BERGWELTEN | Ausgabe 60 | Sommer 2025
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
Ausgabe 60 | Sommer 2025
Menschen & Geschichten in Garmisch-Partenkirchen
SEILE, HACKL UND
BERGGESCHICHTEN
Hans Ettl und Franz Vögele:
Alpinisten aus zwei Generationen
SCHÄTZE, FANS UND
KÖNIGSWÜNSCHE
Schloss Linderhof: Viel mehr als
ein Prunkbau für Touristen
Mit dem
Magazin der
Zugspitz Region
EDITORIAL
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
Manchmal reicht schon ein Gedanke an eine Begegnung
– und man beginnt zu lächeln. Weil der Mensch so liebenswert,
das Gespräch so unterhaltsam, das Treffen so angenehm
war. Diese Gedankenaufheller sind unbezahlbar.
STADT LAND GWAND
ZEITLOSE
TRADITIONEN
Natürlich gibt’s auch die anderen Zeitgenossen. Die unfreundlichen,
zickigen, fordernden, nörgelnden, arroganten. Die, bei
denen ein Gedanke reicht für einen kurzen Grant-Anflug.
Wir, das Bergwelten-Team, erleben da ein riesiges Glück: eine
hanswurschtenfreie Zone. Wir dürfen Menschen treffen, die
einfach gerne ihre Geschichte erzählen und oft in ihrer Bescheidenheit
nicht einmal erkennen, wie viel Spannendes sie zu
erzählen haben. Die sich nicht wichtig nehmen, sondern einfach
reden, weil man sie fragt. Wir dürfen zuhören, staunen, lachen.
Für diese Ausgabe haben wir einmal mehr solche Menschen
getroffen. Den Nachmittag mit Hans Ettl werden wir drei, die
dabei waren, nicht vergessen. Für Fotoaufnahmen waren wir
bei ihm, um die alpine Ausrüstung von früher und heute zu vergleichen.
Und dann hat Hans, 86 Jahre alt, zu erzählen begonnen.
Seine Erlebnisse zu den rostigen Hackln, zum Hanfseil, zum
Hut und zum Janker, zu den Steigeisen, zum Korkenzieher (alias
Eisschraube), zu den Bergschuhen und zum nicht vorhandenen
Gurt. Ganz nebenbei Klettererlebnisse mit Lebensgefährtin
Renate Leismüller, einst überaus talentierte Eiskunstläuferin,
die ihn ordentlich überrascht hat mit ihrer Beweglichkeit.
Auch Franz Vögele, der mit seinen 28 Jahren schon viel am Berg
erlebt, eigene Routen eingebohrt und Gäste auf Gipfel geführt
hat, saß staunend da. Genauso Anton Brey, der selbst zahllose
amüsante Geschichten aus seinem Berg-, Fotografen- und Reiseleben
zum Besten geben kann. Niemanden zog es nach Hause.
„Ein Geschenk,“ so hat Franz den Nachmittag zusammengefasst.
Ja, solche Begegnungen machen dankbar. Erleben kann
sie jeder. Man muss nur mal zuhören. Den Eltern, den
Großeltern, dem Nachbarn, einem Bekannten, den man
zufällig trifft. Alles, was es braucht, ist das, was heute
niemand mehr hat: Zeit. Nehmen wir sie uns, nur ein bisschen
davon. Die Gedankenaufheller sind es wert.
Ihre Katharina
Bromberger
Foto Editorial: privat | Foto Titel: Anton Brey
Über Lob, Kritik und
Anregungen freuen
wir uns. Schreiben
Sie uns per E-Mail!
Nichts von der (Kletter-)Ausrüstung
stand Hans Ettl einst zur Verfügung,
die für Katharina Brombergers
Generation längst normal ist.
bergwelten@merkur.de
Folgen Sie uns auf Instagram!
@bergwelten_gap
Am Kurpark 8
82467 Garmisch-Partenkirchen
www.grasegger.de
INHALT
BERGWELTEN-SPEZIAL
Besondere Einblicke in das Märchenschloss ............................................6
Vom Bauernhof zur Touristenattraktion:
Ein paar Schlösser hat König Ludwig II. gebaut,
keines aber liebte er so wie Schloss Linderhof –
dessen Geschichte beginnt bereits im Mittelalter .................................8
Tipps für den Schlosspark: Tor und Linde nicht übersehen .............11
Schloss Linderhof in Zahlen ...........................................................................12
„Man entwickelt eine gewisse Sympathie“:
Tobias Schwaninger hat das Interesse für König Ludwig II.
quasi geerbt, genauso seinen Job als Touristenführer im
Schloss – in sechs Sommern hat er amüsante Fragen
gehört und besondere Momente erlebt. ..................................................14
Fast 60 Millionen Euro für die traumhafte Unterwelt:
Zehn Jahre lang wurde die Venusgrotte restauriert – kreative
Lösungen waren gefragt und 750 Menschen beschäftigt. .............16
Der König auf der Leiter, eine Gämse im Spiegel:
Nicht nur Jahreszahlen und Fakten gehören zur Geschichte
von Linderhof, sondern auch unterhaltsame Anekdoten ..............19
Tourentipps: Wandern um und hoch über Schloss Linderhof ....20
Einmal zu Fuß anreisen: Von Graswang nach Linderhof .................21
Spritztour an der Tiroler Grenze: Wandern auf Opernspuren .....22
Fern von Ludwigs Alltagswelt:
Wanderung zur Brunnenkopfhütte ........................................................22
Tiefblick auf das Schloss: Gipfeltour zum Hennenkopf ..................23
DER MANN HINTER DEN STRAUSS-TAGEN
Dr. Dominik Šedivý liebte schon als Jugendlicher klassische
Musik, jetzt will er in der Sport-Hochburg Kultur und
besonders Richard Strauss zu den Menschen bringen. ...................26
Das Programm für die Richard-Strauss-Tage 2025 ...........................30
FOTOSTRECKE
Von der Zeitung im Hut zum Ultraleichthelm: Hans Ettl (86)
und Franz Vögele (28), zwei leidenschaftliche Alpinisten aus
zwei Generationen, vergleichen ihre Ausrüstung – es wird ein
Nachmittag voller wunderbarer Bergsteigergeschichten. ........... 34
RUBRIKEN
Rezepttipp: An Guadn wünscht das Olympiahaus
in Garmisch-Partenkirchen .........................................................................24
Buchtipps ................................................................................................................31
Host mi? Bayerische Begriffserklärung ..................................................33
Sauber bleim: der kleine Beitrag für die Natur ...................................46
Die Natur und ihre Schätze: Sommer, Sonne, Silvaner –
und Spanische Schnecke ..............................................................................48
Impressum ...........................................................................................................50
SPEZIAL
Besondere
Einblicke in das
Märchenschloss
6 Bergwelten Sommer 2025
Foto: PantherMedia / Ann Bastarache
Keines seiner Schlösser hat König Ludwig II. so geliebt wie
jenes in Linderhof. Es ist nicht nur ein Prachtbau mit einer
spannenden Historie, der Tausende Touristen Jahr für Jahr
anzieht. Dieses Schloss steckt zudem voller unterhaltsamer
Anekdoten und Fakten. Menschen verbinden damit persönliche
Erlebnisse oder ein außergewöhnliches Restaurierungsprojekt.
Auch rund um das Schloss warten lohnenswerte Ziele.
Foto: Imago
Bergwelten Sommer 2025 7
Vom Bauernhof zur
Touristenattraktion
Ein paar Schlösser hat sich König Ludwig II. gebaut. Keines aber liebte er so wie
jenes in Linderhof. Den einstigen Bauernhof, der bis ins Mittelalter zurückgeht, hat
er zur königlichen Villa ausgebaut. Die musste schon unter Ludwigs Nachfolger
ihre Pforten für Besucher öffnen. Man brauchte die Einnahmen.
Texte: Christian Rauch · Fotos: Bayerische Schlösserverwaltung, Imago, Rauch
So sah einst die Küche im
Bauernhof des Linderhofs aus,
bevor er für den Schlossausbau
abgerissen wurde.
Im Königshäuschen (hier 1872)
übernachtete König Ludwig II.
zu Beginn, er ließ anbauen,
schließlich wurde das Haus
für den Schlossbau versetzt.
Fotos: oben: Bayerische Schlösserverwaltung, Nadler, München | unten: Bayerische Schlösserverwaltung, Lucinde Weiss, München
8 Bergwelten Sommer 2025
Aus der mittelalterlichen Schwaige
wird ein Königshäuschen
1479
Am 3. November verleiht Abt Stephan von Ettal dem
„Hannsen von Großen Ast, genannt Linder“ und seiner Ehefrau
Anna eine Schwaige bei Graswang. Vermutlich stand
dieser erste Hof schon da, wo heute Linderhof ist.
17./18. Jahrhundert
Der Schwaighof, nun Linderhof genannt, wird von Generationen
von „Gintharts“ geführt: beginnend 1612 mit
Balthasar Günther bis zu Joseph Ginthart, der um 1797
neben dem Hof ein Zuhaus für seinen Bruder baut.
1803
Nach der Säkularisation kauft Joseph Ginthart beide Höfe
von Kloster Ettal. 1815 verkauft er sie wieder an das Gestüt
Schwaiganger. Der Haupthof dient nun der Fohlenzucht,
das Zuhaus wird ab 1831 zum Quartier für Forstarbeiter.
1842
Kronprinz Maximilian von Bayern kommt nach Linderhof
und übernachtet in dem eher ärmlichen Haus.
1848
Der Kronprinz wird zu König Maximilian II. von Bayern gekrönt.
Da er nun öfter zur Jagd nach Linderhof kommt,
wird das Zuhaus 1851 komfortabel renoviert und zum „Königshäuschen“.
Der Haupthof bleibt Bauernhof mit Nebengebäuden
wie Kapelle, Schmiede und Scheunen.
Unter Ludwig II. entstehen
das Schloss und sein Park
1864
Nach Maximilians Tod wird sein Sohn Ludwig II. König
von Bayern. Wenn er nach Linderhof kommt, nächtigt
er zunächst noch im bescheidenen Königshäuschen.
1868
Ludwig kündigt an, in Linderhof einen Pavillon und Garten
im Renaissance-Stil errichten zu lassen. Die Planung
sieht ein „Mini-Versailles“ nach dem Vorbild des französischen
Palasts von „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. vor.
Kennt sich aus mit der Linderhof-Geschichte: Alexander
Wiesneth, Hauptkonservator von der Bayerischen
Schlösserverwaltung, zeigt alte originale Baupläne.
1869
Ludwig II. kauft alle Gebäude in Linderhof
vom Gestüt Schwaiganger.
1870 bis 1873
Das Königshäuschen erhält Anbauten: Es entstehen ein Holzständerbau
mit Speise- und Kabinettzimmern als späterer Schloss-Ostflügel,
ein Westflügel mit Audienzzimmer und ein Schlafzimmer
im Norden. Parallel wird weiter ein Versailles-Nachbau östlich
davon geplant. 1873 wird entschieden, diesen auf Herrenchiemsee
zu verwirklichen. 1872 starten die Arbeiten für den Schlosspark.
1874 bis 1878
Die alten Gebäude stehen den Architekten im Weg: Der Jahrhunderte
alte Bauernhof („Linderhof“) wird abgerissen, das
Königshäuschen nach Westen versetzt. Bis 1877 wird das
Schloss, „königliche Villa“ genannt, vollendet: durch den Südflügel
mit dem Spiegelsaal sowie Fassaden und Dach.
Parallel wird der Schlosspark fertig gestaltet: mit zahlreichen
Bäumen und romantischen Bauten, die 1875 bis 1878 entstehen
(Wasserparterre mit Fontäne, Kaskade mit Musikpavillon,
Terrassengärten mit Venustempel sowie weitere Bauten nahe am
Schloss, etwas abseits Venusgrotte und Maurischer Kiosk). Weiter
entfernt, am Fuß der Scheinbergspitze, wird das auf der Weltausstellung
1878 erworbene Marokkanische Haus aufgestellt, am Fuß
der Kreuzspitze die Einsiedelei des Gurnemanz und die Hundinghütte
zur Nachbildung von Szenen aus Richard Wagners Opern.
IMMOBILIEN IM ALPINEN RAUM
WOHNUNGEN HÄUSER GRUNDSTÜCKE
Foto: Rauch
WERTALPIN Immobilien GmbH & Co. KG . ANJA CARINA HEIMSCH
+49. (0)8821. 96 95 572 . Chamonixstraße 4 . 82467 Garmisch-Partenkirchen
Aktuelle Angebote: www.wertalpin-immobilien.com
Bergwelten Sommer 2025 9
auf die Jagd. Luitpold benötigt zwei Jahrzehnte, um die Schulden
zu tilgen, die Ludwig für seine Schlossbauten angehäuft hatte.
1912 bis 1918
Der letzte bayerische König, Ludwig III., ist Herr von Linderhof.
Sobald er vor Ort ist, wohnt er im Schlosshotel.
Das Schloss „gehört“ längst den Touristen, das Königshäuschen
den Gärtnern, Wächtern und Schlossführern. Mit
der Revolution 1918 endet die Monarchie in Bayern.
Ein Ausblick auf das Schloss bis hinüber zum Venustempel
bietet sich dem Besucher am Musikpavillon.
1878 bis 1886
Häufig besucht Ludwig sein Lieblingsschlösschen: mehrmals
jedes Jahr über Wochen, auch im Winter. Im Sommer
unternimmt er von Linderhof aus Ausflüge zu seinen Berghäusern,
etwa am Brunnenkopf direkt über Linderhof und
am nahe gelegenen Pürschling, aber auch bis zu den Soiern,
auf den Schachen und zum Walchensee kommt er.
1884 wird das Schlafzimmer im Nordtrakt noch einmal erweitert.
Weitere Pläne für ein Theater und eine barocke
Kapelle sowie einen byzantinischen Palast in der Nähe
und einen chinesischen Palast am 16 Kilometer entfernten
Plansee in Tirol werden nicht umgesetzt.
Zwischen Prinzregent und Touristenboom:
Das Schloss nach Ludwigs Tod
1886
Am 13. Juni stirbt Ludwig II. auf mysteriöse Weise im Starnberger
See. Schon wenige Wochen später, am 1. August, werden
Ludwigs Schlösser, auch Linderhof, für die Öffentlichkeit gegen
eine saftige Eintrittsgebühr geöffnet. Die Besucher sollen nach
den enormen Ausgaben ein wenig Geld in die Kassen spülen.
1887
Ludwigs Nachfolger, Prinzregent Luitpold (Ludwigs Bruder Otto
war geisteskrank und kam als König nicht infrage) kommt erstmals
nach Linderhof. Er wohnt in einem Forsthaus außerhalb des
Schlossgeländes. Bis zu seinem Tod 1912 ist er jährlich in Linderhof,
wohnt meist im Königshäuschen und geht in den Bergen häufig
1923
Linderhof geht in das Eigentum des Freistaates
Bayern über und wird bis heute von der Bayerischen
Schlösserverwaltung gepflegt und erhalten.
Vom Zweiten Weltkrieg bis heute
1944/45
Mit dem Erlass über den „totalen Kriegseinsatz“ 1944 werden
alle kulturellen Einrichtungen, auch Linderhof, geschlossen.
Nach Kriegsende riegelt das US-Militär im Mai 1945 das
Schloss ab. Acht Lastwagen voll mit Prunkmöbeln sollen abtransportiert
werden, doch der Abt von Ettal interveniert
erfolgreich beim örtlichen US-Major Herbert Snapp.
1972
In Linderhof wird der Film „Ludwig II.“ mit Helmut Berger
und Romy Schneider unter der Regie von Luchino
Visconti gedreht – vier Wochen lang, jeweils nachts.
1990 bis 2000
Die Hundinghütte, die am Fuß der Kreuzspitze nach dem
Tod Ludwigs II. zu einem Ausflugslokal geworden war und
im Zweiten Weltkrieg abbrannte, wird 1990 originalgetreu
im Schlosspark nachgebaut. Das Marokkanische Haus, das
als Gartenhaus nach Oberammergau verkauft worden war,
kehrt 1998 in den Schlosspark zurück. Auch die Einsiedelei
des Gurnemanz wird 2000 im Schlosspark nachgebaut.
Bis heute
2011 wird das Königshäuschen für Besucher geöffnet. 2015 schließt
die baufällige Venusgrotte. Nach zehnjähriger aufwändiger
Restauration (siehe Seite 16) öffnet sie im April 2025 wieder.
Im Juli 2025 wird die UNESCO entscheiden, ob Ludwigs Schlösser
in das Welterbe aufgenommen werden. Auf der Vorschlagsliste
stehen sie seit 2015.
n
Wir schaffen
neue Wege!
Richard Schulz Tiefbau GmbH & Co. KG
- Niederlassung Großweil -
Auweg 2 • 82439 Großweil
grossweil@schulz-tiefbau.com
www.schulz-tiefbau.de
Foto: Imago
10 Bergwelten Sommer 2025
Tipps für den Schlosspark:
Das Tor und die Linde nicht übersehen
Ein Rundgang durch den Schlosspark von Linderhof ist
für Alexander Wiesneth wie ein Ausflug in die Gedanken-
und Traumwelt von Ludwig II. „Da er selbst wenig
reiste, holte er verschiedene Kulturen und Kunstrichtungen
zu sich. So konnte er Frankreichs Absolutismus
im Schloss und den Orient am Maurischen Kiosk und
Marokkanischen Haus erleben“, sagt der Experte von
der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser,
Gärten und Seen in Nymphenburg. Sehnte sich der
König nach mittelalterlicher deutscher Sagenwelt, begab
er sich in die Venusgrotte oder ließ sich zur Hundinghütte
am Fuß der Kreuzspitze fahren. Diese wurde wie
im ersten Aufzug der Wagner-Oper „Walküre“ gestaltet:
Eine Esche wuchs von innen durch das Hausdach, ein
Kamin flackerte und in Felle gekleidete Diener servierten
dem König Met. Etwas entfernt lag die sehr rustikale
„Einsiedelei des Gurnemanz“, die im dritten Aufzug der
Wagner-Oper „Parsifal“ vorkommt. Beide Bauten stehen
heute im südöstlichen Eck des Schlossparks. Wiesneth
rät allen Schlossbesuchern, dorthin zu wandern und
dahinter noch das „Verbotene Tor“ anzusehen: „Es war
zu Ludwigs Zeiten immer versperrt. Nur wenn der
König Lust bekam, mit der Kutsche oder dem Schlitten
Richtung Graswang zu fahren, wurde es geöffnet.“
Gern übersehen wird die Königslinde (Foto unten). Verlässt
man das Schloss und geht zur Fontäne, steht sie
rechts. Mehrere Jahrhunderte ist der Baum alt, sie wuchs
schon, bevor Königshäuschen und Schloss gebaut wurden.
Ludwig ließ sich in der Linde, auf etwa zwölf Metern
Höhe, einen Baumsitz mit Bank und Tisch bauen. Dort
speiste er gern, im Angesicht von über hundert farbigen
Lampions, die in den Ästen und Zweigen hingen. Holztreppen
führten hinauf. Vielfach mussten sie die Diener
hinauf- und hinunterlaufen, um die verschiedenen Gänge
und Weine zu bringen – manchmal auch im Winter. n
Ein Raum für Geschmack.
Ein Raum für Geschichten.
Mit viel Herz, Naturmaterialien und einem Händchen für feine
Details entsteht bei uns gerade die neue Mühlbachstube. Ab Anfang
Juni empfängt sie euch mit warmem Holz, weichen Stoffen
und jeder Menge Werdenfelserei-Charme. Direkt daneben
plätschert der Mühlbach – und ein paar Schritte weiter beginnt
schon der Kurpark. Genau hier lädt unsere überdachte Bachterrasse
zum Verweilen ein. Ein Logenplatz für laue Sommerabende,
bei Kerzenlicht, gutem Essen und einem feinen Gläschen in
der Hand. Ein Platz an der frischen Luft – mit dem gemütlichen
Gefühl von drinnen.
Und am 14. Juni wird gefeiert.
Mit unserer Küchenparty zur Einweihung der neuen Mühlbachstube.
Ein Abend voller Aromen, Lieblingsmenschen – und dem
gewissen Werdenfelserei-Zauber.
RESERVIERUNG info@werdenfelserei.de • 08821 6869390
TICKETS www.werdenfelserei.de/kuechenparty
Foto: Imago
Bergwelten Sommer 2025 11
Schloss
Linderhof
in Zahlen
Text: Katharina Bromberger · Quelle: Bayerische Schlösserverwaltung
58
Hektar umfasst die Gesamtfläche
der Garten- und
Parkanlage in Linderhof,
sie teilt sich auf in Wald
(33 Hektar), Wiesen/Rasen
(18,3 Hektar), Gehölzgruppen
(5,2 Hektar), Parkwege
(2,4 Hektar), Heckenschnittfläche (0,8
Hektar) und Blumenrabatte (0,1 Hektar)
Über 50 Statuen - samt allen Putten - sind im Schlosspark zu finden.
110
Vasen befinden sich
aktuell im Schloss,
einige werden gerade
restauriert.
(Prunk-)Räume befinden sich
10
im Hauptgeschoss des Schlosses,
die zusammen mit Treppenhaus
und Vestibül im Rahmen
einer Führung besichtigt werden
können. Daneben gibt es nicht
öffentlich zugängliche historische
Funktionsräume wie Küche und Dienerzimmer. König
Ludwig II. legte bei der Ausstattung seiner Schlösser Wert
auf höchste Qualität sowohl bei der kunsthandwerklichen
Ausführung als auch bei den Materialien. Das lässt sich an
jedem einzelnen Objekt, in jedem Detail ablesen – das Schloss
und seine Ausstattung sind von unschätzbarem Wert.
Erst kurz nach König Ludwigs Tod
waren die Arbeiten am prunkvollen
neuen Schlafzimmer abgeschlossen.
Viele Porträts von König Ludwig
II. existieren. In Schloss Linderhof
aber hängt kein einziges.
8
Jahre dauerte es, bis Schloss Linderhof
fertiggestellt war. Zwischen 1870 und 1878
wurde es errichtet und ausgestattet – mit
Ausnahme des Schlafzimmers, wie es Besucher
heute bewundern können, wie es
jedoch der König in seiner ganzen Pracht
nie gesehen hat. Auch in dem riesigen Bett, das Gäste heute
so beeindruckt, hat er nie geschlafen. Ab 1884 wurde das
Schlafzimmer im Auftrag Ludwigs II. aufwändig umgestaltet
– deutlich größer sollte es werden, das Bett ließ er extra
konstruieren. Erst kurz nach seinem Tod jedoch waren die
Arbeiten abgeschlossen. Nachdem der Monarch während des
Umbaus das Schlafzimmer nicht nutzen konnte, übernachtete
er stattdessen im Spiegelsaal. Das ursprüngliche, kleinere
Linderhof-Schlafzimmer ist im Übrigen heute auf Herrenchiemsee
zu sehen. Dort wurde das Original wiederaufgebaut.
Bilder des Königs hängen in Schloss
0
Linderhof. Ludwig II. ließ sich zwar gerne
porträtieren – eine große Zahl an Fotografien
und Gemälden des Monarchen ist
erhalten –, in seinen Schlössern jedoch
wurde keines davon aufgehängt.
Über
50
Statuen stehen im
Schlosspark – wenn
man alle Tiere und
Putten mitzählt.
Foto oben und unten rechts: Imago | unten links: Bayerische Schlösserverwaltung Rainer Herrmann/Ulrich Pfeuffer/Maria Scherf, München
12 Bergwelten Sommer 2025
1684
Blockhäuser aus eigener Produktion -
Schlüsselfertig - Individuell - Planung
wurde die Kapelle St. Anna im Schlosspark erbaut und
ist damit das älteste Objekt von Linderhof. Aus demselben
Jahr stammt ihr Altargemälde, eine Darstellung
der „Heiligen Familie“. Um 1870 ließ Ludwig II. die Kapelle
instand setzen und verlieh ihr ihr heutiges Aussehen
mit einem blauen sternenbesetzten Gewölbe.
1
Schloss des Märchenkönigs war bereits
zu seinen Lebzeiten vollendet und konnte
von ihm bewohnt werden: Schloss
Linderhof. Alle anderen wurden erst
nach seinem Tod fertiggestellt oder nie.
Schloss Neuschwanstein beispielsweise
hat Ludwig II. bis zuletzt nur als Baustelle gesehen, 1892
wurde die Burg zwar in vereinfachter Form fertiggebaut,
nicht alle Pläne des Königs aber wurden noch umgesetzt.
982.649
Gäste besuchten Schloss Linderhof 1990 – das Rekordjahr
seit 1886. Bereits am 1. August und damit nur wenige Wochen
nach König Ludwigs Tod am 13. Juni 1886 wurden seine
Schlösser für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Linderhof
gehört heute zu den bestbesuchten Sehenswürdigkeiten
der Bayerischen Schlösserverwaltung. In durchschnittlichen
Jahren besichtigen es 350.000 bis 400.000 Gäste. Etwa 62
Prozent der Besucher kamen 2024 aus dem Ausland.
Urlaub noch nicht gebucht?
Dann wird es jetzt Zeit!
Überrascht
Eure Liebsten
mit einem
Reisegutschein*
363
verschiedene
Souvenirs bot
der verwaltungseigene
Museumsladen
2024 den Gästen.
Aus dem Sortiment wählten sie vor allem Ansichtskarten
und Bücher, besonders beliebt waren auch kleine
Mitbringsel wie Lesezeichen, Stifte und Magnete.
Ob Europa oder Karibik, Sommer oder Winter, Meer oder
Berge – wir beraten Euch weiterhin zuverlässig und
kompetent zu Eurer Wunschreise und freuen uns auf
Euren baldigen Besuch!
DERTOUR Reisebüro
Garmisch-Partenkirchen · Am Bahnhof · t: +49 8821 – 55125
garmisch-partenkirchen1@dertour-reisebuero.de
Murnau am Staffelsee · Postgasse 3-5 · t: +49 8841 – 61350
murnau1@dertour-reisebuero.de
Peißenberg · Hauptstraße 116 · t: +49 8821 – 55125
peissenberg1@dertour-reisebuero.de
*Gültigkeit 3 Jahre
www.DERTOUR-Reisebüro.de
Bergwelten Sommer 2025 13
„Man entwickelt eine
gewisse Sympathie“
Tobias Schwaninger fühlt sich mit König
Ludwig II. verbunden, zumindest ein wenig.
Das hat sich so entwickelt, nachdem in
seiner Familie immer viel über ihn geredet
wurde und der 28-Jährige von 2017 bis
2022 sechs Sommer lang Gäste durch
Schloss Linderhof geführt hat. Dabei
erlebte er überaus amüsante Menschen.
Interview: Tanja Brinkmann
Fotos: privat
Seine Mutter tut‘s. Seine Schwestern haben‘s getan. Da
lag nahe, dass auch Tobias Schwaninger in Schloss Linderhof
als Gästeführer anheuert. Während seines Studiums
zeigte der Graswanger sechs Sommer lang Touristen
und Einheimischen das märchenhafte Anwesen von König
Ludwig II. Im Interview erzählt der 26-Jährige von seinen Lieblingsorten,
seinem Bezug zum König und kuriosen Fragen.
Tobias, was bedeutet Dir Schloss Linderhof?
Es liegt irgendwie so versteckt, die Lage ist sehr idyllisch.
Auch wenn das kurios klingt bei den Menschenmassen,
die dort oft unterwegs sind. Ich erlebe es als einen schönen
Rückzugsort, auch in der Freizeit zum Fahrradfahren
durch den großen Schlosspark. Da fühlt man sich wohl.
Wann hast Du das Schloss zum ersten Mal besucht?
Ewig her. Ich war öfter mal im Schloss dabei mit meiner Mama, wenn
sie ihre Führungen gemacht hat. Da war ich noch ein kleines Kind.
Hast Du dann Streiche gespielt?
Nein, da hat man in einem so schönen Schloss dann doch
Hemmungen. Ich habe einer Kollegin von meiner Mama
manchmal geholfen, die Fensterläden zuzumachen.
Als Belohnung gab‘s immer ein Überraschungsei.
Du bist quasi mit König Ludwig und seinem
Lieblingsschloss aufgewachsen. Wie stehst Du zu ihm?
Ich bin ja etwas vorbelastet, weil er schon in meiner Kindheit
Thema war. Aber ich glaube, wenn man sich so viel mit ihm beschäftigt,
entwickelt man schon eine gewisse Sympathie. Klar
hört man auch viele Geschichten, die ihn als sehr speziellen
Menschen zeigen. Aber wenn man sechs Sommer da hinten
arbeitet, fühlt man sich ihm schon ein bisschen verbunden.
Sechs Sommer lang hat Tobias Schwaninger Gäste durch
das Schloss geführt. Manch witzige Frage hat er da gehört.
Und das Schloss erlebt, wie es kaum einer erlebt.
Wie würdest Du ihn beschreiben?
Ich denke, er hat in der falschen Zeit gelebt. Heute wäre er bestimmt
viel akzeptierter. Insgesamt bleibt er für mich schwer zu greifen.
Manchmal wirkt er sehr volksnah. Zum Beispiel soll er mal Uhren
an Bauern in der Gegend verschenkt haben. Dann wieder eher
unnahbar, wenn man liest, dass sich ihm manche Diener gebückt
nähern mussten. Viele sagen gleich, dass er verrückt gewesen
sei – vor allem deutsche Besucher. Ich sehe ihn eher positiv.
In Bayern und gerade auch in der Region gibt
es ja die Königstreuen, die bezeichnen ihn
vermutlich auch nicht als verrückt.
Auf keinen Fall. Die würden ihn immer verteidigen. Für sie
ist der König über jeden Zweifel erhaben. Unterwegs sind
sie vor allem an seinem Geburtstag am 25. August. Viele pilgern
auch zum Schachen (das Königshaus dort wurde 1869 bis
1872 erbaut, Anm. d. Red.), die regelrecht für ihn brennen. Am
Schachen habe ich mal einen ganz fanatischen getroffen.
Was war mit dem?
Am Schachen, den die Mitarbeiter von Linderhof mitbetreuen,
haben wir pro Saison mehrere Einsätze. Nach Feierabend bleibt
man oben, lebt für ein paar Tage am Berg. Damals war ich mal
wieder an der Reihe. Das Wetter war schlecht, der Ludwig-Fan
hat in der Berghütte übernachtet und stand bei mir in der Früh
14 Bergwelten Sommer 2025
mit Blick auf das Fontänenbecken, ob das der See ist, in dem
der König ertrunken ist. Da war ich erstmal sprachlos.
Den Blick aus dem
Schlafzimmerfenster,
Richtung
Wasserkaskaden
und hinauf zum
Musikpavillon, mag
Tobias Schwaninger
besonders gerne.
Welche Geschichte hast Du denn den
Besuchern immer am liebsten erzählt?
Es wurde und wird ja sehr viel über ihn geschrieben und erzählt.
Da muss man aufpassen, was davon stimmt. Ich habe immer
gerne erzählt, dass er in seinem Schlafzimmer in Linderhof nie
übernachtet hat. So wie die Besucher es kennen, wurde es erst
nach seinem Tod fertiggestellt. Da waren einige schon ein bisserl
enttäuscht, weil ihnen das riesige Bett so gut gefallen hat.
zur Führung. Als Einziger. Eine Stunde waren wir drin. Zur nächsten
Führung stand er wieder da, wieder waren wir alleine im
Königshaus. So ging‘s noch zweimal. Ich wusste nicht mehr, was
ich noch erzählen soll. Aber er hat gemeint, dass er sich gerne
wieder das Gleiche anhört. Das sei kein Problem. Meine Kollegin
hat den schon gekannt, der ist scheinbar öfter unterwegs.
Welche drei Fragen stellen die Gäste am häufigsten?
Wie viel hat der Bau des Schlosses gekostet? Die gehört auf
jeden Fall dazu. Auch: Wie ist er gestorben? Was man ja leider
nie beantworten kann. Eine sehr beliebte Frage von
deutschen Besuchern ist: Wie staubt man das alles ab? Hierzulande
sind Geld und Putzen oft die größten Themen.
Und wie viel hat das Schloss gekostet?
Und wie wird’s abgestaubt?
Der Bau soll ungefähr 5 Millionen Goldmark gekostet haben.
Die nächste Frage ist dann immer: Wie viel wären das in
Euro? Doch das lässt sich nicht seriös umrechnen. Beim Abstauben
ist es so: Kamine, Türflügel und andere Möbelstücke
werden täglich abgestaubt. Der große Frühjahrsputz findet im
Schloss in den Wintermonaten statt. Da war ich fein raus.
Was war die kurioseste Frage?
Die kam von einer jungen, ich glaube amerikanischen Studentin,
die vorher bei mir in der Führung war. Dann haben wir
uns später im Park wiedergetroffen. Da fragt sie allen Ernstes
Hast Du Deine persönlichen Lieblingsorte im Schloss?
Ich hab zwei. Einen im Park, einen im Schloss. Im Park der
Venustempel, wenn man ganz oben sitzt und runterschaut
auf das Schloss. Im Schloss ist‘s das Schlafzimmer. Oder besser
gesagt der Blick aus dem Schlafzimmer. Der geht Richtung
Wasserkaskaden und rauf zum Musikpavillon.
Besuchst Du das Schloss noch immer gern?
Sehr gern. Erst vor ein paar Monaten war ich mit meinen
Nichten da. Beim Durchgehen fällt einem alles
gleich wieder ein. Das ist noch sehr vertraut.
Und nicht langweilig? Du kennst ja
sicher alles in- und auswendig.
Man entdeckt immer etwas Neues. Allein weil es so aufwändig
verziert ist, gerade die Schnitzereien und Stuckarbeiten.
Fast jedes Mal findet man irgendwelche Details, auf die man
vorher nicht so geachtet hat. Zum Beispiel irgendwo wieder
eine Vase, von denen es weit über 100 im Schloss gibt. Auch
wenn ich früher ohne Besucher durchgegangen bin, zum Beispiel
beim Abstauben, hab ich oft Dinge bemerkt, die ich davor
noch nie gesehen hatte, zumindest nicht bewusst.
Das muss ein besonderes Erlebnis sein:
das Schloss ohne Besucher.
Ja, das hab ich immer gemocht. Sehr schön ist es, in der Früh die
Fensterläden aufzumachen oder nach den Führungen die Schlussrunde
zu drehen. Da ist alles so ruhig und friedlich.
n
www.augeninstitut-oberland.de
Kontaktlinsenstudio
DAS ZENTRUM FÜR GUTES SEHEN
FEIERT 10-JÄHRIGES!
Optometrisches
Screening
Visualtraining
EINFACH PASSEND.
Vergrößernde
Sehhilfen
Bestes Sehen und Tragekomfort sind für uns selbstverständlich.
Wie wir das erreichen? Mit umfassenden Know-how!
Jede Kontaktlinse wird direkt an Ihre Bedürfnisse angepasst.
Trockene Augen, Gleitsicht, hohe Fehlsichtigkeiten,
Augenerkankungen, gelaserte Augen und nicht zuletzt Kinder
jeden Alters - wir finden für jeden die passende Kontaktlinse!
Augeninstitut Oberland • Chamonixstr. 4 • Garmisch-Partenkirchen • Tel. 08821 732 14 78
Bergwelten Sommer 2025 15
Fast 60 Millionen
für die traumhafte
Unterwelt
Zehn Jahre lang wurde die
Venusgrotte, das spektakulärste
Bauwerk im Schlosspark von
Linderhof, restauriert. Um die
einzigartige Atmosphäre wie zu
Ludwigs Zeiten wiederherzustellen,
bedurfte es kreativer Lösungen,
etwa 750 Handwerker und
Spezialisten. Und viel Geld.
Text: Christian Rauch
Fotos: Bayerische Schlösserverwaltung,
Christian Rauch
16 Bergwelten Sommer 2025
Unser ganzer Stolz:
Die beste
Kfz-Versicherung
Das sind Ihre Vorteile
bei der HUK-COBURG
niedrige Beiträge
Top-Schadenservice
Beratung in Ihrer Nähe
Kommen Sie vorbei.
Wir beraten Sie gerne.
Foto: Bayerische Schlösserverwaltung
40.000 künstliche Stalaktiten und Stalagmiten
sowie 14.000 Blüten hat König Ludwig II.
in die Venusgrotte bauen lassen.
Kleine Wellen schaukeln den vergoldeten Muschelkahn.
Versteckte Leuchten tauchen das Wasser
der Grotte in ein sanftes blaues und rotes Licht.
In den Felsnischen erstrahlen des Königs Muschelkahn
und der Kristallthron. Ein einzigartiges Schauspiel.
Vor gut zehn Jahren bot die Venusgrotte im Schlosspark von
Linderhof einen anderen Anblick. Von den Thronen waren
nur Reste vorhanden, die Wellenmaschine funktionierte nicht,
Teile der Rosengirlanden fehlten, das riesige Gemälde aus der
Wagner-Oper Tannhäuser war verblasst, die Beleuchtung der
Grotte längst nicht mehr originalgetreu. 2015 begannen Experten,
der Venusgrotte ihren einstigen Glanz zurückzugeben. Die
größte Herausforderung lag in der Gesamtstruktur der 90 Meter
langen und bis zu 14 Meter hohen künstlichen Höhle. „Feuchtigkeit
hat in den rund 140 Jahren nach dem Bau das Eisengeflecht
korrodieren lassen, das als Träger für den Zementputz dient“,
erklärt Martin Bosch, Baudirektor der Bayerischen Schlösserverwaltung
in Nymphenburg. Mit dem sogenannten Roman-Zement,
dem Eisengeflecht und Metallstreben baute man zwischen
1876 und 1877 die Felsen nach. Eine riesige Drahtputzschale
entstand, die innen die Struktur einer Höhle zeigte und nach
außen mit Ziegel und Teer abgedichtet und begrünt wurde.
Auf der Suche nach dem Licht
Um die Schäden in der Schale zu beheben, waren viele Arbeitsschritte
nötig. Die Experten behandelten korrodiertes Eisen,
bauten neue Zementteile, Metallgitter und viele neue Metallstreben
ein. Zudem installierten sie eine leistungsfähige Lüftungsanlage,
um die Struktur vor künftiger Korrosion zu bewahren.
Zehn Jahre lang hat Bosch die Restaurierungsarbeiten an der
Venusgrotte überwacht. Viele meist regionale oder bayerische
Firmen waren beteiligt, das Staatliche Bauamt Weilheim leitete die
Arbeiten. Auch um die Wiederherstellung des Lichts, das Ludwigs
Künstler und Techniker während des Baus jahrelang in Atem gehalten
hatte, kümmerten sich Bosch und seine Kollegen. Intensiv
forschten sie nach der Ursprungsbeleuchtung. Denn was zuletzt,
seit einer Sanierung in den siebziger Jahren, in der Grotte einge-
Kundendienstbüro
Sandra Pereira Dos Santos
Weilheimer Str. 3, 82418 Murnau
Tel. 08841 4881725
sandra.pereiradossantos@HUKvm.de
Kundendienstbüro
Sandra Pereira Dos Santos
Bahnhofstr. 38, 82467 Garmisch-Partenkirchen
Tel. 08821 74221
sandra.pereiradossantos2@HUKvm.de
RUFT NEUE
TRADITIONEN
INS LEBEN!
www.trachtenmode-leismueller.de hat immer für euch geöffnet!
Bergwelten Sommer 2025 17
Im rückseitigen Raum der Venusgrotte zeigt Baudirektor Martin
Bosch die teils neuen Metallgitter. In dieser Struktur lag die größte
Herausforderung bei der Restaurierung der künstlichen Höhle.
Alles frisch restauriert: der Teich mit Seerosen-Lampen und
Muschelkahn, im Hintergrund der Loreleyfelsen und das Gemälde
Venusbergszene aus dem ersten Akt der Tannhäuser-Oper.
baut worden war, wirkte nur „bunt und poppig“. Bosch fand alte
Glasscherben, die auf das Originallicht hinwiesen. Damals hatte
man diese wie Filter vor die Lichtbogenlampen – die allerersten
elektrischen Lampen noch vor Thomas Edisons Glühbirnenerfindung
– gesetzt, um farbiges Licht zu erzeugen. Woher nun sollte
das Team baugleiche historische Lampen nehmen? Im Deutschen
Museum in München und im Technischen Kabinett der Leipziger
Oper wurde es fündig. Sogar ein originaler Regenbogenapparat
war erhalten geblieben. Nach vielen Experimenten gelang es
den Spezialisten, die damalige Beleuchtung zu rekonstruieren. In
die Grotte eingebaut wurden zwar energiesparende und langlebige
LEDs, doch Lichtintensität, Beleuchtungswinkel und Farbe
sind ganz nah dran an der Illusionswelt, die sich König Ludwig
II. erschaffen ließ. Als Hauptfarben erstrahlen nun ein kräftiges
Rot in Anlehnung an die Grotte aus Tannhäuser, und ein mystisches
Blau-Lila als Reminiszenz an die Blaue Grotte von Capri.
Mehr als doppelt so teuer wie geplant
Zwei Jahre länger als geplant dauerte die Sanierung der
Venusgrotte. Und mit knapp 59 Millionen Euro wurde sie mehr
als doppelt so teuer wie vorgesehen. Doch nie hat der Freistaat
diese Investition infrage gestellt, um dieses spektakuläre Bauwerk
zu retten. Im 19. Jahrhundert war sie die weltgrößte künstliche
Grotte. Schon zu Ludwigs Zeiten wurde die Beleuchtung von einer
Dampfmaschine und von Dynamomaschinen mit elektrischem
Strom versorgt, das erste fest installierte Kraftwerk der Welt. Bis
heute erschaffen 40.000 künstliche Tropfsteine, 14.000 künstliche
Blüten, 300 Meter Rosengirlanden und 250.000 Liter Teichwasser
die außergewöhnliche Atmosphäre in der Venusgrotte.
Ein großer Wasserfall plätschert, der künstliche Regenbogen
erstrahlt und das rund 46 Quadratmeter große Gemälde aus
dem ersten Akt der Tannhäuser-Oper, das den Hintergrund
der Hauptgrotte auskleidet, leuchtet wieder farbenfroh und
ausdrucksstark. Vier Jahre lang wurde es in einer Spezialwerkstatt
in der Oberpfalz restauriert. Bosch erinnert sich gut an die
aufwändige Aktion, als das Gemälde aus der Grotte transportiert
wurde: zusammengerollt wie ein riesiger Teppich, durch eine
eigens dafür geschaffene Öffnung in der Außenmauer. Nun hat die
bisher größte Restaurierung der Grotte in ihrer knapp 150-jährigen
Geschichte ein Ende gefunden. Rund 750 Männer und Frauen
arbeiteten daran, dass Besucher sie erleben können wie einst der
Märchenkönig.
n
www.olympiabad.at
Fotos: links: Christian Rauch | rechts: Bayerische Schlösserverwaltung
18 Bergwelten Sommer 2025
Der König auf der Leiter,
eine Gämse im Spiegel
Nicht nur Jahreszahlen und Fakten gehören zur Geschichte von Linderhof.
Zahlreiche unterhaltsame Anekdoten sind zudem überliefert – von urwüchsigen
Linderhofbauern, seltsamen Marotten des Kini und neugierigen Journalisten.
Text: Christian Rauch
Raues Klima im Graswangtal
„Es herrscht hier … sehr frische Luft, ein rauer und langer Winter
und oft sehr empfindliche Kälte“, schreibt ein Chronist im 19.
Jahrhundert über das Graswangtal. Doch dieses Klima sei der
Gesundheit der Menschen sehr zuträglich. Und in der Tat: Die
Gintharts, die den Linderhof im 17. und 18. Jahrhundert bewirtschaften,
werden für die damalige Zeit recht alt: Balthasar
beispielsweise überlebt den Dreißigjährigen Krieg sowie die
Pest und stirbt 1654 mit 80 Jahren. Später schafft sein Enkel
Johannes Benedikt (1662-1745) sogar die 83. Die Gintharts bekommen
auch viel Nachwuchs: Johannes Georg (1710-1786)
zeugt 14 und sein Sohn Joseph (1758-1822) 13 Kinder. Zur damaligen
Zeit erreichen allerdings nie alle das Erwachsenenalter.
Neugierige Presse beim Schlossbau
Als Ludwig II. den Bau von Schloss Linderhof anordnet, soll darüber
nichts nach außen dringen. Lediglich über Annoncen in der
Bozener Zeitung 1870 sucht man „fleißige Arbeiter zu Erdarbeiten“.
Nach und nach kommt die Presse jedoch an Informationen. In
Linderhof solle ein „Lustschloß, und zwar speziell nach der Bauart
des Versailler Schlosses [...] geschaffen werden“, schreibt das
„Fremdenblatt“ im August 1871. Einen Monat später erfährt der
„Bayerische Kurier“, dass die Hauptdarsteller des Oberammergauer
Passionsspiels in Linderhof zu Gast waren und in den „unvollendeten
Räumen der jugendliche Herrscher unter Maurer- und
Zimmermannslärm einige Tage nur seinen Oberammergauern
zu Gefallen Fürlieb genommen hat“. Offenbar freute sich der
26-jährige König über den Besuch. Bald wissen die Journalisten
auch mehr über den Innenausbau: Über „vor Gold strotzenden
Wänden und Möbeln“ berichtet die „Allgemeine Illustrirte Zeitung
Ueber Land und Meer“ im März 1872. Allein das Bett des Königs
soll Goldstickereien für 800.000 Gulden tragen, hat der Verfasser
gehört. Etwas später kritisiert die gleiche Zeitschrift, dass „ein
Schloß im Styl von Versailles [...] Linderhof geradezu allen Reizes
entkleiden würde“. Im folgenden Jahr wird dieser Plan aufgegeben
und „Ludwigs Versailles“ auf Herrenchiemsee geschaffen.
Die „Straubinger Zeitung“ lobt im neuen Schloss Linderhof die
„in künstlerischer Beziehung höchst gelungenen Zimmer“. Diese
gewähren angeblich „bei einer durch 300 Kerzen geschaffenen
Beleuchtung einen wundervollen, feenhaften Anblick“.
Der ungeduldige, kritische Schlossherr
„Mit dem Anbau der drei Zimmer könnte es viel rascher gehen“,
schreibt Ludwig II. im Oktober 1870 kurz nach Beginn der Bauarbeiten
an Hofrat Lorenz von Düfflipp. „Treiben Sie unausgesetzt“,
befiehlt der König, „damit der Termin eingehalten wird, denn
wenn es nicht geschieht, ist die ganze Arbeit vergeblich.“ Ludwig
hofft auf eine Fertigstellung des ersten Trakts zu Weihnachten,
doch als er am 12. Dezember erneut am „Linderhofe“ eintrifft,
zeigt er sich „erstaunt und unangenehm berührt, [...] daß soviel
wie gar nichts hier geschehen ist“. Bereits im Sommer soll die erste
Bauphase abgeschlossen sein. „Treiben Sie mit erneutem Eifer
[…] benützen Sie den Winter fleißig dazu“, ordnet Ludwig seinem
Hofsekretär an. Es wirkt: Der Ostflügel steht im Sommer 1871.
Sind Arbeiten fertiggestellt, überprüft der Schlossherr alles
persönlich. Einmal soll er auf eine Leiter gestiegen sein, um
die Malereien im Arbeitszimmer von oben zu betrachten.
Krumm und verschoben mutet ihm beim Anblick einiges an.
Der Maler erlaubt sich den Hinweis, dass die Gemälde von
unten berechnet seien und aus diesem Blickwinkel doch alles
korrekt aussehe. Ludwig zeigt sich überzeugt und schenkt
dem Künstler sogar eine Porträtfotografie von ihm.
Überfordert vom Glanz
Für eine Panne sorgt der König selbst: Er führt eine vom Förster
gezähmte Gämse in den fertig gestellten Spiegelsaal. Das Tier ist
von dem vielen glänzenden Gold und den Spiegeln überfordert.
Wild hüpft es herum, was den König zunächst belustigt. Doch als
die Gämse vermeintlich ihresgleichen in einem Spiegel entdeckt,
springt sie hinein, und der Spiegel zerbirst in Tausende Scherben.
Davon zeigt sich Ludwig wohl weniger begeistert und lässt das Tier
forttreiben.
n
Quellen:
Vanessa Voit: Vom Lynder-Hof zum Schloss. Bayerische Verwaltung der staatlichen
Schlösser, Gärten und Seen in Nymphenburg, 2012.
Mario Praxmarer, Peter Adam: König Ludwig II. in der Bergeinsamkeit
von Bayern & Tirol. Adam-Verlag Garmisch-Partenkirchen, 2004.
Artikel von Dr. Alexander Wiesneth im Schlösserblog https://schloesserblog.bayern.de
Bei der Zusammenstellung der Anekdoten half Hauptkonservator Alexander Wiesneth von
der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen in Nymphenburg.
Bergwelten Sommer 2025 19
Wandern um und hoch
über Schloss Linderhof
Der Besuch von Schloss Linderhof lohnt sich zweifellos. Doch auch
drumherum gibt es wunderbare Flecken. Autor Christian Rauch hat
vier Touren zusammengestellt, bei denen sich manch besondere
Blicke auf und Geschichten über Schloss und Schlossherr eröffnen.
Texte: Christian Rauch · Fotos: Imago, Christian Rauch
Idyllisch liegt sie da,
die Hundinghütte, die
1990 im Schlosspark
rekonstruiert wurde.
Foto: Imago
20 Bergwelten Sommer 2025
Einmal zu Fuß anreisen:
von Graswang nach Linderhof
Zu Schloss Linderhof fahren die meisten mit dem Auto. Dabei
führt ein schöner Fußweg vom Nachbardorf Graswang hinüber.
Der Kohlbach begleitet, von weit oben ragen bizarre Felszacken
vom Zahn- und Pürschlingsmassiv herunter. Die Klammspitze
grüßt im Talhintergrund. Gemächlich steigt der Weg an, bis auf
fast 1000 Meter Höhe. Vormittags schenken die Bäume noch
etwas Schatten. Plötzlich steht man am Zaun des Schlossparks.
Durch ein Gatter geht es hinab in die wunderschöne Parkanlage
mit ihren rund 150 Jahre alten Eichen, Buchen und Linden.
Abstecher führen zur Hundinghütte und Gurnemanzklause.
Erstere (siehe auch Tour 2) stand ursprünglich tief im Ammerwald,
einige Kilometer westlich des Schlosses. Dort ließ sie König
Ludwig II. 1876 errichten, gestaltet nach einer Beschreibung
des Szenenbildes aus Richard Wagners erstem Akt der Oper
Walküre. 1990 wurde sie im Schlosspark rekonstruiert. Auch
die Klause wurde einst, 1877, im Ammerwald erbaut, auch sie
geht auf eine Wagner-Oper zurück: ein mythischer Ort im
Parsifal. Das Bauwerk verfiel zum Teil, 2000 entstand der Nachbau.
Etwas bergauf geht’s zum Maurischen Kiosk, der Pavillon,
der 1867 erstmals auf der Pariser Weltausstellung als Beitrag
Preußens gezeigt wurde. König Ludwig II. kaufte ihn für seine
Parkanlage. Wer sich nun immer geradeaus hält, erreicht bald
das Schloss mit den Terrassengärten und der Wasserfontäne.
Zurück hat man die Wahl zwischen zwei Wegen und dem Bus.
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Graswang Schattenwaldweg
Gehzeit: 1,5 Stunden, mit Rückkehr zu Fuß 2,5 bis 3 Stunden
Verlauf: Vom Wanderparkplatz zur Straße zurück und gegenüber
in den Kohlbachweg. Der Beschilderung nach Linderhof
folgend bis in den Schlosspark. Dort Abstecher zu den verschiedenen
Parkbauten möglich, ansonsten hinab zum Schloss.
Zurück gibt es mehrere Möglichkeiten:
- den gleichen Weg zurück
- vom Parkplatz mit dem Bus wieder nach Graswang
- vom Parkplatz zur Hauptstraße und gegenüber auf der südlichen
Talseite beschildert nach Graswang
n
Lohnt sich:
der Weg zum
Maurischen Kiosk,
erstmals 1867 in
Paris präsentiert.
KLÖSTERLICHE BRAUTRADITION
SEIT 1609
Fotos: Imago
Paradiesisch:
Die Seele kann
man beim
Spaziergang
durch den Park
baumeln lassen.
www.ettaler.de
Bergwelten Sommer 2025 21
Spritztour an der Tiroler Grenze:
Wandern auf Opernspuren
„Seine Majestät beabsichtigen im Walde nächst dem Linderhof ein
Gemach, aus ganz roh gezimmertem Holz, gleich der Dekoration
des I. Aktes in Walküre, [...].“ So beschrieb ein Lakai im August
1876 den Wunsch des Königs. Dieser hatte den Standort bereits
selbst bei einem Spaziergang ausgesucht, im Wald unterhalb der
Kreuzspitze, nahe der Tiroler Grenze. Wenige Monate später war
die Hundinghütte, benannt nach dem Gegenspieler von Siegmund
in Richard Wagners Oper „Die Walküre“, fertig: Wie in der Oper
ein Baumstamm mitten in der Hütte, in der ein Schwert steckte,
ein offener Kamin und Bärenfelle am Boden. Ludwig trank Met
aus einem Horn und Mokka mit Sahne aus silbernen Hirschgefäßen.
Heute finden sich keine Spuren der originalen Hütte
(die 1945 abbrannte und 1990 im Schlosspark nachgebaut wurde)
mehr, nur noch die Lichtung im Wald. Die kann man bei einer
kleinen Wanderrunde erkunden und anschließend das Neualmgrieß
durchstreifen, hinter dem die felsigen Geierköpfe aufragen:
gleich dem „wilden Felsengebirge“ im zweiten Walküre-Akt.
Majestätisch ragen die Geierköpfe hinter dem Neualmgrieß auf.
Ausgangspunkt: Parkplatz bei den Sieben Quellen kurz
vor der Landesgrenze, 7 Kilometer hinter Linderhof
Gehzeit: 1 bis 1,5 Stunden
Verlauf: Vom Parkplatz dem Schild zur Kreuzspitze folgen und zum
Kiesbett des Neualmbachs. Den Schuttstrom links schräg aufwärts
überqueren, dann weist der Kreuzspitz-Wegweiser zu einem Forstweg.
Auf ihm 10 Minuten bergauf zu den freien Flächen rechts des
Wegs, dort stand einst die Hundinghütte. Zurück zum Schuttstrom
und diesen bergauf. Wo er sich gabelt, kann man geradeaus noch
ein Stück zum Wasser wandern oder sich rechts haltend einen
Forstweg erreichen, der aussichtsreich über das Neualmgrieß ansteigt.
Diesem nicht weiter als bis zum Waldbeginn folgen. Über
den Schuttstrom geht es zurück.
n
Fern von Ludwigs Alltagswelt:
Wanderung zur Brunnenkopfhütte
Schon der König übernachtete in der Brunnenkopfhütte und
staunte über das „Wunder des Sonnenaufgangs“.
„Fern der profanen Alltagswelt, der heillosen Politik, [..] richte ich
diesen Brief an Sie! [..] auf der Höhe des Brunnenkopfs, nicht sehr
entfernt von Ettal…“ Diese Worte schrieb Ludwig II. im Juli 1871
an seinen Freund Richard Wagner. Das Jagdhaus am Brunnenkopf,
das Vater Max II. 15 Jahre zuvor hatte errichten lassen, nutzte
Ludwig als romantischen Zufluchtsort. Von Schloss Linderhof fuhr
er gerne mit einem speziellen Bergwagen auf dem extra dafür angelegten
Reitweg hinauf. Oben genoss er besonders gerne den Sonnenaufgang:
„Wie in siegendem Frohlocken erhob sich das himmlische
Licht, der Verkünder des neuen Tages hinter den Bergen…“,
heißt es in einem Brief von Juni 1865. Heute kann man als Wanderer
von Linderhof aus den sanft geneigten Reitweg recht bequem
zur Hütte hinaufwandern. Trittsichere können noch gut 100
Höhenmeter höher steigen: auf einem drahtseilgesicherten Steig
zum 1718 Meter hohen Brunnenkopfgipfel. Und da 1922 die Alpenvereinssektion
Bergland die Hütte übernahm, kann man danach
gemütlich einkehren, oben auch übernachten und wie der König
einst über „das stets neue Wunder des Sonnenaufgangs staunen“.
Recht gemütlich führt der Wanderweg dahin, da bleibt
genug Luft, um die herrliche Aussicht zu genießen.
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Linderhof
Gehzeit: 3 bis 3,5 Stunden, 660 Meter Höhenunterschied, mit
Brunnenkopfgipfel plus 45 Minuten und 120 Höhenmeter
Verlauf: Vom Wanderparkplatz geht es beschildert den steilen
breiten Reitweg zur Brunnenkopfhütte hinauf und wieder
hinunter. Von der Hütte Abstecher über steilen Steig (ganz oben
Drahtseile) zum Brunnenkopf.
n
Fotos: Christian Rauch
22 Bergwelten Sommer 2025
Auf 1768 Metern eröffnet
sich ein herausragender
Ausblick auf die
Schlossanlage und die
Ammergauer Gipfel.
Tiefblick auf das Schloss:
Gipfeltour zum Hennenkopf
Fotos: Rauch
Der Hennenkopf überragt Schloss Linderhof um rund 800
Meter. Vom Gipfel fällt der Blick direkt hinab in den Schlosspark.
Vor allem die Terrassengärten direkt vor dem Schloss, die
Königslinde und der Venustempel sind zu sehen, am besten
mit einem Fernglas. Abwechslungsreich führt die Tour hinauf
zum Hennenkopf, stets auf Steigen, und immer wieder eröffnet
sich ein schöner Blick. Nach dem ersten großen Anstieg geht es
in Kammnähe durch aussichtsreiche Flanken und alpine Bergwiesen.
Den Gipfel, der wie eine große steinerne Insel aus dem
Grat herausschaut, erklimmt man durch einige wild geformte
Felsen. Ein wenig Trittsicherheit sollte man dafür mitbringen.
Auf 1768 Metern genießt man dann den unvergleichlichen
Tiefblick, aber auch die Schau auf die Ammergauer Nachbargipfel:
im Osten Laubeneck und Teufelstättkopf, im Westen die
Klammspitze, links dahinter ragen das Felshorn des Geiselsteins
und die Hochplatte auf. Im Süden, hinter dem Graswang- und
Lindertal, erhebt sich das Massiv von Kreuzspitze und Geierköpfen
im Herzen der Ammergauer Alpen, das Gebirge, das
der einstige Schlossherr so liebte. Man versteht, warum.
Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Linderhof
Gehzeit: ca. 5,5 Stunden, 950 Meter Höhenunterschied
Verlauf: Vom Wanderparkplatz zunächst der Beschilderung zum
Pürschling folgen und bald ab auf einen schmaleren Weg. Auf
ihm oberhalb des Schlossparks weiter, dann zu einer Forststraße.
Diese und weiter oben eine weitere Forststraße queren und
immer bergauf. Oben auf dem Maximiliansweg links Richtung
Brunnenkopf. Bei einem roten „HK“ rechts auf Steig abzweigen.
Zwischen Felsblöcken höher, dann am Kamm links zur Felseninsel
des Hennenkopfes. An ihr erst vorbei, dann rechts zum
Gipfelanstieg und markiert durch die Felsen zum Kreuz. Nach
dem Abstieg vom Gipfel bei den Schildern rechts und bald steil
hinab zum Hauptweg. Diesen rechts bis zum Reitweg. Auf ihm
Abstecher zur Brunnenkopfhütte möglich, sonst links hinab und
beschildert nach Linderhof zurück.
n
Grainau
UNSERE LEISTUNGEN
. Handwerklich gefertigte Einlagen nach Maß
für Kinder, Sport, Alltag
. Anfertigung von Orthopädischen Maßschuhen
. Diabetiker Versorgungen
. Anfertigung von Maßschuhen mit höchstem
qualitativem und ästhetischem Anspruch
. Verkauf von hochwertigen bequemen Schuhen
. Hochwertige Schuhreparaturen und
Schuhzurichtungen
. Abgabe von Bandagen und Kompressionsstrümpfen
Waxensteinstraße 39 | 82491 Grainau
+49 8821 9081980 | luitpoldhochleitner
www.orthopaedie-schuhmacherei.de
Bergwelten Sommer 2025 23
REZEPTTIPP
An
Guadn!
WÜNSCHT DAS OLYMPIAHAUS
IN GARMISCH-PARTENKIRCHEN
Eierlikör-
Bananen-Torte
AUF DUNKLEM BISKUITBODEN
Zutaten
(Für 1 Torte)
GEBURTSDATUM: 23. September 1997
WOHNORT: Garmisch-Partenkirchen
GEBÜRTIG AUS: Garmisch-Partenkirchen
IM OLYMPIAHAUS SEIT: Oktober 2024
Andi
Gerum
DUNKLER BISKUITBODEN
8 Stück Eier
300 Gramm Zucker
240 Gramm Mehl
10 Gramm Backpulver
54 Gramm Kakao (kann ungesüßter Kakao sein)
CREME
4 Stück große Bananen
180 Gramm Zartbitterschokolade
50 Gramm Zucker
4 Päckchen Sahnesteif
100–150 ml Eierlikör
100 Gramm geröstete Mandelblättchen
900 Gramm Sahne
Fotos: Thomas Sehr
24 Bergwelten Sommer 2025
Zubereitung
DUNKLER BISKUITBODEN Den Ofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze
(oder 160 Grad Umluft) vorheizen. Eine Springform (Durchmesser
26 cm) einfetten und den Boden mit Backpapier auslegen.
Die Eier trennen und das Eiweiß in einer sauberen
Schüssel steif schlagen. Dabei nach und nach den Zucker
zugeben, bis der Eischnee glänzend und fest ist. Die Eigelbe
in einer anderen Schüssel leicht verquirlen.
Mehl, Kakao und Backpulver in einer weiteren Schüssel
gut vermischen und anschließend vorsichtig sieben, damit
keine Klumpen entstehen. Für den Teig zuerst das Eigelb vorsichtig
unter den Eischnee heben. Dabei darauf achten, dass
der Eischnee nicht zusammenfällt. Dann die Mehlmischung
in mehreren Portionen dazugeben und ebenfalls vorsichtig
unterheben. Der Teig sollte schön locker und luftig bleiben.
Den fertigen Teig in die vorbereitete Springform füllen und
gleichmäßig verteilen. Nun im vorgeheizten Ofen für 25 bis 30
Minuten backen. Es hilft die Stäbchenprobe: Wenn kein Teig
mehr am Holzstäbchen haften bleibt, ist der Boden fertig.
Den Biskuitboden aus dem Ofen nehmen und vollständig
abkühlen lassen, bevor man ihn aus der
Form nimmt und weiterverwendet.
Alles für die
Küche...
Messer
Gabel
Löffel
Töpfe
Pfannen
Teller
Tassen
Gläser
Geschenkartikel voller Ideen, originell verpackt
und zu jedem Anlass!
Garmisch-Partenkirchen
Zugspitzstraße 49
Tel. 0 88 21 / 5 99 09
www.caselton.de
CREME UND SCHICHTEN Eine große (am besten beschichtete)
Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen. Die Mandelblättchen hineingeben
und unter ständigem Rühren für 3 bis 5 Minuten rösten, bis
sie goldbraun sind und duften. Dabei gut aufpassen, dass sie nicht
zu dunkel werden – das geht schnell.
Den ausgekühlten Biskuitboden in zwei gleichmäßige Hälften
schneiden. Den unteren Boden in einen Tortenring legen. Die
Bananen der Länge nach halbieren und auf dem Boden verteilen.
100 Gramm Zartbitterschokolade über einem Wasserbad
schmelzen und gleichmäßig auf den Bananen verteilen. Die
Sahne steif schlagen, dabei das Sahnesteif hinzufügen. Anschließend
50 Gramm Zucker sowie die restlichen 50 Gramm
geschmolzene Zartbitterschokolade vorsichtig unter 450
Gramm der Sahne heben und auf den Bananen verteilen.
Nun den zweiten Biskuitboden auf die Schokosahne setzen
und leicht andrücken. 350 Gramm der restlichen Sahne darauf
verteilen und die Torte für mindestens eine Stunde in den
Kühlschrank stellen, damit sie gut durchkühlen kann.
Wenn die Sahne fest geworden ist, die Torte vorsichtig
aus der Form lösen. Mit den restlichen 100 Gramm Sahne
die Oberseite und den Rand der Torte einstreichen sowie
mit einem Spritzbeutel dekorative Tupfer auf den Rand
setzen – zuvor aber noch den Rand außen rundherum
mit den gerösteten Mandelblättchen bestreuen.
EIERLIKÖRSPIEGEL Für den besonderen Abschluss einen Eierlikörspiegel
anrichten. Die Torte leicht kippen und den Eierlikör
gleichmäßig über die Oberfläche gießen. 20 bis 30 Gramm Zartbitterschokolade
über einem Wasserbad schmelzen, in einen Spritzbeutel
füllen und von der Mitte der Torte aus eine Spirale mit der
Schokolade ziehen. Mit einem Zahnstocher von innen nach außen
und von außen nach innen ein elegantes Netzmuster ziehen. n
Raphaela & Barry Caselton
Öffentlich bestellte und vereidigte Auktionatoren
Schmuck
Live-Auktion: www.lot-tissimo.com
Online-Katalog: www.caselton.de
Möbel
Kunst
Sie lieben Kunst,
Schmuck,
Antikes,
Möbel...?
Dann
müssen
Sie unsere
Versteigerungen
besuchen!
ANTIK – KUNST – VARIA – SCHMUCK
jeweils Donnerstag,
12. Juni, 10. Juli, 7. August, 11. September 2025
13 Uhr Schmuck-Auktion, 15 Uhr Varia-Auktion
– GOLDANKAUF –
Bergwelten Sommer 2025 25
DER MANN HINTER DEN STRAUSS-TAGEN
Einsatz für
Kultur in der
Sport-Hochburg
Foto: Wolfgang Ehn/RSI
26 Bergwelten Sommer 2025
Ein bisschen anders als
seine Klassenkameraden war
Dominik Šedivý schon. Zumindest,
was seinen Musikgeschmack und
seine Hobbys betraf: Er liebte
Klassik und das Komponieren. Mit
15 Jahren schuf er seinen ersten
dreistimmigen Kanon. Der Traum
von einem Leben als Komponist
und Dirigent erfüllte sich nicht, als
Wissenschaftler aber ging er einen
erfolgreichen Weg. Der führte
ihn schließlich nach Garmisch-
Partenkirchen. Dort will er Kultur
zu den Menschen bringen.
Text: Tanja Brinkman
Die Provokation kam von seinem Musiklehrer. Unmöglich
könne ein Schüler, 15 Jahre alt, einen Kanon komponieren.
„Ich wollte es ihm zeigen.“ Genau das hat Dominik
Šedivý getan. Mit einem dreistimmigen Kanon, ein vierstimmiger
folgte. Einen Titel gab er keinem der Stücke, ging ja mehr um den
Lehrer. Und um den Spaß. Mittlerweile ist Dominik Šedivý 46
Jahre alt und promovierter Musikwissenschaftler. Nach wie vor
hat er Freude am Komponieren, am liebsten Fugen für Klavier
oder Orgel. Oder Chorwerke. Das letzte richtige Stück aber liegt
eine Weile zurück, 2019 hat er es fertiggestellt. Für große Werke
fehlt ihm die Zeit. Seine Aufgabe als Leiter des Richard-Strauss-Instituts
und Künstlerischer Leiter der Strauss-Tage fordert ihn.
In Garmisch-Partenkirchen hat Šedivý gefunden, was er schon als
Kind liebte: die Musik und Berge. Geboren ist er in Hall in Tirol,
aufgewachsen in München und Rosenheim. Als Jugendlicher fing
er an, „kleine und größere Sachen zu komponieren“. Früh entdeckte
er sein Faible für den Kontrapunkt, bei dem zu einer Melodie
oder einem Thema eine neue Stimme, also die musikalische Gegenstimme,
dazugeschrieben wird. Ein außergewöhnliches Hobby für
einen Burschen mit gerade einmal 14, 15 Jahren. Kein Klassenkamerad
interessierte sich überhaupt für Klassik. Doch darüber re-
Zimmerei - Meisterbetrieb
HOLZBAU
Entdecke die Welt der Mikroorganismen!
SANIERUNGEN
REPARATUREN
PLANUNG
KONTAKT
Loisachauen 15
SeniorenWohnen Murnau
Garhöll 1, 82418 Murnau
Telefon: 08841 6127-0
info.mur@ssg.brk.de
www.seniorenwohnen.brk.de
Untermarkt 17 · 82418 Murnau
Telefon 088 41 - 489 55 89
scan me!
82467 Garmisch-Part.
0171 26 30 571
info@zimmerei-zollner.de
www.zimmerei-zollner.de
Bergwelten Sommer 2025 27
det Šedivý nicht. Auf die Klassik fixiert war er keineswegs, er lernte
Gitarre, später Klavier, und hörte „auch viel Rockmusik und eben
alles, was im Radio gespielt wurde“. Bedeutende Komponisten wie
Heinrich Schütz oder Bedřich Smetana brachten ihm seine Eltern
näher. Über das Zuhören und das Singen fand er einen Zugang zum
Genre. „Man startet ja immer mit der Musik, die einen anspricht“,
meint Šedivý, „und entwickelt sich dann weiter.“ Mit Johann Sebastian
Bach und Johannes Brahms beispielsweise hatte er in jungen
Jahren seine Schwierigkeiten, „die musste ich mir erst erarbeiten“.
Schallplatten für ruhige Stunden
Musik ist Dr. Dominik Šedivýs Leidenschaft – privat und beruflich.
Dr. Dominik Šedivý,
sein beruflicher Werdegang
Philosophie, Musikwissenschaft, Komposition und
Chordirigieren hat Dr. Dominik Šedivý studiert. Erst
in München, in Wien promovierte er über Zwölfton-
Kompositionstechniken. Danach unterrichtete er erst
an der Universität Wien, forschte für die Akademie
der Wissenschaften, lehrte an den Unis in Klagenfurt
und Salzburg, wo er von 2011 bis 2016 ein Forschungsinstitut
für Salzburger Musikgeschichte leitete und bis
2018 auch am Mozarteum tätig war. Der Schwerpunkt
der Forschung lag dort weniger auf Wolfgang Amadeus
Mozart, dem weltberühmten Sohn der Stadt, sondern
auf anderen Komponisten wie Michael Haydn, Anton
Cajetan Adlgasser, Sigismund von Neukomm und
Joseph Woelfl. Aber auch Persönlichkeiten wie der
langjährige Mozarteumdirektor und Festspielpräsident
Bernhard Paumgartner, der Pianist Wilhelm Backhaus
oder der Komponistenenkel Wieland Wagner
sowie deren dort gelagerte Nachlässe beschäftigten die
Musikhistoriker an diesem Institut. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt
von Šedivý lag auf der Musik des
19. und frühen 20. Jahrhunderts – mit dem Fokus auf
Österreich und Süddeutschland. Seit 2018 leitet er das
Richard-Strauss-Institut, seit 2021 zudem das Festival.
Mittlerweile hört er gerade Bachs Weihnachtsoratorium gerne in
der Adventszeit. Auch von den Jahreszeiten hängt es ab, welche
Schallplatte – „ich habe eine kleine Sammlung, vor allem mit alten
Aufnahmen, die ich nur in einer ruhigen Stunde auflege“ – oder CD
er wählt oder was er digital anschaltet. Klassische Werke, darunter
natürlich Kompositionen von Strauss, hört Šedivý regelmäßig, gelegentlich
aber auch Volksmusik aus Österreich, Osteuropa oder aus
Südamerika. „Bei populärer Musik muss ich entsprechend aufgelegt
sein.“ Sehr viel Gesang, Orgel- und Orchestermusik, Tondichter
wie Anton Bruckner und Smetana prägten ihn als Jugendlichen.
Auch wenn es darum ging, selbst etwas zu Papier zu bringen.
Als Teenager träumte er davon, einmal vom Komponieren und
Dirigieren zu leben. Doch das war nicht realistisch. „In der umkämpften
Kulturbranche gehört viel Glück dazu.“ Es gab zwar
Zeiten, in denen er den Großteil seines Einkommens als Dirigent
bestritt. „Vom Komponieren aber geht das nicht, höchstens beim
Film.“ Außerdem sollte man die Wege einschlagen, die sich auftun.
Und Stellen annehmen, wenn sie sich bieten. Davon ist Šedivý
überzeugt. Nach dem Studium „hat sich künstlerisch zunächst
keine Tür geöffnet“. Der berufliche Erfolg kam in erster Linie als
Wissenschaftler (siehe Kasten). Am Mozarteum in Salzburg war er
schwerpunktmäßig künstlerisch tätig, verbunden mit der Organisation
von Veranstaltungen wie dem Internationalen Mozartwettbewerb
oder der Tournee „Bella Musica“ des PreCollege. „Ich hatte
also schon vorteilhafte Hintergründe für meine Tätigkeit hier.“
Zunächst fing er im März 2018 als Leiter des Richard-Strauss-Instituts
an, 2021 stellte er als Nachfolger von Alexander Liebreich
unter hohen Corona-Auflagen erstmals die Richard-Strauss-Tage
auf die Beine. Lampenfieber spürte und spürt er keines. „Ich spiele
ja nicht mit“, sagt er und schmunzelt. Eine gewisse Anspannung
aber schon. Jedes Mal. „Man will schließlich, dass es gut funktioniert.“
Dass der Kartenverkauf läuft, das Wetter passt und die
Besucher zufrieden sind. Diese Wünsche haben sich erfüllt, als
Elektromeister und Energieberater
seit 1966
Drechslerei
Armin Neuhofer
D-83324 Ruhpolding
Tel.: 0049 8663 1295
www.drechslerei-neuhofer.de
Elektro- und Gebäudetechnik · Beleuchtung
Hausgeräte · PV-Anlagen · Reparaturen
Obermarkt 25–27 | Mittenwald
Telefon: 0 88 23 - 14 13
elektro-neuner@t-online.de | www.elektro-neuner.de
Foto: Jonas Hoffmann/Mozarteum
28 Bergwelten Sommer 2025
Ein besonderer Ort: Die Bella-Musica-Tournee der Universität
Mozarteum führte Dr. Dominik Šedivý als Chorleiter des Projekts
im August 2018 auch nach Rom in den Petersdom.
Als Vertreter Österreichs nahm Dr. Dominik Šedivý (3.v.r.) mit seinem
Salzburger Männerchor „Vivat Cantus“ an einem internationalen Chor-Festival
im ungarischen Pécs teil. Unter anderem traten sie in der Philharmonie auf.
die konzeptionellen Höhenflüge und entsprechend hohen Defizite
der Jahre 2018 bis 2020 zu Ende gegangen waren. Der Markt
besann sich auf das Bodenständige. Mit einem bescheideneren
Programm wagten die Gemeinde und Šedivý den Festival-Neustart.
Zur Eröffnung spielte die Musikkapelle Partenkirchen.
Die Einheimischen stolz machen
Ein großes Anliegen bleibt, dem Publikum Strauss in seiner Wahlheimat
näherzubringen, seine Verbindung zur Natur und den Bergen.
Die Veranstaltung „soll die einheimische Bevölkerung einbeziehen
und etwas sein, worauf die Leute stolz sein können“. Šedivý
arbeitet mit Akteuren aus der Region zusammen wie der Musikkapelle,
dem Gebirgsmusikkorps, der Bürgermeister-Schütte-Schule,
dem Kiwanis-Club und Angelika Lichtenstern, die an der Musikschule
Garmisch-Partenkirchen Geige unterrichtet und heuer zum
zweiten Mal mit ihren Nymphenburger Streichersolisten das Programm
bereichert. Mit Kabarett, Führungen auf Spuren des Komponisten,
Musikwanderungen und anderen Formaten versucht er
zudem, das Wirken des Komponisten einem neuen Zuhörerkreis
zu vermitteln. Das kommt an. „Die Leute sind aufgeschlossen.“
Die Strauss-Tage beanspruchen den 46-Jährigen. Auch die Leitung
des Instituts und sein Sachverstand für Handschriften. Sein Wissen
ist stets gefragt, wenn es um Originalmanuskripte geht. Außerdem
unterrichtet er nach wie vor an Universitäten wie der LMU München.
Privat reist Šedivý, dessen Name auf die tschechischen Familienursprünge
väterlicherseits zurückgeht, mit Vorliebe in Städte
und an historische Orte oder in die Abgeschiedenheit der Natur
am Meer, im Wald oder auf den Bergen. „Ich liebe Italien“, verrät
er. Er kocht gerne, genießt mit guten Freunden italienische und
französische Weine, liebt japanischen Grüntee und edle Schokolade.
Und spricht ansonsten kaum über sein Privatleben, das nicht
mit Musik zu tun hat. Ohnehin widmet er ihr viel seiner wenigen
freien Zeit. Nach wie vor singt er, spielt Gitarre und Klavier. Regelmäßig
besucht er Salzburg, dort leitet er einen Männerchor. Und er
schreibt. Mehrere Bücher hat er bereits publiziert, zuletzt 2022 ein
musikphilosophisches. Aktuell arbeitet er an einer Art Fortsetzung,
beschäftigt sich zudem mit bildungs- und kulturpolitischen Fragen.
Natürlich liest der Wissenschaftler auch mal Unterhaltendes.
Gerne Werke von Michael Ende. Romane wie „Momo“ und „Die
unendliche Geschichte“ haben ihn schon als Kind begeistert.
„Als Erwachsener liest man seine Texte mit ganz anderen Augen,
da kann man viel entdecken.“ Als Bub begleitete ihn außerdem
„Jim Knopf“. Später faszinierte ihn „Das Glasperlenspiel“ von
Hermann Hesse sowie Musiktheorie und Philosophie der Antike
und frühen Neuzeit, passend zu seinen Studien. „Pythagoras
beispielsweise ist für die Musik von enormer Bedeutung.“
Aufmerksamkeit für Strauss, Ende, Levi und Co.
Längst ist Šedivý angekommen in Garmisch-Partenkirchen, in
der Sport-Hochburg, in der zwar Tradition und Brauchtum gelebt
werden, die Hochkultur aber keinen leichten Stand hat. Davon
lässt er sich nicht unterkriegen. Gemeinsam mit GaPa Tourismus
und Geschäftsführer Walter Rutz entwickelt er den Bereich
weiter, sie planen ein neues Festival der Fantasie im Herbst
zu Ehren von Michael Ende, einem weiteren großen Sohn der
Marktgemeinde. Šedivý will bestmögliche Bedingungen für die
Kultur vor Ort schaffen und Angebote, die auch angenommen
werden. Um so die Menschen aufmerksam zu machen auf Größen
wie Richard Strauss und Michael Ende, aber auch die Dirigenten
Hermann Levi und Wilhelm Furtwängler, die Komponisten Sergei
Prokofjew und Edward Elgar und viele andere, die es um die
Jahrhundertwende aus München in den Alpenraum zog und die
dort Inspiration fanden. Die kulturelle Vermittlung ist sein großes
Anliegen. „Auch um Einheimischen und Gästen zu zeigen, wie
gesegnet wir hier mit Kultur sind.“
n
Fotos: links: Jonas Hoffmann/Mozarteum | rechts: privat
U1
KULTURBEUTEL
www.kulturbeutel-gap.de GAP-Ticket 730 1995
Bergwelten Sommer 2025 29
An seinem Schreibtisch in der Garmischer
Villa genoss Richard Strauss den Blick auf die
Berge und die Ruhe zum Komponieren.
Die prächtige Villa an der Zoeppritzstraße im Ortsteil
Garmisch steht noch so da, wie sie Richard Strauss 1908
von dem Star-Architekten Emanuel von Seidl errichten ließ.
Richard-Strauss-Tage: Das Programm
Ein bisschen Dolce Vita, italienische Lebensfreude macht
die Richard-Strauss-Tage in Garmisch-Partenkirchen in
diesem Jahr aus. Außerdem bietet das Programm vom
21. bis 29. Juni wieder viel Lokalkolorit und Kammermusik.
Prominente Gäste sind die Sopranistin Marlis
Petersen, der Tenor Herbert Lippert und der Dirigent
Rémy Ballot. Unsere Höhepunkte sind:
Samstag, 21. Juni
19 Uhr: Kammerkonzert I mit den Nymphenburger
Streichersolisten und Shao-Yin Huang am Klavier
im Richard-Strauss-Saal des Kongresshauses
Sonntag, 22. Juni
18 Uhr: Sinfoniekonzert I mit dem Symphonieorchester
Wilde Gungl unter der Leitung von Jesús
Ortega Martínez und Ramón Ortega Quero
(Oboe) im Festsaal Werdenfels (Kongresshaus)
Dienstag, 24. Juni
18 Uhr: Hüttenabend mit Herbert Lippert (Tenor) und den
Philharmonia Schrammeln im Berggasthof Pflegersee
Mittwoch, 25. Juni
20 Uhr: „Strauss im Park“ mit der Musikkapelle Partenkirchen
und Ilme Stahnke (Sopran) sowie Friedrich
Szepansky (Klavier) im Kurpark Partenkirchen
Samstag, 28. Juni
19 Uhr: Sinfoniekonzert II mit dem Münchner
Rundfunkorchester unter Leitung von
Rémy Ballot im Festsaal Werdenfels
Weitere Infos zum Programm findet man unter
www.richard-strauss-tage.de. Karten im Vorverkauf
gibt’s bei GAP-Ticket (Telefon 0 88 21 / 730 19 95).
BIO-RESTAURANT & BIERBRAUEREI IN GARMISCH-PARTENKIRCHEN
WIR FREUEN UNS AUF DICH IM BIERGARTEN!
Das Restaurant im Hotel Garmischer Hof in Garmisch-Partenkirchen bietet eine
gemütliche Atmosphäre und serviert regionale sowie internationale Gerichte. Mit einem
Fokus auf frische, saisonale Zutaten ist es ein beliebter Ort für Hotelgäste und Besucher.
100 % BAYERISCHES HANDWERK
Wir machen ein handwerklich gebrautes Bier. Ohne
Hopfendosiermaschine und ohne Vollautomaten.
Es ist unbehandelt, sprich nicht filtriert, erhitzt oder
gefärbt und fließt direkt vom Tank zum Ausschank.
Als sogenanntes Keller- oder Zwickelbier, das ihr frisch
genießen und, ebenfalls nach althergebrachter Weise,
gerne schon früher begutachten könnt. Denn Teil
unserer Brauhausphilosophie ist auch der freie Blick
ins Sudhaus und in die offenen Gärtanks. Ein Prosit!
Chamonixstraße 10
82467 Garmisch-Partenkirchen
Mittwoch – Montag
14:30 – 22:00 Uhr
UNSERE SPEISEKARTE
Unsere Speisekarte reicht vom
klassischen Schweinebraten bis
hin zur deftigen Brotzeit. Auch
Vegetarier und Veganer finden
bei uns raffinierte Schmankerl.
100 % Biologisch. Garantiert!
DE-ÖKO-006
Fotos: links: Richard-Strauss-Institut | rechts: dpa
30 Bergwelten Sommer 2025
Foto: PantherMedia / Rawpixel
Unsere
Buchtipps
Als Pensionistin
auf Mörderjagd
Kaum im neuen Lebensabschnitt angekommen,
steckt Irmi Mangold in einem
möglichen Mordfall. Dass es sich als Pensionistin
nicht mehr so einfach ermittelt,
merkt die ehemalige Kommissarin
aus Schwaigen schnell. „Sie kann nicht
mehr sagen, dass sie Polizistin ist, keine
Dienstmarke vorzeigen oder eine Waffe
zücken“, sagt Nicola Förg, die Bestsellerautorin,
die Mangold erschaffen hat.
Und die sie nun in ihrem neuen Krimi
„Verdammte Weiber“ kräftig mitmischen
lässt, als es darum geht, den Tod von
Cordula „Coci“ Kühnlein zu klären. Viele
Menschen gehörten nicht zu ihrem Fanclub.
Wettschulden hatte sie, war schnell
auf 180. Auch mit dem Buch über Künstlerinnen
und ihr Scheitern mit Männern
hat sich Coci nicht nur Freunde gemacht.
Vor allem das Schicksal von Ilse Schneider-Lengyel
sticht heraus, in deren Haus
bei Schwangau das Gründungstreffen
der Gruppe 47 stattfand, einem Zusammenschluss
von deutschen Schriftstellern.
Eine spannende Geschichte, auf
die Förg bei
einer journalistischen
Recherche
gestoßen ist.
Als Leser will
man mehr
über diese
Frau erfahren.
Und man will
Cocis Mörder
finden.
n tab
Gut recherchiert
ins Wetterstein
Besser geht’s nicht. Lena, Chefin der
Bergwacht Bichlbrunn, feiert mit Ben ihren
Geburtstag – in einer winzigen Hütte
in der Winterlandschaft. Doch ein Notruf
stört die Idylle. Ein Gleitschirmflieger
ist in eine Seilbahn gekracht. Er muss
geborgen, die Passagiere müssen aus
den Gondeln befreit werden. Als Lena
glaubt, dass alle gerettet sind, stößt sie
in der letzten Kabine ausgerechnet auf
Victoria, Bens Ex. Dieses Treffen wirft
sie aus der Bahn. Dabei muss sie sich auf
ihren Job konzentrieren, denn das anhaltende
Schneetreiben birgt Gefahren.
Zumal der Besitzer des Sägewerks aus
reiner Profitgier den Lawinenschutzwald
abgeholzt hat. Unterhaltsames und
gut recherchiertes Lesevergnügen bietet
Sophie Zach auch mit „Schneetreiben“. Es
ist das dritte und letzte Buch ihrer Bergwacht-Reihe.
Schade, man würde gerne
weiterlesen über Lena, ihren Traum und
das kleine Dorf unter dem Wetterstein.
„Auf herkömmlichen Karten ist es nicht
zu finden – aber wer mit offenen Augen
wandern
geht, wird
vieles in der
eindrucksvollen
Welt
der Alpen
wiederentdecken“,
sagt
Zach, die ihr
Pseudonym
nicht lüften
möchte.
n tab
Humorvoll, überraschend,
etwas schräg
Ein lange verschollenes Meisterwerk
von Wassily Kandinsky scheint die Rettung
zu sein für das marode Grandhotel
am Kochelsee, in dem einst die Maler des
„Blauen Reiter“ zeitweise eine künstlerische
Heimat fanden. Leo Sailer will den
alten Kasten, den sein Urgroßvater vor
über 100 Jahren gebaut hat, unbedingt
retten. Im Gegensatz zur jungen Managerin
Julia Dehne. Mit dem Bild gehen
die Probleme aber erst los. Leo und Julia
geraten in einen Strudel von Verwicklungen,
in die Immobilienhaie, Kriminelle
und eine hoffnungslos überforderte
Polizei eingreifen. „Die Farbe der Sterne“
von Curtis Briggs und Stefan Lukschy ist
ein kurzweiliger Mix aus Krimi, Liebesgeschichte
und Komödie. Eine tragende
Rolle spielt ein intellektueller Marder.
„Papageien können nichts als blöd reden,
Hunde sind was für Disney“, sagt Briggs.
„Der Marder ist schlau, bewohnt alte
Dachböden und kann Mauern hochklettern,
was für eine wichtige Szene
notwendig war.“ Erfrischend, turbulent
und überraschend
bietet
dieses Buch
beste Lektüre
für alle, die
humorvolle,
etwas schräge
Stoffe
schätzen.
Jennerwein
meets Monty
Python.
n tab
336 Seiten | Piper Verlag
ISBN 978-3-492-06556-6 | 17 Euro
336 Seiten | Rowohlt Verlag
ISBN 978-3-499-00995-2 | 13 Euro
328 Seiten | Langen Müller Verlag
ISBN 978-3-784-43712-5 | 22 Euro
Bergwelten Sommer 2025 31
GaPa für Dahoam
Du möchtest GaPa auch zum Anziehen, Wandern oder Daheim haben? Oder willst
du dir oder deinen Lieben einfach eine schöne Erinnerung nach Hause holen? Dann
entdecke unseren neuen GaPa Shop am Richard-Strauss-Platz 2 und hole dir dein
GaPa Lieblingsstück aus Garmisch-Partenkirchen nach Hause. Wir freuen uns auf Dich!
www.gapa-tourismus.de/shop
Ausgabe 02/2025
spitze!
Das Magazin der Zugspitz Region GmbH
Erfrischende Tipps für warme Tage
Wassererlebnisse in der Zugspitz Region
Ein Fest der
regionalen Vielfalt
Regionaltag in Oberammergau
Transparenz
und Fairness
Mietspiegel für den Landkreis
Editorial
Liebe Leserin,
lieber Leser,
herzlich willkommen zur Sommerausgabe
des Spitze Magazins der Zugspitz Region
GmbH!
Wenn die Temperaturen in den Bergen steigen,
zieht es viele hinaus zu den erfrischenden
Plätzen in der Region. Jetzt ist die beste
Zeit für Wanderungen zu glitzernden Bergseen,
kühlen Klammen oder gemütlichen
Freibädern sowie Touren mit Weitblick, die
nicht nur die Beine, sondern auch den Geist
in Bewegung bringen.
Besonders in der Höhe, wo die Luft klarer
und die Gedanken freier werden, spüren wir,
wie wohltuend der Blick in die Ferne sein
kann. Weitblick – nicht nur landschaftlich,
sondern auch im Denken – ist in dieser Zeit
wichtiger denn je.
Denn das Klima verändert sich - auch in unserer
Region. Unsere Berge spüren das sehr
deutlich: schmelzende Gletscher, trockene
Sommer und sensible Ökosysteme fordern
zunehmend mehr Respekt und Verantwortung.
Es ist an uns zu handeln – beim verantwortungsvollen
Planen unserer Touren, der
Nutzung klimaschonender Verkehrsmittel,
Klimafreundlich am Start für die Aktion Stadtradeln: v.l. Marion Billmeir und
Florian Diepold-Erl vom Klimaschutz & Mobilität des LRA; Landrat Anton Speer,
Anna-Lena Huber, Klimaschutzmanagerin der Zugspitz Region GmbH und
(vorne) Sebastian Kramer, Geschäftsführer der Zugspitz Region GmbH
beim Umgang mit den lokalen Ressourcen
und beim ganz bewussten Konsum regionaler
Produkte.
Eine wunderbare Gelegenheit, sich über die
„Schätze“ der Region zu informieren, ist der
diesjährige Regionaltag in Oberammergau.
Hier stellen sich hiesige Betriebe vor, die
regionale Produkte mit Leidenschaft fertigen.
Regionalität ist dabei nicht nur ein Trend,
sondern eine Haltung, die die heimische
Wirtschaft stärkt, unsere kulturelle Identität
bewahrt sowie den ökologischen Fußabdruck
reduziert – von uns zusammengefasst unter
unseren Markenlabeln „Inser Hoamat“ und
„Spitzenprodukt“.
Ein weiterer wichtiger Aspekt in der warmen
Jahreszeit ist die ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
Denken Sie bitte daran, besonders
bei Aktivitäten, genug Wasser zu trinken, um
Ihren Körper und Ihre Vitalfunktionen ausreichend
zu unterstützen. Wo Sie kostenlos
im Landkreis ihre Trinkflasche füllen können,
erfahren Sie in unserem Projekt „Wir füllen
deine Flasche auf“. Frisches Wasser aus der
Region ist dabei nicht nur gesund, sondern
auch ein Stück Heimat, spart Kosten und
reduziert die CO2 Emission.
Genießen Sie den Sommer in unserer Region
– mit Weitblick, Wasser und einem bewussten
Umgang mit unserer Umwelt!
Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihnen
Sebastian Kramer
Geschäftsführer der Zugspitz Region GmbH
Inhalt
Voneinander lernen
Zwei Maßnahmen für wertvollen Erfahrungsaustausch
im Bereich Energie und Klimaschutz ............................................................3
Ein Fest der regionalen Vielfalt für alle Sinne!
Oberammergau lädt ein zum Regionaltag .................................................4
Sieben neue „Inser Hoamat“-Partner
Besondere Unikate aus heimischen Werkstätten ...................................8
Tourismus Team mit Weitblick
Zwei neue Gesichter bringen frische Impulse in Marketing,
Kommunikation und Digitalisierung ........................................................10
Verlosung STADTRADELN 2025
Machen Sie mit! ......................................................................................................5
Wir füllen deine Flasche auf!
Aktion zum Thema Trinken der Gesundheitsregion plus ........................6
Gesundheitstag 2025
Bewerbung für interessierte Aussteller ........................................................6
Geheimtipps von Zugi und Dohli
Die 3. Auflage der Kinder- und Familienbroschüre ................................7
6. Fotowettbewerb der Zugspitz Region ...........................7
Kreativ Workshops für Kids .............................................................7
Qualifizierter Mietspiegel
für den Landkreis Garmisch-Partenkirchen ..........................................10
Erfrischende Tipps für warme Tage
Wassererlebnisse in der Zugspitz Region ................................................11
Film ab für die Zugspitz Region
Zeigt Eure Filme und werdet Teil des offiziellen
ALPENFLIMMERN Programms 2025! .........................................................11
Praktische Einblicke in die Arbeitswelt
5. Jobfahrt bringt Schüler und Betriebe zusammen ......................... 12
Impressum .................................................................................................. 12
Foto: ©Zugspitz Region GmbH, Erika Spengler
2 spitze! 02/2025
Voneinander lernen
Das Frühjahr 2025 stand im Zeichen des
Austauschs und der Inspiration. Zwei
Formate boten kommunalen Vertreterinnen
und Vertretern sowie Unternehmerinnen und
Unternehmern im Landkreis eine besondere
Gelegenheit, voneinander zu lernen und
wertvolle Impulse für die Umsetzung eigener
Klimaschutzmaßnahmen mitzunehmen.
Zwei Maßnahmen für wertvollen Erfahrungsaustausch
im Bereich Energie und Klimaschutz
Erfahrungsaustausch in Tirol:
Lernen von den Besten
Fotos: © Zugspitz Region GmbH
Am 3. April führte eine Exkursion des Beirats
für Energie und Klimaschutz Vertreter der
Kommunen und des Landratsamtes sowie
Mitglieder des Kreistages ins österreichische
Volders. Dort wurden die Teilnehmenden
herzlich von der Gemeinde, der Energieagentur
Tirol und dem Klimabündnis Tirol
empfangen. Volders zählt im Bereich Energie
und Klimaschutz zu den Spitzengemeinden
Tirols und wurde für seine umfassenden
Maßnahmen mit der höchsten Auszeichnung
im e5-Programm geehrt.
Im Mittelpunkt des Austauschs standen konkrete
Umsetzungsbeispiele: Die systematische
Energiebuchhaltung, ein durchdachtes
Radverkehrskonzept, eine Energiegemeinschaft
zur gemeinschaftlichen Nutzung von
„
”
Photovoltaik-Anlagen sowie innovative Bauprojekte
wie das „Haus der Generationen“.
Beeindruckt zeigten sich die Gäste auch
von erfolgreich umgesetzten Projekten im
Bereich des bezahlbaren Wohnraums und der
generationsübergreifenden Lebenskonzepte.
Unser Fazit: Der Austausch
mit Tirol war inspirierend und
soll künftig vertieft werden.
Ein weiterer Programmpunkt war eine Führung
am Hauptsitz des Tiroler Lebensmittelunternehmens
MPREIS. Hier erhielten die
Teilnehmer Einblicke in die Gewinnung und
Nutzung der Wasserstofftechnologie mit ihren
Herausforderungen und Chancen.
Klimanetzwerktreffen:
Unternehmer handeln
„Einfach machen, anstatt zu warten!“ Mit
dieser klaren Botschaft eröffnete Christian
Echter, Geschäftsführer von Echter Mode und
Gewinnbringender Erfahrungsaustausch mit der Gemeinde Volders, Tirol: Teilnehmerinnen
und Teilnehmer der Exkursion des Beirats für Energie und Klimaschutz
Klimanetzwerktreffen für Unternehmen:
Praxisbeispiele, Austausch und Vernetzung
Wohnen, das mittlerweile sechste Treffen des
Klimanetzwerks der Zugspitz Region. In den
Räumlichkeiten seines Modehauses zeigte er
eindrucksvoll, wie aus einem privaten PV-Projekt
weitreichende Klimaschutzmaßnahmen
wie Investitionen in Gebäudeenergieeffizienz,
eine Grundwasseranlage zum Heizen und
Kühlen sowie die Nutzung selbst erzeugten
Stroms an den drei Unternehmensstandorten
entstanden. Garantien gab es keine.
Dennoch entschied er sich für nachhaltige
Investitionen – weil es sich richtig anfühlte!
Fachlich ergänzt wurde die Veranstaltung
durch Andreas Mittermeier aus Garmisch-Partenkirchen.
Mit seinem fundierten Wissen zu
Photovoltaik, Batteriespeichern, dynamischen
Stromtarifen und E-Mobilität begeisterte er
die Teilnehmenden und lieferte praxisnahe
Tipps für die Umsetzung im eigenen Betrieb.
Inspiration für Klimaschutzmaßnahmen
im eigenen Unternehmen gesucht?
Bereits jetzt das nächste Klimanetzwerktreffen
vormerken! Die Teilnahme ist
kostenfrei!
Netzwerktreffen für Unternehmen
Der Verpackungshersteller GAPLAST
versteht Nachhaltigkeit als Innovationstreiber.
Im Rahmen der Veranstaltung
gewährt er spannende Einblicke in seine
Klimabilanzierung und Produktion.
Datum:
16. September,
12:00 bis 14:00 Uhr
Gastgeber: GAPLAST GmbH
Weitere
(Produktionsstandort in
Peiting)
Informationen und
Anmeldung unter:
spitze! 02/2025 3
Ein Fest der regionalen Vielfalt für alle Sinne!
Oberammergau lädt ein zum Regionaltag
Am Samstag, 28. Juni, verwandelt
sich Oberammergau in ein lebendiges
Schaufenster der regionalen Vielfalt. Die
Gemeinde Oberammergau und die Zugspitz
Region laden von 10:00 bis 16:00 Uhr zum
Regionaltag ein. Rund um den Sternplatz und
das Ammergauer Haus präsentieren über 35
regionale Anbieter ihre hochwertigen Produkte
und ihr handwerkliches Können. Besucher
erwartet ein bunter Markt mit Spezialitäten,
faszinierenden Werkstätten und Mitmachaktionen
für Groß und Klein. Der Eintritt ist frei.
Gelegenheit, mit den Herstellern ins Gespräch
zu kommen und mehr über die Herstellungsprozesse
und die Menschen hinter den
Produkten zu erfahren.
Ein Genuss für
Gaumen und Geist
Schlendern Sie über den Markt und lassen Sie
sich von der Vielfalt der regionalen Produkte
verführen. Von knusprigem Bauernbrot über
würzigen Käse bis hin zu cremigem selbstgemachtem
Eis – hier finden Feinschmecker
alles, was das Herz begehrt. Nutzen Sie die
Vielfalt regionaler Produkte auf dem Regionaltag 2024 in Ohlstadt
SAMSTAG, 28. JUNI 2025, 10-16 UHR
Regionaltag Oberammergau
Am Sternplatz und Ammergauer Haus
Handwerkskunst
mit lebendigen
Werkstätten
Regionale Köstlichkeiten
Entdecken und Schlemmen
Rahmenprogramm
für Groß und Klein
4 spitze! 02/2025
Traditionelle Handwerkskunst der Zugspitz Region
Spiel und Spaß für Kinder auf dem Regionaltag
Handwerkskunst
hautnah erleben
Die Region ist bekannt für ihr traditionelles
Handwerk, und der Regionaltag bietet die
perfekte Bühne, um diese Kunstfertigkeit
zu bestaunen. Entdecken Sie traditionelle
Holzschnitzereien, elegante Trachtenröcke
und modernen Schmuck – allesamt individuelle
Stücke, die mit viel Liebe zum Detail
gefertigt wurden.
Entdeckertour
durch lokale Geschäfte
Zusätzlich zum bunten Markttreiben öffnen
auch zahlreiche ansässige Läden und
Geschäfte ihre Türen und bieten spezielle
Aktionen und Produkte an. Nutzen Sie die
Gelegenheit, die Vielfalt des Oberammergauer
Einzelhandels kennenzulernen.
Familienspaß
garantiert
Der Regionaltag ist ein Fest für die ganze
Familie. Während die Erwachsenen die regionalen
Köstlichkeiten und das Handwerk
genießen, können sich die kleinen Besucher
bei Mal- und Spielangeboten sowie am
Glücksrad vergnügen. Ein abwechslungsreiches
Programm mit Haarkranzbinden, einem
Kreativworkshop und einer Grünholzwerkstatt
sorgt für strahlende Kinderaugen.
Die Zugspitz Region
hautnah
Der Regionaltag in Oberammergau bietet eine
wunderbare Gelegenheit, die einzigartige
Atmosphäre der Zugspitz Region hautnah zu
erleben. Kommen Sie vorbei und entdecken
Sie die Schätze unserer Heimat!
Mehr Informationen
zu allen Ausstellern
finden Sie unter:
Verlosung STADTRADELN 2025
Wir laden alle Teilnehmerinnen und
Teilnehmer der diesjährigen Aktion
STADTRADELN herzlich zur Verlosung
an unserem Aktionsstand am
Regionaltag ein.
© Zugspitz Region GmbH, Fotos: Max Merget
Alle, die bei der Aktion aktiv mit dabei
waren, erhalten am Stand ein Los
und somit die Chance, einen der vielen
tollen Sachpreise und Gutscheine
zu gewinnen. Die großzügigen Preise
wurden von Unternehmen aus dem
Landkreis zur Verfügung gestellt.
Neugierig,
was es zu
gewinnen
gibt? Hier
gibt‘s die
Details:
spitze! 02/2025 5
Wir füllen deine Flasche auf!
„ Gerade jetzt, wo die Tage wieder
heißer werden, ist es wichtiger
”
denn je, ausreichend zu trinken!
Wer kennt das nicht: Man ist unterwegs,
die Trinkflasche ist leer oder das Bedürfnis
nach einer Erfrischung meldet sich.
Eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr kann
sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken
– sei es auf unsere Konzentration,
Leistungsfähigkeit oder den Kreislauf. Aus
diesem Grund hat die Gesundheitsregion plus
in der Zugspitz Region die Aktion „Wir füllen
deine Flasche auf“ ins Leben gerufen. An fast
40 Standorten im gesamten Landkreis, die mit
einem blauen Tropfen gekennzeichnet sind,
Aktion zum Thema Trinken der Gesundheitsregion plus
könnt ihr eure Flasche kostenlos mit frischem
Wasser auffüllen. Damit setzen wir nicht nur
ein Zeichen für die Wichtigkeit des Trinkens,
sondern tragen auch aktiv zur Reduzierung
von Plastikmüll und zur Verbesserung unseres
CO²-Abdrucks bei.
Solltet ihr keine Flasche dabeihaben, ist das
kein Problem – an einigen Standorten erhaltet
ihr sogar kostenlos eine Flasche zum
Befüllen. Also macht mit – auch gerne als
Refill-Station! Die Standorte der Aktion findet
ihr unter www.zugspitz-region-gmbh.de/
fülledeineflasche
Bleibt gesund und denkt daran, immer genug
zu trinken!
eine Initiative der
Gesundheitstag 2025
Sa, 18. Okt. | 10 bis 15 Uhr
Kongresshaus Garmisch-Partenkirchen
Bewerbung
für interessierte
Aussteller
bis 11.07.
Seid’s dabei – werdet Aussteller beim
Gesundheitstag!
Zeit für dich - Zeit für Gesundheit!
Gesund von Kopf bis Fuß in die Zukunft.
www.gesundheitstag-zugspitzregion.de
6 spitze! 02/2025
Geheimtipps von Zugi und Dohli
Die 3. Auflage der Kinder- und Familienbroschüre!
reizeittipps für Groß und Klein“ – das
„Fsind ausgewählte Familienausflüge
in der Zugspitz Region, dazu spannendes
Insiderwissen und viele nützliche Adressen
auf 70 liebevoll gestalteten und illustrierten
Seiten. Die Broschüre richtet sich speziell an
Familien mit Kindern. Sie bietet ihnen Ausflugsideen
für die Ferien oder das Wochenende
und hilft beim Planen von spannenden
Familienabenteuern. Vorgestellt werden die
22 Orte in der Zugspitz Region und ihre ganz
besonderen Natur- und Kulturschätze. Zugi
und Dohli führen durch das Heft und sorgen
zusammen mit vielen kleinen Rätseln und
Ausmalbildern dafür, dass auch Kinder es
gerne in die Hand nehmen und darin stöbern.
Ein Muss für kleine Entdecker und große
Abenteurer!
Erhältlich in
allen Tourist-
Informationen
im Landkreis!
6. Fotowettbewerb
der Zugspitz Region
Foto unten: ©Zugspitz Region, Foto M. Voigt
„Fotogen sucht Foto-GEN“ –
Mensch und Natur im Einklang
Unser beliebter Fotowettbewerb geht in die
sechste Runde! Vom 1. Juli bis 1. September
sind wieder alle Profi- und Hobby-Fotografinnen
und Fotografen eingeladen, ihre
schönsten Motive aus der Zugspitz Region
einzusenden.
Heimat erhalten – mit Rücksicht fotografieren:
In diesem Jahr möchten wir den
Fokus besonders auf achtsames Verhalten
in der Natur legen. Denn die schönsten Bilder
entstehen, wenn man sich mit Respekt
bewegt – auf den Wegen bleibt, Tiere nicht
stört und die Natur so belässt, wie man sie
selbst vorfinden möchte.
Alle Infos und
Teilnahmebedingungen
findet
ihr unter:
Kreativ
Workshops
für Kids
Auch dieses Jahr bieten Kreativschaffende
aus der Zugspitz Region in den
Sommerferien Jugendlichen Einblicke
in verschiedenste kreative Tätigkeitsbereiche.
Alle Infos zu den Workshops
im KJR Ferienpass
oder unter:
Anmeldung
ab 01. Juli 2025
möglich.
spitze! 02/2025 7
Sieben neue „Inser Hoamat“-Partner
Besondere Unikate aus heimischen Werkstätten
BUILD2RIDE
”
Farchant
Jeder hochwertige Ski
Ski & Snowboards im begleiteten Selbstbau
wird gebacken.
Was zunächst nach einem abenteuerlichen Vorhaben klingt, ist für Axel Forelle längst gelebte Realität:
Ski und Snowboards selbst bauen – von Hand, mit Leidenschaft und begleitetem Know-how.
Als ehemaliger Skirennläufer weiß er genau, worauf es bei einem richtig guten Ski ankommt. Was
vor über zehn Jahren als Experiment begann („Kann man eigentlich selbst einen Ski bauen?“), ist
heute die etablierte Manufaktur BUILD2RIDE mit Sitz in Farchant und Kunden aus aller Welt. Hier
entstehen in intensiven Workshops ganz individuelle Ski und Snowboards – maßgeschneidert,
nachhaltig und mit einem Schuss Persönlichkeit.
naïndesign Murnau
Handgefertigte Holzobjekte
naïn. Natalie und Ines. Außerdem auf hebräisch bezaubernd oder schön. Ein Name, der aus der
Verbindung von Schreinerin Natalie und der befreundeten Grafikdesignerin Ines entstand und genauso
besonders ist wie ihre einzigartigen Wohn- und Küchenaccessoires, die Natalie mittlerweile
in Kleinserien fertigt und stetig weiterentwickelt. Dabei bringt sie bei allen Produkten Funktion und
schöne Optik zusammen und verwendet massives Holz als liebstes Grundmaterial.
”
Ich mag Dinge, die einen Nutzen haben.
”
Ich mag es puristisch
und farbenfroh.
In der Keramikwerkstatt von Simone Ungnadner trifft Isarblau auf Gipfelgrau – Farbwelten, die unsere
Ungnadner Keramik Mittenwald
Getöpfertes aus der Keramikwerkstatt
Heimat prägen und sich in ihren puristischen, handgetöpferten Stücken wiederfinden. Inspiriert von
der Natur, bringt die studierte Architektin klare Formen und lebendige Farben an die Drehscheibe.
In ihrer Arbeit verzichtet Simone bewusst auf Schnörkel, dafür spricht jedes Stück für sich – schlicht,
charaktervoll und funktional. Neben der Werkstatt lebt sie ihre Vielseitigkeit in den Bergen aus:
im Sommer als Hüttenwirtin, im Winter als Skilehrerin. Dazwischen fließt ihre kreative Energie in
Ton – und in Keramik, die Geschichten erzählt.
CHOCOWERK WALLGAU
”
Industrieschokolade schmeckt
immer gleich, bei uns kommen
Bunte Pralinen & Bean-to-Bar Schokolade
Nuancen zum Tragen.
Im CHOCOWERK WALLGAU trifft Handwerk auf Geschmacksexplosion – und das im wahrsten
Sinne des Wortes. Hier entstehen nicht nur kunstvoll dekorierte Pralinen, sondern auch Tafelschokoladen,
die ganz bewusst auf Industriekuvertüre verzichten. Stattdessen beginnt Familie
Holzer den Prozess dort, wo andere ihn auslassen: bei der Bohne. „Bean-to-Bar“ nennt sich dieses
aufwendige Verfahren, bei dem die Kakaobohnen selbst geröstet, vermahlen und zur Schokolade
verarbeitet werden. Das Ergebnis: Ein vielschichtiger Genuss mit feinen Nuancen – und ein echtes
Handwerksprodukt mit Charakter.
©Zugspitz Region GmbH, Fotos: Marc Gilsdorf
8 spitze! 02/2025
Besondere Unikate aus der Heimat
Besondere Unikate aus heimischen Werkstätten
SONNENBERG GLAS Partenkirchen
”
Das Schöne am Glas ist, dass
Glaskunst aus Leidenschaft
sich das Licht an jeder Kante bricht.
Bei Stephanie Mayr funkelt nicht nur das Material, sondern auch die Begeisterung für ihr Handwerk.
Die gelernte Glaserin hat früh ihre Faszination für das Thema Flachglas entdeckt – und vor allem für
die Kunst des Fusing. Dabei werden Glasteile in mehreren Schichten im Ofen verschmolzen und so
zu einzigartigen Objekten verarbeitet. Ob Türschild, Windlicht oder Obstschale – die farbenfrohen
Stücke aus ihrer Werkstatt Sonnenberg Glas tragen stets ihre Handschrift: klar, kreativ und voller
Licht. Und weil sie Glas mit einer Mischung aus Präzision und Experimentierfreude behandelt,
entstehen Unikate, die echte Blickfänger sind.
STUDIO BIRGIT SAILER Farchant
Heimische Tiermotive
Im Haus „Beim Zach“ in Farchant wohnen nicht nur
”Es ist die Schönheit, die Gelassenheit,
die Art der Kopfhaltung und der Blick,
was unsere heimischen landwirtschaftlichen
Tiere so besonders macht.
Birgit und Sepp, sondern auch viel Gespür für Gestaltung
und Handwerk. Besonders bei Birgit Sailer, die in ihrem Zeichenstudio mit weißer Kreide und
schwarzem Grund ganz eigene Porträts erschafft – von Kühen, Schafen oder Hühnern, die uns hier
im Alpenraum so vertraut sind. Birgits Arbeiten sind keine schnellen Skizzen, sondern das Ergebnis
von feinem Gespür, Ruhe und tiefem Respekt für ihre tierischen Modelle. Jedes Porträt bringt
Haltung, Blick und Wesen auf den Punkt – detailgenau, charakterstark und künstlerisch reduziert.
SEIFENMANUFAKTUR WÜRFEL
”
Ohlstadt
Unsere Basisöle
Handgefertigte Naturseifen
sind alle biozertifiziert.
Wenn jemand Seife mit System macht, dann Thomas Würfel. Seinen Namen trägt nicht nur er,
sondern auch seine Produkte: quadratisch, handgemacht und voller guter Inhaltsstoffe. Was als
Lösung für eigene Hautprobleme begann, ist heute eine professionelle Naturseifenmanufaktur mit
einem klaren Anspruch an Qualität und Transparenz. Thomas verzichtet komplett auf Parabene
und Palmöl und setzt auf biozertifizierte Basisöle – und bleibt auch dann seiner Linie treu, wenn
die bürokratischen Hürden des Handwerks hoch sind. Was zählt, ist das Ergebnis: natürliche Pflegeprodukte,
die wirken, duften und nachhaltig guttun.
Alle Inser Hoamat Partner findet ihr in
unserer neuen Broschüre – erhältlich in
den Tourist-Informationen der Region.
Weitere Infos und Einblicke unter:
www.inser-hoamat.de
spitze! 02/2025 9
Tourismus Team mit Weitblick
Zwei neue Gesichter bringen frische Impulse
in Marketing, Kommunikation und Digitalisierung
Das Team um Tourismusmanagerin
Martina Nyvlt ist wieder komplett:
Nach personellen Veränderungen in den
vergangenen Monaten freut sich die Zugspitz
Region über zwei neue Kolleginnen,
die mit viel Fachwissen und Engagement
frischen Wind in zentrale Aufgabenbereiche
bringen.
Seit Mitte März verstärkt Franziska Fischer
als neue Expertin für Marketing und Kommunikation
das Team. Mit ihrer langjährigen
Erfahrung in einer Digitalagentur bringt sie
kreative Ideen und strategisches Know-how
in die touristische Außenkommunikation der
Region ein.
Seit dem 1. Mai ist nun auch Raphaela Zerhoch
an Bord. Sie übernimmt den Bereich
Digitalisierung und Datenbankmanagement
– zwei zentrale Themen, die in der Tourismusentwicklung
eine immer wichtigere
Rolle spielen. Mit ihrer Kompetenz soll die
digitale Infrastruktur weiter ausgebaut und
die Datenpflege optimiert werden.
v.l.: Franziska Fischer (Marketing und Kommunikation), Martina Nyvlt
(Tourismusmanagerin), Raphaela Zerhoch (Projektkoordination Tourismus)
Mit dem nun komplettierten Team ist die Zugspitz
Region bestens aufgestellt, um gemeinsam
mit regionalen Partnern innovative Wege
im Tourismus zu gehen und die touristische
Positionierung der Region weiter zu stärken.
Qualifizierter Mietspiegel
für den Landkreis Garmisch-Partenkirchen
Mit der Veröffentlichung des qualifizierten
Mietspiegels für den Landkreis
Garmisch-Partenkirchen wurde ein wichtiger
Schritt in Richtung mehr Transparenz und
Fairness auf dem Mietmarkt gemacht.
Der Mietspiegel bietet nun eine fundierte
Grundlage für Mietverhältnisse und trägt
dazu bei, eine ausgewogene und transparente
Mietpreisgestaltung zu gewährleisten.
Der qualifizierte Mietspiegel wurde in enger
Zusammenarbeit zwischen der Zugspitz
Region GmbH, dem Deutschen Mieterbund
Garmisch-Partenkirchen und Umgebung
e.V., vertreten durch den Deutschen Mieterbund
Landesverband Bayern e.V., sowie die
Haus & Grund Garmisch-Partenkirchen e.V.,
erstellt. Diese partnerschaftliche Initiative
gewährleistet, dass der Mietspiegel sowohl
den Bedürfnissen der Mieter als auch der
Vermieter gerecht wird.
Das Mietspiegeldokument ist als PDF verfügbar
und kann unter www.zugspitz-regiongmbh.de
heruntergeladen werden. Zusätzlich
steht der online Mietenrechner zur Verfügung,
mit dem sich Interessierte den Basismietwert
für ihre Wohnung ganz einfach selbst ausrechnen
können. Der Rechner ist unter der
Rubrik „Aktuelles“ oder direkt beim Projekt
„Wohnraum im Wandel“ zu finden.
Die Broschüre mit allen Infos zum Mietspiegel
liegt in den Rathäusern
des Landkreises aus.
Direktzugang zum
online Rechner:
©Zugspitz Region GmbH, Marc Gilsdorf
10 spitze! 02/2025
Erfrischende Tipps für warme Tage
Wassererlebnisse in der Zugspitz Region
Wenn die Temperaturen steigen, zeigt
sich die Zugspitz Region von ihrer
erfrischenden Seite. Ob glitzernde Bergseen,
schattige Klammen oder gemütliche Freibäder
– hier gibt’s die besten Tipps für eine
kleine Auszeit am Wasser.
Ein besonderes Erlebnis sind die Klammen:
Höllentalklamm, Partnachklamm oder Schleifmühlklamm
bieten angenehme Kühle und
beeindruckende Natur. Familien sollten sich
die Leutascher Geisterklamm mit ihren liebevoll
gestalteten Wegen nicht entgehen
lassen. Wer lieber ins Wasser springt, wird an
Staffelsee, Soier See, Grubsee oder Lautersee
fündig – traumhafte Ausblicke inklusive. Und
für alle, die es bequem mögen, warten zahlreiche
Freibäder in der Region.
Unsere Empfehlung:
Badesachen
einpacken, losziehen
und den Sommer
genießen!
Film ab für die Zugspitz Region
Grafik: mauritius images GmbH | oben: ©Zugspitz Region GmbH, Fotos: Erika Spengler, Wolfgang Ehn
Ihr seid Filmemacherinnen oder Filmemacher
und aus der Zugspitz Region? Dann
habt Ihr jetzt die Chance, Eure Werke auf die
Leinwand zu bringen!
ALPENFLIMMERN 2025 sucht Euch und Eure
Geschichten. Gemeinsam mit Middlewood
Kultur e.V. lädt die Zugspitz Region GmbH
Filmschaffende dazu ein, ihre Werke einzureichen.
Gesucht werden Kurzfilme aller
Genres, mit einer maximalen Länge von 25
Minuten – ob Fiktion, Doku oder sonstige
(z.B. Musikfilm, Animation). Die Voraussetzung:
Der Film hat inhaltlich einen Bezug zur
Zugspitz Region oder der/die Filmemacher/
in stammt aus der Zugspitz Region.
Aus allen Einsendungen, die bis 16. Juni
eingegangen sind, werden mehrere Filme
ausgewählt, die dann im Rahmen der AL-
PENFLIMMERN Veranstaltungen im Juli vor
Zeigt Eure Filme und werdet Teil des
offiziellen ALPENFLIMMERN Programms 2025!
Publikum gezeigt werden. Die Leinwand gehört
dann Euch, und Ihr könnt Euren Film und
Euch vor Publikum präsentieren! Wir freuen
uns auf Eure Filme und eine gemeinsame
ALPENFLIMMERN Zeit!
Einsendeschluss: 16. Juni 2025
Alle Informationen zur Teilnahme
und Einreichung unter:
www.alpenflimmern-filmfestival.de
Mit KURZFILMEN
von regionalen
Filmemachern
12. Juli
LASST UNS FLIMMERN!
FILM-FRÜH-
SCHOPPEN
Kurzfilme am Karwendel
Karwendelbahn, Mittenwald
18. Juli
GAP-WAND-FILM
SILENT CINEMA
Kurzfilmtour
Garmisch-Partenkirchen
25. + 26. Juli
KINO UNTERM
KARWENDEL
Open Air Kino
Kuranlage Puit, Mittenwald
ALLE INFOS
spitze! 02/2025 11
Praktische Einblicke in die Arbeitswelt
5. Jobfahrt bringt Schüler und Betriebe zusammen
Vom 31. März bis 10. April haben 22 Unternehmen
aus unserer Region ihre
Türen für über 800 Schülerinnen und Schüler
aus 16 weiterführenden Schulen geöffnet.
Insgesamt wurden auf 11 verschiedenen
Touren mehr als 45 Ausbildungsberufe sowie
10 duale Studienangebote vorgestellt.
Das Ziel: den Jugendlichen die vielfältigen
beruflichen Möglichkeiten in unserer Region
näherzubringen und damit die Fachkräfte von
morgen zu sichern.
Wie funktioniert die Jobfahrt? Bei jeder Tour
werden drei Unternehmen aus unterschiedlichen
Branchen besucht – sei es Technik,
Handwerk, Handel, Soziales, Medizin oder
Hotellerie. Die Schülerinnen und Schüler
haben die Gelegenheit, die Betriebe praxisnah
kennenzulernen, sich vor Ort über die
Ausbildungsangebote zu informieren und
das Arbeitsumfeld hautnah zu erleben. Die
Unternehmen nehmen sich Zeit, um ihre Berufe
und duale Studienangebote vorzustellen
und Fragen zu beantworten – so entsteht
ein lebendiger Einblick in die Berufswelt.
Gleichzeitig lernen sie bei dieser Gelegenheit
potenzielle Auszubildende und duale Studenten
kennen und haben die Möglichkeit,
„
sie für den eigenen Betrieb zu begeistern.
Das Konzept geht auf, sagt die Organisatorin
Inken Schneider:
Einige der Schülerinnen und
Schüler bewerben sich im
Anschluss für ein Praktikum
oder einen Ferienjob bei
einem der Unternehmen,
die sie während der
Jobfahrt besucht haben.
”
Mit dieser Aktion möchte die Zugspitz Region
GmbH die beruflichen Perspektiven im
Landkreis sichtbar machen und die Jugendlichen
bei ihrer Berufsorientierung unterstützen.
Neben der Jobfahrt gibt es weitere
wichtige Angebote wie den Ausbildungskompass,
der nach den Pfingstferien an alle
Schülerinnen und Schüler im ausbildungsfähigen
Alter verteilt wird, die Entdeckertour
Handwerk im Bildungszentrum der HWK
in Weilheim sowie die Zukunftsmesse –
die landkreisweite Ausbildungsmesse am
20. November im Kongresshaus Garmisch-
Partenkirchen.
i mpressum
Herausgeber:
Zugspitz Region GmbH
Burgstraße 15
82467 Garmisch-Partenkirchen
Telefon: 0 88 21 / 751 - 561
E-Mail: kontakt@zugspitz-region.de
Geschäftsführer: Sebastian Kramer,
Günter Hopfensperger v.i.S.d.P.
Verlag: Zeitungsverlag Oberbayern GmbH & Co. KG
Pfaffenrieder Straße 9
82515 Wolfratshausen
Redaktion: Gabriela Königbauer
Grafik:
Druck:
gabi.koenigbauer@gmx.de
Erscheinungsweise: vierteljährlich in den Monaten März (Frühling), Juni (Sommer),
September (Herbst) und Dezember (Winter) als Heft im Heft in den „Bergwelten“
des Münchner Merkur (Garmisch-Partenkirchner und Murnauer Tagblatt)
Nina Wanke, PMS GmbH, Penzberg
Gotteswinter und FIBO
Druck- und Verlags GmbH
© Zugspitz Region GmbH
12 spitze! 02/2025
In der Rubrik „Host mi?“
stellen wir in jeder
Ausgabe einen selten
gewordenen bayerischen
Begriff vor. Die Auswahl
trifft jeweils Siegfried
Bradl vom Förderverein
für Bairische Sprache und
Dialekte e.V. (FBSD).
Weitere Informationen
unter www.fbsd.de.
Karikatur:
Hermann Wiegand
Durchs Aufmandln wirst auch nicht größer
Foto: PantherMedia / wsf pan
Alfred Adler war’s, 1926. Da hat der
österreichische Psychoanalytiker
den Napoleon-Komplex eingeführt.
Auch bekannt als das Klein-Mann-Syndrom.
Es ist nicht eindeutig bewiesen,
ob es dies als verbreitetes Phänomen
wirklich gibt. Aber jeder kennt so ein
Mannsbild: Etwas klein geraten im Vergleich
zu seinen Mitmännern meint er,
seine fehlenden Zentimeter Körpergröße
durch selbstüberschätzendes, übertrieben
wichtiges Verhalten zu kompensieren.
Unangenehme Zeitgenossen.
Die Bayern haben dafür ebenfalls
ein Wort: das Aufmand(e)ln. Also
ein Mandal, ein kleiner Mann (auch
Manschgerl genannt, wahlweise
Zwetschgenmanschgerl, wenn man
das wenig muskulöse Zwergerl noch
ein bisschen mehr auf seine Nicht-
Männlichkeit hinweisen und am
Ego packen möcht‘), der sich größer
macht – beziehungsweise den
peinlichen Versuch dazu startet. Wer
sich in Bayern aufmandlt, der macht
sich wichtig, er „gschaftelt“. Daher
wiederum rührt der Oberbegriff für alle
Minderwertigkeitskomplexkompensierer:
die Gschaftlhuaba, Kurzform Gschaftler.
Die sich jedoch nicht an ihrem verfrühten
Wachstumsstopp erkennen lassen.
Darunter finden sich Menschen jeder
Körpergröße, jeder Gewichtsklasse,
jedes Alters und jedes Geschlechts.
Das Aufmandln und Gschaftln
beherrschen (leider) jeder und jede.
Gut aber: Man darf sie auch als solche
bezeichnen. Gerichtlich erlaubt.
Um Korruptionsvorwürfe ging es
eigentlich im Prozess gegen den früheren
Regensburger Oberbürgermeister
Joachim Wolbergs. Zu Beginn eines
Prozesstages im Februar 2019 aber
klärte die Richterin erst einmal wirklich
Wichtiges. Auf mehreren Seiten.
Als „Obergschaftler“ hatte der Politiker
den Oberstaatsanwalt bezeichnet.
Der gewöhnliche Wichtigmeier hat
Wolbergs also nicht gereicht, für den
Juristen kreierte er die Steigerung
davon. „Unhöflich und respektlos“
sei dies durchaus gewesen, stellte die
Richterin klar. Aber: Eine Beleidigung
war’s nicht. Der Obergschaftler sei
von der Meinungsfreiheit gedeckt.
Dann mandlts Eich moi ned
so auf, ihr Gschaftler!
n Katharina Bromberger
Bergwelten Sommer 2025 33
FOTOSTRECKE
34 Bergwelten Sommer 2025
VON DER
ZEITUNG IM
HUT ZUM
ULTRALEICHT-
HELM
Hans Ettl, 86 Jahre alt. Franz Vögele,
28 Jahre. Zwei leidenschaftliche
Alpinisten, Kletterer, Bergführer.
Der eine hat sich für die ersten
Kletterversuche ein Hanfseil um
den Bauch gebunden, trug einen
Schafwolljanker gegen die Nässe
und einen ausgestopften Hut gegen
Steinschlag. Für neue Routen klopfte
er handgeschmiedete Hackl in den
Fels. Der andere klettert mit DINgeprüftem,
imprägniertem Nylonseil,
trägt bei schlechtem Wetter Goretex-
Jacke, am Fels einen Ultralight-Helm
und zum Einrichten neuer Routen
nutzt er gern die Akkubohrmaschine.
Für die Bergwelten haben die
beiden ihre Ausrüstung verglichen,
es wurde ein Nachmittag voller
wunderbarer Bergsteigergeschichten.
Texte: Katharina Bromberger
Fotos: Anton Brey
Ein Dank an Werner Niedermaier vom
Bergsportgeschäft wn alpin in Garmisch-
Partenkirchen, der ein paar seiner
historischen Ausrüstungsschätze für das
Fotoshooting zur Verfügung gestellt hat.
Bergwelten Sommer 2025 35
Hans Ettl
- aus Garmisch-Partenkirchen, gebürtiger Grainauer
- 86 Jahre
- staatlich geprüfter Berg- und Skiführer
- ehemaliger Hüttenwirt der Höllentaleingangshütte
- früher Inhaber eines Sportgeschäfts
- 20 Jahre Mitglied im Sicherheitskreis, der Normen
für die alpine Ausrüstung entwickelte
- wirkte als Schauspieler bei der Verfilmung der
historischen Erstbesteigung 1937 der Cassinroute
durch die Piz-Badile-Nordostwand mit
Franz Vögele
- aus Garmisch-Partenkirchen
- 28 Jahre
- staatlich geprüfter Berg- und Skiführer
- Maschinenbauingenieur und Seilbahnsachverständiger
- Mitglied bei der Bergwacht Garmisch-Partenkirchen
- wirkte als Kameraassistent bei einer Biografie über
Thomas Huber senior zu seinem 85. Geburtstag mit
Altenauer Holz(t)räume werden wahr...
% Rabattgutschein auf Homepage herunterladen und sparen %
Massivhölzer
Gartenhölzer
Hochbeete
Holzböden
Profilhölzer
Bauhölzer
Platten mit Zuschnittservice
Terrassendielen-Aktion
Lärche 28/145 mm
5,95 €/lfm
Statt ab 195,– €
ab 179,– €
Statt ab 59,95 €/m 2
ab 45,95 €/m 2
Gartenhölzer Gartenmöbel
Spielgeräte Gartenzäune
Parkett, Kork, Vinyl und mehr in Massivholz
Unternoggstraße 20 | 82442 Altenau | Tel. (08845) 70 303 - 0 | www.holz-steinsdorfer.de
36 Bergwelten Sommer 2025
Janker und Jacke
Hightech-Jacke mit Wassersäule und
Atmungsaktivität existierte nicht. Im
Schafwolljanker ist Hans Ettl bei Regen
und Kälte losmarschiert. „Super war
das.“ Drei bis vier Stunden lang. So lange
blieb man darin trocken. „Nur wenn
der Janker mal nass war, hat er mindestens
60 Kilo gewogen.“ So strapazierfähig
wie er aber ist keine Jacke von
heute. Über 40 Jahre ist der Janker
alt, schätzt Ettl, schaut aus wie neu.
Die ersten zehn Jahre „hat er so nach
Schaf gestunken, das war Wahnsinn“.
Ab sofort in
Eschenlohe
im Wohnladen
Geiger
zu finden
Beratung · Planung · Projektierung · Lichtstudio
Spürbar mehr Atmosphäre
Garmischer Straße 1 · 82438 Eschenlohe · Telefon: 0172-8322239 · helmut.mueksch@web.de
Bergwelten Sommer 2025 37
Hut und Helm
Kappe oder Hut, zwischen diesen Kopfbedeckungen hat
sich Hans Ettl jahrelang entschieden. Über einen Helm
redete niemand. Sobald Steinschlag drohte, wählte er
den Hut. „Drunter haben wir Zeitung neig‘schoppert“,
schön ausgestopft, damit der Kopf im Notfall besser
geschützt war. Ob’s geholfen hätte? „Glaub’s ned, bei
am Kieselstein vielleicht.“ Praktisch: Ettl konnte seine
Kopfbedeckungen einfach in den Rucksack stopfen, Franz
Vögele muss vorsichtiger zusammenräumen. Sicher ist
seine superleichte Variante, robust nicht. „Wennst ihn
einpackelst, musst aufpassen. Da ist gleich mal a Delle drin.“
38 Bergwelten Sommer 2025
Hackl und Friends
In verschiedensten Ausführungen gibt es die
Schlaghaken, über die Jahre haben sie sich nicht
wesentlich verändert. „Nur, dass meine Hackl zum Teil
handgeschmiedet sind“, sagt Hans Ettl. Ein Garmischer
hat einige davon gefertigt, der Ring dafür wurde am
Feuer geschweißt. Leichter wurden die Haken über
die Jahre, man braucht sie seltener, da viele Routen
deutlich besser eingerichtet, zum Teil saniert sind.
Und zum Neueinrichten bohren die Kletterer oft. Ab
und zu, sagt Franz Vögele, nimmt er aber ein paar mit.
„Du weißt ja nicht immer, was dich erwartet.“ Zudem
kann man so ein Hackl auch mal in der Wand lassen.
Klemmkeile und Friends (Foto) sind dafür zu teuer.
Bergwelten Sommer 2025 39
Hanf und Nylon
Mit einem Hanfseil hat Hans Ettl seine erste alpine
Klettertour unternommen. „Vogelwuid“, 1954, gerade
einmal 14 Jahre alt. Die Zwölferkante am Waxenstein
wollte er mit einem Freund durchsteigen. „Kein Mensch
hat das freilich wissen dürfen.“ Am Einstieg seilten sie
sich an – „irgendwie um an Bauch rum und an ganz
normalen Knoten rein“. Zufällig beobachtete ein junger
Bergführeranwärter aus Hammersbach die zwei Grainauer
und mischte sich ein. „Buam, das müsst’s anders machen“,
hat er gesagt – und ihnen den Bulinknoten beigebracht.
Den kennt Franz Vögele auch, genauso den Spierenstich
und viele andere Varianten, von denen Ettl erzählt. „An
den Knoten hat sich wenig bis gar nichts geändert“, sagt
Vögele. An den Seilen sehr wohl. Zu Ettls Anfängen
gab es nur den 25-Meter-Strick, „was Längeres hatten
wir nicht“. Zur Sicherheit war ein grüner Kontrollfaden
eingenäht. Er riss durch, sobald das Seil einmal überdehnt
wurde. Bald lösten Nylonseile die Hanfstricke ab, heute
werden sie in der Kernmantelkonstruktion hergestellt:
ein reißfester Kern innen, ein schützender Mantel
außen. Für jeden Einsatzbereich gibt es die richtige
Länge, den richtigen Durchmesser. Imprägniert gibt es
sie auch. „Ideal ist das“, sagt Franz Vögele. „Wenn’s im
Schnee liegt, saugt es sich nicht voll und bleibt leicht.“
40 Bergwelten Sommer 2025
Berg- und Kletterschuhe
Schuster und Scheck, das waren die Sportgeschäfte für Bergsteiger
in Ettls Tourenzeit. Nach München ist er als junger Mann
gefahren, um dort seine Bergschuhe zu kaufen. Die Sohle hat
der schwarze Lederschuh, Größe 42, mittlerweile verloren, aber
ansonsten „schaut der noch bärig aus“, findet Franz Vögele. Er
denkt an seine eigenen, leichten Zustiegsschuhe, „die sind nach
einem halben Jahr immer kaputt“. Die Kletterschuhe sowieso.
Weit ist Ettl mit seinen Leder-Bergschuhen gekommen. Auch bei
seiner Tour auf den Riffeltorkopf hat er solche Exemplare getragen.
Die Erstbegehung der Nordwestplatte, die jeder als Ettl-Platte kennt,
war eher eine Spontanaktion. Im Nebel und bei Nieselregen stiegen
er und ein Freund ein, „wir ham uns halt mal angeschaut, ob das geht“.
Es ging. „Damals waren wir so gut drauf, da hat uns das Wetter ned
gestört. Und die Schuhe haben gut gehalten.“ Franz Vögele grinst.
„Scho wuid.“ Auch er bewältigt die 5+-Tour mit Zustiegsschuhen,
wenn er muss. Aber bei nassem Fels? „Na, das mach ich nicht.
Da geht sich das mit Kletterschuhen schon sehr viel schöner.“
Analyse & Risikomanagement
Transaktion &
Verhandlung
Wertsteigerung
& Baubegleitung
Jetzt buchen!
Bewertung &
Strategie
für Ihre
Immobilie
Jede Immobilie ist einzigartig.
Wir schaffen Transparenzim gesamten Prozess
und entwickeln gemeinsam mit
unseren Klienten wertvolle Strategien
für nachhaltigen Erfolg.
realp-consult.de • Garmisch-Partenkirchen • 0170 280 35 24
Bergwelten Sommer 2025 41
Seil und Gurt
„Welchen Gurt hattest Du, Hans?“, fragt Franz
Vögele. „Gurt?“, fragt Hans Ettl zurück und lacht. Ein
Seil hatten sie und Knoten. Das Seil um die Brust
herumgewickelt, einen Bulinknoten rein, aus dem
Seilrest Hosenträger gemacht. „Und das hat gehalten?“
Wieder lacht Ettl. Zweimal ist der 86-Jährige beim
Klettern ordentlich nach unten gesegelt, da besaß er
allerdings schon einen richtigen Gurt mit Beinschlaufen
und Co. Wär er früher, mit der Seilvariante, geflogen
– „da tut dir danach sicher alles weh. Und kann
schon sein, dass es dir da die Rippen abschlägt.“
Badespaß &
Saunavielfalt
bei jedem Wetter!
Alpen
T H E R M E
E H R E N B E R G
in Reutte/Tirol
5 Saunen • 1 Dampfbad • 4 Ruheräume • Saunalounge • 250 Liegemöglichkeiten
5 Saunaparadies
inkl. Badewelt
ab27,50 €
(gültig So - Do ab 18:30 Uhr)
42 Bergwelten Sommer 2025
Steigeisen
„Die wiegen ja gar nix“, sagt Franz Vögele. Er hebt
Hans Ettls Stahl-Steigeisen immer wieder auf. „Kann
ich mir die mal ausleihen?“ Kaum einen Unterschied
erkennt er zu seinen eigenen (r.), außer beim Material.
Wie viele Bergsteiger nutzt der 28-Jährige die Variante
vorne Stahlzacken, hinten Alu, eine gute Mischung
für Halt bei wenig Gewicht. Durch den Bügel zum
Befestigen verzieht sich nichts beim Gehen, die
Dyneema Schnüre als Verbindung stellt Vögele einmal
auf seinen Schuh ein – dann sitzt alles perfekt. Da
haben Ettls Steigeisen (l.) einen Nachteil. Sobald die
Lederriemen nass wurden, „hast immer nachziehen
müssen“. Dafür sind seine handgeschmiedet, in
Frankreich. Größe 40 ist eingraviert. Aber Ettls 42er
Füße haben reingepasst. „Dann waren sie gut fest.“
Sie packen Ihre Koffer!
Und wir haben in den letzten Wochen
fleißig Kartons gepackt!
Neuer Ort, bekanntes Team:
Wir sind weiterhin mit viel Erfahrung und voller
Reiseliebe für Sie da – telefonisch, per E-Mail oder
persönlich in unserem neuen Büro in der Garmischer
Fußgängerzone, hinter dem Schuhhaus Wittmann.
Wir feuen uns auf Sie!
Bankgasse 7
82467 Garmisch-Partenkirchen
Tel. +49 8821 7322820
welcome@tischler-travel.de
Unsere aktuellen Öffnungszeiten:
Mo–Fr: 09:00–13:00 Uhr &
14:00–18:00 Uhr
Bergwelten Sommer 2025 43
Stichel und Schrauben
Wie ein Brotzeitmesser schaut das Trumm aus, findet Franz
Vögele. Für Hans Ettl war’s „hilfreich beim Eisklettern, ein
kleiner Dolch“. So beschreibt er seinen Eisstichel (l.). Den
Lederriemen stellte er für die linke Hand ein, die Spitze
schlug er in die Wand, in der anderen Hand hielt er den
Pickel. Seine ersten Eisschrauben (2.v.l.) hat er „wie einen
Stopselzieher ins Eis gedreht, der beste Weinflaschenöffner
war das“. Als Sicherungsgerät musste man sie sauber
und waagrecht setzen, „sonst hat’s nicht gehalten“. In
dem Bereich hat sich über die Jahrzehnte viel getan.
Kaltenbrunn 40
Garmisch-Partenkirchen
Telefon: 01 51 / 54 65 99 41
www.feinkost-lastalla.de
Neue Öffnungszeiten:
Frühstück: Mi.–So. 7–11 Uhr
Mi.–Fr. ab 17 Uhr
Sa.–So. und Feiertage 12 – 22 Uhr
Montag und Dienstag Ruhetag
Warme Küche bis 21 Uhr
Um Tischreservierung
wird gebeten!
44 Bergwelten Sommer 2025
Hammer und Bohrer
Immer wieder sucht Franz Vögele nach neuen Routen,
vor allem im heimischen Wettersteingebirge. Auch
er und seine Kameraden brauchen den Hammer,
um Haken in die Wand zu schlagen. Zudem nutzen
sie eine Akkubohrmaschine. Gerade einmal zwei
Kilo wiegt sie, 20 Bohrhaken setzt Vögele mit dem
großen Akku. „Da bist beschäftigt für den Tag.“ Eine
entsprechend brauchbare Bohrmaschine gab es zu
Hans Ettls Erstbegehungszeiten nicht. „Bei Neutouren
hast alles geschlagen.“ Dafür nutzte er einen Hammer,
handgeschmiedet, der Vögele neidisch werden lässt.
Nicht, weil Ettls Name eingraviert ist, während er
seinen mit Edding draufgeschrieben hat, sondern,
weil er „an perfekten Zug hat. Der ist bärig.“
Neben Hackl und Hammer packte Ettl immer
mindestens zehn Karabiner ein – statt der
heutigen Expressschlingen. Die stellte in seinen
Kletteranfängen noch niemand her. „Wir haben
alles direkt eingehängt.“ Entsprechend „brutal“ war
der Seilzug zum Teil. Und blutig wurde es auch nicht
selten. Denn „es gab nur die geraden Karabiner,
ständig hast dir da die Finger eingezwickt“.
Karabiner und Reverso
„Was ist denn das? Das hab ich ja noch nie gesehen.“ Erstaunt
betrachtet Franz Vögele den alten Abseilkarabiner
(l.). Hans Ettl erklärt ihm, wie er funktioniert. Vom Grundprinzip
wie sein Reverso (r.), findet Vögele, nur eben
viel älter. „Das hatte gute Reibung“, sagt Ettl. „War ned
schlecht.“ Das Foto zeigt die Evolution der Abseilgerätschaften,
wobei der Achter (2.v.r.) nach wie vor zum Einsatz
kommt. Die Platte nutzte Ettl ab und zu zum Sichern.
„Das hätt' gut gebremst, wenn ich reingefallen wär.“
Echt. Scharf. Sehen.
Drinnen oder Draussen,
Droben oder Drunten ...
Chamonixstrasse 11
82467 Garmisch-Partenk.
Tel.: (08821) 52022
www.der-alpenoptiker.de
Bergwelten Sommer 2025 45
GEMEINSAM GEGEN MÜLL
Sauber
bleim
JEDER
KANN SO
LEICHT
ETWAS
TUN
46 Bergwelten Sommer 2025
DER KLEINE BEITRAG
FÜR DIE SCHÖNE NATUR
Es ist so einfach: Jeder nimmt seinen Müll wieder mit.
Und die Natur bleibt, wie jeder sie haben will. Dafür steht die Aktion
„Sauber bleim“. Und pünktlich zum Sommer sind die neuen Müllsackerl da.
Text: Katharina Bromberger • Foto: Anton Brey
„Sauber bleim“ ist unser Beitrag, um die Natur ein bisschen
sauberer zu machen. Unser Appell, sie zu schützen. „Sauber
bleim“ ist unsere Herzensangelegenheit. Damit die Berge
und Seen so schön bleiben, wie sie eigentlich sind. Und wie
sie doch jeder haben will. Deshalb haben die Bergwelten vor
einigen Jahren gemeinsam mit der Bayerischen Zugspitzbahn,
dem Zugspitzdorf Grainau und GaPa Tourismus die Initiative
gestartet. Weil sich jeder so leicht für ein bisschen heile Welt
einsetzen kann: einfach den Müll wieder mitnehmen.
Mit eigenen Sauber-bleim-Müllsackerln aus recyceltem
Material – die neue Lieferung ist schon eingetroffen –, die an den
Bergbahnen und den Tourist Infos in Grainau und Garmisch-
Partenkirchen ausgegeben werden, mit Informationsarbeit
und Aktionen wollen wir sensibilisieren und appellieren.
Auf Trail-Running-Events waren die Sackerl bereits im Einsatz,
bei denen die Läufer bewiesen: Sporteln und auf eine saubere
Umwelt achten, das passt bestens zusammen. Zudem gab es
mit dem Deutschen Skilehrerverband und vielen heimischen
Skilehrern die Aktion „Pisteputzen“ im Skigebiet Garmisch Classic.
Auch an Schulen befassen sich Lehrer und Kinder mit dem Thema
Abfall und dem Schutz der Ökosysteme, Buben und Mädchen der
Zugspitz-Realschule sammelten mit den grünen Sauber-bleim-
Sackerln im Ort fleißig Müll. Danke an alle, die sich beteiligen. n
Alle Infos auf thebrettz.com/bergwelten
Videos und mehr auf Instagram bergwelten_gap
Bergwelten Sommer 2025 47
DIE NATUR UND IHRE SCHÄTZE
Sommer, Sonne,
Silvaner - und bisserl
Spanische Schnecke
„Wer sich mit der Natur
verträgt, dem tut sie nichts.
Henry Miller (amerikanischer
Schriftsteller und Maler)
“
Der Winter ist vergessen, als wäre er nie
da gewesen. Endlich Sommer. Hinfiebern
auf die längsten und wärmsten Tage,
den Gipfel des Jahres. Es ist Zeit, Natur
und Garten in ihrer Gänze zu genießen.
Zeit für Müßiggang. Oder wie es
einst der amerikanische Schriftsteller
Henry David Thoreau formulierte:
„Der Mensch ist umso reicher, je
mehr Dinge er liegen lassen kann.“
Foto: Panthermedia / thijsschouten
48 Bergwelten Sommer 2025
Der Garten sprießt und quellt, strotzt vor Kraft, protzt
mit seiner Potenz. Alles Leben, das wir beobachten,
ist Fortpflanzung. Präsentieren, balzen, überleben,
Kopulation, Samenverteilung, Nachwuchs. Farben, Formen,
Düfte, Tänze und Gesang. Der Sexualtrieb der Natur bringt das
Schönste aus ihr hervor. Das ist das Leben, das so ansteckend
wirkt, wenn man sich eine Viertelstunde Zeit nimmt, um im
Garten zu sitzen und zu schauen, aufzusaugen, zu genießen.
Der Paarungstanz von Libellen, eine Rotschwanzmutter, die
ihren Küken die ersten Jagdstunden gibt oder der Löwenzahn,
dessen Samen der Wind über das Land verteilt. Spektakulärste
Szenen – man muss nur hinsehen. Für beeindruckende
Naturbeobachtungen braucht es keine Safaris im Okawangodelta.
Beeindruckende, heroische Momente entdeckt man vor
der Haustür. Etwa, wenn ein Marienkäfer blutrünstig eine
Blattlaus zerfleischt, oder wenn ein Turmfalke minutenlang
auf einer Stelle rüttelt, um dann einer Maus das Genick zu
brechen. Der Kampf der Natur, brachiale Unterhaltung.
Das Gras nicht permanent köpfen
DANIEL HASER
33 Jahre alt,
Landwirt aus Bad Bayersoien,
Vorsitzender im
Gartenbauverein
Geschichte:
Mit dem Haserhof fing 2016 alles
an. Daniel Haser betrieb ihn
ohne Subventionen. Unabhängig.
Um seine Ideen zu leben.
Im Zentrum stand die Nachhaltigkeit.
Das gilt bis heute.
Daniel Haser will einen Gegenentwurf
zur Wegwerfgesellschaft
schaffen, lebt nach dem
Grundsatz, Nährstoffkreisläufe
zu schließen. Seinen Hofladen
jedoch hat er derzeit geschlossen.
Bei der Hagel-Katastrophe
im August 2023 wurde sein Betrieb
stark beschädigt. Derzeit
arbeitet er am Wiederaufbau.
Die Handlung dieser Filme im Naturkino kann jeder selbst
beeinflussen. Vielfalt beginnt mit der Rasenpflege. Es gilt die
Devise: Weniger ist mehr. Der englische Rasen entspricht
noch in weiten Teilen dem deutschen Ideal eines Vorgartens.
In Wahrheit aber ist er die für die Natur unlebenswerteste
Variante der Bewirtschaftung. Nur wenige Grasarten können
es überhaupt ertragen, wöchentlich geköpft zu werden.
Je öfter im Jahr gemäht wird, umso artenärmer wird der
Garten. Ein Teufelskreis beginnt. Je weniger Pflanzenarten,
umso weniger Insekten. Je weniger Insekten, umso weniger
Säugetiere, Vögel und Reptilien. Die Pflanzenvielfalt im
eigenen Grün bildet die Lebensgrundlage für alles andere.
Dabei kann man nicht alle Lebewesen leiden. Muss man auch
nicht. Der Erzfeind des Gärtners ist die Spanische Wegschnecke.
Sie sieht nicht nur grässlich aus, sie frisst auch alles weg,
was schön und lecker ist. Mir scheint, dass es abgesehen von
Laufenten keine sinnvolle, ökologische Lösung gibt. Absammeln,
zerschneiden und beten führen offenkundig ins Leere. Auch
Igel und Kröten verschmähen die schleimigen Viecher.
Rote Bete samt den Blättern grillen
Nun gehen wir einmal davon aus, das gepflanzte Gemüse – im
Hochbeet ist es besser geschützt – hat die Schneckenattacken
überlebt. Dann kann man nun seinen Speiseplan nach der Ernte
gestalten. Täglich frischer Blattsalat, Radieschen und Zucchinis.
Blumenkohl und Brokkoli sind schon bald reif, die Herbstkulturen
sind bis auf den Grün- und Rosenkohl schon gepflanzt. Damit
bekommt man die bestmögliche Qualität an Lebensmitteln. Frisch,
ohne Transport und Lagerzeiten, mit dem vollen Nährwert und
besten Geschmack. Jetzt braucht es nur noch etwas Kreativität
beim Kochen. Schon mal Radieschen und Rote Bete samt ihren
Blättern auf dem Grill gebraten? Zucchiniblüten mit Ziegenkäse
gefüllt? Oder einen Salat aus den Blättern der gelben Bete gemacht?
Wer das Privileg eines eigenen Gartens hat – was so vielen
Menschen verwehrt ist –, wäre ein unsäglicher Narr, sich dessen
nicht zu bedienen. Er schenkt Lebensqualität. Das Wichtigste
im Sommer im Garten bleiben daher Genuss und Müßiggang,
bevor im Herbst die arbeitsreiche Phase kommt. Bei all der
Hektik durch unsere Arbeit und all den anderen Verpflichtungen
wirken die Wärme des Sommers und der Frieden des Gartens
wie Urlaub. Morgens vor und abends nach der Arbeit ist es schon
beziehungsweise noch hell, instinktiv zieht uns der Körper nach
außen. Mit tiefen Zügen lassen sich die Aromen der Umwelt bis
in die kleinen Zehen hineinatmen. Spüren Sie’s? Eine wohlige
Verbindung mit der Natur stellt sich ein und stiftet sinnlichen
Frieden, Zufriedenheit und Trost. Und gegen den inneren Drang,
den Rasen zu mähen, hilft ein kaltes Glas Silvaner.
n
HÖRAKUSTIK
Anne-Marie Güra
GÜRA
SCHON GEHÖRT?
Ihr Hörakustiker in Murnau
Foto: Sebastian Gabriel
Öffnungszeiten:
Mo 9-12 Uhr
Di 9-12 und 14-17 Uhr
Mi 9-12 Uhr
Do 9-12 und 14-17 Uhr
Fr 9-12 Uhr
(nach Vereinbarung)
Anne-Marie Güra
Hörakustikmeisterin
Bahnhofstraße 23 (neben Friseur)
82418 Murnau a. Staffelsee
Mail: murnau@hoerakustik-guera.de
08841/ 7999114
Bergwelten Sommer 2025 49
Entdecken
Sie die
Vielfalt
in unserer
Gewächshaus-Atmosphäre!
Triftstraße 9 • 82496 Oberau
info@fink-oberau.de
Tel. 0 88 24 / 3 05
Mo.–Fr. 8–12 Uhr und 14–18 Uhr
Mi. 8–12 Uhr, Sa. 8–14 Uhr
Gemütliche Gaststube · Biergarten · Kegelbahn
Schnitzel-Donnerstag
Schnitzel ab 10,- €
Wir haben geöffnet:
12–14 Uhr & 18–21 Uhr
(immer außer dienstags)
Bahnhofstr. 22 • 82418 Seehausen a. S.
Telefon 0 88 41 / 91 69
www.sonne-seehausen.de
DIE
Herbstausgabe
DER BERGWELTEN
erscheint am
4. September 2025
Eine Sonderveröffentlichung von:
Verlag
Zeitungsverlag Oberbayern
GmbH & Co. KG,
Pfaffenrieder Str. 9
82515 Wolfratshausen
Verantwortlich für den Inhalt
Stefan Hampel
Anzeigenverkauf
Romina Reinhard, Uli Halupczok,
Andrea Holzner, Chiara Waffenschmidt
Redaktion
Katharina Bromberger, Tel. 08821 - 75721
Grafik
Nina Wanke, PMS GmbH, Penzberg
Kontakt Anzeigen
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt
Alpspitzstraße 5a, 82467 GAP
garmisch@merkurtz.media
Tel. 08821 - 75712, weitere Infos unter:
www.merkurtz-mediacenter.de
E-Mail Redaktion
bergwelten@merkur.de
Illustrationen:
Panthermedia
Druck
Gotteswinter und FIBO
Druck- und Verlags GmbH
Joseph-Dollinger-Bogen 22
80807 München
Die Bergwelten erscheinen vierteljährlich
in den Monaten März (Frühling),
Juni (Sommer), September (Herbst)
und Dezember (Winter).
Erfüllungsort und Gerichtsstand für
das Mahnverfahren ist München.
Anzeigen politischen Aussageinhalts
stellen allein die Meinung der dort
erkennbaren Auftraggeber dar.
Verteilung
An alle Abonnenten des Garmisch-
Partenkirchner / Murnauer Tagblatts mit
einer Auflage von 24.000 Exemplaren.
Sie erhalten das Magazin bei
allen Bergwelten-Inserenten und vielen
örtlichen Tourismusbüros, Hotellerie,
Gemeindeverwaltungen, Museen etc.
Drs. Eulenburg
& von Einem
Sollerstr. 21 • Murnau
088 41- 42 20
www.tierarzt-murnau.de
JETZT MIT PREISVORTEIL
auf die Designmarkise markilux 1600
Nur bis zum 30.06. mit Option Schattenplus,
Licht und/oder Funkmotor. markilux.com
Die Beste unter der Sonne.
Made in Germany.
Lassen Sie sich jetzt inspirieren,
begeistern, beraten...
www.rolladenbau-oberland.de
Seestube Riegsee
am Campingplatz
Gemütliche Gasträume – auch ür
Ihre FEIERN – PARTYSERVICE
Sonnenterrasse mit Blickau die Zugspitze
Ferienappartement . 2 Personen
Ruhetag Montag & Dienstag
Warme Küche Mittwoch bis Samstag
11.30 Uhr bis 15 Uhr und 17 bis 19.30 Uhr,
sonntags durchgehend warme Küche.
Teleon 08841/2677
www.seestube-riegsee.de
82418 Seehausen /Riedhausen
Am Fügsee 42
Telefon 08841/4 9708
Mobil 0160/97752284
www.kunstschmiede-voegele.de
50 Bergwelten Sommer 2025
E I N E K L A S S E
F Ü R S I C H .
Der neue CLA.
Jetzt bei uns bestellen
Anbieter: Mercedes-Benz AG, Mercedesstraße 120, 70372 Stuttgart, Partner vor Ort:
AUTOHAUS HORNUNG GmbH & Co. KG, Autorisierter Mercedes-Benz Verkauf und Service
Garmisch-Partenkirchen, Tel. +49 8821 181-0 | Penzberg, Tel. +49 8856 9258-0,
E-Mail: info@autohaus-hornung.com | www.autohaus-hornung.com