13.06.2025 Aufrufe

LÄUFT. November/Dezember 2018

Das sind die Themen dieser Ausgabe: Fit durch den Winter – deshalb ist Sport jetzt so wichtig für deine Gesundheit | Rausgehen – Wie dir das Tageslicht beim Abnehmen helfen kann | BMW Berlin-Marathon – Mit LÄUFT. erlebst du das Rekordrennen noch einmal | Heimisches Superfood – Kohl ist ein idealer Vitamin- und Mineralstoffspender, grade wenn es draußen kälter wird | Laufurlaub: Jetzt fürs Frühjahr und für Silvester planen und mehr Spaß am Laufen haben | Abenteuer in der Mongolei – Unsere Autorin ist durch die Wüste Gobi gelaufen | Und viele Themen mehr

Das sind die Themen dieser Ausgabe: Fit durch den Winter – deshalb ist Sport jetzt so wichtig für deine Gesundheit | Rausgehen – Wie dir das Tageslicht beim Abnehmen helfen kann | BMW Berlin-Marathon – Mit LÄUFT. erlebst du das Rekordrennen noch einmal | Heimisches Superfood – Kohl ist ein idealer Vitamin- und Mineralstoffspender, grade wenn es draußen kälter wird | Laufurlaub: Jetzt fürs Frühjahr und für Silvester planen und mehr Spaß am Laufen haben | Abenteuer in der Mongolei – Unsere Autorin ist durch die Wüste Gobi gelaufen | Und viele Themen mehr

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2018 MARATHON

1400v6


AUS DER REDAKTION

↦ MIT PROFIS

UNTERWEGS:

DER DEUTSCHE

REKORDLER

CARSTEN EICH

LÄDT INS RUNNING

CAMP EIN

WENN MAMA & PAPA

STRONGMÄNNER SIND!

MIT DER FAMILIE ZUM

HINDERNISLAUF IN KÖLN

Bei unserer Kollegin Vera Schwarz führte der Familienausflug diesmal

zum Fisherman‘s Friend StrongmanRun in Köln. Und während Mama

und Papa Jean-Pierre beim Sechs-Kilometer-Fun-Run jede Menge

Spaß hatten, feuerten die beiden Töchter Zoé und Malou kräftig an.

Du willst so was auch mal erleben? Am 28. September 2019 heißt es

wieder „RunJeck“ in der schönsten Stadt am Rhein! Die Anmeldung ist

schon geöffnet:

www.strongmanrun.de

Carsten Eich war über viele Jahre die deutsche Nummer eins

auf der Straße. Noch immer hält er mit 60:34 Minuten den

deutschen Rekord im Halbmarathon. Nach seiner Karriere

ist Carsten Eich der Laufszene auf vielfältige Weise verbunden

geblieben. Mit den meisten Spaß hat er aber daran, die

Leser von LÄUFT. jedes Jahr im Frühjahr in unsere Running

Camps auf Mallorca und an der Algarve zu begleiten. Und

2019 machen wir zusammen mit Carsten Eich und dem Medical

Team des BMW Berlin-Marathons in Portugal ein ganz

besonderes Angebot: In Monte Gordo kannst du deine Saisonvorbereitung

perfekt beginnen. Inklusive professioneller

Leistungsdiagnostik und – wenn du willst – mit einem garantierten

Startplatz beim Berliner Halbmarathon oder beim

Berlin-Marathon! Mehr dazu ab Seite 68.

↦ WENN 40.000 IHRE LEUCHT-

SPUR HINTERLASSEN: DER

BERLIN-MARATHON ALS HEATMAP

↦ COOLE POWERFRAUEN:

FÜR LÄUFT. ÜBER DIE ALPEN

Antonia Rick und Sandra Blanz sind für uns ins ewige Eis

der Alpen aufgebrochen. Beide zählen zu den Asics Front-

Runnern und haben im September als Team den Trans Alpine

Run gemeistert. Sieben Etappen, gut 260 Kilometer und

rund 16.000 Höhenmeter lagen auf ihrem Weg über die Alpen

von Garmisch-Partenkirchen nach Brixen. Was sie dabei erlebt

haben, liest du ab Seite 48.

Im September finishten erstmals mehr als 40.000 Läufer

den BMW Berlin-Marathon. Und wenn so viele gemeinsam

auf den 42,195 Kilometern durch die Haupstadt

unterwegs sind, hinterlässt das Spuren auf den sogenannten Heatmaps

von Strava. Auf Strava teilen Sportler ihre Läufe mit anderen.

Unabhängig davon, mit welchem Tool sie aufgezeichnet worden sind.

Aus den hochgeladenen Daten wird errechnet und mit den „Heatmaps“

angezeigt, auf welchen Strecken die meisten Läufer unterwegs

sind. Unsere Abbildung vom Marathon-Sonntag in Berlin zeigt, dass

an diesem Tag zwar auch viele Läufer überall in Berlin unterwegs waren,

die Marathonstrecke sich aber deutlich abhebt. Über 10.065 der

Berliner-Marathonläufer haben ihre Rennaktivitaet auf Strava geteilt.

Damit war Strava die beliebteste Tracking-App beim Berlin Marathon.

Und alles weitere zum Berlin-Marathon liest du ab Seite 32.

4


TRAINING & FITNESS

EVENTS & REISEN

12

Fit durch den Winter

Deshalb ist Sport jetzt wichtig für deine Gesundheit.

Plus: So trainierst du im Winter richtig

20

Abenteuer in der Mongolei

Andrea Löw erlebte beim Gobi March Unvergessliches:

von endloser Blumenpracht bis Camp-Evakuierung

55

70

Gemeinsam fit

Vier Partner-Übungen für mehr Fitness

Profi-Tipps vom Marathon-Star

Die besten Tipps vom Olympia-Zweiten Meb

Keflezighi für alle Hobbyläufer, die demnächst an

einem Wettkampf teilnehmen wollen

32

42

Berlin: Den Rekord-Marathon nochmal erleben

Eliud Kipchoge verbesserte den Weltrekord auf 2:01:39

Stunden – aber das war nicht der einzige Rekord

Zwischen Spektakel und Einsamkeit

Der Ultra-Trail du Mont Blanc versetzt eine Region

in den Ausnahmezustand. Auch dieses Jahr trafen

sich wieder die besten Trailläufer und Hobbyathleten

38

48

LÄUFER & LEUTE

Läufer-Hot Spot Köln

Köln gilt als die grünste Millionenstadt Deutschlands

und bietet Läufern ideale Bedingungen – wir stellen

einige der Läufer vor, die hier unterwegs sind

Girl Power beim Transalpine Run

Beim Gore-Tex Transalpine Run muss man als Team

über 260 Kilometer und rund 16.000 Höhenmeter

bestehen – so wie Antonia Rick und Sandra Blanz

50

64

68

Die besten Lauf-Events

Das sind absolute Lauf-Highlights:

Drei Must-Runs und ein Lesertipp

Wenn Beine und Lunge explodieren

246 Meter ist der Thyssenkrupp-Turm hoch und damit

nicht nur das höchste Gebäude Baden-Württembergs,

sondern auch ein Eldorado für Treppenläufer

Jetzt den Laufurlaub fürs Frühjahr planen

Plane jetzt deine Reise in unsere

Laufcamps für den kommenden Frühling

58

60

62

Gesucht: Die Läufer des Jahres

LÄUFT. und laufen.de suchen wieder zusammen

mit Krombacher o,0% Läuferinnen und Läufer, die

auch andere motivieren. 2018 steht die Wahl unter

dem Motto: So hat Laufen mein Leben verbessert

Der auf dem Laufband tanzt

1992 lief Dieter Baumann zum Olympiasieg. Heute

ist der 53-Jährige erfolgreicher Kabarettist

Was macht ihr, wenn die Ampel rot ist?

Wir fragen, ihr antwortet: Haltet ihr an der Ampel?

72

76

77

Nachtschicht

Das Reebok Ragnar Relay Wattenmeer über 250 Kilometer

schweißt Läufer zu einem Team zusammen

Silvester in Trier mit Gesa Krause feiern

Laufe und feiere in Trier mit den Stars der Laufszene

Weniger Startgeld zahlen!

Hier meldest du dich zum günstigsten Preis

für Laufveranstaltungen an

EQUIPMENT & MODE

26

28

GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG

Wehe, wenn‘s knirscht

Ein Knacken im Knie ist meist harmlos. Kritisch wird

es, wenn es knirscht

Superfood für Herbst und Winter: Kohl

Kohl ist reich an Vitamin C, stärkt die Abwehrkräfte

und kurbelt den Fettstoffwechsel an. Ideal für Aktive

16

56

Lauf-Equipment für den Winter

Das hält dich jetzt warm und sorgt für Sichtbarkeit

Neue Schuhe

Was der Asics RoadHawk FF 2, der Brooks

Bedlam und der Reebok Floatride Run Fast Pro

können und für wen sie geeignet sind

Titelbild: iStock

52

61

So hilft Licht beim Abnehmen

Wie man dem klassischen Winterspeck

mit Tageslicht den Kampf ansagen kann

Wenn die Stress-Wade zwickt

Die Ursache einer schmerzende Wade ist oft keine

körperlicher, sondern Stress

AUSSERDEM

06 Big Picture 81

41 Gesas Kolumne 82

facebook/laufen.de

Titelthema

Frau Schmitt meint ...

Impressum, Vorschau

instagram/laufen.de


OH BERLIN,

DU BIST SO WUNDERBAR!

Spätestens wenn man dieses Bild gesehen hat, weiß man, wieso der BMW Berlin-Marathon

der größte und beliebteste Marathon Deutschlands ist – und auch international zu

den Top-Läufen schlechthin gehört. Kaum eine andere Metropole kann eine solche Kulisse

und Atmosphäre bieten. Allein der Lauf durch das Brandenburger Tor, kurz vor dem Ziel,

gehört zu den bewegendsten Marathon-Momenten schlechthin! Kein Wunder, dass es auch

in diesem Jahr viel mehr Laufwillige als die 44.000 Startplätze gab. Die Startplätze werden

deshalb seit einigen Jahren größtenteils verlost. Wenn du im nächsten Jahr am 29.

September in Berlin am Start sein willst, musst du dich zwischen dem 17. Oktober und

7. November 2018 um einen Startplatz bewerben und auf das Losglück hoffen. Nur sehr

schnelle Läufer, die bestimmte Zeiten bereits unterboten haben, bekommen einen Startplatz

garantiert. Du willst noch mehr über den Berlin-Marathon wissen? Alles über das

außergewöhnliche Rennen 2018, bei dem der Kenianer Eliud Kipchoge den Weltrekord auf

sensationelle 2:01:39 Stunden verbesserte, liest du ab Seite 32. Foto: Alexis Berg/Strava

6


BIG

——

PICTURE

7 ——— LÄUFT.


↦ Vor ein paar Jahren gehörte Jonas

Plass (Foto rechts) mit einer Bestzeit

von 46,00 Sekunden zu den besten

deutschen 400-Meter-Läufern. 2012

holte er mit der Staffel bei der EM in

Helsinki Bronze. 2016 hängte er seine

Spikes an den Nagel und hatte erst einmal

genug von der Rennerei. Fast zwei

Jahre lief er so gut wie gar nicht, nach

eigener Schätzung insgesamt weniger

als 100 Kilometer. Umso erstaunlicher

ist die Zeit, die er vor wenigen Wochen

beim Berlin-Marathon hingelegt hat:

Nach 2:46:13 Stunden überquerte der

32-Jährige bei seiner Marathon-Taufe

die Ziellinie.

Nun ist es nicht so, dass er nach seiner

Sprintkarriere überhaupt keinen

Sport mehr machte: Er fuhr Rad. Und

ein paar richtig lange Touren waren

schon dabei. In acht Tagen von Paris

nach Barcelona zum Beispiel, oder von

Leipzig nach Berlin, hin und zurück in

einem Tag, 400 Kilometer im Ganzen.

ANLAUF

Ex-400-Meter-Läufer Jonas Plass beim Berlin-Marathon

Vom Sprint zum rasanten Marathondebüt

Aber mit dem Laufen fing er erst wieder

Ende 2017 an, mit Kunden, die

er als Personal Trainer betreute. Es

folgte ein Start beim Airport Night

Run in Berlin, wo er seinem Körper

irgendwie 37:23 Minuten über 10 Kilometer

abrang. Die Atmosphäre, die

aufgeputschten Kollegen, mit denen

er unterwegs war, all das hatte einen

nachhaltigen Effekt: Er nahm sich

vor einen Marathon zu laufen. Und

sechs Monate später stand er beim

Berlin-Marathon an der Startlinie.

Was als Nächstes kommt, weiß er

noch nicht. Aber dass weitere Langdistanzwettkämpfe

folgen werden,

ist sicher. Wer mehr über das Rennen

von Jonas Plass erfahren will, zum

Beispiel, warum der Mann mit dem

Hammer bei ihm schon bei Kilometer

24 vorbeischaute und was er bei

seinem nächsten Marathon anders

machen wird, kann in seinem Blog

stöbern:

www.acebe.de

10-Kilometer-Meisterschaften

„Eigentlich müsste

ich jetzt aufhören“

Völlig überraschend holte sich der Karlsruher

Jannik Arbogast in Bremen den Titel als

Deutscher Meister über 10 Kilometer. Der

Karlsruher hat schon gute Platzierungen bei

Deutschen Meisterschaften erreicht, gewonnen

hat er allerdings noch nie – das blieb sein

Ziel. Dieses Mal hatte er sich lediglich vorgenommen,

mitzulaufen und dann „einfach mal

zu gucken, wie es geht“. Nachdem er das Rennen

in 29:24 Minuten nach einem spannenden

Vierkampf im Spurt für sich entschieden

hatte, witzelte er: „Jetzt, wo ich Deutscher

Meister geworden bin, müsste ich eigentlich

aufhören.“ Bei den Frauen dominierte die Ulmerin

Alina Reh. Die EM-Vierte über 10.000

Meter auf der Bahn gewann in 32:22 Minuten.

103.020

Stufen ist Carsten Neder im Münchner Olympiaturm

innerhalb von 24 Stunden rauf und

runter gelaufen. Insgesamt 51-mal rannte er

den Turm hoch und wieder runter. Und diese

Strapazen hat er für einen guten Zweck auf

sich genommen: 15.000 Euro an Spendengeldern

erhielt der Extremsportler von Sponsoren

und anderen Spendern. Dieses

Geld kommt nun der „Initiative

krebskranke Kinder München

e.V.“ zugute.

www.olympiaturm24run.de

Sport als Krebsvorsorge

Laufen schützt vor

Darm- und Brustkrebs

Ein internationales Forscherteam hat

eine groß angelegte Analyse durchgeführt,

um den Zusammenhang

zwischen Sport und Krebs zu untersuchen.

Die Ergebnisse sind für zwei

Krebsarten eindeutig: Bewegung vermindert

das Risiko an Darm- oder

Brustkrebs zu erkranken. Auch für

andere Krebsarten vermuten die Forscher

einen derartigen Zusammenhang.

Dieser ließ sich allerdings nicht

eindeutig nachweisen. Für ihre Arbeit

führte das Team 19 Übersichtsstudien

zusammen, die wiederum auf den

Ergebnissen von insgesamt 541 Einzel-Studien

fußen.

Fotos: Imago, Asics, Flo Hagena, Strongman Run

8


Strongman Run

Auf einem Bein über Stock und Stein

Wegen einer Knochenkrebserkrankung verlor Tom Belz im Alter von acht Jahren ein Bein. Doch das

hält den 31-Jährigen nicht davon ab, sich schwierigen Herausforderungen zu stellen. So bestieg er im

August auf zwei Krücken und einem Bein Afrikas höchsten Berg, den 5895 Meter hohen Kilimandscharo.

Und im September finishte er beim 10-Kilometer-Rennen des Fisherman's Friend StrongmanRun in

Köln. „Man hat mir oft gesagt: ‚Tom, das kannst du nicht schaffen.‘ Aber ich denke nicht so viel darü ber

nach. Ich probiere es einfach aus – dann weiß ich, ob ich es kann.“ Und so beweist er sich selbst und der

Welt jedes Mal aufs Neue, dass Grenzen Kopfsache sind. Neben dem persönlichen Glücksgefühl nach

vollbrachten Heldentaten will er anderen Mut machen: „Mit der Besteigung des Kilimandscharo wollte

ich beweisen, dass eine körperliche Beeinträchtigung nicht grundsätzlich eine Behinderung sein muss.

Früher hätte ich gerne jemanden gehabt, der mir sagt, dass es da draußen einen verrückten Vogel gibt,

der mit nur einem Bein Berge erklimmen kann.“

www.strongmanrun.de

In 20 Tagen fit

70

SEKUNDEN

schneller als die bisherige Europarekordhalterin

war die aus Äthiopien stammende Niederländerin

Sifan Hassan beim Halbmarathon

in Kopenhagen. Mit ihrer Zeit von 65:15 Minuten

ist sie auch nicht weit vom Weltrekord

entfernt. Der steht bei 64:51 Minuten. Es ist

bereits der zweite Europarekord für Hassan

in diesem Jahr: Im Juli lief verbesserte sie

den Rekord über 5000 Meter auf der Bahn auf

14:22,34 Minuten und holte sich anschließend

in Berlin den EM-Titel.

Spezial-Programm mit Video-Workouts

ABNEHMEN

Chinesisches Kraut

zügelt den Appetit

Viele, die ein paar Kilos zu viel auf

den Rippen haben, scheitern beim

Abnehmen aus einem einfachen

Grund: Sie essen mehr als nötig,

weil sich beim Futtern einfach kein

Sättigungsgefühl einstellen will.

Das kann daran liegen, dass das

für das Sättigungsgefühl zuständige

Hormon Leptin nicht mehr

wirkt. Wissenschaftler des Helmholtz

Zentrums München haben

jetzt nachgewiesen, dass Celastrol,

ein pflanzlicher Wirkstoff aus

der chinesischen Medizin, die Leptin-Sensitivität

und damit die Sättigung

wiederherstellt.

Asics und Disneys Zeichentrickfilmschmiede Pixar sind eine Partnerschaft eingegangen. Aufhänger

ist der Disney-Pixar-Film „Die Unglaublichen 2“, der seit Kurzem in den Kinos läuft.

Asics will mit Hilfe der „Unglaublichen“ Familien dazu bewegen, mehr Sport zu machen. Funktionieren

soll das Ganze so: Bekanntermaßen sind die „Unglaublichen“ eine Familie, in der jedes

Mitglied Superkräfte besitzt und supersportlich ist. Im Rahmen von „I move me“, der globalen

Kampagne, mit der Asics Menschen dazu inspirieren will, sportlich aktiv zu werden, hat der

japanische Sportartikelhersteller nun eine Reihe von „Super-Power-Workout-Videos“ kreiert.

Diese Workouts sind von den Fähigkeiten der Figuren aus Disney-Pixars „Die Unglaublichen

2“ inspiriert. In den Videos führen mehrere Asics-Frontrunner Übungen für Klein und Groß vor.

Trainiert werden „Superkräfte“: Beweglichkeit, Gleichgewicht, Schnelligkeit, Ausdauer und

Kraft. Für echte Incredibles-Fans bringt Asics zudem eine Auswahl an limitierten „The Incredibles

2“-Sportschuhen heraus. Die Videos findest du auf dem Asics-Kanal auf Youtube.

9 ——— LÄUFT.


↦ So viel ist klar. Wer einen Marathon

laufen will, muss hin und wieder

im Training mal einen sehr langen

Lauf einstreuen. Doch wie lang

ist eigentlich lang genug? Kann

man es auch übertreiben? Und gibt

es abseits des Marathontrainings

möglicherweise eine Obergrenze

für Dauer und Distanz von Trainingsläufen?

Hier erfährst du, ob

und wann lang zu lang ist.

Wer wissen will, wie lang die langen

Läufe in der Marathon-Vorbereitung

sein sollen, bekommt in den einschlägigen

Foren ganz unterschiedliche Tipps.

Mancher rät, im Training nicht länger

zu laufen als die anvisierte Endzeit.

Länger zu laufen sei schlecht für den

Kopf. Klingt plausibel. Andere raten,

niemals länger als dreieinhalb Stunden

zu laufen, dies mache sonst die Beine

kaputt. Und die nächsten empfehlen,

dass langsame Marathonläufer, die

beim Marathon die fünf Stunden und

mehr anpeilen, im Training wenigstens

einmal vier Stunden und länger gelaufen

sein sollten. Ja was denn nun?

Um es kurz zu machen: Im Einzelfall

mögen diese Obergrenzen Sinn machen,

Allgemeingültigkeit besitzen sie

aber in keinem Fall. Denn: Es gibt kein

pauschales „zu lang“. „Zu lang“ ist abhängig

vom Trainingszustand und von

der Erfahrung. Wer ein paar Wochen

Lauftraining hinter sich hat, sollte nicht

drei Stunden am Stück joggen. Und sich

nicht gleich einen Marathon vornehmen.

Wer aber regelmäßig trainiert

und sein Training viele Jahre behutsam

aufgebaut hat, der darf sogar mal – aus

purer Freude an der Bewegung – einen

50er als Vorbereitung auf einen Marathon

einstreuen.

Dass man auch aus der Wettkampfstrecke

nicht unbedingt auf die längste

„zulässige“ Trainingsdauer schließen

kann, belegt folgendes prominente

Beispiel: Im November 2012, als er vom

WAS BRINGT'S WIRKLICH?

LANGE LÄUFE:

ZU LANG GIBT'S NICHT

Marathonlaufen noch überhaupt nichts

wissen wollte, fragte ich Arne Gabius,

welche Distanzen er bei seinen längsten

Trainingsläufen zurücklegt. Ein paar

Monate zuvor hatte der heutige deutsche

Marathon-Rekordhalter bei den

Leichtathletik-Europameisterschaften

in Helsinki hinter dem Briten Mo Farah

die Silbermedaille über 5000 Meter

gewonnen und dafür 13:31,38 Minuten

gebraucht.

Seine überraschende Antwort: 26

Kilometer! Wow, habe ich gedacht,

Trainingsläufe über 26 Kilometer zur

Vorbereitung auf ein 5-Kilometer-Rennen,

Respekt. Trainingsläufe über 106

Minuten, um beim Wettkampf dann weniger

als 14 Minuten zu benötigen. Im

Training ist Arne fast achtmal länger

gejoggt, als er dann beim Wettkampf

gerannt ist. Erst zwei Jahre später hat

er in Frankfurt sein viel beachtetes

Marathondebüt gegeben.

Zum Zeitpunkt seines Umstiegs auf die

42,195-Kilometer-Distanz wird Arne

also schon so einige lange Trainingsläufe

in den Beinen gehabt haben. Sein

Bewegungsapparat und sein Herzkreislaufsystem

waren also bereits perfekt

angepasst an lange Ausdauerbelastungen.

Ganz anders sieht das natürlich

bei Laufanfängern aus: Bei ihnen passt

sich Lauf für Lauf zunächst das Herzkreislaufsystem

an, parallel dazu, aber

deutlich langsamer, der Bewegungsapparat.

Aus dieser langsamen, stetigen

Entwicklung lässt sich eine „Karriere

der langen Läufe“ ableiten:

• In unseren Laufcampus-Anfängerkursen

haben wir die 40-Minuten-Grenze

als Schallmauer

definiert. Wer 40 Minuten ohne

Gehpausen joggen kann, wird von

uns in die Gemeinde der Läufer

aufgenommen.

• Als nächstes ist die 60-Minutenoder

auch 10-Kilometer-Grenze

UNSER EXPERTE

Andreas Butz

ist selbst über 130-maliger

Marathonläufer und Trainer der Trainer.

Der Gründer der „Laufcampus Akademie“

bildet Laufbegeisterte zu Lauf- und

Personal Trainern aus. Sein neues Buch ist

jetzt im BLV Buchverlag erschienen.

dran. Natürlich ohne Gehpausen.

• Ab einer Trainingsdauer von 90

Minuten geht die Fettverbrennung

so richtig los – das nächste logische

Ziel.

• Wer im Training einige Male zwei

Stunden gelaufen ist, ist top vorbereitet

für einen Halbmarathon.

• Für den Erfolg bei einem Marathon

sind die Anzahl der langen Läufe

über zweieinhalb Stunden und länger

entscheidend. Je mehr, umso besser.

• Und was machen Ultraläufer? Was

machen Läufer, die beim Rennen

über den Rennsteig über 73 Kilometer,

in Biel über 100 Kilometer

oder beim Berliner Mauerlauf

160 Kilometer rennen wollen? Die

laufen im Training auch schon mal

einen Marathon – im lockeren

Dauerlauftempo.

Warum machen Ultraläufer das?

Erstens weil sie es können und zweitens

weil sie müssen. Denn nur so

kann man die Kondition aufbauen, den

Energiestoffwechsel trainieren und den

Bewegungsapparat auf die langen Wettkampfbelastungen

vorbereiten. Und

nur so sind bei mir beispielsweise 140

Marathonläufe zusammengekommen.

Die meisten dieser Rennen habe ich

als abwechslungsreiche Trainingsläufe

mitgemacht und bin circa eine Minute

pro Kilometer langsamer gelaufen, als

ich mit Ziel Bestleistung unterwegs

gewesen wäre. Und wer auf der „Karriereleiter

für lange Läufe“ schon ein paar

Stufen erklommen hat, für den gilt ganz

allgemein: Zu lang und zu langsam geht

im Training nicht – zu wenig, zu kurz

und zu schnell dagegen schon.

10


Trends: Brooks Produktchef Carson Caprara im Interview

„Laufschuhe werden individueller werden“

↦ Jedes Jahr kommen über 100

neue Laufschuh-Modelle auf den

Markt. Kann man an einem Laufschuh

überhaupt Jahr für Jahr so

viel besser machen? Das haben

wir den beim amerikanischen Hersteller

Brooks für die Produktentwicklung

zuständigen Manager

Carson Caprara gefragt.

Der neue Brooks Levitate 2 ist mit einem

Energy Return von 72 Prozent

der reaktivste Laufschuh auf dem

Markt. Geht da noch mehr?

Wir könnten den Wert erhöhen,

aber darum geht es nicht. Der

Aufprall würde dann zu hart, die

Dämpfung würde leiden. Es geht

immer darum, Laufschuhe so zu

bauen, so dass sie dem Läufer

wirklich helfen.

Sprachen über die Entwicklung von Laufschuhen: Carson Caprara

(li.) von Brooks und LÄUFT.-Mitherausgeber Norbert Hensen

Also sind diese 72 Prozent ideal für

uns Läufer?

Bei dem Material, das wir verwenden,

ist es nach unseren Untersuchungen

ein optimaler Wert. Aber

jeder Läufer hat ein anderes Empfinden.

Es geht in Zukunft noch

mehr darum, jedem Läufer einen

Schuh zu geben, der ihm subjektiv

das beste Laufgefühl vermittelt.

Ist das die größte Herausforderung

für die Laufschuh-Industrie?

Absolut. Laufschuhe müssen noch

indi vidueller werden. Unser Konzept

und unsere Idee, die wir „stride

signature“ nennen, werden wir

weiterführen. Jeder Läu fer soll einen

Laufschuh bekommen, der zu

seinem Laufstil und seinem ganz

eigenen Bewegungsmuster passt.

Stabilitätsassistent

CEP WINTER RUN

COMPRESSION SOCKS

WINTER IS NO EXCUSE

BLEIB AUF KURS:

DIE NEUEN CEP WINTER RUN COMPRESSION SOCKS GARANTIEREN DURCH

MEDI COMPRESSION EINE HÖHERE EIGENSTABILITÄT DEINER KNÖCHEL

UND GELENKE – ZUR VERMEIDUNG SCHMERZHAFTEN UMKNICKENS.

cepsports.com


FIT DURCH

DEN WINTER

› SO TRAINIERST DU JETZT ‹

Text: Carsten Eich | Fotos: iStock

Was war das für ein Sommer! Gefühlt

gab es seit unseren Running

Camps im März an der Algarve

und auf Mallorca nur Sonnenschein

– quasi jeden Tag. Aber das

bleibt natürlich nicht so. Spätestens

mit der Zeitumstellung Ende

Oktober stehen die Vorzeichen auf

Dunkelheit, nasskaltes Wetter und

damit leider bei vielen Läufern oft

auch auf schwindende Motivation.

Eines sollten Kälte und eventuell

Nässe aber auf keinen Fall sein: Ein

Grund, nicht laufen zu gehen. Wer

denkt, dass er sich beim Laufen bei

diesen Bedingungen erkältet, dem

können wir Entwarnung geben.

Ganz im Gegenteil: Wenn du ein

paar Dinge beachtest, wirst du sogar

fitter durch den Winter kommen.

Regelmäßige Bewegung an der Luft –

und zwar gerne auch bei Kälte – hilft

mehr als dass es schadet.

Denn laufen kann man zum Glück

das ganze Jahr – also auch im Winter.

Nur bei deutlichen Minusgraden

(im zweistelligen Bereich) und bei

Eisglätte sollte man nach Alternativen

suchen, um der Gesundheit nicht

zu schaden. Natürlich kommt es im

Winter umso mehr auf die richtige

Ausrüstung an. Warme, möglichst

winddichte und wasserabweisende

Laufbekleidung ist heute fast

selbstverständlich. Sie sorgt dafür,

dass du beim Laufen nicht auskühlst.

Sie sollte gleichzeitig aber auch

atmungsaktiv sein, damit du bei

steigender Belastung nicht zu sehr

schwitzt. Wichtig ist gerade in der

dunklen Jahreszeit auch, dass du gut

gesehen wirst. Deine Kleidung sollte

daher mit möglichst vielen und großflächigen

Reflektoren ausgestattet

sein. Auch eine Stirnlampe hilft, den

Untergrund und mögliche Hindernisse

vor dir zu sehen und macht dich

außerdem für alle anderen sichtbar.

Eventuell ist auch ein spezieller

Trail-Laufschuh mit Gore-Tex-Membran

und grobem Profil hilfreich. Er

hält deine Füße trocken und bietet

dir mehr Halt. Trage beim Laufen im

12


Im Winter lieber nicht laufen gehen, um sich

nicht zu erkälten? Absoluter Unsinn! Gerade

jetzt solltest du laufen gehen, um fit durch

die kalte Jahreszeit zu kommen. Ex-Lauf-

Profi Carsten Eich verrät dir, was im Wintertraining

wichtig ist.

TRAINING

——

FITNESS

Winter außerdem möglichst immer

eine Kopfbedeckung und Handschuhe,

denn sonst verlierst du sehr viel

Körperwärme über den Kopf und

bekommst kalte Hände. Insgesamt

solltest du während des Trainings

natürlich nicht frieren, aber andererseits

auch nicht zu stark schwitzen.

Richtig gekleidet bist du, wenn dir

in den ersten Minuten deines Laufs

ein klein wenig kühl ist. Durch die

Belastung beim Laufen steigt die

Körpertemperatur an und dir wird

relativ schnell warm.

Wenn du diese Punkte beachtest,

wird gerade das Lauftraining im

Grundlagenbereich mit seiner moderaten

Belastungen dein Immunsystem

stärken. Wichtig ist, dass

du nach dem Laufen schnellstmöglich

ins Warme kommst und trockene

Sachen anziehst oder gleich

duschst. Auch die üblichen Dehnungs-

und Kräftigungsübungen

kannst du nach dem Duschen im

warmen Wohnzimmer ohne zusätzliche

Erkältungsgefahr nachholen.

Der erste Punkt ist also geklärt:

Im Winter solltest du auf jeden

Fall laufen gehen. Aber der zweite

Punkt ist: Was mache ich im Winter

denn am besten? Auf den folgenden

Seiten findest du sieben wertvolle

Tipps für das Wintertraining – und

was du machst, wenn du doch mal

erkältet oder krank bist.

13 ——— LÄUFT.


7 TIPPS FÜRS WINTERTRAINING

01

Für mehr

MOTIVATION

02

Für die Grundlagen-

AUSDAUER

03

Für neue

REIZE

Mach Pause und setze dir neue Ziele.

Als allererstes empfehle ich oft: nicht laufen.

Pause machen. Zwei bis drei Wochen.

Nutze diese Zeit zur kompletten Erholung

für Körper und Geist. Gerade für wettkampforientierte

Läufer ist diese Pause

nach dem letzten Wettkampf sehr wichtig,

damit der Körper abschalten und sich auf die

neue Vorbereitung einstellen kann. In dieser

Zeit verlernt keiner das Laufen, aber die

Vorfreude auf den Start des Wintertrainings

wird durch diesen Break deutlich spürbar.

Jetzt kannst du dir neue Ziele setzen und

dein Laufjahr 2019 planen. Neue Ziele geben

dir Motivation im Wintertraining.

Geh im Wohlfühltempo laufen.

Nach der Pause geht es wieder los. Im

Wintertraining arbeitest du hauptsächlich

an deiner Grundlagenausdauer und Kraftentwicklung.

Klingt langweilig und eintönig?

Keineswegs! Jetzt hast du die Chance,

neue Trainingsreize auszuprobieren!

Grundlagentraining ist Laufen im Wohlfühltempo,

also im Bereich zwischen 60

und 75 Prozent deiner maximalen Herzfrequenz

(HF max). Die HF max ist die Anzahl

der Herzschläge pro Minute, die du unter

größtmöglicher Anstrengung erreichen

kannst. Dieser Maximalpuls ist ein sehr individueller

Wert und hängt vom Alter, vom

Trainingszustand, aber auch von der Veranlagung

ab. Viele Laufuhren berechnen

04

diesen Wert und zeigen dir so deine effektiven

06

Für mehr

Trainingsbereiche an. Doch dein Wohl-

Für mehr

fühltempo kannst du auch spüren: Wenn

TEMPO

du dich beim Laufen problemlos unterhalten

kannst, dann passt auch das Tempo.

Baue Fahrtspiele in dein Training ein.

Natürlich darf man im Winter auch mal

Gas geben. Ein Fahrtspiel kann – wenn

05

man die äußeren Bedingungen beachtet

Für die

und sich ordentlich aufwärmt – für

Abwechslung sorgen. Beim Fahrtspiel

ABWECHSLUNG

wechseln sich schnellere und langsame

Abschnitte ab, diese sind in Intensität und Probiere Alternativtraining aus.

Distanz frei wählbar. Aber bitte keine Maximalsprints

Das Laufen mit angezogener Handletzungsgefahr

einbauen, hier wäre die Verbremse

empfinden viele Läufer als

viel zu hoch. Es geht eher langweilig. Probiere deshalb doch

um mittlere Geschwindigkeiten, vielleicht neben dem Laufen einfach mal alle

sogar im profilierten Gelände. Das Fahrtspiel

möglichen Alternativsportarten aus!

bringt nicht nur Spaß ins Lauftrai-

Schwimmen bzw. Aquajoggen sind

ning, es bereitet auch das im Frühling folgende

ideal, um bei niedrigem Puls und ohne

Tempotraining ideal vor. Zu Beginn Belastung für Sehnen und Gelenke im

des Wintertrainings ist das freie Fahrtspiel

Wasser zu trainieren. Aber auch die

ideal, dabei gibt die Natur die Strecke eine oder andere Einheit auf dem Rad

vor. Laufe beispielsweise bis zur nächsten bietet eine willkommene Abwechslung,

Kreuzung flotter oder beschleunige auf im Winter natürlich eher auf dem Ergometer

dem kurzen Anstieg. Danach läufst du

daheim oder im Fitnessstudio.

locker weiter und erholst dich bis zum Auch ein wöchentlicher Spinning-Kurs

nächsten Tempoabschnitt. Später kannst kann hier Abwechslung und Motivation

du durch Minuten-Vorgaben System in ins Grundlagentraining bringen. Aber

diese Trainingsform bringen. Beliebt ist auch Hallen-Sportarten wie Tennis,

zum Beispiel eine Pyramide: 1-2-3-2-1, die Badminton, Squash, Fußball und Basketball

Zahlen stehen hier für Minuten, die Pause

sind sehr effektiv und bringen

ist dabei so lang wie die Belastung zuvor. Abwechslung in den Trainingsalltag.

Laufe abseits der bekannten Wege.

Jetzt hast du die Möglichkeit, im Training

auch mal neue Wege zu gehen und Neues

zu entdecken. Da die Laufgeschwindigkeit

aktuell in den Hintergrund tritt, kannst du

dir neue Laufstrecken suchen. Einfach mal

die gewohnte Runde verlassen und den

Berg nebenan mit in die Trainingstrecke

einbauen. Profilierte Laufrunden sind im

Grundlagentraining ideal, da sie gleichzeitig

auch die laufspezifischen Kraftentwicklung

unterstützen. Achte nur auch

hier auf deine Herzfrequenz, denn nur im

niedrigen Pulsbereich trainierst du wirklich

die so wichtige Grundlagenausdauer.

POWER

Stärke deine Beine

Wir Läufer müssen nicht nur laufen, sondern

brauchen dafür auch laufspezifische

Kraft, also eine gut trainierte Beinmuskulatur.

Diese trainierst du am besten durch Läufe

im profilierten Gelände bzw. durch Berganläufe.

Suche dir dazu einfach einen nicht

zu steilen Berg, laufe hier eine Strecke von

circa 200 Metern im mittleren Tempo hinauf

und nutze den Rückweg als Trabpause.

Wenn du das 6- bis 10-mal wiederholst, hast

du ein super Berglaufprogramm absolviert.

Unser Experte

Carsten Eich

Der Ex-Profi ist unser Trainingsfachmann.

Er war über viele Jahre die deutsche Nummer

eins auf der Straße. Noch immer hält er mit

60:34 Minuten den deutschen Rekord im Halbmarathon.

Nach seiner Karriere ist Carsten

Eich der Laufszene auf vielfältige Weise verbunden.

So leitet er die laufen.de Running Camps,

die im Herbst 2018 und im Frühjahr 2019 wieder

angeboten werden. www.carsten-eich.de

14


07

Für mehr

STABILITÄT

Arbeite an der allgemeinen

Kraftentwicklung.

Außerdem solltest du im Winter auch

viel Wert auf die allgemeine Kraftentwicklung

legen. Deine Muskulatur

braucht neue Trainingsreize, um sich zu

stabilisieren und den Anforderungen

des folgenden Lauftrainings gerecht zu

werden. Vor allem die muskuläre Rumpfstabilität

ist besonders wichtig. Warum

also nicht ein bis zwei Trainingseinheiten

im Fitnessstudio pro Woche einplanen?

Hier bist du wetterunabhängig,

kannst auf dem Ergometer bzw. im Spinning-Kurs

dein alternatives Ausdauertraining

absolvieren und anschließend

30 bis 45 Minuten Krafttraining machen.

Denn auch wir Läufer profitieren von

einer leistungsfähigen Muskulatur,

gerade die Bauch- und Rückenmuskulatur

sorgt für einen ökonomischen

Laufstil auf längeren Strecken. Beim

Krafttraining kommt es nicht auf große

Gewichte an, du trainierst vielmehr

die Kraftausdauer mit überschaubaren

Gewichten bei hohen Wiederholungszahlen

pro Übung. Zur Belohnung gibt

es in den meisten Fitnessstudios nach

dem Training eine Sauna für die Entspannung,

die gleichzeitig deine Abwehrkräfte

stärkt. Natürlich kannst du

ein effektives Stabilisationstraining für

die Rumpfmuskulatur auch daheim absolvieren.

Zahlreiche Übungen lassen

sich allein mithilfe deines eigenen Körpergewichts

durchführen.

UND WENN DU

DOCH MAL

KRANK ODER

ERKÄLTET

BIST?

Und was, wenn du doch mal erkältet

oder krank bist? Mit einem

leichten Schnupfen bzw.

einer verstopften Nase kannst

du einen ganz ruhigen Dauerlauf

machen, aber nur wenn du dich

insgesamt gut fühlst. Sobald

Grippesymptome wie erhöhte

Temperatur, Fieber oder Kopfund

Gliederschmerzen auftreten,

gilt striktes Trainingsverbot!

Erst wenn du wieder gesund bist

und grünes Licht vom Arzt bekommen

hast, kannst du wieder

ins Training einsteigen. Achte

im Winter auf deinen Vitamin

D-Spiegel. Dieser ist wichtig für

deine Leistungs- und Regenerationsfähigkeit,

wird aber in erster

Linie durch Sonnenlicht aufgebaut.

Dies führt bei vielen Menschen

im Winter zu einer deutlichen

Unterversorgung, daher

beim Hausarzt einfach mal den

Vitamin D-Spiegel kontrollieren

lassen und gegebenenfalls gegensteuern.

Wintertraining ist

also nicht nur extrem wichtig für

den Einstieg ins neue Laufjahr,

sondern auch sehr abwechslungsreich.

Alle Ausdauersportarten

sind erlaubt, solange du

diese im unteren Belastungsbereich

absolvierst.

15 ——— LÄUFT.


NEUE PRODUKTE

NEW BALANCE

HOL DIR DAS

NEW YORK

— FEELING

Die Startplätze für den New York-Marathon sind immer heiß

begehrt und deshalb darf nicht jeder in „Big Apple“ auf die

Strecke. Ein bisschen New York-Marathon kannst du dir

jetzt aber nach Hause holen: New Balance ist offizieller Partner

des größten Marathons der Welt und bringt passend zum

diesjährigen Lauf am 4. November eine New York-Kollektion

auf den Markt. Zu der gehört unter anderem der 1400 v6 –

ein leichter (Männer 203 g, Frauen 170 g), neutraler Wettkampfschuh

für schnelle Einheiten. Er erscheint nun im neuen

Design, das von der Marathonstrecke und der Stadt New

York inspiriert wurde. Farben, Schnürsenkel, Einlegesohle,

Zungenlabel sowie Zwischen- und Außensohle spiegeln die

Metropole wieder. Zur New York-Kollektion gehören außerdem

die Schuhe FuelCell Impulse und Fresh Foam 1080 v8

sowie zahlreiche stylische Bekleidungsstücke.

New Balance | 1400 v6 | 120,00 €

POLAR

Von Profis für Profis

ULTRALEICHTE BEGLEITER

Buff bringt eine neue Produktlinie auf den Markt: Die

urbane Kollektion umfasst Mützen, Halstücher sowie Haarund

Stirnbänder, für die eigens der Stoff Dryflx entwickelt

wurde. Vorteile des neuen Materials: Es ist ultraleicht, extrem

saugfähig und elastisch. Die Dryflx-Produkte verfügen

über einen rundum reflektierenden Style, wodurch Läufer

sowohl in den frühen Morgenstunden, als auch in der tiefsten

Nacht gut sichtbar bleiben.

Buff | Hat: 23,95 € | Headband: 17,95 € | Halstuch: 21,95 €

Gleich mit zwei neuen Modellen startet Polar in den Herbst. Das finnische Unternehmen, seit über 40 Jahren am Markt und

Pionier in Sachen Sporttechnologie, hat mit der Polar Vantage V eine High-End-Profi-Multisportuhr entwickelt. Der Sportcomputer

kommt in einem schlanken, zeitlosen Design daher. Pures Understatement. Denn im Gehäuse hat Polar innovative

Technologien verbaut. Zum einen die „Polar Precision Prime Sensor-Fusionstechnologie“ – die sorgt für optische Pulsmessung

am Handgelenk mit höchster Genauigkeit. Zum anderen ist die Vantage V die erste Multisportuhr mit Messung der Running

Power (Watt) direkt am Handgelenk. Mit der Funktion Training Load Pro werden drei Werte (Cardio Load, Muscle Load und

Perceived Load) genutzt, um eine ganzheitliche Betrachtung der Trainingsbelastung zu ermöglichen. Nie war die Bezeichnung

„Trainer am Handgelenk“ passender als bei der Polar Vantage V. Die Technologie Recovery Pro unterstützt Athleten

dabei, die Balance zwischen Training und Erholung zu optimieren und den eigenen Trainingserfolg zu überprüfen. Die ebenfalls

neue Vantage M ist ebenfalls eine vollwertige Trainingsuhr, verzichtet aber auf einige der Profi-Features der Vantage V.

Polar | Vantage V: 499,95 € | Vantage M: 279,95 €

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ANTELOPE

Effektiver Trainieren

Ein Ganzkörpertraining in nur 20 Minuten? Geht nicht? Geht doch. Mit dem Antelope

Suit trainierst du besonders effektiv und sparst Zeit. Dahinter steckt eine neue

Art des EMS-Trainings. EMS steht für Elektro-Muskel-Stimulationstraining – seit

Jahren ein Fitness-Trend mit steigenden Mitgliederzahlen in Studios. Das Startup

Wearable Life Science hat nun einen Anzug entwickelt, den man überall tragen

kann, um persönliche Ziele schneller zu erreichen. Der

Clou der intelligenten Bekleidung: Die direkt in die

Textilien integrierten Silikonelektroden und eine interne

Verkabelung stimulieren die großen Muskelgruppen

des Körpers (Bauch, Rücken, Nacken, Oberarme, Gesäß,

Oberschenkelvor- und rückseite) und helfen beim

Muskeltraining. Auch sein Lauftraining kann man mit

dem Antelope Suit intensiver gestalten. Über die dazugehörige

App können verschiedene Trainingsprogramme

(Ausdauer, Kraft, Regeneration) und die Intensität

gesteuert werden.

Antelope Suit | 1399,00 € | www.antelope.club

Brillen aus dem 3D-Drucker

Noch leichter, noch besser belüftet und noch komfortabler – das verspricht die neue

Proshift 3D_X von Adidas, ein Update der beliebten Proshift. Bügel und Hauptrahem

werden komplett im 3D-Drucker produziert und sind daher noch leichter. Außerdem

kann die Flexibilität individuell abgestimmt werden,

damit sich die Brille jeder Kopfform optimal anpasst.

Hinzu kommt eine Auswahl an verschiedenen

Glas-Filtern. Adidas | proshift 3D_X | ab 199,00 €

CEP

→ KOMPRESSIONSSOCKEN FÜR

DEINE LÄUFE IM DUNKELN

Kompressionssocken schützen die

Muskulatur vor Vibrationen, verbessern

die Durchblutung beim Laufen

und helfen vor allem, nach dem Training

schneller zu regenerieren. Ganz

nebenbei verhindern sie durch ihren

perfekten Sitz am Fuß auch die Bildung

von Blasen. Und diese hier des

deutschen Herstellers CEP haben darüber

hinaus noch den Effekt, dass sie

dich im Winter beim Laufen im Dunkeln

sichtbar machen. Auf den Nighttech

Socks von CEP sind im Wadenbereich

Reflektoren angebracht, die dafür sorgen,

dass du von anderen Verkehrsteilnehmern

gesehen wirst. Ganz

wichtig für Läufer, die im Winter ihr

Training morgens vor oder abends

nach der Arbeit absolvieren. Und natürlich

bieten diese Socken – wie bei

allen CEP-Produkten – die wirksame

Kompression nach medizinischen

Maßstäben, die den Rückfluss des

Blutes aus der Beinmuskulatur zum

Herz unterstützt.

CEP | Nighttech Socks | 54,90 €

ICEBREAKER

Natürlich warm

Weg vom künstlichen hin zum natürlichen – das ist ein

Trend der vergangenen Jahre. Und in diese Richtung

geht auch Sport-Funktionskleidung aus Merinowolle.

Icebreaker brachte vor gut 20 Jahren die ersten Modelle

auf den Markt und arbeitet seitdem an deren Verbesserung

und Weiterentwicklung. So zeichnet sich

die Kollektion für den Herbst und Winter 2018 durch

leichte Änderungen aus, wie zum Beispiel längere Ärmel

und einen längeren Rumpf bei den Damenoberteilen. Zudem wurde mit dem

extrem leichtgewichtigen 150 Bodyfit Zone Base Layer ein Produkt neu aufgenommen,

das sich für das ganzjährige Training eignet. Das 150 Zone Long Sleeve

Crewe besteht zu 83 Prozent aus weichem und geruchsabweisendem Merino,

das an verschiedenen Stellen in unterschiedlichen Qualitäten eingesetzt wird.

So wird Körperwärme an den Stellen zurückbehalten, an denen sie benötigt wird

und an anderen abgegeben. Auch bei intensiverer Bewegung wird Wärme vom

Körper weggeleitet – sodass dein Körper immer die optimale Temperatur behält.

Icebreaker | BodyfitZone 150 Zone Long Sleeve Crewe | 85,95 €

17 ——— LÄUFT.


EQUIPMENT & MODE

LEDLENSER

FÜR MEHR

SICHERHEIT

↦ Wenn es im Winter spät hell und wieder früh dunkel wird, lässt es sich oft

nicht umgehen, im Dunkeln zu laufen. Eine Stirnlampe sorgt dann dafür, dass

du keine Hindernisse übersiehst. Die neue Lauflampen-Serie des Lichtspezialisten

Ledlenser besticht durch gute Lichtqualität und zudem durch einen 150

Grad weiten Lichtkegel – so wirst auch du besser gesehen, und zwar nicht nur

von vorn, sondern auch von der Seite. Ein zusätzliches rotes Rücklicht sorgt für

noch mehr Sicherheit. Das Einsteigermodell Neo4 überzeugt zudem mit gerade

einmal 100 Gramm Gewicht und einer Batterie-Laufzeit von bis zu 40 Stunden.

Ledlenser | Neo4 | 29,90 €

3 ESSENTIALS

FÜR DEN WINTER

→ GUT GEDÄMPFT

UND BELÜFTET

Im Winter dürfen die

Laufsocken gerne etwas

dicker sein. Und das sind die

Modelle von Balega. Eine

feuchtigkeitsregulierende

Faser sorgt gleichzeitig für gute Belüftung,

SilverTechnologie beugt Geruchsbildung

vor. Ein breiter Kompressionsbereich stützt

das Fußgewölbe. Das fühlt sich nicht nur

gut an,sondern kann sogar die Gefahr von

Verletzungen reduzieren.

Balega | Enduro Low Cut | 15,95 €

→ MOLLIG WARM AN

KALTEN TAGEN

Es ist kalt? Kein Problem!

Die Bonded Baffle

Hybrid Jacket ist zwar

super leicht, hält dich

dank Thinsulate-Wattierung

aber warm und

bietet ausreiched Atmungsaktivität.

Fleecematerial an Armen

und am Rücken packen Körper buchstäblich

in Watte, ohne dass beim Sport die

Bewegungsfreiheit beeiträchtigt wird.

Saucony | Bonded Baffle

Hybrid Jacket | 160,00 €

LEUCHTMITTEL

MÄRCHENHAFT LECKER

Passend zum Herbst launcht Hoka

One One seine Fly at Night Collection.

Mit den beiden Modellen Mach

Fly at Night (Foto oben) und Cavu

Fly at Night kannst du dich sehen

lassen! Mit besonders auffälligen,

reflektierenden Elementen auf der

Seite und im Fersenbereich machen

dich die beiden ultraleichten und gut

gedämpften Laufschuhe mit Profly-

Mittelsohle weithin sichtbar.

Hoka One One |

Mach Fly at Night | 155,00 €

Fast jeder kennt das Märchen von

Göldlöckchen, das den drei Bären

ihr Porridge wegfuttert. Wenn die

Bären das Porridge von 3 Bears

hatten, ist das kein Wunder. Das ist

nämlich unglaublich lecker – und

Läufer schwören schon lange auf

Haferbrei am Morgen. Das Porrigde

ist ohne Zuckerzusatz, basiert auf

Vollkornhaferflocken und gibt es in

fünf verschiedenen Geschmacksrichtungen.

3 Bears Porridge | 400 g | 4,99 €

→ ATEMTRAINING

OHNE LAUFSCHUHE

Entwickelt, um Menschen

mit Atembeschwerden

Lin derung

zu verschaffen, ist

das Atemtrainingsgerät

WellO2 längst im

Sport angekommen. Durch eine Kombination

aus regelbarem Atemwidestand

und Dampf soll sich die Atemleistung

um bis zu 30 Prozent verbessern. Beim

Ein- und Ausatmen wird die Atemmuskulatur

durch den stufenlos regelbaren

Widerstand gezielt trainiert.

Well02 | 199,00 €

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Laufcamps und -Kurse

Trainingspläne

Für Laufanfänger und geübte Läufer

Personal Training

Lauf- und Krafttraining speziell für Läufer

Firmencoaching

Gesundheitsmanagement, Gesundheits- und Fitnesschecks, Laufkurse, Teamevents

Trainieren wie die Profis

Sommer-Wochenend-Laufcamps*

Spezifische Laufkurse*

Mehr zu unseren Camps und Kursen unter shop.medical-institute-berlin.de

* Auch mit Startplatzoption


Text: Andrea Löw | Fotos: RacingThePlanet/Onni Cao

› GOBI MARCH

IN DER MONGOLEI ‹

LAND UNTER

IN DER

WÜSTE GOBI

20


250 Kilometer in Selbstversorgung auf sechs

Etappen durch die Wüste Gobi in der Mongolei –

das ist der Gobi March. LÄUFT.-Autorin Andrea

Löw war dabei, lief durch endlose Weiten mit

farbenprächtigen Blumen, musste nach sintflutartigen

Regenfällen aus dem Camp evakuiert

werden und erlebte einiges Unvergessliches mehr.

EVENTS

——

REISEN

21 ——— LÄUFT.


EVE NTS & RE ISE N

Es regnet. Nein, es schüttet. Man

hat das Gefühl, der Himmel öffnet

seine Pforten und lässt alles Wasser

auf einmal auf die Erde platschen.

Nur, dass es danach nicht aufhört.

Ich habe Glück – wenn man das so

bezeichnen kann. Während viele

Läufer noch auf der Strecke der

dritten Etappe des Gobi Marchs

unterwegs sind, habe ich das Ziel

schon erreicht und hocke im Zelt.

Ich warte auf die anderen Läufer.

Immer, wenn der Zelteingang geöffnet

wird, läuft Wasser herein. Ich liege

in einer Pfütze. Die Organisatoren

haben zwei Schwämme, die werden

nun von Zelt zu Zelt gereicht, um den

Eingangsbereich wieder trockenzuwischen.

Eine ziemliche Sisyphusarbeit,

beim nächsten Öffnen des Zelts ist

nämlich alles wieder nass.

Es regnet so stark, dass der Start

am nächsten Tag von 8 auf 10 Uhr

verschoben wird, damit wir mehr Zeit

haben, unsere Laufsachen zu trocknen.

Später am Abend werden die

Zelte zusätzlich in Folien eingepackt,

da sie den Wassermassen nicht mehr

standhalten. Stellt man sich so die

Wüste vor? Oder denkt man da nicht

eher an Hitze und Trockenheit? Am

nächsten Morgen stehen vor dem

langen Marsch über 70 Kilometer und

1300 Höhenmeter überall Läufer um

Feuer herum und halten nasse Schuhe,

Socken oder Shirts auf Stöcken

über die Flammen. Wir lachen über

„Ultrarunner´s barbecue“.

WER RECHNET MIT SO VIEL

REGEN IN DER WÜSTE?

Es ist ja nicht so, dass der Veranstalter

uns nicht vorgewarnt hätte.

Beim Race-Briefing, zu dem sich

in Ulan-Bator, der Hauptstadt der

Mongolei, 232 Starter aus 50 Ländern

eingefunden hatten, hatten sie

uns gewarnt, dass das Wetter hier in

dieser Jahreszeit sehr schnell radikal

umschlagen kann. Dem maß ich zu

diesem Zeitpunkt aber noch keine

große Bedeutung bei. Aber das ändert

sich ein paar Tage später. Doch zuerst

ment-Check, bei dem die umfassende

Pflichtausrüstung kontrolliert

wird: Schlafsack, warme Jacke,

lange Tight, Erste-Hilfe-Set, Nahrung

mit mindestens 2000 Kalorien

pro Tag, Messer, Löffel, Stirnlampe,

Ersatzlampe, Klopapier, Hand-Desinfektionsgel

usw. 8,6 Kilo bringt

mein Rucksack auf die Waage, dazu

kommen noch 1,5 Liter Wasser.

Am Abend erreichen wir das erste

Camp, das an den Burgruinen von

Khar Bukhiin Balgas liegt. Wir steigen

aus den Bussen und da ist er, der

Geruch, der uns in den kommenden

Tagen immer wieder begleiten wird.

Es duftet nach Lavendel und anderen

Pflanzen, die ich daheim gerne

FARBEN

PRACHT

Nachdem es vor dem

Rennen häufig geregnet

hatte, erwartete die Läufer

die Wüste mit einer wahren

Farbenpracht (linkes Bild).

Kein Wunder, dass Andrea

Löw (rechtes Bild) die 250

Kilometer durch die atemberaubende

Natur der Mongolei

genoss – auch wenn einige

davon wirklich hart waren

beginnt alles wie erwartet.

250 Kilometer in Selbstversorgung

durch endlose Steppen, Dünen und

Gebirgslandschaften, vorbei an

Pferdeherden und manchmal auch

Kamelen – der Gobi March von

Racing the Planet, einer der Läufe in

der 4-Deserts-Serie, fand in diesem

Jahr erstmals in der Mongolei statt.

Das Wüstengebiet erstreckt sich

zu weiten Teilen auch über China.

Ich bin mit einem guten Dutzend

deutscher Läufer des Little Desert

Runners Clubs nach Asien gereist.

Gegründet hat den der erfahrene

und erfolgreiche Extremläufer Rafael

Fuchsgruber.

Nach dem Briefing folgt der Equipzur

Entspannung in mein Badewasser

schütte. Davon nahezu betört

beziehen wir unsere Zelte, die sich

jeweils sieben Läufer teilen.

BETÖRENDER DUFT, UNGLAUB-

LICHE FARBENPRACHT

Am nächsten Morgen geht es endlich

los, knapp 40 Kilometer mit gut

500 Höhenmetern haben wir zu

erlaufen. Es geht durch eine endlos

weite Steppe, begleitet von dem

wunderbaren Duft der Pflanzenwelt.

Es hat viel geregnet zuletzt, sodass

wir einzigartige Farbspiele geboten

bekommen. Der Grundton ist grün,

aber die Pflanzen sind auch lila,

manchmal gelb, es ist ein wahrer

22


DAS IST DER

GOBI MARCH

Der Gobi March ist ein 250-Kilometer-Rennen über

sechs Etappen durch die Wüste Gobi, das dieses Jahr in

der Mongolei ausgetragen wurde. Jeder Teilnehmer trägt

alles, was er für die gesamte Zeit des Rennens benötigt

(außer Zelt und Wasser) mit sich. Das nächste Rennen

startet am 28. Juli 2019. www.4deserts.com/gobimarch

RUSSLAND

CHINA

Rausch für Nase und Augen. Im

Hintergrund Berge, vorne immer

wieder Pferdeherden, wie für uns in

die Landschaft gestellt oder gemalt.

Wir kommen an vereinzelten Jurten

vorbei, wo die Nomaden uns neugierig,

oft verwundert, aber immer

freundlich anschauen. Manchmal

klatschen Kinder uns ab. Kurz vor

dem Ziel, ich höre schon die Trommel,

die jeden Läufer begrüßt, reiten

drei Kinder auf ihren Pferden an

mich heran. „Welcome to Mongolia!“

rufen sie und strahlen mich an.

Glücklich komme ich ins Camp,

beziehe mein Zelt, trinke und esse.

Camp-Routine halt. Ich mag das,

mochte es schon bei meinen bisherigen

Etappenrennen so sehr. Alles

ist reduziert auf das Wesentliche:

Schlafen. Essen. Laufen. Dazwischen

mit Gleichgesinnten reden.

Alles entspannt. Kein Internet. Ein

Traum!

Am zweiten Tag stehen 48 Kilometer

mit mehr als 1000 Höhenmetern

auf dem Programm. Wenn es flach

ist oder bergab geht, laufe ich, bergan

marschiere ich, um Kräfte zu sparen.

Nach dem letzten Checkpoint

gibt es sehr schöne Downhills, das

ist genau nach meinem Geschmack.

In der Ferne sehe ich hinter leuchtend

gelben Feldern beeindruckende

Felsformationen. Ich darf jedoch

nicht zu viel in die Landschaft

schauen, der Weg hinunter erfordert

volle Konzentration, bis wir auf eine

Schotterpiste kommen. Ich höre die

Trommel und laufe nach gut siebeneinhalb

Stunden ins Ziel ein.

STEIL BERGAUF UND DANN

WIEDER RUNTER

Dieses dritte Camp ist wunderschön,

wir übernachten in traditionellen Jurten,

die wie gemalt vor einer imposanten

Fels- und Bergkulisse stehen. Die

Berge hinter dem Camp sind genau so

lange sehr malerisch, bis ich begreife,

dass wir zu Beginn der dritten Etappe

über 42,5 Kilometer mit knapp 600

Höhenmetern genau da rauf müssen.

Eine ziemliche Kraxelei. In einer

langen Reihe schlängeln wir uns am

nächsten Tag hinauf, häufig müssen

wir die Hände zur Hilfe nehmen.

Nach einem Downhill geht es relativ

flach weiter. Wenig später laufen

wir in eine wunderschöne, aber auch

kräftezehrende Dünenlandschaft.

Zweimal muss ich anhalten: Einmal,

um den Sand aus meinen Schuhen zu

schütten, ein weiteres Mal, nachdem

ich gemerkt habe, dass noch mehr

Sand in meinen Socken ist. Nach den

Dünen kommt der Fluss, auch da

müssen wir durch. Und wieder ein

Landschaftswechsel: durch hunderte,

nein tausende violette Pflanzen geht

es ins Ziel.

Dann beginnt der Regen. Den ganzen

Abend und die Nacht. Zu Beginn

23 ——— LÄUFT.


DAS

ZIEL

Die Mitglieder des Little

Desert Runners Clubs

rund um Gründer Raphael

Fuchgruber (Mitte,

Startnummer 61) feiern

ausgelassen im Ziel.

Die Finisher-Medaillen

bekamen alle Läufer von

Mönchen überreicht

der langen Etappe am nächsten Tag

quäle ich mich, gefühlt geht es ständig

bergauf. Da läuft, an einem steilen

Anstieg, Antje zu mir auf. Antje,

die letztes Jahr trotz ihrer fiesen

Krankheit Lipödem in der Namib ein

grandioses Rennen abgeliefert hat,

inzwischen einige Operationen über

sich ergehen lassen hat und nun viel

schneller unterwegs ist. Ich freue

mich, sie zu sehen, berichte ihr, dass

ich gerade irgendwie nicht den Berg

raufkomme. „Keine Sorge, die ersten

beiden Streckenabschnitte heute sind

die mit den meisten Höhenmetern,

das haben wir also gleich geschafft“,

beruhigt sie mich. In der Tat folgt bald

ein langgezogener Downhill. Antje

und ich beschließen, solange es passt,

zusammen zu laufen.

Zu zweit geht die Zeit schneller

vorbei, wir kommen gut voran. Am

vorletzten Checkpoint müssen wir

die Stirnlampen aufsetzen, damit wir

gerüstet sind für die bald einsetzende

Dunkelheit. Nun wird es zäh. Wir

wechseln zwischen Gehen und Laufen,

irgendwo zwischen Kilometer 50 und

60 sehe ich auf einem Berg ganz viele

Kamele und freue mich darüber. Dann

trotte ich weiter. Antje trottet auch.

IM STOCKDUNKELN

DURCH DEN FLUSS

Wir haben inzwischen das zum Unesco-Weltnaturerbe

erklärte Orkhon-Tal

erreicht, das nach dem gleichnamigen

Fluss benannt ist, sehen in der Dunkelheit

allerdings nichts mehr von der

landschaftlichen Schönheit. Inzwischen

sind wir am Fluss, müssen im

Dunkeln durchs Wasser, tapsen durch

den Schlamm. Sumpf, stehendes

Gewässer, Stirnlampe: Deren Schein

lockt unzählige Moskitos an. Ich

schlage um mich, versuche zugleich,

die Markierungen, die uns den Weg

weisen sollen, nicht zu übersehen und

nicht zu stolpern oder in Schlammlöcher

zu fallen. Wir mobilisieren

nochmal alle Kräfte und rennen. Nach

11:37 Stunden laufen wir, gemeinsam

mit vielen Moskitos, ins Ziel ein.

Dann beginnt der Regen wieder.

Zähne putzen und Toilette müssen

verschoben werden, ich hocke im Zelt

und versuche, warm zu werden. Ich

verkrieche mich in meinen Schlafsack.

Ich bin die einzige aus meinem Zelt,

die bisher da ist. Nun blitzt und donnert

es heftig. Ich mache mir Sorgen

um die anderen, aber nach und nach

kommen sie rein, berichten von den

Strapazen da draußen. Am nächsten

Vormittag kommt die Nachricht: Das

Wetter bleibt schlecht, wir sollen in

45 Minuten gepackt haben, der Veranstalter

bringt uns zu einer Sporthalle,

in der wir den freien Tag verbringen

und unsere Kleidung trocknen können.

Wir werden nach Karakorum gefahren,

der bedeutenden historischen

Stadt, in der zwei Tage später auch

das Ziel sein wird. Der neue Teil der

Stadt ist allerdings trostlos, steht

weitgehend unter Wasser und kann

in meinem Kopf noch nicht mit dem

klangvollen Namen verbunden werden.

Es gibt im Ort eine große Sporthalle.

Auf dem Hallenboden sind unsere

Zelte markiert, wir breiten unsere

Matten aus. Es tut gut, im Trockenen

zu sein. Schnell sind das Volleyballnetz

und die Tribünen mit Laufshirts

und -shorts sowie Jacken behängt.

KULTURELLES SPEKTAKEL

IN KNAPPEN HÖSCHEN

Am Nachmittag gibt eine Überraschung:

Als der Regen aufhört,

werden wir eingeladen, auf die Wiese

vor der Halle zu kommen. Naadam,

ein großes Spektakel, das eigentlich

im Juli stattfindet, aber auch mal zu

Hochzeiten oder sonstigen Anlässen

veranstaltet wird, gibt es nun für

uns: Naadam bedeutet Spiel, Wettspiel

und Fest, hier messen sich die

Menschen im Ringen, Bogenschießen

und beim Pferderennen. Es wird

gesungen und getanzt, dann kommen

Ringer in ziemlich knappen Höschen.

Einige Meter weiter findet Bogenschießen

statt. Ich staune.

Da die geplante Querung des Orkhon-Flusses,

die den Beginn der

nächsten Etappe markiert hätte, aufgrund

der heftigen Regenfälle nicht

mehr ohne Risiko möglich ist, wird

dieser Abschnitt gestrichen und wir

haben statt 38,5 nun 30,5 Kilometer

mit gut 500 Höhenmetern vor uns.

Den Blasen an meinen Füßen und

mir ist es recht. Mit Bussen werden

wir zum Start gebracht. Die Sonne

scheint, als wäre nichts gewesen

in den letzten beiden Tagen. Uns

wird noch mit auf den Weg gegeben,

dass uns im Ziel eine Überraschung

erwartet. Wilde Spekulationen, ich

tippe auf eine Dose Cola.

Nach einigen Stunden durch wiederum

wunderschöne Landschaft sehe

ich in der Ferne das Camp. Davor

allerdings: einen ziemlich breiten

Fluss. Ich habe nichts gegen Flussquerungen,

aber das sieht nach ziemlich

viel Wasser aus. Dann sehe ich

die Boote. Die Überraschung! Keine

24


BOOTSFAHRT

Unvergessliches Etappen-Ende:

Nachdem eine Flussquerung zu

Fuß nach heftigen Regenfällen zu

gefährlich geworden war, legten

die Läufer die letzten Meter einer

Etappe im Boot zurück

Cola. Wir werden mit Schlauchbooten über den

Fluss gebracht. Die Strömung war durch die

Regenfälle zu stark geworden, normalerweise

hätten wir zu Fuß hindurch gemusst. Stattdessen

wird unsere Zeit nun schon an dieser Uferseite

genommen und wir warten auf ein Boot.

Rucksäcke ab, Rettungswesten an und in die

Boote. Sehr cooler Zieleinlauf in ein wunderbares

Camp, das direkt am Fluss, inmitten einer

wunderbaren sanften Berglandschaft liegt.

EMPFANG VON DEN MÖNCHEN

Die letzte Etappe ist mit 9,4 Kilometern so

kurz, dass jeder Läufer, der es bis hierher geschafft

hat, auch sicher finishen wird. Es geht

einen letzten Anstieg hoch, oben ist ein kleiner

Tempel und dann ist plötzlich unten Karakorum

zu sehen. Wir nähern uns dem Kloster Erdenezuu,

in dem vor dessen Zerstörung im Jahr 1937

durch mongolische Truppen 10.000 Mönche

lebten. In den 1990er Jahren begann wieder

ein kleiner Klosterbetrieb. Wir laufen um die

Anlage herum. Vor dem Tor ins Kloster wird

unsere Zeit gestoppt, dann dürfen wir einlaufen.

Ein buddhistischer Mönch hängt mir meine

Medaille um. Er schüttelt meine Hand. Immer

wieder kommen mir die Tränen, pures Läuferinnenglück!

Am nächsten Tag, es ist kurz nach 8 Uhr morgens

in Karakorum, dem Zentrum des Reiches

des Dschingis Khaan. Wir trinken dunkles Bier

und essen Pizza und finden irgendwie alle, dass

es das normalste der Welt ist. Gerade jetzt

muss es Bier und Pizza sein. Das ist genauso

normal, wie es normal ist, 250 Kilometer durch

Wüste und Steppe zu laufen. Es ist großartig

und wir feiern es. Die Feier geht weiter, erst

im Bus, am Abend bei der Finisherparty in

Ulan-Bator. Die Rückreise nach Deutschland

am nächsten Morgen gestaltet sich für einen

großen Teil des Little Desert Runners Club zu

einem weiteren Ultra – aber das ist eine andere

Geschichte.


› DAS KNACKEN

IM KNIE ‹

WEHE,

WENN‘S

KNIRSCHT

Man kennt das: Beim morgendlichen Strecken, beim Aufstehen

nach längerem Sitzen oder beim Laufen macht es schon

einmal „knack!“ im Knie. Eigentlich ganz harmlos. Aufpassen

solltest du allerdings, wenn aus dem Knacken ein

Knirschen wird.

Text: Dr. Stefan Graf | Foto: iStock

↦ Das Wichtigste vorneweg:

Ein gelegentliches, schmerzfreies

Knacken im Knie ist harmlos.

Gedanken machen musst du dir

erst, wenn sich zu dem Knacken

Knirschgeräusche oder gar

Schmerzen gesellen. Aber der Reihe

nach: Auch wenn es in deinem

Knie schmerzfrei und ohne Knirschen

knackt, ist es ja interessant

zu erfahren, warum Gelenke

manchmal so viel Krach machen.

Seit Menschen aus Langeweile, zur

Entspannung oder einfach nur, um

andere zu necken, mit den Fingergelenken

knacken, versuchten sich

Wissenschaftler an Erklärungen für

die Entstehung dieses Plopp-Geräuschs.

Eine These schrieb es dem

Aufeinanderschlagen der rückschnellenden,

zuvor durch Ziehen

oder Überdehnung getrennten Gelenkflächen

zu. Andere Forscher favorisierten

als Ursache zusammenploppende

Gelenkkapselwände als

Folge des Unterdrucks, der entsteht,

wenn die Gelenkflächen durch das

Ziehen am Finger getrennt werden.

VAKUUM UND

GASBLASE

Durch Röntgenuntersuchungen im

Jahr 1947 rückte die sogenannte

Gelenkschmiere (Synovia) in den

Fokus der „Knacksologen“. Sie ist

für die Ernährung des Gelenkknorpels

essenziell und ist zudem aber

als Schmiermittel und Stoßdämpfer

wichtig. Die These: Die Gelenkschmiere

hält die Gelenkflächen

zunächst möglichst lange zusammen.

Werden die Zugkräfte durch

Überdehnen des Gelenks aber zu

groß, erweitert sich der Gelenkspalt

ruckartig. In der Synovia entsteht

durch den Unterdruck eine Gasblase,

im Gelenkspalt bildet sich eine

Art Vakuum, es knackt. Aktuelle

MRT-Untersuchungen aus Kanada

haben mittlerweile bestätigt, dass

dieses unter Vakuumbildung erfol-

gende Auseinanderschnellen der

Gelenkflächen das Knackgeräusch

erzeugt. Die Gasblase bildet sich

nach der Entspannung des Gelenks

geräuschlos wieder zurück.

Dieser Vakuum-Bläschen-Mechanismus

verursacht also das Knacken

der Fingergelenke – reicht zur

Erklärung knackender Kniegelenke

aber nicht aus. Schließlich tritt dieses

Knacken ja bei ganz normalen,

natürlichen Bewegungen auf. Man

geht heute davon aus, dass die Ursache

für das Knack-Geräusch im Knie

die ruckartige Rückbildung leichter

Gelenkfehlstellungen in den physiologischen

Normalzustand ist. Dabei

spielen Muskel- und Sehnenzüge,

Muskelspannung sowie Knochenund

Knorpelzustand eine Rolle –

also letztlich alle an der Gelenkfunktion

des Knies beteiligten Faktoren.

Solange dieser Prozess im wahrsten

Wortsinn „reibungslos“ abläuft,

also ohne mechanischen Abrieb, ist

alles okay.

26


WENN DAS KNIE KNIRSCHT, ...

GESUNDHEIT

——

ERNÄHRUNG

... können diese Verletzungen

die Ursache sein:

1

2

3

Meniskusriss

Arthrosen: Bei Langzeistudien

zeigte sich ein Zusammenhang

zwischen dem Abnutzungsstadium

und der Stärke des

Knirschens.

Knorpelabbau

Alle drei Gelenkschädigungen können

auch mit Schmerzen, aber ohne Knirschen

im Knie vorliegen.

Von unserem Experten Dr. Stefan Graf

Der studierte Mediziner und Biologe hat lange in den Bereichen Herz-Kreislauf- und Stoffwechselphysiologie geforscht und gelehrt. Mittlerweile ist der

Berliner als Autor vorwiegend in den Bereichen Sportphysiologie, -medizin und -ernährung tätig. Er berät Athleten in Ausdauer- und Spielsportarten und ist

selbst seit frühester Kindheit bekennender „Sportjunkie“ – passionierter Läufer, ehemaliger Drittliga-Fußballer und Tennisspieler.

ALARMZEICHEN

KNIRSCHEN

Spätestens aber, wenn es nicht mehr

nur knackt, sondern ein hör- und

spürbares Knirschen – im Fachjargon

Crepitus genannt – auf verstärkten

Materialabrieb hindeutet, verliert

die Akustik im Knie ihre Unbedenklichkeit.

Im günstigsten Fall handelt

es sich nur um eine durch schlechte

Lauftechnik verursachte Fehlbelastung.

Dann lässt sich das Problem

durch Technikschulung und Laufstiländerung

auf Basis einer Gelenkvermessung

und Laufanalsyse beheben.

Möglicherweise sind auch anderes

Schuhwerk oder orthopädische

Einlagen nötig, um die Fehlbelastung

zu vermeiden. Früh genug erkannt,

kann so oft größerer Gelenkschaden

vermieden, zumindest aber lange

hinausgezögert werden. Sollte das

Knirschen jedoch mit Schmerzen

oder Bewegungseinschränkungen

verbunden sein, sollte der nächste

Schritt klar sein: Du musst zum Arzt.

Ein Sonderfall ist das dauerhaft

schmerzfreie Knirschen, das weder

durch Techniktraining noch durch

Einlagen verschwindet. Betroffene

Läufer fragen sich natürlich: „Ist das

bereits ein Zeichen für einen beginnenden

Schaden? Für eine Arthrose?“

Leider gibt es keine eindeutige

Antwort. Die neueste Langzeitstudie

zu diesem Thema mit etwa 3500

Teilnehmern hat gezeigt, dass es

durchaus einen Zusammenhang zwischen

dem Knirschen im Knie und

einer späteren Arthrose gibt. Aber

die Aussagekraft ist in hohem Maß

von individuellen Faktoren abhängig.

So spielt es eine große Rolle, ob der

Crepitus bei jeder Kniebewegung, oft

oder nur gelegentlich auftritt. Zudem

sind Alter und Geschlecht zu berücksichtigen.

So ist zum Beispiel ein oft

bis ständig auftretender Crepitus bei

Männern, die älter als 65 Jahre sind,

ein Vorbote einer Kniegelenksarthrose.

In anderen Untergruppen ließ

sich aber kein klarer Zusammenhang

zwischen dem Knirschen im Knie

und einer beginnenden Arthrose erkennen.

Wenn also das Knie knirscht,

du keine Schmerzen hast, alle Maßnahmen

gegen das Knirschen nicht

fruchten und du trotzdem läufst, ist

eine Arthrose eine durchaus mögliche

Folge.

27 ——— LÄUFT.


› GESUND DURCH

DEN WINTER ‹

HEIMISCHES

SUPERFOOD:

KOHL

Kohl ist reich an Vitamin C, stärkt die Abwehrkräfte und kurbelt

den Fettstoffwechsel an. Das macht das heimische Gemüse zu einem

absoluten Superfood im Winter.

↦ Auch wenn es nach diesem

Bilderbuchsommer kaum jemand

wirklich wahrhaben möchte: Der

Herbst ist nicht nur kalendarisch

wieder da! Und mit ihm bereichert

eine ganz besondere Lebensmittelgruppe

unseren Speiseplan:

Kohlgemüse.

Regionale Superfoods, die eine

Gemeinsamkeit aufweisen. Und zwar

einen überdurchschnittlich hohen

Gehalt an natürlichem Vitamin C

und an antibakteriell wirksamen

Senfölglykosiden macht sie zu einem

„Top-Scorer“ in Sachen Immunstärkung

und Erkältungsprophylaxe.

Aber nicht nur das. Die verschiedenen

Kohlsorten sind auch aus kulinarischer

Sicht abwechslungsreich,

spannend und als saisonales, heimisches

Grundnahrungsmittel auch

wirklich günstig. Gute Gründe also,

um Kohlgemüse aller Art gerade im

Herbst möglichst oft zu verwenden.

DAS NÄHRSTOFFSPEKTRUM

Der Nährstoffgehalt der unterschiedlichen

Kohlsorten variiert leicht.

Allen gemeinsam ist der sehr hohe

Gehalt an Vitamin C und an antioxidativ

wirksamen sekundären Pflanzenstoffen,

Senfölen (Glucosinolate)

und gesunden Bitterstoffen, die ganz

nebenbei auch den Fettstoffwechsel

auf natürliche Weise ankurbeln. Darüber

hinaus liefern alle Kohlsorten

überdurchschnittlich viele Vitamine

und Mineralstoffe sowie sehr viele

gesundheitsfördernde Ballaststoffe.

Letztere fördern eine geregelte Verdauung

und haben einen positiven

Einfluss auf die Darmflora. Eine regelmäßige

Ballaststoffzufuhr verbessert

so auch die generelle Nährstoffverwertung.

Kohlgemüse ist also ein

wirklicher Allrounder der gesunden

und leistungsfördernden Küche.

KULINARISCH UNTERSCHÄTZT!

Kohlgemüse ist nicht nur gesund,

es lässt sich auch auf unterschiedlichste

Art zubereiten. Ob als

einfache Rohkost, fermentiert als

klassisches Sauerkraut oder asiatisches

Kimchi, als Schmorgericht, in

Suppen oder Pfannengerichten bis

hin zur Ergänzung von Ofengemüse.

Kohl geht eigentlich fast immer,

wenn man weiß wie.

SO EINFACH GEHT DIE

ZUBEREITUNG

Besonders einfach und schnell lässt

sich Kohl in der Pfanne zubereiten.

Ausgesprochen aromatisch wird

es mit Ghee, einem ayurvedischen

Butterschmalz. Aufgrund seines intensiven

Geschmacks benötigt man

nur sehr wenig Ghee, um ein feines

Butteraroma zu erreichen. Egal

ob grob geschnittener Weißkohl,

Spitzkohl, Wirsing oder halbierter

Rosenkohl: Einfach zusammen mit

etwas Ghee anbraten und dann mit

weiteren Zutaten nach Wahl kombinieren.

Schmeckt gut und tut gut!

28


GESUNDHEIT

——

ERNÄHRUNG

KOHL: VIELE GESUNDE SORTEN

Weißkohl: Eignet sich gut für deftige Eintöpfe, Krautkuchen,

Kohlrouladen oder Salate. Wirsing: Ist mit seinen gewellten

Blättern vielseitig verwendbar. Seine Blätter sind zarter als

die der meisten anderen Kohlsorten. Macht sich gut als Gemüsebeilage.

Rosenkohl: Haupterntezeit ist im November

und Dezember. Rosenkohl schmeckt als Salat und gekocht

als Gemüse. Spitzkohl: Sein Geschmack ist dezenter und

feiner als der von Weißkohl. Als früheste Kohlsorte gibt es

ihn bereits im Frühjahr. Rotkohl: Typisches Wintergemüse.

Kommt meist als Rotkraut auf den Tisch – oder roh im Salat.

Blumenkohl: Kann roh oder gekocht gegessen werden.

Leicht verdaulich, milder Geschmack.

SUPER GOOD FOOD

160 Seiten, gebunden, Südwest-Verlag

ISBN: 978-3-517-09513-4 , 17,99 Euro

Von unserem Experten Marcus Schall

Marcus Schall war ehemals im internationalen Vertriebsmanagement

im Sportbereich tätig, jetzt betreibt er die Plattform

SuperGoodFood (SGF), eine Informationsseite zu gesunder

Ernährung, neuesten Food-Trends und deren Hintergründen.

Außerdem ist er Autor des Buchs „Super Good Food“,

das zahlreiche Infos und mehr als 60 Rezepte auf Basis von

frischen Lebensmitteln enthält, die allesamt alltagstauglich

und leicht nachzukochen sind.


Spitzkohl-Porree-Pfanne

Zutaten für sechs Portionen

2 Porreestangen, 1 Spitzkohl, 250 g Quinoa, 1 Zwiebel, etwas Ghee oder Öl zum Anbraten, 500 g Rinderhack, Salz, 200 ml Gemüse- oder

Knochenbrühe (z. Bsp. von Bone Brox) , 250 ml saure Sahne, 2-3 EL Tamarisauce

Zubereitung

⇢❶ Vom Porree die oberen grünen Enden abschneiden

und äußere Blätter entfernen. Darauf achten, dass kein

Sand mehr zwischen den einzelnen Blattschichten ist. In

Ringe schneiden. Vom Spitzkohl ebenfalls die äußeren Blätter

entfernen und den Kohl von oben nach unten in Ringe

schneiden, die größeren Ringe noch mal halbieren oder

vierteln.

⇢❷ Quinoa nach Anleitugn zubereiten, abgießen und zur

Seite stellen. Die Zwiebel abziehen und in Würfel schneiden.

⇢❸ Ghee oder Öl ein einem Bräter geben und darin das Hackfleisch

anbraten, salzen. Gegen Ende der Bratzeit die Zwiebelwürfel

zugeben. Dann sowohl den vorbereiteten Porree als

auch den Spitzkohl zugeben und alles für einige Minuten weiter

dünsten lassen.

⇢❹ Dann die Knochen- oder Gemüsebrühe sowie die saure

Sahne und die Tamarisauce zugeben, alles verrühren und weiter

köcheln lassen, bis das Gemüse etwas weicher wird. Eventuell

nochmals abschmecken. Zusammen mit dem Quinoa servieren.

TIPP

WER KEIN FLEISCH ISST, LÄSST DIESES EINFACH WEG. EVENTUELL DANN ETWAS MEHR TAMARISAUCE ZUGEBEN.

Dinkel-Bandnudeln mit Grünkohl & Cashews

Zutaten für zwei bis drei Portionen

1 Handvoll Cashewkerne, 350 g Grünkohl, 1 Zwiebel, 2-3 Knoblauchzehen, 280 g Dinkelbandnudeln, Öl zum Dünsten, ½ Zitrone,

Himalaya-Salz, ca. 200 ml Gemüsebrühe

Zubereitung

⇢❶ Cashewkerne in einer Pfanne rösten. Grünkohl gründlich

waschen und Blätter von den Stängeln zupfen. Die Blätter

in eine große Schüssel geben. Zwiebel und Knoblauchzehen

abziehen und fein würfeln.

⇢❷ Zwischenzeitlich die Nudeln nach Anleitung zubereiten.

Öl ein eine große Pfanne geben und erhitzen. Zwiebeln

und Knoblauch glasig dünsten.

⇢❸ Zitrone auspressen. Grünkohl zu Zwiebeln und Knoblauch

geben, mit Gemüsebrühe und Zitronensaft aufgießen.

Salzen und alles einige Minuten leicht köcheln lassen, bis der

Grünkohl etwas zusammenfällt.

⇢❹ Die Nudeln in einem Sieb abgießen und mit dem Grünkohl

vermengen. Alles auf Tellern anrichten und mit den gerösteten

Cashewkernen garnieren.

30


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› ELIUD KIPCHOGES MARATHON-WELTREKORD ‹

MONDLANDUNG

IN BERLIN

Texte: Christian Ermert & Jörg Wenig | Fotos: Nike (2), Norbert Wilhelmi (2), Imago, SCC Events

Eliud Kipchoge hat den Marathonlauf mit seinem famosen Weltrekord

von 2:01:39 Stunden beim BMW Berlin-Marathon in neue Dimensionen

geführt. Um 1:18 Minuten verbesserte der Kenianer Mitte September die

Bestzeit. Deutschlands spektakulärstes Straßenrennen war die Bühne für

seine unglaubliche Leistung. Wir haben uns auf die Suche nach

seinen Erfolgsgeheimnissen gemacht.

32


EVENTS

——

REISEN

↦ Eliud Kipchoge. 33 Jahre. Aufgewachsen

bei Kapsabet, im Hochland

von Kenia, wo er immer noch lebt

und trainiert. Olympiasieger von Rio

2016. In 2:00:25 Stunden schnellster

Marathonläufer der Welt. Aber

den Weltrekord holte er sich erst am

16. September in Berlin, weil 2017

bei seinem Versuch, in Monza den

ersten Marathon unter zwei Stunden

zu laufen, mit ständig wechselnden

Tempomachern gegen das

Reglement des Welt-Leichtathletikverbandes

verstoßen wurde. Beim

45. BMW Berlin-Marathon unterbot

Eliud Kipchoge bei perfekten Bedingungen

jene 2:02:57 Stunden, die

sein Landsmann Dennis Kimetto vier

Jahre zuvor in Berlin aufgestellt hat.

Aber was macht diesen Eliud Kipchoge

so stark?

Das Leben in der Höhenlage von Kenia.

Jahrelanges, tägliches, hartes Training

bei weitgehender Verletzungsfreiheit.

Immerhin war er schon vor 15 Jahren

Weltmeister über 5000 Meter. Als er in

Paris den Titel gewann, war er erst 19

Jahre alt. Aber das ist nicht alles. Dazu

kommt ein starkes Team um ihn herum

und eine mentale Stärke, die ihresgleichen

sucht und die in jedem seiner

Sätze deutlich wird, wenn er übers

Marathonlaufen spricht.

24 Stunden nach seiner historischen

Leistung sitzt Eliud Kipchoge in

einem Sessel in der Lobby des Hotels

InterContinental, reflektiert über

die wichtige Rolle, die sein Team im

Hintergrund spielt und über seine

Zukunftspläne. „Im Sport musst du ein

gutes Team haben. Deswegen werde

ich auch meine nächsten Ziele mit allen

meinen Partnern absprechen – mit

meinem Management, mit den Sponsoren

sowie dem technischen und dem

Trainings-Team. Sie alle werden eingebunden,

denn sie sorgen für mich.“

Mit seinem Trainer Patrick Sang, dem

früheren Olympia-Zweiten über 3000

Meter Hindernis, verbindet ihn eine

sehr lange Partnerschaft. Sang war sein

erster und einziger Trainer, betreute

ihn schon 2003 in Paris. „Du schaffst es

nicht an einem Tag, ein solches Team

zusammenzustellen, es dauert lange

Zeit. Ich habe das Glück, mit dem Management

von Global Sports Communication

zusammenzuarbeiten und mit

Menschen, die positiv denken.“

2020 IN TOKIO WILL ER SEINEN

OLYMPIASIEG VERTEIDIGEN

Während Eliud Kipchoge noch nicht

weiß, ob die Marathon-Weltmeisterschaften

in Doha im nächsten Jahr

ein Thema für ihn sein könnten, hat er

einen anderen Termin fest im Visier:

Die Olympischen Spiele in Tokio 2020

kommen immer näher. „Es geht um die

Goldmedaille, aber die Vorbereitung

ist für mich dieselbe wie auf einen

Citymarathon – du musst sowohl mit

als auch ohne Tempomacher gut laufen

können. Tokio scheint noch weit weg zu

sein, aber ich habe im Kopf, dass dies

für mich ein großer Höhepunkt werden

kann. Ich bin der Olympiasieger und

will meinen Titel verteidigen.“ Eines

ist aber auch sicher, wie er nach dem

Rennen erklärte: Eliud Kipchoge möchte

nach Berlin zurückkehren. Es bleibt

abzuwarten, ob er bereits im nächsten

Jahr am 29. September wieder am Start

stehen wird. „Ich will auf jeden Fall

nach Berlin zurückkommen. Berlin ist

für mich – für ewig“, sagte Eliud Kipchoge.

Vielleicht wird Eliud Kipchoge

bei einem zukünftigen Rennen in Berlin

den Marathonlauf noch weiter zu den

Sternen führen.

SO LIEF DER

BERLIN-MARATHON

Ein Fabelweltrekord durch Eliud Kipchoge

in 2:01:39 Stunden. Mit 44.389 mehr angemeldete

Teilnehmer als je zuvor. Erstmals

mehr als 40.000 Läufer im Ziel am

Brandenburger Tor. Und nie zuvor waren

drei Frauen unter 2:18 Stunden ins Ziel

eines Marathons gelaufen. Der 45. BMW

Berlin-Marathon am 16. September 2018

war ein Lauf der Superlative.

Eliud Kipchoge krönte das Rennen mit einem

famosen Weltrekord von 2:01:39 Stunden.

Der 33-jährige Kenianer lief vom Start weg

sein eigenes Tempo und führte durchweg.

Im Ziel hatte er den alten Weltrekord um 1:18

Minuten verbessert. Es war bereits der elfte

Weltrekord in der Geschichte des Berlin-Marathons.

Und die größte Steigerung des Männer-Weltrekordes

im Marathon seit über 50

Jahren. Bei sehr guten Wetterbedingungen

gab es auch bei den Frauen in einmaliges

Resultat. Titelverteidigerin Gladys Cherono

setzte sich mit einem Streckenrekord von

2:18:11 Stunden durch. Cherono, die bereits

zum dritten Mal in Berlin gewann, wurde zur

viertschnellsten Läuferin aller Zeiten. Zum

ersten Mal in der Geschichte des Marathonlaufs

gab es drei Frauenzeiten unter 2:19

Stunden in einem Rennen. Zweite wurde

Ruti Aga in 2:18:34 Stunden, Rang drei belegte

die im Vorfeld favorisierte Tirunesh Dibaba

(beide Äthiopien) mit 2:18:55 Stunden.

Gemessen an den beiden Siegzeiten war es

das schnellste Rennen über die 42,195 Kilometer

aller Zeiten. Kipchoge und Cherono

liefen zusammengerechnet 4:21:08 Stunden.

Der bisher schnellste Marathon war in

dieser Hinsicht London in diesem Frühjahr

mit 4:22:48 Stunden. Der Berlin-Marathon

2018 registrierte eine Rekord-Anmeldezahl

von 44.389 Läufern aus 133 Nationen, von

denen 40.775 ins Ziel am Brandenburger Tor

kamen. Finisher-Rekord.

33 ——— LÄUFT.


EVENTS & REISEN

DAS MACHT IHN SO STARK.

ELIUD KIPCHOGE ÜBER ...

… seinen Rat an alle Marathonläufer: „Es

gibt für niemanden Grenzen und es ist alles

möglich. Man sollte über seine Grenzen hinausgehen

und es mit dem Unvorstellbaren

aufnehmen. Die Magie liegt in der harten Arbeit,

im Selbstvertrauen und in der Zuversicht,

dass man alles schaffen kann. Die Fähigkeit,

die eigenen Ziele zu erreichen, ist nicht denkbar

ohne harte Arbeit und Zuversicht.“

… sein Lächeln, das ihn auch unter größ ten

Strapazen selten komplett ver lässt: „Wenn

man von Schmerzen geplagt wird, sollte man

versuchen, diese Schmerzen zu vergessen.

Und das geht nur durch Lächeln und das Glück bei

der Freude am Laufen.“

… seine mentale Stärke am Tag des Wettkampfs:

„Ich vertraue auf meine Vorbereitung

und mein Training. Je besser ich mich auf mein

Training verlassen kann, umso entspannter bin ich

am Wettkampftag. Um mich zu beruhigen und zu

konzentrieren, denke ich an das, was ich in all diesen

Monaten beim Training gemacht habe. Und ich

vertraue auf meine Planung.“

… über harte Phasen in Training und Wettkampf:

„Ich betrachte Herausforderungen als Teil des

Laufens. Es gehört zum Laufen genauso wie

zum Leben, dass auf dem Weg Schwierigkeiten

zu meistern sind. Wenn also am Tag eines

Marathonlaufs irgendwelche Hindernisse

auftreten, dann betrachte ich das als sportliche

Herausforderung, die sich überwinden

lässt. Ich nehme die Herausforderung an und

versuche sie zu bewältigen.“

… über sein Erfolgsgeheimnis: „Bei meinem

Training gibt es kein Geheimnis. Das Wichtigste

ist, daran zu glauben, dass ein Durchbruch

möglich ist. Man muss dieses Selbstvertrauen

aufbauen, jeden Tag, bei jedem Lauf.“

SEIN WELTREKORDSCHUH:

DER NIKE ZOOM VAPORFLY 4% FLYKNIT

Einen wichtigen Beitrag zu den Erfolgen Eliud Kipchoges

liefert auch der Schuh, den er im Rennen

trägt. Beim Berlin-Marathon war er in einer für ihn

persönlich produzierten Variante des Nike Vaporfly

4% Flyknit am Start. Das Modell ist eine Weiterentwicklung

des Schuhs, der speziell für den Versuch

konstruiert wurde, den ersten Marathon unter zwei

Stunden zu laufen. Mit einer extrem steifen Karbonplatte

in der Zwischensohle, die dem Läufer hilft, bei

jedem Schritt die für hohes Tempo optimale Abrollbewegung

zu vollziehen. Mit dem superleichten Nike

ZoomX Foam als Dämpfungsmaterial, das auch bei

hohem Tempo für Komfort sorgt und extrem viel der

Aufprallenergie an den Läufer zurückgibt.

Eine Studie hat zuletzt gezeigt, dass Läufer im Vaporfly

4% das gleiche Tempo mit weniger Energieverbrauch

realisieren können als in der Vorgängergeneration

von Nike-Wettkampfschuhen. Die neueste

Variante des Schuhs ist durch ein neues Obermaterial

aus Nike Flyknit sogar noch leichter und atmungsaktiver

als das Vorgängermodell. Und das hatte die

Eliteläufer schon so von sich überzeugt, dass 2018

bei den zu den World Marathon Majors gehörenden

Rennen in Tokio, London und Boston über der Hälfte

der Profis, die aufs Podium liefen, im Vaporfly 4%

von Nike unterwegs waren. Eliud Kipchoge wundert

das nicht: „Der Schuh ist perfekt. Einfach perfekt.“

Seit 1. Oktober ist der neue Nike Vaporfly 4% Flyknit

für alle Läufer auf nike.com und in ausgewählten

Sportfachgeschäften erhältlich.

34


KAMPF GEGEN DEN

MARATHON-MÜLL —

↦ Eine Million Plastikbecher werden

bei einer Laufveranstaltung wie

dem BMW Berlin-Marathon verbraucht.

Das soll nicht so bleiben.

Gemeinsam mit seinem Sponsor Adidas

hat der BMW Berlin-Marathon

in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit

angeboten, wiederverwertbare

Silikon-Becher mit auf die Strecke

zu nehmen, die an speziellen Wasserstationen

befüllt werden können.

Wer schon mal Marathon oder Halbmarathon

gelaufen ist, kennt das: Besonders

im hinteren Teil des Feldes läuft

man an Verpflegungsstationen durch

ein Meer von weggeworfenen Plastikbechern,

in denen zuvor Wasser an die

Läufer gereicht wurde. Die trinken ein

paar Schluck, dann fliegt der Becher

auf die Straße.

Die Becher stören aber nicht nur beim

Laufen, sondern diese Praxis ist auch

angesichts des weltweit immer weiter

wachsenden Berges an Plastikmüll alles

andere als umweltfreundlich. Und bei

einer Veranstaltung wie dem Berlin-Marathon

mit 44.000 Teilnehmern

werden insgesamt eine Million Plastik-Becher

verbraucht.

Beim diesjährigen Berlin-Marathon

wurde der erste Schritt gemacht, Marathonmüll

aus Plastik zu vermeiden.

Sponsor Adidas hat allen Läufern die

Möglichkeit geboten, ihren eigenen,

wiederverwertbaren Becher mit auf

die Strecke zu nehmen und an eigens

dafür eingerichteten Wasserstellen aus

ihm zu trinken. Dafür wurden auf der

Marathon-Messe Berlin Vital eigens

dafür produzierte Becher aus Silikon an

die Läufer verteilt.

Das Material ist leicht, strapazierfähig

und wasserdicht. Es lässt sich ganz

einfach zusammenknautschen. Der

nur zehn Gramm schwere Becher kann

während des Marathons entweder in

der Hand getragen oder mit einem kleinen

Karabinerhaken an der Kleidung

oder am Startnummernband befestigt

werden.

Auf der Strecke des 45. Berlin-Marathons

wurden sechs zusätzliche Versorgungsstationen

eingerichtet, an denen

die Läufer den Becher mit Wasser

auffüllen und aus ihm trinken können.

Aus sechs Hähnen lief kontinuierlich

Trinkwasser. Nicht aufgefangenes Wasser

floss zurück in die Kanalisation und

wurde so dem Wasserkreislauf zugeführt.

Damit die wiederverwendbaren

Becher auch beim nächsten Rennen in

Berlin wieder zum Einsatz kommen,

standen im Zielbereich Sammelboxen

bereit. Das Pilotprojekt war ein

weiterer Meilenstein in den Bestrebungen

der Marke mit den drei Streifen,

das Bewusstsein für den Umgang mit

Plastikmüll zu schärfen. Ein Schritt in

Richtung der Vision vom plastikfreien

Marathon.

Und wie hat das in der Praxis funktioniert?

Daniel Klarkowski schreibt in

seinem Blog sports-insider.de darüber:

„Ich habe den Becher einfach in

den oberen Saum meiner Kompressions-Sleeves

an den Waden hineingestopft

und konnte den Becher ziemlich

fix herausholen und wieder verstauen.

Allerding muss man dafür anhalten.

Gegen Ende bin ich auch ein Stück

mit dem Becher in der Hand gelaufen.

Die Daumenschlaufe hat sich dabei als

wirklich praktisch erwiesen.“

Das Auffüllen der Becher unterwegs

habe ihn insgesamt etwa 30 Sekunden

gekostet. „Man muss kurz stehenbleiben,

um Wasser zu zapfen und

zu trinken, während man als geübter

Läufer die Plastikbecher auch im

Laufen greifen und austrinken kann.

Aber wenn man nicht gerade versucht,

den Weltrekord zu brechen, ist das kein

Problem.“ Er wünscht sich allerdings

für die Zukunft, dass die Wasserstationen

dort aufgebaut werden, wo auch die

übrige Verpflegung verteilt wird. „Dann

erkennt man sie frühzeitiger und kann

auch mal die Banane mit einem Schluck

Wasser aus dem eigenen Becher runterspülen.“

Wiederverwertbare Trinkbecher

aus Silikon sollen den Plastikmüll

beim Marathon reduzieren

35 ——— LÄUFT.


EVENTS & REISEN

Nikki Johnstone aus Düsseldorf

war beim Berlin-Marathon nach

2:37:04 Stunden im Ziel. Und das

in voller Elvis-Presley-Montur,

bestehend aus einer Pilotenbrille,

Koteletten, einer Perücke, mit typischer

Elvis-Welle sowie einem

weißen Elvis-Einteiler, der zu 100

Prozent aus recycelten PET-Flaschen

hergestellt wurde. Auf Strava

kannst du dir seinen Lauf anschauen:

Suche einfach nach Nikki Johnstone

aka Elvis

36


KREATIV UND SCHNELL

Die 2:01:39 Stunden von Eliud Kipchoge waren nicht der

einzige Weltrekord beim BMW Berlin-Marathon. Ein Elvis lief 2:37:04

Stunden. Eine „French Maid“ brauchte 3:02:56 Stunden für die 42,195

Kilometer und das Lübecker Holstentor war nach 3:34:34 Stunden

im Ziel. Alles Marken fürs Guinness-Buch der Rekorde.

Text: Christian Ermert | Fotos: Strava (3), Guinness World Records, Imago

Einen Marathon bunt kostümiert

laufen. Meistens sorgen die Läufer

mit ihren phantasievollen Outfits ja

einfach für gute Stimmung an und auf

der Strecke. Wenn aber Lena Kuhlmann

in ihrer strengen Uniform von

Guinness World Records beim Marathon

auftaucht, wird es ernst für die

Kostümläufer. Dann geht es um Weltrekorde.

Im Gegensatz zu den Spitzenleistungen

der Stars wie Eliud Kipchoge

obliegt die Buchführung über

Kostümrekorde nicht dem Leichtathletik-Weltverband,

sondern Guinness

World Records, wie das Buch der

Rekorde heute heißt. Dort werden die

Kategorien geführt, in denen Läufer im

Kostüm Weltrekorde aufstellen können.

Und so traten dann beim BMW

Berlin-Marathon an: Ein Holstentor in

der Kategorie „Schnellster Marathon

als Wahrzeichen verkleidet.“ Ein Elvis

in der Kategorie „Elvis Presley“. Ein

französisches Dienstmädchen in der

Kategorie „French Maid“. Eine Inderin

in traditioneller Kleidung in der Kategorie

„Marathon im Sari“. Und alle vier

schafften es, neue Weltrekorde aufzustellen.

Drei von ihnen wurden direkt

vor Ort von der offiziellen Guinness

World Records-Rekordrichterin Lena

Kuhlmann bestätigt. Jamie Buckland

aus Großbritannien unterbot verkleidet

als „French Maid“ in 3:02:56

Stunden den früheren Rekord um fast

acht Minuten. Die Inderin Kranti P.

Salvi ist jetzt mit 3:57:07 Stunden die

schnellste Läuferin, die einen Marathon

in dem indischen Traditionsgewand

Sari absolviert hat. Den härtesten

Job hatte allerdings wohl Richard

Mietz aus Lübeck. Er schleppte einen

Nachbau des Wahrzeichens seiner Heimatstadt

über 42,195 Kilometer. Und

am Ende erreichte das Holstentor das

Ziel am Brandenburger Tor in 3:34:34

Stunden – neuer Weltrekord in der

Kategorie „Marathon verkleidet als

Wahrzeichen“. Damit löste das Holstentor

einen Big Ben ab, der die alte

Bestmarke in London aufgestellt hat.

Einen großen Anteil hat daran auch

Richard Mietzs Frau. Ihr hatte er vor

zwei Jahren während des Berlin-Marathons

den Heiratsantrag gemacht,

jetzt bastelte sie mit ihm zusammen

das Holstentor aus Holzlatten, Stoff

und Polsterungen wie bei einem

Rucksack. Nach ersten Versuchen mit

Pappe entstand schließlich ein Gestell,

verkleidet mit Stoff, der von einem

Profimaler als Holstentor gestaltet

wurde. „Ich liebe Lübeck“, sagt der

33-Jährige, der zur 875-Jahr-Feier

der Hansestadt an der Ostsee zum

ersten Mal verkleidet einen Marathon

gelaufen ist. Seine Bestzeit ohne

Holstentor steht bei 2:47 Stunden. Die

unterbot der schnellste der kostümierten

Läufer, die ins Guiness-Buch

der Rekorde wollten: Nikki Johnstone

aus Düsseldorf lief 2:37:04 Stunden

in voller Elvis-Presley-Montur. Er hat

sein Rennen auf der Tracking App von

Strava dokumentiert. Du findest seine

Läufe, wenn du auf Strava nach „Nikki

Johnstone aka Elvis“ suchst. Sein

Rekord muss allerdings in den nächsten

Wochen noch von Guinness World

Records zertifiziert werden. Sobald

das geschehen ist, erzählen wir seine

ganze Geschichte online auf laufen.de.

Als Holstentor verkleidet lief Richard Mietz aus Lübeck

den Berlin-Marathon in 3:34:34 Stunden – Weltrekord

in der Kategorie „Marathon verkleidet als Wahrzeichen“

Als French Maid 3:02:56 Stunden im Marathon. Die einzige

deutsche Guiness-Schiedsrichterin Lena Kuhlmann

überreicht das Zertifikat an den Briten Jamie Buckland

37 ——— LÄUFT.


› LAUFEN

IN KÖLN ‹

WER LÄUFT

DENN DA?

Text: Marie Arens | Fotos: Norbert Wilhelmi

HOT

SPOT

KÖLN

Köln gilt als die grünste Millionenstadt Deutschlands: Fast die Hälfte der Stadtfläche entfällt

auf Wälder, Parks und landwirtschaftliche Gebiete. Optimale Bedingungen für Läufer.

Die sind nicht nur im 200 Hektar großen Kölner Stadtwald, den beiden Grüngürteln und

in den Parks unterwegs. Besonders beliebt ist auch das Rheinufer mit Altstadt, dem neuen

Rheinboulevard mit bestem Rheinblick in Deutz, den Poller Wiesen und den beeindruckenden

Straßen- und Eisenbahnbrücken. Wir haben uns an einem Nachmittag gegenüber des

Doms an den Rhein gestellt und mit den Menschen gesprochen, die vorbeigelaufen sind.↦

38


18 VON TAUSENDEN

JOSEF RIEFERT (58)

HALLENWART

Josef Riefert steht gerne auf Inlinern und betreut

blinde und autistische Skater. Vor vier

Jahren ist der Hallenwart beim Köln-Marathon

einen Protestlauf mit roter Clownsnase

und mit Inlinern um die Schultern hängend

gelaufen, da in diesem Jahr das Skaterrennen

nicht durchgeführt wurde. Macht seitdem

immer wieder Protestläufe.

SANTINA GIAMBRONE (26)

ANGEHENDE ERZIEHERIN

Ihre beste Freundin Melina Lambert hat vor

zwei Monaten Santina Giambrone dazu motiviert,

mit dem Laufen zu beginnen. Diesen

Sommer hat sie beim Women‘s Run in Köln

an ihrem ersten offiziellen 5-Kilometer-Lauf

teilgenommen und hat dabei ein unglaubliches

Glücksgefühl erlebt. Sie läuft gerne an

der Regatta-Bahn am Fühlinger See.

SIMON KLEIN (23)

SPORTMANAGEMENT-STUDENT

Simon Klein ist ehemaliger Fußballer und

Leichtathlet. Sein Trainer nannte ihn scherzhaft

die Pferdelunge, da er immer viel und

ausdauernd rannte. Während des Laufens

challenged er sich selbst und errät nicht nur

entgegenkommende Schuhmodelle, sondern

versucht auch jeden, der vor ihm läuft, zu überholen.

So kann er am besten Stress abbauen.

CHRISTIAN CLASSEN (36)

STAATSANWALT

Vor zweieinhalb Jahren verlor Christian

Claßen eine Bierwette und musste daraufhin

am Kölner Halbmarathon teilnehmen.

Seitdem hat ihn das Lauffieber gepackt und

er läuft bis zu fünfmal die Woche. Außerdem

ist er festes Mitglied mehrerer „Runclubs“.

Im September lief er in Berlin zum

ersten Mal einen ganzen Marathon.

GERD SCHÄFER (48)

LEHRER&LAUFCOACH

Gerd Schäfer und Hund Sir Barney sind als

„ziemlich beste Lauffreunde“ unterwegs.

Künftig möchten sie sich im Canicross ausprobieren,

wo Hund und Herrchen per Zugleine

verbunden sind. Der frühere Mittelstreckler

des ASV Köln ist seit Jahrzehnten

der Laufszene treu und will mit 50 in Master-Wettkämpfen

noch einmal durchstarten.

PHILIPP WALTHER (32)

UMSCHULUNG ZUM FACHINFOR-

MATIKER FÜR SYSTEMINTEGRATION

Philipp Walther ist nach mehreren Bundeswehreinsätzen

in Afghanistan auf Rat seiner

Ärzte laufen gegangen und fühlt sich

seitdem viel fitter und besser. Er läuft gerne

in Laufcommunitys, wo er viele andere

Gleichgesinnte kennenlernt. Er ist gerne im

äußeren Grüngürtel unterwegs.

HEIKE MÜCK (30)

PRODUKTMANAGERIN

Heike Mück läuft seit 14 Jahren und hatte

bei unserem Treffen in diesem Jahr noch

Starts bei einigen Laufevents geplant: unter

anderem den Köln-Marathon und den Megamarsch

in Köln, der 100 Kilometer lang ist.

Die 30-Jährige trainiert selbst mit Trainingsplan

und macht außerdem nebenbei noch

zwei Freundinnen für Läufe fit.

ALEX VERHOVSKIJ (40)

RETTUNGSASSISTENT

Früher war Alex Verhovskij dick und unsportlich.

Aber dann kam der heute 40

Jahre alte Rettungsassistent durch

einen Staffellauf mit seinen neuen

Arbeitskolle gen zum Laufen und ist seitdem

schon Halbmarathon und Marathon in

Düsseldorf gelaufen. Seine Lieblings-Laufstrecke

führt am Rhein entlang.

39 ——— LÄUFT.


MANUEL QUIRL (26)

MEDIENDESIGNER

Manuel Quirl wohnt im fünften Stock eines

Wohnhauses und kam beim Treppensteigen

immer aus der Puste. Deshalb hat er mit

dem Laufen angefangen. Heute läuft er mindestens

10 Kilometer. Außerdem nimmt er

regelmäßig an Asics-Lauftreffs teil. Anfang

September startete der 26-Jährige beim

Halbmarathon in Bochum.

MARCO SCHRÖTTER (42)

DIGITALDRUCKER

Marco Schrötter lebt erst seit acht Monaten

in Köln. Vor drei Jahren fing er mit dem

Laufen an, weil er mehr Kondition fürs Badminton

benötigte. Seitdem läuft er mehr als

dass er Badminton spielt. Im letzten Jahr hat

er in Hamburg am „Lauf gegen Rechts“ des

FC St. Pauli teilgenommen, der ausdrücklich

linksherum um die Außenalster führt.

LENA MARIE METZLER (29)

AUGENOPTIKERMEISTERIN

Lena Marie Metzler ist vor fünf Jahren spontan

beim Staffelrennen „Lauf zwischen den

Meeren“ über knapp 100 Kilometer von der

Ost- an die Nordsee eingesprungen. Sie war

so begeistert von der Atmosphäre, dass sie

am Laufen drangeblieben ist. Da sie außerdem

gerne isst, muss sie auch viel laufen,

sagt sie.

ALEXANDER VON BELOW (47)

INFORMATIKER

Alexander von Below ist sein erstes Rennen

beim „The Great Gorilla Run“ im Gorilla-Kostüm

im Golden-Gate-Park in San

Francisco gelaufen. Der Informatiker läuft

am liebsten in Städten, wo er Sightseeing

mit laufen verbinden kann. Deswegen läuft

der 47-Jährige in Köln so gerne am Rhein

mit Blick auf den Dom.

MARCO TRAMONTIN (41)

IT-SYSTEM-ADMINISTRATOR

Die Sendung „Von Null auf 42“ aus dem Jahr

2004 motivierte Marco Tramontin dazu,

mithilfe von Trainingsplänen für einen Marathon

zu trainieren und abzunehmen. Im

letzten Jahr nahm er am Köln-Marathon teil,

musste aber verletzungsbedingt aufgeben.

In diesem Jahr wird er wieder an den Start

gehen und will diesmal ins Ziel kommen.

MICHAEL GERLACH (47)

EINKÄUFER IM

LANDSCHAFTSVERBAND RHEINLAND

Michael Gerlach musste nach einem Unfall

wieder neu gehen lernen und hat sich dann

sogar trotz Skepsis der Ärzte ans Laufen

gewagt. Da der 47-Jährige beruflich viel

reist, nimmt er seine Laufschuhe überall

mit hin und läuft dann überall zum Stressabbau

und Netzwerken.

CHRISSY KIRST (38)

DEUTSCHLEHRERIN

Chrissy Kirst hat lange Zeit in England

gelebt und dort damals im Rahmen des

Projekts „Run for England“ freiwillig eine

Laufgruppe geleitet. Die 38 Jahre alte

Deutschlehrerin will jetzt auch hier in

Deutschland als gutes Beispiel vorangehen

und ihre Schüler zum Laufen und zur

Leichtathletik motivieren.

SUSANNE HARDER (47)

LOGISTIKMANAGERIN

Susanne Harder findet, dass Laufen der

schönste Sport der Welt ist und hat dadurch

viele tolle Menschen kennengelernt.

Sie ist überwältigt vom Zusammenhalt der

Laufcommunitys. Durch ihre Teilnahme

am Trailworkshop 7G-Runergy im Siebengebirge

hat sie die Liebe zum Trailrunning

richtig ausleben können.

BENEDIKT GOERKE (27)

ERZIEHER UND STUDENT

DER SPRACHTHERAPIE

Benedikt Goerke ist für sein Studium von

Freiburg nach Köln gezogen. Da dem Erzieher

und Studenten der Sprachtherapie hier

die Berge fehlen, läuft er als „Bergersatz“

die Kölner Brücken rauf und runter. Bei unserem

Treffen plante der 27-Jährige einen

Start beim Halbmarathon in Köln.

DOROTHEA GIERRA (42)

ARBEITET IN EINER EUROPÄISCHEN

BEHÖRDE

Dorothea Gierra war ursprünglich im

Bergsteigen aktiv, sie hat aber auch schon

Wüstenexpeditionen und den Hong Kong-

Trail, eine 50-Kilometer-Wanderung durch

die fünf Landschaftsparks Hong Kongs,

hinter sich. Meistens alleine. Als Turnschuhpendlerin

joggt sie morgens zur Arbeit.

40


› VOLLE KONZENTRATION FÜR DEN ERFOLG ‹

MEIN LEBEN ALS

SPORT-PROFI

GESAS

KOLUMNE

↦ Gesa Krause ist nicht nur die

beste Hindernisläuferin in Deutschland,

die zweimalige Europameisterin

gehört auch zu den besten weltweit.

Dafür trainiert sie Tag für Tag

hart und ist fast die Hälfte des Jahres

in Trainingslagern unterwegs. Die

Konzentration der 26-Jährigen gilt

voll dem Sport, sie ist Profi-Sportlerin.

Sonst wären diese Erfolge nicht

möglich. Trotzdem wird sie immer

wieder komisch angeschaut, wenn

sie sagt, sie lebe vom Sport.

Es ist ein sich wiederholendes Szenario:

Kommt es in einem Gespräch auf

das Thema Beruf und ich antworte, ich

sei Profi-Sportlerin, werde ich oft mit

einem verdutzten Blick angeschaut. Die

häufigsten Reaktionen darauf sind: „Und

was arbeitest du noch?“ „Studierst du

nebenbei?“ „Kann man davon leben?“

Immer wieder frage ich mich, ob Profi-Fußballer

oder -Tennisspieler das auch

gefragt werden?

So oft, wie mir diese Fragen gestellt werden,

habe ich manchmal das Gefühl, dass

Profi-Sportler kein anerkannter Beruf

ist. Ob es jemals einer war, kann ich nicht

beantworten.

Ich bin seit 2011 Profi-Sportlerin und

kann versichern, dass dieser Job sehr viel

Zeit in Anspruch nimmt. Auch ich habe

mich zu Beginn an einer dualen Karriere

probiert – und bin daran gescheitert. Natürlich

ist es möglich, beides unter einen

Hut zu bekommen. Doch mein Ziel ist es,

Weltklasse zu werden. Und wenn man in

einem Berufsfeld der oder die Beste sein

möchte, dann erfordert dies auch höchste

Konzentration, viel Zeit, harte Arbeit und

ganz viel Herzblut.

Mit 18 Jahren habe ich ganz pragmatisch

gedacht: Ich trainiere vormittags

und nachmittags, also kann ich in der

Zwischenzeit zum Studium gehen. Dass

das Training aber einer guten Vor- und

Nachbereitung bedarf, dass Physiotherapie,

Erholung und Pflege genauso dazu

gehören und dass die Trainingslageraufenthalte

sowie das Trainingspensum eher

zu- als abnehmen, habe ich damals nicht

bedacht. Später kamen auch noch Themen

wie Marketing, Trainingsauswertung

und Organisation dazu. Ich musste

ziemlich schnell feststellen, dass meine

Rechnung nicht aufging. Wegen der

vielen Trainingslager habe ich an der Uni

oft gefehlt. Bei Themen, die mir nicht so

leicht fielen, wurden die Wissenslücken

immer größer. Da stand ich vor der Wahl:

Den Unistoff aufholen und möglicherweise

eine Nachtschicht einlegen - oder

optimal trainieren und mich erholen.

Dass Leichtathleten nicht so viel verdienen

wie Fußballer, ist kein Geheimnis.

Aber ich kann trotzdem vom Sport leben.

Natürlich gibt es keine Garantie, aber

die hat man als Selbständiger grundsätzlich

nicht. Man geht als Unternehmer

immer ein Risiko ein, egal ob man ein

Start-up gründet oder als Profi-Sportler

Karriere machen möchte. Der Wille ist

hierbei das Entscheidende. Ich habe in

den ersten Jahren meiner Karriere jeden

Cent zusammengekratzt und mein Geld

gespart, um die Trainingslager oder das

Trainingsequipment zu finanzieren. So

habe ich mir eine Basis aufgebaut.

Ein weiterer Meilenstein in meiner

sportlichen Laufbahn ist die Karriere

bei der Bundeswehr. Für mein tägliches

Training bin ich weitgehend freigestellt.

Meine Aufgabe ist es, Deutschland auf

internationaler Bühne bestmöglich zu

repräsentieren. Und durch den BFD

(Berufsförderungsdienst) habe ich später

die Möglichkeit, ein Studium oder eine

Ausbildung finanziert zu bekommen.

Im Moment gebe ich aber alles für meinen

Traum von einer olympischen Medaille.

Und dabei ordne ich dem täglichen

Training alles unter. Denn ich bin Profi.

Gesa Krause

Gesa Felicitas Krause wurde dreimal in Folge von der laufen.de-Community zu Deutschlands „Läuferin des Jahres“ gewählt.

Die 26-Jährige ist zweimalige Europameisterin und war WM-Dritte über 3000 Meter Hindernis. Sie lief bei Olympischen Spielen auf den

sechsten und siebten Rang. Mit 9:11,85 Minuten hält sie den deutschen Rekord über 3000 Meter Hindernis.

gesa-krause.de

41 ——— LÄUFT.


Text: Norbert Hensen | Fotos: UTMB

› ULTRA-TRAIL

DU MONT BLANC ‹

ZWISCHEN

SPEKTAKEL UND

EINSAMKEIT

Ein Ort im Ausnahmezustand.

Wenn Trailläufer wie Popstars

gefeiert werden, dann ist wieder

UTMB. Diese vier Buchstaben stehen

für mehr als eines der härtesten

Rennen der Welt. Der Ultra-Trail du

Mont Blanc ist längst ein Festival

des Trailrunnings. Läufer aus fast

90 Nationen bevölkern eine Woche

lang den französischen Skiort Chamonix,

1924 Austragungsort der

Olympischen Winterspiele, am Fuß

des 4810 Meter hohen Mont Blanc.

Es war im Jahr 2003, als einige „Verrückte“

beschlossen, den Mont Blanc

weitgehend auf dem damals bekannten

Rundwanderweg im Laufschritt zu

umrunden. Am ersten Rennen nahmen

knapp 300 Läufer teil, 67 erreichten

das Ziel. Der Mythos war geboren. In

welcher Windeseile sich die Umrundung

des Mont Blancs als ultimative

Herausforderung für Läufer und

Bergsportler entwickelte, ist unglaublich.

Ende August 2018 waren über 10.000

Läufer auf sechs verschiedenen

Distanzen (YCC/15 km; OCC/56 km;

CCC/101 km; TDS/122 km; PTL/300

km und eben dem UTMB über 171

km) angemeldet. Hier in Chamonix

versammelt sich seit Jahren die Weltelite.

Wer zu den besten Trailrunnern

der Welt gehören will, muss sich dem

UTMB stellen.

AM MONT BLANC WERDEN

LEGENDEN GEBOREN

Marco Olmo, der im Alter von fast 60

Jahren zweimal beim UTMB siegte, ist

am Mont Blanc zur Legende geworden.

Ebenso wie der „junge Wilde“

Kilian Jornet Burgada, dessen Stern

in Chamonix im Jahr 2008 aufging,

als er mit 20 Jahren unbekümmert zu

einer damals kaum für möglichen gehaltenen

Zeit stürmte und seinen Sieg

2009 und 2011 jeweils wiederholte.

Auch der Franzose François D’Haene

gehört zu den Legenden – und endgültig

seit 2018 nun auch Landsmann

Xavier Thévenard.

GÄNSEHAUT IM

ZIELKANAL

2010, damals 22 Jahre alt und als

Trailläufer noch völlig unerfahren,

stellte sich Xavier Thévenard erstmals

der Herausforderung des CCC

über rund 100 Kilometer. Thévenard,

gut 100 Kilometer Luftlinie westlich

von Chamonix aufgewachsen, spielte

Fußball und war gerne in den Bergen

unterwegs. Wie viele Jungs in seinem

Alter. ↦

42


EVENTS

——

REISEN

Xavier Thévenard ist der Sieger des Ultra-Trail du Mont Blanc

(UTMB) 2018. Zum dritten Mal eroberte der Franzose das oberste

Treppchen beim wichtigsten Trailrennen der Welt. Damit zog der

30-Jährige mit den Trail-Legenden Kilian Jornet (Spanien)

und François D’Haene (Frankreich) gleich.

43 ——— LÄUFT.


EVE NTS & RE ISE N

Die Strecke von Courmayeur über

Champex nach Chamonix (deshalb

die drei C), gerne auch als kleine

Schwester des UTMB umschrieben,

legte er in weniger als zwölf Stunden

zurück. Der damals 22-Jährige hatte

seinen Sport gefunden. 2013 stellte

sich Thévenard erstmals der langen

Distanz – und siegte auf Anhieb in

grandiosen 20:34 Stunden. 2015

gewann der damals 27-Jährige beim

UTMB erneut.

Im Jahr dazwischen triumphierte

Thévenard 2014 beim TDS über 122

Kilometer. Damit ist er der einzige

Trailläufer, der auf drei verschiedenen

Distanzen rund um den Mont

Blanc siegte. So ganz aus dem Schatten

des übergroßen Kilian Jornet

kam er trotzdem nicht heraus. Im

vergangenen Jahr, als sich François

D’Haene und Kilian Jornet ein legendäres

Duell mit dem besseren Ausgang

für D’Haene lieferten, belegte

Xavier Thévenard den vierten Platz.

2018 standen sie nun beide an der

Startlinie. Xavier Thévenard und

Kilian Jornet. Dazu die beiden starken

Amerikaner Zach Miller und Jim

Walmsley. Und der Rest der Weltelite

der Ultra-Trailer. Aber alle schauten

auf Kilian Jornet, der sich auf den

Weg machte, seinen vierten Sieg

beim UTMB zu feiern.

KILIAN JORNET MUSS NACH

BIENEN-STICH AUFGABEN

Was am Start kaum jemand wusste:

Nur drei Stunden vor dem Startschuss

war Kilian Jornet von einer

Biene gestochen worden. Der 30-Jährige

ist allergisch gegen Bienenstiche,

und nicht jedes Mittel, um eine

allergische Reaktion zu vermeiden,

ist für den Spanier erlaubt. Sein

Team tat das Nötigste, um ihn für

den Start fit zu machen. Und rund 80

Kilometer konnte Jornet – an zweiter

Stelle hinter Zach Miller liegend –

noch mithalten. Dann machten sich

allergische Reaktionen bemerkbar.

„Ich bekam schlecht Luft, mein

Fuß schwoll immer weiter an und

schmerzte“, sagte Kilian Jornet.

Rund eine Stunde nach der Verpflegung

in Courmayeur ging er nach

rund 90 Kilometern aus dem Rennen.

Auch den lange führenden Zach Miller

erwischte es. Von einem Schwächeanfall

nach gut drei Vierteln der

Strecke erholte er sich nicht mehr

und stieg entkräftet aus. An der

Spitze rannte Xavier Thévenard zu

diesem Zeitpunkt längst ein einsames

Rennen. Scheinbar mühelos

hielt er das Tempo bis ins Ziel hoch.

Der letzte Kilometer war ein einziger

Triumphzug, tausende Zuschauer

standen für den Franzosen Spalier,

und zur Musik von Vangelis lief er

nach 170 Kilometern und 20:44 Stunden

ins Ziel ein. Gänsehaut-Feeling.

THÉVENARD MIT OPTIMALER

RENNEINTEILUNG

„Ich hatte heute keinen Schwachpunkt“,

sagte der Sieger im Ziel.

„Mein Rennen habe ich mir optimal

eingeteilt, bin nicht zu schnell angegangen

und habe immer versucht,

Spaß zu haben.“

Bei Dauerregen starteten die rund

2500 Läufer in die Nacht hinein. Für

Xavier Thévenard kein Problem. „Es

war zwischenzeitlich sehr kalt oben –

und nass, aber es hat mir heute nicht

so viel ausgemacht.“

Minutenlang nahm er gerührt die

Ovationen im Ziel entgegen. Der Applaus

wollte nicht enden. Und er ließ

es sich nicht nehmen, den Zielkanal

nochmal abzulaufen und mit seinen

Fans abzuklatschen. Mit nun insgesamt

sechs Siegen auf verschiedenen

Strecken ist er der König von Chamonix.

Das hat kein anderer geschafft.

Und er wird wiederkommen an

seinen geliebten Berg – vielleicht, um

sich als erster Läufer der Geschichte

zum vierten Mal in die Siegerliste

beim UTMB einzutragen.

Die Plätze zwei und drei gingen

etwas überraschend, aber bereits mit

großem Rückstand, an Robert Hajnal

(Rumänien) in 21:31 Stunden und

den Spanier Jordi Gamito (21:57 h).

Die Top-10-Läufer kamen aus neun

verschiedenen Nationen.

Im Rennen der Frauen ging es deutlich

spannender zu. Lange Zeit führte

die Italienerin Katia Fori. Aber

der UTMB ist nun mal 170 Kilometer

lang. Auf den letzten Kilometern

erwies sich Landsfrau Francesca

Canepa als stärkste Läuferin. Sie

überholte auch noch die Spanierin

Uxue Fraile Azpeitia und sicherte sich

mit rund fünf Minuten Vorsprung in

26:03 Stunden den Sieg. Dritte wurde

die Französin Jocelyne Pauly Givres

in 26:15 Stunden.

CHINESEN ENTDECKEN

DAS TRAILRUNNING

Dass China zu den aufstrebenden Nationen

im Ultratrail gehört, wissen die

Experten schon länger. Der Laufsport

boomt in China wie in keinem anderen

Land auf der Welt. Und Trailrunning

ist enorm populär. Im CCC über 101

Kilometer führte der Chinese Qi Min

lange das Feld an – bis rund sechs

Kilometer vor Schluss.

Doch der Brite Thomas Evans hatte

sich das Rennen etwas besser eingeteilt.

Minute um Minute arbeitete er

sich an den Chinesen heran. Zwischenzeitlich

betrug sein Rückstand

mehr als 20 Minuten, doch seine

Stärke im Downhill konnte er auf den

letzten Kilometern deutlich ausspielen.

„Ich wusste, dass ich das Rennen

gewinne, wenn ich am letzten Anstieg

nur einen geringen Rückstand

habe“, sagte Evans. Und ließ den

Worten Taten folgen. Am Ende setzte

er sich in 10:44 Stunden durch. Qi

Min folgte mit rund sechs Minuten

Rückstand.

Bei den Frauen siegte seine Landsfrau

Yao Miao, die Katie Schide (USA) und

Ida Nilsson (Schweden) in unglaublich

starken 11:57 Stunden um 30 bzw. fast

45 Minuten distanzierte.

UTMB BEGEISTERT DIE MASSEN

Als Zuschauer erlebt man die Faszination

Trailrunning nirgendwo auf

der Welt so intensiv wie in Chamonix.

Das hat neben einer professionellen

Organisation vor allem mit dem

Mythos der Mont Blanc-Umrundung

und mit Athleten wie Kilian Jornet,

Zach Miller, Jim Walmsley oder Xavier

Thévenard zu tun. Sie haben dem

Trailrunning ein neues Gesicht gegeben.

Sie haben Trailrunning „sexy“

gemacht. Die Läufer auf den Trails

dieser Welt werden immer jünger. Die

Stars der Szene sind nicht mehr 40

Jahre aufwärts, wie es der Fall war,

44


bevor die jungen Wilden wie Jornet

oder Thévenard die Trails eroberten.

Dass Trailrunning die Massen

begeistern kann, zeigt sich beim Ultra-Trail

du Mont Blanc in Chamonix

auf besondere Weise. Die Stimmung

kann man nicht beschreiben – man

muss sie erleben.

Auch in den Orten, die auf der Umrundung

des Mont Blanc-Massivs

passiert werden, ist Volksfeststimmung.

Mitten in der Nacht stehen die

Zuschauer trotz Dauerregens in Vierer-Reihen

an der Strecke, um Läufer

anzufeuern, die sie in der Dunkelheit

kaum erkennen können.

ZWISCHEN FAMILIENTREFFEN

UND KOMMERZIALISIERUNG

Der UTMB war mal ein „Familientreffen“

– das ist er lange nicht mehr.

Längst werden Vorwürfe der Kommerzialisierung

des Trailrunnings

laut. Mag sein, dass man auch das in

Chamonix auf die Spitze treibt. Die

Liste der Sponsoren ist extrem lang.

Aber so einen Leuchtturm braucht die

Szene, weil er auch auf andere Events

abstrahlt. Und am Ende stimmen die

Läufer immer noch mit ihren Füßen

ab. Chamonix, das selbst weniger als

10.000 Einwohner hat, würde aus allen

Nähten platzen, wenn alle Anmeldungen

angenommen werden würden.

Seit Jahren entscheidet das Los über

die Teilnahme am UTMB. Obwohl

man sich im Vorfeld bei anderen Trailläufen

über ein Punktesystem erst

qualifizieren muss, übersteigt die Anzahl

der Laufwilligen die Anzahl der

möglichen Plätze um ein Vielfaches.

Der UTMB hat sicher seine Kapazitätsgrenze

erreicht. Diese gilt es nun,

nicht zu sehr zu strapazieren, damit

neben den Stars der Szene auch die

vielen Freizeitläufer weiterhin gerne

hierher kommen. Denn ohne sie wäre

der UTMB nicht das Eldorado des

Trailrunning.

DER SIEGER

XAVIER

THÉVENARD

Auf dem letzten Kilometer durch die Gassen von

Chamonix feuern tausende Zuschauer die Sieger an.

Besonders gefeiert: Xavier Thévenard, der zum dritten

Mal beim legendären UTMB über 170 Kilometer siegte.

Zuvor war der Franzose gut 20 Stunden in der Einsamkeit

der Bergwelt rund um den Mont Blanc unterwegs

10.000 TEIL-

NEHMER

Rund 10.000 Teilnehmer

schlängelten sich eine

Woche lang in sechs

Wettbewerben über

sonst einsame Alpenpfade.

Der UTMB hat

sein Limit erreicht

HOBBY-

LÄUFER

Die vielen Hobbyläufer

benötigen für die

landschaftlich einmalige

Umrundung des Mont

Blanc-Massivs bis zu 45

Stunden

FRANCESCA

CANEPA

Die Italienerin Francesca Canepa

entschied das Rennen der Frauen erst

kurz vor dem Ende für sich

45 ——— LÄUFT.


NUR

FLIEGEN IST

SCHÖNER

› HOKA ONE ONE: ZWEI MÄNNER, EINE VISION ‹

Rund zehn Jahre ist es her, dass die beiden Franzosen Jean Luc Diard und

Nicolas Mermoud den Grundstein für die Marke Hoka One One legten.

Die Idee der passionierten Outdoor-Sportler und Trailrunner: Einen Schuh

bauen, mit dem man schneller bergab laufen kann. Mit ihrer Entwicklung

haben sie die Branche ein bisschen auf den Kopf gestellt.

Der erste Prototyp aus

dem Jahr 2009 ...

... hat durchaus noch

Ähnlichkeit mit dem Hoka

One One CLIFTON 5 des

Jahres 2018

Das erste Serienmodell war der

Hoka One One MAFATE ...

... der in seiner aktuellen Version

zu den Top-Trailrunning-Schuhen

auf dem Markt gehört

Ein Schuh, der die Branche verändert hat

Die ersten Läufer, die 2010 in Deutschland mit einem Hoka One One am Fuß unterwegs waren, wurden noch belächelt. Dann wollte man es selbst

ausprobieren. Problem: woher bekommen? Kaum ein Fachgeschäft führte diese Marke. Vom Hof weg verkauften die wenigen Händler die Schuhe

aus dem Karton heraus. Die Nachfrage war riesig. Und wuchs immer weiter. Heute ist Hoka One One etabliert. Trotz der Anfänge als Spezialist für

Trailrunning-Modelle, ist der meistverkaufte Schuh bis heute der Hoka One One Clifton – derzeit in der fünften Generation auf dem Markt.

www.hokaoneone.eu/de

46


DIE HOKA-

GRÜNDER

Die beiden Gründer von Hoka

One One, Jean Luc Diard (li.) und

Nicolas Mermoud (re.), hatten

beim diesjährigen UTMB Grund

zur Freude. Über 20 Prozent der

Teilnehmer waren in ihren Schuhen

unterwegs

↦ Jean Luc Diard und Nicolas

Mermoud sind die Macher von

Hoka One One. 2009 begann ihre

Erfolgsstory mit der Gründung des

Unternehmens in Annecy. Mit dem

Ultra-Trail du Mont Blanc sind beide

besonders verbunden. Hier wurden

ihre ersten Modelle 2009 auf

Herz und Nieren getestet. Im Jahr

2018 trugen über 20 Prozent aller

Teilnehmer ein Modell von Hoka

One One am Fuß.

Nicolas Mermoud erinnert sich, als

wäre es gestern gewesen: 2007 war

er in der Form seines Lebens. Der

UTMB sein großer Saisonhöhepunkt.

Und plötzlich lag er vorne. Erster.

Bis zur zwölften Verpflegungsstelle

bei La Fouly führte er das Rennen an.

Da hatte er schon über 100 Kilometer

in den Beinen, die schwerer und

schwerer wurden. Plötzlich zog der

Italiener Marco Olmo vorbei, Vorjahressieger

und Legende am Berg. Nicolas

Mermoud schaffte es aber aufs

Treppchen. Der dritte Platz ist trotz

etlicher Siege bei anderen Rennen,

der größte Erfolg für ihn. „Hätte ich

damals schon einen Hoka One One an

den Füßen gehabt, vielleicht hätte ich

das Rennen gewonnen“, sagte er und

lacht. Mermoud und Jean Luc Diard

sind überhaupt gut gelaunt beim diesjährigen

UTMB. Sie kommen gerne

hierher.

„Hier haben wir unsere ersten Modelle

getestet“, erzählt Diard. „Wir haben

einigen Athleten die Schuhe kurz vor

dem UTMB 2009 gegeben, sie sollten

sie ausprobieren und uns sagen, was

sie davon halten – sie sind damit ins

Rennen gegangen. Da wussten wir:

Unsere Idee funktioniert.“

Mermoud (52) und Diard (61) kennen

sich aus der gemeinsamen Zeit bei Salomon,

dessen CEO Diard rund zehn

Jahre lang war. Mermoud war unter

Diard Marketing Manager. Bei kennen

das Outdoor-Geschäft wie nicht viele

in der Branche. Aber viel wichtiger

als das: Beide haben Visionen. Der

Weltklasse-Trailrunner Mermoud

und der Querdenker Diard haben sich

nicht mit dem zufrieden gegeben, was

viele Jahre lang im Laufschuh-Geschäft

funktioniert hat.

ÜBER DEN TELLERRAND

GESCHAUT

Ihre Idee war zunächst ganz simpel:

einen Laufschuh entwickeln, mit

dem man schneller bergab laufen

kann. „Wir sind ja nicht nur gelaufen,

sondern auch Ski gefahren oder

im Sommer Mountain-Bike“, erzählt

Diard. Und sie haben sich getraut,

Technologien aus anderen Sportarten

ins Running zu transportieren. „Die

Rocker-Technologie war von Beginn

an ganz wichtig für die Entwicklung

der ersten Hoka One One-Modelle –

die ist bis heute geblieben, weil sie

funktioniert.“ Gemeint ist damit die

leicht runde Sohle, die dem Laufrad

eines MTB abgeschaut ist. 2009

gründeten Diard und Mermoud das

Unternehmen Hoka One One – was in

der Sprach der Maori so viel heißt wie

„über die Erde fliegen“. Der Slogan

„time to fly“ lag also nahe. Aber genau

das war es, was die beiden Gründer

antrieb. Einen Laufschuh bauen, der

die Gravitationskräfte der Erde ein

bisschen überwindet.

Für den ersten Prototypen wurden sie

von vielen Experten belächelt. Das

erste Serienmodell, der Hoka One

One Mafate, sah wie ein Schlauchboot

am Fuß aus. Die Sohle sehr voluminös

und hoch.

Doch die Läufer liebten den Schuh

von Anfang an. Denn zwischen Sein

und Schein des Schuhs gab es einen

riesigen Unterschied. Das machte den

Aha-Effekt aus. Der Hoka sah schwer

aus und war federleicht. Er wirkte behäbig

und rollte dynamisch ab. Und er

schluckte jede Unebenheit beim Bergablaufen,

sodass er es blitzschnell auf

etliche Siegerpodeste schaffte. Über

den Schuh sprach die Szene. Was

besseres konnte den Machern nicht

passieren.

2013 verkauften die beiden Gründer

Hoka One One an das US-Unternehmen

Deckers, zu dem auch

Outdoor-Marken wie Teva und UGG

gehören. „Wir wollten wachsen, und

da haben wir einfach andere, größere

Strukturen benötigt“, erklärte Diard

diesen Schritt. Beide Gründer sind

weiterhin in verantwortlicher Position

an Bord. Man darf also gespannt

sein, welche Innovationen die beiden

in den nächsten zehn Jahren für Läufer

auf Lager haben.

47 ——— LÄUFT.


8. September 2018. Brixen in

Südtirol. Ein Tag, wie er schöner

nicht sein könnte. Die Sonne hat

den schmucken Ort fest im Griff.

Zwei Läuferinenn strahlen um die

Wette. Liegen sich in den Armen

Erschöpft, aber glücklich. Hinter

ihnen liegt eine Woche voller Emotionen.

Schmerz, Glück, Tränen

und Euphorie ganz nah beieinander.

Der Gore-Tex Transalpine

Run (TAR) 2018 hat wieder Geschichte

geschrieben. Und zwei

Menschen noch näher zueinander

gebracht.

Gut 130 Kilometer sind geschafft.

Halbzeit. Das Team Asics FrontRunner/laufen.de

liegt gut im Rennen.

Platz 6 in der Kategorie Women. Die

Königsetappe am Vortag über 52 Kilometer

war hart und steckt Antonia

Rick (27) und Sandra Blanz (34) noch

in den Beinen. Dann die Schrecksekunde.

Sandra knickt um, stürzt und

bleibt liegen. „Es war ein Schock,

ich wusste nicht genau, was passiert

war.“ Andere Läufer bleiben stehen,

wollen helfen. „Nach ein paar Minuten

ging es wieder, der Fuß schwoll

leicht an – aber aufgeben kam nicht

in Frage“, sagt Sandra. Die beiden

Frauen beenden die Etappe. Und das

ganze Rennen. Glück im Unglück

nennt man das. „Sandra ist an den folgenden

Tagen vorsichtiger gelaufen,

ich musste mich bremsen, manchmal

wäre ich gerne schneller gerannt“,

gesteht Antonia. Aber den TAR zu

laufen heißt auch: Rücksicht nehmen.

Der Schwächere gibt das Tempo vor.

„Ich konnte Antonia gut verstehen,

sie hätte schneller gekonnt. Ich bin

ihr unendlich dankbar, dass wir das

gemeinsam gemeistert haben.“ Die

beiden Läuferinnen kennen sich gut.

Und haben in der Woche in den Alpen

noch viel mehr über sich gelernt. Wie

sehr dieser Lauf zusammenschweißt,

zeigt eine andere Geste. Sie werden

sich ein kleines Tattoo stechen lassen.

Einen Schriftzug. GRL-PWR wird

ihren Oberarm schmücken. „Das

war unser Motto. Denn Frauen sind

genauso stark wie Männer“, sagt

Antonia. Der Wille versetzt Berge –

nicht nur die Beine.

Die beiden „Girls“ haben es geschafft.

Tragen mit Stolz ihre Finishermedaille.

Am Ende belegen sie Rang fünf.

Aber das ist nebensächlich. Antonia

und Sandra sind am Ziel ihrer Träume.

Als Freundinnen.

Text: Norbert Hensen | Fotos: Andy Astfaclk

GIRL

POWER

› GORE-TEX TRANSALPINE RUN ‹

48


Sieben Etappen. Gut 260 Kilometer.

Rund 16.000 Höhenmeter – auf und ab.

Die Zahlen sind nicht entscheidend.

In den Alpen muss man als Team bestehen.

Antonia Rick und Sandra Blanz haben es

als Team Asics FrontRunner/laufen.de

geschafft.

EVENTS

——

REISEN

Läuft.

Mit dem Logo des Magazins von laufen.de auf dem Rücken

zogen die beiden „Girls“ die Blicke auf sich. Beliebtester

Spruch: „Läuft ja bei euch ...“

Atemberaubende Landschaft

Der Weg über die Alpen ist nicht nur eine

körperliche Herausforderung, sondern auch

ein Natur schauspiel

49 ——— LÄUFT.


› EVENT-TIPPS

MUST-RUNS

Siebengebirgsmarathon

Aegidienberg

WANN →→→ 9. Dezember 2018 WAS →→→ Trailrun WIE LANG →→→

Marathon, Halbmarathon WEB →→→ tripower-rs.de/7g-marathon/

↦ Rauf und runter

Das südöstlich von Bonn gelegene Siebengebirge

ist landschaftlich ein Traum:

Ausgedehnte Buchenwälder, schattige

Schluchten, zerklüftete Felsformationen,

Weinberge und Obstwiesen machen den

Charme dieses vulkanischen Gebirges aus,

das sich auf der östlichen Rheinseite in die

Höhe schraubt. Knapp 400 Höhenmeter

muss man überwinden, um vom am Fuße

des Gebirges gelegene Königswinter bis

zum Gipel des höchsten Berges, dem Großen

Ölberg, zu gelangen. Und natürlich geht

es auch beim Siebengebirgsmarathon rauf

und runter. Start und Ziel sind am 9. Dezember

2018 in Ägidienberg. Von dort gilt es

beim Marathon 650 Höhenmeter zu überwinden,

beim Halbmarathon 350. Doch wie

gesagt: Die Strapazen lohnen sich. Denn

immer wieder bietet die anspruchsvolle

Laufstrecke auf weitestgehend befestigten

Wald- und Wanderwegen nicht nur Natur

pur, sondern auch tolle Blicke, raus aus dem

Siebengebirge, rein ins Rheinland. Bei klarem

Wetter ist sogar der gut 40 Kilometer

entfernte Kölner Dom zu sehen.

Bitburger 0,0% Silvesterlauf Trier

Trier

WANN →→→ 31. Dezember 2018 WAS →→→ Straßenlauf

WIE LANG →→→ 5 km, 8 km WEB →→→ silvesterlauf.de

↦ Das deutsche São Paulo

Hier ist Partystimmung schon vor Mitternacht

garantiert: Der Bitburger 0,0%

Silvesterlauf in Trier lockt am 31. Dezember

mit toller Atmosphäre und den Stars

der Szene in die älteste Stadt Deutschlands.

In Anlehnung an den traditionsreichsten

Silvesterlauf der Welt wird das

Rennen häufig „das deutsche São Paulo“

genannt. Und spätestens wenn dich die

Trierer Sambatrommeln so beflügeln,

dass du plötzlich viel mehr Power auf die

Straße bringst, als du dir selbst vorher

zugetraut hättest, weißt du warum. Der

Lauf an sich ist also schon ein ganz

besonderes Erlebnis. Und wenn es für

dich gerne noch ein bischen mehr sein

darf, haben wir ein tolles VIP-Paket für

dich zusammengestellt: Zwei Übernachtungen

mit Frühstück im Athletenhotel

Mercure Porta Nigra, eine Einladung zur

Pressekonferenz am 30.12., eine Stadtführung

und natürlich die Teilnahme am

Silvesterlauf sowie an der rauschenden

Silvesterlauf-Party mit den Top-Ahtleten

inklusive Buffet und Begrüßungsgetränk

im Athletenhotel kannst du buchen auf

→ MYNEXTFINISH.COM

Text: Bodo Höche | Fotos: Fotolia, Veranstalter

50


Laufen kannst du jedes Wochenende irgendwo.

Aber was sind die Highlights und wo musst du

unbedingt mal dabei gewesen sein?

Drei Lauf-Highlights und ein Leser-Tipp!

EVENTS

——

REISEN

47. Berliner Neujahrslauf

Berlin

WANN →→→ 1. Januar 2019 WAS →→→ Straßenlauf

WIE LANG →→→ 4 km WEB →→→ berliner-neujahrslauf.de

↦ Perfekter Start ins neue Jahr

Für alle, die Silvester in Berlin gefeiert

haben, gibt es am Morgen danach die

perfekte Gelegenheit, den Kater aus den

Gliedern zu schütteln: Vom Brandenburger

Tor aus zum Berliner Dom und wieder

zurück – ein lockerer, vier Kilometer langer

Aufgalopp ins neue Jahr. Wer es in der

Nacht zuvor nicht so richtig hat krachen

lassen, darf natürlich auch Gas geben oder

den Lauf durch weitere Runden im Tiergarten

beliebig erweitern. Du musst dich zwar

beim Veranstalter SCC Events anmelden,

kosten tut der Spaß aber nichts. Spenden

für einen wohltätigen Zweck sind natürlich

trotzdem herzlich willkommen. Belohnt für

dein sportliches Jahresauftaktprogramm

wirst du schon vor dem Start: Mit einem

Fahnenmeer am Brandenburger Tor und

einem geradezu babylonischen Sprachengewirr.

Berliner Multikulti, wie es leibt und

lebt. Und wenn du befürchten solltest,

dass du Neujahr nicht rechtzeitig aus den

Federn kommst, können wir dir diese Ausrede

leider nicht durchgehen lassen: Der

Startschuss fällt erst um 12 Uhr.

St. Pauli X-Mass Run

Hamburg

Lesertipp von Jana Hawran

WANN →→→ 9. Dezember 2018 WAS →→→ Straßenlauf

WIE LANG →→→ 5 km WEB →→→ stpauli-x-mass-run.de

↦ Rentiere und Weihnachtsmänner

„Beim St. Pauli X-Mass Run kann

man nicht nur mit Weihnachtsmännern,

Engeln, Geschenken, Rentieren

und diversen anderen Weihnachtserscheinungen

rund um und durchs

Millerntor-Stadion um die Wette

laufen“, erzählt unsere Leserin

Jana Hawran begeistert. „Man tut

gleichzeitig auch etwas Gutes – fünf

Euro der Startgebühr gehen an die

Flüchtlingshilfe.“ Sie war im vergangenen

Jahr mit ihrem Freund Lukas

Katterbach dabei und wird auch 2018 auf

die Fünf-Kilometerrunde gehen, die vom

Stadion der Kiezkicker des FC St. Pauli

durch Hamburgs grünes Herz „Planten

un Blomen“ führt. Neben den tollen Kostümen

und der Gelegenheit, dem heiligen

Rasen des Millerntor-Stadions ganz

nahe zu kommen, weiß Jana noch ein

paar Gründe mehr, warum der X-Mass

Run ein Must-Run ist: „Die Stimmung ist

überragend. Den heißen Tee danach und

die Ehrung für das beste Kostüm darf

man auf keinen Fall verpassen.“

51 ——— LÄUFT.


› ABNEHMEN

MACHT LICHT

SCHLANK?

Im Winter haben wir gewöhnlich ein, zwei Kilo mehr auf den

Rippen. Dafür gibt es eine Reihe physiologischer und

psychologischer Erklärungen. Jetzt haben kanadische Wissenschaftler

herausgefunden, dass du dem klassischen Winterspeck

mit Tageslicht den Kampf ansagen kannst.

Text: Dr. Stefan Graf | Foto: iStock

↦ Das Team um Professor Peter Light

von der Universität Alberta stieß bei

Forschungen zur Zuckerkrankheit (Diabetes)

mehr oder weniger zufällig auf

eine bislang unbekannte Eigenschaft

von Fettzellen der Unterhaut: Sie verfügen

in ihren Außenmembranen über

Lichtrezeptoren, ähnlich denen in

der Netzhaut des Auges. Werden diese

Rezeptoren durch Licht aktiviert,

wird ein Stoffwechselprozess in Gang

gesetzt, bei dem das gespeicherte Unterhautfett

energieliefernd abgebaut

wird.

Aus diesem Unterhautfettgewebe beziehen

wir Läufer auf unseren langen

aeroben Einheiten das Gros der Energie.

Die Sonne hilft uns also bei unseren

sommerlichen Läufen, Unterhautfett

effizient in Energie umzuwandeln. Dadurch

sind wir im Sommerhalbjahr in

Sachen Ausdauerbelastung leistungsfähiger.

Wir können mehr trainieren,

verbrauchen mehr Energie.

GENIALER SCHACHZUG DER

EVOLUTION

Im Umkehrschluss bedeutet das: Im

Winter wird Unterhautfett eher zusätzlich

gespeichert als abgebaut.

Evolutionsbiologisch macht das Sinn.

Unsere Vorfahren kannten keine Zen-

tralheizungen, eine stattliche isolierende

Unterhautfettschicht sicherte ihnen

das Überleben in winterlicher Kälte.

Die zusätzliche Energie konnte der

frühzeitliche Jäger gut für die im Winter

erschwerte Nahrungsbeschaffung

gebrauchen. Die abnehmende Lichtintensität

als Signal für die verstärkte

Fettspeicherung zu nutzen, ist also ein

ziemlich genialer Schachzug der Evolution

– in der Steinzeit wurden so zum

richtigen Zeitpunkt die Energiedepots

vergrößert. Heute brauchen wir auch

als passionierte Läufer für unsere symbolische

Mammut-Jagd keine vergrößerten

Fettdepots. Selbst der dünnste

52


GESUNDHEIT

——

ERNÄHRUNG

Von unserem Experten

Dr. Stefan Graf

Der studierte Mediziner und Biologe hat

lange in den Bereichen Herz-Kreislauf- und

Stoffwechselphysiologie geforscht und gelehrt.

Mittlerweile ist der Berliner als Autor

vorwiegend in den Bereichen Sportphysiologie,

-medizin und -ernährung tätig. Er

berät Athleten in Ausdauer- und Spielsportarten

und ist selbst seit frühester Kindheit

bekennender „Sportjunkie“ – passionierter

Läufer, ehemaliger Drittliga-Fußballer und

Tennisspieler.

Marathoni hat in seinem Unterhautfettgewebe

genug Energie für mehrere

Ultraläufe gespeichert. Die ständige

Nahrungsverfügbarkeit macht größere

winterliche Fettspeicher nicht nur

überflüssig, sondern stellt uns jetzt

eher vor das Problem, das winterliche

Wachstum der Fettpolster im Zaum zu

halten.

Es macht also Sinn, den Abbau des Unterhautfettgewebes

durch viel Tageslicht

und Bewegung zu unterstützen:

Licht treibt die Rekrutierung von Energie

aus dem Unterhautfettgewebe an. ↦

53 ——— LÄUFT.


GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG

» Die Sonne hilft uns,

Unterhautfettgewebe in Energie

umzuwandeln «

↦ Es gibt noch einen anderen Grund,

warum du im Winter möglichst viel Zeit

an der frischen Luft verbringen solltest:

Schon lange ist nämlich bekannt,

dass ein funktionierender Fettstoffwechsel

indirekt vom Licht der Sonne

abhängt. Dabei geht es um die Vitamin

D-Synthese in der Haut. 80 bis 90 Prozent

seines täglichen Bedarfs deckt

unser Organismus durch die Eigenproduktion

von Vitamin D. Doch das funktioniert

nur dann, wenn unsere Haut

ausreichend Tageslicht abbekommt.

WINTERLICHES

VITAMIN D-DEFIZIT

Im Sommer, wenn wir „in kurz“ unsere

Laufeinheiten absolvieren, „schluckt“

die Haut genug ultraviolette Strahlung.

Diese wird für die Vitamin D-Synthese

benötigt. Im Winter, wenn die ohnehin

weniger intensive Sonne nur kleine unbekleidete

Hautareale trifft, wird das

schwierig. Vitamin D übernimmt viele

Funktionen im Körper, und für den effizienten

Fettabbau spielt es eben auch

eine Rolle. Wenn der Körper nicht optimal

mit Vitamin D versorgt wird, bremst

das die Fettverbrennung aus. Gut die

Hälfte der Erwachsenen in Deutschland

entwickelt in der kalten Jahreszeit ein

moderates Vitamin D-Defizit. In welchem

Ausmaß dieses Defizit in die typische

winterliche Gewichtszunahme

involviert ist, wird in der Forschung seit

längerem kontrovers diskutiert.

Unstrittig ist aber, dass der Winterspeck

eine erfolgreiche Koproduktion

mehrerer Faktoren ist. Neben der Wirkung

des Vitamin-D-Defizits und der

mangelnden Aktivierung der Lichtrezeptoren

des Unterhautfettgewebes

treiben die oft deftigen, kalorienreichen

Speisen, die wir in den kalten Monaten

zu uns zu nehmen pflegen, und das Weniger

an Bewegung im Winter das Gewicht

nach oben.

MIT TAGESLICHT UND TRAINING

GEGEN DEN SPECK

Damit ist auch klar: Sich nur die Sonne

auf den Bauch scheinen zu lassen,

reicht nicht aus, wenn du keine Lust

auf Winterspeck hast. Abnehmen bleibt

ein aktiver Trainings- und Ernährungsprozess.

Als Läufer hast du aber in jedem

Fall beste Voraussetzungen, die

winterlichen Fettpolster zu bekämpfen:

Du musst nur deinen inneren Schweinehund

überwinden und jede Möglichkeit

nutzen, laufender Weise Tageslicht zu

tanken. Das ist gesund – und gewichtsregulierend.

KREMPEL DOCH MAL DIE ÄRMEL HOCH

LICHT HILFT NICHT GEGEN BAUCHFETT

Wenn es die Temperaturen zulassen, solltest du im Winter ruhig mal

die Ärmel und Hosenbeine der Laufbekleidung nach oben ziehen. Möglichst

viel Wintersonne an Unterarme, Waden und Gesicht unterstützt

die Haut bei der Vitamin D-Synthese und dem Fettabbau. Sofern möglich,

solltest du diesen Lauf in die Mittagspause legen, wenn die Sonne

am höchsten steht – so bekommst du das meiste Licht ab und unterstützt

auch in der dunklen Jahreszeit die Produktion von Vitamin D und

die Fettmobilisation.

Das gesundheitlich problematische Fett ist nicht

in den Energiedepots unter der Haut, sondern im

Bauchraum gespeichert. Leider dringt auch die

intensivste Sommersonne nicht bis zu diesen Eingeweidefettzellen

vor. Dieses Fett sollte man am

besten gar nicht erst ansammeln. Das gelingt am

besten mit Sport, bedarfsgerechter Ernährung,

sowie dem Verzicht auf Rauchen und Alkohol.

Wusstest du schon, ...

... dass täglich 25 Minuten an der frischen Luft ausreichen, um einem möglichen Vitamin D-Mangel vorzubeugen? Es ist bekannt, dass ein Vitamin

D-Mangel gesundheitsschädlich ist. Nach Angaben des Berufsverbands Deutscher Internisten (BDI) kann man bei den meisten Menschen in

Deutschland aber nicht von einem Vitamin D-Mangel sprechen. Allerdings weisen dem Robert Koch-Institut zufolge gut die Hälfte der Erwachsenen

ein moderates Defizit an Vitamin D auf. Die meisten der Betroffenen könnten dieses Defizit aber leicht ausgleichen, so der BDI: Dafür braucht

es täglich gerade einmal 25 Minuten an der frischen Luft, wobei rund ein Drittel des Körpers dem Tageslicht ausgesetzt werden sollte.

54


↦ Tipp

Du suchst noch mehr Übungen für dich und deinen Partner? Dann haben wir hier das richtige für dich: Im Sportart Verlag ist das Trainingsposter

„Gemeinsam stark“ erschienen. Es ist für € 10,95 (zzgl. Versand) exklusiv unter www.sportartverlag.de erhältlich.

TRAINING

——

FITNESS

GEMEINSAM FIT

Zusammen macht Sport doch einfach am meisten Spaß, oder?!

Deswegen haben wir vier Übungen für dich und deine Partnerin oder deinen

Partner, mit denen ihr gemeinsam an eurer Fitness arbeiten könnt.

STEP 1

DURCHBLICK

Mobilisiert als Warm-up den Oberkörper

Stellt euch gegenüber, die Füße stehen hüftbreit auseinander, die Beine sind leicht gebeugt.

Dann beugt ihr euch beide leicht nach vorn und legt eure Hände auf die Schultern

eures Partners. Der Kopf wird nicht nach unten abgeknickt, sondern gilt als verlängerte

Wirbelsäule. Nun dreht ihr gemeinsam eure Oberkörper langsam zu einer Seite, sodass ihr

unter euren Ellenbogen hindurchschauen könnt. Danach langsam zur anderen Seite wechseln.

Wie oft? 10- bis 20-mal

STEP 2

BEINE SENKEN

Stärkt Beinmuskeln und Bauch

Eine Person legt sich auf den Rücken und streckt die Beine nach oben. Mit den Händen hält

sie sich an den Unterschenkeln des Partners fest, der knapp hinter dem Kopf steht. Nun die

gestreckten Beine in Richtung Boden absenken. Spanne dabei fest die Bauchmuskeln an,

um ein Hohlkreuz zu vermeiden. Danach die Beine wieder langsam nach oben anheben.

Später wird getauscht. Wie oft? 20- bis 30-mal

STEP 3

SITZENBLEIBEN

Trainiert die Beinrückseite und die Pomuskeln

Der trainierende Partner legt sich auf den Rücken und winkelt die Beine nach oben an,

sodass zwischen Ober- und Unterschenkel sowie zwischen Oberschenkel und Bauch ein

rechter Winkel entsteht. Oberkörper und Arme liegen am Boden. Der passive Partner setzt

sich dann mit dem Po möglichst mittig auf die Fußsohlen des Trainingspartners. Werden die

Arm in Schulterhöhe nach vorne gestreckt, unterstützt das sein Gleichgewicht. Nun zieht

der am Boden liegende Partner die angewinkelten Beine langsam zu sich hin. Danach die

Beine wieder nach vorne strecken und den Partner dabei vorsichtig nach vorne schieben.

Beginne mit kleinen Bewegungsabständen, bis genug Sicherheit beim sitzenden Partner

vorhanden ist. Wie oft? 20- bis 30-mal

Text: Bernhard Koch | Fotos: Sportart Verlag

STEP 4

BEINDRÜCKEN

Für starke Oberschenkelinnenseiten

Setzt euch mit aufrechtem Oberkörper und gestreckten Beinen gegenüber. Füße und Knöchel

liegen neben denen des Partners. Legt die Oberseite eurer Hände auf eure Oberschenkel

und winkelt die Fußspitzen an. Der eine Trainingspartner hat seine Beine hüftbreit innerhalb

der geöffneten Beine seines Gegenübers ausgestreckt. Dann versucht der Partner mit

den außen liegenden Beinen, die Beine seines Trainingspartners nach innen zu schieben.

Der jedoch versucht dem Druck gegenzuhalten. Wichtig ist, dass ihr den Druck auf die Beine

behutsam und ohne Ruck aufbaut! Wie lang? 30 bis 60 Sekunden

UNSER EXPERTE BERNHARD KOCH

Dieses Workout stammt von Bernhard Koch. Er entwickelt neue Trainingskonzepte, unterrichtet und ist Inhaber des Unternehmens „Sportart“, das Training

und Trainingsprogramme anbietet. Bei Fragen zu diesem Training erreichst du ihn unter bernhard.koch@laufen.de. Mehr Infos unter: www.sportartshop.de


NEUE SCHUHE

Drei Top-Laufschuhe für ganz unterschiedliche Einsätze. Wir sagen dir, für

welchen Läufertyp und für welche Einsatzgebiete die Schuhe geeignet sind. Das

für dich ideale Modell findest du beim Fachhändler deines Vertrauens.

Dein Abrollverhalten

Überpronation? Normal? Supination? Unsere Schuhtests sind selbsterklärend. Du siehst mit einem Blick, wofür sich der getestete

Schuh eignet und wofür eher nicht. Nur bei deinem Abrollverhalten musst du etwas genauer hinschauen. Diese Symbole zeigen

dir, ob die Schuhe zu deinem Abrollverhalten passen:

Steht für normales Abrollen

N und neutrale Laufschuhe

ohne Stützfunktion

Menschen mit einem „Normalfuß“ haben in

der Regel ein neutrales Abrollverhalten. Normalfußläufer

berühren beim Fußaufsatz erst

mit der Außenseite der Ferse den Boden und

rollen dann über die gesamte Fußsohle ab.

Dieses „Einrollen“ des Fußes (auch Pronation

genannt) ist ein natürlicher Dämpfungsmechanismus

des Körpers. Normalfußläufer

sollten Neutralschuhe wählen – in den Tests

von laufen.de sind die mit einem großen N gekennzeichnet.

S

Steht für

Supination

Supinierer haben oft ein überdurchschnittlich

hohes Fußgewölbe. Der Fuß hinterlässt

lediglich im Vor- und Rückfußbereich einen

Abdruck, weil Hohlfußläufer in der Landephase

nicht nach innen abrollen. Aufgrund

dieser Unterpronation (auch Supination genannt)

entfällt der natürliche Aufprallschutz

des Fußgewölbes. Geeignet sind Schuhe mit

guten Dämpfungseigenschaften und großer

Flexibilität – in den Tests von laufen.de mit

einem S gekennzeichnet.

Steht für Überpronation und

Ü Laufschuhe mit Stützfunktion

für mehr Stabilität

Typisch bei der Überpronation ist, dass der Fuß

in der Abrollbewegung übermäßig nach innen

knickt. Das kann Überlastungsbeschwerden

provozieren. Läufer mit niedrigem Fußgewölbe

sind in der Regel mit Schuhen gut bedient, die die

Überpronation mithilfe einer speziellen Stabilitätsstütze

einschränken. Handelt es sich nur um

eine leichte Überpronation, kann auch auf eine

solche Stütze verzichtet werden. Für Überpronierer

geeignete Laufschuhe sind in den Tests von

laufen.de mit einem großen Ü gekennzeichnet.

ROADHAWK FF 2

ASICS

→ LAUFGEFÜHL

dynamisch & schnell

komfortabel & bequem

direkt & eher hart

federnd & reaktiv

→ EINSATZGEBIET

lange & ruhige Läufe

schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe

Marathon

kürzere & ruhige Läufe

die ersten Schritte als Läufer

→ LAUFBEDINGUNGEN

Asphalt & harter Boden

gepflegte Park- & Waldwege

Naturwege, die auch mal matschig sind

Trails in Fels und Geröll

Regen, Schnee, Eis und Schneematsch

→ LÄUFERGEWICHT

unter 60 Kilogramm

60 bis 70 Kilogramm

71 bis 85 Kilogramm

über 85 Kilogramm

N

Dynamisch, leicht und günstig

Ein günstiger und leichter Schuh für alle, die gern mal einen Schritt

schneller laufen. Das war der Roadhawk FF bei seiner Premiere und

das ist er auch in der überarbeiteten Variante, die diesen Herbst in den

Regalen steht. Der Roadhawk FF 2 ist mit FlyteFoam Propel-Technologie

ausgestattet. Sie unterstützt die natürliche Abrollbewegung des Fußes.

In der Mittelsohle kommt ein EVA-Schaum zum Einsatz, der für Komfort

und Dämpfung sorgt. Insgesamt ein sehr dynamischer Schuh zum günstigen

Preis für Läufer mit einem neutralen Fußaufsatz, die exzellenten

Tragekomfort und große Haltbarkeit suchen. Schönes Detail: Das nahtlos

verarbeitete Obermaterial schützt vor Reibung und Blasenbildung.

Gewicht M: 265 g (Gr. 42) | F: 212 g (Gr. 38) | Sprengung: 10 mm | Preis: 120,00 €

Abbildung Männermodell, auch als Frauenrmodell erhältlich

56


Abbildung Damenmodell, auch als Herrenmodell erhältlich

BEDLAM

BROOKS

→ LAUFGEFÜHL

dynamisch & schnell

komfortabel & bequem

direkt & eher hart

federnd & reaktiv

→ EINSATZGEBIET

lange & ruhige Läufe

schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe

Marathon

kürzere & ruhige Läufe

die ersten Schritte als Läufer

→ LAUFBEDINGUNGEN

Asphalt & harter Boden

gepflegte Park- & Waldwege

Naturwege, die auch mal matschig sind

Trails in Fels und Geröll

Regen, Schnee, Eis und Schneematsch

→ LÄUFERGEWICHT

unter 60 Kilogramm

60 bis 70 Kilogramm

71 bis 85 Kilogramm

über 85 Kilogramm

Ü

Sanfte Unterstützung

Mit dem Modell Levitate präsentierte Brooks im vergangenen Jahr einen

Laufschuh mit hoher Energierückführung. Die auf Basis von PU (Polyurethan)

entwickelte neue DNA-Amp-Mittelsohle ist sehr reaktiv. Genau

diese Sohle hat auch der Brooks Bedlam an Bord. Das Material ist etwas

schwerer als viele EVA-Schaumstoffe, dafür bekommt man ein neues

Lauferlebnis. Vor allem auf längeren Distanzen spielt das Material seine

Stärke aus. Es ist weniger ermüdend als andere Kunststoffgemische.

Was den Bedlam vom Levitate unterscheidet sind die Guide Rails – sozusagen

die Leitplanken für den Fuß. Sie unterstützen das Abrollverhalten,

ohne dabei den Fuß an einer natürlichen Pronationsbewegung zu

hindern. Das fühlt sich prima an. Man spürt kaum, dass man einen Schuh

mit sanfter Stütze zu trägt. Super angenehm ist das sockenartige, aber

dennoch einen sicheren Halt bietende Obermaterial.

Gewicht M: 318 g (Gr. 42) | F: 281 g (Gr. 38) | Sprengung: 8 mm | Preis: 180,00 €

Abbildung Unisex-Modell

FLOATRIDE RUN FAST PRO

REEBOK

→ LAUFGEFÜHL

dynamisch & schnell

komfortabel & bequem

direkt & eher hart

federnd & reaktiv

→ EINSATZGEBIET

lange & ruhige Läufe

schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe

Marathon

kürzere & ruhige Läufe

die ersten Schritte als Läufer

→ LAUFBEDINGUNGEN

Asphalt & harter Boden

gepflegte Park- & Waldwege

Naturwege, die auch mal matschig sind

Trails in Fels und Geröll

Regen, Schnee, Eis und Schneematsch

→ LÄUFERGEWICHT

unter 60 Kilogramm

60 bis 70 Kilogramm

71 bis 85 Kilogramm

über 85 Kilogramm

N

Leichter geht es kaum

Nur 99 Gramm (in Mustergröße US 9) bringt der superleichte Floatride

Run Fast Pro auf die Waage. Damit ist dieses Modell momentan

der leichteste Laufschuh auf dem Markt. Kein Laufschuh für die breite

Masse. Und dennoch bietet er mehr Dämpfung und „Komfort“ als wir

erwartet hätten. Die zehn Kilometer im Training hat er bestens gemeistert.

Aber man sollte darauf achten, nicht mit der Ferse in den Asphalt

zu donnern. Seine extrem flache und nahtfreie Konstruktion hilft dabei,

schnell zu laufen. Das findet auch der aktuelle Deutsche Meister über

zehn Kilometer, Jannik Arbogast aus Karlsruhe, der den Schuh lieben

gelernt hat. Seine Empfehlung: „Den Floatride Run Fast Pro kann ich

allen ambitionierten und verletzungsfreien Läufer empfehlen, die nicht

über die Ferse abrollen. Auf der Straße habe ich damit das Gefühl eines

Formel-1-Autos: fester Sitz, wenig Gewicht, optimale Abdruckphase und

keine Schmerzen.“

Gewicht: 99 g (Gr. US 9) | Sprengung: 3 mm | Preis: 250,00 €

57 ——— LÄUFT.


› LESERWAHL

GESUCHT:

DIE LÄUFER

DES JAHRES

Die Wahl zu den „Läufern des Jahres“ geht in die nächste Runde:

Bereits zum siebten Mal suchen LÄUFT. und laufen.de zusammen

mit Krombacher o,0% Läuferinnen und Läufer, die auch

andere motivieren. 2018 steht die Wahl unter dem Motto: So hat

Laufen mein Leben verbessert. Die Sieger werden am 17. November

bei der großen Läufergala in der Krombacher Brauerei bei

Siegen geehrt. Ein weiterer Höhepunkt dort wird der Auftritt

einer Lauflegende mit ihrem neuen Kabarettprogramm sein:

Dieter Baumann läuft halt (weil, singen kann er nicht).

58


Mitmachen und mit Glück einen Jahresvorrat

Krombacher o,0% gewinnen!

Bis zum 16. November kannst du auf laufen.de die

drei Kandidaten kennenlernen, die in der Kategorie

„Hobby“ die Endrunde bei der Wahl zu den

Läufern des Jahres erreicht haben. Sie wurden

zuvor von unserer Jury aus den Bewerbungen

und Vorschlägen ausgewählt und werden jetzt

ausführlich auf laufen.de vorgestellt. Du kannst

mit abstimmen, wer der „Hobbyläufer des Jah-

res 2018“ ist. Wer gewonnen hat, wird dann am

17. November bei der großen Saisonabschlussfeier

in der Krombacher Brauerei verraten. Unter

allen, die an der Wahl teilnehmen, verlosen wir

dreimal einen Jahresvorrat Krombacher o,0 %

in den Sorten Pils, Weizen und Radler – der ideale

Durstlöscher während und nach dem Sport.

Die Wahl zu den Profiläufern des Jahres startet

auf laufen.de am 29. Oktober nach dem Mainova

Frankfurt-Marathon, bei dem mit Arne Gabius der

Läufer des Jahres 2017 und Katharina Heinig starten.

Unser Foto zeigt Arne Gabius bei der Ehrung

2017 zusammen mit Frank Lebert, Chef der Deutschen

Leichtathletik-Marketing GmbH, der laufen.

de ge hört, und Dr. Franz-Josef Weihrauch, der bei

Krombacher für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig

ist.

LÄUFER

——

LEUTE

SO MACHST DU MIT: EINFACH AUF LAUFEN.DE

ABSTIMMEN UND MIT GLÜCK KROMBACHER 0,0%

FÜR EIN GANZES JAHR GEWINNEN

WWW.LAUFEN.DE/HOBBYLAEUFER-DES-JAHRES-2018

Du kennst doch sicher wen, der seine

Lebensqualität stark verbessert

hat, seit er mit dem Laufen angefangen

hat? Der sich viel wohler fühlt,

seit Laufen zu seinem Alltag gehört?

Der viel gesünder lebt, mehr

soziale Kontakte hat und einfach

mehr Spaß am Leben hat, seit er

läuft? Diese Menschen sind unsere

Kandidaten für den Titel „Läufer

des Jahres 2018“. Ihre Geschichten

erzählen wir im Internet auf

laufen.de, und du kannst abstimmen,

wer die Läuferin oder der

Läufer des Jahres 2018 werden soll.

Der Titel „Läufer des Jahres 2018“

in der Kategorie Hobby wird – bereits

zum siebten Mal seit der

Premiere 2012 – bei der großen Saison-Abschlussgala

in der Krombacher

Brauerei bei Siegen vergeben.

Am 17. Nov em ber trifft sich dort die

Laufszene, denn auch in der Kategorie

„Profi“ werden die Titel vergeben.

Diesen Titel gewannen in den

vergangenen fünf Jahren mit Gesa

Krause, Arne Gabius, Anna Hahner,

Jan Fitschen oder Irina Mikitenko

einige der besten deutschen Läuferinnen

und Läufer des vergangenen

Jahrzehnts.

So hat sich die Verleihung der

Preise „Läufer des Jahres“ in den

vergangenen Jahren zu einer tollen

Saisonabschluss-Feier und zu einem

Szene-Treff entwickelt, bei der

Profi- und Hobbyläufer zusammenkommen,

einen gemeinsamen Lauf

durch die waldreichen Siegerländer

Hügel genießen und sich anschließend

bei einem leckeren Abendessen

mit Freibier von Krombacher –

mit oder ohne Alkohol – austauschen.

In diesem Jahr wartet die Gala-

Veranstaltung mit einem besonderen

Highlight auf: Olympiasieger

Dieter Baumann wird auftreten, von

seinen spannenden Extremläufen

auf der ganzen Welt erzählen und

die Läufer und Gäste unterhalten

(mehr dazu auf der folgenden Seite).

Für die Extra-Portion Motivation!

59 ——— LÄUFT.


DER AUF DEM

LAUFBAND

TANZT

Dieter Baumann lief 1992 in Barcelona

zum Olympiasieg über 5000

Meter. 26 Jahre ist das mittlerweile

her. 1999 wurde der Läufer positiv

auf Doping getestet – ob er wissentlich

gedopt hat oder Opfer einer Intrige

wurde, ließ sich bis heute nicht

zweifelsfrei klären. Sein Fall ging als

Zahnpasta-Affäre in die Sportgeschichte

ein. Danach holte er bei der

EM 2002 in München noch einmal

Silber über 10.000 Meter. Mittlerweile

begeistert der 53-Jährige als

Kabarettist sein Publikum. In seinem

neuesten Programm erzählt er davon,

wie jeder Lauf ein kleines Leben

sein kann. Voller Elend und Glück

und voller Ereignisse. Am 17. November

wird er zu diesem Programm

in der Krombacher Brauerei bei Siegen

auf dem Laufband laufen und

tanzen. Bei unserer Gala anlässlich

der Ehrung der „Läufer des Jahres“.

Es gibt ja Comedians, die auf Kleinkunstbühnen

begonnen haben und

jetzt die ganz großen Stadien füllen.

Dieter Baumann geht den umgekehrten

Weg, wie er mit einem Augenzwinkern

erklärt. „Ich komme aus dem Olympiastadion

und habe den Weg auf die

Kleinkunstbühne gewählt.“ Seit einigen

Jahren füllt der 53-Jährige bereits als

Kabarettist die Säle. 2009 hat er damit

begonnen, sein erstes Programm hieß

„Körner, Currywurst, Kenia“. Damit

entwickelte er ein ganz neues Genre,

in dem er auf seine ganz spezielle Art

übers Laufen, Leben, Last und Lust

erzählte. Fünf Jahre lang spielte er

dieses Programm und begeisterte seine

Zuschauer. „Baumann spielt mit den

Absonderlichkeiten der Läuferszene,

für die er eine Art Guru ist“, schrieb

die Rheinische Post darüber. Und die

Deutsche Presse-Agentur stellte fest:

„Im Gegensatz zu hauptberuflichen

Comedians macht er sich lieber über

sich selbst lustig als andere Leute in die

Pfanne zu hauen.“ In seinem neuesten

Programm sorgt er sogar für eine

Weltpremiere: Nie zuvor hat es jemand

gewagt, auf einer Bühne auf einem

Laufband zu singen und zu tanzen. Dafür

hat er sich extra von einem befreundeten

Schreiner in seiner Heimatstadt

Tübingen ein Laufband für die Bühne

anfertigen lassen. Die Choreografie

seiner Tänze hat er gemeinsam mit seiner

Tanzlehrerin entwickelt. Er läuft während

des gesamten Programms bei bis zu zehn

Stundenkilometern, für die Tanzeinlage

wird das Tempo auf 6,5 km/h reduziert.

Gestürzt ist er dabei nur bei Proben. Er

ist eben als Kabarettist genauso Profi wie

er es früher als Läufer war.

Dieter Baumann sorgte 1992 für

einen der ganz großen Sportmomente,

als er Olympiasieger

über 5000 Meter wurde. Heute

hat er 50 Auftritte im Jahr als

Kabarettist, wird als Motivationstrainer

von großen Unternehmen

gebucht und verfolgt

die Entwicklung seiner Kinder

Jackie und Robert, die in der

Leichtathletik über 400 Meter

Hürden und 3000 Meter Hindernis

erfolgreich sind

60


› DER ARZT, DER LÄUFERN HILFT ‹

WEN DIE

STRESS-WADE

PLAGT

TRAINING

——

FITNESS

↦ Dr. Matthias Marquardt führt eine Praxis, die von

vielen Läufern besucht wird. Was er ihnen bei Problemen

rät, erzählt er in seiner LÄUFT.-Sprechstunde.

Diesmal, warum eine körperliche Erklärung oft die einfachste

ist für eine schmerzende Wade – aber nicht unbedingt

die richtige.

Läufer haben eine Vorliebe dafür, Schmerzen beim Laufen

möglichst einfach und naturwissenschaftlich nachvollziehbar

zu erklären. Wenn Wade oder Achillessehne

schmerzen, muss der Fuß schief sein. Oder blockiert. Und

das möge ein neuer Laufschuh vom Schuhhändlerschamanen

des Vertrauens bitte beseitigen. Und zwar so, dass

man zum Preis von 150 Euro bereits am Folgetag die 95

Wochenkilometer noch komplettieren kann. Viele Ärzte

sind dieser Art von Problemverständnis ebenfalls nicht

ganz abgeneigt. Schmerzen im Bein? Wir schauen mal im

Kernspin, was da kaputt ist.

In diesem Glauben werden also täglich Einlagen ohne

biomechanische Analyse verteilt und Kernspintomographien

von Läufern mit Wadenschmerzen angefertigt. Auf

denen sieht man in aller Regel: nichts. Auch wenn ein

drittes Mal beim einfachen Dauerlauf die Wade plötzlich

so sticht, dass der Sportler schwört, der Muskel sei gerissen,

macht der Notaufnahmearzt einen Ultraschall und

stellt fest: Da ist nichts. Und dann? Dann ist die harte

Wissenschaft am Ende. Schlimmstenfalls fällt dann noch

der Satz, der bei Läufer und Sportarzt gleichermaßen zu

blankem Entsetzen führt: „In vier Wochen ist Berlin!“

Der Kenner der Szenerie weiß, allerspätestens jetzt sind

evidenzbasierte, wissenschaftliche Ansätze völlig egal.

Jetzt gilt: Wer heilt hat Recht. Erwähne ich die Geschichte

von Christian, der nach diversen Fehlversuchen nach

gefühlten zwei Klinikpackungen Magnesium endlich ohne

Wadenkrampf durch die Vorbereitung kam und in sagenhaften

2:58 Stunden finishte, nehmen Läufer Magnesium

bis zur Durchfallgrenze. Erwähne ich positive Effekte des

Barfußlaufens, reißen sie sich noch im Sprechzimmer die

Schuhe von den Füßen. Und weise ich auf die heilsame

Wirkung von straff gewickelten Flossingbändern hin, ziehen

sie die Gummis so stramm, dass die Füße blau werden.

Und wenn auch diese Tricks nicht helfen? Dann geht’s

ans Eingemachte. Dann müssen wir reden. Unter Läufern

und als Arzt und Patient. Die Wade des Läufers ist das

Magengeschwür des Managers. Die Spannungskette bei

Stress geht vom Nacken bis zum Hacken. Warum hast du

diese Spannung? Woher kommt das? Was will die Wade

dir sagen? Klingt esoterisch? Nix da. Das, liebe Läufer,

ist nach Bewegungsanalyse, sensomotorischer Einlage,

Flossing, Magnesiuminfusion etc. die Medizin, die die

Wade wirklich braucht. Du kannst nicht weglaufen! Deine

Wade sagt es dir!

Bei meiner Wade verhält es sich allerdings anders. Sie

hat mir Berlin verhagelt. Einfach zugemacht hat sie.

Wochenlang. Verdammt. Die Ursache wird rein naturwissenschaftlich

zu erklären sein. Da bin ich mir sicher. Da

muss was schief sein, oder blockiert. Ich werde erstmal

ein MRT machen …

Unser Experte

Dr. Matthias Marquardt ist einer der bekanntesten Sportmediziner in Deutschland. Der Internist hat sich auf Check-up-Medizin und

die Behandlung von Sehnenerkrankungen bei Sportlern spezialisiert. Elf Bücher zu Fragen des Laufsports und der Sportmedizin hat er verfasst.

Sein Buch „Die Laufbibel“ ist ein Bestseller und lässt kaum eine Frage zu Training, Ernährung und Gesundheit bei Läufern unbeantwortet.

In seiner „Sprechstunde“ in unserem Magazin behandelt er auf unterhaltsame Art Themen, die ihm im Alltag in der eigenen Praxis in Hannover

immer wieder begegnen.

www.doktor-marquardt.de & www.marquardt-running.com

61 ——— LÄUFT


› LAUFEN.DE FRAGT, DIE

COMMUNITY ANTWORTET ‹

WAS MACHT IHR,

WENN ES ROT IST?

Fotos: privat

Auf der Stelle laufen? Dehnen? Einfach warten? Wir haben auf

Facebook und Instagram gefragt, was ihr macht, wenn euch

rote Ampeln ausbremsen. Eure Antworten decken die ganze Palette

der Möglichkeiten ab – aber in einem seid ihr euch einig:

Rote Ampeln nerven.

„Ampeln sind meine ständigen Begleiter. Ich checke

schon von Weitem, in welcher Phase sie sich befinden

und passe mich entsprechend an – Trab oder Sprint.

Und wenn die Touris nicht plötzlich entscheiden,

zu fünft nebeneinander (!) stehen zu bleiben,

klappt das auch ganz gut.“

Nina Skuballa, 33, Berlin

„In jedem Farbton

steckt ein

bischen Grün.

Oder es wird

gedehnt ...“

Marcus Hollack, 42, Wuppertal

„Ampeln begreife ich als Hindernisse, die es zu

meistern gilt. Entweder Rot wird als Dunkelgelb

definiert – natürlich nur, wenn keine Kinder in

der Nähe sind – oder ich überquere schon vorher

die Straße. Die Route adaptieren ist auch eine

Möglichkeit. Ich mag es überhaupt nicht, aus

dem Flow gebracht zu werden – da laufe ich

lieber Umwege.“

Tobias Leupold, 31, München

62


„Nervt total. Wenn

keine Kinder zuschauen,

bin ich Rotlichtsünder.

Sonst

nervös auf der Stelle

rumtrippeln und der

Ampel böse Blicke

zuwerfen. Damit sie

merkt, wie

sehr sie nervt.“

LÄUFER

——

LEUTE

Jenny Bohr, 36, Grevenbroich

Martina Müller, 41, Bindlach

„Ich nutze die Zeit, um Yogaübungen

fürs Gleichgewicht zu

machen, oder für andere Fitnesskraftübungen,

die man auch

super mit dem Laufen verbinden

kann. Die Autofahrer brauchen

Petra Ronneburger, 50, Hermannsburg

doch auch etwas zum Gucken.“ „Bin ich froh,dass ich ein

Dorfkind bin! Ich muss eher

mal für ein Reh anhalten,

das vor mir die Straßenseite

wechselt.“

Daniel Münch, 45, Köln

Melis Achatz, 36, Stuttgart

„Ich habe meine Laufstrecke

bewusst ampelfrei gewählt.

Wenn es mal eine andere

Strecke sein muss, setze ich die

StVO schon einmal temporär

außer Kraft.“

Nadja Frick, 44, Wolfenbüttel

„Ich halte an Ampeln nicht an. Entweder ich laufe weiter und

kehre dann um, um die grüne Phase zu erwischen, oder ich

kreuze die Straße an anderer Stelle – ohne Ampel und ohne

gegen die StVO zu verstoßen.“

„Trippeln auf der Stelle? Wozu? Dehnen

während des Laufs? Eher kontraproduktiv.

Wozu hat die Garmin einen

Pauseknopf? Entspannt auf Grün

warten und weiter geht's.“

63 ——— LÄUFT.


› THYSSENKRUPP

TOWERRUN ‹

WENN BEINE

UND LUNGE

EXPLODIEREN

Text: Stefan Schlett | Fotos: Ralf Graner

Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 18

Metern pro Sekunde rasen die Aufzüge

im Thyssenkrupp Testturm in Rottweil

in die Höhe. In weniger als 15 Sekunden

kann man so das 246 Meter hohe Gebäude

bezwingen. Zugegeben: Beim ersten

Thyssenkrupp Towerrun im September

waren selbst die Sieger deutlich langsamer.

Weniger beeindruckend waren die

Leistungen aber keinesfalls.

Eigentlich ist Rottweil, die älteste

Stadt Baden-Württembergs, ein

beschauliches Städtchen mit 25.000

Einwohnern und einem mittelalterlichen

Stadtkern. Die 90 Kilometer südlich

von Stuttgart gelegene ehemalige

Freie Reichsstadt ist über die Region

hinaus bekannt für ihre Fasnet – in

anderen Landesteilen als Fastnacht,

Fasching oder Karneval bekannt. Bei

der auf jahrhundertealter Tradition

beruhenden schwäbisch-alemannischen

Fasnet gehen jedes Jahr beim

Rottweiler Narrensprung am Fasnetsmontag

und -dienstag 3000 Narren

durch das Schwarze Tor, das Wahrzeichen

der Stadt.

Doch im September stand ein anderes

Wahrzeichen der Stadt im Mittelpunkt:

der Thyssenkrupp Testturm.

700 Treppennarren eroberten das

neue Wahrzeichen Rottweils, das

2017 eröffnet wurde und 246 Meter

hoch ist. Thyssenkrupp ist ein Industriekonzern

mit Schwerpunkt in der

Stahl-Verarbeitung. Der Testturm

64


EVENTS

——

REISEN

Stefan Schlett

Nach 11:20 Minuten endet die Treppenlauf-Quälerei für LÄUFT.-Autor Stefan Schlett. Danach geht erst einmal nicht viel mehr

als auf den ausgelegten Matten rumliegen

246 Meter ist der Turm in Rottweil hoch, in dem Thyssenkrupp Hochgeschwindigkeitsaufzüge

testet – und damit nicht nur das höchste Gebäude

Baden-Württembergs, sondern auch ein Eldorado für Treppenläufer.

LÄUFT.-Autor Stefan Schlett war bei der Premiere dabei und

hat erlebt, wie es ist, wenn Beine und Lunge innerhalb kürzester Zeit

an ihre Grenzen gelangen.

katapultierte den Wirtschaftsstandort

Rottweil auf der Technologie- und Innovationsachse

Stuttgart-Zürich nicht

nur in neue Sphären, sondern lockte

nun auch zahlreiche Treppenathleten

aus dem ganzen Land zur Premiere

des Thyssenkrupp Towerruns.

IM SPRINT IN DIE

LAKTATZONE

So stehe auch ich morgens an der

Startlinie rund 50 Meter vor dem

40 Millionen Euro teuren Testturm.

Der Countdown läuft, ein prüfender

Blick nach oben, von den Sprüchen

und Witzen des Moderators bekomme

ich nichts mehr mit. Das Startsignal

ertönt und das Adrenalin treibt mich

vorwärts. Im Sprint geht es vom gleißenden

Sonnenlicht in einen abgedunkelten

Tunnel. Normalerweise werden

hier Hochgeschwindigkeitsaufzüge

getestet und zertifiziert. Der Turm ist

das höchste Gebäude Baden-Württembergs.

Der architektonisch

äußerst elegante Testturm schraubt

sich am Ortsrand in einer von Wäldern

und Hügeln geprägten Landschaft

ziemlich unvermittelt in den

Himmel und dominiert die Skyline

von Rottweil. Er steht im Kontrast

zu Rottweils historischen Kirch- und

Wehrtürmen aus dem Mittelalter.

Aber das ist für mich gerade nebensächlich.

Fünf Absätze zu je zehn

Stufen sind pro Etage zu bewältigen.

Übergangslos, ohne Flachstücke

und Erholungspassagen geht es im

Rechtsdrall von Absatz zu Absatz.

65 ——— LÄUFT.


EVENTS & REISEN

DAS TREPPENHAUS WIRD

ZUM MONSTER

Ein halbes Dutzend Etagen höher

drückt nach anfänglicher Euphorie

die anaerobe Belastung bereits

ordentlich auf die Lungenflügel. Auf

Etage 14, grob die Hälfte der Strecke,

ist ein Wasserstand eingerichtet.

Manche legen hier eine Pause ein, ich

würde jetzt keinen Schluck Wasser

mehr runter bringen. Ernüchterung

ist eingekehrt, der Body lechzt nach

Sauerstoff. Treppenlaufen in geschlossenen

Gebäuden ist auch eine

extreme Belastung für die brennenden

Beine, aber noch mehr leiden

die Lungen. Es ist wie ein 400-Meter-Sprint

auf der Bahn, nur dass es

erheblich länger dauert. Das Treppenhaus

wird immer mehr zum Monster.

Die finalen Etagen werden zu einem

anaeroben Exzess. Wo ist der Sauerstoff?

Ist das ein luftleerer Raum?

Egal, auch ein vertikaler Höllentrip

hat irgendwann ein Ende.

Treppenläufe, die sich weltweit steigender

Beliebtheit erfreuen, sind das

ultimative urbane Abenteuer in der

Vertikalen. Die Mutter aller Treppenläufe

ist der Empire State Building

Run Up in New York (86 Stockwerke,

1576 Stufen), der seit 1978 stattfindet.

Towerrunning hat sich zu einer

Trendsportart und mittlerweile

zu einer eigenen Subkultur in der

Laufszene entwickelt. Weltweit gibt

es rund 200 regelmäßig veranstaltete

Treppenlauf-Events mit insgesamt

über 100.000 Teilnehmern, die sich

in Türmen, Wolkenkratzern und auf

Outdoor-Treppen in der Vertikalen

austoben. Elitesportler reisen rund

um den Globus, um berühmte Türme

zu bezwingen und Punkte zu sammeln

für den Towerrunning World Cup, ein

Wertungssystem für wettkampforientierte

Sportler, durchgeführt von

der Towerrunning World Association

(TWA).

Jetzt werden also auch in Rottweil die

Stufen im Sturmschritt erobert. Es

war zum Ende der dreijährigen Bauphase

des Thyssenkrupp Testturms,

als ein Handwerker den gesamten

Treppenschacht ersteigen musste,

wofür er rund 35 Minuten benötigte.

Daraus entwickelte sich später ein

interner Treppenlauf-Wettbewerb,

an dem sich sportliche Mitarbeiter

und sogar die Vorstandsmitglieder

der Thyssenkrupp Elevator AG

beteiligten. Zum Schluss hielt der

CEO Andreas Schierenbeck mit

13:14 Minuten den Treppenrekord,

nachdem er insgesamt dreimal seine

„Haustreppe“ bezwungen hatte. Der

52-Jährige ist passionierter Langstreckenläufer

und ist bereits auf allen

sieben Kontinenten einen Marathon

gelaufen – zuletzt in der Antarktis.

PREMIERE SCHNELL

AUSGEBUCHT

Als Schierenbeck bei Recherchen auf

den weltweiten Treppenlaufboom

stieß, entstand die Idee zu einem

Wettbewerb im eigenen Hause. Mit

der Kölner Eventagentur Pulsschlag,

die seit Jahren unter anderem auch

den KölnTurm Treppenlauf auf das

höchste Bürogebäude der Rhein-Metropole

organisiert, fand sich ein kompetenter

Partner. Nach nur wenigen

Tagen war die Premiere ausgebucht.

DR.

CHRISTIAN

RIEDL

Auch an einem Champion gehen die 232 Höhenmeter

und 1390 Stufen nicht spurlos vorbei. Dr. Christian

Riedl gewinnt überlegen in 6:56 Minuten – oben angekommen

verlassen auch ihn die Kräfte

66


226 FEUERWEHR

MÄNNER UND -

FRAUEN

Als ob die Stufen und Höhenmeter nicht genug wären:

226 Feuerwehrmänner und -frauen gingen beim Thyssenkrupp

Towerrun in voller Feuerwehrmontur an den

Start, manche sogar mit Atemmaske

Teilnehmer aus zwölf europäischen

Ländern hatten sich angemeldet.

Eine weitere Erhöhung des Startplatzkontingents

um 100 Plätze hielt

dem Anmeldesturm sogar nur weniger

als fünf Minuten stand!

1390 Stufen, je 16 Zentimeter hoch

und 120 Zentimeter breit, zehn Stufen

pro Absatz, 232 Höhenmeter und

29 Etagen, rechtsdrehend – das sind

die technischen Daten des Thyssenkrupp

Towerruns. Der Kenner weiß,

das ist die Hölle! Für mich endet sie

nach 11:20 Minuten auf dem 88. Platz.

Ich bin atemlos, nassgeschwitzt und

habe Laktatwerte auf Rekordniveau.

Ich genieße die Aussicht und erhole

mich dann erst einmal auf den

Matten, die für uns ausgelegt sind.

Einfach nur daliegen und atmen –

herrlich! Wie von jedem Sprint erholt

sich der Körper recht schnell von

den Strapazen, was manchmal etwas

länger bleibt, ist ein leichter bis mittelschwerer

Husten, man fühlt sich

wie ein Asthmakranker. Aber auch

das vergeht spätestens nach ein paar

Stunden.

Vor mir waren bereits 226 Feuerwehrfrauen

und -männer in 60-Sekunden-Intervallen

in die monotone

Einsamkeit der Treppenwelt entlassen

worden. Alle liefen in voller Montur

mit Feuerwehrschutzkleidung,

Überjacke und Überhose, Schutzhandschuhen,

Stiefeln und Helm, 41

Teams zusätzlich mit Atemschutzgerät

und Maske. Bis zu 30 Kilo schwer

ist die Ausrüstung! Die schweißtreibende

Performance bewältigte das

Team der Feuerwehr Konstanz 1 in

13:57 Minuten am schnellsten.

ÜBERLEGENER SIEGER

Danach erstürmen die Einzelläufer

im 20-Sekunden-Takt die Treppen.

Als erster wurde der Favorit Dr.

Christian Riedl von der TRG Erlangen

losgelassen. Der Deutsche Meister

im Towerrunning und Führende

im World Cup rockte das Ding in 6:56

Minuten und demütigte regelrecht

das nachfolgende Feld der Eliteläufer.

Der Zweitplatzierte Görge Heimann

aus Köln war mit 7:43 Minuten

bereits 47 Sekunden langsamer, die

restlichen 309 Teilnehmer blieben

allesamt über 8:00 Minuten.

Den Damensieg erkletterte Martina

Nagel vom Tria Schramberg e.V. in

9:53 Minuten als einzige Lady unter

der 10-Minuten-Marke. Für Thyssenkrupp

gingen bei dem Heimspiel 40

Mitarbeiter und drei Vorstandsmitglieder

an den Start. Zwar wurde der

bisherige Treppenrekord von CEO

Andreas Schierenbeck erwartungsgemäß

pulverisiert, doch immerhin

entschied dieser den internen Vorstandswettkampf

mit 13:24 Minuten

für sich.

Nach den Einzelläufern war noch der

2er-Teamwettbewerb an der Reihe,

den Abschluss bildete der 2er-Staffelwettbewerb.

Oben angekommen

genossen alle Turmbezwinger einen

Ausblick, der untypisch für Treppenläufe

ist, da diese üblicherweise

in großen Metropolen stattfinden.

Statt urbanen Wolkenkratzern und

Straßenschluchten erfreuten die

Ausläufer von Schwarzwald und

Schwäbischer Alb die Augen der müden

Treppenathleten, bevor diese mit

dem Hochgeschwindigkeits-Panoramaaufzug

wieder nach unten befördert

wurden. Nach insgesamt fünfeinhalb

Stunden war die Eroberung des

Turms von Rottweil abgeschlossen,

im nächsten Jahr geht sie aber in die

nächste Runde. Auch dann brennen

wieder Lunge und Waden!

www.thyssenkrupp-towerrun.de

67 ——— LÄUFT.


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MARATHON!

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Gordo richtet sich an Läufer, die

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Zehn-Kilometer-Bestzeit sein, der erste

Halbmarathon oder auch ein Marathon

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laufen.de-Experte Carsten Eich. Durch

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68


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Meer. Auch im Pinienwald warten reizvolle

Laufstrecken auf die Teilnehmer, selbst

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im Nordosten Mallorcas. Es liegt direkt in

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Teilnehmer eingeteilt werden. Vor Ort sind

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69 ——— LÄUFT.


› DAS RÄT DIR MARATHON-STAR MEB KEFLEZIGHI ‹

TIPPS VOM

CHAMPION

Foto: Imago

Als Kind aus Eritrea geflüchtet und

in den USA zum Laufstar geworden.

Mebrahtom Keflezighi wurde am 5. Mai 1975

in Eritrea geboren. Als er zehn Jahre alt war,

flüchtete seine Familie aus dem vom Krieg mit

dem Nachbarland Äthiopien erschütterten Land

nach Italien. Dort blieben sie 18 Monate, danach

reisten sie in die USA weiter. „Meb“, wie ihn alle

nennen, erhielt die amerikanische Staatsbürgerschaft,

begann seine Laufkarriere und finishte

neun Marathons unter 2:10 Stunden. Eigentlich

hatte er schon für 2013 geplant, mit dem Laufen als

Profisport aufzuhören. Doch dann kam das Bombenattentat

auf den Boston-Marathon mit drei Toten und

264 Verletzten. „Danach war für mich klar, dass ich

2014 in Boston noch einmal laufen würde. Um den

Menschen zu zeigen, dass wir stärker sind als es alle

Attentäter je sein werden“, sagt er. Ein Jahr später

gewann er den ältesten Stadtmarathon der Welt und

steigerte seine persönliche Bestzeit mit 38 Jahren

auf 2:08:37 Stunden. Heute er lebt er mit seiner Frau

und seinen zwölf, zehn und acht Jahre alten Töchtern

in San Diego (Kalifornien). Mit seiner „Meb Foundation“

kümmert er sich um die Gesundheit und

Fitness von Kindern in den USA. Gerade schreibt

er an seinem dritten Buch, das nächstes Jahr vor

dem Boston-Mara thon herauskommen soll. Dafür

hat der 43-Jährige Storys zu allen seinen 26

Mara thonrennen aufgeschrieben. Für jede Ma rathonmeile

eine Geschichte. Zuvor hat er bereits

in seinem Buch „Meb for Mortals“ beschrieben,

was sich ganz normale Läufer von einem Marathon-Champion

wie ihm abschauen können.

70


↦ Er ist einer der erfolgreichsten

Marathonläufer und in den USA

ein Idol – auch wenn er im vergangenen

Jahr seine Karriere als Profiläufer

mit einem 17. Platz beim

New York-Marathon beendet hat.

Meb Keflezighi hat sich mit seinen

Siegen in New York (2009) und

Boston (2014) sowie der Silbermedaille

bei Olympia 2004 in Athen

seinen Platz in der Marathongeschichte

gesichert. Hier liest du

seine besten Tipps für alle Hobbyläufer,

die demnächst an einem

Wettkampf teilnehmen wollen.

Kompressionsstrümpfe?

Ja oder nein?

Und wenn ja, wann?

Mebs Tipp: „Ich nutze Kompression

schon seit 2004. Damals war ich bei

Nike unter Vertrag, und konnte mich

nicht öffentlich dazu bekennen. Seit

2011 arbeite ich mit CEP zusammen.

Ich bin auf das Unternehmen zugegangen,

nachdem ich die Produkte ausprobiert

habe. Sie haben mir so unglaublich

geholfen. Wenn du bis zu 200 Kilometer

in der Woche läufst, mit hartem Intervalltraining

und langen Läufen, dann

brauchst du alles, was deine Muskulatur

unterstützt. Und Kompressionssocken

schützen die Muskulatur vor

Vibrationen, verbessern die Durchblutung

beim Laufen und helfen vor

allem, nach dem Training schneller zu

regenerieren. Am allerwichtigsten sind

Kompressionssocken aber beim Reisen.

Meine Füße schwellen an, wenn ich

lange im Flugzeug sitze und keine Kompressionstrümpfe

trage. Wenn ich sie

anhabe, geht es mir viel besser. Ich habe

die Strümpfe aber eigentlich immer an.

Sie unterstützen mich beim Laufen, bei

der Regeneration und auf Reisen.“

Wenn dir die Lust zum Laufen

ab handen zu kommen droht.

Mebs Tipp: „Setze dir Ziele. Melde dich

zu einem Fünf-Kilometer-, Zehn-Kilometer-

oder Halbmarathonrennen an.

Wenn du angemeldet bist, spürst du

die Verpflichtung zu trainieren. Einen

besseren Antrieb gibt es nicht. Das

ist ein bisschen wie im Job. Wenn du

einen Arbeitsvertrag unterschrieben

hast, denkst du auch gar nicht viel darüber

nach, jeden Morgen aufzustehen

und zur Arbeit zu gehen.“

Wenn es kalt und nass ist,

und du einfach nicht raus

zum Laufen willst.

Mebs Tipp: „Mach den ersten Schritt.

Der Schritt raus aus der Tür ist der

schwierigste. Wenn du erstmal die

Schuhe geschnürt hast, draußen bist

und ein, zwei Minuten gelaufen bist,

wird es ganz einfach und du wirst

glücklich sein, es getan zu haben. Mit

der richtigen Ausrüstung macht Laufen

bei jedem Wetter Spaß. Wenn man

erst einmal läuft …“

Die letzte Woche

vor deinem Rennen

hat begonnen.

Mebs Tipp: „Probiere kein neues

Equipment aus, sondern trage die bewährten

Sachen. Vor allem keine neuen

Schuhe oder Socken. Du wirst davon

nur verunsichert, im schlimmsten Fall

läufst du dir Blasen. Das gilt übrigens

auch fürs Essen, Trinken und Trainieren.

So kurz vor dem Wettkampf lautet

die Devise: Keine Experimente. Und

versuche nicht, durch Training in der

letzten Minute noch besser zu werden.

Das wird nicht funktionieren. Das

Training ist jetzt absolviert, ruhe dich

aus und freue dich auf den Wettkampf.

Triff dich mit Freunden, die auch Laufen,

denn das Rennen wird ein Fest für

dich werden. So lässt du positive Gedanken

entstehen, die dich am Tag des

Wettkampfs beflügeln werden. Und

setzte dich nicht unter Druck, entspanne

dich, schließlich hast du ein

paar Wochen oder sogar Monate auf

das Rennen hintrainiert.“

TRAINING

——

FITNESS

Der Tag vor

deinem Rennen.

Mebs Tipp: „Gehe zur Marathon-Ex po,

aber laufe da nicht zu lange rum. Das

macht die Beine müde. Hole deine

Startnummer ab und ruhe dich danach

aus, bevor du die letzten letzten

Vorbereitungen triffst. Falls das Rennen

früh am Morgen startet, kannst

du dir auch eine Banane und ein bisschen

Brot ans Bett stellen, dann bist

du in Sachen Frühstück unabhängig.

Wenn du in der Nacht vor dem Rennen

nicht gut schläfst, macht das nichts.

Für deine körperliche Fitness ist die

vorletzte Nacht vor dem Wettkampf

viel wichtiger, die meisten schlafen

in der letzten Nacht nicht besonders

gut, weil man da nervös ist. Ich kenne

das gut. Am Abend, bevor ich den

New York-Marathon gewonnen habe,

bin ich um halb zehn schlafen gegangen

und war um kurz nach elf schon

wieder wach.“

Der Startschuss

ist gefallen. Du bist

auf der Strecke.

Mebs Tipp: „Beim Marathon ist es

wichtig, ganz ruhig zu bleiben. Dein

Ziel sollte sein, die zweite Hälfte

schneller als die erste zu laufen. Lass

dich auf der ersten Hälfte auf keine

Wettkämpfe mit den anderen Läufern

ein. Konzentriere dich ganz auf dich

selbst. Denn wenn du zu schnell angehst,

wird aus dem Marathon gefühlt

ganz schnell ein Ultramarathon.“

71 ——— LÄUFT.


↦ Die Premiere des Reebok

Ragnar Relay Wattenmeer war

grandios. Erwartungen übertroffen.

Es war eines der wenigen

Wochenenden in diesem Sommer

mit typisch norddeutschem „Schietweer“

(schlechtem Wetter). Das tat

der Stimmung des Teams laufen.de

beim 250 Kilometer langen Lauf von

Hamburg nach St. Peter Ording keinen

Abbruch. Im Gegenteil.

„Steife Brise“ nennt man das wohl

hier oben im Norden. Der Wind

peitscht uns den Regen ins Gesicht.

Schafe blöken. Links Wattenmeer,

rechts Deich. Mittdendrin Nicole,

die sich tapfer durch das Unwetter

kämpft. Es ist nach Mitternacht. Im

Dunkeln darf ich sie auf dem Rad

begleiten – so besagen es die Regeln.

Tagsüber wäre das verboten. Es fällt

mir nicht leicht, sie zu motivieren.

Bei dem Wetter schickt man sonst

keinen Hund vor die Tür. Doch Nicole

kämpft, spult jeden Kilometer

im Schnitt von 4:45 Minuten ab. Sie

rennt nicht nur für sich, sie läuft

fürs Team. So wie alle neun anderen

Läufer im Team laufen.de auch.

Langsam laufen – kommt nicht in

Frage. Jeder läuft am Limit. Einer

für alle, alle fürs Team.

Fast zwölf Stunden sind wir nun

unterwegs. Nicole hat es gleich geschafft.

Dörte wartet schon, um das

Staffelband zu übernehmen. Dann

heißt es wieder: Schnell umziehen,

Text: Norbert Hensen | Fotos: Reebok Ragnar Relay, privat

› REEBOK RAGNAR RELAY

WATTENMEER ‹

NACHT

SCHICHT

Text: Norbert Hensen | Fotos: Reebok Ragnar Relay, privat

72


Alleine durch die Nacht. Entlang einsamer

Deiche. 250 Kilometer weit. Und doch immer in

Gemeinschaft. Das Reebok Ragnar Relay Wattenmeer

hinterlässt Spuren. Wie aus einer bunt

zusammengewürfelten Truppe von Läufern innerhalb

von 24 Stunden Freunde wurden.

EVENTS

——

REISEN

73 ——— LÄUFT.


EVE NTS & RE ISE N

ab in den Van und zur nächsten

Wechselstation navigieren, wo ich

dann zu meinem zweiten Teilabschnitt

starten werde. Dörte ist

schnell, mal wieder. Für die gut acht

Kilometer lange Strecke benötigt sie

rund 36 Minuten, ich übernehmen

den „symbolischen Staffelstab“ (der

ein Armband ist) und renne los. Der

Regen hat nachgelassen, der Wind

nicht. Es geht über Feldwege. Rechts

und links erahne ich endlose Kohlfelder.

Auf den letzten Kilometer fällt

es nicht leicht, den angestrebten

Sub-5-Minuten-Schnitt zu halten.

Ich bin froh, als das Ragnar-Zelt in

Sichtweite auftaucht. Simon steht

schon bereit, um zu übernehmen.

Das Team laufen.de!

Als Mixed-Team gingen (v.r.n.l.) Sabine

Vogel, Christian Liebig, Steffi Wunder,

Heiko „Stoffi“ Stoffers, Nicole Krenzer, Dörte

Fischer, Norbert Hensen, Volker Stritzke,

Bea Blaue und Simon Kohler an den Start

SCHNITZELJAGD FÜR GROSSE

Keiner von uns hat gewusst, worauf

wir uns mit der Teilnahme beim ersten

Reebok Ragnar Relay eigentlich

einlassen. Okay, wir wussten, dass

jeder im Team dreimal die Schuhe

schnüren und rund 25 Kilometer laufen

muss. Davon mindestens einmal

in der Nacht. Aber was auf dem Weg

dahin in 24 Stunden alles passiert

– das war keinem klar. Das Reebok

Ragnar Relay ist ein Wochenend-Abenteuer

im manchmal tristen

Alltag. Wie eine große, sportliche

Schnitzeljagd für Erwachsene.

Obwohl die Laufstrecke ausgeschildert

ist, kommt plötzlich ein Hilfesignal

per Telefon: Simon hat sich

verlaufen. Wir schaffen es, ihn zurück

auf die Strecke zu bringen. Weiter

geht‘s. Der Wechsel auf Christian

verläuft reibungslos. Van 1 hat nun

gut drei Stunden Pause. Schnell

bringen wir noch das Rad zur nächsten

Wechselstelle, damit auch Steffi

bei ihrer Nachtschicht auf dem Rad

begleitet werden kann. Nach Steffi

folgt Volker, der auf Bea übergibt.

Sabine wächst im Team gar über sich

hinaus. So schnell wie beim Ragnar

Relay ist sie die 10 Kilometer noch

nie gelaufen. Teamspirit treibt an.

Es sind die kleinen Begebenheiten

und der große Teamgeist, der dieses

Rennen so besonders macht. Es ist

auch die wunderschöne, wenn auch

oft einsame Strecke. Obwohl bei

der Premiere rund 150 Teams am

Start sind, die im Halbstunden-Takt

jeweils zu zehnt auf die Strecke geschickt

werden, zieht sich das Feld

weit auseinander. Die Schnellsten

24 Stunden Lauferlebnis

Wer nicht mindestens zwei Stunden damit zubringt, seine Teamautos (1) bunt anzumalen und zu schmücken, ist kein echter Ragnarian. Die erste

Strecke führte die Läufer mitten durch Hamburg (2). An roten Ampeln musste man stehen bleiben, egal, wie viel Zeit dabei auf der Strecke blieb. An

den Wechselpunkten (3) wird man nicht nur vom eigenen Team angefeuert. Das Wetter hatte alles im Gepäck: Sonne, Regen, Wind und zwei heftige

Hagelschauer (4). Alleine in und durch die Nacht zu laufen, gehört zu den ganz besonderen Erlebnissen beim Reebok Ragnar Relay. Nicht minder

romantisch: Gemeinsam mit hunderten Schafen (6) den Sonnenaufgang genießen.

1

3

5

2

4

6

74


legen die 250 Kilometer am Ende in

unter 18 Stunden zurück, die meisten

Teams brauchen 24 Stunden

oder länger.

Finish! Schlussläuferin Sabine wird vom

Team in Empfang genommen und auf den

letzten Metern ins Ziel begleitet

ERST FREMDE, DANN FREUNDE

Wir halten uns mit Kaffee wach, genießen

den Lauf und die Fahrt in den

Sonnenaufgang, feuern die Läufer im

Team und auch alle anderen an. Und

lernen das norddeutsche Wattenmeer

von einer ganz anderen Seite

kennen. Wir haben viel gelacht, sind

bis zur Erschöpfung gerannt, haben

geflucht, geschwitzt und gefroren.

Und obwohl wir uns einmal verlaufen

haben, kann man die Organisation

nur in den höchsten Tönen

loben. Vor allem aber danken wir den

Gründern des Ragnar Relay, die uns

mit ihrer tollen Idee ein aufregendes

Wochenende geschenkt haben.

Die letzten Meter begleiten wir

Schlussläuferin Sabine ins Ziel. 22

Stunden und 2 Minuten haben wir

für 250 Kilometer benötigt. Platz

30 in der Gesamtwertung. Nicht

schlecht, aber zweitrangig. Wir kamen

als Fremde nach Hamburg und

verlassen als Freunde St. Peter Ording.

Das ist es, was hängen bleibt.

Was du über Reebok Ragnar Relay wissen musst

DIE HINTERGRUNDGESCHICHTE

DIE STRECKEN

Ragnar war im Skandinavien des 9. Jahrhunderts

ein König und Held. Er war ein Eroberer, wild und

voller Freiheitsdrang. Ragnarians haben denselben

Freiheitsgedanken. Sie haben den Wunsch,

in der freien Natur zu sein und mit Freunden ein

Outdoor-Abenteuer zu erleben. Es geht um ein

Erlebnis im Team.

Im Zehnerteam begleiten zwei Fahrzeuge oder Kleintransporter die Staffel, Tag

und Nacht. Auf der Straße ist jeweils nur ein Läufer des Teams. Jeder Teilnehmer

läuft dreimal jeweils zwischen 5 und 16 Kilometern, wobei der Schwierigkeitsgrad

variiert. Durchschnittlich laufen die Läufer circa 25 Kilometer. Die Mitglieder

von Ultra-Teams laufen jeweils sechs Streckenabschnitte.

2004 fand der erste Staffellauf statt. Er führte über

188 Meilen von Logan nach Park City (Utah, USA).

Die Ragnar Relay Serie entwickelte sich jedoch rasch

vom Staff ellauf in Utah (USA) bis zur heute größten

Übernacht-Staffellauf serie des Landes. Und seit

2016 gibt es Ragnar Relays auch in Europa.

Das Reebok Ragnar Relay Wattenmeer am 25./26.

August 2018 war die Deutschland-Premiere. Die

Strecke führte über rund 250 Kilometer von Hamburg

bis nach St. Peter Ording.

DIE TEAMS

Ein Team besteht aus zehn oder fünf (Ultra-Team)

Personen. Es wird über Gehsteige, Nebenwege,

Radwege oder asphaltierte Straßen gelaufen. Die

Strecken sind nicht durchweg gesichert.

DER ABLAUF

Die meisten Teams brauchen rund 24 Stunden. Die meisten Läufer absolvieren

den ersten Streckenabschnitt am Tag, den zweiten in der Nacht (mit einer

Stirnlampe und einer Warnweste) und den dritten am nächsten Tag. Wie bei

einer Party ... ohne Schlaf ... aber mit viel Laufen. Und noch mehr Spaß.

Während eine Person läuft, sind die restlichen Teammitglieder in ihren Streckenfahrzeugen

vor Ort, um im Notfall zu helfen. Teams mit zehn Personen

teilen sich auf zwei Fahrzeuge auf (Läufer 1 bis 5 im ersten Fahrzeug und Läufer

6 bis 10 im zweiten Fahrzeug). Die Läufer im ersten Fahrzeug bewältigen die

ersten fünf Streckenabschnitte. Wenn ein Läufer startet, kann die Crew im

Fahrzeug voranfahren, ihren Läufer anfeuern, ihn an der Wechselzone abholen

und den nächsten Läufer aussteigen lassen. Nach den ersten fünf Streckenabschnitten

kommt das zweite Fahrzeug zum Einsatz und die Läufer 6 bis 10

laufen ihre Streckenabschnitte.

Kurz vor dem Ziel empfangen die Teams ihren Schlussläufer, und das gesamte

Team läuft ins Ziel ein, um dort die ganz besonderen Medaillen in Empfang zu

nehmen.

75 ——— LÄUFT.


SILVESTER LAUF IN TRIER

LAUFEN

UND MIT GESA

KRAUSE FEIERN

↦ Beim Silvesterlauf in Trier

mitmachen und danach mit Stars

wie Gesa Krause Silvester feiern.

Dieses traumhafte Lauferlebnis

inklusive zweier Übernachtungen

im Vier-Sterne-Hotel und der Silvesterparty

mit den Stars macht

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Hier ist Partystimmung schon vor

Mitternacht garantiert: Der Bitburger

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am 31. Dezember 2018 mit toller Stimmung

in die älteste Stadt Deutschlands.

Und anschließend wird mit den

Stars der Laufszene eine rauschende

Silvesterparty gefeiert. Auf mynextfinish.com,

dem Startplatzportal von

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vom 30.

Dezember bis zum 1. Januar buchen

– inklusive Laufteilnahme und zwei

Übernachtungen im Vier-Sterne-Hotel

Mercure direkt an der weltberühmten

Porta Nigra. Dort wohnen

auch die Athleten und dort feiert

ihr gemeinsam den Jahreswechsel

2018/2019!

DURCH DAS UNESCO-WELTERBE

Du erlebst das ganze Silvesterlaufprogramm:

Am 30. Dezember stehen

Mittagssnack und Abendessen im

Kreis der Top-Athleten sowie eine

Stadtführung durch die älteste Stadt

Deutschlands auf dem Programm.

Du besichtigst die fast 2000 Jahre

alten römischen Baudenkmäler, die

allesamt zum Unesco-Welterbe zählen:

Amphitheater, Barbarathermen,

Kaiserthermen, Konstantinbasilika,

Porta Nigra und die Römerbrücke.

Ebenfalls zum Weltkulturerbe zählt

der romanische Dom und die frühgotische

Liebfrauenkirche.

Am 31. Dezember startest du auf

dem Hauptmarkt zu fünf Kilometern

(Frauen) oder acht Kilometern (Männer)

durch die Gassen der Innenstadt.

Oder du walkst ganz gemütlich

fünf Kilometer. Abends steigt dann

die große Silvesterparty mit den

Top-Athleten im Hotel Mercure.

Hindernis-Europameisterin Gesa Krause wurde

schon dreimal in Folge von der laufen.de-Community

zur „Läuferin des Jahres“ gewählt. An Silvester

kannst du sie in Trier persönlich kennenlernen

SAMBATROMMELN

UND KONFETTI

Der Silvesterlauf in Trier wird auch

das „deutsche Saõ Paulo“ genannt,

in Anlehnung an den Silvesterlauf in

der brasilianischen Metropole. Den

ältesten Silvesterlauf der Welt nahmen

sich die Lauf-Macher in Trier

1990 zum Vorbild, als der erste Trierer

Silvesterlauf gestartet wurde.

Wie in Südamerika gehören Sambatrommler,

Konfetti und brasilianische

Schönheiten auch in Trier

einfach dazu. Und damit eine unschlagbare

Stimmung auf dem Ein-Kilometer-Rundkurs

durch die wunderschöne

Trierer Altstadt in der Nähe

der Porta Nigra. Das wissen sowohl

Hobbyläufer als auch Weltklasse-

Profis, die jedes Jahr in Deutschlands

älteste Stadt kommen. Vergangenes

Jahr wurde „Koko“ Konstanze Klosterhalfen

in Trier als Siegerin gefeiert.

Auf jeden Fall dabei sein wird

Gesa Krause – sie startet schließlich

für den Silvesterlauf Trier e.V. Also:

Komm‘ an Silvester nach Trier und

lerne Gesa Krause kennen!

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Fotos: Imago (2), Norbert Wilhelmi, Fotolia, Veranstalter

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20.10. SCHMALLENBERG

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tolle Aussichten, familiäre

Atmosphäre: Der Lauf

im Sauerland lockt immer

mehr Läufer an.

27./28.10. POTSDAM

19 | 10 | 9 | 5 | 4,5 KM

Matsch Moor Fun: Wild

und dreckig wird es am

letzten Oktoberwochenende

in der Döberitzer

Heide bei Berlin.

28.10. LUZERN

M | HM | 10 KM | STAFFEL

Blick auf das imposante

Bergpanorama, entlang des

Vierwaldstättersees – das

ist definitiv einer der schönsten

Marathons der Schweiz.

31.10. DUISBURG

10 | 5 KM

Unzählige Fackeln, leuchtende

Kürbisse und nervenkitzelnde

Effekte sorgen

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Stimmung auf der Strecke.

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77 ——— LÄUFT.


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31.10. BERLIN

10 KM | 5 KM

Traust du dich mit Stirnlampe

und zwischen

gruselig verkleideten Läufern

durch den Volkspark

Jungfernheide?

31.10. KOBERN-GONDORF

10 KM | 5 KM

Über 700 Monster, Vampire,

Hexen oder Skelette

und eine wunderschön illuminierte

Strecke machen

den Lauf zum Erlebnis!

03.-04.11. FELDKIRCHEN/AUT

52 KM | M | HM | 10 KM | 5 KM

Vorbei an kleinen Seen

und den Ausläufern der

Kärntner Nockberge durch

würzig riechende Wälder:

Hier ist Laufen ein Genuss.

10.11. BERLIN

55 | 30 | 15 KM

Läufst du noch oder wanderst

du schon? Beim Little

Mammut Marsch wanderst

du auf verschiedenen Strecken

um den Müggelsee.

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11.11. BOCHUM

10 KM

Crossfit-Elemente und

Hindernisse kombiniert mit

Laufen – das ist eine besondere

Herausforderung,

aber auch ein riesiger Spaß!

02.12. KÖLN

10 KM | 6,7 KM | 3,4 KM

Mit ganz vielen Nikoläusen

durch den Kölner Stadtwald

rennen und Kalorien

verbrennen: Da kannst du

danach schön schlemmen!

31.12. BERLIN

9,9 | 6,3 | 4 | 2 KM

An Silvester noch einmal

hoch auf den Teufels- und

Drachenfliegerberg. Die Belohnung:

Pfannkuchen und

Glühwein oder Sekt.

31.12. MONTABAUR

10,7 KM | 5 KM

Sambarhythmen, der Applaus

vieler Zuschauer und

jede Menge Freude am Laufen.

Und wer will kann sogar

mit seinem Hund starten.

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31.12. NEUSS

10 KM

Mit Rheinblick das alte Jahr

verabschieden: In Neuss

läuft man Silvester idyllisch

auf dem Deich, durch Rheinauen

und Felder.

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mit Startplatz im „deutschen

Saõ Paulo“ und einer tollen

Party mit den Stars der

Laufszene um Gesa Krause.

31.12. SOEST

15 KM | 5 KM

Amateur- und Profiläufer

genießen beim größten Silvesterlauf

Deutschlands die

fantastische Stimmung von

Werl nach Soest.

31.12. KEMPTEN

5 KM | 10 KM

In Süddeutschland treffen

sich die Läufer zu Silvester

in Kempten und beenden

dort mit einem Lauf entlang

der Iller das Laufjahr.

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78


2019

16.Juni

EVL-HalbMarathon

Leverkusen

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21,1km

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Erkunde auf einem flachen

Kurs die schönsten Viertel

der ehemaligen Bundeshauptstadt,

vorbei an vielen

Sehenswürdigkeiten.

28.04. DÜSSELDORF

M | HM | STAFFEL

Schnell, flach, schön: Das

ist der Düsseldorf-Marathon.

Oft geht es am Rhein

entlang, zweimal sogar

über ihn drüber.

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04.05. NÜRBURGRING

24 KM | 12 KM

Dort laufen, klettern und

schwimmen, wo sonst

Rennwagen langheizen

– das gibt es nur am Nürburgring.

12.05. SCHLUCHSEE

18,2 KM | 10,4 KM

Auf befestigten Naturwegen

einmal herum um den

Schluchsee in wunderschöner

Natur: Der Schluchseelauf

ist ein Erlebnis!

15.06. PRAD/ITA

M | 26 KM | 14 KM

Das ist eine Herausforderung!

Es geht auf den mit

knapp 2800 Metern zweithöchsten

Pass Europas – ein

atemberaubendes Erlebnis!

16.06. WAXWEILER

M | HM | 51,4 KM | 10 KM

So einige Höhenmeter und

atemberaubende Naturerlebnisse

machen den Eifelmarathon

zu einem der schönsten

Landschaftsläufe.

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22.06. LÖNINGEN

M | HM | 10 | 5 KM | STAFFEL

Zuerst durch Löningens

Innenstadt und dann durch

das idyllische Hasetal,

dazu zahlreiche Musikgruppen:

Das macht Spaß!

23.06. FLENSBURG

M | HM | STAFFEL

Herzliche und familiäre Atmosphäre

stehen beim Lauf

durch die Flensburger City,

vorbei an vielen Sehenswürdigkeiten,

im Mittelpunkt.

06.07. BRIXEN/ITA

M | STAFFEL

Von Brixen geht es knapp

2000 Meter nach oben

auf die Plose, wo einer der

schönsten Ausblicke der

Alpen auf dich wartet.

13.07. GRAUN/ITA

15,3 KM

Beim Lauf rund um den

Reschensee genießt du

schönstes Alpen-Panorama

mit den umliegenden

3000ern. Genuss pur!

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DASSELBE

IN GRÜN

FRAU

SCHMITT

MEINT

↦ Wer viele Strecken zu Fuß zurücklegt,

verhält sich umweltfreundlich.

So gesehen müssten

Läufer eigentlich mit dem goldenen

Ozonloch am Band ausgezeichnet

werden. Die durch Läufer verursachte

Abgasbelastung ist – je nach

Ernährung vom Vortag – meist

überschaubar.

Und doch: Ganz so rosig ist die Sache

leider nicht. Schließlich starten

wir nicht immer direkt vor der

Haustür. Um zu Laufveranstaltungen

zu kommen, nutzen wir oft das Auto

oder gar den Flieger. Es soll sogar

Läufer geben, die eine Kreuzfahrt

eigens deshalb buchen, weil man

an Deck so toll laufen kann. Das

erscheint etwas unverhältnismäßig.

Ebenso gut könnte man sich die

Ohren abschneiden, weil die Mütze

danach so gut sitzt.

Auch bei den großen Laufveranstaltungen

selbst ist in Sachen Nachhaltigkeit

noch Luft nach oben. Nicht

jeder Veranstalter gibt sich so viel

Mühe wie der des Frankfurt-Marathons

und gleicht CO2-Belastungen

durch Baumspenden wieder aus.

Fest steht: Das Abfallaufkommen bei

Marathons ist erheblich. Zu Plastikbechern

und -flaschen, Wärmefolien,

Marathonbeuteln, Schildern und

ähnlichem kommen persönliche Dinge

wie Gelverpackungen aus Aluminium.

Wir haben uns daran gewöhnt, während

eines Marathons 15 Einwegbecher

zu benutzen. Bei einer privaten

Party würden wir dergleichen äußerst

merkwürdig finden. Es wird Zeit,

dass hier mehr getüftelt wird, um die

Belastung zu reduzieren. Beim Hartford-Marathon

in den USA gibt es im

Zielbereich eine lange Wasserquelle,

die ohne Becher genutzt werden

kann. Der Berlin-Marathon testete in

diesem Jahr erstmals federleichte und

knautschbare Soft Cups aus Silikon,

die wieder befüllt werden können.

Gefühlt 50 Prozent der Läufer nutzt

die Verpflegungsstelle ohnehin als

kleine Pause, das Auffüllen mit einem

Wasserschlauch ist also denkbar.

Es geht noch viel mehr, wenn wir

nur wollen. Und wenn wir Veranstaltern

wie JP Morgan Chase &

Co. etwas husten. 140.000 Plastikbecher

und 70.000 Plastikflaschen

für Menschen, die 5,6 Kilometer

zurücklegen, das ist schon eine

herausragende Generalblödheit. Und

da reden wir noch nicht über die in

Asien produzierten Firmenshirts

aus Kunststoff, die jedes Jahr von

den Unternehmen für den Lauf in

Auftrag gegeben werden. Womit wir

beim nächsten heiklen Thema sind:

dem Mikroplastik, das aus unseren

Laufklamotten ausgewaschen wird

und in die Gewässer gelangt. Seit

einiger Zeit gibt es Waschbeutel, die

das verhindern sollen. Sie gehören

auf jede Marathonmesse. Bitte. Und

zum Anfeuern können wir Kuhglocken

nehmen. Topfdeckel, Kindertrommeln

oder unsere Stimmen.

Es müssen nicht die fiesen schrillen

Plastiktröten sein, die Sponsoren

gern unter das Volk werfen. Die

Laufsaison neigt sich dem Ende zu.

Die Bemühungen um unser geliebtes

Laufrevier, die Natur, stehen erst am

Anfang.

Heidi Schmitt

Heidi Schmitt, Läuferin und Autorin aus Frankfurt, schreibt und läuft in stetigem Wechsel. Am liebsten über und bei Volksläufen in der Provinz,

wo Läufer zwar selten mit einer Medaille, dafür aber mit Streuselkuchen belohnt werden. Für LÄUFT. sagt sie ganz offen, was sie denkt. Und wer

mehr Frau Schmitt will, wird hier fündig:

www.laufen-mit-frauschmitt.de

81 ——— LÄUFT.


VORSCHAU & IMPRESSUM

↦ Die nächste Ausgabe

Auf diese Themen kannst du

dich schon mal freuen:

Auch Läufer

brauchen Muckis

Läufer müssen nur laufen, um

besser zu werden? Stimmt nicht.

Eine gut trainierte Muskulatur

hilft dir nicht nur, Verletzungen

vorzubeugen, sondern unterstützt

auch das Abnehmen.

Wie Laufen das

Leben verändert

Die nächste

LÄUFT.

erscheint am

21. Dezember 2018

bis dahin:

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Es gibt sie immer wieder, die beeindruckenden

Geschichten, wie

Leute durchs Laufen ihr Leben

komplett umgekrempelt haben.

Wir stellen dir die Person vor, die

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Wahl zu den Läufern des Jahres

gewonnen hat.

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Redaktion

E-Mail: redaktion@laufen.de

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(Geschäftsführender Chefredakteur)

Anja Herrlitz (CvD Print), Bodo Höche,

Marie Arens, Sina Muschelknautz,

Magdalena Nellessen

Mitarbeit

Carsten Eich, Dr. Jens Enneper, Gesa Krause,

Dr. Wolfgang Feil, Dr. Stefan Graf, Bernhard Koch,

Heidi Schmitt, Marcus Schall, Joachim Sünger

Grafik

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Andreas Arnold, Marcus Paul

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Fotos

Norbert Wilhelmi, Andreas Schwarz, Imago,

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Über 3000 tolle

Laufevents

Der nächsten Ausgabe liegt der

DLV-Laufkalender bei. Darin

findest du Termine und Informationen

zu mehr als 3000 Laufveranstaltungen

in Deutschland und

dem benachbarten Ausland.

So planst du dein

Laufjahr

Wer Ziele hat, trainiert motivierter

und lässt dem Inneren Schweinehund

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du dein Laufjahr planst und so

immer ein Ziel hast, auf das du

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