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0 0<br />

Grundlagen der Informatik<br />

Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen<br />

Sie stehen in einem Computerladen vor einem nahezu unüberblickbaren Angebot. Für<br />

welches Gerät sollen Sie sich entscheiden? Was bedeuten Begriffe wie Megabyte, Gigabyte,<br />

Taktfrequenz, Mikroprozessor, RAM, DVD, Firewire oder USB? In diesem Kapitel<br />

erläutern wir wichtige Begriffe der Informatik. Sie sehen sich an, wie ein Computer<br />

arbeitet, aus welchen Bestandteilen er sich zusammensetzt und wie Sie mit Bit und<br />

Byte rechnen können. Nach dem Durcharbeiten dieses Kapitels kennen Sie die wichtigsten<br />

Bezeichnungen rund um das Thema Hardware und Sie werden die Begriffe auf<br />

den technischen Datenblättern im Computergeschäft verstehen.<br />

In diesem Kapitel beschäftigen Sie sich mit<br />

● den Datenverarbeitungsprozessen,<br />

● den Begriffen Orgware, Hardware und Software,<br />

● Bit und Byte sowie dem binären und hexadezimalen Zahlensystem,<br />

● den Zeichencodierungen ASCII, ISO-Latin und Unicode,<br />

● den Vorsilben Kilo, Mega, Giga und Tera für Maßeinheiten sowie<br />

● den Bestandteilen eines PCs und deren Funktionen.<br />

Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen<br />

<strong>Lernen</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />

1 Computertechnik heute . . . . . . . . . . . . . 2<br />

2 Datenverarbeitungsprozesse . . . . . . . . . 4<br />

3 Verarbeitungsschichten . . . . . . . . . . . . . . 5<br />

4 Bit und Byte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />

5 Zahlensysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />

6 Zeichencodierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />

7 Vorsilben für Maßeinheiten . . . . . . . . . . 9<br />

✓ Expertenwissen: Binärpräfixe . . . . . . . . 10<br />

Üben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />

Sichern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />

Lerneinheit 3: Anschaffungsplanung<br />

<strong>Lernen</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />

1 Preis- versus Kostenvergleich . . . . . . . . 45<br />

2 Entscheidungsmatrix . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />

3 Total Costs of Ownership . . . . . . . . . . . 49<br />

✓ Expertenwissen: Return on Investment 50<br />

4 Ausschreibungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />

Üben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />

Sichern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />

Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />

Lerneinheit 2: Personal Computer<br />

<strong>Lernen</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />

1 Arten von Computersystemen . . . . . . . 16<br />

2 Bestandteile eines PCs . . . . . . . . . . . . . . 17<br />

3 Mainboard und Prozessor . . . . . . . . . . . 18<br />

✓ Expertenwissen: Aufbau eines<br />

Mikroprozessors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />

4 Speicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />

5 Datenbus und Grafikkarte . . . . . . . . . . 23<br />

✓ Expertenwissen: Grafikschnittstellen . . 26<br />

6 Schnittstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />

✓ Expertenwissen: USB und Firewire . . . . 28<br />

7 Massenspeicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />

✓ Expertenwissen: Hochauflösendes<br />

Fernsehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />

8 Ausgabegeräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />

Üben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />

Sichern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />

Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />

Informieren Sie sich mit dem ergänzenden<br />

Material im SbX, trainieren<br />

Sie mit Online-Übungen und wenden<br />

Sie Ihr Wissen an!<br />

Achtung! In diesem Kapitel<br />

teile ich mein Expertenwissen<br />

mit besonders Interessierten!<br />

Mr. Expert<br />

Ms. Check<br />

Angewandte Informatik HTL 1<br />

0 Grundlagen der Informatik


2<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

Alle SbX-Inhalte zu dieser<br />

Lerneinheit finden<br />

Sie unter der ID: 1010.<br />

Eine Bildschirmpräsentation<br />

mit allen Abbildungen<br />

zum Schritt<br />

LERNEN finden Sie<br />

unter der ID: 1011.<br />

Die Formen der Vernetzung<br />

von PC und<br />

Unterhaltungselektronik,<br />

Internet-Telefonie<br />

(Voice-over-IP) und<br />

Foto-/Videobearbeitung<br />

sind zentrale Multimedia-Anwendungen<br />

.<br />

Die Intel ViiV-Technologie<br />

(gesprochen „Weif“)<br />

integriert sämtliche<br />

Services für den Wohnzimmer-PC<br />

.<br />

Sony Vaio VA<br />

Mediacenter-PC<br />

Wireless-LAN (WLAN)<br />

ist ein Funknetzwerk .<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

Lerneinheit 1<br />

Begriffe und Grundlagen<br />

In dieser Lerneinheit erarbeiten Sie grundlegende Begriffe rund um die Computertechnik<br />

und Sie erfahren, wie ein Computer intern arbeitet. Mithilfe verschiedener<br />

Größenordnungsbegriffe können Sie Speichervolumen umrechnen und damit z. B.<br />

die technischen Angaben in Prospekten vergleichen.<br />

<strong>Lernen</strong><br />

1 Computertechnik heute<br />

Der Computer als zentrales Multimediagerät<br />

Fotos und Videofilme werden am Notebook oder PC bearbeitet, über das Handy, Wireless-LAN<br />

oder das Internet an andere Benutzer versendet, um schließlich am Fernseher in hochauflösender<br />

Qualität betrachtet zu werden: Herzlich willkommen in der multimedialen Welt!<br />

Personal Computer PDA Video Foto<br />

Notebook<br />

Der PC als zentrales Multimediagerät<br />

Elemente von Multimedia<br />

Handy<br />

WLAN<br />

Internet<br />

HDTV<br />

1 Der Personal Computer (PC) ist das zentrale Gerät.<br />

Der PC dient als Bearbeitungsinstrument und Datenspeicher. Er steht im Zentrum des Multimediazeitalters.<br />

Wir können einen mit unserer Digitalkamera aufgenommenen Film bearbeiten<br />

und auf eine DVD speichern, eine MP3-Datei aus dem Internet herunterladen, über das<br />

Internet telefonieren, mit Freunden spielen und am PC fernsehen.<br />

2 Netzwerke verbinden Geräte und Benutzer.<br />

Wie kommunizieren unsere Geräte zu Hause miteinander? Der einfachste Weg ist Wireless-<br />

LAN (WLAN). Das Mediacenter im Wohnzimmer lädt z. B. einen Film von der Festplatte des<br />

Büro-PCs, der Personal Digital Assistant (PDA) synchronisiert die Termine mit Outlook, mit<br />

dem Handy surfen wir im Internet und bestellen uns eine Pizza. Das Internet stellt die Verbindung<br />

zur Außenwelt her. Es ist die Schlüsseltechnologie für die weltweite Vernetzung.<br />

Ü<br />

ID: 1011<br />

Angewandte Informatik HTL


Ein Peripheriegerät ist<br />

ein Zusatzgerät zum PC .<br />

Mr. What und<br />

Ms. Check<br />

Gordon E. Moore<br />

gründete 1968 gemeinsam<br />

mit Andy Grove<br />

und Robert Noyce die<br />

Firma Intel .<br />

Clayton M. Christensen<br />

ist Professor an der<br />

Harvard Business<br />

School .<br />

3 Multimediale Peripheriegeräte bieten ungeahnte Möglichkeiten.<br />

Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen<br />

Digitale Fotografie und Digital Video ermöglichen die Nachbearbeitung von Fotos und<br />

Videos durch den Benutzer. Optische Datenträger (CD, DVD, HD-DVD, Blu-ray) sind leistungsfähige<br />

Speichermedien. In den letzten Jahren wurden die analogen Technologien (wie<br />

Schallplatte, Tonbandkassette, VHS) durch digitale abgelöst (CD, MP3, DVD).<br />

Warum ist der PC heute auch im Bereich<br />

der Unterhaltungselektronik das Die Digitalisierung von Bildern (Digitalkamera), Musik<br />

zentrale Gerät?<br />

(CD, MP3) und Film (DVD, HD-DVD, Blu-ray) erlaubt die<br />

Veränderung von Inhalten durch den Konsumenten mittels<br />

Home-Computer . Der PC dient als Zentrale für alle multimedialen<br />

Anwendungen und öffnet überdies das Tor ins Internet .<br />

Welche Trends lassen sich für<br />

die nächsten Jahre erkennen?<br />

Viele Hollywood-Filme haben schon vor Jahren Trends vorgegeben<br />

(z . B . Flachbildschirme oder Mobilkommunikation), die<br />

heute zum Alltag gehören . Diese Entwicklungen werden sich fortsetzen<br />

. Starre Bilder auf Plakaten werden z . B . durch bewegte Bilder<br />

oder holografische 3D-Projektionen ersetzt werden .<br />

Welche Rolle wird der<br />

Computer in den nächs- Computertechnologie ist schon heute allgegenwärtig . Denken wir an<br />

ten Jahren spielen? das Navigationssystem im Auto, die Spielkonsole im Handy oder den<br />

digitalen Satellitenreceiver und den DVD-Rekorder im Wohnzimmer . Ein<br />

Handy um ein paar Euro bietet deutlich mehr Rechenleistung als die Computersysteme<br />

der Saturn-5-Mondrakete aus dem Jahr 1969 . Das Moor'sche Gesetz<br />

aus dem Jahr 1965 besagt, dass sich die Leistungsfähigkeit der Mikroprozessoren<br />

alle 24 Monate verdoppelt . Tatsächlich konnte diese Entwicklung in<br />

den letzten Jahrzehnten beobachtet werden .<br />

Erhaltende und ablösende Technologien<br />

1997 erforschte Clayton Christensen die Auswirkungen von Innovationen auf den Markt und<br />

veröffentlichte seine Forschungsergebnisse unter dem Titel „The Innovator's Dilemma“. Danach<br />

vollziehen sich technologische Innovationen in Form von erhaltenden Technologien,<br />

welche die Marktposition verbessern (z. B. Fotohandy), und in Form von ablösenden Technologien,<br />

die etablierte Produkte verdrängen (z. B. Schallplatte � CD � MP3).<br />

L 0.1: Ablösung der VHS-Videokassette durch die DVD<br />

Den Unterschied zwischen erhaltender und ablösender Technologie können Sie am Beispiel<br />

der VHS-Videokassette leicht erkennen. Um die VHS-Videokassette länger am Markt zu halten,<br />

wurde durch Super-VHS eine Verbesserung der Qualität erreicht. Die DVD löste schließlich<br />

die Videokassette ab und verdrängte sie mit der Zeit vollständig vom Markt.<br />

Ü 0.1: Erhaltende und ablösende Technologien ��<br />

Überlegen Sie sich weitere Beispiele für erhaltende und ablösende Technologien!<br />

Frau Hauer bearbeitet einen selbst gedrehten Urlaubsfilm mit einem Videoschnittprogramm am<br />

PC und brennt ihn auf eine DVD. Das Ergebnis zeigt sie ihren Freundinnen und Freunden. Sehen<br />

Sie sich Schritt für Schritt an, wie sie bei der Bearbeitung des Videos vorgeht.<br />

Angewandte Informatik HTL 3<br />

0 Grundlagen der Informatik


4<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

Mr. What und<br />

Ms. Check<br />

EVA = Eingabe, Verarbeitung<br />

und Ausgabe<br />

Die Datenverarbeitungsprozesse<br />

finden<br />

bei jedem elektronischen<br />

Gerät Anwendung,<br />

das über einen<br />

Mikroprozessor verfügt,<br />

z . B . PC, Mobiltelefon<br />

und Navigationssystem .<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

2 Datenverarbeitungsprozesse<br />

Die Verarbeitung von Daten am Computer<br />

Frau Hauer hat mit einer Kamera ein Video aufgenommen. Dieser Prozess wird als Eingabe<br />

(Input) bezeichnet. Das Bearbeiten der Videodaten am PC bezeichnen wir als Verarbeitung<br />

(Processing). Das Speichern (Storage) des fertigen Videos auf eine DVD ermöglicht dessen spätere<br />

Verwendung. Im letzten Schritt präsentiert Frau Hauer das fertige Video ihren Freundinnen<br />

und Freunden. Die Ausgabe (Output) der Videodaten erfolgt auf einem Computermonitor oder<br />

Fernseher.<br />

Wie funktioniert der Datenverarbeitungsprozess<br />

beim Schreiben einer<br />

E-Mail?<br />

Nachricht schreiben (Input) – Senden-Knopf anklicken (Processing)<br />

– Versenden über das Internet (Output) – Speichern<br />

der E-Mail im Postausgang (Hilfsprozess)<br />

Datenverarbeitungsprozesse können wir also in vier Teilprozesse zerlegen. Die Kernprozesse<br />

sind Eingabe, Verarbeitung und Ausgabe. Die Datenspeicherung unterstützt die Verarbeitung<br />

als Hilfsprozess.<br />

Input<br />

Storage<br />

Datenverarbeitungsprozesse<br />

Die Teilprozesse der Datenverarbeitung<br />

1 Input (Eingabe)<br />

Processing<br />

Output<br />

Die Eingabe von Daten in ein Datenverarbeitungssystem kann z. B. über die Tastatur, die<br />

Maus, den Scanner, den Fotoapparat oder die Videokamera erfolgen.<br />

2 Processing (Verarbeitung)<br />

In diesem Schritt werden die eingegebenen Daten verarbeitet, indem z. B. Bilder nachbearbeitet,<br />

Videos geschnitten, Dokumente oder Kundendaten aktualisiert werden.<br />

3 Output (Ausgabe)<br />

Das Ergebnis der Bearbeitung wird z. B. am Monitor oder Drucker ausgegeben.<br />

4 Storage (Datenspeicherung)<br />

Damit die bearbeiteten Daten nicht verlorengehen, werden diese z. B. auf einer Festplatte,<br />

CD, DVD, MemoryCard oder einem USB-Stick gespeichert.<br />

Multimediageräte, wie PC, Videokamera, Fernseher und Handy, sind komplex in ihrem Aufbau.<br />

Daher unterscheiden wir bei der Entwicklung und Benutzung solcher Geräte drei Schichten.<br />

Angewandte Informatik HTL


Der Begriff Orgware<br />

bezeichnet Organisationstools<br />

wie Diagramme<br />

und Benutzerhandbücher<br />

.<br />

Zur Software<br />

zählen Betriebssysteme,<br />

Programme und deren<br />

Daten .<br />

Mr. What und<br />

Ms. Check<br />

3 Verarbeitungsschichten<br />

Hardware, Software und Daten<br />

Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen<br />

Anhand des Videofilms von Frau Hauer haben wir gesehen, dass bei der Datenverarbeitung<br />

verschiedene Teilprozesse unterschieden werden können. Nun überlegen wir uns, aus welchen<br />

Schichten Datenverarbeitungsgeräte bestehen und wie wir diese Schichten sinnvoll unterscheiden<br />

können.<br />

Für das organisierte Vorgehen bei der Planung von Hard- und Software werden Tools benutzt.<br />

Solche organisatorischen Tools bezeichnen wir als Orgware.<br />

Begriffe Hardware, Software, Daten<br />

Hardware<br />

Software<br />

Daten<br />

Hardware, Software und Daten<br />

1 Als Hardware bezeichnen wir alle Geräte, aus denen ein Computersystem besteht.<br />

Zur Hardware zählen z. B. Zentraleinheit, Tastatur, Maus, Monitor, Drucker und Scanner, aber<br />

auch CD, DVD oder USB-Stick.<br />

2 Als Software bezeichnen wir Programme und ihre Bestandteile.<br />

Software im engeren Sinn sind Programme wie das Betriebssystem, die Textverarbeitung, die<br />

Tabellenkalkulation, die Datenbank oder das Videoschnittprogramm. Im weiteren Sinn zählen<br />

auch die Daten zur Software.<br />

3 Daten sind das Ergebnis des Verarbeitungsprozesses. Um Daten zu produzieren,<br />

verwenden wir Programme.<br />

Wenn wir mit unserem Videoschnittprogramm ein Video bearbeitet haben, erhalten wir als<br />

Ergebnis einen Videofilm. Dieser gehört zur Datenschicht. Briefe, Rechnungen, erfasste Kunden<br />

oder Musik sind Daten, die ohne ein Programm nicht nutzbar wären.<br />

Ein Programm (Software) ist Voraussetzung, um Daten nutzen zu können. Die Software benötigt<br />

Hardware, um laufen zu können. Daten werden auf Speichermedien (z. B. CD, DVD, Festplatte,<br />

USB-Stick, Flash-Speicherkarten) abgelegt.<br />

Welche Hard- und Software verwenden<br />

wir in der Schule?<br />

Welche Formen von Daten gibt es?<br />

Als Hardware verwenden wir einen PC mit Tastatur,<br />

Maus und Drucker, als Software das Betriebssystem<br />

und Anwenderprogramme .<br />

Wir unterscheiden Konfigurations-,<br />

Stamm- und Bewegungsdaten .<br />

Angewandte Informatik HTL 5<br />

0 Grundlagen der Informatik


6<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

Eine Linkliste zu den<br />

Begriffen und Grundlagen<br />

der Informatik<br />

finden Sie unter der<br />

ID: 1011.<br />

Ein Computer arbeitet<br />

mit Binärzahlen, den<br />

Bits 1 und 0 .<br />

1 Byte = 8 Bit<br />

Dez 0 � Bin 000<br />

Dez 1 � Bin 001<br />

Dez 2 � Bin 010<br />

Dez 3 � Bin 011<br />

Dez 4 � Bin 100<br />

Dez 5 � Bin 101<br />

Dez 6 � Bin 110<br />

Dez 7 � Bin 111<br />

Ein Beispiel für die Anwendung<br />

von Binärzahlenberechnungen<br />

ist die<br />

Programmierung von<br />

digitalen Modelleisenbahnen<br />

.<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

4 Bit und Byte<br />

So arbeitet ein Computer<br />

In den 1980er-Jahren war die kleinste Informationseinheit eines Computers, das Bit, als Robot im<br />

Disneyfilm „Tron“ zu sehen. Das Bit unterstützte den Hauptdarsteller Kevin Flynn (Jeff Bridges)<br />

bei der actionreichen Navigation durch die digitale Welt eines Computers.<br />

Informationseinheiten<br />

1 Ein Bit ist die kleinste vorstellbare Informationseinheit und unterscheidet True<br />

und False (1 und 0).<br />

Mit einem Bit können wir z. B. darstellen, ob es regnet oder nicht. Oder wir können speichern,<br />

ob jemand verheiratet ist oder nicht. Kombinieren wir mehrere Bit, können wir eine<br />

größere Anzahl unterschiedlicher Informationen speichern.<br />

2 Ein Byte besteht aus 8 Bit. Damit ergeben sich 256 mögliche Werte, welche mit<br />

einem Byte dargestellt werden können.<br />

Kombinieren wir 8 Bit, so ergeben sich daraus 2 hoch 8 oder 256 darstellbare Werte.<br />

Im Dezimalsystem gibt es 10 Ziffern (0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9). Die Basis für das Dezimalsystem<br />

ist daher 10. Im Binärsystem gibt es nur 2 Ziffern (0 und 1). Die Basis ist 2.<br />

Im Dezimalsystem kann mit 4 Stellen ein Zahlenwert zwischen 0 und 9999 dargestellt werden.<br />

Das ergibt 10 000 mögliche Zahlenkombinationen. Die Anzahl der möglichen Kombinationen<br />

wird mit der Formel BasisStellenanzahl berechnet, z. B. 104 = 10 000. Die Formel gilt auch für das<br />

Binärsystem.<br />

L 0.2: Bit kombinieren<br />

Wie viele mögliche Kombinationen können mit 3 Bit dargestellt werden?<br />

2 3 = 8, folgende Kombinationen sind möglich: 000, 001, 010, 011, 100, 101, 110, 111.<br />

Ü 0.2: Bitkombinationen �<br />

Wie viele Kombinationen sind mit a) 8, b) 16, c) 24 und d) 32 Bit darstellbar?<br />

Sie wissen nun, dass Computer nur mit Binärzahlen, also Kombinationen aus Bit, rechnen können.<br />

Doch wie rechnen wir eine Binärzahl in eine Dezimalzahl um?<br />

L 0.3: Umwandlung einer Binärzahl in eine Dezimalzahl<br />

Jede Stelle einer Binärzahl entspricht einer Zweierpotenz. In der Abbildung sehen Sie die<br />

Zweierpotenzen rechts beginnend mit 2 0 , dann 2 1 usw. bis 2 7 . Die Dezimalzahl erhalten Sie,<br />

indem Sie jene Zweierpotenzen addieren, an deren Stelle in der Binärzahl eine 1 steht. In unserem<br />

Beispiel sind dies die folgenden Zweierpotenzen:<br />

2 7 + 2 4 + 2 3 + 2 2 + 2 0 = 128 + 16 + 8 + 4 + 1 = 157<br />

1 0 0 1 1 1 0 1<br />

1·2 7 0·2 6 0·2 5 1·2 4 1·2 3 1·2 2 0·2 1 1·2 0<br />

128 + 0 + 0 + 16 + 8 + 4 + 0 + 1<br />

� 157<br />

Angewandte Informatik HTL


Mr. What und<br />

Ms. Check<br />

1 Hexziffer =<br />

1 Nibble = 4 Bit<br />

Hex A � Dez 10<br />

Hex B � Dez 11<br />

Hex C � Dez 12<br />

Hex D � Dez 13<br />

Hex E � Dez 14<br />

Hex F � Dez 15<br />

Die Gruppierung in<br />

Nibbles (4-Bit-Gruppen)<br />

erfolgt von rechts nach<br />

links .<br />

Jede Hexadezimalziffer<br />

kann mit 4 Bit (Nibbles)<br />

dargestellt werden .<br />

Daher ist die Umwandlung<br />

vom Binär- in das<br />

Hexadezimalsystem<br />

wesentlich einfacher als<br />

vom Binär- in das Dezimalsystem<br />

.<br />

Welche Dezimalzahl wird mit der<br />

Binärzahl 11001100 dargestellt?<br />

5 Zahlensysteme<br />

Menschen, Computer und ihre Art zu rechnen<br />

Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen<br />

Das für uns Menschen gebräuchliche Dezimalsystem mit den Ziffern 0 bis 9 ist für einen Computer<br />

nicht direkt verwendbar. Wie wir schon gesehen haben, benutzen Computer zur Verarbeitung<br />

und Speicherung von Werten binäre Zahlen, bestehend aus den Ziffern 0 und 1. Es wäre<br />

jedoch sehr unpraktisch, wenn wir eine Zahl z. B. als 11000110 eingeben müssten. Die Umrechnung<br />

von Binär- in Dezimalzahlen ist aber auf den ersten Blick schwer durchschaubar.<br />

Hexadezimales Zahlensystem<br />

128 + 64 + 8 + 4 = 204<br />

Ü 0.3: Binärzahlen in Dezimalzahlen umwandeln �<br />

Wandeln Sie die Binärzahlen a) 11110010, b) 10101010 und c) 10011111 in Dezimalzahlen<br />

um!<br />

Zur Darstellung von Zahlen wird häufig das hexadezimale Zahlensystem verwendet. Dabei werden<br />

jeweils 4 Bit zu einer Hexziffer zusammengefasst. Eine solche Ziffer kann 16 verschiedene<br />

Werte annehmen: die Ziffern 0 bis 9 sowie die Buchstaben A bis F (für dezimal 10 bis 15).<br />

L 0.4: Umwandlung einer Binärzahl in eine Hexadezimalzahl<br />

1100 0110<br />

12 6<br />

C 6<br />

Hex C6<br />

a) Welcher Hexadezimalzahl entspricht die<br />

Binärzahl 11000110?<br />

Die Abbildung zeigt die Umrechnung der Binärzahl<br />

11000110 in die Hexadezimalzahl C6, indem jeweils<br />

4 Bit (rechts beginnend) gruppiert und anschließend<br />

in eine Dezimalzahl umgerechnet werden.<br />

Bin 1100 � Dez 8 + 4 = 12 � Hex C<br />

Bin 0110 � Dez 4 + 2 = 6 � Hex 6<br />

Bin 1100 0110 = Hex C6<br />

b) Welcher Binärzahl entspricht ACE4 hex?<br />

Hex A � Dez 10 = 8 + 2 � Bin 1010<br />

Hex C � Dez 12 = 8 + 4 � Bin 1100<br />

Hex E � Dez 14 = 8 + 4 + 2 � Bin 1110<br />

Hex 4 � Dez 4 � Bin 0100<br />

Hex ACE4 = Bin 1010 1100 1110 0100<br />

Ü 0.4: Binärzahlen in Hexadezimalzahlen umwandeln �<br />

Wandeln Sie die Binärzahlen a) 11110010, b) 10101010 und c) 10011111 in Hexadezimalzahlen<br />

um!<br />

Ü 0.5: Hexadezimalzahlen in Binärzahlen umwandeln ��<br />

Wandeln Sie die Hexadezimalzahlen a) FEE, b) CAFE und c) AFFE in Binärzahlen um!<br />

Ein Beispiel für die Verwendung von Hexadezimalzahlen ist die Darstellung des Zeichencodes<br />

von Windows-Schriftarten, wie z. B. Arial und Times New Roman.<br />

Angewandte Informatik HTL 7<br />

0 Grundlagen der Informatik


8<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

ASCII =<br />

American Standard<br />

Code for Information<br />

Interchange<br />

Die ANSI<br />

(= amerikanische Normungsorganisation)<br />

hat<br />

1968 den ASCII-Zeichencode<br />

genormt, weshalb<br />

häufig auch der Begriff<br />

ANSI- anstelle von<br />

ASCII-Code verwendet<br />

wird .<br />

UTF-7<br />

ist kompatibel<br />

zu ASCII .<br />

Die Windows-<br />

Zeichentabelle<br />

stellt alle Zeichen einer<br />

Truetype-Schrift mit<br />

ihrem Unicode-Wert<br />

dar . Andere Schriften,<br />

wie z . B . Courier, enthalten<br />

8-Bit-Zeichensätze .<br />

Font<br />

bedeutet Schriftart .<br />

Das ausgewählte<br />

Zeichen Alpha wird mit<br />

seinem Hexadezimalwert<br />

dargestellt .<br />

Sie müssen den<br />

Windows-7-Rechner im<br />

Menü Ansicht auf<br />

Programmierung umstellen!<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

6 Zeichencodierung<br />

So kann ein Computer Buchstaben und Zahlen darstellen<br />

Ein Computer bedient sich einer Codierung, also eines Systems von Zeichen, die mit mehreren<br />

Bit dargestellt werden kann. Die Codierung wird auch Zeichensatz genannt und repräsentiert für<br />

jede Binärzahl ein Zeichen. Welche wichtigen Zeichensätze für einen PC gibt es?<br />

ASCII, ISO-Latin und Unicode<br />

1 ASCII verwendet 7 Bit zur Zeichendarstellung und hat demnach einen Umfang<br />

von 128 darstellbaren Zeichen (2 hoch 7).<br />

So hat der Buchstabe A den Code 65, B den Code 66, C den Code 67 usw. Mit ASCII sind<br />

deutsche Sonderzeichen wie Ä, Ö und Ü nicht darstellbar. Daher wird dieser Zeichensatz<br />

heute kaum mehr eingesetzt. Er bildet aber die Basis für andere Zeichencodierungen.<br />

2 ISO-Latin-1 verwendet 8 Bit zur Zeichendarstellung. Er baut auf dem ASCII-Code<br />

auf und ergänzt ihn um die wichtigsten sprachspezifischen Sonderzeichen.<br />

ISO-Latin-1 (ISO/IEC 8859-1) enthält alle Sonderzeichen der gängigsten Sprachen wie<br />

Deutsch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Dänisch, Finnisch etc. Dieser Zeichensatz<br />

wurde früher in Microsoft Windows verwendet, jedoch mittlerweile durch Unicode abgelöst.<br />

3 Unicode verwendet 16 Bit (UCS-2) bzw. 32 Bit (UCS-4) zur Zeichendarstellung und<br />

ist ein internationaler Standard, der alle bekannten Schriftzeichen beinhaltet.<br />

Die Speicherung und Übertragung von Unicode-Zeichen erfolgt im UTF (Unicode Transformation<br />

Format). UTF-8 (z. B. Internet, Linux, NTFS-Dateisystem in Windows) bzw. UTF-16 (z. B.<br />

Microsoft .NET) sind heute die gängigsten Zeichensatz-Formate.<br />

L 0.5: Zeichencodierung in MS Windows<br />

Windows-Zeichentabelle mit einem Unicode-Zeichen<br />

Welche Form der Zeichencodierung<br />

verwendet<br />

eigentlich MS Windows?<br />

MS Windows verwendet<br />

den Unicode-Zeichensatz.<br />

Wenn wir die Zeichentabelle<br />

unter Start | Alle<br />

Programme | Zubehör |<br />

Systemprogramme aufrufen,<br />

wird das nebenstehende<br />

Fenster angezeigt. In der<br />

Statuszeile erkennen wir die<br />

Form der Zeichencodierung:<br />

für das Alpha Unicode<br />

03B1. Aber nicht alle Schriftarten<br />

verwenden Unicode.<br />

Die Schriften Courier und<br />

System verwenden z. B. nur<br />

8 Bit zur Darstellung.<br />

Ü 0.6: Unicode �<br />

Welchen Unicode haben die Zeichen a) „Ü“, b) „&“, c) „#“ und d) „£“ (Pfund)? Geben Sie<br />

die Zeichencodes als Hexadezimalzahlen und als Dezimalzahlen an und verwenden Sie zum<br />

Umrechnen den Windows-Rechner!<br />

Um mehrstellige Zahlen besser lesen zu können, werden diese durch Vorsilben für Maßeinheiten,<br />

wie z. B. Kilo, Mega, Giga oder Tera, ergänzt.<br />

Angewandte Informatik HTL


Die Präfixe (Vorsilben)<br />

Kilo, Mega, Giga, Tera,<br />

Peta und Exa entstammen<br />

dem SI-System der<br />

IEC: www.iec.ch/zone/si<br />

Das Präfix „k“ steht<br />

für Kilo und wird klein<br />

geschrieben. Ein großes<br />

„K“ bedeutet Kelvin.<br />

Ein großes „M“ wird als<br />

Abkürzung für Mega<br />

verwendet . Ein kleines<br />

„m“ bedeutet milli.<br />

Weitere bekannte<br />

Abkürzungen sind z . B .<br />

g (Gramm) und t (Tonnen)<br />

. Giga und Tera<br />

werden mit Großbuchstaben<br />

abgekürzt .<br />

Die Abkürzung für Bit<br />

ist ein kleines „b“.<br />

7 Vorsilben für Maßeinheiten<br />

Kilo, Mega, Giga, Tera, Peta, Exa<br />

Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen<br />

Wenn Sie Bit oder Byte in großer Zahl kombinieren, z. B. wenn Sie große Datenmengen speichern,<br />

wäre es unpraktisch zu schreiben, dass der Umfang der Daten 5,3 Millionen Byte beträgt.<br />

Kürzer und verständlicher ist 5,3 Megabyte.<br />

Die Vorsilben, z. B. Kilo, Mega oder Giga, entstammen dem SI-System. Darin sind weltweit die<br />

gültigen Vorsilben festgelegt, die wir auch im täglichen Leben verwenden. Beispiele dafür sind<br />

Kilogramm, Megawatt oder Gigahertz.<br />

Die Vorsilben Kilo, Mega, Giga, Tera, Peta und Exa werden auch für die Größenordnungen<br />

von Bit und Byte verwendet.<br />

Vorsilbe Abkürzung Potenz Zahl<br />

Kilo k 10 3 Tausend<br />

Mega M 10 6 Million<br />

Giga G 10 9 Milliarde<br />

Tera T 10 12 Billion<br />

Peta P 10 15 Billiarde<br />

Exa E 10 18 Trillion<br />

Diese Vorsilben (Präfixe) können sowohl für Byte als auch für Bit in gleicher Weise benutzt werden.<br />

Kilobyte wird z. B. mit kByte oder kB abgekürzt. Üblicherweise werden Byte mit Groß- und<br />

Bit mit Kleinbuchstaben dargestellt. Die Abkürzung für Kilobit ist demnach kb.<br />

Wie in der Physik ist der Umrechnungsfaktor zwischen den einzelnen Größen 1000 (103 ).<br />

L 0.6: Speichergrößen<br />

Rechnen Sie die folgenden Speichergrößen in Byte um!<br />

Speichergröße Byte Umrechnung<br />

1 kB 1000 1 · 103 1 MB 1 000 000 1 · 106 1 GB 1 000 000 000 1 · 109 1 TB 1 000 000 000 000 1 · 1012 1 kb 125 1 · 103 : 8<br />

1 Mb 125 000 1 · 106 : 8<br />

Hinweis: 1 kb = 1000 Bit : 8 = 125 Byte, 1 Mb = 1 000 000 Bit : 8 = 125 000 Byte = 125 kB<br />

Die folgende Abbildung veranschaulicht die Größeneinheiten am Beispiel von Textdaten.<br />

1 Byte = 1 Zeichen<br />

1 Kilobyte = 1 Seite<br />

1 Megabyte = 1 Buch<br />

1 Gigabyte = 1 Bibliothek<br />

1 Terabyte = Das Weltwissen<br />

Angewandte Informatik HTL 9<br />

0 Grundlagen der Informatik


10<br />

<strong>Lernen</strong> Üben<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

Expertenwissen für<br />

besonders Interessierte<br />

Der Umrechnungsfaktor<br />

für Binärpräfixe<br />

beträgt 1024 .<br />

Eine Linkliste zu den<br />

Begriffen und Grundlagen<br />

der Informatik<br />

finden Sie unter der<br />

ID: 1011.<br />

KibiByte = Kilobinary-<br />

Byte<br />

Speicherkapazitäten<br />

optischer Datenträger:<br />

CD: 700 MiB<br />

DVD: 4,7 GB<br />

Achtung! Expertenwissen: Binärpräfixe<br />

Wie Sie bereits erfahren haben, spielt das binäre Zahlensystem mit seinen Zweierpotenzen in<br />

der Informatik eine große Rolle. Dieser Umstand führte in der Vergangenheit häufig zu Missverständnissen<br />

im Zusammenhang mit den SI-Vorsilben, da z. B. die Vorsilbe Kilo einmal für<br />

1000, ein anderes Mal für 1024 (2 10 ) verwendet wurde.<br />

Daher wurden im Jahr 1999 die Binärpräfixe mit der Norm IEC 60027-2 weltweit geregelt und<br />

in das SI-System übernommen.<br />

Vorsilbe Abkürzung Potenz Zahl<br />

Kibi Ki 210 1024<br />

Mebi Mi 220 1 048 576<br />

Gibi Gi 230 1 073 741 824<br />

Tebi Ti 240 1 099 511 627 776<br />

Pebi Pi 250 1 125 899 906 842 624<br />

Exbi Ei 260 1 152 921 504 606 846 976<br />

Der Unterschied zwischen Kilo und Kibi ist die Zahl, der die Vorsilbe entspricht: Kilo = 1000,<br />

Kibi = 1024. Je nachdem, welche Einheit verwendet wird, wird unterschiedlich gerechnet, z. B.<br />

1 KiB = 1024 Byte, 1 kB = 1000 Byte.<br />

L 0.7: Gigabyte versus Gibibyte<br />

Wie viele Byte sind 45 GB bzw. 45 GiB?<br />

45 GB · 10 9 = 45 000 000 000 Byte<br />

45 GiB · 2 30 = 48 318 382 080 Byte<br />

Ü 0.7: Binärpräfixe ��<br />

a) In einem Verkaufsprospekt eines PCs ist die Größe der Festplatte mit 1 TB angegeben.<br />

Geben Sie die Größe der Festplatte in GiB an!<br />

b) Die Speicherkapazität einer DVD beträgt 4,7 GB, jene einer CD 700 MiB. Geben Sie die<br />

Größe beider Speichermedien in MB an!<br />

L 0.8: Nettokapazitäten von Speichermedien<br />

Wie viele Byte passen auf ein USB-Gerät?<br />

Rechnen Sie die Speicherkapazität eines USB-Sticks von 8 GB in<br />

GiB um!<br />

8 GB · 1000 · 1000 · 1000 : 1024 : 1024 : 1024 = 7,45 GiB<br />

Rechnen Sie die Speicherkapazität einer externen Festplatte von<br />

2 TB in TiB um!<br />

2 TB · 10004 : 10244 USB-Stick<br />

= 1,82 TiB<br />

Wie groß sind die Unterschiede zwischen Brutto- und Nettokapazitäten in Prozent?<br />

8 GB USB-Stick: 7,45 : 8 = 93,13 %<br />

2 TB Festplatte: 1,82 : 2 = 91 %<br />

Je größer die Maßeinheit ist, desto größer ist der Unterschied zwischen Brutto- und<br />

Nettokapazität.<br />

Die Nichtbeachtung der Unterschiede zwischen den Binärpräfixen und den herkömmlichen SI-<br />

Präfixen kann zu verwirrenden Informationen über die Größe eines Speichermediums führen.<br />

Die Speicherkapazität einer CD beträgt z. B. 700 MiB, jene der DVD 4,7 GB, das sind aber nur<br />

4482 MiB. Tatsächlich wird in der Praxis die Größe einer CD sehr häufig mit 700 MB angegeben,<br />

was streng genommen falsch ist.<br />

Angewandte Informatik HTL


Ms. Check und<br />

Mr. Expert<br />

Brutto- und<br />

Nettokapazität<br />

unterscheiden sich aus<br />

verkaufstechnischen<br />

Gründen .<br />

Eine CD fasst 700 MiB. Wie viele MB sind das?<br />

Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen<br />

Das Lehrbeispiel L 0.8 zeigt Ihnen, dass bei der Umrechnung<br />

von Vorsilben nicht immer der Faktor 1024 verwendet<br />

wird. Es werden zahlreiche Produkte angeboten,<br />

deren angegebene Speicherkapazität (Bruttokapazität)<br />

deutlich über der Nettokapazität liegt. Warum ist das so?<br />

Festplattenhersteller geben aus verkaufstechnischen<br />

Gründen möglichst hohe Kapazitäten für ihre Laufwerke<br />

an. Eine 1-TB-Festplatte könnte somit 1 000 000 000 000<br />

Byte speichern. Errechnen Sie die Nettokapazität, so erhalten<br />

Sie als tatsächlich nutzbare Speicherkapazität für<br />

Ihr Laufwerk im Rechner lediglich 0,909 TiB. Die Nettokapazität<br />

liegt um 9 % unter der Bruttokapazität.<br />

In der Praxis finden Binärpräfixe kaum Beachtung. Sie werden de facto nicht verwendet.<br />

Wir verzichten in weiterer Folge auf den Einsatz von Binärpräfixen und geben Speichergrößen<br />

ausschließlich in kB, MB, GB, TB usw. mit dem Umrechnungsfaktor 1000 an.<br />

Zur Umrechnung zwischen Größeneinheiten dienen die SI-Präfixe. Zusätzlich müssen wir beachten,<br />

ob die Größe in Bit oder Byte angegeben ist (1 Byte = 8 Bit).<br />

L 0.9: WLAN-Bandbreitenberechnung<br />

Die Datenübertragungsrate einer WLAN-Verbindung beträgt 54 Megabit/s. Wie viele Kilobyte<br />

bzw. Kibibyte können pro Minute übertragen werden?<br />

54 Mb : 8 · 60 · 1000 = 405 000 kB<br />

54 Mb : 8 · 60 · 106 : 210 = 395 508 KiB<br />

Eine 3,6 MB große MP3-Datei soll aus dem Internet heruntergeladen werden. Der Internetzugang<br />

hat eine Bandbreite von 768 kb/s. Wie lange dauert die Übertragung?<br />

3,6 · 1000 · 8 : 768 = ca. 38 s<br />

Ü 0.8: Downloaddauer berechnen ��<br />

Wie lange dauert der Download eines 45 MB großen Videos aus dem Internet, wenn eine<br />

Bandbreite von 56 Kibibit/s zur Verfügung steht?<br />

Ü 0.9: Speicherplatzbedarf berechnen ��<br />

Ein Einzelbild eines Hollywoodfilms auf einer DVD hat eine Auflösung von 720 · 576 Bildpunkten.<br />

Pro Bildpunkt werden 24 Bit für die Farbinformation benötigt. Pro Sekunde werden<br />

25 Einzelbilder dargestellt. Wie groß ist der Speicherplatzbedarf für einen Film mit einer<br />

Spieldauer von zwei Stunden? (Annahme: unkomprimierte Speicherung)<br />

GB:<br />

GiB:<br />

Festplatte<br />

700 · 1024 · 1024 = 700 · 2 20 = 734 003 200 Byte = 734 MB<br />

Angewandte Informatik HTL 11<br />

0 Grundlagen der Informatik


12<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

Übungsbeispiele<br />

Sie finden diese<br />

Übungsbeispiele mit<br />

automatischer Aufgabenkontrolle<br />

unter der<br />

ID: 1012.<br />

erledigt: w✔<br />

Ü 0.10: w<br />

Ü 0.11–Ü 0.15: w<br />

Ü 0.17: w<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

Üben<br />

Ü 0.10: Begriffe �<br />

Ordnen Sie die folgenden Begriffe durch Ankreuzen zu:<br />

Begriff<br />

Zentraleinheit<br />

Microsoft Word<br />

Auf dem PC<br />

geschriebener Brief<br />

Digitalkamera<br />

Mikrofon<br />

MP3-Musikdateien<br />

Bildbearbeitungsprogramm<br />

Internet Explorer<br />

CD<br />

Scanner<br />

Windows<br />

Hardware Software Daten<br />

Ü 0.11: Binärzahlen umwandeln ��<br />

Wandeln Sie folgende Binärzahlen in Dezimalzahlen bzw. Hexadezimalzahlen um:<br />

Binärzahl<br />

1111 0110<br />

1001 0101<br />

0010 0001<br />

Dezimalzahl Hexadezimalzahl<br />

Ü 0.12: Binärzahlen in Hexadezimalzahlen umwandeln ��<br />

Wandeln Sie folgende Binärzahlen in Hexadezimalzahlen um:<br />

Binärzahl Hexadezimalzahl<br />

1111 0110 1101 0011<br />

1001 0101 1111 0000<br />

0010 0001 0101 1010<br />

Ü 0.13: Hexadezimalzahlen in Binärzahlen umwandeln ��<br />

Wandeln Sie folgende Hexadezimalzahlen in Binärzahlen um:<br />

Hexadezimalzahl Binärzahl<br />

F6<br />

A145<br />

FC88<br />

Ü 0.14: Bit/Byte �<br />

Wie viele Bit sind 56 Byte?<br />

ID: 1012<br />

Ü 0.15: Speicherkapazität berechnen ��<br />

Die Speicherkapazität einer DVD beträgt 4,7 GB. Ein MP3-Titel benötigt durchschnittlich 3700<br />

Kilobyte. Wie viele Musiktitel passen auf eine DVD?<br />

Ü<br />

Angewandte Informatik HTL


ID: 1012<br />

MUSTERUNTERNEHMEN<br />

Ü 0.16: Zeichencodierung ��<br />

Schreiben Sie den Satz „Ich gehe in die 1. Klasse“ als ASCII-Code!<br />

Beispiele: ! = 21, + = 2B; A = 41; a = 61<br />

ASCII-Code (hexadezimal):<br />

ASCII-Zeichentabelle<br />

Weitere Übungen im SbX<br />

Ü 0.19: Größeneinheiten ��<br />

Bearbeiten Sie das Übungsbeispiel „Größeneinheiten“!<br />

Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen<br />

Ü 0.17: Speicherplatzbedarf berechnen ���<br />

Ein Standardbrief von einer A4-Seite umfasst ungefähr 30 Zeilen mit durchschnittlich jeweils 50<br />

Unicode-Zeichen. Wie viel Speicherplatz wird für den Brief benötigt? Berechnen Sie die Dateigröße<br />

in den Größeneinheiten kB und MB!<br />

Kilobyte:<br />

Megabyte:<br />

Ü 0.18 zum Expertenwissen: Größe einer Musikdatei berechnen ���<br />

Sie laden eine Musikdatei mit einer Größe von 3 MB aus dem Internet herunter. Sie haben allerdings<br />

nur ein 56k-Modem, d. h., pro Sekunde werden 56 Kibibit Daten übertragen. Wie lange<br />

müssen Sie warten, bis der Song vollständig auf Ihre Festplatte kopiert wurde?<br />

Ü 0.20: Bandbreitenberechnung ���<br />

Bearbeiten Sie das Übungsbeispiel „Bandbreitenberechnung“ der H2Ö GmbH!<br />

Angewandte Informatik HTL 13<br />

0 Grundlagen der Informatik


14<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

Computertechnik<br />

heute<br />

Datenverarbeitungsprozesse<br />

Hardware, Software<br />

und Daten<br />

Bit und Byte<br />

Zeichencodierung<br />

Zahlensysteme<br />

Vorsilben für<br />

Maßeinheiten<br />

Binärpräfixe<br />

Brutto- und<br />

Nettokapazität<br />

ID: 1013<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

Sichern<br />

In dieser Lerneinheit haben Sie wichtige Begriffe rund um die Computertechnik sowie<br />

Zahlensysteme und Größeneinheiten kennengelernt.<br />

Der Personalcomputer ist das zentrale Gerät für multimediale Anwendungen. Computertechnik<br />

und Unterhaltungselektronik sind miteinander verschmolzen.<br />

Die Kernprozesse der Datenverarbeitung sind Eingabe, Verarbeitung und Ausgabe (EVA). Sie<br />

werden durch den Hilfsprozess der Speicherung unterstützt.<br />

Computer und Geräte der Unterhaltungselektronik, wie Handy, DVD-Player oder HDTV, verfügen<br />

über Hard- und Softwarekomponenten, welche aufeinander abgestimmt sind. Mithilfe<br />

von Programmabläufen generiert ein Benutzer Daten.<br />

Ein Byte besteht aus 8 Bit. Die Speicherung von Zahlen erfolgt im Computer in Binärform. Ein<br />

Bit kann die Werte True und False annehmen, die mit den Binärziffern 1 und 0 dargestellt<br />

werden.<br />

Der ASCII-Zeichensatz verwendet zur Darstellung 7 Bit und enthält keine länderspezifischen<br />

Zeichen wie Umlaute. Er ist die Basis für wichtige Zeichensätze wie ISO-Latin und Unicode. Das<br />

Internet, Linux und Windows verwenden Unicode zur Zeichencodierung.<br />

Zur einfacheren Darstellung von Binärzahlen wird in der Computerindustrie häufig das hexadezimale<br />

Zahlensystem verwendet. Es besteht aus 16 Ziffern (0 bis 9 und A bis F). Eine<br />

Hexziffer ist ein Nibble, das sind 4 Bit.<br />

Der Umrechnungsfaktor zwischen den Größenordnungen Kilo, Mega, Giga, Tera, Peta und<br />

Exa beträgt 1000 (10 3 ).<br />

Der Umrechnungsfaktor zwischen den Binärpräfixen Kibi, Mebi, Gibi, Tebi, Pebi und Exbi<br />

beträgt 1024 (2 10 ).<br />

Aus verkaufstechnischen Gründen wird bei Speicherkapazitäten meist die Bruttokapazität<br />

angegeben. Für die Angabe der Nettokapazitäten werden die Binärpräfixe verwendet.<br />

Zusätzlich zu dieser Zusammenfassung finden Sie im SbX eine Audio-Wiederholung<br />

zur Wiedergabe mit dem Audio-Player und als MP3-Datei sowie eine Bildschirmpräsentation.<br />

Wissen<br />

Kontrollfragen und -aufgaben<br />

1. Nennen Sie mindestens fünf Hardware-Elemente für den Multimedia-Einsatz zu Hause!<br />

ID: 1014<br />

2. Beschreiben Sie den Datenverarbeitungsprozess anhand einer Kundenverwaltung mit Rechnungsdruck!<br />

3. Welchen Datenverarbeitungsprozessen ist das Schreiben eines Briefes mit einem Textverarbeitungsprogramm<br />

zuzuordnen?<br />

4. Benennen Sie die Begriffe Hardware, Software und Daten in Zusammenhang mit Mobiltelefon,<br />

SMS und Adressbuch!<br />

Ü<br />

Ü<br />

ID: 1013<br />

Angewandte Informatik HTL


Sie finden die Aufgaben<br />

4 bis 16 mit automatischerAufgabenkontrolle<br />

unter der<br />

ID: 1014.<br />

erledigt: w✔<br />

Aufgaben 4–15: w<br />

Aufgabe 16: w<br />

ID: 1014<br />

Ein kurzer<br />

Wissens-Check<br />

bevor’s weitergeht!<br />

Weitere Aufgabe im SbX<br />

16. Stellen Sie sich einem Quiz mit fünf Fragen!<br />

Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen<br />

5. Ordnen Sie die Begriffe Hardware, Software und Daten der Film-DVD „Avatar – Aufbruch<br />

nach Pandora“ zu!<br />

6. Wie viele Bit werden benötigt, um die Zahl 4000 darstellen zu können?<br />

7. Wie viele Zahlenkombinationen sind mit einem 128-Bit-Passwort möglich?<br />

8. Worin unterscheiden sich die Zeichencodierungen ASCII, Latin und Unicode?<br />

9. Welche Dezimalzahl steht für die Binärzahl 11001100?<br />

10. Welche Binärzahl steht für die Hexadezimalzahl FACE?<br />

11. Welche Dezimalzahl steht für die Hexadezimalzahl BADBEE?<br />

12. Wandeln Sie die Binärzahl 1111010100011100 in eine Hexadezimalzahl um!<br />

13. Wie viel Speicherkapazität (in MB) wird benötigt, wenn ein Dokument 7 Mio. Zeichen im<br />

Unicode-Format enthält?<br />

14. Eine Videothek lagert 2500 Filme auf DVD. Eine Film-DVD fasst rund 8,5 GB. Wie groß ist die<br />

Speicherkapazität aller DVDs zusammen (in TB)?<br />

15. Wandeln Sie die Dezimalzahl 255 in das binäre und das hexadezimale Zahlensystem um!<br />

Wissens-Check<br />

Ich kann Datenverarbeitungsprozess erklären.<br />

Ich kann die Begriffe Hardware, Software, Bit und Byte erklären.<br />

Ich kann Dezimal-, Binär- und Hexadezimalzahlen umrechnen.<br />

Ich kann Kilo, Mega, Giga und Tera zur Darstellung von<br />

Datenmengen verwenden.<br />

� � �<br />

Angewandte Informatik HTL 15<br />

0 Grundlagen der Informatik


16<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

Alle SbX-Inhalte zu dieser<br />

Lerneinheit finden<br />

Sie unter der ID: 1020.<br />

Eine Bildschirmpräsentation<br />

mit allen Abbildungen<br />

zum Schritt<br />

LERNEN finden Sie<br />

unter der ID: 1021.<br />

Als Mainframe<br />

werden extrem<br />

leistungsfähige Großrechner<br />

bezeichnet .<br />

Der Server<br />

ist das zentrale Gerät in<br />

einem Computernetzwerk<br />

.<br />

PDA =<br />

Personal Digital<br />

Assistant<br />

Einen Artikel über die<br />

Geschichte des PCs<br />

finden Sie unter der<br />

ID: 1021.<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

Lerneinheit 2<br />

Personal Computer<br />

Laufend flattern Prospekte mit PC-Angeboten ins Haus. In dieser Lerneinheit beschäftigen<br />

Sie sich mit den Komponenten eines PCs, damit Sie die Angebote anhand<br />

der Leistungsdaten vergleichen können und die richtige Kaufentscheidung treffen.<br />

<strong>Lernen</strong><br />

1 Arten von Computersystemen<br />

Vom PDA bis zum Großrechner<br />

Heute sind unterschiedliche Arten von Computersystemen erhältlich. Das Angebot reicht vom<br />

kleinen PDA, mit dem wir unsere Adressen und Termine verwalten können, über Desktop-PCs,<br />

Notebooks, Server für kleine und große Netzwerke bis hin zu leistungsfähigen Großrechnern<br />

bzw. Supercomputern.<br />

Leistung<br />

PDA<br />

Desktop-PC<br />

Notebook<br />

Arten von Computersystemen nach Leistung und Preis<br />

Netzwerkserver<br />

Mainframe<br />

Wir konzentrieren uns auf jene Geräte, die derzeit den größten Marktanteil haben: Personalcomputer.<br />

Sehen wir uns an, aus welchen Teilen ein moderner PC besteht.<br />

Ü 0.21: Desktop-PCs versus Notebooks ��<br />

Welche Vor- und Nachteile haben Desktop-PCs gegenüber Notebooks?<br />

Preis<br />

Ü 0.22: Geschichte des IBM PCs �<br />

Lesen Sie den Artikel über die Geschichte des PCs im SbX und beantworten Sie die folgenden<br />

Fragen:<br />

a) Wann hat IBM den ersten PC der Öffentlichkeit vorgestellt und verkauft?<br />

b) Wie groß war der Hauptspeicher des ersten PCs?<br />

c) Auf welchen Medien wurden die Daten gespeichert und wie groß war deren Kapazität?<br />

Ü<br />

ID: 1021<br />

Angewandte Informatik HTL


Der Suspend<br />

schaltet den PC automatisch<br />

ab, wenn dieser<br />

nicht benutzt wird, und<br />

ermöglicht das rasche<br />

Weiterarbeiten, wenn<br />

der Benutzer eine beliebige<br />

Taste drückt .<br />

Mr. What und<br />

Ms. Check<br />

2 Bestandteile eines PCs<br />

Die Teile eines Multimedia-Desktops<br />

Lerneinheit 2: Personal Computer<br />

Jeder PC bietet Anschlussmöglichkeiten für diverse Zusatzgeräte, wie z. B. für Speichermedien,<br />

DVD- und BD-Laufwerke, Videokameras, Fotoapparate, Drucker, Netzwerkkomponenten, Internet<br />

usw. Wer seinen PC immer bei sich haben möchte, kann ebenfalls aus verschiedenen Angeboten<br />

auswählen.<br />

Monitor<br />

Lautsprecher<br />

Tastatur<br />

Bestandteile eines Multimedia-Desktops<br />

Notebook<br />

Tablet-PCs<br />

Varianten mobiler Personalcomputer<br />

Welche Vorteile bietet ein Desktop-<br />

PC gegenüber einem Notebook?<br />

Welche Vorteile bietet ein<br />

Notebook gegenüber einem<br />

Desktop-PC?<br />

Zentraleinheit<br />

Maus<br />

Mobile Geräte stehen den Desktop-PCs<br />

in puncto Leistungsfähigkeit keineswegs<br />

nach. Die Herausforderung bei der Entwicklung<br />

besteht vor allem im Erzielen<br />

einer möglichst langen Akkulaufzeit.<br />

Neben Stromsparfunktionen (Suspend-<br />

Modi) werden Notebooks mit speziellen<br />

Mobilvarianten von Mikroprozessoren<br />

ausgestattet, die sich auch während<br />

des Betriebes abschalten können, wenn<br />

nicht die volle Rechenleistung benötigt<br />

wird. Durch ihre geringere Leistungsaufnahme<br />

entwickeln sie weniger Hitze<br />

und benötigen weniger Strom.<br />

Angewandte Informatik HTL 17<br />

PDAs<br />

Der Desktop-PC kann leicht mittels Steckkarten oder Festplatten<br />

erweitert werden . Außerdem sind Zentraleinheit<br />

und Monitor getrennt, sodass man bei einem PC-Neukauf<br />

den Monitor weiterverwenden kann .<br />

Mit einem Notebook kann man überall arbeiten . Die Stromversorgung<br />

erfolgt über einen Akku, der auch gegen Stromausfall schützt .<br />

Ü 0.23: PDA ��<br />

Ein Freund/Eine Freundin möchte sich einen PDA kaufen. Erkläre ihm/ihr den Unterschied<br />

zwischen einem PDA, einem Tablet-PC und einem Notebook. Recherchiere im Internet und<br />

nenne zu jeder Variante ein konkretes Modell und einen Preis!<br />

0 Grundlagen der Informatik


18<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

Mainboard Asus P5K3<br />

Andere Begriffe für<br />

Mainboard sind<br />

Motherboard und<br />

Hauptplatine .<br />

Installierter DDR3-<br />

Hauptspeicher am<br />

Mainboard<br />

Das Netzteil versorgt<br />

alle Bauteile des PCs<br />

mit Strom .<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

3 Mainboard und Prozessor<br />

Wir machen einen Blick unter die „Haube“ des Desktops .<br />

Bestandteile der Zentraleinheit<br />

1 Das Mainboard enthält Prozessor-Sockel, Chipset, Steckplätze für Hauptspeicher<br />

und für Erweiterungskarten sowie I-/O-Schnittstellen für Ein- und Ausgabegeräte.<br />

Das Mainboard ist eine Platine, die mit zahlreichen hochintegrierten Schaltkreisen bestückt<br />

ist. Es enthält Anschlussmöglichkeiten (Schnittstellen) für Tastatur, Maus, USB-Geräte, Lautsprecher,<br />

Netzwerkkabel, Monitor usw. Erweiterungskarten können in freie Steckplätze (z. B.<br />

PCI-Express) eingebaut werden.<br />

2 Die Hauptspeichermodule werden in die dafür vorgesehenen Sockel gesteckt.<br />

Beim Einbau von Speichermodulen ist darauf zu achten, dass der richtige Modulstandard gewählt<br />

wird, z. B. DDR2, DDR3, SODIMM, und dass der Hauptspeicher die Busgeschwindigkeit<br />

des Mainboards unterstützt. Diese wird in MHz angegeben, z. B. DDR3: 1333 MHz.<br />

3 Über Flachbandkabel werden die Massenspeicher an einen Controller am Mainboard<br />

angeschlossen.<br />

Das Mainboard enthält Anschlüsse für Massenspeicher wie Festplatten, DVD- oder BD-Laufwerke<br />

sowie Controller für diese Geräte.<br />

Netzteil<br />

Netzteil<br />

Bestandteile eines Desktop-PCs<br />

Prozessor<br />

mit Kühler<br />

Mainboard<br />

DVD-RW<br />

Festplatte<br />

Speichersockel<br />

4 Alle Geräte der Zentraleinheit werden<br />

mit Strom aus dem Netzteil versorgt.<br />

Alle Teile des PCs befinden sich in einem Gehäuse,<br />

das mit einem Netzteil ausgerüstet ist und<br />

den Strom aus der Steckdose in eine Wechselspannung<br />

von 5 V und 12 V umwandelt.<br />

Die Leistungsfähigkeit des Netzteils wird in Watt<br />

angegeben und muss größer als die Gesamtleistung<br />

aller angeschlossenen Komponenten des<br />

PCs sein.<br />

Angewandte Informatik HTL


CPU<br />

bedeutet „Central<br />

Processing Unit“ und<br />

ist der englische<br />

Fachbegriff für<br />

Mikroprozessor .<br />

AMD Athlon 64 FX<br />

Prozessor<br />

Die Produktion von<br />

Mikroprozessoren erfolgt<br />

in staubfreier Umgebung<br />

. Das Bild zeigt<br />

die Produktionsumgebung<br />

bei Intel .<br />

Lerneinheit 2: Personal Computer<br />

Ü 0.24: PC-Bestandteile �<br />

Öffnen Sie Ihren PC, indem Sie die Abdeckung abnehmen. Suchen Sie die bezeichneten Teile<br />

und benennen Sie sie richtig. Erstellen Sie eine Skizze auf einem Blatt Papier!<br />

I-/O-Schnittstellen<br />

Steckplätze<br />

Mikroprozessor<br />

Chipset<br />

Mikroprozessor<br />

mit Kühler<br />

Speicher-<br />

Steckplätze<br />

Die wichtigsten Hersteller für PC-Mikroprozessoren sind die beiden kalifornischen Firmen Intel<br />

und AMD. Hergestellt werden Prozessoren in Reinräumen, also in partikelfreier Umgebung, auf<br />

sogenannten Wafern. Ein Wafer ist eine ca. 1 mm dicke Scheibe aus Silizium, auf der Chips<br />

hergestellt werden. Jeder Wafer enthält Cores (Kerne) für mehrere Prozessoren.<br />

Wafer und Prozessor-Cores<br />

Mikroprozessor<br />

Core<br />

Wafer<br />

Angewandte Informatik HTL 19<br />

0 Grundlagen der Informatik


20<br />

<strong>Lernen</strong> Üben<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

Expertenwissen für<br />

besonders Interessierte<br />

ALU =<br />

Arithmetic Logical Unit<br />

(Rechenwerk)<br />

XOR bedeutet<br />

entweder . . .oder .<br />

OR ist eine Kombination<br />

aus XOR und AND .<br />

NOT dreht alle Bit in<br />

ihr Gegenteil um .<br />

Intel-kompatibel<br />

bedeutet, dass der<br />

Prozessor die x86-Maschinensprache<br />

benutzt,<br />

die heute z . B . von<br />

Windows oder Linux<br />

unterstützt wird .<br />

Die Sony Playstation 3<br />

hat einen IBM-Cell-<br />

Prozessor (RISC).<br />

Cache<br />

ist ein sehr schneller<br />

Zwischenspeicher, der<br />

Speicherzugriffe<br />

beschleunigt .<br />

Pipelining<br />

ermöglicht die Parallelverarbeitung<br />

von<br />

Befehlen .<br />

Die Geschwindigkeit<br />

eines Prozessors ist<br />

nicht nur von der Taktfrequenz<br />

abhängig .<br />

Achtung! Expertenwissen: Aufbau eines Mikroprozessors<br />

Die Architektur eines Prozessors wurde von dem Mathematiker und Physiker John von Neumann<br />

im Jahr 1945 erstmals beschrieben. Nach ihr ist auch heute noch jeder Prozessor aufgebaut.<br />

Von-Neumann-Rechnermodell<br />

1 Das Rechenwerk (ALU) ist für arithmetische und logische Funktionen zuständig.<br />

Die arithmetische Einheit des Rechenwerks kann z. B. zwei Binärzahlen addieren. Durch wiederholtes<br />

Addieren in einer Schleife wird eine Multiplikation ausgeführt:<br />

z. B. 2 · 5 = 2 + 2 + 2 + 2 + 2<br />

Eine häufig benutzte logische Operation ist die AND-Operation (logisches Und): z. B. 1010<br />

AND 1100 = 1000. Nur wenn beide Bit 1 sind, ist das Ergebnis der Operation 1, sonst 0.<br />

Weitere logische Operationen sind OR, XOR und NOT.<br />

2 Das Steuerwerk führt Befehle in Maschinensprache aus.<br />

Jeder Prozessor kennt seine eigene Maschinensprache. Wir unterscheiden bei der Befehlsverarbeitung<br />

zwei grundsätzlich verschiedene Code-Sets:<br />

CISC (Complex Instruction Set Code) verwendet eine große Zahl an fix<br />

im Prozessor gespeicherten Befehlen. PC-Prozessoren von Intel und AMD<br />

sind CISC-Prozessoren.<br />

RISC (Reduced Instruction Set Code) benutzt eine sehr kleine Zahl an<br />

fixen Prozessorbefehlen, die dafür aber sehr schnell abgearbeitet werden<br />

können. Vorteile sind u. a. kurze Entwicklungszyklen durch den einfacheren<br />

Aufbau und günstigere Produktionskosten. RISC-Prozessoren werden<br />

IBM-Cell-Prozessor<br />

z. B. von Sony in der Playstation 3 (IBM-Cell-Prozessor – siehe Bild) oder<br />

Sun (Sun Sparc) verwendet.<br />

3 Register sind kleine, extrem schnelle Speichereinheiten für Zwischenergebnisse,<br />

z. B. von Rechenoperationen.<br />

Zur Erhöhung der Rechengeschwindigkeit werden Prozessoren mit Caches und zusätzlichen<br />

Fließkommarechenwerken ausgestattet. Für die effizientere Bearbeitung von Befehlen wird<br />

das Pipelining verwendet. Die Taktfrequenz gibt den Rhythmus der Verarbeitung in MHz<br />

oder GHz an.<br />

ALU<br />

Arithmetic Logical Unit<br />

Steuerwerk<br />

Prozessor<br />

Von-Neumann-Rechnermodell<br />

Register<br />

Peripherie-Bus<br />

RAM ROM<br />

János Neumann<br />

alias John von Neumann,<br />

geboren<br />

1903 in Budapest,<br />

gestorben 1957 in<br />

Washington, war der<br />

Begründer des Von-<br />

Neumann-Rechnermodells<br />

.<br />

Der von Intel im Jahr 1978 vorgestellte 8086-Mikroprozessor war der „Urgroßvater“ aller PC-<br />

Prozessoren und verwendete erstmals den x86-Befehlssatz. Folgende Architekturen haben sich<br />

im Lauf der Zeit entwickelt:<br />

Angewandte Informatik HTL


Der Intel Core2 Extreme<br />

QuadCore-Die (QX6850)<br />

fasst 582 Mio . Transistoren<br />

. Die Gatelänge<br />

eines Transistors beträgt<br />

65 Nanometer .<br />

Mikrostruktur eines<br />

Intel Core-2-Prozessors<br />

Architektur eines Mikroprozessors<br />

1 16-Bit-Architektur<br />

Lerneinheit 2: Personal Computer<br />

1978 stellte Intel die 8086- und 8088-Prozessoren für den IBM-PC vor. Wie der etwas später<br />

entwickelte 80286 verfügten diese Prozessoren über einen 16-Bit-x86-Befehlssatz. Die Zeit<br />

der 8-Bit-Prozessoren ging damit zu Ende.<br />

2 32-Bit-Architektur<br />

1985 kam der Intel 80386-Prozessor auf den Markt. Er begründete eine neue Ära, die bis<br />

zum Pentium 4 andauerte. Der iA32-Befehlssatz erweiterte den x86-Befehlssatz der 16-Bit-<br />

Architektur und war vollständig abwärtskompatibel.<br />

3 64-Bit-Architektur<br />

2003 begann für den x86 das „dritte Zeitalter“. AMD brachte einen zu x86 kompatiblen<br />

64-Bit-Befehlssatz mit dem Namen AMD64 im Athlon-64-Prozessor auf den Markt. Intel<br />

musste wenig später den Erfolg von AMD anerkennen und mit dem EM64T-Befehlssatz<br />

nachziehen. Der von Intel favorisierte iA64-Befehlssatz für die Itanium-Prozessoren konnte<br />

sich mangels Kompatibilität zu x86 gegen AMD nicht durchsetzen. Der neue Befehlssatz<br />

AMD64/EM64T wurde von Linux und Windows XP Professional x64 Edition unterstützt.<br />

Eine breite Akzeptanz von x64 begann mit der Markteinführung von Windows Vista im<br />

Jahr 2007.<br />

Ms. Check und Welche Prozessoren werden in<br />

Mr. Expert Notebooks verwendet? Bei Notebooks werden zur Erzielung möglichst langer Akkulaufzeiten<br />

stromsparende Mobilprozessoren benutzt .<br />

Der Front Side Bus verbindet<br />

den Prozessor<br />

mit der Northbridge des<br />

Chipsets .<br />

AMD hat beim Athlon<br />

64 einen Teil der Northbridge<br />

bereits im Prozessor<br />

integriert .<br />

Stimmt es, dass die Geschwindigkeit eines Prozessors<br />

nur von der Taktfrequenz abhängt? Nein, das stimmt nicht . Die Taktfrequenz ist nur<br />

ein Faktor, der für die Rechenleistung eines Prozessors<br />

ausschlaggebend ist . Andere Faktoren sind Architektur<br />

(16 Bit, 32 Bit, 64 Bit), Code-Set (CISC, RISC), Größe<br />

der Caches, Anzahl der Cores usw .<br />

Was bedeutet Quad-Core?<br />

Core steht für den Prozessorkern . Quad-Core bedeutet, dass in einem<br />

Prozessor vier Kerne enthalten sind . Dadurch kann bei gleicher Taktfrequenz<br />

die Leistung eines Prozessors gesteigert werden . Die Anzahl der<br />

Kerne ist noch weiter steigerbar (Multi-Core) .<br />

Chipset und Front Side Bus<br />

Das Chipset steuert die Datenströme zwischen Prozessor, Hauptspeicher und Grafikkarte<br />

(Northbridge) sowie den Steckplätzen für Peripheriegeräte (Southbridge).<br />

Front Side Bus<br />

Serial-ATA<br />

I/O USB Ethernet<br />

Bestandteile des Chipsets<br />

Prozessor<br />

Northbridge<br />

Southbridge<br />

PCI/PCIe<br />

Speicher<br />

Grafikkarte<br />

Steckplätze<br />

Das Chipset verbindet den Prozessor<br />

mit den restlichen Teilen eines<br />

PCs. Die Northbridge stellt eine<br />

besonders schnelle Verbindung zu<br />

Grafikkarte und Hauptspeicher her.<br />

Die Southbridge ist für die Verbindung<br />

zu anderen Geräten, wie<br />

Festplatte, USB und Steckkarten,<br />

zuständig.<br />

AMD ging beim Athlon 64 erstmals<br />

dazu über, die Speicheranbindung<br />

der Northbridge direkt in den Prozessor<br />

zu integrieren.<br />

Angewandte Informatik HTL 21<br />

0 Grundlagen der Informatik


22<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

Speicherkosten in Euro<br />

pro MB Arbeitsspeicher<br />

1973: 75 000<br />

1977: 5 000<br />

1981: 400<br />

1984: 130<br />

1987: 20<br />

1990: 7<br />

1995: 3<br />

2001: 0,08<br />

2010: 0,01<br />

(Computer Bild)<br />

SODIMM-Hauptspeichermodul<br />

für<br />

Notebooks<br />

Als Refresh wird das<br />

ständige Versorgen<br />

des RAM mit Strom<br />

bezeichnet .<br />

BIOS =<br />

Basic Input<br />

Output System<br />

EEPROMs<br />

werden unter dem<br />

Namen Flash-Speicher<br />

verbreitet eingesetzt,<br />

z . B . bei Memory-Sticks<br />

und Speicherkarten .<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

4 Speicher<br />

Die große Schreibtischlade für den Prozessor<br />

Der Prozessor hat mit seinen Registern nur ein sehr begrenztes Speichervolumen. Ein Computer<br />

benötigt daher einen vom Prozessor getrennten Arbeitsspeicher.<br />

RAM und ROM am Beispiel des Personalcomputers<br />

Speicherarten<br />

RAM<br />

Random Access Memory<br />

Prozessor RAM<br />

Arbeitsspeicher<br />

ROM<br />

Read Only Memory<br />

Basic Input Output<br />

System (BIOS)<br />

1 Der Hauptspeicher (RAM) wird als schneller Arbeitsspeicher für den Prozessor<br />

verwendet. Eine Speicherstelle kann vom Prozessor direkt adressiert werden.<br />

DDR3-Hauptspeichermodul<br />

Im RAM werden Programme und Daten während der<br />

Arbeit mit dem PC abgelegt und laufend verändert. Diese<br />

Form des Speichers benötigt eine ständige Stromversorgung,<br />

um Daten halten zu können.<br />

2 Persistente Speicher (ROM) benötigen keine Stromversorgung zur Datenhaltung.<br />

Der Zugriff auf die Daten erfolgt blockweise.<br />

Zum Betrieb eines PCs ist eine Betriebssoftware (BIOS) erforderlich, die den Start des Betriebssystems<br />

bewirkt. Das BIOS wird aus einem<br />

a) ROM (Read Only Memory),<br />

b) EPROM (Eraseable Programmable Read Only Memory) oder<br />

c) EEPROM (Electrically Eraseable Programmable Read Only Memory)<br />

geladen. Bei den ROM-Speichern handelt es sich generell um persistente Speicher, die Daten<br />

auch ohne Stromversorgung halten. Im Gegensatz zum RAM kann aber der Inhalt des Speichers<br />

nicht direkt adressiert, sondern nur blockweise gelesen werden. Deshalb ist der Zugriff<br />

deutlich langsamer als beim RAM.<br />

Der Gegenwert für 1 MB Arbeitsspeicher betrug im Jahr 1973 ein Haus, im Jahr 1984<br />

ein Fahrrad, im Jahr 1990 ein Brathuhn und im Jahr 2010 ein Gummibärchen.<br />

Angewandte Informatik HTL


PCI =<br />

Peripheral Component<br />

Interconnect<br />

AGP =<br />

Accelerated<br />

Graphics Port<br />

PCIe<br />

PCI-Express ist skalierbar<br />

von x1 bis x32 .<br />

Durch die Verwendung<br />

von zwei Lanes kann<br />

die Bandbreite verdoppelt<br />

werden .<br />

5 Datenbus und Grafikkarte<br />

Ein PC kann jederzeit erweitert werden .<br />

PCI, AGP und PCI-Express<br />

Lerneinheit 2: Personal Computer<br />

Ü 0.25: Speicheraufrüstung �<br />

Die Tischlerei Holzwurm plant für die Installation von Windows 7 eine Speicheraufrüstung<br />

aller vorhandenen PCs. Insgesamt müssen 10 PCs von 512 MB auf 2 GB Hauptspeicher aufgerüstet<br />

werden. Welche Informationen benötigen Sie, um ein Angebot erstellen zu können?<br />

Der Datenbus verbindet das Chipset und den Prozessor mit Peripheriegeräten, wie z. B. Grafikkarte,<br />

Netzwerkkarte oder Festplatten. Dem standardisierten Datenbus hat der PC seinen enormen<br />

Markterfolg zu verdanken.<br />

1 1992 stellte Intel den PCI-Bus vor. Gemeinsam mit dem AGP beherrschte diese<br />

Technologie den PC-Markt zehn Jahre lang.<br />

PCI arbeitete mit 32 oder 64 Bit und einer Taktrate von 33 oder 66 MHz. Die maximale Datentransferrate<br />

betrug 528 MB/s. Der AGP ermöglichte eine Hochgeschwindigkeitsverbindung<br />

zwischen Prozessor und Grafikkarte. Als maximale Datenübertragungsrate konnten mit<br />

8x-AGP 2133 MB/s erzielt werden. PCI und AGP gelten mittlerweile als überholt. Aus Gründen<br />

der Abwärtskompatibilität befindet sich dennoch ein PCI-Steckplatz in vielen PCs.<br />

2 PCI-Express (PCIe) ist der Nachfolger von PCI. Er bietet einen höheren Datendurchsatz<br />

und mehr Flexibilität.<br />

Bei PCI-Express beträgt der Datendurchsatz für jede 32<br />

Bit breite Verbindung (= Lane) 250 MB/s pro Richtung.<br />

Durch die Koppelung von Lanes kann ein Vielfaches<br />

PCI<br />

dieses Datendurchsatzes erzielt werden (z. B. 4000 MB/s<br />

bei PCIe-x16 für eine Grafikkarte).<br />

In Consumer-PCs werden PCIe-x16- und PCIe-x1-Slots<br />

eingebaut (siehe Bild). Für Netzwerkserver sind zusätz-<br />

PCIe<br />

lich x2, x4, x8 und x32 vorgesehen.<br />

PCI-Express und PCI<br />

Pro Lane kann in einem Taktzyklus 1 Bit übertragen werden. Bei x16 werden demnach in einem<br />

Taktzyklus 16 Bit übertragen.<br />

PCI-Express Links und Lanes<br />

PCIe-Datentransfer<br />

PCIe-Karte<br />

PCIe-Bandbreiten pro Richtung<br />

Angewandte Informatik HTL 23<br />

x1<br />

x4<br />

x8<br />

x16<br />

PCI-Express-Bandbreiten<br />

250 MB/s<br />

1000 MB/s<br />

2000 MB/s<br />

4000 MB/s<br />

0 Grundlagen der Informatik


24<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

Mr. What und<br />

Ms. Check<br />

Ausgänge von<br />

Grafikkarten:<br />

DVI VGA<br />

DVI und HDMI<br />

sind digitale Ausgänge<br />

für Flachbildschirme mit<br />

hoher Auflösung .<br />

VGA<br />

ist ein analoger Ausgang<br />

für alle Monitortypen<br />

.<br />

Die Auflösung<br />

wird in Bildpunkten<br />

(Pixel) angegeben:<br />

XGA 1024 · 768<br />

HD720 1280 · 720<br />

WXGA 1280 · 800<br />

SXGA 1280 · 1024<br />

SXGA+ 1400 · 1050<br />

UXGA 1600 · 1200<br />

WSXGA 1680 · 1050<br />

HD1080 1920 · 1080<br />

WUXGA 1920 · 1200<br />

WQXGA 2560 · 1600<br />

QSXGA 2560 · 2048<br />

Die Farbtiefe<br />

wird in Bit angegeben:<br />

8 Bit 256 Farben<br />

16 Bit 65 536 Farben<br />

24 Bit ~16 Mio . Farben<br />

32 Bit ~4 Mrd . Farben<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

Kann eine PCIe-x1-Karte auch in einen<br />

x2- oder x4-Slot gesteckt werden?<br />

Grafikkarte<br />

Ja, PCIe-Steckplätze sind abwärtskompatibel . Eine x1-<br />

Karte kann daher in jeden PCIe-Slot gesteckt werden .<br />

Aber eine x16-Karte passt nur in einen x16- oder x32-Slot .<br />

Ü 0.26: Bandbreite für HDTV berechnen ��<br />

Berechnen Sie die erforderliche Bandbreite für das Abspielen eines Films mit 25 Vollbildern<br />

pro Sekunde in einer Auflösung von 1280 · 720 Pixel (HDTV) und einer Farbtiefe von 24 Bit.<br />

Wie viele PCI-Express-Lanes werden dafür benötigt?<br />

Die Grafikkarte steuert die Anzeige auf dem Monitor. Moderne Grafikkarten sind selbst ein kleiner<br />

Computer, denn sie besitzen ihren eigenen Prozessor sowie ihren eigenen Speicher.<br />

PCIe-Grafikkarte<br />

PCI-Express-Grafikkarte mit eigenem Grafikprozessor<br />

Typen von Grafikkarten<br />

Grafikprozessor<br />

1 Onboard-Chips sind auf dem Mainboard integriert und sehr günstig, da keine<br />

eigene Karte benötigt wird.<br />

Diese Variante ermöglicht zwar die Darstellung hochauflösender 2D-Bilder mit bis zu<br />

1920 · 1200 Pixel bei 32 Bit Farbtiefe, aber für Windows 7 und schnelle 3D-Spiele ist sie<br />

nicht geeignet.<br />

2 Business-Karten liefern gestochen scharfe Bilder und unterstützen die Ausgabe<br />

auf mehreren Monitoren.<br />

Business-Karten haben relativ wenig Grafikspeicher und nur eingeschränkte 3D-Funktionen,<br />

bieten dafür aber gestochen scharfe Bilder, einen TV-Ausgang und meist die Möglichkeit<br />

zum Anschluss von mehreren Monitoren. Marktführer bei diesen Karten ist die Firma Matrox.<br />

3 Game-Karten sind für Computerspiele und 3D-Darstellungen optimiert und in<br />

allen Preisklassen verfügbar.<br />

Grafikkarten für Computerspiele kosten oft so viel wie ein ganzer PC. Die beiden Marktführer<br />

ATI und NVidia kommen laufend mit Neuerungen auf diesen heißumkämpften Markt.<br />

Ü 0.27: Speicherplatzbedarf berechnen �<br />

Wie viel Speicherplatz belegt ein 32-Bit-Farbbild mit einer Auflösung von 1920 · 1080 Pixel?<br />

Angewandte Informatik HTL


Mr. What und<br />

Ms. Check<br />

Den Betriebsmodus der<br />

Grafikkarte kann man<br />

in Windows 7 in den<br />

Anzeigeeinstellungen<br />

auswählen: Rechtsklick<br />

auf den Desktop | Bildschirmauflösung<br />

Mr. What und<br />

Ms. Check<br />

Local Area Network<br />

(LAN) steht für<br />

lokales Netzwerk .<br />

Für welche Grafikkarte soll ich mich entscheiden,<br />

wenn ich meine privaten Urlaubsfilme<br />

schneiden und bearbeiten möchte?<br />

Lerneinheit 2: Personal Computer<br />

Für diese Art von Anwendung ist heute jede Grafikkarte<br />

sehr gut geeignet . Eine teure Game-Karte ist<br />

dafür nicht nötig .<br />

Kann ich mit einer Grafikkarte<br />

auch fernsehen? Eigentlich nicht, aber viele Karten haben einen TV-Ausgang . Über<br />

diesen Ausgang kann ein TV-Gerät mit dem PC verbunden werden .<br />

Über das DVD-Laufwerk am PC können dann Filme auf dem Fernseher angesehen<br />

werden . Will man allerdings TV-Programme sehen, benötigt man<br />

zusätzlich einen TV-Tuner . Tunerkarten sind als PCI- bzw . PCIe-Versionen erhältlich<br />

und verarbeiten Antennen- (DVB-T) bzw . SAT-Signal (DVB-S) .<br />

Bildschirmeinstellungen in Windows 7<br />

Die Grafikkarte erstellt das Bild und sendet dieses Signal an den Monitor. Zur Erzeugung des<br />

Bildes bedient sich die Grafikkarte ihres eigenen Grafikprozessors und Videospeichers.<br />

L 0.10: Speicherkapazität berechnen<br />

Herr Maurer hat mit seinem 2-Megapixel-Fotohandy ein Foto aufgenommen und möchte<br />

dieses nun mit einer Farbtiefe von 24 Bit am Bildschirm darstellen. Wie viel Videospeicher<br />

wird für die Darstellung des Bildes in der Grafikkarte benötigt?<br />

2 000 000 Pixel · 24 Bit : 8 = 6 000 000 Byte = 6 MB<br />

Ü 0.28: Grafikleistung berechnen ��<br />

Ein Actionspiel arbeitet mit einer Auflösung von 1440 · 900 Pixel und 32 Bit Farbtiefe. Pro<br />

Sekunde werden 25 Bilder dargestellt. Welches Datenvolumen muss die Grafikkarte in zehn<br />

Minuten Spielzeit bewältigen?<br />

Was ist eine LAN-Party?<br />

Verwendung mehrerer<br />

Monitore für die Ausgabe,<br />

z. B. Monitor und<br />

Videobeamer<br />

Schieberegler für die<br />

Änderung der Bildschirmauflösung<br />

Bei einer LAN-Party treffen sich spielbegeisterte Leute, um<br />

gegeneinander Computerspiele zu spielen . Zur Standardausrüstung<br />

eines Gamers gehören neben einem getunten PC<br />

auch ein Netzwerkanschluss und ein Headset, damit sich die<br />

Gamer während des Spielens unterhalten können .<br />

Angewandte Informatik HTL 25<br />

0 Grundlagen der Informatik


26<br />

<strong>Lernen</strong> Üben<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

Expertenwissen für<br />

besonders Interessierte<br />

Eine Schnittstelle<br />

(engl . Interface)<br />

ermöglicht die Verbindung<br />

von zwei<br />

Systemen .<br />

API<br />

(Application Program<br />

Interface) ist eine Verbindung<br />

von zwei Softwaresystemen<br />

.<br />

Ms. Check und<br />

Mr. Expert<br />

Achtung! Expertenwissen: Grafikschnittstellen<br />

Vor 1995 mussten Computerspiele die Grafikkarte direkt ansprechen, da es damals noch keine<br />

Softwareschnittstellen für Grafikkarten gab. Spielehersteller konnten mit ihren Spielen auch nur<br />

bestimmte Grafikkarten unterstützen. Mit einer falschen Karte konnte man das Game nicht<br />

spielen. Dies war für die Anwender/innen sehr mühsam.<br />

DirectX OpenGL<br />

DirectX und OpenGL unterstützen verschiedene Betriebssysteme .<br />

Die Grafikschnittstellen DirectX und OpenGL<br />

1 DirectX wurde 1995 von Microsoft für das Betriebssystem Windows eingeführt.<br />

Es handelt sich um ein API für Spieleprogrammierer.<br />

DirectX bietet eine Softwareschnittstelle (API) zur 2D- und 3D-Grafikprogrammierung für<br />

Windows und die Xbox, ohne auf die speziellen Eigenheiten der jeweiligen Grafikhardware<br />

Rücksicht nehmen zu müssen und unter teilweiser Umgehung der Kontrolle durch das Betriebssystem.<br />

Ein Teil von DirectX ist Direct3D, das einen schnellen Zugriff auf 3D-Funktionen<br />

der Grafikkarte ermöglicht. Weitere Schnittstellen sind DirectSound (für Klangwiedergabe),<br />

DirectMusic (für Musikwiedergabe), DirectInput (z. B. für Joysticksteuerung), DirectPlay (für<br />

Netzwerkspiele im Multiplayerbetrieb) oder DirectShow (für Videowiedergabe).<br />

2 OpenGL ist ein betriebssystemunabhängiger Schnittstellen-Standard für 3D-<br />

Grafikanwendungen. Etwa 250 Befehle erlauben 3D-Darstellung in Echtzeit.<br />

OpenGL wurde ursprünglich von Silicon Graphics (SGI) entwickelt. Die Umsetzung übernimmt<br />

bei OpenGL der Grafiktreiber. Unterstützt die Grafikkarte den Befehl nicht, so wird<br />

dieser über den Hauptprozessor ausgeführt. Spiele, die OpenGL benutzen, sind z. B. „Doom“<br />

und „Quake“.<br />

Ich habe eine DirectX-fähige Grafikkarte.<br />

Kann ich damit jedes beliebige Computerspiel<br />

spielen, auch wenn es schon 20 Jahre alt ist?<br />

Nein, ältere Spiele haben DirectX noch nicht unterstützt,<br />

da es erst 1995 von Microsoft mit Windows<br />

95 eingeführt wurde . Davor mussten Spiele mühsam<br />

händisch konfiguriert werden .<br />

Angewandte Informatik HTL


PS/2-Schnittstelle<br />

Parallele Schnittstelle<br />

Serielle Schnittstelle<br />

USB und Firewire<br />

Netzwerk-Schnittstelle<br />

Audio-Schnittstellen<br />

6 Schnittstellen<br />

Anschluss externer Geräte<br />

Typen von Schnittstellen<br />

Lerneinheit 2: Personal Computer<br />

Über Input- und Output-Schnittstellen können beliebige Geräte mit dem PC verbunden werden.<br />

Die Schnittstellen befinden sich am Mainboard und sind auf der Rückseite des Gehäuses der<br />

Zentraleinheit über verschiedene Anschlussbuchsen zugänglich.<br />

Tastatur<br />

Schnittstellen<br />

Maus<br />

Video-<br />

kamera<br />

Drucker<br />

Digital-<br />

kamera<br />

Netzwerk<br />

Lautsprecher<br />

Mikrofon<br />

1 Die PS/2-Buchsen ermöglichen den Anschluss von Tastatur und Maus.<br />

Tastatur und Maus sind nach wie vor häufig über einen PS/2-Anschluss mit dem PC zu verbinden.<br />

Viele Geräte haben aber auch einen USB-Anschluss.<br />

2 Parallele Buchsen ermöglichten früher den Anschluss eines Druckers. Am Drucker<br />

wurde diese Schnittstelle als Centronics bezeichnet.<br />

Heute werden Drucker über USB- oder Netzwerkkabel angeschlossen.<br />

3 Serielle (9-/25-polige) Stecker ermöglichten früher den Anschluss langsamer<br />

Geräte, wie z. B. eines Modems.<br />

Geräte mit seriellem Anschluss findet man heute kaum noch. Es gibt aber im Bereich der<br />

industriellen Fertigung noch einige Spezialmaschinen, Prüf- und Messgeräte, die über serielle<br />

Anschlüsse verfügen.<br />

4 Firewire und USB sind die Schnittstellen für die meisten heute verfügbaren<br />

Peripheriegeräte.<br />

Firewire wird meist für Video-Datenübertragung, USB für PC-Peripheriegeräte eingesetzt.<br />

5 Mittels einer RJ45-Netzwerkbuchse können andere Computer oder ein Router zur<br />

Internetverbindung angeschlossen werden.<br />

Moderne Mainboards haben einen Netzwerkanschluss mit 100 Mbit/s oder 1000 Mbit/s bereits<br />

eingebaut.<br />

6 Soundbuchsen ermöglichen die Klangein- und -ausgabe.<br />

Über Soundbuchsen können Lautsprecher, Mikrofon oder eine Hi-Fi-Anlage angeschlossen<br />

werden.<br />

Während PS/2, parallele und serielle Schnittstellen bereits veraltete Technologien darstellen, gewinnen<br />

USB und Firewire zunehmend an Bedeutung. Sehen wir uns diese wichtigen Schnittstellen<br />

etwas genauer an.<br />

Angewandte Informatik HTL 27<br />

0 Grundlagen der Informatik


28<br />

<strong>Lernen</strong> Üben<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

Expertenwissen für<br />

besonders Interessierte<br />

USB =<br />

Universal Serial Bus<br />

USB 3 .0 Stecker<br />

Firewire<br />

wird auch als<br />

IEEE 1394 oder i .Link<br />

bezeichnet .<br />

Wireless USB<br />

ermöglicht Datentransferraten<br />

von 11 bis 480<br />

Megabit/s und eine<br />

Reichweite bis 70 m .<br />

USB On-the-Go<br />

erlaubt die direkte Verbindung<br />

von zwei USB-<br />

Geräten ohne einen PC<br />

als Hostcontroller .<br />

Ms. Check und<br />

Mr. Expert<br />

Achtung! Expertenwissen: USB und Firewire<br />

Die Multimedia-Talente unter den Schnittstellen<br />

Die wichtigsten Standards für die Übertragung von Daten zu externen Geräten sind USB und<br />

Firewire.<br />

Unterschiede und Gemeinsamkeiten von USB und Firewire<br />

1 USB wird zum Anschluss von externen Peripheriegeräten verwendet. Es gibt drei<br />

Steckertypen: Mini-USB, USB-A und USB-B.<br />

Jeder moderne Computer bietet Anschlussmöglichkeiten<br />

für bis zu 127 USB-Geräte.<br />

Die Geräte werden automatisch erkannt<br />

USB-mini-B, USB-A- und -B-Stecker<br />

und installiert (Plug&Play) und können während<br />

des PC-Betriebes an- und abgesteckt<br />

werden (hot plug/unplug). Wer mehr USB-Geräte anschließen möchte, als der PC Buchsen<br />

hat, kann dieses Problem mittels USB-Hub lösen. Es ist auch möglich, mehrere USB-Hubs aneinander<br />

anzuschließen, was als Kaskade bezeichnet wird.<br />

2 Firewire wird zur Übertragung von Multimediadaten, wie z. B. Videos, benutzt.<br />

Firewire wurde zur Übertragung von Videos<br />

entwickelt und ist heute in jeder digitalen<br />

Videokamera vorhanden. Im Gegensatz zu<br />

USB benötigt Firewire keinen Host, der die<br />

Geräte verwaltet (bei USB ist das der PC). Es<br />

1394a 6-polig, 1394a 4-polig und 1394b-Stecker<br />

können also auch zwei Firewiregeräte direkt<br />

miteinander verbunden werden (z. B. Videokamera und DVD-Rekorder).<br />

Die Tabelle verdeutlicht die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Technologien:<br />

Eigenschaft USB Firewire<br />

Maximale Anzahl an Geräten 127 63<br />

Maximale Übertragungsrate 12 Mb/s (USB 1 .1)<br />

400 Mb/s (IEEE 1394a)<br />

480 Mb/s (USB 2 .0)<br />

2,4 Gb/s (USB 3 .0)<br />

11–480 Mb/s (Wireless USB)<br />

3200 Mb/s (IEEE 1394b)<br />

Plug&Play-Unterstützung ja ja<br />

Hot Plug-/Unplug-Unterstützung ja ja<br />

Integrierte Stromversorgung 5 Volt 8–40 Volt<br />

Maximale Kabellänge 5 Meter 4,5 Meter (Kupferkabel)<br />

100 Meter (Glasfaserkabel)<br />

Topologie Baum Stern<br />

Host-Controller nötig ja nein<br />

Welche Schnittstellen verwenden Maus,<br />

Videokamera und ADSL-Router?<br />

Soll ich meine Festplatte über USB<br />

oder Firewire anschließen?<br />

Die Maus verwendet eine PS/2- oder eine USB-<br />

Schnittstelle, die Videokamera nutzt Firewire oder<br />

USB . Ein ADSL-Router kann über USB oder RJ45 angeschlossen<br />

werden .<br />

Ich würde die Festplatte über USB anschließen, da Firewire<br />

eine niedrigere Datenübertragungsrate aufweist .<br />

Angewandte Informatik HTL


Einen Artikel zu den<br />

elektronischen Datenspeichern<br />

finden Sie<br />

unter der ID: 1021.<br />

rpm (revolutions<br />

per minute):<br />

Der Wert gibt an, wie<br />

oft pro Minute sich die<br />

Platte um die eigene<br />

Achse dreht .<br />

Headcrash<br />

bezeichnet das<br />

Aufsetzen des Schreib-/<br />

Lesekopfes auf der<br />

Plattenoberfläche .<br />

Die Übertragungsrate<br />

gibt an, wie viele MB<br />

pro Sekunde von der<br />

Platte gelesen bzw . auf<br />

die Platte geschrieben<br />

werden können .<br />

Die Zugriffszeit<br />

gibt die durchschnittliche<br />

Zeitspanne an, bis<br />

die gewünschte Information<br />

auf der Platte<br />

gefunden wird .<br />

7 Massenspeicher<br />

Magnetische Datenspeicher<br />

Parkposition<br />

Wenn keine Lese- oder Schreibzugriffe stattfinden, befindet<br />

sich der Kopf in einer Parkposition. Dies verhindert<br />

einen Headcrash bei plötzlichen Erschütterungen<br />

(z. B. bei Notebooks).<br />

Lerneinheit 2: Personal Computer<br />

Die Festplatte ist das wichtigste Speichermedium eines PCs. Sie speichert Betriebssystem, Anwenderprogramme<br />

und Daten.<br />

Ü 0.29: Festplatte oder elektronischer Speicher? ��<br />

Welche der folgenden Geräte haben eine Festplatte bzw. einen elektronischen Speicher eingebaut?<br />

a) iPod, b) USB-Stick, c) HDD-Videokamera, d) Navigationssystem<br />

Schreib-/<br />

Lesekopf<br />

Festplatte mit ihren Bestandteilen<br />

Schrittmotor<br />

Antrieb<br />

Platten<br />

Der Antrieb bringt die Platte auf eine<br />

Geschwindigkeit von 7000 bis 15 000<br />

rpm. Der Schreib-/Lesekopf wird vom<br />

Schrittmotor angetrieben und kann<br />

punktgenau über der Plattenoberfläche<br />

positioniert werden. Doch Vorsicht, bereits<br />

die kleinste Erschütterung kann die<br />

Oberfläche der Platte bei einem Lese-<br />

oder Schreibzugriff zerstören.<br />

Schreib-/Leseköpfe parken<br />

Rampe<br />

Parkposition<br />

Funktionsweise<br />

Eine Festplatte besteht aus mehreren einzelnen Scheiben, die in einem Stapel übereinander angeordnet<br />

sind. Dieser Plattenstapel dreht sich permanent mit gleichbleibender Geschwindigkeit.<br />

Der Platz auf jeder Platte wird in<br />

Kopfbewegung Spuren und Sektoren unterteilt, wobei<br />

jeder sich dadurch ergebende Bereich<br />

Schreib-/Lesekopf<br />

gleich viele Byte aufnimmt. Eigentlich<br />

wird dadurch viel Speicherplatz vergeudet,<br />

denn außen würde viel mehr Raum<br />

für Daten zur Verfügung stehen als im<br />

Achse<br />

Antrieb<br />

Zentrum der Scheibe. Durch die Einteilung<br />

in Spuren und Sektoren ergibt sich<br />

jedoch der Vorteil einer sehr niedrigen<br />

Schrittmotor<br />

Zugriffszeit. Der Lese- bzw. Schreibvorgang<br />

beginnt, sobald der Schrittmotor<br />

den Kopf auf der richtigen Spur posi-<br />

Funktionsweise einer Festplatte<br />

tioniert hat und sich der richtige Sektor<br />

unter dem Kopf befindet.<br />

L 0.11: Mittlere Zugriffszeit<br />

Wie kann die mittlere Zugriffszeit für eine Festplatte ermittelt werden?<br />

Im ungünstigsten Fall muss der Schreib-/Lesekopf eine ganze Plattenumdrehung lang warten.<br />

Im günstigsten Fall befindet sich der gesuchte Sektor unter dem Kopf. Durchschnittlich muss<br />

für jeden Zugriff eine halbe Plattenumdrehung gewartet werden. Daher gilt: Je schneller sich<br />

die Platte dreht, desto kürzer ist die mittlere Zugriffszeit.<br />

Angewandte Informatik HTL 29<br />

0 Grundlagen der Informatik


30<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

Artikel zu den verschiedenenFestplattenstandards<br />

sowie zu USB-<br />

und Flashspeichern<br />

finden Sie unter der<br />

ID: 1021.<br />

Eine Linkliste zu den<br />

externen Peripherie-<br />

geräten finden Sie<br />

unter der ID: 1021.<br />

Pit Land<br />

Daten befinden sich in<br />

Form von Vertiefungen<br />

(Pits) auf der reflektierenden<br />

Oberfläche<br />

(Land) .<br />

CD-DA =<br />

Compact Disc<br />

Digital Audio<br />

Die Moving Picture<br />

Experts Group (MPEG)<br />

wurde 1988 gegründet<br />

und entwickelt seither<br />

Kompressionsformate<br />

für Video und Audio,<br />

wie z . B . MPEG1, MPEG2<br />

und MPEG4 .<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

Ü 0.30: Festplattenstandards ���<br />

Bearbeiten Sie den Artikel im SbX und erstellen Sie eine übersichtliche Präsentation oder ein<br />

Referat, in der/dem Sie die verschiedenen Festplattenstandards vergleichen!<br />

Speicherkapazitäten von Festplatten<br />

Die Speicherkapazitäten von Festplatten sind seit der Markteinführung des IBM-PCs enorm gestiegen:<br />

Jahr, Hersteller und Typ Baugröße Kapazität<br />

1980, Seagate ST506 5,25" 5 MB<br />

1983, IBM PC XT 5,25" 20 MB<br />

1991, IBM/Fujitsu 3,5" 145 MB<br />

1998, Seagate Barracuda 3,5" 50 GB<br />

2007, Hitachi Deskstar 3,5" 1 TB<br />

Optische Datenspeicher<br />

Egal um welches Format es sich handelt, z. B. CD, DVD oder Blu-ray Disc, die Form der Informationsaufzeichnung<br />

ist immer<br />

die gleiche. Ein Laserstrahl<br />

tastet die Information ab,<br />

die von Pits und Lands<br />

unterschiedlich reflektiert<br />

wird. Das Lesen eines optischen<br />

Datenträgers beginnt<br />

beim Lead-in auf<br />

der Innenseite und endet<br />

beim Lead-out am Rand.<br />

Datenbereich<br />

Dazwischen befindet sich<br />

der Datenbereich. Die<br />

Lead-in<br />

Abtastung erfolgt in Spi-<br />

Lead-out<br />

ralform unter optimaler<br />

Ausnutzung des zur Verfü-<br />

Aufbau optischer Datenträger<br />

gung stehenden Platzes.<br />

Compact Disc (CD)<br />

Die CD wurde 1982 von den Firmen Philips und Sony auf dem Markt eingeführt. In den folgenden<br />

Jahren erfreute sich zunächst die Audio-CD immer größerer Beliebtheit. Dies führte<br />

am Beginn der 1990er-Jahre zu einer nahezu vollständigen Verdrängung der Schallplatte und<br />

später mit der Entwicklung beschreibbarer CDs auch zur Ablösung der Kompaktkassette und<br />

der Diskette.<br />

CD-Standards<br />

1 Der Red-Book-Standard definiert das Format für die Audio-CD (CD-DA).<br />

Die Audio-CD (Compact Disc Digital Audio, kurz CD-DA) löste die Schallplatte ab.<br />

2 Der Yellow-Book-Standard legt das Format für die Daten-CD (CD-ROM) fest.<br />

Eine CD-ROM fasst eine Datenmenge von 650 MB (74 min), 700 MB (80 min) oder 800 MB<br />

(90 min).<br />

3 Der White-Book-Standard definiert das Format für die Video-CD (VCD). SVCD<br />

wurde als IEC-62107-Standard festgelegt und ist in China weit verbreitet.<br />

Eine VCD enthält bis zu 74 min MPEG1-komprimiertes Video mit einer Auflösung von 352 ·<br />

288 Pixel. Eine SVCD fasst bis zu 70 min MPEG2-komprimiertes Video mit einer Auflösung<br />

von 480 · 576 Pixel.<br />

Angewandte Informatik HTL


Mr. What und<br />

Ms. Check<br />

Das Fehlerkorrektursystem<br />

CIRC (Cross Interleaved<br />

Reed-Solomon<br />

Code) kommt bei der<br />

CD und der DVD zum<br />

Einsatz . Es ermöglicht<br />

das Lesen von zerkratzten<br />

Datenträgern .<br />

CD 700 MB DVD 4 .7 GB<br />

Die dichtere Anordnung<br />

von Pits auf einer DVD<br />

ermöglicht eine größere<br />

Speicherkapazität als<br />

eine CD .<br />

Mikrometer (µm)<br />

Der Durchmesser eines<br />

menschlichen Haares<br />

beträgt ca . 70 µm . Der<br />

Spurabstand der DVD<br />

dagegen nur 0,74 µm .<br />

Ein Haar kann demnach<br />

100 DVD-Spuren<br />

abdecken .<br />

Film-DVD<br />

Lerneinheit 2: Personal Computer<br />

Kann ich eine zerkratzte CD noch lesen?<br />

Eine zerkratzte CD kann gelesen werden, da die Daten<br />

mittels Paritätsbits gesichert werden . Mit der CIRC-Technik<br />

können Kratzer bis zu einer Länge von 2,4 cm bei CD-ROMs<br />

und 8,5 cm bei CD-DAs ausgeglichen werden .<br />

Wie lange hält eine CD?<br />

Eine CD weist eine Haltbarkeit von etwa zehn bis fünfzig Jahren auf .<br />

Die zunehmende Beliebtheit der CD für den Audiobereich führte auch zu einem Nachdenken<br />

über das Speichern von Videos. Die CD mit ihren Standards VCD und SVCD setzte sich für das<br />

Speichern von Videos aufgrund ihrer zu geringen Speicherkapazität und der mangelhaften Bildqualität<br />

weltweit nicht durch. Daher wurde eine gleich große Scheibe entwickelt, die in der Lage<br />

ist, deutlich mehr Daten auf der gleichen Fläche zu speichern – die DVD.<br />

DVD<br />

DVD stand früher für Digital Versatile Disc. Heute steht DVD als Wortmarke für sich selbst.<br />

Der Durchmesser der Scheibe beträgt wie bei der CD 12 cm. Jedoch ist der Spurabstand deutlich<br />

geringer: 0,74 µm bei der DVD im Vergleich zu 1,6 µm bei der CD. DVDs können doppelseitig<br />

(Double-Side) bespielt werden. Außerdem können auf jeder Seite zwei Schichten vorhanden<br />

sein (Double-Layer). Daraus ergeben sich vier Formate:<br />

Single-Layer<br />

Double-Layer<br />

Single-Side<br />

DVD-Formate: DVD-5, DVD-9, DVD-10 und DVD-18<br />

Inhalt einer Video-DVD<br />

Double-Side<br />

Die Abbildung zeigt den Inhalt einer<br />

Video-DVD. Die Namen der Dateien<br />

sind standardisiert und haben die Endungen<br />

BUP, IFO und VOB. Eine VOB-<br />

Datei darf maximal 1 GiB groß sein.<br />

Wird eine Video-DVD in einen DVD-<br />

Player eingelegt, so sucht der Player<br />

nach der Startdatei, die in der Regel das<br />

Menü beinhaltet.<br />

Angewandte Informatik HTL 31<br />

0 Grundlagen der Informatik


32<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

Es gibt drei DVD-Typen:<br />

DVD-Video, DVD-Audio<br />

und DVD-ROM<br />

Eine Hybrid-DVD<br />

enthält mehrere<br />

DVD-Typen .<br />

Anfang 2008 wurde die<br />

Weiterentwicklung der<br />

HD-DVD eingestellt,<br />

nachdem große Filmproduzenten<br />

ins Bluray-Lager<br />

gewechselt<br />

waren .<br />

PC-Kombiplayer für<br />

Blu-ray und HD-DVD<br />

Die Sony Playstation 3<br />

wurde von Anfang an<br />

mit einem Blu-ray-Laufwerk<br />

ausgeliefert .<br />

Für die XBox 360<br />

hat Microsoft bis 2008<br />

ein HD-DVD-Laufwerk<br />

angeboten .<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

DVD-Standards<br />

1 1997 begann mit DVD-Video die Verdrängung der VHS-Kassette.<br />

Auf Druck der Filmindustrie einigten sich die Firmen Philips, Sony, Toshiba und Time Warner<br />

auf das DVD-Format.<br />

2 Bei der DVD gibt es drei Typen: DVD-Video, DVD-Audio und DVD-ROM.<br />

Ein DVD-Typ ist anhand des Inhalts der DVD erkennbar. Bei DVD-Video befinden sich Videodateien<br />

im Ordner VIDEO_TS, bei DVD-Audio befinden sich Musikdateien im Ordner AUDIO_<br />

TS und bei einer DVD-ROM können Dateien in beliebigen Ordnern gespeichert sein.<br />

3 Eine Hybrid-DVD beinhaltet Video-, Musik- und Computerdaten.<br />

Eine Hybrid-DVD spielt im DVD-Player einen Spielfilm ab. Legen wir die DVD in das DVD-Laufwerk<br />

des Computers ein, können wir ein Spiel spielen oder eine Webseite aufrufen.<br />

Blu-ray Disc (BD)<br />

Die Weiterentwicklung der DVD führte zu zwei Formaten, die beide blaue Laserdioden mit<br />

einer kürzeren Wellenlänge verwenden und eine deutlich höhere Speicherkapazität anbieten:<br />

25 GB Single-Layer<br />

50 GB Double-Layer<br />

HD-DVD und Blu-ray Disc im Vergleich<br />

Blu-ray Disc und HD-DVD im Vergleich<br />

15 GB Single-Layer<br />

30 GB Double-Layer<br />

1 2002 präsentierte die Blu-ray-Disc-Association die Blue-ray Disc als Nachfolger der<br />

DVD.<br />

Die Firmen Sony, Philips, Matsushita, Pioneer, LG, Hitachi, Sharp, Samsung, Dell, HP und<br />

Apple arbeiteten an der Blu-ray Disc (BD) mit einer Speicherkapazität von 25 GB je Layer für<br />

les- und beschreibbare Medien. Unterstützende Firmen aus der Filmindustrie waren 20th<br />

Century Fox, Disney, Warner Brothers und ab Anfang 2008 auch Time Warner, die Universal<br />

Studios und Constantin.<br />

2 2003 stellte das DVD-Forum die HD-DVD als Nachfolger der DVD vor. Die Weiterentwicklung<br />

der HD-DVD wurde im Februar 2008 eingestellt.<br />

Die HD-DVD mit einer Speicherkapazität von 15 GB je Layer für lesbare und 20 GB je Layer<br />

für beschreibbare Medien konnte sich nicht durchsetzen.<br />

Ü 0.31: Datensicherungsmedien �<br />

Welches Format ist für Datensicherungen besser geeignet: a) DVD oder b) Blu-ray?<br />

Begründen Sie Ihre Antwort!<br />

Angewandte Informatik HTL


CD-R-Rohling:<br />

Compact Disc<br />

Recordable<br />

CD-RW-Rohling:<br />

Compact Disc<br />

ReWriteable<br />

DVD–R und DVD–RW<br />

werden vom DVD-<br />

Forum, einer Vereinigung<br />

von mehr als 230<br />

Firmen, unterstützt .<br />

DVD+R und DVD+RW<br />

werden von Firmen wie<br />

Dell, HP, Mitsubishi,<br />

Philips, Ricoh, Sony,<br />

Thomson und Yamaha<br />

unterstützt .<br />

DVD-RAM<br />

speichert Daten in Spuren<br />

und Sektoren .<br />

Beschreibbarer HD-<br />

DVD-Rohling mit einer<br />

Schicht .<br />

Beschreibbare optische Datenträger<br />

Lerneinheit 2: Personal Computer<br />

Ein moderner Multimedia-PC ist in der Regel mit einem Brenner ausgerüstet. Wir unterscheiden<br />

CD- und DVD-Brenner:<br />

Brenner und Rohlinge<br />

Das Beschreiben eines Rohlings wird als Brennen bezeichnet. Mit einem Laserstrahl werden<br />

die Pits auf der speziellen Beschichtung der Oberfläche des Rohlings erzeugt. Auf diese Weise<br />

„brennt“ der Laserstrahl die Daten in Form von Bit und Byte auf die Scheibe.<br />

1 CD-Brenner können CD-R- und CD-RW-Medien beschreiben.<br />

Es gibt zwei Formen von beschreibbaren CD-Medien: Die einmal<br />

beschreibbare CD-R und die mehrmals beschreibbare CD-RW.<br />

Eine CD-RW kann 50- bis 100-mal gelöscht und erneut beschrieben<br />

werden. CD-Rohlinge werden als CD-R74 (650 MB), CD-R80<br />

CD-R-Spindel<br />

(700 MB) und CD-R90 (800 MB) angeboten. Dies gilt auch für<br />

CD-RW-Rohlinge. Aufgrund des rasanten Preisverfalls von DVD-<br />

Rohlingen und der deutlich geringeren Kapazität von CDs gehen die Marktanteile der CD-R<br />

und CD-RW ständig zurück. Auch Softwarehersteller und Fachzeitschriften bieten mittlerweile<br />

DVDs statt CDs an (z. B. Microsoft, SUSE, Chip, c't).<br />

2 DVD-Brenner werden in vier Typen eingeteilt: DVD-minus-, DVD-plus-, DVD-RAMund<br />

Multiformat-Brenner.<br />

Bei den beschreibbaren DVDs gibt es ebenso wie bei der CD einmal<br />

(DVD+R, DVD–R) und mehrmals beschreibbare Rohlinge (DVD+RW,<br />

DVD–RW, DVD-RAM). Multiformat-Brenner können alle Formate beschreiben.<br />

Das Lesen ist in der Regel mit<br />

allen DVD-Geräten, auch DVD-Playern,<br />

problemlos möglich (Ausnahme: DVD-<br />

DVD+R-DL-<br />

Rohling DVD–RW-Spindel<br />

DVD-RAM-Rohling<br />

RAM).<br />

Bei DVD±R und DVD±RW erfolgt die Aufzeichnung wie bei<br />

der CD spiralförmig. Einzig die DVD-RAM stellt eine Ausnahme<br />

dar. Wie eine Festplatte wird die DVD-RAM beim<br />

Beschreiben in Spuren und Sektoren eingeteilt. Betrachten<br />

wir eine DVD-RAM, so können wir diese Einteilung sogar<br />

mit freiem Auge erkennen.<br />

3 HD-DVD- und Blu-ray-Disc-Brenner ermöglichen das Schreiben auf mehrere Layer<br />

(Multilayer).<br />

Im Gegensatz zur DVD, die maximal zwei Schichten (Layer) pro Seite<br />

unterstützt, können bei einer HD-DVD und bei einer BD mehrere<br />

Schichten pro Seite beschrieben werden, wodurch sich die Speicherkapazität<br />

vervielfacht. Beim Kauf von Rohlingen ist die Anzahl der<br />

Schichten angegeben. Eine HD-DVD speichert 15 GB, eine Blu-ray Disc<br />

25 GB pro Schicht.<br />

BD-RE-Rohling mit<br />

zwei Schichten<br />

Mr. What und Wofür eignen sich DVD-RAM-<br />

Ms. Check Medien besonders?<br />

DVD-RAM-Medien eignen sich zur Datensicherung, da nach dem<br />

Beschreiben automatisch eine Überprüfung stattfindet . Bei anderen<br />

Rohlingen (R, RW) ist dies nicht der Fall .<br />

Angewandte Informatik HTL 33<br />

0 Grundlagen der Informatik


34<br />

<strong>Lernen</strong> Üben<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

Expertenwissen für<br />

besonders Interessierte<br />

Full-HD:<br />

LCD- und Plasma-Bildschirme<br />

der neuesten<br />

Generation ermöglichen<br />

Darstellungen mit<br />

einer Auflösung von<br />

1920 · 1080 Pixel.<br />

Das HD-ready-Logo<br />

kennzeichnet HDTV-<br />

fähige Geräte .<br />

Bei einem HDTV-<br />

Fernsehbild lassen sich<br />

bei gleicher Bildschirmgröße<br />

deutlich mehr<br />

Details ausmachen .<br />

Ms. Check und<br />

Mr. Expert<br />

Achtung! Expertenwissen: Hochauflösendes Fernsehen<br />

High Definition Television (HDTV)<br />

HDTV bietet gestochen scharfe Bilder in den Formaten 720p, 1080i und 1080p. Bei 720p und<br />

1080p sehen wir Filme in der Vollbilddarstellung (Progressive Scan). Die Auflösungen betragen<br />

1280 · 720 Pixel (720p) bzw. 1920 · 1080<br />

Pixel (1080p). Bei 1080i beträgt die Auflösung<br />

zwar 1920 · 1080 Pixel, jedoch erfolgt die<br />

Übertragung in Halbbildern (Interlaced). In der<br />

Praxis wird die Bildqualität von 720p und 1080i<br />

als etwa gleichwertig empfunden.<br />

Der technische Durchbruch von HDTV hat<br />

längst begonnen. Zahlreiche europäische Fernsehsender<br />

senden ihre Programme in HD, darunter<br />

auch ORF, ARD und ZDF. Alle modernen<br />

LCD-TV- und Plasmageräte sind für Full-HD vorbereitet<br />

und auch mit einem entsprechenden<br />

HDTV-Panel mit Surround-Sound-System (LG) Logo gekennzeichnet.<br />

Die folgende Abbildung zeigt einen Größenvergleich zwischen HDTV und einer herkömmlichen<br />

DVD anhand eines Bildes aus dem Film „Harry Potter“ von Warner Bros. Pictures.<br />

HDTV 1080p (Full-HD)<br />

1920 · 1080 Pixel<br />

HDTV im Vergleich zur DVD<br />

Filmszene aus „Harry Potter und der Feuerkelch“<br />

© 2005 Warner Bros . Ent . Harry Potter Publishing Rights © J .K .R .<br />

Welche Bedeutung hat HDTV für die Computertechnik?<br />

Kann ein PC mit einem HD-DVD- oder<br />

Blu-ray-Gerät nachgerüstet werden?<br />

HDTV 720p<br />

1280 · 720 Pixel<br />

PAL 576i (DVD)<br />

720 · 576 Pixel<br />

Die zunehmende Verschmelzung von Unterhaltungselektronik<br />

und Computertechnik führt dazu, dass<br />

z . B . auch auf einem PC Kinofilme in hervorragender<br />

HDTV-Qualität betrachtet werden können .<br />

Ja, die Industrie bietet auch Kombigeräte an, die beide<br />

Formate abspielen können .<br />

Ü 0.32: HDTV ��<br />

Auf welchen Geräten lässt sich ein HDTV-Film darstellen: a) Röhrenfernseher, b) Plasma-TV,<br />

c) LCD-TV, d) Computer-LCD-Monitor?<br />

Angewandte Informatik HTL


Organic Light-Emitting<br />

Diode (OLED) bezeichnet<br />

eine Leuchtdiode,<br />

die einen organischen<br />

Farbstoff verwendet .<br />

Liquid Chrystal Display<br />

(LCD) bezeichnet eine<br />

Bildschirmtechnologie,<br />

die zur Darstellung Flüssigkristalle<br />

verwendet .<br />

108-Zoll-LCD-Panel<br />

von Sharp mit<br />

1920 · 1080 Pixel<br />

(Sharp)<br />

150-Zoll-Plasma-Panel<br />

von Panasonic<br />

(CES Las Vegas 2008)<br />

40-Zoll-OLED-Panel<br />

von Samsung mit<br />

1280 · 800 Pixel<br />

(Samsung)<br />

8 Ausgabegeräte<br />

Flachbildschirm, Videoprojektor und Drucker<br />

Lerneinheit 2: Personal Computer<br />

Der Flachbildschirm war noch vor wenigen Jahren Science-Fiction. Mittlerweile gehört er zum<br />

täglichen Leben. Flachbildschirme finden wir heute in Autos, auf Kühlschränken und Videokameras<br />

sowie als Fernseher und Computermonitore. Im Jahr 2003 wurden erstmals mehr Flachbildschirme<br />

als CRT-Monitore verkauft.<br />

OLED<br />

LCD<br />

Plasma<br />

Einsatzmöglichkeiten verschiedener Formen von Flachbildschirmen<br />

Typen von Flachbildschirmen<br />

1 TFT-LCDs werden vor allem für kleine Displays verwendet und können auch für<br />

höhere Auflösungen sehr gut eingesetzt werden.<br />

TFT-LCDs finden wir als Minidisplays in Foto- und Videokameras, PDAs, GPS-Navigationssystemen<br />

in Autos sowie als Notebook- und Computerdisplays. Bei Computerdisplays sind heute<br />

Bilddiagonalen von 19 bis 24 Zoll Standard. Die Auflösungen reichen von 1280 · 800 bis<br />

1920 · 1200 Pixel (im Widescreen-Format 16:10).<br />

2 LCD-TVs ermöglichen es, den Fernseher als Bild an die Wand zu hängen.<br />

Der enorme Preisverfall bei den LCD-TVs macht diese durchwegs HDTV-fähigen Geräte auch<br />

für den Massenmarkt erschwinglich. Großbildgeräte sind derzeit bis zu einer Bilddiagonale<br />

von 108 Zoll, das entspricht 2,7 m, erhältlich.<br />

3 Plasmabildschirme eignen sich vor allem für den Einsatz in Geräten mit großen<br />

Bilddiagonalen bis 150 Zoll, das entspricht 3,8 m. Allerdings sind Stromverbrauch<br />

und Hitzeentwicklung sehr groß.<br />

Wer Kinofeeling im Wohnzimmer haben will, greift zu einem Plasmafernseher. Diese Technik<br />

eignet sich gut für sehr große Displays mit brillanter Farbdarstellung.<br />

4 OLEDs sind organische Flachbildschirme. Sie sind wesentlich günstiger in der Herstellung<br />

als TFT-Displays und benötigen keine aktive Hintergrundbeleuchtung.<br />

Derzeit gibt es Displays bis zu einer Größe von 40 Zoll (siehe Bild). Auf der Consumer Electronics<br />

Show 2007 stellte Sony das erste Full-HD-OLED mit einer Bilddiagonale von 27 Zoll und<br />

einer Auflösung von 1920 · 1080 Pixel vor. Das Display ist nur 1 cm dick.<br />

Angewandte Informatik HTL 35<br />

0 Grundlagen der Informatik


36<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

Mr. What und<br />

Ms. Check<br />

Skalierfehler<br />

bei verschiedenen Auflösungen<br />

auf einem<br />

TFT-LCD<br />

Liquid Chrystal Display<br />

(LCD) bezeichnet eine<br />

Bildschirmtechnologie,<br />

die zur Darstellung Flüssigkristalle<br />

verwendet .<br />

Digital Light Processor<br />

(DLP) wurde von Texas<br />

Instruments entwickelt<br />

und verwendet mikroskopisch<br />

kleine Spiegel<br />

auf einem DMD-Chip .<br />

Digital Micromirror<br />

Device (DMD)<br />

wurde von Dr . Larry<br />

Hornbeck 1987 bei<br />

Texas Instruments entwickelt<br />

und besteht<br />

aus bis zu 2 Millionen<br />

mikroskopisch<br />

kleinen Spiegeln .<br />

Direct Driven Image<br />

Light Amplifier<br />

(D-ILA) wurde von JVC<br />

für den High-End-Markt<br />

entwickelt .<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

Kann eigentlich jeder LCD- und Plasmafernseher<br />

HDTV darstellen?<br />

Nein . HDTV-fähige Geräte sind mit dem HD-Ready-Logo<br />

gekennzeichnet . Aber fast alle modernen Geräte unterstützen<br />

mittlerweile HDTV, die teuren Geräte sogar Full-HD<br />

(1080p) .<br />

Kann ich die Auflösung bei<br />

einem TFT-LCD ändern?<br />

Kann ich meinen PC auch an<br />

einen LCD- oder Plasma-Fernseher<br />

anschließen?<br />

Videoprojektor<br />

Ja, aber Sie sollten immer die für das Gerät optimale Auflösung<br />

einstellen, da andernfalls Skalierfehler entstehen und die Darstellung<br />

von Grafik und Text unscharf ist .<br />

Ja, sofern das Gerät einen VGA-, HDMI- oder DVI-Anschluss<br />

hat . Doch in der Regel sind die Auflösungen von LCD- und<br />

Plasma-TV-Geräten kleiner als jene von Computermonitoren .<br />

Ein Videoprojektor (Beamer) ist ein Bildprojektor für einen PC oder DVD-Player. Mit einem Beamer<br />

machen Sie Ihr Wohnzimmer zum Kinosaal oder Sie projizieren eine Firmenvorstellung bei<br />

einem Geschäftstreffen. Mühelos erreichen Beamer Bilddiagonalen von mehreren Metern, sofern<br />

Sie den Raum abdunkeln oder ein entsprechend lichtstarkes Gerät verwenden.<br />

Desktopgerät<br />

Kompaktgerät<br />

Typen von Videoprojektoren<br />

Beamer-Technik<br />

LCD<br />

DLP<br />

1 Bei einem LCD-Beamer wird das Bild auf einem transparenten LCD-Panel erzeugt<br />

und mit einer extrem hellen Halogenlampe projiziert.<br />

LCD-Beamer sind preiswert und sehr gut zur Darstellung von Texten und Bildern geeignet.<br />

2 DLP-Beamer erzeugen das Bild auf einem DMD-Chip mittels mikroskopisch kleiner<br />

Spiegel und eines Farbrads. Bei hochwertigeren Geräten wird das Bild auf drei Chips<br />

erzeugt, sodass kein Farbrad erforderlich ist.<br />

Die DLP-Technik ermöglicht brillante Bilder mit hohem Kontrastverhältnis. Daher eignen sich<br />

diese Beamer vor allem zur Darstellung bewegter Bilder. DMD-Chips werden auch in Rückprojektions-TV-Geräten<br />

und digitalen Projektoren in Kinos eingesetzt.<br />

3 D-ILA-Beamer kombinieren die Vorteile der LCD- und DLP-Technik.<br />

Die Qualitäten von D-ILA-Projektoren liegen in einer rasterfreien Projektion mit großem Farbumfang.<br />

Die HD-Geräte haben allerdings auch ihren Preis.<br />

Angewandte Informatik HTL


Mr. What und<br />

Ms. Check<br />

Einen Link zu einer Animation<br />

über die Funktionsweise<br />

von DLP finden<br />

Sie in der Linkliste<br />

unter der ID: 1021.<br />

Der erste Tintenstrahldrucker<br />

der Welt war<br />

der HP 2225A mit einer<br />

Auflösung von 96 dpi .<br />

Plotter sind Großformatdrucker<br />

und<br />

ermöglichen Ausdrucke<br />

in Fotoqualität bis zur<br />

Größe DIN-A0 .<br />

William R. Hewlett und<br />

David Packard vor der<br />

„Gründungsgarage“<br />

von Hewlett Packard in<br />

Palo Alto, Kalifornien .<br />

Mit der Gründung von<br />

HP am 1 . Jänner 1939<br />

wurde der Grundstein<br />

für die Entstehung des<br />

Silicon Valley gelegt .<br />

Mr. What und<br />

Ms. Check<br />

Lerneinheit 2: Personal Computer<br />

Sind Standbilder schädlich für einen LCD-Beamer?<br />

Bei langer Anzeigedauer von Standbildern<br />

kann ein Memoryeffekt entstehen, den Sie löschen<br />

können, indem Sie ein weißes Bild darstellen .<br />

Soll ich mir für mein Wohnzimmer<br />

einen LCD- oder einen DLP-Beamer<br />

kaufen?<br />

Tintenstrahldrucker<br />

Filme werden mit einem DLP-Beamer besser dargestellt,<br />

da das Nachleuchten kürzer ist .<br />

Tintenstrahldrucker sind vor allem im Heimbereich sehr weit verbreitet. Die Möglichkeit, mit<br />

günstigen Druckern qualitativ hochwertige Fotoausdrucke in Farbe zu erstellen, ist vor allem zu<br />

einer Digitalkamera eine optimale Ergänzung. Doch sind die Druckkosten je Seite aufgrund der<br />

teuren Tintenpatronen relativ hoch. Ein Vergleich der Druckkosten pro Seite bei unterschiedlichen<br />

Geräten lohnt sich daher auf jeden Fall.<br />

Tintenstrahl- und Fotodrucker<br />

1 Tintenpatronen kosten zum Teil fast so viel wie ein neuer Drucker.<br />

Der Wettbewerb hat bei Tintenpatronen zu einer sonderbaren Preispolitik geführt. Oft kommt<br />

es vor, dass eine Tintenpatrone fast so viel wie der ganze Drucker kostet. Für viele Hersteller<br />

sind Tintenstrahldrucker nur durch den Verkauf der Patronen ein Geschäft. Eine Alternative<br />

bieten Nachbaupatronen oder Nachfüllsets. Doch Vorsicht: Zuvor sollte geprüft werden, dass<br />

bei der Verwendung von Alternativpatronen die Herstellergarantie nicht verfällt.<br />

2 Je nach Druckermodell gibt es unterschiedlich viele Patronen.<br />

Wer viel in Farbe druckt, benötigt öfter eine neue Farbpatrone. Bei früheren Druckermodellen<br />

gab es zum Teil nur zwei Patronen, eine schwarze und eine farbige. Die farbige Patrone<br />

beinhaltete die Grundfarben Magenta, Cyan und Gelb. War eine Farbe aufgebraucht, musste<br />

die Patrone gewechselt werden, auch<br />

wenn die Tanks der beiden anderen Farben<br />

noch nicht leer waren.<br />

Bei modernen Fotodruckern gibt es bis<br />

zu acht Patronen, die je nach Verbrauch<br />

der entsprechenden Farbe einzeln ausgetauscht<br />

werden können.<br />

Farbtintenstrahldrucker, HP Photosmart 8250<br />

Kann ich ein Foto auf jedes beliebige<br />

Papier drucken?<br />

Ich möchte mit einem Tintenstrahldrucker eine<br />

Overheadfolie bedrucken. Kann ich dafür einfach<br />

die Folien für Kopierer bzw. Laserdrucker ver-<br />

wenden?<br />

Um wirklich gestochen scharfe und brillante Bilder zu<br />

drucken, sollten Sie ein spezielles Fotopapier verwenden,<br />

das eine hochglänzende Oberfläche hat .<br />

Nein, das wird nicht funktionieren . Folien für<br />

Tintenstrahldrucker haben eine ganz spezielle<br />

Oberflächenbeschichtung, die eine rasche<br />

Trocknung der Tinte ermöglicht . Bei normalen<br />

Folien trocknet die Tinte nicht bzw . verwischt<br />

sofort .<br />

Angewandte Informatik HTL 37<br />

0 Grundlagen der Informatik


38<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

Gary Starkweather<br />

entwickelte 1971 bei<br />

Xerox den ersten<br />

Laserdrucker .<br />

Dots per inch (dpi)<br />

bedeutet Punkte pro<br />

Zoll, 1 Zoll = 25,4 mm .<br />

Der HP Laserjet war der<br />

erste erfolgreiche Laserdrucker<br />

am Markt .<br />

Der Toner ist der vor<br />

allem in Fotokopierern<br />

und Laserdruckern verwendete<br />

Farbstoff .<br />

Mr. What und<br />

Ms. Check<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

Laserdrucker<br />

Laserdrucker sind im Businessbereich aufgrund der niedrigen Druckkosten und ihrer hohen<br />

Druckgeschwindigkeit sehr verbreitet. Der erste Laserdrucker wurde 1971 von der Firma Xerox<br />

entwickelt. Kopierer arbeiten nach demselben technischen Prinzip.<br />

Bei einem Laserdrucker werden die Bilddaten des gewünschten Ausdrucks mittels Laserstrahl<br />

auf die Belichtungstrommel übertragen, wo der Toner haften bleibt und auf das Papier aufgebracht<br />

wird. Die Fixiereinheit brennt den Toner unter großer Hitze in das Papier ein.<br />

Technische Daten von Laserdruckern<br />

1 Die Auflösung bestimmt die Druckqualität bei einem Laserdrucker. Sie wird in der<br />

Einheit dpi angegeben.<br />

Laserdrucker bieten derzeit Auflösungen zwischen 600 und 2400 dpi.<br />

2 Laserdrucker sind Seitendrucker. Die Druckgeschwindigkeit wird in Seiten/Minute<br />

(pages per minute, ppm) angegeben.<br />

Geschwindigkeit ist eine Preisfrage – je schneller, desto teurer. Vor allem bei Farblaserdruckern<br />

müssen wir für schnellere Geräte deutlich tiefer in die Tasche greifen. Monochromlaserdrucker<br />

bieten relativ hohe Druckgeschwindigkeiten von 25 ppm und mehr. Farblaserdrucker<br />

werden mit Geschwindigkeiten von mindestens 8 bis über 20 ppm angeboten.<br />

3 Die Druckkosten werden wesentlich von den Kosten für den Toner beeinflusst.<br />

Der Toner wird in Cartridges geliefert. Ist der Toner leer, wird das ganze Cartridge gewechselt.<br />

Neben den Originaltonern gibt es ein breites Angebot an Nachbau-Cartridges, die zum<br />

Teil deutlich billiger sind.<br />

Gesundheitliche Beeinträchtigung<br />

Farblaserdrucker (HP Laserjet)<br />

Der Toner von Laserdruckern und Kopierern enthält als<br />

schwarzes Farbpigment Ruß und bei bestimmten Sorten<br />

auch die Schwermetalle Blei und Cadmium. Ausgetretener<br />

Toner kann Schleimhäute, Atemwege und die Haut<br />

gesundheitlich beeinträchtigen. Laserdrucker und Kopierer<br />

sollten stets in gut durchlüfteten Räumen stehen, da technisch<br />

bedingt Ozon freigesetzt wird.<br />

Wird der Laserdrucker nicht gebraucht, sollte er stets<br />

ausgeschaltet sein, um die Ozonbelastung so gering wie<br />

möglich zu halten.<br />

Ü 0.33: Druckkosten ��<br />

Für einen Farblaserdrucker sollen die Druckkosten je Seite ermittelt werden. Ein schwarzes<br />

Cartridge kostet 90 Euro, Cartridges für die Farben Magenta, Cyan und Gelb kosten jeweils<br />

105 Euro. Mit jedem Cartridge können durchschnittlich 2500 Ausdrucke produziert werden.<br />

Wie hoch sind die Druckkosten pro Seite in Schwarzweiß und in Farbe?<br />

Was bedeutet die Eigenschaft<br />

„netzwerkfähig” bei<br />

einem Laserdrucker?<br />

Laserdrucker werden in Betrieben meist von mehreren Personen<br />

einer Abteilung gemeinsam benutzt . Netzwerkfähige Geräte können<br />

direkt mit einem Netzwerkkabel in das Netzwerk integriert<br />

werden . Sie fungieren als Druckserver (engl . Printserver) .<br />

Angewandte Informatik HTL


Barcode-Scanner zum<br />

Einlesen des EAN-Codes<br />

an der Supermarktkassa<br />

Übungsbeispiele<br />

Multifunktionsgeräte<br />

Ü 0.34: Begriffe zuordnen �<br />

Ordnen Sie die Begriffe den Abbildungen mittels Verbindungslinien zu:<br />

Lerneinheit 2: Personal Computer<br />

Multifunktionsgeräte (All-in-one-Geräte) vereinen die Funktionen von Scanner, Drucker, Kopierer<br />

und Fax. Mit diesen Geräten können Dokumente, Bücher und Bilder in den Computer eingelesen,<br />

bearbeitet und ausgedruckt werden.<br />

Scanner<br />

Fax<br />

Drucker<br />

Multifunktionsgerät (Hewlett Packard)<br />

Kopierer<br />

Die Geräte basieren entweder<br />

auf Laser- oder Tintenstrahldrucktechnik<br />

und enthalten einen<br />

Flachbett- oder Einzugsscanner<br />

sowie eine Druckeinheit.<br />

In der Regel werden die Geräte<br />

mittels USB mit dem PC verbunden,<br />

wobei die Kopierfunktion<br />

auch bei ausgeschaltetem PC<br />

verfügbar ist. Die Bedienung erfolgt<br />

über eine Menüsteuerung.<br />

Manche Geräte haben zusätzlich<br />

zu Scan-, Kopier- und Druckfunktion<br />

auch ein integriertes Fax. Sie<br />

werden an die Telefonbuchse angeschlossen<br />

und verfügen über<br />

eine Zifferntastatur für die Eingabe<br />

der Faxnummer.<br />

Neben den Flachbett- und Einzugsscannern, die für das Einlesen von Texten und Bildern verwendet<br />

werden, gibt es auch Scanner zur Erkennung von Barcodes.<br />

Mr. What und Sind All-in-one-Geräte wesentlich<br />

Ms. Check teurer als normale Drucker? All-in-one-Geräte liegen in der gleichen Preisklasse wie vergleichbare<br />

Drucker ohne Scan- und Faxfunktion . Sie sind ab<br />

einem Preis von 150 Euro erhältlich .<br />

Üben<br />

Server<br />

PDA<br />

Notebook<br />

Desktop-PC<br />

Smartphone<br />

Angewandte Informatik HTL 39<br />

Ü<br />

ID: 1022<br />

0 Grundlagen der Informatik


40<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

Sie finden diese<br />

Übungsbeispiele mit<br />

automatischer Aufgabenkontrolle<br />

unter der<br />

ID: 1022.<br />

erledigt: w✔<br />

Ü 0.36–Ü 0.43: w<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

Ü 0.35: Begriffe erklären �<br />

Auf einem Flugzettel ist zu lesen: Multimedia-PC mit Dualcore-Prozessor, 2 GB RAM und 1 TB<br />

Festplatte. Erklären Sie diese Begriffe!<br />

Ü 0.36: Aussagen beurteilen �<br />

Kreuzen Sie die richtigen Aussagen an:<br />

w Das BIOS enthält alle Programme.<br />

w Persistente Speicher behalten die Daten auch ohne Stromzufuhr.<br />

w Der RAM-Speicher wird auch Arbeitsspeicher genannt.<br />

w ROM bedeutet Release Once Memory.<br />

Ü 0.37: Schnittstellen �<br />

Ordnen Sie die Geräte mittels Verbindungslinien den richtigen Schnittstellen zu und schreiben<br />

Sie die Bezeichnung der Schnittstelle zum jeweiligen Gerät:<br />

Ü 0.38 zum Expertenwissen: USB und Firewire �<br />

Kreuzen Sie an, zu welcher der beiden Schnittstellen die Aussagen passen:<br />

Aussage<br />

127 Geräte anschließbar<br />

8–40 V integrierte Stromversorgung<br />

Kabellänge bis 5 m<br />

maximal 3200 Mbit/s Datenübertragung<br />

leicht erweiterbar durch Hubs<br />

wird von Sony i.Link genannt<br />

PC wird zur Geräteverwaltung benötigt<br />

wird auch IEEE-1394 genannt<br />

USB Firewire<br />

Ü 0.39: Brenndauer berechnen ��<br />

Ein externer Brenner mit USB-Anschluss hat beim Schreiben eine Datentransferrate von<br />

4800 kB/s. Wie lange dauert das Brennen von 4,7 GB auf eine DVD?<br />

Ü 0.40: Sicherungsdauer berechnen ���<br />

Auf eine externe Festplatte mit einer Datentransferrate von 20 MB/s sollen über USB-2.0 5 GB<br />

Daten kopiert werden. Wie lange dauert es, bis die Daten auf der Festplatte gesichert sind?<br />

Angewandte Informatik HTL


Ü 0.41 zum Expertenwissen: Stecker beschriften �<br />

Beschriften Sie die Stecker mit den richtigen Bezeichnungen:<br />

Ü 0.42: Festplattenbestandteile beschriften �<br />

Beschriften Sie die Bestandteile der Festplatte:<br />

Lerneinheit 2: Personal Computer<br />

Ü 0.43: Speichertypen �<br />

Ordnen Sie zu, ob es sich um magnetische, optische oder elektronische Datenträger handelt:<br />

Merkmale<br />

Magnetband<br />

CD-ROM<br />

Compact-Flash-Card<br />

Blu-ray Disc<br />

Festplatte<br />

USB-Stick<br />

DVD-Video<br />

magnetisch optisch elektronisch<br />

Ü 0.44 zum Expertenwissen: Speicherkarte ���<br />

a) In einer Digitalkamera befindet sich eine Speicherkarte mit 1 GB Speicherplatz. Für ein Foto<br />

in maximaler Auflösung benötigt die Kamera durchschnittlich 2500 kB. Wie viele Fotos passen<br />

auf den Speicher?<br />

b) Wie lange dauert es, bis alle Fotos auf einer Festplatte gesichert sind, wenn ein USB-1.1-<br />

Anschluss verwendet wird? Sie können davon ausgehen, dass die maximale Übertragungsrate<br />

erzielt wird und die Karte voll mit Bildern ist.<br />

Angewandte Informatik HTL 41<br />

0 Grundlagen der Informatik


42<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

Sie finden Ü 0.50 mit<br />

automatischer Aufgabenkontrolle<br />

unter der<br />

ID: 1022.<br />

erledigt: w✔<br />

Ü 0.50: w<br />

Netzteil<br />

Mainboard<br />

Chipset<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

Ü 0.45: Druckkosten ��<br />

Wie hoch sind die Druckkosten für eine Seite bei einem Schwarzweiß-Ausdruck bzw. bei einem<br />

Farbausdruck auf einem Laserdrucker? Die Kosten für das schwarze Cartridge betragen 70 Euro<br />

und für jeden Farbtoner 110 Euro (Magenta, Cyan und Gelb). Mit einer Tonerfüllung können<br />

ca. 3000 Ausdrucke gemacht werden. In der Anschaffung kostet der Laserdrucker 350 Euro.<br />

Gehen Sie davon aus, dass 50 000 Schwarzweiß-Ausdrucke und 30 000 Farbausdrucke gemacht<br />

werden.<br />

Ü 0.46: Internetrecherche ���<br />

Führen Sie eine Internetrecherche durch und vergleichen Sie einen Farbtintenstrahldrucker und<br />

einen Farblaserdrucker hinsichtlich folgender Merkmale:<br />

Merkmale<br />

Hersteller und Modellbezeichnung<br />

Druckgeschwindigkeit in Seiten pro Minute<br />

Druckauflösung in dpi<br />

Pufferspeicher<br />

(Größe des Zwischenspeichers im Drucker)<br />

Geräuschpegel in dB<br />

Druckvolumen (Anzahl der Seiten pro Monat)<br />

Blattkapazität der Papierlade<br />

Kosten pro Seite für Toner oder Patrone<br />

Anschaffungskosten<br />

Laserdrucker Tintenstrahldrucker<br />

Welches Gerät würden Sie kaufen, wenn Sie pro Monat 1000 Seiten drucken?<br />

Weitere Übungen im SbX<br />

Ü 0.47: Chipset �<br />

Bearbeiten Sie das Übungsbeispiel „Chipset“!<br />

Ü 0.48: Interne Peripheriegeräte �<br />

Bearbeiten Sie das Übungsbeispiel „Interne Peripheriegeräte“!<br />

Ü 0.49: Druckeranschaffung ��<br />

Bearbeiten Sie das Übungsbeispiel „Druckeranschaffung“!<br />

Ü 0.50: Interne Peripheriegeräte ��<br />

Stellen Sie sich einem Quiz mit fünf Fragen zum Thema „interne Peripheriegeräte“!<br />

Sichern<br />

In dieser Lerneinheit haben Sie wichtige Bestandteile von Computern und deren Funktionen<br />

kennengelernt:<br />

Das Netzteil versorgt die Komponenten des PCs mit Strom. Die Leistungsfähigkeit des Netzteils<br />

muss größer als die Gesamtleistung aller angeschlossenen Komponenten sein.<br />

Das Mainboard integriert alle Komponenten eines PCs. Es enthält den/die Sockel für Prozessoren<br />

sowie Steckplätze für den Arbeitsspeicher und Erweiterungskarten.<br />

Das Chipset besteht aus Prozessor, Northbridge und Southbridge. Alle Komponenten des<br />

Chipsets sind optimal aufeinander abgestimmt.<br />

Ü<br />

ID: 1023<br />

Angewandte Informatik HTL


BIOS<br />

Prozessor<br />

Speicher<br />

Datenbus<br />

Grafikkarte<br />

USB<br />

Firewire<br />

Festplatte<br />

Flachbildschirm<br />

Beamer<br />

Tintenstrahl-<br />

drucker<br />

Laserdrucker<br />

Multifunktionsgeräte<br />

ID: 1023<br />

Lerneinheit 2: Personal Computer<br />

Das Basic Input Output System ist die Basis-Betriebssoftware für das Mainboard und die<br />

angeschlossenen Komponenten. Über ein Setup-Programm kann der PC konfiguriert werden.<br />

Das BIOS startet das Betriebssystem.<br />

Der Prozessor verarbeitet Befehle in Maschinensprache, kann Berechnungen durchführen und<br />

deren Ergebnisse speichern.<br />

Der Arbeitsspeicher (RAM) ergänzt die sehr geringe Speicherkapazität des Prozessors. Daten<br />

können direkt adressiert werden. Persistente Speicher (ROM) gibt es in verschiedenen Ausführungen.<br />

Sie unterscheiden sich vom RAM dadurch, dass sie Daten ohne Stromversorgung<br />

halten können und nur einen blockweisen Zugriff auf die Daten ermöglichen.<br />

Der Datenbus bindet Erweiterungskarten in den PC ein. PCI-Express ist der aktuelle Standard.<br />

Bei PCIe können mehrere Datenleitungen (Lanes) zum Erzielen höherer Datentransferraten kombiniert<br />

werden, woraus sich die Bezeichnungen x1, x2, x4, x8, x16 und x32 ergeben.<br />

Die Grafikkarte erzeugt das Bild, welches am Monitor ausgegeben wird. Flachbildschirme werden<br />

entweder über VGA oder DVI angeschlossen.<br />

Der Universal Serial Bus ist eine universelle Schnittstelle zum Anschluss von bis zu 127 Geräten,<br />

wobei diese von einem Host-Controller verwaltet werden.<br />

Firewire wurde für die Übertragung großer Datenmengen im Multimediabereich entwickelt.<br />

Bis zu 63 Geräte können direkt miteinander verbunden werden. Ein Host-Controller wird nicht<br />

benötigt.<br />

Eine Festplatte speichert Daten auf Scheiben mit magnetisierbarer Oberfläche. Die Einteilung der<br />

Scheiben erfolgt in Spuren und Sektoren. Um Beschädigungen zu vermeiden, bewegt sich der<br />

Schreib-/Lesekopf nach dem Datenzugriff in eine Parkposition.<br />

LCD-Flachbildschirme werden vorwiegend für Computer, Notebooks und Fernseher eingesetzt.<br />

Sie bieten eine hohe Auflösung und haben einen geringen Platzbedarf. Plasma-Displays werden<br />

für sehr große Bilddiagonalen im TV-Bereich verwendet. Organische Displays werden<br />

derzeit für sehr kleine Bildschirme, wie z. B. in Digitalkameras und MP3-Playern, eingesetzt.<br />

LCD-Videoprojektoren benutzen zur Darstellung des Bildes ein transparentes TFT-LCD. DLP-<br />

Videoprojektoren arbeiten mit einem DMD-Chip, der von Texas Instruments entwickelt wurde<br />

und aus Millionen von mikroskopisch kleinen Spiegeln besteht. D-ILA-Projektoren verbinden<br />

die Vorteile der LCD- und DLP-Technik und eignen sich für die Darstellung qualitativ hochwertiger<br />

HD-Filme.<br />

Ein Tintenstrahldrucker bringt mithilfe eines Druckkopfes Tinte aus einem Tintentank auf das<br />

Papier auf, auf dem die Tinte innerhalb weniger Sekunden trocknet. Tintenstrahldrucker verfügen<br />

über bis zu acht getrennte Tintentanks unterschiedlicher Farbe und eignen sich für fotorealistische<br />

Ausdrucke. Der Vorteil des geringen Anschaffungspreises wird meist durch sehr<br />

hohe Kosten für Tintenpatronen aufgewogen. Nachbaupatronen oder Refillservice gleichen diesen<br />

Nachteil teilweise aus.<br />

Bei einem Laserdrucker wird das Tonerpulver auf eine von einem Laserstrahl vorbehandelte<br />

Rolle aufgebracht und in der Fixiereinheit mittels Hitze in das Papier eingebrannt. Wichtige<br />

technische Daten von Laserdruckern sind Auflösung (dpi) und Druckgeschwindigkeit.<br />

Multifunktionsgeräte integrieren verschiedene Funktionen wie Drucken, Scannen, Kopieren<br />

und Faxen in einem Gerät.<br />

Zusätzlich zu dieser Zusammenfassung finden Sie im SbX eine Audio-Wiederholung<br />

zur Wiedergabe mit dem Audio-Player und als MP3-Datei sowie eine Bildschirmpräsentation.<br />

Angewandte Informatik HTL 43<br />

0 Grundlagen der Informatik


44<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

Sie finden die Aufgaben<br />

15 bis 17 mit<br />

automatischer Aufgabenkontrolle<br />

unter der<br />

ID: 1024.<br />

erledigt: w✔<br />

Aufgabe 15: w<br />

Aufgabe 16: w<br />

Aufgabe 17: w<br />

Ein kurzer<br />

Wissens-Check<br />

bevor’s weitergeht!<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

Wissen<br />

Kontrollfragen und -aufgaben<br />

1. Nennen Sie mindestens fünf Bestandteile einer Zentraleinheit!<br />

2. Was versteht man unter „Dual Core“ bei einem Mikroprozessor?<br />

3. Welcher Speichertyp wird bei Speicherkarten für Digitalkameras eingesetzt? Wodurch unterscheiden<br />

sich diese Speichertypen von RAM?<br />

4. Welche Aufgaben hat das BIOS?<br />

5. Im technischen Datenblatt eines Servers sind die Kürzel x86 und x64 zu finden. Erklären Sie<br />

diese Begriffe!<br />

6. Welche Eigenschaften eines Prozessors sind für ein Notebook besonders wichtig?<br />

7. Erklären Sie den Unterschied zwischen VGA- und DVI-Anschluss auf der Grafikkarte!<br />

8. Nennen Sie pro Schnittstelle mindestens zwei Geräte, die an sie angeschlossen werden können:<br />

a) PS/2, b) Parallel-Port, c) Serial-Port, d) USB, e) IEEE-1394, f) Audio<br />

9. Erklären Sie die wesentlichen Unterschiede zwischen USB und Firewire!<br />

10. Beschreiben Sie Aufbau und Funktionsweise einer Festplatte!<br />

11. Welche Formen von Flachbildschirmen gibt es und wofür eignen sich diese?<br />

12. Welche Vorteile bieten DLP- gegenüber LCD-Beamern?<br />

13. Welche Funktionen umfasst ein All-in-one-Gerät?<br />

14. Jemand behauptet, er besitze einen PDA mit einem Plasma-Display. Wie ist diese Aussage zu<br />

beurteilen?<br />

Weitere Aufgaben im SbX<br />

15. Stellen Sie sich dem Quiz zum Thema „Zentraleinheit“!<br />

16. Stellen Sie sich dem Quiz zum Thema „Ausgabegeräte“!<br />

17. Stellen Sie sich dem Quiz zum Thema „externe Peripheriegeräte“!<br />

Wissens-Check<br />

Ich kann Bestandteile eines PCs aufzählen.<br />

Ich kann Funktionen von PC-Komponenten erklären.<br />

Ich kann Unterschiede optischer Datenträger nennen.<br />

Ich kann technische Daten von Ausgabegeräten vergleichen.<br />

Ü<br />

� � �<br />

ID: 1024<br />

Angewandte Informatik HTL


Alle SbX-Inhalte zu dieser<br />

Lerneinheit finden<br />

Sie unter der ID: 1030.<br />

Beim Knock-out-System<br />

erfolgt die Auswahl der<br />

besten Alternative mithilfe<br />

von Kriterien .<br />

Dieses Datenblatt finden<br />

Sie auch unter der<br />

ID: 1031.<br />

Must-have-<br />

Anforderungen<br />

legen den Mindest-<br />

standard für die<br />

Leistungsdaten fest .<br />

Nice-to-have-<br />

Anforderungen<br />

geben bei Preisgleichheit<br />

den Ausschlag für<br />

eine Alternative .<br />

Eine Bildschirmpräsentation<br />

mit allen Abbildungen<br />

zum Schritt<br />

LERNEN finden Sie<br />

unter der ID: 1031.<br />

Lerneinheit 3<br />

Anschaffungsplanung<br />

Lerneinheit 3: Anschaffungsplanung<br />

Wenn Sie in einem Betrieb für die Anschaffungen von EDV-Geräten zuständig sind,<br />

ist es Ihre Aufgabe, Ausschreibungen zu formulieren und die Angebote der Anbieter<br />

zu bewerten.<br />

In dieser Lerneinheit beschäftigen Sie sich mit der Durchführung von IT-Ausschreibungen<br />

und Sie vergleichen und beurteilen Produktangebote mithilfe unterschiedlicher<br />

Methoden.<br />

<strong>Lernen</strong><br />

1 Preis- versus Kostenvergleich<br />

Präferenzierung bei vergleichbaren Leistungsdaten<br />

Für eine Kaufentscheidung spielen viele Faktoren eine Rolle. Es kann sich als äußerst schwierig<br />

erweisen, aus einer Fülle von Angeboten das passende auszuwählen, wenn zuvor nicht einige<br />

Überlegungen angestellt werden. Ein wichtiges Kriterium für eine Kaufentscheidung stellt der<br />

Preis dar. Die folgende Abbildung enthält Datenblätter und Preise von Notebooks. Wie können<br />

Sie einen Preisvergleich anstellen, ohne die Objektivität zu verlieren? Denn Menschen lassen sich<br />

bei ihrer Kaufentscheidung sehr stark von ihren Emotionen beeinflussen.<br />

Preisvergleich<br />

Der Preisvergleich mithilfe einer Anforderungsliste erfolgt nach dem Knock-out-System. Geräte,<br />

die den Anforderungen nicht entsprechen, werden ausgeschieden. Bevor das Gerät mit<br />

dem niedrigsten Preis ausgewählt wird, werden die Anforderungen an das Gerät definiert.<br />

L 0.12: Knock-out-System<br />

Preisvergleich anhand von Anforderungen<br />

ID: 1031<br />

Für ein Schul-Notebook wurden<br />

folgende Must-have-Anforderungen<br />

festgelegt: Zweikernprozessor,<br />

2 GHz Taktfrequenz,<br />

4 GB RAM, 500 GB Festplatte,<br />

17-Zoll-Display, USB, LAN, DVD-<br />

Brenner.<br />

Als Nice-to-have-Anforderungen<br />

definieren wir: Blu-ray-Laufwerk,<br />

große Festplatte, HDMI-Ausgang.<br />

Um eine Entscheidung zu treffen,<br />

werden zunächst alle Varianten<br />

ausgeschieden, die die Must-have-<br />

Anforderungen nicht erfüllen. Da<br />

das erste und das dritte Gerät eine<br />

zu kleine Festplatte haben, scheiden<br />

diese aus. Die Wahl fällt auf<br />

das zweite Gerät, da es alle Anforderungen<br />

zum günstigsten Preis<br />

erfüllt.<br />

Angewandte Informatik HTL 45<br />

Ü<br />

0 Grundlagen der Informatik


46<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

Die Druckkosten/Seite<br />

bleiben auch bei hohem<br />

Druckvolumen<br />

konstant .<br />

Economies of Scale:<br />

Die Anschaffungskosten/Seite<br />

sinken bei höherem<br />

Druckvolumen .<br />

Der Break-even-Point<br />

gibt die Auslastungsschwelle<br />

an, ab der die<br />

teurere Anschaffung<br />

aufgrund der niedrigeren<br />

Stückkosten<br />

günstiger ist .<br />

Dieses Excel-Diagramm<br />

finden Sie unter der<br />

ID: 1031.<br />

Mr. What und<br />

Ms. Check<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

Kostenvergleich<br />

Der Anschaffungspreis alleine kann eine falsche Entscheidungsgrundlage darstellen. Daher werden<br />

bei Entscheidungen mit unterschiedlicher Auslastungserwartung auch die Betriebskosten<br />

berücksichtigt.<br />

L 0.13: Kostenvergleich und Break-even-Point<br />

In einer Schule soll z. B. ein Farbdrucker angeschafft werden. Zwei Modelle kommen prinzipiell<br />

in Frage:<br />

a) Farblaserdrucker: Anschaffungspreis 780 EUR, Kosten/Seite 0,60 EUR<br />

b) Farbtintenstrahldrucker: Anschaffungspreis 240 EUR, Kosten/Seite 0,75 EUR<br />

Wie hoch sind die Gesamtkosten pro Seite bei 500 bzw. 10 000 gedruckten Seiten pro Jahr<br />

und einer Nutzungsdauer von vier Jahren?<br />

Rechengang für 500 Seiten/Jahr:<br />

a) 780 : 4 : 500 + 0,60 = 0,99 EUR pro Seite<br />

b) 240 : 4 : 500 + 0,75 = 0,87 EUR pro Seite<br />

Rechengang für 10 000 Seiten/Jahr:<br />

a) 780 : 4 : 10 000 + 0,60 = 0,6195 EUR pro Seite<br />

b) 240 : 4 : 10 000 + 0,75 = 0,756 EUR pro Seite<br />

Die richtige Entscheidung hängt in diesem Fall nicht vom Anschaffungspreis, sondern von<br />

der Auslastung des Gerätes ab. Bei hohem Druckvolumen sind die Gesamtkosten beim Farblaserdrucker<br />

niedriger. Bei geringem Druckvolumen ist der Tintenstrahldrucker günstiger.<br />

Ab welchem Druckvolumen sind die Gesamtkosten des Laserdruckers niedriger?<br />

780 : 4 : x + 0,60 = 240 : 4 : x + 0,75<br />

195 : x – 60 : x = 0,75 – 0,60<br />

x = 135 : 0,15 = 900 Seiten/Jahr<br />

Kosten/Seite<br />

Kostenvergleich<br />

Break-even-Point<br />

Kostenvergleich zwischen Laser- und Tintenstrahldrucker<br />

In welchen Fällen sollte ich<br />

den Preis-, wann den Kostenvergleich<br />

heranziehen?<br />

Laserdrucker<br />

Tintenstrahldrucker<br />

Druckvolumen<br />

Den Preisvergleich können Sie einsetzen, wenn die Betriebskosten<br />

pro Stück bei allen Alternativen gleich hoch sind . Sind die Betriebskosten<br />

auslastungsabhängig, muss der Kostenvergleich für die Entscheidungsfindung<br />

herangezogen werden . In diesem Fall würde der<br />

Preisvergleich möglicherweise zu einer falschen Entscheidung führen .<br />

Angewandte Informatik HTL


MUSTERUNTERNEHMEN<br />

MUSTERUNTERNEHMEN<br />

TCO = Total Costs of<br />

Ownership<br />

ROI = Return on<br />

Investment<br />

Lerneinheit 3: Anschaffungsplanung<br />

Ü 0.51: Tintenstrahldrucker �<br />

Die H2Ö GmbH möchte für den PC im Sekretariat einen Tintenstrahldrucker anschaffen. Drei<br />

Modelle kommen in die engere Wahl:<br />

a) Anschaffungspreis 190 EUR, Kosten/Seite 0,86 EUR, Nutzungsdauer 3 Jahre<br />

b) Anschaffungspreis 250 EUR, Kosten/Seite 0,85 EUR, Nutzungsdauer 4 Jahre<br />

c) Anschaffungspreis 490 EUR, Kosten/Seite 0,84 EUR, Nutzungsdauer 5 Jahre<br />

Pro Jahr sollen rund 5 000 Ausdrucke auf diesem Drucker erstellt werden. Welches Gerät<br />

weist die niedrigsten Gesamtkosten pro Seite auf?<br />

Ü 0.52: Break-even-Menge berechnen ��<br />

Vergleichen Sie die Angebote a) und c) aus Ü 0.51 und berechnen Sie die Break-even-<br />

Menge!<br />

Methoden der Anschaffungsplanung<br />

Die Anschaffung von IT-Systemen stellt eine schwierige Herausforderung dar. Es gilt, möglichst<br />

viele Aspekte bei der Anschaffung zu berücksichtigen. Die folgenden drei Methoden haben<br />

sich in der Praxis bei Anschaffungsplanungen bewährt:<br />

Entscheidungs-<br />

matrix<br />

Methoden der Anschaffungsplanung<br />

Anschaffungsplanung<br />

Total Costs of<br />

Ownership<br />

Return on<br />

Investment<br />

Wie kann eine Entscheidung getroffen werden, wenn die Anforderungskriterien, wie z. B. Geschwindigkeit,<br />

Speicherkapazität und Preis, eine unterschiedliche Wichtigkeit aufweisen?<br />

2 Entscheidungsmatrix<br />

Gewichtung der Kaufkriterien<br />

In einer Entscheidungsmatrix werden die kaufentscheidenden Kriterien mit einem Prozentsatz<br />

nach ihrer Wichtigkeit bewertet. Auch der Preis bzw. die Stückkosten stellen ein solches gewichtetes<br />

Kriterium dar. Nun werden die Kriterien mit jenen der Alternativen verglichen und<br />

mit Punkten oder Noten bewertet. Die Summe der gewichteten Punkte bzw. Noten liefert die<br />

Entscheidungsgrundlage.<br />

Angewandte Informatik HTL 47<br />

0 Grundlagen der Informatik


48<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

Die Benotung sollte<br />

möglichst objektiv sein .<br />

Mit der Gewichtung<br />

wird die Wichtigkeit<br />

einzelner Kriterien<br />

festgelegt .<br />

Diese Excel-Tabelle<br />

finden Sie unter der<br />

ID: 1031.<br />

Mr. What und<br />

Ms. Check<br />

MUSTERUNTERNEHMEN<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

L 0.14: Entscheidungsmatrix<br />

In der betrieblichen Praxis wird häufig die gewichtete Entscheidungsmatrix eingesetzt. Die<br />

einzelnen Noten werden hierbei mit einem Prozentsatz, der in Summe für alle Kriterien<br />

100 % ergibt, gewichtet.<br />

Bei der folgenden Entscheidungsmatrix weist Produkt B die Bestnote auf. Die Summe der<br />

gewichteten Noten drückt die subjektive Einschätzung des Entscheiders aus. Die Methode<br />

liefert ein Maß für die persönliche Präferenz in Form von Schulnoten.<br />

Entscheidungsmatrix mit Gewichtung<br />

Gelange ich mit einer Entscheidungsmatrix<br />

immer<br />

zum richtigen Ergebnis?<br />

Ü 0.53: Office-Software �<br />

In der H2Ö GmbH soll eine Office-Software für 20 PCs beschafft werden. Drei Programme<br />

stehen zur Wahl: a) Open Office, b) Microsoft Office und c) Google Docs. Die Bewertung<br />

durch die IT-Mitarbeiterin, Frau DI Funk, brachte folgendes Ergebnis:<br />

Kriterium Open Office MS Office Google Docs Gewichtung<br />

Preis 1 3 2 45 %<br />

Handhabung 2 1 3 15 %<br />

Kompatibilität 2 1 4 15 %<br />

ProjektunterstützungDokumentenverwaltung<br />

Die Entscheidungsmatrix kann Ihnen dabei helfen, eine objektive<br />

Entscheidung zu treffen . Allerdings dürfen Sie die Gewichtung oder<br />

die Benotung nachträglich nicht mehr ändern, da Sie damit die Objektivität<br />

Ihrer Entscheidungsfindung gefährden würden .<br />

3 2 1 10 %<br />

4 2 1 15 %<br />

Erstellen Sie in Excel eine Entscheidungsmatrix mit Gewichtung und berechnen Sie die gewichteten<br />

Notensummen für jede Anwendersoftware. Für welche Software sollte sich H2Ö<br />

entscheiden?<br />

Angewandte Informatik HTL


TCO = Total Costs of<br />

Ownership<br />

Direkte Kosten sind<br />

Anschaffungskosten,<br />

Betriebskosten und Verwaltungskosten<br />

.<br />

Indirekte Kosten stehen<br />

mit dem Betrieb des<br />

Gerätes in keinem<br />

direkten Zusammenhang .<br />

3 Total Costs of Ownership<br />

Gesamtkosten der Nutzung<br />

Lerneinheit 3: Anschaffungsplanung<br />

Die TCO-Methode versucht, möglichst alle Kosten einer Anschaffung zu erfassen, die während<br />

deren Nutzung anfallen. Durch Vergleich der TCO kann die günstigste Alternative ermittelt werden.<br />

Dabei werden nicht nur die Anschaffungs- und Installationskosten angesetzt, sondern auch<br />

Schulungs-, Wartungs-, Verwaltungs- und Ausfallskosten. Die TCO-Methode eignet sich für<br />

Hard- und Softwareanschaffungsplanungen und kann insbesondere zum Vergleich von Open-<br />

Source- mit proprietärer Software eingesetzt werden.<br />

Bei der TCO-Methode werden alle im Laufe der Nutzung anfallenden Kosten diskontiert,<br />

das bedeutet abgezinst auf den Zeitpunkt der Anschaffung. Die folgende Abbildung verdeutlicht<br />

das:<br />

diskontierte<br />

Ausgaben<br />

diskontierte<br />

laufende<br />

Kosten<br />

An-<br />

schaffungs-<br />

kosten<br />

TCO-Methode mit diskontierten Ausgaben<br />

Betriebskosten<br />

Entsorgungskosten<br />

L 0.15: Total Costs of Ownership<br />

Das Beispiel eines PC-Arbeitsplatzes in einem Unternehmen zeigt einige Bestandteile der<br />

Total Costs of Ownership:<br />

Hardware- und Softwarekosten:<br />

Anschaffungskosten für Hard- und Software (Abschreibungen oder Leasingraten), Kosten<br />

aus Wartungsverträgen, Kosten für Verkabelung, Netzwerk, Server.<br />

Betriebskosten:<br />

Energiekosten, Leitungskosten (z. B. für Internet, Voice-over-IP), Administration und Support,<br />

Schulung, Software-Updates, Security-Vorbeugemaßnahmen (z. B. Virenschutz, Firewall).<br />

Verwaltungskosten:<br />

Inventarführung/Buchhaltung, Versicherung, Vertragsverhandlungen, Budgetplanung, Koordination<br />

von Weiterbildungsmaßnahmen für IT-Personal und Anwender.<br />

Indirekte Kosten:<br />

Ausfallskosten aufgrund von Nicht-Verfügbarkeit des PCs (z. B. bei Virenbefall), Konfigurationsarbeiten<br />

und Selbsthilfe des Benutzers.<br />

Bei der TCO-Methode werden nur die Kosten, nicht aber der Erfolg der Investition beurteilt.<br />

Ü 0.54: TCO ��<br />

Welche Total Costs of Ownership gibt es bei einem Schulnotebook? Gliedern Sie die Kosten<br />

in Hardware, Software, Betrieb, Verwaltung und indirekte Kosten!<br />

Angewandte Informatik HTL 49<br />

Zeit<br />

0 Grundlagen der Informatik


50<br />

<strong>Lernen</strong> Üben<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

Expertenwissen für<br />

besonders Interessierte<br />

Der ROI wird auch als<br />

Bilanzkennzahl im<br />

Rechnungswesen verwendet<br />

.<br />

Die Amortisationszeit<br />

gibt den Zeitraum bis<br />

zum Erreichen der Gewinnschwelle<br />

an . Sie<br />

beträgt in der Praxis für<br />

IT-Investitionen ein<br />

bis drei Jahre .<br />

Ms. Check und<br />

Mr. Expert<br />

Achtung! Expertenwissen: Return on Investment<br />

Die ROI-Methode (Return on Investment) ist eine Rentabilitätskennzahl und vergleicht den<br />

Gewinn bzw. die Kosteneinsparung mit dem aufgewendeten Kapital. Anhand des ROI können<br />

mehrere Alternativen verglichen werden, indem die Wirtschaftlichkeit der Investitionen berechnet<br />

wird.<br />

L 0.16: Return on Investment<br />

Ein Handelsbetrieb errechnet, dass durch den Einsatz einer E-Commerce-Plattform eine<br />

Kosteneinsparung von jährlich 12.000 EUR und ein zusätzlicher Jahresgewinn durch Mehrumsätze<br />

von 5.000 EUR möglich sind. Die Anschaffungskosten betragen 45.000 EUR und<br />

werden mittels Kredit finanziert (Zinssatz 7 %). Die Tilgung bleibt unberücksichtigt.<br />

Gewinn – Finanzierungsaufwand<br />

ROI = · 100<br />

Investition<br />

Formel zur Berechnung des Return on Investment<br />

Gewinn: 12.000 + 5.000 = 17.000<br />

Fremdkapitalzinsen: 45.000 · 7 % = 3.150<br />

Eingesetztes Kapital: 45.000<br />

ROI = (17.000 – 3.150) : 45.000 · 100 = 30,8 %<br />

Amortisationszeit = 1 : ROI = 3,25 Jahre<br />

Ü 0.55: Netzwerkserver �<br />

Ein Spielwarenhersteller plant den Ersatz der bestehenden Netzwerkserver durch ein<br />

neues leistungsfähigeres Gerät. Die jährlichen Kosteneinsparungen werden auf 2.500 EUR<br />

geschätzt. Die Anschaffungs- und Installationskosten für die neue Hardware betragen<br />

5.500 EUR. Das Gerät wird zu einem Zinssatz von 6 % geleast. Berechnen Sie den ROI sowie<br />

die Amortisationszeit!<br />

Wodurch unterscheiden<br />

sich Entscheidungsmatrix,<br />

TCO- und ROI-Methode?<br />

Die Entscheidungsmatrix ist eine qualitative Methode . Der Entscheider<br />

selbst formuliert die Kriterien für seine Entscheidung und bewertet<br />

anschließend mit Punkten oder Noten . TCO und ROI sind quantitative<br />

Methoden . Mit ihrer Hilfe können die gesamten Kosten während der<br />

Nutzung (TCO) bzw . die Wirtschaftlichkeit (ROI) berechnet werden .<br />

Angewandte Informatik HTL


Mr. What und<br />

Ms. Check<br />

4 Ausschreibungen<br />

Gesamtkosten der Nutzung<br />

Lerneinheit 3: Anschaffungsplanung<br />

Öffentliche Institutionen, wie z. B. Behörden oder Ministerien, und große Unternehmen laden<br />

Anbieter zur Abgabe eines Angebotes ein. Diese Ausschreibungen enthalten genaue Anweisungen<br />

über die Pflichten des Auftragnehmers. Die folgende Abbildung veranschaulicht den<br />

Ausschreibungsprozess.<br />

+<br />

+<br />

Öffentliche Private<br />

Vergaberichtlinien<br />

Leistungsbeschreibung<br />

Angebotsfrist<br />

Ausschreibungsprozess<br />

Ausschreibungen<br />

Angebotsprüfung<br />

Zuschlag und<br />

Vertragsabschluss<br />

Beschaffungsprozess im Rahmen einer Ausschreibung<br />

1 Ausschreibungen basieren auf den Vergaberichtlinien. Diese formulieren allgemeine<br />

Bedingungen, die jeder Anbieter erfüllen muss.<br />

Damit ein Ausschreibungsverfahren möglichst fair abläuft, gibt es die allgemeinen Vergaberichtlinien.<br />

In diesen legt der Auftraggeber die Bedingungen für die Anbieter fest.<br />

2 Die Leistungsbeschreibung enthält die konkreten Anforderungen an die zu erbringende<br />

Leistung.<br />

Darin beschreibt der Auftraggeber die geforderte Leistung, wie z. B. die Lieferung von 250<br />

PCs einer bestimmten Mindestspezifikation. Lieferzeit, Lieferort und Zahlungsmodalität sind<br />

in der Regel bereits vorgegeben.<br />

3 Nach Ablauf der Angebotsfrist werden keine weiteren Angebote mehr akzeptiert.<br />

Die abgegebenen Angebote werden vor den anwesenden Anbietern verlesen.<br />

Bei öffentlichen Ausschreibungen dürfen zu spät einlangende Angebote nicht mehr berücksichtigt<br />

werden.<br />

4 Die abgegebenen Angebote werden auf Vollständigkeit und Korrektheit geprüft.<br />

Unvollständige bzw. der Leistungsbeschreibung nicht entsprechende Angebote werden<br />

ausgesondert. Der Zuschlag erfolgt an den Bestbieter.<br />

Der Bestbieter muss nicht der Billigstbieter sein. In der Praxis kommen teurere Anbieter kaum<br />

zum Zug, da die Entscheidung gut begründet werden muss und die unterlegenen Anbieter<br />

gegen die Entscheidung berufen können.<br />

Was passiert mit einem<br />

Angebot, das nach der<br />

Angebotsfrist einlangt?<br />

Bei öffentlichen Ausschreibungen dürfen diese Angebote nicht berücksichtigt<br />

werden . Bei privaten Ausschreibungen gilt diese Vorschrift<br />

nicht und in der Praxis werden auch zu spät einlangende Angebote<br />

geöffnet und entsprechend berücksichtigt .<br />

Angewandte Informatik HTL 51<br />

0 Grundlagen der Informatik


52<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

BVergG = Bundesvergabegesetz<br />

2002<br />

Den gesamten Text<br />

der Ausschreibung<br />

finden Sie unter der<br />

ID: 1031.<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

L 0.17: Ausschreibung<br />

Die Abbildung zeigt einen Ausschnitt aus einer öffentlichen Ausschreibung.<br />

PC-Ausschreibung der Johannes-Kepler-Universität in Linz,<br />

(Quelle: www.zid.uni-linz.ac.at/edv-standard/PC-Ausschreibung-2004.pdf)<br />

Angewandte Informatik HTL


Lerneinheit 3: Anschaffungsplanung<br />

Übungsbeispiele Ü 0.56: Druckeranschaffung �<br />

Der Installateurbetrieb Maxreiter will einen neuen Laserdrucker für den Rechnungsdruck kaufen.<br />

Drei Modelle kommen in Betracht:<br />

a) Drucker A, Neupreis 780 EUR, Kosten/Seite 0,10 EUR<br />

b) Drucker B, Neupreis 240 EUR, Kosten/Seite 0,15 EUR<br />

c) Drucker C, Neupreis 690 EUR, Kosten/Seite 0,12 EUR<br />

Die Ausgangsdatei zu<br />

Ü 0.56 finden Sie unter<br />

der ID: 1032.<br />

Die Ausgangsdatei zu<br />

Ü 0.57 finden Sie unter<br />

der ID: 1032.<br />

Üben<br />

Der Drucker soll fünf Jahre genutzt werden. Jährlich werden ca. 2000 Rechnungen gedruckt.<br />

Für die Entscheidungsfindung sind die niedrigsten Gesamtkosten ausschlaggebend. Erstellen Sie<br />

den Alternativenvergleich in Microsoft Excel.<br />

a) Welches Modell ist zu wählen, wenn pro Rechnung nur ein Exemplar gedruckt wird?<br />

b) Welcher Drucker ist zu wählen, wenn pro Rechnung zwei Exemplare gedruckt werden?<br />

Ü 0.57: Notebookanschaffung �<br />

Für den Unterrichtseinsatz soll ein Notebook besorgt werden. Es stehen vier Geräte, A, B, C und<br />

D, zur Wahl. Die folgende Excel-Tabelle enthält bereits eine Entscheidungsmatrix mit Kriterien,<br />

der Gewichtung und der Benotung in Form von Rängen. Welches Gerät ist die beste Wahl,<br />

wenn wir die Methode der gewichteten Entscheidungsmatrix anwenden? Die Summen der gewichteten<br />

Noten sind in den Zellen G12 bis J12 zu berechnen.<br />

Welche Alternative weist die Bestnote auf?<br />

Angewandte Informatik HTL 53<br />

Ü<br />

ID: 1032<br />

0 Grundlagen der Informatik


54<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

Die Angebotsbe-<br />

stimmungen der Stadt<br />

Wien finden Sie unter<br />

der ID: 1032.<br />

ID: 1032<br />

Preisvergleich<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

Ü 0.58: Windows oder Linux? ��<br />

Die Magistratsverwaltung der Stadt Graz überlegt den Umstieg von Windows auf Linux als Client-Betriebssystem.<br />

Es geht um insgesamt 700 PCs, auf denen ausschließlich Office (Textverarbeitung,<br />

Tabellenkalkulation, Datenbank, E-Mail) eingesetzt wird.<br />

a) Welche Kriterien könnten bei einer TCO-Kalkulation eine Rolle spielen?<br />

b) Welche Vorteile könnte die Verwendung der TCO-Methode gegenüber einer Entscheidungsmatrix<br />

haben?<br />

c) Welche Methode ist bei dieser Entscheidungsfindung zu empfehlen? Begründen Sie!<br />

d) Die Stadtverwaltungen von München, Paris und Wien haben bereits derartige Überlegungen<br />

angestellt. Recherchieren Sie im Internet, welche Berechnungsmethoden bei diesen Beispielen<br />

angewendet werden und welche Schlüsse die Stadtverwaltungen gezogen haben.<br />

Ü 0.59 zum Expertenwissen: Pizza-Lieferservice ���<br />

Ein Pizza-Lieferservice betreibt gegenwärtig eine Website, die bei einem Provider gehostet wird.<br />

Die monatlichen Mietkosten für die Website betragen derzeit 690 EUR inkl. Datenbankanbindung<br />

und Mailservice. Berechnen Sie anhand des ROI, ob eine Standleitung mit Eigenhosting<br />

günstiger wäre!<br />

Anschaffungsinvestition (Hardware, Software, Installation)<br />

für einen Web- und Datenbankserver 5.600 EUR<br />

Jährliche Wartungskosten inkl. Updates und Patches 400 EUR<br />

Monatliche Kosten für die Standleitung 240 EUR<br />

Die Anschaffung wird mittels Kredit finanziert. Der Zinssatz beträgt 6,5 %. Die Nutzungsdauer<br />

wird mit fünf Jahren veranschlagt. Bei der ROI-Berechnung soll die Abschreibung in gleichen<br />

Jahresraten berücksichtigt werden. Die Kalkulation soll mithilfe von Microsoft Excel durchgeführt<br />

werden. Lohnt sich der Umstieg auf das Eigenhosting?<br />

Ü 0.60: Ausschreibung EDV-Raum ���<br />

Erarbeiten Sie in Word eine Ausschreibung zur Ausstattung eines neuen EDV-Raumes für die<br />

Schule. Verwenden Sie dazu die Angebotsbestimmungen der Stadt Wien im SbX.<br />

Anforderungen:<br />

18 PCs mit Pentium Core 2 Duo, 2 GB RAM, 160 GB Festplatte, LAN-Anschluss, DVD-Brenner,<br />

kein Betriebssystem, 20-Zoll-TFT-Display<br />

1 Laserdrucker mit 1000-Blatt-Schacht, mind. 1200 dpi Druckauflösung, LAN-Anschluss<br />

1 Videobeamer mit DLP-Technik, 1024 · 768 Pixel physikalische Auflösung<br />

4 Jahre Garantie mit Vor-Ort-Service durch Hersteller oder Händler<br />

Aufgabe:<br />

Formulieren Sie den Text für die Ausschreibung und laden Sie die Bieter zur Abgabe eines Offerts<br />

ein!<br />

Weitere Übung im SbX<br />

Ü 0.61: PC-Ausschreibung der H2Ö GmbH �<br />

Bearbeiten Sie das Projekt „PC-Ausschreibung“ der H2Ö GmbH!<br />

Sichern<br />

In dieser Lerneinheit haben Sie einige Methoden kennengelernt, die Sie bei der Anschaffungsentscheidung<br />

unterstützen.<br />

Ein Preisvergleich ist nur bei technisch gleichwertigen Alternativen möglich. Die Betriebskosten<br />

aller Alternativen müssen gleich hoch sein.<br />

Ü<br />

ID: 1033<br />

Angewandte Informatik HTL


Kostenvergleich<br />

Entscheidungsmatrix<br />

TCO<br />

ROI<br />

Ausschreibung<br />

ID: 1033<br />

ID: 1034<br />

Ein kurzer<br />

Wissens-Check<br />

bevor’s weitergeht!<br />

Wissen<br />

Kontrollfragen und -aufgaben<br />

1. Erklären Sie den Unterschied zwischen Preis- und Kostenvergleich!<br />

2. Nennen Sie ein Beispiel, bei dem der Preisvergleich nicht anwendbar ist!<br />

Lerneinheit 3: Anschaffungsplanung<br />

Bei Alternativen mit unterschiedlich hohen Betriebskosten müssen diese in die Berechnung einfließen.<br />

Verglichen werden die Stückkosten.<br />

Die Entscheidungsmatrix ermöglicht die Berücksichtigung qualitativer Kriterien durch Benotung<br />

oder Punktevergabe und Gewichtung der einzelnen Kriterien.<br />

Die Total Costs of Ownership berücksichtigen alle direkten und indirekten Kosten einer<br />

Anschaffung während der gesamten Nutzungsdauer.<br />

Der Return on Investment ist eine Rentabilitätskennzahl für eine Anschaffung. Der Prozentsatz<br />

liefert die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (= Investition). Dazu werden die<br />

Erträge, die sich aus Kosteneinsparungen oder Zusatzumsätzen ergeben, berechnet.<br />

Bei einer Ausschreibung formuliert ein Auftraggeber seine Anforderungen und Bedingungen<br />

für den Kauf. Alle Anbieter müssen diese erfüllen. Bei öffentlichen Ausschreibungen<br />

erfolgt die Angebotseröffnung öffentlich. Jeder Anbieter hat das Recht, der Angebotseröffnung<br />

beizuwohnen.<br />

Zusätzlich zu dieser Zusammenfassung finden Sie im SbX eine Audio-Wiederholung<br />

zur Wiedergabe mit dem Audio-Player und als MP3-Datei sowie eine Bildschirmpräsentation.<br />

3. Welche Vorteile bietet die Entscheidungsmatrix gegenüber dem Kostenvergleich?<br />

4. Nennen Sie ein Beispiel für eine Anschaffungsentscheidung, bei der häufig die TCO-Methode<br />

eingesetzt wird!<br />

5. Ein Unternehmensberater errechnet für eine IT-Investition einen ROI von 5 %. Wie ist diese<br />

Investition zu beurteilen?<br />

6. Worin unterscheiden sich der Kostenvergleich und die TCO-Methode?<br />

7. Nennen Sie Unterschiede zwischen einer privaten und einer öffentlichen Ausschreibung!<br />

ID: 1034<br />

8. Muss bei einer öffentlichen Ausschreibung der Zuschlag immer an den Anbieter mit dem<br />

niedrigsten Preis erfolgen?<br />

Weitere Aufgabe im SbX<br />

9. Bearbeiten Sie die Aufgabe zur Erstellung einer Ausschreibung!<br />

Wissens-Check<br />

Ich kann Methoden zur Entscheidungsfindung bei Investitionen<br />

anwenden.<br />

Ich kann Ausschreibungen erstellen.<br />

Angewandte Informatik HTL 55<br />

Ü<br />

� � �<br />

0 Grundlagen der Informatik


56<br />

<strong>Lernen</strong><br />

Üben<br />

Sichern<br />

Wissen<br />

Angewandte Informatik HTL

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