Themenwoche Nachhaltigkeit 2025
Die Themenwoche Nachhaltigkeit 2025 ist ein journalistisch hochwertiges Magazin, das sich umfassend mit den zentralen Zukunftsfragen rund um Nachhaltigkeit beschäftigt. Im Fokus stehen konkrete Lösungsansätze und inspirierende Beispiele aus Wirtschaft, Forschung, Politik und Gesellschaft. Unternehmen präsentieren ihre Strategien zu Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und Energieeffizienz, während Beiträge über Green Tech und nachhaltige Innovationen aufzeigen, wie technologischer Fortschritt zur ökologischen Transformation beiträgt. Leserinnen und Leser erhalten praxisnahe Tipps für einen umweltbewussten Lebensstil, sei es beim nachhaltigen Konsum, Reisen, Wohnen oder in der Ernährung. Gleichzeitig beleuchtet das Magazin die Rolle der Politik bei der Energiewende und zeigt auf, wie soziale Nachhaltigkeit durch faire Arbeitsbedingungen, gesellschaftliche Teilhabe und verantwortungsvolle Unternehmensführung gelingen kann. Die Inhalte richten sich an eine breite Zielgruppe von engagierten Konsumentinnen und Konsumenten bis hin zu Entscheidern aus Wirtschaft und Verwaltung.
Die Themenwoche Nachhaltigkeit 2025 ist ein journalistisch hochwertiges Magazin, das sich umfassend mit den zentralen Zukunftsfragen rund um Nachhaltigkeit beschäftigt. Im Fokus stehen konkrete Lösungsansätze und inspirierende Beispiele aus Wirtschaft, Forschung, Politik und Gesellschaft. Unternehmen präsentieren ihre Strategien zu Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft und Energieeffizienz, während Beiträge über Green Tech und nachhaltige Innovationen aufzeigen, wie technologischer Fortschritt zur ökologischen Transformation beiträgt. Leserinnen und Leser erhalten praxisnahe Tipps für einen umweltbewussten Lebensstil, sei es beim nachhaltigen Konsum, Reisen, Wohnen oder in der Ernährung. Gleichzeitig beleuchtet das Magazin die Rolle der Politik bei der Energiewende und zeigt auf, wie soziale Nachhaltigkeit durch faire Arbeitsbedingungen, gesellschaftliche Teilhabe und verantwortungsvolle Unternehmensführung gelingen kann. Die Inhalte richten sich an eine breite Zielgruppe von engagierten Konsumentinnen und Konsumenten bis hin zu Entscheidern aus Wirtschaft und Verwaltung.
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Themenwoche: 26. Mai bis 2. Juni 2025
Nachhaltigkeit
Die
komplette
Serie aus Ihrer
Zeitung
Finanzmarkt / Geldanlage
Arbeitswelten
Wasser / Ernährung
Wohnen in der Zukunft
Mobilität / Netzausbau
Erneuerbare Energien
www.merkur.de
www.tz.de
FINANZEN
&
ANLAGE
Leserthema: „Nachhaltig wirtschaften für Klima und Umwelt“ Nr. 120 | Montag, 26. Mai 2025
Mit klarem Kompass
durch stürmische Märkte
Nachhaltigkeitswoche
in Ihrer
Zeitung
Wie werden wir in Zukunft wohnen?
Welche Maßnahmen helfen, bei der Arbeit
Ressourcen zu sparen? Welche Jobs
sind besonders nachhaltig – und welche
helfen dabei, die Energiewende zu verwirklichen?
Wie ernähren wir uns umweltbewusst?
Wie kann Mobilität auch
in Zukunft gelingen und welche Anlagen
an den Finanzmärkten sind nachhaltig?
Diesen und weiteren Fragen geht die
Redaktion im Laufe dieser Woche auf den
Grund. Im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche
werden jeden Tag unterschiedliche
Themenbereiche beleuchtet. Heute
stehen „Nachhaltige Finanzanlagen“ im
Mittelpunkt. Welche Arten gibt es und
was ist dabei zu beachten?
Die weiteren Themen sind:
• Dienstag, 27. Mai
Arbeitswelten
• Mittwoch, 28. Mai
Wasser/Ernährung
• Freitag, 30. Mai
Wohnen in der Zukunft
• Samstag, 31. Mai
Mobilität/Netzausbau
• Montag, 2. Juni
Erneuerbare Energien
Sie haben Wünsche oder Anregungen
zu diesen Themen? Schreiben Sie uns:
beilagenredaktion@merkurtz.media
VIEL SPASS BEIM LESEN WÜNSCHT
IHRE REDAKTION SONDERVERÖFFENTLICHUNGEN
„Grüne“ Investments: Umweltbewusst
handeln und langfristig profitieren.
Foto: PantherMedia/AY_PHOTO
INTERVIEW
Hohe Inflation, politische Krisen und
wachsende Marktvolatilität verunsichern
viele Privatanleger. Robert Ertl,
Vorstand der Bayerischen Börse AG,
erklärt, warum langfristiges Denken
wichtiger denn je ist, wie sich nachhaltige
Investments heute bewähren – und
weshalb selbst in unruhigen Zeiten
Chancen bestehen. Für ihn steht fest:
Wer informiert und breit aufgestellt
investiert, kann auch in Krisen selbstbestimmt
handeln.
VON BODO-KLAUS EIDMANN
Herr Ertl, wie beurteilen Sie aktuell die
Lage an den Finanzmärkten – insbesondere
im Hinblick auf geopolitische
Unsicherheiten und wirtschaftliche Volatilität?
Die Lage ist geprägt von einer hohen
Verunsicherung unter den Investoren, ausgehend
insbesondere von den USA. Die
sehr erratische und kurzfristige Wirtschaftspolitik
von Donald Trump sorgt für immer
neue Überraschungen – und das bewegt
die Märkte, Aktien wie Anleihen, sowohl in
die eine als auch in die andere Richtung. Ich
fürchte, diese hohe Volatilität wird uns weiterhin
begleiten, bei sehr hohen Handelsumsätzen
im Übrigen.
Welche Rolle spielen nachhaltige Geldanlagen
in einem Marktumfeld, das von
Krisen und kurzfristigen Risiken geprägt
ist?
Grundsätzlich plädieren wir für eine langfristige
Ausrichtung bei der Kapitalanlage,
was aber nicht heißt, dass kurzfristige
Chancen nicht wahrgenommen werden
sollten. Langfristig spielen nachhaltige
Geldanlagen weiterhin eine wichtige Rolle,
auch wenn aktuell andere Themen wie Verteidigung
oder Infrastruktur bei Anlegern
hohes Interesse finden. Inzwischen gehen
ja sogar nachhaltige Fonds dazu über, auch
Verteidigungsunternehmen mit aufzunehmen
– das wäre vor dem Ukraine-Krieg undenkbar
gewesen.
Wie definieren Sie persönlich eine „nachhaltige
Geldanlage“ – und wo ziehen Sie
die Grenze zwischen Greenwashing und
echter Wirkung?
Nun, es gibt die Möglichkeit, speziell auf
die Wirkung von Investitionen abzuzielen,
also Impact-Investing zu betreiben. Ob man
damit allerdings ein ausgeglichenes und ausreichend
diversifiziertes Depot als Privatanleger
schaffen kann, das auch Krisenzeiten
trotzt, halte ich für extrem schwierig. Ich denke,
man muss hier einigermaßen pragmatisch
vorgehen, wobei es selbstverständlich auch
auf den persönlichen Hintergrund ankommt.
Das Schöne an einer direkten Anlage über die
Börse ist ja, dass man selbst wählen kann, in
was man investieren möchte.
Ist Nachhaltigkeit an der Börse ein Trend
oder ein grundlegender Wandel im
Anlageverhalten?
Es wird eher ein grundlegender Wandel
vollzogen werden, aber sehr langfristig und
mit Börsenprofi Robert Ertl über nachhaltige Geldanlagen, den Umgang
mit Unsicherheit und was Privatanleger jetzt wissen sollten
Nachhaltige Geldanlagen bieten auch in volatilen Märkten langfristige Chancen. Foto: PantherMedia/ipopba
sicher muss auch einiges immer wieder
neu hinterfragt werden. Außerdem sollte
nachhaltiges Investieren nicht auf rein
ökologische Themen reduziert werden, zu
ESG zählen ja nicht nur „Environmental“,
sondern auch „Social“ und „Government“,
also auch soziale Aspekte und eine gute
Unternehmensführung. Gesellschaften, die
diese Themen über alle Branchen hinweg
im Fokus haben, werden sich langfristig
auch gut entwickeln, davon bin ich überzeugt.
Wie reagieren Anleger aktuell: Fliehen
sie in klassische „sichere Häfen“ oder
setzen sie bewusst weiter auf grüne
Investments?
Momentan beobachten wir, dass grüne
Investments keine herausragende Rolle
spielen, das muss man ganz klar so sehen.
Als sichere Häfen wird derzeit eher Gold
wahrgenommen, vielleicht noch Staatsanleihen.
Zusätzlich werden oftmals hohe
Geldbestände gehalten, auch ein Zeichen
von Verunsicherung.
Nachhaltige Anlagen gelten oft als langfristig
orientiert – lohnt sich das auch in
unsicheren Zeiten mit hoher Inflation
und kurzfristigem Risiko?
Wie bereits ausgeführt, sollten Anleger
langfristig ausgerichtet sein, und Investments
in Sachanlagen sind immer ein guter
Ausweg bei hoher Inflation. Aber sicher
sollte man, auch international, breit aufgestellt
sein. Außerdem fallen mir wenig Alternativen
ein, um der Inflation zu entgehen.
Wie schlagen sich nachhaltige ETFs oder
Fonds im Vergleich zu konventionellen
Anlageprodukten, wenn es an den
Märkten unruhig wird?
Da es inzwischen eine große Menge an
nachhaltigen ETFs und Fonds gibt, ist es
schwer, dazu eine eindeutige Aussage zu
treffen. Generell ist es so, dass nachhaltige
gegenüber konventionellen Fonds eine etwas
geringere Volatilität an den Tag legen.
Gibt es konkrete Beispiele, wo nachhaltige
Unternehmen krisenfester waren als
traditionelle?
Das ist eine schwierige Frage, man könnte
ja nur Unternehmen ähnlicher Größe der
gleichen Branche miteinander vergleichen.
Schlagen sich E-Autohersteller aus China
besser als unsere Autoindustrie, wäre hier
beispielsweise zu fragen. Aber haben sie die
gleichen Bedingungen und erfüllt die chinesische
Konkurrenz unsere hohen Ansprüche
etwa in Sachen Ethik – ESG ist ja mehr
als nur Ökologie? Wer sein Unternehmen
nachhaltig aufstellt, sollte ja schon im Wortsinne
langfristig krisenfester sein. Aber denken
Sie auch an die nicht wenigen Unternehmen
aus der Solar- und Windbranche,
die trotzdem Insolvenz anmelden mussten.
Wie tragen Sie als Börsenplatz konkret
dazu bei, nachhaltige Finanzstrukturen
zu fördern – über Produkte, Bildung
oder Transparenz?
Auf unseren beiden Handelsplätzen gettex
und Börse München können auf den jeweiligen
Websites bei den Fonds- und ETF-
Findern auch ESG-Kriterien berücksichtigt
werden. Und wir haben in unserer Booklet-
Reihe „Einfach Börse“ ein eigenes Buch
über „Nachhaltig Investieren“ bereits in
zweiter, aktualisierter Auflage herausgebracht
und beispielsweise auf dem Anlegertag
München verbreitet.
Was wäre Ihr persönlicher Wunsch für
den Finanzmarkt der Zukunft – jenseits
von Rendite?
Für mich bedeutet Nachhaltigkeit auch
Fairness, also eine Gleichbehandlung der
Finanzmarktteilnehmer, und Vertrauen, also
eine Stärkung selbstbestimmter Entscheidungen
durch den Gesetzgeber und keine
permanente Gängelung durch ständig
neue Regulierungen. Mein Wunsch wäre
also, dass sich die Bürgerinnen und Bürger
in möglichst jungen Jahren bereits mit ihrer
Altersvorsorge befassen. Dies sollten sie
nicht als Last begreifen, sondern mit Spaß
die vielseitigen Möglichkeiten an der Börse
nutzen.
Robert Ertl
Vorstand der Bayerischen Börse AG
Foto: BB AG/fkn
Fair produziert: Was wirklich hinter Öko-Gold steckt
Wer besonders umweltbewusst und ethisch
korrekt unterwegs ist, legt diese Maßstäbe
unter Umständen auch an seine Geldanlage
an. Gold dürfte daher in vielen Fällen als Anlageform
tabu sein. Zu umweltbelastend sind
die Abbaumethoden, zu schlecht oft die Arbeitsbedingungen
der Minenarbeiter. Es gibt
aber Ausnahmen: Die Zeitschrift „Stiftung
Warentest Finanzen“ (Ausgabe 5/2025) erklärt,
was man zum Kauf von Gold wissen
sollte, das als nachhaltig zertifiziert ist.
Fairtrade-Barren
und geprüfte Herkunft
Solches Gold wurde vor der Verarbeitung
in der Regel nicht neu gewonnen, sondern
nur aus bestehenden Beständen neu aufbereitet.
Weil der weltweite Goldbedarf aber
nicht allein durch Bestände gedeckt werden
kann, wird mitunter doch noch frisches Gold
beigemischt. Dann aber im Idealfall nachhaltig
abgebautes. Erkennen kann man das zum
Faires Gold: Wer mit gutem Gewissen in Gold investieren möchte, kann auf recyceltes und
neu aufgearbeitetes Gold zurückgreifen. Foto: dpa/Uli Deck
Beispiel am Fairtrade-Siegel, das insbesondere
auf Goldbarren zu finden ist. Gold, das mit
einem Fairtrade-Logo versehen ist, stammt
der Zeitschrift zufolge aus kleinen Minen
Südamerikas, bei denen regelmäßig die Arbeitsbedingungen
und sämtliche Stationen
der Lieferkette überprüft werden. Für jedes
Gramm abgebautes Gold erhält die Mine
dann eine Prämie von zwei Euro. Käufer solcher
Barren müssen daher mit einem Mehrpreis
gegenüber handelsüblicher Barren von
15 Prozent rechnen. Ob sie diesen Aufpreis
bei einem späteren Verkauf auch wieder herausbekommen,
ist nicht garantiert. Kaufen
kann man diese Barren in Deutschland nur
bei ausgesuchten Händlern, in der Schweiz
bekommt man sie in der Zürcher Kantonalbank
(ZKB).
Ebenfalls nachhaltiges Gold bietet die
Schweizer Raffinerie Valcambi an, die in Zusammenarbeit
mit der deutschen Scheideanstalt
ESG unterschiedliche Größen davon
auf den Markt bringt. Angeboten werden
diese Produkte unter dem Markennamen
Auropelli Green Gold. Auch hier schauen die
Prüfer ganz genau hin bei den Produktionsund
Vertriebsschritten, und legen strenge
Vorgaben für Umweltschutz und Schutz der
Arbeitskräfte zugrunde. Das Gold stammt
aus den USA.
Nachhaltiges Gold gibt‘s
zum Beispiel online
Auch unter dem Label Fairmined erhalten
Käufer Gold, das hohen ethischen und ökologischen
Standards entspricht. Vergeben wird
es von der gemeinnützigen Organisation
Alliance for Responsible Mining (ARM). Dieses
Gold dient insbesondere Juwelieren und
Goldschmieden als Rohmaterial.
Wer online Barren aus fair produziertem
Gold kaufen möchte, wird „Stiftung Warentest
Finanzen“ zufolge unter anderem bei
gold.de, fairever.gold.de und scheideanstalt.de
fündig.
DPA
ARBEIT
&
RESSOURCEN
In Bayern eröffnen sich zahlreiche Möglichkeiten
für junge Menschen, die sich
beruflich im Bereich der Nachhaltigkeit
engagieren möchten.
Die Bundesagentur für Arbeit listet eine
Vielzahl an Ausbildungsberufen mit nachhaltigem
Schwerpunkt auf, Fachkraft für
Kreislauf- und Abfallwirtschaft, Umwelttechnologe
für Wasserversorgung, Fachkraft
für Abwassertechnik, Fachkraft für
Solartechnik sowie Gebäude- und Energieberater/in.
Für Interessierte bieten sich laut
Bundesagentur für Arbeit Studiengänge
wie Umwelttechnik, Regenerative Energien,
Biotechnologie und Nachhaltige Ingenieurswissenschaften
an.
Nachhaltigkeit
ist eine Einstellung
„Die Berufe, die sich mit Umweltschutz,
Naturschutz, Klimaschutz beschäftigen –
also Nachhaltigkeit im weiteren Sinne –
Wilfried Hüntelmann, der Vorsitzende der
Geschäftsführung der Agentur für Arbeit
München. Foto: fkn/AAM
Leserthema: „Nachhaltige Arbeitswelten“ Nr. 121 | Dienstag, 27. Mai 2025
Nachhaltigkeit als Karrierefaktor
In der Umweltschutztechnik lässt sich über die Jahre eine Zunahme der Stellen verzeichnen.
Foto: IMAGO/Westend61
werden immer wichtiger. Und sie werden
mehr“, berichtet Wilfried Hüntelmann,
der Vorsitzende der Geschäftsführung der
Agentur für Arbeit München. „Als Agentur
für Arbeit unterstützen wir junge Menschen
in allen Schularten ausführlich schon
lange vor ihrem Abschluss durch unsere
Berufsberatung.“ Nach ihrer Erfahrung
würden alle Berufe, neue oder alte, die
sich mit Umweltschutz oder Nachhaltigkeit
beschäftigten von den jungen Menschen
stark nachgefragt, als Ausbildung oder als
Studium. Nachhaltige Berufe seien nicht
nur neue Berufe mit Jobtiteln wie Nachhaltigkeitsmanagerin,
CSR-Berater oder Klimaschutzingeneurin.
Hüntelmann: „Nachhaltigkeit ist längst
ein wichtiges Thema in vielen Berufen.
Nachhaltigkeit ist aber kein Beruf, sondern
eine Einstellung.“ Auch etablierte Berufe
wie der Kaminkehrer gehöre dazu, der
heute auch eine Art Umweltberater sei. Die
Mechatronikerin, die ressourcenschonend
arbeite. Der Tischler, der langlebige Möbel
aus regionalem Holz upcycle. „Diese Berufe
sind notwendig, sie sind sinnvoll und sinnstiftend.“
Berufswelt im Wandel
Neue Chancen für Auszubildende und Studierende in Bayern
Nachhaltige Berufe
im Aufwind
Daten der Regionaldirektion Bayern der
Bundesagentur für Arbeit zeigen, dass sich
Beschäftigung und Stellenangebote in nachhaltigkeitsnahen
Branchen seit 2014 positiv
entwickelt haben – auch wenn sich die prozentualen
Anteile in einzelnen Segmenten
verschoben haben:
Sozialversicherungspflichtige Beschäftigte
in Bayern (jeweils zum 30. September):
• Energietechnik: 74287 (2024), plus
6,6 Prozent seit 2014
• Klempnerei/Sanitär/Heizung/Klimatechnik:
45982 (2024), plus 10,1 Prozent seit
2014
• Umweltschutztechnik: 3647 (2024), Plus
25,6 Prozent seit 2014
Offene Stellen (jeweils zum 30. September):
• Energietechnik: 4303 Stellen (3,28 Prozent
der Gesamtstellen) – ein Anstieg gegenüber
2019 und 2014
• Klempnerei/Sanitär/Heizung/Klimatechnik:
2258 Stellen – leicht rückläufig im
Vergleich zu 2019
• Umweltschutztechnik: 86 Stellen – mehr
als verdreifacht seit 2014
Quelle: Bundesagentur für Arbeit Bayern,
Statistikportal
Förderung und Perspektiven
in Bayern
Das Bayerische Staatsministerium für Familie,
Arbeit und Soziales setzt sich aktiv
für eine nachhaltige Arbeitswelt ein. Durch
verschiedene Förderprogramme werden
Unternehmen und Bildungseinrichtungen
unterstützt, nachhaltige Ausbildungs- und
Arbeitsplätze zu schaffen. Ein Beispiel
hierfür ist das Karriereportal der Wasserwirtschaft
in Bayern, das vielfältige Berufsmöglichkeiten
im Bereich Wasser- und Umweltschutz
aufzeigt. BODO-KLAUS EIDMANN
Neue Berufsbilder im
Zeichen der Nachhaltigkeit
Die fortschreitende Bedeutung von Umwelt-
und Klimaschutz führt zur Entstehung
neuer Berufsbilder. So wurde beispielsweise
der Ausbildungsberuf „Umwelttechnologe
für Wasserversorgung“ eingeführt, der die
frühere „Fachkraft für Wasserversorgungstechnik“
ersetzt. Diese Neuausrichtung
betont die Bedeutung nachhaltiger Wasserwirtschaft
und den Schutz der Wasserressourcen.
Nachhaltigkeitswoche
in
Ihrer Zeitung
Wie werden wir in Zukunft wohnen?
Welche Maßnahmen helfen,
bei der Arbeit Ressourcen
zu sparen? Welche Jobs sind besonders
nachhaltig – und welche
helfen dabei, die Energiewende
zu verwirklichen? Wie ernähren
wir uns umweltbewusst? Wie
kann Mobilität auch in Zukunft
gelingen und welche Anlagen an
den Finanzmärkten sind nachhaltig?
Diesen und weiteren Fragen
geht die Redaktion im Laufe
dieser Woche auf den Grund. Im
Rahmen der Nachhaltigkeitswoche
werden jeden Tag unterschiedliche
Themenbereiche beleuchtet.
Heute steht das Thema
„Nachhaltige Arbeitswelten“ im
Mittelpunkt.
Die weiteren
Themen sind:
• Mittwoch, 28. Mai
Wasser/Ernährung/Umwelt
• Freitag, 30. Mai
Wohnen in der Zukunft
• Samstag, 31. Mai
Mobilität / Netzausbau
• Montag, 2. Juni
Erneuerbare Energien
Sie haben Wünsche oder Anregungen
zu diesen Themen? Schreiben
Sie uns: beilagenredaktion@
merkurtz.media
VIEL SPASS BEIM LESEN WÜNSCHT
IHRE REDAKTION SONDERVERÖFFENTLICHUNGEN
Coole Bienen
mieten bei uns
Neue berufliche Chancen
durch grüne Kompetenzen
Viele junge Menschen würden gern mehr für
den Klimaschutz tun. Aber nicht einmal die
Hälfte der Jugendlichen in Deutschland im
Alter zwischen 16 und 24 Jahren sieht sich
qualifiziert, um in einer nachhaltigen Arbeitswelt
erfolgreich zu sein. Das zeigt die Studie
„Youth perspectives on climate: Preparing
for a sustainable future“ des Capgemini Research
Institute, die in Zusammenarbeit mit
der UNICEF-Initiative Generation Unlimited
entstanden ist. Die Zuversicht unter Jugendlichen
ist trotz allem groß: Mehr als zwei Drittel
glauben, dass grüne Kompetenzen ihnen
neue berufliche Chancen bieten. Sie wollen
die Umweltpolitik mitgestalten und einen
grünen Beruf ausüben.
Die Klimaängste nehmen zu. Mehr als zwei
Drittel der befragten Jugendlichen weltweit
äußern Sorgen hinsichtlich der Auswirkungen
des Klimawandels auf ihre Zukunft – ein
signifikanter Anstieg im Vergleich zu 2023.
Eine UNICEF-Umfrage in den USA ergab damals,
dass 57 Prozent der Jugendlichen weltweit
unter „Öko-Angst“ leiden.
Besonders groß ist das Interesse an grünen
Berufen im globalen Norden. Dort äußern
64 Prozent den Wunsch, in einem nachhaltigen
Job zu arbeiten. Weltweit sind es 53
Prozent. „Junge Menschen sind sich der
dringenden Herausforderungen des Klimawandels
sehr bewusst – und sie wollen aktiv
zur Lösung beitragen”, sagt Katharina Latif,
Senior Director, Sustainable Futures bei Capgemini
Invent in Deutschland. „Wir müssen
sie dabei unterstützen, ihre Leidenschaft in
konkrete Fähigkeiten zu verwandeln. Unternehmen,
Regierungen und Bildungseinrichtungen
müssen gemeinsam daran arbeiten,
die Qualifikationslücke zu schließen und jungen
Menschen echte Perspektiven im grünen
Arbeitsmarkt zu bieten“, sagt sie.
Kevin Frey, CEO von Generation Unlimited,
unterstreicht die Bedeutung junger Stimmen:
Viele junge Menschen interessieren sich für
grüne Berufe. Foto: IMAGO/Westend61
„Junge Menschen entwerfen und implementieren
innovative Lösungen, die auf die
klimatischen Herausforderungen ihrer Gemeinden
reagieren.“ Die UNICEF-Initiative
„Green Rising“ statte mit ihrem Ökosystem
aus Partnern aus dem öffentlichen und privaten
Sektor Jugendliche mit den Fähigkeiten
und Möglichkeiten aus, die sie benötigen,
um Klimaschutzmaßnahmen zu ergreifen,
grüne Unternehmen zu gründen, Zugang zu
grünen Arbeitsplätzen zu erhalten und grüne
Lösungen voranzutreiben.
Die Studie enthält einen Appell: Verantwortliche
auf lokaler Ebene werden dazu
aufgerufen, junge Menschen aktiv in die
Entwicklung von Klimalösungen und grünen
Qualifizierungsmaßnahmen einzubinden.
Bildungseinrichtungen, Unternehmen und
Regierungen sollten gemeinsam daran arbeiten,
grüne Bildung systematisch zu integrieren,
den Zugang zu Schulungen auszuweiten
und Klimaziele mit jugendgerechten Beschäftigungsstrategien
zu verknüpfen. Unternehmen
können laut Stiftung eine Schlüsselrolle
spielen: Etwa durch die Schaffung grüner Arbeitsplätze
sowie die Einbindung junger Stimmen
in Klimastrategien. So könne Vertrauen
aufgebaut und nachhaltige Innovation gefördert
werden.
BWE
Hier brummt die Zukunft – natürlich und effizient. Auf dem Business
Campus München : Unterschleißheim herrscht geschäftiges Treiben –
nicht nur in den Büros, sondern auch in den Wiesen: Bienen summen,
Insekten schwirren, Mieter tauschen sich bei gemeinsamen Pausen aus.
Unser Lebensturm für Insekten und der campuseigene Bienenstock
stehen sinnbildlich für eine Umgebung, in der Nachhaltigkeit und
Innovation Hand in Hand gehen. Vielfältige Grünflächen und zukunftsweisende
Raumkonzepte schaffen ein inspirierendes Umfeld – für
alle, die mit Weitblick arbeiten wollen. Von der Biene bis zum CEO.
Besuchen Sie den Business Campus München : Unterschleißheim.
Nachhaltig, lebendig, zukunftsorientiert.
#zukunftmieten
ARBEIT
&
RESSOURCEN
Leserthema: „Nachhaltige Arbeitswelten“ Nr. 121 | Dienstag, 27. Mai 2025
„Zentraler Bestandteil der Wirtschaft“
Wie sich Arbeitgeber
umweltfreundlich
ausrichten können
Wie können sich Arbeitgeber umweltfreundlich
verhalten und nachhaltiger
agieren? Reichen Mülltrennung, die
Reduzierung des CO2-Fußabdrucks
oder das Austauschen von Dienstwagen
durch Carsharing-Autos
aus? Diesen Fragen sind die Arbeitspsychologen
Sarah Rietze, Clara Kühner
und Professor Hannes Zacher von der
Universität Leipzig nachgegangen. Sie
haben einen Leitfaden erstellt, der wissenschaftliche
Erkenntnisse mit praxisnahen
Lösungen verbindet. Dieser ist kürzlich
auch als Buch erschienen.
„Um sich ökologisch nachhaltig
auszurichten, sollten Organisationen
ein breites Repertoire an Maßnahmen
umsetzen“, rät Kühner. Dinge
wie Mülltrennung und Reduzierung
des Papierverbrauchs seien ein wichtiger
Teil davon, hätten aber einen
vergleichsweise geringen Einfluss auf
die Umweltleistung eines Unternehmens.
„Darüber hinaus gibt es weitere
wichtige Handlungsfelder, die einen
größeren Impact haben“, so die Wissenschaftlerin.
Organisationen könnten
beispielsweise ihre Energiebilanz
verbessern, indem sie auf erneuerbare
Energien für Wärme und Elektrizität
umsteigen und Gebäude energetisch
sanieren. „Für eine ökologisch nachhaltige
Logistik und Infrastruktur ist
es wichtig, Transportwege durch regionale
Lieferanten zu verkürzen und
emissionsarme Mobilitätsangebote für
Mitarbeitende zu schaffen.“
„Es gibt viele
Stellschrauben“
Es gibt weitere Möglichkeiten:
„Unternehmen sollten nachhaltige
Rohstoffe verwenden, recycelte Materialien
in den Produktionskreislauf
zurückführen und langlebige und reparierbare
Produkte entwickeln“, rät
Kühner. Der Umweltschutz sollte in der
Unternehmensstrategie verankert sein,
indem Nachhaltigkeitsziele festgelegt
und entsprechende Indikatoren transparent
berichtet werden. „Das sind
nur ein paar Beispiele. Aber es wird
deutlich, dass es viele Stellschrauben
gibt, mit denen Organisationen ihre
Umweltleistung verbessern können“,
so Kühner.
Entscheidend ist aus Sicht der Forschenden
auch, wie sich Führungskräfte
verhalten. Sie könnten ihre
Mitarbeiter zum Thema Umweltschutz
informieren, Weiterbildungen ermöglichen
und selbst als Vorbild umweltfreundlich
handeln. „Zudem können
sie zu umweltfreundlichem Verhalten
motivieren, indem sie Möglichkeiten
für Umweltengagement schaffen,
umweltfreundliches Verhalten belohnen
und ein Teamklima schaffen, in
dem Vorschläge zum Umweltschutz
willkommen sin“, sagt Kühner. Noch
ein Tipp: „Teams sollten sich konkrete
umweltbezogene Ziele setzen, sich
gegenseitig bei deren Erreichung unterstützen
und das Gefühl stärken,
gemeinsam etwas zum Umweltschutz
beitragen zu können.“
BWE
Wissenschaft zeigt Wege zu mehr
Nachhaltigkeit im Unternehmen.
Foto: PantherMedia/jittawit.21
Nachhaltigkeit ist in Unternehmen fest verankert– aber das Engagement wird ausgebremst
E
r gilt als Seismograf für die nachhaltige
Transformation der deutschen Wirtschaft:
der Sustainability Transformation
Monitor (STM). Zuletzt
wurde er wieder im März veröffentlicht.
Die Studie macht heit in Bezug
Die Unsicher-
Defizite sichtbar. Zwar ist auf politische
Nachhaltigkeit inzwischen in Vorgaben und Regulatorik
machen
den meisten Unternehmen
Bestandteil der Strategie, doch Unternehmen
das weitere Engagement wird Sorgen.
ausgebremst. Schuld daran ist vor
allem die Politik, die nicht für stabile
Rahmenbedingungen sorgt.
Die Bertelsmann Stiftung hat die Langzeitstudie
vor vier Jahren in Kooperation mit der
Stiftung Mercator, der Universität Hamburg
und der Peerschool for Sustainable Development
ins Leben gerufen. „Ziel war es,
evidenzbasierte Entscheidungen zu ermöglichen,
um förderliche Rahmenbedingungen
für eine nachhaltige Wirtschaftsentwicklung
zu schaffen“, erklärt Daniel Schraad-Tischler,
Direktor für den Bereich Nachhaltige Soziale
Marktwirtschaft bei der Bertelsmann Stiftung,
im Vorwort des diesjährigen STM.
„Die Unsicherheit ist ein
Alarmsignal“
Für den STM 2025 wurden knapp 600
Nachhaltigkeitsverantwortliche der deutschen
Wirtschaft befragt. Die Ergebnisse
zeigen, dass die Unsicherheit in Bezug auf
politische Vorgaben und Regulatorik deutschen
Unternehmen mehr Sorgen als in
den Vorjahren bereitet. Dass das Engagement
für mehr Nachhaltigkeit ausgebremst
werde, erklären 71,4 Prozent der Befragten
in der Realwirtschaft. In der Finanzbranche
sind es 79,4 Prozent. „Diese Unsicherheit ist
ein Alarmsignal“, warnt Jakob Kunzlmann,
Nachhaltigkeitsexperte bei Bertelsmann.
Ohne Planungssicherheit bleibe die Transformation
der Wirtschaft auf halbem Weg
stecken.
Die Einstellung zur Regulatorik ist ambivalent.
Für viele Verantwortliche ist sie Ursache
der Hemmnisse. Gleichzeitig sehen sie
die Politik als Treiberin der Transformation.
Daneben nennen drei Viertel der Befragten
weitere Treiber: die Jugend und die zukünftigen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Dass
die Verantwortlichen auch von diesen beiden
Faktoren angetrieben werden, bewertet
Incken Wentorp, Nachhaltigkeitsexpertin der
Peer School for Sustainable Development,
positiv. „Es ist ein wichtiges Signal.“
Fakt ist, dass die Transformation der Wirtschaft
in vielen Bereichen der Realwirtschaft
stagniert. Nur 13 Prozent der Unternehmen,
die im Vorjahr noch angaben, zukünftig die
Aufstellung von konkreten Klimazielen für
das eigene Unternehmen zu planen, haben
diese Pläne auch tatsächlich umgesetzt. 77
Prozent haben ihre geplanten Maßnahmen
bisher nicht umgesetzt, zehn Prozent haben
ihre Nachhaltigkeitsziele ganz aufgegeben.
Vielen Firmen fehlen finanzielle Anreize.
82 Prozent der Unternehmen aus der Realwirtschaft
und 75 Prozent aus der Finanz-
Immer mehr Unternehmen werben damit,
dass sie nachhaltig produzieren. Doch tun
sie das auch wirklich? Forschende der Technischen
Universität München (TUM) haben
eine umfassende Methode entwickelt, mit
der sich das überprüfen lässt: die Sustainability-Oriented
Process Analysis (SOPA).
Bisher orientieren sich die Bewertungen
und Gütesiegel der Firmen vor allem an den
Faktoren CO 2
--Emissionen und Energieverbrauch.
Doch dabei lassen die Unternehmen
wichtige Aspekte außer Acht.
Landnutzung, Wasserverschmutzung,
Ressourcenaufwand und schädliche Emissionen
sind solche Aspekte. Sie finden sich
in Ansätzen, die die Nachhaltigkeit von Geschäftsprozessen
bewerten, bislang kaum
oder sogar überhaupt nicht wieder. „Wir
wollen mit SOPA Transparenz schaffen – als
Gegenstück zu Greenwashing und vagen
Nachhaltigkeitslabels“, erklärt Luise Pufahl,
Professorin für Information Systems am
TUM Campus Heilbronn. Sie hat SOPA gemeinsam
mit ihrem Team entwickelt. Letztendlich
könnten der CO 2
--Ausstoß und Investitionen
in Nachhaltigkeit entscheidend
dafür sein, ob sich Kunden für ein Unternehmen
entscheiden oder nicht. „Ich gehe
aber auch davon aus, dass staatliche Vorgaben
bezüglich Messung und datenbasierter
Transparenz in diesem Bereich kommen
werden“, sagt Pufahl.
Die nachhaltige Transformation ist in vielen Unternehmen inzwischen strategisch verankert. Sie stockt jedoch, da fehlende politische Klarheit
das Engagement oft ausbremst, wie eine Studie zeigt. Foto: PantherMedia/itchaznong
wirtschaft geben an, dass bei ihnen das Erreichen
von Nachhaltigkeitszielen nicht an
die Vergütung von Führungskräften oder
anderen relevanten Entscheidungsträgern
gekoppelt wird. „Durch Einbindung von
nachhaltigkeitsbezogenen Kennzahlen in
die Vergütungssysteme gewinnt das Thema
Nachhaltigkeit an Steuerungsrelevanz in
Unternehmen“, erklärt Manuel Reppmann,
Experte der Universität Hamburg. Gründe
für Zurückhaltung seien unter anderem die
Komplexität bei der Auswahl geeigneter
Kriterien sowie potenzielle Zielkonflikte mit
finanziellen Kennzahlen.
Auch bei Finanzierungsentscheidungen
verliert Nachhaltigkeit an Bedeutung: In
knapp der Hälfte der Unternehmen ist das
Thema bei Finanzierungsgesprächen „unwichtig“
oder „eher unwichtig“. Der Anteil
der Unternehmen, die das Thema im
Vorjahr noch als wichtig oder sehr wichtig
eingeschätzt hatten, ging in der gleichen
Befragungsgruppe dieses Jahr um 15,3 Prozentpunkte
zurück. Als einen Lichtblick bewertet
die Bertelsmann Stiftung dagegen,
dass immer mehr Unternehmen eine eigene
Nachhaltigkeitsabteilung besitzen. Ihr Anteil
ist in der Realwirtschaft um 15,1 Prozentpunkte
auf 51 Prozent gestiegen.
Fast alle kennen
ihren CO 2
-Fußabdruck
Positiv ist auch, dass mittlerweile knapp
91 Prozent der befragten Unternehmen ihren
CO 2
-Fußabdruck zumindest in Grundzügen
kennen. „Fast 60 Prozent erfassen ihre Emissionen
sogar bis hin zu Scope-3, also entlang
ihrer gesamten Wertschöpfungskette“, heißt
es weiter in der Mitteilung. „Die bessere Erfassung
von Emissionsdaten ist ein entscheidender
Fortschritt. Unternehmen können
nun gezielter Emissionen senken, Risiken
steuern und nachhaltige Investitionen erleichtern“,
erklärt Laura Marie Edinger-Schons,
Professorin für Nachhaltiges Wirtschaften an
der Universität Hamburg. Wer seine Daten
kenne, könne Nachhaltigkeit nicht nur berichten
– sondern strategisch steuern.
Das zeigt auch, dass Unternehmen zunehmend
auf regulatorische Anforderungen wie
etwa die anstehende Berichtspflicht CSRD
TUM macht Nachhaltigkeit von Unternehmen messbar
Wie nachhaltig sie sind, können Untenehmen mit der von der TU München entwickelten
Methode SOPA prüfen. Foto: IMAGO/Westend61
Der „Business Process Management“-Lebenszyklus
ist eine gängige Methode, um die
verschiedenen Phasen des Managements eines
Geschäftsprozesses zu beschreiben. Die
Forschenden haben ihn um zwei Aspekte
ergänzt: Das „Life Cycle Assessment“ (LCA)
betrachtet die Umweltwirkungen eines Produkts
oder Prozesses über dessen gesamten
Lebenszyklus – von der Rohstoffgewinnung
bis zur Entsorgung. Hinzu kommt das Prinzip
des „Activity-Based Costing“ (ABC). Dieses
verteilt Kosten nicht pauschal, sondern ordnet
sie den Prozessaktivitäten zu, die sie tatsächlich
verursachen.
SOPA bietet außerdem die Möglichkeit,
nachhaltige Prozessänderungen vorab zu
(Corporate Sustainability Reporting Directive)
reagieren. Vor allem kleinere Unternehmen
der Realwirtschaft erklären aber, dass aus ihrer
Sicht der Aufwand den Nutzen überwiegt.
„Hier ist die Politik gefordert, insbesondere
für den Mittelstand einen Kompromiss zwischen
Bürokratieaufwand und aussagekräftigen
Berichtspflichten zu finden“, sagt Philipp
Wesemann, verantwortlicher Projektmanager
bei der Essener Stiftung Mercator.
Mehr als die Hälfte der Unternehmen in
der Realwirtschaft (51,5 Prozent) berichten,
dass sie bei der Umsetzung der CSRD-Vorgaben
gut aufgestellt sind. Das ist ein Plus von
25,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Mehr
eigenständige Nachhaltigkeitsabteilungen,
die Anbindung an den Vorstand, mehr Routine
im Umgang mit den Vorgaben. „All das
zeigt, dass das Thema Nachhaltigkeit in den
Unternehmen tief verankert ist“, sagt Fritz
Putzhammer, Nachhaltigkeitsexperte der Bertelsmann
Stiftung. Auch wenn der Fortschritt
derzeit langsamer voranschreitet, steht für
den Experten fest: „Nachhaltigkeit wird immer
mehr ein zentraler Bestandteil unserer
Wirtschaft.“
BRIGITTA WENNINGER
simulieren. Teure Trial-and-Error-Methoden
werden dadurch überflüssig. Denn mit der
neuen Methode können Unternehmen verschiedene
Szenarien datenbasiert analysieren
und bewerten. „Mit unseren Simulationen
sehen Prozessexpertinnen und -experten
genau, welche Maßnahmen den größten
Effekt auf die Umwelt haben und wo Einsparungen
am sinnvollsten sind“, schildert Finn
Klessascheck, Doktorand an der Professur für
Information Systems und Erstautor der Studie.
Unternehmen könnten dadurch gezielt
umweltfreundliche Alternativen entwickeln,
ohne hohe Kosten oder Risiken einzugehen.
Umweltbelastung
deutlich senken
Mithilfe einer Fallstudie zur Personalgewinnung
haben die Forschenden SOPA an
einer deutschen Universität getestet. Sie simulierten
drei Szenarien, von einem papierbasierten
bis zu einem vollständig digitalen
Einstellungsprozess, und berechneten die
jeweiligen Umweltkosten. Das Ergebnis: Der
verstärkte Einsatz digitaler Kommunikation
kann die Umweltbelastung deutlich senken.
„SOPA eignet sich aber nicht nur für Universitäten,
sondern kann generell in jedem
Unternehmen für nahezu alle Prozesse angewendet
werden“, heißt es in einer Pressemitteilung
der TUM.
BWE
ARBEIT
&
RESSOURCEN
Leserthema: „Nachhaltige Arbeitswelten“ ANZEIGE
Nr. 123 | Dienstag, 27. Mai 2025
Klartext über Chancen und Unterstützung: Am Infostand „Let’s Make it Work“ wurden am Wochenende Bürgerinnen und Bürger ermutigt, ihre Meinungen über Arbeits- und Sozialrechte auszutauschen. Sie wurden zudem auf konkrete
Programme und Möglichkeiten hingewiesen, von denen alle profitieren können.
Soziale Rechte in Aktion
Ein europäisches Versprechen für alle
EU ermutigt Menschen, ihre Arbeits- und Sozialrechte wahrzunehmen – Informationsstand auf dem Zamanand-Festival
Was bedeuten soziale Rechte im
Alltag? Kann die Europäische
Union (EU) dazu beitragen, eine
Gesellschaft zu gestalten, die gerechter
und inklusiver ist und alle unterstützt?
Genau das ist das Ziel der Europäischen
Säule sozialer Rechte und ihres Aktionsplans,
einer Initiative der Europäischen
Kommission. An dem Informationsstand
„Let’s Make it Work“ zum Beispiel werden
Bürgerinnen und Bürger über Arbeits- und
Sozialrechte aufgeklärt. Zu finden war dieser
vergangenes Wochenende auch beim
Zamanand-Festival in München. An dem
Stand wurden Menschen ermutigt, ihre
Rechte wahrzunehmen. Sie wurden zudem
auf konkrete Programme und Möglichkeiten
hingewiesen, von denen alle
profitieren können.
Die EU ist weit mehr als nur ein gemeinsamer
Markt. Als eine Gemeinschaft, die
auf gemeinsamen Werten basiert, steht
sie auch für soziale Gerechtigkeit und Solidarität.
Die EU hat sich klar verpflichtet,
den Menschen in den Mittelpunkt ihrer
Politik zu stellen. Sie trägt diese Botschaft
direkt zu den Bürgerinnen und Bürgern,
wenn sie zuhört, in den Dialog tritt und
gemeinsam Ideen weiterentwickelt – so
geschehen bei einigen der lebendigsten
Kulturfestivals Europas.
Festivalreise: Menschen dort
begegnen, wo sie sind
Seit 2023 ist die Europäische Kommission
auf großen Musik- und Kulturfestivals
in ganz Europa vertreten, um soziale
Rechte näher zu den Menschen zu bringen.
In Deutschland begann diese Reise
2023 auf dem Lollapalooza in Berlin, setz-
Die große Wippe als Symbol: Soziale Gerechtigkeit
bedeutet Balance.
Wenn Bewegung den Dialog fördert: Beim Zamanand-Festival konnten Menschen wippend am Stand der EU-Initiative „Machen Wir
Was Daraus“ ins Gespräch kommen. Fotos: Gaia Gamaggio
te sich 2024 auf dem Reeperbahn-Festival
in Hamburg fort und wurde nun 2025 auf
dem Zamanand-Festival in München zum
Abschluss gebracht – als Teil einer größeren
europäischen Initiative, die bereits in
über einem Dutzend Ländern vertreten
war.
Im Mittelpunkt der Auftritte steht eine
große Wippe, auf der Besucherinnen und
Besucher Platz nehmen und über Arbeit,
Ausbildung und Lebensbalance sprechen
können. Während sich die Wippe bewegt,
verändert sich auch das Gespräch – ein
Sinnbild dafür, dass soziale Rechte immer
ein Ausbalancieren unterschiedlicher Bedürfnisse,
Hintergründe und Erfahrungen
bedeuten.
Warum Festivals? Weil Menschen hier
zusammenkommen und offen sind für
neue Geschichten und Begegnungen.
„Kreative Formate und interaktive Erlebnisse
machen aus Zuhören Handeln: Bürgerinnen
und Bürger können so an Europas
sozialer Zukunft mitwirken“, sagt
Renke Deckarm von der Vertretung der
EU-Kommission in München.
Die Besucherinnen und Besucher haben
beim Festival darüber berichtet, was ihnen
am wichtigsten ist: Fairness, Zugehörigkeit,
Chancen. Diese Begegnungen prägen
auch den weiteren Weg der Initiative.
„Ich bin seit meiner Kindheit nicht
mehr auf einer Wippe gesessen – das
war ein ganz natürlicher Einstieg in ein
persönliches Gespräch“ (Besucherin)
Warum soziale Rechte einen
Unterschied machen
Die Europäische Säule sozialer Rechte
umfasst zwanzig Grundsätze, die faire
und gut funktionierende Arbeitsmärkte
sowie soziale Sicherungssysteme unterstützen.
Viele der heutigen Herausforderungen –
wie Globalisierung, demografischer Wandel,
Digitalisierung oder grenzüberschreitende
Arbeitsmobilität – machen nicht an
Landesgrenzen halt. Die EU setzt gemeinsame
Ziele, fördert hohe Standards und
unterstützt die Mitgliedstaaten mit Finanzierung,
Daten und Koordination.
Soziale Rechte sind keine abstrakten
Konzepte. Sie beeinflussen konkret, wie
Menschen leben, arbeiten und unsere
Zukunft gestalten; ob sie Miete zahlen
können, Kinderbetreuung finden oder
Unterstützung erhalten, wenn sich die
Arbeitssituation ändert. Sie sorgen für
sichere Arbeitsplätze, unterstützen Familien
und eröffnen die Möglichkeit, sich
in einer sich ständig verändernden Welt
weiterzuentwickeln. Sie bieten Schutz in
schwierigen Zeiten und Chancen in guten.
Ein starkes soziales Fundament ist nicht
nur gerecht – es ist auch klug: Gesellschaften
mit robustem Sozialschutz sind krisenfester,
gesünder und langfristig innovativer.
Investitionen in soziale Rechte stärken
den gesellschaftlichen Zusammenhalt und
die wirtschaftliche Stabilität.
„Mir war gar nicht bewusst, wie viel
die EU hierzu macht und welche Möglichkeiten
es alles gibt“ (Besucher)
Worauf es in
Zukunft ankommt
Kompetenzen: Die EU unterstützt den
Zugang zu Aus- und Weiterbildung, ein
Leben lang. Die für 2025 geplante Einführung
der „Union of Skills“-Strategie soll
Menschen helfen, ihre Talente auch grenzüberschreitend
einzusetzen und Kompetenzlücken
zu schließen. Die nationalen
Umsetzungen der EU-Jugendgarantie
helfen besonders jungen Menschen dabei,
ihre berufliche Zukunft zu gestalten.
Über das „Digital Europe Programme“
wird der Erwerb digitaler Kompetenzen
vom Umgang mit Office-Programmen bis
zu KI-Anwendungen gefördert. Und es
gibt hilfreiche Tools und Formate wie den
Europass, eine Vorlage, mit der sich Qualifikationen,
Erfahrungen und Fähigkeiten in
einem europaweit anerkannten Lebenslauf
übersichtlich darstellen lassen.
„Digitale Kompetenzen sind genau
jetzt gefragt, um sich der Veränderung
zu öffnen“ (Besucherin)
Gute Arbeitsplätze: Faire Löhne, sichere
Jobs und menschenwürdige Arbeitsbedingungen
sollen auch tatsächlich bei den
Menschen ankommen. Der soziale Dialog
wird gefördert, damit Beschäftigte bei
Veränderungen, ob durch Digitalisierung
oder den Klimawandel, nicht übergangen,
sondern aktiv eingebunden werden. Über
Förderprogramme, vor allem für kleine und
mittlere Unternehmen, werden zukunftsfähige
Arbeitsplätze vor Ort geschaffen.
Beschäftigte profitieren direkt. Egal ob
fest angestellt, befristet oder in der Plattformwirtschaft
tätig. Sie sind außerdem
EU-weit geschützt, etwa vor Ausbeutung,
Überwachung oder Diskriminierung. Und
wer seine Rechte durchsetzen will, erhält
Unterstützung: durch Beratungsstellen, digitale
Infos oder starke Gewerkschaften.
Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben:
Mindeststandards für Elternzeit, Mutterschafts-
und Vaterschaftsurlaub sind
EU-weit geregelt. Dabei wird auf einen
fairen Ausgleich der Care-Arbeit auf alle
Elternteile geachtet. Im Anschluss gibt es
einen Anspruch auf die Rückkehr in Vollzeitarbeit.
Auch das Recht auf flexible Arbeitszeiten
ist gesetzlich verankert. Mit der
Europäischen Pflegestrategie und der Kindergarantie
werden Mitgliedstaaten unterstützt,
flächendeckende Angebote wie
Kinderbetreuung, Pflegeplätze und soziale
Dienste auszubauen, damit Familie und Beruf
besser zusammenpassen.
„Es ist wichtig, dass man eine Arbeit
für sich findet, bei der man seine Stärken
einsetzen kann“ (Besucher)
Ein Europa, das für
alle funktioniert
Soziale Rechte sind das Fundament eines
Europas, das niemanden zurücklässt. Sie
schaffen Vertrauen, Sicherheit und neue
Perspektiven für jede und jeden Einzelnen.
Wenn Menschen ihre Rechte kennen und
nutzen können, wird Europa greifbar: als
ein Ort, an dem Zusammenhalt, Fairness
und Teilhabe nicht nur versprochen, sondern
gelebt werden. Die Europäische Säule
sozialer Rechte macht genau das möglich –
Schritt für Schritt, gemeinsam mit den
Menschen.
i
DU WILLST MEHR WISSEN?
Deine Rechte sind real. Sie gehören dir. Und
sie sind es wert, darüber zu sprechen.
Mehr Infos findest du unter:
ESSEN
&
LIFESTYLE
Leserthema: „Nachhaltig und gesund leben“ Nr. 122 | Mittwoch, 28. Mai 2025
Karpfenteiche gelten als besonders nachhaltige Option der regionalen Fischzucht. Frischer Fisch (2.v.r.) aus Bayern enthält viele wichtige Nährstoffe, die eine ausgewogene Ernährung begünstigen.
Fotos: Institut für Fischerei, Bayerische Landesanstalt für Landwirtschaft, PantherMedia/Composter
Nachhaltigkeitswoche
in Ihrer
Zeitung
Gesundes aus heimischen Gewässern
Bayerischer Fisch ist vielseitig und nachhaltig
Wie werden wir in Zukunft wohnen?
Welche Maßnahmen helfen, bei der
Arbeit Ressourcen zu sparen? Welche
Jobs sind besonders nachhaltig – und
welche helfen dabei, die Energiewende
zu verwirklichen? Wie ernähren wir uns
umweltbewusst? Wie kann Mobilität
auch in Zukunft gelingen und welche
Anlagen an den Finanzmärkten sind
nachhaltig? Diesen und weiteren Fragen
geht die Redaktion im Laufe dieser
Woche auf den Grund. Im Rahmen der
Nachhaltigkeitswoche werden jeden
Tag unterschiedliche Themenbereiche
beleuchtet. Heute steht das Thema
„Wasser, Ernährung und Umwelt“ im
Mittelpunkt.
Die weiteren Themen sind:
• Freitag, 30. Mai
Wohnen in der Zukunft
• Samstag, 31. Mai
Mobilität/Netzausbau
• Montag, 2. Juni
Erneuerbare Energien
Sie haben Wünsche oder Anregungen
zu diesen Themen? Schreiben Sie uns:
beilagenredaktion@merkurtz.media
VIEL SPASS BEIM LESEN WÜNSCHT
IHRE REDAKTION SONDERVERÖFFENTLICHUNGEN
Regenbogenforellen enthalten leicht
verdauliches Eiweiß und Omega-3-
Fettsäuren.
Wer sich ausgeglichen und gesund
ernähren möchte, kommt um
Fisch kaum herum. Doch Horrorgeschichten
über entstellte „Monster-Lachse“
aus norwegischen Zuchtfarmen und Hiobsbotschaften
über die Überfischung der
Weltmeere verunsichern viele Verbraucher.
Eine Alternative sind heimische Fische. Laut
Helmut Wedekind, der das Institut für Fischerei
an der Bayerischen Landesanstalt für
Landwirtschaft (LfL) leitet, punktet Fisch aus
dem Freistaat gleich mehrfach. „Das beste
Beispiel dafür ist die Karpfenteichwirtschaft,
die seit vielen hundert Jahren in sehr extensiv
bewirtschafteten und naturbelassenen
Teichen stattfindet. Karpfen und andere
Fischarten werden in geringer Dichte unter
quasi biologischen Bedingungen in den Naturteichen
aufgezogen.“ Dieses Verfahren
sei vergleichbar mit einer sehr großzügigen
Weidehaltung. „Die Fische werden naturnah
und sehr artgerecht gehalten.“
Das bestätigt Thomas Funke, Leiter des
Referats Öffentlichkeitsarbeit beim Landesfischereiverband
Bayern, und verweist auch
auf die bayerischen Seen, die von den Seefischern
„äußerst nachhaltig bewirtschaftet“
werden. Hinzu käme, dass in den Netzen hiesiger
Fischer weniger Beifang landet.
Vielseitig in der Zubereitung
Bei den Verbrauchern beliebte regionale
Fische sind neben Karpfen und Forellen auch
Saiblinge, die laut Wedekind häufig küchenfertig,
als Filets oder geräuchert angeboten
werden. Ergänzt wird die Produktpalette
durch Fischsalate und teilweise sogar durch
bayerische Garnelen.
Daniela Krehl vom Referat für Ernährung
bei der Verbraucherzentrale Bayern verweist
auf die gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe
regionaler Fische: Sie liefern neben hochwertigen
Eiweißen, Vitaminen und Mineralstoffen
auch Omega-3-Fettsäuren. Von letzteren
enthalten sie zwar nicht so viel wie manche
Meeresfische, doch „bei regelmäßigem Verzehr
in Kombination mit anderen gesunden
Fetten aus Nüssen, Lein- oder Rapsöl lässt sich
der Bedarf gut decken“, so die Expertin.
Wer den Geschmack von Meeresfisch
nicht missen möchte, kann bei heimischen
Tieren Tricks anwenden, sagt Krehl. „Heimische
Fischarten wie Saibling oder Zander
lassen sich mit passenden Gewürzen, frischen
Kräutern oder nach internationalen
Rezepten sehr vielseitig zubereiten – sei es
asiatisch gewürzt, im mediterranen Stil oder
klassisch mit Kräuterkruste.“ Wichtig sei
eine frische Verarbeitung und das passende
Garmedium – ob gedämpft, im Ofen oder
in der Pfanne. „Mit etwas kulinarischer Offenheit
lassen sich viele aromatische Alternativen
zu bekannten Exoten entdecken“,
versichert sie.
Gelebte Tradition: Das Abfischen der Karpfen in Bayerns Teichen wird schonend durchgeführt, um dem Ökosystem nicht zu schaden.
Je nach Bedarf weisen die heimischen Fische
unterschiedliche ernährungstechnische
Vorteile auf: So enthält Forelle laut Krehl viel
leicht verdauliches Eiweiß, nennenswerte
Mengen an Omega-3-Fettsäuren, B-Vitamine,
Phosphor und Selen. Der Saibling wiederum
punktet mit einem hohen Anteil ungesättigter
Fettsäuren. Den weist auch Karpfen
auf – gleichzeitig enthält er wertvolles Eiweiß
und wenig Cholesterin, was ihn ideal für
eine gesunde Ernährung macht. Besonders
mager, aber mit viel hochwertigem Eiweiß
ausgestattet ist der Zander, der außerdem
viele B-Vitamine und Selen enthält.
Kurze Wege, gutes Futter
Doch nicht nur ihre gesunden Inhaltsstoffe
machen heimische Fische attraktiv, sondern
auch ihre CO 2
-Bilanz: In bayerischen
Teichen werden beispielsweise Karpfen laut
LfL-Experte Wedekind mit natürlich heranwachsendem
Plankton und Bodentierchen
wie Wasserflöhen und Mückenlarven gefüttert.
Auch die Forellenteichwirtschaft,
wo die Ernährung der Fische mit Fertigfuttermitteln
stattfindet, ist in Bayern sehr
nachhaltig. „Die dort verwendeten Futtermittel
enthalten heutzutage nur noch recht
wenig Fischmehl und es werden relativ
hohe Anteile von pflanzlichen Rohstoffen
eingemischt“, so Wedekind. Am Institut
für Fischerei forscht man außerdem daran,
die Fütterung noch nachhaltiger zu gestalten,
beispielsweise durch die Verwendung
heimischer Futterkomponenten und lokal
produzierte Insekten.
Leider bekommt heimischer Fisch im
Handel oft Konkurrenz durch billige Importware,
zum Beispiel im Bereich der Forellen.
i
Tipps von Ernährungsexpertin Daniela Krehl
• „Geprüfte Qualität – Bayern“: Dieses
staatlich anerkannte Qualitäts- und Herkunftssiegel
garantiert, dass der Fisch in
Bayern erzeugt und entlang der gesamten
Wertschöpfungskette – von der Aufzucht
bis zum Handel – nach festgelegten Kriterien
kontrolliert wurde.
• „Bayerischer Fisch“: Das Siegel des Bayerischen
Staatsministeriums für Ernährung,
Landwirtschaft, Forsten und Tourismus
(StMELF) steht für in Bayern erzeugte und
verarbeitete Fischprodukte, die bestimmte
Qualitätsstandards erfüllen. Die Einhaltung
wird regelmäßig geprüft.
Wedekind verweist darauf, dass diese
Tiere „unter teilweise wesentlich intensiveren
und vor allem geringer kontrollierten
Bedingungen erzeugt“ werden.
Mit den sehr hohen Standards in Bezug
auf Umwelt, Tierwohl, Fischgesundheit
und Verbraucherschutzaspekte in
Deutschland könnten sie nicht mithalten
– von ihrer schlechteren CO 2
-Bilanz ganz
zu schweigen.
MARION BRANDSTETTER
• Bayerisches Bio-Siegel: Dieses ergänzt
das EU-Bio-Logo und kennzeichnet Produkte
aus ökologischer Erzeugung in Bayern.
Bei Fisch bedeutet das unter anderem
eine artgerechte Haltung, nachhaltige Fütterung
sowie den Verzicht auf chemischsynthetische
Zusatzstoffe.
Wer ganz sicher gehen möchte, kann zudem
direkt bei regionalen Erzeugern oder auf
Wochenmärkten einkaufen – dort lässt sich
oft auch erfragen, unter welchen Bedingungen
der Fisch gehalten, gefüttert und verarbeitet
wurde.
Mehr Blütenvielfalt für Insekten
Die Brache – also eine Pause in der Ackerproduktion
– ist ein wichtiger Bestandteil eines
funktionierenden Anbaus von Lebensmitteln
in der Landwirtschaft. Die Grünbrache, bei
der vor allem im Biolandbau zum Beispiel
Leguminosen wie Wicken, Klee oder Lupinen
ausgebracht werden, dient dazu, die
Bodenqualität zu verbessern und den Stickstoffgehalt
in der Erde zu erhöhen.
Dabei haben Landwirte auch die Möglichkeit,
Bienen und andere Bestäuber zu
fördern. Wie das gelingen kann, erforscht
derzeit die Bayerische Landesanstalt für
Landwirtschaft (LfL) in einem gemeinsamen
Projekt mit der Universität Bonn: Die Wissenschaftler
wollen für den ökologischen Landbau
Produktionssysteme entwickeln, die laut
der Website der LfL „sowohl bestäubende
Insekten fördern als auch ökonomisch und
für die landwirtschaftliche Praxis attraktiv
Der Inkarnat-Klee liefert im Feldversuch vielversprechende Ergebnisse. Foto: Imago/Shotshop
sind“. Ziel des Projekts ist es, bis Ende 2025
nachhaltige Lösungen für die landwirtschaftliche
Praxis, insbesondere vieharmer oder
viehloser Öko-Betriebe, zu erarbeiten.
Futter für
spezialisierte Bestäuber
Dabei stehen zwei Ansätze im Grünbranchenmanagement
im Fokus: Zum einen
soll durch mehr Pflanzenarten in der Kleegrasmischung
eine Diversifizierung erreicht
werden. „Das weitere Spektrum verlängert
das Blühangebot über die Vegetationsperiode
und fördert dabei verschiedene Bestäuberarten,
die auf unterschiedliche Pflanzen
spezialisiert sind“, heißt es von Seiten der
LfL. Zum anderen soll das Nutzungsmanagement
durch eine Kombination aus
geringerer Nutzungshäufigkeit und einer
Verschiebung des Nutzungszeitpunktes angepasst
werden – so, dass es die Vielfalt der
Insekten optimal fördert.
An drei Standorten in Bayern und Nordrhein-Westfalen
finden derzeit Feldversuche
statt, die Aufschluss darüber geben
sollen, welche Effekte die unterschiedlichen
Kleegrasmischungen jeweils haben.
Neben dem klassischen Mix werden auch
Mischungen mit ausgewählten Kräutern
wie Kümmel oder Dost ausgebracht. Eine
erste Erkenntnis gibt es schon: Der Inkarnat-Klee,
auch als Blut- oder Rosenklee
bekannt, kam bei den Bestäubern hervorragend
an und machte auch beim Kleegrasertrag
eine gute Figur. Neben Bienen
und Schwebfliegen beobachteten die Wissenschaftler
auch Schmetterlinge wie den
Bläuling, den Zitronenfalter, den Kleinen
Fuchs und verschiedene Hummeln auf dem
Kleegras.
MABR
g nur bis 30.06.2025
ESSEN
&
LIFESTYLE
Leserthema: „Nachhaltiger und gesünder leben“ ANZEIGE
Nr. 122 | Mitwoch, 28. Mai 2025
Wirklich nachhaltig
kochen und schlemmen
Mit GreenKitchen wird bewusstes Kochen zum Kinderspiel
Vegetarisch oder vegan, fair
gehandelt und gerne auch
bio: Wenn es um nachhaltige
Ernährung geht, gibt es viele Stellschrauben.
Eine, die manchmal vergessen
wird, ist das Kochgeschirr –
denn auch hier kann man bewusst
langlebige Produkte mit einer guten
Ökobilanz nutzen.
Ökologisch sinnvoll
und bezahlbar
Lange Zeit gab es jedoch kaum
brauchbare Pfannen und Töpfe für
umweltbewusste (Hobby-)Köche
auf dem Markt. Das fiel auch den
erfahrenen Branchenexperten Alexander
Granderath und Markus
Schwinge auf: „Als Genussmenschen
fragten wir uns, warum es
bislang keine wirklich guten und
ökologisch sinnvollen Pfannen und
Töpfe zu einem fairen Preis auf dem
Markt gibt“, erklärt Granderath.
Mit GreenKitchen gründeten er und
Schwinge ein Unternehmen, dessen
Kochgeschirr nicht nur robust und
langlebig ist, sondern das auch über
eine gute Ökobilanz verfügt und gesundheitlich
unbedenklich ist.
Die Töpfe und Pfannen werden
energie- sowie ressourcenschonend
hergestellt. Zudem sind sie komplett
CO 2
-kompensiert, zum einen dank
der eigenen Solarstromproduktion
und zum anderen durch eine Baumpflanzaktion,
die Transport- und
Versandemissionen ausgleicht. Um
wertvolle Ressourcen zu schonen,
bietet das Unternehmen seinen
Kunden auch einen Kreislaufwirtschaftsbonus
für seine Produktsets
und Pfannen an. Damit ermöglicht
GreenKitchen die Rückführung
ausgedienter Kochgeschirre in den
Rohstoffkreislauf zur Herstellung
neuer Produkte.
Ganz ohne
Ewigkeitschemikalien
Das Besondere an den Green-
Kitchen-Pfannen ist, dass sie keinerlei
Polytetrafluorethylen (PTFE) oder
Perfluoroctansäure (PFOA) enthalten.
Beide werden häufig für die
Antihaftbeschichtung in Pfannen
Markus Schwinge (links) und Alexander Granderath haben die Produkte gemeinsam entwickelt. Fotos: GreenKitchen
verwendet und gehören zu den sogenannten
Ewigkeitschemikalien,
die sich in der Umwelt anreichern
und kommende Generationen belasten
könnten. Wer Fisch, Fleisch
und Gemüse gern bei extra hohen
Temperaturen zubereitet, muss sich
trotzdem keine Sorgen machen,
dass sein Essen in der Pfanne kleben
bleibt. Denn dank einer hochwertigen
Keramikbeschichtung
namens 3-Ply können die GreenKitchen-Produkte
mit Antihaft-Pfannen
locker mithalten – ohne dabei
die Umwelt zu belasten.
Auch beim Preis wollten die
Firmengründer neue Maßstäbe
setzen, um die GreenKitchen-
Produkte einer breiten Masse an
Verbrauchern zugänglich zu machen.
Denn die wenigen Töpfe
und Pfannen, die es am Markt gibt
und den Ansprüchen der Gründer
genügen, sind häufig kaum
erschwinglich und bewegen sich
in Preisklassen zwischen 200 bis
400 Euro pro Produkt.
„Wie nachhaltig ist es, wenn sich
nur die Oberklasse ökologisch sinnvolle
Produkte leisten kann, wäh-
Keine problematische
Beschichtung,
lange
Haltbarkeit: Das
zeichnet Green-
Kitchen aus.
rend die Mehrheit weiterhin auf
billige Pfannen mit gesundheitsgefährdender
Beschichtung aus
dem Möbelhaus zurückgreift?“
Diese Frage von Schwinge erklärt
das Vertriebsmodell des Start-Ups
aus Willich: GreenKitchen verkauft
seine Produkte ausschließlich über
den eigenen Onlineshop, nicht
über Marktplätze wie Amazon
oder den Handel. Dadurch ist das
Start-Up in der Lage, die hochwertigen
Produkte zu einem fairen
Preis anzubieten.
Ein Herzensprojekt
für die Zukunft
Insgesamt zwei Jahre Entwicklungszeit,
jede Menge innovative
Ideen und ein Patent sind in die
sechs aktuell verfügbaren Produkte
geflossen, die die beiden Freunde
aktuell über ihren Onlineshop vertreiben.
Besonders stolz sind die
Gründer auf ihre Mitgliedschaft bei
dem Verein enkelfähig – ein Anspruch,
den sie an ihre Produkte
stellen. „Enkelfähig“ bedeutet für
sie, dass ihre Töpfe und Pfannen
universell einsetzbar, langlebig und
natürlich fair sowie ökologisch sinnvoll
produziert sind.
„Unsere Vision ist es, den Bedarf
an Töpfen und Pfannen in Deutschland
durch unsere langlebigen Produkte
erheblich zu reduzieren. Unsere
Töpfe sind unkaputtbar und
für alle Herdarten geeignet, sodass
auch die nächste Generation noch
damit kochen kann“, bekräftigt
Schwinge.
QUALITÄT FÜR
GENERATIONEN
5 %
RABATT
auf enkelfähiges Kochgeschirr
mit dem Code:
GrünerSüden *
* gültig nur bis 30.06.2025
Mit der Zen-Pan haben die Firmengründer ein Produkt entwickelt, das auch erfahrene Hobbyköche zufriedenstellt –
und dabei nicht die Welt kostet.
i
Wichtige Infos auf einen Blick:
• Das Geschirr eignet sich dank einer
eingebauten Booster-Funktion
für schnelles und energiesparendes
Kochen.
• Es ist für alle gängigen Herdarten
(Gas, Elektro, Induktion, Keramik)
und den Backofen geeignet.
• Passend zu den Griffen gibt es
magnetische Griffadapter aus
FSC-zertifiziertem Holz, die durch
integrierte Magnete schnell anzubringen
oder abzunehmen sind.
• Das innovative 3-Ply Sandwichmaterial
besteht aus drei Schichten:
Edelstahl – Aluminium – Edelstahl.
Bei der Herstellung werden
die drei Metallplatten übereinandergelegt
und mehrmals durch
flache Walzen geführt. Der hohe
Druck der Walzen sorgt für eine
dauerhafte Verbindung zwischen
den einzelnen Metallschichten.
• Der selbst entwickelte Isolationsund
Kondensatdeckel für die
Kochtöpfe ist eine doppelwandige
Konstruktion aus Edelstahl. Zwischen
den beiden Edelstahlschichten
ist der Deckel mit einer isolierenden
Steinwolleschicht gefüllt.
So lässt sich mit unseren Isolationsdeckeln
bis zu 25 Prozent der
Energie sparen, da keine unnötige
Energie über den Deckel verloren
geht.
Mehr Informationen unter
www.green-kitchen.com
green-kitchen.com
ESSEN
&
LIFESTYLE
Leserthema: „Nachhaltig und gesund leben“ Nr. 122 | Mittwoch, 28. Mai 2025
Hübsche Deko mit Geschmack
INTERVIEW
mit dem Bio-Gärtner Christian Herb über essbare Blüten
Blüten, die man essen kann? Der Klassiker
ist vermutlich die Kapuzinerkresse.
Hier sind so gut wie alle Pflanzenteile
essbar, auch die Blüten. Aber es gibt noch
deutlich mehr, was sich aus dem Garten
oder Blumentopf zur Dekoration einer
Mahlzeit anbietet, sagt Christian Herb.
Er betreibt im Allgäu eine Bio-Gärtnerei,
die zu dem bundesweiten Netzwerk
Demonstrationsbetriebe Ökologischer
Landbau gehört.
VON DPA
Herr Herb, welche Blüten sind essbar –
und worauf kommt es an?
Im Prinzip kann man alle Blüten essen, von
denen man sicher weiß, dass die Pflanzen
nicht giftig sind. Ob sie dann schmecken, ist
eine andere Sache. Aber es gibt einige, die
gut schmecken. Im Frühjahr zum Beispiel
kann man die Hornveilchen mit ihren kleinen,
bunten Blüten nehmen. Streut man sie
auf ein Brot, lacht einen das ganz fröhlich
an. Allerdings sollte man bei Blumen nur Bio-
Ware nehmen, denn man nutzt sie ja als Lebensmittel.
Im konventionellen Zierpflanzenbau
wird immer noch viel gespritzt. Deshalb
muss man darauf schauen, dass die Blumen
„bio“ sind, damit sie nicht behandelt sind.
Welche Blüten bei den Zierpflanzen sind
essbar?
Die der Duftgeranie, wie sie im Volksmund
heißt. Botanisch gesehen sind es eigentlich
Pelargonien. Sie blühen meist in lila, rosa und
weißen Tönen und es gibt sie in verschiedenen
Geschmacksrichtungen, etwa Zitrone,
Orange, Apfel oder Rose. Die Blüten duften
Die bunten Blüten von Hornveilchen machen sich gut auf dem Brot oder auch einem Salat. Fotos: picture alliance/dpa/Zacharie Scheurer
Auch Rosmarinblüten sind essbar und eignen
sich gut zum Dekorieren einer Mahlzeit.
zwar nicht, aber die Blätter. Diese kann man
gut verwerten, etwa in Kuchen oder einem
Salat.
Eine sehr unempfindliche Pflanze ist der
Sauerklee. Man kann ihn auch gut im Haus
haben und ihn während des Urlaubs, selbst
wenn man drei Wochen weg ist, gar nicht
gießen. Vielleicht fallen danach ein paar Blätter
ab, aber diese Pflanze verträgt Trockenheit
gut. Wenn man sie dann gießt, sprießt
sie wieder.
Zum Einfärben von Butter oder zum Darüberstreuen,
etwa auf einen Salat, bieten
sich die einzelnen gelb-orangenen Blütenblättchen
der Ringelblume oder die blauen
Blüten der Kornblume an. Sie sehen allerdings
besser aus als sie schmecken. Sie haben
nicht wirklich einen Eigengeschmack,
dafür aber einen sehr hohen Dekorationseffekt.
Die Blüten von Primeln und Gänseblümchen
sind ebenfalls genießbar. Wegen
der auch enthaltenen medizinischen In-
haltsstoffe aber besser nicht in zu großen
Mengen verwenden. Von Gänseblümchen
würde ich zum Beispiel nicht mehr als zwei
bis drei auf einmal essen.
Welche Blüten von Kräutern sind besonders
schmackhaft?
Da wäre die Basilikum-Sorte „Der blaue
Afrikaner“. Sie blüht wunderschön pink-lila
oder auch in Weiß. Diese Sorte verträgt sowohl
niedrigere Temperaturen als auch Sonne,
ist also sehr robust. Dieses Basilikum hat
sehr viele Blüten. Ich zupfe gerne einige ab
und streue sie über Tomaten und Mozzarella
oder Bruschetta. Das sieht gut aus und
die Blüten schmecken sehr gut, ein bisschen
pfeffrig.
Auch die Blüten von Salbei, Borretsch oder
Rosmarin kann man essen und gut zum Dekorieren
einer Mahlzeit verwenden. Wenn
Rosmarin zwei, drei Jahre alt ist, fängt er meist
von selbst an zu blühen. Die Blüten vom Ananas-
und vom Johannisbeersalbei fallen durch
ihr knalliges Rot auf. Senfkrautblüten sind
leuchtend gelb mit leichter Schärfe.
Übrigens: In manchen Kräuterbüchern
steht, man solle Bärlauch nicht essen, während
er blühe, weil er dann giftig sei. Das
stimmt nicht, die Blätter schmecken dann nur
überhaupt nicht, weil die Kraft inzwischen in
die Blüten gewandert ist, und die schmecken
dann richtig gut nach Knoblauch.
Bei welchen Pflanzen sollte man sich hüten,
die Blüten zu essen?
Das sind zum einen die Nachtschattengewächse.
Dazu gehören im Gemüsebereich
etwa Tomaten, Paprika und Kartoffeln. Denn
Nachtschattengewächse sind giftig, auch
wenn bei einigen die Früchte essbar sind,
also etwa Tomaten, Paprika, Auberginen und
bei der Kartoffel die Knolle.
Zum Zweiten muss man bei Doldenblütlern
aufpassen. Dazu gehören Fenchel und
Karotte, aber eben auch der Schierling oder
die Hundspetersilie, die beide tödlich giftig
sind. Bei Doldenblütlern sollte man nur die
Blüten essen, die man hundertprozentig
kennt und weiß, dass sie nicht giftig sind.
Sonst lieber die Finger davon lassen. Das
Dritte sind Wolfsmilchgewächse, am bekanntesten
ist wahrscheinlich der Weihnachtsstern.
Christian Herb
betreibt im Allgäu eine Bio-Gärtnerei
Unternehmerinnen des Jahres 2025
Idylle pur – das schwebt vielen vor, wenn
sie ans Leben auf dem Land denken. Doch
gerade auf Bauernhöfen gibt es neben der
täglichen Arbeit rund um Feld und Vieh
noch weitere Herausforderungen zu meistern:
Wie kann man die selbst hergestellten
Produkte gut vermarkten und zu einem fairen
Preis verkaufen? Wo gibt es vielleicht
Marktnischen, die man geschickt für sich
nutzen kann? Auf diese und viele andere
Fragen finden Bayerns Bäuerinnen immer
wieder spannende Antworten. Sechs von
ihnen sind daher Mitte Mai von Bayerns
Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber
als „Unternehmerinnen des Jahres 2025“
ausgezeichnet worden.
Kreativ angepackt
Daniela Golder-Eisenbarth aus Reimlingen
im Landkreis Donau-Ries, Maritta
Ministerin Michaela Kaniber (rechts) mit Maritta Kellhuber – sie brachte die „Rottaler Edelpilze“
ins Rollen. Foto: Tobias Hase/StMELF
Kellhuber aus Mitterskirchen im Landkreis
Rottal-Inn sowie Eva Zwingel aus Fürth
erhielten in München jeweils einen Staatsehrenpreis
von der Ministerin. Kaniber
lobte, „dass die Preisträgerinnen wieder
eindrucksvoll zeigen, wie zukunftsorientiert
und kundenfokussiert sie ihre Betriebe
führen“.
Die von einer Fachjury ausgewählten
Preisträgerinnen führen jeweils ein eigenes
Unternehmen auf einem landwirtschaftlichen
Betrieb: Golder-Eisenbarth betreibt
seit 2021 einen integrativen Bauernhofkindergarten.
Kellhuber hat die Bio-Pilzzucht
„Rottaler Edelpilze“ aufgebaut. Sie
vermarket ihre Pilze über den Lebensmitteleinzelhandel,
die Gastronomie, über
Gärtnereien und auch ab Hof. Zwingel
wiederum hat einem stillgelegten Bauernhof
wieder neues Leben eingehaucht und
eine fränkische Wertschöpfungskette für
Erdnüsse und Kartoffelchips mit minimalem
CO 2
-Abdruck geschaffen.
Ergänzend vergab Ministerin Kaniber an
drei weitere Unternehmerinnen Sonderpreise
für Urlaubsbetriebe, die mit jeweils
1 000 Euro dotiert sind.
Rund 50 Frauen hatten dieses Jahr an
dem Wettbewerb teilgenommen. Zugelassen
waren bäuerliche Unternehmerinnen,
die zu ihrem landwirtschaftlichen Einkommen
zusätzliche Erwerbsquellen geschaffen
haben. Ministerin Kaniber lobte
den „bewundernswerten Mut“ sowie die
Innovationsfreude und das unternehmerische
Denken der teilnehmenden Bäuerinnen.
„Wir brauchen solche tatkräftigen
Frauen, die bereit sind, neue Geschäftsmodelle
anzugehen. Alle eingereichten
Projekte vereint Unternehmensgeist, Liebe
zum Land und hohe Qualität.“
MTM/STMELF
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ESSEN
&
LIFESTYLE
Leserthema: „Nachhaltig und gesund leben“ ANZEIGE
Nr. 122 | Mitwoch, 28. Mai 2025
Nachhaltige Schönheiten
acredo fertigt traumhafte Schmuckstücke aus recycelten Edelmetallen
Verlobungs- oder Hochzeitsringe, ein
Schmuckset zum Jahrestag oder funkelnde
Diamantohrringe: Wer seine
Liebe zu einem anderen Menschen in Form
eines besonderen Schmuckstücks ausdrückt,
zeigt, wie wertvoll ihm diese geliebte Person
ist. Vielen Schenkenden ist es dabei wichtig,
auch auf Nachhaltigkeit zu achten – auf faire
Produktionsbedingungen und eine möglichst
umweltschonende Produktion des einzigartigen
Schmuckstücks.
Aus Alt wird Neu –
in zeitlosem Design
Das Pforzheimer Unternehmen
acredo hat sich der Nachhaltigkeit
konsequent verpflichtet
und fertigt seine exklusiven
Schmuckstücke aus
recycelten Edelmetallen.
Dabei macht sich
acredo das Prinzip des
sogenannten „Urban Minings“
zunutze, zu Deutsch
„Städtebergbau“. Gemeint ist damit
die Gewinnung wertvoller Edelmetalle aus altem
Schmuck, Elektrogeräten oder anderen
langlebigen Gütern. Sie werden mithilfe moderner
Technologien recycelt, sodass man sie
in hochwertiger Qualität wiederverwenden
kann. Diese ebenso nachhaltige wie verantwortungsvolle
Methode reduziert die Abhängigkeit
von Primärressourcen in klassischen
Schürfminen und fördert gleichzeitig eine
Kreislaufwirtschaft – ein Prinzip, das sich als
enorm zukunftstauglich erweist.
Zu 100 Prozent
recycelte Edelmetalle
acredo setzt seit 2022 auf 100 Prozent
recyceltes Platin und Gold für die Herstellung
aller Schmuckstücke. Seit 2023 werden
auch alle Silberanteile aus recyelten Quellen
verwendet. Sämtliche Goldlegierungen, die
in der Manufaktur gegossen werden, sind
bereit für ein zweites Leben. Auch Platin
wird von den Pforzheimer Schmuckprofis zu
100 Prozent aus recycelten Quellen gewonnen.
Jede Legierung, die in der Manufaktur
entsteht, entspricht dabei höchsten Qualitätsstandards
und steht neu gewonnenen
Rohstoffen in nichts nach. Schmuckstücke
von acredo werden somit zu mehr als ästhetischen
Objekten – sie werden zu Botschaftern
für innovative Nachhaltigkeit und
modernes Umweltbewusstsein. acredos Engagement
zeigt sich in der Produktion auch
bei kleinen Details: So ist beispielsweise die
Zertifikatskarte, die bei Ring oder Schmuckstück
beiliegt, aus Bio-PVC gefertigt – und
damit biologisch abbaubar.
Alles nachhaltig: Die traumhaften Ringe und Schmuckstücke von acredo werden mit
viel Liebe aus recycelten Edelmetallen hergestellt. Fotos: acredo
Der Firmensitz in Pforzheim bezieht zu
100 Prozent Ökostrom aus Solar-, Windund
Wasserkraftwerken, 13 Prozent des
Solarstroms werden aus eigener Produktion
gedeckt. Die Mitarbeiter können E-Bikes leasen
– und Teams, die proaktiv Vorschläge zur
weiteren Energie- oder Ressourceneinsparung
machen, werden dafür belohnt.
Individueller Schmuck
mit bester Bilanz
Die traumhaften und nachhaltigen
Schmuckstücke von acredo punkten mit
zeitlosen Designs, die sich für jeden Anlass
eignen. Ein besonderer Service des Unternehmens
ist die Option, Schmuckstücke wie
zum Beispiel Trauringe mithilfe einer ganz
persönlichen Gravur zu absoluten Unikaten
zu machen. Kunden haben die Möglichkeit,
Ringe mithilfe eines Online-Konfigurators
selbst zu gestalten.
Die Eheringe lassen sich nach Belieben
amit nahezu unendlich vielen Kombinationsmöglichkeiten
individuell zusammenstellen.
Die Auswahl der Edelmetalle lässt keine
Wünsche offen, die Bandbreite reicht von
Weißgold über Platin oder Palladium und
Rosé-, Rot-, Grün- oder Graugold bis hin zu
klassischem Gelbgold.
Konfigurieren lässt sich, neben dem Profil,
auch das Oberflächendesign. Zur Wahl stehen
13 verschiedene Strukturen. Liebhaber
des cleanen Looks entscheiden sich für eine
hochglänzende polierte Oberfläche.
Weiter besteht die Möglichkeit, mittels
dekorativer Fugen eine optische Spannung
aufzubauen. Besondere Raffinesse strahlen
Designs aus, bei denen das Edelmetall mit
funkelnden Steinen wie Diamanten oder
farbigen Edelsteinen kombiniert wird, die in
unterschiedlichen Größen, Farben und Qualitäten
erhältlich sind.
Möchte man seinem Schatz noch eine persönliche
Botschaft an den Finger legen, besteht
die Möglichkein von Wunsch-Gravuren
an der Innen- und Außenseite des Traurings.
Neben Klassikern wie dem Hochzeitsdatum
sind auch Fingerabdrücke, Unterschriften
oder nahezu jede andere individuelle Gravur
möglich.
Die bereits selbst gestalteten Ringe können
anschließend mit den Beratern der
acredo Partner-Standorte vollendet werden.
In höchster Manufakturqualität werden die
Kreationen als lebenslange, treue Begleiter
mit Präzision und Hingabe gefertigt.
Schmuck für die Ewigkeit: acredo fertigt
nachhaltigen Schmuck für jeden Anlass.
Uhren- und Schmuckindustrie voranzutreiben.
Die egf Manufaktur erfüllt zusätzlich
den RJC-Chain-of-Custody-Standard für
Gold und andere Edelmetalle. Er soll sicherstellen,
dass in der gesamten Lieferkette angemessene
Standards für Menschenrechte,
Arbeitsbedingungen Umweltauswirkungen
und Geschäftsethik sichergestellt sind. Sämtliche
Lieferanten, von denen das Unternehmen
Edelmetalle bezieht, erfüllen diesen
Standard. Die Diamanten, mit denen man
arbeitet, stammen ausschließlich von Lieferanten,
die sich an die strengen Resolutionen
der Vereinten Nationen (UN) halten.
Nachhaltigkeit
ist selbstverständlich
Auch an anderen Stellen tut acredo viel in
Sachen Nachhaltigkeit: Das Unternehmen
unterstützt im Rahmen einer Partnerschaft
mit der Aktion PLANT-MY-TREE Aufforstungsprojekte
in den Wäldern Deutschlands.
Ergänzend dazu ist die egf Manufaktur, die
hinter acredo steht, Mitglied im Responsible
Jewellery Council (RJC). Dieser hat es sich
zur Aufgabe gemacht, an allen Stellen der
Schmuckproduktion verantwortungsvolle
Methoden und ethische Standards in der
Die Ringe in verschiedenen Legierungen können individuell gestaltet werden.
Mithilfe der Profis beim Verkaufspunkt vor Ort entstehen echte Unikate.
i
acredo auf einen Blick
• 2008 gegründet, ist acredo heute die internationale
Marke für hochwertige, individuelle
Ringe „Made in Germany“ mit über
100 Verkaufspunkten in 14 Ländern.
• Seit 2022 werden die Legierungen für alle
Ringe mit 100 Prozent recyceltem Gold, Silber
und Platin gefertigt.
• Alle Legierungen werden bei acredo im
Haus gegossen.
• Das klimazertifizierte Unternehmen aktualisiert
seine Klimaschutzziele jährlich und
unterstützt mit PLANT-MY-TREE ® Aufforstungsprojekte
in den Wäldern Deutschlands.
Mehr Informationen unter
www.acredo.com
WOHNEN
IN DER
ZUKUNFT
Leserthema: „Baustoff-Forschung“ Nr. 123 | Freitag, 30. Mai 2025
Wie Beton „grün“ werden kann
INTERVIEW
mit Thomas Richter, Leiter Technik des InformationsZentrums Beton und
Bauexperte des Vereins Deutscher Ingenieure (VDI)
Nachhaltigkeitswoche
in Ihrer
Zeitung
Wie werden wir in Zukunft wohnen?
Welche Maßnahmen helfen, bei der Arbeit
Ressourcen zu sparen? Welche Jobs
sind besonders nachhaltig – und welche
helfen dabei, die Energiewende zu verwirklichen?
Wie ernähren wir uns umweltbewusst?
Wie kann Mobilität auch
in Zukunft gelingen, und welche Anlagen
an den Finanzmärkten sind nachhaltig?
Diesen und weiteren Fragen geht die Redaktion
im Laufe dieser Woche auf den
Grund. Im Rahmen der Nachhaltigkeitswoche
werden jeden Tag unterschiedliche
Themenbereiche beleuchtet. Heute
steht das Thema „Wohnen in der Zukunft“
im Mittelpunkt.
Weitere Themen sind:
• Samstag, 31. Mai
Mobilität / Netzausbau
• Montag, 2. Juni
Erneuerbare Energien
Sie haben Wünsche oder Anregungen
zu diesen Themen? Schreiben Sie uns:
beilagenredaktion@merkurtz.media
VIEL SPASS BEIM LESEN WÜNSCHT
IHRE REDAKTION SONDERVERÖFFENTLICHUNGEN
Das erste Carbonbeton-Gebäude Deutschlands
ist in Dresden. F.: IZB/Clemens Werner
Der Baubereich ist weltweit für ein gutes
Drittel der CO 2
-Emissionen verantwortlich.
Einer der Hauptverursacher ist dabei
der Beton, bei dessen Herstellung enorme
Mengen des klimaschädlichen Gases
entstehen. Eine immer größere Bedeutung
erhält deshalb die Forschung im Bereich
des sogenannten „grünen“ Betons
– angepasste Varianten des Baustoffs, die
über bestimmte Mechanismen deutlich
klimafreundlicher sind. Thomas Richter
ist gelernter Betonbauer und studierter
Bauingenieur mit einem Doktortitel in
Betonbau. Im InformationsZentrum Beton
kümmert er sich um die Weiterentwicklung
von Bauweisen.
VON CHRISTOPH KASTENBAUER
Herr Richter, was versteht man unter
„grünem“ Beton?
Es gibt eigentlich keine offizielle oder normative
Definition. Grüner Beton ist Beton,
der von seinem CO 2
-Fußabdruck deutlich
unter dem bisherigen Durchschnitt liegt. Wir
haben hierzulande jährlich ungefähr 20 Millionen
Tonnen Kohlenstoffdioxid, die bei der
Betonherstellung freigesetzt werden. Davon
kann ein bestimmter Teil nicht verhindert
werden, weil es ein zwingender chemischer
Prozess ist, der beim Brennen von Kalkstein
CO 2
freisetzt. Es gibt aber dennoch Ansätze,
den Ausstoß des klimaschädlichen Gases bei
der Betonproduktion deutlich zu verringern.
Und die wären?
Die einfachste Form: Den Anteil an Beton
beim Bauen zu verringern. So gibt es etwa
jetzt Methoden, Skelette aus Beton zu bauen.
So kann man sehr große Räume mit Balken
und Stützen überspannen. Es ist praktisch
nur das Stützgerüst, das aus Beton ist.
Zudem setzt man mittlerweile auch Hohldecken
ein. Das sind Decken, die nur dort noch
Beton haben, wo es statisch erforderlich ist.
Zur CO 2
-Reduzierung kann ich auch andere
Materialien verwenden. Aber egal, was ich
mache, am Ende werde ich noch einen gewissen
CO 2
-Ausstoß haben. Um den auf Null
zu bringen, bleibt dann nur die Abscheidung
und Einlagerung oder Nutzung in anderen Industriebereichen.
Beim Prozess der Abscheidung wird das
CO 2
bei seiner Entstehung abgeführt
und eingespeichert, sodass es nicht in die
Atmosphäre eintritt. Können Sie diesen
Vorgang für den Laien erklären?
Das CO 2
entsteht ja im Wesentlichen
beim Brennen des Zements. Um es zu sepa-
Bauteile werden mit einer Carbon- statt Stahlbewehrung dünner. Foto: IZB/Thomas Richter
Zahlreiche Forschungen beschäftigen sich damit, den Baustoff Beton umweltverträglicher zu gestalten. Foto: Panthermedia / SergeyNivens
rieren und abzuscheiden, wird zuerst über
einen chemischen Prozess das Kohlenstoffdioxid
extrahiert, sodass ein Gas entsteht,
das bis zu 95 Prozent CO 2
enthält. Dieses
wird abgekühlt und durch Temperatur und
Druck verflüssigt. Über Pipelines, per Bahn
oder Schiff wird diese CO 2
-Flüssigkeit dann
dorthin transportiert, wo man sie einlagern
kann. Im Wesentlichen sind das derzeit
alte Öl- und Gasfelder, es geht aber auch
in alten Salzlagerstätten. Diese Lagerstätten
müssen natürlich so geschaffen sein, dass
das klimaschädliche Gas nicht wieder an
die Oberfläche kommt. Dieser Prozess ist
an sich heute schon möglich, aber erstens
wegen der technischen Aufwendungen
teuer und andererseits aktuell in Deutschland
noch verboten. Die Niederlande oder
Norwegen dagegen sind hier bereits eifrig
am Planen und Bauen. Rund 2,5 Millionen
Tonnen CO 2
pro Jahr sollen hier ab kommendem
Jahr anstatt in der Atmosphäre
tief unter der Nordsee landen.
Was für Möglichkeiten gibt es noch, Beton
CO 2
-ärmer zu gestalten?
Das Wesentliche, was auch derzeit schon
möglich ist, ist, dass man gebranntes Material,
also diesen Kalkstein, ersetzt durch andere
Stoffe. Der klassische Zement nach dem
deutschen Reinheitsgebot, der Portlandzement,
hatte 95 Prozent gebranntes Material
und fünf Prozent andere Stoffe. Heute sind
wir im Durchschnitt bei Zementen, die etwa
noch 50 bis 70 Prozent dieses gebrannten
Materials haben und 30 bis 50 Prozent andere
Stoffe. Das sind vor allen Dingen feingemahlene
Kalksteine, die nicht gebrannt
werden, aber auch Hüttensande, bestimmte
Aschen, dann sogenannte kalzinierte Tone,
also Tone, die thermisch aktiviert werden.
Kann man diesen Fußabdruck nicht einfach
auch senken, indem man Beton
wiederverwendet?
Das ist heutzutage eine Fehlmeinung unter
vielen Auftraggebern, dass beim Einsatz
rezyklierter Gesteinskörnung – also durch
die Aufbereitung von Betonbruch oder Bauschutt
– der CO 2
-Fußabdruck deutlich verringert
wird. Dem ist nicht so. Ich kann mit rezyklierten
Gesteinskörnungen zwar Rohstoffe
einsparen, aber ich brauche weiterhin eine
ähnliche Menge Zement, um diesen Betonbruch
wieder zu verbinden.
Forschende des Fraunhofer-Instituts haben
ein Verfahren entwickelt, bei dem
photosynthetisch aktive Cyanobakterien
in einer Nährlösung wachsen, dabei CO 2
direkt aus der Atmosphäre binden und
in Kalziumcarbonat umwandeln…
Das ist eine schöne Sache. Um es großtechnisch
anwenden zu können, wird das
allerdings sicher noch fünf bis zehn Jahre
dauern. Wo solche Methoden heute schon
angewendet werden und auch sehr gute Erfolge
erzielen, ist in der Instandhaltung und
Sanierung. Diese Cyanobakterien, die Kalk
erzeugen, können beispielsweise winzige
Risse im Beton schließen, an die man bautechnisch
schwer herankommt. Das ist eine
Art Selbstheilungseffekt, der dann entsteht.
In diesem Bereich wird es derzeit schon großtechnisch
eingesetzt. Diese Risse sind aber in
der Regel nicht größer als 0,5 Millimeter. Das
ist natürlich etwas ganz anderes, als wenn
man mithilfe von Bakterien ein Bauwerk von
mehreren tausend Kubikmetern auf die Beine
stellen will.
Wie weit ist man hierzulande im internationalen
Vergleich bei der Forschung
und Entwicklung von „grünem“ Beton?
Grundsätzlich muss man sagen, dass die
deutsche Bauwirtschaft ein konservativer
Industriezweig ist, was aber auch seinen
Grund hat. Wir bauen eben nicht nur für drei
oder fünf Jahre wie bei Computern, sondern
unsere Bauwerke sollen mindestens 50 bis
100 Jahre halten. Wenn etwa die Carolabrücke
in Dresden aufgrund eines speziellen
Korrosionsvorganges des vor 50 Jahren verwendeten
Spannstahls einstürzt, dann darf
das natürlich nicht passieren. Da ist es von
der Bauwirtschaft richtig, vorsichtig heranzugehen.
Wir müssen neue Produkte langsam
einführen, nicht, dass wir irgendwelche
Schäden produzieren, die uns in 30, 40 Jahren
um die Ohren fliegen.
Aber braucht es in Zeiten rasanter Veränderungen
nicht auch mehr Mut für neue
Entwicklungen?
Wir haben hierzulande durchaus einen
sehr breiten Forschungsbereich. Denken wir
an Carbonbeton, ein synthetischer, nicht metallischer
Baustoff, der entsprechend nicht
rostet, und mit dem ich deutlich schlankere
Bauteile herstellen kann. Da gibt es die ersten
Gebäude, etwa in Dresden, wo jetzt die erste
zweigeschossige Sporthalle gebaut wird, die
kein Stahlbetonbauteil mehr enthält, sondern
nur noch Carbonbeton-Bauteile. Das ist der
Weg. Man hat Pilotprojekte, schaut, wie die
sich bewähren und kann dann in die Breite
gehen.
Wie teuer ist „grüner“ Beton? Und ist er
wirtschaftlich umsetzbar?
Natürlich müssen die Werke in Deutschland
umgerüstet werden. Das ist kein Pappenstiel.
Gerade auf die Technologie der CO 2
-
Abscheidung umzurüsten, kostet viel Geld.
Auf der anderen Seite liegt für die Unternehmen
hier auch ein enormes Potenzial, um
Kosten einzusparen. Schon jetzt unterliegen
ja zum Beispiel die Zementindustrie, auch die
Stahlindustrie, europaweit dem CO 2
-Zertifikate-Handel.
Das heißt, für jede Tonne CO 2
,
die ausgestoßen wird, muss ein Zertifikat gekauft
werden, das derzeit so 80 bis 100 Euro
pro Tonne CO 2
kostet. Dieser Preis dürfte in
den nächsten Jahren weiter steigen. Für die
Industrie wird es so immer interessanter, klimafreundlichere
Baustoffe zu produzieren
und einzusetzen.
Thomas Richter
Leiter Technik des InformationsZentrums Beton
und Experte in der VDI-Gesellschaft Bauen und
Gebäudetechnik. Foto: IZB
WOHNEN
IN DER
ZUKUNFT
Leserthema: „Innovative Bausysteme“ Nr. 123 | Freitag, 30. Mai 2025
Zwei Windtürme
(sogenannte
Badgire): Innovation
einer jahrhundertealten
Bautradition.
Foto: Panthermedia / Siempreverde
Klimaanlage ohne Stromverbrauch
Bautechnische Inspirationen aus dem Nahen Osten
Mit den Vereinigten Arabischen
Emirate (VAE) verbinden
die einen oft protzige
Hotelanlagen, andere wiederum
einen diskussionswürdigen Umgang
mit Menschenrechten. Was
viele nicht wissen: In der reichhaltigen
Baukultur des Landes finden
sich Innovationen, die auch für den
modernen westlichen Standard einige
Inspirationen bereithalten.
Auf eine besonders interessante
Technologie stößt man in der
„Geisterstadt“ Al Jazirah Al Hamra
im nördlichsten Emirat Ras Al
Khaimah. Es ist in der Golfregion
das einzige verbliebene historische
Dorf. Aufgrund wirtschaftlicher
Not in den 1960er-Jahren verlassen,
wurde das Dorf schließlich von
der dort herrschenden Scheichfamilie
unter Denkmalschutz gestellt.
Neben Kunstausstellungen finden
sich in den verlassenen Gebäuden
traditionelle Konzepte für
Lüftung und Kühlung der Innenräume
– in der Wüstenregion eine
geradezu existenzielle Notwendigkeit.
„Im Sommer herrschen hier
40, 50 Grad, bei einer Luftfeuch-
tigkeit von 70, 80 Prozent. Ohne
wirksame Gegenmittel konnte
man auch früher hier nicht überleben“,
sagt Christian Velde. Der
deutsche Archäologe arbeitet seit
über 30 Jahren in Ras Al Khaimah.
Der Wissenschaftler leitet
regelmäßige Führungen durch Al
Jazirah Al Hamra. „Um sich vor
dieser tödlichen Hitze zu schützen,
installierten hier findige Baumeister
Kühlungsanlagen ohne den Einsatz
jeglicher Elektrizität“, erklärt Velde.
Zug- und Kamineffekte
sorgen für Kühlung
Ein Beispiel ist hier der „Badgir“,
ein sogenannter Windturm, den
sich gerade wohlhabende Einwohner
des Dorfes in ihrem Sommerhaus
installierten. Velde steht
– den ledernen Indiana-Jones-
Hut tief in die Stirn gezogen – im
schattigen Halbdunkel des Raums
und deutet auf drei rechteckige
Schächte in der Zimmerdecke, bei
denen glatte Steinwände vertikal
nach oben führen. Oben hat jeder
Schacht eine breite Öffnung.
Kühle ganz ohne Strom – unter dem Schacht eines Windturms in Al Jazirah
Al Hamra fühlt es sich an wie unter einer voll aufgedrehten Klimaanlage.
Foto: Christoph Kastenbauer
Zug- und Kamineffekte sorgen
hier selbst bei Windstille für einen
erstaunlichen Kühlungseffekt.
„Wenn Sie im Keller eines Hauses
solche Luftschächte nach oben
führen, kühlen die den Raum bei
50 Grad Außentemperatur auf 18
Grad runter“, sagt Velde. Und tatsächlich:
Direkt unter dem Schacht
hat man das Gefühl unter einer
voll aufgedrehten Klimaanlage zu
stehen – und das bei null Prozent
Energieverbrauch.
Diese Konzepte werden auch
hierzulande immer mehr auf ihre
Tauglichkeit hin untersucht. Ahmed
Khoja ist Architekt und Dozent
an der Hochschule München
und lehrt einen neuen, nachhaltigen
Architekturansatz: „Vernomimicry“
bezeichnet eine Kombination
aus traditioneller Baukunst
und der Inspiration von Seiten der
Natur. Auch er betont die Wichtigkeit,
sich an der traditionellen
Baukunst der arabischen Welt
zu orientieren: „Nehmen Sie die
Windtürme: In Deutschland gibt
es etwa moderne Lüftungen mit
Klappensystemen, die auch allein
über Durchzug ein Gebäude
effektiv abkühlen können. Hier
bringt man Bautradition, Natur
und moderne Technik zusammen.
Das ist der Weg in die Zukunft.“
Eine dieser passiven Belüftungsmethoden,
die bereits umgesetzt
werden, heißt „Außenluftdurchlass“.
Hierbei wird zur Belüftung
eines Gebäudes keine elektrische
Energie verwendet, sondern der
Luftaustausch nur über natürliche
Temperatur- und Druckunterschiede
hervorgerufen. Dafür wird die
Gebäudehülle mit systematischen
Öffnungen versehen, in welche
Außenluftdurchlasselemente eingesetzt
werden.
Diese Elemente kann man in die
Außenwand, in Rollladenkästen
oder direkt beim Fenster einbauen.
Im Gegensatz zu Lüftungsanlagen
greift diese Technologie
nicht auf Ventilatoren zurück. Die
Außenluft strömt abhängig von
den Witterungsbedingungen mit
einem geringen Luftdruck in das
Gebäude – und sorgt für Kühle,
ganz ohne Strom.
CHRISTOPH KASTENBAUER
Neue Fassaden schützen vor Extremwetter
Moderne Typen der Außenhaut bergen enormes Potenzial
Begrünte Hausfassaden können effektiv gegen große Hitze und Kälte
schützen. Foto: Smarterpix/Juliatim
Die Gestaltung einer Fassade ist
nicht nur eine optische Frage.
Fassaden bergen ein immenses
Potenzial an freier Fläche – Platz,
der genutzt werden kann zum
Schutz vor Extremwetter, aber
auch zum Wassersparen und zur
Feinstaubreduzierung.
Regenwasser aufnehmen
Starkregen und Sturm können
verheerende Schäden an Häusern
anrichten. Forscher der Universität
Stuttgart haben deshalb
textile Fassadenelemente entwickelt,
die die Folgen von Extremwetterlagen
abmildern können.
Die Elemente von „Hydro-Skin“
bestehen aus mehreren Textillagen
und Membranen, die Regenwasser
aufnehmen. Tatsächlich
ergaben Messungen, dass der
Regenwasserabfluss um mehr als
50 Prozent gesenkt werden kann.
„Durch Verdunstung des gespeicherten
Wassers kühlt sich an heißen
Tagen die Hülle des Gebäudes
ab, ebenso die Umgebung“,
erklärt Thomas Mau von der BHW
Bausparkasse.
Vertikales Grün
Einen ähnlich guten Effekt erzielen
Hauseigentümer, die ihre
Fassaden bepflanzen. Ein integriertes,
von außen nicht sichtbares
Bewässerungssystem sammelt
dabei Regenwasser, das die Pflanzen
an der Hauswand versorgt.
Regenwasser kann sogar als
Grauwasser für die Waschmaschine
oder Toilettenspülung verwendet
werden. Das spart wiederum
kostbares Trinkwasser. Begrünte
Fassaden produzieren Sauerstoff,
filtern Staub, Schadstoffe und
Lärm. „Die Bewohner schützen
sich so effektiv gegen Hitze und
Kälte“, sagt Thomas Mau. Ein aktuelles
Pilotprojekt, das diese Effekte
belegt, ist der grüne Bunker
in Hamburg-St. Pauli.
Saubere Luft
Auch neuartige Fassaden aus
Textil werden erforscht. Das Material
filtert Stickoxide aus der
Umgebungsluft und wandelt sie
in unschädliche Salze um, die bei
Regen von der Oberfläche gewaschen
werden.
Vor Fenstern angebracht, reduziert
dabei die textile Fassade die
Sonneneinstrahlung und damit
den Energieaufwand zur Kühlung
der Innenräume. Diese Art von
Fassaden könnte bald auf den
Markt kommen: Erste Testreihen
dazu laufen bereits in München,
Köln und Hamburg.
BHW
WOHNEN
IN DER
ZUKUNFT
Leserthema: „Moderne Bauformen“ ANZEIGE
Nr. 123 | Freitag, 30. Mai 2025
Bayerns größte Eigenheimausstellung bietet mit 60 Musterhäusern führender Hersteller eine umfangreiche Auswahl. Foto: Bauzentrum Poing
Bauzentrum Poing
Fertighausbau: Nachhaltige Zukunft des Wohnens
Ein Eigenheim – für viele junge
Familien ist das der große Traum.
Doch angesichts steigender Baukosten,
langer Genehmigungszeiten
und wachsender Anforderungen an
Energieeffizienz fragen sich viele:
Geht das heute überhaupt noch?
Die Antwort lautet: Ja – und zwar
mit einem Fertighaus. Diese moderne
Bauweise bietet nicht nur kurze
Bauzeiten und Planungssicherheit,
sondern auch nachhaltige Lösungen,
die sich perfekt an die Lebenswirklichkeit
junger Familien anpassen
lassen.
Der Fertighausbau boomt. Im Jahr
2024 erreichte der Anteil an den neu
genehmigten Ein- und Zweifamilienhäusern
ein Rekordhoch von 26
Prozent. Besonders beliebt ist diese
Bauweise in Süddeutschland – in
Bayern und Baden-Württemberg
setzen viele Familien bereits auf die
Vorteile vorgefertigter Bauelemente.
Der Markt wächst weiter, denn: Fertighäuser
sind durchdacht, flexibel
und bereit für die Zukunft.
Schnell einziehen – sicher
planen
Ein entscheidender Pluspunkt für
Familien ist die kurze Bauzeit. Durch
die industrielle Vorfertigung der
Bauteile lassen sich viele Häuser in
wenigen Wochen aufstellen – das
bedeutet weniger Stress, weniger
Mietdoppelbelastung und einen
schnelleren Einzug ins eigene Zuhause.
Viele Hersteller bieten dabei
Festpreisgarantien, was Familien
eine verlässliche Kalkulationsbasis
bietet – ein wichtiger Punkt in Zeiten
unsicherer Baukosten.
Darüber hinaus setzen viele Anbieter
auf ökologische Baustoffe
wie Holz und auf emissionsarme
Produktionsprozesse. Das macht Fertighäuser
nicht nur klimafreundlich,
sondern sorgt auch für ein angenehmes
Raumklima – gerade für Kinder
besonders wichtig. Wer Wert auf
Energieeffizienz legt, findet zahlreiche
Angebote mit KfW-Förderung,
Wärmepumpen oder Photovoltaik.
Ein Haus,
das mitwächst
Ein weiterer Vorteil des Fertigbaus:
Er wächst mit. Viele Hersteller bieten
modulare Grundrisslösungen, die bei
Familienzuwachs, neuen Lebensphasen
oder geänderten Bedürfnissen
anpassbar bleiben. Ob zweites Kinderzimmer,
Büro fürs Homeoffice
oder später barrierefreies Wohnen
– Flexibilität ist mitgedacht.
Auch in Sachen Gestaltung haben
Familien viele Freiheiten: Farben,
Materialien, Raumaufteilungen –
vieles ist individuell planbar. Dabei
achten Anbieter auf langlebige und
pflegeleichte Materialien, die dem
Alltag mit Kindern standhalten.
Anfassen, erleben,
vergleichen
Wer sich umfassend informieren
möchte, sollte dem Bauzentrum
Poing einen Besuch abstatten. Die
größte Eigenheimausstellung Bayerns
bietet auf über 60.000 Quadratmetern
Fläche ganze 60 begehbare
Musterhäuser von führenden
Herstellern. Hier können Familien
erleben, wie sich moderne Architektur
mit gemütlichem Wohnen
verbinden lässt – vom kompakten
Einfamilienhaus mit offener Wohnküche
bis zur großzügigen Stadtvilla
mit Homeoffice-Bereich und Kinderzimmern
zum Toben. Anders als in
Katalogen oder Online-Visualisierungen
können hier echte Raumdimensionen
erlebt, Materialien ertastet
und Grundrissideen direkt verglichen
werden. Besonders hilfreich: Viele
Häuser zeigen alltagsnahe Wohnkonzepte
– mit viel Stauraum, flexiblen
Familiengrundrissen und smarten
Ideen für die Zukunft. Vor Ort beraten
Experten zu Finanzierung, Technik
und staatlicher Förderung – eine
wertvolle Hilfe für junge Paare auf
dem Weg zum Eigenheim.
Smarte Technik für den
Familienalltag
Ein besonderes Highlight ist das
neue Smart Home Competence
Center, das 2024 in Poing eröffnet
wurde. In interaktiven Showrooms
erfahren Besucher, wie digitale Technik
den Familienalltag erleichtern
kann – etwa durch intelligente Heizsysteme,
automatische Rollläden
oder smarte Sicherheitslösungen, die
sich bequem per App steuern lassen.
Gerade für junge Familien kann
das viel Zeit und Energie sparen:
Wenn Licht und Temperatur sich
an Tageszeiten und Gewohnheiten
anpassen, wird Wohnen effizienter.
Und auch der Sicherheitsaspekt
spielt eine Rolle – von der Video-Türsprechanlage
bis zur App-gesteuerten
Alarmanlage. Das Center bietet
praxisnahe Beispiele, die zeigen, wie
sich moderne Technik unkompliziert
in den Alltag integrieren lässt.
i
Kontakt
Bauzentrum Poing
Senator-Gerauer-Straße 25
85586 Poing
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Leserthema: „Natürliche Rohstoffe“ Nr. 123 | Freitag, 30. Mai 2025
Nachhaltige Architektur
mit nachwachsenden Rohstoffen
Das Bauen mit Holz wird in Bayern immer populärer
Das Bauen mit Holz ist in
Deutschland populär – in
Bayern müsste man fast sagen:
Es ist nicht, es bleibt. Denn
der Freistaat ist nicht nur bekannt
für seine wunderschöne Natur,
sondern auch für seine traditionsreiche
Baukultur mit eben diesem
nachwachsenden Rohstoff. Holzhäuser
– und hier besonders alte,
oft reich verzierte Bauernhäuser –
stehen zwischen München und
Garmisch-Partenkirchen oft schon
seit Jahrhunderten. Diese große
handwerkliche Tradition wird dabei
immer mehr mit moderner,
nachhaltiger Architektur verbunden.
Viele Unternehmen haben
sich auf den Bau mit Holz spezialisiert
– und leisten dabei auch
einen wertvollen Beitrag zur Energiewende
und zum Klimaschutz.
Doch wie nachhaltig ist der Holzbau
tatsächlich, und welche Herausforderungen
bringt diese Bauweise
mit sich?
Moderne Nachhaltigkeit
trifft Tradition
Holzbau hat in Bayern eine lange
Tradition. Durch die Verfügbarkeit
lokaler Hölzer wie Fichte, Kiefer
und Lärche sowie das umfangreiche
Wissen um den Werkstoff Holz
ist es kaum verwunderlich, dass im
größten Bundesland viele Gebäude
aus Holz errichtet wurden – und
werden. Laut der Initiative „Energiewende
Oberland“, die sich in
der Region für neue, nachhaltige
Technologien und Bauweisen stark
macht, ist Holz ein wichtiger Teil
des nachhaltigen Bauens. Denn
Bäume nehmen bekanntlich, während
sie wachsen, CO 2
auf – und
geben es auch im verbauten Zustand
nicht wieder ab.
In Bayern wird Holz in einer
Vielzahl von Bauprojekten eingesetzt
– von Einfamilienhäusern und
Kindergärten bis hin zu modernen
Wohnanlagen und Gewerbebauten.
Die Nachfrage nach Holzbauten
ist nicht nur auf private Bauherren
beschränkt. Auch öffentliche
Auftraggeber setzen vermehrt auf
Holz, wie die Gemeinde Bad Tölz
zeigt. Dort wurde unter anderem
im Jahr 2021 ein Kindergarten
ganz aus Holz errichtet – ein eingeschossiger
Neubau auf dem Gelände
der Jahnschule. Diese, aber
auch andere Beispiele stellen unter
Beweis, dass gerade auf kommunaler
Ebene der Nachhaltigkeitsgedanke
immer stärker an Bedeutung
gewinnt. „Das hier ist die Zukunft
von Bad Tölz, in die wir sehr gerne
und sehr viel investiert haben“, er-
Holzhäuser (hier im Allgäu) haben in Bayern eine lange Tradition – und eine große Zukunft. Foto: IMAGO / imagebroker
klärte Bürgermeister Ingo Mehner
damals bei der Einweihung.
Die Politik setzt auf den
natürlichen Rohstoff
Die Bayerische Staatsregierung
geht dabei beim ressourcen- und
klimaschonenden Holzbau als Vorbild
voran. Deren Ziel ist es, „dass
Holz als Baustoff so viel wie möglich
zum Einsatz kommt – ob in
Hybrid- oder Vollholzbauweise“,
erklärt das Bayerische Staatsministerium
für Ernährung, Landwirtschaft,
Forsten und Tourismus auf
seiner Website. Bauen mit Holz soll
in Bayern sogar zum Regelfall werden,
wenn der Staat selbst Bauherr
ist. An konkreten Beispielen
für diesen Vorsatz fehlt es dabei
nicht: So wurden im vergangenen
Jahr mit den Walderlebniszentren
in Schernfeld und Grafrath zwei
staatliche Holzgebäude eröffnet,
„die in Ästhetik, Funktion und Klimaschutz
neue Maßstäbe setzen“,
berichtet das Ministerium.
Die Vorteile des Holzbaus gehen
dabei weit über die reine
Nachhaltigkeit hinaus. Durch die
trockene Bauweise sind Holzhäuser
schneller errichtet, was
Bauzeiten und Kosten reduziert.
Außerdem zeichnet sich Holz
durch gute Dämmeigenschaften
aus, was den Energieverbrauch
langfristig senkt. Der natürliche
Rohstoff sorgt zudem für ein angenehmes
Raumklima.
Ein weiterer Vorteil: Moderne
Holzbauten bieten eine hohe Sta-
bilität und sind für den Fall, dass
sie auch fachgerecht gepflegt
werden, extrem langlebig. Die alten
Höfe im bayerischen Oberland
sind dafür die besten Beispiele.
Die Bauweise ermöglicht zudem
eine hohe Gestaltungsfreiheit,
da Holz sowohl für traditionelle
als auch für moderne Architekturstile
geeignet ist. Und was
mittlerweile längst – auch dank
kompakter und einfacher Bauweisen
– ins Reich der Mythen
überführt wurde: Holzhäuser sind
in der Regel im Vergleich etwa zu
Betongebäuden nicht grundsätzlich
teurer. Deutlich klimafreundlicher
im Vergleich zu dem chemisch
hergestellten Baustoff ist
der natürliche Rohstoff allerdings
allemal.
Herausforderungen
und Hindernisse
Trotz aller Vorteile gibt es beim
Holzbau auch Herausforderungen.
Einerseits ist der Markt für Bauholz
starken Preisschwankungen
unterworfen, was die Baukosten
in manchen Fällen in die Höhe
treiben kann. Andererseits bestehen
immer noch Vorurteile, was
die Brandschutzsicherheit betrifft,
obwohl moderne Holzbauweisen
mittlerweile strengen Sicherheitsanforderungen
entsprechen.
Ein weiteres Problem könnte die
Verfügbarkeit von Holz darstellen
– gerade, wenn die Nachfrage
im Holzbau in den kommenden
Jahren deutlich ansteigt. Solch ein
Anstieg könnte vermehrt Druck
auf die nachhaltige Waldbewirtschaftung
ausüben. Besonders in
Bayern ist das Thema Nachhaltigkeit
ein wichtiger Faktor, da der
Freistaat nicht nur auf den Bauboom,
sondern auch auf die Erhaltung
seiner naturnahen Wälder
bedacht ist.
Auf der anderen Seite stellt
sich die Forstwirtschaft in Bayern
sehr stabil dar. Laut aktueller Ergebnisse
der Bundeswaldinventur
(BWI) stehen in den Wäldern des
Freistaats mehr als eine Milliarde
Kubikmeter Holz. Die bayerische
Forstministerin Michaela Kaniber
(CSU) fordert vor diesem Hintergrund
sogar einen Ausbau des
Holzbaus: „Bei uns im Freistaat
besteht wahrlich kein Mangel an
Holz. Deshalb müssen wir nicht
weniger, sondern mehr Holz nutzen
als bisher. Dem Klimaschutz
kommt das gleich mehrfach zugute:
Die Wälder werden stabiler,
der Waldumbau wird beschleunigt
und die Holzverwendung sowie
die damit einhergehende langfristige
Kohlenstoff-Speicherung werden
gestärkt.“
So hat der Holzbau durchaus
Potenzial, eine tragende Rolle in
der Energiewende zu spielen –
gerade im Gebäudebereich, der
weltweit als der größte Abfallproduzent
überhaupt gilt. Auch die
Akzeptanz für Holzbauten dürfte
in Zukunft weiter steigen. Laut
der Energiewende Oberland ist
hier das Potenzial allerdings noch
lange nicht ausgeschöpft. Die ehrenamtlich
Engagierten arbeiten
dabei darauf hin, den Holzbau in
den kommenden Jahren noch stärker
in den Fokus der Öffentlichkeit
zu rücken. CHRISTOPH KASTENBAUER
Die bayerische Forstministerin
Michaela Kaniber setzt sich für
mehr Holzbau im Freistaat ein. Foto:
IMAGO/Bayerische Staatskanzlei
Natürliche Dämmstoffe sparen effektiv Energie
Gebäude mit schlecht gedämmter
Außenhülle verschwenden Energie.
Diese geht etwa beim Heizen über
die Außenhülle oder den Schornstein
verloren. Eine gute Dämmung
kann hingegen einen Beitrag zu einem
klimafreundlicheren Gebäude
leisten. Zumal mit Dämmstoffen
in der Regel sehr viel mehr Energie
eingespart wird, als für deren Herstellung
nötig ist, schreibt Zukunft
Altbau, ein vom Umweltministerium
Baden-Württemberg gefördertes Informationsprogramm.
Materialien
in der Übersicht
Mittlerweile gibt es viele verschiedene
Materialien für Dämmstoffe.
Diese kann man in drei Kategorien
unterteilen. Zukunft Altbau erklärt
die Unterschiede:
Am weitesten verbreitet sind
bisher Dämm-Materialien auf Basis
fossiler Rohstoffe sowie mineralische
Dämmstoffe. Diese wer-
Eine Dämmung aus natürlichen Materialien kann Heizkosten sparen. Foto: Alexander Ludwig/dpa
den laut Zukunft Altbau besser
vermarktet und sind dabei häufig
günstiger. Zudem besitzen sie im
Verhältnis hervorragende Dämmwerte.
Gegenüber naturnahen
Dämmstoffen sei bei ihnen weniger
Dämmstärke notwendig, um
dieselbe Wirkung zu erzielen. „Natürliche
Dämmstoffe wie Holzfaser,
Hanf oder Zellulose sind besonders
nachhaltig und feuchtigkeitsregulierend“,
so Erik Stange vom
Bauherren-Schutzbund (BSB). Dafür
seien sie oft etwas teurer und
nicht immer für jede Anwendung
geeignet.
Passt der Dämmstoff zur
individuellen Anforderung?
Neben der Dämmwirkung sind
wichtige Kriterien: Brandschutz,
Feuchteverhalten, Wärmeleitfähigkeit,
ökologische Verträglichkeit
und die spätere Entsorgung. „Es
kommt darauf an, dass der Dämmstoff
zur konkreten Bausituation
passt – ob Neubau oder Sanierung –
und zu den individuellen Anforderungen,
etwa in puncto Nachhaltigkeit
oder Schallschutz“, so Stange.
Wichtig zu wissen: Fast alle naturnahen
Dämmstoffe haben sogenannte
Additive, also Zusatz- und
Hilfsstoffe, die einerseits die baulichen
Eigenschaften verbessern,
andererseits zum Ende der Lebensdauer
deren Verwertung erheblich
erschweren, erklärt Zukunft Altbau.
Denn bislang könnten sie demnach
nicht einfach in den Naturkreislauf
zurückgeführt werden.
Wem die Ökobilanz wichtig ist,
der sollte Stange zufolge darauf
achten, welche Auswirkungen das
Material auf die Umwelt hat – von
der Rohstoffgewinnung über die
Herstellung bis zur Entsorgung.
Also Materialien wählen, die selbst
umweltschonend sind und nicht
während der Herstellung oder aufgrund
der chemischen Zusammensetzung
Schadstoffe enthalten oder
freisetzen.
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Leserthema: „Neue Wege im Holzbau“ ANZEIGE
Nr. 123 | Freitag, 30. Mai 2025
H.R.W.: Innovation
und Qualität im Holzbau
Vorreiter der Branche bietet dank hauseigener Forschungsabteilung wegweisende Produkte
Die Firma H.R.W. Vollholzwandsystem
aus Peiting steht seit
über 15 Jahren für nachhaltiges
und innovatives Bauen mit Holz. Unter
der Leitung von Andreas Reßle hat
sich das Unternehmen zu einem der
führenden Anbieter für Massivholzhäuser
in Oberbayern sowie einem
der größten Holzbauunternehmen im
Oberland entwickelt – und begeistert
Bauherren, Investoren und Gewerbebetriebe
gleichermaßen mit individuellen
Lösungen, die Tradition und
Moderne vereinen.
Nachhaltigkeit
als Grundprinzip
Bei H.R.W. beginnt Nachhaltigkeit
bereits mit der Auswahl des Rohstoffs:
Das verwendete Holz stammt
ausschließlich aus einem Umkreis
von etwa 40 Kilometern rund um
den Markt Peiting und das Allgäu.
Für jeden gefällten Baum wird konsequent
wieder aufgeforstet. Die Produktion
erfolgt mit selbst erzeugter,
grüner Energie. Sämtliche Verschnitte
werden zu ökologischen Feuerbriketts
weiterverarbeitet. So garantiert
H.R.W. eine hervorragende Ökobilanz
und einen verantwortungsvollen
Umgang mit den Ressourcen.
Die Innovation:
Laubholz als Bauholz
Ein Alleinstellungsmerkmal der
Firma ist die innovative Nutzung
von Laubholz als Bauholz. H.R.W.
ist damit ein echter Vorreiter in der
Häuser zum Leben und Wohlfühlen: In Peiting erstellte die Firma H.R.W. mehrere ansprechende Mehrfamilienhäuser.
Fotos: H.R.W.
Holzbaubranche – die hauseigene
Forschungsabteilung bietet wegweisende
Erkenntnisse. Während im traditionellen
Holzbau meist Nadelholz
zum Einsatz kommt, setzt H.R.W.
gezielt auf regionale Laubhölzer wie
Buche oder Birke. Diese Hölzer bieten
eine hohe Festigkeit und liefern Architekten
und Planern neue Möglichkeiten
in der Gebäudeplanung, etwa
die Reduktion der Deckenstärke oder
die Erhöhung der Spannweiten bei
Decken.
Das eigens entwickelte und patentierte
H.R.W.-Vollholzwandsystem
sowie die ARS-Starkholzplatten ermöglichen
es, Laubholz in massiven,
tragenden Wand- und Deckenelementen
einzusetzen. Für das Material
spricht einiges: Laubholz ist formstabil
und bietet generell im bauphysikalischen
Bereich viele Vorteile. Durch
seine hygroskopischen Eigenschaften
entsteht ein stets angenehmes und
gesundes Wohnklima. Zudem sorgt
die höhere Masse von Laubholz für
mehr Wärmespeicherfähigkeit im
Gebäude. Das Material ist außerdem
äußerst widerstandsfähig gegen
Schädlinge und Feuchtigkeit.
Ein Material, das in die Zeit passt:
Wegen des Klimawandels will man
vermehrt weg von Fichtenmonokulturen
und hin zu echtem Mischwald
kommen, sodass mittelfristig ein Einbinden
der Ressourcen an Laubholz
sinnvoll und ganz im Sinne der klimagerechten
Forstwirtschaft ist.
Vorteile für Bauherren
und Investoren
Wer mit H.R.W. baut, profitiert von
zahlreichen Vorteilen:
• Kurze Bauzeiten: Dank der präzisen
CNC-Werksfertigung und dem
hohen Vorfertigungsgrad können
Häuser innerhalb weniger Tage
montiert werden – trocken und
schnell bezugsfertig.
• Hervorragende Dämmwerte:
Die H.R.W.-Vollholzwand erreicht
um bis zu 40 Prozent bessere
Dämmwerte und höhere Wärme-
speicherkapazität als herkömmliche
monolithische Holzwände.
Das sorgt für niedrige Energiekosten
und ein behagliches Raumklima
– ohne zusätzliche Dämmung.
• Ökonomische Vorteile: Die
kompakte Bauweise ermöglicht
einen Raumgewinn von bis zu 15
Prozent, was besonders bei kleineren
Grundstücken ein entscheidender
Vorteil ist. Gleichzeitig bleiben
die Baukosten durch effiziente
Produktion und kurze Bauzeiten
attraktiv.
• Individuelle Lösungen: Jedes
H.R.W.-Haus ist ein Unikat und
wird nach den Wünschen des
Kunden geplant und umgesetzt.
Die Kombination aus traditioneller
Handwerkskunst und modernster
Technik garantiert höchste Qualität
und Langlebigkeit.
• Nachhaltigkeit und Regionalität:
Kurze Transportwege, regionale
Wertschöpfung und eine durchdachte
Kreislaufwirtschaft machen
jedes H.R.W.-Projekt zu einem echten
Beitrag für Umwelt und Klima.
Mit H.R.W. aus Peiting entscheiden
sich Bauherren für ein Unternehmen,
das Innovation, Nachhaltigkeit
und Qualität auf einzigartige Weise
verbindet. Die zukunftsweisende
Nutzung von Laubholz als Bauholz,
kombiniert mit handwerklicher Präzision
und regionaler Verantwortung,
macht H.R.W. zum idealen Partner
für alle, die Wert auf ökologisches
Bauen, Wohnkomfort und langlebige
Bauwerke legen.
Die Holzdecke besteht aus fünf
verleimten Schichten.
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des Erfolgs werden
Doch nicht nur für Bauherren ist
H.R.W. interessant, sondern auch als
Arbeitgeber. Wer Lust hat, für ein
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Leserthema: „Nachhaltige Heiztechnologien“ ANZEIGE
Nr. 123 | Freitag, 30. Mai 2025
Wärmepumpe: Die kluge Wahl für
eine zukunftssichere Heizung
Warum die moderne Heiztechnologie eine attraktive und effiziente Option ist
Mit Blick auf steigende Energiekosten
und wachsende
Umweltbelastungen stehen
viele Hausbesitzer vor einer wichtigen
Entscheidung: Sollen sie ihr
altes Heizsystem austauschen und
auf eine Wärmepumpe setzen?
Während viele bereits von den Vorteilen
überzeugt sind, überwiegt bei
manchen noch die Skepsis. Hauptkritikpunkte
sind hohe Anschaffungskosten
und Zweifel an der
Heizleistung. Doch wie berechtigt
sind diese Zweifel? Im Folgenden
wird dies näher beleuchtet. Dabei
werden die Vorteile dieser Technologie
aufgezeigt und erklärt, warum
sie für viele Hausbesitzer eine nachhaltige
und zukunftssichere Option
darstellen kann.
Effizienz und
Kosteneinsparungen
Wärmepumpen nutzen Energie
aus Luft, Erde oder Wasser sowie
Strom zum Heizen – und das
mit höherer Effizienz als bisherige
Heizsysteme. Während bei konventionellen
Heizkesseln ein Teil
der Energie durch Abgase verloren
geht, kann eine Wärmepumpe aus
einer Einheit Strom durch die Nutzung
von Umweltwärme drei bis
vier Einheiten Wärme bereitstellen.
Im Betrieb fallen vor allem Stromkosten
an. Doch die zunehmende
Nachhaltiges Wohnen – mit individueller Betreuung und modernster Technik
wird dies möglich. Fotos: SWM
Förderung erneuerbarer Energien
verspricht eine langfristige Stabilisierung
und günstige Entwicklung
der Strompreise. Die Kosten für Öl
und Gas hingegen werden durch
die erwartete Entwicklung der
CO 2
-Bepreisung, also der Kosten
Wärmepumpen von den Stadtwerken München
Auch Münchens Energieexperte, die
Stadtwerke München (SWM), bietet
Wärmepumpen an. Warum es sich
lohnt, bei der Wahl des Anbieters auf
eines der größten Energie- und Infrastrukturunternehmen
Deutschlands
zu setzen:
• Über 125 Jahre Erfahrung im
Energiebereich: Mit den SWM
hat man ein verlässliches Unter-
für CO 2
-Emissionen, in Zukunft voraussichtlich
relevant steigen. Eine
Wärmepumpe ist also nicht nur
eine umweltfreundlichere Option
als Öl- oder Gasheizungen, sondern
hilft auch, langfristig Heizkosten zu
reduzieren.
nehmen an der Seite – auch für
die Zukunft.
• Individuelle Betreuung: Ob vor
Ort oder flexibel per Email und
Telefon: Die SWM begleiten ihre
Komfort und
Zuverlässigkeit
Wärmepumpen sind moderne
Lösungen für energiesparendes und
komfortables Heizen, die konstante
Temperaturen gewährleisten. Ein
Kritikpunkt ist allerdings häufig die
Lautstärke: Die ist zwar in der Regel
niedrig, dennoch wird sie hin und
wieder als störend wahrgenommen.
Doch Abhilfe ist in Sicht: Viele Hersteller
konzentrieren sich darauf, die
Geräuschentwicklung zu reduzieren.
Es bestehen zudem gesetzliche Richtwerte,
um den Schallschutz zu wahren.
Grundsätzlich tragen moderne
Wärmepumpen zur Behaglichkeit
und Ruhe bei, und Investitionen in
Qualität können diese Leistung noch
erhöhen.
Wärmepumpen für
Bestandsgebäude
Ein häufiges Missverständnis ist die
Annahme, dass Wärmepumpen für
Bestandsgebäude ungeeignet sind.
Tatsächlich können sie effizient eingesetzt
werden, wenn sie korrekt dimensioniert
und installiert sind. Wichtig
ist es, zu prüfen, ob ein Austausch
einzelner Heizkörper erforderlich
ist, um die Effizienz zu maximieren.
Vorsicht allerdings vor fehlerhafter
Dimensionierung: Zu große oder zu
kleine Anlagen können Stromkosten
Kunden beim Heizungstausch
durchgehend persönlich und
schaffen so maßgeschneiderte Lösungen
für das Gebäude.
• Fachgerechte Installation: Bei
erhöhen und die Nutzungsdauer verkürzen.
Umfassende Beratung und
genaue Angaben zum Energieverbrauch
helfen bei der Auswahl passender
Komponenten.
Attraktive
Förderung
Nicht nur der Bund, auch viele
Länder unterstützen den Umstieg
auf Wärmepumpen mit attraktiven
Förderprogrammen, die die anfänglichen
Investitionskosten erheblich
senken. In einer sich verändernden
politischen Landschaft ist es jedoch
schwer einzuschätzen, wie sich diese
Förderungen zukünftig entwickeln
werden. Daher ist es sinnvoll, die aktuellen
Fördermöglichkeiten frühzeitig
zu nutzen.
Steigerung des
Immobilienwerts
Der Einbau einer Wärmepumpe
kann den Wert der Immobilie steigern,
denn Kaufinteressenten suchen
zunehmend nach nachhaltigen und
energieeffizienten Ausstattungen.
In einer Zeit, in der die Senkung von
Energiekosten, aber auch ökologisches
Bewusstsein für viele Käufe
Priorität haben, ist die Wärmepumpe
eine wertvolle Investition, mit der
man seine Immobilie positiv im Markt
positioniert.
den SWM können Hausbesitzer
sicher sein, dass ihre Wärmepumpe
von Experten geplant und installiert
wird, die alle Vorgaben wie
das Baurecht im Blick haben.
Fazit
Der Umstieg auf eine Wärmepumpe
ist nicht nur eine Modernisierung
der Heizungsanlage, sondern auch
eine Investition in eine zukunftsorientierte
und nachhaltige Lösung.
Diese Entscheidung bietet wirtschaftliche
sowie ökologische Vorteile
und hilft, das Haus zukunftssicher
zu optimieren.
i
Warum sich eine
Wärmepumpe lohnt
• Höhere Effizienz gegenüber
Öl- und Gasheizungen.
• Komfortables Heizen mit
konstanten Temperaturen.
• Investitionskosten werden
durch Förderungen abgefedert
• Wärmepumpen sind auch
für den Bestand geeignet.
• Der Wert der Immobilie wird
gesteigert
i
Die M-Wärmepumpe
ist förderfähig
Die Kosten für die Wärmepumpe
müssen Hausbesitzer nicht alleine
tragen: Die Luftwärmepumpe der
SWM ist förderfähig. Erfüllt das
eigene Gebäude alle Voraussetzungen,
profitiert der Eigentümer
von staatlichen Förderungen und
Zuschüssen. Diese reduzieren die
Kosten für die Anlage deutlich.
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FÜRS
KLIMA
Leserthema: „Mobilität, Netzausbau und nachhaltiges Reisen“ Nr. 124 | Wochenende, 31. Mai/1. Juni 2025
Nachhaltig unterwegs
Nachhaltigkeitswoche
in
Ihrer Zeitung
Wie werden wir in Zukunft wohnen?
Welche Maßnahmen helfen,
bei der Arbeit Ressourcen zu
sparen? Welche Jobs sind besonders
nachhaltig – und welche helfen
dabei, die Energiewende zu
verwirklichen? Wie ernähren wir
uns umweltbewusst? Wie kann
Mobilität auch in Zukunft gelingen
und welche Anlagen an den
Finanzmärkten sind nachhaltig?
Diesen und weiteren Fragen geht
die Redaktion im Rahmen einer
Serie zum Thema Nachhaltigkeit
auf den Grund. Dabei werden
jeden Tag unterschiedliche Themenbereiche
beleuchtet. Heute
steht das Thema „Mobilität und
Netzausbau“ im Mittelpunkt.
Das letzte Thema ist:
• Montag, 2. Juni
Erneuerbare Energien
Sie haben Wünsche oder Anregungen
zu diesen Themen? Schreiben
Sie uns: beilagenredaktion@
merkurtz.media
VIEL SPASS BEIM LESEN WÜNSCHT
IHRE REDAKTION SONDERVERÖFFENTLICHUNGEN
Wie hoch ist der eigene CO 2
-
Fußabdruck? Foto: Panther-
Media/Andrey Popov
Das Thema Nachhaltigkeit berührt
mittlerweile weite Teile
des alltäglichen Lebens. Auch
das Reiseverhalten vieler Menschen
hat sich über die Jahre dadurch verändert.
Die Weltorganisation für
Tourismus (UNWTO) definiert nachhaltigen
Tourismus als „eine Einrichtung,
die die gegenwärtigen und
künftigen wirtschaftlichen, sozialen
und ökologischen Auswirkungen
voll berücksichtigt, um den Bedürfnissen
der Besucher, der Industrie,
der Umwelt und der gastgebenden
Gemeinschaften
gerecht zu werden“.
Im Jahr 2025 ist
nachhaltigeres Reisen
für die meisten
deutschen Urlauber
(80 Prozent) weiterhin
wichtig. Das geht aus
einer neuen Studie von
Booking.com hervor. Dafür
wurden 32000 Reisende aus
34 Ländern und Regionen befragt.
Die Daten zeigen auch, wie Nachhaltigkeit
für viele zu einer größeren Priorität
bei der Planung von Urlauben
geworden ist. 2016 glaubte noch
weniger als die Hälfte (38 Prozent)
der Deutschen, nachhaltiger zu reisen.
2025 geben hingegen 91 Prozent
an, nachhaltigere Reiseentscheidungen
treffen zu wollen und dies in
gewissem Maße auch bereits getan
zu haben. „Um sicherzustellen, dass
Reiseziele weiterhin gleichermaßen
ansprechend für Einheimische und
Besucher bleiben, müssen Tourismus,
Infrastruktur und Innovation
mit den guten Absichten der Reisenden
Schritt halten“, wird Danielle
D’Silva, Director of Sustainability von
Booking.com, in einer Pressemitteilung
zitiert.
Doch das eigene Reiseverhalten
beeinflusst nicht nur die Umwelt,
sondern auch die dort lebenden
Menschen. So wollen viele die Auswirkungen
auf die Destinationen
minimieren – zum Beispiel, indem
sie alternative Reiseziele besuchen,
um Menschenmengen zu vermeiden
(33 Prozent). Zudem hat die Mehrheit
der Befragten den Wunsch,
durch ihre Reise die lokale Wirtschaft
zu unterstützen – dafür sprachen
sich 68 Prozent aus. Nicht so viel Abfall
hinterlassen und möglichst keine
Energie verschwenden – das ist für
die Mehrheit längst zur Gewohnheit
geworden.
Urlauber sollten keinen Müll hinterlassen. Foto: Imago/Addictive Stock
Was Urlauber beim Planen, Buchen und während der Reise im Blick haben sollten
Am Strand
entspannen –
das geht auch
nachhaltig!
Fernreisen oder nicht? Das sollte man sich gut überlegen – umweltfreundlich sind sie nicht. Foto: Imago/Cavan Images
Die richtige
An- und Abreise
Wenn man sich gerade noch in der
Urlaubsplanung befindet, kann man
bereits die ersten Weichen für eine
nachhaltige Reise stellen. So lautet
das Credo des Umweltbundesamts
(UBA): Je näher, desto besser. Man
muss also nicht in die Karibik fliegen,
um am Strand zu liegen – vielleicht
reicht auch das Mittelmeer. Denn die
stärksten Umweltbelastungen würden
aus der An- und Abreise resultieren,
heißt es auf der Website. Nicht
nur die Entfernung spielt dabei eine
Rolle, sondern auch das Verkehrsmittel.
Laut Umweltbundesamt sollte
man daher am besten auf Bus, Bahn
oder Fahrrad setzen. Aber: „Auch ein
voll besetztes Auto belastet die Umwelt
weit weniger als die Anreise mit
dem Flugzeug“, so das Urteil. Ebenso
die Anreise mit einem vollelektrisch
angetriebenen PKW ist umweltschonender.
Kreuzfahrten haben ebenfalls
keine gute Umweltbilanz. Denn sie
produzieren große Mengen an Treibhausgasen,
Müll und verbrauchen
ohne Ende Strom. Zudem profitieren
die Einheimischen kaum davon, da
die Gäste nur kurz an Land unterwegs
sind – und meist nur auf dem
Schiff konsumieren. Zusammengefasst
kann man sagen: Fernreisen sind
generell nicht das Beste für die Umwelt.
Es ist allerdings besser seltener,
aber dafür länger in den Urlaub zu
fahren als mehrere Kurztrips zu unternehmen.
Wer eine Fernreise machen
möchte, kann sich über das Thema
CO 2
-Kompensation Gedanken machen.
Kompensation bedeutet, dass
an anderer Stelle dieselbe Menge
CO 2
eingespart wird – in der Regel
durch Klimaprojekte. Das kann zum
Beispiel die Förderung von erneuerbaren
Energien oder die Aufforstung
von Wäldern sein. Viele Fluggesellschaften,
aber auch unabhängige
Organisationen haben einen eigenen
CO 2
-Rechner auf ihrer Website. Das
Europäische Verbraucherzentrum
Deutschland warnt allerdings vor
unseriösen Kompensationsdienstleistern.
Man sollte unter anderem auf
Gütesiegel wie „Gold Standard“,
„Clean Development Mechanism“
(CDM) oder „Verified Carbon Standards“
(VCS) achten. Wichtig sei
auch, dass das Projekt nur durch
eine Kompensation verwirklicht wird.
„Denn Projekte, die losgelöst von
Kompensationszahlungen zustande
kommen, sind kein echter Ausgleich
von CO 2
-Emissionen“, merkt
das Verbraucherzentrum an. Es gibt
auch Fluggesellschaften, bei denen
Kunden einen Ausgleich entweder
während oder nach der Buchung vornehmen
lassen können.
Allerdings wird einigen vorgeworfen,
Greenwashing zu betreiben. Das
heißt, den Kunden wird suggeriert,
dass sie klimafreundlich unterwegs
sind – obwohl das nicht stimmt. Das
ist etwa der Fall, wenn die Kompensation
zu niedrig berechnet wurde.
„Es muss nachvollziehbar sein, wie
die Airline die Höhe der Kohlendioxid-Menge
und der Kompensation
berechnet. Bietet die Airline einen
Pauschalbetrag an, ist dies nicht
transparent“, merkt das Verbraucherzentrum
an.
Wichtige Zertifikate,
richtige Verbote
Um eine möglichst umweltschonende
Reise zu planen, helfen auch
Zertifikate und Labels. Der Tourismus
Label Guide hat von den über
200 weltweit existierenden Nachhaltigkeits-Gütesiegel
rund 60 bewertet.
24 wurden dabei als besonders empfehlenswert
eingestuft. Die Labels
wurden danach beurteilt, ob und wie
sehr sie ein breites Nachhaltigkeitsspektrum
abdecken, unabhängig
sind und international anerkannten
Standards entsprechen. „Die empfohlenen
Labels zeichnen Urlaubsangebote
aus, die Menschenrechte
respektieren, natürliche Ressourcen
und das Klima schonen und der Bevölkerung
in den Destinationen einen
Nutzen bringen“, heißt es auf der
Website.
Wenn man umweltbewusst verreisen
möchte, sollte man möglichst
auf nachhaltige Verkehrsmittel setzen.
Oder die richtige Sonnencreme
verwenden – die etwa keinen chemischen
UV-Filter Octocrylen oder Mikroplastik
enthält. Der Stoff schädigt
unter anderem Korallen. Der WWF
rät dazu, sich über das Abfallkonzept
des Hotels oder der Ferienwohnung
zu erkundigen. In Restaurants sollte
man laut der Umweltorganisation
grundsätzlich Einweggeschirr und
-behälter meiden und lieber nach
Mehrweglösungen fragen. Generell
ist vielen Reisenden auch nicht klar,
welche Souvenirs man mit nach Hause
nehmen darf und welche nicht.
Auch das gehört zum Thema Nachhaltigkeit.
So ist etwa das Mitnehmen
von Korallen, Elfenbein oder auch
Reptilienleder strengstens verboten.
Über 40000 Tier- und Pflanzenarten
sind durch das Washingtoner
Artenschutzübereinkommen CITES
vor dem Handel geschützt. „Vielen
Reisenden ist nicht bewusst, wie sie
durch ihre Entscheidungen im Urlaub
zur Ausbeutung der Natur, viel Tierleid
und illegalem Artenhandel beitragen“,
erklärt Katharina Hennemuth,
Expertin für Wilderei und illegalen
Artenhandel bei WWF Deutschland.
„Dabei soll eine Reise doch viele schöne
Erinnerungen schaffen und keinen
fahlen Nachgeschmack verursachen.“
Deshalb hat die Umweltorganisation
einen Souvenirratgeber ins Leben
gerufen. Das System ist einfach: Rot
heißt „Finger weg“, bei Gelb sind
Genehmigungen vorzuweisen, und
Grün bedeutet „empfehlenswert“.
Unter www.wwf.de/souvenirratgeber
ist der Ratgeber aufrufbar. Generell
sollte man lieber lokale Artenschutzprojekte
und Naturschutzgebiete unterstützen.
Ob Delfinshows oder Elefantenreiten
– das alles sind No-Gos.
Und die Nachfrage regelt nun mal das
Artenschutz ist sehr wichtig.
Foto: Imago/peopleimages.com
Angebot. Es gibt viele Dinge, die man
tun kann, um nachhaltiger in der Welt
unterwegs zu sein. Ein Urlaub in der
Heimat ist immer eine Option. Wichtig
ist nur, dass man sich den Auswirkungen
des eigenen Verhaltens
bewusst ist – und an manchen Stellen
auch gegensteuert, Muster verändert
und sich der eigenen Verantwortung
stellt. Der Planet dankt es jedem.
ANNA WAGNER
Fahren statt Fliegen:
Tipps für eine entspannte Busreise
Wer mit dem Bus reist, statt zu fliegen, ist länger unterwegs, aber zahlt meistens weniger.
Foto: Imago/Manfred Segerer
Wer mit dem Fern- und Reisebus
fährt, statt zu fliegen, schont die
Umwelt. Je besser die Vorbereitung,
desto entspannter die Reise. Diese
Hinweise, unter anderem vom Europäischen
Verbraucherzentrum (EVZ),
können dabei helfen:
1. Fahrgäste sollten die Abfahrtsund
Ankunftsorte auf jeden Fall
genau checken, denn eine Haltestelle
kann sich auch gerne mal
außerhalb der großen Busbahnhöfe
befinden.
2. Die wichtigsten Dinge wie Schlüssel,
Ausweise, elektronische Geräte,
Schmuck oder Medikamente
sollten Urlauber nicht im Koffer,
sondern im Handgepäck verstauen.
Dieses sollte man während der
Reise stets bei sich haben.
3. Bei den Pausen sollte man sich
merken, wo der Bus geparkt hat.
Es schadet auch nicht, den Fahrer
noch mal zu fragen, wie lange
die Pause dauert. So verpasst
man die Abfahrt nicht.
4. Gerade bei längeren Busfahrten
sollte man darauf achten, genug
Essen und Trinken dabei zu haben.
Auch Snacks wie Nüsse oder
Müsliriegel helfen bei kleineren
Hungerattacken. .
5. Ohrstöpsel und Schlafmaske sind
wichtige Utensilien, wenn man
zwischendrin ein Nickerchen machen
will oder über Nacht fährt.
Schließlich können sich andere unterhalten
– oder es gibt vielleicht
jemanden der schnarcht. DPA/ AMW
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KLIMA
Leserthema: „Mobilität, Netzausbau und nachhaltiges Reisen“ Nr. 124 | Wochenende, 31. Mai/1. Juni 2025
Beim Erwerb eines E-Autos spielt der Zustand der Batterie eine entscheidende Rolle. Er beeinflusst nicht nur die Reichweite, sondern auch den Wiederverkaufswert, die Ladeeffizienz und die langfristigen Betriebskosten.
Foto: djd/Wirtschaftsgesellschaft Kfz/Timo Volz
Vertrauen beginnt beim Akku
Das sollte man beim ressourcenschonenden Gebrauchtwagenkauf von E-Autos beachten
Die Nachfrage nach gebrauchten
Pkw zeigt sich in
Deutschland stabil mit leicht
steigender Tendenz. Wer sich aktuell
nach einem jungen Gebrauchten
umsieht, steht neben der Frage
nach dem verfügbaren Budget
auch vor der Entscheidung, welche
Antriebstechnik es werden soll –
Benzin, Diesel, Hybrid oder doch
Elektro pur. Dabei spielen neben
Umweltaspekten zunehmend
auch die Betriebskosten eine Rolle,
die bei Elektrofahrzeugen oft
günstiger ausfallen. Zudem beeinflussen
staatliche Förderungen
und regionale Fahrverbote die
Entscheidung vieler Käufer. Und:
Das Interesse an gebrauchten
Elektrofahrzeugen nimmt zu, laut
dem Portal AutoScout24 wuchs
die Nachfrage ab dem dritten
Quartal 2024 erstmals schneller
als das Angebot.
Wichtigstes Bauteil
im gebrauchten Stromer
Ein Grund für die bisherige
Elektro-Zurückhaltung bei
Gebrauchtwageninteressenten
ist die Unsicherheit, wie sich der
Zustand des teuersten Bauteils –
der Batterie – überprüfen lässt.
„Der Batteriezustand ist bei gebrauchten
Elektrofahrzeugen ein
wichtiger Verkaufsfaktor“, bestätigt
Thomas Peckruhn, Vizepräsident
des Zentralverband Deutsches
Kfz-Gewerbe (ZDK). Für den Laien
ist eine solche Überprüfung kaum
machbar, denn die Kilometerleistung
und das Fahrzeugalter geben
nur bedingt Hinweise auf die Rest-
Wie viel Restkapazität hat die Batterie eines gebrauchten E-Autos? Unabhängige
Zertifikate geben Auskunft. Foto: djd/Wirtschaftsgesellschaft Kfz
kapazität des Akkus. Denn dessen
Zustand wird von weiteren Faktoren
beeinflusst, wie Temperatur, Ladeverhalten
der Vorbesitzer, Ladezyklen
oder Fahrstil.
Unabhängige Tests
geben Sicherheit
Gefragt sind daher
unabhängige Batterietests
wie beispielsweise
das Zertifikat von
Aviloo, mit dem auch
der ZDK zusammenarbeitet.
Die Bescheinigung
gibt Auskunft über den Gesundheitszustand
der Batterie (State
of Health, kurz SoH). Die Werte werden
transparent in Prozent dargestellt
– eine Batterie mit ursprünglich
60 Kilowattstunden (kWh) und einer
Gebrauchte
E-Autos sind
gefragt – doch
der Markt wächst
langsamer als das
Interesse.
Kapazität von 80 Prozent stellt also
nur noch 48 kWh zur Verfügung – mit
entsprechend verkürzter Reichweite.
Bei dem Akkutest wird nicht nur das
Verhalten während der Fahrt gemessen.
Hinzu kommt die Analyse
von vielen Millionen Datenpunkten.
Dadurch erhalten
Kaufinteressenten
detaillierte Auskünfte
darüber, welche realen
Reichweiten noch
möglich sind, wie sich
die Batterie im Vergleich
zu ähnlichen Fahrzeugen
schlägt oder ob Defekte
auf der Zellebene vorhanden
sind. Das erleichtert eine bewusste
Kaufentscheidung und gibt mehr
Sicherheit, dass keine aufwendigen
Reparaturen auf den Neubesitzer zukommen.
DJD/ MEB
Sharing-Mobilität – gut für Umwelt und Geldbeutel
Autos teilen statt besitzen – dieses
Prinzip überzeugt immer
mehr Menschen in Deutschland.
Ob Car-Sharing, E-Scooter oder
Leihräder: Für viele gelten die Angebote
der Shared Mobility als
Schlüssel zu mehr Nachhaltigkeit
im Verkehr.
Laut einer repräsentativen Umfrage
im Auftrag des Digitalverbands
Bitkom sehen 79 Prozent
der Deutschen darin eine umweltfreundliche
Alternative zu
herkömmlichen Fortbewegungsmitteln.
Nur 18 Prozent äußern
Bedenken, dass sie eher zu mehr
Verkehr und Umweltbelastung
führen könnten.
Weniger Kosten,
mehr Möglichkeiten
Neben dem Umweltaspekt
punktet das Teilen auch finanziell:
83 Prozent der Befragten glau-
E-Bikes stehen in vielen Städten
per Smartphone spontan bereit.
ben, dass sich durch die Nutzung
von Sharing-Angeboten Geld
sparen lässt. Kritischer sehen das
lediglich 14 Prozent, die vermuten,
dass spontane Buchungen
eher zu Mehrkosten führen könnten.
Für Menschen ohne eigenes
Auto bieten geteilte Fahrzeuge
nach Ansicht von 73 Prozent der
Befragten eine echte Alternative.
Zugleich werden sie als flexibler
Lückenschluss zum öffentlichen
Nahverkehr geschätzt – besonders
in städtischen Räumen.
Mobilität
neu gedacht
Dass Sharing-Modelle mehr
sind als ein urbaner Trend, zeigt
der Blick in die Zukunft: Ein Drittel
der Deutschen geht davon aus,
dass sie den klassischen Fahrzeugbesitz
zunehmend ersetzen könnten.
Die Hälfte fordert politische
Unterstützung. Auch in ländlichen
Regionen steigt das Interesse.
„Gerade als Alternative zum
eigenen Auto oder als Zubringer
zum nächsten Bahnhof können
Sharing-Angebote ein wichtiger
Baustein der Mobilitätswende
sein. Die Politik muss gerade deshalb
Shared Mobility von Beginn
an in die Infrastrukturplanung integrieren,
etwa durch Mobilitätsstationen,
die ein leichtes Umsteigen
zwischen Sharing-Angeboten
und anderen Verkehrsmitteln
ermöglichen“, sagt Bitkom-
Hauptgeschäftsführer Bernhard
Rohleder.
Für mehr Ordnung im urbanen Raum sorgen Abstellzonen für Leihfahrräder
und -Scooter. Fotos: Imago/Westend61
Wunsch nach
Förderung wächst
67 Prozent der Befragten sehen
in der geteilten Mobilität bereits
heute eine echte Alternative zum
klassischen Verkehr. Besonders
hoch ist die Zustimmung für
eine stärkere Förderung durch
Arbeitgeber: 83 Prozent begrüßen
Zuschüsse zur Nutzung von
Sharing-Diensten. Auch in der
Verkehrspolitik wird der Ruf nach
integrierten Konzepten lauter, die
Sharing-Modelle nicht nur als Ersatz,
sondern auch als intelligente
Ergänzung zu Bus und Bahn
verstehen. Die Ergebnisse stammen
aus einer bundesweit repräsentativen
Telefonumfrage unter
1005 Personen ab 16 Jahren,
die Bitkom Research im Sommer
2024 durchgeführt hat.
Der Trend zum Teilen ist also
kein bloßer Zeitgeist – sondern
längst ein fester Bestandteil im
Denken über die Mobilität von
morgen, der neue Geschäftsmodelle
fördert, Ressourcen
schont, Verkehrsflächen effizienter
nutzbar macht sowie einen
wichtigen Beitrag zur nachhaltigen
Stadtentwicklung leistet.
MEB
Mehr Platz fürs Pedal:
Neuer Radlogistik-Hub
München geht einen weiteren
Schritt in Richtung nachhaltige urbane
Logistik: Ab Juni entsteht auf
dem Gelände der ehemaligen Paketposthalle
ein neuer Radlogistik-
Hub mit über 1000 Quadratmetern
Fläche. Dort sollen Logistikunternehmen
künftig gemeinschaftlich
Infrastruktur wie Anfahrtsrampen
und Sozialräume nutzen können.
Auch Wartungs- und Servicebetriebe
sowie Showrooms für Lastenradhersteller
sind Teil des Konzepts.
Der Hub ergänzt den bereits erfolgreichen
Pilotstandort am Viehhof,
der seit seiner Eröffnung im
August 2023 zur Entlastung des
städtischen Lieferverkehrs beiträgt.
Immer mehr Zusteller setzen auf der
sogenannten „letzten Meile“ auf
Lastenräder – sie umgehen damit
Staus, sparen Zeit bei der Parkplatzsuche
und helfen mit, Wohngebiete
vom Autoverkehr zu befreien.
Finanziert wird das neue Projekt
bis 2027 über Mieteinnahmen
und Mittel aus dem EU-Förderprogramm
metaCCAZE. Die Stadt
München sieht in der Radlogistik
ein zukunftsweisendes Modell, das
sowohl ökologisch als auch praktisch
überzeugt.
MEB
Bürgermeisterin Katrin Habenschaden (r.) und Mobilitätsreferent Georg Dunkel
(l.) vor dem 2023 am Viehhof eröffneten Radlogistik-Hub. Foto: Marcus Schlaf
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KLIMA
Leserthema: „Mobilität, Netzausbau und nachhaltiges Reisen“ ANZEIGE Nr. 124 | Wochenende, 31. Mai / 1. Juni 2025
Volle Ladung für die Zukunft
HX Power setzt mit investorenfinanzierten Schnellladesäulen in bayerischen Kommunen neue Maßstäbe
Mit einem Pilotprojekt in
Maisach zeigt die Firma
HX Power Charge & Solar,
wie Elektromobilität ohne öffentliche
Investitionen Realität werden kann.
In der oberbayerischen Gemeinde
wurde 2024 das erste vollständig investorenfinanzierte
Schnellladenetz
aufgebaut. Insgesamt sieben Ladepunkte
sind dabei errichtet worden –
darunter fünf AC-Doppellader vom
Typ Alfen mit je zwei Ladepunkten
à 22 kW sowie zwei DC-Schnelllader
Alpitronic HYC50 mit bis zu 50 kW.
Die Grundlage des Projekts ist ein
flexibles Beteiligungsmodell: Die Kommune
stellt die Flächen, HX Power
aus Emmering übernimmt Planung,
Umsetzung, Betrieb und Wartung –
finanziert durch stille Beteiligungen
von Investoren wie dem Münchner
Bauträger Terrafinanz. Letzterer erhält
70 Prozent des wirtschaftlichen
Ergebnisses aus den Ladeumsätzen.
Die Gemeinde Maisach ist zusätzlich
mit fünf Prozent beteiligt.
Kompakt und sehr flexibel: die HX
Power Family Box für zu Hause.
club Obing sind bereits konkret in
Vorbereitung. Auch Unternehmen
interessieren sich zunehmend für
die Umsetzung an ihren Standorten.
Für Investoren bietet das
Beteiligungsmodell attraktive Perspektiven
– mit einer möglichen
Amortisation der Einlage bereits
nach wenigen Jahren.
Wallboxen für
den Privatbereich
Das Team von HX Power um
Firmeninhaber Hermann Aicher (l.)
begleitet jede Projektphase.
In Maisach stehen nun mehrere öffentlich zugängliche Ladesäulen von HX Power zur Verfügung. Fotos: HX Power
Umgesetzt wurde das zukunftsweisende
Projekt gemeinsam mit
der Energielösung Regensburg, einer
Tochter von Bayernwerk. Sie brachte
ihre Erfahrung aus über 1500 Ladepunkten
ein und übernahm alle technischen
Arbeiten – von der Netzanbindung
über die Beschilderung bis
zum laufenden Betrieb. Als Backend
wird die Software be.energised genutzt.
Die Stromversorgung erfolgt
durch lokale Anbieter wie Bayernwerk
und die Stadtwerke Fürstenfeldbruck.
Die Preise an den Ladepunkten
betragen derzeit 53 Cent pro Kilowattstunde
an AC-Ladesäulen und
63 Cent an den DC-Schnellladern.
Alle Standorte sind betriebsbereit,
das Netz steht der Öffentlichkeit
zur Verfügung. „Wir zeigen, dass
Ladeinfrastruktur nicht am Geld
scheitern muss – wenn Kommune,
Wirtschaft und Investoren an einem
Strang ziehen“, sagt Hermann
Aicher, Gründer und Geschäftsführer
von HX Power Charge & Solar.
Mehr als nur
Strom tanken
In einer weiteren Ausbaustufe sollen
an ausgewählten Schnellladern
Touchterminals installiert werden.
Diese bieten neben Ladeinformationen
auch interaktive Funktionen
wie Spiele, TV, Internetzugang und
lokale Nachrichten. Damit wird der
Ladevorgang nicht nur funktional,
sondern auch informativ und unterhaltsam
gestaltet.
HX Power plant, das Modell in
weiteren Kommunen auszurollen.
Projekte in Eichenau oder am Golf-
Ergänzend zur öffentlichen Infrastruktur
bietet HX Power auch
Lösungen für Privathaushalte und Institutionen.
Die HX Power Family Box
ermöglicht das sichere Laden kleiner
Elektrofahrzeuge wie E-Bikes, Scooter
oder E-Rollstühle – etwa an Fahrradstationen
oder in Tiefgaragen.
Zudem eröffnet der firmeneigene
E-Shop die Möglichkeit, private
Wallboxen zeitweise zur Vermietung
freizugeben. Preise und Nutzungszeiten
lassen sich flexibel gestalten –
eine praxisnahe Option für moderne
Mobilitätsnutzung im Alltag.
Mehr Informationen unter
www.hxpower.de
www.hxpower.de
Eine Ladestation für alle
HX POWER CHARGE & SOLAR
info@hxpower.de | Telefon + 49 (0)152 02 55 38 74
www.hxpower.de
SONNE,
WIND,
WASSER
Leserthema: „Nachhaltigkeit – Erneuerbare Energien“ Nr. 125 | Montag, 2. Juni 2025
Wichtiger Speicherplatz
Mittlerweile sind bereits zwei Millionen Solarstromspeicher in Betrieb
Nachhaltigkeitswoche
in Ihrer
Zeitung
Wie werden wir in Zukunft wohnen?
Welche Maßnahmen helfen, bei der
Arbeit Ressourcen zu sparen? Welche
Jobs sind besonders nachhaltig – und
welche helfen dabei, die Energiewende
zu verwirklichen? Wie ernähren wir
uns umweltbewusst? Wie kann Mobilität
auch in Zukunft gelingen und
welche Anlagen an den Finanzmärkten
sind nachhaltig? Diesen und weiteren
Fragen ist die Redaktion im Laufe der
Nachhaltigkeitswoche dieser Zeitung
auf den Grund gegangen. Bei dieser
wurden jeden Tag unterschiedliche Themenbereiche
beleuchtet. Heute steht
das letzte Thema dieser Serie, „Erneuerbare
Energien“, im Mittelpunkt.
Sie haben Wünsche oder Anregungen
zu diesen Themen? Schreiben Sie uns:
beilagenredaktion@merkurtz.media
VIEL SPASS BEIM LESEN WÜNSCHT
IHRE REDAKTION SONDERVERÖFFENTLICHUNGEN
Umfrage
Rund ein Viertel
will oder hat ein
Balkonkraftwerk
Rund ein Viertel der Menschen in
Deutschland spielt einer Umfrage zufolge
mit dem Gedanken, bei sich zu Hause
eine Mini-Solaranlage zu installieren
oder hat das bereits getan. Wie das Vergleichsportal
Verivox Mitte Mai mitteilte,
betreiben neun Prozent bereits ein sogenanntes
Balkonkraftwerk, für weitere 17
Prozent kommt das in Frage. Laut Verivox
kann sich die Anschaffung bereits nach
zweieinhalb Jahren amortisieren.
Rund ein Fünftel der Befragten (21
Prozent) hat laut Umfrage zu wenig
Platz für eine Mini-Solaranlage, bei 15
Prozent lohnt sie sich nicht und 19 Prozent
wollen grundsätzlich kein solches
Steckersolargerät. Eine kleine Anlage
für den Balkon kostet laut Verivox zwischen
500 und 800 Euro.
Investition rechnet sich nach
zweieinhalb bis fünf Jahren
Unter „idealen Bedingungen“, also
etwa mit der richtigen Sonneneinstrahlung
und ohne Schatten, kann ein Balkonkraftwerk
mit 800 Watt demnach
jährlich rund 760 Kilowattstunden
Strom liefern. Werden davon 60 Prozent
selbst verbraucht, ergibt sich laut
dem Vergleichsportal eine jährliche Ersparnis
von 160 Euro bei einem Kilowattstundenpreis
von 34,7 Cent. Nach
zweieinhalb bis fünf Jahren kann sich
die Investition also bereits rechnen.
„Balkonkraftwerke lohnen sich oft
auch dann, wenn die Idealbedingungen
nicht erreicht werden“, erklärt
Thorsten Storck, Energieexperte bei
Verivox. Dann dauerte es nur länger, bis
sich die Geräte amortisieren. Die meiste
Sonnenenergie kann erzeugt werden,
wenn der Balkon auf der Südseite steht
und die Module leicht geneigt sind. AFP
Ein Balkonkraftwerk ist eine lohnende Investition.
Foto: PantherMedia/Yven Dienst
Im Frühjahr 2025 wurde in Deutschland
der zweimillionste Solarstromspeicher in
Betrieb genommen. Allein im vergangenen
Jahr kamen rund 600 000 neue Solarbatterien
hinzu. Das erklärte
der Bundesverband Solarwirtschaft
(BSW-Solar) im
Vorfeld der Energiemesse
„The smarter E Europe“
im Mai in München.
Während Heimspeicher
bei neuen Solarstromanlagen
auf Eigenheimen
inzwischen zum Standard
zählen, sei zuletzt insbesondere
die Nachfrage nach Großspeichern
der Megawattklasse gewachsen,
die neben Solar- und Windparks errichtet
werden, so der Verband. Sie ermöglichen
es, Strom aus erneuerbaren Energien auch
dann zu nutzen, wenn keine Sonne scheint
beziehungsweise kein Wind weht. Zudem
vermeiden sie bei intelligenter Steuerung
Kosten für den Ausbau der Stromnetze.
„Batteriespeicher
tragen erheblich
zur Sicherheit und
Verlässlichkeit der
Stromversorgung
bei.“
Strom aus erneuerbaren
Energien effizient nutzen
„Batteriespeicher leisten schon heute
einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung
des Stromsystems und tragen erheblich
zur Sicherheit und Verlässlichkeit der
Stromversorgung bei“, sagt Carsten Körnig,
Hauptgeschäftsführer des BSW-Solar.
„Jetzt heißt es, das Speicher-Ausbautempo
weiter zu erhöhen, unter anderem durch
eine baurechtliche Privilegierung für Batteriespeicher
und klare energiewirtschaftliche
Anreize.“ Batteriespeicher seien die
beste Technologie, um Strom aus erneuerbaren
Energien effizient zu nutzen sowie
sicher und kostengünstig ins Stromnetz
und das Energiesystem zu integrieren. Ihre
Modularität, schnelle Realisierung und sinkende
Kosten ermöglichten einen rasanten
Hochlauf des Zubaus, so Körnig.
Die Zuverlässigkeit der deutschen Stromversorgung
nehme international regelmä-
Um erneuerbare Energien effizient ins Stromsystem zu integrieren, muss der Speicherausbau
weiter beschleunigt werden. Grafik: BSW-Solar
Im EU-Projekt ReHydro entwickelt die
Hochschule München gemeinsam mit Industriepartnern
KI-basierte Systeme zur
Früherkennung von Kavitation – ein Meilenstein
für nachhaltige Energiegewinnung.
In Europa stammen etwa elf Prozent
des Stroms aus Wasserkraft. Doch rund
35 Prozent der möglichen Leistung bleiben
ungenutzt – häufig aufgrund von
Schäden durch Kavitation. Dieser hydrodynamische
Effekt entsteht, wenn
durch Druckabfall Dampfblasen in Flüssigkeiten
kollabieren. In der Nähe von
Turbinenschaufeln können dabei extreme
lokale Drücke auftreten, die Material beschädigen
und die Effizienz der Anlagen
mindern. Bisherige Methoden zur Erkennung
von Kavitation erfordern laut einer
Pressemeldung der Hochschule München
kostenintensive Inspektionen, bei denen
Turbinen abgeschaltet und entleert werden
müssen. Um Schäden zu vermeiden,
betreiben viele Anlagen ihre Turbinen mit
Sicherheitsreserven, was die Energieproduktion
einschränkt.
ReHydro: KI und Sensorik für
die Wasserkraft der Zukunft
Das von der EU mit 7,5 Millionen Euro
geförderte Projekt ReHydro setzt hier
an. Unter der Leitung von Professor Axel
Batteriespeicher ermöglichen es, dass Strom aus erneuerbaren Energien auch dann verfügbar ist, wenn etwa keine Sonne scheint.
Foto: PantherMedia/MP_foto71
ßig Spitzenpositionen ein. Dazu trügen
effektive Vorgaben und Maßnahmen zur
Netzstabilität bei, an denen Photovoltaik-
Künstliche Intelligenz gegen Turbinenschäden
Bayern setzt schon seit Langem auf das Thema Energiegewinnung durch Wasserkraft – hier
ein Foto des Wasserkraftwerks am Lech bei Lechmühlen. Foto: Imago/Wolfilser
Busboom von der Hochschule München
entwickeln Forschende gemeinsam mit
Partnern wie Voith Hydro und Energias
de Portugal innovative Überwachungssysteme.
Ziel ist es, Kavitation im laufenden
Betrieb frühzeitig zu erkennen und so die
Lebensdauer von Wasserkraftwerken zu
anlagen und Batteriespeicher aktiv mitwirken,
so der Bundesverband. Die Speicherkapazität
der stationären Batterien reiche
inzwischen aus, um 20 Gigawattstunden
(GWh) zwischenzuspeichern. Rechnerisch
genüge das, um den durchschnittlichen
privaten Tagesstromverbrauch von etwa
zwei bis vier Millionen Zwei-Personen-
Haushalten in Deutschland zu speichern.
verlängern. Kernstück der Technologie
sind Ultraschallsensoren, die hochfrequente
Signale erfassen, die beim Kavitationsprozess
entstehen. Diese Daten
werden von KI-Algorithmen analysiert,
um potenzielle Schäden frühzeitig zu
identifizieren. Ein erster Einsatz erfolgt im
Effizient ins Stromsystem
integrieren
Allein im ersten Quartal 2025 kamen
nach Schätzungen von BSW-Solar über
1,7 GWh hinzu – das ist ein Zuwachs
von rund 16 Prozent gegenüber dem
vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Um
mit dem weiteren Ausbau erneuerbarer
Energien Schritt halten zu können und
diese effizient ins Stromsystem zu integrieren,
müsse der Speicherausbau weiter
beschleunigt werden, so der Verband.
Nach Berechnungen des Fraunhofer-Instituts
zu Transformationsszenarien in der Studie
„Wege zu einem klimaneutralen Energiesystem“
müsste die Kapazität von Batteriespeichern
inklusive mobiler Batterien
dafür bis zum Jahr 2030 auf etwa 100 bis
150 GWh anwachsen.
Das Erreichen dieser Ziele sei nach Ansicht
von BSW-Solar kein Selbstläufer. Die
Umsetzung der technischen Potenziale
und wirtschaftlichen Geschäftsmodelle
von Batteriespeichern scheitere aktuell
oft an „überholten rechtlichen Rahmenbedingungen“.
Die besondere Rolle der
Speicher im Stromsystem und ihre vielfältigen
Funktionen in einem dynamischen
Stromsystem würden bisher im deutschen
Energierecht und den Anschlussbedingungen
der Netzbetreiber, wie auch in
der Regulatorik der Bundesnetzagentur,
kaum berücksichtigt, erklärt der Verband.
Besonders dringlich seien aus Sicht des
BSW-Solar unter anderem die schnelle
Umsetzung der baurechtlichen Privilegierung
von Batteriespeichern, das Vereinfachen
von Anschlussbedingungen sowie
das Reduzieren von Netzentgelten und
Anschlusskosten, um den Ausbau von
Stromspeichern voranzubringen. ARI
Wasserkraftwerk Valeira in Portugal, wo
die Systeme unter realen Bedingungen
getestet werden.
Effizienter, kostengünstiger
und haltbarer
Die Vorteile der neuen Technologie sind
vielfältig:
• Erhöhte Effizienz: Durch präzisere Überwachung
können Turbinen näher an
ihren optimalen Betriebsbedingungen
betrieben werden.
• Reduzierte Wartungskosten: Eine frühzeitige
Erkennung von Schäden minimiert
teure Ausfallzeiten und Reparaturen.
• Längere Lebensdauer: Die Anlagen bleiben
länger in Betrieb, was Ressourcen
schont und die Wirtschaftlichkeit steigert.
Darüber hinaus trägt ReHydro laut
Hochschule München zur ökologischen
Nachhaltigkeit bei, indem es die Integration
von fischfreundlichen Turbinen und die
Wiederherstellung von Umweltströmen
fördert. Langfristig könnten die im Projekt
entwickelten Lösungen bis zu 1 150 neue
Arbeitsplätze schaffen und den Weltmarkt
für Wasserkrafttechnologien um
275 Millionen Euro erweitern.
BODO-KLAUS EIDMANN
SONNE,
WIND,
WASSER
Leserthema: „Nachhaltigkeit – Erneuerbare Energien“ ANZEIGE
Nr. 125 | Montag, 2. Juni 2025
Gewerbe-, Büro- und Objektbau
Mehr Unternehmen setzen
auf die Kraft der Sonne
Eine nachhaltige Stromversorgung
aus regenerativen Quellen
kann die Nutzer unabhängiger
von den marktüblichen
Strompreisen machen. Gerade für
Unternehmen, die auf ihren Gebäuden
über große, kaum beschattete
Dachflächen verfügen, kann
eine Photovoltaik-Anlage (kurz PV-
Anlage) eine optimale Lösung darstellen.
Experten aus allen notwendigen
Bereichen: von Elektroingenieuren
über Projektplaner bis hin zu Monteuren.
In der gesamten Rener-
Vest-Gruppe, die ihren Hauptsitz
ebenfalls in Ellzee hat, sind insgesamt
240 Menschen beschäftigt.
Die Unternehmensgruppe vereint
6000 mittlerweile umgesetzte Projekte
und 750 aktiv überwachte
Anlagen.
Das Unternehmen actensys aus
Ellzee bei Günzburg fungiert dabei
als Projektplaner, Entwickler und
tritt bei Solarstrom-Dachanlagen
auch als ausführender Betrieb
auf. Die steigende Nachfrage von
Unternehmen nach eigenen PV-
Anlagen spürt das Team von actensys
deutlich. 2023 waren es noch
überwiegend private Aufträge. Bis
Ende August 2024 drehte sich die
Lage und 80 Prozent der Aufträge
kamen aus dem Gewerbe.
Als Reaktion auf das steigende
Auftragsvolumen bei den großen
Gewerbeanlagen will actensys
auch in ihren eigenen Unternehmensstrukturen
reagieren. Die
Solarstrom-Experten setzen auf
Wachstum: Um ihre Position in diesem
Sektor weiter auszubauen und
zu stärken, ist die Besetzung weiterer
Kern- und Schlüsselpositionen
bereits in Arbeit.
Ganzheitliche energetische
Beratung
Der Vorteil, den Kunden bei
actensys genießen: Sie erhalten
eine ganzheitliche energetische Beratung
und Umsetzung, die immer
an die individuellen Bedürfnisse
angepasst wird. Dabei blickt das
Unternehmen auf über 17 Jahre
Erfahrung im PV-Sektor zurück
und verfügt über eine umfassende
Expertise in Beratung, Auslegung
und Installation von PV-Anlagen
Viele Betriebsgebäude eignen sich perfekt für die Installation großer Photovoltaikanlagen. Foto: pr
jeder Größenordnung. Da actensys
ein Teil der RenerVest-Gruppe ist,
kann sie selbst bei komplizierten
oder besonders großen Aufträgen
schnell und zuverlässig handeln
und eine zügige und professionelle
Umsetzung garantieren. Unter
den Mitarbeitenden finden sich
actensys GmbH
Zur Schönhalde 10
89352 Ellzee
Tel.: 08283/99998-0
info@actensys.de
www.actensys.de
SONNE,
WIND,
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Leserthema: „Nachhaltigkeit – Erneuerbare Energien“ ANZEIGE
Nr. 125 | Montag, 2. Juni 2025
Grüne Energie für Gesundheit und Klima
Wie das Gesundheitsunternehmen Roche am oberbayerischen Standort Penzberg durch
Biomasse, Photovoltaik und intelligente Wärmenutzung seine ambitionierten Klimaziele erreicht
Nachhaltigkeit ist bei Roche tief
in der Unternehmensstrategie
verankert. Als global agierendes
Gesundheitsunternehmen
übernimmt Roche Verantwortung –
für die Gesundheit von Menschen
ebenso wie für die Umwelt und die
Erde. Bis 2050 will Roche weltweit
klimaneutral sein.
Besonders an großen Produktionsstandorten
mit energieintensiven
Prozessen zur Entwicklung und Herstellung
innovativer Medikamente
und Diagnostika verfolgt das Unternehmen
sein ambitioniertes Ziel mit
großem Engagement und konsequenter
Entschlossenheit.
Wegweisend: das innovative Niedertemperatur-Warmwasser-System
beim Unternehmen Roche. F.: Roche
Vorzeigeprojekt: Ein neues Biomasse-Heizwerk zur Waldrestholzverfeuerung wird in Zukunft den Großteil des Wärmebedarfs am Standort in Penzberg
decken. Animation: Roche
Hand in Hand: Produktion
und Nachhaltigkeit
Ein Vorzeigeprojekt auf diesem
Weg ist der Standort in Penzberg,
eine der größten Produktionsstätten
von Roche weltweit. Hier kommt
eine intelligente Kombination aus
nachhaltigen Energiegewinnungsmethoden
zum Tragen. Im Zentrum
steht ein neues Biomasse-Heizwerk
zur Waldrestholzverfeuerung, das
Ende 2025 eingeweiht wird und
in Zukunft den Großteil des Wärmebedarfs
am Standort decken
wird. Jährlich können damit rund
7 800 Tonnen CO 2
eingespart und
somit ein wesentlicher Beitrag zur
Reduzierung der CO 2
-Emissionen
geleistet werden. Betrieben wird
das Heizwerk mit regionalem Waldrestholz
aus einem Umkreis von
maximal 100 Kilometern, was nicht
nur eine nachhaltige Ressource darstellt,
sondern auch regionale Wertschöpfungsketten
nachhaltig stärkt.
Auch die Nutzung der Solarenergie
wird stetig ausgebaut: Auf dem
sich derzeit im Bau befindlichen
Diagnostik-Produktionszentrum
entsteht an der Ostfassade und
auf der Dachfläche eine moderne
Photovoltaik (PV)-Anlage mit über
1 000 PV-Modulen und einer Gesamtleistung
von 285 kWp. Der
erzeugte Strom dieser Anlage wird
direkt vom Produktionszentrum genutzt.
Auch auf anderen Dächern
im Werk Penzberg sind bereits PV-
Anlagen installiert, die 2023 über
400 000 kWh Strom direkt ins
Roche-Netz einspeisten.
Ein weiteres wegweisendes
Projekt ist das innovative Niedertemperatur-Warmwasser-System.
Die nachhaltige Technologie nutzt
die Abwärme, die bei den Produktionsprozessen
entsteht. Anstatt
diese Energie ungenutzt an die Umwelt
abzugeben, wird sie im Kreislauf
gehalten und zur Beheizung
oder Kühlung von Gebäuden und
Prozessen eingesetzt. Dies reduziert
den Bedarf an externer Energie
erheblich und senkt somit den
Gesamtenergieverbrauch sowie die
damit verbundenen Treibhausgasemissionen
um 3 900 Tonnen CO 2
bis 2029.
Klimaneutralität: eine
globale Verpflichtung
Das Engagement für eine nachhaltige
Energieversorgung in Penzberg
wurde mehrfach ausgezeichnet –
unter anderem vom Bundesministerium
für Wirtschaft und Energie, das
das Biomasse-Heizwerk im Rahmen
seines Programms zur Förderung
von Biomasseanlagen fördert. Auch
die Auszeichnung für das Niedertemperatur-Warmwasser-System
mit
dem Responsible Care Award unterstreicht
den Innovationscharakter
des Konzepts. Diese Anerkennung
stärkt den eingeschlagenen Kurs.
Roche bekennt sich klar zu seiner
ökologischen Verantwortung. Das
Engagement am Standort Penzberg
zeigt eindrucksvoll, dass ökologische
Nachhaltigkeit und wirtschaftlicher
Erfolg kein Widerspruch sind.
Mit kontinuierlicher Investition in
grüne Technologien und ressourcenschonende
Prozesse wird nicht
nur eine nachhaltige Zukunft für
das Unternehmen geschaffen, sondern
auch aktiv zum Klimaschutz
beigetragen.
Handeln aus
Verantwortung
Das Life-Science-Kompetenzzentrum von Roche in
Penzberg spielt eine zentrale Rolle für die Gesundheit
von Menschen auf der ganzen Welt. Unsere
Medikamente zur Behandlung schwerer Krankheiten
und diagnostische Tests ermöglichen Patient:innen ein
besseres Leben.
Damit das so bleibt, braucht es kontinuierlichen Wandel
und respektvolles Wachstum - im Einklang mit Natur und
Umwelt. Das ist es, was uns antreibt. Das macht uns zu
Roche.
www.roche.de/penzberg
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