10.06.2025 Aufrufe

FIFA Klub WM 2025 | Das Magazin

Die FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2025 bringt erstmals 32 Top-Teams aus aller Welt in die USA – darunter Bayern München, Borussia Dortmund, Real Madrid, PSG und Boca Juniors. In zwölf Stadien kämpfen die besten Vereine um den globalen Titel. Erlebe mit exklusiven Interviews, spannenden Analysen, Spielplänen, TV-Zeiten und Hintergründen die ganze Faszination dieses Turniers. Jetzt alle Infos zur Klub-WM 2025 entdecken – emotional, kompakt und international.

Die FIFA Klub-Weltmeisterschaft 2025 bringt erstmals 32 Top-Teams aus aller Welt in die USA – darunter Bayern München, Borussia Dortmund, Real Madrid, PSG und Boca Juniors. In zwölf Stadien kämpfen die besten Vereine um den globalen Titel. Erlebe mit exklusiven Interviews, spannenden Analysen, Spielplänen, TV-Zeiten und Hintergründen die ganze Faszination dieses Turniers. Jetzt alle Infos zur Klub-WM 2025 entdecken – emotional, kompakt und international.

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• 64 Seiten zur FIFA Club WM

• Exklusiv: Dreesen & Watzke im Doppel-Interview!

• TV-Fahrplan, Termine & Arenen

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das Ding!

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Vorwort

Es ist noch nicht lange her, da waren ungerade Jahreszahlen

ein Warnsignal für Fans: Schließlich warteten

hier fußballfreie Sommer, die man entweder mit

Nachwuchsturnieren, dem Confed-Cup oder Transfergerüchten

überbrückte, oder in denen man sich dem

kalten Fußball-Entzug stellen musste.

Die FIFA hat dafür eine Lösung gefunden, die gleichermaßen

für Skepsis wie Euphorie sorgt. Ein neues

Turnier, das vier Wochen lang im WM-Format in den

USA ausgetragen wird. Oder, um es mit den Worten

von Gianni Infantino zu sagen:

Today I feel Club-WM!

Nun ist es ein Leichtes, dieses Vorhaben zu kritisieren.

Der nächste am Reißbrett entworfene Wettbewerb

wird nicht dazu dienen, den lokalen Amateursport zu

stärken, sondern vielmehr neue Märkte zu erschließen

und die reichen Teams noch reicher zu machen. Andererseits

sorgt er für Begeisterung auf der ganzen Welt,

die kurz vor Turnierstart spürbar ist. Noch nie durften

sich Teams aus Asien, Afrika, Südamerika und sogar

Ozeanien auf einer derart großen Bühne mit europäischen

Schwergewichten messen.

Von den verrückten Fans der Boca Juniors bis zum semiprofessionellen

Auckland City FC, bei dem die Spieler

Fußball nur als Teilzeitjob betreiben, ist dabei eine

bunte Facette an Vereinen dabei, die man sonst selten

zu Gesicht bekommt. Und durch die zahlreichen Top-

Clubs, die der ersten Sieger der neuen Club-WM werden

wollen, erwartet die Fans ein Spektakel, das mit jeder

K.o.-Runde spannender wird. Holt der FC Bayern seinen

zweiten Saisontitel? Kann Borussia Dortmund die Bundesliga-Aufholjagd

vergolden? Retten die strauchelnden

Giganten Real Madrid und Manchester City ihre Saison?

Oder gibt es eine Überraschung, die nicht aus den europäischen

Topligen stammt?

All das wird sich in den 63 Partien der nächsten vier

Wochen entscheiden. Und mit dieser Sonder-Beilage

gehen Sie bestens vorbereitet ins Turnier. Wir haben mit

Sportmedizinern, Marketing-Experten, Ex-Profis, Verantwortlichen

und natürlich den Spielern gesprochen, die

zwischen Miami und New York um die Trophäe kämpfen.

Und egal ob Jan-Christian Dreesen, Hans-Joachim

Watzke, Harry Kane oder DAZN-Chefin Alice Mascia:

Sie alle sind voller Vorfreude – und gespannt darauf,

was sie in den USA erwartet. Dieses Heft ist da, um

erste Antworten zu geben.

In diesem Sinne: viel Spaß beim Lesen!

Vinzent Tschirpke

Impressum

Eine Sonderveröffentlichung der tz | Verlag: Münchener Zeitungs-Verlag, Paul-Heyse-Straße 2–4, 80336 München

Verantwortlich für den Inhalt: Sebastian Arbinger | Redaktion: Vinzent Tschirpke | Fotos: Imago | Verantwortlich für die Anzeigen & Vermarktung: Felix Heiland

Kontakt: Merkur tz MEDIA, Paul-Heyse-Straße 2–4, 80336 München, kontakt@merkurtz.media, Telefon 089 / 5306-0

Grafik: Martin Lobinger, PMS Penzberg | Druck Umschlag: Gotteswinter Fibodruck | Druck Innenteil: Druckzentrum Penzberg GmbH & Co. KG

3


Objekt der Begierde

32 Teams kämpfen um ihn, nur eine Mannschaft kriegt ihn:

Der Club-WM-Pokal ist heiß begehrt, von der Nasa inspiriert

und reist nur First Class. Zeit für eine Vorstellung.

Pokal für die FIFA Club-WM müsste man sein, oder?

Man fliegt durch die ganze Welt, wird von allen Leuten

bewundert und bekommt stets Komplimente, wie gut

man doch aussieht. Und das Tolle ist: Niemand darf dich

anfassen, weil man eine gewisse Exklusivität besitzt.

Seit Anfang des Jahres reiste die Trophäe der Club-

WM um den Globus. Start- und Endpunkt der Reise:

die USA. Dazwischen ging‘s zu allen 32 Teilnehmern

der Club-WM, die am 14. Juni mit der Partie Al Ahly SC

gegen Inter Miami startet.

Im Januar begann die Tour in Portugal bei Benfica in Lissabon,

ging weiter nach Spanien zu Atlético Madrid und

nach England zu Manchester City. Im Februar war der

Pokal unter anderem in Italien bei Juventus, aber auch

in Südafrika bei Mamelodi Sundowns zu Gast. Im März

wurde er zunächst in Japan und Neuseeland vorgestellt,

anschließend dann in München beim FC Bayern und im

April in Dortmund, um beim BVB die Vorfreude auf das

Turnier zu wecken.

Im Mai ging‘s für das Pokal-Schmuckstück nach Südamerika

zu den brasilianischen Teilnehmern, ehe es über Mexiko

und Seattle im Juni zurück in die USA nach Miami ging.

Kurioser Randfakt: Der Pokal reiste bei der FIFA Club

World Cup Trophy Tour immer First Class. Berührt

werden darf die Trophäe – wie der „herkömmliche“

WM-Pokal übrigens auch – nur von den Gewinnern,

Staatsoberhäuptern und dem FIFA-Boss, also Gianni

Infantino. Für den Rest gilt: Hände weg vom Pott!

Wenn Thomas Müller und Harry Kane das goldene

Schmuckstück also einmal anfassen wollen, müssen

sie die FIFA-Club-WM gewinnen. Aber gerade Kane

weiß ja jetzt endlich, wie das mit dem Titel-Gewinnen

funktioniert.

und sich auch auf Tour befand, und die, die letztlich am

13. Juli an den Gewinner geht. Dieser Pokal stand Mitte

Mai im Weißen Haus bei Donald Trump.

Bei der Gestaltung der Trophäe spielte die Voyager-

Weltraum-Mission eine nicht unerhebliche Rolle, wie

man bei genauer Betrachtung des Pokals feststellen

kann. Vor allem ist der Pott eins: Gar kein Pott im herkömmlichen

Sinne! So kann die Trophäe entweder als

flaches Schild präsentiert oder zu einer facettenreichen,

orbitalen Struktur ausgeklappt werden.

Die zentrale Scheibe der Trophäe zeigt eine Vielzahl von

Symbolen und Bildern, die die Traditionen und die Geschichte

des Fußballs einfangen, darunter Stadien, Ausrüstungen

und die ursprünglichen Spielregeln von 1863.

Darüber hinaus repräsentiert die Trophäe die geografische

und kulturelle Vielfalt des Fußballs, indem sie eine

Weltkarte sowie die Namen aller 211 Mitgliedsverbände

und sechs Konföderationen zeigt. Zudem ist der goldene

Club-WM-Pokal multilingual! Neben der Brailleschrift

sind 13 Sprachen auf der Trophäe vertreten – Altgriechisch,

Arabisch, Englisch, Französisch, Deutsch, Hindi,

Italienisch, Japanisch, Latein, Mandarin, Portugiesisch,

Russisch und Spanisch.

Um diesen Pott kämpft der FC Bayern also ab dem 15.

Juni. Da geht‘s für den frisch gebackenen Deutschen

Meister zum Auftakt in Cincinnati gegen den Auckland

City FC. Anstoß ist um 18 Uhr MEZ. Die Partie wird live

auf DAZN gestreamt und ist im Free-TV auf Sat.1 zu

sehen.

Florian Schimak, Hanna Raif

Foto: FC Bayern

Mit der Auftaktpartie im Hard Rock Stadium in Miami

ist auch sportlich die Jagd nach dem goldenen Etwas

eröffnet! Übrigens: Aus purem Gold ist die Trophäe,

die von Tiffany‘s designt wurde, nicht. Sonst wäre

das Ding ja auch viel zu schwer. So handelt es sich

dabei um vergoldetes Aluminium.

Zudem gibt‘s die Club World Cup Trophy in

zweifacher Ausführung. Dabei gibt es den

„permanenten Pokal“, der bei der FIFA bleibt

4


KLUB-WM 2025

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5


Oliver Bierhoff

Meine Gedanken

zur Club-WM

6


Die Ausweitung der FIFA Club-Weltmeisterschaft

sorgt für kontroverse Diskussionen – und das zurecht.

Durch meine Erfahrungen weiß ich, wie eng der Terminplan

der Spieler und Clubs bereits jetzt gestrickt ist.

Die physische und mentale Belastung für die Spieler ist

enorm und dennoch wird der internationale Kalender

weiter aufgebläht.

Mit der Club-WM, den Nations-League-Spielen und

auch der U21-EM finden mehrere Turniere zeitgleich

oder nacheinander statt. Es ist also für viele Jungs fast

unmöglich, sich in der Sommerpause zu erholen und

auch mal runterzufahren, was nach einer langen Saison

entscheidend ist. Doch trotz aller Kritik muss man

auch erkennen:

„Die Club-WM ist

eine Riesenchance

für die Vereine und

den Weltfußball

insgesamt“

Es ist ein zweischneidiges Schwert. Einerseits kämpfen

die Clubs mit den Folgen der Überbelastung: Verletzungen,

sinkende Leistungsfähigkeit und weniger

Regeneration für ihre Spieler. Die Gefahr besteht auch,

dass die Spiele an Qualität und Spannung verlieren.

Andererseits lockt der Wettbewerb mit zusätzlichen

Einnahmen, internationaler Sichtbarkeit und neuen

attraktiven Märkten. Die Vereine stehen also in einem

Spannungsfeld zwischen sportlicher Verantwortung

und wirtschaftlicher Vernunft.

Doch genau darin liegt die Herausforderung unserer

Zeit: Nachhaltig wachsen, ohne das Fundament – die

Spieler – zu überfordern und das Produkt, den Fußball,

zu pflegen. Aus Vermarktungssicht bietet die Club-

WM eine Bühne, wie sie größer kaum sein könnte.

Clubs können sich einem globalen Publikum präsentieren,

neue Fans gewinnen, Sponsoren begeistern und

ihre Marken weiterentwickeln. Die Strahlkraft eines

solchen Turniers ist enorm – gerade in Märkten wie

Nordamerika, wo der Fußball noch immer auf dem

Weg ist, sich dauerhaft neben den großen US-Sportarten

zu etablieren.

Es wird interessant sein zu sehen, wie die Club-WM

und das WM-Turnier 2026 in den USA umgesetzt

werden. Kein Land versteht es besser, Sport als Show

zu inszenieren und Emotionen zu vermarkten. Zudem

ist die Infrastruktur optimal und die Begeisterung der

US-Fans wächst kontinuierlich – man denke nur an den

Hype um Lionel Messi bei Inter Miami. Die Amerikaner

haben ein Talent dafür, Sportevents zu emotionalen

Erlebnissen zu machen.

Die NFL macht das vorbildlich vor. Bei den NFL-Teams

steht hinter jeder Entscheidung ein langfristiger Plan

– sportlich wie wirtschaftlich. Das bekomme ich in meinen

Meetings mit den New England Patriots mit. Die

NFL erzählt Geschichten, schafft Helden, baut starke

digitale Kanäle auf und denkt Spiele als Gesamterlebnis

für die ganze Familie und verschiedene Arten von

Fans. Auch der Umgang mit Daten und Technologie ist

beeindruckend.

Die NFL ist führend in Sachen Spielanalyse, Fan-Engagement

und Marketing. Hier hat der Fußball an vielen Stellen

enormen Nachholbedarf. Es reicht nicht mehr, „nur“

attraktiv zu spielen – man muss auch gut kommunizieren,

emotionalisieren und für Überraschungsmomente

sorgen. Zieht der Fußball mit seiner eigenen Story nach?

Die Club-WM bietet die Chance, diesen Schritt zu

gehen, wenn sie im Sinne aller stattfindet und Rücksicht

auf die Spieler genommen wird. Es liegt an den

Entscheidern und Clubs, die Club-WM in den nächsten

Jahren möglichst klug und auf eine nachhaltige Art und

Weise zu veranstalten – mit Blick auf die Fans, die Vereine,

die Spieler und die Zukunft des Fußballs.

Protokoll: Philipp Kessler

Oliver Bierhoff

Europameister 1996, Vizeweltmeister 2002, 70 Länderspiele

Manager Nationalmannschaft 2004–2022

Frühere Vereine:

u.a. AC Mailand, Udinese Calcio, AS Monaco, Chievo Verona

7


El Matador

In Gruppe C trifft der FC Bayern unter

anderem auf die Boca Juniors, den Club mit

den wohl frenetischsten Fans der Welt.

Im Sturm spielt ein alter Bekannter:

Edinson Cavani, gegen den

der FCB einst keine guten

Erfahrungen machte.

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9


Ein Wiedersehen mit alten Bekannten: Der FC Bayern

bekommt es zunächst in der Gruppe C mit dem Auckland

City FC aus Neuseeland, den Boca Juniors aus

Argentinien und Benfica aus Portugal zu tun.

Zum Kräftemessen mit Benfica kam es erst in der

vergangenen Ligaphase der Champions League, die

Münchner setzten sich dabei mit 1:0 durch. Auf Auckland

traf der FC Bayern noch nie, auf die Boca Juniors

nur ein einziges Mal: 2001 im Weltpokal-Finale (1:0

n.V.).

Das erneute Aufeinandertreffen mit den Argentiniern

wird ein besonderes. Bayerns Cheftrainer Vincent

Kompany freut sich darauf ganz speziell. „Ich denke,

dass die Vorfreude auf dieses Spiel groß sein wird“, so

der Belgier unlängst.

Wenn der FC Bayern es am 21. Juni im Hard Rock

Stadium in Miami mit den Boca Juniors aufnimmt,

dann zugleich mit Edinson Cavani.

Ein Unbekannter ist Cavani keineswegs: In Europa

stürmte er für Top-Teams wie die SSC Neapel, Paris

Saint-Germain und Manchester United. Und auch

gegen den FC Bayern hinterließ er bereits einen bleibenden

Eindruck.

Cavani war Torschütze, als PSG den FC Bayern im

Gruppenspiel der Champions-League-Saison 2017/18

mit 3:0 abfertigte. Im Anschluss musste Coach Carlo

Ancelotti bei den Münchnern seinen Hut nehmen.

„Das 3:0 war eine Ohrfeige, die die Wange der Bayern

rot werden ließ“, schrieb „L‘Équipe“. „Le Parisien“

kommentierte: „Das war ein historischer Schlag auf

den Hintern eines selbstverständlichen Kandidaten auf

den Titelgewinn.“ Joshua Kimmich und Thomas Müller,

die auch aktuell noch dem Profikader des FC Bayern

angehören, standen damals im Parc des Princes auf

dem Rasen.

„El Matador“ (Deutsch: Der Stierkämpfer), wie Cavani

auch genannt wird, galt jahrelang als einer der besten

Stürmer seiner Generation.

Seine goldenen Zeiten in Europa gehören zwar bereits

der Vergangenheit an. Weil er seit 2023 für die

Boca Juniors in Argentinien stürmt, mag er zumindest

bei dem einen oder anderen europäischen Fan als

vergessener Stürmerstar gelten. Doch mit 38 Jahren

ist Cavani, obwohl er bereits im Spätherbst seiner

Karriere angekommen ist, weiterhin ein verlässlicher

Torschütze für Boca – und zugleich Kapitän des Traditionsclubs.

Mit 58 Toren in 136 Länderspielen ist Cavani zudem

hinter Luis Suárez (69) zweitbester Torschütze der

uruguayischen Nationalmannschaft. Im Vorjahr trat

Cavani bei der „Celeste“ jedoch zurück.

Cavani nahm mit Uruguay an vier Weltmeisterschaften

teil, bei der Club-WM rechnet der Routinier mit einer

vergleichbaren Atmosphäre. Auf das Duell mit dem FC

Bayern ist der Torjäger ganz besonders heiß.

„Wenn man die Geschichte der beiden Vereine berücksichtigt,

denke ich, dass das Spiel gegen Bayern

ein ganz besonderes sein wird“, sagte Cavani in einem

Interview mit der FIFA. Man wolle gegen die Münchner

„auf höchstem Niveau spielen und eine wirklich

gute Leistung abliefern“.

Bei der Club-WM besitzt Boca zwar nur Außenseiterchancen,

trotzdem sind die Argentinier ambitioniert.

„Unser Ziel ist es, bei jedem Turnier immer unser Bestes

zu geben und zu gewinnen, weil die Geschichte es

von uns verlangt“, betonte Cavani.

„Das ist also unser Ziel, ein gutes Turnier zu spielen,

damit wir Schritt für Schritt vorankommen und uns

einem möglichen historischen und schönen Erfolg für

uns als Mannschaft und als Verein nähern können“,

sagte Cavani weiter.

Dass die Argentinier hoch motiviert sind, steht außer

Frage. Lautaro Di Lollo, Innenverteidiger der Boca Juniors,

bereitet sich auf ein intensives Duell mit Bayerns

Angreifer Harry Kane vor.

„Harry Kane ist ein großartiger Spieler auf Weltklasseniveau,

aber hey, wir werden alles geben“, sagte Di Lollo

dem argentinischen TV-Sender TyC Sports und erklärte

in Bezug auf die Frage, wie er Kane stoppen wolle, mit

fragwürdiger Wortwahl: „Ich werde ihn töten.“

Kane selbst verspürt jedenfalls Vorfreude vor der

Partie. „Das wird etwas Besonderes. Ich denke, dass

es eines der herausragendsten Spiele der gesamten

Gruppenphase und des gesamten Turniers sein wird,

um ehrlich zu sein“, so der Torjäger des FC Bayern.

Adrian Kühnel

10


Mia san Taxi –

pünktlich,

zuverlässig,

Weltklasse.

Foto: Unsplash, Paul Steiner

089 2 16 10

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Wann ist die FIFA Club-Weltmeisterschaft 2025?

Einen Monat lang, vom 14. Juni bis zum 13. Juli, kämpfen

im Sommer 2025 die qualifizierten Teams um den Titel.

Wo findet die Club-WM 2025 statt?

Die erste Ausgabe der neuen FIFA Club-WM wird in den

USA ausgetragen. In insgesamt 12 Stadien rollt der Ball.

Club-WM 2025: Teilnehmer

Prinzipiell nehmen nur zwei Mannschaften aus jedem

Land teil, eine Ausnahme gibt es dann, wenn mehr als

zwei Mannschaften zwischen 2021 und 2024 den wichtigsten

Wettbewerb des Kontinents gewonnen haben.

UEFA (12 Teilnehmer): Die letzten vier Gewinner der

Champions League, dazu die acht besten Mannschaften

der vergangenen vier Jahre.

CONMEBOL (sechs Teilnehmer): Die letzten vier

Gewinner der Copa Libertadores, dazu die weiteren

beiden besten Mannschaften der letzten zwei Jahre.

CONCACAF (vier Teilnehmer): Die letzten vier Gewinner

der CONCACAF Champions League.

CAF (vier Teilnehmer): Die letzten vier Gewinner der

afrikanischen Champions League.

AFC (4 Teilnehmer): Die letzten vier Gewinner der

asiatischen Champions League.

OFC (ein Teilnehmer): Die beste Mannschaft der vergangenen

vier Jahre in der ozeanischen Champions League.

Dazu kommt ein Club aus dem Gastgeberland.

Welche deutschen Teams haben sich

für die Club-WM 2025 qualifiziert?

Der FC Bayern München (Platz 3) und Borussia Dortmund

(Platz 6) haben sich über die Vier-Jahres-Rangliste (2021–

2024) für die FIFA Club-Weltmeisterschaft qualifiziert.

SE Palmeiras

FC Porto

Al Ahly SC

Inter Miami CF

Paris Saint-Germain

Atlético de Madrid

Botafogo

Seattle Sounders FC

FC Bayern München

Auckland City FC

CA Boca Juniors

SL Benfica

CR Flamengo

Espérance Sportive de Tunis

Chelsea FC

Club León

CA River Plate

Urawa Red Diamonds

CF Monterey

FC Internazionale Milano

Fluminense FC

Borussia Dortmund

Ulsan HD

Mamelodi Sundowns FC

Manchester City

Wydad AC

Al Ain FC

Juventus FC

Real Madrid C.F.

Al Hilal

CF Pachuca

FC Salzburg

Gruppe

Gruppe

Gruppe

Gruppe

Gruppe

Gruppe

Gruppe

Gruppe

A

B

C

D

E

F

G

H

12


Gruppe A:

15.6., 2:00 Al Ahly SC – Inter Miami (Miami)

16.6., 0:00 Palmeiras – FC Porto (New York, New Jersey)

19.6., 18:00 Palmeiras – Al Ahly SC (New York, New Jersey)

19.6., 21:00 Inter Miami – FC Porto (Atlanta)

24.6., 3:00 Inter Miami – Palmeiras (Miami)

24.6., 3:00 FC Porto – Al Ahly SC (New York, New Jersey)

Gruppe B:

15.6., 21:00 PSG – Atletico Madrid (Los Angeles)

16.6., 4:00 Botafogo FR – Seattle Sounders (Seattle)

20.6., 0:00 Seattle Sounders – Atletico Madrid (Seattle)

20.6., 3:00 PSG – Botafogo FR (Los Angeles)

23.6., 21:00 Seattle Sounders – PSG (Seattle)

23.6., 21:00 Atletico Madrid – Botafogo FR (Los Angeles)

Gruppe C:

15.6., 18:00 Bayern München – Auckland City (Cincinnati)

17.6., 0:00 Boca Juniors – Benfica (Miami)

20.6., 18:00 Benfica – Auckland City (Orlando)

21.6., 3:00 Bayern München – Boca Juniors (Miami)

24.6., 21:00 Benfica – Bayern München (Charlotte)

24.6., 21:00 Auckland City – Boca Juniors (Nashville)

Gruppe D:

16.6., 21:00 Chelsea – LAFC/Club América (Atlanta)

17.6., 3:00 Flamengo – Espérance Tunis (Philadelphia)

20.6., 20:00 Flamengo – Chelsea (Philadelphia)

21.6., 0:00 LAFC/Club América – Espérance Tunis (Nashville)

25.6., 3:00 LAFC/Club América – Flamengo (Orlando)

25.6., 3:00 Espérance Tunis – Chelsea (Philadelphia)

Gruppe E:

17.6., 21:00 River Plate – Urawa Reds (Seattle)

18.6., 3:00 Monterrey – Inter Mailand (Los Angeles)

21.6., 21:00 Inter Mailand – Urawa Reds (Seattle)

22.6., 3:00 River Plate – Monterrey (Los Angeles)

26.6., 3:00 Inter Mailand – River Plate (Seattle)

26.6., 3:00 Urawa Reds – Monterrey (Los Angeles)

Gruppe F:

17.6., 18:00 Fluminense – Borussia Dortmund (New York)

18.6., 0:00 Ulsan HD FC – Mamelodi Sundowns (Orlando)

21.6., 18:00 Mamelodi Sundowns – Dortmund (Cincinnati)

22.6., 0:00 Fluminense – Ulsan HD FC (New York)

25.6., 21:00 Dortmund – Ulsan HD FC (Cincinnati)

25.6., 21:00 Mamelodi Sundowns – Fluminense (Miami)

Gruppe G:

18.6., 18:00 Man City – Wydad Casablanca (Philadelphia)

19.6., 3:00 Al Ain – Juventus (Washington)

22.6., 18:00 Juventus – Wydad Casablanca (Philadelphia)

23.6., 3:00 Man City – Al Ain (Atlanta)

26.6., 21:00 Juventus – Man City (Orlando)

26.6., 21:00 Wydad Casablanca – Al Ain (Washington)

Gruppe H:

18.6., 21:00 Real Madrid – Al-Hilal (Miami)

19.6., 0:00 CF Pachuca – RB Salzburg (Cincinnati)

22.6., 21:00 Real Madrid – CF Pachuca (Charlotte)

23.6., 0:00 RB Salzburg – Al-Hilal (Washington)

27.6., 3:00 Al-Hilal – CF Pachuca (Nashville)

27.6., 3:00 RB Salzburg – Real Madrid (Philadelphia)

Achtelfinale

28.6., 18:00

Erster Gruppe A – Zweiter Gruppe B (Philadelphia)

28.6., 22:00

Erster Gruppe C – Zweiter Gruppe D (Charlotte)

29.6., 18:00

Erster Gruppe B – Zweiter Gruppe A (Atlanta)

29.6., 22:00

Erster Gruppe D – Zweiter Gruppe C (Miami)

30.6., 21:00

Erster Gruppe E – Zweiter Gruppe F (Charlotte)

1.7., 3:00

Erster Gruppe G – Zweiter Gruppe H (Orlando)

AF

1.7., 21:00

Erster Gruppe H – Zweiter Gruppe G Miami)

2.7., 3:00

Erster Gruppe F – Zweiter Gruppe E (Atlanta)

Viertelfinale

4.07., 21:00

Sieger AF 5 – Sieger AF 6 (Orlando)

5.7., 3:00

Sieger AF 1 – Sieger AF 2 (Philadelphia)

VF

HF

5.7., 18:00

Sieger AF 3 – Sieger AF 4 (Atlanta)

5.7., 22:00

Sieger AF 7 – Sieger AF 8 (New York, New Jersey)

Halbfinale

8.7., 21:00

Sieger VF 1 – Sieger VF 2 (New York, New Jersey)

9.7., 21:00

Sieger VF 3 – Sieger VF 4 (New York, New Jersey)

Finale

13.7., 15:00

Sieger HF 1 – Sieger HF 2 (New York, New Jersey)

13


Hoffen aufs

Sommermärchen

Der Streaminganbieter DAZN überträgt alle 63 Spiele der FIFA Club-WM kostenlos.

Alice Mascia, seit 2022 DAZN-Chefin für die deutschsprachige Region,

spricht im Interview über die besondere Rolle der Fans, die Erwartungen

an das Turnier und darüber, was DAZN den Zuschauern liefern will.

Alice Mascia, was bedeutet es Ihnen,

die FIFA Club-WM vom 14. Juni bis 13. Juli

bei DAZN zu übertragen?

Es bedeutet, Fußballfans weltweit die Möglichkeit zu

geben, die besten Vereinsmannschaften der Welt in

einem gemeinsamen Turnier live zu erleben. Wir sind

voller Vorfreude und wir spüren, dass die Begeisterung

auf der ganzen Welt immer größer wird. Mit

der FIFA Club-Weltmeisterschaft 2025 beginnt eine

neues Zeitalter im internationalen Clubfußball – wir

sind überzeugt, dass dieses Turnier sich als einer der

prestigeträchtigsten globalen Wettbewerbe etablieren

wird. Für uns bei DAZN ist es eine große Ehre, dieses

Event einem globalen Publikum näherzubringen. Es ist

ein Meilenstein für unsere Plattform und unterstreicht

unser Ziel, die ultimative globale Destination für Sportfans

zu sein. Für unsere Fans bedeutet das Turnier:

noch mehr hochklassiger Fußball, ein Sommermärchen.

Finals Inter Mailand und PSG. Namen wie Mbappé,

Haaland, Messi, Cavani oder Musiala stehen für das

außergewöhnliche Niveau dieses Wettbewerbs. Es ist

eine richtige WM – eben für die Clubs. Und sie bietet

Spielern aus Nationen, die vielleicht mit ihren Nationalmannschaft

keine Weltmeisterschaft gewinnen

werden, die einmalige Chance, einen FIFA-Titel zu erringen.

Es kommt nicht oft vor, dass die europäischen

Teams auf so großer Bühne gegen südamerikanische,

afrikanische oder asiatische Teams antreten. Das ist

aufregend für Fans in Europa und jedem anderen

Kontinent.

DAZN überträgt alle Spiele der Club-WM

für die Fans kostenlos.

Wie kam es zu dieser Entscheidung?

Von Anfang an war es uns und der FIFA wichtig, dass

so viele Menschen wie möglich Zugang zu diesem

Turnier haben. Deshalb zeigen wir alle Spiele kostenlos

auf DAZN und arbeiten mit den wichtigsten Free-TV-

Sendern der Welt zusammen – damit jeder Fan jeden

Moment dieser besonderen Premiere miterleben kann.

Sichtbarkeit und Zugänglichkeit stehen im Mittelpunkt

– denn nur so kann ein Turnier wie dieses sein volles

Potenzial entfalten.

FIFA-Präsident Gianni Infantino kündigte an, die

Club-WM werde „eine ganz neue Ära des Clubfußballs

einläuten“. Mit welchen Erwartungen blicken

Sie persönlich, aber auch DAZN auf die Club-WM?

Ich erwarte ein hochklassiges Turnier mit den besten

Teams und Spielern der Welt – von Bayern München

über Real Madrid bis hin zu den Boca Juniors, Flamengo

und den Teilnehmern des UEFA Champions League

14


Eine Club-WM aus den USA zu übertragen,

ist sicherlich eine Herausforderung.

Können Sie Einblicke in die Organisation geben?

Seit der Unterzeichnung der Vereinbarung mit der

FIFA arbeiten unsere Teams weltweit mit Hochdruck

an der Vorbereitung, um den Fans ein herausragendes

Live-Event bieten zu können. Dass DAZN international

aufgestellt ist und Mitarbeiter:innen auf der ganzen

Welt hat, hilft uns dabei enorm. Wir produzieren schon

seit einiger Zeit globale Boxveranstaltungen. Die USA

sind ein spannender und dynamischer

Standort – nicht nur wegen

ihres Potenzials im Fußball,

sondern auch als kommender

Mittelpunkt des globalen Sports

mit Großevents wie der Fußball-

WM 2026 und den Olympischen

Spielen 2028. Die Club-WM ist für

uns auch ein Stresstest im besten

Sinne: Wir nutzen die Gelegenheit,

um zu zeigen, dass DAZN ein

solches globales Event nicht nur

begleiten, sondern prägen kann.

Dabei werden wir das Turnier in

18 Sprachen produzieren.

Was will DAZN den Zuschauern

rund um die Club-WM-Spiele liefern?

Unser Anspruch ist es, Sportfans nicht nur die Live-

Spiele zu zeigen, sondern einzigartige Erlebnisse zu

bieten. Genau das setzen wir auch bei der Club-WM

konsequent um. Unsere Berichterstattung hat bereits

mit der Trophy Tour „Chasing the Trophy“ begonnen,

ergänzt durch Formate wie „The 32“, in dem wir

alle teilnehmenden Clubs vorstellen. Vor Ort werden

unsere On-Air-Teams exklusive Einblicke hinter die

Kulissen liefern – mit Interviews, Stimmungsbildern

aus den Stadien und direkten Eindrücken aus dem Turniergeschehen.

Ein besonderes Highlight wird unsere

FanZone sein, die wir seit geraumer Zeit auch in der

Bundesliga und der UEFA Champions League anbieten

– ein interaktives Feature, das den Fans ermöglicht,

sich auszutauschen, Quizze zu lösen und das Spielgeschehen

aktiv mitzuerleben. Das macht jedes Spiel zu

einem besonderen Erlebnis für die Fans in aller Welt.

FC Bayerns Vorstandsvorsitzender Jan-Christian

Dreesen sprach davon, „dass die USA einer

der großen Zukunftsmärkte für Fußball sind“.

Welche Chancen bietet die Club-WM in den USA für

DAZN, aber auch für den Fußball im Allgemeinen?

Die Club-WM ist eine große strategische Chance für

die gesamte Fußballbranche. Für den Fußball selbst

ist dieses Turnier ein Quantensprung: Aus einem vergleichsweise

kleinen Format wird ein echtes globales

Großereignis. Das hilft nicht nur, die Strahlkraft des

Clubfußballs zu vergrößern, sondern bringt auch neue

Zielgruppen mit dem Sport in Kontakt – gerade in den

USA, wo das Interesse an internationalem Spitzenfußball

in den letzten Jahren stark gewachsen ist.

Für DAZN ist es das erste Mal, dass wir ein komplettes

Fußballturnier live in die ganze Welt übertragen

können. Fußball ist der beliebteste Inhalt auf unserer

Plattform – mehr als 80 % unserer Nutzer konsumieren

regelmäßig Fußball. Mit der Club-WM erreichen

wir ein noch breiteres, internationales Publikum – und

das zu einer Zeit, in der in vielen Märkten eigentlich

Sommerpause herrscht. Mit unserer Rolle als globale

Plattform etablieren wir uns – nach Boxen und NFL –

nun auch als weltweiter Partner des Fußballs.

Sie durften die Club-WM-Trophäe,

die vom renommierten

Schmuckhersteller Tiffany &

Co. entworfen wurde und aus

24-Karat-vergoldetem Aluminium

besteht, bereits im März

live bei der Infinity League von

DAZN bestaunen.

Wie war Ihr Eindruck?

Die Trophäe ist wirklich außergewöhnlich

– sie verbindet auf

beeindruckende Weise sportliche

Bedeutung mit einem ikonischen

Design. Es ist ein großartiges

Kunstwerk, das einen neuen Standard

für diese Kategorie setzt.

Nach der Club-WM steht auch schon die neue

Bundesliga-Saison vor der Tür. DAZN hat sich alle

Bundesliga-Spiele am Sonntag und erstmals die

Konferenzschaltung gesichert. Die Bundesliga-Konferenz

ist ein echtes Kultformat. Worauf dürfen sich

die Fans freuen?

Die Bundesliga-Konferenz ist das Herzstück der Bundesliga

– sie bringt die ganze Spannung, Dramatik und

die Emotionen eines Spieltags auf den Punkt. Dass wir

dieses Kultformat ab der kommenden Saison erstmals

auf DAZN zeigen dürfen, ist für uns etwas ganz

Besonderes. Wir möchten, dass sich Fußballfans bei

uns wie zu Hause fühlen – mit vertrauten Stimmen,

leidenschaftlicher Berichterstattung und einem echten

Stadionerlebnis. So schaffen wir eine Atmosphäre, die

der Konferenz eine besondere Strahlkraft verleiht und

den typischen DAZN-Stil spürbar macht. Unser Team

besteht dazu aus absoluten Größen: Laura Wontorra,

Sami Khedira, Jan Platte, Marco Hagemann, Robby

Hunke sowie Experten wie Michael Ballack, Tobias

Schweinsteiger und Nils Petersen. Unter dem Motto

„Unser Studio ist das Stadion“ senden wir jede Woche

live aus wechselnden Arenen. Ab 14:30 Uhr erleben

die Fans die Konferenz, alle Highlights und Spielzusammenfassungen

direkt nach Abpfiff – kompakt,

emotional und so nah dran wie nie zuvor. Wir sind

sehr gespannt darauf und freuen uns, die Konferenz

allen Fans der Bundesliga zu präsentieren, zusammen

mit den besten Fußballwettbewerben wie der UEFA

Champions League, LaLiga, Serie A, Ligue1 und natürlich

der Sonntags-Bundesliga.

Interview: Adrian Kühnel

15


Täglich grüßt

der Reisestress

Der FC Bayern fliegt vier Wochen lang quer durch die USA. Ungewohnter Reisestress?

Nicht für den Rekordmeister – der hat schon viel schlimmere Touren hinter sich gebracht.

Ein Rückblick.

„Nichts wie heim!“ – das ist das Schlusswort, gedruckt

in den Clubnachrichten aus dem Juli 1968. Es

wirft vielleicht nicht das beste Licht auf die Reise, die

Bayern-Trainer Branko Zebec mit seinem Team in der

Sommerpause unternommen hatte, aber der Satz

ist doch nachvollziehbar. Ganze 17 Tage waren Franz

Beckenbauer, Gerd Müller und Co. vor knapp 57 Jahren

unterwegs in Südamerika, von Lima ging es über

Santiago nach Bogotá. Als der Tross am 25. Juni wieder

in München-Riem landete, hatte die Mannschaft nicht

nur vier Spiele, sondern auch mehr als 30 000 Flugkilometer

in den Beinen. Ja, so ist

das, wenn man als Fußballteam

die große

weite Welt

bereist.

Wenn der Rekordmeister nun bei der Club-WM in den

USA antritt, kämpft er gegen Gegner aus Asien, Afrika,

Süd- und Nordamerika und sogar Ozeanien um den

Titel der weltbesten Mannschaft. Sie muten – im Vergleich

zum Alltag in der Bundesliga – ausgefallen an,

der Wettbewerb hat einen besonderen Reiz. Er passt

aber auch bestens in die Geschichte dieses Clubs, denn

das internationale Kräftemessen hat der FC Bayern

schon immer forciert. Bereits aus den ersten Jahren

nach der Gründung im Jahr 1900 sind im Archiv des

FC Bayern Museums Reisen zu bzw. freundschaftliche

Kontakte mit österreichischen, tschechischen, schweizerischen,

englischen und französischen Vereinen

dokumentiert.

Die Südamerika-Reise:

Ein echtes Abenteuer

Die lange Tour durch Südamerika

war im Jahr 1968 dennoch

Neuland. In den USA war

man bereits seit 1960 einige

Male länger gewesen,

darüber hinaus aber gab

es zu den internationalen

Spielen nur Kurztrips.

Und so sind die

zwei Ehrengaben, die

heute noch aus Kolumbien

erhalten sind, doch

etwas Besonderes. Die

Bayern hatten sie auf

dem Rückflug dabei, der

über Panama-City und

New York nach München-

Riem ging. Außerdem im

Gepäck: Eindrücke, die

keiner der Reisenden vergessen

sollte.

96 000 D-Mark hatten allein die 22

Flugscheine gekostet, mehr als 400

Kilogramm Gepäck wurden geladen. >>

16


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17


Und was mit einer Flugzeugpanne auf dem Hinweg in

New York begann, entwickelte sich weiter zum echten

Abenteuer. Im Reisetagebuch, das FCB-Mitglied – und

Lufthansa-Mitarbeiter – Fritz Meusel in den Clubnachrichten

führte, zeigte sich das Team „erschüttert über

die Armut“. Es war eine andere Welt, in die die Bayern

eintauchten. Was aber überraschte: Dass die Stadien

sowohl in Peru als auch in Chile und Kolumbien topmodern

waren, ein Zeichen der besonderen Stellung

des Fußballs in Lateinamerika. Ein Unentschieden und

drei Siege gab es vor Ort, obwohl die Akklimatisierung

schwerfiel und das Team in der Halbzeit in Bogotá

sogar Sauerstoff tanken musste. Fazit: aufreibend, anstrengend

– und hochinteressant.

Vernetzt waren die Bayern stets gut, auch Kontakte

nach Südamerika gab es schon lange. Bereits in den

zwanziger Jahren hatte es Begegnungen in München

gegeben. Der heutige deutsche Rekordmeister war

zwar von Beginn an in der bayerischen Landeshauptstadt

verwurzelt, aber weltoffen – und auf der ganzen

Welt geschätzt. Das zeigt nicht nur ein Blick in die

„Schatzkammer“ im FC Bayern Museum, in der Pokale,

Ehrengaben, Medaillen, Wimpel und Andenken

von diversen internationalen Partien ausgestellt sind.

Sondern auch einer ins Archiv, in dem es eine ganze

Menge an Statistiken, Exponaten und Anekdoten aus

Spielen gegen besondere Gegner zu finden gibt.

Nach Katar ging es schon vor mehr als 30 Jahren

Ein weiteres Beispiel: Bahrain und Katar 1987. Damals

war die Winterpause – anders als heute – ganze

77 Tage lang. Also fast ein Vierteljahr, das man nutzen

wollte. Im Trainingslager bei 25 Grad gab es laut

Bayern-Magazin „beste Bedingungen und Gastgeber,

die unserer Mannschaft jeden Wunsch von den Augen

ablasen“. Sportlich standen gegen die Auswahl der

Golfstaaten in Bahrain (5:1) sowie zwei Tage später

gegen den Katar Sportclub (3:3) ein Sieg und ein Remis

zu Buche.

Wohl niemand hätte damals daran gedacht, dass man

rund 20 Jahre später regelmäßig in Doha gastieren

würde. Zwischen 2011 und 2023 nutzte der FC Bayern

im Winter die optimalen Bedingungen auf der „Aspire

Academy“ der katarischen Hauptstadt. Vom ersten

Trip dieser Art unter Coach Louis van Gaal gibt es nicht

nur lustige Fotos – unter anderem von einem Scheich,

der Frank Ribéry auf den Kopf küsst –, sondern auch

eine Ehrengabe der Partie, die die Bayern gegen den

Al-Wakrah SC mit 4:0 gewannen.

Manchmal hat auch das Los exotische Gegner parat

Freundschaftsspiele gab es jeher in allen möglichen

Ländern. In Tunesien waren die Bayern schon 1979

(0:0 gegen die Nationalelf), in Finnland 1989, nach

Mexiko (6:5 i.E. gegen Inter de Tijuana) und Kolumbien

(0:0 gegen die Nationalelf) ging es 1990 bzw. 1991,

also zehn Jahre, bevor man 2001 auf Malta (3:1) gastierte.

Auch eine Reise nach Teheran (2006) – gegen

dessen Auswahl schon 1972 gespielt worden war –

sowie Trips nach Japan (2006/2008) und Indien (2008)

standen an, ehe vor einigen Jahren die Audi Sommer

Touren in die USA bzw. nach China etabliert wurden.

Und manchmal hat auch das Los in den europäischen

Pokalwettbewerben Gegner parat, auf die man nicht

alle Tage trifft.

So geschehen zum Beispiel im Jahr 1989, als im Achtelfinale

des Europapokals der Landesmeister Nentori

Tirana aus Albanien wartete. Die Ehrengabe des Rückspiels

(3:0) kommt vergleichsweise unscheinbar daher,

die Schlagzeilen im Bayern-Magazin waren dafür umso

plakativer. „Das Viertelfinale winkt“, stand in großen

Lettern über der Vorschau auf das Hinspiel. Man ging

optimistisch ins Duell mit Albaniens Meister, wenngleich

Trainer Jupp Heynckes seinem Team den Satz

„Wehe, wer nicht kämpft…!“ mit auf den Weg gab.

Zum ersten Mal überhaupt gastierte Nentori Tirana

in Deutschland, zum ersten Mal aber auch die Bayern

in Albanien. Neben der obligatorischen Gegnervorstellung

gab es im Magazin auch die Rubrik: „Das ist

Albanien.“ Und obwohl das Rückspiel bei Redaktionsschluss

der nächsten Ausgabe noch nicht ausgespielt

war, schrieb Präsident Fritz Scherer: „Ich bin mir sicher,

dass wir den Einzug ins Viertelfinale erreicht haben.“

Er sollte Recht behalten.

Die Boca Juniors sind gute alte Bekannte

Etwas umkämpfter ging es da stets bei den Spielen

um den Weltpokal bzw. seit 2005 bei der Club-WM

zu. Das bis dato letzte Finale gewann der FCB 2013

in Marrakesch mit 2:0 gegen Raja Casablanca, 1976

triumphierte das Team von Dettmar Cramer (2:0/0:0)

im Weltpokal gegen Cruzeiro Belo Horizonte. Vom

zweiten Sieg dieses Wettbewerbs im Jahr 2001 steht

die Ehrengabe – die Statuette eines Gauchos – heute

im Museum. Das 1:0 n.V. gegen die Boca Juniors hatten

in Tokio 51 360 Zuschauer verfolgt, also 41 360 mehr

als im Jahr 1925. Damals duellierte man sich mit den

Boca Juniors (1:1) auf dem Platz an der Münchner Lerchenauer

Straße, nicht im japanischen Nationalstadion.

Diesen Sommer geht es am 21. Juni in Miami gegen die

Argentinier.

Hanna Raif

18


FC BAYERN VS. AUCKLAND CITY

15. JUNI 2025 IN CINCINNATI

FC BAYERN VS. BOCA JUNIORS

20. JUNI 2025 IN MIAMI

FC BAYERN VS. BENFICA LISSABON

24. JUNI 2025 IN CHARLOTTE

19


„Eine

Champions League

mit Sternchen“

Der FC Bayern und Borussia Dortmund

vertreten den deutschen Fußball bei

der Club-WM. Im exklusiven Doppelinterview

sprechen Bayern-CEO

Jan-Christian Dreesen und BVB-

Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke

über ihre jeweiligen Ziele, den

gemeinsamen Austausch und

die Stärken des neuen Formats.

20


Herr Dreesen, Herr Watzke: Sie beide sind dem

Objekt der Begierde schon auf der Club-WM-Pokaltour

nahegekommen. Wer hat die Trophäe denn

schon angefasst?

Jan-Christian Dreesen: Ich habe ihn zumindest schon

gesehen und ein Foto gemacht (lacht). Anfassen darf

man das Original ja nicht. Ich muss sagen: Er sieht beeindruckend

aus – und es wäre schön, ihn bald hier bei

uns an der Säbener Straße stehen zu haben.

Hans-Joachim Watzke: Bayern ist ja auch immer

näher dran, Trophäen zu gewinnen: Vielleicht gibt es

da vom Selbstverständnis her weniger Hemmungen

(lacht).

Dreesen: Einen Mangel an Selbstbewusstsein hast du

sonst aber nicht, Aki! (lacht)

Den früheren Club-WM-Pokal hat der FC Bayern

bereits zweimal gewonnen. Welche Erinnerungen

haben Sie an die Triumphe in Marrakesch und

Katar?

Dreesen: Ich habe eine unglaublich intensive Erinnerung

besonders an unseren ersten Sieg in

Marrakesch. Wir haben damals eine beeindruckende

Serie gespielt, mit der Krönung durch

die Club-Weltmeisterschaft. Ich sage dazu aber

rückblickend lieber Weltpokal, denn es hatte

noch nicht die sportliche Herausforderung einer

Weltmeisterschaft, so wie das jetzt im neuen

Format der Fall ist. Beim letzten Mal fiel der Titel

in die Corona-Zeit, da haben wir unfassbar guten

Fußball gespielt, aber es haben die Fans gefehlt.

Deshalb war die Atmosphäre eine andere.

Watzke: Die eigentliche Leistung im alten Format

war es, zuvor die Champions League zu gewinnen.

Beim früheren Weltpokal wusste man, dass in den

allermeisten Fällen die europäische Mannschaft

gewinnen wird. Jetzt hat die Club-WM

ein eigenes Format, eine eigene

Geschichte, einen echten Konkurrenzkampf.

>>

21


Was würde in diesem neuen Format ein erfolgreiches

Abschneiden für Sie bedeuten?

Watzke: Es ist wie in der Champions League: Wir

wollen die Gruppenphase überstehen und danach

vom Achtel- ins Viertelfinale, und vom Viertel- ins

Halbfinale. Und so weiter. Aber wir dürfen nicht denken,

dass uns nur die europäischen Teams gefährden

können. Jedes der vier brasilianischen oder argentinischen

Teams würde beispielweise in der Bundesliga

eine gute Rolle spielen – und wir verlieren ja auch

mal gegen Bundesliga-Teams. Sogar dem FC Bayern

passiert das.

Dreesen: Es wird sportlich ein völlig neues Niveau.

Wir sind mit zwölf europäischen Teams da: Real

Madrid, Manchester City, die Champions-League-Finalteilnehmer

Inter Mailand und Paris Saint-Germain

und viele mehr. Dazu kommen Teams aus Asien und

Afrika und vor allem südamerikanische Mannschaften,

die vor Ort von vielen Fans getragen werden. Unser

Anspruch ist immer, Titel zu gewinnen. Aber zunächst

gilt es, die Gruppe zu überstehen und die K.o.-Phase

zu erreichen.

Wer ist Ihr Favorit?

Dreesen: Es gibt nicht den einen Top-Favoriten. Aber

die Paarung Inter Mailand gegen Paris hätten wohl

auch die wenigsten für ein Champions-League-Finale

vorhergesagt. In den K.o.-Spielen ist nicht ausgeschlossen,

dass ein starker Südamerikaner auch mal

einen starken Europäer rauswirft. Am Ende glaube

ich aber schon, dass zumindest ein Europäer im Finale

steht, vielleicht zwei.

Watzke: Normalerweise hätte ich immer Real und

ManCity gesagt. Beide haben aber keine besonders

gute Saison gespielt. Paris hingegen hat sich fußballerisch

neu erfunden und ist stärker denn je. Eine

Top-Mannschaft, die erstmalig bereit ist, bis zum

letzten Blutstropfen zu rennen. Für mich die, der ich

am meisten zutraue.

Nehmen Real und ManCity das Turnier ähnlich ernst

wie Sie?

Watzke: In Europa sind alle Clubs heiß wie Frittenfett.

Da wird keiner eine Sekunde lang nachlassen.

Dreesen: Real hat selbst unseren Beckenbauer-Cup so

ernst genommen, dass sie noch zwei Spieler mehr mitnehmen

wollten. Die treten überall an, um zu gewinnen.

Außerdem ist es auch ökonomisch hoch attraktiv.

Knapp 100 Millionen Euro könnten gewonnen

werden. Was ging Ihnen zum ersten Mal durch den

Kopf, als Sie diese Summe gehört haben?

Watzke: Die Summe ist natürlich hoch, aber man muss

sie durch vier teilen. Schließlich findet die Champions

League jedes Jahr statt – und die Club-WM nur alle vier

Jahre. Außerdem bedeuten mehr Pflichtspiele höhere

Leistungsprämien für Spieler, dazu kommen die extrem

hohen Reisekosten. Mir geht es nie in erster Linie ums

Geld, sondern um den sportlichen Erfolg. Der ist unser

aller Antrieb.

Dreesen: Das Startgeld beträgt knapp 30 Millionen

Euro. Wenn man das durch vier teilt, bleiben knapp 8

Millionen. Wer glaubt, dass dadurch der Wettbewerb

in der Bundesliga verzerrt wird und man sich dadurch

Topspieler finanzieren kann, irrt. Wir werden keinen

Transfer-Unfug machen, nur weil wir Teilnehmer der

Club-WM sind.

Aus Dortmund gibt es keine Titelansage?

Watzke: Nein, nein, das gibt es von mir nicht.

Dreesen: Ich würde es von uns auch nicht als Ansage

formulieren – aber keiner von uns fährt dahin und will

nicht gewinnen.

Watzke: Zumal beide Clubs im vergangenen Jahr unter

den besten Vier in Europa waren. Wir müssen nicht so

tun, als würden wir als krasser Außenseiter dahinfahren.

Wir sind aber nicht Favorit.

Dreesen: Wir auch nicht! Aber wir müssen ja ein Ziel

formulieren – im Bewusstsein, dass der Weg weit ist.

Also ist auch der Titel mehr wert als früher?

Dreesen: Viel mehr! In jeder Hinsicht: sportlich ist es

eine echte Herausforderung – und man kann das erste

globale Turnier über alle Kontinente hinweg gewinnen.

Das wäre historisch.

Watzke: Jeder Fußball-Enthusiast weiß noch, dass Uruguay

die erste WM 1930 gewonnen hat. So wird es in

Zukunft auch mit dem ersten Sieger der Club-WM sein.

22


Ein weiterer Kritikpunkt ist die hohe Belastung der

Spieler.

Dreesen: Die FIFA hat zum ersten Mal einen Nationalmannschaftswettbewerb

zugunsten des Club-Fußballs

abgeschafft, nämlich den Confed-Cup. Das ist auch

geschehen, um die Zahl der Spiele nicht weiter zu erhöhen

und die Belastung für die Spieler einzugrenzen.

Sonst würden in diesem Sommer unsere Nationalmannschaftsspieler

wieder in der Welt umherreisen.

In der ganzen Debatte um die Belastung der Spieler

findet das viel zu wenig positive Beachtung.

Watzke: Natürlich dürfen nicht noch mehr Wettbewerbe

und Spiele dazukommen. Ich habe aber viele

Jahre für diese Club-WM gekämpft und sehe sie als

Lösung einer vorherigen Asymmetrie. Wir haben eine

Europameisterschaft und die Champions League, hatten

zuvor eine WM der Nationalmannschaften, aber

kein Vereins-Pendant. Das ist nun durch die Club-WM

endlich geschaffen worden. Und die Wertigkeit dieses

Turniers wird sich in den nächsten Jahren immer weiter

hochschaukeln. Das ist eine Champions League mit

Sternchen. Die Welt ist inzwischen global, die Boca

Juniors oder Palmeiras träumen seit Jahrzehnten von

einem Pflichtspiel gegen Real Madrid.

Haben Sie inzwischen genug Werbung für die Club-

WM gemacht?

Watzke: Ich erwarte eine Entwicklung wie beim neuen

Champions-League-Format. Da haben wir am Anfang

auch nur aufs Dach gekriegt – bis die Leute eingeschaltet

haben und es toll fanden. Sogar die Medien waren

begeistert von der Spannung, die am letzten Spieltag

herrschte. Spätestens ab der K.o.-Runde, das glaube

ich jedenfalls, werden die Fans begeistert sein.

Dreesen: Wir wollen gewinnen, und es geht auch um

viel Geld, aber wir treten dort automatisch auch als

Botschafter des deutschen Fußballs an.

Welche Märkte wollen Sie hauptsächlich erreichen?

Watzke: Vor allem der nordamerikanische Markt, den

wir ja auch von New York aus mit unserem Büro bespielen,

ist interessant. Was viele nicht wissen: Wir haben

alleine 18 Fußballschulen in den USA und nehmen

mit Nachwuchsteams mitunter am Spielbetrieb teil.

Aber auch der asiatische und der südamerikanische

Markt, dort sorgt das Turnier jetzt schon für Euphorie.

Dreesen: Wir haben seit über zehn Jahren ein Büro

in New York. Der nordamerikanische Markt ist kein

einfacher. Soccer wächst, aber der letzte Schritt in die

Primetime ist noch nicht gelungen. Die Club-WM und

die WM 2026 sind große Türöffner, um sich dort zu

etablieren. Die MLS wächst und die Stadien werden

immer voller. Das ist eine Riesen-Chance.

Zudem sind alle Spiele bei DAZN frei empfangbar.

Dreesen: Das ist natürlich super für die Fans und das

wird für hohe Einschaltquoten hierzulande sorgen.

Wichtiger ist aber, dass es in 200 Länder übertragen

wird. Das ist ein globales Turnier mit den beiden

deutschen Topmannschaften. Deswegen muss es in

unserem Interesse sein, dass es überall auf der Welt

übertragen wird. Wie gesagt: bei diesem Turnier sind

wir auch Botschafter des deutschen Fußballs. Das ist

eine Riesenchance. Daher hoffe ich, dass viele Fans

einschalten und wir neue Märkte erreichen.

Wie eng war die Abstimmung zwischen Ihnen im

Vorfeld?

Dreesen: Zunächst einmal ist hier jeder für seinen

eigenen Laden verantwortlich (lacht). Aber ich gebe

Ihnen ein Beispiel: Im Vorfeld waren wir unsicher, wie

viele Vereinsangestellte mitreisen sollten. Mein Credo

hier war: So viele Mitarbeiter wie nötig, so wenig wie

möglich. Schließlich ist die Reise mit hohen Anstrengungen

verbunden und – das sage ich explizit - kein

Urlaub. Ich war dankbar, dass sich unsere zwei Vereine

im Vorfeld auf dem kurzen Dienstweg austauschen

konnten – interessanterweise waren unsere Vorstellungen

aber ohnehin ähnlich.

Für wen war die Organisation eine größere Herausforderung:

Für die sportliche Leitung, um den

Spieler-Kader zu finden – oder die Verwaltung, um

den Mitarbeiter-Kader zu nominieren?

Watzke: Wir haben die Grundsatzentscheidung getroffen,

dass die Club-WM wie ein Champions-League-

Spiel behandelt wird, auch in der Vorbereitung. >>

23


Wir nehmen ehemalige Profis für Promotion-Termine

mit, während sich die Spieler auf die Spiele konzentrieren.

Bewusst verzichten wir auf Showeffekte. Es geht

um den Sport.

Dreesen: Wir haben es im Vorstand genauso entschieden.

Für uns ist das ein durch den Sport getriebenes

Turnier, das wir gewinnen wollen. Deswegen ist

es nötig, die besten sportlichen Voraussetzungen zu

schaffen. Also: den Kader optimieren, so gut es geht.

Anders als bei unseren Audi-Summer-Touren nehmen

wir keine Sponsoren mit, für Partner-Events haben

wir die Legenden dabei. Unser Tross wird 110 bis 120

Personen umfassen. Insgesamt ist der logistische Aufwand

enorm.

Haben Sie ein Beispiel?

Dreesen: Es gibt Vorrausetzungen für die Einreise in

die USA bei dem mitgebrachten Equipment zur Versorgung

der Mannschaft, nach denen wir weit über 1500

Artikel katalogisieren müssen. Wo sind zum Beispiel

Vitaminpräparate hergestellt worden, wofür brauchen

wir sie, was haben wir dafür bezahlt usw. Von

der Mullbinde bis zur Kopfschmerztablette. Das sind

bücherweise Aufstellungen von Einzelartikeln. All das

musste und muss bearbeitet werden.

Anspruchsvoll – wie auch die Saison-Vorbereitung,

die durch die Club-WM stark verkürzt ist.

Dreesen: Womöglich ist das für die Konkurrenten im

nationalen Wettbewerb ein Vorteil. Unsere Spieler

haben weniger Regeneration.

Watzke: Da gehe ich mit. Trotzdem werden die Spieler

nach unserer Rückreise auf jeden Fall genug Urlaub

bekommen. Die Trainer sind dann gefragt, die etwas

kürzere Vorbereitungszeit etwas anders zu gestalten.

Dreesen: Wir haben natürlich viele Nationalspieler.

Aber wichtig ist mir dieser Punkt vor allem, weil mich

das ewige Lamentieren zum Thema verzerrter Wettbewerb

ob der Prämien aus der Club-WM nervt. Dem

nämlich trete ich entschieden entgegen.

Teilen Sie Karl-Heinz Rummenigges Einschätzung,

dass die Spieler auch mehr Spiele aushalten müssen,

wenn sie immer besser dotierte Verträge verlangen?

Dreesen: Karl-Heinz wollte damit zum Ausdruck bringen,

dass das Geld irgendwo herkommen muss. Dafür

braucht es attraktive Wettbewerbe, in denen viel Geld

zu verdienen ist. Wenn ich die Gehälter bezahlen muss,

muss ich das Geld auch verdienen.

Watzke: Wir warten ja immer noch auf den Moment,

an dem die Berater oder der Mannschaftsrat zu uns

kommt und sagt: Passt auf, ihr sorgt dafür, dass wir

25 Prozent weniger Spiele haben – und wir versprechen

euch, dass wir 25 bis 30 Prozent weniger verdienen

wollen (lacht).

Dreesen: An den Osterhasen glaubt man auch in Bayern

nicht mehr…

Blickt man bei solchen Reisen auch aus marketingtechnischer

Sicht auf den Kader?

Watzke: Das wäre der falsche Ansatz. Das Primat des

Sports gilt durchgreifend. Wir haben drei Amerikaner

dabei – aber am Ende spielen die Besten. Eine Stammspielgarantie

hat keiner.

Dreesen: Wir machen keine Merchandise-Aufstellung,

sondern stellen den bestmöglichen Kader hin.

Und Thomas Müller lassen Sie gleich da?

Dreesen: Er wird mit Sicherheit spielen. Und wir

wissen auch, dass er eine Riesen-Fangemeinde in den

USA hat. Nach Lionel Messi kommt bald Müller, das

sind unglaubliche Zahlen. Ob er dann dort bleiben will?

Das müssen Sie ihn fragen…

Interview: Vinzent Tschirpke,

Manuel Bonke, Hanna Raif

24


DDNKEE

Nach fünf gemeinsamen Jahren verabschieden wir uns

von unserem Partner 1&1.

Wir bedanken uns herzlich für die vertrauensvolle

und erfolgreiche Zusammenarbeit und wünschen

alles Gute für die Zukunft!

25


Dr. Peter Rohlmann

Fußballfest

oder Kommerz?

26


Dr. Peter Rohlmann ist Marketingexperte

und berät mit seiner

Agentur zahlreiche Bundesligaclubs.

Im Interview erklärt er,

wie die FIFA durch die Club-WM

noch mehr Geld aus dem Fußball

presst – und ab wann die Gefahr

besteht, das Rad zu überdrehen.

Dr. Peter Rohlmann, die Club-WM steht vor dem

Start. Seit sie von der FIFA entworfen wurde …

… ist sie zum Prestigeprojekt von CEO Gianni Infantino

geworden. Die Vermarktung gestaltete sich aber

schwieriger als gedacht: Apple sollte das Turnier eigentlich

als TV-Dienstleister übertragen, hat jedoch abgesagt.

Dann wurde es per Ausschreibung versucht, aber

kein Anbieter wollte zupacken.

Schließlich hat DAZN die Rechte gekauft.

Genau, für eine Milliarde Euro. Das Unternehmen, das

seit November 2024 eine zehnprozentige Beteiligung

saudi-arabischer Investoren hat. Quasi parallel wurde

die WM 2034 im Gegenzug nach Saudi-Arabien vergeben

– ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

Die FIFA hatte ebenfalls Probleme

bei der Akquise neuer Sponsoren.

Die Partner bei der Club-WM sind diejenigen, die

auch bei der Verbands-WM beteiligt sind. Es scheint,

als hätte es da eine hausinterne Regelung innerhalb

der FIFA gegeben, weil kaum neue Partner gefunden

wurden. Mit Adidas und Coca-Cola gab es sogar einen

Rechtsstreit, weil sie argumentierten, als Ausrüster der

Verbands-WM auch einen Anspruch auf Sponsoring bei

anderen FIFA-Turnieren zu besitzen – ohne extra zahlen

zu müssen. Dieser Konflikt wurde still bereinigt, an der

Öffentlichkeit vorbei.

Als Preisgelder sind ebenfalls

knapp eine Milliarde Euro ausgerufen.

Diese Summe sollte zunächst rein durch Sponsoren-Partner

zusammenkommen und wurde anschließend auf die

Hälfte zusammengestanzt. Die anderen 50 Prozent sollen

durch Kioske, Fans und Merchandise erwirtschaftet werden

– das ist mit sehr heißer Nadel gestrickt.

Wieso?

Einerseits besteht die Gefahr der Übersättigung.

Darüber hinaus brauchen Anhänger Zugang zu ihrem

Lieblingssport, um diesem erhalten zu bleiben. In der

Corona-Zeit hat der deutsche Fußball erlebt, dass er

eine Vielzahl an Fans verloren hat. Das lag daran, dass

der Sport nur vor dem Fernseher erlebbar war – eben

ohne Fans, Nähe oder Beteiligung.

Sehen Sie diese Gefahren

auch im Zuge der Club-WM?

Wir laufen Gefahr, dass eine abgehobene Veranstaltung

für eine begrenzte Anzahl an Clubs entsteht. Es bildet

sich eine Parallelgesellschaft im Fußball, eine kleine

Blase, die vom Rest der Clubs abgeschirmt ist.

Was könnten die langfristigen Konsequenzen sein?

Es besteht die Gefahr, dass sich der Fußball selbst abschafft.

Wir haben jetzt schon das Problem von mangelndem

Nachwuchs im Vereinsfußball. Dafür ist es

wichtig, sich mit dem Fußball identifizieren zu können.

Das wird immer schwieriger. Das Streben nach Geld

reicht selbst in den Amateurfußball und schreckt ehrenamtliches

Engagement ab.

Droht die Blase Fußball irgendwann zu platzen?

Der Volkssport Fußball steht für gewisse Werte:

Gleichbehandlung für alle, Gemeinschaft, Solidarität.

Die Entwicklungen der letzten Jahre sorgen dafür, dass

sich immer weniger „normale“ Fans damit identifizieren

können. So erreicht man womöglich mehr Fans im Rest

der Welt, aber langjährige Anhänger wenden sich ab

oder gehen nur noch zu ihrem lokalen Verein.

Wie sehen Sie den Zeitraum der Club-WM?

Das Turnier konkurriert mit der Europameisterschaft der

Frauen und der U21-EM der Männer. Die Entwicklung

des Frauenfußballs wird dadurch klar behindert, weil

die Club-WM logischerweise das Frauen-Turnier überstrahlt.

Interview: Vinzent Tschirpke

Wie sehen Sie den Aspekt

der Überlastung der Spieler?

Die Frage ist doch: Wie ehrlich gehen wir mit dem

Produkt Fußball um? Darf er alles machen, was nicht

verboten ist, solange er Geld einbringt? Und wen wollen

wir mit dem Fußball erreichen? Die Fans, Nachwuchsspieler

in kleinen Vereinen – oder nur den nächsten

Markt auf der globalen Werbekarte?

Was ist Ihre Antwort darauf?

Man muss es so klar sagen: Überangebote und Überkommerzialisierung

sind die Totengräber des Volkssports

Fußball.

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Harry Kane

„Wir

können

jeden schlagen!“

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Lust auf mehr:

Harry Kane gewann mit der Meisterschaft im Mai den ersten Titel seiner Karriere –

bei der Club-WM soll gleich der nächste folgen. Im exklusiven Interview spricht der

Stürmer über die Gegner des FC Bayern, den Abschied von Thomas Müller und eine

mögliche Zweitkarriere als Kicker in der NFL.

Harry Kane, Sie haben mit England schon zwei

Weltmeisterschaften bestritten. Nun spielen Sie

erstmals die FIFA Club-WM, die in diesem Jahr im

neuen Format 32 Teams einlädt. Wie groß ist Ihre

Vorfreude auf das Turnier?

Ich freue mich wirklich sehr, in die USA zu fliegen und in

die Club-WM zu starten! Die Club-WM findet in einem

neuen Format statt, die besten Teams der Welt spielen in

einem großen Turnier gegeneinander. Ich bin froh, ein Teil

davon zu sein, denn es ist eine spannende Chance.

Neben Benfica tritt der FC Bayern in der Gruppenphase

gegen die Boca Juniors und Auckland City an.

Wie stark schätzen Sie diese Teams ein?

Vor allem das Spiel gegen Boca wird ein tolles Spiel, weil

ich mit einer großartigen Atmosphäre in Miami rechne,

von ihnen werden viele Fans dort sein. Uns erwarten

insgesamt schwierige Spiele. Auckland ist bislang noch

ein unbekannter Gegner, natürlich werden wir auf dem

Papier der Favorit sein. Aber wir wissen, dass jedes

Team in diesem Wettbewerb stark ist. Wir müssen uns

gut vorbereiten, wie wir das für jedes Spiel tun. Für

mich als Spieler ist es eine tolle Erfahrung, gegen Teams

aus verschiedenen Ländern der Welt zu spielen.

Der FC Bayern gilt als Mitfavorit auf den Titel. Vorstandsvorsitzender

Jan-Christian Dreesen hat im

Vorfeld bereits betont, dass die Club-WM keine

Spaßreise darstellen soll. Wie ehrgeizig werden

Sie mit Ihren Teamkollegen das Turnier angehen

und wie hoch schätzen Sie die Titelchancen des FC

Bayern ein?

Wir sind sicherlich einer der Favoriten. Ich denke, dass

diese Saison gezeigt hat, was für ein Team wir sind.

An einem guten Tag können wir jeden Gegner der

Welt schlagen. Es ist ein Turnier, das wir ernst nehmen

und auf das wir uns gut vorbereiten. Wir haben

nach dem Abschluss der Bundesliga-Saison eine kleine

Pause und sind auch noch kurz mit unseren Nationalmannschaften

im Einsatz. Aber wenn wir in den USA

ankommen, werden wir voll fokussiert sein. Wir gehen

die Club-WM wie jeden anderen Wettbewerb an. Das

ist ein wichtiges Mindset.

Das Finale der Club-WM steigt am 13. Juli im Met-

Life Stadium in New Jersey. Genau elf Jahre zuvor

wurde Ihr Teamkollege Thomas Müller mit Deutschland

Weltmeister. Wie besonders wäre es aus Ihrer

Sicht, wenn Thomas Müller zum Abschluss beim FC

Bayern Club-Weltmeister wird und von FIFA-Präsident

Gianni Infantino die goldene Trophäe überreicht

bekommt?

Das wäre sehr besonders. Es wäre das perfekte Ende

seiner Karriere bei Bayern München. Ich weiß, dass

Tommy seinen Fokus mehr auf das Team richtet. Aber

klar, Thomas ist ein großes Idol in Deutschland und

hier in München. Wir wollen die Saison für ihn erfolgreich

beenden. Wenn das Finale der Club-WM sein

letztes Spiel für Bayern München wäre, wäre der Titel

der perfekte Abschluss für ihn.

Auch für Sie persönlich könnte eine erfolgreiche

Club-WM von Vorteil sein. Ein gutes Turnier von

Ihnen und der Mannschaft würde auch positive

Auswirkungen auf die Wahl zum Ballon d’Or und

zur FIFA-Weltfußballer-Wahl haben. Würden Sie

denn gerne mal den Weltfußballer-Titel gewinnen

oder haben individuelle Auszeichnungen für Sie

weniger Bedeutung?

Jeder individuelle Titel ist das Resultat dessen, was du

als Team leistest. Natürlich bin ich mehr fokussiert darauf,

meiner Mannschaft zu helfen, egal ob mit Toren,

Vorlagen oder auch ohne den Ball. Wenn du individuell

ausgezeichnet wirst, dann ist das ein Bonus für das,

was du in der Saison erreicht hast. Sollten wir nach der

Bundesliga auch die Club-WM gewinnen, würde das

bedeuten, dass wir eines der besten Teams in Europa

und der Welt sind. Wir werden sehen, ob daraus ein

persönlicher Preis für mich resultiert, aber das ist momentan

nicht in meinem Kopf.

Sie wollen sicherlich nicht nur mit dem FC Bayern

die Club-WM gewinnen, sondern als Kapitän auch

England zum WM-Titel führen. Wird sich dieser

große Wunsch im kommenden Jahr erfüllen?

Das ist ein Traum, das ist klar. In den letzten Jahren

haben wir mit England sehr gute Turniere gespielt. Der

nächste Schritt wäre für uns sicherlich, einen Titel zu

gewinnen. Aber natürlich ist der WM-Titel auch der

schwierigste. Es wird nicht einfach werden, die Vorbereitung

beginnt jetzt, wir befinden uns in der Qualifikation.

Ich glaube auch, dass die Club-WM eine gute

Vorbereitung auf die Weltmeisterschaft im kommenden

Jahr sein wird. Wir spielen teilweise in den selben

Stadien, haben möglicherweise Basecamps in den

selben Staaten. All das kann für die WM im nächsten

Jahr hilfreich sein. >>

Harry Kane, Angriff, FC Bayern München

Deutscher Meister 2025,

80 Länderspiele für England

Frühere Vereine:

Tottenham Hotspur, Leicester City, Norwich City, FC Millwall

31


Nun ist Ex-Bayern-Coach Thomas Tuchel der neue

Trainer der Three Lions. Können Sie uns ein

bisschen über Ihr Verhältnis zu Thomas Tuchel

erzählen?

Ich liebe seine Energie, die Art und Weise, wie er den

Fußball sieht, seinen taktischen Ansatz. Wir haben

eine gute Beziehung. Auch wenn wir beim FC Bayern

keinen Titel als Team gewonnen haben, haben wir

uns sehr gut verstanden und dasselbe ist nun bei der

Nationalmannschaft der Fall. Er verlangt sehr viel von

seinen Spielern, er will England zum Weltmeister machen,

wir wollen Weltmeister werden – das wird eine

spannende Reise!

Beim FC Bayern haben sie seit Sommer 2024 mit

Vincent Kompany einen neuen Trainer. Wie bewerten

Sie seine Arbeit?

Er tut uns wirklich sehr gut. Er ist jemand, der nicht

abhebt, wenn die Dinge gut laufen, und er lässt sich

auch nicht unterkriegen, wenn es nicht so läuft. Wenn

man sich unsere Leistungen in dieser Saison anschaut,

würde ich sagen, dass 90 Prozent davon sehr gut

waren. Wir kontrollieren viele Spiele und spielen mit

hoher Intensität, es macht einfach Spaß. Ich habe das

Gefühl, dass wir in dieser Saison eine Mannschaft aufgebaut

haben, die wirklich umzusetzen weiß, was der

Coach vorgibt. Jeder gibt in jedem Training und jedem

Spiel 110 Prozent. Das sagt viel über den Trainer aus.

Sie waren vor zwei Jahren in einem sympathischen

Clip zu sehen, wie Sie mit einer KI nach einem neuen

Torjubel gesucht haben. Sehen wir Sie vielleicht bei

der Club-WM mit einem neuen Signature Move?

Ich bin mir nicht sicher (lacht). Wenn du viele Tore

erzielst und immer denselben Jubel auspackst, ist es

ehrlicherweise schwierig, diesen zu ändern. Wenn mir

etwas wirklich Einzigartiges einfällt, das mir gefällt,

dann vielleicht … es kann auch sein, dass meine Kinder,

wenn sie ein bisschen älter werden, wollen, dass ich

meinen Jubel ändere. Aber jetzt bleibe ich vermutlich

beim derzeitigen.

Zu Beginn der Club-WM werden auch die Familien

der Bayern-Spieler eine Zeit im Basecamp in Orlando

verbringen. Wie bedeutend ist es für Sie, Zeit

mit Ihrer Familie zu verbringen und was spielen Sie

am liebsten mit Ihren Kindern?

Das ist natürlich ein etwas einzigartiges Jahr, weil es

wegen des Turnieres nicht viel Auszeit gibt. Für mich

ist es wichtig, möglichst viel Zeit mit meiner Familie zu

verbringen. Meine Kinder und meine Frau unterstützen

mich beim Fußball, das bedeutet mir viel. Mein Sohn

fängt an, Fußball und Golf zu lieben. Meine Töchter

lieben Gymnastik und Reiten. Ich unternehme immer

etwas mit ihnen, bin mit ihnen draußen, mache Sport.

Ich bin mir sicher, dass es in den USA genauso sein

wird.

Zum Abschluss: Einen weiteren sportlichen Traum

wollen Sie sich vielleicht später einmal in den USA

erfüllen. Sie können sich vorstellen, ein Engagement

als Kicker in der NFL einzugehen. Halten Sie

diesen Plan weiterhin für möglich?

Ich habe immer gesagt, dass es davon abhängt,

wie meine Fußball-Karriere verlaufen wird. In einer

anderen Sportart etwas zu erreichen, verlangt viel

Fleiß und Hingabe. Wenn ich es angehe, dann nur

mit Ernsthaftigkeit. Wir werden sehen, ich mache mir

jetzt darüber noch keine Gedanken. Aber eines Tages

möchte ich mich damit befassen und ausprobieren, ob

eine Möglichkeit besteht. Interview: Adrian Kühnel

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Julian Gressel


„Die Teams aus Europa

werden dominieren“

Julian Gressel spielte lange mit Lionel Messi, Luis Suarez und Co. bei Inter Miami.

Durch seinen Transfer zu Minnesota United verpasst er nun die Teilnahme an der Club-WM –

und drückt seinen alten Kollegen vor dem Fernseher die Daumen. Im Interview spricht er über

das Fußballland USA und die Chancen amerikanischer Clubs gegen Bayern, Real Madrid und Co.

Im Juni steht die Club-WM in den USA an.

Wie ist die Stimmung im Land vor dem Turnier?

Bislang wurde es wenig wahrgenommen, das liegt aber

auch an der Größe des Landes. In den ein, zwei Wochen

vor dem Turnier wird Euphorie aufkommen, vor

allem wenn die Clubs vor Ort sind. Das wird sehr interessant,

auf die USA warten gleich zwei Fußballsommer.

In diesem Jahr startet die Club-WM, im Sommer

darauf steht die Weltmeisterschaft an.

Genau, und parallel zur Club-WM wird auch noch der

Gold Cup ausgetragen. (Ein Nationalmannschaftsturnier

in Kanada und den USA im Juni 2025, Anm.

d. Red.). Da wird das Fußballland zwischen der Ost-

(Club-WM) und Westküste (Gold Cup) geteilt.

Welche Effekte können solche Turniere haben?

Wir hoffen, dass die Euphorie den Sport in den USA

weiter anregt und dadurch auch mehr Leute in die

MLS-Stadien kommen und hier Spiele schauen.

Kann der Fußball irgendwann mit anderen

Sportarten wie Football oder Basketball mithalten?

Die Chance besteht auf jeden Fall, auch wenn es noch

dauert. Die Fußballkultur wird immer größer. Hier in

Minnesota ist das Stadion auch bei einem Auswärtsspiel

von Lionel Messi nicht pink (Farbe von Messis

Verein Inter Miami, Anm. d. Red.) – sondern blau und

schwarz (Vereinsfarben Minnesota United).

Worauf kommt es an?

Die jeweiligen Märkte sind entscheidend. Das Land ist

so groß. Minnesota United hat einen tollen Job gemacht,

ein großer Teil der Stadt und Community zu

werden. Dadurch haben sie einen super Standpunkt

erarbeitet: Fast jedes Spiel ist ausverkauft, wir haben

ein tolles Stadion und eine super Game-Day-Experience

(deutsch: Spieltagserlebnis). Das muss sich verbreiten,

auch wenn es in anderen Märkten dauert. Aber viele

Städte und Vereine haben dieses Level schon erreicht.

Was ist langfristig entscheidend?

Damit es größer wird, müssen noch mehr Fernseh-

zuschauer dazukommen, auch über die jeweiligen

Vereinsfans und Städte hinaus. Das dauert sicher noch,

aber es gibt ein riesiges Potenzial. Dabei werden die

Turniere in diesem und nächstem Sommer helfen.

Können Sie ein Spiel Ihrer alten Kollegen besuchen?

Das könnte aufgrund meines Spielplans schwer

werden. Wenn es klappt, wäre das schön, ansonsten

schaue ich mir Spiele natürlich im Fernsehen an und

drücke Inter Miami die Daumen.

Haben die Mannschaften aus den USA oder Mexiko

denn überhaupt eine Chance gegen die Topclubs

aus Europa?

Ich glaube, dass die europäischen Vereine dominieren.

Sie haben schließlich das meiste Geld und dementsprechend

die besten Spieler. Aber es wird ein guter

Test für unsere Liga, für Miami und Seattle oder auch

die mexikanischen Teams. Sicher wird es spannend zu

sehen, wo diese Mannschaften im Vergleich zu den

europäischen Clubs stehen.

Welcher europäische Verein

ist in den USA am beliebtesten?

Welcher Verein konkret die meisten Fans hat, ist

schwierig zu sagen. Aber die Premier League ist sicher

die beliebteste Liga. Alle Spiele aus England werden

hier im Fernsehen übertragen und laufen samstagund

sonntagmorgens. Da ist das Interesse deutlich

größer als bei anderen Ligen.

Julian Gressel, abschließend: Sie spielen seit über zehn

Jahren in den USA, das Land hat Sie entsprechend

mitgeprägt. Heißt es nun Football oder Soccer?

(Lacht) Ich habe nie American Football gespielt, daher

heißt es für mich ganz klar Soccer.

Interview: Vinzent Tschirpke

Julian Gressel, Mittelfeld, Minnesota United FC

2x MLS Cup Champion

Frühere Vereine:

Inter Miami CF, Columbus Crew, Vancouver Whitecaps FC,

Atlanta United FC, Providence Friars (College)

37


Thomas Müller

Müllers

last dance

38


Die Karriere von Thomas Müller beim FC Bayern neigt sich mit der Club-WM

dem Ende zu. Doch für Melancholie ist der Stürmer zu ehrgeizig.

Im Sommer endet die Profi-Karriere von Thomas Müller

beim FC Bayern. Der 35-Jährige und der deutsche

Rekordmeister trennen sich, der Vertrag wird nicht für

eine weitere Saison verlängert, sondern nur für die

FIFA-Club-Weltmeisterschaft, die vom 14. Juni bis

13. Juli in den USA stattfindet.

Die Club-WM wird in diesem Jahr erstmals in einem

neuen Format mit 32 Teams ausgetragen. „Der Reiz ist

natürlich, dass es eine Weltmeisterschaft ist. Das fühlt

sich in diesem Format auch ein bisschen mehr nach

Weltmeisterschaft an“, sagt Müller in einem FIFA-

Interview.

Im Vorgänger-Wettbewerb, dem Weltpokal, spielten

deutlich weniger Mannschaften um den Titel. „Da hast

du als europäischer Champions-League-Sieger in ich

weiß nicht wie vielen Prozent der Fälle gewonnen,

weil die Leistungsdichte der anderen Teams nicht so

da war, wie sie eben in Europa der Fall ist“, so Müller.

An der neuen Ausgabe nehmen zwölf Mannschaften

aus Europa teil, neben dem FC Bayern aus Deutschland

außerdem Borussia Dortmund. Die anderen 20 Teams

kommen aus aller Welt. „Wir müssen das auch erst

mal kennenlernen. Aber dadurch, dass es in dem Land

stattfindet, wo im Jahr darauf die wirkliche Weltmeisterschaft

der Länder stattfindet, ist es natürlich auch

sehr spannend für uns“, meint Müller.

Dem Routinier geht es dabei nicht ausschließlich um

den Pokal, wenngleich klar sein dürfte, dass er diesen

zum Abschluss unbedingt gewinnen will.

„Der Titel ist nur das Metallstück, das du bekommst,

wenn du die Competition gewonnen hast. Aber das

ist nicht das, was glücklich macht. Der Weg dorthin ist

das, was mich reizt“, betont Müller. „Es geht darum,

immer wieder die Belastung auf sich zu nehmen,

sowohl körperlich als auch im Wettbewerb – und zu

gewinnen.“

Was ihn motiviert hält? „Die Lust am Spiel und am

Gewinnen, dieses Kompetitive. Das war schon immer

die Basis, und das kann man auch nicht wirklich lernen

– entweder man hat es oder nicht“, erklärt Müller und

führt aus: „Es geht mir darum, mich immer wieder

zu beweisen, mich immer wieder zu messen, sowohl

teamintern – was bei den Jungs, die wir hier haben, gar

nicht so einfach ist – als auch extern als Club.“

Ob Müller seine Karriere nach der Club-WM bei einem

anderen Verein fortsetzt, wird sich erst noch zeigen.

Der FC Bayern sei jedenfalls „ein besonderer Club“,

sagt Müller und stellt klar: „Wir sind nicht besonders

gut im Fußball, sondern wir stellen auch etwas Besonderes

dar. Vielleicht auch im Vergleich zu anderen

Weltclubs. Wir haben eine andere Gesellschafter-

Struktur. In Deutschland hast du noch die

‚50+1-Regel‘.“

Man sei „nicht wirklich Investoren-betrieben“, so Müller.

Der FC Bayern repräsentiere auf der einen Seite die

„Nähe zur bayerischen Kultur, zu diesem Bodenständigen“,

sei aber zugleich ein „WeltClub“, hebt Müller

hervor. „Ich weiß nicht, ob es das in dieser Kategorie in

Europa in der Top 5 so gibt. Deswegen, glaube ich, ist

es auch cool, Bayern-Fan zu sein.“

Bei der Club-WM kann Müller die Bayern-Fans auf

dem Rasen ein letztes Mal begeistern. Der FC Bayern

bekommt es zunächst in der Gruppe C mit dem Auckland

City FC (Neuseeland), den Boca Juniors (Argentinien)

und Benfica (Portugal) zu tun. Adrian Kühnel

Thomas Müller, Angriff, FC Bayern München

Weltmeister 2014, Champions-League-Sieger 2013 + 2020

13x Deutscher Meister, 6x Deutscher Pokalsieger

2x FIFA Club-Weltmeister, 2x UEFA Super-Cup-Sieger

131 Länderspiele

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Michael Reschke


Die Club-WM ist auch eine Bühne für Talente aus aller Welt.

Michael Reschke, zuletzt Europa-Chef der mächtigen Berater-Agentur CAA Stellar

und langjähriger Manager beim FC Bayern, bei Bayer Leverkusen, Schalke

und Stuttgart, erklärt, wie man sich in den Fokus der Topclubs spielt.

„Es wird

Kometen

geben“

Chance oder Zusatzbelastung –

was bedeutet die Club-WM für Spieler und Clubs?

Beides für beide. Grundsätzlich ist diese Club-WM ja

total herausfordernd und spätestens, wenn die K.o.-

Phase beginnt, werden die Qualität der Spiele und die

Spannung steigen. Sieger dieses Wettbewerbs zu sein

wäre für Clubs und Spieler ein großer Erfolg. Demgegenüber

steht natürlich diese aberwitzige Gesamtbelastung

der Topspieler.

Für Nationalspieler aus Top-Vereinen

bleiben kaum Pausen.

Genau. Nehmen wir die Bayern: Nach der Bundesliga

ging’s schnell ab zur Nations League und zügig zur

Club-WM. Nach deren Ende ist der Bundesligastart

schon nah. Die extrem wichtige Regenerations- und

Urlaubszeit wird notdürftig und viel zu kurz sein.

Eigentlich müsste jeder Club für jeden extrem belasteten

Spieler einen zusätzlichen Freiraum während der

Saison schaffen. Extrem schwierig.

Für manche Talente wie Jonas Urbig stellt sich die

Frage zwischen der Club-WM und der U21-EM –

was raten Sie?

Bei der Club-WM wird Manuel Neuer im Tor stehen.

Die Frage stellt sich für Urbig nicht.

Ist die Club-WM ein Schaufenster

für aufstrebende Spieler?

Natürlich ist dies grade für junge Spieler, wenn sie vermehrt

zum Einsatz kommen, eine Riesenchance.

Es wird gewiss einige Kometen geben.

Ist das Niveau dort so gut, um ein aussagekräftiges

Fazit über Spieler ziehen zu können?

Einzelne Spiele werden gewiss sehr gut sein, aber

Champions-League-Niveau wird es frühestens ab dem

Viertelfinale geben und in der Gruppenphase werden

teilweise sehr große Unterschiede zu sehen sein.

Würden Sie ein Turnier darüber entscheiden lassen, ob

Sie einen Spieler verpflichten oder nicht?

Es wird mit Sicherheit einzelne Spieler geben, die sich

so in den Fokus katapultieren, dass sie für Topclubs

interessant werden.

Immer wieder gab es Spieler, die bei Turnieren

überzeugten, das Niveau aber anschließend in den

Vereinen nicht halten konnten (James Rodriguez,

Enzo Fernandes). Woran liegt das?

Oft war es so, dass diese Spieler in ihren Nationalteams

eine Sonderrolle innehatten und diese auch für ihr

Selbstverständnis und ihr Spiel brauchten. In internationalen

Topclubs gab es für sie dann eine völlig andere

Team-Hierarchie und sie waren nur einer unter vielen,

und definitiv nicht Leader. Damit kommt nicht jeder klar.

Welche Spielertypen sind gerade besonders gefragt

und könnten sich bei der Club-WM für größere

Ligen bewerben?

Ein Topteam ist ähnlich wie ein Toporchester. Da

brauchst du den außergewöhnlichen Geigenvirtuosen

ebenso wie den zuverlässigen Akteur an der dicken

Trommel. Also den spektakulären Dribbler ebenso wie

den fehlerfreien Innenverteidiger. Es werden spannende

Spieler auftauchen! Interview: Philipp Kessler

41


SE PALMEIRAS

FC Porto

Al Ahly FC

Inter Miami CF

Gruppe

A

Der neue

Neymar?

Kevin Kuranyi wurde in Rio geboren

und hat einen besonderen Blick

auf den brasilianischen Fußball.

Besonders Estevao vom SE Palmeiras

begeistert ihn – und tritt in

prominente Fußstapfen.

Herr Kuranyi, die allgemeine Meinung

zur Club-WM ist gespalten.

Was halten Sie vom neuen Mega-Turnier?

Das sehe ich ähnlich. Wenn man nur die Teilnehmer

durchliest, sieht man, dass die besten Vereine eines

jeden Kontinents dabei sind. Das ist schon etwas

Besonderes. Kräftemessen zwischen Mannschaften

aus Südamerika gegen Teams aus Europa sind

interessant. Auf der anderen Seite sehe ich aber

auch die große Belastung für die Spieler. Sie haben

bereits in ihren Ligen, diversen Pokalwettbewerben

sowie für ihre Nationalmannschaften gespielt. Und

jetzt kommt auch noch die Club-WM. Das geht

an die Knochen. Auch das Risiko für Verletzungen

steigt.

Sie wurden in Rio de Janeiro geboren.

Mit Flamengo ist auch Ihr Lieblingsclub dabei.

In Brasilien ist Flamengo die Nummer eins für

mich. Vor zwei, drei Jahren waren sie die beste

Mannschaft in Südamerika, sie haben alles gewonnen.

Inzwischen sind viele gute Spieler weg. Im

Vergleich zu den anderen Club-WM-Teilnehmern

sehe ich sie durchschnittlich.

In Gruppe A spielt mit Palmeiras aus Sao Paulo

einer von Flamengos nationalen Konkurrenten.

Wie sehen Sie den Club?

Palmeiras ist immer in den Top vier in Brasilien.

Wie Flamengo haben auch sie schon mehrmals die

südamerikanische Champions League gewonnen.

Ich schätze sie sehr gut ein. Sie haben eine Top-

Mannschaft.

Wer sticht heraus?

Estevao. Er ist der Top-Star von Palmeiras. Seine

Technik ist unglaublich, er ist schnell und mit 18

Jahren noch sehr jung. In Brasilien wird er mit Neymar

verglichen. Der Junge hat was drauf. Nach der

Club-WM wechselt er zum FC Chelsea.

Wer ist Ihr Favorit

bei der Club-WM?

Gute Frage. Ich denke an Manchester

City. Sie haben in dieser

Saison bisher nichts gewonnen.

Deswegen denke ich, dass sie heiß

auf den Titel sein werden.

Interview: Philipp Kessler

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Paris Saint-Germain

Atlético Madrid

BOTAFOGO

Seattle Sounders FC

Gruppe

B

Dr. Michael Gerlinger war lange Chefjurist

beim FC Bayern, inzwischen arbeitet er

für die Eagle Group, zu der unter anderem

Botafogo Rio de Janeiro gehört. Im Interview

spricht er über die Ziele bei der

Club-WM und seine Zeit beim FCB.

„Wir wollen uns

mit den Europäern

messen!“

Herr Dr. Gerlinger, Sie arbeiten seit rund eineinhalb

Jahren als Chief Sports Officer für die Eagle Group,

die ein Multi-Club-Netzwerk betreibt, zu dem

neben Lyon in Frankreich und RWD Molenbeek in

Belgien auch Botafogo in Brasilien gehört.

Wie viele Sprachen sprechen Sie eigentlich?

Richtig gut kann ich nur Deutsch, Englisch und Französisch.

Das ist vom Level her gleich. Spanisch und Italienisch

beherrsche ich ganz gut, ich kann mich darin verständigen.

Und wie läuft die Kommunikation,

wenn Sie sich mit den Brasilianern,

die ja Portugiesisch sprechen, unterhalten?

Ich habe mit einem sehr großen renommierten Trainer in Brasilien

mal ein Gespräch geführt und habe es versucht auf Spanisch.

Er hat mir in einer Sprache geantwortet, die ich nicht

definieren konnte, und zum Glück hatte er mal in Frankreich

gespielt, dann haben wir auf Französisch weitergesprochen.

Portugiesisch ist schon schwieriger, als ich dachte (lacht). Ich

versuche gerade, es nebenher zu lernen. In unserem Club sind

aber die meisten sehr gut in Englisch, das hilft.

Wie können wir uns Ihren Job als

Chief Sports Officer konkret vorstellen?

Meine Abteilung ist für die Strategie der Eagle Group

verantwortlich und damit für die sportlichen Strukturen

und Entscheidungen in den einzelnen Vereinen. Die

sportlichen Leiter der einzelnen Clubs berichten an John

Textor (Geschäftsführer der Eagle Group; Anm. d. Red.)

und mich. Wir haben ein relativ modernes Modell umgesetzt,

das noch nicht viele Clubs etabliert haben. Wir haben

inzwischen keine klassischen Sportdirektoren mehr

bei uns, sondern sind mehr auf Teamwork und Breite

ausgerichtet. Bei uns steht die Harmonisierung von verschiedenen

Plattformen im Fokus – seien es Scouting,

Videoanalyse oder sonstige Hilfstools. Außerdem geht

es um das Behandeln des Transfermarkts, wobei wir in

den Transferperioden sehr viel zu tun haben.

Von 2005 bis 2023 haben Sie beim FC Bayern

gearbeitet, Sie waren jahrelang Chefjurist des

deutschen Rekordmeisters. Wie kam der Wechsel

zur Eagle Group zustande?

44


Nach meinem Abschied vom FC Bayern war ich gedanklich

eigentlich schon in der MLS. Als mich dann

John Textor angesprochen und mir das Modell genauer

aufgezeigt hat, haben mir seine Philosophie, die Strategie

und die Zusammenstellung der Clubs sehr gut

gefallen. Vor allem hat mich gereizt, dass neben den

Clubs in Europa auch ein großer Club in Brasilien dazugehört,

der sehr viel Potenzial besitzt und anders als

andere Clubs nicht nur die Ausbildung, sondern auch

Titel im Sinn hat. John stellt den sportlichen Erfolg bei

allen Vereinen in den Mittelpunkt und auch deswegen

habe ich mich für den Wechsel entschieden.

Durch den Gewinn der Copa Libertadores, dem

südamerikanischen Pendant zur Champions League,

hat sich Botafogo für die FIFA Club-WM

qualifiziert. Wie ist die Stimmung rund um

den Verein im Vorfeld des Turniers in den USA?

Wir haben Lust, uns mit den Europäern zu messen. Die

brasilianische Liga ist sehr viel stärker, als man denkt,

dasselbe gilt für die argentinische Liga. Von daher

glaube ich schon, dass es ein Bedürfnis ist, sich über

die Grenzen des Kontinents hinaus mit den größten

Vereinen der Welt zu messen. Die Begeisterung ist

dementsprechend sehr groß.

Aus Rio de Janeiro nehmen mit Botafogo, Flamengo

und Fluminese drei Vereine an der Club-WM teil.

Kann man sich die Derby-Verhältnisse so wie

Bayern, 1860, Unterhaching oder eher wie

Dortmund, Schalke, Bochum vorstellen?

Die vier großen Mannschaften in Rio (dazu zählt auch

Vasco da Gama; Anm. d. Red.) sind schon seit 100 Jahren

die vier großen Mannschaften dort. Natürlich ist

Flamengo vom Anspruch her immer der stärkste Verein

und Botafogo eher der Herausforderer. Letztes Jahr

haben wir natürlich eine fantastische Saison hingelegt,

wir haben zum ersten Mal in der Geschichte des Clubs

zwei Titel gewonnen, aber natürlich kann man so was

nicht jederzeit wiederholen. Von daher ist es schwierig,

einen Vergleich zur Bundesliga zu ziehen. Es ist eher

wie in der Premier League, in der es in London auch

drei, vier große Traditionsclubs gibt, die bestimmte Rivalitäten

haben. Deutschland hat das nicht. Wenn man

zum Beispiel durch die Häuserschluchten in den Favelas

in Vidigal läuft und jedes Gebäude rot-schwarz,

schwarz-weiß oder grün-rot ist, ist das wirklich sehr

beeindruckend. Diese Stadt lebt Fußball wie kaum eine

andere.

Ein Thema rund um die Club-WM ist die Belastung

der Spieler. Botafogo hat potenziell jährlich

80 Spiele zu bestreiten. Wie ist das überhaupt

möglich?

Wir legen unseren Schwerpunkt auf Performance.

Während Frankreich und Deutschland noch Aufholbedarf

haben, kann man dabei in Brasilien überraschenderweise

sehr viel lernen, weil es mehr Spieler

gibt, die Kader größer sind. In Europa spricht man

von 25 Spielern pro Kader, in Brasilien sind es 33. Der

Performance Manager gibt dir Aufschluss darüber,

wer dir überhaupt zur Verfügung steht, wer eine Erholungspause

braucht. Die Trainingssteuerung ist viel

wichtiger in Brasilien. Wenn der Kader nur 25 Spieler

umfasst, kannst du keine 80 Spiele bestreiten.

Für Botafogo geht es bei der Club-WM in der

Gruppenphase neben den Seattle Sounders gegen

Paris Saint-Germain und Atlético Madrid und

damit gegen zwei europäische Schwergewichte.

Kann Ihr Verein die Gruppe überstehen?

Ich würde jetzt nie Wetten eingehen. Wir wollen einfach

positiv überraschen, auch Spaß haben. Wir haben

eine relativ hohe Antrittsprämie bekommen, doch

die FIFA hat es ja sehr clever gemacht und die hohen

Prämien in die Knock-out-Runden gesteckt. Da muss

man sich anstrengen, dass man möglichst weit kommt.

Wir würden uns natürlich sehr freuen, wenn wir möglichst

viele Prämien erhalten, aber es ist ein verdammt

schweres Programm. Wenn wir die Gruppenphase

überstehen, wäre ich schon sehr, sehr glücklich.

Wer sind denn Ihrer Meinung nach die Favoriten

auf den Titel?

Diejenigen, die jetzt in der Champions League vorne

waren, werden auch bei der Club-WM die Favoriten

sein. Der FC Bayern wird sicherlich auch ein Wort mitreden,

auch wenn er im Viertelfinale leider ganz knapp

ausgeschieden ist. Die stärksten Mannschaften Europas

sind auch die stärksten Mannschaften der Welt.

Zählt der FC Bayern für Sie noch zu den Top Vier

oder mittlerweile eher zu den Top Acht in Europa?

Normalerweise würde ich mir jetzt kein Urteil anmaßen,

weil ich es inzwischen aus der Ferne betrachte.

Doch diese Frage würde ich dann schon mit Top Vier

beantworten.

Was bestärkt Sie in dieser Annahme?

Das Ausscheiden gegen Inter war sehr knapp und

Bayern ist für mich eine Mannschaft, die ins Halbfinale

kommen kann. Im Halbfinale sind es vier, von daher

sage ich als alter Mathematiker: Der FC Bayern gehört

zu den Top Vier!

Sind Sie noch mit Ihren ehemaligen Kollegen

vom FC Bayern in Kontakt? Gab es sogar einen

Austausch nach dem Motto: Wäre schön,

wenn wir uns bei der Club-WM begegnen?

Ja, wir haben uns sehr viele WhatsApp-Nachrichten

hin- und hergeschrieben, in denen es heißt: „Wir sind

an der Ostküste“, „ach schade, wir sind an der Westküste.“

Von daher müssen wir uns für die K.o.-Phase

qualifizieren, damit ich meine ehemaligen Kollegen

dann vielleicht doch treffen kann. Das wäre natürlich

auch aus diesem Grund wichtig (lacht).

Interview: Adrian Kühnel, Daniel Michel

45


FC Bayern München

AUCKLAND CITY FC

CA Boca Juniors

SL Benfica

Gruppe

C

Mario Ilich

46


Ein Amateur-Team

Der FC Bayern trifft

im ersten Spiel gegen

Auckland City auf

Gegenspieler, die nebenbei

gewöhnliche Jobs haben.

Ihr Kapitän Mario Ilich

berichtet im Interview

über seinen ungewöhnlichen

Alltag zwischen Berufsstress

und Profifußball.

im Konzert der Großen

Mario Ilich, was wird in Ihrer Gruppe die größere Herausforderung:

Bayerns Superstar Harry Kane auszuschalten

– oder Boca-Routinier Edinson Cavani?

Ich bin Fan von Manchester United, daher freue ich

mich besonders darauf, gegen Cavani anzutreten. Boca

hat viele Spieler im Team, die einst bei Manchester

United gespielt haben. Aber gegen Harry Kane zu

spielen, das wird im ersten Moment für uns kaum zu

fassen sein. Kane ist einer der erfolgreichsten und besten

Torjäger der Welt. Ich glaube, wir haben es noch

nicht so richtig begriffen, gegen welche Top-Stars wir

bei der Club-WM spielen werden. Das wird sich erst

ändern, wenn wir auf den Platz gehen, ihnen vor dem

Anpfiff die Hände schütteln und dann Zweikämpfe

gegen sie führen.

Was bedeutet es für Sie und Ihr Team,

an der Club-WM teilzunehmen?

Es ist eine große Ehre für uns. Wir haben in den vergangenen

vier Jahren hart gearbeitet, um uns für die

Club-WM zu qualifizieren. Es ist ein neues Format und

es wird ein großes Spektakel. In unserer Gruppe bekommen

wir es mit dem FC Bayern, den Boca Juniors

und Benfica zu tun. Das sind drei absolute Top-Teams.

Wir sagen dazu „powerhouses“. Das ist für uns ein

außergewöhnliches Szenario.Man muss bedenken: Wir

sind nur ein kleiner Club aus Auckland City, Neuseeland,

Ozeanien. Gegen drei der besten Teams der Welt

anzutreten, stellt für uns eine riesige Chance dar, auf

die wir uns sehr freuen.

Was denken und wissen Sie über den FC Bayern?

Der Verein ist auf der ganzen Welt berühmt. Natürlich

weiß ich auch, dass sie wieder Deutscher Meister

geworden sind – und ich denke, sie haben mit Vincent

Kompany einen sehr guten Trainer, der in München

ausgesprochen gute Arbeit leistet. Ich bin zudem überzeugt,

dass der FC Bayern in Topform bei dem Turnier

antreten wird. Für uns wird das Duell mit ihnen deshalb

eine sehr große Herausforderung werden.

Können Sie sich und Ihren Club

ein wenig beschreiben?

Auckland City FC besitzt kroatische Wurzeln, das gilt

auch für mich selbst. Ich bin in Auckland geboren und

aufgewachsen, meine Eltern stammen aber beide aus

Kroatien. Unser Club ist ein sehr familiärer Verein, er

stellt für meine Teamkollegen und mich ein zweites

Zuhause dar. Wir essen zum Beispiel alle gemeinsam

immer donnerstagsabends. Das ist einfach eine coole

Atmosphäre. Ich wünschte auch, Sie könnten mal

die Atmosphäre in unserem kleinen Stadion mit rund

3 000 Zuschauern vor Ort genießen. Es herrscht eine

super Stimmung vor, weil die Tribüne, wie in vielen

Stadien in Neuseeland üblich, wirklich nah an das

Spielfeld heranreicht. >>

47


Auckland City hat in den vergangenen zehn Jahren

fünfmal die OFC Champions League gewonnen.

Was ist Ihr Erfolgsgeheimnis?

Wir hatten tatsächlich viele Erfolge in der OFC Champions

League zu verbuchen, darauf sind wir alle

sehr stolz. Das ist für uns der größte und wichtigste

Wettbewerb der Saison. Mit Siegen in der Champions

League konnten wir uns auch regelmäßig für den Vorläufer-Wettbewerb

der Club-WM qualifizieren. Es ist

unser Ziel, uns mit Teams auf dem höchstmöglichen

Niveau zu messen. Aber ob es dafür ein Erfolgsgeheimnis

gibt? Da bin ich mir nicht ganz sicher – und ob

ich es dann überhaupt verraten kann (lacht).

Ist es immer noch so, dass viele Spieler Ihres Vereins

einem gewöhnlichen Job neben dem Fußball nachgehen?

Selbst Sie als Kapitän?

Die meisten unserer Jungs besitzen einen gewöhnlichen

Job. Nur manche studieren und können in Vollzeit

trainieren. Ich zum Beispiel bin heute um fünf Uhr am

Morgen aufgestanden, führe mit Ihnen aus dem Auto

heraus um kurz vor neun Uhr ein Interview und gehe

dann meiner Arbeit bei Coca-Cola nach. Dort bin ich im

Sales-Bereich tätig. Wir trainieren derzeit dann an vier

Abenden pro Woche, bevor wir uns in die USA aufmachen.

Da hat man nicht viel Zeit für sich selbst oder

für seine Partnerin. Es ist für viele von uns schwer,

die Balance zu finden zwischen Arbeit, Fußball sowie

Familie und Beziehung. Mit der Club-WM wird für uns

die Herausforderung noch größer, auch wenn wir uns

alle auf das Turnier freuen.

Der Zusammenhalt bei Ihnen ist jedoch groß.

Einige meiner Teamkollegen sind zugleich meiner

besten Freunde. Wir lieben es, zum Training zu gehen,

miteinander in Kontakt zu sein und an den Wochenenden

gemeinsam für den Sieg zu kämpfen. Das Team

ist schon seit vielen Jahren in dieser Formation zusammen.

Wir haben einen großen Zusammenhalt in der

Mannschaft, und das spiegelt sich hoffentlich auch bei

der Club-WM wider.

Können Sie uns auch ein paar Spieler aus dem Team

kurz vorstellen? Wer ist der Spaßmacher in Ihrer

Mannschaft? Wer geht modisch voran?

Unser Spaßvogel ist wohl Angus Kilkolly, unsere

Nummer Neun. Er bringt immer Spaß und Energie ins

Training und in die Spiele. Es ist sicher gut, einen Spieler

wie ihn in der Kabine zu haben. Adam Mitchell und

Alfie Rogers geben ein wenig den Style vor. Besonders

nach einem Sieg nehmen sie sich immer die Zeit, sich

zu stylen und legen einige Tanzeinlagen ein.

Mario Ilich, Mittelfeld, Auckland City FC

Frühere Vereine:

u.a. Bentleigh, Team Wellington, Eastern Suburbs

Und haben Sie sich für die Club-WM ein Ziel gesetzt?

Glauben Sie, dass Sie die Gruppenphase

überstehen können?

Diese Frage wird uns immer wieder gestellt. Wir

machen uns natürlich keine Illusionen darüber, wie

schwierig es werden wird. Wir sind ein Amateur-Team,

so ehrlich muss man das sagen. Gleichzeitig treffen wir

mit dem FC Bayern auf einen Club, der wahrscheinlich

zu den fünf besten der Welt zählt.

Thomas Müller spielt sein letztes Turnier im Trikot

des FC Bayern. Was denken Sie über Müller?

Thomas Müller ist eine Ikone des FC Bayern und eine

absolute Legende des Weltfußballs. Es wird für uns

unfassbar sein, gegen ihn zu spielen. Ich habe ihn jahrelang

bei Weltmeisterschaften und in der Bundesliga

im Fernsehen gesehen. Es ist einfach unglaublich, dass

wir nun gegen ihn persönlich spielen können. Ich bin

mir sicher, dass ein paar Jungs nach dem Spiel versuchen

werden, sein Trikot zu ergattern.

Welcher Bayern-Star käme für Sie infrage?

Ich bin selbst Mittelfeldspieler, also wäre das Trikot

von Joshua Kimmich ziemlich cool. Viele der Jungs werden

wahrscheinlich auch nach dem Trikot von Harry

Kane fragen. Aber die Trikot-Jagd mal beiseitegelassen:

Es wird einfach cool sein, mit einigen der besten Spieler

der Welt auf dem Platz zu stehen und mit ihnen

um drei Punkte zu kämpfen. Ich freue mich einfach auf

diese Chance und hoffe, dass wir den Moment genießen

und den Auckland City Football Club bestmöglich

repräsentieren können.

Interview: Adrian Kühnel, Daniel Michel

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49


D

CR Flamengo

ESPÉRANCE SPORTIVE DE TUNIS

Chelsea FC

Club León

Gruppe

„Es wird

einen Schub für

den afrikanischen

Fußball geben“

Espérance Tunis erwarten in der Gruppe D

Duelle mit Weltclubs wie dem FC Chelsea.

Folgt ein Boom für den nordafrikanischen

Fußball? Sascha Empacher, der als

Entdecker von Mohammed Salah

und Experte für den afrikanischen

Fußball gilt, geht davon aus.

Espérance Tunis vertritt zusammen mit Wydad Casablanca

(Marokko) und Ah Ahly SC (Ägypten) den

afrikanischen Kontinent bei der Club-WM. Die drei

Vereine aus dem Norden sind jeweils Rekordmeister in

ihren nationalen Ligen – und freuen sich auf ein für sie

attraktives Turnier.

Wydad Casablanca etwa trifft auf Manchester City, Juventus

Turin und Al Ain FC. Bei Turnieren wird gerne von

einer „Todesgruppe“ gesprochen. Damit Wydad mithalten

kann, muss es auf allerhöchstem Niveau agieren.

Ein ständiger Beobachter des afrikanischen Fußballs

ist Sportmanager Sascha Empacher (rechts im Bild

neben Salah). Der 55-Jährige ist Gründer und Inhaber

der Agentur „SPOCS sports consultant“ und hat unter

anderem Liverpool-Legende Mohamad Salah entdeckt.

„Die Club-WM gibt dem afrikanischen Fußball einen

Schub“, prophezeit Empacher. Marokko ist neben

Spanien und Portugal der dritte Hauptgastgeber der

Weltmeisterschaft 2030 (drei Partien finden in Südamerika

statt).

„Marokko bekommt neue Stadien und eine verbesserte

Infrastruktur“, erklärt der Sportmanager. Gute Auf-

50


tritte von Wydad bei der Club-WM erhöhen automatisch

die Attraktivität und spülen wichtiges Geld in die

Kasse. Der Trend geht generell in die richtige Richtung,

die A-Nationalmannschaft stand bei der Winter-Weltmeisterschaft

2022 in Katar nicht umsonst im Halbfinale

des Wettbewerbs.

Empacher skizziert: „Der marokkanische Fußball entwickelt

sich wahnsinnig schnell. Die U17 hat den Afrika

Cup gewonnen. Marokko ist im Moment mit Nigeria

– und mit Abstrichen Spielern aus der Region Senegal/

Gambia, Ghana und Ägypten – das Land, das die besten

Spieler und Talente in Afrika hat.“

Die tunesische Liga kann dabei noch nicht mithalten.

Tunis trifft in seiner Gruppe D auf Chelsea, Flamengo

und den mexikanischen Vertreter Club León. „Die Liga

lebt viel von den französischen Tunesiern. Dort ist

weniger Talent als in Marokko oder Ägypten vorhanden.

Tunis spielt regelmäßig um die Meisterschaft in

Tunesien“, so Empacher.

In Deutschland wäre ES Tunis wohl ein „Schwellenclub“.

Sprich: Möglicherweise etwas zu gut für die

zweite Liga und nicht stark genug für die Bundesliga.

Aber: Ein gutes Turnier löst womöglich einen Boom

aus – darauf hofft weit über Tunis hinaus der gesamte

nordafrikanische Fußball. Christopher Michel

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51


CA River Plate

URAWA RED DIAMONDS

CF Monterey

FC Internazionale Milano

Gruppe

E

Michael Rummenigge

Michael Rummenigge beendete seine Karriere

bei den Urawa Red Diamonds, die in Gruppe

E ums Achtelfinale kämpfen – und dabei auf

Inter Mailand treffen, das Ex-Team seines

Bruders Karl-Heinz. Hier erinnert sich Michael

an seine Zeit in Urawa und erklärt, wie sich

der japanische Fußball entwickelt hat.

„ Franz

Beckenbauer

lotste mich

nach Japan!“

52


Meine Zeit in Japan möchte ich nicht missen. Denn

auch wenn ich als Profi bei den Urawa Red Diamonds

zwischen 1993 und 1995 sportlich nicht mehr so gefordert

war wie in der Bundesliga, haben mich die

zwei Jahre geprägt. Das Land, die Leute, die Reinheit,

die Disziplin: Japan hat mir viel gegeben. Es war eine

tolle Herausforderung in der damals neu gegründeten

J.League.

1992/93 ging es los – niemand Geringeres als Franz

Beckenbauer hatte den Auftrag, deutsche Spieler in die

Liga zu holen. Mein Bruder Karl-Heinz rief mich 1993

an und sagte: „Der Franz fragt, ob Du Dir einen Wechsel

nach Japan vorstellen kannst?“ Meine Antwort:

„Ich kann mir alles vorstellen.“ Nach einer Bundesliga-Übertragung

zeigte Beckenbauer mir dann im

Ü-Wagen die finanzielle Dimension des Wechsels. Ich

sage mal so: Es waren eine Menge Nullen zu sehen, da

sagte ich natürlich zu. Es schaltete sich Robert Schwan

ein und die Sache nahm Fahrt auf.

In den ersten drei Spielen habe ich immer getroffen.

Der Sieg in der zweiten Partie gegen Nagoya Grampus

hat einen Riesenhype ausgelöst. Mitsubishi hatte zum

ersten Mal Toyota geschlagen. So hatte auch ich einen

guten Einstieg. Als wir im Pokal allerdings trotz meiner

beiden Tore mit 2:3 verloren hatten, habe ich etwas

Kurioses erlebt. Als ich in die Kabine kam, klatschten

alle Kollegen. Ich verstand die Welt nicht mehr! Man

sagte mir, alle seien froh, dass ich da bin – mit mir gehe

es bergauf. Ich bat darum, folgenden Satz zu antworten:

„Ich hätte lieber kein Tor geschossen – und wir

hätten gewonnen.“ Noch mehr Applaus! Von da an

hatte ich einen Stein im Brett.

Die Japaner mochten uns Deutsche sowieso. Bei den

„Reds“ fing es an mit Uwe Rahn, nach mir kamen dann

Guido Buchwald, Uwe Bein und andere. Bei uns gab

es viele Deutsche, bei anderen viele Tschechen oder

Brasilianer – ich habe sogar gegen Zico gespielt.

Dass wir uns hatten, war schon gut, so konnte man

sich auch mal unterhalten. In der Mannschaft hat

kaum jemand Englisch gesprochen. Dafür hatten wir

einen Dolmetscher. Uns wurde alles übersetzt. Manchmal

aber habe ich bewusst abgeschaltet. Denn man

hat schon gemerkt, dass die sportlichen Ambitionen

weniger wurden. Ich war 32, mehr als 15 Jahre lang

Profi – und fußballerisch waren wir doch voneinander

entfernt.

Nicht falsch verstehen: Meine japanischen Teamkollegen

konnten marschieren, die rannten eineinhalb Stunden

lang. Aber am Ball und in der taktischen Raumaufteilung

hatten sie doch Defizite. Teilweise stand ich

am Trainingsplatz bei 40 Grad im Schatten und habe

Taktik erklärt. Das Gute war, dass sie auf uns gehört

haben. Wir wollten ihnen nicht alles aus der Bundesliga

überstülpen, aber sie haben gemerkt, dass unsere

Empfehlungen halfen. Wir haben langsam Qualität ins

Training gebracht.

Vorbild für die Liga war auch die Bundesliga, also: 18

Mannschaften mit Auf- und Abstieg. Anfangs aber

waren es nur zwölf Teams. Wir haben vier Mal gegen

jedes Team gespielt – man kann sich ausrechnen, was

das für ein straffes Programm war. Jeden Mittwoch

und jeden Samstag ein Spiel. Dazu Mannschaftssitzungen

eineinhalb Stunden, Training zweieinhalb Stunden:

Ich war von 9 bis um 17 Uhr am Gelände – und davor

und danach jeweils 1:15 Stunden in der U-Bahn.

Apropos U-Bahn – auch das: ein Abenteuer. Ich hatte

immer einen Stadtplan dabei, das Modell zum Falten.

Gab es nur Schriftzeichen, habe ich mich an den Farben

der Linien orientiert. Ein Wahnsinn, wenn man sich das

heute vorstellt. Aber es ging auch ohne Navi und ohne

Handy. Angekommen bin ich immer. Und zwar: auf die

Minute pünktlich. Auch das ist typisch japanisch.

Es freut mich, dass die „Reds“ bei der Club-WM dabei

sind. Heute würde ich die J.League mit unserer zweiten

Liga vergleichen. Wenn Urawa gegen Inter spielt, ist

normalerweise klar, was passiert. Allerdings hat Japan

bei der WM in Katar Deutschland geschlagen.

Das hatte vorher auch niemand erwartet.

Von daher: Schau mer mal… Protokoll: Hanna Raif

Michael Rummenigge (61), Mittelfeld

309 Bundesliga-Spiele,

2 Länderspiele

Frühere Vereine:

Borussia Dortmund, FC Bayern München, Borussia Lippstadt

53


Fluminense FC

BORUSSIA DORTMUND

Ulsan HD

Mamelodi Sundowns FC

Gruppe

F

Borussia Dortmund hat mit Platz 4 in der

Bundesliga seine Saison gerettet und sich

für die Champions League qualifiziert. Durch

die Club-WM erwartet den Verein nun ein

echter Geldregen – der den Grundstein für

eine erfolgreiche Zukunft legen soll.

Plötzlich

unbeschwert

54


Die Qualifikation zur Champions League gilt bei Borussia

Dortmund als Mindestanforderung einer jeden

Saison. Insofern leuchtet ein, warum sich nach dem

34. Spieltag und dem 3:0-Sieg gegen Holstein Kiel vor

allem Erleichterung und nicht alles überstrahlende

Euphorie breitmachte.

In einer normalen Saison wäre kaum der Rede wert,

dass sich der BVB für die Königsklasse qualifiziert.

Aber was ist schon normal, wenn es um Borussia

Dortmund geht? Die Schwarzgelben mussten einen

gewaltigen Schlussspurt hinlegen, holten 22 von 24

möglichen Punkten seit der Länderspielpause im März.

Sportchef Lars Ricken attestierte Niko Kovač für

diesen Lauf „eine der größten Trainerleistungen in

der Geschichte des BVB“. Sie rettete dem Club nicht

nur Prestige, sondern auch wichtige Einnahmen. Der

Ausblick auf die kurzfristige Zukunft hat sich dadurch

fundamental verändert. Das gilt auch für die Club-WM:

Das Turnier geht der BVB plötzlich völlig unbeschwert

an.

Dortmund kassiert schon zum Start kräftig ab

Hätte Dortmund die Champions League verpasst, wäre

ein gutes Abschneiden in den Vereinigten Staaten

noch ungleich wichtiger gewesen. Die Club-WM galt

in den dunklen Phasen der abgelaufenen Bundesliga-

Saison als potenzieller Rettungsanker für den BVB.

Stattdessen nimmt der Tabellenvierte die Einnahmen

nun gerne mit, ohne völlig auf sie angewiesen zu sein.

Offiziell ist nicht bekannt, wie die Startgelder auf die

Teilnehmer exakt verteilt werden. Unter den zwölf

europäischen Teams werden 300 Millionen Dollar

ausgeschüttet, wobei neben einer 40-prozentigen

Gleichverteilung 60 Prozent abhängig vom sportlichen

und kommerziellen Wert der Clubs vergeben

werden. Auf den BVB sollen so in etwa 26 Millionen

Dollar (umgerechnet etwas mehr als 23 Millionen

Euro) entfallen.

Hinzu kommen die Prämien während des Turniers

selbst. Stammt der Sieger der Club-WM aus Europa,

kratzt er an der Marke von 100 Millionen Euro Gesamteinnahmen

für die vier Wochen in den USA. Zum Vergleich:

Der BVB kassierte in der abgelaufenen Champions-League-Saison

etwas mehr als 100 Millionen Euro.

Achtelfinale als Minimalziel

Zu den allergrößten Favoriten ist Dortmund dabei

wohl nicht zu zählen. Der BVB plant konservativ zunächst

nur damit, die Gruppenphase zu überstehen,

in der es gegen Fluminense (Brasilien), die Mamelodi

Sundowns (Südafrika) und Ulsan HD (Südkorea) geht.

„Wir nehmen das Turnier sehr ernst und wissen, dass

es finanziell und für die Anerkennung extrem wichtig

ist“, sagte Kovač schon Ende März gegenüber der

„Bild“. „Das Achtelfinale müssen und wollen wir erreichen,

das ist das Minimalziel.“ Nach dem Saisonfinale

in der Bundesliga gegen Kiel gab der Trainer allerdings

zu, sich noch überhaupt nicht mit den Gegnern befasst

zu haben. „Ich habe mir noch gar nichts angeschaut.

Unser Fokus lag auf der Bundesliga. Ich fahre jetzt zu

meiner Familie und dann werde ich anfangen, mir Clips

von unseren Gegnern anzuschauen“, gestand Kovač in

einer Pressekonferenz auf die Frage eines Journalisten

aus Südafrika.

BVB gewann 1997 den Weltpokal

Wie erholsam der zweiwöchige Urlaub bis zum

Trainingsauftakt vor der Club-WM sein würde, war

zu diesem Zeitpunkt nicht sicher. Eine Großzahl der

Profis des BVB musste ohnehin auch noch Länderspiele

absolvieren. Dass in den USA auch entscheidend

sein wird, wie frisch die Mannschaften daherkommen,

erklärt sich von selbst.

Die Vorfreude ist bei Dortmund dennoch groß – und

sicher noch größer, seit der ganz große Druck raus

ist. „Wir werden sehen, wo wir stehen. Das ist immer

sehr, sehr interessant zu sehen, welche Systeme die

anderen Mannschaften spielen, wie sie spielen“, sagt

Kapitän Emre Can im Vorfeld der Club-WM. „Ich freue

mich auf jedes Spiel, weil ich ehrlich gesagt nicht weiß,

was uns erwartet.“

Komplettes Neuland betritt der BVB dabei nicht.

Jedenfalls holte Dortmund 1997 den Weltpokal als

Vorläufer der Club-WM durch einen 2:0-Sieg gegen

Cruzeiro in Tokyo. Und auch die USA sind für Schwarzgelb

keineswegs ein ungewohntes Pflaster. Mehrere

PR-Reisen haben den Verein in den letzten Jahren in

die Staaten geführt.

Dabei hatte der BVB mit den US-Nationalspielern

Christian Pulisic und Giovanni Reyna gute Zugpferde.

Auch der Umstand, dass Marco Reus nach dem

Wechsel zu LA Galaxy für Furore sorgt und in der MLS

endlich den ersten Meistertitel seiner Karriere feiern

konnte, sorgt für gute Publicity.

Zweimal in der deutschen Hochburg Cincinnati

„Wir waren ja schon ab und zu in Amerika und haben

da auch eine sehr, sehr große Fanbase. Die Stimmung

wird gut sein, weil sich in den letzten Jahren die Fußballkultur

in den USA auch noch mal weiterentwickelt

hat“, sagt Can.

Seine Gruppenspiele trägt der BVB im MetLife Stadium

in New Jersey sowie gleich zweimal im TQL Stadium

von Cincinnati aus. In der Handelsstadt im Bundesstaat

Ohio gibt es eine große deutsche Community,

sogar einen Stadtteil namens Over-the-Rhine. Auch

ein offizieller BVB-Fanclub ist dort ansässig.

Dortmund bestreitet also die Gruppenpartien gegen

die Sundowns und Ulsan gewissermaßen als Heimspiele.

Lars Pollmann

55


MANCHESTER CITY

Wydad AC

Al Ain FC

Juventus FC

G

Gruppe

Manchester City hat erstmals seit Jahren

keinen Titel geholt. Geht es nach Ex-Spieler

und TV-Experten Didi Hamann, liegt das am

zu alten Kader – und auch am Trainer Pep Guardiola. Das Interview:

Ist Guardiolas Zeit

Herr Hamann, das Starensemble von Manchester

City kommt nach einer titellosen Saison in England

und der Champions League zur Club-WM.

Überrascht Sie das?

Dass es einen Einbruch geben wird, war mit Blick

auf das Alter vieler Spieler abzusehen. Aber einer in

dieser Form war schon überraschend. Vor Weihnachten

hatten sie viele Spiele hintereinander

nicht gewonnen. Die Premier League ist einfach

ein unheimlicher Wettbewerb. Wenn man es nicht

schafft, annähernd am Limit zu spielen, geht man

eben leer aus.

Woran liegt die Krise?

Wie gesagt, die Mannschaft ist zu alt. Vor der Saison

haben sie Gündogan zurückgeholt. Dazu haben

sie Stones, Bernardo Silva oder De Bruyne, der den

Club im Sommer verlässt. Zu Saisonbeginn war

auch noch Walker da, der inzwischen beim AC Mailand

spielt. Das ist aber nur ein Grund. Der Hauptgrund,

dass es in dieser Saison nicht gut gelaufen

ist, ist, dass Rodri fast das ganze Jahr gefehlt hat.

Woran hakt es noch?

Guardiola hat nicht den richtigen Schlüssel für

Phil Foden und Jack Grealish gefunden. Der eine

hat einen Marktwert von 130 Millionen Euro, der

andere kam 2021 noch für 117,5 Millionen Euro Ablöse

von Aston Villa. Die hocken aktuell nur auf der

Bank. Das sind Top-Spieler. Nur muss man schauen,

wie man sie richtig einbaut.

Sie sprechen von zu alten Spielern und Top-

Stars, die außen vor sind. Braucht City einen

Umbruch?

vorbei?

Sie müssen schauen, dass sie frisches Blut reinbringen.

In der Vergangenheit hatten sie schon Probleme

mit dem Financial Fairplay. Die Fragen, die sich

stellen, sind: Was können sie ausgeben? Und wie

lange geht es mit dem Trainer weiter? Im Moment

ist alles ein bisschen instabil. Es würde mich wundern,

wenn Florian Wirtz wirklich mit dem Gedanken

gespielt hat, zu City zu wechseln.

2016 wechselte Guardiola vom FC Bayern zu

Manchester City. Er wurde seitdem sechsmal

englischer Meister und zweimal FA-Cup-Sieger,

zudem gewann er 2023 die Champions League.

Ist die Luft raus?

Die Zeit von Pep wird irgendwann zu Ende gehen.

Vor City hieß es, er bleibt nur drei Saisons bei einem

Verein. Jetzt ist er schon seit neun Jahren da. Sein

Abschied ist nicht so weit entfernt.

Welche Rolle wird City bei der Club-WM spielen?

Sie werden schon aus der Gruppe rauskommen.

Aber als Titelanwärter sehe ich

sie nicht. Die großen Fragezeichen

sind für mich die südamerikanischen

Mannschaften. Die

Hitze und die Luftfeuchtigkeit

im Sommer in den USA kommen

ihnen sicher mehr entgegen als

den europäischen Mannschaften.

Interview: Philipp Kessler

56


57


REAL MADRID C.F.

Al Hilal

CF Pachuca

FC Salzburg

Gruppe

H

Real Madrid hat eine Saison erlebt, die so

gar nicht zu Real Madrid passt: Sie haben

keinen Titel gewonnen. Die Club-WM bietet

nun die letzte Chance, eine verkorkste

Spielzeit zu retten. Im Interview erklärt

Jude Bellingham, wie das gelingen soll.

Letzter Ausweg

Jude Bellingham, Sie treten mit Real Madrid bei der

Club-WM an. Mit welchen Zielen?

Es geht um die Möglichkeit, diesen besonderen Titel

zu gewinnen. Natürlich treibt auch uns das Bestreben

an, der erste Verein zu sein, der die neue Club-

WM gewinnt. Wenn man mich fragt, hat Real Madrid

diese Art der Auszeichnung verdient (lacht). Aber

auch unabhängig von der Trophäe reizt mich der

Wettbewerb.

Warum?

Allein an einem Ort zu spielen, an dem ich noch nicht

regelmäßig gespielt habe, nämlich in Amerika. Und

dann auch noch gegen Gegner zu spielen, gegen die

man normalerweise nicht antreten würde. Für mich

gibt es eine Menge positive Aspekte, wenn man auf

die Club-WM blickt.

Wie groß wird die Unterstützung

für Real in Amerika sein?

Alle unsere Spiele werden großartig sein, weil wir Fans

auf der ganzen Welt haben. Wir waren in der Vorsaison

dort – und jedes Jahr scheinen wir von noch mehr

Fans umjubelt zu werden. Das ist eine wunderbare

Sache für uns. Es gibt einem viel, Vertrauen und Unterstützung

zu spüren, egal wo man spielt.

Ist das ein Vorteil gegenüber anderen, kleineren

Mannschaften?

Natürlich gibt es Mannschaften, die nicht unbedingt

die Möglichkeit haben, jede Woche auf einer solchen

Bühne zu spielen. Mit großen Fernsehübertragungen

und gegen einige der besten Mannschaften aus

Europa, auf die sich in der Welt des Fußballs fast alles

konzentriert. Das nun zu erleben, dabei zu sein und

um den Titel zu spielen, ist etwas, auf das die kleineren

Teams wirklich stolz sein können. Und natürlich werden

sie auch eine riesige Fangemeinde mitbringen.

Ist das der besondere Reiz?

Das macht das Turnier zu einem noch schöneren Erlebnis,

weil man in einer anderen Atmosphäre spielt.

Wissen Sie, die Südamerikaner und die Asiaten sind

anders als die Europäer, was die Atmosphäre angeht.

Ich freue mich also darauf, das zu erleben. Wir sind gespannt

auf die Dynamik des Turniers.

... bis zum Titel am 13. Juli?

(lacht) Wir nehmen das Turnier nicht auf die leichte

Schulter. Es gibt nämlich nicht viele Dinge, die man in

unserem Verein noch zum ersten Mal erreichen kann,

ohne dass sie ein anderer zuvor schon geschafft hat.

Diese neue Chance wollen wir unbedingt nutzen.

58


Jude Bellingham, Mittelfeld, Real Madrid

Champions-League-Sieger 2024,

42 Länderspiele für England

Frühere Vereine:

Borussia Dortmund, Birmingham City

59


Dr. Milan Dinic

„Wir sehen eine

Überbelastung“

Eigentlich hätten die Bayern- und Dortmund-Spieler

gerade eine ihrer wenigen Fußballpausen.

Durch die Club-WM müssen sie aber diesen Sommer durchspielen,

und das mit einer EM im Rücken und der WM 2026 in Aussicht.

Sportmediziner Dr. Milan Dinic erklärt im Interview

die Gefahren des Non-Stop-Spielplans.

Dr. Milan Dinic, vor der Club-WM stand für die

Nationalspieler des FC Bayern und Borussia Dortmunds

noch die Nations League an. Ab wann wird

die Belastung zu viel?

Permanente körperliche Anstrengung in Kombination

mit permanentem Leistungsdruck hinterlässt Spuren.

Die Spieler müssen weiterhin abliefern, werden unentwegt

beobachtet und bewertet. Selbst 45 Stunden

Ibiza vergönnten den Bayern-Profis viele Mitte Mai

nicht. Dabei kann gerade so ein Herauskommen aus

dem Alltag neue Energie geben. Mit Dauerstress können

die einen besser umgehen, die anderen schlechter.

Die schlafen dann nicht gut ein oder nicht gut durch,

sind gereizt, haben Kopfschmerzen, sind erschöpft.

Regeneration wird vielfach unterschätzt, das erlebe ich

in der Sport- und Stressmedizin häufig, bei Managern

wie auch bei Sportlern.

Inwiefern?

Bei Fußballprofis denken Verantwortliche und Fans,

die halten das schon aus. Das sei eben ihr Job und sie

werden ja sehr gut bezahlt. Aber diese sehr lange Belastung

ist eine Herausforderung – Punkt. Die vielen

Spieltermine sind nun, wie sie sind. Ich wünsche den

Spielern, dass sie bei der Club-WM möglichst weit

kommen. Im Sinne der langfristigen physischen und

psychischen Gesundheit sollten sie zwischen den

Trainings und Spielen auf möglichst viel Regeneration,

ausgewogene, nährstoffreiche Ernährung und viel

Schlaf setzen.

Was sind die Gefahren bei diesem

Non-Stop-Spielplan?

Bei solch langen Saisons mit kaum Erholungspausen

sprechen wir von einer Überbelastung für die Spieler.

Wenn sie sich nicht mehr ausreichend regenerieren

können, kommt es eher zu Leistungseinbrüchen und

Verletzungen. Auch die psychische Gesundheit ist gefährdet.

Ein Spiel mit der Nationalmannschaft oder bei

der Club-WM ist eine mentale Extrembelastung. Während

eines Turniers ist jedes Spiel wichtig, um weiterzukommen.

Die Profis müssen unentwegt performen.

Wie sehr steigt die Verletzungsgefahr?

Sportler sind auch nur Menschen, keine Maschinen.

Eine hohe körperliche Beanspruchung ohne genug

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Regeneration führt nicht nur zu einem verfrühten Verschleiß

der Knie- und Sprunggelenke und der Sehnen,

sondern erhöht auch die Gefahr von oft langwierigen

Verletzungen. Durch die Club-WM nach der langen

Bundesliga-Saison und für nicht wenige Spieler auch

zusätzlich nach der Champions und der Nations League

kommt es leichter zu zum Beispiel Muskel- und Bänderrissen,

chronischen Problemen der Achilles- und der

Patellasehne, Knochenödemen und Stressfrakturen.

Wie schafft man es, die Spieler zu schützen?

Die mentale Gesundheit sollte einen besonderen Stellenwert

bekommen, um mit dem chronischen Stress

und Leistungsdruck möglichst gut umzugehen und

langfristig psychische Erkrankungen wie Depressionen

zu vermeiden. Darüber sollte offen gesprochen werden

– ohne Tabus. Mentale Gesundheit ist genauso wichtig

wie körperliche Gesundheit.

Wie beeinflusst der Reisestress die Gesundheit? In

den USA müssen die Spieler zu jedem Spiel fliegen,

es geht von Orlando nach Miami, Charlotte, Cincinnati,

Philadelphia, New Jersey…

Lange Reisen, inklusive Zeitverschiebungen, sind anstrengend

und ermüdend und belasten den Körper

zusätzlich. Ich würde Kompressionsstrümpfe empfehlen,

um die Durchblutung in den Beinen zu fördern.

Außerdem sollten die Spieler möglichst viel schlafen

und viel Wasser trinken, um hydriert zu bleiben. Das

ist besonders wichtig. Durch viel Flüssigkeit bleiben

die Schleimhäute feucht. So sind die Spieler weniger

anfällig für Erkältungen und andere Infekte. Bei Flügen

sind Erkältungen immer ein Risiko, das man zumindest

durch viel Trinken etwas abfedern kann.

Nach der Club-WM bleibt wenig Zeit, bis die neue

Saison losgeht. Wie erholen sich die Spieler davor

am besten: Möglichst viel entspannen oder sogar

im Training bleiben?

Ganz unbedingt sollten sie in der kurzen Pause das

machen, was sie entspannt und ihnen auch mental guttut.

Denn davon werden sie lange zehren können. Zwei

oder drei Mal die Woche könnten sie ein leichtes Ausdauertraining

wie Laufen, Schwimmen oder Radfahren

absolvieren, aber nur im Grundlagenbereich, um eine

Erholung zu ermöglichen. Interview: Vinzent Tschirpke

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Schon 1966 ging es für die Bayern in die USA – und seitdem wurden die Vereinigten Staaten

zu einer zweiten fußballerischen Heimat. Ein Rückblick auf den Grundstein

einer besonderen Reise-Beziehung zwischen Land und Verein.

Der moderne Fußball denkt international, der FC Bayern

hat Fans auf der ganzen Welt – wie schön, dass die

vierwöchige Club-WM in den USA auch allen amerikanischen

FCB-Fans die Möglichkeit bietet, ihre Stars

hautnah zu erleben.

Die Spieler erwartet derweil ein straffes Programm,

allein ein Blick in die Geschichtsbücher und das Archiv

des FC Bayern Museums zeigt aber, dass das früher

kaum anders war. Ein passendes Beispiel bietet der

USA-Trip, den die Bayern im Jahr 1966 antraten. Kurz

zusammengefasst: 22 Tage, neun Spiele.

Im Flugzeug hieß es: Erst mal richtig ausschlafen

Die Reise startete am 6. Juni, gerade mal zwei Tage

nach dem Pokalsieg gegen den Meidericher SV (4:2).

Urlaub? Gab es erst später. Es ging gleich weiter. Am

Flughafen in München-Riem verabschiedeten sich die

Bayern-Stars von ihren Familien. „Töchterchen Karin

genoss noch die Minuten auf dem Arm von Papi Rainer

Ohlhauser“, stand in einer Münchner Zeitung geschrieben.

Jede Minute war kostbar – denn die Bayern

blieben ganze drei Wochen in den USA. Der Wunsch,

den die Spieler mit ins Flugzeug nahmen: „Erst mal

richtig ausschlafen.“

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Das war nötig, denn die Pokalfeierlichkeiten hatten

sich gezogen – und in Amerika wartete ein Mammut-Programm.

Von Kalifornien über die Großen

Seen, einem kurzen Abstecher nach Kanada bis nach

New York führte die Sommertour mit Trainer Tschik

Cajkovski . Für das Team, das ohne die beiden Nationalspieler

Sepp Maier und Franz Beckenbauer unterwegs

war, standen drei Wochen ohne Ruhe an. Zum

Start spielte man 2:2 gegen Celtic Glasgow – aber eine

Massenschlägerei überschattete die Premieren-Partie.

„USA-Start mit Riesenkrawall“, „raue Luft in San

Franciso“ – die Schlagzeilen drehten sich am Tag darauf

nicht nur um sportliche Belange.

Nächste Station: 3:3 gegen Orange County in Los Angeles.

Ein munteres Spielchen mit einer Kuriosität – Trainer

Cajkovski schnürte die Schuhe, wechselte sich selbst ein

und schoss prompt ein Tor. In der Zeitung hieß es am

Tag danach: „Der Jubel war verfrüht. 100 Sekunden später

fiel nämlich schon das 3:3.“ Und für den Coach gab es

ein Nachspiel. Da der Jugoslawe in Vereinsbegegnungen

nicht spielberechtigt war, schaltete sich der DFB ein.

Später wurde er von der FIFA gesperrt.

„A wunderbarer Urlaub“? Wie man’s nimmt

Für die Bayern ging es weiter, unter anderem mit

Spielen gegen Atlas Guadalajara, Tottenham Hotspur,

den AC Turin (beide gleich zwei Mal), St. Louis White

Star und die Amateur-Auswahl Milwaukee. 9:0 endete

die Partie gegen das Team, das sich „Bavarian Blue

Ribbons“ nannte.

Am 1. Juli schließlich, nach mehr als drei Wochen,

kamen die Bayern wieder in Riem an. Sie zückten

ihre Texanerhüte, als sie mit 45 Minuten Verspätung

landeten. Sogar Cajkovski schwärmte: „Amerika war

schön, Amerika war interessant.“ Und er gab zu, dass

der Markt in den USA ernst zu nehmen sei: „Mir wurde

als Trainer ein 100.000-Dollar-Angebot gemacht.“ Er

hatte es natürlich abgelehnt.

Für die Spieler ging es nach dem strapaziösen Trip übrigens

direkt in den Urlaub. 19 Tage lang, dann begann

die Vorbereitung auf die nächste Saison. Wobei Peter

Kupferschmidt über den US-Trip sowieso gesagt hatte:

„A wunderbarer Urlaub war des.“ Mal schauen, wie das

Fazit nach der Club-WM ausfallen wird. Hanna Raif

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Die Stadien

MetLife Stadium in New York, New Jersey Foto: Panthermedia

Kapazität: 82.500, insgesamt 9 Spiele inklusive Finale

• Seattle

• Los Angeles

New York, New Jersey

Philadelphia •

Cincinnati • Washington D.C.

Nashville •

• Charlotte

• Atlanta

• Orlando

• Miami

Lincoln Financial Field in Philadelphia

Kapazität: 69.000, insgesamt 8 Spiele

Hard Rock Stadium in Miami

Kapazität: 65.000, insgesamt 8 Spiele

Rose Bowl Stadium in Los Angeles

Kapazität: 88.500, insgesamt 6 Spiele

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Mercedes-Benz Stadium in Atlanta

Kapazität: 75.000, insgesamt 6 Spiele

Lumen Field in Seattle

Kapazität: 69.000, insgesamt 6 Spiele

Bank of America Stadium in Charlotte

Kapazität: 75.000, insgesamt 4 Spiele

TQL Stadium in Cincinnati

Kapazität: 26.000, insgesamt 4 Spiele

Camping World Stadium in Orlando

Kapazität: 65.000, insgesamt 4 Spiele

GEODIS Park in Nashville

Kapazität: 30.000, insgesamt 3 Spiele

Audi Field in Washington D.C.

Kapazität: 20.000, insgesamt 3 Spiele

Inter&Co Stadium in Orlando

Kapazität: 25.000, insgesamt 2 Spiele

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Bisherige Sieger

der Club-WM

2000 Corinthians São Paulo

2005 FC São Paulo

2006 Internacional Porto Alegre

2007 AC Mailand

2008 Manchester United

2009 FC Barcelona

2010 Inter Mailand

2011 FC Barcelona

2012 Corinthians São Paulo

2013 FC Bayern München

2014 Real Madrid

2015 FC Barcelona

2016 Real Madrid

2017 Real Madrid

2018 Real Madrid

2019 FC Liverpool

2020 FC Bayern München

2021 FC Chelsea

2022 Real Madrid

2023 Manchester City

Erfolgreichste Vereine

Verein Titel Jahre der Titelgewinne

Real Madrid 5 2014, 2016, 2017, 2018, 2022

FC Barcelona 3 2009, 2011, 2015

FC Bayern 2 2013, 2020

Corinthians 2 2000, 2012

FC São Paulo 1 2005

Internacional 1 2006

AC Mailand 1 2007

Manchester Utd. 1 2008

Inter Mailand 1 2010

FC Liverpool 1 2019

FC Chelsea 1 2021

Manchester City 1 2023

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