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Höhenzug

Sommer 2025

UNTERWEGS MIT DER MATTERHORN GOTTHARD BAHN UND DER GORNERGRAT BAHN

Wenn die

Bahn erwacht

Zwischen Fragen, Fahrplänen

und Freundschaften

Wenn die Züge

schlafen gehen


GOLD

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4

Der Erste oben

Wenn unten in Zermatt der Tag

beginnt, hat Thomas Marbach

auf dem Gornergrat schon die ersten

Entscheidungen getroffen.

10

Zwischen Fragen, Fahrplänen

und Freundschaften

Anja Reinhardt ist

Zugbegleiterin – und

vieles mehr.

26

Wenn die Züge schlafen gehen

Wenn die letzten Fahrgäste längst

zuhause sind, beginnt in Zermatt eine

neue Schicht.

23

Nächster Halt: Milchstrasse

Ein Blick in den Himmel. Ein Appell

an uns selbst.

Wenn die Bahn erwacht 7

Matterhorn Gotthard Bahn 16

Gornergrat Bahn 18

Nächte mit Weitblick 20

Miträtseln & gewinnen 29

Die Matterhorn Gotthard Bahn und die

Gornergrat Bahn – engagierte Mitarbeitende

bei Tag und auch bei Nacht.

Liebe Leserinnen und Leser

Unsere Bahnen sind mehr als Transportmittel.

Sie verbinden Reisen mit unvergesslichen

Erlebnissen. Wenn morgens

die Sonne die Gipfel erleuchtet, starten

unsere Züge in einen neuen Tag voller

Entdeckungen. Sie führen durch die

Kantone Wallis, Uri und Graubünden,

vorbei an imposanten Landschaften und

charmanten Dörfern, bis hinauf zum

Gornergrat, dem naturnahen Ausflugsberg

vis-a-vis mit dem Matterhorn.

Damit alles reibungslos und zuverlässig

funktioniert, engagieren sich unsere Mitarbeitenden

am Tag und in der Nacht:

Unsere Betriebsleitzentrale sorgt für

einen sicheren Ablauf, Zugbegleiterinnen

und Zugbegleiter betreuen die Fahrgäste

mit Kompetenz und Freundlichkeit

und nach Einbruch der Dunkelheit

übernehmen die Nachtschichten. Es wird

gereinigt, gewartet, überprüft – oft bei

schwierigen Wetter- und Geländebedingungen.

Im Licht der Stirnlampen und

unter klarem Sternenhimmel bereiten

unsere Teams alles für den kommenden

Tag vor. Mit Engagement und Teamgeist

sind alle für genau eines im Einsatz: Ihre

Reise mit uns!

Diese Ausgabe würdigt den Einsatz

unserer Mitarbeitenden und zeigt die

Vielfalt und Schönheiten der Regionen,

durch die unsere Bahnen führen – bei

Tag und bei Nacht.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Lesen

und interessante Einblicke in die Welt

hinter den Kulissen unserer Bahnen.

Ihr Egon Gsponer

CEO Matterhorn Gotthard Bahn

und Gornergrat Bahn

– 3 –


«Ich hab mal gesagt:

alles – aber nie Gastro.»

Thomas Marbach bei Vorbereitungen im Restaurant SAYCHEESE!

Serviert werden weltberühmte klassische Schweizer Gerichte aus lokalen Zutaten.

– 4 –


Der Erste oben

Wenn unten in Zermatt der Tag beginnt, hat Thomas Marbach

auf dem Gornergrat schon die ersten Entscheidungen getroffen.

Seit 15 Jahren führt er das höchste Hotel der Schweizer Alpen – mit klarem

Blick, Humor und viel Gelassenheit. Ein Besuch auf 3100 Metern.

Zwischen Himmel, Schnee und Gästen

Während oben auf dem Gornergrat die Sonne langsam

die Gipfel färbt, verlässt unten im Tal der erste

planmässige Zug im Winter den Bahnhof von Zermatt.

Es ist 08:24 Uhr. An Bord: Hotelangestellte,

Technikteams, erste Gäste – und Thomas Marbach.

Thomas kennt jede Kurve, jede Haltestelle, jedes

Wetter. Seit 15 Jahren ist er Direktor des Kulmhotels

Gornergrat – 3100 Meter über Meer, am Ende der

Schiene. Oder vielleicht auch: an ihrem Anfang.

Vom Sportgeschäft in die Höhenhotellerie

Hotellerie war nie der Plan. «Ich hab mal gesagt:

alles – aber nie Gastro.» Gelernt hat er Kaufmann,

war dann im Militär, später zehn Jahre lang Inhaber

eines Sportgeschäfts, danach Chef einer Recyclingfirma.

Anschliessend übernahm er die Führung

eines Hotels in der Lenzerheide und blieb. «Leute

führen ist überall das Gleiche. Nur die Umgebung

ändert sich.»

Und die Umgebung hier oben kann rau sein. 196

km/h Wind. Schneefall mitten im Sommer. Stromausfall,

Wasser über den Gleisen, festgesetzte Gäste.

Marbach bleibt ruhig, organisiert Helikopter,

findet Evakuierungstarife, entscheidet schnell.

«Solche Situationen sind nie planbar. Aber sie sind

Teil des Jobs. Und ehrlich gesagt: Genau das macht

ihn aus.»

Das Kulmhotel läuft das ganze Jahr auf Hochtouren.

«Zwischensaison gibt’s bei uns nicht.» Die Auslastung

sei sowohl im Sommer als auch im Winter

hoch, sagt Marbach. Viele Gäste bleiben mehrere

Nächte – darunter zunehmend auch internationale

Reisende. «Vor allem aus den USA haben wir deutlich

mehr Buchungen als früher.»

«Solche Situationen

sind nie planbar.

Aber sie sind Teil des

Jobs. Und ehrlich

gesagt: Genau das

macht ihn aus.»

– 5 –


Logistik, Sprache, Lösungsdenken

Die grössten Herausforderungen? «Wetter, Logistik,

Sprache.» Zweimal pro Woche wird geliefert – dienstags

und freitags. «Wenn dann was fehlt, wird’s

kompliziert. Es gibt keinen Plan B.»

Personalprobleme hat er keine, sein Team ist stark.

Die Herkunft der Mitarbeiter:innen hat sich in den

letzten Jahren verändert: früher Portugal, Italien,

Deutschland. Heute eher Slowakei, Polen, Ungarn.

«Die Sprache ist manchmal ein Thema. Aber wir

helfen uns gegenseitig.»

Auch das Verhalten der Gäste habe sich verändert,

erzählt er. «Heute wird vieles bewusster wahrgenommen

– aber auch sensibler. Nicht besser, nicht

schlechter. Einfach anders.» Manchmal staunt er

über die Anspannung mancher Besucher:innen und

denkt sich: «Du bist in den Ferien – warum lässt du

dich so stressen?» Und doch sieht er genau darin

seinen Anspruch: Menschen selbst unter schwierigen

Bedingungen ein Erlebnis zu bieten, das ihre

Erwartungen übertrifft.

Die Gornergrat-Erfahrung ist für viele Gäste das

Highlight der Reise. «Wer in Zermatt Ferien macht,

kommt fast immer einmal hoch. Wenn wir hier oben

gut arbeiten, bleibt das hängen. Wenn nicht, auch.»

Thomas Marbach, Direktor des höchsten Hotels der Schweizer Alpen.

Und danach?

Ob er noch lange bleibt? «Noch fünf Jahre», sagt

Marbach. «Solange ich fit bin und Freude daran

habe, bleibe ich gern hier oben.»

3100 Kulmhotel

Gornergrat

Übernachten unter den Sternen.

Mit seiner Lage auf 3100 Metern über dem

Meeresspiegel ist das 3100 Kulmhotel Gornergrat

das höchstgelegene Hotel der Schweizer

Alpen. Seine eindrucksvolle Lage und die

Aussicht auf die umliegenden Berggipfel ist

unübertroffen und macht es zur erstklassigen

Destination für Bergsteiger:innen und

Skifahrer:innen. Egal ob bei

einem Restaurantbesuch oder

einer Übernachtung, es werden

Erinnerungen geschaffen, die

für immer bleiben.

– 6 –


Fabian Lindegger behält den Überblick.

Wenn die Bahn erwacht

Noch bevor der erste Zug fährt, ist der Tag für viele längst gestartet.

In der Betriebsleitzentrale wird das Streckennetz hochgefahren, im Depot

rollen die ersten Fahrzeuge. Ein Morgen mit Fabian Lindegger und Martin

Wyssen – zwischen Verantwortung, Routine und dem allerersten Zug des

Tages.

Der Betrieb schläft noch

Der erste Zug des Tages fährt früh – doch noch

früher beginnt der Tag in der Betriebsleitzentrale

der Matterhorn Gotthard Bahn. Bereits um 03:45

Uhr sitzt Fabian Lindegger vor hell erleuchteten

Bildschirmen. Er kontrolliert Fahrleitungen, Stellwerke,

Kundeninformationssysteme. Jeder Klick ist

Teil eines eingespielten Systems.

«Wir fahren das Netz hoch», sagt er ruhig. «Ohne

uns rollt nichts. Alles muss stimmen – bevor draussen

die ersten Gäste überhaupt aufstehen.» Nach und

nach treffen weitere Kolleg:innen ein. Ab 07:00

Uhr ist die Zentrale mit vier Personen besetzt, aufgeteilt

nach Streckenabschnitten zwischen Zermatt

und Disentis.

– 7 –


Fünf Minuten können den Takt verändern

Was die Fahrgäste nicht sehen: Die Matterhorn

Gotthard Bahn fährt auf einem Einspurnetz. Wenn

ein Zug nur fünf Minuten zu spät ist, kann das Auswirkungen

auf den ganzen Fahrplan haben. Dann

entscheidet die Betriebszentrale, wo sich Züge kreuzen,

ob Anschlussverbindungen gehalten werden

können – oder angepasst werden müssen.

Frühschicht am Bildschirm:

Wie der Bahnalltag digital

beginnt.

«Man muss schnell denken, vorausschauend planen.

Oft bleibt keine Zeit für lange Diskussionen»,

sagt Fabian. Und er weiss, was auf dem Spiel steht:

«Ein Fehler bei einer Stromschaltung oder bei einer

Streckenfreigabe kann ernsthafte Folgen haben.

Diese Verantwortung spürt man.»

Gleichzeitig motiviert ihn genau das. Wenn ein Tag

trotz Wetter, Baustellen oder spontanen Störungen

gut gelaufen ist, empfindet er Erleichterung

– und auch ein bisschen Stolz. «Wenn am Abend

alle Züge wieder dort stehen, wo sie sollen, ist das

ein gutes Gefühl. Dann weiss man: Wir haben als

Team funktioniert.»

Der erste Zug

Während Fabian Lindegger in der Zentrale die Systeme

hochfährt, trifft sich Martin Wyssen um 03:45

Uhr mit zwei Kollegen auf dem leeren Bahnhofsplatz

in Brig. Die Stadt schläft noch. Gemeinsam

steigen sie ins Taxi, das sie ins Depot nach Glis zur

Sammelstelle für Schienenfahrzeuge bringt.

Martin ist Lokführer – und teilt sich an diesem

Morgen die Verantwortung für die betriebsbereite

Übergabe der Fahrzeuge mit zwei Kollegen. Bevor

der erste Zug aus dem Depot rollen kann, muss er

technisch einwandfrei sein.

Rundgang, Checkliste, Führerstand

Zuerst geht Martin mit der Taschenlampe ums

Fahrzeug. Er prüft Kupplungen, Übergänge, sichtbare

Bauteile – alles, was auffällig sein könnte.

Danach läuft er einmal durch den Zug: Sind die

Sitze intakt? Ist das WC sauber? Sind Feuerlöscher

vorhanden? Erst wenn alles stimmt, geht es in

den Führerstand.

Dort folgen die technischen Checks: Funktion der

Bremsen, Notbremsung, Sicherheitssysteme, Lautsprecher,

Beleuchtung. «Man lernt, auf die kleinen

Dinge zu achten», sagt Martin. «Wenn etwas nicht

passt, melden wir es. Und wenn nötig, bleibt der

Zug stehen.»

Zwischen Dunkelheit und

erster Abfahrt – ein Job mit

viel Verantwortung.

Mit Erfahrung und Aufmerksamkeit

Um 05:30 Uhr sind die Fahrzeuge bereit. Ein kurzer

Kaffee, ein paar Worte mit den Kollegen, dann

wechselt Martin in den Führerstand. Die Abfahrt

ist für 05:53 Uhr angesetzt. Das Ziel: Zermatt.

Seit über vierzig Jahren fährt Martin durch die Berge.

Die Strecke kennt er in- und auswendig – und

bleibt trotzdem aufmerksam. «Man muss jederzeit

bereit sein», sagt er. «Ein unerwartetes Signal, ein

Gegenstand auf dem Gleis – es kann immer etwas

passieren. Der Blick gehört immer nach vorn.»

Arbeiten in der

Betriebsleitzentrale

ist oft Team-Arbeit.

Die Verantwortung ist immer da. Sie gehört zum

Beruf. «Man bleibt konzentriert. Man fährt nicht

nur Technik, man fährt Menschen.» Um 07:17 Uhr

erreicht der Zug Zermatt. Draussen beginnt langsam

der Alltag. Für Martin ist die erste Etappe des

Tages geschafft.

– 8 –


Iischi

Gschicht

Die wahre, dramatische und

packende Geschichte der

Erstbesteigung, gespielt auf der

höchsten Freilichtbühne Europas

(2‘582 m ü. M.)

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Zermatt, auf dem Riffelberg

Juni bis August 2025


Zwischen Fragen,

Fahrplänen und

Freundschaften

Anja Reinhardt ist Zugbegleiterin – und vieles mehr. Sie kontrolliert

Tickets, gibt Auskunft, behält den Überblick. Vor allem aber ist sie

unterwegs: zwischen Zermatt und Disentis, zwischen Gesprächen und

Verantwortung. Ein Beruf mit Taktgefühl.

Ein Tag, viele Begegnungen

13:50 Uhr, Bahnhof Andermatt. In der

Nachmittagssonne glitzert das Perrondach,

der Fahrtwind des einrollenden Zuges

weht kühl über den Bahnsteig. Anja

steigt aus dem Wagen, begrüsst einen

Kollegen mit einem kurzen Blick und einem

Lächeln. Noch zwei Stunden Dienst

– genug Zeit für viele Begegnungen.

Seit dem Morgen ist sie unterwegs. Der

Arbeitstag beginnt mit einem Blick auf

den Plan: Welche Reservationen sind

eingetragen? Gibt es Besonderheiten?

Welche Strecken stehen an?

«Ich war heute schon in Zermatt, jetzt

geht es wieder Richtung Andermatt.»

Die ersten Handgriffe des Tages sitzen.

Geräte einschalten, Tagesplan checken,

Reservationen prüfen. Dieser Start in

den Tag ist routiniert. Danach aber ist

nichts mehr planbar. «Wenn man mit

Menschen arbeitet, ist kein Tag gleich.

Aber genau das mag ich.»

Mit Überblick und Haltung

Als Zugbegleiterin ist Anja weit mehr

als Kontrolle. Sie ist Ansprechpartnerin,

manchmal Dolmetscherin, oft auch Ruhepol.

«Wir sind für die Gäste da, vom

Moment, in dem sie am Bahnsteig stehen,

bis sie wieder aussteigen.»

Sie hilft beim Einsteigen, verteilt Infos,

gibt Ausflugstipps, kontrolliert Tickets

«Ich brauche Bewegung und

den Kontakt mit Menschen. Im Büro

sitzen wäre nichts für mich.»

– oft alles gleichzeitig. «Man lernt schnell,

den Überblick zu behalten. Und vor allem:

ruhig zu bleiben.» Auch wenn Diskussionen

aufkommen, beispielsweise beim letztens

eingeführten Servicezuschlag von 10

Franken bei Fahrkartenkäufen im Zug.

«Zu Beginn hat das für Diskussionen gesorgt»,

sagt Anja. «Aber das war vor allem

eine Frage der Umgewöhnung. Die Einführung

wurde gut vorbereitet, mit klarer

Kommunikation und genug Vorlauf.»

Allein unterwegs – und mitten

im Geschehen

Während draussen die Walliser Alpen

vorbeiziehen, bleibt drinnen kaum eine

Minute stehen. Anja bewegt sich durch die

Wagen, prüft, beobachtet, spricht Gäste

an, beantwortet Fragen und schaut, dass

alle sicher unterwegs sind. «Man entwickelt

ein Auge dafür, wer Hilfe braucht

– auch wenn nichts gesagt wird.»

Oft ist sie allein unterwegs. Keine Crew

und keine Kolleg:innen sind in der

Nähe, mit dem/der Lokführer:in ist sie

nicht direkt verbunden. Bei Störungen,

– 10 –


Ein Zugbegleiter im Einsatz.

Zugbegleiter:innen sind weit mehr als Kontrolleur:innen.

Unsicherheiten oder grossem Andrang

liegt die Verantwortung bei ihr. «Man

muss Entscheidungen treffen, oft spontan

– und sie tragen können.» Das verlangt

Eigenverantwortung und ein gutes

Gespür für Situationen, die nicht im

Handbuch stehen.

Heimat zwischen zwei

Haltestellen

Seit 17 Jahren lebt sie im Wallis. Zuvor

hat sie in mehreren Ländern gearbeitet,

war viel unterwegs – aber geblieben ist

sie hier. «Ich brauche Bewegung und den

Kontakt mit Menschen. Im Büro sitzen

wäre nichts für mich.» Im Laufe der Jahre

wurden aus gelegentlichen Fahrgästen

gute Bekannte. Einige Gesichter sieht

man immer wieder, manchmal entstehen

sogar Freundschaften, die bleiben.

Sie erzählt von einem jungen Mann aus

Asien, allein unterwegs mit Eurail-Pass.

Drei Monate durch Europa, ganz ohne

typische Touristenrouten. «Er wollte bewusst

dorthin, wo sonst niemand hält.

Das hat Eindruck gemacht.»

Kleine Helden, grosse Momente

Und manchmal wird’s auch absurdschön.

Wie mit dem kleinen Jack Russell

Terrier, der regelmässig alleine mit der

Matterhorn Gotthard Bahn unterwegs

war. Sein Herrchen, ein Coiffeur, verlor

ihn nicht – er liess ihn ganz bewusst reisen.

In der Region hatte er Visitenkarten

verteilt: «Falls Sie meinen Hund sehen,

bitte in den Zug setzen – er weiss, wo

er raus muss.»

Wenn sie ihrem Arbeitsalltag ein Lied

widmen müsste? «Feelin’ Good von

Nina Simone», sagt sie. «Jeder Tag ist

neu. Und meistens beginnt er mit einem

Lächeln. Und falls es mal hektisch

wird: Heroes, von Bowie. Weil wir alle

manchmal kleine Helden sind. Still, aber

wirkungsvoll.»

Matterhorn-

Gotthard-Bahn-

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Kein Problem!

Ab Anfang Juli 2025 bietet die

Matterhorn Gotthard Bahn einen

telefonischen Ticketverkauf an –

ideal für alle ohne digitale Zugänge.

Unter 0848 642 442 (Mo–Fr 08:00–

18:00 Uhr, Sa–So & allgemeine Feiertage

08:00–14:00 Uhr) können

Einzeltickets bequem bestellt werden.

Das Ticket wird direkt auf den

SwissPass geladen, die Bezahlung

erfolgt monatlich per Rechnung.

Wichtig: Für Fahrten ausserhalb

der Öffnungszeiten rechtzeitig

im Voraus anrufen.

– 11 –


Wenn Geschichte

lebendig wird

Freilichttheater direkt vor dem Matterhorn: Vor zehn Jahren begeisterte

THE MATTERHORN STORY 26 000 Besucher:innen

auf dem Riffelberg. Jetzt kehrt das Erfolgsstück mit einer Neuinszenierung auf

die höchste Freilichttheaterbühne Europas zurück – mit einem

neuen Musikkonzept, vor beeindruckender Kulisse und einem Ensemble, das

für die Geschichte lebt. Mit dabei: David Taugwalder, Nachkomme zweier

Erstbesteiger.

Jede Aufführung verändert sich

in seiner Ambiance.

Das Ensemble der «The Matterhorn Story» vor der namensgebenden Kulisse.

– 12 –


David Taugwalder, wenn das

Matterhorn sprechen könnte,

was würde es erzählen?

«Wie schon Goethe sagte: «Die Berge

sind stumme Meister und machen

schweigsame Schüler.» Entsprechend

würde uns ein «Speaking Matterhorn»

wohl darauf hinweisen, dass

wir in unserem täglichen Tun niemals

die Demut verlieren sollten.»

Was ist Ihre persönliche

Verbindung zur Geschichte?

«Meine beiden direkten Vorfahren

Peter Taugwalder Vater und Sohn

waren Teil der Siebner-Seilschaft bei

der Erstbesteigung des Matterhorns

am 14. Juli 1865. Beide haben das Absturz-Drama

beim Abstieg zusammen

mit Edward Whymper überlebt. Die

anderen vier Teilnehmer der Seilschaft

sind über tausend Meter abgestürzt

und mussten ihr Leben lassen. Die

Geschichte zeigt, wie nahe Glück

und Unglück manchmal beieinanderliegen.

Meine Verbindung ist also

familiär und damit sehr emotional.

Meine beiden Vorfahren kamen damals

bei der Schuldfrage des Unglücks

schlecht weg. Sie hatten aufgrund

ihrer mangelnden Sprachkenntnisse

keine Chance, sich gegen den wortgewandten

Whymper zu wehren.

Mit den Freilichtspielen erhalten wir

die Chance, die wahre Geschichte zu

erzählen und meine Vorfahren direkter

Linie, Peter Taugwalder Vater und

Sohn, zu rehabilitieren.»

Zehn Jahre nach dem Erfolg

von 2015: Wie fühlt es sich an,

erneut Teil von THE MATTER-

HORN STORY zu sein?

«Teil der Neuinszenierung von THE

MATTERHORN STORY zu sein, fühlt

sich grossartig an. Es ist eine Ehre

und ein riesiges Privileg, seine eigene

Familiengeschichte, eingebettet im

Rahmen der höchsten Freilichtspiele

Europas, zu erzählen. Wir haben vor

und hinter den Kulissen ein leidenschaftliches

Team beisammen und alle

gemeinsam den Anspruch, das Stück

noch einmal auf ein neues Level zu

heben.»

Was bedeutet Ihnen der Riffelberg

als Spielort – im Angesicht

des Matterhorns?

«Es mag kitschig klingen, aber der

Riffelberg begleitet mich seit meiner

Kindheit und bedeutet für mich ein

Stück Heimat. Dort, wo heute die

Bühne der Freilichtspiele steht, haben

unsere Eltern meinen Geschwistern

und mir im Winter als kleine Kinder

das Skifahren beigebracht. Im Sommer

und Herbst waren wir in dieser

Region oft wandern.»

Welche Szene lässt Ihnen

selbst eine Gänsehaut über

den Rücken laufen?

«Ich verzichte darauf, eine einzelne

Szene herauszupicken. Ich denke, das

Gesamtpaket aus der gegebenen Geschichte,

der genialen Inszenierung

von Autorin und Regisseurin Livia

Anne Richard, Co-Regisseurin Lilian

Naef, dem detailverliebten Ensemble

und der abendlichen Stimmung

auf 2 582 m ü. M. berührt Menschen

während 90 Minuten.»

Wie verändert sich Theater,

wenn man es vom Geschlossenen

in die Natur verlagert?

«Das Theater erhält eine ganz neue,

inspirierende Dimension, ohne seine

Intimität zu verlieren. Die Geräuschkulisse

der Natur, etwa ein beruhigend

plätschernder Bergbach, Vogelgezwitscher

oder Murmeltiere,

die auf die Bühne blicken, machen

das Gesamterlebnis noch einmal reicher.

Jede Aufführung verändert sich

in seiner Ambiance. Das ist sowohl

für Schauspielende als auch für die

Zuschauer:innen eine inspirierende

Erfahrung.»

Wenn Wind und Regen Regie

führen – was macht das mit

einem Theaterabend?

«Wind, Regen oder Nebel sind im

Zusammenhang mit einer Freilicht-

Inszenierung auf den ersten Blick

negativ konnotiert. Doch gerade bei

THE MATTERHORN STORY, wo die

Geschichte derart aufwühlend und

dramatisch ist, können Wetterbedingungen,

die nicht perfekt sind, das

Stück noch einmal ergreifender werden

lassen. Ein Beispiel: Bei der Uraufführung

2015 gab es einen Abend

im August mit Nebelschwaden und

leichtem Nieselregen. Plötzlich schien

die Abendsonne in diese Wetterkulisse

und ein Regenbogen erschien.

Mich sprechen heute noch Menschen

im Dorf auf diesen Abend an.»

Vor zehn Jahren sahen

26 000 Besucher:innen die

Aufführungen – ein logistisches

Meisterwerk, all diese

Menschen den Berg hochzutransportieren.

Wie wird eine

reibungslose An- und Abreise

sichergestellt?

«Unser Presenting Partner, die Gornergrat

Bahn und die Matterhorn

Gotthard Bahn transportieren die

Zuschauer:innen von Visp via Zermatt

auf den Gornergrat. Das Know-how,

die Serviceaffinität und die Infrastruktur

auf dem Weg zum Theatererlebnis

sind ein sehr wichtiger Bestandteil

im gesamten Besuchererlebnis. Darüber

hinaus braucht es im Vorfeld eine

professionelle und eng abgestimmte

Vorbereitung zwischen Veranstalter,

Destination und Bahnunternehmen.

Diese Zusammenarbeit funktioniert

sehr, sehr gut.»

Termine

28. Juni bis 23. August 2025,

genaue Daten und Tickets:

Anfahrt auf den Riffelberg

Am Vorstellungstag erfolgt die Fahrt mit der Gornergrat

Bahn von Zermatt nach Riffelberg und wieder

zurück. Diese Spezialfahrt erfordert in jedem Fall ein

Ticket zum Sondertarif von CHF 45.– (GA, Halbtax und

Tageskarten sind dabei nicht gültig). Wer am Vorstellungstag

die Gelegenheit nutzen möchte, auch den

Gornergrat zu besuchen, kann als Theaterbesucher:in

für einen Aufpreis von nur CHF 25.– eine Tageskarte

erwerben.

David Taugwalder.

– 13 –


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Erlebnisse, Ausflüge und saisonale

Highlights – direkt aufs Handy oder in die Mailbox.

Grand Hotel Zermatterhof.

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– 15 –


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– 16 –


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– 17 –


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– 18 –


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– 19 –


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Filmklassiker unter freiem Himmel.

Historische Kulisse, Spätsommerstimmung,

leuchtende Leinwand

im Schlossinnenhof.

22.–30. August 2025, Stockalperschloss

Rotten Rock Fest, Goms

Andermatt Music

Punk-, Rock- und Metal-Musikfestival

in alpiner Kulisse. Lokale und

internationale Acts auf der Bühne,

Lagerfeuerstimmung davor.

25.–26. Juli 2025, Nordisches Zentrum Goms

Kammermusik im Hochgebirge.

Internationale Künstler und hochkarätige

Konzerte in der höchstgelegenen

Konzerthalle der Schweiz.

Sternenbeobachtung auf dem Pass

UR

GR

Fernab der Lichterketten. Der Nachthimmel

als Bühne, der Schlafsack als Eintrittskarte.

Ein Blick ins All – und in die eigene Stille.

Einfach hochfahren und bleiben.

auf eigene Faust, in klaren Nächten ca. zwischen Juli und Oktober

Vollmondwanderung in Graubünden

Stille Schritte über Graubündens

längste Hängebrücke «La Pendenta».

Nur das Licht des Mondes weist

den Weg.

auf eigene Faust, in den Vollmondnächten

zwischen April und Dezember

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Nächster Halt:

Milchstrasse

Ein Blick in den Himmel.

Ein Appell an uns selbst.

Der Gornergrat in der Nacht ist besonders bekannt für seinen atemberaubenden Nachthimmel,

der zu den schönsten in Mitteleuropa gehört.

– 23 –


Wer die Milchstrasse sehen will,

muss bleiben,

wenn alle anderen fahren.

Am Tag ist der Pass eine Bühne. Motorräder knattern durch

die Kehren, Autos schieben sich um Haarnadeln, Bergluft vermischt

sich mit Benzingeruch. Doch sobald die Sonne hinter

dem Horizont versinkt, leert sich die Kulisse. Die Motoren

verstummen. Stimmen verhallen. Und eine neue Inszenierung

beginnt: leiser, grösser, weiter.

Wer bleibt, erlebt, was den meisten verborgen bleibt: echte

Dunkelheit. Und mit ihr die Rückkehr eines alten Wunders

– der Milchstrasse. Wie ein staubiger Pinselstrich zieht sich

die 13.6 Millionen Jahre alte Galaxie über den Nachthimmel.

Wenn der Himmel zu hell wird

In Europa leben über 99 Prozent der Bevölkerung unter einem

lichtverschmutzten Himmel. In Städten ist die Milchstrasse verschwunden.

Selbst in ländlichen Regionen muss man wissen,

wo man sie noch sehen kann. Unsere Alpenpässe gehören

dazu – in klaren Nächten sind sie ein Fenster ins All.

Doch es geht um mehr als nur einen Blick in den Kosmos:

Lichtverschmutzung beeinflusst ganze Ökosysteme. Sie bringt

den natürlichen Rhythmus von Tieren durcheinander, verringert

die Bestände nachtaktiver Insekten, verändert Jagd- und

Flugverhalten von Vögeln. Eine einzige Strassenlaterne kann

bis zu 150 Insekten pro Nacht töten.

Die künstliche Beleuchtung ist ein Puzzleteil der komplexen

Problematik von Vogel- und Insektensterben. Es ist also nicht

nur in unserem Sinne, die Milchstrasse wieder mit blossem

Auge betrachten zu können, sondern dient auch dem Erhalt

der Biodiversität.

Sehen – und schützen

Wer die Milchstrasse sehen will, muss bleiben, wenn alle anderen

fahren. Zwischen dem Oberwallis und Graubünden bieten

sich zahlreiche Passhöhen für ein solches Erlebnis an – auch per

Matterhorn Gotthard Bahn und PostAuto gut und klimafreundlich

erreichbar. Wer auf den eigenen Wagen verzichtet, reduziert

Lärm, Abgase und den Druck auf sensible Lebensräume.

Doch wer in der Dunkelheit verweilt, trägt auch Verantwortung:

Das Naturerlebnis endet nicht beim Staunen – es beginnt

mit Rücksicht. Kein Müll, kein Feuer, kein Lärm, kein Pflücken

seltener Pflanzen. Denn was als Sehnsucht nach Natur beginnt,

darf nicht in ihrer Belastung enden.

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Aletschgletscher in der Nacht. © Markus Eichenberger

Darf man das?

Was beim Übernachten in der Natur zu beachten ist

Wildcampen: In der Schweiz

grundsätzlich nicht verboten,

doch jede Gemeinde kann

eigene Regeln erlassen. Wer

sicher sein will, fragt bei der

zuständigen Gemeindeverwaltung

nach. Eine einzelne

Nacht oberhalb der Baumgrenze

zu biwakieren ist in

vielen Fällen geduldet.

Feuer: Offenes Feuer ist nur

erlaubt, wenn keine Waldbrandgefahr

besteht. Auch

hier gilt: Regionale Verbote

unbedingt beachten.

Abfall: Was in der Natur zurückbleibt,

bleibt oft lange.

Besonders exotische Früchte

wie Bananen oder Avocados

verrotten in dieser Höhenlage

nur sehr langsam – und

können einheimischen Tieren

schaden. Auch organische

Abfälle sind kein Dünger,

sondern Störung. Deshalb

gilt: Alles, was man hinaufträgt,

gehört auch wieder mit

hinunter.

Pflanzen: Geschützte Arten

dürfen nicht gepflückt werden.

Wer unsicher ist, lässt die

Blume stehen – und nimmt

stattdessen ein Foto mit.

Zum Weiterlesen

Stellarium Gornergrat

Als eines der höchstgelegenen Forschungsobservatorien

Europas zählt

das Stellarium zugleich zu den herausragendsten

Standorten für astronomische

Beobachtungen in Mitteleuropa.

Save the date

Earth Night 2025

Am 19. September wird europaweit das

Licht ausgeschaltet – ein Zeichen gegen

Lichtverschmutzung.

Tipps vom Bundesamt

für Umwelt zur Reduktion

von Lichtemissionen.

– 25 –


Wenn die Züge

schlafen gehen

Wenn die letzten Fahrgäste längst zuhause sind, beginnt

in Zermatt eine neue Schicht. Im 250 Meter langen Depotstollen

unter dem Dorf bringen Roger Fux und sein Team die Fahrzeuge

der Gornergrat Bahn auf Vordermann – damit am nächsten Morgen

alles bereit ist. Eine Reportage aus der Nacht.

Letzter Zug, erster Handgriff

00:17 Uhr, Zermatt. Der letzte Zug rollt

ein. Kurz darauf verschwinden seine

Scheinwerfer im dunklen Felsstollen. 250

Meter lang, zwei Gleise, konstante 14

Grad. Hier parkiert die Gornergrat Bahn

ihre Wagen für die Nacht. Der Betrieb

steht still. Doch für Roger Fux und sein

Team fängt die Arbeit jetzt erst richtig an.

Roger leitet das Reinigungsteam, das die

Fahrzeuge für den nächsten Tag bereit

macht. «Sobald der letzte Zug im Stollen

steht, geht’s los. Wir starten mit dem Abfall,

dann die Fenster. Fenster reinigen

wir rund 800 pro Nacht, alle von Hand.»

Maschinen gibt es nur für Böden. Vieles

bleibt Handarbeit. «Es braucht Sorgfalt,

aber auch Tempo. Jeder Wagen hat sein

Zeitfenster.»

Im Winter sind sie zu dritt, im Sommer

reicht ein Zweierteam. Acht Stunden

dauert eine Schicht. «Schnell läufst du

fünf, sechs Kilometer – nur im Stollen.

Manchmal merkt man das erst nach

Feierabend.»

Ein eingespieltes Team

Der Arbeitsplan ist fix, aber das Team

organisiert sich selbst. Wer wo beginnt,

entscheidet die Gruppe. «Viele sind

schon lange dabei. Wir sind fast wie eine

Familie. Die meisten bleiben bis zur Pension.»

Fluktuation? Kaum. Neue kommen

meist über Empfehlungen.

Musik wäre willkommen, ist aber aus Sicherheitsgründen

verboten. «Klar wäre

das schön, aber es geht auch ohne. Wir

reden viel. Und manchmal reicht die

Stille.»

Arbeit im Hintergrund

Wenn Roger über sein Team spricht,

wird klar: Hier zählt jede einzelne Person.

«Wir verlassen uns aufeinander. Alle

wissen, was zu tun ist und wenn’s irgendwo

hakt, unterstützen wir uns.»

«Man spürt, wenn alle am

gleichen Strick ziehen.

Was sie tun, passiert im Verborgenen.

Aber es ist entscheidend. «Tagsüber

sind die Züge im Einsatz. Unsere Arbeit

geht nur nachts.» Probleme müssen

sofort gelöst werden. Eine defekte

Weiche, plötzlicher Schnee, technische

– 26 –


Jeden Abend werden die Züge für die Gäste aufpoliert.

Störungen. «Wir finden immer eine Lösung.

Aufgeben ist keine Option.»

Ein Leben im Nachtmodus

Was weniger sichtbar ist: Der Job verändert

das Leben. Wer nachts arbeitet,

hat tagsüber frei – wenn andere arbeiten.

«Sozial ist das nicht immer einfach.

Aber dafür hast du auch deine Ruhe. Und

wenn du drin bist, willst du oft gar nichts

anderes mehr.»

Insgesamt reinigen Roger und sein Team

26 Wageneinheiten, dazu den Nostalgiewagen

und ein paar Güterwagen. 20

davon parkiert die Gornergrat Bahn im

Stollen. Neben den regulären Wagen

gibt es den Wagen der NostalChic Class,

der im Sommer und Winter einmal wöchentlich

fährt. Auch dieser wird über

Nacht in den Stollen gebracht, der sich

unter einem Zermatter Wohnquartier

befindet. Zwischen dem Tunnelgewölbe

und den darüberliegenden Häusern

liegen bis zu 50 Meter Fels – genug, damit

der nächtliche Betrieb unbemerkt

bleibt.

Anerkennung, die ankommt

Zahlen und Pläne kennt Roger im Schlaf.

Doch wichtiger als jedes Detail ist für ihn

das Miteinander. «Man spürt, wenn alle

am gleichen Strick ziehen. Und wenn’s

läuft, spürt man auch die Anerkennung.»

Grosse Worte braucht es nicht. «Aber

wenn mal ein Lob kommt, dann bleibt

das hängen – und ich leite es direkt dem

Team weiter.»

– 27 –


Geschenkidee

Verschenke

Momente

mit Aussicht.

Einfach Freude verschenken – mit den

Gutscheinen der Matterhorn Gotthard Bahn

oder Gornergrat Bahn. Ob kulinarisches

Erlebnis, Verladvoucher oder Rundreise,

die Auswahl ist gross.

Besonders praktisch: Der Wertgutschein ist flexibel

und auf dem gesamten Streckennetz beider

Bahnen einlösbar. Für alle, die lieber Erinnerungen

statt Dinge verschenken.

Gutscheine Matterhorn

Gotthard Bahn

Gutscheine

Gornergrat Bahn

Bugnei Viadukt in Sedrun.

– 28 –


Gewinnspiel

Miträtseln & gewinnen

Den goldenen Herbst am Gornergrat erleben:

Wer das Kreuzworträtsel auf dieser Seite richtig löst, geniesst schon

bald eine Wanderung mit bester Aussicht aufs Matterhorn.

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Alle Lösungen sind in den Texten

dieses Magazins versteckt.

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9

1

1. Beliebter Fotospot zum

Sonnenaufgang am Gornergrat

2. Sammelstelle für Schienenfahrzeuge

3. Wurde 1865 bestiegen – mit

tragischem Ausgang

4. Vorfahre von David Taugwalder

(Vorname)

5. Verbindet auf 15,4 km Länge die

Kantone Wallis und Uri

6. Standort eines der höchstgelegenen

Forschungsobservatorien Europas

7. Die Matterhorn Gotthard Bahn

verkehrt zwischen Zermatt und ...

8. Graubündens längste Hängebrücke

9. Veranstaltungsort des

Open Air Cinemas Brig 2025

10. Weidet jeden Sommer im

Gornergratgebiet (Sg.)

11. Wird jeden Morgen im Führerstand

kontrolliert (PI.)

12. Mit blossem Auge am Nachthimmel

schwer zu erkennen

13. Legendäre Bar mit ikonischem

Weinfass in Zermatt

14. Höchstes Hotel der Schweizer Alpen

15. Botanischer Garten am Rotenboden

(Name)

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4

Zu gewinnen:

2 Tageskarten für das

Streckennetz der

Matterhorn Gotthard

Bahn in der 2. Klasse

sowie 2 Wandertickets für

den Gornergrat.

So geht es:

Kreuzworträtsel lösen und das gesuchte Lösungswort online einsenden: www.mgbahn.ch/höhenzug

Einsendeschluss: 31.08.2025. Viel Glück und viel Spass beim Rätseln!

– 29 –


ZUGehört

Wenn der Tag geht,

beginnt die Schicht

Ein Gespräch mit dem Nachtschicht-Team

der Streckenwartung der Gornergrat Bahn

Das Nachtschicht-Team im Einsatz.

Was passiert, wenn die letzten

Züge durch sind?

«Zuerst ist es ganz still. Dann folgen Stimmen,

Schritte, dann das Anfahren der

Maschinen. Wenn der Trennschleifer loslegt,

beginnt die Nachtschicht. Ab jetzt

gehört die Strecke allein dem Bauzug

und dem Team. Keine Personenzüge,

keine Unterbrüche – nur konzentrierte

Arbeit im Scheinwerferlicht.»

Wer ist im Einsatz – und was

macht die Arbeit so besonders?

«Baumeister:innen, Spezialtiefbau, Gleisbau,

Kabelfirmen, Fahrleitungsbahnstrom

– alle Gewerke arbeiten Hand in

Hand. Jeder weiss genau, was zu tun ist.

Die Logistik ist komplex, der Zeitplan eng.

Jede Nacht ist durchgetaktet, jede Verzögerung

hat Folgen für den Betrieb am

nächsten Morgen. Was nachts passiert,

ist das Ergebnis monatelanger Planung –

und funktioniert nur, wenn alles greift.»

Wie erlebt man die Strecke

bei Nacht?

«Die Dunkelheit verändert alles. Der

Sonnenuntergang, das «Einnachten»,

das Arbeiten im Lichtkegel der Stirnlampen

– das hat eine besondere Intensität.

Die Umgebung wirkt stiller, aber

auch eindrücklicher. Die Umrisse der

Gipfel, die reflektierenden Schienen,

die klare Luft – all das erlebt man so

nur nachts.»

Was sind die Herausforderungen

– und was hilft, sie zu meistern?

«Die Arbeit ist fordernd. Kälte, Regen,

Schnee, steiles Gelände mit bis zu 200

Promille. Die Sichtverhältnisse sind begrenzt,

nicht jeder Winkel lässt sich

ausleuchten. Konzentration ist entscheidend.

Was hilft, ist der Teamspirit. Die

Stimmung in der Gruppe, das gemeinsame

Ziel. Hektik ist Gift – ruhiges, sauberes

Arbeiten ist das Wichtigste.»

Gibt es auch Momente, die man

nicht vergisst?

«Ein Fuchs hat sich über Wochen auf der

Baustelle herumgetrieben. Er hat sich

Sandwiches aus Rucksäcken geholt und

alle genau beobachtet, als würde er dazugehören.

Fast wie ein nächtliches Maskottchen.

Solche Augenblicke bleiben.»

Und was bleibt nach der Schicht?

«Wenn der Tag anbricht und die Sonne

über Zermatt aufgeht, weiss man, was

man geleistet hat. Diese Stunden sieht

kaum jemand – aber ohne sie fährt kein

Zug.»

IMPRESSUM

Herausgeber Matterhorn Gotthard Bahn, Gornergrat Bahn

Verantwortlich Marketingkommunikation

Bahnhofplatz 7, 3900 Brig, kommunikation@mgbahn.ch

Fotos Matterhorn Gotthard Bahn und zvg diverse

Erscheinungsweise 2 Mal pro Jahr

Konzept, Layout und Redaktion ATTITUDE – www.attitude.swiss

Druck Valmedia AG – www.valmedia.ch, umweltfreundlich und

im Wallis gedruckt

Papier NAUTILUS® Classic, 100 % recyceltes Papier aus 100 % Altpapier

Gewährleistungs- und Haftungsausschluss

Alle Informationen in dieser Ausgabe wurden sorgfältig geprüft und

dienen ausschliesslich Informationszwecken. Die Herausgeberin

übernimmt keine Garantie für Vollständigkeit, Richtigkeit und Aktualität

von Informationen journalistischredaktioneller Art.

© Herausgeber. Nachdruck oder sonstige Wiedergabe nur mit schriftlicher

Genehmigung gestattet.

Wir unterstützen Klimaschutz und nachhaltige

Bewirtschaftung im Schweizer Wald mit CHF 1024.–

(16 Tonnen CO2 Emissionen × CHF 64.– pro Tonne

als Kompensation für den Druck dieser Broschüre).

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Der Furkatunnel

Zahlen, Daten, Dunkelheit

Der Tunnel verbindet nicht nur den Kanton Uri und

das Wallis, sondern auch Vergangenheit und Zukunft:

Oben dampft die historische Furka-Bergbahn –

unten fahren Autozug und Glacier Express. Ein Blick auf die wichtigsten

Fakten zeigt, was diesen Ort unter der Erde so besonders macht.

15,4 km Dunkelheit

8 Jahre Bauzeit

> 300 Mio. CHF

So lang ist der Furkatunnel –

eine unterirdische Verbindung

durch die Alpen zwischen

Realp und Oberwald.

Von 1974 bis 1982 wurde gebohrt,

gesprengt und betoniert – bei Eis,

Wasserdruck und Wetterextremen.

So viel kostete der Tunnelbau.

Ein Meilenstein für den alpinen

Bahnverkehr.

1638 m ü. M. 2 Stunden gespart

< 20 Minuten

Reisezeit

Der höchste Punkt im Tunnel,

mitten im Felsmassiv

zwischen Uri und Wallis.

Im Vergleich zur alten Furka-

Bergstrecke spart die Fahrt durch

den Tunnel über zwei Stunden und

ist ganzjährig möglich.

So kurz dauert die Fahrt heute –

inklusive Autoverlad für PKW und

Motorräder.

2024–2029

Geplante Gesamtdauer des

aktuellen Updates – umfassende

Sanierung bei laufendem Betrieb.

50 weitere Jahre 24/7 einsatzbereit

Die Sanierung sichert die Bausubstanz.

Für ein halbes Jahrhundert

zusätzlichen Betrieb unter dem Berg.

Die Tunnelrettung der Matterhorn Gotthard

Bahn steht rund um die Uhr bereit:

mit speziellem Fahrzeug, Atemschutz

und Notfallkonzept für jeden Fall.

Oberalppass - Schöni © Elena Daniot

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