt. Im ganzen hervorragendes Exemplar im zeitgenössischen, ersten<br />

Einband; die verwendeten Einzelstempel nicht bei Kyriss oder Schunke, die<br />

Schließenhaften mit Marienanruf („MARIA AVE“). Innen durchgehend sauber<br />

rubriziert; die figurierten Initialen zeigen Drachen, Fabelwesen sowie den<br />

bärtigen Kopf eines alten Mannes. – Von größter Seltenheit, die vorliegende<br />

erste Ausgabe auf dt. und internationalen Auktionen nicht nachweisbar. Das<br />

letzte Exemplar irgendeiner Ausgabe im Handel war das aus der S<strong>am</strong>mlung<br />

Broxbourne (zweite Ausgabe von 1502: Sotheby’s, 8. V. 1978, lot 408, an Breslauer).<br />

Hier nun – im zeitgenössischen Einband und aus dem Besitz eines<br />

Mitstreiters des Verfassers – das einzig bekannte Exemplar des bislang auch<br />

über Bibliothekskataloge nicht nachweisbaren Erstdrucks der ersten Ausgabe.<br />

Nicht in VD 16 oder ISTC. Vgl. Panzer VII, 486, 1. Vgl. OCLC 22369397.<br />

Zibrt III, 5181. Isaac 14475. Werner Tschacher, Art. Kr<strong>am</strong>er, Heinrich (Henricus<br />

Institoris), in: Lex. zur Geschichte der Hexenverfolgung, hg. von G. Gersmann,<br />

K. Moeller u. J.-M. Schmidt (historicum.net, ).


Bernhard, Thomas, österreichischer Schriftsteller (1931–<br />

1989). Das Ges<strong>am</strong>twerk in Erstdrucken und Widmungsexemplaren.<br />

Versch. Orte, 1954–1989. Fotografien, Widmungsexemplare,<br />

Erstdrucke und Erstausgaben. Zus. 142<br />

Nrn. 25.000,–<br />

Das Ges<strong>am</strong>twerk in 121 Erstdrucken und 15 Widmungsexemplaren, dabei fünf<br />

Portrait-Fotografien (von Fritz Kleinhans, Otto Breicha, Brigitte Friedrich und<br />

54<br />

„Für Hilde meine absolut exzellente Besucherin“<br />

Alfred Winter) und ein Albumblatt, signiert im Akademietheater. – Die S<strong>am</strong>mlung<br />

umfaßt alle Buchausgaben in Erstausgabe sowie die unselbständigen<br />

Erstdrucke in Zeitschriften und Anthologien, darin mehrere schöne Widmungen,<br />

etwa an Hilde Spiel (in „Ein Kind“: „Für Hilde meine absolut exzellente<br />

Besucherin <strong>am</strong> 8. 9. 82 Nathal Thomas“) und Maria Blöcker (in „Amras“).<br />

Herausragend ferner die hochseltenen Privatdrucke „Psalm“ (1960) und „Die<br />

Irren/Die Häftlinge“ (1962), in nur 150 bzw. 120 Exemplaren erschienen und<br />

nie in den Handel gelangt. – Detaillierte Verlistung auf Anfrage.<br />

WG² 1–67 (selbständige Drucke).


Stand 46 Graphikantiquariat Koenitz Markt 1 / Altes Rathaus · 04109 Leipzig<br />

Tel.: +49 (0)341 2111024<br />

Fax: +49 (0)341 2111025<br />

Vier Geschäfte in Leipzig und Dresden:<br />

Kunst auf Papier aller Art und jeder Zeit · Buchantiquariat ·<br />

Galerie für Kunst des 20. Jahrhunderts · Rahmenwerkstatt<br />

Lavater, Johann Caspar (1741–1801): Physiognomische<br />

Fragmente, zur Beförderung der Menschenkenntniß und<br />

Menschenliebe. 4 Bde. Leipzig u. Winterthur, Weidmanns<br />

Erben & Reich u. Heinrich Steiner & Compagnie. 1775–78.<br />

Gr.-4°. 7.500,–<br />

Mit 4 gestochenen Titelvignetten, 341 Kupfertafeln und 490 Textkupfern von<br />

und nach n<strong>am</strong>haften Kupferstechern der Zeit, u.a. Chodowiecki, Lips, Berger,<br />

Schellenberg, Fueßli, Nußbiegel. Vollständige Ausgabe des Hauptwerks von<br />

Johann Caspar Lavater, schweizerischer Pfarrer und Philosoph der Aufklärung,<br />

in dem er seine physiognomischen Theorien an Porträts meist zeitgenössischer<br />

oder historischer Figuren erläutert, darunter u.a. diverse römische<br />

Kaiser, Cicero, Homer, Sokrates, sowie bedeutenden Persönlichkeiten des 18.<br />

Jahrhunderts, z.B. Goethe, Herder, Friedrich II., wodurch das Werk ein wichtiges<br />

Zeugnis der Geisteshaltung seiner Zeit darstellt. Mit seinen Erkenntnissen<br />

zur Physiognomik trug Lavater wesentlich zur Popularität des Schattenrisses in<br />

der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts in Deutschland bei. – Halblederbände<br />

der Zeit mit Rückenvergoldung, farbigen Rückenschildern und Kleisterpapierbezug.<br />

Sauberes Exemplar, nur vereinzelt etwas fleckig, guter Ges<strong>am</strong>tzustand.<br />

Balkan: Geographische General Karte der Gränzen zwischen<br />

denen dreyen Kaiserthümern und ihren […] Veränderungen<br />

vom Jahr 1718 bis heutigen Tags oder Kriegs schauplatz<br />

gegenwärtigen Kriegs. Grenz- und flächenkolorierter<br />

Kupferstich von François Joseph Maire (1738 – um 1800),<br />

Wien, 1788. Von 3 Platten gedruckt und zus<strong>am</strong>mengesetzt.<br />

72×153 cm. 450,–<br />

Karte zum Russisch-Österreichisch-Türkischen Krieg mit dem Gebiet zwischen<br />

Wien, der Ostküste des Schwarzen Meeres, nördlicher Ägäis und der Adriaküste.<br />

Seltene „2te Auflage vermehrt mit 150 der merkwürtigsten Oerter“ mit<br />

zwei kolorierten Titelkartuschen (dt., frz.) in den linken Ecken sowie Kartusche<br />

mit Erklärungen (frz.) und Meilenzeiger rechts. – Gerollt, alt eingefaltet,<br />

dort z.T. eingerissen, Hinterlegungen. An drei Stellen braunfleckig.<br />

56<br />

Messetelefon: +49 (0)163 2613274<br />

E-Mail: email@graphikantiquariat-koenitz.de<br />

Internet: www.graphikantiquariat-koenitz.de<br />

Architektur: Haenel, Oswald (1842–1911). „Einfache Villen<br />

und Landhäuser. Eine S<strong>am</strong>mlung von interessanten ausgeführten<br />

Bauten und originellen Entwürfen n<strong>am</strong>hafter Architekten<br />

des In- und Auslandes“. Lieferungen 1–4. Dresden,<br />

Gilbers’sche Königl. Hof-Verlagsbuchhandlung, o.J. (um<br />

1900). 60 Photolithographien und Lichtdrucke in 4 Pappmappen.<br />

Gr. 2º. 600,–<br />

Der Dresdner Architekt Oswald Haenel studierte 1865–69 an der Dresdner<br />

Kunstakademie, bevor er 1872–82 mit Bruno Ad<strong>am</strong> in einem Architekturbüro<br />

vorwiegend im Stil der Neorenaissance arbeitete. Ab 1876 Mitglied, später<br />

Vorsitzender des Dresdener Architektenvereins. Das vorliegende Mappenwerk<br />

stellt ein umfassendes Zeugnis der Baukunst um die Jahrhundertwende dar. –<br />

Mappen zeigen z.T. starke Nutzungsspuren. Blätter selbst nur im Randbereich<br />

minimal bestoßen, angeschmutzt oder fleckig.<br />

Karikatur: Bilderbogen für Jung und Alt. Lithographie,<br />

1831. 35,3×43,5 cm (Blatt). 180,–<br />

Satirische Blatt zum Jahr 1831. Oben Justitia mit verbundenen Augen, das<br />

Schwert in der rechten, die aus dem Gleichgewicht geratene Waage in der linken<br />

Hand. Darunter führt ein Harlekin die Vertreter des Volkes dem Publikum<br />

vor. An den Seiten weitere Spottbilder, u.a. „Congregationsjagd“, „Religionsfreyheit“,<br />

„Die sieben Schwaben“, „Freyheit der Meinung“, „Pressfreyheit“.<br />

– Blatt vor allem in Randbereich knickspurig und braunfleckig. Gefaltet gewesen.<br />

Läsuren im Rand. Druck etwas flau. Insges<strong>am</strong>t ansprechendes Blatt,<br />

selten.<br />

Krähwinkel und seine Bürger. S<strong>am</strong>mlung aus 60 losen Blättern,<br />

überwiegend kolorierte Lithographien, Radierungen,<br />

Kupferstiche. Verleger u.a. F. C<strong>am</strong>pe, Nürnberg; J.F. Kaiser,<br />

Graz; Künstler u.a. C.G.H. Geißler, Wunder. 12,1×17,8 cm<br />

bis 24,5×39,7 cm (Blattmaße). 2.400,–


Umfangreiche S<strong>am</strong>mlung karikierender Darstellungen zum fiktiven Ort<br />

Krähwinkel und dessen spießbürgerlich-einfältigen Einwohnern. Krähwinkel<br />

als Sinnbild des kleinstädtischen Philistertums war in der Biedermeierzeit<br />

Zielscheibe von Spott und Witz. Die unerschöpflichen Möglichkeiten der bildnerischen<br />

Umsetzung dieser Gesellschaftssatire zeigt sich in den pointierten<br />

Graphiken, wenn beispielsweise die Krähwinkler buchstäblich mit der Tür<br />

ins Haus fallen oder unter dem Pantoffel stehen. – Erhaltungszustand der<br />

einzelnen Blätter unterschiedlich, z.T. beschnitten, mitunter gebräunt und<br />

fleckig, im Randbereich geknickt oder eingerissen, wenige andere mit Montage-Rückständen.<br />

Moreau de la Sarthe, Jacques-Louis (1771–1826). „Naturgeschichte<br />

des Weibes. Ein Handbuch für Ärzte und gebildete<br />

Leser und Leserinnen aus allen Klassen“. Bearbeitet v. D.<br />

Rink u. Johann Karl Friedrich Leune. Leipzig, Hinrichs, 1810.<br />

Bd 4 (von 4). 270 S., 1 Bl. Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem<br />

Rückentitel auf zweifarbigen Rückenschildern;<br />

Buntpapierbezug. Kl. 8º. 90,–<br />

Aus dem Inhalt: „Von dem Verhalten des Weibes bei der Schwangerschaft,<br />

[…] bei und nach der Geburt, […] bei dem Säugungsgeschäft, […] in Betreff<br />

der Bewegung, Empfindung und Ausübung der höheren Geistesverrichtungen,<br />

[…] Von der Erhaltung und Erhöhung der körperlichen Schönheit des Weibes“.<br />

– Einband mit Gebrauchsspuren, v.a. Ecken und Buntpapier berieben. Titel<br />

braunfleckig; ansonsten guter Erhaltungszustand.<br />

Napoleon-Karikatur: Le cri géneral. C’est boufe la balle.<br />

Altkolorierte Umrissradierung, anonym; unten rechts bezeichnet<br />

„Déposé à la Direction général“, um 1815. Ca.<br />

23×26 cm (Platte), 24,2×27,5 cm (Blatt). 90,–<br />

Seltene Karikatur des französischen Generals Pierre Augustin Hullin (1758–<br />

1841), der den Spitzn<strong>am</strong>en „Bouffe la balle“ (dt. „Vielfraß“) trug. Dargestellt<br />

ist der voluminöse Mann im gemächlichen Schritt mit einem Brief in der Hand,<br />

auf dem „A Napoléon très pressé“ (dt. „An Napoleon – eilig!“) steht. Zwei<br />

Passantinnen zeigen mit dem Finger auf ihn und rufen „C’est lui, il fuit. C’est<br />

boufe la balle.“ (dt. „Das ist er, er flieht. Das ist der Vielfraß.“). – Blatt im<br />

Randbereich minimal gebräunt, insges<strong>am</strong>t schönes Exemplar von frischem<br />

Kolorit. Verso Reste einer vormaligen Montierung.<br />

Pitaval, Der neue. Eine S<strong>am</strong>mlung der interessantesten Criminalgeschichten<br />

aller Länder aus älterer und neuerer Zeit.<br />

Hrsg. v. J.E. Hitzig u. W. Häring. Verschiedene Aufl., 60 Bde.<br />

Leipzig, Brockhaus, 1842–90. Mit 1 (statt 3?) lithogr. Tafeln.<br />

Halbleder d.Z. (27), Leinwand (23) u. Halbleinwand mit Rückenschild.<br />

8º. 3.800,–<br />

Meist in erster Ausgabe, nur zwei Bde. in zweiter Aufl. Herausgeber waren<br />

die Berliner Juristen Julius Eduard Hitzig (1780–1849) und Wilhelm Häring<br />

(1798–1871, Pseudonym Willibald Alexis). Enthält etwa 600 dokumentarerzählerische<br />

Darstellungen von Kriminalfällen, die nach Justizakten oder anderen<br />

Überlieferungen für ein breites Publikum bearbeitet wurden, das sich für<br />

die sozialen, psychologischen und historischen Hintergründe der Kriminalfälle<br />

interessierte und spannend-lehrreiche Lektüre suchte. Behandelt werden die<br />

Ermordung Abrah<strong>am</strong> Lincolns, August von Kotzebues, Johann Jakob Winckelmanns,<br />

Hexenprozesse u.v.m. – Vortitel und Vorsätze gestempelt. Wenige Bll.<br />

lose. Nur wenige Bde. etwas wasserfleckig oder gebräunt. Hldr.-Bde. stärker<br />

berieben und etwas bestoßen. Die übrigen Bde. schlicht gebunden.<br />

Trachten: Neu-eröffnetes Amphitheatrum, Worinnen Aus<br />

dem gantzen Europa Alle Nationen Nach ihrem Habit, in<br />

saubern Figuren repräsentiret. „Anbey Die Länder nach<br />

ihrer Situation, Climate, Fruchtbarkeit, Inclanation und Beschaffenheit<br />

der Einwohner, Religion, vornehmsten Städten,<br />

Ertz-Bisthuemer, Universitaeten, Vestungen, Commercien,<br />

Macht, Staats-Interesse, Regierungs-Form, Raritaeten, Muentzen<br />

und Praetensionibus […]“. Erfurt, Johann Michael Funcke,<br />

1722. II + 68 Bll. mit 55 Holzschnitten (zwei Vignetten,<br />

53 Nationalitätendarstellungen). M<strong>am</strong>orpapier-Pappband mit<br />

goldgeprägtem Rückentitel (Mitte 19. Jh.; neu aufgebunden<br />

im 20. Jh.). 4º. 900,–<br />

Umfangreiches Trachtenbuch sowie Landeskunde und Sittenbild der europäischen<br />

Nationen im frühen 18. Jh. – Einband mit Gebrauchsspuren und Abrieb<br />

an den Kanten. Blätter durchgängig etwas gebräunt und z.T. gering fleckig.<br />

Ecken teilweise geknickt. Auf den letzten 10 Seiten mittig Wurmfraßlöcher.<br />

Gut erhaltenes Exemplar.<br />

57


Stand 5 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Kretzer –<br />

Bibliotheca Theologica<br />

Theologie – Reformation – Pietismus<br />

58<br />

Aus einer umfangreichen S<strong>am</strong>mlung zur Herrnhuter<br />

Brüdergemeine bieten wir an:<br />

Herrnhuter St<strong>am</strong>mbuch des Johannes Gottlob Hark, Niesky<br />

1784 – Barby 1802. 182 unpag. Bll. mit 116 Einträgen, darunter<br />

Friedrich Schleiermacher, Jakob Friedrich Fries und<br />

Johann Herman Mankel. Mit einem Titelaquarell von C.<br />

von Ungern-Sternberg (Fels mit Aufschrift „Der Freundschaft<br />

gewidmet“), einer runden aquarellierten Vignette (Kinder<br />

in antiken Gewändern mit Blumenkränzen vor klassizistischem<br />

Post<strong>am</strong>ent), einem blattgroßen Aquarell „Gegend um<br />

Rom“ von O. von Ungern-Sternberg, einer farbigen Buntstiftzeichnung<br />

von L. Wilhadus Fabricius (Küstenlandschaft mit<br />

Fischern in einem Nachen) und einem feinen Aquarell des<br />

englischen Portraitmalers John Jackson im Format 6×8 cm<br />

(Cottage in Hügellandschaft mit rastenden Gästen und spielendem<br />

Kind, s. Abb.). Quer-8° (19×12 cm), Gefl<strong>am</strong>mter<br />

brauner Lederband der Zeit mit floraler Rückenvergoldung,<br />

floralen Deckenrahmen, Stehkantenvergoldung, Marmorpapiervorsätzen<br />

u. rot gefärbtem Schnitt. 4.500,–<br />

St<strong>am</strong>mbuch eines Eleven des Pädagogiums in Niesky und des Seminariums in<br />

Barby, Schulen der Herrnhuter Brüder-Unität; als solches faszinierendes Zeugnis<br />

aus zwei der wirkungsmächtigsten Bildungsinstitute des ausgehenden 18.<br />

Jahrhunderts, zugleich Beleg für die internationale Bedeutung der Brüdergemeine.<br />

Mit Einträgen von Friedrich Schleiermacher, Jakob Friedrich Fries, Otto<br />

von Ungern-Sternberg, John Jackson, Heinrich-Ludwig zu Dohna, Friedrich<br />

Christian Quandt, Johan Herman Mankel (Vorfahre des Kriminalautors Henning<br />

Mankell) u.v.a.m., darunter viele Nachfahren von Missionarsf<strong>am</strong>ilien aus<br />

aller Welt sowie Mitglieder des deutschen und baltischen Adels. Wesentlich<br />

ausführlichere Beschreibung auf Anfrage.<br />

Alter Kirchweg 23 a · 35274 Kirchhain<br />

Tel.: +49 (0)6422 898119<br />

Messetel.: +49 (0)176 42026320<br />

Fax: +49 (0)6422 8997034<br />

E-Mail: bibliotheca-theologica@gmx.de<br />

Internet: www.bibliotheca-theologica.de<br />

Haven, Jens, Johann Baptist von Albertini, Marianne von<br />

Watteville u. a.: S<strong>am</strong>mlung von Herrnhuter-Poesien. Manuskript<br />

in Buchform. O. O. [Herrnhut] um 1795. 44 unpag.<br />

S., davon 40 in sauberer deutscher Schrift beschrieben.<br />

8° (18×11 cm). 2 geheftete Lagen mit zeitgenössischem<br />

Umschlag aus schönem, rot-ockergelb gestreiftem Buntpapier.<br />

780,–<br />

Handschriftliche, von einem ungenannten Mitglied der Herrnhuter Brüder-Unität<br />

angelegte S<strong>am</strong>mlung von Trauergedichten, Gesängen, Fest- und Casualpoesien<br />

prominenter Verfasser aus dem Kreis der Gemeinde, darunter eine nicht<br />

publizierte Dichtung des ersten Labrador-Missionars Jens Haven vor seiner<br />

Ankunft bei den Inuit auf Neufundland <strong>am</strong> 3. September 1764. – In dieser<br />

Mischung reizendes Dokument zu spiritueller Gemeindefrömmigkeit und der<br />

missionarischen Exploration Nord<strong>am</strong>erikas.<br />

Martin Brodersen – Ankunft im Himmel. Klandestines<br />

Gedichtmanuskript. O. O., um 1785. 15 in deutscher Schrift<br />

beschriebene Seiten, (1) weiße Seite. 8° (18×11,5 cm). Ungeheftete,<br />

einfach gefaltete Blätter. 850,–<br />

Anonymes Manuskript eines humoristisch-blasphemischen Spottgedichts über<br />

die Ankunft des Herrnhuter Missionars Martin Brodersen im Himmel, offenbar<br />

aus dem engstem Umfeld Friedrich Schleiermachers. – Außergewöhnliche,<br />

skandalträchtige Dichtung; als solche authentisches Dokument einer ungeschönten<br />

Innenansicht der Brüdergemeinde. – Der dänischstämmige Martin<br />

Brodersen (1718–1803), Held des Gedichts, war Missionar des ‚Brüdergartens‘<br />

in der dänischen Kolonie Tranquebar (heute Tharang<strong>am</strong>badi, Südostindien).<br />

Er verlebte seinen Ruhestand in Herrnhut, wo er den Eleven des Pädagogiums<br />

in Niesky und den Mitgliedern des geheimem ‚philosophischen Clubs‘<br />

um Schleiermacher, Albertini und Okeley bekannt geworden sein dürfte. Die<br />

freidenkerisch-satirische, herrnhut-untypische Tendenz des Gedichts deutet<br />

auf eine Herkunft des Manuskripts aus diesem Umfeld hin: Nach seinem Tode<br />

begehrt Brodersen Einlaß in den Himmel. Petrus will den selbstbewusst auftretenden<br />

Missionar, der sich als vorbildlichen Herrnhuter Bruder bezeichnet<br />

und seine Heldentaten in Tranquebar und der Gemeinde wortreich mit starkem<br />

dänischem Akzent schildert, aber nicht einlassen: „Acoluthie, Herrnhutherey<br />

/ das ist im Himmel einerley“. Erst nach dem Auftreten des Altbischofs und<br />

Liederdichters Christian Gregor, der Brodersen zu etwas mehr Demut rät, darf<br />

dieser nach halb geheuchelter Abbitte in den Himmel hinein: „Hätt ich den<br />

Vers nur gleich gebracht / Ihn hätt mir früher aufgemacht“. – Das Gedicht ist<br />

vom Verfasser „seinem Freunde Fr. v. T.“ gewidmet (wohl der junge Friedrich<br />

Ludwig von Tschirschky, 1769–1829, Mitschüler und Freund Friedrich Schleiermachers<br />

in Niesky).<br />

Wöchentliche Nachrichten aus der U.A.C. [Unitäts-Aeltesten-Conferenz]<br />

in Gnadenfrey [später: Herrnhut / Berthelsdorf].<br />

1. Jan. 1789–31. Dez. 1792. Manuskript in Buchform.<br />

O. O. [Gnadenfrei / Herrnhut / Berthelsdorf] 1789–1792.<br />

480 eng beschr. Bll. 8° (19×12 cm). Hellblauer Interims-Pappband<br />

der Zeit mit handschriftlichem Rückentitel in<br />

Tinte. 1.800,–<br />

Manuskript eines ungenannten Schreibers; wahrscheinlich protokollarische<br />

Auftragsarbeit für das Direktorium der Herrnhuter Brüderschaft, als solche<br />

möglicherweise Unikat. – Saubere deutsche Schrift auf feingeripptem, dün-


nem Schreibpapier. – Die Unitätsältestenkonferenz bildete zwischen zwei<br />

Generalsynoden die Oberaufsicht über die weltweite Brüder-Gemeinde; ihre<br />

Beschlüsse waren bestimmend für deren innere und äußere Aktivitäten und<br />

wurden in wöchentlichen Protokollen dokumentiert. – Die vorliegende Handschrift<br />

ist ein lückenloser (möglicherweise einzig authentisch erhaltener?) Bericht<br />

zu vier Jahren Konferenz-Arbeit. – Mit einer Fülle von Informationen zu<br />

alltäglichen und außergewöhnlichen Ereignissen in der Brüderunität und den<br />

Ländern der Mission, zu Organisations-, Finanz- und Personalfragen, An- und<br />

Abreisen, theologischen Konflikten, Correspondenzen, Publikationen („…daß<br />

nun zu Ostern die Indianer Missions-Geschichte aus der Presse kommen, und<br />

zu haben seyn wird“), Hochzeiten und Todesfällen unter Nennung zahlreicher,<br />

teils prominenter N<strong>am</strong>en. Es werden Reisevorbereitungen, Friedensschlüsse<br />

mit den Indianern, Expeditionen nach Grönland, Gemeinegründungen in<br />

Schottland und Irland, die Rückkehr des Labrador-Schiffes nach London,<br />

furchtbare Verhältnisse auf den Nikobaren, Erkrankungen der Missionare auf<br />

J<strong>am</strong>aica, das Eintreffen der Bekehrungs-Diarien von den westindischen Inseln<br />

und ein Beinahe-Schiffbruch im Kattegat ebenso gemeldet wie die Losungen<br />

des Tages, Chormusiken und gemeinschaftliche Andachten. – Besonders die<br />

unermüdliche Reise- und Missionstätigkeit der Herrnhuter Brüder nimmt in<br />

den Notizen einen breiten Raum ein und belegt in hervorragender Weise den<br />

weitreichenden Umfang der dokumentierten Aktivitäten bei der Erschliessung<br />

fremder Länder und Völker sowie den d<strong>am</strong>it verbundenen kulturellen<br />

Austausch. – Ganz außergewöhnliche, materialreiche theologie- und kulturgeschichtliche<br />

Quelle, die Einsicht in Innenleben und Außenwirkung einer<br />

der facettenreichsten religiösen Bewegungen des 18. Jahrhunderts gewährt.<br />

Klingsohr, Johann August und Jacob van Vleck: Catalogus<br />

der seit der Restitution der Brüderkirche ordinirten Brüder<br />

nebst denen zu Diaconissen eingesegneten Schwestern, und<br />

denen zur Acoluthie angenommenen Geschwistern. Manuskript<br />

in Buchform. O. O. u. J. [um 1800, abgeschlossen um<br />

1835]. (70) Bll., davon die meisten in alter Tinte beschrieben.<br />

8° (21×13 cm). Marmorierter brauner Lederband d. Zt. mit<br />

dezenter Fileten-Blindprägung auf Decken und Rücken u. rot<br />

gesprenkeltem Schnitt. 750,–<br />

Unikales Dokument eines ungenannten Schreibers zur Personalgeschichte der<br />

Herrnhuter Brüdergemeine, wohl Auftragsarbeit der Unitäts-Direktion für die<br />

nord<strong>am</strong>erikanische Gemeinde. Aus bemerkenswerter Provenienz: Ursprünglich<br />

im Besitz von J.A. Klingsohr (1746–98), Pastor der Brüdergemeinde<br />

in Bethlehem/Pennsylvania, danach in der Bibliothek des dortigen Kirchenmusikers<br />

und Schulleiters Jacob van Vleck (1751–1831), später Bischof der<br />

‚Moravians‘. Schließlich Eigentum von Johann Daniel Anders, Bischof der<br />

Brüdergemeinde in Herrnhut (1771–1847) und Direktions-Präses der <strong>am</strong>erikanischen<br />

Provinz. – Enthält ausführliche Listen der Episcopi (angefangen bei<br />

David Nitschmann & „Ludovicus“ = Zinzendorf), Coepiscopi, Seniores und<br />

Conseniores, Presbyteri, Diaconi und Diaconissae, Acoluthi und Acoluthae in<br />

einer ausdrucksvollen, starken Schrift, die 1810 abbricht und durch filigranere<br />

Eintragungen, offenbar von der Hand van Vlecks, bis in die 1820er Jahre fortgeführt<br />

wurde. – Die Liste der genannten Personen ist ein „Who-is-who“ der<br />

Brüdergemeinde von den Anfängen bis ins frühe 19. Jahrhundert.<br />

[Zinzendorf, Nikolaus Ludwig Graf von]: Eines abermahligen<br />

Versuchs zur Übersetzung der Historischen Bücher [und<br />

der Lehr- und Prophetischen Bücher] Neuen Test<strong>am</strong>ents Unsers<br />

HErrn JESU Christi aus dem Original, Erste Probe. 2 Tle.<br />

in 1 Bd. Büdingen, Joh. Christoph Stöhr 1739. Titel, (4), 324<br />

Seiten; Titel, (4), 245, (2 weiße), (16) Seiten. Mit 2 gestoch.<br />

Titelkupfern von C.H. Müller u. 2 Titelvignetten sowie div.<br />

Kopfstücken u. Textvignetten in Holzschnitt. 8° (17×10 cm).<br />

Brauner Lederband d. Zt. mit dezenter Fileten-Blindprägung<br />

<strong>am</strong> Rücken, blindgeprägten Kassetten auf beiden Decken<br />

sowie rot gefärbtem Schnitt. 2.400,–<br />

Seltener erster Versuch Zinzendorfs einer Neuübersetzung des Neuen Test<strong>am</strong>ents<br />

aus dem Griechischen, größtenteils auf einer Schiffsreise zur Missions-<br />

niederlassung nach St. Thomas (Jungferninseln) entstanden. – Mit schöner<br />

Widmung des Herrnhuter Bischofs Friedrich von Watteville für den Inuit-Missionar<br />

Johann Schneider, der den Band auf seinen Reisen nach Grönland<br />

und Labrador mitnahm und bis zu seinem Tode in Hoffenthal (Hopedale)<br />

besaß. – Meyer, BHZ A 132. – Darlow/Moule 4235. – Zu Schneider vgl. Cuff,<br />

Encyclopedia of Newfoundland and Labrador V, 98. – Hiller, Moravian Mission<br />

in Labrador, 235.<br />

Bruder Ludewig [Zinzendorf, Nikolaus Ludwig Graf von]:<br />

Pennsylvanische Nachrichten Von dem Reiche Christi / Anno<br />

1742. – B. Ludewigs Wahrer Bericht, De dato Germantown,<br />

den 20. Feb. 1741/2. An seine liebe Teutsche / Und wem es<br />

sonst nützlich zu wissen ist, Wegen Sein und seiner Brüder<br />

Zus<strong>am</strong>menhanges mit Pennsylvania, Zu Prüfung der Zeit<br />

und Umstände ausgefertiget. O. O. u. Vlg. [Büdingen, Johann<br />

Christoph Stöhr] 1742. 191 S., (1) weiße S.. Mit etw.<br />

Buchschmuck in Holzschnitt. 8° (17,5×10 cm). Schlichte<br />

Interims-Kartonage der Zeit. 890,–<br />

Sehr seltene Ausgabe der S<strong>am</strong>mlung von Berichten und Briefen des Gründers<br />

der Herrnhuter Brüder-Gemeine von seiner Missionsreise in Nord<strong>am</strong>erika. –<br />

Meyer, BHZ A 159. – VD18 10358994. – Sabin 106359. – Alden/Landis, European<br />

Americana 742.221. – Zinzendorf k<strong>am</strong> im November 1741 für ein Jahr<br />

nach Nord<strong>am</strong>erika, um die Gemeinden in Pennsylvania (später ‚Bethlehem‘<br />

und ‚Nazareth‘) zu besuchen und unter den Indianern zu missionieren. Er<br />

reiste zu den Delawaren, Irokesen und Mohikanern, wohnte der Taufe der<br />

indianischen ‚Erstlinge‘ bei und predigte in der reformierten Kirche zu Germantown<br />

vor einem gemischten Publikum verschiedener evangelischer Glaubensrichtungen<br />

u. Sekten. „Die urwüchsigen Verhältnisse in den Kolonien und<br />

bei den Indianern inspirierten ihn dazu, in den europäischen Gemeinden eine<br />

zu religiöser Kindlichkeit verklärte Natürlichkeit wiederherstellen zu wollen“<br />

(TRE XXXVI, 691ff.). – Das Erbe der ‚Moravian Church‘ im nordöstlichen Teil<br />

Amerikas ist in seiner Bedeutung bis in die heutige Zeit nicht zu unterschätzen.<br />

Oldendorp, C[hristian] G[eorg] A[ndreas]: Geschichte der<br />

Mission der evangelischen Brüder auf den caraibischen<br />

Inseln S. Thomas, S. Croix und S. Jan. Hrsg. von Johann<br />

Jakob Bossart. 2 Tle. in 1 Bd. Barby, Chr. Fr. Laux / Leipzig,<br />

Weidmanns Erben u. Reich 1777. Titel, (14), 444 S., (4) S.<br />

Nachtrag; (2) weiße S., Titel, 445–1068 S., (46) S. Register,<br />

Druckfehlerverz. und Nachricht an den Buchbinder. Mit 7<br />

mehrfach gefalteten Kupfertafeln (3 Karten von Paul Küffner<br />

und 4 Ansichten von J.G. Sturm und G.P. Nussbiegel nach<br />

Oldendorp) sowie 1 gefalteten Schrifttafel. Titelvignette u.<br />

etw. Buchschmuck in Holzschnitt. 8° (18,5×11,5 cm). Brauner<br />

Halblederband der Zeit auf 5 Bünden mit goldgeprägtem<br />

Rückentitel, dezenter Filetenblindprägung, Lederecken, Kiebitzpapierbezügen<br />

und rot gesprenkeltem Schnitt. 1.150,–<br />

Sehr gutes Exemplar der Herrnhuter Missionsgeschichte auf den westindischen<br />

Inseln; enthält vor allem im ersten Teil neben landeskundlichen und<br />

naturgeschichtlichen Details Auskünfte der Sklaven über ihre Heimat in Afrika,<br />

über Sitten, Kultur und religiöse Traditionen sowie eine gefaltete Tafel mit<br />

einem Wörterverzeichnis in mehr als 20 afrikanischen Sprachen. Die Ansichten<br />

zeigen die Missions-Siedlungen Neu-Herrnhut, Friedensthal und Bethanien,<br />

letzte mit idyllischer Aussicht auf eine Meeresbucht, die Oldendorp, ein<br />

„Liebhaber der Naturgeschichte“, während seiner Expedition in den Jahren<br />

1767/68 genossen haben dürfte. – Meyer, BHZ C 514. – Engelmann, Geographica<br />

II, 194. – Sabin 57152. – ADB XXIV, 264. – Jöcher/Rotermund V, 1034.<br />

Eine Liste der kompletten S<strong>am</strong>mlung<br />

mit ausführlicheren Beschreibungen schicken wir<br />

gerne auf Anfrage.<br />

59


Stand 38<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Daniela Kromp<br />

Unika, Handschriften, Kunst auf Papier, Einbände,<br />

Illustrierte Bücher bis 1930, Kunsthandwerk<br />

60<br />

Biedermeier-Geschmeide<br />

Schmuck – Barthel, Carl Friedrich: [Ohne Titel]. Entwurfszeichnungen<br />

für Schmuckstücke. Wohl München oder Wien,<br />

um 1820. 17 (1 weißes) Bl. Aquarell und Gouache auf bläulichem<br />

Bütten. Marmorierter Pbd. d. Zt. mit 4 Leinen-Verschlussbändern.<br />

18×23 cm. 4.500,–<br />

Enthält 53 sehr sauber und detailliert ausgeführte, meist farbige, teils weißgehöhte<br />

Entwurfszeichnungen sowie eine Skizze zu Broschen, Ohrschmuck,<br />

Kämmen, Nadeln, Ringen, Anhängern, einem Collier und einem Diadem. Auf<br />

dem vorderen Spiegel in Tinte bezeichnet „Carl Friedrich Barthel“. Papier mit<br />

Wasserzeichen Posthorn und Buchstabenfolge „SCHAFH.“ (d.i. Schaffhausen).<br />

Beiliegt ein nach der Zeichnung auf Blatt 7 ausgeführtes Collier: 21 kleinere,<br />

runde bzw. ovale Glieder, verlaufend angeordnet, und ein größeres Mitteloval.<br />

Gelbgold 585 (geprüft), facettierter Carneol und Saatperlen. Länge: 39 cm,<br />

Gewicht: ca. 24 g. Über den entwerfenden Goldschmied C. F. Barthel waren<br />

keine Informationen zu ermitteln. – Einband kaum berieben. Das erste Blatt<br />

geringfügig angestaubt, im hinteren Teil einige Blätter sauber entfernt. Weißhöhung<br />

materialbedingt stellenweise oxydiert (wenig störend). Collier mit<br />

leichten Gebrauchsspuren, Verschluss aus neuerer Zeit. – Insges<strong>am</strong>t bemerkenswert<br />

wohlerhaltene Pretiose. In der Verbindung von Entwurfszeichnung<br />

und danach ausgeführtem Schmuckstück überaus selten.<br />

Preußens nackte Venus<br />

Nudismus – Olga Desmond. Schwertertanz (La danse<br />

aux epées – The sword dance). Berlin, Neue Photographische<br />

Gesellschaft [ca. 1910]. 2 Bl. und 10 aufgezogene Original-Bromsilber-Photographien<br />

von O[tto] Skowraneck, lose<br />

in OHLn.-Flügelmappe. Folio. 880,–<br />

Neun der Aufnahmen zeigen die Künstlerin lediglich mit einem Hüft gürtel<br />

angetan in Tanzposen, eine Aufnahme im Abendkleid. Olga Desmond<br />

(1890–1964) sorgte mit ihren Darbietungen an den sogenannten Berliner<br />

„Schönheit-Abenden“ mehrfach für Skandale. Darüberhinaus wirkte sie<br />

als Stummfilm-Schauspielerin und verfasste eine tanzpädagogische Schrift<br />

(„Rhythmographik“, Leipzig 1919). – Einige Photographien mit leichter Aussilberung<br />

im Randbereich. Unterlagekartons teils minimal fleckig, drei Kartons<br />

Heimeranstraße 63<br />

80339 München<br />

Telefon: +49 (0)89 54047527<br />

Mobiltelefon: +49 (0)157 34399787<br />

E-Mail: daniela.kromp@gmx.de<br />

mit kleinen Randbeschädigungen. Die beiden Textblätter stärker verknittert<br />

und mit mehreren Reparaturstreifen. Mappe angestaubt und leicht berieben.<br />

– Beiliegt: Jörn E. Runge: Olga Desmond – Preußens nackte Venus. Friedland,<br />

Steffen 2009. 180 S. 8°. OPbd. – Biographie mit 120 Abbildungen nach Photographien.<br />

Meistereinband von Jean Knoll – Les Cahiers d´Estienne<br />

No. 29. École Estienne, Paris 1963. Ca. [170] S. Ldr. d. Zt. mit<br />

Schuber. 22,5×28 cm. 3.000,–<br />

Dunkelblauer Maroquineinband von Jean Knoll mit mehrstufigem polychromen<br />

Ledermosaik auf beiden Deckeln. Auf den beiden fliegenden Blättern jeweils<br />

verso mit Bleistift signiert, vorne zusätzlich datiert 65; Spiegel hinten mit<br />

goldgeprägter Stempelsignatur E.1964. Rückentitel in Farbprägung. Vorsätze<br />

aus dunkelblauem Glanzpapier. Kopfgoldschnitt, handgestochene Kapitale,<br />

gefütterter Schuber mit Lederkanten und Buntpapierbezug. Arbeit für Robert<br />

Ranc, den d<strong>am</strong>aligen Direktor des Collège Technique Estienne, wo Jean Knoll<br />

(*1930) ab 1958 als Professor wirkte. Eines von 400 nummerierten Exemplaren.<br />

– An den beanspruchten Stellen wenige winzige Abriebspuren <strong>am</strong> Leder.<br />

Vorsätze etwas unfrisch. Schuber an den Kanten geringfügig berieben. – Abgebildet<br />

im Katalog Französische Einbandkunst (1969), S. 96. Vgl. Fléty, S. 99.


„Ein Frühwerk deutscher Romantik“<br />

Bechstein, Ludwig: Der Sonntag. Gedicht in sechs Gesängen,<br />

nebst sechs Kupfertafeln, erfunden und radirt von Ferdinand<br />

Berthold. Leipzig, Börner [1832]. Titel, 6 Bl., 6 Taf.<br />

Qu.-Imperial-Folio. Blaugraue bedruckte OBrosch. 1.300,–<br />

Auf Vélin, breitrandig und unbeschnitten. Mit sechs Radierungen auf Tafeln<br />

von Ferdinand Berthold (1799–1838). Auf dem vorderen Umschlag Vermerk<br />

von alter Hand in Tinte: St. Erhalten von dem Verfasser Febr. 1833. – „Die<br />

Folge „Der Sonntag“ mit sechs figurenreichen, von den Nazarenern beeinflussten<br />

Zeichnungen zum Gedicht von Ludwig Bechstein ist ein Frühwerk<br />

deutscher Romantik und regte später Ludwig Richter [mit dem Berthold befreundet<br />

war] zu einer gleichn<strong>am</strong>igen Holzschnittfolge an“ (AKL X, S. 68).<br />

Ferdinand Berthold „bekundet (…) den Einfluss von Cornelius, und weiß in<br />

seinen Figurendarstellungen, die teils ins Innere, teils ins Freie verlegt sind,<br />

den romantischen Gehalt in anmutiger Form zum Ausdruck zu bringen“ (Thieme/B<br />

III, S. 493). Der Zyklus entstand in den Jahren 1829–32 und gilt als<br />

Bertholds Hauptwerk. – Broschur-Rücken berieben. Teilweise leicht fleckig<br />

bzw. mit Druckabklatschen. Papier etwas knickspurig. Blätter im Falz teils<br />

eingerissen. – Rümann 94. Andresen I, S. 62.<br />

Botanik – [Herbier]. Ière Partie. Zus<strong>am</strong>mengestellt von<br />

Abbé Charles Antoine Strail für Mad<strong>am</strong>e de Kessel. Magnée<br />

(Wallonie) 1848. 51 Doppelbl. mit getrockneten, unter<br />

schmalen Papierstreifen montierten Pflanzen-Spezimina,<br />

sorgfältig beschriftet und taxiert nach Linnéscher Klassifikation.<br />

Dabei ein hs. Brief Strails an Monsieur de Kessel, datiert<br />

Juni 1848 (2 S.). Lose in marmorierter Pp.-Flügelmappe d. Zt.<br />

mit herzförmigem Deckelschild. 19×24 cm. 1.200,–<br />

Das Herbarium wurde, wie man beiliegendem Schreiben entnehmen kann,<br />

von dem botanisierenden Pfarrer Ch. A. Strail (1808–1893), Gründungsmitglied<br />

der „Société Royale de Botanique de Belgique“, für die Gattin Monsieur<br />

de Kessels angefertigt. Dazu angeregt habe ihn u.a. der Umstand, dass<br />

er derzeit unter getrockneten Kräutern begraben sei und sein Haus einem<br />

Heuschober gleiche („Je suis maintenat enfouie sous une masse d’herbes desséchérs.<br />

Ma petite maison ressemble vraiment à une grenier au foin“). Die<br />

Pflanzen hatte er auf einer Reise ins benachbarte Beaufays ges<strong>am</strong>melt. Der<br />

Abbé publizierte später eine „Florule de Chaudfontaine et de Magnée“ (1863),<br />

sowie ein Standardwerk über die Minzen, für das er in reger Korrespondenz<br />

mit Gleichgesinnten stand und sich aus vielen Teilen Europas Material zusenden<br />

ließ, so etwa von Mitgliedern des „Botanical Exchange Club of the<br />

British Isles“. In seinem Pfarrhaus empfing er Botaniker und Herbaristen, die<br />

im Garten auf eine Ans<strong>am</strong>mlung der seltensten Pflanzenarten stießen. – Nur<br />

Teil 1 (von 2). Blätter gering gebräunt und teils mit kurzen Einrissen im Falz.<br />

Mappe leicht berieben. Insges<strong>am</strong>t sehr frisches und gut erhaltenes Herbarium.<br />

Schönes Zeugnis der kenntnisreichen Beflissenheit und physikotheologischen<br />

Naturbegeisterung des 19. Jahrhunderts.<br />

Allegorie der Dichtkunst<br />

Scheuren, Johann Caspar Nepomuk: Erinnerung (Allegorie<br />

der Dichtkunst). Feder und Aquarell mit Weiß- und Goldhöhung<br />

auf grauem Malkarton. Rechts unten signiert und<br />

datiert: C. Scheuren 1863. Unter Passepartout, verglast und<br />

gerahmt. 15×20 cm (Blatt). 2.900,–<br />

Eine lorbeerbekränzte, anmutig-zarte Frauengestalt in melancholischer Haltung,<br />

mit entblößter Schulter und wehenden Haaren, hält eine Papierrolle mit<br />

dem Schriftzug „Erinnerung“ in der Hand; eine Lyra lehnt an ihrem Körper. Im<br />

Hintergrund zwei aufsteigende Schwäne, vorne ein Rosenstrauch mit Schmetterlingen,<br />

darunterliegend Theatermasken. – Caspar Scheuren (1810–1887)<br />

war Schüler von C. F. Lessing und J. W. Schirmer an der Düsseldorfer Akademie<br />

und seit 1855 Professor dortselbst. Er zählt zu den fruchtbarsten Künstlern<br />

der Spätromantik. Auf dem Gebiet der Aquarellmalerei gelangte er schon früh<br />

zu vollendeter Meisterschaft (vgl. Puvogel, S. [21]). – Leicht angestaubt. Zum<br />

Rand hin stellenweise gering fleckig. – Vgl. auch Vomm S. 194ff. und Thieme/B<br />

XXX, S. 41.<br />

61


Stand 11 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Stefan Krüger<br />

Stefan Krüger<br />

Seltene und wissenschaftliche Bücher. Musikantiquariat<br />

Johannes Tauler (u. Meister Eckart). Predig/fast fruchtbar<br />

zu eim recht christlichen leben. Deren Predigne garnah hi in<br />

disem Buch des halb/theyls meer sind denn in den andern<br />

vorgetruckten büchern etem /die man sid har mit der hilff gottes<br />

funden hat… Basel, Rynmann, 1522. 20, CCCXVIII Bl. Mit<br />

prachtvoller Holzschnittbordüre von Hans Holbein auf dem<br />

Titel und zahlr. Holzschnittinitialen Schweinsldederband d.<br />

Zt. über Holzdeckeln mit Schließen. Folio. 3.500,–<br />

Bis auf die Jahreszahl identisch mit der Ausgabe Basel 1521. Gegenüber der<br />

Erstausgabe von 1498 stark erweitert und um zahlreiche Predigten Meister<br />

Eckarts ergänzt. Einige Predigten sind inzwischen anderen Verfassern zugeschrieben.<br />

Sehr schönes Exemplar.<br />

Musik – R<strong>am</strong>eau, Jean Philippe. Traite de l’Harmonie reduite<br />

a ses principes naturels; divise en quatre livres. Paris<br />

Ballard 1722. . 4 Bll. XXIV. 432 S. 17 S. – angebunden: R<strong>am</strong>eau,<br />

Jean Philippe. Nouveau systeme de musique theorique<br />

ou l’on decouvre le principe de toutes les regles necessaires<br />

a’ la pratique. Paris, Ballard 1726. VIII, 113, (5) S. Mit<br />

2 gefalt. Tabellen. Hldr. d. Zt. mit goldgepr. Rückenschild.<br />

4° 3.000,–<br />

Wolffheim I, 956; Hirsch I, 484 bzw. Wolffheim I, 955; Hirsch I, 485. Der<br />

„Traité“, R<strong>am</strong>eaus erste Veröffentlichung, gilt als eines der wichtigsten Werke<br />

der Musiktheorie . Das angebundene Werk ist als nachträgliche Einführung<br />

zum „Traité“ diesem in zahlr. Exemplaren beigefügt. Mit den oft fehlenden<br />

17 S. Supplement. Erstes Titelblatt gebräunt, wenige Bl. mit winzigem Rostfleck,<br />

1 Bl. <strong>am</strong> oberen Rand mit Rasur.. Gutes Exemplar.<br />

Musik – Despauterius, Iohannes (Johannes Spauter) Libellus<br />

ex arte versificatoria – beigebunden: Murmellius, Johannes.<br />

Protrepticus studiosorum poetices. Zus. 56 Bl. Davon auf<br />

10 S. vierstimmige Sätze in Mensuralnotation. Wittenberg,<br />

Georg Rhau 1533. Späterer Pgmt.-Bd. kl8° 3.200,–<br />

62<br />

Auf dem Berlich 26, 50667 Köln<br />

Tel.: +49 (0)221 2585968<br />

Paulinenstraße 15, 4513 Essen<br />

Tel.: +49 (0)201 79879960<br />

E-Mail: antiquariatkrueger@t-online.de<br />

VD16 D 631. Das erste Werk mit Holzschnitt-Titelumrandung. . Zwei häufig<br />

(ohne Noten) aufgelegte, hier zus<strong>am</strong>men gedruckte Schulbüchlein zur antiken<br />

Verskunst. Das besondere unsere Ausgabe sind die vierstimmigen, in<br />

Chorbuchform gedruckten homophonen Sätze, die vermutlich von dem auch<br />

als Musiker seinerzeit berühmten Verleger Georg Rhau selbst st<strong>am</strong>men. Die<br />

antiken Dichtungen sollten also nicht nur skandiert, sondern zur Übung der<br />

Jugend vielmehr gesungen werden. Offenbar erschienen weitere Ausgaben mit<br />

Noten, so im selben Jahr (vielleicht angeregt durch den Wittenberger Druck)<br />

die von der Marburger Universität hrsg. Verslehre des bekannten westfälischen<br />

Humanisten Joahnnes Murmelius mit 4-stimm. Sätzen zu Horazischen Oden<br />

(dort in Partitur) von einem ungenannten Komponisten. (vgl. Kat. Marburger<br />

Frühdrucke, Marburg 1987, Nr. 94 mit ganzs. Abb.) Wie alle frühen Drucke mit<br />

Musik von grosser Seltenheit. Erste Blätter mit geschlossenen kleinen Wurmgängen,<br />

einige Blätter papierbedingt stark gebräunt, teilw. etw. fingerfl.<br />

Emblemata – S<strong>am</strong>bucus, Iohannes. Emblemata et aliquot<br />

nummi antiqui operis…Quarto editio. Cum emendatione &<br />

auctario copioso ipsius auctoris. Antverpen, Plantin 1576.<br />

352 S. Mit Holzschnitt-Portriat , 222 emblem. Textholzschnitten<br />

u. zahlr. Münzholzschn. Angebunden: Iunius, Hadrianus<br />

. Emblemata. Eiusdem Aenigmatum libellus. Antverpen,<br />

Plantin 1575. 143 S. Mit 58 emblem. Textholzschnitten. Kl.<br />

8° Pgmt. d. Zt. mit hs. Rückentitel. 2.200,–<br />

Zu 1: Praz, 486–487. – Voet, The Plantin Press (1555–1589), V, 2171.<br />

Zu 2: Praz, 384–385. Titel des 1. Werkes verso mit altem Stempel. Zwei<br />

reizende Emblemwerke in sehr schöner Erhaltung.<br />

Puysegur (A.M.J. de Chastenet) Grundsätze und Regeln der<br />

Kriegs-Kunst…übersetzt von G. R. Fäsch. 2 Teile in 1 Band.<br />

Leipzig, Gleditsch 1743–1754. Mit 51 gefaltet. Kupfertafeln.<br />

Perg<strong>am</strong>ent der Zeit. 4° 1.600,–<br />

Schönes Exemplar der sehr seltenen deutschen Ausgabe des berühmten Werkes.<br />

Burley, Walter Von dem Leben, Sitten unnd freyen Sprüchen<br />

der alten philosophi, haydnischen unnd natürlichen Maister<br />

und Liebhabern der Weyßhait… auß vil manigen püchern<br />

mit hochem fleiß vers<strong>am</strong>elt…– Augsburg, Grimm & Wirsung<br />

1519 LXXXII, (3) Bl. Mit Holzschnitt-Titeleinfassung. Hübscher<br />

neuerer Halbperg<strong>am</strong>ent-Bd. 4° 3.200,–<br />

VD16 B 9849 Gutes Exemplar der ersten Philosophiegeschichte in deutscher<br />

Sprache.<br />

Nolde, Emiel – Schiefler, Gustav Das graphische Werk Emil<br />

Noldes bis 1910. Das graphische Werk von Emil Nolde 1910–<br />

1925. 2 Bde. Berlin, J. Bard u. Euphorion 1911–1927. . 313<br />

S. Mit 3 ganzseitigen Orig.-Lithographien (davon 2 farbig),<br />

4 ganzseitigen Orig.-Holzschnitten u. 57 Orig.-Holzschnitten<br />

im Text. Opp. im Schuber bzw. Oln. 11.000,–<br />

Eines von 450 bzw. 520 Ex. Exemplar aus dem Besitz des Künstlers. Beiliegend<br />

ein etwa 10 mal 10 cm. grosses Blatt mit 3 eigenhändigen winzigen Landschaftsskizzen<br />

sowie einem skizzierten Farbenzirkel verso. Bd. 1 Einband und<br />

einige Blatt <strong>am</strong> Schluss etw. stockfl., Band 2 Schnitt ger. stockfl.


Harbou, Thea von. Metropolis.. Berlin, Ufa (bzw. Berlin,<br />

Scherl) 1927. 2 Bl., 273 S. Originalseidenband. 4.500,–<br />

Eins von 100 Exemplaren, von Thea von Harbou und Fritz Lang signiert. Die<br />

Ausgabe wurde von der Ufa zur Uraufführung des Films herausgegeben und<br />

vermutlich an ausgewählte Premierengäste verteilt. Dem Buchblock der deutschen,<br />

bei Scherl in Berlin erschienenen Ausgabe wurden 2 Blätter mit Signet<br />

und Text der Ufa vorgebunden, das Originaltitelblatt des Scherlverlages (zumindest<br />

in unserem Ex.) dafür unter Beibehaltung des Vortitels entfernt. Mangels<br />

Vergleichsexemplar (auch Anfragen bei grossen Filmbibliotheken blieben<br />

ergebnislos). können wir nicht sicher sagen, ob dies bei allen Exemplaren so<br />

gehandhabt wurde. Deshalb ist ein Exemplar der deutschen Erstausgabe mit<br />

der Originaltitelei beigefügt. Der empfindliche Seideneinband (die Normalausgabe<br />

erschien in Leinen, ein kleiner Teil broschiert) ist leider stark abgewetzt,<br />

die Deckelvergoldung teilw. abgerieben.<br />

Unbekannter Druck – (Rennemann, Alexander) Glücks=<br />

Rädlein/ Oder Wahrsagungs=Büchlein/ Darinnen Manns=<br />

und Weibs=Personen/ Junggesellen und Jungfrauen auff<br />

ihre Frage und Gernwissen durch geringen Würffel=Wurf<br />

gewisse Antwort erlangen können. Aus der Türkischen Sprache<br />

ins Hochteutsche versetzt. o.O. (Nürnberg?), 1670. 48 Bl.<br />

Mit zahlr. Holzschnittfiguren . Quer-8° Pp. d. Zt., (beschabt<br />

und bestoßen) 2.200,–<br />

Vgl. Zollinger I,508. Diese Ausgabe bibliographisch und über KVK für uns<br />

nicht nachzuweisen. Das Werk erschien unter abweichenden Titeln und in<br />

unterschiedlicher Ausstattung seit den 30er Jahren des 17. Jahrhunderts in<br />

mehreren Ausgaben, die sämtlich nur in wenigen Exempl. erhalten sind. In<br />

unserem Exemplar ein Blatt der Vorrede auf abweichendem, aber altem Papier<br />

vermutlich geschickt faksimiliert (nach dem Ex. einer anderen Ausgabe ?) 1<br />

Blatt mit Randausriss (ohne Bildverlust); stellenweise fleckig;<br />

Unbekannter Druck – Gratulatio, festivitati geminae…Philippo<br />

Gerlaco Marpurgensi,…Primum insignia doctoralia in<br />

u. J. consultiss. viro Dn. Hermann Vultejo…conferebantur:<br />

Deinde eidem Sponso, lectissima virgo, Ursula…consecrata<br />

ab <strong>am</strong>icis. Marburg, Paulus Egenolph, 1597. 6 Bl. (A1-B2)<br />

ohne Einband 4° 750,–<br />

Freundesgabe zu Promotion und Verlobung eines Phillip Gerlach. Enthält Gedichte<br />

von Rudolph Göckel (Coclenius, Prof. f. Logik in Marburg) und ein<br />

langes lat. Gedicht von Eberhard Mittelmüller (Eberhard Mesomylius, später<br />

Theologieprof. in Rinteln und bekannter Gegner des Hexenwahns). Offenbar<br />

unbekannter Marburger Frühdruck. Nicht über VD 16 bzw. KVK nachweisbar.<br />

Laut freundl. Auskunft der Universitätsbibliothek Marburg ist der Druck auch<br />

dort unbekannt und auch keine Dissertion nachweisbar, zu der das Werk etwa<br />

als separat betitelter Beiband passen würde – gebräunt Titel unten mit winzigem<br />

Eckabriss.<br />

Kölner Atlas – Broelmann, St., Epideigma, sive specimen<br />

historiae vet(eris) omnis et purae. 2 Tle. in 1 Bd. Mit 2 Kupfertiteln<br />

und 12 (11 doppelblattgr.) Kupfertafeln und -karten.<br />

Köln, G. Grevenbruch 1608. Pp.-Bd. des 19. Jhdts. Folio.<br />

Kupfer titel, 34 nn. Bll. 5.000,–<br />

Meurer BLM 1. – VD 17 23 : 233223F. Sehr seltener Kölner Atlas, der einzige<br />

erschienene Teil eines auf 4 Bde. geplanten Köln-Werkes des Verfassers. Die<br />

bemerkenswerten Karten zeige u. a. Vorderasien, Europa, Gallien, und das<br />

Rheingebiet. 2 berühmte Ansichten zeigen die Rheinbrücken Caesars bzw.<br />

Kaiser Consatantins. Die doppelblgr. verso mit Text versehenen Tafeln im 19.<br />

Jhdt. neu angefalzt, teilw. schwache Klebereste von alter Falzung wenige Bll.<br />

im weissen unteren rand etw. wasserfl. Oder ger. gebräunt. 2 Textseiten <strong>am</strong><br />

Bug mit alter Ausbess. Insges<strong>am</strong>t schönes Exemplar<br />

63


Stand 12 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Michael Kühn Erdmannstr. 11<br />

10827 Berlin, Germany<br />

Tel.: +49 (0)30 86396934<br />

Fax: +49 (0)30 86396955<br />

Versandantiquariat mit Schwerpunkt Alte & Seltene Drucke<br />

im Bereich Naturwissenschaften, Technik, Medizin.<br />

Claus, Carl Friedrich Wilhelm. Ueber Euplectella aspergillum<br />

(R. Owen). Ein Beitrag zur Naturgeschichte der<br />

Kieselschwämme. Mit drei Kupfertafeln. [Marburg: Elwert,<br />

1868]. 4° [280×215 mm] [2], 30 pp., mit drei Kupfertafeln u.<br />

e. Tafel m. mont. Original – Photographie. Zeitgenössischer<br />

Halblederbd., m<strong>am</strong>orierte Deckbezug, R.vergold., innen sauber,<br />

nur gering fingerfleckig. 600,–<br />

First edition of a monograph on the ‚Venus‘ Flower Basket’ including one of<br />

the earliest photographs of this sponge. There are two issues of this paper, one<br />

with & one without the photograph. The one with the photograph is rare. In<br />

traditional Asian cultures, this particular sponge was given as a wedding gift<br />

because certain bioluminescent shrimp tend to form a symbiosis with them.<br />

The sponge houses two small shrimp, a male and a female, who live out<br />

their lives inside the sponge. They breed, and when their offspring are tiny,<br />

the offspring escape to find a Venus Flower Basket of their own. They were<br />

64<br />

E-Mail: kuehn.rarebooks@arcor.de<br />

www.kuehn-books.de<br />

also extremely popular in Victorian England, and one could easily fetch five<br />

guineas, equivalent to over £ 500 today. Carl Friedrich Wilhelm Claus (January<br />

2, 1835 – January 18, 1899 was a German zoologist. He was an opponent of<br />

the ideas of Ernst Haeckel. He was head of the oceanographic research station<br />

in Trieste and was specialized on marine zoology and there his interest was<br />

focused on Crustacean.<br />

most remarkable anthropological & photographic<br />

endeavour of the 19th cent.<br />

D<strong>am</strong>mann, C[arl Victor]. Ethnologischer Atlas sämmtlicher<br />

Menschen-Racen in Photographien von C. & F[riedrich].<br />

W[ilhelm]. D<strong>am</strong>mann. – H<strong>am</strong>burg: Otto Meissner,<br />

[188?] Folio [350×500 mm] Portfolio with [1] text, 24 leaves<br />

of plates showing different ethnics in 126 photographies [size<br />

of card – de – visite] Original printed papercard folder, heavy<br />

rubbing and scuffing to borders, inside spottings, and little<br />

unfresh, a few photographs with minor defects, else a reasonable<br />

and good copy. In new preservation box. 9.200,–<br />

Very rare ethnographic album of different ethnic groups in original photographs.<br />

Only one copy within OCLC: Princeton. Carl Victor D<strong>am</strong>mann (1819–<br />

74) was born near Schwerin, northern Germany; Friedrich Wilhelm D<strong>am</strong>mann<br />

(1834–1894), born at Ludwigslust, is described as his brother although they<br />

were half-brothers or possibly cousins. Carl trained initially as an architect.<br />

It is not known when he took up photography or who taught him. However<br />

by January 1869 he is listed as having a photographic business at Grosse<br />

Johannisstrasse 4, H<strong>am</strong>burg. He is remembered solely for one work, Anthropologisch-Ethnologiches<br />

Album in Photographien, a massive project undertaken<br />

in the 1870s with the Berliner Gesellschaft für Anthropologie, Ethnologie<br />

und Urgeschichte [BGAEU], and with which Friedrich also bec<strong>am</strong>e involved.<br />

Conceptually it is not dissimilar from Etienne Serres’ call in 1845 for a photographic<br />

‚museum‘ of the races of mankind for scientific purposes. Between<br />

6 and 18 tipped-in albumen prints are grouped geographically and culturally,<br />

and arranged in a grid within a printed boarder on the folios. Overall the dissemination<br />

outside Germany was not extensive. Several copies of the Album<br />

and the other editions survive.


Leitz, Ludwig. Der mikrophotographische Apparat der<br />

optischen Werkstätte von Ernst Leitz. Die Beschreibung und<br />

Handhabung des Apparates … mit 4 Mikrophotogr<strong>am</strong>men<br />

von Ludwig Leitz. – Wetzlar: Leitz, [1895] 8°. 15 pp. mit 4<br />

Tafeln mit aufgezogenen Original Photographien. Bedruckter<br />

Lwbd. d. Zt., im Bund gelockert. 1.200,–<br />

Sehr seltene Beschreibung des mikrophotographischen Apparats mit Original<br />

– Photographien.<br />

invention of Ultr<strong>am</strong>icroscopy<br />

Siedentopf, Harry; Richard Zsigmondy. Über Sichtbarmachung<br />

und Grössenbestimmung ultr<strong>am</strong>ikroskopischer<br />

Teilchen, mit besonderer Anwendung auf Goldrubingläser.<br />

Separatabdruck aus den Annalen der Physik, Vierte Folge,<br />

Band 10. – Leipzig: Ambrosius Barth, 1903. 39 pp., [1] Original-Wrappers.,<br />

little used else fine. 1.200,–<br />

Off-Print issue of the invention of the ultr<strong>am</strong>icroscope, which helped Perrin to<br />

clarify Brownian motion. Richard Zsigmondy received the 1925 Nobel Prize<br />

in chemistry for his elucidation of the nature of colloidal suspensions. With<br />

Henry Siedentopf (1872–1940), he invented, used, and promoted the ultr<strong>am</strong>icroscope.<br />

Zsigmondy and others [Perrin, Svedberg] used ultr<strong>am</strong>icroscopic<br />

studies of colloidal suspensions to convince inluential skeptics that molecules<br />

are real and that matter is discontinuous at the molecular level.– DSB XII,<br />

422–423 [Siedentopf] & DSB XIV, 632–634 [Zsigmondy]; Nye, Mary Jo. Molecular<br />

Reality: A Perspective on the Scientific Work of Jean Perrin. New York:<br />

American Elsevier, 1972<br />

Collection of prehistoric specimens in original<br />

photographs<br />

[Voss, Albert, Hrsg.] Photographisches Album der<br />

Ausstellung Prähistorischer und Anthropologischer Funde<br />

Deutschlands in Aufnahmen nach den Originalen von Carl<br />

Günther herausgegeben von A. Voss. [Section I: Ost- und<br />

Westpreußen; Section II: Pommern und Rügen – Section<br />

VIII: Bayern; 8 parts] 8 Vols. – Berlin: Günther, 1880. Folio<br />

[325×250 mm] Altogether 171 original photographs mounted<br />

on cards [240×155 mm image size; card size 310×235 mm].<br />

Green original gilt printed embossed cloth folders. 6.000,–<br />

Sehr seltene Publikation der von Albert Voss auf Anregung Rudolf Virchow’s<br />

organisierten Ausstellung prähistorischer und anthropologischer Funde<br />

Deutschlands. „Durch die Autorität Virchows bewegt, hatte mit Ausnahme weniger<br />

nicht-preussischer Länder, viele Museen und Privats<strong>am</strong>mler repräsentative<br />

Funde bereitgestellt, so dass die Ausstellung zum ersten und bisher letzten<br />

Male einen Überblick über den prähistorischen Formenbestand Zentraleuropas<br />

bot und komparative Studien an einem Ort ermöglichte. Diese wurden dank<br />

des von Voß herausgegebenen subtilen Katalogs und des begeleitenden photographischen<br />

Albums erleichtert. Katalog und Album sind bis heute wertvolle<br />

Arbeitsmittel der Urgeschichtsforschung geblieben.“ (Heinz Grünert in: Urund<br />

Frühgeschichtsforschung in Berlin, 1992). – KVK: Freiburg, Heidelberg,<br />

Karlsruhe, Mannheim, Halle, Berlin, Museen; Stabi München; Univ. München;<br />

Stabi Berlin [incptl., only part 1, 8].<br />

Walter, Bernhard. Über die Entstehungsweise des Blitzes.<br />

– H<strong>am</strong>burg: Lucas Gräfe & Sillem, 1903. (= Aus dem<br />

Jahrbuch der H<strong>am</strong>burgischen Wissenschaftlichen Anstalten,<br />

XX.) 8°. 37 pp., [1] mit 5 Tafeln m. photogr. Abb. [und] Über<br />

Doppelaufnahmen von Blitzen mit einer stehenden und einer<br />

bewegten photographischen K<strong>am</strong>era. Mit einer Textfig. u. 5<br />

Tafeln. – H<strong>am</strong>burg: Lucas Gräfe & Sillem, 1910. (= Aus dem<br />

Jahrbuch der H<strong>am</strong>burgischen Wiss. Anstalten, XXVII.) [2],<br />

38 pp., 5 Tafeln. Zeitgenöss. Halbleinenband, Titel gestempelt.<br />

Ordentl. 400,–<br />

First editions, uncommon. Bernhard Ludwig Johann Heinrich Walter (1861–<br />

1950), german physicist, working in H<strong>am</strong>burg. He studied physics in Berlin<br />

and Leipzig, and worked since 1887 at the Staatslaboratorium in H<strong>am</strong>burg. He<br />

was specialized in the physics of radiation, and made the first roentgen ray<br />

images in H<strong>am</strong>burg. In 1905 he founded with others the Deutsche Röntgen-Gesellschaft<br />

and he was one of the first persons who promoted security standards<br />

against the radiation for employees and patients. From 1898 onwards he made<br />

photographic studies of lightning, quite an early investigation. The plates here<br />

show the c<strong>am</strong>era and photo images of lightning.<br />

65


Stand 41 Hans Kümmerle Burgweg 3<br />

73033 Göppingen<br />

Tel.: +49 (0)7161 75020<br />

Fax: +49 (0)7161 686898<br />

E-Mail: kuemmerle@arcor.de<br />

Buchhandlung – <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> – Bilder – Einrahmungen<br />

Atlas. – Atlas Compendarius Quinquaginta ( vorhanden 27<br />

Karten) Tabularum Geographicarum Homanniannarum alias<br />

in Atlante majori contentarum Hic vero in commodiorem<br />

usum ita dispositus est et prostat apud Homannianos Heredes<br />

Norimbergae A. 1752. Folio. Gestoch. Titel, gestoch.<br />

mathem. Einteilung, 38 S. Text, 27 doppelblattgroße altkol.<br />

Kupferstichkarten. Flexibles Ldr. d. Zt. 2.950,–<br />

Mit den Karten von Amerika, Palästina, Asien, Schweden, Schwaben, Genua,<br />

Venedig, Kirchenstaat, Mailand, Piemont,Niederlande, Schweiz und einigen<br />

deutschen Teilkarten. – Fingerfleckig, teils Einrisse, insges<strong>am</strong>t gut erhalten.<br />

Blumhardt, (Johann Christoph). Handbuch der Missionsgeschichte<br />

und Missionsgeographie, verfaßt von Pfarrer<br />

Blumhardt in Bad Boll, und herausgegeben von dem Calwer<br />

Verlagsverein. Dritte, ganz neue Ausgabe. Erster Band. Mit 3<br />

Karten. Zweiter Band. Mit 3 Karten.Stuttgart, Steinkopf 1863.<br />

Kl.8°. VIII, 567 S., 3 Karten; VII, 603 S., 3 Karten, grüne<br />

geprägte Olwde. mit Rvergoldung. 2 Bücher. 325,–<br />

Wichtiges Werk des Pfarrers der württembergischen Erweckungsbewegung.<br />

Nach seiner Pfarrzeit in Möttlingen zieht er nach Bad Boll, wo er bis zu seinem<br />

Tod ein Seelsorgezentrum leitet. – Von guter Erhaltung.<br />

Frenzel- Schubert- Scheffauer. Ludwig Hohlwein. Berlin,<br />

Phönix 1926. 4°. 73 S. Text, 223 Tafelseiten mit Plakaten, 1<br />

S. Verzeichnis. Grüne Olwd. 475,–<br />

Einband wenig angestaubt, sehr gut erhaltenes zweisprachiges Verzeichnis der<br />

Plakate von Ludwig Hohlwein!<br />

Lange, Gustav Georg. Das Königreich Preußen in malerischen<br />

Originalansichten seiner interessantesten Gegenden.<br />

Neue verbesserte Auflage. Darmstadt, Gustav Georg Lange<br />

1859, gr.8°. 320 S. Text, gestoch. Titel, 54 Stahlstichansichten,<br />

Hldr. d. Zt. Mit Rvergold., Deckel beschabt, Kanten bestossen.<br />

725,–<br />

66<br />

Mit Ansichten von Berlin, Potsd<strong>am</strong>, Brandenburg, Breslau, Brieg, Magdeburg,<br />

Halle, Eisleben, Münster, Cleve, Ruhrort, Burtscheid, Köln, Düsseldorf, Aachen,<br />

Bonn, Duisburg, Rees und anderen. Der eingebundene Text (Provinz<br />

Brandenburg) nur zu den Ansichten von Berlin und Potsd<strong>am</strong> passend.<br />

Messner, Reinhold. Die rote Rakete <strong>am</strong> Nanga Parbat. Drehbuch<br />

zu einem Film, der nie gezeigt werden kann. Mit 58<br />

Abbildungen. München, Nymphenburger Verlagshandlung<br />

1971. 8°. 223 S., Olwd. 350,–<br />

Nach dem Tod von Günther Messner folgte ein Rechtsstreit, das Buch wurde<br />

verboten. – Hinteres Innengelenk mit kl. Fehlstelle, hint. Deckel mit 2 Druckspuren,<br />

sonst gut erhalten.<br />

Oppenheimer, Joseph Ben Issachar Süßkind. Einblattdruck<br />

vom 18. Mai 1737. 450,–<br />

Als Karl Alexander <strong>am</strong> 12. März 1737 unerwartet verstarb, entlud sich der<br />

Unmut, und Oppenheimer wurde noch <strong>am</strong> selben Tag festgenommen und auf<br />

die Burg Hohenneuffen verbracht, sein Vermögen konfisziert und alle privaten<br />

und geschäftlichen Schriftstücke beschlagnahmt. – Karl Rudolph fordert in<br />

dem Einblattdruck alle Betroffenen auf, binnen acht Tagen „ohnfehlbar zu<br />

berichten,: Was sie nicht nur von des Süssen und der übrigen s<strong>am</strong>tlichen<br />

Verhafften, sondern auch von anderer auf einige Art hierunter Schuldhafften<br />

Personen, angemaßter Gewalt, verhängten widerrechtlichen Proceduren,<br />

schädlich- und bedenklichen Projecten, Monopolien, Admodiationen, heimlichen<br />

Auflagen….bekannt worden“.<br />

Pastorff, M. Schlesisches Güter-Adreßbuch. Verzeichnis<br />

sämmtlicher Rittergüter und selbstständigen Gutsbezirke,<br />

sowie derjenigen größeren Landgüter in der Provinz Schlesien,<br />

welche innerhalb des Gemeinde-Verbandes mit einem<br />

Grundsteuer-Reinertrage von mindestens 500 Thalern veranlagt<br />

worden sind. Mit besonderen Orts- und Personen-Registern.<br />

Breslau, Korn 1876. 8°. VII, 394 S., [3] Bl., illustr.<br />

Hlwd., Rücken und Vorsätze erneuert. 325,–<br />

N<strong>am</strong>e an Titel, gelegentlich Anstreichungen, sauber erhalten.<br />

Rheinlauf- Karte des Rheines von Schaffhausen bis Rotterd<strong>am</strong>.<br />

Koblenz, I. Heinrich Müller 1842. Seltene Panor<strong>am</strong>akarte,<br />

19,5×95 cm, im Oschuber. 175,–<br />

Rinck, C.H. S<strong>am</strong>mlung von Vor- und Nachspielen. Darmstadt,<br />

Johann Philipp Diehl 1843.Quer-gr.8°. Hldr. d. Zt, [1] Bl., 130<br />

S. mit Noten. 125,–<br />

Selten, etwas stockfleckig.<br />

Schiller- (Streicher, Andreas). Schiller’s Flucht von Stuttgart<br />

und Aufenthalt in Mannheim von 1782 bis 1785. Stuttgart<br />

und Augsburg, Cotta 1839. VI, 216 S., Karton d. Zt. mit<br />

rot. Rschild, 8°. 150,–<br />

Borst 1812. Erste Ausgabe. Etwas fleckig, Einband bestossen, N<strong>am</strong>e an Innendeckel.<br />

– Andreas Streicher half Schiller bei seiner Flucht und auch später in<br />

Mannheim.


Schott, Karl Albert von. Blick von der Kuchalb bei Donzdorf<br />

auf die drei Kaiserberge Hohenstaufen, Rechberg und<br />

Stuifen. Im Vordergrund Burg Staufeneck, R<strong>am</strong>sberg und<br />

Scharfenschloß. Tempera 1877, 28×64 cm. 1.750,–<br />

Prächtiges, malerisches Panor<strong>am</strong>a des Schülers von Braith und Louis Braun.<br />

Leander, Charlotte (Emma Hennings). Anweisung zur<br />

Kunst-Strickerei. Eine S<strong>am</strong>mlung der neuesten, sowohl<br />

schwierig als auch leicht ausführbaren, schönen und eleganten<br />

Strickarbeiten, als Strumpfränder, Spitzen, Manschetten,<br />

Uhrbänder, Mützen, Jacken und Handschuhen, mittels der<br />

Stricknadeln. Nach eigner Erfahrung und Erfindung zus<strong>am</strong>mengestellt.<br />

Vierzehn Hefte mit zahlreichen schwarzgrundigen<br />

Holzschnitt-Tafeln, 1. bis 9. Auflage, Erfurt, Hennings und<br />

Hopf, 1844–1847, 12°. Marmorierter Ppbd. d. Zt 240,–<br />

Umfangreiche Reihe der reizend ausgestatteten Strickanleitung für D<strong>am</strong>en. – .<br />

– Eintrag an Innendeckel, Einband beschabt, Kanten bestossen. Text gebräunt,<br />

eine Tafel eingerissen, gut erhalten.<br />

Löffler, Friederike Louise. Oekonomisches Handbuch für<br />

Frauenzimmer. Ersten Bandes welcher das Kochbuch enthält<br />

Erste Abtheilung. Sechste verbesserte Auflage. Stuttgart, Joh.<br />

Fried. Steinkopf 1817. 8°. XII, 619, [1] S. Mod. marmor. Karton<br />

m. Rsch. 225,–<br />

Schönes, lediglich leicht fleckiges und gebräuntes Exemplar dieses Kochbuch-Klassikers.<br />

Meiners, C(hristoph). Ueber den thierischen Magnetismus.<br />

Lemgo, Meyersche Buchhandlung 1788. 8°. [4] Bl., 340 S.,<br />

[2] Bl., Einfache Broschur d. Zt. 275,–<br />

Seltene Arbeit des Göttinger Professors, Mitherausgeber der philosophischen<br />

Bibliothek und des Göttinger Historischen Magazins. – Papierbedingt etwas<br />

gebräunt, wenige geglättete Faltspuren.<br />

Steiff, Karl Dr. & Dr. Gebhard Mehring. Geschichtliche<br />

Lieder und Sprüche Württembergs. Im Auftrage der Württembergischen<br />

Kommission für Landesgeschichte ges<strong>am</strong>melt<br />

und herausgegeben. Stuttgart, Kohlh<strong>am</strong>mer 1912. Gr.8°. XVI,<br />

1015 S., Hldr. d. Zt. m. Rvergoldung. 125,–<br />

Zu Beginn und <strong>am</strong> Ende wenig wasserrandig, gutes Exemplar des wichtigen<br />

Werkes.<br />

Stoll, Anton Theodor. Straßburger Industrie- und Gewerbe-Ausstellung<br />

für Elsaß-Lothringen, Baden und die bayerische<br />

Rheinpfalz. Schlettstadt i. E., A. Mantels 1896. Folio.134<br />

S. mit zahlr. Abb. und 22 Tafeln. Farbig illustr. Olwd., etwas<br />

berieben. 325,–<br />

Zu Beginn wenig stockfleckig, gut erhaltene seltene Prachtpublikation<br />

Wienholt, D. A(rnolt). Beytrag zu den Erfahrungen über<br />

den thierischen Magnetismus. H<strong>am</strong>burg, Benj<strong>am</strong>in Gottlob<br />

Hoffmann 1787. 8°. 80, 120 S., papierbedingt gebräunt, Obroschur.<br />

375,–<br />

Der Bre mer Stadt phy si kus Ar nold Wien holt (1749–1804) be han delte zu s<strong>am</strong>men<br />

mit Dr.Ol bers ein Mäd chen mit einer „ ma gne ti schen“ Kur. – Selten!<br />

Wilhelm II., Herzog von Württemberg. Eindrucksvoller, inhaltsreicher<br />

3-seitiger eigenhändiger Brief vom 31. Dezember<br />

1918 nach seiner Abdankung <strong>am</strong> 30. November an Freifrau<br />

von Neurath in Klein-Glattbach. –“…..Ich selbst bin geschieden<br />

ohne Groll und Bitterkeit, sondern mit dankbarem Herzen<br />

u. reichlich entschädigt für das Verlorene. Nie hätte ich<br />

so viel Liebe und Anhänglichkeit für möglich gehalten…..“.<br />

Faltspuren, Couvert und Photographie beiliegend. 300,–<br />

Württemberg. – Königlich Württembergisches Hof- und<br />

Staatshandbuch auf die Jahre 1809 und 1810, 1812, 1813 und<br />

1843. 4 Bände. Stuttgart, Johann Friedrich Steinkopf. 8°. Moderne<br />

Leinenbände, O-Umschläge aufgebunden. 275,–<br />

Der Jahrgang 1843 mit dem Anhang „Verzeichnis der bei dem K. Haupt-Post<strong>am</strong>t<br />

Stuttgart und den K. Ober-Postämtern Heilbronn, Tübingen und Ulm abgehenden<br />

und ankommenden Brief- und Fahr-Posten (120 S.).<br />

67


Stand 26<br />

Eugen Küpper<br />

Literatur, Fotografie, Kunst, Illustrierte Bücher, Architektur,<br />

Philosophie, Orts- und Landeskunde<br />

Architektur – Block, Fritz (Hg.): Probleme des Bauens. Mit<br />

Beiträgen von Friedrich Paul sen, Ernst May, Walter Gropius<br />

u.a. Potsd<strong>am</strong>/ Müller & Kiepenheuer Verlag, 1928, 215 S.,<br />

Ok tav, OLn. 140,–<br />

Architektur – Hilberseimer, Ludwig: Groszstadt Archi tektur.<br />

Die Groszstadt, Städte bau, Wohnbauten, Kommerzielle<br />

Bauten, Hochhäuser, Hallen- und Theaterbauten, Ver kehrsbauten,<br />

Industriebauten, Bauhandwerk und Bauindustrie,<br />

Groszstadtarchitektur. Stuttgart / Verlag Julius Hoffmann,<br />

1927, 229 Abbildungen, 108 S., Oktav, Obrosch. 180,–<br />

Architektur – Johannes, Heinz: Neues Bauen in Berlin. Ein<br />

Führer mit 168 Bildern von Heinz Johannes. 96 S. + Rekl<strong>am</strong>eteil,<br />

Ber lin/ Deutscher Kunstverlag, 1931, Oktav, OHLn.<br />

– mit dem Stadtplan. 220,–<br />

Architektur – Roth, Alfred: Zwei Wohnhäu ser von Le Corbusier<br />

und Pierre Jeanneret. Fünf Punkte zu einer neuen Architektur<br />

von Le Corbusier und Pierre Jeanneret (auf dem<br />

Co ver mit „a“, d.i.: „Jeannaret“). Mit einem Ge leitwort von<br />

Prof. Dr. Hans Hildebrandt. Stutt gart/ Akad. Verlag Dr. Fr.<br />

Wedekind & Co., 1927, 47 S. + ausklappbare Tafeln, Oktav,<br />

Obrosch. 200,–<br />

Le Corbusier – Totem. Farblithographie 1963, 72,8×80,5, im<br />

Stein signiert. 2.200,–<br />

68<br />

Hansaring 7<br />

48155 Münster<br />

Tel.: +49 (0)251 662413<br />

Büro: +49 (0)251 518870<br />

Mobil: +49 (0)172 5274703<br />

E-Mail: e.kue@muenster.de<br />

Atlas – Description de l’Univers, en 28 Cartes Géographiques,<br />

ou Atlas portatif & moderne & les Etrennes Géographiques.<br />

28 doppelblatt große Karten, Paris/ Laporte, 1786, Oktav,<br />

HLdr. d. Zeit mit Goldprägung – Im Falzbereich des unteren<br />

Drittels Bräunung (in Form eines Dreiecks). 1.280,–<br />

Reiseführer – An Official Guide to Eastern Asia Vol. IV –<br />

China. Zahlreiche Karten u. Ab bildungen + separate Karte in<br />

Deckeltasche, 414 S., kl. Oktav, OLn mit Goldprägung – Titelblatt<br />

fehlt. 580,–<br />

Handwerk/Unikat – Prothocoll oder Ein schreib Büech. Worinen<br />

alle Maister deß löbli chen Porttenmacher Oder Seittenstrieker<br />

Handtwerchs in Passau, welche thails vor der<br />

den Siben und Zwainzigsten Monatstag Appril lis Anno Aintausent<br />

sechshundert zway und sechzig alhie vorgangen Erschrockhlicher<br />

Fe wrs Prunst und dan seithero vor Maister erkent<br />

und aufgenomben worden/auch beynebens wieder daß<br />

Handwerch erlehrnt/ von wannen er Gebürttig/ ordentlich<br />

hierein geschriben und benent sein/ Aufgerichtet <strong>am</strong> Zwölften<br />

Monats tag July Nach Christi Jesu Unnsers <strong>am</strong>igen Erlösers<br />

unnd seeligmachers’ Allerheil ligist unnd Gnadenreichisten<br />

Geburt/ Im Sech zehenhundert/ Fünff unnd Sechzigisten<br />

Jahre. Im Zentrum der Buchdeckel Prägung des päpstlichen<br />

Wappens, umgeben von Engeln, ca. 150 Blatt, 1 Drittel davon<br />

beschrieben; genannt werden die Personen, die zwischen<br />

1605 und 1840 in Passau den Meistertitel in „Porttenma cher“<br />

oder „Seittenstricker-Handwerk“ inne hatten. Oktav, Ganzledereinband<br />

d. Zeit mit reichhaltiger Prägung. 800,–<br />

Reisen – Kohl, J. G.: Alpenreisen. Teil 1–3. Dresden, Leipzig/<br />

Arnoldische Buchhandlung, 1849/51, 419 S., 466 S., 412 S.,<br />

Kleinoktav, Ln d. Zeit, Schnitt marmoriert, 3 Bde. 280,–<br />

Astronomie – Preyssinger, L.: Astronomi scher Bilder-Atlas.<br />

Stuttgart/ Wilhelm Nitzsch ke, 11 v. 12 Tafeln lose in Mappe<br />

(Tafel 12 fehlt), die ausgestanzten Teile d. Tafeln sind mit<br />

durchsichtigem, farbigem Papier unterlegt, Oktav – Vorhanden<br />

sind nur die Tafeln, keine Jahresangabe, ohne die erst<br />

1876 erschienene Textbeilage. 420,–<br />

Reisen / Sven Hedin – Bildmarken aus den Werken Sven v.<br />

(sic!) Hedin. Zu Land nach In dien, Transhimalaja, Im Herzen<br />

von Asien, Durch Asiens Wüsten. o.O., o.J., Quer-Quart,<br />

OMappe mit gezähnten auf Karton geklebten Bildmarken in


ötlich/ bräunlicher Tönung (11 von 720 Marken fehlen) –<br />

Nicht bei Köberich! 580,–<br />

Sander, August: Rheinlandschaften. Pho tographien<br />

1929–1946. Mit einem Text von Wolfgang Kemp. Vorzugsausgabe<br />

(Nr. 73/100) mit einem Foto von August Sander (in<br />

einem Abzug von Gert Sander, von diesem signiert). München/<br />

Schirmer, Mosel Verlagsgesell schaft, 1975, 57 S. (Text)<br />

+ 40 S. (Tafeln), Quart, Okart. mit OSU. 1.000,–<br />

Gartenkunst – Sckell, F. L. v.: Beitraege zur bildenden<br />

Gartenkunst für angehende Garten künstler und Gartenliebhaber.<br />

2. verbesserte Ausgabe, München/ Jos. Lindauer’sche<br />

Buch handlung, 1825, 280 S., 5 Kupferstiche + drei<br />

ausfaltbare Tafeln mit Kupferstichen, Oktav, HLdr. d. Zeit<br />

mit Goldprägung – Wohlerhal ten, wenn auch durchgehend<br />

stockfleckig. 2.800,–<br />

Ägypten – Tarchi, Ugor: L’architettura e l’arte nell’antico<br />

Egitto. 28 S. (Textband) + 107 Tafeln (davon 7 rekonstruierende<br />

Zeichnun gen), Rom/ Max Bretschneider, 1926, Folio,<br />

OHLn-Mappe. 400,–<br />

Werbung – Besuch bei Cinzano. Werbebüro Cinzano, o. O.,<br />

ca. 1935, (48 S.), mit zahlrei chen farbigen Collagen von Nico<br />

Edel, der gra phische und fotografische Elemente im schönsten<br />

20er Jahre -Stil montiert, ein absoluter Blickfänger, Quart,<br />

OBrosch. mit farbigen Um schlag. 480,–<br />

– Vedute di Roma. Fotoalbum, ca. 1880; 28 Albuminfotografien<br />

(20/40–35/55 cm) auf Karton (49×61 cm) montiert;<br />

Hpgmt-Band mit goldgeprägten Rücken und der römischen<br />

Wöl fin (ebenfalls in Gold) auf dem Deckel; marmorierte<br />

Vorsätze; die Fotos handschrift lich in englischer Sprache bezeichnet;<br />

Fotograf anonym; die Fotos zeigen die klassischen<br />

Bau ten und Ruinen, aber in faszinierend unge wöhnlicher<br />

Betonung des Umfeldes (z.B. groß zügige Blicke auf Straßen<br />

und Plätze in ihrer Pflasterung, durch Schatteneffekte akzentuiert,<br />

zuweilen in dyn<strong>am</strong>ischer Perspektivik). 5.800,–<br />

Andy Warhol. Katalog zur Ausstellung Stockholm 1968.<br />

1. Aufl., durchgehend s/w Fotografien, ca. 400 S., Groß-<br />

Oktav, OBrosch. – Mit Besitzervermerk. 280,–<br />

69


Stand 8<br />

Japanische Farbholzschnitte<br />

Hannspeter Kunz<br />

Kitagawa Ut<strong>am</strong>aro I. (1753–1806): Jahrbuch der Grünen<br />

Häuser (Seiro ehon nenju gyoji). Abschied <strong>am</strong> nächsten Morgen<br />

(Kôchô kini-ginu no zu). Vier Kurtisanen begleiten ihre<br />

Kunden im Morgengrauen zum Ausgang. Zentralperspektivische<br />

Innenraumszene. 350,–<br />

Format: 2 x hanshi-bon (22×27,5 cm). Datierung: 1804. Guter Druck in frischen<br />

Farben. Unterrand leicht beschmutzt. Hinterlegt.<br />

Kitagawa Ut<strong>am</strong>aro I. (1753–1806): Kajiwara Genta und<br />

die Kurtisane Umegae (Kajiwara Genta, Keisei Umegae) aus<br />

der Serie Jutsu kurabe iro no minak<strong>am</strong>i – Vergleich echter<br />

Gefühle – die Quellen der Liebe. Das im Halbporträt abgebildete<br />

Liebespaar hat sich zum gemeins<strong>am</strong>en Liebestod<br />

entschlossen. Die Episode st<strong>am</strong>mt aus einem der jôruri Theaterstücke,<br />

die von den Selbstmorden berühmter Liebespaare<br />

handeln. 5.200,–<br />

Signatur: Ut<strong>am</strong>aro hitsu. Verlag: Nishimuraya „Sei“. Zensur: kiw<strong>am</strong>e. Format:<br />

ôban (38,2×25,5 cm). Datierung: 1798–9. Vgl. Timothy T. Clark und Shûgô<br />

Asano: The Passionate Art of Kitagawa Ut<strong>am</strong>aro Nr. 298–306. Sehr guter<br />

Druck. Farben etwas verblasst aber gut diffenzierbar. Unbedeutender rötlicher<br />

Fleck <strong>am</strong> rechten unteren Rand.<br />

Kitagawa Ut<strong>am</strong>aro I. (1753–1806): Das Ebisu-Fest (Ebisu-kô).<br />

Das rechte Blatt eines Triptychons zeigt drei junge<br />

Frauen bei der Vorbereitung zum Fest. 1.900,–<br />

Signatur: Ut<strong>am</strong>aro hitsu. Verlag: Y<strong>am</strong>ashiroya Tôemon. Format: ôban<br />

(38,7×26 cm). Datierung: um 1801. Vgl. Timothy T. Clark und Shûgô Asano:<br />

The Passionate Art of Kitagawa Ut<strong>am</strong>aro Nr. 371 (dort: Abbildung eines<br />

Schwarzlinien drucks des Triptychons, wobei fälschlicherweise angenommen<br />

wird, dass nur das linke Blatt als nishiki-e existiert). Guter Druck und Farben.<br />

Zwei verschobene schwarze Druckstellen. Löcher in den oberen Ecken. Angedeuteter<br />

Oberflächenschmutz.<br />

70<br />

An der Brunnenstube 8<br />

72488 Sigmaringen<br />

Tel.: +49 (0)7571 4774<br />

E-Mail: hannspeter.kunz@t-online.de<br />

www.ukiyo-e-gallery.de<br />

Kitagawa Ut<strong>am</strong>aro II. (gest. ca. 1831): Kimono-Entwürfe<br />

mit der in Edo populären Violett-Farbe (Edo murasaki etori<br />

hinagata). Halbporträt einer jungen Frau mit aufwändigem<br />

Haarschmuck, die einer Sh<strong>am</strong>isen-Spielerin aufmerks<strong>am</strong><br />

zuhört. An die Titelkartusche ist ein Kimonoärmel mit jeweils<br />

zwei Schauspielerwappen und Kabuki-Bühnen ‚angehängt‘.<br />

3.200,–<br />

Signatur: Ut<strong>am</strong>aro hitsu. Verlag: Takasu. Zensur: kiw<strong>am</strong>e. Format: ôban<br />

(38,3×25,6 cm). Datierung: um 1807. Sehr guter Druck in schönen Farben.<br />

Wenige Knitterfalten.<br />

Kitagawa Ut<strong>am</strong>aro I. (1753–1806): Eine elegante Frau<br />

und zwei Kinder spielen während des Hin<strong>am</strong>azuri-Festes<br />

(Mädchenfest <strong>am</strong> 3. Tag des 3. Monats) mit Miniatur-Lackgeschirr.<br />

Im Hintergrund ein Stellschirm und eine Vase mit<br />

einem Kirschblütenast sowie Kalligraphie zum Thema Frühling.<br />

2.200,–<br />

Signatur: Ut<strong>am</strong>aro hitsu. Verlag: Izumiya Ichibei. Format: ôban (39,4×26,4<br />

cm). Datierung: ca. 1800. Blindprägung. Guter Druck, leicht verblasst. Mittelfalte<br />

und leichte Knitter.<br />

Katsushika Hokusai (1760 – 1849): Hundert Ansichten vom<br />

Berg Fuji (Fugaku Hyakkei). B<strong>am</strong>busflöße und der Fuji hinter<br />

dem Schilf (Rochû ikada no Fuji). Ein Kind sitzt auf einem<br />

B<strong>am</strong>busbündel, das in den Fluss hineinragt, und beobachtet<br />

die flussabwärts treibenden Flöße. Zwei Angler sitzen daneben.<br />

400,–<br />

Format: Doppelbuchseite (22,6×25,7 cm). Datierung: vor 1849. Sehr guter<br />

Druck einer frühen Ausgabe.<br />

Katsushika Hokusai (1760 – 1849): Die 53 Stationen der<br />

Ostmeerstraße (Tôkaidô gojûsan-tsugi). Sation 43: Kuwana.<br />

Eine Frau bereitet für zwei Reisende Venusmuscheln zu. Ein<br />

Junge ist dabei behilflich. 1.100,–<br />

Format: chûban (16,5×23 cm). Datierung: um 1806. Sehr guter Druck in frischen<br />

Farben. Links unten ein hiterlegter Wurmgang.


Jens Scholz<br />

Kunstauktionen in Köln<br />

Utagawa Hiroshige (1797–1858): Berühmte Orte in den<br />

mehr als 60 Provinzen (Rokujû-yoshû meisho zue). Der Kannon<br />

Tempel bei Abuto in der Provinz Bingo (Bingo, Abuto,<br />

Kannondo). Nachtansicht des Tempels, der auf einem steilen,<br />

ins Meer ragenden Felsen gebaut ist. 2.200,–<br />

Signatur: Hiroshige ga. Verlag: Koshimura-ya Heisuke. Holzschneider: Hori<br />

Sôji. Zensur: arat<strong>am</strong>e. Format: ôban (36,6×24,6 cm). Datierung: 6/1853. Vgl.<br />

Marije Jansen: Hiroshige’s journey in the 60-odd provinces Nr. 49. Sehr guter<br />

Druck und Farben. Angedeutete vertikale Mittelfalte. Rechter Rand fachmännisch<br />

ergänzt.<br />

Utagawa Hiroshige (1797–1858): Ansichten berühmter Orte<br />

der 53 Stationen des Tokaido (Tôkaidô gojûsan tsugi meisho<br />

zue). Der Utsu-Berg und der Tsuta-Pfad (Utsu-no-y<strong>am</strong>a; Tsuta-no-hosomichi).<br />

Station 22. Eine Gruppe von Pilgern sind<br />

im morgentlichen Nebel auf dem Weg zum Kompira-Schrein<br />

in Shikoku unterwegs. 1.900,–<br />

Signatur: Hiroshige ga. Verlag: Tsutaya Kichizô. Zensur: arat<strong>am</strong>e. Format: ôban<br />

(37,3×25,5 cm). Datierung: 7/1855. Früher Abzug des vollrandigen Blattes in<br />

frischen, wirkungsvoll abgestuften (bokashi) Farben.<br />

Utagawa Hiroshige II. (1826–1869): Hundert berühmte<br />

Gegenden in den Provinzen (Shokoku meisho hyakkei).<br />

Regen in Tatsuguchi in der Provinz Bizen (Bizen Tatsukuchi-y<strong>am</strong>a).<br />

1.900,–<br />

Signatur: Hiroshige ga. Verlag: Uoei. Zensur: arat<strong>am</strong>e. Format: ôban<br />

(36,2×23,8 cm). Datierung: 1860. Sehr guter Druck mit Glimmerpulver in<br />

frischen abgestuften Farben. Linker Rand geringfügig beschnitten.<br />

Yanagawa Shigenobu (1787 – 1832): Die Brücke zum Himmel<br />

(Ama no ukibashi). Liebesspiel zu dritt unterm Moskitonetz.<br />

Abuna-e. 650,–<br />

Format: 2 x hanshi-bon (25×23,2 cm). Datierung: um 1820. Sehr guter Druck.<br />

Farben geringfügig verblasst. Vgl. Jack Hillier: The Art of the Japanese Book S.<br />

910.<br />

Zeughausstraße 10/Eingang Mohrenstraße<br />

D-50667 Köln (Mitte)<br />

Tel.: +49 (0)221 9123322<br />

E-Mail: scholzauktionen@t-online.de<br />

www.scholz-auktionen.de<br />

Utagawa Kuniyoshi (1798 –<br />

1861) zugeschrieben: Ein<br />

Kämpfer hält seinen Gegner<br />

<strong>am</strong> Nacken fest. Vorzeichnung<br />

für das hanshita-e, die letzte<br />

Kopie, die vom Holzschneider<br />

bei der Holzblockbearbeitung<br />

zerschnitten wird. Der variierte<br />

gegnerische Kopf wurde nicht<br />

nochmals gezeichnet sondern<br />

auf die Skizze geklebt. 350,–<br />

Format: chûban (23×14 cm). Datierung:<br />

um 1830. Vgl. Matthi Forrer: Drawings by<br />

Utagawa Kuniyoshi from the collection<br />

of the National Museum of Ethnology,<br />

Leiden.<br />

Utagawa Toyokuni II. (1777 – 1835): Eine Kurtisane, verglichen<br />

mit dem Perlfluss Chôfu no t<strong>am</strong>agawa in der Provinz<br />

Musashi. Eine mit üppigem Haarschmuck drapierte Kurtisane<br />

lässt sich eine Pfeife reichen. Rechts oben eine Kartusche<br />

in der Form des Toshid<strong>am</strong>a-Siegels mit einer Abbildung<br />

des Flusses und der Signatur von Toyoshige. 550,–<br />

Signatur: Toyokuni ga. Verlag: Izumiya Ichibei. Zensur: kiw<strong>am</strong>e. Format: ôban<br />

(38×26,2 cm). Datierung: ca. 1830. Blindprägung. Guter Druck in frischen<br />

Farben. Zwei kleine Wurmgänge im unteren Bereich des Blattes.<br />

Hiroshi Yoshida (1870 – 1950): Der Teich in Shakujii (Shakujii).<br />

1.600,–<br />

Format: yoko-ôban (27×40,2 cm). Signatur: Yoshida. Siegel: Hiroshi und Jizuri<br />

(handgemacht). Bezeichnet in Bleistift: Hiroshi Yoshida. Datierung: 1927.<br />

Werksverzeichnis Nr. 216. Ausgezeichneter Druck in zarten Farbtönen.<br />

71<br />

Stand 8


Stand 33 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Rainer Kurz Watschöd 9, 83080 Oberaudorf<br />

Tel.: +49 (0)8033 91499, Fax: +49 (0)8033 309888<br />

E-Mail: <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>.Kurz@t-online.de<br />

Versand von Katalogen und Listen – Varia – Kochbücher –<br />

Kinderbücher – Reisen – Kunst – Geschichte – Technik –<br />

Literatur – Orts- und Landeskunde<br />

Carroll, Lewis (d.i. Charles Lutwidge Dodgson): Alice’s adventures<br />

in wonderland. München u.a., Kunstverlag Edition<br />

Praeger und New York, Maecenas Press – Random House,<br />

1969. Ca. 45×32 cm. 150 S., (6) Seiten, (2) weiße Seiten.<br />

Mit einer in der Platte signierten farbigen Original-Radierung<br />

als Frontispiz und 12 farbigen Heliogravuren mit Remarquen<br />

über Original-Holzschnitten von Salvador Dali. Lose Großfolio-Bogen<br />

in Original-Leinenumschlag mit Goldprägung,<br />

in Original-Halbleder-Kassette mit goldgeprägtem Rückentitel.<br />

4.200,–<br />

Eines von 150 für den deutschen Markt reservierten Exemplare der einmaligen<br />

Weltauflage von 2500 Exemplaren. Auf „Mandeure“ Bütten. Vom Künstler<br />

Salvador Dali eigenhändig auf Titelblatt signiert. Lederrücken der Kassette<br />

etwas berieben, die beiden Schließen teils erneuert. Innen tadelloses Exemplar.<br />

Gebser, Carl: St<strong>am</strong>mbuch und Skizen-Album für Carl Gebser<br />

1887. Löwenberg i. Schlesien, 1887–1894. Querformat, ca.<br />

14×21 cm. 60 unpaginierte Seiten mit 3 kleinen und 34<br />

ganzseitigen aquarellierten Zeichnungen. Halblederband der<br />

Zeit. 1.450,–<br />

Gebser war Revierförster in Löwenberg/Schlesien und gestaltete dieses St<strong>am</strong>mbuch<br />

für seinen Sohn Carl mit vielen hübschen detaillierten Zeichnungen. „…<br />

diese Zeilen, sowie die vorstehenden Zeichnungen widmet dir zur steten Erinnerung<br />

dein Vater Gebser – Löwenberg in Schlesien Weihnachten 1894“. U.a.<br />

Ansichten von Neuland b. Löwenberg, Forsthaus Neuland, Ruine Falkenstein,<br />

Gasthof „im Walde“ in Hagendorf, Hospitalberg von der Wohnung aus gesehen,<br />

Brettmühle, Gipswerke bei Neuland, Hohlstein, Vorwerk Andreasthal bei<br />

Kesselsdorf, Wartburg, Kienberg bei Greiffenberg, Gebert-Baude, Buchholz –<br />

Blücher-Platz. Aber auch Darstellungen aus dem F<strong>am</strong>ilien- und Arbeitsleben,<br />

Forst-Distrik Kalkberg – Erinnerung an die Sonntags-Vergnügen der F<strong>am</strong>ilien<br />

Schwanitz, Stier, Hinke und Gebeser; Fällen einer großen Tanne. Die Bilder<br />

sehr detailliert mit Personen bei Arbeit und Freizeit, Tieren, Fahrzeugen etc.<br />

Die Eintragungen von F<strong>am</strong>ilienmitgliedern, Freunden, Lehrern und Mitkonfirmanden<br />

von Sohn Carl. Die Zeichnungen jeweils datiert, bezeichnet und<br />

signiert mit „Gebser“. Blätter <strong>am</strong> Falz teils mit Papier hinterlegt. Mit einigen<br />

Resten von eingeklebten Blumen. Sehr hübsch illustriertes St<strong>am</strong>mbuch aus<br />

Schlesien.<br />

Grapilleur historique oder Historischer Nachleser der wöchentlich<br />

einlauffenden allerneuest- und merckwürdigsten<br />

Zeitungen / auch anderer Curiositäten nebst unterschiedenen<br />

unpartheyisch zus<strong>am</strong>men getragenen Remarquen. 3 Teile in<br />

3 Bänden. Augsburg, Andreas Maschenbauer, 1715–1716. Ca.<br />

16×10 cm. 1078 S., (30) S. Register, 1 gestochene Tafel; 544 S.;<br />

714 [recte 716] S. Perg<strong>am</strong>entbände der Zeit. 1.480,–<br />

Mit 53 Grapillagen. Kirchner I, 1592 (verzeichnet nur 43 Grapillagen). Höchst<br />

seltene und curiose Zus<strong>am</strong>menstellung aus verschiedenen Veröffentlichungen.<br />

Enthält Mitteilungen zu deutschen und europäischen, politischen und kirchlichen<br />

Ereignissen, Tagesereignissen, Bücheranzeigen etc. Mit einigen Paginierungsfehlern.<br />

Band 1 Titelblatt kleinere Fehlstellen hinterlegt. Band 2 Titelblatt<br />

mit Abschnitt im oberen Viertel. Band 3 Titelblatt mit kleineren Fehlstellen.<br />

Seiten braunfleckig.<br />

72<br />

www.antiquariatkurz.de<br />

Ladenantiquariat: Kirchstraße 23, Flintsbach <strong>am</strong> Inn<br />

Freitag 14–18 Uhr<br />

Schottelius, Justus Georg: De Singularibus quibusd<strong>am</strong> &<br />

antiquis In Germania Juribus & Observatis. Kurtzer Tractat<br />

Von Unterschiedlichen Rechten in Teutschland/ Als zum<br />

Exempel: Das Hagestoltzen-Recht. Das Baulebungs-Recht.<br />

Das Baar-Recht. Das Mann-Recht. Das Fürsten-Recht. Das<br />

Send-Recht. Das Cent-Recht. Das Zehnd-Recht. Das Weichbild-Recht.<br />

Das Weichfrid-Recht. Das Stadt-Recht. Das Gau-<br />

Recht. Das Au-Recht. Das Noht-Recht. Das Gast-Recht. Das<br />

Garten-Recht. Das Schillings-Recht. Das Schupfflehn-Recht.<br />

Das Rutschar-Recht. Das Strand-Recht. Das Haverei-Recht.<br />

Das Bodmarei-Recht. Das Assorantz-Recht. Das Krahn-Recht.<br />

Das See-Recht. Das Stapel-Recht. Das Spies-Recht. Das Ordel-Recht.<br />

Das Vehm-Recht. Franckfurth und Leipzig, Gottlieb<br />

Heinrich Grentz, [1671]. Ca. 17×10,5 cm. (16) S., 591<br />

S., (17) Seiten. Mit gestochenem Frontispiz und Erratablatt.<br />

Perg<strong>am</strong>entband der Zeit. 850,–<br />

Seltene erste Ausgabe. „Schottelius (1612–1676) interessierte sich schon sehr<br />

früh, wohl befördert durch J. Jungius, für die Erforschung der deutschen Sprache,<br />

und wurde zum maßgeblichen Sprachgelehrten des 17. Jahrhunderts …<br />

Den Rahmen für S.s außergewöhnlich umfangreiches Œuvre bildete der Wolfenbütteler<br />

Hof unter dem kultur- und sprachinteressierten Herzog August. Mit<br />

Dichtern wie Harsdörffer und Herzog Anton Ulrich von Braunschweig stand<br />

S. in direktem Austausch. … In das Gebiet der Curiosa gehört sein Schriftchen<br />

„Von unterschiedlichen Rechten in Deutschland“ … , die vom „Hagestolzenrecht“<br />

und ähnlichem handelt. „ (Markus Hundt in NDB 23, 498 ff.). Einband<br />

fleckig. Seiten gebräunt, teils fleckig. Einschub von zwei Blatt nach Seite 326,<br />

Paginierungsfehler nach Seite 352. Text teils in Latein, teils in Deutsch.<br />

Blumenau. S<strong>am</strong>mlung von 45 Postkarten. Ca. 1910–<br />

1934. 650,–<br />

Hermann Otto Blumenau (Pharmazeut, Dr. phil in Chemie, Kolonisator 1819<br />

Hasselfelde – 1899 Braunschweig) reiste 1846 erstmals nach Brasilien, ausgestattet<br />

u.a. mit Empfehlungen Alexander von Humboldts, dessen Bekanntschaft<br />

er während seiner Zeit bei der chemischen Fabrik Trommsdorff in Erfurt<br />

gemacht hatte und von dessen Reisebeschreibungen er stark beeinflußt war.<br />

Im Auftrag der H<strong>am</strong>burger Gesellschaft bereiste er den Süden Brasiliens und<br />

ließ sich auf eigenen N<strong>am</strong>en ungefähr 200 qkm Urwald in der Provinz Santa<br />

Catharina als Siedlungsland übereignen. Am 2. September 1850 gründete er<br />

mit 17 deutschen Kolonisten die Ackerbaukolonie Blumenau. Schwierigkeiten<br />

verschiedenster Art zwangen Hermann Otto Blumenau 1860, die Kolonie der<br />

brasilianischen Regierung zur Verfügung zu stellen. Diese ernannte ihn zum<br />

Direktor, ein Amt, das Blumenau bis 1880 verwaltete. 1884 kehrte er nach<br />

Deutschland zurück. (vgl. Roemer in NDB 2 S. 327 f.). Die Postkarten (teils<br />

Echtfotokarten) zeigen Ges<strong>am</strong>tansichten von Blumenau, Blumenau während<br />

des Hochwassers, Aufnahmen von Häusern, Hafen von Blumenau, Schützenhaus,<br />

Schule, Besuch der Schiffsbesatzung der S.M.S. Kaiser, gefangene Indianer,<br />

Manöver u.a.). Einige Karten mit Poststempel, einige beschrieben, die<br />

meisten Karten unbeschrieben. Karten teils leicht bestoßen und teils leicht<br />

ausgeblichen.


Blumenau<br />

Eller, Karl – Mittel- und Südnorwegen in charakteristischen<br />

Landschaftsbildern und Dokumenten zur Geschichte<br />

und Kulturgeschichte. Aufgenommen und bearbeitet von Dr.<br />

Karl Eller 1943. 266 Original-Fotografien. 1.450,–<br />

Umfangreiche S<strong>am</strong>mlung von Originalfotografien von Karl Eller. Fotos im Format<br />

ca. 18×23 cm, jeweils unter Passepartout montiert und mit handschriftl.<br />

Titel auf dem Passepartout. Eller veröffentlichte in den 1950er bis 1970er<br />

Jahren Fotobildbände. Eine Porträtaufnahme Ellers mit dessen handschriflticher<br />

Signatur auf dem Foto und dem Untertitel: „Dem Schicksal dankbar,<br />

durch gütige Leitung gefördert, Geheimnis und Wesen des Landes schauen zu<br />

dürfen und seinerseits ein schwaches Abbild geschauter Herrlichkeit bieten<br />

zu können.“ liegt ebenfalls bei. Die Fotografien zeigen u.a. Aufnahmen von<br />

Høyanger, Bergen, Soldatenheim Stavern, Felsriffe bei Stavern, Arendal, Kristiansand,<br />

Kloster Ustein, Stavanger, Kragerø, Jostedalengletscher, Larvik sowie<br />

zahlreiche Landschaftsaufnahmen, Fjorde, Seen, Berge, Kirchen, Wasserfälle,<br />

Pflanzen, Schiffe, Almabtrieb, Erntezeit, Tracht, Architektur sowie einige Porträts<br />

von Norwegern.<br />

Juhnke, Harald (Berliner Schauspieler, 1929–2005):<br />

Ca. 600 Film- und Pressefotos, 3 signierte Autogr<strong>am</strong>mkarten,<br />

26 Blätter Kontaktabzüge, 28 farbige Filmaushangfotos, ein<br />

kleines privates Fotoalbum, 3 persönliche Dokumente des<br />

Vaters Herbert Juhnke sowie Drehbuch von Paul Helwig:<br />

Kr<strong>am</strong>pus und Angelika. H<strong>am</strong>burg, Richard Bars Bühnenverlag,<br />

1964. 60 Seiten. 680,–<br />

Die Fotos aus den 1950er und 1960er Jahren (verschiedene Formate) zeigen<br />

überwiegend Harald Juhnke, teils mit Kollegen (Margit Saad, Hannes Tannert,<br />

Theo Lingen, Jürgen Goslar, Susanne Körber, Maria Seboldt u.v.a.), auf einem<br />

geringeren Teil der Fotos sind nur seine Schauspielkollegen zu sehen. Fotos zu<br />

Filmen und Theateraufführungen sowie Porträtaufnahmen von Juhnke, u.a.:<br />

Oberarzt Dr. Solm; Mein Schatz komm mit ans blaue Meer; Polizeistation 21;<br />

Heldentum nach Ladenschluss; Piefke – der Schrecken der Kompanie; U 47 –<br />

Kapitänleutnant Prien; Irma La Douce; Don Juan; Drei Mädchen spinnen; Glo-<br />

St<strong>am</strong>mbuch Dali Juhnke<br />

Fotografie<br />

ckengießer von Tirol. Das kleine Fotoalbum st<strong>am</strong>mt von Juhnkes Aufenthalt<br />

als 10jähriger in einem Ferienheim in Partenkirchen (12 Bilder). Die farbigen<br />

Filmaushangfotos zu „Schick Deine Frau nicht nach Italien“, „1000 Sterne<br />

leuchten“ und „Mein Schatz komm mit ans blaue Meer“.<br />

50 Jahre Madaus: Eine aufgeschlossene Firma. Hrsgg.<br />

von Dr. Madaus & Co., Köln <strong>am</strong> Rhein. [1969]. Ca. 29,5×23,5<br />

cm. 72 unpaginierte Seiten + 6 ausklappbare Seiten. Mit<br />

120 s/w Fotografien, 3 farbigen Seiten, 5 s/w und 3 farbigen<br />

Popups bzw. ausklappbaren Elementen; einem mehrfach<br />

gefalteten farbigem Plakat; 3 farbigen montierten Elementen,<br />

einem „Quietschelement“ sowie einer lose beiliegenden<br />

12-seitigen (incl. Umschlag) Broschüre „Haussegen! – Ein<br />

Kochbuch von Frau Pastor Madaus“. Fotografien von Barbara<br />

Schulten. Originalkartonierter Einband mit illustriertem Originalschuber.<br />

580,–<br />

Außergewöhnliches, aufwändiges Buchobjekt der Arzneimittelfabrik Madaus<br />

zum 50jährigem Betriebsjubiläum. Einmontiert sind z.B. ein farbiger Handschuh,<br />

gefärbte Holzwolle als Futter für das Schaf, ein zerknitterter Brief. ein<br />

beweglicher Vogel über der Luftbildaufnahme. Als makabrer „Spaß“ ertönt<br />

beim Aufklappen eines Blattes – auf dem ein Seziertisch mit einer toten Maus<br />

abgebildet ist – ein Mäusequieken. Gestaltet wurde das Buch von der Werbeagentur<br />

Peter Selinka in Ravensburg. „Das Resultat ist eine Kombination von<br />

hohem Anspruch und Humor, als könnten Madaus’ Kunden einen Schuss<br />

Spaß im bitteren Ernst medizinischer Forschung gut gebrauchen. Für manche<br />

geht der Spaß vielleicht ein wenig zu weit, besonders für die Tierschützer und<br />

Gegner der Vivisektion … Dies bleibt eine Besonderheit des Buches, an die<br />

man sich sofort erinnert und die leider etwas von einem Werk ablenkt, das zu<br />

den bestgestalteten und innovativsten auf dem Gebiet der Firmen-Photobücher<br />

gehört“ (Parr u. Badger „The Photobook, II“, S. 196/197 mit Abbildungen);<br />

Weißer Einbandrücken sauber erneuert. Zwei Blätter <strong>am</strong> Falz mit leichtem<br />

Abrieb. Originalschuber an den Kanten leicht bestoßen.<br />

Madaus Norwegen<br />

73


Stand 52 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

im Lenninger Tal<br />

Kinder- und Jugendbücher, Literatur und illustrierte Bücher,<br />

Württembergica<br />

Gaul, Leonore. Das neugierige Englein. Eine Weihnachtsgeschichte<br />

von Leonore Gaul. Verlag Heinrich Ellermann, H<strong>am</strong>burg<br />

1948. 16 unpag. Bl. Original-Halbleinen ca. 14,5×20<br />

cm. 140,–<br />

Kleine Muck 4468. Seltenes kleines Nachkriegs-Weihnachtsbilderbuch mit 15<br />

ganzseitigen Farbillustrationen und Texten in Reimform. *Kanten und Deckel<br />

leicht berieben. Papier etwas gebräunt und leicht fingerfleckig<br />

Anonym (Friedrich Bernritter). Wirtembergische Briefe.<br />

Stettin’sche Buchhandlung, Ulm 1786. Gestochener Titel,<br />

146 S., 3 Bl. Inhaltsverzeichnis. Späterer schmuckloser<br />

Halbleinen (um 1900) mit Buntpapierüberzug ca. 19×12<br />

cm. 450,–<br />

Anonym erschienene S<strong>am</strong>mlung satirischer Briefe von Friedrich Bernritter, geboren<br />

1748 in Eglingen, OA Münsingen, gestorben 1803 in Stuttgart, nachdem<br />

er viele Jahre in Böblingen als Stellvertreter des Ober<strong>am</strong>tsschreibers gearbeitet<br />

hatte. „Die eigentliche Bedeutung des schlichten, zuverlässigen, rechtlichen<br />

Mannes liegt auf schriftstellerischem Gebiet. Er ist der erste württembergische<br />

Satiriker von Rang. Vor allem die in Böblingen entstandenen Wirtembergischen<br />

Briefe zeichnen sich durch einen gesunden Mutterwitz, eine scharfe Beobachtungsgabe,<br />

ein unbestechliches Urteil und einen kultivierten Geschmack<br />

aus und sind eines der eindrucksvollsten kultur- und sittengeschichtlichen<br />

Dokumente aus dem Württemberg Herzog Karl Eugens“ (NDB).<br />

* Der N<strong>am</strong>e Bernritter ist handschriftlich auf dem Titelblatt ergänzt worden.<br />

Nachgebundenes Exemplar. Das Titelblatt wurde unterlegt. Titelblatt stärker<br />

gebräunt und mit kleinem Tintenfleck. Papier durchgehend leicht stockfleckig.<br />

Die vorderen und hinteren Blätter etwas stärker stockfleckig und mit leichtem<br />

Wasserrand. Einband leicht berieben.<br />

74<br />

Kinderbücher<br />

Württemberg<br />

Ursula und Bernd Löffler<br />

Julius-von-Jan-Platz 8<br />

73252 Lenningen<br />

Tel.: +49 (0)7026 4116<br />

info@antiquariat-loeffler.de<br />

www.antiquariat-loeffler.de<br />

Hoffmann, W. Charakterbilder aus der Thierwelt verschiedener<br />

Welttheile. Zur Belehrung und Unterhaltung der Jugend.<br />

Mit 12 fein colorierten Bildern. Verlag von Wilhelm Nitzschke,<br />

Stuttgart (1862). 54 S. mit 12 farbigen ganzseitigen Einschaltbildern.<br />

Jüngerer Halbleinen mit aufmont. Original-Deckelbild.<br />

Quer-gr 8°. 880,–<br />

*Sehr seltenes Abenteuer-Bilderbuch. Seebaß 941. Wegehaupt 2. 1619. Die 12<br />

sehr schön kolorierten Holzschnitte sind von W. Votteler gestochen worden.<br />

*Neuerer Einband, beschnittenes Exemplar, dadurch abgesehen von leichter<br />

Finger- und Stockfleckigkeit schönes Exemplar.<br />

Werbeprospekt: Neues Tageblatt für Stuttgart und Umgegend.<br />

Nr. 1. Sonntag, den 24. Dezember 1843. Dr. Müller’sche<br />

Buchdruckerei. Faltblatt mit 4 Seiten. Ca. 24×17<br />

cm. 240,–<br />

„Der Prospektus zu einer Zeitschrift ist gerade dasselbe, was die Ouvertüre zu<br />

einer Oper.“ Quasi die Nullnummer der neuen Stuttgarter Tageszeitung, die ab<br />

Neujahr 1844 bis 1943 regelmäßig erschien. Liberale Zeitung, deren Tradition<br />

nach 1945 von der „Stuttgarter Zeitung“ fortgeführt wird. *Durchgehend leicht<br />

stockfleckig und leicht eingerissen.<br />

Dr. M. P. (d. i. Max Planck). Die letzten Räuberbanden in<br />

Oberschwaben in den Jahren 1818–19. Ein Beitrag zur Sittengeschichte.<br />

Nach den Akten und nach mündlicher Ueberlieferung<br />

dargestellt von Dr. M. P. Mit 6 Holzschnitten nach<br />

Originalzeichnungen Joh. Baptist Pflug’s. Verlag von Albert<br />

Koch, Stuttgart 1866. XVI, 256 S. Ppbd d. Zeit. 660,–<br />

Vgl. Heyd 3110. Erste und wohl einzige Ausgabe. Planck (1822–1900) war<br />

Rektor des Heilbronner Karlsgymnasiums und Direktor der Schulabteilung im<br />

Kultministerium. Die Holzschnitte von Pflug zeigen „Franz Merkle, der Webe-


enfranz, mit Xaver Wirthensohn vom Benzenhause, im Verhör“ (Frontispiz),<br />

„Joseph Lang, der junge Bregenzer Seppel“, „Fidelis Sohm, der einäugige Fiedele“,<br />

„Fidelis Gindele, der grosse Metzger, auf dem Krankenbette“, „Anton<br />

Rosenberger, der Schleiferstoni, auf dem Krankenbette“ und „Xaver Hohenleiter,<br />

der schwarze Veri, im Gefängnisse“. *Einband sehr stark berieben, Rücken<br />

notdürftig mit Leinenstreifen verstärkt, vorderes und hinteres fl. Vorsatz entfernt,<br />

Papier durchgehend leicht stockfleckig und etwas fingerfleckig, Vortitel<br />

stärker stockfleckig. Jüngerer unschöner Stempel auf Vortitel.<br />

Tübingen – Pregitzer, Georg Conrad. Tägliche Ruhe, Freude<br />

und Sabbath-Lust in Gott oder Fortgesetzte Gott-geheiligte<br />

Poesie, da auf das Jahr 1723 in unterschidlichen Classen unterschidliche<br />

Lectionen vor unterschidliche Seelen zu finden<br />

seynd / alte und neue Merkwürdigkeiten / Spuren und Denckmale<br />

der allzeit fortwährenden …… So dann wird beygefügtet<br />

eine Continuatio HISTORIAE LITERARIAE und ein<br />

historischer Bericht von dem / was 1732 besonders hier bey<br />

Goethe, Johann Wolfgang.<br />

Faust. Ein Trauerspiel. Leipzig,<br />

bey Georg Joachim Göschen<br />

1790. 1 Bl., 168 S. Pappband<br />

des ausgehenden 19. Jahrhunderts<br />

mit Buntpapierüberzug<br />

und goldgepr. Rückenschildchen.<br />

Kl. 8°. 2.200,–<br />

Sehr frühe Ausgabe. Vergleiche Hagen<br />

204. Titelblatt-Variante ist bei Hagen<br />

nicht verzeichnet. „Neben der „aechten“<br />

Einzelausgabe existieren eine<br />

Anzahl von Ausgaben, die aus den<br />

nicht verkauften unveränderten Bogen<br />

von Goethes Schriften, Göschen 1790,<br />

Band 7 hergestellt wurden. Mit allen<br />

Kennzeichen: Zeilenwiederholung auf<br />

Seite 144/145. Angaben der Bogennorm<br />

A – L und „Goethe’s W. 7. B,“<br />

zur Bogennorm A – L. Der Titelbezeichnung „Faust. Ein Fragment“ ist auf dem<br />

Nachtitel zu finden. Aber ohne Kupfer und Titelkupfer. *Einband berieben,<br />

Titelblatt mit alten Stempeln versehen. Papier durchgehend leicht fingerfleckig<br />

und minimal stockfleckig. Titelblatt leicht fleckig, mit leichten Randläsuren<br />

und etwas gelöst.<br />

Hesse, Hermann. 6 Original-Glasplatten-Negative aus<br />

Hesses F<strong>am</strong>ilienumfeld st<strong>am</strong>mend. Format der Negative<br />

8,5×12 cm. Die Fotos st<strong>am</strong>men aus verschiedenen Lebens-<br />

Literatur<br />

löbl. Universität / Statt und Gemeinde / auch in der Evangelischen<br />

Kirche hin und her bedenckliches geschehen / beschrieben<br />

und dißmal auch mit Registern ausgefertigt von<br />

Georg Conrad Pregitzern. Tübingen (1724)/ gedruckt bey<br />

Joh. Cunrad Reisen seel. Wittib. 10 Bl., 586 S., 19 Bl. Register.<br />

Pappband der Z. mit Buntpapierüberzug. 1.500,–<br />

Aus dem Besitz von Johann Albert Bengel 1687–1752. (Besitzeintrag mit „M.<br />

Joh. Albertus Bengel“). Weitere 7 „Poesien“ liegen bei 1724, 1726, 1727, 1728,<br />

1729, 1730, 1731, darunter die von 1730, ebenfalls mit dem Besitzeintrag von<br />

Bengel (Dn. Abbas Zellerus misit Johanni Alberto Bengelio). Die Ausgabe von<br />

1729 mit einer längeren handschriftlichen Widmung des Verfassers Pregitzer:<br />

„Dem Hoch-Edlen und (unleserlich) Harpprechtisch- und Brennerischen Eh-<br />

Paar“. Die Pappbände sind teilweise mit unterschiedlichen Buntpapieren der<br />

Zeit überzogen oder in graublauem Karton. Beiliegend: Wächter, Dr. Oscar.<br />

Johann Albrecht Bengel. Lebensabriß …. Liesching, Stuttgart 1865. *Papier<br />

durchgehend leicht stockfleckig, die graublauen Einbände sind teilweise leicht<br />

wasserfleckig und leicht berieben.<br />

abschnitten Hesses und zeigen u. a. Hesses Vater, Hesse und<br />

seine erste Frau Mia und F<strong>am</strong>ilienfotos anlässlich der Goldenen<br />

Hochzeit seiner Schwester Adele. Neue Abzüge liegen<br />

bei. 480,–<br />

Jünger, Ernst. Diario 1941–1945 con otto st<strong>am</strong>pe dell’ottocento<br />

dipinte a mano. Longanesi & C., Milano 1957. 957 S.<br />

auf Dünndruckpapier. Original-Leder m. Rückenvergoldung<br />

im Schuber. 450. – I Cento Libri. Volume VII. Die Käfer-Tafeln<br />

sind mit Eiweiß gehöht. Italienische Ausgabe von Jüngers<br />

„Strahlungen“, ins Italienische übertragen von Henry Fürst.<br />

Nr. 902 von 1200 numerierten Exemplaren. *Sehr schönes<br />

Exemplar. Schuber leicht fleckig 400,–<br />

Russische Avantgarde – Majakowski,<br />

W. W. Lef Shurnal<br />

Lewowo Fronta Iskusstw. (Zeitschrift<br />

der linken künstlerischen<br />

Front). Nr. 4 August-Dezember.<br />

Verantwortlicher Redakteur W.<br />

W. Majakowskij. Staatlicher<br />

Verlag, Moskau, Petrograd 1924.<br />

222 S. Neue Broschur mit aufmontierten<br />

Originaldeckeln<br />

nach Entwürfen von Alexander<br />

Rodtschenko. 800,–<br />

Sehr seltene futuristische Literaturzeitschrift.<br />

Hier mit wenigen Fotomontagen<br />

und futuristischen, konstruktivistischen Illustrationen. *Einband nachgebunden<br />

unter Verwendung der Original-Deckel von Rodtschenko. Original-Deckel<br />

fleckig und berieben. Papier gebräunt und stockfleckig.<br />

Wolfenstein, Alfred. Die gefährlichen Engel. Dreißig<br />

Geschichten. Verlag von Julius Kittls Nachfolger, M. –<br />

Ostrau-Leipzig (1936). 154 S. Original-Leinen. 240,–<br />

Erstausgabe der letzten Veröffentlichung Wolfensteins mit eigenen Texten. Mit<br />

einer handschriftlichen Widmung Wolfensteins für Oskar Loerke („in gertreuer<br />

Herzlichkeit“). *Einband minimal fleckig, leicht staubfleckig und leicht bestoßen.<br />

Leicht schiefgelesen.<br />

75


Stand 47 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Lorych Münchener Str. 1<br />

10777 Berlin<br />

Tel./Fax: +49 (0)30 21018803<br />

Spezialgebiete: Illustrierte Bücher, Alte Drucke, Bibeln, Naturwissenschaften,<br />

Olympische Spiele und Zeppelin, (auch<br />

Ephemera), Struwwelpetriaden, Autographen<br />

Augsburger Feuerordnung – Eines Hoch-Edlen und Hochweisen<br />

Raths deß Heil: Roem: Reichs-Stadt Augspurg revidiert-<br />

und erneuerte Feuer-Ordnung de Anno 1731. Augsburg,<br />

Labbart, 1731. 63 S. 8°. Broschur der Zeit. 190,–<br />

Eisenbahn – Derutra (Hrsg.). Kursbuch aller wichtigen Eisenbahn-,<br />

D<strong>am</strong>pfschiff- und Flugzeugverbindungen Russlands<br />

nebst Bestimmungen für die Benutzung russischer<br />

Bahnen und einer Übersichtskarte von Russland 1924/25.<br />

H<strong>am</strong>burg, Dt.-Russische-Lager- und Transportgesellschaft,<br />

(1924). 70 S. Mit 1 gefalteten Übersichtskarte. 8°. Illustrierte<br />

OBroschur. 420,–<br />

Äußerst seltenes Kursbuch in deutscher, englischer und französischer Sprache.<br />

Neben dem Übersichtsplan liegen bei: 1 großer, mehrfach gefalt., farbiger<br />

Stadtplan von Leningrad – Time Tables of Railways in the Far East, 15. Nov.<br />

1924. (Nennt Verbindungen über Sibirien nach China und Japan – Tientsin,<br />

Shanghai, Harbin, Tokyo, Nagasaki etc.) – Reiseplan mit genauen Zugverbindungen<br />

und Preisen, (als Fahrschein gültig?) für eine Fahrt von Harbin über<br />

Moskau nach Paris.<br />

Fore-edge painting – Sehr schöne Ansicht des Marktplatzes<br />

von Mannheim (Aquarell) auf dem Längsschnitt. 13,5×4<br />

cm. In: D’Aubigné, J.H. Merle. The History of the Great<br />

Reformation of the sixteenth Century in Germany, Switzerland,<br />

France etc. London, Jarrold, 1851. 638 S. OLederband<br />

mit reicher Deckel- u. Rückenvergoldung, mit ganzs. Goldschnitt.<br />

850,–<br />

Jagd – Weidmann’s Heil! 1929. Handschriftliches Gästebuch<br />

für die Jagdhütte <strong>am</strong> Weilheimer Hardt rechts der<br />

Ammer, (Oberbayern). 1929–1930. Ca. 300 Seiten, davon ca.<br />

50 Blätter beschrieben. Mit 10 montierten Fotos, 32 (davon<br />

11 farbigen) Original-Zeichnungen in Bleistift und Aquarell,<br />

sowie 6 beiliegenden Fotos. 4°. HLdr. d. Zt. 420,–<br />

Interesssantes Gästebuch mit schönen Zeichnungen von Birkhähnen, Rehen,<br />

Fasanen, Hasen, lustigen Jagdmotiven etc., sowie zahlreichen Fotos von Jagdgesellschaften<br />

und erlegten Tieren. Beiliegen einige Briefe und Skizzen.<br />

76<br />

Messetelefon: +49 (0)175 8195300<br />

E-Mail: <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>.Lorych@t-online.de<br />

Kinderbücher – Olfers, M. v. Guckkästchen. Leipziger Lehrmittel,<br />

(1882). 48 S. Mit zahlr. farbigen Textabbildungen.<br />

Gr.8°. Farb. ill. OHLn. 250,–<br />

Kanten etwas bestoßen.<br />

Kulturgeschichte – Borcherdt, A. Leibarzt für fröhliche Zecher.<br />

Scherz und Ernst. Nebst einer Ausstellung hervorragender<br />

Getränke. Stuttgart, Lutz, 1887. 118 S., XVI S. Mit<br />

zahlr. Textholzschnitten, Buchschmuck und Holzschnitten<br />

auf Tafeln von E. Klein. 8°. Farb. ill. OPappband. 220,–<br />

Medizinische Antworten auf die Fragen was, wann, wo, wieviel getrunken<br />

werden darf bzw. soll. Seltene Originalausgabe.<br />

Literatur – Kotzebue, A. v. Almanach Dr<strong>am</strong>atischer Spiele<br />

zur geselligen Unterhaltung auf dem Lande. 7 Bände. Jahrgänge<br />

7, 9, 10, 11, 17, 18, 22. Leipzig, Jg. 7: Riga, Hartmann/<br />

Kummer, 1809–1824. Jew. ca. 340 S. Mit 1 Frontispiz und 38<br />

altkolorierten Kupfertafeln. 16°. 6 ill. OPappbände., 1 Pappband<br />

der Zeit. 990,–<br />

Luftfahrt – Lindbergh, Charles. A. (1902–1974). S<strong>am</strong>mlung<br />

von 76 Pressefotos 1927–1937. Fotogröße: 25×19 cm.,<br />

18×13 cm., 21×16 cm. 1.700,–<br />

Bedeutende S<strong>am</strong>mlung von Fotografien, die Lindberghs Ruhm nach seiner Atlantiküberquerung<br />

von 1927 dokumentieren. Die Bilder zeigen u.a. Lindbergh<br />

mit seinem Flugzeug „Spirit of St. Louis“, Empfänge in <strong>am</strong>erikanischen und<br />

europäischen Städten, zunächst mit seiner Mutter, später mit seiner Frau, Besuche<br />

bei Präsident Hoover, sein Haus mit dem Kinderbett, aus dem sein Sohn<br />

1932 entführt wurde. Dazu: Karte, 9×3,5 cm., mit voller Signatur Lindberghs<br />

und Datum: November 1933.


Medizin – Kurtzer Unterricht von etlichen/ sonderlich in<br />

Feld-Lägern einreissenden und gewoehnlichen Kranckheiten<br />

und Zufaellen. S<strong>am</strong>pt denen bekantesten/ wolfeilesten<br />

und leichtesten Mitteln. Für die gemeine Soldaten/ welche<br />

nicht allezeit/ noch in der eil einen Medicum oder bewaehrten<br />

Feldscherer haben koennen. Angebunden: Entwurff<br />

eines nicht sonderlich kostbaren Feld-Apothekleins. Gotha,<br />

Schalln, 1664. 58 S., 2 unn. S. Register, 10 unn. S. Feldapotheke.<br />

Kl.8°. Broschur der Zeit. 360,–<br />

Seltenes Werk zur Kriegsmedizin.<br />

Moskau Stereofotos – Moscow through the Stereoscope.<br />

Underwood and Underwood, New York, 1898. 27 Stereo fotos,<br />

numeriert 47–73, (alles Erschienene) in Originalcassette. Mit<br />

Betrachter. 990,–<br />

Interessante Bilder vieler Moskauer Prachtgebäude, Plätze, Märkte und Straßenszenen<br />

aus der Zarenzeit. Selten!<br />

Naturwissenschaft – Guyot, E. G. Neue physikalische und<br />

mathematische Belustigungen, oder S<strong>am</strong>mlung von neuen<br />

Kunststücken zum Vergnügen, mit dem Magnete, mit den<br />

Zahlen, aus der Optik sowohl, als aus der Chymie, nebst<br />

den Ursachen derselben, ihren Wirkungen und den dazu<br />

erforderlichen Instrumenten. Bände 1–6 (von 7) in 3 Bänden.<br />

Augsburg, Kletts, 1772. Zus. ca. 1100 Seiten. Mit 126<br />

gestochenen Tafeln. 8°. Halblederbände der Zeit auf 5 Bünden.<br />

1.200,–<br />

Seltenes Werk mit schönen Illustrationen, welche die beschriebenen „Kunststücke“<br />

veranschaulichen. Einbände etwas berieben, Rücken oben leicht eingerissen.<br />

Innen sehr sauber.<br />

Pharmazie – Flittner, Chr. G. Vorschriftmäßiges Schema<br />

zum Giftverkauf-Buche für Apotheker und Kaufleute nebst<br />

den Königlich-Preußischen Verordnungen, wegen sorgfältiger<br />

Aufbewahrung und vorsichtigen Verkaufs der Giftwaaren; ingleichen<br />

einem Verzeichnisse von Giftwaaren und heftig wirkenden<br />

Arzneien, wie auch Formularen beim Giftverkaufe.<br />

Berlin, Flittner, 1823. XI, 114 unn. Seiten mit handschriftl.<br />

Einträgen, 20 S. OPappband. 980,–<br />

Die Besonderheit dieses Buches besteht darin, dass die 114 Seiten für die<br />

handschriftlichen Einträge der Giftverkäufe komplett und sehr detailliert über<br />

den Zeitraum von 1840–1866 ausgefüllt wurden. Wenige Seiten mit kleinen<br />

Fleckchen.<br />

Struwwelpetriaden – Struwelpeter junior. Translated from<br />

the German of J. Trojan. London, Jarrold and Sons, (1893). 1.<br />

Auflage. 24 S. mit teils farbigen Textabb. und 1 farbigen Tafel.<br />

4°. Farb. ill. OHLn. 480,–<br />

Geschichten in Anlehnung an Hoffmanns Struwwelpeter. Rechte obere Ecke<br />

leicht gestaucht.<br />

Technik – Furtenbach, J. Mannhaffter Kunst-Spiegel/ Oder<br />

Continuatio, und fortsetzung allerhand Mathematisch- und<br />

Mechanisch-hochnutzlich-Sowohl auch sehr erfrölichen delectationen,<br />

und respective im Werck selbsten experimentirten<br />

freyen Künsten. Welche in hernach folgende 16. unterschidliche<br />

Arten abgetheilt/ … Arithmetica, Geometria,<br />

Planimetria, Geographia, Astronomia, Navigatione, Prospectiva,<br />

Mechanica, Grottenwerck, Wasserlaitungen, Feuerwerck,<br />

Büchsenmeisterey, Architectura Militari, Architectura<br />

Civili, Architectura Navali, Architectura Insulata. …mit 33.<br />

dem Natural gemässen Kupfferstucken geziert …Augsburg,<br />

Schulte, 1663. 24 unn. S., 292 S. Mit 1 Portrait und 33 doppelblattgroßen<br />

Kupfertafeln. 4°. Moderner Pappband im Stil<br />

der Zeit. 2.200,–<br />

Innen teils etwas fleckig.<br />

– Guillaume, Ch.-Éd. Le Premier Quart de Siècle de la Tour<br />

Eiffel. Allocution prononcée a la Fête du Soleil le 22 Juin<br />

1912. Paris, Société Astronomique de France, 1913. 38 S.<br />

Mit Frontispiz, zahlr. Textill. und 2 Klapptafeln, die mit 15<br />

Bildern den Bau des Eiffelturms vom Beginn bis zur Vollendung<br />

zeigen. 8°. Moderne Broschur mit aufgezogenem<br />

Titel. 470,–<br />

Frontispiz verso mit hs. Vermerk eines Besuchers im privaten Büro von Eiffel<br />

oberhalb der 3. Plattform. Dort erhielten „Alice und Sylvia“ das vorliegende<br />

Buch, das auf dem Frontispiz von Eiffel signiert wurde. Das Buch zeigt neben<br />

der Bauhistorie auch die wissenschaftliche Bedeutung des Bauwerks.<br />

77


Stand 29 Joachim Lührs<br />

Kunstantiquariat auf der Fleetinsel<br />

Künstlergraphik, Handzeichnungen und Aquarelle des<br />

16.-20. Jahrhunderts, Stadtansichten und Landkarten,<br />

Kunstliteratur, Architektur, Photographie, Varia<br />

Dresden – H<strong>am</strong>mer, Christian Gottlob (1779 – Dresden –<br />

1864): Dresden von der Brühlschen Terrasse, um 1845. Altkolorierte<br />

Umrissradierung nach Gotthold Theodor Thieme<br />

bei Henry Rittner, Dresden. Unterhalb der Darstellung bez.<br />

„C.G. H<strong>am</strong>mer fec.“, „T. Thieme del.“, „Rittners Buchhandlung<br />

Dresden“, mit dem gestochenen Titel „Vue de Dresde,<br />

prise du jardin de Brühl.“ Mit schwarzem Tuschrand, auf<br />

Papier aufgelegt. 46×63,8 cm (Darstellung), 52,3×67 cm<br />

(Papier). 1.900,–<br />

Prachtvolle große Vedute mit Blick auf Schloss, Kath. Hofkirche, Semper-Oper,<br />

die Elbe und einen Teil der Augustus-Brücke, im Hintergrund das Japanische<br />

Palais. Der Platz und die Terrasse belebt durch reiche Figurenstaffage. – H<strong>am</strong>mer<br />

zählt zu den bedeutendsten Dresdner Veduten-Stechern. Ein großer Bewunderer<br />

seines Schaffens war Goethe, der ihn 1810 in seinem Atelier besuchte.<br />

– Knickspuren, kleine Randeinrisse und minimale Fehlstellen. Sorgs<strong>am</strong><br />

auf Papier aufgelegt.<br />

St. Petersburg/Moskau – Ansichten von St. Petersburg und<br />

Moskau und einigen merkwürdigen Oertern der umliegenden<br />

Gegenden. Herausgegeben und erläutert von Johann Richter.<br />

Leipzig, Industrie-Comptoir (1810). Mit 12 statt 13 ganzseitigen<br />

altkolorierten Kupfertafeln von Friedrich Dürfeldt nach<br />

Johann Friedrich Anthing. 4, 16 S., 1 Bl. Verlagsanzeigen.<br />

Quer-Fol. Neuer marmorierter Pp.-Einband mit OTitelaufkleber.<br />

6.000,–<br />

Sehr seltenes, prächtig koloriertes und farbfrisches Ansichtenwerk des als Silhouetteur<br />

bekannten J. F. Anthing (1753 Gotha – 1805 Petersburg), der viele<br />

Fürsten und Hofleute abbildete, darunter Karl August und Anna Amalia sowie<br />

1789 Goethe. Die Ansichten zeigen: Der alte Palast des Zaren im Kreml. Das<br />

Paschkoffsche Haus. Die rote Ehrenpforte. Das kaiserliche Sommerschloß Petrofsk.<br />

Das Kloster Troizen. Prospect einer Moscovischen Barriere. Spiel der gemeinen<br />

Russen auf den Straßen. Die kaiserliche Academie der Wissenschaften<br />

in Petersburg. Die Fontanka beim kaiserlichen Garten. Sasköeselo, kaiserlicher<br />

78<br />

Michaelisbrücke 3 · 20459 H<strong>am</strong>burg<br />

Tel.: +49 (0)40 371194<br />

Fax: +49 (0)40 20905316<br />

E-Mail: luehrs-fleetinsel@arcor.de<br />

www.kunstantiquariat-h<strong>am</strong>burg.de<br />

Montag-Freitag 11–18.30, S<strong>am</strong>stag 11–17 Uhr<br />

Sommer Palast. Peterhoff, kaiserlicher Land Palast. Die Kirche Basilieblagenne.<br />

Es fehlen Tafel 1 (Der Kreml) und die halbe Tafel 13 (Statue Peter d. Große).<br />

– Tafeln an den Rändern braun- und fingerfleckig. Text durchgehend stockfleckig,<br />

anfangs an der Unterkante mit großem braunem Fleck.<br />

Portraits Landgrafen von Hessen-Kassel. Um 1780.<br />

Schwarze Tusche auf Bütten. Jeweils unterhalb betitelt „Fréderic<br />

II Landgrave de Hesse“ und „Philippine Landgrave de<br />

Hesse“. 13,4×18,9 cm (fast blattgroß). 700,–<br />

Im Stil eines Scherenschnittes angefertigte Profildarstellung von Friedrich II.<br />

Landgraf von Hessen sowie Philippine Auguste Amalie Landgräfin von Hessen<br />

mit ovaler Einfassungslinie, entstanden zwischen 1773 und 1785. – Der<br />

Monarch wurde durch die Vergrößerung des Heeres und die Bereitstellung von<br />

19.000 Soldaten an die englische Krone bekannt. Der Sachverhalt des d<strong>am</strong>als<br />

als skandalös empfundenen Soldatenhandels wurde von Friedrich Schiller in<br />

seinem Theaterstück „Kabale und Liebe“ aufgegriffen. – Im oberen Bildbereich<br />

mit kleinen Tintenspuren von rücks. Bezeichnung.


Preußen-Uniformen. 1677–1793. – 5 Blatt mit Ganzfiguren,<br />

meist mit zwei Figuren (Offizier, Gemeiner Soldat). Tuschfeder,<br />

Gouache und Deckweiß. Am oberen Rand mit Bezeichnung<br />

des Regiments, unterhalb der Darstellung Tabelle mit<br />

Angaben zur Garnison. Auf Bütten, jeweils in schmalem<br />

Holzrahmen. Je ca. 16,5×10 cm. 3.200,–<br />

Mit großer Sorgfalt ausgeführte farbfrische Arbeiten zeigen: Infanterie-Regiment<br />

Nr. 9, Generalmajor von Pöllnitz, Chef: W. D. v. Manstein, Garnisonen:<br />

in Scherte, Soest, H<strong>am</strong>m,Unna (1677) – Pontonierskops, Chef: Cap. von Linde,<br />

Berlin (1715) – Infanterie-Regiment Nr. 40, Chef: F. A. v. Erlach u. F. W. Steinwehr,<br />

Garnisonen in Schweidnitz, Nimptsch, Bolkenhain (1732) – Infanterie-Regiment,<br />

Chefs: Nr. 53 v. C. v. Luck und A. Gr. Zu Anhalt, Garnisonen:<br />

Braunsberg, Heiligenbeil u. Frauenburg (1773) – Dragoner-Regiment Nr. 12,<br />

Chef v. Bieberstein, Garnisonen: Greiffenberg, Naugard, Wollin. – Verso mit<br />

Einstecktasche und detaillierten Angaben zum jeweiligen Regiment. – Teilweise<br />

mit wenigen Braunfleckchen, eines partiell minimal gebräunt.<br />

Schleich d. Ä., Eduard (1812 Haarbach – 1874 München):<br />

Landschaft bei München, 1834. Unten rechts signiert<br />

„E. Schleich“ und datiert. Gouache, Aquarell und<br />

schwarze Kreide. Auf leichtem Karton. 28×37,5 cm (blattgroß).<br />

1.500,–<br />

Bildhaft ausgeführte, stimmungsvolle Landschaft mit einer Eiche links im Vordergrund<br />

und einer sich in die Tiefe und nach rechts in die Weite öffnenden<br />

Landschaft. Der Münchener Landschaftsmaler bevorzugt Motive seiner Hei-<br />

mat. Während er seine Motive anfänglich in den Bayrischen Bergen findet,<br />

wendet er sich später ausschließlich der Ebene zu. Schleichs Vorbilder sind<br />

Christian Etzdorf, Christian Morgenstern und Carl Rottmann, weiterhin studiert<br />

er intensiv die niederländischen Meister. Als Professor an der Kunstakademie<br />

München prägte er entscheidend den Malstil der neueren Münchener<br />

Landschaftsmaler. – Im Bereich des Himmels blasse Fleckchen. Am rechten<br />

Oberrand Reste eines Siegels.<br />

Trompe l’oeil mit Portrait Friedrich II. (1712 Berlin – 1786<br />

Potsd<strong>am</strong>), 1792. Gouache und Deckweiß von G. B. Spoerck<br />

(tätig um 1780 – 1800). Unterhalb des Portraits signiert<br />

und datiert: „Spoerck fecit 1792“. 13,6×10,3 cm, (blattgroß).<br />

1.800,–<br />

Die gekonnte Feinmalerei zeigt das Brustbild des Regenten im Profil nach links;<br />

er ist im Uniformrock mit dem Bruststern des Schwarzen Adlerordens und<br />

Dreispitz zu sehen. Das Trompe l’oeil ist die illlusionistische Darstellung eines<br />

Gemäldes in zeitgen. Rahmen und zugleich eine perfekte Täuschung eines<br />

graphischen Blattes, das mit Siegelwachs an einer zum Angreifen naturalistischen,<br />

hölzernen Wand hängt. – Lose auf Karton mont., farbfrisch erhalten.<br />

79


Autographen – Osiander, Friedrich Benj<strong>am</strong>in, Gynäkologe<br />

und Geburtshelfer (1759 Zell unter Aichelberg – 1822 Göttingen).<br />

Umfangreiche S<strong>am</strong>mlung mit 17 eigenhändigen Autographen<br />

und 3 Drucksachen von Osiander. 3 doppelblattgroße<br />

Schriften, 56 S., 1 Zeichnung mit Beschriftung. Meist<br />

Folio. 14.000,–<br />

Die S<strong>am</strong>mlung enthält Anweisungen Osianders zu Einrichtung, Betrieb und<br />

Reglement der Entbindungsanstalt, Studienpläne und –anweisungen für seine<br />

Studenten sowie Schriftstücke über seine ärztliche Tätigkeit: u. a. „Gesetze<br />

für die Schwangeren und Wöchnerinnen des Königlichen Gebärhauses“, „Verordnung,<br />

die Spinnanstalt betreffend“ oder eine Anordnung zur kostenlosen<br />

Behandlung von Armen, „Merkwürdige Geschichte einer seltenen Hodengeschwulst<br />

beobachtet und beschrieben von Professor Osiander“ (21 S., mit zwei<br />

Skizzen im Text und einer beiliegenden farb. Skizze). Die gedruckten Schriften<br />

dokumentieren Osianders Engagement als Begründer der „Gesellschaft von<br />

Freunden der Entbindungskunst“: „Kurze Nachricht …“ 1796 (16 S.), Zweyte<br />

Nachricht…“1798 (12 S.). Weiterhin Schriften und Drucksachen: Göttinger<br />

Geburtsklinik (3 Autographen, 1 Drucksache), Medizin und Geburtshilfe betreffend<br />

(1 Autograph, 1 Drucksache), Verwaltungsschriften aus Göttingen<br />

(2 Autographen). – Teils leicht gebräunt bzw. mit wenigen Braunfleckchen.<br />

Unbedeutende kleinere Läsuren im Randbereich. Insges<strong>am</strong>t von sehr guter<br />

Erhaltung. 2 Doubletten. – Weitere Informationen auf Anfrage.<br />

Riese, Ad<strong>am</strong>: Rechnung auff der Linien und Federn (…). Wittenberg,<br />

S. Selfisch, 1605. Mit 1 Titel-Vignette, 83 nn Bll., 1<br />

leeres Bl. Kl.-8°. Perg<strong>am</strong>ent-Manuskript-Einband. 2.000,–<br />

Handschrift auf dem Einband in Rot-Grün-Schwarz. – Prov.: H & N, A. 129,<br />

1964, Nr. 629. – Ält. Privatstempel im Innendeckel, Innengelenke schw. angeplatzt.<br />

Einband leicht berieben, Rückendeckel etwas fleckig, Kapitale etwas<br />

bestoßen. Gutes breitr. Exemplar.<br />

80<br />

Portrait Richard Strauss mit eigenhändiger Widmung,<br />

Musiker, (1864 München – 1949 Garmisch-Partenkirchen).<br />

Kolorierte Fotografie von Photo-Harren, Nürnberg (mit Signatur<br />

und verso Atelierstempel). Von Strauss signiert und<br />

bezeichnet: „Meiner lieben treuen Anna Glossner, Richard<br />

Strauss, Garmisch 11. Juni 1939.“ Auf Tonpapier aufgelegt,<br />

fest auf Karton montiert. 60,5×47,5 cm (Foto), 84×63,5 cm<br />

(Karton). 1.800,–<br />

Lebensgroßes Portrait mit blauer Kreide koloriert und von dem Musiker seiner<br />

langjährigen Haushälterin Anna Glossner, die 1912 in den Dienst der F<strong>am</strong>ilie<br />

Strauss eintritt und bis zu ihrem Tode 1944 im Hause tätig ist, gewidmet. – An<br />

den Kanten partiell kleine Bereibungen. Rechts im Randbereich kaum wahrnehmbare<br />

Quetschspur.<br />

Franz von Stuck (1863 Tettenweis – 1928 München).<br />

Die Sinnlichkeit, 1889. Radierung. Unten rechts signiert<br />

„Franz von Stuck“. In der Platte signiert und betitelt. Auf<br />

Velin. 21,8×17,3 cm (Plattengröße), 48,4×37,7 cm (Papier).<br />

1.400,–<br />

Die lasziv-erotische Atmosphäre des Sujets ist charakteristisch für Stucks<br />

Schaffen. – Blattkanten oben und unten mit kleinen Knick- bzw. Stauchspuren.<br />

Minimaler Griffknick <strong>am</strong> rechten Außenrand. Im Passepartoutausschnitt<br />

minimal lichtgeblichen.


Braque, Georges (1882 Argenteuil – 1963 Paris): Bouquet.<br />

Fleurs à l’aquarelle, 1957. Farbige Lithographie nach einem<br />

Aquarell. Unten rechts signiert, links nummeriert „253/300“.<br />

Im Stein nochmals signiert. Auf Velin von Arches (mit Wz.).<br />

40×30,9 cm (Darstellung), 64,5×50 cm (Papier). 1.600,–<br />

Vallier Anhang S. 294. Maeght 1025. Vollrandiger Druck in Schwarz, Grau<br />

und Blau mit Tonplatte. Bei Edition Maeght, Paris erschienen (mit dem Trockenstempel).<br />

– Im Außenrand (durch Passepartout) schwach gebräunt.<br />

Corinth, Lovis (1858 Tapiau<br />

– 1925 Zandvoort):<br />

Kleines Selbstbildnis, 1925.<br />

Radierung. Mittig signiert.<br />

Kräftiger Druck auf vollrandigem<br />

gelblichen Maschinenbütten.<br />

9,8×4,5 cm<br />

(Darstellung), 25,3×16,4 cm<br />

(Papier). 1.400,–<br />

Müller 917. Vermutlich identisch mit<br />

Schwarz 270, obwohl abweichendes<br />

Format. – Die Selbstbildnisse nehmen,<br />

als Spiegel seiner physischen<br />

und psychischen Verfassung, einen<br />

breiten Raum in Corinths Schaffen<br />

ein. – Kleiner Einriß <strong>am</strong> oberen Rand<br />

links. Reste alter Montierung in den<br />

oberen Ecken leicht durchschlagend.<br />

Schwache Knickspur im linken äußeren<br />

Randbereich.<br />

Miró, Joan (1893 Barcelona – 1983 Cal<strong>am</strong>ajor/Mallorca):<br />

Mural, 1961. Farbige Lithografie. Im Darstellungsrand unten<br />

rechts signiert, links nummeriert „68/90“. Auf festem Velin.<br />

44×58 cm, blattgroß. 2.900,–<br />

Maeght 229. Druck in Schwarz, Blau und Rot. – Zu Beginn der 60er Jahre<br />

entstehen mehrere graphische Arbeiten mit dem Titel Mural (Wandbild). –<br />

Farbfrisches Exemplar.<br />

Rimbaud, (Arthur). Une Saison en enfer. Lithographies originales<br />

de Louis Favre, (1873). La Haag und Paris, A.A.M.<br />

Stols 1949. Folio. Mit 11 Original-Farblithographien von<br />

Louis Favre (1891–1956) und Text in französich auf 65 S.<br />

in losen Lagen, Inhaltsverzeichnis und Impressum in OUmschlag.<br />

750,–<br />

Exemplar 117 von 125 num. Exemplaren auf Van Gelder (mit Wz.) der Ges<strong>am</strong>taufl.<br />

von 150 Exx. Im Impressum signiert und nummeriert. – 1873 im<br />

Privatverlag gedruckt, verblieb die Auflage bis auf wenige Vorab-Exemplare im<br />

Lager und galt bis zur Auffindung 1901 als von Rimbaud selbst vernichtet. –<br />

Titel etwas lichtgegilbt, Fingerspur und kleine Bereibung. 1 Bl. minimal wellig.<br />

Insges<strong>am</strong>t sehr sauberes, gut erhaltenes Exemplar.<br />

81


Stand 1 Versandantiquariat<br />

manuscryptum<br />

Autographen, Urkunden, Handschriften, Postgeschichte und<br />

Ephemera<br />

82<br />

Ein Burgenverkauf vor 1000 Jahren<br />

[Mittelalter – Urkunden] Kaufvertrag, Coscolla (Pallars<br />

Jussà), 28. November 1055. Lat. Handschrift auf Perg<strong>am</strong>ent,<br />

c. 12×62 cm, Eckfehlstelle, kl. Löcher. 2.100,–<br />

Die Ehepaare Bernardus und Vierna sowie Bonefilius und Vifreda verkaufen<br />

an Trucho und seine Gattin Ermengardis den Turm von Coscolla („turre de<br />

Choschollo“) mit zugehöriger Burgbefestigung, Gebäuden und Gütern. – Es<br />

handelte sich offensichtlich um eine der Turmburgen, in denen adlige F<strong>am</strong>ilien<br />

im d<strong>am</strong>aligen Katalonien nicht selten residierten: die Gefahren in einem in<br />

rivalisierende Grafschaften aufgeteilten Territorium, das durch die ständigen<br />

Einfälle der benachbarten Mauren bedroht war, die d<strong>am</strong>als noch den Großteil<br />

der Iberischen Halbinsel beherrschten, machten ein Wohnen in sicheren Befestigungen<br />

unabdingbar. – Datiert ist das Dokument nach Herrschaftsjahren<br />

des französischen Königs Heinrich I. (1027/31–1060), der zumindest nominell<br />

noch Herrscher in Katalonien war. – Außergewöhnlich frühes Dokument aus<br />

einer Zeit geringer Schriftlichkeit.<br />

[Mittelalter – Handschriften] Ambrosiaster (Pseudo-Augustinus),<br />

Quaestiones Veteris et Novi Test<strong>am</strong>enti. Zwei<br />

Fragmente, Frankreich, um 1100. Buchauslösungen. Lat.<br />

Handschriften auf Perg<strong>am</strong>ent, c. 31,5×6,5 bzw. 34×7 cm.<br />

Schriftraum c. 30,5×7,5 cm. 36 Zeilen. Falt- u. Knickspuren,<br />

etw. angefleckt, Kolumnen an Rändern beschnitten, leichter<br />

Textverlust. 850,–<br />

Enthält die Quaestiones XI (Si uiri iusti uoluntas bona est…), XXIII (An ex<br />

traduce…?) und XXXV (Qua ratione Dauid…?), jeweils nicht ganz vollständig.<br />

– Die Quaestiones Veteris et Novi Test<strong>am</strong>enti wurden lange Zeit fälschlicherweise<br />

Augustinus zugeschrieben. Wahrscheinlich ist jedoch der anonyme, als<br />

Ambrosiaster bekannte Paulus-Kommentator auch Autor der Quaestiones. –<br />

Die beiden Fragmente wurden von alter S<strong>am</strong>mlerhand auf Papier montiert, mit<br />

Datierung (7. April 1943) und Angabe der Herkunft aus einem 1542 bei Simon<br />

de Colines gedruckten Dialektik-Band.<br />

Rarissimum: Reichsverordnungen für Kastilien und León<br />

[Mittelalter – Urkunden] Ferdinand IV. (1285–1312), König<br />

von Kastilien und León. Königsurkunde („Carta Plomada“)<br />

in seinem N<strong>am</strong>en, Valladolid, 25. Juni 1307. Spanische<br />

Handschrift auf Perg<strong>am</strong>ent, c. 73×55 cm. Falt- und Knickspuren,<br />

teils wasserfleckig, kleinere Randläsuren, Bleisiegel<br />

fehlt. 7.800,–<br />

Verordnungen (Orden<strong>am</strong>iento/Ordenanzas) der Ständevers<strong>am</strong>mlung (Cortes)<br />

des spanischen Königreichs Kastilien-León, die im Frühjahr 1307 zu Valladolid<br />

abgehalten wurde, um den Missständen im Reich zu begegnen.<br />

Dr. Ingo Fleisch<br />

Hauffstraße 3, 10317 Berlin<br />

Tel.: +49 (0)30 55155674<br />

Fax: +49 (0)30 55153984<br />

E-Mail: ingo.fleisch@manuscryptum.de<br />

www.manuscryptum.de<br />

Die beschlossenen Maßnahmen zielten v.a. darauf, die Einhaltung der Rechtsordnungen<br />

und Privilegienrechte sicherzustellen, den Machtmissbrauch der<br />

herrschaftlichen Amtsträger zu unterbinden, die willkürlichen Einforderungen<br />

von Steuern und Abgaben einzudämmen, den Zinswucher durch die Juden<br />

einzuschränken sowie mehr Kontrollen und Mitspracherechte seitens der Gemeinden<br />

zu gewährleisten. – Seit dem 11. Jahrhundert wurden Cortes situationsbedingt<br />

einberufen, um auf Krisensituationen oder akute Missstände im<br />

Reich zu reagieren. Sie fanden meist unter großer Beteiligung von Adligen,<br />

Prälaten, Ritterordensführer sowie Repräsentanten der Gemeinden statt. – Die<br />

auf den Cortes erlassenen Verordnungen wurden in der Regel – so wie dieses<br />

Exemplar – in Form einer „Carta Plomada“, einer Urkunde mit Bleisiegel,<br />

der wichtigsten Urkundengruppe der königlichen Kanzlei, ausgefertigt, die<br />

Rechtsakten von unbefristeter Geltung vorbehalten war. Es wurden immer<br />

mehrere Originale ausgestellt, da Prälaten oder Gemeinden, wenn sie besonders<br />

von den Verordnungen betroffen waren, auf eigene Kosten ein eigenes Exemplar<br />

durch die königliche Kanzlei ausfertigen ließen. Von den Verordnungen<br />

der Cortes zu Valladolid haben sich Originale für Roa, Cuenca, Madrid, Vitoria<br />

und für den Erzbischof von Toledo erhalten. Die vorliegende Ausfertigung<br />

wurde für die Gemeinde Almoguera (Prov. Guadalajara/Castilla-La Mancha)<br />

vorgenommen und ist der Forschung unbekannt (vgl. César González Mínguez,<br />

Fernando IV (1295–1312), Palencia, 1995, S. 172f.; P. Ballesteros San<br />

José/O. González Manteca, Almoguera: catálogo de los Documentos medievales<br />

de su Archivo Municipal, Wad-al-Hayara 8 (1981), S. 227–246. Das Dokument<br />

ist von großer wissenschaftlicher Bedeutung, da es gegenüber den Editionen<br />

Textabweichungen aufweist und außerdem früher ausgestellt wurde als<br />

die bekannten Exemplare, die zwischen dem 26. und 30. Juni 1307 datieren.<br />

Doktorurkunde von historischer Bedeutung<br />

[Mittelalter – Renaissance] Universität Pisa, Rechtsdiplom,<br />

Pisa, 12. April, [1447–1454]. Urkunde auf Perg<strong>am</strong>ent,<br />

c. 25×30 cm. Rechtes Drittel der Urkunde fehlt (Buchauslösung),<br />

oben und unten beschnitten, zwei Löcher <strong>am</strong> Ober-<br />

und Unterrand. Etw. braunfleckig. 980,–


Mariano Orlandi, Kanoniker und Generalvikar des Kapitels von Pisa sowie<br />

Kanzler der dortigen Universität verleiht in Stellvertretung des Erzbischofs<br />

von Pisa den Doktortitel im römischen Recht an einen Ser Pietro, der zuvor<br />

kanonisches und Zivilrecht in Bologna und Perugia studiert hatte. – Die Jahresdatierung<br />

fehlt, da das Dokument allerdings aus dem Pontifikat von Nikolaus<br />

V. st<strong>am</strong>mt, ergibt sich eine entsprechende Datierung. – Sehr seltene frühe<br />

Universitätsurkunde, die von wissenschaftsgeschichtlicher Bedeutung ist, da<br />

sie den Forschungsstand widerlegt, wonach die 1343 gegründete Pisaner Universität<br />

nach der Eroberung Pisas 1406 ihren Lehrbetrieb eingestellt hätte und<br />

erst 1473 wiedereröffnet worden wäre.<br />

Ein fränkischer Hochverräter<br />

[Nürnberg] Tetzel, Anton (1459–1518), Nürnberger Bürgermeister<br />

u. Diplomat. Eigh. (?) Brief m. U. u. papierged.<br />

Siegel, Nürnberg, 29. August 1507. Deutsche Handschrift auf<br />

Papier, 1/2 S. auf 1 Bl., c. 31,5×21,5 cm. Etw. angefleckt,<br />

Falt- und Knickspuren. 450,–<br />

An den Fürstbischof von Würzburg, Lorenz von Bibra (1459–1519), dem er<br />

berichtet, dass Kaiser Maximilian einen Tag in Windsheim hinsichtlich des<br />

Problems der „Plackerer“ (Straßenräuber, Wegelagerer) anberaumt habe und<br />

dass der Rat von Nürnberg schon Maßnahmen erwogen habe. – Tetzel, eine<br />

legendäre Figur der fränkischen Geschichte, gehörte einer der wohlhabendsten<br />

und mächtigsten Nürnberger Patrizierf<strong>am</strong>ilien an. Seit 1507 war er Zweiter<br />

Losunger (Bürgermeister) und d<strong>am</strong>it Teil der Führungs-Doppelspitze von<br />

Nürnberg. Er verfügte reichsweit über ausgezeichnete Kontakte und wurde<br />

dem Nürnberger Rat wohl schließlich zu gefährlich. Im Jahr 1514 wurde er<br />

unter dem Vorwurf des Hochverrats seines Amtes enthoben und in den Kerker<br />

geworfen, wo er 1518 verstarb.<br />

Der Inquisitor von Galilei<br />

[Römische Kurie – Inquisition] Centini, Felice (1562–1641),<br />

römischer Kardinal. Brief mit eigh U. u. Postskript, Macerata<br />

3. Juni 1636. Italienische Handschrift auf Papier, 1 S.<br />

auf 2 Bll., c. 27,5×20,5 cm. Gebräunt, Falt- und Knickstellen.<br />

240,–<br />

An den Suffragan von Sabina zu Magliano, den er bezüglich seines Vorgehens<br />

in der Angelegenheit Franceschini informiert und mitteilt, dass er auch den<br />

Monsignore Caffareli (Prospero Caffarelli, 1592–1659) wunschgemäß kontaktiert<br />

habe. – Centini war Generalprokurator des Franziskanerordens und langjähriger<br />

Konsultor der römischen Inquisitions-Kongregation. Er unterzeichnete<br />

als Inquisitor 1633 den Richtspruch über Galileo Galilei.<br />

Früher päpstlicher China-Diplomat<br />

[Römische Kurie – China] Mezzabarba, Carlo Ambrogio<br />

(1685–1741), päpstischer Legat in China, Bischof von<br />

Todi). Brief m. eigh. U. u. Siegel, Collevecchio, 10. Oktober<br />

1718. Ital. Handschrift auf Papier, 1 S. auf 2 Bll., c. 25×19,5<br />

cm. Altersgebräunt, etw. angeschmutzt, an den Rändern etw.<br />

beschnitten. 480,–<br />

Als Gouverneur der Sabina an den Konvent von Calvi, bzgl. Streitigkeiten um<br />

widerrechtlichen Holzschlag, die Mezzabarba beizulegen versucht. – Mezzabarba<br />

wurde 1719 Titulaturpatriarch von Alexandria und päpstlicher Legat<br />

für China. In mehreren Treffen mit dem chinesischen Kaiser Kangxi schienen<br />

Mezzabarbas Bemühungen um die Beilegung des Ritenstreits erfolgreich zu<br />

sein, scheiterten aber letztlich an den unüberwindlichen Diskrepanzen mit<br />

den Jesuiten. Im Dezember 1721 verließ er China und überführte auf seiner<br />

Rückreise auch den Leichn<strong>am</strong> seines Vorgängers, des Legaten Charles Thomas<br />

Maillard de Tournon, der 1710 in Macao verstorben war.<br />

Lehensbrief in Goldschrift<br />

[Urkunden] Savoyen, Karl Emanuel II. (1634–1675), Herzog<br />

von, König von Zypern u. Jerusalem. Urkunde m. eigh.<br />

U. u. Siegel, Turin, 14. November 1650. Ital. Handschrift auf<br />

Perg<strong>am</strong>ent, 55×76 cm. Anhängendes Wachssiegel in gepunzter<br />

Messingkapsel, Bordüren, Arabesken, Titulatur und<br />

N<strong>am</strong>en in Goldschrift. Falt- und Knickspuren, etwas angestaubt.<br />

750,–<br />

Lehensbrief für Graf Giovanni Ferrero über die Grafschaft Lauriano. – Gegenzeichnung<br />

von Kanzler Gian Giacomo Piscina und Staatsrat Meynier.<br />

Berühmte Provenienz: Aus der S<strong>am</strong>mlung Hoepli<br />

[Frankreich] Mancini, Olympia (1639–1708), Nichte des<br />

Kardinals Mazarin und Mätresse des frz. Königs Ludwig<br />

XIV. Eigh. Brief m. U. („La Comtesse de Soissons“), Paris,<br />

7. Februar 1676. Frz. Handschrift auf Papier, 1 S. auf 2<br />

Bll., Falt- und Knickspuren, leicht angefleckt, kleinere Einrisse.<br />

550,–<br />

An den Marquis de St. Thomas in Turin, den sie ihrer ewigen Verbundenheit<br />

und Dankbarkeit für dessen Bemühungen um ihre Kinder versichert. –<br />

Olympia war als langjährige Favoritin des jungen Sonnenkönigs und Nichte<br />

des mächtigen Kardinals Mazarin über Jahre hinweg eine der mächtigsten<br />

Persönlichkeiten <strong>am</strong> französischen Königshof. – Aus der berühmten Autographen-S<strong>am</strong>mlung<br />

des schweizerisch-italienischen Verlegers Ulrico Hoepli<br />

(1847–1935). Ein Faksimile der zweiten Hälfte des Briefes findet sich in: Autografi<br />

dal Secolo XV al XIX. Dalla Raccolta Hoepli auf Tafel 17. Der Brief trägt<br />

dort die Nummer 81.<br />

König Ludwig und der Münchner Kunstmarkt – eine<br />

Malerkorrespondenz<br />

[Malerei] Fried, Heinrich Jakob (1802–1870), deutscher<br />

Maler. Neun eigh Briefe m. U., München, 1848–1862. Deutsche<br />

Handschriften auf Papier, 13 S. auf 17 Bll., c. 29×23 cm.<br />

Falt- und Knickspuren, teils leicht angefleckt. 780,–<br />

83


An seinen Freund und Kollegen, den Genre- und Historienmaler Johann Geyer<br />

(1807–1875) in Augsburg. In den Briefen geht es hauptsächlich um Gemälde<br />

Geyers, die dieser an Fried nach München lieferte, um sie dort zu verkaufen.<br />

Fried verfügte in München über beste Kontakte zum kunstbeflissenen Königshof<br />

sowie zum dortigen Kunstverein. Von letzterem ist häufig die Rede,<br />

insbesondere mit Bezug zu dessen „Schiedsgericht“, das über Neuerwerbungen<br />

entschied sowie auch hinsichtlich der Verlosungen der erworbenen<br />

Kunstwerke unter den Mitgliedern des Vereins, von dem auch Bilder Geyers<br />

betroffen waren. Erwähnt werden auch Karl von Enhuber (1881–1867) und<br />

Moritz Lotze (1809–1890), die dem Kunstverein zeitweilig vorstanden. Besonders<br />

interessant sind die wiederholten Besuche des bayerischen Königs<br />

Ludwig I. (1786–1868), einen der bedeutendsten Kunstförderer des 19. Jahrhunderts.<br />

Der König fragte bei Fried wohl regelmäßig an, was dieser an Neuem<br />

vorzuweisen hatte. In zwei Briefen aus dem Jahr 1857 schildert Fried das<br />

königliche Interesse an Geyers Gemälden, die er sehr genau betrachtete und<br />

mit kunstkritischem Verständnis kommentierte. Beide Male gab der König jedoch<br />

nach längerem Zögern zu verstehen, dass er bereits zwei „bedeutende“<br />

Werke Geyers besitze (gemeint sind wohl: Geyers Gemälde „Das Ende eines<br />

Maskenballs“ und „Concilium medicum“, die sich in der Neuen Pinakothek<br />

befinden).Ein weiterer Brief von 1862 berichtet von einem Kauf des Königs,<br />

der sich nach langer Zeit wieder für ein Gemälde Geyers entschieden hatte.<br />

In einem Brief aus der Revolutionszeit 1849 beklagt Fried die „für die Künstler<br />

so unglückselige Zeit-Verhältnisse“ und die finanzielle Zurückhaltung <strong>am</strong><br />

Königshof, der d<strong>am</strong>als, angesichts der Proteste des Künstler-Freikorps, nicht<br />

gut auf Künstler zu sprechen gewesen war. – Sehr interessantes Panomara des<br />

bayerischen Kunstmarktes im mittleren 19. Jahrhundert.<br />

Die „Crème“ der französischen Malerei des mittleren 19.<br />

Jahrhunderts<br />

[Bildende Kunst] Ingres, Jean-Auguste-Dominique Ingres<br />

(1780–1867), frz. Maler. Brief m. eigh. U. sowie 31 weitere<br />

Künstler-Unterschriften, Paris, 20. Oktober 1854. Frz. Handschrift<br />

auf Papier, 2 S. auf 2 Bll., c. 34,5×22 cm. angefleckt,<br />

Knickspuren, Randläsuren. 650,–<br />

Als Mitglied des „Comité de l’Association des Artistes peintres, sculpteurs,<br />

architectes, graveurs et dessinateurs“, das Mad<strong>am</strong>e Bonjean aufgrund ihrer<br />

großzügigen Spende zum Ehrenmitglied der Vereinigung ernennt. – Das „Comité<br />

de l’Association des Artistes“ war 1844 von Isidore Justin Séverin Taylor<br />

gen. „Baron Taylor“ (1789–1879) als Interessensverband der frz. Künstler<br />

gegründet worden. – Neben Taylor und Ingres wurde das Dokument von 30<br />

weiteren Malern, Zeichnern, Bildhauern und Architekten unterzeichnet, darunter<br />

die d<strong>am</strong>als bedeutendsten bildenden Künstler Frankreichs: Alexandre de<br />

Bar (1821–1901), Edouard Cibot (1799–1877), Léon Cogniet (1794–1880), Alexandre<br />

Couder (1808–1879), Alexis Daligé de Fontenay (1813–1892), Adrien<br />

Dauzats (1804–1868), Antoine-François Gelée (1796–1860), Jean-Louis Nicolas<br />

Jaley (1802–1866), Charles Victor Eugène Lefebvre (1805–1882), Augustin<br />

François Lemaître (1797–1870), Jean-Baptiste Cicéron Lesueur (1794–1883),<br />

Mathieu Roland Meusnier (1824–1896), Pierre Justin Ouvrie (1806–1879),<br />

Alexis-Joseph Pérignon (1806–1882), François-Édouard Picot (1786–1868),<br />

Louis René Lucien Rollet (1809–1862), Georges Rouget (1781–1869), Louis-Henri<br />

de Rudder (1807–1876), Louis Soulange-Teissier (1814–1898), Julien<br />

Vallou de Villeneuve (1795–1866), Horace Vernet (1789–1863). – Sehr seltene<br />

Unterschriftenkonstellation.<br />

84<br />

[Oper] Meyerbeer, Giacomo (1791–1864). Gedicht für<br />

Meyerbeer zur Braunschweiger Erstaufführung der „Hugenotten“,<br />

Braunschweig, 15. April 1840. Druck auf Farbpapier,<br />

c. 36×11 cm. Knickspuren, angefleckt. 120,–<br />

Willkommensgruß an den „Meister“ Meyerbeer, anlässlich der Feier zur Braunschweiger<br />

Erstaufführung der Oper „Die Hugenotten“, die Meyerbeer <strong>am</strong> 15.<br />

April 1840 persönlich leitete. Diese wurde in Braunschweig in der Folgezeit<br />

noch mehr als hundert Mal dort aufgeführt. – Die Uraufführung des Werkes<br />

hatte bereits 1836 zu Paris stattgefunden.<br />

Mendelssohns 1. Klavierkonzert<br />

[Musik] Schumann, Clara (1819–1896), dt. Pianistin u.<br />

Komponistin. Eigh. Brief m. U., Frankfurt, 8. Dezember<br />

1881. Deutsche Handschrift auf Papier, 1 1/2 S. auf 2 Bll., c.<br />

18,2×11,5 cm. Leicht stockfleckig. 550,–<br />

An einen „Herrn Doctor“, dem sie mitteilt, dass ihr geplantes Konzert in Stuttgart<br />

nunmehr erst <strong>am</strong> 30. Januar stattfinden werde. Am 6. Januar habe sie ein<br />

Konzert in Frankfurt geplant, bei dem „das Gmoll-Concert v. Mendelssohn“<br />

(Klavierkonzert Nr. 1 g-moll op. 25, MWV O7), das „seit vielen Jahren nicht<br />

gespielt“ worden sei, zur Aufführung gelange.<br />

Entwurf und Unterschrift von Heinrich Hoffmann<br />

[Musik – Heidelberg] Heidelberger Liederkranz. Großformatige<br />

Grußkarte mit 66 Unterschriften, Heidelberg, 18.<br />

April 1905. 1 Bl., c. 31,8×23 cm. Rückseitig minimal angefleckt.<br />

240,–<br />

Glückwunschkarte zur Vorstandswahl mit den eigh. Unterschriften der Liederkranz-Mitglieder,<br />

darunter der Maler Heinrich Hoffmann (1859–1933), der<br />

zahlreiche Gemälde mit Heidelberger Motiven hinterließ, die vielfach auf Postkarten<br />

Verwendung fanden. Auch die vorliegende Karte wurde von Hoffmann<br />

entworfen. Neben zahlreichen weiteren Heidelberger Notabeln unterzeichneten<br />

auch der Wagenfabrikant Josef Schmieder, der Brauer Eduard Kunz und<br />

der Optiker August Kachel.<br />

Aus dem Besitz des schwäbischen Eisenbahnpioniers<br />

Otto Kapp von Gültstein<br />

[Stuttgart] [Otto Kapp von Gültstein (1853–1920)] Les Grecs<br />

a toutes les époques.. par un ancien Diplomate, Paris 1870,<br />

Halbleder, 436 S., Bibliotheksexemplar, berieben, ein Blatt<br />

mit Einrissen. 120,–<br />

Aus dem Besitz (eigh. N<strong>am</strong>enseintrag, N<strong>am</strong>ensstempel sowie Exlibris) des<br />

schwäbischen Eisenbahnpioniers Otto Kapp von Gültstein (1853–1920), der<br />

sich sehr um den Bau der Bagdadbahn verdient machte.


„Grundverkehrte Strategie der Obersten Heeresleitung“ –<br />

Generalskorrespondenz<br />

[Militaria – WK I] Kluck, Alexander von (1846–1934), Armeeoberbefehlshaber<br />

im Ersten Weltkrieg, verantwortlich<br />

für das Scheitern des Schlieffenplans u. der deutschen Westoffensive.<br />

Eigenhändige Korrespondenz, Hirschberg/Berlin<br />

u.a., 1915–1934. Deutsche Handschriften auf Papier, 46 S.<br />

auf 27 Bll. (10 Briefe, 4 Postkarten, alle eigh. m. U), versch.<br />

Formate. 1.200,–<br />

Gehaltvolle Korrespondenz mit Generalleutnant Friedrich Gontard (1861–<br />

1931), einem alten Freund aus gemeins<strong>am</strong>er Dienstzeit im I. Armee-Korps.<br />

Neben dem regelmäßig umfangreichen Austausch von Informationen zu den<br />

aktuellen F<strong>am</strong>ilienverhältnissen der beiden Generale, finden sich, v.a. in den<br />

frühen Briefen, teilweise „aus dem Felde“ geschriebenen Dokumenten aus der<br />

Zeit des Ersten Weltkrieges zahlreiche historisch bedeutende Bezüge zu den<br />

aktuellen militärisch-politischen Geschehnissen. Das erste Dokument, eine<br />

Feldpostkarte des Oberkommandos der 1. Armee, vom 4. Januar 1915 st<strong>am</strong>mt<br />

noch aus der Zeit, als Kluck noch den Oberbefehl über die 1. Armee hatte.<br />

Bereits im darauffolgenden März wurde er so schwer verwundet, dass er sein<br />

Kommando im Folgejahr dauerhaft abgeben musste. In seinem Brief vom Juni<br />

1916 schreibt Kluck allerdings noch, dass seine durch eine Kugel verletzte<br />

Lunge nunmehr vollständig ausgeheilt sei. Weiterhin äußert er sich zum Stellungskrieg<br />

an der Aisne, zur Schlacht von Soissons und zu den Geländeverhältnissen<br />

um Verdun, die ihm gut bekannt seien – die Schlacht um Verdun<br />

dauerte vom Februar bis Dezember 1916 und war eine der bedeutendsten des<br />

Ersten Weltkrieges. Ein sehr optimistischer Brief vom Mai 1918 unterstreicht<br />

Gontards Erfolge mit dem XIV. Armee-Korps und die folgenschweren Materialverluste<br />

bei den Engländern. Der sicherlich interessanteste Brief des Konvoluts<br />

st<strong>am</strong>mt vom Januar 1919, in dem Kluck – unter unmittelbarem Eindruck des<br />

zwei Monate zuvor erwirkten Friedensschlusses – ausführlich zur militärischen<br />

Lage der Schlussphase des Krieges Stellung bezieht und die „grundverkehrte<br />

Strategie der Obersten Heeresleitung“ kritisiert und sich entsprechend<br />

über Hindenburg und Ludendorff auslässt. Die späteren Briefe bezeugen v.a.<br />

den Gesundsheitszustand und die F<strong>am</strong>ilienverhältnisse des alternden Militärs.<br />

– Ein bedeutendes Konvolut zur Biographie eines der Hauptverantwortungsträger<br />

im Ersten Weltkrieg.<br />

Fotodokumentation der ersten Präsidentschaft Peróns<br />

[Fotografie – Latein<strong>am</strong>erika] Perón, Juan (1895–1974), Präsident<br />

von Argentinien. 49 Original-Pressefotos, 1945–1955.<br />

S/W, versch. Formate, häufig c. 18×24 cm, teils mit Falt-<br />

oder Knickspuren, teils leicht angefleckt, meist rückseitig<br />

gestempelt, mit Datums-, und Orts-, teils auch Herkunftsangabe<br />

sowie häufig mit aufgeklebtem Kurztext. 750,–<br />

Historisch bedeutende Fotostrecke, die den Aufstieg und die erste Präsidentschaft<br />

(1946–1955) der charismatischen latein<strong>am</strong>erikanischen Führerfigur<br />

dokumentieren. Die Fotos entst<strong>am</strong>men zumeist den grafischen Archiven der<br />

argentinischen Tageszeitung „Democracia“ oder auch der „La Gaceta“ aus Tucumán.<br />

– Das erste Foto zeigt Perón <strong>am</strong> 2. März 1945 als Vizepräsidenten bei<br />

seiner Ankunft in der Estación Retiro und den Empfang durch den Konteradmiral<br />

Alberto Teisaire und andere hochrangige Militärs. Ein weiteres Stück<br />

datiert vom 27. Januar 1946, kurz vor dem ersten Wahlerfolg Peróns und zeigt<br />

diesen bei der Prokl<strong>am</strong>ation seiner Präsidentschaftskandidatur mit Vizepräsident<br />

Hortensio Quijano in San Luis. Alle übrigen Aufnahmen entst<strong>am</strong>men der<br />

Präsidentschaftszeit Peróns. Der größte Einzelposten (18 Fotos) dokumentiert<br />

Peróns Reise zum Jubiläum der ältesten argentinischen Stadt Santiago del<br />

Estero, zwischen dem 28. und 31 August 1953. Auch seine Weiterreise nach<br />

Rosario, wo er eine vielbeachtete Rede hielt, ist fotografisch festgehalten. Von<br />

den übrigen bezeichneten Fotos, die aus den Jahren 1951 bis 1955 datieren,<br />

dokumentiert die Mehrzahl Treffen mit Studenten und Universitätsvertretern<br />

aus Argentinien, Brasilien u. Chile sowie mit Vertretern diverser Kirchen<br />

(Katholische, Evangelische, Orthodoxe Kirche, Siebenten-Tags-Adventisten).<br />

Fünfzehn Fotos sind rückseitig unbeschriftet und zeigen Staatsakte, Auftritte,<br />

Militärparaden und Empfänge Peróns.<br />

[Literatur] Mauriac, François (1885–1970), frz. Schriftsteller<br />

und Nobelpreisträger. Eigh. Manuskript, o.O., o.J. [1947].<br />

Französische Handschrift auf Papier, 6 S. auf 6 Bll., c. 27×21<br />

cm. Falt- und Knickspuren, leicht angestaubt. 650,–<br />

Originalmanuskript mit Korrekturen des Artikels „Conséquences d’une double<br />

faillite“, zu einer von Charles de Gaulle in Rennes gehaltenen Rede über die<br />

politische Ohnmacht Frankreichs im Zweiten Weltkrieg. Der Artikel erschien<br />

im „Le Figaro“ vom 2. August 1947.<br />

[Literatur] Beckett, S<strong>am</strong>uel (1906–1989), irischer Schriftsteller<br />

und Nobelpreisträger. Eigh. U. u. montierter Porträtfotographie.<br />

O.O., o.J. C. 21×15 cm, auf Karton (c. 29,5×21<br />

cm) aufgezogen. 180,–<br />

85


Stand 26 Melzer’s Antiquarium<br />

Michael Melzer<br />

Allgemeines <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

Öffnungszeiten: Di–Fr. 15–18.30 Uhr<br />

Sa 10–13 Uhr, sowie nach Vereinbarung<br />

Beeg, Marie: Die Reise ins Puppenland. München, Seitz &<br />

Schauer, o.J. (ca. 1895). mit 14 Tafeln in Chromolithographie<br />

nebst 14 rs. Abb. in Chromolithogr. farb. ill. OHLwd., 28 nn.<br />

S., Gr. 8° quer 390,–<br />

* EA (vgl.LKJ IV, 295 f. & Wegehaupt I, 293) Ein wunderschönes Puppen-Kinderbuch<br />

der Kaiserzeit, Text mit kleiner Illustration und Tafel jeweils gegenüberliegend.<br />

** stark bestoßen, Deckel, Vorsätze unfrisch, fleckig bzw.<br />

stockfl., Seiten unten rechts stark fingerfleckig, Buchblock fachgerecht neu<br />

geheftet und eingehängt<br />

Brehmer, Arthur (Hrg.): Die Welt in hundert Jahren. Berlin,<br />

Verlagsanstalt Buntdruck G.m.b.H., (1909). mit Illustrationen<br />

von Ernst Lübbert. ill. HLwd.d.Zt., 319 S., Gr. 8° 240,–<br />

* Eine Zukunftsprojektion verschiedener zeitgenöss. Autoren und Fachleute<br />

wie u.v.a. Ed. Bernstein, von Gleichen-Rußwurm, Baronin von Hutten, Ellen<br />

Key, Dr. Karl Peters, Berta von Suttner. ** Der Einband in brauner Halbleinwand<br />

mit montierter Titelschrift des originalen Broschureinbandes. Die Seiten<br />

vorn unten rechts teils stark fingerfleckig.<br />

Brehme, Hugo: Mexico Pintoresco. publicado por Hugo<br />

Brehme Ave 5 de May 27 Mexico D.F., 1923. mit 197 Kupfertiefdrucktafeln<br />

in Braundruck. ill OHLwd., Orig.-Pappschuber,<br />

XXII; 197 S., 4° 300,–<br />

* EA. Diese Ausgabe erschien im Selbstverlag, mit dreisprachigen Bild legenden<br />

in span., deutsch und englisch. Die Fotos sind vortrefflich gedruckt. ** tadellos<br />

und frisch !<br />

86<br />

Sauerfelder Str. 8<br />

58511 Lüdenscheid<br />

Tel.: +49 (0)2351 22464<br />

Fax: +49 (0)2351 22464<br />

E-Mail: melzersant@aol.com<br />

Robinson Crusoe<br />

Chargesheimer, (d.i. Karl Hargesheimer): Unter Krahnenbäumen.<br />

– Bilder aus einer Straße von Chargesheimer mit<br />

einem Text von Heinrich Böll. Köln, Greven Verlag, 1958. mit<br />

vielen Schwarzweißphotographien. (gelbe) OLwd., ill. OU.,<br />

92 nn. S., Gr. 8° 480,–<br />

* EA. ** kleiner Einriß oben <strong>am</strong> Schutzumschlag, nebst kleinren Randläsuren,<br />

Buch tadellos.<br />

Defoe, Daniel: Robinson Crusoe. (Lüdenscheid), Wiga Buchbühne<br />

(Ges<strong>am</strong>tausführung Carl von der Linnepe), 1946. Titelblatt<br />

und 6 Tafeln mit ausgestanzten, ausfaltbaren Teilen.<br />

farb. ill. OHLn., 6 Falt-Tafeln, 8° 430,–<br />

* EA.(Der kleine Muck II – 5234) Ein originelles Aufstell-Bilderbuch in strahlend<br />

farbigem Offsetdruck. – Beim Öffnen des Buches läßt sich ein gestanzter<br />

Bühnenvorhang aufklappen, hinter dem dann durch weiterblättern sich die<br />

Szenen dreidimensional entfalten. Künstlerische Gestaltung: Willi Gauchel. **<br />

leicht bestoßen, Kapitale mit Gelenkeinrissen oben und unten hinten, innen<br />

sauber und frisch.<br />

Fotoalbum Ersatz I. Comp. 1906–1908 – Kaiserliches<br />

Jägerbataillon 7. o.O., 1908. mit 6 kleinen Porträt- und<br />

10 großen Original-Photographien jeweils hinter Schrägschnitt-Passepartout.<br />

braunes ill. OHLdr., (moosgrüne Deckel)<br />

6 Doppeltafeln mit Leinenfalz, 4° Querformat. 240,–<br />

* Erinnerungsalbum der I. Ersatz-Compagnie des Kaiserlichen Jägerbataillons<br />

Nr. 7 mit Porträts der Offiziere, ’Ansichten der Unterkunft nebst Fotos aus dem<br />

Einsatz. ** Album berieben, bestoßen.


Chargesheimer – Unter Krahnenbäumen<br />

Hindenburg’s Festalbum für Radfahrer. neubearb. und<br />

herausgegeben von Dr. Karl Biesendahl. Sechste Auflage.<br />

Mühlhausen / Thür., Verlag G. Danner, 1904. mit einigen<br />

Zeichnungen. OLwd., XV; 287 S., 8° 125,–<br />

* u.a. mit den Kapiteln Kunstfahren und Saalfeste, Wettfahrbestimmungen<br />

des Kunst- und Reigensports. Mit Register. ** bestoßen, Kanten teils berieben.<br />

Kaiser, Fritz (Hrg.): Führer durch die Ausstellung Entartete<br />

Kunst. – Die Ausstellung wurde zus<strong>am</strong>mengestellt von<br />

der Reichspropagandaleitung. Amtsleitung Kultur. Sie wird<br />

in den größeren Städten aller Gaue gezeigt werden. Berlin<br />

W 35, Verlag für Kultur- und Wirtschaftswerbung, 1937. mit<br />

zahlreichen Abbildungen. ill. OKt., 32 S., 8° 240,–<br />

* Der zeitgenössische Ausstellungsführer zur berüchtigten propagandistischen<br />

Ausstellung. ** bestoßen, Kanten teils berieben, letzte Seite mit Eckausriß<br />

unten rechts ohne Textverlust.<br />

Kraftwagenpark Generalgouvernement Warschau.<br />

o.O., (1915). mit 55 ganzseitigen braungetönten Kupfertiefdrucktafeln.<br />

OKt., 56 S., 8° quer 180,–<br />

* Vortrefflich gedruckte Dokumentation über die deutsche Automobil-Truppe<br />

während des I. Weltkriegs. Die Fotos jeweils mit Bildlegende zeigen alle Aspekte<br />

dieser militärischen Spezialabteilung. Beiliegend: 4 zeitgenöss. Orig.-fotos,<br />

teils mit Bleistift beschriftet, eins mit Poststempel. ** bestoßen, Deckblatt<br />

und Rückendeckelblatt fehlen, erste Seiten eselsohrig, beim Titelblatt Fehlstelle<br />

unten rechts.<br />

Langsdorff, W. von, Dr.-Ing.: LZ 129 – Hindenburg. – Das<br />

Luftschiff des deutschen Volkes. Frankfurt/M., H. Bechhold<br />

Verlagsbuchhandlung, 1936. mit etwa 80 Bildern meist aus<br />

dem Luftschiffbau Zeppelin. Umschlagzeichnung Hans Breidenstein.<br />

ill. OKt., 96 S., 8° 190,–<br />

* Mit Geleitworten vom Geschäftsführer der Zeppelin – Reederei Kapitän<br />

Carl Christiansen und Freiherr von Buttlar. Eine detaillierte Beschreibung des<br />

Baues und der Konstruktion des Zeppelinluftschiffes. ** leicht bestoßen, an<br />

den Gelenken berieben, kl. Fehlstelle im Rücken, Einband gering fingerfleckig,<br />

Knickfalte im Rückendeckel.<br />

Malden, L.: Puppchens Geburtstag. o.O., o.J. (ca. 1910).<br />

mit 12 ganzseitigen Farblithographien. farb. ill. OPbd., ill.<br />

Titelbl., 12 nn. Tafeln., Gr. 8° quer 230,–<br />

* EA. (Klotz 4372/4) (Verlagsnummer 3128) ** bestoßen, Rücken fachgerecht<br />

erneuert, Seite 6 oben und rechts mit Papier hinterlegte Fehlstellen, ebenso die<br />

letzte Seite oben mittig.<br />

Weiß, Karl, Redakteur (Bearb.): Internationale Photographische<br />

Ausstellung Dresden 1909 in Wort und Bild.<br />

Dresden, Druck und Verlag von Wilhelm Baensch, 1909. mit<br />

sehr vielen Schwarzweiß-Photographien. ill. OKt., (Schnurbindung),<br />

69 S., 8° Album-Querformat 390,–<br />

* umfangreicher Ausstellungskatalog mit mehreren Einführungstexten: künstlerische<br />

Phot., Bildnis-Phot., angewandte Phot., Wissenschaftl. Phot., Industrie<br />

phot. Bedarfsartikel. ** bestoßen, Rücken oben und unten an den<br />

Kapitalen jeweils mit Fehlstelle, Deckel teils berieben, innen sauber.<br />

Fritz Kaiser<br />

87


Stand 12 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

Mertens & Pomplun<br />

Reiseliteratur · Reisefotografie · Kunst · Architektur · Naturwissenschaften<br />

· Photographie<br />

Hohn, Carl Friedrich u. Joseph Anton Eisenmann. Topo-geographisch-statistisches<br />

Lexicon vom Königreiche Bayern,<br />

oder alphabetische Beschreibung aller im Königreiche<br />

Bayern enthaltenen Kreise, … In 2 Bänden. Erlangen, Palm<br />

und Ernst Enke, 1831. XII, 1132; 1192, XIV Seiten, 1 Blatt.<br />

Gr.-8°, 16×24 cm. Pappbände der Zeit. 480,–<br />

Einbände berieben, bestoßen. Ein Bd. <strong>am</strong> Rücken eingerissen. Wenige Blätter<br />

gering stockfleckig. Exlibris auf dem Vorsatz. – Insges<strong>am</strong>t wohlerhaltene<br />

Exemplare.<br />

Nürnbergisches Koch-Buch. Die in ihrer Kunst vortrefflich<br />

geübte Köchin. Oder Auserlesenes und vollständig vermehrtes<br />

Nürnbergisches Koch-Buch, Darinnen eine deutliche Anweisung<br />

zu finden … Nebst einem accuraten Kupferstich, in<br />

welchen die Zertheilung und Aufbauung eines Ochsen und<br />

Kalbs vorgestellt wird. Nürnberg, Wolfg. Moritz Endters seel.<br />

Erben, Tochter Mayrin und Sohn, 1734. Gestochenes Frontispiz,<br />

7 Blätter, 1084 Seiten, davon 16 gefaltet, 2 gefaltete Kupfertafeln,<br />

46 Blätter (Register). 21,5×18 cm, Perg<strong>am</strong>entband<br />

der Zeit. Nicht bei Weiss. . 2.600,–<br />

Sehr seltenes Nürnberger Kochbuch. – Einband fleckig. Vorsätze von alter<br />

Hand beschrieben. Ein Blatt mit kleinem Loch und etwas Buchstabenverlust,<br />

ein Blatt eingerissen. Eine der Kupfertafeln unten mit Abriss und Bildverlust.<br />

Von gelegentlichen kleinen Flecken abgesehen bemerkenswert sauber erhalten.<br />

S<strong>am</strong>mlung der wichtigsten europäischen Nutzhölzer in<br />

charakteristischen Schnitten. Brünn, Burkart, 1882. 40 Tafeln<br />

mit je drei in Fenstern montierten Original-Holzmustern.<br />

Original-Halbleinen-Mappe, 24×18 cm. 1.200,–<br />

Seltener Musterkatalog mit originalen Holzmustern. – Mappe berieben und<br />

bestoßen. Die hauchdünnen Holzmusterschnitte sehr gut erhalten, nur einige<br />

wenige mit kleinem Einriss. Catalogue of the major European timber with 120<br />

razor-thin s<strong>am</strong>ples of original wood.<br />

(Rumpf, Johann Daniel Friedrich). Deutschlands Goldgrube,<br />

oder durch welche inländischen Erzeugnisse kann<br />

der fremde Kaffee, Thee und Zucker möglichst ersetzt werden?<br />

Und was ist insbesondere von der Zuckerbereitung aus<br />

Runkelrüben und Ahornbäumen zu erwarten? Berlin, Oehmigke,<br />

1799. Mit 2 gestochenen, kolorierten Tafeln, davon<br />

eine als Frontispiz, Titel, 171 Seiten. Schlichter Pappband der<br />

Zeit. 650,–<br />

Einzige Ausgabe. Müller: Bibliographie des Kaffee, des Kakao, der Schokolade,<br />

des Tees und deren Surrogate bis zum Jahre 1900 (1960), S.183. – Einband<br />

bestoßen, etwas fleckig. Innen gelegentlich etwas braunfleckig. Insges<strong>am</strong>t gut<br />

erhalten. Selten.<br />

88<br />

Winterfeldtstr. 51<br />

10781 Berlin<br />

Tel.: +49 (0)30 2519203<br />

Fax: +49 (0)30 25295808<br />

E-Mail: <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>.mp@berlin.snafu.de<br />

www.mp-rarebooks.de<br />

Napoleon I. (Bonaparte). Per il giorno di nascita e il susseguente<br />

di nome di sua maesta Napoleone I. Imperator de<br />

Francesi e Re d’Italia. Cantata. Lucca, Francesco Bertini,<br />

1805. 13 Seiten. 23,5×18 cm, Leder der Zeit mit Goldfileten<br />

und gekröntem Adler. Text einer Kantate zu Ehren des Geburtstags<br />

von Napoleon Bonaparte. 750,–<br />

Schönes, breitrandiges Exemplar.<br />

(Caucasus Photo Album) Al’bom Vidov Voenno-Gruzinskoi<br />

Dorogi – No other copy worldwide. Vidov Voenno-Gruzinskoi<br />

Dorogi, Fotographiia Bratiev Rudnevikh v<br />

gorode Vladikavkaze (Album of the Views of the Georgian<br />

Military Road, by the Rudnevy Brothers’ Photography in Vladikavkaz).<br />

Vladikavkaz: Skoropechatnia Z. Shuvalova, ca.<br />

1865. First Edition. Oblong Quarto (24×32.5 cm). 10 leaves.<br />

Twenty mounted photographs (the last photograph mounted<br />

on verso of the last endpaper). Title page and text to the photographs<br />

chromolithographed in gold. Original publisher’s<br />

brown gilt cloth. 6.000,–<br />

Covers and gilt faded. Some of the photographs mildly faded but generally<br />

strong images. Very rare album as no copies found in Worldcat nor in Russian<br />

National and Russian State Libraries. The album was issued by Rudnev<br />

Brothers, prominent Vladikavkaz photographers who participated in the 1872<br />

Russian Polytechnic Fair. It was a major (about 750000 visitors) exhibition of<br />

industrial, agricultural, military, scientific, technological and cultural achievements<br />

of the Russian Empire, held in Moscow. The album contains early<br />

important images of the Russian advanced post in the Northern Caucasus; Vladikavkaz,<br />

and the Georgian Military road – a major route through the Caucasus


Mountains from Russia to Georgia. The strong images include views of Vladikavkaz<br />

streets and buildings, bridges over the Terek, Stolovaya Mountain,<br />

the Darial Gorge, Kazbek Mountain with its glaciers, gorges, bridges and the<br />

monastery; local Ossetians dancing, riding horses etc. After the Kingdom of<br />

Georgia was annexed by the Russian Empire in 1801, Tsar Alexander I ordered<br />

General Aleksey Petrovich Yermolov, commander-in-chief of Russian forces in<br />

the Caucasus to improve the surfacing of the road to facilitate troop movement<br />

and communications. When Yermolov announced the completion of the work<br />

in 1817, the highway was heralded as the Russian Simplon. However, work<br />

continued until 1863. By this stage it had cost £4,000,000 but according to<br />

Bryce, in 1876, was of a high quality with two or three lanes and iron bridges<br />

over the torrents, something he considered astonishing given that within Russia<br />

proper at this time decent roads were virtually non-existent. The importance<br />

of the Georgian Military Highway as a through route has diminished in<br />

recent years, mainly because of delays at the border crossing between Russia<br />

and Georgia, and even, on occasions, the complete closure of that border post<br />

(Wikipedia)…<br />

Vollmberg, Max. America Central. Santa Lucia, San Salvador,<br />

1920. 1 Blatt Register, 8 Blatt Geleitwort in 4 Sprachen<br />

(Deutsch, Englisch, Französisch und Spanisch). 40 farbige<br />

Tafeln auf Pappen montiert. Folio 29×40 cm. Farbig illustrierte<br />

Original-Halbleinen-Mappe. 700,–<br />

Max Vollmberg (geb. 1882), Maler, Graphiker und Illustrator, war u.a. Schüler<br />

bei Lovis Corinth und später Professor an der Kunstschule in Oakland. „Bekannt<br />

wurde er hauptsächlich wegen seinen bildlichen Schilderungen aus dem<br />

Indianerleben“ (s. Vollmer, Künstlerlexikon). Während einer vierzehnjährigen<br />

Reise durch Central<strong>am</strong>erika k<strong>am</strong> er durch folgende Länder; Mexiko, Guatemala,<br />

El Salvador etc. Die farbigen Tafeln zeigen Eindrücke von Land und<br />

Leuten in stimmungsvollen Bildern. Die Mappe an den Rädern berieben und<br />

bestossen. Das Registerblatt mit handschriftlichen Notizen, die 8 Blätter Einleitung<br />

<strong>am</strong> unteren Rand mit Feutigkeitsspur, Tafeln tadellos, gutes Exemplar.<br />

Chile – Atlas. Album de la Zona Austral de Chile 1920. Agricultura,<br />

Fundos y sus Productos, Industrias, Comercio de<br />

la Provincias de Concepción, Biobio, Malleco, Cautin, Valdivia,<br />

Llanquihue. Santiago, Juvenal Valenzuela 1920. 119<br />

Seiten, 24 Seiten Werbung, 6 farbig lithographierte mehrfach<br />

gefaltete Stadtpläne. Quer-Folio 38×28 cm. Mit Gold<br />

geprägter Original-Leinenband. (119, (24) pp. And 6 folded<br />

city maps. Oblong Folio (38×28 cm) Blindtooled and gilt<br />

original cloth.) 280,–<br />

Gutes Exemplar. – The last 24 pages showing illustrated advertises for cars<br />

(Chevrolet/Cadillac, Hudson Motor Car Company, Ford), agricultural machines<br />

(Tractor Rumley-Oil Pulled, SKF, Orenstein & Koppel, Deering, Robey &<br />

Co. ) etc. – – A fine copy.<br />

Harz – Böse, Christian. Generale Haushalts-Principia Von<br />

Berg- Hütten-Saltz und Forstwesen, inspecie vom Hartz.<br />

Leipzig und Frankfurt, o. Dr. 1753. 3 Blatt, 180 Seiten. Mit 3<br />

doppelblattgroßen Tabellen. 34×22 cm, Halbleder der Zeit<br />

mit Rückenvergoldung. 800,–<br />

Behandelt Hüttentechnik (Eisen, Glas, Salz, Steinkohle) und insbesondere<br />

Bergbau und Hüttenwesen im Harz, einschließlich Münzwesen, Forstwesen<br />

usw. – Der Verfasser war Fürstl. Hessischer Berg- u. Hütteninspektor zu Schmalkalden.<br />

– Einband berieben und bestoßen. Oberes Kapital beschädigt, mit<br />

kleiner Fehlstelle. Innen nur leicht gebräunt.<br />

Stieler, A. / J. Perthes. Bericht zu Stieler’s Hand-Atlas über<br />

alle Theile der Erde nach dem neuesten Zustande und über<br />

das Weltgebäude. Nebst ausführlichen Erläuterungen einzelner<br />

Karten desselben. Gotha, Perthes, 1842. VIII (2), 124<br />

Seiten, 5 Blatt Anzeigen. 26,5×21 cm, Halbleder der Zeit mit<br />

Rückentitel. 240,–<br />

Espenhorst 70. Dritte Auflage. – Deckel und Schnitt gering fleckig. Innen sauber.<br />

Java – Indonesien – 3 Photo-Alben. Missionsschule<br />

Krankenhaus in Indonesien 1926–1931. Java 1926–1931 331<br />

Original-Photographien (von 8,3×5,5 cm bis 29,5×24,5 cm)<br />

in drei Alben. 680,–<br />

Die Bilder zeigen deutsche Missionare (Fischer, Barth, Heller, Kabelitz) in Poerwodadi,<br />

Garut, Semarang, Kopeng, Salatiga. Bei zwei Alben sind alle Fotos<br />

beschriftet. Es finden sich u.a. folgende N<strong>am</strong>en: Frau Dr. Sigel, Dr. van der<br />

Ley, Dr. Sickinger, Mathilde Klarenbeek, Marie Boschardt, Hintze, Base, Barth.<br />

Die Bilder geben einen guten Eindruck vom Alltag in den Einrichtungen, von<br />

dem Leben der Einheimischen und Schüler dort, sowie vom F<strong>am</strong>ilienleben der<br />

Missionars- und Arztf<strong>am</strong>ilien auf Java. Die Alben sind etwas berieben und bestossen.<br />

Die Fotos sind sehr gut erhalten, kontrastreich und nicht verblichen.<br />

89


Stand 2 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> MykoLibri<br />

Christian Volbracht<br />

Pilze und Mykologie: Monographien, Tafelwerke, Mykogastronomie,<br />

Trüffeln, populäre Pilzkunde, Ethnomykologie<br />

Barla, Jean Baptiste: Flore mycologique illustrée. Les ch<strong>am</strong>pignons<br />

des Alpes-Maritimes, avec l’indication de leurs<br />

propriétés utiles ou nuisibles. Nice 1888–1892. S. (1)-80:<br />

69 chromolithographische Tafeln.<br />

Folio. 1.500,–<br />

Die seltene Originalausgabe. Einige leichte<br />

Flecken, Anmerkungen mit Bleistift. Späteres<br />

Halbleinen<br />

Birkfeld, Alfred & Kurt Herschel.Morphologisch-anatomische<br />

Bildtafeln für die praktische<br />

Pilzkunde. Wittenberg-Lutherstadt<br />

1961–1968. 200 Phototafeln mit<br />

Text. 8vo. 80,–<br />

Künstlerische Detailfotos von Pilzen. Original-Lieferungsumschläge.<br />

Borch, Michael Johann Graf von.<br />

Lettres sur les truffes du Piémont.<br />

Milan: Reycends 1780.S. (i-ii), iiiviii,<br />

(3), 4–51, (52, err.): 3 gefaltete<br />

farbige Tafeln. 8vo. 5.800,–<br />

Schönes und sehr seltenes Werk über die Trüffeln<br />

des Piemont mit den farbig gedruckten<br />

Tafeln von d’Agoty. Gutes Exemplar, hier und<br />

da gering fleckig und mit einem unauffälligen<br />

Stempel auf dem Titel. Späterer Perg<strong>am</strong>enteinband.<br />

Briganti, Vincento & Francisco.<br />

Historia fungorum regni Neapolitani<br />

picturis ad natur<strong>am</strong> ductis illustrata,<br />

opus inchoatum a Vincentio<br />

Briganti atque a Francisco ejus<br />

filio, additis observationibus pluribus<br />

ac figuris, continuatum, et in<br />

lucem editum. Neapoli, 1837–1848. S. (i-iii), iv-xvi, (1)-140:<br />

46 Kupfertafeln. 4o. 2.700,–<br />

Äußerst seltenes mykologisches Werk mit fein gestochenen Tafeln. Vincento<br />

Briganti starb 1836 und sein Sohn vollendete die Arbeit, die dann in den Memorie<br />

della Real accademia delle scienze de Napoli und als Buch erschien.<br />

Einige wenige Exemplare sind koloriert (vgl. Volbracht, Mykolibri Nr. 254).<br />

Sehr schönes Exemplar, unbeschnitten, der alte Karton-Einband mit neuem<br />

Papiereinschlag.<br />

Dieterich, Kurt. Aus der Lebensgemeinschaft des Waldes.<br />

Mit 150 Raumbild-Aufnahmen und 12 Kunstdrucktafeln.<br />

II. unveränderte Auflage. München: Schönstein 1939. S. (1–<br />

4), 5–120 : 12 Tafeln, 150 Stereoaufnahmen und Stereoskop.<br />

4o. 280,–<br />

90<br />

Isestrasse 79<br />

20149 H<strong>am</strong>burg<br />

(Besuche nach Voranmeldung)<br />

Tel.: +49 (0)40 4605205<br />

E-Mail: mykolibri@aol.com<br />

www.mykolibri.de<br />

Der deutsche Wald in dreidimensionaler Stereophotographie, mit „Raumbildbetrachter“.<br />

14 der Abbildungen zeigen Pilze. Mit dickem Holzeinband, in den<br />

der ausklappbare Bildbetrachter und die Fotos eingelegt sind.<br />

Farlow, Willi<strong>am</strong> Gibson & Edwart<br />

Angus Burt. Icones Farlowianae.<br />

Illustrations of the larger fungi of<br />

eastern North America. C<strong>am</strong>bridge,<br />

Massachusetts, 1929. S (i-iv),<br />

v-x, (1)-120 : 103 farbige Tafeln.<br />

Folio. 550,–<br />

Eines der schönsten lithographischen Abbildungswerke<br />

der Pilze, in limitierter Auflage<br />

von 500 Exemplaren erschienen. Die Herstellung<br />

dauerte 40 Jahre und verschlang erhebliche<br />

Summen. Schönes Exemplar im Original-Leineneinband.<br />

Hesse, Rudolp. Die Hypogaeen<br />

Deutschlands. Natur- und Entwickelungsgeschichte,<br />

sowie Anatomie<br />

und Morphologie der in<br />

Deutschland vorkommenden Trüffeln<br />

und der diesen verwandten<br />

Organismen nebst praktischen Anleitungen<br />

bezüglich deren Gewinnung<br />

und Verwendung. Band 1 (2).<br />

Halle: 1891–1894. S. (i, iii), (1–3),<br />

4–133; (i-v), vi, (vii, Inh.), (1–3),<br />

4–140 : 22 Tafeln, zehn in Chromolithographie.<br />

Folio. 1.800,–<br />

Die wichtigste deutsche Monographie der<br />

Trüffeln, aus einer Zeit, als in mehreren Teilen<br />

Deutschlands noch reichlich Sommertrüffeln<br />

gefunden wurden. Mit unscheinbaren Stempeln<br />

auf den ersten Seiten. Halbleinen der<br />

Zeit, oberes Kapital beschädigt.<br />

Hollos, Ladislaus. Die Gasteromyceten Ungarns. Mit 31<br />

zum Teil colorirten Tafeln nach Original-Zeichnungen und<br />

Photographien. Leipzig: 1904. Folio. S. (1–3), 4–278 : 31 (23<br />

farbige) Tafeln. Folio. 850,–<br />

Großformatiges Werk über die Bauchpilze Ungarns. Die Tafeln teilweise in der<br />

frühen Technik der nachkolorierten Schwarz-Weiß-Fotos. Halbleder.<br />

Kallenbach, Franz & Bernhard Knauth, Walter Neuhoff,<br />

Julius Schäffer. Die Pilze Mitteleuropas. Röhrlinge (Boletaceae),<br />

Gallertpilze (Tremellineae), Milchlinge (Lactarii),<br />

Täublinge (Russulae). Leipzig. 1926–42. 302 Seiten und 89<br />

meist farbige Tafeln. Folio. 580,–


Vollständige erste Ausgabe dieses Werkes mit den schönen Farbtafeln, das<br />

wegen des Zweiten Weltkrieges nicht abgeschlossen wurde. Späteres Halbleder,<br />

etwas angeschmutzt.<br />

Marsigli, Luigi Ferdinando & Giovanni Maria Lancisi. Dissertatio<br />

de generatione fungorum ad illustrissimum & reverendissimum<br />

præsulem Joannem Mari<strong>am</strong> Lancisium. Romæ,<br />

1714. S. (1–4), 5–40, i-xlvii, (1–6): Gestochene Karte und 31<br />

Tafeln (1–29, 2 nicht nummeriert). Folio. 3.500,–<br />

Seltenes frühes Werk über Pilze. Mehrere Tafeln zeigen Trüffeln. Schönes<br />

Exemplar in altem Halbleder mit reich vergoldetem Rücken. Am Anfang als<br />

Beiband der Prospekt von Marsiglis großem Werk über die Donau von 1700<br />

(60 Seiten, 2 Vignetten).<br />

Paulet, Jean Jacques & Joseph Henri Léveillé. Iconographie<br />

des ch<strong>am</strong>pignons de Paulet, (…) accompagné d’un texte<br />

nouveau. Paris, 1855. S. (i-v), vi-viii, (1)-135: Portrait und<br />

217 handkolorierte Kupfertafeln. Folio. 9.500,–<br />

Sehr seltene Pilzikonographie mit großartigen Tafeln und dem neuen Text<br />

von Leveillé. Die erste Ausgabe Paulets wurde 1793 gedruckt, erschien aber<br />

erst 1808 mit den Tafeln. Diese wurden für die Neuausgabe von den Originalplatten<br />

gedruckt. Dieses Exemplar mit 16 Tafeln aus der ersten Ausgabe,<br />

auf etwas dunklerem Papier. Tafel 143 etwas fleckig, Rückseite des Vortitels<br />

angeschmutzt. Text mit leichtem hellem Wasserrand <strong>am</strong> unteren Rand. Alter<br />

Halblederband, berieben und etwas beschädigt.<br />

Persoon, Christiaan Hendrik. Mycologia europaea seu completa<br />

omnium fungorum in variis europaeae regionibus detectorum<br />

enumeratio, methodo naturali disposita; descriptione<br />

succinta, synonymia selecta et observationibus criticis<br />

additis. Sectio prima [- tertia. Particula prima]. Cum tabulis<br />

XII [XXX] coloratis. Erlangae: Impensibus Ioanni Iacobo Palmii<br />

1822–1828. 3 Bände. 356, 214, 282 S. Mit 30 handkolorierten<br />

Tafeln von Poiteau und Dumenil, gestochen von<br />

Jakob Sturm. 8vo. 2.200,–<br />

Seltene kolorierte Ausgabe dieses wichtigen Werkes des „Fürsten der Mykologie“.<br />

Schönes Exemplar mit kräftigem Kolorit. Auf den meisten Tafeln die<br />

Pilzn<strong>am</strong>en von alter Hand hinzugefügt, dazu einige Anmerkungen im Text.<br />

Zeitgenössische Pappbände (berieben und etwas angeschmutzt).<br />

Smith, Alexander Hanchett. Mushrooms in their natural<br />

habitats. Illustrated with stereo-photographs in full color.<br />

Portland, 1949. S. (i-v), vi-xiv, (1)-626: View-master-Apparatur<br />

und 33 Scheiben mit 231 farbigen Abbildungen.<br />

8vo. 580,–<br />

Ein seltenes wissenschaftliches Werk des bekannten <strong>am</strong>erikanischen Mykologen<br />

mit farbigen Abbildungen in Stereo-Fotografie und View-master-Apparat<br />

zum Betrachten. Text in rotem Leineneinband, Fotos und View-master in einer<br />

Schachtel.<br />

Sterbeeck, Franciscus van. Theatrum fungorum oft het<br />

tooneel der c<strong>am</strong>pernoelien. Waer inne vertoont wort de gedaente,<br />

ken-teeckens, natuere, chrachten, voetsel, deught<br />

ende ondeught; mitsgaders het voorsichtigh schoonmaken<br />

ende bereyden van alderhande Fungien … Antwerpen,1675.<br />

S. (i-xxxviii), 1–396, (1–20): Gestochener Titel, Porträt und<br />

36 meist gefaltete Kupfertafeln. 4°. 7.500,–<br />

Erste Ausgabe des ersten umfassenden Pilzbuches in der Geschichte der Mykologie,<br />

<strong>am</strong> Schluss werden auch Kartoffeln und Artischocken behandelt. Außerdem<br />

enthält das Werk die ersten Abbildungen von Pilzen auf Kupfertafeln.<br />

Sterbeeck, ein flämischer Priester, übernahm viele Abbildungen aus dem berühmten<br />

Clusius-Codex. Das Frontispiz mit dem Pilzmarkt von Antwerpen<br />

und dem Porträt des Autors über einem Torbogen. Ein Porträt von Joanne van<br />

Buytenis ist als Kopie eingefügt. Gebunden in altem Perg<strong>am</strong>ent.<br />

Dazu Ornithologisches:<br />

Heinroth, O. & M. Die Vögel Mitteleuropas. In allen Lebens-<br />

und Entwicklungsstufen photographisch aufgenommen<br />

und in ihrem Seelenleben bei der Aufzucht vom Ei ab<br />

beobachtet. 3 Bde. Berlin 1926. Mit zahlr., teils farb. Abb. auf<br />

Tafeln. 4°. 220,–<br />

Die erste umfassende Fauna der Vögel Deutschlands mit fotografischen Abbildungen.<br />

– Ohne den Nachtragsband. Original-Halbleder. Berieben.<br />

Koenig, Alexander. Avifauna Spitzbergensis. Forschungsreisen<br />

nach der Bären-Insel und dem Spitzbergen-Archipel. 2<br />

Theile. Bonn 1911. Mit 74 Textbildern, 26 Heliogravüren, 34<br />

Farbentafeln und einer Karte. Bonn 1911. Folio. 1.700,–<br />

Sehr selten. Eine Lage fehlt, deshalb Seite 57–64 und drei der 26 Schwarz-<br />

Weiß-Tafeln als Kopie beigebunden. Einige Farbtafeln mit wenigen Resten der<br />

Schutzblätter. Original Halbleinen, Einbanddeckel berieben und leicht beschädigt.<br />

91


Stand 20 Dr. Markus Nass Siegburger Strasse 16<br />

14197 Berlin<br />

Tel.: +49 (0)30 89728391<br />

Messetelefon: +49 (0)160 97749057<br />

Graphik des 15. – 20. Jahrhunderts<br />

Balthasar Anton Dunker (1746 Saal in Pommern – 1807 Bern).<br />

Gartenstilleben. Graphitzeichnung. 202×177 mm. In Graphit<br />

signiert und bezeichnet: „Dunker ad nat:“ 1.250,–<br />

92<br />

E-Mail: Markus.Nass@t-online.de<br />

www.Kunsthandel-Nass.de<br />

Jan Fyt (1611–1541, Antwerpen). Vier Hunde in einer römischen<br />

Ruine. Radierung. 168×219 mm. 1642. Wasserzeichen<br />

Wappen mit Winkel und drei Halbmonden. Hollstein<br />

10 I (von VI). Brillanter Druck mit Rand, die Plattenränder<br />

ungereinigt und unregelmäßig, die rechte obere Ecke spitz,<br />

die ges<strong>am</strong>te Platte mit vielen Wisch- und Arbeitsspuren. Aus<br />

der S<strong>am</strong>mlung Thomas Graf (Lugt 1092 a). Frühestmöglicher<br />

Zustand! 1.250,–


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57072 Siegen<br />

Telefon 0271–25356<br />

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www.antiquariat-nassauer.de<br />

Schöne und seltene Bücher<br />

Theuerdank – Melchior Pfinzing / Kaiser Maximilian I.: Die<br />

geverlicheiten und eins teils der geschichten des löblichen<br />

streitbaren und hochberümbten helds und Ritters Tewerdannckhs.<br />

Augsburg (Schönsperger) 1519. , 4° Halbleder des<br />

18. Jhdts. 284 Blatt, 118 Holzschnitte von Hans Burgkmair,<br />

Hans Schäuffelin u.a. 6.900,–<br />

Dieser zweite Abdruck (EA:1517) des „Theuderdanck“ erfolgte im Todesjahr<br />

Kaiser Maximilians I., unter dessen Mitwirkung Pfinzing den Ritterroman in<br />

Verse gebracht hatte. 20 der Holzschnitte st<strong>am</strong>men von Schäuffelin, 13 von<br />

Burgkmair. Schönspergers „wahrhaft mustergiltige typographische Ausstattung“<br />

(Kutschmann) beruht u.a. auf der Anfertigung einer neuen Schrifttype,<br />

einer Vorläuferin der Fraktur, die als „Teuerdanck-Fraktur“ bis ins frühe 18.<br />

Jahrhundert in Gebrauch war. Halbey nennt den Theuerdanck eines der „beiden<br />

schönsten gedruckten Bücher seit der Gutenbergbibel“. In der zweiten<br />

Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde das vorliegende Exemplar neu in Halbleder<br />

aufgebunden; Einband an den Kanten bestoßen und an den Rückenkanten<br />

etwas angeplatzt , jedoch immer noch recht ordentlich. Das Überzugspapier<br />

weist <strong>am</strong> hinteren Deckel Fehlstellen auf. Der Buchblock ist in der Bindung<br />

fest. Die Seiten etwas fingerfleckig, auch sonst einige blasse Flecken, durchgehend<br />

Wurmgänge, gegen Ende stärker (dennoch nicht sehr störend). Eine<br />

einstmals diagonal durchgerissene Seite (nur Text) wurde geschickt von alter<br />

Hand wieder repariert, ist jedoch etwas stärker fleckig. Einige Seiten wurden<br />

an den Ecken behuts<strong>am</strong> verstärkt, andere haben Randeinrisse. Etwa ein Drittel<br />

der Seiten vom oberen Rand her etwas braunfleckig, möglicherweise ein alter<br />

Wasserfleck. Auf dem Titel und <strong>am</strong> Textende einige handschriftliche Zeilen<br />

von alter, wohl zeitgenössischer Hand.<br />

Literatur – Chopin, Henri (Hg.): Review OU. Revue de poésie<br />

évolutive. Cinquième saison No. 34/35. Essex (The Gate<br />

House) 1969, 4° Kartoniert. 8 Blätter verschiedenen Formates,<br />

eine 10-Inch Langspielplatte. 290,–<br />

Folgende Werke sind als Einzeldrucke enthalten: Balch-Burroughs-Gysin,<br />

„film“ // Henri Chopin, „graphics“ // Bob Cobbing, „graphic poems“ // Hugh<br />

Davies, „shozyg 1“ // Degottez, „affiche 68“ // Paul Armand Gette, „le mur“<br />

// I Gomez de Llano, „abandoner l’écriture“ // M. Seuphor, „janco hinco yinco<br />

colo“. Auf der Schallplatte. „Marvo Movie Natter (Cobbing) // „Spontaneous<br />

Appealinair Contemporate Apollinaire“ (Cobbing) // „Mes Branches“ (Chopin)<br />

// „Haut-Satur“ (Dufrène). Nummer 442 von 500 numerierten Exemplaren,<br />

datiert „2/69“. Alle Beilagen in tadellosem Zustand, ebenso die offenbar<br />

nie abgespielte Schallplatte. Der Umschlag sehr schwach verschossen, einige<br />

blasse Wasserflecken auf dem Vordeckel.<br />

Max Slevogt – Karl Immermann: Tulifäntchen. Ein Heldengedicht<br />

in drei Gesängen. Berlin (Propyläen) 1923. 165 S. ,<br />

Gr.-8° Halbleder. Pappschuber. 20 Original-Ra dierungen von<br />

Max Slevogt. Numeriert und signiert. 400,–<br />

Die Titelradierung vom Künstler signiert. Die Ges<strong>am</strong>tauflage betrug 300 Exemplare<br />

(davon 1–100 Vorzugsausgabe); dieses Exemplar trägt die Nummer<br />

115. Bütten, Kopfgoldschnitt, marmoriertes Originalschuber. Der rostrote Lederrücken<br />

minimal aufgehellt, sonst tadellos. Schuber minimal bestoßen. Sehr<br />

gepflegtes, beinahe neuwertiges Exemplar.<br />

Pietismus – Spener, Philipp Jacob: Der Evangelische Glaubens-Trost<br />

/ aus den Göttlichen wolthaten und schät zen<br />

der seligkeit in Christo / in einem jahr-gang der pre dig ten<br />

94<br />

über die ordentliche Sonn- und Festtägliche Evan gelia (…).<br />

2 Bände in einem. Frankfurt /M. (Zunner) 1695. 15 S., 1060<br />

S., 1008 S., 48 S., Gr.-8° Ganzperg<strong>am</strong>ent d. Zt. 950,–<br />

Spener (1635–1705) war einer der bedeutendsten Vertreter des deutschen Pietismus.<br />

Bindung <strong>am</strong> hinteren Vorsatz etwas angeplatzt. Mehrere alte Besitzervermerke<br />

und Notizen auf den Vorsatzblättern, der Perg<strong>am</strong>enteinband etwas<br />

abgegriffen. Insges<strong>am</strong>t jedoch gutes und sauberes Exemplar.<br />

Elsevier – Catalogus librorum qui in bibliopolio Danielis<br />

Elsevirii venales extant. 176, 86, 60, 206, 110, 26, 103 S.,<br />

Amsterd<strong>am</strong> (Elsevir) 1674. Kl-8°, Ganzperg<strong>am</strong>ent d. Zt. mit<br />

Metallschließen. (Copinger 848). 5.500,–<br />

Lieferkatalog des Buchhändlers Daniel Elsevier (1626–81) aus der berühmten<br />

Drucker- und Verlegerf<strong>am</strong>ilie. Die Amsterd<strong>am</strong>er Niederlassung des Hauses<br />

Elsevier wurde 1681 geschlossen, 32 Jahre später erloschen Unternehmen wie<br />

F<strong>am</strong>ilie ganz. Die Riemschließen nur noch auf einer Seite vorhanden (die<br />

Lager fehlen), der Einband etwas abgegriffen und fleckig, der handschriftliche<br />

Rückentitel verblasst. N<strong>am</strong>e auf Vorsatz, kurze Notiz von alter Hand auf<br />

Referenzblatt, Stempel auf Titel. Im Katalog sind zahlreiche Titel von alter<br />

Hand <strong>am</strong> Rand markiert. Trotz dieser kleinen optischen Mängel ein schönes<br />

Exemplar des sehr seltenen Kataloges.<br />

Geographie – Johann Georg Hassel: Specialstatistik der<br />

sämtlichen Deutschen Staaten in einzelnen Umrissen. Braunschweig<br />

(Vieweg) 1805. 169 S. , 4° Halbleder d.Zt. 200,–<br />

Es erschien noch ein weiterer Band u.d.T. „Die statistische Ansicht und<br />

Specialstatistik von Mitteleuropa“, daher verzichtet der vorliegende (in sich<br />

vollständige) Band auf die Darstellung der österreichischen, preußischen,<br />

dänischen, schwedischen und russischen Reichsgebiete. Die Statistiken sind<br />

gegliedert in: Länderbestand und deren physische Beschaffenheit / Einwohner<br />

/ Kultur des Bodens, Produkte und Gewerbe / Finanzzustand / Militairverfassung<br />

und je einer tabellarischen Übersicht. Keine Druckvermerk, lediglich ein<br />

alter Bibliotheksaufkleber weist den Band als „Hassels Statistik 2ter Theil“ aus.<br />

Einige Signaturen und Stempel, Reste eines neueren Aufklebers auf vorderem<br />

Vorsatz. Gering stockfleckig. Der zeitgenössische Einband abgegriffen und <strong>am</strong><br />

Rücken stellenweise lädiert.<br />

Flüsse – (Johann Hermann Dielhelm): Allgemeines Hydrographisches<br />

Lexicon aller Ströme und Flüsse in Ober- und<br />

Nieder-Deutschland (…). Frankfurt <strong>am</strong> Main, Stok und Schilling,<br />

1743. (14 S.), 685 S., (25 S.), Ganzleder d. Zt., Frontispiz<br />

u. 2 Faltkarten in Kupferstich. 600,–<br />

„… worinnen in Alphabetischer Ordnung mehr als 1000. Haupt- und bey 2500.<br />

Zuflüsse … nicht nur ausführlich und mit Fleiß beschrieben, sondern auch<br />

zugleich die nöthigsten und wichtigsten geographischen Merkwürdigkeiten<br />

… erzählet werden. Sehr schönes und sauberes Exemplar. Reiche Rückenvergoldung,<br />

goldgeprägte Initialen auf vorderem Deckel. Enthält neben dem<br />

alphabetischen Verzeichnis zwei Stromgebietskarten.<br />

Hessen – Martin Zeiler / Matthäus Merian: Topographia<br />

Hassiae et Regionum Vicinarum. Das ist: Beschreibung und<br />

eigentliche Abbildung der vornehmsten Städte und Plätze<br />

in Hessen (…). Franckfurt <strong>am</strong> Mayn (Merian Erben) 1655


(recte: 1685). 151 S. , 4° Ganzleder d.Zt. 62 Kupfer mit 124<br />

Darstellungen. 7.000,–<br />

(Wüthrich 4, 36) Vollständiges Exemplar von Merians Topographie Hessens<br />

mit allen Ortsabbildungen, 3 Karten und 4 Plänen, bzw. Grundrissen. Von den<br />

Tafeln sind 6 ausklappbar. Es handelt sich hierbei um die dritte Auflage, einen<br />

neu gesetzten Nachdruck der erweiterten zweiten Auflage von 1655, der zwar<br />

ebenfalls mit „1655“ datiert ist, in Wahrheit aber etwa 1685 herausk<strong>am</strong>. Gegenüber<br />

der ersten Auflage von 1646 erweiterten Merians Erben den Text um<br />

62 Seiten; die zusätzliche Abbildung „Frauensee“ fehlt häufig im 3. Abdruck,<br />

so auch hier, ebenso das Titelkupfer. Geringe Bräunung, gelegentlich sehr<br />

schwach wasserrandig. Kleinere Randschäden an einzelnen Seiten, wenige<br />

sehr geringe Einrisse nahe der Falz. Der solide Ledereinband der Zeit etwas<br />

berieben und nur äußerlich mit wenig oberflächlichem Wurmfraß. Exemplar<br />

aus einer größeren Reihe von Topographien, daher <strong>am</strong> Rücken unter dem Titel<br />

mit „9“ numeriert.<br />

Militär – Carl Ritter von Bundschuh: Zus<strong>am</strong>men stellung<br />

derjenigen Dienstespflichten, welche den in der Linie dienenden<br />

k.k. Herren Regiments- selbstständigen Bataillons- und<br />

Corps-Commandanten (…) Brigadieren und Divisionären<br />

(…) obliegen (…). Prag (Haase) 1826. X S., 404 S. , 4° Halbleder<br />

d. Zt. 250,–<br />

Gering stockfleckig, Einbanddeckel etwas berieben, einige Seiten gering eselsohrig.<br />

Im Ganzen ein gutes Exemplar, das minutiös jegliche Pflichten und<br />

Verhaltensweisen für die genannten Dienstgrade aufführt, bis hin zur Tabakration.<br />

der „Fleischaushauung im Kriege“ und dem Verhalten bei einer „stark<br />

einreißenden Desertion“.<br />

Künstlerischer Nachlass des Komponisten Max Broermann:<br />

1.800,–<br />

Max Broermann (1906–1946) war Komponist, Pianist und Dirigent <strong>am</strong> Dt.<br />

Nationaltheater in Weimar, in Stralsund, in Stuttgart u.a. Zwei seiner Lieder<br />

gehörten in der 30er Jahren zum festen Repertoire von Heinrich Schlusnus,<br />

Elly Ney förderte ihn, er war befreundet mit Carl Orff und Wer ner Egk. Sein<br />

Schaffen fällt fast vollständig in die Zeit des Nationalso zia lismus, jedoch hat<br />

er sich –trotz seiner engen Bekanntschaft mit Elly Ney- nie zu den Nationalsozialisten<br />

bekannt, sondern eigenbrötlerisch versucht, sich und seine F<strong>am</strong>ilie<br />

ohne größere Kompromisse mit dem Regime über Wasser zu halten. Nach<br />

Kriegsende folgte eine Phase größerer kompositori scher und publizistischer<br />

Aktivität, zuletzt in Eichstätt, die jäh durch den Tod des erst 40jährigen an<br />

den Folgen einer Blinddarmoperation beendet wurde. So blieb das Schaffen<br />

Broermanns Fragment.<br />

Umfangreiches Konvolut von Eigenkompositionen in Broermanns Handschrift,<br />

dazu mehrere Versuche eines postumen Werkver zeichnisses, das aber offenbar<br />

nicht alles Vorhandene erfasst. Das umfang reichste Verzeichnis nennt 46<br />

Lieder (1927–46, mindestens 38 lie gen hier in Handschrift vor), 9 Kompositionen<br />

für Klavier (1930–46), 2 für Orgel (1945), 6 Kompositionen für K<strong>am</strong>merensemble<br />

(meist undatiert) 5 Orche ster werke (1938–41, darunter die fertig<br />

instrumentierte umfangreiche Fas sung „Das Bollwerk <strong>am</strong> Rhein“, 1938), 6<br />

Chorwerke (1936–46), 5 Bühnen musiken (meist undatiert), mehrere Skizzen<br />

(darunter die Oper „Der Rich ter von Zal<strong>am</strong>ea“) und Fragmente, nicht alles<br />

scheint enthalten zu sein, dafür gibt es eine große Anzahl von „Skizzen“ und<br />

im Verzeichnis nicht aufgeführter Werke.<br />

Konvolut Prosawerke & Gedichte: „Die Premiere der Feuerkugel“ / „Die Madonna<br />

und der U.S.A.-Soldat“ / „Das Kruzifix“ / „Bekenntnisse eines Gottsuchers“<br />

/ „Gschichten vom kleinen Maximilian Friedehardt“ (= Broermanns<br />

Sohn), und weitere Schriften, dazu etliche Gedichte und Notizen, teils als<br />

Typoskript, teils handschriftlich.<br />

Fragebogen, Entlastungsschreiben und eine längere persönliche Stellungnahme<br />

zur „Entnazifizierung“. Broermann gibt an, bis 1933 KPD gewählt zu<br />

haben und entschiedener Gegner des Nationalsozialismus gewesen zu sein.<br />

Ihm wurde eine kurz zeitige Mitgliedschaft in der NSDAP (Januar – September<br />

1940) vorge halten, da er in dieser Zeit eine Stelle als Musiker bei der HJ<br />

innehatte. Aus seinen Schriften ergibt sich das Bild eines christlich-mystisch<br />

geprägten Individualisten, aber keineswegs das eines Nationalsozialisten.<br />

Weitere „Entlas tungs schreiben“ liegen bei, außerdem spätere biographische<br />

Angaben durch seinen Bruder.<br />

Korrespondenz: Eine Postkarte und ein Brief von Elly Ney / Ein Foto von Carl<br />

Orff mit handschriftlicher Widmung / Zahlreiche Progr<strong>am</strong>me von Liederabenden<br />

(viele mit Heinrich Schlusnus, der Werke von Broermann in sein Repertoire<br />

aufgenommen hatte), Kritiken über und von Broermann, Pressearbeiten<br />

Broermanns (u.a. in „Die Gefährten“, August 1946). / Ein Brief an Hermann<br />

Hesse, von dessen Haltung gegenüber Deutschland nach dem Kriege Broermann<br />

enttäuscht war, und eine recht ungehaltene Antwort Hermann Hesses<br />

(„Ihnen schulde ich Dank dafür, dass Ihr törichter Brief wenigstens frei von<br />

Beschimpfungen u. Unflat war …“).<br />

Tschechoslowakei – Czechoslovak Ministry of Foreign<br />

Affairs (Hg.): On the Reign of Terror in Bohemia & Moravia<br />

under the régime of Reinhard Heydrich. Memorandum of the<br />

Czechoslovak Government. London (Willi<strong>am</strong>, Lea & Co) o.J.<br />

(1942). 101 S. , Gr.-8° Broschur. 150,–<br />

Nach der Auflösung der sog. „Rest-Tschechei“ durch die Nationalsozialisten<br />

bei Kriegsbeginn ernannte Präsident Edvard Benes in London 1940 eine tschechische<br />

Exilregierung, die in den Folgejahren zunehmend von den Alliierten<br />

anerkannt wurde. Das Memorandum beschäftigt sich mit den drei ersten Monaten<br />

von Heydrichs Tätigkeit als stellvertretender Reichs protek tor in Böhmen<br />

und Mähren, die im Oktober 1941 in Prag begonnen hatte. Heydrich war außerdem<br />

Chef des Reichssicherheitshaupt<strong>am</strong>tes, ihm k<strong>am</strong> eine Schlüsselrolle<br />

bei der Judenvernichtung zu, und er leitete im Januar 1942 die Wannsee-Konferenz.<br />

Am 4.Juni 1942 starb er an den Folgen eines Attentats, das von der<br />

Exilregierung vorbereitet worden war. Umschlag staubrandig, etwas fleckig<br />

und mit Randschäden. Exlibris auf Schmutztitel. Die letzte Seite (Register) mit<br />

Randeinriss. Im Text wurden zwei kurze Stellen unterstrichen. Interessantes<br />

Dokument der tschechischen Exil tätigkeit.<br />

Zeitung – Wiener Telegraf. VII. Jahrgang 1855, Nr. 1–301.<br />

Hirschfeld (Stöckholzer) 1855. , 4° Leinen. 350,–<br />

Die letzte Nummer (302) fehlt, dafür ist verwirrenderweise die Nummer vom<br />

29.12.1854 beigebunden. Etwas stockfleckig, einige Nummern <strong>am</strong> Rand unsauber<br />

beschnitten (Überstand), kleinere Mängel, insges<strong>am</strong>t jedoch ein gut<br />

erhaltener Jahrgang dieser überaus seltenen Zeitung. Der zeitgenössische Einband<br />

unfrisch – abgegriffen, mit kleineren Fehlstellen und etwas fleckig.<br />

95


Stand 4 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

Christoph Neumann<br />

Hans Freese, 1886 in Berlin geboren, Student an der Königlichen<br />

Kunstschule mit Ausbildung zum Zeichenlehrer,<br />

Schüler von Corinth ( Akademie Julien Paris). Mitglied der<br />

Novembergruppe, kongeniale zarte erotische Radierungen zu<br />

Verlaine Gedichten illustrieren 1920 den ersten Privatdruck<br />

der Serapionsbrüder, zahlr. Gemälde („Tänzerin „ 1924), Tätigkeit<br />

als Maler, Bühnenbildner und Illustrator. 1934 Entlassung<br />

<strong>am</strong> „Lessingthester“, 1936 Lehrer, 1945 Aufbau der<br />

Pädagogischen Hochschule Berlin, bis 1965 Prof. an der PH<br />

Berlin. Lit.: Helga Kliemann: Die Novembergruppe.<br />

96<br />

Künstlerexemplar:<br />

Verlaine,Paul; Freese Hans. Les Amies; Radierungen u. Vignetten<br />

u. Aquarelle v. Hans Freese. Drucke der Serapionsbrüder<br />

Nr. 1. o. O.; o. J. (1920). Oktavo, 14 Bll., originaler<br />

Pappband mit Deckeltitel und Papierbezug. Nr. 15 von 150<br />

Winterfeldtstraße 44 · 10781 Berlin<br />

Tel.: +49 (0)30 / 22 19 38 82<br />

Fax: +49 (0)30 / 22 19 38 83<br />

Mobil: 0178 / 5 40 90 18<br />

E-Mail: info@antiquariat-neumann.de<br />

www.antiquariat-neumann.de<br />

Exemplaren des seltenen Privatdruckes. Mit 2 Vignetten und<br />

drei signierten Radierungen. Zusätzlich 3 farbige Tuschzeichnungen<br />

auf dem vorderen Vorsatz und den beiden hinteren<br />

Vorsatzblättern. 900,–<br />

Freese, Hans. Skizzenbuch für verschiedene Theaterstücke<br />

(Don Juan und Faust, Bunbury, und Pippa tanzt u. a.). Großoktav,<br />

105 Blatt, meist beidseitig bemalt, schlichte Kartonage<br />

der Zeit. Meist farbig getuschte Kohlezeichnungen, einige<br />

bloß in Blei. Das Skizzenheft ist von eigener Hand bezeichnet<br />

mit: Freese Wannsee Ho 6461. Einige Theaterstücke sind mit<br />

Titel erwähnt. Interessante S<strong>am</strong>mlung von Bühnenskizzen<br />

aus der Zeit Freeses <strong>am</strong> Theater. 500,–<br />

Biblia Anglica – Apocrypha. The Apocrypha embellished<br />

with Engravings from Pictures and Designs by the most eminent<br />

English Artists. London, Thomas Bensley for T. Cadell<br />

and W. Davies, 1816. Large folio, pp. [iv], 8, [448; the final<br />

two blank], with engraved frontispiece, five engraved plates<br />

and engraved vignettes; offsetting from frontispiece to title,<br />

one plate with waterstain to outer margin, a little browned<br />

and with minor spotting in places; [6], 8, [534] p., [6] leaves<br />

of plates; original publishers’ s half morocco over cloth covered<br />

boards, spine orn<strong>am</strong>ented and lettered in gilt, marbled<br />

edges; wear to extremities and a little spotted. 1.200,–<br />

These are the Apocryphs to complete the sumtuous Macklin Bible. ‚The plates<br />

and large type are the s<strong>am</strong>e as those used in Macklin‘s beautiful edition of<br />

the Bible published in 1800, the Apocrypha being the original Supplementary<br />

volume to the latter work’ (Anderson Galleries sale catalogue, Dec. 7,<br />

1925). – The apocryphs are much rarer than the Macklin Bible itself. (Darlow<br />

& Moule 1066).


Tetens, Johann Nicolas. Philosophische Versuche über die<br />

menschliche Natur und ihre Entwicklung.Erster (und zweiter)<br />

Band (alles). Leipzig, Reich, 1777. Oktavo, LVI, 784 S.;<br />

XXVI, 834 S., 1 Bl. Errata. Ldr. d.Zt., berieben und bestossen,<br />

etwas fleckig, Rücken gering rissig. 1.200,–<br />

Erste Ausgabe. ( Ziegenfuss II, 687 f. (dat. den ersten Teil auf 1776) – Mittelstrass<br />

4, p. 242 (dat. beide auf 1777, ebenso wie dies online die StaBi Berlin<br />

tut) – Eisler 744 f. (datiert den ersten T. auf 1776) Hauptwerk des Philosophen,<br />

der d<strong>am</strong>it Kant stark beeinflußte und gewissermaßen das Vorgänger-Werk zu<br />

dessen „Kritiken“ schrieb. Alte Besitzeinträge, teils Bleistiftmarginalien, teils<br />

etwas fleckig.<br />

Vázquez, Francisco (zugeschrieben); [Übers. M. Roseo].<br />

La historia, dove si ragiona de i valorosi, et gran gesti, et<br />

<strong>am</strong>ori, dell’invitto Cavaliero Palmerino d’Oliva |Palmerin de<br />

Oliva trad. dal spagnuolo nell’idioma italiano Nuov<strong>am</strong>ente<br />

da molti errori corretta e rist<strong>am</strong>pata. Venedig; Alaris 1575.<br />

Oktavo. 324 num. Bll., 3 Bll. Register. Stark beschädigtes flexibles<br />

Pgt. der Zeit. Gest. Druckermarke mit Papagei auf dem<br />

Titel, Titelblatt alt aufgezogen. Eckabriß im oberen Viertel<br />

des letzten Registerblattes mit Textverlust. 500,–<br />

Seltener Ritter und Schelmenroman aus dem Spanischen. Neben dem Kreis<br />

der Geschichten von Amadis de Gaulle sind die Geschichten von Palmerin besonders<br />

beliebt in Spanien und Portugal, deren erstes Erscheinen im Druck ist<br />

1511. So ist dann auch in Italien die Geschichte in Übersetzung sehr erfolgreich<br />

im 16. Jahrhundert geworden. Gedruckt durch Francesco R<strong>am</strong>pazetto. (Vgl:<br />

D. E. Rhodes, Silent Printers. Anonymous Printing in Venice in the sixteenth<br />

century, S. 193)<br />

Vogesenwacht Weltkrieg 1914–1918. Herausgegeben von<br />

Rudolf Eberle Georg Hirsch und Karl Heinz Schneider. Vogesenwacht.<br />

Zeitschrift der 6. Bayerischen Landwehr-Division;<br />

Bayerische Sanitäts-Kompanie Nr. 19. Künstlerische Leitung<br />

Rudolf Eberle. 1. Jahrgang 1–14; 2. Jahrgang Nummern<br />

1–29 und 3. Jahrgang, Nummern 1–30 (= 73 Hefte). Mit<br />

zahlr. farblithogr. Illustrationen von Rudolf Eberle, Arthur<br />

Holm, Max Körner u.a.. Alles Erschienene. Colmar; Alb. Jess<br />

1916–1918. 4°, Halbleinwand der Zeit mit Rücken und Deckelschild,<br />

etwas gebräunt und minimal fleckig, insges<strong>am</strong>t<br />

sehr gut. 500,–<br />

Komplette Folge der seltenen Kriegszeitung der 1. sanitären Gesellschaft. 6.<br />

bayerische Landwehr-Division, hrsg. von Rudolf Eberle, Georg Hirsch und Karl<br />

Heinz Schneider. – Collection of 73 numbers of vol. 1; 2 and 3 of this periodical,<br />

all published during WW I for German troops on the western front. Somewhat<br />

chafing and dusting, some browning due to paper, all in all very good.<br />

Otto Bartning. Staatliche Bauhochschule Weimar. Aufbau<br />

und Ziel. Weimar 1927. Bartning, Otto, and others. Quarto,<br />

69 pp, with 70 Pictures and plans, original English – Broshure<br />

with title to Spine and front cover. Some Wear to Spine and<br />

cover. Small tear on back cover. 2.900,–<br />

Very good copy of this extremely rare Work. When Bauhaus was closed in 1925<br />

the Staatliche Bauhochschule followed exactly in the tradition. Here Otto Bartning,<br />

the headmaster of the new school gives his progr<strong>am</strong>matic essay: Aimes<br />

of the Highschool of Building. Furthermore there are the introductional texts<br />

by the heads of departments:Otto Bartning (Building), C. van Eesteren (City<br />

and Land development), Otto Lindig (Cer<strong>am</strong>ics), E. Dieckmann (Woodwork),<br />

Richard Winkelmayer und Wilhelm Wagenfeld (Metall), hedwig Heckemann<br />

und Ewald Dülberg (Textiles), F. Heidelmann und E. Dülberg (painting in<br />

Constuction), E. Dülberg (Colourschool and Stage construction), Otto Dorfner<br />

(Bookbinding) etc. The Schoolrules give an orientation over the inner meaning<br />

of the highschool constution and their goals. The seventy Photographs and<br />

Plans give particular ex<strong>am</strong>ples of the works of the departments. After only a<br />

couple of years the Nazi Minister of Kultus Dr. Frick closed the School on April<br />

1st of 1930. All the Teachers were dismissed. (See: Justus Bier: Zur Auflösung<br />

der staatlichen Bauhochschule in Weimar, in the journal „Die Form“ 1930,<br />

No. 10. Reprinted in: Zwischen Kunst und Industrie. Der Deutsche Werkbund.<br />

München 1975, S. 266- S. 268).<br />

Hoelloff (-Hasenohr), Curt. „Stadtmädel N° 1“. o.O; 1914.<br />

Opus 3. Blatt 33–48. Komplette Folge von 16 Kupferschnitten.<br />

Alle hinter Passepartout. Blätter sind eng beschnitten und<br />

papierbedingt gebräunt. Jeweils in Blei signiert und in der<br />

Platte monogr<strong>am</strong>miert. Folio. Private Kassette in Olwd mit<br />

einem Kupferschnitt als Deckeltitel. 1.500,–<br />

(Thieme/Becker XVIII, 203). Der Emailleur und Grafiker Curt Hoelloff (1887–<br />

1987) bildet in diesem Werk Szenen ab, die junge D<strong>am</strong>en in ihrem städtischen<br />

Alltag zeigen und schuf somit ein künstlerisches Zeitdokument der modernen<br />

Frau. Nr. 10 von 15 Exemplaren.<br />

Weigel, Otto. Einfälle, 1. Teil. Neun Radierte Kompositionen.<br />

Getrüffeltes Exemplar. o.O.; 1921. Großfolio. 9 Originalradierungen.<br />

Mappe in Halbleinwand mit Pappdeckel und<br />

Deckelschild mit Künstlersignet. Saubere Blätter hinter Seidenhemdchen<br />

(2 fehlen). Alle signiert und bezeichnet im<br />

unteren Rand. Blatt 5 in 3 Zuständen. 2.400,–<br />

Surreal anmutender Bilderzyklus. (Thieme/Becker 35; S.280) Eins von 20 Exemplaren<br />

in frischer Erhaltung.<br />

97


Stand 32 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

Daniel Osthoff<br />

Literatur, Georgekreis, Altphilologie, Alte Drucke<br />

Fotografie – Groth-<br />

Schmachtenberger, Erika<br />

(1906–1992). S<strong>am</strong>m lung<br />

von 1886 Orig.- Schwarz-<br />

Weiß-Photographien aus den Jahren 1930 bis ca. 1985, vornehmlich<br />

der 30er bis 50er Jahre, meist in Abzügen der 60er<br />

bis 80er Jahre. Formate meist 18×23,5 cm, teils etwas kleinere<br />

Formate. Der Großteil der Bilder ist rückseitig mit dem<br />

Stempel von G.-S. versehen, sowie einer Bildlegende mit<br />

Schreibmaschine oder handschriftlich. Wenige Bilder in mehreren<br />

Abzügen. Meist gut erhalten, etwas 5 % mit leichten<br />

Knick- oder Klebespuren. 18.000,–<br />

Zusätzlich: 1. 98 ungerahmte Farbdias (6×6 cm) zu den Themenbereichen<br />

Ostern und Weihnachten, 49 Negative, meist zu Würzburg bzw. Franken sowie<br />

23 Negative zu den Flössern <strong>am</strong> Main. 2. Ein unredigiertes Original-Typoskript<br />

mit 5 Photos und 3 Dias zu dem im Echter-Verlag Würzburg 1984 erschienenen<br />

Band „Meine liebsten Fotos“. 40 Blatt (DIN A4). 3. Ca. 30 ausformulierte Texte<br />

mit 69 Photos, davon ca. 15 zu Münchens Wiederaufbau und der Konstruktion<br />

des Olympiastadions. Die S<strong>am</strong>mlung enthält in der jetzigen Ordnung die folgenden<br />

Themen, die inhaltlich jedoch auch überlappen können. So finden sich<br />

bei den Länderangaben sehr wohl auch Aufnahmen von Kirchen(interieur),<br />

Handwerkern oder auch christliche Prozessionen: Würzburg vor 1945 (134).<br />

Würzburg in Ruinen und Wiederaufbau (145). Würzburg 50er und 60er Jahre<br />

(104). Würzburg Mozartfest 1942 [Gäste, Orchester, Hermann Zilcher beim<br />

Dirigieren] (26). Franken (84). Randersacker (22). Mainflösser (55). Ochsenfurt<br />

[Einmarsch der Amerikaner] (20). Trachten, Ochsenfurter Gau 1939 (20).<br />

Handwerk (176). Ostern (66). Nikolaus, Weihnachten, Hl. Drei Könige (31).<br />

Christliche Motive (159). Riemenschneider (60). Astronomische Uhren (8).<br />

98<br />

Martinstraße 19<br />

97070 Würzburg<br />

Tel.: +49 (0)931 572545<br />

Fax: +49 (0)931 3537945<br />

E-Mail: <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>.Osthoff@t-online.de<br />

www.antiquariat-osthoff.de<br />

Bayern, 1931–1976 [meist München, Oberbayern, Land und Leute] (95). Baden-Württemberg,<br />

1935–1967 (12). Hessen (3). Österreich, allgemein, 1938–<br />

1978 (15). Österreich, Tirol (viel Tannheim), 1933–1955 [Menschen, Handwerk]<br />

(32). Italien, allgemein (47). Italien, Ravenna, Urbino, Loreto, 1961<br />

[meist Kirchen u. Interieur] (34). Italien, Venetien, 1952–1967 [meist Kirchen<br />

u. Interieur] (11). Italien, Venedig, 1937 u. 1953 [Ansichten, Gondoglieri etc.]<br />

(25). Italien, Rom, 1933–1967 u. 1978 [meist Vatikan] (43). Italien, Sizilien,<br />

1937 und meist 1963 [Landschaft, Menschen, Kirchen] (63). Italien, Friaul,<br />

1967–1973 u. 1976 [Kirchen, Erdbebenschäden, Ansichten] (16). Frankreich,<br />

Paris, Lourdes, Südfrankreich, 1936- ca. 1980 [Notre D<strong>am</strong>e, in Museen, Trachten,<br />

Straßenszenen] (122). Spanien, 1942–1959 (11). Portugal, 1964 (20). Türkei,<br />

Istanbul, nach 1971 (8). Griechenland, meist antike Stätten, 1967 u. 1976<br />

(40). Schweiz, um 1960 (19). Dänemark, 1964 (15). Schweden und Norwegen,<br />

1965 (15). Slowenien (3). Tschechien, Prag, um 1965 (1). Diverses, 1933–1980<br />

(117). – Geeignet für Museen, Ausstellungen, S<strong>am</strong>mlungen.<br />

Fotografie – Haida-Indianer – Steltzer, Ulli (* 1923). 19<br />

Original-Schwarz-Weiß-Fotografien aus den Jahren 1974 bis<br />

1996 von mehreren Aufenthalten bei den Haida-Indianern<br />

in West-Kanada im Zus<strong>am</strong>menhang mit der traditionellen<br />

Pole-raising ceremony, dem Errichten eines neuen Totempfahles.<br />

Formate: 35,5×27,7 cm. Alle Fotografien verso von<br />

Ulli Steltzer handschriftlich signiert, datiert und mit kurzer<br />

Bildlegende versehen. 7.000,–<br />

Das Indianervolk der Haida ist eine der<br />

über 600 First Nations des Landes. Ihr traditionelles<br />

Siedlungsgebiet erstreckt sich


über einige Küstenregionen British Columbias (besonders die Inselgruppe<br />

Haida Gwaii) und des südöstlichen Alaskas. Ihre Sprache, das Haida, wird<br />

heute nur noch von wenigen hundert Menschen gesprochen, knapp 2000 Haidas<br />

leben heute.<br />

Für viele Autoren gilt die oft monumentale Haida-Kunst als Höhepunkt der<br />

Kunst der Völker der Nordwestküste. Allerdings hat sich der monumentale<br />

Stil der Totempfähle erst in der Kolonialzeit entwickelt. Er resultiert aus einem<br />

Überbietungswettbewerb, wie er auch beim Potlatch zu beobachten ist. Die<br />

zweidimensionale Kunst der Haida ist hingegen durch klassisch proportionierte<br />

Ovoide und starke Konturlinien (formlines) geprägt. Ansichten von Körpern<br />

werden segmentiert und neu in der Fläche arrangiert, bis sie diese ganz<br />

ausfüllen. Fast ausschließlich werden die Farben schwarz und rot genutzt,<br />

große schwarze Flächen werden immer aufgelöst. Auf vielen zweidimensionalen<br />

Ansichten wird Qonanqada dargestellt, ein mythisches Wesen, das unter<br />

den Wassern herrscht. Ein der wichtigsten Haida-Künstler des 20. Jahrhunderts<br />

war Bill Reid, von dem hier auch Aufnahmen von Ulli Steltzer vorliegen.<br />

Ulli Steltzer, die bekannte kanadisch-deutsche Fotografin, emigrierte nach dem<br />

2. Weltkrieg nach Princeton, Amerika und zog 1972 nach Vancouver, Kanada,<br />

wo sie heute noch lebt. Zu dieser Zeit entwickelte sich eine tiefe Beziehung<br />

der sich ausnahmslos für Minderheiten interessierende Fotografin zu den Haida-Indianern,<br />

insbesondere zu Bill Reid, die Steltzer in mehreren Publikationen<br />

dokumentierte. Ulli Steltzer ist mit ihren ausdrucksstarken Aufnahmen im<br />

besten Sinne die „Hof-Fotografin“ der Haidas geworden.<br />

Fotografie – Kuba – Steltzer, Ulli (* 1923). In einer Zigarrenfabrik<br />

von Havanna. 1998. Original-Fotografie. Format:<br />

35,5×27,7 cm. Verso von Ulli Steltzer handschriftlich signiert,<br />

datiert und mit kurzer Bildlegende versehen. 400,–<br />

Ulli Steltzer, die bekannte kanadisch-deutsche<br />

Fotografin,<br />

emigrierte nach dem 2. Weltkrieg<br />

nach Princeton, Amerika<br />

und zog 1972 nach Vancouver,<br />

Kanada, wo sie heute noch lebt.<br />

Vorliegende Aufnahme entstand<br />

während einer Reise nach<br />

Kuba im Jahre 1998. Die sich<br />

ausnahmslos für Minderheiten<br />

interessierende Fotografin beabsichtigte<br />

einen Bildband über<br />

Menschen in Kuba zu publizieren.<br />

Das Projekt konnte jedoch<br />

nicht finanziert werden, sodass<br />

alle Fotos unveröffentlicht blieben.<br />

Eine kleine Auswahl aus diesen<br />

Aufnahmen werden wir <strong>am</strong><br />

Stand präsentieren.<br />

Bücher<br />

Andrian, Leopold. Gedichte. Den Haag, Zilverdistel 1913.<br />

4 leere Bll., 28(2) S., 5 leere Bll. OBrosch. mit Deckelschild.<br />

480,–<br />

Erste Ausgabe. Nicht bei Wilp./G. Vgl. Rodenberg I, 33 f. Landmann S. 371.<br />

– Nr. 6 von nur 150 Exemplaren auf unbeschnittenem Bütten, gedruckt bei<br />

Johannes Enschedé en Zonen in Haarlem für die wohl bedeutendste holländische<br />

Handpresse. Laut Impressum sind diese Gedichte „sämtlich in der selben<br />

Zeit wie ‚Der Garten der Erkenntnis‘ geschrieben“. – Tadelloses Exemplar.<br />

Hennings, Justus Christian. Von den Ahndungen und Visionen.<br />

Zweyter Teil, der die Voraussehungen und Ahndungen<br />

der Thiere enthält. Lpz., Weygandsche Buchhandlung<br />

1783. 4 Bll., 472 S. Ppbd. d. Zt. m. neuem RSch. (berieben).<br />

480,–<br />

Erste Ausgabe. Vgl. Rosenthal 1329 (nur den ersten Teil betreffend). – Der<br />

Philosoph Hennings (1731–1815) wurde 1765 Ordinarius der Moralphilosophie<br />

und Politik in Frankfurt/Oder, wo er den Vorrang gegenüber Kant erhielt.<br />

„Von nun an warf er sich hauptsächlich auf das Gebiet der Psychologie und<br />

zwar mit Vorliebe auf die dunklen Seiten derselben, wobei er sich allerdings<br />

das Verdienst erwarb, auf Grund eines überreichen Materiales mittelst rationalistischer<br />

Erklärung den K<strong>am</strong>pf gegen Aberglauben (z.B. Hexenglaube) und<br />

Vorurtheile aufzunehmen, aber daneben doch in theologischer Befangenheit<br />

z.B. von übernatürlichen Träumen spricht oder sogar z.B. die Auferstehung<br />

der Leiber zu erklären und zu begründen sucht“ (ADB XI, 781).“Was nun<br />

die Einrichtung meiner gegenwärtigen Schrift betrift, so kann sie füglich als<br />

eine auf Erfahrung sich gründende Seelenlehre der Thiere betrachtet werden.“<br />

(Vorwort). – Wurmgang auf den ersten 12 Seiten, beim Titel hinterlegt, nicht<br />

den Text betreffend. Exlibris. Sonst sauberes, kaum fleckiges Exemplar dieses<br />

seltenen zweyten Bandes.<br />

Italien – Denina, Carl(o). Staatsveränderungen von Italien in<br />

vier und zwanzig Büchern entworfen. Übs. v. J.J. Volkmann.<br />

3 Bde. Mit 1 gest. Titelvignette v. G.A. Liebe. Lpz., Engelhart<br />

Benj<strong>am</strong>in Schickert 1771–73. X S., 4 Bll., 542 S.; 5 Bll., 638 S.<br />

u. 5 Bll., 590 S. HLdr. d. Zt. m. 2 farb. RSch. u. floraler Rverg.<br />

(1 Gelenk geringfügig eingerissen). 450,–<br />

Erste deutsche Ausgabe der vielfach übersetzten Geschichte Italiens des Abtes<br />

Carlo Denins (1731–1813). Graesse II, 361. Ebert 5975. – Der Piemonteser<br />

Denina wurde von seiner Turiner Professur aufgrund kirchen- und mönchsfeindlichen<br />

Schriften verbannt, zu Beginn der 1780er Jahre an die preußische<br />

Akademie und schließlich von Napoleon nach Paris berufen, wo er als „kaiserlicher<br />

Bibliothekar“ bis zu seinem Tode wirkte. Sein umfangreiches Schrifttum<br />

ist heute nahezu vergessen, lediglich die hier vorliegende Geschichte Italiens<br />

hat noch einige Bedeutung – nach seinem Tode wurde sie von einigen Bearbeitern<br />

fortgesetzt. Denina selbst ließ sie mit dem Beginn des 18. Jahrhunderts<br />

enden. – Ausgezeichnet erhaltenes, durchweg sauberes Exemplar.<br />

Khayy<strong>am</strong>, Omar. Rubáiyát. Poème. Traduction francaise de<br />

M. Robert Delpeuch d’apres la version de Edward Fitzgerald.<br />

Mit 12 auf Karton montierten Tafeln (von Abanindro Nath<br />

[Abanindranath] Tagore). Paris, Edition du „Studio“ / Ollendorff<br />

1910. 4°. 8 Bll. + 12 Tafeln. Orig.-Flügelmappe mit<br />

Schließband (gering angestaubt, Rücken mit Hand beschriftet).<br />

300,–<br />

Nr. 34 von 250 Exemplaren. Gedruckt bei Eyre & Spottiswoode in London.<br />

– Sehr ausdrucksstarke, teils düstere Bilder des bengalischen Malers Tagore<br />

(Thakur) (1871–1951). – Titelblatt der 8-seitigen kordelgehefteten Broschüre<br />

etwas gebräunt. Die Tafeln <strong>am</strong> Rand etwas gebräunt und es fehlen, bis auf<br />

eines, die beschrifteten Seidenhemdchen. – In keiner deutschen Bibliothek<br />

vorhanden!<br />

Kokoschka – Rathenau,<br />

Ernest (Hrsg.). Oskar Kokoschka.<br />

Handzeichnungen<br />

1906–1965. Mit 134 Tafeln<br />

u. 1 sign. Orig.-Lithographie.<br />

New York, Rathenau 1966.<br />

4°. 15(1) S., 134 Tafeln.<br />

OLn. im Schuber. 500,–<br />

Nr. 30 der Vorzugsausgabe von 75<br />

Exemplaren (GA 600 Ex.). – Der<br />

dritte Band der 5-bändigen Serie<br />

von Kokoschkas Handzeichnungen,<br />

die Rathenau 1935, 1936, 1966, 1971<br />

und 1977 herausgab, die ersten beiden<br />

Bände noch in Berlin im Euphorion<br />

Verlag.<br />

99


Lechter, Melchior. Das Märchen vom Sinn. Ein Mysterium.<br />

(= Opus V der Einhorn-Presse). Mit orn<strong>am</strong>entalem Buchschmuck<br />

des Autors. Bln., O.v. Holten 1927. Fol. 4, 12, 2 Bll.<br />

Türkisfarbener Orig.-Halb-Saffianeinband mit reicher Rverg.,<br />

2-seitig unbeschnitten. 1.200,–<br />

Erste Ausgabe. Raub A 122. Landmann S.377. Nicht bei Rodenberg/Nachtrag.<br />

Nr.131 von 535 Ex. Von Lechter num. und monogr<strong>am</strong>miert. Auf starkem Bütten<br />

in Blau, Grün und Schwarz gedruckt. – Offensichtlich sind beileibe nicht alle<br />

der 500 Ex. der „Normalausgabe“ in Leder gebunden. Wir besaßen alleine<br />

bereits 2 Exemplare in Pappe und hier nun erstmals in Halbleder. – Sehr schönes<br />

Exemplar.<br />

(Morgenstern-Schulze, Johanna Catherine, geb. Brömmen).<br />

Lehren und Erfahrungen für junge Frauenzimmer. Von<br />

der Verfasserin des Unterrichtes für ein junges Frauenzimmer,<br />

das Küche und Haushaltung selbst besorgen will. Mit<br />

1 Kupfer v. R<strong>am</strong>berg. 2. unveränderte Aufl. Drei Theile in 1<br />

Bd. Hannover, Hahn 1807. 1 Bl., XXIV, 184, XVIII, 186, XXXII,<br />

374(2) S. Ppbd. d. Zt. m. RSch. u. vergold. R.-Fileten (leicht<br />

berieben u. bestoßen). 380,–<br />

Holzmann/Boh. III, 1297. – Die erste Ausgabe erschien 1786. Nicht in den<br />

einschlägigen Kochbuch-Bibliographien. Morgenstern-Schulze war die Verfasserin<br />

des Magdeburger Kochbuches. – 1. Theil: Aufsätze des Herzens, und<br />

Vorbereitung auf das eheliche Leben an ein junges Frauenzimmer. 2. Theil:<br />

Erfahrungen und Bemerkungen einer Mutter über die Erziehung der Kinder<br />

und Gespräche mit denselben. 3. Theil: Erfahrungen einer Hausmutter, verschiedene<br />

wirthschaftliche Kenntnisse betreffend. (ca. 200 S. Rezepte). – Titelei<br />

minimal stockfleckig, N<strong>am</strong>e verso Deckel.<br />

100<br />

Musil, Robert (Edler von [1880–1942]). Der Mann ohne<br />

Eigenschaften. Roman. 3 Bde. Bln., Rowohlt u. Lausanne,<br />

Imprimerie Centrale 1930–1943. OLn. (Bd.1 etwas<br />

fleckig). 2.900,–<br />

Erste Ausgabe. Roth 257/282/301a. Wilp./G. 10. Sternfeld-T. 362 (für Bd.3).<br />

Mit dem sehr seltenen Band 3, posthum hrsg. in 1000 Exemplaren von Musils<br />

Witwe Martha, von den Nazis in Deutschland verboten. – Das Hauptwerk<br />

Musils, an dem er 30 Jahre arbeitete und das unvollendet blieb. Über sein Werk<br />

schreibt er 1931 an seinen Freund Johannes von Allesch: „Der Roman unserer<br />

Generation (Th.[omas] Mann, Joyce, Proust usw.) hat sich allgemein vor der<br />

Schwierigkeit gefunden, daß die alte Naivität des Erzählens der Entwicklung<br />

der Intelligenz gegenüber nicht mehr ausreicht. Den Zauberberg halte ich in<br />

dieser Hinsicht für einen ganz mißglückten Versuch; in seinen ‚geistigen‘ Partien<br />

ist er wie ein Haifischmagen. Proust und Joyce geben, soviel ich davon<br />

gesehen habe, einfach der Auflösung nach, durch einen assoziierenden Stil<br />

mit verschwimmenden Grenzen. Dagegen wäre mein Versuch eher konservativ<br />

und synthetisch zu nennen. Sie schildern etwas Aufgelöstes, aber sie<br />

schildern eigentlich gerade so wie früher, wo man an die festen Konturen der<br />

Dinge geglaubt hat.“ (Zit. nach Roth). Erstaunlicherweise wußte Th. Mann<br />

offensichtlich nichts von Musils Abneigung gegen den „Zauberberg“, denn<br />

Mann preist 1932 den „Mann ohne Eigenschaften“, von dem er ganz „durchdrungen“<br />

ist, öffentlich an: „… ist im bedeutendsten Sinn ein aktuelles Buch.<br />

Lest es! Es ist wunderbar witzig. Laßt Euch nicht einreden, ein Dichter dürfe<br />

nicht witzig sein! Seid nicht träge und furchts<strong>am</strong>! Lest diesen großen Roman!“<br />

(zit. nach W. Fuld in Text + Kritik 21/22). Das zeitgenössische Lesepublikum<br />

ging nur sehr zögerlich an den Roman, was Rowohlt dazu veranlaßte, Musil<br />

den finanziellen Dolch auf die Brust zu setzen. Heute zählt der MoE zu den<br />

drei wichtigsten Roman der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. – Innengelenke<br />

von Bd. 2 u. vorderes in Bd. 3 angebrochen, dort auch ein Exlibris. Insges<strong>am</strong>t<br />

gutes Exemplar.


Niederlande – (Cerisier, Antoine-Marie [1749–1828]).<br />

Tableau de l’histoire générale des provinces-unies. 10 Bde.<br />

(franz.). Utrecht u.a. van Schoonhoven & Comp. u.a., 1777–<br />

1784. Ca. 6400 S. HLdr. d. Zt. m. RSch. (minimal berieben u.<br />

bestoßen, Deckel mit Abschabungen). 480,–<br />

Erste Ausgabe. Hoefer IX, 412. – Die Republik der Sieben Vereinigten Provinzen<br />

(auch bez. als Vereinigte Niederlande) war der Vorläufer der heutigen Niederlande<br />

von 1581–1795. – 2 Bde. minimal wasserrandig, NaV.<br />

Selnecker, Nicolaus (Nikolaus). Der gantze Psalter Dauids<br />

(Davids) außgelegt vnd in dieser elenden zeit frommen Christen<br />

zu trost vnd vnterricht geprediget vnd in Druck gegeben.<br />

Jetzt aber auffs newe zum letzten mal vbersehen, gebessert<br />

vnd gemehret (…) Durch Nocolaum Selneccerum (…).]<br />

Leipzig, Berwaldts Erben 1581. Folio. 12 Bll., 687 num. Bll.<br />

Blindgeprägtes Schweinsleder d. Zt. mit 2 intakten Schließen<br />

(Ecken, Kapitale u. Unterkanten alt restauriert, Hinterdeckel<br />

berieben, 2 Bünde <strong>am</strong> Rand etwas abgeschabt). 1.000,–<br />

VD 16 S 5645. ADB 33, 687 ff. (ausführlich). – Der Einband im Spiegel signiert<br />

mit W F und datiert mit 1588, im Spiegel das württembergische Wappen (mit<br />

Posthorn) und unterschrieben mit „Von Gottes Gnaden Lvdwig Z Wartemb(urg)<br />

vz Teck gz Mo(e)mpe(lgard)“ [= Ludwig der Fromme]. – Der protestantische<br />

Theologe Selnecker (1530–1592) studierte und lehrte in Wittenberg,<br />

wo er mit Melanchthon in Verbindung stand. Seine folgenden Stationen waren<br />

Dresden, Jena, Leipzig, Wolfenbüttel und Augsburg. „Unter den Theologen seiner<br />

Zeit war S. ohne Zweifel eine der bedeutendsten Erscheinungen.“ (ADB).<br />

Der Autor des Artikels in der ADB v. Egloffstein zieht aber seine lautere Persönlichkeit<br />

innerhalb der „unerquicklichen inneren Kämpfe der protestantischen<br />

Kirche“ in Zweifel: „Sind uns die d<strong>am</strong>aligen Vertreter des geistigen Standes<br />

im ganzen ohnehin widerwärtig genug in ihrer grassen Undulds<strong>am</strong>keit gegen<br />

Andersgläubige, so ist es S. ganz besonders“. Dennoch ist die 1565 erstmals<br />

erschienene Psalter-Auslegung das in der ADB zuerst genannte Werk. – Nach<br />

dem Vorwort ein Beitrag („Eine schöne Lobrede“) von Johann (=Hans) Sachs.<br />

– Es fehlt das Titelblatt, dafür ist das letzte Blatt mit der großen Druckermarke<br />

(Bär im Wald) vorne eingebunden. Meist mäßig gebräunt und leicht stock-,<br />

finger- bzw. wasserfleckig. Vorsätze erneuert. Insges<strong>am</strong>t jedoch gutes Exemplar<br />

dieses seltenen Werkes.<br />

Tee / Kaffee / Tabak – Blancardus (Blankaart), Stephanus.<br />

Haustus polychresti, Oder: Zuverlässige Gedanken /<br />

Vom Theé, Coffeé, Chocolate, Und Taback, Mit welchen Der<br />

grosse Nutze / dieser ausländischen Wahren, so wol in gesunden<br />

/ als krancken Tagen / gründlich / und umständlich<br />

gelehret wird. H<strong>am</strong>burg, S<strong>am</strong>uel Heyl und Johann Gottfried<br />

Liebezeit 1705. Kl.-8°. 7 Bll., 222 S. Neueres HPerg. m. handschr.<br />

Rückentitel und Signatur. 380,–<br />

Immensack 1538. Poggendorff I, 209. – Blankaart (1650–1702) war praktischer<br />

Arzt in Amsterd<strong>am</strong>. Hochinteressante, beileibe nicht nur medizinische<br />

sondern auch kulturhistorische Studie, deren Gegenstände sogar <strong>am</strong> Ende in<br />

Gedichtform besungen werde. – Es fehlt das gestochene Frontispiz, fast durchgehend<br />

im Druck gebräunt, sonst gutes Exemplar dieses seltenen Titels.<br />

Zigeuner – Grellmann, H.M.G. Historischer Versuch über<br />

die Zigeuner, betreffend die Lebensart und Verfassung, Sitten<br />

und Schicksale dieses Volkes seit seiner Erscheinung in<br />

Europa und dessen Ursprung. 2. viel veränderte u. vermehrte<br />

Aufl. Göttingen, Dieterich 1787. XVI, 358(10) S. Ppbd. d. Zt.<br />

m. vergold. RSch. (Außenkanten, Ecken u. Kapitale etw.,<br />

sonst leicht berieben u. bestoßen). 480,–<br />

Hayn/Got. VIII, 652. ADB 9, 636. – Die erste Ausgabe mit leicht anderem Titel<br />

erschien 1782. Hier deutlich erweitert. – Offenbar ein Versuch weitestgehend<br />

neutral zu berichten. – Titelei minimal stockfleckig, ganz vereinzelt Anmerkungen<br />

in Tinte, NaV.<br />

101


Stand 38<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Otto W. Plocher<br />

Literatur, Philosophie, Geistes- und Wissenschaftsgeschichte<br />

Bahrdt, Carl Friedrich: Die neusten Offenbarungen Gottes<br />

in Briefen und Erzählungen verdeutscht durch Carl Friedrich<br />

Bahrdt. Erster [bis vierter] Theil in 2 Bänden. Riga, bey<br />

Johann Friedrich Hartknoch 1773–74. Kl.-8°. (16), 418, (2);<br />

(4), 376; (30), 466; (4), 379, (1) Seiten. Halblederbände der<br />

Zeit mit reicher Rokoko-Rückenvergoldung, goldgeprägten<br />

Rückenschildern, Kiebitzpapierbezügen, grau gefärbtem<br />

Schnitt und Marmorpapiervorsätzen. 1.700,–<br />

Skandalträchtige, entmythologisierende Bibelübersetzung („Keine Übersetzung,<br />

sondern eine vorsätzliche und frevelhafte Schändung“, JM Goeze) in<br />

empfinds<strong>am</strong>-moderner Sprache, mit textkritischen Anmerkungen und Ausfällen<br />

gegen die Apostel („unstudirte Leute, die weder Plan noch Ausdruck<br />

zu wählen wußten“), den griechischen Urtext („Bastart von einer Sprache“)<br />

und Luthers Bibelübersetzung („mytischer, zweydeutiger und dunkler Kr<strong>am</strong>“);<br />

von Goethe kongenial in dem ‚Prolog zu den neusten Offenbarungen Gottes‘<br />

verspottet („So redt’ ich, wenn ich Christus wär“). – Etwas berieben, Außengelenke<br />

leicht brüchig. Obere Kapitale schonend restauriert. Nur vereinzelt<br />

leicht stockfleckig. – Schönes Exemplar, in dekorativen Einbänden und auf<br />

starkem, sauberem Papier.<br />

Bahrdt, Carl Friedrich: Griechisch-Deutsches Lexicon über<br />

das Neue Test<strong>am</strong>ent, nebst einem Register über Luthers deutsche<br />

Bibel, welches auch Ungelehrte in den Stand sezt, dieß<br />

Wörterbuch zu gebrauchen und sich über Dunkelheiten der<br />

deutschen Bibel Raths zu erholen. Berlin, bei Friedrich Vieweg<br />

1786. 8°. VIII, 758, (2) Seiten. Halbperg<strong>am</strong>entband der<br />

Zeit mit handschriftlichem Rückentitel und orangefarbenen<br />

Kleisterpapierbezügen. 550,–<br />

Sehr seltenes, nach Stichwörtern alphabetisch in Form einer Konkordanz angelegtes<br />

Lexikon, „um der ungelehrten Leser willen“ in deutscher Sprache,<br />

das neben Bedeutungserklärungen exegetische und dogmatische Anmerkungen<br />

enthält; ausgesprochen ergiebig für die Kenntnis der Bahrdtschen Aufklärungstheologie.<br />

– Deckenbezüge etwas berieben und an der Rückenkante des<br />

Vorderdeckels mit kleinen Ausbrüchen. Leicht angestaubt und gering fleckig.<br />

Einige Kopfstege mit kaum merklichem, schwach bräunendem Wasserrand.<br />

Vorderer Vorsatz mit sauberem Eckausschnitt. – Gutes Exemplar.<br />

Nicolai der Jüngere [Carl Friedrich Bahrdt]: Das Religions-Edikt.<br />

Ein Lustspiel in fünf Aufzügen. Eine Skizze.<br />

Thenakel, 1789. Gedruckt durch Johann Michael Bengel<br />

[Wien: Wucherer]. Kl.-8°. (8), 88 Seiten. Pappband des frühen<br />

20. Jahrhunderts mit Steinmarmorpapierbezug im Stil<br />

der Zeit und grünem Papier-Rückenschild. 350,–<br />

Anhand des Umbruchs und der typographischen Zierstücke unzweifelhaft als<br />

erste Ausgabe zu identifizieren. – Gegen das berüchtigte antiaufklärerische<br />

Religionsedikt Wöllners, des „hinterlistigen und intriganten Pfaffen“ (Fr. d.<br />

Große), gerichtetes Lustspiel „in optima forma“; kein „ens completum“, sondern<br />

„blos ein Skelet“. – Das Werk, in dem ein einfacher Landpfarrer mit der<br />

Abfassung des Religionsedikts beauftragt wird, brachte Bahrdt Festungshaft<br />

ein. Mit einer launigen Vorrede an Friedrich Nicolai in Berlin. – Etwas berieben,<br />

Schnitt und Titel leicht fleckig. – Im Druck gelegentlich etwas flau.<br />

– Gutes Exemplar.<br />

102<br />

Achterstadt 20<br />

D-26936 Stadland<br />

Tel. +49-(0)4737–810780<br />

owplocher@freenet.de<br />

Enfants terribles, curieux et <strong>am</strong>oureux<br />

Wolke, C. H. [Christian Heinrich]: Anweisung für Mütter<br />

und Kinderlehrer, die es sind oder werden können, zur<br />

Mittheilung der allerersten Sprachkenntnisse und Begriffe,<br />

von der Geburt des Kindes an bis zur Zeit des Lesenlernens.<br />

In Verbindung mit dessen Erziehungslehre zum Gebrauche<br />

für die erste Kindheit. Leipzig, bei Georg Voß 1805. 8°. XVI,<br />

501, (3) Seiten. Mit zwei mehrfach gefalteten Kupfertafeln<br />

von W. Irmisch und G.G. Endner (geometrische Lehrmittel<br />

und Denklehrzimmer). Halblederband der Zeit mit blindgeprägtem<br />

Rückenschild, Filetenblindprägung und rot gefärbtem<br />

Schnitt. 1.800,–<br />

Mit der bekannten Darstellung des Denklehrzimmers, das der aus dem friesischen<br />

Jever st<strong>am</strong>mende Gehilfe und Nachfolger Basedows <strong>am</strong> Dessauer Philanthropinum<br />

für den Elementarunterricht konzipiert hat, im Format 22×18<br />

cm. Das Zimmer wurde nie eingerichtet; ein Nachbau des auch für die Erwachsenen-<br />

und Museumpädagogik wegweisenden Entwurfs mit Gucklöchern,<br />

Schubladen und anschaulichen Lernmaterialien findet sich im heutigen Rochow-Museum<br />

auf Schloß Reckahn. – Gering berieben. Etwas leimschattig<br />

und stockfleckig, die Kupfer kaum betroffen. – Bibliotheksstempel auf Titel,<br />

Innendeckel mit größerem Besitzeintrag in alter Tinte. – Breitrandiges Exemplar<br />

in gutem zeitgenössischem Einband. – Von großer Seltenheit.<br />

Widmungsexemplar – Basedow, Johann Bernhard: Agathokrator:<br />

oder von Erziehung künftiger Regenten, nebst<br />

Anhang und Beylagen. Zur elementarischen Bibliothek. Bey<br />

des Verfassers Freunden und in Commißion bey C. Fritsch<br />

in Leipzig 1771. 8°. (4), XXIV, 279 Seiten. Mit einem gestochenen<br />

Frontispiz und 2 blattgroßen Kupfertafeln von Daniel<br />

Chodowiecki. Marmorierter Lederband der Zeit mit reicher<br />

floraler Rückenvergoldung, goldgeprägten doppelten Filetenrahmen<br />

mit Eckfleurons auf den Decken, marmorierten<br />

Vorsätzen und vergoldetem Schnitt. 2.400,–


Auf zwei vorgebundenen Blättern handschriftliche Widmung und vierzeiliges<br />

Gedicht für den österreichischen Staatskanzler Graf Kaunitz, Förderer der<br />

Wissenschaften und Künste, „eherbietigst unterthänigst und eigenhändig von<br />

Johann Bernhard Basedow (Königl. Dän. Prof.) / Dessau <strong>am</strong> 28. Januar 1772“.<br />

– „Europens Mächtigste hast Du zu grossen Thaten, / Auch zu der Musen<br />

Schutz, Fürst Kaunitz, stets gerathen! / Gewinnt dieß Buch Dein Herz, ihm<br />

Mängel zu verzeihn; / So wird der Folgen sich die spätste Nachwelt freun“. –<br />

Häubchen des oberen Kapitals lädiert, Außengelenke etwas brüchig. – Etwas<br />

gebräunt, zu Beginn leicht fingerfleckig. Vereinzelte schwache Braunflecken. –<br />

Die Kupfer in guten Abdrucken. – Sehr schönes Exemplar. – Singuläres Zeugnis<br />

der weitreichenden Kontakte Basedows, der in seiner frühen Dessauer Zeit<br />

einflußreiche Förderer für die philanthropische Reformbewegung gewinnen<br />

konnte.<br />

Basedow, Johann Bernhard: Philalethie. Neue Ansichten in<br />

die Wahrheiten und Religion der Vernunft bis in die Gränzen<br />

der glaubwürdigen Offenbarung dem denkenden Publico eröffnet.<br />

2 Bände. Altona, zu haben bey David Iversen 1764.<br />

8°. (26), 748, (10); (6), 448 Seiten. Mit einem gestochenem<br />

Frontispiz von Chr. Fr. Fritzsch, einer gestochenen Titelvignette<br />

und etwas Buchschmuck in Holzschnitt. Dunkelbraune<br />

Lederbände der Zeit mit hellen Rückenschildern, floraler<br />

Rückenvergoldung, schönen farbigen Modelpapiervorsätzen<br />

(Granatäpfel & Trauben in Streumuster) und gesprenkeltem<br />

Schnitt. 1.750,–<br />

Seltenes, vom englischen Deismus und Reimarus beeinflußtes Werk, in dem<br />

Basedow den Lehrplan einer positiven natürlichen Theologie entwickelt. –<br />

Etwas berieben, Rückenvergoldung stärker betroffen. Schnitt etwas fleckig.<br />

Vorsätze leimschattig. Leicht gebräunt, nahezu vollkommen fleckenfrei. Text<br />

etwas abklatschend. – Gutes Exemplar.<br />

Basedow, Johann Bernhard: Practische Philosophie für alle<br />

Stände, Ein weltbürgerlich Buch ohne Anstoß für irgend eine<br />

Nation, Regierungsform und Kirche. Erster [und zweyter]<br />

Theil in 1 Band. Zweyte verbesserte Auflage. Dessau, 1777.<br />

Zu finden in der philanthropischen Buchhandlung in Leipzig,<br />

bey S.L. Crusius. 8°. XVI, (2), 468; (2), 384, (30) Seiten. Mit<br />

gestochenem Frontispiz von D. Chodowiecki, großer Titelvignette<br />

und etwas Buchschmuck in Holzschnitt. Hellbrauner<br />

Halblederband mit zwei farbigen Titelschildern und vergoldeten<br />

Fileten auf dem Rücken, Kiebitzpapierbezügen und rot<br />

gefärbtem Schnitt. 700,–<br />

Ecken bestoßen. Titel und erstes Blatt der Dedikation an Katharina die Große<br />

mit sauberem Eckausschnitt. – Gelegentlich leicht gebräunt, nahezu vollkommen<br />

fleckenfrei und breitrandig. – Hervorragendes Exemplar.<br />

[Jean Paul]: Reisegefährte deutscher Jünglinge, besonders,<br />

wenn sie auf Universitäten gehen. Mit einem Nach-Worte<br />

des Herausgebers J.M.S. [Johann Michael Sailer]. Ohne Ort<br />

und Verlag [München: Lentner] 1801. 16°. 23, (1) Seiten.<br />

Violettbraune Interimskartonage der Zeit. 890,–<br />

Berend 394. – Extract aus Jean Pauls ‚Briefe und bevorstehender Lebenslauf‘<br />

ad usum studiosi. – Rarissimum.<br />

Jean Paul: D. Katzenbergers Badereise; nebst einer Auswahl<br />

verbesserter Werkchen. Erstes [und zweytes] Bändchen. –<br />

[Angebunden:] Des Feldpredigers Schmelzles Reise nach<br />

Flätz mit fortgehenden Noten; nebst der Beichte des Teufels<br />

bey einem Staatsmanne. 2 Werke in 1 Band. Heidelberg, bey<br />

Mohr und Zimmer & Tübingen, in der J.G. Cotta’schen Buchhandlung<br />

1809. 8°. (2), VIII, (2), 262; 287, (1) & XII, 132 Sei-<br />

ten. Halblederband der Zeit mit goldgeprägtem Rückenschild<br />

und Filetenvergoldung, Steinmarmorpapierbezügen und gelb<br />

gefärbtem Schnitt. 750,–<br />

Berend 24a & 23. – Erste Ausgabe. – Etwas berieben, Schnitt leicht angestaubt<br />

und gering fleckig. Vorsätze leimschattig, durchgehend etwas stockfleckig.<br />

– Zum Schluß einzelne schöpfbedingte Fehlstellen <strong>am</strong> Blattrand. – Gutes Exemplar.<br />

– Ästhetisch hochverdichtete und vielschichtige, an epistemischen<br />

Mustern der Naturhistorie geschulte Erzählung; als solche einzig in ihrer Art.<br />

Eine der großen poetologischen Selbstreflexionen Jean Pauls; oft als gefällige<br />

Idylle mit komischen Einsprengseln mißverstanden. – Die beigebundene<br />

Zitterpartie Attila Schmelzes ein schöner Kontrapunkt zur teratologischen Eroberungsfahrt<br />

Katzenbergers und seiner Tochter; in dieser Kombination von<br />

besonderem Reiz.<br />

Lafontaine, Jean de: Les <strong>am</strong>ours de Psyché et de Cupidon.<br />

Paris: Chez Defer de Maisonneuve. De l’imprimerie de P. Fr.<br />

Didot jeune. 1791. Gr.-4°. 163 Seiten, (1) Seite ‚Prospectus‘,<br />

(1) weiße Seite. Mit 4 blattgroßen Farbstichen à la Pointillé<br />

von Colibert, Bonnefoy und De Mouchy, u.a. nach M. Schall.<br />

Marmorierter Lederband der Zeit mit goldgeprägtem Mänderrahmen<br />

auf den Decken, Stehkantenvergoldung, reicher<br />

klassizistischer Rückenvergoldung, rotem Rückenschild und<br />

Vorsätzen aus Steinmarmorpapier. 2.500,–<br />

S<strong>am</strong>mlung Fürstenberg 124. – Tchemerzine VI, 395. – Cohen/de Ricci 582. –<br />

Sander 1032. – Frische und wohlerhaltene Edition de luxe auf großem, starkem<br />

Büttenpapier in sehr schönem Einband; die Deckenbezüge mit ausdrucksstarker<br />

Baum-Marmorierung. – Rücken etwas berieben, einige wenige Seiten leicht<br />

gebräunt und mit vereinzelten marginalen Stockfleckchen.<br />

Roh, Franz und Jan Tschichold: foto-auge – oeil et photo<br />

– photo eye. 76 photos der zeit. zus<strong>am</strong>mengestellt von franz<br />

roh und jan tschichold. Stuttgart: Wedekind 1929. 4°. 18 Seiten<br />

Text und 76 Fotografien aus Tafeln. Blockbuch-Bindung.<br />

Illustrierter Karton mit Blindprägung und der berühmten Fotomontage<br />

(Selbstbildnis) von El Lissitzky. Einbandgestaltung<br />

und Typographie von Jan Tschichold. 1.450,–<br />

Heidtmann 5183. – Schauer II, 126. – Parr I, 98 („A nervous and important<br />

book“). – Mit Fotografien von Atget, Feininger, El Lissitzky, Burchartz, Grosz,<br />

Heartfield, Finsler, Tschichold, Man Ray, Piet Zwart, May Ernst, Herbert Bayer,<br />

Moholy-Nagy, Renger-Patzsch, Hannah Höch, Willi Baumeister u.a. – Einband<br />

minimal gebräunt, Kanten gering berieben. – Sehr gutes, frisches Exemplar.<br />

103


Stand 39 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

Thomas Rezek<br />

Bücher und Graphik<br />

Henninges, Hieronymus. Theatrum Genealogicum ostentans<br />

omnes omnium aetatum f<strong>am</strong>ilias monarcharum,<br />

regum, ducum, marchionum, principum… 8 Teile in 6 Bänden.<br />

Magdeburg, Ambrosius Kirchner, 1598. Folio, circa<br />

38×25 cm. Mit Hunderten von Holzschnitt-Wappen. Rote<br />

Maroquin-Bände des 18. Jh. mit reicher Rückenvergoldung,<br />

Deckel-, Steh- und Innenkanten-Fileten, Goldschnitt, Wappen-Supralibros<br />

auf beiden Deckeln. 12.000,–<br />

VD16 H 1944; Ad<strong>am</strong>s H 227; Graesse III, 240. Vollständige Ausgabe des seltenen<br />

Druckes, von dem offenbar viele Exemplare bei der Plünderung Magdeburgs<br />

zerstört wurden. Der kurz vor Erscheinen der Bände im Jahr 1597 verstorbene<br />

Henninges war ein Schüler des Lucas Lossius und wirkte seit 1563 als<br />

Archidiaconus an der Johanniskirche zu Lüneburg. Sein monumentales Werk<br />

gilt als die erste allgemeine und umfassende Darstellung der Genealogie überhaupt.<br />

Band 1 enthält: Patriarchen und Könige; 2: Alter Orient, St<strong>am</strong>mbaum<br />

Christi; 3: Griechenland, Rom; 4–5: Germania et Gallia; 6: übrige bekannte<br />

Welt. – Unter den Beiträgern: Friedrich Dedekind, d.Ä. u. d. J., Heinrich<br />

Rantzau, Georg Rollenhagen u.a. – Schönes Exemplar, wenig gebräunt, kaum<br />

fleckig, wenig berieben. Sehr dekorativ gebunden mit Wappensupralibros.<br />

Kurpfalz, Landrecht und Landordnung, S<strong>am</strong>melband – 1.<br />

Churfürstlicher Pfaltz bey Rhein/ ernewert und verbessertes<br />

Landrecht. Heidelberg, Egidius Walter, 1657. 4°, circa<br />

30×21,5 cm. 4 Bll., 582 SS., 12 Bll., und 2 Zwischenblätter,<br />

mit grossem Wappen-Holzschnitt. Perg<strong>am</strong>ent d. Zt. 950,–<br />

VD17 32:681599E. Seltenes Landrecht für das Kurfürstentum Pfalz, herausgegeben<br />

auf Befehl von Friedrich IV. Enthält die Teile: 1: Judicialia, Und Erstlich:<br />

Der Undergericht Procesz und Ordnung. – 2: Von Conträcten und Handthierungen.<br />

– 3: Von Test<strong>am</strong>enten und letzten Willen. – 4: Von Erbschafften ohne<br />

Test<strong>am</strong>ent… – 5: Criminalia, Das ist, Peinliche, Malefitz, Ubel: und Miß: Thaten,<br />

auch derenselben Straffen und Ordnungen, betreffend. – ANGEBUNDEN:<br />

2. Churfürstl. Pfaltz Lands-Ordnung. Heidelberg, Walter, 1657. 9 Bll., 131 SS.<br />

104<br />

Amalienstr. 63<br />

80799 München<br />

Tel./Fax: +49 (0)89 28879165<br />

Mobil: +49 (0)173 8799355<br />

E-Mail: arezek@web.de<br />

www.a-rezek.de<br />

– VD17 3:309327L. Seltenes Landrecht der Kurpfalz auf Befehl von Ludwig VI.<br />

herausgegeben. – Die Landordnung nur <strong>am</strong> letzten Blatt unten mit kleinem, alt<br />

hinterlegtem Ausriss (etwas Buchstabenverlust), sonst beide Bücher komplett.<br />

Einige Gebrauchsspuren, etwas gebräunt, wenig fleckig, Vorsätze mit alten<br />

Siegelresten, Einband etwas berieben und angestaubt. Insges<strong>am</strong>t gut erhalten.<br />

Waser, J. H. Abhandlung vom Geld. Zürich, Orell, Geßner,<br />

Füßli, 1778. 4°. 168 SS. Pappband d. Zt. 2.000,–<br />

Humpert 11205; Lipsius 431; nicht bei Goldsmith u. Kress. Seltene erste Ausgabe<br />

des bedeutenden Werkes zur historischen, ökonomischen und philosophischen<br />

Bedeutung von Geld als Zahlungsmittel. ’’Enthält neben interessanten<br />

historischen Ausführungen über das schweizerische und zürcherische<br />

Münzwesen auch wichtige praktische Vorschläge, betreffend Fixierung des<br />

Münzfusses, Abhülfe gegenüber der grossen Verschiedenheit der verschiedenen<br />

Münzgattungen…“ (ADB XLI, 222). Der Volkswirt Waser (1742–1780)<br />

gilt als einer der Begründer der modernen Statistik, zugleich hatte er offenbar<br />

einen schwierigen Charakter und ein bedenkliches Verhältnis zu fremdem<br />

Eigentum. Offenbar stahl er über Jahre hinweg Bücher und Dokumente aus Bibliotheken<br />

und Archiven, was ihm schliesslich zum Verhängnis wurde. Als er<br />

vertrauliches, statistisches Material nach Göttingen weitergab, wurde dies als<br />

Geheimnisverrat gewertet und Waser in einem bis heute umstrittenen Prozess<br />

zum Tode verurteilt. – Gut erhalten, Einband berieben, innen sauber. Alter<br />

Besitzvermerk „von Hettlingen“.<br />

Wein, Weinbau – Christ, Johann Ludwig. Ein Geschenk<br />

an die Weinländer von Wichtigkeit bestehend in der Anweisung<br />

wie man in Weinbergen Korn oder Roggen bauen könne<br />

ohne Nachteil des Weinstoks, sondern vielmehr zu seinem<br />

Nuzzen… Frankfurt, Hermann, 1791. 8°. 80 SS. Rückenbroschur.<br />

350,–<br />

Schoene 3645. Seltene erste Ausgabe dieser Gelegenheitsschrift, des bedeutenden<br />

Pomologen Johann Ludwig Christ aus Öhringen (1739–1813), der sich<br />

besonders um die praxisnahe Verbreitung effektiver Massnahmen im Obstbau<br />

und der Bienenzucht verdient machte. Hier gibt er Ratschläge für eine Art<br />

symbiotischer Mischkultur zwischen Weinstöcken und Getreidepflanzungen.<br />

Ein zweiter Teil behandelt dann ein „Hauspflaster von ausserordentlicher Heilkraft“.<br />

– Etwas fleckig und angestaubt.<br />

Räuberbanden in Franken, Gaunersprache, jüdische Hehler<br />

– Extract aus dem Verhörs-Protokoll. Actum Markt Dachsbach<br />

den 18. August 1798. Dachsbach in Mittelfranken, 1798.<br />

circa 33×21 cm. 2 Blatt (4 Seiten). 240,–<br />

Bemerkenswertes Protokoll des gefangenen Johann Philipp Schreiner, der angibt,<br />

nur als Spion mit einer grossen Räuberbande unterwegs gewesen zu<br />

sein. Er habe lediglich nähere Informationen über deren Machenschaft einholen,<br />

sich aber nicht durch Raub bereichern wollen. Darauf folgt eine sehr<br />

detaillierte Schilderung der Bande, ihrer Sprache (mit mehreren Beispielen von<br />

geheimen Bezeichnungen, Erkennungsgrüssen etc.), ihrer zuletzt verübten<br />

Raubzüge in Franken, ihrer bevorzugten Treffpunkte (Gasthäuser in Schweinau,<br />

Nürnberg, Fürth etc.) sowie n<strong>am</strong>entlicher Nennung der jüdischen Hehler<br />

und wichtigsten Mitglieder. Aussergewöhnliches Dokument zum Leben der<br />

fränkischen Verbrecher von einem Informanten aus ihren eigenen Reihen, der<br />

unter anderem auch berichtet, dass sich die Räuber im Wechsel insges<strong>am</strong>t „40<br />

Weibsbilder“ teilen. – Gut erhalten, nur leicht knittrig.


Judenemanzipation und Antisemitismus – Fries, Jakob<br />

Friedrich. Über Gefährdung des Wohlstandes und Charakters<br />

der Deutschen durch die Juden. Heidelberg, Mohr und<br />

Winter, 1816. 8°. 24 SS. Broschur d. Zt. 500,–<br />

Seltene erste Buch-Ausgabe dieser berüchtigten Schrift, die erschien als Rezension<br />

des Aufsatzes „Über die Ansprüche der Juden an das deutsche Bürgerrecht“<br />

von Friedrich Rühs. Fries sieht – hundert Jahre vor ähnlich extremen<br />

Äusserungen in Deutschland oder Frankreich – im Judentum eine „Völkerkrankheit“,<br />

die nur durch „Ausrottung“ bekämpft werden könne. Eine „bürgerliche<br />

Verbesserung“ der Juden, denen er die üblichen Laster wie Habgier, Geiz<br />

und Falschheit zuschreibt, hält er grundsätzlich für ausgeschlossen. Um eine<br />

weitergehende Ansteckungsgefahr zu bannen, fordert er die Stigmatisierung<br />

durch ein Zeichen an der Kleidung und schliesslich ganz offen die „Vernichtung“<br />

der Juden. – Fries hatte als angesehener Philosoph und Mathematiker<br />

eine Professur in Jena inne. Seine Teilnahme <strong>am</strong> Wartburgfest, wo er auch die<br />

Verbrennung jüdischer Schriften organisierte, kostete ihn später die Lehrerlaubnis.<br />

– Gut erhalten, gering gebräunt, ganz unbeschnitten.<br />

Anglomanie – Schütz, F. W. von. Briefe über London. Ein<br />

Gegenstück zu des Herrn von Archenholz England und Italien.<br />

H<strong>am</strong>burg, Bachmann und Gundermann, 1792. 8°. VIII,<br />

295 SS., Pappe d. Zt. 450,–<br />

Kosch XVI, 481. Einzige Ausgabe dieser seltenen Beschreibung von London<br />

gegen Ende des 18. Jahrhunderts. Der spätere Militärhistoriker Friedrich Wilhelm<br />

von Schütz (1756–1834) will hier einer übertriebenen Anglomanie entgegentreten<br />

und ein realistischeres Bild englischer Sitten und Zustände liefern,<br />

nachdem er selbst mehrere Jahre in England verbracht hatte. In der Einleitung<br />

betont er, manche „Merkwürdigkeiten“ viel eingehender als Archenholz beschrieben<br />

zu haben. Kurios sind seine Schilderungen des gesellschaftlichen<br />

Lebens, der Freimaurerei, Faustkämpfe, Wetten, Theater, der Strassenbeleuchtung<br />

etc. – Gut erhalten, wenig gebräunt, kaum stockig, Einband berieben.<br />

Bischoff, Wilhelm. Anleitung zur Angelfischerei mit Abbildung<br />

und Beschreibung der hierzu sich eignenden Fischarten.<br />

München, Braun & Schneider, 1859. 8°. VIII, 128 SS.,<br />

mit vielen Abbildungen von E. Fröhlich. Illustrierter Original-Pappband.<br />

500,–<br />

Die sehr seltene erste Ausgabe des lange nachgedruckten Klassikers zum Angeln<br />

von Bischoff (1822–1888). Hübsch ausgestattet mit Illustrationen von<br />

E. Fröhlich. – Gut erhalten, wenig fleckig oder berieben. In dem hübschen<br />

Original-Einband, auf dem vorne ein Fisch zu sehen ist.<br />

Vorzugsausgabe mit signierter Original-Photographie<br />

– Gelpke, Andre. Der schiefe Turm von Pisa. Reisebilder<br />

1972–1985. Braunschweig, Edition Museum für Photographie,<br />

1985. circa 27,5×29,5 cm. 72 Seiten mit 51 Tafeln. Original-Leinen<br />

mit Schutzumschlag. 400,–<br />

Eines von 100 numerierten und signierten Exemplaren mit einem zusätzlich<br />

beiliegenden Original-Photo: Death Valley, 1980 (Nr. 64; circa 16,9×25 cm).<br />

– Gut erhalten, das Buch mit etwas Rauchgeruch, Photo sauber und schön.<br />

Mannheim, Handwerkskundschaft – Gesellenbrief mit<br />

reicher Kupferstich-Bordüre und Ansicht von Mannheim,<br />

ausgestellt für den Perückenmacher-Gesellen Friedrich Pfister<br />

aus Rudolstadt <strong>am</strong> 2. Juli 1788. Mannheim, 1788. circa<br />

35,5×43 cm. 1 Blatt. 580,–<br />

Stopp, Handwerkskundschaften 316 (Varianten). Sehr dekorativer Gesellenbrief<br />

mit Gebühren-Stempel (2 Kreuzer), papiergedecktem Siegel und mehreren<br />

Unterschriften. Kupferstich von Egidius Verhelst mit grosser Ansicht der<br />

Stadt Mannheim von Westen. In den Rändern Putten, Flussgötter etc. – Mehrfach<br />

gefaltet, berieben, kleine Einrisse, alte Hinterlegungen, insges<strong>am</strong>t jedoch<br />

ein sehr dekoratives Blatt mit schöner Stadtansicht.<br />

Karlsruhe, Handwerkskundschaft – Gesellenbrief mit reicher<br />

Kupferstich-Bordüre und Ansicht von Karlsruhe, ausgestellt<br />

für einen Perückenmacher-Gesellen (Peruquier) <strong>am</strong><br />

4. September 1798. Karlsruhe, 1798. circa 33,5×42 cm. 1<br />

Blatt. 580,–<br />

Stopp, Handwerkskundschaften D 227 (Varianten). Sehr dekorativer Gesellenbrief<br />

mit Blindstempel, Wachs-Siegel und mehreren Unterschriften. Kupferstich<br />

von Heinrich Cöntgen mit grosser Ansicht der Stadt Karlsruhe. In den<br />

Ecken stehen vier Meister mit Stöcken oder Werkzeugen, oben ein Wappen.<br />

Die Ansicht aus der Vogelperspektive zeigt eindrucksvoll den geometrischen<br />

Aufbau der Stadt. – Papierbedingt gebräunt, wenig fleckig, Faltspuren, kleine<br />

Randrisschen.<br />

Budapest, Handwerkskundschaft – Gesellenbrief mit reicher<br />

Holzschnitt-Bordüre und Ansicht von Budapest, ausgestellt<br />

für den Perückenmacher-Gesellen Philipp Mollnar<br />

(?) aus Wien <strong>am</strong> 28. März 1779. Budapest, 1779. circa<br />

24,7×37,5 cm. 1 Blatt. 750,–<br />

Nicht bei Stopp, Handwerkskundschaften (auch nicht in den Nachträgen).<br />

Sehr dekorativer Gesellenbrief mit Wachs-Siegel und zwei Unterschriften von<br />

Meistern. Mit grosser Ansicht der Stadt über die Donau („Buda Ofen“, Urkunde<br />

ausgestellt in Ofen). Im unteren Teil um die Schrift eine hübsche figürliche<br />

Bordüre mit Schnitter, Weinernte etc. – Gut erhalten, gering gebräunt,<br />

Faltspuren.<br />

Elephant, Zirkus in Frankfurt 1773 – Kupferstich-Einblattdruck<br />

von J. A. B. Nothnagel. Elephant welcher den 15. Juli<br />

1773 zu franckfurth <strong>am</strong> Mayn angekommen und allda öffentlich<br />

zu sehen gewesen. Frankfurt, 1773. circa 20,3×23,5 cm.<br />

1 Blatt. 500,–<br />

Nagler X, 278, 66 („selten“). Einblattdruck-Kupferstich aus Anlass der Vorführung<br />

eines Elephanten in Frankfurt <strong>am</strong> Main, wo der Maler und Stecher Nothnagel<br />

(1727-ca.1800) die Witwe des Tapetenfabrikanten Lenzner geheiratet<br />

und dessen Unternehmen übernommen hatte. Das vorliegende Gelegenheitsblatt<br />

ist die einzige Tierdarstellung, die Nagler aufführt. Nothnagel ist sonst<br />

für seine Portraits und Landschaften bekannt. Im Jahr 1773 war ein Elephant<br />

<strong>am</strong> Main noch eine Sensation und wurde offenbar gegen ein Eintrittsgeld von<br />

einer Art Wanderzirkus vorgeführt. – Schönes Exemplar.<br />

105


Stand 14<br />

Versandantiquariat<br />

Volker Riepenhausen<br />

An – und Verkauf von seltenen Büchern und Bibliotheken.<br />

Kein Ladengeschäft, Besuch nach Voranmeldung ist aber<br />

sehr gerne möglich!<br />

Alte Drucke – Bielenfeld, Johann Christoph (d.i. Johann<br />

Christoph Bilefeld): Das Doppelte Zeugnueß Gottes an derer<br />

Menschen Seelen / I. aus dem Bild und Gleichniß der Natur<br />

/ II. aus dem geoffenbahrten Wort Gottes und Evangelio JEsu<br />

CHristi / in erbaulichen Betrachtungen über die Sonn- und<br />

Fest-Tags Evangelia deutlich vorgestellt / durch viele wichtige<br />

Oerter der Heil. Schrifft erkläret und bewiesen / zu<br />

mancherley heils<strong>am</strong>en Nutzen nach der inneren geistlichen<br />

Anwendung gezeiget / und endlich auff vielfältiges Bitten<br />

und Anhalten gottseliger Hertzey zum Druck übergeben.<br />

Franckfurt u. Leipzig, verlegts Eberhard Henrich L<strong>am</strong>mers /<br />

Buchhändler in Giessen, 1726. 2 Bl., 976 S., 34 Bl., mit einem<br />

gestochenem Frontispiz (Portrait von Bielenfeld von Peter<br />

Fehr) 8°, Ganzlederband der Zeit.<br />

Angebunden: Johann Christoph Bielenfeld: Unterschiedene<br />

Geistliche Reden über besondere Texte der Heil. Schrifft, bey<br />

gewissen Gelegenheiten gehalten / und auff Begehren an<br />

das Licht gegeben. Franckfurt u. Leipzig, verlegts Eberhard<br />

Henrich L<strong>am</strong>mers / Buchhändler in Giessen 1725, 125 S., 2<br />

Bl., – Der Einband ohne Titelei, <strong>am</strong> Rücken mehrere Male<br />

eingerissen, die Deckel gebräunt und etwas berieben, eine<br />

Metallschließe vorhanden, eine komplett abgerissen, Handschriftliche<br />

Eintragungen um 1829 auf den Vorsätzen vorne<br />

und hinten (meist voll beschrieben) und ein etwas neuerer<br />

N<strong>am</strong>ens stempel vorne, durchgehend etwas gebräunt, teils an<br />

den Ecken etwas fingerfleckig. 780,–<br />

Johann Christoph Bielefeld, (geb. 25.12.1664 in Wernigerode, gest. 21.6.1727<br />

in Gießen) war Oberhofprediger, Superintendent und Professor. Johann Christoph<br />

Bilefeld trat unter verschiedensten Schreibweisen seines N<strong>am</strong>ens auf. Er<br />

nannte sich auch „von Bielefeld“, ohne daß eine Adelsstandserhebung für ihn<br />

oder seine F<strong>am</strong>ilie nachweisbar wäre. .. Bilefeld wurde von Landgraf Ernst<br />

Ludwig um seiner pietistischen Anschauung willen engagiert. Er war allerdings<br />

bestechlich und bereicherte sich in seiner Amtszeit in Darmstadt sch<strong>am</strong>los.<br />

1705 wurde er, auf eigenes Ansuchen, vom Hof in Darmstadt entlassen<br />

und ging nach Gießen. Dort erhielt er die Stelle eines Oberkirchenrats, des<br />

ersten Superintendenten, des Konsistorialdirektors sowie eines Professors der<br />

Theologie. Er hatte d<strong>am</strong>it die erste theologische Lehrstelle der Universität inne<br />

… (Quelle: Lupold von Lehsten in Hessische Biographie, vgl. Strieder, Bd. 1,<br />

S. 396. Diehl, Hassia Sacra I, 14). Selten! Von uns kann eine Ausgabe via KVK<br />

1725 und 1726 beide mit den gleichen Seitenzahlen nachgewiesen werden das<br />

angebundene Werk von uns nicht nachweisbar!<br />

Graphik – Kollwitz, Käthe. – Sievers, Johannes: Die Radierungen<br />

und Steindrucke von Käthe Kollwitz. Ein beschreibendes<br />

Verzeichnis. Mit einer Originalradierung und den Abbildungen<br />

sämtlicher Arbeiten. Dresden, Holst, 1913. XII S.,<br />

74 Bll. mit 121 Textabb. 1 signierte Original-Radierung von<br />

Käthe Kollwitz. 4°, Orig.-Karton. 1.400,–<br />

EA des Werkverzeichnis, mit der signierten Original-Radierung Selbstbildnis<br />

106<br />

Warschauerstr. 17 · 80992 München.<br />

Tel.: +49 (0)89 57955623<br />

mobil: +49 (0)179 5236551<br />

E-Mail: riepenhausen@antiquariat-riepenhausen.de<br />

www.antiquariat-riepenhausen.de<br />

http://stores.ebay.de/<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>-Riepenhausen<br />

(vgl. Klipstein 122 VII a) in Rotbraun. Die Graphik <strong>am</strong> oberen Rand etwas<br />

wasserrandig, insg. leicht randgebräunt und unten mit Einriß und leichter<br />

Quetschspur (Größe der Stelle ca.8 cm), die Graphik selbst davon nicht beeinträchtigt,<br />

diese und auch die Bleistift-Handsignatur sauber und kontrastreich.<br />

Der Rücken unten mit Fehlstelle (ca. 3 cm), die Deckel vorne und hinten <strong>am</strong><br />

oberen Rand wasserrandig, insg. gebräunt und berieben, die Ecken etwas geknickt,<br />

innen durchgehend leicht gebräunt.<br />

Offenbarung – Krol, Abr<strong>am</strong>: Apocalypse de Saint Jean. Traduite<br />

par le Maistre de Sacy. Burins et Bois de Krol. Paris,<br />

Chez A. Krol, 1954. 51 S., 1 Bl. (Impres sum), 2 weiße Blätter,<br />

mit Kaltnadel radie rungen und Orig.-Holzschnitten von A.<br />

Krol. 4°, schwarzgeprägter Orig.-S<strong>am</strong>melkarton in schwarzgeprägtem<br />

Orig.-Halbleinen in Orig.-Schuber. 850,–<br />

Eins von 150 numerierten Exemplaren (Ges<strong>am</strong>tauflage 165), unser Exemplar<br />

mit der gedruckten Nummer 2. Von Krol im Impressum von Hand signiert.<br />

Mit einer lose beigelegten orangefarbenen Kaltnadelradierung, diese auf dem<br />

Rahmen von Krol signiert und mit einer in Bleistift geschriebenen Widmung an


Henri Mailhe, datiert Paris, Janvier, 1954, darunter noch einmal von Krol signiert!<br />

Mit 3 Beigaben: ein Werbeblatt zum Werk, eine Aufklapp-Radierung von<br />

Krol und eine mehrzeilig von Krol beschriebene Visitenkarte! Druck des Textes<br />

und der Holzschnitte bei Bruno Durocher und der Kaltnadelradierungen bei J.<br />

Rigal. Auf handgeschöpftem Papier d’Auvergne der Papiermühle Rich. de Bas.<br />

Gelegentliche Blätter schwach stockfleckig, der Schuber an den Kanten und<br />

Rändern etwas beschabt und berieben, ansonsten eine dekorative und sehr gut<br />

erhaltene Ausgabe. Accompagné d’une épreuve de graveur en sanguine datée<br />

et signée par Krol. Édition sur papier d’Auvergne à la main du Moulin Richard<br />

de Bas. Tirage limité à 150 exemplaires. Abrah<strong>am</strong> Krol (1919–2005).<br />

Photographie – Angermayer, Otto: 4 Original-Photoglasplatten<br />

mit Negativaufnahmen von München. Ohne Ortsangabe,<br />

wohl München, o. J. (ca.1950er Jahre). 7 belichtete<br />

Glasplatten. Formate ca. 18×13 cm oder 13×18 cm (je nach<br />

Hoch- oder Querformat). 480,–<br />

In Umschlägen mit handschriftlichen Betitelungen. Die Glasplatten zeigen An-<br />

sichten von München in Winterstimmungen, es handelt sich wohl um Vorlagen<br />

für Winter-Postkarten. Abgebildet werden zweimal die Frauenkirche, die<br />

Siegessäule und das Rathaus. Otto Angermayer (1901–1985) hat mit seinem<br />

Bruder Toni Bildbände über München photographisch ausgestattet.<br />

Photographie – Doisneau, Robert: 1, 2, 3, 4, 5. Dieses<br />

Buch wurde von Albert Plécy entworfen. Die Photographien<br />

sind von Robert Doisneau. H<strong>am</strong>burg, Christian Wegner Verlag,<br />

1955. 14 unnumerierte Blätter mit 14 schwarzweißen<br />

Abb. nach Photogr. und Farbillustrationen. 4°, Orig.-Englische<br />

Broschur. 650,–<br />

Erste deutsche Ausgabe, gedruckt in der Schweiz. Parallel zur ersten französischen<br />

Ausgabe die mit einem anderem Umschlag herausk<strong>am</strong> (La Guilde du<br />

Livre and Editions Clairefontaine, Lausanne). Der Umschlag an den Rändern<br />

vereinzelt etwas knitterig, hinten mit Einriß unten (ca. 3 cm), weitere kleine<br />

Randeinrisse, sonst in guter Erhaltung. Martin Parr The Photobook, Band 1,<br />

S. 187/201. Selten.<br />

107


Photographie – Privates Album mit Original-Photographien<br />

einer Reise durch das heutige Jugoslawien Bilder von<br />

Sarajewo, Agr<strong>am</strong>, Bosnien etc. 1906. 20 Original-Photographien<br />

auf 20 Kartonblättern. Kl. 8° quer, Format der Photos<br />

ca. 8,5×9 cm), Orig.-Leinen mit aufgedruckter Jahreszahl<br />

und Jugendstilorn<strong>am</strong>entik. 240,–<br />

Die Photographien teils etwas ausgeblichen und auch gebräunt, sonst in guter,<br />

äußerlich in sehr guter Erhaltung. Interessantes Reisealbum mit Kleinbild-Photos<br />

einer Reisegruppe mit wahrscheinlich offiziellem Charakter durch die d<strong>am</strong>aligen<br />

jugoslawischen Gebiete des KUK-Reiches Österreich-Ungarn. Neben<br />

3 Gruppenphotos der Reisegruppe Aufnahmen von Straßenzügen Agr<strong>am</strong>es<br />

(heute Zagreb), Sarajewo, Bahnhofsgebäuden und einigen etwas verwischten,<br />

weil wohl etwas heimlich aufgenommenen Photos der östlichen Gebiete Bosniens.<br />

Abbildungen von Moslems, teils Slumähnlich wirkenden Straßenzügen,<br />

etc. Teils mit Bleistift untertitelt, meist etwas schwer lesbar.<br />

Zeichnungen – Bock, Ludwig: Orig.-Tuschezeichnung.<br />

Expressive Malerei Fischer mit Netz. ohne Datierung ev.<br />

nach 1913.. Format der Abbiildung ca. 24,5×20 cm, hinter<br />

geschnittenem Passepartout mit Leinenbezug, dieses ca.<br />

41,5×33,5 cm.. 650,–<br />

Schwach gewellt, mit Klarsichtumschlag, dieser <strong>am</strong> verso montiert und abnehmbar.<br />

Mit Initialsignatur unten rechts: LB. Verso Nachlaßstempel Prof.<br />

Ludwig Bock. Die expressive Darstellung läßt vermuten, daß das Bild nach<br />

der Frankreichreise die Bock 1917 unternahm um die französischen Modernen<br />

zu studieren gemalt hat. – Ludwig Bock (* 17. Oktober 1886 in München; †<br />

14. August 1971 ebenda) war ein deutscher Maler und Grafiker. Lebte anfangs<br />

in der Künstlerkolonie Haimhausen und arbeitete unter Bernhard Buttersack,<br />

später war er Meisterschüler von Heinrich von Zügel an der Münchener Akademie.<br />

1908 fand im Rahmen der Münchner Secession seine erste Ausstellung<br />

108<br />

statt, 1913 unternahm er eine Studienreise nach Frankreich um die französische<br />

Moderne zu erlernen.. 1917 wurde er Mitglied der Münchner Secession.<br />

Seit 1918 folgten regelmäßige Ausstellungen im Glaspalast München sowie in<br />

zahlreichen anderen deutschen Städten. Siehe Thieme/Becker und Wikipedia.<br />

– Wir haben einen großen Teil aus dem Nachlaß von Ludwig Bock erworben<br />

(Zeichnungen, Tuschmalereien und Tintezeichnungen). Sollten Sie Interesse<br />

an weiteren Zeichnungen haben dann kontaktieren Sie uns gerne.<br />

Marvy, Louis: Un ete en voyage. 20 eaux fortes. Etudes et<br />

Croquis d’apres Nature. (Paysages Eaux Fortes. 20 Sujets<br />

d’après Nature et d’après Dec<strong>am</strong>ps, Diaz, Rousseau etc.)<br />

Vigneres: Gihaut Frères und London: Goupel et Vibert, 1844.<br />

20 Bl., 20 radierte Tafeln. 4° quer, Halblederband der Zeit mit<br />

Rückengoldprägung. 680,–<br />

Mit einer handschriftlichen Widmung des Künstlers auf dem Titelblatt: Donne<br />

par l’auteur à M. Alexandre Gaume, Louis Marvy. Der Einband mit einigen<br />

Schabspuren, die Kanten und Ecken teils etwas bestoßen, der Rücken berieben.<br />

Im Gelenk vorne etwas gelockert. Das Titelblatt zeigt den Künstler auf<br />

seiner Wanderschaft, insg. etwas stärker gebräunt und mit kleineren Braun-,<br />

bzw. Stockflecken, die Tafeln an den Rändern meist stockfleckig, die Abildungen<br />

selbst meist recht fleckenfrei, geschützt durch Seidenpapiereinlagen.<br />

auf dem Vorsatzblatt ein Extra-Titelblatt (Paysages Eaux Fortes…), das den<br />

Künstler in sseinem Atelier zeigt, diese radierte Ansicht auf deas Vorsatzblatt<br />

montiert. Gegenüber vier kleine Stiche von Bobbet und Andrew etc. mit Eherbrecherszenerien<br />

etc. aufmontiert. Durchnumerierte Tafeln, beginnend mit<br />

Nro. 3, <strong>am</strong> Ende dann die Tafeln 1 und 2. Hinten ein Kupferstich eines uns<br />

unbekannten Künstlers, wohl um 1780–1800: dargestellt wird wohl eine recht<br />

belebte Marktszenerie. Diese fest auf den Hinterdeckel innen montiert. Signed<br />

by the artist, all 20 Eau-Fortes complete. Very rare. Marvy, Louis, Illustrator,<br />

Kupferstecher u. Radierer, (geb. 15. 5. 1815 Jouy, gest. 15. 11. 1850). Schüler<br />

von J. Dupré. Thieme/Becker. KVK führt lediglich 2 Exemplare in derr französischen<br />

Nationalbibliothek.


Original-Photographienalbum einer Fliegergruppe im<br />

Ersten Weltkrieg. Nordfrankreich und Flandern, 1914–1918.<br />

Format der Photographien ca. 11,5×17,5 cm, einige Kleinformate<br />

und viele in Postkartengrösse. 4° quer, schmuckloser,<br />

privater Pappband der Zeit. 1.900,–<br />

Wahrscheinlich zum Ende des Krieges privat zus<strong>am</strong>mengestellt. Die Luftaufnahmen<br />

sind ev. Spionageaufnahmen u.a. der Ortschaften: Armentieres,<br />

Estaires, Merville, Ostende (mit den Hafenanlagen, Schleusenanlage), Middelkerke,<br />

Blankenberghe, Zeebrugge, Blankenberg, Westende-Bad, La Bassée,<br />

Courtrai, Flughafen Phalempin, Flughafen Tourmignies, Bilder des Schlosses<br />

Attiches, Henin-Lietard, Rancq, Seclin, weitere unbezeichnete Orte. Darauf<br />

folgen einige Photos von zerstörten Ortschaften und eroberte Stellungen<br />

(englische Stellung nördlich von Neuve-Chappelle, die Hafenanlage und eine<br />

zerstörte Zuckerfabrig bei La Bassée (u.a. auch die komplett zerschossenen<br />

riesigen Kessel der Fabrik!), zerstörte Häuser in Haisnes und der zerbombte<br />

Friedhof von La Bassée, das dortige zerstörte Schloss und weitere Häuserreihen<br />

die von Bomben bzw. wohl Artilleriefeuer getroffen wurden. Darauf folgen<br />

weitere Luftaufnahmen die die Besatzung des Fliegers von Schlachtfeldern und<br />

Frontlinien gemacht hat, mit teils mondlandschaftsähnlichen, mit Bombentrichtern<br />

übersähte Landschaften. Die Luftaufnahmen sind meist säuberlich<br />

mit den Längen- und Breitengrabenangaben sowie den Fliegern<strong>am</strong>en beschrif-<br />

tet sowie meist datiert (meist zwischen 1917 und 1918). Es folgen jetzt Flieger-<br />

und Flugzeugaufnahmen, beginnend mit einer Photopostkarte des 1916 gestorbenen<br />

berühmten K<strong>am</strong>pfflieger Boelcke. Neben einigen intakten doch meist<br />

zerstörten und abgestürzten Flugzeuge sowohl deutscher als auch alliierter<br />

Truppen, teils mit detaillierten technischen Aufnahmen, einige Flieger ev. kurz<br />

vor dem Einsatz an ihren Flugzeugen posierend, Aufnahmen von Mannschaften<br />

auf Fliegerhorsten, dann Aufnahmen von Unterständen, Frontabschnitten<br />

und K<strong>am</strong>eradenabenden, einige Aufnahmen von in Schützengräben erschossenen<br />

Soldaten und Gebeinen, weitere zerstörte Gebäude und Kirchen, eine<br />

Serie mit zerstörten wohl englischen Tanks (Eileen II). Dann 2 Photos mit einer<br />

äusserst skurrilen Verunglückung eines Fliegers, der mit seinem Flugzeug auf<br />

ein Häuserdach gestürzt ist. Es folgen weitere Mannschafts-, Soldaten- und<br />

Fliegeraufnahmen. Am Ende 2 einmontierte große Faltkarten die u.a eine Aufmarsch-Tageskarte<br />

vom 30. September 1917 um Lille und Itteren zeigen, mit<br />

dem Aufdruck Geheim! Und dem Hinweis, daß das Mitnehmen der Karte in<br />

vordere Frontabschnitte verboten ist. Zum Schluß sind 14 Propagandazettel<br />

der Allierten einmontiert (Ballonabwurf). Kollation der Aufnahmen: Luftaufnahmen:<br />

ca. 90. Flugzeugabbildungen, ca. 65. Ges<strong>am</strong>tanzahl der Photos ca.<br />

285 und 5 Postkarten. In einem schmucklosen Pappband der Zeit, dieser stärker<br />

beschabt und berieben, teils etwas rissig und mit Stauchspuren, einige<br />

Lagen innen locker. Mehrere Photos ausgeblichen, teils gebräunt, meist aber<br />

gut abgelichtet und von guter Fixierung. Ein äusserst seltenes Zeitdokument.<br />

109


Stand 27 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

Rolf Salchow - Lila von Meer<br />

alte und schöne Bücher<br />

Beier, Adrian. De jure prohibendi quod competit opifices<br />

von der Zünffte Zwang. Editio secunda, Jena, Salomon<br />

Schmid. 1688. 6 Bl., 172 S., 11 Bl. Index. Dabei ders.: Tyro.<br />

Prudentiae juris opificiariae praecursorum emissarius. Der<br />

Lehr-Jung. Jena, Christian Pohl, 1717. 3 Bl., 195 S., 9 Bl.<br />

Index. Dabei: Schilling, Wolfgang Abrah<strong>am</strong>. Von Zünfften<br />

der Handwerks-Leute. Dissertation, Leipzig, 1680. 29 S. Ppp.-<br />

Bde. und Broschur. Größe 17×20 cm. Beier, Jurist in Jena,<br />

verfasste zahlreiche Schriften zu Handwerk und Handel und<br />

galt lange Jahre als der Handwerksjurist. Einbände lädiert,<br />

innen fleckig. 450,–<br />

Benz. Die Benzwagen. Vom ersten Benzinautomobil bis zum<br />

Weltrekordwagen. (Mannheim. Ca. 1915) Mit Porträt, 2 Farbtafeln,<br />

Begleitschreiben und 62 Abbildungen von Automobilen,<br />

die seit 1885 gebaut wurden, sowie einigen Konstruktionsplänen.<br />

Größe 19×24 cm. Kartoniert im Originalschuber.<br />

Kl<strong>am</strong>mern rostig. Tafeln etwas fleckig. 700,–<br />

Bismarck, Otto von. „Erinnerung an die Bewachung<br />

des Attentäters Kullmann in der Frohnveste zu Schweinfurt<br />

1874“. (27,8×22,8) Dabei der Attentäter (8,4 : 5,3 cm). Unter<br />

Glas in alten Rahmen. Bei dem Attentat <strong>am</strong> 13. Juli 1874 in<br />

Bad Kissingen wurde Bismarck durch den Täter, den d<strong>am</strong>als<br />

20jährigen Böttchergesellen Eduard Franz Ludwig Kullmann,<br />

nur an der Hand leicht verletzt. Kullmann wurde zu 14 Jahren<br />

Zuchthaus verurteilt und starb in der Haft. Seltenes Fotodokument<br />

von einem Nachfahren einer der Wachleute. Das<br />

kleine Foto von Kullmann ist vermutlich das einzig erhaltene.<br />

450,–<br />

China. Foto-S<strong>am</strong>mlung von 6 einheitlich kartonierten<br />

Alben mit ca. 360 meist privaten Bildern vom Einsatz der<br />

beiden Flusskanonenboote „Vaterland“ und „Otter“ , die<br />

1910/11 in China auf dem Jangtsefluss und anderen Ge-<br />

110<br />

Hohenzollernring 27<br />

22763 H<strong>am</strong>burg-Ottensen<br />

Telefon/Fax: +49 (0)40 8811488<br />

E-Mail: RSalchow@aol.com<br />

wässern als Piratenjäger eingesetzt waren. Die Bilder zeigen<br />

Fahrten der Boote auf dem Jangtse, auch aufgebockt an<br />

Land, die Besatzungen der Schiffe, zahlreiche Landschaften,<br />

die Landbevölkerung im Arbeitsalltag, Hütten, Gärten, Tempel,<br />

zerschossene Wohnhäuser, auch Städte wie Shanghai<br />

und Hongkong. Die Fotos etwa 7×9 bis 12×16 cm, überwiegend<br />

gut erhalten, ohne Bildtexte. Ca 20 weitere Aufnahmen<br />

vom Suezkanal sowie lose 5 Fotos von Ist<strong>am</strong>bul (21×27 cm;<br />

Atelier Sebah). 1.600,–<br />

Kaufmann, Hermann. Bedeutender H<strong>am</strong>burger Maler<br />

(1808–1889), vertreten in zahlreichen Museen, hier mit Kutsche<br />

im Schneegestöber. Aquarell, 23,5×33,5 cm. In der<br />

Mitte voll signiert und datiert 1859. Zwei kleine Randabrisse.<br />

Größerer Einriss fachmännisch, kaum mehr sichtbar, hinterlegt.<br />

Typisches Blatt aus Kaufmanns Phase der sogenannten<br />

Schneebilder. 1.400,–<br />

Kirkpatrick, Colonel (Willi<strong>am</strong>). Nachrichten von dem Königreiche<br />

Nepaul ges<strong>am</strong>melt auf einer Sendung dahin. Aus<br />

dem Englischen, Landes-Industrie-Comptoir, 1818. Größe<br />

12×22 cm. XVI, 172 S. Mit Faltkarte. Ppp.-Bd. d. Zt. mit<br />

Rückenschild. Fleckenlos. Titel, Innendeckel hinten und<br />

Karte verso mit Bibl.-Stempeln. Fleckenloses Exemplar.<br />

Kirkpatrick war der erste Reisende, der mit zuverlässigen,<br />

ausführlichen Nachrichten nach Europa zurückkehrte. Sehr<br />

selten. 1.400,–<br />

Landshut. Aus Landshuts frühen Tagen Amüsante Chronik,<br />

die der ehemalige Landshuter Amtsgerichtsrat Ludwig<br />

Hoffmann von 1943 bis 1946 nach Durchsicht von Bergen


von Material im Stadtarchiv als S<strong>am</strong>mlung von Historien in<br />

einem Typoscript niederschrieb. Viele Illustrationen. Original-Kupferstiche<br />

wie die Karte Bavaria Ducatus von 1703 aus<br />

dem Kurbayerischen Atlas von Ertel (28×34), Hoefnagels<br />

Landshut um 1580 aus Braun/Hogenberg (38×48), Wenings<br />

Landshut von 1726 (8×14), derselbe mit dem Dominikanerkloster<br />

(30×39), von Arnpeck die Landshut-Ansicht aus<br />

dem Chronicon Baioariorum um 1490, ferner 2 Aquarelle,<br />

diverse Kopien von alten Ansichten und zahlreiche private<br />

Fotos. 165 Seiten DIN A4, eng beschrieben. In Halbperg<strong>am</strong>ent<br />

geheftet. Gut erhaltenes Unikat. 1.200,–<br />

Man Ray (d. i. Emanuel Rudnitzky.) „Le Violon d’Ingres“.<br />

Original-Fotografie 1924. Signatur und Datierung im Negativ.<br />

Hier in einmaliger Auflage von 1991 für die Griffelkunst<br />

H<strong>am</strong>burg, auf Agfa Barytpapier 30,5×24 cm. Auf Karton und<br />

gerahmt. 350,–<br />

Rüppell, Eduard. Reisen in Nubien, Kordofan und dem<br />

peträischen Arabien vorzüglich in geographisch-statistischer<br />

Hinsicht. Frankfurt <strong>am</strong> Main, Friedrich Wilmans, 1829. Größe<br />

14×22 cm. Mit acht Kupfern und vier Karten. XXVI, 388(9)<br />

S. Hldr. d. Zt. Rücken etwas bescbabt und kleiner Fehlstelle.<br />

Deckel vorn mit leichter Knickspur. Fleckenlos. Die Abbildungen<br />

in der seltenen Variante als Atlas. Hldr. d. Zt. Mit<br />

Titelschild (27×41 cm). Die Blätter etwas fleckig. 1.500,–<br />

Rußland. Album mit 63 Fotografien überwiegend von<br />

Kosaken. Um 1910. Größen meist 8×12 und 14×20, auch<br />

Großformate 18×28 cm (wohl Menschenmenge Gläubiger).<br />

Bilder aus Georgien, Armenien, Sibirien, Gebirgszüge im<br />

Kaukasus, verschiedene Reitergruppen, Patrouillen, Biwaks<br />

<strong>am</strong> Feuer, Dorfleben, Viehmarkt. Auch Städte wie Tiflis,<br />

Baku, St. Petersburg. Zus<strong>am</strong>menstellung von Bildern verschiedener<br />

Fotografen. Verso teilweise alter S<strong>am</strong>mlerstempel.<br />

Neueres Lackalbum (30×40 cm), Deckel defekt. 1.200,–<br />

Schneller, David Andreas. Historische Anleitung zu Bildung<br />

tapferer und Kriegskundiger Officiere in der Erzehlung der<br />

im vorigen Jahrhundert vorgefallenen merkwürdigen Vertheidigungen<br />

von Grave und von Maynz auf hohen Befehl<br />

in teutscher Sprache ans Licht gestellt. Braunschweig, 1773.<br />

Dabei: Ausführliche Erzählung, nebst Grunsrissen der Belagerung<br />

der Festung Schweidnitz, durch die königl. Preußis.<br />

Truppen, vom 7ten August bis den 9ten October 1762. Zum<br />

Druck befördert von H…. Hannover Wilhelm Schmidt, 1774.<br />

Mit 4 gefalteten Tafeln. 8 Bl. 285, 48 S. Ldr. d. Zt. 350,–<br />

Schuback, Jakob. Commentarius de Jure Littoris vom<br />

Strand-Rechte. H<strong>am</strong>burg, Conrad König, 1751. Größe 21×30<br />

cm. Mit gest. Titel-, Anfangs-und Schlußvignette, 3 Tafeln<br />

und 2 Faltkarten. 404 S. Ldr. d. Zt. Auf Bünden mit Rückenschild<br />

und Vergoldung unbd Goldschnitt. Die Faltkarten von<br />

Pingeling zeigen die Schiffahrtsverhältnisse in der Elbmündung<br />

und einen Plan von Neuwerk. Auf den Tafeln Baken,<br />

Tonen und Siegel. 1.200,–<br />

111


Stand 36 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

Klaus Schöneborn<br />

Literatur, Geschichte, Reisen, Alte Drucke, Varia<br />

Reisen. – Andersson, Charles John. Reisen in Südwest-Afrika<br />

bis zum See Ng<strong>am</strong>i in den Jahren 1850 bis 1854. Aus<br />

dem Schwed. v. Hermann Lotze. Mit 8 Stahlstichen in Tondruck<br />

sowie zahlr. Textholzschnitten u. 1 Karte. 2 Bde. Lpz.,<br />

Purfürst (1857) 8°. XVI,288 Schwarz- und goldgepr. Ln. d.<br />

Zt. – auf ersten Bll. schmaler Wasserrand (3 mm) <strong>am</strong> Schnitt,<br />

sonst jedoch tadelloses, schönes Expl.! 880,–<br />

Reisen. – Heine, Wilhelm. Die Expedition in die Seen von<br />

China, Japan und Ochotsk unter Commando von Commodore<br />

Colin Ringgold und Commodore Rodgers, i. A. der Regierung<br />

der Vereinigten Staaten unternommen in den Jahren<br />

1853 bis 1856. Mit insges<strong>am</strong>t 32 vom Verfasser nach der<br />

Natur gezeichneten Ansichten, Portraits, landwirtschaftlichen<br />

Maschinen etc. in Tondruck, ausgeführt in der F. A.<br />

Brockhau’schen geogr.-artist. Anstalt, nebst 7 teilweise ausfaltbaren<br />

Karten 2 Bde. Leipzig, Costenoble 1858. gr.8°. XX,<br />

330. VIII, 391 S. Schwarz- und goldgepr. Ln. d. Zt., einzelne<br />

Tafeln mit schmalem Wasserrand <strong>am</strong> Vorderschnitt, sonst<br />

sehr gutes, frisches Expl.! 680,–<br />

Reisen. – Hirsch, Max. Reise in Algerien durch die Kabylie<br />

und Sahara. Mit 3 Ansichten und einer Karte. H<strong>am</strong>m,<br />

Grote 1862. 8°. XII, 401 S. Blind- und goldgepr. Ln. d. Zt.<br />

vord. Innenfalz lose, Karte rückseitig ausgebessert, erste<br />

Bll. mit Stockflecken, insges<strong>am</strong>t aber sehr gut, fest und sauber<br />

390,–<br />

112<br />

Arndtstr. 22, 97072 Würzburg<br />

Tel.: +49 (0)931 87355, Fax: 0931 885275<br />

Ladengeschäft: Reibeltgasse 2½<br />

Mi. – Fr. von 15.00 – 19.00 Uhr<br />

E-Mail: schoeneborn-wuerzburg@t-online.de<br />

www.antiquariat-schoeneborn.de<br />

Bruckner, F. K. (Hrsg.) Das Haardtgebirge und seine Umgebungen.<br />

Ein Führer für Fremde und Einheimische. Mit einem<br />

Panor<strong>am</strong>a des Haardtgebirgs (von 150 cm Länge, siehe Abb.,<br />

Ausschnitt), einer Reisekarte und 2 Ansichten in Stahl gestochen.<br />

Neustadt a. d. H. Gottschick 1846. 8°. 177 S. goldgepr.<br />

Ln. d. Zt. Einband berieben, Titel u. erste Bll. stockfleckig,<br />

festes Expl! 680,–<br />

Colette, Sidonie-Gabrielle. Le Cahiers de Colette. 1. Clouk et<br />

Cheri. Avec 6 Eaux-Fortes de Dignimont; 2. Notes Marocaines<br />

et la Decapitée. Avec 6 Eaux-Fortes de Daragnès; 3. En<br />

Tournée et Music-Hall. Avec 6 Lithos des Luc-Albert Moreau;<br />

4. Portraits et Paysages. Avec 6 Eaux-Fortes de Segonzac. 4<br />

tomes / 4 Bde. Paris, Les Amis de Colette 1935/36. 4°. 99,<br />

88, 91,95 S. Orig.-Broschur in grünem Kalbleder mit Schuber.<br />

2.400,–<br />

1 von 175 num. und von S.-G. Colette sign. Exemplaren, Heft 1–3 ausdrücklich<br />

im Impressum für den Choreographen und Gründer der Ballet de l’Opéra de<br />

Monte-Carlo René Blum (1878–1943).<br />

Fontane, Theodor. Gedichte. 2. vermehrte Auflage. Berlin,<br />

Wilhelm Hertz 1875. 8°. VIII, 352 S. dekoratives, goldgepr.<br />

Ln. d. Zt. dreiseit. Goldschnitt. – vord. flieg. Vorsatz mit kl.<br />

Eckabschnitt, sonst schönes Expl.! 420,–<br />

Erstausgabe W.G.2/ 18.<br />

Freimaurer. – Servati, Erich (an seinen Freund in W..)<br />

Warum soll ich ein Freymäurer werden? UND: Ders. Apologie<br />

der Ersten Frage: Warum soll ich ein Freymäurer werden?<br />

Beilage zu dem Bruchstücke zur Geschichte deutscher<br />

Freymäurerey gegen Hr. Franz Joseph Bob. 2 in 1 Bd. Basel,<br />

Johann Jacob Flick 1786 / 87. 8°. XIV, 256 S. 1 Bl. / XVI, 158<br />

S. Buntpapier-Ppbd. im Stil d. Zt. 485,–


Fries, Lorenz. / Gropp, Ignaz / Günther, Leo. Würzburger<br />

Chronik. / Bd. 1 u. 2: Geschichte, N<strong>am</strong>en, Geschlecht,<br />

Leben, Thaten und Absterben der Bischöfe von Würzburg<br />

und Herzoge zu Franken, auch was während der Regierung<br />

jedes Einzelnen derselben Merkwürdiges sich ereignet hat.<br />

Bd. 3: Personen und Ereignisse von 1802–1848 (Abb. auf<br />

60 Tfn.); Bd. 4 … von 1848 bis zur Gegenwart. Mit vielen<br />

Illustrationen. Würzburg, Bonitas-Bauer 1924–1927. gr. 8°.<br />

XXIV, 773 (2), 532. (8) 866 (10) (60 Bll.), 548 (4) S. Reich<br />

Blindgeprägte Schweinsleder-Bände mit 2 Schließen und<br />

Würzburger Wappen als Lederintarsie; Bd. 1 u. 2 mit dreiseitigem,<br />

zweifarb. ziseliertem<br />

Goldschnitt; Bd. 3 u. 4 mit<br />

Goldschnitt und reichem<br />

ziseliertem Blumenschmuck<br />

auf Schnitt, sowie Wappenzeichnung.<br />

1.300,–<br />

DAS Würzburger Chronikwerk in<br />

einem außerordentlichen Prachtausstattung.<br />

– Bd. 3 mit ausführlicher<br />

Widmung von Maria Rostosky (der<br />

Mutter der Würzburger Malerin Gertraud<br />

Rostosky)<br />

Hemingway, Ernest. Oeuvres complètes. Edited by André<br />

Sauret. Introduction de Jean Dutourd, 128 Orig. – Lithographien<br />

von André Masson (Porträt Hemingways), Minaux,<br />

Carzou, Garbell, Pelayo, Luc Simon, Guir<strong>am</strong>aud, Commère,<br />

Fontanarosa auf der Presse von Mourlot Freres. Translated<br />

by Jean Dutourd, Coindreau, René Daumal, Jeanine Delpech,<br />

u.a. 8 vols. Paris, Imprimerie Nationale 1964 4°. 2.400,–<br />

Meistereinband in rotem Halbmaroquin. Gedruckt in Rot und Schwarz, Verlagsschuber.<br />

Das Werk erschien mit einer Ges<strong>am</strong>tauflage von 5200 Exemplaren.<br />

Dieses ist eines von 4500 num. Expl. einer Auflage auf Vélin d’arches mit<br />

dem Wasserzeichen von Hemingway’s Signatur.<br />

Nachricht von denen Prediger-Mördern, Raubern und<br />

Spitzbuben, welche den 28. Januar 1713, nachts zwischen 12<br />

und 1 Uhr ihren allerseits Beicht-Vater und 22.jährigen Prediger<br />

Herrn Johann Heinrich Meiern zu Rehburg (im Ambte<br />

Stoltzenau) jämmerlich ermordet, und der auf Chur-Fürstl.<br />

Durchl. zu Braunschweig Lüneburg gnädigsten Befehl ergangenen<br />

Inquisition…. / UND: Gründliche Nachricht von entsetzlichen<br />

und erbärmlichen Mord-Thaten / Schändlichen<br />

Kirchen-Raub und vielen gefährlichen Dieb-Stählen, nebst<br />

beygefügten Verzeichnis der Nahmen vieler Spitzbuben…<br />

Dabei eine treuherzige Warnung und Nachricht, wie man<br />

sich in Städten als auch auff dem Lande gegen solche Mörder<br />

und Diebe Einfall wohl verwahren und alles Unglück verhüten<br />

kan. Mit 8, davon 1 gefalt., Kupfertafeln. 2 in 1 Bd. 1715.<br />

3 Bll., 260, 1 Bl. 240 S. Pappband d. Zt. mit Rückenschild<br />

und Rückenvergoldung. – Sehr gutes, festes und sauberes<br />

Expl.! 1.780,–<br />

Avé-Lallemant nennt nur den 2. Titel (s. Abb.) vgl. dort S. 222. – Außerordentlich<br />

selten!<br />

Stigel, Johannes. Poematum. Liber I – IX. 2 Bde. Jena, Ritzenhain<br />

1569–72 8°. 6 Bll. 573 handschriftl. pag. Ss und ca.<br />

690 S. ( Bd. 2 nicht pagniiert) reich blindgpr. Schweinslederbände<br />

im Wittenberger Stil mit unterschiedl. Prägung. Auf<br />

den Einbänden die Jahreszahlen 1577 u. 1573. – in Bd. 1<br />

einige Seiten mit Anstreichungen und Notizen v. alter Hand,<br />

Stempel u. Signaturen auf Titel. 1.350,–<br />

Bd. 1 enthält die Bücher I – III: I. Sacra, 5 Bll. 177 v. Handpag. Ss. 1571. II.<br />

Sacrorum Poematum liber II, 4 Bll. S. 178–355, 1571; III. Elegiarum libros tres,<br />

7 Bll. S. 356–573, 1572; Dieser Band mit den Initialen G. S. W. auf Deckel sowie<br />

der Jahreszahl 1577. Bd. 2 enthält die Bücher IV – IX: IV. Elegiarum libros<br />

tres. 1572 ; V – VI: „Epigr<strong>am</strong>matum librum priorem“ und „Epigr<strong>am</strong>matum<br />

librum posteriorem“ 1569; VI. Eclogas quad<strong>am</strong>. Deinde Librum XI, Odyssee<br />

Homerii, & Carmen doctissimum de Meteoris, 1569. VIII. Epithal<strong>am</strong>ia, 1569;<br />

IX. Widmungsgedichte für verschied. bedeutende Persönlichkeiten der Zeit,<br />

1572. Einband mit getilgtem Initialen auf Deckel sowie Jahreszahl 1573. Der<br />

zweite Band durchweg ohne Paginierung. – Ges<strong>am</strong>tausgabe seiner Werke hrsg.<br />

durch seinen Schwager Hiob Fincel. – Stigel, Johann (Frimar bei Gotha 1515<br />

– Jena 1562) studierte in Leipzig und Wittenberg, lehrte dort die griechische<br />

und lateinische Sprache, später in Jena Rhetorik, wo er erster Dekan der neugegründeten<br />

Universität war. Wurde von Karl V. in Regensburg zum Poeten<br />

gekrönt. Vertrauter Freund von Luther und Melanchthon.<br />

113


Stand 43 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

Schottenfeld & Partner<br />

Widmungsexemplare/ Pressendrucke – Homer/ Behmer,<br />

Marcus. Ilias. Deutsch von J.H.Voss. Berlin, Askanischer Verlag,<br />

1923, 4°, 420 (4) S., OLdr. auf 6 falschen Bünden, mit<br />

Kopfgold, Rückenvergoldung und goldgeprägten Deckelvignetten.<br />

850,–<br />

(EA). Mit zahlreichen Holzschnitten von Ludwig von Hoffmann und Buchausstattung<br />

von Marcus Behmer. Nr. 19 von 100 Exemplaren, gedruckt bei Otto<br />

von Holten, von Behmer und Hoffmann jeweils signiert. Exlibris auf dem Vorsatz, Rücken<br />

beschädigt.<br />

– Kaléko, Mascha. Kleines Lesebuch für<br />

Große. Gereimtes und Ungereimtes. Berlin,<br />

Rowohlt, 1935 (1.-3.Tsd.), 8°, 147 S.,<br />

OPbd. mit Umschlag (Scherenschnitt von<br />

der Autorin). 750,–<br />

(EA). Mit eigenhändiger Widmung Kalékos auf dem<br />

Vorsatz (1934). <br />

Tadelloses Exemplar, nur Umschlag geklebt und mit<br />

Läsuren.<br />

Philosophie/ Judaica – Herzl, Theodor.<br />

Tagebücher 1895–1904. 3 Bände. Berlin,<br />

Jüdischer Verlag, 1922/23, 8°, 647, 619,<br />

661 S., OLn. mit Frontispiz in Bd. 1 und<br />

3. 250,–<br />

(EA). WG2/15. (Bd. 1 in 2. Aufl.: 5/6 Tsd.). Beiliegend<br />

Aufruf zur Zeichnung einer Palästina-Anleihe<br />

von 1948. Bindung in Bd. 1 + 3<br />

etw. gelockert, Bd. 2 mit Eselsohren.<br />

– Mendelssohn, Moses. Die fünf Bücher<br />

Mose, zum Gebrauch der jüdischdeutschen Nation. Erstes<br />

Buch. Berlin u. Stettin, Fr. Nicolai, 1780, kl. 8 °, XVI. 317 S.,<br />

Ldr. d. Zt. auf 5 falschen Bünden mit Leseband, mit farbigem<br />

Vorsatzpapier und Rückenvergoldung. 1.250,–<br />

(EA). WG2/25. Mit 1 Errata-Liste. Rückentitel etwas beschabt,<br />

Vortitel und Titel mit handschriftlichen Bibliotheksangaben.<br />

– (ders). Die Ritualgesetze der Juden, betreffend Erbschaften,<br />

Vormundschaftssachen, Test<strong>am</strong>ente und Ehesachen,<br />

(…). Entworfen vom Verfasser der Philosophischen Schriften,<br />

auf Veranlassung (…) R. Hirschel Lewin, (…). Berlin,<br />

114<br />

Turnergasse 24/10<br />

A-1150 Wien<br />

Tel./Fax: +43 1 5261509<br />

E-Mail: schottenfeld-books@zugmann.com<br />

Chr. Fr. Voß, 1778, kl.8°, (6) XXII. 267 S., Ldr. d. Zt. auf 5<br />

falschen Bünden mit Leseband, mit farbigem Vorsatzpapier<br />

und Rückenvergoldung. 950,–<br />

(EA). WG2/23. Mit 1 Schlußvignette und 1 Errata-Liste. <br />

Rückentitel berieben, <strong>am</strong> Kapital etwas beschädigt, Tinteneintragungen<br />

auf dem Titel gelöscht.<br />

Geschichte – Gentz, Friedrich von. Schriften. Ein Denkmal<br />

(in 5 Theilen). Von Gustav Schlesier. Mannheim, H. Hoff,<br />

1838–40, 8°, LII.368, 431, LII.366 (1), XIV.370, VIII.325 (1)<br />

S., Ln. d. Zt. mit farbigen Rückentitelschildern und Lesebändchen.<br />

600,–<br />

(EA). Goed. VI.192,26f. <br />

Seine Schriften enthalten: Briefe und vertraute Blätter, Kleinere<br />

Schriften, Briefwechsel mit Johannes v. Müller sowie ungedruckte Denkschriften,<br />

Tagebücher und Briefe. Frischer Zustand, mit Exlibris im Deckel.<br />

– Grotius, Hugo (u.a.). Respublica Hollandiae et urbes. Leiden<br />

, J. Maire, 1630, kl.8°, (4) 434 (7) S., Pgmt. d. Zt. mit<br />

einem gestochenem Titelblatt . 250,–<br />

5. Auflage von ‚De antiquitate reipublicae batavicae‘, das zuerst 1610 erschien.<br />

Besitzereintrag auf dem Vortitel.


– (Gude, H. L.) Der Staat von Portugall. (Halle), o.V. ca.<br />

1708, kl.8°, (1) 68 S., ohne Einband. 550,–<br />

(EA). Mit 1 Frontispiz (König Pierre II. von Portugal). Deckel fehlen,<br />

handschriftlicher Vermerk von 5 geographischen Titeln auf dem Vorsatzblatt.<br />

– (Loyola, Ignatius v.). Ordinationes praepositorum generalium,<br />

(…), Auctoritate septimae congregationis generalis<br />

contractae. Antwerpen, Joh. Meursium, 1635, kl.8°, 146 (5),<br />

112 (4), 48 (2), 117 (3), 448 (4) S., Ldr. auf Holzdeckeln ohne<br />

Rücken und Metallschließen. 400,–<br />

(EA). 5 Teile von insges<strong>am</strong>t 16 mit jeweils 1 Titel-Holzschnitt. Einige Seiten<br />

mit Wurmfraß (ohne Textverlust), wenige handschriftliche Anmerkungen.<br />

– Luchini, Antonio. Maria. La nuova regia su’ l’acque nel<br />

Bucintoro nuov<strong>am</strong>ente erretto (…) Dedicata al serenissimo<br />

principe Alvise Mocenigo Doge di Venezia, (…). Venezia,<br />

Carlo Buonarrigo, 1729, kl.8°, 112 S., Pbd. d. Zeit. 450,–<br />

(EA). Ohne Frontispiz (Abb. der Barke). Einband stark berieben, Bibliotheksstempel verso Titelblatt.<br />

Musik – Albrechtsberger, J(ohann). G(eorg). Sämmtliche<br />

Schriften über Generalbaß, Harmonie-Lehre, und Tonsetzkunst,<br />

(…). Hg. von seinem Schüler Ignaz Ritter von Seyfried.<br />

3 Bände. Wien, T. Haslinger, (1737), 8°, XVI.208,<br />

(2)273(3), (2)208 S., Ln. mit 1 Frontispiz, 1 Biographie und<br />

1 Werkverzeichnis des Komponisten. 350,–<br />

(2.Aufl.) Im 3. Bd. sind die Seiten 1–16 nicht mit eingebunden, liegen<br />

aber in einem separaten 3. Bd. vor.<br />

– Strauß, Richard. Der Bürger als Edelmann. Komödie mit<br />

Tänzen von Molière. Freie Bühnenbearbeitung in drei Aufzügen.<br />

Orchester-Partitur. Berlin/ Paris, A. Fürstner, (1919),<br />

Fol., 195 S., OHLn. 1.100,–<br />

(EA). Als Nr. 10 vom Verlag num. Exemplar vom 18. Dez. 1919. Unsere Partitur (Stempel: ‚Musikarchiv des Operntheaters‘)<br />

stellt offenbar die Grundlage für die Wiener Aufführung dar, mit zahlreichen<br />

Änderungen, Streichungen und Anmerkungen, möglicherweise von Strauß<br />

selber. Einband berieben, Bindung gelockert, Vermerk auf dem Vorderdeckel:<br />

„Alte Wiener Partitur, für Salzburg unbrauchbar“.<br />

Architektur – Behrens, Peter/ Popp, Alexander. Die Neubauten<br />

und Betriebseinrichtungen der Tabakfabrik in Linz.<br />

Salzburg, R. Kiesel, (1936), 4°, 107 (101) S., OLn. mit silbergeprägtem<br />

Rücken- und Deckeltitel. 380,–<br />

(EA). Mit 176 Fotos und 59 Plänen. <br />

Rückentitel beschabt.<br />

Kunst- Kulturgeschichte – Blei, Franz (Hg.). Die Opale.<br />

Blätter für Kunst und Literatur. Leipzig, Jul. Zeitler, 1907, 8°,<br />

216, 216 S., OKart. mit zweifarbigem Titel, für Subskribenten<br />

gedruckt. 450,–<br />

(EA). Hayn-G. V,475. 1. Jahrgang, 2 Halbbände in 4 Teilen komplett, mehr<br />

nicht erschienen. In 850 Exemplaren auf Englisch Velin gedruckt: Mit Bildern<br />

u.a. von Beardsley, M. Behmer und K. Walser sowie Texten von Franz<br />

Blei, Max Brod, Chesterton, Carl Einstein, Paul Verlaine, Robert Walser u.a..<br />

Einbände bestoßen und gelockert, im 1. Halbband fehlt eine Abb.<br />

auf S. 144, im 2. Halbband ist eine Abb. auf S. 128, die nicht im Verzeichnis<br />

steht.<br />

– Fleischer, B. W. (Ed.). Enthronement of the one hundred<br />

twenty-fourth Emperor of Japan. Tokyo, Japan Advertiser,<br />

1928, Fol., XVI.179 S., Blockbuch in O-Seidenleinen mit farbiger<br />

Deckelzeichnung und goldgeprägtem Titel. 250,–<br />

(EA). Mit zahlreichen Fotos, Zeichnungen und Anzeigen. Ecken leicht bestoßen, Exlibris auf dem Vortitel entfernt.<br />

– Schneider, Sascha. Empor zum Licht! Zeichnungen zu Karl<br />

May’s Werken. Mit einführendem Text von Prof. Dr. Johannes<br />

Werner. Radebeul, Karl-May-Verlag, (1924), 2°, 11 (25)<br />

S., OHLn. – Mappe mit 25 Lithographien auf Tafeln von Sascha<br />

Schneider. 500,–<br />

(2. Aufl.) Beiliegend 1 Foto (Dior<strong>am</strong>a: Bucht <strong>am</strong> Roten Meer)<br />

der K. May-Ausstellung des Museums für Völkerkunde, Wien (1949).<br />

Fotografie – Ehrhardt, Alfred. Das Watt. Mit 1 Vorwort<br />

von Dr. Kurt Dingelstedt. H<strong>am</strong>burg, Ellermann, 1937, 4°, 13<br />

(96) S., OHLn. mit Umschlag. 250,–<br />

(EA). (1.-8. Tsd.). Mit 96 ganzseitigen Aufnahmen. Umschlag gut erhalten,<br />

<strong>am</strong> oberen Rand etwas hinterlegt.<br />

– Gräff, Werner.<br />

Ottos Fotos.<br />

Stuttgart, Thienemanns,<br />

(1932), 8°,<br />

62 S., OHLn. mit<br />

farbiger Deckelillustration<br />

von Werner<br />

Chomton. 1.200,–<br />

(EA). Mit zahlreichen<br />

s/w- Fotos u.a. von der<br />

Fotoabteilung der Schule<br />

Reimann. <br />

Von seinen zahlreichen<br />

Fotobüchern ist dieses<br />

das seltenste. Sehr guter<br />

Zustand.<br />

115


Stand 10 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

Udo Schwörer<br />

An-und Verkauf – alte Bücher<br />

Öffnungszeiten: Do. / Fr. 14.30 – 17.00 Uhr<br />

Baedeker, Karl. Rheinreise von Straßburg bis Düsseldorf. Koblenz.<br />

Karl Baedeker. 1843. KL.8°. Mit 12 Ansichten, 8 Plänen<br />

und 1 Karte. 397 S. Illustrierter Orig.-Pappband. 1.480,–<br />

Rücken unter Verwendung des Originals fachmännisch restauriert.<br />

Baedeker, Karl. St. Petersburg und Umgebung. Leipzig. Karl<br />

Baedeker. 1913. KL. 8°. 2. Auflage. Mit 5 Karten, 11 Plänen<br />

und 4 Grundrissen. 134 S. Orig.-Leinen. 650,–<br />

Plan von St. Petersburg lose. Exemplar mit leichten Gebrauchsspuren.<br />

Baedeker, Karl. Russland. Leipzig. Karl Baedeker. 1912. KL.<br />

8°. Mit 40 Karten, 67 Plänen und 11 Grundrissen. 570 S.<br />

Orig.-Leinen. 245,–<br />

Mit dem Beilagenzettel auf S. 141 – Werbung für den Band St. Petersburg.<br />

Übersichtskarte mit Einriss.<br />

Baedeker, Karl. Madeira, Azoren, Kanarische Inseln. Leipzig.<br />

Karl Baedeker. 1934. KL. 8°. Mit 17 Karten und 6 Plänen.<br />

112 S. Illustrierter Orig.-Broschur. 380,–<br />

Gutes Exemplar. 1. und einzige Ausgabe unter diesem Titel.<br />

Grieshaber, HAP. Fürst, Margot. Die Druckgraphik. Werkverzeichnis<br />

1932–1981. Stuttgart. Hatje. 1984 + 1986. 263<br />

Seiten + 243 Seiten. 2 Bände. Orig.-Leinen mit Schutzumschlag<br />

im Schuber. 440,–<br />

Das maßgebliche Werkverzeichnis der Grafik. Sehr gute Exemplare.<br />

Grieshaber, HAP, Osterritt. Köln. Galerie Der Spiegel, 1964.<br />

32×27 cm. Mit 37 Orig.-Holzschnitten, davon 15 ein- und 22<br />

mehrfarbig (einer davon als Umschlag) von HAP Grieshaber<br />

mit Text v. Riccarda Gregor-Grieshaber auf gefalteten Bögen<br />

116<br />

Wolfsbergallee 36<br />

75177 Pforzheim<br />

Telefon: +49 (0)7231 2812791<br />

Mobil: +49 (0)171 7594541<br />

E-Mail: info@antiquariat-schwoerer.de<br />

www.antiquariat-schwoerer.de<br />

lose in roter Kassette + zusätzlich eine Kassette (50×70<br />

cm) mit 5 signierten und nummerierten Orig.-Holzschnitten.<br />

Die rote Kassette ist mit dem Sternenreiter in schwarz bedruckt.<br />

3.500,–<br />

Fürst 64/52–64/90. 1 von 150 nummerierten Exemplaren der Vorzugsausgabe.<br />

Im Impressum von Grieshaber signiert. Gutes Exemplar.<br />

Grieshaber, HAP. Sieben Engel. Stuttgart. Manus Presse.<br />

1962. Gr. 4°.Mit 8 mehrfarbigen Orig.-Holzschnitten von<br />

HAP Grieshaber. Orig.-Halbperg<strong>am</strong>ent im Schuber. 650,–<br />

Fürst 62/25–62/33. 1 von 300 nummerierten Exemplaren. Im Impressum von<br />

Grieshaber signiert.<br />

Grieshaber, HAP. Orff, Carl. Carmina Burana. Stuttgart.<br />

Manus-Presse. 1965. Folio. Mappe mit 13 Blatt Orig.-Farbholzschnitten<br />

von HAP Grieshaber, faksimilierten Noten<br />

und Schrift von Carl Orff sowie einem Gedicht von Jaques<br />

Prevert. Lose Doppelbogen, teils beidseitig bedruckt in Orig.<br />

– Sackleinenkassette. 4.200,–<br />

Fürst 65/41 – 65/54. 1 von 200 nummerierten Exemplaren. Im Impressum von<br />

Grieshaber und Orff signiert.<br />

Grieshaber, HAP. Totentanz von Basel. Dresden. Verlag der<br />

Kunst. 1966. Folio. Mit 40 Original-Holzschnitten von HAP<br />

Grieshaber. Orig.-Leinen mit Schutzumschlag in Orig.-Karton.<br />

850,–<br />

Fürst 66/1–66/40. Schönes Exemplar.


Grieshaber, HAP. Poethen, Johannes. Otto kauft sich ein<br />

Auto. Hannover. Edition Brusberg. 1978. Folio. Mit 1 signierten<br />

und nummerierten lose beiliegendem Orig.-Holzschnitt<br />

auf Japan und 15 Orig.-Farbholzschnitten. 750,–<br />

Fürst 78/6 – 78/ 20. 1 von 111 nummerierten und im Impressum von Grieshaber<br />

und Poethen signierten Exemplaren. Mit handschriftlicher längerer Widmung<br />

von Grieshaber auf dem Titelblatt.<br />

Grieshaber, HAP. Herbst der Wilhelmstraßenkrämer. Reutlingen,<br />

Lütze. 1970. Imperial-Folio. Mappe mit 4 Orig.-Farbholzschnitten.<br />

1 Doppelblatt Impressum/Text. 750,–<br />

Fürst 70/76 – 70/79. 1 von 250 nummerierten Exemplaren. Von Grieshaber im<br />

Impressum signiert.<br />

Grieshaber, HAP. Die rauhe alb. Stuttgart, Manus-Presse.<br />

1968. Quer-Folio. 22. S., 32 Tafeln. Mit 13 (6 farbige, 1 auf dem<br />

Einband) Orig.-Holzschnitten und 20 Orig.-Lithographien<br />

von HAP Grieshaber. Illustrierter Orig.-Leinen. 580,–<br />

Fürst 68/ 53–94. 1 von 550 numerierten Exemplaren. Im Druckvermerk von<br />

Grieshaber signiert. – Gutes Exemplar.<br />

Grieshaber, HAP. 50. 26. Oktober 1971. 12 signierte Holzschnitte<br />

auf Postkarten für Prof. Dr. Rudolf Seitz, Karlsruhe.<br />

14,8×10,4 cm. In Orig.-Mäppchen. 480,–<br />

Fürst 71/80 – 71/91. 1 von 60 Exemplaren mit Widmung von Grieshaber. Selten.<br />

Grieshaber, HAP. Zum 24.10.77 für W. Sandberg. Stuttgart.<br />

Hatje. 1977. Gr. 2°. Mit 8 signierten + nummerierten zweifarbig<br />

in rot und blau gedruckten Orig.-Korkschnitten. In<br />

Orig.-Mappe. 1.650,–<br />

Fürst 77/37 – 77/45. 1 von 100 nummerierten Exemplaren. Schönes Exemplar.<br />

Grieshaber, HAP. Der Drucker. Stuttgart. Hatje. 1965. 70×54<br />

cm. Mit 4 signierten und nummerierten Orig.-Holzschnitten<br />

und je 1 Holzschnitt auf der Mappe und Innenumschlag.<br />

Orig.-Mappe. 1.400,–<br />

Fürst 65/57 – 65/ 63. 1 von 100 Exemplaren. Gutes Exemplar.<br />

Grieshaber, HAP. Engel der Geschichte 23. Düsseldorf.<br />

Claassen. 1976. Folio. Mit 8 davon 7 signierten Orig.-Holzschnitten<br />

von HAP Grieshaber. Orig. – Umschlag. 320,–<br />

Fürst 76/12 – 76/19. Gutes Exemplar.<br />

Bargheer, Eduard. Sahara. Hannover. Fackelträger-Verlag.<br />

1967. 51×33 cm. Mappe mit 5 signierten + nummerierten<br />

Orig.-Farblithografien. 1 Blatt Impressum. In<br />

Orig.-Mappe. 750,–<br />

Rosenbach 234 – 238. Nr. 13 von 50 Exemplaren auf Römerturm-Bütten. Gutes<br />

Exemplar.<br />

Spies, Werner: Pour Daniel-Henry Kahnweiler. Stuttgart. Verlag<br />

Gerd Hatje, 1956. Gr. 4°. Mit zahlr. Abb. und 8 (inkl. Umschlag)<br />

Original-Lithographien von P. Picasso, E. Lascaux, A.<br />

Beaudin, A. Masson, S. Roger, E. de Kermadec u. S. Hadengue.<br />

Textbeiträge von Th. W. Adorno, O. Benesch, Max Bense,<br />

W. Boeck, J. Cassou, A. Cesaire, A. Gehlen, W. Grohmann,<br />

A. Hentzen, A. Malraux, F. Ponge, J. Prevert, R. Queneau, J.<br />

Rewald, J. Sabartes, P. Waldberg. 311 S., 2 Bll. Orig.-Leinen<br />

mit Umschlag in Orig.-Schuber. 780,–<br />

1 von 800 Exemplaren. Text in deutsch und französisch. Festschrift zum 80.<br />

Geburtstag des berühmten Kunsthändlers. Bloch 1179 + 1180 (Picasso). Gutes<br />

Exemplar.<br />

Mourlot, Fernand. Souvenirs et portraits d’artistes. Jacques<br />

Prévert le coeur à l’ouvrage. Paris, Mazo und New York.<br />

Amiel. 1972. 4 °. Mit 25 tlw. farb. Orig.-Graphiken (1 doppelblattgr.)<br />

von Picasso, Chagall, Miró, Masson, Matisse, Braque,<br />

Brianchon, Cocteau, Villon, Giacometti, Buffet, Wunderlich,<br />

Delvaux , Vasarely, Derain, Apel Les Fenosa, Estève, Minaux,<br />

Wunderlich, Manessier, C. Lapicque u. a. Lose Lagen in Orig.<br />

– Umschlag in Orig.-Leinen-Kassette. 1.850,–<br />

Monod 8513. – Goeppert/Cr<strong>am</strong>er (Picasso) 153. – Saphire/Cr<strong>am</strong>er (Masson)<br />

91. – Cr<strong>am</strong>er (Chagall) 90. – Cr<strong>am</strong>er (Miró) 156. – Vallier (Braque S. 222).<br />

– Schönes Kompendium der Mourlot-Künstler, erschien in 800 Exemplaren.<br />

Druck der Graphiken bei Mourlot, Typographie von Fequet & Baudier.<br />

Huber, Volker (Hrsg.); Koschatzky, Walter. Kunst der Graphik.<br />

Offenbach. Edition Volker Huber. 1975. 8° + Folio.Vorzugsausgabe<br />

mit 7 signierten + nummerierten Orig.-Grafiken<br />

von Horst Antes (im Buch eingebunden) Esteban Fekete,<br />

Ernst Fuchs, Rudolf Hausner, Horst Janssen, Karl Rössing,<br />

Paul Wunderlich. 264 S. Buch + Grafiken in transparenter<br />

Kunststoff – Kassette (diese mit Sprung). 380,–<br />

Buber, Martin. XX Chassidische Erzähungen. Frankfurt.<br />

Editauropa Anstalt & Galerie Sydow. 1973. Folio. Mit 20 signierten<br />

+ nummerierten Orig.-Radierungen von Erich Brauer<br />

(Arik Brauer). Lose Doppelseiten in Orig.-Leinenmappe in<br />

blindgeprägter Orig.-Kassette. 1.850,–<br />

1 von 150 Exemplaren der deutschen Ausgabe. Gutes Exemplar.<br />

Bernatzik, Hugo Adolf. Zwischen weissem Nil und Belgisch-Kongo.<br />

Wien. Seidel & Sohn. 1929. Folio. Mit 204 Bildern<br />

auf 140 Lichtdruck-Tafeln und einer Übersichtskarte.<br />

139 S. Orig.-Leinen mit Schutzumschlag. 470,–<br />

Mit datierter Widmung von Bernatzik. Der Schutzumschlag mit kleinen Randläsuren.<br />

117


Stand 34 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Michael Solder Frauenstraße 49/50<br />

48143 Münster<br />

Tel.: +49 (0)251 45339<br />

Ladengeschäft<br />

Geisteswissenschaften – Kunst – Bibliophilie –<br />

seltene Bücher des 16.–20. Jahrhunderts<br />

„Nova Totius terrarum Orbis Tabula Amstelod<strong>am</strong>i per C.<br />

Danckerts“. Weltkarte in 2 Hemisphären, in der Mitte oben<br />

und unten zwei Polkarten sowie in den Ecken reiche allegorische<br />

Darstellung der vier Elemente. Altkolorierte Kupferstichkarte<br />

(Kartenbilder grenzkoloriert) von C. Danckerts,<br />

um 1695. Mit ausgemalter floraler Kartusche. 47,5×55,5<br />

cm. 4.200,–<br />

Shirley, R.W., The Mapping of the World. Early Printed World Maps 1472–1700,<br />

Nr. 564 (vgl. 529 & 495). Nahezu identischer Druck (geschnitten von Jacob<br />

Falkema) der berühmten Hemisphären-Karten seines Vaters Julius Danckerts<br />

(Shirley 529), der zweiten Bearbeitung der De-Wit-Karte von 1668 mit anderem<br />

Titel und neu gestochenen Hemisphären mit Ergänzungen, s. Neuguinea<br />

und Küstenlinie nördlich von Kalifornien sowie die Polkarten. Wohlerhaltenes<br />

Blatt in sauberem Druck und kräftigem, zeitgenössischem Kolorit.<br />

118<br />

Lateinische Handschrift<br />

auf Perg<strong>am</strong>ent. 14./15.<br />

Jahrhundert. Blattgröße<br />

17 X 11 cm. 23-zeiliger<br />

Text aus einem Missale<br />

Romanum mit Fleuronée-Initialen<br />

in Rot und<br />

Blau sowie golderhöhten<br />

Initialen. In sehr hochwertigemBlattgold-Rahmen<br />

gefasst. 680,–<br />

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Lactantius, Lucius Caelius Firmianus. Quae In Hoc Opere<br />

Contineantur. L. Coelii Lactantii Firmiani divinarum institutionum<br />

Libri septem. Eiusdem de ira Dei Liber unus. Item de<br />

opificio Dei Liber unus. Eiusdem Epitome in Libros suos De<br />

divinis institutionibus In caele carme de Phoenice & de Dominicae<br />

Resurrectione. Florenz, Philipp de Guinta, (Oktober)<br />

1513. [16] nn S., 301 S. Mit sehr kunstvoller Holzschnitt-Titelbordüre<br />

mit Putten und floraler Verzierung sowie zahlreichen<br />

verzierten Initialen. 8°. Ganzperg<strong>am</strong>ent im Stil der Zeit<br />

mit handschriftlichem Rückentitel. 1.200,–<br />

Sehr seltener florentiner Druck noch vor Aldus-Ausgabe 1515. Bandini, Iuntarum<br />

Typ. Ann., II, 51; BMC It. Books, 366; DeicaI, 290–295; nicht bei Caillet.<br />

Lactantius (* 250; † um 320) war Rhetoriklehrer und frühchristlicher Apologet<br />

(später Kirchenvater), dessen Latein so ausgezeichnet war, daß ihn Pico della<br />

Mirandola als „cicero christianus“ (christlicher Cicero) betitelte.<br />

Während der Messe zeigen wir eine S<strong>am</strong>mlung von Lactants-Ausgaben aus<br />

500 Jahrhunderten.<br />

Rost, Johann Leonhard. Der Aufrichtige Astronomus Welcher<br />

von verschiedenen, so wol zur Doctrina Sphaerica als<br />

zu Bewegung der Cometen und zu den Observationibus Astronomicis<br />

gehörigen Materien, einen ausführlichen Unterricht<br />

ertheilet. Dabey er ferner auf eine überaus deutliche<br />

Art lehret: Wie man die Eclipses Primi Satellitis Jovis durch<br />

blosses Addiren erforschen; Dergleichen alle Mond- und Sonnen-Finsternisse<br />

biß auf das Jahr 1759, ohne eigene Rechnung,<br />

nur durch Zirckel und Lineal sehr genau anzeigen soll.<br />

Zu weiteren Aufnehmen der höchst-nützlichen Astronomie<br />

an das Licht gestellet und durch viele Figuren begreiflicher<br />

gemacht von … Nürnberg, Peter Conrad Monath, 1727. Gestochenes<br />

Frontispiz [7 Bll.], 336 S., 24 S. [4 Bll.] mit Register<br />

und 14 gestochenen ausfaltbaren Tafeln. 4°. Halbperg<strong>am</strong>ent


der Zeit mit farbigem Titelrückenschild (mit kleinen Fehlstellen).<br />

1.800,–<br />

Zweite Ausgabe (erste Ausgabe erschien 1726 in gleicher Kollation, s. Dünnhaupt),-<br />

ADB 29, 274 ff.; Dünnhaupt V. 3513, 30.2. Johann Leonhard (1688–<br />

1727), gelernter Mathematiker, wurde der Öffentlichkeit erstmals mit dem 1718<br />

erschienenen „Handbuch zur Astronomie“ bekannt und legte zus<strong>am</strong>men mit<br />

dem vorliegenden Werk „das erste solide wissenschaftliche Werk“ (Dünnhaupt<br />

ebd. 3501) zur Astronomie überhaupt vor. In der beneidenswerten Situation<br />

zeitlebens keinem bürgerlichen Beruf nachgehen zu müssen, brillierte er darüber<br />

hinaus anonym mit „zahlreiche(n) galante(n), z. T. recht schlüpfrige(n)<br />

Schlüsselromanen“ (ebd.). Mit schwungvoll barockem, allegorischem Frontispiz<br />

und anschaulichen, gestochenen Tafeln.<br />

Knigge, A.[dolph] Freyherr von. Ueber den Umgang mit<br />

Menschen. In zwey Theilen. 2 Bände. Hannover, Schmidtsche<br />

Buchhandlung, 1788. [2 Bl.], VIII S. [6 Bl.] 270 S. [1<br />

w. Bl.]; [8 Bl.] 336 S. mit gestochener Titelvignette. Kl.-8°.<br />

Halbleinenbände der Zeit mit goldgeprägten Rückentiteln<br />

und marmoriertem Schnitt. 2.400,–<br />

Goed. IV,1 ,615, 14,– Slg. Borst 578. Seltene erste Ausgabe von Knigges Hauptwerk,<br />

welches bis heute als reines „Anstandsbuch“ mißverstanden wird. Vielmehr<br />

ist es jedoch ein wichtiges Dokument der bürgerlichen Emanzipation,<br />

in dem gegen Standesdünkel und für die allgemeine Menschenwürde Partei<br />

genommen wird. Vorsatz und Titel mit zeitgenössischem handschriftlichen<br />

Besitzeintrag, sonst sehr wohlerhalten und nur vereinzelt minimal fleckig.<br />

Gutsmuths, J.(ohann) C.(hristoph) F.(riedrich). Gymnastik<br />

für die Jugend. Enthaltend eine Praktische Anweisung<br />

zu Leibesübungen. Ein Beytrag zur nöthigsten Verbesserung<br />

der körperlichen Erziehung. Von Gutsmuths, Erzieher zu<br />

Schnepfenthal. Schnepfenthal, im Verlage der Buchhandlung<br />

der Erziehungsanstalt, 1793. XVIII, [8 nn S. Subcribentverzeichnis],<br />

[2], 663 S., [8] S., Kl.-8°. Neuerer gebundener<br />

Perg<strong>am</strong>ineinband mit farbigem, goldgeprägten Ledertitelrückenschild.<br />

880,–<br />

Rümann, Kinderbücher 150; Lanck/Oehler III, 140. Sehr seltene erste Ausgabe.<br />

Gutsmuths „gehört mit Recht zu den wesentlichen Wegbereitern und Neugestaltern<br />

der Leibesübungen in der Geschichte der Pädagogik“ (NDB VII, S.<br />

351). Auf kräftiges Papier gedruckt. Wie Impressum vermerkt, ist die Ausgabe<br />

mit nur einem (mehrfach ausfaltbaren) Kupfer (andere Ausgaben mit gestochenem<br />

Frontispiz und 10 Kupfern).Tadelloser Erhalt.<br />

Gutsmuths, J.(ohann) C.(hristoph) F.(riedrich). Spiele zur<br />

Uebung und Erholung des Körper und Geistes, für die Jugend,<br />

Ihre Erzieher und alle Freunde unschuldiger Jugendfreuden.<br />

Ges<strong>am</strong>melt und praktisch bearbeitet von Gutsmuths, Erzieher<br />

zu Schnepfenthal. Dritte verbesserte Auflage. Schnepfenthal,<br />

im Verlage der Buchhandlung der Erziehungsanstalt,<br />

1802. Gestochenes Frontispiz, XIV, 493 S. [4 nn] S. Register<br />

und mit 16 kleinen Stichen auf 4 Tafeln. 8°. Pappband der<br />

Zeit mit Buntpapierbezug und goldgeprägtem Titel-Rückenschild.<br />

680,–<br />

Dritte Auflage (van der Linde 1029; Lipperheide II, 3144; ADB. X, 224; Ziegler<br />

Gesch. d. Pädagogik 247). Sehr wohlerhaltenes Exemplar des gesuchten Titels.<br />

Aristoteles. Aristoteles Werke in deutscher Übersetzung.<br />

Begründet von Ernst Grumach. Herausgegeben von Hellmut<br />

Flashar. Bd. 1/I, Kategorien (K. Oehler). Bd. 1/II, Peri Hermeneias<br />

(H. Weidemann). Bd. 3/I, Analytica Priora Buch I<br />

(G. Striker). Bd. 3/II, 2 Halbbd., Analytica Posteriora (W.<br />

Detel). Bd. 4, 2 Halbbd., Rhetorik (C. Rapp). Bd. 5, Poetik<br />

(A. Schmitt). Bd. 6, Nikomachische Ethik (F. Dirlmeier). Bd.<br />

7, Eudemische Ethik (F. Dirlmeier). Bd. 8, Magna Moralia<br />

(F. Dirlmeier). Bd. 9/I-IV, Buch I-VIII Politik (E. Schütrupf;<br />

Bd. 9/III, mit H. J. Gehrke). Bd. 10/I, Staat der Athener (M.<br />

Ch<strong>am</strong>bers). Bd. 10/II, Ökonomik/Oikonomika (R. Zoepffel).<br />

Bd. 11, Physikvorlesung (H. Wagner). Bd. 12/I u. II, Meteorologie<br />

u. Über die Welt (H. Strohm). Bd. 12/III, Über den<br />

Himmel (P. Moraux; Ch. Wildberg). Bd. 13, Über die Seele,<br />

(W. Theiler). Bd. 14/II, Parva Naturalia II, De memoria; De<br />

somno (J. Wiesner). Bd. 14/III, Parva Naturalia III, De insomniis;<br />

De divinatione per somnum (Ph. J. van der Eijk).<br />

Bd. 17, Zoologische Schriften II/I, Über die Teile der Lebewesen<br />

(W. Kullmann). Bd. 17 Zoologische Schriften II/II u. III,<br />

Über die Bewegung de Lebewesen; Über die Fortbewegung<br />

der Lebewesen (J. Kollesch). Bd. 18, Opuscula I, Über die Tugend<br />

(E. A. Schmidt). Bd. 18, Opuscula II u. III, Mirabilia (H.<br />

Flashar); De Audibilibus (U. Klein). Bd. 18, Opuscula V, De<br />

coloribus (G. Wöhrle). Bd. 18, Opuscula VI, Physiognomonica<br />

(S. Vogt). Bd. 19, Problemata Physica (H. Flashar). Bd.<br />

20, Fragmente I, Zu Philosophie, Rhetorik, Poetik, Dichtung<br />

(H. Flashar, U. Dubielzig, B. Breitenberger). Bd. 20, Fragmente<br />

III, Historische Fragmente (M. Hose). Berlin, Akademie<br />

Verlag; Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft,<br />

1956–2008. Ca. 14.000 S. Gr.-8°, geb. Oln. OU. 1.800,–<br />

Gute bis sehr gute Exemplare, von den 32 Bänden sind bei 9 Bänden die Umschläge<br />

altersbedingt gebräunt und 9 Bände sind noch eingeschweißt.<br />

119


Stand 22 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Wolfgang Stöger Philippstraße 61a · 50823 Köln<br />

Tel.: +49 (0)221 3560308<br />

Fax: +49 (0)221 3560307<br />

Mobil: +49 (0)160 96441056<br />

Musik-Raritäten – Historische Handschriften – Alte Drucke<br />

Mozart, W.A.: Die Zauberflöte, eine grosse Oper in zwey<br />

Aufzügen für Clavier oder Pianoforte. [KV 620]. Leipzig, in<br />

Commission der Breitkopfischen Musikhandlung, [1794].<br />

Quer-Folio. Titel, 197 Seiten (190 Seiten gestochene Noten<br />

und 7 Leerseiten). Ohne das Titelkupfer und ohne Zwischentitel.<br />

– Moderner Halbledereinband. Seiten altersfleckig,<br />

sonst guter Zustand. 1.800,–<br />

Hoboken XII/559. – Einer der frühesten vollständigen Klavierauszüge, 3 Jahre<br />

nach Uraufführung der Oper. Im Impressum wird als Verleger nur Breitkopf<br />

genannt, also noch vor der Übernahme des Verlags durch Härtel im Jahre 1795.<br />

Der Klavierauszug erschien in Einzellieferungen (mit den Fußnoten „Mozarts<br />

Zauberflöte“), die alle separat paginiert sind. Der vorliegende Band enthält die<br />

gezählten Nummern 1–34. Ouvertüre und der 1. Marsch haben keine Nummerierung,<br />

Nummer 29 ist 2x vergeben (Chor und 2. Marsch), zus<strong>am</strong>men also<br />

37 einzelne Nummern und ist d<strong>am</strong>it komplett. Die 7 Nummern mit ungerader<br />

Seitenzahl haben eine nicht nummerierte Leerseite. Die Reihenfolge der Nummern<br />

ist hin und wieder vertauscht – Nr. 11 (Chor und Glockenspiel) gehört<br />

eigentlich nach Nr. 12 (Terzett Monostatos P<strong>am</strong>ina Papageno), der 1. (nicht<br />

nummerierte) Marsch ist zwischen Nr. 11 und 12 gebunden (gehört eigentlich<br />

an den Anfang des 2. Aufzugs vor Nr. 15), der 2. Marsch (Nr. 29) gehört vor<br />

den ihm vorgebundenen Chor (ebenfalls Nr. 29). Nr. 25 Papageno-Arie mit 2.<br />

und 3. Strophe.<br />

Beethoven, Ludwig van: S<strong>am</strong>melband von ca 1811: Sonate<br />

pour le Piano-Forte op. 81a – Les Adieux, l’Absence, et le<br />

Retour, Wien Artaria et Comp., PN 2215. [1811] – „Wiener<br />

Ausgabe“ [Preis:] f 5; VORGEBUNDEN: LIme Sonate Pour<br />

Le Pianoforte Op. 54[a] Wien, au Bureau des arts et d’industrie,<br />

14 S., PN 507. [nach 1806], [Preis:] 2 f, UND: Rondo<br />

pour le Clavecin ou Piano Forte Composé et dedié à Mademoiselle<br />

la Comtesse Henriette de Lichnowski [op. 51/2],<br />

Wien Artaria, PN 884 [nach 1802] [Preis:] f 1. – Quer-Folio,<br />

24×34 cm, privater Papp-Einband der Zeit mit marmorier-<br />

120<br />

E-Mail: info@antiquariat-stoeger.de<br />

www.antiquariat-stoeger.de<br />

tem Überzugspapier, berieben und bestoßen, Spiegel mit<br />

Eigentumsvermerk „Th. De Grand Ry, No. 2“, Seiten mit großem<br />

durchgehenden Wasserfleck, sonst sauber. Op. 54a mit<br />

Plattenrissen. 3.500,–<br />

Zeitgenössischer S<strong>am</strong>melband, dessen Glanzstück die sogenannte „Wiener<br />

Ausgabe“ der Sonate op. 81a ist – erschienen wenige Wochen nach der Leipziger<br />

Erstausgabe. Der Erstdruck war im Juli 1811 bei Breitkopf und Härtel<br />

herausgekommen, und Artaria annoncierte seine Wiener Ausgabe bereits <strong>am</strong><br />

18.09.1811 in der Wiener Zeitung Nr. 75. Aufgrund des geringen Zeitabstandes<br />

zwischen der Leipziger Originalausgabe und der Wiener Ausgabe gehen<br />

Kinsky/Halm davon aus, dass die beiden Ausgaben im Einvernehmen und<br />

in Absprache zwischen den beiden Verlagshäusern erfolgten (anders als der<br />

etwas spätere Wiener Nachdruck von Mollo). Die Ausgabe entspricht dem<br />

Exemplar C 81a/24 im Beethovenhaus Bonn. – Die beiden vorgebundenen<br />

Ausgaben op. 54a und op. 51/2 sind Titelauflagen der Erstausgaben mit den<br />

später erhöhten Preisen.<br />

Schubert, Franz: Winterreise (Le Voyage d’Hiver) von Wilhelm<br />

Müller. Deutsch und französisch. In Musik gesetzt für<br />

eine Singstimme mit Begleitung des Pianoforte von Franz<br />

Schubert. 89tes Werk. – Wien, Tobias Haslinger (PN 8721–<br />

8744) [1842]. – Neue Ausgabe. Ite [und 2te] Abtheilung. 2<br />

Bände. Folio. Zus<strong>am</strong>men 94 Seiten. Neue Leineneinbände<br />

(mit aufgezogenen Umschlägen einer späteren Auflage von<br />

Carl Haslinger). Seiten etwas fingerfleckig, oben mit zusätzlicher<br />

aufgestempelter Seitenzählung eines Vorbesitzers.<br />

Etwas stock- und fingerfleckig. 600,–<br />

Erste Ausgabe mit deutschem und französischem Text aus dem Todesjahr von<br />

Tobias Haslinger (1787–1842), dem Originalverleger von Schuberts „Winterreise“<br />

(1828). Die aufgezogenen Umschläge wurden einer etwas späteren<br />

Auflage von Carl Haslinger (ab 1848) entnommen, der Notendruck aber (mit<br />

2 Titelblättern) ist die Originalausgabe von Tobias Haslinger mit seinem Eigentumsvermerk<br />

auf der 1. Seite jedes Liedes unten, die Plattennummern der<br />

übrigen Seiten mit seinen vorangestellten gestochenen Initialen „T.H.“.<br />

Eine unbekannte Goethe-Vertonung<br />

Müller, Wilhelm: Geistes-Gruss. Gedicht von Göthe für eine<br />

Bass-Stimme mit Begleitung des Piano-Forte componirt und<br />

seinem Freunde Theodor v. Huber gewiedmet. Augsburg,<br />

Verlag von Anton Böhm, PN 786. [ca 1810–1820] 150,–<br />

Das Goethe-Gedicht wurde bereits von den Zeitgenossen gerne vertont: neben<br />

Reichardt, Zelter, Tomaschek und Bernhard Klein ist wohl die Komposition von<br />

Franz Schubert op. 92 (D 142) besonders zu erwähnen. Bei dem vorliegenden<br />

bislang unbekannten Werk dürfte es sich um einen Zeit- und N<strong>am</strong>ensgenossen<br />

des berühmten Wilhelm Müller handeln, der Schubert das Material zu den<br />

beiden großen Liederzyklen „Die schöne Müllerin“ und „Winterreise“ geliefert<br />

hat (und nicht um den Liederdichter selbst). – Verlagsauskunft zur Datierung:<br />

„Ausgehend vom Gründungsjahr der Firma Böhm Anno 1803 (…) vermuten<br />

wir, dass die Entstehung des fraglichen Werkes etwas vor 1810 erfolgt sein<br />

muss, wenn wir davon ausgehen, dass insbesondere in den ersten Jahren<br />

eines Musikverlags besonders viele Titel als Kernbestand hergestellt werden<br />

mussten (… )“


Typographie – Kalligraphie<br />

Buchdrucker-Lehrbuch – Vietor, Johann Ludwig/Redinger<br />

Jacob: Neu-auffgesetztes Format-Büchl(ein), worinnen Figuren<br />

abgefasset … jetzo aber übersehen/vermehrt … Frankfurt,<br />

Drullmann, 1679. Angebunden: Rist, Johann: Depositio<br />

cornuti typographici, das ist Lust- oder Freudenspiel, welches<br />

bey Annehmung und Bestetigung eines Jungen Gesellen /<br />

der die Edle Kunst der Buchdruckerey redlich hat ausgelernet<br />

… kan fürgestellet … werden. Zum Erstenmahl gedruckt in<br />

Lüneburg … wiederumb zum Druck befördert. Ebda 1677.<br />

Späterer Pappband in modernem Schuber, 17×10 cm. I: 5<br />

Bl., (86) Seiten, zahlreiche schematische Textholzschnitte<br />

und Holzschnittvignetten, Titel in rot und schwarz. Starke<br />

Gebrauchsspuren: Beschabungen, Einrisse, Ecken gestaucht,<br />

vorderes fliegendes Vorsatzblatt fehlt. Starke Randdefekte,<br />

einige Bl. mit Fehlstellen, Titel lädiert, neu aufgezogen, teils<br />

knapp beschnitten mit Buchstabenverlust, letztes Bl. lose,<br />

mit Textverlust, schmutzfleckig. II: 32 Bl., dabei 4 Lieder<br />

mit Noten, sehr starke Gebrauchsspuren, Randdefekte, teils<br />

Spuren von Montagestreifen, oberer Rand knapp beschnitten<br />

mit Buchstabenverlust, 1 Bl. mit größerem Eckausriss und<br />

Textverlust, etwas gebräunt, gebrauchs- und tintenfleckig,<br />

letztes Bl. gelöst. 900,–<br />

I: Sehr seltenes Lehrbüchlein über die „löbliche Kunst der Buchdruckerey“<br />

(Vorwort) mit schematischer Darstellung der Formate und Typen, der Einrichtung<br />

des Setzkastens sowie dem angehängten Gedicht „Von der edlen<br />

Buchdrucker-Kunst / Erinnerung an die Herren Buchdrucker“. – Die für die<br />

Praxis bestimmten Handbücher haben sich in nur wenigen Exemplaren erhalten,<br />

manche Ausgaben dürfte völlig untergegangen sein“ (LGB). / II: VD17<br />

1:065419V. Nach dem Depositionsspiel (Theaterstück zur Feier der Freisprechung<br />

der Lehrlinge) von Paulus de Vise von 1621.<br />

Musterbuch für graphische Gewerbe. Lieferung 1–3.<br />

Stuttgart, Engelhorn, 1887–1892. 40×30 cm, 3 rote Halbleinenmappen<br />

mit schwarzer Jugenstilumrahmung und<br />

goldgeprägter Schrift, darinnen jeweils 1 Titelblatt, 1 Inhaltsverzeichnis<br />

und 40/40/47 (statt 48, fehlt Tafel 41) Tafeln auf<br />

festem Karton lose einliegend. Die Tafeln der Lieferungen<br />

1 und 2 schwarz-weiss, Lieferung 3 mit 8 Farbtafeln und<br />

verschiedenen Tönungen der anderen Tafeln. Geringe Gebrauchsspuren,<br />

gering altersfleckig, das Seiteneinschlagsblatt<br />

von Mappe 3 geklebt. 550,–<br />

Sehr selten, nach KVK nur 2 vollständige Serien in Bibliotheken. Die Mustertafeln<br />

zu verschiedenen Themen: Geschäfts-, Gratulations-, Einladungs-,<br />

Tisch-, Speise- und Wein-, Tanzkarten, Musikprogr<strong>am</strong>m, Vignetten, Initialen,<br />

Zierleisten, Titelblätter, Orn<strong>am</strong>entale Füllungen, Abreißkalender etc. Die Entwürfe<br />

st<strong>am</strong>men von F. Bergen, E. Döpler, P. Halm, L. Hellmuth, A. Hoffmann,<br />

H. Kaufmann, C. Leibig, C. Röhling. C. Schick, E. Unger, und anderen.<br />

Frühe Reiseführer<br />

Zeiller, Martin: Itinerarii Galliae, et magnae Britanniae …<br />

Von den Reysen durch Franckreich/ unnd angräntzende Länder.<br />

2 Bände. Straßburg: L. Zetzners Erben 1634. 16×10 cm.<br />

Mit 2 gestochenen Titeln, 7 Bl., 598 S., 29 Bl. / 7 Bl., 284 SS.,<br />

13 Bl. Moderne Perg<strong>am</strong>enteinbände mit Rückenschildern,<br />

Buchblock an der unteren Ecke teils wasserrandig, stellenweise<br />

stärker gebräunt und altersfleckig, kleinere Randschäden.<br />

900,–<br />

VD17 23:253250K und 23:253256E. – Ausführliche Reisebeschreibungen von<br />

Frankreich und Großbritannien. Grundlage für den Band über Frankreich war<br />

die Reise, die Zeiller als Hofmeister von Straßburg aus über Metz, Nancy, und<br />

Sedan nach Paris, Lyon und Genf unternommen hatte, worauf er auch bei der<br />

1655 erschienenen ‚Topographia Gallia‘ zurückgriff. Zeillers Itinerare sind vor<br />

allem „durch ihre Existenz als Belege für den gesteigerten Reiseverkehr … bemerkenswerth“<br />

(Vgl. ADB XLIV, 782ff.). – Die Titel jeweils mit kleiner Ansicht<br />

von Paris bzw. London.<br />

Zobel, Ernst Friderich: Neu-angerichtetes Hand- und Reise-Buch,<br />

Für alle und jede in die Fremde ziehende Junge Personen,<br />

So wohl Kaufmanns-Bediente, als auch andere Künstler<br />

und Handwerks-Gesellen; Darinnen getreulich gewiesen<br />

wird, Wie ein dergleichen junger Mensch seine Wanderschaft<br />

nützlich antretten und verrichten soll …: In zwey Haupt-<br />

Theile verfasset, Davon in dem ersten Theil von Geistlicher,<br />

in dem andern aber von Politischer Aufführung gehandelt<br />

wird. Altdorf, Selbstverlag, 1737. – 18×8 cm, Hauptteil I:<br />

doppelseitiger gestochener Titel, doppelseitiger Drucktitel<br />

rot schwarz, 8 Bl., 401, (7), 70, (2) Seiten, Hauptteil II:<br />

21 Abteilungen in 4 separat paginierten Teilen; doppelseitiger<br />

Drucktitel rot schwarz; I: 4 Bl., 204 (recte 202, fehlt<br />

S. 121/122) – II: 96 (letztes Blatt 95/96 fehlt zur Hälfte, 7<br />

gefaltete Karten (1. Überblickskarte nur fragmentarisch erhalten,<br />

6 Weg- und Reisekarten) – III: 94, (2), – IV: Titel, 57,<br />

(3) Seiten. – Fester Ledereinband der Zeit auf 5 Bünden, berieben<br />

und bestoßen, Rückentitel fast abgerieben, Innendeckel<br />

mit 4 zeitgenössischen Holzschnitten (Jagd, Vogelzucht<br />

ua) beklebt, der gestochene doppelseitige Titel eingerissen,<br />

fleckig, dieser und der Drucktitel verso mit Anmerkungen<br />

und Besitzvermerk von 1775 in Bleistift und Rötel, fliegender<br />

Vorsatz hinten mit handschriftlichem Gedicht „Lauff hin,<br />

lauff immer hin, Gott wirst du nicht entfliehn“. Bindung fest,<br />

Seiten leicht gebräunt, alters- und fingerfleckig, 1. und 2.<br />

Wegkarte geklebt, insges<strong>am</strong>t für ein Gebrauchsbuch noch in<br />

guter Erhaltung. 750,–<br />

Erstausgabe des seltenen Reisehandbuchs. – Der 1. Hauptteil mit Glaubenslehre,<br />

Gebeten und Liedern (ohne Noten). – Der 2. Hauptteil enthält: (1.) eine<br />

Art „Reise-Knigge“ – Anstandsbuch mit detaillierten Benimmregeln (Verhalten<br />

bei Mahlzeiten, gegenüber Frauen, auf der Reise, usw); (2.) ein kaufmännisches<br />

Handbuch mit Münzsorten, Briefsteller, Buchhaltung und Rechnungswesen,<br />

(3.) ein Handbuch zu Reisegeographie mit umfangreichen Weg- und Distanzangaben,<br />

und (neben der nur fragmentarisch erhaltenen Überblickskarte)<br />

6 Wegkarten von Nord- und Ostsee über Mitteldeutschland, Böhmen und die<br />

Schweiz bis Venedig, (4.) ein umfangreiches Wörterbuch für „die gewöhnlichsten<br />

Französischen und Lateinischen Wörter, welche Täglich im Reden<br />

und Schreiben wie auch in denen Zeitungen fürkommen…“ (5.) ein „Kurzes<br />

Arzeney-Büchlein“ sowie (6.) „Bequemes Hauß- und Reise-Apothecklein“,<br />

mit Bezugsangaben des rührigen Verfassers für Ansbach, Augsburg, Bayreuth,<br />

Breslau, Frankfurt, Schwäbisch Hall, und Memmingen.<br />

121


Stand 25 Südstadt <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

Inh. Herman Colakyan<br />

Schwerpunkte: Künstlergraphik des 15. – 20. Jahrhunderts,<br />

Inkunabeln, Alte Drucke, Illustrierte Bücher des 15. – 20.<br />

Jahrhunderts.<br />

122<br />

Marienstraße 9<br />

76137 Karlsruhe<br />

Deutschland<br />

Tel.: +49 (0)721 5705869<br />

E-Mail: info@suedstadt-antiquariat.de<br />

www.suedstadt-antiquariat.de


Im Dentelle-Einband von Derome le jeune – La Fontaine,<br />

Jean de – Contes et nouvelles en Vers. Amsterd<strong>am</strong> (Paris,<br />

Barbou). 1762. 18,30 cm x 11,80 cm. 2 Bände. Dentelle-Einband<br />

von Derome le jeune. Kalbsleder mit roten Rückenschildern<br />

und dekorativer Rückenvergoldung, Deckelumrahmung<br />

aus dreifachen Filleten mit Eckroseetten; Stehkantenfilete;<br />

Innenkantenbordüre; Marmorpapiervorsätze; Goldschnitt.<br />

XVI, 268 S., 16 S.; 2. Bl; X, 306 S., 3 Bl. Erste Auflage der berühmten<br />

„édition des fermiers généraux“ dessen Auflage mit<br />

800 beziffert wird. Zwei Frontispiz Portraits von La Fontaine<br />

nach Rigaud und Charles Eisen nach Vispré beide gestochen<br />

Beh<strong>am</strong>, Hans Sebald (1500 Nürnberg – 1550 Frankfurt <strong>am</strong><br />

Main). „Herkules kämpft gegen die Trojaner“. 1545. Kupferstich<br />

auf Bütten. Pauli 105, 3. Zustand (von 3). 5,20 cm x 7,90<br />

cm. Sehr gut erhaltenes Blatt. Teilweise mit feinen Rändchen<br />

um die Einfassungslinie. 450,–<br />

Beh<strong>am</strong>, Hans Sebald (1500 Nürnberg – 1550 Frankfurt <strong>am</strong><br />

Main). „Herkules tötet Nessus“. 1542. Kupferstich auf Bütten.<br />

Pauli 106, 5. Zustand (von 5). 5,20 cm x 7,90 cm. Sehr gut<br />

erhaltenes Blatt. Mit feinen Rändchen um die Einfassungslinie.<br />

450,–<br />

Callot, Jacques (1592 Nancy -1635 Nancy). „Lux Claustri“.<br />

Die komplette Folge von 27 Radierungen auf Bütten ohne<br />

Wasserzeichen. 1628. Lieure 599–625, 2. Zustand (von 2).<br />

ca. 6,10 cm x 8,50 cm.. Die schöne Folge in gutem Erhaltungszustand.<br />

1.250,–<br />

Callot, Jacques (1592 Nancy -1635 Nancy). „Der Baum<br />

der Gehängten“. 1633. Radierung auf Bütten. Blatt 11 aus<br />

der Folge „Les Misères et les malheurs de la guerre“. Lieure<br />

Buch<br />

Grafik<br />

von Fiquet. 80 Kupfer nach Eisen gestochen von Ali<strong>am</strong>et,<br />

Baquoy, Choffard, Delafosse, Flipart, Lemire, Leveau, de<br />

Lonqueil und Quvrier, 2 Titelvignetten und 53 Schlußstücke<br />

von Choffard. Zusätzlich lose beiliegend die Tafeln „La coupe<br />

enchantée“, „L’oraison de Saint Julien“ und „Le tableau“ in<br />

unverhülltem Zustand. 7.500,–<br />

Cohen 558 ff., Lewine 278 ff., Fürstenberg 91 u. 97, Gay I 697 f. Meisterhaft<br />

illustriete Ausgabe der erotischen Erzählungen La Fontaines. Die kostbaren<br />

Derome le jeune Einbände unterstreichen dieses als unerreichter Höhepunkt<br />

geltende Meisterwerk der französchen Rokoko Buchkunst . Vereinzelt minimal<br />

stockfleckig, mit guten Abdrucken der Kupfer.<br />

1349, 2. Zustand (von 3). 7,20 cm x 18,40cm. Sehr guter<br />

Erhaltungszustand. Mit kleinen Rändchen um die Plattenkante.<br />

450,–<br />

Dürer, Albrecht (1474–1528 Nürnberg). „Die Handwaschung<br />

des Pilatus“. 1512. Kupferstich auf Bütten. Blatt 9 der Kupferstichpassion.<br />

Meder 11; Schoch / Mende / Scherbaum 53, a<br />

(von c). 11,60×7,40 cm. Guter Zustand. Das Blatt ist auf die<br />

Einfassungslinie beschnitten. 2.250,–<br />

Leyden, Lucas van (1494 Leiden – 1533 in Italien). „Der<br />

Sündenfall“. 1529. Kupferstich auf Bütten ohne Wasserzeichen.<br />

New Hollstein 3, 1. Zustand (von 3). 16,20 cm x 11,50<br />

cm. Sehr gut erhaltenes Blatt. Bis an die Einfassungslinie<br />

beschnitten. 1.750,–<br />

Leyden, Lucas van (1494 Leiden – 1533 in Italien). „Die Erschaffung<br />

der Eva“. 1529. Kupferstich auf Bütten ohne Wasserzeichen.<br />

New Hollstein 1, 1. Zustand (von 3). 16,20 cm x<br />

11,60cm. Sehr gut erhaltenes Blatt. Bis an die Einfassungslinie<br />

beschnitten. 1.500,–<br />

123


Stand 24 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

Bernhard Volkert<br />

Philosophie – Seltene Werke aller Gebiete<br />

Bacon, F. Scripta in naturali et universali philosophia.<br />

Amsterd<strong>am</strong>: Elzevier 1653. 12°. Kupfertitel, 5 Bl., 495 S., 1<br />

Tab. Pergmt. d. Zt. 500,–<br />

Erste Ausgabe. Gibson 223: „An important collection of Bacon’s minor writings.“<br />

Gest. Ex Libris auf Spiegel. Schöner Perg<strong>am</strong>entband.<br />

Bouterwek, Fr. Anleitung zur Philosophie der Naturwissenschaften.<br />

Göttingen: Vandenhoek-Ruprecht 1803. 8°. X, 292<br />

S. Ppbd. d. Zt. 300,–<br />

Erste Ausgabe der seltenen Schrift des von Kant ausgehenden Göttinger Philosophen.<br />

Adickes 2085.<br />

[Berkeley, G.] Alciphron: or, the Minute Philosopher. In<br />

seven dialogues. Dublin: Risk, Ewing and Smith 1732. 2 Bde.<br />

in 1. Gr.-8°. Mit 2 gestoch. Titelvign. 5 Bl., 220 S., 3 Bl., 245<br />

S. Lederbd. d. Zt. 900,–<br />

Erste Ausgabe. Selten. Enthält zusätzlich ‚An Essay towards a New Theory<br />

of vision‘.<br />

Fichte, Joh. Gottl. Grundlage der ges<strong>am</strong>mten Wissenschaftslehre<br />

als Handschrift für seine Zuhörer. Leipzig: Gabler 1794.<br />

8°. Hldr. d. Zt. 1.000,–<br />

Angeb.: Ders. Grundriß des Eigenthümlichen der Wissenschaftslehre in Rücksicht<br />

auf das theoretische Vermögen. Lpz.: Gabler 1795. Ders. Ueber den Begriff<br />

der Wissenschaftslehre oder der sogenannten Philosophie. Weimar 1794.<br />

I. Erste Ausgabe von Fichtes frühem Hauptwerk, der erste Gipfel seiner Systemphilosophie<br />

und eines seiner wichtigsten Werke. II. Erste Ausgabe. III.<br />

Erste Ausgabe der progr<strong>am</strong>matischen Einleitungsschrift in Fichtes System. –<br />

Fichtes drei grundlegende Werke seiner Wissenschaftslehre in einem schönen<br />

Halblederbd. d. Zeit. Baumgartner 12x, 15x, 11x.<br />

124<br />

Fichtes frühe ‚Revolutionsschriften‘<br />

[Fichte, Joh. Gottl.] Beitrag zur Berichtigung der Urtheile des<br />

Publikums über die französische Revolution. Erster Theil.<br />

Zur Beurtheilung ihrer Rechtmäßigkeit. o.O. (Danzig): 1793.<br />

2 Teile in 1 Bd. 8°. XXIII, 199 S., 2 Bl. u. S. 201–435, 1 Bl.<br />

Halblederbd. d. Zt. m. RSch. 1.600,–<br />

Erste Ausgaben, alles Erschienene. Sehr seltene, von Fichte anonym verfasste<br />

Aufklärungsschrift, in der er die Ideale der Revolution vehement verteidigt.<br />

Halblederband der Zeit mit Rückenschild und rotem Rundumschnitt. Stempel<br />

auf Titel. Baumgartner 4x, 4ax.<br />

[Fichte, J. G.] Zurückforderung der Denkfreiheit von den<br />

Fürsten Europens, die sie bisher unterdrückten. Eine Rede.<br />

Heliopolis, im letzten Jahre der alten Finsternis (= Danzig:<br />

Troschel 1793). 8°. 86 S. Brsch. d. Zt. 1.800,–<br />

Erste Ausgabe von Fichtes äußerst seltenen Revolutionsschrift. Stempel u.<br />

handschrftl. Eintrag auf Titel. Unbeschnittenes Exemplar. Baumgartner 3x.<br />

St.-Oswald-Str. 25<br />

83278 Traunstein<br />

Tel.: +49 (0)861 9099555<br />

E-Mail: Anti.Volkert@t-online.de<br />

„Von Meßkirch … kommen die großen Ochsen“<br />

Heidegger, M. Eigenhändiger handschriftlicher Brief an Walter-Herwig<br />

Schuchardt, datiert 8. Dez. 1969. Ca. 21×15 cm,<br />

beidseitig beschrieben. 800,–<br />

Schöner, durch Heideggers Erinnerungen an seine Konstanzer Zeit aufschlußund<br />

inhaltsreicher Brief an W.-H. Schuchardt, seit 1936 Lehrstuhlinhaber für<br />

Klass. Archäologie in Freiburg. Eine Episode bei Heideggers Aufnahmeprüfung<br />

in Konstanz: „Wo kommst du her?“ Ich antwortete: ‚… von Meßkirch …‘ P.<br />

entgegnete: ‚von dort kommen die großen Ochsen.‘“ Mittige Falzspur, Tinte an<br />

einer Stelle leicht verwischt, kl. Eignerzeichen.<br />

Heidegger, M. Portraitpostkarte (Fotografie, 1969). 200,–<br />

H. verschickte sein Konterfei mit eigh. Dankesgruß an den Altphilologen,<br />

Philosophen u. Schriftsteller Gerhard Nebel – ein interessanter Aspekt seiner<br />

Selbstauffassung (adressiert vmtl. von seiner Frau Elfriede). Beiliegt eine Portraitfotografie<br />

von 1969.<br />

Jacobi, Fr. H. Wider Mendelssohns Beschuldigungen betreffend<br />

die Briefe über die Lehre des Spinoza. Leipzig: Goeschen<br />

1786. 8°. Gest. Front., 1 Bl., VII, 127 S. Ppbd. d. Zt. 700,–


Erste Ausgabe der wichtigen und abschließenden Schrift Jacobis zum sog.<br />

Spinoza- bzw. Pantheismusstreit. Vorangegangen waren Jacobis Schrift ’Über<br />

die Lehre des Spinoza in Briefen an Herrn Mendelssohn (1785), worin er Lessing<br />

in die Nähe des Spinozismus rückt, sowie Mendelssohns Replik „An die<br />

Freunde Lessings“ (1786), worauf Jacobi nicht minder heftig mit obiger Schrift<br />

reagierte. Kl. Ausschnitt aus Titel hinterlegt, Stempel verso Titel.<br />

Kant – Jenisch, D. Ueber Grund und Werth der Entdeckungen<br />

des Herrn Professor Kant in der Metaphysik, Moral<br />

und Aesthetik. Ein Acceßit … Nebst einem Sendschreiben<br />

des Verfassers an Herrn Professor Kant über die bisherigen<br />

günstigen und ungünstigen Einflüße der kritischen Philosophie.<br />

Berlin: Vieweg 1796. Gr.-8°. XL, 1 Bl., 468 S. Brsch. d.<br />

Zt. 440,–<br />

Erste Ausgabe der umfangreichen und detaillierten Kantexegese. „Jenisch hat<br />

sich unter anderem als Kant-Exeget Verdienste erworben. 1796 verfaßt er auf<br />

eine Preisfrage der Berliner Akademie seine mit einem „Accessit“ ausgezeichnete<br />

Schrift. Wie die anderen beiden Berliner Kantianer, Markus Herz und<br />

Salomon Maimon, weigert sich auch Jenisch, eine kategorische Opposition<br />

der Transzendentalphilosophie zur Popularphilosophie zu konstatieren; er<br />

versucht vielmehr explizit, beide Traditionslinien zu vermitteln“ (Tagungsbericht<br />

d. Berl.-Brand. Akad. d. Wissenschaften zu D. Jenisch). Unbeschnitten.<br />

Adickes 1625.<br />

Kant, I. Allgemeine Naturgeschichte und Theorie des Himmels,<br />

oder Versuch von der Verfassung und dem mechanischen<br />

Ursprunge des ganzen Weltgebäudes nach Newtonischen<br />

Grundsätzen abgehandelt. Neue Auflage, mit des Herrn<br />

Verfassers eignen neuen Berichtigungen. Frankfurt u. Leipzig:<br />

o. Vlg. 1797. 8°. 10 Bl., 130 S. Ppbd. d. Zeit. 1.400,–<br />

Nach der anonym erschienenen Erstausgabe von 1755, die fast unbekannt<br />

blieb, da „der Verleger fallirte“ und sein Lager „gerichtlich versiegelt“ wurde,<br />

erste eigenständige Ausgabe dieser frühen und seltenen Schrift. Warda 6.<br />

Maimon, S. Versuch einer neuen Logik oder Theorie des<br />

Denkens. Nebst angehängten Briefen des Philalethes an Aenesidemus.<br />

Berlin: Felisch 1794. 8°. Mit gefalt. Tabelle. LVIII,<br />

438 S. Hln. 950,–<br />

Erste Ausgabe des bedeutenden und für die Entwicklung des Kantianismus<br />

und v.a. des kritischen Idealismus enorm wichtigen Werkes. Adickes 776.<br />

Nietzsches erste Veröffentlichungen<br />

Nietzsche, Fr. Acht Rezensionen aus den Jahren 1868–1870.<br />

In: Literarisches Centralblatt für Deutschland. Hrsg. v. Fr.<br />

Zarncke. Leipzig: Avenarius 1868–1870. 4°. 2.600,–<br />

Schaberg 1–8. Zus<strong>am</strong>men mit den Artikeln im Rheinischen Museum (sh. f.<br />

Titel) Nietzsches erste Veröffentlichungen. Im Einzelnen handelt es sich um<br />

alle acht von Nietzsche für das Centralblatt verfassten Beiträge im Erstdruck,<br />

Rezensionen u. a. von Werken von L. Schoemann (Die hesiodische Theogonie),<br />

Ch. Ziegler (Theognidis Elegiae), J. Bernays (Die heraklitischen Briefe), S.<br />

A.Byk (Der Helenismus und Der Platonismus). Hervorzuheben ist Nietzsches<br />

Rezension der Dissertation seines Freundes Rhode – die Grundlegung der<br />

späteren „Waffenbrüderschaft“. Als 1872 die ‚Geburt der Tragödie‘ erschien,<br />

„revanchierte sich Rhode bei Nietzsche für dessen Rezension mit der einzigen<br />

akademischen Verteidigung des Werks“. Alle drei Bände komplett, selten.<br />

Brsch. u. Ppbd. d. Zeit.<br />

Nietzsche, Fr. Sieben Artikel aus den Jahren 1867–1873. In:<br />

Rheinisches Museum für Philologie. Hrsg. v. F, G, Welcker, F.<br />

Ritschl, A. Klette. Frankfurt: Sauerländer 1867–1873. Gr.-8°.<br />

Halblederbde d. Zt. 5.400,–<br />

Schaberg 9–14, 16. Alle von Nietzsche im Rheinischen Museum erschienenen<br />

Artikel im Erstdruck, darunter Nietzsches erste Veröffentlichung überhaupt<br />

(I, 1867): I. Zur Geschichte der Theognideischen Spruchs<strong>am</strong>mlung (1867). II.<br />

Beiträge zur Kritik der Griechischen Lyriker (1868). III 1,2. De Laertii Diogenis<br />

fontibus (1868, 1869). IV. Analecta Laertiana (1870). V 1,2. Der Florentinische<br />

Traktat über Homer und Hesiod, ihr Geschlecht und ihren Wettk<strong>am</strong>pf (1870,<br />

1873). Alle Bände komplett, sehr selten.<br />

Nietzsche, Fr. Rheinisches Museum für Philologie. Hrsg. v. F.<br />

G. Welcker, F. Ritschl, A. Klette. Registerheft zu Band I-XXIV<br />

der Neuen Folge (1842–1869). Frankfurt: Sauerländer 1871.<br />

Gr.-8°. Hln. m. RT. 1.000,–<br />

Schaberg 21. Wohl kurz nach der ‚Geburt der Tragödie‘ (zur exakten Datierung<br />

vgl. Schaberg, S. 50 u. Anm. 60) erschien das ‚Registerheft‘, das Nietzsche<br />

unter Beihilfe seiner Schwester Elisabeth anfertigte – eine langwierige und<br />

mühs<strong>am</strong>e Arbeit: Nietzsche „habe 1 1/2 Jahre mit einem Index zu einer philologischen<br />

Zeitschrift zugebracht, ohne jeden materiellen Erfolg, man wisse<br />

auch nicht, daß er von ihm sei; und dies nur, weil er Ritschl, seinem Lehrer,<br />

versprochen hatte, Jemand zu finden, der diese Arbeit übernehme, und Niemand<br />

fand, außer sich selbst.“ (E. Förster-Nietzsche).<br />

Reinhold, C. L. Sendschreiben an J. C. Lavater und J. G.<br />

Fichte über den Glauben an Gott. H<strong>am</strong>burg: Perthes 1799.<br />

8°. 2 Bl., 142 S., 1 Bl. Halbldr. d. Zt. 300,–<br />

Erste Ausgabe der seltenen kleinen Schrift Reinholds, der als Wegbereiter der<br />

Rezeption der Kritischen Transzendentalphilosophie Kants gilt, sich später<br />

aber Fichte und Jacobi näherte.<br />

Schopenhauer, A. (Übers.). Balthasar Gracian’s Hand-Orakel<br />

und Kunst der Weltklugheit … aus dem spanischen Original<br />

treu und sorgfältig übersetzt. Leipzig: Brockhaus 1862.<br />

8°. XII, 203 S. Marm. Ppbd. 320,–<br />

Erstausgabe von Schopenhauers kongenialer Übersetzung, die das ‚Oráculo<br />

manual‘ (1647) im deutschsprachigen Raum erst allgemein bekannt machte.<br />

Schöner marmorierter Pappband mit eingeb. OU.<br />

Steffens, H. Grundzüge der philosophischen Naturwissenschaft.<br />

Zum Behuf seiner Vorlesungen. Berlin: Realschulbuchhdl.<br />

1806. 8°. XII, 204 S. Kart. d. Zt. 340,–<br />

Erste Ausgabe der frühen und seltenen Schrift Steffens, der – seit 1804 Professor<br />

für Naturphilosophie und Mineralogie in Halle – von Schelling und Jacobi<br />

ausgehend beabsichtigt „alle Erscheinungen des Lebens in der Einheit der<br />

Natur und Geschichte zu verbinden und aus diesem Standpunkte der Einheit<br />

beider die Spuren einer göttlichen Absichtlichkeit in der großartigen Entwickelung<br />

des Alls zu verfolgen“. Weitere Schriften von Steffens vorhanden.<br />

125


Stand 35 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Wirkus Mohnweg 16 · 56581 Ehlscheid<br />

Tel.: +49 (0)2634 980617<br />

Fax: +49 (0)2634 980616<br />

E-Mail: antiquariat-wirkus@t-online.de<br />

Philosophie und Wissenschaft, Literatur und Kunst (Grafiken),<br />

Geographie und Reisen, Kinderbücher, Sport<br />

Atget – Szarkowski, John – Maria Morris H<strong>am</strong>bourg<br />

(Hrsg.). Eugene Atget 1857–1927. 4 Bände. Band 1: Das alte<br />

Frankreich; Band 2: Das alte Paris; Band 3: Schlösser und<br />

Gärten des Ancien Regime; Band 4: Das neue Jahrhundert.<br />

The Museum of Modern Art – München, Prestel-Verlag 1981–<br />

1985. 4°, 177; 190; 185; 184 S., OLn. m. OUmschl. 400,–<br />

Erste deutsche Ausgabe – Koetzle, S. 26: „Über drei Jahrzehnte in Eigenregie<br />

betriebene breit angelegte Dokumentation des alten Paris. Zunächst von den<br />

Surrealisten für die Welt der Kunst entdeckt. Mittlerweile Vorbild zahlloser<br />

Dokumentaristen und Konzeptfotografen“….“Wie bei den Malern gilt auch<br />

unter den Fotografen unsere größte Bewunderung einigen wenigen Altmeistern,<br />

die uns auf rätselhafte Weise modern anmuten, als wären sie Fremdlinge<br />

in ihrer eigenen Zeit gewesen und hätten sich als ihr Publikum die Nachwelt<br />

vorgestellt. Das bekannteste Beispiel eines solchen Künstlers, fremd und vertraut<br />

zugleich, ist unter den Malern Vermeer, unter den Fotografen Atget“<br />

(Wilfried Wiegand).<br />

Bloch, Ernst (1885–1977), deutscher Philosoph. Eigenh.<br />

undat. Manuskript (9 Seiten) in Tinte; zahlreiche Korrekturen<br />

m. Kugelschreiber u. Unterstreichungen m. rotem Buntstift.<br />

Entwurf für einen Rundfunkvortrag über die „Kunst im<br />

Maschinenzeitalter“, wahrscheinl. aus den 60er Jahren. Sehr<br />

selten. 4.000,–<br />

Brant, Sebastian. Die sieben Todsünden. Sieben Radierungen<br />

von Felix Hoffmann. Mit Versen aus dem ‚Narrenschiff‘<br />

von Sebastian Brant. Aarau, im Verlag Sauerländer 1969. 4°,<br />

34 S. 4 Bll., OHPgmt. in OSchuber. 250,–<br />

Erster Sauerländer Druck – Exemplar IX der vom Künstler signierten und im<br />

Impressum handschriftl. nummerierten Vorzugsausgabe A (40 Exemplare von<br />

insges. 440) mit den Radierungen in Handabzügen von den Originalplatten<br />

auf Zerkall-Kupferdruckpapier. Typographische Gestaltung von Max Caflisch.<br />

Felixmüller, Conrad. Das Maler-Leben. 16 Originallithographien<br />

(inkl. Umschl.) mit Pinsel und Feder. 4° (35,9×25,6<br />

mm), ill. orangefarbener Orig.-Karton m. Kordelbindung.<br />

Eins von 130 Expl. (Ges<strong>am</strong>taufl. 160) auf starkem Japanpapier<br />

gedruckt. Im Impressum von Felixmüller eigenh. signiert<br />

u. nummeriert. Die Steine wurden nach dem Druck abgeschliffen.<br />

Dresden im November 1927 gedruckt. [Hinterer<br />

Deckel etw. fleckig u. berieben., mit rep. kl. Einriss] – Insges.<br />

gutes Exemplar. 2.000,–<br />

Lindenau-Museum 565–580. – Mit der Widmung „Dieses Buch in Bildern<br />

widme ich dem verständnisvollen Freunde meiner Kunst – dem Dichter Carl<br />

Sternheim“… Die seltene Graphikfolge zeigt exemplarisch die Schwierigkeiten<br />

des Künstlers in einer Zeit des Umbruchs. – Selten.<br />

Felsing, Wilhelm (Hrsg.). 100 Jahre im Dienste der Kunst.<br />

Erinnerungsgabe der Firma O. Felsing aus Anlass des hundertjährigen<br />

Bestehens der Kupferdruckerei. Mit Text von<br />

126<br />

www.antiquariatwirkus.de<br />

Messetelefon: +49 (0)151 19125753<br />

Willibald Franke. Berlin 1897, überreicht von Wilhelm Felsing.<br />

Gr.-4°, 5 Bll., 163 S. Mit 7 montierten Orig.-Radierungen<br />

und zahlreichen Textabb., Porträts und Faksimiles.<br />

Illustr. HLwdbd. m. Kleisterpapierbezug, v. M. Klinger eingebunden.<br />

450,–<br />

Erste und einzige Ausgabe – Farb. Titelblatt von Max Klinger nach einer Original-Handzeichnung.<br />

Die Radierungen u.a. von Heinrich Vogeler (Die sieben<br />

Raben), Fritz Mackensen (Aus der Heide), Hermann Struck (Bei der Arbeit).<br />

Es fehlen die Volltafeln der „großen Luxus-Ausgabe“. Hier Exemplar der Normalausgabe.<br />

– Wohlerhaltene Firmendokumentation der berühmten Kupferdruckerei<br />

auch mit den Porträts der F<strong>am</strong>ilie Felsing.<br />

Gräff, Werner. Es kommt der neue Fotograf! Berlin. Hermann<br />

Reckendorf 1929. Mit Fotos und Fotomontagen von<br />

Willi Baumeister, Herbert Bayer, Andreas Feininger, S. Giedion,<br />

Werner Gräff, El Lissitzky, Oscar Nerlinger, Man Ray,<br />

A. Renger-Patzsch, Hans Richter, Sacha Stone, Umbo, Dsiga<br />

Wertoff u.a. Gr.-8°, 126 S., OLn. 350,–<br />

Erste Ausgabe – Werner Graeff (1901–1978), Protagonist der Bauhaus-Fotografie.<br />

Mißelbeck, S. 105: „1929 maßgeblich an der Konzeption der Stuttgarter<br />

Werkbundausstellung ‚Film und Foto‘ beteiligt. Im selben Jahr erscheint sein<br />

Buch ‚Es kommt der neue Fotograf‘, das als Zus<strong>am</strong>menfassung der elementaren<br />

Fotoästhetik der 20er Jahre bald zum Klassiker wurde.“ – Heidtmann 9485;<br />

Koetzle, S., 175: Wegweisendes Buch im Geist des Konstruktivismus. „Indem<br />

sich Graeff gegen die Vorschriften der Berufsfotografie wandte, stellt er eine<br />

eigene Synthese der avantgardistischen Fotografie auf… An Fotoarbeiten…vor<br />

allem von Sascha Stone und von sich selbst sowie zahlreichen Fotografen aus<br />

Film und Presse, veranschaulichte er die wahrnehmungserweiternden Möglichkeiten<br />

der Fotografie, die abstrahierenden Strukturen, die ungewöhnlichen<br />

Ansichten und Perspektiven“ (Hanne Bergius).


Günther, Friedrich. Mit Heidi und Tralala. Ein neues Bilderbuch<br />

für Jung und Alt. Mit vielen Bildern von Ernst Baurmann.<br />

Köln, Verlag Heiss & Comp. o.J. (1927). Quer-4°, 28<br />

S., ill. OHLn, ill. Vorsätze. [Ecken ger. bestoßen, Rückdeckel<br />

mit kleiner Fehlstelle]. 280,–<br />

Rühle 61a – Sehr seltenes Bilderbuch mit Gesundheitsratschlägen, phantasievoll<br />

illustriert.<br />

Husserl, Edmund (1859–1931), deutscher Philosoph, Begründer<br />

der Phänomenologie. Eigenh. Ansichtskarte m. eh.<br />

U., Paris 4. 3. 1928 (Poststempel), an den Psychiater Johannes<br />

H. van der Hoop in Amsterd<strong>am</strong>: „… Wir gedenken Ihrer und<br />

Ihrer l. Frau herzlichst in diesen bewegten Pariser 2 Wochen.<br />

Mit der Aufnahme meiner Vorträge kann ich sehr zufrieden<br />

sein. Ein starkes Interesse für Ph. ist geweckt. Eine Kette fr.<br />

Veranstaltungen, eine Unermüdlichkeit mir u. uns Sympathie<br />

zu bezeugen. Sehr wertvolle persönliche Beziehungen sind<br />

angeknüpft. Es wird ins Unendliche philosophiert, auch mit<br />

den russischen Philosophen…“ Beiliegend: Eigenh. Postkarte<br />

mit U. von Malvine Husserl, Arlington, 10. 1. 1947, an van<br />

der Hoop über private Angelegenheiten. – Beide Karten mit<br />

Gebrauchsspuren. – Selten. 550,–<br />

Meggendorfer, Lothar. Lebende Thierbilder. Ein Ziehbilderbuch.<br />

8 kolorierte lithographierte Ziehbilder. Enthält folgende<br />

Szenen: Der Kettenhund, Am Teiche, Der Fuhrmannsgaul,<br />

Die Schafheerde, Im Viehstall, Gute Freunde, Der Hirsch,<br />

Der Uhu. 8. Auflage. München, Verlag Braun & Schneider<br />

o.J. (ca. 1885). 4°, 9 S. Text, ill. HLn. Schenkungsvermerk<br />

vorne im Deckel: „Geschenk Ihrer Majestät der Königin<br />

Olga von Griechenland an Arthur Staffel den 11. Juli 1887“.<br />

[Leinen-Einband neu mit aufgezogener Original-Einbandillustration,<br />

einige kleine reparierte Einrisse an den Schlitzen<br />

der Ziehmechanismen, Ziehmechanismus bei dem Bild „Am<br />

Teiche“ etwas schwergängig, insges<strong>am</strong>t jedoch alle intakt,<br />

Seiten im Falz mit Leinenstreifen verstärkt]. Hübsches Ziehbilderbuch.<br />

850,–<br />

Vgl. Krahe 80; Schug, Bilderwelt 2049.<br />

Pettenkofer, Max. Untersuchungen und Beobachtungen<br />

über die Verbreitungsart der Cholera nebst Betrachtungen<br />

über Maßregeln, derselben Einhalt zu thun. Mit 10 lithographierten<br />

Tafeln und 1 (gefalt.) Plan von München. München,<br />

Litterarisch-artistische Anstalt in der J. G. Cotta’schen<br />

Buchhandlung. Gr.-8°, X, 374 S., spät. HLdr., unbeschnitten.<br />

[Blätter tls. knickspurig]. 275,–<br />

Erste Ausgabe – Pettenkofer, Max Joseph von (1818–1901). Chemiker und<br />

Mediziner, Prof. f. Medizinische Chemie an der Universität München. Garrison-Morton<br />

5107: „Pettenkofer gave much attention to the aetiology of Cholera.<br />

He postulated the theory that a specific germ, certain local conditions,<br />

certain seasonal conditions, and certain individual conditions are all necessary<br />

for an epidemic to occur (the Boden theory); Pötsch, Lexikon bedeutender<br />

Chemiker, S. 342: „Bereits 1849 in die Kommission zum Studium der Cholera<br />

berufen, widmete sich P. seitdem umfassend den Problemen der Hygiene.<br />

Auf diesem Gebiet lag sein Hauptverdienst. Seine Seuchenlehre wurde weltberühmt,<br />

er ist der ‚Vater der Hygiene‘ in Deutschland.“ Die Schrift enthält<br />

u.a. Berichte über die Cholera-Epidemie von 1854 in München, Nürnberg,<br />

Augsburg, Würzburg, Ingolstadt, Regensburg.<br />

Sachs, Gunter. T’. Surreale Erzählungen & Photographien.<br />

„Dieses Buch wurde in einer begrenzten Auflage von<br />

2500 Exemplaren in deutscher Sprache gedruckt und numeriert.<br />

Dieser Band trägt die Nummer 2082.“ Gr.-4°, 115 nn.<br />

Bll., gepr. OKunstldrbd. m. mont. Deckelfoto. u. illust. OUmschl.<br />

München, Miria-Sachs-Stiftung 1987. 250,–<br />

Erste Ausgabe – Die Photographien zeigen Akte in Landschaften mit dem<br />

Modell Tanja. „Gunter Sachs hat mit „T’“ einen Traum verwirklicht, er hat<br />

Märchen mit seinen Bildern zu sichtbarem Leben erweckt und d<strong>am</strong>it sein photographisches<br />

Meisterstück erbracht“ (L. Fritz Gruber, aus dem Geleitwort).<br />

Zapf, Georg Wilhelm. Älteste Buchdrukergeschichte Schwabens.<br />

Oder Verzeichnis aller von Erfindung der Buchdrukerkunst<br />

bis 1500 in Ulm, Eßlingen, Reutlingen, Memmingen,<br />

Stuttgart, Tübingen, Urach, Blaubeuren und Costanz gedrukten<br />

Bücher mit litterarischen Anmerkungen. Ulm, zu finden<br />

in der Wohlerschen Buchhandlung 1791. „Einem Hochedlen<br />

und Hochweisen Rath des Heil. Röm. Reichs=Stadt Nördlingen<br />

gewiedmet“. 8 Bll., XXVIII, 263 S., 4 Bll., Ppbd. d. Zt. m.<br />

vergold. grünem Rschild. [Einband etw. beschäd., Ecken u.<br />

Kanten etw. berieben und bestoßen, ausrad. Exlibris auf Innendeckel,<br />

Vors. ergänzt, vereinzelt stockfl.]. – Insges. noch<br />

gut erhaltenes Expl. 250,–<br />

Bigmore/W. III, 110 – Erste Ausgabe der ersten Beschreibung schwäbischer<br />

Inkunabeln.<br />

Moholy-Nagy, Laszló. Malerei Fotografie Film. Zweite<br />

veränderte Auflage. Drittes bis fünftes Tausend. Typografie,<br />

Einband, Umschlag L. Moholy-Nagy. (= Bauhausbücher<br />

Schriftleitung: Walter Gropius – L. Moholy-Nagy, 8). Titel<br />

in rot und schwarz. Mit zahlreichen, teils ganzseitigen Fotoabbildungen.<br />

München, Albert Langen Verlag 1927. Gr.-8°<br />

(22,8×18 cm), 140 S., OKart. mit illustr. OUmschl. [Am Einband<br />

kleinere Randläsuren, Unterschnitt m. geringf. Rotverfärb.<br />

(3,5 cm), dadurch kleine Feuchtigkeitsspur <strong>am</strong> Schluss<br />

des Abbildungsteils). – Noch gutes Exempl. 1.800,–<br />

Wingler, S. 425 u. 563; Heidtmann 9484. Für die Buchgestaltung und Fotografie<br />

der europäischen Avantgarde äußerst wichtige Publikation. Mit dem<br />

häufig fehlenden Schutzumschlag von Moholy-Nagy. Die Reproduktionen von<br />

Fotografien, Collagen und Fotomontagen von Moholy-Nagy, Renger-Patzsch,<br />

A. Stieglitz, Man Ray, Lucia Moholy-Nagy u. a.<br />

127


Stand 13<br />

Zaberfelder Kunstkabinett<br />

Stefan Heiland<br />

Dekorative Grafik · Holzschnitte und Holzschnittbücher<br />

128<br />

Ansichten Deutschland<br />

Abenberg. Getönte Lithografie um 1850. Darstellung<br />

23×30,2 cm, Blatt 38×49 cm. 490,–<br />

Einige Stockflecken im Randbereich.<br />

Alpirsbach. „Ansicht der Abtei Alpirsbach“. Getönte<br />

Litho grafie um 1850. Darstellung 24,5×31,2 cm, Blatt<br />

38×49 cm. 450,–<br />

Wenig stockfleckig im Randbereich. Nicht bei Schefold.<br />

Bad Mergentheim. „Mergentheim von der Westseite“.<br />

Blick gegen Iggersheim. Nach der Natur entworfen von F.<br />

Mayer (Franz Mayer, 1794–1838). Auf Stein ausgeführt von<br />

A. Henry. Lithografiert von Arnz und Co in Düsseldorf, um<br />

1835. Darstellung 29×44 cm, Blatt 37×49,5 cm. 650,–<br />

Blatt leicht fleckig. Mit dünnem Japanpapier hinterlegt. Schefold 5136.<br />

– „Tauberthal bei Edelfingen“. Altkolorierte Lithografie um<br />

1830. Darstellung 28×42,5 cm, Blatt 37×51 cm. 590,–<br />

Blatt beschnitten und alt auf Papier und Pappe aufgezogen. Die Größe der<br />

Ansicht deckt sich mit den Angaben von Schefold 1232: „Ansicht des Tauberthales<br />

von Edelfingen nach Bischofsheim – Nach der Natur gezeichnet von F.<br />

Mayer – Lithografie von J. Scheiffele“.<br />

Cadolzburg. „Schlosshof zu Cadolzburg“. Getönte Lithografie<br />

von Klaus und Königlich lithographischem Institut in<br />

Berlin, um 1850. Darstellung 31×24,4 cm, Blattformat 49×<br />

38,5 cm. 350,–<br />

Calw. „St. Nicolaus Kapelle auf der Nagold Brücke in Calw<br />

herausgegeben vom Alterthumsverein daselbst“. Getönte<br />

Lithografie von G. Eberlin, um 1850. Darstellung 28×<br />

36,5 cm, Blatt 41×54 cm. 590,–<br />

Schefold 995.<br />

Mühlgasse 3<br />

74177 Bad Friedrichshall<br />

Tel.: +49 (0)7136 8303880<br />

E-Mail: holzschnitt-freund@t-online.de<br />

www.zaberfelder-kunstkabinett.de<br />

Heilbronn. „Großes Manöver des VIII. deutschen Bundes-Armeekorps<br />

von Württemberg Hessen und Baden zu Heilbronn.<br />

1. Tag Übergang über den Neckar den 12. Septb. 1840 – Zu<br />

finden bey G. Kraus Löwenstrasse Nr. 19 in München“. Altkolorierte<br />

Lithografie um 1840. 21×35,5 cm. 890,–<br />

Blatt beschnitten, alt auf Karton 35×51 cm aufgezogen. Schefold 2647b.<br />

Kirchberg an der Jagst. „Kirchberg“. Blick von Hornberg<br />

her. Nach der Natur gezeichnet von G. M. Eckert. Getönte<br />

Lihografie von B. Höfling. „Carlsruhe, Druck d. Chr. Fr. Müller’schen<br />

lith. Anstalt“, um 1860. Darstellung 26,3×35,5 cm,<br />

Blatt 39,7×49 cm. 590,–<br />

Schefold 3856.<br />

– „Kirchberg an der Jagst“. Fernsicht von SO auf Stadt,<br />

Schloss Sophienberg und Hornberg. Lithografie von Louis<br />

Wolff in Heilbronn, um 1835. Darstellung 21,6×40,8 cm,<br />

Blatt 30,5×46,5 cm. 580,–<br />

Tadelloses Blatt! Schefold 3853.


Kupferzell. Ges<strong>am</strong>tansicht, in der Ferne Waldenburg. Nach<br />

der Natur gezeichnet und lithografiert von F. Mayer, um 1825.<br />

Darstellung 17×26,5 cm, Blatt 32,5×42,5 cm. 490,–<br />

Schefold 4190.<br />

Landstuhl. „Landstuhl in der Rheinpfalz“. Ges<strong>am</strong>tansicht.<br />

Lithografie von J. L. Buhl. Gedruckt bei F. C. Klimsch in<br />

Frankfurt a. M. um 1870. Darstellung 34,5×54 cm, Blatt<br />

45×61 cm. 690,–<br />

Blatt leicht stockfleckig.<br />

Schöntal. „Schönthal“. Blick von der Höhe zur Brücke und<br />

zum Kloster. Nach der Natur gezeichnet und lithografiert von<br />

F. Mayer, Mergentheim, um 1825. Darstellung 27×39,5 cm,<br />

Blatt 36,5×47,7 cm. 590,–<br />

Schefold 6914.<br />

Schwäbisch Hall. „Comburg und Steinbach. 1834/35 “. Altkolorierte<br />

Radierung. Darstellung 7,5×13 cm, Blattformat<br />

22×30 cm. 290,–<br />

Blatt beschnitten und auf Papier der Zeit aufmontiert.<br />

Wertheim. „Bronnbach“ (Kloster). Lithografie um 1830. Darstellung<br />

27,5 cm x 41 cm, Blatt 37×51 cm. 690,–<br />

Blatt beschnitten und alt auf Papier und Pappe aufgezogen. Selten! Nicht bei<br />

Schefold.<br />

Künstlergrafik<br />

Ackermann, Max (1887–1975). Bau des Stuttgarter Hauptbahnhofes.<br />

Radierung 1923/73, signiert und datiert. E.A.<br />

Exemplar. Darstellung 46×38,2 cm. 1.200,–<br />

– Radio. Radierung 1924, signiert und datiert. E.A.-Exemplar.<br />

Darstellung 45×30 cm. 600,–<br />

– Stuttgart – Tagblatt Turm. Radierung 1928/73, signiert,<br />

datiert und nummeriert. Exemplar 49/80. Darstellung<br />

53,5×17,3 cm. 800,–<br />

Reichert, Josua. Nach der Zerstörung. Typografie in acht<br />

Farben 1990. signiert und nummeriert. Exemplar 1/10. Handdruck<br />

des Künstlers auf Bütten. Darstellung 64×50 cm, Blatt<br />

100×70 cm. 750,–<br />

129


Schmid, Konrad. Fragment eines stillen Morgens. Farbholzschnitt<br />

1996, signiert und datiert. E.A.-Exemplar. Handdruck<br />

des Künstlers auf Japanpapier. Darstellung 61×45 cm, Blatt<br />

91×62 cm. 550,–<br />

Willand, Detlef. Jäger des Einhorns. Farbholzschnitt 1982,<br />

signiert, datiert und nummeriert. Exemplar 1/40. Handdruck<br />

des Künstlers auf Japanpapier. Darstellung 38×39,5 cm,<br />

Blatt 65×54,5 cm. WV 1982/3. 1.200,–<br />

130<br />

– Liebespaar auf der Rasenbank. Farbholzschnitt 1978,<br />

signiert und nummeriert. Exemplar 12/50. Handdruck des<br />

Künstlers auf Japanpapier. Darstellung 47×38,5 cm, Blatt<br />

74,5×56 cm. WV 1978/1 1.200,–<br />

– Mädchen <strong>am</strong> Fenster. Holzschnitt 1981, signiert, datiert<br />

und nummeriert. Exemplar 1/50. Handdruck des Künstlers<br />

auf Japanpapier, mit handschriftlichem Gedicht. Darstellung<br />

58×26,5 cm, Blatt 80×60 cm. WV 1981/5. 750,–


Weber, A. Paul (1893–1980) Baron Münchhausen zieht sich<br />

an seinem eigenen Haarzopf s<strong>am</strong>t des Pferdes aus dem Morast.<br />

Tuschezeichnung auf Bütten um 1955, signiert. Blatt<br />

45×35 cm. 790,–<br />

– Baron Münchhausen kurz bevor er mit seiner Schleuder die<br />

Bombe ins spanische Lager befördert. Tuschezeichnung auf<br />

Bütten um 1955, signiert. Blatt 45×35 cm. 790,–<br />

Grafiken A. Paul Weber (1893–1980)<br />

– Das stillvergnügte Streichquartett. Lithografie 30.1.1979,<br />

signiert. 31,6×39,5 cm. WV 2337. 350,–<br />

– Ein Esel in Verlegenheit. Lithografie 16.8.1977, signiert.<br />

38×27,5 cm. WV 2337. 290,–<br />

– Ein Student wird gefeuert. Lithografie 19.5.1978, signiert.<br />

26,5×26,5 cm. WV 2350. 290,–<br />

– Meine Fische – deine Fische. Lithografie 30.9.1979, signiert.<br />

35×24,2 cm. WV 1623. 260,–<br />

– Presseschlacht. Lithografie 1955, signiert. Nach einer<br />

Zeichnung von 1940. 38,5×56,5 cm. WV 1963. 650,–<br />

Drei kleine Risse an den Rändern hinterlegt. Blatt etwas gebräunt.<br />

– Rast des Paracelsus. Getönte Lithografie 1961, signiert.<br />

38,6×32,1 cm. WV 1998. 450,–<br />

– Souveniers. Lithografie 1956, signiert. 47×37,3 cm WV<br />

2263. 390,–<br />

– Wenn vom Arzt nicht anders verordnet. Kolorierte Lithografie<br />

11.6.1970. 38×31,5 cm. WV 2689. 190,–<br />

Kratzspuren <strong>am</strong> unteren Rand.<br />

131


Stand 6 <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Dieter Zipprich Zieblandstraße 2<br />

80799 München<br />

Schöne und rare Bücher aus allen Gebieten.<br />

Ladengeschäft im Münchner Kunstquartier:<br />

Montag- Freitag 11–13 Uhr, 14–18 Uhr<br />

Chiliasmus – Bengel, Johann Albrecht: I. Ordo Temporum<br />

a principio per periodos oeconomiae divinae historicas atque<br />

propheticas ad finem usque ita deductus… Stuttgart, Chr.<br />

Erhard, 1741. Titel, 7 Bll., 441 SS., 7 Bll. / Nachgebunden 3<br />

weitere rare Titel desselben Autors: II. Cyclus sive de anno<br />

magno solis, lunae, stellarum, consideratio ad incrementum<br />

doctrinae propheticae atque astronomicae. Ulm, Daniel<br />

Bartholomäus u. Sohn, 1745. 116 SS. 4 Bll. / III. Welt-Alter<br />

darin die schriftmässige Zeiten-Line bewiesen und die siebenzig<br />

Wochen s<strong>am</strong>t andern wichtigen Texten und heils<strong>am</strong>en<br />

Lehren… Esslingen, F. Chr. Schall, 1746. 8 Bll., 374 SS. /<br />

IV. Bekräftigtes Zeugniß der Wahrheit, in vielen und mancherley<br />

nöthigen Stücken, insonderheit gegen Hrn. Kohlreiff<br />

und Hrn. Drümel. Stuttgart, J. N. Stoll, 1748. 219 SS. 3 Bll.<br />

S<strong>am</strong>melband mit 4 tls. seltenen Schriften des bedeutenden<br />

evangelischen Theologen. Zeitg. Hldr., Einband gering beschabt<br />

und bestoßen, hinteres Gelenk brüchig. 800,–<br />

Bengel (1667–1752), geb. in Winnenden, studierte im Tübinger Stift Theologie,<br />

wurde Klosterpräzeptor in Denkendorf. (NDB II, 47). Der pietistische Chiliasmus<br />

übte einen gewissen Einfluss auf das literarische Werk von Hölderlin und<br />

Novalis aus, die beide das nahe bevorstehende tausendjährige Endreich zum<br />

Gegenstand ihrer Dichtungen machten. Zu II.: Erste Ausgabe des seltenen,<br />

ebenfalls chiliastisch ausgerichteten Werks über astronomische Kalenderstudien.<br />

Kapitel X handelt über Kometen und ihre Bahnen. Der Autor zitiert Euler,<br />

Kepler, Keil, de la Hire, Copernicus u.a. (siehe Houzeau-Lancaster 5439, Caillet<br />

948). – Innen meist sauber.<br />

Emblembuch – Burgundia, Antonius à (d.i. Anton van<br />

Bourgoigne): Mundi Lapis Lydius sive Vanitas per Veritate(m)<br />

falsi accusata & convicta. Erste Ausgabe. Antwerpen,<br />

Cnobbaert, 1639. 14 n.n. Bll., 249 (1) SS., 13 n.n. Bll., Kupfertitel<br />

von Th. J. van Merlen nach Diepenbeeck und 50<br />

Emblemkupfer im Oval bzw. Hexagon von A. Pauwels nach<br />

van Diepenbeeck (Schüler von Rubens). 8°, Ldr. d. Zt. auf 5<br />

Bünden, reiche Rücken- u. Stehkantenverg. 1.900,–<br />

(Landwehr, Emblem and Fable Books, 98; Brunet I, 1405. Cicognara 1864). Die<br />

Vignette auf S. 84 vom Graveur in der Platte signiert. Die Embleme sind klar<br />

und scharf abgezogen, mit Plattenschmutz, sie zeigen sehr detailreich dörfliche,<br />

häusliche und städtische Szenen, Blumen, Gärten, Landschaften, Früchte,<br />

etc. Das Gegensatzpaar Vanitas-Veritas im Text findet in den widersprüchlich<br />

deutbaren bildlichen Darstellungen eine überaus gelungene Vertiefung. – Gut<br />

erhaltenes, breitrandiges Exemplar.<br />

Frisch, Johann Leonhard: Teutsch-Lateinisches Wörter-Buch,<br />

Darinnen nicht nur die ursprünglichen, nebst denen davon<br />

hergeleiteten und zus<strong>am</strong>mengesetzten allgemein gebräuchlichen<br />

Wörter; Sondern auch die bey den meisten Künsten<br />

und Handwerken, bey Berg- und Saltzwerken, Fischereyen,<br />

Jagd-, Forst- und Hauß-Wesen, u.a.m. gewöhnliche Teutsche<br />

Benennungen befindlich, etc. Nebst einem Register der lateinischen<br />

Wörter. 2 Bände in einem. Berlin, Nicolai, 1741. Mit<br />

132<br />

Telefon: +49 (0)89 52059553<br />

E-Mail: antiquariat.zipprich@freenet.de<br />

gestoch. Porträt des Verfassers, 6 Bl., 680, 489 SS., 1 Bl., 116<br />

SS. (Register). 4°, Pgt. d. Zt., verg. Rsch., Rotschnitt, Rücken<br />

<strong>am</strong> Schwanz fachmännisch restauriert. 1.300,–<br />

„… kann das erste gelehrte deutsche wörterbuch heiszen, da es nicht wie die<br />

vorhergehenden, aus der mundart einer bestimmten gegend ges<strong>am</strong>melt und<br />

wiederum nachgeschrieben ist, sondern mit weiter umsicht ferner liegende<br />

urkunden, chroniken und gedichte zu rathe zieht und gründliche, besonnene<br />

wortableitungen aufstellt. es enthält einen wahren schatz von früher unbeachteten<br />

und auch später nur aus ihm zu entnehmenden nachrichten, weshalb<br />

es nicht veraltete und noch heute häufiger gebraucht und nachgesehn werden<br />

musz als die folgenden, ihm an fülle des stofs überlegenen werke“. (Grimm,<br />

DWB I, Sp. XXII). Erste Ausgabe. – Der fliegende Vorsatz mit gelehrten Anmerkungen<br />

von alter Hand, durchgehend etw. fleckig, einige Blatt mit Tintenfleck<br />

im Rand.<br />

Görres, Joseph von: Die christliche Mystik. 4 Bände (=<br />

vollständig). Regensburg und Landshut, Manz, 1836–42. 8°,<br />

Hldr. d. Zt., Rückenverg., orange Rsch. Kanten bestoßen, die<br />

marm. Einbanddecken etw. berieben. 350,–<br />

Erste Ausgabe (Wilpert/Gühring 41; Borst 1785; Goedeke VI, 206, 47). Wetzer-W.<br />

V, 800: „Bahnbrechender Versuch“. „Die erste auf Dokumenten aufgebaute Geschichte<br />

der Mystik“ (KLL). – Band 1 etwas braunrandig im unteren Rand.<br />

Lexikon – Hederich, Benj<strong>am</strong>in: Reales Schul-Lexicon, worinne<br />

nicht allein von den Ländern, Städten, Schlössern,<br />

Meeren, Seen, Flüssen, Brunnen u.d.g. wie auch von den<br />

Zeiten, Völckern, Geschlechten, Personen, alten Gebräuchen<br />

und Seltenheiten, etc. Dritte und verbesserte Auflage. Leipzig,<br />

Gleditsch, 1748. Allegor. Frontispiz, Titel in rot-schwarz-<br />

Druck, 2 Bll., 2880 Spalten, 16 Bll. (1 weiß) Appendix. 8°,<br />

Ldr. d. Zt. über 4 Bünden, reiche Rückenverg., goldgepr.<br />

Rsch., Rotschnitt. Ecken bestoßen, hinterer Innenspiegel mit<br />

ein wenig Wurmfraß. 390,–<br />

(Zischka, S. 128, / Zu H. siehe ADB 11, (1880), S. 221 f.: „Benj<strong>am</strong>in H., ausgezeichneter<br />

Schulmann, geb. den 12. Dec. 1675 zu Geithain in Sachsen, gest.<br />

den 18. Juli 1748 in Großenhain“). – Von guter Erhaltung.<br />

Lipsius, Justus (d. i. Joost Lips): 2 S<strong>am</strong>melbände mit frühen<br />

Ausgaben einiger seiner Texte: I. S<strong>am</strong>melband mit 7 Werken<br />

von J. Lipsius, davon 3 in erster Ausgabe. II. S<strong>am</strong>melband<br />

mit Texten von und über Lipsius. Zahlr. Textkupfer sowie<br />

Druckermarken in Kupferstich und Holzschnitt. Antwerpen,<br />

Plantin-Moretus, 1599–1605. 4°, Pgt. d. Zt., handschr.<br />

Rsch. 1.900,–<br />

I. enthält: 1: De vesta et vestalibus syntagma. Antwerpen 1603. 4 Bll., 50 SS., 3<br />

Bll. – Bibl. Belgica L 524. – Erste Ausgabe. – 2: De bibliothecis syntagma . Ebd.<br />

1602. 34 SS., 1 Bl. – Bibl. Belgica L 144. – Zweite Ausgabe. – 3: De cruce libri<br />

tres. Editio quarta, serio castigata. Mit 19 Textkupfern (1 blattgr.). Ebd. 1599.<br />

96 SS., 4 nn. Bll. – Bibl. Belgica L 205. – Erschien erstmals 1592. – 4: Diva virgo<br />

Hallensis . Mit gest. Titelvignette und 2 Kupfertafeln. Ebd. 1604. 4 Bll., 86 SS.,<br />

5 Bll. – Bibl. Belgica L 306. – Erste Ausgabe. – 5: Diva Sichemiensis sive Aspricollis.<br />

Mit gest. Titelvignette. Ebd. 1605. 4 Bll., 69 SS., 5 Bll. – Bibl. Belgica L<br />

1605. – Zweite Ausgabe, erschienen im Jahr der Erstausgabe. – 6: Politicorum


sive civilis doctrinae libri sex. Additae notae auctiores, tum & de una religione<br />

liber. Omnia postrema auctor recensuit. Ebd. 1599. 223, 90 SS., 3 Bll. – Bibl.<br />

Belgica L 438. – Erschien erstmals 1589. – 7: Monita et exempla politica . Libri<br />

duo, qui virtutes et vitia principum spectant. Ebd. 1605. 4 Bll., 213 SS., 3 Bll.<br />

– Bibl. Belgica L 374. – Erste Ausgabe. – Tlw. leicht gebräunt, wenige Bll. seitl.<br />

knapp beschnitten. Einbd. tls. etw. fleckig, unt. Rücken beschädigt (ergänzt).<br />

II. enthält: Epistolarum selectarum centuria prima (-quinta) miscellanea. 5 Tle.<br />

in 1 Bd. Mit gest. Druckermarke auf dem Titel und 4 Holzschnitt-Druckermarken<br />

auf den Zwischentiteln. Antwerpen, Plantin-Moretus, 1605–1611. 4 n.n. Bll., 213<br />

SS.; 5 n.n. Bll., 108 SS., 8 n.n. Bll.; 83 SS., 8 n.n. Bll., 112 SS., 2 n.n. Bll. 4°,<br />

Pgt. d. Zt. Bibl. Belgica L 257. Dabei: Ders., Lovanium: sive opidi et academiae<br />

eius descriptio. Libri tres. Mit 2 gef. Kupfertafeln, 1 ganzs. Textkupfer und 2<br />

Druckermarken (1 gest., 1 in Holzschnitt). Ebd. 1605. 4 Bll., 119 S., 4 Bll. – Bibl.<br />

Belgica L 356. – Erste Ausgabe. – Seltene Beschreibung Löwens aus der Feder<br />

von Lipsius, die Kupfertafeln mit einer Ges<strong>am</strong>tansicht der Stadt sowie eine Ansicht<br />

von Heverlee (Schloß Arenberg). – Dabei: [Le Mire, A.] , De obitu Iusti<br />

Lipsi epistola. Mit ganzs. Porträtkupfer. Augsburg, Chr. Mang 1606. 4 Bll. – Bibl.<br />

Belgica III, 1123. – VD 17, 125:009677C. – Erste Ausgabe. – Porträt im Oberrand<br />

etw. beschnitten. Dabei: Schegk, J. , Observationum et emendationum, praemessa.<br />

Viris <strong>am</strong>icis, & doctis oblata. Mit figürl. Holzschnitt-Titelvignette. Frankfurt,<br />

Joh. Wechel 1590. 4 Bll., 37 S., 1 Bl. – VD 16, ZV 13824. – Erste Ausgabe,<br />

selten. – Stellenw. gebräunt, das letzte Werk im Kopfsteg beschnitten (Kopfzeile<br />

betroffen). Innengelenke etw. gelockert, Rücken mit ergänzten Fehlstellen.<br />

Pharmazie – Baumé, Antoine: Élémens De Pharmacie Theorique<br />

Et Pratique: Contenant toutes les Opérations fond<strong>am</strong>entales<br />

de cet Art, avec leur définition… Paris, Veuve D<strong>am</strong>onneville,<br />

Didot, de Hansy, 1762. 1 Bl. (weiß), XVI, 853<br />

(3) SS., 2 Kupfertafeln, davon eine mit Einriss (deux planches<br />

hors texte dont une avec fissure). 8°, geglättetes Ldr.<br />

d. Zt.über 5 Bünden, Rverg., goldgepr. Rsch., marm. Schnitt,<br />

marm. Vorsätze. Ecken, Kanten und hinterer Deckel berieben<br />

und bestoßen. (Reliure plein veau brun in-octavo, dos lisse<br />

orné, 5 nerfs. Gardes de couleur, tranches marbrées. Coins et<br />

marges usés et abîmés). 550,–<br />

(Poggendorf I, Sp. 166. Ferguson, Bibliotheca chemica, Bd. 1, S. 83 f.). Baumé,<br />

(* 26. Februar 1728 in Senlis; † 15. Oktober 1804 in Paris), sehr bedeutender<br />

französischer Chemiker und Pharmazeut, u.a. Erfinder des Aräometers, dessen<br />

Gradeinteilung nach ihm benannt wurde. – Titel und die letzten 6 Bll. (Inhaltsverz.)<br />

<strong>am</strong> oberen Eck wasserrandig. Gutes Exemplar. – Titre et dernières<br />

6 feuilles tachés. Bel exemplaire, bien relié. Rare Edition Originale de l’un des<br />

plus grand livres de chimie pharmaceutique du dix-huitième siècle.<br />

– Hahnemann, S<strong>am</strong>uel: Apothekerlexikon. 2 Theile (in 4<br />

Untertheilen) in 2 Bänden. Leipzig, Crusius, 1793–1799. 4<br />

Bll., 280 SS., 1Bl., SS.281–524 /1Bl., 259 SS., 1 Bl., 498 SS., 2<br />

gest. u. 2 Holzschnitt-Vignetten, 21 Textholzschnitte, 3 Kupfertafeln.<br />

8°, modernes Hldr. über 4 Bünden, etw. Rverg.,<br />

goldgepr. Rsch. 2.400,–<br />

(Hirsch/Hüb. III, 19. – Waller 3941). – Erste Ausgabe des seltenen Lexikons. Erschienen<br />

vor dem Hauptwerk von 1810 „Organon der rationellen Heilkunde“,<br />

mit dem H. die Grundlage der Homöopathie legte. – „Ein vortreffliches Werk,<br />

das sich jeder Apotheker anschaffen sollte. Kurze, höchste Deutlichkeit …<br />

Bestimmtheit und Vollständigkeit zeichnen es von allen anderen ähnlichen<br />

Werken vorteilhaft aus.“ (Trommsdorff im Journal der Pharmcie, 1794). – Die<br />

Titel etw. stockfleckig, sonst sauber und gut; geschmackvolle Bindung.<br />

– Spielmann, Jacob Reinbold: Anleitung zur Kenntniß<br />

der Arzneymittel zu Akademischen Vorlesungen eingerichtet.<br />

Aus dem Lateinischen unter des Verfassers Aufsicht ins<br />

Deutsche übersetzt. Zwei Teile in einem Band. Die Register<br />

in Deutsch, Latein, Französisch. u. Griechisch. Straßburg,<br />

Bauer und Compagnie, 1775. 4 n.n. Bll., 536 SS., 1 Zwischentitel,<br />

537–770, 48 Bll. Index. 8°, gefl<strong>am</strong>mtes Kalbsleder d. Zt.<br />

über 6 Bünden, Rotschnitt, reiche florale Rverg., goldgepr.<br />

Rsch. Einband <strong>am</strong> Rückendeckel etw. berieben, Rücken etw.<br />

wurmspurig. 860,–<br />

(Vgl. Blake 428. – Ferchl 511. – Hirsch V, 484. – Poggendorff II, 971). Erste deutsche<br />

Ausgabe des geschätzten Arzneimittelbuches des bedeutenden Straßburger<br />

Apothekers u. Naturwissenschaftlers (1722–1783), das neben Heilmitteln<br />

aus dem Tier- u. Pflanzenreich u. deren Zubereitung auch Anregungen zur<br />

gastronomischen Verwertung enthält. – Vorsatz, Titel und erste 3 Bll. mit etw.<br />

Wurmspuren <strong>am</strong> u. Rand. Schönes Exemplar.<br />

Preetorius, Emil: Münchener Plakatkunst. Ausstellung in<br />

der Bücherstube <strong>am</strong> Siegestor. Farbig lithographiertes Plakat.<br />

München, Druck bei Maison, um 1916. Ca. 96×68 cm. In der<br />

Vorlage monogr<strong>am</strong>miert. 1.200,–<br />

Siehe Abbildung. (Rademacher, S. 299, DfP III 2587 – Das Plakat 1921, Abb.<br />

vor p. 33.) Horst Stobbes „Bücherstube“ in München war in den 1910er/ 20er<br />

Jahren neben den Buchhandlungen Goltz und Lehmkuhl „Treffpunkt begüterter<br />

Bücherfreunde und S<strong>am</strong>mler moderner Grafik und Buchkunst, wo Ausstellungen<br />

und Dichterlesungen stattfanden. Eine rührige <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>sabteilung<br />

pflegte mit 132 Katalogen moderne Literatur und hielt auch einige Auktionen<br />

ab“ (Wittmann, Hundert Jahre Buchkultur in München). Stobbe vers<strong>am</strong>melte<br />

um seinen runden Tisch, an dem man in gepolsterten Lehnstühlen die Neuerscheinungen<br />

studieren konnte, Künstler wie Preetorius, Kubin und Masereel,<br />

Literaten wie Thomas Mann, Karl Wolfskehl, Stefan Zweig; die Räumlichkeiten<br />

waren nicht wie Verkaufsräume eingerichtet, sondern wie die Privatwohnung<br />

eines Bibliophilen oder Kunstfreundes, um eine kultivierte, von Kaufzwängen<br />

und nervöser Hast befreite Umgebung zu schaffen. In den Jahren 1916 bis 1926<br />

befand sich die 1912 eröffnete „Bücherstube“ <strong>am</strong> Siegestor; in diese Zeit kann<br />

also vorliegendes Plakat datiert werden. – Minimal knickspurig. Breitrandiges<br />

Exemplar in leuchtenden Farben.<br />

133


Personenregister (Auswahl)<br />

Abdullah Frères 34<br />

Ackermann, H. 33<br />

Ackermann, M. 129<br />

Albertini, J. B. v. 58<br />

Albrechtsberger, J.G. 115<br />

Alten, G. v. 16<br />

Anders, J. D. 59<br />

Andersson, Ch. J. 112<br />

Andrian, L. 99<br />

Angermayer, O. 107<br />

Antes, H. 117<br />

Anthing, J. F. 78<br />

Anzai, K. 40<br />

Aristoteles 18, 119<br />

Arndt, J. 7<br />

Arnim, A. v. 5<br />

Arp, H. 15<br />

Artmann, H. 26<br />

Atget, E. 31, 34, 126<br />

Auer, M. 34<br />

Bacon, F. 124<br />

Baedeker, K. 116<br />

Bahrdt, C. Fr. 102<br />

Baker, J. 33<br />

Bargheer, E. 117<br />

Barla, J. B. 90<br />

Barraud 47<br />

Bartning, O. 97<br />

Basedow, J. B. 102<br />

Baumé, A. 133<br />

Beardsley, O. 115<br />

Bechstein, L. 61<br />

Beckett, S. 85<br />

Beeg, M. 86<br />

Beethoven, L. v. 120<br />

Beh<strong>am</strong>, H. S. 123<br />

Behmer, M. 114<br />

Behrens, P. 115<br />

Beier, A. 110<br />

Bengel, A. 75, 132<br />

Benn, G. 14<br />

Benz 110<br />

134<br />

Berkeley, G. 124<br />

Bernatzik, H. A. 117<br />

Bernhard, Th. 54, 55<br />

Bernritter, F. 74<br />

Berthold, F. 61<br />

Bibra, S. v. 8<br />

Bielenfeld, J. Chr. 106<br />

Bilibin, I. 24<br />

Birkfeld, A. 90<br />

Bischoff, W. 105<br />

Bismarck, O. v. 110<br />

Blancardus, S. 101<br />

Blanchinus, J. 5<br />

Blei, F. 115<br />

Bloch, E. 126<br />

Blumhardt, J. 66<br />

Bock, L. 108<br />

Böhme, J. 32<br />

Bolte, J. 17<br />

Bonaparte, L. 28<br />

Borch, M. J. Graf v. 90<br />

Borcherdt, A. 76<br />

Böse, Chr. 89<br />

Bouterwek, Fr. 124<br />

Brant, S. 126<br />

Braque, G. 81<br />

Brauer, A. 117<br />

Brehme, H. 86<br />

Brehmer, A. 86<br />

Brentano, C. 5<br />

Briganti, V. 90<br />

Briosi, G. 37<br />

Broch, H. 13<br />

Broelmann, St. 63<br />

Broermann, M. 95<br />

Brogi, G. 18<br />

Buber, M. 117<br />

Bundschuh, C. Ritter v. 95<br />

Burgundia, A. 132<br />

Callot, J. 123<br />

Caracciola, R. 14<br />

Carroll, L. 72<br />

Cartier, G. 5<br />

Cäsar, N. 43<br />

Casserius, J. 6<br />

Centini, F. 83<br />

Cerisier, A.-M. 101<br />

Chagall, M. 32<br />

Chargesheimer 86<br />

Chateaubriand, F.-R. 8<br />

Chesterfield, L. 35<br />

Chodowiecki, D. 33<br />

Chopin, H. 94<br />

Christ, J. L. 104<br />

Claus, C. Fr. W. 64<br />

Colette, S.-G. 112<br />

Cook, J. 27<br />

Corinth, L. 81<br />

D’Aubigné 76<br />

Dali, S. 72<br />

D<strong>am</strong>mann, C. V. 64<br />

Darwin, Ch. 13<br />

Defoe, D. 86<br />

Denina, C. 99<br />

Desmond, O. 60<br />

Despauterius, I. 62<br />

Dielhelm, J. H. 94<br />

Dieterich, K. 90<br />

Dohna, H.-L. zu 58<br />

Doisneau, R. 107<br />

Dunker, B. A. 92<br />

Dürer, A. 123<br />

Dürrenmatt, Fr. 26, 38<br />

Dussek 47<br />

Eberlin., Ph. 11<br />

Ehrhardt, A. 115<br />

Einstein, C. 115<br />

Eisenmann, J. A. 88<br />

El Lissitzky 20<br />

Eller, K. 73<br />

Elsholtz, J. S. 26<br />

Erasmus von Rotterd<strong>am</strong><br />

17<br />

Fabricius, L.W. 58<br />

Farlow, W. G. 90<br />

Favre, L. 81<br />

Feiniger, L. 48<br />

Fekete, E. 117<br />

Felsing, W. 126<br />

Fichte, J. G. 124<br />

Fischer, A. 44<br />

Fleischer, B.W. 115<br />

Flittner, Chr. G. 77<br />

Fontane, Th. 112<br />

Frank, R. 45<br />

Freesse, H. 96<br />

Fridolin, S. 6<br />

Fried, H. J. 83<br />

Friedrich der Große 79<br />

Friedrich II. 79<br />

Fries, J. F. 58, 105<br />

Frisch, J. L. 132<br />

Fritsch, G. 46<br />

Frommann, J. Chr. 44<br />

Fuchs, E. 117<br />

Fulton, R. 6<br />

Furttenbach, J. 20, 77<br />

Fyt, J. 92<br />

G<strong>am</strong>ucci, B. 20<br />

Gärtner, J. 18<br />

Gaul , L. 75<br />

Gebser, C. 72<br />

Gehrts, H. 15<br />

Gentz, Fr. v. 114<br />

Gerasch, A. 10<br />

Germershausen, Ch. F. 26<br />

Gessner, S. 33<br />

Gimpel, L. 30<br />

Goethe, J. W. v. 4, 74<br />

Görres, J. v. 132<br />

Gos, E. 42<br />

Graetz, J. 48<br />

Gräff, W. 115, 126<br />

Grellmann, H.M.G. 101<br />

Grieshaber, HAP 116, 117


Gropp, I. 113<br />

Groth-Schmachtenberger,<br />

E. 98<br />

Grotius, H. 114<br />

Gude, H.L. 115<br />

Guillaume, Ch.-Éd. 77<br />

Günther, Fr. 127<br />

Gürke, K. 10<br />

Gutbrod, W. 38<br />

Gutsmuths, J. C. F. 119<br />

Guyot, E. G. 77<br />

Haenel, O. 56<br />

Hahnemann, S. 133<br />

H<strong>am</strong>mer, Chr. G. 78<br />

Hanfstaengl, F. 30<br />

Harbou, Th. V. 63<br />

Hark, J. G. 58<br />

Hassel, J. G. 94<br />

Haßelwander, A. 24<br />

Häusser, R. 25<br />

Hausner, R. 117<br />

Haven, J. 58<br />

Hederich, B. 132<br />

Hedin, S. 68<br />

Heidegger, M. 124<br />

Heine, W. 112<br />

Heinroth, O.& M. 91<br />

Hemingway, E. 113<br />

Hennepin, L. 7<br />

Hennighaus, L. 7<br />

Henninges, H. 104<br />

Hennings, E. 67<br />

Hennings, J.C. 99<br />

Hermbstädt, S. F. 46<br />

Herzl, Th. 114<br />

Hesse, H. 33, 75, 90<br />

Heym, G. 12<br />

Hildesheimer, W. 26<br />

Hiroshige II, Utagawa 71<br />

Hiroshige, Utagawa 71<br />

Hirsch, M. 112<br />

Hobrecker, K. 47<br />

Hoelloff 97<br />

Hoffmann, E. T. A. 17<br />

Hoffmann, L. v. 114<br />

Hoffmann, W. 74<br />

Hofmannsthal, H. v. 114<br />

Hohlwein, L. 22, 66<br />

Hohn, C. Fr. 88<br />

Hokusai, Katsushika 70<br />

Hollos, L. 90<br />

Holten, O. v. 114<br />

Holtz, J. 4<br />

Homer 114<br />

Hottenroth, F. 47<br />

Hrdlicka, A. 33<br />

Huber, C. U. 14<br />

Huber, V. 117<br />

Humboldt, W. v. 12, 13<br />

Husmann, G. 17<br />

Husserl, E, 127<br />

Ingres, J.-A.-D. 84<br />

Italiaander, R. 4<br />

Jackson, J. 58<br />

Jacobi, Fr. H. 124<br />

Janssen, H. 117<br />

Jean Paul 33, 103<br />

Jenisch, D. 125<br />

Jenny, H. 11<br />

Jessen, H. 47<br />

Joaillier 46<br />

Jomini, A. H. de 8<br />

Jorn, A. 20<br />

Judd, D. 39<br />

Juhnke, H. 73<br />

Jünger, E. 44, 75<br />

Jünger, G. Fr. 12<br />

Kainer, L. 33<br />

Kaiser, F. 87<br />

Kaléko, M. 114<br />

Kallenbach, F. 90<br />

Kant, I. 125<br />

Karabacek, J. 47<br />

Kästner, E. 39<br />

Kaufmann, H. 110<br />

Kersaint, A.-G. 24<br />

Khayy<strong>am</strong>, O. 99<br />

Kirchbach 22<br />

Kirckpatrick, W. 110<br />

Klimt, G. 17<br />

Klingsohr, J. A. 59<br />

Knigge, A. 9, 119<br />

Knoll, J. 60<br />

Koechlin, R. 31<br />

Koenig, A. 91<br />

Koeppen, W. 26<br />

Kokoschka, O. 99<br />

Kollwitz, K. 106<br />

Koschatzky 117<br />

Kotzebue, A. v. 76<br />

Kroha, J. 20<br />

Krol, A. 106<br />

Kubin, A. 18<br />

Kuhn, J. 42<br />

Kuniyoshi, Utagawa 71<br />

Kurr, J. 32<br />

La Sale, A. 35<br />

Lactantius, L. C. F. 118<br />

Lafcadio Hearn 11<br />

Lafontaine, J. de 103<br />

Lange, G. 66<br />

Lange, L. 43<br />

Langsdorf, W. v. 87<br />

Lasker-Schüler, E. 119<br />

Lassaigne, J. 32<br />

Lavater, J. C. 56<br />

Le Corbusier 68<br />

Leander, C. 67<br />

Leander, R. 39<br />

Lechter, M. 100<br />

Lehmann, Chr. 4<br />

Leitz, L. 65<br />

Lenin 7<br />

Lenz, J. R. 35<br />

Lessing, G. E. 12<br />

Lewin, R.H. 114<br />

Leyden, L. v. 123<br />

Lindbergh, Ch. A. 76<br />

Lipsius, J. 132<br />

Löffler, F. 67<br />

Loyola, I. v. 115<br />

Lucchini, A. M. 115<br />

Luther, M. 50, 51<br />

Lychdorff, V. 28<br />

Macquer (P. J.) 46<br />

Madaus, 73<br />

Maimon, S. 125<br />

Majakowski, W. W. 75<br />

Malden, L. 87<br />

Man Ray 111<br />

Mankel, J. H. 58<br />

Mann, Th. 39<br />

Marian, F. 48<br />

Marsigli, L. F. 91<br />

Marvy, L. 108<br />

Masereel, F. 16<br />

Mauriac, F. 85<br />

May, K. 18, 115<br />

McClure, M. 39<br />

Meggendorfer, L. 127<br />

Mehring, G. 67<br />

Meier, E. 32<br />

Meiners, C. 67<br />

Melanchthon 52, 53<br />

Mendelssohn, M. 114<br />

Merian, M. 94<br />

Merino, A. 7<br />

Merle, J. H. 76<br />

Messner, R. 66<br />

Mingaud, F. 28<br />

Mirandulani, J.P. 43<br />

Miró, J. 81<br />

Mörike, E. 12<br />

Moholy-Nagy, L. 127<br />

Moll, A. 25<br />

Moreau de la Sarthe 57<br />

Morgenstern-Schulze, J.C.<br />

100<br />

Moses, St. 48<br />

Mourlot, Ferdinand 117<br />

Mozart, W. A. 120<br />

Müller, E. 47<br />

Müller, W. 120<br />

Münsterberg, H. 13<br />

Musil, R. 12, 44, 100<br />

Musschenbroek, P. 45<br />

Naeher, J. 8<br />

Neruda, P. 33<br />

Neutra, R. 20<br />

Nida, C. A. v. 24<br />

Nietzsche, Fr. 11, 125<br />

135


Nolde, E. 62<br />

Noyer, A. 42<br />

Nurley, W. 62<br />

Oldendorp, Chr. G. A. 59<br />

Olfers, M. v. S. 76<br />

Oppenheimer, J. 66<br />

Osiander, F. B. 80<br />

Paik, N<strong>am</strong> June 45<br />

Panizza, O. 33<br />

Passemant, C. S. 25<br />

Pastorff, M. 66<br />

Paulet, J. J. 91<br />

Péron, J. 85<br />

Persoon, Chr. H. 91<br />

Pettenkofer, M. 127<br />

Petter, F. 18<br />

Pflug, J. B. 74<br />

Picasso 117<br />

Piranesi, G. B. 17<br />

Pitaval, Fr. G. de 4<br />

Planck, M. 74<br />

Popp, A. 115<br />

Preetorius, E. 133<br />

Pregitzer, G. C. 75<br />

Prosch, P. 27<br />

Puysegur 62<br />

Quandt, F. Chr. 58<br />

R<strong>am</strong>eau, J. Ph. 62<br />

Rathenau, E. 99<br />

Reich, L. 8<br />

Reichert, J. 129<br />

Reinhold, C. L. 125<br />

Reiset, de 47<br />

Renger-Patzsch, A. 34, 49<br />

Renoir, P. A. 30<br />

Riault, P. 27<br />

Richthofen, F. Frhr. v. 13<br />

Riepenhausen, F. 19<br />

Riese, A. 80<br />

Rilke, R. M. 13<br />

Rimbaud, A. 81<br />

Rinck, C. 66<br />

Rochow, Fr. E. v. 13<br />

136<br />

Rochowanski, L. W. 24<br />

Rodtschenko, A. 75<br />

Rössing, K. 117<br />

Roh, Fr. 103<br />

Rojas, F. 35<br />

Roller, A. 21<br />

Rost, J. L. 118<br />

Roth, J. 33<br />

Rudolph, D. G. 47<br />

Rumpf, J. D. Fr. 88<br />

Rüppell, E. 111<br />

Sacchetti, F. 35<br />

Sachs, G. 10, 127<br />

Sachs, H. 33<br />

S<strong>am</strong>buccus, I. 62<br />

Sander 69<br />

Saubert, J. 16<br />

Scharoun, H. 21<br />

Scheuren, C. 61<br />

Schiebelhuth, H. 21<br />

Schiller, Fr. 12, 66<br />

Schleich d. Ä., E. 79<br />

Schleiermacher, F. D. E.<br />

58<br />

Schlesier, G. 114<br />

Schmid, K. 130<br />

Schneider, J. 59<br />

Schneider, S. 115<br />

Schneller, D.A., 111<br />

Schnorr von Carolsfeld,<br />

J. 13<br />

Schönthal, O. 21<br />

Schopenhauer, A. 13, 125<br />

Schott, K. 67<br />

Schottelius, J.G. 72<br />

Schuback, J. 111<br />

Schubert, F. 120<br />

Schumann, C. 84<br />

Schumann, K. 10<br />

Schütz, F. W. v. 105<br />

Sciverius, P. 114<br />

Sébah 46<br />

Seeberger, F. 28<br />

Selnecker, N. 101<br />

Seyfried, I. v. 115<br />

Shigenobu, Y. 71<br />

Siedentopf, H. 65<br />

Skell 69<br />

Skowraneck, O. 60<br />

Slevogt, M. 94<br />

Smith, A. H. 91<br />

Sommer, G. 24<br />

Spener, Ph. J. 94<br />

Spielmann, J. R. 133<br />

Spies, W. 117<br />

Steffens, H. 32, 125<br />

Steiff, K. 67<br />

Steiner-Prag, H. 33<br />

Steltzer, U. 98, 99<br />

Sterbeeck, F. v. 91<br />

Sternheim, T. v. 14<br />

Stieler, A. 89<br />

Stigel, J. 113<br />

Stoll, A. 67<br />

Straparola von Caravaggio,<br />

G. F. 35<br />

Strauss, R. 80, 115<br />

Streicher, A. 66<br />

Strindberg, A. 18<br />

Stuck, F. v. 80<br />

Suttner, B. 33<br />

Szarkowski, J. 126<br />

Tagore, A. 99<br />

Takagi 40<br />

T<strong>am</strong><strong>am</strong>ura, K. 39<br />

Tauler, J. 62<br />

Tetzel, A. 83<br />

Thoma, H. 9<br />

Thüngen, Frhr. V. 16<br />

Thyraeus, P. 27<br />

Toyokuni II, Utagawa 71<br />

Trakl, G. 12<br />

Trocci, A. 39<br />

Trommsdorf, J. B. 46<br />

Trutta, G. B. 16<br />

Tschichold, J. 103<br />

Ungern-Sternberg, C. 58<br />

Ut<strong>am</strong>aro II, Kitagawa 70<br />

Ut<strong>am</strong>aro, Kitagawa 70<br />

Valéry, P. 29<br />

Vauban, S. le Pr. 16<br />

Vázquez, Fr. 97<br />

Victor, J. L. 121<br />

Vitruv 21<br />

Vleck, J.v. 59<br />

Vollmberg, M. 89<br />

Voltaire 35<br />

Voss, A. 65<br />

Voss, J. H. 114<br />

Wagner 21<br />

Walter, B. 65<br />

Warhol, A. 69<br />

Waser, J. H. 104<br />

Watteville, M.v. 58<br />

Weber, A. P. 131<br />

Weiß, K. 87<br />

Wienholt, D. 67<br />

Wilhelm I. 29<br />

Wilhelm II. v. Wttbg. 67<br />

Willand, D. 130<br />

Wimpheling, J. 9<br />

Wirtz, J. 23<br />

Wolfenstein, A. 75<br />

Wolke, C. H. 102<br />

Wright, Fr. Ll. 21<br />

Weigel, O. 97<br />

Wunderlich, P. 117<br />

Yoshida, H. 71<br />

Zapf, G. W. 127<br />

Zeiler, M. 94, 121<br />

Zinzendorf, N.L.G.v. 59<br />

Zobel, E. Fr. 121<br />

Zweig, St. 31


Sachregister (Auswahl)<br />

Aberglaube / Hexenwesen 27<br />

Alte Drucke 6, 9, 20, 27, 43, 52, 53,<br />

101, 113<br />

Ansichtenwerke 14, 42, 66, 78<br />

Architektur 20, 21, 68, 77, 115<br />

– Gartenbau / Gartenkunst 69<br />

Astronomie 47, 77<br />

Atlanten 68, 66<br />

Autographen / Handschriften 14, 29,<br />

43, 50, 51, 54, 55, 58, 59, 61, 67,<br />

73, 76, 77, 80, 82–85<br />

Ballett / Tanz 60<br />

Bibeln, Bibelillustration 5, 59<br />

Bibliophilie / Einbandkunst 60, 72,<br />

76, 112, 113<br />

Biographien 60<br />

Buch-Schrift-Druckwesen 5, 7<br />

Einbände 6, 28, 60<br />

Einblattdrucke 66<br />

Erotica 42, 60, 80<br />

Ethnologie 59<br />

Exil 32<br />

Feuerwehr 76<br />

Firmen-und Festschriften 73<br />

Fore-edge-painting 28, 76<br />

Fotografie 10, 11, 15, 18, 19–22, 24,<br />

25, 28, 30, 31, 34, 35, 39–42, 46,<br />

48, 49, 60, 64, 65, 73, 76, 77, 80,<br />

85–91, 100, 101, 103, 105, 107–111,<br />

115, 124, 126, 127<br />

Freimaurerei 112<br />

Gastronomie / Kochen / Genußmittel<br />

67, 76, 101<br />

Geographie 117<br />

– Reisen / Reiseführer 42, 43, 116<br />

– Afrika 46, 111, 112<br />

– Amerika 7<br />

Nord- 59, 100<br />

Süd- 72<br />

Mittel- 59, 100, 101<br />

Arabien 111<br />

– Asien, allgemein 110<br />

Vorder- 46, 47<br />

China 13, 112<br />

Japan 28, 112, 116<br />

– Australien / Ozeanien 27<br />

– Europa<br />

Baltikum 58<br />

Frankreich 8, 28, 42, 47, 77<br />

Griechenland 8<br />

Holland 101<br />

Italien 13, 42, 101, 115<br />

Norwegen 73<br />

Portugal 115<br />

Russland 78<br />

Schlesien 66, 72<br />

Spanien 8<br />

Türkei 27, 46<br />

Geschichte 4, 32<br />

– Zeitgeschichte 32<br />

– Revolutionen 7, 47<br />

– Aufklärung 114<br />

– Jesuiten 115<br />

– Restauration 114<br />

Graphik 30, 36, 37, 43, 68, 69, 92,<br />

93, 116, 117, 122, 123<br />

– Aquarelle 31, 61, 79<br />

– moderne 81, 129–131<br />

– dekorative 79<br />

– Künstlergraphik 32, 61, 80, 91, 123,<br />

129–131<br />

– Japanische Holzschnittkunst 68, 69<br />

– Japanische Kunst 39–41<br />

– Landkarten 36, 37<br />

– Städteansichten 42, 43, 78, 128,<br />

129<br />

Handwerk 46, 47, 110<br />

Illustrierte Bücher<br />

– bis 1900 5–7, 61, 72, 76<br />

– 20.Jahrhundert 29, 33, 81, 101<br />

Jagd 76<br />

Jugendstil 115<br />

Kataloge 59<br />

Kartographie 66<br />

Kinder-, Jugend- und Bilderbücher<br />

33, 47, 74, 72, 76, 77, 86, 87<br />

Kolonien 59, 66<br />

Kriminalistik / Räuber / Gauner 66,<br />

113<br />

Kulturgeschichte 9, 47, 59<br />

Kunst 4, 30, 116, 117<br />

– bis 1900 110, 128, 129<br />

– 20. Jahrhundert 15, 32, 42, 87,<br />

129–131<br />

– Künstlermonographien 66<br />

– Künstlerbücher 9<br />

– Werkverzeichnisse 66, 101<br />

– Kunstzeitungen 115<br />

Kunstgewerbe / – handwerk 47, 60,<br />

67<br />

Landes- und Volkskunde Deutschland<br />

32, 47<br />

– Baden +Württemberg 8, 12, 29,<br />

32, 66, 74<br />

– Bayern + Franken 110, 113<br />

– H<strong>am</strong>burg 47<br />

– Preussen 79<br />

– Rhein 66<br />

– Rheinland + Pfalz 112<br />

– Sachsen 78<br />

Land- und Forstwirtschaft 26<br />

Literatur 12, 13, 75, 112, 113<br />

– bis 1900 5, 27, 32, 33, 43, 61, 76<br />

– 20. Jahrhundert 4, 26, 33, 101, 100,<br />

114<br />

– Exilliteratur 33<br />

Märchen / Sagen / Fabeln 32<br />

Mathematik 77, 80<br />

Mesmerismus 67<br />

Militaria 28, 77, 79, 86, 87<br />

137


Mode / Schmuck / Textilien / Kosmetik<br />

/ Trachten 30, 47, 60<br />

Musik 5, 47, 66, 80, 95, 115, 120<br />

Mystik 32, 132<br />

Naturgeschichte 64<br />

Naturwissenschaften 65<br />

– Botanik 61<br />

– Chemie 46, 77<br />

– Medizin 6, 67, 76, 77, 80<br />

– Mykologie 37, 90, 91<br />

– Pharmazie 77, 133<br />

– Physik 65, 77<br />

Nudismus 60<br />

Pädagogik 58<br />

Philologie 7<br />

Philosophie / Soziologie 13, 32, 43,<br />

114, 124, 125<br />

Plakate 7, 22, 23, 66<br />

138<br />

Pressendrucke 21, 100, 114<br />

Rechtswissenschaft 72, 111<br />

Russische Avantgarde 75<br />

Satire / Humor 56<br />

Sittengeschichte 47, 57, 60<br />

Sozialismus 7<br />

Spiele + Sport 28<br />

Sprachwissenschaften 59<br />

St<strong>am</strong>mbücher 72<br />

Technik, allgemein 76<br />

– Auto / Motorrad / Fahrrad 14, 87,<br />

110<br />

– Luft-und Raumfahrt 76, 87<br />

– Schiffahrt 111<br />

– Eisenbahn 8<br />

– Rundfunk 47<br />

– Verkehr 6<br />

Textilien 46, 47, 66<br />

Theater 28, 76, 86<br />

Theologie / Religionen 5–7, 28, 32,<br />

43, 47, 58, 59, 66, 115<br />

– Pietismus 75<br />

– Mission 66<br />

Urkunden 82–85<br />

Uniformen 28, 79<br />

Vorzugsausgaben 26, 33<br />

Weihnachten 74<br />

Werbung 22, 23, 66, 69<br />

Werkausgaben / Klassiker 26, 32<br />

Widmungsexemplare / signierte Ausgaben<br />

33, 50–53, 75, 114<br />

Zeitschriften, Zeitungen 32, 33, 72<br />

Zigeuner 101


Verkaufsausstellung des<br />

Verbandes Deutscher Antiquare e. V.<br />

Württembergischer Kunstverein<br />

(Schloßplatz 2)<br />

www.antiquare.de<br />

25.01. – 27.01.2013<br />

52. ANTIQUARIATSMESSE<br />

STUTTGART<br />

139


Veranstalter in Kooperation mit der Leipziger Buchmesse:<br />

abooks.de<br />

140<br />

19. Leipziger<br />

14.–17. März 2013<br />

Halle 3 der Leipziger Buchmesse<br />

Täglich 10 bis 18 Uhr<br />

Detlef Thursch • Rosenstr.10, 54587 Lissendorf<br />

Tel.: 06597 901071 • Fax: 06597 901203<br />

E-Mail: abooks@freenet.de • www.abooks.de<br />

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Veranstalter<br />

Loidl & Osthoff GbR<br />

2. – 3. MAI 2013<br />

Verkaufsausstellung wertvoller Bücher,<br />

Graphiken und Autographen<br />

Im Künstlerhaus <strong>am</strong> Lenbachplatz<br />

Lenbachplatz 8, 80333 München<br />

Donnerstag, 2. Mai, 11 – 19 Uhr<br />

Freitag, 3. Mai, 10 – 17 Uhr<br />

Martinstraße 19<br />

D–97070 Würzburg<br />

Katalog € 5,–<br />

Telefon 0931 572545<br />

oder 08073 2555<br />

info@antiquariatsmesse-muenchen.de<br />

www.antiquariatsmesse-muenchen.de<br />

141


142<br />

xIV. InternatIonale antIquarIatsmesse BerlIn<br />

international antiquarian Book and Print Fair.<br />

Foire internationale du livre ancien.<br />

1. BIs 3. noVemBer 2013<br />

liberBerlin <strong>am</strong> kulturforum, Museen der europäischen kunst, Matthäikirchplatz, 10785 Berlin<br />

liberBerlin, Postfach 150128, 10663 Berlin. e-mail: info@liberberlin.de, www.liberberlin.de


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DRUCK UND ORGANISATION<br />

AMDO GmbH & Co. KG<br />

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91560 Heilsbronn<br />

Telefon 09872-93930<br />

Telefax 09872-95973<br />

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143


144<br />

Finden was läuft<br />

in Baden-Württemberg<br />

www.kulturfinder-bw.de<br />

Das Online-Portal für Kultur<br />

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KF_Anz_205x250.indd 1 27.11.2009 12:31:15 Uhr


Fotoausstellung Peter Litvai | Passé 10.1. – 15.2.2013<br />

Vernissage: 8.1. 2013, 19 Uhr, Öffnungszeiten: Do und Fr 15 bis 19 Uhr und nach Absprache<br />

Fotogalerie f75, Filderstraße 75 (<strong>am</strong> Marienplatz), 70180 Stuttgart, www.f-75.de<br />

Jahresausstellung. Donnerstag, 20. bis S<strong>am</strong>stag, 22. Dezember 2012, jeweils 15 bis 19 Uhr und nach Absprache (0172-7178776)<br />

Fotografien national und international bekannter Fotografen (einige Bildbeispiele unten) Formate von 29 x 24 cm bis 125 x 125 cm,<br />

Preise von 150 bis 5000 Euro, exklusiv kleine Auflagen von 3+1AP bis 11+2AP.<br />

Dirk Brömmel, 2012<br />

Wolfr<strong>am</strong> Janzer, 2010 Gert Jütten, 2012<br />

Carlo d‘Orta, 2012 Claudio Zanon, 2011<br />

Tim Griffith, 2011<br />

145


NEUE STANDARDWERKE<br />

ZUR FOTOLITERATUR<br />

Deutschland im Fotobuch<br />

Fotobücher zum Thema Deutschland<br />

1915 bis 2009<br />

492 Seiten Buchporträts mit über<br />

1.000 Abbildungen<br />

Thomas Wiegand (Autor) / Manfred Heiting<br />

(Herausgeber)<br />

Steidl Verlag, Göttingen<br />

ISBN 978-3-86930-249-2 / € 75<br />

Autopsie<br />

Deutschsprachige Fotobücher 1918 bis 1945.<br />

Band 1<br />

516 Seiten Fachinformation mit über<br />

2.000 Abbildungen<br />

Manfred Heiting / Roland Jaeger (Herausgeber)<br />

Steidl Verlag, Göttingen<br />

ISBN 978-3-86930-412-0 / € 88<br />

(Band 2 folgt 2013)<br />

146


Anfahrt zur <strong>Antiquaria</strong> <strong>Ludwigsburg</strong><br />

Anfahrt zur <strong>Antiquaria</strong> <strong>Ludwigsburg</strong><br />

71638 <strong>Ludwigsburg</strong>, Musikhalle<br />

Bahnhofstrasse 19 (gegenüber dem Bahnhof)<br />

Öffentliche Verkehrsmittel<br />

www.musikhalle-ludwigsburg.com<br />

Öffentliche Verkehrsmittel<br />

vom Flughafen (nach Stuttgart 20 Minuten):<br />

S-Bahn-Linien vom Öffentliche Flughafen Verkehrsmittel<br />

S2 (nach und Stuttgart S3 Richtung 20 Minuten): Stuttgart<br />

S-Bahn-Linien<br />

vom Flughafen<br />

S2<br />

(nach<br />

und<br />

Stuttgart<br />

S3 Richtung<br />

25 Minuten):<br />

Stuttgart<br />

vom Hbf Stuttgart im 15-Minuten-Takt:<br />

S-Bahn-Linien S2 und S3 Richtung Stuttgart<br />

vom S-Bahn-Linien: Hbf Stuttgart S4 Stuttgart im 15-Minuten-Takt: – Marbach und<br />

S-Bahn-Linien: S5 vom Stuttgart Hbf Stuttgart – Bietigheim, S4 im Stuttgart 15-Minuten-Takt:<br />

Eilzüge – Marbach sowie und RE-Züge.<br />

S5 S-Bahn-Linien: Stuttgart – Bietigheim, S4 Stuttgart Eilzüge – Marbach sowie und RE-Züge.<br />

S5 Stuttgart – Bietigheim, Eilzüge sowie RE-Züge.<br />

mit dem Auto<br />

mit dem Auto<br />

mit A 81 dem Stuttgart Auto – Heilbronn<br />

A von A 81 Heilbronn: Stuttgart – Ausfahrt Heilbronn<br />

<strong>Ludwigsburg</strong>-Nord<br />

von von Heilbronn: Stuttgart: Heilbronn: Ausfahrt <strong>Ludwigsburg</strong>-Süd<br />

<strong>Ludwigsburg</strong>-Nord<br />

von Stuttgart: Ausfahrt <strong>Ludwigsburg</strong>-Süd<br />

Richtung Bahnhof, dann der Ausschilderung<br />

Parkhäuser<br />

‚Solitude-Parkhaus‘ folgen. Ein Parken vor dem<br />

Parkhäuser Parkhaus Solitude (hinter der Musikhalle)<br />

Haupteingang der Musikhalle ist nicht möglich<br />

Parkhaus<br />

(ZOB- und Solitude Bahnhofstrasse<br />

Taxi-Bereich). (hinter der Musikhalle)<br />

Parkhaus Bahnhofstrasse<br />

Parkhäuser<br />

Parkhaus Solitude (hinter der Musikhalle)<br />

71638 <strong>Ludwigsburg</strong>, Solitudestrasse 24<br />

Parkdeck Bahnhofstrasse<br />

71638 Die Eintrittskarte <strong>Ludwigsburg</strong>, Bahnhofstrasse für die <strong>Ludwigsburg</strong>er 9 <strong>Antiquaria</strong><br />

Die gilt gleichzeitig Eintrittskarte für für die die Stuttgarter <strong>Ludwigsburg</strong>er <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>smesse.<br />

<strong>Antiquaria</strong><br />

gilt gleichzeitig für die Stuttgarter <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>smesse.<br />

Die Eintrittskarte für die <strong>Ludwigsburg</strong>er <strong>Antiquaria</strong><br />

gilt<br />

48. Stuttgarter<br />

gleichzeitig<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>smesse<br />

für die Stuttgarter <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>smesse.<br />

48. 30. Januar Stuttgarter bis 1. <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>smesse<br />

Februar 2009<br />

Württembergischer 30. Januar bis 1. Kunstverein, Februar 2009 Stuttgart, Schlossplatz 2<br />

Württembergischer Kunstverein, Stuttgart, Schlossplatz 2<br />

Öffnungszeiten:<br />

52. Stuttgarter <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>smesse<br />

Öffnungszeiten:<br />

Freitag<br />

25. bis<br />

11<br />

27.<br />

Uhr<br />

Januar<br />

bis 19.30<br />

2013<br />

Uhr<br />

S<strong>am</strong>stag Freitag<br />

Württembergischer<br />

11 und Uhr Sonntag bis 19.30 11<br />

Kunstverein,<br />

Uhr bis 18 Uhr<br />

Stuttgart, Schlossplatz 2<br />

S<strong>am</strong>stag und Sonntag 11 Uhr bis 18 Uhr<br />

Öffnungszeiten:<br />

Freitag 11 Uhr bis 19.30 Uhr<br />

S<strong>am</strong>stag und Sonntag 11 Uhr bis 18 Uhr<br />

Theodor-Heuss-Str.<br />

Theodor-Heuss-Str.<br />

Sie erreichen die beiden Messen vom Bahnhof <strong>Ludwigsburg</strong> oder vom Hauptbahnhof Stuttgart aus im<br />

15-Minuten-Takt Sie erreichen die mit beiden den Messen S-Bahn-Linien vom Bahnhof S4 oder <strong>Ludwigsburg</strong> S5 oder vom Hauptbahnhof Stuttgart aus im<br />

15-Minuten-Takt mit den S-Bahn-Linien S4 oder S5<br />

Friedrichstr.<br />

Heilbronner Str.<br />

Heilbronner Str.<br />

HauptbahnhofHauptbahnhof<br />

P P P<br />

Königs<br />

Theater<br />

P<br />

bau P Kunst- P<br />

verein<br />

Königs<br />

Theater<br />

Schloß-<br />

bau<br />

KunstLandplatzverein P<br />

tagSchloß-<br />

Neues Landplatz<br />

P<br />

Schloß tag<br />

Bolz-Straße<br />

K ö n i g s t r a ß e<br />

K ö n i g s t r a ß e<br />

S c h i l l e r s t r a ß e<br />

Planie Charlottenstr.<br />

Planie Charlottenstr.<br />

Sie erreichen die beiden Messen vom Bahnhof <strong>Ludwigsburg</strong> oder vom Hauptbahnhof Stuttgart aus im<br />

15-Minuten-Takt mit den S-Bahn-Linien S4 oder S5<br />

Bolz-Straße<br />

S c h i l l e r s t r a ß e<br />

Neues<br />

Schloß<br />

StaatsgalerieStaatsgalerie<br />

Konrad-Adenauer-Str. Neckarstr.<br />

Konrad-Adenauer-Str. Neckarstr.<br />

147


Standplan<br />

148<br />

52<br />

Im<br />

Lenninger<br />

Tal<br />

51<br />

Am<br />

Mehlsack<br />

carpe diem Contor<br />

50 48<br />

Lorych<br />

47<br />

1. OG –<br />

Galerie<br />

10<br />

AusstellerInnen<br />

11 12<br />

13<br />

Stand Riepenhausen<br />

14<br />

AusstellerInnen Stand<br />

Schwörer Krüger Mertens & Zaberfelder<br />

Aixlibris, Aachen Pomplun Kunstkabinett<br />

+Kühn<br />

Altstadt-<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>, Freiburg<br />

23<br />

16<br />

Altstadt <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

Bühne 16<br />

Veranda<br />

Bader<br />

Gerber, 17 Basel<br />

Hannen, Düsseldorf<br />

Barbian<br />

18 9<br />

7<br />

Fürstensaal<br />

Fürstensaal<br />

Am Mehlsack, Ravensburg 39<br />

9<br />

Rezek<br />

Kunz<br />

GerberAm<br />

<strong>Moritzberg</strong>, Hildesheim<br />

8<br />

51<br />

23<br />

40<br />

Galerie<br />

Herkner<br />

Bühne<br />

41 42 19 19<br />

Held, Stuttgart<br />

Kümmerle Held<br />

Brock-<br />

Herkner, Löwenberger<br />

mann<br />

Land<br />

42<br />

40<br />

Hauptsaal<br />

Hauptsaal<br />

Bistro<br />

Bader, Tübingen Scholz<br />

7<br />

Im Baldreit, Hannen Baden-Baden<br />

Barbian, 6 Saarbrücken<br />

Zipprich<br />

Bauer, Wien<br />

17 Veranda<br />

31 Hauptsaal<br />

Kromp Bauer Schöneborn<br />

38 18 Veranda 37 36<br />

Plocher<br />

37 Hauptsaal<br />

Inlibris, Wien<br />

Koenitz, Leipzig<br />

Wirkus Solder<br />

35 Kotte, Roßhaupten 34<br />

Nassauer<br />

Kretzer, Kirchhain<br />

20 Nass<br />

53 Foyer<br />

46 21 Galerie<br />

Braun<br />

53 Foyer<br />

5 Fürstensaal<br />

Bewer, Stuttgart 5<br />

Kretzer<br />

Bräuer, H<strong>am</strong>burg<br />

Neumann Bewer<br />

Braun, 4Gengenbach<br />

3<br />

29<br />

Lührs<br />

Bräuer<br />

3 Fürstensaal<br />

30 31<br />

31 Fetzer Hauptsaal Im Bladreit<br />

21 Bühne<br />

Kromp, München<br />

32 33<br />

Osthoff Krüger, Kurz Köln<br />

Kühn, Berlin<br />

Aix Libris<br />

23<br />

Am <strong>Moritzberg</strong><br />

38 Hauptsaal<br />

11 22 Fürstensaal<br />

Stöger<br />

12 Fürstensaal<br />

Brockmann, St. Augustin 19 Hauptsaal Kümmerle, Göppingen 41 Hauptsaal<br />

Myko Le<br />

manuscryptum Le Cadratin, Mulhouse Libri Cadratin<br />

1<br />

2 28<br />

Carpe Diem, Bocholt<br />

28<br />

50<br />

Hauptsaal Salchow<br />

27<br />

Bühne<br />

Melzer’s Südstadt-<br />

Antiquarium Küpper, <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Münster Volkert<br />

26 25 24<br />

KüpperKunz,<br />

Sigmaringen<br />

26<br />

8<br />

Hauptsaal<br />

Fürstensaal<br />

Contor, Ihringen 48 Galerie<br />

Enotria Antiqua, Alcantara 45<br />

<strong>Antiquaria</strong>-<br />

Galerie Preis<br />

Garderobe<br />

Fetzer, <strong>Ludwigsburg</strong> 30 Hauptsaal<br />

43<br />

Schottenfeld<br />

& Partner<br />

45<br />

Enotria<br />

Antiqua<br />

46<br />

Koenitz<br />

EG<br />

Kurz, Ober audorf 33 Hauptsaal<br />

Inlibris<br />

Im Lenninger Tal<br />

53<br />

52 Galerie<br />

Lorych, Kotte Berlin 47 Galerie


Bistro<br />

10<br />

Schwörer<br />

9<br />

Gerber<br />

11<br />

Krüger<br />

7<br />

Hannen<br />

6<br />

Zipprich<br />

5<br />

Kretzer<br />

Neumann<br />

4<br />

manuscryptum<br />

1<br />

Garderobe<br />

12<br />

Mertens &<br />

Pomplun<br />

+Kühn<br />

Kunz<br />

8<br />

Scholz<br />

Bewer<br />

3<br />

Myko<br />

Libri<br />

2<br />

13<br />

Zaberfelder<br />

Kunstkabinett<br />

39<br />

Rezek<br />

Le<br />

Cadratin<br />

28<br />

50 48 47<br />

Riepenhausen<br />

14<br />

Altstadt <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

16<br />

40<br />

Herkner<br />

41<br />

Kümmerle<br />

Kromp Bauer Schöneborn Wirkus<br />

38 37 36 35<br />

Plocher Nassauer<br />

29<br />

Lührs<br />

30<br />

Fetzer<br />

Eingang<br />

Bräuer<br />

31<br />

Im Bladreit<br />

Salchow<br />

27<br />

<strong>Antiquaria</strong>-<br />

Preis<br />

32<br />

Osthoff<br />

Melzer’s<br />

Antiquarium<br />

26<br />

Küpper<br />

Bader<br />

17<br />

42<br />

Held<br />

Solder<br />

34<br />

33<br />

Kurz<br />

Südstadt-<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong><br />

25<br />

Inlibris<br />

53<br />

Kotte<br />

Volkert<br />

24<br />

19<br />

Brockmann<br />

Barbian<br />

18<br />

20 Nass<br />

Aix Libris<br />

23<br />

Am <strong>Moritzberg</strong><br />

AusstellerInnen Stand AusstellerInnen Stand<br />

Lührs, H<strong>am</strong> burg 29 Hauptsaal<br />

manuscryptum, Berlin 1 Fürstensaal<br />

Melzer’s Antiquarium, Lüdenscheid 26 Hauptsaal<br />

Mertens & Pomplun, Berlin 12 Fürstensaal<br />

MykoLibri, H<strong>am</strong>burg 2 Fürstensaal<br />

Nass, Berlin 20 Bühne<br />

Nassauer, Siegen 35 Hauptsaal<br />

Neumann, Berlin 4 Berlin<br />

Osthoff, Würzburg 32 Hauptsaal<br />

Plocher, Stadland 38 Hauptsaal<br />

Rezek, München 39 Hauptsaal<br />

Riepenhausen, München 14 Veranda<br />

19<br />

EG<br />

21<br />

Braun<br />

22<br />

Stöger<br />

Salchow, H<strong>am</strong>burg 27 Hauptsaal<br />

Schöneborn, Würzburg 36 Hauptsaal<br />

Scholz, Köln 8 Fürstensaal<br />

Schottenfeld & Partner, Wien 43 Galerie<br />

Schwörer, Pforzheim 10 Fürstensaal<br />

Solder, Münster 34 Hauptsaal<br />

Stöger, Köln 22 Bühne<br />

Südstadt-<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong>, Karlsruhe 25 Hauptsaal<br />

Volkert, Traunstein 24 Hauptsaal<br />

Wirkus, Ehlscheid 35 Hauptsaal<br />

Zaberfelder Kunst kabinett, Bad Friedr. 13 Veranda<br />

Zipprich, München 6 Fürstensaal<br />

(Druck auf U3)


III


Musikhalle <strong>Ludwigsburg</strong><br />

Donnerstag, 24.01.2013 15 – 20 Uhr<br />

Freitag, 25.01.2013 11 – 19 Uhr<br />

S<strong>am</strong>stag, 26.01.2013 11 – 17 Uhr<br />

IV


Ausstellerverzeichnis<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> AixLibris 4<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> <strong>am</strong> <strong>Moritzberg</strong> 5<br />

Altstadt <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> 8<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> <strong>am</strong> Mehlsack 10<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Bader 12<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> im Baldreit 14<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Martin Barbian und Ina Grund 16<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Mag. Michael Bauer 18<br />

Architektur-<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> 20<br />

Petra Bewer 20<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Bräuer 24<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Bernd Braun 26<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Dr. Rainer Brockmann 28<br />

Librairie Le Cadratin 30<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> carpe diem 32<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Contor 34<br />

Enotria Antiqua 36<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Jürgen Fetzer 38<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Gerber AG 42<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Christoph Hannen 44<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Held 46<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Horst Herkner 48<br />

Inlibris, Gilhofer Nfg. GmbH 50<br />

Kotte Autographs GmbH 50<br />

Graphikantiquariat Koenitz 56<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Kretzer – Bibliotheca Theologica 58<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Daniela Kromp 60<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Stefan Krüger 62<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Michael Kühn 64<br />

Hans Kümmerle 66<br />

Eugen Küpper 68<br />

Hannspeter Kunz 70<br />

Jens Scholz 71<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Rainer Kurz 72<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> im Lenninger Tal 74<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Lorych 76<br />

Joachim Lührs 78<br />

Versandantiquariat manuscryptum 82<br />

Melzer’s Antiquarium 86<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Mertens & Pomplun 88<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> MykoLibri 90<br />

Dr. Markus Nass 92<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Armin Nassauer 94<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Christoph Neumann 96<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Daniel Osthoff 98<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Otto W. Plocher 102<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Thomas Rezek 104<br />

Versandantiquariat Volker Riepenhausen 106<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Rolf Salchow - Lila von Meer 110<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Klaus Schöneborn 112<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Schottenfeld & Partner 114<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Udo Schwörer 116<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Michael Solder 118<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Wolfgang Stöger 120<br />

Südstadt <strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> 122<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Bernhard Volkert 124<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Wirkus 126<br />

Zaberfelder Kunstkabinett 128<br />

<strong><strong>Antiquaria</strong>t</strong> Dieter Zipprich 132

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