HANSA 06-2025
Spotlight | Märkte | Versicherung | Schifffahrt |Schiffstechnik | Offshore | Häfen | DNV Logbuch
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Est. 1864 06 | 2025
International
Maritime
Journal
RoPax-Markt im Wandel
Nicht nur die »Big 3« der
Reedereien arbeiten an ihren
Flotten und Netzwerken
Hybrid auf dem Vormarsch?
Batterien, E-Antriebe und generell
hybride Lösungen sind in einigen
Schiffssegmenten weiter beliebt
Offshore-Markt im Aufwind?
Windenergie-Branche braucht
zuverlässige Politik für weiteres
Wachstum auf See
162. Jahrgang
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EDITORIAL
Schiffskapazität ist Trumpf – aber wie viel?
Während auf dem politischen Parkett
wegweisende Entscheidungen über
Machtverschiebungen, Protektionismus,
Welthandel und nicht zuletzt Krieg und
Frieden getroffen werden (oder eben
nicht getroffen werden), fragt sich die
Schifffahrt, wohin die Reise für die Branche
wohl gehen mag. Tanker, Bulker,
MPP-Frachter, Containerschiffe – sie alle
sind von Rahmenbedingungen abhängig,
die von der Politik geschaffen werden,
sei es nun bewusst oder unbeabsichtigt.
Reeder machen ihre
Entscheidungen bis zu einem gewissen
Grad davon abhängig: Neubauten oder
nicht? Verschrotten oder nicht?
Stets das zentrale Kriterium: Mit welcher
Flottenaufstellung lässt sich am
besten auf die künftige Nachfrage reagieren?
Die hängt davon ab, wie sich
der Welthandel entwickelt. Und das ist
derzeit mindestens »unsicher«, wenn
nicht gar unmöglich zu prognostizieren
angesichts der politischen Volten, die
mancherorts geschlagen werden.
Es gibt also viele Fragezeichen. In der
Containerschifffahrt scheinen darauf
noch immer diverse Akteuren die Antwort
»Kapazität ist Trumpf« zu geben.
30,1 % ist der Wert, den man dabei im
Blick behalten sollte. Denn 30,1 % umfasst
aktuell das Neubau-Orderbuchs an
der fahrenden Flotte, es geht um
9,56 Mio. TEU Schiffsraum. Das sind bemerkenswerte
Werte. Zum Vergleich:
Ende 2020 lag die Ratio bei 9,1 %.
Michael Meyer
Chefredakteur
Seit Jahresbeginn bis Ende April wurden
129 neue Schiffe mit zusammen
1,6 Mio. TEU – der Durchschnitt liegt bei
rund 12.500 TEU – in Auftrag gegeben,
wie die Analysten des Branchendiensts
Alphaliner jetzt berechnet haben. Und
auch danach ging das Bestellen weiter.
Gleichzeitig wurden nur fünf Containerschiffe
mit zusammen 3.265 TEU – also
sehr kleine Einheiten – für ihre letzte Reise
zum Verschrotten verkauft. Auf eine
Verschrottung kommen also 25 deutlich
größere Neubauten.
Auch wenn die Raten derzeit sehr auskömmlich
sind und zum Teil noch immer
hohe Ausschläge nach oben zeigen, darf
man die Frage stellen: Ist das noch gesund?
Wann hat das Neubau-Niveau ein
Niveau erreicht, dass bei Problemen im
Welthandel schnell zu deutlich wahrnehmbaren
Verwerfungen führen kann?
»Überkapazität« ist das Szenario, dass so
Mancher wieder am Horizont aufsteigen
sieht. Immerhin: Dann könnte die sogenannte
Verschrottungswelle einsetzen,
über die es immer mal wieder Geraune
als vermeintlicher Heilsbringer für sowohl
das Kapazitätsmanagement als
auch die Einhaltung von neuen Umweltvorschriften
gibt.
Die ganz große Flotten- und Reedereikrise
aus den Jahren nach der Lehman-
Pleite 2008 ist in der Branche nicht vergessen.
Entsprechend haben Skeptiker
wieder so manche Sorgenfalte auf der
Stirn. Allerdings sollte man den »Neubau-Bestellern«
an dieser Stelle auch
nicht allzu viel Unrecht tun. Erstens müssen
sie für die Zukunft moderne Tonnage
vorhalten. Die Weltflotte hat ein
Durchschnittsalter von 13,82 Jahren. Das
ist zwar kein bedenklicher Wert, dennoch
muss an der Transformation gearbeitet
werden. Und vor allem: Im Jahr 2007,
also kurz vor Ausbruch der Krise, die die
Containerschifffahrt mal so richtig durchgeschüttelt
hat, umfasste das Orderbuch
den bis heute gültigen Höchstwert von
64,2 % – also mehr als doppelt so viel wie
heute. Zieht man einen Strich unter die
Flotte/Neubau-Rechnung, bleibt also
festzuhalten: Keine Panik. Oder?
HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025 3
INHALT | CONTENTS
06 2025
3 EDITORIAL
3 Schiffskapazität ist Trumpf – aber wie viel?
6 SPOTLIGHT
6 »Made in Tasmania« –
Das weltgrößte Batterie-Schiff
8 MOMENTAUFNAHME
10 PEOPLE & PODCAST
12 MÄRKTE | MARKETS
12 US bullwhip effect drives market back up
12 Viewpoint: Hans Christian Olsen | Ultrabulk
Fundamental tonnage »still there«
16 VERSICHERUNG | INSURANCE
16 Kriegsvesicherer schüttet hohe Dividende aus
17 Angriffe mit Störsender statt Raketen
17 Havariechronik
18 VERSICHERUNG | INSURANCE
18 Exportkreditversicherung verbessert
Finanzierungsbedingugen bei JOLCOs
19 Guter Jahresstart für Containerlinien
20 KARRIERE
20 Plädoyers gegen die Verzwergung
der dualen Ausbildung
22 SCHIFFFAHRT | SHIPPING
22 Fähren und RoPax in Europa –
der Wandel als Konstante
23 Wasserstoff-RoPax für die Ostsee:
Neubau von den Philippinen
28 SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
28 Hapag-Lloyd, Seaspan und MAN auf neuem
Methanol-Retrofit-Terrain
32 E-Kat für Reederei Norden-Frisia:
Klimaneutral nach Norderney
34 ECap Marine: Mobiler Stromspeicher im Container
35 Tesvolt Ocean schließt Partnerschaft mit Verhoef
36 FRS Windcat Offshore: Ein CTV auf sauberem Kurs
38 Europas erster E-Schlepper: »Volta 1«
fährt in Antwerpen
39 Noris feiert 100-jähriges Jubiläum
40 »Bow Olympus«: (Fast) klimaneutral übers Meer
42 Experts discuss innovations at »HIPER«
45 »Innovator Awards« for Hunnisett-Johnson,
Kanafi and Malmstem
46 OFFSHORE
46 Windkraft braucht zuverlässige Politik
50 HÄFEN | PORTS
50 Großer maritimer Bahnhof beim DST ’25
52 Digitalisierung in Häfen
54 DNV LOGBUCH
60 BUYER’S GUIDE
64 TERMINE
64 Peter Gast Schiffahrtsregatta 2025:
Der Countdown läuft
65 IMPRESSUM
66 LETZTE SEITE
66 Tamsen Maritim feiert 30-jähriges Bestehen
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4
HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
Artist journey
One of the pioneers
of Impressionism.
Here: Le déjeuner des canotiers (1881)
Renoir
A GEFO/UNITAS
Chemical Tanker from
the ARA/Rhine fleet
of 60 stainless steel
and coated tankers.
Length: 135 m, Beam: 11,45 m
SPOTLIGHT
»Made in Tasmania«: Das
weltgrößte Batterie-Schiff
Spotlight on
new ships
© Incat
Hunderte Menschen kamen zum Stapelauf zur Incat-Werft in Hobart
© Wärtsilä
Hunderte von Menschen hatten sich auf der Incat-Werft in Hobart
versammelt, um Zeuge eines nach Ansicht der Verantwortlichen
»entscheidenden Moments im globalen Schiffbau« zu
werden: Der Neubau 096 lief vom Stapel, das nach offiziellen Angaben
»größte batteriebetriebene Schiff der Welt«.
Ob es nun tatsächlich ein so entscheidender Moment war
oder nicht: Auch die hiesige maritime Branche zollte dem Stapellauf
einige Aufmerksamkeit. Nicht zuletzt, weil dieser Schiffstyp
auch für Werften in Europa ein interessantes und wichtiges Betätigungsfeld
ist: Das für die südamerikanische Fährgesellschaft
Buquebus gebaute Schiff ist für die Werft »das bedeutendste
Schiff, das je von Incat gebaut wurde«, so das offizielle Statement.
Wenn es seinen Dienst zwischen Buenos Aires und Uruguay
in südamerikanischen Gewässern aufnimmt, soll es vollständig
batteriebetrieben werden und bis zu 2.100 Passagiere
und 225 Fahrzeuge über den Río de la Plata befördern.
Incat-Chef Robert Clifford zeigte sich von der eigenen Arbeit
beeindruckt: »Wir bauen hier in Tasmanien seit mehr als vier
Jahrzehnten Schiffe von Weltrang, und die Hull 096 ist das ehrgeizigste,
komplexeste und wichtigste Projekt, das wir je abgeliefert
haben. Dieses Schiff verändert das Spiel.« Die »China Zorrilla«
ist das neunte von Incat gebaute Schiff für Buquebus.
Reederei-Chef Juan Carlos López Mena betonte den Werdegang
des Projekts. Denn ursprünglich war ein LNG-Antrieb vorgesehen.
Man habe sich aber dann doch umentschieden.
Tasmaniens Premierminister Jeremy Rockliff wurde fast schon
pathetisch: »Incat verkörpert, was es bedeutet, Tasmanier zu
sein, da sie im Stillen das Außergewöhnliche verfolgen, die Marke
Tasmanien auf der globalen Bühne stärken und weiterhin tasmanische
Arbeitsplätze und unsere Wirtschaft unterstützen.«
Das 130 m lange Schiff ist mit über 250 Tonnen Batterien und
einem Energiespeichersystem (ESS) mit einer installierten Kapazität
von mehr als 40 Megawattstunden ausgestattet. Das ESS ist
mit acht elektrisch angetriebenen Waterjets verbunden und
wird vom finnischen Konzern Wärtsilä geliefert, die Batterien
vom Typ Dolphin NextGen kommen von Corvus Energy.
Die Arbeiten werden nun mit dem Innenausbau des Schiffes
fortgesetzt, zu dem auch ein 2.300 m 2 großes zollfreies Einzelhandelsdeck
gehört - die größte Einkaufsfläche auf einer Fähre.
Die endgültige Ausstattung, die Installation der Batterien und
die Integration des Energiesystems sollen noch vor der Seeerprobung
im Laufe dieses Jahres auf dem Fluss Derwent erfolgen.
Die Integration des elektrischen Systems erfolgt durch Wärtsilä
und das ESS durch Corvus Energy. Der kanadische Batterie-
Marktführer sieht in dem Projekt einen Wegweiser für andere
große, emissionsfreie Schiffe. Der Buquebus-Neubau werde das
größte seiner Art mit der höchsten ESS-Kapazität sein und auch
die längste emissionsfreie Fahrt mit der höchsten Geschwindigkeit
haben und mit den weltweit leistungsstärksten Ladegeräten
aufgeladen werden.
MM
6
HANSA – International Maritime Journal 6 | 2025
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MOMENTAUFNAHME
Windige
Zukunftspläne
Der Odfjell-Tanker »Bow
Olympus« vor der Fred Hartman
Bridge in Texas – trotz der vier
neuen, jeweils 22 m hohen
Segel hat das Schiff problemlos
unter der Brücke durchgepasst.
Bei der ersten windgestützten
Fahrt über den Atlantik und
wieder zurück stand aber ein
anderer Test im Vordergrund:
Wie viele Emissionen lassen sich
durch die Kombination von
Segeln und Biokraftstoff
einsparen? Die Ergebnisse
haben sogar die Reederei selbst
verblüfft … Mehr dazu lesen Sie
auf Seite 40 in dieser Ausgabe!
Foto: Odfjell
Liebe Leser,
wenn auch Sie eine maritime Moment aufnahme eingefangen haben, schicken
Sie uns gern das Foto mit ein paar persönlichen oder erklärenden Zeilen dazu.
Wir freuen uns über Ihre Einsendungen an: redaktion@hansa-online.de sowie
Schiffahrts-Verlag »Hansa«, Stadthausbrücke 4, 20355 Hamburg.
Hinweis: Der Verlag behält sich das Recht vor, eingegangene Fotografien für
redaktionelle Zwecke weiterzuverwenden.
8
HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
MOMENTAUFNAHME
HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
9
PEOPLE & PODCAST
■ BUNDESREGIERUNG: Patrick
Schnieder ist neuer Bundesverkehrsminister
im Kabinett
Friedrich Merz. Er
folgt auf Volker Wissing.
Schnieder ist
seit 2017 Vorsitzender
der Landesgruppe
Rheinland-Pfalz
der CDU im Bundestag,
seit 2018 außerdem Parlamentarischer
Geschäftsführer der Bundestagsfraktion.
Der Rechtsanwalt vertritt seit
2009 den Wahlkreis Bitburg.
■ KFW IPEX: Aida Welker ist zum 1.
Mai in die Geschäftsführung der KfW
IPEX-Bank aufgestiegen.
Sie folgt auf Andreas
Ufer, der in
den Ruhestand geht.
Welker ist seit über
25 Jahren für die
Bank tätig, zuletzt als
Global Head of Infrastructure. Sie übernimmt
u.a. die Zuständigkeiten für Mobility,
Infrastructure, Syndizierung &
Treasury und Kreditmanagement.
Personalie des Monats: Paul Pathy wird neuer Präsident der Bimco
■ BIMCO: Paul Pathy ist zum 47. Präsidenten des weltgrößten Schifffahrtsverbands
Bimco gewählt worden. Der Kanadier folgt auf Nikolaus H. Schües, dessen Amtszeit
endet. Pathy ist CEO der größten kanadischen Bulk-Reederei Fednav, die eine Flotte
von 120 Schiffen betreibt und 3.500 Mitarbeiter beschäftigt. Er trat im Jahr 2003 als
Vizepräsident und Geschäftsführer von Federal Marine Terminals in das Familienunternehmen
Fednav ein. 2007 wurde er Senior Vice President der Business Development
Group, ehe er 2017 die alleinige Geschäftsführung des Unternehmens übernahm.
Die Amtszeit der Bimco-Präsidenten beträgt zwei Jahre. Pathys designierte
Nachfolgerin ist Ioanna Procopiou von Prominence Maritime.
■ GRS: Ulrik Kriete ist neuer Geschäftsführer
des Offshore-Schiffsmaklers
GRS. Künftig verantwortet
der
erfahrene Schiffsmanager
neben den
Partnern Philippe
Schönefeld und Matthias
Mross die Bereiche
Finanzen, Administration,
Marketing und Business
Development. Kriete selbst ist seit mehr
als 20 Jahren in der Schifffahrt tätig.
■ COLUMBIA: Demetris Chrysostomou
ist neuer CEO für die Region Asien
beim Schiffsmanager
Columbia. Er
wird die strategische
Expansion der Gruppe
in wichtigen
Märkten Asiens, darunter
China, Indonesien,
Japan und Taiwan,
verantworten. Chrysostomou ist
seit 1998 im Unternehmen beschäftigt,
zuletzt als Managing Director.
■ VBSP: Sylvia Meyer-Nesslage ist
gemeinsam mit Arne Müller neu in den
Vorstand des Vereins
Bremer Spediteure
(VBSp) gewählt worden.
Thorsten Dornia
wurde als Vorsitzender
im Amt
bestätigt. Meyer-
Nesslage ist Prokuristin
und Luftfrachtexpertin in der Spedition
Carl Ungewitter Trinidad Lake
Asphalt.
■ NAVANTIA: Donato Martínez ist
neuer CEO von Navantia UK. Er folgt auf
Juan Ignacio de la
Cueva, unter dessen
Führung das spanische
Unternehmen
die insolvente Titanic-Werftengruppe
Harland & Wolff
übernommen hatte. Martínez war zuvor
Chief Technology & Strategy Officer von
Navantia und hatte den Übernahmeprozess
geleitet.
■ GEFO: Bernadett Beles ist zum
Head of Chartering & Operations-Sea
Tankers bei der Tankreederei
Gefo berufen
worden. Zuletzt
war sie als Chartering
Manager tätig,
zuvor arbeitete sie
unter anderem bei
ExxonMobil und Essberger Tankers. In
ihrer neuen Rolle wird sie für die stategische
und operative Leitung der Abteilung
verantwortlich sein.
■ KOREAN REGISTER: Kenny
Legene verstärkt die europäische Regionalleitung
des
Korean Register.
Der 27-Jährige hat
einen Abschluss in
Maritime Technology
and Shipping
Management in Emden
erworben und bringt frisches
Fachwissen mit, um zum weiteren
Wachstum des Schiffsregisters in
Nordeuropa beizutragen.
10
HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
Hamburgs
PEOPLE & PODCAST
maritimesmes Herz
Prominente Gäste
im maritimen Talk
FAIRPLAY & ZVDS
Konstantin Pohsin & Alexander Geisler
Die Ausbildung neuer, junger Fachkräfte gehört nicht erst
seit gestern zu den wichtigsten Themen der maritimen
Branche. Konstantin Pohsin (l.), Notschlepper-Kapitän und
Fleetcaptain bei der Reederei Fairplay, und Alexander
Geisler, Geschäftsführer beim Zentralverband der deutschen
Schiffsmakler (ZVDS), engagieren sich seit mehreren
Jahren für die duale Ausbildung für Schiffskaufleute im
kommerziellen Bereich und Schiffsmechaniker im nautisch-technischen
Bereich.
Ihrer Ansicht nach hat sich auf diesem Feld bereits viel
getan, doch es gibt noch ebenso viele Stellschrauben, an
denen noch gedreht werden muss. Dabei plädieren die
beiden Experten gegen eine »Verzwergung« der dualen
Ausbildung. Zentrales Thema in der neuen Folge des HAN-
SA-Podcasts: Die Sichtbarkeit der maritimen Branche und
die vielfältigen Möglichkeiten, die sie (auch an Land) bietet,
muss unbedingt wachsen. Dafür lohne es sich laut Geisler
auch, »durch die Schulen zu tingeln«, um für die Bedeutung
der Schifffahrt zu werben. Ebenso wichtig: Wie groß
fällt die Lücke aus, die bald von der Babyboomer-Generation
hinterlassen wird?
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11
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MÄRKTE | MARKETS
US bullwhip effect drives market back up
The transpacific container trade is staging a sudden comeback, lifting sentiment everywhere
and promising strong results for carriers. By Michael Hollmann
Volatility in container shipping is intensifying
again as a cargo rebound ex China to
the US pushes fleet utilisation up from the
lows of April. The 90-day tariff moratorium
until August, agreed by US and Chinese representatives
in Geneva last month, has
triggered a surge in volumes, with a vast
backlog of export cargo apparently ready
for loading after a 5-week freeze in the trade
after tariffs had escalated to 145 % for
Chinese goods to the US. Hapag-Lloyd reported
a jump in bookings on the route by
+50% after the “truce” between the world’s
major economic powers. Data provider Vizion
even reported a spike of +151 % in US
import bookings from China versus the
previous 5-week average. The rally in trade
is expected to last at least until mid-July as
US importers scramble to meet cut-off
dates for cargo discharges in US ports by
14 August. At that point another escalation
in tariffs could be looming. Container lines
had already rationalized transpacific services,
repositioning ships to other regions
after trade volumes slumped in early April.
Some of the ten services that were cut back
are to be reinstated by end of May but market
insiders warn it could take a lot longer
for capacity to recover. Copenhagen-based
Sea-Intelligence forecast that trade capacity
in the entire Asia/North America trade
will not be back on a par with last year’s
supply until the middle of July. If the »bullwhip«
effect of clearing backlogs in China
and additional frontloading pushes volumes
higher than last year – which is considered
likely – tonnage could remain tight
anyway.
Price reactions in the freight market illustrate
the strength of expectations.
Transpacific rates saw weekly jumps of up
to 30 % and are currently assessed at
3,197 $/FEU (West Coast) and 4,527 $/FEU
(East Coast) on Drewry’s World Container
Index (WCI). Some speculate that spot rates
could even breach the 8,000 $/FEU
peak levels of summer 2024. In fact, general
rate increases (GRI) scheduled for June
would lift short-term rates to 7,000 $/FEU
already.
Sentiment in other trade lanes has been
firming, too, since a large-scale cascade of
abundant vessels from the transpacific got
prevented. Spot rates for Far East/Europe
and transatlantic westbound routes saw no
major increases by the second half of May.
However, there is a rush in tariff announcements
for Far East/Europe effective 1 June
by container lines eager to lift spot rates
above 3,000 $/FEU, from 1,300-1,500 $/
FEU during May. Container freight futures
in Shanghai have already soared, with contracts
for June, August, October and December
all quoted far above current spot
levels – the premium peaking at over 70%
for August.
The rebound in trade also triggered renewed
activity in the charter market with
carriers looking for prompt extra-loaders in
VIEWPOINT
Fundamental
tonnage »still there«
The outook for dry cargo and breakbulk
trades is not so bad despite the turmoil
in global trade relations, says Hans-
Christian Olesen, CEO of bulk and parcelling
specialist Ultrabulk. Although
the carrier has decreased its operated
fleet lately, the adjustments are still within
normal volatility, he explains.
A global trade war has been launched
with potentially severe consequences
for shipping. Will it get as
bad as after the Lehman collapse or
during the first Covid lockdowns?
Hans-Christian Olesen: I don’t think
so. Generally, I am optimistic that trading
will continue because underlying
consumption is still there. A lot of economies
are doing relatively well. When
I travel around and meet customers
from industries and trade, by far the
majority tell me they are having a
good time businesswise. They are making
good money for their shareholders.
Seen from that perspective we
are still in a good situation. Having
said that, there is a risk that the world
plunges into crisis. Tariffs and countertariffs
are something the US or other
major economies have not tested before.
How will economies react if the
trade war won’t get settled within the
90-day reprieve and if globalisation
gets reversed? No one knows how it
will play out.
Hans-Christian Olesen – CEO Ultrabulk
What’s the pulse of trade in the
breakbulk, projects and wider dry
cargo sector right now? By comparison,
the container market has been
going topsy turvy.
Olesen: As I said, underlying economic
demand is still there in principle. Yet,
new tonnage enquiry has turned quieter.
In the Atlantic we have seen a fall in
shipments because people have adopted
a wait-and-see approach to understand
how the tariffs affect them. It
could stay quiet for a few more weeks
12
HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
Orders & Sales – Container Ships
New Orders – While the second half of May remained relatively quiet when this
issue went to press, there were orders reported end of April and in early May.
For example: RCL kept it at four ships (2 x 11,000 and 4,400 TEU each for
$ 125 m and $ 60 m), Cosco subsidiary OOCL dug deeper into its wallet:
14 x 18,500 TEU ($ 220 m). Sea Consortium is said to have ordered 2 x 2,800
TEU from HD Hyundai Mipo and Capital Maritime even ordered 18 ships of
various sizes there.
Secondhand Sales – In the S&P market, too, there are those who are holding
back in view of the trade policy uncertainties and those who see this as an
opportunity and aim to secure tonnage for the expected continued high
demand. The focus is on smaller units. However, medium-sized ships are also
being purchased, such as 2 x 6,400 TEU (»MSC Aquarius« and »Athens Glory«)
from MSC. They have been built in 2003 and were now sold for $ 44 m. The
5,900 TEU »Dimitris Y« (blt 2000 at Warnow Werft in Germany) will also sail
under the MSC flag in future.
Demolition Sales – Whenever a »scrapping storm« hits the industry, and
whatever form it may take, it is still not in sight. The proverbial sea is completely
still. No sales have been reported recently.
Container ship t / c market
1450
1200
21.11.24
MÄRKTE | MARKETS
COMPASS
Month-on-Month 1,479 – 0.5 %
Container freight market
WCI Shanghai-Rotterdam 2,030 $/FEU – 12.2 %
WCI Shanghai-Los Angeles 3,179 $/FEU + 22.2 %
Dry cargo / Bulk
ConTex
22.05.25
Baltic Dry Index 1,341 – 0.9 %
Time charter averages / spot: ($/day)
Capesize 5TC average 15,605 + 1.9 %
Panamax 5TC average (82k) 11,419 – 7.5 %
Ultramax 11TC average (63k) 12,467 + 1.1 %
Handysize 7TC average (38k) 10,328 + 1.1 %
the Far East. The ConTex began to climb
again from mid-May after a period of slight
downward correction. Some believe that
the coming weeks might see short-term or
round-trip fixtures in the Pacific at inflated
six-digit levels as during the pandemic.
By contrast, the dry cargo trades have
seen little impact by the pause in the trade
war. The US market share in dry bulk is
much lower than in container shipping. The
Baltic Dry Index has been moving sideways
for some weeks, latest reading: 1,341. ■
Forward / ffa front month June ’25 ($/day)
Capesize 180k 17,771 – 6.1 %
Panamax 82k 11,128 – 11.5 %
MPP
TMI – Toepfer's
Multipurpose Index
until people get their heads around it.
We are putting some ships from our
transatlantic trades elsewhere in the
system where there is more demand
like in Asia. Also, different customer
segments react differently. Pure trading
houses are responding faster while
industrial clients from the mining
sector are slower to react. If the trade
war doesn’t escalate much further, I
think markets are going to push on,
perhaps with a different thrust and
changing trade patterns. Shipping and
trade are like water. If there is a blockade
in one place, they just run somewhere
else. They will find their way through
the maze.
How is your operated fleet developing
in terms of number of units under
today’s circumstances?
Olesen: We hit a high of 202 vessels a
few weeks ago. Currently we are shrinking
our fleet because of all the uncertainty.
The minimum at any given
point in time is around 160-170.
What about your plans for the
specialized parcelling segment
with smaller MPP/tweendeck tonnage?
It is still a relatively small
part of your operations when
compared with geared bulkers…
Olesen: It is our strategic focus to
continue developing additional
specialized trades and the share of
mpp in our fleet. We have seven
17,000 dwt newbuildings joining us
under long-term charter between
now and 2029 and we hope to add
more projects in that segment. The
ageing of the fleet in that segment
means that more newbuildings will
be needed.
Interview: Michael Hollmann
Mai '24
12,483 $
Mai '25
13,029 $
12,500 tdw MPP/HL »F-Type« vessel for a 6–12 months TC
Tankers
Baltic Dirty Tanker Index 980 – 14.2 %
Baltic Clean Tanker Index 744 + 10.1 %
Shortsea / Coaster
Norbroker 3,500 dwt Spot TCE est. (€/d) 2,900 – 3.4 %
HC Shortsea Index 24.88 – 1.3 %
BMTI / EUSSIX Inter-Black Sea ($/t) 18.08 – 5.7 %
Norbroker: spot t / c equivalent assessment basis round
voyage North Sea / Baltic; HC Shipping & Chartering index
tracking spot freights on 5 intra-European routes;
BMTI / EUSSIX: 3,000 t Odessa to Sea of Marma
Bunkers
VLSFO 0.5 Rotterdam $/t 474 + 4.8 %
MGO Rotterdam $/t 613 – 0.6 %
Forward / Swap price Q3 / 25
VLSFO 0.5 Rotterdam $/t 434 – 5.8 %
Data per 22-5-2025, month-on-month
HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
13
MÄRKTE | MARKETS
125000
Container – Time Charter Rates
725 TEU 1000 TEU 1700 TEU 2000 TEU 2500 TEU 2750 TEU 3500 TEU
4400 TEU 6700-7000 TEU 8800-9200 TEU
100000
$ / d
75000
50000
25000
0
30.04.2024
31.05.2024
28.06.2024
26.07.2024
30.08.2024
27.09.2024
31.10.2024
29.11.2024
27.12.2024
31.01.2025
28.02.2025
28.03.2025
25.04.2025
Container – Newbuilding Prices
725 TEU 1000 TEU 2000 TEU 2750 TEU 6600 TEU 15000 – 16000 TEU
Container – Secondhand Prices
725 TEU 1000 TEU 1700 TEU 2750 TEU 6600 TEU 9000 TEU
250,00
100
200,00
75
150,00
$ mill
100,00
$ mill
50
50,00
25
0,00
30.04.2024
31.05.2024
28.06.2024
26.07.2024
30.08.2024
27.09.2024
31.10.2024
29.11.2024
27.12.2024
31.01.2025
28.02.2025
28.03.2025
25.04.2025
0
30.04.2024
31.05.2024
28.06.2024
26.07.2024
30.08.2024
27.09.2024
31.10.2024
29.11.2024
27.12.2024
31.01.2025
28.02.2025
28.03.2025
25.04.2025
Selected Containership Fixtures (Period)
Vessel Year TEU Reefer Design Gear Period Region Charterer $/d
POST-PANAMAX
Utopia 2008 8,626 700 CSBC 8500 N 23-25 m Far East Sealead 41,000
Belita 2006 8,533 700 Hyundai 8000 N 23-25 m Med CMA CGM 39,000
ESL Nhava Sheva 2012 5,605 600 Hyundai 5600 II N 30-45 d Far East Maersk 75,000
PANAMAX / WIDEBEAM
Baltic North 2011 4,432 300 Hyundai 4400 (K) N 11-13 m Far East CMA CGM 45,000
X-Press Odyssey 2014 4,785 600 YZJ 5000 N 35-37 m Far East Cosco 40,000
Gulf Barakah 2012 4,398 450 Hyundai Corinthiakos N 3-5 m Middle East Maersk 51,000
SUB-PANAMAX
Xiang Yu 2002 2,496 352 Naikai Setoda N 12-15 m Far East Akkon 35,500
Jeju Island 2006 2,741 400 Aker CS 2700 N 23-25 m Far East NGSS 27,000
Lucien A 2017 2,586 500 CV Ruby 2700 Y 35-37 m Med Hapag-Lloyd 30,000
FEEDER / HANDY
Sheng Li Ji 2023 1,956 200 N 11-13 m Far East Maersk 27,500
H Cygnus 2022 1,781 250 YZJ 1800 N 6-8 m Far East CMA CGM 29,250
Pan GG 2002 1,134 232 Orsko Mark VII + XI N 14-16 m Med UFS 15,000
Contship Ray 2008 1,118 220 CV 1100 Y 14-16 m Med CMA CGM 16,000
Cat Lai Express 2023 1,871 250 YZJ 1800 N 22-26 m Far East Hapag-Lloyd 21,400
Iris Paoay 2006 1,118 220 CV 1100 Y 12-14 m Far East CMA CGM 16,600
Calypso 2010 1,577 192 Imabari 1700 Y 22-24 m Med CMA CGM 21,000
Warnow Whale 2007 1,296 390 CV Neptun 1200 Y 18-20 m Caribbs Seaboard 21,600
Lars D 2003 862 204 Sietas 168 Y 14-16 m Caribbs CTM 17,000
m = month / w = week / d = day
14 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
MÄRKTE | MARKETS
Tanker – Time Charter Rates
VLCC (310k dwt) Suezmax (150k dwt) Aframax (110-115k dwt) Panamax (74k dwt, products)
55.000
45.000
$ / d
35.000
24.05.2024
07.06.2024
21.06.2024
05.07.2024
19.07.2024
02.08.2024
16.08.2024
30.08.2024
13.09.2024
27.09.2024
11.10.2024
25.10.2024
08.11.2024
22.11.2024
06.12.2024
20.12.2024
03.01.2025
17.01.2025
31.01.2025
14.02.2025
28.02.2025
14.03.2025
28.03.2025
11.04.2025
25.04.2025
09.05.2025
25.000
15.000
Tanker – Newbuilding Prices
VLCC (320k dwt) Suezmax (157k dwt) Aframax (115k dwt) Panamax (73-75k dwt)
Tanker – Secondhand Prices
VLCC (300k dwt) Suezmax (150k dwt) Aframax (105k dwt) Panamax (70k dwt)
150,00
100,00
125,00
75,00
24.05.2024
07.06.2024
21.06.2024
05.07.2024
19.07.2024
02.08.2024
16.08.2024
30.08.2024
13.09.2024
27.09.2024
11.10.2024
25.10.2024
08.11.2024
22.11.2024
06.12.2024
20.12.2024
03.01.2025
17.01.2025
31.01.2025
14.02.2025
28.02.2025
14.03.2025
28.03.2025
11.04.2025
25.04.2025
09.05.2025
50,00
25,00
$ mill
100,00
$ mill
75,00
50,00
35000
Bulker – Time Charter Rates
Capesize (modern) Panamax (modern) Supramax (58k dwt) Handysize (modern)
24.05.2024
07.06.2024
21.06.2024
05.07.2024
19.07.2024
02.08.2024
16.08.2024
30.08.2024
13.09.2024
27.09.2024
11.10.2024
25.10.2024
08.11.2024
22.11.2024
06.12.2024
20.12.2024
03.01.2025
17.01.2025
31.01.2025
14.02.2025
28.02.2025
14.03.2025
28.03.2025
11.04.2025
25.04.2025
09.05.2025
25000
$ / d
24.05.2024
07.06.2024
21.06.2024
05.07.2024
19.07.2024
02.08.2024
16.08.2024
30.08.2024
13.09.2024
27.09.2024
11.10.2024
25.10.2024
08.11.2024
22.11.2024
06.12.2024
20.12.2024
03.01.2025
17.01.2025
31.01.2025
14.02.2025
28.02.2025
14.03.2025
28.03.2025
11.04.2025
25.04.2025
09.05.2025
15000
5000
Bulker – Newbuilding Prices
Capesize (176-180k dwt) Ultramax (61-63k dwt) Handysize (32-35k dwt)
Bulker – Secondhand Prices
Capesize (170k dwt) Panamax (75k dwt) Handymax (52k dwt) Handysize (32k dwt)
80,00
50
60,00
40
24.05.2024
07.06.2024
21.06.2024
05.07.2024
19.07.2024
02.08.2024
16.08.2024
30.08.2024
13.09.2024
27.09.2024
11.10.2024
25.10.2024
08.11.2024
22.11.2024
06.12.2024
20.12.2024
03.01.2025
17.01.2025
31.01.2025
14.02.2025
28.02.2025
14.03.2025
04.04.2025
18.04.2025
02.05.2025
16.05.2025
20,00
24.05.2024
07.06.2024
21.06.2024
05.07.2024
19.07.2024
02.08.2024
16.08.2024
30.08.2024
13.09.2024
27.09.2024
11.10.2024
25.10.2024
08.11.2024
22.11.2024
06.12.2024
20.12.2024
03.01.2025
17.01.2025
31.01.2025
14.02.2025
28.02.2025
14.03.2025
28.03.2025
11.04.2025
25.04.2025
09.05.2025
10
$ mill
$ mill
30
40,00
20
HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
15
VERSICHERUNG | INSURANCE
Kriegsversicherer schüttet
hohe Dividende aus
Der norwegische Gegenseitigkeitsversicherer DNK kann dank
hoher Überschüsse gleichzeitig hohe Dividenden zahlen und
sein Kapitalpolster erweitern. Von Michael Hollmann
Nach einem weiteren profitablen Jahr will
der norwegische Kriegsversicherer für
die Schifffahrt, DNK (Den Norske Krigsforsikring
for Skib) einen zweistelligen
Millionenbetrag an seine Mitglieder ausschütten.
Die Rückzahlung für das Jahr
2024 soll ein Volumen von 22,5 Mio. $
haben, wie aus dem Jahresfinanzbericht
der Vereinigung hervorgeht. Das entspricht
mehr als einem Drittel der gesamten
Prämieneinnahmen des vergangenen
Jahres. Die Mitglieder müssen
dem Vorschlag auf der Generalversammlung
in Oslo noch zustimmen.
Trotz der massiven Bedrohungslage
für die Handelsschifffahrt in »Hotspots«
wie dem Roten Meer, dem Schwarzen
Meer, Teilen des Persischen Golfs und
Westafrika hat der größte und älteste
Gegenseitigkeitsversicherer für Kriegsrisiken
mit rund 3.300 Schiffen unter Deckung
erneut hohe Gewinne eingefahren.
Das Vorsteuerergebnis lag mit
67,5 Mio. $ nur knapp unter dem Vorjahreswert
(69,7 Mio. $). Im Underwriting –
dem eigentlichen Versicherungsgeschäft
– fuhr DNK bei stabilen
Prämieneinnahmen in Höhe von rund
58 Mio. $ sogar einen um 19 % höheren
Überschuss als im Vorjahr ein:
18,9 Mio. $. Anders als 2023 blieb die
versicherte Flotte von ganz großen Schäden
verschont. Die Nettoschadenbelastung
verringerte sich um mehr als 55 %
auf knapp 4,8 Mio. $. Der Großteil davon
entfalle auf Kostenerhöhungen für Schäden
aus Vorjahren, nicht auf neue Vorfälle.
Die Zahl der Schiffe in kriegs- oder
pirateriebedingten Krisenlagen fiel auf
18 (Vorjahr: 53), alle Notfälle konnten
den Angaben zufolge ohne größere
Schäden bewältigt werden. Wegen der
eskalierenden Angriffe durch die Huthi-
Rebellen hatte DNK die Zeichnung von
Sonderdeckungen für Fahrten durch das
Rote Meer seit Juli 2024 für den Rest des
Jahres ausgesetzt.
Wie alle Versicherer profitierte die norwegische
Vereinigung zudem von hohen
Kursgewinnen, Zinsen und Dividenden
auf Kapitalanlagen. Das zu drei Vierteln
auf festverzinslichen Wertpapieren und
zu einem Viertel auf Aktien aufgeteilte
Anlagevermögen brachte DNK
48,6 Mio. $ Gewinn ein – ein sehr erfreuliches
Ergebnis, wenn auch rund 10 %
weniger als im Vorjahr (53,7 Mio. $).
Mit der anderen Hälfte des Nettoüberschusses
(22,5 Mio. $), die nicht ausgeschüttet
wird, kann DNK sein Kapitalpolster
weiter stärken. Das Eigenkapital
wächst auf über 645 Mio. $ an. Mit einer
verbesserten Solvenzquote von 198 %
werden die aufsichtsrechtlichen Kapitalanforderungen
noch deutlich stärker
übertroffen als im Vorjahr. Damit stehen
die Chancen gut, dass auch in Zukunft
weiter Gewinne ausgeschüttet werden.
Die größte Finanzspritze erhielten die
Mitglieder 2021 inmitten der Corona-
Pandemie: Durch Restrukturierung der
Deckungen und Erhöhung der Rückversicherungsanteile
konnte DNK seinerzeit
im Rahmen einer Kapitalherabsetzung
300 Mio. $ ausschütten. ■
P&I-BILANZEN 2024/25
Gewinne dank Börsenboom
Der norwegische Club Skuld und der britische
Shipowners‘ Club melden zweistellige
Millionengewinne, bleiben aber weit
hinter ihren Vorjahresergebnissen.
Dividenden, Zinsen und Kursgewinne
auf Kapitalanlagen erweisen sich wieder
als wichtigste Ertragssäule der P&I Clubs.
So meldet der norwegische Versicherer
Skuld trotz kräftig gestiegener Schadenquoten
für 2024/25 (per 20.02.) einen
Überschuss von 21 Mio. $. Im Vorjahr lag
der Gewinn mit 126 Mio. $ etwa sechsmal
so hoch. Die reinen Versicherungsaktivitäten
für bescherten Skuld diesmal
einen satten Verlust von rund 71 Mio. $.
Die kombinierte Schadenkostenquote –
Schäden und Betriebskosten im Verhältnis
zu Prämieneinnahmen – verschlechterte
sich von 86 % auf 112 %. Dank
erhöhter Investmenterträge von
92,2 Mio. $ (Vorjahr: 73,4 Mio. $) stand
unterm Strich trotzdem ein zweistelliger
Millionengewinn.
Ähnlich bei West of England: Ohne
44 Mio. $ Kapitalerträge wäre der Club in
den roten Zahlen gelandet. Die Schadenkostenquote
lag bei 103,9 %. So aber
kann West of England 30 Mio. $ zu den
Rücklagen stellen und die freien Reserven
auf 306 Mio. $ anheben.
Der auf kleinere Tonnage spezialisierte
Shipowners‘ Club erzielte 2024 einen
Überschuss von 40,6 Mio. $ (Vorjahr:
69,4 Mio. $) und steigert seine Reserven
dadurch auf 447,5 Mio. $.
Bei moderat gestiegenen Schäden lieferten
die Underwriting-Aktivitäten noch
einen Überschuss von 3,2 Mio. $ ab
(Schadenkostenquote: 98,8 %). Die Kapitalerträge
gaben beim Shipowners‘ Club
mit 37,4 Mio. $ (Vorjahr: 65,4 Mio. $)
ebenfalls den Ausschlag. MPH
16 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
➋
➐
VERSICHERUNG | INSURANCE
➎
➍
➏
➊
➌
Havariechronik
Datum Ereignis Ort S c h i ff Typ tdw Flagge Haftpflicht Reise
➊ 22.04. Maschinenraumbrand 508 sm östl. Mogadischu Invictus Produktentanker 45.953 Marshall I. Gard Mosambik | VAE
➋ 24.04. Brand / Laderaum Amsterdam Federal Tweed Bulker 55.317 Marshall I. UK P&I Liegeplatz
➌ 25.04.
Kollision / LOF-Bergung
Kollision
Long Tau River
Glengyle
KMTC Surabaya
Bulker
Containerschiff
37.679
34.152
Hongkong
Panama
Gard
Britannia
Ex-Cai Mep
Südostasien-Dienst
➍ 26.04. Maschinenausfall / abgeschleppt vor Portugal Gem Star Bulker 33.171 Panama London P&I Türkei | Polen
➎ 28.04 Explosion Maschinenraum / 3 Tote 350 sm öst. Bermuda Maersk Sana Containerschiff 102.861 Singapur Skuld Asien | US-Ostküste
➏ 10.05 Auf Grund vor Dschidda MSC Antonia Containerschiff 85.760 Liberia Steamship M. Mittelmeer | Rotes Meer
➐ 15.05. Brand / Laderaum Amsterdam Trade Bulker 58.096 Marshall I. Steamship M. Liegeplatz
STRANDUNG IM ROTEN MEER
Angriffe mit Störsender statt Raketen
Die Risiken für die Handelsschifffahrt im
Roten Meer werden immer komplexer.
Neben Raketen- und Piratenangriffen
werden in der Region inzwischen verstärkt
Fälle von »GPS-Jamming« verzeichnet.
Mit Hilfe von Störsendern manipulieren
Angreifer dabei die angezeigten
Positionsdaten, um Havarien herbeizuführen
oder Schiffe in einen Hinterhalt
zu locken. In Sicherheitskrisen wird vermutet,
dass es mit der »MSC Antonia«
erstmals ein großes Containerschiff erwischt
hat. Das 7.000-TEU-Containerschiff,
das im Liniendienst für MSC zwischen
Mittelmeer und Rotem Meer via
Suez unterwegs ist, lief am 10. Mai rund
20 sm vor dem saudischen Hafen
Dschidda auf Grund und lag dort noch
bei Redaktionsschluss der HANSA. Während
sich die Reederei bislang mit einer
Stellungnahme zurückhält, schießen die
Spekulationen ins Kraut. Diverse Beratungsfirmen
und Datendienstleister vermuten
nach Auswertung von AIS-Daten,
dass die GPS-Navigation des Container-
Riesen manipuliert wurde. Bereits einen
Tag vor der Havarie der »MSC Antonia«
hatte die britische Meldestelle UK Maritime
Trade Operations (UKMTO) den Seeverkehr
in der Region vor verstärkten
Fällen von GPS-Jamming gewarnt. Der
Fall des Containerfrachters sorgt in Versicherungskreisen
für erhöhte Aufmerksamkeit
aufgrund des hohen Schadenpotenzials
und der Vielzahl von
beteiligten Ladungsinteressen. Strandungen
zählen zusammen mit Bränden
zu den besonders heiklen Risiken für
Containerschiffe.
MPH
+++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++ Telegramm +++
P&I- und Yachtversicherer verbünden sich: Der International Group Club Steamship Mutual (P&I) hat sich mit dem
Asskuradeur (MGA) Gamma zwecks Versicherung von Yachten zusammengetan. Letzterer soll künftig neben dem eigenen
Seekaskogeschäft für Yachten auch das P&I-Underwriting und die Schadenbearbeitung von Steamship Mutual für das
Segment übernehmen. Mehrere Mitarbeiter des Clubs wechseln dafür zu Gamma. Das P&I-Geschäft wird aber weiterhin
auf Gegenseitigkeitsbasis betrieben, die betroffenen Yacht-Eigner bleiben Steam-Mitglieder. +++ Munich Re mit Dämpfer
im ersten Quartal: Führender Rückversicherer erlitt aufgrund von Waldbrandschäden in der Rückversicherung 50-prozentigen
Gewinnrückgang auf 1,1 Mrd. € im Q1. Erstversicherungstochter Ergo konnte Ergebnis leicht auf 241 Mio. €
steigern. Konzern hält angesichts guter Geschäftsmöglichkeiten an Ergebnisprognose von 6 Mrd. € für das Gesamtjahr
fest. +++ Singapore beauftragt Insuretech Windward: Die Löwenrepublik in Südostasien will gemeinsam mit dem
US-Unternehmen Projekte für künstliche Intelligenz zur Steigerung der Verteidigungsfähigkeit auf See durchführen. Dazu
wurde eine Absichtserklärung unterzeichnet. Nutznießer sollen neben Singapurs Defence Science and Technology Agency
die Streitkräfte des Landes sein.
LEUTE, LEUTE… Lloyd’s of London: Patrick Tiernan (Chief of Markets) soll John Neal als CEO der Versicherungsbörse
beerben. +++ Lockton P.L. Ferrari: Pippa Atkins (Assistant Manager) übernimmt Leitung der Niederlassung London von
Stephen Hawke. +++ Lockton: Bård Poulsson (Ex-Arthur J. Gallagher) zum International Marine Lead in Oslo ernannt.
HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
17
FINANZIERUNG | FINANCING
Exportkreditversicherung verbessert
Finanzierungsbedingugen bei JOLCOs
Sogenannte Japanese Operating Leases mit Call Option (JOLCOs) erfreuen sich bei deutschen
Reedern zunehmender Beliebtheit. Ein Grund hierfür ist, dass die japanischen Investoren des
japanischen Leasinggebers von gestundeten Abschreibungen profitieren
Dem Leasinggeber, der von den Investoren mit Eigenkapital ausstattet
wird, wird so ermöglicht, dem Charterer kompetitive Finanzierungsbedingungen
anzubieten.
JOLCOs beruhen auf einer »Sale and Lease Back«-Struktur, bei
der der Leasinggeber in der Regel über einen sogenannten »Registered
Owner« vom Charterer ein Schiff ankauft und es an diesen
auf Grundlage einer Bareboat Charter wieder zurückverchartert.
Der Charterer wird zum Laufzeitende der Bareboat Charter
mit einer Call Option zum Ankauf des Schiffes ausgestattet, wobei
der Leasinggeber und die japanischen Investoren erwarten,
dass er diese Option auch tatsächlich ausübt. Den Ankauf des
Schiffes vom Charterer finanziert der Leasinggeber zum Teil
über das von japanischen Investoren eingesammelte Eigenkapital.
Den Restkaufpreis besorgt er sich als Darlehen von kommerziellen
Banken.
Eine von der Nippon Export and Investment Insurance (NEXI)
im Januar 2023 auf Grundlage von Gesetzesnachträgen zum japanischen
»Trade and Investment and Insurance Act« neu aufgelegtes
Versicherungsprodukt ermöglicht es einem Leasinggeber
nun, einem Charterer bei einem JOLCO in Zukunft
gegebenenfalls noch attraktivere Finanzierungskonditionen anzubieten.
Neues Versicherungsprodukt
NEXI ist die japanische Exportkreditagentur, die staatlich unterstützte
Versicherungen für Exporte, Investitionen und Finanzierungen
anbietet, um japanische Unternehmen bei der Vermeidung
von wirtschaftlichen und politischen Risiken zu
unterstützen.
Das neue Versicherungsprodukt sieht vor, dass bei einem JOL-
CO die kommerzielle Bank insbesondere den Ausfall des Leasingnehmers
beziehungsweise des Charterers durch eine staatlich
unterstützte Exportkreditversicherung von NEXI
versichern kann, was sich auf die Finanzierungsbedingungen
unter der Bareboat Charter zugunsten des Charterers auswirkt.
Die Gewährung der Versicherung hängt jedoch von verschiedenen
Voraussetzungen ab.
Förderpolitik für Japans Werften
Wesentliche Voraussetzung ist zunächst, dass es sich bei dem
Schiff um ein in Japan gebautes Schiff handeln muss. Zweck des
Versicherungsproduktes ist es, das Geschäft der japanischen
Schiffbau-Industrie zu fördern.
Weiterhin ist zu erwähnen, dass nur Darlehen, die dem Leasingnehmer
beziehungsweise dem Registered Owner von japanischen
kommerziellen Banken oder internationalen kommerziellen
Banken, die über eine japanische Banklizenz verfügen,
gewährt werden, von NEXI versichert werden können.
JBIC muss involviert sein
Eine weitere Voraussetzung ist schließlich, dass neben der kommerziellen
Bank die Japan Bank for International Corporation
(JBIC) Konsorte bei der Gewährung des Darlehens sein muss.
JBIC ist eine staatliche Bank, die die wirtschaftliche Entwicklung
Japans fördert.
Die Höhe der Versicherungsprämien bemisst sich dabei nach
Vorgaben der Organisation for Economic Cooperation and Development
(OCED), wobei es eine Versicherungsprämie für politische
Risiken und eine weitere für kommerzielle Risiken gibt.
Zwar ist die Anzahl von in Japan gebauten Schiffen, die im Eigentum
deutscher Reeder stehen, beschränkt. Für deutsche
Reeder (und auch nicht-deutsche Reeder) mit japanischen Schiffenn
ist das neue Versicherungsprodukt von NEXI aber sicherlich
von Interesse.
Clemens Hillmer
Clyde & Co, Hamburg
18 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
FINANZIERUNG | FINANCING
Guter Jahresstart für Containerlinien
Ungeachtet diverser Unwägbarkeiten und Herausforderungen ist das erste Quartal für einige
Containerlinienreedereien offenbar nicht so schlecht gelaufen. Drei große Namen machten ein
ordentliches Plus – zumindest zum Teil
7,8 % Wachstum für Maersk
Die dänische Reederei Maersk ist mit einem Umsatzwachstum ins Jahr
gestartet: +7,8 % auf 13,3 Mrd. $. Grund dafür sind profitabler Seeverkehr,
operative Verbesserungen im Bereich Logistik & Services und
höhere Volumina im Terminal-Segment, wie der zweitgrößte Liniencarrier
mitteilte.
Das EBIT nahm um 177 Mio. $ auf insgesamt 1,3 Mrd. $ zu. Die Ergebnisse
seien gegenüber dem Vorquartal »erwartungsgemäß rückläufig«,
stellen jedoch einen guten Jahresauftakt dar. »Wir haben im
Vergleich zum Vorjahresquartal starke Ergebnisse erzielt, getrieben
durch die Steigerung unserer operativen Effizienz und eine in den ersten
drei Monaten gut aufgestellte Weltwirtschaft«, so CEO Vincent
Clerk.
Der Bereich Ocean verzeichnete eine verbesserte Profitabilität aufgrund
höherer Raten und stabiler Volumina mit einem EBIT von
743 Mio. $. Die Auslastung blieb
hoch. »Das im Februar gestartete
neue Ost-West-Netzwerk ist auf
Kurs, die angestrebten Zuverlässigkeits-
und Kosteneffizienzziele
nach vollständiger Inbetriebnahme
zu erreichen«, teilte die Reederei
mit. Das Netzwerk wird in der
Gemini-Allianz mit der Hamburger
Reederei Hapag-Lloyd betrieben.
Im Terminal-Segment beobachte
man derzeit eine »hervorragende
Entwicklung«.
Die Umsätze und Lagererlöse
seien gestiegen, gleichzeitig blieben
die Kosten durch Automatisierung und verbesserte Kapazitätsauslastung
»unter Kontrolle«.
CMA CGM startet mit Rückenwind ins Jahr
Die französische Reederei CMA CGM, Nr. 3 im Weltmarkt, konnte im
ersten Quartal ein deutliches Wachstum verzeichnen. Der Umsatz der
Unternehmensgruppe belief sich auf 13,3 Mrd. $ – den größten Anteil
daran hatte die Schifffahrt. Das EBITDA der gesamten Gruppe, die
unter anderem auch im inländischen Transport und in der Luftfracht
tätig ist, lag bei 3,1 Mrd. $ und damit 29,1 % über dem Vorjahreswert.
Die Marge stieg um 3,1 Punkte auf 23,3 %.
Mit diesen Ergebnissen trotze man den »zahlreichen operativen Herausforderungen«,
heißt es. Durch die Situation im Roten Meer, verursacht
durch anhaltende Angriffe der Huthi-Miliz, habe das Jahr mit
zunehmenden Marktunsicherheiten begonnen. Die Spannungen zwischen
den USA und China hätten diese weiter befeuert. Dennoch
habe die Nachfrage nicht nachgelassen. Das macht sich insbesondere
im Schifffahrts-Segment bemerkbar. Im ersten Quartal transportierten
Schiffe von CMA CGM insgesamt 5,8 Mio. TEU – ein Plus von 4,2 %. Der
konsolidierte Umsatz belief sich auf 8,8 Mrd. $ und damit 11,5 % über
demselben Zeitraum in 2024. Das EBITDA belief sich auf 2,5 Mrd. $,
was ein Plus von 30 % bedeutet. Die EBITDA-Marge lag bei 28,9 %, ein
Plus von 4,1 Prozentpunkten. Der durchschnittliche Umsatz pro TEU
belief sich auf 1.498 $, ein Plus von 7,1 % gegenüber dem Vorjahr.
Hapag-Lloyd verbucht Gewinnsprung um 45 %
Die Hamburger Containerlinienreederei Hapag-Lloyd konnte im ersten
Quartal den Gewinn deutlich steigern. Die ersten drei Monate wurden
mit einem EBITDA von 1,1 Mrd. $ abgeschlossen, eine Steigerung
um 162 Mio. $. Das EBIT erhöhte sich ebenfalls im selben Zeitraum
von 394 auf 487 Mio. $. Beim Konzernergebnis konnte sogar ein
Sprung um 45% auf 469 Mio. $
verbucht werden.
Im Segment Linienschifffahrt,
dem Hauptgeschäft der Nr. 5 im
Weltmarkt, stieg der Umsatz von
4,5 auf 5,2 Mrd. $ an. Wesentlichen
Anteil daran hatten nach
Unternehmensangabe eine
Transportmenge
von
3,3 Mio. TEU und eine durchschnittliche
Frachtrate von
1.480 $/TEU. Beide lagen aufgrund
hoher Nachfrage um jeweils
9% über dem Vorjahresquartal
2024. Das EBITDA
verbesserte sich gegenüber dem ersten Quartal 2024 um 18% auf
1,1 Mrd. $, das EBIT um 25% auf 472 Mio. $.
Im Segment Terminal & Infrastruktur wurde im ersten Quartal 2025
ein EBITDA von 36 Mio. $ und ein EBIT von 15 Mio. $ erzielt – beides
auf sehr ähnlichem Niveau wie im Vorjahr. Allerdings könnte sich das
künftig ändern, denn mit dem Erwerb einer Mehrheitsbeteiligung am
CNMP LH Terminal in Le Havre sei »ein strategisch wichtiger Zugang
zum französischen Markt gesichert worden«, so Hapag-Lloyd.
»Mit diesem Quartalsergebnis sind wir gut in das Jahr 2025 gestartet«,
sagte CEO Rolf Habben Jansen: In der Gemini Cooperation mit
Maersk habe man die vorgesehene hohe Fahrplantreue erreicht, »mit
der wir uns deutlich von unseren Mitbewerbern abheben können.«
Aber: Die Situation im Roten Meer und die Auswirkungen der globalen
Zölle und Handelspolitiken geben bei den Verantwortlichen weiterhin
Anlass zur Sorge für die gesamte Logistikindustrie »und bringen erhebliche
Unsicherheiten mit sich«. Im Fokus für die kommenden Monate
sind vor allem auch Sparmaßnahmen: mehr als 1 Mrd. $ innerhalb
der nächsten 18 Monate.
MM/JW
© Pixabay/HANSA
HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
19
KARRIERE
Plädoyers gegen die »Verzwergung«
der dualen Ausbildung
Konstantin Pohsin, Notschlepper-Kapitän und Fleetcaptain bei der Reederei Fairplay und
Alexander Geisler, Geschäftsführer beim Zentralverband der deutschen Schiffsmakler gehören
seit Jahren zu den Vorkämpfern für die duale Ausbildung für Schiffsmechaniker und
Schifffahrtskaufleute. In der neuen Episode des HANSA PODCASTs schicken sie ein deutliches
Plädoyer in die – nicht nur maritime – Welt
Zwei Experten, die das gleiche Thema aus unterschiedlichen
Perspektiven auf dem Schirm haben: die duale maritime
Ausbildung für Schifffahrtskaufleute im kommerziellen Bereich
und Schiffsmechaniker im nautisch-technischen Bereich.
Seit Jahren gehört die Nachwuchsrekrutierung für die verschiedenen
Unternehmen in der maritimen Branche zu den
absoluten »Hot Topics«. Nach Ansicht von Geisler und Pohsin
hat sich in diesem Feld bereits einiges getan. Aber es
gebe auch durchaus noch Luft nach oben und man habe
einige Herausforderungen zu meistern. Zentrales Thema:
die Sichtbarkeit der maritimen Branche erhöhen. In dem
Gespräch dreht es sich auch um die Lücke, die die Babyboomer-Generation
hinterlässt.
»Ich sehe die Herausforderung darin, den Leuten überhaupt
auf einem adäquaten Weg aufzuzeigen, welche Möglichkeiten
wir überhaupt in der Seefahrt und in den Sekundarmärkten
an Land haben, etwa in Reedereien, in Häfen,
bei Lotsen, Klassifizierungen und so weiter«, sagt Pohsin,
selbst ehemaliger Kapitän des Notschleppers »Nordic«. Er
hat festgestellt, dass viele Leute – an der Küste und im Hinterland
– überhaupt nichts mit gewissen Berufen wie Schiffsmechaniker
oder Schiffsmakler anzufangen wissen.
Wie kann das gelingen? »Ich denke, man muss das Thema
frühzeitig emotionalisieren und klar machen, wie abwechslungsreich
so ein Berufsweg sein kann«, so der Mitarbeiter
der Reederei Fairplay Towage, der detailliert erläutert, was
er sich darunter vorstellt.
»Ein entscheidender Punkt zur Rekrutierung von Nachwuchs
ist es auch, die Eltern zu gewinnen«, ergänzt Geisler.
»Viele Leute nehmen den Rat ihrer Eltern oder ihrer Lehrer
sehr ernst. Da muss man Überzeugungsarbeit leisten.«
Die beiden Experten berichten, wie die Reaktionen in solchen
Gesprächen sind und wie man ein Umdenken ermöglichen
kann. Poshin beobachtet, dass die klassische duale
Ausbildung teilweise mit negativen Vorurteilen behaftet ist.
Für den Bereich der Schifffahrtskaufleute spielen Studiumsabbrecher
mittlerweile eine signifikante Rolle, wie
Geisler erläutert. Auch hier sieht er noch weiteres Potenzial,
scheitert aber bisweilen mit seinen Aktivitäten an den Türen
der Universitäten, wie er mit Verweis auf »Hausverbote« und
einen Appell an Hamburgs Wissenschaftssenatorin Katharina
Fegebank erläutert. Er würde gerne mehr Studienzweifler
abholen, »die ansonsten die Mensa vollstellen, aber eigentlich
nicht studieren und an den Hochschulen irgendwie
lost sind«.
Auch im nautisch-technischen Bereich gebe es vielfältige
Möglichkeiten bis hin zum nautischen Patent, so Pohsin, der
den jungen Leuten zeigen will: »Ihr habt eine wahnsinnige
Perspektive, auch an Bord«. »Aus eigener Erfahrung als Kapitän
kann ich sagen: Man kann sein Schiff ja nicht irgendwohin
diskutieren, das muss man fühlen und das geht nur
im Team. Und wer Teil des Teams sein will, kann sich total
mit Einbringen und das ist mehr als wichtig.«
Geisler betont, man werde nicht darum herumkommen,
durch die Schulen »zu tingeln«, um den Leuten die Bedeutung
der Schifffahrt klarzumachen. Dabei geht er auch auf
den Slogan »No Shipping – No Shopping« ein. »Wenn der
Dampfer nicht mehr kommt, weil es gibt keine Lotsen mehr,
dann bekommt ihr kein Quinoa. Das sind so Sachen, die mit
in den Kopf müssen und ich glaube, dass wir da schon auf
einem guten Weg sind. Aber die Sichtbarkeit noch mal deutlich
zu erhöhen, wäre schön.«
Man müsse frühzeitig auch die Lehrer mit ins Boot holen,
auch weiter im Süden, sagt Poshin, »damit man den Leuten
auch erklärt, die Avocado in der Auslage, die kommt hier
nicht mit dem Auto her.« Dafür braucht es die Schifffahrt, die
Kontantin Poshin von der Reederei Fairplay und Alexander Geisler
vom Schiffsmaklerverband zu Gast beim HANSA PODCAST
© Westerkamp/HANSA
20 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
KARRIERE
Seeleute und die Schiffsmakler. Die Offenheit in den Schulen
habe sich zwar gebessert, aber es gebe auch hier noch Luft
nach oben, so der Nautiker, der darüber spricht, was er sich
diesbezüglich wünschen würde.
Geisler sieht es als einen Erfolg der vergangenen Jahre an,
die Ausbildung der Schifffahrtskaufleute überhaupt erhalten
zu haben, denn es gab auch andere Tendenzen. »Dann
kamen die Krisen, die wir alle kennen, und man hat festgestellt:
Ui, so ein Fachwissen ist doch gar nicht so schlecht.«
In dem Gespräch geht es nicht zuletzt darum, wie »Akademiker-Eltern«
bisweilen zwischen Jugendlichen und einer
dualen Ausbildung stehen können. Geisler nervt die »Bachelorisierung«
der Ausbildung, »diese Verzwergung der dualen
Ausbildung finde ich schwierig«, so der Branchenkenner.
Mit einer dualen Ausbildung und entsprechenden Weiterbildungsmöglichkeiten
– bei entsprechender Unterstützung
durch die Unternehmen, da sind sich Geisler und Pohsin einig
– habe man das gesamte Rüstzeug für seinen Berufsweg
in der Hand. »Ich wüsste nicht, was ein Befrachtungsmakler
noch studieren sollte, außer das Leben und die
Kundschaft und vielleicht den Wirtschaftsteil einer überregionalen
Zeitung. Ein Studium, das ihn oder sie erfolgreich
macht, gibt es in dem Sinn nicht.« Es gebe keine Notwendigkeit
für ein Studium, »Punkt«.
Pohsin spricht mit einigem Enthusiasmus davon, dass es
für ihn nichts Besseres gibt, nichts Spannenderes und
nichts, »was mehr fetzt«, als die Schifffahrt. »Es ist ein bisschen
Abenteuer, manchmal auch nicht ganz ungefährlich.
Wer den Reiz sucht, der ist in der Seefahrt genau richtig aufgehoben.
Wahnsinn.« Beide sprechen von einem »Fieber«
für die Schifffahrt, von »24/7« und von einer Berufung (statt
Beruf).
Früher habe man bei der Nachwuchsrekrutierung noch
ein wenig mehr von der Mund-zu-Mund-Propaganda gelebt.
Das sei heute schwieriger, so Geisler. Aber: »Wenn die Leute
erzählen, sie wollen gern international arbeiten, mit Menschen,
unterschiedlichen Kulturen… ja bitte, da sind wir
doch genau richtig.«
Hören Sie kostenlos die aktuelle Folge des HANSA POD-
CASTs: Scannen Sie den QR-Code oder hören Sie auf auf
Spotify, Deezer, Podimo, Apple Podcast oder Youtube.
Geisler und Pohsin sprechen darin u.a. auch über:
• Einschätzungen zur maritimen Ausbildung als »tolle Alternative
zum Studium«
• »Rüstzeug für Karriere über den ganzen Lebensweg«
• Bewerbermangel und positive Entwicklungen
• Schiffsmechaniker, Klarierungsagenten, Schifffahrtskaufleute
• Sekundarmärkte an Land
• Abbrecher-Quoten, »Work-Life-Balance« und neue Lebensrealitäten
• Aktivitäten der Bundesregierung für die maritime Ausbildung
• Personalentwicklung und Durchlässigkeit in Unternehmen
• Verschiedene Ausbildungsinitiativen von Institutionen
und (Reeder-)Verbänden
• Geigenbauerinnen als Befrachtungsmaklerinnen und den
Anteil süddeutscher oder »küstenferner« Menschen in
den Berufen der Schifffahrt
• Arbeit und Ausstattung der Berufsschulen
• Das »Ende der Fahnenstange« in den Bemühungen der
Schifffahrtsunternehmen
• Gespräche mit Lehrern und »Akademiker-Eltern«
• Die Schifffahrt als »Chancenpool« für Nachwuchskräfte
LEHREN – FORSCHEN – NEU ENTDECKEN
KOMMEN SIE AN DIE JADE HOCHSCHULE
Die Jade Hochschule in Wilhelmshaven, Oldenburg und Elsfleth
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HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
21
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Fähren und RoPax in Europa –
der Wandel als Konstante
Nirgends ist die Bedeutung der Fähr-RoPax-Schifffahrt so groß wie in Europa – wenn auch im
Schiffbau China vorprescht. Einen Überblick über die maßgeblichen Reedereien, Schiffstypen
und RoPax-Konzepte zu behalten, ist angesichts der großen Variabilität im Markt aber nicht so
leicht. Die HANSA liefert eine Hilfestellung
© Grimaldi
Minoan Lines gehört zur Grimaldi-Gruppe und bekommt wie auch zwei Schwesterunternehmen eine Neubau-Serie für die Flotte
Wer in Livorno um den Bootshafen herum auf die »Mole Mediceo«
läuft, hinaus zur Lotsenstation, von der aus man einen
Blick auf die Hafeneinfahrt hat, der kommt an einem Wandbild
vorbei, das fast jeder kennt, der in diesem italienischen Hafen
schon einmal mit dem Schiff angekommen oder aufs Meer hinaus
gefahren ist: »Il mare unisce cio che la terra divide…«
steht dort in blauer Schrift auf einer weißen Wand: »Das Meer
verbindet, was das Land trennt.«
Kaum irgendwo auf der Welt ist das so zutreffend wie in Europa,
einem Kontinent dessen drei große Neben-, Rand-, und
Binnenmeere schon seit hunderten von Jahren mehr Handelswege
und Verbindungen sind als trennende Barrieren: Das
Mittelmeer, die Nordsee und die Ostsee. Seit rund 60 Jahren
gilt das mehr denn je, denn wo früher nur wenige Menschen
auf Segelschiffen, Ozeandampfern, oder Frachtern das Meer
überquerten, hat sich in Europa ein dichtes und weltweit einzigartiges
Liniennetz entwickelt: Fähren, die oft täglich, manchmal
sogar stündlich, Inseln, Regionen, oder ganze Länder verbinden.
Von den Pendelfähren der norwegischen Fjorde bis zu den
Schiffen zwischen Piräus und den Inseln der griechischen Kykladen,
von eisbrechenden Schiffen im Botnischen Meerbusen,
bis hin zu Langstreckenfähren zwischen Italien und Nordafrika
– Europas Vielfalt an Fährschiffen und Fährlinien ist weltweit
einzigartig.
Zwar gibt es auch in Japan, in Südostasien, oder der Karibik
mehr oder weniger große Netzwerke an Linien, doch nirgendwo
spielt die Fährschifffahrt wirtschaftlich eine so große Rolle
wie in Europa.
Allerdings geht sie aktuell durch eine Zeit der Veränderung:
Rapide steigende Betriebskosten, vor allem auch bedingt
durch strengere Umweltauflagen, höhere Brennstoffkosten
22 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
und Emissionsentgelte, sowie neue Reisegewohnheiten haben
den Markt langsam aber sicher in eine andere Richtung bewegt.
Hinzu kommt das Ende vieler europäischer Werften,
oder zumindest deren – meist unfreiwilliger – Ausstieg aus
dem RoRo- und RoPax-Bau. Wo vor einem Jahrzehnt noch Europa
dominierte, kommt heute die Mehrheit aller größeren
Fährschiffsneubauten aus China. In diesen Veränderungen
der Zwanzigerjahre verbergen sich jedoch, wie so oft, sowohl
Chancen als auch Risiken.
Blicken wir also kurz aus drei unterschiedlichen Perspektiven
auf den europäischen Markt, wie er sich verändert hat und
wie er sich weiter verändert. Dabei betrachten wir Reeder, die
heute gängigen Schiffstypen sowie die Situation der Werften
und wagen einen Ausblick auf die Zukunft.
Die Reedereien: »Big 3« & Co.
Die europäische Landschaft der Fährschiffsreedereien wird
geprägt durch drei riesige Firmengruppen, eine gute Handvoll
großer Player sowie zahlreiche mittelgroße und kleinere Betreiber.
Die »Big Three« sind Grimaldi, Stena und DFDS, wobei die
letzteren zwei fast überall unter einer einheitlichen Marke auftreten,
während Grimaldi weiterhin regional unterschiedlich
unter den Flaggen von Grimaldi Lines, Finnlines, Minoan, Trasmed
und anderen Marken seine Schiffe betreibt. Alle drei sind
in Nord- und Südeuropa vertreten und bieten sowohl reine
© Tiedemann
Ein Schiff, das noch auf der Rickmers-Werft gebaut worden war:
»Corsica Marina Seconda«
Fracht-Strecken wie auch Passagierfähren an. Zu den Großen
außerhalb der »Big Three« zählen heute die Attica Group mit
den Marken Superfast, Blue Star, Hellenic und ANEK sowie Balearia
und die schnell wachsende GNV, inzwischen Teil der italienisch-schweizerischen
MSC-Gruppe. Weiterhin zu nennen
wäre CLdN aus Luxembourg, die allerdings als einzige fast ausschließlich
Fracht-Fähren betreibt und quasi nicht im Passagier-Business
aktiv ist. Ehemals zum Kreis der Großen gehörte
P&O Ferries aus Großbritannien, seit 2006 Teil der arabischen
DP World-Gruppe, die jedoch seit mehr als einem Jahrzehnt
ihre Flotte und ihr Netzwerk deutlich reduziert hat. Die ehrgeizigsten
Wachstumsambitionen in dieser Gruppe hat wohl
REKORD-AUFTRAG FÜR AUSTAL
Wasserstoff-RoPax für die Ostsee: Neubau von den Philippinen
In der Ostsee kommt bald ein Highspeed-RoPax-Neubau zum Einsatz,
der mit Wasserstoff betrieben werden kann: Der Rekord-Auftrag
geht an den australischen Schiffbauer Austal, der Bau selbst
findet auf den Philippinen statt. Austal Australasia hat die Neubau-
Order im Wert von 270 Mio. A$ – umgerechnet rund 164 Mio. € –
für ein 130 m langes Schiff bekannt gegeben.
Der Auftrag für die Entwicklung und den Bau des »hydrogen-ready«-Schiffes
kommt von der schwedischen Reederei Gotlandsbolaget,
die den Neubau zwischen dem schwedischen Festland und der
Insel Gotland einsetzen will.
Der RoPax-Katamaran ist Teil des »Horizon X«-Flottenprogramms
von Gotlandsbolaget und soll das größte jemals von Austal gebaute
Schiff werden. Als »einzigartig« wird das Antriebssystem beschrieben,
das sowohl Gas- als auch Dampfturbinen umfasst - »eine weltweite
Premiere für Hochgeschwindigkeitsschiffe«, schreibt Austal.
Außerdem wird den Angaben zufolge »grünes« Aluminium verbaut.
An Bord wird es Kapazitäten für bis zu 1.500 Passagiere, Fracht
und 400 Fahrzeuge geben, gebaut wird das Schiff auf der Austal-
Werft auf den Philippinen. Die Ablieferung ist für Mitte 2028 geplant,
Baustart soll in 2026 sein.
Paddy Gregg, Chief Executive Officer von Austal, sagte bei der
Bekanntgabe der Auftragsvergabe: »Horizon X ist ein unglaublich
spannendes Projekt, das die Möglichkeiten kommerzieller Fähren
neu definieren wird, mit einem Kombikraftwerk, das mit mehreren
Kraftstoffen und Wasserstoff betrieben werden kann, und einem
klassenführenden, effizienten Rumpfdesign.«
Austal und Gotlandsbolaget hatten ihre Pläne für die Entwicklung
der 130 m langen Hochgeschwindigkeitsfähre, die mit verschiedenen
Kraftstoffen, einschließlich Wasserstoff, betrieben werden
kann, erstmals im April 2023 bekanntgegeben. Seitdem wurde
gemeinsam am Design gearbeitet. Im Oktober 2024 erhielt das
Projekt die grundsätzliche Genehmigung der Klassifikationsgesellschaft
DNV.
MM
Die Ablieferung ist für Mitte 2028 geplant, Baustart soll 2026 sein
© Austal
HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
23
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Emanuele Grimaldi (Grimaldi Group) und Miao Jianmin vom
Schiffbauer (China Merchants Group) freuen sich über eine
Neubau-Serie
GNV, die auch einen Teil an der Reederei Moby hält, mit dem
klaren Ziel zum stärksten Player im westlichen Mittelmeer zu
werden. Anders als zum Beispiel DFDS, Grimaldi oder Stena, ist
GNV aktuell kaum im reinen Fracht-Business unterwegs. Die
tiefen Taschen der Aponte-Familie sollten GNV allerdings ein
rasches Wachstum ermöglichen und zahlreiche große Neubauten
sind bereits bestellt.
Weitere wichtige Player, allerdings stets mit einem räumlich
begrenzten Fußabdruck, sind Nordic Ferry Infrastructure, unter
deren Flagge Molslinjen, Bornholm und Torghatten betrieben
werden, sowie Tallink-Silja, Viking Line und Color Line. La
© Grimaldi
Meridionale und Brittany Ferries, an denen der französische
Linienreeder CMA CGM der Familie Saadé inzwischen Anteile
hält, wären hier ebenso zu nennen.
Gemeinsam ist den meisten Reedern hier, dass sie eigentlich
wenig gemeinsam haben: Die Aufstellung reicht von Familienbesitz
(z.B. Grimaldi, Stena, GNV ...), über börsennotierte Aktiengesellschaften
(z.B. DFDS, Tallink, Attica ...) bis hin zu Private
Equity Funds (z.B. Nordic Ferry Infrastructure, Scandlines ...).
Entsprechend unterschiedlich sind auch die Philosophien dieser
Firmen. Sie reichen vom klassischen »Asset Play«, also dem
opportunistischen An- und Verkauf gebrauchter Tonnage, bis
hin zu konsequenter Flottenmodernisierung und Automatisierung
der Terminals mit dem Ziel, Betriebskosten zu sparen.
Schiffstypen: Ein breites Portfolio
Generell ließ sich bislang beobachten, dass überall dort, wo
sehr starke saisonale Schwankungen im Passagieraufkommen
zu beobachten sind, ältere Schiffe ein gutes Auskommen fanden:
Die geringeren Kapitalkosten machten es möglich, günstige
Fähren nur für die Hauptsaison zu nutzen und sie im Winter
aufzulegen. Die geringere Effizienz der Schiffe war im
Sommer kein großer Nachteil, sie wurde durch hohe Ticketpreise
und volle Schiffe ausgeglichen. Dort wo das Geschäft
weniger saisonal ist und wo die Betriebskosten höher sind,
wurden solche Fähr-Oldies schon vor Jahren ausgemustert
und ersetzt – mit wenigen Ausnahmen.
IN KIEL GEBAUTES SCHIFF KOMMT ZUM EINSATZ
Tallink trennt sich von RoPax-Fähre »Star I«
Die estnische Tallink Grupp hat die Fähre »Star I«, die zuletzt für
die Marke Silja Line fuhr, an die Irish Continental Group – also an
Irish Ferries – verkauft. Das Schiff, das bisher auf der Strecke
Paldisiki–Kapellskär zwischen Estland und Schweden zum Einsatz
kam, soll durch eine in Deutschland gebaute Fähre ersetzt
werden.
»Bei der Vorlage der Finanzergebnisse des letzten Jahres haben
wir unseren Investoren versichert, dass wir flexibel bleiben
und auf die Marktnachfrage reagieren werden«, sagte Paavo
Nõgene, Vorsitzender der Tallink-Geschäftsleitung. »Die ,Star I‘
ist ein hervorragendes Schiff, das uns gute Dienste geleistet hat,
es gab auch wiederholt Interesse an einer Übernahme. Günstige
Umstände haben den richtigen Zeitpunkt für den Verkauf geschaffen
und uns gleichzeitig die Möglichkeit gegeben, den Passagierverkehr
mit einem gleichwertigen Schiff fortzusetzen – der
,Superfast IX‘, die letztes Jahr von einem langfristigen Chartervertrag
in Kanada zurückkehrte. Ein Schiff ungenutzt zu lassen,
ist auf lange Sicht keine nachhaltige Option für das Unternehmen.«
Die bei HDW gebaute »Superfast IX« wird mittlerweile auf der
Strecke der »Star I« eingesetzt. Da sie mehr Kabinen biete, könne
die Strecke Paldiski–Kapellskär auch weiterhin über Nacht betrieben
werden. Das Schiff habe darüber hinaus mehr Platz für
den Frachttransport.
Die RoPax-Fähre »Superfast IX« war 2002 auf der Howaldtswerke-Deutsche
Werft in Kiel gebaut worden, die seit 2005 zu
Thyssenkrupp Marine Systems gehört. Tallink Silja Line erwarb
das Schiff im Jahr 2006 und setzte es zunächst unter estnischer
Flagge auf der Route Rostock-Paldiski-Hanko ein, später auf der
Route Helsinki-Rostock. In den letzten Jahren wurde die Fähre im
Rahmen eines Chartervertrags in kanadischen Gewässern eingesetzt.
■
Die »Star I« wird durch die in Kiel gebaute »Superfast IX« ersetzt
© Tallink
24 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Teil der Flotte der Onorato-Familie: Die Marke Moby
© Tiedemann
Verglichen mit anderen großen Bereichen der kommerziellen
Seefahrt, also Sektoren wie Massengut, Tank oder dem
Container, haben der RoRo- und insbesondere der RoPax-
Markt eine große Besonderheit: Die Schiffe sind sehr individuell.
damit oft nicht ohne Weiteres austauschbar.
Dementsprechend gibt es traditionell wenig identische
Schwesterschiffe oder Serienbauten. Selbst viele Schiffe, die
als gleiche Schwestern geliefert wurden, haben sich über Jahre
durch Umbauten und Anpassungen auseinander entwickelt.
Dass es von einem Schiffstyp zwei Exemplare gibt ist Standard,
drei oder vier Schwestern ist ebenfalls üblich, aber mehr als
das ist schon die seltene Ausnahme. Dabei gilt, je fracht-lastiger
ein RoR-Schiff ist, desto eher ist es austauschbar, desto
weniger »individuell«. Für die meisten Finanzanleger sind Fähren,
anders als Containerschiffe oder zum Beispiel Flugzeuge,
daher auch keine »liquid assetsq und somit keine Objekte von
Interesse.
In den letzten Jahren hat jedoch der Druck hin zu effizienteren
Schiffen mehr und mehr zum Erfolg von Design-Plattformen
geführt, die sich bestimmte technische Grundlagen teilen,
aber dann jeweils für ihre spezielle Route und ihren Reeder
angepasst werden können. Beispiele dafür sind die »E-Flexer«
von Stena und Deltamarin (CM Weihai Shipyard) oder die Designs
von NAOS (meist: Cantiere Navale Visentini). Im Bereich
der reinen Frachter könnte man hier ebenfalls die zahlreichen
RoRos der deutschen Werft FSG, der Flensburger Schiffbau-
Gesellschaft, nennen.
Steigende Bedeutung hat hierbei die freie Wahl des Antriebs,
denn noch gibt es in diesem Schifffahrtssegment keinen
Konsens, ob konventionelle Treibstoffe, LNG-Flüssiggas,
Methanol, oder – auf kürzeren Strecken – Batterien, das Mittel
der Wahl sind. Eine Design-Plattform muß dabei also flexibel
und, vor allem, nachrüstbar sein. Stena, nicht nur einer der
großen Betreiber von Fähren, sondern auch ein Anbieter von
Charter-Tonnage für Dritte, nennt diese Eigenschaft gern »Stenability«
– also das Einplanen von Margen im Schiffsdesign, um
möglichst flexibel auf sich verändernde Bedarfe eingehen zu
können.
Fracht dominiert das Geschäftsmodell
Auch wenn es alles andere als ein neuer Trend ist, sondern
eine Entwicklung, die sich seit vielen Jahren immer mehr abzeichnet,
so muß außerdem eine grundlegende Veränderung
in der Fährschifffahrt doch noch einmal klar benannt werden:
Mit Ausnahme einiger weniger Verbindungen ist es heute die
Fracht, die das Geschäftsmodell der Fähren dominiert. Auf vielen
langen Routen sind die Passagierfähren der Vergangenheit
längst Geschichte, abgelöst durch reine RoRo-Frachter,
während die Passagiere lieber mit dem Flugzeug reisen. So ist
zum Beispiel das einst dichte Netzwerk an klassischen Übernacht-Fähren
in der Nordsee lange schon verschwunden.
In der südlichen Ostsee hingegen bestehen die meisten Verbindungen
noch, aber statt klassischer Fähren mit Platz für
2.500 Passagiere und deren Autos, fahren heute viel größere
Schiffe mit Platz für nur 500 oder vielleicht 1.000 Reisende,
aber mit schier endlosen Garagen für Lkw und Trailer. Bestes
Beispiel für diese neue Ausrichtung ist DFDS, die im vergangenen
Jahr sogar ihre bisherige Stammstrecke zwischen Kopenhagen
und Oslo an Gotlandsbolaget aus Schweden verkauft
hat – samt zweier über 30 Jahre alter Passagierfähren mit recht
geringer Fracht-Kapazität. Mit der Route zwischen Ijmuiden in
den Niederlanden und North Shields in Großbritannien betreibt
DFDS, ehemals mit der grösste Anbieter solcher Strecken
in Nordeuropa, grade noch eine einzige klassische Fährlinie
mit Fokus auf Passagiere – mit zwei fast 40 Jahre alten
Schiffen.
Mit sehr wenigen Ausnahmen lebt der Markt solcher mittelgroßen
Übernacht-Fähren in Europa heute noch von der Substanz
der 80er und 90er Jahre. Über lange Zeit wurden (aus
heutiger Sicht) mittelgroße Passagierfähren aus Nordeuropa
ins Mittelmeer verkauft, wenn sie in Nord- oder Ostsee oder im
Englischen Kanal durch Neubauten ersetzt wurden. Oft fanden
die Kreuzfahrt-Fähren der Ostsee eine neue Heimat in den
Verkehren von und nach Korsika, Sardinien, oder zu den Balearischen
Inseln. Zwar lag der Fokus dort nicht mehr auf Bordumsatz
und Entertainment, aber mit ihren zahlreichen Kabi-
HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
25
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Eine Fährfahrt soll auch Entspannung ermöglichen
nen und hoher Passagierkapazität eigneten sich die Schiffe
hervorragend, um die starke touristische Sommernachfrage
auf vielen Übernacht-Routen im Mittelmeer zu bewältigen.
Den Winter verbrachten diese Schiffe oft »schlafend«, wartend
auf die neue Saison. Möglich machten das wie bereits erwähnt
die vergleichsweise geringen Kapitalkosten dieser oft 20 oder
30 Jahre alten Fähren.
»Made in Europe« für Europa?
© Tiedemann
Doch auch hier bahnt sich Veränderung an: der Nachschub an
mittelgroßen gebrauchten Fähren trocknet aus, weil die an
sich geeigneten Kandidaten zu alt sind und ihre Nachfolger,
sofern sie denn verfügbar wären, nicht mehr zu den Routen
passen. Außerdem werden auch im Mittelmeer die Umweltregeln
strenger: Seit dem 1. Mai fallen auch die Routen dort unter
»Emission Control Areas«, was den Betrieb der Schiffe deutlich
teurer macht und was für viele ältere und »durstigere«
Fähren absehbar das Ende bedeutet.
So hat auch in den wenigen verbliebenen Fahrtgebieten
klassischer Übernachtfähren langsam ein Umbruch eingesetzt.
Reedereien wie Moby (kontrolliert von der Familie Onorato,
teilweise von Aponte) und GNV (Aponte) haben seit kurzer
Zeit riesige kombinierte Fracht- und Passagierfähren im
Dienst – gebaut in China. Weitere Betreiber im Mittelmeer, wie
zum Beispiel die zu CMA CGM gehörende La Meridionale, haben
ebenfalls Neubauten bestellt. Andere wiederum, wie zum
Beispiel Corsica Ferries, denken zumindest darüber nach.
Grade erst im April hat die Italienische Grimaldi Gruppe
neun riesige Fährschiffe in China bestellt, die für ihre Tochtergesellschaften
in der Ostsee, in der Adria, und im Westlichen
Mittelmeer zum Einsatz kommen werden. Seit einigen Jahren
schon hat die schwedische Stena-Gruppe zahlreiche Neubauten
ihrer in Europa entworfenen und in China gebauten »E-
Flexer«-Plattform in Fahrt gebracht, zum Teil für Stena Line
und zum Teil für andere Reedereien.
Auch hier gilt, im Vergleich zu den Schiffen die ersetzt wurden:
Cargo is King! Der Fokus liegt auf der Fracht und für weniger
effiziente ältere Schiffe ohne riesige LKW-Decks läuft die
Zeit ab. Einige prominente – zum Teil in Deutschland gebaute
Opfer der letzten Monate: Die »Moby Baby Two«, abgeliefert
1974 von der Werft Schichau Unterweser, die »Moby Zaza«,
1982 von der Seebeckwerft gebaut, die »GNV Aries« (1987, Govan
Shipbuilders) oder die »Corsica Marina Seconda«, eine
1974 auf der Rickmers-Werft gebaute Fähre.
Die Liste zeigt: Mit wenigen Ausnahmen stammten die Fähren
Europas auch aus Europa. Die einzig nennenswerte alternative
Herkunft war Japan. Nicht weil japanische Werfen es
geschafft hätten in den europäischen Markt einzudringen,
sondern weil vor allem griechische Reeder mit Vorliebe günstige,
aber grundsolide, gebrauchte Fähren aus Japan kauften,
um sie dann aufwendig für den heimischen Markt umzubauen.
Heute jedoch sieht die Welt anders aus.
Das Orderbuch verschiebt sich
Weltweit sind mit Stand Ende April 69 RoPax-Fähren im Bau
oder bestellt. Leichtbau-Schnellfähren und Schiffe von unter
1.000 BRZ sind dabei nicht berücksichtigt. Insgesamt hat dieses
Orderbuch eine Größe von circa 1,74 Mio. BRZ, rund
110.000 Lademeter für Fracht und Kapazität für 58.000 Passagiere.
Chinesische Werften bauen 21 dieser 69 Schiffe, also etwas
weniger als ein Drittel. Die Schiffbauer aus dem Reich der Mitte
kommen aber gleichzeitig auf fast Dreiviertel (72 %) der gesamten
Neubau-Tonnage. Der Grund: Während in Europa inzwischen
vorwiegend kleinere und mittlere Schiffe gebaut
werden, konzentrieren sich chinesische Werften, jedenfalls im
internationalen Geschäft, auf große Passagier- und Frachtfähren.
Der Löwenanteil dieser Schiffe wird heute von drei Werften
gebaut, die das europäische Geschäft unter sich aufteilen:
China Merchants Jinling (Nanjing), China Merchants HI Weihai
und Guangzhou Shipyard International (CSSC). Dies waren und
sind zum Beispiel RoPax-Fähren für Gotlandsbolaget, TT-Line,
Stena Line, Brittany Ferries, Finnlines, Moby, DFDS oder GNV.
Oft kommen die Entwürfe der Schiffe aus Europa, von Designern
wie Deltamarin, OSK Design, oder Knud E. Hansen. Bei
anderen, wie zum Beispiel GNV, kommt auch das Design aus
China, in diesem Falle von SDARI.
Koreanische Werften, die einige Jahre lang versuchten, sich
ein Standbein im Bau von Fähren für Europa zu verschaffen,
haben diesen Markt inzwischen komplett wieder verlassen.
Der Preisdruck aus China war zu groß. Zudem waren koreanische
Werften deutlich weniger offen dafür, fremde, also europäische,
Designs zu bauen und den Wünschen der Eigner entgegenzukommen.
Was die Anzahl der Bestellungen betrifft, ist inzwischen die
Türkei auf Platz zwei mit 18 Schiffen im Bau – vorwiegend kleinere
und mittlere Tonnage ohne (oder mit wenig) Passagierkabinen:
Inselfähren, Fjordfähren oder Doppelender wie der
Scandlines Neubau »Futura« von Cemre Shipyard.
Die letzten europäischen Bauwerften für größere Fähren haben
alle an Bedeutung verloren: FSG in Deutschland baut nur
noch wenige RoRo-Frachter, Fincantieri in Italien hat aktuell
nur noch einen kleinen Fähr-Auftrag im Bau und Rauma Marine
Constructions aus Finnland hat seine vorerst letzten Fähren
kürzlich abgeliefert. Auch spanische Werften sind aktuell nicht
mehr im Orderbuch vertreten. Lediglich Visentini in Italien
baut noch regelmäßig mittelgroße Fähren und RoRos. In kleinerem
Umfang aktiv sind auch noch polnische Werften wie
26 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
SCHIFFFAHRT | SHIPPING
Remontowa, die Ropax-Schiffe für Polferries und Unity Line
bauen.
Angesichts des massiven Preisvorteils chinesischer Werften,
scheint es derzeit undenkbar, dass Schiffbauer aus der Europäischen
Union je in nennenswertem Umfang in den Markt
zurückkommen werden, sofern es nicht eines Tages eine politische
Maßgabe dafür gäbe.
Quo vadis?
Treibstoffkosten und CO 2
-Abgaben werden in den kommenden
Jahren der größte Kostentreiber in der Fährschifffahrt
sein. EU ETS, das Emissionshandelssystem der Europäischen
Union, und vergleichbare Auflagen der internationalen Schifffahrtsorganisation
IMO auf globaler Ebene, erst kürzlich beschlossen,
erhöhen schon jetzt den Druck, den Treibstoffverbrauch
pro Frachteinheit, pro PKW, und pro Passagier zu
senken.
Die Marktkonsolidierung in größere aber dafür weniger Fähren
ist eine Folge. Anders als zum Beispiel Containerschiffe,
können Fähren jedoch nicht »endlos« wachsen, da auf ihren
meist kurzen Routen ansonsten die längeren Lade- und Löschzeiten
die Skalenvorteile mehr und mehr wieder auffressen. In
den letzten 25 Jahren sind zum Beispiel gängige Fracht-RoRo-
Schiffsklassen von seinerzeit rund 4.000 Spurmetern auf bis zu
8.000 Spurmeter gewachsen. Damit scheint allerdings nun
eine Grenze erreicht, bis zu der die Schiffe noch binnen eines
halben Tages »umgedrehtq werden können.
Indirekt können steigende Energiekosten, kombiniert mit
CO 2
-Auflagen, und globalen Supply-Chain-Risiken – aktuell
zum Beispiel Strafzölle – auch Chancen bieten. So glauben einige
Fähr-Reeder fest daran, dass Near-Shoreing die Produktion
in Osteuropa und Nordafrika gegenüber Fernost an Bedeutung
gewinnen lassen wird. Je näher Produktionskapazitäten
an Europa heranrücken, desto größer wird tendenziell der Anteil,
den die RoRo- und Fährschiffahrt am Seetransport hat.
Ohne diesen Effekt wäre das (erhoffte) Wachstum auf manchen
Routen nicht zu erreichen.
Auch was den Passagier angeht gibt es Chancen für nachhaltiges
Wachstum. Das Größenwachstum der RoPax-Schiffe
birgt die Chance, auch eine »moderate« Anzahl an Passagieren
sehr komfortabel und attraktiv unterzubringen. Bessere Erreichbarkeit
auf See, zum Beispiel durch stabiles Satelliten-Internet,
ermöglicht es, Reisezeit nicht mehr als »verloren«, sondern
als »produktiv« anzusehen. In Zeiten, in denen die bereits
erwähnten Billigflieger oft nicht mehr billig sind, bieten also
sich neue Möglichkeiten für Fähren.
Ein Beispiel dafür sind die kürzlich bestellten Finnlines-Neubauten
für die Travemünde-Helsinki Route: Mit Platz für bis zu
1.100 Passagiere täglich und deutlich gehobener Ausstattung
erreicht diese Route 20 Jahre nach der legendären »Finnjet«
(rund 1.600 Passagiere alle zwei bis drei Tage) wieder das Level
einer vollwertigen Passagierfähre. Die 5.100 Spurmeter Fracht
– bei der »Finnjet« waren es 600 – sind das eigentliche Business,
stehen aber dem Reise-Erlebnis des Passagiers nicht im
Wege. Andere Langstrecken-Angebote, die hohe Fracht-Kapazität
und ein solides Angebot für Passagiere kombinieren, erfreuen
sich dementsprechend schon guter Beliebtheit, wie
zum Beispiel Brittany Ferries‘ Routen zwischen Großbritannien
und Spanien (»E-Flexer«, 1.100 Passagiere, 3.000 Spurmeter)
oder Grimaldi’s Verbindung zwischen Italien und Spanien
(1.900 Passagiere, 3.600 Spurmeter). Auch die aktuellen Flagschiffe
von TT-Line (880 Passagiere, 4.600 Spurmeter) zeigen,
dass sich Fracht und hochwertiger Passagierverkehr verbinden
lassen.
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HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
SINCE
1929 27
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Hapag-Lloyd, Seaspan und MAN auf
neuem Methanol-Retrofit-Terrain
Für die Dekarbonisierung der Flotte setzen einige Reeder neben Neubauten auf Retrofits – so
auch Hapag-Lloyd und Seaspan für eine Reihe von 10.100-TEU-Charterschiffen. Wie läuft so ein
Projekt ab, was ist zu beachten? Die HANSA hat dazu mit der Hamburger Reederei gesprochen.
Von Michael Meyer
»Seaspan Ganges« gehört zu den Schiffen, die umgerüstet werden
© Seaspan Corp.
Hapag-Lloyd hat sich mit der kanadischen Seaspan Corporation
für eine Umrüstung von zunächst fünf Schiffen
mit herkömmlichem Antrieb auf einen Dual-Fuel-Antrieb
zusammengetan. Künftig soll so die Nutzung von Methanol
als Kraftstoff möglich sein. Der weltgrößte Tramp-
Reeder hatte sich beim Bauauftrag für die 2014 abgelieferten
Frachter für MAN S90-Motoren entschieden:
»Seaspan Amazon«, »Seaspan Ganges«, »Seaspan Thames«,
»Seaspan Yangtze« und »Seaspan Zambezi« sind
langfristig an die Nr. 5 der Linienreedereien verchartert.
Die Gesamtinvestition für die fünf Einheiten wird mit
120 Mio. $ beziffert, also 24 Mio. $ pro Schiff.
Dabei handelt es sich um die einen Projektkosten für
die Arbeiten auf der Werft und beim Motorenbauer
MAN. Nicht inbegriffen sind dabei Kosten für Offhire
oder andere kommerzielle Aspekte. Da der Wunsch
»Methanol-Retrofit« vom Charterer kam und die Frachter
langfristig für Hapag-Lloyd fahren, übernehmen die
Hamburger die Kosten für den Umbau.
Christoph Thiem, Director Fleet Innovation, bei Hapag-Lloyd,
berichtet gegenüber der HANSA, wie es zu
dem Projekt gekommen ist: »Als Charter-Partner sind
wir generell in einem kontinuierlichen Austausch über
die technische Entwicklung oder potenzielle Umbaumaßnahmen.
Teil dieses Austausches war irgendwann
auch, dass wir daran interessiert sind, Methanol-Antriebe
in die Flotte zu integrieren und damit die Attraktivität
von Bestandsschiffen für den Markt zu erhöhen. Ein großer
Teil der Ausführung und Planung liegt natürlich bei
Seaspan als Eigner der Schiffe. Wir waren aber bei der
28 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Vorplanung und Spezifikation aktiv beteiligt und begleiten
das Projekt jetzt intensiv, etwa durch Support bei
der Zeichnungsprüfung oder bei der Bauaufsicht.«
Sonderweg für Testmotor
Nach der grundsätzlichen Verständigung für ein solches
Projekt hat Seaspan für sich verschiedene Optionen erörtert,
mit Zulieferern, Herstellern oder Ingenieurbüros.
Daraufhin trat der Eigner mit verschiedenen Varianten
an Hapag-Lloyd heran und gemeinsam wurde über
Machbarkeiten und Präferenzen gesprochen. Die Gespräche
verliefen dem Vernehmen nach konstruktiv und
gut. »Wir kamen dann relativ schnell an den Punkt, wo
wesentliche Eckpunkte des Systementwurfs inklusive
des Tankarrangements geklärt waren«, sagt Thiem.
Vor dem Umbau musste aber noch die Motortechnik
angepasst werden, denn die S90-Motoren hatten keine
Zertifizierung für Methanol. Eine Onboard-Zertifizierung
wurde nach einer umfangreichen Prüfung ausgeschlossen
– nicht zuletzt, weil es nicht nur um Emissionsmessungen
geht, sondern auch andere Optimierungen erreicht
werden sollen, etwa bei der Düsen-Konfiguration.
Bei den Überlegungen stießen die Projektpartner auf
eine Herausforderung: Normalerweise hätte man mit
einem Neubaumotor einen Prüfstandtest gemacht und
dann umgerüstet. Das ging in diesem Fall aber nicht,
weil es diesen S90 nicht mehr im Neubauprogramm
gibt. Daher ist MAN einen Sonderweg gegangen und hat
einen Motor nur für diese Zertifizierung- und Optimierungstests
gebaut, so wie er auch auf einem Schiff hätte
installiert werden können. Der Motor wurde in Japan
vom Lizenznehmer Hitachi gebaut und wird jetzt von
MAN in Kopenhagen als Testmotor betrieben.
Die Arbeit am Testmotor war enorm wichtig für das Projekt
Die Zertifizierung wurde zusammen mit der Klassifikationsgesellschaft
DNV durchlaufen, basierend auf dieser
Testmaschine. Außerdem bringt sich die Klasse auch an
anderen Stellen ein, etwa bei der Zeichnungsprüfung.
»Das betrifft in erster Linie Seaspan als Eigner. Aber wir
haben natürlich auch ein Interesse daran, die Umbau-
Zeichnungen kommentieren zu können«, so Thiem. Im
April verkündete Hapag-Lloyd, der Methanol-Motorentest
habe bestätigt, dass der 4S90ME-LGIM-Motor mit
Methanol laufen kann – das »grüne Licht« für den nächsten
Schritt, den Umbau. Als Werft für das Projekt wurde
Cosco Shanghai ausgewählt.
Tank-Arrangement im Fokus
Die für die Umrüstung ausgewählten Frachter sind sogenannte
Ein-Insel-Schiffe mit den Brückenaufbauten
im Aft-Bereich. Im Mittschiffsbereich liegen die aktuel-
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HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
100 YEARS
29
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Neuer Kraftstoff = neue Tank-Konfiguration an Bord
len Brennstofftanks. »Das ist durchaus interessant, weil
das bei Zwei-Insel-Schiffen ja oft eben nicht so ist, sondern
die Tanks unter der Accommodation angebracht
sind. Das heißt, sie sind schlechter zu erreichen für eine
Umrüstung. Aber bei diesem Ein-Insel-Schiffskonzept
kommt man an die bestehenden Tanks für eine Umrüstung
gut heran«, erklärt der gelernte Schiffsmaschinenbauingenieur.
Momentan hat das Schiff fünf Brennstofftanks. Die
drei mittleren Tanks werden künftig nicht mehr genutzt,
dadurch kann ein Teil des Platzes generiert werden, der
für die zwei Methanoltanks mit insgesamt rund 9.000 m 3
Fassungsvermögen benötigt wird. Bei einem Methanol-
Antriebskonzept gibt es einen größeren Volumenbedarf
im Tank-Arrangement, da Methanol massebezogen ungefähr
den halben Heizwert hat, hinzu kommt die etwas
geringere Dichte. Nötig sind also mehr als doppelt so
viel Raumvolumen für den gleichen Energiegehalt. »Das
Design-Ziel war es, für ein größeres Spektrum an möglichen
Liniendiensten eine Rundreisefähigkeit darzustellen.
Schlussendlich haben wir uns an ›das größte Sinnvolle‹
herangetastet«, erläutert Thiem.
Über dem künftigen Tank werden die Einrichtungen
angeordnet, die nötig sind, um den Kraftstoff aus dem
Tank zu fördern, ihn auf den richtigen Druck und die
richtige Temperatur zu bringen oder die Leitungen zu
spülen, wenn beispielsweise der Methanolmodus aus
Experten des Motorenbauers MAN brachten ihr Know-how ein
© Seaspan Corp.
© Hapag-Lloyd
operativen oder Sicherheitsgründen gestoppt wird. Die
Technik für diese Elemente ist im Raum über dem Tank
im sogenannten Tank-Connection-Space beziehungsweise
Fuel-Preparation-Room vorhanden. Von da aus
geht es über Leitungen zum Maschinenraum – zwischen
der Ventilschaltung und dem Motor sind das rund
150 m.
Der Motor selbst wird nicht ausgetauscht, lediglich
angepasst. Umgerüstet werden auch nur die Hauptmaschinen,
die Hilfsmaschinen bleiben Dieselmaschinen.
Durch diesen Ansatz müssen die Schiffe zwar nicht »aufgeschnitten«
werden. Allerdings ist es schon nötig, eine
größere Sektion in das Schiff einzubauen und für den
Tank größere Stahlschnittarbeiten durchzuführen. Das
Equipment im Maschinenraum soll durch die bestehenden
Wartungsluken verarbeitet werden können.
Herausforderung Zeitplan
Zu den aus Hapag-Lloyd-Sicht entscheidenden Schritten
und vor allem größten Herausforderungen gehört es,
den Zeitplan einzuhalten. »Wir wollen mit dem ersten
Schiff nur 85 Tage beschäftigt sein, für die folgenden
Einheiten sind 76 Tage eingeplant – inklusive Sea Trial«,
sagt Thiem.
Neben dem Methanol-Umbau stehen weitere Arbeiten
an. So wird der Propeller getauscht und vor allem wird
auch ein De-Rating der Maschine auf eine neue Leistungsspezifikation
durchgeführt: von 58 MW auf maximal
42 MW. Den größten Anteil daran hat der Austausch
der drei Turbolader. Das an sich würde nicht so lange
dauern, aber es erschwert gewissermaßen den Umbau:
wenn der Turbolader getauscht werden soll, lässt sich
nicht optimal an den Einspritzeinrichtungen arbeiten
und vice versa. So ist der Methanol-Umbau inklusive De-
Rating erst mal eine Herausforderung, weil nur eine begrenzte
Zahl an Arbeiten gleichzeitig durchgeführt werden
kann. Andererseits: Weil das Schiff ohnehin »längere
Zeit« in der Werft ist, wird der Business Case für das De-
Rating deutlich attraktiver.
Wie sieht es mit technologischen oder motortechnischen
Risiken aus? »Über den Testmotor, der genau für
unsere Konfiguration angepasst wird, wird ja schon das
Setting getestet. Von daher erwarte ich keine ganz große
Überraschung in der Praxis«, meint Thiem. Letztlich
werde sich aber noch zeigen müssen, wie gut das Equipment
und die Integration funktioniert. Das gleiche gelte
für das entsprechende Supply-Equipment: »Es wäre unrealistisch
zu glauben, dass am Ende bei den Sea Trials
und in den ersten Monaten alles reibungslos funktioniert.«.
In den Tanks und deren Beschichtung sieht er
jedoch kein großes Risiko: »Die große Message ist: es
gibt für all diese Sachen eine Lösung, es ist keine Raketenwissenschaft.
Der Unterschied ist, man hat all die nötigen
Produkte bislang noch nicht auf einem Schiff in
einer chinesischen Reparaturwerft eingebaut und dann
auf See betrieben.«
30 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Reibungsloser als bei »Sajir«
Letzten Endes gehen die Beteiligten davon aus, dass der Umbau reibungsloser
verlaufen wird als der Umbau der »Sajir« ab 2020. Der
15.000-TEU-Frachter war auf einen LNG-Antrieb umgerüstet worden.
Aus verschiedenen Gründen wurden aber Zeit- und Kostenrahmen seinerzeit
gesprengt.
Thiem sieht gute Gründe für die Annahme, dass man jetzt besser
aufgestellt ist. Zum Einen hatten seinerzeit die Verwerfungen infolge
der Corona-Pandemie erheblich den Zeitplan gesprengt, weil die Reisetätigkeit
von Ingenieuren und anderen Beteiligten extrem eingeschränkt
war. Außerdem hat die gesamte Industrie in der Zwischenzeit
– auch mit der »Sajir« – sehr viel in puncto Retrofit gelernt, was vor allem
das Thema Projektmanagement angeht.
Dabei geht nicht nur um Reparaturen, sondern auch um die Logistik
und Planung zur Installation neuer und komplexer Systeme an Bord.
Das ist eine ganz andere Herausforderung für die Bauwerft und da
gab es eine große Lernkurve. »Deshalb sollte man für solche Maßnahmen
auch eine Werft mit Erfahrungen im Bereich großer Retrofitprojekte
wählen, um halbwegs Sicherheit zu haben, dass der Zeitrahmen
eingehalten werden kann«, erläutert Thiem.
Der dritte Punkt: Neben der Erfahrung der Werft geht es auch um
die Planung. Alle Schnittstellen müssen besprochen werden, zwischen
Werft, Reeder und Zulieferer. »Wenn man möglichst generische Schnittstellen
hat für seine Produkte und sehr lange vorplant, vereinfacht das
den Planungsprozess extrem – so banal es auch klingen mag. Auch in
diesem Punkt wurde viel gelernt«, sagt er.
Methanol für Risiko-Minimierung
Eine Absage der Umrüstung oder ein Schwenk auf LNG war im Übrigen
– ungeachtet des »Revivals« von Flüssigerdgas als Kraftstoff in vielen
Neubau-Aufträgen verschiedener Reeder und der Unsicherheit über
Methanol-Verfügbarkeiten – für Hapag-Lloyd keine Option. »Es ist eine
strategische Entscheidung, sich zu diversifizieren, dieser Grundgedanke
überwiegt«, heißt es aus der Reederei.
Der Hauptgrund bleibt, dass alternative Kraftstoffe Teil der Dekarbonisierungsstrategie
sind. Nach dem Retrofit sollen die Schiffe jeweils
30.000 bis 50.000 t weniger CO 2
-Ausstoß verursachen. Methanol-Antriebe
gibt es bislang nicht in der Hapag-Lloyd-Flotte. Daher wird das
Projekt auch zu einem gewissen Teil als Strategie der Risikominimierung
betrachtet, da man nicht nur auf LNG oder Biokraftstoffe setzen
will. Retrofits sind außerdem im Vergleich zu Neubauten die schnellere
Variante.
»Daneben gibt es ›softe‹ Gründe«, erläutert Thiem den kooperativen
Ansatz: »Wir machen das Projekt mit Seaspan, weil man so gemeinsam
mit einem Partner lernen kann. Wir können uns austauschen und auch
voneinander lernen, nicht nur technologisch, sondern auch mit Blick
auf das Projektmanagement.«
Nach aktuellem Stand sind die Schiffe nach ihrer Rückkehr für einen
Einsatz zwischen Asien und Amerika vorgesehen. In Asien sind für Hapag-Lloyd
vor allem China und eventuell noch Südkorea im Fokus, weil
dort besser Methanol gebunkert werden könne. Dann schließt sich der
Kreis rund um die Frage nach dem »richtigen« Kraftstoff. Die Reederei
hat bereits einen langfristigen Abnahmevertrag für »grünes Methanol«
mit der Firma Goldwind, einem strategischen Partner für saubere
Energie mit Sitz in Peking unterzeichnet. So sichern sich die Hamburger
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HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
mecklenburgermetallguss.com
31
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Klimaneutral nach Norderney
Die AG Reederei Norden-Frisia hat einen neuen Elektrokatamaran in Dienst gestellt. Es handelt
sich dabei um das erste rein elektrisch angetriebene Schiff unter deutscher Flagge. Den
benötigten Strom liefert die Sonne. Von Hermann Garrelmann
Die Aufsichtsratsvorsitzende der Reederei, Karin Pragal, taufte
das Schiff im März auf den Namen »Frisia E-I«. Begleitet wurde
sie bei der offiziellen Zeremonie von Wibke Mellwig, Abteilungsleiterin
für Wasserstraßen und Schifffahrt beim Bundesministerium
für Digitales und Verkehr, Joschka Böddeling von
der Damen Shipyard als Bauwerft, Reederei-Vorstand
Carl-Ulfert Stegmann sowie geladenen Gästen aus Schifffahrt,
Wirtschaft und Politik.
Der Name der neuen Fähre verweist auch auf das umfassende
Nachhaltigkeitskonzept der Reederei. Denn um den kalkulierten
Stromverbrauch des E-Kats zu decken, wurden mehrere
Projekte zur regenerativen Energieerzeugung und
-speicherung kombiniert. »Wir arbeiten damit an der nachhaltigen
Transformation der Schifffahrt und investieren in eine
emissionsfreie Zukunft«, sagt Reederei-Vorstand Carl-Ulfert
Stegmann.
»Deutschland will Vorreiter sein für eine klimafreundliche
Schifffahrt. Gerade im maritimen Bereich haben wir mit Blick
auf die Emissionsmengen enormen Aufholbedarf – aber eben
auch noch ein enormes Potenzial«, so Wibke Mellwig. »Die
elektrischen Antriebe der neuen Generation tragen dazu bei,
dieses Potenzial zu heben und zeigen, dass Deutschland
Schifffahrt kann. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir sehr
schnell mehr davon sehen und auch die Anwendungsgebiete
mit den Reichweiten wachsen werden.« Damit sei die »Frisia
E-I« ein Projekt mit Vorbildcharakter, gerade auch im Umfeld
des UNESCO-Weltnaturerbes Wattenmeer.
»Wir freuen uns sehr, dass wir den E-Kat nach den speziellen
Anforderungen der Norden-Frisia von Anfang an mitentwickeln
und letztendlich auch bauen durften«, sagte Joschka
Böddeling, Sales Manager der Damen Shipyard. Für seine
Werft sei das Projekt ein wichtiger Schritt in Richtung eines
umweltverträglichen und zukunftsfähigen Schiffbaus.
Bis zu achtmal täglich wird der E-Kat in der Saison mit bis zu
150 Gästen vom Heimathafen Norddeich zur Nordseeinsel
Norderney und zurück fahren. Die Fahrzeit wird nur 30 Minuten
betragen. In Norddeich wieder angekommen, wird der
Akku in rund 28 Minuten wieder aufgeladen und die »Frisia
E-I« kann anschließend ihre nächste Fahrt zur Insel starten.
Die Überfahrten sind erstmalig absolut CO₂-neutral.
Die Mehrkosten des elektrischen Antriebes des Elektrokatamarans
wurden mit 608.000 € von der NBank des Landes Niedersachsen
gefördert. Die Ladestation für den E-Kat wurde
aus der BordstromTech Richtlinie im Rahmen der Umsetzung
© Hermann Garrelmann
Der neue Katamaran der Reederei Norden-Frisia. Das Farbdesign wurde in einem Wettbewerb ermittelt
32 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie der Bundesregierung
(MKS) mit insgesamt rund 650.000 € durch das Bundesministerium
für Digitales und Verkehr gefördert. Die Fördermaßnahme
wird von der NOW GmbH koordiniert.
Eine halbe Stunde Ladezeit
Der Katamaran ist eine reine Personenfähre. Bei 32,3 m Länge
und 9,6 m Breite kann er 150 Passagiere mitnehmen. Der
Rumpf aus Aluminium ist von den Schiffbauern besonders optimiert,
bei 1,2 m Tiefgang ohne Trimmung, aber voll beladen,
wurde ein minimierter Strömungswiderstand angestrebt. Eine
der größten Herausforderungen, so schildert der Technische
Inspektor der Reederei, Michael Garrelts, sei gewesen, die Gewichte
der Akkus und den Tiefgang aufeinander abzustimmen.
Immerhin bringen die Akkus rund 14 t an Gewicht mit. Das
aber sei perfekt gelungen. Garrelts hat den Neubau von Anfang
an eng begleitet: vom Brennstart am 12. Juni 2023 in
Koźle, Polen über die Kiellegung am 5. Juli 2023 bis hin zur
Ablieferung.
Neben den beiden Hauptantrieben (2 x Danfoss, 600 kW)
kann mit zwei elektrischen Bugstrahlrudern von je 75 kW manövriert
werden. Die Gesamtzuladung beträgt 11.250 kg. Die
Batteriekapazität von 1.800 kW reicht für eine Fahrt zur Insel
und zurück. Dafür sind in im Schiff 180 Akkus von EST-Floattech
(2 x 90 NMC-Batteriemodule á 10 kWh) verbaut. Die können
bei einer Ladeleistung von 1,8 MW in 28 Minuten wieder
voll aufgeladen werden. Der Gesamtjahresverbrauch wird auf
922.320 kWh kalkuliert. Zum Vergleich: Der durchschnittliche
Jahresstromverbrauch einer vierköpfigen Familie in einem Einfamilienhaus
liegt bei 4.000 bis 5.000 kWh.
»Die Kraft ist sofort da«
Kapitän Stefan Ulrichs ist auf dem Katamaran inzwischen eingewöhnt.
Bei einer Sonderfahrt mit Pressevertretern sitzt er
entspannt auf dem Steuerstuhl an Bord des Katamarans, die
Hände an zwei Joysticks gelegt, den Blick voraus auf die Fahrrinne
und das Wattenmeer. Zugleich ist er hoch konzentriert,
denn er steuert mit der »Frisia E-1« das modernste Schiff der
Frisia-Flotte aus dem Norddeicher Hafen heraus, demnächst
acht mal am Tag. Der 8,5 Mio. € teure Neubau verlangt ihm
besondere Verantwortung ab.
Kaum ist Ulrichs aus der Enge des Hafenfahrwassers heraus,
gibt seine Hand Befehl für mehr Schub. Spürbar hebt sich
der Bug aus dem Wasser, die 1200 kW der beiden Elektromotoren
entfalten ihre Kraft. Binnen weniger Sekunden wird das
Doppelrumpfschiff auf 16 Knoten beschleunigt, das maximale
Drehmoment von 2291 Nm wird spürbar. Wenn nötig, könnte
der Kapitän bis zu 19 Knoten machen. Ulrichs beschreibt das
neue Fahrgefühl: »Man legt die Hebel nach vorne und wird
leicht in den Sitz gedrückt, die Kraft ist dann sofort da.« Das
mache es auch leichter, mal ein anderes Schiff zu überholen.
Auch das Fahrgefühl sei ein anderes. »Das Schiff fährt sich gut,
sehr gut sogar«, weiß er, aber es brauche schon eine gewisse
Zeit, sich an die neuen Bedingungen beim Schiff zu gewöhnen.
»Wir arbeiten an der nachhaltigen Transformation der Schiff-
(v.l.) Joschka Böddeling (Damen Shipyards); Wibke Mellwig, Abteilungsleiterin
für Wasserstraßen und Schifffahrt (BMDV); Karin Pragal,
Aufsichtsratsvorsitzende der AG Reederei Norden-Frisia; Frisia-Vorstand
Carl-Ulfert Stegmann und Kapitän Stephan Ulrichs
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HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
Marine and Offshore Doors – Made in Germany Established in 1919
33
A-, B- and C-Class doors…
Only the best should be
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
fahrt und investieren damit in eine emissionsfreie Zukunft«, so
Reederei-Vorstand Carl-Ulfert Stegmann über die nachhaltige
Unternehmenspolitik. »Unser langfristiges Ziel ist es, einen geschlossenen
Kreislauf aus Stromproduktion und Stromverbrauch
zu schaffen.«. Um den kalkulierten Stromverbrauch
des E-Kats während seiner Fahrten zwischen Norddeich und
Norderney zu decken, seien mehrere Projekte zur CO₂neutralen
Energieversorgung kombiniert worden. »Wir sind
schon ein bisschen stolz auf das erste deutsche Seeschiff mit
Null-Emissionen und das damit verbundene Gesamtprojekt.«
Strom wird vor Ort erzeugt
Bei diesem gesamtheitlichen Ansatz ist es konsequent, den für
den Fährbetrieb nötigen Strom aus natürlichen Quellen zu erzeugen.
Dazu hat die Reederei die Parkflächen für 600 PKW in
Norddeich mit Solarmodulen überdacht. Hinzu kommen Solaranlagen
auf reedereieigenen Gebäuden am Festland und auf
den Inseln. Der daraus nicht sofort abgerufene Strom wird in
großen Speichern zwischengelagert. So erzielt man ein Maximum
an sauber erzielter Energie. Ganz ohne externe Energie
aber kommt man derzeit noch nicht aus, derzeit erreiche man
eine Eigenversorgung von rund 60 %, mit steigender Tendenz.
Der aber soll dann auch grün sein.
Eine Besonderheit im Projekt »Frisia E-1« ist auch die Ladetechnik,
die als Projekt des Hypobatt-Programms (Hyper powered
vessel battery charging system) gilt. Anstelle einer herkömmlichen
Landstromversorgung übernimmt ein
Ladeponton die Funktion einer Wallbox. Wegen der hohen
Ladeleistungen wurde dieses spezielle Schiffsbatterie-Ladesystem
in ein Schwimmponton integriert. Im Inneren der
schwimmenden Ladestation befindet sich ein 2000 kVA-Transformator,
der die ankommende Mittelspannung in Niederspannung
wandelt sowie entsprechende Kühlsysteme und
Regeltechniken. Für die Verbindung vom Land zum Ponton
werden zwei Türme genutzt, die ein flexibles Kabelsystem
schwingungsarm bei Wellen und Tide halten. Das Mittelspannungs-Kabelsystem
an Land ist an die kundeneigene Netzübergabestation
angeschlossen und kann am Ponton der Ladestation
sowie am Turm an Land per Fernauslösung des
Leistungsschalters spannungsfrei geschaltet werden.
Für die Reederei ist das Projekt »Frisia E-1« der Einstieg in
die emissionsfreie Schifffahrt. Zunächst, so Stegmann, werde
man die Entwicklung des Projektes abwarten. Ob und wann,
vor allem aber wie die bestehende Flotte, zu der weitere zehn
dieselbetriebene Schiffe gehören, auf mehr Nachhaltigkeit
umgestellt werden, mochte Stegmann nicht vorhersagen. Insbesondere
bei den Autofähren gebe es noch große schiffbautechnische
Herausforderungen für eine Elektrifizierung. »Vielleicht
kann man fünf Jahren neu darüber nachdenken«, so der
Reedereichef. Abzuwarten bleibt auch, wie die Kundschaft auf
den neuen Katamaran reagiert. Denn für die Fahrt zur Insel
und zurück wird ein Zuschlag von 5 € erhoben – Schnelligkeit
und Umweltschutz haben ihren Preis.
■
»BATTERY POWERPAC«
Mobiler Stromspeicher im Container
Angesichts immer strengerer Umweltschutzauflagen und einer
Zunahme vollelektrischer und hybrider Antriebsysteme in der
Schifffahrt stehen innovative Lösungen zur effizienten Energiespeicherung
hoch im Kurs. Zu diesem Zweck hat das Hamburger
Unternehmen eCap Marine in enger Zusammenarbeit mit dem
Batteriehersteller Lehmann Marine unter anderem die mobile
Energiespeicherlösung »Battery PowerPac« entwickelt. Dabei
handelt es sich um ein containerisiertes und mobiles Batteriespeichersystem
(Battery Energy Storage System, kurz BESS), das
sowohl an Bord von Schiffen als auch in Häfen flexibel eingesetzt
werden kann. Das System ist als Plug-and-Play-System konzipiert
und bietet eine skalierbare, emissionsfreie Stromversorgung
in den ISO-Containergrößen 10, 20, 40 oder 45 Fuß.
Basis des Systems ist eine leistungsstarke Energiespeicherlösung
mit sicherer LFP-Batteriezellentechnologie von Lehmann
Marine. Je nach Einsatzbereich und Konfiguration kann das Battery
PowerPac eine Kapazität in einer Größenordnung von 200
bis 2.000 kWh und eine Leistung von bis zu 1,5 MW liefern. Es
kann zwischen Gleichstrom (DC) oder Wechselstrom (AC) als
Ausgangsspannung gewählt werden. Ein großer Vorteil des Systems
ist seine modulare Konfigurierbarkeit, um das System auf
die Kundenbedürfnisse zuschneiden zu können. Das eCap Battery
PowerPac lässt sich nicht nur als reine Batterieeinheit nutzen,
sondern auch in hybriden Setups mit Brennstoffzellen oder
mit einem leistungsstarken Schnellladesystem kombinieren.
Letzteres dient zur Lastspitzenkappung oder als Backup System
für die Hafeninfrastruktur.
Weitere Anwendungsbeispiele sind unter anderem die mobile
Notstromversorgung an Bord, das emissionsfreie Einfahren in
den Hafen, als Backup-System bei einem Kanaltransit oder als
Wechselsystem für elektrische Schiffe mit kurzen Liegezeiten. ■
Das »Battery PowerPac« von eCap Marine ist in verschiedenen Kapazitäten
verfügbar
© eCap Marine
34 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
BENELUX-VERTRIEB
Tesvolt Ocean schließt Partnerschaft mit Verhoef
Das deutsch-norwegische Joint Venture Tesvolt Ocean hat Verhoef
Elektrotechnik als exklusiven Vertriebs- und Service-Partner
für seine Batteriespeicherlösungen für die Binnen- und Seeschifffahrt
ernannt.
Verhoef Elektrotechniek sei einer der führenden niederländischen
Systempartner für elektrische Integration und Steuerung
in der Schifffahrt und hat künftig »das exklusive Recht, die Batteriesysteme
von Tesvolt Ocean in den Benelux-Ländern zu vertreiben
und den Kundenservice zu übernehmen«, heißt es in einem
Statement.
Das 2024 aufgesetzte Joint Venture von Tesvolt Maritime Solutions
aus Deutschland und Ocean Batteries aus Norwegen will
so von der »starken Marktposition von Verhoef im maritimen
Sektor« profitieren. Auf der Maritime Industry Messe in Gorinchem
wollen die Partner gemeinsam als Aussteller auftreten.
»Wir sind sehr froh, dass wir den Zuschlag erhalten haben und
die Batteriesysteme von Tesvolt Ocean nun exklusiv in den Benelux-Ländern
vertreiben dürfen. Die Energiespeichersysteme
passen perfekt zu Verhoef«, sagte Edwin Naaktgeboren, Geschäftsführer
von Verhoef. »Die Kaptein-Serie bietet zum Beispiel
eine echte Lösung für eine ganze Reihe von Problemen, die
Betreiber beim Antrieb ihrer Schiffe derzeit haben.«
Schnelle Ladezeiten und mehr
Die Batteriemodule der modularen Kaptein-Serie können einzeln
und in jedem Neigungswinkel überall dort installiert werden,
wo sie im Schiff Platz finden. Auch auf dem Boden können
die vibrationsfesten Speichermodule den Herstellerangaben zufolge
verlegt und anschließend von der Besatzung betreten werden.
Zudem weise das Stromspeichersystem Merkmale wie eine
»besonders leichten Bauweise«, hohe Energiedichte und eine
kontinuierliche C-Rate von 4 C auf und ermögliche so schnelle
Ladezeiten im Hafen.
Kilian Hoffmann, CCO bei Tesvolt Ocean, bezeichnete die Partnerschaft
als einen »Meilenstein«. »Die Nachfrage nach unseren
Batteriesystemen ist sehr groß, nun können wir sie gemeinsam
bedienen.« Auch den Kundenservice, die Wartung und das Ersatzteilmanagement
übernimmt Verhoef. Tesvolt Ocean liefert
technische Unterstützung und schult das technische Personal
von Verhoef, so dass das niederländische Unternehmen künftig
eine komplette End-to-End-Betreuung des Benelux-Marktes gewährleisten
soll.
■
(v.l.): Michael Miebach, (Key Account Manager, Tesvolt Ocean), Edwin
Naaktgeboren, (General Manager, Verhoef Elektrotechniek), Kilian
Hoffmann (CCO, Tesvolt Ocean), Dave Plug, (Managing Director, ADS
van STIGT; Verhoef Elektrotechniek), Edwin van den Dool, (Manager
Sales, Verhoef Elektrotechniek)
© Tesvolt Ocean
Fully electric ferry
1.5 MWh CUBE
SAFE AND COMPACT
ENERGY STORAGE SOLUTIONS
• Superior energy density
• Compact and lightweight
• Flexible and easy installation
• Patented air-cooling
• Inherently safe LFP chemistry
• Cobalt- and Nickel-free
• Scalable and modular design
• BV, DNV, LR & RINA
type approved
HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
Picture © Sigurd Helgesen
35
LEHMANN-MARINE.COM
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Ein CTV auf sauberem Kurs
Anfang 2024 feierte FRS Windcat Offshore Logistics eine Premiere: Das deutsch-niederländische
Joint Venture stellte das erste wasserstoffbetriebene CTV in der Ostsee in Dienst. Hat sich das
Schiff bislang bewährt? Eine Bilanz. Von Anna Wroblewski
Je nach Geschwindigkeit wird das CTV bis zu 80 % mit reinem Wasserstoff betrieben
© FRS Windcat / CMB.Tech
Im Januar 2024 war es so weit: Nachdem
das mit Wasserstoff betriebene Dual-Fuel
Crew Transfer Vessel »Hydrocat 55« bereits
im Frühjahr 2023 abgeliefert wurde
und zunächst einige Einsätze in der
deutschen und dänischen Nordsee
absolvierte, nahm es Anfang 2024 seinen
Dienst in der Ostsee auf. In Charter
für den Netzbetreiber 50Hertz verkehrt
es seither zwischen Sassnitz auf Rügen
und den Offshore-Windparks in der Ostsee
und bringt Servicetechniker zu ihrem
Arbeitsplatz und zurück. Das Besondere
an »Hydrocat 55«: Das Schiff kann
während seiner Einsätze neben dem
üblichen Marinediesel mit grünem
Wasserstoff betrieben werden.
Die HANSA sprach mit Tim Kunstmann
über die ersten Erfahrungen im Betrieb
des CTVs. Er ist Geschäftsführer der
Europa-Geschäfts von FRS und bei FWOL
in der Geschäftsführung für den Bereich
Chartering und Commercial verantwortlich.
Nach nun knapp eineinhalb Jahren
im Einsatz zieht er eine positive Bilanz:
»Wir sind sehr zufrieden mit der Performance
des Schiffes – und unser Kunde
50Hertz ebenfalls. Er hat die Charter für
das CTV bereits verlängert.«
80 % Wasserstoff-Betrieb
Das Schiff funktioniert technisch einwandfrei
und fährt zuverlässig, berichtet
Kunstmann. Je nach Geschwindigkeit
wird es zu bis zu 80 % mit reinem
Wasserstoff betrieben – dieser Wert wird
vor allem bei langsamen Fahrten erreicht.
Die restliche Energie wird dann
aus Diesel gewonnen. Im sogenannten
Service Speed liegt der Wasserstoffanteil
bei rund 30 – 40 %. Dass das CTV mit
beiden Kraftstoffen betrieben werden
kann, verdankt es einem MAN-Motor, der
speziell für den Wasserstoffbetrieb umgebaut
wurde.
»Der Antrieb hat unsere Erwartungen
– auch hinsichtlich des CO₂-
Ausstoßes – voll erfüllt. Die ‚Hydrocat 55‘
fährt mit zwei MAN-Motoren, die wir gemeinsam
mit unserem Joint-Venture-
Partner CMB.Tech angepasst haben. Die
Prognosen aus der Planungs- und
Simulationsphase haben sich bestätigt.
Wir sind sehr froh, dieses Investment
getätigt zu haben«, so Tim Kunstmann.
Weil sich das Schiff in der Praxis so gut
bewährt hat, wird FWOL weitere CTVs
mit Wasserstoffantrieb in die Flotte aufnehmen.
36 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Die Flotte wächst
Derzeit befinden sich vier weitere Einheiten
im Bau, die für den Wasserstoffeinsatz
vorbereitet (»ready«) sind. Die
Kaskos entstehen in Polen bei ALU International
in Gdańsk, die Ausrüstung der
Schiffe erfolgt im niederländischen
Woudsend bzw. Hardinxveld. Die ersten
beiden Schiffe sollen Ende dieses Jahres
ausgeliefert werden, die anderen folgen
2026. Nach deren Indienststellung wird
die Flotte von FRS Windcat insgesamt
zehn CTVs umfassen.
Ob all diese Schiffe am Ende tatsächlich
mit Wasserstoff betrieben werden,
hängt allerdings von den Kunden ab –
denn die Verfügbarkeit von grünem
Wasserstoff ist derzeit noch eine Herausforderung.
Der grüne Wasserstoff für die
»Hydrocat 55« stammt aus Mecklenburg-
Vorpommern oder dem nördlichen
Brandenburg. »Wir versuchen, möglichst
lokalen Wasserstoff zu beziehen. Inzwischen
haben wir verschiedene Partner
aus der Region, die uns regelmäßig
beliefern. Die größte Herausforderung
bleibt jedoch weiterhin, zuverlässig
grünen Wasserstoff zu bekommen«,
erklärt Tim Kunstmann.
Anders als Diesel, der in jedem Hafen
verfügbar ist, ist grüner Wasserstoff
mangels Infrastruktur derzeit noch
schwerer zugänglich. Für die »Hydrocat
55« wird der Wasserstoff deshalb auf
Bestellung per Lkw nach Sassnitz transportiert,
wo er aufs Schiff gebracht wird.
Wasserstoff-Spot Sassnitz
Das könnte sich jedoch bald ändern.
Denn es gibt Pläne, in Sassnitz-Mukran
eine Wasserstoff-Bunkerstation zu
errichten. »Deshalb glauben wir, dass
Sassnitz zu einem der Wasserstoff-Spots
in der deutschen Ostsee werden könnte.
Der Hafen ist auch für den CTV-Markt ein
wichtiger Standort. Was den Wasserstoff
betrifft, blicken wir optimistisch in die Zukunft.
Aktuell sind wir deutschlandweit
noch die Einzigen – aber künftig wird es
weitere Abnehmer geben«, ist sich Tim
Kunstmann sicher.
Denn einerseits sind weitere Wasserstoffprojekte
in der Region geplant, andererseits
steigt die Nachfrage nach
emissionsarmen Schiffen auf Seiten der
Windparkbetreiber stetig. »Wir merken
Tim Kunstmann ist Geschäftsführer des
Europa-Geschäfts von FRS und bei FWOL in
der Geschäftsführung für den Bereich
Chartering und Commercial verantwortlich
deutlich, dass der CO₂-Ausstoß bei Ausschreibungen
immer stärker in den
Fokus rückt und die Nachfrage nach CO₂armen
Schiffen kontinuierlich wächst.«
Antrieb passend zum Profil
© FRS/Zahlmann
Wasserstoff ist aber nicht immer die passende
Lösung. FRS betreibt eine Flotte
von rund 70 Schiffen, überwiegend
Fähren auf verschiedenen Strecken. Ein
internes Projektteam beschäftigt sich gezielt
mit nachhaltiger Schifffahrt.
»Der Einsatz von Wasserstoff-Antrieben
ist nicht immer sinnvoll – es hängt
stark vom Einsatzprofil ab. Deshalb
testen wir unterschiedliche Optionen
und beschäftigen uns auch mit Themen
wie autonomer Schifffahrt, Health-
Management-Systemen usw. Je nach
Fährverkehr ergeben sich unterschiedliche
sinnvolle Lösungen«, sagt Kunstmann.
Beispielsweise betreibt FRS bereits
seit 2016 auf der Berliner Spree
vollelektrische Solarkatamarane für die
Berliner Verkehrsbetriebe. In Rostock-
Warnemünde ist eine Autofähre mit einem
hybriden Antrieb aus Batterien und
Diesel im Einsatz.
»Wir testen bei FRS verschiedene Antriebsformen.
Kurze Strecken eignen
sich gut für Elektroantriebe – wie etwa in
Berlin. Bei Schnellfähren wie dem ‚Halunder
Jet‘, der zwischen Hamburg und der
Insel Helgoland verkehrt, hingegen
nicht.« Bei solchen Fähren wäre Wasserstoff
technisch denkbar, wirtschaftlich jedoch
derzeit kaum realisierbar. »Würden
wir Verkehre wie nach Helgoland mit
Wasserstoff betreiben, wären die Tickets
deutlich teurer. Wir brauchen mehr
Skaleneffekte, damit Wasserstoff günstiger
wird. So wie die Preise aktuell sind,
ist das im touristischen Verkehr wirtschaftlich
nicht darstellbar«, so Kunstmann.
Im Offshore-Wind-Segment sei
die Lage hingegen anders – dort könnten
spezielle Budgets der Betreiber die
Mehrkosten abfangen.
Weniger Emissionen
Außerhalb des CTV-Segments setzt FRS
den Fokus auf die erwähnte Elektrifizierung
und Hybridisierung der Antriebe.
Gleichzeitig beschäftigt sich das Flensburger
Schifffahrtsunternehmen mit innovativen
Technologien, die noch stärker
dazu beitragen, Emissionen zu sparen.
Dazu gehören autonome Systeme, die
Schiffe automatisch abbremsen oder
automatisches Mooring, das beim Anlegen
in Häfen den Schiffen ermöglicht,
die Motoren schneller abzuschalten.
Auch sogenannte Health-Management-Lösungen
für die vorausschauende
Wartung werden bei FRS getestet. So
wurde bereits 2020 auf der »Halunder
Jet« ein Prototyp der MTU NautIQ Foresight-Lösung
von Rolls-Royce Power
Systems installiert. Dieses System überwacht
rund um die Uhr den technischen
Zustand der vier MTU-Motoren sowie
deren Komponenten.
Mithilfe der gesammelten Daten ermöglicht
es eine vorausschauende Wartung
– noch bevor es zu einem Ausfall
kommt. Darüber hinaus unterstützt das
System die Besatzung dabei, das Schiff
möglichst effizient zu betreiben. »Das
System funktioniert sehr gut und hat uns
bereits mehrfach vor größeren Problemen
bewahrt, indem es frühzeitig Warnsignale
ausgegeben oder automatisch
Systeme abgeschaltet hat, um Schäden
zu verhindern«, sagt Tim Kunstmann abschließend.
Ob alternative Antriebe oder digitale
Lösungen – innovative Technologien,
helfen der FRS dabei, den Schiffsbetrieb
sicherer zu machen und gleichzeitig die
Emissionen der 70 Einheiten umfassenden
Flotte zu senken.
■
HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
37
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
NEUBAU VON DAMEN SHIPYARDS
Europas erster E-Schlepper: »Volta 1« fährt in Antwerpen
Die »Volta 1« kann in relativ kurzer Zeit aufgeladen werden
Die Ladetechnik wurde mit Damen Shipyards entwickelt
© Port of Antwerp-Bruges
Im Doppelhafen von Antwerpen-Zeebrügge ist der erste vollelektrische
Schlepper Europas im Einsatz. Die »Volta 1« kann bis
zu 12 Stunden ununterbrochen fahren und bringt dabei dieselbe
Leistung wie ein dieselbetriebenes Schiff, hieß es bei der Indienststellung.
Das RSD-Schleppschiff (Reversed Stern Drive) ist
nach dem Doppelbugprinzip konstruiert. Es verfügt über einen
sogenannten Twin Fing Skeg, der eine hohe Stabilität und Manövrierfähigkeit
garantieren soll und es ermöglicht, sowohl vorn
als auch hinten zu schleppen. Mit ihrer Batteriekapazität von
2.782 MWh wird die »Volta 1« ohne direkte Emissionen betrieben.
Aufgeladen wird sie über eine 1,5-MW-Ladestation innerhalb
von zwei Stunden. Ihre Zugkraft von 70 t garantiere die
gleiche Leistung wie die eines herkömmlichen Dieselschleppers,
teilte der Hafenbetreiber mit.
Entwickelt wurde die »Volta 1« in einer Zusammenarbeit zwischen
dem Haden und der Werftgruppe Damen Shipyards. Der
Schlepper folgt auf frühere Innovationen wie den wasserstoffbetriebenen
»Hydrotug« und »Methatug«, bei dem Methanol zum
Einsatz kommt.
Hafen-CEO Jacques Vandermeiren betonte: »Die ›Volta 1‹ ist
keine symbolische Geste, sondern ein konkreter Schritt auf dem
Weg zu einem klimaneutralen Hafen bis 2050.« Vincent Maes
von der Schiffbaugruppe Damen sagte: »Wir fühlen uns sehr geehrt,
dass wir die jüngsten Neuzugänge für die Schlepperflotte
des Hafens Antwerpen-Zeebrugge abliefern durften.« Der Werftkonzern,
der 2022 im neuseeländischen Auckland nach eigenen
Angaben den ersten elektrischen Schlepper der Welt gebaut
hat, begann 2023 in Vietnam mit dem Bau der sechs RSD-Schlepper
für Antwerpen. Nach einer Reise von mehr als 10.000 km
kamen die Schiffe im November 2024 in Belgien an. Dort wurden
sie auf ihren Einsatz vorbereitet, einschließlich der technischen
Inbetriebnahme, der Schulung der Besatzung und der Installation
der Ladeinfrastruktur.
Technische Daten der »Volta 1«
• Länge über alles: 24,73 m
• Breite: 3,13 m
• Tiefgang: 6,5 m
• Pfahlzug: 70 t
• Geschwindigkeit: 12 kn
• Kapazität: 2.782 MWh (12 h Fahrzeit, 2 h Ladezeit)
38 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Noris feiert 100-jähriges Jubiläum
Vor 100 Jahren hat der Physiker Siegfried Guggenheimer den Grundstein für den in Nürnberg
sitzenden Spezialisten für Automatisierung und Sensortechnik Noris gelegt. Anlässlich des
Jubiläums sprach der heutige Geschäftsführer Michael Schmidmer mit der HANSA
Wer hat den Grundstein für die Firma Noris gelegt?
Michael Schmidmer: Unsere Unternehmensgeschichte beginnt
am 24. August 1925 mit dem Physiker Dr. Siegfried
Guggenheimer, der in Nürnberg die Noris Tachometerwerk
GmbH ins Leben rief. Der Fokus lag – der Name verrät es –
zunächst auf mechanischen Drehzahlmessern, Fliehkraftschaltern
und Tachographen. Die Produkte fanden ihren Einsatz
vor allem im Maschinenbau, Bergbau, Flugzeugbau und
natürlich im Schiffbau.
1937 musste Siegfried Guggenheimer emigrieren und
verkaufte das Unternehmen an seinen Freund und meinen
Großvater, Dr. Ernst Schmidmer. Von Mailand aus bearbeitete
Guggenheimer das gesamte Auslandsgeschäft in stetem Kontakt
mit Noris in Nürnberg bis zu seinem frühen Tod im Jahr
1938. Seit 1942 ist Noris in der Muggenhofer Straße in Nürnberg
zu Hause – damals umgeben von Feldern, heute mitten
im Industriestandort.
Wie sieht das jetzige Produktportfolio von Noris aus?
Schmidmer: Heute fertigen wir immer noch analoge Anzeigeinstrumente,
jedoch hat sich der Schwerpunkt auf Sensorik
sowie Automation und Steuerung verlagert. Unser Fokus liegt
dabei auf den Branchen Schiffbau, Bahntechnik, Motorenund
Getriebebau sowie der Meteorologie.
© Noris
Auf welche Meilensteine blickt die Firma zurück?
Schmidmer: Der Übergang von der rein mechanischen Fertigung
hin zu einem Anbieter komplexer Automationslösungen
war ein echter Meilenstein – mit vielen strukturellen und technologischen
Umstellungen. Der Schritt brachte den Aufbau
neuer Kompetenzen und die Erschließung neuer Märkte mit
sich – und der Schiffbau wurde zur tragenden Säule unseres
Geschäfts. Da sich dieser zunehmend nach Asien verlagerte,
sind wir seit 1982 in Singapur aktiv und seit Anfang der 2000er
auch in China. Beide Standorte haben sich hervorragend entwickelt
und sind heute fester Bestandteil unserer internationalen
Firmengruppe. Auch in Deutschland haben wir nach der
Wiedervereinigung einen wichtigen Schritt gemacht: Mit unserer
Niederlassung in Rostock sind wir näher an den maritimen
Kunden – etwa mit unseren Propeller steuerungen oder,
ganz neu, mit dem ersten eigenen Energiemanagementsystem
für eine nachhaltigere Schifffahrt.
Nachdem zwei Jahrzehnte lang der Fokus des Unternehmens
auf der Schiffsautomation lag, haben wir es 2003 geschafft,
unsere Temperatur- und Drehzahlsensoren auch in
die Bahnindustrie zu liefern. Unsere Sensorik kam auch dort
gut an, etwa für Traktionskontrolle, Achsüberwachung und
die Drehgestellüberwachung. Heute liefern wir Sensoren für
Turbolader-Drehzahlen und kombinierte Temperatur- und
Füllstandsmessung.
Gibt es ein Projekt, auf das Sie besonders stolz sind?
Schmidmer: Sicherlich gibt es etliche Projekte aus der jüngeren
und älteren Vergangenheit die hier zu erwähnen wären.
Damals haben wir für Deutz Schiffsantriebe automatisiert
und als erstes Unternehmen ein wachfreies System mit
Germanischer Lloyd-Zertifizierung realisiert. Für ein mittelständisches
Unternehmen mit 120 Mitarbeitenden war das
eine echte Pionierleistung in der Schiffsautomation.
Wo sehen Sie ihr Unternehmen in den 100 Jahren?
Schmidmer: Die »million dollar«-Frage! Wie sehen die Antriebe
in 100 Jahren aus? Werden wir noch Schiffe und Züge bauen,
wie wir sie heute kennen, oder beamen wir uns dann
schon? Unser Ziel bleibt daher, unsere Partner in der
Antriebstechnik mit verlässlichen Lösungen zu begleiten – sei
es mit Sensorik, Automatisierungssystemen, Software oder
sonstiger Intelligenz. Und falls wir wirklich irgendwann beamen
– dann erfinden wir uns eben neu.
Interview: Anna Wroblewski
Aktuell beschäftigt Noris rund 240 Mitarbeiter weltweit
© Noris
HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
39
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Die »Bow Olympus« ist mit vier »Suction Sails« ausgestattet
© Odfjell
(Fast) klimaneutral übers Meer
Betrieben mit Segeln und Biokraftstoff ist der Chemikalientanker »Bow Olympus« über den
Atlantik gefahren. Die Ergebnisse zeigen, wie effektiv sich schon mit heutigen Technologien
Emissionen einsparen lassen. Von Jannik Westerkamp
Mit sprichwörtlicher Windeseile ist die
»Bow Olympus« im März mit Segeln ausgerüstet
worden. Die Installation der vier
22 m hohen »eSails« der spanischen Firma
Bound4Blue war innerhalb von zwei
Tagen abgeschlossen – kurze Zeit später
befand sich der Tanker bereits in Fahrt
über den Atlantik. Inzwischen hat das
2019 gebaute Schiff seine zweite Jungfernfahrt
abgeschlossen, angetrieben
von Windkraft und nachhaltig zertifiziertem
Biokraftstoff.
Die Leistung der Segel wurde von der
Besatzung und dem Technologieteam
der Reederei Odfjell, die das Schiff besitzt
und betreibt, sowohl an Bord als auch an
Land überwacht. Wie Echtzeitdaten der
Fahrt belegen, ist dieser duale Antriebsansatz
nicht nur technisch machbar, sondern
auch wirkungsvoll. Die »Bow Olympus«
erfüllt mit dieser Ausstattung schon
jetzt die Klimaziele der EU für maritime
Kraftstoffe bis 2050 erfüllt, ebenso wie
die GFI Direct Compliance-Ziele der IMO
bis mindestens 2044.
Durch den Einsatz von Segeln und
nachhaltigem Biokraftstoff sind die direkten
Emissionen des Schiffs auf der Fahrt
von Houston nach Antwerpen um 85 %
gesunken. »Die Ergebnisse haben unsere
Erwartungen übertroffen«, sagte Erik
Hjortland, Vice President Technoloy bei
Odfjell. »Selbst bei guten, aber nicht perfekten
Windverhältnissen konnten wir einen
Energiespareffekt von 15 bis 20 %
beobachten. Das entspricht einer Einsparung
von 5 t Kraftstoff pro Tag und damit
einer täglichen Reduzierung der CO₂-
Emissionen um 15 t. Auf bestimmten Abschnitten
der aktuellen Reise konnten wir
einen Kraftstoffverbrauchsrückgang von
bis zu 40 % durch die Verwendung der
Segel feststellen. Das sind sehr vielversprechende
Zahlen. Wir freuen uns sehr,
dass unsere ursprünglichen Berechnungen
bestätigt und sogar übertroffen wurden.«
Erhöhte Lebensdauer
Durch den Einsatz eines neuartigen KIbasierten
Wetterroutingsystems konnte
das fünf Jahre alte 49.000-dwt-Schiff die
vorherrschenden Windverhältnisse optimal
nutzen. »Eine überraschende Erkenntnis
ist, dass selbst schwacher Wind
von bis zu 15 Grad am Bug einen spürbaren
Effekt erzeugt«, so Hjortland. »Das
bedeutet, dass wir die Segel wahrscheinlich
häufiger als erwartet einsetzen können,
was sich positiv auf die bereits gute
Kapitalrendite auswirkt. Die Segel bieten
zudem stabilisierende und rollendämpfende
Effekte. Aufgrund der aktuellen
Daten gehen wir davon aus, dass die Segel
auch bei zukünftigen Hochseefahrten
in allen Becken zu erheblichen Kraftstoffeinsparungen
führen werden.«
Veine Huth, Manager Research & Development
bei Odfjell, sieht in den Segeln
noch weitere Vorteile. Die Segel hätten
insgesamt einen »positiven Effekt auf die
Antriebseffizienz« gehabt, ohne sich
selbst stark bemerkbar zu machen, sagte
er im Gespräch mit der HANSA. Das führe
auch dazu, dass der Schiffspropeller weniger
stark belastet wird, was sich wiederum
in höherer Antriebseffizienz und damit
langfristig in einer höheren
Lebensdauer bemerkbar machen werde.
Auf dem Atlantik und den dort vorherrschenden
Ost-West-Windbedingungen
habe die »Bow Olympus« fast die gesamte
Zeit über von den Segeln profitieren
können. Der vom Chemikalientanker gebunkerte
Biokraftstoff hat ebenfalls dazu
beigetragen, dass sich die Reederei dem
40 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
erklärten Netto-Null-Ziel nähern konnte.
Er wurde aus »zertifiziert nachhaltigen
Abfallstoffen« gewonnen, teilte Odfjell
mit; die Zertifizierungsstelle sei sowohl
von der IMO als auch von der EU akkreditiert
worden. Manager Huth geht davon
aus, dass Kraftstoffe in den nächsten Jahren
deutlich teurer werden. »Je höher die
Kosten werden, desto mehr lohnt sich
die Installation von Segeln«, sagte er.
57 % bessere Effizienz
In den letzten zehn Jahren hat Odfjell
mehr als 140 energiesparende Geräte
auf seinen Schiffen installiert und so die
CO 2
-Intensität im Vergleich zum IMO-Basiswert
von 2008 um mehr als 53 % gesenkt;
die Investitionen dafür belaufen
sich auf rund 40 Mio. $. Nachdem nun
die meisten konventionellen Modernisierungen
(die »low hanging fruits«) ausgeschöpft
seien, konzentrieren sich die
Norweger nun auf neue Lösungen wie
beispielsweise WAPS (Wind Assisted Propulsion
Systems), um die Reduktion bis
2030 auf 57 % zu erhöhen. Über diesen
Wert hinaus sei eine Kraftstoffumstellung
»unerlässlich«, heißt es. In dieser Hinsicht
halte man sich allerdings noch alle
Möglichkeiten offen, da der »Kraftstoff
der Zukunft« noch ungewiss sei. Die Wahl
von Biokraftstoff für die Überfahrt diente
der Demonstration eines möglichen Ansatzes.
»Die Verwendung von Biokraftstoffen
ist für uns hochinteressant«, sagt
Hjortland. »Sie setzen keine Investitionen
in der Schiff voraus, nutzen die vorhandene
Infrastruktur, sind kostengünstig
und erfordern kaum Schulungen für die
Besatzung. Auf dieser Reise wollten wir
erneut zeigen, was mit dem, was uns bereits
zur Verfügung steht, möglich ist.«
Im nächsten Schritt werde man nun
die Daten analysieren, die gewonnenen
Erkenntnisse auswerten und die Erfahrungen
als Grundlage für die nächsten
Entscheidungen nutzen, so Hjortland.
»Es gibt noch unbekannte Variablen, die
geklärt werden müssen, wie beispielsweise
die Auswirkungen unterschiedlicher
Wetterbedingungen, Handelsrouten
und Schiffskonfigurationen. Dennoch
bin ich zuversichtlich, dass wir einen
glaubwürdigen Kurs in Richtung Klimaneutralität
eingeschlagen haben.«
Erik Hjortland (l.), Vice President Technology, und Veine Huth, Manager Research & Technology
der Tankreederei Odfjell
Abseits der »Bow Olympus« wird die
Reederei auch weiter auf Windkraft setzen.
»Segel-Technologie ist definitiv ein
wichtiger Bestandteil, um klimaneutral
zu werden«, so Hjortland abschließend.
»Etwa 65% der gesamten Weltflotte ist
mit keinerlei Technik zur Einsparung von
Energie ausgestattet, man kann sich das
Potenzial also vorstellen. Wir gehen
schon jetzt voran.«
Standard in der Schifffahrt?
»Windgestützte Antriebsysteme ergeben
einfach Sinn«, resümiert auch David Ferrer
Desclaux, Mitbegründer und CTO von
Bound4Blue. Er geht davon aus, dass sogenannte
WAPS (Wind Assisted Propulsion
Systems) in Zukunft zu einem Standard
in der Schifffahrt werden – die Fahrt
der »Bow Olympus« wäre damit nur eine
der ersten Erfolgsgeschichten der Technologie.
Die eSails des spanischen Unternehmens
sollen künftig auf weiteren
Schiffen installiert werden, neben Odfjell
gehören zum Beispiel auch Maersk Tankers
und Louis Dreyfus Armateurs zu den
Kunden von Bound4Blue.
Die elektrisch betriebenen »Suction
Sails« (dt. Saugsegel) ziehen Wind über
eine aerodynamische Oberfläche und
vereinen laut Ferrer die besten Eigenschaften
von Segeln und Flettner-Rotoren.
Gemessen an der Oberfläche generieren
sie bis zu siebenmal mehr
Antriebskraft als konventionelle Segel,
sind dabei aber gleichzeitig weniger
komplex als Rotoren. Wie viel Emissionen
David Ferrer Desclaux, Mitbegründer und
CTO von Bound4Blue
durch den Einsatz der eSails eingespart
werden können, hängt von der Menge
der Segel und der Größe des Schiffs ab.
Auch eine Integration in weitere Systeme
ist möglich, wie beispielsweise beim Weather
Routing auf der »Bow Olympus«
geschehen. »Zukünftig werden wir die
Technik noch weiter verbessern, um die
eSails noch effizienter zu machen«, sagt
Ferrer gegenüber der HANSA. »Neubauten
werden womöglich sogar noch größere
Segel tragen können.«
Für die Zukunft hat Bound4Blue große
Pläne. 18 Segel sind bisher installiert, 13
weitere sollen bis zum Ende des Jahres
folgen. Das Orderbuch umfasst insgesamt
50 eSails für verschiedene Reedereien.
Das Unternehmen hat daher die
Produktion der Segel verdreifacht und
inzwischen auch nach Asien expandiert.
Das Team ist um das Doppelte angewachsen
– und wie es scheint, hat der
Rückenwind noch nicht nachgelassen. ■
© Elise U. Eide / Odfjell
© Bound4Blue
HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
41
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
Experts discuss innovations at »HIPER«
We are living in rapidly changing times. Changes and adjustments are needed also in shipping.
To discuss innovations and ideas, the 17th »HIPER«, a conference addressing improvements in
shipping, big or small, was recently held in Tullamore, Ireland. By Hans Payer
50 experts from Europe, USA, Australia
and Chile attended, 26 highly interesting
papers were presented and discussed. A
delegation of Naval Architecture students
from the University of Michigan,
USA, joined the conference as well. Volker
Bertram from DNV again was a very
effective Organizer and Chairman using
polite pressure to stick to the complex
schedule.
Beside technical and IT topics, attention
was also given to the human element
during this year’s COMPIT. Also, artificial
Intelligence, AI, was central to several of
the papers. In this article, we look at a
few representative examples from the
program.
On-board Additive
Manufacturing
Jonas Galle, co-founder and CEO of Valcun
in Ghent, Belgium, pointed out, that
the commercial maritime sector increasingly
faces challenges related to supply
chain disruptions and maintenance delays,
making the smooth operation of
vessels difficult. Deployable metal additiv
manufacturing (AM) technologies offer a
potential solution in this by enabling onboard
production of critical components
by the layer-printing method. Molten
Metal Deposition (MMD) technology, a
wire-based AM technique, developed
and patented by Valcun and particularly
suited for aluminium, provides a safe,
energy-efficient, and feedstock-flexible
approach suited for such applications.
Traditional maintenance strategies involve
overstocking a wide range of spare
parts, dedicating valuable space and investment
on board to inventory and relying
on complex logistics chains to deliver
missing parts. AM has the potential to
reduce spare part stock by 15 to 20 %,
thereby lowering payload weight and
warehouse space requirements. Deployable
AM technologies onboard reduce
the need for urgent re-supply missions
and idling time.
MMD has many advantages compared
to other AM techniques like lower energy
consumption and material versatility. It is
a same-day process for same-day part
production. And it is safer, due to lower
temperatures, avoiding e.g. harmful fumes.
Galle described as example the fabrication
of the thermostat housing of a
diesel generator engine, after the original
failed. It showed that a functional
component can be produced by MMD in
less than five hours.
The Power of VR in
Design and Training
Helge Bjordal from Nagelld in Bergen,
Norway, described how Virtual Reality
The experts came together in Tullamore, Ireland
(VR) is applied effectively as collaborative
tool for design review and realistic training.
In a boat design, for instance, more
than 30 design flaws were detected
when using VR in the design process. After
a brief explanation of VR, its components
and its possibilities, examples
were given for design review during the
planning phase and how the vessel drawings
may be used to start planning how
to operate the vessel.
New crew members can familiarise
themselves with the ship - using VR - its
layout and its operations. For the cooperation
of the crew on board, a server can
connect several different VR sets and distribute
data to the different participants.
VR is strongly recommended for training,
it is believed to be the best way of training
today, by far. Many customers con-
© Payer
42 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
firm that after training with VR, the crew
solves tasks onboard correctly the first
time and they quickly remember how to
solve tasks at hand. The most important
aspect is that the crew can train over and
over, by themselves or with other crew
members. Bjordal brought several modern
VR sets to HIPER’25. Conference
attendants had the opportunity to use
and experience VR.
LLM-Assisted Fleet
Performance Review
Mona Kanafi and Herman Malmsten of
Wärtsilä in Finland described a study, investigating
the integration of Large Language
Models (LLM) into Wärtsilä’s Fleet
Performance Reviews. LLM stands for
Large Language models, a new field of
Artificial Intelligence. Chat GPT or Copilot
are LLM, the latest fad or revolution in AI.
We know what these programs can do
Valcun from Ghent focusses on Additive Manufacturing
for us, ghostwriting texts or for translations.
Now, LLMs move to a higher level -
reading and understanding not only text
but also tables and business graphs, like
bar-charts or pie diagrams.
A tool to proof this concept was developed
to automate structured analysis in
the Reporting and Regulatory section.
The evaluation showed 98 % agreement
with historical reports and found novel,
© Valcun
You can’t sink a rainbow
Foto: Marten van Dijl/Greenpeace
71 Prozent unseres Planeten sind von Wasser
bedeckt – der größte Lebensraum! Doch der Mensch
hat daraus in wenigen Jahrzehnten ein globales
Krisengebiet gemacht.
Seit über 40 Jahren begibt sich Greenpeace mit
speziell ausgerüsteten Schiffen deshalb auf Flüssen
und Ozeanen genau dorthin, wo Umwelt verbrechen
am und auf dem Wasser verübt werden. Kommen
Sie mit an Bord. www.greenpeace.de
HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
43
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
validated insights. A user study with six
analysts confirmed improved usability, a
reduction in effort as well as improved
report quality. The results demonstrate
the potential of LLM to support, rather
than replace, human analysts in maritime
reporting workflows.
Improving Efficiency
Through Crew Engagement
Harriet Hunnisett-Johnson from Signol /
London, with extensive sea-farer experience
in the past, brings in fresh thinking
- based on psychology. Her approach
is to unlock the potential of fuel
savings engaging the detailed knowledge
of the crew. Using data from an
18-vessel chemical tanker fleet, her research
demonstrates how structured
feedback mechanisms, goal-setting frameworks,
and timely deployment of proven
behaviour change techniques can
lead to measurable reductions in fuel
consumption and vessel emission. A sixmonths
study showed significant improvements
in operational behaviours, particularly
through trim optimisation.
Kanafi, Malmsten and Hunnisett-Johnson
approaches attracted a lot of attention
with their thoughts during the conference.
Reason enough for the jury of
this year‘s »HANSA Innovator Awards« to
honour the contributions (see also the
article on the following page).
CFD-Based Assessment
of Windshields
Karsten Hochkirch and some partners
from DNV and Halo in Hamburg reported
on further, more local improvement
measures. Among the options considered
recently are windshields for containerships
to reduce the overall wind resistance
of the vessel. A range of 1-2 % for
the overall propulsion power has been
proven, a reduction of up to 20 % in wind
resistance in head winds, and slightly lower,
but still significant for relative wind
directions of ±60° from head wind. The
aim of windshields is to deflect the incoming
wind flow to the bow, leading to a
much smoother flow.
Electric Powering
for Shipping
Volker Bertram surveyed key options for
fuels to decarbonise shipping, including
biofuels, methanol, ammonia, hydrogen,
and nuclear fuels. Direct electric powering
in the form of batteries and cold ironing
is discussed as an alternative. Key
features, pros and cons, selected projects,
and references give an introduction
in layman’s terms, intended as simple
guid to this rapidly evolving field. Methanol
and biofuels are mature options now,
ammonia is lagging a decade behind in
maturity, nuclear power two decades.
Hydrogen and battery power are mainly
options for local transport and workboats.
There are four approaches to address
the carbon footprint of shipping:
Low/no-carbon fuels address the problem
at the source. For a fair assessment,
the carbon foot-print of a fuel
must be assessed, covering production,
storage and transport, before it reaches
the ship. Nuclear fuels and direct battery
power may be included.
Future fuel prices will be significantly
higher than in the past and motivate
high focus on energy efficiency. Energy
efficiency is likely to be the dominant
contributor to decarbonising shipping in
the short term (i.e. next decade), not
least as many energy saving measures
pay for themselves.
Onboard carbon capture and storage,
CCS, is gaining interest as option to reduce
carbon emissions of ships.This may
become an essential element in the future.
Finally net CO2 into the atmosphere
through compensating measures
such as emission trading schemes, where
money received is invested into CO2
reduction measures outside of shipping,
s. a. Reforestation.
What we may expect
in the future
• We can be certain that future fuels will
be more expensive than the fossil fuels
of the past. Fuel efficiency therefore
will gain even more in importance, in
design and in operation.
• Most of the future fuels discussed will
require more tank capacity for comparable
range and same general design.
• Fuel efficiency improvement may mitigate
to some extent, but most likely
con-cessions on tank space or range
will be unavoidable in future designs.
• Design for flexibility in the machinery
system to ease transitions to future
fuels
• Monitor the technical, regulatory and
economic developments for decarbonisation
closely.
Virtual Reality – a tool for design review and training
© Nagelld
© Nagelld
44 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
SCHIFFSTECHNIK | SHIP TECHNOLOGY
HANSA HONOURS FORWARD THINKING EXPERTS
»Innovator Awards« for Hunnisett-Johnson, Kanafi and Malmstem
Behavioural science and LLM in the maritime
industry: the HIPER conference has
once again brought together top-class
experts for innovations in the shipping
industry - and, as in previous years, HAN-
SA once again presented the »Innovator«
and »Young Innovator« awards.
We are all living in exciting times with
extraordinary challenges, including political,
ecological, economic and security
challenges. There is - it seems - a pronounced
shift from one generation to a
younger one that intends to take the
helm.
»Maritime Innovator«:
Harriet Hunnisett-Johnson
This brings changes everywhere in many
ways and offers new possibilities and opportunities.
At this year‘s edition of the
conference »High-Performance Marine
Vehicles - Technologies for the Ship of
the Future«, which took place in Tullamore,
Ireland, two particular examples were
presented that were selected for this year‘s
HANSA Awards, making use of applied
psychology in one case and latest
developments regarding Artificial Intelligence
in the other.
The central themes of this year‘s
award-winning conference papers were
applied psychology and the latest developments
in the field of artificial intelligence
Harriet Hunnisett-Johnson from Signol
in London presented a paper entitled
»Behavioural Science Applications in Maritime
Operations: Improving Fuel Efficiency
through Crew Engagement«.
Conference organiser Volker Bertram
had a fitting quote for this year‘s selection
of a less technology-oriented paper:
»If a hammer is your only tool you tend
to see every problem as a nail. Similarly, if
you are an engineer, you tend to be limited
to searching solely for technical solutions.
However, we all know that decarbonising
the future requires more than just
technical innovation. Harriet Hunnisett-
Johnson brings in new thinking - based
on science. Her approach is to unlock the
potential of fuel savings by incorporating
the human factor. With her many years of
experience as a seafarer, she draws on
the detailed knowledge of crews. This
promises to catch the attention of many
in the maritime industry.
»Young Innovator«:
Mona Kanafi and
Herman Malmstem
The winners and the conference host. From left:
Harriet Hunnisett-Johnson, Volker Bertram, Mona Kanafi, Herman Malmsten
The winners of HANSA‘s »Young Innovator«
award are two young engineers
from Wärtsilä in Finland: Mona Kanafi
and Herman Malmstem, who stood out
with their contribution »User-centred
Design of an LLM-Assisted Fleet Performance
Review«.
LLM stands for Large Language Models,
a new field of artificial intelligence.
Chat GPT or Copilot are LLM, arguably
the latest »fad« or revolution in AI. We
know what these programs can do when
ghostwriting texts for us or translating.
In just two to three years, we have gone
from ignorance to general acceptance.
Now LLM is going to the next level: reading
and understanding not only texts,
but also tables and business graphics
such as bar charts or pie charts.
Herrmann Malmsten and Mona Kanafi
have conducted a proof-of-concept
study investigating how this can be used
for fleet performance reviews to help
data analysts monitor performance. HP
© Payer
HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
45
OFFSHORE
Windkraft braucht zuverlässige Politik
Vor der deutschen Küste drehen sich immer leistungsfähigere Turbinen. Doch der Erfolg der
Windkraft ist nicht nur von der Technologie abhängig: Auch der Bund muss mitziehen, fordert
der Branchenverband WAB. Von Jannik Westerkamp
Die Entwicklung der Offshore-Windkraft
schreitet mit bemerkenswerter Geschwindigkeit
voran. Erst kürzlich wurde die bisher
größte Turbine im Windpark »He
Dreiht« in der Nordsee installiert: Das
neue Vestas-Modell besitzt eine Leistung
von 15 MW – eine Rotorumdrehung ist
rechnerisch genug, um vier Haushalte mit
Strom zu versorgen. Sobald das Projekt
der EnBW fertiggestellt ist, soll He Dreiht
über eine Gesamtkapazität von 960 MW
besitzen und so mit konventionellen Kraftwerken
gleichziehen.
Mit den wachsenden Anlagen steigen
auch die Anforderungen an die Installationsschiffe,
die ihrerseits selbst immer größer
werden. Ein Beispiel? Der Neubau »Boreas«
der Reederei Van Oord ist 175 m
lang und besitzt neben einem 155 m langen
Ausleger auch eine Tragkraft von
3.000 t. Vier Beine mit je 126 m lang ermöglichen
es, das Schiff aufzubocken, sodass
die »Boreas« in bis zu 70 m tiefen Gewässern
arbeiten kann. So soll sie
Windturbinen mit einer Leistung von maximal
20 MW auf hoher See installieren können.
Diese Maße machen das Schiff, das
klimafreundlich mit Methanol betrieben
werden kann, zum derzeit größten seiner
Art. Der erste Einsatz findet im Nordseecluster
der RWE statt, wo die »Boreas« den
Transport und die Installation von Monopile-Fundamenten
übernehmen wird.
Häfen müssen mitwachsen
Turbinen und Schiffe sind jedoch nicht die
einzigen Faktoren, an denen sich der
»Wachstumsschub« der Windkraftbranche
ablesen lässt. Auch die Häfen müssen
nachziehen, um den Umschlag der Komponenten
überhaupt noch ermöglichen zu
können. Der Hafen von Esbjerg in Dänemark
– seit Jahren ein wichtiges Drehkreuz
der Offshore-Windkraft – hat erst vor wenigen
Wochen seine Fahrrinne von 9,3 auf
12,8 m vertieft, um größere Schiffe aufnehmen
und höhere Frachtmengen abfertigen
zu können. In den nächsten zehn Jahren
soll sich der Umschlag verdoppeln. Dazu
schafft der Hafen auch neue Flächen: Ein
großer Teil der ausgehobenen Erde wird
verwendet, um das Gelände zu erweitern,
perspektivisch wächst Esbjerg damit um
etwa 80 Fußballfelder.
All dieses Wachstum dient dem Ziel, den
Ausbau der Windkraft weiter voranzutrei-
Offshore-Installationsschiff »Blue Tern« im Hafen von Esbjerg
© Port Esbjerg
46 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
OFFSHORE
F OUNDING THE FUTURE
HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
47
OFFSHORE
ben. Allein Deutschland plant bis 2045,
mindestens 70 GW erneuerbaren Strom
aus Offshore-Windkraft zu beziehen; aktuell
liegt der Wert bei etwa 10 GW. Noch ambitionierter
ist man in den Niederlanden:
Die ca. 5 GW sollen sich schon bis 2033 auf
21 GW mehr als vervierfachen. Man darf
also zurecht erwarten, das in den nächsten
Jahren massiv zugebaut wird. Wie das
Branchennetzwerk WAB berichtet, soll der
Ausbau bis Mitte der 2030er ein geschätztes
Volumen von jährlich 10 Mrd. € an privaten
Investitionen auslösen. Hinzu kommen
ähnlich hohe Summen, die in den
Netzausbau fließen werden. »Das bedeutet
massive Wertschöpfung vom Bodensee
bis an die Flensburger Förde, vom Rheinischen
Revier und den friesischen Inseln bis
nach Rügen und in die sächsischen Technologiezentren«,
heißt es.
Auf der Windforce 2025 erwartet die Besucher ein umfangreiches Programm
© Martina Buchholz
Lob für die Ampel
Um das erreichen zu können, benötigt es
allerdings nicht nur technologischen Fortschritt
und einen Ausbau der Infrastruktur:
Auch die Politik und damit die neue Bundesregierung
unter Kanzler Merz muss
nicht nur mitspielen, sondern aktiv gestalten.
Die Stiftung Offshore-Windenergie und
die zentralen Netzwerke im Norden, die Erneuerbare-Energien-
& Offshore-Wind-Organisationen,
WAB, das Erneuerbare Energien
Cluster Hamburg (Förderverein EEHH)
und das Windenergy Network (WEN) haben
hierfür konkrete Maßnahmenfelder
identifiziert. Dazu gehören neben verlässlichen
Ausschreibungszielen für den kosteneffizienten
Aus- und Aufbau auch eine
Reformation des Ausschreibungsdesigns
an sich und einen zeitlich abgestimmten
Netzausbau. Die Offshore-Windkraft und
die maritime Wirtschaft sollen als deutschlandweite
Aufgabe mit hohem Wertschöpfungspotenzial
erkannt werden, und nicht
zuletzt fordern die Verbände »mehr Mut
zur Innovation« und Engagement für die
Meeresforschung.
Die beteiligten Verbände und die Stiftung
sind sich über die Leistungen der
letzten Bundesregierung einig und lobten
den »wiederbelebten Ausbau der erneuerbaren
Energien«. Allerdings sei versäumt
worden, »auch die notwendigen industrieund
finanzpolitischen Entscheidungen unter
Berücksichtigung existierender negativer
Wechselwirkungen zu treffen«. Die
Ausschreibungsdesigns für Offshore-Flächen
seien zu einseitig und auf staatliche
Erlösmaximierung ausgerichtet. Weitere
Problemfelder sind unklare Finanzierungen
sowie eine fehlende oder nicht ausreichend
geschützte kritische Infrastruktur.
»Von der neuen Regierung wird daher die
Bereitschaft erwartet, sich mit diesen Dimensionen
aktiv auseinanderzusetzen und
gemeinsam mit der Branche zu sinnvollen
Lösungen zu kommen«, so die Partner.
Offshore-Messen 2025
Der Ausbau der Offshore-Windkraft und
der zugehörigen Infrastruktur wird auch
zentrales Thema der diesjährigen Windforce
sein, die vom 16. bis 18. Juni auf dem
Gelände von Stahlbau Nord in Bremerhaven
stattfindet. Unter dem Motto »Offshore-Wind
– Securing European energy
and supply chain: now more than ever!« ist
ein umfangreiches Programm zusammengestellt
worden. Es beginnt am Montag mit
Exkursionen in Bremerhaven, Nordenham
und Cuxhaven und einem abendlichen
Empfang bei der WAB. Die beiden folgenden
Tage werden von Keynotes und Panel-
Diskussionen bestimmt, zum Beispiel über
die Stärkung der Wertschöpfungskette,
technische Themen wie Korrosionsschutz
und CO 2
-Speicherung. Außerdem werden
Start-ups die Chance bekommen, neuartige
Technologien vorzustellen. Zu den
Speakern in diesem Jahr gehören unter
anderem der niedersächsische Wirtschaftsminister
Olaf Lies, der bremische
Staatsrat für Häfen Kai Stührenberg, Pim
Reuderink von Bureau Veritas und Tim
Meyerjürgens vom Netzbetreiber Tennet.
»Die Windforce wird einmal mehr einen aktuellen
und verständlichen Überblick mit
der Expertise führender nationaler und internationaler
Experten bieten«, sagte Moderator
und WAB-Geschäftsführer Jens
Assheuer. »Das Programm deckt alle aktuellen
Themen ab und blickt auch über
Deutschland und die Niederlande hinaus.«
Mehr Informationen zur Anmeldung
und Anfahrt unter: windforce.info
Eine wichtige Rolle wird der Ausbau der
Windkraft auch auf der Husum Wind einnehmen,
einer der wichtigsten Messen für
Erneuerbare Energien in Deutschland. Sie
wird in diesem Jahr vom 16. bis 19. September
stattfinden, erwartet werden diesmal
über 600 Aussteller. Aus der Offshore-
Branche werden Vestas, Vattenfall, RWE,
50Hertz Transmission und Deutsche Windguard
und viele weitere Firmen vertreten
sein. Besucher werden sich außerdem
über die Fachbereiche Installation, Wartung
und Planung von Windkraftanlagen
informieren können. Weitere Themen auf
der Husum Wind sind in diesem Jahr digitale
Sicherheit und sogenannte »Power to
X«-Lösungen zur Zwischenspeicherung
von Windkraft, beispielsweise durch Wasserstoff
oder Batterietechnik.
Weitere Informationen zur Messe unter:
husumwind.com
■
48 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
SOMMERFEST
Wann?
Wo?
18. Juni 2025
um 18 Uhr
Auf der Cap San Diego
Überseebrücke, 20459 Hamburg
Das VSM-Sommerfest geht in die zweite Runde:
VSM-Mitglieder, Geschäftsführungen und Mitarbeitende,
die in der Verbandsarbeit aktiv mitwirken sowie eingeladene
Geschäftspartner der maritimen Industrie.
Die Wirtschaft unter sich, keine Vorträge, keine Diskussionsrunde – versprochen!
Zu den Sponsoring-Optionen:
Zugang nur nach verbindlicher Anmeldung
Steinhöft 11 (Slomanhaus) D-20459 Hamburg
Telefon (+49) 40/28 01 52-0 Telefax (+49) 40/ 28 01 52-30 Webseite www.vsm.de E-Mail info@vsm.de
HÄFEN | PORTS
Großer maritimer Bahnhof beim DST ’25
Zum ersten Mal seit 57 Jahren war die Elbmetropole Gastgeber des Deutschen Schifffahrtstags.
Die Politik zeigte Präsenz – und weil parallel der Hafengeburtstag und das traditionelle
»Schifffahrtsessen« auf der Agenda standen, wurde es ein ziemlich großes Stelldichein
Hamburgs Wirtschaftssenatorin und Landes-SPD-Chefin Melanie
Leonhard ließ es sich nicht nehmen, den DST 2025 persönlich
mit einem Senatsempfang im Rathaus offiziell zu eröffnen.
Angesichts der Bedeutung der Hansestadt für die maritime
Branche sei der Schifffahrtstag »in kaum einen Ort als in Hamburg
besser angesiedelt«. »Wir leben in herausfordernden Zeiten.
Da ist es wichtig, sich auszutauschen und zusammenzukommen«,
so Leonard. Die Themen Sicherheit, Nachwuchs,
Hafen, Künstliche Intelligenz und Meeresschutz sowie das Motto
»Schifffahrt: sicher, vernetzt, klimaneutral« seien genau richtig
gesetzt worden. Die Politikerin dankte den Organisatoren rund
um den Deutschen Nautischen Verein und seinen Partnern für
ihr Engagement: »Die Schifffahrt ist außerhalb der eigenen
Branche nicht so präsent wie sie sein sollte. Also lassen Sie sie
uns zusammen präsenter machen. Das ist nötiger denn je.«
Hamburgs Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard (3.v.r.) eröffnete
den Deutschen Schifffahrtstag 2025 mit einem Senatsempfang und
einer kleinen Podiumsdiskussion im Rathaus
© Jens Meyer
Politik bezieht Stellung
Gerade die Nachwuchsgewinnung sei zentral für die Funktionsfähigkeit
und Wettbewerbsfähigkeit der maritimen Unternehmen.
»Deshalb beginnt die Zukunft der Branche mit einer guten
Ausbildung.« Insgesamt wünschte sich die Senatorin »dass das
Netz der Schifffahrtsakteure noch enger geknüpft wird«, dafür
sei der DST eine sehr gute Gelegenheit.
Im Laufe der Tage folgten diverse hochkarätige Fachveranstaltungen.
Danach – und vor dem 836. Hafengeburtstag – stand
ein weiteres Highlight auf der Agenda: Das traditionelle Schifffahrtsessen
des Nautischen Vereins zu Hamburg, das eigens in
die »DST-Woche« verschoben worden war
Traditionell Teil des Schifffahrtsessens: Die Auszeichung der besten
Auszubildenden in Hamburg im Bereich Schifffahrtskaufleute. In
diesem Jahr geehrt: Nick Lanver und Anna Caroline Garbrecht.
NVzH-Vorsitzender Christian Suhr (r.) und Jan Schlichting, Abteilungsleiter
Schifffahrt an der Handelsschule Berliner Tor (l.) freuten sich mit
© Jens Meyer
Und auch hierfür ließ es sich die Landespolitik nicht nehmen,
deutlich Präsenz zu zeigen – in Person von Bürgermeister Peter
Tschentscher. Vor über 600 geladenen Gästen bezog der SPD-
Politiker Stellung zu einigen wichtigen Themen. »Wir feiern die
Tradition des DST im Hamburger Hafen, aber der Hafen ist kein
Museum. Er ist eine Zukunftsperspektive und elementare Verbindung
zu den weltweiten Märkten.« Tschentscher machte die
Bedeutung der maritimen Wirtschaft für die gesamte Gesellschaft
deutlich und griff dabei einen Slogan des Zentralverbands
der deutschen Schiffsmakler auf: »Ohne Shipping kein Shopping«,
betonte er. Es gebe daher gute Gründe, in den größten
deutschen Hafen zu investieren, »wir machen das mehr als je
zuvor«, so der Bürgermeister. Aber es sei ebenso nötig, dass der
Bund die Maßnahmen mit weiteren Mitteln flankiert, denn die
Anforderungen an moderne Infrastruktur »sind enorm«, sagte
er mit Blick auf die Köhlbrandbrücke, die Digitalisierung oder die
Flächenerschließung. Erneut verteidigte Tschentscher den umstrittenen
Einstieg der Containerlinienreederei MSC am städtischen
Terminalbetreiber HHLA als wichtigen Schritt Richtung
Wachstum. MSC werde investieren und eine gewisse Grundauslastung
gewährleisten. »Ein städtischer Betrieb ist heutzutage
nicht mehr die Art, wie Terminals funktionieren«, so der Politiker,
der auf die Zusammenarbeit mit drei Reedereien verwies, die
bereits im Terminalnetz investiert sind: Neben MSC sind das bekanntlich
Cosco aus China am Terminal Tollerort und Hapag-
Lloyd am Terminal Altenwerder. Mehrfach hob Tschentscher die
»emotionale Bindung« der Hamburger an den Hafen hervor.
Dennoch ist eine Veranstaltung wie der DST für ihn enorm wichtig:
»Er macht die Bedeutung der maritimen Wirtschaft für Industrie
und Gesellschaft deutlich.«
50 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
HÄFEN | PORTS
Hamburgs Bürgermeister Peter
Tschentscher sprach beim
Schifffahrtsessen und betonte die
»emotionale Bindung« der
Hamburger mit dem Hafen.
Neben den Reden spielt es die
Hauptrolle beim jährlichen
Schifffahrtsessen:
Das »Reis & Curry«
© Von Pfeil
Auch der »Bund« war vor Ort. Wibke Mellwig, Leiterin der Abteilung
Wasserstraßen und Schifffahrt im Bundesverkehrsministerium,
betonte: »Der Wind, der uns treibt, ist die Digitalisierung
und die Entbürokratisierung.« Die Flaggenstaatsverwaltung
etwa sei deutlich nutzerfreundlicher für Reeder geworden. Aber:
»Wir wollen noch unbürokratischer und schneller werden«, sagte
Mellwig, wohl auch mit Blick auf die noch immer überschaubare
Anzahl an Schiffen unter deutscher Flagge.
Eine konkrete Reaktion auf die – zumindest indirekt gestellten
– Forderungen Tschentschers gab es allerdings nicht. So ging
das Publikum dann schnell zum gemütlichen Teil über: traditionell
mit »Reis & Curry«, der Ehrung der besten Auszubildenden
des Jahres für den Bereich Schifffahrtskaufleute und einer Spendensammlung
für die Deutsche Seemannsmission.
Stimmen aus der Branche
Aus der Wirtschaft gab es diverse Stimmen zum DST, die auf die
seine Bedeutung Bezug nahmen, darunter:
• Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe: »Wenn
Deutschland bei der Zeitenwende, der Energiewende und der
Wettbewerbsfähigkeit bestehen will, braucht es leistungsfähige
und digital transformierte Seehäfen. Doch das alles gibt es
nicht zum Nulltarif. Es braucht jetzt eine verlässliche, verstetigte
Hafenfinanzierung – mit klarer Beteiligung des Bundes.«
• Verband Deutscher Reeder (VDR): »Die Bedeutung der Schifffahrt
für unser Land scheint Vielen immer noch nicht ausreichend
bewusst zu sein – dabei ist sie unverzichtbar für unsere
wirtschaftliche Stärke und sichere Versorgung. Auch deshalb
brauchen wir dringend eine nationale maritime Sicherheitsstrategie.«
• Deutsches Maritimes Zentrum: »Künstliche Intelligenz wird
die maritime Branche nachhaltig verändern – vorausgesetzt,
wir nutzen sie mit Weitblick und Verantwortung.«
• Maritimes Cluster Norddeutschland: »Die Branche braucht
junge Talente. Deshalb ist es wichtig, früh zu zeigen, wie vielseitig
und spannend die Berufe in diesem Bereich sind.«
• Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (zur emissionsfreien
Schifffahrt): »Nur mit global einheitlichen Regelungen
und gemeinsam gelingt die Wende – darum gilt auf internationaler
Bühne und bei der nationalen Umsetzungen
Kooperation als Schlüssel zum Erfolg. Technologie, Vernetzung
und international abgestimmte Regulierung sind der
Schlüssel zu einer nachhaltigen maritimen Zukunft!«
• Bundesverband der Binnenschifffahrt: »Der Hamburger Hafen
hat nicht nur große Bedeutung für die Seeschifffahrt, sondern
ist auch einer der größten deutschen Binnenhäfen. Daher
ist der Deutsche Schifffahrtstag eine tolle Gelegenheit,
junge Menschen für die Binnenschifffahrt zu begeistern.«
• Fraunhofer CML: »Künstliche Intelligenz ist der Schlüssel zur
Zukunft. Sie ermöglicht es uns, komplexe Daten in Echtzeit zu
analysieren und smarte Entscheidungen zu treffen, die die Sicherheit
und Effizienz der maritimen Industrie und der autonomen
Schifffahrt revolutionieren.«
Die maritime Branche versammelte sich im Hotel Elysee zum traditionellen Schifffahrtsessen
HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
51
HÄFEN | PORTS
TERMINALLOGISTIK
Antwerpen testet autonomen E-Shuttle
Im Hafen von Antwerpen-Zeebrügge ist der Einsatz einer »Logistiklösung
der nächsten Generation« getestet worden. Ein autonomer,
vollelektrischer Shuttle soll künftig die betriebliche Effizienz,
Sicherheit und Nachhaltigkeit im Hafen verbessern. Das
System wurde entwickelt, um Kurzstreckentransfers von Containern
zwischen wichtigen Betriebsbereichen zu automatisieren.
So soll der Bedarf an konventionellen Dieselfahrzeugen und
Fahrern reduziert werden.
Das Fahrzeug basiert auf einer 3-achsigen Plattform und besitzt
einen 6x4-Elektroantrieb. Die Höchstgeschwindigkeit beträgt
15 km/h, die maximale Betriebsdauer acht Stunden. Der
Shuttle ist für bis zu 48 t an Nutzlast ausgelegt. Das System arbeitet
mit einer intelligenten Navigationssoftware und hochauflösenden
Sensoren, sodass es autonom einer vordefinierten
Route folgen kann. Gleichzeitig sei die volle operative Transparenz
über ein »Human Machine Interface« (HMI) gesichert. Neben
dem Hafen selbst sind die Technologiepartner des Projekts
Akkodis, VDL Automated Vehicles und das zu Medlog/MSC gehörende
Medrepair.
Es ist der zweite erfolgreiche Test des Systems nach einer
technischen Validierung Anfang des Jahres im niederländischen
Breda. Er konzentrierte sich auf die reale Integration in einem
geschäftigen Hafenterminal und lieferte betriebliche Erkenntnisse,
die die Grundlage für die zukünftige Skalierung und den
kommerziellen Einsatz bilden.
Johan Klaps, Vizebürgermeister der Hafen- und Wirtschaftsstadt
Antwerpen und Vorstandsvorsitzender des Hafens Antwerpen-Brügge:
»Der Hafen Antwerpen-Brügge fungiert heute
mehr denn je als einzigartiges Testfeld für bahnbrechende Innovationen«,
sagte Johan Klaps, 2. Bürgermeister von Antwerpen
und Vorstandsvorsitzender des Hafens. »Dank des Projekts ›Pioneers‹
können wir konkrete Lösungen in einem operativen Umfeld
testen, die zu unserem Ziel beitragen, ein klimaneutraler
Hafen zu werden. Der autonome, elektrische Container-Shuttle,
der heute zum ersten Mal auf einem aktiven Terminal fährt, zeigt
perfekt, wie Technologie und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen
können. Wir sind daher besonders stolz, aktiv dazu beizutragen.«
■
Braucht kein Führerhaus: Autonomer Shuttle im Medrepair-Terminal
in Antwerpen
© Port of Antwerp-Bruges
DIGITALE RESILIENZ
Klaipeda richtet eigenes 5G-Netz ein
Der litauische Kommunikationsbetreiber Telia testet im Hafen
von Klaipeda das erste »5G Standalone«-Netz (SA) des Landes.
Im Hafen ansässige Unternehmen sollen im Zuge der zunehmenden
Automatisierung künftig Terminals, Containerkrane
und auch autonome Fahrzeuge an das Netz anschließen können.
Der Test soll gleichzeitig den Weg für die Einführung von 5G
an kritischen Infrastrukturstandorten in Litauen ebnen.
Darüber hinaus können Hafenmitarbeiter ihre alten Geräte
durch ein 5G-basiertes Push-to-Talk-System (PTT) ersetzen, das
eine nahtlose Kommunikation über eine Smartphone-App ermöglicht.
PTT bietet Berichten zufolge eine verbesserte Audioqualität,
eine größere Reichweite und separate Kanäle für jeden
Hafenbereich. Entscheidend ist, dass das System auch bei externen
Netzwerkausfällen funktioniert.
»Der Hafen von Klaipėda gehört bereits zu den digital fortschrittlichsten
Häfen im Ostseeraum – wir betreiben ein Frachtund
Wareninformationssystem (KIPIS) sowie ein Informationssystem
für das Schiffsmanagement im Seehafen (LUVIS) und
entwickeln aktiv einen digitalen Hafenzwilling«, so Algis Latakas,
Generaldirektor der staatlichen Hafenbehörde von Klaipėda.
»Der Test eines privaten 5G-Netzes ist ein weiterer strategischer
Schritt nach vorn. Er maximiert die Datensicherheit, ermöglicht
fortschrittliche Automatisierung und legt gleichzeitig den Grundstein
für zukünftige intelligente Hafeninfrastrukturlösungen.«
Giedre Kaminskaite-Salters, Leiterin von Telia Litauen, erklärte:
»Die Architektur macht das Hafennetzwerk widerstandsfähiger
gegen hybride Bedrohungen und gewährleistet gleichzeitig eine
noch schnellere Datenübertragung. Dieses Pilotprojekt ermöglicht
es uns, den breiten Einsatz in Branchen vorzubereiten, in
denen unterbrechungsfreie Konnektivität unerlässlich ist. Wir
schlagen ein neues technologisches Kapitel in Litauen auf.«
Anfang März gab die Hafenbehörde von Klaipeda ihre Pläne
bekannt, 308 Mio. € in moderne Infrastruktur, Wertschöpfung
im maritimen Bereich und Nachhaltigkeitslösungen zu investieren.
Das schließt unter anderem auch Landstrom für RoRo-Fähren
ein.
■
52 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
HÄFEN | PORTS
CONTAINERIMPORTE
Digitale Freistellung in Seehäfen startet
Die Anmeldephase zum digitalen Freistellungsverfahren für Containerimporte
in Hamburg, Bremerhaven und Wilhelmshaven hat
begonnen. Der neue Service soll dem Drogenschmuggel wirksam
entgegenwirken. Hinter dem Projekt stehen die jeweiligen Port
Community-Plattformen (PCS) der Häfen, DBH Logistics IT und
Dakosy, die das Verfahren in Zusammenarbeit mit der Hafenwirtschaft
entwickelt haben.
Das neue Freistellungsverfahren basiert auf dem »digitalen
Recht zur Abholung« und ersetzt die bisherige PIN-basierte Freistellreferenz.
So soll sichergestellt werden, dass jederzeit nachvollziehbar
ist, wer über den Container verfügen darf. Es wird voraussichtlich
ab dem 1. Oktober 2025 verpflichtend von allen an
den Importprozessen beteiligten Unternehmen zu nutzen sein.
Vor diesem Hintergrund empfiehlt Dakosy-Projektleiter Sven
Reimers eine zeitnahe Registrierung: »Speditionen und Transportunternehmen
sollten ausreichend Zeit einplanen, um die
technische Anbindung zu realisieren und die neuen Prozesse
während der in Kürze beginnenden Testphase auszuprobieren.«
Unternehmen können ihre eigenen IT-Systeme über offene
Schnittstellen anbinden, ihre bestehenden digitalen Zugänge
über die PCS-Plattformen von Dakosy (IMP) oder DBH (BIT) nutzen
oder die Freistellungen über die Webplattform German Ports abwickeln.
Die Registrierung ist unter germanports.com möglich. ■
Das Freistellungsverfahren gilt in Hamburg, Bremerhaven und
Wilhelmshaven
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53
DNV-LOGBUCH
LOGBUCH 02 | 2025
EDITORIAL
Liebe Mitglieder des DNV,
liebe Freundinnen und Freunde
der Schifffahrt,
ein richtig gut gelungener Deutscher
Schifffahrtstag, der insgesamt siebenunddreißigste,
der nach siebenundfünfzig
Jahren wieder einmal in
Hamburg stattfand, liegt hinter uns.
All denen, die das ermöglicht haben,
die die vielfältigen Veranstaltungen
geplant, Räumlichkeiten und Catering
besorgt, Sponsoren gewonnen,
die Anmeldungen gemanagt, die
Website des Schifffahrtstages gepflegt,
Pressemitteilungen vorbereitet
und vieles mehr getan haben, sei
Dank. Hamburgs Staatsrat Andreas
Rieckhof aus der Behörde für Wirtschaft
und Innovation hat allen Beteiligten
»für die hervorragende Organisation
und Durchführung des
37. Deutschen Schifffahrtstages in
Hamburg« seinen herzlichen Dank
ausgesprochen, den ich hier sehr
gerne weitergeben möchte.
Wieder einmal konnte der Deutsche
Nautische Verein diesmal in Verbindung
mit dem Nautischen Verein zu
Hamburg und seinen Partnern zeigen,
welche herausragende inhaltliche
Kompetenz und auch welche organisatorische
Kraft in uns steckt.
Das ist nicht selbstverständlich und
es ist umso bemerkenswerter, als
Dr. Iven Krämer
dass unsere gesamte Vereinsarbeit
bis hin zu nationalen Ereignissen wie
dem Deutschen Schifffahrtstag vom
ehrenamtlichen Engagement getragen
wird. Darauf können, darauf
sollten wir gemeinsam stolz sein.
Aber, getreu der alten Weisheit, dass
dort wo Licht ist, sich auch Schatten
zeigt, wird genau diese Grundlage
unserer Arbeit in den Nautischen
Vereinen zunehmend zu einer Gefahr,
denn das ehrenamtliche Engagement
gerät in Deutschland insgesamt
in eine Krise.
Sichtbar wird die wachsende Krise
des Ehrenamtes nicht nur in unseren
Nautischen Vereinen, sondern auch
bei den wohl größten Vereinen
Deutschlands, den Sportvereinen.
Ein Beleg dafür findet sich im aktuellen
Sportentwicklungsbericht des
Bundesinstituts für Sportwissenschaft.
Darin ist Folgendes zu lesen:
»Blickt man auf die Ressourcensituation
der Vereine, so zeigt sich, dass das
ehrenamtliche Engagement die zentrale
Herausforderung bleibt. Die Bindung
und Gewinnung von ehrenamtlichen
FunktionsträgerInnen stellen
17,5 % der Vereine vor existenzielle Herausforderungen.
Besonders problematisch
ist der Rückgang junger Engagierter.«
Eine solche Entwicklung erleben wir
auch in vielen unserer Nautischen
Vereine. In einigen finden sich keine
Engagierten mehr, die im Vorstand
mitmachen möchten, einige Vereine
lösen sich sogar auf und fast überall
fehlt es an jüngeren Nachwuchskräften.
Es liegt an uns gemeinsam, gegenzusteuern
und den Nautischen
Vereinen eine Zukunft zu geben. Beispiele
wie der Deutsche Schifffahrtstag,
die engagierte Arbeit des Ständigen
Fachausschusses und auch die
vielfältigen Veranstaltungen entlang
der Nord- und Ostseeküste zeigen,
dass wir es können.
Herzlichst,
Impressum: Deutscher Nautischer Verein von 1868 e.V.
Herausgeber: Vorstand Kpt. Christian Suhr
Prof. Dr. Iven Krämer | Finn Burchard
Geschäftsstelle: Arne Rehder
Palmaille 29 | 22767 Hamburg | Tel.: 040 / 36 93 95 24
E-Mail: info@dnvev.de | www.dnvev.de
Rechtliches: Namensbeiträge geben die Meinung des Verfassers wieder, Sie entsprechen nicht unbedingt der Auffassung der Redaktion
oder des Herausgebers. Für unverlangt eingereichte Artikel und Abbildungen übernimmt der DNV keine Haftung.
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54 DNV – LOGBUCH 02 | 2025
DNV-LOGBUCH
LOGBUCH 02 | 2025
DEUTSCHER SCHIFFFAHRTSTAG
Der Deutsche Nautische Verein von 1868 e.V. (DNV) hat
zusammen mit dem Nautischen Verein zu Hamburg
und den Partnern DMB und BDB den 37. Deutschen
Schifffahrtstag vom 06. bis zum 08. Mai 2025 unter
dem Motto »Schiff fahrt:sicher,vernetzt,klimaneutral!«in
Hamburg erfolgreich ausgerichtet.
Mit einem Senatsempfang im großen Festsaal des
Hamburger Rathauses wurde der DST 2025 von der
Wirtschaftssenatorin Frau Dr. Melanie Leonhard vor
350 Gästen offiziell eröffnet.
Vor dem Senatsempfang fand bereits am 6. Mai eine
hochrangig besetzte MaritimeSicherheitskonferenz
im Internationalen Maritimen Museum (IMMH) in der
Hamburger HafenCity mit 160 Teilnehmern statt.
In den nächsten Tagen folgten ebenfalls viel beachtete
und überwiegend sehr gut besuchte Maritime Fachtagungen
in den Räumlichkeiten des IMMH und der Stiftung
Seefahrtsdank an der Palmaille 29.
Hierbei wurde über die aktuellen Themen »Maritimes
Engineering für den Klimaschutz«, »Künstliche
Senatsempfang
Konteradmiral
Müller-Meinhard
Bürgermeister Tschentscher
Schiffahrtsessen Festsaal und Empore
2
DNV LOGBUCH 02 | 2025
55
DNV-LOGBUCH
LOGBUCH 02 | 2025
Intelligenz in der Maritimen Branche«, »Das neue
europäische Ozeanzeitalter« sowie über »Der
Hafen der Zukunft: sicher, vernetzt, klimaneutral!«
berichtet und diskutiert.
Die Moderation der Fachtagung zu den Häfen hatte
unser Vorstandskollege Dr. Iven Krämer übernommen.
Mit dem traditionellen Schifffahrtsessen des Nautischen
Vereins zu Hamburg am 08. Mai 2025 im Festsaal
des Hotels Grand Elysee wurde der 37. Deutsche Schifffahrtstag
in Hamburg beendet. Mit 650 Gästen wurde
ein neuer Gästerekord aufgestellt. Der Erste Bürgermeister
der Freien und Hansestadt Hamburg hielt ein
viel beachtetes Grußwort.
Ein besonderer Ehrengast war der Präsident der World
Maritime University WMU in Malmö und Konteradmiral
Müller-Meinhard hielt eine launige, zugleich aber die
veränderte maritime Sicherheitslage reflektierende
Kapitänsrede.
Während des Schifffahrtsessens wurden erneut die
beiden Jahrgangsbesten der Ausbildung zu Schifffahrtskaufleuten
mit dem Förderpreis des Nautischen
Vereins zu Hamburg ausgezeichnet.
Dr. Wibke Mellwig
Schifffahrtsessen Förderpreis
Kapitän Christian Suhr
STÄNDIGER FACHAUSSCHUSS
Der AK Umweltschutz hat auf der letzten Sitzung des
StFA das Positionspapier »Zukünftige Schiffsantriebe
und Schiffskraftstoffe« vorgestellt. Nach eingehender
inhaltlicher Diskussion wurde das Positionspapier einstimmig
verabschiedet und an den Vorstand zur Freigabe
weitergeleitet. Anschließend hat der AK-Leiter
Carsten Wibel die Ergebnisse des Positionspapiers auf
der Fachtagung »Maritimes Engineering für den Klimaschutz«
als Bestandteil des DST 2025 am 7. Mai 2025
offiziell vorgestellt. Das gesamte Positionspapier kann
auf der DNV-Website nachgelesen werden.
Der AK Ausbildung und Soziales befindet sich in der
Abschlussphase zur Beleuchtung des Themas Ausbildungsschiffe
und wird seinen Bericht auf der nächsten
StFA-Sitzung vorstellen.
Der AK Sicherheit auf See und an Bord begann das
Jahr mit einem Vortrag zu den Grundlagen der LI-Batterien.
An weiteren Terminen in naher Zukunft sollen
die Ziele des AK‘s zu Detektions- und Löschanlagen an
Bord von Pure Car and Truck Ships (PCTS) definiert werden.
Außerdem sind weitere Vorträge zu Löschanlagen,
operativer Brandbekämpfung und zu Case-Studies geplant.
Der AK Recht hat im Jahr 2024 eine Stellungnahme des
DNV zur Schaffung einer effektiven, international wettbewerbsfähigen
deutschen Flaggenstaatsverwaltung
und zur Modernisierung des deutschen Seeschifffahrtsrechts
an das BMDV abgegeben. Bei ihrer Festrede
anlässlich des Schifffahrtsessens zum Abschluss
des DST ging die Abteilungsleiterin Wasserstraßen und
Schifffahrt aus dem Bundes-Verkehrsministerium, Frau
Dr. Wibke Mellwig, genau darauf ein.
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56 DNV LOGBUCH 02 | 2025
DNV-LOGBUCH
LOGBUCH 02 | 2025
MEMBERS’ LOUNGE
NVLübeck–NautischesEssen
unterdemEindruckderpolitischschwierigen
GemengelageimOstseeraum
Am 28.Februar 2025 lud der Nautische Verein Lübeck
zum 155. Nautischen Essen in die historischen Räume
der Schiffergesellschaft ein. Die Lübecker beschäftigt
die besorgniserregenden Entwicklungen vor der eigenen
Haustür, dem Ostseeraum. Und so stand der ganze
Abend und die Vorträge der Festredner unter dem Eindruck
der durchaus schwierigen politischen Gemengelage
zwischen den Ostseeanrainern und Russland.
Der neu gewählte 1. Vorsitzende des NV Lübeck, Kapt.
Stefan Borowski eröffnete den Abend mit einer Begrüßungsrede
und teilte sein Gefühl, dass das Weltgeschehen
mittlerweile alle überfordert, den Überblick zu bewahren.
Er brachte seine Sorge zum Ausdruck, dass
unsere Werte, Anstand, Moral und Achtung vor den
Mitmenschen scheinbar dem Machtstreben, der Gier
und der Unmenschlichkeit Einzelner gewichen oder
durch sie gefährdet sind. Der Krieg zwischen Russland
und der Ukraine ist auch nach drei Jahren nicht beendet
und hat massive Einwirkungen auf Schifffahrt, Handel
und die Sicherheit der Ostseeanrainer, traditionell Lübecks
Seehandelspartner.
So sind alle Verkehre zwischen Russland und der Hansestadt
zum Erliegen gekommen. Zum Erliegen sind
auch die Verkehre über den Elbe-Lübeck-Kanal gekommen,
da die Donnerschleuse derzeit wegen dringender
Instandsetzungsarbeiten gesperrt ist. Dies bedeutet,
so Stefan Borowski, dass Warenströme, zu höheren
Kosten, über die Straße, über die Schiene oder über andere
Seehäfen umgeleitet werden müssen. Hier warb
er für ein besseres Verständnis für logistische Zusammenhänge
bei den Zuständigen und daraus resultierend,
eine schnellere, zeitnahe Behebung von Infrastrukturproblemen.
von links: Minister Werner Schwarz, Christian Suhr,
Hon. Konsul von Finnland Bernd Jorkisch, Hon. Konsulin von
Schweden Vivian Paesler-Hinsen, Stadtpräsident Henning
Schumann, Bausenatorin Joanna Hagen, Holger Lehmann,
Unternehmensgruppe Lehmann, und Stefan Borowski,
1. Vors. NV Lübeck
Auf die Auswirkungen für Lübeck und den Lübecker Hafen
ging dann auch der Stadtpräsident Henning Schumann
ein, der auch Grüße des Oberbürgermeisters Jan
Lindenau überbrachte.
Nach dem Hauptgang folgte die Festrede von Werner
Schwarz, seines Zeichens Minister für Landwirtschaft,
ländliche Räume, Europa und Verbraucherschutz des
Landes Schleswig-Holstein, der die regionalen Themen
der Ostseeregion im gesamt-europäischen Kontext betrachtete
und dabei auch auf die Rolle des Bundeslandes
in vielen überregionalen Gremien einging.
Zu guter Letzt folgte noch ein Maritimes Impulsreferat
von Bernd Jorkisch, dem Honorarkonsul der Republik
Finnland und Doyen des Konsularkorps in Schleswig-
Holstein. In einer lebhaften, engagierten Rede stellte
er die Sicht der Finnen auf die Bedrohungslage aus
dem Osten dar. Das Land teilt sich mit Russland eine
1300 km lange Grenze und sah sich 2023, nach 80 Jahren
Neutralität, aufgrund einer stärker werdenden Bedrohung,
dazu gezwungen unter den Schutzschirm der
NATO zu ziehen.
Nicht überraschend führten die spannenden Beiträge
aller Redner im Anschluss zu lebhaften Diskussionen
unter den 230 geladenen Gästen.
© NV Lübeck
4
DNV LOGBUCH 02 | 2025
57
DNV-LOGBUCH
LOGBUCH 02 | 2025
MEMBERS’ LOUNGE
NVzuBremene.V.–Vortrags-
veranstaltungzurEntwicklung,
KonstruktionundEinsatzzweckevonLCO2-Tankern
Am 18. Februar 2025 lud der Nautische
Verein zu Bremen wieder zu
einer Vortragsveranstaltung in das
Haus Tritonia ein. 63 Teilnehmer
hörten einen interessanten und
aufschlussreichen Vortrag von
Wolfgang Franzelius der HB Hunte
Engineering GmbH aus Oldenburg
über die Entwicklung, Konstruktion
und Einsatzzwecke von LCO2-Tankern.
Dies schloss neben Großtankern
für ‚cargo capture on
board‘ auch Binnentankschiffe bis
zu 4.000 GT für LNG und LCO2 ein.
Einige der Endlagermöglichkeiten
wurden vorgestellt. Wie zu erwarten,
sind die Transporte noch subventionierte
Umweltschutz-Maßnahmen,
weil finanziell nicht
lukrativ. An Vortrag und Diskussion
schloss sich ein köstliches hanseatisches
Reis & Curry-Essen an, das
vom Tafelhaus mit hauseigenem
Mango-Chutney zubereitet wurde.
John Marcus, Erster Schriftführer
NVBrunsbüttel–55.Nautisches
Essen im Zeichen des neuen
»DeutschlandTempos«
Kapitän Michael Hartmann, Vorsitzender
des Nautischen Vereins
Brunsbüttel e.V. hatte geladen und
rund 180 Vertreter aus Politik, Hafenwirtschaft,
Schifffahrt und regionaler
Wirtschaft kamen am 14.
März 2025 zum diesjährigen 55.
Nautischen Essen ins Hotel Zur
Traube in Brunsbüttel. Nach der
offiziellen Begrüßung und einführenden
Worten, in denen Michael
Hartmann auf lokale maritime Herausforderungen,
wie den Ausbau
der 5. Schleuse in Brunsbüttel, die
Ertüchtigung des NOK für die Zukunft
und den Fachkräftemangel
bei Lotsen und Verwaltung einging,
folgte der Schafferspruch
und die Übergabe an den diesjährigen
Festredner. Dafür konnte Dr.
Peter Röttgen, der Geschäftsführer
der Deutschen Energy Terminal
GmbH (DET) gewonnen werden.
Die DET ist die bundeseigene Gesellschaft
für den Betrieb von Terminals
in Wilhelmshaven, Stade
und Brunsbüttel, über die Flüssigerdgas
(LNG) per Schiff angelandet
wird. In Zeiten des Umbruchs, in
denen Versorgungssicherheit
nicht mehr selbstverständlich erscheint
und die Energiewelt neu
definiert werden muss, stärkt die
DET damit die Versorgungssicherheit
in Deutschland und Europa.
Dr. Röttgen gab in seinem interessanten
Vortrag einen Einblick in
den Aufbau der Gesellschaft im
Zuge des neuen »Deutschland
Tempos«, bei dem vieles, was vorher
unmöglich erschien, pragmatisch
und unbürokratisch gelöst
werden konnte. Er dankte dabei
ausdrücklich allen Beteiligten, von
der Politik, der Verwaltung, über
die Sicherheitsbehörden, den Lotsen
bis hin zu den Hafenverantwortlichen
und den Reedern der
sogenannten Floating Storage and
Regasification Units (FSRU), die an
den Standorten die Ladung von
LNG Tankern übernehmen, das
flüssige Erdgas in den gasförmiges
Aggregatzustand verwandeln und
ins Gasnetz einspeisen.
Ein Deutschland Tempo beim
Schleusenausbau, beim Ausbau
des NOK, beim Ausbau der regionalen
Infrastruktur und bei der
Unterstützung für den Strukturwandel
im gesamten Landkreis
wünschten sich dann auch die
Überbringer der vier Grußworte.
Neben dem Stellvertretenden Bürgermeister
der Stadt Brunsbüttel,
Dirk Mohr, sprach der Landrat Torben
Schütt, Jens B. Knudsen als Geschäftsführer
von Sartori & Berger
und Kapt. Hans-Hermann Lückert,
neugewählter Beiratsvorsitzender
des Deutschen Nautischen Vereins.
Zwei weitere Höhepunkte der Veranstaltung
waren die Verleihung
des Navigare Preises des NV Brunsbüttel
an Frank Schnabel und die
Ehrung von Bernd Appel.
Frank Schnabel ist Geschäftsführer
der Schramm Gruppe und wurde
für seine Verdienste um den Seehafen
Brunsbüttel, um die Seehäfen
an der Elbe, sowie für die Stadt
Brunsbüttel und die Region Dithmarschen
geehrt. Die Laudatio
hielt der stellvertretende Vorsitzende
des Nautischen Vereins, Stefan
Mohrdieck. Bernd Appel wurde,
als Würdigung seines Schaffens
für den Nautischen Verein, zum
Ehrenvorsitzenden des NV Brunsbüttel
ernannt. Die Laudatio hielt
Kapt. Michael Hartmann.
Die gesamte Veranstaltung wurde
abgerundet durch ein exzellentes
Reis & Curry Gericht mit unzähligen
Zutaten und der Gelegenheit
zu einem regen Austausch der Gäste
vor, während und nach der Veranstaltung.
5
58 DNV LOGBUCH 02 | 2025
DNV-LOGBUCH
LOGBUCH 02 | 2025
MEMBERS’ LOUNGE
NVzuBremerhaven–Vortrags-
veranstaltungzumThema
»PsychischeBelastungenvon
Seeleuten«am20.02.2025
Dirk Obermann, Koordinator für die
Psychosoziale Notfallversorgung
der Deutschen Seemannsmission,
referierte über die psychischen Herausforderungen,
die sich Seeleuten
heute stellen und über die entsprechenden
Angebote zur
Unterstützung der mentalen Gesundheit,
Seelsorge und Psychosozialen
Notfallversorgung (PSNV).
Einschneidende Ereignisse wie ein
schwerer Arbeitsunfall, ein Brand,
ein Todesfall oder ein Suizid, führt
für die Crew an Bord zu enormen
psychosozialen Belastungen, aus
deren Folge sich u. U. auch psychische
Erkrankungen wie z. B. PTBS
entwickeln können. Erschwerend
kommt hinzu, dass diese potentiell
traumatischen Erlebnisse nicht zuhause,
im eigenen sozialen Umfeld
der Familie bewältigt werden können,
weil die Seeleute in der Regel
an Bord verbleiben und das Schiff
wieder in Fahrt bringen müssen.
Die Deutsche Seemannsmission
unterstützt Seeleute, nach diesen
besonders belastenden Ereignissen
vor Ort in den 15 deutschen und in
15 weiteren Häfen, in denen sie präsent
ist. Darüber hinaus berät und
unterstützt die Organisation auch
weltweit Seeleute und Reedereien
telefonisch oder online. Seit 2020
ist Dirk Obermann in Notfällen mit
Reedereien und betroffenen Seeleuten
in Kontakt und koordiniert
Anfragen, Einsätze und das Team
der zurzeit 40, in der Krisenintervention
speziell qualifizierten Fachkräften.
Im Jahr 2024 wurden insgesamt
84 PSNV-Einsätze durch die
Deutsche Seemannsmission absolviert,
die zudem, auch sehr eng mit
dem Havariekommando zusammenarbeitet
und in größeren Schadenslagen,
die notwendigen PSNV-
Fachberater im Krisenstab stellt.
Die Psychosoziale Notfallversorgung
der Deutschen Seemannsmission
wurde mit Sondermitteln der
Evangelischen Kirche in Deutschland
finanziert, um diese Arbeit aufzubauen.
»Diese erste Projektphase
ist nun abgeschlossen und wir suchen
neue Wege der Finanzierung.
Insbesondere wünschen wir uns
hier auch eine stärkere Beteiligung
der maritimen Unternehmen, wie
z.B. der Reedereien, Agenturen und
Logistikunternehmen« so Dirk
Obermann.
VERÄNDERUNGEN IM VORSTAND UND BEIRAT
Am Donnerstag, den 20. Februar 2025 fand die diesjährige
Jahresmitgliederversammlung mit anschließender
Beiratssitzung in den Räumen der Stiftung Seefahrtsdank
in Hamburg statt. Neben dem Bericht des Vorstands
über die Aktivitäten des DNV im letzten Jahr
2024, erläuterte der Vorstand die geprüfte Haushaltsabrechnung
für 2024 und den Haushaltsplan für 2025.
Es folgte die Entlastung des Vorstands
mit großer Mehrheit. Anschließend
wählten die Mitglieder, ebenfalls mit
großer Mehrheit, Kapt. Hans-Hermann
Lückert in den Beirat. Hierzu war Lückert
zuvor aus dem Vorstand des DNV zurückgetreten.
Für den freigewordenen
Posten im Vorstand schlug der Nautische
Verein Rostock sein eigenes Vorstandsmitglied
Finn Burchard als Nachfolger
vor. Dieser wurde von den
Mitgliedern wiederum mit großer Mehrheit
in den Vorstand gewählt. Auf der
Neues DNV-Vorstandsmitglied
Finn Burchard
anschließenden Beiratssitzung wurde Hans-Hermann
Lückert dann zum Vorsitzenden des Beirats gewählt, da
der langjährige Vorsitzende Frank Leonhardt vorab erklärt
hatte, zukünftig nicht mehr als Vorsitzender zur
Verfügung zu stehen. Vorstand und Beirat dankten
Herrn Leonhardt für seinen langjährigen und engagierten
Einsatz für den DNV und schlugen vor, ihn auf der
nächsten Mitgliederversammlung
© DNV
des DNV zum Ehrenmitglied zu erklären.
Eine weitere Veränderung im
Vorstand des Deutschen Nautischen
Vereins (DNV) besteht im Ausscheiden
von Kapitän Matthias Imrecke
im April 2025 aufgrund seines Eintritts
in den wohlverdienten Ruhestand.
Wir bedauern diese persönliche
Entscheidung sehr und sind
außerordentlich dankbar für Kapitän
Imrecke‘s ehrenamtliches Wirken zugunsten
des DNV.
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MARITIME SERVICES
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Nor-Shipping 2025
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10.–12.06.2025 SOUTHAMPTON
Seawork 2025
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22.–23.09.2025 HAMBURG
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MCN Cup 2025 – Maritime
Innovationen aus dem Norden
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02.–05.12.2025 SHANGHAI
Marintec China
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Shipping + Logistics
02.–05.06.2025 MÜNCHEN
transport logistic
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17.–19.06.2025 ROTTERDAM
TOC Europe
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19.–20.06.2025 ST. NAZAIRE
Wind for Goods – International
Summit for wind-powered
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London International Shipping
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Windforce
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18.-20.06.2025 KIEL
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Peter Gast Schiffahrtsregatta 2025: Der Countdown läuft
Am 30. August ist es wieder soweit: Die
42. Peter Gast Schiffahrtsregatta als eines
der beliebtesten Networking-Events
der hiesigen maritimen Branche steht
wieder an.
Die Veranstalter planen wie in den
Vorjahren eine Regatta mit rund 120
Yachten und 1.000 Teilnehmern, Interessierte
können sich nun um einen
Startplatz bewerben.
Die Regatta führt traditionell von der
Schleimünde zur dänischen Insel Ærø.
Was 1983 als private Wettfahrt zwischen
drei Schifffahrtskaufleuten um
ein Abendessen begann, hat sich im
Laufe der Jahre nicht nur zum größten
privaten Segeltörn Deutschlands entwickelt.
Längst ist die Peter Gast Schiffahrtsregatta
ein bedeutendes Event
der maritimen Branche, bei dem trotz
aller sportlichen Ambitionen das Networking
im Vordergrund steht. Viele
namhafte Reedereien, aber auch schifffahrtsaffine
Unternehmen wie Werften,
Ausrüster, Banken, Zulieferer und
Rechtsanwaltskanzleien nehmen an der
Regatta teil.
Ab sofort können sich Interessenten
ausschließlich auf der Website: www.
schiffahrtsregatta.de um die Teilnahme
an der diesjährigen Veranstaltung bewerben.
Der Veranstalter „Peter Gast
Schiffahrtsregatta GmbH“ weist in diesem
Zusammenhang erneut darauf hin,
dass ausschließlich Meldungen von Teilnehmern
aus der Schifffahrt berücksichtigt
werden. Nach Prüfung des Meldewunsches
durch den Veranstalter
werden die Ausschreibungsunterlagen
auf elektronischem Wege versandt. „Die
Zugehörigkeit zur Schifffahrt wird als
besonders wichtig erachtet“, heißt es.
Im Zielhafen Ærøskøbing werden die
einlaufenden Crews mit dem Läuten einer
Schiffsglocke, Einlaufbier und den
Salutschüssen einer historischen Kanone
auf der Pier begrüßt. Es folgen der
feierliche Marsch unter Führung von
Ærø-Bürgermeister Peter Hansted mit
dem Spielmannszug Peder Most Garde
durch die pittoreske Inselkommune, die
abendliche Preisvergabe in der am Hafen
vor dem flaggengeschmückten
Mastenwald errichteten Zeltstadt mit
anschließendem Unterhaltungsprogramm.
Die HANSA ist seit vielen Jahren Mediapartner
der Branchen-Veranstaltung
und ist auch in diesem Jahr wieder »im
Rennen«.
64 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
IMPRESSUM
Inserentenverzeichnis | Index of Advertisers
E-Cap Marine GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Titel
FRS Windcat Offshore Logistics GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
GEFO Gesellschaft für Öltransporte mbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5
GROMEX GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
Heinrich Wegener & Sohn Bunkergesellschaft m.b.H. . . . . . . . 27
Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth . . . . . . . . 21
Kontor 17 Shipmanagement GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
Lehmann Marine GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35
Maximilian Verlag GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . U3
Mecklenburger Metallguss GmbH MMG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
Messe Husum & Congress GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . U4
Niedersachsen Ports GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7
NORIS Group GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29
Podszuck GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 33
Schaffran Propeller & Service GmbH . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . U2
WAB e.V. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
XTRAS forward thinking GmbH & Co. KG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53
Das Anzeigenverzeichnis dient der Leserorientierung.
Es ist kein Bestandteil des Anzeigenauftrags. Der Verlag übernimmt
keine Gewähr für Richtigkeit und Vollständigkeit.
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Herausgeber
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Geschäftsführung
Peter Tamm
Redaktion
Chefredakteur: Krischan Förster (KF)
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Redakteur: Jannik Westerkamp (jw)
Tel. +49 (0)40 70 70 80-205 | j.westerkamp@hansa-online.de
Redakteurin: Anna Wroblewski (AW)
Tel. +49 (0)40 70 70 80-209 | a.wroblewski@hansa-online.de
Korrespondenten
Schiffbau, Schiffsmaschinenbau: Dr. Hans G. Payer
Märkte und Versicherungen: Michael Hollmann (mph)
Director for Greater China: Dr.-Ing. Tao Jiang
Asien: Patrick Lee
Amerika: Barry Parker
Großbritannien: Samantha Fisk
Verlag und Redaktion
Schiffahrts-Verlag »Hansa« GmbH & Co. KG | Ein Unternehmen der TAMM MEDIA
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redaktion@hansa-online.de | www.hansa-online.de
Kaufmännischer Objektleiter / Commercial Publishing Director
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Eventmanagement
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Mediaberatung
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Tel. +33 619 371 987, emanuela.hansainternational@gmail.com
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AG Schiffbau-/ Offshore-Zulieferindustrie (VDMA) |
Schiffbautechnische Gesellschaft e. V. (STG) | DNV |
Normenstelle Schiffs- und Meerestechnik (NSMT) im DIN |
Deutsches Komitee für Meeresforschung und Meerestechnik e.V. |
Seeverkehrsbeirat des Bundesministers für Verkehr |
IMO-Berichterstattung (Bundesverkehrs ministerium, Abt.
Seeverkehr) Deutscher Nautischer Verein (DNV) | Deutsche
Gesellschaft für Ortung und Navigation (DGON) | Schutzverein
Deutscher Rheder V. a. G.|
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HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
65
LETZTE SEITE
Tamsen Maritim feiert
30-jähriges Bestehen
Jubiläum bei Tamsen Maritim: Anlässlich
des 30. Jahrestags der Gründung kamen
Mitte Mai rund 140 derzeitige und ehemalige
Mitarbeiter auf dem Werftgelände in
Rostock-Gehlsdorf zusammen.
Zu den Gästen gehörte auch Mecklenburg-Vorpommerns
Ministerpräsidentin
Manuela Schwesig und Vizeadmiral Frank
Lenski, Stellvertreter des Inspekteurs der
Marine, Befehlshaber der Flotte und Unterstützungskräfte.
Die Werft wurde im Jahr 1995 von Abeking
& Rasmussen und der Neptun Industrie
Rostock auf dem Gelände der ehemaligen
Neptun Marinewerft in Gehlsdorf
gegründet. Zunächst trug das Unternehmen
den Namen A&R Neptun Boat Service
GmbH. Damals wurden rund 23 Mio. DM
in neue Hallen mit einer Gesamtfläche von
4.300 m 2 , Werkstätten und in ein Verwaltungsgebäude
investiert. Die Werft erhielt
außerdem einen Schiffslift, mit dem Schiffe
und Yachten von bis zu 1.000 t Gewicht
gedockt werden können. Nach einem ersten
Eigentümerwechsel 2002 erfolgten
weitere Investitionen in die Produktionsanlagen.
Im Jahr 2009 übernahm schließlich
der Hamburger Unternehmer Heiner
Tamsen die Werft, die seither den Namen
Tamsen Maritim trägt.
Christian Schmoll, Geschäftsführer des
Unternehmens, nannte die Grundsteinlegung
vor 30 Jahren ein „neues Kapitel in
der Geschichte des traditionsreichen
Schiffbaustandorts“, mit dem die Grundlage
für die spätere Entwicklung der Werft
Tamsen Maritim geschaffen wurde.
Anlässlich des Besuchs informierte
Schmoll Ministerpräsidentin Schwesig
über das Portfolio des Unternehmens. Im
Reparaturbereich führt die Werft jährlich
bis zu 50 Dockungen durch, vornehmlich
von Marineschiffen, Behördenbooten,
Werftchef Christian Schmoll (l.) begrüßte als Gäste Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin
Manuela Schwesig sowie Vizeadmiral Frank Lenski (r.) und Rolf Paarmann (2.v.r.), der bei
der Grundsteinlegung für das neue Werftareal vor 30 Jahren dabei war
Vor der Kulisse eines gedockten Marineschleppers feierte die Belegschaft der Werft Tamsen
Maritim den 30. Jahrestag der Grundsteinlegung für das neue Werftareal in Rostock-Gehlsdorf
© Tamsen Maritim / Thomas Schwandt
Seenotrettungskreuzern, Fahrgastschiffen
sowie Spezialschiffen für die Offshore-
Industrie. Tamsen Maritim kooperiert im
Rostocker maritimen Cluster zudem mit
dem Marienstützpunkt Hohe Düne in der
Sofort-Instandsetzung von Korvetten und
mit dem neuen Marinearsenal Warnowwerft,
wo regelmäßig Marineschiffe gewartet
und instandgesetzt werden.
Strategisch habe sich die Werft Tamsen
Maritim in jüngerer Zeit zusätzlich auf den
Schiffsneubau ausgerichtet, teilte das Unternehmen
zum Jubiläum mit. In den letzten
Jahren wurden unter anderem jeweils
zwei von der Werft eigenentwickelte Zollpatrouillenboote
sowie Arbeitsschiffe für
die Bundeswehr gebaut und abgeliefert.
Hinzu kam eine Reihe von Seenotrettungsbooten
für die Deutsche Gesellschaft zur
Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Ein im
Auftrag des Landes Mecklenburg-Vorpommern
neu gebautes Fischereiaufsichtsboot
steht kurz vor der Ablieferung.
Perspektivisch strebt Tamsen Maritim
an, den Neubau von eigenentwickelten
Behörden-, Marine- und Spezialschiffen zu
forcieren und sich weiterhin dauerhaft „als
zuverlässiger Partner der Marine sowie
von deutschen Behörden“ am Schiffbaustandort
Rostock zu positionieren. Dazu
bedarf es vor allem gut qualifizierter Fachkräfte.
Das Unternehmen bildet deshalb
seit Jahren kontinuierlich aus und hat aktuell
18 Auszubildende unter Vertrag. RD
© Tamsen Maritim / Thomas Schwandt
66 HANSA – International Maritime Journal 06 | 2025
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