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0 0<br />
Grundlagen der Informatik<br />
Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen<br />
Sie stehen in einem Computerladen vor einem nahezu unüberblickbaren Angebot. Für<br />
welches Gerät sollen Sie sich entscheiden? Was bedeuten Begriffe wie Megabyte, Gigabyte,<br />
Taktfrequenz, Mikroprozessor, RAM, DVD, Firewire oder USB? In diesem Kapitel<br />
erläutern wir wichtige Begriffe der Informatik. Sie sehen sich an, wie ein Computer<br />
arbeitet, aus welchen Bestandteilen er sich zusammensetzt und wie Sie mit Bit und<br />
Byte rechnen können. Nach dem Durcharbeiten dieses Kapitels kennen Sie die wichtigsten<br />
Bezeichnungen rund um das Thema Hardware und Sie werden die Begriffe auf<br />
den technischen Datenblättern im Computergeschäft verstehen.<br />
In diesem Kapitel beschäftigen Sie sich mit<br />
● den Datenverarbeitungsprozessen,<br />
● den Begriffen Orgware, Hardware und Software,<br />
● Bit und Byte sowie dem binären und hexadezimalen Zahlensystem,<br />
● den Zeichencodierungen ASCII, ISO-Latin und Unicode,<br />
● den Vorsilben Kilo, Mega, Giga und Tera für Maßeinheiten sowie<br />
● den Bestandteilen eines PCs und deren Funktionen.<br />
Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen<br />
<strong>Lernen</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2<br />
1 Computertechnik heute . . . . . . . . . . . . . 2<br />
2 Datenverarbeitungsprozesse . . . . . . . . . 4<br />
3 Verarbeitungsschichten . . . . . . . . . . . . . . 5<br />
4 Bit und Byte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6<br />
5 Zahlensysteme . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7<br />
6 Zeichencodierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8<br />
7 Vorsilben für Maßeinheiten . . . . . . . . . . 9<br />
✓ Expertenwissen: Binärpräfixe . . . . . . . . 10<br />
Üben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12<br />
Sichern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14<br />
Lerneinheit 3: Anschaffungsplanung<br />
<strong>Lernen</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 45<br />
1 Preis- versus Kostenvergleich . . . . . . . . 45<br />
2 Entscheidungsmatrix . . . . . . . . . . . . . . . 47<br />
3 Total Costs of Ownership . . . . . . . . . . . 49<br />
✓ Expertenwissen: Return on Investment 50<br />
4 Ausschreibungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51<br />
Üben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 53<br />
Sichern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54<br />
Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 55<br />
Lerneinheit 2: Personal Computer<br />
<strong>Lernen</strong> . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16<br />
1 Arten von Computersystemen . . . . . . . 16<br />
2 Bestandteile eines PCs . . . . . . . . . . . . . . 17<br />
3 Mainboard und Prozessor . . . . . . . . . . . 18<br />
✓ Expertenwissen: Aufbau eines<br />
Mikroprozessors . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20<br />
4 Speicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22<br />
5 Datenbus und Grafikkarte . . . . . . . . . . 23<br />
✓ Expertenwissen: Grafikschnittstellen . . 26<br />
6 Schnittstellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27<br />
✓ Expertenwissen: USB und Firewire . . . . 28<br />
7 Massenspeicher . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 29<br />
✓ Expertenwissen: Hochauflösendes<br />
Fernsehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34<br />
8 Ausgabegeräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35<br />
Üben. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39<br />
Sichern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42<br />
Wissen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44<br />
Informieren Sie sich mit dem ergänzenden<br />
Material im SbX, trainieren<br />
Sie mit Online-Übungen und wenden<br />
Sie Ihr Wissen an!<br />
Achtung! In diesem Kapitel<br />
teile ich mein Expertenwissen<br />
mit besonders Interessierten!<br />
Mr. Expert<br />
Ms. Check<br />
Angewandte Informatik HTL 1<br />
0 Grundlagen der Informatik
2<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
Alle SbX-Inhalte zu dieser<br />
Lerneinheit finden<br />
Sie unter der ID: 1010.<br />
Eine Bildschirmpräsentation<br />
mit allen Abbildungen<br />
zum Schritt<br />
LERNEN finden Sie<br />
unter der ID: 1011.<br />
Die Formen der Vernetzung<br />
von PC und<br />
Unterhaltungselektronik,<br />
Internet-Telefonie<br />
(Voice-over-IP) und<br />
Foto-/Videobearbeitung<br />
sind zentrale Multimedia-Anwendungen<br />
.<br />
Die Intel ViiV-Technologie<br />
(gesprochen „Weif“)<br />
integriert sämtliche<br />
Services für den Wohnzimmer-PC<br />
.<br />
Sony Vaio VA<br />
Mediacenter-PC<br />
Wireless-LAN (WLAN)<br />
ist ein Funknetzwerk .<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
Lerneinheit 1<br />
Begriffe und Grundlagen<br />
In dieser Lerneinheit erarbeiten Sie grundlegende Begriffe rund um die Computertechnik<br />
und Sie erfahren, wie ein Computer intern arbeitet. Mithilfe verschiedener<br />
Größenordnungsbegriffe können Sie Speichervolumen umrechnen und damit z. B.<br />
die technischen Angaben in Prospekten vergleichen.<br />
<strong>Lernen</strong><br />
1 Computertechnik heute<br />
Der Computer als zentrales Multimediagerät<br />
Fotos und Videofilme werden am Notebook oder PC bearbeitet, über das Handy, Wireless-LAN<br />
oder das Internet an andere Benutzer versendet, um schließlich am Fernseher in hochauflösender<br />
Qualität betrachtet zu werden: Herzlich willkommen in der multimedialen Welt!<br />
Personal Computer PDA Video Foto<br />
Notebook<br />
Der PC als zentrales Multimediagerät<br />
Elemente von Multimedia<br />
Handy<br />
WLAN<br />
Internet<br />
HDTV<br />
1 Der Personal Computer (PC) ist das zentrale Gerät.<br />
Der PC dient als Bearbeitungsinstrument und Datenspeicher. Er steht im Zentrum des Multimediazeitalters.<br />
Wir können einen mit unserer Digitalkamera aufgenommenen Film bearbeiten<br />
und auf eine DVD speichern, eine MP3-Datei aus dem Internet herunterladen, über das<br />
Internet telefonieren, mit Freunden spielen und am PC fernsehen.<br />
2 Netzwerke verbinden Geräte und Benutzer.<br />
Wie kommunizieren unsere Geräte zu Hause miteinander? Der einfachste Weg ist Wireless-<br />
LAN (WLAN). Das Mediacenter im Wohnzimmer lädt z. B. einen Film von der Festplatte des<br />
Büro-PCs, der Personal Digital Assistant (PDA) synchronisiert die Termine mit Outlook, mit<br />
dem Handy surfen wir im Internet und bestellen uns eine Pizza. Das Internet stellt die Verbindung<br />
zur Außenwelt her. Es ist die Schlüsseltechnologie für die weltweite Vernetzung.<br />
Ü<br />
ID: 1011<br />
Angewandte Informatik HTL
Ein Peripheriegerät ist<br />
ein Zusatzgerät zum PC .<br />
Mr. What und<br />
Ms. Check<br />
Gordon E. Moore<br />
gründete 1968 gemeinsam<br />
mit Andy Grove<br />
und Robert Noyce die<br />
Firma Intel .<br />
Clayton M. Christensen<br />
ist Professor an der<br />
Harvard Business<br />
School .<br />
3 Multimediale Peripheriegeräte bieten ungeahnte Möglichkeiten.<br />
Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen<br />
Digitale Fotografie und Digital Video ermöglichen die Nachbearbeitung von Fotos und<br />
Videos durch den Benutzer. Optische Datenträger (CD, DVD, HD-DVD, Blu-ray) sind leistungsfähige<br />
Speichermedien. In den letzten Jahren wurden die analogen Technologien (wie<br />
Schallplatte, Tonbandkassette, VHS) durch digitale abgelöst (CD, MP3, DVD).<br />
Warum ist der PC heute auch im Bereich<br />
der Unterhaltungselektronik das Die Digitalisierung von Bildern (Digitalkamera), Musik<br />
zentrale Gerät?<br />
(CD, MP3) und Film (DVD, HD-DVD, Blu-ray) erlaubt die<br />
Veränderung von Inhalten durch den Konsumenten mittels<br />
Home-Computer . Der PC dient als Zentrale für alle multimedialen<br />
Anwendungen und öffnet überdies das Tor ins Internet .<br />
Welche Trends lassen sich für<br />
die nächsten Jahre erkennen?<br />
Viele Hollywood-Filme haben schon vor Jahren Trends vorgegeben<br />
(z . B . Flachbildschirme oder Mobilkommunikation), die<br />
heute zum Alltag gehören . Diese Entwicklungen werden sich fortsetzen<br />
. Starre Bilder auf Plakaten werden z . B . durch bewegte Bilder<br />
oder holografische 3D-Projektionen ersetzt werden .<br />
Welche Rolle wird der<br />
Computer in den nächs- Computertechnologie ist schon heute allgegenwärtig . Denken wir an<br />
ten Jahren spielen? das Navigationssystem im Auto, die Spielkonsole im Handy oder den<br />
digitalen Satellitenreceiver und den DVD-Rekorder im Wohnzimmer . Ein<br />
Handy um ein paar Euro bietet deutlich mehr Rechenleistung als die Computersysteme<br />
der Saturn-5-Mondrakete aus dem Jahr 1969 . Das Moor'sche Gesetz<br />
aus dem Jahr 1965 besagt, dass sich die Leistungsfähigkeit der Mikroprozessoren<br />
alle 24 Monate verdoppelt . Tatsächlich konnte diese Entwicklung in<br />
den letzten Jahrzehnten beobachtet werden .<br />
Erhaltende und ablösende Technologien<br />
1997 erforschte Clayton Christensen die Auswirkungen von Innovationen auf den Markt und<br />
veröffentlichte seine Forschungsergebnisse unter dem Titel „The Innovator's Dilemma“. Danach<br />
vollziehen sich technologische Innovationen in Form von erhaltenden Technologien,<br />
welche die Marktposition verbessern (z. B. Fotohandy), und in Form von ablösenden Technologien,<br />
die etablierte Produkte verdrängen (z. B. Schallplatte � CD � MP3).<br />
L 0.1: Ablösung der VHS-Videokassette durch die DVD<br />
Den Unterschied zwischen erhaltender und ablösender Technologie können Sie am Beispiel<br />
der VHS-Videokassette leicht erkennen. Um die VHS-Videokassette länger am Markt zu halten,<br />
wurde durch Super-VHS eine Verbesserung der Qualität erreicht. Die DVD löste schließlich<br />
die Videokassette ab und verdrängte sie mit der Zeit vollständig vom Markt.<br />
Ü 0.1: Erhaltende und ablösende Technologien ��<br />
Überlegen Sie sich weitere Beispiele für erhaltende und ablösende Technologien!<br />
Frau Hauer bearbeitet einen selbst gedrehten Urlaubsfilm mit einem Videoschnittprogramm am<br />
PC und brennt ihn auf eine DVD. Das Ergebnis zeigt sie ihren Freundinnen und Freunden. Sehen<br />
Sie sich Schritt für Schritt an, wie sie bei der Bearbeitung des Videos vorgeht.<br />
Angewandte Informatik HTL 3<br />
0 Grundlagen der Informatik
4<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
Mr. What und<br />
Ms. Check<br />
EVA = Eingabe, Verarbeitung<br />
und Ausgabe<br />
Die Datenverarbeitungsprozesse<br />
finden<br />
bei jedem elektronischen<br />
Gerät Anwendung,<br />
das über einen<br />
Mikroprozessor verfügt,<br />
z . B . PC, Mobiltelefon<br />
und Navigationssystem .<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
2 Datenverarbeitungsprozesse<br />
Die Verarbeitung von Daten am Computer<br />
Frau Hauer hat mit einer Kamera ein Video aufgenommen. Dieser Prozess wird als Eingabe<br />
(Input) bezeichnet. Das Bearbeiten der Videodaten am PC bezeichnen wir als Verarbeitung<br />
(Processing). Das Speichern (Storage) des fertigen Videos auf eine DVD ermöglicht dessen spätere<br />
Verwendung. Im letzten Schritt präsentiert Frau Hauer das fertige Video ihren Freundinnen<br />
und Freunden. Die Ausgabe (Output) der Videodaten erfolgt auf einem Computermonitor oder<br />
Fernseher.<br />
Wie funktioniert der Datenverarbeitungsprozess<br />
beim Schreiben einer<br />
E-Mail?<br />
Nachricht schreiben (Input) – Senden-Knopf anklicken (Processing)<br />
– Versenden über das Internet (Output) – Speichern<br />
der E-Mail im Postausgang (Hilfsprozess)<br />
Datenverarbeitungsprozesse können wir also in vier Teilprozesse zerlegen. Die Kernprozesse<br />
sind Eingabe, Verarbeitung und Ausgabe. Die Datenspeicherung unterstützt die Verarbeitung<br />
als Hilfsprozess.<br />
Input<br />
Storage<br />
Datenverarbeitungsprozesse<br />
Die Teilprozesse der Datenverarbeitung<br />
1 Input (Eingabe)<br />
Processing<br />
Output<br />
Die Eingabe von Daten in ein Datenverarbeitungssystem kann z. B. über die Tastatur, die<br />
Maus, den Scanner, den Fotoapparat oder die Videokamera erfolgen.<br />
2 Processing (Verarbeitung)<br />
In diesem Schritt werden die eingegebenen Daten verarbeitet, indem z. B. Bilder nachbearbeitet,<br />
Videos geschnitten, Dokumente oder Kundendaten aktualisiert werden.<br />
3 Output (Ausgabe)<br />
Das Ergebnis der Bearbeitung wird z. B. am Monitor oder Drucker ausgegeben.<br />
4 Storage (Datenspeicherung)<br />
Damit die bearbeiteten Daten nicht verlorengehen, werden diese z. B. auf einer Festplatte,<br />
CD, DVD, MemoryCard oder einem USB-Stick gespeichert.<br />
Multimediageräte, wie PC, Videokamera, Fernseher und Handy, sind komplex in ihrem Aufbau.<br />
Daher unterscheiden wir bei der Entwicklung und Benutzung solcher Geräte drei Schichten.<br />
Angewandte Informatik HTL
Der Begriff Orgware<br />
bezeichnet Organisationstools<br />
wie Diagramme<br />
und Benutzerhandbücher<br />
.<br />
Zur Software<br />
zählen Betriebssysteme,<br />
Programme und deren<br />
Daten .<br />
Mr. What und<br />
Ms. Check<br />
3 Verarbeitungsschichten<br />
Hardware, Software und Daten<br />
Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen<br />
Anhand des Videofilms von Frau Hauer haben wir gesehen, dass bei der Datenverarbeitung<br />
verschiedene Teilprozesse unterschieden werden können. Nun überlegen wir uns, aus welchen<br />
Schichten Datenverarbeitungsgeräte bestehen und wie wir diese Schichten sinnvoll unterscheiden<br />
können.<br />
Für das organisierte Vorgehen bei der Planung von Hard- und Software werden Tools benutzt.<br />
Solche organisatorischen Tools bezeichnen wir als Orgware.<br />
Begriffe Hardware, Software, Daten<br />
Hardware<br />
Software<br />
Daten<br />
Hardware, Software und Daten<br />
1 Als Hardware bezeichnen wir alle Geräte, aus denen ein Computersystem besteht.<br />
Zur Hardware zählen z. B. Zentraleinheit, Tastatur, Maus, Monitor, Drucker und Scanner, aber<br />
auch CD, DVD oder USB-Stick.<br />
2 Als Software bezeichnen wir Programme und ihre Bestandteile.<br />
Software im engeren Sinn sind Programme wie das Betriebssystem, die Textverarbeitung, die<br />
Tabellenkalkulation, die Datenbank oder das Videoschnittprogramm. Im weiteren Sinn zählen<br />
auch die Daten zur Software.<br />
3 Daten sind das Ergebnis des Verarbeitungsprozesses. Um Daten zu produzieren,<br />
verwenden wir Programme.<br />
Wenn wir mit unserem Videoschnittprogramm ein Video bearbeitet haben, erhalten wir als<br />
Ergebnis einen Videofilm. Dieser gehört zur Datenschicht. Briefe, Rechnungen, erfasste Kunden<br />
oder Musik sind Daten, die ohne ein Programm nicht nutzbar wären.<br />
Ein Programm (Software) ist Voraussetzung, um Daten nutzen zu können. Die Software benötigt<br />
Hardware, um laufen zu können. Daten werden auf Speichermedien (z. B. CD, DVD, Festplatte,<br />
USB-Stick, Flash-Speicherkarten) abgelegt.<br />
Welche Hard- und Software verwenden<br />
wir in der Schule?<br />
Welche Formen von Daten gibt es?<br />
Als Hardware verwenden wir einen PC mit Tastatur,<br />
Maus und Drucker, als Software das Betriebssystem<br />
und Anwenderprogramme .<br />
Wir unterscheiden Konfigurations-,<br />
Stamm- und Bewegungsdaten .<br />
Angewandte Informatik HTL 5<br />
0 Grundlagen der Informatik
6<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
Eine Linkliste zu den<br />
Begriffen und Grundlagen<br />
der Informatik<br />
finden Sie unter der<br />
ID: 1011.<br />
Ein Computer arbeitet<br />
mit Binärzahlen, den<br />
Bits 1 und 0 .<br />
1 Byte = 8 Bit<br />
Dez 0 � Bin 000<br />
Dez 1 � Bin 001<br />
Dez 2 � Bin 010<br />
Dez 3 � Bin 011<br />
Dez 4 � Bin 100<br />
Dez 5 � Bin 101<br />
Dez 6 � Bin 110<br />
Dez 7 � Bin 111<br />
Ein Beispiel für die Anwendung<br />
von Binärzahlenberechnungen<br />
ist die<br />
Programmierung von<br />
digitalen Modelleisenbahnen<br />
.<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
4 Bit und Byte<br />
So arbeitet ein Computer<br />
In den 1980er-Jahren war die kleinste Informationseinheit eines Computers, das Bit, als Robot im<br />
Disneyfilm „Tron“ zu sehen. Das Bit unterstützte den Hauptdarsteller Kevin Flynn (Jeff Bridges)<br />
bei der actionreichen Navigation durch die digitale Welt eines Computers.<br />
Informationseinheiten<br />
1 Ein Bit ist die kleinste vorstellbare Informationseinheit und unterscheidet True<br />
und False (1 und 0).<br />
Mit einem Bit können wir z. B. darstellen, ob es regnet oder nicht. Oder wir können speichern,<br />
ob jemand verheiratet ist oder nicht. Kombinieren wir mehrere Bit, können wir eine<br />
größere Anzahl unterschiedlicher Informationen speichern.<br />
2 Ein Byte besteht aus 8 Bit. Damit ergeben sich 256 mögliche Werte, welche mit<br />
einem Byte dargestellt werden können.<br />
Kombinieren wir 8 Bit, so ergeben sich daraus 2 hoch 8 oder 256 darstellbare Werte.<br />
Im Dezimalsystem gibt es 10 Ziffern (0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8 und 9). Die Basis für das Dezimalsystem<br />
ist daher 10. Im Binärsystem gibt es nur 2 Ziffern (0 und 1). Die Basis ist 2.<br />
Im Dezimalsystem kann mit 4 Stellen ein Zahlenwert zwischen 0 und 9999 dargestellt werden.<br />
Das ergibt 10 000 mögliche Zahlenkombinationen. Die Anzahl der möglichen Kombinationen<br />
wird mit der Formel BasisStellenanzahl berechnet, z. B. 104 = 10 000. Die Formel gilt auch für das<br />
Binärsystem.<br />
L 0.2: Bit kombinieren<br />
Wie viele mögliche Kombinationen können mit 3 Bit dargestellt werden?<br />
2 3 = 8, folgende Kombinationen sind möglich: 000, 001, 010, 011, 100, 101, 110, 111.<br />
Ü 0.2: Bitkombinationen �<br />
Wie viele Kombinationen sind mit a) 8, b) 16, c) 24 und d) 32 Bit darstellbar?<br />
Sie wissen nun, dass Computer nur mit Binärzahlen, also Kombinationen aus Bit, rechnen können.<br />
Doch wie rechnen wir eine Binärzahl in eine Dezimalzahl um?<br />
L 0.3: Umwandlung einer Binärzahl in eine Dezimalzahl<br />
Jede Stelle einer Binärzahl entspricht einer Zweierpotenz. In der Abbildung sehen Sie die<br />
Zweierpotenzen rechts beginnend mit 2 0 , dann 2 1 usw. bis 2 7 . Die Dezimalzahl erhalten Sie,<br />
indem Sie jene Zweierpotenzen addieren, an deren Stelle in der Binärzahl eine 1 steht. In unserem<br />
Beispiel sind dies die folgenden Zweierpotenzen:<br />
2 7 + 2 4 + 2 3 + 2 2 + 2 0 = 128 + 16 + 8 + 4 + 1 = 157<br />
1 0 0 1 1 1 0 1<br />
1·2 7 0·2 6 0·2 5 1·2 4 1·2 3 1·2 2 0·2 1 1·2 0<br />
128 + 0 + 0 + 16 + 8 + 4 + 0 + 1<br />
� 157<br />
Angewandte Informatik HTL
Mr. What und<br />
Ms. Check<br />
1 Hexziffer =<br />
1 Nibble = 4 Bit<br />
Hex A � Dez 10<br />
Hex B � Dez 11<br />
Hex C � Dez 12<br />
Hex D � Dez 13<br />
Hex E � Dez 14<br />
Hex F � Dez 15<br />
Die Gruppierung in<br />
Nibbles (4-Bit-Gruppen)<br />
erfolgt von rechts nach<br />
links .<br />
Jede Hexadezimalziffer<br />
kann mit 4 Bit (Nibbles)<br />
dargestellt werden .<br />
Daher ist die Umwandlung<br />
vom Binär- in das<br />
Hexadezimalsystem<br />
wesentlich einfacher als<br />
vom Binär- in das Dezimalsystem<br />
.<br />
Welche Dezimalzahl wird mit der<br />
Binärzahl 11001100 dargestellt?<br />
5 Zahlensysteme<br />
Menschen, Computer und ihre Art zu rechnen<br />
Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen<br />
Das für uns Menschen gebräuchliche Dezimalsystem mit den Ziffern 0 bis 9 ist für einen Computer<br />
nicht direkt verwendbar. Wie wir schon gesehen haben, benutzen Computer zur Verarbeitung<br />
und Speicherung von Werten binäre Zahlen, bestehend aus den Ziffern 0 und 1. Es wäre<br />
jedoch sehr unpraktisch, wenn wir eine Zahl z. B. als 11000110 eingeben müssten. Die Umrechnung<br />
von Binär- in Dezimalzahlen ist aber auf den ersten Blick schwer durchschaubar.<br />
Hexadezimales Zahlensystem<br />
128 + 64 + 8 + 4 = 204<br />
Ü 0.3: Binärzahlen in Dezimalzahlen umwandeln �<br />
Wandeln Sie die Binärzahlen a) 11110010, b) 10101010 und c) 10011111 in Dezimalzahlen<br />
um!<br />
Zur Darstellung von Zahlen wird häufig das hexadezimale Zahlensystem verwendet. Dabei werden<br />
jeweils 4 Bit zu einer Hexziffer zusammengefasst. Eine solche Ziffer kann 16 verschiedene<br />
Werte annehmen: die Ziffern 0 bis 9 sowie die Buchstaben A bis F (für dezimal 10 bis 15).<br />
L 0.4: Umwandlung einer Binärzahl in eine Hexadezimalzahl<br />
1100 0110<br />
12 6<br />
C 6<br />
Hex C6<br />
a) Welcher Hexadezimalzahl entspricht die<br />
Binärzahl 11000110?<br />
Die Abbildung zeigt die Umrechnung der Binärzahl<br />
11000110 in die Hexadezimalzahl C6, indem jeweils<br />
4 Bit (rechts beginnend) gruppiert und anschließend<br />
in eine Dezimalzahl umgerechnet werden.<br />
Bin 1100 � Dez 8 + 4 = 12 � Hex C<br />
Bin 0110 � Dez 4 + 2 = 6 � Hex 6<br />
Bin 1100 0110 = Hex C6<br />
b) Welcher Binärzahl entspricht ACE4 hex?<br />
Hex A � Dez 10 = 8 + 2 � Bin 1010<br />
Hex C � Dez 12 = 8 + 4 � Bin 1100<br />
Hex E � Dez 14 = 8 + 4 + 2 � Bin 1110<br />
Hex 4 � Dez 4 � Bin 0100<br />
Hex ACE4 = Bin 1010 1100 1110 0100<br />
Ü 0.4: Binärzahlen in Hexadezimalzahlen umwandeln �<br />
Wandeln Sie die Binärzahlen a) 11110010, b) 10101010 und c) 10011111 in Hexadezimalzahlen<br />
um!<br />
Ü 0.5: Hexadezimalzahlen in Binärzahlen umwandeln ��<br />
Wandeln Sie die Hexadezimalzahlen a) FEE, b) CAFE und c) AFFE in Binärzahlen um!<br />
Ein Beispiel für die Verwendung von Hexadezimalzahlen ist die Darstellung des Zeichencodes<br />
von Windows-Schriftarten, wie z. B. Arial und Times New Roman.<br />
Angewandte Informatik HTL 7<br />
0 Grundlagen der Informatik
8<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
ASCII =<br />
American Standard<br />
Code for Information<br />
Interchange<br />
Die ANSI<br />
(= amerikanische Normungsorganisation)<br />
hat<br />
1968 den ASCII-Zeichencode<br />
genormt, weshalb<br />
häufig auch der Begriff<br />
ANSI- anstelle von<br />
ASCII-Code verwendet<br />
wird .<br />
UTF-7<br />
ist kompatibel<br />
zu ASCII .<br />
Die Windows-<br />
Zeichentabelle<br />
stellt alle Zeichen einer<br />
Truetype-Schrift mit<br />
ihrem Unicode-Wert<br />
dar . Andere Schriften,<br />
wie z . B . Courier, enthalten<br />
8-Bit-Zeichensätze .<br />
Font<br />
bedeutet Schriftart .<br />
Das ausgewählte<br />
Zeichen Alpha wird mit<br />
seinem Hexadezimalwert<br />
dargestellt .<br />
Sie müssen den<br />
Windows-7-Rechner im<br />
Menü Ansicht auf<br />
Programmierung umstellen!<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
6 Zeichencodierung<br />
So kann ein Computer Buchstaben und Zahlen darstellen<br />
Ein Computer bedient sich einer Codierung, also eines Systems von Zeichen, die mit mehreren<br />
Bit dargestellt werden kann. Die Codierung wird auch Zeichensatz genannt und repräsentiert für<br />
jede Binärzahl ein Zeichen. Welche wichtigen Zeichensätze für einen PC gibt es?<br />
ASCII, ISO-Latin und Unicode<br />
1 ASCII verwendet 7 Bit zur Zeichendarstellung und hat demnach einen Umfang<br />
von 128 darstellbaren Zeichen (2 hoch 7).<br />
So hat der Buchstabe A den Code 65, B den Code 66, C den Code 67 usw. Mit ASCII sind<br />
deutsche Sonderzeichen wie Ä, Ö und Ü nicht darstellbar. Daher wird dieser Zeichensatz<br />
heute kaum mehr eingesetzt. Er bildet aber die Basis für andere Zeichencodierungen.<br />
2 ISO-Latin-1 verwendet 8 Bit zur Zeichendarstellung. Er baut auf dem ASCII-Code<br />
auf und ergänzt ihn um die wichtigsten sprachspezifischen Sonderzeichen.<br />
ISO-Latin-1 (ISO/IEC 8859-1) enthält alle Sonderzeichen der gängigsten Sprachen wie<br />
Deutsch, Französisch, Spanisch, Portugiesisch, Dänisch, Finnisch etc. Dieser Zeichensatz<br />
wurde früher in Microsoft Windows verwendet, jedoch mittlerweile durch Unicode abgelöst.<br />
3 Unicode verwendet 16 Bit (UCS-2) bzw. 32 Bit (UCS-4) zur Zeichendarstellung und<br />
ist ein internationaler Standard, der alle bekannten Schriftzeichen beinhaltet.<br />
Die Speicherung und Übertragung von Unicode-Zeichen erfolgt im UTF (Unicode Transformation<br />
Format). UTF-8 (z. B. Internet, Linux, NTFS-Dateisystem in Windows) bzw. UTF-16 (z. B.<br />
Microsoft .NET) sind heute die gängigsten Zeichensatz-Formate.<br />
L 0.5: Zeichencodierung in MS Windows<br />
Windows-Zeichentabelle mit einem Unicode-Zeichen<br />
Welche Form der Zeichencodierung<br />
verwendet<br />
eigentlich MS Windows?<br />
MS Windows verwendet<br />
den Unicode-Zeichensatz.<br />
Wenn wir die Zeichentabelle<br />
unter Start | Alle<br />
Programme | Zubehör |<br />
Systemprogramme aufrufen,<br />
wird das nebenstehende<br />
Fenster angezeigt. In der<br />
Statuszeile erkennen wir die<br />
Form der Zeichencodierung:<br />
für das Alpha Unicode<br />
03B1. Aber nicht alle Schriftarten<br />
verwenden Unicode.<br />
Die Schriften Courier und<br />
System verwenden z. B. nur<br />
8 Bit zur Darstellung.<br />
Ü 0.6: Unicode �<br />
Welchen Unicode haben die Zeichen a) „Ü“, b) „&“, c) „#“ und d) „£“ (Pfund)? Geben Sie<br />
die Zeichencodes als Hexadezimalzahlen und als Dezimalzahlen an und verwenden Sie zum<br />
Umrechnen den Windows-Rechner!<br />
Um mehrstellige Zahlen besser lesen zu können, werden diese durch Vorsilben für Maßeinheiten,<br />
wie z. B. Kilo, Mega, Giga oder Tera, ergänzt.<br />
Angewandte Informatik HTL
Die Präfixe (Vorsilben)<br />
Kilo, Mega, Giga, Tera,<br />
Peta und Exa entstammen<br />
dem SI-System der<br />
IEC: www.iec.ch/zone/si<br />
Das Präfix „k“ steht<br />
für Kilo und wird klein<br />
geschrieben. Ein großes<br />
„K“ bedeutet Kelvin.<br />
Ein großes „M“ wird als<br />
Abkürzung für Mega<br />
verwendet . Ein kleines<br />
„m“ bedeutet milli.<br />
Weitere bekannte<br />
Abkürzungen sind z . B .<br />
g (Gramm) und t (Tonnen)<br />
. Giga und Tera<br />
werden mit Großbuchstaben<br />
abgekürzt .<br />
Die Abkürzung für Bit<br />
ist ein kleines „b“.<br />
7 Vorsilben für Maßeinheiten<br />
Kilo, Mega, Giga, Tera, Peta, Exa<br />
Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen<br />
Wenn Sie Bit oder Byte in großer Zahl kombinieren, z. B. wenn Sie große Datenmengen speichern,<br />
wäre es unpraktisch zu schreiben, dass der Umfang der Daten 5,3 Millionen Byte beträgt.<br />
Kürzer und verständlicher ist 5,3 Megabyte.<br />
Die Vorsilben, z. B. Kilo, Mega oder Giga, entstammen dem SI-System. Darin sind weltweit die<br />
gültigen Vorsilben festgelegt, die wir auch im täglichen Leben verwenden. Beispiele dafür sind<br />
Kilogramm, Megawatt oder Gigahertz.<br />
Die Vorsilben Kilo, Mega, Giga, Tera, Peta und Exa werden auch für die Größenordnungen<br />
von Bit und Byte verwendet.<br />
Vorsilbe Abkürzung Potenz Zahl<br />
Kilo k 10 3 Tausend<br />
Mega M 10 6 Million<br />
Giga G 10 9 Milliarde<br />
Tera T 10 12 Billion<br />
Peta P 10 15 Billiarde<br />
Exa E 10 18 Trillion<br />
Diese Vorsilben (Präfixe) können sowohl für Byte als auch für Bit in gleicher Weise benutzt werden.<br />
Kilobyte wird z. B. mit kByte oder kB abgekürzt. Üblicherweise werden Byte mit Groß- und<br />
Bit mit Kleinbuchstaben dargestellt. Die Abkürzung für Kilobit ist demnach kb.<br />
Wie in der Physik ist der Umrechnungsfaktor zwischen den einzelnen Größen 1000 (103 ).<br />
L 0.6: Speichergrößen<br />
Rechnen Sie die folgenden Speichergrößen in Byte um!<br />
Speichergröße Byte Umrechnung<br />
1 kB 1000 1 · 103 1 MB 1 000 000 1 · 106 1 GB 1 000 000 000 1 · 109 1 TB 1 000 000 000 000 1 · 1012 1 kb 125 1 · 103 : 8<br />
1 Mb 125 000 1 · 106 : 8<br />
Hinweis: 1 kb = 1000 Bit : 8 = 125 Byte, 1 Mb = 1 000 000 Bit : 8 = 125 000 Byte = 125 kB<br />
Die folgende Abbildung veranschaulicht die Größeneinheiten am Beispiel von Textdaten.<br />
1 Byte = 1 Zeichen<br />
1 Kilobyte = 1 Seite<br />
1 Megabyte = 1 Buch<br />
1 Gigabyte = 1 Bibliothek<br />
1 Terabyte = Das Weltwissen<br />
Angewandte Informatik HTL 9<br />
0 Grundlagen der Informatik
10<br />
<strong>Lernen</strong> Üben<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
Expertenwissen für<br />
besonders Interessierte<br />
Der Umrechnungsfaktor<br />
für Binärpräfixe<br />
beträgt 1024 .<br />
Eine Linkliste zu den<br />
Begriffen und Grundlagen<br />
der Informatik<br />
finden Sie unter der<br />
ID: 1011.<br />
KibiByte = Kilobinary-<br />
Byte<br />
Speicherkapazitäten<br />
optischer Datenträger:<br />
CD: 700 MiB<br />
DVD: 4,7 GB<br />
Achtung! Expertenwissen: Binärpräfixe<br />
Wie Sie bereits erfahren haben, spielt das binäre Zahlensystem mit seinen Zweierpotenzen in<br />
der Informatik eine große Rolle. Dieser Umstand führte in der Vergangenheit häufig zu Missverständnissen<br />
im Zusammenhang mit den SI-Vorsilben, da z. B. die Vorsilbe Kilo einmal für<br />
1000, ein anderes Mal für 1024 (2 10 ) verwendet wurde.<br />
Daher wurden im Jahr 1999 die Binärpräfixe mit der Norm IEC 60027-2 weltweit geregelt und<br />
in das SI-System übernommen.<br />
Vorsilbe Abkürzung Potenz Zahl<br />
Kibi Ki 210 1024<br />
Mebi Mi 220 1 048 576<br />
Gibi Gi 230 1 073 741 824<br />
Tebi Ti 240 1 099 511 627 776<br />
Pebi Pi 250 1 125 899 906 842 624<br />
Exbi Ei 260 1 152 921 504 606 846 976<br />
Der Unterschied zwischen Kilo und Kibi ist die Zahl, der die Vorsilbe entspricht: Kilo = 1000,<br />
Kibi = 1024. Je nachdem, welche Einheit verwendet wird, wird unterschiedlich gerechnet, z. B.<br />
1 KiB = 1024 Byte, 1 kB = 1000 Byte.<br />
L 0.7: Gigabyte versus Gibibyte<br />
Wie viele Byte sind 45 GB bzw. 45 GiB?<br />
45 GB · 10 9 = 45 000 000 000 Byte<br />
45 GiB · 2 30 = 48 318 382 080 Byte<br />
Ü 0.7: Binärpräfixe ��<br />
a) In einem Verkaufsprospekt eines PCs ist die Größe der Festplatte mit 1 TB angegeben.<br />
Geben Sie die Größe der Festplatte in GiB an!<br />
b) Die Speicherkapazität einer DVD beträgt 4,7 GB, jene einer CD 700 MiB. Geben Sie die<br />
Größe beider Speichermedien in MB an!<br />
L 0.8: Nettokapazitäten von Speichermedien<br />
Wie viele Byte passen auf ein USB-Gerät?<br />
Rechnen Sie die Speicherkapazität eines USB-Sticks von 8 GB in<br />
GiB um!<br />
8 GB · 1000 · 1000 · 1000 : 1024 : 1024 : 1024 = 7,45 GiB<br />
Rechnen Sie die Speicherkapazität einer externen Festplatte von<br />
2 TB in TiB um!<br />
2 TB · 10004 : 10244 USB-Stick<br />
= 1,82 TiB<br />
Wie groß sind die Unterschiede zwischen Brutto- und Nettokapazitäten in Prozent?<br />
8 GB USB-Stick: 7,45 : 8 = 93,13 %<br />
2 TB Festplatte: 1,82 : 2 = 91 %<br />
Je größer die Maßeinheit ist, desto größer ist der Unterschied zwischen Brutto- und<br />
Nettokapazität.<br />
Die Nichtbeachtung der Unterschiede zwischen den Binärpräfixen und den herkömmlichen SI-<br />
Präfixen kann zu verwirrenden Informationen über die Größe eines Speichermediums führen.<br />
Die Speicherkapazität einer CD beträgt z. B. 700 MiB, jene der DVD 4,7 GB, das sind aber nur<br />
4482 MiB. Tatsächlich wird in der Praxis die Größe einer CD sehr häufig mit 700 MB angegeben,<br />
was streng genommen falsch ist.<br />
Angewandte Informatik HTL
Ms. Check und<br />
Mr. Expert<br />
Brutto- und<br />
Nettokapazität<br />
unterscheiden sich aus<br />
verkaufstechnischen<br />
Gründen .<br />
Eine CD fasst 700 MiB. Wie viele MB sind das?<br />
Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen<br />
Das Lehrbeispiel L 0.8 zeigt Ihnen, dass bei der Umrechnung<br />
von Vorsilben nicht immer der Faktor 1024 verwendet<br />
wird. Es werden zahlreiche Produkte angeboten,<br />
deren angegebene Speicherkapazität (Bruttokapazität)<br />
deutlich über der Nettokapazität liegt. Warum ist das so?<br />
Festplattenhersteller geben aus verkaufstechnischen<br />
Gründen möglichst hohe Kapazitäten für ihre Laufwerke<br />
an. Eine 1-TB-Festplatte könnte somit 1 000 000 000 000<br />
Byte speichern. Errechnen Sie die Nettokapazität, so erhalten<br />
Sie als tatsächlich nutzbare Speicherkapazität für<br />
Ihr Laufwerk im Rechner lediglich 0,909 TiB. Die Nettokapazität<br />
liegt um 9 % unter der Bruttokapazität.<br />
In der Praxis finden Binärpräfixe kaum Beachtung. Sie werden de facto nicht verwendet.<br />
Wir verzichten in weiterer Folge auf den Einsatz von Binärpräfixen und geben Speichergrößen<br />
ausschließlich in kB, MB, GB, TB usw. mit dem Umrechnungsfaktor 1000 an.<br />
Zur Umrechnung zwischen Größeneinheiten dienen die SI-Präfixe. Zusätzlich müssen wir beachten,<br />
ob die Größe in Bit oder Byte angegeben ist (1 Byte = 8 Bit).<br />
L 0.9: WLAN-Bandbreitenberechnung<br />
Die Datenübertragungsrate einer WLAN-Verbindung beträgt 54 Megabit/s. Wie viele Kilobyte<br />
bzw. Kibibyte können pro Minute übertragen werden?<br />
54 Mb : 8 · 60 · 1000 = 405 000 kB<br />
54 Mb : 8 · 60 · 106 : 210 = 395 508 KiB<br />
Eine 3,6 MB große MP3-Datei soll aus dem Internet heruntergeladen werden. Der Internetzugang<br />
hat eine Bandbreite von 768 kb/s. Wie lange dauert die Übertragung?<br />
3,6 · 1000 · 8 : 768 = ca. 38 s<br />
Ü 0.8: Downloaddauer berechnen ��<br />
Wie lange dauert der Download eines 45 MB großen Videos aus dem Internet, wenn eine<br />
Bandbreite von 56 Kibibit/s zur Verfügung steht?<br />
Ü 0.9: Speicherplatzbedarf berechnen ��<br />
Ein Einzelbild eines Hollywoodfilms auf einer DVD hat eine Auflösung von 720 · 576 Bildpunkten.<br />
Pro Bildpunkt werden 24 Bit für die Farbinformation benötigt. Pro Sekunde werden<br />
25 Einzelbilder dargestellt. Wie groß ist der Speicherplatzbedarf für einen Film mit einer<br />
Spieldauer von zwei Stunden? (Annahme: unkomprimierte Speicherung)<br />
GB:<br />
GiB:<br />
Festplatte<br />
700 · 1024 · 1024 = 700 · 2 20 = 734 003 200 Byte = 734 MB<br />
Angewandte Informatik HTL 11<br />
0 Grundlagen der Informatik
12<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
Übungsbeispiele<br />
Sie finden diese<br />
Übungsbeispiele mit<br />
automatischer Aufgabenkontrolle<br />
unter der<br />
ID: 1012.<br />
erledigt: w✔<br />
Ü 0.10: w<br />
Ü 0.11–Ü 0.15: w<br />
Ü 0.17: w<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
Üben<br />
Ü 0.10: Begriffe �<br />
Ordnen Sie die folgenden Begriffe durch Ankreuzen zu:<br />
Begriff<br />
Zentraleinheit<br />
Microsoft Word<br />
Auf dem PC<br />
geschriebener Brief<br />
Digitalkamera<br />
Mikrofon<br />
MP3-Musikdateien<br />
Bildbearbeitungsprogramm<br />
Internet Explorer<br />
CD<br />
Scanner<br />
Windows<br />
Hardware Software Daten<br />
Ü 0.11: Binärzahlen umwandeln ��<br />
Wandeln Sie folgende Binärzahlen in Dezimalzahlen bzw. Hexadezimalzahlen um:<br />
Binärzahl<br />
1111 0110<br />
1001 0101<br />
0010 0001<br />
Dezimalzahl Hexadezimalzahl<br />
Ü 0.12: Binärzahlen in Hexadezimalzahlen umwandeln ��<br />
Wandeln Sie folgende Binärzahlen in Hexadezimalzahlen um:<br />
Binärzahl Hexadezimalzahl<br />
1111 0110 1101 0011<br />
1001 0101 1111 0000<br />
0010 0001 0101 1010<br />
Ü 0.13: Hexadezimalzahlen in Binärzahlen umwandeln ��<br />
Wandeln Sie folgende Hexadezimalzahlen in Binärzahlen um:<br />
Hexadezimalzahl Binärzahl<br />
F6<br />
A145<br />
FC88<br />
Ü 0.14: Bit/Byte �<br />
Wie viele Bit sind 56 Byte?<br />
ID: 1012<br />
Ü 0.15: Speicherkapazität berechnen ��<br />
Die Speicherkapazität einer DVD beträgt 4,7 GB. Ein MP3-Titel benötigt durchschnittlich 3700<br />
Kilobyte. Wie viele Musiktitel passen auf eine DVD?<br />
Ü<br />
Angewandte Informatik HTL
ID: 1012<br />
MUSTERUNTERNEHMEN<br />
Ü 0.16: Zeichencodierung ��<br />
Schreiben Sie den Satz „Ich gehe in die 1. Klasse“ als ASCII-Code!<br />
Beispiele: ! = 21, + = 2B; A = 41; a = 61<br />
ASCII-Code (hexadezimal):<br />
ASCII-Zeichentabelle<br />
Weitere Übungen im SbX<br />
Ü 0.19: Größeneinheiten ��<br />
Bearbeiten Sie das Übungsbeispiel „Größeneinheiten“!<br />
Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen<br />
Ü 0.17: Speicherplatzbedarf berechnen ���<br />
Ein Standardbrief von einer A4-Seite umfasst ungefähr 30 Zeilen mit durchschnittlich jeweils 50<br />
Unicode-Zeichen. Wie viel Speicherplatz wird für den Brief benötigt? Berechnen Sie die Dateigröße<br />
in den Größeneinheiten kB und MB!<br />
Kilobyte:<br />
Megabyte:<br />
Ü 0.18 zum Expertenwissen: Größe einer Musikdatei berechnen ���<br />
Sie laden eine Musikdatei mit einer Größe von 3 MB aus dem Internet herunter. Sie haben allerdings<br />
nur ein 56k-Modem, d. h., pro Sekunde werden 56 Kibibit Daten übertragen. Wie lange<br />
müssen Sie warten, bis der Song vollständig auf Ihre Festplatte kopiert wurde?<br />
Ü 0.20: Bandbreitenberechnung ���<br />
Bearbeiten Sie das Übungsbeispiel „Bandbreitenberechnung“ der H2Ö GmbH!<br />
Angewandte Informatik HTL 13<br />
0 Grundlagen der Informatik
14<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
Computertechnik<br />
heute<br />
Datenverarbeitungsprozesse<br />
Hardware, Software<br />
und Daten<br />
Bit und Byte<br />
Zeichencodierung<br />
Zahlensysteme<br />
Vorsilben für<br />
Maßeinheiten<br />
Binärpräfixe<br />
Brutto- und<br />
Nettokapazität<br />
ID: 1013<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
Sichern<br />
In dieser Lerneinheit haben Sie wichtige Begriffe rund um die Computertechnik sowie<br />
Zahlensysteme und Größeneinheiten kennengelernt.<br />
Der Personalcomputer ist das zentrale Gerät für multimediale Anwendungen. Computertechnik<br />
und Unterhaltungselektronik sind miteinander verschmolzen.<br />
Die Kernprozesse der Datenverarbeitung sind Eingabe, Verarbeitung und Ausgabe (EVA). Sie<br />
werden durch den Hilfsprozess der Speicherung unterstützt.<br />
Computer und Geräte der Unterhaltungselektronik, wie Handy, DVD-Player oder HDTV, verfügen<br />
über Hard- und Softwarekomponenten, welche aufeinander abgestimmt sind. Mithilfe<br />
von Programmabläufen generiert ein Benutzer Daten.<br />
Ein Byte besteht aus 8 Bit. Die Speicherung von Zahlen erfolgt im Computer in Binärform. Ein<br />
Bit kann die Werte True und False annehmen, die mit den Binärziffern 1 und 0 dargestellt<br />
werden.<br />
Der ASCII-Zeichensatz verwendet zur Darstellung 7 Bit und enthält keine länderspezifischen<br />
Zeichen wie Umlaute. Er ist die Basis für wichtige Zeichensätze wie ISO-Latin und Unicode. Das<br />
Internet, Linux und Windows verwenden Unicode zur Zeichencodierung.<br />
Zur einfacheren Darstellung von Binärzahlen wird in der Computerindustrie häufig das hexadezimale<br />
Zahlensystem verwendet. Es besteht aus 16 Ziffern (0 bis 9 und A bis F). Eine<br />
Hexziffer ist ein Nibble, das sind 4 Bit.<br />
Der Umrechnungsfaktor zwischen den Größenordnungen Kilo, Mega, Giga, Tera, Peta und<br />
Exa beträgt 1000 (10 3 ).<br />
Der Umrechnungsfaktor zwischen den Binärpräfixen Kibi, Mebi, Gibi, Tebi, Pebi und Exbi<br />
beträgt 1024 (2 10 ).<br />
Aus verkaufstechnischen Gründen wird bei Speicherkapazitäten meist die Bruttokapazität<br />
angegeben. Für die Angabe der Nettokapazitäten werden die Binärpräfixe verwendet.<br />
Zusätzlich zu dieser Zusammenfassung finden Sie im SbX eine Audio-Wiederholung<br />
zur Wiedergabe mit dem Audio-Player und als MP3-Datei sowie eine Bildschirmpräsentation.<br />
Wissen<br />
Kontrollfragen und -aufgaben<br />
1. Nennen Sie mindestens fünf Hardware-Elemente für den Multimedia-Einsatz zu Hause!<br />
ID: 1014<br />
2. Beschreiben Sie den Datenverarbeitungsprozess anhand einer Kundenverwaltung mit Rechnungsdruck!<br />
3. Welchen Datenverarbeitungsprozessen ist das Schreiben eines Briefes mit einem Textverarbeitungsprogramm<br />
zuzuordnen?<br />
4. Benennen Sie die Begriffe Hardware, Software und Daten in Zusammenhang mit Mobiltelefon,<br />
SMS und Adressbuch!<br />
Ü<br />
Ü<br />
ID: 1013<br />
Angewandte Informatik HTL
Sie finden die Aufgaben<br />
4 bis 16 mit automatischerAufgabenkontrolle<br />
unter der<br />
ID: 1014.<br />
erledigt: w✔<br />
Aufgaben 4–15: w<br />
Aufgabe 16: w<br />
ID: 1014<br />
Ein kurzer<br />
Wissens-Check<br />
bevor’s weitergeht!<br />
Weitere Aufgabe im SbX<br />
16. Stellen Sie sich einem Quiz mit fünf Fragen!<br />
Lerneinheit 1: Begriffe und Grundlagen<br />
5. Ordnen Sie die Begriffe Hardware, Software und Daten der Film-DVD „Avatar – Aufbruch<br />
nach Pandora“ zu!<br />
6. Wie viele Bit werden benötigt, um die Zahl 4000 darstellen zu können?<br />
7. Wie viele Zahlenkombinationen sind mit einem 128-Bit-Passwort möglich?<br />
8. Worin unterscheiden sich die Zeichencodierungen ASCII, Latin und Unicode?<br />
9. Welche Dezimalzahl steht für die Binärzahl 11001100?<br />
10. Welche Binärzahl steht für die Hexadezimalzahl FACE?<br />
11. Welche Dezimalzahl steht für die Hexadezimalzahl BADBEE?<br />
12. Wandeln Sie die Binärzahl 1111010100011100 in eine Hexadezimalzahl um!<br />
13. Wie viel Speicherkapazität (in MB) wird benötigt, wenn ein Dokument 7 Mio. Zeichen im<br />
Unicode-Format enthält?<br />
14. Eine Videothek lagert 2500 Filme auf DVD. Eine Film-DVD fasst rund 8,5 GB. Wie groß ist die<br />
Speicherkapazität aller DVDs zusammen (in TB)?<br />
15. Wandeln Sie die Dezimalzahl 255 in das binäre und das hexadezimale Zahlensystem um!<br />
Wissens-Check<br />
Ich kann Datenverarbeitungsprozess erklären.<br />
Ich kann die Begriffe Hardware, Software, Bit und Byte erklären.<br />
Ich kann Dezimal-, Binär- und Hexadezimalzahlen umrechnen.<br />
Ich kann Kilo, Mega, Giga und Tera zur Darstellung von<br />
Datenmengen verwenden.<br />
� � �<br />
Angewandte Informatik HTL 15<br />
0 Grundlagen der Informatik
16<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
Alle SbX-Inhalte zu dieser<br />
Lerneinheit finden<br />
Sie unter der ID: 1020.<br />
Eine Bildschirmpräsentation<br />
mit allen Abbildungen<br />
zum Schritt<br />
LERNEN finden Sie<br />
unter der ID: 1021.<br />
Als Mainframe<br />
werden extrem<br />
leistungsfähige Großrechner<br />
bezeichnet .<br />
Der Server<br />
ist das zentrale Gerät in<br />
einem Computernetzwerk<br />
.<br />
PDA =<br />
Personal Digital<br />
Assistant<br />
Einen Artikel über die<br />
Geschichte des PCs<br />
finden Sie unter der<br />
ID: 1021.<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
Lerneinheit 2<br />
Personal Computer<br />
Laufend flattern Prospekte mit PC-Angeboten ins Haus. In dieser Lerneinheit beschäftigen<br />
Sie sich mit den Komponenten eines PCs, damit Sie die Angebote anhand<br />
der Leistungsdaten vergleichen können und die richtige Kaufentscheidung treffen.<br />
<strong>Lernen</strong><br />
1 Arten von Computersystemen<br />
Vom PDA bis zum Großrechner<br />
Heute sind unterschiedliche Arten von Computersystemen erhältlich. Das Angebot reicht vom<br />
kleinen PDA, mit dem wir unsere Adressen und Termine verwalten können, über Desktop-PCs,<br />
Notebooks, Server für kleine und große Netzwerke bis hin zu leistungsfähigen Großrechnern<br />
bzw. Supercomputern.<br />
Leistung<br />
PDA<br />
Desktop-PC<br />
Notebook<br />
Arten von Computersystemen nach Leistung und Preis<br />
Netzwerkserver<br />
Mainframe<br />
Wir konzentrieren uns auf jene Geräte, die derzeit den größten Marktanteil haben: Personalcomputer.<br />
Sehen wir uns an, aus welchen Teilen ein moderner PC besteht.<br />
Ü 0.21: Desktop-PCs versus Notebooks ��<br />
Welche Vor- und Nachteile haben Desktop-PCs gegenüber Notebooks?<br />
Preis<br />
Ü 0.22: Geschichte des IBM PCs �<br />
Lesen Sie den Artikel über die Geschichte des PCs im SbX und beantworten Sie die folgenden<br />
Fragen:<br />
a) Wann hat IBM den ersten PC der Öffentlichkeit vorgestellt und verkauft?<br />
b) Wie groß war der Hauptspeicher des ersten PCs?<br />
c) Auf welchen Medien wurden die Daten gespeichert und wie groß war deren Kapazität?<br />
Ü<br />
ID: 1021<br />
Angewandte Informatik HTL
Der Suspend<br />
schaltet den PC automatisch<br />
ab, wenn dieser<br />
nicht benutzt wird, und<br />
ermöglicht das rasche<br />
Weiterarbeiten, wenn<br />
der Benutzer eine beliebige<br />
Taste drückt .<br />
Mr. What und<br />
Ms. Check<br />
2 Bestandteile eines PCs<br />
Die Teile eines Multimedia-Desktops<br />
Lerneinheit 2: Personal Computer<br />
Jeder PC bietet Anschlussmöglichkeiten für diverse Zusatzgeräte, wie z. B. für Speichermedien,<br />
DVD- und BD-Laufwerke, Videokameras, Fotoapparate, Drucker, Netzwerkkomponenten, Internet<br />
usw. Wer seinen PC immer bei sich haben möchte, kann ebenfalls aus verschiedenen Angeboten<br />
auswählen.<br />
Monitor<br />
Lautsprecher<br />
Tastatur<br />
Bestandteile eines Multimedia-Desktops<br />
Notebook<br />
Tablet-PCs<br />
Varianten mobiler Personalcomputer<br />
Welche Vorteile bietet ein Desktop-<br />
PC gegenüber einem Notebook?<br />
Welche Vorteile bietet ein<br />
Notebook gegenüber einem<br />
Desktop-PC?<br />
Zentraleinheit<br />
Maus<br />
Mobile Geräte stehen den Desktop-PCs<br />
in puncto Leistungsfähigkeit keineswegs<br />
nach. Die Herausforderung bei der Entwicklung<br />
besteht vor allem im Erzielen<br />
einer möglichst langen Akkulaufzeit.<br />
Neben Stromsparfunktionen (Suspend-<br />
Modi) werden Notebooks mit speziellen<br />
Mobilvarianten von Mikroprozessoren<br />
ausgestattet, die sich auch während<br />
des Betriebes abschalten können, wenn<br />
nicht die volle Rechenleistung benötigt<br />
wird. Durch ihre geringere Leistungsaufnahme<br />
entwickeln sie weniger Hitze<br />
und benötigen weniger Strom.<br />
Angewandte Informatik HTL 17<br />
PDAs<br />
Der Desktop-PC kann leicht mittels Steckkarten oder Festplatten<br />
erweitert werden . Außerdem sind Zentraleinheit<br />
und Monitor getrennt, sodass man bei einem PC-Neukauf<br />
den Monitor weiterverwenden kann .<br />
Mit einem Notebook kann man überall arbeiten . Die Stromversorgung<br />
erfolgt über einen Akku, der auch gegen Stromausfall schützt .<br />
Ü 0.23: PDA ��<br />
Ein Freund/Eine Freundin möchte sich einen PDA kaufen. Erkläre ihm/ihr den Unterschied<br />
zwischen einem PDA, einem Tablet-PC und einem Notebook. Recherchiere im Internet und<br />
nenne zu jeder Variante ein konkretes Modell und einen Preis!<br />
0 Grundlagen der Informatik
18<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
Mainboard Asus P5K3<br />
Andere Begriffe für<br />
Mainboard sind<br />
Motherboard und<br />
Hauptplatine .<br />
Installierter DDR3-<br />
Hauptspeicher am<br />
Mainboard<br />
Das Netzteil versorgt<br />
alle Bauteile des PCs<br />
mit Strom .<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
3 Mainboard und Prozessor<br />
Wir machen einen Blick unter die „Haube“ des Desktops .<br />
Bestandteile der Zentraleinheit<br />
1 Das Mainboard enthält Prozessor-Sockel, Chipset, Steckplätze für Hauptspeicher<br />
und für Erweiterungskarten sowie I-/O-Schnittstellen für Ein- und Ausgabegeräte.<br />
Das Mainboard ist eine Platine, die mit zahlreichen hochintegrierten Schaltkreisen bestückt<br />
ist. Es enthält Anschlussmöglichkeiten (Schnittstellen) für Tastatur, Maus, USB-Geräte, Lautsprecher,<br />
Netzwerkkabel, Monitor usw. Erweiterungskarten können in freie Steckplätze (z. B.<br />
PCI-Express) eingebaut werden.<br />
2 Die Hauptspeichermodule werden in die dafür vorgesehenen Sockel gesteckt.<br />
Beim Einbau von Speichermodulen ist darauf zu achten, dass der richtige Modulstandard gewählt<br />
wird, z. B. DDR2, DDR3, SODIMM, und dass der Hauptspeicher die Busgeschwindigkeit<br />
des Mainboards unterstützt. Diese wird in MHz angegeben, z. B. DDR3: 1333 MHz.<br />
3 Über Flachbandkabel werden die Massenspeicher an einen Controller am Mainboard<br />
angeschlossen.<br />
Das Mainboard enthält Anschlüsse für Massenspeicher wie Festplatten, DVD- oder BD-Laufwerke<br />
sowie Controller für diese Geräte.<br />
Netzteil<br />
Netzteil<br />
Bestandteile eines Desktop-PCs<br />
Prozessor<br />
mit Kühler<br />
Mainboard<br />
DVD-RW<br />
Festplatte<br />
Speichersockel<br />
4 Alle Geräte der Zentraleinheit werden<br />
mit Strom aus dem Netzteil versorgt.<br />
Alle Teile des PCs befinden sich in einem Gehäuse,<br />
das mit einem Netzteil ausgerüstet ist und<br />
den Strom aus der Steckdose in eine Wechselspannung<br />
von 5 V und 12 V umwandelt.<br />
Die Leistungsfähigkeit des Netzteils wird in Watt<br />
angegeben und muss größer als die Gesamtleistung<br />
aller angeschlossenen Komponenten des<br />
PCs sein.<br />
Angewandte Informatik HTL
CPU<br />
bedeutet „Central<br />
Processing Unit“ und<br />
ist der englische<br />
Fachbegriff für<br />
Mikroprozessor .<br />
AMD Athlon 64 FX<br />
Prozessor<br />
Die Produktion von<br />
Mikroprozessoren erfolgt<br />
in staubfreier Umgebung<br />
. Das Bild zeigt<br />
die Produktionsumgebung<br />
bei Intel .<br />
Lerneinheit 2: Personal Computer<br />
Ü 0.24: PC-Bestandteile �<br />
Öffnen Sie Ihren PC, indem Sie die Abdeckung abnehmen. Suchen Sie die bezeichneten Teile<br />
und benennen Sie sie richtig. Erstellen Sie eine Skizze auf einem Blatt Papier!<br />
I-/O-Schnittstellen<br />
Steckplätze<br />
Mikroprozessor<br />
Chipset<br />
Mikroprozessor<br />
mit Kühler<br />
Speicher-<br />
Steckplätze<br />
Die wichtigsten Hersteller für PC-Mikroprozessoren sind die beiden kalifornischen Firmen Intel<br />
und AMD. Hergestellt werden Prozessoren in Reinräumen, also in partikelfreier Umgebung, auf<br />
sogenannten Wafern. Ein Wafer ist eine ca. 1 mm dicke Scheibe aus Silizium, auf der Chips<br />
hergestellt werden. Jeder Wafer enthält Cores (Kerne) für mehrere Prozessoren.<br />
Wafer und Prozessor-Cores<br />
Mikroprozessor<br />
Core<br />
Wafer<br />
Angewandte Informatik HTL 19<br />
0 Grundlagen der Informatik
20<br />
<strong>Lernen</strong> Üben<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
Expertenwissen für<br />
besonders Interessierte<br />
ALU =<br />
Arithmetic Logical Unit<br />
(Rechenwerk)<br />
XOR bedeutet<br />
entweder . . .oder .<br />
OR ist eine Kombination<br />
aus XOR und AND .<br />
NOT dreht alle Bit in<br />
ihr Gegenteil um .<br />
Intel-kompatibel<br />
bedeutet, dass der<br />
Prozessor die x86-Maschinensprache<br />
benutzt,<br />
die heute z . B . von<br />
Windows oder Linux<br />
unterstützt wird .<br />
Die Sony Playstation 3<br />
hat einen IBM-Cell-<br />
Prozessor (RISC).<br />
Cache<br />
ist ein sehr schneller<br />
Zwischenspeicher, der<br />
Speicherzugriffe<br />
beschleunigt .<br />
Pipelining<br />
ermöglicht die Parallelverarbeitung<br />
von<br />
Befehlen .<br />
Die Geschwindigkeit<br />
eines Prozessors ist<br />
nicht nur von der Taktfrequenz<br />
abhängig .<br />
Achtung! Expertenwissen: Aufbau eines Mikroprozessors<br />
Die Architektur eines Prozessors wurde von dem Mathematiker und Physiker John von Neumann<br />
im Jahr 1945 erstmals beschrieben. Nach ihr ist auch heute noch jeder Prozessor aufgebaut.<br />
Von-Neumann-Rechnermodell<br />
1 Das Rechenwerk (ALU) ist für arithmetische und logische Funktionen zuständig.<br />
Die arithmetische Einheit des Rechenwerks kann z. B. zwei Binärzahlen addieren. Durch wiederholtes<br />
Addieren in einer Schleife wird eine Multiplikation ausgeführt:<br />
z. B. 2 · 5 = 2 + 2 + 2 + 2 + 2<br />
Eine häufig benutzte logische Operation ist die AND-Operation (logisches Und): z. B. 1010<br />
AND 1100 = 1000. Nur wenn beide Bit 1 sind, ist das Ergebnis der Operation 1, sonst 0.<br />
Weitere logische Operationen sind OR, XOR und NOT.<br />
2 Das Steuerwerk führt Befehle in Maschinensprache aus.<br />
Jeder Prozessor kennt seine eigene Maschinensprache. Wir unterscheiden bei der Befehlsverarbeitung<br />
zwei grundsätzlich verschiedene Code-Sets:<br />
CISC (Complex Instruction Set Code) verwendet eine große Zahl an fix<br />
im Prozessor gespeicherten Befehlen. PC-Prozessoren von Intel und AMD<br />
sind CISC-Prozessoren.<br />
RISC (Reduced Instruction Set Code) benutzt eine sehr kleine Zahl an<br />
fixen Prozessorbefehlen, die dafür aber sehr schnell abgearbeitet werden<br />
können. Vorteile sind u. a. kurze Entwicklungszyklen durch den einfacheren<br />
Aufbau und günstigere Produktionskosten. RISC-Prozessoren werden<br />
IBM-Cell-Prozessor<br />
z. B. von Sony in der Playstation 3 (IBM-Cell-Prozessor – siehe Bild) oder<br />
Sun (Sun Sparc) verwendet.<br />
3 Register sind kleine, extrem schnelle Speichereinheiten für Zwischenergebnisse,<br />
z. B. von Rechenoperationen.<br />
Zur Erhöhung der Rechengeschwindigkeit werden Prozessoren mit Caches und zusätzlichen<br />
Fließkommarechenwerken ausgestattet. Für die effizientere Bearbeitung von Befehlen wird<br />
das Pipelining verwendet. Die Taktfrequenz gibt den Rhythmus der Verarbeitung in MHz<br />
oder GHz an.<br />
ALU<br />
Arithmetic Logical Unit<br />
Steuerwerk<br />
Prozessor<br />
Von-Neumann-Rechnermodell<br />
Register<br />
Peripherie-Bus<br />
RAM ROM<br />
János Neumann<br />
alias John von Neumann,<br />
geboren<br />
1903 in Budapest,<br />
gestorben 1957 in<br />
Washington, war der<br />
Begründer des Von-<br />
Neumann-Rechnermodells<br />
.<br />
Der von Intel im Jahr 1978 vorgestellte 8086-Mikroprozessor war der „Urgroßvater“ aller PC-<br />
Prozessoren und verwendete erstmals den x86-Befehlssatz. Folgende Architekturen haben sich<br />
im Lauf der Zeit entwickelt:<br />
Angewandte Informatik HTL
Der Intel Core2 Extreme<br />
QuadCore-Die (QX6850)<br />
fasst 582 Mio . Transistoren<br />
. Die Gatelänge<br />
eines Transistors beträgt<br />
65 Nanometer .<br />
Mikrostruktur eines<br />
Intel Core-2-Prozessors<br />
Architektur eines Mikroprozessors<br />
1 16-Bit-Architektur<br />
Lerneinheit 2: Personal Computer<br />
1978 stellte Intel die 8086- und 8088-Prozessoren für den IBM-PC vor. Wie der etwas später<br />
entwickelte 80286 verfügten diese Prozessoren über einen 16-Bit-x86-Befehlssatz. Die Zeit<br />
der 8-Bit-Prozessoren ging damit zu Ende.<br />
2 32-Bit-Architektur<br />
1985 kam der Intel 80386-Prozessor auf den Markt. Er begründete eine neue Ära, die bis<br />
zum Pentium 4 andauerte. Der iA32-Befehlssatz erweiterte den x86-Befehlssatz der 16-Bit-<br />
Architektur und war vollständig abwärtskompatibel.<br />
3 64-Bit-Architektur<br />
2003 begann für den x86 das „dritte Zeitalter“. AMD brachte einen zu x86 kompatiblen<br />
64-Bit-Befehlssatz mit dem Namen AMD64 im Athlon-64-Prozessor auf den Markt. Intel<br />
musste wenig später den Erfolg von AMD anerkennen und mit dem EM64T-Befehlssatz<br />
nachziehen. Der von Intel favorisierte iA64-Befehlssatz für die Itanium-Prozessoren konnte<br />
sich mangels Kompatibilität zu x86 gegen AMD nicht durchsetzen. Der neue Befehlssatz<br />
AMD64/EM64T wurde von Linux und Windows XP Professional x64 Edition unterstützt.<br />
Eine breite Akzeptanz von x64 begann mit der Markteinführung von Windows Vista im<br />
Jahr 2007.<br />
Ms. Check und Welche Prozessoren werden in<br />
Mr. Expert Notebooks verwendet? Bei Notebooks werden zur Erzielung möglichst langer Akkulaufzeiten<br />
stromsparende Mobilprozessoren benutzt .<br />
Der Front Side Bus verbindet<br />
den Prozessor<br />
mit der Northbridge des<br />
Chipsets .<br />
AMD hat beim Athlon<br />
64 einen Teil der Northbridge<br />
bereits im Prozessor<br />
integriert .<br />
Stimmt es, dass die Geschwindigkeit eines Prozessors<br />
nur von der Taktfrequenz abhängt? Nein, das stimmt nicht . Die Taktfrequenz ist nur<br />
ein Faktor, der für die Rechenleistung eines Prozessors<br />
ausschlaggebend ist . Andere Faktoren sind Architektur<br />
(16 Bit, 32 Bit, 64 Bit), Code-Set (CISC, RISC), Größe<br />
der Caches, Anzahl der Cores usw .<br />
Was bedeutet Quad-Core?<br />
Core steht für den Prozessorkern . Quad-Core bedeutet, dass in einem<br />
Prozessor vier Kerne enthalten sind . Dadurch kann bei gleicher Taktfrequenz<br />
die Leistung eines Prozessors gesteigert werden . Die Anzahl der<br />
Kerne ist noch weiter steigerbar (Multi-Core) .<br />
Chipset und Front Side Bus<br />
Das Chipset steuert die Datenströme zwischen Prozessor, Hauptspeicher und Grafikkarte<br />
(Northbridge) sowie den Steckplätzen für Peripheriegeräte (Southbridge).<br />
Front Side Bus<br />
Serial-ATA<br />
I/O USB Ethernet<br />
Bestandteile des Chipsets<br />
Prozessor<br />
Northbridge<br />
Southbridge<br />
PCI/PCIe<br />
Speicher<br />
Grafikkarte<br />
Steckplätze<br />
Das Chipset verbindet den Prozessor<br />
mit den restlichen Teilen eines<br />
PCs. Die Northbridge stellt eine<br />
besonders schnelle Verbindung zu<br />
Grafikkarte und Hauptspeicher her.<br />
Die Southbridge ist für die Verbindung<br />
zu anderen Geräten, wie<br />
Festplatte, USB und Steckkarten,<br />
zuständig.<br />
AMD ging beim Athlon 64 erstmals<br />
dazu über, die Speicheranbindung<br />
der Northbridge direkt in den Prozessor<br />
zu integrieren.<br />
Angewandte Informatik HTL 21<br />
0 Grundlagen der Informatik
22<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
Speicherkosten in Euro<br />
pro MB Arbeitsspeicher<br />
1973: 75 000<br />
1977: 5 000<br />
1981: 400<br />
1984: 130<br />
1987: 20<br />
1990: 7<br />
1995: 3<br />
2001: 0,08<br />
2010: 0,01<br />
(Computer Bild)<br />
SODIMM-Hauptspeichermodul<br />
für<br />
Notebooks<br />
Als Refresh wird das<br />
ständige Versorgen<br />
des RAM mit Strom<br />
bezeichnet .<br />
BIOS =<br />
Basic Input<br />
Output System<br />
EEPROMs<br />
werden unter dem<br />
Namen Flash-Speicher<br />
verbreitet eingesetzt,<br />
z . B . bei Memory-Sticks<br />
und Speicherkarten .<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
4 Speicher<br />
Die große Schreibtischlade für den Prozessor<br />
Der Prozessor hat mit seinen Registern nur ein sehr begrenztes Speichervolumen. Ein Computer<br />
benötigt daher einen vom Prozessor getrennten Arbeitsspeicher.<br />
RAM und ROM am Beispiel des Personalcomputers<br />
Speicherarten<br />
RAM<br />
Random Access Memory<br />
Prozessor RAM<br />
Arbeitsspeicher<br />
ROM<br />
Read Only Memory<br />
Basic Input Output<br />
System (BIOS)<br />
1 Der Hauptspeicher (RAM) wird als schneller Arbeitsspeicher für den Prozessor<br />
verwendet. Eine Speicherstelle kann vom Prozessor direkt adressiert werden.<br />
DDR3-Hauptspeichermodul<br />
Im RAM werden Programme und Daten während der<br />
Arbeit mit dem PC abgelegt und laufend verändert. Diese<br />
Form des Speichers benötigt eine ständige Stromversorgung,<br />
um Daten halten zu können.<br />
2 Persistente Speicher (ROM) benötigen keine Stromversorgung zur Datenhaltung.<br />
Der Zugriff auf die Daten erfolgt blockweise.<br />
Zum Betrieb eines PCs ist eine Betriebssoftware (BIOS) erforderlich, die den Start des Betriebssystems<br />
bewirkt. Das BIOS wird aus einem<br />
a) ROM (Read Only Memory),<br />
b) EPROM (Eraseable Programmable Read Only Memory) oder<br />
c) EEPROM (Electrically Eraseable Programmable Read Only Memory)<br />
geladen. Bei den ROM-Speichern handelt es sich generell um persistente Speicher, die Daten<br />
auch ohne Stromversorgung halten. Im Gegensatz zum RAM kann aber der Inhalt des Speichers<br />
nicht direkt adressiert, sondern nur blockweise gelesen werden. Deshalb ist der Zugriff<br />
deutlich langsamer als beim RAM.<br />
Der Gegenwert für 1 MB Arbeitsspeicher betrug im Jahr 1973 ein Haus, im Jahr 1984<br />
ein Fahrrad, im Jahr 1990 ein Brathuhn und im Jahr 2010 ein Gummibärchen.<br />
Angewandte Informatik HTL
PCI =<br />
Peripheral Component<br />
Interconnect<br />
AGP =<br />
Accelerated<br />
Graphics Port<br />
PCIe<br />
PCI-Express ist skalierbar<br />
von x1 bis x32 .<br />
Durch die Verwendung<br />
von zwei Lanes kann<br />
die Bandbreite verdoppelt<br />
werden .<br />
5 Datenbus und Grafikkarte<br />
Ein PC kann jederzeit erweitert werden .<br />
PCI, AGP und PCI-Express<br />
Lerneinheit 2: Personal Computer<br />
Ü 0.25: Speicheraufrüstung �<br />
Die Tischlerei Holzwurm plant für die Installation von Windows 7 eine Speicheraufrüstung<br />
aller vorhandenen PCs. Insgesamt müssen 10 PCs von 512 MB auf 2 GB Hauptspeicher aufgerüstet<br />
werden. Welche Informationen benötigen Sie, um ein Angebot erstellen zu können?<br />
Der Datenbus verbindet das Chipset und den Prozessor mit Peripheriegeräten, wie z. B. Grafikkarte,<br />
Netzwerkkarte oder Festplatten. Dem standardisierten Datenbus hat der PC seinen enormen<br />
Markterfolg zu verdanken.<br />
1 1992 stellte Intel den PCI-Bus vor. Gemeinsam mit dem AGP beherrschte diese<br />
Technologie den PC-Markt zehn Jahre lang.<br />
PCI arbeitete mit 32 oder 64 Bit und einer Taktrate von 33 oder 66 MHz. Die maximale Datentransferrate<br />
betrug 528 MB/s. Der AGP ermöglichte eine Hochgeschwindigkeitsverbindung<br />
zwischen Prozessor und Grafikkarte. Als maximale Datenübertragungsrate konnten mit<br />
8x-AGP 2133 MB/s erzielt werden. PCI und AGP gelten mittlerweile als überholt. Aus Gründen<br />
der Abwärtskompatibilität befindet sich dennoch ein PCI-Steckplatz in vielen PCs.<br />
2 PCI-Express (PCIe) ist der Nachfolger von PCI. Er bietet einen höheren Datendurchsatz<br />
und mehr Flexibilität.<br />
Bei PCI-Express beträgt der Datendurchsatz für jede 32<br />
Bit breite Verbindung (= Lane) 250 MB/s pro Richtung.<br />
Durch die Koppelung von Lanes kann ein Vielfaches<br />
PCI<br />
dieses Datendurchsatzes erzielt werden (z. B. 4000 MB/s<br />
bei PCIe-x16 für eine Grafikkarte).<br />
In Consumer-PCs werden PCIe-x16- und PCIe-x1-Slots<br />
eingebaut (siehe Bild). Für Netzwerkserver sind zusätz-<br />
PCIe<br />
lich x2, x4, x8 und x32 vorgesehen.<br />
PCI-Express und PCI<br />
Pro Lane kann in einem Taktzyklus 1 Bit übertragen werden. Bei x16 werden demnach in einem<br />
Taktzyklus 16 Bit übertragen.<br />
PCI-Express Links und Lanes<br />
PCIe-Datentransfer<br />
PCIe-Karte<br />
PCIe-Bandbreiten pro Richtung<br />
Angewandte Informatik HTL 23<br />
x1<br />
x4<br />
x8<br />
x16<br />
PCI-Express-Bandbreiten<br />
250 MB/s<br />
1000 MB/s<br />
2000 MB/s<br />
4000 MB/s<br />
0 Grundlagen der Informatik
24<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
Mr. What und<br />
Ms. Check<br />
Ausgänge von<br />
Grafikkarten:<br />
DVI VGA<br />
DVI und HDMI<br />
sind digitale Ausgänge<br />
für Flachbildschirme mit<br />
hoher Auflösung .<br />
VGA<br />
ist ein analoger Ausgang<br />
für alle Monitortypen<br />
.<br />
Die Auflösung<br />
wird in Bildpunkten<br />
(Pixel) angegeben:<br />
XGA 1024 · 768<br />
HD720 1280 · 720<br />
WXGA 1280 · 800<br />
SXGA 1280 · 1024<br />
SXGA+ 1400 · 1050<br />
UXGA 1600 · 1200<br />
WSXGA 1680 · 1050<br />
HD1080 1920 · 1080<br />
WUXGA 1920 · 1200<br />
WQXGA 2560 · 1600<br />
QSXGA 2560 · 2048<br />
Die Farbtiefe<br />
wird in Bit angegeben:<br />
8 Bit 256 Farben<br />
16 Bit 65 536 Farben<br />
24 Bit ~16 Mio . Farben<br />
32 Bit ~4 Mrd . Farben<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
Kann eine PCIe-x1-Karte auch in einen<br />
x2- oder x4-Slot gesteckt werden?<br />
Grafikkarte<br />
Ja, PCIe-Steckplätze sind abwärtskompatibel . Eine x1-<br />
Karte kann daher in jeden PCIe-Slot gesteckt werden .<br />
Aber eine x16-Karte passt nur in einen x16- oder x32-Slot .<br />
Ü 0.26: Bandbreite für HDTV berechnen ��<br />
Berechnen Sie die erforderliche Bandbreite für das Abspielen eines Films mit 25 Vollbildern<br />
pro Sekunde in einer Auflösung von 1280 · 720 Pixel (HDTV) und einer Farbtiefe von 24 Bit.<br />
Wie viele PCI-Express-Lanes werden dafür benötigt?<br />
Die Grafikkarte steuert die Anzeige auf dem Monitor. Moderne Grafikkarten sind selbst ein kleiner<br />
Computer, denn sie besitzen ihren eigenen Prozessor sowie ihren eigenen Speicher.<br />
PCIe-Grafikkarte<br />
PCI-Express-Grafikkarte mit eigenem Grafikprozessor<br />
Typen von Grafikkarten<br />
Grafikprozessor<br />
1 Onboard-Chips sind auf dem Mainboard integriert und sehr günstig, da keine<br />
eigene Karte benötigt wird.<br />
Diese Variante ermöglicht zwar die Darstellung hochauflösender 2D-Bilder mit bis zu<br />
1920 · 1200 Pixel bei 32 Bit Farbtiefe, aber für Windows 7 und schnelle 3D-Spiele ist sie<br />
nicht geeignet.<br />
2 Business-Karten liefern gestochen scharfe Bilder und unterstützen die Ausgabe<br />
auf mehreren Monitoren.<br />
Business-Karten haben relativ wenig Grafikspeicher und nur eingeschränkte 3D-Funktionen,<br />
bieten dafür aber gestochen scharfe Bilder, einen TV-Ausgang und meist die Möglichkeit<br />
zum Anschluss von mehreren Monitoren. Marktführer bei diesen Karten ist die Firma Matrox.<br />
3 Game-Karten sind für Computerspiele und 3D-Darstellungen optimiert und in<br />
allen Preisklassen verfügbar.<br />
Grafikkarten für Computerspiele kosten oft so viel wie ein ganzer PC. Die beiden Marktführer<br />
ATI und NVidia kommen laufend mit Neuerungen auf diesen heißumkämpften Markt.<br />
Ü 0.27: Speicherplatzbedarf berechnen �<br />
Wie viel Speicherplatz belegt ein 32-Bit-Farbbild mit einer Auflösung von 1920 · 1080 Pixel?<br />
Angewandte Informatik HTL
Mr. What und<br />
Ms. Check<br />
Den Betriebsmodus der<br />
Grafikkarte kann man<br />
in Windows 7 in den<br />
Anzeigeeinstellungen<br />
auswählen: Rechtsklick<br />
auf den Desktop | Bildschirmauflösung<br />
Mr. What und<br />
Ms. Check<br />
Local Area Network<br />
(LAN) steht für<br />
lokales Netzwerk .<br />
Für welche Grafikkarte soll ich mich entscheiden,<br />
wenn ich meine privaten Urlaubsfilme<br />
schneiden und bearbeiten möchte?<br />
Lerneinheit 2: Personal Computer<br />
Für diese Art von Anwendung ist heute jede Grafikkarte<br />
sehr gut geeignet . Eine teure Game-Karte ist<br />
dafür nicht nötig .<br />
Kann ich mit einer Grafikkarte<br />
auch fernsehen? Eigentlich nicht, aber viele Karten haben einen TV-Ausgang . Über<br />
diesen Ausgang kann ein TV-Gerät mit dem PC verbunden werden .<br />
Über das DVD-Laufwerk am PC können dann Filme auf dem Fernseher angesehen<br />
werden . Will man allerdings TV-Programme sehen, benötigt man<br />
zusätzlich einen TV-Tuner . Tunerkarten sind als PCI- bzw . PCIe-Versionen erhältlich<br />
und verarbeiten Antennen- (DVB-T) bzw . SAT-Signal (DVB-S) .<br />
Bildschirmeinstellungen in Windows 7<br />
Die Grafikkarte erstellt das Bild und sendet dieses Signal an den Monitor. Zur Erzeugung des<br />
Bildes bedient sich die Grafikkarte ihres eigenen Grafikprozessors und Videospeichers.<br />
L 0.10: Speicherkapazität berechnen<br />
Herr Maurer hat mit seinem 2-Megapixel-Fotohandy ein Foto aufgenommen und möchte<br />
dieses nun mit einer Farbtiefe von 24 Bit am Bildschirm darstellen. Wie viel Videospeicher<br />
wird für die Darstellung des Bildes in der Grafikkarte benötigt?<br />
2 000 000 Pixel · 24 Bit : 8 = 6 000 000 Byte = 6 MB<br />
Ü 0.28: Grafikleistung berechnen ��<br />
Ein Actionspiel arbeitet mit einer Auflösung von 1440 · 900 Pixel und 32 Bit Farbtiefe. Pro<br />
Sekunde werden 25 Bilder dargestellt. Welches Datenvolumen muss die Grafikkarte in zehn<br />
Minuten Spielzeit bewältigen?<br />
Was ist eine LAN-Party?<br />
Verwendung mehrerer<br />
Monitore für die Ausgabe,<br />
z. B. Monitor und<br />
Videobeamer<br />
Schieberegler für die<br />
Änderung der Bildschirmauflösung<br />
Bei einer LAN-Party treffen sich spielbegeisterte Leute, um<br />
gegeneinander Computerspiele zu spielen . Zur Standardausrüstung<br />
eines Gamers gehören neben einem getunten PC<br />
auch ein Netzwerkanschluss und ein Headset, damit sich die<br />
Gamer während des Spielens unterhalten können .<br />
Angewandte Informatik HTL 25<br />
0 Grundlagen der Informatik
26<br />
<strong>Lernen</strong> Üben<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
Expertenwissen für<br />
besonders Interessierte<br />
Eine Schnittstelle<br />
(engl . Interface)<br />
ermöglicht die Verbindung<br />
von zwei<br />
Systemen .<br />
API<br />
(Application Program<br />
Interface) ist eine Verbindung<br />
von zwei Softwaresystemen<br />
.<br />
Ms. Check und<br />
Mr. Expert<br />
Achtung! Expertenwissen: Grafikschnittstellen<br />
Vor 1995 mussten Computerspiele die Grafikkarte direkt ansprechen, da es damals noch keine<br />
Softwareschnittstellen für Grafikkarten gab. Spielehersteller konnten mit ihren Spielen auch nur<br />
bestimmte Grafikkarten unterstützen. Mit einer falschen Karte konnte man das Game nicht<br />
spielen. Dies war für die Anwender/innen sehr mühsam.<br />
DirectX OpenGL<br />
DirectX und OpenGL unterstützen verschiedene Betriebssysteme .<br />
Die Grafikschnittstellen DirectX und OpenGL<br />
1 DirectX wurde 1995 von Microsoft für das Betriebssystem Windows eingeführt.<br />
Es handelt sich um ein API für Spieleprogrammierer.<br />
DirectX bietet eine Softwareschnittstelle (API) zur 2D- und 3D-Grafikprogrammierung für<br />
Windows und die Xbox, ohne auf die speziellen Eigenheiten der jeweiligen Grafikhardware<br />
Rücksicht nehmen zu müssen und unter teilweiser Umgehung der Kontrolle durch das Betriebssystem.<br />
Ein Teil von DirectX ist Direct3D, das einen schnellen Zugriff auf 3D-Funktionen<br />
der Grafikkarte ermöglicht. Weitere Schnittstellen sind DirectSound (für Klangwiedergabe),<br />
DirectMusic (für Musikwiedergabe), DirectInput (z. B. für Joysticksteuerung), DirectPlay (für<br />
Netzwerkspiele im Multiplayerbetrieb) oder DirectShow (für Videowiedergabe).<br />
2 OpenGL ist ein betriebssystemunabhängiger Schnittstellen-Standard für 3D-<br />
Grafikanwendungen. Etwa 250 Befehle erlauben 3D-Darstellung in Echtzeit.<br />
OpenGL wurde ursprünglich von Silicon Graphics (SGI) entwickelt. Die Umsetzung übernimmt<br />
bei OpenGL der Grafiktreiber. Unterstützt die Grafikkarte den Befehl nicht, so wird<br />
dieser über den Hauptprozessor ausgeführt. Spiele, die OpenGL benutzen, sind z. B. „Doom“<br />
und „Quake“.<br />
Ich habe eine DirectX-fähige Grafikkarte.<br />
Kann ich damit jedes beliebige Computerspiel<br />
spielen, auch wenn es schon 20 Jahre alt ist?<br />
Nein, ältere Spiele haben DirectX noch nicht unterstützt,<br />
da es erst 1995 von Microsoft mit Windows<br />
95 eingeführt wurde . Davor mussten Spiele mühsam<br />
händisch konfiguriert werden .<br />
Angewandte Informatik HTL
PS/2-Schnittstelle<br />
Parallele Schnittstelle<br />
Serielle Schnittstelle<br />
USB und Firewire<br />
Netzwerk-Schnittstelle<br />
Audio-Schnittstellen<br />
6 Schnittstellen<br />
Anschluss externer Geräte<br />
Typen von Schnittstellen<br />
Lerneinheit 2: Personal Computer<br />
Über Input- und Output-Schnittstellen können beliebige Geräte mit dem PC verbunden werden.<br />
Die Schnittstellen befinden sich am Mainboard und sind auf der Rückseite des Gehäuses der<br />
Zentraleinheit über verschiedene Anschlussbuchsen zugänglich.<br />
Tastatur<br />
Schnittstellen<br />
Maus<br />
Video-<br />
kamera<br />
Drucker<br />
Digital-<br />
kamera<br />
Netzwerk<br />
Lautsprecher<br />
Mikrofon<br />
1 Die PS/2-Buchsen ermöglichen den Anschluss von Tastatur und Maus.<br />
Tastatur und Maus sind nach wie vor häufig über einen PS/2-Anschluss mit dem PC zu verbinden.<br />
Viele Geräte haben aber auch einen USB-Anschluss.<br />
2 Parallele Buchsen ermöglichten früher den Anschluss eines Druckers. Am Drucker<br />
wurde diese Schnittstelle als Centronics bezeichnet.<br />
Heute werden Drucker über USB- oder Netzwerkkabel angeschlossen.<br />
3 Serielle (9-/25-polige) Stecker ermöglichten früher den Anschluss langsamer<br />
Geräte, wie z. B. eines Modems.<br />
Geräte mit seriellem Anschluss findet man heute kaum noch. Es gibt aber im Bereich der<br />
industriellen Fertigung noch einige Spezialmaschinen, Prüf- und Messgeräte, die über serielle<br />
Anschlüsse verfügen.<br />
4 Firewire und USB sind die Schnittstellen für die meisten heute verfügbaren<br />
Peripheriegeräte.<br />
Firewire wird meist für Video-Datenübertragung, USB für PC-Peripheriegeräte eingesetzt.<br />
5 Mittels einer RJ45-Netzwerkbuchse können andere Computer oder ein Router zur<br />
Internetverbindung angeschlossen werden.<br />
Moderne Mainboards haben einen Netzwerkanschluss mit 100 Mbit/s oder 1000 Mbit/s bereits<br />
eingebaut.<br />
6 Soundbuchsen ermöglichen die Klangein- und -ausgabe.<br />
Über Soundbuchsen können Lautsprecher, Mikrofon oder eine Hi-Fi-Anlage angeschlossen<br />
werden.<br />
Während PS/2, parallele und serielle Schnittstellen bereits veraltete Technologien darstellen, gewinnen<br />
USB und Firewire zunehmend an Bedeutung. Sehen wir uns diese wichtigen Schnittstellen<br />
etwas genauer an.<br />
Angewandte Informatik HTL 27<br />
0 Grundlagen der Informatik
28<br />
<strong>Lernen</strong> Üben<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
Expertenwissen für<br />
besonders Interessierte<br />
USB =<br />
Universal Serial Bus<br />
USB 3 .0 Stecker<br />
Firewire<br />
wird auch als<br />
IEEE 1394 oder i .Link<br />
bezeichnet .<br />
Wireless USB<br />
ermöglicht Datentransferraten<br />
von 11 bis 480<br />
Megabit/s und eine<br />
Reichweite bis 70 m .<br />
USB On-the-Go<br />
erlaubt die direkte Verbindung<br />
von zwei USB-<br />
Geräten ohne einen PC<br />
als Hostcontroller .<br />
Ms. Check und<br />
Mr. Expert<br />
Achtung! Expertenwissen: USB und Firewire<br />
Die Multimedia-Talente unter den Schnittstellen<br />
Die wichtigsten Standards für die Übertragung von Daten zu externen Geräten sind USB und<br />
Firewire.<br />
Unterschiede und Gemeinsamkeiten von USB und Firewire<br />
1 USB wird zum Anschluss von externen Peripheriegeräten verwendet. Es gibt drei<br />
Steckertypen: Mini-USB, USB-A und USB-B.<br />
Jeder moderne Computer bietet Anschlussmöglichkeiten<br />
für bis zu 127 USB-Geräte.<br />
Die Geräte werden automatisch erkannt<br />
USB-mini-B, USB-A- und -B-Stecker<br />
und installiert (Plug&Play) und können während<br />
des PC-Betriebes an- und abgesteckt<br />
werden (hot plug/unplug). Wer mehr USB-Geräte anschließen möchte, als der PC Buchsen<br />
hat, kann dieses Problem mittels USB-Hub lösen. Es ist auch möglich, mehrere USB-Hubs aneinander<br />
anzuschließen, was als Kaskade bezeichnet wird.<br />
2 Firewire wird zur Übertragung von Multimediadaten, wie z. B. Videos, benutzt.<br />
Firewire wurde zur Übertragung von Videos<br />
entwickelt und ist heute in jeder digitalen<br />
Videokamera vorhanden. Im Gegensatz zu<br />
USB benötigt Firewire keinen Host, der die<br />
Geräte verwaltet (bei USB ist das der PC). Es<br />
1394a 6-polig, 1394a 4-polig und 1394b-Stecker<br />
können also auch zwei Firewiregeräte direkt<br />
miteinander verbunden werden (z. B. Videokamera und DVD-Rekorder).<br />
Die Tabelle verdeutlicht die Unterschiede und Gemeinsamkeiten beider Technologien:<br />
Eigenschaft USB Firewire<br />
Maximale Anzahl an Geräten 127 63<br />
Maximale Übertragungsrate 12 Mb/s (USB 1 .1)<br />
400 Mb/s (IEEE 1394a)<br />
480 Mb/s (USB 2 .0)<br />
2,4 Gb/s (USB 3 .0)<br />
11–480 Mb/s (Wireless USB)<br />
3200 Mb/s (IEEE 1394b)<br />
Plug&Play-Unterstützung ja ja<br />
Hot Plug-/Unplug-Unterstützung ja ja<br />
Integrierte Stromversorgung 5 Volt 8–40 Volt<br />
Maximale Kabellänge 5 Meter 4,5 Meter (Kupferkabel)<br />
100 Meter (Glasfaserkabel)<br />
Topologie Baum Stern<br />
Host-Controller nötig ja nein<br />
Welche Schnittstellen verwenden Maus,<br />
Videokamera und ADSL-Router?<br />
Soll ich meine Festplatte über USB<br />
oder Firewire anschließen?<br />
Die Maus verwendet eine PS/2- oder eine USB-<br />
Schnittstelle, die Videokamera nutzt Firewire oder<br />
USB . Ein ADSL-Router kann über USB oder RJ45 angeschlossen<br />
werden .<br />
Ich würde die Festplatte über USB anschließen, da Firewire<br />
eine niedrigere Datenübertragungsrate aufweist .<br />
Angewandte Informatik HTL
Einen Artikel zu den<br />
elektronischen Datenspeichern<br />
finden Sie<br />
unter der ID: 1021.<br />
rpm (revolutions<br />
per minute):<br />
Der Wert gibt an, wie<br />
oft pro Minute sich die<br />
Platte um die eigene<br />
Achse dreht .<br />
Headcrash<br />
bezeichnet das<br />
Aufsetzen des Schreib-/<br />
Lesekopfes auf der<br />
Plattenoberfläche .<br />
Die Übertragungsrate<br />
gibt an, wie viele MB<br />
pro Sekunde von der<br />
Platte gelesen bzw . auf<br />
die Platte geschrieben<br />
werden können .<br />
Die Zugriffszeit<br />
gibt die durchschnittliche<br />
Zeitspanne an, bis<br />
die gewünschte Information<br />
auf der Platte<br />
gefunden wird .<br />
7 Massenspeicher<br />
Magnetische Datenspeicher<br />
Parkposition<br />
Wenn keine Lese- oder Schreibzugriffe stattfinden, befindet<br />
sich der Kopf in einer Parkposition. Dies verhindert<br />
einen Headcrash bei plötzlichen Erschütterungen<br />
(z. B. bei Notebooks).<br />
Lerneinheit 2: Personal Computer<br />
Die Festplatte ist das wichtigste Speichermedium eines PCs. Sie speichert Betriebssystem, Anwenderprogramme<br />
und Daten.<br />
Ü 0.29: Festplatte oder elektronischer Speicher? ��<br />
Welche der folgenden Geräte haben eine Festplatte bzw. einen elektronischen Speicher eingebaut?<br />
a) iPod, b) USB-Stick, c) HDD-Videokamera, d) Navigationssystem<br />
Schreib-/<br />
Lesekopf<br />
Festplatte mit ihren Bestandteilen<br />
Schrittmotor<br />
Antrieb<br />
Platten<br />
Der Antrieb bringt die Platte auf eine<br />
Geschwindigkeit von 7000 bis 15 000<br />
rpm. Der Schreib-/Lesekopf wird vom<br />
Schrittmotor angetrieben und kann<br />
punktgenau über der Plattenoberfläche<br />
positioniert werden. Doch Vorsicht, bereits<br />
die kleinste Erschütterung kann die<br />
Oberfläche der Platte bei einem Lese-<br />
oder Schreibzugriff zerstören.<br />
Schreib-/Leseköpfe parken<br />
Rampe<br />
Parkposition<br />
Funktionsweise<br />
Eine Festplatte besteht aus mehreren einzelnen Scheiben, die in einem Stapel übereinander angeordnet<br />
sind. Dieser Plattenstapel dreht sich permanent mit gleichbleibender Geschwindigkeit.<br />
Der Platz auf jeder Platte wird in<br />
Kopfbewegung Spuren und Sektoren unterteilt, wobei<br />
jeder sich dadurch ergebende Bereich<br />
Schreib-/Lesekopf<br />
gleich viele Byte aufnimmt. Eigentlich<br />
wird dadurch viel Speicherplatz vergeudet,<br />
denn außen würde viel mehr Raum<br />
für Daten zur Verfügung stehen als im<br />
Achse<br />
Antrieb<br />
Zentrum der Scheibe. Durch die Einteilung<br />
in Spuren und Sektoren ergibt sich<br />
jedoch der Vorteil einer sehr niedrigen<br />
Schrittmotor<br />
Zugriffszeit. Der Lese- bzw. Schreibvorgang<br />
beginnt, sobald der Schrittmotor<br />
den Kopf auf der richtigen Spur posi-<br />
Funktionsweise einer Festplatte<br />
tioniert hat und sich der richtige Sektor<br />
unter dem Kopf befindet.<br />
L 0.11: Mittlere Zugriffszeit<br />
Wie kann die mittlere Zugriffszeit für eine Festplatte ermittelt werden?<br />
Im ungünstigsten Fall muss der Schreib-/Lesekopf eine ganze Plattenumdrehung lang warten.<br />
Im günstigsten Fall befindet sich der gesuchte Sektor unter dem Kopf. Durchschnittlich muss<br />
für jeden Zugriff eine halbe Plattenumdrehung gewartet werden. Daher gilt: Je schneller sich<br />
die Platte dreht, desto kürzer ist die mittlere Zugriffszeit.<br />
Angewandte Informatik HTL 29<br />
0 Grundlagen der Informatik
30<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
Artikel zu den verschiedenenFestplattenstandards<br />
sowie zu USB-<br />
und Flashspeichern<br />
finden Sie unter der<br />
ID: 1021.<br />
Eine Linkliste zu den<br />
externen Peripherie-<br />
geräten finden Sie<br />
unter der ID: 1021.<br />
Pit Land<br />
Daten befinden sich in<br />
Form von Vertiefungen<br />
(Pits) auf der reflektierenden<br />
Oberfläche<br />
(Land) .<br />
CD-DA =<br />
Compact Disc<br />
Digital Audio<br />
Die Moving Picture<br />
Experts Group (MPEG)<br />
wurde 1988 gegründet<br />
und entwickelt seither<br />
Kompressionsformate<br />
für Video und Audio,<br />
wie z . B . MPEG1, MPEG2<br />
und MPEG4 .<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
Ü 0.30: Festplattenstandards ���<br />
Bearbeiten Sie den Artikel im SbX und erstellen Sie eine übersichtliche Präsentation oder ein<br />
Referat, in der/dem Sie die verschiedenen Festplattenstandards vergleichen!<br />
Speicherkapazitäten von Festplatten<br />
Die Speicherkapazitäten von Festplatten sind seit der Markteinführung des IBM-PCs enorm gestiegen:<br />
Jahr, Hersteller und Typ Baugröße Kapazität<br />
1980, Seagate ST506 5,25" 5 MB<br />
1983, IBM PC XT 5,25" 20 MB<br />
1991, IBM/Fujitsu 3,5" 145 MB<br />
1998, Seagate Barracuda 3,5" 50 GB<br />
2007, Hitachi Deskstar 3,5" 1 TB<br />
Optische Datenspeicher<br />
Egal um welches Format es sich handelt, z. B. CD, DVD oder Blu-ray Disc, die Form der Informationsaufzeichnung<br />
ist immer<br />
die gleiche. Ein Laserstrahl<br />
tastet die Information ab,<br />
die von Pits und Lands<br />
unterschiedlich reflektiert<br />
wird. Das Lesen eines optischen<br />
Datenträgers beginnt<br />
beim Lead-in auf<br />
der Innenseite und endet<br />
beim Lead-out am Rand.<br />
Datenbereich<br />
Dazwischen befindet sich<br />
der Datenbereich. Die<br />
Lead-in<br />
Abtastung erfolgt in Spi-<br />
Lead-out<br />
ralform unter optimaler<br />
Ausnutzung des zur Verfü-<br />
Aufbau optischer Datenträger<br />
gung stehenden Platzes.<br />
Compact Disc (CD)<br />
Die CD wurde 1982 von den Firmen Philips und Sony auf dem Markt eingeführt. In den folgenden<br />
Jahren erfreute sich zunächst die Audio-CD immer größerer Beliebtheit. Dies führte<br />
am Beginn der 1990er-Jahre zu einer nahezu vollständigen Verdrängung der Schallplatte und<br />
später mit der Entwicklung beschreibbarer CDs auch zur Ablösung der Kompaktkassette und<br />
der Diskette.<br />
CD-Standards<br />
1 Der Red-Book-Standard definiert das Format für die Audio-CD (CD-DA).<br />
Die Audio-CD (Compact Disc Digital Audio, kurz CD-DA) löste die Schallplatte ab.<br />
2 Der Yellow-Book-Standard legt das Format für die Daten-CD (CD-ROM) fest.<br />
Eine CD-ROM fasst eine Datenmenge von 650 MB (74 min), 700 MB (80 min) oder 800 MB<br />
(90 min).<br />
3 Der White-Book-Standard definiert das Format für die Video-CD (VCD). SVCD<br />
wurde als IEC-62107-Standard festgelegt und ist in China weit verbreitet.<br />
Eine VCD enthält bis zu 74 min MPEG1-komprimiertes Video mit einer Auflösung von 352 ·<br />
288 Pixel. Eine SVCD fasst bis zu 70 min MPEG2-komprimiertes Video mit einer Auflösung<br />
von 480 · 576 Pixel.<br />
Angewandte Informatik HTL
Mr. What und<br />
Ms. Check<br />
Das Fehlerkorrektursystem<br />
CIRC (Cross Interleaved<br />
Reed-Solomon<br />
Code) kommt bei der<br />
CD und der DVD zum<br />
Einsatz . Es ermöglicht<br />
das Lesen von zerkratzten<br />
Datenträgern .<br />
CD 700 MB DVD 4 .7 GB<br />
Die dichtere Anordnung<br />
von Pits auf einer DVD<br />
ermöglicht eine größere<br />
Speicherkapazität als<br />
eine CD .<br />
Mikrometer (µm)<br />
Der Durchmesser eines<br />
menschlichen Haares<br />
beträgt ca . 70 µm . Der<br />
Spurabstand der DVD<br />
dagegen nur 0,74 µm .<br />
Ein Haar kann demnach<br />
100 DVD-Spuren<br />
abdecken .<br />
Film-DVD<br />
Lerneinheit 2: Personal Computer<br />
Kann ich eine zerkratzte CD noch lesen?<br />
Eine zerkratzte CD kann gelesen werden, da die Daten<br />
mittels Paritätsbits gesichert werden . Mit der CIRC-Technik<br />
können Kratzer bis zu einer Länge von 2,4 cm bei CD-ROMs<br />
und 8,5 cm bei CD-DAs ausgeglichen werden .<br />
Wie lange hält eine CD?<br />
Eine CD weist eine Haltbarkeit von etwa zehn bis fünfzig Jahren auf .<br />
Die zunehmende Beliebtheit der CD für den Audiobereich führte auch zu einem Nachdenken<br />
über das Speichern von Videos. Die CD mit ihren Standards VCD und SVCD setzte sich für das<br />
Speichern von Videos aufgrund ihrer zu geringen Speicherkapazität und der mangelhaften Bildqualität<br />
weltweit nicht durch. Daher wurde eine gleich große Scheibe entwickelt, die in der Lage<br />
ist, deutlich mehr Daten auf der gleichen Fläche zu speichern – die DVD.<br />
DVD<br />
DVD stand früher für Digital Versatile Disc. Heute steht DVD als Wortmarke für sich selbst.<br />
Der Durchmesser der Scheibe beträgt wie bei der CD 12 cm. Jedoch ist der Spurabstand deutlich<br />
geringer: 0,74 µm bei der DVD im Vergleich zu 1,6 µm bei der CD. DVDs können doppelseitig<br />
(Double-Side) bespielt werden. Außerdem können auf jeder Seite zwei Schichten vorhanden<br />
sein (Double-Layer). Daraus ergeben sich vier Formate:<br />
Single-Layer<br />
Double-Layer<br />
Single-Side<br />
DVD-Formate: DVD-5, DVD-9, DVD-10 und DVD-18<br />
Inhalt einer Video-DVD<br />
Double-Side<br />
Die Abbildung zeigt den Inhalt einer<br />
Video-DVD. Die Namen der Dateien<br />
sind standardisiert und haben die Endungen<br />
BUP, IFO und VOB. Eine VOB-<br />
Datei darf maximal 1 GiB groß sein.<br />
Wird eine Video-DVD in einen DVD-<br />
Player eingelegt, so sucht der Player<br />
nach der Startdatei, die in der Regel das<br />
Menü beinhaltet.<br />
Angewandte Informatik HTL 31<br />
0 Grundlagen der Informatik
32<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
Es gibt drei DVD-Typen:<br />
DVD-Video, DVD-Audio<br />
und DVD-ROM<br />
Eine Hybrid-DVD<br />
enthält mehrere<br />
DVD-Typen .<br />
Anfang 2008 wurde die<br />
Weiterentwicklung der<br />
HD-DVD eingestellt,<br />
nachdem große Filmproduzenten<br />
ins Bluray-Lager<br />
gewechselt<br />
waren .<br />
PC-Kombiplayer für<br />
Blu-ray und HD-DVD<br />
Die Sony Playstation 3<br />
wurde von Anfang an<br />
mit einem Blu-ray-Laufwerk<br />
ausgeliefert .<br />
Für die XBox 360<br />
hat Microsoft bis 2008<br />
ein HD-DVD-Laufwerk<br />
angeboten .<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
DVD-Standards<br />
1 1997 begann mit DVD-Video die Verdrängung der VHS-Kassette.<br />
Auf Druck der Filmindustrie einigten sich die Firmen Philips, Sony, Toshiba und Time Warner<br />
auf das DVD-Format.<br />
2 Bei der DVD gibt es drei Typen: DVD-Video, DVD-Audio und DVD-ROM.<br />
Ein DVD-Typ ist anhand des Inhalts der DVD erkennbar. Bei DVD-Video befinden sich Videodateien<br />
im Ordner VIDEO_TS, bei DVD-Audio befinden sich Musikdateien im Ordner AUDIO_<br />
TS und bei einer DVD-ROM können Dateien in beliebigen Ordnern gespeichert sein.<br />
3 Eine Hybrid-DVD beinhaltet Video-, Musik- und Computerdaten.<br />
Eine Hybrid-DVD spielt im DVD-Player einen Spielfilm ab. Legen wir die DVD in das DVD-Laufwerk<br />
des Computers ein, können wir ein Spiel spielen oder eine Webseite aufrufen.<br />
Blu-ray Disc (BD)<br />
Die Weiterentwicklung der DVD führte zu zwei Formaten, die beide blaue Laserdioden mit<br />
einer kürzeren Wellenlänge verwenden und eine deutlich höhere Speicherkapazität anbieten:<br />
25 GB Single-Layer<br />
50 GB Double-Layer<br />
HD-DVD und Blu-ray Disc im Vergleich<br />
Blu-ray Disc und HD-DVD im Vergleich<br />
15 GB Single-Layer<br />
30 GB Double-Layer<br />
1 2002 präsentierte die Blu-ray-Disc-Association die Blue-ray Disc als Nachfolger der<br />
DVD.<br />
Die Firmen Sony, Philips, Matsushita, Pioneer, LG, Hitachi, Sharp, Samsung, Dell, HP und<br />
Apple arbeiteten an der Blu-ray Disc (BD) mit einer Speicherkapazität von 25 GB je Layer für<br />
les- und beschreibbare Medien. Unterstützende Firmen aus der Filmindustrie waren 20th<br />
Century Fox, Disney, Warner Brothers und ab Anfang 2008 auch Time Warner, die Universal<br />
Studios und Constantin.<br />
2 2003 stellte das DVD-Forum die HD-DVD als Nachfolger der DVD vor. Die Weiterentwicklung<br />
der HD-DVD wurde im Februar 2008 eingestellt.<br />
Die HD-DVD mit einer Speicherkapazität von 15 GB je Layer für lesbare und 20 GB je Layer<br />
für beschreibbare Medien konnte sich nicht durchsetzen.<br />
Ü 0.31: Datensicherungsmedien �<br />
Welches Format ist für Datensicherungen besser geeignet: a) DVD oder b) Blu-ray?<br />
Begründen Sie Ihre Antwort!<br />
Angewandte Informatik HTL
CD-R-Rohling:<br />
Compact Disc<br />
Recordable<br />
CD-RW-Rohling:<br />
Compact Disc<br />
ReWriteable<br />
DVD–R und DVD–RW<br />
werden vom DVD-<br />
Forum, einer Vereinigung<br />
von mehr als 230<br />
Firmen, unterstützt .<br />
DVD+R und DVD+RW<br />
werden von Firmen wie<br />
Dell, HP, Mitsubishi,<br />
Philips, Ricoh, Sony,<br />
Thomson und Yamaha<br />
unterstützt .<br />
DVD-RAM<br />
speichert Daten in Spuren<br />
und Sektoren .<br />
Beschreibbarer HD-<br />
DVD-Rohling mit einer<br />
Schicht .<br />
Beschreibbare optische Datenträger<br />
Lerneinheit 2: Personal Computer<br />
Ein moderner Multimedia-PC ist in der Regel mit einem Brenner ausgerüstet. Wir unterscheiden<br />
CD- und DVD-Brenner:<br />
Brenner und Rohlinge<br />
Das Beschreiben eines Rohlings wird als Brennen bezeichnet. Mit einem Laserstrahl werden<br />
die Pits auf der speziellen Beschichtung der Oberfläche des Rohlings erzeugt. Auf diese Weise<br />
„brennt“ der Laserstrahl die Daten in Form von Bit und Byte auf die Scheibe.<br />
1 CD-Brenner können CD-R- und CD-RW-Medien beschreiben.<br />
Es gibt zwei Formen von beschreibbaren CD-Medien: Die einmal<br />
beschreibbare CD-R und die mehrmals beschreibbare CD-RW.<br />
Eine CD-RW kann 50- bis 100-mal gelöscht und erneut beschrieben<br />
werden. CD-Rohlinge werden als CD-R74 (650 MB), CD-R80<br />
CD-R-Spindel<br />
(700 MB) und CD-R90 (800 MB) angeboten. Dies gilt auch für<br />
CD-RW-Rohlinge. Aufgrund des rasanten Preisverfalls von DVD-<br />
Rohlingen und der deutlich geringeren Kapazität von CDs gehen die Marktanteile der CD-R<br />
und CD-RW ständig zurück. Auch Softwarehersteller und Fachzeitschriften bieten mittlerweile<br />
DVDs statt CDs an (z. B. Microsoft, SUSE, Chip, c't).<br />
2 DVD-Brenner werden in vier Typen eingeteilt: DVD-minus-, DVD-plus-, DVD-RAMund<br />
Multiformat-Brenner.<br />
Bei den beschreibbaren DVDs gibt es ebenso wie bei der CD einmal<br />
(DVD+R, DVD–R) und mehrmals beschreibbare Rohlinge (DVD+RW,<br />
DVD–RW, DVD-RAM). Multiformat-Brenner können alle Formate beschreiben.<br />
Das Lesen ist in der Regel mit<br />
allen DVD-Geräten, auch DVD-Playern,<br />
problemlos möglich (Ausnahme: DVD-<br />
DVD+R-DL-<br />
Rohling DVD–RW-Spindel<br />
DVD-RAM-Rohling<br />
RAM).<br />
Bei DVD±R und DVD±RW erfolgt die Aufzeichnung wie bei<br />
der CD spiralförmig. Einzig die DVD-RAM stellt eine Ausnahme<br />
dar. Wie eine Festplatte wird die DVD-RAM beim<br />
Beschreiben in Spuren und Sektoren eingeteilt. Betrachten<br />
wir eine DVD-RAM, so können wir diese Einteilung sogar<br />
mit freiem Auge erkennen.<br />
3 HD-DVD- und Blu-ray-Disc-Brenner ermöglichen das Schreiben auf mehrere Layer<br />
(Multilayer).<br />
Im Gegensatz zur DVD, die maximal zwei Schichten (Layer) pro Seite<br />
unterstützt, können bei einer HD-DVD und bei einer BD mehrere<br />
Schichten pro Seite beschrieben werden, wodurch sich die Speicherkapazität<br />
vervielfacht. Beim Kauf von Rohlingen ist die Anzahl der<br />
Schichten angegeben. Eine HD-DVD speichert 15 GB, eine Blu-ray Disc<br />
25 GB pro Schicht.<br />
BD-RE-Rohling mit<br />
zwei Schichten<br />
Mr. What und Wofür eignen sich DVD-RAM-<br />
Ms. Check Medien besonders?<br />
DVD-RAM-Medien eignen sich zur Datensicherung, da nach dem<br />
Beschreiben automatisch eine Überprüfung stattfindet . Bei anderen<br />
Rohlingen (R, RW) ist dies nicht der Fall .<br />
Angewandte Informatik HTL 33<br />
0 Grundlagen der Informatik
34<br />
<strong>Lernen</strong> Üben<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
Expertenwissen für<br />
besonders Interessierte<br />
Full-HD:<br />
LCD- und Plasma-Bildschirme<br />
der neuesten<br />
Generation ermöglichen<br />
Darstellungen mit<br />
einer Auflösung von<br />
1920 · 1080 Pixel.<br />
Das HD-ready-Logo<br />
kennzeichnet HDTV-<br />
fähige Geräte .<br />
Bei einem HDTV-<br />
Fernsehbild lassen sich<br />
bei gleicher Bildschirmgröße<br />
deutlich mehr<br />
Details ausmachen .<br />
Ms. Check und<br />
Mr. Expert<br />
Achtung! Expertenwissen: Hochauflösendes Fernsehen<br />
High Definition Television (HDTV)<br />
HDTV bietet gestochen scharfe Bilder in den Formaten 720p, 1080i und 1080p. Bei 720p und<br />
1080p sehen wir Filme in der Vollbilddarstellung (Progressive Scan). Die Auflösungen betragen<br />
1280 · 720 Pixel (720p) bzw. 1920 · 1080<br />
Pixel (1080p). Bei 1080i beträgt die Auflösung<br />
zwar 1920 · 1080 Pixel, jedoch erfolgt die<br />
Übertragung in Halbbildern (Interlaced). In der<br />
Praxis wird die Bildqualität von 720p und 1080i<br />
als etwa gleichwertig empfunden.<br />
Der technische Durchbruch von HDTV hat<br />
längst begonnen. Zahlreiche europäische Fernsehsender<br />
senden ihre Programme in HD, darunter<br />
auch ORF, ARD und ZDF. Alle modernen<br />
LCD-TV- und Plasmageräte sind für Full-HD vorbereitet<br />
und auch mit einem entsprechenden<br />
HDTV-Panel mit Surround-Sound-System (LG) Logo gekennzeichnet.<br />
Die folgende Abbildung zeigt einen Größenvergleich zwischen HDTV und einer herkömmlichen<br />
DVD anhand eines Bildes aus dem Film „Harry Potter“ von Warner Bros. Pictures.<br />
HDTV 1080p (Full-HD)<br />
1920 · 1080 Pixel<br />
HDTV im Vergleich zur DVD<br />
Filmszene aus „Harry Potter und der Feuerkelch“<br />
© 2005 Warner Bros . Ent . Harry Potter Publishing Rights © J .K .R .<br />
Welche Bedeutung hat HDTV für die Computertechnik?<br />
Kann ein PC mit einem HD-DVD- oder<br />
Blu-ray-Gerät nachgerüstet werden?<br />
HDTV 720p<br />
1280 · 720 Pixel<br />
PAL 576i (DVD)<br />
720 · 576 Pixel<br />
Die zunehmende Verschmelzung von Unterhaltungselektronik<br />
und Computertechnik führt dazu, dass<br />
z . B . auch auf einem PC Kinofilme in hervorragender<br />
HDTV-Qualität betrachtet werden können .<br />
Ja, die Industrie bietet auch Kombigeräte an, die beide<br />
Formate abspielen können .<br />
Ü 0.32: HDTV ��<br />
Auf welchen Geräten lässt sich ein HDTV-Film darstellen: a) Röhrenfernseher, b) Plasma-TV,<br />
c) LCD-TV, d) Computer-LCD-Monitor?<br />
Angewandte Informatik HTL
Organic Light-Emitting<br />
Diode (OLED) bezeichnet<br />
eine Leuchtdiode,<br />
die einen organischen<br />
Farbstoff verwendet .<br />
Liquid Chrystal Display<br />
(LCD) bezeichnet eine<br />
Bildschirmtechnologie,<br />
die zur Darstellung Flüssigkristalle<br />
verwendet .<br />
108-Zoll-LCD-Panel<br />
von Sharp mit<br />
1920 · 1080 Pixel<br />
(Sharp)<br />
150-Zoll-Plasma-Panel<br />
von Panasonic<br />
(CES Las Vegas 2008)<br />
40-Zoll-OLED-Panel<br />
von Samsung mit<br />
1280 · 800 Pixel<br />
(Samsung)<br />
8 Ausgabegeräte<br />
Flachbildschirm, Videoprojektor und Drucker<br />
Lerneinheit 2: Personal Computer<br />
Der Flachbildschirm war noch vor wenigen Jahren Science-Fiction. Mittlerweile gehört er zum<br />
täglichen Leben. Flachbildschirme finden wir heute in Autos, auf Kühlschränken und Videokameras<br />
sowie als Fernseher und Computermonitore. Im Jahr 2003 wurden erstmals mehr Flachbildschirme<br />
als CRT-Monitore verkauft.<br />
OLED<br />
LCD<br />
Plasma<br />
Einsatzmöglichkeiten verschiedener Formen von Flachbildschirmen<br />
Typen von Flachbildschirmen<br />
1 TFT-LCDs werden vor allem für kleine Displays verwendet und können auch für<br />
höhere Auflösungen sehr gut eingesetzt werden.<br />
TFT-LCDs finden wir als Minidisplays in Foto- und Videokameras, PDAs, GPS-Navigationssystemen<br />
in Autos sowie als Notebook- und Computerdisplays. Bei Computerdisplays sind heute<br />
Bilddiagonalen von 19 bis 24 Zoll Standard. Die Auflösungen reichen von 1280 · 800 bis<br />
1920 · 1200 Pixel (im Widescreen-Format 16:10).<br />
2 LCD-TVs ermöglichen es, den Fernseher als Bild an die Wand zu hängen.<br />
Der enorme Preisverfall bei den LCD-TVs macht diese durchwegs HDTV-fähigen Geräte auch<br />
für den Massenmarkt erschwinglich. Großbildgeräte sind derzeit bis zu einer Bilddiagonale<br />
von 108 Zoll, das entspricht 2,7 m, erhältlich.<br />
3 Plasmabildschirme eignen sich vor allem für den Einsatz in Geräten mit großen<br />
Bilddiagonalen bis 150 Zoll, das entspricht 3,8 m. Allerdings sind Stromverbrauch<br />
und Hitzeentwicklung sehr groß.<br />
Wer Kinofeeling im Wohnzimmer haben will, greift zu einem Plasmafernseher. Diese Technik<br />
eignet sich gut für sehr große Displays mit brillanter Farbdarstellung.<br />
4 OLEDs sind organische Flachbildschirme. Sie sind wesentlich günstiger in der Herstellung<br />
als TFT-Displays und benötigen keine aktive Hintergrundbeleuchtung.<br />
Derzeit gibt es Displays bis zu einer Größe von 40 Zoll (siehe Bild). Auf der Consumer Electronics<br />
Show 2007 stellte Sony das erste Full-HD-OLED mit einer Bilddiagonale von 27 Zoll und<br />
einer Auflösung von 1920 · 1080 Pixel vor. Das Display ist nur 1 cm dick.<br />
Angewandte Informatik HTL 35<br />
0 Grundlagen der Informatik
36<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
Mr. What und<br />
Ms. Check<br />
Skalierfehler<br />
bei verschiedenen Auflösungen<br />
auf einem<br />
TFT-LCD<br />
Liquid Chrystal Display<br />
(LCD) bezeichnet eine<br />
Bildschirmtechnologie,<br />
die zur Darstellung Flüssigkristalle<br />
verwendet .<br />
Digital Light Processor<br />
(DLP) wurde von Texas<br />
Instruments entwickelt<br />
und verwendet mikroskopisch<br />
kleine Spiegel<br />
auf einem DMD-Chip .<br />
Digital Micromirror<br />
Device (DMD)<br />
wurde von Dr . Larry<br />
Hornbeck 1987 bei<br />
Texas Instruments entwickelt<br />
und besteht<br />
aus bis zu 2 Millionen<br />
mikroskopisch<br />
kleinen Spiegeln .<br />
Direct Driven Image<br />
Light Amplifier<br />
(D-ILA) wurde von JVC<br />
für den High-End-Markt<br />
entwickelt .<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
Kann eigentlich jeder LCD- und Plasmafernseher<br />
HDTV darstellen?<br />
Nein . HDTV-fähige Geräte sind mit dem HD-Ready-Logo<br />
gekennzeichnet . Aber fast alle modernen Geräte unterstützen<br />
mittlerweile HDTV, die teuren Geräte sogar Full-HD<br />
(1080p) .<br />
Kann ich die Auflösung bei<br />
einem TFT-LCD ändern?<br />
Kann ich meinen PC auch an<br />
einen LCD- oder Plasma-Fernseher<br />
anschließen?<br />
Videoprojektor<br />
Ja, aber Sie sollten immer die für das Gerät optimale Auflösung<br />
einstellen, da andernfalls Skalierfehler entstehen und die Darstellung<br />
von Grafik und Text unscharf ist .<br />
Ja, sofern das Gerät einen VGA-, HDMI- oder DVI-Anschluss<br />
hat . Doch in der Regel sind die Auflösungen von LCD- und<br />
Plasma-TV-Geräten kleiner als jene von Computermonitoren .<br />
Ein Videoprojektor (Beamer) ist ein Bildprojektor für einen PC oder DVD-Player. Mit einem Beamer<br />
machen Sie Ihr Wohnzimmer zum Kinosaal oder Sie projizieren eine Firmenvorstellung bei<br />
einem Geschäftstreffen. Mühelos erreichen Beamer Bilddiagonalen von mehreren Metern, sofern<br />
Sie den Raum abdunkeln oder ein entsprechend lichtstarkes Gerät verwenden.<br />
Desktopgerät<br />
Kompaktgerät<br />
Typen von Videoprojektoren<br />
Beamer-Technik<br />
LCD<br />
DLP<br />
1 Bei einem LCD-Beamer wird das Bild auf einem transparenten LCD-Panel erzeugt<br />
und mit einer extrem hellen Halogenlampe projiziert.<br />
LCD-Beamer sind preiswert und sehr gut zur Darstellung von Texten und Bildern geeignet.<br />
2 DLP-Beamer erzeugen das Bild auf einem DMD-Chip mittels mikroskopisch kleiner<br />
Spiegel und eines Farbrads. Bei hochwertigeren Geräten wird das Bild auf drei Chips<br />
erzeugt, sodass kein Farbrad erforderlich ist.<br />
Die DLP-Technik ermöglicht brillante Bilder mit hohem Kontrastverhältnis. Daher eignen sich<br />
diese Beamer vor allem zur Darstellung bewegter Bilder. DMD-Chips werden auch in Rückprojektions-TV-Geräten<br />
und digitalen Projektoren in Kinos eingesetzt.<br />
3 D-ILA-Beamer kombinieren die Vorteile der LCD- und DLP-Technik.<br />
Die Qualitäten von D-ILA-Projektoren liegen in einer rasterfreien Projektion mit großem Farbumfang.<br />
Die HD-Geräte haben allerdings auch ihren Preis.<br />
Angewandte Informatik HTL
Mr. What und<br />
Ms. Check<br />
Einen Link zu einer Animation<br />
über die Funktionsweise<br />
von DLP finden<br />
Sie in der Linkliste<br />
unter der ID: 1021.<br />
Der erste Tintenstrahldrucker<br />
der Welt war<br />
der HP 2225A mit einer<br />
Auflösung von 96 dpi .<br />
Plotter sind Großformatdrucker<br />
und<br />
ermöglichen Ausdrucke<br />
in Fotoqualität bis zur<br />
Größe DIN-A0 .<br />
William R. Hewlett und<br />
David Packard vor der<br />
„Gründungsgarage“<br />
von Hewlett Packard in<br />
Palo Alto, Kalifornien .<br />
Mit der Gründung von<br />
HP am 1 . Jänner 1939<br />
wurde der Grundstein<br />
für die Entstehung des<br />
Silicon Valley gelegt .<br />
Mr. What und<br />
Ms. Check<br />
Lerneinheit 2: Personal Computer<br />
Sind Standbilder schädlich für einen LCD-Beamer?<br />
Bei langer Anzeigedauer von Standbildern<br />
kann ein Memoryeffekt entstehen, den Sie löschen<br />
können, indem Sie ein weißes Bild darstellen .<br />
Soll ich mir für mein Wohnzimmer<br />
einen LCD- oder einen DLP-Beamer<br />
kaufen?<br />
Tintenstrahldrucker<br />
Filme werden mit einem DLP-Beamer besser dargestellt,<br />
da das Nachleuchten kürzer ist .<br />
Tintenstrahldrucker sind vor allem im Heimbereich sehr weit verbreitet. Die Möglichkeit, mit<br />
günstigen Druckern qualitativ hochwertige Fotoausdrucke in Farbe zu erstellen, ist vor allem zu<br />
einer Digitalkamera eine optimale Ergänzung. Doch sind die Druckkosten je Seite aufgrund der<br />
teuren Tintenpatronen relativ hoch. Ein Vergleich der Druckkosten pro Seite bei unterschiedlichen<br />
Geräten lohnt sich daher auf jeden Fall.<br />
Tintenstrahl- und Fotodrucker<br />
1 Tintenpatronen kosten zum Teil fast so viel wie ein neuer Drucker.<br />
Der Wettbewerb hat bei Tintenpatronen zu einer sonderbaren Preispolitik geführt. Oft kommt<br />
es vor, dass eine Tintenpatrone fast so viel wie der ganze Drucker kostet. Für viele Hersteller<br />
sind Tintenstrahldrucker nur durch den Verkauf der Patronen ein Geschäft. Eine Alternative<br />
bieten Nachbaupatronen oder Nachfüllsets. Doch Vorsicht: Zuvor sollte geprüft werden, dass<br />
bei der Verwendung von Alternativpatronen die Herstellergarantie nicht verfällt.<br />
2 Je nach Druckermodell gibt es unterschiedlich viele Patronen.<br />
Wer viel in Farbe druckt, benötigt öfter eine neue Farbpatrone. Bei früheren Druckermodellen<br />
gab es zum Teil nur zwei Patronen, eine schwarze und eine farbige. Die farbige Patrone<br />
beinhaltete die Grundfarben Magenta, Cyan und Gelb. War eine Farbe aufgebraucht, musste<br />
die Patrone gewechselt werden, auch<br />
wenn die Tanks der beiden anderen Farben<br />
noch nicht leer waren.<br />
Bei modernen Fotodruckern gibt es bis<br />
zu acht Patronen, die je nach Verbrauch<br />
der entsprechenden Farbe einzeln ausgetauscht<br />
werden können.<br />
Farbtintenstrahldrucker, HP Photosmart 8250<br />
Kann ich ein Foto auf jedes beliebige<br />
Papier drucken?<br />
Ich möchte mit einem Tintenstrahldrucker eine<br />
Overheadfolie bedrucken. Kann ich dafür einfach<br />
die Folien für Kopierer bzw. Laserdrucker ver-<br />
wenden?<br />
Um wirklich gestochen scharfe und brillante Bilder zu<br />
drucken, sollten Sie ein spezielles Fotopapier verwenden,<br />
das eine hochglänzende Oberfläche hat .<br />
Nein, das wird nicht funktionieren . Folien für<br />
Tintenstrahldrucker haben eine ganz spezielle<br />
Oberflächenbeschichtung, die eine rasche<br />
Trocknung der Tinte ermöglicht . Bei normalen<br />
Folien trocknet die Tinte nicht bzw . verwischt<br />
sofort .<br />
Angewandte Informatik HTL 37<br />
0 Grundlagen der Informatik
38<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
Gary Starkweather<br />
entwickelte 1971 bei<br />
Xerox den ersten<br />
Laserdrucker .<br />
Dots per inch (dpi)<br />
bedeutet Punkte pro<br />
Zoll, 1 Zoll = 25,4 mm .<br />
Der HP Laserjet war der<br />
erste erfolgreiche Laserdrucker<br />
am Markt .<br />
Der Toner ist der vor<br />
allem in Fotokopierern<br />
und Laserdruckern verwendete<br />
Farbstoff .<br />
Mr. What und<br />
Ms. Check<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
Laserdrucker<br />
Laserdrucker sind im Businessbereich aufgrund der niedrigen Druckkosten und ihrer hohen<br />
Druckgeschwindigkeit sehr verbreitet. Der erste Laserdrucker wurde 1971 von der Firma Xerox<br />
entwickelt. Kopierer arbeiten nach demselben technischen Prinzip.<br />
Bei einem Laserdrucker werden die Bilddaten des gewünschten Ausdrucks mittels Laserstrahl<br />
auf die Belichtungstrommel übertragen, wo der Toner haften bleibt und auf das Papier aufgebracht<br />
wird. Die Fixiereinheit brennt den Toner unter großer Hitze in das Papier ein.<br />
Technische Daten von Laserdruckern<br />
1 Die Auflösung bestimmt die Druckqualität bei einem Laserdrucker. Sie wird in der<br />
Einheit dpi angegeben.<br />
Laserdrucker bieten derzeit Auflösungen zwischen 600 und 2400 dpi.<br />
2 Laserdrucker sind Seitendrucker. Die Druckgeschwindigkeit wird in Seiten/Minute<br />
(pages per minute, ppm) angegeben.<br />
Geschwindigkeit ist eine Preisfrage – je schneller, desto teurer. Vor allem bei Farblaserdruckern<br />
müssen wir für schnellere Geräte deutlich tiefer in die Tasche greifen. Monochromlaserdrucker<br />
bieten relativ hohe Druckgeschwindigkeiten von 25 ppm und mehr. Farblaserdrucker<br />
werden mit Geschwindigkeiten von mindestens 8 bis über 20 ppm angeboten.<br />
3 Die Druckkosten werden wesentlich von den Kosten für den Toner beeinflusst.<br />
Der Toner wird in Cartridges geliefert. Ist der Toner leer, wird das ganze Cartridge gewechselt.<br />
Neben den Originaltonern gibt es ein breites Angebot an Nachbau-Cartridges, die zum<br />
Teil deutlich billiger sind.<br />
Gesundheitliche Beeinträchtigung<br />
Farblaserdrucker (HP Laserjet)<br />
Der Toner von Laserdruckern und Kopierern enthält als<br />
schwarzes Farbpigment Ruß und bei bestimmten Sorten<br />
auch die Schwermetalle Blei und Cadmium. Ausgetretener<br />
Toner kann Schleimhäute, Atemwege und die Haut<br />
gesundheitlich beeinträchtigen. Laserdrucker und Kopierer<br />
sollten stets in gut durchlüfteten Räumen stehen, da technisch<br />
bedingt Ozon freigesetzt wird.<br />
Wird der Laserdrucker nicht gebraucht, sollte er stets<br />
ausgeschaltet sein, um die Ozonbelastung so gering wie<br />
möglich zu halten.<br />
Ü 0.33: Druckkosten ��<br />
Für einen Farblaserdrucker sollen die Druckkosten je Seite ermittelt werden. Ein schwarzes<br />
Cartridge kostet 90 Euro, Cartridges für die Farben Magenta, Cyan und Gelb kosten jeweils<br />
105 Euro. Mit jedem Cartridge können durchschnittlich 2500 Ausdrucke produziert werden.<br />
Wie hoch sind die Druckkosten pro Seite in Schwarzweiß und in Farbe?<br />
Was bedeutet die Eigenschaft<br />
„netzwerkfähig” bei<br />
einem Laserdrucker?<br />
Laserdrucker werden in Betrieben meist von mehreren Personen<br />
einer Abteilung gemeinsam benutzt . Netzwerkfähige Geräte können<br />
direkt mit einem Netzwerkkabel in das Netzwerk integriert<br />
werden . Sie fungieren als Druckserver (engl . Printserver) .<br />
Angewandte Informatik HTL
Barcode-Scanner zum<br />
Einlesen des EAN-Codes<br />
an der Supermarktkassa<br />
Übungsbeispiele<br />
Multifunktionsgeräte<br />
Ü 0.34: Begriffe zuordnen �<br />
Ordnen Sie die Begriffe den Abbildungen mittels Verbindungslinien zu:<br />
Lerneinheit 2: Personal Computer<br />
Multifunktionsgeräte (All-in-one-Geräte) vereinen die Funktionen von Scanner, Drucker, Kopierer<br />
und Fax. Mit diesen Geräten können Dokumente, Bücher und Bilder in den Computer eingelesen,<br />
bearbeitet und ausgedruckt werden.<br />
Scanner<br />
Fax<br />
Drucker<br />
Multifunktionsgerät (Hewlett Packard)<br />
Kopierer<br />
Die Geräte basieren entweder<br />
auf Laser- oder Tintenstrahldrucktechnik<br />
und enthalten einen<br />
Flachbett- oder Einzugsscanner<br />
sowie eine Druckeinheit.<br />
In der Regel werden die Geräte<br />
mittels USB mit dem PC verbunden,<br />
wobei die Kopierfunktion<br />
auch bei ausgeschaltetem PC<br />
verfügbar ist. Die Bedienung erfolgt<br />
über eine Menüsteuerung.<br />
Manche Geräte haben zusätzlich<br />
zu Scan-, Kopier- und Druckfunktion<br />
auch ein integriertes Fax. Sie<br />
werden an die Telefonbuchse angeschlossen<br />
und verfügen über<br />
eine Zifferntastatur für die Eingabe<br />
der Faxnummer.<br />
Neben den Flachbett- und Einzugsscannern, die für das Einlesen von Texten und Bildern verwendet<br />
werden, gibt es auch Scanner zur Erkennung von Barcodes.<br />
Mr. What und Sind All-in-one-Geräte wesentlich<br />
Ms. Check teurer als normale Drucker? All-in-one-Geräte liegen in der gleichen Preisklasse wie vergleichbare<br />
Drucker ohne Scan- und Faxfunktion . Sie sind ab<br />
einem Preis von 150 Euro erhältlich .<br />
Üben<br />
Server<br />
PDA<br />
Notebook<br />
Desktop-PC<br />
Smartphone<br />
Angewandte Informatik HTL 39<br />
Ü<br />
ID: 1022<br />
0 Grundlagen der Informatik
40<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
Sie finden diese<br />
Übungsbeispiele mit<br />
automatischer Aufgabenkontrolle<br />
unter der<br />
ID: 1022.<br />
erledigt: w✔<br />
Ü 0.36–Ü 0.43: w<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
Ü 0.35: Begriffe erklären �<br />
Auf einem Flugzettel ist zu lesen: Multimedia-PC mit Dualcore-Prozessor, 2 GB RAM und 1 TB<br />
Festplatte. Erklären Sie diese Begriffe!<br />
Ü 0.36: Aussagen beurteilen �<br />
Kreuzen Sie die richtigen Aussagen an:<br />
w Das BIOS enthält alle Programme.<br />
w Persistente Speicher behalten die Daten auch ohne Stromzufuhr.<br />
w Der RAM-Speicher wird auch Arbeitsspeicher genannt.<br />
w ROM bedeutet Release Once Memory.<br />
Ü 0.37: Schnittstellen �<br />
Ordnen Sie die Geräte mittels Verbindungslinien den richtigen Schnittstellen zu und schreiben<br />
Sie die Bezeichnung der Schnittstelle zum jeweiligen Gerät:<br />
Ü 0.38 zum Expertenwissen: USB und Firewire �<br />
Kreuzen Sie an, zu welcher der beiden Schnittstellen die Aussagen passen:<br />
Aussage<br />
127 Geräte anschließbar<br />
8–40 V integrierte Stromversorgung<br />
Kabellänge bis 5 m<br />
maximal 3200 Mbit/s Datenübertragung<br />
leicht erweiterbar durch Hubs<br />
wird von Sony i.Link genannt<br />
PC wird zur Geräteverwaltung benötigt<br />
wird auch IEEE-1394 genannt<br />
USB Firewire<br />
Ü 0.39: Brenndauer berechnen ��<br />
Ein externer Brenner mit USB-Anschluss hat beim Schreiben eine Datentransferrate von<br />
4800 kB/s. Wie lange dauert das Brennen von 4,7 GB auf eine DVD?<br />
Ü 0.40: Sicherungsdauer berechnen ���<br />
Auf eine externe Festplatte mit einer Datentransferrate von 20 MB/s sollen über USB-2.0 5 GB<br />
Daten kopiert werden. Wie lange dauert es, bis die Daten auf der Festplatte gesichert sind?<br />
Angewandte Informatik HTL
Ü 0.41 zum Expertenwissen: Stecker beschriften �<br />
Beschriften Sie die Stecker mit den richtigen Bezeichnungen:<br />
Ü 0.42: Festplattenbestandteile beschriften �<br />
Beschriften Sie die Bestandteile der Festplatte:<br />
Lerneinheit 2: Personal Computer<br />
Ü 0.43: Speichertypen �<br />
Ordnen Sie zu, ob es sich um magnetische, optische oder elektronische Datenträger handelt:<br />
Merkmale<br />
Magnetband<br />
CD-ROM<br />
Compact-Flash-Card<br />
Blu-ray Disc<br />
Festplatte<br />
USB-Stick<br />
DVD-Video<br />
magnetisch optisch elektronisch<br />
Ü 0.44 zum Expertenwissen: Speicherkarte ���<br />
a) In einer Digitalkamera befindet sich eine Speicherkarte mit 1 GB Speicherplatz. Für ein Foto<br />
in maximaler Auflösung benötigt die Kamera durchschnittlich 2500 kB. Wie viele Fotos passen<br />
auf den Speicher?<br />
b) Wie lange dauert es, bis alle Fotos auf einer Festplatte gesichert sind, wenn ein USB-1.1-<br />
Anschluss verwendet wird? Sie können davon ausgehen, dass die maximale Übertragungsrate<br />
erzielt wird und die Karte voll mit Bildern ist.<br />
Angewandte Informatik HTL 41<br />
0 Grundlagen der Informatik
42<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
Sie finden Ü 0.50 mit<br />
automatischer Aufgabenkontrolle<br />
unter der<br />
ID: 1022.<br />
erledigt: w✔<br />
Ü 0.50: w<br />
Netzteil<br />
Mainboard<br />
Chipset<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
Ü 0.45: Druckkosten ��<br />
Wie hoch sind die Druckkosten für eine Seite bei einem Schwarzweiß-Ausdruck bzw. bei einem<br />
Farbausdruck auf einem Laserdrucker? Die Kosten für das schwarze Cartridge betragen 70 Euro<br />
und für jeden Farbtoner 110 Euro (Magenta, Cyan und Gelb). Mit einer Tonerfüllung können<br />
ca. 3000 Ausdrucke gemacht werden. In der Anschaffung kostet der Laserdrucker 350 Euro.<br />
Gehen Sie davon aus, dass 50 000 Schwarzweiß-Ausdrucke und 30 000 Farbausdrucke gemacht<br />
werden.<br />
Ü 0.46: Internetrecherche ���<br />
Führen Sie eine Internetrecherche durch und vergleichen Sie einen Farbtintenstrahldrucker und<br />
einen Farblaserdrucker hinsichtlich folgender Merkmale:<br />
Merkmale<br />
Hersteller und Modellbezeichnung<br />
Druckgeschwindigkeit in Seiten pro Minute<br />
Druckauflösung in dpi<br />
Pufferspeicher<br />
(Größe des Zwischenspeichers im Drucker)<br />
Geräuschpegel in dB<br />
Druckvolumen (Anzahl der Seiten pro Monat)<br />
Blattkapazität der Papierlade<br />
Kosten pro Seite für Toner oder Patrone<br />
Anschaffungskosten<br />
Laserdrucker Tintenstrahldrucker<br />
Welches Gerät würden Sie kaufen, wenn Sie pro Monat 1000 Seiten drucken?<br />
Weitere Übungen im SbX<br />
Ü 0.47: Chipset �<br />
Bearbeiten Sie das Übungsbeispiel „Chipset“!<br />
Ü 0.48: Interne Peripheriegeräte �<br />
Bearbeiten Sie das Übungsbeispiel „Interne Peripheriegeräte“!<br />
Ü 0.49: Druckeranschaffung ��<br />
Bearbeiten Sie das Übungsbeispiel „Druckeranschaffung“!<br />
Ü 0.50: Interne Peripheriegeräte ��<br />
Stellen Sie sich einem Quiz mit fünf Fragen zum Thema „interne Peripheriegeräte“!<br />
Sichern<br />
In dieser Lerneinheit haben Sie wichtige Bestandteile von Computern und deren Funktionen<br />
kennengelernt:<br />
Das Netzteil versorgt die Komponenten des PCs mit Strom. Die Leistungsfähigkeit des Netzteils<br />
muss größer als die Gesamtleistung aller angeschlossenen Komponenten sein.<br />
Das Mainboard integriert alle Komponenten eines PCs. Es enthält den/die Sockel für Prozessoren<br />
sowie Steckplätze für den Arbeitsspeicher und Erweiterungskarten.<br />
Das Chipset besteht aus Prozessor, Northbridge und Southbridge. Alle Komponenten des<br />
Chipsets sind optimal aufeinander abgestimmt.<br />
Ü<br />
ID: 1023<br />
Angewandte Informatik HTL
BIOS<br />
Prozessor<br />
Speicher<br />
Datenbus<br />
Grafikkarte<br />
USB<br />
Firewire<br />
Festplatte<br />
Flachbildschirm<br />
Beamer<br />
Tintenstrahl-<br />
drucker<br />
Laserdrucker<br />
Multifunktionsgeräte<br />
ID: 1023<br />
Lerneinheit 2: Personal Computer<br />
Das Basic Input Output System ist die Basis-Betriebssoftware für das Mainboard und die<br />
angeschlossenen Komponenten. Über ein Setup-Programm kann der PC konfiguriert werden.<br />
Das BIOS startet das Betriebssystem.<br />
Der Prozessor verarbeitet Befehle in Maschinensprache, kann Berechnungen durchführen und<br />
deren Ergebnisse speichern.<br />
Der Arbeitsspeicher (RAM) ergänzt die sehr geringe Speicherkapazität des Prozessors. Daten<br />
können direkt adressiert werden. Persistente Speicher (ROM) gibt es in verschiedenen Ausführungen.<br />
Sie unterscheiden sich vom RAM dadurch, dass sie Daten ohne Stromversorgung<br />
halten können und nur einen blockweisen Zugriff auf die Daten ermöglichen.<br />
Der Datenbus bindet Erweiterungskarten in den PC ein. PCI-Express ist der aktuelle Standard.<br />
Bei PCIe können mehrere Datenleitungen (Lanes) zum Erzielen höherer Datentransferraten kombiniert<br />
werden, woraus sich die Bezeichnungen x1, x2, x4, x8, x16 und x32 ergeben.<br />
Die Grafikkarte erzeugt das Bild, welches am Monitor ausgegeben wird. Flachbildschirme werden<br />
entweder über VGA oder DVI angeschlossen.<br />
Der Universal Serial Bus ist eine universelle Schnittstelle zum Anschluss von bis zu 127 Geräten,<br />
wobei diese von einem Host-Controller verwaltet werden.<br />
Firewire wurde für die Übertragung großer Datenmengen im Multimediabereich entwickelt.<br />
Bis zu 63 Geräte können direkt miteinander verbunden werden. Ein Host-Controller wird nicht<br />
benötigt.<br />
Eine Festplatte speichert Daten auf Scheiben mit magnetisierbarer Oberfläche. Die Einteilung der<br />
Scheiben erfolgt in Spuren und Sektoren. Um Beschädigungen zu vermeiden, bewegt sich der<br />
Schreib-/Lesekopf nach dem Datenzugriff in eine Parkposition.<br />
LCD-Flachbildschirme werden vorwiegend für Computer, Notebooks und Fernseher eingesetzt.<br />
Sie bieten eine hohe Auflösung und haben einen geringen Platzbedarf. Plasma-Displays werden<br />
für sehr große Bilddiagonalen im TV-Bereich verwendet. Organische Displays werden<br />
derzeit für sehr kleine Bildschirme, wie z. B. in Digitalkameras und MP3-Playern, eingesetzt.<br />
LCD-Videoprojektoren benutzen zur Darstellung des Bildes ein transparentes TFT-LCD. DLP-<br />
Videoprojektoren arbeiten mit einem DMD-Chip, der von Texas Instruments entwickelt wurde<br />
und aus Millionen von mikroskopisch kleinen Spiegeln besteht. D-ILA-Projektoren verbinden<br />
die Vorteile der LCD- und DLP-Technik und eignen sich für die Darstellung qualitativ hochwertiger<br />
HD-Filme.<br />
Ein Tintenstrahldrucker bringt mithilfe eines Druckkopfes Tinte aus einem Tintentank auf das<br />
Papier auf, auf dem die Tinte innerhalb weniger Sekunden trocknet. Tintenstrahldrucker verfügen<br />
über bis zu acht getrennte Tintentanks unterschiedlicher Farbe und eignen sich für fotorealistische<br />
Ausdrucke. Der Vorteil des geringen Anschaffungspreises wird meist durch sehr<br />
hohe Kosten für Tintenpatronen aufgewogen. Nachbaupatronen oder Refillservice gleichen diesen<br />
Nachteil teilweise aus.<br />
Bei einem Laserdrucker wird das Tonerpulver auf eine von einem Laserstrahl vorbehandelte<br />
Rolle aufgebracht und in der Fixiereinheit mittels Hitze in das Papier eingebrannt. Wichtige<br />
technische Daten von Laserdruckern sind Auflösung (dpi) und Druckgeschwindigkeit.<br />
Multifunktionsgeräte integrieren verschiedene Funktionen wie Drucken, Scannen, Kopieren<br />
und Faxen in einem Gerät.<br />
Zusätzlich zu dieser Zusammenfassung finden Sie im SbX eine Audio-Wiederholung<br />
zur Wiedergabe mit dem Audio-Player und als MP3-Datei sowie eine Bildschirmpräsentation.<br />
Angewandte Informatik HTL 43<br />
0 Grundlagen der Informatik
44<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
Sie finden die Aufgaben<br />
15 bis 17 mit<br />
automatischer Aufgabenkontrolle<br />
unter der<br />
ID: 1024.<br />
erledigt: w✔<br />
Aufgabe 15: w<br />
Aufgabe 16: w<br />
Aufgabe 17: w<br />
Ein kurzer<br />
Wissens-Check<br />
bevor’s weitergeht!<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
Wissen<br />
Kontrollfragen und -aufgaben<br />
1. Nennen Sie mindestens fünf Bestandteile einer Zentraleinheit!<br />
2. Was versteht man unter „Dual Core“ bei einem Mikroprozessor?<br />
3. Welcher Speichertyp wird bei Speicherkarten für Digitalkameras eingesetzt? Wodurch unterscheiden<br />
sich diese Speichertypen von RAM?<br />
4. Welche Aufgaben hat das BIOS?<br />
5. Im technischen Datenblatt eines Servers sind die Kürzel x86 und x64 zu finden. Erklären Sie<br />
diese Begriffe!<br />
6. Welche Eigenschaften eines Prozessors sind für ein Notebook besonders wichtig?<br />
7. Erklären Sie den Unterschied zwischen VGA- und DVI-Anschluss auf der Grafikkarte!<br />
8. Nennen Sie pro Schnittstelle mindestens zwei Geräte, die an sie angeschlossen werden können:<br />
a) PS/2, b) Parallel-Port, c) Serial-Port, d) USB, e) IEEE-1394, f) Audio<br />
9. Erklären Sie die wesentlichen Unterschiede zwischen USB und Firewire!<br />
10. Beschreiben Sie Aufbau und Funktionsweise einer Festplatte!<br />
11. Welche Formen von Flachbildschirmen gibt es und wofür eignen sich diese?<br />
12. Welche Vorteile bieten DLP- gegenüber LCD-Beamern?<br />
13. Welche Funktionen umfasst ein All-in-one-Gerät?<br />
14. Jemand behauptet, er besitze einen PDA mit einem Plasma-Display. Wie ist diese Aussage zu<br />
beurteilen?<br />
Weitere Aufgaben im SbX<br />
15. Stellen Sie sich dem Quiz zum Thema „Zentraleinheit“!<br />
16. Stellen Sie sich dem Quiz zum Thema „Ausgabegeräte“!<br />
17. Stellen Sie sich dem Quiz zum Thema „externe Peripheriegeräte“!<br />
Wissens-Check<br />
Ich kann Bestandteile eines PCs aufzählen.<br />
Ich kann Funktionen von PC-Komponenten erklären.<br />
Ich kann Unterschiede optischer Datenträger nennen.<br />
Ich kann technische Daten von Ausgabegeräten vergleichen.<br />
Ü<br />
� � �<br />
ID: 1024<br />
Angewandte Informatik HTL
Alle SbX-Inhalte zu dieser<br />
Lerneinheit finden<br />
Sie unter der ID: 1030.<br />
Beim Knock-out-System<br />
erfolgt die Auswahl der<br />
besten Alternative mithilfe<br />
von Kriterien .<br />
Dieses Datenblatt finden<br />
Sie auch unter der<br />
ID: 1031.<br />
Must-have-<br />
Anforderungen<br />
legen den Mindest-<br />
standard für die<br />
Leistungsdaten fest .<br />
Nice-to-have-<br />
Anforderungen<br />
geben bei Preisgleichheit<br />
den Ausschlag für<br />
eine Alternative .<br />
Eine Bildschirmpräsentation<br />
mit allen Abbildungen<br />
zum Schritt<br />
LERNEN finden Sie<br />
unter der ID: 1031.<br />
Lerneinheit 3<br />
Anschaffungsplanung<br />
Lerneinheit 3: Anschaffungsplanung<br />
Wenn Sie in einem Betrieb für die Anschaffungen von EDV-Geräten zuständig sind,<br />
ist es Ihre Aufgabe, Ausschreibungen zu formulieren und die Angebote der Anbieter<br />
zu bewerten.<br />
In dieser Lerneinheit beschäftigen Sie sich mit der Durchführung von IT-Ausschreibungen<br />
und Sie vergleichen und beurteilen Produktangebote mithilfe unterschiedlicher<br />
Methoden.<br />
<strong>Lernen</strong><br />
1 Preis- versus Kostenvergleich<br />
Präferenzierung bei vergleichbaren Leistungsdaten<br />
Für eine Kaufentscheidung spielen viele Faktoren eine Rolle. Es kann sich als äußerst schwierig<br />
erweisen, aus einer Fülle von Angeboten das passende auszuwählen, wenn zuvor nicht einige<br />
Überlegungen angestellt werden. Ein wichtiges Kriterium für eine Kaufentscheidung stellt der<br />
Preis dar. Die folgende Abbildung enthält Datenblätter und Preise von Notebooks. Wie können<br />
Sie einen Preisvergleich anstellen, ohne die Objektivität zu verlieren? Denn Menschen lassen sich<br />
bei ihrer Kaufentscheidung sehr stark von ihren Emotionen beeinflussen.<br />
Preisvergleich<br />
Der Preisvergleich mithilfe einer Anforderungsliste erfolgt nach dem Knock-out-System. Geräte,<br />
die den Anforderungen nicht entsprechen, werden ausgeschieden. Bevor das Gerät mit<br />
dem niedrigsten Preis ausgewählt wird, werden die Anforderungen an das Gerät definiert.<br />
L 0.12: Knock-out-System<br />
Preisvergleich anhand von Anforderungen<br />
ID: 1031<br />
Für ein Schul-Notebook wurden<br />
folgende Must-have-Anforderungen<br />
festgelegt: Zweikernprozessor,<br />
2 GHz Taktfrequenz,<br />
4 GB RAM, 500 GB Festplatte,<br />
17-Zoll-Display, USB, LAN, DVD-<br />
Brenner.<br />
Als Nice-to-have-Anforderungen<br />
definieren wir: Blu-ray-Laufwerk,<br />
große Festplatte, HDMI-Ausgang.<br />
Um eine Entscheidung zu treffen,<br />
werden zunächst alle Varianten<br />
ausgeschieden, die die Must-have-<br />
Anforderungen nicht erfüllen. Da<br />
das erste und das dritte Gerät eine<br />
zu kleine Festplatte haben, scheiden<br />
diese aus. Die Wahl fällt auf<br />
das zweite Gerät, da es alle Anforderungen<br />
zum günstigsten Preis<br />
erfüllt.<br />
Angewandte Informatik HTL 45<br />
Ü<br />
0 Grundlagen der Informatik
46<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
Die Druckkosten/Seite<br />
bleiben auch bei hohem<br />
Druckvolumen<br />
konstant .<br />
Economies of Scale:<br />
Die Anschaffungskosten/Seite<br />
sinken bei höherem<br />
Druckvolumen .<br />
Der Break-even-Point<br />
gibt die Auslastungsschwelle<br />
an, ab der die<br />
teurere Anschaffung<br />
aufgrund der niedrigeren<br />
Stückkosten<br />
günstiger ist .<br />
Dieses Excel-Diagramm<br />
finden Sie unter der<br />
ID: 1031.<br />
Mr. What und<br />
Ms. Check<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
Kostenvergleich<br />
Der Anschaffungspreis alleine kann eine falsche Entscheidungsgrundlage darstellen. Daher werden<br />
bei Entscheidungen mit unterschiedlicher Auslastungserwartung auch die Betriebskosten<br />
berücksichtigt.<br />
L 0.13: Kostenvergleich und Break-even-Point<br />
In einer Schule soll z. B. ein Farbdrucker angeschafft werden. Zwei Modelle kommen prinzipiell<br />
in Frage:<br />
a) Farblaserdrucker: Anschaffungspreis 780 EUR, Kosten/Seite 0,60 EUR<br />
b) Farbtintenstrahldrucker: Anschaffungspreis 240 EUR, Kosten/Seite 0,75 EUR<br />
Wie hoch sind die Gesamtkosten pro Seite bei 500 bzw. 10 000 gedruckten Seiten pro Jahr<br />
und einer Nutzungsdauer von vier Jahren?<br />
Rechengang für 500 Seiten/Jahr:<br />
a) 780 : 4 : 500 + 0,60 = 0,99 EUR pro Seite<br />
b) 240 : 4 : 500 + 0,75 = 0,87 EUR pro Seite<br />
Rechengang für 10 000 Seiten/Jahr:<br />
a) 780 : 4 : 10 000 + 0,60 = 0,6195 EUR pro Seite<br />
b) 240 : 4 : 10 000 + 0,75 = 0,756 EUR pro Seite<br />
Die richtige Entscheidung hängt in diesem Fall nicht vom Anschaffungspreis, sondern von<br />
der Auslastung des Gerätes ab. Bei hohem Druckvolumen sind die Gesamtkosten beim Farblaserdrucker<br />
niedriger. Bei geringem Druckvolumen ist der Tintenstrahldrucker günstiger.<br />
Ab welchem Druckvolumen sind die Gesamtkosten des Laserdruckers niedriger?<br />
780 : 4 : x + 0,60 = 240 : 4 : x + 0,75<br />
195 : x – 60 : x = 0,75 – 0,60<br />
x = 135 : 0,15 = 900 Seiten/Jahr<br />
Kosten/Seite<br />
Kostenvergleich<br />
Break-even-Point<br />
Kostenvergleich zwischen Laser- und Tintenstrahldrucker<br />
In welchen Fällen sollte ich<br />
den Preis-, wann den Kostenvergleich<br />
heranziehen?<br />
Laserdrucker<br />
Tintenstrahldrucker<br />
Druckvolumen<br />
Den Preisvergleich können Sie einsetzen, wenn die Betriebskosten<br />
pro Stück bei allen Alternativen gleich hoch sind . Sind die Betriebskosten<br />
auslastungsabhängig, muss der Kostenvergleich für die Entscheidungsfindung<br />
herangezogen werden . In diesem Fall würde der<br />
Preisvergleich möglicherweise zu einer falschen Entscheidung führen .<br />
Angewandte Informatik HTL
MUSTERUNTERNEHMEN<br />
MUSTERUNTERNEHMEN<br />
TCO = Total Costs of<br />
Ownership<br />
ROI = Return on<br />
Investment<br />
Lerneinheit 3: Anschaffungsplanung<br />
Ü 0.51: Tintenstrahldrucker �<br />
Die H2Ö GmbH möchte für den PC im Sekretariat einen Tintenstrahldrucker anschaffen. Drei<br />
Modelle kommen in die engere Wahl:<br />
a) Anschaffungspreis 190 EUR, Kosten/Seite 0,86 EUR, Nutzungsdauer 3 Jahre<br />
b) Anschaffungspreis 250 EUR, Kosten/Seite 0,85 EUR, Nutzungsdauer 4 Jahre<br />
c) Anschaffungspreis 490 EUR, Kosten/Seite 0,84 EUR, Nutzungsdauer 5 Jahre<br />
Pro Jahr sollen rund 5 000 Ausdrucke auf diesem Drucker erstellt werden. Welches Gerät<br />
weist die niedrigsten Gesamtkosten pro Seite auf?<br />
Ü 0.52: Break-even-Menge berechnen ��<br />
Vergleichen Sie die Angebote a) und c) aus Ü 0.51 und berechnen Sie die Break-even-<br />
Menge!<br />
Methoden der Anschaffungsplanung<br />
Die Anschaffung von IT-Systemen stellt eine schwierige Herausforderung dar. Es gilt, möglichst<br />
viele Aspekte bei der Anschaffung zu berücksichtigen. Die folgenden drei Methoden haben<br />
sich in der Praxis bei Anschaffungsplanungen bewährt:<br />
Entscheidungs-<br />
matrix<br />
Methoden der Anschaffungsplanung<br />
Anschaffungsplanung<br />
Total Costs of<br />
Ownership<br />
Return on<br />
Investment<br />
Wie kann eine Entscheidung getroffen werden, wenn die Anforderungskriterien, wie z. B. Geschwindigkeit,<br />
Speicherkapazität und Preis, eine unterschiedliche Wichtigkeit aufweisen?<br />
2 Entscheidungsmatrix<br />
Gewichtung der Kaufkriterien<br />
In einer Entscheidungsmatrix werden die kaufentscheidenden Kriterien mit einem Prozentsatz<br />
nach ihrer Wichtigkeit bewertet. Auch der Preis bzw. die Stückkosten stellen ein solches gewichtetes<br />
Kriterium dar. Nun werden die Kriterien mit jenen der Alternativen verglichen und<br />
mit Punkten oder Noten bewertet. Die Summe der gewichteten Punkte bzw. Noten liefert die<br />
Entscheidungsgrundlage.<br />
Angewandte Informatik HTL 47<br />
0 Grundlagen der Informatik
48<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
Die Benotung sollte<br />
möglichst objektiv sein .<br />
Mit der Gewichtung<br />
wird die Wichtigkeit<br />
einzelner Kriterien<br />
festgelegt .<br />
Diese Excel-Tabelle<br />
finden Sie unter der<br />
ID: 1031.<br />
Mr. What und<br />
Ms. Check<br />
MUSTERUNTERNEHMEN<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
L 0.14: Entscheidungsmatrix<br />
In der betrieblichen Praxis wird häufig die gewichtete Entscheidungsmatrix eingesetzt. Die<br />
einzelnen Noten werden hierbei mit einem Prozentsatz, der in Summe für alle Kriterien<br />
100 % ergibt, gewichtet.<br />
Bei der folgenden Entscheidungsmatrix weist Produkt B die Bestnote auf. Die Summe der<br />
gewichteten Noten drückt die subjektive Einschätzung des Entscheiders aus. Die Methode<br />
liefert ein Maß für die persönliche Präferenz in Form von Schulnoten.<br />
Entscheidungsmatrix mit Gewichtung<br />
Gelange ich mit einer Entscheidungsmatrix<br />
immer<br />
zum richtigen Ergebnis?<br />
Ü 0.53: Office-Software �<br />
In der H2Ö GmbH soll eine Office-Software für 20 PCs beschafft werden. Drei Programme<br />
stehen zur Wahl: a) Open Office, b) Microsoft Office und c) Google Docs. Die Bewertung<br />
durch die IT-Mitarbeiterin, Frau DI Funk, brachte folgendes Ergebnis:<br />
Kriterium Open Office MS Office Google Docs Gewichtung<br />
Preis 1 3 2 45 %<br />
Handhabung 2 1 3 15 %<br />
Kompatibilität 2 1 4 15 %<br />
ProjektunterstützungDokumentenverwaltung<br />
Die Entscheidungsmatrix kann Ihnen dabei helfen, eine objektive<br />
Entscheidung zu treffen . Allerdings dürfen Sie die Gewichtung oder<br />
die Benotung nachträglich nicht mehr ändern, da Sie damit die Objektivität<br />
Ihrer Entscheidungsfindung gefährden würden .<br />
3 2 1 10 %<br />
4 2 1 15 %<br />
Erstellen Sie in Excel eine Entscheidungsmatrix mit Gewichtung und berechnen Sie die gewichteten<br />
Notensummen für jede Anwendersoftware. Für welche Software sollte sich H2Ö<br />
entscheiden?<br />
Angewandte Informatik HTL
TCO = Total Costs of<br />
Ownership<br />
Direkte Kosten sind<br />
Anschaffungskosten,<br />
Betriebskosten und Verwaltungskosten<br />
.<br />
Indirekte Kosten stehen<br />
mit dem Betrieb des<br />
Gerätes in keinem<br />
direkten Zusammenhang .<br />
3 Total Costs of Ownership<br />
Gesamtkosten der Nutzung<br />
Lerneinheit 3: Anschaffungsplanung<br />
Die TCO-Methode versucht, möglichst alle Kosten einer Anschaffung zu erfassen, die während<br />
deren Nutzung anfallen. Durch Vergleich der TCO kann die günstigste Alternative ermittelt werden.<br />
Dabei werden nicht nur die Anschaffungs- und Installationskosten angesetzt, sondern auch<br />
Schulungs-, Wartungs-, Verwaltungs- und Ausfallskosten. Die TCO-Methode eignet sich für<br />
Hard- und Softwareanschaffungsplanungen und kann insbesondere zum Vergleich von Open-<br />
Source- mit proprietärer Software eingesetzt werden.<br />
Bei der TCO-Methode werden alle im Laufe der Nutzung anfallenden Kosten diskontiert,<br />
das bedeutet abgezinst auf den Zeitpunkt der Anschaffung. Die folgende Abbildung verdeutlicht<br />
das:<br />
diskontierte<br />
Ausgaben<br />
diskontierte<br />
laufende<br />
Kosten<br />
An-<br />
schaffungs-<br />
kosten<br />
TCO-Methode mit diskontierten Ausgaben<br />
Betriebskosten<br />
Entsorgungskosten<br />
L 0.15: Total Costs of Ownership<br />
Das Beispiel eines PC-Arbeitsplatzes in einem Unternehmen zeigt einige Bestandteile der<br />
Total Costs of Ownership:<br />
Hardware- und Softwarekosten:<br />
Anschaffungskosten für Hard- und Software (Abschreibungen oder Leasingraten), Kosten<br />
aus Wartungsverträgen, Kosten für Verkabelung, Netzwerk, Server.<br />
Betriebskosten:<br />
Energiekosten, Leitungskosten (z. B. für Internet, Voice-over-IP), Administration und Support,<br />
Schulung, Software-Updates, Security-Vorbeugemaßnahmen (z. B. Virenschutz, Firewall).<br />
Verwaltungskosten:<br />
Inventarführung/Buchhaltung, Versicherung, Vertragsverhandlungen, Budgetplanung, Koordination<br />
von Weiterbildungsmaßnahmen für IT-Personal und Anwender.<br />
Indirekte Kosten:<br />
Ausfallskosten aufgrund von Nicht-Verfügbarkeit des PCs (z. B. bei Virenbefall), Konfigurationsarbeiten<br />
und Selbsthilfe des Benutzers.<br />
Bei der TCO-Methode werden nur die Kosten, nicht aber der Erfolg der Investition beurteilt.<br />
Ü 0.54: TCO ��<br />
Welche Total Costs of Ownership gibt es bei einem Schulnotebook? Gliedern Sie die Kosten<br />
in Hardware, Software, Betrieb, Verwaltung und indirekte Kosten!<br />
Angewandte Informatik HTL 49<br />
Zeit<br />
0 Grundlagen der Informatik
50<br />
<strong>Lernen</strong> Üben<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
Expertenwissen für<br />
besonders Interessierte<br />
Der ROI wird auch als<br />
Bilanzkennzahl im<br />
Rechnungswesen verwendet<br />
.<br />
Die Amortisationszeit<br />
gibt den Zeitraum bis<br />
zum Erreichen der Gewinnschwelle<br />
an . Sie<br />
beträgt in der Praxis für<br />
IT-Investitionen ein<br />
bis drei Jahre .<br />
Ms. Check und<br />
Mr. Expert<br />
Achtung! Expertenwissen: Return on Investment<br />
Die ROI-Methode (Return on Investment) ist eine Rentabilitätskennzahl und vergleicht den<br />
Gewinn bzw. die Kosteneinsparung mit dem aufgewendeten Kapital. Anhand des ROI können<br />
mehrere Alternativen verglichen werden, indem die Wirtschaftlichkeit der Investitionen berechnet<br />
wird.<br />
L 0.16: Return on Investment<br />
Ein Handelsbetrieb errechnet, dass durch den Einsatz einer E-Commerce-Plattform eine<br />
Kosteneinsparung von jährlich 12.000 EUR und ein zusätzlicher Jahresgewinn durch Mehrumsätze<br />
von 5.000 EUR möglich sind. Die Anschaffungskosten betragen 45.000 EUR und<br />
werden mittels Kredit finanziert (Zinssatz 7 %). Die Tilgung bleibt unberücksichtigt.<br />
Gewinn – Finanzierungsaufwand<br />
ROI = · 100<br />
Investition<br />
Formel zur Berechnung des Return on Investment<br />
Gewinn: 12.000 + 5.000 = 17.000<br />
Fremdkapitalzinsen: 45.000 · 7 % = 3.150<br />
Eingesetztes Kapital: 45.000<br />
ROI = (17.000 – 3.150) : 45.000 · 100 = 30,8 %<br />
Amortisationszeit = 1 : ROI = 3,25 Jahre<br />
Ü 0.55: Netzwerkserver �<br />
Ein Spielwarenhersteller plant den Ersatz der bestehenden Netzwerkserver durch ein<br />
neues leistungsfähigeres Gerät. Die jährlichen Kosteneinsparungen werden auf 2.500 EUR<br />
geschätzt. Die Anschaffungs- und Installationskosten für die neue Hardware betragen<br />
5.500 EUR. Das Gerät wird zu einem Zinssatz von 6 % geleast. Berechnen Sie den ROI sowie<br />
die Amortisationszeit!<br />
Wodurch unterscheiden<br />
sich Entscheidungsmatrix,<br />
TCO- und ROI-Methode?<br />
Die Entscheidungsmatrix ist eine qualitative Methode . Der Entscheider<br />
selbst formuliert die Kriterien für seine Entscheidung und bewertet<br />
anschließend mit Punkten oder Noten . TCO und ROI sind quantitative<br />
Methoden . Mit ihrer Hilfe können die gesamten Kosten während der<br />
Nutzung (TCO) bzw . die Wirtschaftlichkeit (ROI) berechnet werden .<br />
Angewandte Informatik HTL
Mr. What und<br />
Ms. Check<br />
4 Ausschreibungen<br />
Gesamtkosten der Nutzung<br />
Lerneinheit 3: Anschaffungsplanung<br />
Öffentliche Institutionen, wie z. B. Behörden oder Ministerien, und große Unternehmen laden<br />
Anbieter zur Abgabe eines Angebotes ein. Diese Ausschreibungen enthalten genaue Anweisungen<br />
über die Pflichten des Auftragnehmers. Die folgende Abbildung veranschaulicht den<br />
Ausschreibungsprozess.<br />
+<br />
+<br />
Öffentliche Private<br />
Vergaberichtlinien<br />
Leistungsbeschreibung<br />
Angebotsfrist<br />
Ausschreibungsprozess<br />
Ausschreibungen<br />
Angebotsprüfung<br />
Zuschlag und<br />
Vertragsabschluss<br />
Beschaffungsprozess im Rahmen einer Ausschreibung<br />
1 Ausschreibungen basieren auf den Vergaberichtlinien. Diese formulieren allgemeine<br />
Bedingungen, die jeder Anbieter erfüllen muss.<br />
Damit ein Ausschreibungsverfahren möglichst fair abläuft, gibt es die allgemeinen Vergaberichtlinien.<br />
In diesen legt der Auftraggeber die Bedingungen für die Anbieter fest.<br />
2 Die Leistungsbeschreibung enthält die konkreten Anforderungen an die zu erbringende<br />
Leistung.<br />
Darin beschreibt der Auftraggeber die geforderte Leistung, wie z. B. die Lieferung von 250<br />
PCs einer bestimmten Mindestspezifikation. Lieferzeit, Lieferort und Zahlungsmodalität sind<br />
in der Regel bereits vorgegeben.<br />
3 Nach Ablauf der Angebotsfrist werden keine weiteren Angebote mehr akzeptiert.<br />
Die abgegebenen Angebote werden vor den anwesenden Anbietern verlesen.<br />
Bei öffentlichen Ausschreibungen dürfen zu spät einlangende Angebote nicht mehr berücksichtigt<br />
werden.<br />
4 Die abgegebenen Angebote werden auf Vollständigkeit und Korrektheit geprüft.<br />
Unvollständige bzw. der Leistungsbeschreibung nicht entsprechende Angebote werden<br />
ausgesondert. Der Zuschlag erfolgt an den Bestbieter.<br />
Der Bestbieter muss nicht der Billigstbieter sein. In der Praxis kommen teurere Anbieter kaum<br />
zum Zug, da die Entscheidung gut begründet werden muss und die unterlegenen Anbieter<br />
gegen die Entscheidung berufen können.<br />
Was passiert mit einem<br />
Angebot, das nach der<br />
Angebotsfrist einlangt?<br />
Bei öffentlichen Ausschreibungen dürfen diese Angebote nicht berücksichtigt<br />
werden . Bei privaten Ausschreibungen gilt diese Vorschrift<br />
nicht und in der Praxis werden auch zu spät einlangende Angebote<br />
geöffnet und entsprechend berücksichtigt .<br />
Angewandte Informatik HTL 51<br />
0 Grundlagen der Informatik
52<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
BVergG = Bundesvergabegesetz<br />
2002<br />
Den gesamten Text<br />
der Ausschreibung<br />
finden Sie unter der<br />
ID: 1031.<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
L 0.17: Ausschreibung<br />
Die Abbildung zeigt einen Ausschnitt aus einer öffentlichen Ausschreibung.<br />
PC-Ausschreibung der Johannes-Kepler-Universität in Linz,<br />
(Quelle: www.zid.uni-linz.ac.at/edv-standard/PC-Ausschreibung-2004.pdf)<br />
Angewandte Informatik HTL
Lerneinheit 3: Anschaffungsplanung<br />
Übungsbeispiele Ü 0.56: Druckeranschaffung �<br />
Der Installateurbetrieb Maxreiter will einen neuen Laserdrucker für den Rechnungsdruck kaufen.<br />
Drei Modelle kommen in Betracht:<br />
a) Drucker A, Neupreis 780 EUR, Kosten/Seite 0,10 EUR<br />
b) Drucker B, Neupreis 240 EUR, Kosten/Seite 0,15 EUR<br />
c) Drucker C, Neupreis 690 EUR, Kosten/Seite 0,12 EUR<br />
Die Ausgangsdatei zu<br />
Ü 0.56 finden Sie unter<br />
der ID: 1032.<br />
Die Ausgangsdatei zu<br />
Ü 0.57 finden Sie unter<br />
der ID: 1032.<br />
Üben<br />
Der Drucker soll fünf Jahre genutzt werden. Jährlich werden ca. 2000 Rechnungen gedruckt.<br />
Für die Entscheidungsfindung sind die niedrigsten Gesamtkosten ausschlaggebend. Erstellen Sie<br />
den Alternativenvergleich in Microsoft Excel.<br />
a) Welches Modell ist zu wählen, wenn pro Rechnung nur ein Exemplar gedruckt wird?<br />
b) Welcher Drucker ist zu wählen, wenn pro Rechnung zwei Exemplare gedruckt werden?<br />
Ü 0.57: Notebookanschaffung �<br />
Für den Unterrichtseinsatz soll ein Notebook besorgt werden. Es stehen vier Geräte, A, B, C und<br />
D, zur Wahl. Die folgende Excel-Tabelle enthält bereits eine Entscheidungsmatrix mit Kriterien,<br />
der Gewichtung und der Benotung in Form von Rängen. Welches Gerät ist die beste Wahl,<br />
wenn wir die Methode der gewichteten Entscheidungsmatrix anwenden? Die Summen der gewichteten<br />
Noten sind in den Zellen G12 bis J12 zu berechnen.<br />
Welche Alternative weist die Bestnote auf?<br />
Angewandte Informatik HTL 53<br />
Ü<br />
ID: 1032<br />
0 Grundlagen der Informatik
54<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
Die Angebotsbe-<br />
stimmungen der Stadt<br />
Wien finden Sie unter<br />
der ID: 1032.<br />
ID: 1032<br />
Preisvergleich<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
Ü 0.58: Windows oder Linux? ��<br />
Die Magistratsverwaltung der Stadt Graz überlegt den Umstieg von Windows auf Linux als Client-Betriebssystem.<br />
Es geht um insgesamt 700 PCs, auf denen ausschließlich Office (Textverarbeitung,<br />
Tabellenkalkulation, Datenbank, E-Mail) eingesetzt wird.<br />
a) Welche Kriterien könnten bei einer TCO-Kalkulation eine Rolle spielen?<br />
b) Welche Vorteile könnte die Verwendung der TCO-Methode gegenüber einer Entscheidungsmatrix<br />
haben?<br />
c) Welche Methode ist bei dieser Entscheidungsfindung zu empfehlen? Begründen Sie!<br />
d) Die Stadtverwaltungen von München, Paris und Wien haben bereits derartige Überlegungen<br />
angestellt. Recherchieren Sie im Internet, welche Berechnungsmethoden bei diesen Beispielen<br />
angewendet werden und welche Schlüsse die Stadtverwaltungen gezogen haben.<br />
Ü 0.59 zum Expertenwissen: Pizza-Lieferservice ���<br />
Ein Pizza-Lieferservice betreibt gegenwärtig eine Website, die bei einem Provider gehostet wird.<br />
Die monatlichen Mietkosten für die Website betragen derzeit 690 EUR inkl. Datenbankanbindung<br />
und Mailservice. Berechnen Sie anhand des ROI, ob eine Standleitung mit Eigenhosting<br />
günstiger wäre!<br />
Anschaffungsinvestition (Hardware, Software, Installation)<br />
für einen Web- und Datenbankserver 5.600 EUR<br />
Jährliche Wartungskosten inkl. Updates und Patches 400 EUR<br />
Monatliche Kosten für die Standleitung 240 EUR<br />
Die Anschaffung wird mittels Kredit finanziert. Der Zinssatz beträgt 6,5 %. Die Nutzungsdauer<br />
wird mit fünf Jahren veranschlagt. Bei der ROI-Berechnung soll die Abschreibung in gleichen<br />
Jahresraten berücksichtigt werden. Die Kalkulation soll mithilfe von Microsoft Excel durchgeführt<br />
werden. Lohnt sich der Umstieg auf das Eigenhosting?<br />
Ü 0.60: Ausschreibung EDV-Raum ���<br />
Erarbeiten Sie in Word eine Ausschreibung zur Ausstattung eines neuen EDV-Raumes für die<br />
Schule. Verwenden Sie dazu die Angebotsbestimmungen der Stadt Wien im SbX.<br />
Anforderungen:<br />
18 PCs mit Pentium Core 2 Duo, 2 GB RAM, 160 GB Festplatte, LAN-Anschluss, DVD-Brenner,<br />
kein Betriebssystem, 20-Zoll-TFT-Display<br />
1 Laserdrucker mit 1000-Blatt-Schacht, mind. 1200 dpi Druckauflösung, LAN-Anschluss<br />
1 Videobeamer mit DLP-Technik, 1024 · 768 Pixel physikalische Auflösung<br />
4 Jahre Garantie mit Vor-Ort-Service durch Hersteller oder Händler<br />
Aufgabe:<br />
Formulieren Sie den Text für die Ausschreibung und laden Sie die Bieter zur Abgabe eines Offerts<br />
ein!<br />
Weitere Übung im SbX<br />
Ü 0.61: PC-Ausschreibung der H2Ö GmbH �<br />
Bearbeiten Sie das Projekt „PC-Ausschreibung“ der H2Ö GmbH!<br />
Sichern<br />
In dieser Lerneinheit haben Sie einige Methoden kennengelernt, die Sie bei der Anschaffungsentscheidung<br />
unterstützen.<br />
Ein Preisvergleich ist nur bei technisch gleichwertigen Alternativen möglich. Die Betriebskosten<br />
aller Alternativen müssen gleich hoch sein.<br />
Ü<br />
ID: 1033<br />
Angewandte Informatik HTL
Kostenvergleich<br />
Entscheidungsmatrix<br />
TCO<br />
ROI<br />
Ausschreibung<br />
ID: 1033<br />
ID: 1034<br />
Ein kurzer<br />
Wissens-Check<br />
bevor’s weitergeht!<br />
Wissen<br />
Kontrollfragen und -aufgaben<br />
1. Erklären Sie den Unterschied zwischen Preis- und Kostenvergleich!<br />
2. Nennen Sie ein Beispiel, bei dem der Preisvergleich nicht anwendbar ist!<br />
Lerneinheit 3: Anschaffungsplanung<br />
Bei Alternativen mit unterschiedlich hohen Betriebskosten müssen diese in die Berechnung einfließen.<br />
Verglichen werden die Stückkosten.<br />
Die Entscheidungsmatrix ermöglicht die Berücksichtigung qualitativer Kriterien durch Benotung<br />
oder Punktevergabe und Gewichtung der einzelnen Kriterien.<br />
Die Total Costs of Ownership berücksichtigen alle direkten und indirekten Kosten einer<br />
Anschaffung während der gesamten Nutzungsdauer.<br />
Der Return on Investment ist eine Rentabilitätskennzahl für eine Anschaffung. Der Prozentsatz<br />
liefert die Verzinsung des eingesetzten Kapitals (= Investition). Dazu werden die<br />
Erträge, die sich aus Kosteneinsparungen oder Zusatzumsätzen ergeben, berechnet.<br />
Bei einer Ausschreibung formuliert ein Auftraggeber seine Anforderungen und Bedingungen<br />
für den Kauf. Alle Anbieter müssen diese erfüllen. Bei öffentlichen Ausschreibungen<br />
erfolgt die Angebotseröffnung öffentlich. Jeder Anbieter hat das Recht, der Angebotseröffnung<br />
beizuwohnen.<br />
Zusätzlich zu dieser Zusammenfassung finden Sie im SbX eine Audio-Wiederholung<br />
zur Wiedergabe mit dem Audio-Player und als MP3-Datei sowie eine Bildschirmpräsentation.<br />
3. Welche Vorteile bietet die Entscheidungsmatrix gegenüber dem Kostenvergleich?<br />
4. Nennen Sie ein Beispiel für eine Anschaffungsentscheidung, bei der häufig die TCO-Methode<br />
eingesetzt wird!<br />
5. Ein Unternehmensberater errechnet für eine IT-Investition einen ROI von 5 %. Wie ist diese<br />
Investition zu beurteilen?<br />
6. Worin unterscheiden sich der Kostenvergleich und die TCO-Methode?<br />
7. Nennen Sie Unterschiede zwischen einer privaten und einer öffentlichen Ausschreibung!<br />
ID: 1034<br />
8. Muss bei einer öffentlichen Ausschreibung der Zuschlag immer an den Anbieter mit dem<br />
niedrigsten Preis erfolgen?<br />
Weitere Aufgabe im SbX<br />
9. Bearbeiten Sie die Aufgabe zur Erstellung einer Ausschreibung!<br />
Wissens-Check<br />
Ich kann Methoden zur Entscheidungsfindung bei Investitionen<br />
anwenden.<br />
Ich kann Ausschreibungen erstellen.<br />
Angewandte Informatik HTL 55<br />
Ü<br />
� � �<br />
0 Grundlagen der Informatik
56<br />
<strong>Lernen</strong><br />
Üben<br />
Sichern<br />
Wissen<br />
Angewandte Informatik HTL