antriebstechnik 4/2025
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antriebstechnik 4/2025
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19174
04
Juni 2025
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„antriebstechnik“ ist eine Zeitschrift der Vereinigten Fachverlage GmbH, Lise-Meitner-Straße 2, 55129 Mainz, HRB 2270, Amtsgericht Mainz,
Geschäftsführer: Dr. Olaf Theisen, Matthias Niewiem, Umsatzsteuer-ID: DE 149063659, Gerichtsstand: Mainz
EDITORIAL
GETRIEBE UND ANTRIEBE
MACHEN DEN ROBOMOVE
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
ohne Antriebstechnik keine Bewegung in der Robotik. Ganz gleich ob
Cobot, Scara-Roboter für Handling- oder Montageaufgaben, mobile
Roboter in Fertigung und Lager, universell programmierbare Industrieroboter
oder humanoide Roboter: Motoren und Getriebe stecken in
allen Achsen und ermöglichen präzise und dymanische Bewegungen.
Kompakte Antriebe mit Mecanum-Rädern machen AMR omnidirektional
manövrierfähig. Lösungen mit Linearachsen als siebte Achse
erweitern den Arbeitsraum von Leichtbaurobotern. Auf mobilen
Hubwagen mit präziser Positionierung können multifunktionale Cobots
noch flexibler an verschiedenen Stellen einer Montagelinie eingesetzt
werden (Seite 35). Besonders spannend ist der anhaltende Trend,
Künstliche Intelligenz oder genauer Machine Learning auch in Roboter-
Antriebssysteme zu integrieren. KI kann Antriebe intelligenter und
effizienter machen. Dazu analysiert sie Daten und ermöglicht zusätzliche
digitale Services wie Predictive Maintenance. Dies kann zu einer
deutlichen Steigerung der Produktivität und Effizienz in der industriellen
Automation führen. Manche Unternehmen sind hier bereits sehr
weit und setzen erfolgreich auf KI und ergänzende digitale Services für
Getriebe (Seite 18). Dass Robotik aber auch sinnvoll in automatisierte
Fertigungslinien integriert werden muss, zeigt die industrielle
Fertigung von Holzhäusern. Wie ein Start-up aus Kanada mit dem
Konzept Homebuilding Factory-as-a-Service und einer umfangreichen
KI-Bibliothek für robotergestützte Montagearbeiten den Baumarkt
revolutionieren möchte, zeigt ein weiterer Beitrag (Seite 28) unseres
Specials „Antriebstechnik in der Robotik“. Sie sehen, die Juni-Ausgabe
ist die perfekte Einstimmung auf die Automatica! Und alles, was es an
Neuheiten nicht mehr in die antriebstechnik gepackt hat, können Sie
dann in München entdecken. Die Redaktion ist natürlich auch vor Ort.
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EDITORIAL
03 Getriebe und Antriebe machen den Robomove
SOFTSTARTER
06 Menschen, Märkte, Unternehmen
MECHANISCHE ANTRIEBSTECHNIK
18
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LINEARTECHNIK
10 TITEL Made in Cologne:
Kundennähe und Nachhaltigkeit als
Innovationstreiber
16 Zahnstangengetriebe:
Kleines Bauteil, großes Systempotenzial
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN
18 Digitalisierung verändert Industriegetriebe:
Wandel als Antrieb begreifen
TITELBILD
Igus, Köln
ELEKTRISCHE ANTRIEBSTECHNIK
ELEKTROMOTOREN
20 Smarte Servoantriebe:
Präzise Kunststoffteile in Rekordzeit spritzen
24 Bei Boeing im Einsatz:
Große Teile per Ultraschall prüfen
36
kennenlernen
Das neue B2B-Online-Magazin bietet fundiertes Technikwissen
zu wechselnden Themen. Aktuell geht es um
Miniaturantriebe. Eine sechsseitige Vorschau und Links
zu allen Beiträgen finden Sie am Ende dieses E-Papers.
28
4 antriebstechnik 2025/04 www.antriebstechnik.de
KOMPONENTEN UND SOFTWARE
26 IIoT-Framework:
Weniger Betriebskosten dank Gateways
SPECIAL
ANTRIEBSTECHNIK IN DER ROBOTIK
28 Homebuilding Factory-as-a-Service:
Wie industrielle Automation das Bauwesen
revolutioniert
32 INTERVIEW Wellgetriebe mit Triangle-Technologie:
Mehr Zähne im Eingriff
36 Humanoide Roboter:
Frameless-Servomotoren für fließende Bewegungen
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
40 Genauere Industrieroboter durch Kompensation der
Getriebeübertragungsfehler
SERVICE
35 Impressum
MEIN TIPP
1955, vor 70 Jahren, erfand Clarence Walton
Musser das Wellgetriebe oder auch Harmonic
Drive genannt. Harmonic Drive ist auch ein
deutsches Unternehmen, welches beständig
Innovationen hervorbringt, etwa die neue
Triangle-Technologie für Wellgetriebe. Die sorgt
für eine höhere Torsionssteifigkeit und andere
Vorteile. Wir sprachen mit dem Produktmanager
Sebastian Finhold über die Neuheit – lesen Sie
das Interview auf Seite 32.
Miles Meier, Chefredakteur, m.meier@vfmz.de
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SOFTSTARTER
MAYR BAUT PRÄSENZ
IN SPANIEN AUS
Mit der Übernahme von
EME Motor 2008, S.L. hat
Mayr Antriebstechnik nun
eine eigene Niederlassung in
Spanien. Dies gab das Unternehmen
Anfang April im
Rahmen seines internationalen
Sales Meetings in Mauerstetten bekannt. Bei dem regelmäßigen
stattfindenden Treffen kamen Vertreter aus 30 Nationen zusammen,
um sich über neue Technologien und Produkte zu informieren.
Ein Schwerpunkt war die Robotik, für die der Hersteller mit der
Baureihe Roba Servostop schlanke, leichtbauende Federdruckbremsen
für Servomotoren anbietet. Nach mehr als 30 Jahren
erfolg reicher Zusammenarbeit auf dem spanischen Markt ist die
bisherige Handelsvertretung EME Motor, S.L. Anfang 2025 als
Tochterunternehmen Mayr Transmisiones, S.L. vollständig in die
Gruppe übergegangen. Damit stärkt das Unternehmen sein
globales Vertriebsnetz und erschließt sich den Zugang zu neuem
Wachstumspotenzial in der Region. Die Leitung bleibt beim
bisherigen EME-Geschäftsführer Òscar Moncàs Miralles, als
Direktoren seitens Mayr Antriebstechnik werden CEO Ferdinand
Mayr und CFO Christian Illig die Geschäfte verantworten. Die Firma
EME Motor wurde 1988 gegründet und vertreibt seit Mitte der
90er Jahre Produkte des Allgäuer Unternehmens in Spanien und
Portugal. Aktuell beschäftigt Mayr Transmisiones am Standort
Castelldefels (Barcelona) vier Mitarbeitende.
www.mayr.com
NEUE FERTIGUNGSSTÄTTE FÜR DIE
LINEARTECHNIK
Ein stetiger Ausbau der
Eigenfertigung von
Rodriguez führte zu
einem Anwachsen des
Maschinenparks und
damit einem gestiegenen
Platzbedarf. Deshalb
entschied sich der
Spezialist für Lineartechnik
und Präzisionslager,
für einen seiner Produktbereiche einen Neubau zu errichten.
Nun hat das Unternehmen im Industrie- und Gewerbepark
in Eschweiler direkt gegenüber dem Hauptgebäude
einen neuen Produktionsstandort eröffnet. Damit entfallen
50 Prozent der Produktionskapazitäten auf die Fertigung
von kundenspezifischen Systemlösungen. Auf insgesamt
3.000 m2 hat das Unternehmen die Fertigung in der
Lineartechnik neu aufgestellt. Ein Baustein der Modernisierung
ist ein automatisiertes CNC-Drehzentrum für die
hochpräzise Spindel- und Wellenbearbeitung. Bei der
Planung des neuen Gebäudes stand außerdem die Nachhaltigkeit
im Fokus. Die gesamte Dachfläche wurde mit
Photovoltaik ausgerüstet, das Gebäude wird mit Fernwärme
beziehungsweise Wärmepumpen beheizt. Innen sorgen
eine moderne Lüftungsanlage und LED-Beleuchtung für
einen möglichst geringen Energieverbrauch.
www.rodriguez.de
65 JAHRE KÜBLER: FAMILIENUNTERNEHMEN MIT
TRADITION UND ZUKUNFT
Mühelose &
natürliche
Bewegungen
Künstliche Fingergelenke mit
Steinmeyer Kugelgewindetrieben
Wir sind Steinmeyer
www.steinmeyer.com
Am 1. April 2025 feierte die Kübler
Group ihr 65-jähriges Bestehen. Das
Schwenninger Familienunternehmen,
das als Ein-Mann-Betrieb startete, ist
heute einer der weltweit führenden
spezialisierten Hersteller von Industriekomponenten
zur Messung, Übertragung
und Auswertung von Daten und
Signalen. Mit weltweit 600 Mitarbeitern,
12 internationalen Tochtergesellschaften
sowie Produktionswerken in
Deutschland, Indien und den USA hat sich Kübler als Global Player etabliert.
Die Wurzeln des Unternehmens reichen zurück ins Jahr 1960, als Fritz Kübler den
„Ing. Fritz Kübler Feingerätebau“ in seinem Elternhaus gründete. Das erste Produkt,
das dort entstand, war das patentierte Kurzzeitmessgerät KM1, gefolgt von
elektromechanischen Zählern, die den Grundstein für den internationalen Erfolg
legten. Bereits früh exportierte Kübler seine Produkte nach Amerika. Heute wird das
Unternehmen in zweiter Generation von Lothar und Gebhard Kübler (in der
Bildmitte und rechts – links im Bild Martin Huth, Geschäftsführer Vertrieb und
Marketing) geführt und bleibt auch in Zukunft ein familiengeführtes Unternehmen.
Hochmoderne Technologien, ein eigenes Entwicklungszentrum in Berlin sowie ein
globales Netzwerk aus Distributionen und Vertretungen in über 50 Ländern
unterstreichen die internationale Ausrichtung des Unternehmens. „Mein Vater,
Fritz Kübler, hat das Unternehmen mit einer klaren Vision gegründet: Qualität,
Innovation und Kundennähe. Diese Werte haben uns über sechs Jahrzehnte
begleitet und werden uns auch in Zukunft leiten“, erklärt Lothar Kübler, geschäftsführender
Gesellschafter. Gebhard Kübler ergänzt: „Unsere hochmodernen Technologien
ermöglichen es uns, die Herausforderungen der Industrie 4.0 aktiv mitzugestalten
und weiterhin zukunftsweisende Lösungen zu entwickeln.“
www.kuebler.com
SOFTSTARTER
LENZE UND RITTAL:
TECHNOLOGIE
PARTNERSCHAFT
Lenze und Rittal haben eine
Technologiepartnerschaft
geschlossen, um gemeinsam
Stromverteilung und Antriebstechnik
in die Zukunft zu führen.
Die Basis bilden RiLineX als neue
Standard-Plattform für Sammelschienensysteme
und marktführende
kompakte Umrichter von
Lenze. „Lenze ist ein Taktgeber
der Automatisierung und hat
mit dem Dreiklang aus Elektromechanik,
Elektronik und
Software die Prozesse der
Kunden weit über die Komponenten
hinaus im Blick.
Das passt zu Rittal und macht
das Unternehmen zu einem
exzellenten Technologiepartner
im RiLineX Ökosystem“, sagt
Ulrich Engenhardt, Chief
Business Units Officer bei Rittal
(im Bild links). „Mit der Systemplattform
RiLineX setzt Rittal
neue Maßstäbe bei der Stromverteilung
im Schaltschrank.
Durch den Einsatz von Lenze-
Umrichtern erweitern wir diesen
Nutzen auf die Antriebstechnik
und schaffen damit für unsere
Kunden kompaktere Lösungen“,
ergänzt Dr. Marc Wucherer,
CEO Lenze SE (im Bild rechts).
Ein Praxisbeispiel für Anwender-
Synergien ist der Frequenzumrichter
i550 Cabinet von
Lenze. Der sonst übliche
Einbauort auf der Montageplatte
wird für andere Komponenten
frei, da der Umrichter mitsamt
Absicherung per „Click&Work“
auf einem einzigen Adapter auf
dem RiLineX Board Platz
findet – und zwar mit höchster
Packungsdichte. Denn der
schmale Frequenzumrichter ist
nahtlos auf dem vollständig
überbau baren Board anreihbar.
Auch Verkabelung und entsprechende
Fehler sind damit
Vergangenheit.
www.lenze.com
RALF GÜNTHER IST NEUER GESCHÄFTSFÜHRER
BEI KEB ANTRIEBSTECHNIK
Die KEB-Gruppe stellt die Führung ihrer Tochtergesellschaft für
Getriebe motoren neu auf: Seit März ist Ralf Günther Geschäftsführer
von KEB Antriebstechnik in Schneeberg (Sachsen). In seiner
Rolle ist er verantwortlich für Vertrieb und Entwicklung. Gemeinsam
mit Stephan Weitkamp, Geschäftsführer Operations und IT, bildet
der Jenaer Antriebsexperte das neue Führungsduo. Neben digitalen
Produkten wie Noa und Helio sieht der 47-Jährige die Motorensparte von KEB als einen der
buchstäblichen Treiber. Zuletzt arbeitete Ralf Günther als Head of Business Development
Global für einen führenden Anbieter von Komponenten, Modulen und Systemen für die
Aufzugsindustrie. Internationale Vertriebserfahrungen sammelte der Wirtschaftsingenieur
und ausgewiesene Antriebsexperte unter anderem im Nahen Osten, Asien und Indien.
www.keb-automation.com
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SEW-EURODRIVE UND SCHAEFFLER VERKÜNDEN PARTNERSCHAFT
SEW-Eurodrive und Schaeffler kooperieren bei digitalen
Instandhaltungslösungen. Ziel ist es, Daten aus der Antriebstechnik
und Zustandsüberwachung
zu verknüpfen, um Wartungsprozesse
zu verbessern. SEW-Eurodrive
bringt seine Plattform zur Zustandsüberwachung
von Antriebssystemen
ein. Sie sammelt Betriebsdaten wie
Temperatur und Ölzustand und gibt
bei Abweichungen Handlungsempfehlungen
aus. Schaeffler ergänzt
das System mit seiner Sensorik zur
Schwingungsüberwachung. Die
Sensoren übertragen Daten über ein
drahtloses Netzwerk an eine Cloud,
wo diese automatisch ausgewertet
und klassifiziert werden. Über eine standardisierte Programmierschnittstelle
(REST API) fließen die Ergebnisse direkt in das
SEW-System ein. Kundenteams erhalten
so auf einer Plattform Zugriff auf
relevante Informationen zu Antrieb
und Lagerung. Die enge Integration
beider Systeme basiert auch auf der
mechanischen Kooperation:
SEW-Antriebe enthalten bereits
Lagertechnik von Schaeffler. Mit der
digitalen Erweiterung wird dieser
Ansatz konsequent weitergeführt.
Ziel ist die Vermeidung ungeplanter
Stillstände und eine bessere Planung
von Wartungseingriffen.
www.sew-eurodrive.de
RULAND ERWIRBT ROCOM COUPLINGS
GEBALLTE KOMPETENZ BEI ANTRIEBEN
Ruland hat Rocom
Couplings erworben,
einen in Kalifornien
ansässigen Hersteller von
Kupplungen. Rocom
bietet Beam-Kupplungen
sowie kundenspezifische
gefräste Federn an. Mit
der Übernahme erweitert
Ruland sein Produktportfolio
und steigert die Fertigungskapazitäten. Dadurch können
Kunden, die angepasste flexible Kupplungen und kundenspezifische
Lösungen benötigen, jetzt noch besser bedient werden. Die Kombination
des Fachwissens von Rocom mit Rulands Fertigungsprozessen
und Qualitätsstandards bietet Ruland-Kunden eine größere Auswahl
an Beam-Kupplungen und mehr Anpassungsmöglichkeiten. Rocom-
Anwender profitieren von kürzeren Lieferzeiten, verbessertem Service
sowie Zugang zu Rulands breitem Sortiment, das Klemm- und
Stellringe, starre Kupplungen, sechs weitere Servokupplungen und
Wellengelenke umfasst. „Diese Akquisition stärkt unsere Fähigkeit,
Ingenieuren hochwertige Beam-Kupplungen und Komponenten für
systemkritische Bereiche der Antriebstechnik anzubieten“, sagt
Bill Hewitson, Präsident von Ruland in Marlborough bei Boston.
www.ptmotion.de
Eine Übernahme, die das Knowhow
von zwei Unternehmen
vereint: Vor kurzem hat die
englische Kinetrol Ltd. Trading
Estate 100 Prozent der Geschäftsanteile
der Gesellschaft der Aris
Stellantriebe GmbH übernommen.
Beide Antriebsexperten sind für
qualitativ hochwertige und
robuste Produkte bekannt, die auch in rauen Industrieumgebungen
eine hohe Lebensdauer und Zuverlässigkeit
garantieren. Kinetrol fertigt pneumatische
Stellantriebe und erweitert sein Produktportfolio um
elektrische Stellantriebe, während Aris vom starken
weltweiten Vertriebsnetz des global agierenden
Unternehmens profitiert. Die Entscheidung schafft die
Grundlage für weiteres Wachstum und ermöglicht die
Erschließung neuer Märkte für beide Partner. Keine
Veränderungen entstehen hingegen für Kunden und
die Mitarbeiter von Aris – sowohl die bekannten
Ansprechpartner als auch die Geschäftsleitung und die
Produktion in Troisdorf bleiben bestehen.
www.stellantriebe.de
SCHLEIFMASCHINEN MIT EIGENER TECHNIK MODERNISIERT
Kürzlich mussten im Werk der Kammerer Gewindetechnik GmbH & Co. KG Schleifmaschinen modernisiert
werden. Dazu passte der Schwarzwälder Gewindetechnikspezialist eigene Kugelgewindetriebe
so an, dass die Präzision der Innengewindeschleifmaschinen erheblich verbessert werden konnte.
„Regelmäßige Wartung und vorbeugende Instandhaltung unserer Maschinen sind notwendig, um die
hohe Qualität unserer Kammerer-Produkte zu halten oder zu verbessern“, erklärt Huber. „Als Hersteller
von Kugelgewindetrieben liegt es daher nahe, diese für die eigenen Werkzeugmaschinen selbst zu
produzieren. Wir können dabei Verbesserungen aus unserer langjährigen Erfahrung einfließen lassen,
zum Beispiel unser Know-how in Bezug auf Lebensdauermaximierung und kontinuierliches Leerlaufdrehmoment.
Durch sorgfältigen Einbau sowie Erneuerung weiterer Achsenkomponenten führt dies
zur gewünschten Positioniergenauigkeit, die zur Herstellung unserer hochwertigen Produkte
erforderlich ist.“ Der Ablauf sei ähnlich, wie wenn ein Kunde einen Kugelgewindetrieb anfrage, sagt
Huber: „Aufgrund der Spezifikationen erstellen wir eigene Konstruktionszeichnungen und Berechnungen
und fügen unser Kammerer-Umlenksystem für die Mutter ein.“
www.kammerer-gewinde.com
8 antriebstechnik 2025/04 www.antriebstechnik.de
NSK EUROPE: LAVIEUVILLE NEUER COO
Matthieu Lavieuville, der in den
vergangenen zwei Jahren als Geschäftsführer
der Automotive Business Unit
von NSK Europe tätig war, wird die
Zusammenführung der Automobil- und
Industriesparten des Unternehmens zu
einer integrierten Organisation leiten.
Anschließend wird er sämtliche
operativen Aktivitäten von NSK in
Europa, dem Nahen Osten und Afrika
verantworten – einschließlich Vertrieb,
Technik, Einkauf, Fertigung und Logistik. Er bringt über
20 Jahre Erfahrung in der Wälzlagerindustrie mit und kann
eine nachgewiesene Erfolgsbilanz im kommerziellen Bereich
vorweisen. Er war bereits für führende Unternehmen der
Branche tätig, darunter Timken und JTEKT – wie NSK ein
ebenfalls japanisches Unternehmen. Vor seinem Eintritt bei
NSK war Lavieuville Geschäftsführer von Maltep, einem
französischen Hersteller von Erdungs- und Blitzschutzsystemen.
Seine erste Priorität wird es sein, für mehr organisatorische
Klarheit im gesamten Unternehmen zu sorgen. Er räumt
ein, dass die Zusammenlegung der Automobil- und Industriesparten
eine große Herausforderung darstellt – sie erfordert
den Abbau von Silos, die Veränderung von Prozessen und
möglicherweise auch einen kulturellen Wandel im Unternehmen.
Dennoch ist er überzeugt, dass diese Schritte das volle
Potenzial von NSK freisetzen und die Art und Weise verändern
werden, wie das Unternehmen seine Kunden bedient.
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Zahnriemen!
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LINEARTECHNIK
TITEL
TITEL
LINEARTECHNIK
MADE IN COLOGNE
KUNDENNÄHE UND NACHHALTIGKEIT
ALS INNOVATIONSTREIBER
Der Kölner Kunststoffspezialist Igus stellt die Innovationskraft in
Deutschland unter Beweis und zeigt, wie neue, flexible und nachhaltige
Lösungen in der Linear- und Antriebstechnik entstehen.
Stefan Niermann, Leiter Geschäftsbereich Drylin Linear- und
Antriebstechnik bei Igus im Interview mit der antriebstechnik.
Guten Tag, Herr Niermann. Wie fährt eigentlich die Trittstufe an einem Reisezugwagen aus?
Mit dieser Frage könnte auch gut eine Sachgeschichte für die Sendung mit der Maus
anfangen. Die neuen vorgespannten Hybrid-Rollenlager von Igus kommen in solchen
Anwendungen zum Einsatz. Was war hier die Konstruktionsidee?
Stefan Niermann: Schiebetritte sind besonders wichtig für die Barrierefreiheit in Zügen.
Ein Schiebetritt in einem Zug funktioniert ähnlich wie eine elektrische Trittstufe, jedoch mit
spezifischen Anpassungen für den Einsatz in Zügen. Das Führungssystem, wie zum Beispiel
eine unserer Drylin W Linearführungen mit Dryspin Gewindetrieb, fährt die Stufe beim Öffnen
der Tür automatisch aus – und das zuverlässig, auch bei extremen Witterungsbedingungen
und Verschmutzungen.
Das neue Drylin W Hybridlager mit Rollen-Rückzugssystem kombiniert die Leichtläufigkeit
von Rollen mit der hohen statischen Belastbarkeit von Gleitflächen. Der Federmechanismus
gewährleistet leichtes Rollen bis zu einer Last von 7,5 kg pro Lagerstelle. Sobald Menschen in
den Zug einsteigen und die Stufen belasten, senkt sich das Lager leicht ab und entlastet die
kleinen Rollen. Bei Entlastung greift wieder die Rolle und die Stufe fährt kinderleicht ein.
www.antriebstechnik.de antriebstechnik 2025/04 11
LINEARTECHNIK
TITEL
01 02
Linearführung und Spindelantrieb sorgen dafür, dass Schiebetritte
ohne Verklemmen oder Schwergängigkeit möglichst reibungslos
ein- und ausgefahren werden können. Dies wird durch
spezielle Gleitlager erreicht, die aus verschleißfestem, schmierfreiem
Hochleistungskunststoff bestehen.
Für welche weiteren Anwendungen ist das Hybrid-Rollenlager
interessant?
Definitiv für die Möbelindustrie, den Yacht- und Schiffsbaubereich,
Laborausstattungen sowie den wachsenden Markt der
Wohnmobile und Tiny Houses. Aber auch für Einschubmechanismen
in Bearbeitungsanlagen, etwa zum Stanzen.
Nach einer Zahnriemen-Linearachse gibt es nun auch eine neue
Generation spindelbasierter Lösungen im Drylin-Sortiment.
Was waren die Beweggründe für die Entwicklung?
Grundsätzlich nimmt man Spindelachsen für die präzise Verstellung
im Maschinenbau oder in der Verpackungsindustrie.
Mit einem Trapezgewinde lassen sich hohe Lasten aufnehmen
und durch die geringe Steigung im Spindeltrieb ist eine Selbsthemmung
gewährleistet. Das ermöglicht den Verzicht einer
Klemmung oder Motorbremse und spart Kosten. Im Vergleich
zu Zahnriemenachsen können aber keine hohen Verfahrgeschwindigkeiten
realisiert werden.
Sowohl die ZLX Zahnriemenachse als auch die spindelbasierte
SLX-Achse ermöglichen eine schnelle Montage mit vielen Anschlussoptionen
und fügen sich durch ihr Design auch optisch
nahtlos in klassische Maschinenbauprofile ein.
Igus hat den Anspruch, ein einbaufertiges Linearsystem mit
elektrischem Dryspin Spindelantrieb zu liefern. Gleichzeitig
soll eine große Bandbereite von Anwendungen unterstützt
werden. Welche Konzepte erleichtern die Integration und
Montage?
Das Design der Achsen passt sich handelsüblichen Maschinenbauprofilen
an und ist damit leicht zu integrieren. Es können
Standardverbinder diverser Hersteller verwendet werden. Das
erleichtert Planung und Montage. Nuten für mögliche Initiatoren
sind ebenfalls berücksichtigt. Die Ausrichtung im Portal von
X-, Y- und Z-Achsen kann viel Zeit in Anspruch nehmen. Hier
helfen Pass- und Zylinderstifte zum 100 Prozent korrekten und
schnellen Positionieren der mechanischen Bauteile und Achsen.
Drylin E-Motorkits setzen die Spindelachse in Bewegung.
Welche Antriebsoptionen stehen zur Verfügung?
Die Achsen können mit Schritt-, DC- oder BLDC-Motoren aus
unserem Programm betrieben werden. Dazu gibt es passende
Getriebe, um das Drehmoment zu erhöhen oder den Antriebswinkel
zu ändern. Das Besondere: Alle Motorentypen können
AUTOMATISIERUNGSLÖSUNGEN
SIND WIE ELEKTRISCHE ROLLOS
KINDERLEICHT ZU BEDIENEN
von einer einzigen Steuerung, der D1, gesteuert werden. Sie lässt
sich einfach im Browser programmieren und bedienen. Für
simple Aufgaben haben wir auch günstigere Steuerungen –
sogar für den Handbetrieb. Damit kann jeder seine Automatisierungslösung
so kinderleicht bedienen wie elektrische Rollos
zuhause.
Igus präsentierte auf der Hannover Messe eine neue Teleskopschiene
mit Elektroantrieb. Das Auszugssystem kann zum
Beispiel in Verkaufsautomaten eingesetzt werden. Welche
besonderen Anforderungen stellen solche Alltagsanwendungen
und wie wurden diese hier konstruktiv gelöst?
Auslöser für die Produktentwicklung war hier eine große Kundenanfrage
aus den USA für eine Drohnengarage. Günstig und
witterungsbeständig sollte die Lösung sein. Unser System ist
jetzt beides, zudem schmierfrei und sehr leise laufend.
Das NTM-45 kombiniert das vielfältige Igus Know-how, vom
Beschichten des Aluminiums über die integrierte Antriebstechnik
per Dryspin Gewinde und Zahnriemen bis hin zu Drylin
E-Motoren und Steuerungstechnik. Dies ist das erste einbauund
anschlussfertige motorische Teleskopsystem von Igus, das
sich ideal für mobile Anwendungsbereiche wie die Servicerobotik
und Warenausgabenautomaten eignet.
Wie wurde die neue Teleskopschiene getestet?
Bei allen Igus Produkten werden die wichtigsten Tests durchgeführt,
um Konstrukteuren verlässliche Belastungsdaten an die
Hand zu geben. Dazu gehören die Messung des Wirkungsgrades,
12 antriebstechnik 2025/04 www.antriebstechnik.de
TITEL
LINEARTECHNIK
03
04
01 Stefan Niermann, Leiter Geschäftsbereich Drylin Linearund
Antriebstechnik bei Igus, vor der Produktionshalle in Köln
02 Das neue Hybridlager mit Rollen-Rückzugssystem
kombiniert die Leichtläufigkeit von Rollen mit der hohen
statischen Belastbarkeit von Gleitflächen
03 Bei Versuchen mit dem neuen Drylin Teleskopsystem
wurden auch Laufruhe und Vibration genau untersucht
04 Neue Spindelachsen-Generation von Igus
die Lebensdauer und maximale statische und dynamische Lastaufnahme.
Im Falle des Teleskops sind wir aber noch weiter
gegangen und haben uns intensiv mit der Laufruhe und den
Vibrationen beschäftigt. Auch hier spielt das Gleiten seinen
Vorteil gegenüber dem Rollen aus. Diese Tests ermöglichen es
dann unserem Digital-Team, die Produkte in die Konfiguratoren
und Online-Lebensdauerberechner zu integrieren.
Wie digital sind die Linear- und Antriebslösungen von Igus?
Wir sind komplett im digitalen Zeitalter angekommen. Der Kunde
kann alle Details seiner Linearführung oder Antriebsachse
selbst online konfigurieren und sieht sein Ergebnis sowie den
Preis in Echtzeit. Jeder Konfigurationsschritt kann Einfluss auf
die Lebensdauer nehmen, das wird berücksichtigt. Auch Zeichnungen
und 3D-Modelle stehen in Echtzeit zur Verfügung.
Inzwischen werden immer mehr unserer Prozesse digitalisiert:
Stücklisten und Arbeitsanweisungen werden ebenfalls live in die
Montageabteilungen gesendet, sodass die Auswahl der einzelnen
Stücklistenartikel im automatisierten Lager direkt beginnen
kann. Das ermöglicht uns schnelle Lieferzeiten auch für kundenindividuelle
Lösungen.
Auch das Produkt selbst kann digital im Sinne der Industrie 4.0
genutzt werden. Unsere intelligente Sensorik (Smart Plastics)
ermöglicht das Erkennen von Verschleißgrenzen sowie eine
vorausschauende Wartung.
Welche Rolle spielt Diversifikation in Branchen und
Anwendungen für Innovation und Wachstum?
Die Diversifikation spielt für Igus eine immens wichtige Rolle.
Wir waren nie abhängig von einzelnen Branchen und den damit
einhergehenden Marktschwankungen. Die Kombination aus
Produkt- und Branchenmanagement führt zu einem inspirierenden
Austausch und Synergieeffekten. Hygieneanforderungen
aus dem Medizinbereich können zum Beispiel auch im
Lebensmittelbereich wichtig sein – und beide Branchen können
ein ähnliches Produkt verwenden. Die Automatisierung des
Alltags eröffnet uns zudem neue Märkte: Warenausgabeautomaten,
Drohnengaragen, aber auch ein Fernsehsessel oder ein
Kaffeeautomat strotzen heutzutage nur so vor Bewegung im
Inneren.
Am Ende klingt es „einfach“: Man muss dem Kunden zuhören
und seine Herausforderungen verstehen. Das geht über Gespräche
und immer mehr auch über die Auswertung des World Wide
Web. Die Kunst ist es, dieses Wissen gebündelt in die Entwicklungsabteilungen
fließen zu lassen. Wenn das funktioniert, dann
schafft man Innovationen, die den Kunden wirklich helfen.
Nachhaltigkeit und Kreislaufwirtschaft mit Rezyklaten sind
wichtige Themen bei Igus. Was bedeutet das speziell in der
Linear- und Antriebstechnik?
Unsere eingesetzten Werkstoffe sind recyclebar. Beim Aluminium
schwenken wir gerade auf eine neue Nachhaltigkeitsklasse
um, die durch einen höheren Rezyklat-Anteil einen deutlich
geringeren CO 2
-Fußabdruck hat. Aber auch das musste erst ausgiebig
getestet werden.
Bei den Kunststoffen forschen wir natürlich weiterhin an höchster
Abriebfestigkeit für eine noch längere Lebensdauer, berücksichtigen
aber auch die wichtige Diskussion um PFAS- und
PTFE-freie Produkte. Wir können heute schon für alle Produktgruppen
der Drylin Lineartechnik PTFE-freie Lösungen
anbieten. Das ist aktuell einmalig in unserem Marktsegment.
Vielen Dank für das Interview.
Bilder: Igus
www.igus.de
AUTOMATISIERUNG DES ALLTAGS
ERÖFFNET UNS NEUE MÄRKTE
www.antriebstechnik.de antriebstechnik 2025/04 13
MARKTPLATZ
PRÄZISE DURCHFLUSSREGELUNG AM
MEERESGRUND
Mit dem elektromechanischen
Subsea-Aktuator
SSEAC präsentiert die
Wittenstein motion
control GmbH eine innovative
Lösung zur Betätigung von
Drosselventilen und Armaturen
in Unterwasseranlagen.
Ausgelegt auf eine Lebensdauer von mindestens 25 Jahren
regelt der Aktuator in bis zu 4.000 m Tiefe den stufenlosen
Durchfluss von Gasen und Flüssigkeiten. Statt wie bisher mit
aufwendiger Hydraulik werden zwei redundante 24-V-Motoren
eingesetzt, die das Planetengetriebe des Aktuators zur präzisen
rotatorischen Verstellung der Ventile antreiben. „Mit der
Ablösung von hydraulischer Betätigung durch 24-V-Elektrifizierung
trägt dieser Aktuator dazu bei, Investitions- und Betriebskosten
von Unterwasseranlagen an Lagerstätten und Speicherorten
dauerhaft zu senken“, erläutert Dr. Mark Eikötter,
Geschäftsführer von WMC. „Neben der hohen Effizienz und
Wirtschaftlichkeit gewährleistet die elektrische Betätigung eine
sichere und umweltfreundliche Steuerung und Betätigung von
Ventilen und anderen Armaturen auf dem Meeresboden.“ Der
Aktuator ist eine Gemeinschaftsentwicklung der Wittenstein
motion control GmbH und Bosch Rexroth AG, einem weltweit
führenden Anbieter von Antriebs- und Steuerungstechnologien
für Maschinen und Anlagen auch im Subsea-Bereich.
www.wittenstein.de
EX-MOTOREN NEU IM PLEIGER
PRODUKTPORTFOLIO
ANZEIGE
Die Firma Pleiger Maschinenbau
ist unter anderem
auf kompakte hydraulische
Antriebslösungen spezialisiert.
Der Hersteller erweitert
sein Produktportfolio:
Am Standort in Witten
werden, nach erfolgreicher
Zertifizierung, jetzt auch eigenentwickelte sehr kompakte
Ex-Motoren hergestellt. Die lüfterlosen, druckfest gekapselten
Pleiger Asynchronmotoren der Baureihe ASM-Ex-040
sind in explosionsgefährdeten Bereichen der Zone 1
einsetzbar und als Einphasen- oder Dreiphasenmotor
erhältlich. Die Motoren mit circa 200 W Nennleistung sind
für den Kurzzeitbetrieb S2 ausgelegt, CE-konform und nach
ATEX (Ex II 2 G Ex db IIC T4 Gb) klassifiziert. Dabei besteht
das IP55 Gehäuse aus eisenhaltigem Material und wird mit
einem 2k-Epoxidharz (Grund- und Decklack) beschichtet.
Pleiger bietet auch das nötige CM-ExE Kondensatormodul
für den Betrieb der Einphasenmotoren an. Es wird im
sicheren Bereich verbaut und ermöglicht eine Umschaltung
der Drehrichtung. Die Motoren sind für die Gasexplosionsschutzgruppe
IIC in Kombination mit der Temperaturklasse
T4 zugelassenen und können bei Umgebungstemperaturen
von -40 °C bis 60 °C eingesetzt werden.
www.pleiger-maschinenbau.de
KUGELGEWINDETRIEB FÜR CHINESISCHE
E-FAHRZEUGHERSTELLER
Mehr als 140 Millionen
Kugelgewindetriebe (KGT) für
Automotive-Anwendungen
hat Schaeffler seit 2007
produziert. 2025 begann die
Produktion für Serienfahrzeuge
chinesischer Fahrzeughersteller.
Schaeffler stellt
Automotive-KGT nicht nur für Lenkungen, sondern auch für
Bremsen sowie für Antriebs- und Kraftübertragungssysteme
her. Im Februar 2025 feierte Schaeffler den Produktionsstart
von Kugelgewindetrieben für Lenksysteme in Xiangtan, um
den chinesischen Markt vor Ort zu bedienen. Weitere Werke in
China sowie Frankreich, Südkorea, Mexiko und der Slowakei
fertigen die Präzisionskomponente ebenfalls. Bei Schaeffler
kommt das Wirkprinzip des KGT auch bei Linearaktoren der
Sparte Bearings and Industrial Solutions zum Einsatz. Als
zentrale mechanische Bestandteile elektromechanischer
Servolenksysteme spielen KGT eine Schlüsselrolle in Spurhalteund
Parkassistenzsystemen. Ein hoher Wirkungsgrad, geringer
Energiebedarf und das sehr gute Geräusch- und Schwingungsverhalten
der Aktorik-Komponente reduzieren den Energieverbrauch
des Fahrzeugs und erhöhen dessen Laufruhe. Die sehr
hohe Belastbarkeit der KGT ermöglicht auch den Einsatz in
leichten Nutzfahrzeugen wie Kleinlastwagen, Transportern
und Pick-ups, und erlaubt hier den Fahrern eine Lenkung mit
deutlich geringerem Kraftaufwand.
www.schaeffler.com
MARKTPLATZ
NEUE KOMPONENTEN MIT
16 MILLIMETERN DURCHMESSER
Mit der neuen Größe
der SXR-Motoren, dem
hochpräzisen Encoder
und dem passenden
Getriebe präsentiert
Faulhaber aufeinander
abgestimmte Produkte
aus einer Hand. Alle
sind durchmesserkonform
mit 16 mm. Der
neue bürstenbehaftete Motor 1627 GXR mit Kupfer-Grafit-
Kommutierung bietet hohe Leistung und eine breite Auswahl
an Ausstattungsoptionen. Er ist in Spannungsvarianten von 4,5
bis 24 V und verschiedenen Lagerkonfigurationen verfügbar
und lässt sich individuell anpassen. Eine optimierte Rotorwuchtung
ermöglicht einen besonders ruhigen Lauf und Langlebigkeit.
Die hexagonal angelegte Wicklung mit hohem Kupferfüllfaktor
und einem optimierten Geradanteil sowie Magnete
hoher Güte sorgen für Temperaturstabilität und eine bessere
Gesamtperformance. Über diese Eigenschaften verfügt auch
der 1627 SXR, die neue Größe der edelmetallkommutierten
SXR-Familie. Sie verfügt über ein sehr gutes Leistungs-/
Volumenverhältnis und eignet sich für Hightech-Anwendungen.
Alle Komponenten der SXR- und GXR-Serie sind RoHS-konform,
die elektrischen Anschlüsse bieten vielfältige Konfigurationsmöglichkeiten.
Einfach kombiniert werden können die
Motoren mit den Metall-Planetengetrieben der Familie GPT.
Das durchmesserkonforme 16GPT eignet sich für anspruchsvolle
Applikationen mit begrenztem Bauraum.
www.faulhaber.com
PLANETENGETRIEBE UND MOTOR
IN EINEM
SEW Eurodrive hat den kurzen, kompakten und trägheitsarmen
Präzisionsplanetengetriebemotor PxG integrated für hochdynamische
Applikationen mit engen Platzverhältnissen
konzipiert. Er ist eine Alternative zu Planetenwinkelgetrieben.
Bei der Baureihe verschmelzen Planetengetriebe PxG und
Servomotoren CM3G zu einer Einheit. Verglichen mit konventionellen
Servoplanetengetriebemotoren ist der kompakte
Antrieb um bis zu 40 Prozent kürzer bei identischem Spitzendrehmoment.
Das verringert die Massenträgheit und ermöglicht
eine sehr hohe Dynamik. Die kompakte Bauweise spart
zudem viel Platz und lässt die Getriebemotoren flexibel in viele
Anlagenlayouts einpassen. Die Baureihe ist leistungsstark,
effizient und kann die Produktivität in kurz taktenden Applikationen
um bis zu 34 Prozent erhöhen. Der PxG integrated führt
Bewegungen präzise und dynamisch auf engstem Raum aus, er
bietet eine hohe Überlastfähigkeit und Leistungsdichte.
www.sew-eurodrive.de
EINSPARPOTENZIAL AM FLUGHAFEN
SICHTBAR MACHEN
Um Flughäfen zu einer
energieeffizienten
Auslegung von
Gepäckförderanlagen
zu verhelfen, bietet
Nord Drivesystems
den Nord-Eco-Service
an: Damit lassen sich
vorhandene Installationen
optimieren und
die beste Antriebslösung
finden. Dafür werden über einen Zeitraum von mindestens
zwei Wochen umfassende Messungen mit der Nord-Eco-
Box durchgeführt. Anhand von dauerhaften Belastungen,
Lastspitzen oder unregelmäßigen Zuständen lässt sich ablesen,
ob eine Anlage in der Dimensionierung den Anforderungen der
jeweiligen Anwendung entspricht. Gegebenenfalls entwickelt
Nord eine neue Lösung. Nach der Installation eines Alternativsystems
erfolgt eine Vergleichsmessung mit abschließender
Analyse. Am Ende eines Nord-Eco-Prozesses steht nach Angabe
des Unternehmens ein geringerer Energieverbrauch, niedrigere
Kosten sowie ein reduzierter CO2-Ausstoß. Nord konnte damit
bereits für die Antriebssysteme in Gepäckförderanlagen
verschiedener Flughäfen deutliche Energiesparpotenziale
aufdecken und alternative Lösungen realisieren.
www.nord.com
INTELLIGENCE THAT MOVES
SMART INTEGRATED BRUSHLESS MOTORS
WWW.ROTEK-MOTOREN.DE
200
UP TO
WAT T
www.antriebstechnik.de antriebstechnik 2025/04 15
LINEARTECHNIK
ZAHNSTANGENGETRIEBE
KLEINES BAUTEIL,
GROSSES SYSTEMPOTENZIAL
Den steigenden Wettbewerbsdruck in der
Industrie bekommt auch der Maschinen- und
Anlagenbau zu spüren: Der Markt verlangt nach
immer effizienteren Systemen. Hochpräzise und
schnelle Zahnstangengetriebe können hier eine
interessante Option sein: Sie ermöglichen
die Konstruktion sehr leistungsfähiger
Hub-, Positionier- und Portalanlagen.
Ein führender Hersteller
erläutert, worauf es bei solchen
Antriebssystemen ankommt.
Auf den ersten Blick wirken die Produkte aus Oberhausen
recht unscheinbar: Ein quadratisches Gehäuse und eine
Zahnstange – viel mehr ist von außen nicht zu sehen.
Was die Zahnstangengetriebe von Leantechnik einzigartig
macht, ist ihr Innenleben. Die Getriebe vereinen Antrieb
und Führung in einer einzigen Komponente und unterscheiden
sich damit grundlegend von herkömmlichen zahnstangenbasierten
Antriebssystemen. Diese haben nämlich in der Regel eine
separate Führung und beanspruchen daher viel Bauraum.
Zahnstangengetriebe von Leantechnik sind aufgrund ihrer
Bauweise hingegen sehr kompakt. Auch der konstruktive Aufwand
für die Integration in die Anwendung ist deutlich geringer
als bei anderen Lösungen auf Zahnstangenbasis. Der wichtigste
Vorteil der Getriebe ist jedoch die hohe Präzision, die sie dank
der vierfachen Rollenführung erreichen.
Entwickelt hat die Zahnstangengetriebe Reinhard Janzen,
Gründer und Geschäftsführer der Leantechnik AG. Mit der innovativen
Konstruktion traf er einen Nerv: Als er die Getriebe im
Jahr 1996 auf der Fachmesse Euroblech in Hannover vorstellte,
war das Interesse der Besucher groß. „Am Ende der Messe hatten
wir sämtliche Getriebe verkauft – sogar die Muster“, erinnert sich
Janzen.
Bereits damals gab es mit Lifgo und Lean SL zwei verschiedene
Ausführungen der Zahnstangengetriebe: Die Lifgo-Serie wurde
speziell für Anwendungen konzipiert, in denen hohe Querkräfte
aufgenommen werden müssen. Lean SL-Getriebe eignen sich
hingegen sehr gut für den Einsatz in Hub- oder Positionier -
sys temen, in denen schon eine Führung vorhanden ist. Während
die Zahnstange bei den Lifgo-Getrieben die klassische lineargeführte
Form aufweist, verfügen die Lean SL-Getriebe über eine
Sven Schürmann, Team Lead Marketing, Leantechnik AG, Oberhausen
rundgeführte Variante. Diese Zahnstange hat einen großen
Durchmesser und eine breite Verzahnung und bietet daher lange
Standzeiten.
VIELE MÖGLICHKEITEN FÜR KONSTRUKTEURE
Die Zahnstangengetriebe von Leantechnik überzeugen aber
nicht nur durch hohe Positioniergenauigkeit und Kompaktheit.
Eine weitere Besonderheit ist, dass sie flexibel miteinander kombinierbar
sind. Dies ermöglicht es Maschinen- und Anlagenbauern,
nahezu jedes erdenkliche Hub- oder Positioniersystem
zu konstruieren. Auch die Länge der Hub- oder Verfahrwege
kann je nach Anwendung individuell festgelegt werden: Dazu installiert
der Konstrukteur einfach mehrere Zahnstangengetriebe
hintereinander.
Bereits im Jahr 1999 hatte Reinhard Janzen die Idee, auf Basis
der Zahnstangengetriebe auch teilfertige sowie komplette Hubund
Positioniersysteme zu produzieren. „Viele Unternehmer
erzählten mir, dass sie selbst nicht das Know-how und die Kapazitäten
hätten, aus unseren Getrieben eigene Positionier- oder
Handlingsysteme zu konstruieren“, so Janzen.
Der Unternehmer erkannte darin eine Marktlücke und bot seitdem
auch die Fertigung kundenspezifischer Anlagen an. Erfahrung
damit hatte er schon bei seinem vorherigen Arbeitgeber
sammeln können: Für ihn entwickelte er einen Hubzwischenboden,
der die Stapelung empfindlicher Lebensmittel in Lkw in
mehreren Ebenen ermöglichte.
EFFIZIENT POSITIONIEREN, FLEXIBEL FERTIGEN
Das Angebot der unter dem Namen Leantechnik Systems vertriebenen
Hub- und Positionieranlagen wächst ständig. Inzwischen
zählen zu diesem Produktbereich neben Shuttle- und Portalsystemen
auch Hubtische und -säulen sowie Pick-and-Place-
Anlagen. Eine hauseigene Elektronik-Abteilung übernimmt zu-
16 antriebstechnik 2025/04 www.antriebstechnik.de
LINEARTECHNIK
02
01
dem auf Wunsch die Ausstattung der Systeme mit der nötigen Elektrik
und Steuerungstechnik.
Die teil- und funktionsfertigen Einheiten werden von namhaften Kunden
aus den verschiedensten Branchen geordert – auch Unternehmen der
Automobilindustrie sind darunter. So entstand ein Drei-Achs-Positioniersystem
(DAP) als Lösung für die Produktion verschiedener Karosserie-
Derivate auf einer einzigen Fertigungslinie. Die Hersteller können so kosteneffizient
produzieren und den Verbrauchern dennoch eine optimal an
ihre Wünsche angepasste Variante ihrer Serienmodelle anbieten.
Der Trend zur kundenindividuellen Massenfertigung betrifft darüber
hinaus die Produzenten vieler anderer Konsumgüter. Das DAP erlaubt es
ihnen, die Nachfrage nach individualisierten Produkten zu bedienen und
zugleich durch eine schlanke Fertigung wettbewerbsfähig zu bleiben.
BATTERIEZELLEN UND ELEKTRONIK
EFFIZIENTER FERTIGEN
Die Anlagen sorgen weltweit in vielen weiteren Anwendungen für hochpräzise
Hub- oder Verfahrbewegungen. Hubsäulen heben zum Beispiel
an Flughäfen verdächtige Koffer vorsichtig in einen Bunker, um sie kontrolliert
zur Explosion zu bringen. Medizintechnik-Hersteller bringen mit
den Hubvorrichtungen OP-Deckenversorgungseinheiten für die Qualitätsprüfung
auf die passende Höhe. Und Pick-and-Place-Anlagen von
Leantechnik übernehmen die Bestückung von Blister-Verpackungen mit
den fertigen Produkten. Diese Aufgabe erledigen bislang oft Roboter, die
aufgrund der hohen Einkaufskosten für viele Hersteller jedoch unerschwinglich
sind.
Auch die Zahnstangengetriebe selbst sind in zahlreichen Applikationen
im Einsatz – unter anderem in der Batteriezellenfertigung oder in Lötanlagen
für die Produktion von Elektronikbauteilen. Hersteller von Verpackungsmaschinen
verbauen die Getriebe ebenfalls in ihren Anlagen.
Dort ermöglichen sie mit ihren präzisen Hubbewegungen zum Beispiel
die exakte Aufbringung von Druckbildern auf Tuben, die rückstandsfreie
Entformung von Kartuschen an Spritzgussmaschinen oder die genaue
Definition der Form von Tiefziehteilen.
NEUE GENERATION NOCH PRÄZISER
Mit der Neuerfindung des Zahnstangengetriebes hat Leantechnik eine
Marktlücke geschlossen: Bis heute gibt es keine andere Antriebslösung,
die so kompakt, robust und leistungsstark ist, so das Unternehmen. Auf
ihren Erfolgen ruhen sich die Oberhausener indes nicht aus. Ganz im
Gegenteil: Mit dem hochpräzisen Lifgo hp hat das Unternehmen im
vergangenen Jahr ein noch genaueres Getriebe vorgestellt. Die Positioniergenauigkeit
beträgt jetzt bis zu 2 µm, was dem Bruchteil des Durchmessers
eines menschlichen Haares entspricht.
Bilder: Leantechnik
www.leantechnik.com
01 Dieser Zwei-Achs-Palettierer legt Rohteile auf ein
Förderband und befördert Fertigteile zurück in den Blister
02 Mit dem Drei-Achs-Positioniersystem (DAP) können
verschiedene Produktderivate flexibel auf einer einzigen
Linie gefertigt werden, die Lösung kommt in der Automobilindustrie
und weiteren Branchen zum Einsatz
DIE IDEE
„Hochpräzise Hub- und Positioniersysteme
oder Handlingsysteme auf
Basis von Zahnstangengetrieben zu
konstruieren, ist eine komplexe
Aufgabe. Viele Unternehmen haben
dafür nicht das nötige Know-how
und genügend Kapazitäten. Dies
erkannte Leantechnik bereits Ende
der 1990er-Jahre und bedient
seither diese Marktnische erfolgreich
mit teil- und funktionsfertigen
Zahnstangengetrieben sowie
kompletten Hub- und Positioniersystemen.
Ein Beispiel ist das
Drei-Achs-Positioniersystem (DAP),
das dank seiner Flexibilität eine
wirtschaft liche Mass Customization
in der Automobilindustrie und
anderen Branchen ermöglicht.
Wir liefern nicht nur die Technik,
sondern verschaffen Unternehmen
mit unseren maßgeschneiderten
Systemen einen entscheidenden
Wettbewerbsvorteil in Sachen
Präzision, Flexibilität und Effizienz.“
Reinhard Janzen, Gründer und
Geschäftsführer der Leantechnik AG,
Oberhausen
www.antriebstechnik.de antriebstechnik 2025/04 17
GETRIEBE UND GETRIEBEMOTOREN
DIGITALISIERUNG VERÄNDERT INDUSTRIEGETRIEBE
WANDEL ALS ANTRIEB BEGREIFEN
Es ist ein Novum in der Industrie: Flender One ist das erste individualisierte,
maßgeschneiderte Getriebe mit der Entwicklungs- und Fertigungszeit eines
Standardgetriebes aus dem Baukasten. Durchgängige Digitalisierung und
Automatisierung machen es möglich. Der Beitrag gibt Einblicke in die digitale
Transformation bei Flender und wie Kunden davon profitieren, etwa durch
einfache Konfigurierbarkeit von Getrieben, digitale Getriebezwillinge und digitale
Services. Das Unternehmen mit 8.500 Mitarbeitenden und einem Umsatz von
2 Mrd. Euro sieht sich als Vorreiter in der digitalen Transformation.
Digitalisierung umfasst bei Flender jede Phase des Produktlebenszyklus und jeden
Prozess innerhalb der Organisation. Von dem Moment, in dem ein Kunde
eine Bestellung aufgibt, über das Design, die Produktion, die Lieferung und
den Service: Künstliche Intelligenz (KI) und Automatisierung findet sich in jedem
Schritt.
„Innovation ist die Wettbewerbsfähigkeit von morgen. Wir müssen aufhören, Wandel
als Hindernis zu sehen und ihn stattdessen als Antrieb begreifen. Genau das haben wir
bei Flender getan“, sagte CEO Andreas Evertz unlängst anlässlich der Hannover Messe
2025. Das Unternehmen habe sich komplett dem Wettbewerb gestellt und alle Abläufe
angeschaut, gewohnte Dinge und Prozesse neu gedacht. „Dadurch haben wir uns unsere
heutige Wettbewerbsposition erarbeitet und sind Vorreiter in der digitalen Transformation“,
so Evertz. Mit seiner Flender One Plattform zeigt das Unternehmen, wie
End-to-End-Digitalisierung die Produktion maßgeschneiderter Industriegetriebe
grundlegend verändert hat.
IN FÜNF KLICKS ZUM PASSGENAUEN GETRIEBE
Durch die komplette Digitalisierung des Engineering-Prozesses und den Einsatz von
KI hat das Unternehmen erreicht, was früher für unmöglich gehalten wurde: Ein vollständig
individualisiertes, maßgeschneidertes Getriebe, konfiguriert in nur fünf
Klicks. Das ginge „so schnell wie der Checkout bei Amazon“, so Evertz Vergleich.
Mit über einer Million möglicher Konfigurationen generiert das System sofort einen
digitalen Zwilling und stellt 3D-CAD-Daten zur Verfügung, was die Entwicklungszeit
drastisch reduziert.
DIE IDEE
„Innovation ist die Wettbewerbsfähigkeit
von morgen. Wir müssen
aufhören, Wandel als Hindernis zu
sehen und ihn stattdessen als
Antrieb begreifen. Genau das haben
wir bei Flender getan. Wir haben uns
komplett dem Wettbewerb gestellt,
uns alle Abläufe angeschaut,
gewohnte Dinge und Prozesse neu
gedacht. Dadurch haben wir uns
unsere heutige Wettbewerbsposition
erarbeitet und sind Vorreiter in
der digitalen Transformation.“
Andreas Evertz, CEO,
Flender-Gruppe, Bocholt
18 antriebstechnik 2025/04 www.antriebstechnik.de
01
02
Verpackungsindustrie
Intelligente
Verpackungstechnik
mit RK Rose+Krieger
– präzise, flexibel,
automatisiert
03
01 Jedes Flender-One-Getriebe wird standardmäßig mit AIQ ausgeliefert, einer intelligenten
Sensorik mit Cloud-Anbindung
02 Andreas Evertz, CEO von Flender, demonstriert dem damaligen Kanzler Olaf Scholz auf der
Hannover Messe 2025 an einem Antriebs-Exponat die digitalen Services von Flender
03 Die tief in das Getriebe integrierte Sensorik liefert Echtzeit-Daten und gibt Empfehlungen für
eine gesteigerte Effizienz
Besonders eindrucksvoll: Datenanalysen haben
gezeigt, dass Industriegetriebe bisher
durchschnittlich 50 Prozent zu groß ausgelegt
waren. Die präzise Dimensionierung durch
Flender One spart nicht nur Material und
Energie, sondern macht die Produkte des Unternehmens
auch im globalen Wettbewerb
preislich attraktiver, ohne Qualitätseinbußen.
Wettbewerbsgetriebe können nach eigener
Einschätzung künftig spielend leicht durch
passgenau konfigurierte Flender One Lösungen
ersetzt werden – bis auf den letzten Millimeter
maßgeschneidert.
GOOGLE FÜR
INDUSTRIELLE DATEN
Jedes Flender One Getriebe wird standardmäßig
mit AIQ ausgeliefert, einer intelligenten
Sensorik mit Cloud-Anbindung. Mit dieser
Predictive-Maintenance-Lösung können ungeplante
Ausfallzeiten um bis zu 70 Prozent
verringert und die Wartungskosten um bis zu
40 Prozent gesenkt werden.
„Wir sind gewissermaßen zu einem Google
für industrielle Daten geworden“, erläutert
Evertz. Die gesammelten Betriebsdaten aus
allen Branchen ermöglichen proaktiven Service
und gezielte Optimierungsempfehlungen,
und zwar häufig bevor der Kunde selbst ein
Verbesserungspotenzial erkennt.
AUTOMATISIERUNG ALS
SCHLÜSSEL
Rund 90 Prozent der Flender One Getriebe
laufen mittlerweile automatisiert ab – im Vergleich
zu nur 8 Prozent bei der vorherigen Getriebegeneration.
Diese Automatisierung entlastet
die Ingenieure, die dadurch mehr Zeit
für Innovation und Weiterentwicklung haben.
Roboter sind dabei ebenfalls Bestandteil der
automatisierten Prozesskette bei Flender. Aus
Konstruktionsdaten werden hier Fertigungsdaten.
„Unsere digitale Transformation ist kein
Selbstzweck“, betont Evertz. „Sie macht unsere
Kunden schneller, flexibler, effizienter und
wettbewerbsfähiger. Und sie zeigt einen Weg
auf, wie die europäische Industrie im globalen
Wettbewerb bestehen kann. Dafür braucht es
aber eine gemeinsame Kraftanstrengung von
Industrie, Politik und Gesellschaft.“
Bilder: Flender,
Bild 02: Deutsche Messe – Fotograf: Rainer Jensen
www.flender.com
In der dynamischen
Welt der Verpackungstechnik
sind schnelle Umrüstungen,
zuverlässige Bewegungsabläufe
und maximale
Prozesssicherheit
entscheidend.
RK Rose+Krieger liefert
maßgeschneiderte Lösungen
für alle Anforderungen
– von der automatisierten
Formatverstellung
über komplexe Handlingsysteme
bis hin zu
hochpräzisen Pick-&-Place
Anwendungen.
Automatica
Halle A6 - Stand 315
München 24.-27. Juni 2025
Kontakt RK Rose+Krieger GmbH
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ELEKTROMOTOREN
SMARTE SERVOANTRIEBE
PRÄZISE KUNSTSTOFFTEILE IN
REKORDZEIT SPRITZEN
Mit Spritzgießautomaten von Boy lassen sich kleine und technisch komplexe
Kunststoffteile schnell und effizient herstellen. Eine neue vollelektrische
Spritzgießmaschinenreihe im Schließkraftbereich von 350 bis 800 kN bietet
eine hohe Dynamik und parallele Bewegungen. Kompakte und
hochdynamische Antriebe von Baumüller ermöglichen hierbei höhere
Produktionsgeschwindigkeiten und ein noch platzsparenderes
Maschinendesign. Eine antriebsintegrierte Servohydraulik-Lösung erfüllt die
hohen Anforderungen an die Präzision und Widerholgenauigkeit.
Spritzgießverfahren sind heute gängige Praxis. Daraus entstehen
technische Bauteile, Spielwaren, Verpackungen
und mehr. Die Aufgabe der Maschine ist es, in Rekordzeit
qualitativ hochwertige Kunststoffteile herzustellen. „Mehr
als 50 Prozent unserer verkauften Maschinen produzieren technische
Bauteile“, berichtet Dipl.-Ing. Martin Kaiser, Technischer
Leiter der Dr. Boy GmbH & Co. KG. Das Unternehmen mit Sitz in
Neustadt-Fernthal ist ein führender Hersteller für Spritzgießmaschinen
im Schließkraftbereich bis 1.250 kN.
Die Erfolgsgeschichte von Boy begann im Jahr 1968 mit der
Markteinführung der Boy 15. Ihre kompakte Bauweise, die einfache
Bedienbarkeit sowie die wirtschaftliche Effizienz und neue
technische Lösungen revolutionierten die vollautomatisierte
Fertigung im Kunststoffspritzguss. Durch stetige Forschung und
konsequente Weiterentwicklung bietet das Unternehmen heute
eine ganze Reihe von Spritzgießmaschinen für nahezu alle Anforderungen.
Seit der Gründung wurden mehr als 50.000 Spritzgießmaschinen
in alle Kontinente geliefert.
Anja Andraschko, Marketing Communications Manager,
Baumüller Nürnberg GmbH, Nürnberg
ANTRIEBE UND SOFTWARE ALS SYSTEM
Die Anforderungen von Endanwendern sind sehr hoch. „Die
vollelektrische Spritzgussmaschine bietet eine clevere Kombination
aus Energieeinsparung und erhöhter Präzision“, sagt Kaiser.
Dabei setzt man auf ein effizientes Antriebssystem der Firma
Baumüller. Die Lösung besteht aus der dynamischen Servomotoren-Baureihe
DSD2, den kompakten Servomotoren DSC2 und
dem Anreihsystem b maXX 5300 einschließlich der Einspeiseeinheit
b maXX 5000. Hinzu kommt das Softwaremodul Servohydraulik,
das in den Umrichter integriert ist. Die Software läuft auf
der im Antrieb enthaltenen Softdrive-PLC.
Die Boy Electric bietet alle Vorzüge einer vollelektrischen
Spritzgießmaschine in Bezug auf hohe Dynamik und parallele
Bewegungen. Einspritzen, Dosieren und Auswerfen sind in der
Maschine elektromechanisch realisiert worden – gemeinsam mit
Baumüller. Für die jeweilige Bewegung wurde die optimale und
effizienteste Lösung ausgewählt.
SERVOANTRIEB ERMITTELT STAUDRUCK
Herzstück der Maschine ist die neu konzipierte elektromechanische
Universaleinspritzeinheit. Die patentierte Staudruckmes-
01 Die voll -
elek trischen Spritzgießmaschinen
über -
zeugen durch noch
genauere Positionserfassung
und kürzere Zykluszeiten
dank parallelem
Schließkraftaufbau
zum Einspritzen
ELEKTROMOTOREN
sung ist einzigartig am Spritzgießmarkt. Ein Kraftsensor erfasst
dabei die auf die Schnecke übertragene Kraft an der Einspritzmechanik
und wertet diese in den Servoantrieben aus. „Wir haben
lange überlegt, ausprobiert und getüftelt“, erzählt Kaiser.
„Von der Idee bis zur Realisierung verging circa ein Jahr.“ Die elektromechanische
Antriebstechnik bietet viele Vorteile: Noch genauere
Positionserfassung, dynamische Bewegungsabläufe und
verkürzte Zykluszeiten durch parallelen Schließkraftaufbau zum
Einspritzen.
KOMPAKT, DYNAMISCH UND GENAU
Zum Einsatz kommen sowohl die dynamischen DSD2- als auch
die kompakten DSC2-Servomotoren. Sie sind für sehr hohe Anforderungen
an das Beschleunigungsvermögen ausgelegt und
überzeugen durch hervorragende Start-Stopp-Qualitäten. Auch
weisen sie ein exzellentes Drehmoment-Massenträgheitsverhältnis
auf. Das sorgt für eine sehr hohe Dynamik, also schnelles und
präzises Fertigen von Spritzgussteilen. Die Bewegungen der einzelnen
Antriebe müssen aufeinander hochgenau synchronisiert
werden, um präzise Ergebnisse zu erzielen. Die Servomotoren
haben sehr gute Rundlaufeigenschaften und ermöglichen im Zusammenspiel
mit den b maXX Servoantrieben eine hohe Positions-
und Geschwindigkeitsgenauigkeit. Die Komponenten arbeiten
optimal zusammen und sind sehr energieeffizient, da sie
sich im Zwischenkreisverbund Energie teilen.
Das Anreihsystem b maXX 5300 mit integrierter Safety regelt
die elektrischen Antriebsachsen sehr präzise und ist auf kleinstem
Raum integriert. Dies ermöglicht zahlreiche Ausbaumöglichkeiten
der Maschine.
ANTRIEBSINTELLIGENZ FÜR DIE
SERVOHYDRAULIK
Die Zwei-Platten-Schließeinheit mit schmierstofffreiem Werkzeugeinbauraum
wird von der energiesparenden Servohydraulik
versorgt. Zusammen mit der Druckübersetzer- und Differentialdrucktechnologie
wird hydraulischer Druck dynamisch in die
Schließplattenbewegung und energieeffizient in die Schließkraft
umgewandelt. Um den Servomotor bestmöglich an die Pumpe
anzuflanschen, hat Baumüller eine kundenspezifische Lösung
gemeinsam mit Boy entwickelt. Dadurch sind sehr kompakte
Motor-Pumpen-Kombinationen möglich.
Die b maXX Servoantriebe überzeugen dabei durch Drive
Intelligence für Servohydraulik-Anwendungen, die Baumüller
gemeinsam mit Boy partnerschaftlich entwickelt hat. Die hoch-
Bremsentechnologie 4.0
für höchste Ansprüche
ROBA ® servostop ® — kompakte,
leistungsdichte Sicherheitsbremse
für Robotergelenke
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ELEKTROMOTOREN
02 Kompakte Servoregler des Anreihsystems b maXX 5300 reduzieren den
Verdrahtungsaufwand durch integrierte Safety-Funktionen
03 Die dynamische Servomotoren-Baureihe DSD2 ermöglicht
verkürzte Zykluszeiten durch parallelen Schließkraftaufbau zum
Einspritzen
dynamische Druck- und Volumenstromregelung in einer Zykluszeit von
125 µs schafft höchste Präzision und Wiederholgenauigkeit, die für den
optimalen Betrieb der Kompakt-Spritzgießautomaten erforderlich ist.
Der neue elektromechanische Auswerfer ermöglicht eine noch genauere
Positionserfassung und eine sehr direkte Ansteuerung. Dadurch
lassen sich parallele, präzise und hochdynamische Bewegungen im Zusammenspiel
mit Schließplatten oder Handling-Bewegungen realisieren.
Diese sparen nicht nur Zykluszeit, sondern schonen auch das Produkt
sowie Werkzeug, Greifer und Maschine. Einen großen Vorteil bietet
der elektromechanische Auswerfer bei sehr langsamen Verfahrbewegungen,
da Stick-Slip-Effekte, wie in der Hydraulik üblich, vermieden
werden.
Der Dosierantrieb ist sehr effizient und zeichnet sich durch ein hohes
Energieeinsparpotential bei großen Materialdurchsätzen aus. Zudem
verbessert sich die Arbeitsumgebung durch den leisen Lauf.
„Die Auslegung ist flexibel möglich. Die Motoren können sowohl mechanisch
als auch elektrotechnisch optimal an die Bedingungen in unseren
Spritzgießmaschinen adaptiert werden“, sagt Kaiser. Baumüller
unterstützte den Maschinenbauer bei der Antriebsdimensionierung
und Erstinbetriebnahme der vollelektrischen Spritzgießmaschine.
FAZIT
„Wir arbeiten inzwischen 15 Jahre mit Baumüller zusammen. Besonders
hervorzuheben ist die immer gute Beratung und Betreuung, auch bei
Sonderantrieben, die nur in geringer Stückzahl benötigt werden“, berichtet
Martin Kaiser. „Im Serienbedarf zeigt Baumüller eine sehr gute
Lieferperformance, die auch in Zeiten der Elektronik-Bauteil-Knappheit
aufrechterhalten wurde. Baumüller reagiert flexibel auf Lieferzeitwünsche
und bietet einen sehr guten technischen Support. Es wird
schnell und kompetent geholfen.“
Die vollelektrische Spritzgießmaschine Boy Electric ist dynamisch,
schnell und präzise. Auf ihr lassen sich unterschiedlichste Kunststoffteile
in Rekordzeit spritzen. In guter und partnerschaftlicher Zusammenarbeit
zwischen Boy und Baumüller ist ein kompaktes Antriebssystem
entstanden. Es überzeugt durch hohe Dynamik, präzise Regelung und
ein platzsparendes Design. Seit mehr als 15 Jahren entstehen in Zusammenarbeit
mit Baumüller neue innovative Spritzgießmaschinen mit
modernsten Lösungen. Durch flexible und kundenspezifische Anpassungen
sowie Weiterentwicklungen des Antriebssystems bietet die Boy
Electric eine hohe Produktionsgeschwindigkeit und eine minimale
Aufstellfläche.
Bilder: Baumüller
www.baumueller.com
DIE IDEE
„Unsere neue vollelektrische
Spritzgießmaschine Boy Electric
setzt auf hochpräzise und kompakte
Antriebstechnik von Baumüller.
Dynamische Servomotoren der
Reihen DSD2 und DSC2 sowie das
Anreihsystem b maXX 5300
ermöglichen parallele Bewegungen,
eine hohe Positionsgenauigkeit und
kurze Zykluszeiten. Die patentierte
Staudruckmessung ist einzigartig
am Spritzgießmarkt. Ein Kraftsensor
erfasst die auf die Schnecke
übertragene Kraft an der Einspritzmechanik
und wertet diese in den
Servoantrieben aus. Speziell im
Bereich der Servohydraulik konnten
wir gemeinsam mit Baumüller eine
hochdynamische Druck- und
Volumenstromregelung in einer
Zykuszeit von 125 µs realisieren –
und zwar als Drive Intelligence
direkt in den Servoantrieb integriert.
Damit erreichen wir bei unseren
Kompakt-Spritzgießautomaten die
erforderliche hohe Präzision und
Wiederholgenauigkeit.“
Dipl.-Ing. Martin Kaiser, Technischer
Leiter Dr. Boy GmbH & Co. KG,
Neustadt-Fernthal
22 antriebstechnik 2025/04 www.antriebstechnik.de
MARKTPLATZ
DRIVE CONTROLLER ALS ALLESKÖNNER
Frequenzumrichter oder Servoverstärker: Universell einsetzbare Drive Controller der
Sieb & Meyer AG können laut Hersteller beide Anwendungswelten optimal bedienen.
Die Antriebsgeneration SD4x geht diesen Weg konsequent weiter. „Ein Servoverstärker
könnte fast immer als Frequenzumrichter eingesetzt werden, doch das wäre teuer und
ineffizient“, sagt Torsten Blankenburg, CTO bei Sieb & Meyer. „Deshalb haben sich am
Markt zwei separate Produktkategorien etabliert. Unser Ansatz hingegen vereint beides –
ohne technische Abstriche.“ Standard-Frequenzumrichter sind auf kostengünstige
Massenanwendungen wie zum Beispiel Förderbänder optimiert. Servoverstärker hingegen
sind teurer, weil sie komplexere Regelmechanismen erfordern. Sieb & Meyer geht hier
schon seit über 20 Jahren einen anderen Weg und kombiniert beide Technologien in einem
Drive Controller, der je nach Anwendung softwareseitig angepasst wird. Werkzeugmaschinen oder High-Speed-Motoren sind
typische Anwendungen für die Drive Controller des Lüneburger Herstellers. In beiden Anwendungsbereichen liefern die hochdynamische
Reglungstechnik und Schaltfrequenzen bis zu 32 kHz die Grundlage, um die benötigte Systemperformance zu erreichen.
www.sieb-meyer.de
PRÄZISE POSITIONS-
MESSUNG IN RAUEN
UMGEBUNGEN
Driving the world
Standard neu definiert
Die neuen induktiven LVDT-Wegsensoren
der Serie RWC von
Megatron im schlanken Design
(Ø 20,6 mm) messen präzise,
berührungslos und verschleißfrei.
Durch den robusten Kabelanschluss
in Schutzart IP68 eignen
sich die Sensoren auch für den
Einsatz unter Wasser und bei
Betriebsdrücken von bis zu
30 bar. Der Wegaufnehmer RWC
bietet Messbereiche von 25 mm
bis 400 mm sowie eine Linearität
von bis zu 0,1 Prozent. Er ist bei
Umgebungstemperaturen von
-40 °C bis 100 °C und Betriebsdrücken
bis 30 bar verwendbar
(in Sonderausführungen bis
200 °C/210 bar). Die induktiven
Wegsensoren der Serie RWC sind
in einem widerstandsfähigen
Edelstahlgehäuse verbaut. Durch
seine Bauweise ist der Wegaufnehmer
prädestiniert für den
Einsatz in rauer Umgebung und
unter Wasser. Der Sensor erfasst
unter anderem die Position von
Stellantrieben, kann aber auch
zur Positions- oder Spaltkontrolle
an Bauwerken wie zum Beispiel
Brücken oder Bahnschienen
eingesetzt werden.
www.megatron.de
Standardumrichter MOVITRAC ® advanced
Der kompakte Allrounder passt sich mit seinem skalierbaren Funktionspaket
ideal an Ihre Ansprüche an und eröffnet so viele Einsatzmöglichkeiten.
Ihre Vorteile auf einen Blick:
• Sie sparen Zeit: Auto-Inbetriebnahme in wenigen Sekunden
• Sie vermeiden Fehler: durchgängig steckbare Einkabeltechnik
• Sie sind flexibel: Regelung von Asynchron- und Synchronmotoren
ohne/mit Geber
• Sie bleiben offen: Kommunikation mit gängigen Steuerungssystemen
www.sew-eurodrive.de/movitrac-advanced
ELEKTROMOTOREN
BEI BOEING IM EINSATZ
GROSSE TEILE PER ULTRASCHALL PRÜFEN
Automatisierte Prüfanlagen für die Luft- und Raumfahrt stellen hohe Anforderungen
an die Antriebstechnik. Ein englischer Hersteller von Prüfanlagen zur zerstörungsfreien
Prüfung kooperiert mit einem deutschen Antriebsspezialisten. Große und
komplexe Teile aus Verbundwerkstoffen können gleichzeitig per Impuls-Echo-
Verfahren und Durchlicht geprüft werden. Servomotoren, Antriebsregler, Getriebe
und eine Einkabellösung des Herstellers sind Basis der maßgeschneiderten Lösung.
Silvia Feder, Head of Marketing, Stöber Antriebstechnik, Pforzheim
Die Entwicklung und Fertigung von maßgeschneiderten
automatisierten Anlagen zur zerstörungsfreien Prüfung
(ZfP) sind das Spezialgebiet von Ultrasonic Sciences
Limited (USL). Das englische Unternehmen ist in Aldershot
ansässig und beschäftigt derzeit 25 Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter. Seit rund 40 Jahren liefert das Unternehmen weltweit
ultraschallbasierte ZfP-Anlagen, unter anderem für die Luftund
Raumfahrtindustrie oder die Automobilindustrie.
Die individuellen Prüflösungen richten sich an Kunden, die ihren
Fokus auf hochpräzise Qualitätskontrolle und die Analyse der
Materialzusammensetzung legen. Das betrifft immer stärker
Hersteller von Komponenten und Strukturen aus Verbundwerkstoffen
in der Luft- und Raumfahrt. Das Ziel: Gewicht und Kosten
senken und so die Effizienz weiter steigern. Mit der ständigen
Optimierung von Produktionsmethoden werden die Verbundwerkstoffteile
immer größer und komplexer. Die Fertigteile müssen
dabei frei von Mängeln sein, was auch umfangreichere und
leistungsfähigere Prüfanlagen erforderlich macht.
Während der Corona-Pandemie stand Niko Bayer, Technical
Sales Manager bei USL, vor der Herausforderung, geeignete Lieferanten
zu finden. Sie sollten in der Lage sein, zusammen mit
ihnen Maschinen kundenspezifisch anzupassen. Dabei stieß
Bayer auf Stöber UK (Stober Drives Ltd., Hednesford) und den
dortigen Niederlassungsleiter Martin Preece. Die kürzeren Vorlaufzeiten
als bei Marktbegleitern überzeugten Bayer. Genau diese
Unterstützung benötigte sein Unternehmen, um wichtige Aufträge
zu erfüllen.
INDIVIDUELL STATT SERIENGEFERTIGT
Bayer und sein Team waren damit betraut, einen zwölf-achsigen
Doppelturm und eine elf-achsige Gantry-Anlage zu konstruieren,
zu bauen und zu installieren. Diese sollen Komponenten aus Verbundwerkstoffen
für einen langjährigen Kunden aus der Luftund
Raumfahrtbranche prüfen. „Die maßgefertigten Maschinen
sind an die Anforderungen, Flexibilität und Skalierbarkeit der
Anwendung angepasst“, erläutert Bayer. „Sie sind genau, leistungsstark
und mit speziellen Funktionen ausgestattet. Deswegen
werden sie seriengefertigten Systemen vorgezogen.“
Bei allen automatisierten Prüfanlagen achtet USL bei bewegungsbezogenen
Komponenten wie Motoren auf mehrere Faktoren,
insbesondere Präzision, Auflösung, Drehzahlregelung,
Drehmoment, Belastbarkeit, Schnittstellen, Sicherheitsmerkmale
und Langlebigkeit. Mechanische Systeme für automatisierte
Ultraschall-Prüfanlagen sind häufig langen Nutzungszeiten ausgesetzt
– bei sich wiederholenden Bewegungen und regelmäßigen
Richtungswechseln. Meist befinden sie sich auch in feuchten
Umgebungen. Dass Stöber ihre speziellen Anforderungen würde
erfüllen können, da war Bayer nach den Gesprächen mit Martin
Preece „überaus zuversichtlich“.
Für diese Anforderungen wurden doppelseitige Maschinen für
die gleichzeitige Durchlicht- und Impuls-Echo-Prüfung von Verbundwerkstoffteilen
benötigt. Mit großen Scan-Bereichen und
spezialisierten Endeffektoren lassen sich mächtige und komplex
24 antriebstechnik 2025/04 www.antriebstechnik.de
ELEKTROMOTOREN
geformte Komponenten umfassend prüfen. Dazu gehören unter anderem
Flügelvorderkanten, Landeklappenverkleidungen sowie dicke Verbundbauteile.
Alle strengen Anforderungen des Endanwenders an die mechanische
Genauigkeit und Ultraschall-Prüfung werden damit erfüllt.
AUSGEKLÜGELTE ANTRIEBSLÖSUNG
„Um die anspruchsvollen Projektanforderungen erfüllen zu können, diskutierten
wir verschiedene Komponenten“, erzählt Preece. „Nach mehreren Gesprächen
konnten wir diese spezifizieren.“ In die angebotenen Antriebssysteme
ließen sich etwa Servoverstärker oder auch Triebstockverzahnung nahtlos
integrieren.
Zu den Lösungen gehören Linear- und Rotationsachsen mit verschiedenen
Servomotorgrößen aus der EZ-Reihe. Diese sind sehr kompakt und ermöglichen
ein sehr hohes Drehmoment in Kombination mit einer hohen
Dynamik. Dazu kommen Antriebsregler der neuesten Generation aus der
SC6-Reihe, verschiedene Servogetriebe, ausgewählt nach Steifigkeit und
Präzision. Und die One Cable Solution (OCS) verbindet Motoren und Antriebsregler
zuverlässig, und zwar bei einer Länge von bis zu 100 m.
„Unsere Motoren und Regler haben wir gemeinsam mit USL so dimensioniert
und ausgewählt, dass die Leistung in Abhängigkeit der Antriebsart,
also Triebstock-, Spindel- oder Direktantrieb, und je nach den spezifischen
Anforderungen optimiert werden konnte“, sagt Preece. Der Kunde setzt
häufig eine Kombination dieser Antriebe für verschiedene Achsen derselben
Maschine ein, um die gewünschte Präzision und Zuverlässigkeit zu
erreichen.
„Im Lauf der Jahre haben wir viele verschiedene Motoren und Antriebsregler
von unterschiedlichen Lieferanten eingesetzt“, berichtet Bayer. „Mit
Stöber erhalten wir die Auswahl, Präzision, Qualität und Zuverlässigkeit, die
wir für den Bau unserer Maschinen benötigen.“ Kürzere Vorlaufzeiten und
eine bessere Termintreue seien weitere Vorteile der Zusammenarbeit mit
Stöber, so die Erfahrung von USL.
In der Vergangenheit hatte das Unternehmen Motoren im Einsatz, die es
ermöglichten, in Bezug auf die Reibung Werte für die Vorsteuerung über
100 Prozent umzusetzen. Systeme mit dieser Funktion erzielen flüssigere
und genauere Bewegungen, indem sie die Auswirkungen der Reibung antizipieren
und ihnen entgegenwirken. Stöber sei sofort bereit gewesen, diese
Anforderungen mit dem SC6-Antriebsregler umzusetzen, wie Bayer sich erinnert.
Dies ermöglicht nunmehr Vorsteuerungswerte bis zu 200 Prozent.
„Damit können wir unsere Maschinenachsen perfekt positionieren“, so Bayer.
Darüber hinaus liefert Stöber integrierte Servogetriebemotoren ohne Motoradapter.
Dies erleichtert die Installation – dank des kompakten Designs,
des geringen Gewichts und der hohen Leistungsdichte. „Das Stöber Team
zeigt sich zudem besonders hilfreich bei der Spezifikation von Maschinen
und unterstützt uns bei der Berechnung von Drehzahl, Drehmoment und
Last“, sagt Bayer. „Einzelne Kabellängen sorgen für mehr Spielraum bei der
Konstruktion größerer Maschinen.“
ERFOLGREICHE INBETRIEBNAHME
Beide Maschinen wurden in einer Prüfeinrichtung für Strukturen und Komponenten
von Boeing-Flugzeugen installiert und in Betrieb genommen. Sie
haben alle Anforderungen an die mechanische Genauigkeit übertroffen.
„Wir sind sehr zufrieden mit den Stöber Lösungen und ihrer Leistung als
zentrale Komponenten unserer Maschinen“, sagt Bayer. USL konnte die
Leistung und Zuverlässigkeit seiner Anlagen verbessern und gleichzeitig
seinen Konstruktions- und Fertigungsprozess optimieren.
Begeistert ist Niko Bayer von der partnerschaftlichen Zusammenarbeit mit
dem Stöber Niederlassungsleiter Martin Preece. Er stellte sicher, dass USL
während des gesamten Bau- und Lieferprozesses der Maschinen die dafür
notwendige Anleitung und Unterstützung erhielt. USL konnte die Systemlösungen
nahtlos in die automatisierten Ultraschall-Prüfanlagen integrieren.
Das trug erheblich zur Gesamteffizienz und -effektivität der Prozesse bei.
Bilder: Stöber
www.stoeber.de
SC6-Antriebsregler von Stöber positionieren
die Maschinenachsen optimal und ermöglichen
Vorsteuerungswerte bis zu 200 Prozent
DIE IDEE
„Ultrasonic Sciences Limited entwickelt
hochpräzise, automatisierte
Prüfanlagen für die zerstörungsfreie
Prüfung in der Luft- und Raumfahrtindustrie
und anderen Branchen.
Eine doppelseitige Maschine erlaubt
die gleichzeitige Durchlicht- und
Impuls-Echo-Prüfung von Verbundwerkstoffteilen.
Große und komplexe
Bauteile können mit dem
System auf Materialfehler untersucht
werden, um höchste Qualitätsstandards
zu gewährleisten.
Da die anspruchsvollen Systeme auf
die individuellen Anforderungen bei
Kunden wie Boeing abgestimmt
werden müssen, ist Flexibilität und
Skalierbarkeit gefragt. Mit kurzen
Vorlaufzeiten und einer optimal auf
die Anwendung abgestimmten
Antriebslösung konnte Stöber UK
die Entwicklung mit seinem
Know-how und anpassungsfähigen
Komponenten unterstützen.“
Martin Preece, Leiter von Stober
Drives Ltd., Hednesford, England
www.antriebstechnik.de antriebstechnik 2025/04 25
KOMPONENTEN UND SOFTWARE
IIOT-FRAMEWORK
WENIGER BETRIEBSKOSTEN DANK GATEWAYS
Fördertechnik stellt einen wesentlichen Bestandteil vieler industrieller Prozesse
dar und fußt auf antriebstechnischen Lösungen, die häufig eine große Zahl
einzelner Komponenten beinhalten. Mit der zunehmenden Digitalisierung und
Vernetzung industrieller Systeme spielen IIoT-Gateways eine zentrale Rolle,
um diese Komponenten zu überwachen und den Gesamtprozess zu optimieren.
In der Fördertechnik kommen IIoT-Gateways in vielen Anwendungen
zum Einsatz. Unter anderem werden Förderbänder
gesteuert und überwacht, Wartungsmaßnahmen verbessert
sowie Energie und weitere Ressourcen gemanagt. Entlang der
Förderbänder installierte Sensoren nehmen verschiedene Betriebsparameter
auf, zum Beispiel Geschwindigkeit, Temperatur,
Vibration und Belastung. Diese Daten werden durch IIoT-Gateways
gesammelt und an zentrale Systeme oder Cloud-Plattformen
übermittelt. Durch die Kontrolle in Echtzeit lassen sich Anomalien
in einem frühen Stadium erkennen und entsprechende
Maßnahmen ergreifen, bevor größere Ausfälle auftreten. Das erhöht
die Verfügbarkeit und Zuverlässigkeit der Förderanlagen
deutlich.
In der Fördertechnik bieten sich IIoT-Gateways darüber hinaus
zur Optimierung der Wartung und Instandhaltung an. In der
Vergangenheit wurden die Förderanlagen häufig reaktiv oder in
festen Intervallen gewartet, was zu ungeplanten Stillstandzeiten
und einem ineffizienten Ressourceneinsatz führte. Durch Ver-
wendung der IIoT-Gateways können Unternehmen vorausschauende
Servicestrategien entwickeln, die auf einer ständigen Überwachung
und Analyse von Betriebsdaten basieren. Algorithmen
und maschinelles Lernen werden zur Detektion von Mustern
und Trends genutzt, die auf einen bevorstehenden Instandhaltungsbedarf
hinweisen.
IIoT-Gateways können auch eine wichtige Rolle spielen, um
den Energieverbrauch in der Fördertechnik zu prüfen und zu verbessern.
Dazu überwachen IIoT-Gateways den Energieverbrauch
von Förderbändern und anderen Anlagen permanent. Die Analyse
der eingesammelten Daten gibt Aufschluss darüber, welche
Maßnahmen zur Senkung des Energieverbrauchs getroffen werden
können. Hierzu gehört zum Beispiel die Anpassung unwirtschaftlicher
Betriebsmodi. Ferner lassen sich Lastspitzen kontrollieren
und vermeiden, was zu einer weiteren Reduzierung der
Energiekosten führt. Neben dem Energieverbrauch können IIoT-
Gateways auch andere Ressourcen monitoren, beispielsweise
Schmierstoffe und Ersatzteile. Das trägt nicht nur zu
Thiemo Ludmann, Solution Engineer im Vertical Market Management
Factory Automation, Phoenix Contact GmbH & Co. KG, Bad Pyrmont
01 Cloud IIoT Gateway für
die Integration von Neu- und
Bestandsanlagen
KOMPONENTEN UND SOFTWARE
02 Das IIoT-
Framework ist
aufgeteilt zwischen
Eingangs- und
Ausgangskonnektoren;
die gesammelten
Daten werden
normalisiert und
vorgefiltert
einer Verringerung der Kosten bei, sondern optimiert ebenfalls
die Nachhaltigkeit und Umweltverträglichkeit von Produktionsprozessen.
SCHNITTSTELLE ZWISCHEN IT UND OT
Phoenix Contact hat für die beschriebenen Anwendungsfälle
eine offene, skalierbare und flexible Software-Lösung entwickelt.
Das IIoT-Framework basiert auf der PLCnext Technology und ist
kompatibel zu allen Steuerungen der Produktfamilie PLCnext
Control. Es fungiert als Schnittstelle zwischen der Operational
Technology (OT) und der Information Technology (IT) und erlaubt
eine nahtlose Integration und Kommunikation zwischen
den Ebenen. Zu diesem Zweck stellt das IIoT-Framework sowohl
Eingangs- ebenso wie Ausgangskonnektoren zur Verfügung.
Mit den Eingangskonnektoren lassen sich unterschiedliche
Prozessdaten einlesen. Zur Erfassung dieser Daten bietet
Phoenix Contact ein breites Portfolio an I/O-Modulen an. Mit
ihnen können verschiedene Sensorwerte wie Drehzahl, Temperatur
oder Vibration aufgenommen sowie unterschiedliche Übertragungsprotokolle
– zum Beispiel HART oder Modbus/RTU – verwendet
werden. Außerdem besteht die Möglichkeit, Daten von
Netzwerkkomponenten – etwa Energiezählern – oder Steuerungen
anderer Hersteller einzusammeln. So lassen sich Betriebsdaten
präzise erfassen und verarbeiten. Die Ausgangskonnektoren
des IIoT-Frameworks senden die gesammelten Daten über
verschiedene Protokolle wie MQTT, REST-API, GRPC oder CSV
an die gewünschten Ziele.
KONFIGURATION OHNE PROGRAMMIEREN
Innerhalb des IIoT-Frameworks werden die Daten, die sich deterministisch
als auch in Echtzeit aufnehmen lassen, normalisiert
und vorgefiltert. Darüber hinaus enthalten sie Metainformationen
wie die Datenquelle, einen Zeitstempel oder die Einheit.
Diese hilfreichen Kontextinformationen steigern den Mehrwert
der Daten für spätere Auswertungen und Darstellungen erheblich.
Das integrierte Webinterface des IIoT-Frameworks ermöglicht
eine intuitive Konfiguration der Konnektoren, ohne dass die
Mitarbeitenden über Programmierkenntnisse verfügen müssen.
Auf diese Weise vereinfachen sich die Implementierung und Nutzung
des Frameworks und machen es zu einer optimalen Lösung
für Unternehmen, die ihre Fördertechnik digitalisieren und verbessern
möchten. Aufgrund vorgefertigter Systemfunktionen
erlaubt das Framework außerdem die einfache Entwicklung eigener
individueller Konnektoren auf Grundlage der Engineering-
Umgebung PLCnext Engineer. Die maßgeschneiderte Anpassung
der Konnektoren an spezifische Anforderungen erweitert die Einsatzoptionen
des IIoT-Frameworks von Phoenix Contact.
Durch die Verwendung von IIoT-Gateways eröffnen sich dem Anwender
eine Reihe von Vorteilen. Diese tragen zur Optimierung
des Produktionsprozesses und zur Effizienzerhöhung bei. Durch
die kontinuierliche Überwachung und Steuerung der Systemkomponenten,
eine verbesserte Wartung sowie ein effizientes Energieund
Ressourcenmanagement können Unternehmen ihre Betriebskosten
verringern, die Anlagenverfügbarkeit steigern sowie
die definierten Nachhaltigkeitsziele erreichen. Das IIoT-Framework
und die standardmäßig implementierten Konnektoren sind
kostenfrei auf dem digitalen Marktplatz PLCnext Store erhältlich.
Bilder: Phoenix Contact
www.phoenixcontact.com
DIE IDEE
„Beim IIoT-Framework von
Phoenix Contact handelt es sich um
eine skalierbare, offene und flexible
Schnittstelle zwischen OT und IT.
Innerhalb des Frameworks werden
die von den Eingangskonnektoren
eingesammelten Daten normalisiert
und gespeichert. Die Skalierbarkeit
des Frameworks ermöglicht den
Einsatz der Lösung auf einer
Kleinsteuerung bis zum Hochleistungs-PC.
Darüber hinaus lässt
sich das IIoT-Framework mit MLnext,
der Lösung für maschinelles Lernen
von Phoenix Contact, verknüpfen,
um Anomalien durch Predictive
Maintenance zu erkennen.“
Thiemo Ludmann, Solution Engineer
im Vertical Market Management
Factory Automation,
Phoenix Contact, Bad Pyrmont
www.antriebstechnik.de antriebstechnik 2025/04 27
SPECIAL: ANTRIEBSTECHNIK IN DER ROBOTIK
HOMEBUILDING FACTORY-AS-A-SERVICE
WIE INDUSTRIELLE AUTOMATION
DAS BAUWESEN REVOLUTIONIERT
Ein Multitouch-
Control-Panel CP3924
dient als komfortable
Schnittstelle zur
Bedienung der
Robotersysteme
Bevor der Traum vom erschwinglichen, nachhaltigen Wohnungsbau
wahr werden kann, sind zwei Hürden zu überwinden:
die Kostenexplosion und der Fachkräftemangel. Das kanadische Start-up
Promise Robotics will den Fertighausbau daher mithilfe von Robotik und
Automation revolutionieren: Modernste Automatisierungstechnik von
Beckhoff und Künstliche Intelligenz steuern eine robotergestützte
Lösung für die effiziente Vorfertigung von Wand- und Deckenelementen
für den Holzrahmenbau. Die Montage vor Ort wird dadurch um bis zu
70 Prozent beschleunigt. In gerade einmal fünf Stunden lässt sich ein
Einfamilienhaus vom Fundament bis zum Dach errichten.
Stefan Ziegler, Editorial Management PR, Beckhoff Automation GmbH & Co. KG, Verl
28 antriebstechnik 2025/04 www.antriebstechnik.de
Die Firma Promise Robotics aus
Edmonton, Alberta, bietet derzeit
nach eigenen Angaben die
intelligentesten, flexibelsten
und dabei kompaktesten Industrieroboter
der Baubranche an. Unterstützt wird
die industrielle Lösung von einer Cloud-
Softwareplattform für die Verwaltung der
gesamten Produktion – von der Planung
über die Fertigung bis zu Terminierung
und Logistik. Das Konzept Homebuilding
Factory-as-a-Service verspricht Fertighausanbietern,
den Zeitaufwand für die
finale Vorortmontage der Häuser im Vergleich
zu herkömmlichen Methoden um
bis zu 70 Prozent zu reduzieren. So könnte
beispielsweise ein Einfamilienhaus in
etwa fünf Stunden und ein dreistöckiges
Mehrfamilienhaus mit 64 Wohneinheiten
in zwei Wochen aufgebaut werden.
„Automatisierung ist im Bauwesen
noch nicht verbreitet und darum ist es
nach wie vor sehr arbeitsintensiv“, sagt
Ramtin Attar, CEO und Mitbegründer
von Promise Robotics. „Unser Ziel ist es,
Grundlagentechnologien zu entwickeln –
ein Automatisierungssystem mit einem
spürbaren Return-on-Investment und
ohne Einschränkungen für eine breite
Annahme im Markt.“
WIE ROBOTER LERNEN
HÄUSER ZU BAUEN
Die Entwicklung der innovativen Bausysteme
von Promise Robotics beinhaltete
umfang reiche Herausforderungen. Die
größte Schwierigkeit war die Notwendigkeit,
ein robustes, leistungsstarkes Steuerungssystem
zu finden. Insbesondere die
Echtzeitdatenverarbeitung war für die
präzise Robotersteuerung mit Positionsfeedback
entscheidend.
„Eine der wichtigsten Lektionen, die wir
gelernt haben, ist der Umgang mit Materialvariationen,
die bei der Produktion
auftreten können“, so Farid Mobasser, Director
of Software bei Promise Robotics.
„Dafür müssen wir den Robotern Rückmeldung
geben und uns auf verschieden -
artigste Szenarien einstellen, die den Prozess
stören könnten. Es handelt sich um
eine kontinuierliche Lernkurve – wir testen
und bauen verschiedene Strukturen,
Formen und behandeln die Grenzfälle,
um unsere Systeme zu verbessern.“
Eine weitere zentrale Herausforderung
war die Implementierung eines kompakten,
integrierten Systemaufbaus. Die Minimierung
von Verkabelung und Komplexität
war dabei entscheidend, um die
schnelle Bereitstellung in einer dynamischen
Bauumgebung mit begrenztem
Raumangebot zu ermöglichen.
SOLIDE ECHTZEIT-
AUTOMATION AUF PC-BASIS
Um diese Anforderungen zu erfüllen,
nutzte das Unternehmen verschiedene
Produkte von Beckhoff, darunter die Automatisierungssoftware
TwinCAT 3 und
EtherCAT für die Datenkommunikation
zwischen den Controllern, Antrieben
und I/O-Komponenten. TwinCAT bietet
eine durchgängige Engineering- und
Laufzeitplattform für alle Automatisierungsfunktionen,
von Maschinensteuerungslogik
und Motion Control bis hin
zu Safety und HMI. Unter der TwinCAT-
Entwicklungsumgebung können Ingenieure
eine Vielzahl an Programmiersprachen
verwenden, darunter strukturierter
Text, Kontaktplan und C++, um schnell
eine lauffähige Anwendung zu erstellen.
EtherCAT unterstützt Echtzeitkommunikation
mit einer minimalen Latenz, was
eine wichtige Voraussetzung für die präzise
Steuerung von Robotern ist. Der leistungsstarke
Feldbus mit hoher Datenübertragungsrate
sorgt für eine nahtlose
Integration von Bewegungssteuerung, Sicherheitsfunktionen
und anderen Maschinenkomponenten,
sodass die komplexen
Konstruktionssysteme im dynamischen
Betrieb reibungslos funktionieren.
01 Durch die automatisierte Vormontage kann ein Einfamilienhaus im Holzrahmenbau
in nur fünf Stunden vom Fundament bis zum Dach aufgebaut werden
MASCHINE
STOP!
ENERGIE
RAUS.
FRIZLEN Bremswiderstände
nehmen bei Maschinenstop
zuverlässig höchste Energiemengen
auf, auch bei Netzausfall.
Leistungen von 10 W bis 500 kW
Bis IP67, mit UL / CE
FRIZLEN Leistungswiderstände
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Zuverlässig
Made in Germany
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SPECIAL: ANTRIEBSTECHNIK IN DER ROBOTIK
02 Die kompakten Servoantriebe AMI8122 integrieren Servomotor,
Servoverstärker und Feldbusanbindung in kompakter Bauform und
ermöglichen die präzise Steuerung von Roboterarmen und -aktoren
„Die Flexibilität und Skalierbarkeit von EtherCAT war ein wichtiger
Faktor. Es ist das schnellste industrielle Ethernet-Kommunikationsprotokoll
und Beckhoff bietet eine breite Hardwarepalette
dafür. Bei uns reicht sie vom Embedded-PC CX2043 über I/O-
Komponenten bis hin zur gesamten Antriebstechnik, einschließlich
der Motoren, Antriebe und Kabel“, sagt Darren Brix, Director
of Hardware bei Promise Robotics. „Es ist ein schlüsselfertiges Paket,
das die Prozess- und Systemarchitektur verbessert. Mit Ether-
CAT ist es einfach und effizient, eine optimal aufeinander abgestimmte
Industrielösung auf höchstem Standard zu realisieren.“
Das leistungsfähige Rückgrat für die Steuerung und nahtlose
Integration aller I/O-Komponenten bildet ein Embedded-PC
CX2043 von Beckhoff mit einer Quadcore-CPU AMD Ryzen und
einer Taktrate von 3,35 GHz. In Verbindung mit TwinCAT fungiert
der Embedded-PC sowohl als Hochleistungs-SPS wie auch als
Motion-Control-System. Der Rechner unterstützt den 32- sowie
den 64-Bit-Modus und ermöglicht mit einer hohen Leistung die
präzise, deterministische Steuerung mit den kurzen Zykluszeiten,
die in diesem dynamischen Kontext erforderlich sind. Ein Multitouch-Control-Panel
CP3924 ist über die Einkabeltechnologie
CP-Link 4 an den Rechner angebunden und dient als Hauptschnittstelle
zur Bedienung der Robotersysteme.
DEZENTRALE ANTRIEBE
Kompakte, integrierte AMI8122 Servoantriebe von Beckhoff
übernehmen die präzise Steuerung der Roboterarme und -aktoren.
Sie vereinen Servomotor, Servoverstärker und Feldbusanschluss
in einem platzsparenden Design. Promise Robotics nutzte
den integrierten Antrieb für die Entwicklung eines mit einem
Kuka-Roboter gekoppelten Endeffektors. Dieser ermöglicht die
präzise Ausrichtung, die beim Bau verschiedener Strukturen,
Formen und Größen erforderlich ist.
Der AMI8122 ist Teil der dezentralen Antriebslösungen von
Beckhoff, welche die Antriebstechnik aus dem Schaltschrank heraus
und direkt an die Maschine bringen. Dieser Aufbau reduziert
die Größe des Schaltschranks und den Platzbedarf der Anlage sowie
die Kabellängen erheblich und ist damit hervorragend für dynamische
Fertigungsumgebungen geeignet.
Das Highspeed-Kommunikationsprotokoll EtherCAT und
TwinCAT 3 Drive Manager 2 vereinfachen die Implementierung
und Inbetriebnahme der Servotechnik in realen Bau szenarien.
Da Sicherheit an erster Stelle steht, sorgt die Twinsafe-Komponente
EL6900 für den sicheren Maschinenbetrieb. Die systemintegrierte
EtherCAT-Klemme mit Twinsafe Logic beherrscht
sicherheitsgerichtete Anwendungen – auf Basis von booleschen
Werten und Funktionsbausteinen zur Verarbeitung sicherer Eingangssignale
und zur Erzeugung sicherer Ausgangssignale. Darüber
hinaus unterstützt sie bis zu 128 sichere Verbindungen.
BLAUPAUSE FÜR DIE ZUKUNFT
Durch die Standardisierung auf Automatisierungstechnik von
Beckhoff sowie das flexible und offene Feldbussystem EtherCAT
konnte Promise Robotics die Forschungs- und Entwicklungszyklen
erheblich beschleunigen sowie die Inbetriebnahmezeiten
verkürzen. Die standardisierte Lösung vereinfacht die Wartung
und sie ermöglicht einen einheitlichen Betrieb des Maschinenparks
und die nahtlose Integration von Innovationen. Dadurch
werden Ausfallzeiten reduziert und die Produktivität erhöht.
„Im Moment konzentrieren wir uns auf den Holzrahmenbau,
der etwa 80 Prozent des Wohnungsbaus in den USA und Kanada
ausmacht. Und im Grunde genommen bauen wir die größte KI-
Bibliothek für robotergestützte Montagearbeiten auf, die auf alle
Arten von Fertigbauelementen ausgeweitet werden kann“, erklärt
Ramtin Attar die Herausforderungen, die mit dem Versuch verbunden
sind, eine ganze Branche zu verändern. „Es gibt einen
Grund, warum sich die Automatisierung in dieser riesigen, mehrere
Billionen Dollar schweren Branche noch nicht durchgesetzt
hat. Es gibt zwar erfolgreiche kundenspezifische Implementierungen,
aber die Skalierbarkeit und schnelle Verfügbarkeit der Lösungen
waren bisher eher begrenzt. Unser Ziel ist es, diese Systeme
sehr schnell zum Einsatz zu bringen, damit unsere Kunden
künftig eine beliebige Lagerhalle übernehmen, das Licht einschalten
und zügig in die Phase der Rentabilität eintreten können.“
Bilder: Beckhoff
www.beckhoff.com
DIE IDEE
„Mit Antriebs- und Steuerungstechnik
von Beckhoff schaffen wir eine
leistungsstarke, skalierbare und
flexible Automatisierungslösung für
den Bau der Zukunft. Unser Ziel ist
eine effiziente, robotergestützte
Vorfertigung von Hausteilen, die sich
nahtlos in bestehende Produktionsprozesse
integriert. Unser Konzept
Homebuilding Factory-as-a-Service
kann die Vorortmontage von Fertighäusern
im Holzrahmenbau um bis zu
70 Prozent reduzieren. Das schlüsselfertige
Automatisierungspaket von
Beckhoff umfasst einen leistungsfähigen
Embedded-PC, I/O-Komponenten
bis hin zur gesamten dezentralen
Antriebstechnik, einschließlich
Motoren, Antrieben und Kabeln.
Entscheidend für die präzise Robotersteuerung
mit Positionsfeedback ist
die Echtzeitfähigkeit von EtherCAT.“
Darren Brix, Director of Hardware
bei Promise Robotics
30 antriebstechnik 2025/04 www.antriebstechnik.de
MARKTPLATZ
PUMPENREGLER FÜR RETROFIT UND NEUANLAGEN
West stellt den neuen Pumpenregler
PQP-179-P vor, eine vielseitige und
kostengünstige Lösung für Hydrauliksysteme,
vor allem für die Pumpensteuerung.
Der Regler kann Wegeventile
mit einem oder zwei Magnetspulen
ansteuern und verfügt über einen
internen Schieberpositionsregler für
eine präzise Ventilsteuerung. Seine
kaskadenartige Regelstruktur gewährleistet die Kompatibilität mit
verschiedenen Pumpen und ermöglicht Schwenkbewegungen über Null
hinaus bei negativen Sollwertvorgaben. Im offenen Kreislauf sorgt der
sogenannte Mooring-Betrieb für eine aktive Druckreduzierung und
steigert so die Systemeffizienz. Auf Wunsch ist der Regler mit einer
Profinet-Anbindung erhältlich. Das Modul verbessert die Leistung und
Zuverlässigkeit von Hydrauliksystemen in mobilen und stationären
Anwendungen. Es eignet sich als Ersatz für die abgekündigte Steuereinheit
VT-VPCD von Bosch Rexroth. Anwendungsbereiche sind Hydraulikpressen,
Spritzgussmaschinen und mobile Maschinen verschiedener
Branchen sowie für Marine- und Offshore-Anwendungen. Es ermöglicht
eine präzise Steuerung und reduziert den Bedarf an zusätz lichen
Ventilen und komplexen Steuerungen.
www.w-e-st.de
ZUVERLÄSSIGE STROMVERSORGUNG
Die Power-
Ultimate-Baureihe
von Block
ermöglicht eine
zuverlässige
Stromversorgung
(24 V DC)
in Industrieanwendungen.
Sie erlaubt Ausgangsströme von
10 A (240 W) und 20 A (480 W). Die integrierte
Entkopplung steigert die Anlagenverfügbarkeit
erheblich, reduziert Störungen und gewährleistet
eine sichere Energieversorgung. Mit einer dauerhaften
110 Prozent Überlastfähigkeit und einem
150 Prozent Power Boost für bis zu 5 s meistert
Power Ultimate auch Lastspitzen. Für eine zuverlässige
Statusüberwachung sorgt der potenzialfreie
„DC OK“-Meldekontakt, der eine frühzeitige
Erkennung von Versorgungsproblemen ermöglicht.
Zudem schützt die Lackierung der Leiterplatte vor
Feuchtigkeit, Staub und korrosiven Gasen und
ermöglicht den Einsatz in extremen Umgebungen.
www.block.eu
SCHADENSANALYSE UND QUALITÄTSÜBERWACHUNG VON WÄLZLAGERN
Maximale Laufruhe, minimale Störgeräusche: Findling Wälzlager hat sein Qualitätslabor mit
einem neuen Geräuschprüfstand ausgestattet. Dieser ermöglicht eine Schadensanalyse und
Qualitätsüberwachung. Mit der neuen Messanlage können die Wälzlager-Experten kleinste
Abweichungen in der Laufqualität erfassen und die Lager nach Dezibel in Z1 bis Z4 oder
Schwingbeschleunigung von V1 bis V4 prüfen. Gerade in sensiblen Anwendungen, beispielsweise
in der Medizintechnik, kommt es auf höchste Präzision an – der Geräuschprüfstand macht
diese messbar. Der Z- und der V-Wert ergeben ein umfassendes Prüfbild. Damit lassen sich
gezielt Rückschlüsse auf den Schwingungsverursacher – Innenring, Außenring, Käfig, Wälzkörper
oder Käfig – ziehen. Fehlerquellen können frühzeitig identifiziert werden, das vermeidet
Folgeschäden. Auf dem Geräuschprüfstand testet Findling Wälzlager mit Innendurchmessern von 8 bis 60 mm. Ein modularer
Aufbau mit verschiedenen Wellenzapfen sorgt für eine schnelle Anpassung an unterschiedliche Lagergrößen.
www.findling.com
Geräteserie SD4S
High-Speed
Drive Controller
auf einem neuen
Level
Extrem kompakte Baugröße
Bis 360.000 1/min
Feldbus on board
Regelung von IPM-Motoren
Umfangreiche
Parametrierung
über drivemaster4
www.sieb-meyer.de
www.antriebstechnik.de antriebstechnik 2025/04 31
SPECIAL: ANTRIEBSTECHNIK IN DER ROBOTIK
Sebastian Finhold,
Product Management,
Harmonic Drive, Limburg
HARMONIC DRIVE
MEHR ZÄHNE IM EINGRIFF
Harmonic Drive: Hier steht der Unternehmensname für eine komplette
Produktgruppe, dem Wellgetriebe oder eben Harmonic Drive. Das Unternehmen
verlässt sich nicht auf seine Erfahrung, sondern arbeitet stetig an der
Weiterentwicklung des bekannten Getriebeprinzips. Die neueste Innovation ist
die Triangle-Technologie. Wir sprachen mit Sebastian Finhold, Produktmanager
bei Harmonic Drive, darüber, ob die Weiterentwicklung als „revolutionär“
bezeichnet werden kann.
Harmonic Drive ist seit Jahrzehnten ein Synonym für
hochpräzise Antriebslösungen. Was sind die Merkmale
des Harmonic Drive Wellgetriebes?
SEBASTIAN FINHOLD: Harmonic Drive Getriebe, oder
auch Wellgetriebe genannt, sind Präzisionsgetriebe, die
sich durch eine hohe einstufige Getriebeuntersetzung
und höchste Genauigkeit auszeichnen. Die hohe Untersetzung
ermöglicht die Verwendung kompakter Servomotoren.
Eine leichte Vorspannung zwischen dem ellipsenförmigen
Wave-Generator-Lager, dem außenverzahnten
Flexspline und dem innenverzahnten Circular Spline
bewirkt eine spielfreie Bewegungsübertragung, die über
die komplette Lebensdauer des Getriebes erhalten bleibt.
Da sich etwa 30% aller Zähne in zwei Zahneingriffsbereichen
gleichzeitig im Eingriff befinden, wird das
Dreh moment auf viele Zähne verteilt, was zu einer hohen
Drehmomentdichte und folglich einem kompakten
32 antriebstechnik 2025/04 www.antriebstechnik.de
SPECIAL: ANTRIEBSTECHNIK IN DER ROBOTIK
Design des Getriebes führt. Das Funktionsprinzip ermöglicht
zudem die Konstruktion einer zentralen Hohlwelle, die für
Kabel- oder Wellendurchleitungen genutzt werden kann.
Nun hat das Unternehmen Harmonic Drive die sogenannte
Triangle-Technologie entwickelt und spricht da von einer
„revolutionären Weiterentwicklung“ des bekannten Funktionsprinzips.
Was ist das Neue und warum ist es so revolutionär?
SEBASTIAN FINHOLD: Die Harmonic Drive Triangle-Technologie
basiert auf dem bekannten Harmonic Drive Funktionsprinzip,
und zeichnet sich ebenfalls durch eine spielfreie und
präzise Bewegungsübertragung bei kompaktem Bauraum aus.
Der Wave Generator besitzt jedoch keine elliptische, sondern
eine abgerundete Dreiecksform, die nun drei statt zwei Zahneingriffsbereiche
zwischen Flexspline und Circular Spline bewirkt.
Bei einer Getriebeuntersetzung von beispielsweise 100
zu 1 besitzt der Flexspline nun 300 anstelle von 200 Zähnen auf
dem gleichen Umfang. Bei kleinerer Zahnhöhe sind nun also
auch mehr Zähne im Eingriff, auf die die Last verteilt wird.
Was sind die größten Vorteile der Triangle-Technologie?
SEBASTIAN FINHOLD: Aufgrund der höheren Anzahl an im
Eingriff befindlichen Zähnen weisen Triangle-Getriebe eine
deutlich höhere Torsionssteifigkeit von etwa 30 bis 40 % gegenüber
klassischen Harmonic Drive Getrieben auf. Dadurch wird
die Verdrehung des Antriebssystems unter Last merklich
HARMONIC DRIVE STEHT FÜR
INNOVATIONEN HOCHPRÄZISER
ANTRIEBSTECHNIK KOMBINIERT
MIT DEM KNOW-HOW EINES
LANGJÄHRIGEN PLAYERS
reduziert. Die höhere Torsionssteifigkeit führt aber auch zu
einer geringeren Schwingungsanfälligkeit des Antriebssystems,
da die Eigenfrequenz, also die Frequenz, bei der das System zu
Schwingungen neigt, in höhere Bereiche verschoben wird. Nicht
zuletzt weisen Getriebe nach dem Triangle-Prinzip eine außergewöhnlich
hohe Übertragungsgenauigkeit von weniger als
0,5 Winkelminuten auf. Dies ermöglicht hochpräzise Anwendungen
und verringert gleichzeitig die Schwingungsanregung
des Antriebsstranges.
Es ist uns dabei gelungen, die positiven Eigenschaften der
Triangle-Technologie auf die leistungsgesteigerten Getriebe-
Einbausätze CSG und SHG zu übertragen, deren Drehmomente
um etwa 30% höher liegen, als die klassischen HFUC und HFUS-
Getriebe. Die Harmonic Drive Triangle-Technologie verbindet
somit State-of-the-Art Getriebeperformance mit erhöhter Verdrehsteifigkeit.
Die Technologie kann zudem auf zahlreiche
Getriebeformen übertragen werden, also auf die Cup-Type Bauform,
bei denen der Flexspline tassenförmig ausgeführt ist, wie
auch die Silkhat-Type Bauform, bei der der Flexspline die Form
eines Zylinderhuts hat.
Was war die größte Hürde bei der Entwicklung der
Triangle-Technologie?
01 Harmonic Drive kann mehr als Getriebe: Das IHD-System
umfasst ein spielfreies Getriebe, einen kompakten Servo-Motor,
ein duales Motorfeedbacksystem zur Positionsmessung und einen
leistungsfähigen Motion Controller
SEBASTIAN FINHOLD: Das grundlegende Funktionsprinzip
eines Wellgetriebes mit drei Zahneingriffsbereichen hat bereits
Walton Musser, der Erfinder des Harmonic Drive Getriebes, Anfang
der 1960ziger Jahren dargestellt. Die Umsetzung der Technologie
in zuverlässige Antriebstechnik ist jedoch auch mit einigen
Herausforderungen verbunden.
Bei einem klassischen Wellgetriebe wird die Deflektion, also der
Auf- und Abwärts-Hub der Flexsplinezähne auf einem Umfang
von 180° realisiert. Beim Triangle-Getriebe muss der Hub des
Flexsplines innerhalb von lediglich 120° abgeschlossen sein.
Dies wird nur teilweise kompensiert durch die kleinere Amplitude
aufgrund der geringeren Zahnhöhe. Das bedeutet höhere
Belastungen für die verformten Komponenten Wave-Generator-
Lager und Flexspline, welche durch Anpassung der Verzahnungsgeometrie
ausgeglichen werden muss. Die Entwicklung
der Triangle-Technologie war daher ein iterativer Prozess,
der aus Entwurf der Verzahnung, detaillierte Finite-Elemente-
Analysen, sowie Produktion und Tests von Prototypen bestand.
Da hierbei Neuland bei der Verzahnungsentwicklung betreten
wurde, waren die ersten Prototypen in den Lebensdauertests
nicht gleich erfolgreich. Daher wurde der Entwicklungsprozess
wiederholt, bis die Tests erfolgreich absolviert wurden.
Der Harmonic Drive SE war es dabei wichtig, dass nur Produkte
mit technischer Reife auf den Markt gebracht werden, sodass
die Kunden auf die Tragfähigkeit und Genauigkeit nicht nur im
Neuzustand, sondern auch über die komplette Getriebelebensdauer
vertrauen können.
Aufgrund des höheren Belastungszustandes kann die Harmonic
Drive Triangle-Technologie nicht auf alle klassischen Wellgetriebeuntersetzungen
übertragen werden. Je nach Baugröße sind
Untersetzungen im Bereich 80 bis 160 realisierbar.
Ergeben sich aus diesen Fähigkeiten auch neue Anwendungsbereiche
für Harmonic Drive Wellgetriebe?
SEBASTIAN FINHOLD: Zunächst sehen wir, dass die positiven
Eigenschaften der Technologie Leistungssteigerungen in klassischen
Anwendungsbereichen ermöglichen. In Schwenkachsen
von Fräsmaschinen ermöglicht die höhere Verdrehsteifigkeit
größere Vorschubraten und bessere Oberflächenqualitäten der
Werkstücke. In Grundachsen von Industrierobotern kann aufgrund
der geringeren Schwingungsneigung eine Zielposition
schneller angefahren werden, ohne dass das System zu Schwingungen
neigt.
www.antriebstechnik.de antriebstechnik 2025/04 33
SPECIAL: ANTRIEBSTECHNIK IN DER ROBOTIK
02 Bei der Triangle-Technologie besitzt der Wave Generator eine abgerundete Dreiecksform, die nun
drei statt zwei Zahneingriffsbereiche zwischen Flexspline und Circular Spline bewirkt – bei einer
Getriebeuntersetzung von beispielsweise 100 zu 1 besitzt der Flexspline nun 300 anstelle von 200
Zähnen auf dem gleichen Umfang
03 Vorteile der
Triangle-Technologie
sind höhere Torsionssteifigkeit,
geringere
Schwingungsanfälligkeit
und hohe
Übertragungsgenauigkeit
von
weniger als
0,5 Winkelminuten
Wir sehen aber auch ein hohes Interesse an der Harmonic Drive
Triangle-Technologie in Raumfahrtanwendungen. Getriebe für
Solar-Panele beispielsweise werden zumeist nur gering belastet,
aufgrund der Anforderungen an die Struktursteifgkeit müssen
sie jedoch meist größer dimensioniert werden. Die Harmonic
Drive Triangle-Technologie könnte in diesen Anwendungen die
Wahl eines kleineren Getriebes bei gleicher Steifigkeit ermöglichen
und somit das Gewicht des Antriebssystems reduzieren,
was in Raumfahrtanwendungen einen klaren Vorteil darstellen
würde.
Harmonic Drive hat auch smarte Produkte im Angebot, unter
anderem den smarten und hochintegrierten IHD Antrieb. Wie
smart können Getriebe, insbesondere Wellgetriebe werden?
SEBASTIAN FINHOLD: Wir sehen derzeit eine Nachfrage nach
Integration von Sensorik in Wellgetriebe, um dem Anwender
bessere Informationen zum Belastungszustand des Antriebssystems
zu liefern. Die Harmonic Drive SE arbeitet aktuell an
der kompakten Integration von Drehmomentsensoren in das
Wellgetriebe. Dies bietet dem Anwender ein genaues Lastsignal,
wie es beispielsweise für Sicherheitsfunktionen in kollaborativer
Robotik, oder zur Ermöglichung von Force-Feedback-Funktionen
in Operationsrobotern benötigt wird.
Weiterhin entwickeln wir derzeit Konzepte für das Condition-
Monitoring von Getrieben und Servoantrieben. Hierfür wird die
Elektronik des Antriebs mit Sensoren für Temperatur, Vibration
und Lage ausgestattet. Dies ermöglicht die Zustandsüberwachung
des Antriebs (condition monitoring) sowie die vorauseilende
Wartung (predictive maintenance), die Stillstandszeiten
von Produktionsanlagen reduzieren soll.
Nach der Triangle-Technologie bei den Wellgetrieben und dem
IHD bei den Servoantrieben – sind ähnliche Innovationen auch
in den kommenden Jahren von Harmonic Drive zu erwarten?
Wo liegt der Entwicklungsschwerpunkt aktuell?
SEBASTIAN FINHOLD: Neben den eben genannten Entwicklungen
im Bereich Sensorik haben wir auch weitere Innovationen
im Bereich der mechanischen Produkte in der Pipeline. Ich darf
natürlich nicht aus dem Nähkästchen plaudern, aber ein wenig
kann ich erzählen.
Einerseits arbeiten wir derzeit an der Entwicklung von Getrieben
für hochdynamische Anwendungen mit kleinen Getriebeuntersetzungen.
Weiterhin entwickeln wir antriebstechnische
Produkte für herausfordernde Umgebungsbedingungen, wie sie
in der Lebensmittelproduktion benötigt werden, bei denen aggressive
Reinigungsmittel zum Einsatz kommen, Stichwort Hygienic
Design.
Was macht eigentlich Harmonic Drive als Unternehmen aus?
Was ist Ihre persönliche „Harmonic Drive-Formel“?
SEBASTIAN FINHOLD: Meine persönliche Harmonic Drive
Formel lautet: Drehmoment = Trägheitsmoment × Beschleunigung.
Das heißt: Performance ist das Produkt aus althergebrachtem
Erfahrungsschatz und der notwendigen Prise an Innovation.
Die Harmonic Drive SE steht für mich für Innovationen im Bereich
hochpräziser Antriebstechnik kombiniert mit umfassendem
Know-How als langjähriger Player im Bereich Präzisionsgetriebe.
Das bekannte Harmonic Drive Funktionsprinzip wurde
immer wieder weiterentwickelt und mit mechatronischen Komponenten
wie Motoren, Reglern und Sensorik kombiniert, mit
dem Ziel, das kompakteste und genaueste Antriebssystem auf
den Markt zu bringen.
Eine Besonderheit ist dabei, dass wir alle Kompetenzen in einem
Haus haben: von Vertrieb, Konstruktion, Produktion, Produktionsplanung
bis hin zum Service. Dies vereinfacht den Austausch
zwischen den einzelnen Bereichen der Firma enorm und
sorgt für schnelle Problemlösung und ein kooperatives Miteinander.
Die Verbindung zu unserer Mutterfirma Harmonic Drive
Systems Inc. in Japan und unserer Schwesterfirma Harmonic
Drive LLC in den USA ermöglicht sowohl das frühzeitige Erkennen
von Markttrends, wie auch die internationale Zusammenarbeit
im Bereich Produktentwickung, Vertrieb und Produktion.
Bilder: Harmonic Drive
www.harmonicdrive.de
34 antriebstechnik 2025/04 www.antriebstechnik.de
MARKTPLATZ
MOTORSTEUERUNG JETZT MIT PROFINET
Die D1 Motorsteuerung von
Igus ist jetzt mit Profinet/
Profidrive kompatibel –
zertifiziert durch Siemens.
Dies erlaubt eine nahtlose
und schnelle Integration in
übergeordnete Steuerungen
von Siemens, Beckhoff, Wago
und weiteren Herstellern –
ohne komplizierte Anpassungen. „Die erweiterte Anschlussfähigkeit
macht spezialisierte Software und tiefgehende
technische Kenntnisse für die Integration in Automatisierungssysteme
überflüssig“, sagt René Erdmann, Leiter des Geschäftsbereichs
Drylin E Antriebstechnik. Dies verkürze Projektzeiten
und senke die Integrationskosten sowie den Wartungsaufwand.
Die Motorsteuerung mit Profinet-Feldbus ist ab sofort verfügbar.
Für ältere Modelle gibt es ein kostenfreies Update. Konstrukteure
nutzen die Motorsteuerung, um Schrittmotoren,
DC-Motoren und EC/BLDC-Motoren von elektrischen Linearantrieben,
Handlingsystemen und Roboterachsen zu steuern.
www.igus.de
WAGEN MACHT COBOT MOBIL
Auf der Fachmesse Automatica
führt die Firma RK Rose+Krieger
einen mobilen Cobot-Wagen vor.
Der RK Easy Cuve kann frei zwischen
Arbeitsplätzen einer Montagelinie
verfahren und sich am Ziel eigenständig
mit einer Genauigkeit von
0,01 mm positionieren. Möglich
wird das mit dem Sensor Board, das
im Wagen verbaut ist und ein
sensorisches Gegenstück ansteuert.
Anders als bei einer Positionierung per Sensor und Kamera
funktioniert dies laut Hersteller unabhängig von ungünstigen
Lichtverhältnissen, Schmutz oder Staub. Der Cobot-Wagen lässt
sich in verschiedenen Szenarien einsetzen, ohne dass er jedes
Mal neu programmiert werden muss. Der Hersteller verbaut
Cobots von Mitsubishi und ein elektronisches Antriebssystem
von Blickle in der mobilen Lösung. Eine elektrische Multilift-
Hubsäule des Herstellers mit einem Hub von bis zu 500 mm
kompensiert Höhenunterschiede zwischen den Einsatzorten.
www.rk-rose-krieger.com
MESSE-EXPONAT: EXOSKELETT AUF BASIS VON WELLGETRIEBEN
Nabtesco ist Aussteller auf der Automatica 2025. Der Spezialist
für Präzisionsgetriebe zeigt sein Produkt- und Lösungsportfolio
für die Robotik und Automation. Die Präzi sionsgetriebe des
Herstellers decken ein breites Drehmomentspektrum von 7 bis
70.000 Nm ab. Zu den Messe-Highlights gehören ein Exoskelett
auf Basis von Wellgetrieben und zwei innovative Roboteranwendungen.
Die Exponate sollen stellvertretend für die hohe
Lösungskompetenz des Unternehmens stehen. Fachbesucher
können am Messestand die „ganze Welt der Präzisionsgetriebe“
entdecken – von kleinen, spielfreien Wellgetrieben über drehmomentstarke
Zykloidgetriebe, Drehtischen und digitalen
Getrieben bis hin zu Antriebssystemen für mobile Roboter und
mechatronische Systeme. Werden die größeren Maschinen- oder
Roboter-Achsen mit Zykloidgetrieben ausgestattet und die
kleineren im Bereich des Endeffektors mit Wellgetrieben, lässt
sich laut Hersteller von der Gesamtverkettung aller Achsen eine
besonders hohe Präzision erreichen.
www.nabtesco.de
IMPRESSUM
erscheint 2025 im 64. Jahrgang,
ISSN 0722-8546 / ISSN E-Paper: 2747-7991
REDAKTION
Chefredakteur: Miles Meier (mm),
Tel.: 06131/992-208,
E-Mail: m.meier@vfmz.de
(verantwortlich i.S.d. $ 18 Abs. 2 MStV / i.S.d. Presserechts)
Redakteur:
Felix Berthold, M.A. (be),
Tel.: 06131/992-204, E-Mail: f.berthold@vfmz.de
Redaktionsassistenz:
Melanie Lerch, Tel.: 06131/992-261,
Petra Weidt, Tel.: 06131/992-371,
E-Mail: redaktionsassistenz_vfv@vfmz.de,
(Redaktionsadresse siehe Verlag)
GESTALTUNG
Anette Fröder, Sonja Daniel, Conny Grothe
SALES
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Tel.: 06131/992-206,
E-Mail: a.zepig@vfmz.de,
Oliver Jennen
Auftragsmanagement: Heike Rauschkolb,
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das Recht zur Nutzung für eigene Werbezwecke, das
Recht zur elektronischen/digitalen Verwertung, z. B. Einspeicherung
und Bearbeitung in elektronischen Systemen,
zur Veröffentlichung in Datennetzen sowie Datenträger
jedweder Art, wie z. B. die Darstellung im Rahmen von
Internet- und Online-Dienstleistungen, CD-ROM, CD und
DVD und der Datenbanknutzung und das Recht, die vorgenannten
Nutzungsrechte auf Dritte zu übertragen, d. h.
Nachdruckrechte einzuräumen. Eine Haftung für die Richtigkeit
des redaktionellen Contents kann trotz sorgfältiger
Prüfung durch die Redaktion nicht übernommen werden.
Signierte Beiträge stellen nicht unbedingt die Ansicht der
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kann keine Gewähr übernommen werden. Grundsätzlich
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Es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen.
www.antriebstechnik.de antriebstechnik 2025/04 35
SPECIAL: ANTRIEBSTECHNIK IN DER ROBOTIK
HUMANOIDE ROBOTER
FRAMELESS-SERVOMOTOREN
FÜR FLIESSENDE
BEWEGUNGEN
Roboter sind schon lange Teil der
industriellen Produktion, humanoide
Roboter werden in absehbarer Zukunft Teil
des menschlichen Alltags sein. Um neben
der Form eines menschlichen Körpers auch
dessen fließende Bewegungen imitieren zu
können, setzt die spanische Firma
PAL Robotics auf Frameless-Motoren.
Die Roboter von PAL Robotics, einem 2004 gegründeten, international
tätigen Roboterhersteller mit Hauptsitz in Barcelona, unterstützen
weltweit in über 30 Ländern Unternehmen und Menschen sowohl
bei Aufgaben im häuslichen Umfeld als auch in industriellen
Umgebungen, im Gesundheitswesen, in der Forschung und Entwicklung
oder im Service-Bereich. Das Besondere an den sofort einsatzbereiten, mobilen
Roboterlösungen von PAL Robotics: Aufgrund ihrer flexiblen Architektur
sind diese Robotik-Plattformen in der Lage, zahlreiche, unterschiedliche
Aufgaben zu bewältigen. Dank einfach zu programmierender Konfigurationen
sind sie vielseitig einsetzbar, ohne dass für jeden Anwendungsfall eine
andere Lösung erforderlich ist. Module wie Greifer und Sensoren lassen sich
austauschen oder hinzufügen, und sowohl die Software als auch die
Benutzer oberfläche sind auf eine nahtlose Integration in verschiedene
Arbeitsabläufe ausgelegt. Das sorgt für höchste Effizienz bei gleichzeitig maximaler
Anpassungs fähigkeit.
Als PAL Robotics vor über 20 Jahren seinen ersten Prototypen entwarf, war
dies auch die Geburtsstunde ihrer Kooperation mit dem Motoren-Hersteller
und Elektronikspezialisten TQ. Das Entwicklerteam war auf der Suche nach
einem geeigneten, bürstenlosen Motor für die Prototypen und wurde beim
Innenläufermotor ILM von TQ fündig. Diese so genannten Frameless-Motoren
ermöglichen eine sehr präzise Positions- und Drehmomentsteuerung
sowohl bei niedrigen Drehzahlen und hohem Drehmoment als auch bei
hohen Drehzahlen und niedrigem Drehmoment – eine Eigenschaft, die für
die natürlichen, fließenden Bewegungen, die User von humanoiden Robotern
erwarten, unerlässlich ist und stark zur Benutzerakzeptanz beiträgt,
insbesondere in Anwendungsbereichen, in denen Roboter mit Menschen
interagieren.
EFFIZIENTE FRAMELESS-MOTOREN
Die Elektromotoren von TQ bieten den Roboter-Entwicklern darüber hinaus
noch viele weitere Vorteile: „Wir haben uns für ILM-Motoren entschieden,
DIE IDEE
„Wir haben uns für ILM-Motoren von
TQ entschieden, weil sie in Bezug
auf das Verhältnis zwischen
Dreh moment und Gewicht hervorragend
sind. Dazu kommt die
technische Dokumentation inklusive
ausführlicher Datenblätter und
detaillierter, technischer Zeichnungen.
Die bei TQ verfügbaren
Motorgrößen und -konfigurationen
passten perfekt zu den Anforderungen,
die wir bei der Konstruktion der
verschiedenen Gelenke unserer
Roboter hatten – vom Fußgelenk
bis hin zum Hals. Dank der rahmenlosen
Bausätze der Frameless-Motoren
können wir die mechatronische
Integration auf ein Minimum
reduzieren bzw. die Komponenten
extrem platzsparend verbauen.“
Luca Marchionni,
CTO von PAL Robotics, Barcelona
36 antriebstechnik 2025/04 www.antriebstechnik.de
SPECIAL: ANTRIEBSTECHNIK IN DER ROBOTIK
weil sie in Bezug auf das Verhältnis zwischen Drehmoment und Gewicht
unübertroffen sind. Dazu kommt die hervorragende technische
Dokumentation inklusive ausführlicher Datenblätter und detaillierter,
technischer Zeichnungen“, erklärt Luca Marchionni,
CTO von PAL Robotics. „Die verfügbaren Motorgrößen und -konfigurationen
passten perfekt zu den Anforderungen, die wir bei
der Konstruktion der verschiedenen Gelenke unserer Roboter
hatten – vom Fußgelenk bis hin zum Hals“, so Marchionni weiter.
Heute sind die ILM-Motoren aufgrund ihrer Präzision und Effizienz
sowie ihrer kompakten Bauweise und Zuverlässigkeit zentral
wichtige Komponenten für die Performance vieler Roboterlösungen
von PAL Robotics – sei es bei den humanoiden Robotern,
den so genannten mobilen Manipulatoren oder den Servicerobotern.
„Dank der rahmenlosen Bausätze der Frameless-Motoren
können wir die mechatronische Integration auf ein Minimum reduzieren
bzw. die Komponenten extrem platzsparend verbauen,
was unser Hauptziel unterstützt, nämlich Volumen und Gewicht
unserer Roboter so gering wie möglich zu halten. Ein zusätzlicher
Vorteil der ILM-Motoren ist die große Hohlwelle, die es uns ermöglicht,
Kabelbäume im Inneren zu verlegen und somit ein
sauberes Roboterdesign zu erreichen“, so Marchionni.
AUF DEM WEG ZUR SERIENREIFE
Das technische Team von TQ unterstützte PAL Robotics bei der
Auswahl der Motorenkits sowie bei der Überprüfung des Designs
und trug so erfolgreich dazu bei, die optimale Integration zwischen
den mechanischen Teilen und den Komponenten der
Motorenkits zu gewährleisten. Für die Serienreife eines Produkts,
oder beim Übergang vom Prototyping zur Serienproduktion
spielte dann das Design for Manufacturability (DFM) also ein fertigungsgerechtes
Design eine zentrale Rolle.
Das DFM übernehmen dieselben Ingenieure, die auch an der
Prototyping-Phase eines Produkts beteiligt waren – so auch bei
PAL Robotics. Als das Produkt serienreif war, galt es für PAL
Robotics die Skalierbarkeit in Produktion und Montage sicherzustellen
und ein effektives Management von Lieferkette, Qualitätssicherung
und Kostenkontrolle zu gewährleisten, was zusätzliche
Expertise erforderte. Dementsprechend erweiterte das Unternehmen
sein Team und war froh, TQ als erfahrenen Partner an
seiner Seite zu haben.
BLICK IN DIE ZUKUNFT
Der Markt für humanoide Roboter ist dank neuer Technologien
und der zunehmenden Akzeptanz von Robotern, die in verschiedenen
Bereichen Seite an Seite mit den Menschen arbeiten,
schnell gewachsen. Egal, ob als Unterstützung im Haushalt oder
zur Verbesserung der Effizienz am Arbeitsplatz: Roboter werden
immer mehr Teil des täglichen Lebens, was bedeutet, dass die
Nachfrage weiter steigen wird. Für PAL Robotics bedeutet dies,
weiterhin Teil der Robotik-Revolution zu sein und sich als
führender Anbieter von universellen Robotik-Lösungen zu
etablieren.
Marchionni erläutert: „Die nächste Aufgabe von PAL Robotics
besteht darin, unsere bestehenden Roboter weiter zu verbessern
und neue Modelle zu entwickeln, um somit den sich wandelnden
Bedürfnissen unserer Kunden gerecht zu werden und gleichzeitig
die neuesten Robotik-Trends inhouse mitzuentwickeln.
Unser Ziel ist es, über den Tellerrand der aktuellen Technologien
hinaus in Richtung Zukunft zu blicken und unsere Roboter so anzupassen,
dass sie noch mehr Menschen in ihrem täglichen
Leben unterstützen.
Bilder: TQ Group, PAL Robotics
www.tq-group.com
01
02
01 Fertigung der prä zisen Servomotoren in Inning
02 Rotor und Stator der Frameless Servomotoren
Induktive Absolute Encoder
Unempfindlich gegen Montageeinfluss
Verbesserte Performance
Hohe Auflösung
Hohe Drehzahl
AMO Automatisierung Messtechnik Optik GmbH
Nöfing 4 4963 St. Peter am Hart
+43 7722 658 56-0
office@amo.at
www.antriebstechnik.de antriebstechnik 2025/04 37
MARKTPLATZ
SICHERHEITSKUPPLUNG FÜR KLEINE
DREHMOMENTE
Die Sicherheitskupplung ECP von
Enemac ist eine präzise und
zuverlässige Lösung zum
Überlastschutz in indirekten
Antriebssystemen. Entwickelt für
Anwendungen mit kleinen
Drehmomenten ab 0,3 Nm,
schützt sie mechanische Komponenten
wirkungsvoll vor Schäden
durch Überlast – insbesondere in
sensiblen oder hochdynamischen
Bereichen. Besonders in der additiven Fertigung und der
Kunststoffindustrie kommt die Type ECP zum Einsatz. Hier
überzeugt sie bei beengten Einbauräumen durch ihre kompakte
Bauform. Sie eignet sich für Wellendurchmesser ab 6 mm und
lässt sich somit vielseitig in unterschiedlichste Maschinenkonzepte
integrieren. Der Drehmomentbegrenzer ist für Drehzahlen
bis 5.000 U/min sowie einen breiten Temperaturbereich von
- 30 °C bis 150 °C ausgelegt. Damit erfüllt die Komponente sehr
hohe Anforderungen an thermische und mechanische Belastbarkeit
– auch unter anspruchsvollen Umgebungsbedingungen.
Mit ihrer Kombination aus Präzision, Robustheit und kompakter
Bauweise bietet die Sicherheitskupplung optimalen Schutz für
moderne Produktionssysteme – überall dort, wo kleine
Drehmomente und hohe Prozesssicherheit gefordert sind.
www.enemac.de
PRODUKTE, PLATTFORMEN UND
MENSCHEN VERNETZEN
Mit dem neuen Codian SR
erweitert B&R sein Portfolio
an offenen Robotermodulen
und integrierten, maschinenorientierten
Robotiklösungen
der Codian-Reihe um die
Scara-Kinematik. Die neue
Serie ermöglicht schnelle,
gelenkige Bewegungen mit
vier Freiheitsgraden und ist somit ideal für Aufgaben wie
Pick-and-Place, Be- und Entladen, Montage und Dosieren, bei
denen sowohl Geschwindigkeit als auch Wiederholgenauigkeit
auf kompaktem Raum erforderlich sind. Die neuen Scara-
Modelle ergänzen die bestehende Codian-Delta-Produktreihe
und erweitern das Anwendungsspektrum um die Hochgeschwindigkeits-Handhabung
mit seitlichem Versatz oder bei
Einschränkungen durch die Überkopfmontage. Die Modelle
lassen sich besonders einfach auf kleinem Raum neben linearen
und planaren Produktfördersystemen installieren und handhaben
Nutzlasten von 3 bis 65 Kilogramm mit außergewöhnlich
hoher Wiederholgenauigkeit. Die Codian-SR-Reihe umfasst
Modelle, die für Reinräume geeignet sind. Sie ermöglichen eine
kompakte, leistungsstarke Handhabung mit ungestörtem
Luftstrom in sensiblen Umgebungen wie der Halbleiter- oder
Pharmaproduktion.
www.br-automation.com
Intelligence in motion...
PRÄZISION, PROZESSSICHERHEIT UND
ELEKTRISCHE ANTRIEBE
Auf der Automatica 2025 in
München zeigt TOX in Halle A6,
Stand 534 neue Lösungen für die
vernetzte Fertigung. Im Mittelpunkt
stehen Systeme zur Prozessüberwachung,
elektromechanische
Antriebe sowie kompakte Montagearbeitsplätze
– live erlebbar an
mehreren Exponaten. Mit den
Systemen TOX PMO (Process
Monitor) und EPW 600 bringt das
Unternehmen neue Lösungen für die durchgängige Überwachung von Produktionsprozessen
auf die Messe. Beide Systeme ermöglichen eine präzise Erfassung
und Bewertung von Prozessdaten in Echtzeit. Sie liefern die Grundlage für eine
vorausschauende Wartung und tragen zur Erhöhung von Prozesssicherheit und
Produktqualität bei. Dank modularer Struktur lassen sich die Überwachungssysteme
sowohl in Neuanlagen integrieren als auch zur Nachrüstung bestehender
Anlagen nutzen. Mit dem TOX ElectricDrive Core wird ein vollständig
integriertes Antriebssystem vorgestellt, das neben hoher Kraftdichte auch alle
relevanten Funktionen zur Prozessüberwachung und Datenkommunikation
bereitstellt. Die Kombination aus Servoantrieb, Controller, EdgeUnit und
Software ermöglicht die nahtlose und flexible Anbindung an industrielle
Netzwerke mittels standardisierter Protokolle wie OPC UA oder MQTT. Das
System wird durch ein skalierbares Safety-Konzept ergänzt, das von STO über
ein patentiertes Sicherheitsbremsenkonzept bis hin zu SLS und PLe reicht – jeweils
angepasst an die Anforderungen des Kunden. Auf der Automatica ist das
System in zwei Varianten zu sehen – als Sicherheits-Exponat und als kompaktes
Demo-Kit zur Veranschaulichung der Steuerung und Funktion.
www.tox-pressotechnik.com
MARKTPLATZ
HOHLLEITERGEKÜHLTE ELEKTROMOTOREN
ANSTEUERN
ANTRIEBSSPEZIALIST SETZT SEIT 13 JAHREN
AUF 3D-DRUCK
Hyperdrives aus
München ist ein im
Jahr 2021 gegründetes
Deep-tech-Engineering-Unternehmen
und
Vorreiter bei Elektromotoren.
Für die
Ansteuerung seiner
hohlleitergekühlten
Elektromotoren hat
sich das Unternehmen
für Siliziumkarbid-/
SiC-Wechselrichter-
Steuermodule (Inverter Control Modules) von Cissoid aus
Belgien entschieden. Ziel der Zusammenarbeit ist es, neue
Maßstäbe in Sachen Leistungsdichte, Effizienz und Leistungsfähigkeit
zu setzen – in der Elektrofahrzeugbranche und darüber
hinaus. Der neue Ansatz von Hyperdrives (www.hyperdrives.de)
nutzt ein Direktkühlsystem, welches die Wärme an der Quelle
ableitet, indem Kühlflüssigkeit durch Hohlleiterwicklungen
geleitet wird. Dieser Aufbau verbessert nach eigenen Angaben
die Wärmeableitung um das 10-fache, ermöglicht 3-mal höhere
Dauerströme als herkömmliche Systeme und führt zu Motoren
mit doppelter Leistungsdichte. Die Hyperdrives-One-Steuereinheit
(Bild), das Vorzeigeprodukt des Unternehmens für den
Fahrzeugbereich, ist ein Beispiel für diese Technik. Es bietet
außergewöhnliche Spitzen- und Dauerleistung und eine hohe
Drehmomentdichte bei gleichzeitiger Reduzierung der Materialkosten
um bis zu 40 Prozent.
www.cissoid.com
Die Groschopp AG nutzt den
3D-Druck zur Fertigung von
Prototypen und Mustern. Auch
Serienbauteile für Motoren
und Getriebe sowie Montagevorrichtungen
fertigt der
Antriebsspezialist teilweise
additiv. Bereits im Jahr 2012
verwendete das Unternehmen
einen FDM-Drucker (Fused
Deposition Modeling) für den robusten, temperaturbeständigen
Kunststoff ABS. Heute verfügt der Hersteller über einen
modernen MSLA-Drucker (Masked Stereolithography Apparatus):
Der Harz-3D-Drucker projiziert UV-Licht durch eine
LCD-Maske, um flüssiges Kunstharz schichtweise zu härten. „In
Zukunft werden Produkte aus dem 3D-Drucker im verstärkten
Maße konventionell gefertigte Teile ersetzen, wenn auch nicht
vollständig verdrängen“, meint Konstruktionsleiter Alexander
Klupp. „Sowohl die Drucker als auch die benötigten Materialien
sind preisgünstiger geworden, sodass sich 3D-gedruckte Teile
inzwischen kosteneffizient fertigen lassen.“ Ein weiterer Vorteil
ist, dass sie sich freier gestalten lassen als in der konventionellen
Fertigung. Selbst komplexe Bauteile lassen sich mit
3D-Druck schnell, einfach und mit wenig Material herstellen –
ohne Abstriche hinsichtlich der Funktionalität.
www.groschopp.de
ANTRIEBSTECHNIK IN DER ROBOTIK
FLEXIBLE SPANNWEITE FÜR COBOT-GREIFER
Die Firmen SMW-Autoblok und
SMW-electronics werden auf der
diesjährigen Automatica Lösungen
für das Automatisieren und
Digitalisieren industrieller Prozesse
zeigen. Einen Schwerpunkt
widmet die Unternehmensgruppe
dem End-of-Arm-Tooling (EOAT),
dessen Effizienz und Sicherheit sie
mit einem Konzept aus mechatronischen
Greifern und induktivem
Koppelsystem deutlich erhöht.
Eines der Highlights werden die mechatronischen Greifer der
Reihe Motiact sein, die SMW zusammen mit seinen induktiven
Koppelsystemen in Aktion zeigen wird. Das SMW-Portfolio an
mechatronischen 2-Finger-Parallelgreifern wurde erst kürzlich
um den mechatronischen Universal-Langhubgreifer MX-U
erweitert. Er zeichnet sich durch einen extralangen Hub von
52,3 mm pro Backe und eine Greifkraft von 300 N bei einer
niedrigen Aufbauhöhe aus. Damit bietet er ein hohes Maß an
Flexibilität für eine Vielzahl von Pick-and-Place-Aufgaben und
erweitert das Spektrum industrieller Cobot-Anwendungen. Der
MX-U bringt dafür Stärken der Motiact-Greifer mit: Über ein
integriertes absolutes Wegmesssystem lässt sich ihre Backenposition
exakt auf das zu greifende Objekt anpassen. Auch die
Greifkraft kann stufenlos genau eingestellt werden.
www.smw-autoblok.com
KOMPAKT, KRAFTVOLL, KOMPROMISSLOS!
Die Federdruckbremse FDS von PRECIMA setzt Maßstäbe in
Fördertechnik und FTS/AGV – Fahrerlose Transportsysteme.
Mit bis zu 50 Nm Haltemoment, IP65-Schutz und geräuschgedämpfter
Ankerscheibe trotzt sie Staub, Schmutz und
engen Bauräumen – perfekt für Kettenzüge, Torantriebe
und mobile Systeme.
Technik, die bremst, wenn’s drauf ankommt.
PRECIMA Magnettechnik GmbH
Röcker-Str. 16
D-31675 Bückeburg
www.precima.de
www.antriebstechnik.de antriebstechnik 2025/04 39
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
GESTEIGERTE BAHNGENAUIGKEIT
GENAUERE INDUSTRIEROBOTER
DURCH KOMPENSATION DER
GETRIEBEÜBERTRAGUNGSFEHLER
Industrieroboter bieten einen großen
Arbeitsraum, hohe Flexibilität und zahlreiche
Freiheitsgrade bei vergleichsweise geringen
Investitionskosten. Allerdings weisen sie im
Vergleich zu Werkzeugmaschinen eine
geringere Absolut- und Bahngenauigkeit auf.
Um neue Anwendungsgebiete für die
Industrierobotik zu erschließen, forscht das
Institut für Steuerungstechnik der
Werkzeugmaschinen und
Fertigungseinrichtungen (ISW) der
Universität Stuttgart an regelungstechnischen
Lösungen zur Genauigkeitssteigerung.
Die geringe Bahngenauigkeit von Industrierobotern ist in
erster Linie auf die nichtlineare Dynamik der Gelenke
zurückzuführen. Die üblicherweise eingesetzten Zykloidgetriebe
sind weitgehend spielfrei, stellen aufgrund
von Hystereseeffekten und Getriebeübertragungsfehlern aber
dennoch eine wesentliche Fehlerquelle für Bahnabweichungen
dar. Die periodisch auftretenden, winkelabhängigen Fehler zwischen
Motor- und Getriebeabtriebswinkel (Bild 01) werden
durch Fertigungs- und Montagetoleranzen verursacht. In diesem
Beitrag wird ein Konzept zur Modellierung von Getriebeübertragungsfehlern
vorgestellt, welches zukünftig zur Fehlerkompensation
eingesetzt werden soll.
EXPERIMENTELLE UNTERSUCHUNG
Zur Untersuchung der in Robotergetrieben auftretenden physikalischen
Effekte wurde am ISW ein Getriebeprüfstand (Bild 02)
aufgebaut, welcher die isolierte Betrachtung einer einzelnen
Roboterachse ermöglicht. Für die hier durchgeführten Untersuchungen
wird ein Zykloidgetriebe von Nabtesco (RH380-N,
Nenndrehmoment 3,7 kNm, Untersetzungsfaktor 185) genutzt,
welches in Robotern für hohe Traglasten eingesetzt wird. Der
Prüfstand zeichnet sich dadurch aus, dass abtriebsseitig nicht
nur eine träge Masse oder eine Bremse montiert ist, sondern ein
High-Torque-Motor genutzt wird um dynamische Lastmomente
abzubilden. Neben motor- und abtriebsseitigen Positionssensoren
sind ein abtriebsseitiger Drehmomentsensor sowie ein Getriebetemperatursensor
verbaut.
Die Messergebnisse am Getriebeprüfstand zeigen, dass eindeutige
Beziehungen zwischen den dominanten Frequenzanteilen
der Getriebeübertragungsfehler und deren mechanischen
Ursachen hergestellt werden können. Wie in Bild 04 veranschaulicht,
setzen sich die Fehler hauptsächlich aus dem Rundlauffehler
der Abtriebswelle sowie Fehleranteilen der Zykloidscheibe
40 antriebstechnik 2025/04 www.antriebstechnik.de
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
01 Getriebeübertragungsfehler über den auf eine abtriebsseitige
Rotation normierten Motorwinkel
0°
Motorwinkel
3 = /
1
2
3
4
5
02 Getriebeprüfstand für experimentelle Untersuchungen
Zykloidgetriebe
Antriebsseitiger
Motor
Getriebe-
90°
Bubertragungsfehler
3 1 " 10 -4
TE = rad
0
-1 " 10 -4
180°
Temperatursensor
Drehmomentsensor
Kupplung
2
3
1
4
5
6
270°
6
Abtriebsseitige
Lastmaschine
GetriebeBubertragungsfehler
3TE = rad
0,5
0
-0,5
03 Identifikation des polynomiellen Fourierreihenmodells für eine Beispielmessung
(Lastmoment −750 Nm, Geschwindigkeit −2,5 °/s, Temperatur 26 °C)
"10 -4
Messung
Referenz-Fourierreihe
Polynomielles Fourierreihenmodell
0 45 90 135 180 225 270 315 360
Motorwinkel 3 = /
Einseitiges Spektrum
jP1(f)j = rad
3,5
3
2,5
2
1,5
1
0,5
"10 -5 Ausgangswelle
Zykloidscheibe
Messung
Amplituden
Referenz-Fourierreihe
Zykloidstufe
0
0 50 100 150 200 250 300 350
Normalisierte Frequenz f = "
und des Eingriffs der Zykloidscheibe in die Stifte der Zykloidstufe
zusammen. Lastmomente in Bewegungsrichtung vergrößern die
Getriebeübertragungsfehler, während Lastmomente entgegen
der Bewegungsrichtung diese verkleinern. Für positive Geschwindigkeiten
resultiert ein negativer Getriebeübertragungsfehler,
da das auftretende Reibmoment wie ein zusätzliches Lastmoment
entgegen der Bewegungsrichtung wirkt.
MODELLIERUNG
Während in Black-Box-Modellen Zusammenhänge zwischen Eingangs-
und Ausgangsvariablen rein datenbasiert ohne die explizite
Berücksichtigung physikalischer Zusammenhänge abgebildet
werden, wird in Grey-Box-Modellen physikalisches Systemwissen
mit datengetriebenen Methoden kombiniert. Da kein reiner
Black-Box-Ansatz angestrebt wird, sondern ausschließlich
auf mechanische Fehler zurückzuführende Fehleranteile modelliert
werden sollen, werden nur die in der experimentellen Untersuchung
identifizierten relevanten Fehlerfrequenzen im Modell
berücksichtigt. Die Getriebeübertragungsfehler, die sich aus diesen
Frequenzanteilen zusammensetzen, sollen durch eine zustandsabhängige
Fourierreihe beschrieben werden. In dieser
Fourierreihe werden Amplitude und Phase als Polynom in Abhängigkeit
von Lastmoment, Geschwindigkeit und Temperatur
beschrieben. Zur Modellidentifikation wurden 224 Messungen
qq !
+
−
$θθ "#
04 Blockschaltbild der modellbasierten Kompensation der
Getriebeübertragungsfehler
+
−
Regler
ττ ',!
Antrieb
Zykloidgetriebe
Getriebeübertragungsfehlermodell
mit Lastmomenten von 0 Nm bis ± 1.000 Nm, Geschwindigkeiten
von ± 2,5 °/s bis ± 10 °/s und Temperaturen von 20 °C bis 50 °C aufgezeichnet.
Um die Temperatur möglichst anwendungsnah zu
erhöhen, wurden zwischen den Messungen Aufheizzyklen gefahren.
Für jede einzelne Identifikationsmessung werden Amplitude
und Phase an den relevanten mechanischen Frequenzen identifiziert.
Aus diesen einzelnen Messpunkten wird dann für jede
Frequenz ein Polynom mittels der Methode der kleinsten Fehler-
θθ
̇ θθ
ττ '
www.antriebstechnik.de antriebstechnik 2025/04 41
TT
ττ $%&!
FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG
quadrate bestimmt. In Bild 03 werden als Referenz-Fourierreihe
einer Beispielmessung die auf mechanische Effekte zurückzuführenden
Fehleranteile hervorgehoben. Die beschriebene Modellierungsmethode
hat zum Ziel, diese Fehleranteile abzubilden
und die übrigen Fehleranteile zu vernachlässigen. Hierdurch
wird vermieden Störungen wie beispielsweise Messrauschen abzubilden.
Die dargestellte hellgraue Linie zeigt die Schätzung des
Getriebeübertragungsfehlers durch das Modell, welche eine
hohe Übereinstimmung mit der dunkelblauen Referenz-Fourierreihe
aufweist. Zur Modellvalidierung wurden 19 Messdatensätze
mit zufälligen Parametern aufgezeichnet. Über alle Validierungsmessungen
beträgt die mittlere quadratische Abweichung
zwischen den gemessenen Getriebeübertragungsfehlern und
den Modellschätzungen 0,026 mrad.
KOMPENSATIONSANSATZ UND AUSBLICK
Der in diesem Beitrag für eine Einzelachse vorgestellte Modellierungsansatz
soll zukünftig zur Kompensation von Getriebeübertragungsfehlern
in Industrierobotern eingesetzt werden. Wie in
Bild 04 visualisiert, wird der Sollwinkel für den Antrieb durch
den Kompensationsansatz entsprechend korrigiert, sodass das
Zykloidgetriebe ausgangsseitig den gewünschten Winkel aufweist.
Ein Zustandsbeobachter, welcher auf dem vorgestellten
Modell basiert, benötigt die Motorposition, die Motorgeschwindigkeit,
das abtriebsseitige Lastmoment und die Getriebetemperatur
als Eingangsgrößen. Da ein sensorloses Kompensationsverfahren
angestrebt wird, sollen der Drehmoment- und der Temperatursensor
zukünftig ebenfalls durch Zustandsbeobachter ersetzt
werden.
Das vorgestellte Modellierungsverfahren berücksichtigt bislang
nur periodische Fehleranteile. In weiterführenden Untersuchungen
soll betrachtet werden, inwiefern Machine-Learning-
Modelle zur Abbildung nicht-periodischer Fehleranteile geeignet
sind und so die Modellgenauigkeit weiter erhöhen können. Es ist
auch denkbar, harmonische Frequenzen höherer Ordnung in das
Modell miteinzubeziehen. Prinzipiell ist aber ein Modell mit
begrenzter Parameteranzahl wünschenswert um Overfitting zu
vermeiden und eine Echtzeitimplementierung zu ermöglichen.
Zudem soll die Übertragbarkeit auf andere Getriebetypen untersucht
werden. Abschließend ist eine Validierung geplant, welche
den Nutzen der Methodik zur Kompensation der Getriebeübertragungsfehler
an einem 6-Achs-Kickarmroboter zeigt.
Bilder: ISW, Universität Stuttgart
www.lageregelseminar-stuttgart.de
FÖRDERUNG
Gefördert durch die Deutsche Forschungsgemeinschaft
(DFG) – 443677015
DIE AUTOREN
Christian J. E. Bauer, M.Sc., Wissenschaftlicher
Mitarbeiter, Universität
Stuttgart, Institut für Steuerungstechnik
der Werkzeugmaschinen
und Fertigungseinrichtungen (ISW)
STUTTGARTER LAGEREGELSEMINAR DES ISW
Das ISW veranstaltet am
16. und 17. September 2025 das
Stuttgarter Lageregel seminar
(LRS). Dort werden einerseits
industrienahe Forschungsthemen
des ISW aus den
Bereichen Antriebs- und Maschinentechnik
sowie Industrie- und
Seilrobotik vorgestellt und
andererseits Vorträge von Vertretern aus der Industrie
gehalten. Während der zweitägigen Veranstaltung geben
Referenten aus Industrie und Forschung einen Einblick in
aktuelle Forschungsergebnisse und Entwicklungen.
Es werden zwei Keynotes und insgesamt sechs Sessions zu
den jeweiligen Teildisziplinen mit jeweils einem Vortrag
aus der Forschung und Industrie angeboten.
Nähere Informationen finden Sie unter
www.lageregelseminar-stuttgart.de.
Dieser Beitrag gibt einen Einblick in eines der Themen
des Seminars.
Dr.-Ing. Armin Lechler, Stellvertretender
Institutsleiter, Universität
Stuttgart, Institut für Steuerungstechnik
der Werkzeugmaschinen
und Fertigungseinrichtungen (ISW)
Prof. Dr.-Ing. Alexander Verl,
Institutsleiter, Universität Stuttgart,
Institut für Steuerungstechnik der
Werkzeugmaschinen und
Fertigungseinrichtungen (ISW)
42 antriebstechnik 2025/04 www.antriebstechnik.de
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Herzlich Willkommen zum
, der neuen Online-Plattform der
Vereinigten Fachverlage. Sie soll Ihnen einen fundierten und praxisnahen Einblick
in ausgewählte Themen bieten. Mit diesem Newsletter bringen wir Ihnen das Thema
„Miniaturantriebe“ näher.
Typische Anwendungsfelder für Miniaturantriebe sind Automatisierung und Robotik,
Consumer Electonic und ähnliches wie etwa Drohnen sowie Weltraumtechnologie und
medizinische Geräte. All diese Branchen stehen im Verdacht, in den nächsten Jahren
starkes Wachstum zu erleben. Für Drohnen erwartet das Statistische Bundesamt
weltweit ein kontinuierliches Wachstum von 2,2 Prozent – in meinen Augen eine
konservative Schätzung. Der Umsatz im Markt für Medizinische Geräte wird im Jahr
2025 voraussichtlich 491,22Mrd. € erreichen. Hier wird 5,5 Prozent Wachstum bis
2029 erwartet. Der europäische Markt für industrielle Automatisierung erreichte im
Jahr 2021 einen Wert von 60 Milliarden Euro und wird bis 2029 eine jährliche Wachstumsrate
von 9,8 % aufweisen, laut Fortune Business Insights. In der Robotik passiert
gerade soviel, dass eine Schätzung über fünf Jahre kaum möglich ist. Und am
stärksten wächst die Weltraumökonomie: Die private unbemannte Weltraumwirtschaft
ist zwischen 2013 und 2023 um 54 Milliarden Dollar oder 23 Prozent angestiegen, wie
das Institut der Deutschen Wirtschaft berechnet hat. Das Budget der NASA wuchs in
den letzten 10 Jahren gar um 40 Prozent.
Miniaturantriebe mit umfangreichen Fähigkeiten werden also auch in Zukunft stark
nachgefragt werden. Der berichtet aus der Raumfahrt,
erläutert in einer Studie mögliche Wege zur Reduktion von Vibrationen und erklärt
etwas zur Auswahl von Bremsen in chirurgischen Geräten. Wir hoffen, dass in diesen
Berichten für Sie wertvolle Informationen stecken, die in konkrete
Handlungsempfehlungen für Ihren Erfolg münden.
Der
ist eine Gelegenheit,
sich umfassend über die neuesten Entwicklungen
zu informieren und von den Erfahrungen anderer
erfolgreicher Unternehmen zu profitieren.
Wir laden Sie herzlich ein, unsere neue
Plattform zu erkunden. Viel Spaß dabei.
Miles Meier
Chefredakteur unserer Schwestermarken
ANT und O+P
MINIATURANTRIEBE
Wer hat`s
gemacht?
WELTRAUMQUALITÄT
AB IN DEN WELTRAUM-
MIT MODIFIZIERTEN
STANDARDMOTOREN
Niedriger Druck, Schocks und Vibrationen beim
Raketenstart und bei der Landung, extreme
Temperaturschwankungen: Maxon erzählt, was
es heißt, Standard-Miniaturantriebe im Industriedesign
für die Challenge Weltraum anzupassen.
DC-Motoren, Getriebe und Encoder des
Herstellers haben sich seit 1997 schon mehrfach
in Rovern, mobilen Robotern und autonomen
Hubschraubern auf dem Mars bewährt.
Unser redaktionelles Komplettpaket zeigt
Ihnen in diesem Beitrag:
Wie Standardmotoren durch kreative
Zusammenarbeit zu Weltraummotoren
werden
Wie harsch die Bedingungen für Motoren
im Weltraum sind
Wie wichtige Kooperationen für
Innovationen sind
Welche Fortschritte im Motordesign
erreicht wurden
Die Bedeutung des langen Atems bei
Projekten mit großem Zeithorizont
Weiterlesen >>
MINIATURANTRIEBE
Wer hat`s
gemacht?
VIBRATIONSKONTROLLE
VIBRIEREN WAR GESTERN!
SO BLEIBEN MINI-MOTOREN
SMOOTH
Portescap erläutert die technologischen Vorteile
von bürstenlosen Miniatur-Gleichstrommotoren
in zahnärztlichen Elektrowerkzeugen.
Der Schwerpunkt liegt auf Methoden zur Vibrationskontrolle
von BLDC-Motoren. Berücksichtigt
werden in diesem Zusammenhang auch die
besonderen Anforderungen an die Autoklavierbarkeit,
welche Konstrukteure und Entwickler
kennen sollten.
Unser redaktionelles Komplettpaket zeigt
Ihnen in diesem Beitrag:
Was für den Einsatz von BLDC-Motoren
in zahnärztlichen Handwerkzeugen
spricht
Die Herausforderung der Sterilisationszyklen
für die Haltbarkeit
Wie Sterilisation und Vibration
zusammenhängen
Welche Methoden die Lösung bringen
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MINIATURANTRIEBE
Wer hat`s
gemacht?
MEDIZINISCHE ANWENDUNGEN
PRÄZISE GEHALTEN:
DIE RICHTIGE BREMSE
FÜR HIGHTECH-MEDIZIN
Wer chirurgische Geräte entwickelt, benötigt
umfassendes Wissen über die darin verbauten
Technologien. Kendrion erklärt den Einsatz von
Technologien zur Positionshaltung, die einen
wesentlichen Beitrag zur Funktionalität chirurgischer
Geräte leisten. Federdruckbremsen
und Permanentmagnetbremsen werden verglichen,
um Konstrukteuren und Entwicklern
Orientierung zu geben.
Unser redaktionelles Komplettpaket zeigt
Ihnen in diesem Beitrag:
Vergleich der Funktionalität von
Federdruckbremsen und Permanentmagnetbremsen
Einsatzbereiche solcher Bremsen
Strategien für die Auswahl der passenden
Bremse
Weiterlesen >>
MINIATURANTRIEBE
FACTS & TRENDS
KLEIN, ABER OHO!
WIE INNOVATION WINZIGE
ANTRIEBE GANZ GROSS
RAUSBRINGT
Miniaturantriebe sind hochpräzise mechanische
oder elektromechanische Systeme, die Bewegungen
mit kleiner Baugröße erzeugen oder steuern können.
Die Einsatzgebiete von Miniaturantrieben sind vielfältig.
Die wichtigsten Anwendungen gehören sämtlich
zu Wachstumsbranchen. Auf Miniaturantriebe zu
setzen, könnte sich also auszahlen.
Unser redaktionelles Komplettpaket
zeigt Ihnen in diesem Beitrag:
Anwendungsgebiete von
Miniaturantrieben
Aktuelle Entwicklungstrends
Herausforderungen und mögliche
Zukunftsperspektiven
Quellen und Literaturhinweise
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