02.01.2013 Aufrufe

(PDF) TEST: stereoplay 11/2012 - Monitor Audio

(PDF) TEST: stereoplay 11/2012 - Monitor Audio

(PDF) TEST: stereoplay 11/2012 - Monitor Audio

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Sonderdruck<br />

aus Ausgabe <strong>11</strong>/12<br />

Edles von der Insel<br />

Im Gegensatz zu vielen Mitbewerbern,<br />

die magnetostatische<br />

Töner zuweilen auch „Bändchen“<br />

nennen, ist die <strong>Monitor</strong><br />

<strong>Audio</strong> GX 200 mit einem echten<br />

Bändchen ausgestattet: Die<br />

gesamte Hochtonmembran wird<br />

vom Musiksignal durchflossen<br />

und erzeugt die Schwingungen<br />

aufgrund des enorm starken<br />

Magnetfelds, in dem sie sich<br />

befindet. Weil der Ohmsche Widerstand<br />

notwendigerweise sehr<br />

klein ist, sitzt auf der Rück seite<br />

des Hochtöners ein Transformator,<br />

der hohe Spannungen in<br />

hohe Ströme umspannt. Traditionell<br />

sollten Bändchen eher<br />

hoch getrennt werden, was mit<br />

einem kleinen Mitteltöner – in<br />

diesem Fall einem 10-Zentimeter-Konus<br />

mit gepräger Metallmembran<br />

– am besten funktioniert.<br />

Dieser überlässt tiefe Töne<br />

komplett den beiden 15-Zentimeter-Chassis<br />

in Parallelschaltung.<br />

Besonderes Lob verdient<br />

das Gehäuse der <strong>Monitor</strong>: Die<br />

Verarbeitung ist sehr liebevoll,<br />

das Holzfurnier von erlesener<br />

Qualität, und Terminals wie<br />

MONITOR AUDIO<br />

Gold GX 200, 2900 Euro<br />

Liebe zum Detail:<br />

Auch das<br />

Bi-Wiring-Terminal<br />

ist mindestens<br />

eine Klasse edler.<br />

Standfüße würden auch mancher<br />

doppelt so teuren Box gut<br />

zu Gesicht stehen.<br />

Das kann man auch für den<br />

Klang sagen: Die GX 200 legte<br />

geradezu fulminant los und<br />

beherrschte das Kunststück, bei<br />

jedweder Stilrichtung so natürlich,<br />

kräftig wie feinaufgelöst<br />

zu spielen. Von deftigem Metal<br />

(Metallicas „Enter Sandman“)<br />

bis sanfter Klassik (Edvard<br />

Griegs „Peer Gynt Suite“) gab<br />

sie sich traumwandlerisch stilsicher<br />

und traf stets den dynamischen<br />

wie tonalen Nerv der<br />

Musik. Besonders ihr extrem<br />

tiefer, knackig federnder Bass<br />

überraschte angesichts der<br />

schmalen Form – sofern man<br />

die Box nicht pegelmäßig allzu<br />

stark forderte. Ihre intime,<br />

sängerfreundliche Darstellung<br />

gewann in Tori Amos’ „Little<br />

Earthquakes“ auch durch eine<br />

Verringerung des Hörabstands<br />

auf knapp 2,5 Meter. Hier klang<br />

die <strong>Monitor</strong> <strong>Audio</strong> genauso<br />

sanft, aber noch definierter in<br />

der Abbildung, und sie verströmte<br />

eine fantastische Live-<br />

Atmosphäre.<br />

Alle Chassis werden von Gewindestangen mit der<br />

Rückwand verschraubt.


Technik spezial<br />

Hochtöner und Abstrahlverhalten<br />

Viele HiFi-Fans lernen das Phänomen der<br />

Schallbündelung beim Experimentieren<br />

kennen: Richtet man eine Box nicht genau<br />

auf den Hörer aus, werden zuerst die Höhen<br />

schwächer. Schuld ist das Phäno men<br />

der Eigenbündelung. Es besagt, dass eine<br />

kolbenförmig schwingende Membran anfängt,<br />

horizontal zu bündeln, sobald ihre<br />

Breite etwa ein Drittel der abgestrahlten<br />

Wellenlänge überschreitet. Kommt die Breite<br />

des Hochtöners in den Bereich der Wellenlänge<br />

– bei 10 kHz also 3,4 Zentimeter<br />

–, wird die Bündelung so stark, dass auch<br />

im Hörbereich bei 30 Grad seitlich schon<br />

starke Pegeleinbrüche über 5 dB die Regel<br />

sind.<br />

Viele Lautsprecherhersteller versuchen,<br />

die Bündelung über alle Frequenzbereiche<br />

konstant zu halten oder leicht steigend zu<br />

hohen Frequenzen hin zu gestalten. Des-<br />

2 10 kHz 40<br />

Magnat: leichte bis mittlere Bündelung<br />

durch Waveguide, erst ab 12 kHz dominiert<br />

die Eigenbündelung der Membran.<br />

halb muss der Abstrahlwinkel besonders<br />

im Bereich 2 bis 7 kHz eingeschränkt werden,<br />

zum Beispiel mit einer Schall führung<br />

oder einem Hornvorsatz. Angenehmer Nebeneffekt:<br />

Ein solcher erhöht den Kennschalldruck<br />

auf Achse und damit die Pegelreserven<br />

des Hochtöners.<br />

riangle Altea EX Frequenzgang<br />

axial 10*hoch 30*seitl.<br />

artin Logan Motion Frequenzgang 40 Frequenzgang<br />

Triangle: Die weitgehend parallelen<br />

Kurven zeigen die sehr konstante<br />

Directivity des Hornhochtöners.<br />

0*hoch axial 30*seitl. 10*hoch 30*seitl.<br />

Impedanzverlauf<br />

2 Ohm<br />

1 Ohm<br />

z 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />

16 Ohm<br />

Martin Logan: Der AMT strahlt bis<br />

10 kHz breit ab, darüber bedingt seine<br />

Baubreite deutliche Eigenbündelung.<br />

8 Ohm<br />

4 Ohm<br />

100 dB<br />

16 Ohm<br />

70 dB<br />

8 Ohm<br />

4 Ohm<br />

16 Ohm<br />

8 Ohm<br />

6<br />

4 Ohm<br />

pedanzverlauf Fazit<br />

2 Ohm<br />

Impedanzverlauf<br />

1 Ohm<br />

2 Ohm<br />

1 Ohm<br />

z 1 kHz 100 Hz 10 kHz 40 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />

Malte<br />

Ruhnke<br />

stellv.<br />

Chefredakteur<br />

Können Sie heraushören, welcher<br />

Hochton-Typ spielt? Bei<br />

diesen Boxen nicht. Denn besonders<br />

die ehedem bekannten<br />

Schwächen – etwa das Näseln<br />

des Horns, das Zirpen des<br />

Bändchens – wurden durch<br />

intelligente Abstimmung vollständig<br />

beseitigt. Die Stärken<br />

betont besonders die Martin<br />

Logan: Ihr AMT ist ungeschlagen<br />

in Direktheit, Auflösung<br />

und Timing, ein echter Spaßmacher.<br />

Dass die Magnat<br />

sanft und vollmundig tönt, liegt<br />

dagegen mehr am Mittel- als<br />

am Hochtöner. Die Triangle<br />

klingt nicht nach Horn, bietet<br />

aber dessen Sekundärtugenden<br />

– ein Geheimtipp<br />

für schwierigere Räume und<br />

zarte Röhrenverstärker. Vollends<br />

allen Klischees enteilt ist<br />

die <strong>Monitor</strong> <strong>Audio</strong>: Von der<br />

Abstimmung her trifft sie die<br />

goldene Mitte, verbindet<br />

höchste Auflösung und mühelose<br />

Neutralität, wenn es<br />

nicht ewig laut sein muss.<br />

<strong>Monitor</strong> <strong>Audio</strong> GX 200<br />

2900 Euro (Herstellerangabe)<br />

Vertrieb: <strong>Monitor</strong> <strong>Audio</strong> Deutschland<br />

Telefon: 0 21 56 / 91 06 31<br />

www.monitoraudio.de<br />

Auslandsvertretungen siehe Internet<br />

Maße: B: 17 x H: 95 x T: 30 cm<br />

Gewicht: 22 kg<br />

Aufstellungstipp: frei oder wandnah,<br />

Hörabstand ab 2 m, normal<br />

bedämpfte Räume ab 20 m²<br />

Messwerte<br />

Frequenzgang & Impedanzverlauf<br />

Ausgewogen mit leichter Mitteltonsenke,<br />

sehr tiefer Bass. Impedanz<br />

gleichmäßig, leicht zu treiben<br />

Pegel- & Klirrverlauf 85-100 dB SPL<br />

Klirr des Hochtöners leicht erhöht,<br />

im Oberbass Reserven begrenzt<br />

<strong>stereoplay</strong> Bedarfsprofil<br />

Benötigt für HiFi-gerechte Pegel<br />

Verstärker ab 86 Watt an 4 Ohm<br />

Untere Grenzfreq. -3/-6 dB 41/36 Hz<br />

Maximalpegel 41-80/>80 Hz 102/100 dB<br />

Bewertung<br />

14<br />

<strong>Monitor</strong> <strong>Audio</strong> GX 200 Frequenzgang<br />

100 dB<br />

axial 10*hoch 30*seitl.<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

70 dB<br />

60 dB<br />

2 Ohm<br />

Impedanzverlauf<br />

50 dB<br />

1 Ohm<br />

10 Hz 100 Hz 1 kHz 10 kHz 40 kHz<br />

<strong>Monitor</strong> <strong>Audio</strong> GX 200 Pegel- & Klirrverlauf<br />

<strong>11</strong>0 dB<br />

85 dB 90 dB 95 dB 100 dB<br />

90 dB<br />

80 dB<br />

60 dB<br />

10<br />

2 Natürlichkeit<br />

Feinauflösung<br />

Grenzdynamik<br />

Bassqualität<br />

Abbildung<br />

Klang 56<br />

0 10 20<br />

Messwerte<br />

30 40 50 60 70<br />

7<br />

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

Praxis<br />

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

7<br />

Wertigkeit<br />

■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■<br />

8<br />

Natürlicher und enorm transparenter<br />

Klang mit rhythmischer<br />

Präzision und erstaunlich<br />

tiefem, sehr knackigem Tiefton<br />

schon bei geringen Lautstärken.<br />

Die Kraftentfaltung kennt<br />

naturgemäß Grenzen.<br />

<strong>stereoplay</strong> Testurteil<br />

Klang<br />

Absolute Spitzenklasse 56 Punkte<br />

Gesamturteil<br />

gut - sehr gut 78 Punkte<br />

Preis/Leistung sehr gut<br />

16 Ohm<br />

8 Ohm<br />

4 Ohm<br />

50 dB<br />

20 Hz 50 Hz 100 Hz 200 Hz 500 Hz 1 kHz 2 kHz 5 kHz<br />

12 12 9 12 <strong>11</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!