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MVHS 2024

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JAHRES

BERICHT

2024

MVHS

MÜNCHNER VOLKSHOCHSCHULE


2 Editorial

Liebe Leserinnen,

liebe Leser,

das zurückliegende Volkshochschuljahr

stand im Zeichen des Drachen.

Dieses Sternzeichen wählte die

Münchner Volkshochschule als Motto

ihres Programmschwerpunkts über

China. Dieser bewies einmal mehr,

dass Vielseitigkeit eine Stärke der

Volkshochschule ist. In 270 Veranstaltungen

konnten die Teilnehmenden

sich mit Geschichte, Kunst, Literatur

und der Kochkunst Chinas vertraut

machen. Nicht zuletzt bildete die kritische

Auseinandersetzung mit Chinas

expansiver Außenpolitik und dem kritikwürdigen

Umgang mit den Menschenrechten

einen Fokus.

Aber auch die Idee von unveräußerlichen

Menschenrechten ist nicht

selbstverständlich und muss immer

neu reflektiert und begründet werden.

Für diese Aufgabe spielt insbesondere

die Philosophie Immanuel Kants eine

bedeutende Rolle. Deshalb hat die

Volkshochschule den 300. Geburtstag

dieses großen Philosophen und Aufklärers

zum Anlass genommen, seine

Philosophie mit ausgewiesenen Expertinnen

und Experten zu diskutieren

und auf ihre Aktualität zu befragen.

Den Appell, demokratische Prinzipien

zu verteidigen und anderen mit

Respekt zu begegnen, hat die MVHS

2024 ebenso zum Thema ihrer Plakatkampagne

gemacht. Diese „Denkzettel“

waren in der Stadtöffentlichkeit

präsent und fanden online große

Verbreitung.

Dieses Verständnis der Volkshochschule

hat Susanne May leidenschaftlich

geprägt. In einem Interview in diesem

Heft blickt sie auf 30 Jahre als

Programmdirektorin der Münchner

Volkshochschule zurück.

Daneben dokumentiert dieses Magazin

weitere Programmhöhepunkte, die

institutionelle Entwicklung und die

Leistungsbilanz der Münchner Volkshochschule

im Jahr 2024. Wir wünschen

Ihnen eine spannende Lektüre!

Verena Dietl

Bürgermeisterin der Landeshauptstadt

München und Vorsitzende des Aufsichtsrats der

Münchner Volkshochschule

Dr. Martin Ecker

Managementdirektor

der Münchner Volkshochschule

Dr. Susanne May

Programmdirektorin

der Münchner Volkshochschule


Inhalt 3

MVHS

2024

FOKUS

CHINA

LEITBILD

Dafür steht die MVHS

4

SO FUNKTIONIERT

DIE MVHS

Organigramm

5

ZAHLEN & FAKTEN

Ausgewählte Kennzahlen des

Geschäftsjahrs 2024

6

SCHWERPUNKTE

Wie Immanuel Kant, Franz Kafka

und die Nachkriegsgeschichte uns

bis heute prägen

8

Titel: Sebastian Arlt; Fotos: Simon Koy (3), Amelie Niederbuchner, Michela Morosini, Loredana La Rocca

FOKUS CHINA

„Im Jahr des Drachen“: Der große

Programmschwerpunkt lud dazu ein,

China mit seiner komplexen wie

reichen Geschichte und Gegenwart

kennenzulernen

12

INTERVIEW

Programmdirektorin Dr. Susanne

May verabschiedet sich nach drei

Jahrzehnten von der MVHS

18

HIGHLIGHTS

Herausragende Veranstaltungen und

Projekte, die 2024 geprägt haben

23

DIE MVHS IN MÜNCHEN

Die 19 Hauptunterrichtsorte der

MVHS im Überblick

28

MVHS INSIDE

Gesichter und Nachrichten aus

der Münchner Volkshochschule

30

NETZWERK & GREMIEN

Die MVHS im Austausch mit wichtigen

Institutionen und Partnern

34

Leitmotiv: Die MVHS steht für lebenslanges

Lernen. Eine Dozentin illustrierte

im chinesischen Kalligrafie-Kurs:

„Wissen ist ein Meer ohne Grenzen“

27

Ein voller Erfolg war das Kultur-

Sommerfest „Wolke 8“, das alle

Institute, die im Gasteig HP8 vertreten

sind, gemeinsam veranstalteten

Feier im Alten

Rathaus: Am

19. Juli nahmen

193 Menschen aus

39 Ländern die

Zeugnisse ihres

Schulabschlusses

entgegen

26

12


4 Leitbild

Das Programm der MVHS

gründet auf einem verlässlichen

und bewährten Angebot

und weckt zugleich neue

Bildungsinteressen. Wir setzen

uns offensiv mit aktuellen

Ideen und gesellschaftlichen

Entwicklungen auseinander.

Auf neue Anforderungen

reagieren wir schnell [...].

DAS LEITBILD DER MÜNCHNER

VOLKSHOCHSCHULE FINDEN SIE UNTER

mvhs.de/leitbild


5

So funktioniert die MVHS

Aufsichtsrat

Bürgermeisterin Verena Dietl

8 Mitglieder des Stadtrats

Kulturreferent Anton Biebl

Stadtschulrat Florian Kraus

Landeshauptstadt München

(Gesellschafterin)

Seit 1994 ist die Münchner Volkshochschule

eine kommunale GmbH. Sie ist

eine Tochtergesellschaft der Landeshauptstadt

München.

ernennt

2 Vertreter*innen des Kuratoriums

wählt

2 Vertreter*innen der Belegschaft

wählt

Geschäftsführung

der Münchner

Volkshochschule GmbH

Programmdirektorin

Managementdirektor

bestellt und kontrolliert

Belegschaft der

Münchner Volkshochschule

GmbH

Derzeit 477 Mitarbeiter*innen

wählt

Die Geschäftsführung bilden

Programmdirektorin Dr. Susanne May

und Managementdirektor

Dr. Martin Ecker.

Illustrationen: istock/eyewave, thenounproject/aficons

Kuratorium

Das Kuratorium berät die

MVHS in gutachterlichen Äußerungen

und gibt grundsätzliche Empfehlungen.

Es hat bis zu 25 Mitglieder, die von

der Entwicklungskonferenz gewählt

und von der Geschäftsführung

berufen werden.

Entwicklungskonferenz

Gremium zur strategischen Entwicklung der MVHS:

Darunter fallen unter anderem die Beratung mittelfristiger

Strategien, die Identifikation von Veränderungsbedarfen

und der Austausch zu Programm- und Organisationsentwicklungsprojekten.

Die Entwicklungskonferenz wird von der

Geschäftsführung einberufen. Es nehmen Führungs- und

Verwaltungskräfte aus allen Bereichen der MVHS teil.

wählt


6 Jahresabschluss 2024

Die Münchner Volkshochschule in Zahlen

Ausgewählte Kennzahlen und Fakten im Überblick

GEPLANTE UND DURCHGEFÜHRTE VERANSTALTUNGEN 1

durchgeführt

geplant

2022

Frühjahr/Sommer

Herbst/Winter

Gesamt

8.245

8.038

10.205

9.501

16.283

19.706

2023

Frühjahr/Sommer

Herbst/Winter

Gesamt

8.659

8.289

10.307

9.459

16.948

19.766

2024

Frühjahr/Sommer

Herbst/Winter

Gesamt

8.963

8.635

10.281

9.705

17.598

19.986

TEILNAHMEN 1

2022

Frühjahr/Sommer

Herbst/Winter

Gesamt

90.478

93.650

184.128

2023

Frühjahr/Sommer

Herbst/Winter

Gesamt

109.087

105.366

214.453

2024

Frühjahr/Sommer

Herbst/Winter

Gesamt

118.224

112.294

230.518

GEPLANTE DOPPELSTUNDEN 1

2022

Frühjahr/Sommer

Herbst/Winter

Gesamt

120.189

116.374

236.563

2023

Frühjahr/Sommer

Herbst/Winter

Gesamt

116.926

112.819

229.745

2024

Frühjahr/Sommer

Herbst/Winter

Gesamt

123.646

114.909

238.555


Jahresabschluss 2024 7

EINNAHMEN DER MVHS GESAMT IN € 2,3

TEILNAHMEN

AN INTERNEN

FORTBILDUNGEN 2

Kommunale Zuschüsse

für Kinderbetreuung

381.475

Landeszuschuss

3.205.744

Projekte

874.857

3.145

Kommunaler Zuschuss

für Auftragsmaßnahmen

7.277.582

Betriebsmittelzuschuss

23.920.970

Umsatzerlöse

22.321.006

PERSONALKENNZAHLEN

Die 477 Mitarbeiter*innen verteilen sich auf 14 Beschäftigungsgruppen

2 Geschäftsführer*innen 33 Fachgebietsleitungen 14 IT-Mitarbeiter*innen 164 Verwaltungskräfte

12 Programmbereichsleitungen/Bereichsleitungen

43 Pädagogische

Mitarbeiter*innen

2 Referent*innen 11 Sachgebietsleitungen

40 Organisatorisch-

pädagogische

Mitarbeiter*innen

4 Stadtbereichsleitungen 21 Lehrkräfte 8 Auszubildende

72

Mitarbeitende in der

Hausorganisation/Küche

51 Sozialpädagog*innen

und Erzieher*innen

AUSGABEN DER MVHS GESAMT IN € 2,3

Werbung

661.991

Unterrichtskosten

511.684

Honorare

12.718.823

Mieten/Mietnebenkosten

10.680.113

Abschreibungen

1.026.236

Sonstige betriebl.

Aufwendungen

7.040.661

Personal

27.781.307

ZAHL DER

DOZIERENDEN 1

3.599

1

Bezieht sich jeweils auf das Programmjahr

von März bis Februar des folgenden Jahres

2

Bezieht sich auf das Geschäftsjahr 2024

3

Die Einnahmen und Ausgaben sind

vorläufig, vor Wirtschaftsprüfung.


8 Schwerpunkte

IMMANUEL KANT

Die Umkehr des

Denkens

Die Bedeutung von Immanuel Kant kann – gerade in Zeiten von

Desinformation und Populismus – nicht hoch genug geschätzt werden.

Zu seinem 300. Geburtstag widmete die MVHS dem Philosophen einen

umfassenden Programmschwerpunkt

Wie viel Kant steckt in uns? Wie prägt seine

Philosophie unsere Gedankenwelt, wie unsere

Gesellschaft? 2024 wurde der 300. Geburtstag

des Philosophen und Aufklärers Immanuel

Kant gefeiert, der am 22. April 1724 in Königsberg zur Welt

kam. Aber das Jubiläum war mehr als nur

Gedenken an einen großen Geist. Mit Blick

auf die Herausforderungen unserer Zeit, die

internationalen Krisen und das weltweite

Erstarken des Rechtsextremismus sind

Kants Konzept der Menschenwürde, seine

Mahnung zu kritischem Denken und zum

Hinterfragen vermeintlicher Gewissheiten

aktueller denn je.

Die Münchner Volkshochschule entwickelte

deshalb unter dem Titel „Die Umkehr

des Denkens. 300 Jahre Immanuel Kant“

ein umfangreiches Schwerpunktprogramm, das am 22.

April mit dem Vortrag „Was ist der Mensch?“ startete.

Dr. Manfred Geier, Autor der Biografie „Kants Welt“,

stellte dem Publikum den Menschen Kant vor, der sich

in seinen frühen Jahren zunächst mit Natur und Naturphilosophie

beschäftigt hatte und sich nach der Lektüre

von Jean-Jacques Rousseaus „Émile“ den Fragen

des Menschen zuwandte: Was kann ich wissen? Was

soll ich tun? Was darf ich hoffen? Was ist der Mensch?

Geier zeigte dabei auch, wie gesellig Kant war, dass er

sich mit Billardspielen das Studium finanzierte und

dass er guten Wein sowie Freundschaften über alles

schätzte. Im Anschluss an Geiers Vortrag kam auf dem

Podium zudem die Bedeutung Kants für die internationale

Ordnung und den Frieden zur Sprache. Eine gute

Überleitung zu den vielfältigen Veranstaltungen der

Kant-Reihe – oder wie es Dr. Susanne May, Programmdirektorin

der MVHS, in ihrer Begrüßungsrede kommentierte:

„Vor allem das Selbstdenken und recht verstandene

Kritik braucht es heute. Kritik nicht im Sinne des

Kritisierens, sondern eines genauen Unterscheidens.“

Wie relevant Kants Ideen für kritisches und ethisches

Handeln auch nach 300 Jahren sind, zeigte beispielsweise

der Abend „Was kann ich wissen?“: Der

Philosoph Prof. Dr. Wilhelm Vossenkuhl und

der Physiker Prof. Dr. Harald Lesch führten

die Zuhörer*innen in Kants Erkenntnistheorie

ein und betonten dabei den Wert von Anschauung

und Verstand – ist es doch gerade

die von Kant starkgemachte, gemeinsame

Verständigung auf Tatsachen und Fakten,

welche der um sich greifenden Desinformation

unserer Zeiten Einhalt gebieten kann.

Ebenfalls hoch spannend war das

Bildungsforum am 8. Juni im Einstein

28. Es nahm die Bedeutung des kantischen Denkens

für unser heutiges Verständnis von Wissensvermittlung

und -gewinnung in den Blick: Nach Vorträgen

der Erziehungswissenschaftlerin Prof. Dr. Dr. Annette

Scheunpflug, der Philosophin und MVHS-Dozentin

Dr. Sandra Johst und des evangelischen Theologen

Prof. Dr. Burkhard Nonnenmacher konnten sich die Teilnehmenden

in Lektüregruppen mit den Referent*innen

austauschen: Wie lässt sich dem aufklärerischen Leitspruch

„Denken wagen!“ gerecht werden? Eine Frage,

die Kulturstaatsminister a. D. Prof. Dr. Dr. Julian

Nida-Rümelin in seinem anschließenden Abendvortrag

„Es ist so bequem, unmündig zu sein“ vor dem Hintergrund

der Bedeutung von Toleranz und Zivilkultur für

eine funktionierende Demokratie aufgriff. Mehr denn

je ist heute jede*r Einzelne aufgerufen, den eigenen

Verstand nicht nur zu prüfen, sondern ihn im Sinne

eines freiheitlich-demokratischen sowie solidarischen

Zusammenlebens auch zu nutzen.


Schwerpunkte 9

Denken wagen! Wie

lässt sich diesem aufklärerischen

Leitspruch

heute gerecht werden?

Nach den Vorträgen

der Referent*innen

konnten sich Teilnehmende

des Bildungsforums

am 8. Juni 2024

mit ihnen in zweistündigen

Lektüregruppen

austauschen

Beim Bildungsforum

referierten

Erziehungswissenschaftlerin

Prof. Dr.

Dr. Annette Scheunpflug

(l.), Philosophin

und MVHS-Dozentin

Dr. Sandra Johst, der

evangelische Theologe

Prof. Dr. Burkhard

Nonnenmacher

(l.) und der Philosoph

Prof. Dr. Dr. Julian

Nida-Rümelin

Kants Welt kennt

kaum einer so gut

wie der Kant-

Experte und -Biograf

Dr. Manfred

Geier. Er hielt den

Eröffnungsvortrag

„Was ist der

Mensch?“ zum

Programmschwerpunkt

Was kann ich wissen? Am 7. Mai 2024

diskutierten Prof. Dr. Harald Lesch (l.) und Prof. Dr.

Wilhelm Vossenkuhl die Kant’sche Frage nach der

Erkenntnis fähigkeit des Menschen aus philosophischer

und naturwissenschaftlicher Perspektive

Fotos: Kunst oder Reklame, Simon Koy (5), privat, Anton Graf (2), Astrid Schmidhuber, Robert Mucha

Kant in seiner Zeit Wie Kant zu seinen Zeitgenossen Gotthold Ephraim Lessing (l.) und

Moses Mendelssohn (m.) stand, die alle drei auf je eigene Weise über den Fortschritt der

Menschheit nachdachten, legte der Religionspädagoge Prof. Dr. Daniel Krochmalnik (r.)

dar. Sein Vortrag war eine Kooperationsveranstaltung mit dem Kulturzentrum der

Israelitischen Kultusgemeinde München & Oberbayern im Jüdischen Gemeindezentrum.


10 Schwerpunkte

Osteuropa-Historiker und Buchautor („Der Fluch

des Imperiums“) Prof. Dr. Martin Schulze Wessel im

Podiumsgespräch mit Dr. Susanne May

UNBEWÄLTIGTE VERGANGENHEITEN

Das Gestern

reflektieren, Zukunft

gestalten

In Zeiten politischer Umbrüche und gesellschaftlicher

Polarisierung ist ein offener, respektvoller

Meinungsaustausch keine Selbstverständlichkeit.

Wo Debatten emotional aufgeladen und Diskussionen

verkürzt werden, braucht es Orte für vielfältige Perspektiven.

Die MVHS ist ein solcher Ort: ein Forum für kontroverse

Diskurse, fundierte Analysen und vielstimmige

Einordnungen aktueller wie historischer Themen.

Mit der Reihe „Unbewältigte Vergangenheiten: 1939

– 1989 – 2024“ schuf die MVHS einen Rahmen zur Auseinandersetzung

mit den Erfahrungen der deutschen

Wiedervereinigung und dem doppelten Erbe von Nationalsozialismus

und Kommunismus. Den Auftakt der von

der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur

geförderten Reihe bildete der Vortrag „Auf den Trümmern

des ‚gemeinsamen europäischen Hauses‘“, den der

Osteuropa-Historiker Prof. Dr. Martin Schulze Wessel

am 28. Februar 2024 im Einstein 28 hielt. Er beleuchtete,

wie Russlands Annexion der Krim und der völkerrechtswidrige

Angriffskrieg auf die Ukraine nicht nur

die europäische Friedensordnung bedrohen, sondern

auch Grundsätze innerdeutscher Politik infrage stellen.

Bis Juni 2024 folgten zwölf weitere Veranstaltungen, darunter

die Ausstellung „Leseland DDR“ in der Galerie Am

Hart: Sie lud dazu ein, die Geschichte der DDR im Spiegel

ihrer Literatur zu erkunden. Dokumentarfilme wie

„Gundermann Revier“ von Grit Lemke zeigten anhand

einer ungewöhnlichen Biografie das Leben und Arbeiten

in der Lausitz und der sozialistischen Wohnstadt Hoyerswerda.

Beim anschließenden Podiumsgespräch „35

Jahre nach 1989: Deutschland ungeteilt?“ am 24. April

war die Regisseurin selbst zu Gast und diskutierte mit

der Künstlerin Elske Rosenfeld sowie dem SZ-Journalisten

Cornelius Pollmer darüber, wie die Wendejahre

das kollektive Bewusstsein Deutschlands geprägt haben

und warum die Kluft zwischen Ost und West noch immer

spürbar ist.

Den Abschluss der Reihe bildete Ende Juni die Tagung

„Auf gute Nachbarschaft? Deutschland und Polen im 20.

und 21. Jahrhundert“. Ein Wochenende lang debattierten

in Haus Buchenried renommierte Expert*innen wie Gesine

Schwan und Krzysztof Ruchniewicz über Fragen,

wie gemeinsame europäische Perspektiven trotz historisch

bedingter Spannungen entwickelt werden können.

Mit Formaten wie „Unbewältigte Vergangenheiten“

schafft die MVHS eine Bühne für Austausch und Meinungsbildung,

auf der Widerspruch und Perspektivenvielfalt

ausdrücklich erwünscht sind.

Wende in der Biografie:

Der gebürtige

Dresdner Cornelius

Pollmer war Korrespondent

der SZ für

Sachsen, Sachsen-

Anhalt und Thüringen.

Regisseurin Grit

Lemke wuchs in

Hoyerswerda auf

und die Künstlerin

Elske Rosenfeld war

15 Jahre alt, als die

Mauer fiel


Fotos: Alescha Birkenholz, Martin Jost (2), Boerres Weiffenbach, Eugen Korda (2), Katerina Lepic, Dorothee Lossin

FRANZ KAFKA

Keine Angst

vor Kafka

Die Texte von Franz Kafka sind mitunter

komplex und rätselhaft, keine Frage.

Aber wer ihn als schwermütigen Autor

abgespeichert hat, irrt gewaltig. Kafka hatte eine

sehr witzige Seite und konnte seine originelle

Sicht auf die Welt in wenige Worte fassen. Das

zeigte die Ausstellung „Kafka in Zitaten“ im Rahmen

der Plattform Kafka 2024: Anlässlich seines

100. Todestags hatte die Münchner Volkshochschule

diese in Kooperation mit der Münchner

Stadtbibliothek, dem Adalbert Stifter Verein und

der Prager Franz-Kafka-Gesellschaft organisiert.

Vier Wochen lang hatten Münchner*innen

in der Stadtbibliothek und der MVHS ihre Lieblingszitate

aus Kafkas Gedankenwelt gewählt

und ein Best-of-Ranking erstellt: 22 Zitate, darunter

„Du bist die Aufgabe. Kein Schüler weit

und breit“ und „Es gibt ein Ziel, aber keinen

Weg; was wir Weg nennen, ist Zögern“, wurden

anschließend vom slowakischen Künstler und

Grafiker Klaus Korda visuell umgesetzt. „Lassen

Sie sich irritieren“, ermunterte Dr. Susanne May,

Programmdirektorin der MVHS, am 16. Mai 2024

die Besucher*innen der Vernissage in der Aspekte

Galerie im Gasteig HP8.

Ein weiterer Höhepunkt des Kafka-Festivals war

die Lesenacht im HP8, die die MVHS gemeinsam

mit der Stadtbibliothek und der Ludwig-Maximilians-Universität

organisierte: Interessierte

Teilnehmer*innen konnten sich an der gemeinsamen

Lesung des Romans „Der Process“ beteiligen

– oder einfach nur zuhören.

Gelungene Kooperation: Der Künstler und Grafiker Klaus

Korda, Dr. Zuzana Jürgens vom Adalbert Stifter Verein und

Dorothee Lossin, MVHS-Fachgebiet Literatur + Film (v. l.)

Gemeinsame Annäherung: Dr. Susanne May,

Programmdirektorin der MVHS, begrüßt die Gäste der

Ausstellungseröffnung im Gasteig HP8

Kunstvolle Dimension:

Der slowakische Künstler und

Grafiker Klaus Korda setzte Kafkas

Zitate wirkungsvoll in Szene


12 Fokus China

FOKUS

REPORT

Die MVHS

im Jahr des

Drachen

Fotos: XXX


Chinas Geschichte, Politik und Kultur bildete

den Programmschwerpunkt im Herbst/

Winter 2024/25: In 270 Kursen und Veranstaltungen

konnte man sich dem Land der

Mitte aus unterschiedlichen Blickwinkeln

nähern. Das große Interesse der

Münchner*innen zeigte, wie zeitgemäß

das Angebot war

Fotos: Sebastian Arlt

G

lück, Güte und Intelligenz – all das verkörpert der Drache

im chinesischen Kalender. 2024 stand im Zeichen

dieses mythischen Wesens, das in der chinesischen

Kultur eine zentrale Rolle spielt und auch als Sinnbild

für Kraft und Wohlstand gilt. Eine Metapher, die auch auf das Land

selbst zutrifft: China wächst, wandelt sich und prägt die globalen

Entwicklungen im 21. Jahrhundert entscheidend mit. Dr. Susanne

May, Programmdirektorin der MVHS, hob in ihrer Begrüßungsrede

der Auftaktveranstaltung am 9. Oktober 2024 daher die immense

kulturelle und wirtschaftspolitische Bedeutung Chinas hervor:

ein Land, das fast die Größe Europas erreicht, etwa doppelt so

viele Menschen zählt und als zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt

in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens – von Technologie

bis Handel – tief mit dem Westen verflochten ist. Wie eng diese

Verbindungen auch kulturell sind, zeigte sich an diesem Abend

nicht zuletzt in der Musik: Die Musikerinnen Ye Xing und Shao

Xinyi eröffneten den Programmschwerpunkt mit den traditionellen

Instrumenten Pipa und Guzheng und boten einen eindrucksvollen

Vorgeschmack auf chinesische Klangwelten. Ob als Kulturnation

mit jahrtausendealter Geschichte, globale Wirtschaftsmacht

oder politischer Akteur – China beeinflusst unser Leben in

Deutschland auf vielfältige Weise. Doch wie genau hat sich das

Land in den vergangenen Jahren verändert und welche Richtung

schlägt es unter Xi Jinping ein?

Diesen Fragen widmete sich der renommierte Sinologe und Journalist

Kai Strittmatter am Abend der Auftaktveranstaltung in seinem

Vortrag „Das neue China – Die Volksrepublik unter Xi Jinping“.

Auftakt: MVHS Programmdirektorin

Dr. Susanne May

betonte die komplexe und

ambivalente Rolle Chinas in

der globalen Welt

Austausch: Podcasterin

Joyce Lee (Mitte) sprach mit

dem Sinologen Kai Strittmatter

(oben) über seine China-Zeit

als SZ-Korrespondent

Klangerlebnis: Die Musikerinnen

Shao Xinyi und Ye Xing

begleiteten den Abend auf

traditionellen Instrumenten


14 Fokus China

Wünsche zum Fest: Im Wochenendkurs

„Chun Lian zum Chinesischen Neujahrsfest“

lernten Teilnehmende, Spruchpaare für das

Neujahrsfest („Frühlingsfest“) auf rotem

Reispapier zu gestalten

Unendliche Weite: Dozentin Hongyun He

(im Bild unten rechts) schrieb fürs Foto

einen Spruch, der einen wichtigen

Leitgedanken der MVHS wiedergibt:

„Wissen ist ein Meer ohne Grenzen“

(Foto oben rechts)

Strittmatter war von 1997 bis 2005 und erneut von 2012 bis 2018 als

Korrespondent der „Süddeutschen Zeitung“ in Peking und vermittelte

mit mehr als 35 Jahren Erfahrung in der Analyse Chinas ein

tiefgründiges Bild des Landes und seiner Transformation. Er

mahnte das Publikum: „Zeit, dass wir aufhorchen. Hinschauen.

Insbesondere nach China. Dort entsteht gerade etwas, das wir so

noch nicht kannten. Ein neues Land, ein neues Regime.“ Der Journalist

erläuterte, wie das Internet in China zunächst als Raum für

Freiheit und offenen Austausch wahrgenommen wurde, später

jedoch zu einem Werkzeug der staatlichen Überwachung umfunktioniert

wurde. Dabei erklärte Strittmatter weiter, wie digitale

Technologien dazu genutzt werden, die Bevölkerung zu kontrollieren

und gezielt Informationen zu steuern. Diese Wechselwirkungen

zwischen einem autoritären System und der digitalen Welt

fasste er treffend unter dem Begriff des chinesischen „Intranets“

zusammen, das die globale Vernetzung durch eine streng regulierte,

in sich geschlossene digitale Infrastruktur ersetzt. Diese Dynamik

ist nicht nur für China selbst von Bedeutung, sondern wirft


Fokus China 15

auch für Europa zentrale Fragen nach Freiheit, Technologie und

Kontrolle auf. Nach der Präsentation von Strittmatter bot eine Diskussionsrunde

mit der Journalistin und Podcasterin Joyce Lee

Raum für kritische Reflexion. Dabei wurde deutlich, dass China

zugleich Spiegelbild und Herausforderung für unsere eigene Gesellschaft

sein kann. Auch in späteren Veranstaltungen diskutierten

Teilnehmer*innen immer wieder die ethischen Dimensionen

eines der weltweit ambitioniertesten Überwachungssysteme, zum

Beispiel in der MVHS Veranstaltung „Unter Kontrolle? Chinas Sozialkreditsystem

und seine Wirkung“. Expert*innen wie die Sinologin

Dr. Mareike Ohlberg und Prof. Dr. Mario Gollwitzer, Professor

für Sozialpsychologie an der Ludwig-Maximilians-Universität

München, gaben außerdem Einblicke in die technische Funktionsweise

und die gesellschaftlichen Auswirkungen des Systems, das

weit über die Grenzen Chinas hinaus kritische Fragen zu Privatsphäre

und sozialer Kontrolle aufwirft.

Fotos: Amelie Niederbuchner

Seit Russlands völkerrechtswidrigem Angriffskrieg gegen die

Ukraine richtet sich die öffentliche Aufmerksamkeit verstärkt

auch auf die geopolitischen Ambitionen Chinas. Die Regierung

unter Xi Jinping strebt danach, ihre wirtschaftliche Vormachtstellung

auszubauen und andere Staaten stärker von sich abhängig zu

machen. Bis 2049, dem 100. Jahrestag der Gründung der Volksrepublik

China, hat sie sich das Ziel gesetzt, zur führenden Weltmacht

aufzusteigen. Gleichzeitig verschärft sich ihr autoritärer

Kurs zusehends. Von umfassender Überwachung der Bevölkerung

über systematische Menschenrechtsverletzungen, etwa gegenüber

den Uiguren, bis hin zur Einschränkung von Freiheitsrechten –

diese Entwicklungen geben nicht nur in China, sondern auch weltweit

Anlass zur Sorge.

Ein viel diskutiertes Thema innerhalb des Schwerpunkts war auch

Chinas machtpolitischer Anspruch auf Taiwan, das Peking als abtrünnige

Provinz betrachtet. Dieser geopolitische Konflikt stand

im Mittelpunkt des Vortrags von Stephan Thome. Der Schriftsteller

beleuchtete die Geschichte des Inselstaats und die sich vor

Jahrtausendealte Tradition: Die chinesische

Kalligrafie ist ein wichtiger Bestandteil

chinesischer Kultur und blickt auf eine rund

5.000-jährige Geschichte zurück

Performance mit Pinsel: Chinesische Tusche,

Pinsel und Reispapier gehören zur Grundausstattung

der Schriftkunst: Teilnehmende lernen,

damit hoch konzentriert und ruhig zu arbeiten


16 Fokus China

diesem Hintergrund herausgebildete taiwanische Identität. Er verdeutlichte

zudem, wie der Konflikt zwischen Taipeh und Peking

die internationale Politik beeinflusst und ein Sinnbild für den globalen

Umgang mit autoritären Regimen geworden ist.

Zur thematischen Auseinandersetzung mit China gehört es aber

auch, dessen reiche Geschichte, Philosophie und Kultur näher zu

beleuchten. „Weltoffenheit ist in vielerlei Hinsicht unser Anspruch.

An der MVHS kann man lernen, das eigene Blickfeld zu erweitern

und die Welt mit anderen Augen zu sehen“, sagte Dr. Susanne May

und betonte damit einen zentralen Leitgedanken der Münchner

Volkshochschule: die Förderung interkultureller Verständigung

und das Bauen von Brücken zwischen Ost und West.

Insgesamt luden über 270 Kurse und Veranstaltungen der MVHS

dazu ein, China in seiner ganzen Komplexität zu erkunden. Sprachund

Kochkurse, Kalligrafie- und Tuschemalerei-Workshops, Reisevorträge

und Veranstaltungen zur Traditionellen Chinesischen

Medizin schufen sinnliche und praxisorientierte Zugänge zur chinesischen

Kultur. Ein besonderes Highlight des Programms war

die Ausstellung „China – Blicke – Dialoge“, die in der Aspekte Galerie

gezeigt wurde. Diese Schau brachte das Thema China auf

künstlerische Weise näher und lud dazu ein, biografische Verbindungen

zwischen München und China zu entdecken.

Um die Denktraditionen Chinas besser zu verstehen, las die Schauspielerin

und Philosophin Beate Himmelstoß beispielsweise aus

dem Tao-Te-King, einem zentralen Werk des Daoismus, und interpretierte

die zeitlose Weisheit dieses Klassikers, der die Einheit von

Mensch und Natur feiert und zum Nachdenken über ein ausgewogenes

Leben einlädt. Den geistesgeschichtlichen Traditionen Chi-

Kulinarische Reise: MVHS-Dozentin Siu Sui

Janice Lau führte in einem dreitägigen Kochkurs

in die Philosophie der chinesischen Küche ein

und bereitete mit den Teilnehmenden unter

anderem Spezialitäten aus Shanghai zu

Ein Fest der Sinne: Gedämpfte Teigtaschen und

im Wok gebratene Nudeln gehörten zu den

authentischen Gerichten, deren Zubereitung Lau

den Teilnehmenden beibrachte

Fotos: XXX


Fokus China 17

nas widmete sich zudem eine eigene Ringvorlesung, die mit einem

Beitrag über den Konfuzianismus vom Sinologen Prof. Dr. Hans

van Ess begann. Die Filmreihe „Vier Ansichten aus China“ wiederum

offenbarte dem Publikum eindrucksvolle Perspektiven auf das

heutige China. Dokumentarfilme wie „The Iron Ministry“ und „Last

Days in Shibati“ porträtierten die Gegensätze zwischen Tradition

und Moderne, Urbanisierung und Identitätsverlust. Diese filmischen

Reisen erlaubten einen direkten Einblick in die Lebensrealität

der Menschen vor Ort und machten die Vielfalt der chinesischen

Gesellschaft erfahrbar.

Raum für Genuss: Der Kurs fand in der modern

ausgestatteten Lehrküche im Einstein 28 statt.

Dort befindet sich auch ein Esszimmer, in dem

man im Anschluss gemeinsam speist

Enthusiasmus steckt an: Lau begeisterte

mit viel Wissen über Zutaten und Utensilien:

„Wenn man chinesisch kocht, dann immer

mit full power!“ Von Anfänger*innen bis

Hobby köch*innen – die Runde war

bunt gemischt

Neben den Veranstaltungen zum Schwerpunkt „China. Im Jahr des

Drachen“ präsentierte die Münchner Volkshochschule auch im

Herbst-Winter-Programm 2024/2025 ihr gewohnt breit gefächertes

Angebot. Mit über 9.000 Kursen, Vorträgen, Workshops, Exkursionen

und kulturellen Veranstaltungen in neun Programmbereichen

bot die MVHS den Münchner*innen erneut eine Vielzahl an

Lernanlässen und Bildungsperspektiven.

Im gesamten Programmjahr 2024 wiederum wurden mehr als

18.000 Veranstaltungen mit rund 3.000 Dozierenden an über 100

Standorten durchgeführt. Dazu gehören nicht nur klassische

Sprach-, Bewegungs- und Gestaltungskurse, sondern auch zahlreiche

kognitive und berufliche Weiterbildungsformate, die es

Teilnehmenden aller Altersgruppen ermöglichen, mit neuem Wissen,

frischen Perspektiven und gestärktem Selbstbewusstsein in

die Zukunft zu gehen. Speziell an junge Erwachsene richteten sich

erneut die Angebote der Jungen Volkshochschule sowie verschiedene

Lehrgänge des Programmbereichs „Jugend & Ausbildung“

zum Nachholen des eigenen Schulabschlusses.

Fotos: Simon Koy


18 MVHS Spezial

LEIDENSCHAFT

IST HIER

PROGRAMM

30 Jahre lang stand Programmdirektorin Dr. Susanne May an der

Spitze der Münchner Volkshochschule und entwickelte sie dabei mutig

und ideenreich weiter. 2025 geht die 65-Jährige in den Ruhestand:

dankbar für ein erfülltes Arbeitsleben und die Rolle, die die MVHS

in der Erwachsenenbildung und Gesellschaft spielt

Interview: Barbara Hordych

Fotos: Sebastian Arlt


MVHS Spezial 19

W

Was fasziniert Sie besonders an Ihrer

Tätigkeit als Programmdirektorin der

Münchner Volkshochschule?

Es war und ist bis heute eine sehr vielfältige

und sinnvolle Tätigkeit, die viele Gestaltungsspielräume

bietet und mit der ich

mich immer sehr identifizieren konnte. Es

macht einfach Freude, Bildungsprozesse

anstoßen und organisieren zu dürfen.

Was haben Sie geändert, seit Sie 1995

die Leitung übernahmen?

Zunächst war ja schon ganz viel da. Die

MVHS hatte einen hervorragenden Ruf

und galt auch 1995 als ein Eldorado der

Erwachsenenbildung in Deutschland. Sie

hatte mit dem Einzug in den Gasteig 1986

und der Umwandlung der Vereinsstruktur

in eine gemeinnützige GmbH 1994 wichtige

Entwicklungsschritte vollzogen. Die

MVHS hatte mit Franz Rieger, Hans Georg

Lößl und auch Hans Limmer weitsichtige

und ideenreiche Direktoren. Bis dahin wurde

die MVHS stets von Männern geleitet.

Dann kam die erste Direktorin. Darauf bin

ich auch stolz.

Mit „Liebe“ in allen Sprachen für Kurse

der MVHS werben: Die Kampagne gehört

zu Frau Dr. Mays Lieblingsplakaten des

Grafikkünstlers Pierre Mendell

Plakat: Pierre Mendell Design Studio

Eine erfüllende Tätigkeit.

Genau. Man muss den Sinn dieser Tätigkeit

nicht dazudichten. Es gibt viele Geschichten

von Teilnehmerinnen und Teilnehmern,

die davon erzählen, was die

Volkshochschule für ihr Leben bedeutet,

wie es ihnen gelungen ist, als erwachsener

Mensch noch eine weitere Fremdsprache,

ein Instrument, eine Maltechnik zu erlernen

oder mehr Souveränität im Umgang

mit dem PC zu gewinnen. Der Philosoph

Peter Sloterdijk hat einmal gesagt: Lernen

ist Vorfreude auf sich selbst. Diese

Vorfreude ist oft zu spüren.

Sie bietet also eine selbst gewählte

neue Bildungschance im Leben?

Für viele ist die Volkshochschule auch

eine Erfolgshochschule: junge Erwachsene,

die manche Umwege gegangen sind,

um dann an der Volkshochschule doch

noch ihren Schulabschluss nachzuholen.

Junge Leute, viele mit Zuwanderungsgeschichte,

die sich auf eine Ausbildung zur

Pflegefachkraft vorbereiten. Menschen,

denen es doch noch gelungen ist, an der

Volkshochschule Lesen, Schreiben und

Alltagsmathematik zu erlernen. Die Volkshochschule

ist auch ein Schlüsseldienst,

der Türen der Teilhabe öffnet.

Eigentlich grundlegende Qualifikationen,

denkt man.

Der sogenannte funktionale Analphabetismus

ist ein weithin unterschätztes,

geradezu chronisches Problem, das durch

eine aktuelle OECD-Studie bestätigt wurde.

In Deutschland liest jeder fünfte Erwachsene

auf dem Niveau eines Zehnjährigen.

Woran erkennt man Ihre Handschrift?

Im ersten Jahr habe ich mich besonders um

das öffentliche Erscheinungsbild gekümmert.

Das Programm war telefonbuchdick

und nicht besonders einladend gestaltet.

Dabei brauchte sich das Angebot nicht zu

verstecken. Es gelang, den mit dem Designpreis

der Stadt München ausgezeichneten

Grafiker Pierre Mendell, der auch das

Die Volkshochschule

ist ein

Schlüsseldienst,

der Türen der Teilhabe

öffnet.

Erscheinungsbild der Bayerischen Staatsoper

prägte, für die Volkshochschule zu

gewinnen. Er gestaltete das Erscheinungsbild

ab 1996 pünktlich zum einhundertsten

Jubiläum über viele Jahrzehnte.

Was charakterisiert seine Arbeit?

Die Plakate von Pierre Mendell springen

sofort ins Auge. Er sprach von Minutenkunst,

die sich im Vorübergehen erschließt.

Er war ein Meister der Reduktion, wenig

Schrift, klare Formen, klare Farben. Zugleich

steckt in den Plakaten ganz viel drin,

insbesondere Witz, Poesie und die Liebe

zu den Menschen. Das gefiel mir sehr gut.

Haben Sie ein Lieblingsplakat?

Seine schönste Plakatserie heißt: „Auf

Deutsch: Liebe“. Mit dem Wort „Liebe“

in verschiedenen Sprachen wurde für die

Sprachkurse geworben. Zugleich erzählen

die Plakate von der Vielfalt der Liebe

in der Vielfalt der Sprachen. Sie gehören

heute zur Designsammlung der Pinakothek

der Moderne.

Welche inhaltlichen Schwerpunkte

konnten Sie setzen?

Wichtig war mir die Offene Akademie,

die 1988 im Gasteig gegründet wurde

und die ich zu einem kommunalen Forum

für den engagierten Diskurs und die demokratische

Streitkultur profilieren wollte.

Angesichts des aufgeregten medialen

Durcheinanders von Fakten und Fiktionen

halte ich derartige Formate, die an einer

Kultur des Argumentierens festhalten, für

zentral. Ihre Bedeutung hat gewiss nicht

abgenommen.

Wichtig waren mir auch jährliche Programmschwerpunkte,

die ein aktuelles

Thema multidisziplinär und mit vielfältigen

methodischen Zugängen beleuchten und

erschließen. Manchmal gelang es, vorausschauend

ein Thema zu setzen, dessen

Brisanz wir zum Zeitpunkt der Planung

lediglich erahnen konnten. Beispielsweise

befasste sich der Programmschwerpunkt

2015/2016 mit dem Thema: Exodus

– Menschen auf der Flucht.

Die vielleicht wichtigste Neuerung war

die Weiterentwicklung der klassischen

Abendvolkshochschule, die ihre Laufzeit


20 MVHS Spezial

an den Schulferien ausrichtet, zu einer

Volkshochschule, die ihr Programm über

das ganze Jahr hinweg und auch tagsüber

anbietet. So wurde vor 24 Jahren

die Sommer-Volkshochschule gegründet.

Inzwischen gibt es viele Kurse, die auch in

den Ferien angeboten oder für die Ferien

organisiert werden.

Konnten Sie so die Nachfrage steigern?

Es gibt eine interessante Studie zum Weiterbildungsverhalten

der Münchner Bevölkerung,

die damals in Kooperation mit

dem Lehrstuhl für Bildungsforschung von

Prof. Rudolf Tippelt an der LMU entstand.

Diese Studie ermittelte, dass der wichtigste

Grund dafür, nicht an einem Weiterbildungsangebot

teilzunehmen, nicht das

fehlende Geld, sondern die fehlende Zeit

war. Die Aufgabe bestand also darin, die

zeitliche Struktur des Angebots zu flexibilisieren

und an die unterschiedlichen

Lebenszusammenhänge der Menschen

anzupassen. Ja, so gelang es auch, die

Nachfrage zu beleben.

Auf welche gesellschaftlichen Herausforderungen

haben Sie in der Vergangenheit

reagiert?

Da ist zum Beispiel die verstärkte Zuwanderung.

Im Kontext des Zuwanderungsgesetzes

wurden deshalb 2005 die Integrationskurse

eingeführt. Diese haben sehr

zur Internationalisierung unserer Teilnehmerschaft

beigetragen und die kommunale

Integrationsfunktion der Volkshochschule

gestärkt. Die Digitalisierung und

der demografische Wandel sind weitere

Beispiele für gesellschaftliche Prozesse,

Ein Forum für

den engagierten

Diskurs und die

demokratische

Streitkultur.

die das Programmprofil geprägt haben.

Auch das Programm der Senioren-Volkshochschule

wurde weiterentwickelt, seit

zehn Jahren pflegen wir zudem eine sehr

erfolgreiche Kooperation mit den Seniorenheimen

der Münchenstift. Dazu wurde

die Junge Volkshochschule ins Leben

gerufen. Und mit dem „Programme in

English“ entstand ein englischsprachiges

Programm, das sich an die internationalen

Fachkräfte in unserer Stadt wendet.

Heute müssen wir uns mit der sogenannten

künstlichen Intelligenz befassen, einer

Medienrevolution, die uns als Gesellschaft

und als Bildungseinrichtung herausfordert.

Dabei geht es um viel mehr als um

Fragen der Anwendung und technischen

Ausstattung.

Sie stammen aus Kaiserslautern. Ihr

beruflicher Weg führte Sie von der Studienleiterin

an der Evangelischen Akademie

in Tutzing als VHS-Programmdirektorin

nach München.

München war nicht unbedingt ein Sehnsuchtsziel.

Als Pfälzerin und Protestantin

hegte ich durchaus gemischte Gefühle.

München war nicht zuletzt auch Zentrum

der Gegenreformation, der erste Protestant,

ein Weinhändler aus Mannheim, erhielt

erst um 1800 das Bürgerrecht. Auch

waren mir als Pfälzerin die Freiheitskämpfer

des Hambacher Schlosses ein Stückchen

näher als die bayerischen Monarchen.

Ich strebte also nicht unbedingt

nach München, aber ich strebte an die

Münchner Volkshochschule.

Wann kamen Sie mit der Volkshochschule

erstmals in Kontakt?

Schon als Kind hatte ich Musik- und Malkurse

an der Volkshochschule in Kaiserslautern

besucht. Der Unterschied zum

Schulunterricht war bemerkenswert. Der

Dozent für Malen sah aus wie ein Hippie,

er hatte ein Tonbandgerät der Marke Uher

und während des Unterrichts wurden Hits

von Simon & Garfunkel gespielt. Dass Lernen

auch Spaß machen kann, das habe ich

damals an der Volkshochschule erfahren.

Sieben Jahre haben Sie in Tutzing gearbeitet.

Die Tätigkeit an der Evangelischen Akademie

war interessant und dennoch zog es

mich – auch nach meiner Studienzeit in

Bremen und Berlin – zurück in das pralle

Leben der Großstadt. München ist eine

weltoffene und liberale Stadt, der es gelingt,

die Zugereisten mit großem Herz

aufzunehmen und zugleich die lokalen

und regionalen Besonderheiten zu pflegen.

Dazu hat München ein reiches Kulturleben.

Und ich konnte mit den Institutionen

des Gasteigs wie den Philharmonikern

und der Stadtbibliothek zusammenarbeiten,

was ich bis heute sehr genieße.

Auch freue ich mich, dass die MVHS inzwischen

nahezu überall in den Museen

mit Vermittlungsangeboten vertreten ist.

DASS LERNEN SPASS

MACHEN KANN, HABE

ICH ZUERST AN DER

VHS ERFAHREN.


MVHS Spezial 21

Dr. Susanne May, Programmdirektorin der MVHS, sprach mit der Journalistin Barbara Hordych in ihrem Büro im Einstein 28. An der Wand

ist das Plakat „Vor Gott sind alle Menschen gleich“ zu erkennen, das Grafikkünstler Pierre Mendell 1995 gestaltet hat

Wie ist es, als Doppelspitze zu arbeiten?

Die Doppelspitze ist ein unschlagbares

Führungsmodell. Vor allem wenn sich die

Kompetenzen, Netzwerke und Talente ergänzen,

kann sie viel Wirkung entfalten.

Gab es nicht auch Konflikte?

Natürlich gibt es Meinungsverschiedenheiten

und manchmal auch Konflikte. Diese

führen aber oft zu guten Lösungen.

Wichtig sind unbedingte Vertraulichkeit

und ein großzügiger, humorvoller Umgang

miteinander.

Und was sagt Ihr Team dazu?

Aus der Perspektive der Mitarbeitenden

laden Doppelspitzen dazu ein, das Führungsduo

gegeneinander auszuspielen.

Schließlich besteht die erste Doppelspitze

im Leben eines Menschen in der Regel

aus Vater und Mutter. Jedes Kind testet,

mit wem sich die Zubettgehzeiten

und dergleichen besser aushandeln lassen.

Das macht Doppelspitzen bisweilen

anfällig. Aber ich bin davon überzeugt,

dass gegenderte Doppelspitzen am besten

funktionieren. Im Übrigen hatte ich

das große Glück, stets in einem kreativen,

klugen und umsichtigen Team arbeiten

zu dürfen.

In der Rückschau betrachtet: Haben

sich die Ansprüche der Menschen an

die Volkshochschule gewandelt?

Die Erwartungen an die Ausstattung und

Aufenthaltsqualität der Räume sind zu

Recht deutlich gestiegen. Deshalb hat

sich die Geschäftsführung in den zurückliegenden

Jahrzehnten sehr für einladende,

helle Räume eingesetzt wie hier im

Einstein 28 mit einem großzügigen Foyer

und einem Café. Der Raum ist – neben

Lehrenden und Lernenden – der dritte

Päda goge, heißt es zu Recht. Viele Dozierende

können ein Lied davon singen,

wie schwer es ist, gegen einen Raum zu

unterrichten. Insbesondere in der Zeit

der gemeinsamen Geschäftsführung mit

Klaus Meisel zwischen 2006 und 2020

konnten wir neue, attraktive Lernzentren

planen, bauen und eröffnen. Es ging

Schlag auf Schlag: der Neuhauser Trafo,

der Abschluss der Modernisierung von

Haus Buchenried, die MVHS am Scheidplatz

und schließlich das Einstein 28.

Wie hat sich die Corona-Pandemie auf

das Angebot ausgewirkt?

Die MVHS hat in der insgesamt nervenzehrenden

und herausfordernden Zeit der

Corona-Pandemie eine steile digitale Lernkurve

hingelegt. Präsenzkurse wurden in

Online-Kurse umgewandelt, die digitale

Lernplattform wurde ausgebaut, für

das Lernen in Präsenz und online wurden

Hybridformate entwickelt. Diese räumliche

Unabhängigkeit ist für viele noch immer

attraktiv. Wir entsprechen diesem Bedürfnis,

indem circa 20 Prozent des Programms

weiterhin online angeboten werden.

Ist der demografische Wandel in der

Volkshochschule spürbar?

Tatsächlich habe ich den Eindruck, dass die

Menschen sich aufgrund der steigenden

Lebenserwartung länger am Programm

der Volkshochschule beteiligen und sich

auch noch jenseits von 80 Jahren für die

Volkshochschule interessieren. Erst neulich

durfte ich zwei hochaltrigen Teilnehmerinnen

zum einhundertsten Semester Englisch

Ich hatte das

große Glück, stets

in einem kreativen,

klugen und

umsichtigen Team

arbeiten zu dürfen.


22 MVHS Spezial

gratulieren. In einigen Jahren werden ohnehin

die 70- bis 80-Jährigen die stärksten

Jahrgänge sein, das ist eine große Chance

für die Volkshochschule. Gerade im Alter

ist es wichtig, die Lernfähigkeit zu erhalten

und offen und neugierig zu bleiben.

Besuchen Sie selbst Kurse in der Volkshochschule?

Ich treibe Yoga, was gleichermaßen Geist

und Körper belebt. Ich versuche, weitere

Fremdsprachen zu lernen, Spanisch und

Italienisch, mit mäßigem Erfolg. Ich habe

Spaß an den Kochkursen, auch weil man

hier die interessantesten Leute trifft. Daneben

bin ich gefühlt pausenlos in unserem

Programm unterwegs, beobachtend,

hospitierend, moderierend und auch schon

mal als Dozentin.

Warum braucht es in der Stadtgesellschaft

Volkshochschulen?

Die Volkshochschule ist ein unverzichtbarer

Bestandteil kommunaler Daseinsvorsorge.

Das ist mir sehr wichtig. Denn

wenn der Begriff der Daseinsvorsorge die

öffentlichen Güter und Infrastrukturen umfasst,

die die Bürgerinnen und Bürger für

die freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit benötigen

und die zugleich den Zusammenhalt

der Gesellschaft sichern, dann gehören

neben Mobilität, Energie und Wasser

auch Bildung und auf der kommunalen

Ebene insbesondere auch die Weiterbildung

zur Daseinsvorsorge. Schließlich ist

die Volkshochschule der Ort einer demokratischen

Alltagskultur, der die Bürgerinnen

und Bürger unabhängig von Alter,

Geschlecht, sozialem Status und Herkunft

zusammenbringt. Demokratie ist eine Regierungsform

und insbesondere auch eine

Gerade im

Alter ist es wichtig,

die Lernfähigkeit

zu erhalten

und offen und

neugierig zu

bleiben.

Lebensform. Deshalb gehören demokratische

Stadtgesellschaft und Volkshochschule

zusammen. Es ist interessant, dass die

deutschen Volkshochschulen immer eng

mit der deutschen Demokratiegeschichte

verbunden waren. Am Beispiel der Münchner

Volkshochschule erforschen wir derzeit

die dunkle Seite und Selbstaufgabe

der Einrichtung in der Zeit des Nationalsozialismus.

Die Volkshochschule

ist ein Ort

der demokratischen

Alltagskultur,

der die Bürgerinnen

und Bürger

unabhängig von

Alter, Geschlecht,

sozialem Status

und Herkunft zusammenbringt.

Wie steht es um die Akzeptanz? Ist

der Bestand der Volkshochschulen

gesichert?

Die Landeshauptstadt München bekennt

sich zu ihrer Verantwortung für ihre Volkshochschule,

die im Betriebsmittelzuschuss

und weiteren kommunalen Auftragsmaßnahmen

sowie insgesamt in einer großen

Wertschätzung zum Ausdruck kommt.

Dafür bin ich der Stadt München zu großem

Dank verpflichtet. Zugleich agiert

auch die Münchner Volkshochschule seit

jeher im Spannungsfeld zwischen öffentlichem

Auftrag und der Notwendigkeit,

sich am Weiterbildungsmarkt behaupten

zu müssen. Die MVHS refinanziert sich zu

60 Prozent am Markt. So gelingt es ihr

auch, gesellschaftlich brisante Themen

aufzugreifen und die Angebote querzufinanzieren.

Insbesondere hat die Volkshochschule

den Auftrag, alle Bürgerinnen

und Bürger dieser Stadt unabhängig von

ihren materiellen Ressourcen für die Teilnahme

zu interessieren und zu gewinnen.

Wirkt sich die aktuell angespannte

Haushaltslage auf die MVHS aus?

Auch in München gelingt es nicht, das

großartige Engagement unserer mehr als

3.000 freiberuflichen Dozentinnen und

Dozenten, von denen die Volkshochschule

lebt, angemessen zu honorieren. Die

Volkshochschule soll und will mit dem

Wachstum der Stadt Schritt halten und hat

zugleich angesichts der aktuellen Haushaltslage

eine Wachstumsgrenze erreicht.

Die aktuellen Kürzungen hindern auch

in München die Volkshochschule daran,

ihr Potenzial weiter auszuschöpfen und

zur Geltung zu bringen. Dessen ungeachtet

wird aber – auch bedingt durch den

demogra fischen Wandel und die Zuwanderung

– die Bedeutung der Weiterbildung

und damit des vierten Bildungssektors weiter

wachsen. Schon heute stehen rund 30

Millionen Teilnehmende in der Weiterbildung

rund elf Millionen Schülerinnen und

Schülern und rund drei Millionen Studierenden

gegenüber. Insgesamt ist dieser

qualitativ und quantitativ bedeutsame Bildungsbereich

strukturell unterfinanziert.

Hier werden Bund, Länder und Kommunen

ihrer öffentlichen Verantwortung leider

nur bedingt gerecht.

Was wünschen Sie sich für die

Zukunft der MVHS?

Ich bin sehr zuversichtlich, dass es auch

der neuen Geschäftsführung – Martin

Ecker und Marina May – gelingen wird,

die Zukunft der Volkshochschule zu sichern

und Handlungsspielräume für eine

angebotsorientierte, innovative und mutige

Programmplanung zu schaffen. Eine

Volkshochschule zu leiten, bedeutet immer

auch ein wenig Kampf, aber es ist

ein schöner Kampf um Bildung, wie es

Hans Georg Lößl einmal treffend formulierte.

Konkret wünsche ich der MVHS,

dass sie in einigen Jahren im neuen Gasteig

das Georg-Elser-Forum eröffnen darf

und damit als größte Volkshochschule

Deutschlands endlich auch über einen

angemessenen Veranstaltungssaal

verfügt.


Highlights 23

Denkzettel als

Denkanstoß

Pünktlich zum 75. Geburtstag des

Grundgesetzes sorgte eine Plakatkampagne

der MVHS in der ganzen Stadt

„buchstäblich“ für Aufsehen. Knallbunte

„Denkzettel“ lieferten im öffentlichen

Raum (etwa in U-Bahn-Stationen oder

an Litfaßsäulen) frische Denkanstöße:

Mit pointierten Aussagen wie „Freiheit

fällt erst dann auf, wenn sie weg ist“,

„Bildung stärkt die Abwehrkräfte der

Demokratie“ oder „Die interessanteste

Meinung ist die der anderen“ ermutigte

die – von Karl Armer getextete – Kampagne

Münchner*innen zum kritischen

Austausch. „Gerade in Zeiten multipler

Krisen ist es wichtig, Räume für Dialog

und Reflexion zu schaffen“, betonte

Dr. Susanne May, Programmdirektorin

der MVHS. Zusätzlich zur Plakataktion

erschienen die Motive als Postkarten

zum Sammeln, Verschicken und Verschenken.

Neuer Aktionstag

Ausprobieren,

staunen, bleiben!

Fotos: Alescha Birkenholz (5)

Am 3. Februar 2024 lud die MVHS anlässlich des Anmeldestarts

zum Frühjahr-/Sommerprogramm 2024

erstmals zum Aktionstag „Hereinspaziert“ mit kostenlosen

Kennenlern-Angeboten ins Einstein 28 ein. Hunderte

Münchner*innen nutzten die Chance, mehr über

das vielfältige Angebot der MVHS zu erfahren, sei es im

Tai-Chi-Kurs, beim Singen oder im Rahmen der unterschiedlichen

Darbietungen der Offenen Bühne. Zudem

gab es tolle Mitmach-Angebote: Am Glücksrad konnte

man seine Nerven testen oder bei der interaktiven Stadtrallye

„Actionbound“ Geschick beweisen. Neu war auch,

dass sich die MVHS auf dem Info-Markt als Arbeitgeberin

vorstellte und umfassend über Einstiegsmöglichkeiten

informierte.


„Politik der Woche“

Buchautor Martin Debes,

Alt-OB Christian Ude, Landrat

des Landkreises Mittelsachsen,

Dirk Neubauer, und

Oberbürgermeister von Cottbus,

Tobias Schick (v. l.)

Offen für engagierte Debatten

In unserer krisenreichen Zeit, in

der die Menschen zunehmend verunsichert

sind, ist das Angebot der

Offenen Akademie der MVHS relevanter

denn je. Auf große Resonanz

stößt in diesem Zusammenhang

insbesondere das Format „Politik

der Woche“. Alt-Oberbürgermeister

Christian Ude debattiert hier

regelmäßig mit Expert*innen aus

Politik, Wissenschaft und Medien.

Etwa mit Prof. Dr. Stephan Bierling,

einem der führenden Experten für

US-Außenpolitik und transatlantische

Beziehungen, über die Folgen

der US-Wahl. Der Hamburger

Kultursenator Dr. Carsten Brosda

wiederum plädierte im April unter

dem Motto „Mehr Zuversicht

wagen – für eine demokratische

Zukunft“ für neue politische Narrative.

Besonders hervorzuheben

ist zudem die Veranstaltung „Ein

Jahr nach dem 7. Oktober“: Der

renommierte Journalist Richard C.

Schneider lieferte eine fundierte

Analyse des sich im Anschluss an

den terroristischen Überfall Israels

durch die Hamas im Herbst 2023

neu entzündeten Nahost-Konflikts.

Im März hingegen wurde die Frage

diskutiert: „Wie umgehen mit der

AfD?“ Auf dem Podium sprach Ude

mit dem Buchautor Martin Debes,

dem Landrat des Landkreises Mittelsachsen,

Dirk Neubauer, und

Tobias Schick, Oberbürgermeister

von Cottbus, über das Erstarken

extremer politischer Kräfte und die

Folgen für die Demokratie.

Fundierte Analysen

Hamburgs Kultursenator Cars ten

Brosda (ganz o. r.), Israel-Experte

Richard C. Schneider (l.) und

USA-Experte Stephan Bierling (o.)

„Ich will fortleben“

Thomas Sparr im Gasteig HP8

Die Lesung wurde im Rahmen der

Reihe „Zwiesprachen“ in Kooperation

mit der Israelitischen Kultusgemeinde

München und Oberbayern veranstaltet

Am 10. April 2024 fand im

Gasteig HP8 eine besondere

Lesung statt. Der

Berliner Autor Thomas

Sparr präsentierte sein

Buch „Ich will fortleben,

auch nach meinem Tod“,

eine Biografie des „Tagebuchs

der Anne Frank“. Sparr schilderte

eindrucksvoll dessen Weg

von einem persönlichen Dokument

zu einem internationalen

Symbol des Erinnerns, die Bemühungen

um dessen Veröffentlichung

und die zahlreichen

Widerstände, die damit verbunden

waren.

Wie wehrhaft ist

die Demokratie?

Diese hochaktuelle Frage diskutierte der Jurist

und Autor Maximilian Steinbeis am 23. September

2024 im Podiumsgespräch der Offenen

Akademie. Am Beispiel Thüringen zeigte er, wie

Populisten systematisch den freiheitlichen

Staat zerstören könnten, und lieferte Strategien,

dies zu verhindern.

Maximilian

Steinbeis

gründete den

Verfassungsblog.

Im Juli

2024 erschien

sein Buch „Die

verwundbare

Demokratie“


Highlights 25

Umweltbildung im ÖBZ:

eine Oase mitten in der Stadt

Ein Paradies?

Absolut!

Auf dem 6,5

Hektar großen

Gelände gibt es

Gärten, Wiesen,

Naturspielplätze

und Feuchtbiotope

Zukunftsideen im Grünen

Stadträtin Angelika Pilz-Strasser,

Stadträtin Mona Fuchs, Stadträtin

Nimet Gökmenoğlu, Managementdirektor

der MVHS Dr. Martin

Ecker, Bürgermeisterin Verena

Dietl, Karl-Friedrich Bartmann,

Bayerisches Staatsministerium für

Umwelt und Verbraucherschutz,

Stadträtin Nicola Holtmann,

Kommunalreferentin Jacqueline

Charlier, Programmdirektorin der

MVHS Dr. Susanne May (v. l.)

Nach einjähriger Renovierungsphase

konnten die MVHS und

das Münchner Umweltzentrum

wieder ins Ökologische Bildungszentrum

(ÖBZ) ziehen. Das Dach

war erneuert, eine Photovoltaikanlage

installiert und die Räumlichkeiten

waren gründlich überholt

worden. Die Eröffnungsfeier

am 20. September 2024 zeigte, wie

umfangreich und praxisnah das

Angebot ist: vom Experimentiergarten,

in dem seit 2003 gemeinschaftlich

gearbeitet wird, bis hin

zu Bildungsprojekten wie „Na-

Wa-Ro“, das sich mit nachwachsenden

Rohstoffen beschäftigt.

Besonders beeindruckend ist der

Wildgarten, der als Lebensraum

für Insekten und Amphibien

dient und mit Partnern wie der

TU München entwickelt wurde.

Fotos: Münchner Volkshochschule (3), Institut für Politikwissenschaft Regensburg, Sebastian

Arlt, S.Fischer Verlage, Ostkreuz/Maurice Weiss, Simon Koy (3), Loredana LaRocca (3)

Innovatives 8-Minuten-Format

Wie kann eine Welt mit weniger Emissionen, Müll,

Verkehr, Konsum gelingen? In Kooperation mit dem

Netzwerk Klimaherbst e. V. veranstaltete die MVHS

am 27. Februar 2024 einen „8x8 Minuten“-Slam: Acht

Referent*innen hatten je acht Minuten, um Ideen vorzustellen,

die sich im Alltag gut umsetzen lassen. So sprach

Andreas Kopp vom Erfindergarden über Repair Cafés

und Werkzeugbibliotheken, Hannah Patalong (M.) von

Kreislaufschränke München e. V. über Tauschorte für

Alltagsdinge. Später diskutierten sie in Tischgruppen

mit dem Publikum, wobei besonders viele Teilnehmende

auf Julia Traxel (r.) zugingen, die mit ihrer Familie nur

noch per Rad und Bahn in den Urlaub fährt.


26 Highlights

Selig am See

Zahlreiche Gäste und Wegbegleiter*innen folgten am

25. Juni 2024 der Einladung zum Sommerempfang der

Münchner Volkshochschule. Er fand traditionell in Haus

Buchenried statt, dem beliebten Standort der MVHS

direkt am Starnberger See. Nach einem Aperitif am

Steg und den Grußworten von Bürgermeisterin Verena

Dietl, MVHS Programmdirektorin Dr. Susanne May und

Managementdirektor Dr. Martin Ecker gab es ein leckeres

Büfett und Getränke auf den Terrassen des Seminarzentrums

sowie beschwingte Musik des jungen Ensembles

Hackbrettivo.

Grund zum Jubel

Mit Stolz und Freude nahmen 193 junge Menschen

am 19. Juli 2024 im Festsaal des Alten Rathauses

ihr Schulabschlusszeugnis entgegen. Sie hatten

sich zum größten Teil im Interimsquartier der

MVHS im Gasteig HP8 intensiv auf Prüfungen auf

den Mittel- und Realschulabschluss vorbereitet

und dabei verschiedene Lehrgänge besucht, etwa

„Flüchtlinge in Beruf & Schule“ sowie „Starten

statt Warten“. Die Jugendlichen kommen aus 39

Herkunftsländern, darunter Afghanistan, Syrien,

dem Irak, der Ukraine und Griechenland. Neben

dem Erwerb von Schulabschlüssen standen daher

auch Kurse mit Deutsch als Zweitsprache im Fokus.

Die Ergebnisse sprechen für sich: Ein Groß -

teil der Absolvent*innen hatte kurz da rauf bereits

einen Ausbildungsplatz oder besucht eine

weiterführende Schule.

Bestanden!

Zeugnisübergabe

vor festlicher

Kulisse im Alten

Rathaus der Stadt

Persönlicher Kontakt

Am MVHS-Stand:

Bürgermeisterin Verena Dietl

und MVHS-Mitarbeiterin

Aaliyah Bakhshi (r.)

Mehrmals im Jahr lädt die Landeshauptstadt

neue Münchner*innen ins Alte Rathaus

ein, um ihre Einbürgerung zu feiern.

Der zugehörige „Markt der Möglichkeiten“

im Foyer ist für die MVHS ein Herzenstermin,

bei dem sie sich als erste Anlaufstelle

für Weiterbildung in der Stadt

präsentiert. Übers Jahr nutzt die MVHS

aber auch viele andere Gelegenheiten, um

ihr Programm vorzustellen, zum Beispiel

im Rahmen von Berufsmessen, Stadtteilkulturwochen

oder beim Aktionstag

„Da sein für München“.

Anpfiff!

Dänisch, Portugiesisch, Slowenisch? Wer eine

neue Sprache lernen möchte, hat bei der

MVHS die Qual der Wahl: Es gibt über 1.700

Kurse und Veranstaltungen in 53 Fremdsprachen.

Um die Entscheidung zu erleichtern,

veranstaltet die MVHS Kennenlern-Angebote

wie das Sprachenfest: Anlässlich der Fußball-

EM stand es am 15. Juni 2024 im Sprachenzentrum

in der Orleansstraße 34 unter dem Motto

„Anpfiff!“. Teilnehmer*innen konnten die

Sprachen der EM-Länder in 90-Minuten-Einheiten

kennenlernen und daneben Interessantes

über „The History of Football“ erfahren.


Highlights 27

Kultur-Sommerfest

Auf Wolke 8

im Gasteig HP8

Die Münchner Philharmoniker,

die Stadtbibliothek, die Hochschule

für Musik und Theater,

das Kammerorchester, die Gasteig

München GmbH und die

MVHS zeigten am 30. Juni 2024,

was passiert, wenn sie ihre Kräfte

bündeln: Das „Wolke 8“-Kultur-Sommerfest

im Gasteig HP8

war ein Tag voller kreativer, informativer

und inspirierender Begegnungen.

Vom Community Music

Workshop mit Wolfgang Berg von

den Philharmonikern über einen

ClimatePitch zum Mitmachen

bis hin zu Mal- und Schreibworkshops

der MVHS: Zahlreiche

kostenfreie Veranstaltungen

lockten die Münchner*innen

an diesem sonnigen Tag nach

Sendling und hoben die Kooperation

kultureller Inhalte auf

ein neues, spannendes Level des

Miteinanders!

Fotos: Alescha Birkenholz, Loredana LaRocca (4), Julia Scholz, Michela Morosini (3), Loredana LaRocca

Entdecken, mitmachen, feiern

Gemeinsam mit der Künstlerin Julia Neuhaus konnte

man an einer riesigen Wolkenlandschaft malen (ganz o.),

Graffitis sprühen (o.) oder Tanzmoves ausprobieren (l.)

Glückwunsch!

Am 13. Mai 2024 war es wieder so weit: 91 Frauen

mit Zuwanderungsgeschichte erhielten ihre Zeugnisse

des Weiterbildungsprogramms mona lea.

Nach einem Jahr intensiver Qualifizierung in Büromanagement,

Verkauf, Empfang, Kinder- sowie

Gesundheits- und Krankenpflege sind sie bereit

für den Münchner Arbeitsmarkt. Seit 16 Jahren

begleitet mona lea Migrantinnen auf ihrem Weg

in den Beruf – mit Erfolg: Über 1.500 Absolventinnen

haben bislang teilgenommen, 50 Prozent

konnten direkt im Anschluss eine Arbeitsstelle

annehmen.


28 Standorte

Bildung steht

allen offen

Jede*r Münchner*in soll einfach und bequem

Zugang zu den Angeboten der MVHS haben:

Deshalb unterhält sie rund 100 Unterrichtsorte

über die Stadt verteilt. Das sind die wichtigsten:

Illustration: Anne Mair

9

1 Bildungszentrum Einstein 28, Einsteinstraße 28.

Dieser zentrale Lernort der MVHS bietet ein ausgesprochen

breites Spektrum: von Deutsch- und Integrationskursen

über naturwissenschaftliche und gesellschaftspolitische

Themen bis hin zu Gesundheit und Kochkultur.

Ausgestattet mit verschiedensten Kursräumen und zwei

Vortragssälen, bildet das Haus den perfekten Rahmen für ein

abwechslungsreiches Programmangebot.

2 MVHS im Gasteig HP8 – Haus K, Hans-Preißinger-

Straße 8. Gemeinsam mit anderen Kultureinrichtungen

legt die MVHS hier den Fokus auf Kreativität und kulturelle

Bildung. Es gibt u. a. Musikprobenräume, ein Fotostudio,

eine Dunkelkammer und eine Goldschmiedewerkstatt

sowie Ausstellungen der Aspekte Galerie. Auch der

Programmbereich „Jugend und Ausbildung“ mit Lehrgängen

zum Nachholen von Schulabschlüssen ist im HP8

angesiedelt.

8

3 Sprachenzentrum Orleans 34, Orleansstraße 34.

Hier bündeln sich zahlreiche Angebote zum Sprachenlernen:

von der Sprachberatung inklusive Einstufung über die

Anmeldung bis zu Deutsch- und Fremdsprachenkursen.

Auch alle Sprachprüfungen und der Einbürgerungstest

finden hier statt. Ein besonderes Highlight stellt das

Multimedia-Lernstudio dar.

4 Ökologisches Bildungszentrum (ÖBZ),

Englschalkinger Straße 166. Dieser einzigartige

Lernort mit Garten und Streuobstwiesen mitten

in der Stadt hat sich auf Umweltbildung und

Bildung für nachhaltige Entwicklung spezialisiert.

5 Stadtbereichszentrum Nord am Hart, Troppauer

Straße 10. Interessierte finden hier Lehrküche, Werkstudio,

Gesundheitsbildungsräume sowie eine hochmoderne EDV-

Ausstattung vor.

6 Stadtbereichszentrum Süd, Harras,

Albert-Roßhaupter-Straße 8. Die MVHS-Galerie „eigenART“,

die Holz werkstatt und der Lerngarten im Westpark besitzen

hier hohe Anziehungskraft.

7 Stadtbereichszentrum Ost – Ramersdorf, Claudius-

Keller-Straße 7. Es befindet sich mit attraktivem Programm

auf dem Areal „neue balan – Campus der Ideen“ in bester

Gesellschaft.

8 Stadtbereichszentrum West, Pasing, Bäckerstraße

14. Musikfans schätzen an diesem Standort vor

allem das hochwertige Konzertprogramm im kleinsten

Kammermusiksaal Münchens.

9 Stadtteilzentrum Allach-Untermenzing,

Oertelplatz 11. Im Gebäudekomplex „EVER.S“ unterhält

die MVHS Räume für Gesundheitsbildung, künstlerisches

Arbeiten & Co.

10 Stadtteilzentrum Hasenbergl-Nordhaide im

Kulturzentrum 2411, Blodigstraße 4. Neben zahlreichen

Kursen und Ausstellungen in der vhs-Galerie 2411 findet hier

zum Beispiel auch die Ausbildungsmesse „Last Minit“ statt.

11 Stadtteilzentrum Neuhausen, Nymphenburger

Straße 171b. Im „Neuhauser Trafo“ steht Besucherinnen

und Besuchern neben einer Kunstgalerie ein vielfältiges

Programm in hellen Räumen zur Verfügung.

12 Stadtteilzentrum Hadern,

Stadtteilkulturzentrum Guardini90,

Guardinistraße 90. Mehrere kulturelle

Institutionen agieren an diesem lebendigen

Treffpunkt neben- und miteinander.

13 Stadtteilzentrum Obersendling,

Aidenbachstraße 21. Dieser Standort richtet sich mit

seinen Angeboten besonders an Senior*innen.

14 Programm Grünwald, Dr.-Max-Straße 1. Die

Gemeinde Grünwald kooperiert für ihr VHS-Angebot

erfolgreich mit der MVHS – und das seit über 50 Jahren!

15 MVHS Moosach, Baubergerstraße 6a. In dem

modernen Haus mit schalldichtem Musikraum und

der Galerie Moosach findet sich auch das Archiv des

Geschichtsvereins Moosach.

18


Standorte 29

10

5

15

16

17

11

1

4

19

12

6

3

2 7

13

14

16 Ateliers in Milbertshofen, Frohschammer -

straße 14a. In den bestens ausgestatteten Ateliers

für bildende Kunst und Kunsthandwerk können sich

Interessierte unter fachkundiger Anleitung austoben.

Illustration: Anne Mair; Fotos: Shutterstock

17 MVHS am Scheidplatz, Belgradstraße 108.

Programm und Räume sind komplett barrierefrei gestaltet,

was den Standort besonders inklusiv macht.

18 Haus Buchenried, Berg-Leoni, Assenbucher

Straße 45. Intensives Lernen in mehrtägigen Kursen:

Das Seminarzentrum der MVHS am Starnberger See ist

mit seinem vielfältigen Angebot und den 55 Zimmern

(mit Seeblick) sehr beliebt bei den Münchner*innen.

19 Stadtteilzentrum Riem, Paul-Wassermann-

Straße 10. Seit März 2024 ist die MVHS mit fünf neuen

Unterrichtsräumen Teil des generationsübergreifenden

Bildungscampus Riem.


30 MVHS Inside

Wir stehen für Sinn!

Mehr als 470 Mitarbeiter*innen sind derzeit an der Münchner Volkshochschule

fest angestellt, einige seit Jahrzehnten. Hier erzählen Kolleg*innen der Fachgebiets-

und Bereichsleitungen, was ihre Arbeit ausmacht bzw. ausgemacht hat.

Denn einige sind im wohlverdienten Ruhestand, andere in neuer Position

Alexandra Hermentin

Programmbereichsleitung Kultur,

Kunst & Kreativität und Fachgebietsleitung

Musik

Seit Oktober 2024 bin ich Teil der

MVHS, ihr Konzept „Bildung für

alle“ entspricht genau meinen Überzeugungen.

Besonders beeindruckt

mich auch die Leidenschaft meiner

Kolleg*innen, die in jedem einzelnen

Angebot spürbar ist. Zu meinen Aufgaben

gehört es, die Fachgebiete zu

koordinieren, das Programm weiterzuentwickeln

und Kooperationen

zu pflegen. Die Vielfalt der MVHS ist

bereichernd und herausfordernd zugleich.

Allein im Bereich Musik gibt

es pro Semester über 400 Kurse und

Events, im gesamten Kultur-, Kunstund

Kreativbereich waren es über

4.000 allein im letzten Jahr. Ich freue

mich auf die Aufgabe!

Marianne

Müller-Brandeck

Fachgebietsleitung Musik

Walter Papili

Leitung Informationstechnologie

Früher gab es bei der MVHS zwei IT-

Abteilungen – Infrastruktur und Anwendungen.

Seit November 2024

bringe ich diese beiden Teams als IT-

Bereichsleiter zusammen, entwickle

die IT-Strategie weiter und optimiere

unsere Arbeitsprozesse. Von Anfang

an haben mich die offene Kultur

und das herzliche Team begeistert.

Irgendwann will ich unbedingt

selbst einen Kurs belegen – am

liebsten etwas mit Geschichte

oder Kunst!

Ich fing im Mai 1985 in der Medienabteilung

der MVHS an, damals im

ganz neuen Gasteig. Im Lauf der Jahre

habe ich verschiedene Statio nen

durchlaufen, zuletzt war ich Fachgebietsleitung

Musik im HP8. Die MVHS

bot mir immer die Freiheit, Neues zu

entwickeln. Höhepunkt meiner Karriere

waren wohl die Kooperationsprojekte

mit der Biennale: Bei der

Aufführung von GAACH, die 2016

im Foyer der Philharmonie stattfand,

haben 280 Kursteilnehmende – von

Musik bis Sprache – mitgewirkt.

Ich konnte wertvolle Erfahrungen

für weitere partizipative Projekte

gewinnen.


MVHS Inside 31

Serena D’Auria

Stadtbereichsleitung München Ost

2022 stieg ich als Organisatorisch-

Pädagogische Mitarbeiterin im Team

von Herrn Eckardt ein, im Januar

habe ich die Leitung übernommen.

Herausfordernd ist die Balance zwischen

langfristiger Programmplanung

und schneller Reaktion auf

gesellschaftliche Veränderungen,

auch innerhalb eines Stadtteils. Interkulturalität

und Anti-Rassismus

sind zum Beispiel Themen, die immer

wichtiger werden. Als 30-köpfiges

Team arbeiten wir in den fünf

Standorten des Stadtbereichs Ost.

Stadtbereichszentrum ist die MVHS

in Ramersdorf, ein Interimsquartier,

bis das Alte St.-Martin-Spital generalsaniert

ist. Ich bin sehr oft auf der

Baustelle und freue mich besonders

auf die dortige Kapelle, in der wir

künftig Kulturveranstaltungen planen

werden. Für mich wird sie der

schönste Ort der MVHS werden.

Winfried Eckardt

Stadtbereichsleitung München Ost

Ich war zuerst Dozent für Fotografie

an der MVHS, bevor ich 1989

hauptberuflich als Referent beim

Geschäftsführenden Direktor

Dr. Hans Georg Lößl einstieg. Später

übernahm ich das Fachgebiet Politische

Bildung, die Leitung des Ökologischen

Bildungszentrums, 2004

die Stadtbereichsleitung München

Ost. Zu den absoluten Highlights

gehörten immer die großen Projekte,

die auch eine Strahlkraft für die

Stadtgesellschaft hatten: der Agenda-21-Prozess

für eine nachhaltige

Stadtentwicklung, der Aufbau

des ÖBZ und die Entwicklung des

Münchner Klimaherbsts ab 2007 –

bis heute die wohl wichtigste Veranstaltungsreihe

in München zu den

Themen rund um den Klimawandel

und -schutz.

Dr. Kaija Voss

Pädagogische Mitarbeiterin

Programm Grünwald

Seit über 20 Jahren bin ich als freiberufliche

Dozentin für Architekturgeschichte

an der MVHS aktiv.

Seit Januar 2024 kümmere ich mich

zudem um das Programm in Grünwald,

in enger Zusammenarbeit zwischen

der MVHS und der Gemeinde

Grünwald. Mein Job ist abwechslungsreich

ohne Ende! Mal plane ich

eine Ausstellung, mal organisiere ich

Poolnudeln oder bringe Nähmaschinen

wieder in Schuss. Dabei habe

ich viel kreative Freiheit – und genug

Raum, um weiterhin meine Vorträge

an anderen Standorten zu halten.

Fotos: Hendrike Tesch (4), Julia Scholz

Vielen Dank für euren wertvollen Einsatz!

In den Ruhestand verabschiedet haben sich 2024 ebenfalls Margit Landesberger,

die seit September 1991 in der MVHS beschäftigt war und zuletzt die MVHS

Grünwald leitete, und Petra Gerschner, seit November 1988 für die Münchner

Volkshochschule tätig und langjährige Leitung der Aspekte Galerie. Wir bedanken

uns herzlich für ihr Engagement und die Erfolge, die sie für die MVHS

erwirkt haben, und wünschen ihnen alles Gute.


32 MVHS Inside

Neuer Standort Riem

Am 8. April startete die MVHS ihr

Kursprogramm im neuen Stadtteilzentrum

an der Paul-Wassermann-

Str. 10 mit Sprach-, Gesundheitsund

Kreativangeboten wie Ölmalerei,

Goldschmiedearbeiten oder Gitarrenunterricht.

Die fünf modern ausgestatteten

Räume sowie das Foyer

mit Alpenblick konnten Interessierte

auch am Tag der offenen Tür am

7. Juni bewundern. Der neue Standort

der MVHS ist neben der Elly-

Heuss-Realschule, dem Gymnasium

München Riem, Sporthallen

und einem großzügigen Sportpark

Teil des Bildungscampus Riem. Anlässlich

der Eröffnung enthüllte die

MVHS auch eine Gedenkwand für

Paul Wassermann, Namensgeber

der Straße am Bildungscampus. Er

war ab 1915 Geschäftsführer einer

Vorläuferinstitution der MVHS. 1944

deportierten und ermordeten ihn

die Nationalsozialisten in Kaunas.

Erinnerungszeichen

Zum 90. Todestag des SPD-Politikers Hans Nimmerfall

wurde in der Bäckerstraße 14, dem einstigen

Pasinger Rathaus, ein Erinnerungszeichen

gesetzt. Hier wirkte Nimmerfall von 1911 bis 1933

als Stadtrat, er setzte sich ebenso für eine freiheitlich-demokratische

Grundordnung wie für bildungspolitische

Belange ein. Heute befindet sich

hier der Pasinger Standort der MVHS. Managementdirektor

Dr. Martin Ecker eröffnete am

20. August die Gedenkveranstaltung für den 1933 von den Nationalsozialisten

verhafteten und im KZ Dachau internierten Nimmerfall, der kurz nach seiner

Entlassung verstarb.

MVHS Programmdirektorin

Dr. Susanne

May im Sommer

2024 bei einer der

Demos für den Erhalt

des Harras

Harras gerettet

Die Münchner Volkshochschule am Harras wird generalsaniert. Der

Stadtrat beschloss Anfang 2025 eine umfassende Modernisierung des

Gebäudes, das auch von der Münchner Stadtbibliothek genutzt wird.

2024 stand die Finanzierung der dringend notwendigen Ertüchtigung

des Gebäudes infrage. Doch der Standort am Harras ist unersetzlich

als Kultur- und Bildungsort sowie sozialer Treffpunkt für mehr als

130.000 Münchner*innen im Einzugsgebiet.


MVHS Inside 33

40-jähriges

Jubiläum in

Bogenhausen

Seit 1984 sind die MVHS und die Münchner

Stadtbibliothek am Rosenkavalierplatz 16,

vereint unter einem Dach, kultureller Anziehungspunkt

des Stadtteils. Am 15. November

2024 wurde das gemeinsame Jubiläum mit

einem Festtag gefeiert. Nach den Eröffnungsreden

von Kulturreferent Anton Biebl, Dr. Susanne

May, Programmdirektorin der MVHS,

und Dr. Arne Ackermann, Direktor der Münchner

Stadtbibliothek, konnten Besucher*innen

unter anderem in einem Ikebana-Workshop

die japanische Kunst des Blumenarrangierens

kennenlernen, die Kunstausstellung „Natur

pur“ bewundern oder entspannt dem Jazzkonzert

des Tizian Jost Quintetts lauschen.

Neue

Führungsgrundsätze

Im Jahr 2024 hat die Münchner

Volkshochschule ihre Führungsgrundsätze

überarbeitet. Deren Prinzipien

heißen: Führungsverständnis,

Vorbild sein, Professionalität, Teamund

Mitarbeiter*innenorientierung,

Innovation fördern, klare Entscheidungen

und transparente Kommunikation.

Das Besondere der neuen

Führungsgrundsätze besteht darin,

dass sie sowohl aus dem Blickwinkel

der Führungskraft als auch des*der

Mitarbeitenden formuliert wurden.

Beide Perspektiven finden dadurch

Berücksichtigung. In einer internen

Veranstaltung konnten interessierte

Mitarbeiter*innen die Führungsgrundsätze

kennenlernen und sich

darüber austauschen.

Laufend vereint

Am 17. Juli fiel der Startschuss zum

B2Run Firmenlauf – auch die MVHS

war dabei. Zwölf Läufer*innen und

neun Nordic Walker nahmen engagiert

die 5,7 Kilometer durch den

Olympiapark in Angriff. Die schnellste

Zeit im Team waren 27 Minuten,

doch gefeiert wurde jede*r. Ein

sportlicher Erfolg, der sowohl der

Gesundheit als auch dem Teamgeist

guttat. Besonders motivierend:

Auch Dr. Martin Ecker, Managementdirektor

der MVHS, lief mit.

Fotos: Loredana La Rocca, Benno Steuernagel-Gniffke, Tom J.M. Hauzenberger, Haimo Liebich,

Susanne Lößl, Münchner Volkshochschule (2), iStock/Egor Shabanov

Noch nachhaltiger!

Die Münchner Volkshochschule emittierte

2022 insgesamt 4.530 Tonnen CO 2 -Äquivalente

(81 % davon durch Mobilität, 10 %

durch Wärme und 9 % durch Strom). 94 %

der Kursteilnehmer*innen nutzten klimafreundliche

Verkehrsmittel, da die MVHS-

Standorte durchweg sehr gut klimafreundlich

erreichbar sind. Die MVHS hat ein Bündel

Maßnahmen ergriffen, um ihre Emissionen

noch weiter zu senken, darunter Energieaudits,

LED-Beleuchtung, Fahrradständer

und weitere nachhaltige Praktiken. An einem

Standort konnte die MVHS ihren Stromverbrauch

sogar um fast 40 % senken. Mittelfristige

Pläne umfassen unter anderem den

weiteren Ausbau erneuerbarer Energien sowie

die weitere Sensibilisierung der Mitarbeitenden,

Geschäftspartner*innen und Kund*innen.

Sechs Sterne für die MVHS

Fast zwei Jahrzehnte nachdem sich die MVHS dem Qualitätsmanagement nach

dem Modell European Foundation for Quality Management (EFQM) verpflichtet

hat, unterzog sich die Organisation 2024 zum sechsten Mal erfolgreich der Zertifizierung,

zum zweiten Mal mit der Auszeichnung „6 Stars“. Diese Leistung ist das

Ergebnis einer starken Teamarbeit, zu der alle Beteiligten mit großem Engagement

in ihrem täglichen Handeln beitragen. Die Außenperspektive der Audits war und

ist für die MVHS von unschätzbarem Wert, da sie ihr hilft, die eigenen Prozesse

kritisch zu hinterfragen und so kontinuierlich zu verbessern. Die Münchner Volkshochschule

ist stolz darauf, auch diese Runde wieder mit sechs Sternen und damit

als am besten bewertete Volkshochschule Deutschlands abgeschlossen zu haben.


34 Netzwerk

Gemeinsam erinnern

Es war ein bewegendes Gedenken an die Opfer des NS-Terrors

und ein deutliches Zeichen gegen Ausgrenzung und Rassismus:

Am 11. April 2024 hatten die Landeshauptstadt München und der

Bayerische Rundfunk zu dem einzigartigen Erinnerungsprojekt

„Rückkehr der Namen“ aufgerufen. Freiwillige Pat*innen, darunter

auch ein Team der MVHS, hatten sich vorab intensiv mit

der Geschichte von Münchner*innen beschäftigt, die während

der NS-Diktatur verfolgt und ermordet worden waren. Um ihnen

wieder einen Platz in der Stadt zu geben, nahm sich jede Patin/

jeder Pate einer von 1.000 Erinnerungstafeln an den letzten Wirkungsstätten

der verfolgten Personen an. Tausende Teilnehmende

versammelten sich anschließend am Königsplatz und gingen

gemeinsam den „Weg der Erinnerung“ zum Odeonsplatz. Dort

fand die Abschlussveranstaltung mit großem Begleitprogramm

und Interviews mit Zeitzeugen statt.

Antisemitismuskritische

Fortbildung für Lehrkräfte

VFF fördert junge

Geflüchtete

Viele Geflüchtete an der MVHS besuchen Integrationskurse

für Jugendliche, die mit dem Zertifikat

„Deutsch-Test für Zuwanderer“ (DTZ) B1 abschließen.

Ein Großteil kommt direkt aus der Schule und möchte

ein Studium oder eine Ausbildung beginnen. Dafür

reicht das B1-Niveau jedoch nicht aus. Da diese Jugendlichen

aufgrund ihres Weiterbildungs wunsches

dem Arbeitsmarkt noch nicht zur Verfügung stehen,

ist ein vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

(BAMF) geförderter B2-Berufssprachkurs für

sie ungeeignet. Um diese Förderlücke zu schließen,

bietet die MVHS einen B2-Kurs an, der vom Verein

der Förderer und Freunde der Münchner Volkshochschule

(VFF) 2024 mit 9.000 Euro unterstützt wurde.

Damit sich Zugewanderte in der deutschen Gesellschaft

besser zurechtfinden, wird im sogenannten Orientierungskurs

Wissen zu Politik, Geschichte und Kultur in

Deutschland vermittelt. Er ist Teil des vom Bundesamt

für Migration und Flüchtlinge konzipierten Integrationskurses

und bereitet auf den Einbürgerungstest bzw. den

Test „Leben in Deutschland“ (LiD) vor. In diesem Zusammenhang

legt das Projekt „Antisemitismuskritische Fortbildung

für Lehrkräfte im Orientierungskurs“ besonderen

Wert auf die Vermittlung von Wissen über das jüdische

Leben in Deutschland, die historische und aktuelle Bedeutung

des Staates Israel sowie die Bedeutung des Holocaust

in der deutschen Geschichte. Der Verein der Förderer und

Freunde der Münchner Volkshochschule unterstützt das

Fachgebiet Deutsch-Integrationskurse der MVHS mit

Zuschüssen dabei, diese fundierten Fortbildungen anzubieten:

Sie bereiten Lehrkräfte auf Herausforderungen

vor und geben ihnen Werkzeuge an die Hand, antisemitische

Vorurteile und Denkmuster abzubauen.

IMPRESSUM

Herausgeberin

Münchner

Volkshochschule

GmbH

Geschäftsführung

Postfach 801164

81611 München

info@mvhs.de

www.mvhs.de

Geschäftsführung

Dr. Susanne May,

Programmdirektorin

Dr. Martin Ecker,

Managementdirektor

Redaktion MVHS

Luis Drux

Martin Jost

Susanne Lößl

Nejma Tamoudi

Redaktion

Storyboard GmbH

Amelie Dinter, Sandra

Djajadisastra, Lena

Kaeß, Laura Koruga,

Stefanie Lindner,

Alissa Selge, Jasmin

van de Loo

Gestaltung

Dominik Lange

Sophia Rackl

Produktion

Storyboard GmbH

Druck

Gotteswinter und

FIBO Druck- und

Verlags GmbH

V.i.S.d.P.

Dr. Susanne May,

Programmdirektorin

Dr. Martin Ecker,

Managementdirektor


GREMIEN

AUFSICHTSRAT

Aufsichtsratsvorsitzende:

Bürgermeisterin Verena Dietl

Stellvertretende

Aufsichtsratsvorsitzende:

Stadträtin Mona Fuchs

Anton Biebl, Kulturreferent der

LH München

Stadtrat Fabian Ewald

Stadträtin Nimet Gökmenoğlu

Stadtrat Winfried Kaum

Stadtschulrat Florian Kraus

Haimo Liebich

Prof. Dr. Dr. h. c. Hans Georg Lößl

Stadtrat Jens Luther

Stadträtin Gudrun Lux

Stadtrat Cumali Naz

Stadträtin Lena Odell

Walfried Fergen, Münchner

Volkshochschule (bis 31. Mai 2024)

Dr. Sandra Platzer, Münchner

Volkshochschule (ab 1. Juni 2024)

Michael Widl-Stüber, Münchner

Volkshochschule

KURATORIUM

Vorsitzender des Kuratoriums:

Haimo Liebich

Werner Albrecht

Martha Doll

Dr. Anneliese Durst

Judith Greil

Ulrike Grimm

Erkan Inan

Dr. h. c. Charlotte Knobloch

Roland Krack

Dr. Georg Kronawitter

Dr. Kai Kundrath

Dr. Hans-Georg Küppers

Dimitrina Lang

Prof. Dr. Dr. h. c. Hans Georg Lößl

Fatema Mian

Stephan Reiß-Schmidt

Monika Renner

Werner Reuß

Dr. Manuel Schneider

Dr. Regine Sgodda

Angelika Simeth

Prof. Dr. Rudolf Tippelt

Ernst-Albrecht von Moreau

Dr. Uta Werlich

Dr. Mirjam Zadoff

FACHBEIRÄTE

Politische Bildung

Prof. Dr. Edgar Grande

Brigit Harprath

Prof. Dr. Armin Nassehi

Dr. Petra Schmid-Urban

Prof. Dr. Martin Schulze Wessel

Dr. Meike Zwingenberger

Psychologie

Prof. Dr. Christine Daiminger

Prof. Dr. Mario Gollwitzer

PD Dr. Markos Maragkos

Dagmar Olzog

Prof. Dr. Sabine Walper

Religion

Ellen Presser

Dr. Andreas Renz

Prof. em. Dr. Dr. h. c. Gunther Wenz

Gönül Yerli

Philosophie

Prof. Dr. Sebastian Gäb

Prof. Dr. Christian Schröer

Prof. em. Dr. Wilhelm Vossenkuhl

„Seit der Gründerzeit verstehen

sich Volkshochschulen als öffentliche

Weiterbildungseinrichtungen,

die die Persönlichkeitsentwicklung

und die gesellschaftliche Teilhabe

aller fördern. In den Begegnungszentren

der MVHS in der

Kommune umfasst Bildung qualitativ

hochwertiges kulturelles,

soziales, wirtschaftliches und politisches

Lernen. Einer klugen Leitung

und einem hoch kompetenten,

sehr engagierten Team gelingt es

kontinuierlich, diesen breiten und

gleichzeitig vertiefenden Bildungsanspruch

zu realisieren.“

Fotos: Peter Neusser, privat

Prof. i.R. Dr. Rudolf Tippelt, Ludwig-

Maximilians-Universität München, ist

derzeit Gastprofessor an der Goethe-

Universität Frankfurt, langjähriger

Kooperationspartner der MVHS und

Mitglied im Kuratorium


COVERMOTIV

Das Herbst-Winter-Programm 2024/2025 der MVHS setzte seinen thematischen Schwerpunkt

auf „China. Im Jahr des Drachen“. Mehr als 270 Kurse und Veranstaltungen luden

dazu ein, sich mit einem Land auseinanderzusetzen, dessen Kulturgeschichte zu den

ältesten dieser Welt gehört und dessen politisches wie wirtschaftliches Machtstreben

zugleich zur kritischen Reflexion aufruft.

Unser Titelfoto zeigt Musikerin Ye Xing am traditionellen chinesischen Instrument Pipa.

Gemeinsam mit ihrer Kollegin Shao Xinyi, die auf der Guzheng spielte, eröffnete sie klangvoll

den Programmschwerpunkt am 9. Oktober 2024.

mvhs.de

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