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Spielzeitheft 2025/2026 des Schauspiel Leipzig

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VORWORTE ———> 2

DAS ENSEMBLE ———> 6

PREMIEREN &

WIEDERAUFNAHMEN ———> 8

SCHAUSPIELHAUS ———> 12

———> 38

DISKOTHEK ———> 44

RESIDENZ ———> 60

FOYER 1 ———> 70

PARTIZIPATION ———> 74

CLUBFUSION ———> 76

INKLUSION ———> 8 2

Schauspielstudio ———> 78

Kooperationen ———> 79

Das Haus ———> 84

P reise ———> 8 8

Saalplan ———> 9 0

Abonnements ———> 91

Ser v ice ———> 94

Kontakte ———> 9 6

Impressum ———> 9 6


Sehr geehrte Damen und Herren,

liebe Freundinnen und Freunde

des Schauspiel Leipzig,

mit großer Vorfreude blicken wir auf die Spielzeit 2025 / 26, die

unter dem Motto „Wir-Gesänge“ einmal mehr die beeindruckende

künstlerische Vielfalt und Kraft des Schauspiel Leipzig

unter Beweis stellen wird.

Das Publikum erwarten eindrucksvolle Uraufführungen der

neuen Leipziger Auftragswerke, darunter „Der Girschkarten“

von Lukas Rietzschel und „deutsche märchen“ von Thomas

Köck. Ebenso freue ich mich auf die Inszenierung des Klassikers

„Die Jungfrau von Orleans“ von Friedrich Schiller sowie

auf weitere Höhepunkte, die das kommende Jahr prägen werden.

Das Schauspiel Leipzig beweist damit immer wieder aufs Neue

seine künstlerische Relevanz weit über die Stadtgrenzen hinaus.

Die Präsenz bei bedeutenden Festivals, die hohe Anerkennung

durch Fachjurys und ein stetig wachsendes, begeistertes

Publikum unterstreichen die besondere Stellung dieses Hauses

innerhalb der deutschsprachigen Theaterlandschaft.

Gemeinsam mit Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, freue ich

mich auf eine inspirierende Spielzeit voller anregender und

berührender Theatererlebnisse. Nachdem das Schauspiel im

Oktober seine Interimsspielstätte auf dem agra-Gelände verlassen

wird, dann auch wieder im Theaterhaus auf der neuen

alten Großen Bühne.

Die außergewöhnliche Vielseitigkeit und die Fähigkeit, ein

breites Publikum für anspruchsvolles Theater zu begeistern,

sind längst zum Markenzeichen des Schauspiel Leipzig geworden.

Mit Besucherzahlen von deutlich über 80 % in der

vergangenen Saison wurde zudem ein neuer Rekord erreicht

— ein eindrucksvoller Erfolg, der Respekt und Anerkennung

verdient.

Und nicht nur die Leipzigerinnen und Leipziger sind vom Programm

überzeugt. In der zurückliegenden Spielzeit wurde, bereits

zum achten Mal, eine Produktion des Schauspiel Leipzig

unter der Leitung von Enrico Lübbe zu den renommierten

Mülheimer Theatertagen eingeladen. Zudem wurde die Inszenierung

„Goldie“ für den FAUST-Preis nominiert und zum

Heidelberger Stückemarkt eingeladen — ein eindrucksvoller

Beleg für die kontinuierliche Spitzenleistung und den Mut zu

innovativem Theater.

Ihre

Dr. Skadi Jennicke

Beigeordnete für Kultur der Stadt Leipzig

2


Liebe Leipzigerinnen und Leipziger,

sehr verehrtes Publikum,

bevor ich zu den Höhepunkten und Herausforderungen der vor

uns liegenden Saison 2025 / 26 komme, ist es mir ein großes

Anliegen, Ihnen zuallererst einen großen Dank auszusprechen

für Ihr riesiges Interesse an unserer Theaterarbeit! Für das

ganze Jahr 2024 konnte das Schauspiel Leipzig eine Auslastung

von 81 % verzeichnen, zum Ende des ersten Quartals 2025 betrug

unsere Auslastung dann sogar sensationelle 88,8 %! Das

ist ein Novum in der Geschichte dieses Hauses, und das verdanken

wir Ihrem Interesse, Ihrer Treue und Ihrem Zuspruch

für unsere Arbeit. Dieser Zuspruch ist immer wieder sowohl

eine Bestätigung als auch Ansporn für das ganze Haus und

uns alle auf, hinter und vor der Bühne.

Zuspruch erfährt unsere Arbeit nicht nur vor Ort in Leipzig.

Erneut wurde das Schauspiel Leipzig zu Festivals nach Mülheim,

Heidelberg und Berlin eingeladen und für seine künstlerischen

Leistungen gefeiert.

Mit welcher Qualität das Schauspiel Leipzig und all seine Abteilungen

in ihrer Arbeit aufwarten, war zudem am 24. April

2025 zu erleben, als wir unsere Interims-Spielstätte ag(o)ra mit

gleich vier Produktionen an einem Tag eröffnen konnten — mit

einem Theaterfest an einem sehr besonderen Ort der Leipziger

Stadtgeschichte, dem agra Messepark Leipzig. Die dortige

Halle 4, den ehemaligen Kultursaal der agra-Landwirtschaftsausstellung,

konnten wir in einen temporären Theater-Ort mit

mehreren Spielstätten verwandeln. Dass Sie uns auch dorthin

folgen, freut uns natürlich sehr.

Die ag(o)ra wird noch einer unserer Spielorte bleiben bis Ende

Oktober. Der Grund für dieses Interim, die Instandsetzung

der Inspizienten-Anlage auf der Großen Bühne, wird unsere

Arbeit aber noch etwas darüber hinaus beeinflussen: Alle Produktionen,

die wieder auf die Große Bühne ziehen, müssen

zuerst technisch in die neue Anlage eingearbeitet werden —

alle Zeichen für Licht, Ton oder Bühnenverwandlungen sind

neu einzuprogrammieren, zusätzlich zur künstlerischen Wiederaufnahme.

Ab Herbst nehmen wir diese intensive Arbeit in Angriff

und werden dabei zunächst unser großes Repertoire auf

diese Weise wiederaufnehmen, von A wie „Arsen und Spitzenhäubchen“

bis W wie „Woyzeck“. Dabei bringt der Herbst

auch ein Wiedersehen mit „Das kalte Herz“, und Silvester 2025

ist es endlich so weit: Wir richten wieder unsere große Silvesterfeier

aus, mit Theater, Tanz und Buffets in allen Foyers.

In den Neuproduktionen dieser Saison gibt es einerseits Kontinuitäten

in der Zusammenarbeit mit Künstlerinnen und

Künstlern, die schon häufiger am Haus gearbeitet haben: etwa

aufseiten der Regie Pia Richter, Elsa-Sophie Jach oder Adewale

Teodros Adebisi, aber auch Thomas Köck oder Lukas Rietzschel

kehren ans Haus zurück mit neuen Stücken, die sie als

Auftragswerke für das Schauspiel Leipzig verfasst haben.

Verstärkt wird diese Kontinuität um Menschen, die erstmals

am Haus inszenieren, wie etwa Kamila Polívková, Ebru Tartıcı

Borchers oder Wilke Weermann.

Mehr zu den neuen Produktionen der kommenden

Saison und zum Motto, unter dem unsere Theaterarbeit stehen

wird, lesen Sie auf den folgenden Seiten.

Zu den Kontinuitäten zählt ebenso die Fortführung unseres

inklusiven Angebots in Audiodeskription und in Deutscher

Gebärdensprache sowie die Kinderbetreuung zu ausgewählten

Vorstellungen.

Fortführen werden wir auch zwei neue Angebote, die

wir in der vergangenen Saison erfolgreich ausprobiert haben:

Mit der Theatercard 100 können Sie diese Spielzeit wieder

für 200 Euro jede unserer Produktionen so oft besuchen, wie

Sie mögen. Und ebenso gibt es weiterhin einmal im Monat den

Theatertag, der Ihnen den Besuch einer unserer Produktionen

zu einem besonders attraktiven Kartenpreis ermöglicht.

Ich hoffe, wir sehen uns im Schauspiel Leipzig.

Es würde mich sehr freuen!

Leipzig, April 2025

Enrico Lübbe

3


WIR-GESÄNGE

Das ist das Motto, mit dem wir in diese Spielzeit

gehen. Was macht uns als Gesellschaft aus? Auf

welchen Geschichten basieren wir? Welche Erzählungen

machen uns heute aus, welche Echoräume

und Diskussionen beeinflussen uns? Was

müssen wir manchmal aushalten oder was sollten

wir diskutieren, wenn ‚Wir‘ uns begegnen?

Natürlich geht es auch um Gesang, um Musik,

aber vor allem soll es um Fragen nach dem ‚Wir‘

gehen bei diesem Motto, das mit dieser Spielzeit

nicht enden wird.

Diese Fragen sollen weiter gefasst sein: Sie gelten Vergangenheiten

genauso wie Gegenwarten, als eine Suche nach Ursprüngen

und Bezügen, eine Suche nach neuen Fragen und

bekannten Erzählungen, nach Aushandlungen und Konflikten,

Widersprüchen und Sehnsüchten.

Wir-Gesänge beinhalten dabei natürlich auch Gesang

im Sinne von Musik, etwa in der Produktion „Was ihr wollt“,

in der wir Shakespeare der Musik von Taylor Swift begegnen

lassen, oder in der Eröffnung der Residenz mit dem ChorAlle

und „Sound of us“.

‚Gesang‘ bezeichnet in der klassischen Literatur aber In diesem Sinne koppelt Regisseurin Pia Richter auf der Großen

Bühne Shakespeare mit Taylor Swift zusammen, insze-

auch ‚einen kleinen Abschnitt der großen Erzählung‘ — und

das beschreibt recht gut, was Theater immer wieder ermöglicht:

einen fokussierten künstlerischen Blick zu setzen auf ein erarbeitet Thomas Köck für das Schauspiel Leipzig ein Aufniert

Nuran David Calis Schillers „Jungfrau von Orleans“ und

bestimmtes Thema, einen Konflikt, eine Fragestellung, die die tragswerk unter dem Titel „deutsche märchen“ und begibt

Gesellschaft beschäftigt — sei es seit Kurzem oder seit Jahrhunderten.

Dabei kann Theater mit seinem spezifischen Blick, Märchen, inszeniert von Elsa-Sophie Jach.

sich auf eine Spurensuche in die Welt deutscher Mythen und

mit seiner Kunstform Altes und Neues in einen Kontext bringen

und miteinander verbinden — oder kann erneut befragen, und Julia“ oder Kleists „Zerbrochner Krug“ sind nicht nur gro-

Auch Stoffe wie „Woyzeck“ und „Richard III“, „Romeo

was früher schon Antworten gab. Vielleicht werden dabei ße Klassiker, sondern stellen Echoräume bereit für die Gegenwart:

In ihnen hallen die Gesänge der Vergangenheit nicht

Differenzen sichtbar, vielleicht Zusammenhänge und Gemeinsamkeiten,

vielleicht neue Fragen an das alte Werk.

nur nach — sondern sind gar nicht vergangen oder gealtert:

„Richard III“ erzählt von Machtpolitik, von Wegschauen und

Mitmachen in einer Weise, in der die Strukturen und Dynamiken

der Gegenwart sichtbar werden. Heinrich von Kleist

erzählt im „Krug“ zu einem ganz anderen Thema von einem

unerhörten Wegschauen der Gesellschaft, wie es immer noch

passiert — mit einem Fokus auf die besondere Eigenschaft der

Sprache, zugleich verdecken und aufdecken zu können.

4


In seinem „Girschkarten“, der als Auftragswerk des Schauspiel

Leipzig entstand, setzt Lukas Rietzschel, auf der Folie des

„Kirschgartens“ von Anton Tschechow, eine sehr heutige Familie

in ihren ererbten Garten. Es geht, ähnlich wie bei Tschechow,

um die große Sehnsucht nach dem Vergangenen angesichts der

Unsicherheiten der Gegenwart. Es geht aber auch ums herausfordernde

Aushalten des ‚Wir‘ — und um manche Abbiegungen,

auf denen sich, vor längerer Zeit oder auch erst jüngst, die

Familie voneinander entfernt hat.

Das Aushalten des ‚Wir‘ als einer Gesellschaft, die sich

in ihren Individualitäten, Interessen und Gegensätzen immer

wieder neu begegnet und sich miteinander aushandeln muss,

ist dabei wiederkehrendes Thema in den Stücken unseres Diskothek-Spielplans,

so etwa bei Sivan Ben Yishais „Liebe / Eine

argumentative Übung“.

Doris Uhlich, die mit ihren Arbeiten den Spielplan der

Residenz herausragend geprägt hat, schaut mit „GAP“ auf eine

der zentralen Fragen der Gegenwart: auf die Frage nach bezahlbarem

Wohnraum — und sie nimmt diese Frage in den Blick

zusammen auch mit denen, die keinen Wohnraum haben.

„Bu sözler bizim — Die Worte gehören uns“ von Yade

Yasemin Önder in der Diskothek erzählt auf zugleich sehr theatrale

und poetische Weise, wie das Abwesende und die Vergangenheit

das ‚Wir‘ einer Familie bestimmen können. Mit seiner

Zweisprachigkeit, deutsch und türkisch, erzählt das Stück

auf sehr selbstverständliche Weise einen Aspekt der Vielfalt

des Zusammenlebens in unserer Gegenwart. Das gilt auch für

Raphaela Bardutzkys „Altbau in zentraler Lage“, das zugleich

in deutscher Laut- und in Deutscher Gebärdensprache auf

die Bühne kommt — ebenso wie „fünf minuten stille“ von Leo

Meier.

Ein ‚Wir‘ ist eben nicht allein — und so entstehen nicht wenige

Produktionen und Projekte auch dieser Spielzeit wieder in Kooperationen:

Das Stadtgeschichtliche Museum bietet weiterhin

seinen „Woyzeck“-Rundgang an im Umfeld unserer Inszenierung,

„Bu sözler bizim — Die Worte gehören uns“ entsteht in

Kooperation mit den WIENER WORTSTAETTEN, und das

Festival „4+1“ bringt im Juni 2026 noch einmal die Themen und

Stimmen des dramatischen Nachwuchses der deutschsprachigen

Schreibschulen in Leipzig zusammen — vorgestellt in

Lesungen mit dem Ensemble, Diskussionen mit Ihnen, dem

Publikum, und eingebettet in das Repertoire an Gegenwartsdramatik

der Diskothek, wie es in dieser Dichte so in der

deutschsprachigen Theaterlandschaft nach wie vor selten ist.

Die Programmatik der Spielstätte Residenz basiert allein auf

Kooperationen, neuen und auch lang etablierten, mit der Freien

Szene Leipzigs, Deutschlands und Europas.

Die „Wir-Gesänge“ werden über die Spielzeit 2025 / 26 hinaus

fortdauern und auch das Motto geben für die folgende Saison,

mit der dann die Intendanz von Enrico Lübbe und seinem

Team am Schauspiel Leipzig endet: Zur Eröffnung der Saison

2026 / 27 steht noch einmal ein großes Stück der Antike auf

dem Plan — noch einmal auch mit einem großen Chor aus

Menschen der Leipziger Stadtgesellschaft.

Was macht das ‚Wir‘ aus? Was macht uns alle aus, was

bedingt uns, was beschäftigt uns als Gesellschaft? Wir hoffen,

Sie haben Lust und Interesse, diesen Gedanken gemeinsam

mit uns die kommenden beiden Spielzeiten nachzugehen am

Schauspiel Leipzig. Dazu laden wir Sie herzlich ein.

5


WENZEL BANNEYER PAULINA BITTNER THOMAS BRAUNGARDT LARISSA AIMÉE BREIDBACH ANNE CATHRIN BUHTZ

ROMAN KANONIK ANDREAS KELLER TILO KRÜGEL ATHENA LANGE DIRK LANGE

HINTEN: JACOB AGHA EBRAHIM, MANUEL EISTETTER, KONSTANTIN PFRÖTZSCHNER

MITTE: LILLI SCHNABEL, PAULINE MALKOWSKI, HANNA ZÜRN

VORNE: ÁLVARO JOSÉ SÁNCHEZ ROSERO, ALANA LU WENDSCHE


VANESSA CZAPLA JULIUS FORSTER KATJA GAUDARD YVES HINRICHS

SONJA ISEMER

MARKUS LERCH LISA-KATRINA MAYER CHRISTOPH MÜLLER MICHAEL PEMPELFORTH DENIS PETKOVIC

SAMUEL SANDRIESSER ANNETT SAWALLISCH TERESA SCHERGAUT BETTINA SCHMIDT NICOLAS STREIT

NIKLAS WETZEL

PAULA WINTELER


PREMIEREN

& WIEDER-

AUFNAHMEN

2025⁄2626

SCHAUSPIEL-

HAUS

WAS IHR WOLLT

(A TORTURED LOVER’S VERSION)

William Shakespeare

Premiere 7. 2. 26 ———> 13

DEUTSCHE

MÄRCHEN

Auftragswerk des Schauspiel Leipzig

Thomas Köck

Premiere 18. 4. 26 ———> 14

DIE JUNGFRAU

VON ORLEANS

Friedrich Schiller

Premiere 5. 6. 26 ———> 15

ANDERSENS

MÄRCHEN

Stephan Beer und Georg Burger

nach Motiven von Hans Christian Andersen

Wiederaufnahme ———> 18

ARSEN UND SPITZEN-

HÄUBCHEN

Joseph Kesselring

Wiederaufnahme ———> 22

DAS KALTE HERZ

Wilhelm Hauff

Wiederaufnahme ———> 19

DER BESUCH DER

ALTEN DAME

Friedrich Dürrenmatt

Wiederaufnahme ———> 23

URAUFFÜHRUNG

DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG

ZU AUSGEWÄHLTEN VORSTELLUNGEN:

LIVE-AUDIODESKRIPTION

ENGLISCHE ÜBERTITELUNG

GEBÄRDENSPRACHE

KINDERBETREUUNG

8


DER GOTT DES

GEMETZELS

Yasmina Reza

Wiederaufnahme ———> 21

DER ZERBROCHNE

KRUG

Heinrich von Kleist

Wiederaufnahme ———> 27

MEDEA

Euripides

Wiederaufnahme ———> 26

RICHARD III

William Shakespeare

Wiederaufnahme ———> 31

ROMEO UND

JULIA

William Shakespeare

Wiederaufnahme ———> 30

WOYZECK

Georg Büchner

Wiederaufnahme ———> 34

CLUBFUSION

Festival der Theaterspielclubs

von Schauspiel Leipzig, TDJW und

Oper Leipzig

12. — 21. 6. 26 ———> 76

ag(o)ra

DER STURM

William Shakespeare

Premiere 12. 9. 25 ———> 40

DIE GLÄSERNE

KUH

Prüfbegehung der agra-Landwirtschaftsausstellung 1981

Szenischer Rundgang von Falk Rößler und Tino Kühn

Wiederaufnahme ———> 42

ICH DENK

SCHON WIEDER

(NUR AN DICH)

Stückentwicklung mit Texten von Liv Strömquist,

Ada Berger, Ellen Neuser und Ensemble

Open-Air-Theater

Wiederaufnahme ———> 41

12. FESTIVAL

POLITIK IM

FREIEN THEATER

Kooperation der Bundeszentrale für

politische Bildung/bpb mit LOFFT — DAS THEATER,

Schaubühne Lindenfels, Schauspiel Leipzig,

Theater der Jungen Welt und Westflügel Leipzig

16. — 25. 10. 25 ———> 43

9


DISKOTHEK

STAUBFRAU

Maria Milisavljević

Premiere 2. 10. 25 ———> 45

DER GIRSCH-

KARTEN

Auftragswerk des Schauspiel Leipzig

Lukas Rietzschel

Komödie nach Anton Tschechow

Premiere 27. 11. 25 ———> 46

LIEBE / EINE

ARGUMENTATIVE

ÜBUNG

Studioinszenierung 2026

Sivan Ben Yishai

Premiere 6. 2. 26 ———> 47

BU SÖZLER B Z M —

DIE WORTE

GEHÖREN UNS

Yade Yasemin Önder

Premiere 17. 4. 26 ———> 48

EIN NEUES STÜCK

Premiere 4. 6. 26 ———> 49

1

EIN TREFFEN JUNGER AUTORINNEN 2026

17. — 19. 6. 26 ———> 50

ALTBAU IN

ZENTRALER

LAGE

EINE SCHAUEROPER

Auftragswerk des Schauspiel Leipzig

Raphaela Bardutzky

Wiederaufnahme ———> 51

ANOUK & ADOFA

Auftragswerk des Schauspiel Leipzig

Marco Damghani

Wiederaufnahme ———> 54

AUFZEICHNUNGEN

AUS EINEM

WEIßEN ZIMMER

Anna Behringer

Wiederaufnahme ———> 55

LETZTE STATION

TORGAU. EINE KALTE

UMARMUNG

Dokumentartheaterprojekt von dura & kroesinger

Wiederaufnahme ———> 58

WHITE PASSING

Sarah Kilter

Wiederaufnahme ———> 59

10


RESIDENZ

CHORALLE

SOUND OF US

Live-Hörspiel

Premiere September 2025 ———> 62

DIEDERIK PEETERS

IRRSINN — DIE SHOW

Premiere November 2025 ———> 63

ANTONIA BAEHR,

JULE FLIERL,

HERMANN HEISIG,

CLAIRE VIVIANNE

SOBOTTKE

GUT GEMACHT!

Eine performative Spielanordnung über Werteverschiebung

Premiere Dezember 2025 ———> 66

ELIA REDIGER &

INT INT IRRIT

OH FAITH, WHERE ART THOU? (AT)

Premiere März 2026 ———> 67

DORIS UHLICH

GAP

Leipzig-Premiere Mai 2026 ———> 68

IGGY MALMBORG

EXIT PIECE (AT)

Premiere Juni 2026 ———> 69

FOYER 1

Der besondere Raum für

besondere Formate ———> 70

11


SCH

AU

SPIEL

HAUS


WAS IHR WOLLT

(A TORTURED LOVER’S VERSION)

3-2-1 — auf der Bühne erscheint die Grafentochter Olivia und

hat ein Problem: Sie ist total verknallt in Cesario. Eines Tages

kam er einfach so in ihre Kammer spaziert, um ihr eine Nachricht

des Herzogs zu überbringen. Doch Olivia ist an dieser

Nachricht (eine Liebeserklärung des Herzogs) viel weniger interessiert

als an dem Überbringer, denn (anders als der Herzog)

ist Cesario klug, schön, gewitzt und kann obendrein auch noch

singen … und seien wir mal ehrlich, manchmal ist die „eigentliche“

Nachricht einfach weniger wichtig als das, was im Moment

des Überbringens geschieht.

Es könnte also der Beginn einer wundervollen Romanze

sein, befänden wir uns nicht in einer klassischen Shakespeare-Komödie.

Denn hier ist nichts einfach, schon gar nicht

die Liebe. Olivia weiß nämlich nicht, dass Cesario eigentlich

Viola heißt und auch kein Bote, sondern — oh Schreck — eine

Botin ist. Erst vor wenigen Stunden wurde sie nach einem

Schiffbruch am Ufer der Insel Illyrien angeschwemmt und

beschloss, am Hof des Herzogs zu dienen. Und was braucht so

eine Shakespeare’sche Figur klassischerweise für einen Plan?

Richtig: eine Verkleidung. Und so denkt sich Viola kurzerhand

ein Alter Ego aus und nennt es … James? Nein, Cesario.

VON WILLIAM SHAKESPEARE

DEUTSCH VON JENS ROSELT

FASSUNG VON PIA RICHTER

Als dieser wird sie nun auf Illyrien bekannt. Kann ja niemand

ahnen, dass sich die Grafentochter direkt verliebt. Und sie soll

damit auch nicht alleine bleiben, denn auf Illyrien wird sich

verliebt, was das Zeug hält. Genauso wie verkleidet, bespäht,

verspottet, auf falsche Fährten geführt — eben alles, was es

braucht, damit nichts (wirklich gar nichts) eindeutig ist.

Unsere Lebensrealität hat sich zwar seit dem 17. Jahrhundert

drastisch verändert, aber die zutiefst menschlichen Bedürfnisse,

sich zu verwandeln und sich in Kunst und (Pop-)Kultur

wiederzufinden, bleiben bis heute. Wie damals Shakespeares

Stücke bieten heutzutage die Songs von Taylor Swift einem

riesigen Publikum genau das, was sie hören, sehen und fühlen

wollen. Als einer der größten Popstars unserer Zeit schafft

Taylor Swift mit ihren Songs eine Projektionsfläche für die Gefühlswelten

und Lebenserfahrungen abertausender Menschen.

Wirklichkeit und Spiel, doppelte Böden, Alter Egos und die

Uneindeutigkeit zwischen Gezeigtem und Gesehenem sind in

ihren Songs dabei ähnlich alltäglich wie in „Was ihr wollt“.

REGIE ......................................... PIA RICHTER

BÜHNE ....................................... JULIA NUSSBAUMER

KOSTÜME .................................... LISE KRUSE

MUSIKALISCHE LEITUNG ............... MARIA MOLING

DRAMATURGIE ............................. JULIA BUCHBERGER

In ihrer vierten Regiearbeit am Schauspiel Leipzig verschränkt

Pia Richter daher den Shakespeare-Klassiker mit Motiven, der

Ästhetik und natürlich etlichen Songs von Taylor Swift und

holt den elisabethanischen Stoff so ins Hier und Jetzt auf die

Große Bühne.

PREMIERE 7. 2.

GROßE BÜHNE

PREISKATEGORIE B

ZU AUSGEWÄHLTEN

VORSTELLUNGEN:

ENGLISCHE ÜBERTITELUNG

14. 2.

28. 2.

15. 3.

26. 3.

4. 4.

30. 4.

14. 5.

30. 5.

3. 7.

I CHANGED

INTO GODDESSES,

VILLAINS

AND FOOLS;

CHANGED PLANS

AND LOVERS

AND OUTFITS

AND RULES

13


DEUTSCHE

MÄRCHEN

Es war einmal ein üppiger Schatz phantastischer Geschichten.

Überall, wo Menschen zusammenkamen, wurden sie erzählt.

Sie erzählten von drängenden Problemen oder großen Wünschen,

sie waren bevölkert von frommen Gemütern und hinterlistigen

Gesellen, von monumentalen Schlössern, düsteren

Wäldern und sprechenden Tieren. In ihnen deckten sich Tische

selbst zu einer üppigen Tafel auf, oder ein ganzes Land samt

seinen Leuten fiel in hundertjährigen Schlaf.

Je nachdem, wer eine Geschichte erzählte und für wen,

klang sie mit jedem Mal ein wenig anders. Einer wollte damit

vor den Konsequenzen von untugendhaftem Verhalten warnen,

eine andere ihre Kunstfertigkeit im Erzählen beweisen. Deshalb

hat vermutlich niemand je dasselbe Märchen zwei Mal

gehört. Zumindest, solange sie nur erzählt wurden.

Einmal trugen Jacob und Wilhelm Grimm viele davon

zusammen und schufen die deutschen Märchen. Sie wurden

zum gemeinsamen Horizont nicht nur kindlicher Bilderwelten.

Gleichzeitig waren die sogenannten Kinder- und Hausmärchen

bloß eine Version dieser Geschichten: Da wurde aus der kinderverstoßenden

Mutter schon mal eine Stiefmutter gemacht,

einfach weil das weniger am biedermeierlichen Familienbild

kratzte.

Ein andermal durften die Märchenfiguren weiterziehen

ins Kino. Aschenputtel sogar mehrfach: Da hatte sie plötzlich

verzauberte Haselnüsse bekommen, musste sich dafür

aber Aschenbrödel rufen lassen. Und als Walt Disney sie zeichnete,

kam die rettende Hilfe statt von Tauben nun von einer

Horde singender, sprechender und tanzender Mäuse. Dazu gab

es einen gläsernen Schuh, drei Oscar-Nominierungen, eine eigene

Barbie-Ausgabe sowie diverse andere Merchandise-Produkte

für Cinderella, wie sie international genannt wurde.

Wieder ein andermal war da ein Autor, dem sein Land wie in

einen ewigen Schlaf gefallen schien, während überall politische

und gesellschaftliche Umbrüche stattfanden. Daraus entstand

„Deutschland. Ein Wintermärchen“. Viele weitere Winter

zogen ins Land, als „Deutschland, ein Sommermärchen“ gebacken

wurde — und das, obwohl der goldene Kelch, äh Pokal,

am Ende nach Italien reiste. Und wenn sie nicht gestorben

sind, dann leben die Märchen noch heute. Werden mit und

ohne Spindel weitergesponnen, von einigen gar zum roten

Faden nationaler Gedanken getrimmt: werden von einer Version

der Geschichte zum Kern der einen Identität gedichtet.

Nach zuletzt „vendetta vendetta“ ist Thomas Köck als eine der

prägenden Stimmen der deutschen Gegenwartsdramatik zurück

am Schauspiel Leipzig. Mit „deutsche märchen“ widmet

er sich diesem vermeintlich zeitlosen Kulturgut, um sie in unserer

Gegenwart zu spiegeln, sie vielleicht einen neuen Wald

bevölkern zu lassen. Da mag dann der böse Wolf drei Wünsche

frei haben. Oder Aschenputtel bekommt ihren ersten Talkshowauftritt

anlässlich einer Familienzusammenführung mit den

Schwestern oder vielleicht erzählt der Froschkönig endlich

seine Version der Geschichte. Oder ganz anders. Hauptsache:

Ende gut, alles gut …

Die Regie übernimmt Elsa-Sophie Jach, die mit dieser Uraufführung

bereits das vierte Mal für das Leipziger Publikum

inszeniert.

THOMAS KÖCK

URAUFFÜHRUNG

AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG

REGIE ......................................... ELSA-SOPHIE JACH

BÜHNE ....................................... JESSICA ROCKSTROH

KOSTÜME .................................... SIBYLLE WALLUM

MUSIK ........................................ MAX KÜHN

DRAMATURGIE ............................. MARLEEN ILG

PREMIERE 18. 4.

GROßE BÜHNE

PREISKATEGORIE B

2. 5.

15. 5.

7. 6. 18 00

2. 7.

14


DIE JUNGFRAU

VON ORLEANS

ICH BIN NUR

EINES HIRTEN

NIEDRE TOCHTE R,

ICH BIN DIE

KRIEGERIN DES

HÖCHSTEN GOTTES,

UND KEINEM

MANNE KANN ICH

GATTIN SEIN.

Aber nur Johanna selbst kann Johanna aus der Bahn werfen.

Eine Begegnung auf dem Schlachtfeld erinnert sie daran, dass

sie ein Mensch mit Sehnsüchten und Begehrensfähigkeit ist. In

ihrem Selbstbild erschüttert, wird sie zur leichten Zielscheibe

für Anfeindungen von Freund und Feind, bis hin zum Vorwurf

der Teufelsanbetung. Sie muss fliehen, gerät schließlich

in englische Gefangenschaft. Das Schlimmste scheint bevorzustehen

— doch nur Johanna selbst kann Johanna wieder aufrichten

Wie in vielen anderen seiner Dramen bedient sich Friedrich

Schiller, der auch als Historiker tätig war, in „Die Jungfrau von

Orleans“ bei realen Ereignissen. Die Lebensgeschichte von

Jeanne d’Arc, die von 1412 bis 1431 lebte und im Hundertjährigen

Krieg entscheidende Wendungen mit ausgelöst hat, gehört

fest zur französischen Nationalmythologie und ist vielfach

künstlerisch adaptiert worden.

Frankreich, 1429: Seit fast 100 Jahren ist das Land von kriegerischen

Auseinandersetzungen zerrissen. Das englische

Königshaus streitet sich mit der angestammten französischen

Herrscherdynastie der Valois um die legitime Herrschaft. Dank

der Unterstützung durch den innerfranzösischen Rivalen der

Valois, den Herzog von Burgund, ist es den Invasoren gelungen,

Paris einzunehmen. Der schwache Kronprinz Karl scheint

nicht in der Lage, sich in diesem Spiel um Macht und Einfluss

durchzusetzen.

Inmitten dieser Gemengelage wächst eine junge Frau auf: Johanna.

Zu ihrem eigenen Schutz vor den Kriegswirren, so der

Vater, sollen die Töchter verheiratet werden — aber Johanna

macht nicht mit. Sie weiß: Sie ist zu Höherem bestimmt — das

hat ihr die Muttergottes selbst in einer Vision verraten. Ihr

Schicksal ist es, die französische Nation zur Einheit zu führen

und dem Kronprinzen zur Königskrönung zu verhelfen.

Johanna ist den verzagten und mutlosen Heerführern zunächst

nützlich, sie wird zur Propagandachefin des schwachen Kronprätendenten,

und auch auf dem Schlachtfeld ist sie der Schrecken

der Invasorenarmee.

Doch sie ist kompromisslos von ihrer Sendung überzeugt,

und: Sie ist eine Spielerin, die wie im Rausch bereit ist,

immer höhere Einsätze auf eine einzige Karte zu setzen.

Ihr Fanatismus lässt sie ihren vormaligen Bundesgenossen

unheimlich werden. Sie, die gerade noch die Massen

begeistert hat, soll durch Heirat gängigen Weiblichkeitsbildern

angepasst und ins bestehende Gesellschaftssystem eingegliedert

werden.

Nuran David Calis ist Regisseur, Autor und Filmemacher. Neben

seinen Inszenierungen klassischer Theatertexte widmet er

sich auch Überschreibungen wie „ Frühlings Erwachen! (LIVE

FAST — DIE YOUNG) oder „Nathan“. Zudem gilt er als Experte

für dokumentarische Theaterformate mit politischen

Schwerpunkten. Er inszenierte u. a. „Die Lücke — Ein Stück

Keupstraße“, bei dem Zeugen des NSU-Nagelbombenanschlags

von 2004 auf der Bühne des Schauspiel Köln zu Wort kamen,

oder am Schauspiel Frankfurt „NSU 2.0“ und „Leaks“.

Ab der Spielzeit 2025 / 26 ist Calis Schauspieldirektor

am Salzburger Landestheater. „Die Jungfrau von Orleans“ ist

seine mittlerweile sechste Arbeit am Schauspiel Leipzig.

FRIEDRICH SCHILLER

REGIE ......................................... NURAN DAVID CALIS

BÜHNE ....................................... IRINA SCHICKETANZ

KOSTÜME .................................... JOHANNA STENZEL

MUSIK ......................................... VIVAN BHATTI

DRAMATURGIE ............................. GEORG MELLERT

PREMIERE 5. 6.

GROßE BÜHNE

PREISKATEGORIE A

11. 6.

30. 6.

4. 7.

15



Das kalte Herz WILHELM HAUFF


WIEDER-

AUFNAHME

ANDERSENS

MÄRCHEN

Als Hans Christian Andersen eines Tages vor sein erwartungsvolles

Publikum tritt, fällt dem versierten Märchenerzähler

zum ersten Mal nichts, aber auch gar nichts mehr ein. Sonst

klopfen die Märchen täglich an seine Tür, jetzt aber gähnende

Leere im Kopf. Wo sind all die Geschichten hin? Und was soll

ein Märchenerzähler ohne Märchen? Diesen Fragen muss sich

Andersen stellen. Mit Hilfe zweier Störche findet er den Weg

zur Moorfrau, die das Rezept für einen rettenden Trank kennt

— doch vor dem Happy End muss Andersen einige Prüfungen

bestehen …

STEPHAN BEER UND GEORG BURGER

NACH MOTIVEN VON HANS CHRISTIAN ANDERSEN

URAUFFÜHRUNG

Nach „Die Nachtigall“ und „Die Eisjungfrau“ begeben sich

Stephan Beer und Georg Burger mit „Andersens Märchen“

zum wiederholten Mal in die Welt von Hans Christian Andersen.

Statt ein Märchen des dänischen Kultdichters auf die

Bühne zu bringen, verarbeiten sie diesmal gleich 13: Von „Des

Kaisers neue Kleider“ über „Die kleine Meerjungfrau“ und

„Das Mädchen mit den Schwefelhölzern“ bis hin zu „Die Irrlichter

sind in der Stadt, sagte die Moorfrau“ geht die Reise durch

den Märchenkosmos Andersens.

REGIE ......................................... STEPHAN BEER

BÜHNE ....................................... GEORG BURGER

KOSTÜME .................................... KRISTINA BÖCHER

MUSIK ........................................ JÖRG WOCKENFUß &

JAN-S. BEYER

CHOREOGRAPHIE ......................... SIBYLLE UTTIKAL

DRAMATURGIE ............................. GEORG MELLERT

„Mit der Uraufführung von ‚Andersens Märchen‘ gelingt

dem Schauspiel Leipzig nicht nur ein bildgewaltiges

Weihnachtsstück, sondern auch eine geschickte Meditation

darüber, was Märchen ausmacht.“

FREIE PRESSE

MIT: WENZEL BANNEYER, LARISSA AIMÉE BREIDBACH, YVES

HINRICHS, HANNA KOGLER, DIRK LANGE / TILO KRÜGEL /

MICHAEL PEMPELFORTH, MARKUS LERCH, ANNETT

SAWALLISCH SOWIE JAN-S. BEYER UND JÖRG WOCKENFUß

WIEDERAUFNAHME

GROßE BÜHNE

PREISKATEGORIE D

19. 11. 15 00

20. 11. 10 00

21. 11. 9 00

22. 11. 15 00 / 18 00

23. 11. 15 00

25. 11. 9 00 / 11 30

26. 11. 9 00 / 11 30

27. 11. 10 00

28. 11. 9 00

1. 12. 9 00

14. 12. 15 00 / 18 00

15. 12. 9 00 / 11 30

16. 12. 9 00

17. 12. 9 00

18. 12. 9 00

26. 12. 15 00 / 18 00

OH, HALLO,

DU BIST BESTIMMT

DAS MÄRCHEN?

— NEIN, ICH BIN

NUR EIN

KLEINES MÄDCHEN

MIT SCHWEFEL-

HÖLZERN.

18


WIEDER-

AUFNAHME

DAS KALTE

HERZ

Peter, wie schon sein Vater und dessen Vater Kohlenbrenner

im Schwarzwald, erträgt es nicht länger, dass alle anderen um

ihn herum „so unmenschlich reich sind“, während er bleibt,

was er ist. Seine Überlegungen, wie sich das ändern könnte,

nehmen eine ungeahnte Wendung: Er erfährt, dass er als

Sonntagskind das Glasmännlein aufsuchen darf, das tief im

Schwarzwald lebt. Bei ihm hat er drei Wünsche frei. Wie einfach

ist das!

Doch Peters Wunsch, immer genauso viel Geld zu haben

wie der erfolgreiche Ezechiel, erweist sich als Fehlspekulation:

Peter nimmt Ezechiel beim Würfeln das Geld ab. So

lange, bis keiner von beiden mehr einen Taler hat. Und Peter

steht mit leeren Taschen da.

WILHELM HAUFF

FÜR ALLE AB 10 JAHREN

JETZT HAB

ICH’S,

WIE ICH’S

WOLLTE.

Seine Wut darüber will Peter am Glasmännlein auslassen.

Aber wo das Glasmännlein ist, da wartet auch der Holländer-

Michel in der Nähe — ein skrupelloser Wunsch-Erfüller für

alle, die die große Gier umtreibt. Lebendiges Herz gegen unbegrenzten

Kredit, lautet Holländer-Michels Geschäftsmodell.

Peter willigt ein und trägt ab da Stein statt Herz.

Sein Aufstieg beginnt. Bis er realisiert: Fast niemand

um ihn herum hat überhaupt noch ein Herz. Aber: Einen

Wunsch hat Peter beim Glasmännlein bis zuletzt immer noch

frei …

REGIE ......................................... ENRICO LÜBBE

BÜHNE ........................................ ETIENNE PLUSS

KOSTÜME .................................... BIANCA DEIGNER

MUSIK ........................................ PHILIP FRISCHKORN

DRAMATURGIE ............................. TORSTEN BUẞ

MIT: WENZEL BANNEYER, TILO KRÜGEL,

CHRISTOPH MÜLLER, MICHAEL PEMPELFORTH,

DENIS PETKOVIĆ, NIKLAS WETZEL

SOWIE PHILIP FRISCHKORN

WIEDERAUFNAHME

GROßE BÜHNE

PREISKATEGORIE C

6. 12.

7. 12.

8. 12.

9. 12.

18 00

15 00

10 00

10 00

ZU AUSGEWÄHLTEN

VORSTELLUNGEN:

LIVE-AUDIODESKRIPTION

10. 12.

11. 12.

23. 12.

10 00

10 00

17 00

/ 19 30

25. 12. 15 00 / 18 00

28. 12. 17 00

Der Schwarzwald in Wilhelm Hauffs „Das kalte Herz“ ist ein

sagenhafter Zauberwald. Ein Ort, an dem Holz zu Kohle und

Glas verwandelt wird — und zu Geld und Erfolg. Eine Fabrik

der Träume vom schnellen Aufstieg. Gehandelt wird alles,

was das Herz begehrt — Glück, Gier und ganze Lebenswege.

Ein sehr erwachsenes Märchen über den schönen Schein und

ein Herz aus Stein.

Hauffs „Das kalte Herz“, erschienen 1827, entfaltet

diese Erzählung in faszinierend dunkel leuchtender Sprache.

In eindrücklichen Bildern inszeniert Intendant Enrico Lübbe

es auf der Großen Bühne des Schauspiel Leipzig — im Team

mit dem Bühnenbildner Etienne Pluss, Kostümbildnerin Bianca

Deigner und dem Leipziger Jazz-Musiker Philip Frischkorn,

der die Inszenierung live am Flügel begleitet.

„Die Inszenierung besticht durch starke, stimmungs reiche

Bilder und auch durch klug gesetzte musikalische Effekte.“

MDR

„Stehende Ovationen für Enrico Lübbes Inszenierung

‚Das kalte Herz‘ im Schauspiel Leipzig“

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG

19


SILVESTER

2025 IM

SCHAUSPIEL-

HAUS

Wir freuen uns sehr, es ankündigen zu können — der Silvester-

Abend mit Programm & Party ist zurück! Viele haben es nachgefragt

und gewünscht, und nun ist es wieder so weit: Wir

begehen die letzten Stunden des ausgehenden Jahres im Schau -

spiel Leipzig mit großem Theater auf der Großen Bühne, vielfältigen

Buffets, Live-Musik und Tanz bis ins neue Jahr!

Yasmina Rezas bitterböse Komödie „Der Gott des Gemetzels“

ist mittlerweile nicht nur ein moderner Klassiker, sondern gehört

auch zu den Klassikern unseres Repertoires. Zu Silvester

2025 feiern wir die 60. Vorstellung dieser Inszenierung. Bettina

Schmidt, Anne Cathrin Buhtz, Dirk Lange und Michael Pempelforth

als zwei Elternpaare im Streit über die Erziehung ihrer

Kinder zerlegen noch einmal das Wohnzimmer und das

Leben ihrer Figuren mit sowohl höchst komischer als auch

präziser Dynamik.

Umrahmt wird die Vorstellung von verschiedenen

Buffets in den Foyers des Hauses — und von viel Live-Musik

mit Theater-Band und DJ. Die gastronomische Begleitung erfolgt

durch ENK Leipzig.

AB 19 30

Einlass & Buffets in den Foyers

21 00

Vorstellung auf der Großen Bühne:

Yasmina Reza, „Der Gott des Gemetzels“

(Regie: Enrico Lübbe)

22 15

Buffets mit musikalischer Begleitung

23 00

Konzert mit der Theater-Band BONNIE&KLEIST

und dem Ensemble im Garderobenfoyer

Um Mitternacht begrüßen wir gemeinsam das Jahr 2026 mit

einem Glas Sekt — und tanzen danach weiter bis in die Morgenstunden

mit Live-DJ.

PLATZGRUPPE I

PLATZGRUPPE II

219,–

199,–

Inklusive Theatervorstellung, Live-Musik, Buffets von ENK

Leipzig in den Foyers & Mitternachtssekt; weitere Getränke

extra. Das Buffet ist gestaltet als Wandeldinner, Sitzplätze in

den Foyers sind an diesem Abend nur sehr begrenzt vorhanden

und nicht reservierbar.

20


WIEDER-

AUFNAHME

DER GOTT DES

GEMETZELS

„Hinreißend, diese Tulpen!“ Eine dieser Höflichkeitsfloskeln,

die besser nie gesagt werden. Denn damit nimmt in „Der Gott

des Gemetzels“ ein Treffen Fahrt auf, das bald nicht mehr zu

stoppen ist. Ein Treffen zwischen einem Pharma-Anwalt und

einer Vermögensberaterin sowie einer Autorin mit Afrika-

Schwerpunkt und einem Sanitärhändler. Wann begegnen sich

zwei solch gegensätzliche Paare? Selten. Haben sie Gemeinsamkeiten?

Nein. Es sei denn, beide Paare haben Kinder, die in ein

und dieselbe Klasse gehen. Dann kann es tatsächlich passieren,

dass zwei solche Paare einen Nachmittag miteinander verbringen

müssen.

Von diesem zivilisatorischen Ausnahmefall erzählt

Yasmina Rezas „Der Gott des Gemetzels“. Und selten zuvor hat

jemand ein solches Aufeinandertreffen so sensationell genau

beobachtet — und so sensationell komisch. Dass der Lack der

Zivilisation dünn ist, ist bekannt — aber wie Yasmina Reza

diesen Lack Schicht für Schicht quasi in unser aller Beisein abplatzen

lässt, ist maximal unterhaltsam.

Weil die Söhne sich geprügelt haben und dabei der eine dem

anderen zwei Zähne ausgeschlagen hat, treffen sich die Eltern

zur gütlichen Einigung im Geiste des gewaltfreien Diskurses

bei Espresso und Selbstgebackenem. Aber was als Leistungsschau

toleranter Großstadt-Paare beginnt, entwickelt sich zur

Zimmerschlacht, bei der die Eltern ihre Söhne locker in den

Schatten stellen: Die Wortgefechte schlagen zwar keine Zähne

aus, räumen aber trotzdem effektvoll auf im Leben des Gegenübers.

Wobei es nicht nur zwischen den Paaren hoch hergeht,

sondern auch untereinander, und das über mehrere Runden.

Und so stürzen über den hinreißenden Tulpen in großer

Gründlichkeit nicht nur die Prinzipien des viel beschworenen

abendländischen Verhaltenskodex in Trümmer …

YASMINA REZA

DEUTSCH VON FRANK HEIBERT &

HINRICH SCHMIDT-HENKEL

REGIE ......................................... ENRICO LÜBBE

BÜHNE ....................................... ETIENNE PLUSS

KOSTÜME .................................... BIANCA DEIGNER

DRAMATURGIE ............................. TORSTEN BUß

MIT: ANNE CATHRIN BUHTZ, DIRK LANGE,

MICHAEL PEMPELFORTH, BETTINA SCHMIDT

Mit der Wiederaufnahme im Rahmen des Silvester-Programms

2025 feiert diese Inszenierung von Yasmina Rezas Erfolgskomödie

zugleich ihre 60. Aufführung am Schauspiel Leipzig.

„Ganz großes Theater. Dass die zahlreichen verbalen

Gags zünden, ist das Verdienst eines hervorragend

besetzten Schauspielerquartetts.“

LEIPZIGER INTERNET ZEITUNG

„Inszeniert als bitterböse Farce. Unbedingt sehenswert.“

SÄCHSISCHE ZEITUNG

WIEDERAUFNAHME

GROßE BÜHNE

PREISKATEGORIE SILVESTER

& PREISKATEGORIE B

31. 12. 21 00

24. 1.

8.2. 18 00

29. 3. 16 00

31.5. 18 00

„Bettina Schmidt, Michael Pempelforth, Anne Cathrin

Buhtz und Dirk Lange spielen anbetungswürdig.

Unübertrefflich.“

BILD

WIR MÖCHTEN

EINFACH,

DASS SO ETWAS

NICHT WIEDER

VORKOMMT.

21


WIEDER-

AUFNAHME

ARSEN UND

SPITZEN-

HÄUBCHEN

Mitten in New York, gleich hinter der Brooklyn Bridge, zwischen

Pfarrhaus und dem alten Friedhof, steht ein kleines unscheinbares

Haus. Hier leben die Schwestern Abby und Martha

Brewster, die guten Seelen der Nachbarschaft. Bei ihnen wohnt

außerdem ihr Neffe Teddy, der sich im Übrigen für Präsident

Roosevelt hält und im Keller den Panama-Kanal aushebt. Doch

das stört hier niemanden, im Gegenteil. Das Haus gleicht einer

friedlichen Oase inmitten einer rauen Welt.

Aber auch in Abbys und Marthas beschauliches Leben

tritt plötzlich ein Schatten: ihr zweiter Neffe Jonathan. Er ging

als Sorgenkind, nun kehrt er zurück als Serienmörder und will

Rache an den Tanten und an seinem Bruder Mortimer, dem

dritten Neffen und ewigen Glückskind der Familie.

Als Mortimer nun in der großen Truhe im Wohnzimmer

eine Leiche entdeckt, werden die Dinge kompliziert. Abby

und Martha können Mortimers Aufregung seltsamerweise

so gar nicht verstehen. Umso mehr versucht er verzweifelt,

seine geliebten Tanten und Teddy vor dem Gesetz zu bewahren.

Gar nicht so einfach, wenn ständig die Polizei zum Tee

vorbeikommt …

Nach und nach wird Mortimer klar, dass die großzügige

Gastfreundschaft der Tanten nicht nur seinen Plänen im

Weg steht. Tatsächlich scheint sie gar nicht so ungefährlich zu

sein, denn nicht alle, die bei ihnen zu Besuch waren, haben das

überlebt. Auch Abby und Martha haben eine Leiche im Keller.

Oder, nun ja, möglicherweise auch mehrere …

HIER IN DIESER

TRUHE IST

EINE LEICHE.

— JA, LIEBLING,

DAS WISSEN WIR

SCHON.

JOSEPH KESSELRING

DEUTSCH VON HELGE SEIDEL

REGIE ......................................... TINA LANIK

BÜHNE & KOSTÜME ...................... STEFAN HAGENEIER

KOMPOSITION .............................. JÖRG GOLLASCH

DRAMATURGIE ............................. JULIA BUCHBERGER

„Großes Kino“

MDR

MIT: ANNE CATHRIN BUHTZ, VANESSA CZAPLA,

JULIUS FORSTER, ROMAN KANONIK, ANDREAS KELLER,

TILO KRÜGEL, CHRISTOPH MÜLLER, DENIS PETKOVIĆ,

BETTINA SCHMIDT, NIKLAS WETZEL

„So gelingt eine exakt gebaute, gut gespielte Komödie,

die sich längerfristig im Spielplan einnisten könnte.“

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG

WIEDERAUFNAHME

GROßE BÜHNE

PREISKATEGORIE B

ZU AUSGEWÄHLTEN

VORSTELLUNGEN:

LIVE-AUDIODESKRIPTION

ENGLISCHE ÜBERTITELU NG

21. 12. 16 00

27. 12.

25. 1. 18 00

14. 3.

28. 3.

12. 4. 18 00

10. 5. 18 00

22


WIEDER-

AUFNAHME

DER BESUCH

DER ALTEN

DAME

Die Stadt Güllen war einst reich. Jetzt blickt sie in den Abgrund

des finanziellen Bankrotts. Es drohen Ausverkauf und Pfändung.

In dieser fatalen Situation erwarten die Bewohner nichts

mehr — außer den Besuch einer alten Dame, der Multimillionärin

Claire Zachanassian. Mit einem skurrilen Gefolge aus Butlern,

Gangstern und in Begleitung von Ehemann Nr. 7 betritt

sie die Bühne ihrer Heimatstadt. Claire schlägt ein lukratives

Geschäft vor, einen Deal, bei dem der Stadt viel Geld in Aussicht

steht. Neuer Reichtum zu einer einzigen Kondition: Eine

Milliarde für den Leichnam ihres früheren Geliebten Alfred Ill.

„Der Besuch der alten Dame“ wurde 1956 uraufgeführt und begründete

Friedrich Dürrenmatts Erfolg als Dramatiker. Aus

Not gelangen die Bürger Güllens in die Dynamik des Schuldenmachens

und dabei immer tiefer in die Fänge der Claire

Zachanassian. Deren moralisch zweifelhaftes Angebot schwingt

wiederum zwischen einem brutalen Akt der Rache und einem

Schrei nach Gerechtigkeit, die das Stück im Verlauf wie in einem

Krimi enthüllt. Nuran David Calis’ Güllen wird von schrillem

und höchst zwielichtigem Figurenpersonal bevölkert. „Der

Besuch der alten Dame“ ist eine bitterböse Parabel über die

Käuflichkeit des Menschen mit der grotesken Komik Dürrenmatts.

„Der Beweis, dass ‚Der Besuch der alten Dame‘ ein

zeitloses Stück ist, das heute noch genauso funktioniert

wie in den 50er Jahren, wenn nicht gar besser.“

URBANITE

„Das sehenswerte Schauspielerinnentheater lässt

voller Verve und kluger Einfälle die Seele des modernen

Theaterklassikers mehr als aufscheinen.“

KREUZER

FRIEDRICH DÜRRENMATT

REGIE ........................................ NURAN DAVID CALIS

BÜHNE ....................................... IRINA SCHICKETANZ

KOSTÜME .................................... JOHANNA STENZEL

MUSIK ........................................ VIVAN BHATTI

DRAMATURGIE ............................ BENJAMIN GROßE

MIT: LARISSA AIMÉE BREIDBACH, YVES HINRICHS,

ROMAN KANONIK, ANDREAS KELLER, DIRK LANGE,

MARKUS LERCH, MICHAEL PEMPELFORTH, DENIS PETKOVIĆ,

TERESA SCHER GAUT , BETTINA SCHMIDT, LILLI SCHNABEL,

NICOLAS STREIT

WIEDERAUFNAHME

GROßE BÜHNE

PREISKATEGORIE B

ZU AUSGEWÄHLTEN

VORSTELLUNGEN:

ENGLISCHE ÜBERTITELUNG

4. 1. 18 00

31. 1.

28. 2.

12. 3.

29. 4.

7. 5.

KONJUNKTUR

FÜR

EINE LEICHE

23



Arsen und Spitzenhäubchen JOSEPH KESSELRING


WIEDER- WIEDER-

AUFNAHME

AUFNAHME

MEDEA

Die stolze Königstochter Medea hat sich unsterblich in den

Griechen Jason verliebt und hilft ihm, das Goldene Vlies zu

rauben. Medea opfert ihre Familie und Heimat für Jason. Sie

folgt ihm in die Fremde, nach Griechenland. Hier leben sie

glücklich, hier kommen ihre Kinder zur Welt. Doch als sich

Jason eine höhere Stellung am Hofe König Kreons erhofft, wendet

er sich schließlich dessen junger Tochter zu und lässt Medea

und seine Familie im Stich. Medea verzweifelt. Sie findet

sich allein in einem Land zurückgelassen, auf das sie ihre gesamte

Zukunft baute. Für Jason hat sie alles geopfert. Jetzt will

man sie, durch Treuebruch, Verrat und Entzug ihrer Rechte,

zum Exil zwingen, besser noch zur Selbstauslöschung. In die

Ecke gedrängt, greift Medea zur radikalsten Tat: Sie tötet ihre

eigenen Kinder.

Wer ist Medea? Euripides konfrontiert uns mit einer

Figur, die uns — auch über 2.400 Jahre nach ihrem Entstehen

— drastisch und radikal erscheint. Medea ist sich ihrer grausamen

Tat bewusst. Sie denkt sie. Sie formuliert sie. Sie erschrickt

vor ihr als letztlich irrationalem Schritt. Sie entscheidet

sich dennoch, diesen zu gehen. Eine Handlung, die das

Private weit verlässt und gegen gesellschaftliche Erwartungen

und Strukturen angeht, durch die Medea weit ins Abseits gedrängt

wird.

EURIPIDES

DEUTSCH VON PETER KRUMME

REGIE ......................................... MARKUS BOTHE

BÜHNE ....................................... KATHRIN FROSCH

KOSTÜME .................................... SABINE BLICKENSTORFER

DRAMATURGIE ............................. BENJAMIN GROẞE

MIT: JACOB AGHA EBRAHIM, LARISSA AIMÉE BREIDBACH,

ANNE CATHRIN BUHTZ, MANUEL EISTETTER, YVES

HINRICHS, CHRISTOPH MÜLLER, MICHAEL PEMPELFORTH,

DENIS PETKOVIĆ, ANNETT SAWALLISC H, HANNA ZÜRN

SOWIE KINDERSTATISTERIE

„Bothe ist eine ‚Medea‘ gelungen, die wohltuend unprätentiös

und aufs Wesentliche konzentriert daherkommt.“

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG

„Wer Medea ist, fragen wenige, oder nehmen sie als

fühlendes Wesen ernst. Hier setzt Regisseur Bothe an.

Statt also den Mythos zu modernisieren, bringt er

ihn zum Sprechen.“

FREIE PRESSE

WIEDERAUFNAHME

GROßE BÜHNE

PREISKATEGORIE C

ZU AUSGEWÄHLTEN

VORSTELLUNGEN:

LIVE-AUDIODESKRIPTION

16. 1.

22. 1.

13. 3.

24. 3.

DOCH

MÄCHTIGER ALS

MEINE PLÄNE /

IST LEIDENSCHAFT, /

DEN MENSCHEN

DIE QUELLE

GRÖẞTER ÜBEL.

26


WIEDER-

AUFNAHME

DER

ZERBROCHNE

KRUG

Frau Marthe ist erschüttert: In der Nacht ist ihr teuerster Krug

zu Bruch gegangen. Und das nicht irgendwie, sondern in der

Kammer ihrer Tochter Eve, und dann auch noch durch einen

männlichen Unbekannten. Zum Glück ist heute Gerichtstag,

da kann die Sache gleich geklärt werden.

Und so beginnt der Prozess, angeleitet durch den

Dorfrichter Adam. Doch der hat sich am Morgen eine böse

Verletzung zugezogen, seine richterliche Perücke ist nicht auffindbar

und schlecht geträumt hat er obendrein — im Traum

war er Angeklagter und Richter zugleich. Und nun kündigt

sich auch noch Walter an, die neue Gerichtsrätin, die in den

Provinzgerichten nach dem Rechten sehen soll.

Heinrich von Kleist lässt seine Figuren in Wortverdrehungen,

Zweideutigkeiten und kalkulierten Missverständnissen ihre

Perspektive der Geschehnisse erzählen. Dabei zeigt sich nicht

nur das, was sie sagen, sondern auch das, was sie nicht zu sagen

vermögen oder nicht sagen wollen.

Der Verlauf des Stücks entspinnt sich um die Lücken

des Sagbaren. Zwischen den Zeilen zeigt sich, wo die Sprache

versagt, nicht ausreicht — oder wo die Gesellschaft der Wahrheit

keinen Platz geben kann, weil ihre Ordnung daran zerbrechen

würde.

UND ICH — ICH

SCHWIEG;

ICH LOG, ICH WEIß,

DOCH LOG

ICH ANDERS NICHT,

ICH SCHWÖR’S,

ALS

SCHWEIGEND.

„Am Schauspiel kommt der als Lustspiel kategorisierte

Klassiker in der Optik eines Zeichentrick-Films auf die

Bühne. Ein Zusammenprall über die Epochen hinweg,

der ästhetisch erstaunlich gut funktioniert. Das ist sehr

genau gearbeitet, sehr rhythmisch von der Sprache

Kleists dirigiert.“

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG

„Hier sucht ein junges Regieteam nach der Relevanz von

Kleist und findet diesen Punkt.“

MDR

HEINRICH VON KLEIST

REGIE ......................................... ELSA-SOPHIE JACH

BÜHNE ........................................ ALEKSANDRA PAVLOVIĆ

KOSTÜME .................................... JOHANNA STENZEL

KOMPOSITION &

MUSIKALISCHE LEITUNG ............... MAX ANDRZEJEWSKI

DRAMATURGIE ............................. JULIA BUCHBERGER

MIT: ANNE CATHRIN BUHTZ, DENIS GRAFE, SONJA ISEMER,

DENIS PETKOVIĆ, TERESA SCHERGAUT, NICOLAS STREIT

SOWIE TERESA ALLGAIER, JOHANNES VON BUTTLAR, STEFFI

NARR

WIEDERAUFNAHME

GROßE BÜHNE

PREISKATEGORIE B

ZU AUSGEWÄHLTEN

VORSTELLUNGEN:

LIVE-AUDIODESKRIPTION

ENGLISCHE ÜBERTITELUNG

15. 11.

29. 11.

13. 12.

11. 1. 18 00

30. 1.

27



Der zerbrochne Krug HEINRICH VON KLEIST


WIEDER-

AUFNAHME

ROMEO UND

JULIA

Bis heute begeistert die Geschichte des unglücklichen Paares:

Romeo und Julia. Ihre unbedingte Liebe wird dabei zum

Sehnsuchtsort für einen Zeitgeist, für den die liberalen Möglichkeiten

selbst zum Problem geworden sind. Nicht rigorose

Heiratsregeln erschweren heute unser Glück, sondern Freiheit,

verheißungsvolle Erwartungen und deren Enttäuschung.

Nicht so in Shakespeares Tragödie. Da gründet alles

auf einem Streit zwischen zwei Familien, der sich so verfestigt

hat, dass der Grund schon kein Thema mehr ist. Dem zum

Hohn werden die einzigen Kinder der Familien ein Liebespaar.

Romeo und Julia verlieben sich auf den ersten Blick. Der Streit

der Eltern hindert sie nicht an ihrem Entschluss, zusammen

zu sein: Sie heiraten heimlich. Verfeindete Familien, eine arrangierte

Hochzeit, Mord und Verbannung säumen ihren Weg.

Äußerst schwierige Bedingungen. Doch nichts bringt die Liebenden

davon ab, zusammen sein zu wollen. Sogar die Überschreitung

der letzten, unumkehrbaren Grenze wählen beide,

um für immer vereint zu sein.

Welchen Reiz birgt für uns heute dieser radikale Gegenentwurf

einer Liebe bis über den eigenen Tod? Für das Schauspiel

Leipzig befragt Regisseurin Pia Richter diesen Klassiker neu,

der nun bereits in der vierten Saison auf der großen Bühne zu

sehen ist.

ICH KANN NICHTS

MIT DIESER

LIEBE ANFANGEN.

ABER

ICH LIEBE DICH.

WILLIAM SHAKESPEARE

DEUTSCH VON SVEN-ERIC BECHTOLF &

WOLFGANG WIENS

REGIE .......................................... PIA RICHTER

BÜHNE & KOSTÜME ....................... JULIA NUSSBAUMER

MUSIK ......................................... FRIEDERIKE BERNHARDT,

JOHANNES COTTA

DRAMATURGIE ............................. MARLEEN ILG

MIT: PAULINA BITTNER, THOMAS BRAUNGARDT,

ANNE CATHRIN BUHTZ, ROMAN KANONIK, DIRK LANGE,

TERESA SCHERGAUT, NIKLAS WETZEL

„Ungewöhnlich geht die bekannteste Sternstunde der

Romantik am Schauspiel Leipzig über die Bühne.

Pia Richter inszeniert das Stelldichein in Verona mit

klugem Zugriff. Durch verschiedene Geschlechterkonstellationen

und Rollenwechsel stellt sie die romantische

Liebe als Ideal infrage, aber verrät den Stoff nicht.

Rolle rein, Rolle raus: Dieses charmante Spiel gelingt

allen sehr gut.“

NACHTKRITIK

WIEDERAUFNAHME

GROßE BÜHNE

PREISKATEGORIE B

ZU AUSGEWÄHLTEN

VORSTELLUNGEN:

LIVE-AUDIODESKRIPTION

ENGLISCHE ÜBERTITELUNG

16. 11.

17. 12.

10. 1.

1. 2. 16 00

11. 3.

26. 4. 18 00

„Entscheidend ist, dass die Inszenierung in den richtigen,

den wichtigen Momenten Shakespeares Text vertraut,

ihn atmen, wirken, zirkulieren lässt, wozu die schwebende

Musik Friederike Bernhardts und Johannes Cottas

das ihre tut. Und so zeigt sie, dass das mit Romeo und

Julia immer noch so schön und so tragisch ist.“

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG

30


WIEDER-

AUFNAHME

RICHARD III

Es sind unsichere Zeiten. Niemand weiß, was morgen ist: Wer

wird herrschen, wer wird gestürzt sein? Wer ist noch dabei im

Spiel um die Macht, und wer hat schon verloren — nicht nur

das Spiel, sondern auch Macht oder Leben? Richard, Herzog

von Gloster, will dabei nicht nur eine Spielfigur sein. Er will

der entscheidende Spieler sein. Der Sieger über alle.

Der Krieg ist zwar vorbei, aber mit den neuen Zeiten

kann Gloster nichts anfangen. Was anderes als Krieg kann er

nicht. Was soll er, der Außenseiter, in der Gesellschaft? Mit

seinem Wesen würde er keine Chance haben, das hört er schon

sein Leben lang, angefangen bei seiner eigenen Mutter. Also

bleibt er im Kriegsmodus und beschließt, sein Stück aufzuführen:

Gesellschaft als Schlacht, Leben als Nahkampf — mit den

Waffen: Lügen, Tricksen, Intrigieren.

Und niemand ahnt, wie gut er genau damit in die Gesellschaft

passt. Gloster ist klug, er ist schnell, er ist brutal. Zug

um Zug wird er schließlich König Richard III., durch eigener

und vieler anderer Hände schmutzige Taten.

WILLIAM SHAKESPEARE

DEUTSCH VON THOMAS BRASCH

LEIPZIGER FASSUNG VON MARION TIEDTKE

William Shakespeares „Richard III“ ist ein gewaltiges Stück

Theater über Hybris, Skrupellosigkeit und das Überschreiten

aller Normen. In der Übersetzung von Thomas Brasch ist es ein

dunkles Schauerstück genauso wie ein scharfes Psychogramm.

Allein ist Gloster bei seinem Aufstieg nie — er weiß

sich immer wieder neue Verbündete zu schaffen: nicht nur die

Figuren im Stück, sondern auch uns, das Publikum. Aber je

mehr sich Glosters Aufstieg fortsetzt, desto stärker wird er

konfrontiert mit einer Reihe starker Frauenfiguren wie Lady

Anne, Königin Elisabeth, Königin Margaret oder seiner Mutter,

der Herzogin von York. Ob Witwe oder Mutter, Ehefrau oder

gewesene Regentin — und oftmals alles zugleich —, haben sie

alte und neue Regierungen überlebt, können erzählen vom Verlust

der Macht und vom Danach. Und so begleiten sie Glosters

Auf- und Abstieg: Auch Richard III. ist am Ende nur eine Figur

unter vielen. Auch er wird wieder vom Spielfeld gewischt von

anderen.

REGIE ......................................... ENRICO LÜBBE

BÜHNE ....................................... MARTIN ZEHETGRUBER

KOSTÜME .................................... SABINE

BLICKENSTORFER

MUSIK ........................................ BERT WREDE

VIDEO ........................................ ROBI VOIGT

DRAMATURGIE ............................. TORSTEN BUß

MIT: WENZEL BANNEYER, LARISSA AIMÉE BREIDBACH,

ANNE CATHRIN BUHTZ, VANESSA CZAPLA, KATJA GAUDARD,

TILO KRÜGEL, CHRISTOPH MÜLLER, MICHAEL PEMPELFORTH,

DENIS PETKOVIĆ, SAMUEL SANDRIESSER, BETTINA SCHMIDT,

NIKLAS WETZEL

„Das Leipziger Publikum feiert Buhtz und das

Ensemble stehend, selbst dann noch, als die Türen

schon lange wieder offen sind.“

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

„Eine groß aufgefahrene Theatermaschine, ein

Theater erlebnis.“

KREUZER

„Ein Geniestreich. Triumphaler Saisonstart,

frenetisch bejubelt.“

MDR

WIEDERAUFNAHME

GROßE BÜHNE

PREISKATEGORIE B

ZU AUSGEWÄHLTEN

VORSTELLUNGEN:

ENGLISCHE ÜBERTITELUNG

13. 2.

8. 3. 18 00

18. 3.

10. 4.

8. 5.

ICH TUE

UNRECHT,

ABER SCHREI

ZUERST.

31


32


Richard III WILLIAM SHAKESPEARE


WIEDER-

AUFNAHME

WOYZECK

GEORG BÜCHNER

„Immerzu. Immerzu.“ Das Leben ist ein Mühlrad, das sich

ständig dreht. Menschen ziehen vorbei, Lichter, Stimmen. An

Woyzeck dreht es sich nur vorbei, das Leben. „Wenn wir in

den Himmel kämen, müssten wir Donnern helfen“, sagt er.

Hier auf Erden aber hat Woyzeck sich verpflichtet, dem Doktor

zur Verfügung zu stehen bei dessen medizinischen Experimenten.

Jeden Morgen muss Woyzeck auch zum Hauptmann

und ihm zu Hilfe sein. Woyzeck muss zum Dienst in die Kaserne.

Und dann ist da Marie, die er liebt und mit der er einen

Sohn hat. Auch bei Marie sollte er öfter sein. Mehr, als er es

ist. Aber egal, was Woyzeck tut — genügen wird es nie.

Immerzu gibt es auch die Stimmen in Woyzecks Kopf,

flüstert sogar die Erde auf den Feldern. Und diese Stimmen

sagen ihm noch ganz andere Dinge ein, die er tun soll. Das

Mühlrad dreht sich immer schneller und schneller unter einem

großen Mond, der rot ist „wie ein blutig Eisen“. Und am

Ende werden Marie und Woyzeck von der Ausweglosigkeit

mitgerissen. „Der Mensch ist ein Abgrund.“

Ein Abgrund ist allerdings auch die Gesellschaft, wie

Georg Büchner sie in seinem Drama entwirft und in der Woyzeck

und Marie leben. Diese Gesellschaft nimmt die Inszenierung

in den Blick, ebenso wie die Perspektiven Woyzecks und

Maries auf das Geschehen.

Schlaglichtartig reiht Büchners „Woyzeck“ in expressiver

Zuspitzung Stationen einer Eskalation auf. Büchners Drama

ist Fragment geblieben — aber gerade in seiner Fragment-

Struktur entspricht es den Besonderheiten dieser Geschichte.

REGIE ......................................... ENRICO LÜBBE

BÜHNE ....................................... ETIENNE PLUSS

KOSTÜME .................................... BIANCA DEIGNER

VIDEO ........................................ ROBI VOIGT

MUSIK ........................................ PHILIP FRISCHKORN &

ANGELA REQUENA

FUENTES

DRAMATURGIE ............................. TORSTEN BUß

MIT: THOMAS BRAUNGARDT, TILO KRÜGEL, CHRISTOPH

MÜLLER, MICHAEL PEMPELFORTH, SAMUEL SANDRIESSER,

BETTINA SCHMIDT, NIKLAS WETZEL, PAULA WINTELER

UND JACOB AGHA EBRAHIM, MANUEL EISTETTER, PAULINE

MALKOWSKI, KONSTANTIN PFRÖTZSCHNER, ÁLVARO JOSÉ

SÁNCHEZ ROSERO, ALANA LU WENDSCHE

SOWIE PHILIP FRISCHKORN, ANGELA REQUENA FUENTES

WIEDERAUFNAHME

9. 1.

GROßE BÜHNE

23. 1.

PREISKATEGORIE B

15. 2. 16 00

27. 3.

ZU AUSGEWÄHLTEN

17. 5. 18 00

VORSTELLUNGEN:

LIVE-AUDIODESKRIPTION

ENGLISCHE ÜBERTITELUNG

GASTSPIEL AM STADTTHEATER ASCHAFFENBURG,

4. & 5. 3.

„Büchners Bruch- als Bravourstück“

FRANKFURTER ALLGEMEINE ZEITUNG

„Wahnsinns-‚Woyzeck‘“

THEATER DER ZEIT

„Visuelle Wucht und Verdichtung, Rhythmus und

Tempo sind die Mittel, mit denen Enrico Lübbe

das ‚Woyzeck‘-Fragment in Leipzig zu einem ganzen,

ja: ganz hervorragenden Abend ins Bild setzt.“

NACHTKRITIK

34


DER FALL

WOYZECK

1821 erstach Johann Christian Woyzeck in der Leipziger Vorstadt

seine Geliebte, die Witwe Woost. Er war bereits in Leipzig

in die Lehre gegangen, und nach Jahren als Soldat, die er im

Hin und Her der napoleonischen Befreiungskriege in Armeen

verschiedenster Staaten verbracht hatte, war er wieder in die

Stadt zurückgekommen.

Mit dem Fall Woyzeck verbanden sich bereits damals

wie unter einem Brennglas Fragen, die noch nicht allzu lange

diskutiert wurden: Fragen nach Schuldfähigkeit ebenso wie

soziale Fragen nach Lebensbedingungen und Lebenschancen.

Woyzeck wurde 1824 für den Mord auf dem Leipziger

Marktplatz öffentlich hingerichtet. Allerdings führten die Diskussionen

und Umstände nicht zuletzt um diesen konkreten

Fall dazu, dass das danach in Leipzig in dieser Weise nicht

wieder geschah. Und Georg Büchners Drama brachte den Fall

Woyzeck in die Weltliteratur.

In Kooperation mit dem Schauspiel Leipzig folgt ein

Rundgang des Stadtgeschichtlichen Museums Leipzig den Spuren

und Stationen des historischen Woyzeck in der Innenstadt.

Der Rundgang thematisiert dabei die damaligen Diskussionen

des Falles ebenso wie heutige Fragestellungen und beleuchtet

die Veränderungen, die Büchner an der realen Geschichte vornahm.

In zeitlicher Nähe zu den Vorstellungsterminen richtet

sich dieses Angebot an Schulklassen und an ausgewählten

Tagen auch an alle Interessierten. Dauer: ca. 90 Minuten, Treffpunkt:

Altes Rathaus.

TERMINE

(BEGRENZTE PLATZZAHL, NUR NACH BUCHUNG

IM STADTGESCHICHTLICHEN MUSEUM LEIPZIG)

Rundgang für alle Interessierten

DO 8. 1. .......................................... 16 30

SO 18. 1. ......................................... 11 00

FR 27. 3. .......................................... 16 00

SO 17. 5. ......................................... 14 00

DI 30. 6. ......................................... 16 00

PREIS 5,—

Rundgang für Schulklassen

VARIABEL MÖGLICH IN DER ZEIT VON DI BIS FR,

9 — 18 UHR, BUCHUNG AUF ANFRAGE

PREIS FÜR SCHULKLASSEN

PRIVATE GRUPPEN 70,—

1,— PRO PERSON

ANFRAGEN & TICKETBUCHUNG

nur direkt beim Stadtgeschichtlichen Museum Leipzig

Kontakt: 0341 / 9651 500 sowie

vermittlung.stadtmuseum@leipzig.de

MORAL DAS

IST WENN

MAN

MORALISCH

IST,

VERSTEHT

ER!

35


36


37

Woyzeck GEORG BÜCHNER


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SPIEL

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JETZT TEN

THEK

HAUS

TION

1


Wir freuen uns darauf, mit Ihnen einen besonde

ren Ort der Stadt neu zu entdecken: das Gelände

des agra Messepark Leipzig. Bis Oktober

2025 ist dort die Halle 4, ehemals der Kultursaal

der agra-Landwirtschaftsausstellung der DDR,

Interims quartier für das Schauspiel Leipzig.

Das Schauspiel Leipzig verwandelt das historische Areal der

agra in die ag(o)ra: Die Agora war in der griechischen Antike

der Ort, an dem die Themen der Gesellschaft verhandelt und

diskutiert wurden. Und so wollen auch wir auf der ag(o)ra Geschichte

und Geschichten nicht nur dieses besonderen Areals

verhandeln.

Der September bringt dabei noch eine besondere Premiere auf

die ag(o)ra: Wir nutzen die Weite der Halle 4, um dort Shakespeares

letztes Stück auf räumlich besondere Weise theatral

erlebbar werden zu lassen — den „Sturm“, in der Regie von

Adewale Teodros Adebisi.

Vorher ist im August auf der ag(o)ra noch das Open-

Air-Theater „Ich denk schon wieder (nur an dich)“ zu sehen,

das Texte von Liv Strömquist und Ada Berger für das Theater

spielerisch weiterentwickelt. Im September hat das Recherche-

Projekt „Die Gläserne Kuh — Prüfbegehung der agra- Landwirtschaftsausstellung

1981“ seine letzten Vorstellungen, das

sich als szenischer Rundgang auf dem agra- Gelände mit der

Geschichte ebendieser Landwirtschaftsausstellung beschäftigt

und exklusiv die erhaltenen Tonregie-Räume und den

Projektorenraum des ehemaligen Kultursaals betritt sowie

den „agra-Club“.

Besonderer musikalischer Gast auf der ag(o)ra ist am

22. September Sven Regener, der mit seinem neuen Jazz-Programm

im Konzert zu erleben ist, gemeinsam mit seinen Element-Of-Crime-Bandkollegen

Richard Pappik am Schlagzeug

und Ekkehard Busch am Klavier.

Vom 16. bis 25. Oktober gastiert auf der ag(o)ra die Bundeszentrale

für politische Bildung mit dem traditionsreichen Festival

„Politik im Freien Theater“ in seiner 12. Ausgabe erstmals in

Leipzig, veranstaltet in Kooperation mit Schauspiel Leipzig,

Theater der Jungen Welt, Schaubühne Lindenfels, Westflügel

und LOFFT — DAS THEATER.

Weitere Informationen zu diesen Inszenierungen und Projekten

gibt es auf den folgenden Seiten. Ende Oktober enden dann

auch planmäßig die Baumaßnahmen auf der Großen Bühne,

die der Hintergrund für das Interim auf dem agra Messepark

Leipzig sind.

39


DER STURM

Kraftvoll branden die Wellen am Strand der abgelegenen Insel

— eine unverhoffte Zuflucht mitten im Meer. Nach einem gewaltigen

Unwetter auf hoher See retten sich Antonio, der Herzog

von Mailand, sowie Alonso, der König von Neapel, und

ihre Gefolgschaft an Land. Zwölf Jahre zuvor fand schon einmal

ein Herzog von Mailand an diesem Ufer Zuflucht. Damals

lautete der Name allerdings Prospero und es war der Bruder

des heutigen Amtsträgers. Hinterhältig war er gestürzt und

zusammen mit seiner Tochter aus der Heimat verstoßen worden.

Seither herrscht das vormalige Oberhaupt Mailands, auch

dank seiner Zauberkunst, über die eigentümliche Insel. Zu

seinem Hofstaat zählen lediglich das eigene Kind, Sklave Caliban

und Luftgeist Ariel.

WILLIAM SHAKESPEARE

FASSUNG VON ADEWALE TEODROS ADEBISI

REGIE ......................................... ADEWALE TEODROS

ADEBISI

BÜHNE & KOSTÜME ...................... ALEXANDER GRÜNER

MUSIK ........................................ STELLA GORITZKI

DRAMATURGIE ............................. MARLEEN ILG

Die Zeit verstreicht im Exil, bis zu jenem Tag, als sich plötzlich

die Gelegenheit für Vergeltung bietet: Ein glücklicher Umstand

führt die Reiseroute der Verschwörer an der Insel vorbei.

Mit Ariels Hilfe beschwört Prospero einen Sturm, der ihm

die Reisenden quasi vor die Füße spült.

Nun ist der Zeitpunkt gekommen, die Karten neu zu

mischen. Versprengt schlagen sich die Schiffbrüchigen über

die Insel. Während der vormalige Herzog an all seinen magischen

Strippen zieht, um sich Recht zu verschaffen, verläuft

die Linie von Zwang und Unterwerfung nicht allein entlang

der Bruderintrige. Auch Prosperos Macht auf der Insel erwächst

nicht aus rechtmäßiger Herrschaft. Ariel steht tief in

seiner Schuld und kauft sich mit jedem Dienst ein Stückchen

frei. Calibans Gefolgschaft dagegen entspringt ausschließlich

der Unterdrückung. Selbst wenn Prospero ihn zu Dankbarkeit

verpflichtet glaubt, ob der Sprache, die er ihm beibrachte.

Um nicht zu sagen aufzwang. Es verwundert also

nicht, dass sich von verschiedenen Seiten Widerstand gegen

diesen Status quo regt sowie der Impuls, neu auszuloten, wem

hier eigentlich was zusteht.

PREMIERE 12. 9.

SAAL

13. 9.

19. 9.

20. 9.

26. 9.

27. 9.

4. 10.

In seinem letzten Stück „Der Sturm“ verarbeitet William Shakespeare

Erfahrungsberichte über die große Schiffskatastrophe

der Sea Venture bei den Bermudas 1609. In diesem Setting

entwirft er die Geschichte vom verstoßenen Herzog Mailands

und seinem Weg zurück auf den Thron. Prosperos Bemühungen

um Vergeltung, Gerechtigkeit und Rehabilitation changieren

in ihrem moralischen Gehalt, je nachdem, wessen Standpunkt

wir einnehmen. Damit thematisiert das Stück das

Aufkommen von Kolonialismus und Globalisierung sowie anknüpfende

Fragen von Zivilisation und Natur, von Recht und

rechtmäßiger Herrschaft.

Fragen, denen auch Adewale Teodros Adebisi nachgehen

wird. Er ist freier Regisseur und seit 2008 auch als Dozent

für Schauspiel an der Folkwang Universität der Künste

beschäftigt, seit 2015 zudem im Studiengang Film an der FH

Dortmund. Er erarbeitete Inszenierungen u. a. für das Theater

Neuss, Theater Heilbronn, Schauspielhaus Bochum sowie das

Deutsche Nationaltheater Weimar. Nach „Die Bridgetower-

Sonate“ ist „Der Sturm“ seine zweite Arbeit am Schauspiel

Leipzig.

UND WÄR’

ICH KÖNIG

HIER,

WAS WÜRD’

ICH TUN?

40


WIEDER-

ICH DENK

SCHON WIEDER

(NUR AN DICH)

AUFNAHME

Wer kennt es nicht? Die Gedanken kreisen, gebeutelt vom

Herzschmerz wälzen wir uns nachts hin und her und beim

siebzehnten Kissenaufschütteln taucht vor dem inneren Auge

plötzlich dieses Bild auf: die Wunschvorstellung der perfekten

Beziehung. Und dann fallen uns die vielen Menschen ein, die

diese Beziehungen vor uns geführt haben oder es bis heute

tun: John Lennon und Yoko Ono zum Beispiel oder Elizabeth

Bennet und Mr. Darcy oder Angela Merkel und Joachim Sauer

oder Caesar und Kleopatra oder — ach, ist ja auch egal. Es sind

doch eh immer nur die anderen, die die perfekten Beziehungen

führen, und nie wir selbst. Und na klar, wir wissen doch, dass

das nur Bilder sind, unerreichbare Ideale, die uns nur im Weg

stehen. Aber irgendwas daran lässt uns nicht los. Vielleicht ist

es ja doch möglich, vielleicht müssen wir es nur genug wollen,

uns nur ein bisschen mehr anstrengen, die Hoffnung nicht

aufgeben. Aber wie soll das gehen? Und worauf hoffen wir eigentlich?

Zusammen mit Texten von Liv Strömquist und Ada

Berger begeben sich die Figuren auf die Suche nach der „großen

Liebe“ und allem, was dazugehört. Sie führt sie durch die

Hochs und Tiefs von Paarbeziehungen, Ideale werden zu Horrorszenarien

und umgekehrt. Und schließlich landen sie in

der komplizierten und unergründlichen Welt der Gefühle.

Mit einem ebenso humorvollen wie kritischen Blick

inszeniert Ellen Neuser einen Abend entlang popkultureller

Referenzen, improvisierter Beziehungsdramen und hoffnungsvoller

Blicke in die Zukunft, der in der neuen Spielzeit noch

mal auf die ag(o)ra zurückkehrt.

MANCHMAL

SPIELT ES KEINE

ROLLE, WIE

SEHR MAN AN

JEMANDEN DENKT,

UND EIN

ANDERES MAL

MACHT ES DEN

GRÖßTEN

UNTERSCHIED.

STÜCKENTWICKLUNG MIT TEXTEN VON

LIV STRÖMQUIST, ADA BERGER, ELLEN NEUSER

UND ENSEMBLE

URAUFFÜHRUNG

REGIE ........................................ ELLEN NEUSER

BÜHNE & KOSTÜME ...................... RAGNA HEMMERSBACH

DRAMATURGIE ............................. JULIA BUCHBERGER

MIT: PAULINA BITTNER, CHRISTOPH MÜLLER, EMMELINE

PUNTSCH, SAMUEL SANDRIESSER, PAULA WINTELER

WIEDERAUFNAHME 15. 8.

AG(O)RA

16. 8.

OPEN-AIR-THEATER

22. 8.

23. 8.

29. 8.

30. 8.

41


WIEDER-

AUFNAHME

DIE GLÄSERNE

KUH

PRÜFBEGEHUNG DER AGRA-

LANDWIRTSCHAFTS AUSSTELLUNG 1981

Es sind noch knapp zwei Monate bis zur Eröffnung der agra-

Landwirtschaftsausstellung 1981. Alles wurde akribisch geplant

und vorbereitet, doch bevor die agra ihre Türen und

Fenster zur Welt öffnen kann, muss die geplante Ausstellung

mit all ihren Programmpunkten der üblichen Prüfbegehung

durch den Staatsapparat unterzogen werden. Schließlich handelt

es sich nicht um irgendeine Messe, sondern um die größte

Landwirtschaftsausstellung der DDR. Und Landwirtschaft

war — und ist auch heute — ein entscheidender Dreh- und Angelpunkt

für die Gestaltung und den Erhalt einer Gesellschaft.

Den unzähligen Geschichten, Anekdoten und Abseitigkeiten,

den individuellen Bedeutungen und der Politik, die

dieser Ort bis heute in sich trägt, spüren wir in unserer szenischen

Begehung nach. Als Publikum werden Sie zur Prüfkommission,

die wenige Wochen vor Eröffnung der Messe

1981 auf dem Gelände begrüßt wird und eine Präsentation dessen

bekommt, was sein wird oder — aus heutiger Sicht — gewesen

ist.

Falk Rößler und sein Team haben zur Bedeutung der

agra für die Gesellschaften der 1980er Jahre in Ost und West

recherchiert und daraus einen szenischen Rundgang entwickelt.

Mit welchem Blick gehen wir heute über dieses Gelände?

Was ist verschwunden? Was ist geblieben? Und wo ist eigentlich

die Gläserne Kuh?

WIR ZEIGEN

EUCH,

WIE ES WAR,

ABER WIE WIR

ES ZEIGEN,

SO WAR

ES NICHT.

SZENISCHER RUNDGANG VON

TINO KÜHN UND FALK RÖßLER

URAUFFÜHRUNG

RECHERCHE, TEXT & REGIE ............. FALK RÖßLER

RECHERCHE, TEXT &

KÜNSTLERISCHE MITARBEIT ........... TINO KÜHN

RECHERCHE &

KÜNSTLERISCHE MITARBEIT ........... MARA MAY

MUSIK ........................................ NILS MICHAEL

WEISHAUPT

BÜHNE & KOSTÜME ....................... STELLA VOLLMER, RAYÉN

ZAPATA-GUNDERMANN

DRAMATURGIE ............................. JULIA BUCHBERGER

MIT: MIT JULIUS FORSTER, DIRK LANGE, DENIS PETKOVIĆ,

ANNETT SAWALLISCH, TERESA SCHERGAUT

WIEDERAUFNAHME

16. 9.

AG(O)RA

17. 9.

18. 9.

21. 9.

42


12. FESTIVAL

POLITIK IM

FREIEN

THEATER

IN LEIPZIG ZUM THEMA „GRENZEN“

Das alle drei Jahre von der Bundeszentrale für politische Bildung

veranstaltete Festival Politik im Freien Theater gastiert

vom 16. bis 25. Oktober 2025 erstmals in Leipzig. Die 12. Ausgabe

des Festivals entsteht in Kooperation mit den Theatern

LOFFT — DAS THEATER, Schaubühne Lindenfels, Schauspiel

Leipzig, Theater der Jungen Welt sowie Westflügel Leipzig und

widmet sich dem Thema „Grenzen“.

Das Festival präsentiert 16 Gastspiele der professionellen Freien

Theaterszene aus dem deutschsprachigen Raum. Eine neunköpfige

Fachjury evaluierte nach einer offenen Ausschreibung

455 freie Theaterproduktionen. Ein Schwerpunkt der Auswahl

liegt auf Stücken, die auch Kinder und Jugendliche ansprechen.

Ausgewählt wurden:

— BULLSEYE Stefan Mießeler

— DANCING WITH OUR NEIGHBOURS Gob Squad

— DIE TÜTEN AUS DER VERWALTUNG. DAS BÜROKRATIE-

MUSICAL glanz&krawall und Theater Thikwa

— DU BIST DRAN! Regina Rossi

— DUNKELDORF — EIN STADTSPIEL Theaterkollektiv Pièrre.Vers

— DURCHFALL IST MEINE LIEBLINGSFARBE

Studio Julian Hetzel und Theater Artemis

— [E.O.L.] END OF LIFE. EINE VIRTUELLE RUINENLANDSCHAFT

DARUM

— ICH KANN’S NICHT LASSEN. EIN PARTIZIPATIVES STÜCK MIT

KRUMP-TÄNZER*INNEN Janne Gregor/Tanzkomplizen,

— ICH NEHM DIR ALLES WEG — EIN SCHLAGERBALLETT

Joana Tischkau

— KHARKIV CALLING Costa Compagnie

— LAND ALLER KINDER (NACH MOTIVEN AUS DEM ROMAN

‚KIND ALLER LÄNDER‘ VON IRMGARD KEUN)

andcompany&Co.

— O (DIE SHOW) baff

— RODEN / KUKATA MITI / PEMBALAKAN Daniel Kötter

— SELF CARE STRANDBEFEHL fachbetrieb rita grechen

— THE DIRECTORS GUIDE FOR THEATER DURING WARTIME

Ido Shaked und Hannan Ishay/Théâtre Majâz

— WORK BODY Michael Turinsky

Das Theaterprogramm ist eingebettet in ein vielfältiges Kunst-,

Kultur- und Diskursprogramm. In Zusammenarbeit mit zahlreichen

lokalen und regionalen Kultur- und Bildungspartner:innen

laden unterschiedliche Veranstaltungsformate zur

Reflexion über das Festivalthema „Grenzen“ ein.

Das umfangreiche Festivalprogramm wird von einer

Projektentwicklung des Syndikats Gefährliche Liebschaften

flankiert. Das Vorhaben wurde vom Festival beauftragt und

setzt sich mit dem Leipziger Umland auseinander.

Informationen zum Festival Politik im Freien Theater:

www.politikimfreientheater.de

Das 12. Festival Politik im Freien Theater wird gefördert durch die Stadt Leipzig. Die

Förderung wurde ermöglicht durch den Beschluss des Leipziger Stadtrats zur Vorlage

VII-DS-06803 „12. Festival ‚Politik im Freien Theater‘ 2025 in Leipzig“ und

durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus.

Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlage

des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Stadt Leipzig

Dezernat Kultur

43


DIS

KO

THEK

THEK


STAUBFRAU

MARIA MILISAVLJEVIĆ

Mitten durch das Dorf fließt ein Fluss, so selbstverständlich,

als sei er schon immer dort gewesen. Mal reißend, mal leise

plätschernd, aber stets in Bewegung, immer unaufhaltsam. An

manchen Tagen, wenn die Sonne tief steht und das Wasser ganz

klar ist, lässt sich erahnen, was auf dem Boden des Flussbetts

liegt: ein Kinderfahrrad, eine Halskette, ein rotes Kleid — Überreste

einer Vergangenheit, die fast vergessen, aber nie wirklich

überwunden ist.

Davon erzählt die „Staubfrau“. Sie ist ein Chor, eine Stimme, die

verschiedene Generationen vereint, aber deren Uneinigkeiten

nicht auszulöschen versucht. Die „Staubfrau“ ist: eine Großmutter,

deren beste Freundin als junges Mädchen Opfer eines

Femizids wurde. Eine Mutter, die lernen musste, Beleidigungen

und Demütigungen still zu ertragen. Eine Tochter, die in

ihrer Beziehung immer wieder häuslicher Gewalt ausgesetzt

ist. All ihre Lebensgeschichten scheinen einer vorgezeichneten

Bahn zu folgen, geprägt vom reißenden Strom der Gewalt, der

sie mit sich zieht und aus dem es kein Entkommen zu geben

scheint. Wie der Fluss das Dorf, so formt die Gewalt die Körper,

Erinnerungen und Entscheidungen der Frauen, wenn auch auf

unterschiedliche Weise.

Doch die Tochter will sich der Unausweichlichkeit nicht länger

hingeben. Es muss doch möglich sein, den Strom zu stoppen,

ihn umzulenken, neue Abzweige zu finden. Und so begibt

sie sich auf die Suche: Sie kratzt am Schweigen der Dorfgemeinschaft,

das sich wie Staub über die Vergangenheit gelegt

hat. Sie öffnet sich den Konflikten mit ihren Vorfahren, hört zu,

erwidert, hält aus. Immer wieder stemmt sie sich gegen den

Sog, der ihren Lebensweg zurück in seine vorgegebene Bahn

ziehen will. Ihr Versuch, den Fluss in eine neue Richtung zu

treiben, erfordert Mut, kostet Kraft, scheint zum Scheitern verurteilt.

Schnell wird klar: Es gibt keine einfachen Antworten,

nur die Entscheidung, sich nicht mehr treiben zu lassen.

ES IST,

WIE ES IST /

WAS SOLL DENN

EINE ALLEIN /

WAS SOLL

SICH SCHON

ÄNDERN /

WIE SOLL DAS

DENN GEHEN.

Maria Milisavljević ist Autorin, Übersetzerin und Theatermacherin.

Ihre Stücktexte wurden in zahlreiche Sprachen

übersetzt und an renommierten Theatern weltweit aufgeführt.

Ihr besonderer Umgang mit Sprache und ihr Talent, komplexe

Beziehungsgeflechte zu erzählen, sind ein wiederkehrendes

Merkmal ihrer Texte. Mit „Staubfrau“ wurde bereits ein zweites

ihrer Stücke für den Mülheimer Dramatikpreis nominiert.

DEUTSCHE ERSTAUFFÜHRUNG

REGIE ......................................... KAMILA POLÍVKOVÁ

BÜHNE ....................................... ANTONÍN ŠILAR

KOSTÜME .................................... LISA DÄßLER

MUSIK ......................................... PETER FASCHING

DRAMATURGIE ............................. JULIA BUCHBERGER

Kamila Polívková, Regisseurin, Bühnen- und Kostümbildnerin,

arbeitet seit vielen Jahren an renommierten Häusern wie

dem Schauspiel Köln, dem Deutschen Theater Berlin und dem

Schauspielhaus Zürich. Ihre Inszenierungen zeichnen sich

durch eine feine Bildsprache und ihre präzise Beobachtung

gesellschaftlicher Strukturen aus. Am Schauspiel Leipzig

arbeitete sie bereits als Kostümbildnerin und kehrt nun mit

Maria Milisavljevićs „Staubfrau“ als Regisseurin zurück.

PREMIERE 2. 10.

DISKOTHEK

45


DER GIRSC H-

KARTEN

LUKAS RIETZSCHEL

Zwei Neubausiedlungen, die sich scharf gegenüberstehen. Reihen

von Einfamilienhäusern mit Carports, gleißend helle Straßenlampen.

Aber dazwischen steht noch ein altes Haus in seinem

verwilderten Garten. In diesem Garten trifft sich eine

Familie, um zu beraten, wie es weitergeht mit diesem alten

Haus: Man könnte es endlich richtig renovieren. Man könnte

es verpachten als Ferienhaus mit Garten. Oder es verkaufen

an die Bauträger rundherum.

Aber hinter allen guten Vorschlägen lauern verstrickte

Fragen: Wer aus der Familie würde selber dort einziehen

wollen? Wer würde sich um das Ferienhaus kümmern? Und

wem würde das Geld vom Verkauf zustehen? Emotionen und

Erinnerungen stehen einer neuen Wirklichkeit gegenüber, und

allmählich ziehen Unschärfen in die familiäre Debatte: Wie

intakt oder kaputt ist das Haus tatsächlich? Wie viele Quadratmeter

hat das Grundstück wirklich? Und: Haben wir das Heute

nicht gestern schon einmal erlebt?

AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG

KOMÖDIE NACH ANTON TSCHECHOW

URAUFFÜHRUNG

REGIE & BÜHNE ........................... ENRICO LÜBBE

KOSTÜME ................................... TERESA VERGHO

MUSIK ........................................ PEER BAIERLEIN

DRAMATURGIE ............................. TORSTEN BUß

PREMIERE 27. 11.

DISKOTHEK

Es war einmal ein prächtiger Kirschgarten. Der schönste im

ganzen Bezirk, er wurde sogar in Reiseführern erwähnt. Aber

er hatte keine Zukunft, denn die Familie, die ihn so lange besaß,

war pleite. Der Kirschgarten wurde verkauft und gefällt:

Das ganze Areal wurde in Parzellen aufgeteilt. So schrieb es

Anton Tschechow 1904 in seinem letzten Stück „Der Kirschgarten“,

dem er im Untertitel die Bezeichnung „Eine Komödie“

beigab. Eine tragische Komödie über vertane Chancen und den

Wert der Erinnerungen.

WARUM IST ALLES,

DAS MAL WAR,

SO VIEL SCHÖNER

ALS DAS JETZT.

2025 nun widmet sich Lukas Rietzschel dem Erbe dieses

Kirschgartens: Die letzte der Parzellen, sie hat die Zeiten bis

hierhin überstanden. Erneut ist das Haus Gegenstand von

Möglichkeiten und Emotionen, und wieder lautet der Untertitel

„Eine Komödie“. Eine Komödie über den Wandel der Zeit

und den Umgang mit der Realität: „Eins und eins ergibt zwei;

das ist doch eine klare Sache.“ — „Für manche nicht mehr.“

Lukas Rietzschel lebt als Autor in Görlitz. Er gehört zu den

prägenden literarischen Stimmen seiner Generation. Nach „Mit

der Faust in die Welt schlagen“ erschien zuletzt von ihm der

Roman „Raumfahrer“. Sein erstes Theaterstück „Widerstand“

entstand 2021 als Auftragswerk für das Schauspiel Leipzig,

„Das beispielhafte Leben des Samuel W.“ für das Theater

Görlitz-Zittau wurde 2024 zu den Autor:innentheatertagen am

Deutschen Theater Berlin eingeladen sowie 2025 zum Heidelberger

Stückemarkt und den Mülheimer Theatertagen. 2022

wurde Rietzschel, u. a. auch für „Widerstand“, mit dem Sächsischen

Literaturpreis ausgezeichnet.

Den „Girschkarten“ inszeniert Enrico Lübbe, Intendant

des Schauspiel Leipzig, und bringt damit nach „Widerstand“ erneut

einen Text von Lukas Rietzschel zur Uraufführung. Zu

Lübbes Team gehören dabei auch wieder Teresa Vergho für

das Kostümbild, die unter anderem an den Münchner Kammerspielen,

am Thalia Theater Hamburg, am Burgtheater in

Wien und an den Opernhäusern von Genf und Lyon arbeitete,

und Peer Baierlein für die musikalische Gestaltung, der zuletzt

am Deutschen Theater Berlin sowie am Volkstheater

Wien arbeitete sowie mit dem South Quartet konzertierte.

46


LIEBE EINE

ARGUMENTATIVE

ÜBUNG

SIVAN BEN YISHAI

DAS SIND DIE

TAGE DES

KAPITALISMUS

UND SCHAM

LÄSST DEINE

AKTIEN SINKEN

Olivia Öl ist eine starke Frau, eine aufstrebende Romanautorin,

und ihre Eigenständigkeit ist ihr wichtig. Popeye, der Seemann,

ist muskulös, tätowiert und will Filmregisseur werden.

Als sie sich im Sprachkurs kennenlernen, fühlt Olivia sich

unmittelbar zu Popeye hingezogen und ist geschmeichelt, da

die Anziehung auf Gegenseitigkeit beruht. Schnell hat sie jedoch

das Gefühl, jedes Treffen mit diesem Prachtexemplar von

einem Mann könnte das letzte sein. Damit die Beziehung gelingt,

geht Olivia Kompromisse ein, auch wenn sie sich nie ein

Konto oder eine Wohnung teilen wollte. Schließlich ist es schön,

endlich Teil eines Paares zu sein und die Blicke derer zu spüren,

die sich nach Popeye umdrehen. Und wer würde schließlich

behaupten, dass eine Beziehung nicht auch Arbeit und

Verzicht bedeutet? Sie unterstützt also Popeyes künstlerische

Projekte — auch wenn sein Drehbuch nie über die ersten zwei

Seiten hinausgekommen ist und er Olivias Romane überhaupt

noch nicht gelesen hat. Als Autorin kämpft sie lautstark gegen

Patriarchat und klassische Rollenverteilungen an, zu Hause

bleibt sie wortkarg, aus Sorge, ihre schrille Stimme könnte ihn

nerven. Doch schließlich gerät Olivia in eine mythische Rage

und betritt die Kampfzone ihres eigenen Geschlechts.

Zehn Jahre lang war Olivia Öl bereits eine der Hauptfiguren in

E. C. Segars Comic „Thimble Theatre“ gewesen, als dort 1929

Popeye seinen ersten Auftritt hatte. Zunächst als Nebenfigur

konzipiert, von der Olivia sich noch unbeeindruckt gezeigt hatte,

kaperte der Seemann mit den grotesken Armen bald den gesamten

Streifen, der wenige Jahre später nur noch „Popeye“ hieß.

Sivan Ben Yishai durchleuchtet die zweidimensionalen

Oberflächen dieser beiden Comicfiguren für eine argumentative

Übung, die radikal und explizit unsere Ideen von Liebe,

modernen Paarbeziehungen und tradierten Mustern befragt.

In der Einstellung, dass das Private immer schon politisch war,

werden hier intime Details gnadenlos seziert und öffentlich

verhandelt. Das gelingt Sivan Ben Yishai nicht nur virtuos entlarvend,

sondern auch auf sehr lustige Art und Weise.

Warum gerät das Bedürfnis nach Unabhängigkeit in Konflikt

mit dem eigenen Begehren und der Sehnsucht nach Liebe?

Wie sieht Hingabe ohne Aufopferung aus? Mit Fragen wie diesen

setzt sich die Studioinszenierung 2026 auseinander, die

für die acht Schauspielstudierenden des neuen Studio Leipzig

einen Höhepunkt ihrer Ausbildung bedeutet. Regie führt

Katrin Plötner, die bereits mehrfach am Schauspiel Leipzig sowie

auch am Schauspiel Frankfurt, Residenztheater München,

Nationaltheater Mannheim, Staatsschauspiel Dresden und

Schauspielhaus Graz inszeniert hat.

DEUTSCH VON MAREN KAMES

STUDIOINSZENIERUNG 2026

REGIE ......................................... KATRIN PLÖTNER

BÜHNE ....................................... JIL BERTERMANN

KOSTÜME .................................... JOHANNA HLAWICA

MUSIK ......................................... PAUL PÖTSCH

DRAMATURGIE ............................. MATTHIAS DÖPKE

PREMIERE 6. 2.

DISKOTHEK

47


BU SÖZLER

B Z M —

DIE WORTE

GEHÖREN UNS

YADE YASEMIN ÖNDER

„wir wohnen irgendwo in deutschland“ — so beginnt Yade Yasemin

Önders Stück, doch dieser scheinbar normale Satz beschreibt

in „Die Worte gehören uns“ das Gegenteil einer Normalität.

Hier, in dem Land, das für die Familie von Lale und Lilo

ein Zufluchtsort ist, scheint im familiären Mikrokosmos nichts

zu stimmen: Mama liegt nur noch auf der Couch, seit Papa ihr

das Schreiben verboten hat. Lilo muss damit klarkommen, dass

er einen „Mädchennamen“ trägt. Und als Einzige in der Familie

spricht Lale kein Türkisch. Als die Dinge um sie herum zu verschwinden

beginnen, und schließlich sogar Mama nicht mehr zu

finden ist, scheint der letzte Halt für die beiden Kinder verloren.

Warum Lale mit ihrer Elternsprache so gar nichts

anfangen kann, warum Mamas Schreiben, das ihr wichtig war,

alle in Gefahr bringt, wieso die Wörter und die Sätze auseinanderfallen

zu einzelnen Buchstaben — und was dieses Zerfallen

mit der Politik in der Türkei, dem Land, aus dem Lales und

Lilos Eltern fliehen mussten, zu tun hat — das finden die beiden

Geschwister mit der Hilfe eines ganz unerwarteten, neuen

und doch uralten Freundes heraus: ein sprechendes und

fliegendes Sofa, das sie auf eine märchenhafte Reise durch ganz

Europa entführt.

„Bu sözler bizim — Die Worte gehören uns“ trägt die

Zweisprachigkeit nicht nur im Titel: Die Reise der Geschwister

bringt sie räumlich ihrer Herkunft näher, sie führt aber auch

durch die Zeit und vor allem an den Grenzen der Sprache entlang.

Türkisch und Deutsch fließen poetisch ineinander, das

Spiel mit den Sprachen wird zu einer Auseinandersetzung mit

der Frage nach Identitäten.

EXIL-DRAMATIKER*INNENPREIS 2024

URAUFFÜHRUNG

REGIE ......................................... EBRU TARTICI BORCHERS

BÜHNE & KOSTÜME ...................... SAM BEKLIK

VIDEO ......................................... CHRISTIAN BORCHERS

MUSIK/KOMPOSITION .................. DANI CATALAN

DRAMATURGIE ............................. GEORG MELLERT

PREMIERE 17. 4.

DISKOTHEK

48

WENN DIE

DINGE NICHT

MEHR STIMMEN,

MÜSSEN SIE

SICH NEU

VERBINDEN

Mit dieser Produktion setzt das Schauspiel Leipzig die Zusammenarbeit

mit den WIENER WORTSTAETTEN fort, die seit

2017 besteht: Das Gewinnerstück des zweijährlich ausgeschriebenen

exil-Dramatiker*innenpreises erhält jeweils die Uraufführung

in der Diskothek des Schauspiel Leipzig. Yade Yasemin

Önder, Preisträgerin des Jahres 2024, hat am DLL in Leipzig

Literarisches Schreiben studiert. Ihr Stück „Kartonage“ war

2017 einer der drei Preisträger der Berliner Autor:innentheatertage

und wurde vom Burgtheater in Wien uraufgeführt. 2022

erschien ihr Debütroman „Wir wissen, wir könnten, und fallen

synchron“.

Ebru Tartıcı Borchers, geboren in Hatay (Türkei), hat

Schauspiel an der Bilkent Universität in Ankara sowie Schauspielregie

am Thomas-Bernhard-Institut der Universität Mozarteum

in Salzburg studiert. Ihr Regiestudium schloss sie

2022 mit der Uraufführung von „Knechte“ von Caren Jeß am

Kosmos Theater Wien ab. Als freischaffende Regisseurin arbeitet

sie seither an Häusern wie dem Theater Osnabrück, dem

Schauspielhaus Zürich und dem Burgtheater in Wien. 2023

war sie für den Theaterpreis DER FAUST nominiert. Für ihre

Tätigkeit als Übersetzerin deutschsprachiger Dramatik ins

Türkische erhielt sie 2023 den Preis der Autorenstiftung Frankfurt

am Main. Seit 2024 ist sie als Hausregisseurin Teil der

künstlerischen Leitung des Oldenburger Staatstheaters. „Bu

sözler bizim“ ist ihre erste Arbeit am Schauspiel Leipzig.


EIN NEUES

STÜCK

Die Diskothek ist seit zwölf Jahren ein Reflexionsraum für unsere

Gegenwart, ein Experimentalraum für neues Schreiben,

ein Möglichkeitsraum für Autorinnen und Autoren. Sie ist die

Spielstätte des Schauspiel Leipzig, die ganz der Gegenwartsdramatik

gewidmet ist. Uraufführungen sind fester Bestandteil

des Diskothek-Spielplans, aber auch Inszenierungen bereits

uraufgeführter Theaterstücke, die einen erneuten Blick lohnen,

werden hier gespielt. Die Zusammenarbeit mit verschiedenen

Foren und Festivals der Gegenwartsdramatik bildet eine weitere

Facette im Repertoire. Das Konzept der Diskothek, zeitgenössischen

Autorinnen und Autoren Stimme und Raum zu

geben, setzen wir seit Jahren auf unterschiedliche Art und

Weise um.

Im Frühjahr 2026 wird Wilke Weermann zum ersten Mal in

der Diskothek inszenieren. Er studierte Regie an der Akademie

für Darstellende Kunst Baden-Württemberg in Ludwigsburg.

Mit seiner Abschlussinszenierung „Fahrenheit 451“ am

Schauspiel Stuttgart wurde er 2018 zum Festival radikal jung

am Münchner Volkstheater eingeladen. 2019 erhielt er das

Hans-Gratzer-Stipendium. Beim Heidelberger Stückemarkt

2021 war Wilke Weermann als Autor mit seinem Stück „Hypnos“

nominiert. 2022 war von ihm „Der eingebildete Krake“ im

Theater der Jungen Welt in Leipzig zu sehen. Für die Inszenierung

seines eigenen Stücks „Unheim“ wurde er 2024 mit dem

Kurt-Hübner-Regiepreis ausgezeichnet. Wilke Weermann arbeitete

u. a. am Staatstheater Kassel, ETA Hoffmann Theater

Bamberg, Schauspiel Köln, Staatstheater Saarbrücken, Staatstheater

Stuttgart, Schauspiel Frankfurt und am Deutschen

Theater Berlin.

REGIE ......................................... WILKE WEERMANN

BÜHNE ........................................ ALEXANDER NAUMANN

MUSIK & SOUNDDESIGN ................ CONSTANTIN JOHN

DRAMATURGIE ............................. MATTHIAS DÖPKE

PREMIERE 4. 6.

DISKOTHEK

49


+ 1

EIN TREFFEN

JUNGER AUTORINNEN 2026

17. — 19.6.26

Alle zwei Jahre öffnet das Schauspiel seine Pforten für den

schreibenden Theaternachwuchs und dessen Arbeiten. Im

Rahmen von 4+1 dreht sich auf der Leipziger Bühne für drei

Tage alles um bisher ungehörte Texte, ihre AutorInnen und

deren Produktionsweisen. Dafür sind sechs renommierte

deutschsprachige Schreibschulen und Literaturstudiengänge

eingeladen, jeweils vier Studierende mit einem eigenen Text

nach Leipzig zu schicken. Bisher waren der Studiengang Szenisches

Schreiben der UdK Berlin, das Institut für Sprachkunst

Wien, das uniT DRAMA FORUM Graz, das Deutsche

Literaturinstitut Leipzig, das Schweizerische Literaturinstitut

Biel sowie das Literaturinstitut der Universität Hildesheim

vertreten.

In öffentlichen Lesungen mit dem Ensemble des Schauspiel

Leipzig werden dem Publikum neue Stimmen der Neuen

Dramatik vorgestellt. Anschließende Gespräche bieten eine

spannende Gelegenheit, die schreibenden Newcomer kennenzulernen,

dazu verschiedene Stile und Entwicklungen auszumachen.

Schon seit 2013 versteht sich dieses Festival als Plattform

für junge AutorInnen, um die eigenen Texte mit einem

professionellen Ensemble auszuprobieren sowie mit anderen

Schreibenden, einem ganzen Theaterbetrieb und dessen Publikum

in Austausch zu kommen. Denn dieses Festival will kein

Wettbewerb sein. Für uns steht der Werkstattcharakter im

Vordergrund, das Kennenlernen, das Ausprobieren. Wir freuen

uns auf 24 Texte, ihre AutorInnen und drei Tage brand-

Neue Dramatik!

AUSSTELLUNGEN

KUNST | DESIGN

WELTEN | KULTUREN

MUSIK |

INSTRUMENTE

PROJEKTE

WORKSHOPS

DREI MUSEEN – EIN ORT FÜR ALLE

www.grassi-leipzig.de


AUFNAHME

WIEDER-

ALTBAU

IN ZENTRALER

LAGE

Aus ihrer kleinen Altbauwohnung in der Morris Street wollen

Zoey nicht nur die Eigentümer vertreiben, sondern neuerdings

auch noch musizierende Gespenster aus dem 19. Jahrhundert.

Da sie nachts arbeitet, bekommt Zoey nur am Rande

mit, dass sich in ihrem Zuhause gravierende Veränderungen

abspielen. Die Angebote des Vermieters, ihr bei Auszug eine

Abfindung zu zahlen, hat sie jedes Mal ignoriert — wohl wissend,

dass es nahezu unmöglich sein wird, eine neue Wohnung

in ihrer Gegend zu finden. Doch um sie herum ziehen immer

mehr Menschen aus dem Haus aus und Gespenster treten nun

mal vermehrt bei Leerstand auf. Als sie eines Tags im Morgengrauen

von der Arbeit nach Hause kommt, hört sie plötzlich

Musik, die sich um ihre Glieder legt wie Schlingpflanzen in einem

unermesslichen See.

Leider denkt ihr Vermieter gar nicht an eine Geisterbejagung.

Einen massiven Gespensterbefall sieht er vielmehr als

Chance, das kontrollierte Abbrennen des Gebäudes zu beantragen,

um danach neu bauen und teuer verkaufen zu können.

AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG

KÜNSTLERISCHE MITARBEIT: ATHENA LANGE

URAUFFÜHRUNG

EINE SCHAUEROPER

RAPHAELA BARDUTZKY

REGIE & CHOREOGRAPHIE ............. SALOME SCHNEEBELI

BÜHNE, KOSTÜME & VIDEO ............ HETA MULTANEN

DRAMATURGIE ............................. MATTHIAS DÖPKE

MIT: SONJA ISEMER, EYK KAULY, ATHENA LANGE, MICHAEL

PEMPELFORTH, SAMUEL SANDRIESSER, PAULA WINTELER

GEGEN EINEN

GEISTERJÄGER

IST EIN

SCHLÜSSELDIENST

NOCH EIN

SCHNÄPPCHEN.

Gegen die akustischen Angriffe der Gespenster wehrt sich

Zoey deshalb mit lautem Techno aus ihrer Musikanlage — sehr

zum Leidwesen ihrer Nachbarin Trisha. Die nimmt die Gespenstermusik

nicht wahr, wohl aber die Bässe von nebenan,

mitten in der Nacht.

In ihrem Auftragswerk für das Schauspiel Leipzig erzählt

Raphaela Bardutzky vom ganz alltäglichen Grauen der Krise

am Wohnungsmarkt und mischt dabei Ästhetiken der Schauer

oper, des Groschenromans und der Clubkultur miteinander

ab. Wie schon ihr Stück „Fischer Fritz“ untersucht „Altbau in

zentraler Lage“ das Verhältnis von Sprache und Macht — und

bietet zwei verschiedenen Sprachen eine gemeinsame Bühne:

in diesem Fall der deutschen Lautsprache und der Deutschen

Gebärdensprache.

WIEDERAUFNAHME

IM HERBST

DISKOTHEK

ALLE VORSTELLUNGEN MIT:

DEUTSCHER GEBÄRDENSPRACHE

EINGELADEN ZU DEN 50. MÜLHEIMER

THEATERTAGEN — STÜCKE 2025

GEFÖRDERT IN:

GEFÖRDERT VON:

„Wummernde Beats, ausdrucksstarke Mimik und viele

visuelle Elemente in einem sehr emotionalen Stück —

was willst du als tauber Theater-Gast mehr?“

DEUTSCHE GEHÖRLOSENZEITUNG

„Die Kommunikation auf allen Ebenen zwischen der

hörenden Zoey (Paula Winteler) und der tauben

Trisha (Athena Lange) wird zum zweiten Hauptthema,

das viel über menschliche Verständigung erzählt.“

THEATER HEUTE

51



Altbau in zentraler Lage. Eine Schaueroper RAPHAELA BARDUTZKY


WIEDER-

AUFNAHME

ANOUK &

ADOFA

MARCO DAMGHANI

AUFTRAGSWERK DES SCHAUSPIEL LEIPZIG

URAUFFÜHRUNG

Endstation Liebe? Anouk und Adofa, ein junges Paar, haben

ein augenscheinlich ganz normales Leben. Sie Architektin, er

Schauspieler, gut aufeinander eingespielt und mit den mehr

oder weniger liebenswerten Eigenheiten des anderen vertraut.

Achtsamkeit ist für die beiden selbstverständlich, den gesellschaftlichen

Ansprüchen ans Paarsein stellt man sich spielerisch,

Kinderkriegen ist noch keine Frage, auch wenn im

Freundeskreis die Hochzeitsglocken immer häufiger klingeln.

Doch das Leben lässt die beiden in ihrem einvernehmlichen

Zusammenleben nicht in Ruhe. Die Diagnose

„Depression“ gibt Anouk eine ambivalente Klarheit über das,

was mit „innere Dämonen“ nur unzureichend umschrieben

ist. Gleichzeitig muss Adofa mit dem überraschenden Tod seiner

Mutter fertig werden. Die beiden stoßen an die Grenzen

ihres Paarseins, stillschweigende Übereinkünfte werden neu

beleuchtet, ihre Gesprächskultur auf die Probe gestellt. Vielleicht

zum ersten Mal wird ihnen klar, dass Schere-Stein- Papier

irgendwann nicht mehr als Entscheidungsgrundlage für die

wichtigen Fragen des Lebens ausreicht.

REGIE ......................................... MARCO DAMGHANI

BÜHNE ........................................ HUGO GRETLER

KOSTÜME .................................... RAGNA HEMMERSBACH

MUSIK ......................................... LENNARD EGGERS

DRAMATURGIE ............................. GEORG MELLERT

MIT: PAULINA BITTNER, TAMER TAHAN

WIEDERAUFNAHME

DISKOTHEK

„Die spielerischen Leistungen sind beeindruckend.“

NACHTKRITIK

„Damghani braucht keinen Form-Eskapismus. Er schreibt

schlicht großartige Dialoge, pointiert und doch mitten

aus dem Leben. Ein wun derbar gradliniger Zugriff, mit

Tiefenblick in die Figuren-Psychologie und ihre Verstrickungen

in gesellschaftliche Erwartungen. Ein großer

Abend im kleinen Saal.“

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG

IM AUGUST / SEPTEMBER

EINGELADEN ZU DEN AUTOR:INNENTHEATERTAGEN

AM DEUTSCHEN THEATER BERLIN 2023

BIN ICH

DAS

PROBLEM?

54


AUFZEICH-

NUNGEN AUS

EINEM WEIßEN

ZIMMER

ANNA BEHRINGER

WIEDER-

AUFNAHME

Manches, was gesagt wird, ist richtig: Das Wasser ist nass. Anderes

ist falsch: Die Haare sind rot. Aber die Haare sind orange.

Doch man sagt, die Haare sind rot. ‚Nicht lügen‘ ist eine Regel.

Doch wenn man gefragt wird, woran man denkt, und man

denkt, dass der Mann gegenüber nach Zigaretten und Schweiß

riecht — also stinkt —, soll man das nicht sagen. Man soll nicht

lügen. Und die Wahrheit soll man nicht sagen, wenn sie jemanden

unangenehm fühlen lässt.

Das ist schwer zu fassen. Ebenso wie viele andere ungeschriebene

Regeln des sozialen Miteinanders. Deshalb kommt

es für die beiden Schwestern dieser Geschichte auch immer

wieder zu Problemen. Plötzlich sind sie zeitweise in einem weißen

Zimmer untergebracht. Umgeben von Ärzteschaft und

Pflegepersonal. Es ist ein Leben nach den Parametern einer

Gesellschaft, deren Prämissen sie nicht teilen, an deren Maßstäben

sie aber gemessen werden.

Der Text von Anna Behringer wird für Thirza Bruncken zum

Ausgangspunkt einer raumgreifenden szenischen Auseinandersetzung

mit dem ‚Anders-Sein‘ und seinem Gegenüber.

Leipziger Inszenierungen der Regisseurin waren unter anderem

zu den Autor:innentheatertagen Berlin, den Mülheimer

Theatertagen und dem Heidelberger Stückemarkt eingeladen.

„Was sind Normen? Welche Macht haben sie über

Menschen? Wer darf darüber mitbestimmen? Diesen

Fragen geht Thirza Bruncken mit ihrem Ensemble

in einem atmosphärisch dichten wie emotional

packenden Abend nach.“

NACHTKRITIK

55

URAUFFÜHRUNG

REGIE & KOSTÜME ........................ THIRZA BRUNCKEN

RAUM .......................................... THIRZA BRUNCKEN MIT

ENSEMBLE & TEAM

TANZ ........................................... ROMY AVEMARG

DRAMATURGIE ............................. MARLEEN ILG

MIT: VANESSA CZAPLA, SAMUEL SANDRIESSER,

BETTINA SCHMIDT

WIEDERAUFNAHME

DISKOTHEK

IM HERBST

DIESE INSZENIERUNG BIETEN WIR ZU AUSGEWÄHLTEN

VORSTELLUNGEN ALS RELAXED PERFORMANCE AN.

NÄHERE INFORMATIONEN FINDEN SIE AUF S. 83 SOWIE

AUF UNSERER WEBSITE.

DIE MENSCHEN

HABEN IHRE

EIGENEN GEFÜHLE

INNEN IN SICH

DRINNEN

UND DRÜCKEN

SIE AUßEN

AUF IHREM

GESICHT AUS SICH

HERAUS AUS


56


57

Aufzeichnungen aus einem weißen Zimmer ANNA BEHRINGER


WIEDER-

AUFNAHME

LETZTE STATION

TORGAU.

EINE KALTE

UMARMUNG

DOKUMENTARTHEATERPROJEKT

VON DURA & KROESINGER

Sie sind ein dunkles Kapitel in der jüngeren deutschen Geschichte

und wirken bei den Betroffenen bis heute fort: Die sogenannten

„Jugendwerkhöfe“ der DDR-Jugendhilfe. Hier sollten

„schwererziehbare“ Jugendliche zu sozialistischen Persönlichkeiten

umerzogen werden. Wer hier eingewiesen wurde, hatte

oft bereits eine Heimkarriere hinter sich.

Unter dem Tarnbegriff „Arbeitserziehung“ wurden

die Insassen zu einem Hungerlohn als „Hilfsarbeiter“ ausgebildet

— und so als Teil eines Systems der Zwangsarbeit ausgebeutet.

Hergestellt wurden unter anderem Bauteile für

Selbstbaumöbel großer westlicher Konzerne — was dem Arbeiter-und-Bauern-Staat

wertvolle Devisen und der „freien

Welt“ kostengünstige Wohlfühl-Wohnatmosphäre einbrachte.

Und wer im Jugendwerkhof immer noch nicht funktionierte,

für den gab es als letzte Drohung den Geschlossenen

Jugendwerkhof Torgau. Hier waren militärische Verhaltensregeln

an der Tagesordnung. Kontrolle bis ins kleinste Detail,

Zwangssport und Zwangsarbeit, ein hartes Bestrafungssystem,

Gewalt seitens der Erzieher und untereinander, bis hin

zum blanken Sadismus, prägten den Alltag der Jugendlichen.

Regine Dura und Hans-Werner Kroesinger sind für

das Rechercheprojekt den Geschichten rund um Torgau nachgegangen:

in zahlreichen Gesprächen mit Betroffenen, mit

Menschen, die sich der Aufarbeitung der Geschichte verpflichtet

haben, in intensiven Archivrecherchen.

KENNST DU DIE STADT,

IN DER DIE

SONNE NIE LACHT,

DAS IST TORGAU,

WO MAN AUS

MENSCHEN IDIOTEN

MACHT.

58

URAUFFÜHRUNG

INSZENIERUNG ............................ HANS-WERNER

KROESINGER &

REGINE DURA

KONZEPT & TEXT .......................... REGINE DURA

BÜHNE & KOSTÜME ...................... HUGO GRETLER

LIVE-MUSIK ................................. JONAS MARC ANTON

WEHNER

DRAMATURGIE ............................. GEORG MELLERT

MIT: PAULINA BITTNER, CHRISTOPH MÜLLER,

SAMUEL SANDRIESSER, TERESA SCHERGAUT,

NICOLAS STREIT, PAULA WINTELER

WIEDERAUFNAHME

DISKOTHEK

IM HERBST / WINTER

„Indem die Schauspieler immer wieder die anarchische

Wut, den Selbstbehauptungswillen der internierten

Jugendlichen und ihren Kampf für die Selbstachtung

zeigen, geben sie ihnen genau das, was Torgau ihnen

nehmen wollte: ihre Würde.“

SÜDDEUTSCHE ZEITUNG

„Dieser Abend ist ein ebenso bedrückendes wie wichtiges

Statement zu einem sehr dunklen Kapitel der DDR.“

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG

„Entstanden ist ein Stück, das in seiner kalten Wucht

fast sprachlos macht.“

MÄRKISCHE ODERZEITUNG


AUFNAHME

WIEDER-

WHITE

PASSING

SARAH KILTER

Wer eine teure Handtasche trägt, dem traut man keine antikapitalistische

Gesinnung zu. Hat man allerdings ein kostspieliges

Tattoo, sagen wir, für mehr als 500 €, kratzt das landläufig

nicht am linken Image — solange das Motiv stimmt. Ihmchen

findet das scheinheilig. Wie so vieles andere, das sie ihrer deutschen

Heimat attestiert. Wieso Ihmchen dafür einen geschärften

Blick hat? Sie steht eben nur mit einem Bein in der deutschen

Mehrheitsgesellschaft. Mit dem anderen steht sie auf

der Badstraße im Wedding, wo sie zeitweise beim algerischen

Vater aufgewachsen ist. Dieser Teil von ihr ist gewissermaßen

undercover, denn irgendwie „sieht man das nicht bei ihr“, das

Migrantische. Daher bietet sie einen Perspektivwechsel an.

Und eine erweckende Nacht im (anders) geteilten Berlin.

Sarah Kilter arbeitet als freiberufliche Autorin für Theater

und Hörspiel sowie als Drehbuchautorin für Film und Fernsehen.

Von 2016 bis 2020 studierte sie Szenisches Schreiben an

der Universität der Künste Berlin. Ihr Theaterstück „White

Passing“ ist eines von drei Gewinnerstücken der Berliner Autor:innentheatertage

2021 und wurde in der Regie von Thirza

Bruncken am Schauspiel Leipzig uraufgeführt. Zudem wurde

Kilter 2022 mit „White Passing“ für den 47. Mülheimer Dramatikpreis

nominiert. Am Schauspiel Leipzig ist das Stück mit

bereits über 30 Vorstellungen fester Teil des Diskothek-Repertoires.

In der Kritiker:innen-Umfrage der Zeitschrift Theater

heute wurde Sarah Kilter zur Nachwuchsdramatikerin 2022

gewählt. Die von ihr geschriebene Serie „Lamia“ war im Programm

der ARD zu sehen.

IN DEUTSCHLAND

HABE ICH ANGST,

ÜBER MICH

ZU SPRECHEN, WEIL

DEUTSCHE AUS

APPLE-HAUSHALTEN

MICH IMMER

IN EINEM

GLOBALEN KONTEXT

SEHEN WOLLEN.

„Das sprachlich stärkste Stück kommt an diesem Abend

von der Dramatikerin Sarah Kilter. Ihr Stück ist ein

großes Spiel mit Zuschreibungen, das, hoch aufgedreht

und inszenatorisch verfremdet, die Fallstricke von

Identitäts-Konstruktionen offenlegt. Und wenig Angst

vor der Provokation hat.“

NACHTKRITIK

„Das sprudelnde Texttheater mit Perspektiv-Wechseln

und Meta-Ebene lässt sich zwischen Milieu-Analyse und

frecher Ironie kaum fassen. Bruncken und ihr Team

finden mit der surrealen Reisetaschen-Welt und Puppenfiguren

eine spielerische Entsprechung. Und arbeiten

aus dem artifiziellen Setting doch einen klaren Handlungsstrang

und eine Protagonistin als Kulminationspunkt

unterschiedlicher Pole heraus.“

LEIPZIGER VOLKSZEITUNG

URAUFFÜHRUNG

REGIE ......................................... THIRZA BRUNCKEN

BÜHNE & KOSTÜME ...................... CHRISTOPH ERNST

DRAMATURGIE ............................. MARLEEN ILG

MIT: MERIAM ABBAS, ANNE CATHRIN BUHTZ,

BETTINA SCHMIDT

WIEDERAUFNAHME

IM HERBST

DISKOTHEK

STÜCKEWETTBEWERB DER AUTOR:INNENTHEATERTAGE AM

DEUTSCHEN THEATER BERLIN 2021

EINGELADEN ZUM HEIDELBERGER STÜCKEMARKT 2022

EINGELADEN ZU DEN 47. MÜLHEIMER THEATERTAGEN —

STÜCKE 2022

59



Es sind turbulente Zeiten in allen Lebensbereichen.

Und auch die Freie Theaterszene in Europa hat in

der Folge der zurückliegenden Corona-Pandemie

und wegen der aktuellen Kürzungen in den Kulturhaushalten

einige Blessuren davon ge tragen.

Umso wichtiger erscheint es in diesen Tagen,

Kontinuität und Verlässlichkeit in der Zu sammen

arbeit mit den äußerst vulnerablen Gebilden

der freien darstellenden Kunst zu ermöglichen.

Und bei allen Sparzwängen auf lokaler Ebene

zeigt die tektonische Plattenverschiebung im

politischen Gefüge der Gegenwart eindrücklich,

dass die internationale Perspektive beim Blick

auf die Gegenwart nicht aus dem Fokus geraten

darf. Dafür steht das Programm der Residenz des

Schauspiel Leipzig auf der Spinnerei.

In dieser Spielzeit sind einige europäische Gruppen zu Gast,

die dem treuen Residenz-Publikum bekannt sind, auch wenn

manche in ungewöhnlichen Konstellationen wiederkommen.

Entscheidender aber ist, dass alle Projekte inhaltlich Grundsätzliches

verhandeln: Die Stücke handeln von Normalität

und Irrsinn, von den Wertesystemen unseres Urteilsvermögens,

von der Sehnsucht nach Glauben, von ausgelieferten

Körpern und von der Suche nach dem Ausgang aus einer Situation,

die ausweglos zu sein scheint.

Bei all diesen gewichtigen Fragen darf Kunst aber auch Spaß

machen. So liegt allen eingeladenen Künstlerinnen und Künstlern

auf ihre jeweils eigene Art ein Schalk in den Augen, der

im Flirt mit dem Publikum heimliche Allianzen schmiedet.

Und ganz im Sinne des Spielzeitmottos eröffnen wir die Spielzeit

in der Residenz mit dem internationalen Chor ChorAlle

und seiner Live-Hörspiel-Produktion „Sound of Us“.

KOPRODUKTIONSPARTNER DER SPIELZEIT 2025/26:

3 BIS F (AIX-EN-PROVENCE, FR), C-TAKT PELT (BE),

GÖTEBORGS STADSTEATER (SE), HEBBEL AM UFER BERLIN,

KUNSTENCENTRUM BUDA KORTRIJK (BE), LE QUARTZ

BREST (FR), PLAYGROUND STUK & M LEUVEN (BE),

TANZQUARTIER WIEN (AT), WIENER FESTWOCHEN (AT)

61


CHOR

LEIPZIG

ALLE

SOUND OF US

ChorAlle ist für die meisten seiner Mitglieder vor allem eine

Gelegenheit, miteinander Zeit zu verbringen, sich auszutauschen,

sich gegenseitig aufzufangen oder mitreißen zu lassen.

Es ist ein Ort der Begegnung, den alle gemeinsam gestalten —

die einen mehr, die anderen weniger. Je nach Comfort Zone

und Tagesform. ChorAlle ist eine Gruppe von Menschen aus

Leipzig, deren Lebensrealitäten, deren Zugehörigkeiten, Muttersprachen

und Perspektiven sich unterscheiden, die aber

einmal in der Woche zusammen einer Melodie, einem Rhythmus

und der dirigierenden Bewegung der Chorleiterin folgen.

Ihre Stimmen suchen und finden sich, sie verstärken, unterstützen

und ergänzen einander. Sie singen in ihren unterschiedlichen

Sprachen, immer mit Akzent. Sie singen, erzählen, trommeln,

flüstern und summen. Vom Glück. Vom Trouble. Vom

Heim- und Fernweh. Von Solidarität und Wertschätzung. Von

ungleichen Machtverhältnissen. Zusammen feiern und trauern

sie und schöpfen neuen Mut. Unter der Regie von Aïsha

Konaté und in Zusammenarbeit mit Berufsmusikerinnen entsteht

eine musikalische Erzählung, in deren Sound vielschichtige

Erfahrungen, Erinnerungen, Gedanken und Träume einfließen.

PREMIERE SEPTEMBER 2025

ChorAlle hat sich 2022 in Leipzig gegründet. Der Laienchor

versteht sich als Safer Space, in erster Linie für BIPoC und

Singbegeisterte mit internationaler Biographie. In der Residenz

hatte ChorAlle 2024 im Rahmen der Produktion „Handle

with Care“ der Gruppe Gob Squad bereits einen fulminanten

Auftritt.

CARD

SO OFT IN DIE RESIDENZ, WIE SIE WOLLEN:

DIE RESIDENZ-CARD MACHTS MÖGLICH.

FÜR EINMALIG 45,– ERHALTEN SIE FÜR EINE

SPIELZEIT FREIEN EINTRITT IN DER RESIDENZ.

Gegen Vorlage der Residenz-Card erhalten Sie Residenztickets an der Theaterkasse in der Bosestraße oder an der

Abendkasse vor Ort, solange der Vorrat reicht. Ausgeschlossen sind Veranstaltungen mit Sonderpreisen. Die Residenz-

Card ist für eine Spielzeit gültig, gilt für eine Person und ist nicht übertragbar.


DIEDERIK

PEETERS

BRÜSSEL

IRRSINN — DIE SHOW

Auf der Suche nach dem ultimativen Beweis, dass die Realität

nur eine Illusion ist, taucht Diederik Peeters tief in die Archive

der Psychiatrie und Neurologie ein. In seiner neuen Performance

lotet er die Verbindungen zwischen historischen Figuren,

persönlichen Erzählungen und psychischen Störungen aus und

verschiebt die Grenzen der Vernunft und der Normalität.

In der festen Überzeugung, dass eine neue Vorstellung

von psychischer Gesundheit und Wahnsinn unseren Begriff

von Wirklichkeit verändern kann, schlüpft Peeters in die Rolle

eines Psychiaters, der auch als Illusionist tätig ist.

Während sich unser Gastgeber im Labyrinth seiner

eigenen Erzählungen und Diagnosen verliert, beginnt die

Wahrnehmung von Realität zu verschwimmen. Sogar das Wesen

der Show selbst scheint fließend und undefinierbar zu sein.

Was als Vorlesung über Neuropsychiatrie beginnt, verwandelt

sich in ein Konzert oder morpht zu einem visuellen Delirium.

Zwischen Wissenschaft, Unterhaltung und Kunst

oszillierend, sucht die Performance nach einer festen Form —

und orientiert sich dabei nicht zuletzt an einem immersiven

Rollenspiel, das in einer imaginären Zukunft spielt und den

Blick auf eine radikal integrative Gesellschaft öffnet, die frei

ist von Stigmata und Tabus, die geistige Zerbrechlichkeit umgeben.

„Irrsinn — Die Show“ lädt dazu ein, das Verhältnis zur psychischen

Verfasstheit des Menschen neu zu überdenken. Wo endet

die Realität und wo beginnt die Phantasie? An welchem Punkt

wird unsere Wahrnehmung als pathologisch erachtet? Welche

Kriterien bestimmen, was wir in unserer Realitätserfahrung

als normal ansehen, wie haben sich diese Kriterien im Laufe

der Geschichte entwickelt, und wie können wir sie für die Zukunft

neu erfinden?

Diederik Peeters hat einen Master in bildender Kunst in Gent,

Belgien, absolviert. Er tritt als Performer in diversen internationalen

Theater-, Tanz- und Filmproduktionen auf oder beteiligt

sich als künstlerischer Berater in den Produktionen

Gleichgesinnter. Seine eigenen Arbeiten changieren zwischen

Performance und Installation und werden sowohl im Theater

als auch im Ausstellungskontext gezeigt. In der Residenz produzierte

er 2019 das Stück „Erscheinungen“. Die aktuelle Auseinandersetzung

mit divergenten Realitätswahrnehmungen

wurde im Zeitraum von zwei Jahren an mehreren Orten in

Europa in verschiedenen künstlerischen Formaten erprobt.

In Leipzig war im März 2024 mit „Wahnsinn — Ein (live) Podcast“

ein erster Zwischenstand des Projekts zu erleben, das

nun mit „Irrsinn — Die Show“ zum Abschluss gebracht wird.

PREMIERE NOVEMBER 2025

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Soft War MARTINA HEFTER & PATRICE LIPEB


ANTONIA BAEHR,

JULE FLIERL,

HERMANN

HEISIG, CLAIRE

VIVIANNE

SOBOTTKE

GUT GEMACHT!

EINE PERFORMATIVE SPIELANORDNUNG

ÜBER WERTEVERSCHIEBUNG

Vor dem Hintergrund der aktuellen Werteverschiebung durch

populistische Einflüsse bedient sich „Gut Gemacht!“ augenzwinkernd

und gleichzeitig kritisch eines von dem französischen

Fluxus-Künstler Robert Filliou entworfenen Bewertungssystems:

Mit den Urteilen „gut gemacht“, „schlecht gemacht“

und „nicht gemacht“ konfrontieren die vier Performer:innen

Antonia Baehr, Jule Flierl, Claire Vivianne Sobottke und Hermann

Heisig ihre eigenen Performances live auf der Bühne.

Die Stücke sind Erwiderungen auf ausgewählte Arbeiten

historischer Regelbrüche der Kunst der 1980er Jahre, die

der Punkbewegung auf beiden Seiten der Mauer entstammen.

Künstler:innen wie z. B. Gabriele Stötzer (Erfurt/DDR) und

„Die Tödliche Doris“ (West-Berlin/BRD) forderten Paradigmen

in Kunst, Musik, Lebensstil und sozialen Zusammenhängen

heraus und widersetzten sich gesellschaftlichen Normen mittels

künstlerischer Gesten.

Rotierend nehmen sich die Mitglieder des Quartetts

der Werke an und lassen u. a. ihre Biographien in die Performance

einfließen; anschließend werden die Stücke von jeweils

anderen Mitgliedern des Quartetts angeeignet, reenactet und

weiterentwickelt. Die gleiche Gruppe schlüpft dann in die Rolle

der „Richter“ oder „Jury“, um die Arbeiten zu bewerten.

PREMIERE DEZEMBER 2025

BERLIN /

LEIPZIG

„Gut Gemacht!“ ist eine choreographische Arbeit, in der mit

grotesken Tänzen, mit trotzigem Gesang und experimenteller

Vokalisation und absurden Tutorials gearbeitet wird. Aus dem

21. Jahrhundert heraus befragt das Quartett vergangene Arbeiten,

um über die heutigen Regeln der Kunst zu reflektieren.

Denn wo Kunst- und Meinungsfreiheit auf dem Spiel stehen,

müssen im Bereich der Kunst gesellschaftliche Dynamiken

thematisiert und Freiheitspraktiken ausgelotet werden.

Die Choreographin und bildende Künstlerin Antonia Baehr

kreiert lust- und humorvolle Inszenierungen, die einen anderen

Blick auf die Gesellschaft eröffnen. In der Residenz produzierte

sie mit der bildenden Künstlerin Lucile Desamory „Die

besondere Perücke“. Jule Flierl arbeitet als Tänzerin, Performerin

und Choreographin und realisierte in der Residenz gemeinsam

mit der bildenden Künstlerin Mars Dietz mit „Wismut

— a nuclear choir“ ein Stück über Extraktivismus. Der Leipziger

Choreograph und Tänzer Hermann Heisig war schon sehr oft in

der Residenz zu sehen, zuletzt mit „Late Night DADA“, wohingegen

Claire Vivianne Sobottke erstmals zu Gast sein wird. Sie

ist auch Choreographin, Performerin und Tänzerin und definiert

ihre Arbeit als Ort, an dem die Normen des Denkens und

Sehens herausgefordert oder verändert werden können.

66


ELIA REDIGER

& INT

INT IRRIT

BERLIN

OH FAITH, WHERE ART THOU? (AT)

Kann, wer nicht glaubt, den Himmel finden? Gibt es eine zukünftige

Religion ohne Gott? Und wo im Netz finde ich meinen

Personal Jesus? Haben wir ein Problem des Zweifelns?

„OH FAITH, WHERE ART THOU?“ (AT) ist als eine

agnostische Messe angelegt, eine rituelle Zusammenkunft als

immersives Musiktheater, mit Chorälen für eine Gemeinschaft

aus Ungläubigen, Zweiflern und natürlich Gläubigen. Über

fünf Wochen wird eine rituelle Gemeinschaft als Kirche, als

Film sowie als Konzert- und Theaterperformance für die Bach-

Stadt Leipzig konzipiert. Das Stück ist die Passionserzählung

eines Menschen, der seit seiner Geburt versucht zu glauben.

Braucht es einen Gott? Oder reicht das Erschaudern vor der

Unfassbarkeit des Universums? „OH FAITH, WHERE ART

THOU?“ (AT) stellt Fragen — und feiert zur Osterzeit das Ritual

des Zweifelns mit einer Messe für alle.

Der Schweizer Regisseur, Komponist, Texter und multimediale

Künstler Elia Rediger unternimmt mit seinem Team und

einem Leipziger Chor den Versuch, Religion und Glauben aus

der Perspektive eines Menschen zu ergründen, der die Lücke

spürt, die der Verlust von Religion hinterlässt.

Liturgisch geleitet von Past:or Future, einer Prediger:in aus Vergangenheit

und Zukunft, reflektiert das Stück über Zeit und

Endlichkeit. Begleitet von der Vielstimmigkeit des Chors wird

die persönliche Suche nach dem Glauben zu einem Vortasten

ins Innerste. Wie viele Zweifel ertragen wir eigentlich? Können

wir in dieser neuen Gemeinschaft Trost und Versöhnung

finden?

In seiner Arbeit als Regisseur an der Deutschen Oper Berlin,

am Theater Bern und als Gründer der europäisch-afrikanischen

Theaterkompanie GROUP50:50 (FAUST-Preis 2023) entwickelt

Elia Rediger Formate, die multimediale Performances,

Oper, Film, Theater und bildende Kunst verbinden und der

multimedialen Realitätserweiterung Rechnung tragen. In der

Residenz war Elia Rediger mit dem Leipzig-Berliner Bandprojekt

BRIGADE FUTUR III zu Gast sowie für die Koproduktion

„ECOSYSTEM“ mit der Group50:50.

„OH FAITH, WHERE ART THOU?“ (AT) ist nach

„LUV“ (Wiener Festwochen 2025) das zweite Stück von Rediger

& int int irrit eines mehrjährigen Zyklus. int int irrit (intentional

international irritations) ist ein Produktionsgefäß zwischen

Studio, Kampagne, Kompanie und Agentur. Ihre multidisziplinären

Projekte versuchen, das Prozesshafte der künstlerischen

Arbeit als inhaltlichen Bestandteil der Produktion zu berücksichtigen,

um mit gezielten, formatübergreifenden Aktionen

inspirierende humanistische Irritationen zu produzieren.

www.intintirrit.net

www.eliarediger.com

PREMIERE MÄRZ 2026

67


DORIS

UHLICH

GAP

WIEN

Wohnen ist ein menschliches Grundbedürfnis, doch die Möglichkeit,

bezahlbaren Wohnraum zu finden, wird für viele Menschen

zunehmend schwieriger. In ihrem neuen Stück „GAP“

arbeitet Doris Uhlich mit ehemals wohnungslosen Menschen

zusammen. Die Bühne wird zum Raum, in dem sich die Performerinnen

und Performer körperlich und sprachlich ausbreiten.

Ihre Biographien und Körper sind Archive persönlicher

Geschichten und Spuren des Lebens — mehr als nur

subjektive Narrationen. Sie machen die Geschichte der Gegenwart

sichtbar. Die Performance thematisiert die Prekarität in formerin, die Projekte mit unterschiedlichen Formaten — von

Doris Uhlich ist eine österreichische Choreographin und Per-

und das Verschwinden aus der Öffentlichkeit. Mit transparenten,

aufblasbaren Objekten, die an elementare Formen des Sie arbeitet mit Menschen unterschiedlicher Biographien und

Bühnenstücken bis site-specific Performances — entwickelt.

Bauens erinnern, entwirft sie gemeinsam mit den Performenden

temporäre Räume und Landschaften als Refugien auf der schen mit körperlicher Behinderung, zeigt die Potenziale von

körperlicher Einschreibungen, öffnet die Tanzfläche für Men-

Bühne.

Nacktheit jenseits von Erotisierung und Provokation oder

Im Kontext der Aufführungen von „GAP“ findet in untersucht auf vielschichtige Weise die Beziehung zwischen

der Residenz ein mehrtägiger Workshop statt, in dem sich die Mensch und Maschine. Sie erhielt zahlreiche Preise und Auszeichnungen.

Zuletzt erhielt sie den Österreichischen Kunst-

Choreographin Doris Uhlich, der DJ Boris Kopeinig und wohnungslose

bzw. ehemals wohnungslose Menschen aus Leipzig preis 2024 des österreichischen Bundesministeriums für Kunst,

begegnen. Themen wie Prekarität und Verschwinden, Peripherie

und Zentrum werden körperlich und sprachlich berührt de Kunst. Des Weiteren wurde „SONNE“ mit dem österreichi-

Kultur, öffentlichen Dienst und Sport in der Sparte Darstellen-

und beleuchtet. Der Workshop endet mit einer öffentlichen schen Musiktheaterpreis 2024 als Beste Tanzproduktion ausgezeichnet.

In der Residenz entstanden die Koproduktionen

Workshop-Präsentation für interessiertes Publikum.

„Every Body Electric“ (2018) und „Gootopia — The Treatment“

(2022). Darüber hinaus zeigten Doris Uhlich und Michael

Turinsky 2017 die Produktion „Ravemachine“ und 2022 als

Residenz-Gastspiel im Institut für Zukunft das Stück „TANK“.

www.dorisuhlich.at

LEIPZIG-PREMIERE MAI 2026

68


IGGY

MALMBORG

EXIT PIECE (AT)

MALMÖ

Ein Ausstieg ist der Vorgang, einen bestimmten Kontext zu

verlassen und in einen anderen einzutreten, und markiert damit

auch die Grenze zwischen Innen und Außen, dem Hier

und Dort. Mit der Betrachtung des theatralischen Abgangs

eröffnet der schwedische Schauspieler und Theatermacher

Iggy Malmborg einen größeren Diskurs über das Ende, die

Flucht und das Verlassen.

Es geht um den Ausstieg als Möglichkeit der Verweigerung

und darum, sich mit seinem Schicksal nicht abzufinden

und den Raum zu verlassen. Oder es geht beim Abgang ganz

im Gegenteil darum, von einer äußeren Macht weggestoßen

zu werden, entwurzelt aus dem Kontext zu sein, und sich in

einer Situation der Flucht wiederzufinden. Vor allem jedoch

verhandelt „Exit Piece“ (AT) das juckende Bedürfnis, der Existenz

als Ganzes zu entkommen. Was aber, wenn es kein Außen

gibt? Was, wenn wir an unsere Situation gefesselt sind, ohne

irgendwohin fliehen zu können? Ist dann die Phantasie von

einem anderen, besseren Ort nichts weiter als ein Wiederherstellungsapparat,

der uns an Ort und Stelle hält?

PREMIERE JUNI 2026

In einem längeren Zyklus aus äußerst unterhaltsamen Stücken In seinen Arbeiten übersetzt Iggy Malmborg komplexe künstlerische

Diskurse mit viel Humor und Wärme in konkrete

hat Malmborg die ästhetischen Mechanismen der Bühne unter

die Lupe genommen, sie demontiert und jedes Teil einzeln analysiert.

Es entstand in den vergangenen zehn Jahren eine Serie, Anerkennung, in der Residenz produzierte er 2023 das Stück

performative Ereignisse. Seine Stücke finden europaweit viel

in deren einzelnen Produktionen er sich jeweils spezifischer „SATAN“.

Aspekte des Theaters annahm: „b o n e r“ über Objekte, „Physics

and Phantasma“ über die Phantasie, „Things in my mouth“

über die Stimme, „Iris, pupil, retina, etc.“ über das Sehen und

„SATAN“ über die Illusion. „Exit Piece“ (AT) bildet den Abschluss

dieses Zyklus.

Hier wird das Thema des Endes durch die Geschichte

des Theaters und seiner ästhetischen Entwicklung hindurchgelesen,

mit dem Verdacht, dass der Endpunkt der Dekonstruktion

erreicht sein könnte. Anstatt das Theater weiter auszuweiten,

beginnt in „Exit Piece“ (AT) eine Implosion. Die

vierte Wand wird wiedererrichtet, die Performer und Performerinnen

stehen sich als Schauspieler und Schauspielerinnen

gegenüber, Beziehungen entstehen.

69


FO

YER

1


DER RAUM

FÜR BESONDERE

FORMATE

Das Foyer 1 — experimentell, grenzgängerisch,

immer überraschend.

DAS JEWEILIGE PROGRAMM ENTNEHMEN

SIE BITTE UNSERER WEBSITE

SOWIE DEN MONATSSPIELPLÄNEN.

Initiativen aus den Reihen des En sembles, des Schauspielstudios,

der Assi stie ren den, des ganzen Hauses erobern die

Bühne — dabei entstehen eigene Inszenierungen, wie die

Dauererfolge „Spieglein, Spieglein, halt’s Maul, wir müssen

nachdenken“ oder „Ophelias Tränen“, und wenn die Katze

aus dem Sack gelassen wird, kriegt selbst Godzilla weiche

Knie. Direkt, roh, oft un geschliffen — aber immer mit Herz

und Haltung. Willkommen im Foyer 1.

Spieglein, Spieglein, halt’s Maul, wir müssen nachdenken

ADA BERGER & LIV STRÖMQUIST

71


DIE VERWIRRUNGEN

DES ZÖGLINGS

TÖRL Eß

NACH DEM ROMAN VON ROBERT MUSIL

Pubertät ist Krieg. Zwischen Zärtlichkeit und Sadismus, Verletzlichkeit

und Gruppenzwang, Tätern und Opfern — zumindest

in dem Internat aus Robert Musils klaustrophobisch-dunkler

Erzählung. Konfrontiert mit übermächtigen

Empfindungen, für die er überhaupt erst eine Sprache erlernen

muss, wird der junge Törleß Teil einer Clique, die mit

eiskaltem Kalkül die Demütigung eines Mitschülers vorantreibt

— und muss sich selbst fragen, welche Rolle er im düsteren

Spiel einnimmt. Robert Musils Erstlingswerk von 1906

analysiert im Kleinen die Dynamik einer Verrohung, die wenige

Jahrzehnte später in einen gesellschaftlich organisierten

Sadismus münden sollte. Auf die Bühne des Foyer 1 gebracht

wird „Törleß“ von Lukas Krüger, Regieassistent am Schauspiel

Leipzig.

NEU IM PROGRAMM AB HERBST 2025

SPIEGLEIN, SPIEGLEIN,

HALT’S MAUL,

WIR MÜSSEN

NACHDENKEN

MIT TEXTEN VON ADA BERGER UND LIV STRÖMQUIST

Die Titelfigur von Grimms Märchen „Schneewittchen“ zeichnet

sich vor allem durch eines aus: ihre außerordentliche Schönheit.

Eine Haut weiß wie Schnee, Haare schwarz wie Ebenholz

und Lippen rot wie Blut machen sie zur Konkurrenz ihrer

Stiefmutter. Die alternde Frau fühlt sich in ihrer Existenz bedroht

und will sich die junge Nachfolgerin vom Leib schaffen.

Der Mordversuch scheitert am Ende nur an sieben Zwergen

und der Erlösung durch einen jungen Mann und seinen Kuss

aus aufrichtiger Liebe. Von weiblicher Solidarität oder der Relevanz

innerer Werte kann hier keine Rede sein. Umstände, die

auch den heutigen Attraktivitätsmarkt bestimmen.

Frau muss daher nicht die böse Stiefmutter sein, um

einen Horror vor dem zu bekommen, was der Spiegel der Gesellschaft

ihr täglich mitteilt. Bei Ada Berger und Liv Strömquist

kommen Frauen zu Wort, die sich Gedanken über diese

gesellschaftlichen Erwartungen machen — schöne, hässliche,

alte, junge, wahnsinnig kommunikative, berühmte, ganz unbekannte,

neidische, empathische, leidende, fröhliche, fragende,

komplexe und mehrdimensionale Frauen, alle gespielt von

Paulina Bittner.

OPHELIAS

TRÄNEN

EIN ABEND ÜBER UND UNTER WASSER FÜR ALLE SÜßEN MÄUSE

VON UND MIT PAULA WINTELER

In der Regel wird Ophelia als die liebliche Frau an der Seite

des großen Titelhelden gedacht. Oder als die schöne, leblose

Silhouette, die der Fluss umspült. In der Kunstwelt tummelt

sich diese morbid-sinnliche Ikonographie zuhauf. Allen diesen

Ophelias gemein ist: Sie sind (meistens) still. In Paula

Wintelers Soloabend gehört die Bühne Ophelia selbst. Mit und

entgegen allen lieblich zarten Bildern von ihr. Ihre Perspektive

bildet das Zentrum. Und muss vielleicht auch erst gefunden

werden.

Denn wie so oft stellt sich Ophelia die stille Frage:

„Weinen oder nicht weinen?“ Damit sich alle gut fühlen, entscheidet

sie sich meist für Letzteres. Geweint wird dann ganz

alleine unter der Dusche. Doch dann beginnt sie ihre Tränen

zu sammeln und aufzukochen. Nebst süßen Mäusen und personifizierten

Zweifeln sind natürlich auch Sad-Girl-Pop-Ikonen

wie Lana Del Rey geladen zu einem Abend über Urgewalt,

Verwandlung und Zärtlichkeit, über Oberflächlichkeit und Abgrundtiefe.

Und alles ist wahnsinnig traurig.

An diesem Abend begegnen sich Schauspielerin und

Figur und wagen einen Austausch über Deutungshoheiten,

Heißgetränkvorlieben und den eigenen Anspruch.

72


FÜNF MINUTEN

STILLE

VON LEO MEIER

Drei Personen ergreifen das Wort, damit wir einfach mal fünf

Minuten der Stille und dem Wind im Kornfeld lauschen. Dass

uns das weiterbringen würde, grade hier, an diesem Ort, darüber

sind sie sich sehr einig. Gut, dass hier alle nur 120 fahren

und im gleichen Boot sitzen. Und trotzdem: Das konstante

Grundrauschen an Meinungen und Haltungen mal abzustellen,

nur für fünf Minuten, scheint komplizierter zu sein als anfangs

angenommen. Schuld daran sind letztlich die da draußen.

Denn die Hölle, das sind bekanntermaßen die Anderen.

Die Inszenierung „fünf minuten stille“ entstand als

Projekt für das Foyer 1 aus den Reihen des Ensembles und der

Gewerke. Regie führt Markus Lerch, der seit 2013 als Schauspieler

am Schauspiel Leipzig engagiert ist. Das Bühnenbild

entwarf der Bühnenmeister Patrick Ernst, die Kostüme stammen

von Ankleiderin Almuth Mikutta und die Videos von Regieassistentin

Lina Wegner.

FÜNF MINUTEN STILLE

IN DEUTSCHER

GEBÄRDENSPRACHE

MIT LIVE-SYNCHRONISIERUNG IN DIE DEUTSCHE LAUTSPRACHE

Als besonderes Projekt im Foyer 1 und als Fortsetzung der Zusammenarbeit

zwischen Tauben und Hörenden am Schauspiel

Leipzig ist bis Dezember 2025 die gebärdensprachliche

Version von Leo Meiers Stück „fünf minuten stille“ geplant.

Die Inszenierung, die im Foyer 1 seit Januar 2025 auf dem

Spielplan steht, wird noch einmal neu erarbeitet: Die Ausstattung

bleibt gleich, aber die Dialoge werden in die Deutsche

Gebärdensprache übersetzt und von gehörlosen Schauspielenden

gespielt. Die Besetzung der ursprünglichen Inszenierung

synchronisiert die Aufführungen live in die deutsche Lautsprache.

KATZE IM

SACK

Jedes Mal neu, jedes Mal anders und immer eine Überraschung

— das Ensemble des Schauspiel Leipzig lässt die Katze

aus dem Sack.

GEFÖRDERT IN:

GEFÖRDERT VON:

STERN 111

Im Shiguli fährt Carl Bischoff von Gera nach Berlin, wo er

im Kreis des „klugen Rudels“ den Aufbruch in eine neue Zeit

der Möglichkeiten erlebt. In regelmäßiger Folge liest Andreas

Keller gemeinsam mit seinen Gästen aus dem Roman „Stern

111“ von Lutz Seiler.

UND VIELES

MEHR …

Karaoke-Fever, Expertengespräche, Spielclubprojekte, Premierenfeiern,

73


PAR

TI

ZIPA

TION


THEATER–

PÄDAGOGIK

Hier am Schauspiel Leipzig eröffnen wir weitere

Räume, sich über den Vorstellungsbesuch hinaus

mit Fragen, Zusammenhängen und Arbeits weisen

rund um das Theater zu beschäftigen. Wir

laden Menschen jeden Alters ein, mit uns in partizipativen

Workshops, Gesprächen, Fortbildungen,

künstlerischen Projekten und Kooperationen in

einen offenen und lebendigen Austausch zu treten.

Unsere Theaterspielclubs für Men schen zwischen 12 und 99

Jahren bieten die Möglichkeit, sich als Teil einer Gruppe intensiv

und performa tiv mit einem Thema zu beschäftigen. Alle

unsere An ge bote verstehen sich als inklusiv. Weiterführendes

zu den Angeboten der Theaterpädagogik wie auch Informationen

zur Anmeldung für unseren Newsletter finden Sie in unserer

theaterpädagogischen Broschüre oder auf der Website

des Schauspiel Leipzig.

Gern stehen wir auch direkt für Informationen und Anmeldungen

zur Verfügung:

theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de

Amelie Gohla

0341 / 12 68 495

amelie.gohla@schauspiel-leipzig.de

Nele Hoffmann

0341 / 12 68 497

nele.hoffmann@schauspiel-leipzig.de

Rosa Preiß (Elternzeitvertretung)

0341 / 12 68 497

rosa.preiss@schauspiel-leipzig.de

AUF UNSEREM THEATERPÄDAGOGIK-BLOG

BERICHTEN WIR VON UNSEREM THEATERALLTAG

HINTER DEM ROTEN VORHANG.

NOCH MEHR INFORMATIONEN RUND UM UNSERE

VIELFÄLTIGEN THEATERPÄDAGOGISCHEN ANGEBOTE,

WIE Z. B. UNSER FORTBILDUNGS PROGRAMM, DAS

PROBEGUCKEN FÜR PÄDAGOGINNEN UND PÄDA-

GOGEN ODER DIE THEATERFÜHRUNGEN FINDEN SIE

IN UNSERER THEATERPÄDAGOGIK-BROSCHÜRE.

75


SCHULEN &

GRUPPEN

Alle unsere Angebote sind in Verbindung mit einem Vorstellungsbesuch

kostenfrei.

Vor- und Nachbereitungen unserer Inszenierungen

Eine MATERIALMAPPE zum Stück, VOR- ODER NACHGESPRÄCH für

offene Fragen und individuelle Sichtweisen oder ein SZENI-

SCHER WORKSHOP: Wir stehen Ihnen für eine spielerische und

individuelle Bearbeitung des Theaterbesuchs zur Verfügung

und schlagen die Brücke vom künstlerischen Zugriff zur eigenen

Lebenswelt der Gruppe.

Als Schnittstelle zwischen Theater und Publikum

möchten wir neben Schulklassen auch weitere Gruppen

und Bildungseinrichtungen einladen, mit uns Kontakt aufzunehmen.

Theaterführung

In einem Rundgang durch das Theater ermöglichen wir einen

Blick hinter die Kulissen und führen an Orte, die dem Publikum

normalerweise verborgen bleiben. Dabei können wir, je

nach Interesse der Gruppe, den Schwerpunkt der Führung

auf Ihre Gruppe und deren Interesse am Theater anpassen.

Termine ab Mitte November 2025 nach Kapazität und Vereinbarung

per E-Mail verfügbar

Spielplanvorstellung für Pädagoginnen und Pädagogen

Am 3. 9. 25 um 18 Uhr laden wir Sie zu einer Vorstellung unserer

Spielzeit ein. Wir informieren Sie über Premieren, das theaterpädagogische

Begleitprogramm und mögliche Anbindungen

unserer Produktionen an den Schulunterricht.

Anmeldung per E-Mail erwünscht:

theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de

Fortbildungen

Wie gewohnt bieten wir auch in dieser Spielzeit zwei Fortbildungen

für Pädagoginnen und Pädagogen an. Gemeinsam beschäftigen

wir uns mit spezifischen Themen oder Methoden,

die im Berufsalltag eingebunden werden können. Die Fortbildungen

bieten Raum für Austausch, offene Fragen und das

gemeinsame Ausprobieren und Erforschen.

Neue Termine und Themen sind in der theaterpädago gischen

Broschüre und online zu finden. Die Fortbildungen sind kostenfrei.

Kooperationsschulen

Wir freuen uns darauf, in der Spielzeit 2025 / 26 unsere bestehenden

Kooperationen mit dem Immanuel-Kant-Gymnasium,

dem Geschwister-Scholl-Gymnasium Taucha, dem F.-A.-Brockhaus-Gymnasium,

dem Gymnasium Schkeuditz, dem Christian-Gottfried-Ehrenberg-Gymnasium

Delitzsch, dem Gerda-

Taro-Gymnasium, der Gustav-Hertz-Schule, dem Leipzig- Kolleg,

Gymnasium Borna, der Werner-Heisenberg-Schule und der

International School weiterzuführen. Darüber hinaus laden

wir weitere Schulen dazu ein, sich mit dem Schauspiel Leipzig

zu vernetzen! Die Vereinbarung ist kombiniert mit dem

Schul-Abo Spezial (siehe Seite 91).

PROJEKTE &

KOOPERATIONEN

KINDERBETREUUNG 3 +

In Kooperation mit WIESENKNOPF® private Kinderbetreuung

Wir bieten Ihnen, während Sie im Theater sind, eine professionelle

und kostenfreie Betreuung für Ihre Kinder durch WIE-

SENKNOPF® an.

An den genannten Terminen können Sie Ihre Kinder

bereits ab 15 Uhr in der Obhut von qualifizierten Personen

lassen, während Sie eine Vorstellung des Schauspiel Leipzig

besuchen. Unter Anleitung wird dann gebastelt und gespielt.

Das Mindestalter der Kinder beträgt drei Jahre.

In dieser Spielzeit bieten wir erstmals auch Kinderbetreuung

zu ausgewählten Terminen in der Diskothek an. Die

aktuellen Termine entnehmen Sie bitte unserer Website sowie

den Monatsspielplänen.

ROMEO UND JULIA 1. 2. 16 00

WOYZECK 15. 2. 16 00

DER GOTT DES GEMETZELS 29. 3. 16 00

CLUBFUSION

FESTIVAL DER

THEATERSPIELCLUBS

VON SCHAUSPIEL

LEIPZIG, TDJW

UND OPER LEIPZIG

12. — 21.6.26

Die sechste Auflage geht los! Vom 12. bis 21. Juni 2026 erobern

die Theaterclubs die Bühnen der Stadt — und das bedeutet:

Menschen aus Leipzig, unterschiedlichsten Alters, präsentieren

ihre eigenen Sichtweisen und Themen des Jahres. Sie

laden das Publikum ein, neue Perspektiven kennenzulernen,

einander in lockeren Formaten zu begegnen und besondere

Theatermomente zu erleben. Schauspiel Leipzig, die Oper

Leipzig und das TDJW setzen mit diesem Festival ein gemeinsames

Zeichen für Partizipation, kulturelle Teilhabe und ästhetische

Vielfalt.

Seid dabei und freut euch auf spannende Performances,

inspirierende Begegnungen und jede Menge Theater!

76


DIE

CLUBS

Kommt, spielt mit uns und werdet Teil der

ClubFusion 2026! Anmeldung per E-Mail bis

Oktober 2025 direkt bei der Clubleitung.

#NONAME

CLUB Ü31

THEATERJUGENDCLUB 12 +

Was beschäftigt dich? Welche Fragen hast du? Welche Antworten

suchst du?

Wir machen uns spielerisch auf die Suche nach euren

Themen und bringen auf die Bühne, wozu ihr eine oder (noch)

keine Meinung habt! Mit partizipativen, performativen Ansätzen

und einer großen Portion Theaterzauber entwickeln

wir ein eigenes Theaterstück.

Wenn du Lust hast, Neues auszuprobieren und selber

auf der Bühne zu stehen, dann melde dich!

KÜNSTLERISCHE LEITUNG ............. N. N.

theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de

„SORRY, EH!“

THEATERJUGENDCLUB 17 +

Der Theaterjugendclub „Sorry, eh!“ setzt sich aus einer Gruppe

unterschiedlichster junger Menschen zusammen. Im gemeinsamen

szenischen Spiel geht es um das, was uns umtreibt, und

darum, sich theatral damit auseinanderzusetzen. Seit seiner

Gründung in der Spielzeit 2013 / 14 wurden Produktionen von

„Sorry, eh!“ zu verschiedenen Festivals eingeladen, darunter

das Jugend Theaterfestival Schweiz, das Bundestreffen Jugendclubs

an Theatern sowie zweimal das Theatertreffen der Jugend

in Berlin.

KÜNSTLERISCHE LEITUNG .............. YVES HINRICHS

THEATERPÄDAGOGIN .................... AMELIE GOHLA

sorryeh@schauspiel-leipzig.de

THEATERSPIELCLUB FÜR ERWACHSENE 31 +

Echter Austausch statt immer im eigenen Kreis — zwischen

Berufs- und Familienleben bleibt für viele wenig Zeit, sich

noch mit anderen Perspektiven und Gedankenwelten zu befassen.

Im Club ü31 bringt die Begeisterung für das Theater

Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammen. Spielend,

schreibend, improvisierend setzen wir uns mit Fragen auseinander,

die die Welt und unseren Alltag bewegen.

Im Laufe der Spielzeit entsteht eine Inszenierung, die

bei der ClubFusion 202 6 gezeigt wird. Regelmäßige Probenteilnahme

ist Voraussetzung.

KÜNSTLERISCHE LEITUNG ............. SIMONE NEUBAUER

club31@schauspiel-leipzig.de

DIE

SPIELFREUDIGEN

SENIORINNENSPIELCLUB

In Kooperation mit der Volkssolidarität Leipzig

Dieser Spielclub richtet sich an alle, die im Ruhestand noch

lange keine Ruhe wollen! Ob Improvisation, Bewegung oder

Gesang: Wir testen neue Theaterformen und inszenieren Altbekanntes,

stürzen uns in Experimente und haben vor allem

Spaß am Spiel. Seit 2014 existiert die Gruppe theaterbegeisterter

und spielfreudiger Menschen, immer mit neuen Ideen

und viel Energie für die wöchentliche Probe. Wir laden Sie

herzlich ein, Teil der Spielfreudigen zu werden.

KÜNSTLERISCHE LEITUNG .............. AMELIE GOHLA

amelie.gohla@schauspiel-leipzig.de

77


SCHAUSPIEL–

STUDIO

Auch in dieser Spielzeit setzt das Schauspiel Leipzig eine Kooperation

fort, die seit 1965 besteht: das Studio Leipzig. Nach

ihrem zweijährigen Grundstudium an der Hochschule für

Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ werden

acht Studierende des Schauspielinstituts „Hans Otto“ im Studio

Leipzig und somit mitten im Theaterbetrieb weiter ausgebildet.

Während der zweiten Hälfte ihrer Ausbildung spielen

die Studierenden in Produktionen innerhalb des Repertoires,

erhalten Unterricht von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen

aus dem Ensemble und zeigen die Ergebnisse in öffentlichen

Vorspielen sowie in einer eigenen Produktion in der Diskothek,

der Studioinszenierung. Geleitet wird das Studio Leipzig

von Schauspielerin Annett Sawallisch und Dramaturg

Matthias Döpke.

Unter dem Titel „Studio“ präsentieren sich die Studierenden

auf verschiedenen Bühnen des Hauses regelmäßig mit ihren

Szenen- und Monologstudien, in ihren Studioabenden, die

komplett in Eigenregie entstehen, oder mit kleineren szenischen

Arbeiten und musikalischen Projekten.

Die erste ihrer zwei Spielzeiten am Schauspiel Leipzig beginnt

für die acht Studierenden des Studio Leipzig in unterschiedlichen

Inszenierungen. Gemeinsame Höhepunkte der Spielzeit

sind die Premiere der Studioinszenierung im Februar

und die Teilnahme am Theatertreffen deutschsprachiger

Schauspielstudierender im Juni. Mehr zur Studioinszenierung

2026 „LIEBE / Eine argumentative Übung“ von Sivan Ben

Yishai (Regie: Katrin Plötner) erfahren Sie auf Seite 47.

Die Mitglieder des Studio Leipzig sind:

JACOB AGHA EBRAHIM

MANUEL EISTETTER

PAULINE MALKOWSKI

KONSTANTIN PFRÖTZSCHNER

ÁLVARO JOSÉ SÁNCHEZ ROSERO

LILLI SCHNABEL

ALANA LU WENDSCHE

HANNA ZÜRN

78


KOOPERATI–

ONEN

Das Schauspiel Leipzig arbeitet in neuen und fortgesetzten Kooperationen mit zahlreichen kulturellen,

wissenschaftlichen und sozialen Institutionen und Einrichtungen in der Stadt Leipzig zusammen:

GEWANDHAUS

ZU LEIPZIG

OPER LEIPZIG

THEATER

DER JUNGEN

WELT

SCHAUBÜHNE

LINDENFELS

LOFFT —

DAS THEATER

WESTFLÜGEL

LEIPZIG

COMPANIA

SINCARA

KLASSIK

UNDERGROUND

EURO-SCENE

LEIPZIG



HOCHSCHULE

FÜR MUSIK

UND THEATER

„FELIX

MENDELSSOHN

BARTHOLDY“

LEIPZIG

INSTITUT FÜR

ANGEWANDTE

LINGUISTIK

UND

TRANSLATOLOGIE

DER UNIVERSITÄT

LEIPZIG

GALERIE

EIGEN + ART

LEIPZIG

CENTRE

OF COMPETENCE

FOR THEATRE

DER UNIVERSITÄT

LEIPZIG

DAS

DIAKONISCHE

WERK LEIPZIG

VOLKS-

SOLIDARITÄT

LEIPZIG

LACHMESSE

JAZZCLUB

LEIPZIG

WIESENKNOPF ®

HUGENDUBEL

STADT-

GESCHICHTLICHES

MUSEUM

LEIPZIG

LEIPZIGER

VERKEHRS-

BETRIEBE (LVB)

GMBH

AGRA

MESSEPARK

LEIPZIG

NETZWERK

AGRA-PARK

WIR FREUEN UNS AUF

WEITERE KOOPERATIONEN IN

DER SPIELZEIT 2025 / 26

79


VORHANG AUF!

FÜR SPONSOR ING UND

FÖRDERUNG

Das Schauspiel Leipzig bietet vielfältige und individuell angepasste

Möglichkeiten des Sponsorings und der Unterstützung.

Von den klassischen Sponsoringpaketen bis hin zu projektbezogenem

oder Sachleistungs-Sponsoring ist vieles möglich.

Gern finden wir mit Ihnen auch ganz individuelle Lösungen,

die explizit den Bedürfnissen Ihres Unternehmens entsprechen.

Nehmen Sie Kontakt mit uns auf. Wir freuen uns auf Ihre Vorschläge

und Ideen. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an:

Dr. Stephanie Garling

0341 / 12 68 480

stephanie.garling@schauspiel-leipzig.de

DAS SCHAUSPIEL LEIPZIG DANKT HERZLICH

FÜR DIE UNTERSTÜTZUNG DER SPIELZEIT 2025 / 26!

80


GROßE

INSZENIERUNGEN.

STARKE THEMEN.

GEMEINSAM FÜR

DIE KULTUR!


INKLUSION

AUDIO-

DESKRIPTION

Das Schauspiel Leipzig versteht sich als Stadttheater, das offen

für ein diverses Publikum ist. Im Sinne der sozialen Inklusion

gehört das Projekt Audiodeskription seit 2013 zu diesem

Selbstverständnis dazu. Audiodeskription (AD) kann mit „Hörbeschreibung“

übersetzt werden und ermöglicht blinden

und sehbehinderten Menschen bessere Teilhabe. Am Schauspiel

Leipzig findet bei laufendem Spielbetrieb jeden Monat

mindestens eine Vorstellung mit Audiodeskription statt. Das

kostenfreie Angebot wird im Durchschnitt von zehn Personen

pro Vorstellung genutzt. Ein erfahrenes Team aus blinden

und sehenden Autorinnen und Autoren erstellt in jeder Spielzeit

neue Audiodeskriptionen für Inszenierungen des Schauspiel

Leipzig in den Spielstätten Große Bühne und Diskothek.

Jede Vorstellung mit Audiodeskription hat einen speziellen

Vorlauf, der in der Regel eine taktile Bühnenführung, eine

blindengerechte Stückeinführung und das Ertasten von Requisiten

und Kostümen beinhaltet. Nach Ausgabe der Empfangsgeräte

und Kopfhörer kann vor Beginn der Vorstellung zudem

eine kompakte vorproduzierte Einführung mit Beschreibung

des Bühnenbildes und der Kostüme angehört werden, in der

auch die jeweilige Besetzung durch kurze Einspielungen der

Stimmen vorgestellt wird. Während der Aufführung beschreiben

professionelle Sprecherinnen und Sprecher die Vorgänge

auf der Bühne anhand des Audioskripts live.

Das Schauspiel Leipzig nimmt mit diesem regelmäßigen und

kontinuierlich erweiterten Angebot eine Vorreiterrolle in der

deutschsprachigen Theaterlandschaft ein und wurde hierfür

2018 mit dem Inklusionspreis Mosaik aus Mitteldeutschland

und mit dem Ehrenpreis des Blinden- und Sehbehindertenverbands

Sachsen ausgezeichnet.

Die barrierefreien Zugänge ins Schauspielhaus wurden um ein

blindengerechtes taktiles Leitsystem mit einem ins Haus führenden

Aufmerksamkeitsstreifen, Handläufen sowie Relieftafeln

für Erdgeschoss und Parkettgeschoss erweitert. Assistenzhunde

sind willkommen und dürfen je nach Wunsch

entweder in den Saal mitkommen oder werden während der

Vorstellung durch unser Abenddienstpersonal im Foyer betreut.

Diese Vorstellungen werden in der Spielzeit 2025 / 26 mit

Live-Audiodeskription angeboten:

OKTOBER 25 ........ ALTBAU IN ZENTRALER LAGE

29. 11. 19 30 ......... DER ZERBROCHNE KRUG

7. 12. 15 00 ......... DAS KALTE HERZ

10. 12. 10 00 ......... DAS KALTE HERZ

16. 1. 19 30 ......... MEDEA

1. 2. 16 00 ......... ROMEO UND JULIA

27. 3. 19 30 ......... WOYZECK

12. 4. 18 00 ......... ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN

17. 5. 18 00 ......... WOYZECK

JUNI 26 ............... ALTBAU IN ZENTRALER LAGE

82


DEUTSCHE

GEBÄRDEN-

SPRACHE

Gebärdensprache kann die Theaterästhetik bereichern. Hiervon

ist das Schauspiel Leipzig überzeugt und arbeitet als Partnerinstitution

im Netzwerk „pik — Programm für inklusive

Kunstpraxis“ der Kulturstiftung des Bundes daran, seine Aufführungen

für Menschen attraktiv zu machen, die gebärdensprachlich

kommunizieren.

In vergangenen Spielzeiten gab es bereits Inszenierungen, die

auf der Großen Bühne simultan in Deutsche Gebärdensprache

verdolmetscht wurden, zuletzt mit „Romeo und Julia“ im sogenannten

Schattenprinzip, indem sich die Gebärdensprachdolmetscherinnen

mit dem Ensemble auf der Bühne mitbewegen.

RELAXED

PERFORMANCE

Dieses neue Format ist offen für alle. Es orientiert sich aber

in seinen Rahmenbedingungen speziell an einem Publikum,

das von einer entspannteren Veranstaltungsatmosphäre profitiert.

Mit Relaxed Performances bieten wir eine Inszenierung

aus unserem Programm zusätzlich mit entsprechend

angepasstem Umfeld an. Beispielsweise sind weniger Karten

im Verkauf, um mehr Abstände im Publikum zu ermöglichen.

Früherer Einlass in das Foyer und den Saal entspannt den

Besuch und bietet Zeit zur Orientierung. Das Verlassen der

laufenden Vorstellung sowie die Rückkehr in den Saal sind

möglich und werden von unserem Einlass- Team unterstützt.

Auf harte Licht- und Ton-Wechsel sowie Stroboskop und ähnliche

Effekte wird verzichtet. Zusätzliche Hilfsmittel wie beispielsweise

Noise- Cancelling-Kopfhörer sind ausdrücklich

willkommen. Bringen Sie diese gerne mit!

Mit Thirza Brunckens Bearbeitung von „Aufzeichnungen aus

einem weißen Zimmer“ bietet das Schauspiel Leipzig erstmals

eine Inszenierung zusätzlich auch als Relaxed Performance

an. Nähere Informationen zu den Vorstellungsterminen,

dem zeitlichen Ablauf und den räumlichen Gegebenheiten

sowie Angaben zu sensorischen Reizen und sensiblen Inhalten

finden Sie auf unserer Website.

Wenn Sie Fragen haben, kontaktieren Sie uns gern

unter dramaturgie@schauspiel-leipzig.de.

Das Auftragswerk „Altbau in zentraler Lage. Eine Schaueroper“

von Raphaela Bardutzky steht weiterhin auf dem Spielplan der

Diskothek. Ein Team aus Tauben und Hörenden spielt dieses

zweisprachige Stück gemeinsam in Laut- und Gebärdensprache.

Auch die Publikumsgespräche im Anschluss an die Vorstellungen

finden zweisprachig statt.

ÜBERTITELUNG /

ENGLISH

SURTITLES

Als weiteres Projekt ist bis Dezember 2025 die gebärdensprachliche

Version von Leo Meiers Stück „fünf minuten stille“ geplant.

Die Inszenierung, die aus den Reihen des Ensembles

entstand und im Foyer 1 seit Januar 2025 auf dem Spielplan

steht, wird noch einmal neu erarbeitet: übersetzt in Deutsche

Gebärdensprache und gespielt von drei gehörlosen Schauspielenden.

Die ursprüngliche Besetzung der Inszenierung synchronisiert

die Aufführung live in die deutsche Lautsprache.

Für Gäste der Stadt und Publikum mit internationalem Hintergrund

bietet das Schauspiel Leipzig regelmäßig Vorstellungen

mit englischen Übertiteln an. Darüber hinaus erfahren Sie in

englischsprachigen Stückeinführungen Wissenswertes über

die Stücke und Inszenierungen.

Diese Stücke werden in der Spielzeit 2025 / 26 mit englischen

Übertiteln angeboten:

GEFÖRDERT IN:

GEFÖRDERT VON:

ARSEN UND SPITZENHÄUBCHEN

DER BESUCH DER ALTEN DAME

DER ZERBROCHNE KRUG

RICHARD III

ROMEO UND JULIA

WAS IHR WOLLT (A TORTURED LOVER’S VERSION)

WOYZECK

In Kooperation mit dem Institut für Angewandte Linguistik

und Translatologie der Universität Leipzig. Mit freundlicher

Unterstützung des Freundeskreis Schauspiel Leipzig e. V.

83


DAS HAUS

Theaterleitung

Enrico Lübbe (Intendant & 1. Betriebsleiter)

Dr. Stephanie Garling (Verwaltungsdirektorin & 2. Betriebsleiterin)

Torsten Buß (Chefdramaturg & Stellvertreter des Intendanten)

Konstantin Müller (Technischer Direktor)

Bianca Hessel (Produktionsleiterin)

Vera Högemann (Künstlerische Betriebsdirektorin / Leiterin KBB)

Sarah Schramm (Leiterin Öffentlichkeitsarbeit & Pressesprecherin)

Intendanz

Enrico Lübbe (Intendant)

Tatjana Komár-Schöbe (Referentin des Intendanten)

Dramaturgie

Torsten Buß (Chefdramaturg)

Julia Buchberger (Dramaturgin)

Matthias Döpke (Dramaturg)

Marleen Ilg (Dramaturgin)

Georg Mellert (Dramaturg)

Franziska Kaufmann (Mitarbeiterin Dramaturgie)

Residenz

Thomas Frank (Künstlerischer Leiter Residenz)

Melanie Albrecht (Produktionsleiterin Residenz)

Theaterpädagogik

Amelie Gohla (Theaterpädagogin &

Leiterin Seniorinnenspielclub Die Spielfreudigen sowie

Co-Leiterin Theaterjugendclub „Sorry, eh!“)

Nele Hoffmann (Theaterpädagogin)

Yves Hinrichs (Leiter Theaterjugendclub „Sorry, eh!“)

Simone Neubauer (Leiterin Club ü31)

Rosa Preiß (Theaterpädagogin, Elternzeitvertretung)

Künstlerisches Betriebsbüro

Vera Högemann (Künstlerische Betriebsdirektorin)

Steffi Waschina (Mitarbeiterin)

Presse- & Öffentlichkeitsarbeit

Sarah Schramm (Leiterin & Pressesprecherin)

Juliane Gölzner (Referentin)

Marie Kemmner (Referentin)

Theresa Schmidtke (Online-Kommunikation)

Doreen Schuster (Video)

Christiane Schletter (Leiterin Satzbüro)

Rolf Arnold (Fotograf)

Anke Neumann (Gebrauchswerberin)

Besucherservice & Abenddienst

Besucherservice & Abenddienst

Heidrun Nodurft (Leiterin Besucherservice)

Elke Ahlemann (stellv. Leiterin Besucherservice)

Birgit Berthel

Carola Seilheimer

Martina Sobeck

Stephanie Werner

Elisa Poschwald (Leiterin Abenddienst)

84


Regie

Adewale Teodros Adebisi

Stephan Beer

Ebru Tartıcı Borchers

Markus Bothe

Thirza Bruncken

Nuran David Calis

Marco Damghani

dura & kroesinger

Yves Hinrichs

Emily Huber

Elsa-Sophie Jach

Lukas Leon Krüger

Tina Lanik

Markus Lerch

Enrico Lübbe

Ellen Neuser

Katrin Plötner

Kamila Polívková

Pia Richter

Falk Rößler

Salome Schneebeli

Wilke Weermann

Artists in Residence

Antonia Baehr, Jule Flierl,

Hermann Heisig,

Claire Vivianne Sobottke

ChorAlle

Iggy Malmborg

Diederik Peeters

Elia Rediger & int int irrit

Doris Uhlich

Choreographie

Romy Avemarg

Salome Schneebeli

Sibylle Uttikal

Musik

Teresa Allgaier

Max Andrzejewski

Peer Baierlein

Friederike Bernhardt

Jan-S. Beyer

Vivan Bhatti

Johannes von Buttlar

Dani Catalan

Johannes Cotta

Lennard Eggers

Peter Fasching

Philip Frischkorn

Jörg Gollasch

Stella Goritzki

Constantin John

Max Kühn

Maria Moling

Steffi Narr

Paul Pötsch

Angela Requena Fuentes

Jonas Marc Anton Wehner

Nils Michael Weishaupt

Jörg Wockenfuß

Bert Wrede

Bühne, Kostüme & Video

Sam Beklik

Jil Bertermann

Sabine Blickenstorfer

Kristina Böcher

Christian Borchers

Sabine Born

Thirza Bruncken

Georg Burger

Lisa Däßler

Bianca Deigner

Christoph Ernst

Kathrin Frosch

Hugo Gretler

Alexander Grüner

Stefan Hageneier

Ragna Hemmersbach

Yves Hinrichs

Johanna Hlawica

Lise Kruse

Enrico Lübbe

Heta Multanen

Alexander Naumann

Julia Nussbaumer

Aleksandra Pavlovic

Etienne Pluss

Jessica Rockstroh

Irina Schicketanz

Antonín Šilar

Johanna Stenzel

Teresa Vergho

Robi Voigt

Stella Vollmer

Sibylle Wallum

Rayén Zapata-Gundermann

Martin Zehetgruber

Schauspielensemble

Wenzel Banneyer

Paulina Bittner

Thomas Braungardt

Larissa Aimée Breidbach

Anne Cathrin Buhtz

Vanessa Czapla

Yves Hinrichs

Roman Kanonik

Tilo Krügel

Dirk Lange

Markus Lerch

Christoph Müller

Michael Pempelforth

Denis Petkovic

Samuel Sandriesser

Annett Sawallisch

Teresa Schergaut

Bettina Schmidt

Nicolas Streit

Niklas Wetzel

Paula Winteler

Gäste

Meriam Abbas

Ali Aykar

Ralf Brauns

Julius Forster

Katja Gaudard

Denis Grafe

Sonja Isemer

Eyk Kauly

Andreas Keller

Hanna Kogler

Athena Lange

Lisa-Katrina Mayer

Emmeline Puntsch

Jon Savkin

Tamer Tahan

Schauspiel-Studio des

Schauspielinstituts „Hans Otto“

der HMT Leipzig

Matthias Döpke (Studioleitung)

Annett Sawallisch (Studioleitung)

Jacob Agha Ebrahim

Manuel Eistetter

Pauline Malkowski

Konstantin Pfrötzschner

Álvaro José Sánchez Rosero

Lilli Schnabel

Alana Lu Wendsche

Hanna Zürn

Inklusion

Matthias Döpke (Projektleitung

Audio deskription & Gebärdensprache)

Rahel Doehring-Jahn

(freie Mitarbeiterin Gebärdensprache)

Maila Giesder-Pempelforth

(freie Mitarbeiterin Audiodeskription)

Künstlerischer &

technischer Betrieb

Regieassistenz

Lukas Leon Krüger

Lina-Marieke Wegner

Lara-Chayenne Zwickert

Julia Franzen (Gast)

Emily Huber (Gast)

Mille Montero (Gast)

Ausstattungsassistenz

Sabine Born

Maryna Ianina

Meta Witte

Rayén Zapata-Gundermann

85


Inspizienz

Jens Glanze (Leitung Statisterie)

Ulrich Hänsch

Ute Neas

Luisa Rubel

Soufflage

Philine von Engelhardt

Ditte Trischan

Christiane Wittig

Brigitte Ostruznjak (Gast)

Technische Leitung

Konstantin Müller (Technischer

Direktor)

Romy Avemarg (Assistentin des

Technischen Direktors)

Bühnen- & Veranstaltungstechnik

Mike Bäder (Bühneninspektor)

Julius Besen (Bühnenmeister)

Patrick Ernst (Bühnenmeister)

Jule Fahrenkrog-Petersen (Bühnenmeisterin)

Thomas Kalz (Technischer Leiter

Diskothek)

Mattheo Fehse (Bühnenmeister

Diskothek)

Tilo Münster (komm. Bühnenmeister)

Thorsten Kandziora

(Vorarbeiter Obermaschinerie)

Sven Krötzsch

(Vorarbeiter Obermaschinerie)

Reinhold Drechsler (Vorarbeiter)

Roland Keup (Vorarbeiter)

Oliver Nell (Vorarbeiter)

Dirk Rademacher (Vorarbeiter)

Ronny Seckendorf (Vorarbeiter)

Sebastian Elster

Eckhard Fellbrich

Kevin Goldmann

André Hessel

Uwe Kiesl

Thomas Klapproth

Martin Kleine

André Köhler

Isaak Künzel

Jeff Leuschel

André Nerlich

Dimitri Paulin

Christian Pfeifer

Frank-Uwe Pietsch

Arjun Aaron Prautsch

Martin Rittner

Philipp Röwer

Clemens Schlegel

Mike Schneider

Lena Sarina Seckendorf

Ingo Tausch

Benjamin van Teijlingen

Thomas Voigt

Shuray Wache

René Wandelt

Daniel Wingenfeld

Beleuchtung

Carsten Rüger (Leiter der Abteilung

Beleuchtung)

Jörn Langkabel (stellv. Leiter der

Abteilung Beleuchtung)

Veit-Rüdiger Griess (Beleuchtungsmeister)

Daniel Starke (Oberbeleuchter)

Erik Bossenz

Oleksii Dashkov

André Dirla

Jens Erdmann

Rüdiger Heyne

Sebastian Köhler

Lisa Kruber

Richard Kühne

Max Neumann

Lilian Rezny

Steffen Rothe

Sven Scheffler

Thilo Stolle

Tontechnik

Nico Teichmann (Leiter der

Abteilung Tontechnik)

Anko Ahlert

Alexander Nemitz

André Rauch

Udo Schulze

Gregory Weis

Heribert Weitz

Videotechnik

Gabriel Arnold (Leiter der

Videoabteilung)

Hannes Barginde

Matthias Gruner

Kai Schadeberg

Philip Schroeder

Auszubildende zur Fachkraft

für Veranstaltungstechnik

Carl Friedrich Hölzer

Anne Leira van Poppel y Lubeigt

Helene Richter

Kiara Steinborn

Alexander Winkler

Maryam Zinoun

Ankleidung

Evelyn Ansorge (Leiterin der

Abteilung Ankleidung)

Makhigul Gershkovich

Barbara Gundlach

Simone Heinzel

Ulrike Jaßlauk

Weerasak Karnchuang

Almuth Mikutta

Swetlana Rheia

Agata-Maria Trofimiak

Maske

Barbara Zepnick (Chefmaskenbildnerin)

Norbert Ballhaus

Anja Engert

Kathrin Heine

Donka Holeček

Cordula Kreuter

Julia Markow

Ann Müller

Astrid Storch

Katja Wendel-Naumann

Requisite

Sven-Sebastian Hubel

(Chefrequisiteur)

Steffen Schädel-Mechsner

Jörg Schirmer

André Sproete

Thomas Weinhold

Fundusverwaltung

Katharina Stefanek

Verwaltung

Dr. Stephanie Garling

(Verwaltungsdirektorin)

Grit Meier (Leiterin Rechnungswesen)

Ilka Gapp (Leiterin Personal und Recht)

Sylvia Wenzel (Sachbearbeiterin

Honorar- und Gästeabrechnung, Verlagsund

Vertragswesen)

Mario Höhne (Controller)

Yvonne Kerner (Sachbearbeiterin

Buchhaltung)

Peggy Scherf (Sachbearbeiterin

Buchhaltung)

Denise Ziegler (Sachbearbeiterin

Verwaltung)

Gebäudemanagement

Mirko Holze (Leiter bauliche Anlagen /

Hausverwaltung)

Bernhard Jahnke (Kraftfahrer)

Karsten Naumann (Hausmeister)

Rainer Stemmler (Betriebshandwerker)

Remo Uta (Hausmeister)

Jens Eichler (Leiter haustechnische Anlagen)

Steffen Lindemann (Leiter Abteilung

Klimatechnik)

André Lautner (Klimatechniker)

86


4.– 9.

NOV 2025

/ festivaleuroscene

www.euro-scene.de

INTERNATIONALES

TANZ- UND

THEATERFESTIVAL

Hauptpartner

Hauptpartner

präsentiert

AMARCORD

PROFETI DELLA QUINTA

DIE ECHTEN

TRIO JOEL FREDERIKSEN

CALENS VOCALENSEMBLE

VAN CANTO

RAJATON

THE MAGNETS

Förderer

a-cappella-festival.de

#acfl #accl


PREISE

GROẞE BÜHNE

PREISKATEGORIE PREMIERE REPERTOIRE PREMIERE REPERTOIRE PREMIERE REPERTOIRE PREMIERE REPERTOIRE

A

PLATZGRUPPE

Vollpreis

ermäßigte Karten

Schülerinnen und Schüler

/ Studierende

I

49,–

35,–

20,–

I

46,–

32,–

17,–

II

41,–

30,–

20,–

II

38,–

27,–

17,–

III

33,–

24,–

20,–

III

30,–

21,–

17,–

IV

23,–

17,–

20,–

IV

20,–

14,–

17,–

B

PLATZGRUPPE

Vollpreis

ermäßigte Karten

Schülerinnen und Schüler

/ Studierende

I

38,–

28,–

16,–

I

35,–

25,–

13,–

II

33,–

24,–

16,–

II

30,–

21,–

13,–

III

27,–

20,–

16,–

III

24,–

17,–

13,–

IV

19,–

14,–

16,–

IV

16,–

11,–

13,–

C

PLATZGRUPPE

Vollpreis

ermäßigte Karten

Schülerinnen und Schüler

/ Studierende

I

34,–

25,–

13,–

I

31,–

22,–

10,–

II

30,–

22,–

13,–

II

27,–

19,–

10,–

III

23,–

17,–

13,–

III

20,–

14,–

10,–

IV

15,–

11,50

13,–

IV

12,–

8,50

10,–

D

PLATZGRUPPE

Vollpreis

ermäßigte Karten

Schülerinnen und Schüler

/ Studierende

Kinder bis 14 J.

I

29,–

22,–

13,–

12,–

I

26,–

19,–

10,–

9,–

II

24,–

18,50

13,–

12,–

II

21,–

15,50

10,–

9,–

III

19,–

14,50

13,–

12,–

III

16,–

11,50

10,–

9,–

IV

13,–

10,–

13,–

12,–

IV

10,–

7,–

10,–

9,–

Einen Saalplan finden

Sie auf Seite 90.

88


FOYER 1

Einheitspreis

(abweichende Preise bei

Gastspielen)

5,–

Platzwahl frei

DISKOTHEK

Vollpreis

ermäßigte Karten

Schülerinnen und Schüler

/ Studierende

PREMIERE

19,–

14,–

12,–

17,–

12,–

10,–

Platzwahl frei

REPERTOIRE

RESIDENZ

Vollpreis

ermäßigte Karten

Schülerinnen und Schüler

/ Studierende

SAAL

Vollpreis

ermäßigte Karten

Schülerinnen und Schüler

/ Studierende

OPEN-AIR-THEATER

Vollpreis

ermäßigte Karten

Schülerinnen und Schüler

/ Studierende

DIE GLÄSERNE KUH

Vollpreis

ermäßigte Karten

17,–

12,50

10,–

Platzwahl frei

PREMIERE

26,–

18,–

12,–

PREMIERE

23,–

17,–

13,–

17,–

12,–

24,–

17,–

10,–

20,–

14,–

10,–

Platzwahl frei

REPERTOIRE

REPERTOIRE

Kostenfreie Fahrt mit dem ÖPNV

Mit Ihrer Theaterkarte können Sie alle Verkehrsmittel des

MDV in der Zone 110 und einer angrenzenden Zone (151, 156,

162, 164, 168) drei Stunden vor und drei Stunden nach der Vorstellung

nutzen (nicht bei Gastspielen und Hausvermietungen).

Bitte beachten Sie beim Onlinekauf die gesonderten Hinweise

zur Fahrtberechtigung.

Ermäßigungen

Ermäßigungsberechtigt sind Kinder bis 14 Jahre, Auszubildende,

Schülerinnen und Schüler sowie Studierende, Gäste im

Rollstuhl, Schwerbehinderte, Freiwillige (Bundesfreiwilligendienst/Freiwilliges

Soziales Jahr/Freiwilliger Wehrdienst) und

Geflüchtete. Bürgergeld-Empfangende erhalten an der Abendkasse

Karten zum Preis von 3,–. Inhaberinnen und Inhaber

eines gültigen Leipzig-Passes erhalten 50 % Ermäßigung.

Ermäßigungen werden nach Verfügbarkeit sowie nach

Vorlage des entsprechenden Ausweises gewährt. Ermäßigungen

sind nicht kombinierbar.

Einzelne Veranstaltungen können von Ermäßigungen

ausgeschlossen sein.

Gruppentarife

Ab 10 Personen gilt für Schülerinnen und Schüler sowie Studierende

ein Gruppentarif ab 9,– pro Person. Schülerinnen

und Schüler sowie Studierende erhalten auch Vergünstigungen

im Rahmen des Großen und des Kleinen Schul-Abos (siehe

Seite 91) bzw. des Studierenden-Abos 6 TIX (siehe Seite 91).

THEATERSPIELCLUBS

Theatertag

Am Theatertag kosten alle Karten 13,– auf allen Plätzen der

Großen Bühne; in der Diskothek und in der Residenz 9,–. Termine

finden Sie in unserem Spielplan.

Vollpreis

ermäßigte Karten

Schülerinnen und Schüler

/ Studierende

CLUBFUSION

9,–

5,–

5,–

5,–

Platzwahl frei

89


BÜHNE

PARKETT

1

2

3

4

5

6

7

8

9

10

20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5

1

2

3

4

5

6

7

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9

10

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R

R

18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

R

R

R

11

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14

15

29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

12

13

14

15

16

29 28 27 26

25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

16

RANG

1

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3

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5

6

7

8

L L L 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 L L L

31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

32 31 30 29 28 27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

27 26 25 24 23 22 21 20 19 18 17 16 15 14 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1

1

2

3

4

5

6

7

8

Platzgruppe I Platzgruppe II Platzgruppe III Platzgruppe IV R = Rollstuhlstellplatz L = Loge

90

Bei einzelnen Inszenierungen

abweichender Saalplan möglich.


ABONNEMENTS

PREMIEREN-ABO

Erleben Sie VIER GROẞE-BÜHNE-PREMIEREN der Spielzeit 2025 / 26

IM SCHAUSPIELHAUS und

— erhalten Sie bis zu 30 % PREISVORTEIL

— erhalten Sie KOSTENFREIE FAHRT ins Theater und wieder

nach Hause innerhalb des ausgewiesenen MDV-Bereichs

— erfahren Sie mehr: Sie erhalten das PROGRAMMHEFT

zur Vorstellung kostenfrei

— bleiben Sie immer auf dem neuesten Stand:

Sie erhalten regelmäßig und kostenfrei den MONATS-

SPIELPLAN und das SPIELZEITHEFT

— erhalten Sie einen GUTSCHEIN FÜR EIN FREIGETRÄNK in der

Theatergastronomie.

DER STURM ........................................................................ 12. 9.

WAS IHR WOLLT (A TORTURED LOVER’S VERSION) ....................... 7. 2 .

DEUTSCHE MÄRCHEN ........................................................... 18. 4.

DIE JUNGFRAU VON ORLEANS ................................................ 5. 6.

I 124,– II 104,– III 88,–

KOMBI-ABO

MIT DER OPER

VERGÜNSTIGUNGEN

FÜR

ABONNENTINNEN

UND ABONNENTEN

Über die Vorteile der besonderen Angebote hinaus erhalten

Abonnentinnen und Abonnenten beim Kauf weiterer Karten

eine Ermäßigung von 10 %. Ausgenommen sind Gastspiele

und Veranstaltungen mit Sonderpreisen.

SCHUL-ABOS

Nutzen Sie die besonders attraktiven Preise unserer Schul-

Abos! Von diesen ausgenommen sind Premieren, Gastspiele

und Sonderveranstaltungen. Im Open-Air-Theater gilt ein begrenztes

Kontingent von Tickets für Schülerinnen und Schüler.

Kleines Schul-Abo

Gültig für eine Klasse / einen Kurs ab Klasse 8. Zwei Vorstellungen

pro Schuljahr inklusive Theaterführung, Einführungen

und Nachgesprächen zu den Vorstellungen. Freie Terminwahl.

Wahl-Abo 2 × Oper und/oder Leipziger Ballett, 2 × Musikalische

Komödie und 2 × Schauspiel Leipzig. Erhältlich in allen beteiligten

Häusern. Freie Wahl bei Repertoire-Vorstellungen auf der

Großen Bühne im Schauspielhaus. Bei Vorstellungen mit erhöhten

Preisen kann eine Zuzahlung verlangt werden. Ausgenommen

sind Premieren, Gastspiele und Veranstaltungen

mit Sonderpreisen.

I 52,–

II 46,–

III 38,–

IV 24,–

SCHAUSPIEL-ANTEIL

6 TIX

UNSER ABO FÜR STUDIERENDE

Sechs Repertoire-Vorstellungen auf der Großen Bühne, in der

Diskothek und in der Residenz. Einlass nur mit Studierendenausweis.

Ausgenommen sind Premieren, Gastspiele und Veranstaltungen

mit Sonderpreisen.

PREIS 48,–

PREIS PRO SCHÜLERIN/SCHÜLER 14,–

JEDE WEITERE VORSTELLUNG 7,–

Großes Schul-Abo

Gültig für eine Klasse / einen Kurs ab Klasse 8. Drei Vorstellungen

pro Schuljahr inklusive Theaterführung, Einführungen

und Nachgesprächen zu den Vorstellungen. Freie Terminwahl.

PREIS PRO SCHÜLERIN/SCHÜLER 19,50

JEDE WEITERE VORSTELLUNG 6,50

Schul-Abo Spezial (Kooperationsschulen)

Gültig für eine ganze Schule. Alle Schülerinnen und Schüler

ab Klasse 8 haben die Möglichkeit, pro Schuljahr zwei Vorstellungen

anzuschauen. Laufzeit 3 Jahre. Außerdem: Theaterführung,

Einführungen und Nachgespräche zu den Vorstellungen

inklusive. Freie Terminwahl. Bevorzugte Teilnahme an Projekten

wie Patenklassen. Darüber hinaus möglich: Spielplanvorstellung

in der Schule, Fortbildungen, Unterstützung im

künstlerischen Profil, professionelle Begleitung von schulischen

Theaterprojekten u. v. m.

PREIS PRO SCHÜLERIN/SCHÜLER 13,–

JEDE WEITERE VORSTELLUNG 6,50

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SCHAUSPIEL-

CARD 50

Die volle Flexibilität. Für einmalig 200,– erhalten Sie freien

Eintritt für alle Vorstellungen in allen Spielstätten. Ausgenommen

sind Veranstaltungen mit Sonderpreisen, Konzerte

und Gastspiele. Zudem erhalten Sie 10 % Ermäßigung beim

Ticketkauf auf Eigenveranstaltungen in der Oper Leipzig und

im Gewandhaus zu Leipzig. Die Schauspiel-Card 100 ist für

eine Spielzeit gültig, gilt für eine Person und ist nicht übertragbar.

RESIDENZ-

CARD

Flexibilität zum halben Preis. Für einmalig 50,– erhalten Sie

50 % Ermäßigung auf frei wählbare Vorstellungen auf der

Großen Bühne. In allen anderen Spielstätten erhalten Sie 25 %

Ermäßigung. Ausgenommen sind Veranstaltungen mit Sonderpreisen,

Konzerte und Gastspiele. Zudem erhalten Sie 10 %

Ermäßigung beim Ticket kauf auf Eigenveranstaltungen in

der Oper Leipzig und im Gewandhaus zu Leipzig. Die Schauspiel-Card

50 ist für eine Spielzeit gültig, gilt für eine Person

und ist nicht übertragbar.

PREIS 50,–

SCHAUSPIEL-

CARD 100

So oft in die Residenz, wie Sie wollen: Für einmalig 45,– erhalten

Sie für eine Spielzeit freien Eintritt in der Residenz.

Gegen Vorlage der Residenz-Card erhalten Sie Tickets

an der Theaterkasse in der Bosestraße oder an der Abendkasse

vor Ort, solange der Vorrat reicht. Ausgeschlossen sind Veranstaltungen

mit Sonderpreisen. Zudem erhalten Sie 10 % Ermäßigung

beim Ticketkauf auf Eigenveranstaltungen in der

Oper Leipzig und im Gewandhaus zu Leipzig. Die Residenz-

Card ist für eine Spielzeit gültig, gilt für eine Person und ist

nicht übertragbar.

PREIS 45,–

Interesse? Dann wenden Sie sich bitte

an unseren Besucherservice:

0341 / 12 68 168

besucherservice@schauspiel-leipzig.de

Sie erhalten die Cards auch in

unserem Webshop:

www.schauspiel-leipzig.de

PREIS 200,–

Zeit für Themen

Im Mittelweg 36 nehmen wir uns Zeit für Themen, die interessieren,

und machen Hefte, die wir selber gerne lesen. Wir

bringen Autorinnen und Autoren miteinander ins Gespräch

und veröffentlichen Texte, die etwas zu sagen haben. Seit über

30 Jahren begleiten wir mit unserer Zeitschrift die Arbeit des

Hamburger Instituts für Sozialforschung und setzen dabei

immer wieder eigene inhaltliche Akzente.

Archiv, Abstracts & Leseproben unter:

www.mittelweg36.de

Einzelheft Print 14 € | E-Journal 9 €

Mini-Abo (3 Ausg.) Print 28 € | E-Journal 21 €

Jahres-Abo (6 Ausg.) Print 60 € | E-Journal 45 €

Kombi-Abo (6 Ausg., Print und Digital) 80 €

Mittelweg 36

Zeitschrift des Hamburger

Instituts für Sozialforschung


VERSCHENKEN

SIE THEATER

DAS GANZE JAHR ÜBER

GUTSCHEINE

Eine besondere Geschenkidee für jeden Geldbeutel sind unsere Gutscheine,

die Sie an der Theaterkasse oder in unserem Webshop erwerben können.

Der Gutschein kann für Veranstaltungen des Schauspiel Leipzig in allen Spielstätten eingelöst werden.

Ausgenommen sind Gastspiele und Sonderveranstaltungen.

SPEZIELL ZUR WEIHNACHTSZEIT

WEIHNACHTSABO

„DREI WÜNSCHE FREI“

Verschenken Sie drei Vorstellungen aus dem Repertoire des Schauspiel Leipzig

auf der Großen Bühne. Das Abo kostet 75,– (Platzgruppe I) und beinhaltet drei Gutscheine.

Erhältlich vom 1. 11. bis 31. 12. 25

UNSER BESUCHERSERVICE BERÄT SIE GERNE!


KARTENVERKAUF &

SERVICE

Unser Besucherservice berät Sie gerne bei allen Fragen rund

um Ihren Vorstellungsbesuch.

besucherservice@schauspiel-leipzig.de

0341 / 12 68 168

Vorstellungstermine und allgemeine Informationen finden Sie

auch online:

www.schauspiel-leipzig.de

KASSEN-

ÖFFNUNGSZEITEN

Theaterkasse im Schauspiel Leipzig

Schauspielhaus, Bosestraße 1, 04109 Leipzig

Montag bis Freitag: 10 ºº – 19 ºº

Samstag: 10 ºº – 14 ºº

Feiertags geschlossen

Bitte beachten Sie unsere geänderten Öffnungszeiten während

der Spielzeitpause.

Im Webshop ist ein Kartenkauf jederzeit möglich.

WEBSHOP

Sie können Ihre Tickets bequem online über unseren Webshop

unter www.schauspiel-leipzig.de kaufen. Online-Kartenkauf

ist mit Kreditkarte (VISA, Euro-/Mastercard) und EC-Karte

sowie PayPal möglich. Die Karten liegen je nach Kaufdatum

an der Abendkasse zur Abholung bereit oder werden an die

von Ihnen angegebene Adresse gesendet. Außerdem können

Karten per ticketdirect zum Selbstausdruck bzw. als digitales

Ticket erworben werden.

KARTEN-

RESERVIERUNG

Reservierte Karten sind bis zu dem bei der Reservierung mitgeteilten

Termin an der Theaterkasse abzuholen. Nach Ablauf

dieser Frist erlischt die Reservierung.

RESTKARTEN

Für Vorstellungen, die nicht mehr online buchbar sind, erhalten

Sie bei unserem Besucherservice Informationen über

eventuelle Restkarten.

VORVERKAUFS-

BEGINN

Der Vorverkauf für die Spielzeit 2025 / 26 beginnt für ausgewählte

Vorstellungen am 19. 6. 25. Für alle weiteren Vorstellungen

beginnt der Vorverkauf mit der Veröffentlichung der

Monatsspielpläne. Der vollständige Monatsplan wird bis zum

5. des Vormonats auf der Website des Theaters veröffentlicht.

SPIELSTÄTTEN &

KARTENABHOLUNG

Große Bühne

Der Kartenverkauf an der Abendkasse beginnt eine Stunde

vor Veranstaltungsbeginn. Bitte holen Sie reservierte Karten

bis 30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn ab. Bei späterer Abholung

besteht keine Platzgarantie.

ag(o)ra

Schauspiel Leipzig auf dem Gelände des agra Messepark Leipzig,

Bornaische Straße 210, 04279 Leipzig

Der Kartenverkauf an der Abendkasse ag(o)ra beginnt

30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Bitte holen Sie reservierte

Karten bis 20 Minuten vor Veranstaltungsbeginn ab.

Bei späterer Abholung besteht keine Platzgarantie.

Diskothek

Schauspielhaus, Eingang Bosestraße/Ecke Dittrichring. Kassenöffnungszeit:

30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Bitte

holen Sie reservierte Karten bis 20 Minuten vor Veranstaltungsbeginn

ab.

Foyer 1

Schauspielhaus, Bosestraße 1, Kassenöffnungszeit: 30 Minuten

vor Veranstaltungsbeginn. Bitte holen Sie reservierte Karten

bis 20 Minuten vor Veranstaltungsbeginn ab.

Residenz (in der Spinnerei)

Residenz (in der Spinnerei)

Halle 18 (Aufgang E), Spinnereistraße 7, 04179 Leipzig. Kassenöffnungszeit:

30 Minuten vor Veranstaltungsbeginn. Bitte holen

Sie reservierte Karten bis 20 Minuten vor Veranstaltungsbeginn

ab.

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BARRIEREFREIHEIT

Barrierefreiheit ist uns ein großes Anliegen. Deshalb sind

wir bemüht, unser Angebot dahingehend stetig zu erweitern.

Derzeit bieten wir mehrere Spielstätten mit Rollstuhlplätzen

an sowie ein taktiles Leitsystem im Großen Haus.

Ausgewählte Inszenierungen gibt es mit Audiodeskription,

Deutscher Gebärdensprache oder als Relaxed Performance.

Bitte informieren Sie sich für die jeweilige Vorstellung

und Spielstätte auf unserer Website oder beim Besucherservice!

www.schauspiel-leipzig.de/inklusion

ANFAHRT

Wir empfehlen Ihnen die Anreise mit dem ÖPNV. Mit Ihrer

Theaterkarte können Sie alle Verkehrsmittel des MDV in der

Zone 110 und einer angrenzenden Zone (151, 156, 162, 164, 168)

drei Stunden vor und drei Stunden nach der Veranstaltung

kostenfrei nutzen (nicht bei Gastspielen und Hausvermietungen).

Schauspielhaus

Für die Anreise mit dem PKW nutzen Sie bitte die Park häuser

in der Zentralstraße 7 und in der Thomasiusstraße 16–18.

ag(o)ra

Die ag(o)ra-Spielstätten auf dem Gelände des agra Messepark

Leipzig sind mit dem ÖPNV (Linie 11, Haltestelle Dölitz Straßenbahnhof)

erreichbar. Der Haupteingang der ag(o)ra befindet

sich einen kurzen Fußweg von der Haltestelle entfernt.

Der Weg ab dem Eingangstor agra Messepark Leipzig ist ausgeschildert.

Residenz

Die Residenz des Schauspiel Leipzig in der Spinnerei ist mit

dem ÖPNV erreichbar (Linie 14, Haltestelle S-Bahnhof Plagwitz;

Linien 8 & 15, Haltestelle Lindenau Bushof; Bus Linie 60,

Haltestelle S-Bahnhof Plagwitz; S 1, S 11 Haltestelle Plagwitz).

WEITERE

VOR VERKAUFS-

STELLEN

Leipzig Ticket im Hugendubel, Petersstraße 12–14

CULTON Ticket, Peterssteinweg 9

Ticketgalerie, LVZ-Foyer, Peterssteinweg 19

Ticketgalerie, Barthels Hof, Hainstraße 1

Musikalienhandlung M. OELSNER, Schillerstraße 5

Tourist-Information Wurzen, Domgasse 2

Tourist-Information Delitzsch, Schloßstraße 31

GASTRONOMIE

Vor den Vorstellungen und in den Pausen hält das Team von

ENK Leipzig GmbH in den Foyers des Schauspielhauses Snacks

und Getränke für Sie bereit. Gerne können Sie vor der Vorstellung

am Tresen eine Bestellung für die Pause aufgeben.

Bei Vorstellungen auf der Großen Bühne hat die Gastronomie

jeweils ab eine Stunde vor Veranstaltungsbeginn für

Sie geöffnet. In der Diskothek und in der Residenz sowie bei

Veranstaltungen im Foyer 1 öffnet die Bar für Sie ab 30 Minuten

vor Vorstellungsbeginn.

Auf der ag(o)ra bietet das Gastro- Team der RENN-

BAHN GASTRONOMIE vor den Vorstellungen Snacks und

Getränke an.

Täglich das beste Programm genießen.

www.luru-kino.de

Täglich das schönste Kino mieten.

www.kino-vermietung.de


KONTAKTE

Postanschrift

Schauspiel Leipzig, Bosestraße 1, 04109 Leipzig

Besucherservice & Karten

0341 / 12 68 168 0341 / 12 68 169

besucherservice@schauspiel-leipzig.de

Telefonzentrale

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Intendanz

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presse@schauspiel-leipzig.de

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Künstlerisches Betriebsbüro

0341 / 12 68 124 0341 / 12 68 129

kbb@schauspiel-leipzig.de

Theaterpädagogik

0341 / 12 68 495 0341 / 12 68 497

theaterpaedagogik@schauspiel-leipzig.de

Dramaturgie

0341 / 12 68 171 0341 / 12 68 179

dramaturgie@schauspiel-leipzig.de

Technische Leitung

0341 / 12 68 291 0341 / 12 68 299

technische.direktion@schauspiel-leipzig.de

Verwaltung

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verwaltung@schauspiel-leipzig.de

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WWW

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Sie tagesaktuell über die Veranstaltungen, Neuigkeiten

und Angebote des Schauspiel Leipzig.

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IMPRESSUM

Schauspiel Leipzig, Eigenbetrieb der Stadt Leipzig

Bosestraße 1, 04109 Leipzig

Intendant: Enrico Lübbe

Redaktion: Dramaturgie, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit,

Künstlerisches Betriebsbüro

Redaktionsleitung: Juliane Gölzner

Gestaltung: HawaiiF3 & Bureau Est, Leipzig

Ensemblefotos: © Ensemble & Rolf Arnold

Nicolas Streit: © Gwendolin Meta

Inszenierungsfotos: © Rolf Arnold

Anzeige Stadt- und Kreissparkasse Leipzig:

WOYZECK, Regie: Enrico Lübbe

Produktion: druckhaus köthen GmbH & Co. KG

Redaktionsschluss: 16. 5. 25

Änderungen vorbehalten.

Überweisungen unter Angabe des Verwendungszwecks

(Name und Daten der Veranstaltung)

Schauspiel Leipzig

BLZ: 860 555 92 KTO: 1100 255 083

BIC: WELADE8LXXX

IBAN: DE66 8605 5592 1100 255083

Kredit-Institut: Sparkasse Leipzig

Schauspiel Leipzig

BLZ: 860 800 00 KTO: 0110 417 200

BIC: DRESDEFF860

IBAN: DE63 8608 0000 0110 417200

Kredit-Institut: Commerzbank Leipzig

Allgemeine Geschäftsbedingungen

Allgemeine Geschäftsbedingungen

Es gelten unsere Allgemeinen Geschäftsbedingungen.

Diese können Sie an der Theaterkasse und unter

www.schauspiel-leipzig.de einsehen.

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