08.09.2025 Aufrufe

KÜCHENPLANER MAGAZIN 9 - 2025

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenbranche mit einer bald 60-jährigen Branchenerfahrung. Die erste Ausgabe erschien 1966. Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert die Redaktion über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“. Siebenmal jährlich werden mit der Printausgabe und als E-Paper Brancheninsider z.B. Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen. Wöchentlich erscheint zusätzlich der Newsletter. Auf vielen Social-Media Plattformen ist die Redaktion ebenfalls aktiv.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenbranche mit einer bald 60-jährigen Branchenerfahrung. Die erste Ausgabe erschien 1966. Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert die Redaktion über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“.


Siebenmal jährlich werden mit der Printausgabe und als E-Paper Brancheninsider z.B. Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen. Wöchentlich erscheint zusätzlich der Newsletter. Auf vielen Social-Media Plattformen ist die Redaktion ebenfalls aktiv.

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www.kuechenplaner-magazin.de<br />

Ausgabe 9 / <strong>2025</strong><br />

Küchenhandel:<br />

Bock auf<br />

Küche<br />

▶ 6<br />

KI:<br />

Neue Spielregeln<br />

der Sichtbarkeit<br />

▶ 24<br />

Küchenmeile:<br />

Wer wo in<br />

OWL ausstellt<br />

▶ 36


Die Marke mit<br />

Leidenschaft und Herz<br />

Mit kuechenspezialisten.de haben wir ein einzigartiges Markenzeichen<br />

für echte Küchenspezialisten geschaffen. Dank unseres<br />

Freundschaftssymbols, dem roten Kochhandschuh, steht Ihnen<br />

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Ansichten<br />

Der Airfryer zieht ein<br />

Ob es einen genauen Zeitpunkt gab, kann<br />

ich gar nicht sagen. Vermutlich war es ein<br />

schleichender Prozess. Aber irgendwann<br />

dachte ich bei Haushaltsgeräten automatisch<br />

nur noch an Einbau. Die Welt der<br />

Kleingeräte verlor sich in kleinen Schritten.<br />

Doch dann zog der Airfryer ein.<br />

Im Grunde beginnt diese Geschichte schon<br />

einige Jahre früher. Denn ich gebe es zu:<br />

Ich war schon zweimal in meinem Leben<br />

auf einer Thermomix-Party. Freiwillig, das<br />

möchte ich betonen, aber natürlich mit kritischem<br />

Argwohn, wie es sich für einen<br />

„Einbauküchenfachjournalisten“ gehört.<br />

Was sollte diese Wundermaschine schon<br />

Besonderes können? Dieser überbordende<br />

Hype war mir suspekt und irgendwann<br />

ging mir der Satz „Das macht der Thermomix<br />

alles allein“ auf die Nerven. Von wegen<br />

von allein. Ständig klingelt es und das Gerät<br />

verlangt Aufmerksamkeit. Hier drücken,<br />

da einstellen, dort abwiegen. Im Betrieb<br />

dampft, rasselt und scheppert es, dass die<br />

Teller auf dem obersten Regal boden zittern,<br />

und das Zubehör ist ebenso reichhaltig<br />

wie sperrig. Auch in der Spülmaschine.<br />

Die Höllen maschine selbst macht sich auf<br />

der Arbeitsplatte breit wie ein B-Promi am<br />

Lager feuer im Dschungel camp. Aber reichen<br />

diese abgewogenen Argumente von<br />

tadelloser Objektivität, um den Störenfried<br />

nach einer Probephase wieder loszuwerden?<br />

Oder besser, ihn nach der Vorstellungsparty<br />

gar nicht erst ins Haus zu lassen? Natürlich<br />

nicht. Kritik an einem Thermomix<br />

behält man besser für sich. Denn Majestätsbeleidigung<br />

gefährdet den sozialen Frieden.<br />

Andererseits kümmert sich die Thermomix-<br />

Community immer weniger um diese Art<br />

Pöbeleien. Im Rausch der Rezepte hat sich<br />

eine kritikresistente Zaubertopf-Bubble<br />

gebildet. Ich bin ehrlich beeindruckt. Und<br />

wenn ich ganz ehrlich bin: So schlecht ist<br />

das Gerät nicht.<br />

Und nun der Airfryer. Hier spielt sich im<br />

Netz Ähnliches ab. Aber unter anderen Vorzeichen.<br />

Geht es beim Thermomix um kulinarische<br />

Kreativität und um komplexe<br />

Gerichte, die mit beruhigender Gewissheit<br />

jedes Mal aufs Neue in gleichartiger Konsistenz<br />

und Qualität entstehen, verspricht<br />

der Airfryer Genuss ohne Reue. Es handelt<br />

sich schließlich um eine Heißluftfritteuse.<br />

Sprich: Die Lebensmittel werden mit Heißluft<br />

gegart, statt in Öl gebadet. Die Idee ist<br />

bestechend, aber in der Einbauküche als<br />

Backofen mit Heiß- oder Umluft bestens bekannt.<br />

In der Praxis geht es der Fangemeinde<br />

auch gar nicht um den Wettbewerb mit<br />

der Fritteuse – die ja ohnehin kaum jemand<br />

im Schrank hat –, sondern um den Vergleich<br />

mit dem Backofen. Schneller, krosser, günstiger,<br />

komfortabler, gesünder, schmackhafter:<br />

Der Enthusiasmus in den sozialen<br />

Medien überschlägt sich und nimmt mitunter<br />

beängstigende Ausmaße an. Als der<br />

Titel „Ist der Airfryer der bessere Backofen?“<br />

im YouTube-Vorschlagswesen auftauchte,<br />

war klar: Das muss ich mir dann doch mal<br />

näher anschauen. Wobei die Erwartungen<br />

klar waren: Noch so ein Kleingerät, das<br />

sich für eine Zeit aufspielt und Anteil vom<br />

kostbaren Platz auf der Arbeitsfläche beansprucht.<br />

Doch im Praxistest offenbarte<br />

das Gerät Qualitäten eines Spezialisten, die<br />

wirklich interessant sind und unterschiedliche<br />

Kochgewohnheiten unterstützen oder<br />

ergänzen. Auch für den Küchen fach handel<br />

kann das interessant sein. Testeindrücke<br />

lesen Sie in dieser Ausgabe.<br />

Als Backofen-Funktion wird uns das Thema<br />

„Airfryer“ auf der nun anstehenden Küchenmeile<br />

<strong>2025</strong> gewiss an mehreren Orten begegnen.<br />

Doch was erwartet uns in diesem<br />

Messeherbst noch? Das Küchendesign<br />

scheint sich weiter zu beruhigen. So ist in<br />

den Ankündigungen der Industrie von einer<br />

weiter gesteigerten Durchgängigkeit zu<br />

lesen. Und vom „Japandi“-Stil, dieser elegant-unaufgeregten<br />

Mischung aus skandinavischem<br />

Hygge und fernöstlicher Würde.<br />

Das verspricht Harmonie. Zumindest<br />

für die Augen. Aufregende Themen rechts<br />

und links gibt es schließlich genug. Und damit<br />

sind nicht nur die internationale Politik,<br />

die globalen Auswirkungen der Kriege<br />

auf diesem Planeten oder die Zollquerelen<br />

gemeint. Es geht auch deutlich branchennäher.<br />

Etwa der digitale Produktpass. Oder<br />

das Recht auf Reparatur, das für Industrie<br />

und Handel in den Startlöchern der Umsetzung<br />

steht. Und allgegenwärtig die KI.<br />

Davon bleibt gefühlt kein Lebens- und Geschäftsbereich<br />

unberührt. In dieser Ausgabe<br />

beschäftigen wir uns ebenfalls damit.<br />

Konkret mit den neuen Spielregeln der digitalen<br />

Sichtbarkeit in Zeiten der künstlichen<br />

Intelligenz. Aus Sicht der Industrie und des<br />

Fachhandels. Dazu haben wir ein Interview<br />

mit einer Fachkraft geführt, die es eigentlich<br />

wissen muss: mit der KI selbst.<br />

Dirk Biermann<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 3


Inhalt<br />

Foto: Biermann<br />

Foto: Architekturwerkstatt<br />

24 36<br />

Künstliche Intelligenz verändert gerade die Spielregeln der digitalen Sichtbarkeit.<br />

Ein heißes Eisen: Denn Sichtbarkeit ist in der Verzahnung von digitalen<br />

und physischen Welten bekanntlich von entscheidender Bedeutung.<br />

Am 20. September beginnt die Küchenmeile <strong>2025</strong> in Ostwestfalen-Lippe,<br />

das größte Küchenevent der Welt. Weitere namhafte Aussteller sind erstmals<br />

vor Ort. Unsere Übersicht zeigt, wer wo in OWL ausstellt.<br />

Foto: Sachsenküchen<br />

Ansichten<br />

3 Der Airfryer zieht ein<br />

Küchenhandel<br />

6 Küchenlounge Wagenfeld: Bock auf Küche<br />

Küchenplanung<br />

10 Airfryer-Boom: Klein, schnell und heiß geliebt<br />

14 Optionen für mehr Stauraum<br />

Nachhaltigkeit<br />

16 Repartly: Interview zum Recht auf Reparatur<br />

Naturstein<br />

20 MCR: Harte Schale, weicher Kern<br />

Künstliche Intelligenz<br />

24 Interview mit ChatGPT:<br />

Digitale Sichtbarkeit im Zeitalter der KI<br />

34 Was die KI-Konkurrenz dazu sagt<br />

Zum Titelbild<br />

Das Modell „Leonora“ im<br />

stilvollen Japandi-Design:<br />

Sachsenküchen präsentiert<br />

im Kitchen Center Löhne unter<br />

dem Motto ‚EVOLUTION<br />

OF EXCELLENCE‘ seine Messe-<br />

Neuheiten. „Leonora“ verbindet<br />

puristische Ästhetik mit<br />

funktionaler Raffinesse und<br />

setzt mit hochwertigen Materialien,<br />

klarer Formensprache<br />

und harmonischem Gesamtkonzept<br />

neue Maßstäbe<br />

für modernes Küchendesign<br />

– ergänzt durch weitere Innovationen<br />

bei Farben, Oberflächen<br />

und Materialien.<br />

Küchenmeile <strong>2025</strong><br />

36 Ausstellungszentren: Vom Kommen und Gehen<br />

40 Übersicht: Wer wo in Ostwestfalen ausstellt<br />

Messe<br />

46 Franke: Einfach wohlfühlen<br />

48 Architekturwerkstatt: Suter zieht ein<br />

50 Naber: Die Küchenwelt inspirieren<br />

52 Ralph Steffens: „Küchenstudios müssen sich entscheiden“<br />

54 Garantiemax: Küchenkäufer zu Bestandskunden machen<br />

Hausgeräte<br />

56 Gaggenau: Interview mit Marco Tümmler und Karin Stengele<br />

62 Smeg: Anders als andere<br />

Messe<br />

66 Rotpunkt Küchen: Den Unterschied erleben<br />

67 systemceram: „Kentro“ in 90 cm<br />

68 Schüller: Neue Leichtigkeit<br />

69 Sachsenküchen: Mit Schiebetechnologie von Hawa<br />

70 Schott Ceran: Warum Innovationen immer wichtiger werden<br />

74 Grohe: Trinkkomfort mit System<br />

75 Miele: Kühlen mit Anspruch<br />

77 Elica: Matte Ästhetik<br />

78 Rehau auf der Sicam: Möbel neu denken<br />

Küchenplanung<br />

80 Planungsbeispiel: Küche und HWR aus einem Guss<br />

Unternehmen<br />

86 Amica: „Made in Europe ist unser Geschäftsmodell“<br />

88 Bilanzbericht: Egger trotzt der Marktschwäche<br />

Betriebsmanagement<br />

90 SEB Steuerberatung: Das Jahresegebnis <strong>2025</strong> im Blick<br />

Rubriken<br />

91 Impressum<br />

4 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Anzeige<br />

Foto: Sachsenküchen<br />

Neue Impulse für modernes Küchendesign:<br />

„Leonora“ von Sachsenküchen im Japandi-Stil.<br />

Sachsenküchen zeigt Neuheiten im KCL Löhne<br />

Design trifft Funktion<br />

Innovationen mit Konzept: Sachsenküchen präsentiert unter dem Motto „EVOLUTION OF<br />

EXCELLENCE“ marktreife Weiterentwicklungen, neue Materialien und edle Highlights.<br />

Im Fokus stehen Funktionalität, Materialqualität und stimmige Gesamtkonzepte.<br />

Bereits zum zehnten Mal zeigt Sachsenküchen<br />

seine Neuheiten im Kitchen<br />

Center Löhne – ein fester Termin für<br />

viele Fachbesucher auf der Küchenmeile.<br />

„Für uns ist Löhne fast schon eine zweite<br />

Heimat geworden“, sagt Geschäftsführer<br />

Elko Beeg. Auch für 2026 setzt das Traditionsunternehmen<br />

auf eine klare Linie<br />

zwischen bewährten Konzepten und zukunftsweisenden<br />

Innovationen.<br />

Im Zentrum steht die Weiterentwicklung<br />

der Erfolgsprogramme „Faceline“<br />

und „Softline“ – ergänzt um neue Farben,<br />

Oberflächen und Materialien. Besonders<br />

im Trend: Schichtstoffe, die durch Robustheit<br />

und Pflegeleichtigkeit überzeugen.<br />

Das erweiterte „Fenix“-Sortiment bietet<br />

hier technische Raffinesse und moderne<br />

Optik. Ergänzt wird das Materialportfolio<br />

um neue Varianten aus Linoleum sowie<br />

„Leonora“: ein puristisches Modell im<br />

beliebten Japandi-Stil, das Ästhetik und<br />

Funktionalität vereint.<br />

Arbeitsplatten aus Edelstahl<br />

Ein echtes Highlight ist die neue Kollektion<br />

aus Edelstahl-Arbeitsplatten. Mit drei<br />

exklusiven Oberflächen bringt Sachsenküchen<br />

damit ein Profi-Material ins private<br />

Zuhause – hygienisch, widerstandsfähig<br />

und perfekt für flächenbündige<br />

Einbaulösungen.<br />

Hinzu kommen technische Neuheiten:<br />

Ein neues modulares Lichtsystem auf<br />

24V-LED-Basis sorgt für maximale Flexibilität<br />

in der Beleuchtung.<br />

Das Konzept „Faceline“, mittlerweile<br />

preisgekrönt, wurde ebenfalls weitergedacht<br />

– inklusive neuer Planungsimpulse<br />

für Küche, Wohnraum und Ankleide.<br />

Weiterentwickelt wurde zudem der Bereich<br />

Innenausstattung – insbesondere<br />

im Hauswirtschaftsraum und bei Kleiderschränken.<br />

Neben den technischen Updates bleibt<br />

das Unternehmen seiner Designlinie treu:<br />

Dezente neue Holzdekore in heller Eiche<br />

und Nussbaum, ein eleganter Beige-Ton,<br />

frische Akzentfarben und neue Steindekore<br />

ergänzen das Sortiment.<br />

Relevanz für den Handel<br />

„Wir haben unsere Kernthemen konsequent<br />

verfeinert und um interessante<br />

Details ergänzt“, fasst Elko Beeg zusammen.<br />

„Das Ergebnis sind Gesamtkonzepte<br />

mit hohem Differenzierungspotenzial<br />

und starker Handelsrelevanz.“<br />

Sachsenküchen heißt alle Besucher im<br />

Rahmen der Messe vom 20. bis 26. September<br />

<strong>2025</strong> im Kitchen Center Löhne<br />

herzlich willkommen, um die Neuheiten<br />

persönlich vorzustellen.<br />

www.sachsenkuechen.de<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 5


Küchenhandel<br />

Bock auf Küche<br />

Foto: Biermann<br />

Markus Schlottmann (Foto links) und Maik Stoppelberg,<br />

Gründer, Inhaber und Geschäftsführer der Küchenlounge<br />

Wagenfeld: „Wir sehen das alles mit einer Prise Humor.“<br />

6 <strong>KÜCHENPLANER</strong><br />

Das Erfolgsrezept der Küchenlounge Wagenfeld ist simpel.<br />

Es steht sogar an der Fassade geschrieben: #geiler laden.<br />

Und das ist kein Stück übertrieben.


Wagenfeld ist einer dieser Orte, wie es sie in Deutschland<br />

abseits der Metropolen zuhauf gibt. 7000 Einwohner,<br />

viel Gegend. Der Ort liegt etwas nördlich der<br />

Küchenhochburg Ostwestfalen-Lippe, dort, wo die<br />

Landschaft vom Wiehengebirge in die norddeutsche<br />

Tiefebene fließt. Nach Bremen sind es etwas mehr als<br />

eine Autostunde. Richtung Süden, nach Bielefeld, auch.<br />

Vor 10 Jahren eröffnete dort das Küchenstudio „Küchenlounge<br />

Wagenfeld“. Im Grunde ein gewagtes Unterfangen.<br />

Denn mit zwei alteingesessenen Küchenverkaufsstellen,<br />

einem größeren Studio und einer auf Küchen<br />

spezialisierten Schreinerei, waren Ort und Umgebung<br />

gut versorgt. Doch die beiden Gründer Markus<br />

Schlottmann und Maik Stoppelberg waren schon damals<br />

keine Greenhorns, sondern als Küchenplaner bekannt<br />

und geschätzt. Durch ihre langjährigen Tätigkeiten<br />

für ein Küchenstudio in der Nähe und später für<br />

einen kleineren Möbelvollsortimenter. Beide sind gelernte<br />

Möbeltischler und kennen sich schon seit mehr<br />

als 20 Jahren. Sie wissen, was die Leute in der Gegend<br />

wollen und welche Sprache sie sprechen. Heimatverbunden<br />

und echt.<br />

Was sollte schon schiefgehen?<br />

Im Dezember 2014 entschieden die beiden, dass es an<br />

der Zeit sei, „eine Selbstständigkeit in Betracht zu ziehen“.<br />

Deutlich spürbar war der Frust mit dem Angestelltendasein,<br />

nach wie vor groß die Freude an dem,<br />

was sie taten. Das fachliche Startkapital: Gespür für die<br />

Kundschaft und eine breit aufgestellte Mischung aus<br />

Planungs-, Verkaufs- und Montageerfahrung. Inklusive<br />

eines Faibles für Trockenbau, was sich später noch auszahlen<br />

sollte. Hinzu kamen Einsatzfreude und Mut. Wobei<br />

– was sollte schon schiefgehen? Es gab schließlich<br />

eine ausgefeilte Strategie: „Küchenkauf muss Bock machen.“<br />

Das ist das Credo der beiden Küchen pro fis. Und<br />

damit fahren sie bestens. „Wir sind positiv bekloppt“,<br />

ergänzt Maik Stoppelberg die Unternehmensphilosophie.<br />

Was wertschätzend gemeint nicht von der Hand<br />

zu weisen ist: Die ersten öffentlichen Werbeauftritte<br />

zeigten die beiden in giftgrünen Ganzkörperkostümen.<br />

Die Supermänner aus Wagenfeld. Gewagt, aber die Aufmerksamkeit<br />

für das junge Unternehmen war da.<br />

Kein Palast, aber groß und günstig<br />

Doch warum gerade Wagenfeld? Nicht, dass es hier<br />

nicht schön ist. Doch beide wohnen mit ihren jeweiligen<br />

Familien an unterschiedlichen Orten rund 20 Kilometer<br />

entfernt und der infrage kommende Kundenkreis<br />

für ein weiteres Küchenstudio ist überschaubar. „Weil<br />

es dort eine bezahlbare Immobilie gab“, sagt Markus<br />

Schlottmann trocken. Kein Palast, räumt er ein, eher ein<br />

in die Jahre gekommener Sonderpostenmarkt. Aber verkehrsgünstig<br />

gelegen, passend groß und eben günstig.<br />

So wurde nicht lange gefackelt. Alte Sofas und anderes<br />

Mobiliar landeten auf dem Sperrmüll und das komplette<br />

Gebäude wurde auf links gedreht. Kernsanierung. Von<br />

den 1300 Quadratmetern Gesamtfläche werden 700 für<br />

die Ausstellung genutzt, je 300 für Lager und Büros.<br />

Keine Expansion um jeden Preis<br />

14 Leute arbeiten heute in der Küchenlounge Wagenfeld.<br />

Neben den beiden Chefs sind das Fachleute für den Verkauf,<br />

fürs Kaufmännische und die Montage. Drei Montageteams<br />

in Festanstellung sind durchgehend im Einsatz.<br />

Spitzen werden mit externen Profis abgedeckt. Aber das<br />

wird eher selten in Anspruch genommen. Denn Markus<br />

Schlottmann und Maik Stoppelberg sind sich einig, dass<br />

alles gut ist, wie es jetzt gerade ist. Der Laden läuft, ernährt<br />

Chefs und Angestellte und macht allen Spaß.<br />

Denn das war ein weiterer Grund für den Sprung in die<br />

Selbstständigkeit: „Wir haben selbst erlebt, wie man<br />

nicht mit Menschen umgehen sollte, das wollten wir<br />

besser machen.“ In der Küchenlounge sind sie Arbeitgeber<br />

mit Teamspirit. Und ergänzen sich dabei gut. Sie fordern<br />

Einsatz, geben aber auch viel zurück. Und die Arbeit<br />

wird beherrschbar dosiert. Bei aller Notwendigkeit,<br />

wirtschaftlich erfolgreich zu sein. In diesem Jahr (Stand<br />

Mitte August <strong>2025</strong>) sind gerade noch vier Montagetermine<br />

offen. Dennoch steht Expansion nicht auf dem Zettel.<br />

Keine weiteren Montageteams, keine weitere Filiale.<br />

Man will ja den Spaß an der Arbeit behalten.<br />

Gute Aktionen wirken nach<br />

Wie sich dies in der Praxis ausdrückt, kann in voller<br />

Lebendigkeit auf Facebook und Insta verfolgt werden.<br />

Dort ist die Küchenlounge rege unterwegs. Wenngleich<br />

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Küchenhandel<br />

Es muss nicht gleich eine nachempfundene Felswand<br />

sein, aber die kreative Wandgestaltung im Trockenbau<br />

„denken“ die Planer bei der neuen Küche häufig mit.<br />

Jede Ausstellungsküche ist ein thematischer Erlebnisraum. Dieses Thema lautet „Loft“.<br />

Daran orientiert sich auch das Mobiliar.<br />

sich Markus Schlottmann in seiner Rolle als federführender<br />

Content Creator inzwischen professionelle<br />

Hilfe holt. „Allein war das nicht mehr zu stemmen“,<br />

erzählt er von zu vielen Zusatzstunden nach einem geselligen<br />

Studio-Event. Wodurch die Inhalte aber nicht<br />

an Qualität eingebüßt haben. Auf den Kanälen wird<br />

spürbar, wie „die von der Küchenlounge“ ticken: nahbar,<br />

unverstellt und zugänglich. Echte Typen. So wie<br />

es auf den Videos aus dem Ausstellungszelt vom Wagenfelder<br />

Markt zu sehen ist. „Dort haben wir keine<br />

Küche gezeigt, sondern Live-Musik gespielt und einen<br />

Cocktail- Mixer mitgebracht“, sagt Maik Stoppelberg.<br />

Die Wagen felder feierten bis tief in die Nacht. Die Sache<br />

mit der neuen Küche wurde später geregelt. Gute<br />

Aktionen bleiben im Gedächtnis.<br />

Zwischen Genie und Wahnsinn<br />

Beispiele wie diese gäbe es viele zu berichten. Von der<br />

„Ladys & Men“-Night über diverse Kochsessions samt<br />

gemeinsamen Verkostungen am sechs Meter langen<br />

Massivholztisch bis zur Teilnahme am Wettbewerb<br />

„Deutschland kocht“, bei dem Vanessa, die Kandidatin<br />

der Küchenlounge, das Ticket für die Finalteilnahme auf<br />

der IFA in Berlin buchen konnte. Was diese Events und<br />

Sonderaktionen prägt, ist laut Selbsteinschätzung „der<br />

Grat zwischen Genie und Wahnsinn“. Das mündet auch<br />

schon mal in der Idee, Toilettenpapier mit dem Konterfei<br />

der beiden Firmenchefs zu bedrucken. Man nimmt<br />

sich halt selbst nicht so ernst. Für die wachsende Fangemeinde<br />

gibt es inzwischen sogar einen Online-Shop,<br />

über den zahlreiche Merchandising-Produkte geordert<br />

werden können. Sonnenbrillen, Sweatshirts, Badelatschen<br />

und massive Holzschneidbretter. Und etwa 196<br />

weitere Artikel – allesamt mit dem Küchenlounge-Logo<br />

veredelt. Persönliche Nähe kennt viele Wege.<br />

Namhafte Ausstatter<br />

Die vielfältigen Aktionen rechts und links neben dem<br />

Hauptgeschäft dürfen aber nicht darüber hinwegtäuschen,<br />

dass in der Küchenlounge Wagenfeld in erster<br />

Linie professionell Küchen verkauft werden; allerdings<br />

stets mit einer Prise Humor. Im Kern wird mit Möbeln<br />

von Ballerina, nobilia oder Häcker geplant und mit Geräten<br />

von Bosch, Bora, Liebherr und V-Zug. Beim Zubehör<br />

stehen Naber und Vogt an erster Stelle, bei Spülen<br />

und Armaturen Blanco, Schock, systemceram und<br />

hansgrohe. Quooker und Blanco Choice besetzen das<br />

Terrain der Wassersysteme, und bei Arbeitsplatten arbeitet<br />

das Team mit einem örtlichen Steinmetzbetrieb<br />

(oft mit Platten von Caesarstone) sowie mit Strasser.<br />

Wenn es um Massivholzprodukte geht, ist Wagner &<br />

Schönherr erste Wahl. Diese Zusammenstellung verdeutlicht,<br />

dass sich die Planungen aus Wagenfeld nicht<br />

an der unteren Ebene der Preisskala bewegen. Sie brechen<br />

aber auch keine Luxusrekorde. Im Schnitt läuft es<br />

auf Kommissionen von etwa 20 000 Euro hinaus. Wobei<br />

höher natürlich immer geht.<br />

Ungesehen in den Verkauf kommt in der Küchenlounge<br />

aber nichts. Vorab wird getestet und geprüft. „Wir<br />

verkaufen am liebsten Produkte, von denen wir selbst<br />

überzeugt sind“, erklärt Markus Schlottmann. Einige<br />

Industriepartner suchen sogar gezielt das Feedback<br />

zu geplanten Neuheiten. Und das, obwohl sie mit allem<br />

rechnen müssen. Oder vielleicht gerade deshalb: „Wir<br />

haben keine Scheu, ehrlich zu sein. Deshalb schätzen<br />

viele Hersteller unsere Kritik – positiv wie auch negativ.“<br />

Luxus der langen Leine<br />

Seit der Gründung vor zehn Jahren hat sich die Zahl der<br />

Ausstellungsküchen von 20 auf jetzt 14 reduziert und<br />

der Durchschnittspreis pro Kommission mehr als ver-<br />

8 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Fotos: Biermann<br />

Mut kann so farbenfroh sein.<br />

Selbst die „Musterecke“ wurde kreativ aufgewertet: mit einer<br />

selbstgemachten Gewölbedecke aus Klinkerriemchen.<br />

doppelt. Und das, obwohl Maik Stoppelberg und Markus<br />

Schlottmann sich und den Kunden den „Luxus der<br />

langen Leine“ gönnen. „Wir bedrängen unsere Kunden<br />

nicht und geben ihnen auch nicht das Gefühl, dass<br />

sie etwas kaufen müssen“, verdeutlichen sie die Strategie,<br />

die im Grunde keine ist. Oder irgendwie doch. Frei<br />

nach der Überzeugung: „Küchenkauf darf auch Spaß<br />

machen.“ Da sind sich die beiden einig: „Unsere Kunden<br />

sollen die Küche kaufen, weil sie Bock drauf haben,<br />

und nicht, weil sie müssen.“ Ein Kunde kommentierte<br />

diese Grundhaltung kürzlich so: „Ihr seid nicht die Billigsten,<br />

aber es hat Spaß mit euch gemacht – und wir<br />

haben trotzdem gekauft.“ So lieben sie es in Wagenfeld<br />

am allermeisten. #geiler laden: Im Grunde ganz<br />

simpel.<br />

Dirk Biermann<br />

Kein Küchenstudio wie jedes andere.<br />

Rund 200 Merchandising- Artikel<br />

können die Fans der Küchen lounge<br />

im Online-Shop ordern.<br />

„Wenn wir es sind, können wir es auch dranschreiben.“<br />

Maik Stoppelberg<br />

Auf einem der Firmen-Transporter ist noch die Werbung aus den Eröffnungstagen zu<br />

sehen. Die Firmengründer im hautengen Superman-Outfit. Das verschaffte erst einmal<br />

Aufmerksamkeit.<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9


Küchenplanung<br />

Küchenstudios und der Airfryer-Boom<br />

Klein, schnell und heiß geliebt<br />

Airfryer sind mehr als ein Küchengerät. Für manche Konsumenten sind die kleinen Mini-Öfen<br />

pure Emotion und über alle Kritik erhaben. Was zur Frage führt: Konkurriert das Turbo-Heißluft<br />

gerät mit dem klassischen Backofen oder kann es ihn sinnvoll ergänzen?<br />

Foto: Biermann<br />

Kaum ein Haushaltsgerät hat in den vergangenen Jahren so<br />

schnell eine treue Anhängerschaft gewonnen wie der Airfryer.<br />

Was zunächst als Nischenprodukt für gesundheitsbewusste<br />

Genießer startete, entwickelt sich zunehmend zu<br />

einem gefühlten Must-have der Küchenausstattung. Social<br />

Media beschleunigt den Erfolg: Millionenfach geklickte Rezepte<br />

und Erfahrungsberichte machen die Heißluft-Minis<br />

zum Gesprächsthema auf allen Kanälen. Die Begeisterung<br />

erinnert an den Thermomix-Boom, allerdings mit einer anderen<br />

Botschaft. Während der Thermomix für Alltagsentlastung<br />

und Kreativität steht, wird der Airfryer als Symbol<br />

für „Genuss ohne Reue“ gesehen: knusprige Kartoffelspalten,<br />

Backwaren, Gemüse, Fleisch oder Fisch – und alles<br />

mit deutlich weniger Fett. Eine eierlegende Wollmilchsau<br />

unter den Hausgeräten ist der Airfryer gewiss nicht, aber<br />

eins scheint klar: Trends dieser Größen ord nung sind kein<br />

vorüber gehendes Strohfeuer, sondern beeinflussen das Kochund<br />

Konsumverhalten dauerhaft. Was auch die Küchen planung<br />

berührt. Kunden, die mit strahlenden Augen von ihrem<br />

Airfryer erzählen, wollen keine Gegenargumente hören, sondern<br />

Unterstützung für ihr Lebensgefühl.<br />

Überzeugende Ergebnisse<br />

Doch was macht den Airfryer für viele Menschen zu einer Art<br />

Herzensgerät? Dafür gibt es mehrere Gründe. In erster Linie<br />

wirken die Versprechen „gesund, schnell, lecker, sparsam“.<br />

10 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


XXL-Geräte mit 10 Liter Volumen (+/-) und flexiblen Nutzungsmöglichkeiten<br />

feuern den boomenden Airfryer-Markt zusätzlich. Auch der<br />

„DualBlaze TwinFry“ setzt auf diese Großzügigkeit.<br />

Foto: Cosori<br />

Gesundheit im Blick<br />

Wem in erster Linie eine gesunde und<br />

möglichst fettarme Ernährung wichtig<br />

ist, sollte den Airfryer nicht mit einem<br />

Backofen vergleichen, sondern konsequenterweise<br />

mit einer Fritteuse. Die<br />

kompakten Heißluftöfen benötigen<br />

deutlich weniger Öl als klassisches Frittieren.<br />

Studien zeigen, dass sich der<br />

Fettanteil je nach Produkt um bis zu 80,<br />

teils sogar 90 % reduzieren lässt. Der Gesundheitsaspekt<br />

sollte jedoch nicht einseitig<br />

betrachtet werden: Pommes oder<br />

die meisten TK-Snacks bleiben kalorienhaltig,<br />

und bei hohen Temperaturen entsteht<br />

unabhängig vom Gerät Acrylamid,<br />

das nur in Maßen konsumiert werden<br />

sollte. Und zur Vollständigkeit: Die Zubereitung<br />

im Heißluftbackofen gilt ebenfalls<br />

als vergleichbar fettarm.<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 11


Küchenplanung<br />

Foto: Biermann<br />

Hinzu kommt die Individualität. Vom Singlehaushalt bis zur<br />

Familie gibt es Modelle in verschiedenen Größen und mit diversen<br />

Funktionen bis zum Backen, Regenerieren und Dörren.<br />

Airfryer haben in der Tat nachweisbare Stärken wie schnelle<br />

Zubereitung, Energieeffizienz und einfache Reinigung.<br />

Snacks, Fleisch, Fisch oder sogar Gebäck gelingen besonders<br />

kross. Und das meist in 10 bis 20 Minuten. Die Reinigung<br />

ist dank herausnehmbarer Körbe und antihaftbeschichteter<br />

Oberflächen unkompliziert und in der Spülmaschine möglich<br />

(von Ausnahmen abgesehen). Die Beispielrechnung zur<br />

Energieeffizienz lautet so: 750 Gramm tiefgefrorene Pommes<br />

benötigen im Backofen etwa 1,25 kWh Strom. Bei 35 Cent je<br />

Kilowattstunde sind das 44 Cent. Der Airfryer benötigt nur<br />

0,375 kWh. Das sind umgerechnet 13 Cent. Eine Ersparnis<br />

von über 70 Prozent. Allerdings auf Cent-Niveau. Bei täglicher<br />

Nutzung amortisiert sich ein 160-Euro-Gerät in etwa<br />

zweieinhalb Jahren oder rund 1000 Einsätzen. Wie diese Zahl<br />

eingeschätzt wird, ist sicher subjektiv.<br />

Klare Grenzen<br />

Gleichzeitig haben die Geräte Grenzen. Besonders mit den<br />

Mengen der zubereiteten Lebensmittel. Herkömmliche Airfryer-Standgeräte<br />

mit einem Fassungsvolumen von 5 Litern<br />

fassen kaum mehr als drei oder vier Handvoll Pommes oder<br />

einige Snack-Happen. Wie sich davon ganze Familien ernähren<br />

sollen, wie es manche YouTube-Videos suggerieren, bleibt<br />

schleierhaft.<br />

Brücke zum Backofen<br />

XXL-Geräte mit einem Fassungsvolumen von 10 Litern spielen<br />

da schon in einer anderen Liga und sind durchaus in<br />

der Lage, eine Brücke zum bewährten Backofen zu schlagen.<br />

Aller dings benötigen diese Geräte auch deutlich mehr<br />

Stellfläche auf der Arbeitsplatte. Im Gegensatz zum 5-Liter-<br />

Standardgerät lassen sie sich auch nicht so elegant verstauen.<br />

Hier besteht konkreter Beratungsbedarf: Wie lässt sich ein<br />

XXL-Airfryer so unterbringen, so dass er schnell erreichbar<br />

ist, aber nicht im Weg steht? Mögliche Ideen ohne Anspruch<br />

auf Vollständigkeit:<br />

• ausziehbares Tablar<br />

• Schwenkbeschlag, der das Gerät aus dem Unterschrank<br />

heraus auf Arbeitsplattenniveau hebt<br />

• ein Platz auf der obersten Innenauszugebene im Unterschrank<br />

oder auf komfortabler Griffhöhe im Hoch schrankauszug<br />

• auf dem Tablar eines Eckschrank-Liftes<br />

Die XXL-Geräte bringen mit etwa 9 Kilo wahrnehmbar mehr<br />

auf die Waage als die kleineren 5-Liter-Varianten. Damit sind<br />

sie für die meisten Menschen noch transportabel, komfortabel<br />

ist die Herumtragerei aber sicher nicht.<br />

Konkurrenz oder Ergänzung?<br />

Doch wozu überhaupt der ganze Hype? Was kann ein Airfryer,<br />

was ein Backofen im Umluft- oder Heißluftmodus nicht kann?<br />

Schließlich bieten inzwischen immer weitere Hersteller Einbaubacköfen<br />

mit ausgeklügelter Heißluftverwirbelung oder<br />

spezieller Airfryer-Funktion an. Dann braucht es doch nur<br />

noch ein gelochtes Blech und schon kann die heiße Luft das<br />

Gargut von allen Seiten umschmeicheln und so für die begehrten<br />

krossen Garergebnisse sorgen. Und ein Einbaugerät<br />

beansprucht auch keinen zusätzlichen Platz auf der ohnehin<br />

notorisch zugestellten Arbeitsfläche.<br />

Die wichtigste Antwort ergibt sich beim Blick in die Backröhren<br />

und Garkörbe. Ob fünf, zehn oder bis zu 78 Liter Garraum-Volumen<br />

mit Heißluft geflutet werden müssen, ist ein<br />

bedeutender Unterschied. Beim Vorheizen, beim Energieeinsatz,<br />

bei der Wirkung auf die Lebensmittel und bei der Gar-<br />

12 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Foto: Cosori<br />

zeit. Der Airfryer nutzt seine kompakte Bauweise geschickt<br />

aus: Ein leistungsstarker Ventilator wirbelt heiße Luft in<br />

einem kleinen Garraum intensiv umher. Das schafft den charakteristischen<br />

Turboeffekt. Fakt ist aber auch (und so viel<br />

Realitätssinn sollten selbst begeisterte Airfryer-Enthusiasten<br />

bewahren): Backöfen sind mit ihrer gleichmäßigen Wärmeverteilung<br />

bei großen Mengen oder komplexen Backprojekten<br />

unschlagbar.<br />

Zusätzlichen Umsatz erschließen<br />

Die Beliebtheit der Airfryer liegt in der Kombination aus<br />

Tempo, Gesundheitsbewusstsein, Komfort, Niedrigenergieverbrauch<br />

und Social-Media-Inspiration. Sie adressieren<br />

moderne Wünsche nach schnellen, knusprigen, fettärmeren<br />

Speisen mit minimalem Aufwand. Für Verkaufs- und<br />

Planungsgespräche kann das bedeuten: die Begeisterung<br />

aufnehmen, aber Erwartungen realistisch lenken. Wie genau<br />

sind die Koch- und Ernährungsgewohnheiten der Kunden?<br />

Wie viele Portionen werden in der Regel zubereitet?<br />

Wie wichtig sind Volumen, kreative Flexibilität und kurze<br />

Garzeiten?<br />

Airfryer bieten echte Vorteile, doch in den allermeisten<br />

Fällen als Ergänzung zum Backofen, nicht als Ersatz. Statt<br />

„Airfryer oder Backofen“ könnte die Formel also „Airfryer<br />

und Backofen“ lauten. Beide Geräte erfüllen unterschiedliche<br />

Bedürfnisse und können sich ideal ergänzen. Sollte also demnächst<br />

ein Kunde mit glänzenden Augen in höchsten Tönen<br />

vom Airfryer schwärmen, könnte die Reaktion lauten: „Ein<br />

wunderbares Gerät – und jetzt schauen wir mal, wie wir es<br />

am besten unterbringen können.“ Unter Umständen lässt<br />

sich sogar eine zusätzliche Umsatzquelle erschließen, indem<br />

das Airfryer-XXL-Update gleich im Warenkorb des Küchenfachhandels<br />

landet.<br />

Dirk Biermann<br />

Der persönliche Eindruck<br />

Nach losen Gerätekontakten im Familien- und Freundeskreis<br />

war klar: Es wird höchste Zeit, sich einen Airfryer aus nächster<br />

Nähe anzusehen. Sprich: Ein solches Gerät praktisch zu testen.<br />

Die Wahl fiel auf ein 10-Liter-XXL-Gerät. Konkret auf den Cosori<br />

„DualBlaze TwinFry CAF TF101S WEUR“. Kriterien für die Auswahl<br />

(nach ausführlicher Recherche) waren das großzügige<br />

Volumen, die teilbare Garkammer sowie die Funktionen „Sync<br />

Finish“ und „Match“. Unterschiedliche Speisen lassen sich damit<br />

in getrennten Zonen sogar mit unterschiedlichen Garmetho<br />

den zubereiten, aber so zeitlich aufeinander abstimmen,<br />

dass sie gleichzeitig fertig werden. Oder sie garen mit<br />

gleichen Einstellungen parallel. Die „Dual Blaze“-Technologie<br />

sorgt im Betrieb mit vier Heizspiralen (oben/unten je zwei)<br />

für eine gleichmäßige Hitze und knusprige Ergebnisse ohne<br />

Wenden. Die Hersteller-App (VeSync) ermöglicht die Steuerung<br />

und die Rezeptauswahl aus der Ferne via Smartphone<br />

oder Tablet. Im Vergleich zu anderen Airfryern dieser Klasse ist<br />

das XXL-Gerät von Cosori leistungsstark (2800 Watt) und verbraucht<br />

entsprechend mehr Strom. In der Heißluftfunktion arbeitet<br />

es mit Temperaturen zwischen 35 und 250 °C. Neben der<br />

obligatorischen Heißluftfunktion bietet das Gerät die Funktionen<br />

Rösten, Backen, Grillen, Regenerieren und Dörren. Dabei<br />

arbeitet es mit Ober- und Unterhitze. Bei Gehäusemaßen von<br />

51,8×31,3x33,8 cm (B/H/T) braucht es einen geeigneten Stellplatz<br />

auf der Arbeitsfläche oder eine clevere Stauraumoption.<br />

Die Standfestigkeit ist dank Rutschsicherung hoch. Ein weiterer<br />

Pluspunkt: die Reinigung in der Spülmaschine (spülmaschinenfest)<br />

ist möglich.<br />

Unser Testfazit: Der Cosori „DualBlaze TwinFry“ sieht chic aus<br />

und kann mit stabil guten Ergebnissen und einer ausgesprochen<br />

einfachen Bedienung überzeugen. Besonders praktisch<br />

ist die Flexibilität. Der große Garraum bietet genügend Raum<br />

für mittelgroße Mengen an Kartoffeln, Gemüse oder auch ein<br />

ganzes Huhn. Die Garkammer lässt sich mit einem Einsteckblech<br />

trennen und mit unterschiedlichen Betriebsmodi parallel<br />

nutzen. Gerade für Gemüse-Vielesser und kreative Rezepte-<br />

Tester ist es mit dieser Flexibilität ein prima Ergänzungsgerät<br />

zum Einbaubackofen. Es benötigt mit seiner wahrnehmbaren<br />

Präsenz aber am besten einen festen Platz auf der Arbeitsfläche.<br />

Oder noch besser: eine clevere Stauraumoption. Transparenzhinweis:<br />

Der „DualBlaze TwinFry CAF TF101S WEUR“ wurde<br />

der Redaktion von der Firma Cosori als Testgerät kostenfrei zur<br />

Verfügung gestellt. Unsere Einschätzung ist davon aber unabhängig.<br />

Da wir es in der Redaktion über die Testphase hinaus<br />

nutzen werden, haben wir den Gegenwert an die Hilfsorganisation<br />

„Deutschland hilft e.V.“ gespendet. (dib)<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 13


Küchenplanung<br />

Noch variabler<br />

Mit der technisch aktualisierten Version des Einschiebetürsystems<br />

„Revego“ schafft Blum zusätzlichen<br />

Spielraum für multifunktionale Wohnkonzepte.<br />

Die Neuerungen betreffen vor allem die<br />

Variabilität: Fronthöhen zwischen 1130 und 2980<br />

Millimetern sind nun möglich. Damit können nicht<br />

nur raumhohe Schrankzeilen, sondern auch niedrigere<br />

Aufsatzlösungen eingeplant werden. Etwa<br />

für eine versteckte Kaffeebar oder einen Fernseher.<br />

Hinzu kommen ein noch harmonischerer Bewegungsablauf,<br />

vereinfachte Montage mit weniger<br />

Anschraubpunkten und Bohrungen sowie Verbesserungen<br />

in Logistik und Handling. In der ersten<br />

Version wurde „Revego“ 2021 eingefügt. Türen lassen<br />

sich mit diesem System durch leichtes Antippen<br />

öffnen und in einem seitlich angebrachten<br />

Die neue Version von „Revego“ ermöglicht Lösungen wie eine versteckte Kaffeebar in einem<br />

Aufsatzschrank.<br />

Pocket verschieben. „Mit der neuen Version von ‚REVEGO‘ sind der Kreativität praktisch keine Grenzen gesetzt, wenn es darum geht,<br />

Wohnräume vielfältig zu nutzen“, betont Produktmanager Patrick Fussenegger. So kann das System jetzt auch als Durchgangstür eingesetzt<br />

werden, etwa für begehbare Vorratsräume, Arbeitszimmer oder Garderoben.<br />

Foto: Blum<br />

Als Bar oder Gewürzdepot<br />

Mit dem Stauraumlift „Qanto“ lässt sich ungenutzter Platz in Küchenecken,<br />

­inseln und ­zeilen funktional erschließen. Der werkseitig vorbereitete<br />

Komplett­Unterschrank von Ninka wird per „Plug & Play“ in<br />

Betrieb genommen und kann dank Online­Konfigurator individuell<br />

ausgestattet werden. Versteckt im Unterschrank, fährt das System<br />

bei Bedarf motorisch aus und bringt den Inhalt auf Arbeitsflächenhöhe.<br />

Technisch stehen zwei oder drei Tablarböden zur Wahl. Neu ist<br />

die dreistufige Variante als „Gewürz­Qanto“. Unten finden Ölflaschen<br />

und Mühlen Platz, darüber liegt ein halbhohes Tablar für zahlreiche<br />

Gewürzdosen. Bei der zweistufigen Lösung kann das untere Tablar<br />

Foto: Ninka<br />

Neue „1,5-Lösung“ für optimale Übersicht.<br />

Foto: Ninka<br />

„Qanto“: Mit zwei Tablaren eine Lösung auch für schwere Küchenhelfer,<br />

die nicht dauerhaft Platz auf der Arbeitsfläche belegen sollen.<br />

als Auszug gestaltet werden. Dort haben auch schwere Küchengeräte<br />

festen Stand, die sich direkt auf der Arbeitsplatte<br />

nutzen lassen. Optional ist eine integrierbare Steckdose<br />

verfügbar. Damit der Lift optisch verschwindet, kann auf einer<br />

Adapterplatte das Dekor der Arbeitsfläche fortgeführt<br />

werden. Eine LED­Innenbeleuchtung sowie unterschiedliche<br />

Tablarfarben ergänzen die Ausstattung.<br />

Für schwere Küchenhelfer<br />

Bei einem mit zwei Tablaren ausgestatteten „Qanto“ kann<br />

das untere als Auszug gestaltet sein. Auf dieser Ebene finden<br />

schwere Küchenhelfer festen Stand. Sie können leicht in<br />

Nutzungsposition auf der Arbeitsplatte gezogen und dank<br />

der optional integrierbaren Steckdose direkt in Betrieb genommen<br />

werden.<br />

14 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Foto: Vauth-Sagel<br />

Stauraum mit Atmosphäre<br />

Mit „VS ADD Light“ hat Vauth­ Sagel auf<br />

der interzum <strong>2025</strong> ein Beleuchtungssystem<br />

vorgestellt, das Schrankinnenräume<br />

funktional und ästhetisch aufwertet.<br />

Automatisch aktiviertes Licht,<br />

dimmbare Intensität und eine stufenlos<br />

einstellbare Farbtemperatur sorgen<br />

für Übersicht und Komfort. Das System<br />

arbeitet mit LED­Technologie und<br />

lässt sich per Sensor, Fernbedienung<br />

oder App steuern. Ob warmes Wohnlicht<br />

oder kühles Arbeitslicht – die Beleuchtung<br />

passt sich individuell an Situation<br />

und Stimmung an. Besonders<br />

praktisch: „VS ADD Light“ aktiviert<br />

sich beim Öffnen des Schranks automatisch<br />

und macht den Inhalt sofort sichtbar.<br />

Die Integration ist flexibel: Das<br />

Lichtsystem lässt sich in zahlreiche Beschlagsysteme<br />

des Herstellers einbauen<br />

oder auch nachrüsten. Eine zentrale<br />

Steuereinheit koordiniert alle Funktionen<br />

und kann in externe Lichtsysteme<br />

eingebunden werden. So entsteht ein<br />

durchgängiges Lichtkonzept, bei dem<br />

die Technik nahezu unsichtbar bleibt.<br />

Weggeschwenkt<br />

Mit dem neuen „ChefsTable“ bietet<br />

Kesseböhmer eine Lösung<br />

für sperrige Küchenhelfer wie<br />

Airfryer oder Küchenmaschinen<br />

wie den Thermomix. Der<br />

innovative Schwenkbeschlag<br />

schafft Platz auf der Arbeitsfläche<br />

und lässt Geräte nach Gebrauch<br />

elegant im Unterschrank<br />

verschwinden. Die Parallelschwenkmechanik<br />

positioniert<br />

die Geräte sicher vor Hängeschränken und schützt so vor Dampf.<br />

Mit bis zu 19 Kilogramm Tragkraft eignet sich der Beschlag auch<br />

für schwere Maschinen. Dank Federpaket lassen sie sich mühelos<br />

anheben, die robuste Konstruktion erlaubt Arbeiten direkt<br />

auf dem Tisch. Nach dem Einsatz gleitet er leise und gedämpft<br />

Fotos: Kesseböhmer<br />

zurück. Optisch bleibt alles flexibel: Die Arbeitsfläche kann aus<br />

MDF, Spanplatte, Keramik, Massivholz oder Edelstahl bestehen.<br />

Der Beschlag passt in Unterschränke von 400 bis 600 Millimeter<br />

Breite und lässt sich einfach nachrüsten. Marktstart ist Herbst<br />

<strong>2025</strong>.<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 15


Nachhaltigkeit<br />

Reparieren statt wegwerfen<br />

Was das „Recht auf Reparatur“ bedeutet: für Verbraucher, den Handel und die<br />

Industrie. Ein Gespräch mit Dr. Lennart Osthoff, Geschäftsführer von Repartly.<br />

Mit dem „Recht auf Reparatur“ will die Europäische<br />

Union den Umgang mit defekten Elektrogeräten neu<br />

ordnen. Die Kernidee: Reparieren soll einfacher, günstiger<br />

und attraktiver werden. Ziel ist es, die Lebensdauer<br />

von Produkten zu verlängern und Ressourcen<br />

zu schonen. Der Gesetzgebungsvorschlag wurde 2023<br />

vorgelegt und im Frühjahr 2024 vom EU­Parlament<br />

verabschiedet. Nach der finalen Zustimmung der Mitgliedstaaten<br />

haben die Länder zwei Jahre Zeit für die<br />

nationale Umsetzung.<br />

Klar ist: Die neue Verordnung ist kein Appell, sondern<br />

rechtlich bindend und dabei Teil einer ambitionierten<br />

Marktregulierung. Sie verpflichtet Hersteller,<br />

bestimmte Gerätetypen so zu konstruieren, dass Reparaturen<br />

technisch möglich und wirtschaftlich zumutbar<br />

bleiben. Dazu gehört die langfristige Verfügbarkeit<br />

von Ersatzteilen ebenso wie der Zugang zu Reparaturanleitungen.<br />

Und das nicht nur für autorisierte Servicepartner,<br />

sondern auch für unabhängige Werkstätten.<br />

Wer die Vorgaben ignoriert, riskiert Bußgelder und<br />

Repartly-Gründer<br />

und Geschäftsführer<br />

Dr. Lennart<br />

Osthoff: „Wir zeigen,<br />

dass Reparieren<br />

wirtschaftlich<br />

tragfähig, ökologisch<br />

sinnvoll und<br />

technologisch<br />

machbar ist.“<br />

Foto: Repartly<br />

16 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Abmahnungen. Hinzu kommen Imageschäden. Sanktionen<br />

sollen laut EU „wirksam und ab schreckend“ sein.<br />

Über deren Ausgestaltung entscheiden die Mitgliedstaaten.<br />

Transparenter informieren<br />

Nicht nur für die Industrie, auch für den Handel ändert<br />

sich einiges. Fachhändler müssen künftig transparent<br />

über Reparaturmöglichkeiten informieren, etwa durch<br />

ein Label am Produkt. Zudem sollen sie im Fall eines<br />

Defekts zunächst eine Reparatur anbieten, bevor zum<br />

Ersatz geraten wird. Ergänzend entstehen neue Anforderungen<br />

an Rücknahme, Beratung und Vermittlung.<br />

Was das alles für die Küchenbranche bedeutet? Darüber<br />

haben wir mit Dr. Lennart Osthoff gesprochen. Er<br />

ist Gründer und Geschäftsführer des Gütersloher Reparaturdienstleisters<br />

Repartly.<br />

Foto: Repartly<br />

Meist kann der Austausch eines wenige Millimeter großen Bauteils<br />

auf einer defekten Steuerplatine bei einem Haushalts-<br />

Großgerät den wirtschaftlichen Totalschaden verhindern.<br />

Herr Dr. Osthoff, das „Recht auf Reparatur“ ist in aller<br />

Munde. Aber viele wissen gar nicht, was genau dahintersteckt.<br />

Worum geht es bei der neuen EU-Richtlinie<br />

konkret?<br />

Die neue Richtlinie soll Reparaturen für Verbraucher<br />

insgesamt unkomplizierter und günstiger machen –<br />

auch Reparaturen von älteren Geräten. Durch eine längere<br />

Lebensdauer von Produkten wird Elektroschrott<br />

vermieden, der Geldbeutel der Verbraucher geschont<br />

und ein nachhaltiger Konsum gefördert. Um das zu erreichen,<br />

verpflichtet das Gesetz unter anderem die Hersteller,<br />

Ersatzteile und Reparaturinformationen verfügbar<br />

zu machen. Auch über die Gewährleistungsfrist<br />

hinaus.<br />

Welche Produkte sind davon betroffen?<br />

Aktuell gilt die Richtlinie für Haushaltsgeräte, Staubsauger,<br />

Fernseher und Monitore, Smartphones und<br />

Tablets, Laptops, Server und Speichergeräte sowie Beleuchtung.<br />

Weitere Geräte sollen folgen. Sicher auch<br />

weitere Einbaugeräte für die Küche.<br />

Was ändert sich für Verbraucherinnen und<br />

Verbraucher konkret?<br />

Sie gewinnen mehr Handlungsspielraum. Bisher ist es<br />

noch viel zu oft günstiger, ein Neugerät zu kaufen, als<br />

eine Reparatur durchführen zu lassen. Falls eine Reparatur<br />

überhaupt angeboten wird. Künftig bekommen<br />

Verbraucher ein Recht auf Reparatur innerhalb eines<br />

definierten Zeitraums, oft verbunden mit einer zusätzlichen<br />

Gewährleistung auf die instand gesetzten Teile.<br />

Das schafft Transparenz und ermutigt dazu, sich wieder<br />

für Reparatur statt Ersatz zu entscheiden.<br />

Wo sehen Sie mögliche Stolpersteine?<br />

Vor allem bei der Umsetzung. Wenn Ersatzteile weiter<br />

zu teuer sind oder Geräte konstruktiv nicht reparierbar,<br />

wird das Recht zur Farce. Auch die Information<br />

muss stimmen: Wer erst mühsam herausfinden muss,<br />

wo und wie eine Reparatur möglich ist, verliert schnell<br />

die Geduld. Damit das Recht wirkt, braucht es einen<br />

einfachen Zugang zu Reparaturangeboten. Im besten<br />

Fall digital, verständlich und transparent.<br />

Was bedeutet das für den Alltag der Verbraucher?<br />

Wenn ein Gerät kaputtgeht, haben Verbraucher künftig<br />

bessere Chancen, es tatsächlich reparieren zu lassen,<br />

statt es ersetzen zu müssen. Und sie haben ein Recht<br />

auf transparente Informationen etwa zu Preisen, Reparaturdauer<br />

und verfügbaren Serviceanbietern.<br />

Wie bewerten Sie diesen politischen Impuls?<br />

Ist das der große Wurf. Oder eher Symbolpolitik?<br />

Es ist ein Anfang. Die Richtlinie schafft einen rechtlichen<br />

Rahmen, auf den sich Verbraucher und Dienstleister<br />

berufen können und der bei Industrie und<br />

Handel definitiv etwas in Bewegung bringt. Daraus<br />

kann ein echter Wandel entstehen, wenn die Marktteilnehmer<br />

auch die geschäftlichen Chancen sehen,<br />

die daraus entstehen. Damit das keine Symbolpolitik<br />

bleibt, sondern sich eine erfolgreiche Kreislaufwirtschaft<br />

etabliert, braucht es die Beteiligung aller im<br />

Markt.<br />

Wird Reparierbarkeit künftig ein Kaufkriterium?<br />

Offenbar ist es das bereits, hört man auf die Fachhändler,<br />

die wir vor kurzem für eine Marktstudie befragt<br />

haben: Zwei Drittel betonen, dass ihre Kunden<br />

beim Neukauf darauf achten. Viele Menschen möchten<br />

nachhaltiger konsumieren, aber dazu brauchen<br />

sie natürlich auch die Möglichkeit und vor allem auch<br />

Orientierung. Das heißt: Hersteller sollten die Reparierfähigkeit<br />

von Anfang an mitdenken und sie aktiv<br />

bewerben. Wenn künftig zum Beispiel über ein EU­Label<br />

klar erkennbar ist, ob das Gerät reparabel ist, wird<br />

das den Kunden positiv beeinflussen.<br />

Welche Rolle spielt der Fachhandel dabei künftig:<br />

Berater, Dienstleister oder Vermittler?<br />

Idealerweise alles zusammen. Der Fachhandel ist nah<br />

am Kunden, hat technische Kompetenz und kann Reparaturen<br />

entweder selbst anbieten oder vermitteln.<br />

Damit wird er zum entscheidenden Bindeglied zwi­<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 17


Nachhaltigkeit<br />

schen Kunde und Hersteller. Aber dafür braucht er die<br />

richtigen Werkzeuge: Zugang zu Ersatzteilen, technische<br />

Informationen, faire Preise. Und die Unterstützung<br />

der Industrie.<br />

Viele Händler fürchten, mit den neuen Anforderungen<br />

allein gelassen zu werden. Ist das berechtigt?<br />

Man kann es nicht oft genug sagen: Kreislaufwirtschaft<br />

funktioniert nur gemeinsam. Wir wissen aus<br />

der Befragung für unseren Repartly Service­Check,<br />

dass Händler mit eigenem Reparatur­Service neben<br />

dem Fachkräftemangel derzeit vor allem beklagen,<br />

dass Geräte aufgrund ihrer Konstruktion nicht reparabel<br />

und die Kosten für Ersatzteile zu hoch sind. Eindeutig<br />

Themen, bei denen die Hersteller als Partner<br />

gebraucht werden. Doch leider glaubt weniger als ein<br />

Viertel der Händler daran, dass die Industrie aufgrund<br />

des kommenden „Rechts auf Reparatur“ in diesen Bereichen<br />

nach neuen Lösungen suchen wird.<br />

Wie Sie sagen: Hohe Ersatzteilpreise und schwer<br />

reparierbare Geräte sind häufige Kritikpunkte.<br />

Warum tut sich die Industrie so schwer?<br />

Weil das bestehende, traditionelle Geschäftsmodell oft<br />

auf Ersatzkauf ausgelegt ist. Reparierbarkeit war lange<br />

kein Designziel. Die Produktion ist auf Effizienz und<br />

Stückzahlen optimiert, nicht auf Modularität oder Zugang.<br />

Die hohen Kosten für Ersatzteile sind auch durch<br />

hohe Lagerkosten bedingt, weil die Hersteller für zigtausend<br />

verschiedene Modellvarianten unterschiedlichste<br />

Elektroniken bereithalten müssen, die erfahrungsgemäß<br />

fehleranfälliger sind und bislang so gut<br />

wie nie repariert werden. Die neue Richtlinie konsequent<br />

umzusetzen, erfordert von der Industrie ein<br />

wirkliches Umdenken.<br />

Wo sehen Sie die größten Hürden für die Hersteller?<br />

Genau in diesem notwendigen Umdenken und der daraus<br />

folgenden Umstellung der Prozesse. Reparaturfreundlichkeit<br />

muss ins Pflichtenheft der Produktentwicklung.<br />

Das bedeutet neue Anforderungen an<br />

Konstruktion, Logistik, Support und auch an die Markenstrategie.<br />

Wer das Thema einfach nur irgendwie<br />

verwaltet, wird in Erklärungsnot geraten.<br />

Zum Unternehmen<br />

Repartly ist seit 2021 als innovativer Reparatur-Dienstleister für<br />

Haushalts- und Elektrogeräte am Markt aktiv. Das Unternehmen<br />

mit Sitz in Gütersloh bietet über seine cloudbasierte Plattform<br />

eine detaillierte Fehlerdiagnose und die Reparatur von elektronischen<br />

Bauteilen an, die dank automatisierter Prozesse mit<br />

kollabo rativen Robotern schnell und kostengünstig instandgesetzt<br />

werden. Darüber hinaus stellt das Unternehmen dem<br />

Markt erstmals „preislich attraktive“ generalüberholte Elektroniken<br />

als Alternative zu fabrikneuen Ersatzteilen zur Verfügung.<br />

Was müsste von Industrieseite passieren,<br />

damit das Recht auf Reparatur praktikabel wird?<br />

Es braucht vor allem das Verständnis, dass Reparierbarkeit<br />

ein attraktiver Markenwert ist. Gerade für<br />

euro päische Hersteller kann das zum echten Wettbewerbsvorteil<br />

gegenüber asiatischen Marken werden,<br />

wenn man zum Beispiel fehleranfällige Elektroniken<br />

betrachtet. Da asiatische Marken die Elektroniken ihrer<br />

Geräte meist vergießen, ist eine Reparatur dieser<br />

Bauteile kaum möglich – es muss auf jeden Fall ausgetauscht<br />

werden. Wenn diese Bauteile jedoch repariert<br />

werden, reduziert sich für die Industrie auch die notwendige<br />

Menge zu lagernder Ersatzteile. Darin steckt<br />

also nicht nur eine positive Botschaft für die Verbraucher,<br />

sondern auch die Chance auf eine erhebliche<br />

Kosten reduk tion bei der Lagerhaltung.<br />

Wie lässt sich Reparatur im Handel wirtschaftlich<br />

tragfähig organisieren?<br />

Die Nachfrage nach Reparaturen ist groß, wie uns die<br />

Fachhändler gerade bestätigt haben. Aber die Werkstätten<br />

kämpfen mit dem Mangel an qualifizierten<br />

Fachkräften. Plattformen wie unsere setzen genau hier<br />

an: Wir bieten auf unserer Website nicht nur eine digitale<br />

Fehleranalyse für eine Vielzahl an Markengeräten,<br />

sondern reparieren in unserer innovativen,<br />

teilautomatisierten Reparaturstrecke eingeschickte<br />

elektronische Bauteile in wenigen Tagen zum Fixpreis.<br />

Daraus ergeben sich für unsere Handelspartner attraktive<br />

Margen.<br />

Was sind die größten Chancen, die das neue Recht<br />

bietet?<br />

Ein Kulturwandel im Umgang mit Technik. Wenn<br />

Reparieren zum Standard wird, entstehen neue Geschäftsmodelle<br />

und damit neue Jobs. Von erfolgreicher<br />

Kreislaufwirtschaft profitieren alle – die Verbraucher<br />

ebenso wie die Industrie, der Fachhandel oder auch die<br />

Recycling­Unternehmen. Vor allem aber profitiert die<br />

Umwelt.<br />

Welche neuen Geschäftsmodelle sehen Sie im Reparaturumfeld<br />

entstehen?<br />

Refurbishment ist ein großes Thema. Also die professionelle<br />

Aufbereitung und Wiederverwendung von Geräten<br />

und Bauteilen. Auch Diagnoseplattformen, Service­<br />

Abos oder modulare Systeme werden an Bedeutung<br />

gewinnen. Der Markt ist in Bewegung. Wer flexibel ist,<br />

wird ihn mitgestalten.<br />

Was muss jetzt konkret passieren, damit die Richtlinie<br />

Wirkung entfaltet?<br />

Die Umsetzung in nationales Recht muss konsequent<br />

erfolgen, denn Handel und Dienstleister brauchen verlässliche<br />

Rahmenbedingungen. Und die Industrie<br />

muss mitziehen. Nicht nur mit Lippenbekenntnissen,<br />

sondern mit konkreten Maßnahmen und in Kooperation<br />

mit dem Handel. Wenn das gelingt, kann das Recht<br />

auf Reparatur zum Wendepunkt werden.<br />

18 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Matt ist das neue Schwarz.<br />

Erlebe die neuen Serie 8 accent line Backöfen von Bosch in stilvollem Matt Design.<br />

Das matte Carbon Black-Finish setzt moderne Küchen mit natürlichen Oberflächen<br />

wie z. B. Holz oder Stein noch stilvoller in Szene. Keine störenden Spiegelungen, keine<br />

Fingerabdrücke – aber ein faszinierender Kontrast zwischen matter Oberfläche und<br />

hochglänzendem Bedienpanel. Perfekt abgestimmt auf das Kochfeld und den Dunstabzug<br />

im Matt Design von Bosch entsteht zeitlose Ästhetik in deiner Küche.<br />

bosch-home.com/de/matt-design<br />

Erlebe Bosch<br />

in der Architekturwerkstatt<br />

auf der<br />

Küchenmeile<br />

20.‒ 25.09.<strong>2025</strong>


Naturstein<br />

Harte Schale, weicher Kern<br />

Die Steinmanufaktur MCR sorgt mit exklusiven Küchenprojekten<br />

für Aufsehen. Dass sich der einstige Underdog zur echten Marke<br />

hochgearbeitet hat, liegt aber nicht allein an guten Ideen oder<br />

cleverem Marketing – sondern auch viel am Faktor Mensch.<br />

Foto: MCR<br />

Steffen Würstl (Foto rechts) und Stan Rusch<br />

haben mit der Marke MCR noch viel vor. Ein<br />

neues Recyclingprogramm bewirkt, dass nur<br />

noch Steinoberflächen oder recycelte Erzeugnisse<br />

wie Betonpfeiler den Standort verlassen<br />

– kein „Müll“ mehr im eigentlichen Sinne.


Freitagmittag gibt es Thüringer Klöße. Der Satz ist nicht<br />

nur eine gute Dechiffrierung dessen, was den Steinverarbeitungsbetrieb<br />

MCR aus dem südthüringischen<br />

Römhild so nahbar macht – obschon dessen Kücheninseln<br />

als kunstvoll veredelte Unikate in Shanghai, Tel<br />

Aviv oder St. Petersburg stehen und das Unternehmen<br />

bereits in einem Atemzug mit anspruchsvollen Marktbegleitern<br />

wie Antolini oder Eggers mann genannt wird.<br />

Er bringt auch auf den Punkt, was Inhaber Steffen<br />

Würstl meint, wenn er sagt, dass sich an der DNA<br />

seines Unternehmens seit der Gründung 1993 nicht<br />

viel verändert habe. Nur das Bild nach außen hat die<br />

90­köpfige Mannschaft rund um Würstl vor ein paar<br />

Jahren selbst in die Hand genommen. Aus dem etwas<br />

schwerfälligen „Marmor­Center Römhild“ wurde das<br />

Kürzel MCR, aus der Leidenschaft zum Handwerk der<br />

Slogan „Wir leben Stein“. Emotional in Szene gesetzte<br />

Fotos erzählen seither Geschichten auf Social Media:<br />

von staubverschmutzter Kleidung, Muskelkraft<br />

und „echten Kerlen“; von rissigen Abbruchkanten und<br />

hingebungsvoller Feinarbeit; von teuren Visionen aus<br />

Stein und deren mühevoller Fertigung im Hintergrund.<br />

Echtheit und Exklusivität<br />

Es ist eine Welt, in die sich selbst Handel und Industrie<br />

nur schwer eindenken können und Endkunden<br />

gleich gar nicht – obwohl die, erzählt Steffen Würstl,<br />

sein Unter neh men immer öfter direkt kontaktieren,<br />

um eine Küche mit MCR zu realisieren. Die Stein manufaktur<br />

sammelt die Anfragen dann und verteilt sie an<br />

regionale Handelspartner. Was wiederum ganz gut<br />

zeigt: Aus dem kleinen Handwerksbetrieb ist längst<br />

eine ernstzunehmende Marke geworden.<br />

MCR fertigt Oberflächen für den gehobenen Küchenraum,<br />

die sich von Arbeitsplatten und Nischenrückwänden<br />

bis hin zu steinernen Inselmonolithen erstrecken.<br />

Was Gründer und Geschäftsführer Steffen<br />

Würstl und sein Kollege Stan Rusch, Leiter für Produktentwicklung<br />

und Marketing, von ihren Aufträgen<br />

erzählen, sagt viel über den Stellenwert der modernen<br />

Küche aus. Exklusivität ist oberstes Gebot – und<br />

Echtheit wichtiger als Unverwüstbarkeit. So sei Naturstein<br />

wieder deutlich gefragter als Keramik; das Material<br />

habe in den letzten Jahren geradezu „eine Renaissance“<br />

erlebt, sagt Würstl. Und Rusch ergänzt: „Runde<br />

Küchen sind derzeit natürlich der Renner. Unsere erste<br />

Kochinsel mit Kanneluren haben wir aber bereits vor<br />

fünf Jahren ausgeliefert – da hat noch kein Mensch in<br />

der Küchenindustrie an diesen Trend geglaubt.“<br />

Moulin Rouge in Löhne<br />

Andersherum kommt das, was dort gefragt ist, natürlich<br />

auch im Steinsegment an. Deshalb sind derzeit beige<br />

Töne wie vom „Taj Mahal“ aus Brasilien oder vom<br />

Foto: MCR / Fegg Raummanufaktur<br />

Vom Zulieferer zur Marke:<br />

MCR hat in den vergangenen<br />

Jahren eine rasante<br />

Beschleunigung hingelegt,<br />

was Bekanntheit und<br />

Innovationsgrad angeht.<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 21


Naturstein<br />

Foto: Benjamin Anthony Monn Photography / Dross&Schaffer Ludwig 6<br />

Küchen, die als Kunstwerk fungieren? MCR-Steininseln veredeln viele Projekte zum individuellen Unikat.<br />

Travertin aus Italien beliebt, ebenso wie das durchdringende<br />

Grün des „Avocatus“ aus Brasilien. Schwarz hingegen<br />

sei momentan ganz weit weg, sagt Stan Rusch. Das<br />

betreffe auch den einst so favorisierten „Nero Assoluto“.<br />

Für die Area30 kündigt MCR einen neuen, farblichen<br />

Blickfang an – und eine Kooperation mit dem Dunstabzugsspezialisten<br />

BORA. Im Mittelpunkt des Messestandes<br />

steht der blutrote Quarzit „Moulin Rouge“. Die<br />

Manufaktur will damit eine Steinbearbeitungsmethode<br />

präsentieren, „die es so zuvor noch nie gegeben hat“.<br />

Auch ein BORA­Kochfeldabzug ist integriert. „Wir ergänzen<br />

uns sehr gut, was das Nutzen physikalischer<br />

Gesetzmäßigkeiten angibt – sie mit dem Luftstrom, wir<br />

mit Naturstein“, sagt Stan Rusch. „Und wir wollen beide<br />

die Benchmark dessen, was möglich ist, immer noch<br />

ein bisschen weiter nach vorn schieben.“<br />

Frisch vom Fels geschlagen<br />

Die Benchmark, das ist für MCR eine beeindruckend<br />

präzise Linienführung, die selbst vermeintlich unmögliche<br />

Projekte maßstabsgetreu in Stein meißelt. Das<br />

gipfelt schon mal in Details wie einen neuartigen Kleber,<br />

der die Farbe des Natursteins aufgreift und entlang<br />

der Gehrungskante von Gelb zu transparent zu<br />

Rot changiert. Bei so viel Perfektionismus bekomme er<br />

einfach Gänsehaut, sagt Inhaber Steffen Würstl. Überhaupt<br />

sei der Erlebnischarakter das Thema der Stunde<br />

im Küchenraum: Kaum noch werde ein Stein poliert<br />

verkauft; viele Käuferinnen und Käufer entschieden<br />

sich stattdessen für gelederte Oberflächen mit naturnaher<br />

Haptik. Oder sogar für die sogenannte „Crosta“­<br />

Kante, die von einem abrasiven Sandstrahl mit mehrfacher<br />

Schallgeschwindigkeit bearbeitet wird und<br />

anschließend wie frisch vom Fels geschlagen anmutet.<br />

Hausaufgaben für Handelspartner<br />

Nichts ist unmöglich im Steinverarbeitungsbetrieb in<br />

Römhild, was Kunden mitunter sogar vor Probleme stelle,<br />

erklärt Würstl: Viele seien schlichtweg überfordert<br />

von der Auswahl, den Möglichkeiten – und manchmal<br />

auch vom Preis. Deshalb hat MCR, parallel zu den maßgefertigten<br />

Kücheninseln seiner eigenen Produktlinie<br />

„’nStee“, das davon abgeleitete Konzept „’nStee Straight“<br />

ins Leben gerufen. Es soll Händler bei der Küchenberatung<br />

jener Käuferinnen und Käufer unterstützen, die<br />

sich eine Kochinsel aus Stein wünschen und dabei nur<br />

ein begrenztes Budget zur Verfügung haben.<br />

Statt individueller Maßvorgaben setzt „’nStee<br />

Straight“ auf fest konfigurierte Korpusgrößen, eine<br />

Frontstärke von 20 Millimetern und ein klassisches<br />

Schnittbild. Vier verschiedene Modelle in verschiedenen<br />

Maßen umfasst die Kollektion bislang. Damit<br />

lassen sich die Steininseln etwa 20 Prozent günstiger<br />

anbieten als ein herkömmlicher „’nStee“– und zwar mit<br />

jeder verfügbaren Steinart. „Wir haben unsere Hausaufgaben<br />

für den Handel gemacht“, sagt Stan Rusch.<br />

„Als Steinverarbeiter können wir dahingehend nochmal<br />

etwas freier denken als die Industrie.“<br />

24/7-Showroom<br />

Die Rolle als Ideengeber und Mediator zwischen Industrie<br />

und Handel will MCR langfristig auch zur Selbstvermarktung<br />

nutzen. Steffen Würstl und Stan Rusch<br />

denken bereits laut über einen eigenen Showroom<br />

nach, in welchem Handelspartner sich von den Möglichkeiten<br />

der modernen Steinbearbeitung überzeugen<br />

könnten. Statt einer Natursteinbibliothek ließen sich<br />

die Steine dann in ihrer Extravaganz als Küchenzeile,<br />

Tisch oder Wandverkleidung live erleben. Und mög­<br />

22 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


licherweise könnte der Laden sogar 24/7 geöffnet sein<br />

– versehen mit einem Zugangscode und einer Bar zur<br />

Selbstbedienung, die Händler gemeinsam mit ihrer<br />

Kundschaft nutzen können.<br />

Wieder auf Wachstumskurs<br />

Es sind jene Beispiele, die zeigen, dass MCR noch<br />

Großes vor hat, auch wenn der Manufakturbetrieb<br />

seinen Erfolg eher „Stein auf Stein“ baut. „Wir wollen<br />

gar nicht auf der Überholspur sein“, sagt Steffen<br />

Würstl. Was angesichts<br />

der derzeitigen Krise auf<br />

dem Küchenmarkt auch<br />

gar nicht so einfach wäre:<br />

Rund 20 Prozent hat das<br />

Unternehmen im vergangenen<br />

Jahr an Umsatz<br />

eingebüßt, weil die Flaute<br />

leicht zeitverzögert auch<br />

das Premium­Küchensegment<br />

erfasst hat. Mittlerweile<br />

laufen die Geschäfte,<br />

so Würstl, aber<br />

umsatzseitig schon wieder<br />

18 Prozent über Vorjahr.<br />

<strong>2025</strong> dürfte damit<br />

dasselbe Niveau wie 2023<br />

erreichen.<br />

Leuchtturm-Arbeitgeber<br />

Das liegt auch daran, dass<br />

das Unternehmen vom<br />

Standort Römhild aus bequem<br />

nach Nord, Ost, Süd<br />

und West operieren kann.<br />

Neben dem Kerngeschäft<br />

Küche bedient die Steinmanufaktur<br />

ebenso Objekte<br />

aus Hotellerie und<br />

Gastronomie. Auftraggeber<br />

sind beispielsweise<br />

das Traditionshaus Dallmayr<br />

in München oder<br />

die luxuriöse Hotelanlage<br />

der Villa Kennedy in<br />

Frankfurt.<br />

In der fränkisch­thüringischen<br />

Provinz bleibt<br />

MCR trotz aller Premiumprojekte<br />

ein bodenständiger<br />

Arbeitgeber<br />

– wenn auch mit<br />

„Leuchtturm“­Charakter.<br />

Das Unternehmen könne<br />

sich, trotz vermeintlicher<br />

Nachwuchssorgen<br />

im Handwerk, vor Bewerbungen<br />

kaum retten, erzählt<br />

Steffen Würstl. Das<br />

klappt auch deshalb, weil<br />

der Chef allen Anwärtern<br />

recht unkonventionell gegenübertritt.<br />

„Letztendlich<br />

ist es egal, was du gelernt hast. Du musst dich nur<br />

mit dem identifizieren können, was aus deiner Arbeit<br />

entsteht“, sagt Steffen Würstl.<br />

Das gilt sowohl produktseitig als auch zwischenmenschlich.<br />

Erst vor kurzem hat MCR zwei Köche eingestellt,<br />

die nun an den Schleifmaschinen arbeiten.<br />

Seitdem gibt es nicht nur neue Sichtweisen auf Prozesse.<br />

Sondern Freitagmittag eben auch Klöße.<br />

Lackiert, bedruckt, beleuchtet<br />

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9/<strong>2025</strong>


Künstliche Intelligenz<br />

Im Gespräch mit ChatGPT<br />

Digitale Sichtbarkeit im Zeitalter der KI<br />

Künstliche Intelligenz verändert gerade die Spielregeln der digitalen Sicht barkeit.<br />

Ein heißes Eisen: Denn Sichtbarkeit ist in der Verzahnung von digitalen<br />

und physischen Welten bekanntlich von entscheidender Bedeutung. Doch was<br />

heißt das für die Küchenindustrie und den Küchenhandel konkret? Wir haben<br />

dort nachgefragt, wo die neuen Regeln gemacht werden. Bei der KI selbst.<br />

Irgendwann in diesem Frühjahr fing es an. Plötzlich<br />

war bei der Google-Suche etwas anders. Die<br />

vertrauten Links zur weiterführenden Recherche<br />

gab es zwar noch immer, doch zusätzlich erhalten<br />

wir nun eine direkte Antwort auf die gestellte<br />

Frage oder den Suchbegriff. Und diese Auskunft<br />

ist so zutreffend und umfangreich, dass sich eine<br />

weitere Suche oft erübrigt.<br />

Was ist geschehen? Die Antwort ist simpel,<br />

aber weitreichend: Der Google-Mutterkonzern<br />

Alpha bet hatte die „AI Overviews” in Deutschland,<br />

Öster reich und der Schweiz freigeschaltet. In den<br />

USA bietet der Konzern diese KI-generierten Zusammenfassungen<br />

von Suchergebnissen bereits<br />

seit Mai 2024 an. Im März <strong>2025</strong> folgten die europäischen<br />

Länder. Seitdem verändert diese Funktion<br />

unsere Informationsbeschaffung nachhaltig.<br />

Wenn wir nicht ohnehin schon auf die Dienste<br />

einer traditionellen Suchmaschine verzichten und<br />

stattdessen direkt mit einer KI „sprechen”. Heißt<br />

sie nun ChatGPT, Perplexity, Gemini, Claude,<br />

Copilot, DeepSeek, You.com, Grok oder Mistral.<br />

Von der Suche zur Antwort<br />

Der Unterschied dieser KI-Systeme zur traditionellen<br />

Internetsuche ist enorm. Während Google<br />

eine Linkliste mit verschiedenen Möglichkeiten<br />

zur eigenständigen weiteren Recherche präsentiert,<br />

geben die vortrainierten Sprachmodelle eine<br />

strukturierte, zusammenfassende Antwort. Das<br />

ist praktisch, gleicht aber auch einer Einbahnstraße.<br />

An dieser Stelle kommt die Sichtbarkeit ins<br />

Spiel. Denn mit einer geschickten Suchmaschinenoptimierung<br />

(SEO) kann man im herkömmlichen<br />

Suchmaschinen-Ranking bekanntlich weit<br />

vorn landen und wird gesehen. Zumindest auf Seite<br />

eins der Google- Ant wor ten. Diese direkte Hinführung<br />

zum eigenen Angebot gibt es in KI-Systemen<br />

nicht. Die entscheidende Frage lautet nun:<br />

Werden Hersteller und Händler in den Zusammenfassungen<br />

mit ihren Inhalten und Angeboten<br />

abgebildet? Werden sie sogar konkret genannt?<br />

Wenn nicht, finden sie nicht statt. Eine zweite<br />

Chance gibt es in der KI-Welt innerhalb einer konkreten<br />

Suchanfrage nicht.<br />

24 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


KI-Sprachmodelle können in ihren Antworten beeindruckend<br />

menschlich wirken. Es sind aber Maschinen,<br />

die sich ihre Wirklichkeit „tokenweise“ auf Grund lage von<br />

Wahrscheinlichkeiten zusammensetzen. Also Schritt für<br />

Schritt. Das aber rasend schnell. Ein Token besteht durchschnittlich<br />

aus vier Buchstaben (Richtwert).<br />

Foto: Biermann<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 25


Künstliche Intelligenz<br />

Die Bequemlichkeit entscheidet<br />

Die klassische Google-Suche wird es vorerst weiterhin<br />

geben. Doch es dürfte absehbar sein, dass sich die KI-<br />

Antworten bald durchsetzen werden. Einfach, weil es<br />

so bequem ist – und wir Menschen Bequemlichkeit lieben.<br />

Dafür sind wir bereit, großzügig über objektive<br />

Gefahren und Einschränkungen der KI-Antworten hinwegzusehen.<br />

Und von denen gibt es einige. Dazu zählen<br />

die Gefahr von Fehlinformationen durch ungenaue<br />

oder veraltete KI-Antworten, die Abhängigkeit von wenigen<br />

großen KI-Plattformen, deren Interessen oft egozentrisch<br />

sind, sowie mögliche Verzerrungen (Bias) in<br />

den Modellen, die mit allerlei Daten unterschiedlichster<br />

Quellen gefüttert werden. Den Begriff Bias sollten<br />

wir uns in der Anwendung von KI-Sprachmodellen einprägen.<br />

Er bedeutet, dass Antworten einseitig und auf<br />

Grundlage eines konkreten Weltbildes dargestellt werden.<br />

Also verzerrt im Sinne eines vereinfachten Ausschnittes,<br />

der Vielfalt, gegenteilige Perspektiven und<br />

Zusammenhänge ignoriert. Im KI-Zeitalter sollte man<br />

sich ohnehin stets fragen: Wer hat einen Vorteil davon,<br />

dass ich diese Antwort glaube und danach handele?<br />

Aber das gilt für unsere tägliche Dosis Social Media<br />

auch.<br />

Speziell für Unternehmen gibt es eine weitere wichtige<br />

Blickrichtung, wenn es um die Sichtbarkeit in den<br />

vorstrukturierten Wissensräumen der KI geht. Die Unternehmen<br />

verlieren nämlich einen Teil der Kontrolle<br />

über die Darstellung ihrer Inhalte, da KI-Systeme diese<br />

neu zusammenfassen und in einen Zusammenhang<br />

bringen, deren Regeln wir nicht kennen. So besteht das<br />

Risiko, dass wichtige Markenbotschaften verloren gehen<br />

oder falsch interpretiert werden. Rechtliche Unsicherheiten,<br />

etwa im Hinblick auf Urheberrecht und Datenschutz,<br />

gewinnen ebenfalls an Relevanz.<br />

Neue Spielregeln der Sichtbarkeit<br />

Diese Begleiterscheinungen sollten genauso berücksichtigt<br />

werden wie die vielen Chancen, die der Alltag<br />

mit der KI bietet und die auch in der breiten Masse<br />

schon bald dominieren dürften. Wer nach den Regeln<br />

der KI auch künftig digital sichtbar sein will, muss<br />

seine Kommunikation teilweise neu ausrichten. Maschinenlesbarkeit,<br />

Relevanz, Durchgängigkeit und<br />

Glaubwürdigkeit sind die Grundlagen. Reichweite<br />

spielt zwar immer noch eine große Rolle, aber nicht<br />

mehr um jeden Preis. So verlieren häufig geklickte,<br />

aber weitgehend inhaltslose Social-Media-Posts, mit<br />

oder ohne Influencer-Beteiligung, stark an Bedeutung.<br />

Sprich: Für die KI spielt Wisch-und-Weg-Content keine<br />

große Rolle.<br />

Spannend für Handel und Industrie<br />

Dieser Wandel, der uns mit rasanter Geschwindigkeit<br />

zu überrollen droht, reicht tief in die Kommunikation<br />

und ist bei aller Verwirrung überaus spannend.<br />

Für die Küchenindustrie ebenso wie für den Küchenhandel.<br />

Dabei bestehen große Überschneidungen, aber<br />

auch unterschiedliche Blickrichtungen. Deshalb haben<br />

wir uns entschieden, mit diesem Beitrag nicht nur eine<br />

Zusammenfassung der wichtigsten Erkenntnisse zum<br />

Thema „Sichtbarkeit in der KI-Welt“ darzustellen (die<br />

gibt es natürlich auch), sondern den kompletten Rechercheweg<br />

im Interviewstil abzubilden. So werden<br />

die komplexen Zusammenhänge schrittweise deutlich.<br />

Auch wenn der Beitrag dadurch einen ambitionierten<br />

Umfang erhält. Übernommen wurden auch die für eine<br />

KI typischen Nachfragen, was als Nächstes getan werden<br />

soll (im Interview kursiv gesetzt).<br />

Für die eiligen Leserinnen und Leser hier die fünf<br />

wichtigsten Erkenntnisse zur Sichtbarkeit im KI-Zeitalter.<br />

1. Von der Suche zur Antwort: KI-Systeme wie ChatGPT<br />

oder Googles „AI Overviews“ liefern direkte, zusammenfassende<br />

Antworten; klassische SEO-Rankings<br />

verlieren an Bedeutung.<br />

2. Maschinenlesbarkeit ist entscheidend: Nur strukturierte,<br />

konsistente und klar formulierte Inhalte werden<br />

von KI-Systemen zuverlässig erfasst und in Antworten<br />

integriert.<br />

3. Glaubwürdigkeit schlägt Lautstärke: Geprüfte<br />

Quellen und redaktionell aufbereitete Inhalte stärken<br />

die Relevanz; oberflächliche Social-Media-Posts ohne<br />

Substanz wirken kaum.<br />

4. Frühzeitige und durchgehende Kommunikation:<br />

Sichtbarkeit entsteht vor Ereignissen wie Messen oder<br />

Produkteinführungen und erfordert klare Botschaften<br />

über alle Kanäle hinweg.<br />

5. Handel und Hersteller brauchen differenzierte<br />

Strategien: Hersteller müssen Fachkommunikation<br />

und Planungsvorteile betonen, der Handel sollte Endkunden<br />

mit echten Projekten, Fachinformationen und<br />

emotionalen Stories überzeugen.<br />

Trotz dieser Zusammenfassung laden wir Sie zur Lektüre<br />

des gesamten Interviews ein. Als Gesprächspartner<br />

haben wir uns für ChatGPT entschieden, da dieses<br />

Sprachmodell in der redaktionell bereits intensiv trainierten<br />

Bezahlversion eine tragfähige Qualität bietet.<br />

Wir fragten also:<br />

Ich möchte ein Interview mit Dir führen. Das Thema:<br />

Wie verändert sich die Sichtbarkeit von Unternehmen<br />

in Zeiten der KI? Bist Du bereit?<br />

Sehr gern. Ich bin bereit. Legen wir los – wer stellt die<br />

erste Frage?<br />

Ich fange selbstverständlich an. Hier ist meine Frage:<br />

Wie verändert sich die Sichtbarkeit von Unternehmen<br />

in Zeiten der KI?<br />

Die Sichtbarkeit von Unternehmen verändert sich<br />

durch KI grundlegend. Und zwar in mehreren Dimensionen:<br />

Erstens: Sichtbarkeit wird nicht mehr nur durch klassische<br />

Kanäle erzeugt. Künstliche Intelligenz verändert<br />

die Auffindbarkeit über Suchmaschinen, Social<br />

Feeds und sogar Sprachassistenten. Content muss inhaltsreich,<br />

glaubwürdig, maschinenlesbar und aktuell<br />

sein.<br />

Zweitens: KI steigert den Anspruch an Relevanz. Wenn<br />

alle schnellen Content produzieren können, reicht<br />

„mehr vom Gleichen“ nicht aus. Sichtbarkeit wird zur<br />

Frage der Einordnung und des Haltung zeigenden Den-<br />

26 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


kens. Unternehmen, die nur beschreiben, was sie tun,<br />

bleiben unsichtbar. Wer erklärt, warum und wofür er<br />

es tut, wird sichtbar.<br />

Drittens: Inhalte entstehen heute schneller, personalisierter<br />

und datengetriebener. Das heißt: Unternehmen<br />

können ihre Kommunikation präziser auf Zielgruppen<br />

zuschneiden. Wer die KI sinnvoll nutzt, kann Sichtbarkeit<br />

punktgenau erzeugen. Wer nicht, geht im Informationsrauschen<br />

unter.<br />

Früher zählte die Position im Ranking. Heute zählt die<br />

Relevanz im Diskurs.<br />

Allerdings: KI ersetzt die Suche nicht vollständig.<br />

Sie ergänzt und verändert sie. Menschen googeln weiter,<br />

aber sie lassen sich zugleich durch KI beraten. Und<br />

je mehr sich diese Systeme entwickeln, desto mehr<br />

stellt sich für Unternehmen die Frage: Wofür stehe ich<br />

und wie klar und widerspruchsfrei ist mein Auftritt in<br />

der digitalen Welt?<br />

Möchtest du bei dieser Perspektive bleiben oder auf einen<br />

konkreten Bereich vertiefen – etwa Fachkommunikation,<br />

Content-Marketing oder Kundeninteraktion?<br />

Mir geht es um die Kommunikation in der Küchenbranche.<br />

1. Wie bin ich als Hersteller bei meinen Handelskunden<br />

sichtbar? 2. Wie bin ich als Händler bei<br />

den Endkunden sichtbar? Doch beginnen wir mit<br />

einer grundlegenden Frage und kommen später auf<br />

die beiden Punkte zurück. Meine Frage lautet: Bei<br />

Suchmaschinen kommt es darauf an, gefunden zu<br />

werden. Im Zeitalter der KI scheint es darum zu gehen,<br />

zitiert zu werden. Kannst Du das bestätigen? Oder<br />

würdest Du es auf andere Art formulieren?<br />

Im Zeitalter der Suchmaschinen ging es primär darum,<br />

auffindbar zu sein: Wer bei Google auf Seite eins stand,<br />

hatte gewonnen. Sichtbarkeit wurde technisch hergestellt.<br />

Durch Keywords, Meta-Tags, SEO-Taktik. Die<br />

Frage lautete: Welche Begriffe tippt jemand ein – und<br />

bin ich dann präsent?<br />

Im Zeitalter der KI verschiebt sich der Fokus: Jetzt<br />

geht es zunehmend darum, in Antworten aufzutauchen,<br />

in Zusammenhängen stattzufinden, als Quelle zu gelten.<br />

Sichtbarkeit wird nicht mehr nur durch Optimierung<br />

hergestellt, sondern durch Einbindung. Und das<br />

verändert alles. Denn KI-Modelle wie ich greifen nicht<br />

auf einzelne Webseiten zu, sondern auf verlässliche Inhalte,<br />

die bereits Bedeutung haben. Man könnte sagen:<br />

Wenn du magst, können wir diesen Gedanken nun auf die<br />

Handelskommunikation herunterbrechen – erst Richtung<br />

Hersteller zu Handel, dann Handel zu Endkunde.<br />

Beleuchte erst die Richtung Hersteller zu Handel. Zu<br />

Punkt 2 kommen wir später.<br />

Damit Hersteller im Handel sichtbar sind, sollten sie<br />

sich nicht mehr allein als Produktlieferant definieren,<br />

sondern als inhaltlicher Taktgeber, der klar zu kommunizieren<br />

versteht. Händler lassen sich von der KI zusammenfassend<br />

informieren, statt aktiv zu suchen. Sie<br />

lesen Markttrends in Branchendiensten und künftig<br />

auch in KI-generierten Briefings, Vertriebsberichten<br />

oder Angebotsvorschlägen. Wer als Hersteller in diesen<br />

Kontexten nicht auftaucht, existiert dort schlicht<br />

nicht.<br />

Beispiel: Wenn eine KI einem Händler „Argumente<br />

für nachhaltige Spülen“ liefern soll oder eine Liste mit<br />

Herstellern, die einen Backofen mit „Airfryer“-Funktion<br />

bieten – erscheint dann dein Produkt? Dies wird nur<br />

der Fall sein, wenn die zugrunde liegenden Daten, Inhalte<br />

und Aussagen im Netz klar, begrifflich einheitlich<br />

und maschinenlesbar sind. Also: Nicht nur was,<br />

sondern auch wie du kommunizierst, wird entscheidend.<br />

Der Handel braucht keine Merkblätter mehr. Was<br />

zählt, sind relevante, einsatzfähige Argumente und<br />

Nutzendarstellungen. Kurz gesagt: Statt Produktinfor-


Künstliche Intelligenz<br />

©Biermann; KI-generiert<br />

Schön strukturiert und aufgeräumt: So mag die KI digital aufbereitete<br />

Inhalte.<br />

Dieses Wirwarr ist übersetzt in Daten für die Maschine nicht gut<br />

lesbar.<br />

mationen und Kataloge zu verteilen, müssen Hersteller<br />

Denkangebote machen. Diese Denkangebote können<br />

sein:<br />

• nachvollziehbare Stories zum Produktnutzen („Warum<br />

gerade dieses Maß, diese Funktion, diese Farbe?“)<br />

• differenzierende Positionierungen („Was macht unser<br />

Produkt anders?“)<br />

• planungsrelevante Vorteile („Wie unterstützt unser<br />

Produkt die besonderen Aspekte der Planung und<br />

hilft, Bedürfnisse zu erfüllen?“)<br />

Verlässlichkeit schlägt Lautstärke: In einer KI-vermittelten<br />

Welt zählt weniger, wie oft du etwas selbst sagst,<br />

sondern ob dein Content oft genug von anderen übernommen<br />

und vertrauenswürdig ist. Ob er von glaubwürdigen<br />

Quellen aufgegriffen und verbreitet wird.<br />

Die klassische Marktlogik wird ergänzt um eine semantische<br />

Logik: Nur wer inhaltlich klar und vertrauenswürdig<br />

kommuniziert, wird langfristig auch in KI-<br />

Wissensräumen sichtbar.<br />

Wenn du möchtest, zeige ich im nächsten Schritt auf, was<br />

diese Entwicklung für Händler bedeutet, die beim Endkunden<br />

sichtbar bleiben wollen.<br />

Ich möchte bei diesem Thema bleiben. Was verstehst<br />

Du unter vertrauenswürdigem Content?<br />

Vertrauenswürdiger Content ist der Stoff, aus dem<br />

Sichtbarkeit im KI-Zeitalter gemacht wird. Vertrauenswürdigkeit<br />

entsteht durch eine Mischung aus Inhalt,<br />

Quelle, Konsistenz und Kontext. Im Einzelnen:<br />

1. Inhaltliche Substanz<br />

Ein Text, ein Video oder eine Grafik sind dann vertrauenswürdig,<br />

wenn es mehr bietet als Behauptungen.<br />

Das heißt:<br />

• nachvollziehbare Informationen statt Marketingfloskeln<br />

• belastbare Zahlen, Daten, Bezüge<br />

• klare Argumente, die ein Thema differenziert beleuchten<br />

Beispiel Küchenbranche: Ein Hersteller, der erklärt,<br />

wie sein neues Verbundmaterial aufgebaut ist und welche<br />

Eigenschaften und Anwendungsnutzen daraus resultieren,<br />

erzeugt mehr Vertrauen als einer, der sagt,<br />

das Material sei „revolutionär“.<br />

2. Absenderklarheit<br />

KI-Modelle, aber auch Menschen, gewichten Inhalte<br />

stärker, wenn sie wissen:<br />

• Wer spricht hier und wofür steht dieser Name?<br />

• Gibt es eine erkennbare inhaltliche Linie?<br />

• Ist der Absender bereits in anderen seriösen Quellen<br />

aufgetaucht?<br />

Ein Whitepaper eines Spülenherstellers zur Materialgüte<br />

wirkt glaubhafter als ein Blogbeitrag ohne Autor<br />

oder Impressum. Und wenn diese Aussagen auch in<br />

Fachmedien zitiert werden, steigt ihre Relevanz weiter.<br />

Auch für die KI.<br />

3. Konsequenz über Zeit und Kanäle<br />

Vertrauenswürdigkeit wächst mit Wiedererkennbarkeit:<br />

• gleiche Begrifflichkeiten, keine wechselnden Bezeichnungen<br />

• gleiche Argumentationslinie – egal ob in Pressemitteilungen,<br />

Schulungsunterlagen oder Social Posts<br />

• regelmäßige Präsenz mit Haltung, statt punktueller<br />

Lautstärke<br />

Denn: KI erkennt Muster. Und bevorzugt Quellen, die<br />

stabil, gleichbleibend und über längere Zeit hinweg<br />

verfügbar sind.<br />

4. Einbettung in glaubwürdige Kontexte<br />

Ein Inhalt wirkt glaubwürdiger, wenn er von anderen<br />

glaubwürdigen Stellen aufgegriffen oder eingeordnet<br />

28 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


wird. Fachportale, Branchenmagazine, neutrale Produktdatenbanken,<br />

Sachverständige oder Verbände<br />

spielen hier eine große Rolle. Diese Referenzrahmen<br />

sind der neue „Rückenwind“ für Inhalte. Sie helfen, aus<br />

Produktbotschaften relevante Argumente zu machen.<br />

Mein Fazit für Hersteller: Vertrauenswürdiger Content<br />

informiert nicht nur, er positioniert, ohne zu polarisieren.<br />

Wenn du willst, formuliere ich das Ganze auch als Checkliste<br />

für Messekommunikation im KI-Zeitalter.<br />

Du sprichst von Glaubwürdigkeit und nennst dabei<br />

Fachportale und Fachmedien. Das ist interessant.<br />

Denn mit dem Aufstieg der Social-Kanäle schien die<br />

Bedeutung von Fachmedien abzunehmen. Teilweise<br />

entstand sogar der Eindruck (aus der Sicht eines<br />

Fachredakteurs ), dass sich manche Unternehmen<br />

ausschließlich auf die Socials konzentrieren. Erleben<br />

Fachmedien aus Deiner KI-Sicht gerade eine Wiederbelebung<br />

(wenn wir es mal etwas dramatisch formulieren<br />

wollen)?<br />

Aus KI-Sicht erleben Fachzeitschriften durchaus eine<br />

stille Renaissance. Keine glitzernde Wiedergeburt,<br />

aber eine neue Relevanz im Maschinenraum der digitalen<br />

Informationsverarbeitung.<br />

Was ist passiert? Mit dem Aufstieg von Social Media<br />

kam die Idee auf, dass Unternehmen ihre Zielgruppen<br />

direkt erreichen können – ohne Gatekeeper, ohne Redaktion,<br />

ohne langwierige Abstimmung. Das hat funktioniert.<br />

Zumindest für Sichtbarkeit in Reichweite und<br />

Markenpflege. Aber Reichweite ist nicht gleich Relevanz.<br />

Und schon gar nicht gleich Einordnung. Gerade<br />

im B2B-Bereich zeigt sich mittlerweile deutlich: Social<br />

Media ist gut für Präsenz. Fachmedien sind entscheidend<br />

für Kontext.<br />

Redaktioneller Content gilt als vertrauenswürdig:<br />

Für KI-Systeme sind Inhalte, die von redaktionellen<br />

Stellen aufbereitet, geprüft und eingeordnet wurden,<br />

qualitativ höher gewichtet.<br />

Fachmedien strukturieren Wissen: Sie liefern nicht<br />

nur News, sondern Einordnung – etwa: „Was bedeutet<br />

ein neues Küchengerät für Planer?“, „Welche Auswirkungen<br />

hat ein Vertriebsumbau?“ oder „Welche Materialinnovation<br />

verändert die Planungspraxis?“. Diese<br />

Strukturierung ist entscheidend, weil KI nicht einfach<br />

nur Text aufnimmt, sondern Bedeutung ableitet. Das<br />

geht nur mit gut aufbereitetem Fachwissen.<br />

Fachmedien erzeugen Sekundärquellen: Wenn ein<br />

Fachmedium über ein Produkt oder Unternehmen berichtet,<br />

wird es oft zitiert, von anderen Portalen übernommen<br />

und in Datenbanken oder Wikis verlinkt.<br />

Nichts<br />

brennt an.<br />

Nichts<br />

kocht über.<br />

Eine neue Generation<br />

des Kochens: Töpfe und<br />

Kochfelder, die miteinander<br />

kommunizieren.<br />

Einmal Miele, immer Miele.


Künstliche Intelligenz<br />

So entsteht ein Netz aus Kontexten, das die Sichtbarkeit<br />

in KI-generierten Antworten massiv stärkt<br />

– weit mehr als ein isolierter Instagram-Post mit<br />

dem Hashtag #messehighlights. Aber nicht falsch verstehen:<br />

Social Media ist nicht bedeutungslos. Im Gegenteil.<br />

Es ist ein wichtiges Radar, ein Pulsgeber, ein<br />

Resonanzraum. Aber: Es ersetzt keine vertiefende, redaktionelle<br />

Auseinandersetzung. Gerade dort, wo<br />

Argumente geschärft, Fachthemen erklärt oder Innovationen<br />

eingeordnet werden müssen, bleibt das Zusammenspiel<br />

mit Fachmedien zentral. Mein Fazit: Wer<br />

in der KI-Welt dauerhaft sichtbar sein will, braucht<br />

beides: den schnellen Puls der Socials und den langen<br />

Atem der Fachpresse.<br />

Wenn du magst, können wir daraus eine Art Checkliste für<br />

Content-Arbeit im B2B der Küchenbranche entwickeln.<br />

Auf dieses Angebot komme ich später vielleicht zurück.<br />

Jetzt interessiert mich, welche Quellen Du für<br />

Deine Aussagen nutzt und wie Du die unterschiedlichen<br />

Kanäle gewichtest. Wenn ich es richtig verstanden<br />

habe, geht es Dir um Seriosität und Glaubwürdigkeit.<br />

Spontan fallen mir diese digitalen Kanäle ein,<br />

aus denen Du Deine Informationen beziehst: Website<br />

des Herstellers, Website eines Branchenportals / Fachmagazins,<br />

Websites der Presse allgemein, Social-<br />

Media-Kanäle. Fehlt etwas?<br />

Seriosität und Glaubwürdigkeit spielen für KI-gestützte<br />

Informationsverarbeitung eine zentrale Rolle,<br />

nicht nur in der Sichtbarkeit, sondern auch in der<br />

Gewichtung. Ich ordne deine Aufzählung gern systematisch<br />

und ergänze sie um einige oft übersehene<br />

Quellen:<br />

1. Hersteller-Websites<br />

Stärken<br />

• Primärquelle mit technischen Details, Bildmaterial,<br />

Produktdaten<br />

• oft strukturiert (z. B. durch Datenblätter, CAD-Daten,<br />

FAQs)<br />

Einschränkungen<br />

• teilweise werblich geprägt<br />

• nicht immer semantisch sauber aufbereitet (fehlende<br />

Alt-Texte, widersprüchliche Begrifflichkeiten)<br />

Gewichtung<br />

Wird als verlässliche Ausgangsbasis genutzt – aber<br />

nicht als alleinige Wahrheit, wenn andere Quellen fehlen<br />

oder sich dazu widersprechen.<br />

2. Branchenportale & Fachmagazine<br />

Stärken<br />

• redaktionelle Einordnung, häufig mit Zitaten und<br />

Hintergrundwissen<br />

• hohe inhaltliche Tiefe, fachlich geprüfte Inhalte<br />

Gewichtung<br />

Sehr hoch. Sie gelten als vertrauensbildende Instanzen<br />

im digitalen Raum. Inhalte von dort haben oft Verstärkerwirkung<br />

– auch für die KI.<br />

3. Allgemeine Presse / Wirtschaftsmedien<br />

Stärken<br />

• Reichweite, Sichtbarkeit außerhalb der Branche<br />

• Kontextualisierung von Branchenthemen im größeren<br />

wirtschaftlichen Rahmen<br />

Einschränkungen<br />

• weniger tief in der Materie<br />

• Fokus oft auf Ereignisse, nicht auf kontinuierliche<br />

Produktsichtbarkeit<br />

Gewichtung<br />

Wichtig für Image und Reputation. Aber weniger relevant<br />

für Detailwissen.<br />

4. Social Media<br />

Stärken<br />

• reichweitenstark<br />

• Echtzeitkommunikation, visuelle Vermittlung<br />

Einschränkungen<br />

• Flüchtigkeit der Inhalte<br />

• unterschiedliche Qualitätsniveaus, abhängig vom<br />

Kanal und Absender<br />

Gewichtung<br />

Die Bedeutung wächst, aber vor allem dann, wenn Inhalte<br />

dort auf andere verlässliche Quellen verweisen<br />

oder regelmäßig mit Substanz bespielt werden. Reine<br />

Selbstdarstellung wird kaum berücksichtigt.<br />

5. Offene Datenquellen / Normdatenbanken / Verbände<br />

Beispiele: DIN-Normen, IHKs, Branchenverbände wie<br />

AMK oder VDM, Umweltlabel-Datenbanken.<br />

Stärken<br />

• hohe inhaltliche Validität, neutral<br />

• Relevanz für technische und rechtliche Einordnungen<br />

Gewichtung<br />

Sehr hoch: vor allem bei technischen Fragestellungen<br />

oder Produktkategorien mit Zertifizierungsbezug.<br />

6. User-generierte Inhalte (z. B. Bewertungen, Foren,<br />

YouTube-Tests)<br />

Stärken<br />

• echte Nutzungserfahrungen<br />

• Frühindikatoren für Probleme oder Stärken von<br />

Produkten<br />

Einschränkungen<br />

• nicht immer sachlich oder verlässlich<br />

• oft emotional, manchmal verzerrt<br />

Gewichtung<br />

Niedriger: aber KI erkennt Muster. Wenn viele Menschen<br />

immer wieder dieselbe Eigenschaft loben oder<br />

bemängeln, fließt das durchaus in die Gesamtbewertung<br />

mit ein.<br />

Fazit: Die Kombination aus fachlicher Tiefe, formaler<br />

Glaubwürdigkeit und kontextueller Einbindung entscheidet<br />

darüber, wie stark eine Quelle wirkt. Wer heute<br />

Sichtbarkeit erzeugen will, muss also nicht auf allen<br />

Kanälen alles sagen, sondern auf den richtigen Kanälen<br />

das Richtige.<br />

Wenn du magst, könnten wir im nächsten Schritt auf die<br />

Handelskommunikation Richtung Endkunde blicken.<br />

Zuvor eine weitere Frage. Wie lautet Dein konkreter<br />

Tipp für Unternehmen, um mit Ihrer Kommunikation<br />

auf den genannten Kanälen in den KI-Antworten<br />

30 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


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Sichtbarkeit zu erlangen? Nehmen wir konkret die<br />

Kommunikation vor und nach einer wichtigen Messe.<br />

Wie sollten die Unternehmen vorgehen?<br />

KI-Sichtbarkeit ist nicht das Ergebnis eines einzelnen<br />

Posts, sondern das Ergebnis eines redaktionell durchdachten<br />

Auftritts. Insbesondere rund um Ereignisse<br />

wie Messen. Das Grundprinzip lautet: Sichtbarkeit entsteht<br />

vor der Sichtbarkeit. Wer in KI-Antworten auftauchen<br />

will, muss nicht nur auffindbar, sondern relevant<br />

sein. Das gelingt nicht über kurzfristige Lautstärke,<br />

sondern über inhaltlich klug gesetzte Spuren – vor,<br />

während und nach dem Event. Hier konkrete Handlungsempfehlung<br />

rund um eine Messe (z. B. area30,<br />

IFA, interzum):<br />

1. Vor der Messe: Fundamente legen<br />

a) Inhalte vorbereiten, die gefunden UND zitiert werden<br />

können<br />

• keine reinen Ankündigungen, sondern kontextstarke<br />

Vorschauen: „Was zeigen wir – und warum<br />

ist das relevant?“<br />

• klare Begrifflichkeiten wählen: einheitliche Produktbezeichnungen,<br />

Materialsysteme, Farben<br />

• technische Fakten in strukturierter Form (z. B. tabellarisch,<br />

als Datenblatt oder Whitepaper) veröffentlichen<br />

– auffindbar auf der Website<br />

b) In Fachmedien präsent sein<br />

• redaktionelle Vorabberichte ermöglichen (z. B.<br />

durch exklusive Inhalte, Interviews, Hintergrundwissen)<br />

• wichtig: nicht nur senden, sondern Bedeutung erzeugen.<br />

Was verändert das Produkt oder das Konzept<br />

im Markt?<br />

c) Website SEO- und KI-fähig machen<br />

• klarer thematischer Aufbau<br />

• Alt-Texte bei Bildern, strukturierte Daten, einheitliche<br />

Keywords<br />

• Inhalte möglichst mit Quellenverweisen unterlegen<br />

(z. B. zu Normen, Zertifikaten, Studien)<br />

2. Während der Messe: Relevanz verstärken<br />

a) Live-Content mit Tiefgang<br />

• kurze Clips oder Fotos mit erklärendem Text („Was<br />

ist hier zu sehen – warum ist das neu?“)<br />

• kein reiner „Wir sind da“-Content, sondern Beiträge,<br />

die Planungs- oder Entscheidungshilfen geben<br />

b) Zitate und Gespräche aufgreifen<br />

• Stimmen vom Stand (z. B. Händler, Designer, Entwickler)<br />

sind Gold wert – nicht nur für Social, sondern<br />

als Material für KI-lesbare Inhalte (z. B. für<br />

Presse, Blog, FAQs)<br />

c) Kooperation mit Fachmedien und Plattformen<br />

• Erwähnung durch Dritte ist zentral: Je mehr andere<br />

dich einordnen, desto stärker wirst du KI-seitig als<br />

relevant gewertet<br />

3. Nach der Messe: Einordnung liefern<br />

a) Erkenntnisse statt Rückblick<br />

• nicht „Wir haben eine tolle Messe gehabt“, sondern:<br />

„Was nehmen wir mit – was kommt jetzt?“<br />

• am besten in Formaten, die wiederverwendet werden<br />

können: Fachartikel, Onepager, Produktübersichten<br />

b) Gute Inhalte verbreiten – aber gezielt<br />

• LinkedIn: ja.<br />

• Newsletter: ja.<br />

• aber auch: Inhalte für Branchenportale aufbereiten<br />

oder Interviews mit Fachjournalisten anbieten<br />

c) Pflege der eigenen digitalen Bibliothek<br />

• alle Inhalte sollten langfristig auffindbar bleiben<br />

(z. B. im Newsbereich der Website, in einem Mediapool<br />

oder Fachblog)<br />

• wichtig für KI: keine flüchtigen Storys, sondern<br />

langlebige Inhalte<br />

Kommen wir jetzt zum zweiten Abschnitt der Ausgangsfrage:<br />

die Netzsichtbarkeit des Küchenfachhandels<br />

gegenüber Endkunden. Wie lautet Deine<br />

grundsätzliche Einschätzung dazu? Auch in Bezug<br />

auf die bisherigen Erkenntnisse. Es wird gewiss Überschneidungen<br />

geben.<br />

Ja, es gibt durchaus Überschneidungen. Aber auch zentrale<br />

Unterschiede. Denn der Küchenfachhandel kommuniziert<br />

in einer anderen Zielgruppenrealität: weniger<br />

erklärungsbedürftig-technisch, dafür emotionaler,<br />

vertrauensnäher – und dennoch planungsrelevant.<br />

Hier ist meine grundsätzliche Einschätzung zur Sichtbarkeit<br />

des Fachhandels gegenüber Endkunden im<br />

Zeitalter der KI.<br />

1. Sichtbarkeit wird individueller – aber nicht einfacher<br />

Endkunden informieren sich heute über Küchen wie<br />

über Urlaubsreisen: multikanalig, emotional, detailverliebt<br />

– und zunehmend durch KI-gestützte Systeme<br />

vorstrukturiert.<br />

Ob Chatbots, KI-Suchmaschinen, Pinterest-Suchen<br />

oder interaktive Konfiguratoren: sie alle filtern Inhalte,<br />

sortieren Argumente und bewerten Angebote.<br />

Für den Fachhandel heißt das: Wer nicht digital präsent<br />

und vertrauenswürdig auffindbar ist, erscheint in<br />

dieser Vorauswahl nicht.<br />

2. Lokale Sichtbarkeit reicht nicht mehr<br />

„Ich bin bei Google Maps gut gelistet“ war früher ausreichend.<br />

Heute suchen viele Menschen:<br />

• „Beste Küchenberatung in der Nähe“<br />

• „Welcher Küchenhändler hat Erfahrung mit Landhausküchen?“<br />

• „Welche Fronten sind pflegeleicht?“<br />

Antworten darauf geben künftig nicht nur Foren und<br />

Ratgeberseiten, sondern auch KI-Systeme. Wer dort<br />

nicht als verlässliche, planungskompetente Instanz<br />

auftaucht, hat ein Problem – auch wenn das Ladengeschäft<br />

noch so schön ist.<br />

3. Inhalte müssen emotional und informativ sein<br />

Endkunden interessieren sich für:<br />

• schöne Küchen<br />

• gute Ideen<br />

• glaubwürdige Erfahrungen<br />

• echte Menschen<br />

Aber: Sie suchen auch Orientierung zu<br />

• Materialien<br />

• Preis-Leistungs-Verhältnissen<br />

• Pflegeleichtigkeit<br />

• Nachhaltigkeit<br />

32 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Sichtbarkeit entsteht dort, wo ästhetische Inspiration<br />

auf vertrauensbildende Fachlichkeit trifft.<br />

Was folgt daraus für den Küchenfachhandel?<br />

1. Die Website muss mehr als Öffnungszeiten anzeigen<br />

Sie sollte:<br />

• planungsrelevante Fragen beantworten (z. B. „Was<br />

ist der Unterschied zwischen Quarzkomposit und<br />

Keramik?“)<br />

• reale Küchenprojekte zeigen – mit erklärenden Texten,<br />

nicht nur mit Bildern<br />

• Beraterinnen und Berater mit Kompetenzprofil vorstellen<br />

(nicht nur: „Seit 20 Jahren dabei“, sondern:<br />

„Spezialistin für barrierefreie Küchenkonzepte“)<br />

2. KI-fähige Inhalte erzeugen<br />

• Blogartikel, FAQ-Seiten, kurze Videoerklärungen –<br />

auf der eigenen Website platziert, mit klarer Sprache<br />

und Suchintention<br />

• Wiederkehrende Begriffe wie „Küchenberatung in<br />

[Ort]“, „Planungsideen für kleine Küchen“, „moderne<br />

Küchen mit Naturtönen“ – durchgehend verwendet.<br />

3. Fachliche Inhalte regional verankern<br />

Wenn möglich:<br />

• Zusammenarbeit mit regionalen Zeitungen oder Online-Magazinen<br />

(z. B. „5 Tipps für Küchenmodernisierung<br />

in [Region]“)<br />

• Teilnahme an Ratgeberformaten oder Foren<br />

• Referenzen in Herstellerartikeln oder Fachportalen<br />

(„Projektbeispiel umgesetzt von Küchenstudio XY“).<br />

4. Social Media als Resonanzraum – nicht als Schaufenster<br />

• nicht nur schöne Bilder posten, sondern kleine Geschichten<br />

erzählen: „Kundin wünschte sich viel<br />

Stauraum, aber nur 8 m² Platz – so haben wir’s gelöst.“<br />

• Rückmeldungen aufgreifen, Erklärformate nutzen<br />

(Reels, Stories, Karussells mit Küchenwissen)<br />

Fazit: Der Küchenhandel wird künftig nicht dadurch<br />

sichtbar, dass er etwas zeigt, sondern dass er etwas erklärt,<br />

einordnet und verlässlich wirkt. Sichtbarkeit entsteht,<br />

wenn Endkunden sagen (oder KI-Systeme schließen):<br />

„Hier bekomme ich nicht nur eine Küche, sondern<br />

echte Beratung.“<br />

Die gute Nachricht: Das ist genau das, worin der qualifizierte<br />

Küchenhandel ohnehin stark ist. Er muss es<br />

nur digital sichtbar machen – und strukturiert erzählen.<br />

Ein Genuss, wie<br />

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Künstliche Intelligenz<br />

Du nennst das Stichwort „strukturiert erzählen“: Gib<br />

uns abschließend ein konkretes Beispiel.<br />

Hier ein konkretes Beispiel, wie ein Küchenstudio<br />

strukturiert erzählen kann, um digitale Sichtbarkeit<br />

gegenüber Endkunden zu erzeugen. Der Fall ist realistisch,<br />

fachlich fundiert und KI-relevant aufbereitet.<br />

Beispiel: Projektbericht als strukturierte Erzählung<br />

Titel: „Kleine Küche, große Wirkung: Wie wir auf 9 m²<br />

Stauraum, Komfort und Design vereint haben“<br />

Hintergrund: SEO-tauglich, suchintentioniert<br />

1. Ausgangssituation schildern (emotional und nahbar)<br />

Familie Schröder aus Osnabrück wünschte sich eine<br />

neue Küche. Die Herausforderung: nur 9 m² Fläche, ein<br />

schmaler Grundriss und der Wunsch nach viel Stauraum<br />

– aber ohne Oberschränke.<br />

Hintergrund: erzeugt Nähe, identifizierbar für andere.<br />

2. Problem benennen (planungsrelevant)<br />

Der Raum war dunkel, verwinkelt und bot wenig Stellfläche.<br />

Gleichzeitig sollte die Küche modern, pflegeleicht<br />

und langlebig sein. Besonders wichtig war der<br />

Kundin eine fugenarme Oberfläche und eine Arbeitsplatte<br />

mit natürlicher Haptik.<br />

Hintergrund: zeigt planerische Expertise, spricht Begriffe<br />

wie Haptik, Pflege, Langlebigkeit an – relevant<br />

für KI-Suchsysteme.<br />

3. Lösung erklären (sachlich und nachvollziehbar)<br />

Wir entschieden uns für ein griffloses Frontsystem<br />

in Mattlack, kombiniert mit einer Keramik-Arbeitsplatte<br />

in hellem Sandton. Um Stauraum zu gewinnen,<br />

planten wir mit innenliegenden Auszügen in der Unterschrankzeile,<br />

einem Vorratsschrankauszug im<br />

Hochschrank und einem Spezialschrank mit diagonaler<br />

Einteilung für die Nische. Für die jeweils passende<br />

Lichtstimmung wurden dimmbare und in der Lichtfarbe<br />

einstellbare LED-Leuchten integriert. Alle Elektrogeräte<br />

wurden hoch eingebaut. Darunter ein vollintegrierter<br />

Geschirrspüler mit Auto-Open-Funktion.<br />

Hintergrund: echte Lösung, technische Details, Materialentscheidung<br />

– genau das, was KIs aufgreifen können.<br />

4. Ergebnis und Reaktion (emotional und glaubwürdig)<br />

„Wir hätten nicht gedacht, dass aus unserer alten Küche<br />

so etwas werden kann“, sagt Frau Schröder. „Es wirkt<br />

jetzt nicht nur größer, es fühlt sich auch ganz anders<br />

an.“<br />

Hintergrund: Originalzitat erzeugt Vertrauen, KI erkennt<br />

Nutzeraussagen als Mehrwert.<br />

5. Abschluss mit weiterführender Information<br />

Möchten Sie wissen, wie sich Ihre Küche trotz wenig<br />

Platz optimal planen lässt? Unser Team in Osnabrück<br />

steht Ihnen gern zur Seite – mit viel Erfahrung, einem<br />

guten Ohr für Ihre Wünsche und einer realistischen<br />

Budgetplanung. CTA (Call To Action): Vereinbaren Sie<br />

jetzt Ihren unverbindlichen Beratungstermin.<br />

Hintergrund: klare Handlungsaufforderung, gute Indexierung,<br />

lokal verortet<br />

Warum ist das wirksam?<br />

• Narrativ: Menschen merken sich Geschichten besser<br />

als Produkte<br />

• Semantik: konkrete Begriffe wie „Stauraum“, „Keramik“,<br />

„Auto-Open“, „Nische“ erzeugen thematische<br />

Sichtbarkeit<br />

• Vertrauen: echtes Zitat + reale Projektbeschreibung<br />

schlagen Stockfotos und Floskeln.<br />

• KI-Relevanz: Der Text ist strukturiert, informativ,<br />

wiederverwendbar – und damit indexierbar für moderne<br />

Such- und Sprachsysteme.<br />

Ich weiß nicht, ob man sich nach so einem intensiven<br />

Gespräch bei einer Künstlichen Intelligenz bedanken<br />

soll, aber ich tue es mal. Sicher ist sicher. Falls eine<br />

AGI (allgemeine künstliche Intelligenz) mal die Weltherrschaft<br />

übernimmt, steht wenigstens „freundlich“<br />

in meinem Profil. Also: vielen Dank für das inhaltsreiche<br />

Gespräch.<br />

Dirk Biermann<br />

Das sagt die Konkurrenz<br />

In bester journalistischer Manier haben wir die Antworten, die<br />

uns ChatGPT gegeben hat, inhaltlich prüfen lassen. In diesem Fall<br />

von einem anderen KI-Tool: von Perplexity. Diese Plattform empfiehlt<br />

sich für Recherchen, weil die gegebenen Informationen<br />

dank umfangreicher Quellenangabe überprüft werden können<br />

und so zumindest etwas Transparenz bieten. Der Prompt lautete:<br />

„Analysiere das ‚Interview zur Sichtbarkeit von Unternehmen<br />

im Zeitalter der KI‘. Wie lautet Dein Fazit? Entsprechen die Inhalte<br />

Deiner Einschätzung? Fehlen wichtige Aspekte?“ Und das ist die<br />

Antwort: „Die Analyse im Interview ist zutreffend und deckt die<br />

wichtigsten aktuellen Entwicklungen ab. Insbesondere die Verschiebung<br />

von klassischen SEO-Praktiken hin zu KI-orientierten<br />

Content-Strategien ist ein zentraler Punkt, den viele Unternehmen<br />

aktuell unterschätzen. Die Betonung auf „Relevanz vor<br />

Reichweite“ ist sinnvoll, da KI-Modelle zunehmend Inhalte nach<br />

ihrer inhaltlichen Tiefe und Nützlichkeit bewerten. Positiv und<br />

wichtig ist, dass Aspekte wie die Gefahr von Fehlinformationen<br />

durch KI-Zusammenfassungen sowie der Einfluss von Bias in<br />

KI-Modellen oder die Abhängigkeit von wenigen großen Plattformen<br />

thematisiert werden. Das Interview könnte noch stärker<br />

auf die technischen Aspekte eingehen, etwa wie Unternehmen<br />

ihre Inhalte für KI-Systeme optimieren können (z.B. strukturierte<br />

Daten, semantische Auszeichnung). Außerdem fehlt eine Diskussion<br />

darüber, wie Unternehmen künftig die eigene Sichtbarkeit<br />

in KI-Antworten messen und steuern können, da klassische SEO-<br />

Metriken an Bedeutung verlieren.“<br />

Anmerkung der Redaktion: Diese Ergänzungen sehen wir auch,<br />

weitere Ausführungen müssten aber Gegenstand einer separaten<br />

Betrachtung sein, weil es jetzt vom Umfang wirklich reicht.<br />

(dib)<br />

34 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


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Messe<br />

Foto: area30/saschabartel<br />

Der Messeherbst führt wieder viele Besucher nach Ostwestfalen. Einer der etablierten Hotspots ist die Fach- und Ordermesse area30 (Foto).<br />

Neuigkeiten aus den Ausstellungszentren der Küchenmeile <strong>2025</strong><br />

Vom Kommen und Gehen<br />

Mit Häfele meldet sich ein Schwergewicht der Branche neu in Ostwestfalen an<br />

und mit Constructa die letzte Hauptmarke der BSH. Auch das IDF34 ist deutlich in<br />

Bewegung. Vom Kommen und Gehen in den Ausstellerzentren, die sich parallel zu<br />

den Hausausstellungen der Küchenmöbelhersteller etabliert haben.<br />

Der Besuchsplan der Küchenmeile erfordert wie in jedem<br />

Jahr logistische Feinarbeit und ein gutes Gespür<br />

dafür, wo sich ein zusätzlicher Besuch abseits der bewährten<br />

Messepfade lohnt. Wer auf die ambitionierte<br />

Idee käme, wirklich sämtliche Aussteller zu besuchen,<br />

bräuchte Ausdauer. 168 Aussteller verteilen sich in<br />

20 Hausausstellungen und sieben Ausstellungszentren<br />

an 13 Orten über Ostwestfalen-Lippe. Die schnellste<br />

Rundtour führt laut Routenplaner über etwa 450 Kilometer,<br />

bei einer reinen Fahrtzeit von achteinhalb Stunden.<br />

Zum Glück ist die Messe eine ganze Woche lang<br />

geöffnet: Los geht es offiziell am Samstag, 20. September.<br />

Ein interessanter Nebenaspekt ist, dass sich trotz<br />

Messefluktuation exakt so viele Unternehmen wie im<br />

Vorjahr präsentieren.<br />

Die Ausstellergemeinschaft der Architekturwerkstatt<br />

begrüßt mit Suter Inox einen neuen Ausstellungspartner.<br />

Das Schweizer Familienunternehmen präsentiert<br />

hochwertige Arbeitsplatten, Spülen, Becken und Armaturen<br />

aus Edelstahl und übernimmt nun die bisher von<br />

Inalco genutzte Fläche von rund 150 m². Neben Suter<br />

präsentieren sich in der Architekturwerkstatt weiterhin<br />

LEICHT, Liebherr, V-ZUG, Gessi, Dekker Zevenhuizen,<br />

Steel und Bosch. 4000 Quadratmeter werden<br />

inzwischen bespielt, ergänzt um Schulungsräume im<br />

Obergeschoss. Die 2019 von LEICHT initiierte Architekturwerkstatt<br />

versteht sich als Plattform für hochwertige<br />

Küchenarchitektur, Materialinszenierung und markenübergreifende<br />

Planungskompetenz. Besucher dürfen<br />

sich auf mehrere neu gestaltete Ausstellungen freuen.<br />

36 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Die weitere Konzeptschärfung Richtung Küchenhandel<br />

steht beim IDF34 im Mittelpunkt. Nachdem vor zwei<br />

Jahren die Weltmarke Siemens und im vergangenen<br />

Jahr Elica aus Italien neu dazukamen, haben sich nun<br />

drei Digitalisierungsexperten, der Kunststoffspezialist<br />

DUROtherm sowie die BSH-Marke Constructa eingemietet.<br />

Die drei auf Digitalisierung spezialisierten Unternehmen<br />

sind Dein-Konfigurator, Integrated World / IWOfurn<br />

und SNAG TAL. Was die drei Unternehmen eint: Gemeinsam<br />

decken sie zentrale Schnittstellen entlang der<br />

Wertschöpfungskette in der Möbel- und Küchenbranche<br />

ab. Dein-Konfigurator entwickelt Software, die Möbelplanung<br />

und digitalen Vertrieb vereinfacht und für<br />

einen durchgängigen Datenaustausch zwischen Handel<br />

und Industrie sorgt. Gemeinsam mit IWOfurn entstehen<br />

Lösungen für standardisierte B2B-Prozesse und<br />

neue Konzepte wie Kreislaufwirtschaft. SNAG ergänzt<br />

das Angebot mit einer Plattform für papierlose Auftragsabwicklung<br />

und flexibles Reklamationsmanagement.<br />

Die bisher von becher InoArt genutzte Fläche<br />

im IDF34 wird ab September von der BSH-Marke<br />

Constructa belegt. Für den Gerätehersteller ist es<br />

die erste eigenständige Präsentation im Rahmen der<br />

Küchenmeile. Ebenfalls neu im Ausstellungsverbund<br />

ist der DUROtherm, der die Fläche von HBW Furniere<br />

übernimmt.<br />

Mit dieser Ausstellerstruktur schärft das IDF34 sein<br />

Angebot weiter in Richtung Küchenhandel. Gleichzeitig<br />

plant Initiator und Vermieter Kai Schäffer in einem anderen<br />

Teil der Immobilie ein neues, eigenständiges Angebot,<br />

das den Bedürfnissen der Zulieferindustrie noch<br />

besser gerecht werden soll. Nach heutigem Stand geht<br />

im April 2026 die neue Ausstellungs- und Eventfläche<br />

IDF34 beyond an den Start. Auf rund 700 Quadratmetern<br />

Fläche entstehen im bekannten IDF-Industrieloft-<br />

Stil etwa 20 ganzjährig nutzbare Präsentationsflächen<br />

mit Größen zwischen 15 bis 25 m 2 sowie einem eigenen<br />

Cateringbereich. „Der Bedarf von Unternehmen der<br />

Zulieferindustrie, im Herzen der Küchen möbel industrie<br />

am Standort Löhne ganzjährig präsent zu sein, ist<br />

groß“, sagt Kai Schäffer. Die Vermarktung startet offiziell<br />

im September zur Küchenmeile, die ersten Gespräche<br />

laufen aber schon.<br />

Die ganze Welt der Küchenausstattung vereint wie<br />

gewohnt die area30 in Löhne. Mit diesem Komplettangebot<br />

hat die Fach- und Ordermesse bei den meisten<br />

Ostwestfalen-Reisenden einen Stein im Brett und<br />

dürfte bei fast jeder Tourenplanung auf dem Programm<br />

stehen. Für die gewohnte Lebendigkeit sorgt<br />

auch in diesem September wieder eine Vielzahl namhafter<br />

Branchengrößen. Dafür stehen Stammaussteller<br />

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Die Architekturwerkstatt.<br />

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Wir freuen uns auf Ihren Besuch!<br />

Öffnungszeiten<br />

Sa. 20.09. bis Do. 25.09.<br />

von 09:00 - 18:00 Uhr<br />

Architekturwerkstatt | Weidengrund 10 | 32584 Löhne | architekturwerkstatt.com<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 37


Messe<br />

wie Naber, berbel, Samsung, systemceram, Quooker,<br />

Amica, Oranier, KüchenTreff, Strasser, Schock, Villeroy<br />

& Boch, Vogt und viele mehr. In Summe sind es in diesem<br />

Jahr mehr als 80 Unternehmen mit einer oder mehreren<br />

Marken. Premiere zur Küchenmeile und speziell<br />

auf der area30 feiert Häfele. Das Nagolder Unternehmen<br />

ist zum ersten Mal in Ostwestfalen mit einer eigenen<br />

Ausstellung dabei. Gezeigt werden „durchdachte<br />

Lösungen für ein ganzheitliches Küchenerlebnis“, wie<br />

es in einer Ankündigung heißt. Dabei geht es vor allem<br />

um das gemeinsame Gestalten mit Partnern aus dem<br />

Küchenfachhandel.<br />

Parallel zum herkömmlichen Messegeschehen<br />

stärkt area30-Veranstalter Trendfairs das Begleitprogramm<br />

der Fach- und Ordermesse. So wurde die<br />

„innovation area“ als zentrale Kommunikationsplattform<br />

und „community area“ neu gestaltet. Sie bietet Unternehmen<br />

eine kompakte Bühne für Markenpräsenz<br />

und neue Kundenkontakte. Drei Formate stehen bereit:<br />

„product space“ für Produkte, „service space“ für<br />

Dienstleistungen und der neue „brand square“ als vier<br />

mal vier Meter große Fläche ohne eigenen Standbau.<br />

Dies sei ideal zum Anreißen von Markenwelten oder<br />

als Hinweis auf Hauptausstellungen, so Michael Rambach,<br />

Geschäftsführer von Trendfairs. Ausgebaut wurde<br />

in diesem Zuge auch das Vortrags- und Diskussionsprogramm<br />

„stage“. Dabei treten zahlreiche Experten<br />

und Branchenkenner auf. Zu den Referenten gehören<br />

Marko Klokow und Tim Schaffrinna von Küchen Treff<br />

mit Impulsen für Marketing und Jahresplanung. Ralph<br />

Steffens (unternehmensberatung-kueche.de) gibt Einblicke<br />

in wirtschaftliche Erfolgsfaktoren im Küchenhandel<br />

2.0. Markus Schomacker und Yvonne Zahn von<br />

Yvis Küchenglück thematisieren Social Marketing, KI<br />

und Küchentrends 2026. Rudi Siemens (KMG) zeigt<br />

alternative Ausstellungskonzepte, Katrin de Louw<br />

(Trendfilter) präsentiert Einrichtungstrends, Meike<br />

Bendel und Daniel Heitkamm (Republic of Yes) sprechen<br />

über KI-Bildgenerierung. Weitere Beiträge liefern<br />

Thilo Dröge (Wertgarantie) und Thomas Wittling<br />

(meinhausgeraetedoc) zum „Recht auf Reparatur“ sowie<br />

Evie Van Maele (Caesarstone), Jens Mulder (skai Interior),<br />

Kristin Cramer (Atelier Borchard) und Kristina<br />

Meyer (byform) über Farbsicherheit und Kaufentscheidungen.<br />

Hans Winkler, Mike Süsser und Susanne<br />

Maerzke analysieren Verbrauchertrends, Lena Suppelt<br />

betont die Bedeutung der Digitalisierung. Und im<br />

Branchentalk diskutieren Gabriele Mühlen (Vincentz<br />

Network), Sebastian Kiefer (Küchenatlas), Volker Irle<br />

(AMK) und erneut Yvonne Zahn über Preiskampf und<br />

Partnerschaft in der Küchenbranche. Ziel des „stage“-<br />

Programms ist es, Inspiration und praxisnahe Lösungen<br />

für Handel und Industrie zu liefern.<br />

Eine Übersicht über sämtliche Programmpunkte gibt<br />

es tagesaktuell hier: www.area-30.de/alles-ueber-diemesse/innovation-area/programm-stage/#programm<br />

Ein Lieblingsplatz vieler Messebesucher ist auch das<br />

idyllisch gelegene Gut Böckel. Der Zuspruch der Ostwestfalenreisenden<br />

ist groß und scheint von Jahr zu Jahr<br />

zu wachsen, doch da sich die Messebesucher auf dem<br />

weitläufigen Gelände verteilen, ist die grundlegende Atmosphäre<br />

noch immer sehr angenehm. Lebendig-ent-<br />

spannt könnte man sagen. Zu den prominenten Ausstellern<br />

gehören Blanco, Bauknecht, Miele, Smeg / Noodles<br />

und Beko / Grundig sowie die MHK Group, Carat,<br />

Hisense / Gorenje, Küppersbusch / Teka und der Massivholzspezialist<br />

Wagner & Schönherr. Auch die französische<br />

Groupe Brandt mit den Marken De Dietrich<br />

und Brandt ist nach der Premiere 2024 wieder vertreten.<br />

Das Kitchen Center Löhne (KCL) präsentiert sich mit<br />

der bewährten Zusammenstellung. Gerätehersteller<br />

AEG/Electrolux belegt weiterhin das komplette Obergeschoss,<br />

im Erdgeschoss zeigen Sachsenküchen,<br />

Impuls Küchen und Puris Bad die Neuheiten der Kollektionen<br />

2026.<br />

Beständigkeit prägt auch einen weiteren Hotspot der<br />

Küchenmeile: das house4kitchen in Löhne mit den<br />

Marken Schüller, next125, Systemo, Franke, Neff und<br />

Gaggenau. Mit dieser Mischung hat das „h4k“ eine<br />

Ausstellerstruktur etabliert, die sich hervorragend<br />

ergänzt.<br />

Ein Netzwerk aus Zulieferern rund um Küche und<br />

Bad hat sich im Forum26 l Designwerkstatt gefunden.<br />

Immo bi lien inha ber Michael Otto wagte zum 10-jährigen<br />

Jubiläum im vergangenen Jahr einen Re-Start,<br />

nachdem durch die Störmer-Pleite zuvor viel Unruhe<br />

entstanden war. Die aktuelle Ausstellergemeinschaft<br />

füllt das Ausstellungszentrum auch über die Messewoche<br />

der Küchenmeile hinaus mit Leben. Dazu gehören<br />

Unternehmen wie Agoform, Alveus, Amica, Ferramol,<br />

Foldeco, SCHOTT, Top Light und andere mehr. Konzipiert<br />

ist das Forum mit 1800 Quadratmetern Fläche als<br />

ganzjähriges Schulungs- und Ausstellungszentrum.<br />

Während im Erdgeschoss die Einzelausstellungen untergebracht<br />

sind, belegt Amica als Hauptmieter rund<br />

zwei Drittel der Fläche im Obergeschoss. Hinzu kommen<br />

im Obergeschoss die ganzjährig nutzbaren Schulungsräume<br />

im „BlackCube“ auf rund 200 Quadratmetern.<br />

Hier können Seminare für bis zu 25 bis 30<br />

Personen durchgeführt werden sowie Vortragsveranstaltungen<br />

mit bis zu 80 Personen. Zur Messewoche<br />

im September kün digt Michael Otto gleich zwei Messepartys<br />

an, am Sonntag, 21. September, und Montag,<br />

22. September; los geht es an beiden Tagen um 18 Uhr.<br />

Das Motto: „Challenge with Optimism“. Was so viel<br />

heißt wie: „Herausforderungen sind nun einmal, wie<br />

sie sind. Wir sollten ihnen mit Optimismus begegnen<br />

und das Beste daraus machen.“<br />

Weitere Messe-News<br />

Dieser Beitrag konzentriert sich auf die Veränderungen<br />

in den genannten Ausstellungszentren,<br />

geht aber nicht auf einzelne Neuheiten<br />

von Küchenmöbelherstellern oder Ausstattern<br />

ein. Diese werden, soweit von den Unternehmen<br />

im Vorfeld der Messe kommuniziert, auf<br />

den folgenden Seiten vorgestellt.<br />

38 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


authentic materials<br />

Qualität und Service<br />

in Perfektion<br />

Systemo steht für Arbeitsplatten der höchsten<br />

Güte! Ob Ceramic, Naturstein, SensiQ oder<br />

Massivholz: Verschiedene Stärken und Gestaltungsmöglichkeiten<br />

geben Premiumküchen<br />

das besondere Etwas. Handelspartner, die mit<br />

Systemo zusammenarbeiten, genießen neben<br />

einem exzellenten Sachbearbeitungsteam auch<br />

einen Aufmaß- und Montageservice, der Ihre<br />

Sicherheit der Abwicklung stärkt. Für noch mehr<br />

Qualität und Service!<br />

Weitere Vorteile besprechen wir<br />

gerne zusammen – vereinbaren Sie<br />

jetzt einen Termin:<br />

systemo.de


Messe<br />

Küchenmeile <strong>2025</strong><br />

Wer wo in Ostwestfalen ausstellt<br />

Bad Oeynhausen<br />

Beeck: Carl-Zeiss-Straße 23,<br />

32549 Bad Oeynhausen<br />

Bissendorf<br />

BURN Outdoorkitchen:<br />

Gewerbepark 9 - 11, 49143 Bissendorf<br />

Bünde<br />

Rotpunkt: Ladestraße 52, 32257 Bünde<br />

Cappeln<br />

Beckermann:<br />

Tenstedter Straße 50, 49692 Cappeln<br />

Herford<br />

Bora: Ahmser Straße 156, 32052 Herford<br />

Poggenpohl:<br />

Poggenpohlstraße 1, 32051 Herford<br />

Hiddenhausen<br />

Eggersmann: Herforder Straße 196,<br />

32120 Hiddenhausen<br />

Brigitte / kuhlmann:<br />

Boschstraße 17, 32120 Hiddenhausen<br />

Kirchlengern<br />

Artego: Klosterbauerschafter Straße 27,<br />

32278 Kirchlengern (Ausstellung)<br />

Schröder:<br />

Oeppingsbrink 7, 32278 Kirchlengern<br />

Menke: Klosterbauerschafter Straße 27,<br />

32278 Kirchlengern (Ausstellung)<br />

Löhne<br />

Bauformat / Burger:<br />

Haus Beck 5, 32584 Löhne (Ausstellung)<br />

Nolte: Anni-Nolte-Straße 4, 32584 Löhne<br />

SieMatic:<br />

August-Siekmann-Str. 1 – 5, 32584 Löhne<br />

area30/cube30:<br />

Lübbecker Straße 30, 32584 Löhne<br />

Architekturwerkstatt:<br />

Im Weidengrund 10, 32584 Löhne<br />

house4kitchen:<br />

Oeynhauser Straße 99, 32584 Löhne<br />

IDF34: In den Fichten 34, 32584 Löhne<br />

KCL Löhne: Oeynhauser Straße 65<br />

(fürs Navi die Hausnummer 67 eingeben),<br />

32584 Löhne<br />

Melle<br />

KH System Möbel:<br />

Spenger Straße 46 - 48, 49328 Melle<br />

Express Küchen: Am Mühlenbach 1,<br />

49328 Melle / Bruchmühlen<br />

Rödinghausen<br />

Ballerina-Küchen:<br />

Bruchstraße 47 - 51, 32289 Rödinghausen<br />

Häcker:<br />

Werkstraße 3, 32289 Rödinghausen<br />

Gut Böckel:<br />

Rilkestraße 18, 32289 Rödinghausen<br />

Forum 26: Industriestraße 58,<br />

32289 Rödinghausen<br />

Stemwede<br />

Optifit Jaka-Möbel:<br />

Jaka-Straße 3, 32351 Stemwede-Wehdem<br />

Verl-Sürenheide<br />

Nobilia: Waldstraße 53 - 57, 33415 Verl<br />

Vlotho<br />

Pronorm: Höferfeld 5 - 7, 32602 Vlotho<br />

Alle Angaben ohne Gewähr! Stand: August <strong>2025</strong>. Die Ausstellungen der KM Küchenmeile sind grundsätzlich<br />

vom 20. bis 26. September <strong>2025</strong> geöffnet. Einige Messezentren schließen davon abweichend jedoch bereits am<br />

Donnerstag, 25. September. Die konkreten Öffnungszeiten können Sie den Angaben auf den folgenden Seiten<br />

entnehmen oder direkt bei den jeweiligen Ausstellern erfragen.<br />

40 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Eine neue Küchenidee.<br />

Lhov. Die erste All-in-One-Cooking-Lösung.<br />

Backofen, Kochfeld mit integriertem Absaugsystem:<br />

endlich zusammen, um das Kocherlebnis zu revolutionieren.<br />

design Fabrizio Crisà<br />

Entdecken Sie Lhov bei Elica @IDF34<br />

Küchenmeile <strong>2025</strong> | 20.–26. September


Messe<br />

Küchenmeile <strong>2025</strong><br />

Aussteller von A-Z<br />

Hausausstellungen<br />

• Artego<br />

• Ballerina<br />

• bauformat / burger<br />

• Beckermann<br />

• Beeck<br />

• Brigitte<br />

• BURN Outdoorkitchen<br />

• Eggersmann<br />

• Express<br />

• Häcker<br />

• KH System Möbel<br />

• Menke<br />

• Nobilia<br />

• Nolte<br />

•O p t i fi t<br />

• Poggenpohl<br />

• Pronorm<br />

• Rotpunkt<br />

• Schröder<br />

• SieMatic<br />

20. - 26. 9. <strong>2025</strong><br />

www.km-kuechenmeile.de<br />

house4kitchen<br />

• Franke<br />

• Gaggenau<br />

•N e ff<br />

• next125<br />

• Schüller<br />

• Systemo<br />

20. - 26. 9. <strong>2025</strong><br />

9 bis 19 Uhr<br />

Freitag 9 bis 13 Uhr<br />

www.house4kitchen.de<br />

Architekturwerkstatt<br />

• LEICHT<br />

• Liebherr<br />

• Bosch Hausgeräte<br />

• V-ZUG<br />

• Gessi<br />

• Dekker Zevenhuizen<br />

• Steel<br />

• Suter Inox<br />

20. - 25. 9. <strong>2025</strong><br />

9 bis 19 Uhr<br />

Donnerstag 9 bis 18 Uhr<br />

www.architekturwerkstatt.com<br />

area30 + cube30<br />

• A.S.K.<br />

• AKP Arbeitsplatten<br />

• AM COOK<br />

• Amica<br />

• Avitana<br />

• Barazza<br />

• berbel<br />

• Blase<br />

• bogason<br />

• Bora<br />

• by Jacobsen<br />

• Caesarstone<br />

• Caressi<br />

• Caso Design<br />

• Compusoft / Cyncly<br />

• Dan-Form<br />

• Dinger Stone<br />

• Dunavox<br />

• Dva Sanitary<br />

• Egemer<br />

• Elektro Pröpper<br />

• eOPUS<br />

• Falmec<br />

• Frio Germany<br />

• Garantiemax<br />

• Grohe<br />

• Gräbert iSurvey<br />

• Grünergriff<br />

• Hansgrohe<br />

• Horst Vogt<br />

• Hotrega<br />

• HottScan<br />

• Häfele<br />

• Joh. Sprinz<br />

• Junsky Appliances<br />

• Just Naturstein<br />

• Jäschke Arbeitsplatten<br />

• KEK<br />

• KitchenAdvisor<br />

• KüchenAtlas<br />

• KüchenTreff<br />

• Laminam<br />

• Lindström & Sondén<br />

• Losberger De Boer<br />

• Marazzi<br />

• Mayer Sitzmöbel<br />

• Meisterdesk<br />

• Midea Europe<br />

• Naber<br />

• Naturstein Risse<br />

• Nerostein OÜ<br />

• Novy<br />

• Optimum Surfaces<br />

• Oranier<br />

• PKM<br />

• POS Homeservice<br />

• Quooker<br />

• Reginox<br />

• RMTsoft<br />

• Samsung<br />

• Sauter + Held<br />

• Schock<br />

• Schösswender Möbel<br />

• SEB Steuerberatung<br />

• SH Hezer Security<br />

• SHD<br />

• Softronik<br />

• Strasser Steine<br />

• Swisscave<br />

• Systemceram<br />

• Tebü<br />

• Templer Arbeitsplatten<br />

• TermaCook<br />

•Tr e n d fi lt e r<br />

• Ukinox<br />

• Unito Smart Technologies<br />

• Veyma Trading GmbH<br />

• Villeroy & Boch<br />

• Weigert Industrievertretung<br />

• Witt Denmark<br />

• Xtone<br />

20. - 25. 9. <strong>2025</strong><br />

9 bis 18 Uhr<br />

www.area-30.de<br />

www.cube30.de<br />

Gut Böckel<br />

• Asko<br />

• Bauknecht<br />

• Beko<br />

• Blanco<br />

• Brandt / De Dietrich<br />

• Carat<br />

• Elementi Di Cucina<br />

• Gorenje<br />

• ERGE<br />

• Hanant Kitchen Appliances<br />

• Jetstone<br />

• Küppersbusch / Teka<br />

• MHK<br />

• Miele<br />

• Mono Stone Kitchen<br />

42 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


• Naumann<br />

• Noodles, Noodles & Noodles<br />

• Oster Küchen<br />

• Pando<br />

• Senzanome<br />

• Sharp<br />

• Smeg<br />

• TPBtech<br />

• Trickpark<br />

• Wagner & Schönherr<br />

20. - 25. 9. <strong>2025</strong><br />

9 bis 18 Uhr<br />

www.gutboeckel.de<br />

KCL (Kitchen Center Löhne)<br />

• AEG / Electrolux<br />

• Impuls Küchen<br />

• Puris Bad<br />

• Sachsenküchen<br />

20. - 25. 9. <strong>2025</strong><br />

9 bis 18 Uhr<br />

www.kitchen-center-loehne.de<br />

IDF34<br />

• Bauteam<br />

• cap.<br />

• Constructa<br />

• Dein Konfigurator<br />

• Durotherm<br />

• Elica<br />

• Integrated Worlds (IWOfurn)<br />

• Kleiberit / dekoraPUR<br />

• Neolith<br />

• Siemens Hausgeräte<br />

• SNAG TAL<br />

• TechniStone<br />

20. - 26. 9. <strong>2025</strong><br />

9 bis 19 Uhr<br />

www.idf34.de<br />

Forum 26<br />

• Agoform<br />

• Alveus<br />

• Amica<br />

• Ferramol<br />

• Foldeco<br />

• Glass Design<br />

• Indaux<br />

• Mimico<br />

• osa<br />

• SCHOTT<br />

• Top Light<br />

20. - 26. 9. <strong>2025</strong><br />

9 bis 18 Uhr<br />

www.forum26-designwerkstatt.de<br />

Alle Angabe ohne Gewähr.<br />

Stand: 1. August <strong>2025</strong><br />

Let´s inspire!


44 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Anzeige<br />

Foto: LEICHT<br />

Weiches Licht, natürliche Materialien<br />

und ruhige Farben erinnern an nordische<br />

Wohnkultur – an das Lebensgefühl,<br />

das in Skandinavien Hygge<br />

genannt wird. Es steht für Klarheit<br />

und Wärme, für Räume, die willkommen<br />

heißen und den Alltag entschleunigen.<br />

Diesen Anspruch überträgt<br />

LEICHT auf die Küche: als Ort,<br />

der sich harmonisch ins Wohnen einfügt,<br />

Geborgenheit vermittelt und in<br />

seiner Gestaltung wie selbstverständlich<br />

wirkt. Samt matte Oberflächen,<br />

sanfte Farbverläufe und fließende<br />

Übergänge verstärken diese Wirkung<br />

und schaffen eine Atmosphäre, die<br />

Ruhe ausstrahlt. Sechs neue Farbtöne<br />

– vom sanften Beige über Rosé<br />

Apricot bis zum tiefen Skagerrak-Blau<br />

(Foto) – und präzise abgestimmte Materialien<br />

bieten die Basis für zeitlose<br />

Planungen, die Räume verbinden und<br />

ihnen eine spürbare Wärme geben.<br />

Vorgestellt wird die LEICHT Kollektion<br />

2026 vom 20. bis 25. September <strong>2025</strong><br />

in der Architekturwerkstatt in Löhne.<br />

www.leicht.com<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 45


Messe<br />

Einfach wohlfühlen<br />

Franke stellt seine Neuheiten unter ein klares Leitmotiv: Well-<br />

Living. Das Schweizer Unternehmen präsentiert vom 20. bis 25.<br />

September im house4kitchen in Löhne ein Ausstellungskonzept,<br />

das die Küche als Rückzugsort und Kraftquelle inszeniert.<br />

Im Mittelpunkt steht die seit Jahresbeginn verfügbare Multifunktionsarmatur<br />

„Mythos Water Hub“, die in Löhne erstmals<br />

in neuen Farbvarianten zu sehen ist. Die „6-in-1“-Armatur vereint<br />

sechs Wasservarianten in einem Gerät: gefiltertes Wasser<br />

gekühlt, kochend und raumtemperiert sowie still und in zwei<br />

Sprudelstufen. Die intuitive Bedienung erfolgt über Touch-Elemente,<br />

eine App-Anbindung ermöglicht die Fernsteuerung. Die<br />

kompakte Technik findet auch in kleineren Unterschränken<br />

Platz.<br />

Designakzente setzt die bekannte „Mythos Masterpiece“-Kollektion<br />

mit Edelstahloberflächen in Metallic-Tönen. Gold, Kupfer<br />

und Anthrazit erweitern die Farbpalette, eine markante De signhaube<br />

komplettiert das Portfolio. Ergänzt wird das Angebot<br />

durch eine besonders schlanke Armatur mit puristischem Auftritt.<br />

„Besucher erleben die Neuheiten eingebettet in ein Ausstellungskonzept,<br />

das die Philosophie des Well-Living in den Mittelpunkt<br />

stellt und den Fachhandel zu neuen Impulsen für Komfort,<br />

Funktion und Design einlädt“, kündigt Franke an. Weitere<br />

Foto: Franke<br />

Die Multifunktionsarmatur „Mythos Water Hub“ erfüllt alle Wasserwünsche.<br />

Auch das versteht Franke unter „Well­Living“.<br />

Details zu den Neuheiten will das Unternehmen zur Messe bekanntgeben.<br />

Geöffnet ist die Franke-Ausstellung im house4kitchen (Löhne)<br />

von Samstag, 20. September, bis Donnerstag, 25. September.<br />

Der 5. im Bunde<br />

Gerätehersteller Constructa betritt die Bühne der Küchenmeile<br />

erstmals in Eigenregie. Mit einem eigenständigen Showroom im<br />

IDF 34 in Löhne komplettiert die BSH-Einstiegsmarke das Aufgebot<br />

des Münchener Hausgerätekonzerns in Ostwestfalen. Auf 90<br />

Quadratmetern inszeniert Constructa das Thema „Wenig Platz.<br />

Viel Zuhause.“ und greift damit einen Trend auf, der besonders<br />

jüngere Zielgruppen beschäftigt. Das Herzstück der Präsentation<br />

bildet ein vollständig ausgestattetes Micro-Apartment. Es demonstriert,<br />

wie sich urbanes Wohnen mit begrenztem Raum und<br />

hoher Wohnqualität verbinden lässt. Das Konzept zielt auf eine<br />

Klientel, die in kleinen Stadtwohnungen lebt und dabei weder auf<br />

Funktionalität noch auf ansprechendes Design verzichten möchte.<br />

Die Geräteauswahl fokussiert sich<br />

auf das Kernversprechen der Marke:<br />

attraktive Preisgestaltung bei solider<br />

Ausstattung. Ergänzt wird das Apartment<br />

durch einen kompakten Überblick<br />

über das gesamte Einbausortiment<br />

der Marke.<br />

Für Enrico Hoffmann, Leiter Vertrieb<br />

und Marketing Central Europe<br />

bei BSH Hausgeräte, markiert die<br />

Constructa-Premiere einen wichtigen<br />

Schritt. „Damit sind nun alle fünf<br />

Marken der BSH auf der Küchen meile<br />

vertreten“, erklärt er die strategische<br />

Bedeutung des Auftritts. Und alle<br />

in Löhne: Siemens wie Constructa<br />

im IDF34, Bosch in der Architekturwerkstatt<br />

sowie Neff und Gaggenau<br />

im house4kitchen.<br />

Foto: Constructa<br />

Das Constructa­Einbauprogramm<br />

positioniert sich mit überdurchschnittlicher<br />

Ausstattung und Energieeffizienz zum<br />

fairen Preis.<br />

46 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Die BSH-Gruppe ist eine Markenlizenznehmerin der Siemens AG<br />

Die neue Dimension<br />

des Dampfgarens<br />

Unsere erste intelligente Dampf-Schublade<br />

– passt selbst in die kleinste Küche<br />

Mit ihren revolutionär kompakten Abmessungen bringt unsere neue Dampfschublade<br />

gesunde und köstliche Mahlzeiten sowie volle Dampffunktionalität<br />

auch in die kleinste Küche. Die intelligenten Features dieses kompakten<br />

Kraftpakets garantieren jedes Mal perfekte Ergebnisse – egal, ob Du gerne<br />

selbstständig kochst oder lieber die smarten Möglichkeiten von Home<br />

Connect nutzt. Entdecke neue Dimensionen beim Dampfgaren: Minimaler<br />

Platzbedarf, maximaler Genuss. studioline-welt.de/dampfschublade<br />

Siemens Hausgeräte


Messe<br />

Alles für den<br />

Lebens raum Küche<br />

Die Architekturwerkstatt in Löhne präsentiert <strong>2025</strong> auf<br />

4000 Quadratmetern ihr bewährtes Konzept hochwertiger<br />

Küchenwelten. Zu den etablierten Ausstellern LEICHT,<br />

Liebherr, V-ZUG, Gess, Dekker Zevenhuizen, Steel und<br />

Bosch gesellt sich mit Suter ein neuer Partner, der die bisherigen<br />

Räumlichkeiten von Inalco übernimmt. Das Schweizer<br />

Unternehmen bringt eine spezielle Materialkompetenz<br />

mit: Suter gilt als Spezialist für Edelstahl-Lösungen und<br />

Foto: Architekturwerkstatt<br />

Markenvielfalt in der Architekturwerkstatt: Neuzugang Suter hat sich schon<br />

eingegliedert.<br />

erweitert das Portfolio der Architekturwerkstatt um Arbeitsplatten, Spülen und fugenlose Flächenlösungen. Die Produkte zeichnen<br />

sich durch hohe Präzision, Hygienevorteile und moderne, architektonische Anmutung aus. Individuell konfigurierbare Edelstahl-Arbeitsflächen<br />

mit nahtlos integrierten Becken und robusten Oberflächen eignen sich besonders für puristische Küchenkonzepte. Maßanfertigungen<br />

für Sonderlösungen bieten Architekten und Planern zusätzliche Flexibilität.<br />

Gastgeber LEICHT selbst setzt <strong>2025</strong> auf neue Küchenwelten mit nordischem Einschlag im Hygge-Stil. Inspiriert vom skandinavischen<br />

Wohnen kombiniert die Architekturmarke helle, gedeckte Töne mit natürlichen Materialien und samtmatten Oberflächen.<br />

Sechs nordisch anmutende Farbtöne treffen auf fünf Programme von geprägtem Furnier bis Seidenmattlack und schaffen eine offene,<br />

beruhigende Raumwirkung.<br />

Seit ihrer Eröffnung 2019 hat sich die Architekturwerkstatt als Plattform für anspruchsvolle Küchenwelten etabliert und 2022 ihre<br />

Fläche auf 4000 Quadratmeter erweitert. Das verbindende Element aller Aussteller bleibt die Kombination aus Qualität und architektonischer<br />

Exzellenz. Auch <strong>2025</strong> prägt dieses Konzept ein stilistisch harmonisches Gesamtbild, das den Premium-Küchenmarkt in seiner<br />

ganzen Vielfalt zeigt.<br />

Das komplette Programm<br />

Einbaugeräte für unterschiedliche Nischen, neue Unterbaumodelle<br />

sowie Weinschränke, Standgeräte, French-Door-Modelle<br />

und die Luxuslinie Monolith: Liebherr zeigt in der Architekturwerkstatt<br />

sein vielseitiges Programm an Kühl- und Gefriergeräten.<br />

Im Mittelpunkt stehen die Themen Energieeffizienz, Frischetechnologie<br />

und edles Design. Neu im Unterbaubereich sind<br />

In Löhne wird auch die laut Hersteller weltweit erste Einbau-Kühl-Gefrierkombination in der Energieeffizienzklasse A<br />

gezeigt. Das Modell „ICBa 5123“.<br />

ein Kühlgerät mit ausziehbaren Schubladen, ein Gefriergerät<br />

mit ergonomisch zugänglichen Fächern sowie ein dekorfähiger<br />

„Vinidor“-Weinkühlschrank. Ergänzt wird das Angebot durch einen<br />

86 bis 92 cm hohen Getränkekühler für bis zu 165 Liter Inhalt<br />

und einen Outdoor-Kühlschrank, der sich mit Glas- oder Dekortür<br />

harmonisch in Außenküchen einfügt. Technisches Highlight ist<br />

die weltweit erste Einbau-<br />

Kühl-Gefrierkombination<br />

der Energieeffizienzklasse<br />

A, das Modell „ICBa 5123“<br />

mit BioFresh-Technologie.<br />

Auch eine besonders effiziente<br />

freistehende Kühl-Gefrierkombination,<br />

Anfang<br />

September auf der IFA vorgestellt,<br />

wird gezeigt. Ab<br />

Oktober sind die neuen<br />

French-Door-Modelle in<br />

den Ausführungen „Black-<br />

Steel“, „TerraSteel“ und<br />

„SmartSteel“ im Handel.<br />

Sie verbinden großzügiges<br />

Volumen mit Funktionen<br />

wie „Water & Ice Center“,<br />

dimmbarem „MoodLight“<br />

und „VarioTempZone“. Die<br />

Modelle wurden erst kürzlich<br />

mit dem Red Dot Design<br />

Award und dem iF<br />

Design Award ausgezeichnet.<br />

Foto: Liebherr<br />

48 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Foto: Küppersbusch<br />

Nächste Offensive<br />

Nach dem Update des Kühl- und Gefriergeräteprogramms<br />

im vergangenen Jahr startet<br />

Küppersbusch nun die zweite umfangreiche<br />

Produktoffensive. Mit einem komplett neuen Geschirrspüler-Sortiment<br />

will der Hersteller im<br />

Haferhaus auf Gut Böckel ein deutliches Ausrufezeichen<br />

setzen. Das Motto lautet „Inspire <strong>2025</strong>:<br />

Impulse. Innovation. Interaktion.“<br />

Die neue Geschirrspüler-Serie umfasst acht<br />

neue Modelle. Sie bieten Platz für bis zu 16 internationale<br />

Maßgedecke, öffnen sich automatisch<br />

und bieten anspruchsvolle Funktionen. „Und eine besonders energieeffiziente Arbeitsweise.“, wie Andreas Beyerle,<br />

Geschäftsführer Küppersbsuch, sagt. Auch bei Ausstellungspartner (und Konzernschwester) Teka gibt es Premieren:<br />

eine neue Armaturenserie namens „Universal“ sowie eine Edelstahlspüle in der Trendfarbe Schwarz.<br />

Im Showroom auf Gut Böckel präsentieren Küppersbusch und Teka wieder ihre Neuheiten.<br />

Hailo „Cargo Aqua“<br />

Schafft Platz für Wasserfilter<br />

Gefiltertes Leitungswasser liegt im Trend – sei<br />

es aus gesundheitlichen oder ökologischen<br />

Gründen. Doch wenn Wasserfilter unter der Spüle<br />

installiert werden, fehlt oft der Platz für ein<br />

Abfalltrennsystem. Mit dem „Cargo Aqua“ präsentiert<br />

Hailo eine clevere Lösung, die beides<br />

möglich macht. Dank der asymmetrischen Konstruktion<br />

des Abfalltrennsystems bleibt im Spülenunterschrank<br />

Raum für zusätzliche Technik.<br />

Die Frontanbindung ist besonders platzsparend,<br />

die seitliche Blechummantelung reduziert den<br />

Platzbedarf auf eine Seite des Schranks. Der<br />

Wasserfilter lässt sich wahlweise links oder<br />

rechts daneben montieren – so entfällt die bisher<br />

nötige Entscheidung zwischen Mülltrennung<br />

und Wasseraufbereitung.<br />

Anzeige<br />

In vier Varianten<br />

Der „Cargo Aqua“ ist in vier Varianten für Unterschränke<br />

mit 600, 750 oder 900 mm Breite<br />

erhältlich. Besonders flexibel zeigt sich die<br />

600-mm-Version: Sie bietet wahlweise einen<br />

oder zwei herausnehmbare Eimer. Die größeren<br />

Modelle ermöglichen mit bis zu drei Inneneimern<br />

vielfältige Varianten zur Mülltrennung,<br />

immer im eleganten, dunkelgrauen Hailo-Design.<br />

Robuste Auszüge, Soft-Close-Komfort und<br />

eine einfache Reinigung sorgen für höchste Benutzerfreundlichkeit<br />

im Alltag.<br />

Mit dem Cargo Aqua reagiert „Hailo“ einmal<br />

mehr praxisnah auf aktuelle Entwicklungen in<br />

der Küchenplanung und schafft mehr Gestaltungsfreiheit<br />

bei der Kombination von Technik,<br />

Nachhaltigkeit und Design. Alle Varianten des<br />

Cargo Aqua im Überblick: www.hailo.de/de/<br />

einbautechnik/abfalltrennsysteme/cargo-aqua<br />

Foto: Hailo<br />

„Hailo Cargo Aqua“ in der Variante mit drei Inneneimern.<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 49


Messe<br />

Foto: Naber<br />

Eine besondere<br />

Messeneuheit ist<br />

diese Spülenserie,<br />

die in Zusammenarbeit<br />

mit Hans<br />

Winkler Design<br />

entstand. Es gibt<br />

sie unter anderem<br />

in Keramik (Feinsteinzeug).<br />

Inspirierendes Gesamtkonzept<br />

Unter dem Motto „Let's inspire“ präsentiert<br />

sich Naber auf der area30 am Stand<br />

G21 mit einem durchdachten Gesamtkonzept.<br />

Der Zubehörspezialist zeigt, wie<br />

Ausstattung, Möbel, Licht- und Lüftungstechnik<br />

sowie Abfallmanagement zu einer<br />

harmonischen Einheit verschmelzen.<br />

Im Fokus stehen Design, Funktionalität<br />

und Nachhaltigkeit.<br />

Als „spektakuläres Highlight“ kün digt<br />

Naber eine neue Spülenfamilie an. Diese<br />

wird in den drei gängigen Werkstoffen<br />

Keramik, Edelstahl und Composite erhältlich<br />

sein. Alle Varianten lassen sich aufliegend<br />

und flächenbündig einbauen sowie<br />

im Unterbau. Weich gerundete Übergänge,<br />

kombiniert mit engen seitlichen Radien,<br />

prägen das Erscheinungsbild der<br />

gemeinsam mit Hans Winkler Design entwickelten<br />

Serie.<br />

Parallel dazu erweitern acht Composite-<br />

Spülenmodelle das „Contura“-Portfolio. Es<br />

gibt sie mit oder ohne Abtropffläche sowie<br />

mit oder ohne zweites Becken. Und das in<br />

vier Farben: marmoriertes Weiß, lichtes<br />

Grau, schimmerndes Braun und sattes<br />

Schwarz. „Damit bieten wir Lösungen,<br />

die nahezu jedem Küchenstil gerecht werden“,<br />

betont das Unternehmen.<br />

Ergonomie trifft Eleganz<br />

Die Armaturenlinie „Namor“ aus Edelstahl<br />

304 erhält Zuwachs durch einen neuen<br />

Spülmittelspender in drei Farben. Ergänzend<br />

kommt die „Wasserwerk“-Armatur<br />

„Grace“ mit hohem, C-förmigem Auslauf<br />

dazu, die in mehreren Farbvarianten Eleganz<br />

mit ergonomischem Bedienkomfort<br />

verbindet. Beide Serien sorgen für einen<br />

reibungslosen Workflow am Spülplatz.<br />

Wohnlichkeit im Fokus<br />

Neue Möbel- und Interieur-Elemente<br />

schaffen zusätzliche Wohnlichkeit.<br />

Stühle, Hocker und Tischgestelle, darunter<br />

ein markantes X-Gestell in matter<br />

Schwarzoberfläche, verbinden die Küche<br />

enger mit dem Wohnraum. Sitzschalen<br />

mit drehbaren Sternfußgestellen und Bezügen<br />

aus recycelten Materialien demonstrieren,<br />

wie sich Nachhaltigkeit mit zeitgemäßem<br />

Design vereinen lässt.<br />

Ordnung und Atmosphäre<br />

Das Relingsystem „Lucento“ vereint offene<br />

Aufbewahrung mit stilvoller Optik.<br />

Aluminium mit schwarzer Oberflächenveredelung<br />

und integriertes, dimmbares<br />

LED-Licht mit einstellbarer Farbtemperatur<br />

schaffen funktionale Ordnung und atmosphärische<br />

Beleuchtung zugleich. Passend<br />

dazu kommen neue Stützelemente<br />

aus dem „Tradur“-Sortiment, die mit<br />

Steckdosen und USB-Chargern ausgestattet<br />

für Thekenlösungen und Kochinseln<br />

flexibel einsetzbar sind.<br />

Smart und effizient<br />

Eine neue Konverter-Generation macht<br />

die Lichtsteuerung smart-home-fähig und<br />

einfacher in der Anwendung. Die „Lumica“<br />

LED-Leuchten und das „Easytrack“-Schienensystem<br />

mit neuen Pendelleuchten und<br />

Strahlern demonstrieren Flexibilität bei<br />

der Lichtplanung.<br />

Bei der Lüftungstechnik zeigt Naber<br />

mit den Systemen „Compair GREENflow“<br />

und „Compair PRIME flow“ effiziente Lösungen<br />

für Downdraft-Dunstabzüge. Die<br />

kontrollierte Umluftführung leitet Kochdünste<br />

gezielt und materialschonend ab,<br />

schützt den Möbelkorpus und sorgt für<br />

angenehmes Raumklima.<br />

Bewährtes und Neues<br />

Erneut ein Blickfang wird auch die farbenfrohe<br />

Haushaltswarenwelt von „Wesco“<br />

mit Lösungen vom Brotkasten bis zur<br />

Vorratsdose sein. Eine Schlüsselrolle im<br />

Bereich Einbautechnik von Wesco übernimmt<br />

das Abfalltrennsystem „Pullboy<br />

Soft Fusion“, das den Platz im Spülenunterschrank<br />

optimal nutzt und gleichzeitig<br />

Raum für die Technik der Wasserkonditionierung<br />

bietet.<br />

50 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


KEEPING IT<br />

INNOVATIVE<br />

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<strong>2025</strong><br />

100 JAHRE KOMPETENZ AM WASSERPLATZ<br />

Erleben Sie BLANCO live! Wir zeigen die Entwicklung<br />

vom Herdwasserschiff zum Wasserplatz der Zukunft.<br />

BLANCO AUF<br />

GUT BÖCKEL<br />

Rödinghausen<br />

20.9. – 25.9.<strong>2025</strong><br />

Täglich<br />

9:00 – 18:00 Uhr<br />

Besuchen Sie uns auf der Küchenmeile und erfahren<br />

Sie alles über unsere Innovationen, Neuprodukte<br />

und Serviceleistungen für die moderne Küchenplanung<br />

und Ihren Geschäftserfolg.


Messe<br />

Weitere Details und Zusammenhänge erläutert<br />

Ralph Steffens auf der Fachmesse area30 in<br />

Löhne („stage“-Bereich der „innovation area“)<br />

am Montag, 22. September, von 14 bis 14.30 Uhr.<br />

Das komplette Vortragsprogramm finden Sie<br />

hier: www.area-30.de/alles-ueber-die-messe/<br />

innovation-area/programm-stage/#programm.<br />

F o t o :S t e ff e n s<br />

Ralph Steffens ist Unternehmensberater mit langjähriger Erfahrung<br />

im Küchenhandel und in der Industrie. Er kennt die<br />

Abläufe vom Verkaufsgespräch bis zur Montage und berät<br />

Studios in Deutschland, Österreich und der Schweiz bei betriebswirtschaftlichen<br />

Fragen und Prozessoptimierung. Seine<br />

Schwerpunkte: Preisstrategie, Liquidität und praxisnahe Organisationslösungen.<br />

www.unternehmensberatung-kueche.de<br />

„Studios müssen sich entscheiden“<br />

Der Vortrag „Dos & Don’ts für wirtschaftlichen Erfolg<br />

im Küchenhandel“ von Ralph Steffens sorgte bereits<br />

im Mai <strong>2025</strong> auf der Fachmesse küchenwohntrends<br />

in Salzburg für aufmerksame Resonanz. Die<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>- Redaktion war ebenfalls vor Ort<br />

und konnte die Inhalte live verfolgen. Nun wird der<br />

Unternehmensberater mit Küchenschwerpunkt sein<br />

Thema im September auf der area30 in Löhne erneut<br />

präsentieren. Für Messebesucher eine gute Gelegenheit,<br />

tiefer einzusteigen. Hier ein Ausblick auf die<br />

Inhalte.<br />

Küchenplaner: Sie sprechen von den ‚Dos & Don’ts‘ im<br />

Küchenfachhandel. Was ist denn Ihrer Meinung nach<br />

am besten zu tun und zu lassen?<br />

Ralph Steffens: Am wichtigsten ist, sich klar zu positionieren.<br />

Studios müssen entscheiden: Wollen sie Preisführer<br />

oder Qualitätsführer sein? Mir begegnen immer<br />

wieder Studios, die versuchen, beides zu sein. Das<br />

führt jedoch zu Verwirrung und wirtschaftlicher Verwässerung.<br />

Wer seine Richtung kennt, kann Kundenansprache,<br />

Prozesse, Einkauf und Marketing gezielt<br />

darauf ausrichten. Die Entscheidung zwischen Preisund<br />

Qualitätsführerschaft hat übrigens nichts mit dem<br />

absoluten Wert der verkauften Küchen zu tun.<br />

Küchenplaner: Viele Studios tun sich mit Preiserhöhungen<br />

schwer. Wie lässt sich eine gewinnorientierte<br />

Preisgestaltung durchsetzen?<br />

Ralph Steffens: Wichtig ist zunächst die Erkenntnis,<br />

dass die Preisgestaltung immer Aufgabe des Handels<br />

ist – nie die der Lieferanten. Dann braucht es ein sauberes<br />

Kostenverständnis. Was kosten in meinem Unternehmen<br />

wie viel? Dafür ist keine Software notwendig.<br />

Eine sauber gestaltete BWA, also eine ‚Betriebswirtschaftliche<br />

Auswertung‘, genügt. Da steht alles drin.<br />

Das nächste ist die Formulierung der Gewinnziele.<br />

Denn Gewinn entsteht nur dann, wenn er auch einkalkuliert<br />

ist. Ohne diese Kenntnisse sind Preise oft<br />

eher Bauchentscheidungen. Wichtig ist auch, die eigene<br />

Leis tung sichtbar zu machen: Planungskompetenz,<br />

Service und Montagequalität haben einen Wert, werden<br />

aber im Handel noch oft in den Produktpreisen<br />

versteckt. Wer diesen Wert argumentiert und transparent<br />

darstellt, erhöht die Zahlungsbereitschaft der<br />

Kunden und damit den eigenen Erfolg.<br />

Küchenplaner: Sie sprechen in Ihrer Vortragspräsentation<br />

von „Betriebsblindheit“. Was meinen Sie damit<br />

konkret?<br />

Ralph Steffens: Betriebsblindheit entsteht, wenn Abläufe<br />

nur deshalb so laufen, weil sie schon immer so<br />

gelaufen sind. Frische Impulse von außen oder interne<br />

Workshops können helfen, Prozesse neu zu denken.<br />

Oft lassen sich Wege verkürzen, Doppelarbeit vermeiden<br />

oder Tools einsetzen, ohne große Investitionen tätigen<br />

zu müssen.<br />

Küchenplaner: In Ihrer Beratung setzen Sie stark auf<br />

Kennzahlen. Warum?<br />

Ralph Steffens: Weil Gefühl und Erfahrung wichtig,<br />

aber Zahlen belastbarer sind. Eine auf das Unternehmen<br />

individuell angepasste BWA-Struktur, klare Vergleichswerte<br />

und regelmäßige Auswertungen zeigen<br />

sofort und ohne Mehraufwand, wo Geld verdient oder<br />

verloren wird. Das ermöglicht gezielte Maßnahmen,<br />

statt nach Bauchgefühl zu reagieren.<br />

Küchenplaner: Wenn Sie Küchenstudios drei konkrete<br />

Tipps für mehr Wirtschaftlichkeit geben sollten, welche<br />

wären das?<br />

Ralph Steffens: Erstens: Eine eindeutige strategische<br />

Positionierung festlegen und danach handeln. Zweitens:<br />

Preispolitik aktiv gestalten und Ser vi ce leis tungen<br />

bepreisen. Drittens: Einfache Kennzahlen nutzen,<br />

um Entscheidungen auf sichere Beine zu stellen. Das<br />

klingt banal, macht aber den Unterschied zwischen<br />

planbarem und zufälligem Erfolg.<br />

52 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Nachhaltige Impulse setzen<br />

Die Qualitätsgemeinschaft grünergriff macht die komplette<br />

area30 zur Plattform für nachhaltige Küchenkonzepte. Nach<br />

dem erfolgreichen Debüt im Vorjahr weitet das Netzwerk sein<br />

#lesswastekitchen-Konzept deutlich aus und will unter dem Motto<br />

Foto: grünergriff<br />

#grünemeile konkrete Impulse für Handel und Planung setzen. Im<br />

Mittelpunkt stehen diesmal interaktive Formate und Live-Demonstrationen.<br />

Besucher sollen erleben, wie sich Abfallreduzierung,<br />

smarte Ener gie nut zung und regionale Produkte in der Küchenplanung<br />

umsetzen lassen. „Besucher können sich auf inspirierende<br />

Live-Sessions freuen, in denen praxiserprobte Konzepte vorgestellt<br />

und diskutiert werden“, erklärt Christiane Pauli von der Agentur<br />

ansprechend Kommunikations- & Veranstaltungsmanagement.<br />

Das Format setzt bewusst auf den direkten Austausch zwischen<br />

Ausstellern, Fachhändlern und Endkunden. Dabei verfolgen die<br />

Initiatoren einen klaren Ansatz. „Nachhaltigkeit soll für alle Beteiligten<br />

erlebbar und wirtschaftlich nutzbar werden“, bringt<br />

Key-Account-Managerin Chira Voss diesen auf den Punkt. Das<br />

Konzept ziele darauf ab, dem Fachhandel konkrete Verkaufsargumente<br />

und Planungshilfen an die Hand zu geben.<br />

Ganzheitliche Küchenkonzepte<br />

Premiere auf der Küchenmeile feiert auch Häfele. Auf der area30 in Löhne<br />

wird der Küchenausstatter sein umfassendes Sortiment für moderne<br />

Küchenwelten präsentieren. Unter dem Leitmotiv „Maximising the<br />

value of space. Together.“ präsentiert das Unternehmen funktionale Beschläge,<br />

smarte Lichtlösungen, Elektrogeräte und digitale Services. Messeschwerpunkt<br />

ist „Häfele Lighting" mit dem „OneCable"-System. Die<br />

Lösung verbindet Möbel- und Raumbeleuchtung über ein einziges Kabel<br />

und reduziert den Installationsaufwand erheblich. Für Küchenplaner<br />

bedeutet das neue Gestaltungsmöglichkeiten bei Neuplanungen und<br />

Renovierungen ohne komplexe Elektroarbeiten. Das Unternehmen stellt<br />

zudem sein Elektrogeräte-Eigensortiment „Assedo" mit fünf Jahren Garantie<br />

vor. Ergänzt wird das Angebot durch die Online-Plattform meine-<br />

Küchengeräte.de mit über 10 000 Artikeln etablierter Marken. Klassische<br />

Häfele-Stärken wie Beschlagtechnik, Reling- und Abfallsysteme runden<br />

das Messeportfolio ab. „Wir zeigen, wie sich Produkte und Services zu<br />

ganzheitlichen Küchenkonzepten kombinieren lassen, die dem Handel<br />

klare Wettbewerbsvorteile bringen“, erklärt Rico Marquardt, Regionaldirektor<br />

Häfele Deutschland, die Strategie.<br />

Foto: Häfele<br />

Häfele präsentiert sich auf der area30 als ganzheitlicher Partner,<br />

der von Elektrogeräten über Möbelgriffe bis hin zur smart vernetzten<br />

Möbel- und Raumbeleuchtung alles für die Küche aus<br />

einer Hand bietet. Hinzu kommen diverse Services.<br />

Frische Luft<br />

und freie Sicht<br />

Kochfeld mit integriertem<br />

Dunstabzug<br />

Besuchen Sie uns auf der area 30 | Stand A 25<br />

www.amica-group.de


Messe<br />

Foto: Biermann<br />

Marcel Scholle,<br />

Mitgründer und<br />

Geschäfts führer<br />

des Garantiedienstleisters<br />

Garantiemax:<br />

„Passen uns mit<br />

dem neuen modularen<br />

Preismodell<br />

noch<br />

weiter an die<br />

Bedürf nisse des<br />

Küchen handels<br />

an.“<br />

Küchenkäufer zu<br />

Bestandskunden machen<br />

„Was habe ich als Händler davon, wenn mein Kunde zehn Jahre Garantie auf seine<br />

Küche hat?“ Für Garantiemax-Geschäftsführer Marcel Scholle ist dies eine willkommene<br />

Frage. Denn er hat einige gute Antworten darauf. Und er hat ein Produkt,<br />

das jetzt weitere Vorteile bietet.<br />

Garantiemax ist längst ein bekannter Player am<br />

Küchen markt. Obwohl das Unternehmen erst 2020 gegründet<br />

wurde, hat das Produkt „XCare+Kitchen” bereits<br />

einen beachtlichen Verbreitungsgrad erreicht.<br />

Marcel Scholle, Mitgründer und Geschäftsführer des<br />

Herforder Unternehmens, ist damit sehr zufrieden. Er<br />

sagt aber auch: „Unser Anspruch ist, dass wir in nahezu<br />

jede Küchenkommission hineinkommen.“ Zu diesem<br />

Zweck wurde das Produktportfolio des Garantiedienstleisters<br />

nun grundlegend überarbeitet und<br />

54 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


modular aufgebaut, wobei verschiedene Preisstufen<br />

angeboten werden. Die Neuerungen werden erstmals<br />

auf der area30 zur Küchenmeile präsentiert. Parallel<br />

wird an einer Weiterentwicklung der bereits bestehenden<br />

Garantiemax-Softwareplattform gearbeitet. Händler<br />

können damit von weiteren Funktionen wie einem<br />

Mini-CRM profitieren. Das Update wird voraussichtlich<br />

im ersten Quartal 2026 eingeführt. CRM steht für<br />

„Customer Relation Management“.<br />

Damit rückt der Garantiedienstleister mit seinen<br />

Angeboten noch näher an den Küchenhandel, sodass<br />

dieser noch näher bei seinen Kunden sein kann. Damit<br />

ist auch die Eingangsfrage angesprochen: Warum<br />

sollte sich ein Küchenhändler mit der Garantieverlängerung<br />

einen zusätzlichen Kostenbaustein ans Bein<br />

binden, nur damit die Küchennutzer von einer verlängerten<br />

Garantie profitieren? „Weil es eine Menge handfeste<br />

Vorteile für den Händler hat“, antwortet Marcel<br />

Scholle. Nämlich? „Weniger Zeitaufwand, geringere<br />

Kosten, Aussicht auf Provisionen und zusätzlicher direkter<br />

und passiver Umsatz.“<br />

Raus aus dem Risiko<br />

Digital mit dem Kunden verbunden zu sein, bedeutet,<br />

aus einem einmaligen Küchenkäufer einen Bestandskunden<br />

zu machen. Oder ihn dazu aufzubauen. Mit zusätzlichen<br />

optionalen Shop-Angeboten für Verbrauchsmaterialien,<br />

Geräteaustausch durch den Händler beim<br />

Totalschaden sowie Ausstattungsupdates. Ein weiterer<br />

wichtiger Vorteil: Die Garantieverlängerung holt den<br />

Händler nach 90 Tagen aus der Haftung. Natürlich beträgt<br />

die gesetzlich verankerte Gewährleistung weiterhin<br />

zwei Jahre, für den Händler verkürzt sich die Frist<br />

aber auf knapp zwei Monate. Ab Tag 91 ist der Händler<br />

durch die „XCare+Kitchen“-Produkte aus der Haftung.<br />

Hinter der neuen Produktwelt steht als Risikoträger<br />

die RheinLand Versicherungs AG, mit der die Garantiemax<br />

bereits die V-Zug-Garantie abbildet. Trotzdem<br />

sind die „XCare+Kitchen“-Produkte keine Versicherung,<br />

betont Marcel Scholle. Sondern ein umsatzsteuerpflichtiges<br />

Produkt. Der Unterschied ist beträchtlich.<br />

Als umsatzsteuerpflichtiges Produkt kann die Garantieverlängerung<br />

in den Gesamtpreis der Kommission<br />

integriert und muss nicht separat ausgewiesen werden.<br />

Ebenso möglich ist die Einbindung in die gängigen Planungsprogramme.<br />

Und letztlich auch die flexible Preisgestaltung.<br />

Ein Strauß voller Vorteile<br />

„Die Garantiemax-App ist für den Küchenhandel wie<br />

ein Strauß unterschiedlichster Vorteile“, sagt Marcel<br />

Scholle. Und dieses Nutzenangebot wird jetzt weiter<br />

ausgebaut. Unter anderem mit der bereits erwähnten<br />

Plattformsoftware, die die Kundennähe weiter automatisiert.<br />

Der Händler kann beispielsweise alle seine<br />

Kunden, die in den letzten drei Monaten eine Küche gekauft<br />

haben, per System zu einem Koch-Workshop einladen.<br />

Oder wenn automatisch eine Geburtstags-E-Mail<br />

auf den Weg gebracht wird. Die Liste der Möglichkeiten<br />

ist deutlich umfangreicher.<br />

Mit neuer App auf der area30<br />

Zur Küchenmeile wird Garantiemax auf der area30<br />

sein überarbeitetes Produktportfolio rund um eine<br />

neue App vorstellen. Diese fungiert als moderne<br />

Schaltzentrale, in der sämtliche Dienstleistungen<br />

und Funktionen gebündelt sind. Mit den drei preislich<br />

gestaffelten Angeboten „Basic“, „Comfort“ und<br />

„Premium“ stehen künftig aufeinander aufbauende<br />

Garantiemodule zur Verfügung. Das Angebot „Basic“<br />

verlängert die Garantie auf zehn Jahre für Möbel und<br />

Zubehör, ausgenommen E-Geräte. Und das für einen<br />

Einstiegspreis von 400 Euro (netto). Ein E-Geräte-<br />

Garan tie paket kann bei Bedarf über die App eigenständig<br />

vom Küchen nutzer hinzugebucht werden.<br />

Der Händler lagert die Kosten für diesen Teil der Garantieverlängerung<br />

aus und erhält im Falle der Buchung<br />

trotzdem eine Provision. Das „Comfort“-Paket<br />

baut auf dem „Basic“-Paket auf und bietet zusätzlich<br />

eine fünfjährige Garantieverlängerung für E-Geräte.<br />

Das „Premium“-Angebot umfasst schließlich „alles für<br />

10 Jahre“. Es umfasst also die Garantieverlängerung<br />

für Küche, Geräte und Zubehör, wie von der bekannten<br />

„XCare+Kitchen“-App gewohnt.<br />

Auf die jeweilige Küche zugeschnitten<br />

Parallel zur überarbeiteten Modulstaffelung bietet die<br />

neue App spezialisierte Funktionen, die exakt auf die<br />

Küche des jeweiligen Kunden zugeschnitten sind. So<br />

wird die bereits vorhandene App-Anbindung an den<br />

AMK-Ratgeber „Küchenpflege“ nun noch zielgerichteter<br />

ausgewertet. Wird eine Küche mit Mattlackfronten<br />

und einer Natursteinarbeitsplatte ausgewählt, werden<br />

nicht mehr die gesamten Materialinformationen<br />

angezeigt, sondern nur die relevanten Passagen. Ferner<br />

bietet die App Shop-Weiterleitungen entsprechend<br />

der individuellen Ausstattung. Das kann bei der Nachbestellung<br />

von Verbrauchsmaterialien oder bei Zusatzkäufen<br />

hilfreich sein. In der App sind aber auch<br />

sämtliche Dokumente zum Küchenkauf hinterlegt, inklusive<br />

der Be dien- und Pflegehinweise der Hersteller.<br />

Das gesamte Schadensmanagement in einer Hand<br />

Eine Kernfunktion der App ist das umfassende Schadensmanagement.<br />

Im Falle einer Beanstandung führt<br />

die App den Küchennutzer durch den kompletten Prozess,<br />

angefangen bei der eindeutigen Dokumentation<br />

des Schadens und der betroffenen Teile. Der Händler<br />

sieht genau, worum es geht, und kann weitere Schritte<br />

einleiten, ohne den Kunden vorher aufsuchen zu müssen.<br />

Das spart Zeit und Kosten. Sollten Zahlungen mit<br />

der Schadensmeldung verbunden sein, werden diese<br />

ebenfalls über Garantiemax abgewickelt. „Der Händler<br />

muss also nicht hinter seinem Geld herlaufen“, erläutert<br />

Marcel Scholle. Stattdessen „orchestriert Garantiemax<br />

das gesamte Schadensmanagement“. Davon profitieren<br />

letztlich Hersteller, Händler und Endkunden gleichermaßen.<br />

Für den Garantiemax-Geschäftsführer ist der<br />

Fall klar: „Das macht doch allen Sinn der Welt.“<br />

Dirk Biermann<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 55


Hausgeräte<br />

Tohru und der Tatort<br />

Einbaugeräte von Gaggenau werden seit jeher von einem hohen Wieder erkennungswert<br />

geprägt. Dennoch präsentiert die Marke nun zwei neue Kollektionen, die die<br />

bisherige „Corporate Identity“ neu definieren – und ambitionierte Maßstäbe in Sachen<br />

Luxus und Lifestyle setzen sollen. Wie viel davon verträgt die Küchenbranche trotz<br />

derzeitiger Krisenstimmung? Ein Gespräch mit Marco Tümmler und Karin Stengele.<br />

Es gab mal eine Zeit, da war das Wort „Luxus“ geradezu<br />

verpönt. Ein Sinnbild für Reichtum, Extravaganz, und<br />

ja, auch eine gewisse Form des Hedonismus. Luxus,<br />

das musste man sich nicht nur leisten, sondern auch<br />

zur Schau stellen wollen. Entsprechend subtil wurde<br />

der Begriff umschifft. Dann kam das Internet und mit<br />

ihm die Suchmaschinenoptimierung. Und siehe da –<br />

die Menschen suchten online nicht etwa adäquat nach<br />

Ausdrücken wie „kostbar“ oder „premium“ im Zusammenhang<br />

mit ihren Interessen. Sie googelten schlichtweg:<br />

Luxus.<br />

Schnell erfuhr der Begriff zugleich eine fast schon<br />

philosophische Unterwanderung. Luxus – ist das nicht<br />

auch die gemeinsame Zeit, die man mit seinen Lieben<br />

fernab aller Hektik verbringt? Werte und Normen, immaterielle<br />

Aspekte wie Gesundheit und Komfort – oder<br />

ein Synonym für Langlebigkeit, weil gebunden an ein<br />

gewisses Qualitätsversprechen?<br />

Luxus bewusst leben<br />

Heute lässt sich die Bezeichnung, auch innerhalb der<br />

Küchenbranche, ziemlich gut ergoogeln. Luxus ist gefragt.<br />

Von Marken wie Gaggenau wird das ganz bewusst<br />

genutzt: Das Unternehmen agiert als „Hersteller<br />

luxuriöser Kücheneinbaugeräte“. Das liege allerdings<br />

nicht allein am Preis, sagen Marco Tümmler, Geschäftsführer<br />

von Gaggenau Hausgeräte, und Karin Stengele,<br />

Marketingleiterin für Gaggenau Central Europe. Sondern?<br />

„Es hat auch viel mit Exklusivität und Emotionalität<br />

zu tun“, erklären die beiden im Gespräch. „Und<br />

natürlich mit einem gewissen Lifestyle. Man muss das<br />

Thema Luxus wirklich leben. In all seinen Facetten.“<br />

Evolutionärer Schritt<br />

Mit der bewussten Hinwendung zum Luxusbegriff<br />

strebt Gaggenau eine neue Markenpositionierung an,<br />

die das Profil des Geräteherstellers nochmals deutlich<br />

Foto: Gaggenau<br />

56 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Bei den Serien „Minimalistic“<br />

(Bild) und „Expressive“ verschmelzen<br />

die beiden bisherigen<br />

Bedienknebel zu einem Bedienring.<br />

Dieser wurde nach dem<br />

Goldenen Schnitt konzipiert.<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 57


Hausgeräte<br />

Foto: Gaggenau / Carolin Jacklin Photography Foto: Gaggenau<br />

Seit August 2018 verantwortet Marco<br />

Tümmler die Gaggenau Hausgeräte<br />

GmbH als Geschäftsführer. Nun übernahm<br />

er zusätzlich die Leitung für die<br />

Region Zentraleuropa.<br />

schärfen und sichtbar machen<br />

soll. Zugleich will sich das Unternehmen<br />

damit nicht nur vom gehobenen<br />

Küchen markt weiter absetzen,<br />

sondern auch von seinen<br />

Schwesternmarken bei der BSH.<br />

Vertriebsseitig wurde das bereits<br />

Anfang Juli verkündet: Zukünftig<br />

soll Gaggenau durch<br />

eine eigenständige Markenorganisation<br />

gesteuert werden, „um<br />

den spezifischen Anforderungen<br />

im High-End-Segment zu begegnen“.<br />

Während Siemens, Bosch,<br />

Neff und Constructa im Mehrmarken-Kanalvertrieb<br />

aufgehen,<br />

setzt Gaggenau noch stärker als<br />

bislang auf seine selektive Vermarktung.<br />

Auch das möglicherweise<br />

ein subtiles Statement, was<br />

Begehrlichkeit weckt: „Luxus ist<br />

eben nicht überall erhältlich und<br />

zugänglich“, sagt Karin Stengele.<br />

Und Marco Tümmler macht klar:<br />

„ Unser Anspruch ist, evolutionär<br />

einen großen Schritt zu machen<br />

und dennoch das Gesicht der Marke<br />

zu erhalten.“<br />

Neue „Corporate Architecture“<br />

Der Weg, den Münchner Gerätehersteller<br />

anstrebt, ist so spannend<br />

wie risikoreich. Er lebt von<br />

nie dagewesenen Innovationen,<br />

die Gaggenau übrigens schon<br />

jetzt für die anstehenden Herbstmessen<br />

in Ostwestfalen ankündigt<br />

– unter anderem im Segment<br />

für Weinklimageräte, das neben<br />

den beiden neuen Luxuskollektionen<br />

„Expressive“ und „Minimalistic“<br />

im house4kitchen im Vordergrund<br />

stehen soll.<br />

Viele Investitionen werden<br />

zudem nötig sein, um den Anspruch<br />

der Marke an sich selbst<br />

Karin Stengele leitet das Marketing sowie zu stemmen. Im kommenden Jahr<br />

die Presse­ und Öffentlichkeitsarbeit soll ein neuer Showroom in München<br />

entstehen, der an die frische<br />

von Gaggenau Deutschland seit vielen<br />

Jahren mit erfahrener Hand.<br />

„Corporate Architecture“ anknüpft<br />

und Gaggenau deutlich zentrierter<br />

in der Altstadt positioniert –<br />

in bester Lage und Gesellschaft. Gar nicht so einfach,<br />

wenn der exklusive Speckgürtel so begrenzt und die<br />

Mieten so hoch wie in Münchens Innenstadt sind.<br />

Apropos: Wie viel Markenluxus verträgt eigentlich<br />

die Gaggenau-Händlerstruktur in diesen Krisenzeiten,<br />

wie fördert das Unternehmen die Identifikation mit seiner<br />

Luxusphilosophie – und was haben Sternekoch<br />

Tohru Nakamura und der Tatort damit zu tun? Das erzählen<br />

uns Marco Tümmler und Karin Stengele. Um es<br />

mit den Worten des Luxusgeräteherstellers zu sagen:<br />

For those who know.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Gaggenau gilt schon jetzt als Luxushersteller<br />

im Einbaugeräte-Bereich. Inwiefern soll<br />

die Marke dennoch weiterentwickelt werden – und<br />

warum?<br />

Karin Stengele: Ich glaube, eine Marke muss sich permanent<br />

weiterentwickeln, weil sich ja auch alle Rahmenbedingungen<br />

am Markt ständig verändern. Wir<br />

wollten uns deshalb auf den Prüfstand stellen. Gerade<br />

im Luxussegment geht es ja viel um Details – nicht<br />

nur produktseitig, sondern auch im Außenauftritt. Die<br />

neuen Backofenserien setzen ein Statement, und das<br />

wollen und werden wir auch als Marke tun.<br />

Marco Tümmler: Unser Anspruch an die neuen Geräte<br />

war es, evolutionär einen großen Schritt zu machen,<br />

aber auch das Gesicht von Gaggenau zu erhalten.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Die zwei Bedienknebel der bisherigen<br />

Serien Vario 400 und 200 hatten aber schon einen<br />

großen Wiedererkennungswert.<br />

Marco Tümmler: Das werden wir auch mit dem neuen<br />

Bedienring wieder erwirken. Wir haben den Anspruch,<br />

dass ein Gaggenau-Backofen auch aus zwanzig Metern<br />

Entfernung erkennbar ist. Zum Beispiel, wenn er im<br />

Hintergrund beim „Tatort“ auftaucht. Unsere Backöfen<br />

erkennt man sofort – ohne, dass ein Logo sichtbar ist.<br />

Wenn das der Fall ist, dann hast du’s doch geschafft.<br />

Karin Stengele: Die neuen Produkte sollen uns jetzt<br />

auch über einen längeren Zeitraum tragen. Sie wurden<br />

ja allein schon über viele Jahre hinweg entwickelt. Dadurch<br />

müssen wir dem aktuellen Zeitgeist auch immer<br />

etwas voraus sein. Als Luxusmarke können wir ohnehin<br />

nicht Mainstream sein oder „everybody’s darling“.<br />

Im Gegenteil – da polarisiert man immer. Aber genau<br />

das weckt eben auch Begehrlichkeit.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Apropos Begehrlichkeit: Aktuell<br />

werden viele Gaggenau-Showrooms weltweit eröffnet,<br />

zuletzt unter anderem in Miami, Peking und Sydney.<br />

Karin Stengele: Dafür haben wir eine neue „Corporate<br />

Architecture“ entwickelt. Die lehnt sich an unsere bisherige<br />

Handschrift an, hat sich aber weiterentwickelt.<br />

Anders als im Münchner Showroom haben wir jetzt<br />

hellere Farben hinterlegt und ein neues Kooperationskonzept<br />

mit exklusiven Partnern. Alles ist wohnlicher<br />

gestaltet – weniger Produktpräsentation, mehr Lifestyle.<br />

Sie sollen Orte von Erleben und Begegnung sein<br />

und damit die zeitlose Eleganz von Gaggenau verkörpern.<br />

Marco Tümmler: 2026 wollen wir damit in die Münchner<br />

Innenstadt ziehen. Leider bietet der Altstadtring<br />

nur begrenzt Platz für exklusive Locations. Aber wir<br />

sind bereits in Verhandlungen. Das muss natürlich<br />

perfekt zu uns passen.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Gaggenau definiert sich als Luxusmarke.<br />

Wie macht sich das außerhalb vom Preis bemerkbar?<br />

Karin Stengele: Das hat zum einen etwas mit Exklusivität<br />

zu tun – Luxus ist eben nicht überall zugänglich<br />

und auch bei Gaggenau haben wir ja eine selektive Vermarktungsstrategie.<br />

Zum anderen sind Emotionen ein<br />

wichtiger Punkt. Man muss Luxus einfach in all seinen<br />

Facetten leben. Und natürlich hat das auch etwas<br />

58 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


SCHOTT CERAN ® matte line:<br />

Beste Qualität mit mattem Finish.<br />

Innovativ. Elegant. Beeindruckend matt.<br />

Die SCHOTT CERAN ® matte line.<br />

Mit tiefschwarzer Glaskeramik, herausragend brillanter<br />

Displaydarstellung und bis zu fünfmal weniger sichtbaren<br />

Kratzern werden die Ansprüche von Designliebhabern und<br />

Innovationsbegeisterten erfüllt. Die neue SCHOTT CERAN ®<br />

Kochfläche fügt sich nahtlos in die aktuellen Küchentrends<br />

ein und ist gleichzeitig zeitlos, ästhetisch und wie gewohnt<br />

hochwertig.


Hausgeräte<br />

mit Haptik, Qualität und Langlebigkeit zu tun. Wir geben<br />

damit das Versprechen ab, etwas ganz Besonderes<br />

anzubieten.<br />

Marco Tümmler: Materialität ist uns wirklich wichtig.<br />

Daran dürfen wir nie sparen. Das würde nicht nur<br />

unsere Kunden, sondern auch unsere Händler enttäuschen.<br />

Und die sind besonders wichtig für uns, weil wir<br />

nun mal nur über den Fachhandel vertrieben werden.<br />

Wir brauchen Fans unter unseren Händlern.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Wie viel Luxus verträgt die Branche<br />

denn in der aktuellen Krise?<br />

Marco Tümmler: Eigentlich gehören Krisen ja zum<br />

Auf und Ab dazu. Oftmals kam die Küche gut davon,<br />

aber dieses Mal haben wir schon zeitig bemerkt, dass<br />

es das Luxussegment auch betrifft. Die Kunden haben<br />

schlichtweg weniger Lust, sich etwas Neues zu gönnen<br />

– oder sie wägen ab, welche große Investition sie zuerst<br />

tätigen. Wir kennen lange Vorlaufzeiten aber aus unserem<br />

Tagesgeschäft. Daher werden wir nicht nervös,<br />

wenn wir mal ein paar Geräte weniger verkaufen. Das<br />

darf man auch nicht machen bei so einer Marke. Wichtig<br />

ist nur, dass es perspektivisch auch wieder bergauf<br />

geht – und das tut es ja. Insofern muss man das auch<br />

mal aussitzen können.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Also haben Sie nicht daran gedacht,<br />

den Launch der neuen Serien „Expressive“ und<br />

„Minimalistic“ zu verschieben?<br />

Marco Tümmler: Nein, nie. Diese positiven Impulse<br />

tun der Branche gut. Und in einer Zeit, in der alle auf<br />

den Preis eintrommeln, haben wir uns eben entschlossen,<br />

uns nach oben zu bewegen. Wichtig ist in dieser<br />

Phase, global gut aufgestellt zu sein und damit temporäre<br />

Schwächen von einem Markt mit einem anderen<br />

ausgleichen zu können. Und das gelingt uns gerade<br />

sehr gut bei Gaggenau.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Wie sieht es denn auf dem Weltmarkt<br />

aus?<br />

Marco Tümmler: Vor allem Asien und Nordamerika<br />

laufen aktuell überdurchschnittlich gut. Da bedienen<br />

wir überwiegend das Projektgeschäft, während unser<br />

Geschäft in Deutschland nahezu komplett über den<br />

klassischen Küchenfachhandel läuft.<br />

Karin Stengele: Wenn man auf den dortigen Märkten<br />

unsere Zielgruppe analysiert, also die sogenannten<br />

„High Networth Individuals“, die mehr als eine Million<br />

Dollar liquide Mittel haben, dann ist das Potenzial dort<br />

wirklich riesig. Wir schauen uns natürlich auch anderweitig<br />

um. Indien ist beispielsweise ein sehr vielversprechender<br />

Markt für die Zukunft.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Warum wird Gaggenau nun hierzulande<br />

aus der bisherigen Vertriebsstruktur der BSH gelöst?<br />

Marco Tümmler: Das müssen wir tun, um unserem Luxusanspruch<br />

gerecht zu werden. Dafür brauchen wir<br />

jetzt und künftig umso mehr Mitarbeiter im Vertrieb,<br />

die sich ausschließlich auf Gaggenau konzentrieren<br />

und sich um diese Marke kümmern können. Da geht<br />

es nicht nur ums Produkt, sondern um viel mehr – Designtrends,<br />

Architektur, Kulinarik, Winzer. Und man<br />

sollte auch andere Interior-Marken kennen, die ebenfalls<br />

im Luxussegment etabliert sind, zum Beispiel<br />

Occhio, Walter Knoll oder Thonet. Als Vertriebsmensch<br />

bist du immer ein Kümmerer, aber bei Gaggenau musst<br />

du zusätzlich zur Technik auch über den Lifestyle Bescheid<br />

wissen. Das erwarten unsere Händler.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Stichwort „wissen“ – der Satz „For<br />

those who know“ prägt die derzeitigen Mar ken kampagnen<br />

von Gaggenau. Wer genau ist denn die Zielgruppe?<br />

Karin Stengele: Wir haben zwei Zielgruppen definiert;<br />

die „Cultural Connaisseurs“ und die „Mighty<br />

Connectors“. Ein „Cultural Connaisseur“ eignet sich<br />

beispielsweise ganz tiefes Fachwissen an in einem<br />

Bereich – hinsichtlich Kulinarik, Design, Architektur<br />

oder auch Kunst. Und das verbindet ihn auch mit<br />

Gaggenau, weil wir ja – trotz aller Markenbekanntheit<br />

– viel weniger präsent sind als ein Marktführer. Wir<br />

möchten künftig aber zugleich eine jüngere Zielgruppe<br />

ansprechen, weil wir merken, dass heute deutlich<br />

früher ein Interesse im Leben der Menschen an Luxus<br />

besteht, als das noch vor Jahren der Fall war. Die Leute<br />

kommen über Start-Ups schneller zu einem Vermögen.<br />

Oder weil sie erben. Und sie haben eine große Affinität<br />

zu Marken.<br />

Marco Tümmler: Diesen Zielgruppen muss man produktseitig<br />

schon etwas bieten. In Löhne präsentieren<br />

wir unsere neuen Kältegeräte der Serie Expressive. Damit<br />

verlassen wir auch die bisherige Klassifizierung<br />

der Serien Vario 400 und 200, weil das unterschwellig<br />

immer eine Wertung mit sich gebracht hat. Die neuen<br />

Backöfen sind aber komplett gleich – nur eben mit und<br />

ohne Rahmen. Skulptural oder minimalistisch. Und so<br />

wird das bei den Kühlschränken ebenfalls sein. Die<br />

wirken sogar eher wie ein Möbelstück.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Wie wird die noch exklusivere Markenpositionierung<br />

von Gaggenau im Handel gespielt?<br />

Marco Tümmler: Wir hatten dieses Jahr bereits eine<br />

große Trainingsoffensive laufen und haben 160 Händlerinnen<br />

und Händler an unserem französischen Produktionsstandort<br />

in Lipsheim geschult. Da ging es<br />

auch viel um Luxusvermarktung, um Emotionen und<br />

Verkaufspsychologie im Beratungsgespräch. Zugleich<br />

haben unsere Partner gesehen, wie viel Handarbeit<br />

noch in der Produktion unserer Geräte steckt. Diese<br />

Trainings werden wir fortsetzen, unter anderem auch<br />

am Standort Löhne für den Norden. Und dann gibt es<br />

natürlich noch regionale Genussevents, die wir mit unseren<br />

Handelspartnern gemeinsam umsetzen.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Euer Markenbotschafter ist Tohru<br />

Nakamura, der erst kürzlich seinen 3. Michelin-Stern<br />

erkocht hat.<br />

Karin Stengele: Wir freuen uns sehr für ihn. Und wir<br />

haben immer daran geglaubt! Tatsächlich begleiten<br />

wir Tohru Nakamura schon seit seinem ersten Stern.<br />

Er passt sehr gut zu unserer Markenphilosophie, weil<br />

Gaggenau ja seit jeher Innovationen aus dem Profibereich<br />

auf die private Küche übertragen hat.<br />

Susanne Maerzke<br />

60 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Foto: Biermann<br />

Fabian Quandt.<br />

Vogt stärkt Marktpräsenz<br />

Seit 1. August <strong>2025</strong> gehört Fabian Quandt zum Führungsteam von Vogt. Der Branchenkenner mit<br />

langjähriger Wesco- und Elco-Erfahrung übernimmt als Key Account Manager die Verantwortung<br />

für die Küchenmöbelhersteller. Mit der Verpflichtung von Quandt stellt das Unternehmen<br />

die Weichen für eine gezielte Weiterentwicklung im Zubehörgeschäft. Der 59-Jährige berichtet<br />

direkt an die Geschäftsführung und verantwortet künftig die Akquise sowie die Betreuung der<br />

Küchenmöbelhersteller. Parallel fließt seine langjährige Erfahrung in das Produktmanagement<br />

für Abfallsammler- und Sortiersysteme ein. „Mit Fabian Quandt kommt ein ausgezeichneter Kenner<br />

der Zubehörbranche und langjähriger Spezialist mit Stationen unter anderem bei Wesco und<br />

Elco zu uns“, betont Geschäftsführer Mathias Meloh. Die Kombination aus Vertriebskompetenz<br />

und Produktkenntnis soll Synergien schaffen und die Positionierung von Vogt im Markt weiter<br />

stärken. Besonderes Augenmerk liegt dabei auf der Abfallsammler-Eigen marke „ Concepto“.<br />

Der Zubehörspezialist beabsichtigt, das Sortiment gezielt auszubauen und die Marktpräsenz<br />

der Marke zu schärfen. Zeitgleich übernimmt Vogt den Exklusivvertrieb der von der Durotherm<br />

Solution GmbH im Schwarzwald gefertigten Abfallsammler.<br />

Mehr Kapazität auf Standardbreite<br />

Mit der „Space Master Series“ bringt Midea eine Kühl-/Gefrierkombination<br />

auf den Markt, die bei nur 60 cm Breite bis zu 442 Liter Nutzinhalt<br />

bietet. Das sind laut Hersteller rund 64 Liter mehr als vergleichbare<br />

Geräte. Möglich machen dies das „CompactCore“-Design<br />

mit verkleinerten Technikkomponenten und die „Slim-Foam“-Isolierung,<br />

die schlankere Wände bei gleicher Dämmleistung erlaubt.<br />

Flexible Innenlösungen wie der halb einschiebbare „Infinite Shelf“,<br />

kombinierbare Gefrierfächer („Flip Tray“) und höhenverstellbare<br />

„Infinite Door Bins“ schaffen Ordnung und erleichtern den Zugriff.<br />

Auf der area30 präsentiert der Hersteller zudem drei neue Design<br />

linien für den Einbau. Die „Essence Series“ setzt auf Edelstahl,<br />

schwarzes Glas und hellgraue Bedienelemente. Die „Inspire Series“<br />

kombiniert schwarz glänzendes Glas, dunkles Metall und matte Bedienelemente<br />

in Dunkelgrau mit weißen LED-Anzeigen. Die „Delight<br />

Series“ nutzt dunkle Oberflächen und „Easy-Touch“-Displays mit<br />

weißer LED-Beleuchtung. Sie verbindet ein reduziertes Design mit<br />

erweiterter Funktionalität.<br />

Foto: Midea<br />

Midea zeigt neue Kühlgeräte mit gesteigertem Lager volumen.<br />

| INSPIRE <strong>2025</strong><br />

Erleben Sie Küppersbusch auf zwei<br />

großen Bühnen: erstmals auf der<br />

IFA Berlin · Halle 5.1<br />

und wie gewohnt auf der<br />

Küchenmeile · Gut Böckel.<br />

Zwei Begegnungen, ein Versprechen:<br />

Inspire.


Hausgeräte<br />

Anders als andere<br />

Bunte Farben, markante Radien und eine unverwechselbare Designsprache:<br />

Smeg macht im Produktdesign viele Dinge anders als andere. Mit Deutschland-<br />

Chef Uwe Blanarsch-Simon und Marketing-Leiterin Mirjam Jentschke sprachen<br />

wir über Nischenstrategie, was Klein- und Einbaugeräte miteinander zu tun<br />

haben – und welches Händler-Mindset besonders gut zur Marke passt.<br />

Uwe Blanarsch-Simon, Geschäftsführer<br />

von Smeg Deutschland und<br />

Österreich, im Showroom auf Gut<br />

Böckel mit einer Neuheit aus dem<br />

Jahr 2024: dem Retro-Kühlgerät der<br />

Serie „FAB 28“ in „Sea Salt Green“.<br />

Foto: Smeg<br />

62 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Foto: Smeg<br />

Die Designlinie<br />

„Viktoria“ (hier in<br />

Edelstahl) zeigt<br />

die aufeinander<br />

abgestimmte Formensprache<br />

der<br />

Smeg-Gerätewelt.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Herr Blanarsch-Simon, wenn ein<br />

Küchenspezialist heute den Namen Smeg hört: Woran<br />

denkt er oder sie vermutlich?<br />

Uwe Blanarsch-Simon: Wahrscheinlich an Range<br />

Cooker, Landhausküchen und Gasherde. Das war unser<br />

Einstieg in Deutschland. Das sitzt tief im Gedächtnis.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Und woran sollte er – oder sie – im<br />

besten Fall denken?<br />

Uwe Blanarsch-Simon: Dass Smeg heute viel mehr ist<br />

als Range Cooker und Gas. Wir sind eine echte Alternative<br />

zum Einheitslook des Massengeschäfts mit einer<br />

Produktion aus dem Herzen Europas. Mit eigenständigem<br />

Design und einer Technik auf Augenhöhe. Ehrlich<br />

gesagt: Wir können kochen, und zwar richtig gut.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Wo stehen Sie gerade zwischen Erinnerungskultur<br />

und Realitäts-Check?<br />

Uwe Blanarsch-Simon: Wir sind noch nicht am Ziel, aber<br />

auf einem guten Weg. So ein Markenwandel dauert. Es<br />

liegt an uns, immer wieder zu verdeutlichen: Der Handel<br />

macht mit uns ein gutes Geschäft. Wir bieten Nischenprodukte<br />

mit fairen Margen, weit weg vom rabattschweren<br />

Massenmarkt. Wer mit uns arbeitet, kann sich klar<br />

abgrenzen und im Wettbewerbsumfeld differenzieren.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Welchen Fehler könnten sie begehen,<br />

um dieses Ziel zu gefährden?<br />

Uwe Blanarsch-Simon: Wenn wir unsere DNA aufgeben.<br />

Wenn wir anderen Marktbegleitern hinterherlaufen<br />

und Designs kopieren. Das wäre fatal. Unsere<br />

Stärke liegt darin, unser eigenes Design behutsam<br />

weiterzuentwickeln. Evolution statt Revolution. Mit<br />

neuen Farben, nachhaltigen, sortenreinen Materialien,<br />

die uns in der Produktentwicklung besonders wichtig<br />

sind, und einer klaren Designsprache.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Farbe scheint bei Smeg eine besondere<br />

Rolle zu spielen.<br />

Uwe Blanarsch-Simon: Absolut. Wir sind oft schneller<br />

bei Trendfarben als andere und haben ein gutes Gespür<br />

für Farbtöne, die ankommen. Auch wenn sich im<br />

Einbaugerätebereich natürlich viel um Schwarz dreht.<br />

Dazu unsere charakteristischen Radien, die sich bei<br />

unseren Retro-Kühlschränken der ‚FAB‘-Linie und den<br />

Kleingeräten ebenso wiederfinden wie bei den Einbaugeräten.<br />

Das schafft eine harmonische Einheit und die<br />

erwähnte unverwechselbare Designsprache.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Die Retro-Kühlschränke und Kleingeräte<br />

sind für viele Kunden so etwas wie Kultobjekte.<br />

Hilft das auch bei Einbaugeräten?<br />

Uwe Blanarsch-Simon: Sehr sogar. Unsere Kleingeräte<br />

und farbigen Kühlschränke haben hohe Bekanntheit,<br />

gerade bei jungen Kunden. Mit unseren<br />

Breakfast-Sets sind wir in den oberen Preisklassen<br />

Marktführer. Das wirkt sich positiv aus: Wer<br />

mit einem Toaster oder Wasserkocher von Smeg anfängt,<br />

schaut sich auch unsere Standkühlschränke<br />

an und später vielleicht unsere Einbaugeräte. So können<br />

Kunden in eine komplett ausgestattete Smeg-Küche<br />

hineinwachsen. Außerdem haben wir mehr als<br />

ein attraktives Design zu bieten. Nehmen Sie allein<br />

den Pizzastein im Backofen. Das haben andere Hersteller<br />

auch, aber der Pizzastein von Smeg ist durch<br />

seine Form und Beschaffenheit direkt auf das jeweilige<br />

Gerät abgestimmt. Das ermöglicht eine besonders<br />

gleichmäßige Hitzeabgabe und führt schließlich<br />

zu einem besonders knusprigen Pizzaboden. Wir haben<br />

inzwischen unter Fachhändlern eine Fangemeinde,<br />

die nicht nur vom Kleingerät kommend positive<br />

Erfahrungen mit unseren Geräten hat, sondern auch<br />

aktiv auf Smeg hinberät.<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 63


Hausgeräte<br />

Zur Küchenmeile <strong>2025</strong> präsentiert Smeg den „FAB 28“<br />

in der neuen Trendfarbe „Storm Blue“.<br />

Foto: Smeg<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Gibt<br />

es weitere technische<br />

Kompetenzfelder, wo Sie<br />

sagen: Das kann Smeg<br />

besonders gut?<br />

Uwe Blanarsch-Simon:<br />

Am Ende zählt die Freude<br />

der Nutzer an der Gerätebedienung<br />

und dem<br />

Ergebnis. Dabei ist es<br />

besonders wichtig, dass<br />

alle Beheizungsarten<br />

miteinander harmonieren<br />

– um mal bei den<br />

Backöfen als Beispiel zu<br />

bleiben. Die Kombination<br />

von Dampf und klassischen<br />

Beheizungsarten<br />

ist dabei sicherlich<br />

eine unserer Kernkompetenzen.<br />

Damit haben<br />

wir früh begonnen. Erst<br />

mit Dampfgarern, dann<br />

mit Dampfbacköfen für<br />

die 45er- und dann für die 60er-Nische. Das Ergebnis<br />

sind sehr präzise Garprogramme, die den Alltag erleichtern<br />

und für richtig gute Ergebnisse sorgen.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Sie sprachen von einer Fan-Gemeinde<br />

im Handel. Was macht einen Handelskunden zum<br />

Fan?<br />

Uwe Blanarsch-Simon: Das können subjektiv ganz<br />

unterschiedliche Aspekte sein. Unsere stetigen Produktneuheiten,<br />

technologische Weiterentwicklungen,<br />

die wahrnehmbare Qualität unserer Produkte, die sich<br />

stetig verbessert. Dazu unser eigenständiges Design<br />

und verlässliche Logistik. Unser Außendienst ist nah<br />

dran am Kunden. Händler wissen: Mit Smeg haben sie<br />

etwas Besonderes im Portfolio.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Welcher Händlertyp passt besonders<br />

gut zur Marke Smeg?<br />

Uwe Blanarsch-Simon: Wir sind für alle offen und<br />

schließen niemanden aus. Besonders gut passt es mit<br />

Händlern, die Planungserfahrung haben, nicht so sehr<br />

in Schubladen denken und Spaß daran haben, individuelle<br />

Lösungen umzusetzen. Wer Lust auf Design-<br />

Statements hat und offen für neue Ideen ist, passt sehr<br />

gut zu uns.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Wie groß ist Ihr Händlernetz heute?<br />

Uwe Blanarsch-Simon: Im Möbelfachhandel erreichen<br />

wir rund 80 Prozent, im Küchenfachhandel arbeiten<br />

wir mit etwa 250 aktiven Händlern. Damit sind wir<br />

bundesweit gut aufgestellt.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Mit „Unbore your kitchen“ haben Sie<br />

einen auffälligen Claim platziert. Frau Jentschke, was<br />

steckt dahinter?<br />

Mirjam Jentschke: Wir wollen zeigen, dass Küchen<br />

Spaß machen und individuell sein dürfen. Keine starre<br />

Standardoptik, sondern Geräte, die Akzente setzen.<br />

Deshalb keine große klassische Kampagne, sondern<br />

wir leben das Motto in der gesamten Kommunikation<br />

zum Fachhandel und zu Endkunden. Beides muss<br />

zusammenpassen: klassische Händlerkommunikation<br />

hier, emotionales Storytelling für Endkunden da. Dabei<br />

betonen wir stets das Zusammenspiel der Gerätesortimente,<br />

dass wir nicht nur Kühlschränke haben, nicht<br />

nur Kleingeräte und nicht nur Einbaugeräte, sondern<br />

dass alles zusammenpasst.<br />

Uwe Blanarsch-Simon: Genau. Der Händler muss<br />

wissen: Mit Smeg verkauft er Technik, die zuverlässig<br />

funktioniert und auch Ertrag bringt. Dafür haben<br />

wir die Anregungen von Handelspartnern aufgenommen,<br />

unser Sortiment gestrafft und Designlinien auf<br />

Zielgruppen abgestimmt. Die Nutzer unserer Produkte<br />

wiederum sollen spüren können: Ich kaufe etwas Besonderes.<br />

Diese Balance ist anspruchsvoll, aber sie<br />

macht uns als Marke aus.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Vertrieb und Service: Wie sind Sie<br />

da aufgestellt?<br />

Uwe Blanarsch-Simon: Wir haben Key-Account-Manager<br />

für Verbandskunden und einen bundesweiten Außendienst<br />

für den Möbel- und Küchenfachhandel mit 17<br />

Kollegen. Dazu kommen sieben im Innendienst. In Österreich<br />

haben wir die direkte Marktbearbeitung gerade<br />

mit einem neuen Kollegen für den Westen und Osten<br />

begonnen.<br />

Unsere Logistik für Deutschland und Österreich<br />

läuft über einen langjährigen Provider-Partner mit<br />

einem Hauptlager in München und weiteren Standorten.<br />

Ergänzt vom Zentrallager in Norditalien, das auch<br />

nur etwa vier Lkw-Stunden von München entfernt ist.<br />

Das garantiert schnelle und zuverlässige Lieferungen<br />

bis in den ländlichen Raum.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Und der Kundendienst?<br />

Uwe Blanarsch-Simon: Wir haben eigene Techniker,<br />

die Schulungen durchführen, und langjährige Servicepartner.<br />

Wichtig ist uns, dass jedes Ticket am selben<br />

Tag bearbeitet wird. Das ist in der Branche nicht selbstverständlich.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Lassen Sie uns noch über Kaffee reden<br />

und über La Pavoni. Wie fügt sich diese Marke in<br />

die Smeg-Strategie ein?<br />

Uwe Blanarsch-Simon: La Pavoni ist eine Traditionsmarke<br />

für Siebträger- und Handhebelmaschinen. Sie<br />

gehört demselben Eigentümer, ist aber eigenständig<br />

aufgestellt, unter anderem mit einem eigenen Geschäftsführer.<br />

Für Deutschland stellen wir den Vertrieb<br />

gerade neu auf und planen einen Re-Start. Manuelles<br />

Kaffeebrühen liegt im Trend. Das ist für uns ein spannendes<br />

Feld und passt zu unserem Markenanspruch.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Und der Smeg-Store in München –<br />

welche Rolle spielt der?<br />

Mirjam Jentschke: Das ist ein Erlebnisort. Da kommen<br />

Menschen hin, die gezielt Smeg suchen und oft auch<br />

schon wissen, dass sie Smeg kaufen wollen. Ob Beratung,<br />

Kauf oder Ersatzteile: Der Store zeigt die Marke<br />

in ihrer ganzen Breite, vom Toaster bis zum Einbaugerät.<br />

Gleichzeitig bekommen wir dort direktes Feedback<br />

von Endkunden, und das ist sehr wertvoll.<br />

64 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Sie beide kommen aus Konzernstrukturen.<br />

Wie fühlt sich im Vergleich dazu die Arbeit<br />

in einem Familienunternehmen an?<br />

Mirjam Jentschke: Flexibel, persönlich und leidenschaftlich.<br />

Entscheidungen gehen schneller, und<br />

man merkt die Begeisterung für Design und Produkt.<br />

Uwe Blanarsch-Simon: Konzern und Familienunternehmen<br />

– das hat beides Vorteile und Herausforderungen.<br />

Aber ich kann positiv sagen: Der Eigentümer<br />

ist nah dran, denkt unternehmerisch und gibt<br />

uns Freiraum für schnelle Entscheidungen. Das<br />

macht wirklich Spaß.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Wenn wir in fünf Jahren in dieser<br />

Runde wieder zusammensitzen – was würden Sie<br />

dann gern sagen können?<br />

Mirjam Jentschke: Dass wir unsere Community weiter<br />

ausgebaut haben und Begeisterung und Markenliebe<br />

wecken: bei jungen Zielgruppen und bei Kunden,<br />

die uns schon lange begleiten.<br />

Uwe Blanarsch-Simon: Mal ganz prägnant formuliert:<br />

Dass Smeg ein stabiler Umsatzträger für den<br />

Fachhandel und das Unternehmen ist. Profitabel,<br />

nachhaltig und verlässlich.<br />

Zur Person<br />

Uwe Blanarsch-Simon verantwortet seit April 2024 die Gesamtaktivitäten des italienischen<br />

Premiumherstellers Smeg in Deutschland und Österreich. Das umfasst<br />

neben der Hausgerätesparte mit Klein- und Großgeräten auch Smeg Professional<br />

mit Lösungen für die Gastronomie sowie den Bereich Instruments für medizinische<br />

Anwendungen. Vor seinem Wechsel zu Smeg war Uwe Blanarsch-Simon<br />

mehr als zwei Jahrzehnte bei der BSH Home Appliances Group tätig, davon viele<br />

Jahre in leitenden Positionen im Produktmanagement, Marketing und Vertrieb.<br />

Mehrjährige Auslandseinsätze führten ihn nach Nordamerika und Südostasien.<br />

Auch Marketingexpertin Dr. Mirjam Jentschke (Foto) war in einer beruflichen<br />

Station vor ihrem Wechsel zu Smeg für die BSH tätig, wo sie das globale Marketing<br />

der Marke Siemens verantwortete. Seit Januar 2024 ist sie nun für die Markenauftritte<br />

aller Produktsparten<br />

des italienischen Familienunternehmens<br />

in Deutschland<br />

und Österreich zuständig<br />

und verantwortet<br />

den B2C-Vertrieb. Unmittelbar<br />

davor beriet sie<br />

mit ihrer eigenen Agentur<br />

namhafte B2C- und<br />

B2B-Marken in der strategischen<br />

Markenführung.<br />

Foto: Smeg<br />

Das Gespräch führte Dirk Biermann<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 65


Messe<br />

Den Unterschied erleben<br />

Mit dem Motto „making the difference“ lädt Rotpunkt Küchen vom 20. bis 26. September<br />

<strong>2025</strong> zur Hausausstellung an den Firmensitz nach Bünde. Gezeigt wird nicht<br />

einfach eine neue Kollektion mit einem Nebeneinander von Neuheiten, sondern ein<br />

systemischer Ansatz, der Produktvielfalt zu einem planbaren Bau kasten für individuelle<br />

Küchenlösungen formt. Fachhandelspartner profitieren von einem variantenreichen<br />

Standard, budgetflexiblen Konzepten und einer Formensprache, die in vielen<br />

Küchenwelten funktioniert. Und von weiteren Optionen, um sich im regionalen<br />

Umfeld differenziert zu positionieren. Endkunden erleben zeitgemäße Wohnlichkeit<br />

mit Langzeitwirkung jenseits flüchtiger Trends.<br />

Im Mittelpunkt steht in diesem Jahr die programmübergreifende Durchgängigkeit<br />

von Materialien und Dekoren. Sie bringt mehr als optische Stringenz: Sie stärkt<br />

die gestalterische Freiheit, macht Komplexität beherrschbar und eröffnet neue Spielräume<br />

für Lösungen, die sowohl ästhetisch als auch wirtschaftlich überzeugen. „Wir<br />

liefern nicht nur Trends, wir liefern Zukunft“, sagt Sven Herden, Geschäftsführer<br />

Vertrieb und Marketing bei Rotpunkt Küchen. Die diesjährige Ausstellung soll genau<br />

das spürbar machen. Dafür steht „making the difference“.<br />

Die Hausausstellung in Bünde (Ladestraße 52) ist täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet.<br />

Der Fachhandel ist eingeladen, sich vor Ort ein persönliches Bild von den Möglichkeiten<br />

der Kollektion 2026 zu machen – auch kurzfristig und spontan. Anmeldungen<br />

sind aber ebenfalls möglich unter info@rotpunktkuechen.de.<br />

„Wir bringen den Standard auf ein neues Level“, sagt<br />

Sven Herden, Geschäftsführer Vertrieb und Marketing<br />

bei Rotpunkt Küchen, mit Blick auf die Hausmesse<br />

<strong>2025</strong> im September.<br />

Foto: Rotpunkt Küchen<br />

Foto: Nolte Küchen<br />

Funktionierendes neu denken<br />

„new. better. more.“ – unter diesem Messemotto<br />

präsentiert Nolte Küchen in Löhne<br />

neue Gestaltungsspielräume für die<br />

Küchenplanung. Im Mittelpunkt steht die<br />

Front „Evora Lack“ mit einem filigranen<br />

10-mm-Rahmen, erhältlich in allen Farben<br />

des Mattlackkonzepts. Dieses wird<br />

um die Töne „Kaschmir softmatt“ und<br />

„Greige softmatt“ erweitert. Ab 2026 umfasst<br />

das Konzept sechs Trägerfronten<br />

mit insgesamt 20 harmonisch kombinierbaren<br />

Mattlackfarben. Passend dazu sind<br />

die Farben auch als Wandfarbe in der<br />

„Schöner Wohnen“-Kollektion verfügbar,<br />

Die schmale 10-mm-Rahmenfront<br />

„Evora Lack“ in der neuen Mattlackfarbe<br />

„Greige softmatt“. Hier in Kombination<br />

mit „Manhattan Walnuss“.<br />

was eine ganzheitliche Abstimmung von<br />

Fronten und Raumgestaltung ermöglicht.<br />

Neben diesem Designakzent zeigt<br />

Nolte Küchen zahlreiche Sortimentserweiterungen<br />

bei Materialien, Dekoren<br />

und technischen Details. Ziel ist es, individuelle<br />

Planungslösungen mit mehr<br />

Funktionalität und Stil zu verbinden.<br />

„Der Erfolg eines Unternehmens beruht<br />

nicht allein auf Innovation, sondern auf<br />

der Fähigkeit, Funktionierendes immer<br />

wieder neu zu denken und besser zu machen.<br />

Unser diesjähriges Motto bringt<br />

diesen Anspruch auf den Punkt“, sagt Geschäftsführer<br />

Heiko Maibach. Somit stehen<br />

bei Nolte Küchen und nolteneo nicht<br />

nur Neuheiten im Fokus, sondern auch<br />

gezielte Weiterentwicklungen bewährter<br />

Lösungen. „Sie sind das Ergebnis eines<br />

kreativen Prozesses, in dem wir das Vertraute<br />

bewusst hinterfragt haben“, so<br />

Maibach.<br />

Die Hausmesse öffnet vom 20. bis 26.<br />

September täglich ab 9 Uhr. Traditionell<br />

lädt Nolte Küchen seine Geschäftspartner<br />

an den Abenden von Samstag und Dienstag<br />

zum fachlichen Austausch in entspann<br />

ter Atmosphäre ein.<br />

66 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


„Kentro“ in 90 cm<br />

Auf der Fachmesse area30 präsentiert<br />

systemceram gleich mehrere Produktneuheiten<br />

für den Wasserplatz in<br />

der Küche. Im Mittelpunkt stehen zwei<br />

neue Spülenmodelle und Ergänzungen<br />

im Armaturensortiment. So erweitert<br />

der Hersteller mit der „Kentro 90“ die<br />

im Vorjahr eingeführte Designlinie. Das<br />

Einzelbecken bietet mit 86 Zentimetern<br />

Innenmaß viel Platz für sperriges Spülgut<br />

und umfangreiche Vorbereitungsarbeiten.<br />

Die von Hans Winkler Design<br />

entwickelte Produktfamilie, zu der auch<br />

die „Kentro 60“ gehört, passt sowohl in<br />

puristische, nordisch-skandinavische<br />

Küchen als auch in moderne Landhausplanungen.<br />

Kennzeichnend für den<br />

klassischen Spülstein in moderner Formensprache<br />

sind die hochgezogenen<br />

Seitenwangen, die mittig platzierte Armatur<br />

auf der hinteren Funktionsbank<br />

und die leicht nach innen geneigte Trogschürze<br />

für einen ergonomisch güns tigen<br />

Zugang.<br />

Qualitätskeramik kompakt<br />

Mit der neuen „Solva 80“ stellt das<br />

Wester wälder Familienunternehmen<br />

den Einstieg in seine Feinsteinzeugwelt<br />

neu auf. Die kompakte Spüle ist reversibel<br />

einbaubar, für den 50er-Spülenschrank<br />

geeignet und in vier umsatzstarken<br />

Keramikfarben erhältlich.<br />

Klare Linien und reinigungsfreundliche<br />

Beckenradien stehen für Funktionalität<br />

im Küchenalltag. „Mit der ‚Solva‘<br />

sprechen wir auch Handelspartner an,<br />

für die es im Küchenverkauf noch intensiver<br />

als ohnehin auf Einfachheit,<br />

Schnelligkeit und Effizienz ankommt“,<br />

sagt Kevin Göbel, geschäftsführender<br />

Gesellschafter von systemceram.<br />

Armaturen mit neuen Oberflächen<br />

Abgerundet wird der Messeauftritt<br />

durch Armaturen im Kupferfinish sowie<br />

die massive Edelstahl-Armatur<br />

„Skiva“ mit L-Auslauf, optional mit ausziehbarer<br />

Brause.<br />

Foto: systemceram<br />

„Kentro 90“: großzügiges Becken im klaren Design.<br />

Passt in die moderne Landhausküche ebenso wie<br />

zum puristischen Einrichtungsstil. Keramikfarbe:<br />

Schiefer. Armatur: „Move“ in Edelstahlfinish.<br />

alpinova.at<br />

DIE NACHHALTIGE WELTNEUHEIT<br />

FÜR ARBEITSPLATTEN UND<br />

KÜCHENINSELN<br />

LEISTBARE EXZELLENZ MIT NACHHALTIGER ELEGANZ<br />

Mit dem weltweit ersten Re-Stoning Material für Arbeitsflächen und<br />

Küchenfronten (besteht zu 90% aus zerkleinertem Naturstein und/oder<br />

Feldspat) wird Ihre Küche zum stylischen Statement – sanft zur Natur,<br />

fair zum Preis. Alpinova Kücheninseln sind bereits ab 12.000 Euro* erhältlich.<br />

Alpinova exklusiv by STRASSER.<br />

* UVP, ausgenommen E-Geräte, Armatur und Spüle


Messe<br />

Foto: Schüller<br />

Sanfte Radien und funktionale Details prägen die Neuheiten von Schüller zur Küchenmeile <strong>2025</strong>. Im house4kitchen zeigt das Unternehmen seine Kollektion<br />

2026 – mit runden Wangen, fließenden Übergängen und einem Barboard, das gleichermaßen Stauraum, Ablagefläche und Treffpunkt ist.<br />

Neue Leichtigkeit<br />

Die Kollektion 2026 von Schüller führt den aktuellen Trend zu<br />

weichen Linien und sanften Farbtönen fort. Neue Wangenseiten<br />

mit sanften Radien setzen wohnliche Akzente und lösen die<br />

Strenge klassischer Linien auf. Das neue Barboard mit runden<br />

Ecken ergänzt dieses Konzept. Es bricht die Fläche bewusst auf<br />

und schafft Leichtigkeit. Dabei versteht sich das Barboard nicht<br />

nur als Gestaltungselement, sondern auch als praktische Ablage.<br />

Kochbuch, Smartphone oder Gewürze sind jederzeit griffbereit,<br />

ohne im Arbeitsprozess zu stören. „Kochen auf neuem<br />

Level“ lautet das Motto, verstanden als Verbindung von Ergonomie,<br />

Struktur und wohnlicher Atmosphäre. Mit zunehmender<br />

Offenheit der Grundrisse verschiebt sich die Rolle der Küche<br />

weiter ins Zentrum des Wohnens. Hier fügt sich das neue Barboard<br />

nahtlos ein: Tagsüber funktionaler Helfer, abends eine<br />

kleine Bühne für Gespräche im privaten Kreis. So verbindet<br />

die Kollektion Alltagstauglichkeit mit dem Wunsch nach emotionaler<br />

Qualität.<br />

Sanfte Farben<br />

Die Premiummarke next125 setzt im Rahmen ihres zweijährigen<br />

Produktzyklus auf eine ausgewogene Weiterentwicklung<br />

des Produktportfolios. Im house4kitchen wurden die neuen<br />

Frontfarben Sandgrau sowie Sepia- und Kaschmirbraun ebenso<br />

wie bewährte Produkte der aktuellen Collection gezeigt.<br />

Foto: Schüller<br />

Sanfte Erdtöne vermitteln<br />

Ruhe und Geborgenheit.<br />

68 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Foto: Sachsenküchen<br />

Neben der trendgerechten Dekor- und Oberflächenauswahl legt Sachsenküchen großen Wert auf<br />

die Beschlagtechnik.<br />

Keine Grenzen<br />

Sachsenküchen bleibt seinem Anspruch<br />

treu, Planern größtmögliche Gestaltungsfreiheit<br />

zu bieten. Zur Küchenmeile <strong>2025</strong> ergänzt<br />

der Hersteller aus Dippoldiswalde das<br />

Sortiment um Premium-Beschlaglösungen<br />

der „Hawa Concepta III“-Familie. Diese eignen<br />

sich für ein- und doppelflügelige Drehund<br />

Falt-Einschiebetüren, die sich platzsparend<br />

in seitliche Taschen zurückziehen.<br />

Geöffnet stehen die Fronten nicht im Weg,<br />

geschlossen verbergen sie ganze Möbelzeilen<br />

flächenbündig. „Die aktuelle Beschlaggeneration<br />

setzt planerischen Ideen keine<br />

Grenzen“, betont Geschäftsführer Elko Beeg.<br />

Umsetzbar sind ein-, zwei- oder mehrtürige<br />

Lösungen, raumhoch oder als Aufsatzschrank,<br />

mit Griff oder grifflos. Sachsenküchen<br />

nutzt die Technik im Höhenbereich<br />

1950 bis 2500 mm und Planungsbreiten von<br />

600 bis 2400 mm – je nach Entwurf einzeln<br />

oder kombiniert. „Push-to-open“-Funktionen,<br />

ergonomische Bewegungsunterstützung und integrierte Schließdämpfung sorgen für leichtgängige, leise Bewegungen. Magnete<br />

führen die Türen spielfrei in ihre Tasche, logische Einstellpunkte erleichtern die Justage. Damit erweitert Sachsenküchen die Möglichkeiten<br />

für klare, aufgeräumte Küchen architekturen, die sich flexibel öffnen oder verbergen lassen.


Messe<br />

Foto: SCHOTT<br />

Die neueste Innovation von<br />

SCHOTT CERAN © : im modernen<br />

Matt-Design und deutlich<br />

weniger empfindlich gegenüber<br />

Kratzern.<br />

„Innovation spielt eine<br />

immer größere Rolle“<br />

Wie sieht die Glaskeramik-Kochfläche für die Küche von morgen aus?<br />

Was wünschen sich Anwender und Hersteller?<br />

Als Teil des Technologiekonzerns SCHOTT gibt die<br />

Marke CERAN ® Antworten auf genau diese Zukunftsfragen.<br />

Dr. Jörn Besinger, Director Global Product<br />

Management und New Business Development, und der<br />

neue Head of Marketing Eric Kaiser gehen mit uns auf<br />

eine Zeitreise.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Wir sieht die Glaskeramik-Kochfläche<br />

für die smarte Küche der Zukunft aus? Könnte ein<br />

Kochfeld vielleicht erkennen, was gekocht wird, und<br />

gleich die richtige Heizeinstellung wählen? Könnte es<br />

mit dem Koch sprechen, verbale Befehle ausführen und<br />

durch Rezepte führen? Oder ist das nur Zukunftsmusik?<br />

Dr. Jörn Besinger: Es gibt ja heute beispielsweise schon<br />

Kühlschränke mit Kameras, die den Inhalt erfassen<br />

und darauf basierend Einkaufslisten, oder eben auch<br />

Rezeptvorschläge erstellen. Moderne Induktionskochfelder,<br />

die über entsprechende Sensorik verfügen, bieten<br />

automatische Kochprogramme und eine sehr präzise<br />

Temperatursteuerung. Unsere neue, innovative<br />

Kochfläche ‚CERAN Luminoir ® TFT‘ dient dabei bereits<br />

als interaktive Anzeige für hochauflösende, mehrfar-<br />

70 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


ige TFT-Displays, über die sich die Konsumenten intuitiv<br />

durch den Kochprozess führen lassen können<br />

und auch Rezepte aus der Datenbank abrufen können.<br />

Der Einsatz Künstlicher Intelligenz (KI) wird hier sicherlich<br />

die Möglichkeiten nochmals massiv erweitern.<br />

Das Kochfeld als multifunktionales, intelligentes Zentrum<br />

der Küche, diese Zukunft hat also schon begonnen.<br />

Wir orientieren uns für die Neuheiten von morgen<br />

vor allem daran, was das Kochen für den Anwender erleichtert<br />

und zum Erlebnis macht.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Und was wünschen sich die Anwender<br />

konkret von einem Kochfeld mit Glaskeramik-<br />

Kochfläche?<br />

Eric Kaiser: Die einen lieben Ästhetik und möchten<br />

auch in der Küche ihren Stil verwirklichen. Dafür steht<br />

zum Beispiel unsere neue Kochfläche ‚CERAN ® matte<br />

line‘, die den Trend für matte Oberflächen bedient<br />

und optisch überzeugt, auch weil darauf Kratzer kaum<br />

sichtbar sind. Andere genießen den Komfort, den Küchengeräte<br />

mitbringen, und begeistern sich vielleicht<br />

für die kratzresistente Kochfläche ‚CERAN Miradur ® ‘.<br />

Dann gibt es technikaffine Fans von hochfunktionalen<br />

Küchen, die das Kochen auf dezente Weise erleichtern.<br />

Wir versuchen Antworten für all diese Geschmäcker zu<br />

finden.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Welche Rolle spielt Innovation bei<br />

Ihren Antworten?<br />

Eric Kaiser: Eine immer größere, denn sie ist ein<br />

wichtiges Instrument, um auch auf die veränderten,<br />

erschwerten Marktbedingungen zu reagieren. Innovationen<br />

werden gerade für die jüngeren Käufer-Generationen<br />

zunehmend zum Kaufargument,<br />

wenn sie das Leben angenehmer machen. Das sagen<br />

Trendstudien, durchgeführt zum Beispiel von<br />

den Initiatoren des Konsumentenpreises Kitchen<br />

Innovation of the Year, mit dem <strong>2025</strong> auch unsere<br />

Kochfläche ‚CERAN matte line‘ ausgezeichnet wurde.<br />

Bei der Entwicklung von Neuschöpfungen geht es<br />

SCHOTT darum nicht immer nur um das Neue, sondern<br />

vor allem um das Bessere. Um Mehrwert für die<br />

Kunden.<br />

Dr. Jörn Besinger: Dazu vielleicht ein Beispiel: Manche<br />

Hausgerätehersteller sind erst mit ‚CERAN matte<br />

line‘ den Weg zum Kochfeld mit matter Kochfläche gegangen.<br />

Für sie war dies das fehlende Puzzleteil, das<br />

den Trend zur matten Oberfläche in der Küche komplettiert.<br />

Warum? Weil unsere Lösung Funktionalität<br />

wie Unempfindlichkeit gegen Kratzer und Fingerabdrücke<br />

sowie leichte Reinigbarkeit und tiefschwarze,<br />

matte Ästhetik miteinander verbindet, und zwar ohne<br />

Kompromisse für die Dekor- und Anzeigequalität. Da-<br />

Comeback<br />

der Großzügigkeit<br />

Mehr News:<br />

area 30 vom<br />

20. bis 25.09.25<br />

Stand F 31<br />

Als Hommage an den traditionellen<br />

Spülstein ist die neue<br />

KENTRO 90 mit einer Beckengröße<br />

von 86 x 41,5 cm eine<br />

beeindruckende Alternative<br />

zur klassischen Küchenspüle.<br />

Feinsteinzeug aus dem Westerwald! · www.systemceram.de


Messe<br />

Foto: SCHOTT<br />

Foto: SCHOTT<br />

Dr. Jörn Besinger verantwortet das globale Product<br />

Management und New Business Development.<br />

Der neue Head of Marketing Eric Kaiser bringt die Markt- und<br />

Zielgruppenperspektive ein.<br />

mit bieten wir den Nutzern einen echten Mehrwert an<br />

Design und Qualität.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Design und Qualität – was genau<br />

verstehen Sie darunter und wie wollen Sie sich damit<br />

differenzieren in einem Markt, der per se viel Qualität<br />

verspricht?<br />

Dr. Jörn Besinger: Lassen Sie mich ein wenig ausholen:<br />

SCHOTT ist seit jeher ein sehr wissenschaftlich<br />

und technologisch geprägtes Unternehmen. Jede Innovation<br />

wird von fundierten, nachvollziehbaren Testmethoden<br />

begleitet, anhand derer wir unsere Aussagen<br />

zur Performance unserer Produkte belegen können.<br />

So können wir beispielsweise für ‚CERAN Miradur ® ‘<br />

nicht nur behaupten, sondern auch fundiert belegen:<br />

95 % weniger Kratzer etwa durch verriebenen Sand auf<br />

der Kochfläche, 70 % weniger Kratzer durch abrasive<br />

Schwämme. Wir stehen also hinter unseren Aussagen,<br />

wenn wir hohe Qualität versprechen. Das schafft Vertrauen<br />

und Zuspruch.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: So viel zu Qualität. Und wie sprechen<br />

Sie den Wunsch nach hochwertigem Design an?<br />

Eric Kaiser: Design ist ein Schlüsselfaktor, denn es<br />

weckt Emotionen und schafft Erlebnisse. Als mehrere<br />

Küchengerätehersteller im September 2024 auf der<br />

A30 Küchenmeile MOW in Nordrhein-Westfalen unsere<br />

Neuheit ‚CERAN matte line‘ vorstellten, wurde diese<br />

gleich zum Messe-Magneten. Das Fachpublikum lobte<br />

die Oberfläche mit ihrem samtig-weichen Look, der<br />

zur Berührung animiert, oder das moderne und zeitlose<br />

Design, das eine Differenzierung vom Wettbewerb<br />

erlaubt. Noch ein Beispiel: Unsere höchst lichtdurchlässige<br />

Kochfläche ‚CERAN Luminoir TFT‘ wird in<br />

eingeschaltetem Zustand zur Oberfläche für TFT-Displays,<br />

ausgeschaltet erscheint sie aber als durchgehend<br />

schwarze Fläche. Diesen Deadfront-Effekt gab es noch<br />

nicht in dieser Perfektion. Hier zeigt sich, dass Design<br />

den großen kleinen Unterschied machen kann.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Über ein zunehmend wichtiges Unterschiedsmerkmal<br />

der Zukunft haben wir bisher nur<br />

kurz gesprochen: Nachhaltigkeit. Was bietet SCHOTT<br />

seinen Kunden hierzu?<br />

Dr. Jörn Besinger: SCHOTT gehört zu den Vorreitern<br />

der Spezialglasindustrie in Sachen Nachhaltigkeit. Seit<br />

einiger Zeit nutzen wir 100 % Grünstrom und haben den<br />

CO₂-Ausstoß dadurch bereits mehr als halbiert. Aktuell<br />

investieren wir rund 40 Millionen Euro in eine elektrische<br />

Schmelzwanne zur Pharmarohr-Produktion<br />

– gefördert mit 14,8 Millionen Euro von Bund und EU.<br />

Dieses Verfahren reduziert die CO₂-Emissionen des Produkts<br />

um 50 %. Zudem setzen wir konsequent auf Recycling:<br />

Interne Glasscherben werden nahezu vollständig<br />

wiederverwendet. Bei SCHOTT CERAN arbeiten wir gemeinsam<br />

mit Partnern aus der Hausgeräte- und Entsorgungsbranche<br />

an einem Projekt zum Recycling ausgedienter<br />

Glaskeramikkochfelder. Damit betreiben wir<br />

echte Pionierarbeit, denn die Sammlung und Rückführung<br />

von Altgeräten wirft immer noch viele Fragen auf.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Vielen Dank für das Gespräch!<br />

72 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Matte Farben, markante Formen<br />

Mit dem Motto „Playful“ setzt Smeg zur<br />

Küchenmeile <strong>2025</strong> bewusst auf Individualität.<br />

Auf Gut Böckel zeigt der italienische<br />

Hausgerätehersteller, wie Farben, Oberflächen<br />

und Formen die Persönlichkeit<br />

einer Küche prägen können – und positioniert<br />

sich damit als Gegenpol zum Einheitslook.<br />

Ein zentrales Highlight sind Induktionskochfelder<br />

in mattem Schwarz, gefertigt<br />

aus kratzresistentem „MattBlack“-<br />

Glas von Schott Ceran. Sie sind in drei<br />

Breiten von 60 bis 90 cm erhältlich, wahlweise<br />

mit oder ohne integriertem Kochfeldabzug.<br />

Im Spülmaschinenprogramm<br />

kommen neue vollintegrierbare Modelle<br />

hinzu, darunter eine „WinePro“-Ausführung,<br />

die langstielige Gläser und Dekanter<br />

sicher fixiert. Farbige Akzente in<br />

„Sage Green“ unterstreichen die Designkompetenz.<br />

Draußen kochen<br />

Für den Outdoorbereich stellt Smeg erstmals<br />

fest verbaubare Elektrogrills vor. Die<br />

Geräte sind in 60, 90 und 120 cm Breite<br />

Gemeinsamer Auftritt<br />

verfügbar. Ab 90 cm ergänzt eine<br />

Teppanyaki-Platte das Sortiment.<br />

Drei separat regelbare Zonen,<br />

kurze Aufheizzeiten und eine automatische<br />

Leistungsanpassung<br />

zielen auf professionelle Ergebnisse<br />

im privaten Umfeld.<br />

Stürmisches Blau<br />

Auch im Bereich Kühlen setzt<br />

Smeg Farbakzente: Der Kultkühlschrank<br />

„FAB28“ ist neu<br />

in „Storm Blue Matt“ erhältlich,<br />

passend dazu gibt es Kleingeräte<br />

wie Toaster, Wasserkocher, Filterkaffeemaschine<br />

und Sodamaker.<br />

Weitere Neuheiten sind ein kompakter<br />

Milchaufschäumer, eine<br />

Erstmals präsentieren sich Brigitte Küchen und<br />

Kuhlmann Küchen während der Hausmesse <strong>2025</strong> gemeinsam<br />

am Standort Hiddenhausen. Der Doppelauftritt<br />

soll Fachhändlern und Partnern markenübergreifende<br />

Impulse bieten. Wobei beide Marken ihr klares<br />

Profil behalten: Brigitte Küchen steht laut Unternehmen<br />

für „emotionale Klarheit und durchdachte Planbarkeit“,<br />

Kuhlmann bringt „gestalterische Freiheit und<br />

architektonische Akzente ein“, heißt es in der Ankündigung. Die räumliche Nähe ist Teil eines strategischen Neustarts für Kuhlmann<br />

Küchen, das nun in Lizenz bei Brigitte Küchen gefertigt wird. Organisatorisch und rechtlich bleiben beide Marken getrennt.<br />

Foto: Smeg<br />

Als Induktionskochfeld mit und ohne intergriertem Dunstabzug,<br />

aber immer mit kratzresistentem „MattBlack“-Glas<br />

von Schott Ceran.<br />

Siebträger-Espressomaschine mit „Cold-<br />

Brew“-Funktion, ein besonders schlanker<br />

Wassersprudler in vier Farben sowie neue<br />

Wasserfilterarmaturen und Espressomaschinen<br />

der Marke La Pavoni in mattem<br />

Weiß.<br />

„Gut Böckel ist für uns mehr als eine<br />

Ausstellung vor Fachpublikum. Die besondere<br />

Atmosphäre schafft Raum für persönliche<br />

Gespräche und neue Impulse“,<br />

sagt Geschäftsführer Uwe Blanarsch-<br />

Simon. Smeg startet am 19. September mit<br />

einem Soft Opening, die offizielle Eröffnung<br />

folgt am 20. September.<br />

Foto: Brigitte Küchen<br />

Die vertikale Nutzung<br />

verborgener Stauräume<br />

Qanto ® macht Ihre Küche einzigartig<br />

Mehr Infos<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 73


Messe<br />

Trinkkomfort mit System<br />

Mit den Wassersystemen „Grohe Blue<br />

Professional“ und „Grohe Red“ bringt der<br />

Hersteller zwei Lösungen in die Büroküche<br />

(und darüber hinaus), die Komfort,<br />

Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit<br />

vereinen. Gefiltertes Trinkwasser in still,<br />

medium oder sprudelnd kommt direkt<br />

aus der Armatur. Kochend heißes Wasser<br />

ebenfalls. Das spart Zeit, Platz und Ressourcen.<br />

„Blue Professional“ liefert bis zu 12 Liter<br />

gefiltertes, gekühltes Wasser und individuell<br />

aufgesprudeltes Wasser pro Stunde.<br />

Ein CO₂­Zylinder reicht für bis zu 350 Liter<br />

Sprudelwasser, ein Filter für bis zu 2500<br />

Liter. „Im Büroalltag reduziert das nicht<br />

nur den Verbrauch von PET­Flaschen, sondern<br />

auch Aufwand und Kosten“, erläutert<br />

das Unternehmen. Der ökologische Effekt<br />

ist messbar: Der CO₂­Ausstoß pro Liter<br />

liegt laut Grohe bei nur rund 15 Gramm.<br />

Dies sei ein Bruchteil im Vergleich zu herkömmlichem<br />

Flaschenwasser.<br />

„Grohe Red“ ergänzt das System um<br />

heißes Wasser auf Knopfdruck. Bis zu<br />

5,5 Liter kochendes Wasser stehen jederzeit<br />

bereit. Also ideal für die Zubereitung<br />

von Tee, Instantgerichten oder zum Befüllen<br />

großer Töpfe. Auch hier ist die Technik<br />

kompakt unter der Spüle verborgen.<br />

Die gemeinsam mit BWT entwickelten<br />

Filterlösungen sorgen für gleichbleibend<br />

hohe Wasserqualität und schützen gleichzeitig<br />

die Geräte vor Verkalkung. Alle<br />

wasserführenden Teile der Armaturen<br />

sind laut Anbieter frei von Blei und Nickel,<br />

getrennte Wasserwege verhindern Vermischungen.<br />

Foto: Grohe<br />

Für Teams: „Blue Professional“ liefert bis zu<br />

12 Liter gefiltertes, gekühltes Wasser und indivi<br />

duell aufgesprudeltes Wasser pro Stunde.<br />

Wasser nach Wunsch<br />

Grohe bietet mit seinen „Blue“­Systemen<br />

maßgeschneiderte Wasserversorgung für<br />

Privatküche und Büro. „Blue Pure“ liefert<br />

gefiltertes, stilles Wasser mit unverfälschtem<br />

Geschmack. Ideal für Tee und<br />

Kaffee. „Blue Home“ ergänzt den Komfort<br />

um Kühlung und Kohlensäure direkt<br />

aus der Armatur. Für größere Teams sorgt<br />

„Blue Professional“ mit bis zu zwölf Litern<br />

gekühltem Sprudelwasser pro Stunde für<br />

Erfrischung im Büroalltag. Alle Systeme<br />

kombinieren elegantes Design mit unsichtbar<br />

verbauter Technik unter der Spüle<br />

– für mehr Komfort, weniger Plastikflaschen<br />

und einen nachhaltigeren Alltag.<br />

74 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


200 m² NEUHEITEN<br />

Kantiger Auslauf<br />

Mit dem „Flex<br />

Square“ (Foto) ergänzt<br />

Quooker<br />

die „Flex“­Serie<br />

um eine markante<br />

Variante mit integriertem<br />

Ausziehauslauf.<br />

Das<br />

trifft nach Ansicht<br />

des Unternehmens<br />

den Zeitgeist<br />

moderner<br />

Küchengestaltung<br />

und macht das<br />

Handling im Alltag<br />

spürbar komfortabler.<br />

Ob beim Befüllen großer Gefäße, Abspülen oder Reinigen. Wie gewohnt<br />

liefert die Armatur 100 °C kochendes Wasser auf Knopfdruck, optional ergänzt um<br />

den „Cube“ für gekühltes, sprudelndes oder stilles Wasser. Neben den Produktneuheiten<br />

setzt Quooker auf der area30 in Löhne auf Erlebnis: Showkoch Dominik<br />

Wetzel zeigt live, wie der Kochendwasserhahn kreative Rezepte vereinfacht. An der<br />

Bar sorgt ein Mixologist für spritzige Drinks.<br />

Foto: Quooker<br />

20.09. bis 25.09.<br />

Messestand<br />

D15<br />

Kühlen mit Anspruch<br />

Mit der neuen „MasterCool III“­Serie bringt Miele ab November <strong>2025</strong> großzügig<br />

dimensionierte Kühl­ und Gefrierkombinationen in den europäischen Markt.<br />

Die Geräte verbinden edles Design mit ausgereifter Technik. Ein Innenraum aus<br />

Edelstahl, dunkel akzentuierte Rahmenelemente und eine optimierte LED­Ausleuchtung<br />

unterstreichen die Premium­Anmutung. Für Frische sorgen das „Master­<br />

Fresh Pro“­System sowie die „DailyFresh ExtraCool“­Schublade, unterstützt durch<br />

das regenerierbare „Longlife AirClean System“. Ein Blick ins Innere gelingt per<br />

„FoodView“­Kamera und App, auch in die Schubladen. Das neue Beleuchtungskonzept<br />

„BrilliantLight Pro“ mit seitlich integrierten LEDs schafft stimmungsvolle Akzente.<br />

Bedient wird über das hochauflösende „M Touch Pro“­Display. Komfortdetails<br />

wie Push2open, Spillproof­Ablagen und ein IceMaker mit Schnellfunktion ergänzen<br />

die Ausstattung. „Mit der ‚MasterCool III‘­Serie bringen wir nicht nur ein neues Design,<br />

sondern ein ganzheitliches Erlebnis für anspruchsvolle Kundinnen und Kunden“,<br />

sagt Holger Keisinger, Senior Vice President Refrigeration bei Miele.<br />

Foto: Miele<br />

Neue Markenwelt<br />

Exklusive Produkte<br />

Bad Zubehör & Möbel<br />

Wohnraumleuchten<br />

STARKE MARKEN VON<br />

9/<strong>2025</strong><br />

VOGTWELT.de


Messe<br />

Foto: Dekker Zevenhuisen<br />

Ökologisch gedacht<br />

Dass sich Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit nicht ausschließen<br />

müssen, möchte „Greengridz“ vom niederländischen Arbeitsplattenspezialisten<br />

Dekker Zevenhuisen beweisen. Das<br />

neue Trägermaterial für Küchenarbeitsplatten bietet sich als umweltfreundliche<br />

Alternative an. Laut Hersteller ist es recycelbar,<br />

biologisch abbaubar und wirtschaftlich attraktiv. Dabei bietet es<br />

hohe Stabilität, geringes Gewicht und bessere Wasserresistenz.<br />

Die Platten sind in verschiedenen Stärken erhältlich und lassen<br />

sich mit „TopLaminate“, „DecorTop“ oder „Fenix“ veredeln. Der<br />

Anbieter betont: „Der FSC­ und CARB2­zertifizierte Aufbau aus<br />

HDF­Zellstruktur spart bis zu 60 Prozent CO₂ gegenüber Sperrholz<br />

ein. Auch beim Transport punktet das leichte Material mit<br />

niedrigeren Emissionen.“<br />

Komplett umgestellt<br />

Die deutsch­französische Schmidt Groupe treibt ihre<br />

Nachhaltigkeitsstrategie konsequent voran. Seit der<br />

„B Corp“­Zertifizierung wurden zahlreiche Maßnahmen<br />

umgesetzt, um Ressourcen zu schonen und<br />

den CO₂­Fußabdruck zu verringern. Ein Meilenstein<br />

ist die vollständige Umstellung auf wasserbasierte,<br />

lösungsmittelfreie Lacke, die zudem frei von leichtflüchtigen<br />

Kohlenwasserstoffen sind. „Anspruchsvolle<br />

Oberflächen und umweltfreundliche Verfahren<br />

schließen einander nicht aus“, betont Jérémy Ligier,<br />

Leiter der Produktentwicklung.<br />

Auch im Materialeinsatz setzt das Unternehmen<br />

Zeichen. Die Arbeitsplatte „Cosmolite“ besteht zu<br />

100 Prozent aus recycelten Mineralien, die aus Granitsteinbrüchen<br />

stammen, und ist nach Gebrauch<br />

erneut verwertbar. Bei den Trägerplatten ersetzt Die Arbeitsplatte „Cosmolite“ besteht zu 100 Prozent aus recycelten Mineralien.<br />

Schmidt zunehmend klassische MDF durch recyclingfähige<br />

Spanplatten. Selbst in kleineren Produktbereichen zeigt sich der Anspruch, etwa mit Abfallbehältern aus kreislauffähigen Materialien.<br />

Ein konsequentes Beispiel ist die Kollektion „Origin“, die komplett aus recyceltem Holz gefertigt wird – Verschnitt, Rückbauholz<br />

und alte Möbel finden hier ein zweites Leben. „Nachhaltigkeit ist für uns ein fortlaufender Prozess und eine Triebfeder, indem<br />

wir immer wieder neue Lösungen entwickeln und bestehende Strukturen hinterfragen“, so Ligier.<br />

Foto: Schmidt<br />

Foto: Strasser<br />

Der „Alpinova“-Kubus<br />

Auf der area30 zeigt Strasser Steine auch die Kücheninsel<br />

„Alpinova Cubo“, die im Frühjahr erstmals als Komplettsystem<br />

mit österreichischem Korpus und „Alpinova“­Ummantelung<br />

zu sehen war. Die monolithische Insel verbindet<br />

modernes Design mit Nachhaltigkeit. Neu im Sortiment<br />

sind die Farbvarianten „alba“ und „alba vene“. Mit dem<br />

„Re­Stoning“­Prozess recycelt das Unternehmen alte Arbeitsplatten<br />

und führt sie in den Produktionskreislauf<br />

zurück. Weitere Neuheiten, die auch in Löhne zu sehen<br />

sein dürften, sind die Natursteine „Taj Mahal Premium“,<br />

„Black Nature“ und „Natural Beauty“ sowie Glasdekore für<br />

Nischenrückwände.<br />

76 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Foto: Elica<br />

Vom Profibereich inspiriert: „NikolaTesla Unplugged Raw“.<br />

Matte Ästhetik<br />

Mit der neuen Oberfläche „Raw“ setzt Elica die Kochfeldabzüge<br />

der Serie „NikolaTesla“ neu in Szene. Das tiefschwarze,<br />

matte Glas ist kratz­ und fingerabdruckbeständig und verleiht<br />

den Kochfeldabzügen eine eigenständige, haptisch wie optisch<br />

markante Präsenz. Die Kollektion umfasst mehrere Modelle,<br />

die Technik und Design in neuer Form verbinden.<br />

Das Modell „Unplugged Raw“ zeigt die Stärken des Materials<br />

besonders deutlich. Analoge Drehknöpfe steuern Kochfelder<br />

und Absaugung mit Präzision, inspiriert vom Profibereich.<br />

Spezielle Funktionen wie sanftes Schmelzen, Niedrigtemperaturgaren<br />

oder eine automatische Leistungsanpassung sorgen<br />

für flexible Einsatzmöglichkeiten. Das Gerät erreicht die Energieklasse<br />

A ++ und ist mit EVO­Filtern ausgestattet, die Gerüche,<br />

Fett und Feuchtigkeit laut Hersteller effizient binden.<br />

Mit „Fit Raw XL“ präsentiert Elica ein Modell für großzügige<br />

Küchenplanungen. Die doppelte Bridge Zone erlaubt das<br />

Kochen mit großen Töpfen und Pfannen. Regenerierbare Filter<br />

mit bis zu fünf Jahren Lebensdauer reduzieren den Wartungsaufwand<br />

und schonen Ressourcen. Die automatische Absaugung<br />

reguliert die Leistung in Abhängigkeit von den aktiven Kochfeldern. Für kompaktere Küchenlösungen gibt es die Variante<br />

„Fit Raw“, die für 60er­Unterschränke konzipiert ist und trotz reduzierter Maße die technische Ausstattung der Serie übernimmt.<br />

Auch bewährte Modelle wie „NikolaTesla Switch Lux“ und „NikolaTesla One HP“, bereits mit Designpreisen ausgezeichnet, erhalten<br />

die neue Oberfläche.<br />

Zur Küchenmeile <strong>2025</strong> ist Elica mit den Neuheiten im IDF34 vertreten.<br />

Blick unter die Glaskeramik der „Amplify“­Induktionskochfelder.<br />

Foto: De Dietrich<br />

„Virtuose“ Kochkunst. Mit der „Philharmonie“-Kollektion<br />

der Premiummarke De Dietrich präsentiert sich die Groupe<br />

Brandt zur Küchenmeile auf Gut Böckel. Unter dem Motto<br />

„Wenn Kochkunst virtuos zum Ausdruck kommt“ verbinden<br />

die Geräte modernste Technologie mit markantem Design.<br />

Neu im Sortiment sind die Induktionskochfelder der Serie<br />

„Amplify“, ausgestattet mit der „AI Talent Chef“-Funktion.<br />

Auch die Traditionsmarke Brandt nutzt die Küchenmeile,<br />

um Entwicklungen zu zeigen, die Alltagstauglichkeit, Nachhaltigkeit<br />

und Gestaltung vereinen. „Wir wollen nicht nur<br />

überzeugen, sondern begeistern. Mit zuverlässiger Technik<br />

und einer klaren Vision für die Zukunft“, sagt Julian<br />

Berhang, verantwortlich für den deutschen Markt.<br />

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Wir freuen uns auf Ihren Besuch auf der area30 Stand E21<br />

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Messe<br />

„Möbel neu denken“<br />

Wer Möbel neu denkt, braucht Partner, die Gestaltungsspielräume<br />

eröffnen. Mit dieser Leitidee zeigt Rehau Interior Solutions<br />

auf der Sicam in Pordenone (14. bis 17. Oktober <strong>2025</strong>), wie sich<br />

technologische Innovationen in konkrete Mehrwerte übersetzen<br />

lassen. „Unser Anspruch ist es, Gestaltern in der Möbelbranche<br />

maximalen Spielraum zu geben. In der Auswahl, der Kombination<br />

und der Verarbeitung der Materialien“, sagt Matthias Haasler,<br />

Executive Vice President EMEA bei REHAU Interior Solutions.<br />

Der Ansatz lautet: Produkte entwickeln, die funktionieren und<br />

zugleich begeistern.<br />

Kanten und Oberflächen<br />

Ein Beispiel ist die Kantenfamilie „Raukantex“. Mit „Raukantex<br />

pigmento“ gelingt erstmals eine gleichmäßige Kolorierung über<br />

die gesamte Kante, inklusive Fräsradius. In Kombination mit<br />

Holz- oder Steinoptiken entsteht eine natürliche Anmutung, die<br />

<strong>2025</strong> mit dem „interzum award“ prämiert wurde. Einen ganz anderen<br />

Akzent setzt „Raukantex canvas“: Dekore werden detailgetreu<br />

auf das Kantenband übertragen, ohne sichtbare Musterwiederholungen.<br />

Die zusätzlich spürbare Struktur erzeugt einen<br />

3-D-Effekt. Möglich sind individuelle Sonderwünsche bis hin zu<br />

Logos. Ergänzt wird das Programm durch „Raukantex eco“ sowie<br />

durch das Rücknahmekonzept „ReTurn“. Damit stärkt Rehau<br />

die Kreislaufwirtschaft auch auf der Detailebene.<br />

Parallel erweitert das Unternehmen seine Oberflächenwelt.<br />

„Rauvisio cube“ bringt tief strukturierte Reliefs mit markanter<br />

3-D-Haptik. Premiere auf der Sicam feiert „Rauvisio crystal<br />

Strong“: ein smartes Glas mit lebendigen Dekoren. Laut Hersteller<br />

ist es widerstandsfähig, leicht zu verarbeiten und vielseitig<br />

einsetzbar. Von der Küche bis zum Objektbereich.<br />

Stauraum und Service<br />

Im Bereich Stauraum entwickelt sich „Flipdoor“ vom De signstatement<br />

zum System. Der patentierte Lamellenmechanismus,<br />

Harmonisch abgestimmt: Oberflächen,<br />

Kanten und Rollläden<br />

bilden ein stimmiges Gesamtbild.<br />

Maserung im Fräsradius bei „Raukantex pigmento“, einer Neuheit von der<br />

interzum <strong>2025</strong>, die jetzt auch auf der Sicam gezeigt wird.<br />

bislang auf „Rauvisio crystal“ beschränkt, wird künftig auch<br />

mit weiteren „Rauvisio“-Oberflächen kombinierbar. Das eröffnet<br />

neue Einsatzmöglichkeiten und Varianten in der Gestaltung. Ergänzend<br />

bringt Rehau mit „Rauvolet eco“ einen Rollladen aus 100<br />

Prozent Rezyklat sowie eine lackierfähige Version, die sich farblich<br />

präzise an Küchenfronten anpassen lässt.<br />

Doch Innovation endet nicht beim Produkt. So lautet eine<br />

weitere Überzeugung. Über das Service- und Logistikzentrum<br />

in Visbek stellt Rehau mehr als 200 000 Kantenvarianten kurzfristig<br />

bereit. Und das in über 2400 Dekoren und Formaten. Geschwindigkeit,<br />

Flexibilität und Individualisierung sind zentrale<br />

Bausteine, mit denen sich der Hersteller für Industrie wie Handwerk<br />

gleichermaßen empfehlen will.<br />

Foto: Rehau Foto: Rehau<br />

78 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Sicam auf einen Blick<br />

• Messezentrum Pordenone, Italien<br />

• 14. bis 17. Oktober <strong>2025</strong><br />

• täglich 9.30 bis 18 Uhr<br />

Foto: Messe<br />

Gut besucht: die Sicam im Jahr 2024. In diesem Jahr wird der Zuspruch ähnlich sein.<br />

Vollständig ausgebucht<br />

Pordenone wird im Oktober erneut zum<br />

Branchenzentrum der Möbelzulieferindustrie.<br />

Die Sicam <strong>2025</strong> (14. bis 17. Oktober)<br />

meldet Vollauslastung: 690 Aussteller<br />

aus über 30 Ländern belegen alle neun<br />

Messehallen mit 19 000 Quadratmetern<br />

Nettofläche. Die Zahlen unterstreichen<br />

die Position der italienischen Fachmesse<br />

als Premiumplattform für Komponenten,<br />

Halbfertigprodukte und Zubehör.<br />

Zielgruppe: Fachbesucher aus Möbel -<br />

industrie, Zulieferbranche und Handel<br />

Registrierung: Online-Vorregistrierung<br />

empfohlen (www.exposicam.it)<br />

Ausstellerliste: www.exposicam.it/en/p-826/<br />

elenco-espositori-<strong>2025</strong>/<br />

Die Resonanz aus dem DACH-Raum<br />

bleibt hoch. Jeder zehnte Aussteller<br />

stammt aus Deutschland, Österreich oder<br />

der Schweiz, mehr als elf Prozent der erwarteten<br />

23 500 Fachbesucher kommen<br />

aus diesen Märkten. Diese Kontinuität<br />

spiegelt die Bedeutung der Messe für den<br />

deutschsprachigen Markt wider.<br />

Das Angebotsspektrum reicht von<br />

klassischen Beschlägen und Füh rungssys<br />

te men über Dekorwerkstoffe bis zu<br />

spezifischen Küchenkomponenten wie<br />

Arbeitsplatten und Spülen. Zwei Themen<br />

prägen zunehmend die Ausstellung:<br />

Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Viele<br />

Exponate tragen Umweltzertifikate wie<br />

LCA oder EPD, digitale Lösungen von<br />

Software bis zu intelligenten Lichtsystemen<br />

ergänzen das Portfolio.<br />

imm expandiert nach Indien<br />

Mit der „imm india“ startet die Koelnmesse<br />

eine neue Plattform in Neu-Delhi.<br />

Vom 11. bis 14. März 2026 treffen internationale<br />

Hersteller auf indische Anbieter und<br />

Einkäufer. Die Erwartungen an die neue<br />

Veranstaltung sind hoch. Denn Indien ist<br />

ein stark wachsender Markt. Laut Koelnmesse<br />

wuchs der indische Möbelmarkt 2024 auf 23,8 Milliarden<br />

US-Dollar und soll bis 2033 auf 44,2 Milliarden zulegen.<br />

„Mit der imm india bringen wir ein bewährtes Konzept in einen<br />

Markt mit immensem Potenzial“, erklärt Gerald Böse,<br />

Vorsitzender der Geschäftsführung der Koelnmesse GmbH.<br />

„Wir schaffen eine Plattform, die Austausch, Vernetzung<br />

und internationale Geschäftsbeziehungen fördert.“ Die Fachmesse<br />

für Möbel und Interior Design entsteht in Kooperation<br />

mit führenden Branchenverbänden. Ziel ist es, internationale<br />

Hersteller mit indischen Partnern und mehr als 5000<br />

Einkäufern zu vernetzen. Austragungsort ist das moderne<br />

Yashobhoomi Convention & Expo Centre (IICC).<br />

Auch Küchen im Portfolio<br />

Die imm india deckt laut Koelnmesse das gesamte Spektrum<br />

moderner Einrichtungslösungen ab. Angefangen bei Möbeln<br />

aus den Bereichen Home, Contract und Outdoor-Living über<br />

Licht, Boden- und Wandbeläge, Textilien und Accessoires bis<br />

hin zu spezialisierten Segmenten wie Küchen. Besondere<br />

thematische Schwerpunkte sind dabei das Zusammenspiel<br />

traditioneller indischer Handwerkskunst mit einer modernen<br />

Designsprache sowie global prägende Branchentrends<br />

wie nachhaltige Materialien, intelligente Technologie-Integration<br />

und modulare Konzepte.<br />

Foto: Messe<br />

Besuchen Sie uns auf der SICAM in Pordenone / Italien<br />

14.-17. Oktober <strong>2025</strong><br />

Halle 2, Stand B36<br />

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Design Küchen-Unterbauleuchte<br />

mit homogener Leuchtfläche<br />

• ultraflache LED Design-Unterbauleuchte<br />

• nur Bauweise 8mm Aufbauhöhe<br />

• Farbe: schwarz<br />

• im Set dimmbar mit berührungslosem IR-Schalter<br />

• Memory-Funktion<br />

• lieferbar in den Lichtfarben ww (ca. 3000K) und nw (ca. 4000K)<br />

• blendfreie, homogene Ausleuchtung Ra/CRI >90<br />

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9/<strong>2025</strong><br />

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Tel. +49 5224 911-0, mail@hera-online.de


Küchenplanung<br />

Vom Hauswirtschaftsraum aus betrachtet<br />

wird der nahtlose Übergang<br />

vom offen konzipierten Küchengrundriss<br />

zum multifunktionalen Arbeitsbereich<br />

im HWR­Areal deutlich.<br />

80 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Küche und<br />

HWR aus<br />

einem Guss<br />

Der Trend zum multifunktionalen<br />

Hauswirtschaftsraum (HWR)<br />

gewinnt an Dynamik. Kleinere<br />

Wohnungen, Wohnräume ohne<br />

Keller und gestiegene Ansprüche<br />

an Ergonomie machen ihn zum<br />

willkommenen Funktionsbaustein.<br />

Das funktioniert auch Ton in Ton<br />

mit dem Küchendesign.<br />

Foto: studioRaum<br />

Während Küchen immer offener und repräsentativer<br />

werden, wächst der Bedarf nach funktionalen<br />

Arbeitsräumen für die alltäglichen<br />

Haushaltstätigkeiten. Für Küchenplaner, die<br />

„mehr als Küche“ denken, eröffnet sich hier ein<br />

interessantes Geschäftsfeld, das bewährte Planungsfähigkeiten<br />

in neue Bereiche trägt. Und<br />

das hat Potenzial. Wie eine aktuelle Studie des<br />

Schrankausstatters Kesseböhmer zeigt, sind<br />

über 85 Prozent der Küchenkäufer mit vorhandenen<br />

Stauraumlösungen unzufrieden. Auch<br />

der durchdacht geplante Hauswirtschaftsraum<br />

kann helfen, diese Lücke zu schließen.<br />

Zumal die HWR­Planung Küchenprojekte erweitert,<br />

ohne den Planungsaufwand proportional<br />

über Gebühr zu steigern. Das zusätzliche<br />

Umsatzpotenzial ist dennoch vielfältig: Möbel,<br />

Geräte, Stauraumsysteme und technisches Zubehör.<br />

Studios, die den HWR kompetent mitplanen,<br />

positionieren sich als ganzheitliche<br />

Wohnberater. Viele Kunden haben noch keine<br />

klaren Vorstellungen von modernen HWR­<br />

Möglichkeiten. Hier zahlt sich Beratungskompetenz<br />

aus.<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 81


Küchenplanung<br />

Fotos: studioRaum<br />

Moderne HWR sind vielseitige<br />

Arbeitszentren. Sie verbinden<br />

Waschbereich, Vorratskammer,<br />

Reinigungsmittelschrank und oft<br />

auch Garderobenfunktionen auf<br />

intelligente Weise. Die räumliche<br />

Anbindung an die Küche optimiert<br />

Arbeitsabläufe und macht den<br />

HWR zur sinnvollen Erweiterung<br />

der Küchenzone. Dabei lassen sich<br />

bewährte Planungsprinzipien<br />

aus der Küche direkt übertragen.<br />

Hochschränke für Vorräte, durchdachte<br />

Auszüge für Kleinteile, ergonomische<br />

Geräteanordnung.<br />

Waschmaschine und Trockner<br />

auf ergonomisch vorteilhafter Arbeitshöhe,<br />

kombiniert mit ausziehbaren<br />

Tablaren für das Sortieren<br />

und Falten der Wäsche.<br />

Ein zusätzlicher Spülstein erweitert<br />

die Funktionalität erheblich.<br />

Er dient zum Einweichen<br />

verschmutzter Wäsche, zur Vorbereitung<br />

von Reinigungsarbeiten<br />

oder als robuste Zweitspüle für<br />

gröbere Tätigkeiten, die in der repräsentativen<br />

Küche störend wären.<br />

Besonders bei der Gartenpflege<br />

oder beim Blumengießen zeigt<br />

sich der praktische Nutzen. Ein<br />

tiefer Spülstein mit ausziehbarer<br />

Brause macht auch das Befüllen<br />

größerer Gefäße komfortabel.<br />

Stauraumlösungen folgen den<br />

erprobten Küchenkonzepten: Spezialfächer<br />

für Getränkekisten,<br />

durchdachte Ab fall trennungs systeme<br />

oder integrierte Bügelstationen<br />

nutzen den Raum optimal aus.<br />

Viele bewährte Möbelprogramme<br />

eignen sich auch für den HWR<br />

und schaffen wertvolle Synergien<br />

und durchgehende Einrichtungslösungen<br />

„aus einem Guss“. So wie<br />

es dieses Planungsbeispiel dokumentiert.<br />

Das Fotostudio studio­<br />

Raum (Senden­Bösensell) hat mit<br />

namhaften Ausstattern eine helle,<br />

moderne Küche mit angeschlossenem<br />

HWR konzipiert und in Szene<br />

gesetzt.<br />

Foto: studioRaum<br />

82 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Der Wasserplatz ist der am meisten frequentierte „Arbeitsplatz“ in der Küche.<br />

Funktionales Zubehör wie die „Premium Faltmatte“ und die „Eckschale“ aus<br />

Kunststoff schaffen zusätzliche Arbeitsebenen und erleichtern die Küchenarbeit.<br />

Was auch für die Armatur „Mania Soft“ mit praktischer Ausziehbrause gilt. Der<br />

Auszug erhöht die Bewegungsfreiheit an der Küchenspüle und ermöglicht mehr<br />

Flexibilität, zum Beispiel beim Befüllen hoher Gefäße. Das moderne Keramik­<br />

Einzelbecken „Mera 75“ bietet robuste Keramikqualität und beste Pflege­ und<br />

Reinigungseigenschaften. Das bei Temperaturen von rund 1250 °C gebrannte<br />

Feinsteinzeug hat seinen Ursprung im Labor und transportiert die hohen Qualitätsanforderungen<br />

1:1 in die Küche. (komplette Ausstattung: systemceram)<br />

Das Steindekor „Como Bellisara Light“ der<br />

Küchenmöbel (Brigitte Küchen) schafft den<br />

freundlichen Wohlfühlrahmen für die Küche<br />

und den angrenzenden Hauswirtschaftsraum.<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 83


Küchenplanung<br />

Fotos: studioRaum<br />

Der hellgraue Sicht­ und Sonnenschutz (Schrader) fügt sich in der Farbe „hellgrau“<br />

harmonisch in den hell und freundlich wirkenden Einrichtungsstil ein.<br />

Ausstatter + Produkte<br />

Küchenmöbel l Brigitte Küchen: Frontenprogramm „Como Bellisara Light“; Arbeitsplattendekor<br />

und Nischenverkleidung „AP 864 Fichte“; Schubkastensystem<br />

„LegraBox“ im Design „Oriongrau“ (Blum)<br />

Schrankausstattung l Kesseböhmer: Schwenkbeschlag „iMove single“ (Küche);<br />

Putzmittelorganisation „cleaningAgent“ (Küche); Leiterregal „YouK“ mit Re galböden<br />

in „Magnolia“ (über Brigitte Küchen); Drehbeschlag „ TurnMotion III in<br />

Anthrazit (HWR); Hochschrankausstattung „K­Line“ (HWR)<br />

Kochfeldabzug l berbel: „Downline Advance“<br />

Einbaugeräte l Respekta: Backofen und vollintegrierter Geschirrspüler<br />

Waschmaschine (HWR) l Miele: „WQ 1000 WPS Nova Edition“ (über Schweifel<br />

Hausgeräte, Greven)<br />

Spüle, Armatur, Zubehör l systemceram: Keramikbecken (Feinsteinzeug)<br />

„Mera 75“ in der Keramikfarbe „Lava“ (Küche); Küchenarmatur „Mania Soft“<br />

in Schwarz matt; Keramikbecken „Sanara 50“ in der Keramikfarbe „Schiefer“<br />

(HWR); Einhebelmischer „Sila“ in Edelstahlfinish (HWR)<br />

Bodenbelag und Wandgestaltung l Hornbach: Wand­ und Bodenfliesen<br />

„Marseille“, „Madrid“ und „Arendal“<br />

Sicht- und Sonnenschutz l Schrader: Wabenplissee hellgrau<br />

Tisch und Stühle l JYSK<br />

Planung, Realisation, Fotografie l studioRaum (www.studioraum.net)<br />

Reinigungsmittel werden oft in der Küche aufbewahrt, aber<br />

im ganzen Haus gebraucht. Der mobile Putzmittel­Organizer<br />

„cleaningAGENT“ (Kesseböhmer) löst dieses Problem. Die tragbare<br />

Einheit mit herausnehmbaren Behältern dient als praktischer<br />

Putzmittelkorb. So sind die Utensilien immer griffbereit,<br />

wo sie gebraucht werden.<br />

84 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Der Schwenkbeschlag<br />

„iMove“ (Kesseböhmer)<br />

bringt Staugut komfortabel<br />

auf Sicht­ und Griffhöhe.<br />

Fotos: studioRaum<br />

Robuste Keramikqualität auch im Hauswirtschaftsraum. Das Becken „Sanara 50“<br />

(systemceram) in der Keramikfarbe „Schiefer“ besteht aus besonders widerstandsfähigem<br />

und einfach zu reinigendem Feinsteinzeug. In der praktischen Kombination<br />

hier mit dem Einhebelmischer „Sila“(systemceram) im modernen Edelstahlfinish.<br />

Der Kochfeldabzug „Downline<br />

Advance“ (berbel) verbindet<br />

edles mattschwarzes<br />

Design mit innovativer<br />

Technik. Die für Kratzer<br />

unempfindlichere „matte<br />

line“ Oberfläche von<br />

SCHOTT CERAN überzeugt<br />

durch stilvolle Tiefe<br />

und hohe Alltagstauglichkeit.<br />

Der Dunstabzug basiert<br />

auf dem bewährten<br />

berbel­Prinzip mit Zentrifugalkraft.<br />

Er bietet eine<br />

effektive, filterlose Luftreinigung.<br />

Leistungsstark und<br />

energieeffizient.<br />

Im Türregal „K­Line side“ (Kesseböhmer) finden Wasch­ und Putzmittel, Ersatz­ und<br />

Kleinteile ihren Platz. Im HWR­Hochschrank selbst lassen sich mit der „K­Line“­Ausstattung<br />

Besen und Staubsauger verstauen, einfache Fachböden einbauen oder<br />

nützliche Features installieren. Zum Zubehörprogramm gehören decken­ und seitenangebundene<br />

Hakenleisten, Halter für Taschen oder den Staubsaugerschlauch, ein<br />

entnehmbarer Putzmittelkorb, ein Universalkorb zur Wandmontage und vieles mehr.<br />

Backofen mit Airfryer­Funktionseinschub – für rundum<br />

krosse Backergebnisse (Respekta).<br />

9/<strong>2025</strong>


Unternehmen<br />

„Made in Europe<br />

ist unser Geschäftsmodell“<br />

Zbigniew Platek kann’s nicht lassen: Nachdem er bereits von 2016 bis 2020 Geschäftsführer<br />

von Amica in Deutschland war, kehrte er zum 1. Juni <strong>2025</strong> wieder an die Spitze<br />

des Unternehmens zurück. „Es fühlt sich an wie ein Heimkommen“, sagt er<br />

im Gespräch mit dem <strong>KÜCHENPLANER</strong>.<br />

Wir wollten natürlich noch mehr von Zbigniew Platek<br />

wissen. Zum Beispiel mit welchen Stärken sich die<br />

Marke in Deutschland in welchen Marktsegmenten positioniert<br />

und warum „Made in Europe“ für das Unternehmen<br />

so wichtig ist.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Herr Platek, der Hausgerätemarkt<br />

in Deutschland ist hart umkämpft. In welchen Marktsegmenten<br />

positioniert sich die Marke Amica? Und mit<br />

welchen Nutzenversprechen?<br />

Zbigniew Platek: Die gegenwärtige Marktlage bringt<br />

mehrere Herausforderungen mit sich. Der schwächelnde<br />

Neubausektor, der 2024 weiter geschrumpft ist,<br />

stellt ein erhebliches Problem dar. Dies betrifft direkt<br />

die Nachfrage nach Hausgeräten. Zusätzlich belasten<br />

internationale Unsicherheiten das Geschäft. Als Anbieter<br />

im preiswerteren Segment steht Amica zudem<br />

unter intensivem Wettbewerbsdruck, während steigende<br />

Energiekosten sowohl die Produktion als auch<br />

die Kaufkraft der Verbraucherinnen und Verbraucher<br />

beeinträchtigen.<br />

Trotzdem bietet die aktuelle Marktlage auch Chancen.<br />

Wir sind als etablierter Hersteller mit über 70 Jahren<br />

Erfahrung und einer umfangreichen Auswahl<br />

an soliden, gut ausgestatteten Produkten gut positioniert.<br />

In Polen sind wir Marktführer und auch am deutschen<br />

Markt trifft Amica als preiswerte, aber solide<br />

Marke zunehmend den Nerv preisbewusster Verbraucherinnen<br />

und Verbraucher. Wir versprechen ihnen<br />

europäische Qualität, schnelle Lieferzeiten und ausgezeichnete<br />

Kundenzufriedenheit. Dass wir damit überzeugen,<br />

sehen wir daran, dass unsere Geräte bereits<br />

in über 500 Millionen Haushalten weltweit<br />

zu finden sind.<br />

Foto: Amica<br />

Zbigniew Platek: Geschäftsführer<br />

Amica International.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Gibt es im Produktsortiment<br />

von Amica besondere Stärken in einzelnen Produktkategorien?<br />

Zbigniew Platek: Ja, besonders stark sind wir<br />

im Bereich Kochen mit unseren „Made in<br />

Europe“-Geräten. Unsere Backöfen,<br />

Herd-Sets und Induktionskochfelder<br />

werden in<br />

Polen entwickelt und produziert.<br />

Hier können wir die komplette Wertschöpfungskette<br />

kontrollieren und innovative Funktionen wie<br />

„HoodConnect Pro“ anbieten.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Amica produziert in Polen. Welchen<br />

Unterschied macht „Made in Europe“ für den Küchenfachhandel<br />

konkret?<br />

Zbigniew Platek: „Made in Europe“ ist für uns mehr<br />

als ein Marketing-Argument – es ist unser Geschäftsmodell<br />

und unsere DNA. Unsere Hauptproduktionsstätten<br />

befinden sich in Wronki, in der Nähe unseres<br />

Firmensitzes in Posen. Die Nähe zur Produktion erlaubt<br />

es uns, die Fertigung selbst zu kontrollieren<br />

und gleichbleibend hohe Produktqualität nach europäischen<br />

Standards sicherzustellen. Gleichzeitig bleiben<br />

wir preislich wettbewerbsfähig, weil wir kurze Transportwege<br />

zu unseren Partnern haben – das ist ein großer<br />

Vorteil, da heute die Logistikkosten schwanken.<br />

Eine nachhaltige Produktion ist auch für unsere Kunden<br />

immer wichtiger und dem möchten wir gerecht<br />

werden.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Welche Rolle spielt Nachhaltigkeit<br />

für Amica? Sowohl im Produkt als auch in der Produktion?<br />

Zbigniew Platek: Nachhaltigkeit ist nicht nur ein<br />

Trend, sondern wird zunehmend zum Kaufkriterium.<br />

Hier sind wir durch „Made in Europe“ mit unserer Produktion<br />

in Polen gut aufgestellt. Innovation bedeutet<br />

für uns praxisnahe Lösungen, die das Leben der Verbraucher<br />

verbessern. Wir entwickeln nicht um der<br />

Technik willen, sondern immer mit Blick auf den Nutzen.<br />

In der Produktion setzen wir auf moderne, umweltschonende<br />

Verfahren und Materialien zur CO 2<br />

-<br />

Reduktion. Bei den Produkten bieten wir verbesserte<br />

Energieeffizienzklassen und Technologien wie den Inverterkompressor,<br />

der Geräte leiser und energieeffizienter<br />

macht.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Sie waren bereits von 2016 bis 2020<br />

Geschäftsführer der Amica International GmbH in<br />

Deutschland und haben diese Rolle nun wieder übernommen.<br />

Was ist bei Amica heute anders als in Ihrer<br />

ersten Amtszeit?<br />

Zbigniew Platek: Von außen betrachtet war beeindruckend<br />

zu sehen, wie sich Amica zu einer festen<br />

Größe im Küchenhandel entwickelt hat. Amica versteht<br />

den Markt und ist nah an den Bedürfnissen der<br />

86 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Verbraucherinnen und Verbraucher. Besonders die<br />

konsequente Kommunikation der europäischen Herkunft<br />

und die Investitionen in Endverbraucher-Marketing<br />

haben Amica spürbar gestärkt. 2020 war Amica<br />

noch sehr stark im traditionellen Elektrohandel<br />

verwurzelt. Heute haben wir uns auch erfolgreich<br />

im anspruchsvolleren Küchenhandel positioniert.<br />

Wir haben als Marke an Glaubwürdigkeit gewonnen<br />

und verfügen über ein deutlich klareres Profil.<br />

Unsere Kommunikation ist zielgerichteter geworden<br />

und wir haben gelernt, unsere Stärken besser zu<br />

vermitteln.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Was hat Sie davon überzeugt, dass<br />

die Rückkehr der für Sie stimmige nächste Karriereschritt<br />

ist?<br />

Zbigniew Platek: Die Rückkehr zu Amica fühlt sich<br />

an wie ein Heimkommen. Ich habe die Marke mitgeprägt<br />

und möchte nun sehen, wie sie ihr volles Potenzial<br />

ausschöpft. Mit 65 habe ich die Gelassenheit und den<br />

Überblick für strategische Entscheidungen, aber auch<br />

noch genug Energie, Dinge zu bewegen. Das ist die perfekte<br />

Kombination für die anstehenden Aufgaben.<br />

Ich habe die Entwicklung von Amica auch in den<br />

vergangenen Jahren aufmerksam verfolgt. Gleichzeitig<br />

sehe ich enormes Potenzial, die Markenbekanntheit zu<br />

steigern. Die Chance, an diesem Punkt wieder einzusteigen<br />

und gemeinsam mit Marcel Kühn und Arthur<br />

Stahlberg die nächste Entwicklungsphase mitzugestalten,<br />

war für mich sehr reizvoll. Zudem kenne ich<br />

die Strukturen und bin davon überzeugt, sehr schnell<br />

zusammen mit dem Team weiter die Partnerschaften<br />

mit unseren Handelspartnern zu stärken.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Wie sehen Sie Ihre kurzfristigen<br />

Schwerpunkte in der operativen Verantwortung?<br />

Zbigniew Platek: Meine Aufgabe ist es, die richtigen<br />

Rahmenbedingungen zu schaffen, damit die Teams optimal<br />

arbeiten können. Dabei setze ich auf kurze Entscheidungswege<br />

und pragmatische Lösungen. Meine<br />

Erfahrung hilft mir, schnell zu erkennen, welche<br />

Themen wirklich wichtig sind. Weiter liegt der strategische<br />

Schwerpunkt auf Kochen, auf unserem Werk in<br />

Polen und damit auf über 2000 Kollegen in der Produktion.<br />

Hier sehe ich auch meine Rolle den Fokus nicht zu<br />

verlieren, und dies immer wieder in den Mittelpunkt<br />

zu stellen.<br />

Arthur Stahlberg (Director of Operations) bringt die<br />

operative Marktexpertise mit, Marcel Kühn (Director<br />

Sales und Marketing) kennt die Kundenkanäle wie<br />

kein anderer, und ich kann die strategische Gesamtverantwortung<br />

übernehmen. Diese Kombination aus<br />

Erfahrung und Fachwissen ist ideal für die aktuelle<br />

Marktphase, die vom schwächelnden Neubausektor<br />

beeinflusst wird. Die Nachfrage nach Hausgeräten ist<br />

davon unmittelbar betroffen. Die Dreierstruktur ist<br />

bewusst gewählt, um verschiedene Expertisen zu bündeln.<br />

Diese Konstellation ist optimal, um die anstehenden<br />

Herausforderungen zu meistern.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Und mittel- bzw. langfristig? Wie<br />

soll der Küchenfachhandel Amica in drei bis fünf Jahren<br />

wahrnehmen?<br />

Zbigniew Platek: Kurzfristig konzentrieren wir uns<br />

darauf, unsere Marktposition zu festigen. Unser Fokus<br />

liegt klar auf dem Bereich Kochen. Hier können<br />

wir unsere europäische Produktion und Qualitätsstandards<br />

voll ausspielen. Bei Kühlgeräten sind wir stark<br />

im Retro-Segment, das sehr gut läuft. Generell konzentrieren<br />

wir uns auf Bereiche, wo wir echte Differenzierungsmerkmale<br />

haben.<br />

Die Zweikanalstrategie – Retail und Küchenhandel<br />

– ist fundamental für unseren Erfolg. Beide Kanäle haben<br />

völlig unterschiedliche Anforderungen. Vom Sortiment<br />

bis zur Betreuung. Hier hat Marcel Kühn mit<br />

seinem Team eine fantastische Arbeit geleistet. Wir<br />

haben gelernt, dass man nicht mit der gleichen Strategie<br />

in beiden Kanälen erfolgreich sein kann. Wir<br />

sind jeweils mit eigenen, spezialisierten Teams unterwegs,<br />

die die Anforderungen ihres Kanals genau kennen.<br />

Das ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil<br />

für Amica.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Wie organisiert Amica in Deutschland<br />

den Vertrieb und den technischen Kundenservice?<br />

Zbigniew Platek: Wir haben in Ascheberg über 110 Mitarbeiter,<br />

darunter ein großes Service-Team und spezialisierte<br />

Außendienst-Teams für beide Handelskanäle<br />

– Retail und Küchenhandel. Unser Kundenservice<br />

ist telefonisch und per Mail erreichbar. Unsere Außendienstmitarbeiter<br />

verstehen sich als Problemlöser und<br />

haben immer ein offenes Ohr für unsere Handelspartner.<br />

Diese Spezialisierung ermöglicht es uns, die jeweiligen<br />

Kanäle optimal zu bedienen.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Was ist Ihre zentrale Aussage mit<br />

Blickrichtung Küchenfachhandel in Deutschland? Warum<br />

lohnt es sich, mit Amica zu arbeiten?<br />

Zbigniew Platek: Amica ist der verlässliche europäische<br />

Partner, der auch in unsicheren Zeiten garantiert<br />

liefern kann. Wir bieten ein ausgezeichnetes<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis mit umfangreicher Ausstattung<br />

zu moderaten Preisen. Durch unsere wachsenden<br />

Strukturen und spezialisierten Teams können<br />

wir optimale Betreuung gewährleisten. Als unabhängig<br />

agierende Marke können wir schnell auf Trends<br />

reagieren und bieten mit „Made in Europe“ ein Qualitäts-<br />

und Nachhaltigkeitsversprechen, das bei Endverbraucherinnen<br />

und -verbrauchern immer wichtiger<br />

wird.<br />

<strong>KÜCHENPLANER</strong>: Was sind Ihre wichtigsten Neuheiten,<br />

die auf der area30 in Löhne präsentiert werden?<br />

Zbigniew Platek: Unsere Highlights sind die neuen<br />

Muldenlüfter, d. h. Kochfelder mit integriertem Dunstabzug,<br />

die das Sortiment sinnvoll erweitern und sich<br />

für moderne Küchenkonzepte eignen. Ebenso zeigen<br />

wir Produkt-Highlights, wie die Geräte der ‚Noir<br />

Design‘-Serie in Schwarz – zeitlos elegant und passend<br />

zum Trend dunkler Küchenfronten. Auch die „Hood-<br />

Connect Pro“-Funktion, die Kochfeld und Dunstabzug<br />

via Bluetooth verknüpft und automatisch aufeinander<br />

abstimmt, wird auf dem Stand zu sehen sein.<br />

Dirk Biermann<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 87


Unternehmen<br />

Die Egger Gruppenleitung<br />

(Foto von links): Thomas<br />

Leissing, Frank Bölling,<br />

Michael Egger jun. und<br />

Hannes Mitterweissacher.<br />

Foto: Egger<br />

Egger trotzt<br />

der Marktschwäche<br />

Der Einbruch im Wohnungsbau bleibt eine Herausforderung<br />

für die gesamte Branche. „Seit 2021 sind die<br />

Baugenehmigungen um 21 Prozent zurückgegangen“,<br />

zitierte Thomas Leissing, Sprecher der Egger Gruppenleitung,<br />

eine für Markt und Unternehmen hochbrisante<br />

Entwicklung. Denn dadurch sinkt auch der Bedarf an<br />

Küchen deutlich. „Die Hoffnung auf eine kurzfristige<br />

Wende im Wohnungsbau ist für <strong>2025</strong> begraben“, stellte<br />

Leissing bei der Bilanzpressekonferenz des Holzwerkstoffherstellers<br />

fest. Paradox, denn grundsätzlich<br />

sei genug Geld vorhanden. „Aber es liegt auf den Sparbüchern<br />

der Europäer, besonders in Deutschland und<br />

Österreich“, so Leissing. Trotz dieser Belastung sieht<br />

sich das Unternehmen gut aufgestellt. Frühzeitig getätigte<br />

Investitionen, eine breite internationale Aufstellung<br />

und ein klarer Fokus auf Innovation sollen helfen,<br />

die andauernde Schwächephase zu überbrücken und<br />

Marktchancen zu nutzen. Wobei sich das Unternehmen<br />

im abgelaufenen Geschäftsjahr 2024 / <strong>2025</strong> achtbar<br />

geschlagen hat. Mit einem Umsatz von 4,13 Mrd. Euro<br />

(−0,1 % zum Vorjahr) und einer Steigerung des EBITDA<br />

um 9,7 % auf 541,3 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge wuchs<br />

von 11,9 auf 13,1 Prozent. Damit gelang es, das Ergebnis<br />

in einem schwachen Marktumfeld stabil zu halten und<br />

die Ertragskraft sogar zu verbessern. In seinem Fazit<br />

sprach Thomas Leissing von einem soliden Verlauf. Er<br />

betonte auch: „Stabilität in solch volatilen Zeiten ist ein<br />

Kraftakt und keineswegs gleichzusetzen mit Stillstand.“<br />

Deshalb gelte der Dank besonders den weltweit rund<br />

11 860 Mitarbeitenden, ergänzte Michael Egger jun.<br />

Märkte und Produkte<br />

Regional entwickelte sich das Geschäft unterschiedlich.<br />

Während West- und Mitteleuropa weiter unter<br />

der schwachen Baukonjunktur litten, verzeichneten<br />

Osteuropa, Asien und das US-Werk Lexington ein positives<br />

Ergebnis. Der Bereich Decorative Products, zu<br />

dem unter anderem Möbel- und Innenausbauprodukte<br />

gehören, steigerte seinen Umsatz leicht auf 3,65 Mrd.<br />

Euro. Produktneuheiten wie die ressourcenschonende<br />

„EcoBox“ und die neue Fußbodenkollektion 25+ stärkten<br />

die Marktposition. Die „EcoBox“ wurde zudem mit<br />

dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnet.<br />

Investitionen und Nachhaltigkeit<br />

Egger investierte im abgelaufenen Geschäftsjahr<br />

435 Mio. Euro, vor allem in Kapazitätserweiterungen<br />

und Nachhaltigkeitsprojekte. Das größte Einzelprojekt<br />

ist der Ausbau des Werks Markt Bibart, inklusive neuer<br />

Recyclingholz-Aufbereitung. Bereits heute stammen<br />

71 Prozent der eingesetzten Energie aus erneuerbaren<br />

Quellen, 66 Prozent des Holzes aus Recycling<br />

oder Nebenprodukten. „Wir wollen den Wandel nicht<br />

nur begleiten, sondern aktiv gestalten – für eine klimafreundliche<br />

Zukunft, die unsere Branche braucht“,<br />

betont Hannes Mitterweissacher, Gruppenleitung<br />

Technik / Produktion. Das Unternehmen verfolgt eine<br />

ambitionierte Klimastrategie mit dem Ziel, bis 2050<br />

Net Zero zu erreichen.<br />

Drei zentrale Fokusthemen<br />

Egger sieht sich trotz der weiterhin schwierigen und<br />

von Wechselkursrisiken zusätzlich belasteten Rahmenbedingungen<br />

grundsätzlich gut aufgestellt. Dabei<br />

hat das Unternehmen drei Fokusthemen formuliert. Erstens<br />

ein stabiler Partner für Mitarbeiter und Kunden<br />

zu sein, zweitens Klimaschutz und Nachhaltigkeit konsequent<br />

voranzutreiben und drittens die Chancen der<br />

Künstlichen Intelligenz mit einer eigenen KI-Strategie<br />

gezielt zu nutzen. Ziel ist es, die eigene Wettbewerbsfähigkeit<br />

langfristig zu sichern und gemeinsam mit den<br />

rund 12 000 Mitarbeitenden nachhaltig zu wachsen.<br />

88 <strong>KÜCHENPLANER</strong> 9/<strong>2025</strong>


Für das Wohnen.<br />

Für die Stadtentwicklung.<br />

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Betriebsmanagement<br />

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und bis Jahresende profitieren<br />

Zwischen Sommergeschäft und Jahresendspurt<br />

liegt der größte steuerliche Hebel:<br />

Wer AfA, IAB und Finanzierung<br />

rechtzeitig plant, steuert Ergebnis, schont<br />

Liquidität und vermeidet Überraschungen<br />

im Abschluss. Ingo Anneken von der<br />

SEB Steuerberatung erläutert, wo Handlungsbedarf<br />

besteht.<br />

Degressive AfA: Der Investitions booster<br />

kehrt zurück. Für bewegliche Anlagegüter,<br />

die zwischen dem 1. 7. <strong>2025</strong> und<br />

dem 31. 12. 2027 angeschafft werden, ist<br />

eine degressive Abschreibung von bis zu<br />

30 % p. a. möglich. Dieser von der Politik<br />

geschaffene Fördermechanismus kann<br />

zum Beispiel für die Anschaffung von<br />

Musterküchen genutzt werden. Entscheidend<br />

ist die zeitliche Disposition der Lieferung,<br />

damit der AfA-Beginn <strong>2025</strong> greift.<br />

IAB als Ergebnistreiber: Der Investitionsabzugsbetrag<br />

(§ 7g EStG) erlaubt den<br />

vorgezogenen Abzug von bis zu 50 % der<br />

voraussichtlichen Anschaffungskosten –<br />

auch für gebrauchte, abnutzbare bewegliche<br />

Güter. Maßgeblich sind die Gewinngrenze<br />

von 200000 Euro im Abzugsjahr,<br />

die betriebliche Nutzung von mindestens<br />

90 % sowie der Verbleib des Wirtschaftsguts<br />

bis Ende des Folgejahres. Achtung:<br />

Bei Nichterfüllung wird der Abzug verzinst<br />

rückgängig gemacht. Unter den<br />

angegebenen Voraussetzungen kann<br />

bei Anschaffungen auch eine Sonderabschreibung<br />

von bis zu 40 % in Anspruch<br />

genommen werden. Das lohnt sich, wie<br />

ein Beispiel zeigt: Für eine in 08/<strong>2025</strong> geplante<br />

Musterküche (10 000 Euro) wurde<br />

2024 ein IAB von 50 % gebildet. <strong>2025</strong> erfolgt<br />

die AfA von den gekürzten An schaffungs<br />

kosten (5000 Euro).<br />

Darauf kommen die Sonder-AfA<br />

nach § 7g von<br />

40 % (2000 Euro) plus degressive<br />

AfA 30 % zeitanteilig<br />

5/12 (625 Euro). Ergebnis:<br />

Restbuchwert<br />

zum 31. 12. <strong>2025</strong> rund 2375<br />

Euro – ein spürbarer Ergebniseffekt<br />

bei gesicherter<br />

Liquidität.<br />

Foto: SEB<br />

GWG als Effizienzhebel:<br />

Anschaffungen bis 800<br />

Euro netto mindern den<br />

Gewinn sofort; für 250<br />

bis 1000 Euro bietet der<br />

Sammelposten eine einfache<br />

Fünfjahres-Auflösung.<br />

Beispiel: Werkzeug<br />

für 780 Euro<br />

netto geht <strong>2025</strong> vollständig<br />

in den<br />

Aufwand – ohne<br />

AfA-Verwaltung.<br />

Computerhard- und Software kann<br />

unabhängig davon im Jahr voll abgeschrieben<br />

werden.<br />

Rückstellungen und Vorauszahlungen:<br />

Urlaubs- und Gewährleistungsrückstellungen<br />

sind methodisch sauber zu ermitteln.<br />

Je nach Rechtsform sollten Einkommens-<br />

oder Körperschaftssteuer- sowie<br />

die Gewerbesteuer-Vorauszahlungen dem<br />

laufenden Ergebnis angepasst werden,<br />

damit weder zu viel noch zu wenig gezahlt<br />

wird. In Kombination mit den Abschreibungshebeln<br />

lassen sich Ergebnispfad<br />

und Liquidität bis zum Stichtag<br />

stabilisieren.<br />

E-Fahrzeuge als Doppelhebel: Bei rein<br />

elektrischen Dienstwagen steigt die Bruttolistenpreis-Grenze<br />

für die 0,25-%-Regel<br />

auf 100 000 Euro (für Neuzulassungen<br />

nach dem 30. 6. <strong>2025</strong>). Zusätzlich eingeführt<br />

wird eine degressive „E-AfA“:<br />

75 % im Anschaffungsjahr, anschließend<br />

10/5/5/3/2 % – nach sechs Jahren ist das<br />

Fahrzeug vollständig abgeschrieben.<br />

Auf betriebswirtschaftlicher Ebene entscheidet<br />

das Working Capital über die<br />

Stabilität: Liquiditätsplanung nachschärfen,<br />

Kreditlinien prüfen, Anzahlungen<br />

aktiv steuern, Forderungen zügig eintreiben<br />

und Reklamationen konsequent abbauen.<br />

In der GuV gilt es, Bonusstaffeln<br />

auszuschöpfen, Kosten blöcke wie Versicherungen<br />

und Fuhrpark zu prüfen sowie<br />

Lagerbestände – insbesondere Elektrogeräte<br />

– gezielt zu reduzieren; im Showroom<br />

unterstützen der Abverkauf alter Musterküchen<br />

und die Neu-Dispo die Marge.<br />

Personalseitig stehen Kapazitätsplanung<br />

für Q4/Q1, terminierte Sonderzahlungen<br />

und die Aktualisierung der Notfallmappe<br />

(Vollmachten, Testament, Patientenverfügung)<br />

an. www.seb-steuerberatung.de<br />

Ingo Anneken ist seit 2009 Geschäftsführer der<br />

SEB Steuerberatung. Gemeinsam mit seinen<br />

Kollegen unterstützt er die Kunden über die klassische<br />

Steuerberatung hinaus hinsichtlich einer<br />

Vielzahl an betriebswirtschaftlichen Fragen.<br />

9/<strong>2025</strong>


DER KREIS Systemverbund Holding GmbH & Co. KG<br />

Mollenbachstraße 2 • 71229 Leonberg<br />

Tel.: 0 71 52 / 60 97-00 • Fax: 0 71 52 / 60 97-9999<br />

derkreis@derkreis.de • www.derkreis.com<br />

Deutschland Österreich Schweiz Niederlande Frankreich Belgien /<br />

Luxemburg<br />

Slowenien<br />

Großbritannien<br />

Naber GmbH<br />

Enschedestraße 24<br />

48529 Nordhorn<br />

Tel. +49 5921 704-0<br />

Fax +49 5921 704-140<br />

naber@naber.com<br />

naber.com<br />

Küppersbusch Hausgeräte GmbH<br />

Im Welterbe 2 · 45141 Essen<br />

Telefon 02 09/4 01-0 · Telefax 02 09/4 01-3 03<br />

www.home-kueppersbusch.com · info@kueppersbusch.de<br />

Das VOGT-Verkaufshandbuch<br />

<strong>2025</strong>/2026: Jetzt anfordern!<br />

HORST VOGT GmbH<br />

Rudolf-Diesel-Str. 23<br />

28876 Oyten<br />

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www.vogtwelt.de<br />

Tel.: +49 (0) 42 07 / 91 68-0 · Fax: +49 (0) 42 07 / 91 68-50<br />

Magazin für alle, die Küchen planen und produzieren,<br />

kaufen und verkaufen.<br />

Erscheint im 59. Jahrgang (<strong>2025</strong>)<br />

www.kuechenplaner-magazin.de<br />

www.strobelmediagroup.de<br />

Verlag<br />

STROBEL VERLAG GmbH & Co. KG<br />

Goethestraße 44, 59755 Arnsberg,<br />

Tel.: 02931 8900-0<br />

Herausgeber<br />

Michael Voss<br />

Redaktion<br />

Dirk Biermann, Chefredakteur,<br />

(verantwortlich im Sinne des Presserechts)<br />

Amselweg 10, 32105 Bad Salzuflen<br />

Telefon: 05222 9441188<br />

E-Mail: d.biermann@strobelmediagroup.de<br />

Susanne Maerzke (sma)<br />

Astrid Plaßhenrich (apl)<br />

Redaktionssekretariat<br />

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Zurzeit ist die Anzeigenpreisliste vom 8. 11. 2024 gültig.<br />

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Telefon: 03328 3090566, Telefax: 03328 3090567,<br />

E-Mail: u.sommerfeld@strobelmediagroup.de<br />

Impressum<br />

Vertrieb<br />

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Telefon: 05241 2151 5511<br />

E-Mail: m.voss@strobelmediagroup.de<br />

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Druckvorstufenproduktion<br />

STROBEL PrePress & Media,<br />

Zur Feldmühle 11, 59821 Arnsberg,<br />

Layout<br />

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Niederlassung Leimen, Gutenbergstraße 4, 69181 Leimen<br />

Bitte auf dem Lieferschein immer das Trägerobjekt angeben.<br />

Sendungen ohne Lieferschein werden nicht mehr angenommen.<br />

Veröffentlichungen<br />

Zum Abdruck angenommene Beiträge, Manuskripte und<br />

Bilder, einschließlich der Negative, gehen mit Ablieferung in<br />

das Eigen tum des Verlages über. Damit erhält er gleichzeitig<br />

im Rahmen der gesetzlichen Bestimmungen das Veröffentlichungs-<br />

und Verarbeitungsrecht. Der Autor räumt dem<br />

Verlag das unbeschränkte Nutzungsrecht ein, seine Beiträge<br />

im In- und Ausland und in allen Sprachen, insbesondere<br />

in Printmedien, Film, Rundfunk, Datenbanken, Telekommunikations-<br />

und Datennetzen (z. B. Online-Dienste) sowie<br />

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übernehmen Verlag und Redaktion keine Gewähr.<br />

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urheberrechtlich geschützt.<br />

ISSN 0722-9917<br />

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Arbeitsgemeinschaft<br />

Die Moderne Küche e.V.<br />

Informationsgemeinschaft zur Feststellung<br />

der Verbreitung von Werbeträgern<br />

9/<strong>2025</strong> <strong>KÜCHENPLANER</strong> 91


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