LÄUFT. Juli/August 2019
Das sind die Themen dieser Ausgabe: Sommerfit: So läuft's in der Wärme richtig gut | In Form kommen: Vier Übungen für den Top-Body | Perfekt essen für mehr Ausdauer: Deshalb ist Eisen so wichtig | Für deine Gesundheit: Leckere Smoothies mit Gemüse | Nie mehr verspannt: Warum Triggern mehr bringt als Blackroll & Co. | Bewegender Lebenslauf: Aus dem Rollstuhl zum Marathon | Analyse: Was bringen die neuen Laufschuh-Trends | Marathon-Test: Bist du bereit für dein Projekt 42,195 Kilometer | Marathon-Rekord: Gelingt Eliud Kipchoge dieses Jahr der erste Lauf unter zwei Stunden? | Marathon-Fest: Deshalb ist London so besonders | Kaufberatung: Darauf kommt's beim Sport-BH an | Und viele Themen mehr
Das sind die Themen dieser Ausgabe: Sommerfit: So läuft's in der Wärme richtig gut | In Form kommen: Vier Übungen für den Top-Body | Perfekt essen für mehr Ausdauer: Deshalb ist Eisen so wichtig | Für deine Gesundheit: Leckere Smoothies mit Gemüse | Nie mehr verspannt: Warum Triggern mehr bringt als Blackroll & Co. | Bewegender Lebenslauf: Aus dem Rollstuhl zum Marathon | Analyse: Was bringen die neuen Laufschuh-Trends | Marathon-Test: Bist du bereit für dein Projekt 42,195 Kilometer | Marathon-Rekord: Gelingt Eliud Kipchoge dieses Jahr der erste Lauf unter zwei Stunden? | Marathon-Fest: Deshalb ist London so besonders | Kaufberatung: Darauf kommt's beim Sport-BH an | Und viele Themen mehr
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LONDON
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DAS RENNEN SO
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REKORD
FÄLLT DIESES JAHR
NOCH DIE ZWEI-
STUNDEN-MARKE?
KAUFBERATUNG
DARAUF
KOMMT'S BEIM
SPORT-BH AN
—
AUS DER REDAKTION
—
BESSER LAUFEN
MIT DR. MATTHIAS MARQUARDT
An der Nordsee muss man sich manchmal warm anziehen. Aber das
macht ja nichts. Man kann sich ja auch warm trainieren. Genau das
haben wir vier Tage mit 20 Teilnehmern und unserem Seminarleiter
Dr. Matthias Marquardt (Autor des Bestsellers „Die Laufbibel“) in St.
Peter Ording getan. „Running 2.0 - Training. Technik. Mikronährstoffe“
haben wir unser erstes Laufseminar an der deutschen Nordseeküste
genannt. Und was sollen wir sagen? Es war großartig! Das „Strand-
Gut Resort“ war perfekt für vier Tage Aktivurlaub mit viel Wissensvermittlung,
Wellness und abwechslungsreichem Training. Die gesunde
Küche hat alle Teilnehmer ebenso begeistert wie ein „Doc Marquardt“
in Bestform, der sowohl bei den Praxiseinheiten zu Lauftechnik, Lauf-
ABC und Kräftigung in seinem Element war wie auch im Seminarraum.
Bei seinen Vorträgen zur optimalen Mikronährstoffversorgung oder
der Vorbeugung und Behandlung von Sehnenleiden, blieb keine Frage
offen. Fazit: Wir sind auch 2020 wieder in St. Peter Ording am Start!
↦ IM BIG APPLE
BEIM BROOKLYN HALF
Neue Schuhe im Test. New Balance hat im Mai in New York
zur Präsentation der neuen FuelCell-Serie geladen. Neben
der neuen Highspeedwaffe FuelCell 5280 wurde auch der
FuelCell Rebel präsentiert. Der Launch fand kurz vor dem
Brooklyn Half statt - dem größten Halbmarathon der USA.
Unsere Redakteurin Natascha Marakovits war in New York
dabei und hat den neuen FuelCell-Rebel auch gleich auf den
21,1 Kilometern durch Brooklyn getestet. Ob der Schuh hält
was er verspricht und warum sich New Balance bei ihrem
neuen Wettkampfschuh FuelCell 5280 auf eine Meile als
Rennen konzentrieren, liest du auf Seite 56.
Fotos: Brooks/C. Steinweg, Marakovits, Redaktion laufen.de
↦ FOTOSHOOTING VOM PROFI
BEI UNSERER STÄDTE-TOUR
„Wer läuft denn da?“ haben wir dieses Mal bei unserer Städte-Tour
in Hannover gefragt. Unsere Mitarbeiterin Magdalena
Nellessen war einen Nachmittag lang mit Profifotograf
Norbert Wilhelmi in der niedersächsischen Hauptstadt unterwegs.
Die vorbeikommenden Läuferinnen und Läufer gaben
einen kleinen Einblick in ihr Läuferleben und haben mit
uns über die schönsten Strecken von Hannover geplaudert.
Auch die Hannover Runners waren dabei und haben uns ihre
Lieblingsstrecken verraten. Welche das sind und was Hannover
als Laufrevier besonders macht, erfährst du ab Seite 38.
↦MITTENDRIN STATT NUR DABEI!
TOBIAS BLUM BEI DER ERSTEN
RUN HAPPY FESTIVAL TOUR AM START
Ein Lauffestival mitten in der City?! Kostenlos für alle Läufer?!
Mit vielen Runs, Testmöglichkeiten und Aktionen
über drei Tage?! Wir waren neugierig und haben uns auf
der zweiten Station der Brooks Run Happy Festival Tour in
Köln unter die Teilnehmer gemischt. Mit dabei auch Tobias
Blum (li.), im vergangenen Jahr Sieger des Köln Marathons.
LÄUFT. Mitherausgeber Norbert Hensen hat es sich nicht
nehmen lassen, den Top-Läufer auf der Bühne in seiner Heimatstadt
vor ein paar hundert Teilnehmern nach seinen Saisonzielen
zu befragen.
3 ——— LÄUFT.
INHALT
86
50
Titelbild: Norbert Wilhelmi
72
62
76
80
64
58
34
EVENTS & REISEN
LÄUFER & LEUTE
18
64
72
80
86
90
London-Marathon im Check
Das macht das Rennen so besonders
Laufen, wo die Götter Urlaub machen
Zypern ist vor allem im Frühjahr und Herbst
ein tolles Reiseziel für Läufer und Triathleten.
Und im März lockt der Zypern-Marathon
So kommt die Ideallinie auf die Straße
Wir haben uns beim Berliner Halbmarathon
angeschaut, wie nachts die Farbe aufgetragen wird
Köln und den Rhein erleben
Nach einem Jahr Pause ist der Obi Kölner
Brückenlauf wieder – und besser als je zuvor
Ein Lauf wie gemalt
Der Bauhaus-Marathon in Weimar war
eine Entdeckungsreise in Laufschuhen
Weniger Stargeld zahlen
Hier meldest du dich zum günstigsten
Preis für Laufveranstaltungen an
6
38
50
68
84
Running-Community auf der Überholspur
Die Under Armour Running-Society ist alles andere
als ein angestaubter Lauftreff. Jeden Montag treffen
sich 50 Läufer, um ans Limit zu gehen
Hot-Spots für Läufer: Hannover
Wir haben in der niedersächsischen Hauptstadt die
Strecken erkundet und stellen ortskundige Läufer vor
Der erste Unter-Zwei-Stunden-Marathon?
Marathon-Weltrekordler Eliud Kipchoge startet
einen neuen Versuch, die Schallmauer zu knacken
Aus dem Rollstuhl zum Marathon
Uwe Schmitt war durch eine Erkrankung einseitig
gelähmt. Heute ist er Teil des Polar-Laufprojeks und
bereitet sich auf den BMW Berlin-Marathon vor
Community-Frage
Wir fragen, ihr antwortet: Wer läuft immer die
gleiche Strecke und wer braucht Abwechslung?
EQUIPMENT & MODE
44
Laufschuhtrends analysiert
Was bringen die Innovationen der Hersteller?
TRAINING & FITNESS
62
Kaufberatung für Läuferinnen
Darauf kommt‘s beim Sport-BH an
22
Traumziel Marathon
Test: Bist du bereit für dein
Projekt 42,195 Kilometer?
GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG
34
43
58
Verspannungen lösen: Mit dem Trigger
Wir stellen ein kleines Gerät vor, mit dem du
deine Muskeln effektiv selbst behandeln kannst
Vier Top-Übungen für den Body
Damit stärkst du ganz einfach
Bauch, Rücken, Brust und Arme
So läuft‘s in der Wärme
Unser Experte Carsten Eich hat zehn Top-Tipps
für das Training bei Hitze zusammengestellt
30
76
Perfekt essen für mehr Ausdauer
Deshalb ist Eisen so wichig
Leckere Smoothies mit Gemüse
Grüne Smoothies sind gesund, schnell gemacht und
können zur Leistungssteigerung beitragen
AUSSERDEM
Titelthema
facebook/laufen.de
instagram/laufen.de
12
24
Anlauf
Neue Produkte
97
98
Frau Schmitt meint ...
Impressum, Vorschau
LÄUFER & LEUTE
› EINE RUNNING-COMMUNITY
AUF DER
—
ÜBERHOLSPUR ‹
RUSH
HOUR
—
↦ Harshal ist am Limit. Er geht an seine
Grenzen. Wie jeden Montag. Einlaufen,
Intervalle, Burpees, Treppenläufe,
Sprints – Intervalltraining der besonderen
Art. Vor drei Jahren kam er nach München.
Er kannte niemanden, sprach kein deutsch.
Eher zufällig wurde er auf die Under Armour
Running Society (UARS) aufmerksam, die
sich seit gut vier Jahren jeden Montag in der
Münchner Innenstadt trifft.
Es ist eine dieser Running Crews, die sich vor allem
in den großen Städten in den vergangenen Jahren
gebildet haben. Aber die UARS ist anders. „Hier
gehst du an deine Grenzen, jeden Montag – so hart
habe ich vorher nie trainiert“, sagt Harshal. Und
strahlt dabei. Seitdem er regelmäßig mit der Society
trainiert, ist er ein besserer Läufer geworden.
Er ist einer von weit über 50 Läufern, die das Angebot
der von Under Armour mit aus der Taufe gehobenen
Community nutzen. Vier ausgebildete Coaches
betreuen die Läufer. „Wir haben in München
unsere Deutschland-Zentrale und wir lieben das Laufen
– so kam die Idee, die Under Armour Running Society zu
gründen“, sagt Nicolas Schwartz, Senior Marketing-Manager
der Marke und selbst Gründungsmitglied. So oft er
es schafft, ist er bei den Runs der Society dabei.
JEDER DARF MITMACHEN, KOSTENLOS
„Jeder Läufer ist eingeladen der Crew beizutreten, aber
man muss schon Lust haben, sich der Challenge zu stellen.
Wir wollen Läufer besser machen – das passt natürlich
auch zu unserer Marke“, sagt Schwartz. Die Teilnehmer
können regelmäßig Produkte testen, wer mindestens dreimal
dabei war, erhält kostenlos das Community-Shirt und
es gibt regelmäßig Gewinne bei besonderen Aktionen.
Den Läufern gefällt das. „Die Intensität, mit der wir hier
jeden Montag Sport treiben, verbindet enorm“, sagt Daniela.
Da ist es schön, dass wir das mit einem gemeinsamen
Shirt und einem Logo zum Ausdruck bringen können.“
Aber entscheidend für sie sei von Beginn an das Training
gewesen. „Ich mag es, ans Limit zu gehen. Und dazu muss
ich gepusht werden – beides erlebe ich hier jetzt seit vier
Jahren. Es wird nie langweilig“, sagt die 35-Jährige.
6
Eine Stunde am Limit. Körperlich
wie mental. Um Grenzen zu
verschieben und ein besserer
Läufer zu werden. Die Under
Armour Running Society in
München ist alles andere als ein
angestaubter Lauftreff. Jeden
Montag treffen sich gut 50 Läufer
zu einer Trainingssession,
die extrem anstrengend ist.
Und extrem viel Spaß macht.
Text: Norbert Hensen | Fotos: Norbert Wilhelmi
UNDER
ARMOUR
RUNNING SOCIETY
7 ——— LÄUFT.
Eine „normale Ausdauereinheit" können die Mitglieder
der Under Armour Running Society von Dienstag bis
Sonntag machen. Beim Montagstraining stehen
Intervalle gepaart mit Functional Training auf dem
Programm. Harshal (vorne links) liebt es. Initiator
Under Armour schickt regelmäßig seinen Truck vorbei,
damit die Läufer die neuesten Modelle testen können.
MONTAGS
TRAINING
UARS
Das ist vor allem ein Verdienst der
Coaches. Aline Lersmacher und Magnus
Bohlmann sind Trainer der ersten
Stunde, Seana Forbes und Florian
Gast sind seit gut eineinhalb Jahren
dabei. Alle vier haben einen anderen
läuferischen Background. Und alle lieben
es, vielseitig zu trainieren. Aline
studiert in München Gesundheitswissenschaften,
sie macht gerade ihren
Master, hat nebenbei ihre Lizenz als
Functional Trainerin erworben. Die
25-Jährige ist von Beginn an dabei.
„Es macht mich stolz zu sehen, wenn
die Leute immer besser werden“, sagt
Aline, die den Teamspirit der Gruppe
liebt. „Alle pushen sich gegenseitig.
Klar, einigen sind auch Zeiten wichtig,
aber es ist kein Wettkampf gegeneinander,
im Gegenteil, jeder freut
sich darüber, wenn der andere besser
wird.“
„Noch vier, noch drei, noch zwei, noch
einen….“ Die schlanke junge Frau
kann ganz schön energisch sein. Und
geht bei ihrem Burpees-Programm,
dieser anstrengenden Kombi-Übung
aus Liegestütz und Strecksprung,
die für Läufer essentiell ist, um fit zu
werden, selbst an ihre Grenzen. „Wir
stehen nicht daneben und geben Anweisungen,
wir sind Teil der Gruppe
und kämpfen genauso wie jeder andere.“
ES IST EINE ART HASSLIEBE.
ABER ES ÜBERWIEGT DIE LIEBE
Das weiß auch Petra zu schätzen. Sie
hat einen schönen Ausdruck dafür
„Es ist eine Hassliebe.“ Die Münchnerin
schmunzelt ein bisschen bei diesem
Ausdruck. Meist überwiegt die
Liebe. „Dieses Intervall-Training ist
Fluch und Segen, aber es lohnt sich,
ich bin dadurch viel schneller geworden“,
sagt Petra. Es ist aber nur ein
Teil dessen, was die Under Armour
Running Society ausmacht. Petra:
„Es entstehen enge Freundschaften,
der Sport verbindet uns.“
Wie Aline ist auch Magnus Bohlmann
(30) Coach der ersten Stunde.
Er versteht nur allzu gut, was
Petra meint. „Bei uns wird Laufen
zum Teamsport“, bringt es der Wirtschaftsingenieur
auf den Punkt. Er
selbst hat früher Fußball gespielt,
hat aber in München keine passende
Mannschaft mehr gefunden. So startete
er mit Laufen und Fitnesstraining.
Sein Team ist die Under Armour
Running Society. Er selbst ist meist
schon morgens um sechs Uhr unterwegs.
„Training vor der Arbeit ist der
perfekte Start in den Tag“, sagt Magnus.
VIELSEITIGES TRAINING IST
GESUND UND MACHT SCHNELL
Ambitionierter Sport und gesunder
Lifestyle – zwei Begriffe, die für
8
„Bei uns wird
Laufen zum
Teamsport.“
Magnus sehr gut zusammen passen.
„Ich laufe Marathon, weil es mir
Spaß macht. Und ich weiß, dass ich
gesünder und schneller ins Ziel komme,
wenn ich meinen Körper vielseitig
trainiere.“ Er versorgt die UARS
Community mit Trainingsplänen, gibt
seine Erfahrungen weiter. Genauso
wie Seana Forbes, die vor drei Jahren
aus Schottland nach München kam.
Ihre große Leidenschaft ist das Trailrunning.
Zwei Jahre war sie „nur“
Teilnehmerin der UARS – seit eineinhalb
Jahren gehört sie zu den Coaches.
Und gibt ihre Liebe fürs Laufen
weiter. Mittlerweile hat die 28-Jährige
ihre ersten Ultratrails absolviert.
Achtmal sprintet die Gruppe an diesem
Montag die Treppen zur Bavaria-Statue
auf der Münchner Theresienwiese
hoch, seitlich der Treppen
geht es bergab im Höchsttempo zurück
zum Start. Seana hat kein Problem,
mit den schnellsten Männern
mitzuhalten. Bergauf und bergab ist
die Schottin in ihrem Element. Sie ist
längst nicht die einzige, die die Berge
liebt. Auch Lukas läuft am liebsten in
der Natur. Er ist gerade Vater geworden.
Zum Training schafft er es dennoch.
Manchmal kommt er mit Babyjogger.
„Ich laufe schon seit vielen
Jahren, irgendwann kam ich sportlich
nicht mehr weiter“, erzählt er, „das
Training hier hat mir viele neue Impulse
gegeben – seitdem läuft es wieder.“
So einen Spirit und Zusammenhalt
habe er vorher nicht erlebt.
PROFESSIONELLES
COACHING
Die Under Armour Running Society
lebt davon, dass sich hier Menschen
mit ähnlichen Interessen treffen.
„Wir haben noch nie jemanden weggeschickt“,
sagt Florian Gast, vierter
Coach der UARS, „aber manche Läufer
kommen nach ein, zwei Einheiten
nicht wieder.“ Die Mentalität muss
passen, nicht unbedingt die sportliche
Leistungsfähigkeit. „Das Training
ist so gestaltet, dass wir keinen
ausschließen, aber man muss schon
Lust auf hartes Training haben“, sagt
Florian.
Seine Oberarme zeigen, dass auch
er viel Zeit mit anderen sportlichen
Bestätigungen verbringt. „Ich mache
auch Kraftsport, liebe das Kiteboarden,
aber im Herzen fühle ich mich
als Läufer – es gibt keinen besseren
Kardiosport“, so der 27-Jährige.
Sport hat ihn schon immer fasziniert
und herausgefordert – aber es bleibt
für ihn die schönste Nebensache der
Welt. Als Bauingenieur verbringt er
viel Zeit am Schreibtisch. Sport vor
der Arbeit ist auch für ihn eher die
Regel als die Ausnahme.
Der Skilehrer und Fitness-Coach
liebt das intensive Training. „Wir sehen,
dass sich alle Läufer verbessern
9 ——— LÄUFT.
LÄUFER & LEUTE
SEANA
FORBES
„Die Leute kommen
bei Wind und Wetter
–
das macht riesig Spaß.“
„Wer mehr
Kilometer schafft
als die Coaches,
erhält eine
Belohnung.“
TEAMSPIRIT
DANIELA, PETRA,
HARSHAL & LUKAS
Daniela (pinkes Shirt) und Petra waren im
vergangenen Jahr gemeinsam beim Berlin-Marathon
am Start. Nächstes Jahr möchten
sie vielleicht in Hamburg neue Bestzeiten
aufstellen. Auch Harshal (li.) und Lukas
lieben den Spirit der Under Armour Running
Society. Daniela bringt es auf den Punkt: Es
gibt diesen schönen Spruch: Speed is Sex,
Distance is Love. Montags haben wir Sex,
aber wir trainieren für die Liebe…
mit unserem Training – auch viele,
die vorher nicht mehr weitergekommen
sind.“ Wichtig ist es allen Coaches,
möglichst individuell zu betreuen.
Das funktioniert auch sehr gut
über die MapMyRun-App, die viele
Teilnehmer nutzen. Über diese App
ist personalisiertes Coaching gleich
in zweifacher Hinsicht möglich. Jeder
einzelne Läufer, der die App nutzt,
kann seine Daten mit den Coaches
teilen. So sehen diese, was die Läufer
im Training machen. „Wir können
dann Tipps geben, was jeder einzelne
besser machen kann, oder sehen, ob
unsere Trainingspläne eingehalten
werden“, sagt Florian.
CHALLENGES, DIE LÄUFER
MOTIVIEREN
Under Armour als Initiator der Running
Society setzt seit einigen Monaten
auf das Thema Connected Fitness.
In fünf aktuellen Performance-Laufschuhen
des US-Herstellers sind
Chips eingebaut, die sich direkt mit
der MapMyRun-App verbinden können
und spannende Daten zu Schrittfrequenz
und Schrittlänge liefern.
Auch Distanz, Laufgeschwindigkeit
und Splits lassen sich messen – ganz
ohne Laufuhr und ohne Handy.
„Natürlich muss niemand mit den aktuellen
HOVR-Modellen von Under
Armour laufen, aber der eingebaute
Chip liefert für den Läufer und uns
10
ALINE
LERSMACHER
„Der perfekte Mix
aus Laufen und
Functional Training.“
MAGNUS
BOHLMANN
„Wir lieben die
Challenge, sind aber
nicht verbissen.“
FLORIAN
GAST
Coaches wichtige Daten, um das Training
zu verbessern“, sagt Florian.
Die Mitglieder der Under Armour
Running Society sind im Durchschnitt
kaum über 30, eine sehr technik-affine
Zielgruppe, die solche Optionen zur
Trainingssteuerung gerne nutzt. „Die
App kann natürlich noch viel mehr“,
weiß Nicolas Schwartz. So lassen sich
auch verschiedene Challenges initiieren,
die die UARS Community zusätzlich
motivieren.
Eine Challenge kommt besonders gut
an: „Wer in einer Woche mehr Kilometer
schafft als die Coaches, bekommt
eine kleine Belohnung von Under Ar-
mour“, sagt Magnus und lacht. „Das
ist nicht nur für die Mitglieder ein
großer Ansporn, sondern vor allem für
uns Coaches.“
Besonders begehrt: Teile aus der neuen
RUSH Kollektion des US-Herstellers,
der seine Wurzeln in der Entwicklung
hochwertiger Funktionstextilien hat.
Die letzten Meter vom Sendlinger Tor
zum Treffpunkt in der Innenstadt werden
nur noch getrabt. Die Beine sind
müde. Es gibt noch Kaltgetränke für
jeden, die Coaches beantworten Fragen
zum Training, es wird viel gelacht.
Die montagliche Rushhour ist beendet.
Harshal geht kaputt, aber glücklich
nach Hause. „Morgen werde ich
einen lockeren Lauf machen“, sagt er.
Und freut sich schon auf den kommenden
Montag.
facebook.com/groups/UARSMunich/
instagram.com/uarsmuc/
11 ——— LÄUFT.
—
ANLAUF
—
Mainova Frankfurt Marathon
Jedes Jahr ein
bisschen grüner
Der Mainova Frankfurt Marathon setzt sein Engagement
in Sachen Umweltschutz und Klimafreundlichkeit
fort. Über 230.000 Euro hat der Klassiker am
Main in den vergangenen 14 Jahren in Umweltschutzmaßnahmen
investiert. Und es geht immer weiter: Bei
der 38. Ausgabe des ältesten deutschen Stadtmarathons
am 27. Oktober sollen beispielsweise keine Plastikbecher
mehr verwendet werden. Vergangenes Jahr
wurden diese bereits nur noch für Tee an den Verpflegungsstellen
genutzt. Schon damals waren drei Viertel
der insgesamt 450.000 Trinkbecher aus Pappe.
Nun sollen hundert Prozent erreicht werden. Außerdem
wird der Veranstalter wieder einen Euro je Teilnehmer
über die 42,195-Kilometer-Distanz spenden
und mit dem Geld die Anpflanzung von Olivenbäumen
in der toskanischen Heimat seines Partners Fattoria
La Vialla finanzieren. Mit dessen klimafreundlichen
Bio-Produkten werden die Läufer bei der Pasta Party
verpflegt. Nach der im Jahr 2017 angelaufenen Aktion
konnten für die Spendensumme von 12.000 Euro 4500
Olivenbäume angepflanzt werden, die rund 240 Tonnen
CO 2
im Jahr binden. Ziel ist nun, dass im kommenden
Jahr mindestens 4500 weitere Bäume angepflanzt
werden können. Auf der Strecke und im Zielbereich werden
die Sportler mit über 5,5 Tonnen Bio-Bananen und
1,2 Tonnen Bio-Äpfeln versorgt. Mit Bio-Obst kann der
CO 2
-Fußabdruck im Vergleich zu konventioneller Ware
deutlich gesenkt werden. „Wir setzen konsequent auf
Nachhaltigkeit“, sagt Renndirektor Jo Schindler. „Laufen
ist die wohl umweltfreundlichste Art der Fortbewegung.
Und wir feiern am letzten Oktober-Wochenende Jahr für
Jahr ein Festival des Laufsports, das so umwelt- und klimafreundlich
wie möglich sein soll.“ Einen großen Schritt
in Richtung „Green Marathon“ bedeutet die Maßnahme
der Messe Frankfurt, ab dem Veranstaltungsjahr 2020
ganz auf Ökostrom umzustellen und die Stromversorgung
zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu gewährleisten.
Das Messegelände und die Festhalle sind
schließlich so etwas wie die Herzkammern des ältesten
deutschen Stadtmarathons.
ÖSTERREICHISCHER FRAUENLAUF
30.000 Läuferinnen und
Recycling-Shirts für alle
Mehr als 30.000 Starterinnen aus 92 Nationen waren
beim Österreichischen Frauenlauf am 26. Mai in
Wien am Start. Und das Asics-Event-Shirt war erstmalig
aus zu 100 Prozent recyceltem Polyester hergestellt,
das aus PET-Flaschen gewonnen wird. Asics
startet in diesem Jahr mit einer umfassenden Initiative,
die CO2-Emissionen bei europäischen Marathons und
Running-Events deutlich zu reduzieren. Auch beim
Frankfurt-Marathon werden die Event-Shirts von Asics
aus recycelten Materialien hergestellt.
10.000
MENSCHEN ZUM LAUFEN VON
10.000 METERN ANIMIEREN.
Das ist das Ziel von Jan Fitschen. Der Europameister über 10.000
Meter von 2006 hat mit seinen Partnern AOK Nordost und Ledlenser
die Kampagne „Laufen ist einfach“ gestartet. Deren Ziel ist
es, Nicht- oder Wenigläufer zu regelmäßigem Training zu ermutigen,
sodass sie einen 10-Kilometer-Lauf schaffen. Die Teilnahme
an dem Projekt ist einfach: Sie kann immer und überall erfolgen,
es ist keine Gebühr erforderlich. Auf www.laufenisteinfach.de
werden angehende Lauffans von Jan Fitschen betreut, sie erhalten
Trainingspläne und Lauftipps. „Nichts ist einfacher als laufen.
Schuhe an und los“, erklärt Jan Fitschen. „Gleichzeitig ist Laufen
ausgesprochen gesund. Mir ist es daher eine Herzensangelegenheit,
Menschen zum Laufen zu motivieren.“
12
Fotos: Österreichischer Frauenlauf, Brooks/Christoph Steinweg, Mainova Frankfurt Marathon
FÜR PROFIS,
FÜR EINSTEIGER
UND ALLE
DAZWISCHEN
Gemeinsam laufen
Unterwegs in deutschen Städten:
Die Brooks Run Happy Tour
Laufen, testen, chillen, feiern: Darum geht es bei der
Brooks Run Happy Festival Tour. Insgesamt sechs
Städte kommen in diesem Jahr in den Genuss der Tour.
Nach zwei Tourstopps in Hamburg und Köln steht fest:
Die Aktion kommt bei den Läufern an. „Mir macht das
einfach Spaß, mal ganz ohne Wettkampfdruck mit vielen
anderen Läufern durch die Stadt zu rennen, die
Leute auf der Straße haben ganz schön verwundert geguckt“,
meinte Silvia aus Köln. Am Freitagabend ging
es mit rund 250 Läufern in Richtung Kölner Dom. Aber
auch die anderen Runs waren gut besucht. Dazwischen
hatten die Läufer Zeit, die Schuhe des Herstellers oder
- für die Damen – die neuesten Sport-BHs zu testen.
Auch der letztjährige Sieger des Köln-Marathons, Tobi
Blum, war vor Ort. „Ich finde das eine super Idee, das
ist ganz ungezwungen, es geht um den Spaß, darum
einfach mit anderen gemeinsam zu laufen“, so Blum,
der selbst bei zwei Läufen mit von der Partie war.
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Im neuen Schuh von Hoka one one
Weltrekord über 50 Meilen
80 Kilometer in einer
3:36er-Pace pro Kilometer
100 Kilometer am Stück laufen. Und dabei jeden einzelnen
1000-Meter-Abschnitt in circa 3:36 Minuten zurücklegen. Das war
der Plan einiger der stärksten japanischen und amerikanischen Ultraläufer,
die Anfang Mai im kalifornischen Folsom bei Sacramento
die Weltbestzeit des Japaners Nao Kazami (6:09:14 Stunden) über
100 Kilometer verbessern wollten. Ziel war es sogar, die 100 Kilometer
in weniger als sechs Stunden zurückzulegen. Bis zur Marke
von 50 Meilen (ca. 80,45 km) war US-Ultralangstreckenstar Jim
Walmsley auf Kurs, unterbot dabei die Weltbestzeit von Bruce
Fordyce (Südafrika/4:50:51 h) aus dem Jahr 1984 in 4:50:08
Stunden um 43 Sekunden, musste aber dann den hohen Temperaturen
Tribut zollen und finishte in 7:05:24 Stunden, nachdem er vom Japaner
Hideaki Yamauchi überholt worden war, der das Rennen in 6:19:53
Stunden gewann. Initiiert wurde die Aktion vom Sportartikelhersteller
Hoka one one, der seine Athleten mit einem nagelneuen Laufschuh –
dem Hoka one one Carbon X – versorgt hatte. Der leichte Laufschuh
mit einer Carbon-Platte in der Mittelsohle ist leicht und stabil zugleich.
Mehr über den Schuh erfährst du auf Seite 47.
Generali München Marathon
Eigener Song wirbt für
friedliches Laufen und Leben
Der Generali München Marathon hat jetzt eine Hymne: Der Song und das
Musikvideo „Gemeinsam“ der Band BlankWeinek wirbt für ein friedliches
miteinander Laufen und Leben in Europa. Am 13. Oktober werden wieder
über 20.000 auf die 10 Kilometer, den Halbmarathon oder den Marathon
in Bayerns Landeshauptstadt gehen. Menschen aller Nationen sind gemeinsam
am Start und erreichen das Ziel im Olympiastadion. Dieses Jahr
werden sie dort auch von BlankWeinek und deren Band erwartet, die für die
Finisher live spielen. „Zum ersten Mal in der Geschichte unseres Marathons
ist es uns gelungen, eine hochkarätige Band zu überzeugen, uns bei unse-
rem Motto „Lauf ma zam“ zu unterstützen“, sagt Gernot Weigl, Geschäftsführer
des München-Marathon. BlankWeinek besteht aus dem Schauspieler
Harry Blank und dem Autor und Musiker Andreas Weinek. Die Band ist
auch bekannt durch ihr Debütalbum „Dahoam“. Das neue Musikvideo ist ab
sofort zu hören und sehen unter:
generalimuenchenmarathon.de
→ VIVAWEST-MARATHON IM RUHRGEBIET
ALS STAFFEL DEN DEUTSCHEN REKORD UNTERBOTEN
14 Läufer brauchte es beim Vivawest-Marathon, um mit einer Staffel den deutschen Marathonrekord
von Arne Gabius (2:08:33 h) zu unterbieten. Sie liefen die 42,195 Kilometer von Gelsenkirchen über
Essen, Bottrop und Gladbeck zurück ins Ziel nach Gelsenkirchen in 2:06:58 Stunden. Dabei legten die
Läufer unterschiedliche Strecken zwischen einem und knapp drei Kilometern zurück – und liefen im
Durchschnitt jeden der gut 42 Kilometer in einem Tempo von knapp über drei Minuten pro Kilometer.
Die Staffel um den Startläufer und sportlichen Leiter der Staffel, Muharrem Yilmaz, war nach dem Zieleinlauf
in Rekordzeit überglücklich: „Das war eine herausragende Leistung unserer Mannschaft und
wir sind total happy über den Rekord. Im nächsten Jahr werden wir den Weltrekord angreifen.“
RheinEnergie Marathon Köln
Medaillen aus Holz
beim Köln-Marathon
Die Finisher beim RheinEnergie Marathon erwartet
in Köln am 13. Oktober nach Überquerung der
Ziellinie eine kleine Überraschung: Die Medaille wird nicht mehr
aus Zink, sondern aus nachwachsendem, europäischen Holz
sein. „Wir sparen damit im Vergleich zu den Metallmedaillen aus
Südafrika über 20 Tonnen CO2 ein. Das Holz kommt aus nachhaltiger
Forstwirtschaft in Ungarn und wird in Wuppertal verarbeitet“, erklärt
der Kölner Marathon-Geschäftsführer Markus Frisch.
14
Fotos: Hoka/Chris Lorimer, Norbert Wilhelmi, Red Bull, Vivawest Marathon/Thomas Sobczak
RED BULL 400
—
WER ERKLIMMT AM
SCHNELLSTEN DIE
SKISPRUNGSCHANZEN?
—
Am 20. Juli feiert der härteste 400-Meter-Lauf
der Welt, Red Bull 400, bereits seine fünfte
Auflage in Titisee-Neustadt. Bereits 1.000
Teilnehmer sind für das Rennen die Skischanze
hinauf angemeldet. So kurz 400 Meter klingen
mögen – die Strecke hat es in sich und fordert
den Teilnehmern sowohl körperlich als auch
mental alles ab. Denn es gilt, die legendäre
Hochfirstschanze von unten zu erklimmen. Wo
im Winter die Weltelite der Skispringer bergab
fliegt, werden am 20. Juli bei bis zu 35 Grad
Steigung 140 Höhenmeter bezwungen – das
entspricht einem 40-stöckigen Gebäude. Und
für alle, die nicht genug kriegen können vom
Schanzen-Hinauflaufen, steht diesen Sommer
erstmals die 4Titude Challenge auf dem
Programm. Eine Serie von vier Rennen auf verschiedenen
Skisprungschanzen in vier Ländern.
Der Startschuss der Challenge ist am 6.
Juli im Val di Fiemme in Italien gefallen. Nach
dem Stopp in Deutschland, in Titisee-Neustadt
am 20. Juli 2019, macht die Challenge am 24.
August 2019 Halt in Bischofshofen (Österreich),
bevor sich am 14. September in Planica
(Slowenien) entscheidet, wer sich als Gesamtsieger
durchsetzen kann.
redbull.com/de-de/events/red-bull-400-de
DAS BESTE TRAINING
DEIN LAUF INS GLÜCK
—
—
UNSER EXPERTE
Andreas Butz
↦ Die meisten von uns wollen
wohl beim Laufen vor allem eins:
besser werden. Wobei besser
wahlweise auch ausdauernder,
schneller oder schlanker bedeuten
kann. Trainingstipps sind
gefragt, die für mehr Kondition,
mehr Kraftausdauer und intensivere
Fettverbrennung sorgen.
Am Ende geht es fast immer darum.
schneller und länger laufen
zu können. Es gibt aber auch
Läufer, die ganz andere Ziele
haben. Die einfach beim Laufen
Glücksmomente suchen, von
denen sie auch im Alltag zehren
können. Für die ist das beste
Training immer der Lauf, bei
dem sie solche Momente erleben.
Und das Schönste dabei: Es
gibt einiges, das man selbst tun
kann, um mehr solcher „Läufe
ins Glück“ zu erleben.
Als motivierter Laufanfänger liest
man ja irgendwann immer vom
„Runner’s High“, einem rauschähnlichen
Zustand, in dem Endorphine
ausgeschüttet werden, also körpereigenes
Morphium. Die meisten
Läufer schieben diesen Zustand
irgendwann ins Reich der Fabeln,
weil sie diesen Rausch partout
nicht erleben können. „Laufen im
Flow“ ist ebenso ein Ideal, von dem
man hin und wieder hört. Das Versunkensein
im Hier und Jetzt, Kilometer
für Kilometer. Und plötzlich
ist die Laufrunde zu Ende, ohne
dass man Zeit und Anstrengung gespürt
hätte. Wow, das war aber gut.
Dieses schöne Gefühl erleben schon
mehr Läufer. Manchmal reichen
dafür eine nette Laufgruppe und
ein tolles Gespräch bei moderatem
Tempo. Das meiste Nicken erntet
man bei Lauffreunden, wenn man von
dem Phänomen der Gedankenblitze
erzählt. Wenn einem plötzlich – einer
Eingebung gleich – die Lösung für
ein Problem einfällt, eine tolle Idee,
obwohl man beim Laufen eigentlich
gar nicht daran gedacht hat. Mit dem
Flow ist es in diesem Moment natürlich
vorbei, sei’s drum. Aber was kann
man eigentlich tun, um diese Glückszuständen
beim Laufen aktiv zu fördern?
MODERATES TEMPO
Klar, Intervalltrainings, Wettkämpfe
und Bestzeiten können stolz machen.
Aber Flow, Endorphine und
Gedankenblitze bekommt man dabei
nicht. Wer dem Glück entgegenlaufen
möchte läuft im ruhigen Tempo, also
zwischen 66 und 75 Prozent der maximalen
Herzfrequenz. Je niedrigpulsiger
umso besser. Der Schlüssel zum
Glück liegt in der Energie, die du beim
Laufen noch für dein Glücksempfinden
im Gehirn übrig hast. Wird zu viel
Energie in den Beinen benötigt, bleibt
zu wenig für das Glück übrig.
JE LÄNGER, UMSO
GLÜCKLICHER
Für den Gedankenblitz können 40
Minuten Laufen ausreichen. Für das
Flow-Empfinden reicht auch schon
mal eine Stunde Lauftreff. Für das
Runner’s High – und ja, das gibt es
wirklich – sollten es aber schon 90
Minuten und länger sein. Eineinhalb
Stunden Supersauerstofflauf erhöhen
die Chancen auf Glücksgefühle
ganz erheblich. Ein Grund, warum
Anfänger und Kurzstreckenläufer
diesen Zustand wohl nie erleben
werden ...
ist selbst über 130-maliger
Marathonläufer und Trainer der Trainer.
Der Gründer der „Laufcampus-Akademie“
bildet Laufbegeisterte zu Lauf- und
Personal Trainern aus. In LÄUFT. beschreibt
er Trainingseinheiten, die er zu den besten
überhaupt zählt.
FRÜHLINGSGEFÜHLE IN
JEDER JAHRESZEIT
„Frühlingsgefühle“ stehen für mich
synonym für einen besonderen Zustand,
den man sich zu jeder Jahreszeit
erlaufen kann, also auch im
Sommer, Herbst und Winter. Nur
nicht in der Dunkelheit, nicht im Fitnessstudio
und auch nicht auf technisch
anspruchsvollen Strecken.
Laufende Frühlingsgefühle kann
man nur bei Tageslicht, zwischen
Morgengrauen und Abenddämmerung
und in der Natur erleben –
wenn man beim Laufen entspannt
genug ist.
DREI LÄUFE PRO WOCHE
MÜSSEN SEIN
Drei Laufeinheiten pro Woche sind
der Fleiß, den du aufbringen musst,
wenn du Glücksgefühle beim Laufen
erleben willst. Nimm dir schon
bald einen Halbmarathon zum Ziel,
ein Ziel, das lange und langsame
Trainingsläufe erfordert. Laufe oft
bei Tageslicht, tanke damit Sonne
und das so wichtige Vitamin D. Und
Freunde beim wöchentlichen Lauftreff,
Laufkurs oder langen Lauf am
Wochenende können die entscheidenden
Glücksboten für dich sein.
„Es gibt nichts Gutes, außer: man
tut es.“ Ist von Erich Kästner, der
Mann ist nicht gelaufen, hat aber
vollkommen recht. Drum laufe dem
Glück entgegen.
16
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Egal ob Anfänger oder Profi – bei der OBI Laufserie erlebst du Köln von seiner
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› VIRGIN MONEY MARATHON ‹
DER TAKT IST EGAL:
LONDON ROCKT
IMMER!
Für Florian Liebig sind Zeiten nicht
wichtig. Der Spaß steht bei ihm
im Vordergrund. Der Frankfurter
Blogger ist in London seinen achten
Marathon gelaufen und heute noch
begeistert: „In Deutschland wirst
du sofort nach deiner Zeit gefragt,
in London gibt es Anerkennung
für jeden, egal mit welcher Zeit.“
Anders verhält es sich für David
Schönherr aus Münster. David ist
Sportwissenschaftler, Physiotherapeut
und Leichtathletiktrainer.
Und er ist schnell. Zeiten sind ihm
wichtig. Seine Bestzeit stammt vom
Berlin Marathon 2016 und liegt bei
2:26:52 Stunden. London war für
ihn Marathon Nummer 13. Sein Ziel:
Bestzeit. Die ist ihm mit 2:29:32
—
Stunden nicht gelungen, dennoch sagt
er: „London ist von allen Marathons, die
ich bisher gelaufen bin, ganz klar auf
Platz Eins.“ Warum eigentlich? Gemeinsam
mit den beiden haben wir den Lauf
unter die Lupe genommen.
DER RUN AUF DIE
STARTPLÄTZE
Bei keinem anderen Marathon auf
der Welt ist die Zahl der Bewerber
für einen der rund 56.000 Startplätze
größer als beim London-Marathon.
Exakt 414.168 Läuferinnen und Läufer
hatten sich für den Marathon am 28.
April beworben. Die Registrierung für
das Losverfahren erfolgt bereits ein
Jahr vor dem Rennen, die Entscheidung
fällt schließlich Anfang Oktober,
also rund sechs Monate vor dem Marathon.
Entgegen der anderen World
Marathon Majors (Berlin, Tokio, New
York, Chicago und Boston) beträgt
die Ausländer-Quote nur 16 Prozent.
Wer das Glück hat und gezogen wird,
muss 80 Pfund für den Platz bezahlen.
Text: Natascha Marakovits, Fotos: iStock. imago images/Zuma Press, i Images, APress, Thijs Blondeel, privat
18
Für den London-Marathon 2019 hatten sich
über 400.00 Läuferinnen und Läufer
beworben. Circa 56.000 von ihnen haben
einen Startplatz ergattert. Unter ihnen: Laufgenießer
Florian Liebig und Bestzeitenjäger
David Schönherr. In der vergangenen LÄUFT.-
Ausgabe haben sie von ihrer Vorbereitung
erzählt. Hier erfährst du, wie es für sie am 28.
April gelaufen ist und was den London-
Marathon so besonders macht.
EVENTS
——
REISEN
Anders als beispielsweise in Boston
ist es nicht möglich, sich mit
einer, der Altersklasse entsprechenden,
schnellen Zeit zu qualifizieren.
Es gibt zwar Startplätze
mit Quali-Zeiten, diese sind jedoch
ausschließlich für britische
Staatsbürger reserviert. Selbst
David Schönherr hätte mit seiner
fabelhaften Finisher-Zeit von
2:29:23 Stunden keine Chance,
sich für das Jahr 2020
zu qualifizieren.
Auch Charity-Startplätze können erworben
werden, die bei den spendenfreudigen
Briten sehr beliebt sind. 75
Prozent der einheimischen Teilnehmer
sind für eine der vielen Charities
unterwegs. Die Charities lassen sich
dies einiges kosten: Für eine Startnummer
bezahlen sie rund 500 Pfund.
Wer für eine dieser Organisationen
läuft, verpflichtet sich, mindestens
1000 Pfund im Freundes- und Bekanntenpreis
für den wohltätigen Zweck
zu sammeln. Ein großer Aufwand, der
aber gern in Kauf genommen wird,
um dabei sein zu können. Dieses
Jahr konnte erstmals die Rekordmarke
von einer Milliarde Pfund
geknackt werden, die seit Beginn
des Marathons durch Spenden gesammelt
wurde.
Wer also kein Losglück hat und
auch nicht das nötige Spendengeld,
dem bleibt nur der Gang zum Reiseveranstalter,
wobei auch hier die
Plätze rar und oftmals über ein Jahr
im Voraus ausgebucht sind. ↦
19 ——— LÄUFT.
GENUSS
LÄUFER
Florian Liebig ging entspannt an den Start,
genoss die Stimmung auf der Strecke und
finishte locker in 4:14:17 Stunden
BESTZEITEN
JÄGER
David Schönherr war in London auf
Bestzeitjagd. Er verpasste seine 2:26:52
Stunden, die er 2016 in Berlin aufgestellt
hatte, mit 2:29:32 zwar, war aber dennoch
superhappy
BUCKINGHAM
PALACE
Britischer geht‘s nicht: Die mit Union
Jacks geschmückte Zielgerade des
London-Marathons liegt direkt vor dem
Buckingham Palace, wo die Queen in
der Stadt residiert
ORGANISATION
KURZE WARTEZEITEN UND
KURZE WEGE SORGEN
FÜR FRISCHE MARATHON-BEINE
Der Start erfolgt in Greenwich in drei
unterschiedlichen Bereichen, die farblich
gekennzeichnet sind: blau, grün
und rot. „Die Organisation war perfekt.
Dies fiel mit bereits auf dem Weg
zum Startbereich auf, wo es genaue
Beschilderungen zu den drei unterschiedlichen
Startbereichen gab. So
kam es weder zu großen Wartezeiten
noch zu Umwegen, auf welche man vor
dem Marathon gerne verzichtet“, sagt
David Schönherr. Auch Florian Liebig
war von der Organsisation begeistert:
„Es hat alles super funktioniert und
war recht stressfrei. Beim New York
Marathon war damals viel mehr los“,
meint er.
Die blauen und roten Starts sind jeweils
in neun Blöcke geteilt, in die man
aufgrund der angegebenen Zielzeit
bei der Anmeldung eingeteilt wird.
Im blauen starten Elite- und schnelle
Hobbyläufer, im roten die Charityläufer.
Der grüne Startbereich ist relativ
klein und Promis, Sonderwertungen
und Sponsoren vorbehalten. „Wir hatten
das Glück, an einem „kleineren
Start zu starten, wodurch wir sogar
auf der Startlinie stehen und befreit
loslaufen konnten. Zu den einzelnen
Bereichen durften nur die Läufer mit
entsprechenden gekennzeichneten
Startnummern“, erzählt David.
Übrigens: Wer aufgrund einer Verletzung
oder einem anderen triftigen
Grund nicht starten kann, bekommt
eine Startplatz-Garantie für das darauffolgende
Jahr. Gezahlt werden
muss dieser jedoch nochmals.
STIMMUNG
AM START MAU, AUF DER
STRECKE EINZIGARTIG
Augrund der Tatsache, dass der Start
etwas außerhalb liegt, finden sich
dort, anders als z.B. in Berlin, keine
Zuschauermassen ein, um die Läufer
schon auf den ersten Metern anzufeuern.
„Die Stimmung beim Start
war lau, es gab keine Musik und auch
keine Hymne oder irgendetwas Besonderes“,
sagt Florian. Doch hat man die
ersten Kilometer einmal hinter sich
gebracht, wandelt sich das Bild ganz
schnell. Wenn es an den touristischen
Highlights wie Tower of London und
Houses of Parliament mit Big Ben vorbeigeht,
gibt es für die Zuschauer kein
Halten mehr. In mehreren Reihen stehen
sie dicht gedrängt und feuern die
Marathonis an. „Die Begeisterung der
Stadt für den Marathon war auf jedem
Meter zu spüren. Was mir im speziellen
noch in Erinnerung geblieben ist,
ist das Verhalten der Volunteers nach
dem Zieleinlauf. Diese beklatschten
im Spalier fast jeden einzelnen Läufer
und gratulierten. Das habe ich bisher
auch noch nie erlebt. Einfach ein grandioses
Erlebnis!“, erzählt David.
VERPFLEGUNG
ERSTMALS EINSATZ VON
ESSBAREN WASSERKAPSELN
Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei
großen Laufveranstaltungen eine immer
größere Rolle. Der Berlin Marathon
hat im Vorjahr wiederverwendbare
Becher ausgegeben. Beim London-Marathon
kamen dieses Jahr erstmals
sogenannte Pods namens „Ooho“ zum
Einsatz – spezielle kleine Beutel aus
Seegras, die mit einem Elektrolytdrink
gefüllt waren und einfach geschluckt
werden konnten. Ein Londoner Startup
hatte die Pods entwickelt. Werden
sie nicht geschluckt, werden sie binnen
sechs Wochen abgebaut. „Das war eine
super Idee“, sagt Florian. Über 200.000
20
PRINZ
HARRY
Genauso wie das Ziel vor dem Buckingham-Palast
gehört der Besuch von Prinz Harry beim London-Marathon
einfach dazu. Diesmal hatte er mit den beiden
kenianischen Siegern Eliud Kipchoge (2:02:37 Stunden)
und Brigid Kosgei (2:18:20 Stunden) genau so viel
Spaß wie mit den Helfern an der Strecke
CHARITY-
LÄUFER
Bei keinem anderen Marathon gehen so viele
Charity-Läufer an den Start wie in London.
Diese laufen für den guten Zweck und machen
dabei oft auch mit einfallsreichen Kostümen
auf sich aufmerksam. Wie dieses Nashorn. Der
Stammgast in London läuft für den Schutz der
letzten Nashörner weltweit
Flaschen konnten dadurch laut den
Veranstaltern eingespart werden. Zudem
wurden die Getränkestationen von
26 auf 19 reduziert, um ebenfalls Wasserflaschen
einzusparen.
ZIELSCHLUSS
ERST NACH ACHT STUNDEN
IST‘S VORBEI
Der London-Marathon eignet sich
hervorragend für all jene, die es auf
den 42,195 Kilometern langsam angehen
wollen. Im Gegensatz zu den
anderen großen Marathons ist erst
nach acht Stunden Zielschluss. Zum
Vergleich: Beim Berlin-Marathon
sind es sechs Stunden und 15 Minuten.
Dass es in London anders ist,
liegt vermutlich daran, dass sehr viele
Charityläufer unterwegs sind, die für
den guten Zweck und wegen des Spaß
dabei sind und nicht einer Zeit hinterherjagen.
Ist die Verkleidung besonders
originell, kann es schon einmal
passieren, dass der eine oder andere
Läufer nicht durch den Zielbogen
durchpasst. So geschehen dieses Jahr,
als ein Teilnehmer als Big Ben verkleidet
im Zielbogen aufgrund der Höhe
seines Kostüms steckengeblieben ist.
42.547 Teilnehmer sind ins Ziel beim
Buckingham Palast gelaufen. Neuer
Rekord. Genießer Flo übrigens nach
4:14:17 Stunden. Da hätte er noch einiges
an Zeit bis zum Zielschluss übrig
gehabt, um die Stimmung bis zuletzt
in vollen Zügen zu genießen.
LAST BUT NOT LEAST
WO DIE TOPSTARS
AUFEINANDER TREFFEN
Der London-Marathon eignet sich
aber vor allem auch für jene, die sich
ein bestimmtes Zeitziel gesteckt haben.
Die Strecke durch die britische
Hauptstadt gilt als eine der schnellsten
der Welt. Dementsprechend viele
Topstars der Szene jagen Jahr für
Jahr neuen Bestzeiten hinterher. Kein
anderer Marathon auf der Welt ist
so hochkarätig besetzt wie der London-Marathon.
Am 13. April 2003
schrieb Paula Radcliffe beim London-Marathon
Geschichte. In 2:15:25
Stunden lief sie den bis heute unangetasteten
Weltrekord bei den Damen im
Marathon. Seit 16 Jahren ist es keiner
Frau gelungen, die Britin auf dieser
Distanz zu schlagen. „Auf den letzten
Meilen wusste ich, dass ich den Weltrekord
holen kann“, erinnert sie sich
heute. Am 28. April stand sie nicht an
der Startlinie, sondern war als Kommentatorin
für die TV-Übertragung
aktiv. „Es ist immer wieder schön, hier
zu sein. Ich habe so tolle Erinnerungen
an damals“, sagt sie. Dieses Jahr
trafen mit Eliud Kipchoge und Mo Farah
der Marathon-Weltrekordler und
der vierfachen Bahn-Olympiasieger
über 5000 und 10.000 Meter aufeinander.
Eliud Kipchoge, der in Berlin
im vergangenen Jahr den Weltrekord
auf 2:01:39 Stunden gesteigert hatte,
siegte schließlich in 2:02:37 Stunden.
Der Kenianer erzielte damit – abgesehen
von einem irregulären Rennen in
Monza (Italien) – die zweitschnellste
je gelaufene Zeit, einen Streckenrekord
und eine Jahresweltbestzeit.
Der 34 Jahre alte Olympiasieger
aus Kenia hat nunmehr zwölf seiner
13 Marathons gewonnen und seine
Vormachtstellung einmal mehr eindrucksvoll
bewiesen. Mo Farah hatte
an diesem Tag keine Chance. Der Brite
kam nach 2:05:39 als Fünfter ins Ziel.
Bei den Frauen siegte Brigid Kosgei
in 2:18:20 Stunden. Das ist die neunschnellste
Zeit, die jemals bei den Damen
gelaufen wurde. London ist eben
ein Muss für jeden Marathonläufer
– egal ob ganz schnell oder ganz langsam.
21 ——— LÄUFT.
› TRAUMZIEL
—
MARATHON ‹
BIST DU BEREIT?
—
DER FRAGEBOGEN
01 Hast du schon mal einen Gesundheitstest
mit medizinischer Untersuchung
für dein Ausdauertraining absolviert?
○ nein, noch nie
○ ja, das ist allerdings
schon ein paar Jahre her
○ ja, innerhalb der letzten
sechs Monate
0 Pkt.
2 Pkt.
5 Pkt.
03 Wie oft bist du in den letzten sechs
Monaten im Durchschnitt pro Woche
gelaufen?
○ null- oder einmal
○ zweimal
○ dreimal
○ viermal
○ mehr als viermal
0 Pkt.
2 Pkt.
3 Pkt.
4 Pkt.
5 Pkt.
06 Wie lang waren deine fünf längsten
Läufe innerhalb der letzten sechs Monate
im Durchschnitt?
○ 45 Minuten
○ 60 Minuten
○ 75 Minuten
○ 90 Minuten
○ 100 bis 120 Minuten
1 Pkt.
2 Pkt.
3 Pkt.
4 Pkt.
5 Pkt.
02 Hast du beim Laufen Probleme
mit Muskeln, Sehnen oder Gelenken?
○ ich habe aktuell Probleme
○ ich arbeite gerade
regelmäßig an muskulären
Defiziten
○ ich hatte Probleme, bin aber
seit mindestens 3 Monaten
beschwerdefrei
○ ich fühle mich fit und bin
beschwerdefrei
0 Pkt.
2 Pkt.
3 Pkt.
5 Pkt.
04 Wie lange läufst du schon regelmäßig,
mindestens zweimal pro Woche?
○ noch gar nicht oder seit
weniger als sechs Monaten
○ seit sechs bis zwölf Monaten
○ seit ein bis zwei Jahren
○ mehr als zwei Jahre
0 Pkt.
2 Pkt.
4 Pkt.
5 Pkt.
05 Wie oft kannst du in den nächsten
sechs Monaten pro Woche trainieren,
wenn du davon ausgehst, dass du pro Einheit
circa 90 Minuten Zeit benötigst?
○ zweimal (ca. 3 Std.)
○ dreimal (ca. 5 Std.)
○ viermal (ca. 6-7 Std.)
○ fünfmal (ca. 8-10 Std.)
1 Pkt.
2 Pkt.
4 Pkt.
5 Pkt.
07 Hast du schon Wettkämpfe gefinisht?
○ nein
○ ja, bis maximal fünf Kilometer
○ ja, bis maximal zehn Kilometer
○ ja, einen Halbmarathon
○ ja, zwei oder mehr
Halbmarathons
0 Pkt.
1 Pkt.
2 Pkt.
3 Pkt.
5 Pkt.
08 Wie hoch war dein Wochenumfang
in Kilometern in den letzten drei Monaten
im Durchschnitt?
○ unter 20 Kilometer
○ zwischen 20 & 30 Kilometer
○ zwischen 30 & 40 Kilometer
○ über 40 Kilometer
1 Pkt.
2 Pkt.
4 Pkt.
5 Pkt.
22
42,195 Kilometer – die Königsdisziplin Marathon ist
für viele Läufer das Ziel schlechthin. Doch bevor du anfängst
zu träumen, solltest du realistisch einschätzen,
ob du bereit bist für das Training, das nötig ist, um einen
Marathon erfolgreich zu bewältigen. Unser Fragebogen
soll dir dabei helfen. Einfach ausfüllen, Punkte zusammenzählen
und unsere Einschätzung lesen.
TRAINING
——
FITNESS
DIE AUSWERTUNG
0 bis 14 Punkte: Du läufst noch nicht so lange und warst bisher eher auf kürzeren
Distanzen unterwegs. Aktuell musst du durch die Steigerung deines Trainingsumfangs
erst noch die Voraussetzungen für eine erfolgversprechende Marathonvorbereitung
schaffen. Empfehlung: Plane deinen Marathon frühestens für Herbst 2020 ein.
15 bis 22 Punkte: Du läufst schon länger regelmäßig und hast auch schon erste Wettkampferfahrungen
gesammelt. Für einen Marathon in diesem Jahr wäre es aber noch
zu früh. Gönn dir noch etwas Zeit und bereite dich auf einen weiteren Halbmarathon im
Herbst 2019 vor. Ab November kannst du dann mit einer 24-wöchigen Marathonvorbereitung
starten und im April oder Mai 2020 stehst du dann an der Startlinie deines ersten
Marathons.
23 bis 30 Punkte: Du hast dir in den letzten Monaten schon eine gute Ausgangsposition
erarbeitet. Wenn du jetzt mit der Marathonvorbereitung startest, reicht die Zeit, um im
späteren Herbst einen Marathon erfolgreich zu finishen. Eine Option wäre der Mainova
Frankfurt Marathon Ende Oktober 2019. Nutze die Zeit bis Ende Juli, um deine Grundlagenausdauer
weiter zu verbessern und starte dann ab August mit dem marathonspezifischen
Training.
31 bis 40 Punkte: Du bist topfit und einer erfolgreichen Marathonvorbereitung steht
nichts mehr im Weg. Such dir am besten gleich einen Marathon im September oder Oktober
2019 aus und starte mit der 14-wöchigen speziellen Marathonvorbereitung, alle
notwendigen Grundlagen hast du in den letzten Wochen bereits gelegt.
DER EXPERTE
Der Fragebogen wurde von unserem Experten
Carsten Eich entwickelt. Der Ex-Profi ist
Trainingsfachmann. Er war über viele Jahre
die deutsche Nummer eins auf der Straße. Noch
immer hält er mit 60:34 Minuten den deutschen
Rekord im Halbmarathon. Nach seiner Karriere
ist Carsten Eich der Laufszene auf vielfältige
Weise verbunden. So leitet er auch unsere Running
Camps auf Mallorca und an der portugiesischen
Algarve. ↦ www.carsten-eich.de
Foto: iStock
23 ——— LÄUFT.
EQUIPMENT & MODE
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dickste Sohle, die je ein Laufschuh der US-amerikanischen Marke hatte. Dieses Mehr an Fresh Foam - dem aufgeschäumten
namensgebenden Dämpfungsmaterial - garantiert maximalen Komfort unter deinen Füßen, ob beim Longrun oder auch nur
für einen kurzen Trainingslauf. Gerade beim Laufen auf hartem Untergrund spielt der Fresh Foam More seine Stärken aus.
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nicht nur maximale Dämpfung, sondern auch maximaler Tragekomfort zu spüren ist, wurde das Obermaterial völlig nahtfrei
hergestellt und schmiegt sich an den Fuß, wie eine zweite Socke. Die besondere Schalenbauweise der Zwischensohle macht
den Fresh Foam More besonders stabil, die breite Außensohle verleiht dir den nötigen Halt. Obwohl er auf den ersten Blick
recht klobig aussieht, überzeugt er mit einem dynamischen Abrollverhalten. Wer auf der Suche nach einem maximal gedämpften
und dennoch dynamischen Laufschuh ist, sollte den Fresh Foam More einmal ausprobieren.
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DURCH DEN
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einen Energiekick geben, ohne zu belasten. Die neuen Mountain Hero Energy
Bars bestehen aus natürlichen, pflanzlichen Rohstoffen wie Leinsamen und
Quinoa und sind somit auch für Veganer geeignet. Hervorzuheben ist die Verwendung
von Isomaltulose als Süßungsmittel. Dadurch wird der Zucker vom
Körper langsam aufgenommen. Der Blutzuckerspiegel fällt in Folge dessen
nicht so rasch ab und die Sättigung hält länger an. Optimal also für Ausdauersportler,
die gerne einmal länger unterwegs sind. Die Mountain Energie
Riegel sind in vier Sorten erhältlich: White Hazelnut, Crunchy Peanut Butter,
Blueberry Crisp und Cocoa Coconut.
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Tanktops. Wer an schwülen Tagen luftig, leicht und auch
noch modisch seine Runden drehen will, kann das neue
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verschafft dir selbst bei 30 Grad ein angenehmes
Gefühl auf deiner Haut. Der freie Rücken ist nicht nur ein
Hingucker, sondern lässt deine Haut noch mehr atmen.
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bei Einbruch der Dunkelheit bestens geschützt. Reflektierende
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vor allem bei leichter Überpronation oder langen Läufen ausreichende Stabilität.
Wesentlichstes Merkmal beim Liberty Iso 2 ist die verlängerte Pronationsstütze. Genau
um 18 Prozent wurde diese verlängert, ohne den Fuß in seiner Abrollbewegung
zu beeinflussen. Bei der Außensohle wurde in den hochbeanspruchten Bereichen
ein abriebfestes Carbon-Gummi verwendet, das für zusätzliche Stabilität sorgt. Die
geringe Sprengung von nur vier Millimetern wurde beibehalten. Alles in allem ein
dynamischer, leicht gestützter Schuh, der auch für schnelle Kilometer gemacht ist.
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Gerade an heißen Tagen produziert der
Körper mehr Schweiß als sonst und
verliert dabei mit jedem Tropfen wichtige
Mineralstoffe. Damit du stets mit
ausreichend Magnesium versorgt bist,
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Magnesium, was einer Tagesdosis entspricht.
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überall dabeihaben kann. Erhältlich
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heißen Sommertagen dafür, dass kleine Sportbegeisterte
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Überhitzung vorbeugen
Die Zeiten, in denen sich T-Shirts beim Laufen mit
Schweiß vollsaugen und auf den letzten Kilometern
wie ein nasser Sack am Körper hängen, sind
glücklicherweise vorbei. Hersteller lassen sich immer
mehr einfallen, damit Feuchtigkeit möglichst
schnell abtransportiert wird, um stets ein angenehmes
Gefühl auf der Haut zu haben. Speziell für
den Sommer hat Salomon nun das sogenannte
Sense Tee auf den Markt gebracht. Das sogenannte
37.5 Gewebe ist leicht und atmungsaktiv sowie
geruchshemmend und trocknet zudem sehr rasch.
Dadurch kommt es nicht so schnell zu einer Überhitzung
des Körpers, was sich positiv auf die Leistungsfähigkeit
auswirkt. So kannst du im Training
oder auch im Wettkampf auf der Jagd nach deiner
Bestzeit länger eine höhere Leistung erbringen.
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26
Einfach Laufschuhe anziehen und loslaufen
war gestern. Heute bieten GPS-Uhren und
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Vermessung des eigenen Lebensstils. Der
Kostenfaktor ist dabei meist sehr hoch. Der
französische Hersteller Withings hat nun
mit dem Pulse HR einen Tracker unter 100
Euro auf den Markt gebracht, der den teureren
Modellen um nichts nachstehen soll.
Die Erfassung von 30 verschiedenen Sportarten,
Schlafindex, GPS und Herzfrequenz -
die Funktionen sind vielfältig. Dazu kommt
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IN DER WÄRME
4 TOP-ÜBUNGEN
FÜR DEN BODY
DESHALB IST EISEN
SO WICHTIG
LECKERE SMOOTHIES
MIT GEMÜSE
BEWEGENDER
LEBENSLAUF
Aus dem Rollstuhl
zum Marathon!
LAUFEN.DE
ANALYSE
WAS BRINGEN
DIE AKTUELLEN
LAUFSCHUH-
TRENDS?
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DAS MACHT
DAS RENNEN SO
BESONDERS
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ein Paket Fitness-Müsli
und 1 Paar Laufsocken
REKORD
FÄLLT DIESES JAHR
NOCH DIE ZWEI-
STUNDEN-MARKE?
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CRAFT
—
EIN GEFÜHL
DER LEICHTIGKEIT
AN HEISSEN TAGEN
—
↦Die Sonne heizt dir richtig ein, der Schweiß rinnt und
eigentlich würdest du jetzt am liebsten in einen Pool
springen, um dich abzukühlen. Damit du auch im Sommer
bei sehr hohen Temperaturen nicht überhitzt, ist es
wichtig, auf die richtige Bekleidung zu achten. Craft hat
mit der Nanoweight Kollektion Shirts und Shorts auf den
Markt gebracht, die dir dabei helfen sollen, im Sommer
ein Leichtigkeitsgefühl zu bewahren. Anstatt auf der
Haut zu kleben, vermitteln extrem dünne und leichte Materialien
ein Gefühl des Fast-nichts, das man bei heißen
Sommerläufen braucht. Die Shirts sind außerdem mit
Netzeinsätzen an den Ärmeln versehen, die nicht nur
für eine bessere Durchlüftung sorgen, sondern auch ein
Wundscheuern bei empfindlicher Haut verhindern. Reflektoren
auf Vorder- und Rückseite sorgen zudem für
Sichtbarkeit bei Dunkelheit. Das Damensinglet bringt
nur federleichte 40 Gramm auf die Waage, bei den Herren
sind es 15 Gramm mehr. Dazu passend gibt es die Shorts,
die ebenfalls aus ultraleichtem Material besteht.
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wer kennt es nicht: Die Creme klebt beim Laufen
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—
DAS TRÄGT
ALINE
—
↦ Aline Lersmacher studiert in München Gesundheitswissenschaften,
läuft leidenschaftlich und betreibt genauso gerne
„Functional Training“. Als Coach motiviert die 25-Jährige seit
Ende 2016 die Mitglieder der Under Armour Running Society.
Und treibt sie manchmal ganz schön an. „Ich liebe Sport und
gehe auch gerne mal an die Grenzen, es sollte aber immer der
Spaß im Vordergrund stehen“, sagt Aline.
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KAUM NOCH LEISTUNG? ‹
—
WENN
EISEN HILFT
—
Wenn sich Sportler fühlen, als hätte man ihnen
den Stecker rausgezogen, kann es daran liegen,
dass es an Eisen mangelt. Denn das Spurenelement
ist essenziell für die Ausdauer.
Hier liest du, warum ohne Eisen nichts läuft. Und
unser Experte Dr. Matthias Marquardt verrät,
wie du Eisenmangel vorbeugst und behandelst.
WARUM IST EISEN SO WICHTIG
FÜR DIE LEISTUNGSFÄHIGKEIT
VON AUSDAUERSPORTLERN?
Ohne Eisen könnte der von den Lungen
aufgenommene Sauerstoff nicht über
den Blutkreislauf zu den Zellen transportiert
werden, wo er zur Energiegewinnung
genutzt wird. Denn im Blut
wird der Sauerstoff mit Hilfe des Eisens
an den Blutfarbstoff Hämoglobin
gebunden. Dies geschieht in den roten
Blutkörperchen. Deshalb wird Eisen für
die Blutbildung benötigt: Steht nicht genügend
Eisen zur Verfügung, kann nicht
ausreichend Hämoglobin gebildet werden.
Der Sauerstofftransport wird eingeschränkt,
alle Systeme des Körpers,
aber vor allem die Muskeln und das Gehirn,
arbeiten nicht mehr optimal. Beim
Laufen kann schon ein geringer Eisenmangel
zu verminderter Leistungsfähigkeit
führen, weil dabei ja extrem viel
Sauerstoff benötigt wird.
WER IST VON EISENMANGEL
BETROFFEN?
Eisenmangel ist ein Thema, das vor allem
Frauen, Sportler, Vegetarier und
Menschen mit chronisch entzündlichen
Erkrankungen wie Rheuma betrifft. Bei
Frauen ist die Ursache die Regelblutung.
Der monatliche Blutverlust führt
zu einem Verlust an Eisen. Ab dem 50.
Lebensjahr, wenn die Regelblutung meistens
aufhört, steigen die Eisenwerte bei
Frauen meist deutlich an. Dass Sportler
häufiger an Eisenmangel leiden als die
übrige Bevölkerung, hängt damit zusammen,
dass Eisen vom Körper immer dann
schlecht aufgenommen wird, wenn das
Immunsystem des Körpers hart arbeiten
muss. Das ist bei entzündlichen Zuständen
und Infekten der Fall, aber auch nach
Belastungen durch Training und Wettkampf.
Deshalb sollten vor allem Läuferinnen,
aber auch Läufer, ihre Eisenwerte
immer im Blick haben..
WELCHE ROLLE SPIELT
DIE ERNÄHRUNG?
Wer sich vegetarisch oder vegan ernährt,
hat ein erhöhtes Eisenmangel-Risiko.
Genauso wie diejenigen, die viele Getreideprodukte
und Kohlenhydrate und wenig
Fleisch zu sich nehmen – was ja auf
viele Sportler zutrifft. Haferflocken zum
Beispiel enthalten zwar mehr Eisen als
ein Steak. Aber darauf kommt es leider
nicht an. Entscheidend ist, wie gut das
in einem Lebensmittel enthaltene Eisen
vom Körper aufgenommen werden kann.
30
» Wer sich vegetarisch oder
vegan ernährt, hat ein erhöhtes
Eisenmangel-Risiko. «
GESUNDHEIT
——
ERNÄHRUNG
Und da schneidet Fleisch eben viel besser ab als Hafer. So kommt
es, dass Vegetarier womöglich mehr Eisen zu sich nehmen als
Fleischesser – und trotzdem weniger Eisen im Körper haben.
WAS SIND DIE ERSTEN ANZEICHEN EINES
EISENMANGELS?
Wenn es dir schwer fällt, dich länger zu konzentrieren. Wenn
die Erholung vom Training länger dauert als gewöhnlich. Oder
wenn du dich müde und schlapp fühlst und das Training nicht
so anschlägt, wie erhofft, können das erste Symptome sein,
und du solltest deinen Eisenhaushalt checken lassen. Es kann
natürlich sein, dass das an anderen Faktoren wie zu viel Training
oder Stress in Beruf und Familie liegt. Aber falls es dann
doch ein Eisenmangel sein sollte, kann man den ja durch Eisen-
präparate verhältnismäßig leicht beheben
und dir geht es schnell viel besser.
Ambitionierte Sportler, denen es um
ihre Leistung geht, sollten mindestens
einmal pro Jahr ihren Eisenhaushalt
checken lassen.
WIE LÄSST SICH EISENMANGEL
DIAGNOSTIZIEREN?
Durch eine Blutuntersuchung. Dabei
reicht ein kleines Blutbild mit Messung
der roten Blutkörperchen (Erythrozyten)
und des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin)
allerdings nicht aus. Denn deren
Foto: iStock
31 ——— LÄUFT.
GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG
Konzentration im Blut sinkt erst unter
die normalen Werte, wenn die Eisenwerte
schon ganz im Keller sind. Dann
leiden Betroffene meistens auch schon
unter Blässe, Kurzatmigkeit und Schwäche.
Im Training geht gar nichts mehr.
Um dem vorzubeugen, sollte auch der Eisenspeicherwert
im Blut gemessen werden
– das Ferritin. Ferritin besteht aus
Eiweißstoffen, an die im Körper Eisen
gebunden wird. Bei der Messung gibt es
aber auch noch einen Haken: Wenn das
Immunsystem des Körpers stark gefordert
ist – sei es durch Infekte oder Entzündungen
– wird Ferritin verstärkt frei
gesetzt, was bei der Messung zu erhöhten
Werten führen kann. In diesem Fall läge
ein hoher Ferritin-Wert vor, obwohl der
Körper möglicherweise in Wirklichkeit
über wenig Eisen verfügt. Deshalb sollten
bei einer Messung der Blutwerte für
Ferritin immer auch Entzündungsmarker
(CRP) überprüft werden. Nur so lässt
sich feststellen, ob gute Ferritinwerte
wirklich bedeuten, dass der Körper über
genügend Eisen verfügt. Ist der gemessene
Ferritinwert allerdings zu niedrig,
bedeutet das immer, dass zu wenig Eisen
vorhanden ist.
BEI WELCHEN WERTEN
SOLLTEN SPORTLER ZU EISEN-
PRÄPARATEN GREIFEN?
Das ist ein schwieriger Punkt. Für die
Normalbevölkerung wurde der untere
Referenzwert für Ferritin auf circa 15
Nanogramm pro Milliliter Blut festgelegt.
Diese Festlegung erfolgte allerdings auf
rein statistischen Werten, da der Referenzwert
auf dem Laborblatt 95 Prozent
der Werte um den Mittelwert der Bevölkerung
darstellt. Und das ist, wenn viele
einen Eisenmangel haben, eben ziemlich
wenig. Ferritin-Werte unter 15 Nanogramm
gelten laut Laborblatt oft noch als
normal, führen aber schon zu Störungen
der Blutbildung. Und Sportler haben oft
auch schon bei noch deutlich höheren
Werten Leistungseinbußen erfahren.
Deshalb empfehlen die meisten Ärzte
Sportlern, Ferritin-Werten von unter 50
mit Eisenpräparaten entgegenzuwirken.
Es gibt zwar keine Studien, die belegen,
dass noch höhere Ferritinwerte für die
Leistungsfähigkeit besser sind. Aber viele
Sportmediziner, die im Leistungssport
aktiv sind, tendieren dazu, Athleten bei
Ferritinwerten von 100 bis über 200 zu
halten.
KANN ICH EISENMANGEL
BEKÄMPFEN, INDEM ICH
EINFACH MEHR FLEISCH ODER
ANDERE EISENHALTIGE
NAHRUNGSMITTEL ZU MIR
NEHME?
Kaum, das zeigt ein einfaches Rechenbeispiel:
100 Gramm Filetsteak vom Rind
enthalten drei Milligramm Eisen. Ein
Sportler, der mit einem Ferritin-Wert
von 10 zum Arzt kommt, muss aber
900 Milligramm Eisen in kurzer Zeit
resorbieren, um den gewünschten Mindest-Ferritin-Wert
von 100 zu erreichen.
Also müsste er theoretisch mindestens
30 Kilogramm Filetsteak in kurzer Zeit
vertilgen, um das nötige Eisen zumindest
im Magen zu haben. Aber auch
bei Fleisch werden nie 100 Prozent des
enthaltenen Eisens vom Körper aufgenommen,
sodass er noch deutlich mehr
Fleisch als die erwähnten 30 Kilo essen
müsste. Und wenn man dann noch weiß,
dass die Eisenresorption immer mehr
nachlässt, je besser die Speicher gefüllt
sind, wird klar, dass sich Eisenmangel
bei Sportlern mit natürlicher Ernährung
kaum beheben lässt.
WIE LÄSST SICH EISENMANGEL
WIRKSAM BEHANDELN?
Mit Tabletten oder Infusionen. Bei den
Tabletten gibt es aber Unterschiede, die
sich daraus ergeben, dass Eisen nie als
reines Metall verabreicht wird, sondern
immer als Molekül in Verbindung mit
anderen Substanzen. Bei den Tabletten
wird meistens immer noch Eisensulfat
verwendet, obwohl es den Nachteil
hat, dass so von 100 Milligramm Eisen
nur durchschnittlich 3 bis 8 Milligramm
aufgenommen werden. Oft ist die Resorptionsquote
noch geringer. Um mit
Eisensulfat einen Eisenmangel wirksam
zu bekämpfen, ist deshalb die Gabe von
recht hohen Dosen erforderlich. Das
führt aber dazu, dass unerwünschte Nebenwirkungen
wie Verstopfung, Übelkeit
und Bauchweh häufiger vorkommen.
Eine gute Alternative sind Tabletten, bei
den das Eisen – wie im Fleisch – an Aminosäuren
gekoppelt ist. Diese Präparate
werden viel besser aufgenommen, so dass
im Vergleich zu Eisensulfat-Tabletten
nur ein Viertel der Dosis benötigt wird,
um den gleichen Effekt zu erzielen. Diese
Tabletten haben viel weniger Nebenwirkungen,
und das Eisen wird bei krassen
Mangelzuständen sehr gut aufgenommen.
Verbessern kann man die Resorption,
wenn man Eisenpräparate zusammen
mit Vitamin C und nüchtern einnimmt.
Ferritin-Werte von 50 lassen sich so oft
gut realisieren. Richtig hohe Werte über
100 erreicht aber jemand, der zum Mangel
tendiert, auch damit eher selten. In
diesen Fällen kann es für den Arzt angezeigt
sein, Eisen mithilfe von Infusionen
dem Körper direkt zuzuführen.
SIND EISENPRÄPARATE
DOPING, WENN MAN SIE NUTZT,
UM DIE EISENSPEICHER SO
STARK AUFZUFÜLLEN?
Nein, Eisen ist ein natürliches Spurenelement
und steht nicht auf der Liste der
verbotenen Substanzen. Sportler dürfen
es einnehmen, um ihren Eisenhaushalt zu
optimieren. Bei Infusionen ist allerdings
zu bedenken, dass Sportler, die dem Dopingkontrollsystem
angehören, generell
nur Infusionen mit bis zu 100 Millilitern
Flüssigkeit erhalten dürfen.
IST EINE ÜBERDOSIERUNG BEI
EISEN MÖGLICH?
Bei der Gabe von Tabletten nicht, weil
der Körper das Eisen bei gut gefüllten
Speichern kaum noch aufnimmt. Bei Infusionen
ist eine Überdosierung theoretisch
möglich, aber die erfolgen ja zwingend
unter ärztlicher Kontrolle.
Unser Experte
Dr. Matthias Marquardt ist einer der bekanntesten
Sportmediziner in Deutschland. Der
Internist hat sich auf Check-up-Medizin und
die Behandlung von Sehnenerkrankungen
bei Sportlern spezialisiert. Elf Bücher zu Fragen
des Laufsports und der Sportmedizin hat
er verfasst. Sein Buch „Die Laufbibel“ ist ein
Bestseller. Hier beantwortet er die wichtigsten
Fragen zum Thema Eisenmangel und Laufen.
32
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von Berlin gehen alle Medaillengewinner der
vergangenen Heim-EM an den Start. Es geht um die
begehrten Meistertitel und Plätze im DLV-Team für die
Weltmeisterschaften in Doha (Katar; 28. September
bis 6. Oktober). Auf der schnellen blauen Bahn werden
Hindernis-Europameisterin Gesa Krause und Rekordläuferin
Konstanze Klosterhalfen die Fans verzücken.
Die Sprinter um Shooting-Star Gina Lückenkemper
sorgen für explosive Rennen, die Europameister Mateusz
Przybylko (Hochsprung) und Malaika Mihambo
(Weitsprung) für atemberaubende Sprünge. Einen
packenden Wettstreit auf absolutem Weltklasse-Niveau
liefern sich die Speerwerfer mit Olympiasieger
Thomas Röhler und Weltmeister Johannes Vetter. Und
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ROLLST DU NOCH
ODER TRIGGERST
DU SCHON?
—
Faszientraining. Seit ein paar Jahren schwören
jede Menge Läufer auf die Behandlung mit den
harten Rollen. Ist gut fürs Regenerieren. Wenn
es aber darum geht, Verspannungen im Muskel
zu lösen, gibt es bessere Methoden. Triggern
zum Beispiel. Wie das geht, liest du hier.
↦ Wenn ein Trend abflaut, ist der nächste nicht weit. Das
kennt man in vielen Lebensbereichen. Als Freizeitsportler
fühlte man sich ohne eine Faszienrolle bisweilen als
„Sportler zweiter Klasse“. Der Hype hat nachgelassen.
Seit einem guten Jahr wird nun getriggert. Wir gehen dem
neuen „Trend“ auf die Spur. Erklären den Unterschied und
sagen, warum die Trigger-Behandlung tatsächlich die bessere
Lösung ist, um Verspannungen zu lösen sowie Muskulatur
und Sehnen geschmeidig zu halten.
Es ist nicht von der Hand zu weisen: Das fasziale Gewebe hat
in der physiotherapeutischen Welt einen hohen Stellenwert. Als
Netz durchziehen Faszien den ganzen Körper, sorgen für Spannkraft
von Kopf bis Fuß, sortieren das Innenleben und verhindern
Reibereien unter den Muskeln. Der Ansatz, bei Verspannungen
und Schmerzen die Faszien zum Beispiel durch das Rollen auf
einer Faszienrolle oder einem Ball zu behandeln, ist nicht mehr
die „neueste“ Erkenntnis. Erhoffen wir uns nicht zu viel von den
Faszienrollen?
Durch das Rollen generieren wir eine starke Flüssigkeitsansammlung
– die Lymphe konzentriert sich auf die Stelle, an der
wir rollen. Die Faszie wird hier sozusagen stark befeuchtet und
ihr Gleitverhalten verbessert. Dadurch erzielen wir mehr Raum
Fotos: TMX
34
für Muskeln oder Organe, die von der
Faszienhülle umschlungen werden. Das
Resultat: Wir fühlen uns befreiter und
können uns besser bewegen.
WAS PASSIERT BEI EINER
VERSPANNUNG?
Dieser Zustand hält aber leider nur maximal
24 Stunden an, denn dann zieht
sich das Gewebe wieder zusammen, der
Effekt verpufft regelrecht. Wenn wir eine
starke Verspannung haben, lagert sich
das Strukturprotein Kollagen im Bindegewebe
ein. Dies hat zur Folge, dass
sich die Muskelfaser nicht mehr funktionell
bewegen kann, sogenannte Cross-
Links bilden sich und die Muskulatur
verklebt.
Durch das Rollen auf der Oberfläche
kommen wir nicht tief genug, um die
Verklebungen zu lösen. Die Kollagene
sind generell schlecht dehnbar. Mit der
Trigger-Methode dagegen kannst du
die Muskulatur in der Tiefe so stimulieren,
dass es direkte Auswirkungen auf
das schmerzende Gewebe hat. So lässt
sich eine Verspannung zielorientiert
lösen – mit der Folge einer dauerhaften
Schmerzfreiheit.
TRIGGERN VERSUS ROLLEN
Der Trigger rückt die altbewährte Akupressur
wieder in den Vordergrund. Experten
der Physiotherapie wissen: man
braucht einen punktuellen, langanhaltenden
und gezielten Druck auf den Muskel,
Daseinsberechtigung. Man sollte jedoch
wissen, dass man über das Rollen nur die
Oberfläche der Muskulatur erreicht. Für
die Regeneration ist es eine gute Behandlung,
nicht aber um tiefliegende myofasziale
Verspannungen langfristig zu lösen.
Die Trigger-Methode bedient sich der
therapeutischen Akupressur. Ideal also
um Verspannungen selbst entgegenzuwirken
und Verklebungen zu beseitigen.
Die richtigen funktionellen Übungen und
ausreichend Bewegung im oft von Stress
TMX
DAS ORIGINAL IN SACHEN
MUSKEL-TRIGGER
Es gibt derzeit vom Hersteller TMX zwei Trigger
mit unterschiedlichen Köpfen. Der TMX
Original löst mit seinem „Kopf“ bei einem
Durchmesser von drei Zentimetern muskuläre
Verspannungen. Der TMX Original Plus hat
einen nur 2 Zentimeter im Durchmesser großen
Kopf und erreicht damit noch intensiver
tiefliegende muskuläre Verspannungen. Der
Akupressur-Reiz ist beim „Plus“ stärker. Beide
TMX Trigger kosten einzeln 32,95 Euro und
im Set 59,95 Euro. www.laufen.de/tmx
um tiefe Verspannungen lösen zu können.
Durch den Druck des Triggers werden die
tiefen Gewebe auseinandergepresst. Aktin
und Myosin, die kleinsten Einheiten
des Muskels, welche sich verklebt haben,
werden direkt gedehnt. Zusätzlich hat
das Triggern einen Zirkulationsschwall
zur Folge: Die Durchblutung wird enorm
gefördert und der Stoffwechsel angekurbelt.
Nur so kann sich das Gewebe am
besten selbst heilen. Beide Herangehensweisen
– Rollen und Triggern – haben ihre
und schlechter Körperhaltung geprägten
Alltag sind ergänzende Faktoren, um der
Statik und dem myofaszialen Gewebe zu
helfen.
35 ——— LÄUFT.
—
„PHYSIOTHERAPEUT FÜR
DIE JACKENTASCHE“
—
TMX ERFINDER
THOMAS
MARX
IM INTERVIEW
Der Kölner Physiotherapeut und Osteopath
Thomas Marx wurde bei der Entwicklung
des TMX Trigger von einer Playmobil-Figur
seines Sohnes inspiriert. Der ehemalige
Leistungssportler erklärt, wie sich mit dem
Trigger muskuläre Verspannungen effektiv
lösen lassen.
WIE BIST DU AUF DIE IDEE GEKOMMEN,
EINEN TRIGGER ZU ENTWICKELN?
Ich hatte selbst über zwei Jahre lang Lendenwirbelsäulenbeschwerden.
So schlimm, dass ich mir nicht mehr die Socken
anziehen konnte. Mir konnte keiner richtig helfen. Ich
habe versucht, mich selbst zu behandeln, aber mit meinem
eigenen Daumen kam ich nicht gut an die Stelle heran. Also
habe ich mir Gegenstände gesucht, die meine Schmerzstelle
optimal triggern können. Gar nicht einfach, bis mir eine
Playmobil-Figur im Spielzimmer meines Sohnes Linderung
gebracht hat. Der Kopf der Figur hatte eine sehr gute Größe,
um den Schmerzpunkt zu triggern. Dann bin ich zum Schreiner
und habe mir den ersten Trigger nach meinen Vorstellungen
schnitzen lassen. So fing alles an.
HAT DER HYPE UM DIE FASZIENROLLE
DIE ENTWICKLUNG BEEINFLUSST?
Als Physiotherapeut weiß ich, was die Rolle leisten kann und
was nicht. Myofasziale Schmerzen, also tiefliegende Verspannungen
und Bewegungseinschränkungen bekomme ich
mit Rollen nicht behandelt. Die Rolle hat in der Regeneration
ihre Berechtigung, sie wirkt aber an der Oberfläche. Um tief
liegende Verspannungen zu lösen, benutze ich als Physiotherapeut
meinen Daumen. Der Trigger erfüllt diese Aufgabe
also viel besser als eine Rolle.
WAS IST FÜR DICH DAS WICHTIGSTE
ANWENDUNGSGEBIET BEI LÄUFERN?
Für die wiederkehrende Behandlung ganz sicher die Fußsohle.
Triggern ist wie Akupressur – die vielen Muskeln und Sehnen,
die ich über die Fußsohle erreichen kann, freuen sich
über diese Art der Entspannung. Wer das regelmäßig macht,
beugt Problemen wie Plantarsehnenentzündung, Fersensporn
oder Blockaden im Sprunggelenk vor. Auch die Wade
eignet sich sehr gut. Wer den Übergang von Wadenmuskel
zur Achillessehne behandelt, tut seiner Sehne viel Gutes.
Auch Oberschenkel, Gesäß, Rücken und Arme lassen sich
prima triggern.
36
WAS KANN MAN BEI DER ANWENDUNG
FALSCH MACHEN?
Unser Trigger ist bewusst ganz simpel konzipiert, es ist aber
ein therapeutisches Produkt. Wissen muss man, dass es nicht
auf Knochen angewendet wird, und auch im Bauchraum und
am Kopf nichts zu suchen hat. Herzpatienten, Diabetikern
und Menschen mit starker Osteoporose raten wir eher davon
ab. Ebenfalls bitte nicht bei Entzündungen und Schwellungen
einsetzen. Leichte Rötungen und leichte blaue Flecken
nach der Behandlung sind unproblematisch.
WELCHE VORKENNTNISSE BENÖTIGE ICH?
Jedem TMX Trigger ist eine Anleitung beigelegt. Dort steht,
wie es funktioniert. Der Druck auf einen Muskel sollte mindestens
eine Minute betragen, erst dann adaptiert der Körper
den Schmerz. Insgesamt wird geraten, zunächst mit
einer maximal fünfminütigen Behandlung zu starten. Die
Muskulatur muss sich daran gewöhnen. Leichter Muskelkater
nach dem Triggern ist vollkommen normal. Grundsätzlich
triggere ich da, wo der Muskel schmerzt. Nach dem Triggern
mobilisiere ich den Muskel, dann dehne ich ihn. Das ist
die optimale Reihenfolge.
ALSO KANN ICH AUCH ALTERNATIV ZUR
FASZIENROLLE TRIGGERN?
Die Rolle hilft bei der Regeneration. Den Trigger setze ich
ein, um Spannungsketten zu lösen. Der TMX kommt aus der
Therapie – wenn wir Spannungen lösen wollen, brauchen wir
drei grundlegende Aspekte: wir müssen punktuell, lang anhaltend
und tief behandeln! Das, was der Therapeut mit seinem
Daumen macht, kann auch ein Trigger leisten. Für mich
ist es der Physiotherapeut für die Jackentasche.
„Wir müssen punktuell,
lang anhaltend und
tief behandeln.“
GESAS
KOLUMNE
› DAS OPTIMALE LÄUFERGEWICHT ‹
—
MESSEN UND FÜHLEN
—
↦ Gesa Krause ist die wohl populärste
deutsche Läuferin. Im Sommer
2018 begeisterte sie das Publikum
mit ihrem Sieg über 3000
Meter Hindernis bei den Leichtathletik-Europameisterschaften
in
Berlin. In LÄUFT. gibt die 26-Jährige
ganz persönliche Einblicke in ihren
sportlichen Alltag. Hier schreibt
sie darüber, wie Athleten ihrer
Leistungsklasse mit dem Thema Gewicht
umgehen.
Was ist das optimale Wettkampfgewicht
für Läufer? Die Frage wird oft
gestellt, ist aber kaum allgemeingültig
zu beantworten. Klar, als Läufer sollte
man schlank sein. Je mehr Masse man
auf die Waage bringt, desto mehr Masse
muss man auch mit sich herumtragen.
Hat man ein paar Pfunde zu viel, so ist
die Belastung auf Gelenken, Sehnen und
Bändern enorm hoch. Aber auch ein zu
geringes Gewicht kann kontraproduktiv
sein. Schwindet die Masse, so leidet
meist auch das Kraftpotenzial. Zudem
steigt die Anfälligkeit für Krankheiten
mit sinkendem Körperfettanteil, da der
Körper bei einem sich anbahnenden
Infekt weniger zuzusetzen hat. Die Energiezufuhr
darf auch nicht auf Kosten der
Leistung reduziert werden. So ist bei
einer Diät darauf zu achten, dass die zugeführte
Energie ausreichend ist, um das
gewünschte Training zu realisieren. Und
obwohl es manchmal bei internationalen
Höhepunkten in Laufdisziplinen so aussieht,
als bekämen wir Top-Läuferinnen
alle zu wenig zu essen – dem ist nicht so.
Denn: Wer hungert, ist niemals zu außergewöhnlichen
Leistungen fähig. Wir Läuferinnen
sind aber nunmal beim Saisonhöhepunkt
in körperlicher Topform. Und
bei austrainierten Ausdauerathleten ist
der Körperfettanteil auf ein Minimum
reduziert. Der Stoffwechsel arbeitet auf
Hochtouren. In der Wettkampfsaison
kommt zur körperlichen Belastung auch
noch ein gewisser mentaler Stress. Manche
erreichen so ihr Wettkampfgewicht
automatisch. Andere müssen ihre Ernährung
optimieren. Das Wettkampfgewicht
lässt sich nicht das ganze Jahr über
halten. Bei mir schwankt das Gewicht im
Jahresverlauf um circa vier bis fünf Kilo.
Während der Saison im Juli und August
erreiche ich mein niedrigstes Gewicht
und habe den geringsten Körperfettanteil.
Wenn die Saison vorbei ist, genieße
ich im Urlaub das Leben ohne Sport,
gönne mir, worauf ich Lust habe, und
nehme innerhalb kürzester Zeit zwei bis
drei Kilo zu. Mit dem Wiedereinstieg ins
Training im Herbst steigt mein Gewicht
noch ein bisschen. Das liegt am vermehrten
Krafttraining, aber auch an den
Leckereien in der Vorweihnachtszeit,
auf die ich nie ganz verzichte. Ich glaube
auch, dass sich der Körper automatisch
mit etwas größeren Fettreserven vor
der kalten Jahreszeit schützt. Erst nach
Weihnachten bemühe ich mich, langsam
wieder meine alte Form zu erreichen.
Meistens bestreite ich im Winter und im
Frühjahr zwei bis drei Trainingslager,
bevor die Saison beginnt. Obwohl die Kilos
dabei automatisch schmelzen, achte
ich dann verstärkt auf meine Ernährung.
Ich minimiere Süßigkeiten, Alkohol und
stark verarbeitete Lebensmittel auf ein
absolutes Minimum. Zu seinem Wettkampfgewicht
zu finden, bedeutet also,
alle Faktoren in Einklang zu bringen. Am
besten zu kontrollieren ist das Gewicht
mit einer Körperfettmessung. Diese ist
viel aussagekräftiger als bloßes Wiegen,
weil du bei einem eventuellen Gewichtsanstieg
weißt, ob du Fett angesetzt oder
Muskeln aufgebaut hast. Wenn du abgenommen
hast, kannst du beurteilen, ob
du Fett verloren oder Muskeln abgebaut
hast. Wichtig ist dabei, sich immer nur
mit sich selbst und nicht mit anderen zu
vergleichen. Und man sollte nie vergessen,
dass das Gefühl am Ende wichtiger
ist als die Zahlen auf der Waage: Hast du
dich bei einem Wettkampf gut gefühlt,
und die Leistung war da, dann ist alles
okay. Mein Tipp: Höre in dich hinein und
lass dich von deinem Gefühl kombiniert
mit den gemessenen Zahlen leiten – und
nicht von den Erwartungen anderer oder
von vermeintlichen Idealen.
Gesa Krause
Gesa Felicitas Krause wurde viermal in Folge von der laufen.de-Community zu Deutschlands „Läuferin des Jahres“ gewählt.
Die 26-Jährige ist zweimalige Europameisterin und war WM-Dritte über 3000 Meter Hindernis. Sie lief bei Olympischen Spielen auf den
sechsten und siebten Rang. Mit 9:11,85 Minuten hält sie den deutschen Rekord über 3000 Meter Hindernis.
gesa-krause.de
› STÄDTE-SERIE
—
‹
NATUR PUR
MITTEN
IN DER STADT
—
HOT
SPOTS
HANNOVER
Ob am Wasser, im Wald oder durch einen der zahlreichen Gärten und
Parks - Hannover hat viel Natur zu bieten. Wir haben in der niedersächsischen
Hauptstadt die schönsten Strecken erkundet und stellen
dir Läuferinnen und Läufer vor, die dort unterwegs sind.
38
LÄUFER
——
LEUTE
AN DER LEINE
WALDCHAUSSEE
Strava ist der wohl größte Sportverein der
Welt. Auf der digitalen Plattform teilen
Sportler ihre Läufe, so wie sie wirklich
waren. Unabhängig davon, mit welchem
Tool sie aufgezeichnet worden sind. Auf
der Strava-Heatmap von Hannover erkennst
du ganz schnell, wo die meisten
Läufer unterwegs sind.
MASCHSEE
Texte: Magdalena Nellessen
Fotos: Norbert Wilhemli, iStock, Strava
↦ Hannover ist läuferfreundlich. Gut die
Hälfte der Stadt besteht aus Gärten, Wald
und Gewässern und bietet somit zahlreiche
attraktive und beliebte Laufstrecken.
Nicht nur an Hot Spots wie dem Maschsee
oder der Eilenriede, sondern auch in den
Georgengärten, an der Leine oder am Mittellandkanal
bleibt man als Läufer nicht
lange allein.
Quer durch die bei Läufern gerne frequentierte
Eilenriede, dem 640 Hektar
großen Stadtwald Hannovers, verläuft
die Waldchaussee, die jedes Wochenende
von Samstag, 15 Uhr, bis Sonntag,
24 Uhr, für den Autoverkehr gesperrt
wird. In diesem Paradies für Läufer,
Radfahrer und Inlineskater gibt es nun
die Möglichkeit, sein Training noch
effizienter zu gestalten. Basierend auf
einer Bürgeridee wurde auf einer Strecke
von 1.000 Metern alle 100 Meter
ein grüner Keil auf den Boden gemalt.
„Die Abstände sind amtlich vermessen
und lassen so ein gezieltes und
qualitativ hochwertiges Intervalltraining
zu,“ erklärt Stefanie Eichel, Geschäftsführerin
von Eichels Event. Das
Unternehmen richtet den HAJ Hannover-Marathon
aus und ist auch für die
Markierungen auf der Waldchaussee
verantwortlich.
Die Beliebtheit dieser und anderer
Strecken belegt die „Heatmap“ des
Ausdauersport-Netzwerks Strava. Aus
den per App oder Lauf-Computer hochgeladenen
Trainingsdaten der Mitglieder
wird errechnet und angezeigt, auf
welchen Strecken die meisten Läufer
unterwegs sind. So findest du die beliebtesten
Laufstrecken weltweit und
kannst sie nach den verschiedensten
Kriterien filtern. Wo in Hannover die
meisten Läufer ihre Runden drehen,
siehst du oben.
Dein Laufrevier als Heatmap bei Strava
https://labs.strava.com/heatmap
39 ——— LÄUFT.
—
DER TRAUM VOM
NATIONALTRIKOT
—
RENÉ
MENZEL
26
BEST-
ZEITEN
10 km: 31:15
5.000 Meter: 14:45
1.500 Meter: 3:47
800 Meter: 1:50
René auf Strava kennenlernen:
https://www.strava.com/
pros/17056262
↦ Den 4. August hat sich René Menzel
ganz dick im Kalender angestrichen.
Denn dann findet das Finale über 1.500
Meter bei den Deutschen Meisterschaften
in Berlin statt. Doch der Läufer der
Hannover Athletics will nicht einfach
nur dabei sein: Sein erklärtes Ziel ist
ein Platz unter den besten sechs. Trotz
starker Konkurrenz ist das durchaus
machbar: „Ich bin ein absoluter Wettkampftyp“,
sagt er selbstbewusst.
Für dieses Ziel hat der studierte Maschinenbauer
erst vor Kurzem seine
Arbeitszeiten im Datenmanagement
eines Unternehmens reduziert. „Ich
arbeite jetzt nur noch an vier Tagen
die Woche, meistens drei Tage in der
Firma und einen zu Hause. So kann
ich mich besser aufs Laufen konzentrieren“,
sagt René, der auf den
Strecken zwischen 800 Metern und
zehn Kilometern zu Hause ist. Sein
Lauftraining ergänzt er mit Radfahren
und viel Krafttraining. Außerdem
fährt er zweimal im Jahr mit seiner
Trainingsgruppe von Pingpank-Running
ins Höhentrainingslager, zuletzt
war er fünf Wochen in den USA.
Zum Laufen kam er vor acht Jahren.
Damals beendete er seine Karriere
als Fußballer und widmete sich fortan
ausschließlich dem Laufen. „Ich
wollte gerne für meine Leistung allein
verantwortlich sein,“ begründet
der heute 26-Jährige diesen Schritt,
den er nie bereut hat. „Außerdem
kann man einfach immer und überall
laufen“, schwärmt er. In Hannover
ist er am liebsten am Deister, am
Maschsee oder in der Eilenriede unterwegs.
Er teilt seine Trainingseinheiten
mit seiner Community auf
Strava.
„Ich will jetzt nochmal drei vier Jahre
auf meiner Paradestrecke, den 1.500
Metern, richtig Gas geben, danach
dürfen die Strecken aber ruhig auch
etwas länger werden“, verrät René seine
Zukunftspläne. Mit Mitte dreißig
kann er sich dann auch vorstellen, seinen
ersten Marathon zu absolvieren.
Ein Leben ohne Sport ist für ihn unvorstellbar.
„Ich möchte einfach mein
Leben genießen. Und dafür brauche
ich einen fitten Körper. Das ist mir
auch wichtiger als beispielsweise viel
Geld zu verdienen“, erklärt er. Am
liebsten würde er sogar sein Hobby
zum Beruf machen.
Und er hat noch einen großen Traum:
Einmal im Nationaltrikot an den Start
gehen. Dafür wäre er auch bereit, auf
die Cross-Strecke zu wechseln. „Tempowechselläufe
liegen mir eigentlich,
das passt zum Crosslauf“, hofft er.
40
› HOT SPOT
—
HANNOVER ‹
WER LÄUFT
DENN DA?
—
Hannover ist ein wahres Läufer-Paradies: Ob am Maschsee in der
Eilenriede, den Georgengärten oder an der Leine, überall finden sich
abwechslungsreiche, schöne und vor allem grüne Strecken. Auf der
Waldchaussee haben uns Läuferinnen und Läufer erzählt, was ihnen
das Laufen bedeutet und wo sie am liebsten unterwegs sind.
↦ ILKA FRICKE (40), ZAHNTECHNIKERIN
„Ich bin beim Laufen eher chillig unterwegs“, beschreibt die zweifache Mutter ihr Trainingstempo.
So kann sie am besten loslassen und entspannen. 2014 schnürte sie erstmals die Laufschuhe
um nach den Geburten ihrer Kinder wieder richtig fit zu werden. Zunächst begann sie zu walken,
nahm ab und startete dann mit dem Laufen richtig durch. „Das war genau die richtige Entscheidung“,
ist sie sicher. Ihr größtes Ziel hat sie sich bereits erfüllt: 2018 finishte sie nach einer
schwierigen Vorbereitung den Marathon in Berlin.
↦ MAIK STRÖBERT (34), IT-SACHBEARBEITER
Nachdem er früher als Fußballer aktiv war, kam er durch die Bundeswehrausbildung mit dem
Laufen in Kontakt – und blieb dabei. Drei bis vier Mal pro Woche läuft er, um in der freien Natur
den Kopf richtig frei zu bekommen und fit zu bleiben. Gerne nimmt er an Zehn-Kilometer-Volksläufen
teil und ab und zu steht er auch mal bei einem Halbmarathon an der Startlinie. Obwohl er
im Training am liebsten allein unterwegs ist, hat er im Rennen gerne Laufkollegen an seiner
Seite. „Die Community ist einfach toll und motiviert dann unheimlich“, sagt er.
↦ FRANK SCHUHMANN (54), PROGRAMMIERER
„Ich habe immer viel Krafttrainig gemacht und dachte wirklich, ich sei fit. Dann habe ich aber
festgestellt, dass ich nicht einmal zwei Kilometer am Stück laufen konnte“, sagt er. Also begann er
mit Cardiotraining. Laufen ist für ihn der sportliche Ausgleich zum Krafttraining, Radfahren und
Schwimmen. Er ist ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen und hat inzwischen einige
Marathons und Triathlons absolviert. „Heute laufe ich am liebsten in einer Gruppe, da kann
man sich so richtig pushen.“
41 ——— LÄUFT.
↦ MELANIE ARNDT (38), VERKÄUFERIN
Am liebsten läuft sie in der Gruppe, gemeinsam mit Hund Malou, der immer mit dabei ist. „Wir
Läufer sind alle eine große Familie“, sagt sie. Nachdem sie viele Kilos abgenommen hat, begann
sie erst zu walken. Dann fand sie eine Laufgruppe, fing an zu laufen und finishte bereits nach nur
sieben Monaten Training ihren ersten Halbmarathon. Heute läuft sie drei Mal in der Woche und hat
ihr nächstes Ziel fest im Blick: „Ich möchte die zehn Kilometer unter einer Stunde schaffen.“
↦ OLIVER GAEDTKE (53), BANKKAUFMANN
An allen 38 Laufpasswettbewerben möchte er in diesem Jahr teilnehmen und noch dazu seinen ersten
Halbmarathon finishen. Im nächsten Jahr steht dann der erste Marathon auf dem Programm.
Dass das heute realistische Ziele sind, war lange Zeit nicht vorstellbar. Zwar hatte er in seiner
Kindheit und Jugend Sport gemacht, doch irgendwann holte ihn der Berufsstress ein. 25 Jahre
später nahm er sich vor, seinen ungesunden Lebensstil endlich zu beenden, hörte mit dem Rauchen
auf und begann zu laufen. Heute schnürt er fünf Mal pro Woche die Laufschuhe.
↦ MARC PRÜSSE (43), KFZ-MECHANIKER
„Laufen ist mein Leben“, sagt der 43-Jährige, der vor 22 Jahren mit dem Laufsport begonnen hat
und heute am liebsten auf Crossstrecken unterwegs ist. Den Marathon hat er schon gefinisht, in
diesem Jahr steht sein zweiter Tough Mudder an. Dafür trainiert er am liebsten am Maschsee, in
der Eilenriede, entlang der Leine oder des Mittellandkanals.
↦ ANJA KAHLE (49), FACHKRAFT IN DER BEHINDERTENHILFE
Motiviert durch die Hannover Runners hat sie auf der Suche nach einem Ausgleich zu ihrem
stressigen Arbeitsalltags vor zwei Jahren mit dem Laufen begonnen. So bekommt sie den Kopf
frei und kann die Ruhe in der Natur genießen. „Ich höre meinen Atem, meine Füße auf dem Boden
und die Geräusche der Natur“, schwärmt die 49-Jährige von ihrer Leidenschaft. Ihr nächstes Ziel
ist es auf Lanzarote ihren ersten Halbmarathon zu laufen. Trainingsunterstützung erhält sie
dafür von ihrem Mann.
↦ DIRK GROSSE (57), PROJEKTMANAGER
Der Schrittzähler seines iPod mini motivierte ihn 2007 mit dem Laufen anzufangen, da dieser
auch anzeigen konnte wie weit man gelaufen ist. Über den Sport lernte er andere Läufer kennen,
2011 gründete er die Facebook-Gruppe „Laufen in Hannover“. Heute besteht die Gruppe aus 3.600
Mitgliedern und ist zum Verein Hannover Runners geworden. Für Dirk ist Laufen vor allem ein
Gemeinschaftserlebnis und Entspannung vom Alltag. Obwohl er aufgrund von Verletzungen nicht
mehr laufen kann, ist er heute noch drei Mal pro Woche als Walker unterwegs.
42
↦ Tipp
Alle zwei Tage nach einem kurzen Warm-up die Übungen nutzen, die nur rund fünf bis zehn Minuten Zeit
in Anspruch nehmen und regelmäßiges Lauftraining optimal ergänzen.
—
DIE VIER
BESTEN
—
TRAINING
——
FITNESS
Schnell soll es gehen, effektiv soll es sein und neben dem Laufen unkompliziert
machbar. Mit diesen vier Top-Übungen gelingt dir das Muskel-
Training für Läufer. Sie zielen direkt auf die Bereiche ab, die für Körperform
und Haltung zuständig sind: Bauch, Rücken, Brust und Arme.
# 1
STRECKT
Tut dem Rücken gut: Im Vierfüßler-Stand wird der linke Arm nach vorn und das
rechte Bein nach hinten ausgestreckt. Der rechte Arm stützt unterhalb der Schulter.
Darauf achten, die Hüfte gerade zu halten. Jetzt zeitgleich das lange Bein und den
ausgestreckten Arm bis kurz über dem Boden langsam und kontrolliert absenken
und wieder zurück nach oben führen. Wie oft? 20- bis 30-mal pro Seite
# 2
MOBILISIERT
Macht den Bauch flach: Beine und Fußspitzen in Rückenlage nach oben anwinkeln.
Oberkörper anheben und das Kinn in Richtung Brustbein ziehen. Die Hände werden
an den Hinterkopf geführt. Nun den linken Ellenbogen und das rechte Bein über
der Körpermitte zusammenführen. Der Oberkörper dreht mit. Zeitgleich wird das
linke Bein kraftvoll etwa 50 Zentimeter über dem Boden nach vorn ausgestreckt.
Die Lendenwirbelsäule bleibt fest am Boden. Wie oft? 20- bis 30-mal pro Seite
# 3
FORMT
Stärkt Brust und Arme: Den Körper mit hüftbreit geöffneten Beinen ausstrecken
und auf die Arme stützen. Die Ellenbogen bleiben gebeugt, die Finger zeigen in
Richtung Körpermitte. Eine aktivierte Bauchmuskulatur hilft, ein Hohlkreuz zu
vermeiden. Jetzt den Oberkörper bis kurz über dem Boden absenken und langsam
wieder nach oben drücken. Wie oft? 20- bis 30-mal
# 4
FESTIGT
Verbessert die Haltung: In der Sitzposition werden die Beine angewinkelt. Dann
die Wirbelsäule strecken und zusätzlich die Bauchmuskeln anspannen. Jetzt den
Oberkörper nach hinten lehnen, die Arme in Schulterhöhe nach außen führen und
die Position halten. Die Schultern dabei gesenkt lassen und flüssig weiteratmen.
Zum Schluss Rücken und Kopf am Boden ablegen und den Po nach oben anheben,
das bringt Ausgleich und Entspannung. Wie lange? Zweimal 30 bis 60 Sekunden
Unser Experte Bernhard Koch
Dieses Workout stammt von Bernhard Koch. Er entwickelt neue Trainingskonzepte, unterrichtet und ist Inhaber des Unternehmens „Sportart“,
das Training und Trainingsprogramme anbietet. Mehr Infos unter:
www.sportartshop.de
Text: Bernhard Koch | Foto: Sportart Verlag/Kenny Beele
43
EQUIPMENT & MODE
—
INNOVATIV
WIE NIE
—
› NEUE LAUFSCHUH-TECHNOLOGIEN ‹
Die Hersteller von Laufschuhen buhlen um Millionen Läuferfüße.
Selten war die Branche so in Bewegung wie 2019.
Die einen bauen Carbon-Elemente in die Mittelsohle ein, andere punkten
mit neuen Materialien. Und ein „Start-up“ mischt die Szene auf.
Wir stellen die neuesten Produkte, Technologien und Ideen vor.
TRUE MOTION
HOKA ONE ONE
BROOKS
↦ Gut fürs Knie: Ein neues „Startup“
aus Deutschland launcht einen
Laufschuh, der die Gelenke
entlastet. > Seite 45
↦ Rocker: Im brandneuen Carbon
X sorgt eine Carbonfaserplatte
für mehr Vortrieb.
> Seite 47
↦ Besteller: Die Modelle Glycerin
und Ghost begeisterten viele hundertausend
Läufer. So gut sind die
neuen Updates. > Seite 48
ON
NEW BALANCE
NIKE
↦ Der Schuh des Schnellsten: Mit
dem Vaporfly Next% will Eliud
Kipchoge den Marathon unter zwei
Stunden laufen.
> Seite 50
↦ Doppelte Dämpfung: Mit dem
neuen Mittelsohlenmaterial Helion
im Cloudstratus baut On
seinen komfortabelsten Laufschuh.
> Seite 54
UNDER AMOUR
↦ Auf Speed: Mit der neuen
FuelCell Produktserie setzt der
Hersteller auf mehr Geschwindigkeit
in Training und Wettkampf.
> Seite 56
↦ Personal Trainer: Moderne Chip-Technologie vernetzt Laufschuh und
Smartphone zum Nutzen des Läufers. > Seite 57
44
› TRUE MOTION NEVOS ‹
—
GUT FÜRS KNIE
—
TRUE
MOTION
U-TECH
NEVOS
Ein „Start-up“ aus Deutschland sorgt für Aufsehen. Die Macher
hinter der Marke „True Motion“ sind Insidern bestens bekannt.
↦ Wer sich in den vergangenen
zwei Jahrzehnten mit der Entwicklung
von Laufschuhen beschäftigt
hat, kennt mindestens zwei der drei
Gründer der Marke True Motion.
Geballte Innovation aus Deutschland
– damit wollen die Macher
überzeugen.
True Motion nennt sich ein im Sommer
2018 gegründetes Unternehmen, das
mit gleichnamiger Marke die Branche
aufgewirbelt hat, bevor das erste Produkt
marktreif war. Prof. Gert-Peter
Brüggemann und Andre Kriwet sind
zwei der drei Gründer, die seit Jahrzehnten
einen besonderen Ruf in der
Branche genießen. Für Asics, Nike
oder Brooks haben sie entwickelt.
Jetzt machen sie eigene Sache.
Zur Überraschung der Gründer von
True Motion erhielt das Modell Nevos
im Februar auf Anhieb den ISPO
Gold Award als bester Laufschuh 2019.
U-Tech heißt die Kerntechnologie und
Nevos ist das erste und bislang einzige
Modell von True Motion.
Um zu verstehen, warum ein neuer
Laufschuh gefeiert wird, bevor er überhaupt
zu kaufen ist, muss man die Köpfe
hinter der Marke kurz vorstellen.
Prof. Gert-Peter Brüggemann leitete
fast 18 Jahre lang das Institut für Biomechanik
und Orthopädie an der Deutschen
Sporthochschule in Köln, gilt als
einer der führenden Biomechanik-Ex-
perten weltweit und hat zahlreiche
große Brands in den vergangenen Jahren
beraten und mit Studien versorgt.
Kaum einer weiß mehr über das Lauf-
verhalten von Freizeitsportlern, über
Abrollbewegungen, Kräfte die dabei
wirken und die Auswirkungen auf den
Bewegungsapparat.
DER MEISTER UND SEIN
„LEHRLING“
Er war bei der Entwicklung des Nike
Free beteiligt, hat das Thema Natural
Running dabei aber immer kritisch begleitet.
Als Professor an der Deutschen
Sporthochschule ist er seit Sommer
2017 emeritiert. Endlich hatte er Zeit,
seine Idee vom perfekten Laufschuh in
In das U-Tech System kann
die Ferse beim Aufprall
einsinken, dadurch werden
Kräfte zentriert und das
Kniegelenk weniger belastet
45 ——— LÄUFT.
EQUIPMENT & MODE
die Tat umzusetzen. Sein kongenialer
Partner ist Andre Kriwet, der es als
Deutscher zuletzt bis zum Vice-President
Footwear Innovation beim amerikanischen
Hersteller Brooks gebracht
hatte. Zuvor hatte er bei Nike und
Asics das Geschäft von der Pike auf
gelernt.
Da sich gute Laufschuhe auch verkaufen
müssen, nahmen die beiden Christian
Arens ins Boot, der als ehemaliger
Unternehmensberater in der Finanzindustrie
das kaufmännische Geschäft
von True Motion verantwortet. „Peter
ist der Meister. Ich bin der Lehrling.
Und Christian zählt die Taler“, sagt
Andre Kriwet. Er muss selbst ein bisschen
Lachen bei dieser Aussage. Ist er
doch alles andere als ein Lehrling. Er
versteht es, die Ideen und biomechanischen
Berechnungen des „Meisters“ in
ein Produkt einfließen zu lassen.
Seit Anfang Juli liefert das deutsche
„Start-up“ nun fleißig sein erstes (und
bis jetzt einziges) Modell aus. Immerhin
rund 80 Händler haben den True
Motion U-Tech Nevos geordert. „Dass
wir so viele Händler zum Start überzeugen
konnten, ist für uns natürlich
sensationell“, sagt Christian Arens, „es
sind ausnahmslos auf den Laufsport
spezialisierte Händler, die unser Konzept
sofort verstanden haben.“
Deutsches "Start-up":
Andre Kriwet (li.),
Gert-Peter Brüggeman
und Christian Arens
(re.) gründeten die
Marke True Motion
Die ersten Modelle des True Motion
Nevos kommen im Juli auf den Markt
KRÄFTE ZENTRIEREN,
BELASTUNGEN REDUZIEREN
Was macht diesen Laufschuh so anders
als andere? Die beiden U-förmigen
Elemente unterm Vorfuß und
unter der Ferse fallen ins Auge. „Bei
der Konstruktion haben der menschliche
Fuß und das Kniegelenk mit seinen
Menisken Pate gestanden, also
biologisch erprobte Strukturen der
Kraftübertragung. Das ist ganz wichtig,
denn wir wollen den Läufer nicht
in eine Richtung zwingen, die nicht zu
seinem Bewegungsmuster passt“, sagt
Prof. Gert-Peter Brüggemann. Also
doch ein bisschen „Natural Running“?
Gegen diesen Begriff wehrt sich der
Experte. „Ich bevorzuge den Begriff
der gewohnten Bewegung. An die gewohnten
Bewegungen des Fußes, des
Sprunggelenks und des Knies haben
sich Knochen, Knorpel, Bänder, Sehnen
und Muskeln über die Zeit perfekt
angepasst. Beim Laufen und insbesondere
beim Laufen mit konventionellen
Schuhen werden die gewohnten Bewegungspfade
häufig verlassen, Kippund
Drehbewegungen von Fuß und
Knie verstärken sich und es kommt zu
erhöhten Kipp- und Rotationskräften.
Diese gilt es zu kontrollieren und zu
reduzieren“, sagt Brüggemann. Dazu
habe er die Bewegungen des Menschen
bei Alltagsbewegungen und beim Laufen
mit verschiedensten Schuhtechnologien
und auf verschiedensten Untergründen
lange studiert. „Nur so lassen
sich mögliche Ursachen von Fehlbewegungen
verstehen.“
Auffällig beim True Motion U-Tech
Nevos: Das U-Tech Element unter der
Ferse hat mittig eine Aussparung. Es
gibt also kein dämpfendes Material direkt
unter dem Fersenbein, die Dämpfung
übernimmt das U-Element, welches
sich um die Ferse legt. „Der Fuß
taucht sanft in das Element ein. Dabei
erfährt der Fuß durch die Zentrierung
der Kraft in Mitte des U-Elements keine
Drehkraft, die ihn zusätzlich pronieren
oder supinieren lässt. Damit
kann das U-Tech Element den Hebel
der am Knie wirkenden Kippkräfte
verringern“, erklärt Brüggemann.
EINE INTELLIGENTE LÖSUNG
Der Laufschuh ist tatsächlich extrem
komfortabel und leicht (siehe auch
Testbericht). Nicht jeder Läufer wird
eine Vorstellung davon haben, was es
bedeutet, den Kraftangriffspunkt unter
der Ferse zu zentrieren, um Hebelkräfte
und Rotationen zu vermeiden
und die Beinachse wie auch das Knie
zu stabilisieren. „Der Läufer muss das
gar nicht alles verstehen“, sagt Kriwet.
„Er muss nur wissen, dass er ein
komplett neues Laufgefühl, Komfort
und Stabilität dank einer intelligenten
Lösung erhält - das ist das Revolutionäre
an unserer Technologie.“
46
IM TEST
True Motion Nevos
Wenn ein Unternehmen aus Deutschland
den Versuch unternimmt, gegen
die Sportartikel-Giganten Nike, Adidas,
New Balance oder Asics anzutreten, ist
unsere Neugierde geweckt. Nach einer
Patellasehnen-OP im Dezember 2018
bin ich der perfekte Kandidat für den
Test des Nevos. Weniger Belastung im
Kniegelenk? Kann ich gebrauchen. Im
Februar 2019 darf ich endlich wieder
laufen. Nach zwei Monaten „Stillstand“
fühlt es sich auf Anhieb erstaunlich gut
an. Und daran hat der Nevos seinen Anteil.
Der Schuh sitzt prima am Fuß, das
Obermaterial aus Mesh ist gut verarbeitet,
an den wichtigen Stellen leicht
verstärkt und verschweißt. So gehört
es sich. Der Schuh lässt sich sehr gut
schnüren, die Ferse sitzt fest. Das alles
darf/sollte man von einem Performance-Laufschuh
erwarten. Dann die
ersten 8 Kilometer. Mühelos rollt der
Schuh dahin, kaum spürbar. Die Dämpfung
ist für mich der perfekte Mix aus
weich und federnd. Trotzdem läuft sich
der Nevos sehr direkt. Er fühlt sich
überhaupt nicht nach einer Sprengung
von 10 Millimetern an. Liegt wohl daran,
dass die Ferse einsinken kann und
der Fuß sofort „flach“ steht. Ob und
wie Drehmomente reduziert werden –
davon spüre ich nichts. Aber mein Knie
spüre ich auch nicht. Und das ist für
mich die beste Nachricht.
Beim subjektiven Test wollten wir es
aber nicht bewenden lassen und haben
das Laufverhalten per moderner Sensortechnik
mit anderen aktuellen Modellen
verglichen. Erstaunlich: bei allen
vier Parametern (Pronationswinkel,
Pronationsgeschwindigkeit, Aufprallkraft
und Abrollverhalten) hatte der
True Motion die besten Werte!
GEWICHT
265 g (Herren US 9,5)
225 g (Damen US 8)
SPRENGUNG
10 mm
PREIS
150,00 Euro
› HOKA ONE
—
ONE CARBON X ‹
ROCKER
—
↦ Den ersten „Weltrekord“ hatte der neue, superschnelle Schuh mit Carbonfaserplatte
in der Mittelsohle schon aufgestellt, bevor er überhaupt zu kaufen war. Anfang Mai
rannte US-Langstreckler Jim Walmsley darin die 50 Meilen schneller als je ein Läufer
vor ihm.
Das Projekt war ambitioniert. Anfang Mai fanden sich einige der besten japanischen
und amerikanischen Ultraläufer in Folsom nahe Sacramento, der Hauptstadt
des US-Bundesstaates Kalifornien, ein, um den Weltrekord im 100-Kilometer-Lauf
zu verbessern. Am Ende scheiterten die Läufer an den hohen
Temperaturen auf dem letzten Drittel der Strecke. Der 100-km-Weltrekord wurde
knapp verfehlt (mehr Infos dazu findest du auf Seite 14).
NICHT NUR FÜR TOP-ATHLETEN KONZIPIERT
Lange Zeit lag US-Star Jim Walmsley auf Kurs und unterbot bei der offiziellen
Zwischenzeitnahme bei 50 Meilen (ca.80,45 Kilometer) die bestehende Weltbestzeit
(4:50:51 h) in 4:50:08 Stunden. An seinen Füßen: der nagelneue Carbon X des
Herstellers Hoka one one, der rund um die Produkteinführung des Modells das
Rennen in Kalifornien initiiert hatte. Der Carbon X ist aber nicht nur ein Schuh
für Top-Athleten. Er ist extrem leicht, bietet aber – wie man es von Hoka kennt
- erstaunlich viel Dämpfung. Der Clou: eine in der Mittelsohle eingebaute Platte
aus Carbonfasern, gibt in der Abdruckphase zusätzlichen Vortrieb. Gepaart mit
dem ausgeprägten Meta Rocker – der Schuh hat eine stark gebogene Sohle – ist er
darauf ausgelegt, ein hohes Tempo über einen langen Zeitraum zu unterstützen.
KOMFORTABEL, LEICHT UND SCHNELL
Tatsächlich wirkt der Carbon X weniger steif als andere Modelle, die eine Carbonplatte
verbaut haben, das macht das Laufen auch in einem ruhigeren Tempo angenehm.
Eines muss man den Entwicklern lassen, die rund vier Jahre an diesem neuen
Top-Schuh getüftelt haben: Ihnen ist es gelungen, einen Marathon- und Ultramarathon
tauglichen Schuh zu bauen, der Komfort, Stabilität und Leichtigkeit vereint.
Und auch auf kürzeren Distanzen Spaß macht. Der sehr gute Mix aus leichtem Material
und der speziellen Geometrie macht‘s möglich. Für 180,- Euro gibt es den „Rocker“
bei ausgesuchten Spezialisten.
47 ——— LÄUFT.
EQUIPMENT & MODE
› BROOKS GLYCERIN
—
17 UND GHOST 12 ‹
BESTSELLER
—
Zwei Laufschuhe, die 2018 zum großen Erfolg des US-Herstellers beigetragen haben,
waren die Modelle Glycerin und Ghost. Nun kommen die beiden „Champions“
in verbesserten Neuauflagen in die Sportgeschäfte.
↦ Am Ende stimmen die Läufer mit
ihren Füßen ab. Wie gut ein Laufschuh
ist, lässt sich auch an den Verkaufszahlen
ablesen.
Die Modelle Brooks Glycerin und Ghost
sind schon seit vielen Jahren Bestseller.
Nun kommen mit dem Glycerin 17
und dem Ghost 12 die Neuauflagen der
Erfolgsmodelle in die Läden. Dass der
Ghost so beliebt ist, liegt auch an seinem
Preis-Leistungsverhältnis.
Für 140 Euro bekommt man einen technologisch
ausgereiften, sehr komfortablen
Laufschuh, der für Einsteiger wie
auch für ambitionierte Marathonläufer
gleichermaßen gut funktioniert.
Schon ein paar Jahre länger ist der Glycerin
am Markt. In der 17. Auflage hat
Brooks sein Flaggschiff, das alle technologischen
Features an Bord hat, noch ein
bisschen softer gemacht. 30 Euro mehr
als der Ghost kostet der Glycerin 17. Wir
haben beide Modelle getestet und nachgefragt,
warum es gar nicht so einfach
ist, die beiden Top-Modelle von Brooks
noch ein bisschen besser zu machen.
IM TEST
IM TEST
Brooks Glycerin 17
Bei Brooks dreht sich alles um den Laufsport. Vor ein paar Jahren
schon hat sich der US-Hersteller entschieden, sich ganz auf
eine Sportart zu konzentrieren. Der Erfolg gibt Brooks recht. Die
Liebe zum Detail, zu diesen kleinen Verbesserungen haben die
Entwickler und Designer auch beim Glycerin 17 mal wieder bewiesen.
Seit einem Jahr setzt Brooks das supersofte Mittelsohlenmaterial
BioMoGo DNA Loft ein. Das Ergebnis ist ein sehr gut
gedämpftes Laufgefühl, das sich niemals schwammig anfühlt.
Unglaublich harmonisch rollt der Fuß über die gesamte Sohle
ab. Vor allem im Vorfußbereich wirkt der Glycerin noch etwas
besser gedämpft als der Ghost 12. Verbessert haben die Entwickler
deshalb vor allem den Kontakt zwischen Fuß und Schuh
mit der Ortholite Einlegesohle. Davon profitieren vor allem Läufer
mit einem etwas höheren Fußgewölbe, die bisher eine Einlage
im Schuh benötigten. Und der Schuh ist im Vorfußbereich
minimal breiter geworden. Das Obermaterial aus hochwertigem
Double Jacquard Mesh sorgt für eine tolle Belüftung der Füße.
Überhaupt fällt die Klasse-Verarbeitung auf. Die Zunge ist am
Schuh fixiert (auch hier ein Pluspunkt gegenüber dem Ghost 12)
und kann nicht im Schuh verrutschen. Die 3D-Print-Aufdrucke
sind Geschmacksache, heben den Glycerin 17 aber angenehm
von anderen Modellen ab und machen ihn weithin sichtbar.
Brooks Ghost 12
Einen Laufschuh zu verändern, der weltweit so viele Anhänger hat,
ist alles andere als einfach. Auch deshalb hören die Entwickler
ganz genau auf die Verbesserungsvorschläge ihrer Kunden – wohlwissend,
dass man es damit nie allen Läufern recht machen kann.
Also hat sich Brooks im Besonderen auf einen Punkt konzentriert:
die Haltbarkeit. Das Material an der Außensohle ist minimal dicker,
hat also mehr Abriebfläche für mehr Laufkilometer. Über 800 Kilometer
schafft man im neuen Ghost 12 locker. Und genießt dabei mehr
Laufkomfort als je zuvor. Denn auch der Ghost ist seit dem vergangenen
Jahr bereits mit der BioMoGo DNA Loft Mittelsohle ausgestattet.
Die Kombination aus softer Dämpfung und reaktiver Energierückführung
ist ein prima Kompromiss, der beim Ghost 12 aber eindeutig auf
Komfort ausgelegt ist. Anders als beim Glycerin 17 ist das Crashpad
(das Element an der Ferse des Schuhs, das den ersten Bodenkontakt
hat) segmentiert. Das absorbiert die Aufprallkräfte etwas stärker als
beim Glycerin, leitet die Kraft aber nicht ganz so elegant in Vortrieb
um. Das Obermaterial im Ghost 12 ist etwas fester als beim „großen
Bruder“, was für sehr guten Halt sorgt, aber etwas weniger Luftzirkulation
zulässt. Die Entscheidung zwischen Glycerin und Ghost ist am
Ende eine Frage des Laufgefühls und der Passform. Vielleicht auch
des Geldbeutels. Hervorragende Komfortschuhe für viel Laufspaß
sind beide.
GEWICHT: 301 g (Herren US 9,5) | 261 g (Damen US 8)
SPRENGUNG: 10 mm, PREIS: 170,00 Euro
GEWICHT: 295 g (Herren US 9,5) | 264 g (Damen US 8)
SPRENGUNG: 12 mm, PREIS: 140,00 Euro
48
BROOKS
GLYCERIN 17
GHOST 12
„Läufer müssen ihre
Schuhe lieben.“
Hugo Chouissa, Footwear Merchandising Manager
bei Brooks, über die besondere Herausforderung, zwei
erfolgreiche Modelle Jahr für Jahr zu verändern.
entstanden, weil uns viele Läufer darauf
hingewiesen haben, daran zu arbeiten.
Beim Ghost 12 wollten wir die Haltbarkeit
weiter verbessern, ich denke, das ist
uns gut gelungen. Und insgesamt ist das
Erscheinungsbild schlanker geworden.
↦ Warum ist es so extrem spannend, Laufschuh-Bestseller
wie Glycerin und Ghost
jedes Jahr neu zu gestalten?
Über diese Modelle kommen Jahr für
Jahr hundertausende Läufer erstmals
mit der Marke Brooks in Berührung.
Und die allermeisten sind glücklich mit
den Produkten. Es ist wie bei einer ersten
großen Liebe. Man muss sie pflegen,
aber auch immer wieder neu beleben.
↦ Schöner Vergleich. Wie gelingt das?
Indem man den Menschen zuhört. Die
Läufer geben uns Feedback und das
nehmen wir ernst. Wir schauen nicht
nur auf die Verkaufszahlen. Also schauen
wir uns alle Hinweise an. Aber auch
Entwicklungen am Markt. Bei all den
technologischen Veränderungen, die
möglich sind, müssen wir auch die emotionale
Beziehung intakt halten. Läufer
müssen ihren Schuh lieben.
↦ Nach 17 beziehungsweise 12 Jahren
sind Laufschuh-Modelle sehr ausgereift.
Was kann man konkret besser machen?
Nicht jedes Jahr sind große Veränderungen
wie die Einführung des DNA
Loft Materials möglich. Das Material
ist so gut, es wäre momentan eher ein
Nachteil, es entscheidend zu verändern.
Was nicht heißt, dass wir nicht ständig
neue Dinge und Materialien testen.
Beim Glycerin haben wir den Fokus darauf
gelegt, die Passform zu verbessern.
So ist die etwas verbreiterte Zehenbox
↦ Das Design von Laufschuhen spielt eine
immer wichtigere Rolle. Gibt es hier spezielle
Trends?
Wir beobachten ständig Trends. Zum
Beispiel in Sachen Farbgebung. Viele
Jahre lang waren Laufschuhe weiß, die
technischen Elemente waren dagegen
deutlich farblich gekennzeichnet. Heute
ist der Laufschuh ähnlich wie ein Sneaker
in den Alltag der Menschen eingezogen,
er muss auch zur Jeans passen, darf
aber durchaus leuchtende Farben haben
und muss athletisch aussehen. Technologische
Komponenten sind immer noch
da, weil die Funktion immer im Vordergrund
stehen muss, aber die Technologien
sind längst nicht mehr so deutlich
sichtbar.
49 ——— LÄUFT.
› SO WILL ELIUD KIPCHOGE DEN
MARATHON UNTER
—
ZWEI STUNDEN LAUFEN ‹
PROJEKT
1 :59:59
—
↦ Auch wenn er ein Berlin-Shirt
trägt, als wir ihn in Berlin zum Interview
treffen: Eliud Kipchoge wird in
London und nicht in der deutschen
Hauptstadt zum zweiten Mal versuchen,
die Zwei-Stunden-Barriere
im Marathon zu durchbrechen. Der
34-jährige Kenianer startet voraussichtlich
Ende September oder in der
ersten Oktober-Hälfte, nachdem er
2017 in einem von seinem Ausrüster
Nike organisierten Rennen auf dem
Formel-1-Rennkurs in Monza bereits
eine Zeit von 2:00:25 Stunden erreicht
hatte. Auch der neue Versuch wird unter
irregulären Bedingungen geplant,
so dass die Zeit nicht als Weltrekord
anerkannt werden könnte.
„Eine zweite Chance zu bekommen,
die Zwei-Stunden-Barriere
zu durchbrechen, ist außergewöhnlich
aufregend. Ich sage
immer, dass es kein Limit gibt und
ich weiß, dass es für mich möglich
ist“, erklärt Eliud Kipchoge.
Diese Chance erhält er dank des
britischen Chemie-Unternehmens
„Ineos“, das das geplante Rennen
finanziert und mit organisiert. „Ineos“
hatte vor kurzem mit einem
anderen Engagement im Sport auf
sich aufmerksam gemacht: Das Unternehmen
hat das britische Rad-Team
Sky übernommen.
„Ich habe bei meinem ersten Versuch
viel gelernt und glaube wirklich, dass
ich 26 Sekunden schneller laufen
kann als vor zwei Jahren in Monza.
Ich will der Welt zeigen, dass alles
möglich ist, wenn du dich auf ein Ziel
konzentrierst, hart arbeitest und an
dich glaubst“, erklärt Eliud Kipchoge.
Die Zwei-Stunden-Marke ist das
letzte große, ja das einzige Ziel, das
dem 34-Jährigen noch bleibt. Alles
andere hat er bereits erreicht.
Den Weltrekord hat er vergangenen
Herbst in Berlin auf 2:01:39 Stunden
verbessert. Viermal gewann er den
London-Marathon, dreimal den in
Berlin. 2016 wurde er Olympiasieger
in Rio. Bei 13 Marathons stand er am
Start, zwölf davon hat er gewonnen.
Im nächsten Jahr will Eliud Kipchoge
bei den Olympischen Spielen in Tokio
zum zweiten Mal in Folge die Marathon-Goldmedaille
holen. Dass er mal
Zweiter wurde, ist mittlerweile fast
sechs Jahre her. 2013 musste er sich
in Berlin seinem Landsmann Wilson
Kipsang geschlagen geben.
Obwohl er bereits 2003 als Weltmeister
über 5000 Meter seinen ersten
ganz großen Erfolg feierte und seitdem
auf höchstem Niveau läuft, fühlt
er sich kein bisschen müde. Sein Erfolgsrezept?
„Ich sage mir, dass jeder
Tag ein neuer Tag ist. Ich versuche
einfach, die ganzen Jahre zu vergessen
und in die Zukunft zu schauen.“
Ganz wichtig ist für ihn indes auch
die Erholung, die er sich nach jedem
großen Marathon gönnt. Vier Wochen
lang wird kaum trainiert. Dann
verbringt er Zeit mit der Familie (er
hat drei Kinder), liest und ruht sich
vor allem auch mental aus, bevor die
Vorbereitung auf das nächste Rennen
beginnt. Große Veränderungen an
seinem Trainingsprogramm nimmt er
nicht mehr vor. Dafür ist das Konzept,
das er mit seinem Coach Patrick Sang
in der Höhe von Eldoret umsetzt, zu
erfolgreich. Die kenianische Stadt
liegt zwischen 2100 und 2700 Metern
Höhe über dem Meer und gilt als Wiege
zahlreicher kenianischer Lauferfolge.
Der Trainer, selbst ehemaliger
Weltklasseläufer über 3000 Meter
Hindernis, und Kipchoge kennen sich
schon viele Jahre. Kipchoges Mutter
war die Kindergärtnerin von Patrick
50
Nächsten Herbst wird Marathon-
Weltrekordler Eliud Kipchoge in
London ein zweites Mal versuchen,
die Zwei-Stunden-Barriere im Marathon
zu durchbrechen, der er vor
zwei Jahren mit 2:00:25 Stunden in
Monza schon sehr nahe gekommen ist.
Und hier liest du, was den Kenianer so
stark macht.
Texte: Jörg Wenig, Christian Ermert, Natascha Marakovits | Fotos: Nike/Pim Rinkes
DIE
ZWEITE
CHANCE
51 ——— LÄUFT.
EQUIPMENT & MODE
Sang. Seit 2001 arbeiten die beiden
zusammen.
So will er diesen Herbst auch die große,
vermeintliche Barriere der zwei
Stunden überwinden. „Dieses Ziel
sorgt dafür, dass ich hungrig bleibe“,
sagt Eliud Kipchoge. Aber es ist nicht
nur der eigene Legendenstatus, der
ihn antreibt, immer weiter zu laufen.
„Ich liebe den Sport. Ich will mehr
Menschen zum Laufen motivieren
und zeigen, dass keinem Menschen
Grenzen gesetzt sind.“
Und was ist sein Ratschlag an jüngere
Läufer, die ihm im Marathon nacheifern
wollen? „Geduldig sein und den
ganzen Weg über die kürzeren Bahnund
Crossdistanzen gehen, bevor
der Wechsel auf die Straße vollzogen
wird.“ So hat es auch Eliud Kipchoge
gemacht. Als er 2013 in Hamburg seinen
ersten Marathon lief und gleich
in 2:05:30 Stunden gewann, war er
schon 28 Jahre alt.
STÄNDIG WECHSELNDE
TEMPOMACHER
Wie in Monza vor zwei Jahren ist
auch beim zweiten Versuch geplant,
mit ständig wechselnden Tempomachern
zu arbeiten. Damit ist eine
Anerkennung eines Weltrekordes
nicht möglich. Hierfür dürften vom
Start weg maximal drei Tempomacher
eingesetzt werden, die auch nicht
zwischendurch pausieren dürfen.
Außerdem soll eine überdimensionale
Zeit-Anzeigetafel vor den Läufern
fahren, um auch einen Windschutz zu
bieten.
Organisatorisch wird die „Ineos 1:59
Challenge“ auch von den Veranstaltern
des London-Marathons unterstützt.
Das Rennen hatte Eliud Kipchoge im
April mit einer Streckenrekordzeit
von 2:02:37 Stunden gewonnen.
Wunschtermin für die Zeitjagd ist der
13. Oktober. Der Lauf soll auf einem
nur wenige Kilometer langen Rundkurs
stattfinden. Allerdings wird es
wohl ein Zeitfenster von bis zu drei
Sonntagen geben, um bei den bestmöglichen
Wetterbedingungen zu
starten. Ob man diese in London allerdings
erwischen kann, ist Glückssache.
Das Wetterrisiko wird sich nicht
ausschalten lassen.
„Der Schuh gibt dir das Gefühl,
immer weiter schnell
laufen zu können“
Marathon-Weltrekordler Eliud Kipchoge
über den Vaporfly Next %, mit dem er im April
den London-Marathon gewonnen hat
ELIUD
KIPCHOGE
52
› KIPCHOGES WELTREKORDSCHUH
NOCH MAL VERBESSERT ‹
—
DER SCHUH
DES SCHNELLSTEN
—
NIKE
VAPORFLY
Der US-Sportartikelhersteller Nike
steuert für jedes Rennen Eliud
Kipchoges Schuhe bei, die für ihn
maßgeschneidert sind. Im Rahmen
des Projektes „Breaking Two“
wurde 2017 das erste Modell der
Vaporfly-Serie entwickelt. Darin
ist Eliud Kipchoge die 42,195
Kilometer in 2:00:25 Stunden gelaufen.
Bahnbrechend war damals
die Verwendung einer ultrasteifen
Carbon-Einlage und des neu entwickelten
ZoomX-Schaums in der
Mittelsohle.
Damit war Nike schon 2017 ein Schuh
gelungen, mit dem man so effektiv und
gleichzeitig komfortabel läuft, dass
Top-Läufer bis zu vier Prozent weniger
Energie für das gleiche Lauftempo
aufwenden müssen. Das wurde wissenschaftlich
belegt. Nicht nur von
Nike, sondern auch durch eine Untersuchung
der New York Times und
zwei weitere unabhängige Studien.
Seitdem wollen fast alle, die auf der
Straße Bestzeiten jagen, den Vaporfly
haben. Mehr als die Hälfte, genauer
gesagt 58,3 Prozent, der Gewinner
bei einem Rennen der World Major
Marathon-Serie in Berlin, Chicago,
New York, Tokio, Boston oder London
haben sich mit dem Vaporfly an den
Füßen den Sieg geholt. Es gibt sogar
Athleten, die bei anderen Herstellern
unter Vertrag stehen, sich dennoch
den Nike-Schuh besorgen, ihn dann
als Modell ihres Sponsors tarnen und
im Rennen tragen.
Den Weltrekord knackte Eliud Kipchoge
im September 2018 beim BMW
Berlin-Marathon als Nike-Athlet natürlich
in einem Original-Vaporfly 4%.
Er verbesserte damals die alte Marke
seines Landsmannes Dennis Kimetto,
der vier Jahre zuvor in Berlin 2:02:57
gelaufen war, um 1:18 Minuten. Dies
ist die größte Steigerung des Männer-Weltrekordes
im Marathon seit
über 50 Jahren.
Und jetzt wurde der Vaporfly noch
einmal verbessert. Bereits beim London-Marathon
im April trug Eliud
Kipchoge den neuesten Spross der
Familie und steigerte damit den Streckenrekord
auf 2:02:37 Stunden – die
zweitschnellste je in einem regulären
Marathon gelaufene Zeit. Danach
meinte Eliud Kipchoge über den neuen
Nike Vaporfly Next%: „Der Schuh
lässt den Laufstil noch effizienter werden.
Man hat das Gefühl, immer weiter
schnell laufen zu können.“ Eliud
Kipchoge war aber auch direkt an der
Entwicklung des neuen Schuhs beteiligt.
Mehrmals im Jahr trifft er sich mit
den Nike-Designern, um sich mit ihnen
über die aktuellen Schuhe und Verbesserungsvorschläge
auszutauschen.
Der Vaporfly Next % wurde mit einem
neuen Obermaterial ausgestattet,
das weniger Wasser aufnimmt als
das des Vorgängers. Der Schuh bleibt
also auch bei nassen Bedingungen
trockener und leichter. Möglich wird
das durch Nikes Vaporweave, das
erstmals als Obermaterial bei einem
Schuh eingesetzt wird. Es ist leichter
als Flyknit, das beim Vaporfly 4% zum
Einsatz kommt, atmungsaktiv und
absorbiert – was entscheidend ist –
viel weniger Wasser, wenn der Schuh
Schweiß oder Regen ausgesetzt wird.
Der Schuh bleibt auch auch über die
Dauer eines Marathons trockener und
damit leichter. Und weil das Obermaterial
leichter ist, konnte Nike in
der Zwischensohle 15 Prozent mehr
ZoomX-Material einbauen, ohne dass
der Schuh schwerer geworden wäre.
Das sorgt für noch bessere Dämpfung.
Der ZoomX-Schaum gibt auch – wissenschaftlich
nachgewiesen – bei jedem
Schritt Energie an den Läufer zurück.
Zusammen mit dem steifen und
gebogenen Karbon-Element verhilft
der er jedem Vaporfly-Läufer zu jenem
einzigartigen Laufgefühl, das wohl nur
der schnelle Nike-Schuh gibt.
Beim Next% wurde der ZoomX-
Schaum im Vergleich zum 4% auch
neu verteilt, um die Sprengung von elf
auf acht Millimeter zu reduzieren und
dem Läufer ein stabileres Laufgefühl
zu vermitteln. Ein dünner Schaumstoffkern
in der Fersenkappe stabilisiert
die Achillessehne, was besonders
bei sehr langen Läufen als wohltuend
empfunden wird. Die Schnürsenkel
wurden leicht versetzt, um den Druck
entlang der empfindlichen Oberseite
des Fußes zu verringern.
Auch die Außensohle wurde überarbeitet,
um den Grip des Next% bei
nassem Wetter zu verbessern. Und zu
guter Letzt noch das Erscheinungsbild:
Mit dem neongrünen Design will
Nike seinem schnellsten Schuh auch
optisch ein leistungsstarkes, dynamisches
Aussehen verleihen. Das verwendete
Neongrün ist die sichtbarste
Farbe für das menschliche Auge. Der
Schuh scheint zu glühen, obwohl er
das natürlich nicht tut.
Ab Sommer wird der Schuh für alle
Läufer im Handel verfügbar sein.
53 ——— LÄUFT.
EQUIPMENT & MODE
› ON CLOUDSTRATUS
—
‹
DOPPELTE
DÄMPFUNG
—
Weich landen, hart abstoßen – so lautet das Credo der Schweizer
Laufschuhmarke On. Seit fast zehn Jahren nun gibt es die Cloud-Technologie,
die für Dämpfungskomfort sorgt. Mit dem neu entwickelten Material Helion
und neu angeordneten Cloud-Tec Elementen setzt das brandneue Modell
Cloudstratus auf ein duales Dämpfungssystem.
↦ Gut fünf Millionen Paar verkaufter
Laufschuhe sprechen eine
eindeutige Sprache. Kaum ein
anderer Hersteller von Laufschuhen
war gemessen an den Wachstumsraten
so erfolgreich wie die
Schweizer Marke On. Die Schuhe
sehen nicht nur anders aus als viele
Modelle erfolgreicher Brands,
sie überzeugen auch durch Qualität,
Design und Langlebigkeit.
Seit wenigen Tagen nun steht mit
dem On Cloudstratus ein Modell bei
den Händlern, der zwar die typischen
Cloud Elemente trägt, aber irgendwie
doch anders aussieht. Neu ist aber
nicht nur die Anordnung der wabenförmigen
Clouds, das Material ist
eine komplette Neuentwicklung aus
den Laboren der Schweizer.
HELION: SUPER LEICHT,
MEHR ENERGY-RETURN
Helion heißt das neue Dämpfungsmaterial,
das die Dämpfung per
Cloud-Technologie optimal unterstützen
soll. Das Material ist leicht
und doch langlebig, bietet eine hervorragende
Energierückstellung und
ist temperaturresistent. Gelungen
ist diese besondere Konstruktion des
Schaums dank moderner Produktionsprozesse.
Letztlich bestehen aufgeschäumte
Kunststoffe aus vielen
Molekülen. Den Entwicklern ist es
gelungen, feste - sprich stabile - und
weiche (also flexible) Elemente entlang
derselben Molekülkette miteinander
zu verbinden. Das neue Material
Helion ist also das Beste aus
zwei Welten: weich und dämpfend
auf der einen Seite, sowie haltbar und
elastisch auf der anderen. On selbst
spricht stolz auch von einem „Superfoam“.
Die Dämpfungselemente aus dem
neuen Supermaterial sind beim
Cloudstratus übereinander angeordnet.
So sorgen zwei Schichten für
eine Portion Extra-Dämpfung. Zudem
sind die Elemente miteinander
verbunden, wodurch sich der Druck
beim Aufprall besser verteilen kann.
ZWEIFACHER
AUFPRALLSCHUTZ
Ganz klar: Der neue Cloudstratus ist
auf Komfort ausgelegt. Kein Flitzer
für die Kurzstrecke, sondern gebaut,
um viele Kilometer abzuspulen. Die
untere Cloud-Schicht im Bereich
des hinteren Teil des Fußes nimmt
die Aufprallenergie auf, die obere
Schicht absorbiert bei Bedarf weitere
Aufprallkräfte. Bis dahin hat die
weiche, dämpfende Eigenschaft des
neuen Materials ihr Werk getan, nun
kommt die reaktive Fähigkeit zum
Zug. Unterstützt vom Speedboard unter
der Fußsohle, einer steifen Platte,
die wie ein gespannter Bogen funktioniert,
wird die gespeicherte Energie
in Vorwärtsbewegung umgewandelt.
Schritt für Schritt.
Auch um das Thema Passform haben
sich die Entwickler im Cloudstratus
ganz besonders gekümmert. Der
Schuh soll sich da beugen, wo es auch
der Fuß tut. Die besondere, sternförmige
Schnürung unterstützt die wirklich
sehr gute Verbindung zwischen
Fuß und Laufschuh. Bis zum Vorfuß
reicht das Schnürsystem, das sich
sehr individuell anpassen lässt.
Eine leicht gerippte Innensohle soll
die Sensomotorik aktiv unterstützen,
denn unterm Fuß befinden sich viele
Nerven, die unsere Motorik steuern.
Die „Rippen“ sind aber so fein aufgebracht,
dass der Läufer sie kaum
spürt, eine Technologie also, die eher
unbewusst abläuft.
MAXIMAL GEDÄMPFTES
LAUFERLEBNIS
„Wir haben jahrelang an diesem
Schuh gearbeitet, um ein maximal
gedämpftes und sanftes Lauferlebnis
zu schaffen“, sagt Olivier Bernhard,
einer der drei Gründer von On und
gleichzeitig Leiter der Forschungsund
Entwicklungsabteilung. Natürlich
haben wir das neueste Modell
von On für euch getestet.
54
ON
CLOUD
STRATUS
IM TEST
On Cloudstratus
Den kann man auch zum Anzug tragen, war einer der ersten Gedanken, als wir den neuen Cloudstratus in schwarz aus
der Verpackung hoben. Hochwertiges Material, tadellose Verarbeitung – so wie man es von den Schweizern gewohnt ist.
Aber uns kommt es nicht auf die Farbe an, auch wenn das bei Läufern ja ein wichtiges Kaufkriterium sein soll. Also rein
mit dem Fuß. Das erste Schlupfgefühl sagt viel darüber aus, ob Schuh und Fuß bei den nächsten Läufen gemeinsam Spaß
haben werden. Und ja, der Fuß sitzt wunderbar. Wohlfühl-Atmosphäre. Die neue Schnürung arbeitet exakt, so dass sich
Fuß und Cloudstratus zu einer Einheit verbinden lassen. Schon nach wenigen Schritten wird klar: Dieser Schuh will laufen.
Lange laufen. Doch nicht nur das - ist einer unserer ersten Gedanken – der taugt sogar für den Alltag. Aber nun raus
auf die Laufstrecke. Wer das On Lauferlebnis in einem klassischen Cloud, dem Cloudswift oder Cloudsurfer kennt, der
entdeckt hier ein neues Laufgefühl. Der Schuh lässt dich den Asphalt kaum spüren, das Cloud-Feeling ist weniger ausgeprägt.
Die sehr gute Dämpfung paart sich mit großer Stabilität. Es drückt nichts, der Fuß sitzt fest, aber die Zehen haben
Bewegungsfreiheit. Meter für Meter „rollt“ der Cloudstratus dahin. Jetzt also einen Gang höher schalten. Auch das geht
wunderbar. Also noch ein bisschen schneller. Und jetzt merkt man, dass der Cloudstratus ein Langstrecken-Laufschuh
ist. Er könnte noch ein bisschen schneller, aber eigentlich will er vor allem eines: lange laufen.
GEWICHT: 305 g (Herren US 9) | 270 g (Damen US 8), SPRENGUNG: 8 mm, PREIS: 180,00 Euro
55 ——— LÄUFT.
EQUIPMENT & MODE
› NEW BALANCE FUELCELL
—
5280 UND FUELCELL REBEL ‹
AUF SPEED
—
Leicht und reaktionsschnell. Konzipiert für Rennen, die auf
Höchstgeschwindigkeit ausgelegt sind. So lässt sich der neue
New Balance FuelCell 5280 beschreiben. Eine Carbonplatte in
der Zwischensohle sorgt für den Extra-Push.
High-Performance: FuelCell 5280
↦ Schon der Name des Fuel-
Cell 5280 verrät, worauf es der
US-amerikanische Hersteller abgesehen
hat: Die Zahl 5280 steht
für die 5280 Fuß einer Meile, die
in den USA als Wettkampf-Distanz
immer populärer wird.
Als die US-amerikanische Mittel- und
Langstreckenläuferin Jenny Simpson
am 9. September des Vorjahres
zum siebten Mal als Erste durchs Ziel
der „New Balance 5th Avenue Mile“
rannte, war Danny Orr außer sich vor
Freude. Sein Glück vollkommen machte
Jake Wightman, ein britischer Mittelstreckenläufer,
der sich bei genau
demselben Rennen den Sieg bei den
Herren holte. Danny Orr ist Innovationsmanager
bei New Balance. Er und
sein Team haben über mehrere Monate
an dem Schuh getüftelt, der Simpson
und Wightman zum Sieg verhalf:
der neue FuelCell 5280.
LEUTE WOLLEN NICHT
LAUFEN SONDERN RENNEN
Für Orr war beim Entwicklungsprozess
von Anfang an klar, dass der Fokus auf
den kurzen Distanzen liegen soll. „Als
wir überlegt haben, in welchem Bereich
wir Verbesserungen für Sportler machen
können, kamen wir auf die Meile“, sagt
Orr. In den USA würden Rennen über
eine Meile boomen. „Wenn sich Leute
für eine Meile anmelden, dann melden
sie sich nicht an, weil sie diese einfach
laufen wollen – sie wollen sie rennen!“,
erklärt der Innovationsmanager.
Die Produktion eines solchen Schuhs
unterscheidet sich daher klar von anderen
Schuhen. „Bei einem Marathon
liegt der Fokus auf der Verbesserung
der Leistungsfähigkeit eines Sportlers.
Bei der Meile ist das zwar auch ein Vorteil,
aber die viel größere Rolle spielen
Schnelligkeit und Kraft.“ Während bei
einem Marathon Sekunden über neue
Bestzeiten entscheiden, sind es bei einer
Meile Zehntel und Hundertstel.
Beim Herstellungsprozess, der im
Juli 2017 begonnen hat, wurde Jenny
Simpson von Anfang an miteinbezogen.
Über neun Monate nahm das
Team Adaptierungen vor, bis die Profiathletin
den FuelCell 5280 nicht mehr
an ihren Füßen spürte.
CARBONPLATTE SORGT FÜR
VORTRIEB
Wesentliches Merkmal des FuelCell
5280 ist die eingebaute Carbonplatte in
der Zwischensohle, die für den nötigen
Punch und Vortrieb sorgt. Außerdem
wurde ein neues, leichteres Material –
das FuelCell – darin eingesetzt. Auch
die Form des Schuhs unterscheidet sich
stark von bisherigen Modellen: die Ferse
ist – ähnlich der natürlichen Ferse –
abgerundet und der Vorfuß weist nach
außen hin eine breitere Fläche auf. Dadurch
wird die Abrollbewegung des Fußes
zusätzlich unterstützt. Das Obermaterial
besteht aus einem Hypoknit-Stoff,
der den Schuh nochmals leichter macht.
Fazit: ein schneller Schuh, der auch so
gelaufen werden will.
Der FuelCell 5280 ist ab Herbst für 220
Euro erhältlich. Ebenfalls zur Fuel-
Cell-Serie gehören der Rebel (siehe
Test), der Propel – ein bequemer Trainingsschuh
– und der Echo, der zum
New York Marathon 2019 in einer Special
Edition herauskommt.
IM TEST
New Balance FuelCell Rebel
(Herren-Modell)
New Balance
FuelCell Rebel
Wem der FuelCell 5280 zu sehr auf
Performance ausgelegt ist, kann mit
den anderen Modellen der neuen Fuel-
Cell-Produktlinie mehr anfangen. Seit
Anfang Juni ist mit dem FuelCell Rebel
das erste Modell der Serie auf den
Markt gekommen. Der Rebel ist sozusagen
die Trainingsvariante des 5280. Die
Form des Schuhs und das FuelCell in
der Zwischensohle sorgen auch hier für
ein sehr dynamisches Abrollverhalten
und einen gewissen Punch nach vorne.
Anders als beim 5280 wurde beim
Rebel auf die Carbonplatte verzichtet.
Dennoch überzeugt er mit einer hohen
Energierückgabe und somit einem aktiven,
direkten Laufgefühl. Der Rebel
ist ein Schuh, der sich für Neutralläufer
eignet, die bei ihren Trainingseinheiten
auf Dynamik setzen. Auch auf der Jagd
nach der persönlichen Bestzeit kann
sich der Rebel bei Wettkämpfen über
eine längere Distanz, wie zum Beispiel
zehn Kilometer oder Halbmarathon,
durchaus sehen lassen.
GEWICHT: 208 g (Herren US 10) |
175 g (Damen US 6,5)
SPRENGUNG: 8 mm (Herren) |
6 mm (Damen)
PREIS: 140,00 Euro
56
› UNDER ARMOUR HOVR GUARDIAN
—
UND HOVR VELOCITI 2 ‹
PERSONAL
TRAINER
—
US-Hersteller Under Armour macht Laufschuhe zu einem
autarken Tracker relevanter Leistungsdaten. Schon fünf der
neuen Performance-Modelle sind mit einem Chip im Schuh
ausgestattet. Connected Footwear heißt das Zauberwort.
↦ Wieviel Intelligenz braucht
ein Laufschuh? Materialauswahl,
Geometrie, Biomechanik – um ein
gutes Laufgefühl zu erzeugen,
muss ein Hersteller diese Klaviatur
beherrschen. Ein Schuh kann
aber noch viel mehr, da waren sich
die Entwickler des US-Herstellers
Under Armour einig. Und präsentieren
nun das Konzept „Connected
Footwear“. Schon fünf Modelle
haben einen eingebauten Chip in
der Mittelsohle.
Der Chip ist im rechten der beiden Schuhe
gut geschützt eingebaut. Man spürt
nichts davon im Laufschuh, er macht
den Schuh nicht schwer und man sieht
ihn auch nicht. Die Batterie sichert dem
Chip eine Lebensdauer von gut zwei
Jahren. Also länger als ein Laufschuh
in der Regel durchhält. Die Entwickler
betonen, dass es keinen Vorteil hätte,
in jeden der beiden Schuhe - also rechts
und links - einen Chip zu verbauen. Der
Chip zeichnet anhand eines Bewegungssensors
Daten zu Laufgeschwindigkeit,
Distanz, Schrittlänge und -frequenz auf.
Um die Daten zu lesen, benötigt man die
kostenlose MapMyRun App auf einem
Smartphone. Derzeit kommuniziert der
Chip per Bluetooth Low Energy nur
mit dieser App. Das funktioniert allerdings
einwandfrei und schnell.
Sobald der Schuh in Nähe des Smartphones
ist, wird er gefunden und über
ein kleines Symbol in der App angezeigt.
Spannend: man muss sein Smartphone
nicht mitführen, damit die Daten gesammelt
werden können. Hier hat Under
Armour eine erstaunlich gut funktionierende
Technologie (Record Sensor
Technology) entwickelt und in den Laufschuh
verbaut. Im Übrigen können auch
mehrere Schuhmodelle mit der App verknüpft
werden. Es wird automatisch immer
der richtige Laufschuh identifiziert.
Neben den beiden Modellen HOVR Guardian
und HOVR Velociti 2 (rechts im
Test) sind auch der HOVR Infinite,
HOVR Sonic 2 und HOVR Phantom SE
mit der Technologie ausgestattet.
IM TEST
Under Armour
HOVR Guardian
Ein sehr stabiler Schuh mit neuartiger
Chip-Technologie, sehr gut verarbeitet mit
hochwertigen Materialien für "smarte"
130 Euro. Doch für wen ist dieser Coach
am Fuß geeignet? Natürlich richtet sich
der HOVR Guardian an Läufer, die sich
viel Unterstützung von ihrem Laufschuh
erhoffen. Diese Hoffnung erfüllt das Modell
voll und ganz. Auch schwerere Läufer
werden den Schuh mögen. Er führt dich
im wahrsten Sinne des Wortes sicher zum
Ziel. Das Gewicht und die Führungseigenschaften
spürt man natürlich. Der HOVR
Guardian ist ein Langstreckler, der dir bis
zum letzten Meter deines Laufes Komfort,
Sicherheit und viel Halt gibt. Aber auch
kürzere Strecken für Überpronierer und/
oder schwerere Läufer sind in dem Schuh
problemlos möglich.
GEWICHT: 340 g (Herren) | 278 g
(Damen), SPRENGUNG: 8 mm,
PREIS: 130,00 Euro
Under Armour
HOVR Velociti 2
Ein toller schneller Schuh, der auf das
Wesentliche reduziert ist, aber dabei ausreichend
Dämpfung und Komfort bietet.
Ausgestattet mit einer Chip-Technologie,
die dir wichtiges Feedback zu seinem
Laufstil geben kann. Der HOVR Velociti 2
ist für schnellere Trainingseinheiten und
Wettkämpfe bis hin zum Halbmarathon
geeignet. Gut trainierte Läufer können
damit auch Marathon laufen. Ein leichter
Schuh, der dem Fuß viel Freiheit gibt, ohne
auf Dämpfungskomfort zu verzichten.
Der HOVR Velociti 2 vermittelt zudem ein
responsives Laufverhalten. Sehr angenehmes
Obermaterial, das den Fuß sicher
hält, aber keine Druckstellen erzeugt.
GEWICHT: 255 g (Herren) | 213 g
(Damen), SPRENGUNG: 8 mm,
PREIS: 120,00 Euro
Die vom Chip im Schuh gemessenen Daten lassen sich per
App auf dem Smartphone auswerten
57 ——— LÄUFT.
01
TASTE DICH LANGSAM
ANS LAUFEN BEI
HITZE HERAN
Grundsätzlich steigt unsere Körpertemperatur
leicht an, wenn wir uns
bewegen. Um diesen Anstieg auszugleichen,
um uns wieder herunter
zu kühlen, produziert unser Körper
Schweiß. Dieses natürliche Kühlsystem
verstärkt sich bei steigenden Temperaturen
– und irgendwann kommt
unser Körper mit dem Kühlen nicht
mehr hinterher. Doch wann das Kühlsystem
streikt, ist bei jedem Menschen
unterschiedlich. Und langfristig kann
man sich auch daran gewöhnen, bei
höheren Temperaturen zu trainieren.
Gerade am Anfang der ersten Hitzeperiode
solltest du daher genau auf die
Reaktionen des Körpers achten und
dich langsam an das Training bei hohen
Temperaturen herantasten.
02
PASSE DIE INTENSITÄT
DEINER TRAININGSEINHEIT
DER TEMPERATUR AN
Wenn du bei Hitze effektiv trainieren
willst, musst du bei deinen Trainingseinheiten
genau die Belastungen
erreichen, die auf deinem Trainingsplan
stehen. Und bei höheren Temperaturen
erreichst du diese Belastungen,
indem du die Intensität reduzierst. Ein
Beispiel: Auf deinem Trainingsplan
steht ein ruhiger Dauerlauf – zum Beispiel
10 Kilometer in 5:30 min/km. Bei
idealen äußeren Bedingungen von 15
Grad entspricht diese Geschwindigkeit
deinem Wohlfühltempo im Grundlagenbereich.
Wenn die Temperatur aber
auf 25 Grad steigt, machst du bereits
einen Mittleren Dauerlauf. Das kannst
du an den deutlich höheren Pulswerten
erkennen. Und solltest du diese Einheit
mit der gleichen Geschwindigkeit bei
30 Grad oder mehr absolvieren, entspricht
die Belastung einem Tempodauerlauf.
Drei vollkommen verschiedene
Trainingsinhalte trotz gleicher
Geschwindigkeit.
03
IDEALERWEISE LÄUFST
DU MORGENS ODER ABENDS
Im Sommer sind der Morgen und
der Abend die besten Tageszeiten
für dein Training. Viele Läufer nutzen
die angenehmen Temperaturen
direkt nach dem Aufstehen und absolvieren
einen Lauf vor der Arbeit.
Positiver Nebeneffekt eines solchen
Morgenlaufs: Weil du mit nüchternem
Magen, also ohne vorherige
Energieaufnahme durch eine Mahlzeit,
startest, wird dein Fettstoffwechsel
aktiviert. Der Morgenlauf
eignet sich allerdings nur für ruhiges
Grundlagentraining, intensive
Trainingseinheiten wie Tempoläufe
sollten auf den Abend gelegt werden.
Dabei solltest du die im Tagesverlauf
steigenden Ozonwerte beachten,
meist kühlt es erst kurz vor Sonnenuntergang
wieder spürbar ab.
Trainingseinheiten bei Temperaturen
über 30 Grad sind nicht zu empfehlen
und sollten wirklich nur ganz
vereinzelt absolviert werden.
04
ACHTE AUF
DEINE HERZFREQUENZ
Ich bin ein großer Fan einer Trainingssteuerung,
die sich an der Herzfrequenz
orientiert. Der Puls gibt uns in
Echtzeit ein Feedback über die Belastung,
die wir unserem Körper gerade
zumuten. Darum sollte jeder Läufer
seinen Maximalpuls kennen und mit
Hilfe einer Leistungsdiagnostik seine
persönlichen Trainingsbereiche
festlegen lassen. Wenn die Leistungsdiagnostik
ergibt, dass dein Puls beim
Grundlagentraining zwischen 140
und 154 liegen sollte, gilt dies natürlich
auch bei höheren Temperaturen.
Wenn der Puls also bei deiner gewohnten
Laufgeschwindigkeit zu sehr
steigt, musst du das Tempo reduzieren
– sonst absolvierst du kein Grundlagentraining
mehr. Wer sich bei
hohen Temperaturen permanent überfordert,
wird im Herbst nicht die anvisierte
Leistungsfähigkeit erreichen.
Weil vor allem die intensive Spitze
trainiert wurde, fehlt solchen Läufern
mit dem Grundlagentraining das Fundament
der Leistungspyramide.
05
RADFAHREN & SCHWIMMEN
SIND OPTIMALE HITZE-
ALTERNATIVEN
Bei hohen Temperaturen kannst du
auch auf alternative Trainingsformen
ausweichen – vor allem, wenn Du im
Grundlagenbereich arbeiten möchtest.
So ist zum Beispiel Radfahren
aufgrund des Fahrtwinds meist viel
angenehmer als Laufen. Wenn du aufs
Rad umsteigst, solltest du aber ↦
58
› LAUFEN IM
—
HOCHSOMMER ‹
SO TROTZT DU
DER HITZE
—
Fotos: iStock
Endlich ist der Sommer da. Doch für Läufer
bringen hohe Temperaturen auch Probleme.
Training bei Hitze belastet den Organismus
viel stärker als Training bei mildem Wetter.
Damit es für dich auch im Sommer läuft, hat
unser Experte Carsten Eich zehn Top-Tipps
zusammengestellt.
59 ——— LÄUFT.
TRAINING & FITNESS
↦ mindestens die doppelte Trainingszeit
wie bei Läufen einplanen, um den
gleichen Trainingsreiz zu erzielen.
Auch im Wasser kann man im Sommer
hervorragend trainieren: Egal
ob Schwimmen oder Aquajogging, im
Wasser ist die Lufttemperatur kein
Problem mehr. Such dir also ein möglichst
nicht zu überfülltest Freibad
und absolviere dein Training im angenehm
kühlen Nass. Wer auf ein klimatisiertes
Fitnessstudio zurückgreifen
kann, findet dort gerade für Intervallprogramme
mit dem Laufband eine
Alternative zum Stadion in der prallen
Sonne.
06
VIEL TRINKEN – AUCH SCHON
BEVOR ES LOSGEHT
Grundsätzlich sollte man sich bei Läufen
über 60 Minuten Gedanken darüber
machen, wie man den Flüssigkeitsverlust
während des Trainings wieder
ausgleichen kann. Aber schon vor dem
Start kommt es darauf an, dass deine
Wasserspeicher gut gefüllt sind. Über
den Tag verteilt solltest du im Sommer
mindestens zwei bis drei Liter trinken
– das gilt natürlich erst recht für Tage,
an denen du trainieren willst. Um während
des Trainings nicht auf dem Trockenen
zu sitzen, empfiehlt sich ein
Trinkgurt, in dem man mehrere kleine
Flaschen unterbringen kann. Für
ganz lange Einheiten kommt sogar ein
Trinkrucksack in Frage. Während des
Trainings trinken wir lieber in regelmäßigen
Abständen kleinere Mengen,
als zwischendurch die gesamte Menge
leerzutrinken.
07
SCHÜTZE DICH VOR
DER SONNE
Das gilt in erster Linie für unsere
Haut. Wer eine Stunde oder länger in
der Sonne läuft, muss vorher eine Sonnencreme
auftragen. Sie sollte wasserfest
sein, damit sie der Schweiß nicht
von der Haut spülen kann. Gerade bei
langen Läufen sollte es zudem eine
Creme mit höherem Lichtschutzfak-
tor sein. Eine möglichst dünne Kappe
schütz den Kopf vor der direkten Sonneneinstrahlung.
Nass gemacht kühlt
sie sogar den Kopf. Du solltest auch
deine Augen schützen, ich selbst laufe
fast immer mit einer speziellen Laufsonnenbrille.
Die sitzt beim Laufen perfekt,
durch spezielle Belüftungsschlitze
läuft die Scheibe niemals an und die
unterschiedlich hellen Scheiben sorgen
für beste Sicht bei allen Lichtverhältnissen.
Natürlich werden auch alle
schädlichen UV-Strahlen geblockt.
08
SALZ IST WICHTIGER ALS
MAGNESIUM
Beim Training in der Hitze verlieren
wir nicht nur sehr viel Flüssigkeit in
Form von Schweiß über die Haut, sondern
auch jede Menge Mineralien. In
der Folge treten manchmal plötzlich
muskuläre Probleme bis hin zu Krämpfen
auf. Viele Läufer denken sofort an
einen Magnesiummangel und kaufen
entsprechende Präparate. Das muss
auch nicht vollkommen falsch sein,
doch viel öfter ist die Ursache von
Krämpfen ein Natriummangel. Denn
du verlierst über den Schweiß jede
Menge Salz (Natriumchlorid). Der resultierende
niedrige Natriumspiegel
führt zu den Krämpfen und kann sogar
richtig gefährlich werden: Unser
Körper braucht ein gewisses Maß an
Natrium, um den Druck in den Gefäßen
aufrechterhalten zu können. Daher
sollten Getränke vor, während und
nach Trainingsbelastungen bei großer
Hitze mit circa einem Gramm Salz pro
Liter Wasser versehen werden.
09
RUNTERKÜHLEN HILFT –
VOR UND NACH DEM LAUFEN
Die goldene Regel lautet: Die Körpertemperatur
darf nicht allzu stark
steigen. Das wird während der Trainingseinheit
nicht immer gelingen,
umso wichtiger ist die richtige Vorund
Nachbereitung. Warum vor einer
Trainingseinheit nicht mal kalt duschen?
So startest du mit einer optimalen
Körpertemperatur. Auch ein
kühles oder feuchtes Laufshirt kann
dir helfen deine Körpertemperatur
herunter zu regeln. Viele Profis benutzen
für diesen Zweck spezielle Kühlwesten.
Mit solchen Westen kannst
du deine Körpertemperatur vor und
auch nach intensiven Trainingseinheiten
schnell und effektiv runterkühlen.
Nach der Einheit sind Eistonnen oder
ein Kältebecken noch besser. Profis
verkürzen so ihre Regenerationszeit
erheblich. Das geht natürlich auch
mit weniger Technik: Ein kaltes Bad
bringt dich schnell wieder auf Normaltemperatur,
und du minimierst
den Nachschwitzeffekt.
05
GENIESS‘ DEN SOMMER -
UND DEIN TRAINING IN DER
SONNE!
Wenn man den Sommer monatelang
herbeigesehnt hat, sollte man ihn
auch genießen. Anstatt sich über die
Hitze zu ärgern oder gar das Lauftraining
komplett ausfallen zu lassen,
solltest du das Laufen in der Natur
auskosten. Dann läufst du halt etwas
langsamer und kürzer und springst
anschließend in einen See oder unter
eine kühle Dusche. Nutze den Sommer
für Aktivitäten in der Natur und
lade deine Vitamin-D-Speicher auf.
Freu‘ dich auf einen tollen Laufsommer
und leg‘ den Grundstein für einen
erfolgreichen Lauf-Herbst. Denn
der kommt schnell genug.
» Eine Kappe
schützt vor der
Sonne. Nass
gemacht, kühlt
sie sogar den
Kopf.«
60
» Über den Tag verteilt solltest du im
Sommer mindestens zwei bis drei Liter
trinken.«
MIT LAUFEN.DE UND CARSTEN EICH INS
RUNNING CAMP?
Auch 2020 bietet laufen.de gemeinsam
mit Carsten Eich, der seit 26
Jahren die deutschen Redkorde im
Halbmarathon und über zehn Kilometer
hält, wieder Laufcamps in Portugal
(Monte Gordo) und auf Mallorca
(Bucht von Alcudia) an. In unserem
Premium Running Camp in Portugal
erhält jeder Teilnehmer eine professionelle
Leistungsdiagnostik samt
individueller Analyse durch das sms
Medical Team von SCC Events (Veranstalter
des BMW Berlin Marathon).
Zugleich erwirbt jeder Teilnehmer
dieses Camps eine Startplatz-Garantie
für einen Start beim BMW Berlin-Marathon
oder dem Generali Berliner
Halbmarathon 2020. Seit acht Jahren
sind unsere Camps auf Mallorca besonders
begehrt. In diesem Jahr waren beide
Camp-Wochen auf Mallorca vorzeitig
ausgebucht.
Du hast Interesse, 2020 mit uns in der
Frühjahrssonne in dein Laufjahr zu starten?
Dann registriere dich jetzt, damit wir
dich über unsere Angebote informieren
können, sobald die endgültigen Termine
und Preise für 2020 feststehen.
www.laufen.de/d/running-camps-2020
Unser Experte: Carsten Eich
Der Ex-Profi ist unser Trainingsfachmann.
Er war über viele Jahre die deutsche Nummer
eins auf der Straße. Noch immer hält er
mit 60:34 Minuten den deutschen Rekord im
Halbmarathon. Nach seiner Karriere ist Carsten
Eich der Laufszene auf vielfältige Weise
verbunden. So leitet er die laufen.de-Running
Camps auf Mallorca und an der portugiesischen
Algarve. ↦ www.carsten-eich.de
61 ——— LÄUFT.
Anzeigen-Sonderveröffentlichung
› DEN RICHTIGEN
—
SPORT-BH FINDEN ‹
DER
PERFEKTE
HALTGEBER
—
Mindestens genauso wichtig wie ein atmungsaktives Shirt und
eine gut sitzende Hose ist die Funktionalität beim Drunter –
vor allem bei Frauen. Ein Sport-BH darf nicht einschneiden und
muss für den perfekten Halt sorgen. Wir verraten dir,
worauf du beim Kauf des richtigen Bras achten musst und
welche Modelle von Brooks gerade neu auf den Markt
gekommen sind.
↦ Sport-Bras gehören neben dem
perfekten Laufschuh zur wichtigsten
Grundausstattung einer
jeden Läuferin. Insbesondere in
Hinblick auf die Beanspruchung
des Brustgewebes zählt Laufen zu
den anspruchsvollsten Sportarten
mit einer hohen Belastung für das
Brustgewebe. Um gesundheitliche
und ästhetische Langzeitfolgen zu
vermeiden, braucht es beim Laufen
daher einen Bra, der eine Extraportion
Halt gibt.
Mehr als 40 Prozent der Frauen nutzen
gar keinen Sport-BH. Und 80 Prozent
von jenen, die einen verwenden, tragen
die falsche Größe. Denn diese kann sich
im Laufe der Zeit durch Alter, Schwangerschaft
und Gewichtsschwankungen
ändern. Die Zahlen zeigen, dass sehr
viele Frauen, die auf die Extraportion
Halt beim Sport Wert legen, trotz
vielfältigem Angebot Schwierigkeiten
haben, das passende Drunter zu finden.
Der Laufschuhhersteller Brooks
hat das Thema Sport-BH daher genauer
unter die Lupe genommen. Ganz
nach der Run Happy Philosophie, jeder
Sportlerin ein einzigartiges, individuelles
Lauferlebnis zu ermöglichen,
hat Brooks verschiedene Körpertypen
vermessen und auf Grundlage der Faktoren
Komfort, Passform, Halt und Stil
drei Bra-Typen festgelegt, die sich den
individuellen Formen und Größen der
weiblichen Brust anpassen: Low Impact,
Medium Impact und High Impact.
Denn die Sportart bestimmt den Unterstützungsgrad.
High Impact ist ideal
für bewegungsintensive Aktivitäten
wie Springen, Hüpfen und auch Laufen.
Mittel eignet sich für Aktivitäten mit
eingeschränkter Auf-und Abbewegung
und Low für ruhigere Sporteinheiten
wie zum Beispiel Yoga.
Zur High Impact-Kategorie gehört
auch das Modell Juno, das im Sport-BH
Test von Stiftung Warentest als eindeutiger
Sieger hervorging. Der Bra überzeugte
vor allem in der Kategorie
Halt gegenüber der Konkurrenz.
Für einen angenehmen Tragekomfort
besitzen alle Brooks Modelle
eine Softnaht-Verarbeitung, ein flexibles
Unterbrustband für einen starken
Halt und ein ergonomisch abgestimmtes
Trägersystem. Darüber hinaus
geben alle Modelle Feuchtigkeit nach
außen hin ab. Ganz neu in der diesjährigen
Frühjahr/Sommer Kollektion ist
der Fastforward Zip mit herausnehmbaren
Körbchen und einem Frontreißverschluss
für ein leichtes An- und
Ausziehen.
Damit der Sport-BH tatsächlich optimal
sitzt, ist es wichtig, verschiedene
Modelle zu probieren. Im Rahmen der
Brooks Run Happy Festival Tour 2019
in sechs Städten können Läuferinnen
einen passenden Sport-Bra aussuchen
und auf der Strecke testen.
brooksrunning.com/de_de/brooks-sportbhs-frauen/
62
EQUIPMENT
——
MODE
1
SPORT-BH
FACTS
2
3
1 BROOKS
Juno (High Impact)
Für Frauen, die eine stärker
kontrollierte Passform
lieben. Der Juno mit dem
starken Racerback ist der ultimative
BH für alle, die viel
Unterstützung und Form mit
individuell anpassbarem Sitz
wünschen. 60,00 €
2 BROOKS Hot Shot
(Low Impact)
Manche BHs verdienen
das Rampenlicht. Zeig den
Rücken dieses schlanken,
flexiblen Hot Shots mit seinen
Trägern und halte dich
kühl mit dem DriLayer®-
Gewebe. 40,00 €
3 BROOKS Fast Forward
Crossback (Medium Impact)
Du selbst bist flexibel und
vielseitig? Dann sollte dein
BH es auch sein! Dieser BH
mit anpassbaren Trägern
und Verschluss verbindet
Unterstützung perfekt mit
Stil. 35,00 €
↦ Die Brust läuft mit: Bei Bewegung
bewegt sich die weibliche Brust nach
oben, unten und auch seitlich - beim
Joggen bis zu 8,5 Zentimeter pro
Schritt. Bei einem Marathon (ca.
40.000 Schritte) legt die weibliche
Brust demnach sage und schreibe 3,4
Kilometer zurück! Kein Wunder, dass
ohne die richtige Unterstützung das
Bindegewebe enorm belastet wird.
↦ Sport-BHs sind also genauso
wichtig wie Laufschuhe.
↦ 80 Prozent aller Frauen tragen die
falsche BH-Größe, denn diese kann
sich durch Gewichtsab- oder zunahme,
Schwangerschaft, Alter und
schlicht und einfach die Schwerkraft
schnell ändern.
↦ Mehr als 40 Prozent der Frauen
tragen beim Sport keinen Sport-BH.
↦ Im Brustgewebe gibt es keine
Muskeln - ein einziges Band unterstützt
das gesamte Gewebe.
↦ Ein Sport-BH sollte alle sechs bis
zwölf Monate ersetzt werden. Das
Material und die Gummibänder leiern
mit der Zeit aus und können nicht
länger effektiv funktionieren.
63 ——— LÄUFT.
—
› LOGICOM ZYPERN MARATHON ‹
LAUFEN,
WO DIE GÖTTER
URLAUB MACHEN
—
↦ Schöner lässt es sich kaum auf
den Startschuss warten. Während
der Countdown zum Logicom Zypern
beginnt, schweift der Blick über
eine spektakuläre Felsenküste hinaus
aufs Mittelmeer. Die aufgehende
Sonne vertreibt gerade die letzten
Dunstfetzen. Die Felsen der Aphrodite
kommen in Sicht. Dort, wo dieser
Marathon beginnt, soll einst die griechische
Göttin der Liebe dem Meer
entstiegen sein.
Einige der Teilnehmer kennen sicherlich
die blutige Geschichte, die hinter
der Geburt der Göttin aus dem Meer
steckt. In der griechischen Mythologie
ist Aphrodite die Tochter des Uranos,
der den Himmel symbolysiert. Dessen
Sohn, der Titan Kronos, schnitt ihm auf
Rat seiner Mutter Gaia die Geschlechtsteile
ab und warf sie ins Meer. Das Blut
und der Samen vermischten sich mit
dem Salzwasser, das aufschäumte und
daraus Aphrodite gebar, die dann an
der Küste von Zypern an Land ging und
fortan als Göttin für Liebe, Schönheit
und Sex zuständig war.
Die meisten der Läufer interessieren
sich allerdings weniger für die schaurigen
Familienangelegenheiten der griechischen
Götter, die hier einst ausgetragen
worden sein sollen, sondern viel
mehr für die Vorzüge des zypriotischen
Frühlings. So wie Asics-Frontrunnerin
Judith Havers, die schon vor dem Start
ins Schwärmen kommt. „Ich bin in
Hamburg an einem grauen und verregneten
Märztag abgeflogen und fühlte
mich bei der Ankunft in Zypern direkt
wie in einer grünen Oase.“
Der Termin des Zypern-Marathons
Mitte März ist perfekt, um den deut-
64
Dass sogar die Götter auf Zypern Ruhe und
Erholung finden, haben sich findige Werbetexter
ausgedacht. Das mag übertrieben sein.
Aber für Ausdauersportler ist Zypern definitiv
ein tolles Reiseziel – vor allem im Frühjahr
und Herbst. Mitte März lockt zusätzlich der
Zypern-Marathon.
EVENTS
——
REISEN
schen Winter ein wenig zu verkürzen
– oder mit einem Rennen
über 42,195, 21,0975 oder 10 Kilometer
die Form zu testen, bevor es
dann im April zu einem der großen
deutschen Frühjahrsmarathons in
Hamburg, Düsseldorf oder Hannover
geht. Das sieht auch Judith
so: „Die ursprüngliche Landschaft
und die wärmende Frühjahressonne
geben einfach Power für die
neue Laufsaison.“
Ein DJ beschallt uns mit aufputschender
Techno-Musik. Rund 500
Marathonis warten auf den Start.
Die restlichen etwa 3000 Läufer verteilen
sich auf den Halbmarathon und den
10-Kilometer-Lauf, die beide direkt im
Hafenstädtchen Paphos gestartet werden,
wo auch das Ziel des Marathons
liegt. Hätte ein Halbmarathon nicht gereicht?
„Wer mehr von der Landschaft
sehen will, muss den ganzen Marathon
laufen“, scherzt Judith. Und überhaupt:
More miles, more fun.
IMMER ENTLANG DER KÜSTE
Dann geht es los. Größtenteils entlang
der Küste, immer in Richtung Paphos
führt die leicht profilierte Strecke auf
Landstraßen über Felder und kleine
Ortschaften. Alle drei Kilometer
gibt es Verpflegungsstationen, an
denen die Helfer neben der Versorgung
der Teilnehmer zusätzlich das
Anfeuern übernehmen. Auch die Polizisten
auf ihren Motorrädern winken
und unterstützen uns lautstark.
Vor ein paar Tagen haben wir die
Sonne noch herbeigesehnt, auf den
42 Kilometern wird sie zunehmend
unangenehm. Ich muss permanent
an die Legende denken, die sich um
den Ausgangspunkt des Zypern-
Marathons rankt: Es heißt, ↦
„Die ursprüngliche Landschaft und
die wärmende Frühjahrssonne geben
einfach Power.“
Läuferin Judith Havers über den Reiz des Zypern-Marathons
Text: Christian Bruneß
Fotos: Christian Bruneß, Logicom Zypern Marathon
65 ——— LÄUFT.
EVENTS & REISEN
BURG VON
PAPHOS
Der Start des 10-Kilometer-Laufs an der
Festung im Hafen von Paphos. Hier ist auch
das Ziel des Marathons
FELSEN DER
APHRODITE
Kurz nach dem Start passieren
die Läufer die im Mittelmeer
liegenden „Felsen der Aphrodite“.
Laut griechischer Mythologie ist
hier die Göttin der Liebe dem Meer
entstiegen
↦ wer die Felsen der Aphrodite bei
Vollmond dreimal umrundet, dem
werde dies mit ewiger Schönheit und
Jugend vergolten. Das wäre erstens
kürzer und zweitens erheblich kühler
gewesen. Jeden Gedanken an den
Lohn für diesen kurzen mitternächtlichen
Swimrun versuche ich – ziemlich
erfolglos – zu vermeiden. War gestern
Vollmond? Ich weiß es nicht. Schöner
werde ich heute jedenfalls nicht mehr.
Und jugendlicher schon mal gar nicht.
Endlich kommt das Ziel in Sicht: die
Burg im Hafen von Paphos. Auf den
abschließenden zweitausend Metern
gibt das Publikum alles, um die letzten
Reserven aus uns herauszukitzeln.
Dann ist es geschafft.
SCHWITZEN UND SCHWATZEN
Abends trifft sich die Laufgemeinde
im Saunabereich meines Hotels.
Unter den Saunagängern: Sebastian
Reinwand. Der 31-Jährige war beim
EM-Marathon in Berlin 2018 im deutschen
Nationaltrikot dabei, lief im
selben Jahr beim Düsseldorf-Marathon
mit 2:15:27 Stunden persönliche
Bestzeit, konzentriert sich seit Kurzem
aber auf Triathlon. Reinwand will
bei der Challenge Roth starten. Er ist
für drei Wochen im Trainingslager in
Paphos und den Halbmarathon als
Trainingseinheit mitgelaufen. „Ich
find‘s hier gut“, sagt er zufrieden,
während jemand einen neuen Aufguss
auf die heißen Steine kippt. „Ich war
schon in Trainingslagern auf Lanzarote
oder Fuerteventura und wüsste
nicht, was da besser sein sollte.“ Von
den Begegnungen mit interessanten
und motivierten Sportlern beflügelt,
nehme ich mir vor, die nächsten Tage
in Bewegung zu bleiben.
Natürlich gehören die Tage nach einem
Marathon eigentlich der Regeneration.
Aber wenn man schon mal
auf Zypern ist, darf die Regeneration
ruhig etwas aktiver sein. Dafür fahre
ich nach Pissouri Bay, einer malerischen
Bucht südlich von Paphos. Dort
treffe ich Annie Karapataki, selbst
begeisterte Läuferin, die im Columbia
Beach Resort arbeitet. Es gebe immer
mehr Laufclubs und Wettkämpfe
66
auf Zypern, erzählt Karapataki. Sie
selbst laufe frühmorgens vor der
Arbeit, gerne auch schon mal um 5
Uhr. Wenn die Temperatur noch angenehm
ist. Für die aktive Regeneration
hat Annie einen Tipp. Sie wählt
eine Telefonnummer und kurz darauf
erscheint ein drahtiger, freundlich
dreinblickender Schweizer namens
Thomas Wegmüller. Der Ex-Radprofi,
der dreimal an der Tour de France
teilnahm und Podiumsplatzierungen
bei Klassikern wie Paris–Roubaix
oder der Flandern-Rundfahrt
verbuchen konnte, vermietet Räder
und bietet geführte Touren an. Der
Schweizer Straßenmeister von 1992
zeigt mir sein imposantes Arsenal
an Rennrädern, Moutainbikes und
– neu im Sortiment – E-Mountainbikes.
„Genau das richtige für einen
Läufer mit Muskelkater“, witzelt der
58-Jährige.
MIT DEM E-MOUNTAINBIKE ZUR
STEILKÜSTE
Später merke ich, dass ein leistungsstarker
E-Motor hilfreich ist, wenn
man einem ehemaligen Rad-Profi
hinterherjagen muss – vor allem
wenn einem 42,195 Kilometer in
Laufschuhen in den Knochen stecken.
Es geht über wunderschöne
Trails zu der schwindelerregenden
Steilküste Kap Aspro. Für Trailläufer
ein echtes Paradies. Nach zwei
abwechslungsreichen Stunden stürzen
wir uns mit über 60 Stundenkilometern
eine schmale Straße hinab,
zurück zum Hotel. So geht aktive Regeneration
auf zypriotisch.
Die Insel, auf der die Götter Urlaub
machen, ist eine echte Alternative
für Läufer und andere Ausdauersportler.
Wer ein Plätzchen für ein
Trainingslager sucht, an dem es ruhiger
und entspannter zugeht als
auf Mallorca, Lanzarote oder Fuerteventura,
ist hier genau richtig.
Und wer weiß: Vielleicht bewirkt bei
manchem eine dreifache Umrundung
der Felsen der Aphrodite ja wahre
Wunder. Aber aufgepasst: Das Ganze
funktioniert nur bei Vollmond.
Mittelmeer
NIKOSIA
Olympos
PAPHOS
Mittelmeer
Zypern
ZYPERN
ENTDECKE DIE MÖGLICHKEITEN
Zypern ist eigentlich gar nicht so weit weg.
Kulturell und touristisch jedenfalls nicht:
Der südliche Teil der Insel ist seit 2001
EU-Mitglied und Direktflüge sorgen für eine
problemlose Anbindung. Andererseits liegt
der kleine Inselstaat im östlichen Mittelmeer
nur rund 200 Kilometer von der syrischen
und libanesischen Küste entfernt
– also fast schon in Afrika. Die klimatischen
Bedingungen auf der Insel spiegeln das
wider: im Sommer extrem heiß, im Winter
vergleichsweise mild und dazwischen, im
Frühjahr und Herbst, angenehm warm und
weitestgehend sonnig. Die klimatischen
Bedingungen machen Zypern bei Sportlern
immer beliebter. Vor allem im Frühjahr und
im Herbst, wenn es zuhause noch – oder
schon wieder – ungemütlich ist, lockt die
Insel mit Wärme und Sonne satt. Übrigens
kann man auf der knapp 10.000 Quadratkilometer
großen Insel sogar Skifahren:
von Anfang Januar bis Ende März auf dem
Olympos, dem mit 1.951 Metern höchsten
Berg des Tróodos-Gebirges. Der zyprische
Skiclub betreibt dort Schlepplifte zwischen
150 und 500 Meter Länge sowie eine Vesperstube,
spurt zwei Langlauf-Loipen und
vermietet Skiausrüstungen. Vormittags Skifahren,
nachmittags ins Mittelmeer springen
– auf Zypern ist das möglich.
Der nächste Zypern-Marathon findet am 15. März 2020 statt. Infos und Anmeldung unter: www.logicomcyprusmarathon.com
67 ——— LÄUFT.
UWE
SCHMITT
› MIT POLAR
—
NACH BERLIN ‹
AUS DEM
ROLLSTUHL ZUM
MARATHON
—
↦ Dass Uwe für den BMW Berlin-Marathon
trainieren kann, grenzt aus medizinischer
Sicht an ein Wunder. Der 29.
September 2019 soll sein großer Tag
sein. Dabei konnte er nach einem Abszess
im Gehirn vor neun Jahren keinen
Schritt laufen. Damals hatten die Ärzte
ihm prophezeit, dass er nie wieder würde
gehen können.
„Ich habe früher keinen Sport gemacht.
Außer, dass ich im Alltag sehr
viel zu Fuß gegangen und mit dem
Rad gefahren bin. 20 Kilometer zu
gehen, war keine Seltenheit“, erzählt
Uwe Schmitt. Der Lehrbeauftragte
wohnt in der Nähe von Köln in einem
kleinen Ort, der an das öffentliche
Verkehrsnetz nicht angebunden ist.
Da er keinen Führerschein besitzt,
hieß es für ihn immer schon die Beine
in die Hand nehmen oder aufs Fahrrad
steigen. Das war für ihn völlig in
Ordnung. Uwe mochte die Bewegung
in der Natur, fühlte sich dadurch frei.
Bis eines Tages etwas anders war
als sonst. „Ich hatte Probleme mit
dem Kreislauf und konnte mit dem
Rad nicht mehr geradeaus fahren.
Es war, als wenn ich neben mir stehen
würde, als ob ich mich selbst von
außen betrachten würde. Ich wusste,
da stimmt etwas nicht.“ Also ging er
zum Arzt, der jedoch nichts feststellen
konnte und ihn wieder nach Hause
schickte. Die Beschwerden häuften
sich, er konnte sein rechtes Bein
nicht mehr ordentlich bewegen. Also
fuhr er ins Krankenhaus. „Stress,
überarbeitet“, lautete die Diagnose
mit der er ein zweites Mal nach Hause
geschickt wurde.
Doch es war nicht der Stress. Eines
Morgens war klar, dass tatsächlich etwas
nicht stimmte: „Ich wollte aufstehen,
doch ich kam nicht aus dem Bett.
Ich habe mein rechtes Bein nicht mehr
gespürt, es war gelähmt.“ Uwe Schmitt
brauchte Hilfe und zwar sofort. „Irgendwie
bin ich zum Telefon gerobbt
und habe die Rettung gerufen. Danach
68
Vor neun Jahren saß Uwe Schmitt im Rollstuhl. Durch eine Erkrankung
des Gehirns war seine rechte Seite gelähmt. Damals schwor er sich:
„Ich komme hier raus.“ Heute bereitet sich der 54-Jährige auf den
BMW Berlin-Marathon vor. In einem zehnköpfigen Team, das vom
Sportuhren-Hersteller Polar ins Leben gerufen wurde.
KICK-OFF
WOCHENENDE
Uwe Schmitt und die anderen
Teilnehmer beim Polar Laufprojekt
Kick-off Wochenende. Es
gab spannende Vorträge zu den
Themen Trainingsplanung und
richtige Ernährung
Texte: Natascha Marakovits, Fotos: Metro Marathon Düsseldorf, Polar/Johann Starck
habe ich meine Mutter verständigt.“
Zwei Tage später ist Uwe Schmitt im
Krankenhaus ins Koma gefallen.
„WIR KÖNNEN NICHT SAGEN,
OB ER ES SCHAFFT“
Die Aussage der Ärzte gegenüber
Uwes Mutter bedeutet für seine Familie
Bangen und Hoffen. „Zu diesem
Zeitpunkt war ich rechtsseitig komplett
gelähmt und befand mich auf der
Neurologie einer Kölner Klinik. Zum
Glück, denn zum ersten Mal wurde
mittels MRT mein Gehirn untersucht
und die Ursache für die Lähmung gefunden:
ein Abszess im Gehirn, der
mittlerweile so groß war, dass er bereits
eine Gehirnhälfte komplett verdrängt
hatte“, erzählt Uwe. Er wurde
daraufhin sofort operiert. „Ich hatte
Glück und habe überlebt, saß ab dem
Zeitpunkt aber im Rollstuhl.“ Die Ärzte
meinten, dass er sich damit abfinden
müsse. „Sie hatten mich aufgegeben,
aber ich habe mich nicht aufgegeben.
Für mich war klar, dass ich hier rauskomme.“
Und tatsächlich. Heute, neun
Jahre später, sitzt Uwe beim Kick-off
Meeting des Polar Laufprojekts und
ist einer von zehn Teilnehmern, die
auf ihrem Weg zum Berlin Marathon
am 29. September professionell betreut
und begleitet werden. Für Uwe
wird es nicht der erste Marathon.
Allein im vergangenen Jahr ist der
54-Jährige vier Marathons und einen
Ultra gelaufen. Obwohl ihm die Ärzte
vor neun Jahren ein ganz anderes Leben
prophezeit hatten. Wie hat er das
geschafft?
DIE ÄRZTE KONNTEN
ES NICHT GLAUBEN
Nach der Operation musste Uwe von
Grund auf fast alles neu lernen. „Ich
lag sechs Wochen im Krankenhaus.
Als ich entlassen wurde, konnte ich
zumindest wieder den Arm benutzen.“
Von stehen, geschweige denn
gehen, keine Spur. Es folgte ein
sechswöchiger Reha-Aufenthalt, der
schließlich den Stein ins Rollen bzw.
Uwe wieder auf die Beine brachte.
Und das aus einem banalen Motiv
heraus: „In der Reha war ich völlig
von der Außenwelt abgeschnitten.
Es gab dort kein Internet. Ich wollte
jedoch mit meinen Mitmenschen
kommunizieren, weil mir langweilig
war.“ Er fasste einen Plan: In einem
Kurzentrum etwas mehr als einen
Kilometer entfernt gab es einen Internetzugang.
„Da musste ich irgendwie
hinkommen. Also bin ich
eines Tages mit dem Rollstuhl dahingefahren.
Es war eine weite Strecke,
ich brauchte irrsinnig lange und als
ich endlich angekommen war, dachte
ich nur: Scheiße, wie komme ich
bloß wieder zurück? Denn mit meiner
Kraft war ich am Ende“, erzählt
er und lacht. Er hat es aber geschafft
und ab diesem Tag ist Uwe regelmäßig
ins Kurzentrum gefahren. „Ich
habe gekämpft. Nach drei Wochen
war ich mit dem Rollator unterwegs,
nach weiteren drei Wochen konnte
ich wieder gehen.“ ↦
69 ——— LÄUFT.
LÄUFER & LEUTE
„Das Bein ist immer noch leicht taub.
Wenn mir zum Beispiel jemand auf den
Fuß steigt, spüre ich das nicht“
POLAR
PROJEKT
Laufstilanalyse und Leistungsdiagnostik.
Die Teilnehmer
wurden komplett durchgecheckt
Als er nach der Reha zur Kontrolluntersuchung
ins Krankhaus musste,
trauten die Ärzte ihren Augen nicht:
„Sie sind Herr Uwe Schmitt?“, lautete
ungläubig die Frage. „Ein ganzes
Ärzteteam wurde zusammengetrommelt
und ich musste am Gang
auf und ab gehen. Sie konnten es alle
nicht glauben“, sagt Uwe und lacht
noch mehr.
Neun Jahre sind seither vergangen.
Uwe Schmitt führt heute ein Leben
wie vor dem Jahr 2010. Er fährt wieder
mit dem Rad und geht wieder zu
Fuß, mit einem Unterschied: Uwe
hat das Laufen für sich entdeckt.
„Ich wollte immer schon einmal einen
Marathon laufen. 2013 habe ich
mich daher für den Köln Marathon
angemeldet. Davor bin ich als Test
einen Halbmarathon gelaufen.“ Sowohl
den Halbmarathon als auch
den Marathon hat er erfolgreich gefinisht.
„Nach 3:48 Stunden lief ich
beim Kölner Dom ins Ziel. Das war
so ein tolles Erlebnis, dass ich mich
sofort an die Planung für die nächsten
Läufe gemacht habe.“
IN BERLIN SOLL DIE NEUE
BESTZEIT FALLEN
Seither ist Uwe Schmitt so viele Marathons
gelaufen, dass er die genaue
Zahl gar nicht nennen kann. Daher
weiß er auch nicht, der wievielte der
Berlin Marathon am 29. September
sein wird. Beim Polar Laufprojekt
beworben hat er sich aus einem einzigen
Grund: Eine neue Bestzeit soll
fallen. „2016 bin ich in Frankfurt
nach drei Stunden und 33 Minuten
in die Festhalle eingelaufen.“ Für
ihn ein unvergessliches Erlebnis.
Genauso unvergessen soll der Lauf
durch das Brandenburger Tor sein.
Damit die neue persönliche Bestzeit
auch tatsächlich fallen kann, gilt es
fleißig zu trainieren. Das geschieht
unter den wachsamen Augen eines
Expertenteams, allen voran Alex
Proehl, die den Teilnehmern ihre individuellen
Trainingspläne bis zum
Tag X zusammenstellt. Darüber hinaus
gab es beim Kick-off Meeting
eine Leistungsdiagnostik von Aeroscan,
um vor Beginn des Trainings
den aktuellen Ist-Zustand zu erheben.
Außerdem wurde über die richtige
Ernährung im Training und im
Wettkampf gesprochen und es gab
für alle eine Laufstilanalyse mit anschließender
Ausstattung von ON.
Uwe hat nach wie vor Probleme mit
seinem rechten Bein, daher legt er
auf das richtige Schuhwerk besonders
viel Wert. „Das Bein ist immer
noch leicht taub. Wenn mir zum
Beispiel jemand auf den Fuß steigt,
spüre ich das nicht“, erklärt er. Nach
Plan ist er noch nie gelaufen, denn
„ich laufe immer einfach los und
entscheide spontan wie lange und
wie schnell ich unterwegs bin.“ Medikamente
braucht Uwe heute nicht
mehr. „Bewegung ist die beste Medizin.
Ich habe auch heute kein Auto,
ich bin lieber selber in Bewegung.“
70
› DAS LAUFPROJEKT VON POLAR ‹
—
EIN TEAM, EIN ZIEL:
DER BERLIN-MARATHON
—
Polar begleitet mit dem Laufprojekt Hobbysportler auf ihrem Weg zum BMW Berlin-
Marathon. Rund 2.000 hatten sich beworben. Uwe und diese neun wurden ausgewählt.
DAS
TEAM
Das Team mit Experten von
Polar, Aeroscan, Powerbar und
ON sowie den Mentoren Laura
Hottenrott (u.li), Philipp Pflieger
(o.4.v.r.) und Florian Liebig
(o.5.v.r.)
MARCUS ZWEIBÖHMER, 41
IT-CONSULTER (STEHEND, 2.V.R.)
Der zweifache Familienvater hat
2016 das Laufen für sich entdeckt.
„Ich hatte 20 Kilo mehr auf den
Rippen. Weil ich mit meinen Kindern
nicht mithalten konnte, habe
ich mich für einen Stadtlauf angemeldet.“
Das Projekt sei für ihn
„die Challenge meines Lebens“.
FRANZISKA BRAHM, 21
STUDENTIN (U.3.V.L.)
PATRICK WELGE, 29
VERTRIEBSLEITER (U.3.V.R.)
JANA SCHAUM, 37
IT-PROJEKTLEITERIN (U.2.V.L.)
ANNA WELLBROCK, 28
FINANCIAL ANALYST (STEHEND, 1.V.R.)
„Ich wollte immer schon einen
Marathon laufen. Als Aupair in
New York habe ich beim Marathon
als Volunteer geholfen. Ab
dem Moment war für mich klar,
dass ich das auch machen möchte.“
Ihr Ziel für den 29. September
ist klar: Spaß haben. Die Zeit
ist Nebensache.
„Weil es eine supergeile Herausforderung
ist“, bringt Patrick
seine Motivation auf den Punkt.
Der Bielefelder läuft seit 2013, ab
sofort erstmals nach Trainingsplan.
Das Besondere ist für ihn
die Gemeinschaft: „Jeder hat eine
eigene Story, aber alle haben wir
ein gemeinsames Ziel.“
Die Saarbrückenerin hat zwei
Kinder. Mit dem Laufen hat sie
vor drei Jahren begonnen. „Ich
laufe fünf bis sechs Mal die Woche
als Ausgleich, um Zeit für
mich zu haben.“ Beworben hat
sie sich, weil sie es toll findet, in
einer Gruppe ein gemeinsames
Ziel zu haben.
Die Frankfurterin ist schon dreimal
einen Marathon gelaufen.
Für Berlin hat sie ein klares Ziel:
„Ich will endlich die vier Stunden
knacken. Mit der Leistungsdiagnostik
und dem passenden Trainingsplan
werde ich das hoffentlich
schaffen.“
MELANIE URECH, 37
PROJEKTMANAGERIN (U.5.V.L.)
LARA GANSSER, 22
STUDENTIN (U.4.V.R.)
MARIA PAULIG, 24
STUDENTIN (U.4.V.L.)
THORSTEN GRAW, 27
STUDENT (1. REIHE STEHEND, 5.V.L.)
Die Zeit ist für Melanie zweitrangig.
„Ich laufe nie mit Leistungsdruck.
Für mich bedeutet Laufen Entspannung.
Nach einem stressigen
Tag fühle ich mich zehnmal besser,
wenn ich noch laufen gehe.“ Seit 15
Jahren spielt sie mit dem Gedanken
einen Marathon zu laufen. Mit
der Unterstützung von Polar will
sie das jetzt schaffen.
„Ich laufe schon sechs Jahre. In
meiner Familie laufen alle“, sagt
sie. Vor zwei Jahren ist sie ihren
ersten Marathon gelaufen. Beworben
hat sie sich, weil ein Kollege
sie auf die Aktion aufmerksam
gemacht hat. „Berlin muss
man gesehen haben. Ich habe
schon so viel Positives vom Berlin
Marathon gehört.“
„Ich laufe seit meiner Kindheit,
habe Dreikampf gemacht und
seit 2011 mache ich Triathlon.“
Auf der Sprintdistanz wurde sie
bereits zur Europameisterin gekürt.
Vor zwei Jahren ist sie ihren
ersten Marathon in 3:17 Stunden
gelaufen. In Berlin will sie einen
neue Bestzeit um die drei Stunden
laufen.
Der Düsseldorfer bringt bereits
reichlich Wettkampferfahrung
mit. 2010 war er mit 14:26 deutscher
Viezmeister auf 5.000
Meter. 2013 hat er von der Bahn
auf die Straße gewechselt. Seine
Bestzeit beim Halbmarathon liegt
bei 67:45 Minuten. In Berlin will er
unter 2:30 Stunden laufen.
71 ——— LÄUFT.
› SO KOMMT DIE IDEALLINIE
—
AUF DIE STRASSE ‹
DAS
EISENSCHWEIN
WEIST
DEN WEG
—
↦ Pfft, pfft, pfft. Seit fast zwei
Stunden schon begleitet uns dieses
immer gleiche Geräusch auf
unserer Reise durch das Berliner
Nachtleben. Ein wenig klingt es
wie ein Besuch im Technoclub,
doch für den Soundtrack der
Straße ist an diesem Abend kein
DJ verantwortlich, sondern Peter
Schubert. Er bringt ein bisschen
Grün ins Straßenbild. Grün
wie die Hoffnung. Er bedient die
Maschine, die in dieser Nacht im
Sekundentakt drei schmale Streifen
grüner Farbe auf den Berliner
Asphalt sprüht. Am Ende unserer
Tour werden diese Streifen die
Ideallinie jener 21,0975 Kilometer
markieren, die sechs Tage später
35.000 Teilnehmer beim Generali
Berliner Halbmarathon in Angriff
nehmen werden.
Die Berliner waren 1990 beim Marathon
der erste Laufveranstalter in
Deutschland, der eine Ideallinie auftragen
ließ. Organisator Horst Milde
ließ damals noch extra Experten vom
London-Marathon einfliegen, weil
die Praxis hierzulande noch gänzlich
unbekannt war.
EIN GERÄT MARKE EIGENBAU
Zwei Jahre später übernahm man
die Aufgabe dann erstmals selbst.
Das Gerät dafür ist weitgehend eine
Eigenkonstruktion und orientiert sich
an einer Maschine aus DDR-Zeiten,
die im Osten liebevoll als „Eisenschwein“
bezeichnet wurde. Peter
Schubert war von Anfang an dabei
und hat so einiges miterlebt. Etwa,
wie einmal der Drehmelder ausfiel,
der eigentlich dafür sorgen soll, dass
mit jeder Umdrehung automatisch
Farbe versprüht wird.
Ein Kollege musste deshalb manuell
alle paar Sekunden auf den Knopf
drücken. „Der hatte am Ende zwar
keinen Tennisarm, aber einen Markierungsdaumen“,
sagt er. Einmal
herrschten zum Halbmarathon im
Frühjahr noch Minusgrade, die
Maschine war eingefroren – in jenem
Jahr gab es ausnahmsweise keine
Ideallinie. Dasselbe drohte kurzzeitig
auch im vergangenen Jahr: Der Motor
war kaputtgegangen, so dass noch
kurzfristig ein neuer bestellt werden
musste und die Markierung erst mit
einigen Tagen Verzögerung stattfinden
konnte. Wer weiß, wie eng getaktet
der Zeitplan vor einer solchen
Großveranstaltung ist, der kann sich
vorstellen, wie die Verantwortlichen
damals ins Schwitzen gerieten.
72
EVENTS
——
REISEN
Bei großen Stadtläufen gehört sie einfach dazu:
Die farbige Linie auf der Straße, die den Läufern den
kürzesten Weg ins Ziel weist. Aber wie wird die Ideallinie
eigentlich aufgetragen? Wir haben uns beim Generali
Berliner Halbmarathon auf Spurensuche begeben.
Text: Olaf Kaiser | Fotos: Andreas Schwarz
73 ——— LÄUFT.
EVENTS & REISEN
Peter Schubert können solche Zwischenfälle
kaum beeindrucken. Er
ist wie immer die Ruhe selbst. Ganz
entspannt sitzt er während der Fahrt
auf der offenen Ladekante des Markierungswagens,
die Beine baumeln
dabei knapp über der Straße. Ob
die nicht irgendwann einschlafen,
frage ich ihn, doch er winkt ab. „Nö,
nö, dit jeht schon“, sagt er. Unser
Fahrzeug rollt als Nachhut gemütlich
hinter dem Markierungswagen
her; wenn wir die Fenster öffnen,
OHNE POLIZEI GEHT NICHTS
Insgesamt sind in dieser Nacht
rund ein Dutzend freiwillige Helfer
unterwegs. Sie alle machen das
ehrenamtlich, das gilt selbst für
Wolfgang Weising, den Chef der
Operation Ideallinie. Wir treffen uns
unweit des Brandenburger Tors an
der Straße des 17. Juni. Sechs Tage
vor dem Start von Deutschlands
größtem Halbmarathon rauscht
natürlich noch der Verkehr über eine
der wichtigsten Verkehrsadern der
passt, wollte stattdessen weiterrollen
zum etwas weiter westlich liegenden
Start des großen Berlin-Marathons
im Herbst. Wolfgang Weising, der im
ersten Wagen mitfährt und die Route
vorgibt, ist zwar wie fast alle aus der
Gruppe schon seit vielen Jahren dabei,
doch der Streckenverlauf hat sich
in dieser Zeit mehrmals geändert,
so auch in diesem Jahr. „Das ist ein
richtiger Wanderzirkus, da kann man
schon mal durcheinanderkommen“,
erklärt er entschuldigend.
LINIEN
ZIEHER
Peter Schubert sorgt schon fast
drei Jahrzehnte lang dafür, dass
die Ideallinie beim Generali
Berliner Halbmarathon und
beim BMW Berlin-Marathon auf
die Straßen kommt
DAS EISEN-
SCHWEIN
Mit dieser Maschine wird die farbige
Ideallinie aufgetragen
Hauptstadt. Ohne die Unterstützung
der Polizei könnte der Malereinsatz
deshalb nicht über die Bühne gehen.
Gleich drei Streifenwagen sind
abgestellt worden, um die Aktion
abzusichern. Peter Schubert zieht
an der Anreißschnur wie bei einem
Außenborder, und brummend springt
der schon etwas betagte Motor an.
Wir fahren los – und machen nur wenige
Augenblicke schon wieder eine
Kehrtwende. Das Team hat doch glatt
den Start des Halbmarathons verkönnen
wir die Farbe deutlich
riechen. „Wenn der Wind ungünstig
steht, bekommen wir die ganze Zeit
einen feinen Sprühnebel ab“, erzählt
der Fahrer – dann müsse er mit
dem Auto am nächsten Morgen erst
einmal in die Waschanlage. Peter
Schubert scheint all das jedoch nicht
zu stören: Er sitzt in der Wolke aus
Farbe und raucht seelenruhig eine
Zigarette. So langsam verstehe ich,
weshalb die anderen hier ihn bloß
den „Schnüffler“ nennen.
NACH SECHS WOCHEN IST DIE
FARBE WEG
Mit 120 Litern Farbe an Bord finden
wir schließlich den richtigen Startpunkt.
Sechs Wochen lang ist die grüne
Farbe auf der Fahrbahn zu erkennen,
danach löst sie sich von allein auf. Es
handele sich um gewöhnliche Straßenmarkierungsfarbe,
erklärt Peter Schubert,
allerdings stark verdünnt, damit
sie beim Auftragen schneller trocknet.
Andernfalls würden die nachfolgenden
Autos die Farbe verteilen und anstatt
74
„Wenn der Wind ungünstig steht,
bekommen wir die ganze Zeit einen
feinen Sprühnebel ab!“
Irgendwann platzt einem der Polizisten
der Kragen. Als wieder einmal
ein Autofahrer mitten im Weg steht,
schallt es dem Fahrer per Lautsprecher
entgegen: „Sag mal, du kriegst
wohl gar nichts mit?!“
einer gäbe es eine stattliche Anzahl
kreuz und quer verlaufender Ideallinien.
Um der Farbe wenigstens einen
kurzen Moment zum Antrocknen zu
geben, bevor der normale Verkehr
wieder fließt, sichern die anderen
Fahrzeuge die Malerarbeiten nach
hinten ab. Doch längst nicht alle
Autofahrer halten sich daran: Manch
einer drängelt sich trotzdem rücksichtslos
dazwischen. Auch parkende
Autos sind ein häufiges Problem. Dass
allerdings ausgerechnet ein Mannschaftswagen
eines nahegelegenen
Polizeireviers die Strecke versperrt,
wie es uns kurz darauf passiert, ist
doch eher ungewöhnlich.
Der neue Kurs des Berliner Halbmarathons
führt auch durch kleine
Straßen entlang des Lietzensees.
Die wenigen Fußgänger hier staunen
nicht schlecht, als sie unseren Konvoi
erblicken. Zwar hatten alle Anwohner
vorab einen Infobrief über den
Streckenverlauf im Briefkasten. Doch
einige bekommen wohl trotzdem erst
jetzt oder in den nächsten Tagen beim
Anblick der merkwürdigen grünen
Streifen auf der Straße mit, dass die
Strecke bei ihnen vor der Haustür
verläuft.
Im Rennen weist die Ideallinie den
kürzesten Weg ins Ziel, doch beim
Auftragen ist der nicht immer der
beste. Auf dem Kurfürstendamm,
Berlins Prachtboulevard, verläuft die
Laufstrecke entgegen der eigentlichen
Fahrtrichtung. Es wäre jedoch
zu aufwändig und gefährlich, den
gesamten Gegenverkehr abzusperren,
befindet der leitende Beamte unserer
Polizeieskorte. Stattdessen fahren wir
erst einmal fünf Kilometer parallel
zur Strecke, wenden dann und bringen
die Ideallinie in entgegengesetzter
Richtung auf. Bald zeigt sich, dass
dies die richtige Entscheidung war.
Der Verkehr wird dichter und immer
wieder ignorieren Autofahrer unseren
Konvoi und drängeln sich dazwischen.
DIE STARS DER NACHT:
EISENSCHWEIN & ESKORTE
Die Reise geht weiter: Vorbei am
Potsdamer Platz, am Checkpoint
Charlie und in Richtung Alexanderplatz.
Der genaue Streckenverlauf
ist lange vorher per GPS berechnet
worden – an diesem Abend geht es
nur noch um die Farbe. Wir passieren
das Stadtschloss, nähern uns dem
Gendarmenmarkt. Am Straßenrand
zücken einige Touristen ihr Smartphone
und filmen uns. Um die Ecke
drücken zwei Kellner ihre Nasen an
die Scheibe, um besser zu sehen, was
sich auf der Straße abspielt. Drinnen
findet zwar gerade eine Veranstaltung
statt, doch Peter, Wolfgang und die
anderen sind in dieser Nacht die wahren
Stars. Kurz darauf erreichen wir
das Ziel am Brandenburger Tor. Ich
schaue auf die Uhr. 2:30 Stunden hat
die Mission gedauert. Keine schlechte
Zeit für einen Halbmarathon im Berliner
Nachtverkehr.
ROUTEN
PLANUNG
Wo geht‘s noch mal lang? Wolfgang Weisig, Chef in Sachen
Berliner Ideallinie, und ein Helfer checken noch einmal die Route
EINSATZ-
BESPRECHUNG
Am Brandenburger Tor geht‘s für die
Eskorte, die Helfer und das Eisenschwein los
75 ——— LÄUFT.
GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG
—
AB IN
DEN MIXER
—
› GESUNDE SMOOTHIES MIT GEMÜSE ‹
↦ Frisches Gemüse, Salate und grüne Pflanzen
liefern unserem Körper eine Vielzahl wertvoller
und bioaktiver Vitalstoffe. Hier kommt der grüne
Smoothie ins Spiel. Richtig zubereitet, bieten
solche dickflüssigen Mixgetränke eine überaus
bequeme und vor allem zeitsparende Möglichkeit,
das große Potenzial grüner Pflanzen effektiv zu
nutzen. Und zwar sowohl für unsere Gesundheit,
als auch zur effektiven Leistungssteigerung.
Vereinfacht kann man es wie folgt formulieren: Je
mehr unverarbeitete Lebensmittel und je mehr vom
Beginn der Nahrungskette wir essen, desto besser
für unsere Gesundheit. Und möglichst frisch und
grün sollte es sein.
Für intensiv trainierende Sportler sind grüne Gemüse
und Salate vor allem aufgrund ihres extrem
hohen Gehaltes an Mikronährstoffen interessant.
Eine regelmäßige Zufuhr dieser Lebensmittel wirkt
sich unter anderem positiv auf die körperliche Leistungsfähigkeit,
die Stoffwechselvorgänge sowie
die Regenerationsprozesse aus. Das ist eigentlich
nichts Neues. Aber Hand aufs Herz: Wer von uns
isst wirklich regelmäßig genug frisches Gemüse und
Salat?!
EINFACH, SCHNELL UND GUT
Einer der größten Vorteile Grüner Smoothies besteht
darin, dass sie es uns ermöglichen, die wertvollen
Inhaltsstoffe von frischem Gemüse und Kräutern
schnell, bequem und in wirklich nennenswerten
Mengen zu uns zu nehmen. Ohne großes Schnippeln,
ohne viel Aufwand. Zutaten waschen, etwas kleinschneiden,
ab in den Mixer und fertig.
Grüne Smoothies versorgen den Körper mit einer
Vielzahl an Vitalstoffen wie zum Beispiel Vita-
mine, Mineralstoffe, Spurenelemente,
Enzyme, sekundäre Pflanzenstoffe,
Antioxidantien, Chlorophyll
und Aminosäuren. Das Gute daran
ist das Gute darin – beim grünen
Smoothie ergibt dieser Werbeslogan
wirklich Sinn.
HOHE NÄHRSTOFFDICHTE
Bei der Zubereitung sollten vor allem
grüne Bestandteile verwendet
werden, insbesondere grüne Blattgemüse
und Salate. Diese enthalten
zum einen eine besonders hohe
Nährstoffdichte, zum anderen verfügen
sie nur über einen sehr geringen
Kohlenhydratanteil. Je nach
persönlichem Geschmack werden
diese mit frischem oder gefrorenem
Obst, Wasser oder Kokoswasser zu
einem erfrischenden Getränk kombiniert.
Einsteiger verwenden hier zunächst
milde Salate wie zum Beispiel Babyspinat
oder Feldsalat und kombinieren
diese beispielsweise mit
Avocado, Banane oder Birne. Fortgeschrittene
und besonders intensiv
trainierende Athleten sollten
unbedingt aber auch hoch potente
Nährstofflieferanten wie Petersilie
oder frische Wildkräuter hinzufügen.
Profis kombinieren diese dann
noch mit frischem Weizengras –
mehr geht kaum.
76
GESUNDHEIT
EVENTS
——
ERNÄHRUNG
REISEN
Text: Marcus Schall | Fotos: iStock
77 ——— LÄUFT.
GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG
Sweet Green Smoothie
Green Kefir Smoothie
Zutaten
250 ml gekühltes Wasser oder Kokoswasser
25 ml Kokosmilch ohne Zusätze
1 kleine handvoll Babyspinat
½ reife Avocado
1 reife Birne
1 Dattel
Zutaten
400 ml Sauermilchkefir
½ -¾ Bund frische Glatte Petersilie (ohne Stängel)
½- ¾ reife Banane (Tipp: am besten gefroren)
Optional zur Ergänzung
Mehr Süße: 1-2 Datteln ohne Stein
Mehr Supergreens: 1 Weizengras-Shot oder
1 Gerstengras-Eiswürfel
1 Dattel Mehr Supergreens: 1 Weizengras-Shot oder
Zubereitung für alle Rezepte
Alle Zutaten in einen leistungsstarken Mixer geben und circa 30 bis 40 Sekunden pürieren
(bei schwächeren Geräten länger)
PETERSILIE, WILDKRÄUTER UND WEIZENGRAS - DIE ABSOLUTEN NÄHRSTOFFWUNDER
Eines haben alle diese Zutaten gemeinsam: Einen so hohen Nährstoffgehalt, dass man sie eigentlich als natürliche
Nahrungsergänzungsmittel bezeichnen müsste. Vor allem Wildkräuter und Weizengras gelten bei Sportlern
als Geheimwaffe. Während Petersilie problemlos überall im Handel zu bekommen ist, wird es bei Wildkräutern
schon schwieriger. Erfahrungsgemäß findet man allerdings auf gut sortierten Wochenmärkten immer mehr Anbieter.
Noch schwieriger wird es bei frischem Weizengras. Dieses muss man entweder selbst ziehen oder bei spezialisierten
Anbietern bestellen.
78
Super Green Smoothie
Zutaten
250 ml Wasser oder Kokoswasser
1 kleine handvoll Babyspinat oder Feldsalat
1 kleine handvoll Wildkräuter
½ Bund frische Glatte Petersilie
1 reife Birne oder ½ reife Banane
1 Shot frisches Weizengras
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› 38. OBI-BRÜCKENLAUF IN KÖLN ‹
DEN RHEIN
ERLEBEN
↦ Vielen Laufenthusiasten aus Köln und Umgebung
dürfte in diesem Jahr ein Stein vom Herzen gefallen
sein. Der Brückenlauf des ASV Köln ist wieder da.
Nach einem Jahr Pause warten am 8. September
wieder die beeindruckenden Rheinquerungen mit
einzigartigen Aussichten auf die Läufer in Köln.
Zusammen mit dem neuen Hauptsponsor Obi will
der ASV Köln eine der ältesten Laufveranstaltungen
am Rhein in eine glanzvolle Zukunft führen. Mehr als
3000 Teilnehmer werden am Start im Rheinauhafen in
unmittelbarer Nähe des Deutschen Sport- und Olympiamuseums
erwartet. Sie sollen das Laufen und die
Stadt feiern. Schon am Start wird deutlich, was den
Brückenlauf so einzigartig macht: Die Läufer erleben
die 2000 Jahre lange Geschichte der Stadt am Rhein
hautnah. Von den modernen Kranhäusern, den neuen
Wahrzeichen der Stadt, über die Poller Wiesen auf der
anderen Rheinseite bis zu den faszinierenden Domblicken,
die sich so nur von den Kölner Brücken bieten.
Darüber freut sich die ganze Laufszene im Rheinland
—
– zumal der Brückenlauf des ASV Köln 2018 wegen der
hohen Beanspruchung des Gesamtvereins aufgrund des
Umbaus und der Sanierung der vereinseigenen Sportanlagen
in der Nähe des Kölner Rheinenergie-Stadions
nicht stattfinden konnte. Mittlerweile ist der Umbau
der Clubanlagen zur Heimstätte eines modernen Sportvereins
mit Premium-Fitnessanlagen abgeschlossen.
Im Kölner Stadtteil Müngersdorf bietet der Traditionsverein
jetzt Fitness-Sportlern, Leichtathleten, Kindern,
Familien und vor allem auch Läufern perfekte
Trainingsbedingungen in familiärer Atmosphäre. Wo
findet man schon eine Fitnessanlage auf höchstem Niveau
mit 400-Meter-Kunststoffbahn, die mitten in einer
der schönsten Grünanlagen der Stadt gelegen ist? Dort
trainiert mit Klaus-Jürgen alias „Knacki“ Deuser auch
ein Sportler, den viele als Comedian aus dem Fernsehen
kennen. Er ist ein begeisterter und ambitionierter
Läufer, der für den ASV bei deutschen und internationalen
Titelkämpfen der Senioren über die Mittelstrecken
startet. Natürlich kennt er auch den Brückenlauf und ist
begeistert von dem Traditions-Event: „Köln hat sieben
Text: Bodo Höche | Fotos: imago/mika, imago/Beautiful Sports, Adobe Stock/RalfenByte, ASV Köln
80
Schöner lässt sich Köln kaum erlaufen:
Beim Obi-Brückenlauf des ASV Köln
wird am 8. September 2019 der Rhein
immer wieder auf den Kölner Brücken
überquert. Es ist bereits die 38.
Auflage des Traditionslaufes.
EVENTS
——
REISEN
Brücken, da muss man einfach drüberlaufen. New York
hat den Empire State Building-Run und den New York
City-Marathon, Köln den Brückenlauf.“
FESTER BESTANDTEIL DES LAUFKALENDERS
Und 2019 wird der Brückenlauf nach einem Jahr Pause
besser als je zuvor zurückkommen. Das hat auch viel
mit der neuen Partnerschaft zwischen dem ASV und
der Baumarktkette Obi zu tun. Seit diesem Jahr sind
mit dem Brückenlauf und dem Nachtlauf, der immer im
Mai auch am Rhein stattfindet, die beiden Top-Events
des ASV Köln in einer Partnerschaft mit Obi verbunden.
Die nutzt das Unternehmen auch, um die eigenen
Mitarbeiter zur sportlichen Aktivität zu animieren.
Bei beiden Läufen ist seit diesem Jahr immer eine große
Gruppe von Obi-Läufern am Start. „Der Nacht- und
der Brückenlauf sind Traditionsveranstaltungen. Wir
freuen uns, mit dem Partner Obi die beiden Events unter
einem starken Dach als Obi-Laufserie vereinen zu
können“, sagt ASV-Geschäftsführer Alexander Mronz.
Und für die Baumarkt-Handelskette macht Lucio Pao-
DER OBI-BRÜCKENLAUF FINDET AM
8. SEPTEMBER 2019 STATT. VOM
RHEINAUHAFEN AUS FÜHRT DIE WAHL-
WEISE 5,5 KM ODER 15,5 KM LANGE
STRECKE ÜBER DIE BRÜCKEN KÖLNS.
INFOS UND ANMELDUNG UNTER
www.obi.de/laufen
81 ——— LÄUFT.
EVENTS & REISEN
„Köln sieht von den Brücken
einfach gigantisch aus.“
Knacki Deuser über den Reiz des Obi-Brückenlaufs
DIE
BRÜCKEN
Über die Hohenzollernbrücke und vorbei
an tausenden Liebesschlössern – der
Kölner Brückenlauf bietet tolle Perspektiven
von den Straßen- und Eisenbahnquerungen
über den Rhein
DER
COMEDIAN
Knacki Deuser startet für den ASV Köln
und liebt den Obi-Brückenlauf
DAS
LAUF-ASS
Anna Gehring vom ASV Köln zählt zu den
besten deutschen Läuferinnen und startet
am 8. September beim Obi-Brückenlauf
lo Torroni, Geschäftsführer Human Resources, klar: „Für
das Unternehmen Obi ist ein sportliches Mitarbeiterangebot
essenzieller Bestandteil in seiner Positionierung als attraktiver
Arbeitgeber. Eine Laufserie am Ufer des Rheins ist dafür
genau die richtige Aktivität. Wir freuen uns, mit dem ASV
Köln einen sportlichen Partner im Herzen Kölns gefunden zu
haben.“ Auch Knacki Deuser freut sich über das Engagement
der Bau-Profis, das so wichtig für die Zukunft des Laufes ist:
„Es ist wirklich einer der schönsten Volksläufe, die ich kenne.
Egal ob Hohenzollernbrücke, Severinsbrücke, Deutzer
Brücke oder Mülheimer Brücke – Köln sieht von den Brücken
einfach gigantisch aus.“
Und es ist nicht nur der permanente Panoramablick auf
die Domstadt, die den Lauf so attraktiv machen. Die über
15 Kilometer lange Strecke ist auch eine Herausforderung.
Denn um den Rhein zu überqueren, sind auf den Brücken
auch jedes Mal ein paar Höhenmeter zu absolvieren. Ungewöhnlich
im sonst so flachen Köln. Eigentlich wollte Knacki
Deuser natürlich bei der 38. Auflage des Brückenlaufs dabei
sein. Aber andere Pläne machen ihm einen Strich durch die
Rechnung: Im September finden die Senioren-Europameisterschaften
der Leichtathleten in Venedig statt. Und da will
es der 57-Jährige noch einmal wissen: Nachdem er bei der
Senioren-WM 2018 über 800 Meter bis ins Halbfinale vorstieß,
will er in Venedig seine Altersbestzeit von 2:19,34 auf
2:15 Minuten steigern. Der Brückenlauf ist dann 2020 wieder
dran, bei der 39. Ausgabe.
Eine andere prominente ASV-Läuferin wird dagegen am 8.
September nicht nur am Start sein, sondern hat auch gute
Chancen zu gewinnen: Mit der erst 22 Jahre alten Anna
Gehring hat der Verein eine der besten deutschen Läuferinnen
in seinen Reihen. Die Kölnerin holte im vergangenen
Jahr bei der Crosslauf-EM in der U23-Klasse Silber, mit der
deutschen Mannschaft gewann sie sogar den Titel. Und auch
sie freut sich, am 8. September ihre Stadt laufend von der
schönsten Seite zu erleben.
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WO GEHT'S
LANG?
—
Immer die gleiche Strecke? Oder dürfen es auch mal neue Wege sein? Wir
haben auf Facebook und Instagram gefragt, ob ihr eher auf Routine steht
oder Abwechslung braucht. Und auch wenn viele von euch ihre Standardrunden
haben, erkunden doch die meisten immer wieder neue Strecken.
„Am liebsten immer was Neues :-). Es
macht einfach am meisten Spaß, neue
Strecken zu testen und neue Orte zu entdecken.
Im Alltag geht das nicht immer,
aber Sonntag ist Erkundungstag!“
Sandra Bley, 31, Wolfsburg
„Meistens auf bekannten Wegen,
aber nicht immer stur die gleiche
Strecke. Auf Dienstreisen
oder im Urlaub dafür 100 Prozent
unbekannte Wege ;-).“
Robert Grabowski, 48, Gladbeck
Steffi Greinert, 32, Konz-Niedermennig
„Ich muss gestehen,
ich laufe am liebsten
Routine :-). Da weiß ich, was
ich habe: eine tolle Laufstrecke.
Und ich weiß genau,
wann und wo welcher
Kilometer anfängt.“
Fotos: privat
84
„Ich liebe neue Strecken. Das kann
natürlich auch mal nach hinten
losgehen – mit unschönen Steigungen
und knietiefem Matsch. Aber langweilig
kann jeder. Außerdem habe ich den
Tick, dass ich überall, wo ich übernachte,
auch einmal laufen muss.“
LÄUFER
——
LEUTE
Diana Vogt, 41, Mosbach
„Ich brauche viel Abwechslung,
sonst wird‘s mir schnell langweilig.
Oft fahre ich dafür erst mit dem
Fahrrad einige Kilometer ins Umland,
und ,erlaufe‘ dann neue Strecken.“
Sven Sabatzky-Papke, 42, Blankenfelde-Mahlow
Bettina Valk-Huber, 37, Kaiserslautern
„Ich suche mir neue Strecken
gerne mit einer App raus, die
Feld- und Waldwege sehr genau
anzeigt. Strecke planen und
dann mit GPS laufen! Macht
Spaß und die Kilometer vergehen
wie im Flug - naja, fast ;-).“
„Ich erweitere meine übliche Strecke
gerne um ein paar Abzweigungen – so
sind aus der ursprünglichen Strecke von
7 Kilometern inzwischen knapp 15 Kilometer
geworden ...“
Heike P., 49, Grevenbroich
„Meistens die gleiche Strecke, aber ab und zu
muss ich auch was anderes sehen – gerne dann
zur Abwechslung auch mit Laufpartner.“
Frank Urban (links), 47, Linkenheim, mit Laufpartner Tobias
Yvonne Rieger, 35, Schwäbisch Hall
„Ich habe für mich verschiedene Strecken
,ausgekundschaftet‘, die ich regelmäßig laufe.
Mein Glück ist, dass ich in meinem Umfeld viele
Läufer habe, die auch viele Routen kennen. So
laufen wir gemeinsam oft neue Wege.“
EVENTS & REISEN
› 100 JAHRE BAUHAUS IN WEIMAR ‹
—
WIE
GEMALT
—
Der Bauhaus-Marathon zum Jubiläum
der weltberühmten Schule für Kunst und
Architektur war eine kulturelle und historische
Entdeckungsreise in Laufschuhen.
↦ Bei den großen Laufevents
der Welt führen viele Strecken
an großartigen Sehenswürdigkeiten
vorbei, doch nirgendwo
konnte man sie bislang so intensiv
erleben wie in Weimar. Dank
eines neuartigen Konzepts verschwammen
beim Marathon
zum 100. Geburtstag der Bauhaus-Kunstschule
die Grenzen
zwischen Sport und Kultur,
zwischen Laufveranstaltung
und Studienreise.
Den Mann mit dem Hammer kennt
man. Irgendwo ab Kilometer 30
lauert er, wenn die Kohlenhydratreserven
aufgebraucht sind und die
Läufer urplötzlich einen dramatischen
Ermüdungsschub erleben.
Ein eher ungeliebter Zeitgenosse
also, vor dem man am liebsten
schnell wieder weglaufen würde.
Im Gegensatz dazu war der Mann
mit dem Pinsel beim einmalig ausgetragenen
Bauhaus-Marathon in
Weimar am Sonntag (28. April) eine
ganz neue Erscheinung. Die meisten
Läufer hatten ihm sogar regelrecht
entgegengefiebert. Und sie mussten
auch gar nicht allzu lang auf ihn warten.
Treffen konnten sie ihn dort nämlich
schon nach knapp sieben Kilometern
bei der ersten von insgesamt neun
Kulturauszeiten: Das waren Punkte
entlang der Strecke, an denen die Teilnehmer
des Laufes den Kurs verlassen
konnten, um die Kultur am Wegesrand
noch intensiver auf sich wirken zu lassen.
Diese Kulturauszeiten waren es,
die das Rennen zum 100-jährigen Jubiläum
der weltberühmten Schule für
Kunst und Architektur so einzigartig
machten.
KULTURSTOPPS OHNE
ZEITVERLUST
Dank eines intelligenten Zeitnahmesystems
büßten die Läufer bei den
Auszeiten noch nicht einmal Zeit ein
– sie checkten an jeder Station quasi
UTA↦
PIPPIG
Die ehemalige Weltklasseläuferin
Uta Pippig gab den
Startschuss und lief selbst den
Halbmarathon mit. Am Tag vor
dem Lauf sprach sie im gerade
neu eröffneten Weimarer Bauhaus-Museum
mit LÄUFT. über
die Faszination, laufend Kultur
und Geschichte zu erleben
EVENTS
——
REISEN
↤ HELMUT
KRAUSS
Helmut Krauß ist Ideengeber und
Initiator des Bauhaus-
Marathons. Er kann sich gut
vorstellen, solche Laufveranstaltungen,
bei denen die Teilnehmer
Kultur und Sport verbinden, zu besonderen
Anlässen auch in anderen
Städten anzubieten. Zum Beispiel
in der Beethoven-Stadt Bonn.
kurz aus und anschließend wieder ein,
gewertet wurde am Ende nur die reine
Laufzeit. Solange die Teilnehmer beim
Marathon beziehungsweise über die
halbe Distanz insgesamt nicht länger
als 7:30 Stunden unterwegs waren,
stand es ihnen frei, bei wie vielen Stationen
sie unterwegs Pause machten,
um die Höhepunkte aus 100 Jahren
Bauhaus zu erleben.
Beim ersten Zwischenstopp in Niedergrunstedt
konnten die Läufer – wie
vor 100 Jahren Bauhauskünstler Lionel
Feininger – ein Bild der Dorfkirche
malen und das Kunstwerk anschließend
mit ihrer Startnummer signieren.
Später im Ziel bekamen sie es
dann zurück. Ob mit Pinsel, Buntstift
oder Pastellkreide: Der Fantasie waren
dabei keine Grenzen gesetzt.
„Das ist eine super coole Idee und
macht das Ganze noch einmal abwechslungsreicher“,
fanden nicht
nur Hilde Teichmann und Cathleen
Dost. Beide studieren zwar in Weimar,
machten durch den Lauf aber trotz-
Text: Olaf Kaiser | Fotos: Andreas Schwarz
87 ——— LÄUFT.
EVENTS & REISEN
dem noch die ein oder andere Entdeckung.
„Gerade die etwas außerhalb
gelegenen Bauhaus-Stätten hatten wir
in dieser Form noch gar nicht wahrgenommen.
Aber jetzt kommen wir
bestimmt noch einmal wieder, um sie
uns genauer anzuschauen.“
ÜBER EIN DRITTEL DER LÄUFER
ACHTEN KUNSTPAUSEN
Bei den weiteren Kulturauszeiten
wurden unter anderem thematische
Führungen, Konzerte oder szenische
Darstellungen mit Bauhaus-Bezug
geboten. 35 Prozent aller Teilnehmer
nahmen mindestens eines dieser
Angebote wahr, mehr als ein Fünftel
der Starter stoppten bei drei oder
mehr Kulturzeiten, 51 Läufer sogar
bei allen neun.
Am beliebtesten war die Auszeit an
der Kirche in Possendorf, wo über
550 der insgesamt 2412 Teilnehmer
die Dada-Performance genossen, die
von Matthias von Hintzenstein und
Norica Kimura aufgeführt wurde, also
fast jeder Vierte. Die Verbindung von
Sport und Kultur kam bei den Läufern
sehr gut an, zumal die kleinen Pausen
ja auch noch einen weiteren positiven
Nebeneffekt hätten, wie Maike Noack
aus Braunschweig bemerkte: „Die Kulturauszeiten
sind eine prima Gelegenheit,
um einmal kurz Luft zu schnappen,
ohne dabei gleich ein schlechtes
Gewissen haben zu müssen.“
Die Frau am Empfang im Haus Hohe
Pappeln war jedenfalls ganz erstaunt,
wie wenig den meisten Teilnehmer die
17 Kilometer, die ihnen zu diesem Zeitpunkt
bereits in den Beinen steckten,
anzumerken waren. „Sie sehen alle
noch so frisch aus“, sagte sie verwundert,
während die Läufer der Musik
lauschten oder mit Kurzführungen das
Haus erkundeten.
Das Gebäude wurde vom Belgier Henry
van de Velde entworfen – von der
Architektur über die Gartengestaltung
bis hin zu Möbeln und Leuchtkörpern
trägt dort alles die schnörkellose,
funktionale und elegante Handschrift,
die für das Bauhaus so typisch ist. Die
Bauhaus-Schule bedeutete vor 100
Jahren einen kulturellen Aufbruch,
der bis heute weltweit Spuren hinterlassen
hat.
UTA PIPPIG IST MIT DEM
BAUHAUS-STIL AUFGEWACHSEN
„Das Bauhaus ist eine Marke, die weit
über Deutschland hinausstrahlt“,
meinte Uta Pippig, in den Neunzigerjahren
mehrfache Siegerin des BMW
Berlin-Marathons sowie des Boston-Marathons.
In Weimar gab die
53-Jährige zunächst den Startschuss
und begab sich anschließend selbst
noch auf die Halbmarathonstrecke.
Bereits als Kind hatte Pippig Bekanntschaft
mit dem Bauhaus gemacht: Das
Haus ihrer Mutter war ganz in diesem
Stil eingerichtet. Später war sie häufiger
im Gropius-Haus in Lincoln im
US-Bundesstaat Massachusetts zu
Gast, weil ein Bekannter – der Amerikaner
Jack Fultz, Boston-Sieger von
1976 – ganz in der Nähe wohnte. „Als
Läufer sind wir ohnehin ständig unterwegs,
um Neues zu erkunden. Aber
der Bauhaus-Marathon treibt das gewissermaßen
auf die Spitze“, sagte die
ehemalige Spitzensportlerin.
DAS KONZEPT LÄSST SICH IN
VIELE STÄDTE ÜBERTRAGEN
Ausgedacht hatte sich das Konzept
Helmut Krauß. Auf seinen Touren
durch die Stadt war dem 59-Jährigen
vor fünf Jahren der Gedanke gekommen,
einen Lauf zu organisieren,
der Sport und Kultur auf einzigartige
Weise vereint. Der Weimarer wandte
sich an SCC Events aus Berlin als
erfahrenen Laufveranstalter und
stieß dort auf offene Ohren. Die Veranstaltung
war als einmaliges Event
im Bauhaus-Jubiläumsjahr angelegt,
doch Helmut Krauß hätte große Lust,
ein ähnliches Konzept auch anderswo
umzusetzen.
2020 würde in Bonn der 250. Geburtstag
von Ludwig van Beethoven
begangen, im Jahr darauf in Erfurt
die Bundesgartenschau, wo er sich einen
Buga-Lauf mit Sport, Kultur und
Gartenkunst gut vorstellen könnte.
„Solche Jubiläen eignen sich hervorragend,
um ein ganz besonderes Lauferlebnis
zu kreieren“, sagte er.
Am liebsten hätte er die Läufer auch
durch den Ilmpark geschickt, doch
dagegen sträubte sich die örtliche
Klassikstiftung aus Sorge um die
wertvollen Gehölze. Dabei hätte es
wirklich gut gepasst: Auf den Wiesen
am Ufer des Flusses trieben die Bauhäusler
schon vor 100 Jahren Sport.
Bewegung war ihnen wichtig, wenngleich
eher in Form von Gymnastik
als laufenderweise. Vor allem Johannes
Itten als einer der ersten Lehrenden
am Staatlichen Bauhaus ließ
seine Schützlinge sich vorab lockern,
ehe sie zu Stift und Papier griffen.
„Stretch it like Bauhaus“ lautete deshalb
auch das Motto am Haus Am
Horn. Das Musterhaus für die radikalen
Wohnideen des Bauhauses wurde
1923 eröffnet – es handelte sich um
das erste Bauwerk der berühmten
Hochschule und das einzige am Gründungsort.
Klar, dass es dazu viel zu
erzählen gab. Gebannt lauschten die
Läufer den Ausführungen, betrachteten
alte Fotoaufnahmen, studierten
genauestens den Grundriss.
KOPF HOCH: SO ENTSPANNEN
KÖRPER UND GEIST
Viele Marathonstrecken gleichen
heutzutage einer Sightseeingtour,
vorbei an den Sehenswürdigkeiten
der Stadt, doch nirgendwo sonst
konnte man sie bislang so intensiv
erleben wie beim Bauhaus-Marathon.
In Weimar verschwammen die
Grenzen zwischen Sport und Kultur,
zwischen Laufveranstaltung und Studienreise.
„Wir machen beides gern,
von daher war das die perfekte Kombination“,
sagten Thomas und Sylwia
Platena aus Detmold. Die Kulturauszeiten
würden den Lauf strukturieren
– die Zeit auf der Strecke könne man
derweil nutzen, um die Gedanken zu
ordnen.
So sah es auch Uta Pippig, die im
Halbmarathon nach 1:41:34 Stunden
und vier Kulturauszeiten als
fünftschnellste Frau ins Ziel kam.
„Wer nicht immer bloß stur auf die
Straße schaut, sondern zwischendurch
auch einmal den Blick für die
Umgebung hat, kann während des
Rennens Geist und Körper entspannen.
Das war früher auch immer mein
Erfolgsrezept“, sagte sie. Auf diese
Weise lasse sich ein Marathon deutlich
besser durchstehen. Der Mann
mit dem Hammer werde sozusagen
von der Kultur verdrängt, so Pippig.
88
—
ENTDECKUNGS-
REISE
—
KULTUR-
AUSZEIT
Wer links abbiegt, nimmt eine
Kulturauszeit. Die Zeitmessung
wird unterbrochen. Für alle, die
rechts laufen, läuft auch die
Laufzeit weiter
MUSIK UND
KUNST
erlebten die Läufer beim
Bauhaus-Marathon auch im
Vorüberlaufen
BAUHAUS
ARCHITEKTUR
In einer Laufpause stretchen
und Bauhaus-Architektur mit
Bauplänen studieren. Das gab
es bislang nur in Weimar
MAL-
PAUSE
Anhalten, die Dorfkirche
malen und das Ergebnis mit
der eigenen Startnummer
signieren. Ein bisschen
fühlten sich die Läufer beim
Bauhaus-Marathon wie
Künstler
„Zu solchen Jubiläen lassen sich ganz
besondere Lauferlebnisse kreieren“
Initiator Helmut Krauß zu der Idee, auch zum 250. Beethoven-Geburtstag in Bonn einen Kulturlauf zu organisieren
89 ——— LÄUFT.
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96
FRAU
SCHMITT
MEINT
—
EINE
STARKE BINDUNG
—
↦ „Schnürsenkel, nichts als
Schnürsenkel!“ Im Keller eines
großen Laufschuhherstellers saß
Arthur McLane und fädelte bunte
Kunststoffbänder in Laufschuhe.
Als „Chief Development Officer Laces“
war er seit 23 Jahren für die
Entwicklung der Laufschuhsenkel
zuständig. Lange hatte er gehofft,
er könnte irgendwann in die Zwischensohlenabteilung
wechseln,
dorthin, wo die echten Innovationen
gemacht werden. Oder wenigstens
zu den Fersenkappen! Aber die
Schnürsenkelabteilung war wie ein
Fluch.
McLanes Karriere war ins Stocken
geraten. Einmal hatte er sich bei der
Konkurrenz beworben, einem innovativen
Hersteller in der Schweiz.
Doch dann war ihm im Bewerbungsgespräch
herausgerutscht, dass ihm
sein derzeitiger Job enorm auf den
Senkel gehe. Die Schweizer riefen
natürlich nie wieder an.
Dabei hatte seine Laufbahn so gut
begonnen! Nach einigen trostlosen
Wochen bei den Ösen hatte er bei
den Senkeln endlich etwas bewegen
können. Er hatte die Laces aus Recyclingmaterialien
entwickelt und die
Neonfarbenen mit den Kontrastpaspeln.
Er hatte die komplexe
Umstellung vom traditionellen
Baumwollflachwebsenkel auf den
runden Spaghettityp aus Kunstfasern
begleitet. Und: Er war der
Erfinder des weltweit ersten Schnürsenkels
in Wellenform. Und was war
der Dank? 3D-Drucker! Es würde
nicht mehr lange dauern, dann würden
sich alle Laufschuhkäufer ihre
Schnürsenkel zuhause ausdrucken –
in allen Farben. Und das Schlimmste:
in Überlänge! All die Jahre hatte er
dafür gekämpft, dass Schnürsenkel
die Längennorm 73B II nicht überschritten.
Er selbst hatte schmale
Füße und fand längere Schnürsenkel
äußerst unnötig. Menschen mit breiten
Füßen blendete er hartnäckig
aus. Aber nun war 73B II in Gefahr.
McLane wischte sich den Schweiß
von der Stirn. Hatte er nicht schon
einmal eine vermeintliche Zeitenwende
überstanden? Damals in den
1980er Jahren drohte die ganze
Abteilung von der neu gegründeten
Klettverschluss-Unit überrollt zu
werden. Doch dann war Klett plötzlich
nicht mehr gefragt und McLane
wieder im Spiel. Jetzt musste er
nur noch sieben Jahre durchhalten,
dann konnte er in den Ruhestand
gehen. McLane grübelte. Irgendwie
fühlte er sich den Senkeln ja auch
verbunden. Noch einmal eine richtig
starke Senkelinnovation entwickeln,
das wär’s! Nur bitte keine Schnellverschlüsse,
das wäre wirklich der
Untergang jeder Senkelkultur. Aber
was könnte er entwickeln? Vielleicht
eine eckige Form? Versenkbare
Senkel? E-Senkel, die sich per App
schließen lassen? McLane stellte
sich an sein Flipchart und begann zu
zeichnen. Und während das große
gläserne Gebäude des Laufschuhherstellers
längst in nächtliches Dunkel
getaucht war, brannte irgendwo im
Keller in der Senkelentwicklungsabteilung
das Licht noch bis in den
frühen Morgen.
Heidi Schmitt
Heidi Schmitt, Läuferin und Autorin aus Frankfurt, schreibt und läuft in stetigem Wechsel. Am liebsten über und bei Volksläufen in der Provinz, wo
Läufer zwar selten mit einer Medaille, dafür aber mit Streuselkuchen belohnt werden. In LÄUFT. schreibt sie ganz offen, was sie denkt.
Und wer mehr Frau Schmitt will, wird hier fündig:
www.laufen-mit-frauschmitt.de
97 ——— LÄUFT.
—
VORSCHAU & IMPRESSUM
—
↦ Die nächste Ausgabe:
Auf diese Themen kannst du
dich schon mal freuen
Dein Stil für
gesünderes
Laufen
Vorfuß? Mittelfuß? Ferse? Gut gedämpfte
Laufschuhe gegen solche,
die dir das Barfußgefühl geben.
In der Diskussion um den gesündesten
Laufstil, der auch vor Verletzungen
schützt, waren in den
vergangenen Jahren jede Menge
dogmatische Argumente zu hören.
Dabei gibt es den einen „perfekten“
Laufstil für alle gar nicht. Jeder
sollte die Technik finden, die zu
seinem Körper passt.
Schuhkauf in
der Zukunft
Die nächste
LÄUFT.
erscheint am
30. August 2019
bis dahin:
www.laufen.de
Wie kaufen wir unsere Laufschuhe
im Jahr 2025? Online, individuell
maßgeschneidert oder ganz
traditionell im Laden? Dieser
Frage gehen wir im Interview mit
Handelsexperten nach.
LÄUFT.
DAS MAGAZIN VON LAUFEN.DE
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So wichtig ist
der Schlaf
Die schnellsten Läufer machen es
vor: Sie laufen nicht nur viel und
schnell, sondern schlafen auch
lange und oft. Viele Hobbyläufer
glauben dagegen, mit wenig
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Denn: Wer besser schläft, ist auch
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stellen wir wieder die aktuellen
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