LÄUFT. November/Dezember 2018
Das sind die Themen dieser Ausgabe: Fit durch den Winter – deshalb ist Sport jetzt so wichtig für deine Gesundheit | Rausgehen – Wie dir das Tageslicht beim Abnehmen helfen kann | BMW Berlin-Marathon – Mit LÄUFT. erlebst du das Rekordrennen noch einmal | Heimisches Superfood – Kohl ist ein idealer Vitamin- und Mineralstoffspender, grade wenn es draußen kälter wird | Laufurlaub: Jetzt fürs Frühjahr und für Silvester planen und mehr Spaß am Laufen haben | Abenteuer in der Mongolei – Unsere Autorin ist durch die Wüste Gobi gelaufen | Und viele Themen mehr
Das sind die Themen dieser Ausgabe: Fit durch den Winter – deshalb ist Sport jetzt so wichtig für deine Gesundheit | Rausgehen – Wie dir das Tageslicht beim Abnehmen helfen kann | BMW Berlin-Marathon – Mit LÄUFT. erlebst du das Rekordrennen noch einmal | Heimisches Superfood – Kohl ist ein idealer Vitamin- und Mineralstoffspender, grade wenn es draußen kälter wird | Laufurlaub: Jetzt fürs Frühjahr und für Silvester planen und mehr Spaß am Laufen haben | Abenteuer in der Mongolei – Unsere Autorin ist durch die Wüste Gobi gelaufen | Und viele Themen mehr
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2018 MARATHON
1400v6
—
AUS DER REDAKTION
—
↦ MIT PROFIS
UNTERWEGS:
DER DEUTSCHE
REKORDLER
CARSTEN EICH
LÄDT INS RUNNING
CAMP EIN
WENN MAMA & PAPA
STRONGMÄNNER SIND!
MIT DER FAMILIE ZUM
HINDERNISLAUF IN KÖLN
Bei unserer Kollegin Vera Schwarz führte der Familienausflug diesmal
zum Fisherman‘s Friend StrongmanRun in Köln. Und während Mama
und Papa Jean-Pierre beim Sechs-Kilometer-Fun-Run jede Menge
Spaß hatten, feuerten die beiden Töchter Zoé und Malou kräftig an.
Du willst so was auch mal erleben? Am 28. September 2019 heißt es
wieder „RunJeck“ in der schönsten Stadt am Rhein! Die Anmeldung ist
schon geöffnet:
www.strongmanrun.de
Carsten Eich war über viele Jahre die deutsche Nummer eins
auf der Straße. Noch immer hält er mit 60:34 Minuten den
deutschen Rekord im Halbmarathon. Nach seiner Karriere
ist Carsten Eich der Laufszene auf vielfältige Weise verbunden
geblieben. Mit den meisten Spaß hat er aber daran, die
Leser von LÄUFT. jedes Jahr im Frühjahr in unsere Running
Camps auf Mallorca und an der Algarve zu begleiten. Und
2019 machen wir zusammen mit Carsten Eich und dem Medical
Team des BMW Berlin-Marathons in Portugal ein ganz
besonderes Angebot: In Monte Gordo kannst du deine Saisonvorbereitung
perfekt beginnen. Inklusive professioneller
Leistungsdiagnostik und – wenn du willst – mit einem garantierten
Startplatz beim Berliner Halbmarathon oder beim
Berlin-Marathon! Mehr dazu ab Seite 68.
↦ WENN 40.000 IHRE LEUCHT-
SPUR HINTERLASSEN: DER
BERLIN-MARATHON ALS HEATMAP
↦ COOLE POWERFRAUEN:
FÜR LÄUFT. ÜBER DIE ALPEN
Antonia Rick und Sandra Blanz sind für uns ins ewige Eis
der Alpen aufgebrochen. Beide zählen zu den Asics Front-
Runnern und haben im September als Team den Trans Alpine
Run gemeistert. Sieben Etappen, gut 260 Kilometer und
rund 16.000 Höhenmeter lagen auf ihrem Weg über die Alpen
von Garmisch-Partenkirchen nach Brixen. Was sie dabei erlebt
haben, liest du ab Seite 48.
Im September finishten erstmals mehr als 40.000 Läufer
den BMW Berlin-Marathon. Und wenn so viele gemeinsam
auf den 42,195 Kilometern durch die Haupstadt
unterwegs sind, hinterlässt das Spuren auf den sogenannten Heatmaps
von Strava. Auf Strava teilen Sportler ihre Läufe mit anderen.
Unabhängig davon, mit welchem Tool sie aufgezeichnet worden sind.
Aus den hochgeladenen Daten wird errechnet und mit den „Heatmaps“
angezeigt, auf welchen Strecken die meisten Läufer unterwegs
sind. Unsere Abbildung vom Marathon-Sonntag in Berlin zeigt, dass
an diesem Tag zwar auch viele Läufer überall in Berlin unterwegs waren,
die Marathonstrecke sich aber deutlich abhebt. Über 10.065 der
Berliner-Marathonläufer haben ihre Rennaktivitaet auf Strava geteilt.
Damit war Strava die beliebteste Tracking-App beim Berlin Marathon.
Und alles weitere zum Berlin-Marathon liest du ab Seite 32.
4
TRAINING & FITNESS
EVENTS & REISEN
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Fit durch den Winter
Deshalb ist Sport jetzt wichtig für deine Gesundheit.
Plus: So trainierst du im Winter richtig
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Abenteuer in der Mongolei
Andrea Löw erlebte beim Gobi March Unvergessliches:
von endloser Blumenpracht bis Camp-Evakuierung
55
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Gemeinsam fit
Vier Partner-Übungen für mehr Fitness
Profi-Tipps vom Marathon-Star
Die besten Tipps vom Olympia-Zweiten Meb
Keflezighi für alle Hobbyläufer, die demnächst an
einem Wettkampf teilnehmen wollen
32
42
Berlin: Den Rekord-Marathon nochmal erleben
Eliud Kipchoge verbesserte den Weltrekord auf 2:01:39
Stunden – aber das war nicht der einzige Rekord
Zwischen Spektakel und Einsamkeit
Der Ultra-Trail du Mont Blanc versetzt eine Region
in den Ausnahmezustand. Auch dieses Jahr trafen
sich wieder die besten Trailläufer und Hobbyathleten
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48
LÄUFER & LEUTE
Läufer-Hot Spot Köln
Köln gilt als die grünste Millionenstadt Deutschlands
und bietet Läufern ideale Bedingungen – wir stellen
einige der Läufer vor, die hier unterwegs sind
Girl Power beim Transalpine Run
Beim Gore-Tex Transalpine Run muss man als Team
über 260 Kilometer und rund 16.000 Höhenmeter
bestehen – so wie Antonia Rick und Sandra Blanz
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Die besten Lauf-Events
Das sind absolute Lauf-Highlights:
Drei Must-Runs und ein Lesertipp
Wenn Beine und Lunge explodieren
246 Meter ist der Thyssenkrupp-Turm hoch und damit
nicht nur das höchste Gebäude Baden-Württembergs,
sondern auch ein Eldorado für Treppenläufer
Jetzt den Laufurlaub fürs Frühjahr planen
Plane jetzt deine Reise in unsere
Laufcamps für den kommenden Frühling
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62
Gesucht: Die Läufer des Jahres
LÄUFT. und laufen.de suchen wieder zusammen
mit Krombacher o,0% Läuferinnen und Läufer, die
auch andere motivieren. 2018 steht die Wahl unter
dem Motto: So hat Laufen mein Leben verbessert
Der auf dem Laufband tanzt
1992 lief Dieter Baumann zum Olympiasieg. Heute
ist der 53-Jährige erfolgreicher Kabarettist
Was macht ihr, wenn die Ampel rot ist?
Wir fragen, ihr antwortet: Haltet ihr an der Ampel?
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76
77
Nachtschicht
Das Reebok Ragnar Relay Wattenmeer über 250 Kilometer
schweißt Läufer zu einem Team zusammen
Silvester in Trier mit Gesa Krause feiern
Laufe und feiere in Trier mit den Stars der Laufszene
Weniger Startgeld zahlen!
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für Laufveranstaltungen an
EQUIPMENT & MODE
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28
GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG
Wehe, wenn‘s knirscht
Ein Knacken im Knie ist meist harmlos. Kritisch wird
es, wenn es knirscht
Superfood für Herbst und Winter: Kohl
Kohl ist reich an Vitamin C, stärkt die Abwehrkräfte
und kurbelt den Fettstoffwechsel an. Ideal für Aktive
16
56
Lauf-Equipment für den Winter
Das hält dich jetzt warm und sorgt für Sichtbarkeit
Neue Schuhe
Was der Asics RoadHawk FF 2, der Brooks
Bedlam und der Reebok Floatride Run Fast Pro
können und für wen sie geeignet sind
Titelbild: iStock
52
61
So hilft Licht beim Abnehmen
Wie man dem klassischen Winterspeck
mit Tageslicht den Kampf ansagen kann
Wenn die Stress-Wade zwickt
Die Ursache einer schmerzende Wade ist oft keine
körperlicher, sondern Stress
AUSSERDEM
06 Big Picture 81
41 Gesas Kolumne 82
facebook/laufen.de
Titelthema
Frau Schmitt meint ...
Impressum, Vorschau
instagram/laufen.de
OH BERLIN,
DU BIST SO WUNDERBAR!
Spätestens wenn man dieses Bild gesehen hat, weiß man, wieso der BMW Berlin-Marathon
der größte und beliebteste Marathon Deutschlands ist – und auch international zu
den Top-Läufen schlechthin gehört. Kaum eine andere Metropole kann eine solche Kulisse
und Atmosphäre bieten. Allein der Lauf durch das Brandenburger Tor, kurz vor dem Ziel,
gehört zu den bewegendsten Marathon-Momenten schlechthin! Kein Wunder, dass es auch
in diesem Jahr viel mehr Laufwillige als die 44.000 Startplätze gab. Die Startplätze werden
deshalb seit einigen Jahren größtenteils verlost. Wenn du im nächsten Jahr am 29.
September in Berlin am Start sein willst, musst du dich zwischen dem 17. Oktober und
7. November 2018 um einen Startplatz bewerben und auf das Losglück hoffen. Nur sehr
schnelle Läufer, die bestimmte Zeiten bereits unterboten haben, bekommen einen Startplatz
garantiert. Du willst noch mehr über den Berlin-Marathon wissen? Alles über das
außergewöhnliche Rennen 2018, bei dem der Kenianer Eliud Kipchoge den Weltrekord auf
sensationelle 2:01:39 Stunden verbesserte, liest du ab Seite 32. Foto: Alexis Berg/Strava
6
BIG
——
PICTURE
7 ——— LÄUFT.
↦ Vor ein paar Jahren gehörte Jonas
Plass (Foto rechts) mit einer Bestzeit
von 46,00 Sekunden zu den besten
deutschen 400-Meter-Läufern. 2012
holte er mit der Staffel bei der EM in
Helsinki Bronze. 2016 hängte er seine
Spikes an den Nagel und hatte erst einmal
genug von der Rennerei. Fast zwei
Jahre lief er so gut wie gar nicht, nach
eigener Schätzung insgesamt weniger
als 100 Kilometer. Umso erstaunlicher
ist die Zeit, die er vor wenigen Wochen
beim Berlin-Marathon hingelegt hat:
Nach 2:46:13 Stunden überquerte der
32-Jährige bei seiner Marathon-Taufe
die Ziellinie.
Nun ist es nicht so, dass er nach seiner
Sprintkarriere überhaupt keinen
Sport mehr machte: Er fuhr Rad. Und
ein paar richtig lange Touren waren
schon dabei. In acht Tagen von Paris
nach Barcelona zum Beispiel, oder von
Leipzig nach Berlin, hin und zurück in
einem Tag, 400 Kilometer im Ganzen.
—
ANLAUF
—
Ex-400-Meter-Läufer Jonas Plass beim Berlin-Marathon
Vom Sprint zum rasanten Marathondebüt
Aber mit dem Laufen fing er erst wieder
Ende 2017 an, mit Kunden, die
er als Personal Trainer betreute. Es
folgte ein Start beim Airport Night
Run in Berlin, wo er seinem Körper
irgendwie 37:23 Minuten über 10 Kilometer
abrang. Die Atmosphäre, die
aufgeputschten Kollegen, mit denen
er unterwegs war, all das hatte einen
nachhaltigen Effekt: Er nahm sich
vor einen Marathon zu laufen. Und
sechs Monate später stand er beim
Berlin-Marathon an der Startlinie.
Was als Nächstes kommt, weiß er
noch nicht. Aber dass weitere Langdistanzwettkämpfe
folgen werden,
ist sicher. Wer mehr über das Rennen
von Jonas Plass erfahren will, zum
Beispiel, warum der Mann mit dem
Hammer bei ihm schon bei Kilometer
24 vorbeischaute und was er bei
seinem nächsten Marathon anders
machen wird, kann in seinem Blog
stöbern:
www.acebe.de
10-Kilometer-Meisterschaften
„Eigentlich müsste
ich jetzt aufhören“
Völlig überraschend holte sich der Karlsruher
Jannik Arbogast in Bremen den Titel als
Deutscher Meister über 10 Kilometer. Der
Karlsruher hat schon gute Platzierungen bei
Deutschen Meisterschaften erreicht, gewonnen
hat er allerdings noch nie – das blieb sein
Ziel. Dieses Mal hatte er sich lediglich vorgenommen,
mitzulaufen und dann „einfach mal
zu gucken, wie es geht“. Nachdem er das Rennen
in 29:24 Minuten nach einem spannenden
Vierkampf im Spurt für sich entschieden
hatte, witzelte er: „Jetzt, wo ich Deutscher
Meister geworden bin, müsste ich eigentlich
aufhören.“ Bei den Frauen dominierte die Ulmerin
Alina Reh. Die EM-Vierte über 10.000
Meter auf der Bahn gewann in 32:22 Minuten.
103.020
Stufen ist Carsten Neder im Münchner Olympiaturm
innerhalb von 24 Stunden rauf und
runter gelaufen. Insgesamt 51-mal rannte er
den Turm hoch und wieder runter. Und diese
Strapazen hat er für einen guten Zweck auf
sich genommen: 15.000 Euro an Spendengeldern
erhielt der Extremsportler von Sponsoren
und anderen Spendern. Dieses
Geld kommt nun der „Initiative
krebskranke Kinder München
e.V.“ zugute.
www.olympiaturm24run.de
Sport als Krebsvorsorge
Laufen schützt vor
Darm- und Brustkrebs
Ein internationales Forscherteam hat
eine groß angelegte Analyse durchgeführt,
um den Zusammenhang
zwischen Sport und Krebs zu untersuchen.
Die Ergebnisse sind für zwei
Krebsarten eindeutig: Bewegung vermindert
das Risiko an Darm- oder
Brustkrebs zu erkranken. Auch für
andere Krebsarten vermuten die Forscher
einen derartigen Zusammenhang.
Dieser ließ sich allerdings nicht
eindeutig nachweisen. Für ihre Arbeit
führte das Team 19 Übersichtsstudien
zusammen, die wiederum auf den
Ergebnissen von insgesamt 541 Einzel-Studien
fußen.
Fotos: Imago, Asics, Flo Hagena, Strongman Run
8
Strongman Run
Auf einem Bein über Stock und Stein
Wegen einer Knochenkrebserkrankung verlor Tom Belz im Alter von acht Jahren ein Bein. Doch das
hält den 31-Jährigen nicht davon ab, sich schwierigen Herausforderungen zu stellen. So bestieg er im
August auf zwei Krücken und einem Bein Afrikas höchsten Berg, den 5895 Meter hohen Kilimandscharo.
Und im September finishte er beim 10-Kilometer-Rennen des Fisherman's Friend StrongmanRun in
Köln. „Man hat mir oft gesagt: ‚Tom, das kannst du nicht schaffen.‘ Aber ich denke nicht so viel darü ber
nach. Ich probiere es einfach aus – dann weiß ich, ob ich es kann.“ Und so beweist er sich selbst und der
Welt jedes Mal aufs Neue, dass Grenzen Kopfsache sind. Neben dem persönlichen Glücksgefühl nach
vollbrachten Heldentaten will er anderen Mut machen: „Mit der Besteigung des Kilimandscharo wollte
ich beweisen, dass eine körperliche Beeinträchtigung nicht grundsätzlich eine Behinderung sein muss.
Früher hätte ich gerne jemanden gehabt, der mir sagt, dass es da draußen einen verrückten Vogel gibt,
der mit nur einem Bein Berge erklimmen kann.“
www.strongmanrun.de
In 20 Tagen fit
70
SEKUNDEN
schneller als die bisherige Europarekordhalterin
war die aus Äthiopien stammende Niederländerin
Sifan Hassan beim Halbmarathon
in Kopenhagen. Mit ihrer Zeit von 65:15 Minuten
ist sie auch nicht weit vom Weltrekord
entfernt. Der steht bei 64:51 Minuten. Es ist
bereits der zweite Europarekord für Hassan
in diesem Jahr: Im Juli lief verbesserte sie
den Rekord über 5000 Meter auf der Bahn auf
14:22,34 Minuten und holte sich anschließend
in Berlin den EM-Titel.
Spezial-Programm mit Video-Workouts
ABNEHMEN
Chinesisches Kraut
zügelt den Appetit
Viele, die ein paar Kilos zu viel auf
den Rippen haben, scheitern beim
Abnehmen aus einem einfachen
Grund: Sie essen mehr als nötig,
weil sich beim Futtern einfach kein
Sättigungsgefühl einstellen will.
Das kann daran liegen, dass das
für das Sättigungsgefühl zuständige
Hormon Leptin nicht mehr
wirkt. Wissenschaftler des Helmholtz
Zentrums München haben
jetzt nachgewiesen, dass Celastrol,
ein pflanzlicher Wirkstoff aus
der chinesischen Medizin, die Leptin-Sensitivität
und damit die Sättigung
wiederherstellt.
Asics und Disneys Zeichentrickfilmschmiede Pixar sind eine Partnerschaft eingegangen. Aufhänger
ist der Disney-Pixar-Film „Die Unglaublichen 2“, der seit Kurzem in den Kinos läuft.
Asics will mit Hilfe der „Unglaublichen“ Familien dazu bewegen, mehr Sport zu machen. Funktionieren
soll das Ganze so: Bekanntermaßen sind die „Unglaublichen“ eine Familie, in der jedes
Mitglied Superkräfte besitzt und supersportlich ist. Im Rahmen von „I move me“, der globalen
Kampagne, mit der Asics Menschen dazu inspirieren will, sportlich aktiv zu werden, hat der
japanische Sportartikelhersteller nun eine Reihe von „Super-Power-Workout-Videos“ kreiert.
Diese Workouts sind von den Fähigkeiten der Figuren aus Disney-Pixars „Die Unglaublichen
2“ inspiriert. In den Videos führen mehrere Asics-Frontrunner Übungen für Klein und Groß vor.
Trainiert werden „Superkräfte“: Beweglichkeit, Gleichgewicht, Schnelligkeit, Ausdauer und
Kraft. Für echte Incredibles-Fans bringt Asics zudem eine Auswahl an limitierten „The Incredibles
2“-Sportschuhen heraus. Die Videos findest du auf dem Asics-Kanal auf Youtube.
9 ——— LÄUFT.
↦ So viel ist klar. Wer einen Marathon
laufen will, muss hin und wieder
im Training mal einen sehr langen
Lauf einstreuen. Doch wie lang
ist eigentlich lang genug? Kann
man es auch übertreiben? Und gibt
es abseits des Marathontrainings
möglicherweise eine Obergrenze
für Dauer und Distanz von Trainingsläufen?
Hier erfährst du, ob
und wann lang zu lang ist.
Wer wissen will, wie lang die langen
Läufe in der Marathon-Vorbereitung
sein sollen, bekommt in den einschlägigen
Foren ganz unterschiedliche Tipps.
Mancher rät, im Training nicht länger
zu laufen als die anvisierte Endzeit.
Länger zu laufen sei schlecht für den
Kopf. Klingt plausibel. Andere raten,
niemals länger als dreieinhalb Stunden
zu laufen, dies mache sonst die Beine
kaputt. Und die nächsten empfehlen,
dass langsame Marathonläufer, die
beim Marathon die fünf Stunden und
mehr anpeilen, im Training wenigstens
einmal vier Stunden und länger gelaufen
sein sollten. Ja was denn nun?
Um es kurz zu machen: Im Einzelfall
mögen diese Obergrenzen Sinn machen,
Allgemeingültigkeit besitzen sie
aber in keinem Fall. Denn: Es gibt kein
pauschales „zu lang“. „Zu lang“ ist abhängig
vom Trainingszustand und von
der Erfahrung. Wer ein paar Wochen
Lauftraining hinter sich hat, sollte nicht
drei Stunden am Stück joggen. Und sich
nicht gleich einen Marathon vornehmen.
Wer aber regelmäßig trainiert
und sein Training viele Jahre behutsam
aufgebaut hat, der darf sogar mal – aus
purer Freude an der Bewegung – einen
50er als Vorbereitung auf einen Marathon
einstreuen.
Dass man auch aus der Wettkampfstrecke
nicht unbedingt auf die längste
„zulässige“ Trainingsdauer schließen
kann, belegt folgendes prominente
Beispiel: Im November 2012, als er vom
WAS BRINGT'S WIRKLICH?
—
LANGE LÄUFE:
ZU LANG GIBT'S NICHT
—
Marathonlaufen noch überhaupt nichts
wissen wollte, fragte ich Arne Gabius,
welche Distanzen er bei seinen längsten
Trainingsläufen zurücklegt. Ein paar
Monate zuvor hatte der heutige deutsche
Marathon-Rekordhalter bei den
Leichtathletik-Europameisterschaften
in Helsinki hinter dem Briten Mo Farah
die Silbermedaille über 5000 Meter
gewonnen und dafür 13:31,38 Minuten
gebraucht.
Seine überraschende Antwort: 26
Kilometer! Wow, habe ich gedacht,
Trainingsläufe über 26 Kilometer zur
Vorbereitung auf ein 5-Kilometer-Rennen,
Respekt. Trainingsläufe über 106
Minuten, um beim Wettkampf dann weniger
als 14 Minuten zu benötigen. Im
Training ist Arne fast achtmal länger
gejoggt, als er dann beim Wettkampf
gerannt ist. Erst zwei Jahre später hat
er in Frankfurt sein viel beachtetes
Marathondebüt gegeben.
Zum Zeitpunkt seines Umstiegs auf die
42,195-Kilometer-Distanz wird Arne
also schon so einige lange Trainingsläufe
in den Beinen gehabt haben. Sein
Bewegungsapparat und sein Herzkreislaufsystem
waren also bereits perfekt
angepasst an lange Ausdauerbelastungen.
Ganz anders sieht das natürlich
bei Laufanfängern aus: Bei ihnen passt
sich Lauf für Lauf zunächst das Herzkreislaufsystem
an, parallel dazu, aber
deutlich langsamer, der Bewegungsapparat.
Aus dieser langsamen, stetigen
Entwicklung lässt sich eine „Karriere
der langen Läufe“ ableiten:
• In unseren Laufcampus-Anfängerkursen
haben wir die 40-Minuten-Grenze
als Schallmauer
definiert. Wer 40 Minuten ohne
Gehpausen joggen kann, wird von
uns in die Gemeinde der Läufer
aufgenommen.
• Als nächstes ist die 60-Minutenoder
auch 10-Kilometer-Grenze
UNSER EXPERTE
Andreas Butz
ist selbst über 130-maliger
Marathonläufer und Trainer der Trainer.
Der Gründer der „Laufcampus Akademie“
bildet Laufbegeisterte zu Lauf- und
Personal Trainern aus. Sein neues Buch ist
jetzt im BLV Buchverlag erschienen.
dran. Natürlich ohne Gehpausen.
• Ab einer Trainingsdauer von 90
Minuten geht die Fettverbrennung
so richtig los – das nächste logische
Ziel.
• Wer im Training einige Male zwei
Stunden gelaufen ist, ist top vorbereitet
für einen Halbmarathon.
• Für den Erfolg bei einem Marathon
sind die Anzahl der langen Läufe
über zweieinhalb Stunden und länger
entscheidend. Je mehr, umso besser.
• Und was machen Ultraläufer? Was
machen Läufer, die beim Rennen
über den Rennsteig über 73 Kilometer,
in Biel über 100 Kilometer
oder beim Berliner Mauerlauf
160 Kilometer rennen wollen? Die
laufen im Training auch schon mal
einen Marathon – im lockeren
Dauerlauftempo.
Warum machen Ultraläufer das?
Erstens weil sie es können und zweitens
weil sie müssen. Denn nur so
kann man die Kondition aufbauen, den
Energiestoffwechsel trainieren und den
Bewegungsapparat auf die langen Wettkampfbelastungen
vorbereiten. Und
nur so sind bei mir beispielsweise 140
Marathonläufe zusammengekommen.
Die meisten dieser Rennen habe ich
als abwechslungsreiche Trainingsläufe
mitgemacht und bin circa eine Minute
pro Kilometer langsamer gelaufen, als
ich mit Ziel Bestleistung unterwegs
gewesen wäre. Und wer auf der „Karriereleiter
für lange Läufe“ schon ein paar
Stufen erklommen hat, für den gilt ganz
allgemein: Zu lang und zu langsam geht
im Training nicht – zu wenig, zu kurz
und zu schnell dagegen schon.
10
Trends: Brooks Produktchef Carson Caprara im Interview
„Laufschuhe werden individueller werden“
↦ Jedes Jahr kommen über 100
neue Laufschuh-Modelle auf den
Markt. Kann man an einem Laufschuh
überhaupt Jahr für Jahr so
viel besser machen? Das haben
wir den beim amerikanischen Hersteller
Brooks für die Produktentwicklung
zuständigen Manager
Carson Caprara gefragt.
Der neue Brooks Levitate 2 ist mit einem
Energy Return von 72 Prozent
der reaktivste Laufschuh auf dem
Markt. Geht da noch mehr?
Wir könnten den Wert erhöhen,
aber darum geht es nicht. Der
Aufprall würde dann zu hart, die
Dämpfung würde leiden. Es geht
immer darum, Laufschuhe so zu
bauen, so dass sie dem Läufer
wirklich helfen.
Sprachen über die Entwicklung von Laufschuhen: Carson Caprara
(li.) von Brooks und LÄUFT.-Mitherausgeber Norbert Hensen
Also sind diese 72 Prozent ideal für
uns Läufer?
Bei dem Material, das wir verwenden,
ist es nach unseren Untersuchungen
ein optimaler Wert. Aber
jeder Läufer hat ein anderes Empfinden.
Es geht in Zukunft noch
mehr darum, jedem Läufer einen
Schuh zu geben, der ihm subjektiv
das beste Laufgefühl vermittelt.
Ist das die größte Herausforderung
für die Laufschuh-Industrie?
Absolut. Laufschuhe müssen noch
indi vidueller werden. Unser Konzept
und unsere Idee, die wir „stride
signature“ nennen, werden wir
weiterführen. Jeder Läu fer soll einen
Laufschuh bekommen, der zu
seinem Laufstil und seinem ganz
eigenen Bewegungsmuster passt.
Stabilitätsassistent
CEP WINTER RUN
COMPRESSION SOCKS
WINTER IS NO EXCUSE
BLEIB AUF KURS:
DIE NEUEN CEP WINTER RUN COMPRESSION SOCKS GARANTIEREN DURCH
MEDI COMPRESSION EINE HÖHERE EIGENSTABILITÄT DEINER KNÖCHEL
UND GELENKE – ZUR VERMEIDUNG SCHMERZHAFTEN UMKNICKENS.
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—
FIT DURCH
DEN WINTER
—
› SO TRAINIERST DU JETZT ‹
Text: Carsten Eich | Fotos: iStock
Was war das für ein Sommer! Gefühlt
gab es seit unseren Running
Camps im März an der Algarve
und auf Mallorca nur Sonnenschein
– quasi jeden Tag. Aber das
bleibt natürlich nicht so. Spätestens
mit der Zeitumstellung Ende
Oktober stehen die Vorzeichen auf
Dunkelheit, nasskaltes Wetter und
damit leider bei vielen Läufern oft
auch auf schwindende Motivation.
Eines sollten Kälte und eventuell
Nässe aber auf keinen Fall sein: Ein
Grund, nicht laufen zu gehen. Wer
denkt, dass er sich beim Laufen bei
diesen Bedingungen erkältet, dem
können wir Entwarnung geben.
Ganz im Gegenteil: Wenn du ein
paar Dinge beachtest, wirst du sogar
fitter durch den Winter kommen.
Regelmäßige Bewegung an der Luft –
und zwar gerne auch bei Kälte – hilft
mehr als dass es schadet.
Denn laufen kann man zum Glück
das ganze Jahr – also auch im Winter.
Nur bei deutlichen Minusgraden
(im zweistelligen Bereich) und bei
Eisglätte sollte man nach Alternativen
suchen, um der Gesundheit nicht
zu schaden. Natürlich kommt es im
Winter umso mehr auf die richtige
Ausrüstung an. Warme, möglichst
winddichte und wasserabweisende
Laufbekleidung ist heute fast
selbstverständlich. Sie sorgt dafür,
dass du beim Laufen nicht auskühlst.
Sie sollte gleichzeitig aber auch
atmungsaktiv sein, damit du bei
steigender Belastung nicht zu sehr
schwitzt. Wichtig ist gerade in der
dunklen Jahreszeit auch, dass du gut
gesehen wirst. Deine Kleidung sollte
daher mit möglichst vielen und großflächigen
Reflektoren ausgestattet
sein. Auch eine Stirnlampe hilft, den
Untergrund und mögliche Hindernisse
vor dir zu sehen und macht dich
außerdem für alle anderen sichtbar.
Eventuell ist auch ein spezieller
Trail-Laufschuh mit Gore-Tex-Membran
und grobem Profil hilfreich. Er
hält deine Füße trocken und bietet
dir mehr Halt. Trage beim Laufen im
12
Im Winter lieber nicht laufen gehen, um sich
nicht zu erkälten? Absoluter Unsinn! Gerade
jetzt solltest du laufen gehen, um fit durch
die kalte Jahreszeit zu kommen. Ex-Lauf-
Profi Carsten Eich verrät dir, was im Wintertraining
wichtig ist.
TRAINING
——
FITNESS
Winter außerdem möglichst immer
eine Kopfbedeckung und Handschuhe,
denn sonst verlierst du sehr viel
Körperwärme über den Kopf und
bekommst kalte Hände. Insgesamt
solltest du während des Trainings
natürlich nicht frieren, aber andererseits
auch nicht zu stark schwitzen.
Richtig gekleidet bist du, wenn dir
in den ersten Minuten deines Laufs
ein klein wenig kühl ist. Durch die
Belastung beim Laufen steigt die
Körpertemperatur an und dir wird
relativ schnell warm.
Wenn du diese Punkte beachtest,
wird gerade das Lauftraining im
Grundlagenbereich mit seiner moderaten
Belastungen dein Immunsystem
stärken. Wichtig ist, dass
du nach dem Laufen schnellstmöglich
ins Warme kommst und trockene
Sachen anziehst oder gleich
duschst. Auch die üblichen Dehnungs-
und Kräftigungsübungen
kannst du nach dem Duschen im
warmen Wohnzimmer ohne zusätzliche
Erkältungsgefahr nachholen.
Der erste Punkt ist also geklärt:
Im Winter solltest du auf jeden
Fall laufen gehen. Aber der zweite
Punkt ist: Was mache ich im Winter
denn am besten? Auf den folgenden
Seiten findest du sieben wertvolle
Tipps für das Wintertraining – und
was du machst, wenn du doch mal
erkältet oder krank bist.
13 ——— LÄUFT.
7 TIPPS FÜRS WINTERTRAINING
01
Für mehr
MOTIVATION
02
Für die Grundlagen-
AUSDAUER
03
Für neue
REIZE
Mach Pause und setze dir neue Ziele.
Als allererstes empfehle ich oft: nicht laufen.
Pause machen. Zwei bis drei Wochen.
Nutze diese Zeit zur kompletten Erholung
für Körper und Geist. Gerade für wettkampforientierte
Läufer ist diese Pause
nach dem letzten Wettkampf sehr wichtig,
damit der Körper abschalten und sich auf die
neue Vorbereitung einstellen kann. In dieser
Zeit verlernt keiner das Laufen, aber die
Vorfreude auf den Start des Wintertrainings
wird durch diesen Break deutlich spürbar.
Jetzt kannst du dir neue Ziele setzen und
dein Laufjahr 2019 planen. Neue Ziele geben
dir Motivation im Wintertraining.
Geh im Wohlfühltempo laufen.
Nach der Pause geht es wieder los. Im
Wintertraining arbeitest du hauptsächlich
an deiner Grundlagenausdauer und Kraftentwicklung.
Klingt langweilig und eintönig?
Keineswegs! Jetzt hast du die Chance,
neue Trainingsreize auszuprobieren!
Grundlagentraining ist Laufen im Wohlfühltempo,
also im Bereich zwischen 60
und 75 Prozent deiner maximalen Herzfrequenz
(HF max). Die HF max ist die Anzahl
der Herzschläge pro Minute, die du unter
größtmöglicher Anstrengung erreichen
kannst. Dieser Maximalpuls ist ein sehr individueller
Wert und hängt vom Alter, vom
Trainingszustand, aber auch von der Veranlagung
ab. Viele Laufuhren berechnen
04
diesen Wert und zeigen dir so deine effektiven
06
Für mehr
Trainingsbereiche an. Doch dein Wohl-
Für mehr
fühltempo kannst du auch spüren: Wenn
TEMPO
du dich beim Laufen problemlos unterhalten
kannst, dann passt auch das Tempo.
Baue Fahrtspiele in dein Training ein.
Natürlich darf man im Winter auch mal
Gas geben. Ein Fahrtspiel kann – wenn
05
man die äußeren Bedingungen beachtet
Für die
und sich ordentlich aufwärmt – für
Abwechslung sorgen. Beim Fahrtspiel
ABWECHSLUNG
wechseln sich schnellere und langsame
Abschnitte ab, diese sind in Intensität und Probiere Alternativtraining aus.
Distanz frei wählbar. Aber bitte keine Maximalsprints
Das Laufen mit angezogener Handletzungsgefahr
einbauen, hier wäre die Verbremse
empfinden viele Läufer als
viel zu hoch. Es geht eher langweilig. Probiere deshalb doch
um mittlere Geschwindigkeiten, vielleicht neben dem Laufen einfach mal alle
sogar im profilierten Gelände. Das Fahrtspiel
möglichen Alternativsportarten aus!
bringt nicht nur Spaß ins Lauftrai-
Schwimmen bzw. Aquajoggen sind
ning, es bereitet auch das im Frühling folgende
ideal, um bei niedrigem Puls und ohne
Tempotraining ideal vor. Zu Beginn Belastung für Sehnen und Gelenke im
des Wintertrainings ist das freie Fahrtspiel
Wasser zu trainieren. Aber auch die
ideal, dabei gibt die Natur die Strecke eine oder andere Einheit auf dem Rad
vor. Laufe beispielsweise bis zur nächsten bietet eine willkommene Abwechslung,
Kreuzung flotter oder beschleunige auf im Winter natürlich eher auf dem Ergometer
dem kurzen Anstieg. Danach läufst du
daheim oder im Fitnessstudio.
locker weiter und erholst dich bis zum Auch ein wöchentlicher Spinning-Kurs
nächsten Tempoabschnitt. Später kannst kann hier Abwechslung und Motivation
du durch Minuten-Vorgaben System in ins Grundlagentraining bringen. Aber
diese Trainingsform bringen. Beliebt ist auch Hallen-Sportarten wie Tennis,
zum Beispiel eine Pyramide: 1-2-3-2-1, die Badminton, Squash, Fußball und Basketball
Zahlen stehen hier für Minuten, die Pause
sind sehr effektiv und bringen
ist dabei so lang wie die Belastung zuvor. Abwechslung in den Trainingsalltag.
Laufe abseits der bekannten Wege.
Jetzt hast du die Möglichkeit, im Training
auch mal neue Wege zu gehen und Neues
zu entdecken. Da die Laufgeschwindigkeit
aktuell in den Hintergrund tritt, kannst du
dir neue Laufstrecken suchen. Einfach mal
die gewohnte Runde verlassen und den
Berg nebenan mit in die Trainingstrecke
einbauen. Profilierte Laufrunden sind im
Grundlagentraining ideal, da sie gleichzeitig
auch die laufspezifischen Kraftentwicklung
unterstützen. Achte nur auch
hier auf deine Herzfrequenz, denn nur im
niedrigen Pulsbereich trainierst du wirklich
die so wichtige Grundlagenausdauer.
POWER
Stärke deine Beine
Wir Läufer müssen nicht nur laufen, sondern
brauchen dafür auch laufspezifische
Kraft, also eine gut trainierte Beinmuskulatur.
Diese trainierst du am besten durch Läufe
im profilierten Gelände bzw. durch Berganläufe.
Suche dir dazu einfach einen nicht
zu steilen Berg, laufe hier eine Strecke von
circa 200 Metern im mittleren Tempo hinauf
und nutze den Rückweg als Trabpause.
Wenn du das 6- bis 10-mal wiederholst, hast
du ein super Berglaufprogramm absolviert.
Unser Experte
Carsten Eich
Der Ex-Profi ist unser Trainingsfachmann.
Er war über viele Jahre die deutsche Nummer
eins auf der Straße. Noch immer hält er mit
60:34 Minuten den deutschen Rekord im Halbmarathon.
Nach seiner Karriere ist Carsten
Eich der Laufszene auf vielfältige Weise verbunden.
So leitet er die laufen.de Running Camps,
die im Herbst 2018 und im Frühjahr 2019 wieder
angeboten werden. www.carsten-eich.de
14
07
Für mehr
STABILITÄT
Arbeite an der allgemeinen
Kraftentwicklung.
Außerdem solltest du im Winter auch
viel Wert auf die allgemeine Kraftentwicklung
legen. Deine Muskulatur
braucht neue Trainingsreize, um sich zu
stabilisieren und den Anforderungen
des folgenden Lauftrainings gerecht zu
werden. Vor allem die muskuläre Rumpfstabilität
ist besonders wichtig. Warum
also nicht ein bis zwei Trainingseinheiten
im Fitnessstudio pro Woche einplanen?
Hier bist du wetterunabhängig,
kannst auf dem Ergometer bzw. im Spinning-Kurs
dein alternatives Ausdauertraining
absolvieren und anschließend
30 bis 45 Minuten Krafttraining machen.
Denn auch wir Läufer profitieren von
einer leistungsfähigen Muskulatur,
gerade die Bauch- und Rückenmuskulatur
sorgt für einen ökonomischen
Laufstil auf längeren Strecken. Beim
Krafttraining kommt es nicht auf große
Gewichte an, du trainierst vielmehr
die Kraftausdauer mit überschaubaren
Gewichten bei hohen Wiederholungszahlen
pro Übung. Zur Belohnung gibt
es in den meisten Fitnessstudios nach
dem Training eine Sauna für die Entspannung,
die gleichzeitig deine Abwehrkräfte
stärkt. Natürlich kannst du
ein effektives Stabilisationstraining für
die Rumpfmuskulatur auch daheim absolvieren.
Zahlreiche Übungen lassen
sich allein mithilfe deines eigenen Körpergewichts
durchführen.
UND WENN DU
DOCH MAL
KRANK ODER
ERKÄLTET
BIST?
Und was, wenn du doch mal erkältet
oder krank bist? Mit einem
leichten Schnupfen bzw.
einer verstopften Nase kannst
du einen ganz ruhigen Dauerlauf
machen, aber nur wenn du dich
insgesamt gut fühlst. Sobald
Grippesymptome wie erhöhte
Temperatur, Fieber oder Kopfund
Gliederschmerzen auftreten,
gilt striktes Trainingsverbot!
Erst wenn du wieder gesund bist
und grünes Licht vom Arzt bekommen
hast, kannst du wieder
ins Training einsteigen. Achte
im Winter auf deinen Vitamin
D-Spiegel. Dieser ist wichtig für
deine Leistungs- und Regenerationsfähigkeit,
wird aber in erster
Linie durch Sonnenlicht aufgebaut.
Dies führt bei vielen Menschen
im Winter zu einer deutlichen
Unterversorgung, daher
beim Hausarzt einfach mal den
Vitamin D-Spiegel kontrollieren
lassen und gegebenenfalls gegensteuern.
Wintertraining ist
also nicht nur extrem wichtig für
den Einstieg ins neue Laufjahr,
sondern auch sehr abwechslungsreich.
Alle Ausdauersportarten
sind erlaubt, solange du
diese im unteren Belastungsbereich
absolvierst.
15 ——— LÄUFT.
—
NEUE PRODUKTE
—
NEW BALANCE
—
HOL DIR DAS
NEW YORK
— FEELING
Die Startplätze für den New York-Marathon sind immer heiß
begehrt und deshalb darf nicht jeder in „Big Apple“ auf die
Strecke. Ein bisschen New York-Marathon kannst du dir
jetzt aber nach Hause holen: New Balance ist offizieller Partner
des größten Marathons der Welt und bringt passend zum
diesjährigen Lauf am 4. November eine New York-Kollektion
auf den Markt. Zu der gehört unter anderem der 1400 v6 –
ein leichter (Männer 203 g, Frauen 170 g), neutraler Wettkampfschuh
für schnelle Einheiten. Er erscheint nun im neuen
Design, das von der Marathonstrecke und der Stadt New
York inspiriert wurde. Farben, Schnürsenkel, Einlegesohle,
Zungenlabel sowie Zwischen- und Außensohle spiegeln die
Metropole wieder. Zur New York-Kollektion gehören außerdem
die Schuhe FuelCell Impulse und Fresh Foam 1080 v8
sowie zahlreiche stylische Bekleidungsstücke.
New Balance | 1400 v6 | 120,00 €
POLAR
Von Profis für Profis
ULTRALEICHTE BEGLEITER
Buff bringt eine neue Produktlinie auf den Markt: Die
urbane Kollektion umfasst Mützen, Halstücher sowie Haarund
Stirnbänder, für die eigens der Stoff Dryflx entwickelt
wurde. Vorteile des neuen Materials: Es ist ultraleicht, extrem
saugfähig und elastisch. Die Dryflx-Produkte verfügen
über einen rundum reflektierenden Style, wodurch Läufer
sowohl in den frühen Morgenstunden, als auch in der tiefsten
Nacht gut sichtbar bleiben.
Buff | Hat: 23,95 € | Headband: 17,95 € | Halstuch: 21,95 €
Gleich mit zwei neuen Modellen startet Polar in den Herbst. Das finnische Unternehmen, seit über 40 Jahren am Markt und
Pionier in Sachen Sporttechnologie, hat mit der Polar Vantage V eine High-End-Profi-Multisportuhr entwickelt. Der Sportcomputer
kommt in einem schlanken, zeitlosen Design daher. Pures Understatement. Denn im Gehäuse hat Polar innovative
Technologien verbaut. Zum einen die „Polar Precision Prime Sensor-Fusionstechnologie“ – die sorgt für optische Pulsmessung
am Handgelenk mit höchster Genauigkeit. Zum anderen ist die Vantage V die erste Multisportuhr mit Messung der Running
Power (Watt) direkt am Handgelenk. Mit der Funktion Training Load Pro werden drei Werte (Cardio Load, Muscle Load und
Perceived Load) genutzt, um eine ganzheitliche Betrachtung der Trainingsbelastung zu ermöglichen. Nie war die Bezeichnung
„Trainer am Handgelenk“ passender als bei der Polar Vantage V. Die Technologie Recovery Pro unterstützt Athleten
dabei, die Balance zwischen Training und Erholung zu optimieren und den eigenen Trainingserfolg zu überprüfen. Die ebenfalls
neue Vantage M ist ebenfalls eine vollwertige Trainingsuhr, verzichtet aber auf einige der Profi-Features der Vantage V.
Polar | Vantage V: 499,95 € | Vantage M: 279,95 €
16
ANTELOPE
Effektiver Trainieren
Ein Ganzkörpertraining in nur 20 Minuten? Geht nicht? Geht doch. Mit dem Antelope
Suit trainierst du besonders effektiv und sparst Zeit. Dahinter steckt eine neue
Art des EMS-Trainings. EMS steht für Elektro-Muskel-Stimulationstraining – seit
Jahren ein Fitness-Trend mit steigenden Mitgliederzahlen in Studios. Das Startup
Wearable Life Science hat nun einen Anzug entwickelt, den man überall tragen
kann, um persönliche Ziele schneller zu erreichen. Der
Clou der intelligenten Bekleidung: Die direkt in die
Textilien integrierten Silikonelektroden und eine interne
Verkabelung stimulieren die großen Muskelgruppen
des Körpers (Bauch, Rücken, Nacken, Oberarme, Gesäß,
Oberschenkelvor- und rückseite) und helfen beim
Muskeltraining. Auch sein Lauftraining kann man mit
dem Antelope Suit intensiver gestalten. Über die dazugehörige
App können verschiedene Trainingsprogramme
(Ausdauer, Kraft, Regeneration) und die Intensität
gesteuert werden.
Antelope Suit | 1399,00 € | www.antelope.club
Brillen aus dem 3D-Drucker
Noch leichter, noch besser belüftet und noch komfortabler – das verspricht die neue
Proshift 3D_X von Adidas, ein Update der beliebten Proshift. Bügel und Hauptrahem
werden komplett im 3D-Drucker produziert und sind daher noch leichter. Außerdem
kann die Flexibilität individuell abgestimmt werden,
damit sich die Brille jeder Kopfform optimal anpasst.
Hinzu kommt eine Auswahl an verschiedenen
Glas-Filtern. Adidas | proshift 3D_X | ab 199,00 €
CEP
→ KOMPRESSIONSSOCKEN FÜR
DEINE LÄUFE IM DUNKELN
Kompressionssocken schützen die
Muskulatur vor Vibrationen, verbessern
die Durchblutung beim Laufen
und helfen vor allem, nach dem Training
schneller zu regenerieren. Ganz
nebenbei verhindern sie durch ihren
perfekten Sitz am Fuß auch die Bildung
von Blasen. Und diese hier des
deutschen Herstellers CEP haben darüber
hinaus noch den Effekt, dass sie
dich im Winter beim Laufen im Dunkeln
sichtbar machen. Auf den Nighttech
Socks von CEP sind im Wadenbereich
Reflektoren angebracht, die dafür sorgen,
dass du von anderen Verkehrsteilnehmern
gesehen wirst. Ganz
wichtig für Läufer, die im Winter ihr
Training morgens vor oder abends
nach der Arbeit absolvieren. Und natürlich
bieten diese Socken – wie bei
allen CEP-Produkten – die wirksame
Kompression nach medizinischen
Maßstäben, die den Rückfluss des
Blutes aus der Beinmuskulatur zum
Herz unterstützt.
CEP | Nighttech Socks | 54,90 €
ICEBREAKER
Natürlich warm
Weg vom künstlichen hin zum natürlichen – das ist ein
Trend der vergangenen Jahre. Und in diese Richtung
geht auch Sport-Funktionskleidung aus Merinowolle.
Icebreaker brachte vor gut 20 Jahren die ersten Modelle
auf den Markt und arbeitet seitdem an deren Verbesserung
und Weiterentwicklung. So zeichnet sich
die Kollektion für den Herbst und Winter 2018 durch
leichte Änderungen aus, wie zum Beispiel längere Ärmel
und einen längeren Rumpf bei den Damenoberteilen. Zudem wurde mit dem
extrem leichtgewichtigen 150 Bodyfit Zone Base Layer ein Produkt neu aufgenommen,
das sich für das ganzjährige Training eignet. Das 150 Zone Long Sleeve
Crewe besteht zu 83 Prozent aus weichem und geruchsabweisendem Merino,
das an verschiedenen Stellen in unterschiedlichen Qualitäten eingesetzt wird.
So wird Körperwärme an den Stellen zurückbehalten, an denen sie benötigt wird
und an anderen abgegeben. Auch bei intensiverer Bewegung wird Wärme vom
Körper weggeleitet – sodass dein Körper immer die optimale Temperatur behält.
Icebreaker | BodyfitZone 150 Zone Long Sleeve Crewe | 85,95 €
17 ——— LÄUFT.
EQUIPMENT & MODE
LEDLENSER
—
FÜR MEHR
SICHERHEIT
—
↦ Wenn es im Winter spät hell und wieder früh dunkel wird, lässt es sich oft
nicht umgehen, im Dunkeln zu laufen. Eine Stirnlampe sorgt dann dafür, dass
du keine Hindernisse übersiehst. Die neue Lauflampen-Serie des Lichtspezialisten
Ledlenser besticht durch gute Lichtqualität und zudem durch einen 150
Grad weiten Lichtkegel – so wirst auch du besser gesehen, und zwar nicht nur
von vorn, sondern auch von der Seite. Ein zusätzliches rotes Rücklicht sorgt für
noch mehr Sicherheit. Das Einsteigermodell Neo4 überzeugt zudem mit gerade
einmal 100 Gramm Gewicht und einer Batterie-Laufzeit von bis zu 40 Stunden.
Ledlenser | Neo4 | 29,90 €
3 ESSENTIALS
FÜR DEN WINTER
→ GUT GEDÄMPFT
UND BELÜFTET
Im Winter dürfen die
Laufsocken gerne etwas
dicker sein. Und das sind die
Modelle von Balega. Eine
feuchtigkeitsregulierende
Faser sorgt gleichzeitig für gute Belüftung,
SilverTechnologie beugt Geruchsbildung
vor. Ein breiter Kompressionsbereich stützt
das Fußgewölbe. Das fühlt sich nicht nur
gut an,sondern kann sogar die Gefahr von
Verletzungen reduzieren.
Balega | Enduro Low Cut | 15,95 €
→ MOLLIG WARM AN
KALTEN TAGEN
Es ist kalt? Kein Problem!
Die Bonded Baffle
Hybrid Jacket ist zwar
super leicht, hält dich
dank Thinsulate-Wattierung
aber warm und
bietet ausreiched Atmungsaktivität.
Fleecematerial an Armen
und am Rücken packen Körper buchstäblich
in Watte, ohne dass beim Sport die
Bewegungsfreiheit beeiträchtigt wird.
Saucony | Bonded Baffle
Hybrid Jacket | 160,00 €
LEUCHTMITTEL
MÄRCHENHAFT LECKER
Passend zum Herbst launcht Hoka
One One seine Fly at Night Collection.
Mit den beiden Modellen Mach
Fly at Night (Foto oben) und Cavu
Fly at Night kannst du dich sehen
lassen! Mit besonders auffälligen,
reflektierenden Elementen auf der
Seite und im Fersenbereich machen
dich die beiden ultraleichten und gut
gedämpften Laufschuhe mit Profly-
Mittelsohle weithin sichtbar.
Hoka One One |
Mach Fly at Night | 155,00 €
Fast jeder kennt das Märchen von
Göldlöckchen, das den drei Bären
ihr Porridge wegfuttert. Wenn die
Bären das Porridge von 3 Bears
hatten, ist das kein Wunder. Das ist
nämlich unglaublich lecker – und
Läufer schwören schon lange auf
Haferbrei am Morgen. Das Porrigde
ist ohne Zuckerzusatz, basiert auf
Vollkornhaferflocken und gibt es in
fünf verschiedenen Geschmacksrichtungen.
3 Bears Porridge | 400 g | 4,99 €
→ ATEMTRAINING
OHNE LAUFSCHUHE
Entwickelt, um Menschen
mit Atembeschwerden
Lin derung
zu verschaffen, ist
das Atemtrainingsgerät
WellO2 längst im
Sport angekommen. Durch eine Kombination
aus regelbarem Atemwidestand
und Dampf soll sich die Atemleistung
um bis zu 30 Prozent verbessern. Beim
Ein- und Ausatmen wird die Atemmuskulatur
durch den stufenlos regelbaren
Widerstand gezielt trainiert.
Well02 | 199,00 €
18
Laufcamps und -Kurse
Trainingspläne
Für Laufanfänger und geübte Läufer
Personal Training
Lauf- und Krafttraining speziell für Läufer
Firmencoaching
Gesundheitsmanagement, Gesundheits- und Fitnesschecks, Laufkurse, Teamevents
Trainieren wie die Profis
Sommer-Wochenend-Laufcamps*
Spezifische Laufkurse*
Mehr zu unseren Camps und Kursen unter shop.medical-institute-berlin.de
* Auch mit Startplatzoption
Text: Andrea Löw | Fotos: RacingThePlanet/Onni Cao
› GOBI MARCH
—
IN DER MONGOLEI ‹
LAND UNTER
IN DER
WÜSTE GOBI
—
20
250 Kilometer in Selbstversorgung auf sechs
Etappen durch die Wüste Gobi in der Mongolei –
das ist der Gobi March. LÄUFT.-Autorin Andrea
Löw war dabei, lief durch endlose Weiten mit
farbenprächtigen Blumen, musste nach sintflutartigen
Regenfällen aus dem Camp evakuiert
werden und erlebte einiges Unvergessliches mehr.
EVENTS
——
REISEN
21 ——— LÄUFT.
EVE NTS & RE ISE N
Es regnet. Nein, es schüttet. Man
hat das Gefühl, der Himmel öffnet
seine Pforten und lässt alles Wasser
auf einmal auf die Erde platschen.
Nur, dass es danach nicht aufhört.
Ich habe Glück – wenn man das so
bezeichnen kann. Während viele
Läufer noch auf der Strecke der
dritten Etappe des Gobi Marchs
unterwegs sind, habe ich das Ziel
schon erreicht und hocke im Zelt.
Ich warte auf die anderen Läufer.
Immer, wenn der Zelteingang geöffnet
wird, läuft Wasser herein. Ich liege
in einer Pfütze. Die Organisatoren
haben zwei Schwämme, die werden
nun von Zelt zu Zelt gereicht, um den
Eingangsbereich wieder trockenzuwischen.
Eine ziemliche Sisyphusarbeit,
beim nächsten Öffnen des Zelts ist
nämlich alles wieder nass.
Es regnet so stark, dass der Start
am nächsten Tag von 8 auf 10 Uhr
verschoben wird, damit wir mehr Zeit
haben, unsere Laufsachen zu trocknen.
Später am Abend werden die
Zelte zusätzlich in Folien eingepackt,
da sie den Wassermassen nicht mehr
standhalten. Stellt man sich so die
Wüste vor? Oder denkt man da nicht
eher an Hitze und Trockenheit? Am
nächsten Morgen stehen vor dem
langen Marsch über 70 Kilometer und
1300 Höhenmeter überall Läufer um
Feuer herum und halten nasse Schuhe,
Socken oder Shirts auf Stöcken
über die Flammen. Wir lachen über
„Ultrarunner´s barbecue“.
WER RECHNET MIT SO VIEL
REGEN IN DER WÜSTE?
Es ist ja nicht so, dass der Veranstalter
uns nicht vorgewarnt hätte.
Beim Race-Briefing, zu dem sich
in Ulan-Bator, der Hauptstadt der
Mongolei, 232 Starter aus 50 Ländern
eingefunden hatten, hatten sie
uns gewarnt, dass das Wetter hier in
dieser Jahreszeit sehr schnell radikal
umschlagen kann. Dem maß ich zu
diesem Zeitpunkt aber noch keine
große Bedeutung bei. Aber das ändert
sich ein paar Tage später. Doch zuerst
ment-Check, bei dem die umfassende
Pflichtausrüstung kontrolliert
wird: Schlafsack, warme Jacke,
lange Tight, Erste-Hilfe-Set, Nahrung
mit mindestens 2000 Kalorien
pro Tag, Messer, Löffel, Stirnlampe,
Ersatzlampe, Klopapier, Hand-Desinfektionsgel
usw. 8,6 Kilo bringt
mein Rucksack auf die Waage, dazu
kommen noch 1,5 Liter Wasser.
Am Abend erreichen wir das erste
Camp, das an den Burgruinen von
Khar Bukhiin Balgas liegt. Wir steigen
aus den Bussen und da ist er, der
Geruch, der uns in den kommenden
Tagen immer wieder begleiten wird.
Es duftet nach Lavendel und anderen
Pflanzen, die ich daheim gerne
FARBEN
PRACHT
Nachdem es vor dem
Rennen häufig geregnet
hatte, erwartete die Läufer
die Wüste mit einer wahren
Farbenpracht (linkes Bild).
Kein Wunder, dass Andrea
Löw (rechtes Bild) die 250
Kilometer durch die atemberaubende
Natur der Mongolei
genoss – auch wenn einige
davon wirklich hart waren
beginnt alles wie erwartet.
250 Kilometer in Selbstversorgung
durch endlose Steppen, Dünen und
Gebirgslandschaften, vorbei an
Pferdeherden und manchmal auch
Kamelen – der Gobi March von
Racing the Planet, einer der Läufe in
der 4-Deserts-Serie, fand in diesem
Jahr erstmals in der Mongolei statt.
Das Wüstengebiet erstreckt sich
zu weiten Teilen auch über China.
Ich bin mit einem guten Dutzend
deutscher Läufer des Little Desert
Runners Clubs nach Asien gereist.
Gegründet hat den der erfahrene
und erfolgreiche Extremläufer Rafael
Fuchsgruber.
Nach dem Briefing folgt der Equipzur
Entspannung in mein Badewasser
schütte. Davon nahezu betört
beziehen wir unsere Zelte, die sich
jeweils sieben Läufer teilen.
BETÖRENDER DUFT, UNGLAUB-
LICHE FARBENPRACHT
Am nächsten Morgen geht es endlich
los, knapp 40 Kilometer mit gut
500 Höhenmetern haben wir zu
erlaufen. Es geht durch eine endlos
weite Steppe, begleitet von dem
wunderbaren Duft der Pflanzenwelt.
Es hat viel geregnet zuletzt, sodass
wir einzigartige Farbspiele geboten
bekommen. Der Grundton ist grün,
aber die Pflanzen sind auch lila,
manchmal gelb, es ist ein wahrer
22
DAS IST DER
GOBI MARCH
Der Gobi March ist ein 250-Kilometer-Rennen über
sechs Etappen durch die Wüste Gobi, das dieses Jahr in
der Mongolei ausgetragen wurde. Jeder Teilnehmer trägt
alles, was er für die gesamte Zeit des Rennens benötigt
(außer Zelt und Wasser) mit sich. Das nächste Rennen
startet am 28. Juli 2019. www.4deserts.com/gobimarch
RUSSLAND
CHINA
Rausch für Nase und Augen. Im
Hintergrund Berge, vorne immer
wieder Pferdeherden, wie für uns in
die Landschaft gestellt oder gemalt.
Wir kommen an vereinzelten Jurten
vorbei, wo die Nomaden uns neugierig,
oft verwundert, aber immer
freundlich anschauen. Manchmal
klatschen Kinder uns ab. Kurz vor
dem Ziel, ich höre schon die Trommel,
die jeden Läufer begrüßt, reiten
drei Kinder auf ihren Pferden an
mich heran. „Welcome to Mongolia!“
rufen sie und strahlen mich an.
Glücklich komme ich ins Camp,
beziehe mein Zelt, trinke und esse.
Camp-Routine halt. Ich mag das,
mochte es schon bei meinen bisherigen
Etappenrennen so sehr. Alles
ist reduziert auf das Wesentliche:
Schlafen. Essen. Laufen. Dazwischen
mit Gleichgesinnten reden.
Alles entspannt. Kein Internet. Ein
Traum!
Am zweiten Tag stehen 48 Kilometer
mit mehr als 1000 Höhenmetern
auf dem Programm. Wenn es flach
ist oder bergab geht, laufe ich, bergan
marschiere ich, um Kräfte zu sparen.
Nach dem letzten Checkpoint
gibt es sehr schöne Downhills, das
ist genau nach meinem Geschmack.
In der Ferne sehe ich hinter leuchtend
gelben Feldern beeindruckende
Felsformationen. Ich darf jedoch
nicht zu viel in die Landschaft
schauen, der Weg hinunter erfordert
volle Konzentration, bis wir auf eine
Schotterpiste kommen. Ich höre die
Trommel und laufe nach gut siebeneinhalb
Stunden ins Ziel ein.
STEIL BERGAUF UND DANN
WIEDER RUNTER
Dieses dritte Camp ist wunderschön,
wir übernachten in traditionellen Jurten,
die wie gemalt vor einer imposanten
Fels- und Bergkulisse stehen. Die
Berge hinter dem Camp sind genau so
lange sehr malerisch, bis ich begreife,
dass wir zu Beginn der dritten Etappe
über 42,5 Kilometer mit knapp 600
Höhenmetern genau da rauf müssen.
Eine ziemliche Kraxelei. In einer
langen Reihe schlängeln wir uns am
nächsten Tag hinauf, häufig müssen
wir die Hände zur Hilfe nehmen.
Nach einem Downhill geht es relativ
flach weiter. Wenig später laufen
wir in eine wunderschöne, aber auch
kräftezehrende Dünenlandschaft.
Zweimal muss ich anhalten: Einmal,
um den Sand aus meinen Schuhen zu
schütten, ein weiteres Mal, nachdem
ich gemerkt habe, dass noch mehr
Sand in meinen Socken ist. Nach den
Dünen kommt der Fluss, auch da
müssen wir durch. Und wieder ein
Landschaftswechsel: durch hunderte,
nein tausende violette Pflanzen geht
es ins Ziel.
Dann beginnt der Regen. Den ganzen
Abend und die Nacht. Zu Beginn
23 ——— LÄUFT.
DAS
ZIEL
Die Mitglieder des Little
Desert Runners Clubs
rund um Gründer Raphael
Fuchgruber (Mitte,
Startnummer 61) feiern
ausgelassen im Ziel.
Die Finisher-Medaillen
bekamen alle Läufer von
Mönchen überreicht
der langen Etappe am nächsten Tag
quäle ich mich, gefühlt geht es ständig
bergauf. Da läuft, an einem steilen
Anstieg, Antje zu mir auf. Antje,
die letztes Jahr trotz ihrer fiesen
Krankheit Lipödem in der Namib ein
grandioses Rennen abgeliefert hat,
inzwischen einige Operationen über
sich ergehen lassen hat und nun viel
schneller unterwegs ist. Ich freue
mich, sie zu sehen, berichte ihr, dass
ich gerade irgendwie nicht den Berg
raufkomme. „Keine Sorge, die ersten
beiden Streckenabschnitte heute sind
die mit den meisten Höhenmetern,
das haben wir also gleich geschafft“,
beruhigt sie mich. In der Tat folgt bald
ein langgezogener Downhill. Antje
und ich beschließen, solange es passt,
zusammen zu laufen.
Zu zweit geht die Zeit schneller
vorbei, wir kommen gut voran. Am
vorletzten Checkpoint müssen wir
die Stirnlampen aufsetzen, damit wir
gerüstet sind für die bald einsetzende
Dunkelheit. Nun wird es zäh. Wir
wechseln zwischen Gehen und Laufen,
irgendwo zwischen Kilometer 50 und
60 sehe ich auf einem Berg ganz viele
Kamele und freue mich darüber. Dann
trotte ich weiter. Antje trottet auch.
IM STOCKDUNKELN
DURCH DEN FLUSS
Wir haben inzwischen das zum Unesco-Weltnaturerbe
erklärte Orkhon-Tal
erreicht, das nach dem gleichnamigen
Fluss benannt ist, sehen in der Dunkelheit
allerdings nichts mehr von der
landschaftlichen Schönheit. Inzwischen
sind wir am Fluss, müssen im
Dunkeln durchs Wasser, tapsen durch
den Schlamm. Sumpf, stehendes
Gewässer, Stirnlampe: Deren Schein
lockt unzählige Moskitos an. Ich
schlage um mich, versuche zugleich,
die Markierungen, die uns den Weg
weisen sollen, nicht zu übersehen und
nicht zu stolpern oder in Schlammlöcher
zu fallen. Wir mobilisieren
nochmal alle Kräfte und rennen. Nach
11:37 Stunden laufen wir, gemeinsam
mit vielen Moskitos, ins Ziel ein.
Dann beginnt der Regen wieder.
Zähne putzen und Toilette müssen
verschoben werden, ich hocke im Zelt
und versuche, warm zu werden. Ich
verkrieche mich in meinen Schlafsack.
Ich bin die einzige aus meinem Zelt,
die bisher da ist. Nun blitzt und donnert
es heftig. Ich mache mir Sorgen
um die anderen, aber nach und nach
kommen sie rein, berichten von den
Strapazen da draußen. Am nächsten
Vormittag kommt die Nachricht: Das
Wetter bleibt schlecht, wir sollen in
45 Minuten gepackt haben, der Veranstalter
bringt uns zu einer Sporthalle,
in der wir den freien Tag verbringen
und unsere Kleidung trocknen können.
Wir werden nach Karakorum gefahren,
der bedeutenden historischen
Stadt, in der zwei Tage später auch
das Ziel sein wird. Der neue Teil der
Stadt ist allerdings trostlos, steht
weitgehend unter Wasser und kann
in meinem Kopf noch nicht mit dem
klangvollen Namen verbunden werden.
Es gibt im Ort eine große Sporthalle.
Auf dem Hallenboden sind unsere
Zelte markiert, wir breiten unsere
Matten aus. Es tut gut, im Trockenen
zu sein. Schnell sind das Volleyballnetz
und die Tribünen mit Laufshirts
und -shorts sowie Jacken behängt.
KULTURELLES SPEKTAKEL
IN KNAPPEN HÖSCHEN
Am Nachmittag gibt eine Überraschung:
Als der Regen aufhört,
werden wir eingeladen, auf die Wiese
vor der Halle zu kommen. Naadam,
ein großes Spektakel, das eigentlich
im Juli stattfindet, aber auch mal zu
Hochzeiten oder sonstigen Anlässen
veranstaltet wird, gibt es nun für
uns: Naadam bedeutet Spiel, Wettspiel
und Fest, hier messen sich die
Menschen im Ringen, Bogenschießen
und beim Pferderennen. Es wird
gesungen und getanzt, dann kommen
Ringer in ziemlich knappen Höschen.
Einige Meter weiter findet Bogenschießen
statt. Ich staune.
Da die geplante Querung des Orkhon-Flusses,
die den Beginn der
nächsten Etappe markiert hätte, aufgrund
der heftigen Regenfälle nicht
mehr ohne Risiko möglich ist, wird
dieser Abschnitt gestrichen und wir
haben statt 38,5 nun 30,5 Kilometer
mit gut 500 Höhenmetern vor uns.
Den Blasen an meinen Füßen und
mir ist es recht. Mit Bussen werden
wir zum Start gebracht. Die Sonne
scheint, als wäre nichts gewesen
in den letzten beiden Tagen. Uns
wird noch mit auf den Weg gegeben,
dass uns im Ziel eine Überraschung
erwartet. Wilde Spekulationen, ich
tippe auf eine Dose Cola.
Nach einigen Stunden durch wiederum
wunderschöne Landschaft sehe
ich in der Ferne das Camp. Davor
allerdings: einen ziemlich breiten
Fluss. Ich habe nichts gegen Flussquerungen,
aber das sieht nach ziemlich
viel Wasser aus. Dann sehe ich
die Boote. Die Überraschung! Keine
24
BOOTSFAHRT
Unvergessliches Etappen-Ende:
Nachdem eine Flussquerung zu
Fuß nach heftigen Regenfällen zu
gefährlich geworden war, legten
die Läufer die letzten Meter einer
Etappe im Boot zurück
Cola. Wir werden mit Schlauchbooten über den
Fluss gebracht. Die Strömung war durch die
Regenfälle zu stark geworden, normalerweise
hätten wir zu Fuß hindurch gemusst. Stattdessen
wird unsere Zeit nun schon an dieser Uferseite
genommen und wir warten auf ein Boot.
Rucksäcke ab, Rettungswesten an und in die
Boote. Sehr cooler Zieleinlauf in ein wunderbares
Camp, das direkt am Fluss, inmitten einer
wunderbaren sanften Berglandschaft liegt.
EMPFANG VON DEN MÖNCHEN
Die letzte Etappe ist mit 9,4 Kilometern so
kurz, dass jeder Läufer, der es bis hierher geschafft
hat, auch sicher finishen wird. Es geht
einen letzten Anstieg hoch, oben ist ein kleiner
Tempel und dann ist plötzlich unten Karakorum
zu sehen. Wir nähern uns dem Kloster Erdenezuu,
in dem vor dessen Zerstörung im Jahr 1937
durch mongolische Truppen 10.000 Mönche
lebten. In den 1990er Jahren begann wieder
ein kleiner Klosterbetrieb. Wir laufen um die
Anlage herum. Vor dem Tor ins Kloster wird
unsere Zeit gestoppt, dann dürfen wir einlaufen.
Ein buddhistischer Mönch hängt mir meine
Medaille um. Er schüttelt meine Hand. Immer
wieder kommen mir die Tränen, pures Läuferinnenglück!
Am nächsten Tag, es ist kurz nach 8 Uhr morgens
in Karakorum, dem Zentrum des Reiches
des Dschingis Khaan. Wir trinken dunkles Bier
und essen Pizza und finden irgendwie alle, dass
es das normalste der Welt ist. Gerade jetzt
muss es Bier und Pizza sein. Das ist genauso
normal, wie es normal ist, 250 Kilometer durch
Wüste und Steppe zu laufen. Es ist großartig
und wir feiern es. Die Feier geht weiter, erst
im Bus, am Abend bei der Finisherparty in
Ulan-Bator. Die Rückreise nach Deutschland
am nächsten Morgen gestaltet sich für einen
großen Teil des Little Desert Runners Club zu
einem weiteren Ultra – aber das ist eine andere
Geschichte.
› DAS KNACKEN
—
IM KNIE ‹
WEHE,
WENN‘S
KNIRSCHT
—
Man kennt das: Beim morgendlichen Strecken, beim Aufstehen
nach längerem Sitzen oder beim Laufen macht es schon
einmal „knack!“ im Knie. Eigentlich ganz harmlos. Aufpassen
solltest du allerdings, wenn aus dem Knacken ein
Knirschen wird.
Text: Dr. Stefan Graf | Foto: iStock
↦ Das Wichtigste vorneweg:
Ein gelegentliches, schmerzfreies
Knacken im Knie ist harmlos.
Gedanken machen musst du dir
erst, wenn sich zu dem Knacken
Knirschgeräusche oder gar
Schmerzen gesellen. Aber der Reihe
nach: Auch wenn es in deinem
Knie schmerzfrei und ohne Knirschen
knackt, ist es ja interessant
zu erfahren, warum Gelenke
manchmal so viel Krach machen.
Seit Menschen aus Langeweile, zur
Entspannung oder einfach nur, um
andere zu necken, mit den Fingergelenken
knacken, versuchten sich
Wissenschaftler an Erklärungen für
die Entstehung dieses Plopp-Geräuschs.
Eine These schrieb es dem
Aufeinanderschlagen der rückschnellenden,
zuvor durch Ziehen
oder Überdehnung getrennten Gelenkflächen
zu. Andere Forscher favorisierten
als Ursache zusammenploppende
Gelenkkapselwände als
Folge des Unterdrucks, der entsteht,
wenn die Gelenkflächen durch das
Ziehen am Finger getrennt werden.
VAKUUM UND
GASBLASE
Durch Röntgenuntersuchungen im
Jahr 1947 rückte die sogenannte
Gelenkschmiere (Synovia) in den
Fokus der „Knacksologen“. Sie ist
für die Ernährung des Gelenkknorpels
essenziell und ist zudem aber
als Schmiermittel und Stoßdämpfer
wichtig. Die These: Die Gelenkschmiere
hält die Gelenkflächen
zunächst möglichst lange zusammen.
Werden die Zugkräfte durch
Überdehnen des Gelenks aber zu
groß, erweitert sich der Gelenkspalt
ruckartig. In der Synovia entsteht
durch den Unterdruck eine Gasblase,
im Gelenkspalt bildet sich eine
Art Vakuum, es knackt. Aktuelle
MRT-Untersuchungen aus Kanada
haben mittlerweile bestätigt, dass
dieses unter Vakuumbildung erfol-
gende Auseinanderschnellen der
Gelenkflächen das Knackgeräusch
erzeugt. Die Gasblase bildet sich
nach der Entspannung des Gelenks
geräuschlos wieder zurück.
Dieser Vakuum-Bläschen-Mechanismus
verursacht also das Knacken
der Fingergelenke – reicht zur
Erklärung knackender Kniegelenke
aber nicht aus. Schließlich tritt dieses
Knacken ja bei ganz normalen,
natürlichen Bewegungen auf. Man
geht heute davon aus, dass die Ursache
für das Knack-Geräusch im Knie
die ruckartige Rückbildung leichter
Gelenkfehlstellungen in den physiologischen
Normalzustand ist. Dabei
spielen Muskel- und Sehnenzüge,
Muskelspannung sowie Knochenund
Knorpelzustand eine Rolle –
also letztlich alle an der Gelenkfunktion
des Knies beteiligten Faktoren.
Solange dieser Prozess im wahrsten
Wortsinn „reibungslos“ abläuft,
also ohne mechanischen Abrieb, ist
alles okay.
26
WENN DAS KNIE KNIRSCHT, ...
GESUNDHEIT
——
ERNÄHRUNG
... können diese Verletzungen
die Ursache sein:
1
2
3
Meniskusriss
Arthrosen: Bei Langzeistudien
zeigte sich ein Zusammenhang
zwischen dem Abnutzungsstadium
und der Stärke des
Knirschens.
Knorpelabbau
Alle drei Gelenkschädigungen können
auch mit Schmerzen, aber ohne Knirschen
im Knie vorliegen.
Von unserem Experten Dr. Stefan Graf
Der studierte Mediziner und Biologe hat lange in den Bereichen Herz-Kreislauf- und Stoffwechselphysiologie geforscht und gelehrt. Mittlerweile ist der
Berliner als Autor vorwiegend in den Bereichen Sportphysiologie, -medizin und -ernährung tätig. Er berät Athleten in Ausdauer- und Spielsportarten und ist
selbst seit frühester Kindheit bekennender „Sportjunkie“ – passionierter Läufer, ehemaliger Drittliga-Fußballer und Tennisspieler.
ALARMZEICHEN
KNIRSCHEN
Spätestens aber, wenn es nicht mehr
nur knackt, sondern ein hör- und
spürbares Knirschen – im Fachjargon
Crepitus genannt – auf verstärkten
Materialabrieb hindeutet, verliert
die Akustik im Knie ihre Unbedenklichkeit.
Im günstigsten Fall handelt
es sich nur um eine durch schlechte
Lauftechnik verursachte Fehlbelastung.
Dann lässt sich das Problem
durch Technikschulung und Laufstiländerung
auf Basis einer Gelenkvermessung
und Laufanalsyse beheben.
Möglicherweise sind auch anderes
Schuhwerk oder orthopädische
Einlagen nötig, um die Fehlbelastung
zu vermeiden. Früh genug erkannt,
kann so oft größerer Gelenkschaden
vermieden, zumindest aber lange
hinausgezögert werden. Sollte das
Knirschen jedoch mit Schmerzen
oder Bewegungseinschränkungen
verbunden sein, sollte der nächste
Schritt klar sein: Du musst zum Arzt.
Ein Sonderfall ist das dauerhaft
schmerzfreie Knirschen, das weder
durch Techniktraining noch durch
Einlagen verschwindet. Betroffene
Läufer fragen sich natürlich: „Ist das
bereits ein Zeichen für einen beginnenden
Schaden? Für eine Arthrose?“
Leider gibt es keine eindeutige
Antwort. Die neueste Langzeitstudie
zu diesem Thema mit etwa 3500
Teilnehmern hat gezeigt, dass es
durchaus einen Zusammenhang zwischen
dem Knirschen im Knie und
einer späteren Arthrose gibt. Aber
die Aussagekraft ist in hohem Maß
von individuellen Faktoren abhängig.
So spielt es eine große Rolle, ob der
Crepitus bei jeder Kniebewegung, oft
oder nur gelegentlich auftritt. Zudem
sind Alter und Geschlecht zu berücksichtigen.
So ist zum Beispiel ein oft
bis ständig auftretender Crepitus bei
Männern, die älter als 65 Jahre sind,
ein Vorbote einer Kniegelenksarthrose.
In anderen Untergruppen ließ
sich aber kein klarer Zusammenhang
zwischen dem Knirschen im Knie
und einer beginnenden Arthrose erkennen.
Wenn also das Knie knirscht,
du keine Schmerzen hast, alle Maßnahmen
gegen das Knirschen nicht
fruchten und du trotzdem läufst, ist
eine Arthrose eine durchaus mögliche
Folge.
27 ——— LÄUFT.
› GESUND DURCH
—
DEN WINTER ‹
HEIMISCHES
SUPERFOOD:
KOHL
—
Kohl ist reich an Vitamin C, stärkt die Abwehrkräfte und kurbelt
den Fettstoffwechsel an. Das macht das heimische Gemüse zu einem
absoluten Superfood im Winter.
↦ Auch wenn es nach diesem
Bilderbuchsommer kaum jemand
wirklich wahrhaben möchte: Der
Herbst ist nicht nur kalendarisch
wieder da! Und mit ihm bereichert
eine ganz besondere Lebensmittelgruppe
unseren Speiseplan:
Kohlgemüse.
Regionale Superfoods, die eine
Gemeinsamkeit aufweisen. Und zwar
einen überdurchschnittlich hohen
Gehalt an natürlichem Vitamin C
und an antibakteriell wirksamen
Senfölglykosiden macht sie zu einem
„Top-Scorer“ in Sachen Immunstärkung
und Erkältungsprophylaxe.
Aber nicht nur das. Die verschiedenen
Kohlsorten sind auch aus kulinarischer
Sicht abwechslungsreich,
spannend und als saisonales, heimisches
Grundnahrungsmittel auch
wirklich günstig. Gute Gründe also,
um Kohlgemüse aller Art gerade im
Herbst möglichst oft zu verwenden.
DAS NÄHRSTOFFSPEKTRUM
Der Nährstoffgehalt der unterschiedlichen
Kohlsorten variiert leicht.
Allen gemeinsam ist der sehr hohe
Gehalt an Vitamin C und an antioxidativ
wirksamen sekundären Pflanzenstoffen,
Senfölen (Glucosinolate)
und gesunden Bitterstoffen, die ganz
nebenbei auch den Fettstoffwechsel
auf natürliche Weise ankurbeln. Darüber
hinaus liefern alle Kohlsorten
überdurchschnittlich viele Vitamine
und Mineralstoffe sowie sehr viele
gesundheitsfördernde Ballaststoffe.
Letztere fördern eine geregelte Verdauung
und haben einen positiven
Einfluss auf die Darmflora. Eine regelmäßige
Ballaststoffzufuhr verbessert
so auch die generelle Nährstoffverwertung.
Kohlgemüse ist also ein
wirklicher Allrounder der gesunden
und leistungsfördernden Küche.
KULINARISCH UNTERSCHÄTZT!
Kohlgemüse ist nicht nur gesund,
es lässt sich auch auf unterschiedlichste
Art zubereiten. Ob als
einfache Rohkost, fermentiert als
klassisches Sauerkraut oder asiatisches
Kimchi, als Schmorgericht, in
Suppen oder Pfannengerichten bis
hin zur Ergänzung von Ofengemüse.
Kohl geht eigentlich fast immer,
wenn man weiß wie.
SO EINFACH GEHT DIE
ZUBEREITUNG
Besonders einfach und schnell lässt
sich Kohl in der Pfanne zubereiten.
Ausgesprochen aromatisch wird
es mit Ghee, einem ayurvedischen
Butterschmalz. Aufgrund seines intensiven
Geschmacks benötigt man
nur sehr wenig Ghee, um ein feines
Butteraroma zu erreichen. Egal
ob grob geschnittener Weißkohl,
Spitzkohl, Wirsing oder halbierter
Rosenkohl: Einfach zusammen mit
etwas Ghee anbraten und dann mit
weiteren Zutaten nach Wahl kombinieren.
Schmeckt gut und tut gut!
28
GESUNDHEIT
——
ERNÄHRUNG
KOHL: VIELE GESUNDE SORTEN
Weißkohl: Eignet sich gut für deftige Eintöpfe, Krautkuchen,
Kohlrouladen oder Salate. Wirsing: Ist mit seinen gewellten
Blättern vielseitig verwendbar. Seine Blätter sind zarter als
die der meisten anderen Kohlsorten. Macht sich gut als Gemüsebeilage.
Rosenkohl: Haupterntezeit ist im November
und Dezember. Rosenkohl schmeckt als Salat und gekocht
als Gemüse. Spitzkohl: Sein Geschmack ist dezenter und
feiner als der von Weißkohl. Als früheste Kohlsorte gibt es
ihn bereits im Frühjahr. Rotkohl: Typisches Wintergemüse.
Kommt meist als Rotkraut auf den Tisch – oder roh im Salat.
Blumenkohl: Kann roh oder gekocht gegessen werden.
Leicht verdaulich, milder Geschmack.
SUPER GOOD FOOD
160 Seiten, gebunden, Südwest-Verlag
ISBN: 978-3-517-09513-4 , 17,99 Euro
Von unserem Experten Marcus Schall
Marcus Schall war ehemals im internationalen Vertriebsmanagement
im Sportbereich tätig, jetzt betreibt er die Plattform
SuperGoodFood (SGF), eine Informationsseite zu gesunder
Ernährung, neuesten Food-Trends und deren Hintergründen.
Außerdem ist er Autor des Buchs „Super Good Food“,
das zahlreiche Infos und mehr als 60 Rezepte auf Basis von
frischen Lebensmitteln enthält, die allesamt alltagstauglich
und leicht nachzukochen sind.
Spitzkohl-Porree-Pfanne
Zutaten für sechs Portionen
2 Porreestangen, 1 Spitzkohl, 250 g Quinoa, 1 Zwiebel, etwas Ghee oder Öl zum Anbraten, 500 g Rinderhack, Salz, 200 ml Gemüse- oder
Knochenbrühe (z. Bsp. von Bone Brox) , 250 ml saure Sahne, 2-3 EL Tamarisauce
Zubereitung
⇢❶ Vom Porree die oberen grünen Enden abschneiden
und äußere Blätter entfernen. Darauf achten, dass kein
Sand mehr zwischen den einzelnen Blattschichten ist. In
Ringe schneiden. Vom Spitzkohl ebenfalls die äußeren Blätter
entfernen und den Kohl von oben nach unten in Ringe
schneiden, die größeren Ringe noch mal halbieren oder
vierteln.
⇢❷ Quinoa nach Anleitugn zubereiten, abgießen und zur
Seite stellen. Die Zwiebel abziehen und in Würfel schneiden.
⇢❸ Ghee oder Öl ein einem Bräter geben und darin das Hackfleisch
anbraten, salzen. Gegen Ende der Bratzeit die Zwiebelwürfel
zugeben. Dann sowohl den vorbereiteten Porree als
auch den Spitzkohl zugeben und alles für einige Minuten weiter
dünsten lassen.
⇢❹ Dann die Knochen- oder Gemüsebrühe sowie die saure
Sahne und die Tamarisauce zugeben, alles verrühren und weiter
köcheln lassen, bis das Gemüse etwas weicher wird. Eventuell
nochmals abschmecken. Zusammen mit dem Quinoa servieren.
TIPP
WER KEIN FLEISCH ISST, LÄSST DIESES EINFACH WEG. EVENTUELL DANN ETWAS MEHR TAMARISAUCE ZUGEBEN.
Dinkel-Bandnudeln mit Grünkohl & Cashews
Zutaten für zwei bis drei Portionen
1 Handvoll Cashewkerne, 350 g Grünkohl, 1 Zwiebel, 2-3 Knoblauchzehen, 280 g Dinkelbandnudeln, Öl zum Dünsten, ½ Zitrone,
Himalaya-Salz, ca. 200 ml Gemüsebrühe
Zubereitung
⇢❶ Cashewkerne in einer Pfanne rösten. Grünkohl gründlich
waschen und Blätter von den Stängeln zupfen. Die Blätter
in eine große Schüssel geben. Zwiebel und Knoblauchzehen
abziehen und fein würfeln.
⇢❷ Zwischenzeitlich die Nudeln nach Anleitung zubereiten.
Öl ein eine große Pfanne geben und erhitzen. Zwiebeln
und Knoblauch glasig dünsten.
⇢❸ Zitrone auspressen. Grünkohl zu Zwiebeln und Knoblauch
geben, mit Gemüsebrühe und Zitronensaft aufgießen.
Salzen und alles einige Minuten leicht köcheln lassen, bis der
Grünkohl etwas zusammenfällt.
⇢❹ Die Nudeln in einem Sieb abgießen und mit dem Grünkohl
vermengen. Alles auf Tellern anrichten und mit den gerösteten
Cashewkernen garnieren.
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› ELIUD KIPCHOGES MARATHON-WELTREKORD ‹
—
MONDLANDUNG
IN BERLIN
—
Texte: Christian Ermert & Jörg Wenig | Fotos: Nike (2), Norbert Wilhelmi (2), Imago, SCC Events
Eliud Kipchoge hat den Marathonlauf mit seinem famosen Weltrekord
von 2:01:39 Stunden beim BMW Berlin-Marathon in neue Dimensionen
geführt. Um 1:18 Minuten verbesserte der Kenianer Mitte September die
Bestzeit. Deutschlands spektakulärstes Straßenrennen war die Bühne für
seine unglaubliche Leistung. Wir haben uns auf die Suche nach
seinen Erfolgsgeheimnissen gemacht.
32
EVENTS
——
REISEN
↦ Eliud Kipchoge. 33 Jahre. Aufgewachsen
bei Kapsabet, im Hochland
von Kenia, wo er immer noch lebt
und trainiert. Olympiasieger von Rio
2016. In 2:00:25 Stunden schnellster
Marathonläufer der Welt. Aber
den Weltrekord holte er sich erst am
16. September in Berlin, weil 2017
bei seinem Versuch, in Monza den
ersten Marathon unter zwei Stunden
zu laufen, mit ständig wechselnden
Tempomachern gegen das
Reglement des Welt-Leichtathletikverbandes
verstoßen wurde. Beim
45. BMW Berlin-Marathon unterbot
Eliud Kipchoge bei perfekten Bedingungen
jene 2:02:57 Stunden, die
sein Landsmann Dennis Kimetto vier
Jahre zuvor in Berlin aufgestellt hat.
Aber was macht diesen Eliud Kipchoge
so stark?
Das Leben in der Höhenlage von Kenia.
Jahrelanges, tägliches, hartes Training
bei weitgehender Verletzungsfreiheit.
Immerhin war er schon vor 15 Jahren
Weltmeister über 5000 Meter. Als er in
Paris den Titel gewann, war er erst 19
Jahre alt. Aber das ist nicht alles. Dazu
kommt ein starkes Team um ihn herum
und eine mentale Stärke, die ihresgleichen
sucht und die in jedem seiner
Sätze deutlich wird, wenn er übers
Marathonlaufen spricht.
24 Stunden nach seiner historischen
Leistung sitzt Eliud Kipchoge in
einem Sessel in der Lobby des Hotels
InterContinental, reflektiert über
die wichtige Rolle, die sein Team im
Hintergrund spielt und über seine
Zukunftspläne. „Im Sport musst du ein
gutes Team haben. Deswegen werde
ich auch meine nächsten Ziele mit allen
meinen Partnern absprechen – mit
meinem Management, mit den Sponsoren
sowie dem technischen und dem
Trainings-Team. Sie alle werden eingebunden,
denn sie sorgen für mich.“
Mit seinem Trainer Patrick Sang, dem
früheren Olympia-Zweiten über 3000
Meter Hindernis, verbindet ihn eine
sehr lange Partnerschaft. Sang war sein
erster und einziger Trainer, betreute
ihn schon 2003 in Paris. „Du schaffst es
nicht an einem Tag, ein solches Team
zusammenzustellen, es dauert lange
Zeit. Ich habe das Glück, mit dem Management
von Global Sports Communication
zusammenzuarbeiten und mit
Menschen, die positiv denken.“
2020 IN TOKIO WILL ER SEINEN
OLYMPIASIEG VERTEIDIGEN
Während Eliud Kipchoge noch nicht
weiß, ob die Marathon-Weltmeisterschaften
in Doha im nächsten Jahr
ein Thema für ihn sein könnten, hat er
einen anderen Termin fest im Visier:
Die Olympischen Spiele in Tokio 2020
kommen immer näher. „Es geht um die
Goldmedaille, aber die Vorbereitung
ist für mich dieselbe wie auf einen
Citymarathon – du musst sowohl mit
als auch ohne Tempomacher gut laufen
können. Tokio scheint noch weit weg zu
sein, aber ich habe im Kopf, dass dies
für mich ein großer Höhepunkt werden
kann. Ich bin der Olympiasieger und
will meinen Titel verteidigen.“ Eines
ist aber auch sicher, wie er nach dem
Rennen erklärte: Eliud Kipchoge möchte
nach Berlin zurückkehren. Es bleibt
abzuwarten, ob er bereits im nächsten
Jahr am 29. September wieder am Start
stehen wird. „Ich will auf jeden Fall
nach Berlin zurückkommen. Berlin ist
für mich – für ewig“, sagte Eliud Kipchoge.
Vielleicht wird Eliud Kipchoge
bei einem zukünftigen Rennen in Berlin
den Marathonlauf noch weiter zu den
Sternen führen.
SO LIEF DER
BERLIN-MARATHON
Ein Fabelweltrekord durch Eliud Kipchoge
in 2:01:39 Stunden. Mit 44.389 mehr angemeldete
Teilnehmer als je zuvor. Erstmals
mehr als 40.000 Läufer im Ziel am
Brandenburger Tor. Und nie zuvor waren
drei Frauen unter 2:18 Stunden ins Ziel
eines Marathons gelaufen. Der 45. BMW
Berlin-Marathon am 16. September 2018
war ein Lauf der Superlative.
Eliud Kipchoge krönte das Rennen mit einem
famosen Weltrekord von 2:01:39 Stunden.
Der 33-jährige Kenianer lief vom Start weg
sein eigenes Tempo und führte durchweg.
Im Ziel hatte er den alten Weltrekord um 1:18
Minuten verbessert. Es war bereits der elfte
Weltrekord in der Geschichte des Berlin-Marathons.
Und die größte Steigerung des Männer-Weltrekordes
im Marathon seit über 50
Jahren. Bei sehr guten Wetterbedingungen
gab es auch bei den Frauen in einmaliges
Resultat. Titelverteidigerin Gladys Cherono
setzte sich mit einem Streckenrekord von
2:18:11 Stunden durch. Cherono, die bereits
zum dritten Mal in Berlin gewann, wurde zur
viertschnellsten Läuferin aller Zeiten. Zum
ersten Mal in der Geschichte des Marathonlaufs
gab es drei Frauenzeiten unter 2:19
Stunden in einem Rennen. Zweite wurde
Ruti Aga in 2:18:34 Stunden, Rang drei belegte
die im Vorfeld favorisierte Tirunesh Dibaba
(beide Äthiopien) mit 2:18:55 Stunden.
Gemessen an den beiden Siegzeiten war es
das schnellste Rennen über die 42,195 Kilometer
aller Zeiten. Kipchoge und Cherono
liefen zusammengerechnet 4:21:08 Stunden.
Der bisher schnellste Marathon war in
dieser Hinsicht London in diesem Frühjahr
mit 4:22:48 Stunden. Der Berlin-Marathon
2018 registrierte eine Rekord-Anmeldezahl
von 44.389 Läufern aus 133 Nationen, von
denen 40.775 ins Ziel am Brandenburger Tor
kamen. Finisher-Rekord.
33 ——— LÄUFT.
EVENTS & REISEN
DAS MACHT IHN SO STARK.
ELIUD KIPCHOGE ÜBER ...
… seinen Rat an alle Marathonläufer: „Es
gibt für niemanden Grenzen und es ist alles
möglich. Man sollte über seine Grenzen hinausgehen
und es mit dem Unvorstellbaren
aufnehmen. Die Magie liegt in der harten Arbeit,
im Selbstvertrauen und in der Zuversicht,
dass man alles schaffen kann. Die Fähigkeit,
die eigenen Ziele zu erreichen, ist nicht denkbar
ohne harte Arbeit und Zuversicht.“
… sein Lächeln, das ihn auch unter größ ten
Strapazen selten komplett ver lässt: „Wenn
man von Schmerzen geplagt wird, sollte man
versuchen, diese Schmerzen zu vergessen.
Und das geht nur durch Lächeln und das Glück bei
der Freude am Laufen.“
… seine mentale Stärke am Tag des Wettkampfs:
„Ich vertraue auf meine Vorbereitung
und mein Training. Je besser ich mich auf mein
Training verlassen kann, umso entspannter bin ich
am Wettkampftag. Um mich zu beruhigen und zu
konzentrieren, denke ich an das, was ich in all diesen
Monaten beim Training gemacht habe. Und ich
vertraue auf meine Planung.“
… über harte Phasen in Training und Wettkampf:
„Ich betrachte Herausforderungen als Teil des
Laufens. Es gehört zum Laufen genauso wie
zum Leben, dass auf dem Weg Schwierigkeiten
zu meistern sind. Wenn also am Tag eines
Marathonlaufs irgendwelche Hindernisse
auftreten, dann betrachte ich das als sportliche
Herausforderung, die sich überwinden
lässt. Ich nehme die Herausforderung an und
versuche sie zu bewältigen.“
… über sein Erfolgsgeheimnis: „Bei meinem
Training gibt es kein Geheimnis. Das Wichtigste
ist, daran zu glauben, dass ein Durchbruch
möglich ist. Man muss dieses Selbstvertrauen
aufbauen, jeden Tag, bei jedem Lauf.“
SEIN WELTREKORDSCHUH:
DER NIKE ZOOM VAPORFLY 4% FLYKNIT
Einen wichtigen Beitrag zu den Erfolgen Eliud Kipchoges
liefert auch der Schuh, den er im Rennen
trägt. Beim Berlin-Marathon war er in einer für ihn
persönlich produzierten Variante des Nike Vaporfly
4% Flyknit am Start. Das Modell ist eine Weiterentwicklung
des Schuhs, der speziell für den Versuch
konstruiert wurde, den ersten Marathon unter zwei
Stunden zu laufen. Mit einer extrem steifen Karbonplatte
in der Zwischensohle, die dem Läufer hilft, bei
jedem Schritt die für hohes Tempo optimale Abrollbewegung
zu vollziehen. Mit dem superleichten Nike
ZoomX Foam als Dämpfungsmaterial, das auch bei
hohem Tempo für Komfort sorgt und extrem viel der
Aufprallenergie an den Läufer zurückgibt.
Eine Studie hat zuletzt gezeigt, dass Läufer im Vaporfly
4% das gleiche Tempo mit weniger Energieverbrauch
realisieren können als in der Vorgängergeneration
von Nike-Wettkampfschuhen. Die neueste
Variante des Schuhs ist durch ein neues Obermaterial
aus Nike Flyknit sogar noch leichter und atmungsaktiver
als das Vorgängermodell. Und das hatte die
Eliteläufer schon so von sich überzeugt, dass 2018
bei den zu den World Marathon Majors gehörenden
Rennen in Tokio, London und Boston über der Hälfte
der Profis, die aufs Podium liefen, im Vaporfly 4%
von Nike unterwegs waren. Eliud Kipchoge wundert
das nicht: „Der Schuh ist perfekt. Einfach perfekt.“
Seit 1. Oktober ist der neue Nike Vaporfly 4% Flyknit
für alle Läufer auf nike.com und in ausgewählten
Sportfachgeschäften erhältlich.
34
—
KAMPF GEGEN DEN
MARATHON-MÜLL —
↦ Eine Million Plastikbecher werden
bei einer Laufveranstaltung wie
dem BMW Berlin-Marathon verbraucht.
Das soll nicht so bleiben.
Gemeinsam mit seinem Sponsor Adidas
hat der BMW Berlin-Marathon
in diesem Jahr erstmals die Möglichkeit
angeboten, wiederverwertbare
Silikon-Becher mit auf die Strecke
zu nehmen, die an speziellen Wasserstationen
befüllt werden können.
Wer schon mal Marathon oder Halbmarathon
gelaufen ist, kennt das: Besonders
im hinteren Teil des Feldes läuft
man an Verpflegungsstationen durch
ein Meer von weggeworfenen Plastikbechern,
in denen zuvor Wasser an die
Läufer gereicht wurde. Die trinken ein
paar Schluck, dann fliegt der Becher
auf die Straße.
Die Becher stören aber nicht nur beim
Laufen, sondern diese Praxis ist auch
angesichts des weltweit immer weiter
wachsenden Berges an Plastikmüll alles
andere als umweltfreundlich. Und bei
einer Veranstaltung wie dem Berlin-Marathon
mit 44.000 Teilnehmern
werden insgesamt eine Million Plastik-Becher
verbraucht.
Beim diesjährigen Berlin-Marathon
wurde der erste Schritt gemacht, Marathonmüll
aus Plastik zu vermeiden.
Sponsor Adidas hat allen Läufern die
Möglichkeit geboten, ihren eigenen,
wiederverwertbaren Becher mit auf
die Strecke zu nehmen und an eigens
dafür eingerichteten Wasserstellen aus
ihm zu trinken. Dafür wurden auf der
Marathon-Messe Berlin Vital eigens
dafür produzierte Becher aus Silikon an
die Läufer verteilt.
Das Material ist leicht, strapazierfähig
und wasserdicht. Es lässt sich ganz
einfach zusammenknautschen. Der
nur zehn Gramm schwere Becher kann
während des Marathons entweder in
der Hand getragen oder mit einem kleinen
Karabinerhaken an der Kleidung
oder am Startnummernband befestigt
werden.
Auf der Strecke des 45. Berlin-Marathons
wurden sechs zusätzliche Versorgungsstationen
eingerichtet, an denen
die Läufer den Becher mit Wasser
auffüllen und aus ihm trinken können.
Aus sechs Hähnen lief kontinuierlich
Trinkwasser. Nicht aufgefangenes Wasser
floss zurück in die Kanalisation und
wurde so dem Wasserkreislauf zugeführt.
Damit die wiederverwendbaren
Becher auch beim nächsten Rennen in
Berlin wieder zum Einsatz kommen,
standen im Zielbereich Sammelboxen
bereit. Das Pilotprojekt war ein
weiterer Meilenstein in den Bestrebungen
der Marke mit den drei Streifen,
das Bewusstsein für den Umgang mit
Plastikmüll zu schärfen. Ein Schritt in
Richtung der Vision vom plastikfreien
Marathon.
Und wie hat das in der Praxis funktioniert?
Daniel Klarkowski schreibt in
seinem Blog sports-insider.de darüber:
„Ich habe den Becher einfach in
den oberen Saum meiner Kompressions-Sleeves
an den Waden hineingestopft
und konnte den Becher ziemlich
fix herausholen und wieder verstauen.
Allerding muss man dafür anhalten.
Gegen Ende bin ich auch ein Stück
mit dem Becher in der Hand gelaufen.
Die Daumenschlaufe hat sich dabei als
wirklich praktisch erwiesen.“
Das Auffüllen der Becher unterwegs
habe ihn insgesamt etwa 30 Sekunden
gekostet. „Man muss kurz stehenbleiben,
um Wasser zu zapfen und
zu trinken, während man als geübter
Läufer die Plastikbecher auch im
Laufen greifen und austrinken kann.
Aber wenn man nicht gerade versucht,
den Weltrekord zu brechen, ist das kein
Problem.“ Er wünscht sich allerdings
für die Zukunft, dass die Wasserstationen
dort aufgebaut werden, wo auch die
übrige Verpflegung verteilt wird. „Dann
erkennt man sie frühzeitiger und kann
auch mal die Banane mit einem Schluck
Wasser aus dem eigenen Becher runterspülen.“
Wiederverwertbare Trinkbecher
aus Silikon sollen den Plastikmüll
beim Marathon reduzieren
35 ——— LÄUFT.
EVENTS & REISEN
Nikki Johnstone aus Düsseldorf
war beim Berlin-Marathon nach
2:37:04 Stunden im Ziel. Und das
in voller Elvis-Presley-Montur,
bestehend aus einer Pilotenbrille,
Koteletten, einer Perücke, mit typischer
Elvis-Welle sowie einem
weißen Elvis-Einteiler, der zu 100
Prozent aus recycelten PET-Flaschen
hergestellt wurde. Auf Strava
kannst du dir seinen Lauf anschauen:
Suche einfach nach Nikki Johnstone
aka Elvis
36
—
KREATIV UND SCHNELL
—
Die 2:01:39 Stunden von Eliud Kipchoge waren nicht der
einzige Weltrekord beim BMW Berlin-Marathon. Ein Elvis lief 2:37:04
Stunden. Eine „French Maid“ brauchte 3:02:56 Stunden für die 42,195
Kilometer und das Lübecker Holstentor war nach 3:34:34 Stunden
im Ziel. Alles Marken fürs Guinness-Buch der Rekorde.
Text: Christian Ermert | Fotos: Strava (3), Guinness World Records, Imago
Einen Marathon bunt kostümiert
laufen. Meistens sorgen die Läufer
mit ihren phantasievollen Outfits ja
einfach für gute Stimmung an und auf
der Strecke. Wenn aber Lena Kuhlmann
in ihrer strengen Uniform von
Guinness World Records beim Marathon
auftaucht, wird es ernst für die
Kostümläufer. Dann geht es um Weltrekorde.
Im Gegensatz zu den Spitzenleistungen
der Stars wie Eliud Kipchoge
obliegt die Buchführung über
Kostümrekorde nicht dem Leichtathletik-Weltverband,
sondern Guinness
World Records, wie das Buch der
Rekorde heute heißt. Dort werden die
Kategorien geführt, in denen Läufer im
Kostüm Weltrekorde aufstellen können.
Und so traten dann beim BMW
Berlin-Marathon an: Ein Holstentor in
der Kategorie „Schnellster Marathon
als Wahrzeichen verkleidet.“ Ein Elvis
in der Kategorie „Elvis Presley“. Ein
französisches Dienstmädchen in der
Kategorie „French Maid“. Eine Inderin
in traditioneller Kleidung in der Kategorie
„Marathon im Sari“. Und alle vier
schafften es, neue Weltrekorde aufzustellen.
Drei von ihnen wurden direkt
vor Ort von der offiziellen Guinness
World Records-Rekordrichterin Lena
Kuhlmann bestätigt. Jamie Buckland
aus Großbritannien unterbot verkleidet
als „French Maid“ in 3:02:56
Stunden den früheren Rekord um fast
acht Minuten. Die Inderin Kranti P.
Salvi ist jetzt mit 3:57:07 Stunden die
schnellste Läuferin, die einen Marathon
in dem indischen Traditionsgewand
Sari absolviert hat. Den härtesten
Job hatte allerdings wohl Richard
Mietz aus Lübeck. Er schleppte einen
Nachbau des Wahrzeichens seiner Heimatstadt
über 42,195 Kilometer. Und
am Ende erreichte das Holstentor das
Ziel am Brandenburger Tor in 3:34:34
Stunden – neuer Weltrekord in der
Kategorie „Marathon verkleidet als
Wahrzeichen“. Damit löste das Holstentor
einen Big Ben ab, der die alte
Bestmarke in London aufgestellt hat.
Einen großen Anteil hat daran auch
Richard Mietzs Frau. Ihr hatte er vor
zwei Jahren während des Berlin-Marathons
den Heiratsantrag gemacht,
jetzt bastelte sie mit ihm zusammen
das Holstentor aus Holzlatten, Stoff
und Polsterungen wie bei einem
Rucksack. Nach ersten Versuchen mit
Pappe entstand schließlich ein Gestell,
verkleidet mit Stoff, der von einem
Profimaler als Holstentor gestaltet
wurde. „Ich liebe Lübeck“, sagt der
33-Jährige, der zur 875-Jahr-Feier
der Hansestadt an der Ostsee zum
ersten Mal verkleidet einen Marathon
gelaufen ist. Seine Bestzeit ohne
Holstentor steht bei 2:47 Stunden. Die
unterbot der schnellste der kostümierten
Läufer, die ins Guiness-Buch
der Rekorde wollten: Nikki Johnstone
aus Düsseldorf lief 2:37:04 Stunden
in voller Elvis-Presley-Montur. Er hat
sein Rennen auf der Tracking App von
Strava dokumentiert. Du findest seine
Läufe, wenn du auf Strava nach „Nikki
Johnstone aka Elvis“ suchst. Sein
Rekord muss allerdings in den nächsten
Wochen noch von Guinness World
Records zertifiziert werden. Sobald
das geschehen ist, erzählen wir seine
ganze Geschichte online auf laufen.de.
Als Holstentor verkleidet lief Richard Mietz aus Lübeck
den Berlin-Marathon in 3:34:34 Stunden – Weltrekord
in der Kategorie „Marathon verkleidet als Wahrzeichen“
Als French Maid 3:02:56 Stunden im Marathon. Die einzige
deutsche Guiness-Schiedsrichterin Lena Kuhlmann
überreicht das Zertifikat an den Briten Jamie Buckland
37 ——— LÄUFT.
› LAUFEN
—
IN KÖLN ‹
WER LÄUFT
DENN DA?
—
Text: Marie Arens | Fotos: Norbert Wilhelmi
HOT
SPOT
KÖLN
Köln gilt als die grünste Millionenstadt Deutschlands: Fast die Hälfte der Stadtfläche entfällt
auf Wälder, Parks und landwirtschaftliche Gebiete. Optimale Bedingungen für Läufer.
Die sind nicht nur im 200 Hektar großen Kölner Stadtwald, den beiden Grüngürteln und
in den Parks unterwegs. Besonders beliebt ist auch das Rheinufer mit Altstadt, dem neuen
Rheinboulevard mit bestem Rheinblick in Deutz, den Poller Wiesen und den beeindruckenden
Straßen- und Eisenbahnbrücken. Wir haben uns an einem Nachmittag gegenüber des
Doms an den Rhein gestellt und mit den Menschen gesprochen, die vorbeigelaufen sind.↦
38
—
18 VON TAUSENDEN
—
JOSEF RIEFERT (58)
HALLENWART
Josef Riefert steht gerne auf Inlinern und betreut
blinde und autistische Skater. Vor vier
Jahren ist der Hallenwart beim Köln-Marathon
einen Protestlauf mit roter Clownsnase
und mit Inlinern um die Schultern hängend
gelaufen, da in diesem Jahr das Skaterrennen
nicht durchgeführt wurde. Macht seitdem
immer wieder Protestläufe.
SANTINA GIAMBRONE (26)
ANGEHENDE ERZIEHERIN
Ihre beste Freundin Melina Lambert hat vor
zwei Monaten Santina Giambrone dazu motiviert,
mit dem Laufen zu beginnen. Diesen
Sommer hat sie beim Women‘s Run in Köln
an ihrem ersten offiziellen 5-Kilometer-Lauf
teilgenommen und hat dabei ein unglaubliches
Glücksgefühl erlebt. Sie läuft gerne an
der Regatta-Bahn am Fühlinger See.
SIMON KLEIN (23)
SPORTMANAGEMENT-STUDENT
Simon Klein ist ehemaliger Fußballer und
Leichtathlet. Sein Trainer nannte ihn scherzhaft
die Pferdelunge, da er immer viel und
ausdauernd rannte. Während des Laufens
challenged er sich selbst und errät nicht nur
entgegenkommende Schuhmodelle, sondern
versucht auch jeden, der vor ihm läuft, zu überholen.
So kann er am besten Stress abbauen.
CHRISTIAN CLASSEN (36)
STAATSANWALT
Vor zweieinhalb Jahren verlor Christian
Claßen eine Bierwette und musste daraufhin
am Kölner Halbmarathon teilnehmen.
Seitdem hat ihn das Lauffieber gepackt und
er läuft bis zu fünfmal die Woche. Außerdem
ist er festes Mitglied mehrerer „Runclubs“.
Im September lief er in Berlin zum
ersten Mal einen ganzen Marathon.
GERD SCHÄFER (48)
LEHRER&LAUFCOACH
Gerd Schäfer und Hund Sir Barney sind als
„ziemlich beste Lauffreunde“ unterwegs.
Künftig möchten sie sich im Canicross ausprobieren,
wo Hund und Herrchen per Zugleine
verbunden sind. Der frühere Mittelstreckler
des ASV Köln ist seit Jahrzehnten
der Laufszene treu und will mit 50 in Master-Wettkämpfen
noch einmal durchstarten.
PHILIPP WALTHER (32)
UMSCHULUNG ZUM FACHINFOR-
MATIKER FÜR SYSTEMINTEGRATION
Philipp Walther ist nach mehreren Bundeswehreinsätzen
in Afghanistan auf Rat seiner
Ärzte laufen gegangen und fühlt sich
seitdem viel fitter und besser. Er läuft gerne
in Laufcommunitys, wo er viele andere
Gleichgesinnte kennenlernt. Er ist gerne im
äußeren Grüngürtel unterwegs.
HEIKE MÜCK (30)
PRODUKTMANAGERIN
Heike Mück läuft seit 14 Jahren und hatte
bei unserem Treffen in diesem Jahr noch
Starts bei einigen Laufevents geplant: unter
anderem den Köln-Marathon und den Megamarsch
in Köln, der 100 Kilometer lang ist.
Die 30-Jährige trainiert selbst mit Trainingsplan
und macht außerdem nebenbei noch
zwei Freundinnen für Läufe fit.
ALEX VERHOVSKIJ (40)
RETTUNGSASSISTENT
Früher war Alex Verhovskij dick und unsportlich.
Aber dann kam der heute 40
Jahre alte Rettungsassistent durch
einen Staffellauf mit seinen neuen
Arbeitskolle gen zum Laufen und ist seitdem
schon Halbmarathon und Marathon in
Düsseldorf gelaufen. Seine Lieblings-Laufstrecke
führt am Rhein entlang.
39 ——— LÄUFT.
MANUEL QUIRL (26)
MEDIENDESIGNER
Manuel Quirl wohnt im fünften Stock eines
Wohnhauses und kam beim Treppensteigen
immer aus der Puste. Deshalb hat er mit
dem Laufen angefangen. Heute läuft er mindestens
10 Kilometer. Außerdem nimmt er
regelmäßig an Asics-Lauftreffs teil. Anfang
September startete der 26-Jährige beim
Halbmarathon in Bochum.
MARCO SCHRÖTTER (42)
DIGITALDRUCKER
Marco Schrötter lebt erst seit acht Monaten
in Köln. Vor drei Jahren fing er mit dem
Laufen an, weil er mehr Kondition fürs Badminton
benötigte. Seitdem läuft er mehr als
dass er Badminton spielt. Im letzten Jahr hat
er in Hamburg am „Lauf gegen Rechts“ des
FC St. Pauli teilgenommen, der ausdrücklich
linksherum um die Außenalster führt.
LENA MARIE METZLER (29)
AUGENOPTIKERMEISTERIN
Lena Marie Metzler ist vor fünf Jahren spontan
beim Staffelrennen „Lauf zwischen den
Meeren“ über knapp 100 Kilometer von der
Ost- an die Nordsee eingesprungen. Sie war
so begeistert von der Atmosphäre, dass sie
am Laufen drangeblieben ist. Da sie außerdem
gerne isst, muss sie auch viel laufen,
sagt sie.
ALEXANDER VON BELOW (47)
INFORMATIKER
Alexander von Below ist sein erstes Rennen
beim „The Great Gorilla Run“ im Gorilla-Kostüm
im Golden-Gate-Park in San
Francisco gelaufen. Der Informatiker läuft
am liebsten in Städten, wo er Sightseeing
mit laufen verbinden kann. Deswegen läuft
der 47-Jährige in Köln so gerne am Rhein
mit Blick auf den Dom.
MARCO TRAMONTIN (41)
IT-SYSTEM-ADMINISTRATOR
Die Sendung „Von Null auf 42“ aus dem Jahr
2004 motivierte Marco Tramontin dazu,
mithilfe von Trainingsplänen für einen Marathon
zu trainieren und abzunehmen. Im
letzten Jahr nahm er am Köln-Marathon teil,
musste aber verletzungsbedingt aufgeben.
In diesem Jahr wird er wieder an den Start
gehen und will diesmal ins Ziel kommen.
MICHAEL GERLACH (47)
EINKÄUFER IM
LANDSCHAFTSVERBAND RHEINLAND
Michael Gerlach musste nach einem Unfall
wieder neu gehen lernen und hat sich dann
sogar trotz Skepsis der Ärzte ans Laufen
gewagt. Da der 47-Jährige beruflich viel
reist, nimmt er seine Laufschuhe überall
mit hin und läuft dann überall zum Stressabbau
und Netzwerken.
CHRISSY KIRST (38)
DEUTSCHLEHRERIN
Chrissy Kirst hat lange Zeit in England
gelebt und dort damals im Rahmen des
Projekts „Run for England“ freiwillig eine
Laufgruppe geleitet. Die 38 Jahre alte
Deutschlehrerin will jetzt auch hier in
Deutschland als gutes Beispiel vorangehen
und ihre Schüler zum Laufen und zur
Leichtathletik motivieren.
SUSANNE HARDER (47)
LOGISTIKMANAGERIN
Susanne Harder findet, dass Laufen der
schönste Sport der Welt ist und hat dadurch
viele tolle Menschen kennengelernt.
Sie ist überwältigt vom Zusammenhalt der
Laufcommunitys. Durch ihre Teilnahme
am Trailworkshop 7G-Runergy im Siebengebirge
hat sie die Liebe zum Trailrunning
richtig ausleben können.
BENEDIKT GOERKE (27)
ERZIEHER UND STUDENT
DER SPRACHTHERAPIE
Benedikt Goerke ist für sein Studium von
Freiburg nach Köln gezogen. Da dem Erzieher
und Studenten der Sprachtherapie hier
die Berge fehlen, läuft er als „Bergersatz“
die Kölner Brücken rauf und runter. Bei unserem
Treffen plante der 27-Jährige einen
Start beim Halbmarathon in Köln.
DOROTHEA GIERRA (42)
ARBEITET IN EINER EUROPÄISCHEN
BEHÖRDE
Dorothea Gierra war ursprünglich im
Bergsteigen aktiv, sie hat aber auch schon
Wüstenexpeditionen und den Hong Kong-
Trail, eine 50-Kilometer-Wanderung durch
die fünf Landschaftsparks Hong Kongs,
hinter sich. Meistens alleine. Als Turnschuhpendlerin
joggt sie morgens zur Arbeit.
40
› VOLLE KONZENTRATION FÜR DEN ERFOLG ‹
—
MEIN LEBEN ALS
SPORT-PROFI
—
GESAS
KOLUMNE
↦ Gesa Krause ist nicht nur die
beste Hindernisläuferin in Deutschland,
die zweimalige Europameisterin
gehört auch zu den besten weltweit.
Dafür trainiert sie Tag für Tag
hart und ist fast die Hälfte des Jahres
in Trainingslagern unterwegs. Die
Konzentration der 26-Jährigen gilt
voll dem Sport, sie ist Profi-Sportlerin.
Sonst wären diese Erfolge nicht
möglich. Trotzdem wird sie immer
wieder komisch angeschaut, wenn
sie sagt, sie lebe vom Sport.
Es ist ein sich wiederholendes Szenario:
Kommt es in einem Gespräch auf
das Thema Beruf und ich antworte, ich
sei Profi-Sportlerin, werde ich oft mit
einem verdutzten Blick angeschaut. Die
häufigsten Reaktionen darauf sind: „Und
was arbeitest du noch?“ „Studierst du
nebenbei?“ „Kann man davon leben?“
Immer wieder frage ich mich, ob Profi-Fußballer
oder -Tennisspieler das auch
gefragt werden?
So oft, wie mir diese Fragen gestellt werden,
habe ich manchmal das Gefühl, dass
Profi-Sportler kein anerkannter Beruf
ist. Ob es jemals einer war, kann ich nicht
beantworten.
Ich bin seit 2011 Profi-Sportlerin und
kann versichern, dass dieser Job sehr viel
Zeit in Anspruch nimmt. Auch ich habe
mich zu Beginn an einer dualen Karriere
probiert – und bin daran gescheitert. Natürlich
ist es möglich, beides unter einen
Hut zu bekommen. Doch mein Ziel ist es,
Weltklasse zu werden. Und wenn man in
einem Berufsfeld der oder die Beste sein
möchte, dann erfordert dies auch höchste
Konzentration, viel Zeit, harte Arbeit und
ganz viel Herzblut.
Mit 18 Jahren habe ich ganz pragmatisch
gedacht: Ich trainiere vormittags
und nachmittags, also kann ich in der
Zwischenzeit zum Studium gehen. Dass
das Training aber einer guten Vor- und
Nachbereitung bedarf, dass Physiotherapie,
Erholung und Pflege genauso dazu
gehören und dass die Trainingslageraufenthalte
sowie das Trainingspensum eher
zu- als abnehmen, habe ich damals nicht
bedacht. Später kamen auch noch Themen
wie Marketing, Trainingsauswertung
und Organisation dazu. Ich musste
ziemlich schnell feststellen, dass meine
Rechnung nicht aufging. Wegen der
vielen Trainingslager habe ich an der Uni
oft gefehlt. Bei Themen, die mir nicht so
leicht fielen, wurden die Wissenslücken
immer größer. Da stand ich vor der Wahl:
Den Unistoff aufholen und möglicherweise
eine Nachtschicht einlegen - oder
optimal trainieren und mich erholen.
Dass Leichtathleten nicht so viel verdienen
wie Fußballer, ist kein Geheimnis.
Aber ich kann trotzdem vom Sport leben.
Natürlich gibt es keine Garantie, aber
die hat man als Selbständiger grundsätzlich
nicht. Man geht als Unternehmer
immer ein Risiko ein, egal ob man ein
Start-up gründet oder als Profi-Sportler
Karriere machen möchte. Der Wille ist
hierbei das Entscheidende. Ich habe in
den ersten Jahren meiner Karriere jeden
Cent zusammengekratzt und mein Geld
gespart, um die Trainingslager oder das
Trainingsequipment zu finanzieren. So
habe ich mir eine Basis aufgebaut.
Ein weiterer Meilenstein in meiner
sportlichen Laufbahn ist die Karriere
bei der Bundeswehr. Für mein tägliches
Training bin ich weitgehend freigestellt.
Meine Aufgabe ist es, Deutschland auf
internationaler Bühne bestmöglich zu
repräsentieren. Und durch den BFD
(Berufsförderungsdienst) habe ich später
die Möglichkeit, ein Studium oder eine
Ausbildung finanziert zu bekommen.
Im Moment gebe ich aber alles für meinen
Traum von einer olympischen Medaille.
Und dabei ordne ich dem täglichen
Training alles unter. Denn ich bin Profi.
Gesa Krause
Gesa Felicitas Krause wurde dreimal in Folge von der laufen.de-Community zu Deutschlands „Läuferin des Jahres“ gewählt.
Die 26-Jährige ist zweimalige Europameisterin und war WM-Dritte über 3000 Meter Hindernis. Sie lief bei Olympischen Spielen auf den
sechsten und siebten Rang. Mit 9:11,85 Minuten hält sie den deutschen Rekord über 3000 Meter Hindernis.
gesa-krause.de
41 ——— LÄUFT.
Text: Norbert Hensen | Fotos: UTMB
› ULTRA-TRAIL
—
DU MONT BLANC ‹
ZWISCHEN
SPEKTAKEL UND
EINSAMKEIT
—
Ein Ort im Ausnahmezustand.
Wenn Trailläufer wie Popstars
gefeiert werden, dann ist wieder
UTMB. Diese vier Buchstaben stehen
für mehr als eines der härtesten
Rennen der Welt. Der Ultra-Trail du
Mont Blanc ist längst ein Festival
des Trailrunnings. Läufer aus fast
90 Nationen bevölkern eine Woche
lang den französischen Skiort Chamonix,
1924 Austragungsort der
Olympischen Winterspiele, am Fuß
des 4810 Meter hohen Mont Blanc.
Es war im Jahr 2003, als einige „Verrückte“
beschlossen, den Mont Blanc
weitgehend auf dem damals bekannten
Rundwanderweg im Laufschritt zu
umrunden. Am ersten Rennen nahmen
knapp 300 Läufer teil, 67 erreichten
das Ziel. Der Mythos war geboren. In
welcher Windeseile sich die Umrundung
des Mont Blancs als ultimative
Herausforderung für Läufer und
Bergsportler entwickelte, ist unglaublich.
Ende August 2018 waren über 10.000
Läufer auf sechs verschiedenen
Distanzen (YCC/15 km; OCC/56 km;
CCC/101 km; TDS/122 km; PTL/300
km und eben dem UTMB über 171
km) angemeldet. Hier in Chamonix
versammelt sich seit Jahren die Weltelite.
Wer zu den besten Trailrunnern
der Welt gehören will, muss sich dem
UTMB stellen.
AM MONT BLANC WERDEN
LEGENDEN GEBOREN
Marco Olmo, der im Alter von fast 60
Jahren zweimal beim UTMB siegte, ist
am Mont Blanc zur Legende geworden.
Ebenso wie der „junge Wilde“
Kilian Jornet Burgada, dessen Stern
in Chamonix im Jahr 2008 aufging,
als er mit 20 Jahren unbekümmert zu
einer damals kaum für möglichen gehaltenen
Zeit stürmte und seinen Sieg
2009 und 2011 jeweils wiederholte.
Auch der Franzose François D’Haene
gehört zu den Legenden – und endgültig
seit 2018 nun auch Landsmann
Xavier Thévenard.
GÄNSEHAUT IM
ZIELKANAL
2010, damals 22 Jahre alt und als
Trailläufer noch völlig unerfahren,
stellte sich Xavier Thévenard erstmals
der Herausforderung des CCC
über rund 100 Kilometer. Thévenard,
gut 100 Kilometer Luftlinie westlich
von Chamonix aufgewachsen, spielte
Fußball und war gerne in den Bergen
unterwegs. Wie viele Jungs in seinem
Alter. ↦
42
EVENTS
——
REISEN
Xavier Thévenard ist der Sieger des Ultra-Trail du Mont Blanc
(UTMB) 2018. Zum dritten Mal eroberte der Franzose das oberste
Treppchen beim wichtigsten Trailrennen der Welt. Damit zog der
30-Jährige mit den Trail-Legenden Kilian Jornet (Spanien)
und François D’Haene (Frankreich) gleich.
43 ——— LÄUFT.
EVE NTS & RE ISE N
Die Strecke von Courmayeur über
Champex nach Chamonix (deshalb
die drei C), gerne auch als kleine
Schwester des UTMB umschrieben,
legte er in weniger als zwölf Stunden
zurück. Der damals 22-Jährige hatte
seinen Sport gefunden. 2013 stellte
sich Thévenard erstmals der langen
Distanz – und siegte auf Anhieb in
grandiosen 20:34 Stunden. 2015
gewann der damals 27-Jährige beim
UTMB erneut.
Im Jahr dazwischen triumphierte
Thévenard 2014 beim TDS über 122
Kilometer. Damit ist er der einzige
Trailläufer, der auf drei verschiedenen
Distanzen rund um den Mont
Blanc siegte. So ganz aus dem Schatten
des übergroßen Kilian Jornet
kam er trotzdem nicht heraus. Im
vergangenen Jahr, als sich François
D’Haene und Kilian Jornet ein legendäres
Duell mit dem besseren Ausgang
für D’Haene lieferten, belegte
Xavier Thévenard den vierten Platz.
2018 standen sie nun beide an der
Startlinie. Xavier Thévenard und
Kilian Jornet. Dazu die beiden starken
Amerikaner Zach Miller und Jim
Walmsley. Und der Rest der Weltelite
der Ultra-Trailer. Aber alle schauten
auf Kilian Jornet, der sich auf den
Weg machte, seinen vierten Sieg
beim UTMB zu feiern.
KILIAN JORNET MUSS NACH
BIENEN-STICH AUFGABEN
Was am Start kaum jemand wusste:
Nur drei Stunden vor dem Startschuss
war Kilian Jornet von einer
Biene gestochen worden. Der 30-Jährige
ist allergisch gegen Bienenstiche,
und nicht jedes Mittel, um eine
allergische Reaktion zu vermeiden,
ist für den Spanier erlaubt. Sein
Team tat das Nötigste, um ihn für
den Start fit zu machen. Und rund 80
Kilometer konnte Jornet – an zweiter
Stelle hinter Zach Miller liegend –
noch mithalten. Dann machten sich
allergische Reaktionen bemerkbar.
„Ich bekam schlecht Luft, mein
Fuß schwoll immer weiter an und
schmerzte“, sagte Kilian Jornet.
Rund eine Stunde nach der Verpflegung
in Courmayeur ging er nach
rund 90 Kilometern aus dem Rennen.
Auch den lange führenden Zach Miller
erwischte es. Von einem Schwächeanfall
nach gut drei Vierteln der
Strecke erholte er sich nicht mehr
und stieg entkräftet aus. An der
Spitze rannte Xavier Thévenard zu
diesem Zeitpunkt längst ein einsames
Rennen. Scheinbar mühelos
hielt er das Tempo bis ins Ziel hoch.
Der letzte Kilometer war ein einziger
Triumphzug, tausende Zuschauer
standen für den Franzosen Spalier,
und zur Musik von Vangelis lief er
nach 170 Kilometern und 20:44 Stunden
ins Ziel ein. Gänsehaut-Feeling.
THÉVENARD MIT OPTIMALER
RENNEINTEILUNG
„Ich hatte heute keinen Schwachpunkt“,
sagte der Sieger im Ziel.
„Mein Rennen habe ich mir optimal
eingeteilt, bin nicht zu schnell angegangen
und habe immer versucht,
Spaß zu haben.“
Bei Dauerregen starteten die rund
2500 Läufer in die Nacht hinein. Für
Xavier Thévenard kein Problem. „Es
war zwischenzeitlich sehr kalt oben –
und nass, aber es hat mir heute nicht
so viel ausgemacht.“
Minutenlang nahm er gerührt die
Ovationen im Ziel entgegen. Der Applaus
wollte nicht enden. Und er ließ
es sich nicht nehmen, den Zielkanal
nochmal abzulaufen und mit seinen
Fans abzuklatschen. Mit nun insgesamt
sechs Siegen auf verschiedenen
Strecken ist er der König von Chamonix.
Das hat kein anderer geschafft.
Und er wird wiederkommen an
seinen geliebten Berg – vielleicht, um
sich als erster Läufer der Geschichte
zum vierten Mal in die Siegerliste
beim UTMB einzutragen.
Die Plätze zwei und drei gingen
etwas überraschend, aber bereits mit
großem Rückstand, an Robert Hajnal
(Rumänien) in 21:31 Stunden und
den Spanier Jordi Gamito (21:57 h).
Die Top-10-Läufer kamen aus neun
verschiedenen Nationen.
Im Rennen der Frauen ging es deutlich
spannender zu. Lange Zeit führte
die Italienerin Katia Fori. Aber
der UTMB ist nun mal 170 Kilometer
lang. Auf den letzten Kilometern
erwies sich Landsfrau Francesca
Canepa als stärkste Läuferin. Sie
überholte auch noch die Spanierin
Uxue Fraile Azpeitia und sicherte sich
mit rund fünf Minuten Vorsprung in
26:03 Stunden den Sieg. Dritte wurde
die Französin Jocelyne Pauly Givres
in 26:15 Stunden.
CHINESEN ENTDECKEN
DAS TRAILRUNNING
Dass China zu den aufstrebenden Nationen
im Ultratrail gehört, wissen die
Experten schon länger. Der Laufsport
boomt in China wie in keinem anderen
Land auf der Welt. Und Trailrunning
ist enorm populär. Im CCC über 101
Kilometer führte der Chinese Qi Min
lange das Feld an – bis rund sechs
Kilometer vor Schluss.
Doch der Brite Thomas Evans hatte
sich das Rennen etwas besser eingeteilt.
Minute um Minute arbeitete er
sich an den Chinesen heran. Zwischenzeitlich
betrug sein Rückstand
mehr als 20 Minuten, doch seine
Stärke im Downhill konnte er auf den
letzten Kilometern deutlich ausspielen.
„Ich wusste, dass ich das Rennen
gewinne, wenn ich am letzten Anstieg
nur einen geringen Rückstand
habe“, sagte Evans. Und ließ den
Worten Taten folgen. Am Ende setzte
er sich in 10:44 Stunden durch. Qi
Min folgte mit rund sechs Minuten
Rückstand.
Bei den Frauen siegte seine Landsfrau
Yao Miao, die Katie Schide (USA) und
Ida Nilsson (Schweden) in unglaublich
starken 11:57 Stunden um 30 bzw. fast
45 Minuten distanzierte.
UTMB BEGEISTERT DIE MASSEN
Als Zuschauer erlebt man die Faszination
Trailrunning nirgendwo auf
der Welt so intensiv wie in Chamonix.
Das hat neben einer professionellen
Organisation vor allem mit dem
Mythos der Mont Blanc-Umrundung
und mit Athleten wie Kilian Jornet,
Zach Miller, Jim Walmsley oder Xavier
Thévenard zu tun. Sie haben dem
Trailrunning ein neues Gesicht gegeben.
Sie haben Trailrunning „sexy“
gemacht. Die Läufer auf den Trails
dieser Welt werden immer jünger. Die
Stars der Szene sind nicht mehr 40
Jahre aufwärts, wie es der Fall war,
44
bevor die jungen Wilden wie Jornet
oder Thévenard die Trails eroberten.
Dass Trailrunning die Massen
begeistern kann, zeigt sich beim Ultra-Trail
du Mont Blanc in Chamonix
auf besondere Weise. Die Stimmung
kann man nicht beschreiben – man
muss sie erleben.
Auch in den Orten, die auf der Umrundung
des Mont Blanc-Massivs
passiert werden, ist Volksfeststimmung.
Mitten in der Nacht stehen die
Zuschauer trotz Dauerregens in Vierer-Reihen
an der Strecke, um Läufer
anzufeuern, die sie in der Dunkelheit
kaum erkennen können.
ZWISCHEN FAMILIENTREFFEN
UND KOMMERZIALISIERUNG
Der UTMB war mal ein „Familientreffen“
– das ist er lange nicht mehr.
Längst werden Vorwürfe der Kommerzialisierung
des Trailrunnings
laut. Mag sein, dass man auch das in
Chamonix auf die Spitze treibt. Die
Liste der Sponsoren ist extrem lang.
Aber so einen Leuchtturm braucht die
Szene, weil er auch auf andere Events
abstrahlt. Und am Ende stimmen die
Läufer immer noch mit ihren Füßen
ab. Chamonix, das selbst weniger als
10.000 Einwohner hat, würde aus allen
Nähten platzen, wenn alle Anmeldungen
angenommen werden würden.
Seit Jahren entscheidet das Los über
die Teilnahme am UTMB. Obwohl
man sich im Vorfeld bei anderen Trailläufen
über ein Punktesystem erst
qualifizieren muss, übersteigt die Anzahl
der Laufwilligen die Anzahl der
möglichen Plätze um ein Vielfaches.
Der UTMB hat sicher seine Kapazitätsgrenze
erreicht. Diese gilt es nun,
nicht zu sehr zu strapazieren, damit
neben den Stars der Szene auch die
vielen Freizeitläufer weiterhin gerne
hierher kommen. Denn ohne sie wäre
der UTMB nicht das Eldorado des
Trailrunning.
DER SIEGER
XAVIER
THÉVENARD
Auf dem letzten Kilometer durch die Gassen von
Chamonix feuern tausende Zuschauer die Sieger an.
Besonders gefeiert: Xavier Thévenard, der zum dritten
Mal beim legendären UTMB über 170 Kilometer siegte.
Zuvor war der Franzose gut 20 Stunden in der Einsamkeit
der Bergwelt rund um den Mont Blanc unterwegs
10.000 TEIL-
NEHMER
Rund 10.000 Teilnehmer
schlängelten sich eine
Woche lang in sechs
Wettbewerben über
sonst einsame Alpenpfade.
Der UTMB hat
sein Limit erreicht
HOBBY-
LÄUFER
Die vielen Hobbyläufer
benötigen für die
landschaftlich einmalige
Umrundung des Mont
Blanc-Massivs bis zu 45
Stunden
FRANCESCA
CANEPA
Die Italienerin Francesca Canepa
entschied das Rennen der Frauen erst
kurz vor dem Ende für sich
45 ——— LÄUFT.
—
NUR
FLIEGEN IST
SCHÖNER
—
› HOKA ONE ONE: ZWEI MÄNNER, EINE VISION ‹
Rund zehn Jahre ist es her, dass die beiden Franzosen Jean Luc Diard und
Nicolas Mermoud den Grundstein für die Marke Hoka One One legten.
Die Idee der passionierten Outdoor-Sportler und Trailrunner: Einen Schuh
bauen, mit dem man schneller bergab laufen kann. Mit ihrer Entwicklung
haben sie die Branche ein bisschen auf den Kopf gestellt.
Der erste Prototyp aus
dem Jahr 2009 ...
... hat durchaus noch
Ähnlichkeit mit dem Hoka
One One CLIFTON 5 des
Jahres 2018
Das erste Serienmodell war der
Hoka One One MAFATE ...
... der in seiner aktuellen Version
zu den Top-Trailrunning-Schuhen
auf dem Markt gehört
Ein Schuh, der die Branche verändert hat
Die ersten Läufer, die 2010 in Deutschland mit einem Hoka One One am Fuß unterwegs waren, wurden noch belächelt. Dann wollte man es selbst
ausprobieren. Problem: woher bekommen? Kaum ein Fachgeschäft führte diese Marke. Vom Hof weg verkauften die wenigen Händler die Schuhe
aus dem Karton heraus. Die Nachfrage war riesig. Und wuchs immer weiter. Heute ist Hoka One One etabliert. Trotz der Anfänge als Spezialist für
Trailrunning-Modelle, ist der meistverkaufte Schuh bis heute der Hoka One One Clifton – derzeit in der fünften Generation auf dem Markt.
www.hokaoneone.eu/de
46
DIE HOKA-
GRÜNDER
Die beiden Gründer von Hoka
One One, Jean Luc Diard (li.) und
Nicolas Mermoud (re.), hatten
beim diesjährigen UTMB Grund
zur Freude. Über 20 Prozent der
Teilnehmer waren in ihren Schuhen
unterwegs
↦ Jean Luc Diard und Nicolas
Mermoud sind die Macher von
Hoka One One. 2009 begann ihre
Erfolgsstory mit der Gründung des
Unternehmens in Annecy. Mit dem
Ultra-Trail du Mont Blanc sind beide
besonders verbunden. Hier wurden
ihre ersten Modelle 2009 auf
Herz und Nieren getestet. Im Jahr
2018 trugen über 20 Prozent aller
Teilnehmer ein Modell von Hoka
One One am Fuß.
Nicolas Mermoud erinnert sich, als
wäre es gestern gewesen: 2007 war
er in der Form seines Lebens. Der
UTMB sein großer Saisonhöhepunkt.
Und plötzlich lag er vorne. Erster.
Bis zur zwölften Verpflegungsstelle
bei La Fouly führte er das Rennen an.
Da hatte er schon über 100 Kilometer
in den Beinen, die schwerer und
schwerer wurden. Plötzlich zog der
Italiener Marco Olmo vorbei, Vorjahressieger
und Legende am Berg. Nicolas
Mermoud schaffte es aber aufs
Treppchen. Der dritte Platz ist trotz
etlicher Siege bei anderen Rennen,
der größte Erfolg für ihn. „Hätte ich
damals schon einen Hoka One One an
den Füßen gehabt, vielleicht hätte ich
das Rennen gewonnen“, sagte er und
lacht. Mermoud und Jean Luc Diard
sind überhaupt gut gelaunt beim diesjährigen
UTMB. Sie kommen gerne
hierher.
„Hier haben wir unsere ersten Modelle
getestet“, erzählt Diard. „Wir haben
einigen Athleten die Schuhe kurz vor
dem UTMB 2009 gegeben, sie sollten
sie ausprobieren und uns sagen, was
sie davon halten – sie sind damit ins
Rennen gegangen. Da wussten wir:
Unsere Idee funktioniert.“
Mermoud (52) und Diard (61) kennen
sich aus der gemeinsamen Zeit bei Salomon,
dessen CEO Diard rund zehn
Jahre lang war. Mermoud war unter
Diard Marketing Manager. Bei kennen
das Outdoor-Geschäft wie nicht viele
in der Branche. Aber viel wichtiger
als das: Beide haben Visionen. Der
Weltklasse-Trailrunner Mermoud
und der Querdenker Diard haben sich
nicht mit dem zufrieden gegeben, was
viele Jahre lang im Laufschuh-Geschäft
funktioniert hat.
ÜBER DEN TELLERRAND
GESCHAUT
Ihre Idee war zunächst ganz simpel:
einen Laufschuh entwickeln, mit
dem man schneller bergab laufen
kann. „Wir sind ja nicht nur gelaufen,
sondern auch Ski gefahren oder
im Sommer Mountain-Bike“, erzählt
Diard. Und sie haben sich getraut,
Technologien aus anderen Sportarten
ins Running zu transportieren. „Die
Rocker-Technologie war von Beginn
an ganz wichtig für die Entwicklung
der ersten Hoka One One-Modelle –
die ist bis heute geblieben, weil sie
funktioniert.“ Gemeint ist damit die
leicht runde Sohle, die dem Laufrad
eines MTB abgeschaut ist. 2009
gründeten Diard und Mermoud das
Unternehmen Hoka One One – was in
der Sprach der Maori so viel heißt wie
„über die Erde fliegen“. Der Slogan
„time to fly“ lag also nahe. Aber genau
das war es, was die beiden Gründer
antrieb. Einen Laufschuh bauen, der
die Gravitationskräfte der Erde ein
bisschen überwindet.
Für den ersten Prototypen wurden sie
von vielen Experten belächelt. Das
erste Serienmodell, der Hoka One
One Mafate, sah wie ein Schlauchboot
am Fuß aus. Die Sohle sehr voluminös
und hoch.
Doch die Läufer liebten den Schuh
von Anfang an. Denn zwischen Sein
und Schein des Schuhs gab es einen
riesigen Unterschied. Das machte den
Aha-Effekt aus. Der Hoka sah schwer
aus und war federleicht. Er wirkte behäbig
und rollte dynamisch ab. Und er
schluckte jede Unebenheit beim Bergablaufen,
sodass er es blitzschnell auf
etliche Siegerpodeste schaffte. Über
den Schuh sprach die Szene. Was
besseres konnte den Machern nicht
passieren.
2013 verkauften die beiden Gründer
Hoka One One an das US-Unternehmen
Deckers, zu dem auch
Outdoor-Marken wie Teva und UGG
gehören. „Wir wollten wachsen, und
da haben wir einfach andere, größere
Strukturen benötigt“, erklärte Diard
diesen Schritt. Beide Gründer sind
weiterhin in verantwortlicher Position
an Bord. Man darf also gespannt
sein, welche Innovationen die beiden
in den nächsten zehn Jahren für Läufer
auf Lager haben.
47 ——— LÄUFT.
8. September 2018. Brixen in
Südtirol. Ein Tag, wie er schöner
nicht sein könnte. Die Sonne hat
den schmucken Ort fest im Griff.
Zwei Läuferinenn strahlen um die
Wette. Liegen sich in den Armen
Erschöpft, aber glücklich. Hinter
ihnen liegt eine Woche voller Emotionen.
Schmerz, Glück, Tränen
und Euphorie ganz nah beieinander.
Der Gore-Tex Transalpine
Run (TAR) 2018 hat wieder Geschichte
geschrieben. Und zwei
Menschen noch näher zueinander
gebracht.
Gut 130 Kilometer sind geschafft.
Halbzeit. Das Team Asics FrontRunner/laufen.de
liegt gut im Rennen.
Platz 6 in der Kategorie Women. Die
Königsetappe am Vortag über 52 Kilometer
war hart und steckt Antonia
Rick (27) und Sandra Blanz (34) noch
in den Beinen. Dann die Schrecksekunde.
Sandra knickt um, stürzt und
bleibt liegen. „Es war ein Schock,
ich wusste nicht genau, was passiert
war.“ Andere Läufer bleiben stehen,
wollen helfen. „Nach ein paar Minuten
ging es wieder, der Fuß schwoll
leicht an – aber aufgeben kam nicht
in Frage“, sagt Sandra. Die beiden
Frauen beenden die Etappe. Und das
ganze Rennen. Glück im Unglück
nennt man das. „Sandra ist an den folgenden
Tagen vorsichtiger gelaufen,
ich musste mich bremsen, manchmal
wäre ich gerne schneller gerannt“,
gesteht Antonia. Aber den TAR zu
laufen heißt auch: Rücksicht nehmen.
Der Schwächere gibt das Tempo vor.
„Ich konnte Antonia gut verstehen,
sie hätte schneller gekonnt. Ich bin
ihr unendlich dankbar, dass wir das
gemeinsam gemeistert haben.“ Die
beiden Läuferinnen kennen sich gut.
Und haben in der Woche in den Alpen
noch viel mehr über sich gelernt. Wie
sehr dieser Lauf zusammenschweißt,
zeigt eine andere Geste. Sie werden
sich ein kleines Tattoo stechen lassen.
Einen Schriftzug. GRL-PWR wird
ihren Oberarm schmücken. „Das
war unser Motto. Denn Frauen sind
genauso stark wie Männer“, sagt
Antonia. Der Wille versetzt Berge –
nicht nur die Beine.
Die beiden „Girls“ haben es geschafft.
Tragen mit Stolz ihre Finishermedaille.
Am Ende belegen sie Rang fünf.
Aber das ist nebensächlich. Antonia
und Sandra sind am Ziel ihrer Träume.
Als Freundinnen.
Text: Norbert Hensen | Fotos: Andy Astfaclk
—
GIRL
POWER
—
› GORE-TEX TRANSALPINE RUN ‹
48
Sieben Etappen. Gut 260 Kilometer.
Rund 16.000 Höhenmeter – auf und ab.
Die Zahlen sind nicht entscheidend.
In den Alpen muss man als Team bestehen.
Antonia Rick und Sandra Blanz haben es
als Team Asics FrontRunner/laufen.de
geschafft.
EVENTS
——
REISEN
Läuft.
Mit dem Logo des Magazins von laufen.de auf dem Rücken
zogen die beiden „Girls“ die Blicke auf sich. Beliebtester
Spruch: „Läuft ja bei euch ...“
Atemberaubende Landschaft
Der Weg über die Alpen ist nicht nur eine
körperliche Herausforderung, sondern auch
ein Natur schauspiel
49 ——— LÄUFT.
› EVENT-TIPPS
—
‹
MUST-RUNS
—
Siebengebirgsmarathon
Aegidienberg
WANN →→→ 9. Dezember 2018 WAS →→→ Trailrun WIE LANG →→→
Marathon, Halbmarathon WEB →→→ tripower-rs.de/7g-marathon/
↦ Rauf und runter
Das südöstlich von Bonn gelegene Siebengebirge
ist landschaftlich ein Traum:
Ausgedehnte Buchenwälder, schattige
Schluchten, zerklüftete Felsformationen,
Weinberge und Obstwiesen machen den
Charme dieses vulkanischen Gebirges aus,
das sich auf der östlichen Rheinseite in die
Höhe schraubt. Knapp 400 Höhenmeter
muss man überwinden, um vom am Fuße
des Gebirges gelegene Königswinter bis
zum Gipel des höchsten Berges, dem Großen
Ölberg, zu gelangen. Und natürlich geht
es auch beim Siebengebirgsmarathon rauf
und runter. Start und Ziel sind am 9. Dezember
2018 in Ägidienberg. Von dort gilt es
beim Marathon 650 Höhenmeter zu überwinden,
beim Halbmarathon 350. Doch wie
gesagt: Die Strapazen lohnen sich. Denn
immer wieder bietet die anspruchsvolle
Laufstrecke auf weitestgehend befestigten
Wald- und Wanderwegen nicht nur Natur
pur, sondern auch tolle Blicke, raus aus dem
Siebengebirge, rein ins Rheinland. Bei klarem
Wetter ist sogar der gut 40 Kilometer
entfernte Kölner Dom zu sehen.
Bitburger 0,0% Silvesterlauf Trier
Trier
WANN →→→ 31. Dezember 2018 WAS →→→ Straßenlauf
WIE LANG →→→ 5 km, 8 km WEB →→→ silvesterlauf.de
↦ Das deutsche São Paulo
Hier ist Partystimmung schon vor Mitternacht
garantiert: Der Bitburger 0,0%
Silvesterlauf in Trier lockt am 31. Dezember
mit toller Atmosphäre und den Stars
der Szene in die älteste Stadt Deutschlands.
In Anlehnung an den traditionsreichsten
Silvesterlauf der Welt wird das
Rennen häufig „das deutsche São Paulo“
genannt. Und spätestens wenn dich die
Trierer Sambatrommeln so beflügeln,
dass du plötzlich viel mehr Power auf die
Straße bringst, als du dir selbst vorher
zugetraut hättest, weißt du warum. Der
Lauf an sich ist also schon ein ganz
besonderes Erlebnis. Und wenn es für
dich gerne noch ein bischen mehr sein
darf, haben wir ein tolles VIP-Paket für
dich zusammengestellt: Zwei Übernachtungen
mit Frühstück im Athletenhotel
Mercure Porta Nigra, eine Einladung zur
Pressekonferenz am 30.12., eine Stadtführung
und natürlich die Teilnahme am
Silvesterlauf sowie an der rauschenden
Silvesterlauf-Party mit den Top-Ahtleten
inklusive Buffet und Begrüßungsgetränk
im Athletenhotel kannst du buchen auf
→ MYNEXTFINISH.COM
Text: Bodo Höche | Fotos: Fotolia, Veranstalter
50
Laufen kannst du jedes Wochenende irgendwo.
Aber was sind die Highlights und wo musst du
unbedingt mal dabei gewesen sein?
Drei Lauf-Highlights und ein Leser-Tipp!
EVENTS
——
REISEN
47. Berliner Neujahrslauf
Berlin
WANN →→→ 1. Januar 2019 WAS →→→ Straßenlauf
WIE LANG →→→ 4 km WEB →→→ berliner-neujahrslauf.de
↦ Perfekter Start ins neue Jahr
Für alle, die Silvester in Berlin gefeiert
haben, gibt es am Morgen danach die
perfekte Gelegenheit, den Kater aus den
Gliedern zu schütteln: Vom Brandenburger
Tor aus zum Berliner Dom und wieder
zurück – ein lockerer, vier Kilometer langer
Aufgalopp ins neue Jahr. Wer es in der
Nacht zuvor nicht so richtig hat krachen
lassen, darf natürlich auch Gas geben oder
den Lauf durch weitere Runden im Tiergarten
beliebig erweitern. Du musst dich zwar
beim Veranstalter SCC Events anmelden,
kosten tut der Spaß aber nichts. Spenden
für einen wohltätigen Zweck sind natürlich
trotzdem herzlich willkommen. Belohnt für
dein sportliches Jahresauftaktprogramm
wirst du schon vor dem Start: Mit einem
Fahnenmeer am Brandenburger Tor und
einem geradezu babylonischen Sprachengewirr.
Berliner Multikulti, wie es leibt und
lebt. Und wenn du befürchten solltest,
dass du Neujahr nicht rechtzeitig aus den
Federn kommst, können wir dir diese Ausrede
leider nicht durchgehen lassen: Der
Startschuss fällt erst um 12 Uhr.
St. Pauli X-Mass Run
Hamburg
Lesertipp von Jana Hawran
WANN →→→ 9. Dezember 2018 WAS →→→ Straßenlauf
WIE LANG →→→ 5 km WEB →→→ stpauli-x-mass-run.de
↦ Rentiere und Weihnachtsmänner
„Beim St. Pauli X-Mass Run kann
man nicht nur mit Weihnachtsmännern,
Engeln, Geschenken, Rentieren
und diversen anderen Weihnachtserscheinungen
rund um und durchs
Millerntor-Stadion um die Wette
laufen“, erzählt unsere Leserin
Jana Hawran begeistert. „Man tut
gleichzeitig auch etwas Gutes – fünf
Euro der Startgebühr gehen an die
Flüchtlingshilfe.“ Sie war im vergangenen
Jahr mit ihrem Freund Lukas
Katterbach dabei und wird auch 2018 auf
die Fünf-Kilometerrunde gehen, die vom
Stadion der Kiezkicker des FC St. Pauli
durch Hamburgs grünes Herz „Planten
un Blomen“ führt. Neben den tollen Kostümen
und der Gelegenheit, dem heiligen
Rasen des Millerntor-Stadions ganz
nahe zu kommen, weiß Jana noch ein
paar Gründe mehr, warum der X-Mass
Run ein Must-Run ist: „Die Stimmung ist
überragend. Den heißen Tee danach und
die Ehrung für das beste Kostüm darf
man auf keinen Fall verpassen.“
51 ——— LÄUFT.
› ABNEHMEN
—
‹
MACHT LICHT
SCHLANK?
—
Im Winter haben wir gewöhnlich ein, zwei Kilo mehr auf den
Rippen. Dafür gibt es eine Reihe physiologischer und
psychologischer Erklärungen. Jetzt haben kanadische Wissenschaftler
herausgefunden, dass du dem klassischen Winterspeck
mit Tageslicht den Kampf ansagen kannst.
Text: Dr. Stefan Graf | Foto: iStock
↦ Das Team um Professor Peter Light
von der Universität Alberta stieß bei
Forschungen zur Zuckerkrankheit (Diabetes)
mehr oder weniger zufällig auf
eine bislang unbekannte Eigenschaft
von Fettzellen der Unterhaut: Sie verfügen
in ihren Außenmembranen über
Lichtrezeptoren, ähnlich denen in
der Netzhaut des Auges. Werden diese
Rezeptoren durch Licht aktiviert,
wird ein Stoffwechselprozess in Gang
gesetzt, bei dem das gespeicherte Unterhautfett
energieliefernd abgebaut
wird.
Aus diesem Unterhautfettgewebe beziehen
wir Läufer auf unseren langen
aeroben Einheiten das Gros der Energie.
Die Sonne hilft uns also bei unseren
sommerlichen Läufen, Unterhautfett
effizient in Energie umzuwandeln. Dadurch
sind wir im Sommerhalbjahr in
Sachen Ausdauerbelastung leistungsfähiger.
Wir können mehr trainieren,
verbrauchen mehr Energie.
GENIALER SCHACHZUG DER
EVOLUTION
Im Umkehrschluss bedeutet das: Im
Winter wird Unterhautfett eher zusätzlich
gespeichert als abgebaut.
Evolutionsbiologisch macht das Sinn.
Unsere Vorfahren kannten keine Zen-
tralheizungen, eine stattliche isolierende
Unterhautfettschicht sicherte ihnen
das Überleben in winterlicher Kälte.
Die zusätzliche Energie konnte der
frühzeitliche Jäger gut für die im Winter
erschwerte Nahrungsbeschaffung
gebrauchen. Die abnehmende Lichtintensität
als Signal für die verstärkte
Fettspeicherung zu nutzen, ist also ein
ziemlich genialer Schachzug der Evolution
– in der Steinzeit wurden so zum
richtigen Zeitpunkt die Energiedepots
vergrößert. Heute brauchen wir auch
als passionierte Läufer für unsere symbolische
Mammut-Jagd keine vergrößerten
Fettdepots. Selbst der dünnste
52
GESUNDHEIT
——
ERNÄHRUNG
Von unserem Experten
Dr. Stefan Graf
Der studierte Mediziner und Biologe hat
lange in den Bereichen Herz-Kreislauf- und
Stoffwechselphysiologie geforscht und gelehrt.
Mittlerweile ist der Berliner als Autor
vorwiegend in den Bereichen Sportphysiologie,
-medizin und -ernährung tätig. Er
berät Athleten in Ausdauer- und Spielsportarten
und ist selbst seit frühester Kindheit
bekennender „Sportjunkie“ – passionierter
Läufer, ehemaliger Drittliga-Fußballer und
Tennisspieler.
Marathoni hat in seinem Unterhautfettgewebe
genug Energie für mehrere
Ultraläufe gespeichert. Die ständige
Nahrungsverfügbarkeit macht größere
winterliche Fettspeicher nicht nur
überflüssig, sondern stellt uns jetzt
eher vor das Problem, das winterliche
Wachstum der Fettpolster im Zaum zu
halten.
Es macht also Sinn, den Abbau des Unterhautfettgewebes
durch viel Tageslicht
und Bewegung zu unterstützen:
Licht treibt die Rekrutierung von Energie
aus dem Unterhautfettgewebe an. ↦
53 ——— LÄUFT.
GESUNDHEIT & ERNÄHRUNG
» Die Sonne hilft uns,
Unterhautfettgewebe in Energie
umzuwandeln «
↦ Es gibt noch einen anderen Grund,
warum du im Winter möglichst viel Zeit
an der frischen Luft verbringen solltest:
Schon lange ist nämlich bekannt,
dass ein funktionierender Fettstoffwechsel
indirekt vom Licht der Sonne
abhängt. Dabei geht es um die Vitamin
D-Synthese in der Haut. 80 bis 90 Prozent
seines täglichen Bedarfs deckt
unser Organismus durch die Eigenproduktion
von Vitamin D. Doch das funktioniert
nur dann, wenn unsere Haut
ausreichend Tageslicht abbekommt.
WINTERLICHES
VITAMIN D-DEFIZIT
Im Sommer, wenn wir „in kurz“ unsere
Laufeinheiten absolvieren, „schluckt“
die Haut genug ultraviolette Strahlung.
Diese wird für die Vitamin D-Synthese
benötigt. Im Winter, wenn die ohnehin
weniger intensive Sonne nur kleine unbekleidete
Hautareale trifft, wird das
schwierig. Vitamin D übernimmt viele
Funktionen im Körper, und für den effizienten
Fettabbau spielt es eben auch
eine Rolle. Wenn der Körper nicht optimal
mit Vitamin D versorgt wird, bremst
das die Fettverbrennung aus. Gut die
Hälfte der Erwachsenen in Deutschland
entwickelt in der kalten Jahreszeit ein
moderates Vitamin D-Defizit. In welchem
Ausmaß dieses Defizit in die typische
winterliche Gewichtszunahme
involviert ist, wird in der Forschung seit
längerem kontrovers diskutiert.
Unstrittig ist aber, dass der Winterspeck
eine erfolgreiche Koproduktion
mehrerer Faktoren ist. Neben der Wirkung
des Vitamin-D-Defizits und der
mangelnden Aktivierung der Lichtrezeptoren
des Unterhautfettgewebes
treiben die oft deftigen, kalorienreichen
Speisen, die wir in den kalten Monaten
zu uns zu nehmen pflegen, und das Weniger
an Bewegung im Winter das Gewicht
nach oben.
MIT TAGESLICHT UND TRAINING
GEGEN DEN SPECK
Damit ist auch klar: Sich nur die Sonne
auf den Bauch scheinen zu lassen,
reicht nicht aus, wenn du keine Lust
auf Winterspeck hast. Abnehmen bleibt
ein aktiver Trainings- und Ernährungsprozess.
Als Läufer hast du aber in jedem
Fall beste Voraussetzungen, die
winterlichen Fettpolster zu bekämpfen:
Du musst nur deinen inneren Schweinehund
überwinden und jede Möglichkeit
nutzen, laufender Weise Tageslicht zu
tanken. Das ist gesund – und gewichtsregulierend.
KREMPEL DOCH MAL DIE ÄRMEL HOCH
LICHT HILFT NICHT GEGEN BAUCHFETT
Wenn es die Temperaturen zulassen, solltest du im Winter ruhig mal
die Ärmel und Hosenbeine der Laufbekleidung nach oben ziehen. Möglichst
viel Wintersonne an Unterarme, Waden und Gesicht unterstützt
die Haut bei der Vitamin D-Synthese und dem Fettabbau. Sofern möglich,
solltest du diesen Lauf in die Mittagspause legen, wenn die Sonne
am höchsten steht – so bekommst du das meiste Licht ab und unterstützt
auch in der dunklen Jahreszeit die Produktion von Vitamin D und
die Fettmobilisation.
Das gesundheitlich problematische Fett ist nicht
in den Energiedepots unter der Haut, sondern im
Bauchraum gespeichert. Leider dringt auch die
intensivste Sommersonne nicht bis zu diesen Eingeweidefettzellen
vor. Dieses Fett sollte man am
besten gar nicht erst ansammeln. Das gelingt am
besten mit Sport, bedarfsgerechter Ernährung,
sowie dem Verzicht auf Rauchen und Alkohol.
Wusstest du schon, ...
... dass täglich 25 Minuten an der frischen Luft ausreichen, um einem möglichen Vitamin D-Mangel vorzubeugen? Es ist bekannt, dass ein Vitamin
D-Mangel gesundheitsschädlich ist. Nach Angaben des Berufsverbands Deutscher Internisten (BDI) kann man bei den meisten Menschen in
Deutschland aber nicht von einem Vitamin D-Mangel sprechen. Allerdings weisen dem Robert Koch-Institut zufolge gut die Hälfte der Erwachsenen
ein moderates Defizit an Vitamin D auf. Die meisten der Betroffenen könnten dieses Defizit aber leicht ausgleichen, so der BDI: Dafür braucht
es täglich gerade einmal 25 Minuten an der frischen Luft, wobei rund ein Drittel des Körpers dem Tageslicht ausgesetzt werden sollte.
54
↦ Tipp
Du suchst noch mehr Übungen für dich und deinen Partner? Dann haben wir hier das richtige für dich: Im Sportart Verlag ist das Trainingsposter
„Gemeinsam stark“ erschienen. Es ist für € 10,95 (zzgl. Versand) exklusiv unter www.sportartverlag.de erhältlich.
TRAINING
——
FITNESS
—
GEMEINSAM FIT
—
Zusammen macht Sport doch einfach am meisten Spaß, oder?!
Deswegen haben wir vier Übungen für dich und deine Partnerin oder deinen
Partner, mit denen ihr gemeinsam an eurer Fitness arbeiten könnt.
STEP 1
DURCHBLICK
Mobilisiert als Warm-up den Oberkörper
Stellt euch gegenüber, die Füße stehen hüftbreit auseinander, die Beine sind leicht gebeugt.
Dann beugt ihr euch beide leicht nach vorn und legt eure Hände auf die Schultern
eures Partners. Der Kopf wird nicht nach unten abgeknickt, sondern gilt als verlängerte
Wirbelsäule. Nun dreht ihr gemeinsam eure Oberkörper langsam zu einer Seite, sodass ihr
unter euren Ellenbogen hindurchschauen könnt. Danach langsam zur anderen Seite wechseln.
Wie oft? 10- bis 20-mal
STEP 2
BEINE SENKEN
Stärkt Beinmuskeln und Bauch
Eine Person legt sich auf den Rücken und streckt die Beine nach oben. Mit den Händen hält
sie sich an den Unterschenkeln des Partners fest, der knapp hinter dem Kopf steht. Nun die
gestreckten Beine in Richtung Boden absenken. Spanne dabei fest die Bauchmuskeln an,
um ein Hohlkreuz zu vermeiden. Danach die Beine wieder langsam nach oben anheben.
Später wird getauscht. Wie oft? 20- bis 30-mal
STEP 3
SITZENBLEIBEN
Trainiert die Beinrückseite und die Pomuskeln
Der trainierende Partner legt sich auf den Rücken und winkelt die Beine nach oben an,
sodass zwischen Ober- und Unterschenkel sowie zwischen Oberschenkel und Bauch ein
rechter Winkel entsteht. Oberkörper und Arme liegen am Boden. Der passive Partner setzt
sich dann mit dem Po möglichst mittig auf die Fußsohlen des Trainingspartners. Werden die
Arm in Schulterhöhe nach vorne gestreckt, unterstützt das sein Gleichgewicht. Nun zieht
der am Boden liegende Partner die angewinkelten Beine langsam zu sich hin. Danach die
Beine wieder nach vorne strecken und den Partner dabei vorsichtig nach vorne schieben.
Beginne mit kleinen Bewegungsabständen, bis genug Sicherheit beim sitzenden Partner
vorhanden ist. Wie oft? 20- bis 30-mal
Text: Bernhard Koch | Fotos: Sportart Verlag
STEP 4
BEINDRÜCKEN
Für starke Oberschenkelinnenseiten
Setzt euch mit aufrechtem Oberkörper und gestreckten Beinen gegenüber. Füße und Knöchel
liegen neben denen des Partners. Legt die Oberseite eurer Hände auf eure Oberschenkel
und winkelt die Fußspitzen an. Der eine Trainingspartner hat seine Beine hüftbreit innerhalb
der geöffneten Beine seines Gegenübers ausgestreckt. Dann versucht der Partner mit
den außen liegenden Beinen, die Beine seines Trainingspartners nach innen zu schieben.
Der jedoch versucht dem Druck gegenzuhalten. Wichtig ist, dass ihr den Druck auf die Beine
behutsam und ohne Ruck aufbaut! Wie lang? 30 bis 60 Sekunden
UNSER EXPERTE BERNHARD KOCH
Dieses Workout stammt von Bernhard Koch. Er entwickelt neue Trainingskonzepte, unterrichtet und ist Inhaber des Unternehmens „Sportart“, das Training
und Trainingsprogramme anbietet. Bei Fragen zu diesem Training erreichst du ihn unter bernhard.koch@laufen.de. Mehr Infos unter: www.sportartshop.de
—
NEUE SCHUHE
—
Drei Top-Laufschuhe für ganz unterschiedliche Einsätze. Wir sagen dir, für
welchen Läufertyp und für welche Einsatzgebiete die Schuhe geeignet sind. Das
für dich ideale Modell findest du beim Fachhändler deines Vertrauens.
Dein Abrollverhalten
Überpronation? Normal? Supination? Unsere Schuhtests sind selbsterklärend. Du siehst mit einem Blick, wofür sich der getestete
Schuh eignet und wofür eher nicht. Nur bei deinem Abrollverhalten musst du etwas genauer hinschauen. Diese Symbole zeigen
dir, ob die Schuhe zu deinem Abrollverhalten passen:
Steht für normales Abrollen
N und neutrale Laufschuhe
ohne Stützfunktion
Menschen mit einem „Normalfuß“ haben in
der Regel ein neutrales Abrollverhalten. Normalfußläufer
berühren beim Fußaufsatz erst
mit der Außenseite der Ferse den Boden und
rollen dann über die gesamte Fußsohle ab.
Dieses „Einrollen“ des Fußes (auch Pronation
genannt) ist ein natürlicher Dämpfungsmechanismus
des Körpers. Normalfußläufer
sollten Neutralschuhe wählen – in den Tests
von laufen.de sind die mit einem großen N gekennzeichnet.
S
Steht für
Supination
Supinierer haben oft ein überdurchschnittlich
hohes Fußgewölbe. Der Fuß hinterlässt
lediglich im Vor- und Rückfußbereich einen
Abdruck, weil Hohlfußläufer in der Landephase
nicht nach innen abrollen. Aufgrund
dieser Unterpronation (auch Supination genannt)
entfällt der natürliche Aufprallschutz
des Fußgewölbes. Geeignet sind Schuhe mit
guten Dämpfungseigenschaften und großer
Flexibilität – in den Tests von laufen.de mit
einem S gekennzeichnet.
Steht für Überpronation und
Ü Laufschuhe mit Stützfunktion
für mehr Stabilität
Typisch bei der Überpronation ist, dass der Fuß
in der Abrollbewegung übermäßig nach innen
knickt. Das kann Überlastungsbeschwerden
provozieren. Läufer mit niedrigem Fußgewölbe
sind in der Regel mit Schuhen gut bedient, die die
Überpronation mithilfe einer speziellen Stabilitätsstütze
einschränken. Handelt es sich nur um
eine leichte Überpronation, kann auch auf eine
solche Stütze verzichtet werden. Für Überpronierer
geeignete Laufschuhe sind in den Tests von
laufen.de mit einem großen Ü gekennzeichnet.
ROADHAWK FF 2
ASICS
→ LAUFGEFÜHL
dynamisch & schnell
komfortabel & bequem
direkt & eher hart
federnd & reaktiv
→ EINSATZGEBIET
lange & ruhige Läufe
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe
Marathon
kürzere & ruhige Läufe
die ersten Schritte als Läufer
→ LAUFBEDINGUNGEN
Asphalt & harter Boden
gepflegte Park- & Waldwege
Naturwege, die auch mal matschig sind
Trails in Fels und Geröll
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch
→ LÄUFERGEWICHT
unter 60 Kilogramm
60 bis 70 Kilogramm
71 bis 85 Kilogramm
über 85 Kilogramm
N
Dynamisch, leicht und günstig
Ein günstiger und leichter Schuh für alle, die gern mal einen Schritt
schneller laufen. Das war der Roadhawk FF bei seiner Premiere und
das ist er auch in der überarbeiteten Variante, die diesen Herbst in den
Regalen steht. Der Roadhawk FF 2 ist mit FlyteFoam Propel-Technologie
ausgestattet. Sie unterstützt die natürliche Abrollbewegung des Fußes.
In der Mittelsohle kommt ein EVA-Schaum zum Einsatz, der für Komfort
und Dämpfung sorgt. Insgesamt ein sehr dynamischer Schuh zum günstigen
Preis für Läufer mit einem neutralen Fußaufsatz, die exzellenten
Tragekomfort und große Haltbarkeit suchen. Schönes Detail: Das nahtlos
verarbeitete Obermaterial schützt vor Reibung und Blasenbildung.
Gewicht M: 265 g (Gr. 42) | F: 212 g (Gr. 38) | Sprengung: 10 mm | Preis: 120,00 €
Abbildung Männermodell, auch als Frauenrmodell erhältlich
56
Abbildung Damenmodell, auch als Herrenmodell erhältlich
BEDLAM
BROOKS
→ LAUFGEFÜHL
dynamisch & schnell
komfortabel & bequem
direkt & eher hart
federnd & reaktiv
→ EINSATZGEBIET
lange & ruhige Läufe
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe
Marathon
kürzere & ruhige Läufe
die ersten Schritte als Läufer
→ LAUFBEDINGUNGEN
Asphalt & harter Boden
gepflegte Park- & Waldwege
Naturwege, die auch mal matschig sind
Trails in Fels und Geröll
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch
→ LÄUFERGEWICHT
unter 60 Kilogramm
60 bis 70 Kilogramm
71 bis 85 Kilogramm
über 85 Kilogramm
Ü
Sanfte Unterstützung
Mit dem Modell Levitate präsentierte Brooks im vergangenen Jahr einen
Laufschuh mit hoher Energierückführung. Die auf Basis von PU (Polyurethan)
entwickelte neue DNA-Amp-Mittelsohle ist sehr reaktiv. Genau
diese Sohle hat auch der Brooks Bedlam an Bord. Das Material ist etwas
schwerer als viele EVA-Schaumstoffe, dafür bekommt man ein neues
Lauferlebnis. Vor allem auf längeren Distanzen spielt das Material seine
Stärke aus. Es ist weniger ermüdend als andere Kunststoffgemische.
Was den Bedlam vom Levitate unterscheidet sind die Guide Rails – sozusagen
die Leitplanken für den Fuß. Sie unterstützen das Abrollverhalten,
ohne dabei den Fuß an einer natürlichen Pronationsbewegung zu
hindern. Das fühlt sich prima an. Man spürt kaum, dass man einen Schuh
mit sanfter Stütze zu trägt. Super angenehm ist das sockenartige, aber
dennoch einen sicheren Halt bietende Obermaterial.
Gewicht M: 318 g (Gr. 42) | F: 281 g (Gr. 38) | Sprengung: 8 mm | Preis: 180,00 €
Abbildung Unisex-Modell
FLOATRIDE RUN FAST PRO
REEBOK
→ LAUFGEFÜHL
dynamisch & schnell
komfortabel & bequem
direkt & eher hart
federnd & reaktiv
→ EINSATZGEBIET
lange & ruhige Läufe
schnelle Einheiten und kürzere Wettkämpfe
Marathon
kürzere & ruhige Läufe
die ersten Schritte als Läufer
→ LAUFBEDINGUNGEN
Asphalt & harter Boden
gepflegte Park- & Waldwege
Naturwege, die auch mal matschig sind
Trails in Fels und Geröll
Regen, Schnee, Eis und Schneematsch
→ LÄUFERGEWICHT
unter 60 Kilogramm
60 bis 70 Kilogramm
71 bis 85 Kilogramm
über 85 Kilogramm
N
Leichter geht es kaum
Nur 99 Gramm (in Mustergröße US 9) bringt der superleichte Floatride
Run Fast Pro auf die Waage. Damit ist dieses Modell momentan
der leichteste Laufschuh auf dem Markt. Kein Laufschuh für die breite
Masse. Und dennoch bietet er mehr Dämpfung und „Komfort“ als wir
erwartet hätten. Die zehn Kilometer im Training hat er bestens gemeistert.
Aber man sollte darauf achten, nicht mit der Ferse in den Asphalt
zu donnern. Seine extrem flache und nahtfreie Konstruktion hilft dabei,
schnell zu laufen. Das findet auch der aktuelle Deutsche Meister über
zehn Kilometer, Jannik Arbogast aus Karlsruhe, der den Schuh lieben
gelernt hat. Seine Empfehlung: „Den Floatride Run Fast Pro kann ich
allen ambitionierten und verletzungsfreien Läufer empfehlen, die nicht
über die Ferse abrollen. Auf der Straße habe ich damit das Gefühl eines
Formel-1-Autos: fester Sitz, wenig Gewicht, optimale Abdruckphase und
keine Schmerzen.“
Gewicht: 99 g (Gr. US 9) | Sprengung: 3 mm | Preis: 250,00 €
57 ——— LÄUFT.
› LESERWAHL
—
‹
GESUCHT:
DIE LÄUFER
DES JAHRES
—
Die Wahl zu den „Läufern des Jahres“ geht in die nächste Runde:
Bereits zum siebten Mal suchen LÄUFT. und laufen.de zusammen
mit Krombacher o,0% Läuferinnen und Läufer, die auch
andere motivieren. 2018 steht die Wahl unter dem Motto: So hat
Laufen mein Leben verbessert. Die Sieger werden am 17. November
bei der großen Läufergala in der Krombacher Brauerei bei
Siegen geehrt. Ein weiterer Höhepunkt dort wird der Auftritt
einer Lauflegende mit ihrem neuen Kabarettprogramm sein:
Dieter Baumann läuft halt (weil, singen kann er nicht).
58
Mitmachen und mit Glück einen Jahresvorrat
Krombacher o,0% gewinnen!
Bis zum 16. November kannst du auf laufen.de die
drei Kandidaten kennenlernen, die in der Kategorie
„Hobby“ die Endrunde bei der Wahl zu den
Läufern des Jahres erreicht haben. Sie wurden
zuvor von unserer Jury aus den Bewerbungen
und Vorschlägen ausgewählt und werden jetzt
ausführlich auf laufen.de vorgestellt. Du kannst
mit abstimmen, wer der „Hobbyläufer des Jah-
res 2018“ ist. Wer gewonnen hat, wird dann am
17. November bei der großen Saisonabschlussfeier
in der Krombacher Brauerei verraten. Unter
allen, die an der Wahl teilnehmen, verlosen wir
dreimal einen Jahresvorrat Krombacher o,0 %
in den Sorten Pils, Weizen und Radler – der ideale
Durstlöscher während und nach dem Sport.
Die Wahl zu den Profiläufern des Jahres startet
auf laufen.de am 29. Oktober nach dem Mainova
Frankfurt-Marathon, bei dem mit Arne Gabius der
Läufer des Jahres 2017 und Katharina Heinig starten.
Unser Foto zeigt Arne Gabius bei der Ehrung
2017 zusammen mit Frank Lebert, Chef der Deutschen
Leichtathletik-Marketing GmbH, der laufen.
de ge hört, und Dr. Franz-Josef Weihrauch, der bei
Krombacher für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig
ist.
LÄUFER
——
LEUTE
SO MACHST DU MIT: EINFACH AUF LAUFEN.DE
ABSTIMMEN UND MIT GLÜCK KROMBACHER 0,0%
FÜR EIN GANZES JAHR GEWINNEN
WWW.LAUFEN.DE/HOBBYLAEUFER-DES-JAHRES-2018
Du kennst doch sicher wen, der seine
Lebensqualität stark verbessert
hat, seit er mit dem Laufen angefangen
hat? Der sich viel wohler fühlt,
seit Laufen zu seinem Alltag gehört?
Der viel gesünder lebt, mehr
soziale Kontakte hat und einfach
mehr Spaß am Leben hat, seit er
läuft? Diese Menschen sind unsere
Kandidaten für den Titel „Läufer
des Jahres 2018“. Ihre Geschichten
erzählen wir im Internet auf
laufen.de, und du kannst abstimmen,
wer die Läuferin oder der
Läufer des Jahres 2018 werden soll.
Der Titel „Läufer des Jahres 2018“
in der Kategorie Hobby wird – bereits
zum siebten Mal seit der
Premiere 2012 – bei der großen Saison-Abschlussgala
in der Krombacher
Brauerei bei Siegen vergeben.
Am 17. Nov em ber trifft sich dort die
Laufszene, denn auch in der Kategorie
„Profi“ werden die Titel vergeben.
Diesen Titel gewannen in den
vergangenen fünf Jahren mit Gesa
Krause, Arne Gabius, Anna Hahner,
Jan Fitschen oder Irina Mikitenko
einige der besten deutschen Läuferinnen
und Läufer des vergangenen
Jahrzehnts.
So hat sich die Verleihung der
Preise „Läufer des Jahres“ in den
vergangenen Jahren zu einer tollen
Saisonabschluss-Feier und zu einem
Szene-Treff entwickelt, bei der
Profi- und Hobbyläufer zusammenkommen,
einen gemeinsamen Lauf
durch die waldreichen Siegerländer
Hügel genießen und sich anschließend
bei einem leckeren Abendessen
mit Freibier von Krombacher –
mit oder ohne Alkohol – austauschen.
In diesem Jahr wartet die Gala-
Veranstaltung mit einem besonderen
Highlight auf: Olympiasieger
Dieter Baumann wird auftreten, von
seinen spannenden Extremläufen
auf der ganzen Welt erzählen und
die Läufer und Gäste unterhalten
(mehr dazu auf der folgenden Seite).
Für die Extra-Portion Motivation!
59 ——— LÄUFT.
—
DER AUF DEM
LAUFBAND
TANZT
—
Dieter Baumann lief 1992 in Barcelona
zum Olympiasieg über 5000
Meter. 26 Jahre ist das mittlerweile
her. 1999 wurde der Läufer positiv
auf Doping getestet – ob er wissentlich
gedopt hat oder Opfer einer Intrige
wurde, ließ sich bis heute nicht
zweifelsfrei klären. Sein Fall ging als
Zahnpasta-Affäre in die Sportgeschichte
ein. Danach holte er bei der
EM 2002 in München noch einmal
Silber über 10.000 Meter. Mittlerweile
begeistert der 53-Jährige als
Kabarettist sein Publikum. In seinem
neuesten Programm erzählt er davon,
wie jeder Lauf ein kleines Leben
sein kann. Voller Elend und Glück
und voller Ereignisse. Am 17. November
wird er zu diesem Programm
in der Krombacher Brauerei bei Siegen
auf dem Laufband laufen und
tanzen. Bei unserer Gala anlässlich
der Ehrung der „Läufer des Jahres“.
Es gibt ja Comedians, die auf Kleinkunstbühnen
begonnen haben und
jetzt die ganz großen Stadien füllen.
Dieter Baumann geht den umgekehrten
Weg, wie er mit einem Augenzwinkern
erklärt. „Ich komme aus dem Olympiastadion
und habe den Weg auf die
Kleinkunstbühne gewählt.“ Seit einigen
Jahren füllt der 53-Jährige bereits als
Kabarettist die Säle. 2009 hat er damit
begonnen, sein erstes Programm hieß
„Körner, Currywurst, Kenia“. Damit
entwickelte er ein ganz neues Genre,
in dem er auf seine ganz spezielle Art
übers Laufen, Leben, Last und Lust
erzählte. Fünf Jahre lang spielte er
dieses Programm und begeisterte seine
Zuschauer. „Baumann spielt mit den
Absonderlichkeiten der Läuferszene,
für die er eine Art Guru ist“, schrieb
die Rheinische Post darüber. Und die
Deutsche Presse-Agentur stellte fest:
„Im Gegensatz zu hauptberuflichen
Comedians macht er sich lieber über
sich selbst lustig als andere Leute in die
Pfanne zu hauen.“ In seinem neuesten
Programm sorgt er sogar für eine
Weltpremiere: Nie zuvor hat es jemand
gewagt, auf einer Bühne auf einem
Laufband zu singen und zu tanzen. Dafür
hat er sich extra von einem befreundeten
Schreiner in seiner Heimatstadt
Tübingen ein Laufband für die Bühne
anfertigen lassen. Die Choreografie
seiner Tänze hat er gemeinsam mit seiner
Tanzlehrerin entwickelt. Er läuft während
des gesamten Programms bei bis zu zehn
Stundenkilometern, für die Tanzeinlage
wird das Tempo auf 6,5 km/h reduziert.
Gestürzt ist er dabei nur bei Proben. Er
ist eben als Kabarettist genauso Profi wie
er es früher als Läufer war.
Dieter Baumann sorgte 1992 für
einen der ganz großen Sportmomente,
als er Olympiasieger
über 5000 Meter wurde. Heute
hat er 50 Auftritte im Jahr als
Kabarettist, wird als Motivationstrainer
von großen Unternehmen
gebucht und verfolgt
die Entwicklung seiner Kinder
Jackie und Robert, die in der
Leichtathletik über 400 Meter
Hürden und 3000 Meter Hindernis
erfolgreich sind
60
› DER ARZT, DER LÄUFERN HILFT ‹
—
WEN DIE
STRESS-WADE
PLAGT
—
TRAINING
——
FITNESS
↦ Dr. Matthias Marquardt führt eine Praxis, die von
vielen Läufern besucht wird. Was er ihnen bei Problemen
rät, erzählt er in seiner LÄUFT.-Sprechstunde.
Diesmal, warum eine körperliche Erklärung oft die einfachste
ist für eine schmerzende Wade – aber nicht unbedingt
die richtige.
Läufer haben eine Vorliebe dafür, Schmerzen beim Laufen
möglichst einfach und naturwissenschaftlich nachvollziehbar
zu erklären. Wenn Wade oder Achillessehne
schmerzen, muss der Fuß schief sein. Oder blockiert. Und
das möge ein neuer Laufschuh vom Schuhhändlerschamanen
des Vertrauens bitte beseitigen. Und zwar so, dass
man zum Preis von 150 Euro bereits am Folgetag die 95
Wochenkilometer noch komplettieren kann. Viele Ärzte
sind dieser Art von Problemverständnis ebenfalls nicht
ganz abgeneigt. Schmerzen im Bein? Wir schauen mal im
Kernspin, was da kaputt ist.
In diesem Glauben werden also täglich Einlagen ohne
biomechanische Analyse verteilt und Kernspintomographien
von Läufern mit Wadenschmerzen angefertigt. Auf
denen sieht man in aller Regel: nichts. Auch wenn ein
drittes Mal beim einfachen Dauerlauf die Wade plötzlich
so sticht, dass der Sportler schwört, der Muskel sei gerissen,
macht der Notaufnahmearzt einen Ultraschall und
stellt fest: Da ist nichts. Und dann? Dann ist die harte
Wissenschaft am Ende. Schlimmstenfalls fällt dann noch
der Satz, der bei Läufer und Sportarzt gleichermaßen zu
blankem Entsetzen führt: „In vier Wochen ist Berlin!“
Der Kenner der Szenerie weiß, allerspätestens jetzt sind
evidenzbasierte, wissenschaftliche Ansätze völlig egal.
Jetzt gilt: Wer heilt hat Recht. Erwähne ich die Geschichte
von Christian, der nach diversen Fehlversuchen nach
gefühlten zwei Klinikpackungen Magnesium endlich ohne
Wadenkrampf durch die Vorbereitung kam und in sagenhaften
2:58 Stunden finishte, nehmen Läufer Magnesium
bis zur Durchfallgrenze. Erwähne ich positive Effekte des
Barfußlaufens, reißen sie sich noch im Sprechzimmer die
Schuhe von den Füßen. Und weise ich auf die heilsame
Wirkung von straff gewickelten Flossingbändern hin, ziehen
sie die Gummis so stramm, dass die Füße blau werden.
Und wenn auch diese Tricks nicht helfen? Dann geht’s
ans Eingemachte. Dann müssen wir reden. Unter Läufern
und als Arzt und Patient. Die Wade des Läufers ist das
Magengeschwür des Managers. Die Spannungskette bei
Stress geht vom Nacken bis zum Hacken. Warum hast du
diese Spannung? Woher kommt das? Was will die Wade
dir sagen? Klingt esoterisch? Nix da. Das, liebe Läufer,
ist nach Bewegungsanalyse, sensomotorischer Einlage,
Flossing, Magnesiuminfusion etc. die Medizin, die die
Wade wirklich braucht. Du kannst nicht weglaufen! Deine
Wade sagt es dir!
Bei meiner Wade verhält es sich allerdings anders. Sie
hat mir Berlin verhagelt. Einfach zugemacht hat sie.
Wochenlang. Verdammt. Die Ursache wird rein naturwissenschaftlich
zu erklären sein. Da bin ich mir sicher. Da
muss was schief sein, oder blockiert. Ich werde erstmal
ein MRT machen …
Unser Experte
Dr. Matthias Marquardt ist einer der bekanntesten Sportmediziner in Deutschland. Der Internist hat sich auf Check-up-Medizin und
die Behandlung von Sehnenerkrankungen bei Sportlern spezialisiert. Elf Bücher zu Fragen des Laufsports und der Sportmedizin hat er verfasst.
Sein Buch „Die Laufbibel“ ist ein Bestseller und lässt kaum eine Frage zu Training, Ernährung und Gesundheit bei Läufern unbeantwortet.
In seiner „Sprechstunde“ in unserem Magazin behandelt er auf unterhaltsame Art Themen, die ihm im Alltag in der eigenen Praxis in Hannover
immer wieder begegnen.
www.doktor-marquardt.de & www.marquardt-running.com
61 ——— LÄUFT
› LAUFEN.DE FRAGT, DIE
—
COMMUNITY ANTWORTET ‹
WAS MACHT IHR,
WENN ES ROT IST?
—
Fotos: privat
Auf der Stelle laufen? Dehnen? Einfach warten? Wir haben auf
Facebook und Instagram gefragt, was ihr macht, wenn euch
rote Ampeln ausbremsen. Eure Antworten decken die ganze Palette
der Möglichkeiten ab – aber in einem seid ihr euch einig:
Rote Ampeln nerven.
„Ampeln sind meine ständigen Begleiter. Ich checke
schon von Weitem, in welcher Phase sie sich befinden
und passe mich entsprechend an – Trab oder Sprint.
Und wenn die Touris nicht plötzlich entscheiden,
zu fünft nebeneinander (!) stehen zu bleiben,
klappt das auch ganz gut.“
Nina Skuballa, 33, Berlin
„In jedem Farbton
steckt ein
bischen Grün.
Oder es wird
gedehnt ...“
Marcus Hollack, 42, Wuppertal
„Ampeln begreife ich als Hindernisse, die es zu
meistern gilt. Entweder Rot wird als Dunkelgelb
definiert – natürlich nur, wenn keine Kinder in
der Nähe sind – oder ich überquere schon vorher
die Straße. Die Route adaptieren ist auch eine
Möglichkeit. Ich mag es überhaupt nicht, aus
dem Flow gebracht zu werden – da laufe ich
lieber Umwege.“
Tobias Leupold, 31, München
62
„Nervt total. Wenn
keine Kinder zuschauen,
bin ich Rotlichtsünder.
Sonst
nervös auf der Stelle
rumtrippeln und der
Ampel böse Blicke
zuwerfen. Damit sie
merkt, wie
sehr sie nervt.“
LÄUFER
——
LEUTE
Jenny Bohr, 36, Grevenbroich
Martina Müller, 41, Bindlach
„Ich nutze die Zeit, um Yogaübungen
fürs Gleichgewicht zu
machen, oder für andere Fitnesskraftübungen,
die man auch
super mit dem Laufen verbinden
kann. Die Autofahrer brauchen
Petra Ronneburger, 50, Hermannsburg
doch auch etwas zum Gucken.“ „Bin ich froh,dass ich ein
Dorfkind bin! Ich muss eher
mal für ein Reh anhalten,
das vor mir die Straßenseite
wechselt.“
Daniel Münch, 45, Köln
Melis Achatz, 36, Stuttgart
„Ich habe meine Laufstrecke
bewusst ampelfrei gewählt.
Wenn es mal eine andere
Strecke sein muss, setze ich die
StVO schon einmal temporär
außer Kraft.“
Nadja Frick, 44, Wolfenbüttel
„Ich halte an Ampeln nicht an. Entweder ich laufe weiter und
kehre dann um, um die grüne Phase zu erwischen, oder ich
kreuze die Straße an anderer Stelle – ohne Ampel und ohne
gegen die StVO zu verstoßen.“
„Trippeln auf der Stelle? Wozu? Dehnen
während des Laufs? Eher kontraproduktiv.
Wozu hat die Garmin einen
Pauseknopf? Entspannt auf Grün
warten und weiter geht's.“
63 ——— LÄUFT.
› THYSSENKRUPP
—
TOWERRUN ‹
WENN BEINE
UND LUNGE
EXPLODIEREN
—
Text: Stefan Schlett | Fotos: Ralf Graner
Mit einer Geschwindigkeit von bis zu 18
Metern pro Sekunde rasen die Aufzüge
im Thyssenkrupp Testturm in Rottweil
in die Höhe. In weniger als 15 Sekunden
kann man so das 246 Meter hohe Gebäude
bezwingen. Zugegeben: Beim ersten
Thyssenkrupp Towerrun im September
waren selbst die Sieger deutlich langsamer.
Weniger beeindruckend waren die
Leistungen aber keinesfalls.
Eigentlich ist Rottweil, die älteste
Stadt Baden-Württembergs, ein
beschauliches Städtchen mit 25.000
Einwohnern und einem mittelalterlichen
Stadtkern. Die 90 Kilometer südlich
von Stuttgart gelegene ehemalige
Freie Reichsstadt ist über die Region
hinaus bekannt für ihre Fasnet – in
anderen Landesteilen als Fastnacht,
Fasching oder Karneval bekannt. Bei
der auf jahrhundertealter Tradition
beruhenden schwäbisch-alemannischen
Fasnet gehen jedes Jahr beim
Rottweiler Narrensprung am Fasnetsmontag
und -dienstag 3000 Narren
durch das Schwarze Tor, das Wahrzeichen
der Stadt.
Doch im September stand ein anderes
Wahrzeichen der Stadt im Mittelpunkt:
der Thyssenkrupp Testturm.
700 Treppennarren eroberten das
neue Wahrzeichen Rottweils, das
2017 eröffnet wurde und 246 Meter
hoch ist. Thyssenkrupp ist ein Industriekonzern
mit Schwerpunkt in der
Stahl-Verarbeitung. Der Testturm
64
EVENTS
——
REISEN
Stefan Schlett
Nach 11:20 Minuten endet die Treppenlauf-Quälerei für LÄUFT.-Autor Stefan Schlett. Danach geht erst einmal nicht viel mehr
als auf den ausgelegten Matten rumliegen
246 Meter ist der Turm in Rottweil hoch, in dem Thyssenkrupp Hochgeschwindigkeitsaufzüge
testet – und damit nicht nur das höchste Gebäude
Baden-Württembergs, sondern auch ein Eldorado für Treppenläufer.
LÄUFT.-Autor Stefan Schlett war bei der Premiere dabei und
hat erlebt, wie es ist, wenn Beine und Lunge innerhalb kürzester Zeit
an ihre Grenzen gelangen.
katapultierte den Wirtschaftsstandort
Rottweil auf der Technologie- und Innovationsachse
Stuttgart-Zürich nicht
nur in neue Sphären, sondern lockte
nun auch zahlreiche Treppenathleten
aus dem ganzen Land zur Premiere
des Thyssenkrupp Towerruns.
IM SPRINT IN DIE
LAKTATZONE
So stehe auch ich morgens an der
Startlinie rund 50 Meter vor dem
40 Millionen Euro teuren Testturm.
Der Countdown läuft, ein prüfender
Blick nach oben, von den Sprüchen
und Witzen des Moderators bekomme
ich nichts mehr mit. Das Startsignal
ertönt und das Adrenalin treibt mich
vorwärts. Im Sprint geht es vom gleißenden
Sonnenlicht in einen abgedunkelten
Tunnel. Normalerweise werden
hier Hochgeschwindigkeitsaufzüge
getestet und zertifiziert. Der Turm ist
das höchste Gebäude Baden-Württembergs.
Der architektonisch
äußerst elegante Testturm schraubt
sich am Ortsrand in einer von Wäldern
und Hügeln geprägten Landschaft
ziemlich unvermittelt in den
Himmel und dominiert die Skyline
von Rottweil. Er steht im Kontrast
zu Rottweils historischen Kirch- und
Wehrtürmen aus dem Mittelalter.
Aber das ist für mich gerade nebensächlich.
Fünf Absätze zu je zehn
Stufen sind pro Etage zu bewältigen.
Übergangslos, ohne Flachstücke
und Erholungspassagen geht es im
Rechtsdrall von Absatz zu Absatz.
65 ——— LÄUFT.
EVENTS & REISEN
DAS TREPPENHAUS WIRD
ZUM MONSTER
Ein halbes Dutzend Etagen höher
drückt nach anfänglicher Euphorie
die anaerobe Belastung bereits
ordentlich auf die Lungenflügel. Auf
Etage 14, grob die Hälfte der Strecke,
ist ein Wasserstand eingerichtet.
Manche legen hier eine Pause ein, ich
würde jetzt keinen Schluck Wasser
mehr runter bringen. Ernüchterung
ist eingekehrt, der Body lechzt nach
Sauerstoff. Treppenlaufen in geschlossenen
Gebäuden ist auch eine
extreme Belastung für die brennenden
Beine, aber noch mehr leiden
die Lungen. Es ist wie ein 400-Meter-Sprint
auf der Bahn, nur dass es
erheblich länger dauert. Das Treppenhaus
wird immer mehr zum Monster.
Die finalen Etagen werden zu einem
anaeroben Exzess. Wo ist der Sauerstoff?
Ist das ein luftleerer Raum?
Egal, auch ein vertikaler Höllentrip
hat irgendwann ein Ende.
Treppenläufe, die sich weltweit steigender
Beliebtheit erfreuen, sind das
ultimative urbane Abenteuer in der
Vertikalen. Die Mutter aller Treppenläufe
ist der Empire State Building
Run Up in New York (86 Stockwerke,
1576 Stufen), der seit 1978 stattfindet.
Towerrunning hat sich zu einer
Trendsportart und mittlerweile
zu einer eigenen Subkultur in der
Laufszene entwickelt. Weltweit gibt
es rund 200 regelmäßig veranstaltete
Treppenlauf-Events mit insgesamt
über 100.000 Teilnehmern, die sich
in Türmen, Wolkenkratzern und auf
Outdoor-Treppen in der Vertikalen
austoben. Elitesportler reisen rund
um den Globus, um berühmte Türme
zu bezwingen und Punkte zu sammeln
für den Towerrunning World Cup, ein
Wertungssystem für wettkampforientierte
Sportler, durchgeführt von
der Towerrunning World Association
(TWA).
Jetzt werden also auch in Rottweil die
Stufen im Sturmschritt erobert. Es
war zum Ende der dreijährigen Bauphase
des Thyssenkrupp Testturms,
als ein Handwerker den gesamten
Treppenschacht ersteigen musste,
wofür er rund 35 Minuten benötigte.
Daraus entwickelte sich später ein
interner Treppenlauf-Wettbewerb,
an dem sich sportliche Mitarbeiter
und sogar die Vorstandsmitglieder
der Thyssenkrupp Elevator AG
beteiligten. Zum Schluss hielt der
CEO Andreas Schierenbeck mit
13:14 Minuten den Treppenrekord,
nachdem er insgesamt dreimal seine
„Haustreppe“ bezwungen hatte. Der
52-Jährige ist passionierter Langstreckenläufer
und ist bereits auf allen
sieben Kontinenten einen Marathon
gelaufen – zuletzt in der Antarktis.
PREMIERE SCHNELL
AUSGEBUCHT
Als Schierenbeck bei Recherchen auf
den weltweiten Treppenlaufboom
stieß, entstand die Idee zu einem
Wettbewerb im eigenen Hause. Mit
der Kölner Eventagentur Pulsschlag,
die seit Jahren unter anderem auch
den KölnTurm Treppenlauf auf das
höchste Bürogebäude der Rhein-Metropole
organisiert, fand sich ein kompetenter
Partner. Nach nur wenigen
Tagen war die Premiere ausgebucht.
DR.
CHRISTIAN
RIEDL
Auch an einem Champion gehen die 232 Höhenmeter
und 1390 Stufen nicht spurlos vorbei. Dr. Christian
Riedl gewinnt überlegen in 6:56 Minuten – oben angekommen
verlassen auch ihn die Kräfte
66
226 FEUERWEHR
MÄNNER UND -
FRAUEN
Als ob die Stufen und Höhenmeter nicht genug wären:
226 Feuerwehrmänner und -frauen gingen beim Thyssenkrupp
Towerrun in voller Feuerwehrmontur an den
Start, manche sogar mit Atemmaske
Teilnehmer aus zwölf europäischen
Ländern hatten sich angemeldet.
Eine weitere Erhöhung des Startplatzkontingents
um 100 Plätze hielt
dem Anmeldesturm sogar nur weniger
als fünf Minuten stand!
1390 Stufen, je 16 Zentimeter hoch
und 120 Zentimeter breit, zehn Stufen
pro Absatz, 232 Höhenmeter und
29 Etagen, rechtsdrehend – das sind
die technischen Daten des Thyssenkrupp
Towerruns. Der Kenner weiß,
das ist die Hölle! Für mich endet sie
nach 11:20 Minuten auf dem 88. Platz.
Ich bin atemlos, nassgeschwitzt und
habe Laktatwerte auf Rekordniveau.
Ich genieße die Aussicht und erhole
mich dann erst einmal auf den
Matten, die für uns ausgelegt sind.
Einfach nur daliegen und atmen –
herrlich! Wie von jedem Sprint erholt
sich der Körper recht schnell von
den Strapazen, was manchmal etwas
länger bleibt, ist ein leichter bis mittelschwerer
Husten, man fühlt sich
wie ein Asthmakranker. Aber auch
das vergeht spätestens nach ein paar
Stunden.
Vor mir waren bereits 226 Feuerwehrfrauen
und -männer in 60-Sekunden-Intervallen
in die monotone
Einsamkeit der Treppenwelt entlassen
worden. Alle liefen in voller Montur
mit Feuerwehrschutzkleidung,
Überjacke und Überhose, Schutzhandschuhen,
Stiefeln und Helm, 41
Teams zusätzlich mit Atemschutzgerät
und Maske. Bis zu 30 Kilo schwer
ist die Ausrüstung! Die schweißtreibende
Performance bewältigte das
Team der Feuerwehr Konstanz 1 in
13:57 Minuten am schnellsten.
ÜBERLEGENER SIEGER
Danach erstürmen die Einzelläufer
im 20-Sekunden-Takt die Treppen.
Als erster wurde der Favorit Dr.
Christian Riedl von der TRG Erlangen
losgelassen. Der Deutsche Meister
im Towerrunning und Führende
im World Cup rockte das Ding in 6:56
Minuten und demütigte regelrecht
das nachfolgende Feld der Eliteläufer.
Der Zweitplatzierte Görge Heimann
aus Köln war mit 7:43 Minuten
bereits 47 Sekunden langsamer, die
restlichen 309 Teilnehmer blieben
allesamt über 8:00 Minuten.
Den Damensieg erkletterte Martina
Nagel vom Tria Schramberg e.V. in
9:53 Minuten als einzige Lady unter
der 10-Minuten-Marke. Für Thyssenkrupp
gingen bei dem Heimspiel 40
Mitarbeiter und drei Vorstandsmitglieder
an den Start. Zwar wurde der
bisherige Treppenrekord von CEO
Andreas Schierenbeck erwartungsgemäß
pulverisiert, doch immerhin
entschied dieser den internen Vorstandswettkampf
mit 13:24 Minuten
für sich.
Nach den Einzelläufern war noch der
2er-Teamwettbewerb an der Reihe,
den Abschluss bildete der 2er-Staffelwettbewerb.
Oben angekommen
genossen alle Turmbezwinger einen
Ausblick, der untypisch für Treppenläufe
ist, da diese üblicherweise
in großen Metropolen stattfinden.
Statt urbanen Wolkenkratzern und
Straßenschluchten erfreuten die
Ausläufer von Schwarzwald und
Schwäbischer Alb die Augen der müden
Treppenathleten, bevor diese mit
dem Hochgeschwindigkeits-Panoramaaufzug
wieder nach unten befördert
wurden. Nach insgesamt fünfeinhalb
Stunden war die Eroberung des
Turms von Rottweil abgeschlossen,
im nächsten Jahr geht sie aber in die
nächste Runde. Auch dann brennen
wieder Lunge und Waden!
www.thyssenkrupp-towerrun.de
67 ——— LÄUFT.
AUF WUNSCH MIT
STARTPLATZ-GARANTIE
FÜR DEN BMW BERLIN-
MARATHON!
DAS WIRD DEIN
LAUFFRÜHLING
!
MONTE GORDO, PORTUGAL › 2. BIS 9. MÄRZ 2019
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68
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tägliches Lauftraining in Kleingruppen, die
nach der individuellen Leistungsfähigkeit der
Teilnehmer eingeteilt werden. Vor Ort sind
zahlreiche Coaches aus dem laufen.de-Team
zur individuellen Betreuung. Jeder Teilnehmer
kann frei wählen, wann er an welchen
Programmpunkten teilnimmt. So bleibt genügend
Zeit für Entspannung und Urlaub. Du
kannst kostenlos modernste Polar-Pulsuhren
und Sziols-Sportsonnenbrillen testen.
69 ——— LÄUFT.
› DAS RÄT DIR MARATHON-STAR MEB KEFLEZIGHI ‹
—
TIPPS VOM
CHAMPION
—
Foto: Imago
Als Kind aus Eritrea geflüchtet und
in den USA zum Laufstar geworden.
Mebrahtom Keflezighi wurde am 5. Mai 1975
in Eritrea geboren. Als er zehn Jahre alt war,
flüchtete seine Familie aus dem vom Krieg mit
dem Nachbarland Äthiopien erschütterten Land
nach Italien. Dort blieben sie 18 Monate, danach
reisten sie in die USA weiter. „Meb“, wie ihn alle
nennen, erhielt die amerikanische Staatsbürgerschaft,
begann seine Laufkarriere und finishte
neun Marathons unter 2:10 Stunden. Eigentlich
hatte er schon für 2013 geplant, mit dem Laufen als
Profisport aufzuhören. Doch dann kam das Bombenattentat
auf den Boston-Marathon mit drei Toten und
264 Verletzten. „Danach war für mich klar, dass ich
2014 in Boston noch einmal laufen würde. Um den
Menschen zu zeigen, dass wir stärker sind als es alle
Attentäter je sein werden“, sagt er. Ein Jahr später
gewann er den ältesten Stadtmarathon der Welt und
steigerte seine persönliche Bestzeit mit 38 Jahren
auf 2:08:37 Stunden. Heute er lebt er mit seiner Frau
und seinen zwölf, zehn und acht Jahre alten Töchtern
in San Diego (Kalifornien). Mit seiner „Meb Foundation“
kümmert er sich um die Gesundheit und
Fitness von Kindern in den USA. Gerade schreibt
er an seinem dritten Buch, das nächstes Jahr vor
dem Boston-Mara thon herauskommen soll. Dafür
hat der 43-Jährige Storys zu allen seinen 26
Mara thonrennen aufgeschrieben. Für jede Ma rathonmeile
eine Geschichte. Zuvor hat er bereits
in seinem Buch „Meb for Mortals“ beschrieben,
was sich ganz normale Läufer von einem Marathon-Champion
wie ihm abschauen können.
70
↦ Er ist einer der erfolgreichsten
Marathonläufer und in den USA
ein Idol – auch wenn er im vergangenen
Jahr seine Karriere als Profiläufer
mit einem 17. Platz beim
New York-Marathon beendet hat.
Meb Keflezighi hat sich mit seinen
Siegen in New York (2009) und
Boston (2014) sowie der Silbermedaille
bei Olympia 2004 in Athen
seinen Platz in der Marathongeschichte
gesichert. Hier liest du
seine besten Tipps für alle Hobbyläufer,
die demnächst an einem
Wettkampf teilnehmen wollen.
Kompressionsstrümpfe?
Ja oder nein?
Und wenn ja, wann?
Mebs Tipp: „Ich nutze Kompression
schon seit 2004. Damals war ich bei
Nike unter Vertrag, und konnte mich
nicht öffentlich dazu bekennen. Seit
2011 arbeite ich mit CEP zusammen.
Ich bin auf das Unternehmen zugegangen,
nachdem ich die Produkte ausprobiert
habe. Sie haben mir so unglaublich
geholfen. Wenn du bis zu 200 Kilometer
in der Woche läufst, mit hartem Intervalltraining
und langen Läufen, dann
brauchst du alles, was deine Muskulatur
unterstützt. Und Kompressionssocken
schützen die Muskulatur vor
Vibrationen, verbessern die Durchblutung
beim Laufen und helfen vor
allem, nach dem Training schneller zu
regenerieren. Am allerwichtigsten sind
Kompressionssocken aber beim Reisen.
Meine Füße schwellen an, wenn ich
lange im Flugzeug sitze und keine Kompressionstrümpfe
trage. Wenn ich sie
anhabe, geht es mir viel besser. Ich habe
die Strümpfe aber eigentlich immer an.
Sie unterstützen mich beim Laufen, bei
der Regeneration und auf Reisen.“
Wenn dir die Lust zum Laufen
ab handen zu kommen droht.
Mebs Tipp: „Setze dir Ziele. Melde dich
zu einem Fünf-Kilometer-, Zehn-Kilometer-
oder Halbmarathonrennen an.
Wenn du angemeldet bist, spürst du
die Verpflichtung zu trainieren. Einen
besseren Antrieb gibt es nicht. Das
ist ein bisschen wie im Job. Wenn du
einen Arbeitsvertrag unterschrieben
hast, denkst du auch gar nicht viel darüber
nach, jeden Morgen aufzustehen
und zur Arbeit zu gehen.“
Wenn es kalt und nass ist,
und du einfach nicht raus
zum Laufen willst.
Mebs Tipp: „Mach den ersten Schritt.
Der Schritt raus aus der Tür ist der
schwierigste. Wenn du erstmal die
Schuhe geschnürt hast, draußen bist
und ein, zwei Minuten gelaufen bist,
wird es ganz einfach und du wirst
glücklich sein, es getan zu haben. Mit
der richtigen Ausrüstung macht Laufen
bei jedem Wetter Spaß. Wenn man
erst einmal läuft …“
Die letzte Woche
vor deinem Rennen
hat begonnen.
Mebs Tipp: „Probiere kein neues
Equipment aus, sondern trage die bewährten
Sachen. Vor allem keine neuen
Schuhe oder Socken. Du wirst davon
nur verunsichert, im schlimmsten Fall
läufst du dir Blasen. Das gilt übrigens
auch fürs Essen, Trinken und Trainieren.
So kurz vor dem Wettkampf lautet
die Devise: Keine Experimente. Und
versuche nicht, durch Training in der
letzten Minute noch besser zu werden.
Das wird nicht funktionieren. Das
Training ist jetzt absolviert, ruhe dich
aus und freue dich auf den Wettkampf.
Triff dich mit Freunden, die auch Laufen,
denn das Rennen wird ein Fest für
dich werden. So lässt du positive Gedanken
entstehen, die dich am Tag des
Wettkampfs beflügeln werden. Und
setzte dich nicht unter Druck, entspanne
dich, schließlich hast du ein
paar Wochen oder sogar Monate auf
das Rennen hintrainiert.“
TRAINING
——
FITNESS
Der Tag vor
deinem Rennen.
Mebs Tipp: „Gehe zur Marathon-Ex po,
aber laufe da nicht zu lange rum. Das
macht die Beine müde. Hole deine
Startnummer ab und ruhe dich danach
aus, bevor du die letzten letzten
Vorbereitungen triffst. Falls das Rennen
früh am Morgen startet, kannst
du dir auch eine Banane und ein bisschen
Brot ans Bett stellen, dann bist
du in Sachen Frühstück unabhängig.
Wenn du in der Nacht vor dem Rennen
nicht gut schläfst, macht das nichts.
Für deine körperliche Fitness ist die
vorletzte Nacht vor dem Wettkampf
viel wichtiger, die meisten schlafen
in der letzten Nacht nicht besonders
gut, weil man da nervös ist. Ich kenne
das gut. Am Abend, bevor ich den
New York-Marathon gewonnen habe,
bin ich um halb zehn schlafen gegangen
und war um kurz nach elf schon
wieder wach.“
Der Startschuss
ist gefallen. Du bist
auf der Strecke.
Mebs Tipp: „Beim Marathon ist es
wichtig, ganz ruhig zu bleiben. Dein
Ziel sollte sein, die zweite Hälfte
schneller als die erste zu laufen. Lass
dich auf der ersten Hälfte auf keine
Wettkämpfe mit den anderen Läufern
ein. Konzentriere dich ganz auf dich
selbst. Denn wenn du zu schnell angehst,
wird aus dem Marathon gefühlt
ganz schnell ein Ultramarathon.“
71 ——— LÄUFT.
↦ Die Premiere des Reebok
Ragnar Relay Wattenmeer war
grandios. Erwartungen übertroffen.
Es war eines der wenigen
Wochenenden in diesem Sommer
mit typisch norddeutschem „Schietweer“
(schlechtem Wetter). Das tat
der Stimmung des Teams laufen.de
beim 250 Kilometer langen Lauf von
Hamburg nach St. Peter Ording keinen
Abbruch. Im Gegenteil.
„Steife Brise“ nennt man das wohl
hier oben im Norden. Der Wind
peitscht uns den Regen ins Gesicht.
Schafe blöken. Links Wattenmeer,
rechts Deich. Mittdendrin Nicole,
die sich tapfer durch das Unwetter
kämpft. Es ist nach Mitternacht. Im
Dunkeln darf ich sie auf dem Rad
begleiten – so besagen es die Regeln.
Tagsüber wäre das verboten. Es fällt
mir nicht leicht, sie zu motivieren.
Bei dem Wetter schickt man sonst
keinen Hund vor die Tür. Doch Nicole
kämpft, spult jeden Kilometer
im Schnitt von 4:45 Minuten ab. Sie
rennt nicht nur für sich, sie läuft
fürs Team. So wie alle neun anderen
Läufer im Team laufen.de auch.
Langsam laufen – kommt nicht in
Frage. Jeder läuft am Limit. Einer
für alle, alle fürs Team.
Fast zwölf Stunden sind wir nun
unterwegs. Nicole hat es gleich geschafft.
Dörte wartet schon, um das
Staffelband zu übernehmen. Dann
heißt es wieder: Schnell umziehen,
Text: Norbert Hensen | Fotos: Reebok Ragnar Relay, privat
› REEBOK RAGNAR RELAY
WATTENMEER ‹
NACHT
SCHICHT
—
Text: Norbert Hensen | Fotos: Reebok Ragnar Relay, privat
72
Alleine durch die Nacht. Entlang einsamer
Deiche. 250 Kilometer weit. Und doch immer in
Gemeinschaft. Das Reebok Ragnar Relay Wattenmeer
hinterlässt Spuren. Wie aus einer bunt
zusammengewürfelten Truppe von Läufern innerhalb
von 24 Stunden Freunde wurden.
EVENTS
——
REISEN
73 ——— LÄUFT.
EVE NTS & RE ISE N
ab in den Van und zur nächsten
Wechselstation navigieren, wo ich
dann zu meinem zweiten Teilabschnitt
starten werde. Dörte ist
schnell, mal wieder. Für die gut acht
Kilometer lange Strecke benötigt sie
rund 36 Minuten, ich übernehmen
den „symbolischen Staffelstab“ (der
ein Armband ist) und renne los. Der
Regen hat nachgelassen, der Wind
nicht. Es geht über Feldwege. Rechts
und links erahne ich endlose Kohlfelder.
Auf den letzten Kilometer fällt
es nicht leicht, den angestrebten
Sub-5-Minuten-Schnitt zu halten.
Ich bin froh, als das Ragnar-Zelt in
Sichtweite auftaucht. Simon steht
schon bereit, um zu übernehmen.
Das Team laufen.de!
Als Mixed-Team gingen (v.r.n.l.) Sabine
Vogel, Christian Liebig, Steffi Wunder,
Heiko „Stoffi“ Stoffers, Nicole Krenzer, Dörte
Fischer, Norbert Hensen, Volker Stritzke,
Bea Blaue und Simon Kohler an den Start
SCHNITZELJAGD FÜR GROSSE
Keiner von uns hat gewusst, worauf
wir uns mit der Teilnahme beim ersten
Reebok Ragnar Relay eigentlich
einlassen. Okay, wir wussten, dass
jeder im Team dreimal die Schuhe
schnüren und rund 25 Kilometer laufen
muss. Davon mindestens einmal
in der Nacht. Aber was auf dem Weg
dahin in 24 Stunden alles passiert
– das war keinem klar. Das Reebok
Ragnar Relay ist ein Wochenend-Abenteuer
im manchmal tristen
Alltag. Wie eine große, sportliche
Schnitzeljagd für Erwachsene.
Obwohl die Laufstrecke ausgeschildert
ist, kommt plötzlich ein Hilfesignal
per Telefon: Simon hat sich
verlaufen. Wir schaffen es, ihn zurück
auf die Strecke zu bringen. Weiter
geht‘s. Der Wechsel auf Christian
verläuft reibungslos. Van 1 hat nun
gut drei Stunden Pause. Schnell
bringen wir noch das Rad zur nächsten
Wechselstelle, damit auch Steffi
bei ihrer Nachtschicht auf dem Rad
begleitet werden kann. Nach Steffi
folgt Volker, der auf Bea übergibt.
Sabine wächst im Team gar über sich
hinaus. So schnell wie beim Ragnar
Relay ist sie die 10 Kilometer noch
nie gelaufen. Teamspirit treibt an.
Es sind die kleinen Begebenheiten
und der große Teamgeist, der dieses
Rennen so besonders macht. Es ist
auch die wunderschöne, wenn auch
oft einsame Strecke. Obwohl bei
der Premiere rund 150 Teams am
Start sind, die im Halbstunden-Takt
jeweils zu zehnt auf die Strecke geschickt
werden, zieht sich das Feld
weit auseinander. Die Schnellsten
24 Stunden Lauferlebnis
Wer nicht mindestens zwei Stunden damit zubringt, seine Teamautos (1) bunt anzumalen und zu schmücken, ist kein echter Ragnarian. Die erste
Strecke führte die Läufer mitten durch Hamburg (2). An roten Ampeln musste man stehen bleiben, egal, wie viel Zeit dabei auf der Strecke blieb. An
den Wechselpunkten (3) wird man nicht nur vom eigenen Team angefeuert. Das Wetter hatte alles im Gepäck: Sonne, Regen, Wind und zwei heftige
Hagelschauer (4). Alleine in und durch die Nacht zu laufen, gehört zu den ganz besonderen Erlebnissen beim Reebok Ragnar Relay. Nicht minder
romantisch: Gemeinsam mit hunderten Schafen (6) den Sonnenaufgang genießen.
1
3
5
2
4
6
74
legen die 250 Kilometer am Ende in
unter 18 Stunden zurück, die meisten
Teams brauchen 24 Stunden
oder länger.
Finish! Schlussläuferin Sabine wird vom
Team in Empfang genommen und auf den
letzten Metern ins Ziel begleitet
ERST FREMDE, DANN FREUNDE
Wir halten uns mit Kaffee wach, genießen
den Lauf und die Fahrt in den
Sonnenaufgang, feuern die Läufer im
Team und auch alle anderen an. Und
lernen das norddeutsche Wattenmeer
von einer ganz anderen Seite
kennen. Wir haben viel gelacht, sind
bis zur Erschöpfung gerannt, haben
geflucht, geschwitzt und gefroren.
Und obwohl wir uns einmal verlaufen
haben, kann man die Organisation
nur in den höchsten Tönen
loben. Vor allem aber danken wir den
Gründern des Ragnar Relay, die uns
mit ihrer tollen Idee ein aufregendes
Wochenende geschenkt haben.
Die letzten Meter begleiten wir
Schlussläuferin Sabine ins Ziel. 22
Stunden und 2 Minuten haben wir
für 250 Kilometer benötigt. Platz
30 in der Gesamtwertung. Nicht
schlecht, aber zweitrangig. Wir kamen
als Fremde nach Hamburg und
verlassen als Freunde St. Peter Ording.
Das ist es, was hängen bleibt.
Was du über Reebok Ragnar Relay wissen musst
DIE HINTERGRUNDGESCHICHTE
DIE STRECKEN
Ragnar war im Skandinavien des 9. Jahrhunderts
ein König und Held. Er war ein Eroberer, wild und
voller Freiheitsdrang. Ragnarians haben denselben
Freiheitsgedanken. Sie haben den Wunsch,
in der freien Natur zu sein und mit Freunden ein
Outdoor-Abenteuer zu erleben. Es geht um ein
Erlebnis im Team.
Im Zehnerteam begleiten zwei Fahrzeuge oder Kleintransporter die Staffel, Tag
und Nacht. Auf der Straße ist jeweils nur ein Läufer des Teams. Jeder Teilnehmer
läuft dreimal jeweils zwischen 5 und 16 Kilometern, wobei der Schwierigkeitsgrad
variiert. Durchschnittlich laufen die Läufer circa 25 Kilometer. Die Mitglieder
von Ultra-Teams laufen jeweils sechs Streckenabschnitte.
2004 fand der erste Staffellauf statt. Er führte über
188 Meilen von Logan nach Park City (Utah, USA).
Die Ragnar Relay Serie entwickelte sich jedoch rasch
vom Staff ellauf in Utah (USA) bis zur heute größten
Übernacht-Staffellauf serie des Landes. Und seit
2016 gibt es Ragnar Relays auch in Europa.
Das Reebok Ragnar Relay Wattenmeer am 25./26.
August 2018 war die Deutschland-Premiere. Die
Strecke führte über rund 250 Kilometer von Hamburg
bis nach St. Peter Ording.
DIE TEAMS
Ein Team besteht aus zehn oder fünf (Ultra-Team)
Personen. Es wird über Gehsteige, Nebenwege,
Radwege oder asphaltierte Straßen gelaufen. Die
Strecken sind nicht durchweg gesichert.
DER ABLAUF
Die meisten Teams brauchen rund 24 Stunden. Die meisten Läufer absolvieren
den ersten Streckenabschnitt am Tag, den zweiten in der Nacht (mit einer
Stirnlampe und einer Warnweste) und den dritten am nächsten Tag. Wie bei
einer Party ... ohne Schlaf ... aber mit viel Laufen. Und noch mehr Spaß.
Während eine Person läuft, sind die restlichen Teammitglieder in ihren Streckenfahrzeugen
vor Ort, um im Notfall zu helfen. Teams mit zehn Personen
teilen sich auf zwei Fahrzeuge auf (Läufer 1 bis 5 im ersten Fahrzeug und Läufer
6 bis 10 im zweiten Fahrzeug). Die Läufer im ersten Fahrzeug bewältigen die
ersten fünf Streckenabschnitte. Wenn ein Läufer startet, kann die Crew im
Fahrzeug voranfahren, ihren Läufer anfeuern, ihn an der Wechselzone abholen
und den nächsten Läufer aussteigen lassen. Nach den ersten fünf Streckenabschnitten
kommt das zweite Fahrzeug zum Einsatz und die Läufer 6 bis 10
laufen ihre Streckenabschnitte.
Kurz vor dem Ziel empfangen die Teams ihren Schlussläufer, und das gesamte
Team läuft ins Ziel ein, um dort die ganz besonderen Medaillen in Empfang zu
nehmen.
75 ——— LÄUFT.
SILVESTER LAUF IN TRIER
—
LAUFEN
UND MIT GESA
KRAUSE FEIERN
—
↦ Beim Silvesterlauf in Trier
mitmachen und danach mit Stars
wie Gesa Krause Silvester feiern.
Dieses traumhafte Lauferlebnis
inklusive zweier Übernachtungen
im Vier-Sterne-Hotel und der Silvesterparty
mit den Stars macht
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Hier ist Partystimmung schon vor
Mitternacht garantiert: Der Bitburger
0,0% Silvesterlauf in Trier lockt
am 31. Dezember 2018 mit toller Stimmung
in die älteste Stadt Deutschlands.
Und anschließend wird mit den
Stars der Laufszene eine rauschende
Silvesterparty gefeiert. Auf mynextfinish.com,
dem Startplatzportal von
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vom 30.
Dezember bis zum 1. Januar buchen
– inklusive Laufteilnahme und zwei
Übernachtungen im Vier-Sterne-Hotel
Mercure direkt an der weltberühmten
Porta Nigra. Dort wohnen
auch die Athleten und dort feiert
ihr gemeinsam den Jahreswechsel
2018/2019!
DURCH DAS UNESCO-WELTERBE
Du erlebst das ganze Silvesterlaufprogramm:
Am 30. Dezember stehen
Mittagssnack und Abendessen im
Kreis der Top-Athleten sowie eine
Stadtführung durch die älteste Stadt
Deutschlands auf dem Programm.
Du besichtigst die fast 2000 Jahre
alten römischen Baudenkmäler, die
allesamt zum Unesco-Welterbe zählen:
Amphitheater, Barbarathermen,
Kaiserthermen, Konstantinbasilika,
Porta Nigra und die Römerbrücke.
Ebenfalls zum Weltkulturerbe zählt
der romanische Dom und die frühgotische
Liebfrauenkirche.
Am 31. Dezember startest du auf
dem Hauptmarkt zu fünf Kilometern
(Frauen) oder acht Kilometern (Männer)
durch die Gassen der Innenstadt.
Oder du walkst ganz gemütlich
fünf Kilometer. Abends steigt dann
die große Silvesterparty mit den
Top-Athleten im Hotel Mercure.
Hindernis-Europameisterin Gesa Krause wurde
schon dreimal in Folge von der laufen.de-Community
zur „Läuferin des Jahres“ gewählt. An Silvester
kannst du sie in Trier persönlich kennenlernen
SAMBATROMMELN
UND KONFETTI
Der Silvesterlauf in Trier wird auch
das „deutsche Saõ Paulo“ genannt,
in Anlehnung an den Silvesterlauf in
der brasilianischen Metropole. Den
ältesten Silvesterlauf der Welt nahmen
sich die Lauf-Macher in Trier
1990 zum Vorbild, als der erste Trierer
Silvesterlauf gestartet wurde.
Wie in Südamerika gehören Sambatrommler,
Konfetti und brasilianische
Schönheiten auch in Trier
einfach dazu. Und damit eine unschlagbare
Stimmung auf dem Ein-Kilometer-Rundkurs
durch die wunderschöne
Trierer Altstadt in der Nähe
der Porta Nigra. Das wissen sowohl
Hobbyläufer als auch Weltklasse-
Profis, die jedes Jahr in Deutschlands
älteste Stadt kommen. Vergangenes
Jahr wurde „Koko“ Konstanze Klosterhalfen
in Trier als Siegerin gefeiert.
Auf jeden Fall dabei sein wird
Gesa Krause – sie startet schließlich
für den Silvesterlauf Trier e.V. Also:
Komm‘ an Silvester nach Trier und
lerne Gesa Krause kennen!
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und dreckig wird es am
letzten Oktoberwochenende
in der Döberitzer
Heide bei Berlin.
28.10. LUZERN
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Blick auf das imposante
Bergpanorama, entlang des
Vierwaldstättersees – das
ist definitiv einer der schönsten
Marathons der Schweiz.
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durch den Volkspark
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Vorbei an kleinen Seen
und den Ausläufern der
Kärntner Nockberge durch
würzig riechende Wälder:
Hier ist Laufen ein Genuss.
10.11. BERLIN
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Läufst du noch oder wanderst
du schon? Beim Little
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du auf verschiedenen Strecken
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Crossfit-Elemente und
Hindernisse kombiniert mit
Laufen – das ist eine besondere
Herausforderung,
aber auch ein riesiger Spaß!
02.12. KÖLN
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Mit ganz vielen Nikoläusen
durch den Kölner Stadtwald
rennen und Kalorien
verbrennen: Da kannst du
danach schön schlemmen!
31.12. BERLIN
9,9 | 6,3 | 4 | 2 KM
An Silvester noch einmal
hoch auf den Teufels- und
Drachenfliegerberg. Die Belohnung:
Pfannkuchen und
Glühwein oder Sekt.
31.12. MONTABAUR
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Sambarhythmen, der Applaus
vieler Zuschauer und
jede Menge Freude am Laufen.
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Mit Rheinblick das alte Jahr
verabschieden: In Neuss
läuft man Silvester idyllisch
auf dem Deich, durch Rheinauen
und Felder.
31.12. TRIER
8 KM | 5 KM
Buche ein tolles Vip-Package
mit Startplatz im „deutschen
Saõ Paulo“ und einer tollen
Party mit den Stars der
Laufszene um Gesa Krause.
31.12. SOEST
15 KM | 5 KM
Amateur- und Profiläufer
genießen beim größten Silvesterlauf
Deutschlands die
fantastische Stimmung von
Werl nach Soest.
31.12. KEMPTEN
5 KM | 10 KM
In Süddeutschland treffen
sich die Läufer zu Silvester
in Kempten und beenden
dort mit einem Lauf entlang
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80
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DASSELBE
IN GRÜN
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FRAU
SCHMITT
MEINT
↦ Wer viele Strecken zu Fuß zurücklegt,
verhält sich umweltfreundlich.
So gesehen müssten
Läufer eigentlich mit dem goldenen
Ozonloch am Band ausgezeichnet
werden. Die durch Läufer verursachte
Abgasbelastung ist – je nach
Ernährung vom Vortag – meist
überschaubar.
Und doch: Ganz so rosig ist die Sache
leider nicht. Schließlich starten
wir nicht immer direkt vor der
Haustür. Um zu Laufveranstaltungen
zu kommen, nutzen wir oft das Auto
oder gar den Flieger. Es soll sogar
Läufer geben, die eine Kreuzfahrt
eigens deshalb buchen, weil man
an Deck so toll laufen kann. Das
erscheint etwas unverhältnismäßig.
Ebenso gut könnte man sich die
Ohren abschneiden, weil die Mütze
danach so gut sitzt.
Auch bei den großen Laufveranstaltungen
selbst ist in Sachen Nachhaltigkeit
noch Luft nach oben. Nicht
jeder Veranstalter gibt sich so viel
Mühe wie der des Frankfurt-Marathons
und gleicht CO2-Belastungen
durch Baumspenden wieder aus.
Fest steht: Das Abfallaufkommen bei
Marathons ist erheblich. Zu Plastikbechern
und -flaschen, Wärmefolien,
Marathonbeuteln, Schildern und
ähnlichem kommen persönliche Dinge
wie Gelverpackungen aus Aluminium.
Wir haben uns daran gewöhnt, während
eines Marathons 15 Einwegbecher
zu benutzen. Bei einer privaten
Party würden wir dergleichen äußerst
merkwürdig finden. Es wird Zeit,
dass hier mehr getüftelt wird, um die
Belastung zu reduzieren. Beim Hartford-Marathon
in den USA gibt es im
Zielbereich eine lange Wasserquelle,
die ohne Becher genutzt werden
kann. Der Berlin-Marathon testete in
diesem Jahr erstmals federleichte und
knautschbare Soft Cups aus Silikon,
die wieder befüllt werden können.
Gefühlt 50 Prozent der Läufer nutzt
die Verpflegungsstelle ohnehin als
kleine Pause, das Auffüllen mit einem
Wasserschlauch ist also denkbar.
Es geht noch viel mehr, wenn wir
nur wollen. Und wenn wir Veranstaltern
wie JP Morgan Chase &
Co. etwas husten. 140.000 Plastikbecher
und 70.000 Plastikflaschen
für Menschen, die 5,6 Kilometer
zurücklegen, das ist schon eine
herausragende Generalblödheit. Und
da reden wir noch nicht über die in
Asien produzierten Firmenshirts
aus Kunststoff, die jedes Jahr von
den Unternehmen für den Lauf in
Auftrag gegeben werden. Womit wir
beim nächsten heiklen Thema sind:
dem Mikroplastik, das aus unseren
Laufklamotten ausgewaschen wird
und in die Gewässer gelangt. Seit
einiger Zeit gibt es Waschbeutel, die
das verhindern sollen. Sie gehören
auf jede Marathonmesse. Bitte. Und
zum Anfeuern können wir Kuhglocken
nehmen. Topfdeckel, Kindertrommeln
oder unsere Stimmen.
Es müssen nicht die fiesen schrillen
Plastiktröten sein, die Sponsoren
gern unter das Volk werfen. Die
Laufsaison neigt sich dem Ende zu.
Die Bemühungen um unser geliebtes
Laufrevier, die Natur, stehen erst am
Anfang.
Heidi Schmitt
Heidi Schmitt, Läuferin und Autorin aus Frankfurt, schreibt und läuft in stetigem Wechsel. Am liebsten über und bei Volksläufen in der Provinz,
wo Läufer zwar selten mit einer Medaille, dafür aber mit Streuselkuchen belohnt werden. Für LÄUFT. sagt sie ganz offen, was sie denkt. Und wer
mehr Frau Schmitt will, wird hier fündig:
www.laufen-mit-frauschmitt.de
81 ——— LÄUFT.
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VORSCHAU & IMPRESSUM
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↦ Die nächste Ausgabe
Auf diese Themen kannst du
dich schon mal freuen:
Auch Läufer
brauchen Muckis
Läufer müssen nur laufen, um
besser zu werden? Stimmt nicht.
Eine gut trainierte Muskulatur
hilft dir nicht nur, Verletzungen
vorzubeugen, sondern unterstützt
auch das Abnehmen.
Wie Laufen das
Leben verändert
Die nächste
LÄUFT.
erscheint am
21. Dezember 2018
bis dahin:
www.laufen.de
Es gibt sie immer wieder, die beeindruckenden
Geschichten, wie
Leute durchs Laufen ihr Leben
komplett umgekrempelt haben.
Wir stellen dir die Person vor, die
mit ihrer Laufgeschichte unseres
Wahl zu den Läufern des Jahres
gewonnen hat.
LÄUFT.
DAS MAGAZIN VON LAUFEN.DE
LÄUFT. und laufen.sind Produkte der
DLM RunMedia GmbH
Vogelsanger Str. 187, D-50825 Köln
Telefon: 0221/28 22 46-10, Fax: -04
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Redaktion
E-Mail: redaktion@laufen.de
Christian Ermert
(Geschäftsführender Chefredakteur)
Anja Herrlitz (CvD Print), Bodo Höche,
Marie Arens, Sina Muschelknautz,
Magdalena Nellessen
Mitarbeit
Carsten Eich, Dr. Jens Enneper, Gesa Krause,
Dr. Wolfgang Feil, Dr. Stefan Graf, Bernhard Koch,
Heidi Schmitt, Marcus Schall, Joachim Sünger
Grafik
mirador GmbH, Köln
Andreas Arnold, Marcus Paul
www.mirador-kommunikation.de
Fotos
Norbert Wilhelmi, Andreas Schwarz, Imago,
Fotolia, iStock, Sportart, Thinkstock
Über 3000 tolle
Laufevents
Der nächsten Ausgabe liegt der
DLV-Laufkalender bei. Darin
findest du Termine und Informationen
zu mehr als 3000 Laufveranstaltungen
in Deutschland und
dem benachbarten Ausland.
So planst du dein
Laufjahr
Wer Ziele hat, trainiert motivierter
und lässt dem Inneren Schweinehund
keine Chance. Tipps, wie
du dein Laufjahr planst und so
immer ein Ziel hast, auf das du
dich freuen kannst.
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