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LÄUFT. Juli/August 2019

Das sind die Themen dieser Ausgabe: Sommerfit: So läuft's in der Wärme richtig gut | In Form kommen: Vier Übungen für den Top-Body | Perfekt essen für mehr Ausdauer: Deshalb ist Eisen so wichtig | Für deine Gesundheit: Leckere Smoothies mit Gemüse | Nie mehr verspannt: Warum Triggern mehr bringt als Blackroll & Co. | Bewegender Lebenslauf: Aus dem Rollstuhl zum Marathon | Analyse: Was bringen die neuen Laufschuh-Trends | Marathon-Test: Bist du bereit für dein Projekt 42,195 Kilometer | Marathon-Rekord: Gelingt Eliud Kipchoge dieses Jahr der erste Lauf unter zwei Stunden? | Marathon-Fest: Deshalb ist London so besonders | Kaufberatung: Darauf kommt's beim Sport-BH an | Und viele Themen mehr

Das sind die Themen dieser Ausgabe: Sommerfit: So läuft's in der Wärme richtig gut | In Form kommen: Vier Übungen für den Top-Body | Perfekt essen für mehr Ausdauer: Deshalb ist Eisen so wichtig | Für deine Gesundheit: Leckere Smoothies mit Gemüse | Nie mehr verspannt: Warum Triggern mehr bringt als Blackroll & Co. | Bewegender Lebenslauf: Aus dem Rollstuhl zum Marathon | Analyse: Was bringen die neuen Laufschuh-Trends | Marathon-Test: Bist du bereit für dein Projekt 42,195 Kilometer | Marathon-Rekord: Gelingt Eliud Kipchoge dieses Jahr der erste Lauf unter zwei Stunden? | Marathon-Fest: Deshalb ist London so besonders | Kaufberatung: Darauf kommt's beim Sport-BH an | Und viele Themen mehr

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SO LÄUFT'S

IN DER WÄRME

4 TOP-ÜBUNGEN

FÜR DEN BODY

DESHALB IST EISEN

SO WICHTIG

LECKERE SMOOTHIES

MIT GEMÜSE

BEWEGENDER

LEBENSLAUF

Aus dem Rollstuhl

zum Marathon!

ANALYSE

WAS BRINGEN

DIE AKTUELLEN

LAUFSCHUH-

TRENDS?

TEST

BIST DU BEREIT

FÜR DEIN PROJEKT

42,195 KM?

LONDON

DAS MACHT

DAS RENNEN SO

BESONDERS

REKORD

FÄLLT DIESES JAHR

NOCH DIE ZWEI-

STUNDEN-MARKE?

KAUFBERATUNG

DARAUF

KOMMT'S BEIM

SPORT-BH AN



AUS DER REDAKTION

BESSER LAUFEN

MIT DR. MATTHIAS MARQUARDT

An der Nordsee muss man sich manchmal warm anziehen. Aber das

macht ja nichts. Man kann sich ja auch warm trainieren. Genau das

haben wir vier Tage mit 20 Teilnehmern und unserem Seminarleiter

Dr. Matthias Marquardt (Autor des Bestsellers „Die Laufbibel“) in St.

Peter Ording getan. „Running 2.0 - Training. Technik. Mikronährstoffe“

haben wir unser erstes Laufseminar an der deutschen Nordseeküste

genannt. Und was sollen wir sagen? Es war großartig! Das „Strand-

Gut Resort“ war perfekt für vier Tage Aktivurlaub mit viel Wissensvermittlung,

Wellness und abwechslungsreichem Training. Die gesunde

Küche hat alle Teilnehmer ebenso begeistert wie ein „Doc Marquardt“

in Bestform, der sowohl bei den Praxiseinheiten zu Lauftechnik, Lauf-

ABC und Kräftigung in seinem Element war wie auch im Seminarraum.

Bei seinen Vorträgen zur optimalen Mikronährstoffversorgung oder

der Vorbeugung und Behandlung von Sehnenleiden, blieb keine Frage

offen. Fazit: Wir sind auch 2020 wieder in St. Peter Ording am Start!

↦ IM BIG APPLE

BEIM BROOKLYN HALF

Neue Schuhe im Test. New Balance hat im Mai in New York

zur Präsentation der neuen FuelCell-Serie geladen. Neben

der neuen Highspeedwaffe FuelCell 5280 wurde auch der

FuelCell Rebel präsentiert. Der Launch fand kurz vor dem

Brooklyn Half statt - dem größten Halbmarathon der USA.

Unsere Redakteurin Natascha Marakovits war in New York

dabei und hat den neuen FuelCell-Rebel auch gleich auf den

21,1 Kilometern durch Brooklyn getestet. Ob der Schuh hält

was er verspricht und warum sich New Balance bei ihrem

neuen Wettkampfschuh FuelCell 5280 auf eine Meile als

Rennen konzentrieren, liest du auf Seite 56.

Fotos: Brooks/C. Steinweg, Marakovits, Redaktion laufen.de

↦ FOTOSHOOTING VOM PROFI

BEI UNSERER STÄDTE-TOUR

„Wer läuft denn da?“ haben wir dieses Mal bei unserer Städte-Tour

in Hannover gefragt. Unsere Mitarbeiterin Magdalena

Nellessen war einen Nachmittag lang mit Profifotograf

Norbert Wilhelmi in der niedersächsischen Hauptstadt unterwegs.

Die vorbeikommenden Läuferinnen und Läufer gaben

einen kleinen Einblick in ihr Läuferleben und haben mit

uns über die schönsten Strecken von Hannover geplaudert.

Auch die Hannover Runners waren dabei und haben uns ihre

Lieblingsstrecken verraten. Welche das sind und was Hannover

als Laufrevier besonders macht, erfährst du ab Seite 38.

↦MITTENDRIN STATT NUR DABEI!

TOBIAS BLUM BEI DER ERSTEN

RUN HAPPY FESTIVAL TOUR AM START

Ein Lauffestival mitten in der City?! Kostenlos für alle Läufer?!

Mit vielen Runs, Testmöglichkeiten und Aktionen

über drei Tage?! Wir waren neugierig und haben uns auf

der zweiten Station der Brooks Run Happy Festival Tour in

Köln unter die Teilnehmer gemischt. Mit dabei auch Tobias

Blum (li.), im vergangenen Jahr Sieger des Köln Marathons.

LÄUFT. Mitherausgeber Norbert Hensen hat es sich nicht

nehmen lassen, den Top-Läufer auf der Bühne in seiner Heimatstadt

vor ein paar hundert Teilnehmern nach seinen Saisonzielen

zu befragen.

3 ——— LÄUFT.


INHALT

86

50

Titelbild: Norbert Wilhelmi

72

62

76

80

64

58

34


EVENTS & REISEN

LÄUFER & LEUTE

18

64

72

80

86

90

London-Marathon im Check

Das macht das Rennen so besonders

Laufen, wo die Götter Urlaub machen

Zypern ist vor allem im Frühjahr und Herbst

ein tolles Reiseziel für Läufer und Triathleten.

Und im März lockt der Zypern-Marathon

So kommt die Ideallinie auf die Straße

Wir haben uns beim Berliner Halbmarathon

angeschaut, wie nachts die Farbe aufgetragen wird

Köln und den Rhein erleben

Nach einem Jahr Pause ist der Obi Kölner

Brückenlauf wieder – und besser als je zuvor

Ein Lauf wie gemalt

Der Bauhaus-Marathon in Weimar war

eine Entdeckungsreise in Laufschuhen

Weniger Stargeld zahlen

Hier meldest du dich zum günstigsten

Preis für Laufveranstaltungen an

6

38

50

68

84

Running-Community auf der Überholspur

Die Under Armour Running-Society ist alles andere

als ein angestaubter Lauftreff. Jeden Montag treffen

sich 50 Läufer, um ans Limit zu gehen

Hot-Spots für Läufer: Hannover

Wir haben in der niedersächsischen Hauptstadt die

Strecken erkundet und stellen ortskundige Läufer vor

Der erste Unter-Zwei-Stunden-Marathon?

Marathon-Weltrekordler Eliud Kipchoge startet

einen neuen Versuch, die Schallmauer zu knacken

Aus dem Rollstuhl zum Marathon

Uwe Schmitt war durch eine Erkrankung einseitig

gelähmt. Heute ist er Teil des Polar-Laufprojeks und

bereitet sich auf den BMW Berlin-Marathon vor

Community-Frage

Wir fragen, ihr antwortet: Wer läuft immer die

gleiche Strecke und wer braucht Abwechslung?

EQUIPMENT & MODE

44

Laufschuhtrends analysiert

Was bringen die Innovationen der Hersteller?

TRAINING & FITNESS

62

Kaufberatung für Läuferinnen

Darauf kommt‘s beim Sport-BH an

22

Traumziel Marathon

Test: Bist du bereit für dein

Projekt 42,195 Kilometer?

GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG

34

43

58

Verspannungen lösen: Mit dem Trigger

Wir stellen ein kleines Gerät vor, mit dem du

deine Muskeln effektiv selbst behandeln kannst

Vier Top-Übungen für den Body

Damit stärkst du ganz einfach

Bauch, Rücken, Brust und Arme

So läuft‘s in der Wärme

Unser Experte Carsten Eich hat zehn Top-Tipps

für das Training bei Hitze zusammengestellt

30

76

Perfekt essen für mehr Ausdauer

Deshalb ist Eisen so wichig

Leckere Smoothies mit Gemüse

Grüne Smoothies sind gesund, schnell gemacht und

können zur Leistungssteigerung beitragen

AUSSERDEM

Titelthema

facebook/laufen.de

instagram/laufen.de

12

24

Anlauf

Neue Produkte

97

98

Frau Schmitt meint ...

Impressum, Vorschau


LÄUFER & LEUTE

› EINE RUNNING-COMMUNITY

AUF DER

ÜBERHOLSPUR ‹

RUSH

HOUR

↦ Harshal ist am Limit. Er geht an seine

Grenzen. Wie jeden Montag. Einlaufen,

Intervalle, Burpees, Treppenläufe,

Sprints – Intervalltraining der besonderen

Art. Vor drei Jahren kam er nach München.

Er kannte niemanden, sprach kein deutsch.

Eher zufällig wurde er auf die Under Armour

Running Society (UARS) aufmerksam, die

sich seit gut vier Jahren jeden Montag in der

Münchner Innenstadt trifft.

Es ist eine dieser Running Crews, die sich vor allem

in den großen Städten in den vergangenen Jahren

gebildet haben. Aber die UARS ist anders. „Hier

gehst du an deine Grenzen, jeden Montag – so hart

habe ich vorher nie trainiert“, sagt Harshal. Und

strahlt dabei. Seitdem er regelmäßig mit der Society

trainiert, ist er ein besserer Läufer geworden.

Er ist einer von weit über 50 Läufern, die das Angebot

der von Under Armour mit aus der Taufe gehobenen

Community nutzen. Vier ausgebildete Coaches

betreuen die Läufer. „Wir haben in München

unsere Deutschland-Zentrale und wir lieben das Laufen

– so kam die Idee, die Under Armour Running Society zu

gründen“, sagt Nicolas Schwartz, Senior Marketing-Manager

der Marke und selbst Gründungsmitglied. So oft er

es schafft, ist er bei den Runs der Society dabei.

JEDER DARF MITMACHEN, KOSTENLOS

„Jeder Läufer ist eingeladen der Crew beizutreten, aber

man muss schon Lust haben, sich der Challenge zu stellen.

Wir wollen Läufer besser machen – das passt natürlich

auch zu unserer Marke“, sagt Schwartz. Die Teilnehmer

können regelmäßig Produkte testen, wer mindestens dreimal

dabei war, erhält kostenlos das Community-Shirt und

es gibt regelmäßig Gewinne bei besonderen Aktionen.

Den Läufern gefällt das. „Die Intensität, mit der wir hier

jeden Montag Sport treiben, verbindet enorm“, sagt Daniela.

Da ist es schön, dass wir das mit einem gemeinsamen

Shirt und einem Logo zum Ausdruck bringen können.“

Aber entscheidend für sie sei von Beginn an das Training

gewesen. „Ich mag es, ans Limit zu gehen. Und dazu muss

ich gepusht werden – beides erlebe ich hier jetzt seit vier

Jahren. Es wird nie langweilig“, sagt die 35-Jährige.

6


Eine Stunde am Limit. Körperlich

wie mental. Um Grenzen zu

verschieben und ein besserer

Läufer zu werden. Die Under

Armour Running Society in

München ist alles andere als ein

angestaubter Lauftreff. Jeden

Montag treffen sich gut 50 Läufer

zu einer Trainingssession,

die extrem anstrengend ist.

Und extrem viel Spaß macht.

Text: Norbert Hensen | Fotos: Norbert Wilhelmi

UNDER

ARMOUR

RUNNING SOCIETY

7 ——— LÄUFT.


Eine „normale Ausdauereinheit" können die Mitglieder

der Under Armour Running Society von Dienstag bis

Sonntag machen. Beim Montagstraining stehen

Intervalle gepaart mit Functional Training auf dem

Programm. Harshal (vorne links) liebt es. Initiator

Under Armour schickt regelmäßig seinen Truck vorbei,

damit die Läufer die neuesten Modelle testen können.

MONTAGS

TRAINING

UARS

Das ist vor allem ein Verdienst der

Coaches. Aline Lersmacher und Magnus

Bohlmann sind Trainer der ersten

Stunde, Seana Forbes und Florian

Gast sind seit gut eineinhalb Jahren

dabei. Alle vier haben einen anderen

läuferischen Background. Und alle lieben

es, vielseitig zu trainieren. Aline

studiert in München Gesundheitswissenschaften,

sie macht gerade ihren

Master, hat nebenbei ihre Lizenz als

Functional Trainerin erworben. Die

25-Jährige ist von Beginn an dabei.

„Es macht mich stolz zu sehen, wenn

die Leute immer besser werden“, sagt

Aline, die den Teamspirit der Gruppe

liebt. „Alle pushen sich gegenseitig.

Klar, einigen sind auch Zeiten wichtig,

aber es ist kein Wettkampf gegeneinander,

im Gegenteil, jeder freut

sich darüber, wenn der andere besser

wird.“

„Noch vier, noch drei, noch zwei, noch

einen….“ Die schlanke junge Frau

kann ganz schön energisch sein. Und

geht bei ihrem Burpees-Programm,

dieser anstrengenden Kombi-Übung

aus Liegestütz und Strecksprung,

die für Läufer essentiell ist, um fit zu

werden, selbst an ihre Grenzen. „Wir

stehen nicht daneben und geben Anweisungen,

wir sind Teil der Gruppe

und kämpfen genauso wie jeder andere.“

ES IST EINE ART HASSLIEBE.

ABER ES ÜBERWIEGT DIE LIEBE

Das weiß auch Petra zu schätzen. Sie

hat einen schönen Ausdruck dafür

„Es ist eine Hassliebe.“ Die Münchnerin

schmunzelt ein bisschen bei diesem

Ausdruck. Meist überwiegt die

Liebe. „Dieses Intervall-Training ist

Fluch und Segen, aber es lohnt sich,

ich bin dadurch viel schneller geworden“,

sagt Petra. Es ist aber nur ein

Teil dessen, was die Under Armour

Running Society ausmacht. Petra:

„Es entstehen enge Freundschaften,

der Sport verbindet uns.“

Wie Aline ist auch Magnus Bohlmann

(30) Coach der ersten Stunde.

Er versteht nur allzu gut, was

Petra meint. „Bei uns wird Laufen

zum Teamsport“, bringt es der Wirtschaftsingenieur

auf den Punkt. Er

selbst hat früher Fußball gespielt,

hat aber in München keine passende

Mannschaft mehr gefunden. So startete

er mit Laufen und Fitnesstraining.

Sein Team ist die Under Armour

Running Society. Er selbst ist meist

schon morgens um sechs Uhr unterwegs.

„Training vor der Arbeit ist der

perfekte Start in den Tag“, sagt Magnus.

VIELSEITIGES TRAINING IST

GESUND UND MACHT SCHNELL

Ambitionierter Sport und gesunder

Lifestyle – zwei Begriffe, die für

8


„Bei uns wird

Laufen zum

Teamsport.“

Magnus sehr gut zusammen passen.

„Ich laufe Marathon, weil es mir

Spaß macht. Und ich weiß, dass ich

gesünder und schneller ins Ziel komme,

wenn ich meinen Körper vielseitig

trainiere.“ Er versorgt die UARS

Community mit Trainingsplänen, gibt

seine Erfahrungen weiter. Genauso

wie Seana Forbes, die vor drei Jahren

aus Schottland nach München kam.

Ihre große Leidenschaft ist das Trailrunning.

Zwei Jahre war sie „nur“

Teilnehmerin der UARS – seit eineinhalb

Jahren gehört sie zu den Coaches.

Und gibt ihre Liebe fürs Laufen

weiter. Mittlerweile hat die 28-Jährige

ihre ersten Ultratrails absolviert.

Achtmal sprintet die Gruppe an diesem

Montag die Treppen zur Bavaria-Statue

auf der Münchner Theresienwiese

hoch, seitlich der Treppen

geht es bergab im Höchsttempo zurück

zum Start. Seana hat kein Problem,

mit den schnellsten Männern

mitzuhalten. Bergauf und bergab ist

die Schottin in ihrem Element. Sie ist

längst nicht die einzige, die die Berge

liebt. Auch Lukas läuft am liebsten in

der Natur. Er ist gerade Vater geworden.

Zum Training schafft er es dennoch.

Manchmal kommt er mit Babyjogger.

„Ich laufe schon seit vielen

Jahren, irgendwann kam ich sportlich

nicht mehr weiter“, erzählt er, „das

Training hier hat mir viele neue Impulse

gegeben – seitdem läuft es wieder.“

So einen Spirit und Zusammenhalt

habe er vorher nicht erlebt.

PROFESSIONELLES

COACHING

Die Under Armour Running Society

lebt davon, dass sich hier Menschen

mit ähnlichen Interessen treffen.

„Wir haben noch nie jemanden weggeschickt“,

sagt Florian Gast, vierter

Coach der UARS, „aber manche Läufer

kommen nach ein, zwei Einheiten

nicht wieder.“ Die Mentalität muss

passen, nicht unbedingt die sportliche

Leistungsfähigkeit. „Das Training

ist so gestaltet, dass wir keinen

ausschließen, aber man muss schon

Lust auf hartes Training haben“, sagt

Florian.

Seine Oberarme zeigen, dass auch

er viel Zeit mit anderen sportlichen

Bestätigungen verbringt. „Ich mache

auch Kraftsport, liebe das Kiteboarden,

aber im Herzen fühle ich mich

als Läufer – es gibt keinen besseren

Kardiosport“, so der 27-Jährige.

Sport hat ihn schon immer fasziniert

und herausgefordert – aber es bleibt

für ihn die schönste Nebensache der

Welt. Als Bauingenieur verbringt er

viel Zeit am Schreibtisch. Sport vor

der Arbeit ist auch für ihn eher die

Regel als die Ausnahme.

Der Skilehrer und Fitness-Coach

liebt das intensive Training. „Wir sehen,

dass sich alle Läufer verbessern

9 ——— LÄUFT.


LÄUFER & LEUTE

SEANA

FORBES

„Die Leute kommen

bei Wind und Wetter

das macht riesig Spaß.“

„Wer mehr

Kilometer schafft

als die Coaches,

erhält eine

Belohnung.“

TEAMSPIRIT

DANIELA, PETRA,

HARSHAL & LUKAS

Daniela (pinkes Shirt) und Petra waren im

vergangenen Jahr gemeinsam beim Berlin-Marathon

am Start. Nächstes Jahr möchten

sie vielleicht in Hamburg neue Bestzeiten

aufstellen. Auch Harshal (li.) und Lukas

lieben den Spirit der Under Armour Running

Society. Daniela bringt es auf den Punkt: Es

gibt diesen schönen Spruch: Speed is Sex,

Distance is Love. Montags haben wir Sex,

aber wir trainieren für die Liebe…

mit unserem Training – auch viele,

die vorher nicht mehr weitergekommen

sind.“ Wichtig ist es allen Coaches,

möglichst individuell zu betreuen.

Das funktioniert auch sehr gut

über die MapMyRun-App, die viele

Teilnehmer nutzen. Über diese App

ist personalisiertes Coaching gleich

in zweifacher Hinsicht möglich. Jeder

einzelne Läufer, der die App nutzt,

kann seine Daten mit den Coaches

teilen. So sehen diese, was die Läufer

im Training machen. „Wir können

dann Tipps geben, was jeder einzelne

besser machen kann, oder sehen, ob

unsere Trainingspläne eingehalten

werden“, sagt Florian.

CHALLENGES, DIE LÄUFER

MOTIVIEREN

Under Armour als Initiator der Running

Society setzt seit einigen Monaten

auf das Thema Connected Fitness.

In fünf aktuellen Performance-Laufschuhen

des US-Herstellers sind

Chips eingebaut, die sich direkt mit

der MapMyRun-App verbinden können

und spannende Daten zu Schrittfrequenz

und Schrittlänge liefern.

Auch Distanz, Laufgeschwindigkeit

und Splits lassen sich messen – ganz

ohne Laufuhr und ohne Handy.

„Natürlich muss niemand mit den aktuellen

HOVR-Modellen von Under

Armour laufen, aber der eingebaute

Chip liefert für den Läufer und uns

10


ALINE

LERSMACHER

„Der perfekte Mix

aus Laufen und

Functional Training.“

MAGNUS

BOHLMANN

„Wir lieben die

Challenge, sind aber

nicht verbissen.“

FLORIAN

GAST

Coaches wichtige Daten, um das Training

zu verbessern“, sagt Florian.

Die Mitglieder der Under Armour

Running Society sind im Durchschnitt

kaum über 30, eine sehr technik-affine

Zielgruppe, die solche Optionen zur

Trainingssteuerung gerne nutzt. „Die

App kann natürlich noch viel mehr“,

weiß Nicolas Schwartz. So lassen sich

auch verschiedene Challenges initiieren,

die die UARS Community zusätzlich

motivieren.

Eine Challenge kommt besonders gut

an: „Wer in einer Woche mehr Kilometer

schafft als die Coaches, bekommt

eine kleine Belohnung von Under Ar-

mour“, sagt Magnus und lacht. „Das

ist nicht nur für die Mitglieder ein

großer Ansporn, sondern vor allem für

uns Coaches.“

Besonders begehrt: Teile aus der neuen

RUSH Kollektion des US-Herstellers,

der seine Wurzeln in der Entwicklung

hochwertiger Funktionstextilien hat.

Die letzten Meter vom Sendlinger Tor

zum Treffpunkt in der Innenstadt werden

nur noch getrabt. Die Beine sind

müde. Es gibt noch Kaltgetränke für

jeden, die Coaches beantworten Fragen

zum Training, es wird viel gelacht.

Die montagliche Rushhour ist beendet.

Harshal geht kaputt, aber glücklich

nach Hause. „Morgen werde ich

einen lockeren Lauf machen“, sagt er.

Und freut sich schon auf den kommenden

Montag.

facebook.com/groups/UARSMunich/

instagram.com/uarsmuc/

11 ——— LÄUFT.


ANLAUF

Mainova Frankfurt Marathon

Jedes Jahr ein

bisschen grüner

Der Mainova Frankfurt Marathon setzt sein Engagement

in Sachen Umweltschutz und Klimafreundlichkeit

fort. Über 230.000 Euro hat der Klassiker am

Main in den vergangenen 14 Jahren in Umweltschutzmaßnahmen

investiert. Und es geht immer weiter: Bei

der 38. Ausgabe des ältesten deutschen Stadtmarathons

am 27. Oktober sollen beispielsweise keine Plastikbecher

mehr verwendet werden. Vergangenes Jahr

wurden diese bereits nur noch für Tee an den Verpflegungsstellen

genutzt. Schon damals waren drei Viertel

der insgesamt 450.000 Trinkbecher aus Pappe.

Nun sollen hundert Prozent erreicht werden. Außerdem

wird der Veranstalter wieder einen Euro je Teilnehmer

über die 42,195-Kilometer-Distanz spenden

und mit dem Geld die Anpflanzung von Olivenbäumen

in der toskanischen Heimat seines Partners Fattoria

La Vialla finanzieren. Mit dessen klimafreundlichen

Bio-Produkten werden die Läufer bei der Pasta Party

verpflegt. Nach der im Jahr 2017 angelaufenen Aktion

konnten für die Spendensumme von 12.000 Euro 4500

Olivenbäume angepflanzt werden, die rund 240 Tonnen

CO 2

im Jahr binden. Ziel ist nun, dass im kommenden

Jahr mindestens 4500 weitere Bäume angepflanzt

werden können. Auf der Strecke und im Zielbereich werden

die Sportler mit über 5,5 Tonnen Bio-Bananen und

1,2 Tonnen Bio-Äpfeln versorgt. Mit Bio-Obst kann der

CO 2

-Fußabdruck im Vergleich zu konventioneller Ware

deutlich gesenkt werden. „Wir setzen konsequent auf

Nachhaltigkeit“, sagt Renndirektor Jo Schindler. „Laufen

ist die wohl umweltfreundlichste Art der Fortbewegung.

Und wir feiern am letzten Oktober-Wochenende Jahr für

Jahr ein Festival des Laufsports, das so umwelt- und klimafreundlich

wie möglich sein soll.“ Einen großen Schritt

in Richtung „Green Marathon“ bedeutet die Maßnahme

der Messe Frankfurt, ab dem Veranstaltungsjahr 2020

ganz auf Ökostrom umzustellen und die Stromversorgung

zu 100 Prozent aus erneuerbaren Energien zu gewährleisten.

Das Messegelände und die Festhalle sind

schließlich so etwas wie die Herzkammern des ältesten

deutschen Stadtmarathons.

ÖSTERREICHISCHER FRAUENLAUF

30.000 Läuferinnen und

Recycling-Shirts für alle

Mehr als 30.000 Starterinnen aus 92 Nationen waren

beim Österreichischen Frauenlauf am 26. Mai in

Wien am Start. Und das Asics-Event-Shirt war erstmalig

aus zu 100 Prozent recyceltem Polyester hergestellt,

das aus PET-Flaschen gewonnen wird. Asics

startet in diesem Jahr mit einer umfassenden Initiative,

die CO2-Emissionen bei europäischen Marathons und

Running-Events deutlich zu reduzieren. Auch beim

Frankfurt-Marathon werden die Event-Shirts von Asics

aus recycelten Materialien hergestellt.

10.000

MENSCHEN ZUM LAUFEN VON

10.000 METERN ANIMIEREN.

Das ist das Ziel von Jan Fitschen. Der Europameister über 10.000

Meter von 2006 hat mit seinen Partnern AOK Nordost und Ledlenser

die Kampagne „Laufen ist einfach“ gestartet. Deren Ziel ist

es, Nicht- oder Wenigläufer zu regelmäßigem Training zu ermutigen,

sodass sie einen 10-Kilometer-Lauf schaffen. Die Teilnahme

an dem Projekt ist einfach: Sie kann immer und überall erfolgen,

es ist keine Gebühr erforderlich. Auf www.laufenisteinfach.de

werden angehende Lauffans von Jan Fitschen betreut, sie erhalten

Trainingspläne und Lauftipps. „Nichts ist einfacher als laufen.

Schuhe an und los“, erklärt Jan Fitschen. „Gleichzeitig ist Laufen

ausgesprochen gesund. Mir ist es daher eine Herzensangelegenheit,

Menschen zum Laufen zu motivieren.“

12


Fotos: Österreichischer Frauenlauf, Brooks/Christoph Steinweg, Mainova Frankfurt Marathon

FÜR PROFIS,

FÜR EINSTEIGER

UND ALLE

DAZWISCHEN

Gemeinsam laufen

Unterwegs in deutschen Städten:

Die Brooks Run Happy Tour

Laufen, testen, chillen, feiern: Darum geht es bei der

Brooks Run Happy Festival Tour. Insgesamt sechs

Städte kommen in diesem Jahr in den Genuss der Tour.

Nach zwei Tourstopps in Hamburg und Köln steht fest:

Die Aktion kommt bei den Läufern an. „Mir macht das

einfach Spaß, mal ganz ohne Wettkampfdruck mit vielen

anderen Läufern durch die Stadt zu rennen, die

Leute auf der Straße haben ganz schön verwundert geguckt“,

meinte Silvia aus Köln. Am Freitagabend ging

es mit rund 250 Läufern in Richtung Kölner Dom. Aber

auch die anderen Runs waren gut besucht. Dazwischen

hatten die Läufer Zeit, die Schuhe des Herstellers oder

- für die Damen – die neuesten Sport-BHs zu testen.

Auch der letztjährige Sieger des Köln-Marathons, Tobi

Blum, war vor Ort. „Ich finde das eine super Idee, das

ist ganz ungezwungen, es geht um den Spaß, darum

einfach mit anderen gemeinsam zu laufen“, so Blum,

der selbst bei zwei Läufen mit von der Partie war.

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MIT DEINER GARMIN


Im neuen Schuh von Hoka one one

Weltrekord über 50 Meilen

80 Kilometer in einer

3:36er-Pace pro Kilometer

100 Kilometer am Stück laufen. Und dabei jeden einzelnen

1000-Meter-Abschnitt in circa 3:36 Minuten zurücklegen. Das war

der Plan einiger der stärksten japanischen und amerikanischen Ultraläufer,

die Anfang Mai im kalifornischen Folsom bei Sacramento

die Weltbestzeit des Japaners Nao Kazami (6:09:14 Stunden) über

100 Kilometer verbessern wollten. Ziel war es sogar, die 100 Kilometer

in weniger als sechs Stunden zurückzulegen. Bis zur Marke

von 50 Meilen (ca. 80,45 km) war US-Ultralangstreckenstar Jim

Walmsley auf Kurs, unterbot dabei die Weltbestzeit von Bruce

Fordyce (Südafrika/4:50:51 h) aus dem Jahr 1984 in 4:50:08

Stunden um 43 Sekunden, musste aber dann den hohen Temperaturen

Tribut zollen und finishte in 7:05:24 Stunden, nachdem er vom Japaner

Hideaki Yamauchi überholt worden war, der das Rennen in 6:19:53

Stunden gewann. Initiiert wurde die Aktion vom Sportartikelhersteller

Hoka one one, der seine Athleten mit einem nagelneuen Laufschuh –

dem Hoka one one Carbon X – versorgt hatte. Der leichte Laufschuh

mit einer Carbon-Platte in der Mittelsohle ist leicht und stabil zugleich.

Mehr über den Schuh erfährst du auf Seite 47.

Generali München Marathon

Eigener Song wirbt für

friedliches Laufen und Leben

Der Generali München Marathon hat jetzt eine Hymne: Der Song und das

Musikvideo „Gemeinsam“ der Band BlankWeinek wirbt für ein friedliches

miteinander Laufen und Leben in Europa. Am 13. Oktober werden wieder

über 20.000 auf die 10 Kilometer, den Halbmarathon oder den Marathon

in Bayerns Landeshauptstadt gehen. Menschen aller Nationen sind gemeinsam

am Start und erreichen das Ziel im Olympiastadion. Dieses Jahr

werden sie dort auch von BlankWeinek und deren Band erwartet, die für die

Finisher live spielen. „Zum ersten Mal in der Geschichte unseres Marathons

ist es uns gelungen, eine hochkarätige Band zu überzeugen, uns bei unse-

rem Motto „Lauf ma zam“ zu unterstützen“, sagt Gernot Weigl, Geschäftsführer

des München-Marathon. BlankWeinek besteht aus dem Schauspieler

Harry Blank und dem Autor und Musiker Andreas Weinek. Die Band ist

auch bekannt durch ihr Debütalbum „Dahoam“. Das neue Musikvideo ist ab

sofort zu hören und sehen unter:

generalimuenchenmarathon.de

→ VIVAWEST-MARATHON IM RUHRGEBIET

ALS STAFFEL DEN DEUTSCHEN REKORD UNTERBOTEN

14 Läufer brauchte es beim Vivawest-Marathon, um mit einer Staffel den deutschen Marathonrekord

von Arne Gabius (2:08:33 h) zu unterbieten. Sie liefen die 42,195 Kilometer von Gelsenkirchen über

Essen, Bottrop und Gladbeck zurück ins Ziel nach Gelsenkirchen in 2:06:58 Stunden. Dabei legten die

Läufer unterschiedliche Strecken zwischen einem und knapp drei Kilometern zurück – und liefen im

Durchschnitt jeden der gut 42 Kilometer in einem Tempo von knapp über drei Minuten pro Kilometer.

Die Staffel um den Startläufer und sportlichen Leiter der Staffel, Muharrem Yilmaz, war nach dem Zieleinlauf

in Rekordzeit überglücklich: „Das war eine herausragende Leistung unserer Mannschaft und

wir sind total happy über den Rekord. Im nächsten Jahr werden wir den Weltrekord angreifen.“

RheinEnergie Marathon Köln

Medaillen aus Holz

beim Köln-Marathon

Die Finisher beim RheinEnergie Marathon erwartet

in Köln am 13. Oktober nach Überquerung der

Ziellinie eine kleine Überraschung: Die Medaille wird nicht mehr

aus Zink, sondern aus nachwachsendem, europäischen Holz

sein. „Wir sparen damit im Vergleich zu den Metallmedaillen aus

Südafrika über 20 Tonnen CO2 ein. Das Holz kommt aus nachhaltiger

Forstwirtschaft in Ungarn und wird in Wuppertal verarbeitet“, erklärt

der Kölner Marathon-Geschäftsführer Markus Frisch.

14


Fotos: Hoka/Chris Lorimer, Norbert Wilhelmi, Red Bull, Vivawest Marathon/Thomas Sobczak

RED BULL 400

WER ERKLIMMT AM

SCHNELLSTEN DIE

SKISPRUNGSCHANZEN?

Am 20. Juli feiert der härteste 400-Meter-Lauf

der Welt, Red Bull 400, bereits seine fünfte

Auflage in Titisee-Neustadt. Bereits 1.000

Teilnehmer sind für das Rennen die Skischanze

hinauf angemeldet. So kurz 400 Meter klingen

mögen – die Strecke hat es in sich und fordert

den Teilnehmern sowohl körperlich als auch

mental alles ab. Denn es gilt, die legendäre

Hochfirstschanze von unten zu erklimmen. Wo

im Winter die Weltelite der Skispringer bergab

fliegt, werden am 20. Juli bei bis zu 35 Grad

Steigung 140 Höhenmeter bezwungen – das

entspricht einem 40-stöckigen Gebäude. Und

für alle, die nicht genug kriegen können vom

Schanzen-Hinauflaufen, steht diesen Sommer

erstmals die 4Titude Challenge auf dem

Programm. Eine Serie von vier Rennen auf verschiedenen

Skisprungschanzen in vier Ländern.

Der Startschuss der Challenge ist am 6.

Juli im Val di Fiemme in Italien gefallen. Nach

dem Stopp in Deutschland, in Titisee-Neustadt

am 20. Juli 2019, macht die Challenge am 24.

August 2019 Halt in Bischofshofen (Österreich),

bevor sich am 14. September in Planica

(Slowenien) entscheidet, wer sich als Gesamtsieger

durchsetzen kann.

redbull.com/de-de/events/red-bull-400-de


DAS BESTE TRAINING

DEIN LAUF INS GLÜCK

UNSER EXPERTE

Andreas Butz

↦ Die meisten von uns wollen

wohl beim Laufen vor allem eins:

besser werden. Wobei besser

wahlweise auch ausdauernder,

schneller oder schlanker bedeuten

kann. Trainingstipps sind

gefragt, die für mehr Kondition,

mehr Kraftausdauer und intensivere

Fettverbrennung sorgen.

Am Ende geht es fast immer darum.

schneller und länger laufen

zu können. Es gibt aber auch

Läufer, die ganz andere Ziele

haben. Die einfach beim Laufen

Glücksmomente suchen, von

denen sie auch im Alltag zehren

können. Für die ist das beste

Training immer der Lauf, bei

dem sie solche Momente erleben.

Und das Schönste dabei: Es

gibt einiges, das man selbst tun

kann, um mehr solcher „Läufe

ins Glück“ zu erleben.

Als motivierter Laufanfänger liest

man ja irgendwann immer vom

„Runner’s High“, einem rauschähnlichen

Zustand, in dem Endorphine

ausgeschüttet werden, also körpereigenes

Morphium. Die meisten

Läufer schieben diesen Zustand

irgendwann ins Reich der Fabeln,

weil sie diesen Rausch partout

nicht erleben können. „Laufen im

Flow“ ist ebenso ein Ideal, von dem

man hin und wieder hört. Das Versunkensein

im Hier und Jetzt, Kilometer

für Kilometer. Und plötzlich

ist die Laufrunde zu Ende, ohne

dass man Zeit und Anstrengung gespürt

hätte. Wow, das war aber gut.

Dieses schöne Gefühl erleben schon

mehr Läufer. Manchmal reichen

dafür eine nette Laufgruppe und

ein tolles Gespräch bei moderatem

Tempo. Das meiste Nicken erntet

man bei Lauffreunden, wenn man von

dem Phänomen der Gedankenblitze

erzählt. Wenn einem plötzlich – einer

Eingebung gleich – die Lösung für

ein Problem einfällt, eine tolle Idee,

obwohl man beim Laufen eigentlich

gar nicht daran gedacht hat. Mit dem

Flow ist es in diesem Moment natürlich

vorbei, sei’s drum. Aber was kann

man eigentlich tun, um diese Glückszuständen

beim Laufen aktiv zu fördern?

MODERATES TEMPO

Klar, Intervalltrainings, Wettkämpfe

und Bestzeiten können stolz machen.

Aber Flow, Endorphine und

Gedankenblitze bekommt man dabei

nicht. Wer dem Glück entgegenlaufen

möchte läuft im ruhigen Tempo, also

zwischen 66 und 75 Prozent der maximalen

Herzfrequenz. Je niedrigpulsiger

umso besser. Der Schlüssel zum

Glück liegt in der Energie, die du beim

Laufen noch für dein Glücksempfinden

im Gehirn übrig hast. Wird zu viel

Energie in den Beinen benötigt, bleibt

zu wenig für das Glück übrig.

JE LÄNGER, UMSO

GLÜCKLICHER

Für den Gedankenblitz können 40

Minuten Laufen ausreichen. Für das

Flow-Empfinden reicht auch schon

mal eine Stunde Lauftreff. Für das

Runner’s High – und ja, das gibt es

wirklich – sollten es aber schon 90

Minuten und länger sein. Eineinhalb

Stunden Supersauerstofflauf erhöhen

die Chancen auf Glücksgefühle

ganz erheblich. Ein Grund, warum

Anfänger und Kurzstreckenläufer

diesen Zustand wohl nie erleben

werden ...

ist selbst über 130-maliger

Marathonläufer und Trainer der Trainer.

Der Gründer der „Laufcampus-Akademie“

bildet Laufbegeisterte zu Lauf- und

Personal Trainern aus. In LÄUFT. beschreibt

er Trainingseinheiten, die er zu den besten

überhaupt zählt.

FRÜHLINGSGEFÜHLE IN

JEDER JAHRESZEIT

„Frühlingsgefühle“ stehen für mich

synonym für einen besonderen Zustand,

den man sich zu jeder Jahreszeit

erlaufen kann, also auch im

Sommer, Herbst und Winter. Nur

nicht in der Dunkelheit, nicht im Fitnessstudio

und auch nicht auf technisch

anspruchsvollen Strecken.

Laufende Frühlingsgefühle kann

man nur bei Tageslicht, zwischen

Morgengrauen und Abenddämmerung

und in der Natur erleben –

wenn man beim Laufen entspannt

genug ist.

DREI LÄUFE PRO WOCHE

MÜSSEN SEIN

Drei Laufeinheiten pro Woche sind

der Fleiß, den du aufbringen musst,

wenn du Glücksgefühle beim Laufen

erleben willst. Nimm dir schon

bald einen Halbmarathon zum Ziel,

ein Ziel, das lange und langsame

Trainingsläufe erfordert. Laufe oft

bei Tageslicht, tanke damit Sonne

und das so wichtige Vitamin D. Und

Freunde beim wöchentlichen Lauftreff,

Laufkurs oder langen Lauf am

Wochenende können die entscheidenden

Glücksboten für dich sein.

„Es gibt nichts Gutes, außer: man

tut es.“ Ist von Erich Kästner, der

Mann ist nicht gelaufen, hat aber

vollkommen recht. Drum laufe dem

Glück entgegen.

16


ZUSAMMEN FIT

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8. SEPTEMBER

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Egal ob Anfänger oder Profi – bei der OBI Laufserie erlebst du Köln von seiner

schönsten Rheinseite. Jetzt anmelden und durchstarten. Alles machbar mit OBI.

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› VIRGIN MONEY MARATHON ‹

DER TAKT IST EGAL:

LONDON ROCKT

IMMER!

Für Florian Liebig sind Zeiten nicht

wichtig. Der Spaß steht bei ihm

im Vordergrund. Der Frankfurter

Blogger ist in London seinen achten

Marathon gelaufen und heute noch

begeistert: „In Deutschland wirst

du sofort nach deiner Zeit gefragt,

in London gibt es Anerkennung

für jeden, egal mit welcher Zeit.“

Anders verhält es sich für David

Schönherr aus Münster. David ist

Sportwissenschaftler, Physiotherapeut

und Leichtathletiktrainer.

Und er ist schnell. Zeiten sind ihm

wichtig. Seine Bestzeit stammt vom

Berlin Marathon 2016 und liegt bei

2:26:52 Stunden. London war für

ihn Marathon Nummer 13. Sein Ziel:

Bestzeit. Die ist ihm mit 2:29:32

Stunden nicht gelungen, dennoch sagt

er: „London ist von allen Marathons, die

ich bisher gelaufen bin, ganz klar auf

Platz Eins.“ Warum eigentlich? Gemeinsam

mit den beiden haben wir den Lauf

unter die Lupe genommen.

DER RUN AUF DIE

STARTPLÄTZE

Bei keinem anderen Marathon auf

der Welt ist die Zahl der Bewerber

für einen der rund 56.000 Startplätze

größer als beim London-Marathon.

Exakt 414.168 Läuferinnen und Läufer

hatten sich für den Marathon am 28.

April beworben. Die Registrierung für

das Losverfahren erfolgt bereits ein

Jahr vor dem Rennen, die Entscheidung

fällt schließlich Anfang Oktober,

also rund sechs Monate vor dem Marathon.

Entgegen der anderen World

Marathon Majors (Berlin, Tokio, New

York, Chicago und Boston) beträgt

die Ausländer-Quote nur 16 Prozent.

Wer das Glück hat und gezogen wird,

muss 80 Pfund für den Platz bezahlen.

Text: Natascha Marakovits, Fotos: iStock. imago images/Zuma Press, i Images, APress, Thijs Blondeel, privat

18


Für den London-Marathon 2019 hatten sich

über 400.00 Läuferinnen und Läufer

beworben. Circa 56.000 von ihnen haben

einen Startplatz ergattert. Unter ihnen: Laufgenießer

Florian Liebig und Bestzeitenjäger

David Schönherr. In der vergangenen LÄUFT.-

Ausgabe haben sie von ihrer Vorbereitung

erzählt. Hier erfährst du, wie es für sie am 28.

April gelaufen ist und was den London-

Marathon so besonders macht.

EVENTS

——

REISEN

Anders als beispielsweise in Boston

ist es nicht möglich, sich mit

einer, der Altersklasse entsprechenden,

schnellen Zeit zu qualifizieren.

Es gibt zwar Startplätze

mit Quali-Zeiten, diese sind jedoch

ausschließlich für britische

Staatsbürger reserviert. Selbst

David Schönherr hätte mit seiner

fabelhaften Finisher-Zeit von

2:29:23 Stunden keine Chance,

sich für das Jahr 2020

zu qualifizieren.

Auch Charity-Startplätze können erworben

werden, die bei den spendenfreudigen

Briten sehr beliebt sind. 75

Prozent der einheimischen Teilnehmer

sind für eine der vielen Charities

unterwegs. Die Charities lassen sich

dies einiges kosten: Für eine Startnummer

bezahlen sie rund 500 Pfund.

Wer für eine dieser Organisationen

läuft, verpflichtet sich, mindestens

1000 Pfund im Freundes- und Bekanntenpreis

für den wohltätigen Zweck

zu sammeln. Ein großer Aufwand, der

aber gern in Kauf genommen wird,

um dabei sein zu können. Dieses

Jahr konnte erstmals die Rekordmarke

von einer Milliarde Pfund

geknackt werden, die seit Beginn

des Marathons durch Spenden gesammelt

wurde.

Wer also kein Losglück hat und

auch nicht das nötige Spendengeld,

dem bleibt nur der Gang zum Reiseveranstalter,

wobei auch hier die

Plätze rar und oftmals über ein Jahr

im Voraus ausgebucht sind. ↦

19 ——— LÄUFT.


GENUSS

LÄUFER

Florian Liebig ging entspannt an den Start,

genoss die Stimmung auf der Strecke und

finishte locker in 4:14:17 Stunden

BESTZEITEN

JÄGER

David Schönherr war in London auf

Bestzeitjagd. Er verpasste seine 2:26:52

Stunden, die er 2016 in Berlin aufgestellt

hatte, mit 2:29:32 zwar, war aber dennoch

superhappy

BUCKINGHAM

PALACE

Britischer geht‘s nicht: Die mit Union

Jacks geschmückte Zielgerade des

London-Marathons liegt direkt vor dem

Buckingham Palace, wo die Queen in

der Stadt residiert

ORGANISATION

KURZE WARTEZEITEN UND

KURZE WEGE SORGEN

FÜR FRISCHE MARATHON-BEINE

Der Start erfolgt in Greenwich in drei

unterschiedlichen Bereichen, die farblich

gekennzeichnet sind: blau, grün

und rot. „Die Organisation war perfekt.

Dies fiel mit bereits auf dem Weg

zum Startbereich auf, wo es genaue

Beschilderungen zu den drei unterschiedlichen

Startbereichen gab. So

kam es weder zu großen Wartezeiten

noch zu Umwegen, auf welche man vor

dem Marathon gerne verzichtet“, sagt

David Schönherr. Auch Florian Liebig

war von der Organsisation begeistert:

„Es hat alles super funktioniert und

war recht stressfrei. Beim New York

Marathon war damals viel mehr los“,

meint er.

Die blauen und roten Starts sind jeweils

in neun Blöcke geteilt, in die man

aufgrund der angegebenen Zielzeit

bei der Anmeldung eingeteilt wird.

Im blauen starten Elite- und schnelle

Hobbyläufer, im roten die Charityläufer.

Der grüne Startbereich ist relativ

klein und Promis, Sonderwertungen

und Sponsoren vorbehalten. „Wir hatten

das Glück, an einem „kleineren

Start zu starten, wodurch wir sogar

auf der Startlinie stehen und befreit

loslaufen konnten. Zu den einzelnen

Bereichen durften nur die Läufer mit

entsprechenden gekennzeichneten

Startnummern“, erzählt David.

Übrigens: Wer aufgrund einer Verletzung

oder einem anderen triftigen

Grund nicht starten kann, bekommt

eine Startplatz-Garantie für das darauffolgende

Jahr. Gezahlt werden

muss dieser jedoch nochmals.

STIMMUNG

AM START MAU, AUF DER

STRECKE EINZIGARTIG

Augrund der Tatsache, dass der Start

etwas außerhalb liegt, finden sich

dort, anders als z.B. in Berlin, keine

Zuschauermassen ein, um die Läufer

schon auf den ersten Metern anzufeuern.

„Die Stimmung beim Start

war lau, es gab keine Musik und auch

keine Hymne oder irgendetwas Besonderes“,

sagt Florian. Doch hat man die

ersten Kilometer einmal hinter sich

gebracht, wandelt sich das Bild ganz

schnell. Wenn es an den touristischen

Highlights wie Tower of London und

Houses of Parliament mit Big Ben vorbeigeht,

gibt es für die Zuschauer kein

Halten mehr. In mehreren Reihen stehen

sie dicht gedrängt und feuern die

Marathonis an. „Die Begeisterung der

Stadt für den Marathon war auf jedem

Meter zu spüren. Was mir im speziellen

noch in Erinnerung geblieben ist,

ist das Verhalten der Volunteers nach

dem Zieleinlauf. Diese beklatschten

im Spalier fast jeden einzelnen Läufer

und gratulierten. Das habe ich bisher

auch noch nie erlebt. Einfach ein grandioses

Erlebnis!“, erzählt David.

VERPFLEGUNG

ERSTMALS EINSATZ VON

ESSBAREN WASSERKAPSELN

Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei

großen Laufveranstaltungen eine immer

größere Rolle. Der Berlin Marathon

hat im Vorjahr wiederverwendbare

Becher ausgegeben. Beim London-Marathon

kamen dieses Jahr erstmals

sogenannte Pods namens „Ooho“ zum

Einsatz – spezielle kleine Beutel aus

Seegras, die mit einem Elektrolytdrink

gefüllt waren und einfach geschluckt

werden konnten. Ein Londoner Startup

hatte die Pods entwickelt. Werden

sie nicht geschluckt, werden sie binnen

sechs Wochen abgebaut. „Das war eine

super Idee“, sagt Florian. Über 200.000

20


PRINZ

HARRY

Genauso wie das Ziel vor dem Buckingham-Palast

gehört der Besuch von Prinz Harry beim London-Marathon

einfach dazu. Diesmal hatte er mit den beiden

kenianischen Siegern Eliud Kipchoge (2:02:37 Stunden)

und Brigid Kosgei (2:18:20 Stunden) genau so viel

Spaß wie mit den Helfern an der Strecke

CHARITY-

LÄUFER

Bei keinem anderen Marathon gehen so viele

Charity-Läufer an den Start wie in London.

Diese laufen für den guten Zweck und machen

dabei oft auch mit einfallsreichen Kostümen

auf sich aufmerksam. Wie dieses Nashorn. Der

Stammgast in London läuft für den Schutz der

letzten Nashörner weltweit

Flaschen konnten dadurch laut den

Veranstaltern eingespart werden. Zudem

wurden die Getränkestationen von

26 auf 19 reduziert, um ebenfalls Wasserflaschen

einzusparen.

ZIELSCHLUSS

ERST NACH ACHT STUNDEN

IST‘S VORBEI

Der London-Marathon eignet sich

hervorragend für all jene, die es auf

den 42,195 Kilometern langsam angehen

wollen. Im Gegensatz zu den

anderen großen Marathons ist erst

nach acht Stunden Zielschluss. Zum

Vergleich: Beim Berlin-Marathon

sind es sechs Stunden und 15 Minuten.

Dass es in London anders ist,

liegt vermutlich daran, dass sehr viele

Charityläufer unterwegs sind, die für

den guten Zweck und wegen des Spaß

dabei sind und nicht einer Zeit hinterherjagen.

Ist die Verkleidung besonders

originell, kann es schon einmal

passieren, dass der eine oder andere

Läufer nicht durch den Zielbogen

durchpasst. So geschehen dieses Jahr,

als ein Teilnehmer als Big Ben verkleidet

im Zielbogen aufgrund der Höhe

seines Kostüms steckengeblieben ist.

42.547 Teilnehmer sind ins Ziel beim

Buckingham Palast gelaufen. Neuer

Rekord. Genießer Flo übrigens nach

4:14:17 Stunden. Da hätte er noch einiges

an Zeit bis zum Zielschluss übrig

gehabt, um die Stimmung bis zuletzt

in vollen Zügen zu genießen.

LAST BUT NOT LEAST

WO DIE TOPSTARS

AUFEINANDER TREFFEN

Der London-Marathon eignet sich

aber vor allem auch für jene, die sich

ein bestimmtes Zeitziel gesteckt haben.

Die Strecke durch die britische

Hauptstadt gilt als eine der schnellsten

der Welt. Dementsprechend viele

Topstars der Szene jagen Jahr für

Jahr neuen Bestzeiten hinterher. Kein

anderer Marathon auf der Welt ist

so hochkarätig besetzt wie der London-Marathon.

Am 13. April 2003

schrieb Paula Radcliffe beim London-Marathon

Geschichte. In 2:15:25

Stunden lief sie den bis heute unangetasteten

Weltrekord bei den Damen im

Marathon. Seit 16 Jahren ist es keiner

Frau gelungen, die Britin auf dieser

Distanz zu schlagen. „Auf den letzten

Meilen wusste ich, dass ich den Weltrekord

holen kann“, erinnert sie sich

heute. Am 28. April stand sie nicht an

der Startlinie, sondern war als Kommentatorin

für die TV-Übertragung

aktiv. „Es ist immer wieder schön, hier

zu sein. Ich habe so tolle Erinnerungen

an damals“, sagt sie. Dieses Jahr

trafen mit Eliud Kipchoge und Mo Farah

der Marathon-Weltrekordler und

der vierfachen Bahn-Olympiasieger

über 5000 und 10.000 Meter aufeinander.

Eliud Kipchoge, der in Berlin

im vergangenen Jahr den Weltrekord

auf 2:01:39 Stunden gesteigert hatte,

siegte schließlich in 2:02:37 Stunden.

Der Kenianer erzielte damit – abgesehen

von einem irregulären Rennen in

Monza (Italien) – die zweitschnellste

je gelaufene Zeit, einen Streckenrekord

und eine Jahresweltbestzeit.

Der 34 Jahre alte Olympiasieger

aus Kenia hat nunmehr zwölf seiner

13 Marathons gewonnen und seine

Vormachtstellung einmal mehr eindrucksvoll

bewiesen. Mo Farah hatte

an diesem Tag keine Chance. Der Brite

kam nach 2:05:39 als Fünfter ins Ziel.

Bei den Frauen siegte Brigid Kosgei

in 2:18:20 Stunden. Das ist die neunschnellste

Zeit, die jemals bei den Damen

gelaufen wurde. London ist eben

ein Muss für jeden Marathonläufer

– egal ob ganz schnell oder ganz langsam.

21 ——— LÄUFT.


› TRAUMZIEL

MARATHON ‹

BIST DU BEREIT?

DER FRAGEBOGEN

01 Hast du schon mal einen Gesundheitstest

mit medizinischer Untersuchung

für dein Ausdauertraining absolviert?

○ nein, noch nie

○ ja, das ist allerdings

schon ein paar Jahre her

○ ja, innerhalb der letzten

sechs Monate

0 Pkt.

2 Pkt.

5 Pkt.

03 Wie oft bist du in den letzten sechs

Monaten im Durchschnitt pro Woche

gelaufen?

○ null- oder einmal

○ zweimal

○ dreimal

○ viermal

○ mehr als viermal

0 Pkt.

2 Pkt.

3 Pkt.

4 Pkt.

5 Pkt.

06 Wie lang waren deine fünf längsten

Läufe innerhalb der letzten sechs Monate

im Durchschnitt?

○ 45 Minuten

○ 60 Minuten

○ 75 Minuten

○ 90 Minuten

○ 100 bis 120 Minuten

1 Pkt.

2 Pkt.

3 Pkt.

4 Pkt.

5 Pkt.

02 Hast du beim Laufen Probleme

mit Muskeln, Sehnen oder Gelenken?

○ ich habe aktuell Probleme

○ ich arbeite gerade

regelmäßig an muskulären

Defiziten

○ ich hatte Probleme, bin aber

seit mindestens 3 Monaten

beschwerdefrei

○ ich fühle mich fit und bin

beschwerdefrei

0 Pkt.

2 Pkt.

3 Pkt.

5 Pkt.

04 Wie lange läufst du schon regelmäßig,

mindestens zweimal pro Woche?

○ noch gar nicht oder seit

weniger als sechs Monaten

○ seit sechs bis zwölf Monaten

○ seit ein bis zwei Jahren

○ mehr als zwei Jahre

0 Pkt.

2 Pkt.

4 Pkt.

5 Pkt.

05 Wie oft kannst du in den nächsten

sechs Monaten pro Woche trainieren,

wenn du davon ausgehst, dass du pro Einheit

circa 90 Minuten Zeit benötigst?

○ zweimal (ca. 3 Std.)

○ dreimal (ca. 5 Std.)

○ viermal (ca. 6-7 Std.)

○ fünfmal (ca. 8-10 Std.)

1 Pkt.

2 Pkt.

4 Pkt.

5 Pkt.

07 Hast du schon Wettkämpfe gefinisht?

○ nein

○ ja, bis maximal fünf Kilometer

○ ja, bis maximal zehn Kilometer

○ ja, einen Halbmarathon

○ ja, zwei oder mehr

Halbmarathons

0 Pkt.

1 Pkt.

2 Pkt.

3 Pkt.

5 Pkt.

08 Wie hoch war dein Wochenumfang

in Kilometern in den letzten drei Monaten

im Durchschnitt?

○ unter 20 Kilometer

○ zwischen 20 & 30 Kilometer

○ zwischen 30 & 40 Kilometer

○ über 40 Kilometer

1 Pkt.

2 Pkt.

4 Pkt.

5 Pkt.

22


42,195 Kilometer – die Königsdisziplin Marathon ist

für viele Läufer das Ziel schlechthin. Doch bevor du anfängst

zu träumen, solltest du realistisch einschätzen,

ob du bereit bist für das Training, das nötig ist, um einen

Marathon erfolgreich zu bewältigen. Unser Fragebogen

soll dir dabei helfen. Einfach ausfüllen, Punkte zusammenzählen

und unsere Einschätzung lesen.

TRAINING

——

FITNESS

DIE AUSWERTUNG

0 bis 14 Punkte: Du läufst noch nicht so lange und warst bisher eher auf kürzeren

Distanzen unterwegs. Aktuell musst du durch die Steigerung deines Trainingsumfangs

erst noch die Voraussetzungen für eine erfolgversprechende Marathonvorbereitung

schaffen. Empfehlung: Plane deinen Marathon frühestens für Herbst 2020 ein.

15 bis 22 Punkte: Du läufst schon länger regelmäßig und hast auch schon erste Wettkampferfahrungen

gesammelt. Für einen Marathon in diesem Jahr wäre es aber noch

zu früh. Gönn dir noch etwas Zeit und bereite dich auf einen weiteren Halbmarathon im

Herbst 2019 vor. Ab November kannst du dann mit einer 24-wöchigen Marathonvorbereitung

starten und im April oder Mai 2020 stehst du dann an der Startlinie deines ersten

Marathons.

23 bis 30 Punkte: Du hast dir in den letzten Monaten schon eine gute Ausgangsposition

erarbeitet. Wenn du jetzt mit der Marathonvorbereitung startest, reicht die Zeit, um im

späteren Herbst einen Marathon erfolgreich zu finishen. Eine Option wäre der Mainova

Frankfurt Marathon Ende Oktober 2019. Nutze die Zeit bis Ende Juli, um deine Grundlagenausdauer

weiter zu verbessern und starte dann ab August mit dem marathonspezifischen

Training.

31 bis 40 Punkte: Du bist topfit und einer erfolgreichen Marathonvorbereitung steht

nichts mehr im Weg. Such dir am besten gleich einen Marathon im September oder Oktober

2019 aus und starte mit der 14-wöchigen speziellen Marathonvorbereitung, alle

notwendigen Grundlagen hast du in den letzten Wochen bereits gelegt.

DER EXPERTE

Der Fragebogen wurde von unserem Experten

Carsten Eich entwickelt. Der Ex-Profi ist

Trainingsfachmann. Er war über viele Jahre

die deutsche Nummer eins auf der Straße. Noch

immer hält er mit 60:34 Minuten den deutschen

Rekord im Halbmarathon. Nach seiner Karriere

ist Carsten Eich der Laufszene auf vielfältige

Weise verbunden. So leitet er auch unsere Running

Camps auf Mallorca und an der portugiesischen

Algarve. ↦ www.carsten-eich.de

Foto: iStock

23 ——— LÄUFT.


EQUIPMENT & MODE

NEUE PRODUKTE

NEW BALANCE

MAXIMALER

KOMFORT AUF

DICKEN SOHLEN

Fresh Foam More | 150,00 €

Das „More“ des Fresh Foam More ist schon auf den ersten Blick nicht zu übersehen: Das neue Modell von New Balance hat die

dickste Sohle, die je ein Laufschuh der US-amerikanischen Marke hatte. Dieses Mehr an Fresh Foam - dem aufgeschäumten

namensgebenden Dämpfungsmaterial - garantiert maximalen Komfort unter deinen Füßen, ob beim Longrun oder auch nur

für einen kurzen Trainingslauf. Gerade beim Laufen auf hartem Untergrund spielt der Fresh Foam More seine Stärken aus.

Das More an Fresh Foam sorgt für eine ausgezeichnete Dämpfung bei nur vier Millimeter Sprengung. Damit beim Laufen

nicht nur maximale Dämpfung, sondern auch maximaler Tragekomfort zu spüren ist, wurde das Obermaterial völlig nahtfrei

hergestellt und schmiegt sich an den Fuß, wie eine zweite Socke. Die besondere Schalenbauweise der Zwischensohle macht

den Fresh Foam More besonders stabil, die breite Außensohle verleiht dir den nötigen Halt. Obwohl er auf den ersten Blick

recht klobig aussieht, überzeugt er mit einem dynamischen Abrollverhalten. Wer auf der Suche nach einem maximal gedämpften

und dennoch dynamischen Laufschuh ist, sollte den Fresh Foam More einmal ausprobieren.

— —

NATÜRLICHE

POWER FÜR EINEN

LANGEN ATEM

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MODISCH

DURCH DEN

SOMMER

Ob vor oder nach dem Training, im Wettkampf oder einfach als Snack zwischendurch

- Riegel sind super praktisch. Dabei sollen sie vor allem eines:

einen Energiekick geben, ohne zu belasten. Die neuen Mountain Hero Energy

Bars bestehen aus natürlichen, pflanzlichen Rohstoffen wie Leinsamen und

Quinoa und sind somit auch für Veganer geeignet. Hervorzuheben ist die Verwendung

von Isomaltulose als Süßungsmittel. Dadurch wird der Zucker vom

Körper langsam aufgenommen. Der Blutzuckerspiegel fällt in Folge dessen

nicht so rasch ab und die Sättigung hält länger an. Optimal also für Ausdauersportler,

die gerne einmal länger unterwegs sind. Die Mountain Energie

Riegel sind in vier Sorten erhältlich: White Hazelnut, Crunchy Peanut Butter,

Blueberry Crisp und Cocoa Coconut.

MOUNTAIN HERO | Energy Bar | 1,99 €

Endlich ist der Sommer da und damit auch die Zeit für

Tanktops. Wer an schwülen Tagen luftig, leicht und auch

noch modisch seine Runden drehen will, kann das neue

Top von Asics ausprobieren. Das schnell trocknende Gewebe

verschafft dir selbst bei 30 Grad ein angenehmes

Gefühl auf deiner Haut. Der freie Rücken ist nicht nur ein

Hingucker, sondern lässt deine Haut noch mehr atmen.

Und wer gerne erst abends die Laufschuhe schnürt, ist

bei Einbruch der Dunkelheit bestens geschützt. Reflektierende

Streifen auf der Rückseite sorgen für die nötige

Sichtbarkeit.

ASICS | Loose Strappy Tank | 30,00 €

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27/10/19

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THE

LONG

RUN


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SAUCONY

STABILITÄT

FÜR

SCHNELLE

KILOMETER

↦ Wenn du auf der Suche nach einem Laufschuh mit aktiver Dämpfung und leichter

Unterstützung bist, könnte der neue Saucony Liberty Iso 2 der richtige für dich

sein. Wie auch schon sein Vorgänger - der Liberty Iso - bietet das Nachfolgermodell

vor allem bei leichter Überpronation oder langen Läufen ausreichende Stabilität.

Wesentlichstes Merkmal beim Liberty Iso 2 ist die verlängerte Pronationsstütze. Genau

um 18 Prozent wurde diese verlängert, ohne den Fuß in seiner Abrollbewegung

zu beeinflussen. Bei der Außensohle wurde in den hochbeanspruchten Bereichen

ein abriebfestes Carbon-Gummi verwendet, das für zusätzliche Stabilität sorgt. Die

geringe Sprengung von nur vier Millimetern wurde beibehalten. Alles in allem ein

dynamischer, leicht gestützter Schuh, der auch für schnelle Kilometer gemacht ist.

Saucony | Liberty Iso 2 | 170,00 €

GENUG MAGNESIUM

Gerade an heißen Tagen produziert der

Körper mehr Schweiß als sonst und

verliert dabei mit jedem Tropfen wichtige

Mineralstoffe. Damit du stets mit

ausreichend Magnesium versorgt bist,

hat Doppelherz speziell für Sportler

Magnesium-Trinkfläschchen entwickelt.

Eine Portion enthält 375 Milligramm

Magnesium, was einer Tagesdosis entspricht.

Die Trinkfläschchen passen in

jede Hosentasche, sodass man es praktisch

überall dabeihaben kann. Erhältlich

in den Größen zehn und 30 Stück.

Doppelherz | Magnesium-Liquid |

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→ COOLER LOOK FÜR COOLE KIDS

Die Ceramicool Tops und Shorts von Odlo sorgen auch an

heißen Sommertagen dafür, dass kleine Sportbegeisterte

nicht überhitzen. In den leichten und kühlenden Materialien

wurden Keramikpartikel eingearbeitet, die die Haut

abkühlen und so eine angenehme Körpertemperatur aufrechterhalten.

Shirts und Shorts sind atmungsaktiv und

trocknen schnell. Egal bei welcher Sportart - Spaß an der

Bewegung ist so garantiert.

Odlo | Ceramicool Tops und Shorts | ab 24,95 €

WITHINGS

ALLES UNTER

KONTROLLE

Salomon

Überhitzung vorbeugen

Die Zeiten, in denen sich T-Shirts beim Laufen mit

Schweiß vollsaugen und auf den letzten Kilometern

wie ein nasser Sack am Körper hängen, sind

glücklicherweise vorbei. Hersteller lassen sich immer

mehr einfallen, damit Feuchtigkeit möglichst

schnell abtransportiert wird, um stets ein angenehmes

Gefühl auf der Haut zu haben. Speziell für

den Sommer hat Salomon nun das sogenannte

Sense Tee auf den Markt gebracht. Das sogenannte

37.5 Gewebe ist leicht und atmungsaktiv sowie

geruchshemmend und trocknet zudem sehr rasch.

Dadurch kommt es nicht so schnell zu einer Überhitzung

des Körpers, was sich positiv auf die Leistungsfähigkeit

auswirkt. So kannst du im Training

oder auch im Wettkampf auf der Jagd nach deiner

Bestzeit länger eine höhere Leistung erbringen.

Salomon | Sense Tee | 30,00 €

26

Einfach Laufschuhe anziehen und loslaufen

war gestern. Heute bieten GPS-Uhren und

Fitnesstracker unzählige Funktionen zur

Vermessung des eigenen Lebensstils. Der

Kostenfaktor ist dabei meist sehr hoch. Der

französische Hersteller Withings hat nun

mit dem Pulse HR einen Tracker unter 100

Euro auf den Markt gebracht, der den teureren

Modellen um nichts nachstehen soll.

Die Erfassung von 30 verschiedenen Sportarten,

Schlafindex, GPS und Herzfrequenz -

die Funktionen sind vielfältig. Dazu kommt

eine Akkulaufzeit von 20 Stunden.

Withings | Fitnesstracker Pulse HR | 99,95 €


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CRAFT

EIN GEFÜHL

DER LEICHTIGKEIT

AN HEISSEN TAGEN

↦Die Sonne heizt dir richtig ein, der Schweiß rinnt und

eigentlich würdest du jetzt am liebsten in einen Pool

springen, um dich abzukühlen. Damit du auch im Sommer

bei sehr hohen Temperaturen nicht überhitzt, ist es

wichtig, auf die richtige Bekleidung zu achten. Craft hat

mit der Nanoweight Kollektion Shirts und Shorts auf den

Markt gebracht, die dir dabei helfen sollen, im Sommer

ein Leichtigkeitsgefühl zu bewahren. Anstatt auf der

Haut zu kleben, vermitteln extrem dünne und leichte Materialien

ein Gefühl des Fast-nichts, das man bei heißen

Sommerläufen braucht. Die Shirts sind außerdem mit

Netzeinsätzen an den Ärmeln versehen, die nicht nur

für eine bessere Durchlüftung sorgen, sondern auch ein

Wundscheuern bei empfindlicher Haut verhindern. Reflektoren

auf Vorder- und Rückseite sorgen zudem für

Sichtbarkeit bei Dunkelheit. Das Damensinglet bringt

nur federleichte 40 Gramm auf die Waage, bei den Herren

sind es 15 Gramm mehr. Dazu passend gibt es die Shorts,

die ebenfalls aus ultraleichtem Material besteht.

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Wir helfen Kindern

Gut geschützt! Sonnenschutz ist wichtig, aber

wer kennt es nicht: Die Creme klebt beim Laufen

unangenehm und lässt die Haut nicht atmen

oder sie verläuft beim Schwitzen. Der Sonnenschutz-Spezialist

Mawaii will diesem Problem

ein Ende bereiten. Die Produkte ziehen schnell

ein und verstopfen die Poren nicht. Dadurch kann die Haut

atmen. Die Produkte sind für alle Hauttypen und für Kinder

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28


COVER-MODEL

DAS TRÄGT

ALINE

↦ Aline Lersmacher studiert in München Gesundheitswissenschaften,

läuft leidenschaftlich und betreibt genauso gerne

„Functional Training“. Als Coach motiviert die 25-Jährige seit

Ende 2016 die Mitglieder der Under Armour Running Society.

Und treibt sie manchmal ganz schön an. „Ich liebe Sport und

gehe auch gerne mal an die Grenzen, es sollte aber immer der

Spaß im Vordergrund stehen“, sagt Aline.

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› MÜDE? SCHLAPP?

KAUM NOCH LEISTUNG? ‹

WENN

EISEN HILFT

Wenn sich Sportler fühlen, als hätte man ihnen

den Stecker rausgezogen, kann es daran liegen,

dass es an Eisen mangelt. Denn das Spurenelement

ist essenziell für die Ausdauer.

Hier liest du, warum ohne Eisen nichts läuft. Und

unser Experte Dr. Matthias Marquardt verrät,

wie du Eisenmangel vorbeugst und behandelst.

WARUM IST EISEN SO WICHTIG

FÜR DIE LEISTUNGSFÄHIGKEIT

VON AUSDAUERSPORTLERN?

Ohne Eisen könnte der von den Lungen

aufgenommene Sauerstoff nicht über

den Blutkreislauf zu den Zellen transportiert

werden, wo er zur Energiegewinnung

genutzt wird. Denn im Blut

wird der Sauerstoff mit Hilfe des Eisens

an den Blutfarbstoff Hämoglobin

gebunden. Dies geschieht in den roten

Blutkörperchen. Deshalb wird Eisen für

die Blutbildung benötigt: Steht nicht genügend

Eisen zur Verfügung, kann nicht

ausreichend Hämoglobin gebildet werden.

Der Sauerstofftransport wird eingeschränkt,

alle Systeme des Körpers,

aber vor allem die Muskeln und das Gehirn,

arbeiten nicht mehr optimal. Beim

Laufen kann schon ein geringer Eisenmangel

zu verminderter Leistungsfähigkeit

führen, weil dabei ja extrem viel

Sauerstoff benötigt wird.

WER IST VON EISENMANGEL

BETROFFEN?

Eisenmangel ist ein Thema, das vor allem

Frauen, Sportler, Vegetarier und

Menschen mit chronisch entzündlichen

Erkrankungen wie Rheuma betrifft. Bei

Frauen ist die Ursache die Regelblutung.

Der monatliche Blutverlust führt

zu einem Verlust an Eisen. Ab dem 50.

Lebensjahr, wenn die Regelblutung meistens

aufhört, steigen die Eisenwerte bei

Frauen meist deutlich an. Dass Sportler

häufiger an Eisenmangel leiden als die

übrige Bevölkerung, hängt damit zusammen,

dass Eisen vom Körper immer dann

schlecht aufgenommen wird, wenn das

Immunsystem des Körpers hart arbeiten

muss. Das ist bei entzündlichen Zuständen

und Infekten der Fall, aber auch nach

Belastungen durch Training und Wettkampf.

Deshalb sollten vor allem Läuferinnen,

aber auch Läufer, ihre Eisenwerte

immer im Blick haben..

WELCHE ROLLE SPIELT

DIE ERNÄHRUNG?

Wer sich vegetarisch oder vegan ernährt,

hat ein erhöhtes Eisenmangel-Risiko.

Genauso wie diejenigen, die viele Getreideprodukte

und Kohlenhydrate und wenig

Fleisch zu sich nehmen – was ja auf

viele Sportler zutrifft. Haferflocken zum

Beispiel enthalten zwar mehr Eisen als

ein Steak. Aber darauf kommt es leider

nicht an. Entscheidend ist, wie gut das

in einem Lebensmittel enthaltene Eisen

vom Körper aufgenommen werden kann.

30


» Wer sich vegetarisch oder

vegan ernährt, hat ein erhöhtes

Eisenmangel-Risiko. «

GESUNDHEIT

——

ERNÄHRUNG

Und da schneidet Fleisch eben viel besser ab als Hafer. So kommt

es, dass Vegetarier womöglich mehr Eisen zu sich nehmen als

Fleischesser – und trotzdem weniger Eisen im Körper haben.

WAS SIND DIE ERSTEN ANZEICHEN EINES

EISENMANGELS?

Wenn es dir schwer fällt, dich länger zu konzentrieren. Wenn

die Erholung vom Training länger dauert als gewöhnlich. Oder

wenn du dich müde und schlapp fühlst und das Training nicht

so anschlägt, wie erhofft, können das erste Symptome sein,

und du solltest deinen Eisenhaushalt checken lassen. Es kann

natürlich sein, dass das an anderen Faktoren wie zu viel Training

oder Stress in Beruf und Familie liegt. Aber falls es dann

doch ein Eisenmangel sein sollte, kann man den ja durch Eisen-

präparate verhältnismäßig leicht beheben

und dir geht es schnell viel besser.

Ambitionierte Sportler, denen es um

ihre Leistung geht, sollten mindestens

einmal pro Jahr ihren Eisenhaushalt

checken lassen.

WIE LÄSST SICH EISENMANGEL

DIAGNOSTIZIEREN?

Durch eine Blutuntersuchung. Dabei

reicht ein kleines Blutbild mit Messung

der roten Blutkörperchen (Erythrozyten)

und des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin)

allerdings nicht aus. Denn deren

Foto: iStock

31 ——— LÄUFT.


GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG

Konzentration im Blut sinkt erst unter

die normalen Werte, wenn die Eisenwerte

schon ganz im Keller sind. Dann

leiden Betroffene meistens auch schon

unter Blässe, Kurzatmigkeit und Schwäche.

Im Training geht gar nichts mehr.

Um dem vorzubeugen, sollte auch der Eisenspeicherwert

im Blut gemessen werden

– das Ferritin. Ferritin besteht aus

Eiweißstoffen, an die im Körper Eisen

gebunden wird. Bei der Messung gibt es

aber auch noch einen Haken: Wenn das

Immunsystem des Körpers stark gefordert

ist – sei es durch Infekte oder Entzündungen

– wird Ferritin verstärkt frei

gesetzt, was bei der Messung zu erhöhten

Werten führen kann. In diesem Fall läge

ein hoher Ferritin-Wert vor, obwohl der

Körper möglicherweise in Wirklichkeit

über wenig Eisen verfügt. Deshalb sollten

bei einer Messung der Blutwerte für

Ferritin immer auch Entzündungsmarker

(CRP) überprüft werden. Nur so lässt

sich feststellen, ob gute Ferritinwerte

wirklich bedeuten, dass der Körper über

genügend Eisen verfügt. Ist der gemessene

Ferritinwert allerdings zu niedrig,

bedeutet das immer, dass zu wenig Eisen

vorhanden ist.

BEI WELCHEN WERTEN

SOLLTEN SPORTLER ZU EISEN-

PRÄPARATEN GREIFEN?

Das ist ein schwieriger Punkt. Für die

Normalbevölkerung wurde der untere

Referenzwert für Ferritin auf circa 15

Nanogramm pro Milliliter Blut festgelegt.

Diese Festlegung erfolgte allerdings auf

rein statistischen Werten, da der Referenzwert

auf dem Laborblatt 95 Prozent

der Werte um den Mittelwert der Bevölkerung

darstellt. Und das ist, wenn viele

einen Eisenmangel haben, eben ziemlich

wenig. Ferritin-Werte unter 15 Nanogramm

gelten laut Laborblatt oft noch als

normal, führen aber schon zu Störungen

der Blutbildung. Und Sportler haben oft

auch schon bei noch deutlich höheren

Werten Leistungseinbußen erfahren.

Deshalb empfehlen die meisten Ärzte

Sportlern, Ferritin-Werten von unter 50

mit Eisenpräparaten entgegenzuwirken.

Es gibt zwar keine Studien, die belegen,

dass noch höhere Ferritinwerte für die

Leistungsfähigkeit besser sind. Aber viele

Sportmediziner, die im Leistungssport

aktiv sind, tendieren dazu, Athleten bei

Ferritinwerten von 100 bis über 200 zu

halten.

KANN ICH EISENMANGEL

BEKÄMPFEN, INDEM ICH

EINFACH MEHR FLEISCH ODER

ANDERE EISENHALTIGE

NAHRUNGSMITTEL ZU MIR

NEHME?

Kaum, das zeigt ein einfaches Rechenbeispiel:

100 Gramm Filetsteak vom Rind

enthalten drei Milligramm Eisen. Ein

Sportler, der mit einem Ferritin-Wert

von 10 zum Arzt kommt, muss aber

900 Milligramm Eisen in kurzer Zeit

resorbieren, um den gewünschten Mindest-Ferritin-Wert

von 100 zu erreichen.

Also müsste er theoretisch mindestens

30 Kilogramm Filetsteak in kurzer Zeit

vertilgen, um das nötige Eisen zumindest

im Magen zu haben. Aber auch

bei Fleisch werden nie 100 Prozent des

enthaltenen Eisens vom Körper aufgenommen,

sodass er noch deutlich mehr

Fleisch als die erwähnten 30 Kilo essen

müsste. Und wenn man dann noch weiß,

dass die Eisenresorption immer mehr

nachlässt, je besser die Speicher gefüllt

sind, wird klar, dass sich Eisenmangel

bei Sportlern mit natürlicher Ernährung

kaum beheben lässt.

WIE LÄSST SICH EISENMANGEL

WIRKSAM BEHANDELN?

Mit Tabletten oder Infusionen. Bei den

Tabletten gibt es aber Unterschiede, die

sich daraus ergeben, dass Eisen nie als

reines Metall verabreicht wird, sondern

immer als Molekül in Verbindung mit

anderen Substanzen. Bei den Tabletten

wird meistens immer noch Eisensulfat

verwendet, obwohl es den Nachteil

hat, dass so von 100 Milligramm Eisen

nur durchschnittlich 3 bis 8 Milligramm

aufgenommen werden. Oft ist die Resorptionsquote

noch geringer. Um mit

Eisensulfat einen Eisenmangel wirksam

zu bekämpfen, ist deshalb die Gabe von

recht hohen Dosen erforderlich. Das

führt aber dazu, dass unerwünschte Nebenwirkungen

wie Verstopfung, Übelkeit

und Bauchweh häufiger vorkommen.

Eine gute Alternative sind Tabletten, bei

den das Eisen – wie im Fleisch – an Aminosäuren

gekoppelt ist. Diese Präparate

werden viel besser aufgenommen, so dass

im Vergleich zu Eisensulfat-Tabletten

nur ein Viertel der Dosis benötigt wird,

um den gleichen Effekt zu erzielen. Diese

Tabletten haben viel weniger Nebenwirkungen,

und das Eisen wird bei krassen

Mangelzuständen sehr gut aufgenommen.

Verbessern kann man die Resorption,

wenn man Eisenpräparate zusammen

mit Vitamin C und nüchtern einnimmt.

Ferritin-Werte von 50 lassen sich so oft

gut realisieren. Richtig hohe Werte über

100 erreicht aber jemand, der zum Mangel

tendiert, auch damit eher selten. In

diesen Fällen kann es für den Arzt angezeigt

sein, Eisen mithilfe von Infusionen

dem Körper direkt zuzuführen.

SIND EISENPRÄPARATE

DOPING, WENN MAN SIE NUTZT,

UM DIE EISENSPEICHER SO

STARK AUFZUFÜLLEN?

Nein, Eisen ist ein natürliches Spurenelement

und steht nicht auf der Liste der

verbotenen Substanzen. Sportler dürfen

es einnehmen, um ihren Eisenhaushalt zu

optimieren. Bei Infusionen ist allerdings

zu bedenken, dass Sportler, die dem Dopingkontrollsystem

angehören, generell

nur Infusionen mit bis zu 100 Millilitern

Flüssigkeit erhalten dürfen.

IST EINE ÜBERDOSIERUNG BEI

EISEN MÖGLICH?

Bei der Gabe von Tabletten nicht, weil

der Körper das Eisen bei gut gefüllten

Speichern kaum noch aufnimmt. Bei Infusionen

ist eine Überdosierung theoretisch

möglich, aber die erfolgen ja zwingend

unter ärztlicher Kontrolle.

Unser Experte

Dr. Matthias Marquardt ist einer der bekanntesten

Sportmediziner in Deutschland. Der

Internist hat sich auf Check-up-Medizin und

die Behandlung von Sehnenerkrankungen

bei Sportlern spezialisiert. Elf Bücher zu Fragen

des Laufsports und der Sportmedizin hat

er verfasst. Sein Buch „Die Laufbibel“ ist ein

Bestseller. Hier beantwortet er die wichtigsten

Fragen zum Thema Eisenmangel und Laufen.

32


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Bei den Deutschen Leichtathletik-Meisterschaften

2019 am 3. und 4. August im Olympiastadion

von Berlin gehen alle Medaillengewinner der

vergangenen Heim-EM an den Start. Es geht um die

begehrten Meistertitel und Plätze im DLV-Team für die

Weltmeisterschaften in Doha (Katar; 28. September

bis 6. Oktober). Auf der schnellen blauen Bahn werden

Hindernis-Europameisterin Gesa Krause und Rekordläuferin

Konstanze Klosterhalfen die Fans verzücken.

Die Sprinter um Shooting-Star Gina Lückenkemper

sorgen für explosive Rennen, die Europameister Mateusz

Przybylko (Hochsprung) und Malaika Mihambo

(Weitsprung) für atemberaubende Sprünge. Einen

packenden Wettstreit auf absolutem Weltklasse-Niveau

liefern sich die Speerwerfer mit Olympiasieger

Thomas Röhler und Weltmeister Johannes Vetter. Und

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› MUSKELVERSPANNUNGEN

EFFEKTIV LÖSEN ‹

ROLLST DU NOCH

ODER TRIGGERST

DU SCHON?

Faszientraining. Seit ein paar Jahren schwören

jede Menge Läufer auf die Behandlung mit den

harten Rollen. Ist gut fürs Regenerieren. Wenn

es aber darum geht, Verspannungen im Muskel

zu lösen, gibt es bessere Methoden. Triggern

zum Beispiel. Wie das geht, liest du hier.

↦ Wenn ein Trend abflaut, ist der nächste nicht weit. Das

kennt man in vielen Lebensbereichen. Als Freizeitsportler

fühlte man sich ohne eine Faszienrolle bisweilen als

„Sportler zweiter Klasse“. Der Hype hat nachgelassen.

Seit einem guten Jahr wird nun getriggert. Wir gehen dem

neuen „Trend“ auf die Spur. Erklären den Unterschied und

sagen, warum die Trigger-Behandlung tatsächlich die bessere

Lösung ist, um Verspannungen zu lösen sowie Muskulatur

und Sehnen geschmeidig zu halten.

Es ist nicht von der Hand zu weisen: Das fasziale Gewebe hat

in der physiotherapeutischen Welt einen hohen Stellenwert. Als

Netz durchziehen Faszien den ganzen Körper, sorgen für Spannkraft

von Kopf bis Fuß, sortieren das Innenleben und verhindern

Reibereien unter den Muskeln. Der Ansatz, bei Verspannungen

und Schmerzen die Faszien zum Beispiel durch das Rollen auf

einer Faszienrolle oder einem Ball zu behandeln, ist nicht mehr

die „neueste“ Erkenntnis. Erhoffen wir uns nicht zu viel von den

Faszienrollen?

Durch das Rollen generieren wir eine starke Flüssigkeitsansammlung

– die Lymphe konzentriert sich auf die Stelle, an der

wir rollen. Die Faszie wird hier sozusagen stark befeuchtet und

ihr Gleitverhalten verbessert. Dadurch erzielen wir mehr Raum

Fotos: TMX

34


für Muskeln oder Organe, die von der

Faszienhülle umschlungen werden. Das

Resultat: Wir fühlen uns befreiter und

können uns besser bewegen.

WAS PASSIERT BEI EINER

VERSPANNUNG?

Dieser Zustand hält aber leider nur maximal

24 Stunden an, denn dann zieht

sich das Gewebe wieder zusammen, der

Effekt verpufft regelrecht. Wenn wir eine

starke Verspannung haben, lagert sich

das Strukturprotein Kollagen im Bindegewebe

ein. Dies hat zur Folge, dass

sich die Muskelfaser nicht mehr funktionell

bewegen kann, sogenannte Cross-

Links bilden sich und die Muskulatur

verklebt.

Durch das Rollen auf der Oberfläche

kommen wir nicht tief genug, um die

Verklebungen zu lösen. Die Kollagene

sind generell schlecht dehnbar. Mit der

Trigger-Methode dagegen kannst du

die Muskulatur in der Tiefe so stimulieren,

dass es direkte Auswirkungen auf

das schmerzende Gewebe hat. So lässt

sich eine Verspannung zielorientiert

lösen – mit der Folge einer dauerhaften

Schmerzfreiheit.

TRIGGERN VERSUS ROLLEN

Der Trigger rückt die altbewährte Akupressur

wieder in den Vordergrund. Experten

der Physiotherapie wissen: man

braucht einen punktuellen, langanhaltenden

und gezielten Druck auf den Muskel,

Daseinsberechtigung. Man sollte jedoch

wissen, dass man über das Rollen nur die

Oberfläche der Muskulatur erreicht. Für

die Regeneration ist es eine gute Behandlung,

nicht aber um tiefliegende myofasziale

Verspannungen langfristig zu lösen.

Die Trigger-Methode bedient sich der

therapeutischen Akupressur. Ideal also

um Verspannungen selbst entgegenzuwirken

und Verklebungen zu beseitigen.

Die richtigen funktionellen Übungen und

ausreichend Bewegung im oft von Stress

TMX

DAS ORIGINAL IN SACHEN

MUSKEL-TRIGGER

Es gibt derzeit vom Hersteller TMX zwei Trigger

mit unterschiedlichen Köpfen. Der TMX

Original löst mit seinem „Kopf“ bei einem

Durchmesser von drei Zentimetern muskuläre

Verspannungen. Der TMX Original Plus hat

einen nur 2 Zentimeter im Durchmesser großen

Kopf und erreicht damit noch intensiver

tiefliegende muskuläre Verspannungen. Der

Akupressur-Reiz ist beim „Plus“ stärker. Beide

TMX Trigger kosten einzeln 32,95 Euro und

im Set 59,95 Euro. www.laufen.de/tmx

um tiefe Verspannungen lösen zu können.

Durch den Druck des Triggers werden die

tiefen Gewebe auseinandergepresst. Aktin

und Myosin, die kleinsten Einheiten

des Muskels, welche sich verklebt haben,

werden direkt gedehnt. Zusätzlich hat

das Triggern einen Zirkulationsschwall

zur Folge: Die Durchblutung wird enorm

gefördert und der Stoffwechsel angekurbelt.

Nur so kann sich das Gewebe am

besten selbst heilen. Beide Herangehensweisen

– Rollen und Triggern – haben ihre

und schlechter Körperhaltung geprägten

Alltag sind ergänzende Faktoren, um der

Statik und dem myofaszialen Gewebe zu

helfen.

35 ——— LÄUFT.


„PHYSIOTHERAPEUT FÜR

DIE JACKENTASCHE“

TMX ERFINDER

THOMAS

MARX

IM INTERVIEW

Der Kölner Physiotherapeut und Osteopath

Thomas Marx wurde bei der Entwicklung

des TMX Trigger von einer Playmobil-Figur

seines Sohnes inspiriert. Der ehemalige

Leistungssportler erklärt, wie sich mit dem

Trigger muskuläre Verspannungen effektiv

lösen lassen.

WIE BIST DU AUF DIE IDEE GEKOMMEN,

EINEN TRIGGER ZU ENTWICKELN?

Ich hatte selbst über zwei Jahre lang Lendenwirbelsäulenbeschwerden.

So schlimm, dass ich mir nicht mehr die Socken

anziehen konnte. Mir konnte keiner richtig helfen. Ich

habe versucht, mich selbst zu behandeln, aber mit meinem

eigenen Daumen kam ich nicht gut an die Stelle heran. Also

habe ich mir Gegenstände gesucht, die meine Schmerzstelle

optimal triggern können. Gar nicht einfach, bis mir eine

Playmobil-Figur im Spielzimmer meines Sohnes Linderung

gebracht hat. Der Kopf der Figur hatte eine sehr gute Größe,

um den Schmerzpunkt zu triggern. Dann bin ich zum Schreiner

und habe mir den ersten Trigger nach meinen Vorstellungen

schnitzen lassen. So fing alles an.

HAT DER HYPE UM DIE FASZIENROLLE

DIE ENTWICKLUNG BEEINFLUSST?

Als Physiotherapeut weiß ich, was die Rolle leisten kann und

was nicht. Myofasziale Schmerzen, also tiefliegende Verspannungen

und Bewegungseinschränkungen bekomme ich

mit Rollen nicht behandelt. Die Rolle hat in der Regeneration

ihre Berechtigung, sie wirkt aber an der Oberfläche. Um tief

liegende Verspannungen zu lösen, benutze ich als Physiotherapeut

meinen Daumen. Der Trigger erfüllt diese Aufgabe

also viel besser als eine Rolle.

WAS IST FÜR DICH DAS WICHTIGSTE

ANWENDUNGSGEBIET BEI LÄUFERN?

Für die wiederkehrende Behandlung ganz sicher die Fußsohle.

Triggern ist wie Akupressur – die vielen Muskeln und Sehnen,

die ich über die Fußsohle erreichen kann, freuen sich

über diese Art der Entspannung. Wer das regelmäßig macht,

beugt Problemen wie Plantarsehnenentzündung, Fersensporn

oder Blockaden im Sprunggelenk vor. Auch die Wade

eignet sich sehr gut. Wer den Übergang von Wadenmuskel

zur Achillessehne behandelt, tut seiner Sehne viel Gutes.

Auch Oberschenkel, Gesäß, Rücken und Arme lassen sich

prima triggern.

36

WAS KANN MAN BEI DER ANWENDUNG

FALSCH MACHEN?

Unser Trigger ist bewusst ganz simpel konzipiert, es ist aber

ein therapeutisches Produkt. Wissen muss man, dass es nicht

auf Knochen angewendet wird, und auch im Bauchraum und

am Kopf nichts zu suchen hat. Herzpatienten, Diabetikern

und Menschen mit starker Osteoporose raten wir eher davon

ab. Ebenfalls bitte nicht bei Entzündungen und Schwellungen

einsetzen. Leichte Rötungen und leichte blaue Flecken

nach der Behandlung sind unproblematisch.

WELCHE VORKENNTNISSE BENÖTIGE ICH?

Jedem TMX Trigger ist eine Anleitung beigelegt. Dort steht,

wie es funktioniert. Der Druck auf einen Muskel sollte mindestens

eine Minute betragen, erst dann adaptiert der Körper

den Schmerz. Insgesamt wird geraten, zunächst mit

einer maximal fünfminütigen Behandlung zu starten. Die

Muskulatur muss sich daran gewöhnen. Leichter Muskelkater

nach dem Triggern ist vollkommen normal. Grundsätzlich

triggere ich da, wo der Muskel schmerzt. Nach dem Triggern

mobilisiere ich den Muskel, dann dehne ich ihn. Das ist

die optimale Reihenfolge.

ALSO KANN ICH AUCH ALTERNATIV ZUR

FASZIENROLLE TRIGGERN?

Die Rolle hilft bei der Regeneration. Den Trigger setze ich

ein, um Spannungsketten zu lösen. Der TMX kommt aus der

Therapie – wenn wir Spannungen lösen wollen, brauchen wir

drei grundlegende Aspekte: wir müssen punktuell, lang anhaltend

und tief behandeln! Das, was der Therapeut mit seinem

Daumen macht, kann auch ein Trigger leisten. Für mich

ist es der Physiotherapeut für die Jackentasche.

„Wir müssen punktuell,

lang anhaltend und

tief behandeln.“


GESAS

KOLUMNE

› DAS OPTIMALE LÄUFERGEWICHT ‹

MESSEN UND FÜHLEN

↦ Gesa Krause ist die wohl populärste

deutsche Läuferin. Im Sommer

2018 begeisterte sie das Publikum

mit ihrem Sieg über 3000

Meter Hindernis bei den Leichtathletik-Europameisterschaften

in

Berlin. In LÄUFT. gibt die 26-Jährige

ganz persönliche Einblicke in ihren

sportlichen Alltag. Hier schreibt

sie darüber, wie Athleten ihrer

Leistungsklasse mit dem Thema Gewicht

umgehen.

Was ist das optimale Wettkampfgewicht

für Läufer? Die Frage wird oft

gestellt, ist aber kaum allgemeingültig

zu beantworten. Klar, als Läufer sollte

man schlank sein. Je mehr Masse man

auf die Waage bringt, desto mehr Masse

muss man auch mit sich herumtragen.

Hat man ein paar Pfunde zu viel, so ist

die Belastung auf Gelenken, Sehnen und

Bändern enorm hoch. Aber auch ein zu

geringes Gewicht kann kontraproduktiv

sein. Schwindet die Masse, so leidet

meist auch das Kraftpotenzial. Zudem

steigt die Anfälligkeit für Krankheiten

mit sinkendem Körperfettanteil, da der

Körper bei einem sich anbahnenden

Infekt weniger zuzusetzen hat. Die Energiezufuhr

darf auch nicht auf Kosten der

Leistung reduziert werden. So ist bei

einer Diät darauf zu achten, dass die zugeführte

Energie ausreichend ist, um das

gewünschte Training zu realisieren. Und

obwohl es manchmal bei internationalen

Höhepunkten in Laufdisziplinen so aussieht,

als bekämen wir Top-Läuferinnen

alle zu wenig zu essen – dem ist nicht so.

Denn: Wer hungert, ist niemals zu außergewöhnlichen

Leistungen fähig. Wir Läuferinnen

sind aber nunmal beim Saisonhöhepunkt

in körperlicher Topform. Und

bei austrainierten Ausdauerathleten ist

der Körperfettanteil auf ein Minimum

reduziert. Der Stoffwechsel arbeitet auf

Hochtouren. In der Wettkampfsaison

kommt zur körperlichen Belastung auch

noch ein gewisser mentaler Stress. Manche

erreichen so ihr Wettkampfgewicht

automatisch. Andere müssen ihre Ernährung

optimieren. Das Wettkampfgewicht

lässt sich nicht das ganze Jahr über

halten. Bei mir schwankt das Gewicht im

Jahresverlauf um circa vier bis fünf Kilo.

Während der Saison im Juli und August

erreiche ich mein niedrigstes Gewicht

und habe den geringsten Körperfettanteil.

Wenn die Saison vorbei ist, genieße

ich im Urlaub das Leben ohne Sport,

gönne mir, worauf ich Lust habe, und

nehme innerhalb kürzester Zeit zwei bis

drei Kilo zu. Mit dem Wiedereinstieg ins

Training im Herbst steigt mein Gewicht

noch ein bisschen. Das liegt am vermehrten

Krafttraining, aber auch an den

Leckereien in der Vorweihnachtszeit,

auf die ich nie ganz verzichte. Ich glaube

auch, dass sich der Körper automatisch

mit etwas größeren Fettreserven vor

der kalten Jahreszeit schützt. Erst nach

Weihnachten bemühe ich mich, langsam

wieder meine alte Form zu erreichen.

Meistens bestreite ich im Winter und im

Frühjahr zwei bis drei Trainingslager,

bevor die Saison beginnt. Obwohl die Kilos

dabei automatisch schmelzen, achte

ich dann verstärkt auf meine Ernährung.

Ich minimiere Süßigkeiten, Alkohol und

stark verarbeitete Lebensmittel auf ein

absolutes Minimum. Zu seinem Wettkampfgewicht

zu finden, bedeutet also,

alle Faktoren in Einklang zu bringen. Am

besten zu kontrollieren ist das Gewicht

mit einer Körperfettmessung. Diese ist

viel aussagekräftiger als bloßes Wiegen,

weil du bei einem eventuellen Gewichtsanstieg

weißt, ob du Fett angesetzt oder

Muskeln aufgebaut hast. Wenn du abgenommen

hast, kannst du beurteilen, ob

du Fett verloren oder Muskeln abgebaut

hast. Wichtig ist dabei, sich immer nur

mit sich selbst und nicht mit anderen zu

vergleichen. Und man sollte nie vergessen,

dass das Gefühl am Ende wichtiger

ist als die Zahlen auf der Waage: Hast du

dich bei einem Wettkampf gut gefühlt,

und die Leistung war da, dann ist alles

okay. Mein Tipp: Höre in dich hinein und

lass dich von deinem Gefühl kombiniert

mit den gemessenen Zahlen leiten – und

nicht von den Erwartungen anderer oder

von vermeintlichen Idealen.

Gesa Krause

Gesa Felicitas Krause wurde viermal in Folge von der laufen.de-Community zu Deutschlands „Läuferin des Jahres“ gewählt.

Die 26-Jährige ist zweimalige Europameisterin und war WM-Dritte über 3000 Meter Hindernis. Sie lief bei Olympischen Spielen auf den

sechsten und siebten Rang. Mit 9:11,85 Minuten hält sie den deutschen Rekord über 3000 Meter Hindernis.

gesa-krause.de


› STÄDTE-SERIE

NATUR PUR

MITTEN

IN DER STADT

HOT

SPOTS

HANNOVER

Ob am Wasser, im Wald oder durch einen der zahlreichen Gärten und

Parks - Hannover hat viel Natur zu bieten. Wir haben in der niedersächsischen

Hauptstadt die schönsten Strecken erkundet und stellen

dir Läuferinnen und Läufer vor, die dort unterwegs sind.

38


LÄUFER

——

LEUTE

AN DER LEINE

WALDCHAUSSEE

Strava ist der wohl größte Sportverein der

Welt. Auf der digitalen Plattform teilen

Sportler ihre Läufe, so wie sie wirklich

waren. Unabhängig davon, mit welchem

Tool sie aufgezeichnet worden sind. Auf

der Strava-Heatmap von Hannover erkennst

du ganz schnell, wo die meisten

Läufer unterwegs sind.

MASCHSEE

Texte: Magdalena Nellessen

Fotos: Norbert Wilhemli, iStock, Strava

↦ Hannover ist läuferfreundlich. Gut die

Hälfte der Stadt besteht aus Gärten, Wald

und Gewässern und bietet somit zahlreiche

attraktive und beliebte Laufstrecken.

Nicht nur an Hot Spots wie dem Maschsee

oder der Eilenriede, sondern auch in den

Georgengärten, an der Leine oder am Mittellandkanal

bleibt man als Läufer nicht

lange allein.

Quer durch die bei Läufern gerne frequentierte

Eilenriede, dem 640 Hektar

großen Stadtwald Hannovers, verläuft

die Waldchaussee, die jedes Wochenende

von Samstag, 15 Uhr, bis Sonntag,

24 Uhr, für den Autoverkehr gesperrt

wird. In diesem Paradies für Läufer,

Radfahrer und Inlineskater gibt es nun

die Möglichkeit, sein Training noch

effizienter zu gestalten. Basierend auf

einer Bürgeridee wurde auf einer Strecke

von 1.000 Metern alle 100 Meter

ein grüner Keil auf den Boden gemalt.

„Die Abstände sind amtlich vermessen

und lassen so ein gezieltes und

qualitativ hochwertiges Intervalltraining

zu,“ erklärt Stefanie Eichel, Geschäftsführerin

von Eichels Event. Das

Unternehmen richtet den HAJ Hannover-Marathon

aus und ist auch für die

Markierungen auf der Waldchaussee

verantwortlich.

Die Beliebtheit dieser und anderer

Strecken belegt die „Heatmap“ des

Ausdauersport-Netzwerks Strava. Aus

den per App oder Lauf-Computer hochgeladenen

Trainingsdaten der Mitglieder

wird errechnet und angezeigt, auf

welchen Strecken die meisten Läufer

unterwegs sind. So findest du die beliebtesten

Laufstrecken weltweit und

kannst sie nach den verschiedensten

Kriterien filtern. Wo in Hannover die

meisten Läufer ihre Runden drehen,

siehst du oben.

Dein Laufrevier als Heatmap bei Strava

https://labs.strava.com/heatmap

39 ——— LÄUFT.


DER TRAUM VOM

NATIONALTRIKOT

RENÉ

MENZEL

26

BEST-

ZEITEN

10 km: 31:15

5.000 Meter: 14:45

1.500 Meter: 3:47

800 Meter: 1:50

René auf Strava kennenlernen:

https://www.strava.com/

pros/17056262

↦ Den 4. August hat sich René Menzel

ganz dick im Kalender angestrichen.

Denn dann findet das Finale über 1.500

Meter bei den Deutschen Meisterschaften

in Berlin statt. Doch der Läufer der

Hannover Athletics will nicht einfach

nur dabei sein: Sein erklärtes Ziel ist

ein Platz unter den besten sechs. Trotz

starker Konkurrenz ist das durchaus

machbar: „Ich bin ein absoluter Wettkampftyp“,

sagt er selbstbewusst.

Für dieses Ziel hat der studierte Maschinenbauer

erst vor Kurzem seine

Arbeitszeiten im Datenmanagement

eines Unternehmens reduziert. „Ich

arbeite jetzt nur noch an vier Tagen

die Woche, meistens drei Tage in der

Firma und einen zu Hause. So kann

ich mich besser aufs Laufen konzentrieren“,

sagt René, der auf den

Strecken zwischen 800 Metern und

zehn Kilometern zu Hause ist. Sein

Lauftraining ergänzt er mit Radfahren

und viel Krafttraining. Außerdem

fährt er zweimal im Jahr mit seiner

Trainingsgruppe von Pingpank-Running

ins Höhentrainingslager, zuletzt

war er fünf Wochen in den USA.

Zum Laufen kam er vor acht Jahren.

Damals beendete er seine Karriere

als Fußballer und widmete sich fortan

ausschließlich dem Laufen. „Ich

wollte gerne für meine Leistung allein

verantwortlich sein,“ begründet

der heute 26-Jährige diesen Schritt,

den er nie bereut hat. „Außerdem

kann man einfach immer und überall

laufen“, schwärmt er. In Hannover

ist er am liebsten am Deister, am

Maschsee oder in der Eilenriede unterwegs.

Er teilt seine Trainingseinheiten

mit seiner Community auf

Strava.

„Ich will jetzt nochmal drei vier Jahre

auf meiner Paradestrecke, den 1.500

Metern, richtig Gas geben, danach

dürfen die Strecken aber ruhig auch

etwas länger werden“, verrät René seine

Zukunftspläne. Mit Mitte dreißig

kann er sich dann auch vorstellen, seinen

ersten Marathon zu absolvieren.

Ein Leben ohne Sport ist für ihn unvorstellbar.

„Ich möchte einfach mein

Leben genießen. Und dafür brauche

ich einen fitten Körper. Das ist mir

auch wichtiger als beispielsweise viel

Geld zu verdienen“, erklärt er. Am

liebsten würde er sogar sein Hobby

zum Beruf machen.

Und er hat noch einen großen Traum:

Einmal im Nationaltrikot an den Start

gehen. Dafür wäre er auch bereit, auf

die Cross-Strecke zu wechseln. „Tempowechselläufe

liegen mir eigentlich,

das passt zum Crosslauf“, hofft er.

40


› HOT SPOT

HANNOVER ‹

WER LÄUFT

DENN DA?

Hannover ist ein wahres Läufer-Paradies: Ob am Maschsee in der

Eilenriede, den Georgengärten oder an der Leine, überall finden sich

abwechslungsreiche, schöne und vor allem grüne Strecken. Auf der

Waldchaussee haben uns Läuferinnen und Läufer erzählt, was ihnen

das Laufen bedeutet und wo sie am liebsten unterwegs sind.

↦ ILKA FRICKE (40), ZAHNTECHNIKERIN

„Ich bin beim Laufen eher chillig unterwegs“, beschreibt die zweifache Mutter ihr Trainingstempo.

So kann sie am besten loslassen und entspannen. 2014 schnürte sie erstmals die Laufschuhe

um nach den Geburten ihrer Kinder wieder richtig fit zu werden. Zunächst begann sie zu walken,

nahm ab und startete dann mit dem Laufen richtig durch. „Das war genau die richtige Entscheidung“,

ist sie sicher. Ihr größtes Ziel hat sie sich bereits erfüllt: 2018 finishte sie nach einer

schwierigen Vorbereitung den Marathon in Berlin.

↦ MAIK STRÖBERT (34), IT-SACHBEARBEITER

Nachdem er früher als Fußballer aktiv war, kam er durch die Bundeswehrausbildung mit dem

Laufen in Kontakt – und blieb dabei. Drei bis vier Mal pro Woche läuft er, um in der freien Natur

den Kopf richtig frei zu bekommen und fit zu bleiben. Gerne nimmt er an Zehn-Kilometer-Volksläufen

teil und ab und zu steht er auch mal bei einem Halbmarathon an der Startlinie. Obwohl er

im Training am liebsten allein unterwegs ist, hat er im Rennen gerne Laufkollegen an seiner

Seite. „Die Community ist einfach toll und motiviert dann unheimlich“, sagt er.

↦ FRANK SCHUHMANN (54), PROGRAMMIERER

„Ich habe immer viel Krafttrainig gemacht und dachte wirklich, ich sei fit. Dann habe ich aber

festgestellt, dass ich nicht einmal zwei Kilometer am Stück laufen konnte“, sagt er. Also begann er

mit Cardiotraining. Laufen ist für ihn der sportliche Ausgleich zum Krafttraining, Radfahren und

Schwimmen. Er ist ständig auf der Suche nach neuen Herausforderungen und hat inzwischen einige

Marathons und Triathlons absolviert. „Heute laufe ich am liebsten in einer Gruppe, da kann

man sich so richtig pushen.“

41 ——— LÄUFT.


↦ MELANIE ARNDT (38), VERKÄUFERIN

Am liebsten läuft sie in der Gruppe, gemeinsam mit Hund Malou, der immer mit dabei ist. „Wir

Läufer sind alle eine große Familie“, sagt sie. Nachdem sie viele Kilos abgenommen hat, begann

sie erst zu walken. Dann fand sie eine Laufgruppe, fing an zu laufen und finishte bereits nach nur

sieben Monaten Training ihren ersten Halbmarathon. Heute läuft sie drei Mal in der Woche und hat

ihr nächstes Ziel fest im Blick: „Ich möchte die zehn Kilometer unter einer Stunde schaffen.“

↦ OLIVER GAEDTKE (53), BANKKAUFMANN

An allen 38 Laufpasswettbewerben möchte er in diesem Jahr teilnehmen und noch dazu seinen ersten

Halbmarathon finishen. Im nächsten Jahr steht dann der erste Marathon auf dem Programm.

Dass das heute realistische Ziele sind, war lange Zeit nicht vorstellbar. Zwar hatte er in seiner

Kindheit und Jugend Sport gemacht, doch irgendwann holte ihn der Berufsstress ein. 25 Jahre

später nahm er sich vor, seinen ungesunden Lebensstil endlich zu beenden, hörte mit dem Rauchen

auf und begann zu laufen. Heute schnürt er fünf Mal pro Woche die Laufschuhe.

↦ MARC PRÜSSE (43), KFZ-MECHANIKER

„Laufen ist mein Leben“, sagt der 43-Jährige, der vor 22 Jahren mit dem Laufsport begonnen hat

und heute am liebsten auf Crossstrecken unterwegs ist. Den Marathon hat er schon gefinisht, in

diesem Jahr steht sein zweiter Tough Mudder an. Dafür trainiert er am liebsten am Maschsee, in

der Eilenriede, entlang der Leine oder des Mittellandkanals.

↦ ANJA KAHLE (49), FACHKRAFT IN DER BEHINDERTENHILFE

Motiviert durch die Hannover Runners hat sie auf der Suche nach einem Ausgleich zu ihrem

stressigen Arbeitsalltags vor zwei Jahren mit dem Laufen begonnen. So bekommt sie den Kopf

frei und kann die Ruhe in der Natur genießen. „Ich höre meinen Atem, meine Füße auf dem Boden

und die Geräusche der Natur“, schwärmt die 49-Jährige von ihrer Leidenschaft. Ihr nächstes Ziel

ist es auf Lanzarote ihren ersten Halbmarathon zu laufen. Trainingsunterstützung erhält sie

dafür von ihrem Mann.

↦ DIRK GROSSE (57), PROJEKTMANAGER

Der Schrittzähler seines iPod mini motivierte ihn 2007 mit dem Laufen anzufangen, da dieser

auch anzeigen konnte wie weit man gelaufen ist. Über den Sport lernte er andere Läufer kennen,

2011 gründete er die Facebook-Gruppe „Laufen in Hannover“. Heute besteht die Gruppe aus 3.600

Mitgliedern und ist zum Verein Hannover Runners geworden. Für Dirk ist Laufen vor allem ein

Gemeinschaftserlebnis und Entspannung vom Alltag. Obwohl er aufgrund von Verletzungen nicht

mehr laufen kann, ist er heute noch drei Mal pro Woche als Walker unterwegs.

42


↦ Tipp

Alle zwei Tage nach einem kurzen Warm-up die Übungen nutzen, die nur rund fünf bis zehn Minuten Zeit

in Anspruch nehmen und regelmäßiges Lauftraining optimal ergänzen.

DIE VIER

BESTEN

TRAINING

——

FITNESS

Schnell soll es gehen, effektiv soll es sein und neben dem Laufen unkompliziert

machbar. Mit diesen vier Top-Übungen gelingt dir das Muskel-

Training für Läufer. Sie zielen direkt auf die Bereiche ab, die für Körperform

und Haltung zuständig sind: Bauch, Rücken, Brust und Arme.

# 1

STRECKT

Tut dem Rücken gut: Im Vierfüßler-Stand wird der linke Arm nach vorn und das

rechte Bein nach hinten ausgestreckt. Der rechte Arm stützt unterhalb der Schulter.

Darauf achten, die Hüfte gerade zu halten. Jetzt zeitgleich das lange Bein und den

ausgestreckten Arm bis kurz über dem Boden langsam und kontrolliert absenken

und wieder zurück nach oben führen. Wie oft? 20- bis 30-mal pro Seite

# 2

MOBILISIERT

Macht den Bauch flach: Beine und Fußspitzen in Rückenlage nach oben anwinkeln.

Oberkörper anheben und das Kinn in Richtung Brustbein ziehen. Die Hände werden

an den Hinterkopf geführt. Nun den linken Ellenbogen und das rechte Bein über

der Körpermitte zusammenführen. Der Oberkörper dreht mit. Zeitgleich wird das

linke Bein kraftvoll etwa 50 Zentimeter über dem Boden nach vorn ausgestreckt.

Die Lendenwirbelsäule bleibt fest am Boden. Wie oft? 20- bis 30-mal pro Seite

# 3

FORMT

Stärkt Brust und Arme: Den Körper mit hüftbreit geöffneten Beinen ausstrecken

und auf die Arme stützen. Die Ellenbogen bleiben gebeugt, die Finger zeigen in

Richtung Körpermitte. Eine aktivierte Bauchmuskulatur hilft, ein Hohlkreuz zu

vermeiden. Jetzt den Oberkörper bis kurz über dem Boden absenken und langsam

wieder nach oben drücken. Wie oft? 20- bis 30-mal

# 4

FESTIGT

Verbessert die Haltung: In der Sitzposition werden die Beine angewinkelt. Dann

die Wirbelsäule strecken und zusätzlich die Bauchmuskeln anspannen. Jetzt den

Oberkörper nach hinten lehnen, die Arme in Schulterhöhe nach außen führen und

die Position halten. Die Schultern dabei gesenkt lassen und flüssig weiteratmen.

Zum Schluss Rücken und Kopf am Boden ablegen und den Po nach oben anheben,

das bringt Ausgleich und Entspannung. Wie lange? Zweimal 30 bis 60 Sekunden

Unser Experte Bernhard Koch

Dieses Workout stammt von Bernhard Koch. Er entwickelt neue Trainingskonzepte, unterrichtet und ist Inhaber des Unternehmens „Sportart“,

das Training und Trainingsprogramme anbietet. Mehr Infos unter:

www.sportartshop.de

Text: Bernhard Koch | Foto: Sportart Verlag/Kenny Beele

43


EQUIPMENT & MODE

INNOVATIV

WIE NIE

› NEUE LAUFSCHUH-TECHNOLOGIEN ‹

Die Hersteller von Laufschuhen buhlen um Millionen Läuferfüße.

Selten war die Branche so in Bewegung wie 2019.

Die einen bauen Carbon-Elemente in die Mittelsohle ein, andere punkten

mit neuen Materialien. Und ein „Start-up“ mischt die Szene auf.

Wir stellen die neuesten Produkte, Technologien und Ideen vor.

TRUE MOTION

HOKA ONE ONE

BROOKS

↦ Gut fürs Knie: Ein neues „Startup“

aus Deutschland launcht einen

Laufschuh, der die Gelenke

entlastet. > Seite 45

↦ Rocker: Im brandneuen Carbon

X sorgt eine Carbonfaserplatte

für mehr Vortrieb.

> Seite 47

↦ Besteller: Die Modelle Glycerin

und Ghost begeisterten viele hundertausend

Läufer. So gut sind die

neuen Updates. > Seite 48

ON

NEW BALANCE

NIKE

↦ Der Schuh des Schnellsten: Mit

dem Vaporfly Next% will Eliud

Kipchoge den Marathon unter zwei

Stunden laufen.

> Seite 50

↦ Doppelte Dämpfung: Mit dem

neuen Mittelsohlenmaterial Helion

im Cloudstratus baut On

seinen komfortabelsten Laufschuh.

> Seite 54

UNDER AMOUR

↦ Auf Speed: Mit der neuen

FuelCell Produktserie setzt der

Hersteller auf mehr Geschwindigkeit

in Training und Wettkampf.

> Seite 56

↦ Personal Trainer: Moderne Chip-Technologie vernetzt Laufschuh und

Smartphone zum Nutzen des Läufers. > Seite 57

44


› TRUE MOTION NEVOS ‹

GUT FÜRS KNIE

TRUE

MOTION

U-TECH

NEVOS

Ein „Start-up“ aus Deutschland sorgt für Aufsehen. Die Macher

hinter der Marke „True Motion“ sind Insidern bestens bekannt.

↦ Wer sich in den vergangenen

zwei Jahrzehnten mit der Entwicklung

von Laufschuhen beschäftigt

hat, kennt mindestens zwei der drei

Gründer der Marke True Motion.

Geballte Innovation aus Deutschland

– damit wollen die Macher

überzeugen.

True Motion nennt sich ein im Sommer

2018 gegründetes Unternehmen, das

mit gleichnamiger Marke die Branche

aufgewirbelt hat, bevor das erste Produkt

marktreif war. Prof. Gert-Peter

Brüggemann und Andre Kriwet sind

zwei der drei Gründer, die seit Jahrzehnten

einen besonderen Ruf in der

Branche genießen. Für Asics, Nike

oder Brooks haben sie entwickelt.

Jetzt machen sie eigene Sache.

Zur Überraschung der Gründer von

True Motion erhielt das Modell Nevos

im Februar auf Anhieb den ISPO

Gold Award als bester Laufschuh 2019.

U-Tech heißt die Kerntechnologie und

Nevos ist das erste und bislang einzige

Modell von True Motion.

Um zu verstehen, warum ein neuer

Laufschuh gefeiert wird, bevor er überhaupt

zu kaufen ist, muss man die Köpfe

hinter der Marke kurz vorstellen.

Prof. Gert-Peter Brüggemann leitete

fast 18 Jahre lang das Institut für Biomechanik

und Orthopädie an der Deutschen

Sporthochschule in Köln, gilt als

einer der führenden Biomechanik-Ex-

perten weltweit und hat zahlreiche

große Brands in den vergangenen Jahren

beraten und mit Studien versorgt.

Kaum einer weiß mehr über das Lauf-

verhalten von Freizeitsportlern, über

Abrollbewegungen, Kräfte die dabei

wirken und die Auswirkungen auf den

Bewegungsapparat.

DER MEISTER UND SEIN

„LEHRLING“

Er war bei der Entwicklung des Nike

Free beteiligt, hat das Thema Natural

Running dabei aber immer kritisch begleitet.

Als Professor an der Deutschen

Sporthochschule ist er seit Sommer

2017 emeritiert. Endlich hatte er Zeit,

seine Idee vom perfekten Laufschuh in

In das U-Tech System kann

die Ferse beim Aufprall

einsinken, dadurch werden

Kräfte zentriert und das

Kniegelenk weniger belastet

45 ——— LÄUFT.


EQUIPMENT & MODE

die Tat umzusetzen. Sein kongenialer

Partner ist Andre Kriwet, der es als

Deutscher zuletzt bis zum Vice-President

Footwear Innovation beim amerikanischen

Hersteller Brooks gebracht

hatte. Zuvor hatte er bei Nike und

Asics das Geschäft von der Pike auf

gelernt.

Da sich gute Laufschuhe auch verkaufen

müssen, nahmen die beiden Christian

Arens ins Boot, der als ehemaliger

Unternehmensberater in der Finanzindustrie

das kaufmännische Geschäft

von True Motion verantwortet. „Peter

ist der Meister. Ich bin der Lehrling.

Und Christian zählt die Taler“, sagt

Andre Kriwet. Er muss selbst ein bisschen

Lachen bei dieser Aussage. Ist er

doch alles andere als ein Lehrling. Er

versteht es, die Ideen und biomechanischen

Berechnungen des „Meisters“ in

ein Produkt einfließen zu lassen.

Seit Anfang Juli liefert das deutsche

„Start-up“ nun fleißig sein erstes (und

bis jetzt einziges) Modell aus. Immerhin

rund 80 Händler haben den True

Motion U-Tech Nevos geordert. „Dass

wir so viele Händler zum Start überzeugen

konnten, ist für uns natürlich

sensationell“, sagt Christian Arens, „es

sind ausnahmslos auf den Laufsport

spezialisierte Händler, die unser Konzept

sofort verstanden haben.“

Deutsches "Start-up":

Andre Kriwet (li.),

Gert-Peter Brüggeman

und Christian Arens

(re.) gründeten die

Marke True Motion

Die ersten Modelle des True Motion

Nevos kommen im Juli auf den Markt

KRÄFTE ZENTRIEREN,

BELASTUNGEN REDUZIEREN

Was macht diesen Laufschuh so anders

als andere? Die beiden U-förmigen

Elemente unterm Vorfuß und

unter der Ferse fallen ins Auge. „Bei

der Konstruktion haben der menschliche

Fuß und das Kniegelenk mit seinen

Menisken Pate gestanden, also

biologisch erprobte Strukturen der

Kraftübertragung. Das ist ganz wichtig,

denn wir wollen den Läufer nicht

in eine Richtung zwingen, die nicht zu

seinem Bewegungsmuster passt“, sagt

Prof. Gert-Peter Brüggemann. Also

doch ein bisschen „Natural Running“?

Gegen diesen Begriff wehrt sich der

Experte. „Ich bevorzuge den Begriff

der gewohnten Bewegung. An die gewohnten

Bewegungen des Fußes, des

Sprunggelenks und des Knies haben

sich Knochen, Knorpel, Bänder, Sehnen

und Muskeln über die Zeit perfekt

angepasst. Beim Laufen und insbesondere

beim Laufen mit konventionellen

Schuhen werden die gewohnten Bewegungspfade

häufig verlassen, Kippund

Drehbewegungen von Fuß und

Knie verstärken sich und es kommt zu

erhöhten Kipp- und Rotationskräften.

Diese gilt es zu kontrollieren und zu

reduzieren“, sagt Brüggemann. Dazu

habe er die Bewegungen des Menschen

bei Alltagsbewegungen und beim Laufen

mit verschiedensten Schuhtechnologien

und auf verschiedensten Untergründen

lange studiert. „Nur so lassen

sich mögliche Ursachen von Fehlbewegungen

verstehen.“

Auffällig beim True Motion U-Tech

Nevos: Das U-Tech Element unter der

Ferse hat mittig eine Aussparung. Es

gibt also kein dämpfendes Material direkt

unter dem Fersenbein, die Dämpfung

übernimmt das U-Element, welches

sich um die Ferse legt. „Der Fuß

taucht sanft in das Element ein. Dabei

erfährt der Fuß durch die Zentrierung

der Kraft in Mitte des U-Elements keine

Drehkraft, die ihn zusätzlich pronieren

oder supinieren lässt. Damit

kann das U-Tech Element den Hebel

der am Knie wirkenden Kippkräfte

verringern“, erklärt Brüggemann.

EINE INTELLIGENTE LÖSUNG

Der Laufschuh ist tatsächlich extrem

komfortabel und leicht (siehe auch

Testbericht). Nicht jeder Läufer wird

eine Vorstellung davon haben, was es

bedeutet, den Kraftangriffspunkt unter

der Ferse zu zentrieren, um Hebelkräfte

und Rotationen zu vermeiden

und die Beinachse wie auch das Knie

zu stabilisieren. „Der Läufer muss das

gar nicht alles verstehen“, sagt Kriwet.

„Er muss nur wissen, dass er ein

komplett neues Laufgefühl, Komfort

und Stabilität dank einer intelligenten

Lösung erhält - das ist das Revolutionäre

an unserer Technologie.“

46


IM TEST

True Motion Nevos

Wenn ein Unternehmen aus Deutschland

den Versuch unternimmt, gegen

die Sportartikel-Giganten Nike, Adidas,

New Balance oder Asics anzutreten, ist

unsere Neugierde geweckt. Nach einer

Patellasehnen-OP im Dezember 2018

bin ich der perfekte Kandidat für den

Test des Nevos. Weniger Belastung im

Kniegelenk? Kann ich gebrauchen. Im

Februar 2019 darf ich endlich wieder

laufen. Nach zwei Monaten „Stillstand“

fühlt es sich auf Anhieb erstaunlich gut

an. Und daran hat der Nevos seinen Anteil.

Der Schuh sitzt prima am Fuß, das

Obermaterial aus Mesh ist gut verarbeitet,

an den wichtigen Stellen leicht

verstärkt und verschweißt. So gehört

es sich. Der Schuh lässt sich sehr gut

schnüren, die Ferse sitzt fest. Das alles

darf/sollte man von einem Performance-Laufschuh

erwarten. Dann die

ersten 8 Kilometer. Mühelos rollt der

Schuh dahin, kaum spürbar. Die Dämpfung

ist für mich der perfekte Mix aus

weich und federnd. Trotzdem läuft sich

der Nevos sehr direkt. Er fühlt sich

überhaupt nicht nach einer Sprengung

von 10 Millimetern an. Liegt wohl daran,

dass die Ferse einsinken kann und

der Fuß sofort „flach“ steht. Ob und

wie Drehmomente reduziert werden –

davon spüre ich nichts. Aber mein Knie

spüre ich auch nicht. Und das ist für

mich die beste Nachricht.

Beim subjektiven Test wollten wir es

aber nicht bewenden lassen und haben

das Laufverhalten per moderner Sensortechnik

mit anderen aktuellen Modellen

verglichen. Erstaunlich: bei allen

vier Parametern (Pronationswinkel,

Pronationsgeschwindigkeit, Aufprallkraft

und Abrollverhalten) hatte der

True Motion die besten Werte!

GEWICHT

265 g (Herren US 9,5)

225 g (Damen US 8)

SPRENGUNG

10 mm

PREIS

150,00 Euro

› HOKA ONE

ONE CARBON X ‹

ROCKER

↦ Den ersten „Weltrekord“ hatte der neue, superschnelle Schuh mit Carbonfaserplatte

in der Mittelsohle schon aufgestellt, bevor er überhaupt zu kaufen war. Anfang Mai

rannte US-Langstreckler Jim Walmsley darin die 50 Meilen schneller als je ein Läufer

vor ihm.

Das Projekt war ambitioniert. Anfang Mai fanden sich einige der besten japanischen

und amerikanischen Ultraläufer in Folsom nahe Sacramento, der Hauptstadt

des US-Bundesstaates Kalifornien, ein, um den Weltrekord im 100-Kilometer-Lauf

zu verbessern. Am Ende scheiterten die Läufer an den hohen

Temperaturen auf dem letzten Drittel der Strecke. Der 100-km-Weltrekord wurde

knapp verfehlt (mehr Infos dazu findest du auf Seite 14).

NICHT NUR FÜR TOP-ATHLETEN KONZIPIERT

Lange Zeit lag US-Star Jim Walmsley auf Kurs und unterbot bei der offiziellen

Zwischenzeitnahme bei 50 Meilen (ca.80,45 Kilometer) die bestehende Weltbestzeit

(4:50:51 h) in 4:50:08 Stunden. An seinen Füßen: der nagelneue Carbon X des

Herstellers Hoka one one, der rund um die Produkteinführung des Modells das

Rennen in Kalifornien initiiert hatte. Der Carbon X ist aber nicht nur ein Schuh

für Top-Athleten. Er ist extrem leicht, bietet aber – wie man es von Hoka kennt

- erstaunlich viel Dämpfung. Der Clou: eine in der Mittelsohle eingebaute Platte

aus Carbonfasern, gibt in der Abdruckphase zusätzlichen Vortrieb. Gepaart mit

dem ausgeprägten Meta Rocker – der Schuh hat eine stark gebogene Sohle – ist er

darauf ausgelegt, ein hohes Tempo über einen langen Zeitraum zu unterstützen.

KOMFORTABEL, LEICHT UND SCHNELL

Tatsächlich wirkt der Carbon X weniger steif als andere Modelle, die eine Carbonplatte

verbaut haben, das macht das Laufen auch in einem ruhigeren Tempo angenehm.

Eines muss man den Entwicklern lassen, die rund vier Jahre an diesem neuen

Top-Schuh getüftelt haben: Ihnen ist es gelungen, einen Marathon- und Ultramarathon

tauglichen Schuh zu bauen, der Komfort, Stabilität und Leichtigkeit vereint.

Und auch auf kürzeren Distanzen Spaß macht. Der sehr gute Mix aus leichtem Material

und der speziellen Geometrie macht‘s möglich. Für 180,- Euro gibt es den „Rocker“

bei ausgesuchten Spezialisten.

47 ——— LÄUFT.


EQUIPMENT & MODE

› BROOKS GLYCERIN

17 UND GHOST 12 ‹

BESTSELLER

Zwei Laufschuhe, die 2018 zum großen Erfolg des US-Herstellers beigetragen haben,

waren die Modelle Glycerin und Ghost. Nun kommen die beiden „Champions“

in verbesserten Neuauflagen in die Sportgeschäfte.

↦ Am Ende stimmen die Läufer mit

ihren Füßen ab. Wie gut ein Laufschuh

ist, lässt sich auch an den Verkaufszahlen

ablesen.

Die Modelle Brooks Glycerin und Ghost

sind schon seit vielen Jahren Bestseller.

Nun kommen mit dem Glycerin 17

und dem Ghost 12 die Neuauflagen der

Erfolgsmodelle in die Läden. Dass der

Ghost so beliebt ist, liegt auch an seinem

Preis-Leistungsverhältnis.

Für 140 Euro bekommt man einen technologisch

ausgereiften, sehr komfortablen

Laufschuh, der für Einsteiger wie

auch für ambitionierte Marathonläufer

gleichermaßen gut funktioniert.

Schon ein paar Jahre länger ist der Glycerin

am Markt. In der 17. Auflage hat

Brooks sein Flaggschiff, das alle technologischen

Features an Bord hat, noch ein

bisschen softer gemacht. 30 Euro mehr

als der Ghost kostet der Glycerin 17. Wir

haben beide Modelle getestet und nachgefragt,

warum es gar nicht so einfach

ist, die beiden Top-Modelle von Brooks

noch ein bisschen besser zu machen.

IM TEST

IM TEST

Brooks Glycerin 17

Bei Brooks dreht sich alles um den Laufsport. Vor ein paar Jahren

schon hat sich der US-Hersteller entschieden, sich ganz auf

eine Sportart zu konzentrieren. Der Erfolg gibt Brooks recht. Die

Liebe zum Detail, zu diesen kleinen Verbesserungen haben die

Entwickler und Designer auch beim Glycerin 17 mal wieder bewiesen.

Seit einem Jahr setzt Brooks das supersofte Mittelsohlenmaterial

BioMoGo DNA Loft ein. Das Ergebnis ist ein sehr gut

gedämpftes Laufgefühl, das sich niemals schwammig anfühlt.

Unglaublich harmonisch rollt der Fuß über die gesamte Sohle

ab. Vor allem im Vorfußbereich wirkt der Glycerin noch etwas

besser gedämpft als der Ghost 12. Verbessert haben die Entwickler

deshalb vor allem den Kontakt zwischen Fuß und Schuh

mit der Ortholite Einlegesohle. Davon profitieren vor allem Läufer

mit einem etwas höheren Fußgewölbe, die bisher eine Einlage

im Schuh benötigten. Und der Schuh ist im Vorfußbereich

minimal breiter geworden. Das Obermaterial aus hochwertigem

Double Jacquard Mesh sorgt für eine tolle Belüftung der Füße.

Überhaupt fällt die Klasse-Verarbeitung auf. Die Zunge ist am

Schuh fixiert (auch hier ein Pluspunkt gegenüber dem Ghost 12)

und kann nicht im Schuh verrutschen. Die 3D-Print-Aufdrucke

sind Geschmacksache, heben den Glycerin 17 aber angenehm

von anderen Modellen ab und machen ihn weithin sichtbar.

Brooks Ghost 12

Einen Laufschuh zu verändern, der weltweit so viele Anhänger hat,

ist alles andere als einfach. Auch deshalb hören die Entwickler

ganz genau auf die Verbesserungsvorschläge ihrer Kunden – wohlwissend,

dass man es damit nie allen Läufern recht machen kann.

Also hat sich Brooks im Besonderen auf einen Punkt konzentriert:

die Haltbarkeit. Das Material an der Außensohle ist minimal dicker,

hat also mehr Abriebfläche für mehr Laufkilometer. Über 800 Kilometer

schafft man im neuen Ghost 12 locker. Und genießt dabei mehr

Laufkomfort als je zuvor. Denn auch der Ghost ist seit dem vergangenen

Jahr bereits mit der BioMoGo DNA Loft Mittelsohle ausgestattet.

Die Kombination aus softer Dämpfung und reaktiver Energierückführung

ist ein prima Kompromiss, der beim Ghost 12 aber eindeutig auf

Komfort ausgelegt ist. Anders als beim Glycerin 17 ist das Crashpad

(das Element an der Ferse des Schuhs, das den ersten Bodenkontakt

hat) segmentiert. Das absorbiert die Aufprallkräfte etwas stärker als

beim Glycerin, leitet die Kraft aber nicht ganz so elegant in Vortrieb

um. Das Obermaterial im Ghost 12 ist etwas fester als beim „großen

Bruder“, was für sehr guten Halt sorgt, aber etwas weniger Luftzirkulation

zulässt. Die Entscheidung zwischen Glycerin und Ghost ist am

Ende eine Frage des Laufgefühls und der Passform. Vielleicht auch

des Geldbeutels. Hervorragende Komfortschuhe für viel Laufspaß

sind beide.

GEWICHT: 301 g (Herren US 9,5) | 261 g (Damen US 8)

SPRENGUNG: 10 mm, PREIS: 170,00 Euro

GEWICHT: 295 g (Herren US 9,5) | 264 g (Damen US 8)

SPRENGUNG: 12 mm, PREIS: 140,00 Euro

48


BROOKS

GLYCERIN 17

GHOST 12

„Läufer müssen ihre

Schuhe lieben.“

Hugo Chouissa, Footwear Merchandising Manager

bei Brooks, über die besondere Herausforderung, zwei

erfolgreiche Modelle Jahr für Jahr zu verändern.

entstanden, weil uns viele Läufer darauf

hingewiesen haben, daran zu arbeiten.

Beim Ghost 12 wollten wir die Haltbarkeit

weiter verbessern, ich denke, das ist

uns gut gelungen. Und insgesamt ist das

Erscheinungsbild schlanker geworden.

↦ Warum ist es so extrem spannend, Laufschuh-Bestseller

wie Glycerin und Ghost

jedes Jahr neu zu gestalten?

Über diese Modelle kommen Jahr für

Jahr hundertausende Läufer erstmals

mit der Marke Brooks in Berührung.

Und die allermeisten sind glücklich mit

den Produkten. Es ist wie bei einer ersten

großen Liebe. Man muss sie pflegen,

aber auch immer wieder neu beleben.

↦ Schöner Vergleich. Wie gelingt das?

Indem man den Menschen zuhört. Die

Läufer geben uns Feedback und das

nehmen wir ernst. Wir schauen nicht

nur auf die Verkaufszahlen. Also schauen

wir uns alle Hinweise an. Aber auch

Entwicklungen am Markt. Bei all den

technologischen Veränderungen, die

möglich sind, müssen wir auch die emotionale

Beziehung intakt halten. Läufer

müssen ihren Schuh lieben.

↦ Nach 17 beziehungsweise 12 Jahren

sind Laufschuh-Modelle sehr ausgereift.

Was kann man konkret besser machen?

Nicht jedes Jahr sind große Veränderungen

wie die Einführung des DNA

Loft Materials möglich. Das Material

ist so gut, es wäre momentan eher ein

Nachteil, es entscheidend zu verändern.

Was nicht heißt, dass wir nicht ständig

neue Dinge und Materialien testen.

Beim Glycerin haben wir den Fokus darauf

gelegt, die Passform zu verbessern.

So ist die etwas verbreiterte Zehenbox

↦ Das Design von Laufschuhen spielt eine

immer wichtigere Rolle. Gibt es hier spezielle

Trends?

Wir beobachten ständig Trends. Zum

Beispiel in Sachen Farbgebung. Viele

Jahre lang waren Laufschuhe weiß, die

technischen Elemente waren dagegen

deutlich farblich gekennzeichnet. Heute

ist der Laufschuh ähnlich wie ein Sneaker

in den Alltag der Menschen eingezogen,

er muss auch zur Jeans passen, darf

aber durchaus leuchtende Farben haben

und muss athletisch aussehen. Technologische

Komponenten sind immer noch

da, weil die Funktion immer im Vordergrund

stehen muss, aber die Technologien

sind längst nicht mehr so deutlich

sichtbar.

49 ——— LÄUFT.


› SO WILL ELIUD KIPCHOGE DEN

MARATHON UNTER

ZWEI STUNDEN LAUFEN ‹

PROJEKT

1 :59:59

↦ Auch wenn er ein Berlin-Shirt

trägt, als wir ihn in Berlin zum Interview

treffen: Eliud Kipchoge wird in

London und nicht in der deutschen

Hauptstadt zum zweiten Mal versuchen,

die Zwei-Stunden-Barriere

im Marathon zu durchbrechen. Der

34-jährige Kenianer startet voraussichtlich

Ende September oder in der

ersten Oktober-Hälfte, nachdem er

2017 in einem von seinem Ausrüster

Nike organisierten Rennen auf dem

Formel-1-Rennkurs in Monza bereits

eine Zeit von 2:00:25 Stunden erreicht

hatte. Auch der neue Versuch wird unter

irregulären Bedingungen geplant,

so dass die Zeit nicht als Weltrekord

anerkannt werden könnte.

„Eine zweite Chance zu bekommen,

die Zwei-Stunden-Barriere

zu durchbrechen, ist außergewöhnlich

aufregend. Ich sage

immer, dass es kein Limit gibt und

ich weiß, dass es für mich möglich

ist“, erklärt Eliud Kipchoge.

Diese Chance erhält er dank des

britischen Chemie-Unternehmens

„Ineos“, das das geplante Rennen

finanziert und mit organisiert. „Ineos“

hatte vor kurzem mit einem

anderen Engagement im Sport auf

sich aufmerksam gemacht: Das Unternehmen

hat das britische Rad-Team

Sky übernommen.

„Ich habe bei meinem ersten Versuch

viel gelernt und glaube wirklich, dass

ich 26 Sekunden schneller laufen

kann als vor zwei Jahren in Monza.

Ich will der Welt zeigen, dass alles

möglich ist, wenn du dich auf ein Ziel

konzentrierst, hart arbeitest und an

dich glaubst“, erklärt Eliud Kipchoge.

Die Zwei-Stunden-Marke ist das

letzte große, ja das einzige Ziel, das

dem 34-Jährigen noch bleibt. Alles

andere hat er bereits erreicht.

Den Weltrekord hat er vergangenen

Herbst in Berlin auf 2:01:39 Stunden

verbessert. Viermal gewann er den

London-Marathon, dreimal den in

Berlin. 2016 wurde er Olympiasieger

in Rio. Bei 13 Marathons stand er am

Start, zwölf davon hat er gewonnen.

Im nächsten Jahr will Eliud Kipchoge

bei den Olympischen Spielen in Tokio

zum zweiten Mal in Folge die Marathon-Goldmedaille

holen. Dass er mal

Zweiter wurde, ist mittlerweile fast

sechs Jahre her. 2013 musste er sich

in Berlin seinem Landsmann Wilson

Kipsang geschlagen geben.

Obwohl er bereits 2003 als Weltmeister

über 5000 Meter seinen ersten

ganz großen Erfolg feierte und seitdem

auf höchstem Niveau läuft, fühlt

er sich kein bisschen müde. Sein Erfolgsrezept?

„Ich sage mir, dass jeder

Tag ein neuer Tag ist. Ich versuche

einfach, die ganzen Jahre zu vergessen

und in die Zukunft zu schauen.“

Ganz wichtig ist für ihn indes auch

die Erholung, die er sich nach jedem

großen Marathon gönnt. Vier Wochen

lang wird kaum trainiert. Dann

verbringt er Zeit mit der Familie (er

hat drei Kinder), liest und ruht sich

vor allem auch mental aus, bevor die

Vorbereitung auf das nächste Rennen

beginnt. Große Veränderungen an

seinem Trainingsprogramm nimmt er

nicht mehr vor. Dafür ist das Konzept,

das er mit seinem Coach Patrick Sang

in der Höhe von Eldoret umsetzt, zu

erfolgreich. Die kenianische Stadt

liegt zwischen 2100 und 2700 Metern

Höhe über dem Meer und gilt als Wiege

zahlreicher kenianischer Lauferfolge.

Der Trainer, selbst ehemaliger

Weltklasseläufer über 3000 Meter

Hindernis, und Kipchoge kennen sich

schon viele Jahre. Kipchoges Mutter

war die Kindergärtnerin von Patrick

50


Nächsten Herbst wird Marathon-

Weltrekordler Eliud Kipchoge in

London ein zweites Mal versuchen,

die Zwei-Stunden-Barriere im Marathon

zu durchbrechen, der er vor

zwei Jahren mit 2:00:25 Stunden in

Monza schon sehr nahe gekommen ist.

Und hier liest du, was den Kenianer so

stark macht.

Texte: Jörg Wenig, Christian Ermert, Natascha Marakovits | Fotos: Nike/Pim Rinkes

DIE

ZWEITE

CHANCE

51 ——— LÄUFT.


EQUIPMENT & MODE

Sang. Seit 2001 arbeiten die beiden

zusammen.

So will er diesen Herbst auch die große,

vermeintliche Barriere der zwei

Stunden überwinden. „Dieses Ziel

sorgt dafür, dass ich hungrig bleibe“,

sagt Eliud Kipchoge. Aber es ist nicht

nur der eigene Legendenstatus, der

ihn antreibt, immer weiter zu laufen.

„Ich liebe den Sport. Ich will mehr

Menschen zum Laufen motivieren

und zeigen, dass keinem Menschen

Grenzen gesetzt sind.“

Und was ist sein Ratschlag an jüngere

Läufer, die ihm im Marathon nacheifern

wollen? „Geduldig sein und den

ganzen Weg über die kürzeren Bahnund

Crossdistanzen gehen, bevor

der Wechsel auf die Straße vollzogen

wird.“ So hat es auch Eliud Kipchoge

gemacht. Als er 2013 in Hamburg seinen

ersten Marathon lief und gleich

in 2:05:30 Stunden gewann, war er

schon 28 Jahre alt.

STÄNDIG WECHSELNDE

TEMPOMACHER

Wie in Monza vor zwei Jahren ist

auch beim zweiten Versuch geplant,

mit ständig wechselnden Tempomachern

zu arbeiten. Damit ist eine

Anerkennung eines Weltrekordes

nicht möglich. Hierfür dürften vom

Start weg maximal drei Tempomacher

eingesetzt werden, die auch nicht

zwischendurch pausieren dürfen.

Außerdem soll eine überdimensionale

Zeit-Anzeigetafel vor den Läufern

fahren, um auch einen Windschutz zu

bieten.

Organisatorisch wird die „Ineos 1:59

Challenge“ auch von den Veranstaltern

des London-Marathons unterstützt.

Das Rennen hatte Eliud Kipchoge im

April mit einer Streckenrekordzeit

von 2:02:37 Stunden gewonnen.

Wunschtermin für die Zeitjagd ist der

13. Oktober. Der Lauf soll auf einem

nur wenige Kilometer langen Rundkurs

stattfinden. Allerdings wird es

wohl ein Zeitfenster von bis zu drei

Sonntagen geben, um bei den bestmöglichen

Wetterbedingungen zu

starten. Ob man diese in London allerdings

erwischen kann, ist Glückssache.

Das Wetterrisiko wird sich nicht

ausschalten lassen.

„Der Schuh gibt dir das Gefühl,

immer weiter schnell

laufen zu können“

Marathon-Weltrekordler Eliud Kipchoge

über den Vaporfly Next %, mit dem er im April

den London-Marathon gewonnen hat

ELIUD

KIPCHOGE

52


› KIPCHOGES WELTREKORDSCHUH

NOCH MAL VERBESSERT ‹

DER SCHUH

DES SCHNELLSTEN

NIKE

VAPORFLY

Der US-Sportartikelhersteller Nike

steuert für jedes Rennen Eliud

Kipchoges Schuhe bei, die für ihn

maßgeschneidert sind. Im Rahmen

des Projektes „Breaking Two“

wurde 2017 das erste Modell der

Vaporfly-Serie entwickelt. Darin

ist Eliud Kipchoge die 42,195

Kilometer in 2:00:25 Stunden gelaufen.

Bahnbrechend war damals

die Verwendung einer ultrasteifen

Carbon-Einlage und des neu entwickelten

ZoomX-Schaums in der

Mittelsohle.

Damit war Nike schon 2017 ein Schuh

gelungen, mit dem man so effektiv und

gleichzeitig komfortabel läuft, dass

Top-Läufer bis zu vier Prozent weniger

Energie für das gleiche Lauftempo

aufwenden müssen. Das wurde wissenschaftlich

belegt. Nicht nur von

Nike, sondern auch durch eine Untersuchung

der New York Times und

zwei weitere unabhängige Studien.

Seitdem wollen fast alle, die auf der

Straße Bestzeiten jagen, den Vaporfly

haben. Mehr als die Hälfte, genauer

gesagt 58,3 Prozent, der Gewinner

bei einem Rennen der World Major

Marathon-Serie in Berlin, Chicago,

New York, Tokio, Boston oder London

haben sich mit dem Vaporfly an den

Füßen den Sieg geholt. Es gibt sogar

Athleten, die bei anderen Herstellern

unter Vertrag stehen, sich dennoch

den Nike-Schuh besorgen, ihn dann

als Modell ihres Sponsors tarnen und

im Rennen tragen.

Den Weltrekord knackte Eliud Kipchoge

im September 2018 beim BMW

Berlin-Marathon als Nike-Athlet natürlich

in einem Original-Vaporfly 4%.

Er verbesserte damals die alte Marke

seines Landsmannes Dennis Kimetto,

der vier Jahre zuvor in Berlin 2:02:57

gelaufen war, um 1:18 Minuten. Dies

ist die größte Steigerung des Männer-Weltrekordes

im Marathon seit

über 50 Jahren.

Und jetzt wurde der Vaporfly noch

einmal verbessert. Bereits beim London-Marathon

im April trug Eliud

Kipchoge den neuesten Spross der

Familie und steigerte damit den Streckenrekord

auf 2:02:37 Stunden – die

zweitschnellste je in einem regulären

Marathon gelaufene Zeit. Danach

meinte Eliud Kipchoge über den neuen

Nike Vaporfly Next%: „Der Schuh

lässt den Laufstil noch effizienter werden.

Man hat das Gefühl, immer weiter

schnell laufen zu können.“ Eliud

Kipchoge war aber auch direkt an der

Entwicklung des neuen Schuhs beteiligt.

Mehrmals im Jahr trifft er sich mit

den Nike-Designern, um sich mit ihnen

über die aktuellen Schuhe und Verbesserungsvorschläge

auszutauschen.

Der Vaporfly Next % wurde mit einem

neuen Obermaterial ausgestattet,

das weniger Wasser aufnimmt als

das des Vorgängers. Der Schuh bleibt

also auch bei nassen Bedingungen

trockener und leichter. Möglich wird

das durch Nikes Vaporweave, das

erstmals als Obermaterial bei einem

Schuh eingesetzt wird. Es ist leichter

als Flyknit, das beim Vaporfly 4% zum

Einsatz kommt, atmungsaktiv und

absorbiert – was entscheidend ist –

viel weniger Wasser, wenn der Schuh

Schweiß oder Regen ausgesetzt wird.

Der Schuh bleibt auch auch über die

Dauer eines Marathons trockener und

damit leichter. Und weil das Obermaterial

leichter ist, konnte Nike in

der Zwischensohle 15 Prozent mehr

ZoomX-Material einbauen, ohne dass

der Schuh schwerer geworden wäre.

Das sorgt für noch bessere Dämpfung.

Der ZoomX-Schaum gibt auch – wissenschaftlich

nachgewiesen – bei jedem

Schritt Energie an den Läufer zurück.

Zusammen mit dem steifen und

gebogenen Karbon-Element verhilft

der er jedem Vaporfly-Läufer zu jenem

einzigartigen Laufgefühl, das wohl nur

der schnelle Nike-Schuh gibt.

Beim Next% wurde der ZoomX-

Schaum im Vergleich zum 4% auch

neu verteilt, um die Sprengung von elf

auf acht Millimeter zu reduzieren und

dem Läufer ein stabileres Laufgefühl

zu vermitteln. Ein dünner Schaumstoffkern

in der Fersenkappe stabilisiert

die Achillessehne, was besonders

bei sehr langen Läufen als wohltuend

empfunden wird. Die Schnürsenkel

wurden leicht versetzt, um den Druck

entlang der empfindlichen Oberseite

des Fußes zu verringern.

Auch die Außensohle wurde überarbeitet,

um den Grip des Next% bei

nassem Wetter zu verbessern. Und zu

guter Letzt noch das Erscheinungsbild:

Mit dem neongrünen Design will

Nike seinem schnellsten Schuh auch

optisch ein leistungsstarkes, dynamisches

Aussehen verleihen. Das verwendete

Neongrün ist die sichtbarste

Farbe für das menschliche Auge. Der

Schuh scheint zu glühen, obwohl er

das natürlich nicht tut.

Ab Sommer wird der Schuh für alle

Läufer im Handel verfügbar sein.

53 ——— LÄUFT.


EQUIPMENT & MODE

› ON CLOUDSTRATUS

DOPPELTE

DÄMPFUNG

Weich landen, hart abstoßen – so lautet das Credo der Schweizer

Laufschuhmarke On. Seit fast zehn Jahren nun gibt es die Cloud-Technologie,

die für Dämpfungskomfort sorgt. Mit dem neu entwickelten Material Helion

und neu angeordneten Cloud-Tec Elementen setzt das brandneue Modell

Cloudstratus auf ein duales Dämpfungssystem.

↦ Gut fünf Millionen Paar verkaufter

Laufschuhe sprechen eine

eindeutige Sprache. Kaum ein

anderer Hersteller von Laufschuhen

war gemessen an den Wachstumsraten

so erfolgreich wie die

Schweizer Marke On. Die Schuhe

sehen nicht nur anders aus als viele

Modelle erfolgreicher Brands,

sie überzeugen auch durch Qualität,

Design und Langlebigkeit.

Seit wenigen Tagen nun steht mit

dem On Cloudstratus ein Modell bei

den Händlern, der zwar die typischen

Cloud Elemente trägt, aber irgendwie

doch anders aussieht. Neu ist aber

nicht nur die Anordnung der wabenförmigen

Clouds, das Material ist

eine komplette Neuentwicklung aus

den Laboren der Schweizer.

HELION: SUPER LEICHT,

MEHR ENERGY-RETURN

Helion heißt das neue Dämpfungsmaterial,

das die Dämpfung per

Cloud-Technologie optimal unterstützen

soll. Das Material ist leicht

und doch langlebig, bietet eine hervorragende

Energierückstellung und

ist temperaturresistent. Gelungen

ist diese besondere Konstruktion des

Schaums dank moderner Produktionsprozesse.

Letztlich bestehen aufgeschäumte

Kunststoffe aus vielen

Molekülen. Den Entwicklern ist es

gelungen, feste - sprich stabile - und

weiche (also flexible) Elemente entlang

derselben Molekülkette miteinander

zu verbinden. Das neue Material

Helion ist also das Beste aus

zwei Welten: weich und dämpfend

auf der einen Seite, sowie haltbar und

elastisch auf der anderen. On selbst

spricht stolz auch von einem „Superfoam“.

Die Dämpfungselemente aus dem

neuen Supermaterial sind beim

Cloudstratus übereinander angeordnet.

So sorgen zwei Schichten für

eine Portion Extra-Dämpfung. Zudem

sind die Elemente miteinander

verbunden, wodurch sich der Druck

beim Aufprall besser verteilen kann.

ZWEIFACHER

AUFPRALLSCHUTZ

Ganz klar: Der neue Cloudstratus ist

auf Komfort ausgelegt. Kein Flitzer

für die Kurzstrecke, sondern gebaut,

um viele Kilometer abzuspulen. Die

untere Cloud-Schicht im Bereich

des hinteren Teil des Fußes nimmt

die Aufprallenergie auf, die obere

Schicht absorbiert bei Bedarf weitere

Aufprallkräfte. Bis dahin hat die

weiche, dämpfende Eigenschaft des

neuen Materials ihr Werk getan, nun

kommt die reaktive Fähigkeit zum

Zug. Unterstützt vom Speedboard unter

der Fußsohle, einer steifen Platte,

die wie ein gespannter Bogen funktioniert,

wird die gespeicherte Energie

in Vorwärtsbewegung umgewandelt.

Schritt für Schritt.

Auch um das Thema Passform haben

sich die Entwickler im Cloudstratus

ganz besonders gekümmert. Der

Schuh soll sich da beugen, wo es auch

der Fuß tut. Die besondere, sternförmige

Schnürung unterstützt die wirklich

sehr gute Verbindung zwischen

Fuß und Laufschuh. Bis zum Vorfuß

reicht das Schnürsystem, das sich

sehr individuell anpassen lässt.

Eine leicht gerippte Innensohle soll

die Sensomotorik aktiv unterstützen,

denn unterm Fuß befinden sich viele

Nerven, die unsere Motorik steuern.

Die „Rippen“ sind aber so fein aufgebracht,

dass der Läufer sie kaum

spürt, eine Technologie also, die eher

unbewusst abläuft.

MAXIMAL GEDÄMPFTES

LAUFERLEBNIS

„Wir haben jahrelang an diesem

Schuh gearbeitet, um ein maximal

gedämpftes und sanftes Lauferlebnis

zu schaffen“, sagt Olivier Bernhard,

einer der drei Gründer von On und

gleichzeitig Leiter der Forschungsund

Entwicklungsabteilung. Natürlich

haben wir das neueste Modell

von On für euch getestet.

54


ON

CLOUD

STRATUS

IM TEST

On Cloudstratus

Den kann man auch zum Anzug tragen, war einer der ersten Gedanken, als wir den neuen Cloudstratus in schwarz aus

der Verpackung hoben. Hochwertiges Material, tadellose Verarbeitung – so wie man es von den Schweizern gewohnt ist.

Aber uns kommt es nicht auf die Farbe an, auch wenn das bei Läufern ja ein wichtiges Kaufkriterium sein soll. Also rein

mit dem Fuß. Das erste Schlupfgefühl sagt viel darüber aus, ob Schuh und Fuß bei den nächsten Läufen gemeinsam Spaß

haben werden. Und ja, der Fuß sitzt wunderbar. Wohlfühl-Atmosphäre. Die neue Schnürung arbeitet exakt, so dass sich

Fuß und Cloudstratus zu einer Einheit verbinden lassen. Schon nach wenigen Schritten wird klar: Dieser Schuh will laufen.

Lange laufen. Doch nicht nur das - ist einer unserer ersten Gedanken – der taugt sogar für den Alltag. Aber nun raus

auf die Laufstrecke. Wer das On Lauferlebnis in einem klassischen Cloud, dem Cloudswift oder Cloudsurfer kennt, der

entdeckt hier ein neues Laufgefühl. Der Schuh lässt dich den Asphalt kaum spüren, das Cloud-Feeling ist weniger ausgeprägt.

Die sehr gute Dämpfung paart sich mit großer Stabilität. Es drückt nichts, der Fuß sitzt fest, aber die Zehen haben

Bewegungsfreiheit. Meter für Meter „rollt“ der Cloudstratus dahin. Jetzt also einen Gang höher schalten. Auch das geht

wunderbar. Also noch ein bisschen schneller. Und jetzt merkt man, dass der Cloudstratus ein Langstrecken-Laufschuh

ist. Er könnte noch ein bisschen schneller, aber eigentlich will er vor allem eines: lange laufen.

GEWICHT: 305 g (Herren US 9) | 270 g (Damen US 8), SPRENGUNG: 8 mm, PREIS: 180,00 Euro

55 ——— LÄUFT.


EQUIPMENT & MODE

› NEW BALANCE FUELCELL

5280 UND FUELCELL REBEL ‹

AUF SPEED

Leicht und reaktionsschnell. Konzipiert für Rennen, die auf

Höchstgeschwindigkeit ausgelegt sind. So lässt sich der neue

New Balance FuelCell 5280 beschreiben. Eine Carbonplatte in

der Zwischensohle sorgt für den Extra-Push.

High-Performance: FuelCell 5280

↦ Schon der Name des Fuel-

Cell 5280 verrät, worauf es der

US-amerikanische Hersteller abgesehen

hat: Die Zahl 5280 steht

für die 5280 Fuß einer Meile, die

in den USA als Wettkampf-Distanz

immer populärer wird.

Als die US-amerikanische Mittel- und

Langstreckenläuferin Jenny Simpson

am 9. September des Vorjahres

zum siebten Mal als Erste durchs Ziel

der „New Balance 5th Avenue Mile“

rannte, war Danny Orr außer sich vor

Freude. Sein Glück vollkommen machte

Jake Wightman, ein britischer Mittelstreckenläufer,

der sich bei genau

demselben Rennen den Sieg bei den

Herren holte. Danny Orr ist Innovationsmanager

bei New Balance. Er und

sein Team haben über mehrere Monate

an dem Schuh getüftelt, der Simpson

und Wightman zum Sieg verhalf:

der neue FuelCell 5280.

LEUTE WOLLEN NICHT

LAUFEN SONDERN RENNEN

Für Orr war beim Entwicklungsprozess

von Anfang an klar, dass der Fokus auf

den kurzen Distanzen liegen soll. „Als

wir überlegt haben, in welchem Bereich

wir Verbesserungen für Sportler machen

können, kamen wir auf die Meile“, sagt

Orr. In den USA würden Rennen über

eine Meile boomen. „Wenn sich Leute

für eine Meile anmelden, dann melden

sie sich nicht an, weil sie diese einfach

laufen wollen – sie wollen sie rennen!“,

erklärt der Innovationsmanager.

Die Produktion eines solchen Schuhs

unterscheidet sich daher klar von anderen

Schuhen. „Bei einem Marathon

liegt der Fokus auf der Verbesserung

der Leistungsfähigkeit eines Sportlers.

Bei der Meile ist das zwar auch ein Vorteil,

aber die viel größere Rolle spielen

Schnelligkeit und Kraft.“ Während bei

einem Marathon Sekunden über neue

Bestzeiten entscheiden, sind es bei einer

Meile Zehntel und Hundertstel.

Beim Herstellungsprozess, der im

Juli 2017 begonnen hat, wurde Jenny

Simpson von Anfang an miteinbezogen.

Über neun Monate nahm das

Team Adaptierungen vor, bis die Profiathletin

den FuelCell 5280 nicht mehr

an ihren Füßen spürte.

CARBONPLATTE SORGT FÜR

VORTRIEB

Wesentliches Merkmal des FuelCell

5280 ist die eingebaute Carbonplatte in

der Zwischensohle, die für den nötigen

Punch und Vortrieb sorgt. Außerdem

wurde ein neues, leichteres Material –

das FuelCell – darin eingesetzt. Auch

die Form des Schuhs unterscheidet sich

stark von bisherigen Modellen: die Ferse

ist – ähnlich der natürlichen Ferse –

abgerundet und der Vorfuß weist nach

außen hin eine breitere Fläche auf. Dadurch

wird die Abrollbewegung des Fußes

zusätzlich unterstützt. Das Obermaterial

besteht aus einem Hypoknit-Stoff,

der den Schuh nochmals leichter macht.

Fazit: ein schneller Schuh, der auch so

gelaufen werden will.

Der FuelCell 5280 ist ab Herbst für 220

Euro erhältlich. Ebenfalls zur Fuel-

Cell-Serie gehören der Rebel (siehe

Test), der Propel – ein bequemer Trainingsschuh

– und der Echo, der zum

New York Marathon 2019 in einer Special

Edition herauskommt.

IM TEST

New Balance FuelCell Rebel

(Herren-Modell)

New Balance

FuelCell Rebel

Wem der FuelCell 5280 zu sehr auf

Performance ausgelegt ist, kann mit

den anderen Modellen der neuen Fuel-

Cell-Produktlinie mehr anfangen. Seit

Anfang Juni ist mit dem FuelCell Rebel

das erste Modell der Serie auf den

Markt gekommen. Der Rebel ist sozusagen

die Trainingsvariante des 5280. Die

Form des Schuhs und das FuelCell in

der Zwischensohle sorgen auch hier für

ein sehr dynamisches Abrollverhalten

und einen gewissen Punch nach vorne.

Anders als beim 5280 wurde beim

Rebel auf die Carbonplatte verzichtet.

Dennoch überzeugt er mit einer hohen

Energierückgabe und somit einem aktiven,

direkten Laufgefühl. Der Rebel

ist ein Schuh, der sich für Neutralläufer

eignet, die bei ihren Trainingseinheiten

auf Dynamik setzen. Auch auf der Jagd

nach der persönlichen Bestzeit kann

sich der Rebel bei Wettkämpfen über

eine längere Distanz, wie zum Beispiel

zehn Kilometer oder Halbmarathon,

durchaus sehen lassen.

GEWICHT: 208 g (Herren US 10) |

175 g (Damen US 6,5)

SPRENGUNG: 8 mm (Herren) |

6 mm (Damen)

PREIS: 140,00 Euro

56


› UNDER ARMOUR HOVR GUARDIAN

UND HOVR VELOCITI 2 ‹

PERSONAL

TRAINER

US-Hersteller Under Armour macht Laufschuhe zu einem

autarken Tracker relevanter Leistungsdaten. Schon fünf der

neuen Performance-Modelle sind mit einem Chip im Schuh

ausgestattet. Connected Footwear heißt das Zauberwort.

↦ Wieviel Intelligenz braucht

ein Laufschuh? Materialauswahl,

Geometrie, Biomechanik – um ein

gutes Laufgefühl zu erzeugen,

muss ein Hersteller diese Klaviatur

beherrschen. Ein Schuh kann

aber noch viel mehr, da waren sich

die Entwickler des US-Herstellers

Under Armour einig. Und präsentieren

nun das Konzept „Connected

Footwear“. Schon fünf Modelle

haben einen eingebauten Chip in

der Mittelsohle.

Der Chip ist im rechten der beiden Schuhe

gut geschützt eingebaut. Man spürt

nichts davon im Laufschuh, er macht

den Schuh nicht schwer und man sieht

ihn auch nicht. Die Batterie sichert dem

Chip eine Lebensdauer von gut zwei

Jahren. Also länger als ein Laufschuh

in der Regel durchhält. Die Entwickler

betonen, dass es keinen Vorteil hätte,

in jeden der beiden Schuhe - also rechts

und links - einen Chip zu verbauen. Der

Chip zeichnet anhand eines Bewegungssensors

Daten zu Laufgeschwindigkeit,

Distanz, Schrittlänge und -frequenz auf.

Um die Daten zu lesen, benötigt man die

kostenlose MapMyRun App auf einem

Smartphone. Derzeit kommuniziert der

Chip per Bluetooth Low Energy nur

mit dieser App. Das funktioniert allerdings

einwandfrei und schnell.

Sobald der Schuh in Nähe des Smartphones

ist, wird er gefunden und über

ein kleines Symbol in der App angezeigt.

Spannend: man muss sein Smartphone

nicht mitführen, damit die Daten gesammelt

werden können. Hier hat Under

Armour eine erstaunlich gut funktionierende

Technologie (Record Sensor

Technology) entwickelt und in den Laufschuh

verbaut. Im Übrigen können auch

mehrere Schuhmodelle mit der App verknüpft

werden. Es wird automatisch immer

der richtige Laufschuh identifiziert.

Neben den beiden Modellen HOVR Guardian

und HOVR Velociti 2 (rechts im

Test) sind auch der HOVR Infinite,

HOVR Sonic 2 und HOVR Phantom SE

mit der Technologie ausgestattet.

IM TEST

Under Armour

HOVR Guardian

Ein sehr stabiler Schuh mit neuartiger

Chip-Technologie, sehr gut verarbeitet mit

hochwertigen Materialien für "smarte"

130 Euro. Doch für wen ist dieser Coach

am Fuß geeignet? Natürlich richtet sich

der HOVR Guardian an Läufer, die sich

viel Unterstützung von ihrem Laufschuh

erhoffen. Diese Hoffnung erfüllt das Modell

voll und ganz. Auch schwerere Läufer

werden den Schuh mögen. Er führt dich

im wahrsten Sinne des Wortes sicher zum

Ziel. Das Gewicht und die Führungseigenschaften

spürt man natürlich. Der HOVR

Guardian ist ein Langstreckler, der dir bis

zum letzten Meter deines Laufes Komfort,

Sicherheit und viel Halt gibt. Aber auch

kürzere Strecken für Überpronierer und/

oder schwerere Läufer sind in dem Schuh

problemlos möglich.

GEWICHT: 340 g (Herren) | 278 g

(Damen), SPRENGUNG: 8 mm,

PREIS: 130,00 Euro

Under Armour

HOVR Velociti 2

Ein toller schneller Schuh, der auf das

Wesentliche reduziert ist, aber dabei ausreichend

Dämpfung und Komfort bietet.

Ausgestattet mit einer Chip-Technologie,

die dir wichtiges Feedback zu seinem

Laufstil geben kann. Der HOVR Velociti 2

ist für schnellere Trainingseinheiten und

Wettkämpfe bis hin zum Halbmarathon

geeignet. Gut trainierte Läufer können

damit auch Marathon laufen. Ein leichter

Schuh, der dem Fuß viel Freiheit gibt, ohne

auf Dämpfungskomfort zu verzichten.

Der HOVR Velociti 2 vermittelt zudem ein

responsives Laufverhalten. Sehr angenehmes

Obermaterial, das den Fuß sicher

hält, aber keine Druckstellen erzeugt.

GEWICHT: 255 g (Herren) | 213 g

(Damen), SPRENGUNG: 8 mm,

PREIS: 120,00 Euro

Die vom Chip im Schuh gemessenen Daten lassen sich per

App auf dem Smartphone auswerten

57 ——— LÄUFT.


01

TASTE DICH LANGSAM

ANS LAUFEN BEI

HITZE HERAN

Grundsätzlich steigt unsere Körpertemperatur

leicht an, wenn wir uns

bewegen. Um diesen Anstieg auszugleichen,

um uns wieder herunter

zu kühlen, produziert unser Körper

Schweiß. Dieses natürliche Kühlsystem

verstärkt sich bei steigenden Temperaturen

– und irgendwann kommt

unser Körper mit dem Kühlen nicht

mehr hinterher. Doch wann das Kühlsystem

streikt, ist bei jedem Menschen

unterschiedlich. Und langfristig kann

man sich auch daran gewöhnen, bei

höheren Temperaturen zu trainieren.

Gerade am Anfang der ersten Hitzeperiode

solltest du daher genau auf die

Reaktionen des Körpers achten und

dich langsam an das Training bei hohen

Temperaturen herantasten.

02

PASSE DIE INTENSITÄT

DEINER TRAININGSEINHEIT

DER TEMPERATUR AN

Wenn du bei Hitze effektiv trainieren

willst, musst du bei deinen Trainingseinheiten

genau die Belastungen

erreichen, die auf deinem Trainingsplan

stehen. Und bei höheren Temperaturen

erreichst du diese Belastungen,

indem du die Intensität reduzierst. Ein

Beispiel: Auf deinem Trainingsplan

steht ein ruhiger Dauerlauf – zum Beispiel

10 Kilometer in 5:30 min/km. Bei

idealen äußeren Bedingungen von 15

Grad entspricht diese Geschwindigkeit

deinem Wohlfühltempo im Grundlagenbereich.

Wenn die Temperatur aber

auf 25 Grad steigt, machst du bereits

einen Mittleren Dauerlauf. Das kannst

du an den deutlich höheren Pulswerten

erkennen. Und solltest du diese Einheit

mit der gleichen Geschwindigkeit bei

30 Grad oder mehr absolvieren, entspricht

die Belastung einem Tempodauerlauf.

Drei vollkommen verschiedene

Trainingsinhalte trotz gleicher

Geschwindigkeit.

03

IDEALERWEISE LÄUFST

DU MORGENS ODER ABENDS

Im Sommer sind der Morgen und

der Abend die besten Tageszeiten

für dein Training. Viele Läufer nutzen

die angenehmen Temperaturen

direkt nach dem Aufstehen und absolvieren

einen Lauf vor der Arbeit.

Positiver Nebeneffekt eines solchen

Morgenlaufs: Weil du mit nüchternem

Magen, also ohne vorherige

Energieaufnahme durch eine Mahlzeit,

startest, wird dein Fettstoffwechsel

aktiviert. Der Morgenlauf

eignet sich allerdings nur für ruhiges

Grundlagentraining, intensive

Trainingseinheiten wie Tempoläufe

sollten auf den Abend gelegt werden.

Dabei solltest du die im Tagesverlauf

steigenden Ozonwerte beachten,

meist kühlt es erst kurz vor Sonnenuntergang

wieder spürbar ab.

Trainingseinheiten bei Temperaturen

über 30 Grad sind nicht zu empfehlen

und sollten wirklich nur ganz

vereinzelt absolviert werden.

04

ACHTE AUF

DEINE HERZFREQUENZ

Ich bin ein großer Fan einer Trainingssteuerung,

die sich an der Herzfrequenz

orientiert. Der Puls gibt uns in

Echtzeit ein Feedback über die Belastung,

die wir unserem Körper gerade

zumuten. Darum sollte jeder Läufer

seinen Maximalpuls kennen und mit

Hilfe einer Leistungsdiagnostik seine

persönlichen Trainingsbereiche

festlegen lassen. Wenn die Leistungsdiagnostik

ergibt, dass dein Puls beim

Grundlagentraining zwischen 140

und 154 liegen sollte, gilt dies natürlich

auch bei höheren Temperaturen.

Wenn der Puls also bei deiner gewohnten

Laufgeschwindigkeit zu sehr

steigt, musst du das Tempo reduzieren

– sonst absolvierst du kein Grundlagentraining

mehr. Wer sich bei

hohen Temperaturen permanent überfordert,

wird im Herbst nicht die anvisierte

Leistungsfähigkeit erreichen.

Weil vor allem die intensive Spitze

trainiert wurde, fehlt solchen Läufern

mit dem Grundlagentraining das Fundament

der Leistungspyramide.

05

RADFAHREN & SCHWIMMEN

SIND OPTIMALE HITZE-

ALTERNATIVEN

Bei hohen Temperaturen kannst du

auch auf alternative Trainingsformen

ausweichen – vor allem, wenn Du im

Grundlagenbereich arbeiten möchtest.

So ist zum Beispiel Radfahren

aufgrund des Fahrtwinds meist viel

angenehmer als Laufen. Wenn du aufs

Rad umsteigst, solltest du aber ↦

58


› LAUFEN IM

HOCHSOMMER ‹

SO TROTZT DU

DER HITZE

Fotos: iStock

Endlich ist der Sommer da. Doch für Läufer

bringen hohe Temperaturen auch Probleme.

Training bei Hitze belastet den Organismus

viel stärker als Training bei mildem Wetter.

Damit es für dich auch im Sommer läuft, hat

unser Experte Carsten Eich zehn Top-Tipps

zusammengestellt.

59 ——— LÄUFT.


TRAINING & FITNESS

↦ mindestens die doppelte Trainingszeit

wie bei Läufen einplanen, um den

gleichen Trainingsreiz zu erzielen.

Auch im Wasser kann man im Sommer

hervorragend trainieren: Egal

ob Schwimmen oder Aquajogging, im

Wasser ist die Lufttemperatur kein

Problem mehr. Such dir also ein möglichst

nicht zu überfülltest Freibad

und absolviere dein Training im angenehm

kühlen Nass. Wer auf ein klimatisiertes

Fitnessstudio zurückgreifen

kann, findet dort gerade für Intervallprogramme

mit dem Laufband eine

Alternative zum Stadion in der prallen

Sonne.

06

VIEL TRINKEN – AUCH SCHON

BEVOR ES LOSGEHT

Grundsätzlich sollte man sich bei Läufen

über 60 Minuten Gedanken darüber

machen, wie man den Flüssigkeitsverlust

während des Trainings wieder

ausgleichen kann. Aber schon vor dem

Start kommt es darauf an, dass deine

Wasserspeicher gut gefüllt sind. Über

den Tag verteilt solltest du im Sommer

mindestens zwei bis drei Liter trinken

– das gilt natürlich erst recht für Tage,

an denen du trainieren willst. Um während

des Trainings nicht auf dem Trockenen

zu sitzen, empfiehlt sich ein

Trinkgurt, in dem man mehrere kleine

Flaschen unterbringen kann. Für

ganz lange Einheiten kommt sogar ein

Trinkrucksack in Frage. Während des

Trainings trinken wir lieber in regelmäßigen

Abständen kleinere Mengen,

als zwischendurch die gesamte Menge

leerzutrinken.

07

SCHÜTZE DICH VOR

DER SONNE

Das gilt in erster Linie für unsere

Haut. Wer eine Stunde oder länger in

der Sonne läuft, muss vorher eine Sonnencreme

auftragen. Sie sollte wasserfest

sein, damit sie der Schweiß nicht

von der Haut spülen kann. Gerade bei

langen Läufen sollte es zudem eine

Creme mit höherem Lichtschutzfak-

tor sein. Eine möglichst dünne Kappe

schütz den Kopf vor der direkten Sonneneinstrahlung.

Nass gemacht kühlt

sie sogar den Kopf. Du solltest auch

deine Augen schützen, ich selbst laufe

fast immer mit einer speziellen Laufsonnenbrille.

Die sitzt beim Laufen perfekt,

durch spezielle Belüftungsschlitze

läuft die Scheibe niemals an und die

unterschiedlich hellen Scheiben sorgen

für beste Sicht bei allen Lichtverhältnissen.

Natürlich werden auch alle

schädlichen UV-Strahlen geblockt.

08

SALZ IST WICHTIGER ALS

MAGNESIUM

Beim Training in der Hitze verlieren

wir nicht nur sehr viel Flüssigkeit in

Form von Schweiß über die Haut, sondern

auch jede Menge Mineralien. In

der Folge treten manchmal plötzlich

muskuläre Probleme bis hin zu Krämpfen

auf. Viele Läufer denken sofort an

einen Magnesiummangel und kaufen

entsprechende Präparate. Das muss

auch nicht vollkommen falsch sein,

doch viel öfter ist die Ursache von

Krämpfen ein Natriummangel. Denn

du verlierst über den Schweiß jede

Menge Salz (Natriumchlorid). Der resultierende

niedrige Natriumspiegel

führt zu den Krämpfen und kann sogar

richtig gefährlich werden: Unser

Körper braucht ein gewisses Maß an

Natrium, um den Druck in den Gefäßen

aufrechterhalten zu können. Daher

sollten Getränke vor, während und

nach Trainingsbelastungen bei großer

Hitze mit circa einem Gramm Salz pro

Liter Wasser versehen werden.

09

RUNTERKÜHLEN HILFT –

VOR UND NACH DEM LAUFEN

Die goldene Regel lautet: Die Körpertemperatur

darf nicht allzu stark

steigen. Das wird während der Trainingseinheit

nicht immer gelingen,

umso wichtiger ist die richtige Vorund

Nachbereitung. Warum vor einer

Trainingseinheit nicht mal kalt duschen?

So startest du mit einer optimalen

Körpertemperatur. Auch ein

kühles oder feuchtes Laufshirt kann

dir helfen deine Körpertemperatur

herunter zu regeln. Viele Profis benutzen

für diesen Zweck spezielle Kühlwesten.

Mit solchen Westen kannst

du deine Körpertemperatur vor und

auch nach intensiven Trainingseinheiten

schnell und effektiv runterkühlen.

Nach der Einheit sind Eistonnen oder

ein Kältebecken noch besser. Profis

verkürzen so ihre Regenerationszeit

erheblich. Das geht natürlich auch

mit weniger Technik: Ein kaltes Bad

bringt dich schnell wieder auf Normaltemperatur,

und du minimierst

den Nachschwitzeffekt.

05

GENIESS‘ DEN SOMMER -

UND DEIN TRAINING IN DER

SONNE!

Wenn man den Sommer monatelang

herbeigesehnt hat, sollte man ihn

auch genießen. Anstatt sich über die

Hitze zu ärgern oder gar das Lauftraining

komplett ausfallen zu lassen,

solltest du das Laufen in der Natur

auskosten. Dann läufst du halt etwas

langsamer und kürzer und springst

anschließend in einen See oder unter

eine kühle Dusche. Nutze den Sommer

für Aktivitäten in der Natur und

lade deine Vitamin-D-Speicher auf.

Freu‘ dich auf einen tollen Laufsommer

und leg‘ den Grundstein für einen

erfolgreichen Lauf-Herbst. Denn

der kommt schnell genug.

» Eine Kappe

schützt vor der

Sonne. Nass

gemacht, kühlt

sie sogar den

Kopf.«

60


» Über den Tag verteilt solltest du im

Sommer mindestens zwei bis drei Liter

trinken.«

MIT LAUFEN.DE UND CARSTEN EICH INS

RUNNING CAMP?

Auch 2020 bietet laufen.de gemeinsam

mit Carsten Eich, der seit 26

Jahren die deutschen Redkorde im

Halbmarathon und über zehn Kilometer

hält, wieder Laufcamps in Portugal

(Monte Gordo) und auf Mallorca

(Bucht von Alcudia) an. In unserem

Premium Running Camp in Portugal

erhält jeder Teilnehmer eine professionelle

Leistungsdiagnostik samt

individueller Analyse durch das sms

Medical Team von SCC Events (Veranstalter

des BMW Berlin Marathon).

Zugleich erwirbt jeder Teilnehmer

dieses Camps eine Startplatz-Garantie

für einen Start beim BMW Berlin-Marathon

oder dem Generali Berliner

Halbmarathon 2020. Seit acht Jahren

sind unsere Camps auf Mallorca besonders

begehrt. In diesem Jahr waren beide

Camp-Wochen auf Mallorca vorzeitig

ausgebucht.

Du hast Interesse, 2020 mit uns in der

Frühjahrssonne in dein Laufjahr zu starten?

Dann registriere dich jetzt, damit wir

dich über unsere Angebote informieren

können, sobald die endgültigen Termine

und Preise für 2020 feststehen.

www.laufen.de/d/running-camps-2020

Unser Experte: Carsten Eich

Der Ex-Profi ist unser Trainingsfachmann.

Er war über viele Jahre die deutsche Nummer

eins auf der Straße. Noch immer hält er

mit 60:34 Minuten den deutschen Rekord im

Halbmarathon. Nach seiner Karriere ist Carsten

Eich der Laufszene auf vielfältige Weise

verbunden. So leitet er die laufen.de-Running

Camps auf Mallorca und an der portugiesischen

Algarve. ↦ www.carsten-eich.de

61 ——— LÄUFT.


Anzeigen-Sonderveröffentlichung

› DEN RICHTIGEN

SPORT-BH FINDEN ‹

DER

PERFEKTE

HALTGEBER

Mindestens genauso wichtig wie ein atmungsaktives Shirt und

eine gut sitzende Hose ist die Funktionalität beim Drunter –

vor allem bei Frauen. Ein Sport-BH darf nicht einschneiden und

muss für den perfekten Halt sorgen. Wir verraten dir,

worauf du beim Kauf des richtigen Bras achten musst und

welche Modelle von Brooks gerade neu auf den Markt

gekommen sind.

↦ Sport-Bras gehören neben dem

perfekten Laufschuh zur wichtigsten

Grundausstattung einer

jeden Läuferin. Insbesondere in

Hinblick auf die Beanspruchung

des Brustgewebes zählt Laufen zu

den anspruchsvollsten Sportarten

mit einer hohen Belastung für das

Brustgewebe. Um gesundheitliche

und ästhetische Langzeitfolgen zu

vermeiden, braucht es beim Laufen

daher einen Bra, der eine Extraportion

Halt gibt.

Mehr als 40 Prozent der Frauen nutzen

gar keinen Sport-BH. Und 80 Prozent

von jenen, die einen verwenden, tragen

die falsche Größe. Denn diese kann sich

im Laufe der Zeit durch Alter, Schwangerschaft

und Gewichtsschwankungen

ändern. Die Zahlen zeigen, dass sehr

viele Frauen, die auf die Extraportion

Halt beim Sport Wert legen, trotz

vielfältigem Angebot Schwierigkeiten

haben, das passende Drunter zu finden.

Der Laufschuhhersteller Brooks

hat das Thema Sport-BH daher genauer

unter die Lupe genommen. Ganz

nach der Run Happy Philosophie, jeder

Sportlerin ein einzigartiges, individuelles

Lauferlebnis zu ermöglichen,

hat Brooks verschiedene Körpertypen

vermessen und auf Grundlage der Faktoren

Komfort, Passform, Halt und Stil

drei Bra-Typen festgelegt, die sich den

individuellen Formen und Größen der

weiblichen Brust anpassen: Low Impact,

Medium Impact und High Impact.

Denn die Sportart bestimmt den Unterstützungsgrad.

High Impact ist ideal

für bewegungsintensive Aktivitäten

wie Springen, Hüpfen und auch Laufen.

Mittel eignet sich für Aktivitäten mit

eingeschränkter Auf-und Abbewegung

und Low für ruhigere Sporteinheiten

wie zum Beispiel Yoga.

Zur High Impact-Kategorie gehört

auch das Modell Juno, das im Sport-BH

Test von Stiftung Warentest als eindeutiger

Sieger hervorging. Der Bra überzeugte

vor allem in der Kategorie

Halt gegenüber der Konkurrenz.

Für einen angenehmen Tragekomfort

besitzen alle Brooks Modelle

eine Softnaht-Verarbeitung, ein flexibles

Unterbrustband für einen starken

Halt und ein ergonomisch abgestimmtes

Trägersystem. Darüber hinaus

geben alle Modelle Feuchtigkeit nach

außen hin ab. Ganz neu in der diesjährigen

Frühjahr/Sommer Kollektion ist

der Fastforward Zip mit herausnehmbaren

Körbchen und einem Frontreißverschluss

für ein leichtes An- und

Ausziehen.

Damit der Sport-BH tatsächlich optimal

sitzt, ist es wichtig, verschiedene

Modelle zu probieren. Im Rahmen der

Brooks Run Happy Festival Tour 2019

in sechs Städten können Läuferinnen

einen passenden Sport-Bra aussuchen

und auf der Strecke testen.

brooksrunning.com/de_de/brooks-sportbhs-frauen/

62


EQUIPMENT

——

MODE

1

SPORT-BH

FACTS

2

3

1 BROOKS

Juno (High Impact)

Für Frauen, die eine stärker

kontrollierte Passform

lieben. Der Juno mit dem

starken Racerback ist der ultimative

BH für alle, die viel

Unterstützung und Form mit

individuell anpassbarem Sitz

wünschen. 60,00 €

2 BROOKS Hot Shot

(Low Impact)

Manche BHs verdienen

das Rampenlicht. Zeig den

Rücken dieses schlanken,

flexiblen Hot Shots mit seinen

Trägern und halte dich

kühl mit dem DriLayer®-

Gewebe. 40,00 €

3 BROOKS Fast Forward

Crossback (Medium Impact)

Du selbst bist flexibel und

vielseitig? Dann sollte dein

BH es auch sein! Dieser BH

mit anpassbaren Trägern

und Verschluss verbindet

Unterstützung perfekt mit

Stil. 35,00 €

↦ Die Brust läuft mit: Bei Bewegung

bewegt sich die weibliche Brust nach

oben, unten und auch seitlich - beim

Joggen bis zu 8,5 Zentimeter pro

Schritt. Bei einem Marathon (ca.

40.000 Schritte) legt die weibliche

Brust demnach sage und schreibe 3,4

Kilometer zurück! Kein Wunder, dass

ohne die richtige Unterstützung das

Bindegewebe enorm belastet wird.

↦ Sport-BHs sind also genauso

wichtig wie Laufschuhe.

↦ 80 Prozent aller Frauen tragen die

falsche BH-Größe, denn diese kann

sich durch Gewichtsab- oder zunahme,

Schwangerschaft, Alter und

schlicht und einfach die Schwerkraft

schnell ändern.

↦ Mehr als 40 Prozent der Frauen

tragen beim Sport keinen Sport-BH.

↦ Im Brustgewebe gibt es keine

Muskeln - ein einziges Band unterstützt

das gesamte Gewebe.

↦ Ein Sport-BH sollte alle sechs bis

zwölf Monate ersetzt werden. Das

Material und die Gummibänder leiern

mit der Zeit aus und können nicht

länger effektiv funktionieren.

63 ——— LÄUFT.


› LOGICOM ZYPERN MARATHON ‹

LAUFEN,

WO DIE GÖTTER

URLAUB MACHEN

↦ Schöner lässt es sich kaum auf

den Startschuss warten. Während

der Countdown zum Logicom Zypern

beginnt, schweift der Blick über

eine spektakuläre Felsenküste hinaus

aufs Mittelmeer. Die aufgehende

Sonne vertreibt gerade die letzten

Dunstfetzen. Die Felsen der Aphrodite

kommen in Sicht. Dort, wo dieser

Marathon beginnt, soll einst die griechische

Göttin der Liebe dem Meer

entstiegen sein.

Einige der Teilnehmer kennen sicherlich

die blutige Geschichte, die hinter

der Geburt der Göttin aus dem Meer

steckt. In der griechischen Mythologie

ist Aphrodite die Tochter des Uranos,

der den Himmel symbolysiert. Dessen

Sohn, der Titan Kronos, schnitt ihm auf

Rat seiner Mutter Gaia die Geschlechtsteile

ab und warf sie ins Meer. Das Blut

und der Samen vermischten sich mit

dem Salzwasser, das aufschäumte und

daraus Aphrodite gebar, die dann an

der Küste von Zypern an Land ging und

fortan als Göttin für Liebe, Schönheit

und Sex zuständig war.

Die meisten der Läufer interessieren

sich allerdings weniger für die schaurigen

Familienangelegenheiten der griechischen

Götter, die hier einst ausgetragen

worden sein sollen, sondern viel

mehr für die Vorzüge des zypriotischen

Frühlings. So wie Asics-Frontrunnerin

Judith Havers, die schon vor dem Start

ins Schwärmen kommt. „Ich bin in

Hamburg an einem grauen und verregneten

Märztag abgeflogen und fühlte

mich bei der Ankunft in Zypern direkt

wie in einer grünen Oase.“

Der Termin des Zypern-Marathons

Mitte März ist perfekt, um den deut-

64


Dass sogar die Götter auf Zypern Ruhe und

Erholung finden, haben sich findige Werbetexter

ausgedacht. Das mag übertrieben sein.

Aber für Ausdauersportler ist Zypern definitiv

ein tolles Reiseziel – vor allem im Frühjahr

und Herbst. Mitte März lockt zusätzlich der

Zypern-Marathon.

EVENTS

——

REISEN

schen Winter ein wenig zu verkürzen

– oder mit einem Rennen

über 42,195, 21,0975 oder 10 Kilometer

die Form zu testen, bevor es

dann im April zu einem der großen

deutschen Frühjahrsmarathons in

Hamburg, Düsseldorf oder Hannover

geht. Das sieht auch Judith

so: „Die ursprüngliche Landschaft

und die wärmende Frühjahressonne

geben einfach Power für die

neue Laufsaison.“

Ein DJ beschallt uns mit aufputschender

Techno-Musik. Rund 500

Marathonis warten auf den Start.

Die restlichen etwa 3000 Läufer verteilen

sich auf den Halbmarathon und den

10-Kilometer-Lauf, die beide direkt im

Hafenstädtchen Paphos gestartet werden,

wo auch das Ziel des Marathons

liegt. Hätte ein Halbmarathon nicht gereicht?

„Wer mehr von der Landschaft

sehen will, muss den ganzen Marathon

laufen“, scherzt Judith. Und überhaupt:

More miles, more fun.

IMMER ENTLANG DER KÜSTE

Dann geht es los. Größtenteils entlang

der Küste, immer in Richtung Paphos

führt die leicht profilierte Strecke auf

Landstraßen über Felder und kleine

Ortschaften. Alle drei Kilometer

gibt es Verpflegungsstationen, an

denen die Helfer neben der Versorgung

der Teilnehmer zusätzlich das

Anfeuern übernehmen. Auch die Polizisten

auf ihren Motorrädern winken

und unterstützen uns lautstark.

Vor ein paar Tagen haben wir die

Sonne noch herbeigesehnt, auf den

42 Kilometern wird sie zunehmend

unangenehm. Ich muss permanent

an die Legende denken, die sich um

den Ausgangspunkt des Zypern-

Marathons rankt: Es heißt, ↦

„Die ursprüngliche Landschaft und

die wärmende Frühjahrssonne geben

einfach Power.“

Läuferin Judith Havers über den Reiz des Zypern-Marathons

Text: Christian Bruneß

Fotos: Christian Bruneß, Logicom Zypern Marathon

65 ——— LÄUFT.


EVENTS & REISEN

BURG VON

PAPHOS

Der Start des 10-Kilometer-Laufs an der

Festung im Hafen von Paphos. Hier ist auch

das Ziel des Marathons

FELSEN DER

APHRODITE

Kurz nach dem Start passieren

die Läufer die im Mittelmeer

liegenden „Felsen der Aphrodite“.

Laut griechischer Mythologie ist

hier die Göttin der Liebe dem Meer

entstiegen

↦ wer die Felsen der Aphrodite bei

Vollmond dreimal umrundet, dem

werde dies mit ewiger Schönheit und

Jugend vergolten. Das wäre erstens

kürzer und zweitens erheblich kühler

gewesen. Jeden Gedanken an den

Lohn für diesen kurzen mitternächtlichen

Swimrun versuche ich – ziemlich

erfolglos – zu vermeiden. War gestern

Vollmond? Ich weiß es nicht. Schöner

werde ich heute jedenfalls nicht mehr.

Und jugendlicher schon mal gar nicht.

Endlich kommt das Ziel in Sicht: die

Burg im Hafen von Paphos. Auf den

abschließenden zweitausend Metern

gibt das Publikum alles, um die letzten

Reserven aus uns herauszukitzeln.

Dann ist es geschafft.

SCHWITZEN UND SCHWATZEN

Abends trifft sich die Laufgemeinde

im Saunabereich meines Hotels.

Unter den Saunagängern: Sebastian

Reinwand. Der 31-Jährige war beim

EM-Marathon in Berlin 2018 im deutschen

Nationaltrikot dabei, lief im

selben Jahr beim Düsseldorf-Marathon

mit 2:15:27 Stunden persönliche

Bestzeit, konzentriert sich seit Kurzem

aber auf Triathlon. Reinwand will

bei der Challenge Roth starten. Er ist

für drei Wochen im Trainingslager in

Paphos und den Halbmarathon als

Trainingseinheit mitgelaufen. „Ich

find‘s hier gut“, sagt er zufrieden,

während jemand einen neuen Aufguss

auf die heißen Steine kippt. „Ich war

schon in Trainingslagern auf Lanzarote

oder Fuerteventura und wüsste

nicht, was da besser sein sollte.“ Von

den Begegnungen mit interessanten

und motivierten Sportlern beflügelt,

nehme ich mir vor, die nächsten Tage

in Bewegung zu bleiben.

Natürlich gehören die Tage nach einem

Marathon eigentlich der Regeneration.

Aber wenn man schon mal

auf Zypern ist, darf die Regeneration

ruhig etwas aktiver sein. Dafür fahre

ich nach Pissouri Bay, einer malerischen

Bucht südlich von Paphos. Dort

treffe ich Annie Karapataki, selbst

begeisterte Läuferin, die im Columbia

Beach Resort arbeitet. Es gebe immer

mehr Laufclubs und Wettkämpfe

66


auf Zypern, erzählt Karapataki. Sie

selbst laufe frühmorgens vor der

Arbeit, gerne auch schon mal um 5

Uhr. Wenn die Temperatur noch angenehm

ist. Für die aktive Regeneration

hat Annie einen Tipp. Sie wählt

eine Telefonnummer und kurz darauf

erscheint ein drahtiger, freundlich

dreinblickender Schweizer namens

Thomas Wegmüller. Der Ex-Radprofi,

der dreimal an der Tour de France

teilnahm und Podiumsplatzierungen

bei Klassikern wie Paris–Roubaix

oder der Flandern-Rundfahrt

verbuchen konnte, vermietet Räder

und bietet geführte Touren an. Der

Schweizer Straßenmeister von 1992

zeigt mir sein imposantes Arsenal

an Rennrädern, Moutainbikes und

– neu im Sortiment – E-Mountainbikes.

„Genau das richtige für einen

Läufer mit Muskelkater“, witzelt der

58-Jährige.

MIT DEM E-MOUNTAINBIKE ZUR

STEILKÜSTE

Später merke ich, dass ein leistungsstarker

E-Motor hilfreich ist, wenn

man einem ehemaligen Rad-Profi

hinterherjagen muss – vor allem

wenn einem 42,195 Kilometer in

Laufschuhen in den Knochen stecken.

Es geht über wunderschöne

Trails zu der schwindelerregenden

Steilküste Kap Aspro. Für Trailläufer

ein echtes Paradies. Nach zwei

abwechslungsreichen Stunden stürzen

wir uns mit über 60 Stundenkilometern

eine schmale Straße hinab,

zurück zum Hotel. So geht aktive Regeneration

auf zypriotisch.

Die Insel, auf der die Götter Urlaub

machen, ist eine echte Alternative

für Läufer und andere Ausdauersportler.

Wer ein Plätzchen für ein

Trainingslager sucht, an dem es ruhiger

und entspannter zugeht als

auf Mallorca, Lanzarote oder Fuerteventura,

ist hier genau richtig.

Und wer weiß: Vielleicht bewirkt bei

manchem eine dreifache Umrundung

der Felsen der Aphrodite ja wahre

Wunder. Aber aufgepasst: Das Ganze

funktioniert nur bei Vollmond.

Mittelmeer

NIKOSIA

Olympos

PAPHOS

Mittelmeer

Zypern

ZYPERN

ENTDECKE DIE MÖGLICHKEITEN

Zypern ist eigentlich gar nicht so weit weg.

Kulturell und touristisch jedenfalls nicht:

Der südliche Teil der Insel ist seit 2001

EU-Mitglied und Direktflüge sorgen für eine

problemlose Anbindung. Andererseits liegt

der kleine Inselstaat im östlichen Mittelmeer

nur rund 200 Kilometer von der syrischen

und libanesischen Küste entfernt

– also fast schon in Afrika. Die klimatischen

Bedingungen auf der Insel spiegeln das

wider: im Sommer extrem heiß, im Winter

vergleichsweise mild und dazwischen, im

Frühjahr und Herbst, angenehm warm und

weitestgehend sonnig. Die klimatischen

Bedingungen machen Zypern bei Sportlern

immer beliebter. Vor allem im Frühjahr und

im Herbst, wenn es zuhause noch – oder

schon wieder – ungemütlich ist, lockt die

Insel mit Wärme und Sonne satt. Übrigens

kann man auf der knapp 10.000 Quadratkilometer

großen Insel sogar Skifahren:

von Anfang Januar bis Ende März auf dem

Olympos, dem mit 1.951 Metern höchsten

Berg des Tróodos-Gebirges. Der zyprische

Skiclub betreibt dort Schlepplifte zwischen

150 und 500 Meter Länge sowie eine Vesperstube,

spurt zwei Langlauf-Loipen und

vermietet Skiausrüstungen. Vormittags Skifahren,

nachmittags ins Mittelmeer springen

– auf Zypern ist das möglich.

Der nächste Zypern-Marathon findet am 15. März 2020 statt. Infos und Anmeldung unter: www.logicomcyprusmarathon.com

67 ——— LÄUFT.


UWE

SCHMITT

› MIT POLAR

NACH BERLIN ‹

AUS DEM

ROLLSTUHL ZUM

MARATHON

↦ Dass Uwe für den BMW Berlin-Marathon

trainieren kann, grenzt aus medizinischer

Sicht an ein Wunder. Der 29.

September 2019 soll sein großer Tag

sein. Dabei konnte er nach einem Abszess

im Gehirn vor neun Jahren keinen

Schritt laufen. Damals hatten die Ärzte

ihm prophezeit, dass er nie wieder würde

gehen können.

„Ich habe früher keinen Sport gemacht.

Außer, dass ich im Alltag sehr

viel zu Fuß gegangen und mit dem

Rad gefahren bin. 20 Kilometer zu

gehen, war keine Seltenheit“, erzählt

Uwe Schmitt. Der Lehrbeauftragte

wohnt in der Nähe von Köln in einem

kleinen Ort, der an das öffentliche

Verkehrsnetz nicht angebunden ist.

Da er keinen Führerschein besitzt,

hieß es für ihn immer schon die Beine

in die Hand nehmen oder aufs Fahrrad

steigen. Das war für ihn völlig in

Ordnung. Uwe mochte die Bewegung

in der Natur, fühlte sich dadurch frei.

Bis eines Tages etwas anders war

als sonst. „Ich hatte Probleme mit

dem Kreislauf und konnte mit dem

Rad nicht mehr geradeaus fahren.

Es war, als wenn ich neben mir stehen

würde, als ob ich mich selbst von

außen betrachten würde. Ich wusste,

da stimmt etwas nicht.“ Also ging er

zum Arzt, der jedoch nichts feststellen

konnte und ihn wieder nach Hause

schickte. Die Beschwerden häuften

sich, er konnte sein rechtes Bein

nicht mehr ordentlich bewegen. Also

fuhr er ins Krankenhaus. „Stress,

überarbeitet“, lautete die Diagnose

mit der er ein zweites Mal nach Hause

geschickt wurde.

Doch es war nicht der Stress. Eines

Morgens war klar, dass tatsächlich etwas

nicht stimmte: „Ich wollte aufstehen,

doch ich kam nicht aus dem Bett.

Ich habe mein rechtes Bein nicht mehr

gespürt, es war gelähmt.“ Uwe Schmitt

brauchte Hilfe und zwar sofort. „Irgendwie

bin ich zum Telefon gerobbt

und habe die Rettung gerufen. Danach

68


Vor neun Jahren saß Uwe Schmitt im Rollstuhl. Durch eine Erkrankung

des Gehirns war seine rechte Seite gelähmt. Damals schwor er sich:

„Ich komme hier raus.“ Heute bereitet sich der 54-Jährige auf den

BMW Berlin-Marathon vor. In einem zehnköpfigen Team, das vom

Sportuhren-Hersteller Polar ins Leben gerufen wurde.

KICK-OFF

WOCHENENDE

Uwe Schmitt und die anderen

Teilnehmer beim Polar Laufprojekt

Kick-off Wochenende. Es

gab spannende Vorträge zu den

Themen Trainingsplanung und

richtige Ernährung

Texte: Natascha Marakovits, Fotos: Metro Marathon Düsseldorf, Polar/Johann Starck

habe ich meine Mutter verständigt.“

Zwei Tage später ist Uwe Schmitt im

Krankenhaus ins Koma gefallen.

„WIR KÖNNEN NICHT SAGEN,

OB ER ES SCHAFFT“

Die Aussage der Ärzte gegenüber

Uwes Mutter bedeutet für seine Familie

Bangen und Hoffen. „Zu diesem

Zeitpunkt war ich rechtsseitig komplett

gelähmt und befand mich auf der

Neurologie einer Kölner Klinik. Zum

Glück, denn zum ersten Mal wurde

mittels MRT mein Gehirn untersucht

und die Ursache für die Lähmung gefunden:

ein Abszess im Gehirn, der

mittlerweile so groß war, dass er bereits

eine Gehirnhälfte komplett verdrängt

hatte“, erzählt Uwe. Er wurde

daraufhin sofort operiert. „Ich hatte

Glück und habe überlebt, saß ab dem

Zeitpunkt aber im Rollstuhl.“ Die Ärzte

meinten, dass er sich damit abfinden

müsse. „Sie hatten mich aufgegeben,

aber ich habe mich nicht aufgegeben.

Für mich war klar, dass ich hier rauskomme.“

Und tatsächlich. Heute, neun

Jahre später, sitzt Uwe beim Kick-off

Meeting des Polar Laufprojekts und

ist einer von zehn Teilnehmern, die

auf ihrem Weg zum Berlin Marathon

am 29. September professionell betreut

und begleitet werden. Für Uwe

wird es nicht der erste Marathon.

Allein im vergangenen Jahr ist der

54-Jährige vier Marathons und einen

Ultra gelaufen. Obwohl ihm die Ärzte

vor neun Jahren ein ganz anderes Leben

prophezeit hatten. Wie hat er das

geschafft?

DIE ÄRZTE KONNTEN

ES NICHT GLAUBEN

Nach der Operation musste Uwe von

Grund auf fast alles neu lernen. „Ich

lag sechs Wochen im Krankenhaus.

Als ich entlassen wurde, konnte ich

zumindest wieder den Arm benutzen.“

Von stehen, geschweige denn

gehen, keine Spur. Es folgte ein

sechswöchiger Reha-Aufenthalt, der

schließlich den Stein ins Rollen bzw.

Uwe wieder auf die Beine brachte.

Und das aus einem banalen Motiv

heraus: „In der Reha war ich völlig

von der Außenwelt abgeschnitten.

Es gab dort kein Internet. Ich wollte

jedoch mit meinen Mitmenschen

kommunizieren, weil mir langweilig

war.“ Er fasste einen Plan: In einem

Kurzentrum etwas mehr als einen

Kilometer entfernt gab es einen Internetzugang.

„Da musste ich irgendwie

hinkommen. Also bin ich

eines Tages mit dem Rollstuhl dahingefahren.

Es war eine weite Strecke,

ich brauchte irrsinnig lange und als

ich endlich angekommen war, dachte

ich nur: Scheiße, wie komme ich

bloß wieder zurück? Denn mit meiner

Kraft war ich am Ende“, erzählt

er und lacht. Er hat es aber geschafft

und ab diesem Tag ist Uwe regelmäßig

ins Kurzentrum gefahren. „Ich

habe gekämpft. Nach drei Wochen

war ich mit dem Rollator unterwegs,

nach weiteren drei Wochen konnte

ich wieder gehen.“ ↦

69 ——— LÄUFT.


LÄUFER & LEUTE

„Das Bein ist immer noch leicht taub.

Wenn mir zum Beispiel jemand auf den

Fuß steigt, spüre ich das nicht“

POLAR

PROJEKT

Laufstilanalyse und Leistungsdiagnostik.

Die Teilnehmer

wurden komplett durchgecheckt

Als er nach der Reha zur Kontrolluntersuchung

ins Krankhaus musste,

trauten die Ärzte ihren Augen nicht:

„Sie sind Herr Uwe Schmitt?“, lautete

ungläubig die Frage. „Ein ganzes

Ärzteteam wurde zusammengetrommelt

und ich musste am Gang

auf und ab gehen. Sie konnten es alle

nicht glauben“, sagt Uwe und lacht

noch mehr.

Neun Jahre sind seither vergangen.

Uwe Schmitt führt heute ein Leben

wie vor dem Jahr 2010. Er fährt wieder

mit dem Rad und geht wieder zu

Fuß, mit einem Unterschied: Uwe

hat das Laufen für sich entdeckt.

„Ich wollte immer schon einmal einen

Marathon laufen. 2013 habe ich

mich daher für den Köln Marathon

angemeldet. Davor bin ich als Test

einen Halbmarathon gelaufen.“ Sowohl

den Halbmarathon als auch

den Marathon hat er erfolgreich gefinisht.

„Nach 3:48 Stunden lief ich

beim Kölner Dom ins Ziel. Das war

so ein tolles Erlebnis, dass ich mich

sofort an die Planung für die nächsten

Läufe gemacht habe.“

IN BERLIN SOLL DIE NEUE

BESTZEIT FALLEN

Seither ist Uwe Schmitt so viele Marathons

gelaufen, dass er die genaue

Zahl gar nicht nennen kann. Daher

weiß er auch nicht, der wievielte der

Berlin Marathon am 29. September

sein wird. Beim Polar Laufprojekt

beworben hat er sich aus einem einzigen

Grund: Eine neue Bestzeit soll

fallen. „2016 bin ich in Frankfurt

nach drei Stunden und 33 Minuten

in die Festhalle eingelaufen.“ Für

ihn ein unvergessliches Erlebnis.

Genauso unvergessen soll der Lauf

durch das Brandenburger Tor sein.

Damit die neue persönliche Bestzeit

auch tatsächlich fallen kann, gilt es

fleißig zu trainieren. Das geschieht

unter den wachsamen Augen eines

Expertenteams, allen voran Alex

Proehl, die den Teilnehmern ihre individuellen

Trainingspläne bis zum

Tag X zusammenstellt. Darüber hinaus

gab es beim Kick-off Meeting

eine Leistungsdiagnostik von Aeroscan,

um vor Beginn des Trainings

den aktuellen Ist-Zustand zu erheben.

Außerdem wurde über die richtige

Ernährung im Training und im

Wettkampf gesprochen und es gab

für alle eine Laufstilanalyse mit anschließender

Ausstattung von ON.

Uwe hat nach wie vor Probleme mit

seinem rechten Bein, daher legt er

auf das richtige Schuhwerk besonders

viel Wert. „Das Bein ist immer

noch leicht taub. Wenn mir zum

Beispiel jemand auf den Fuß steigt,

spüre ich das nicht“, erklärt er. Nach

Plan ist er noch nie gelaufen, denn

„ich laufe immer einfach los und

entscheide spontan wie lange und

wie schnell ich unterwegs bin.“ Medikamente

braucht Uwe heute nicht

mehr. „Bewegung ist die beste Medizin.

Ich habe auch heute kein Auto,

ich bin lieber selber in Bewegung.“

70


› DAS LAUFPROJEKT VON POLAR ‹

EIN TEAM, EIN ZIEL:

DER BERLIN-MARATHON

Polar begleitet mit dem Laufprojekt Hobbysportler auf ihrem Weg zum BMW Berlin-

Marathon. Rund 2.000 hatten sich beworben. Uwe und diese neun wurden ausgewählt.

DAS

TEAM

Das Team mit Experten von

Polar, Aeroscan, Powerbar und

ON sowie den Mentoren Laura

Hottenrott (u.li), Philipp Pflieger

(o.4.v.r.) und Florian Liebig

(o.5.v.r.)

MARCUS ZWEIBÖHMER, 41

IT-CONSULTER (STEHEND, 2.V.R.)

Der zweifache Familienvater hat

2016 das Laufen für sich entdeckt.

„Ich hatte 20 Kilo mehr auf den

Rippen. Weil ich mit meinen Kindern

nicht mithalten konnte, habe

ich mich für einen Stadtlauf angemeldet.“

Das Projekt sei für ihn

„die Challenge meines Lebens“.

FRANZISKA BRAHM, 21

STUDENTIN (U.3.V.L.)

PATRICK WELGE, 29

VERTRIEBSLEITER (U.3.V.R.)

JANA SCHAUM, 37

IT-PROJEKTLEITERIN (U.2.V.L.)

ANNA WELLBROCK, 28

FINANCIAL ANALYST (STEHEND, 1.V.R.)

„Ich wollte immer schon einen

Marathon laufen. Als Aupair in

New York habe ich beim Marathon

als Volunteer geholfen. Ab

dem Moment war für mich klar,

dass ich das auch machen möchte.“

Ihr Ziel für den 29. September

ist klar: Spaß haben. Die Zeit

ist Nebensache.

„Weil es eine supergeile Herausforderung

ist“, bringt Patrick

seine Motivation auf den Punkt.

Der Bielefelder läuft seit 2013, ab

sofort erstmals nach Trainingsplan.

Das Besondere ist für ihn

die Gemeinschaft: „Jeder hat eine

eigene Story, aber alle haben wir

ein gemeinsames Ziel.“

Die Saarbrückenerin hat zwei

Kinder. Mit dem Laufen hat sie

vor drei Jahren begonnen. „Ich

laufe fünf bis sechs Mal die Woche

als Ausgleich, um Zeit für

mich zu haben.“ Beworben hat

sie sich, weil sie es toll findet, in

einer Gruppe ein gemeinsames

Ziel zu haben.

Die Frankfurterin ist schon dreimal

einen Marathon gelaufen.

Für Berlin hat sie ein klares Ziel:

„Ich will endlich die vier Stunden

knacken. Mit der Leistungsdiagnostik

und dem passenden Trainingsplan

werde ich das hoffentlich

schaffen.“

MELANIE URECH, 37

PROJEKTMANAGERIN (U.5.V.L.)

LARA GANSSER, 22

STUDENTIN (U.4.V.R.)

MARIA PAULIG, 24

STUDENTIN (U.4.V.L.)

THORSTEN GRAW, 27

STUDENT (1. REIHE STEHEND, 5.V.L.)

Die Zeit ist für Melanie zweitrangig.

„Ich laufe nie mit Leistungsdruck.

Für mich bedeutet Laufen Entspannung.

Nach einem stressigen

Tag fühle ich mich zehnmal besser,

wenn ich noch laufen gehe.“ Seit 15

Jahren spielt sie mit dem Gedanken

einen Marathon zu laufen. Mit

der Unterstützung von Polar will

sie das jetzt schaffen.

„Ich laufe schon sechs Jahre. In

meiner Familie laufen alle“, sagt

sie. Vor zwei Jahren ist sie ihren

ersten Marathon gelaufen. Beworben

hat sie sich, weil ein Kollege

sie auf die Aktion aufmerksam

gemacht hat. „Berlin muss

man gesehen haben. Ich habe

schon so viel Positives vom Berlin

Marathon gehört.“

„Ich laufe seit meiner Kindheit,

habe Dreikampf gemacht und

seit 2011 mache ich Triathlon.“

Auf der Sprintdistanz wurde sie

bereits zur Europameisterin gekürt.

Vor zwei Jahren ist sie ihren

ersten Marathon in 3:17 Stunden

gelaufen. In Berlin will sie einen

neue Bestzeit um die drei Stunden

laufen.

Der Düsseldorfer bringt bereits

reichlich Wettkampferfahrung

mit. 2010 war er mit 14:26 deutscher

Viezmeister auf 5.000

Meter. 2013 hat er von der Bahn

auf die Straße gewechselt. Seine

Bestzeit beim Halbmarathon liegt

bei 67:45 Minuten. In Berlin will er

unter 2:30 Stunden laufen.

71 ——— LÄUFT.


› SO KOMMT DIE IDEALLINIE

AUF DIE STRASSE ‹

DAS

EISENSCHWEIN

WEIST

DEN WEG

↦ Pfft, pfft, pfft. Seit fast zwei

Stunden schon begleitet uns dieses

immer gleiche Geräusch auf

unserer Reise durch das Berliner

Nachtleben. Ein wenig klingt es

wie ein Besuch im Technoclub,

doch für den Soundtrack der

Straße ist an diesem Abend kein

DJ verantwortlich, sondern Peter

Schubert. Er bringt ein bisschen

Grün ins Straßenbild. Grün

wie die Hoffnung. Er bedient die

Maschine, die in dieser Nacht im

Sekundentakt drei schmale Streifen

grüner Farbe auf den Berliner

Asphalt sprüht. Am Ende unserer

Tour werden diese Streifen die

Ideallinie jener 21,0975 Kilometer

markieren, die sechs Tage später

35.000 Teilnehmer beim Generali

Berliner Halbmarathon in Angriff

nehmen werden.

Die Berliner waren 1990 beim Marathon

der erste Laufveranstalter in

Deutschland, der eine Ideallinie auftragen

ließ. Organisator Horst Milde

ließ damals noch extra Experten vom

London-Marathon einfliegen, weil

die Praxis hierzulande noch gänzlich

unbekannt war.

EIN GERÄT MARKE EIGENBAU

Zwei Jahre später übernahm man

die Aufgabe dann erstmals selbst.

Das Gerät dafür ist weitgehend eine

Eigenkonstruktion und orientiert sich

an einer Maschine aus DDR-Zeiten,

die im Osten liebevoll als „Eisenschwein“

bezeichnet wurde. Peter

Schubert war von Anfang an dabei

und hat so einiges miterlebt. Etwa,

wie einmal der Drehmelder ausfiel,

der eigentlich dafür sorgen soll, dass

mit jeder Umdrehung automatisch

Farbe versprüht wird.

Ein Kollege musste deshalb manuell

alle paar Sekunden auf den Knopf

drücken. „Der hatte am Ende zwar

keinen Tennisarm, aber einen Markierungsdaumen“,

sagt er. Einmal

herrschten zum Halbmarathon im

Frühjahr noch Minusgrade, die

Maschine war eingefroren – in jenem

Jahr gab es ausnahmsweise keine

Ideallinie. Dasselbe drohte kurzzeitig

auch im vergangenen Jahr: Der Motor

war kaputtgegangen, so dass noch

kurzfristig ein neuer bestellt werden

musste und die Markierung erst mit

einigen Tagen Verzögerung stattfinden

konnte. Wer weiß, wie eng getaktet

der Zeitplan vor einer solchen

Großveranstaltung ist, der kann sich

vorstellen, wie die Verantwortlichen

damals ins Schwitzen gerieten.

72


EVENTS

——

REISEN

Bei großen Stadtläufen gehört sie einfach dazu:

Die farbige Linie auf der Straße, die den Läufern den

kürzesten Weg ins Ziel weist. Aber wie wird die Ideallinie

eigentlich aufgetragen? Wir haben uns beim Generali

Berliner Halbmarathon auf Spurensuche begeben.

Text: Olaf Kaiser | Fotos: Andreas Schwarz

73 ——— LÄUFT.


EVENTS & REISEN

Peter Schubert können solche Zwischenfälle

kaum beeindrucken. Er

ist wie immer die Ruhe selbst. Ganz

entspannt sitzt er während der Fahrt

auf der offenen Ladekante des Markierungswagens,

die Beine baumeln

dabei knapp über der Straße. Ob

die nicht irgendwann einschlafen,

frage ich ihn, doch er winkt ab. „Nö,

nö, dit jeht schon“, sagt er. Unser

Fahrzeug rollt als Nachhut gemütlich

hinter dem Markierungswagen

her; wenn wir die Fenster öffnen,

OHNE POLIZEI GEHT NICHTS

Insgesamt sind in dieser Nacht

rund ein Dutzend freiwillige Helfer

unterwegs. Sie alle machen das

ehrenamtlich, das gilt selbst für

Wolfgang Weising, den Chef der

Operation Ideallinie. Wir treffen uns

unweit des Brandenburger Tors an

der Straße des 17. Juni. Sechs Tage

vor dem Start von Deutschlands

größtem Halbmarathon rauscht

natürlich noch der Verkehr über eine

der wichtigsten Verkehrsadern der

passt, wollte stattdessen weiterrollen

zum etwas weiter westlich liegenden

Start des großen Berlin-Marathons

im Herbst. Wolfgang Weising, der im

ersten Wagen mitfährt und die Route

vorgibt, ist zwar wie fast alle aus der

Gruppe schon seit vielen Jahren dabei,

doch der Streckenverlauf hat sich

in dieser Zeit mehrmals geändert,

so auch in diesem Jahr. „Das ist ein

richtiger Wanderzirkus, da kann man

schon mal durcheinanderkommen“,

erklärt er entschuldigend.

LINIEN

ZIEHER

Peter Schubert sorgt schon fast

drei Jahrzehnte lang dafür, dass

die Ideallinie beim Generali

Berliner Halbmarathon und

beim BMW Berlin-Marathon auf

die Straßen kommt

DAS EISEN-

SCHWEIN

Mit dieser Maschine wird die farbige

Ideallinie aufgetragen

Hauptstadt. Ohne die Unterstützung

der Polizei könnte der Malereinsatz

deshalb nicht über die Bühne gehen.

Gleich drei Streifenwagen sind

abgestellt worden, um die Aktion

abzusichern. Peter Schubert zieht

an der Anreißschnur wie bei einem

Außenborder, und brummend springt

der schon etwas betagte Motor an.

Wir fahren los – und machen nur wenige

Augenblicke schon wieder eine

Kehrtwende. Das Team hat doch glatt

den Start des Halbmarathons verkönnen

wir die Farbe deutlich

riechen. „Wenn der Wind ungünstig

steht, bekommen wir die ganze Zeit

einen feinen Sprühnebel ab“, erzählt

der Fahrer – dann müsse er mit

dem Auto am nächsten Morgen erst

einmal in die Waschanlage. Peter

Schubert scheint all das jedoch nicht

zu stören: Er sitzt in der Wolke aus

Farbe und raucht seelenruhig eine

Zigarette. So langsam verstehe ich,

weshalb die anderen hier ihn bloß

den „Schnüffler“ nennen.

NACH SECHS WOCHEN IST DIE

FARBE WEG

Mit 120 Litern Farbe an Bord finden

wir schließlich den richtigen Startpunkt.

Sechs Wochen lang ist die grüne

Farbe auf der Fahrbahn zu erkennen,

danach löst sie sich von allein auf. Es

handele sich um gewöhnliche Straßenmarkierungsfarbe,

erklärt Peter Schubert,

allerdings stark verdünnt, damit

sie beim Auftragen schneller trocknet.

Andernfalls würden die nachfolgenden

Autos die Farbe verteilen und anstatt

74


„Wenn der Wind ungünstig steht,

bekommen wir die ganze Zeit einen

feinen Sprühnebel ab!“

Irgendwann platzt einem der Polizisten

der Kragen. Als wieder einmal

ein Autofahrer mitten im Weg steht,

schallt es dem Fahrer per Lautsprecher

entgegen: „Sag mal, du kriegst

wohl gar nichts mit?!“

einer gäbe es eine stattliche Anzahl

kreuz und quer verlaufender Ideallinien.

Um der Farbe wenigstens einen

kurzen Moment zum Antrocknen zu

geben, bevor der normale Verkehr

wieder fließt, sichern die anderen

Fahrzeuge die Malerarbeiten nach

hinten ab. Doch längst nicht alle

Autofahrer halten sich daran: Manch

einer drängelt sich trotzdem rücksichtslos

dazwischen. Auch parkende

Autos sind ein häufiges Problem. Dass

allerdings ausgerechnet ein Mannschaftswagen

eines nahegelegenen

Polizeireviers die Strecke versperrt,

wie es uns kurz darauf passiert, ist

doch eher ungewöhnlich.

Der neue Kurs des Berliner Halbmarathons

führt auch durch kleine

Straßen entlang des Lietzensees.

Die wenigen Fußgänger hier staunen

nicht schlecht, als sie unseren Konvoi

erblicken. Zwar hatten alle Anwohner

vorab einen Infobrief über den

Streckenverlauf im Briefkasten. Doch

einige bekommen wohl trotzdem erst

jetzt oder in den nächsten Tagen beim

Anblick der merkwürdigen grünen

Streifen auf der Straße mit, dass die

Strecke bei ihnen vor der Haustür

verläuft.

Im Rennen weist die Ideallinie den

kürzesten Weg ins Ziel, doch beim

Auftragen ist der nicht immer der

beste. Auf dem Kurfürstendamm,

Berlins Prachtboulevard, verläuft die

Laufstrecke entgegen der eigentlichen

Fahrtrichtung. Es wäre jedoch

zu aufwändig und gefährlich, den

gesamten Gegenverkehr abzusperren,

befindet der leitende Beamte unserer

Polizeieskorte. Stattdessen fahren wir

erst einmal fünf Kilometer parallel

zur Strecke, wenden dann und bringen

die Ideallinie in entgegengesetzter

Richtung auf. Bald zeigt sich, dass

dies die richtige Entscheidung war.

Der Verkehr wird dichter und immer

wieder ignorieren Autofahrer unseren

Konvoi und drängeln sich dazwischen.

DIE STARS DER NACHT:

EISENSCHWEIN & ESKORTE

Die Reise geht weiter: Vorbei am

Potsdamer Platz, am Checkpoint

Charlie und in Richtung Alexanderplatz.

Der genaue Streckenverlauf

ist lange vorher per GPS berechnet

worden – an diesem Abend geht es

nur noch um die Farbe. Wir passieren

das Stadtschloss, nähern uns dem

Gendarmenmarkt. Am Straßenrand

zücken einige Touristen ihr Smartphone

und filmen uns. Um die Ecke

drücken zwei Kellner ihre Nasen an

die Scheibe, um besser zu sehen, was

sich auf der Straße abspielt. Drinnen

findet zwar gerade eine Veranstaltung

statt, doch Peter, Wolfgang und die

anderen sind in dieser Nacht die wahren

Stars. Kurz darauf erreichen wir

das Ziel am Brandenburger Tor. Ich

schaue auf die Uhr. 2:30 Stunden hat

die Mission gedauert. Keine schlechte

Zeit für einen Halbmarathon im Berliner

Nachtverkehr.

ROUTEN

PLANUNG

Wo geht‘s noch mal lang? Wolfgang Weisig, Chef in Sachen

Berliner Ideallinie, und ein Helfer checken noch einmal die Route

EINSATZ-

BESPRECHUNG

Am Brandenburger Tor geht‘s für die

Eskorte, die Helfer und das Eisenschwein los

75 ——— LÄUFT.


GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG

AB IN

DEN MIXER

› GESUNDE SMOOTHIES MIT GEMÜSE ‹

↦ Frisches Gemüse, Salate und grüne Pflanzen

liefern unserem Körper eine Vielzahl wertvoller

und bioaktiver Vitalstoffe. Hier kommt der grüne

Smoothie ins Spiel. Richtig zubereitet, bieten

solche dickflüssigen Mixgetränke eine überaus

bequeme und vor allem zeitsparende Möglichkeit,

das große Potenzial grüner Pflanzen effektiv zu

nutzen. Und zwar sowohl für unsere Gesundheit,

als auch zur effektiven Leistungssteigerung.

Vereinfacht kann man es wie folgt formulieren: Je

mehr unverarbeitete Lebensmittel und je mehr vom

Beginn der Nahrungskette wir essen, desto besser

für unsere Gesundheit. Und möglichst frisch und

grün sollte es sein.

Für intensiv trainierende Sportler sind grüne Gemüse

und Salate vor allem aufgrund ihres extrem

hohen Gehaltes an Mikronährstoffen interessant.

Eine regelmäßige Zufuhr dieser Lebensmittel wirkt

sich unter anderem positiv auf die körperliche Leistungsfähigkeit,

die Stoffwechselvorgänge sowie

die Regenerationsprozesse aus. Das ist eigentlich

nichts Neues. Aber Hand aufs Herz: Wer von uns

isst wirklich regelmäßig genug frisches Gemüse und

Salat?!

EINFACH, SCHNELL UND GUT

Einer der größten Vorteile Grüner Smoothies besteht

darin, dass sie es uns ermöglichen, die wertvollen

Inhaltsstoffe von frischem Gemüse und Kräutern

schnell, bequem und in wirklich nennenswerten

Mengen zu uns zu nehmen. Ohne großes Schnippeln,

ohne viel Aufwand. Zutaten waschen, etwas kleinschneiden,

ab in den Mixer und fertig.

Grüne Smoothies versorgen den Körper mit einer

Vielzahl an Vitalstoffen wie zum Beispiel Vita-

mine, Mineralstoffe, Spurenelemente,

Enzyme, sekundäre Pflanzenstoffe,

Antioxidantien, Chlorophyll

und Aminosäuren. Das Gute daran

ist das Gute darin – beim grünen

Smoothie ergibt dieser Werbeslogan

wirklich Sinn.

HOHE NÄHRSTOFFDICHTE

Bei der Zubereitung sollten vor allem

grüne Bestandteile verwendet

werden, insbesondere grüne Blattgemüse

und Salate. Diese enthalten

zum einen eine besonders hohe

Nährstoffdichte, zum anderen verfügen

sie nur über einen sehr geringen

Kohlenhydratanteil. Je nach

persönlichem Geschmack werden

diese mit frischem oder gefrorenem

Obst, Wasser oder Kokoswasser zu

einem erfrischenden Getränk kombiniert.

Einsteiger verwenden hier zunächst

milde Salate wie zum Beispiel Babyspinat

oder Feldsalat und kombinieren

diese beispielsweise mit

Avocado, Banane oder Birne. Fortgeschrittene

und besonders intensiv

trainierende Athleten sollten

unbedingt aber auch hoch potente

Nährstofflieferanten wie Petersilie

oder frische Wildkräuter hinzufügen.

Profis kombinieren diese dann

noch mit frischem Weizengras –

mehr geht kaum.

76


GESUNDHEIT

EVENTS

——

ERNÄHRUNG

REISEN

Text: Marcus Schall | Fotos: iStock

77 ——— LÄUFT.


GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG

Sweet Green Smoothie

Green Kefir Smoothie

Zutaten

250 ml gekühltes Wasser oder Kokoswasser

25 ml Kokosmilch ohne Zusätze

1 kleine handvoll Babyspinat

½ reife Avocado

1 reife Birne

1 Dattel

Zutaten

400 ml Sauermilchkefir

½ -¾ Bund frische Glatte Petersilie (ohne Stängel)

½- ¾ reife Banane (Tipp: am besten gefroren)

Optional zur Ergänzung

Mehr Süße: 1-2 Datteln ohne Stein

Mehr Supergreens: 1 Weizengras-Shot oder

1 Gerstengras-Eiswürfel

1 Dattel Mehr Supergreens: 1 Weizengras-Shot oder

Zubereitung für alle Rezepte

Alle Zutaten in einen leistungsstarken Mixer geben und circa 30 bis 40 Sekunden pürieren

(bei schwächeren Geräten länger)

PETERSILIE, WILDKRÄUTER UND WEIZENGRAS - DIE ABSOLUTEN NÄHRSTOFFWUNDER

Eines haben alle diese Zutaten gemeinsam: Einen so hohen Nährstoffgehalt, dass man sie eigentlich als natürliche

Nahrungsergänzungsmittel bezeichnen müsste. Vor allem Wildkräuter und Weizengras gelten bei Sportlern

als Geheimwaffe. Während Petersilie problemlos überall im Handel zu bekommen ist, wird es bei Wildkräutern

schon schwieriger. Erfahrungsgemäß findet man allerdings auf gut sortierten Wochenmärkten immer mehr Anbieter.

Noch schwieriger wird es bei frischem Weizengras. Dieses muss man entweder selbst ziehen oder bei spezialisierten

Anbietern bestellen.

78


Super Green Smoothie

Zutaten

250 ml Wasser oder Kokoswasser

1 kleine handvoll Babyspinat oder Feldsalat

1 kleine handvoll Wildkräuter

½ Bund frische Glatte Petersilie

1 reife Birne oder ½ reife Banane

1 Shot frisches Weizengras

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› 38. OBI-BRÜCKENLAUF IN KÖLN ‹

DEN RHEIN

ERLEBEN

↦ Vielen Laufenthusiasten aus Köln und Umgebung

dürfte in diesem Jahr ein Stein vom Herzen gefallen

sein. Der Brückenlauf des ASV Köln ist wieder da.

Nach einem Jahr Pause warten am 8. September

wieder die beeindruckenden Rheinquerungen mit

einzigartigen Aussichten auf die Läufer in Köln.

Zusammen mit dem neuen Hauptsponsor Obi will

der ASV Köln eine der ältesten Laufveranstaltungen

am Rhein in eine glanzvolle Zukunft führen. Mehr als

3000 Teilnehmer werden am Start im Rheinauhafen in

unmittelbarer Nähe des Deutschen Sport- und Olympiamuseums

erwartet. Sie sollen das Laufen und die

Stadt feiern. Schon am Start wird deutlich, was den

Brückenlauf so einzigartig macht: Die Läufer erleben

die 2000 Jahre lange Geschichte der Stadt am Rhein

hautnah. Von den modernen Kranhäusern, den neuen

Wahrzeichen der Stadt, über die Poller Wiesen auf der

anderen Rheinseite bis zu den faszinierenden Domblicken,

die sich so nur von den Kölner Brücken bieten.

Darüber freut sich die ganze Laufszene im Rheinland

– zumal der Brückenlauf des ASV Köln 2018 wegen der

hohen Beanspruchung des Gesamtvereins aufgrund des

Umbaus und der Sanierung der vereinseigenen Sportanlagen

in der Nähe des Kölner Rheinenergie-Stadions

nicht stattfinden konnte. Mittlerweile ist der Umbau

der Clubanlagen zur Heimstätte eines modernen Sportvereins

mit Premium-Fitnessanlagen abgeschlossen.

Im Kölner Stadtteil Müngersdorf bietet der Traditionsverein

jetzt Fitness-Sportlern, Leichtathleten, Kindern,

Familien und vor allem auch Läufern perfekte

Trainingsbedingungen in familiärer Atmosphäre. Wo

findet man schon eine Fitnessanlage auf höchstem Niveau

mit 400-Meter-Kunststoffbahn, die mitten in einer

der schönsten Grünanlagen der Stadt gelegen ist? Dort

trainiert mit Klaus-Jürgen alias „Knacki“ Deuser auch

ein Sportler, den viele als Comedian aus dem Fernsehen

kennen. Er ist ein begeisterter und ambitionierter

Läufer, der für den ASV bei deutschen und internationalen

Titelkämpfen der Senioren über die Mittelstrecken

startet. Natürlich kennt er auch den Brückenlauf und ist

begeistert von dem Traditions-Event: „Köln hat sieben

Text: Bodo Höche | Fotos: imago/mika, imago/Beautiful Sports, Adobe Stock/RalfenByte, ASV Köln

80


Schöner lässt sich Köln kaum erlaufen:

Beim Obi-Brückenlauf des ASV Köln

wird am 8. September 2019 der Rhein

immer wieder auf den Kölner Brücken

überquert. Es ist bereits die 38.

Auflage des Traditionslaufes.

EVENTS

——

REISEN

Brücken, da muss man einfach drüberlaufen. New York

hat den Empire State Building-Run und den New York

City-Marathon, Köln den Brückenlauf.“

FESTER BESTANDTEIL DES LAUFKALENDERS

Und 2019 wird der Brückenlauf nach einem Jahr Pause

besser als je zuvor zurückkommen. Das hat auch viel

mit der neuen Partnerschaft zwischen dem ASV und

der Baumarktkette Obi zu tun. Seit diesem Jahr sind

mit dem Brückenlauf und dem Nachtlauf, der immer im

Mai auch am Rhein stattfindet, die beiden Top-Events

des ASV Köln in einer Partnerschaft mit Obi verbunden.

Die nutzt das Unternehmen auch, um die eigenen

Mitarbeiter zur sportlichen Aktivität zu animieren.

Bei beiden Läufen ist seit diesem Jahr immer eine große

Gruppe von Obi-Läufern am Start. „Der Nacht- und

der Brückenlauf sind Traditionsveranstaltungen. Wir

freuen uns, mit dem Partner Obi die beiden Events unter

einem starken Dach als Obi-Laufserie vereinen zu

können“, sagt ASV-Geschäftsführer Alexander Mronz.

Und für die Baumarkt-Handelskette macht Lucio Pao-

DER OBI-BRÜCKENLAUF FINDET AM

8. SEPTEMBER 2019 STATT. VOM

RHEINAUHAFEN AUS FÜHRT DIE WAHL-

WEISE 5,5 KM ODER 15,5 KM LANGE

STRECKE ÜBER DIE BRÜCKEN KÖLNS.

INFOS UND ANMELDUNG UNTER

www.obi.de/laufen

81 ——— LÄUFT.


EVENTS & REISEN

„Köln sieht von den Brücken

einfach gigantisch aus.“

Knacki Deuser über den Reiz des Obi-Brückenlaufs

DIE

BRÜCKEN

Über die Hohenzollernbrücke und vorbei

an tausenden Liebesschlössern – der

Kölner Brückenlauf bietet tolle Perspektiven

von den Straßen- und Eisenbahnquerungen

über den Rhein

DER

COMEDIAN

Knacki Deuser startet für den ASV Köln

und liebt den Obi-Brückenlauf

DAS

LAUF-ASS

Anna Gehring vom ASV Köln zählt zu den

besten deutschen Läuferinnen und startet

am 8. September beim Obi-Brückenlauf

lo Torroni, Geschäftsführer Human Resources, klar: „Für

das Unternehmen Obi ist ein sportliches Mitarbeiterangebot

essenzieller Bestandteil in seiner Positionierung als attraktiver

Arbeitgeber. Eine Laufserie am Ufer des Rheins ist dafür

genau die richtige Aktivität. Wir freuen uns, mit dem ASV

Köln einen sportlichen Partner im Herzen Kölns gefunden zu

haben.“ Auch Knacki Deuser freut sich über das Engagement

der Bau-Profis, das so wichtig für die Zukunft des Laufes ist:

„Es ist wirklich einer der schönsten Volksläufe, die ich kenne.

Egal ob Hohenzollernbrücke, Severinsbrücke, Deutzer

Brücke oder Mülheimer Brücke – Köln sieht von den Brücken

einfach gigantisch aus.“

Und es ist nicht nur der permanente Panoramablick auf

die Domstadt, die den Lauf so attraktiv machen. Die über

15 Kilometer lange Strecke ist auch eine Herausforderung.

Denn um den Rhein zu überqueren, sind auf den Brücken

auch jedes Mal ein paar Höhenmeter zu absolvieren. Ungewöhnlich

im sonst so flachen Köln. Eigentlich wollte Knacki

Deuser natürlich bei der 38. Auflage des Brückenlaufs dabei

sein. Aber andere Pläne machen ihm einen Strich durch die

Rechnung: Im September finden die Senioren-Europameisterschaften

der Leichtathleten in Venedig statt. Und da will

es der 57-Jährige noch einmal wissen: Nachdem er bei der

Senioren-WM 2018 über 800 Meter bis ins Halbfinale vorstieß,

will er in Venedig seine Altersbestzeit von 2:19,34 auf

2:15 Minuten steigern. Der Brückenlauf ist dann 2020 wieder

dran, bei der 39. Ausgabe.

Eine andere prominente ASV-Läuferin wird dagegen am 8.

September nicht nur am Start sein, sondern hat auch gute

Chancen zu gewinnen: Mit der erst 22 Jahre alten Anna

Gehring hat der Verein eine der besten deutschen Läuferinnen

in seinen Reihen. Die Kölnerin holte im vergangenen

Jahr bei der Crosslauf-EM in der U23-Klasse Silber, mit der

deutschen Mannschaft gewann sie sogar den Titel. Und auch

sie freut sich, am 8. September ihre Stadt laufend von der

schönsten Seite zu erleben.

82


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Facharzt für Innere Medizin –

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› LAUFEN.DE FRAGT, DIE

COMMUNITY ANTWORTET ‹

WO GEHT'S

LANG?

Immer die gleiche Strecke? Oder dürfen es auch mal neue Wege sein? Wir

haben auf Facebook und Instagram gefragt, ob ihr eher auf Routine steht

oder Abwechslung braucht. Und auch wenn viele von euch ihre Standardrunden

haben, erkunden doch die meisten immer wieder neue Strecken.

„Am liebsten immer was Neues :-). Es

macht einfach am meisten Spaß, neue

Strecken zu testen und neue Orte zu entdecken.

Im Alltag geht das nicht immer,

aber Sonntag ist Erkundungstag!“

Sandra Bley, 31, Wolfsburg

„Meistens auf bekannten Wegen,

aber nicht immer stur die gleiche

Strecke. Auf Dienstreisen

oder im Urlaub dafür 100 Prozent

unbekannte Wege ;-).“

Robert Grabowski, 48, Gladbeck

Steffi Greinert, 32, Konz-Niedermennig

„Ich muss gestehen,

ich laufe am liebsten

Routine :-). Da weiß ich, was

ich habe: eine tolle Laufstrecke.

Und ich weiß genau,

wann und wo welcher

Kilometer anfängt.“

Fotos: privat

84


„Ich liebe neue Strecken. Das kann

natürlich auch mal nach hinten

losgehen – mit unschönen Steigungen

und knietiefem Matsch. Aber langweilig

kann jeder. Außerdem habe ich den

Tick, dass ich überall, wo ich übernachte,

auch einmal laufen muss.“

LÄUFER

——

LEUTE

Diana Vogt, 41, Mosbach

„Ich brauche viel Abwechslung,

sonst wird‘s mir schnell langweilig.

Oft fahre ich dafür erst mit dem

Fahrrad einige Kilometer ins Umland,

und ,erlaufe‘ dann neue Strecken.“

Sven Sabatzky-Papke, 42, Blankenfelde-Mahlow

Bettina Valk-Huber, 37, Kaiserslautern

„Ich suche mir neue Strecken

gerne mit einer App raus, die

Feld- und Waldwege sehr genau

anzeigt. Strecke planen und

dann mit GPS laufen! Macht

Spaß und die Kilometer vergehen

wie im Flug - naja, fast ;-).“

„Ich erweitere meine übliche Strecke

gerne um ein paar Abzweigungen – so

sind aus der ursprünglichen Strecke von

7 Kilometern inzwischen knapp 15 Kilometer

geworden ...“

Heike P., 49, Grevenbroich

„Meistens die gleiche Strecke, aber ab und zu

muss ich auch was anderes sehen – gerne dann

zur Abwechslung auch mit Laufpartner.“

Frank Urban (links), 47, Linkenheim, mit Laufpartner Tobias

Yvonne Rieger, 35, Schwäbisch Hall

„Ich habe für mich verschiedene Strecken

,ausgekundschaftet‘, die ich regelmäßig laufe.

Mein Glück ist, dass ich in meinem Umfeld viele

Läufer habe, die auch viele Routen kennen. So

laufen wir gemeinsam oft neue Wege.“


EVENTS & REISEN

› 100 JAHRE BAUHAUS IN WEIMAR ‹

WIE

GEMALT

Der Bauhaus-Marathon zum Jubiläum

der weltberühmten Schule für Kunst und

Architektur war eine kulturelle und historische

Entdeckungsreise in Laufschuhen.

↦ Bei den großen Laufevents

der Welt führen viele Strecken

an großartigen Sehenswürdigkeiten

vorbei, doch nirgendwo

konnte man sie bislang so intensiv

erleben wie in Weimar. Dank

eines neuartigen Konzepts verschwammen

beim Marathon

zum 100. Geburtstag der Bauhaus-Kunstschule

die Grenzen

zwischen Sport und Kultur,

zwischen Laufveranstaltung

und Studienreise.

Den Mann mit dem Hammer kennt

man. Irgendwo ab Kilometer 30

lauert er, wenn die Kohlenhydratreserven

aufgebraucht sind und die

Läufer urplötzlich einen dramatischen

Ermüdungsschub erleben.

Ein eher ungeliebter Zeitgenosse

also, vor dem man am liebsten

schnell wieder weglaufen würde.

Im Gegensatz dazu war der Mann

mit dem Pinsel beim einmalig ausgetragenen

Bauhaus-Marathon in

Weimar am Sonntag (28. April) eine

ganz neue Erscheinung. Die meisten

Läufer hatten ihm sogar regelrecht

entgegengefiebert. Und sie mussten

auch gar nicht allzu lang auf ihn warten.

Treffen konnten sie ihn dort nämlich

schon nach knapp sieben Kilometern

bei der ersten von insgesamt neun

Kulturauszeiten: Das waren Punkte

entlang der Strecke, an denen die Teilnehmer

des Laufes den Kurs verlassen

konnten, um die Kultur am Wegesrand

noch intensiver auf sich wirken zu lassen.

Diese Kulturauszeiten waren es,

die das Rennen zum 100-jährigen Jubiläum

der weltberühmten Schule für

Kunst und Architektur so einzigartig

machten.

KULTURSTOPPS OHNE

ZEITVERLUST

Dank eines intelligenten Zeitnahmesystems

büßten die Läufer bei den

Auszeiten noch nicht einmal Zeit ein

– sie checkten an jeder Station quasi

UTA↦

PIPPIG

Die ehemalige Weltklasseläuferin

Uta Pippig gab den

Startschuss und lief selbst den

Halbmarathon mit. Am Tag vor

dem Lauf sprach sie im gerade

neu eröffneten Weimarer Bauhaus-Museum

mit LÄUFT. über

die Faszination, laufend Kultur

und Geschichte zu erleben


EVENTS

——

REISEN

↤ HELMUT

KRAUSS

Helmut Krauß ist Ideengeber und

Initiator des Bauhaus-

Marathons. Er kann sich gut

vorstellen, solche Laufveranstaltungen,

bei denen die Teilnehmer

Kultur und Sport verbinden, zu besonderen

Anlässen auch in anderen

Städten anzubieten. Zum Beispiel

in der Beethoven-Stadt Bonn.

kurz aus und anschließend wieder ein,

gewertet wurde am Ende nur die reine

Laufzeit. Solange die Teilnehmer beim

Marathon beziehungsweise über die

halbe Distanz insgesamt nicht länger

als 7:30 Stunden unterwegs waren,

stand es ihnen frei, bei wie vielen Stationen

sie unterwegs Pause machten,

um die Höhepunkte aus 100 Jahren

Bauhaus zu erleben.

Beim ersten Zwischenstopp in Niedergrunstedt

konnten die Läufer – wie

vor 100 Jahren Bauhauskünstler Lionel

Feininger – ein Bild der Dorfkirche

malen und das Kunstwerk anschließend

mit ihrer Startnummer signieren.

Später im Ziel bekamen sie es

dann zurück. Ob mit Pinsel, Buntstift

oder Pastellkreide: Der Fantasie waren

dabei keine Grenzen gesetzt.

„Das ist eine super coole Idee und

macht das Ganze noch einmal abwechslungsreicher“,

fanden nicht

nur Hilde Teichmann und Cathleen

Dost. Beide studieren zwar in Weimar,

machten durch den Lauf aber trotz-

Text: Olaf Kaiser | Fotos: Andreas Schwarz

87 ——— LÄUFT.


EVENTS & REISEN

dem noch die ein oder andere Entdeckung.

„Gerade die etwas außerhalb

gelegenen Bauhaus-Stätten hatten wir

in dieser Form noch gar nicht wahrgenommen.

Aber jetzt kommen wir

bestimmt noch einmal wieder, um sie

uns genauer anzuschauen.“

ÜBER EIN DRITTEL DER LÄUFER

ACHTEN KUNSTPAUSEN

Bei den weiteren Kulturauszeiten

wurden unter anderem thematische

Führungen, Konzerte oder szenische

Darstellungen mit Bauhaus-Bezug

geboten. 35 Prozent aller Teilnehmer

nahmen mindestens eines dieser

Angebote wahr, mehr als ein Fünftel

der Starter stoppten bei drei oder

mehr Kulturzeiten, 51 Läufer sogar

bei allen neun.

Am beliebtesten war die Auszeit an

der Kirche in Possendorf, wo über

550 der insgesamt 2412 Teilnehmer

die Dada-Performance genossen, die

von Matthias von Hintzenstein und

Norica Kimura aufgeführt wurde, also

fast jeder Vierte. Die Verbindung von

Sport und Kultur kam bei den Läufern

sehr gut an, zumal die kleinen Pausen

ja auch noch einen weiteren positiven

Nebeneffekt hätten, wie Maike Noack

aus Braunschweig bemerkte: „Die Kulturauszeiten

sind eine prima Gelegenheit,

um einmal kurz Luft zu schnappen,

ohne dabei gleich ein schlechtes

Gewissen haben zu müssen.“

Die Frau am Empfang im Haus Hohe

Pappeln war jedenfalls ganz erstaunt,

wie wenig den meisten Teilnehmer die

17 Kilometer, die ihnen zu diesem Zeitpunkt

bereits in den Beinen steckten,

anzumerken waren. „Sie sehen alle

noch so frisch aus“, sagte sie verwundert,

während die Läufer der Musik

lauschten oder mit Kurzführungen das

Haus erkundeten.

Das Gebäude wurde vom Belgier Henry

van de Velde entworfen – von der

Architektur über die Gartengestaltung

bis hin zu Möbeln und Leuchtkörpern

trägt dort alles die schnörkellose,

funktionale und elegante Handschrift,

die für das Bauhaus so typisch ist. Die

Bauhaus-Schule bedeutete vor 100

Jahren einen kulturellen Aufbruch,

der bis heute weltweit Spuren hinterlassen

hat.

UTA PIPPIG IST MIT DEM

BAUHAUS-STIL AUFGEWACHSEN

„Das Bauhaus ist eine Marke, die weit

über Deutschland hinausstrahlt“,

meinte Uta Pippig, in den Neunzigerjahren

mehrfache Siegerin des BMW

Berlin-Marathons sowie des Boston-Marathons.

In Weimar gab die

53-Jährige zunächst den Startschuss

und begab sich anschließend selbst

noch auf die Halbmarathonstrecke.

Bereits als Kind hatte Pippig Bekanntschaft

mit dem Bauhaus gemacht: Das

Haus ihrer Mutter war ganz in diesem

Stil eingerichtet. Später war sie häufiger

im Gropius-Haus in Lincoln im

US-Bundesstaat Massachusetts zu

Gast, weil ein Bekannter – der Amerikaner

Jack Fultz, Boston-Sieger von

1976 – ganz in der Nähe wohnte. „Als

Läufer sind wir ohnehin ständig unterwegs,

um Neues zu erkunden. Aber

der Bauhaus-Marathon treibt das gewissermaßen

auf die Spitze“, sagte die

ehemalige Spitzensportlerin.

DAS KONZEPT LÄSST SICH IN

VIELE STÄDTE ÜBERTRAGEN

Ausgedacht hatte sich das Konzept

Helmut Krauß. Auf seinen Touren

durch die Stadt war dem 59-Jährigen

vor fünf Jahren der Gedanke gekommen,

einen Lauf zu organisieren,

der Sport und Kultur auf einzigartige

Weise vereint. Der Weimarer wandte

sich an SCC Events aus Berlin als

erfahrenen Laufveranstalter und

stieß dort auf offene Ohren. Die Veranstaltung

war als einmaliges Event

im Bauhaus-Jubiläumsjahr angelegt,

doch Helmut Krauß hätte große Lust,

ein ähnliches Konzept auch anderswo

umzusetzen.

2020 würde in Bonn der 250. Geburtstag

von Ludwig van Beethoven

begangen, im Jahr darauf in Erfurt

die Bundesgartenschau, wo er sich einen

Buga-Lauf mit Sport, Kultur und

Gartenkunst gut vorstellen könnte.

„Solche Jubiläen eignen sich hervorragend,

um ein ganz besonderes Lauferlebnis

zu kreieren“, sagte er.

Am liebsten hätte er die Läufer auch

durch den Ilmpark geschickt, doch

dagegen sträubte sich die örtliche

Klassikstiftung aus Sorge um die

wertvollen Gehölze. Dabei hätte es

wirklich gut gepasst: Auf den Wiesen

am Ufer des Flusses trieben die Bauhäusler

schon vor 100 Jahren Sport.

Bewegung war ihnen wichtig, wenngleich

eher in Form von Gymnastik

als laufenderweise. Vor allem Johannes

Itten als einer der ersten Lehrenden

am Staatlichen Bauhaus ließ

seine Schützlinge sich vorab lockern,

ehe sie zu Stift und Papier griffen.

„Stretch it like Bauhaus“ lautete deshalb

auch das Motto am Haus Am

Horn. Das Musterhaus für die radikalen

Wohnideen des Bauhauses wurde

1923 eröffnet – es handelte sich um

das erste Bauwerk der berühmten

Hochschule und das einzige am Gründungsort.

Klar, dass es dazu viel zu

erzählen gab. Gebannt lauschten die

Läufer den Ausführungen, betrachteten

alte Fotoaufnahmen, studierten

genauestens den Grundriss.

KOPF HOCH: SO ENTSPANNEN

KÖRPER UND GEIST

Viele Marathonstrecken gleichen

heutzutage einer Sightseeingtour,

vorbei an den Sehenswürdigkeiten

der Stadt, doch nirgendwo sonst

konnte man sie bislang so intensiv

erleben wie beim Bauhaus-Marathon.

In Weimar verschwammen die

Grenzen zwischen Sport und Kultur,

zwischen Laufveranstaltung und Studienreise.

„Wir machen beides gern,

von daher war das die perfekte Kombination“,

sagten Thomas und Sylwia

Platena aus Detmold. Die Kulturauszeiten

würden den Lauf strukturieren

– die Zeit auf der Strecke könne man

derweil nutzen, um die Gedanken zu

ordnen.

So sah es auch Uta Pippig, die im

Halbmarathon nach 1:41:34 Stunden

und vier Kulturauszeiten als

fünftschnellste Frau ins Ziel kam.

„Wer nicht immer bloß stur auf die

Straße schaut, sondern zwischendurch

auch einmal den Blick für die

Umgebung hat, kann während des

Rennens Geist und Körper entspannen.

Das war früher auch immer mein

Erfolgsrezept“, sagte sie. Auf diese

Weise lasse sich ein Marathon deutlich

besser durchstehen. Der Mann

mit dem Hammer werde sozusagen

von der Kultur verdrängt, so Pippig.

88


ENTDECKUNGS-

REISE

KULTUR-

AUSZEIT

Wer links abbiegt, nimmt eine

Kulturauszeit. Die Zeitmessung

wird unterbrochen. Für alle, die

rechts laufen, läuft auch die

Laufzeit weiter

MUSIK UND

KUNST

erlebten die Läufer beim

Bauhaus-Marathon auch im

Vorüberlaufen

BAUHAUS

ARCHITEKTUR

In einer Laufpause stretchen

und Bauhaus-Architektur mit

Bauplänen studieren. Das gab

es bislang nur in Weimar

MAL-

PAUSE

Anhalten, die Dorfkirche

malen und das Ergebnis mit

der eigenen Startnummer

signieren. Ein bisschen

fühlten sich die Läufer beim

Bauhaus-Marathon wie

Künstler

„Zu solchen Jubiläen lassen sich ganz

besondere Lauferlebnisse kreieren“

Initiator Helmut Krauß zu der Idee, auch zum 250. Beethoven-Geburtstag in Bonn einen Kulturlauf zu organisieren

89 ——— LÄUFT.


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Sehenswürdigkeiten und

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auf 560 Metern über dem

Meer geht es auf den fast

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Gipfel der Plose.

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Weltnaturerbes lockt im

Ziel einer der schönsten

Ausblicke auf die Alpenwelt.

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geschrieben

wurde, läufst du Runden

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schönstem Alpen-Panorama

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störenden Autoverkehr.

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TRIATHLON

Hier kannst du familiäre

Atmosphäre genießen

und anschließend auf

dem Dorffest kräftig

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Mit einer Strecke, die am

Strand entlang führt, und

der untergehenden Sonne

erlebst du die Nordseeinsel

von ihrer schönsten Seite.

21.07.FÜSSEN

M | HM | 10 KM | STAFFEL

Entlang malerischer

Seen und beeindruckender

Schlösser

geht’s bei diesem Genuss-Lauf.

21.07.MÜHLACKER

Triathlon hat in Mühlacker

Tradition: Schon 1931 wurden

die drei Distanzen hier

kombiniert ausgetragen.

26.-28..07.BOZEN/ITA

121 Kilometer und 7554

Höhenmeter: Das Südtirol

Ultra Skyrace ist ein Ultratrail

der Superlative mit unvergesslichen

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91 ——— LÄUFT.


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PYHRN PRIEL

TROPHY

NÜRNBERGER

HALBMARATHON

26.07.KÖLN

10 KM | 5 KM

LAUFE OP KÖLSCHE

ART lautet das Motto

bei einem der beliebtesten

Läufe der Region.

04.08.KÖLN

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Bezwinge das dritthöchste

Gebäude Kölns: 714

Stufen, 132 Höhenmeter

und oben wartet ein unvergleichlicher

Ausblick.

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43,2 KM | 19,7 KM | 9,5 KM

Von Berg zu Berg erläufst

du dir auf atemberaubenden

Wegen

die südliche Pyhrn

Priel Region.

10.08.NÜRNBERG

HM | 10 KM

Valznerweiher, Schmausenbuck,

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Forst. Das ist Romantik

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KRAICHGAU SUM-

MERTIME TRIATHLON

NORDSCHWARZ-

WALD TROPHY

GEWOBA CITY

TRIATHLON

11.08.MONSCHAU

56 KM | M | STAFFEL

Sei beim Monschau-Marathon

dabei und erlebe

einen Klassiker und einen

der schönsten deutschen

Landschaftsläufe.

11.08.KARLSDORF-N.

TRIATHLON

Glasklares Wasser im

Sieben-Erlen-See und

ausgelassene Stimmung

im Stadion gibt es beim

Triathlon im Kraichgau.

10.-11.08.SCHÖMBERG

50 KM | 40 KM | 25 KM | 10 KM

Hier kannst du neben

zahlreichen Höhenmetern

und herrlicher Landschaft

auch die heilklimatische

Luft genießen.

11.08.BREMEN

TRIATHLON

Neben Kähnen und Lastenschiffen

absolvierst

du deinen Triathlon im

modernen Europahafen in

Bremen.

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POTSDAM URBAN

TRAIL

11.08.POTSDAM

10 KM

Bei den Urban Trails läufst

du nicht an Sehenswürdigkeiten

vorbei, sondern

mitten durch. Auch in Potsdam

erwartet dich einiges.

SWISS ALPS 100

16.08.MÜNSTER/SUI

160 KM | 100 KM | 50 KM

Erlebe phänomenale Ausblicke

über grüne Täler

und verschneite Berggipfel

in der Schweiz beim

Swiss Alps 100.

VERTICAL

SOMMERLAUF

17.08. ST. MORITZ/SUI

5 KM

1000 Höhenmeter auf 5,5

Kilometern! Hier läufst

du die Abfahrtspiste der

Ski-WM 2017 hoch. Kurz,

intensiv und spektakulär.

ENGADINER

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18.08.SILS IM ENGADIN/SUI

25 KM | 11 KM

Hier läuft das Auge mit!

Von Sils nach Samedan

geht es vorbei an malerischen

Orten, die Berge

immer im Blick.

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7. SEPTEMBER 2019

Marathon + Halbmarathon!

– TORLAUF –

DACHSTEIN

Der Metropolmarathon Mitteldeutschland

zwischen Leipzig und Halle (Saale)

www.mitteldeutscher-marathon.de

www.torlauf-dachstein.info

11.08.2019

Schwimmen in kristallklarem Wasser

flache und schnelle Radstrecke

zuschauerfreundliche Laufstrecke

Distanzen:

Olympisch: 1,5km swim - 40km bike - 10km run

Sprint:

0,75km swim - 23km bike - 6,6km run

Jedermann: 0,4km swim - 13km bike - 3,3km run

www.summertime-triathlon.de


RED CASTLE RUN

VIERNHEIMER

V-CARD TRIATHLON

KÖLNER

HALBMARATHON

LAKE RUN MÖHNESEE

23.-24.08.ROTENBURG

16 KM | 8 KM | 4 KM

Kämpfe dich an einem Seil

durch die Strömung der

Fulda und erlebe spektakuläre

Hindernisse in der

mittelalterlichen Stadt!

25.08.HEMSBACH

TRIATHLON

Schwimmen, Radfahren

und Laufen

beim traditionsreichen

Viernheimer V

Card-Triathlon.

25.08.KÖLN

HM

Du kannst spontan entscheiden,

ob du eine,

zwei, drei oder gar vier

Runden à sieben Kilometer

laufen möchtest.

25.08.MÖHNESEE

21 KM | 15 KM | 8 KM

Auch bei diesem Lake Run

geht‘s zur Sache. Im und

rund um den Möhnesee

müssen die Läufer rund 50

Hindernisse überwinden.

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BERLIN SPANDAU

URBAN TRAIL

REEBOK RAGNAR

RELAY

EBM-PAPST

MARATHON

SURVIVAL RUN

25.08. BERLIN

10 KM

Bei den Urban Trails

läufst du nicht an

Sehenswürdigkeiten

vorbei, sondern mitten

durch.

31.08.HAMBURG

250 KM STAFFEL

Zwei Tage, eine Nacht.

Zehn Läufer, ein Team!

250 Kilometer und ein

Erlebnis, das ihr nie

mehr vergesst.

07.09.NIEDERNHALL

M | HM | 10 KM

Du läufst durch die Weinberge,

hast einen wunderschönen

Blick auf das

Kochertal und genießt ein

Fest für die ganze Familie.

07.09.HODENHAGEN

16 KM | 8 KM

Im Serengeti-Park leben

Elefanten, Nashörner, Leoparden

und Co.Bei diesem

Hindernis-Fun-Run

läufst du an ihnen vorbei.

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TORLAUF

DACHSTEIN

HEXAD WOLFS-

BURG MARATHON

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NIBELUNGENLAUF

WORMS

07.09. RAMSAU AM DACH.

M | HM

Die einzigartige Umgebung

des Dachsteinmassives

und der Dachstein

selbst machen diesen

Traillauf unvergesslich.

08.09.WOLFSBURG

M | HM | 10 KM | 5 KM

Erkunde die Sehenswürdigkeiten

der Autostadt

und genieße die super

Stimmung an der Strecke.

08.09.MÜNSTER

M

Laufen durch das historische

Stadtzentrum und

durch die Natur rund um die

Stadt: Läuferherz, was willst

du mehr?!

08.09.WORMS

HM | 10 KM

Laufe in Worms auf der

Spur der Nibelungen

und genieße die Stimmung

in Deutschlands

ältester Stadt.

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08. SEPTEMBER 2019

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Marathon ist ein Sportfest!

14.09. MOSNANG/ SUI

HM | 8,5 KM

Auf dem Weg hinauf zum

Schnebelhorn erwartet

dich eine abwechslungsreiche

und herausfordernde

Strecke.

15.09.NEU-ISENBURG

HM | 10 KM | 5 KM

Genieße beim Hugenottenlauf

eine tolle und

abwechslungsreiche

Strecke, die quer durch

den Wald führt.

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jeder - renne doch mal

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SANDDORNLAUF

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3 ETAPPEN

Drei Etappen an drei Tagen,

50 Kilometer, 1000

Höhenmeter - und das

alles im Wald von Westerwald

und Siebengebirge.

21.09.KNÜLLWALD-REMS.

18 KM | 9 KM | TEAM

Hier kommt niemand

sauber ins Ziel. Garantiert!

Und: So ein bisschen

dreckig ist doch

eigentlich super, oder?

21.09.LANGEOOG

HM | VM | 5 KM

Entdecke die Insel bei

einem Halbmarathon,

Viertelmarathon oder

5er und genieße das

Nordsee-Flair.

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10 KM | 5 KM

Der Stadtlauf ist bekannt

für eine flache, schnelle

Strecke und für die leckeren

Kekstüten des Titelsponsors.

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CHALLENGE

NIFCO KTW SEEN-

LANDMARATHON

22.09.SINSHEIM

50 KM | 33 KM | 21 KM | 10 KM

Dieser Lauf hat mit seinen

anspruchsvollen Langstrecken

durch das herrliche

Kraichgauer Hügelland seinen

besonderen Reiz.

22.09.BREMEN

15 KM | 10 KM | 5 KM

Hier werden mitten in

Bremen künstliche und

natürliche Hindernisse

auf ihre Spaßtauglichkeit

getestet!

22.09.DÜSSELDORF

14,6 KM | 7,8 KM | TEAM

Erlebe den neuen

Volkssport aus Schweden

- Fun und Action

zu Land und zu Wasser!

22.09.PLEINFELD

M | HM | 5 KM | STAFFEL

Die Panoramalaufstrecke

rund um den Brombachsee

macht diesen Lauf

zu einem besonderen

Erlebnis.

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FRAU

SCHMITT

MEINT

EINE

STARKE BINDUNG

↦ „Schnürsenkel, nichts als

Schnürsenkel!“ Im Keller eines

großen Laufschuhherstellers saß

Arthur McLane und fädelte bunte

Kunststoffbänder in Laufschuhe.

Als „Chief Development Officer Laces“

war er seit 23 Jahren für die

Entwicklung der Laufschuhsenkel

zuständig. Lange hatte er gehofft,

er könnte irgendwann in die Zwischensohlenabteilung

wechseln,

dorthin, wo die echten Innovationen

gemacht werden. Oder wenigstens

zu den Fersenkappen! Aber die

Schnürsenkelabteilung war wie ein

Fluch.

McLanes Karriere war ins Stocken

geraten. Einmal hatte er sich bei der

Konkurrenz beworben, einem innovativen

Hersteller in der Schweiz.

Doch dann war ihm im Bewerbungsgespräch

herausgerutscht, dass ihm

sein derzeitiger Job enorm auf den

Senkel gehe. Die Schweizer riefen

natürlich nie wieder an.

Dabei hatte seine Laufbahn so gut

begonnen! Nach einigen trostlosen

Wochen bei den Ösen hatte er bei

den Senkeln endlich etwas bewegen

können. Er hatte die Laces aus Recyclingmaterialien

entwickelt und die

Neonfarbenen mit den Kontrastpaspeln.

Er hatte die komplexe

Umstellung vom traditionellen

Baumwollflachwebsenkel auf den

runden Spaghettityp aus Kunstfasern

begleitet. Und: Er war der

Erfinder des weltweit ersten Schnürsenkels

in Wellenform. Und was war

der Dank? 3D-Drucker! Es würde

nicht mehr lange dauern, dann würden

sich alle Laufschuhkäufer ihre

Schnürsenkel zuhause ausdrucken –

in allen Farben. Und das Schlimmste:

in Überlänge! All die Jahre hatte er

dafür gekämpft, dass Schnürsenkel

die Längennorm 73B II nicht überschritten.

Er selbst hatte schmale

Füße und fand längere Schnürsenkel

äußerst unnötig. Menschen mit breiten

Füßen blendete er hartnäckig

aus. Aber nun war 73B II in Gefahr.

McLane wischte sich den Schweiß

von der Stirn. Hatte er nicht schon

einmal eine vermeintliche Zeitenwende

überstanden? Damals in den

1980er Jahren drohte die ganze

Abteilung von der neu gegründeten

Klettverschluss-Unit überrollt zu

werden. Doch dann war Klett plötzlich

nicht mehr gefragt und McLane

wieder im Spiel. Jetzt musste er

nur noch sieben Jahre durchhalten,

dann konnte er in den Ruhestand

gehen. McLane grübelte. Irgendwie

fühlte er sich den Senkeln ja auch

verbunden. Noch einmal eine richtig

starke Senkelinnovation entwickeln,

das wär’s! Nur bitte keine Schnellverschlüsse,

das wäre wirklich der

Untergang jeder Senkelkultur. Aber

was könnte er entwickeln? Vielleicht

eine eckige Form? Versenkbare

Senkel? E-Senkel, die sich per App

schließen lassen? McLane stellte

sich an sein Flipchart und begann zu

zeichnen. Und während das große

gläserne Gebäude des Laufschuhherstellers

längst in nächtliches Dunkel

getaucht war, brannte irgendwo im

Keller in der Senkelentwicklungsabteilung

das Licht noch bis in den

frühen Morgen.

Heidi Schmitt

Heidi Schmitt, Läuferin und Autorin aus Frankfurt, schreibt und läuft in stetigem Wechsel. Am liebsten über und bei Volksläufen in der Provinz, wo

Läufer zwar selten mit einer Medaille, dafür aber mit Streuselkuchen belohnt werden. In LÄUFT. schreibt sie ganz offen, was sie denkt.

Und wer mehr Frau Schmitt will, wird hier fündig:

www.laufen-mit-frauschmitt.de

97 ——— LÄUFT.


VORSCHAU & IMPRESSUM

↦ Die nächste Ausgabe:

Auf diese Themen kannst du

dich schon mal freuen

Dein Stil für

gesünderes

Laufen

Vorfuß? Mittelfuß? Ferse? Gut gedämpfte

Laufschuhe gegen solche,

die dir das Barfußgefühl geben.

In der Diskussion um den gesündesten

Laufstil, der auch vor Verletzungen

schützt, waren in den

vergangenen Jahren jede Menge

dogmatische Argumente zu hören.

Dabei gibt es den einen „perfekten“

Laufstil für alle gar nicht. Jeder

sollte die Technik finden, die zu

seinem Körper passt.

Schuhkauf in

der Zukunft

Die nächste

LÄUFT.

erscheint am

30. August 2019

bis dahin:

www.laufen.de

Wie kaufen wir unsere Laufschuhe

im Jahr 2025? Online, individuell

maßgeschneidert oder ganz

traditionell im Laden? Dieser

Frage gehen wir im Interview mit

Handelsexperten nach.

LÄUFT.

DAS MAGAZIN VON LAUFEN.DE

LÄUFT. und laufen.sind Produkte der

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(Geschäftsführender Chefredakteur)

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Marcus Schall, Heidi Schmitt, Joachim Sünger

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So wichtig ist

der Schlaf

Die schnellsten Läufer machen es

vor: Sie laufen nicht nur viel und

schnell, sondern schlafen auch

lange und oft. Viele Hobbyläufer

glauben dagegen, mit wenig

Schlaf ihre Fitness unter Beweis

stellen zu können. Ein Irrglaube.

Denn: Wer besser schläft, ist auch

fitter.

Die besten

Laufschuhe für

den Herbst

Zusammen mit den Fachhändlern

von dein-laufprofi.de haben

wir die neuesten Modelle schon

getestet, bevor sie in die Läden

kommen. In der nächsten Ausgabe

stellen wir wieder die aktuellen

Laufschuhe vor, die wir für die

besten der Saison halten.

WIR MACHEN LÄUFT. FÜR

DICH, deshalb freuen wir

uns über jede Zuschrift,

durch die wir erfahren, wie

dir unser Heft und unsere

Webseite gefällt.

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ORGANISATION


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