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BERGWELTEN | Ausgabe 60 | Sommer 2025

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Ausgabe 60 | Sommer 2025

Menschen & Geschichten in Garmisch-Partenkirchen

SEILE, HACKL UND

BERGGESCHICHTEN

Hans Ettl und Franz Vögele:

Alpinisten aus zwei Generationen

SCHÄTZE, FANS UND

KÖNIGSWÜNSCHE

Schloss Linderhof: Viel mehr als

ein Prunkbau für Touristen

Mit dem

Magazin der

Zugspitz Region



EDITORIAL

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

Manchmal reicht schon ein Gedanke an eine Begegnung

– und man beginnt zu lächeln. Weil der Mensch so liebenswert,

das Gespräch so unterhaltsam, das Treffen so angenehm

war. Diese Gedankenaufheller sind unbezahlbar.

STADT LAND GWAND

ZEITLOSE

TRADITIONEN

Natürlich gibt’s auch die anderen Zeitgenossen. Die unfreundlichen,

zickigen, fordernden, nörgelnden, arroganten. Die, bei

denen ein Gedanke reicht für einen kurzen Grant-Anflug.

Wir, das Bergwelten-Team, erleben da ein riesiges Glück: eine

hanswurschtenfreie Zone. Wir dürfen Menschen treffen, die

einfach gerne ihre Geschichte erzählen und oft in ihrer Bescheidenheit

nicht einmal erkennen, wie viel Spannendes sie zu

erzählen haben. Die sich nicht wichtig nehmen, sondern einfach

reden, weil man sie fragt. Wir dürfen zuhören, staunen, lachen.

Für diese Ausgabe haben wir einmal mehr solche Menschen

getroffen. Den Nachmittag mit Hans Ettl werden wir drei, die

dabei waren, nicht vergessen. Für Fotoaufnahmen waren wir

bei ihm, um die alpine Ausrüstung von früher und heute zu vergleichen.

Und dann hat Hans, 86 Jahre alt, zu erzählen begonnen.

Seine Erlebnisse zu den rostigen Hackln, zum Hanfseil, zum

Hut und zum Janker, zu den Steigeisen, zum Korkenzieher (alias

Eisschraube), zu den Bergschuhen und zum nicht vorhandenen

Gurt. Ganz nebenbei Klettererlebnisse mit Lebensgefährtin

Renate Leismüller, einst überaus talentierte Eiskunstläuferin,

die ihn ordentlich überrascht hat mit ihrer Beweglichkeit.

Auch Franz Vögele, der mit seinen 28 Jahren schon viel am Berg

erlebt, eigene Routen eingebohrt und Gäste auf Gipfel geführt

hat, saß staunend da. Genauso Anton Brey, der selbst zahllose

amüsante Geschichten aus seinem Berg-, Fotografen- und Reiseleben

zum Besten geben kann. Niemanden zog es nach Hause.

„Ein Geschenk,“ so hat Franz den Nachmittag zusammengefasst.

Ja, solche Begegnungen machen dankbar. Erleben kann

sie jeder. Man muss nur mal zuhören. Den Eltern, den

Großeltern, dem Nachbarn, einem Bekannten, den man

zufällig trifft. Alles, was es braucht, ist das, was heute

niemand mehr hat: Zeit. Nehmen wir sie uns, nur ein bisschen

davon. Die Gedankenaufheller sind es wert.

Ihre Katharina

Bromberger

Foto Editorial: privat | Foto Titel: Anton Brey

Über Lob, Kritik und

Anregungen freuen

wir uns. Schreiben

Sie uns per E-Mail!

Nichts von der (Kletter-)Ausrüstung

stand Hans Ettl einst zur Verfügung,

die für Katharina Brombergers

Generation längst normal ist.

bergwelten@merkur.de

Folgen Sie uns auf Instagram!

@bergwelten_gap

Am Kurpark 8

82467 Garmisch-Partenkirchen

www.grasegger.de


INHALT

BERGWELTEN-SPEZIAL

Besondere Einblicke in das Märchenschloss ............................................6

Vom Bauernhof zur Touristenattraktion:

Ein paar Schlösser hat König Ludwig II. gebaut,

keines aber liebte er so wie Schloss Linderhof –

dessen Geschichte beginnt bereits im Mittelalter .................................8

Tipps für den Schlosspark: Tor und Linde nicht übersehen .............11

Schloss Linderhof in Zahlen ...........................................................................12

„Man entwickelt eine gewisse Sympathie“:

Tobias Schwaninger hat das Interesse für König Ludwig II.

quasi geerbt, genauso seinen Job als Touristenführer im

Schloss – in sechs Sommern hat er amüsante Fragen

gehört und besondere Momente erlebt. ..................................................14

Fast 60 Millionen Euro für die traumhafte Unterwelt:

Zehn Jahre lang wurde die Venusgrotte restauriert – kreative

Lösungen waren gefragt und 750 Menschen beschäftigt. .............16

Der König auf der Leiter, eine Gämse im Spiegel:

Nicht nur Jahreszahlen und Fakten gehören zur Geschichte

von Linderhof, sondern auch unterhaltsame Anekdoten ..............19

Tourentipps: Wandern um und hoch über Schloss Linderhof ....20

Einmal zu Fuß anreisen: Von Graswang nach Linderhof .................21

Spritztour an der Tiroler Grenze: Wandern auf Opernspuren .....22

Fern von Ludwigs Alltagswelt:

Wanderung zur Brunnenkopfhütte ........................................................22

Tiefblick auf das Schloss: Gipfeltour zum Hennenkopf ..................23

DER MANN HINTER DEN STRAUSS-TAGEN

Dr. Dominik Šedivý liebte schon als Jugendlicher klassische

Musik, jetzt will er in der Sport-Hochburg Kultur und

besonders Richard Strauss zu den Menschen bringen. ...................26

Das Programm für die Richard-Strauss-Tage 2025 ...........................30

FOTOSTRECKE

Von der Zeitung im Hut zum Ultraleichthelm: Hans Ettl (86)

und Franz Vögele (28), zwei leidenschaftliche Alpinisten aus

zwei Generationen, vergleichen ihre Ausrüstung – es wird ein

Nachmittag voller wunderbarer Bergsteigergeschichten. ........... 34

RUBRIKEN

Rezepttipp: An Guadn wünscht das Olympiahaus

in Garmisch-Partenkirchen .........................................................................24

Buchtipps ................................................................................................................31

Host mi? Bayerische Begriffserklärung ..................................................33

Sauber bleim: der kleine Beitrag für die Natur ...................................46

Die Natur und ihre Schätze: Sommer, Sonne, Silvaner –

und Spanische Schnecke ..............................................................................48

Impressum ...........................................................................................................50



SPEZIAL

Besondere

Einblicke in das

Märchenschloss

6 Bergwelten Sommer 2025


Foto: PantherMedia / Ann Bastarache

Keines seiner Schlösser hat König Ludwig II. so geliebt wie

jenes in Linderhof. Es ist nicht nur ein Prachtbau mit einer

spannenden Historie, der Tausende Touristen Jahr für Jahr

anzieht. Dieses Schloss steckt zudem voller unterhaltsamer

Anekdoten und Fakten. Menschen verbinden damit persönliche

Erlebnisse oder ein außergewöhnliches Restaurierungsprojekt.

Auch rund um das Schloss warten lohnenswerte Ziele.

Foto: Imago

Bergwelten Sommer 2025 7


Vom Bauernhof zur

Touristenattraktion

Ein paar Schlösser hat sich König Ludwig II. gebaut. Keines aber liebte er so wie

jenes in Linderhof. Den einstigen Bauernhof, der bis ins Mittelalter zurückgeht, hat

er zur königlichen Villa ausgebaut. Die musste schon unter Ludwigs Nachfolger

ihre Pforten für Besucher öffnen. Man brauchte die Einnahmen.

Texte: Christian Rauch · Fotos: Bayerische Schlösserverwaltung, Imago, Rauch

So sah einst die Küche im

Bauernhof des Linderhofs aus,

bevor er für den Schlossausbau

abgerissen wurde.

Im Königshäuschen (hier 1872)

übernachtete König Ludwig II.

zu Beginn, er ließ anbauen,

schließlich wurde das Haus

für den Schlossbau versetzt.

Fotos: oben: Bayerische Schlösserverwaltung, Nadler, München | unten: Bayerische Schlösserverwaltung, Lucinde Weiss, München

8 Bergwelten Sommer 2025


Aus der mittelalterlichen Schwaige

wird ein Königshäuschen

1479

Am 3. November verleiht Abt Stephan von Ettal dem

„Hannsen von Großen Ast, genannt Linder“ und seiner Ehefrau

Anna eine Schwaige bei Graswang. Vermutlich stand

dieser erste Hof schon da, wo heute Linderhof ist.

17./18. Jahrhundert

Der Schwaighof, nun Linderhof genannt, wird von Generationen

von „Gintharts“ geführt: beginnend 1612 mit

Balthasar Günther bis zu Joseph Ginthart, der um 1797

neben dem Hof ein Zuhaus für seinen Bruder baut.

1803

Nach der Säkularisation kauft Joseph Ginthart beide Höfe

von Kloster Ettal. 1815 verkauft er sie wieder an das Gestüt

Schwaiganger. Der Haupthof dient nun der Fohlenzucht,

das Zuhaus wird ab 1831 zum Quartier für Forstarbeiter.

1842

Kronprinz Maximilian von Bayern kommt nach Linderhof

und übernachtet in dem eher ärmlichen Haus.

1848

Der Kronprinz wird zu König Maximilian II. von Bayern gekrönt.

Da er nun öfter zur Jagd nach Linderhof kommt,

wird das Zuhaus 1851 komfortabel renoviert und zum „Königshäuschen“.

Der Haupthof bleibt Bauernhof mit Nebengebäuden

wie Kapelle, Schmiede und Scheunen.

Unter Ludwig II. entstehen

das Schloss und sein Park

1864

Nach Maximilians Tod wird sein Sohn Ludwig II. König

von Bayern. Wenn er nach Linderhof kommt, nächtigt

er zunächst noch im bescheidenen Königshäuschen.

1868

Ludwig kündigt an, in Linderhof einen Pavillon und Garten

im Renaissance-Stil errichten zu lassen. Die Planung

sieht ein „Mini-Versailles“ nach dem Vorbild des französischen

Palasts von „Sonnenkönig“ Ludwig XIV. vor.

Kennt sich aus mit der Linderhof-Geschichte: Alexander

Wiesneth, Hauptkonservator von der Bayerischen

Schlösserverwaltung, zeigt alte originale Baupläne.

1869

Ludwig II. kauft alle Gebäude in Linderhof

vom Gestüt Schwaiganger.

1870 bis 1873

Das Königshäuschen erhält Anbauten: Es entstehen ein Holzständerbau

mit Speise- und Kabinettzimmern als späterer Schloss-Ostflügel,

ein Westflügel mit Audienzzimmer und ein Schlafzimmer

im Norden. Parallel wird weiter ein Versailles-Nachbau östlich

davon geplant. 1873 wird entschieden, diesen auf Herrenchiemsee

zu verwirklichen. 1872 starten die Arbeiten für den Schlosspark.

1874 bis 1878

Die alten Gebäude stehen den Architekten im Weg: Der Jahrhunderte

alte Bauernhof („Linderhof“) wird abgerissen, das

Königshäuschen nach Westen versetzt. Bis 1877 wird das

Schloss, „königliche Villa“ genannt, vollendet: durch den Südflügel

mit dem Spiegelsaal sowie Fassaden und Dach.

Parallel wird der Schlosspark fertig gestaltet: mit zahlreichen

Bäumen und romantischen Bauten, die 1875 bis 1878 entstehen

(Wasserparterre mit Fontäne, Kaskade mit Musikpavillon,

Terrassengärten mit Venustempel sowie weitere Bauten nahe am

Schloss, etwas abseits Venusgrotte und Maurischer Kiosk). Weiter

entfernt, am Fuß der Scheinbergspitze, wird das auf der Weltausstellung

1878 erworbene Marokkanische Haus aufgestellt, am Fuß

der Kreuzspitze die Einsiedelei des Gurnemanz und die Hundinghütte

zur Nachbildung von Szenen aus Richard Wagners Opern.

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Foto: Rauch

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Bergwelten Sommer 2025 9


auf die Jagd. Luitpold benötigt zwei Jahrzehnte, um die Schulden

zu tilgen, die Ludwig für seine Schlossbauten angehäuft hatte.

1912 bis 1918

Der letzte bayerische König, Ludwig III., ist Herr von Linderhof.

Sobald er vor Ort ist, wohnt er im Schlosshotel.

Das Schloss „gehört“ längst den Touristen, das Königshäuschen

den Gärtnern, Wächtern und Schlossführern. Mit

der Revolution 1918 endet die Monarchie in Bayern.

Ein Ausblick auf das Schloss bis hinüber zum Venustempel

bietet sich dem Besucher am Musikpavillon.

1878 bis 1886

Häufig besucht Ludwig sein Lieblingsschlösschen: mehrmals

jedes Jahr über Wochen, auch im Winter. Im Sommer

unternimmt er von Linderhof aus Ausflüge zu seinen Berghäusern,

etwa am Brunnenkopf direkt über Linderhof und

am nahe gelegenen Pürschling, aber auch bis zu den Soiern,

auf den Schachen und zum Walchensee kommt er.

1884 wird das Schlafzimmer im Nordtrakt noch einmal erweitert.

Weitere Pläne für ein Theater und eine barocke

Kapelle sowie einen byzantinischen Palast in der Nähe

und einen chinesischen Palast am 16 Kilometer entfernten

Plansee in Tirol werden nicht umgesetzt.

Zwischen Prinzregent und Touristenboom:

Das Schloss nach Ludwigs Tod

1886

Am 13. Juni stirbt Ludwig II. auf mysteriöse Weise im Starnberger

See. Schon wenige Wochen später, am 1. August, werden

Ludwigs Schlösser, auch Linderhof, für die Öffentlichkeit gegen

eine saftige Eintrittsgebühr geöffnet. Die Besucher sollen nach

den enormen Ausgaben ein wenig Geld in die Kassen spülen.

1887

Ludwigs Nachfolger, Prinzregent Luitpold (Ludwigs Bruder Otto

war geisteskrank und kam als König nicht infrage) kommt erstmals

nach Linderhof. Er wohnt in einem Forsthaus außerhalb des

Schlossgeländes. Bis zu seinem Tod 1912 ist er jährlich in Linderhof,

wohnt meist im Königshäuschen und geht in den Bergen häufig

1923

Linderhof geht in das Eigentum des Freistaates

Bayern über und wird bis heute von der Bayerischen

Schlösserverwaltung gepflegt und erhalten.

Vom Zweiten Weltkrieg bis heute

1944/45

Mit dem Erlass über den „totalen Kriegseinsatz“ 1944 werden

alle kulturellen Einrichtungen, auch Linderhof, geschlossen.

Nach Kriegsende riegelt das US-Militär im Mai 1945 das

Schloss ab. Acht Lastwagen voll mit Prunkmöbeln sollen abtransportiert

werden, doch der Abt von Ettal interveniert

erfolgreich beim örtlichen US-Major Herbert Snapp.

1972

In Linderhof wird der Film „Ludwig II.“ mit Helmut Berger

und Romy Schneider unter der Regie von Luchino

Visconti gedreht – vier Wochen lang, jeweils nachts.

1990 bis 2000

Die Hundinghütte, die am Fuß der Kreuzspitze nach dem

Tod Ludwigs II. zu einem Ausflugslokal geworden war und

im Zweiten Weltkrieg abbrannte, wird 1990 originalgetreu

im Schlosspark nachgebaut. Das Marokkanische Haus, das

als Gartenhaus nach Oberammergau verkauft worden war,

kehrt 1998 in den Schlosspark zurück. Auch die Einsiedelei

des Gurnemanz wird 2000 im Schlosspark nachgebaut.

Bis heute

2011 wird das Königshäuschen für Besucher geöffnet. 2015 schließt

die baufällige Venusgrotte. Nach zehnjähriger aufwändiger

Restauration (siehe Seite 16) öffnet sie im April 2025 wieder.

Im Juli 2025 wird die UNESCO entscheiden, ob Ludwigs Schlösser

in das Welterbe aufgenommen werden. Auf der Vorschlagsliste

stehen sie seit 2015.

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10 Bergwelten Sommer 2025


Tipps für den Schlosspark:

Das Tor und die Linde nicht übersehen

Ein Rundgang durch den Schlosspark von Linderhof ist

für Alexander Wiesneth wie ein Ausflug in die Gedanken-

und Traumwelt von Ludwig II. „Da er selbst wenig

reiste, holte er verschiedene Kulturen und Kunstrichtungen

zu sich. So konnte er Frankreichs Absolutismus

im Schloss und den Orient am Maurischen Kiosk und

Marokkanischen Haus erleben“, sagt der Experte von

der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser,

Gärten und Seen in Nymphenburg. Sehnte sich der

König nach mittelalterlicher deutscher Sagenwelt, begab

er sich in die Venusgrotte oder ließ sich zur Hundinghütte

am Fuß der Kreuzspitze fahren. Diese wurde wie

im ersten Aufzug der Wagner-Oper „Walküre“ gestaltet:

Eine Esche wuchs von innen durch das Hausdach, ein

Kamin flackerte und in Felle gekleidete Diener servierten

dem König Met. Etwas entfernt lag die sehr rustikale

„Einsiedelei des Gurnemanz“, die im dritten Aufzug der

Wagner-Oper „Parsifal“ vorkommt. Beide Bauten stehen

heute im südöstlichen Eck des Schlossparks. Wiesneth

rät allen Schlossbesuchern, dorthin zu wandern und

dahinter noch das „Verbotene Tor“ anzusehen: „Es war

zu Ludwigs Zeiten immer versperrt. Nur wenn der

König Lust bekam, mit der Kutsche oder dem Schlitten

Richtung Graswang zu fahren, wurde es geöffnet.“

Gern übersehen wird die Königslinde (Foto unten). Verlässt

man das Schloss und geht zur Fontäne, steht sie

rechts. Mehrere Jahrhunderte ist der Baum alt, sie wuchs

schon, bevor Königshäuschen und Schloss gebaut wurden.

Ludwig ließ sich in der Linde, auf etwa zwölf Metern

Höhe, einen Baumsitz mit Bank und Tisch bauen. Dort

speiste er gern, im Angesicht von über hundert farbigen

Lampions, die in den Ästen und Zweigen hingen. Holztreppen

führten hinauf. Vielfach mussten sie die Diener

hinauf- und hinunterlaufen, um die verschiedenen Gänge

und Weine zu bringen – manchmal auch im Winter. n

Ein Raum für Geschmack.

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Foto: Imago

Bergwelten Sommer 2025 11


Schloss

Linderhof

in Zahlen

Text: Katharina Bromberger · Quelle: Bayerische Schlösserverwaltung

58

Hektar umfasst die Gesamtfläche

der Garten- und

Parkanlage in Linderhof,

sie teilt sich auf in Wald

(33 Hektar), Wiesen/Rasen

(18,3 Hektar), Gehölzgruppen

(5,2 Hektar), Parkwege

(2,4 Hektar), Heckenschnittfläche (0,8

Hektar) und Blumenrabatte (0,1 Hektar)

Über 50 Statuen - samt allen Putten - sind im Schlosspark zu finden.

110

Vasen befinden sich

aktuell im Schloss,

einige werden gerade

restauriert.

(Prunk-)Räume befinden sich

10

im Hauptgeschoss des Schlosses,

die zusammen mit Treppenhaus

und Vestibül im Rahmen

einer Führung besichtigt werden

können. Daneben gibt es nicht

öffentlich zugängliche historische

Funktionsräume wie Küche und Dienerzimmer. König

Ludwig II. legte bei der Ausstattung seiner Schlösser Wert

auf höchste Qualität sowohl bei der kunsthandwerklichen

Ausführung als auch bei den Materialien. Das lässt sich an

jedem einzelnen Objekt, in jedem Detail ablesen – das Schloss

und seine Ausstattung sind von unschätzbarem Wert.

Erst kurz nach König Ludwigs Tod

waren die Arbeiten am prunkvollen

neuen Schlafzimmer abgeschlossen.

Viele Porträts von König Ludwig

II. existieren. In Schloss Linderhof

aber hängt kein einziges.

8

Jahre dauerte es, bis Schloss Linderhof

fertiggestellt war. Zwischen 1870 und 1878

wurde es errichtet und ausgestattet – mit

Ausnahme des Schlafzimmers, wie es Besucher

heute bewundern können, wie es

jedoch der König in seiner ganzen Pracht

nie gesehen hat. Auch in dem riesigen Bett, das Gäste heute

so beeindruckt, hat er nie geschlafen. Ab 1884 wurde das

Schlafzimmer im Auftrag Ludwigs II. aufwändig umgestaltet

– deutlich größer sollte es werden, das Bett ließ er extra

konstruieren. Erst kurz nach seinem Tod jedoch waren die

Arbeiten abgeschlossen. Nachdem der Monarch während des

Umbaus das Schlafzimmer nicht nutzen konnte, übernachtete

er stattdessen im Spiegelsaal. Das ursprüngliche, kleinere

Linderhof-Schlafzimmer ist im Übrigen heute auf Herrenchiemsee

zu sehen. Dort wurde das Original wiederaufgebaut.

Bilder des Königs hängen in Schloss

0

Linderhof. Ludwig II. ließ sich zwar gerne

porträtieren – eine große Zahl an Fotografien

und Gemälden des Monarchen ist

erhalten –, in seinen Schlössern jedoch

wurde keines davon aufgehängt.

Über

50

Statuen stehen im

Schlosspark – wenn

man alle Tiere und

Putten mitzählt.

Foto oben und unten rechts: Imago | unten links: Bayerische Schlösserverwaltung Rainer Herrmann/Ulrich Pfeuffer/Maria Scherf, München

12 Bergwelten Sommer 2025


1684

Blockhäuser aus eigener Produktion -

Schlüsselfertig - Individuell - Planung

wurde die Kapelle St. Anna im Schlosspark erbaut und

ist damit das älteste Objekt von Linderhof. Aus demselben

Jahr stammt ihr Altargemälde, eine Darstellung

der „Heiligen Familie“. Um 1870 ließ Ludwig II. die Kapelle

instand setzen und verlieh ihr ihr heutiges Aussehen

mit einem blauen sternenbesetzten Gewölbe.

1

Schloss des Märchenkönigs war bereits

zu seinen Lebzeiten vollendet und konnte

von ihm bewohnt werden: Schloss

Linderhof. Alle anderen wurden erst

nach seinem Tod fertiggestellt oder nie.

Schloss Neuschwanstein beispielsweise

hat Ludwig II. bis zuletzt nur als Baustelle gesehen, 1892

wurde die Burg zwar in vereinfachter Form fertiggebaut,

nicht alle Pläne des Königs aber wurden noch umgesetzt.

982.649

Gäste besuchten Schloss Linderhof 1990 – das Rekordjahr

seit 1886. Bereits am 1. August und damit nur wenige Wochen

nach König Ludwigs Tod am 13. Juni 1886 wurden seine

Schlösser für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Linderhof

gehört heute zu den bestbesuchten Sehenswürdigkeiten

der Bayerischen Schlösserverwaltung. In durchschnittlichen

Jahren besichtigen es 350.000 bis 400.000 Gäste. Etwa 62

Prozent der Besucher kamen 2024 aus dem Ausland.

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Bergwelten Sommer 2025 13


„Man entwickelt eine

gewisse Sympathie“

Tobias Schwaninger fühlt sich mit König

Ludwig II. verbunden, zumindest ein wenig.

Das hat sich so entwickelt, nachdem in

seiner Familie immer viel über ihn geredet

wurde und der 28-Jährige von 2017 bis

2022 sechs Sommer lang Gäste durch

Schloss Linderhof geführt hat. Dabei

erlebte er überaus amüsante Menschen.

Interview: Tanja Brinkmann

Fotos: privat

Seine Mutter tut‘s. Seine Schwestern haben‘s getan. Da

lag nahe, dass auch Tobias Schwaninger in Schloss Linderhof

als Gästeführer anheuert. Während seines Studiums

zeigte der Graswanger sechs Sommer lang Touristen

und Einheimischen das märchenhafte Anwesen von König

Ludwig II. Im Interview erzählt der 26-Jährige von seinen Lieblingsorten,

seinem Bezug zum König und kuriosen Fragen.

Tobias, was bedeutet Dir Schloss Linderhof?

Es liegt irgendwie so versteckt, die Lage ist sehr idyllisch.

Auch wenn das kurios klingt bei den Menschenmassen,

die dort oft unterwegs sind. Ich erlebe es als einen schönen

Rückzugsort, auch in der Freizeit zum Fahrradfahren

durch den großen Schlosspark. Da fühlt man sich wohl.

Wann hast Du das Schloss zum ersten Mal besucht?

Ewig her. Ich war öfter mal im Schloss dabei mit meiner Mama, wenn

sie ihre Führungen gemacht hat. Da war ich noch ein kleines Kind.

Hast Du dann Streiche gespielt?

Nein, da hat man in einem so schönen Schloss dann doch

Hemmungen. Ich habe einer Kollegin von meiner Mama

manchmal geholfen, die Fensterläden zuzumachen.

Als Belohnung gab‘s immer ein Überraschungsei.

Du bist quasi mit König Ludwig und seinem

Lieblingsschloss aufgewachsen. Wie stehst Du zu ihm?

Ich bin ja etwas vorbelastet, weil er schon in meiner Kindheit

Thema war. Aber ich glaube, wenn man sich so viel mit ihm beschäftigt,

entwickelt man schon eine gewisse Sympathie. Klar

hört man auch viele Geschichten, die ihn als sehr speziellen

Menschen zeigen. Aber wenn man sechs Sommer da hinten

arbeitet, fühlt man sich ihm schon ein bisschen verbunden.

Sechs Sommer lang hat Tobias Schwaninger Gäste durch

das Schloss geführt. Manch witzige Frage hat er da gehört.

Und das Schloss erlebt, wie es kaum einer erlebt.

Wie würdest Du ihn beschreiben?

Ich denke, er hat in der falschen Zeit gelebt. Heute wäre er bestimmt

viel akzeptierter. Insgesamt bleibt er für mich schwer zu greifen.

Manchmal wirkt er sehr volksnah. Zum Beispiel soll er mal Uhren

an Bauern in der Gegend verschenkt haben. Dann wieder eher

unnahbar, wenn man liest, dass sich ihm manche Diener gebückt

nähern mussten. Viele sagen gleich, dass er verrückt gewesen

sei – vor allem deutsche Besucher. Ich sehe ihn eher positiv.

In Bayern und gerade auch in der Region gibt

es ja die Königstreuen, die bezeichnen ihn

vermutlich auch nicht als verrückt.

Auf keinen Fall. Die würden ihn immer verteidigen. Für sie

ist der König über jeden Zweifel erhaben. Unterwegs sind

sie vor allem an seinem Geburtstag am 25. August. Viele pilgern

auch zum Schachen (das Königshaus dort wurde 1869 bis

1872 erbaut, Anm. d. Red.), die regelrecht für ihn brennen. Am

Schachen habe ich mal einen ganz fanatischen getroffen.

Was war mit dem?

Am Schachen, den die Mitarbeiter von Linderhof mitbetreuen,

haben wir pro Saison mehrere Einsätze. Nach Feierabend bleibt

man oben, lebt für ein paar Tage am Berg. Damals war ich mal

wieder an der Reihe. Das Wetter war schlecht, der Ludwig-Fan

hat in der Berghütte übernachtet und stand bei mir in der Früh

14 Bergwelten Sommer 2025


mit Blick auf das Fontänenbecken, ob das der See ist, in dem

der König ertrunken ist. Da war ich erstmal sprachlos.

Den Blick aus dem

Schlafzimmerfenster,

Richtung

Wasserkaskaden

und hinauf zum

Musikpavillon, mag

Tobias Schwaninger

besonders gerne.

Welche Geschichte hast Du denn den

Besuchern immer am liebsten erzählt?

Es wurde und wird ja sehr viel über ihn geschrieben und erzählt.

Da muss man aufpassen, was davon stimmt. Ich habe immer

gerne erzählt, dass er in seinem Schlafzimmer in Linderhof nie

übernachtet hat. So wie die Besucher es kennen, wurde es erst

nach seinem Tod fertiggestellt. Da waren einige schon ein bisserl

enttäuscht, weil ihnen das riesige Bett so gut gefallen hat.

zur Führung. Als Einziger. Eine Stunde waren wir drin. Zur nächsten

Führung stand er wieder da, wieder waren wir alleine im

Königshaus. So ging‘s noch zweimal. Ich wusste nicht mehr, was

ich noch erzählen soll. Aber er hat gemeint, dass er sich gerne

wieder das Gleiche anhört. Das sei kein Problem. Meine Kollegin

hat den schon gekannt, der ist scheinbar öfter unterwegs.

Welche drei Fragen stellen die Gäste am häufigsten?

Wie viel hat der Bau des Schlosses gekostet? Die gehört auf

jeden Fall dazu. Auch: Wie ist er gestorben? Was man ja leider

nie beantworten kann. Eine sehr beliebte Frage von

deutschen Besuchern ist: Wie staubt man das alles ab? Hierzulande

sind Geld und Putzen oft die größten Themen.

Und wie viel hat das Schloss gekostet?

Und wie wird’s abgestaubt?

Der Bau soll ungefähr 5 Millionen Goldmark gekostet haben.

Die nächste Frage ist dann immer: Wie viel wären das in

Euro? Doch das lässt sich nicht seriös umrechnen. Beim Abstauben

ist es so: Kamine, Türflügel und andere Möbelstücke

werden täglich abgestaubt. Der große Frühjahrsputz findet im

Schloss in den Wintermonaten statt. Da war ich fein raus.

Was war die kurioseste Frage?

Die kam von einer jungen, ich glaube amerikanischen Studentin,

die vorher bei mir in der Führung war. Dann haben wir

uns später im Park wiedergetroffen. Da fragt sie allen Ernstes

Hast Du Deine persönlichen Lieblingsorte im Schloss?

Ich hab zwei. Einen im Park, einen im Schloss. Im Park der

Venustempel, wenn man ganz oben sitzt und runterschaut

auf das Schloss. Im Schloss ist‘s das Schlafzimmer. Oder besser

gesagt der Blick aus dem Schlafzimmer. Der geht Richtung

Wasserkaskaden und rauf zum Musikpavillon.

Besuchst Du das Schloss noch immer gern?

Sehr gern. Erst vor ein paar Monaten war ich mit meinen

Nichten da. Beim Durchgehen fällt einem alles

gleich wieder ein. Das ist noch sehr vertraut.

Und nicht langweilig? Du kennst ja

sicher alles in- und auswendig.

Man entdeckt immer etwas Neues. Allein weil es so aufwändig

verziert ist, gerade die Schnitzereien und Stuckarbeiten.

Fast jedes Mal findet man irgendwelche Details, auf die man

vorher nicht so geachtet hat. Zum Beispiel irgendwo wieder

eine Vase, von denen es weit über 100 im Schloss gibt. Auch

wenn ich früher ohne Besucher durchgegangen bin, zum Beispiel

beim Abstauben, hab ich oft Dinge bemerkt, die ich davor

noch nie gesehen hatte, zumindest nicht bewusst.

Das muss ein besonderes Erlebnis sein:

das Schloss ohne Besucher.

Ja, das hab ich immer gemocht. Sehr schön ist es, in der Früh die

Fensterläden aufzumachen oder nach den Führungen die Schlussrunde

zu drehen. Da ist alles so ruhig und friedlich.

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Bergwelten Sommer 2025 15


Fast 60 Millionen

für die traumhafte

Unterwelt

Zehn Jahre lang wurde die

Venusgrotte, das spektakulärste

Bauwerk im Schlosspark von

Linderhof, restauriert. Um die

einzigartige Atmosphäre wie zu

Ludwigs Zeiten wiederherzustellen,

bedurfte es kreativer Lösungen,

etwa 750 Handwerker und

Spezialisten. Und viel Geld.

Text: Christian Rauch

Fotos: Bayerische Schlösserverwaltung,

Christian Rauch

16 Bergwelten Sommer 2025


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Foto: Bayerische Schlösserverwaltung

40.000 künstliche Stalaktiten und Stalagmiten

sowie 14.000 Blüten hat König Ludwig II.

in die Venusgrotte bauen lassen.

Kleine Wellen schaukeln den vergoldeten Muschelkahn.

Versteckte Leuchten tauchen das Wasser

der Grotte in ein sanftes blaues und rotes Licht.

In den Felsnischen erstrahlen des Königs Muschelkahn

und der Kristallthron. Ein einzigartiges Schauspiel.

Vor gut zehn Jahren bot die Venusgrotte im Schlosspark von

Linderhof einen anderen Anblick. Von den Thronen waren

nur Reste vorhanden, die Wellenmaschine funktionierte nicht,

Teile der Rosengirlanden fehlten, das riesige Gemälde aus der

Wagner-Oper Tannhäuser war verblasst, die Beleuchtung der

Grotte längst nicht mehr originalgetreu. 2015 begannen Experten,

der Venusgrotte ihren einstigen Glanz zurückzugeben. Die

größte Herausforderung lag in der Gesamtstruktur der 90 Meter

langen und bis zu 14 Meter hohen künstlichen Höhle. „Feuchtigkeit

hat in den rund 140 Jahren nach dem Bau das Eisengeflecht

korrodieren lassen, das als Träger für den Zementputz dient“,

erklärt Martin Bosch, Baudirektor der Bayerischen Schlösserverwaltung

in Nymphenburg. Mit dem sogenannten Roman-Zement,

dem Eisengeflecht und Metallstreben baute man zwischen

1876 und 1877 die Felsen nach. Eine riesige Drahtputzschale

entstand, die innen die Struktur einer Höhle zeigte und nach

außen mit Ziegel und Teer abgedichtet und begrünt wurde.

Auf der Suche nach dem Licht

Um die Schäden in der Schale zu beheben, waren viele Arbeitsschritte

nötig. Die Experten behandelten korrodiertes Eisen,

bauten neue Zementteile, Metallgitter und viele neue Metallstreben

ein. Zudem installierten sie eine leistungsfähige Lüftungsanlage,

um die Struktur vor künftiger Korrosion zu bewahren.

Zehn Jahre lang hat Bosch die Restaurierungsarbeiten an der

Venusgrotte überwacht. Viele meist regionale oder bayerische

Firmen waren beteiligt, das Staatliche Bauamt Weilheim leitete die

Arbeiten. Auch um die Wiederherstellung des Lichts, das Ludwigs

Künstler und Techniker während des Baus jahrelang in Atem gehalten

hatte, kümmerten sich Bosch und seine Kollegen. Intensiv

forschten sie nach der Ursprungsbeleuchtung. Denn was zuletzt,

seit einer Sanierung in den siebziger Jahren, in der Grotte einge-

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Bergwelten Sommer 2025 17


Im rückseitigen Raum der Venusgrotte zeigt Baudirektor Martin

Bosch die teils neuen Metallgitter. In dieser Struktur lag die größte

Herausforderung bei der Restaurierung der künstlichen Höhle.

Alles frisch restauriert: der Teich mit Seerosen-Lampen und

Muschelkahn, im Hintergrund der Loreleyfelsen und das Gemälde

Venusbergszene aus dem ersten Akt der Tannhäuser-Oper.

baut worden war, wirkte nur „bunt und poppig“. Bosch fand alte

Glasscherben, die auf das Originallicht hinwiesen. Damals hatte

man diese wie Filter vor die Lichtbogenlampen – die allerersten

elektrischen Lampen noch vor Thomas Edisons Glühbirnenerfindung

– gesetzt, um farbiges Licht zu erzeugen. Woher nun sollte

das Team baugleiche historische Lampen nehmen? Im Deutschen

Museum in München und im Technischen Kabinett der Leipziger

Oper wurde es fündig. Sogar ein originaler Regenbogenapparat

war erhalten geblieben. Nach vielen Experimenten gelang es

den Spezialisten, die damalige Beleuchtung zu rekonstruieren. In

die Grotte eingebaut wurden zwar energiesparende und langlebige

LEDs, doch Lichtintensität, Beleuchtungswinkel und Farbe

sind ganz nah dran an der Illusionswelt, die sich König Ludwig

II. erschaffen ließ. Als Hauptfarben erstrahlen nun ein kräftiges

Rot in Anlehnung an die Grotte aus Tannhäuser, und ein mystisches

Blau-Lila als Reminiszenz an die Blaue Grotte von Capri.

Mehr als doppelt so teuer wie geplant

Zwei Jahre länger als geplant dauerte die Sanierung der

Venusgrotte. Und mit knapp 59 Millionen Euro wurde sie mehr

als doppelt so teuer wie vorgesehen. Doch nie hat der Freistaat

diese Investition infrage gestellt, um dieses spektakuläre Bauwerk

zu retten. Im 19. Jahrhundert war sie die weltgrößte künstliche

Grotte. Schon zu Ludwigs Zeiten wurde die Beleuchtung von einer

Dampfmaschine und von Dynamomaschinen mit elektrischem

Strom versorgt, das erste fest installierte Kraftwerk der Welt. Bis

heute erschaffen 40.000 künstliche Tropfsteine, 14.000 künstliche

Blüten, 300 Meter Rosengirlanden und 250.000 Liter Teichwasser

die außergewöhnliche Atmosphäre in der Venusgrotte.

Ein großer Wasserfall plätschert, der künstliche Regenbogen

erstrahlt und das rund 46 Quadratmeter große Gemälde aus

dem ersten Akt der Tannhäuser-Oper, das den Hintergrund

der Hauptgrotte auskleidet, leuchtet wieder farbenfroh und

ausdrucksstark. Vier Jahre lang wurde es in einer Spezialwerkstatt

in der Oberpfalz restauriert. Bosch erinnert sich gut an die

aufwändige Aktion, als das Gemälde aus der Grotte transportiert

wurde: zusammengerollt wie ein riesiger Teppich, durch eine

eigens dafür geschaffene Öffnung in der Außenmauer. Nun hat die

bisher größte Restaurierung der Grotte in ihrer knapp 150-jährigen

Geschichte ein Ende gefunden. Rund 750 Männer und Frauen

arbeiteten daran, dass Besucher sie erleben können wie einst der

Märchenkönig.

n

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Fotos: links: Christian Rauch | rechts: Bayerische Schlösserverwaltung

18 Bergwelten Sommer 2025


Der König auf der Leiter,

eine Gämse im Spiegel

Nicht nur Jahreszahlen und Fakten gehören zur Geschichte von Linderhof.

Zahlreiche unterhaltsame Anekdoten sind zudem überliefert – von urwüchsigen

Linderhofbauern, seltsamen Marotten des Kini und neugierigen Journalisten.

Text: Christian Rauch

Raues Klima im Graswangtal

„Es herrscht hier … sehr frische Luft, ein rauer und langer Winter

und oft sehr empfindliche Kälte“, schreibt ein Chronist im 19.

Jahrhundert über das Graswangtal. Doch dieses Klima sei der

Gesundheit der Menschen sehr zuträglich. Und in der Tat: Die

Gintharts, die den Linderhof im 17. und 18. Jahrhundert bewirtschaften,

werden für die damalige Zeit recht alt: Balthasar

beispielsweise überlebt den Dreißigjährigen Krieg sowie die

Pest und stirbt 1654 mit 80 Jahren. Später schafft sein Enkel

Johannes Benedikt (1662-1745) sogar die 83. Die Gintharts bekommen

auch viel Nachwuchs: Johannes Georg (1710-1786)

zeugt 14 und sein Sohn Joseph (1758-1822) 13 Kinder. Zur damaligen

Zeit erreichen allerdings nie alle das Erwachsenenalter.

Neugierige Presse beim Schlossbau

Als Ludwig II. den Bau von Schloss Linderhof anordnet, soll darüber

nichts nach außen dringen. Lediglich über Annoncen in der

Bozener Zeitung 1870 sucht man „fleißige Arbeiter zu Erdarbeiten“.

Nach und nach kommt die Presse jedoch an Informationen. In

Linderhof solle ein „Lustschloß, und zwar speziell nach der Bauart

des Versailler Schlosses [...] geschaffen werden“, schreibt das

„Fremdenblatt“ im August 1871. Einen Monat später erfährt der

„Bayerische Kurier“, dass die Hauptdarsteller des Oberammergauer

Passionsspiels in Linderhof zu Gast waren und in den „unvollendeten

Räumen der jugendliche Herrscher unter Maurer- und

Zimmermannslärm einige Tage nur seinen Oberammergauern

zu Gefallen Fürlieb genommen hat“. Offenbar freute sich der

26-jährige König über den Besuch. Bald wissen die Journalisten

auch mehr über den Innenausbau: Über „vor Gold strotzenden

Wänden und Möbeln“ berichtet die „Allgemeine Illustrirte Zeitung

Ueber Land und Meer“ im März 1872. Allein das Bett des Königs

soll Goldstickereien für 800.000 Gulden tragen, hat der Verfasser

gehört. Etwas später kritisiert die gleiche Zeitschrift, dass „ein

Schloß im Styl von Versailles [...] Linderhof geradezu allen Reizes

entkleiden würde“. Im folgenden Jahr wird dieser Plan aufgegeben

und „Ludwigs Versailles“ auf Herrenchiemsee geschaffen.

Die „Straubinger Zeitung“ lobt im neuen Schloss Linderhof die

„in künstlerischer Beziehung höchst gelungenen Zimmer“. Diese

gewähren angeblich „bei einer durch 300 Kerzen geschaffenen

Beleuchtung einen wundervollen, feenhaften Anblick“.

Der ungeduldige, kritische Schlossherr

„Mit dem Anbau der drei Zimmer könnte es viel rascher gehen“,

schreibt Ludwig II. im Oktober 1870 kurz nach Beginn der Bauarbeiten

an Hofrat Lorenz von Düfflipp. „Treiben Sie unausgesetzt“,

befiehlt der König, „damit der Termin eingehalten wird, denn

wenn es nicht geschieht, ist die ganze Arbeit vergeblich.“ Ludwig

hofft auf eine Fertigstellung des ersten Trakts zu Weihnachten,

doch als er am 12. Dezember erneut am „Linderhofe“ eintrifft,

zeigt er sich „erstaunt und unangenehm berührt, [...] daß soviel

wie gar nichts hier geschehen ist“. Bereits im Sommer soll die erste

Bauphase abgeschlossen sein. „Treiben Sie mit erneutem Eifer

[…] benützen Sie den Winter fleißig dazu“, ordnet Ludwig seinem

Hofsekretär an. Es wirkt: Der Ostflügel steht im Sommer 1871.

Sind Arbeiten fertiggestellt, überprüft der Schlossherr alles

persönlich. Einmal soll er auf eine Leiter gestiegen sein, um

die Malereien im Arbeitszimmer von oben zu betrachten.

Krumm und verschoben mutet ihm beim Anblick einiges an.

Der Maler erlaubt sich den Hinweis, dass die Gemälde von

unten berechnet seien und aus diesem Blickwinkel doch alles

korrekt aussehe. Ludwig zeigt sich überzeugt und schenkt

dem Künstler sogar eine Porträtfotografie von ihm.

Überfordert vom Glanz

Für eine Panne sorgt der König selbst: Er führt eine vom Förster

gezähmte Gämse in den fertig gestellten Spiegelsaal. Das Tier ist

von dem vielen glänzenden Gold und den Spiegeln überfordert.

Wild hüpft es herum, was den König zunächst belustigt. Doch als

die Gämse vermeintlich ihresgleichen in einem Spiegel entdeckt,

springt sie hinein, und der Spiegel zerbirst in Tausende Scherben.

Davon zeigt sich Ludwig wohl weniger begeistert und lässt das Tier

forttreiben.

n

Quellen:

Vanessa Voit: Vom Lynder-Hof zum Schloss. Bayerische Verwaltung der staatlichen

Schlösser, Gärten und Seen in Nymphenburg, 2012.

Mario Praxmarer, Peter Adam: König Ludwig II. in der Bergeinsamkeit

von Bayern & Tirol. Adam-Verlag Garmisch-Partenkirchen, 2004.

Artikel von Dr. Alexander Wiesneth im Schlösserblog https://schloesserblog.bayern.de

Bei der Zusammenstellung der Anekdoten half Hauptkonservator Alexander Wiesneth von

der Bayerischen Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen in Nymphenburg.

Bergwelten Sommer 2025 19


Wandern um und hoch

über Schloss Linderhof

Der Besuch von Schloss Linderhof lohnt sich zweifellos. Doch auch

drumherum gibt es wunderbare Flecken. Autor Christian Rauch hat

vier Touren zusammengestellt, bei denen sich manch besondere

Blicke auf und Geschichten über Schloss und Schlossherr eröffnen.

Texte: Christian Rauch · Fotos: Imago, Christian Rauch

Idyllisch liegt sie da,

die Hundinghütte, die

1990 im Schlosspark

rekonstruiert wurde.

Foto: Imago

20 Bergwelten Sommer 2025


Einmal zu Fuß anreisen:

von Graswang nach Linderhof

Zu Schloss Linderhof fahren die meisten mit dem Auto. Dabei

führt ein schöner Fußweg vom Nachbardorf Graswang hinüber.

Der Kohlbach begleitet, von weit oben ragen bizarre Felszacken

vom Zahn- und Pürschlingsmassiv herunter. Die Klammspitze

grüßt im Talhintergrund. Gemächlich steigt der Weg an, bis auf

fast 1000 Meter Höhe. Vormittags schenken die Bäume noch

etwas Schatten. Plötzlich steht man am Zaun des Schlossparks.

Durch ein Gatter geht es hinab in die wunderschöne Parkanlage

mit ihren rund 150 Jahre alten Eichen, Buchen und Linden.

Abstecher führen zur Hundinghütte und Gurnemanzklause.

Erstere (siehe auch Tour 2) stand ursprünglich tief im Ammerwald,

einige Kilometer westlich des Schlosses. Dort ließ sie König

Ludwig II. 1876 errichten, gestaltet nach einer Beschreibung

des Szenenbildes aus Richard Wagners erstem Akt der Oper

Walküre. 1990 wurde sie im Schlosspark rekonstruiert. Auch

die Klause wurde einst, 1877, im Ammerwald erbaut, auch sie

geht auf eine Wagner-Oper zurück: ein mythischer Ort im

Parsifal. Das Bauwerk verfiel zum Teil, 2000 entstand der Nachbau.

Etwas bergauf geht’s zum Maurischen Kiosk, der Pavillon,

der 1867 erstmals auf der Pariser Weltausstellung als Beitrag

Preußens gezeigt wurde. König Ludwig II. kaufte ihn für seine

Parkanlage. Wer sich nun immer geradeaus hält, erreicht bald

das Schloss mit den Terrassengärten und der Wasserfontäne.

Zurück hat man die Wahl zwischen zwei Wegen und dem Bus.

Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Graswang Schattenwaldweg

Gehzeit: 1,5 Stunden, mit Rückkehr zu Fuß 2,5 bis 3 Stunden

Verlauf: Vom Wanderparkplatz zur Straße zurück und gegenüber

in den Kohlbachweg. Der Beschilderung nach Linderhof

folgend bis in den Schlosspark. Dort Abstecher zu den verschiedenen

Parkbauten möglich, ansonsten hinab zum Schloss.

Zurück gibt es mehrere Möglichkeiten:

- den gleichen Weg zurück

- vom Parkplatz mit dem Bus wieder nach Graswang

- vom Parkplatz zur Hauptstraße und gegenüber auf der südlichen

Talseite beschildert nach Graswang

n

Lohnt sich:

der Weg zum

Maurischen Kiosk,

erstmals 1867 in

Paris präsentiert.

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Fotos: Imago

Paradiesisch:

Die Seele kann

man beim

Spaziergang

durch den Park

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Bergwelten Sommer 2025 21


Spritztour an der Tiroler Grenze:

Wandern auf Opernspuren

„Seine Majestät beabsichtigen im Walde nächst dem Linderhof ein

Gemach, aus ganz roh gezimmertem Holz, gleich der Dekoration

des I. Aktes in Walküre, [...].“ So beschrieb ein Lakai im August

1876 den Wunsch des Königs. Dieser hatte den Standort bereits

selbst bei einem Spaziergang ausgesucht, im Wald unterhalb der

Kreuzspitze, nahe der Tiroler Grenze. Wenige Monate später war

die Hundinghütte, benannt nach dem Gegenspieler von Siegmund

in Richard Wagners Oper „Die Walküre“, fertig: Wie in der Oper

ein Baumstamm mitten in der Hütte, in der ein Schwert steckte,

ein offener Kamin und Bärenfelle am Boden. Ludwig trank Met

aus einem Horn und Mokka mit Sahne aus silbernen Hirschgefäßen.

Heute finden sich keine Spuren der originalen Hütte

(die 1945 abbrannte und 1990 im Schlosspark nachgebaut wurde)

mehr, nur noch die Lichtung im Wald. Die kann man bei einer

kleinen Wanderrunde erkunden und anschließend das Neualmgrieß

durchstreifen, hinter dem die felsigen Geierköpfe aufragen:

gleich dem „wilden Felsengebirge“ im zweiten Walküre-Akt.

Majestätisch ragen die Geierköpfe hinter dem Neualmgrieß auf.

Ausgangspunkt: Parkplatz bei den Sieben Quellen kurz

vor der Landesgrenze, 7 Kilometer hinter Linderhof

Gehzeit: 1 bis 1,5 Stunden

Verlauf: Vom Parkplatz dem Schild zur Kreuzspitze folgen und zum

Kiesbett des Neualmbachs. Den Schuttstrom links schräg aufwärts

überqueren, dann weist der Kreuzspitz-Wegweiser zu einem Forstweg.

Auf ihm 10 Minuten bergauf zu den freien Flächen rechts des

Wegs, dort stand einst die Hundinghütte. Zurück zum Schuttstrom

und diesen bergauf. Wo er sich gabelt, kann man geradeaus noch

ein Stück zum Wasser wandern oder sich rechts haltend einen

Forstweg erreichen, der aussichtsreich über das Neualmgrieß ansteigt.

Diesem nicht weiter als bis zum Waldbeginn folgen. Über

den Schuttstrom geht es zurück.

n

Fern von Ludwigs Alltagswelt:

Wanderung zur Brunnenkopfhütte

Schon der König übernachtete in der Brunnenkopfhütte und

staunte über das „Wunder des Sonnenaufgangs“.

„Fern der profanen Alltagswelt, der heillosen Politik, [..] richte ich

diesen Brief an Sie! [..] auf der Höhe des Brunnenkopfs, nicht sehr

entfernt von Ettal…“ Diese Worte schrieb Ludwig II. im Juli 1871

an seinen Freund Richard Wagner. Das Jagdhaus am Brunnenkopf,

das Vater Max II. 15 Jahre zuvor hatte errichten lassen, nutzte

Ludwig als romantischen Zufluchtsort. Von Schloss Linderhof fuhr

er gerne mit einem speziellen Bergwagen auf dem extra dafür angelegten

Reitweg hinauf. Oben genoss er besonders gerne den Sonnenaufgang:

„Wie in siegendem Frohlocken erhob sich das himmlische

Licht, der Verkünder des neuen Tages hinter den Bergen…“,

heißt es in einem Brief von Juni 1865. Heute kann man als Wanderer

von Linderhof aus den sanft geneigten Reitweg recht bequem

zur Hütte hinaufwandern. Trittsichere können noch gut 100

Höhenmeter höher steigen: auf einem drahtseilgesicherten Steig

zum 1718 Meter hohen Brunnenkopfgipfel. Und da 1922 die Alpenvereinssektion

Bergland die Hütte übernahm, kann man danach

gemütlich einkehren, oben auch übernachten und wie der König

einst über „das stets neue Wunder des Sonnenaufgangs staunen“.

Recht gemütlich führt der Wanderweg dahin, da bleibt

genug Luft, um die herrliche Aussicht zu genießen.

Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Linderhof

Gehzeit: 3 bis 3,5 Stunden, 660 Meter Höhenunterschied, mit

Brunnenkopfgipfel plus 45 Minuten und 120 Höhenmeter

Verlauf: Vom Wanderparkplatz geht es beschildert den steilen

breiten Reitweg zur Brunnenkopfhütte hinauf und wieder

hinunter. Von der Hütte Abstecher über steilen Steig (ganz oben

Drahtseile) zum Brunnenkopf.

n

Fotos: Christian Rauch

22 Bergwelten Sommer 2025


Auf 1768 Metern eröffnet

sich ein herausragender

Ausblick auf die

Schlossanlage und die

Ammergauer Gipfel.

Tiefblick auf das Schloss:

Gipfeltour zum Hennenkopf

Fotos: Rauch

Der Hennenkopf überragt Schloss Linderhof um rund 800

Meter. Vom Gipfel fällt der Blick direkt hinab in den Schlosspark.

Vor allem die Terrassengärten direkt vor dem Schloss, die

Königslinde und der Venustempel sind zu sehen, am besten

mit einem Fernglas. Abwechslungsreich führt die Tour hinauf

zum Hennenkopf, stets auf Steigen, und immer wieder eröffnet

sich ein schöner Blick. Nach dem ersten großen Anstieg geht es

in Kammnähe durch aussichtsreiche Flanken und alpine Bergwiesen.

Den Gipfel, der wie eine große steinerne Insel aus dem

Grat herausschaut, erklimmt man durch einige wild geformte

Felsen. Ein wenig Trittsicherheit sollte man dafür mitbringen.

Auf 1768 Metern genießt man dann den unvergleichlichen

Tiefblick, aber auch die Schau auf die Ammergauer Nachbargipfel:

im Osten Laubeneck und Teufelstättkopf, im Westen die

Klammspitze, links dahinter ragen das Felshorn des Geiselsteins

und die Hochplatte auf. Im Süden, hinter dem Graswang- und

Lindertal, erhebt sich das Massiv von Kreuzspitze und Geierköpfen

im Herzen der Ammergauer Alpen, das Gebirge, das

der einstige Schlossherr so liebte. Man versteht, warum.

Ausgangspunkt: Wanderparkplatz Linderhof

Gehzeit: ca. 5,5 Stunden, 950 Meter Höhenunterschied

Verlauf: Vom Wanderparkplatz zunächst der Beschilderung zum

Pürschling folgen und bald ab auf einen schmaleren Weg. Auf

ihm oberhalb des Schlossparks weiter, dann zu einer Forststraße.

Diese und weiter oben eine weitere Forststraße queren und

immer bergauf. Oben auf dem Maximiliansweg links Richtung

Brunnenkopf. Bei einem roten „HK“ rechts auf Steig abzweigen.

Zwischen Felsblöcken höher, dann am Kamm links zur Felseninsel

des Hennenkopfes. An ihr erst vorbei, dann rechts zum

Gipfelanstieg und markiert durch die Felsen zum Kreuz. Nach

dem Abstieg vom Gipfel bei den Schildern rechts und bald steil

hinab zum Hauptweg. Diesen rechts bis zum Reitweg. Auf ihm

Abstecher zur Brunnenkopfhütte möglich, sonst links hinab und

beschildert nach Linderhof zurück.

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8 Stück Eier

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4 Stück große Bananen

180 Gramm Zartbitterschokolade

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100 Gramm geröstete Mandelblättchen

900 Gramm Sahne

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24 Bergwelten Sommer 2025


Zubereitung

DUNKLER BISKUITBODEN Den Ofen auf 180 Grad Ober-/Unterhitze

(oder 160 Grad Umluft) vorheizen. Eine Springform (Durchmesser

26 cm) einfetten und den Boden mit Backpapier auslegen.

Die Eier trennen und das Eiweiß in einer sauberen

Schüssel steif schlagen. Dabei nach und nach den Zucker

zugeben, bis der Eischnee glänzend und fest ist. Die Eigelbe

in einer anderen Schüssel leicht verquirlen.

Mehl, Kakao und Backpulver in einer weiteren Schüssel

gut vermischen und anschließend vorsichtig sieben, damit

keine Klumpen entstehen. Für den Teig zuerst das Eigelb vorsichtig

unter den Eischnee heben. Dabei darauf achten, dass

der Eischnee nicht zusammenfällt. Dann die Mehlmischung

in mehreren Portionen dazugeben und ebenfalls vorsichtig

unterheben. Der Teig sollte schön locker und luftig bleiben.

Den fertigen Teig in die vorbereitete Springform füllen und

gleichmäßig verteilen. Nun im vorgeheizten Ofen für 25 bis 30

Minuten backen. Es hilft die Stäbchenprobe: Wenn kein Teig

mehr am Holzstäbchen haften bleibt, ist der Boden fertig.

Den Biskuitboden aus dem Ofen nehmen und vollständig

abkühlen lassen, bevor man ihn aus der

Form nimmt und weiterverwendet.

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CREME UND SCHICHTEN Eine große (am besten beschichtete)

Pfanne auf mittlerer Stufe erhitzen. Die Mandelblättchen hineingeben

und unter ständigem Rühren für 3 bis 5 Minuten rösten, bis

sie goldbraun sind und duften. Dabei gut aufpassen, dass sie nicht

zu dunkel werden – das geht schnell.

Den ausgekühlten Biskuitboden in zwei gleichmäßige Hälften

schneiden. Den unteren Boden in einen Tortenring legen. Die

Bananen der Länge nach halbieren und auf dem Boden verteilen.

100 Gramm Zartbitterschokolade über einem Wasserbad

schmelzen und gleichmäßig auf den Bananen verteilen. Die

Sahne steif schlagen, dabei das Sahnesteif hinzufügen. Anschließend

50 Gramm Zucker sowie die restlichen 50 Gramm

geschmolzene Zartbitterschokolade vorsichtig unter 450

Gramm der Sahne heben und auf den Bananen verteilen.

Nun den zweiten Biskuitboden auf die Schokosahne setzen

und leicht andrücken. 350 Gramm der restlichen Sahne darauf

verteilen und die Torte für mindestens eine Stunde in den

Kühlschrank stellen, damit sie gut durchkühlen kann.

Wenn die Sahne fest geworden ist, die Torte vorsichtig

aus der Form lösen. Mit den restlichen 100 Gramm Sahne

die Oberseite und den Rand der Torte einstreichen sowie

mit einem Spritzbeutel dekorative Tupfer auf den Rand

setzen – zuvor aber noch den Rand außen rundherum

mit den gerösteten Mandelblättchen bestreuen.

EIERLIKÖRSPIEGEL Für den besonderen Abschluss einen Eierlikörspiegel

anrichten. Die Torte leicht kippen und den Eierlikör

gleichmäßig über die Oberfläche gießen. 20 bis 30 Gramm Zartbitterschokolade

über einem Wasserbad schmelzen, in einen Spritzbeutel

füllen und von der Mitte der Torte aus eine Spirale mit der

Schokolade ziehen. Mit einem Zahnstocher von innen nach außen

und von außen nach innen ein elegantes Netzmuster ziehen. n

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Kultur in der

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26 Bergwelten Sommer 2025


Ein bisschen anders als

seine Klassenkameraden war

Dominik Šedivý schon. Zumindest,

was seinen Musikgeschmack und

seine Hobbys betraf: Er liebte

Klassik und das Komponieren. Mit

15 Jahren schuf er seinen ersten

dreistimmigen Kanon. Der Traum

von einem Leben als Komponist

und Dirigent erfüllte sich nicht, als

Wissenschaftler aber ging er einen

erfolgreichen Weg. Der führte

ihn schließlich nach Garmisch-

Partenkirchen. Dort will er Kultur

zu den Menschen bringen.

Text: Tanja Brinkman

Die Provokation kam von seinem Musiklehrer. Unmöglich

könne ein Schüler, 15 Jahre alt, einen Kanon komponieren.

„Ich wollte es ihm zeigen.“ Genau das hat Dominik

Šedivý getan. Mit einem dreistimmigen Kanon, ein vierstimmiger

folgte. Einen Titel gab er keinem der Stücke, ging ja mehr um den

Lehrer. Und um den Spaß. Mittlerweile ist Dominik Šedivý 46

Jahre alt und promovierter Musikwissenschaftler. Nach wie vor

hat er Freude am Komponieren, am liebsten Fugen für Klavier

oder Orgel. Oder Chorwerke. Das letzte richtige Stück aber liegt

eine Weile zurück, 2019 hat er es fertiggestellt. Für große Werke

fehlt ihm die Zeit. Seine Aufgabe als Leiter des Richard-Strauss-Instituts

und Künstlerischer Leiter der Strauss-Tage fordert ihn.

In Garmisch-Partenkirchen hat Šedivý gefunden, was er schon als

Kind liebte: die Musik und Berge. Geboren ist er in Hall in Tirol,

aufgewachsen in München und Rosenheim. Als Jugendlicher fing

er an, „kleine und größere Sachen zu komponieren“. Früh entdeckte

er sein Faible für den Kontrapunkt, bei dem zu einer Melodie

oder einem Thema eine neue Stimme, also die musikalische Gegenstimme,

dazugeschrieben wird. Ein außergewöhnliches Hobby für

einen Burschen mit gerade einmal 14, 15 Jahren. Kein Klassenkamerad

interessierte sich überhaupt für Klassik. Doch darüber re-

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Bergwelten Sommer 2025 27


det Šedivý nicht. Auf die Klassik fixiert war er keineswegs, er lernte

Gitarre, später Klavier, und hörte „auch viel Rockmusik und eben

alles, was im Radio gespielt wurde“. Bedeutende Komponisten wie

Heinrich Schütz oder Bedřich Smetana brachten ihm seine Eltern

näher. Über das Zuhören und das Singen fand er einen Zugang zum

Genre. „Man startet ja immer mit der Musik, die einen anspricht“,

meint Šedivý, „und entwickelt sich dann weiter.“ Mit Johann Sebastian

Bach und Johannes Brahms beispielsweise hatte er in jungen

Jahren seine Schwierigkeiten, „die musste ich mir erst erarbeiten“.

Schallplatten für ruhige Stunden

Musik ist Dr. Dominik Šedivýs Leidenschaft – privat und beruflich.

Dr. Dominik Šedivý,

sein beruflicher Werdegang

Philosophie, Musikwissenschaft, Komposition und

Chordirigieren hat Dr. Dominik Šedivý studiert. Erst

in München, in Wien promovierte er über Zwölfton-

Kompositionstechniken. Danach unterrichtete er erst

an der Universität Wien, forschte für die Akademie

der Wissenschaften, lehrte an den Unis in Klagenfurt

und Salzburg, wo er von 2011 bis 2016 ein Forschungsinstitut

für Salzburger Musikgeschichte leitete und bis

2018 auch am Mozarteum tätig war. Der Schwerpunkt

der Forschung lag dort weniger auf Wolfgang Amadeus

Mozart, dem weltberühmten Sohn der Stadt, sondern

auf anderen Komponisten wie Michael Haydn, Anton

Cajetan Adlgasser, Sigismund von Neukomm und

Joseph Woelfl. Aber auch Persönlichkeiten wie der

langjährige Mozarteumdirektor und Festspielpräsident

Bernhard Paumgartner, der Pianist Wilhelm Backhaus

oder der Komponistenenkel Wieland Wagner

sowie deren dort gelagerte Nachlässe beschäftigten die

Musikhistoriker an diesem Institut. Ein weiterer Forschungsschwerpunkt

von Šedivý lag auf der Musik des

19. und frühen 20. Jahrhunderts – mit dem Fokus auf

Österreich und Süddeutschland. Seit 2018 leitet er das

Richard-Strauss-Institut, seit 2021 zudem das Festival.

Mittlerweile hört er gerade Bachs Weihnachtsoratorium gerne in

der Adventszeit. Auch von den Jahreszeiten hängt es ab, welche

Schallplatte – „ich habe eine kleine Sammlung, vor allem mit alten

Aufnahmen, die ich nur in einer ruhigen Stunde auflege“ – oder CD

er wählt oder was er digital anschaltet. Klassische Werke, darunter

natürlich Kompositionen von Strauss, hört Šedivý regelmäßig, gelegentlich

aber auch Volksmusik aus Österreich, Osteuropa oder aus

Südamerika. „Bei populärer Musik muss ich entsprechend aufgelegt

sein.“ Sehr viel Gesang, Orgel- und Orchestermusik, Tondichter

wie Anton Bruckner und Smetana prägten ihn als Jugendlichen.

Auch wenn es darum ging, selbst etwas zu Papier zu bringen.

Als Teenager träumte er davon, einmal vom Komponieren und

Dirigieren zu leben. Doch das war nicht realistisch. „In der umkämpften

Kulturbranche gehört viel Glück dazu.“ Es gab zwar

Zeiten, in denen er den Großteil seines Einkommens als Dirigent

bestritt. „Vom Komponieren aber geht das nicht, höchstens beim

Film.“ Außerdem sollte man die Wege einschlagen, die sich auftun.

Und Stellen annehmen, wenn sie sich bieten. Davon ist Šedivý

überzeugt. Nach dem Studium „hat sich künstlerisch zunächst

keine Tür geöffnet“. Der berufliche Erfolg kam in erster Linie als

Wissenschaftler (siehe Kasten). Am Mozarteum in Salzburg war er

schwerpunktmäßig künstlerisch tätig, verbunden mit der Organisation

von Veranstaltungen wie dem Internationalen Mozartwettbewerb

oder der Tournee „Bella Musica“ des PreCollege. „Ich hatte

also schon vorteilhafte Hintergründe für meine Tätigkeit hier.“

Zunächst fing er im März 2018 als Leiter des Richard-Strauss-Instituts

an, 2021 stellte er als Nachfolger von Alexander Liebreich

unter hohen Corona-Auflagen erstmals die Richard-Strauss-Tage

auf die Beine. Lampenfieber spürte und spürt er keines. „Ich spiele

ja nicht mit“, sagt er und schmunzelt. Eine gewisse Anspannung

aber schon. Jedes Mal. „Man will schließlich, dass es gut funktioniert.“

Dass der Kartenverkauf läuft, das Wetter passt und die

Besucher zufrieden sind. Diese Wünsche haben sich erfüllt, als

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Foto: Jonas Hoffmann/Mozarteum

28 Bergwelten Sommer 2025


Ein besonderer Ort: Die Bella-Musica-Tournee der Universität

Mozarteum führte Dr. Dominik Šedivý als Chorleiter des Projekts

im August 2018 auch nach Rom in den Petersdom.

Als Vertreter Österreichs nahm Dr. Dominik Šedivý (3.v.r.) mit seinem

Salzburger Männerchor „Vivat Cantus“ an einem internationalen Chor-Festival

im ungarischen Pécs teil. Unter anderem traten sie in der Philharmonie auf.

die konzeptionellen Höhenflüge und entsprechend hohen Defizite

der Jahre 2018 bis 2020 zu Ende gegangen waren. Der Markt

besann sich auf das Bodenständige. Mit einem bescheideneren

Programm wagten die Gemeinde und Šedivý den Festival-Neustart.

Zur Eröffnung spielte die Musikkapelle Partenkirchen.

Die Einheimischen stolz machen

Ein großes Anliegen bleibt, dem Publikum Strauss in seiner Wahlheimat

näherzubringen, seine Verbindung zur Natur und den Bergen.

Die Veranstaltung „soll die einheimische Bevölkerung einbeziehen

und etwas sein, worauf die Leute stolz sein können“. Šedivý

arbeitet mit Akteuren aus der Region zusammen wie der Musikkapelle,

dem Gebirgsmusikkorps, der Bürgermeister-Schütte-Schule,

dem Kiwanis-Club und Angelika Lichtenstern, die an der Musikschule

Garmisch-Partenkirchen Geige unterrichtet und heuer zum

zweiten Mal mit ihren Nymphenburger Streichersolisten das Programm

bereichert. Mit Kabarett, Führungen auf Spuren des Komponisten,

Musikwanderungen und anderen Formaten versucht er

zudem, das Wirken des Komponisten einem neuen Zuhörerkreis

zu vermitteln. Das kommt an. „Die Leute sind aufgeschlossen.“

Die Strauss-Tage beanspruchen den 46-Jährigen. Auch die Leitung

des Instituts und sein Sachverstand für Handschriften. Sein Wissen

ist stets gefragt, wenn es um Originalmanuskripte geht. Außerdem

unterrichtet er nach wie vor an Universitäten wie der LMU München.

Privat reist Šedivý, dessen Name auf die tschechischen Familienursprünge

väterlicherseits zurückgeht, mit Vorliebe in Städte

und an historische Orte oder in die Abgeschiedenheit der Natur

am Meer, im Wald oder auf den Bergen. „Ich liebe Italien“, verrät

er. Er kocht gerne, genießt mit guten Freunden italienische und

französische Weine, liebt japanischen Grüntee und edle Schokolade.

Und spricht ansonsten kaum über sein Privatleben, das nicht

mit Musik zu tun hat. Ohnehin widmet er ihr viel seiner wenigen

freien Zeit. Nach wie vor singt er, spielt Gitarre und Klavier. Regelmäßig

besucht er Salzburg, dort leitet er einen Männerchor. Und er

schreibt. Mehrere Bücher hat er bereits publiziert, zuletzt 2022 ein

musikphilosophisches. Aktuell arbeitet er an einer Art Fortsetzung,

beschäftigt sich zudem mit bildungs- und kulturpolitischen Fragen.

Natürlich liest der Wissenschaftler auch mal Unterhaltendes.

Gerne Werke von Michael Ende. Romane wie „Momo“ und „Die

unendliche Geschichte“ haben ihn schon als Kind begeistert.

„Als Erwachsener liest man seine Texte mit ganz anderen Augen,

da kann man viel entdecken.“ Als Bub begleitete ihn außerdem

„Jim Knopf“. Später faszinierte ihn „Das Glasperlenspiel“ von

Hermann Hesse sowie Musiktheorie und Philosophie der Antike

und frühen Neuzeit, passend zu seinen Studien. „Pythagoras

beispielsweise ist für die Musik von enormer Bedeutung.“

Aufmerksamkeit für Strauss, Ende, Levi und Co.

Längst ist Šedivý angekommen in Garmisch-Partenkirchen, in

der Sport-Hochburg, in der zwar Tradition und Brauchtum gelebt

werden, die Hochkultur aber keinen leichten Stand hat. Davon

lässt er sich nicht unterkriegen. Gemeinsam mit GaPa Tourismus

und Geschäftsführer Walter Rutz entwickelt er den Bereich

weiter, sie planen ein neues Festival der Fantasie im Herbst

zu Ehren von Michael Ende, einem weiteren großen Sohn der

Marktgemeinde. Šedivý will bestmögliche Bedingungen für die

Kultur vor Ort schaffen und Angebote, die auch angenommen

werden. Um so die Menschen aufmerksam zu machen auf Größen

wie Richard Strauss und Michael Ende, aber auch die Dirigenten

Hermann Levi und Wilhelm Furtwängler, die Komponisten Sergei

Prokofjew und Edward Elgar und viele andere, die es um die

Jahrhundertwende aus München in den Alpenraum zog und die

dort Inspiration fanden. Die kulturelle Vermittlung ist sein großes

Anliegen. „Auch um Einheimischen und Gästen zu zeigen, wie

gesegnet wir hier mit Kultur sind.“

n

Fotos: links: Jonas Hoffmann/Mozarteum | rechts: privat

U1

KULTURBEUTEL

www.kulturbeutel-gap.de GAP-Ticket 730 1995

Bergwelten Sommer 2025 29


An seinem Schreibtisch in der Garmischer

Villa genoss Richard Strauss den Blick auf die

Berge und die Ruhe zum Komponieren.

Die prächtige Villa an der Zoeppritzstraße im Ortsteil

Garmisch steht noch so da, wie sie Richard Strauss 1908

von dem Star-Architekten Emanuel von Seidl errichten ließ.

Richard-Strauss-Tage: Das Programm

Ein bisschen Dolce Vita, italienische Lebensfreude macht

die Richard-Strauss-Tage in Garmisch-Partenkirchen in

diesem Jahr aus. Außerdem bietet das Programm vom

21. bis 29. Juni wieder viel Lokalkolorit und Kammermusik.

Prominente Gäste sind die Sopranistin Marlis

Petersen, der Tenor Herbert Lippert und der Dirigent

Rémy Ballot. Unsere Höhepunkte sind:

Samstag, 21. Juni

19 Uhr: Kammerkonzert I mit den Nymphenburger

Streichersolisten und Shao-Yin Huang am Klavier

im Richard-Strauss-Saal des Kongresshauses

Sonntag, 22. Juni

18 Uhr: Sinfoniekonzert I mit dem Symphonieorchester

Wilde Gungl unter der Leitung von Jesús

Ortega Martínez und Ramón Ortega Quero

(Oboe) im Festsaal Werdenfels (Kongresshaus)

Dienstag, 24. Juni

18 Uhr: Hüttenabend mit Herbert Lippert (Tenor) und den

Philharmonia Schrammeln im Berggasthof Pflegersee

Mittwoch, 25. Juni

20 Uhr: „Strauss im Park“ mit der Musikkapelle Partenkirchen

und Ilme Stahnke (Sopran) sowie Friedrich

Szepansky (Klavier) im Kurpark Partenkirchen

Samstag, 28. Juni

19 Uhr: Sinfoniekonzert II mit dem Münchner

Rundfunkorchester unter Leitung von

Rémy Ballot im Festsaal Werdenfels

Weitere Infos zum Programm findet man unter

www.richard-strauss-tage.de. Karten im Vorverkauf

gibt’s bei GAP-Ticket (Telefon 0 88 21 / 730 19 95).

BIO-RESTAURANT & BIERBRAUEREI IN GARMISCH-PARTENKIRCHEN

WIR FREUEN UNS AUF DICH IM BIERGARTEN!

Das Restaurant im Hotel Garmischer Hof in Garmisch-Partenkirchen bietet eine

gemütliche Atmosphäre und serviert regionale sowie internationale Gerichte. Mit einem

Fokus auf frische, saisonale Zutaten ist es ein beliebter Ort für Hotelgäste und Besucher.

100 % BAYERISCHES HANDWERK

Wir machen ein handwerklich gebrautes Bier. Ohne

Hopfendosiermaschine und ohne Vollautomaten.

Es ist unbehandelt, sprich nicht filtriert, erhitzt oder

gefärbt und fließt direkt vom Tank zum Ausschank.

Als sogenanntes Keller- oder Zwickelbier, das ihr frisch

genießen und, ebenfalls nach althergebrachter Weise,

gerne schon früher begutachten könnt. Denn Teil

unserer Brauhausphilosophie ist auch der freie Blick

ins Sudhaus und in die offenen Gärtanks. Ein Prosit!

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14:30 – 22:00 Uhr

UNSERE SPEISEKARTE

Unsere Speisekarte reicht vom

klassischen Schweinebraten bis

hin zur deftigen Brotzeit. Auch

Vegetarier und Veganer finden

bei uns raffinierte Schmankerl.

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Fotos: links: Richard-Strauss-Institut | rechts: dpa

30 Bergwelten Sommer 2025


Foto: PantherMedia / Rawpixel

Unsere

Buchtipps

Als Pensionistin

auf Mörderjagd

Kaum im neuen Lebensabschnitt angekommen,

steckt Irmi Mangold in einem

möglichen Mordfall. Dass es sich als Pensionistin

nicht mehr so einfach ermittelt,

merkt die ehemalige Kommissarin

aus Schwaigen schnell. „Sie kann nicht

mehr sagen, dass sie Polizistin ist, keine

Dienstmarke vorzeigen oder eine Waffe

zücken“, sagt Nicola Förg, die Bestsellerautorin,

die Mangold erschaffen hat.

Und die sie nun in ihrem neuen Krimi

„Verdammte Weiber“ kräftig mitmischen

lässt, als es darum geht, den Tod von

Cordula „Coci“ Kühnlein zu klären. Viele

Menschen gehörten nicht zu ihrem Fanclub.

Wettschulden hatte sie, war schnell

auf 180. Auch mit dem Buch über Künstlerinnen

und ihr Scheitern mit Männern

hat sich Coci nicht nur Freunde gemacht.

Vor allem das Schicksal von Ilse Schneider-Lengyel

sticht heraus, in deren Haus

bei Schwangau das Gründungstreffen

der Gruppe 47 stattfand, einem Zusammenschluss

von deutschen Schriftstellern.

Eine spannende Geschichte, auf

die Förg bei

einer journalistischen

Recherche

gestoßen ist.

Als Leser will

man mehr

über diese

Frau erfahren.

Und man will

Cocis Mörder

finden.

n tab

Gut recherchiert

ins Wetterstein

Besser geht’s nicht. Lena, Chefin der

Bergwacht Bichlbrunn, feiert mit Ben ihren

Geburtstag – in einer winzigen Hütte

in der Winterlandschaft. Doch ein Notruf

stört die Idylle. Ein Gleitschirmflieger

ist in eine Seilbahn gekracht. Er muss

geborgen, die Passagiere müssen aus

den Gondeln befreit werden. Als Lena

glaubt, dass alle gerettet sind, stößt sie

in der letzten Kabine ausgerechnet auf

Victoria, Bens Ex. Dieses Treffen wirft

sie aus der Bahn. Dabei muss sie sich auf

ihren Job konzentrieren, denn das anhaltende

Schneetreiben birgt Gefahren.

Zumal der Besitzer des Sägewerks aus

reiner Profitgier den Lawinenschutzwald

abgeholzt hat. Unterhaltsames und

gut recherchiertes Lesevergnügen bietet

Sophie Zach auch mit „Schneetreiben“. Es

ist das dritte und letzte Buch ihrer Bergwacht-Reihe.

Schade, man würde gerne

weiterlesen über Lena, ihren Traum und

das kleine Dorf unter dem Wetterstein.

„Auf herkömmlichen Karten ist es nicht

zu finden – aber wer mit offenen Augen

wandern

geht, wird

vieles in der

eindrucksvollen

Welt

der Alpen

wiederentdecken“,

sagt

Zach, die ihr

Pseudonym

nicht lüften

möchte.

n tab

Humorvoll, überraschend,

etwas schräg

Ein lange verschollenes Meisterwerk

von Wassily Kandinsky scheint die Rettung

zu sein für das marode Grandhotel

am Kochelsee, in dem einst die Maler des

„Blauen Reiter“ zeitweise eine künstlerische

Heimat fanden. Leo Sailer will den

alten Kasten, den sein Urgroßvater vor

über 100 Jahren gebaut hat, unbedingt

retten. Im Gegensatz zur jungen Managerin

Julia Dehne. Mit dem Bild gehen

die Probleme aber erst los. Leo und Julia

geraten in einen Strudel von Verwicklungen,

in die Immobilienhaie, Kriminelle

und eine hoffnungslos überforderte

Polizei eingreifen. „Die Farbe der Sterne“

von Curtis Briggs und Stefan Lukschy ist

ein kurzweiliger Mix aus Krimi, Liebesgeschichte

und Komödie. Eine tragende

Rolle spielt ein intellektueller Marder.

„Papageien können nichts als blöd reden,

Hunde sind was für Disney“, sagt Briggs.

„Der Marder ist schlau, bewohnt alte

Dachböden und kann Mauern hochklettern,

was für eine wichtige Szene

notwendig war.“ Erfrischend, turbulent

und überraschend

bietet

dieses Buch

beste Lektüre

für alle, die

humorvolle,

etwas schräge

Stoffe

schätzen.

Jennerwein

meets Monty

Python.

n tab

336 Seiten | Piper Verlag

ISBN 978-3-492-06556-6 | 17 Euro

336 Seiten | Rowohlt Verlag

ISBN 978-3-499-00995-2 | 13 Euro

328 Seiten | Langen Müller Verlag

ISBN 978-3-784-43712-5 | 22 Euro

Bergwelten Sommer 2025 31


GaPa für Dahoam

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Ausgabe 02/2025

spitze!

Das Magazin der Zugspitz Region GmbH

Erfrischende Tipps für warme Tage

Wassererlebnisse in der Zugspitz Region

Ein Fest der

regionalen Vielfalt

Regionaltag in Oberammergau

Transparenz

und Fairness

Mietspiegel für den Landkreis


Editorial

Liebe Leserin,

lieber Leser,

herzlich willkommen zur Sommerausgabe

des Spitze Magazins der Zugspitz Region

GmbH!

Wenn die Temperaturen in den Bergen steigen,

zieht es viele hinaus zu den erfrischenden

Plätzen in der Region. Jetzt ist die beste

Zeit für Wanderungen zu glitzernden Bergseen,

kühlen Klammen oder gemütlichen

Freibädern sowie Touren mit Weitblick, die

nicht nur die Beine, sondern auch den Geist

in Bewegung bringen.

Besonders in der Höhe, wo die Luft klarer

und die Gedanken freier werden, spüren wir,

wie wohltuend der Blick in die Ferne sein

kann. Weitblick – nicht nur landschaftlich,

sondern auch im Denken – ist in dieser Zeit

wichtiger denn je.

Denn das Klima verändert sich - auch in unserer

Region. Unsere Berge spüren das sehr

deutlich: schmelzende Gletscher, trockene

Sommer und sensible Ökosysteme fordern

zunehmend mehr Respekt und Verantwortung.

Es ist an uns zu handeln – beim verantwortungsvollen

Planen unserer Touren, der

Nutzung klimaschonender Verkehrsmittel,

Klimafreundlich am Start für die Aktion Stadtradeln: v.l. Marion Billmeir und

Florian Diepold-Erl vom Klimaschutz & Mobilität des LRA; Landrat Anton Speer,

Anna-Lena Huber, Klimaschutzmanagerin der Zugspitz Region GmbH und

(vorne) Sebastian Kramer, Geschäftsführer der Zugspitz Region GmbH

beim Umgang mit den lokalen Ressourcen

und beim ganz bewussten Konsum regionaler

Produkte.

Eine wunderbare Gelegenheit, sich über die

„Schätze“ der Region zu informieren, ist der

diesjährige Regionaltag in Oberammergau.

Hier stellen sich hiesige Betriebe vor, die

regionale Produkte mit Leidenschaft fertigen.

Regionalität ist dabei nicht nur ein Trend,

sondern eine Haltung, die die heimische

Wirtschaft stärkt, unsere kulturelle Identität

bewahrt sowie den ökologischen Fußabdruck

reduziert – von uns zusammengefasst unter

unseren Markenlabeln „Inser Hoamat“ und

„Spitzenprodukt“.

Ein weiterer wichtiger Aspekt in der warmen

Jahreszeit ist die ausreichende Flüssigkeitszufuhr.

Denken Sie bitte daran, besonders

bei Aktivitäten, genug Wasser zu trinken, um

Ihren Körper und Ihre Vitalfunktionen ausreichend

zu unterstützen. Wo Sie kostenlos

im Landkreis ihre Trinkflasche füllen können,

erfahren Sie in unserem Projekt „Wir füllen

deine Flasche auf“. Frisches Wasser aus der

Region ist dabei nicht nur gesund, sondern

auch ein Stück Heimat, spart Kosten und

reduziert die CO2 Emission.

Genießen Sie den Sommer in unserer Region

– mit Weitblick, Wasser und einem bewussten

Umgang mit unserer Umwelt!

Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihnen

Sebastian Kramer

Geschäftsführer der Zugspitz Region GmbH

Inhalt

Voneinander lernen

Zwei Maßnahmen für wertvollen Erfahrungsaustausch

im Bereich Energie und Klimaschutz ............................................................3

Ein Fest der regionalen Vielfalt für alle Sinne!

Oberammergau lädt ein zum Regionaltag .................................................4

Sieben neue „Inser Hoamat“-Partner

Besondere Unikate aus heimischen Werkstätten ...................................8

Tourismus Team mit Weitblick

Zwei neue Gesichter bringen frische Impulse in Marketing,

Kommunikation und Digitalisierung ........................................................10

Verlosung STADTRADELN 2025

Machen Sie mit! ......................................................................................................5

Wir füllen deine Flasche auf!

Aktion zum Thema Trinken der Gesundheitsregion plus ........................6

Gesundheitstag 2025

Bewerbung für interessierte Aussteller ........................................................6

Geheimtipps von Zugi und Dohli

Die 3. Auflage der Kinder- und Familienbroschüre ................................7

6. Fotowettbewerb der Zugspitz Region ...........................7

Kreativ Workshops für Kids .............................................................7

Qualifizierter Mietspiegel

für den Landkreis Garmisch-Partenkirchen ..........................................10

Erfrischende Tipps für warme Tage

Wassererlebnisse in der Zugspitz Region ................................................11

Film ab für die Zugspitz Region

Zeigt Eure Filme und werdet Teil des offiziellen

ALPENFLIMMERN Programms 2025! .........................................................11

Praktische Einblicke in die Arbeitswelt

5. Jobfahrt bringt Schüler und Betriebe zusammen ......................... 12

Impressum .................................................................................................. 12

Foto: ©Zugspitz Region GmbH, Erika Spengler

2 spitze! 02/2025


Voneinander lernen

Das Frühjahr 2025 stand im Zeichen des

Austauschs und der Inspiration. Zwei

Formate boten kommunalen Vertreterinnen

und Vertretern sowie Unternehmerinnen und

Unternehmern im Landkreis eine besondere

Gelegenheit, voneinander zu lernen und

wertvolle Impulse für die Umsetzung eigener

Klimaschutzmaßnahmen mitzunehmen.

Zwei Maßnahmen für wertvollen Erfahrungsaustausch

im Bereich Energie und Klimaschutz

Erfahrungsaustausch in Tirol:

Lernen von den Besten

Fotos: © Zugspitz Region GmbH

Am 3. April führte eine Exkursion des Beirats

für Energie und Klimaschutz Vertreter der

Kommunen und des Landratsamtes sowie

Mitglieder des Kreistages ins österreichische

Volders. Dort wurden die Teilnehmenden

herzlich von der Gemeinde, der Energieagentur

Tirol und dem Klimabündnis Tirol

empfangen. Volders zählt im Bereich Energie

und Klimaschutz zu den Spitzengemeinden

Tirols und wurde für seine umfassenden

Maßnahmen mit der höchsten Auszeichnung

im e5-Programm geehrt.

Im Mittelpunkt des Austauschs standen konkrete

Umsetzungsbeispiele: Die systematische

Energiebuchhaltung, ein durchdachtes

Radverkehrskonzept, eine Energiegemeinschaft

zur gemeinschaftlichen Nutzung von

Photovoltaik-Anlagen sowie innovative Bauprojekte

wie das „Haus der Generationen“.

Beeindruckt zeigten sich die Gäste auch

von erfolgreich umgesetzten Projekten im

Bereich des bezahlbaren Wohnraums und der

generationsübergreifenden Lebenskonzepte.

Unser Fazit: Der Austausch

mit Tirol war inspirierend und

soll künftig vertieft werden.

Ein weiterer Programmpunkt war eine Führung

am Hauptsitz des Tiroler Lebensmittelunternehmens

MPREIS. Hier erhielten die

Teilnehmer Einblicke in die Gewinnung und

Nutzung der Wasserstofftechnologie mit ihren

Herausforderungen und Chancen.

Klimanetzwerktreffen:

Unternehmer handeln

„Einfach machen, anstatt zu warten!“ Mit

dieser klaren Botschaft eröffnete Christian

Echter, Geschäftsführer von Echter Mode und

Gewinnbringender Erfahrungsaustausch mit der Gemeinde Volders, Tirol: Teilnehmerinnen

und Teilnehmer der Exkursion des Beirats für Energie und Klimaschutz

Klimanetzwerktreffen für Unternehmen:

Praxisbeispiele, Austausch und Vernetzung

Wohnen, das mittlerweile sechste Treffen des

Klimanetzwerks der Zugspitz Region. In den

Räumlichkeiten seines Modehauses zeigte er

eindrucksvoll, wie aus einem privaten PV-Projekt

weitreichende Klimaschutzmaßnahmen

wie Investitionen in Gebäudeenergieeffizienz,

eine Grundwasseranlage zum Heizen und

Kühlen sowie die Nutzung selbst erzeugten

Stroms an den drei Unternehmensstandorten

entstanden. Garantien gab es keine.

Dennoch entschied er sich für nachhaltige

Investitionen – weil es sich richtig anfühlte!

Fachlich ergänzt wurde die Veranstaltung

durch Andreas Mittermeier aus Garmisch-Partenkirchen.

Mit seinem fundierten Wissen zu

Photovoltaik, Batteriespeichern, dynamischen

Stromtarifen und E-Mobilität begeisterte er

die Teilnehmenden und lieferte praxisnahe

Tipps für die Umsetzung im eigenen Betrieb.

Inspiration für Klimaschutzmaßnahmen

im eigenen Unternehmen gesucht?

Bereits jetzt das nächste Klimanetzwerktreffen

vormerken! Die Teilnahme ist

kostenfrei!

Netzwerktreffen für Unternehmen

Der Verpackungshersteller GAPLAST

versteht Nachhaltigkeit als Innovationstreiber.

Im Rahmen der Veranstaltung

gewährt er spannende Einblicke in seine

Klimabilanzierung und Produktion.

Datum:

16. September,

12:00 bis 14:00 Uhr

Gastgeber: GAPLAST GmbH

Weitere

(Produktionsstandort in

Peiting)

Informationen und

Anmeldung unter:

spitze! 02/2025 3


Ein Fest der regionalen Vielfalt für alle Sinne!

Oberammergau lädt ein zum Regionaltag

Am Samstag, 28. Juni, verwandelt

sich Oberammergau in ein lebendiges

Schaufenster der regionalen Vielfalt. Die

Gemeinde Oberammergau und die Zugspitz

Region laden von 10:00 bis 16:00 Uhr zum

Regionaltag ein. Rund um den Sternplatz und

das Ammergauer Haus präsentieren über 35

regionale Anbieter ihre hochwertigen Produkte

und ihr handwerkliches Können. Besucher

erwartet ein bunter Markt mit Spezialitäten,

faszinierenden Werkstätten und Mitmachaktionen

für Groß und Klein. Der Eintritt ist frei.

Gelegenheit, mit den Herstellern ins Gespräch

zu kommen und mehr über die Herstellungsprozesse

und die Menschen hinter den

Produkten zu erfahren.

Ein Genuss für

Gaumen und Geist

Schlendern Sie über den Markt und lassen Sie

sich von der Vielfalt der regionalen Produkte

verführen. Von knusprigem Bauernbrot über

würzigen Käse bis hin zu cremigem selbstgemachtem

Eis – hier finden Feinschmecker

alles, was das Herz begehrt. Nutzen Sie die

Vielfalt regionaler Produkte auf dem Regionaltag 2024 in Ohlstadt

SAMSTAG, 28. JUNI 2025, 10-16 UHR

Regionaltag Oberammergau

Am Sternplatz und Ammergauer Haus

Handwerkskunst

mit lebendigen

Werkstätten

Regionale Köstlichkeiten

Entdecken und Schlemmen

Rahmenprogramm

für Groß und Klein

4 spitze! 02/2025


Traditionelle Handwerkskunst der Zugspitz Region

Spiel und Spaß für Kinder auf dem Regionaltag

Handwerkskunst

hautnah erleben

Die Region ist bekannt für ihr traditionelles

Handwerk, und der Regionaltag bietet die

perfekte Bühne, um diese Kunstfertigkeit

zu bestaunen. Entdecken Sie traditionelle

Holzschnitzereien, elegante Trachtenröcke

und modernen Schmuck – allesamt individuelle

Stücke, die mit viel Liebe zum Detail

gefertigt wurden.

Entdeckertour

durch lokale Geschäfte

Zusätzlich zum bunten Markttreiben öffnen

auch zahlreiche ansässige Läden und

Geschäfte ihre Türen und bieten spezielle

Aktionen und Produkte an. Nutzen Sie die

Gelegenheit, die Vielfalt des Oberammergauer

Einzelhandels kennenzulernen.

Familienspaß

garantiert

Der Regionaltag ist ein Fest für die ganze

Familie. Während die Erwachsenen die regionalen

Köstlichkeiten und das Handwerk

genießen, können sich die kleinen Besucher

bei Mal- und Spielangeboten sowie am

Glücksrad vergnügen. Ein abwechslungsreiches

Programm mit Haarkranzbinden, einem

Kreativworkshop und einer Grünholzwerkstatt

sorgt für strahlende Kinderaugen.

Die Zugspitz Region

hautnah

Der Regionaltag in Oberammergau bietet eine

wunderbare Gelegenheit, die einzigartige

Atmosphäre der Zugspitz Region hautnah zu

erleben. Kommen Sie vorbei und entdecken

Sie die Schätze unserer Heimat!

Mehr Informationen

zu allen Ausstellern

finden Sie unter:

Verlosung STADTRADELN 2025

Wir laden alle Teilnehmerinnen und

Teilnehmer der diesjährigen Aktion

STADTRADELN herzlich zur Verlosung

an unserem Aktionsstand am

Regionaltag ein.

© Zugspitz Region GmbH, Fotos: Max Merget

Alle, die bei der Aktion aktiv mit dabei

waren, erhalten am Stand ein Los

und somit die Chance, einen der vielen

tollen Sachpreise und Gutscheine

zu gewinnen. Die großzügigen Preise

wurden von Unternehmen aus dem

Landkreis zur Verfügung gestellt.

Neugierig,

was es zu

gewinnen

gibt? Hier

gibt‘s die

Details:

spitze! 02/2025 5


Wir füllen deine Flasche auf!

„ Gerade jetzt, wo die Tage wieder

heißer werden, ist es wichtiger

denn je, ausreichend zu trinken!

Wer kennt das nicht: Man ist unterwegs,

die Trinkflasche ist leer oder das Bedürfnis

nach einer Erfrischung meldet sich.

Eine unzureichende Flüssigkeitszufuhr kann

sich negativ auf unsere Gesundheit auswirken

– sei es auf unsere Konzentration,

Leistungsfähigkeit oder den Kreislauf. Aus

diesem Grund hat die Gesundheitsregion plus

in der Zugspitz Region die Aktion „Wir füllen

deine Flasche auf“ ins Leben gerufen. An fast

40 Standorten im gesamten Landkreis, die mit

einem blauen Tropfen gekennzeichnet sind,

Aktion zum Thema Trinken der Gesundheitsregion plus

könnt ihr eure Flasche kostenlos mit frischem

Wasser auffüllen. Damit setzen wir nicht nur

ein Zeichen für die Wichtigkeit des Trinkens,

sondern tragen auch aktiv zur Reduzierung

von Plastikmüll und zur Verbesserung unseres

CO²-Abdrucks bei.

Solltet ihr keine Flasche dabeihaben, ist das

kein Problem – an einigen Standorten erhaltet

ihr sogar kostenlos eine Flasche zum

Befüllen. Also macht mit – auch gerne als

Refill-Station! Die Standorte der Aktion findet

ihr unter www.zugspitz-region-gmbh.de/

fülledeineflasche

Bleibt gesund und denkt daran, immer genug

zu trinken!

eine Initiative der

Gesundheitstag 2025

Sa, 18. Okt. | 10 bis 15 Uhr

Kongresshaus Garmisch-Partenkirchen

Bewerbung

für interessierte

Aussteller

bis 11.07.

Seid’s dabei – werdet Aussteller beim

Gesundheitstag!

Zeit für dich - Zeit für Gesundheit!

Gesund von Kopf bis Fuß in die Zukunft.

www.gesundheitstag-zugspitzregion.de

6 spitze! 02/2025


Geheimtipps von Zugi und Dohli

Die 3. Auflage der Kinder- und Familienbroschüre!

reizeittipps für Groß und Klein“ – das

„Fsind ausgewählte Familienausflüge

in der Zugspitz Region, dazu spannendes

Insiderwissen und viele nützliche Adressen

auf 70 liebevoll gestalteten und illustrierten

Seiten. Die Broschüre richtet sich speziell an

Familien mit Kindern. Sie bietet ihnen Ausflugsideen

für die Ferien oder das Wochenende

und hilft beim Planen von spannenden

Familienabenteuern. Vorgestellt werden die

22 Orte in der Zugspitz Region und ihre ganz

besonderen Natur- und Kulturschätze. Zugi

und Dohli führen durch das Heft und sorgen

zusammen mit vielen kleinen Rätseln und

Ausmalbildern dafür, dass auch Kinder es

gerne in die Hand nehmen und darin stöbern.

Ein Muss für kleine Entdecker und große

Abenteurer!

Erhältlich in

allen Tourist-

Informationen

im Landkreis!

6. Fotowettbewerb

der Zugspitz Region

Foto unten: ©Zugspitz Region, Foto M. Voigt

„Fotogen sucht Foto-GEN“ –

Mensch und Natur im Einklang

Unser beliebter Fotowettbewerb geht in die

sechste Runde! Vom 1. Juli bis 1. September

sind wieder alle Profi- und Hobby-Fotografinnen

und Fotografen eingeladen, ihre

schönsten Motive aus der Zugspitz Region

einzusenden.

Heimat erhalten – mit Rücksicht fotografieren:

In diesem Jahr möchten wir den

Fokus besonders auf achtsames Verhalten

in der Natur legen. Denn die schönsten Bilder

entstehen, wenn man sich mit Respekt

bewegt – auf den Wegen bleibt, Tiere nicht

stört und die Natur so belässt, wie man sie

selbst vorfinden möchte.

Alle Infos und

Teilnahmebedingungen

findet

ihr unter:

Kreativ

Workshops

für Kids

Auch dieses Jahr bieten Kreativschaffende

aus der Zugspitz Region in den

Sommerferien Jugendlichen Einblicke

in verschiedenste kreative Tätigkeitsbereiche.

Alle Infos zu den Workshops

im KJR Ferienpass

oder unter:

Anmeldung

ab 01. Juli 2025

möglich.

spitze! 02/2025 7


Sieben neue „Inser Hoamat“-Partner

Besondere Unikate aus heimischen Werkstätten

BUILD2RIDE

Farchant

Jeder hochwertige Ski

Ski & Snowboards im begleiteten Selbstbau

wird gebacken.

Was zunächst nach einem abenteuerlichen Vorhaben klingt, ist für Axel Forelle längst gelebte Realität:

Ski und Snowboards selbst bauen – von Hand, mit Leidenschaft und begleitetem Know-how.

Als ehemaliger Skirennläufer weiß er genau, worauf es bei einem richtig guten Ski ankommt. Was

vor über zehn Jahren als Experiment begann („Kann man eigentlich selbst einen Ski bauen?“), ist

heute die etablierte Manufaktur BUILD2RIDE mit Sitz in Farchant und Kunden aus aller Welt. Hier

entstehen in intensiven Workshops ganz individuelle Ski und Snowboards – maßgeschneidert,

nachhaltig und mit einem Schuss Persönlichkeit.

naïndesign Murnau

Handgefertigte Holzobjekte

naïn. Natalie und Ines. Außerdem auf hebräisch bezaubernd oder schön. Ein Name, der aus der

Verbindung von Schreinerin Natalie und der befreundeten Grafikdesignerin Ines entstand und genauso

besonders ist wie ihre einzigartigen Wohn- und Küchenaccessoires, die Natalie mittlerweile

in Kleinserien fertigt und stetig weiterentwickelt. Dabei bringt sie bei allen Produkten Funktion und

schöne Optik zusammen und verwendet massives Holz als liebstes Grundmaterial.

Ich mag Dinge, die einen Nutzen haben.

Ich mag es puristisch

und farbenfroh.

In der Keramikwerkstatt von Simone Ungnadner trifft Isarblau auf Gipfelgrau – Farbwelten, die unsere

Ungnadner Keramik Mittenwald

Getöpfertes aus der Keramikwerkstatt

Heimat prägen und sich in ihren puristischen, handgetöpferten Stücken wiederfinden. Inspiriert von

der Natur, bringt die studierte Architektin klare Formen und lebendige Farben an die Drehscheibe.

In ihrer Arbeit verzichtet Simone bewusst auf Schnörkel, dafür spricht jedes Stück für sich – schlicht,

charaktervoll und funktional. Neben der Werkstatt lebt sie ihre Vielseitigkeit in den Bergen aus:

im Sommer als Hüttenwirtin, im Winter als Skilehrerin. Dazwischen fließt ihre kreative Energie in

Ton – und in Keramik, die Geschichten erzählt.

CHOCOWERK WALLGAU

Industrieschokolade schmeckt

immer gleich, bei uns kommen

Bunte Pralinen & Bean-to-Bar Schokolade

Nuancen zum Tragen.

Im CHOCOWERK WALLGAU trifft Handwerk auf Geschmacksexplosion – und das im wahrsten

Sinne des Wortes. Hier entstehen nicht nur kunstvoll dekorierte Pralinen, sondern auch Tafelschokoladen,

die ganz bewusst auf Industriekuvertüre verzichten. Stattdessen beginnt Familie

Holzer den Prozess dort, wo andere ihn auslassen: bei der Bohne. „Bean-to-Bar“ nennt sich dieses

aufwendige Verfahren, bei dem die Kakaobohnen selbst geröstet, vermahlen und zur Schokolade

verarbeitet werden. Das Ergebnis: Ein vielschichtiger Genuss mit feinen Nuancen – und ein echtes

Handwerksprodukt mit Charakter.

©Zugspitz Region GmbH, Fotos: Marc Gilsdorf

8 spitze! 02/2025


Besondere Unikate aus der Heimat

Besondere Unikate aus heimischen Werkstätten

SONNENBERG GLAS Partenkirchen

Das Schöne am Glas ist, dass

Glaskunst aus Leidenschaft

sich das Licht an jeder Kante bricht.

Bei Stephanie Mayr funkelt nicht nur das Material, sondern auch die Begeisterung für ihr Handwerk.

Die gelernte Glaserin hat früh ihre Faszination für das Thema Flachglas entdeckt – und vor allem für

die Kunst des Fusing. Dabei werden Glasteile in mehreren Schichten im Ofen verschmolzen und so

zu einzigartigen Objekten verarbeitet. Ob Türschild, Windlicht oder Obstschale – die farbenfrohen

Stücke aus ihrer Werkstatt Sonnenberg Glas tragen stets ihre Handschrift: klar, kreativ und voller

Licht. Und weil sie Glas mit einer Mischung aus Präzision und Experimentierfreude behandelt,

entstehen Unikate, die echte Blickfänger sind.

STUDIO BIRGIT SAILER Farchant

Heimische Tiermotive

Im Haus „Beim Zach“ in Farchant wohnen nicht nur

”Es ist die Schönheit, die Gelassenheit,

die Art der Kopfhaltung und der Blick,

was unsere heimischen landwirtschaftlichen

Tiere so besonders macht.

Birgit und Sepp, sondern auch viel Gespür für Gestaltung

und Handwerk. Besonders bei Birgit Sailer, die in ihrem Zeichenstudio mit weißer Kreide und

schwarzem Grund ganz eigene Porträts erschafft – von Kühen, Schafen oder Hühnern, die uns hier

im Alpenraum so vertraut sind. Birgits Arbeiten sind keine schnellen Skizzen, sondern das Ergebnis

von feinem Gespür, Ruhe und tiefem Respekt für ihre tierischen Modelle. Jedes Porträt bringt

Haltung, Blick und Wesen auf den Punkt – detailgenau, charakterstark und künstlerisch reduziert.

SEIFENMANUFAKTUR WÜRFEL

Ohlstadt

Unsere Basisöle

Handgefertigte Naturseifen

sind alle biozertifiziert.

Wenn jemand Seife mit System macht, dann Thomas Würfel. Seinen Namen trägt nicht nur er,

sondern auch seine Produkte: quadratisch, handgemacht und voller guter Inhaltsstoffe. Was als

Lösung für eigene Hautprobleme begann, ist heute eine professionelle Naturseifenmanufaktur mit

einem klaren Anspruch an Qualität und Transparenz. Thomas verzichtet komplett auf Parabene

und Palmöl und setzt auf biozertifizierte Basisöle – und bleibt auch dann seiner Linie treu, wenn

die bürokratischen Hürden des Handwerks hoch sind. Was zählt, ist das Ergebnis: natürliche Pflegeprodukte,

die wirken, duften und nachhaltig guttun.

Alle Inser Hoamat Partner findet ihr in

unserer neuen Broschüre – erhältlich in

den Tourist-Informationen der Region.

Weitere Infos und Einblicke unter:

www.inser-hoamat.de

spitze! 02/2025 9


Tourismus Team mit Weitblick

Zwei neue Gesichter bringen frische Impulse

in Marketing, Kommunikation und Digitalisierung

Das Team um Tourismusmanagerin

Martina Nyvlt ist wieder komplett:

Nach personellen Veränderungen in den

vergangenen Monaten freut sich die Zugspitz

Region über zwei neue Kolleginnen,

die mit viel Fachwissen und Engagement

frischen Wind in zentrale Aufgabenbereiche

bringen.

Seit Mitte März verstärkt Franziska Fischer

als neue Expertin für Marketing und Kommunikation

das Team. Mit ihrer langjährigen

Erfahrung in einer Digitalagentur bringt sie

kreative Ideen und strategisches Know-how

in die touristische Außenkommunikation der

Region ein.

Seit dem 1. Mai ist nun auch Raphaela Zerhoch

an Bord. Sie übernimmt den Bereich

Digitalisierung und Datenbankmanagement

– zwei zentrale Themen, die in der Tourismusentwicklung

eine immer wichtigere

Rolle spielen. Mit ihrer Kompetenz soll die

digitale Infrastruktur weiter ausgebaut und

die Datenpflege optimiert werden.

v.l.: Franziska Fischer (Marketing und Kommunikation), Martina Nyvlt

(Tourismusmanagerin), Raphaela Zerhoch (Projektkoordination Tourismus)

Mit dem nun komplettierten Team ist die Zugspitz

Region bestens aufgestellt, um gemeinsam

mit regionalen Partnern innovative Wege

im Tourismus zu gehen und die touristische

Positionierung der Region weiter zu stärken.

Qualifizierter Mietspiegel

für den Landkreis Garmisch-Partenkirchen

Mit der Veröffentlichung des qualifizierten

Mietspiegels für den Landkreis

Garmisch-Partenkirchen wurde ein wichtiger

Schritt in Richtung mehr Transparenz und

Fairness auf dem Mietmarkt gemacht.

Der Mietspiegel bietet nun eine fundierte

Grundlage für Mietverhältnisse und trägt

dazu bei, eine ausgewogene und transparente

Mietpreisgestaltung zu gewährleisten.

Der qualifizierte Mietspiegel wurde in enger

Zusammenarbeit zwischen der Zugspitz

Region GmbH, dem Deutschen Mieterbund

Garmisch-Partenkirchen und Umgebung

e.V., vertreten durch den Deutschen Mieterbund

Landesverband Bayern e.V., sowie die

Haus & Grund Garmisch-Partenkirchen e.V.,

erstellt. Diese partnerschaftliche Initiative

gewährleistet, dass der Mietspiegel sowohl

den Bedürfnissen der Mieter als auch der

Vermieter gerecht wird.

Das Mietspiegeldokument ist als PDF verfügbar

und kann unter www.zugspitz-regiongmbh.de

heruntergeladen werden. Zusätzlich

steht der online Mietenrechner zur Verfügung,

mit dem sich Interessierte den Basismietwert

für ihre Wohnung ganz einfach selbst ausrechnen

können. Der Rechner ist unter der

Rubrik „Aktuelles“ oder direkt beim Projekt

„Wohnraum im Wandel“ zu finden.

Die Broschüre mit allen Infos zum Mietspiegel

liegt in den Rathäusern

des Landkreises aus.

Direktzugang zum

online Rechner:

©Zugspitz Region GmbH, Marc Gilsdorf

10 spitze! 02/2025


Erfrischende Tipps für warme Tage

Wassererlebnisse in der Zugspitz Region

Wenn die Temperaturen steigen, zeigt

sich die Zugspitz Region von ihrer

erfrischenden Seite. Ob glitzernde Bergseen,

schattige Klammen oder gemütliche Freibäder

– hier gibt’s die besten Tipps für eine

kleine Auszeit am Wasser.

Ein besonderes Erlebnis sind die Klammen:

Höllentalklamm, Partnachklamm oder Schleifmühlklamm

bieten angenehme Kühle und

beeindruckende Natur. Familien sollten sich

die Leutascher Geisterklamm mit ihren liebevoll

gestalteten Wegen nicht entgehen

lassen. Wer lieber ins Wasser springt, wird an

Staffelsee, Soier See, Grubsee oder Lautersee

fündig – traumhafte Ausblicke inklusive. Und

für alle, die es bequem mögen, warten zahlreiche

Freibäder in der Region.

Unsere Empfehlung:

Badesachen

einpacken, losziehen

und den Sommer

genießen!

Film ab für die Zugspitz Region

Grafik: mauritius images GmbH | oben: ©Zugspitz Region GmbH, Fotos: Erika Spengler, Wolfgang Ehn

Ihr seid Filmemacherinnen oder Filmemacher

und aus der Zugspitz Region? Dann

habt Ihr jetzt die Chance, Eure Werke auf die

Leinwand zu bringen!

ALPENFLIMMERN 2025 sucht Euch und Eure

Geschichten. Gemeinsam mit Middlewood

Kultur e.V. lädt die Zugspitz Region GmbH

Filmschaffende dazu ein, ihre Werke einzureichen.

Gesucht werden Kurzfilme aller

Genres, mit einer maximalen Länge von 25

Minuten – ob Fiktion, Doku oder sonstige

(z.B. Musikfilm, Animation). Die Voraussetzung:

Der Film hat inhaltlich einen Bezug zur

Zugspitz Region oder der/die Filmemacher/

in stammt aus der Zugspitz Region.

Aus allen Einsendungen, die bis 16. Juni

eingegangen sind, werden mehrere Filme

ausgewählt, die dann im Rahmen der AL-

PENFLIMMERN Veranstaltungen im Juli vor

Zeigt Eure Filme und werdet Teil des

offiziellen ALPENFLIMMERN Programms 2025!

Publikum gezeigt werden. Die Leinwand gehört

dann Euch, und Ihr könnt Euren Film und

Euch vor Publikum präsentieren! Wir freuen

uns auf Eure Filme und eine gemeinsame

ALPENFLIMMERN Zeit!

Einsendeschluss: 16. Juni 2025

Alle Informationen zur Teilnahme

und Einreichung unter:

www.alpenflimmern-filmfestival.de

Mit KURZFILMEN

von regionalen

Filmemachern

12. Juli

LASST UNS FLIMMERN!

FILM-FRÜH-

SCHOPPEN

Kurzfilme am Karwendel

Karwendelbahn, Mittenwald

18. Juli

GAP-WAND-FILM

SILENT CINEMA

Kurzfilmtour

Garmisch-Partenkirchen

25. + 26. Juli

KINO UNTERM

KARWENDEL

Open Air Kino

Kuranlage Puit, Mittenwald

ALLE INFOS

spitze! 02/2025 11


Praktische Einblicke in die Arbeitswelt

5. Jobfahrt bringt Schüler und Betriebe zusammen

Vom 31. März bis 10. April haben 22 Unternehmen

aus unserer Region ihre

Türen für über 800 Schülerinnen und Schüler

aus 16 weiterführenden Schulen geöffnet.

Insgesamt wurden auf 11 verschiedenen

Touren mehr als 45 Ausbildungsberufe sowie

10 duale Studienangebote vorgestellt.

Das Ziel: den Jugendlichen die vielfältigen

beruflichen Möglichkeiten in unserer Region

näherzubringen und damit die Fachkräfte von

morgen zu sichern.

Wie funktioniert die Jobfahrt? Bei jeder Tour

werden drei Unternehmen aus unterschiedlichen

Branchen besucht – sei es Technik,

Handwerk, Handel, Soziales, Medizin oder

Hotellerie. Die Schülerinnen und Schüler

haben die Gelegenheit, die Betriebe praxisnah

kennenzulernen, sich vor Ort über die

Ausbildungsangebote zu informieren und

das Arbeitsumfeld hautnah zu erleben. Die

Unternehmen nehmen sich Zeit, um ihre Berufe

und duale Studienangebote vorzustellen

und Fragen zu beantworten – so entsteht

ein lebendiger Einblick in die Berufswelt.

Gleichzeitig lernen sie bei dieser Gelegenheit

potenzielle Auszubildende und duale Studenten

kennen und haben die Möglichkeit,

sie für den eigenen Betrieb zu begeistern.

Das Konzept geht auf, sagt die Organisatorin

Inken Schneider:

Einige der Schülerinnen und

Schüler bewerben sich im

Anschluss für ein Praktikum

oder einen Ferienjob bei

einem der Unternehmen,

die sie während der

Jobfahrt besucht haben.

Mit dieser Aktion möchte die Zugspitz Region

GmbH die beruflichen Perspektiven im

Landkreis sichtbar machen und die Jugendlichen

bei ihrer Berufsorientierung unterstützen.

Neben der Jobfahrt gibt es weitere

wichtige Angebote wie den Ausbildungskompass,

der nach den Pfingstferien an alle

Schülerinnen und Schüler im ausbildungsfähigen

Alter verteilt wird, die Entdeckertour

Handwerk im Bildungszentrum der HWK

in Weilheim sowie die Zukunftsmesse –

die landkreisweite Ausbildungsmesse am

20. November im Kongresshaus Garmisch-

Partenkirchen.

i mpressum

Herausgeber:

Zugspitz Region GmbH

Burgstraße 15

82467 Garmisch-Partenkirchen

Telefon: 0 88 21 / 751 - 561

E-Mail: kontakt@zugspitz-region.de

Geschäftsführer: Sebastian Kramer,

Günter Hopfensperger v.i.S.d.P.

Verlag: Zeitungsverlag Oberbayern GmbH & Co. KG

Pfaffenrieder Straße 9

82515 Wolfratshausen

Redaktion: Gabriela Königbauer

Grafik:

Druck:

gabi.koenigbauer@gmx.de

Erscheinungsweise: vierteljährlich in den Monaten März (Frühling), Juni (Sommer),

September (Herbst) und Dezember (Winter) als Heft im Heft in den „Bergwelten“

des Münchner Merkur (Garmisch-Partenkirchner und Murnauer Tagblatt)

Nina Wanke, PMS GmbH, Penzberg

Gotteswinter und FIBO

Druck- und Verlags GmbH

© Zugspitz Region GmbH

12 spitze! 02/2025


In der Rubrik „Host mi?“

stellen wir in jeder

Ausgabe einen selten

gewordenen bayerischen

Begriff vor. Die Auswahl

trifft jeweils Siegfried

Bradl vom Förderverein

für Bairische Sprache und

Dialekte e.V. (FBSD).

Weitere Informationen

unter www.fbsd.de.

Karikatur:

Hermann Wiegand

Durchs Aufmandln wirst auch nicht größer

Foto: PantherMedia / wsf pan

Alfred Adler war’s, 1926. Da hat der

österreichische Psychoanalytiker

den Napoleon-Komplex eingeführt.

Auch bekannt als das Klein-Mann-Syndrom.

Es ist nicht eindeutig bewiesen,

ob es dies als verbreitetes Phänomen

wirklich gibt. Aber jeder kennt so ein

Mannsbild: Etwas klein geraten im Vergleich

zu seinen Mitmännern meint er,

seine fehlenden Zentimeter Körpergröße

durch selbstüberschätzendes, übertrieben

wichtiges Verhalten zu kompensieren.

Unangenehme Zeitgenossen.

Die Bayern haben dafür ebenfalls

ein Wort: das Aufmand(e)ln. Also

ein Mandal, ein kleiner Mann (auch

Manschgerl genannt, wahlweise

Zwetschgenmanschgerl, wenn man

das wenig muskulöse Zwergerl noch

ein bisschen mehr auf seine Nicht-

Männlichkeit hinweisen und am

Ego packen möcht‘), der sich größer

macht – beziehungsweise den

peinlichen Versuch dazu startet. Wer

sich in Bayern aufmandlt, der macht

sich wichtig, er „gschaftelt“. Daher

wiederum rührt der Oberbegriff für alle

Minderwertigkeitskomplexkompensierer:

die Gschaftlhuaba, Kurzform Gschaftler.

Die sich jedoch nicht an ihrem verfrühten

Wachstumsstopp erkennen lassen.

Darunter finden sich Menschen jeder

Körpergröße, jeder Gewichtsklasse,

jedes Alters und jedes Geschlechts.

Das Aufmandln und Gschaftln

beherrschen (leider) jeder und jede.

Gut aber: Man darf sie auch als solche

bezeichnen. Gerichtlich erlaubt.

Um Korruptionsvorwürfe ging es

eigentlich im Prozess gegen den früheren

Regensburger Oberbürgermeister

Joachim Wolbergs. Zu Beginn eines

Prozesstages im Februar 2019 aber

klärte die Richterin erst einmal wirklich

Wichtiges. Auf mehreren Seiten.

Als „Obergschaftler“ hatte der Politiker

den Oberstaatsanwalt bezeichnet.

Der gewöhnliche Wichtigmeier hat

Wolbergs also nicht gereicht, für den

Juristen kreierte er die Steigerung

davon. „Unhöflich und respektlos“

sei dies durchaus gewesen, stellte die

Richterin klar. Aber: Eine Beleidigung

war’s nicht. Der Obergschaftler sei

von der Meinungsfreiheit gedeckt.

Dann mandlts Eich moi ned

so auf, ihr Gschaftler!

n Katharina Bromberger

Bergwelten Sommer 2025 33


FOTOSTRECKE

34 Bergwelten Sommer 2025


VON DER

ZEITUNG IM

HUT ZUM

ULTRALEICHT-

HELM

Hans Ettl, 86 Jahre alt. Franz Vögele,

28 Jahre. Zwei leidenschaftliche

Alpinisten, Kletterer, Bergführer.

Der eine hat sich für die ersten

Kletterversuche ein Hanfseil um

den Bauch gebunden, trug einen

Schafwolljanker gegen die Nässe

und einen ausgestopften Hut gegen

Steinschlag. Für neue Routen klopfte

er handgeschmiedete Hackl in den

Fels. Der andere klettert mit DINgeprüftem,

imprägniertem Nylonseil,

trägt bei schlechtem Wetter Goretex-

Jacke, am Fels einen Ultralight-Helm

und zum Einrichten neuer Routen

nutzt er gern die Akkubohrmaschine.

Für die Bergwelten haben die

beiden ihre Ausrüstung verglichen,

es wurde ein Nachmittag voller

wunderbarer Bergsteigergeschichten.

Texte: Katharina Bromberger

Fotos: Anton Brey

Ein Dank an Werner Niedermaier vom

Bergsportgeschäft wn alpin in Garmisch-

Partenkirchen, der ein paar seiner

historischen Ausrüstungsschätze für das

Fotoshooting zur Verfügung gestellt hat.

Bergwelten Sommer 2025 35


Hans Ettl

- aus Garmisch-Partenkirchen, gebürtiger Grainauer

- 86 Jahre

- staatlich geprüfter Berg- und Skiführer

- ehemaliger Hüttenwirt der Höllentaleingangshütte

- früher Inhaber eines Sportgeschäfts

- 20 Jahre Mitglied im Sicherheitskreis, der Normen

für die alpine Ausrüstung entwickelte

- wirkte als Schauspieler bei der Verfilmung der

historischen Erstbesteigung 1937 der Cassinroute

durch die Piz-Badile-Nordostwand mit

Franz Vögele

- aus Garmisch-Partenkirchen

- 28 Jahre

- staatlich geprüfter Berg- und Skiführer

- Maschinenbauingenieur und Seilbahnsachverständiger

- Mitglied bei der Bergwacht Garmisch-Partenkirchen

- wirkte als Kameraassistent bei einer Biografie über

Thomas Huber senior zu seinem 85. Geburtstag mit

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36 Bergwelten Sommer 2025


Janker und Jacke

Hightech-Jacke mit Wassersäule und

Atmungsaktivität existierte nicht. Im

Schafwolljanker ist Hans Ettl bei Regen

und Kälte losmarschiert. „Super war

das.“ Drei bis vier Stunden lang. So lange

blieb man darin trocken. „Nur wenn

der Janker mal nass war, hat er mindestens

60 Kilo gewogen.“ So strapazierfähig

wie er aber ist keine Jacke von

heute. Über 40 Jahre ist der Janker

alt, schätzt Ettl, schaut aus wie neu.

Die ersten zehn Jahre „hat er so nach

Schaf gestunken, das war Wahnsinn“.

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Bergwelten Sommer 2025 37


Hut und Helm

Kappe oder Hut, zwischen diesen Kopfbedeckungen hat

sich Hans Ettl jahrelang entschieden. Über einen Helm

redete niemand. Sobald Steinschlag drohte, wählte er

den Hut. „Drunter haben wir Zeitung neig‘schoppert“,

schön ausgestopft, damit der Kopf im Notfall besser

geschützt war. Ob’s geholfen hätte? „Glaub’s ned, bei

am Kieselstein vielleicht.“ Praktisch: Ettl konnte seine

Kopfbedeckungen einfach in den Rucksack stopfen, Franz

Vögele muss vorsichtiger zusammenräumen. Sicher ist

seine superleichte Variante, robust nicht. „Wennst ihn

einpackelst, musst aufpassen. Da ist gleich mal a Delle drin.“

38 Bergwelten Sommer 2025


Hackl und Friends

In verschiedensten Ausführungen gibt es die

Schlaghaken, über die Jahre haben sie sich nicht

wesentlich verändert. „Nur, dass meine Hackl zum Teil

handgeschmiedet sind“, sagt Hans Ettl. Ein Garmischer

hat einige davon gefertigt, der Ring dafür wurde am

Feuer geschweißt. Leichter wurden die Haken über

die Jahre, man braucht sie seltener, da viele Routen

deutlich besser eingerichtet, zum Teil saniert sind.

Und zum Neueinrichten bohren die Kletterer oft. Ab

und zu, sagt Franz Vögele, nimmt er aber ein paar mit.

„Du weißt ja nicht immer, was dich erwartet.“ Zudem

kann man so ein Hackl auch mal in der Wand lassen.

Klemmkeile und Friends (Foto) sind dafür zu teuer.

Bergwelten Sommer 2025 39


Hanf und Nylon

Mit einem Hanfseil hat Hans Ettl seine erste alpine

Klettertour unternommen. „Vogelwuid“, 1954, gerade

einmal 14 Jahre alt. Die Zwölferkante am Waxenstein

wollte er mit einem Freund durchsteigen. „Kein Mensch

hat das freilich wissen dürfen.“ Am Einstieg seilten sie

sich an – „irgendwie um an Bauch rum und an ganz

normalen Knoten rein“. Zufällig beobachtete ein junger

Bergführeranwärter aus Hammersbach die zwei Grainauer

und mischte sich ein. „Buam, das müsst’s anders machen“,

hat er gesagt – und ihnen den Bulinknoten beigebracht.

Den kennt Franz Vögele auch, genauso den Spierenstich

und viele andere Varianten, von denen Ettl erzählt. „An

den Knoten hat sich wenig bis gar nichts geändert“, sagt

Vögele. An den Seilen sehr wohl. Zu Ettls Anfängen

gab es nur den 25-Meter-Strick, „was Längeres hatten

wir nicht“. Zur Sicherheit war ein grüner Kontrollfaden

eingenäht. Er riss durch, sobald das Seil einmal überdehnt

wurde. Bald lösten Nylonseile die Hanfstricke ab, heute

werden sie in der Kernmantelkonstruktion hergestellt:

ein reißfester Kern innen, ein schützender Mantel

außen. Für jeden Einsatzbereich gibt es die richtige

Länge, den richtigen Durchmesser. Imprägniert gibt es

sie auch. „Ideal ist das“, sagt Franz Vögele. „Wenn’s im

Schnee liegt, saugt es sich nicht voll und bleibt leicht.“

40 Bergwelten Sommer 2025


Berg- und Kletterschuhe

Schuster und Scheck, das waren die Sportgeschäfte für Bergsteiger

in Ettls Tourenzeit. Nach München ist er als junger Mann

gefahren, um dort seine Bergschuhe zu kaufen. Die Sohle hat

der schwarze Lederschuh, Größe 42, mittlerweile verloren, aber

ansonsten „schaut der noch bärig aus“, findet Franz Vögele. Er

denkt an seine eigenen, leichten Zustiegsschuhe, „die sind nach

einem halben Jahr immer kaputt“. Die Kletterschuhe sowieso.

Weit ist Ettl mit seinen Leder-Bergschuhen gekommen. Auch bei

seiner Tour auf den Riffeltorkopf hat er solche Exemplare getragen.

Die Erstbegehung der Nordwestplatte, die jeder als Ettl-Platte kennt,

war eher eine Spontanaktion. Im Nebel und bei Nieselregen stiegen

er und ein Freund ein, „wir ham uns halt mal angeschaut, ob das geht“.

Es ging. „Damals waren wir so gut drauf, da hat uns das Wetter ned

gestört. Und die Schuhe haben gut gehalten.“ Franz Vögele grinst.

„Scho wuid.“ Auch er bewältigt die 5+-Tour mit Zustiegsschuhen,

wenn er muss. Aber bei nassem Fels? „Na, das mach ich nicht.

Da geht sich das mit Kletterschuhen schon sehr viel schöner.“

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Bergwelten Sommer 2025 41


Seil und Gurt

„Welchen Gurt hattest Du, Hans?“, fragt Franz

Vögele. „Gurt?“, fragt Hans Ettl zurück und lacht. Ein

Seil hatten sie und Knoten. Das Seil um die Brust

herumgewickelt, einen Bulinknoten rein, aus dem

Seilrest Hosenträger gemacht. „Und das hat gehalten?“

Wieder lacht Ettl. Zweimal ist der 86-Jährige beim

Klettern ordentlich nach unten gesegelt, da besaß er

allerdings schon einen richtigen Gurt mit Beinschlaufen

und Co. Wär er früher, mit der Seilvariante, geflogen

– „da tut dir danach sicher alles weh. Und kann

schon sein, dass es dir da die Rippen abschlägt.“

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42 Bergwelten Sommer 2025


Steigeisen

„Die wiegen ja gar nix“, sagt Franz Vögele. Er hebt

Hans Ettls Stahl-Steigeisen immer wieder auf. „Kann

ich mir die mal ausleihen?“ Kaum einen Unterschied

erkennt er zu seinen eigenen (r.), außer beim Material.

Wie viele Bergsteiger nutzt der 28-Jährige die Variante

vorne Stahlzacken, hinten Alu, eine gute Mischung

für Halt bei wenig Gewicht. Durch den Bügel zum

Befestigen verzieht sich nichts beim Gehen, die

Dyneema Schnüre als Verbindung stellt Vögele einmal

auf seinen Schuh ein – dann sitzt alles perfekt. Da

haben Ettls Steigeisen (l.) einen Nachteil. Sobald die

Lederriemen nass wurden, „hast immer nachziehen

müssen“. Dafür sind seine handgeschmiedet, in

Frankreich. Größe 40 ist eingraviert. Aber Ettls 42er

Füße haben reingepasst. „Dann waren sie gut fest.“

Sie packen Ihre Koffer!

Und wir haben in den letzten Wochen

fleißig Kartons gepackt!

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Wir sind weiterhin mit viel Erfahrung und voller

Reiseliebe für Sie da – telefonisch, per E-Mail oder

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Bergwelten Sommer 2025 43


Stichel und Schrauben

Wie ein Brotzeitmesser schaut das Trumm aus, findet Franz

Vögele. Für Hans Ettl war’s „hilfreich beim Eisklettern, ein

kleiner Dolch“. So beschreibt er seinen Eisstichel (l.). Den

Lederriemen stellte er für die linke Hand ein, die Spitze

schlug er in die Wand, in der anderen Hand hielt er den

Pickel. Seine ersten Eisschrauben (2.v.l.) hat er „wie einen

Stopselzieher ins Eis gedreht, der beste Weinflaschenöffner

war das“. Als Sicherungsgerät musste man sie sauber

und waagrecht setzen, „sonst hat’s nicht gehalten“. In

dem Bereich hat sich über die Jahrzehnte viel getan.

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Um Tischreservierung

wird gebeten!

44 Bergwelten Sommer 2025


Hammer und Bohrer

Immer wieder sucht Franz Vögele nach neuen Routen,

vor allem im heimischen Wettersteingebirge. Auch

er und seine Kameraden brauchen den Hammer,

um Haken in die Wand zu schlagen. Zudem nutzen

sie eine Akkubohrmaschine. Gerade einmal zwei

Kilo wiegt sie, 20 Bohrhaken setzt Vögele mit dem

großen Akku. „Da bist beschäftigt für den Tag.“ Eine

entsprechend brauchbare Bohrmaschine gab es zu

Hans Ettls Erstbegehungszeiten nicht. „Bei Neutouren

hast alles geschlagen.“ Dafür nutzte er einen Hammer,

handgeschmiedet, der Vögele neidisch werden lässt.

Nicht, weil Ettls Name eingraviert ist, während er

seinen mit Edding draufgeschrieben hat, sondern,

weil er „an perfekten Zug hat. Der ist bärig.“

Neben Hackl und Hammer packte Ettl immer

mindestens zehn Karabiner ein – statt der

heutigen Expressschlingen. Die stellte in seinen

Kletteranfängen noch niemand her. „Wir haben

alles direkt eingehängt.“ Entsprechend „brutal“ war

der Seilzug zum Teil. Und blutig wurde es auch nicht

selten. Denn „es gab nur die geraden Karabiner,

ständig hast dir da die Finger eingezwickt“.

Karabiner und Reverso

„Was ist denn das? Das hab ich ja noch nie gesehen.“ Erstaunt

betrachtet Franz Vögele den alten Abseilkarabiner

(l.). Hans Ettl erklärt ihm, wie er funktioniert. Vom Grundprinzip

wie sein Reverso (r.), findet Vögele, nur eben

viel älter. „Das hatte gute Reibung“, sagt Ettl. „War ned

schlecht.“ Das Foto zeigt die Evolution der Abseilgerätschaften,

wobei der Achter (2.v.r.) nach wie vor zum Einsatz

kommt. Die Platte nutzte Ettl ab und zu zum Sichern.

„Das hätt' gut gebremst, wenn ich reingefallen wär.“

Echt. Scharf. Sehen.

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Bergwelten Sommer 2025 45


GEMEINSAM GEGEN MÜLL

Sauber

bleim

JEDER

KANN SO

LEICHT

ETWAS

TUN

46 Bergwelten Sommer 2025


DER KLEINE BEITRAG

FÜR DIE SCHÖNE NATUR

Es ist so einfach: Jeder nimmt seinen Müll wieder mit.

Und die Natur bleibt, wie jeder sie haben will. Dafür steht die Aktion

„Sauber bleim“. Und pünktlich zum Sommer sind die neuen Müllsackerl da.

Text: Katharina Bromberger • Foto: Anton Brey

„Sauber bleim“ ist unser Beitrag, um die Natur ein bisschen

sauberer zu machen. Unser Appell, sie zu schützen. „Sauber

bleim“ ist unsere Herzensangelegenheit. Damit die Berge

und Seen so schön bleiben, wie sie eigentlich sind. Und wie

sie doch jeder haben will. Deshalb haben die Bergwelten vor

einigen Jahren gemeinsam mit der Bayerischen Zugspitzbahn,

dem Zugspitzdorf Grainau und GaPa Tourismus die Initiative

gestartet. Weil sich jeder so leicht für ein bisschen heile Welt

einsetzen kann: einfach den Müll wieder mitnehmen.

Mit eigenen Sauber-bleim-Müllsackerln aus recyceltem

Material – die neue Lieferung ist schon eingetroffen –, die an den

Bergbahnen und den Tourist Infos in Grainau und Garmisch-

Partenkirchen ausgegeben werden, mit Informationsarbeit

und Aktionen wollen wir sensibilisieren und appellieren.

Auf Trail-Running-Events waren die Sackerl bereits im Einsatz,

bei denen die Läufer bewiesen: Sporteln und auf eine saubere

Umwelt achten, das passt bestens zusammen. Zudem gab es

mit dem Deutschen Skilehrerverband und vielen heimischen

Skilehrern die Aktion „Pisteputzen“ im Skigebiet Garmisch Classic.

Auch an Schulen befassen sich Lehrer und Kinder mit dem Thema

Abfall und dem Schutz der Ökosysteme, Buben und Mädchen der

Zugspitz-Realschule sammelten mit den grünen Sauber-bleim-

Sackerln im Ort fleißig Müll. Danke an alle, die sich beteiligen. n

Alle Infos auf thebrettz.com/bergwelten

Videos und mehr auf Instagram bergwelten_gap

Bergwelten Sommer 2025 47


DIE NATUR UND IHRE SCHÄTZE

Sommer, Sonne,

Silvaner - und bisserl

Spanische Schnecke

„Wer sich mit der Natur

verträgt, dem tut sie nichts.

Henry Miller (amerikanischer

Schriftsteller und Maler)

Der Winter ist vergessen, als wäre er nie

da gewesen. Endlich Sommer. Hinfiebern

auf die längsten und wärmsten Tage,

den Gipfel des Jahres. Es ist Zeit, Natur

und Garten in ihrer Gänze zu genießen.

Zeit für Müßiggang. Oder wie es

einst der amerikanische Schriftsteller

Henry David Thoreau formulierte:

„Der Mensch ist umso reicher, je

mehr Dinge er liegen lassen kann.“

Foto: Panthermedia / thijsschouten

48 Bergwelten Sommer 2025


Der Garten sprießt und quellt, strotzt vor Kraft, protzt

mit seiner Potenz. Alles Leben, das wir beobachten,

ist Fortpflanzung. Präsentieren, balzen, überleben,

Kopulation, Samenverteilung, Nachwuchs. Farben, Formen,

Düfte, Tänze und Gesang. Der Sexualtrieb der Natur bringt das

Schönste aus ihr hervor. Das ist das Leben, das so ansteckend

wirkt, wenn man sich eine Viertelstunde Zeit nimmt, um im

Garten zu sitzen und zu schauen, aufzusaugen, zu genießen.

Der Paarungstanz von Libellen, eine Rotschwanzmutter, die

ihren Küken die ersten Jagdstunden gibt oder der Löwenzahn,

dessen Samen der Wind über das Land verteilt. Spektakulärste

Szenen – man muss nur hinsehen. Für beeindruckende

Naturbeobachtungen braucht es keine Safaris im Okawangodelta.

Beeindruckende, heroische Momente entdeckt man vor

der Haustür. Etwa, wenn ein Marienkäfer blutrünstig eine

Blattlaus zerfleischt, oder wenn ein Turmfalke minutenlang

auf einer Stelle rüttelt, um dann einer Maus das Genick zu

brechen. Der Kampf der Natur, brachiale Unterhaltung.

Das Gras nicht permanent köpfen

DANIEL HASER

33 Jahre alt,

Landwirt aus Bad Bayersoien,

Vorsitzender im

Gartenbauverein

Geschichte:

Mit dem Haserhof fing 2016 alles

an. Daniel Haser betrieb ihn

ohne Subventionen. Unabhängig.

Um seine Ideen zu leben.

Im Zentrum stand die Nachhaltigkeit.

Das gilt bis heute.

Daniel Haser will einen Gegenentwurf

zur Wegwerfgesellschaft

schaffen, lebt nach dem

Grundsatz, Nährstoffkreisläufe

zu schließen. Seinen Hofladen

jedoch hat er derzeit geschlossen.

Bei der Hagel-Katastrophe

im August 2023 wurde sein Betrieb

stark beschädigt. Derzeit

arbeitet er am Wiederaufbau.

Die Handlung dieser Filme im Naturkino kann jeder selbst

beeinflussen. Vielfalt beginnt mit der Rasenpflege. Es gilt die

Devise: Weniger ist mehr. Der englische Rasen entspricht

noch in weiten Teilen dem deutschen Ideal eines Vorgartens.

In Wahrheit aber ist er die für die Natur unlebenswerteste

Variante der Bewirtschaftung. Nur wenige Grasarten können

es überhaupt ertragen, wöchentlich geköpft zu werden.

Je öfter im Jahr gemäht wird, umso artenärmer wird der

Garten. Ein Teufelskreis beginnt. Je weniger Pflanzenarten,

umso weniger Insekten. Je weniger Insekten, umso weniger

Säugetiere, Vögel und Reptilien. Die Pflanzenvielfalt im

eigenen Grün bildet die Lebensgrundlage für alles andere.

Dabei kann man nicht alle Lebewesen leiden. Muss man auch

nicht. Der Erzfeind des Gärtners ist die Spanische Wegschnecke.

Sie sieht nicht nur grässlich aus, sie frisst auch alles weg,

was schön und lecker ist. Mir scheint, dass es abgesehen von

Laufenten keine sinnvolle, ökologische Lösung gibt. Absammeln,

zerschneiden und beten führen offenkundig ins Leere. Auch

Igel und Kröten verschmähen die schleimigen Viecher.

Rote Bete samt den Blättern grillen

Nun gehen wir einmal davon aus, das gepflanzte Gemüse – im

Hochbeet ist es besser geschützt – hat die Schneckenattacken

überlebt. Dann kann man nun seinen Speiseplan nach der Ernte

gestalten. Täglich frischer Blattsalat, Radieschen und Zucchinis.

Blumenkohl und Brokkoli sind schon bald reif, die Herbstkulturen

sind bis auf den Grün- und Rosenkohl schon gepflanzt. Damit

bekommt man die bestmögliche Qualität an Lebensmitteln. Frisch,

ohne Transport und Lagerzeiten, mit dem vollen Nährwert und

besten Geschmack. Jetzt braucht es nur noch etwas Kreativität

beim Kochen. Schon mal Radieschen und Rote Bete samt ihren

Blättern auf dem Grill gebraten? Zucchiniblüten mit Ziegenkäse

gefüllt? Oder einen Salat aus den Blättern der gelben Bete gemacht?

Wer das Privileg eines eigenen Gartens hat – was so vielen

Menschen verwehrt ist –, wäre ein unsäglicher Narr, sich dessen

nicht zu bedienen. Er schenkt Lebensqualität. Das Wichtigste

im Sommer im Garten bleiben daher Genuss und Müßiggang,

bevor im Herbst die arbeitsreiche Phase kommt. Bei all der

Hektik durch unsere Arbeit und all den anderen Verpflichtungen

wirken die Wärme des Sommers und der Frieden des Gartens

wie Urlaub. Morgens vor und abends nach der Arbeit ist es schon

beziehungsweise noch hell, instinktiv zieht uns der Körper nach

außen. Mit tiefen Zügen lassen sich die Aromen der Umwelt bis

in die kleinen Zehen hineinatmen. Spüren Sie’s? Eine wohlige

Verbindung mit der Natur stellt sich ein und stiftet sinnlichen

Frieden, Zufriedenheit und Trost. Und gegen den inneren Drang,

den Rasen zu mähen, hilft ein kaltes Glas Silvaner.

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Bergwelten Sommer 2025 49


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Herbstausgabe

DER BERGWELTEN

erscheint am

4. September 2025

Eine Sonderveröffentlichung von:

Verlag

Zeitungsverlag Oberbayern

GmbH & Co. KG,

Pfaffenrieder Str. 9

82515 Wolfratshausen

Verantwortlich für den Inhalt

Stefan Hampel

Anzeigenverkauf

Romina Reinhard, Uli Halupczok,

Andrea Holzner, Chiara Waffenschmidt

Redaktion

Katharina Bromberger, Tel. 08821 - 75721

Grafik

Nina Wanke, PMS GmbH, Penzberg

Kontakt Anzeigen

Garmisch-Partenkirchner Tagblatt

Alpspitzstraße 5a, 82467 GAP

garmisch@merkurtz.media

Tel. 08821 - 75712, weitere Infos unter:

www.merkurtz-mediacenter.de

E-Mail Redaktion

bergwelten@merkur.de

Illustrationen:

Panthermedia

Druck

Gotteswinter und FIBO

Druck- und Verlags GmbH

Joseph-Dollinger-Bogen 22

80807 München

Die Bergwelten erscheinen vierteljährlich

in den Monaten März (Frühling),

Juni (Sommer), September (Herbst)

und Dezember (Winter).

Erfüllungsort und Gerichtsstand für

das Mahnverfahren ist München.

Anzeigen politischen Aussageinhalts

stellen allein die Meinung der dort

erkennbaren Auftraggeber dar.

Verteilung

An alle Abonnenten des Garmisch-

Partenkirchner / Murnauer Tagblatts mit

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50 Bergwelten Sommer 2025



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