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Leseprobe 5_2025

Ausgabe 5_2025 des BIOGAS Journals, herausgegeben vom Fachverband Biogas e.V.

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Fachverband Biogas e.V. | ZKZ 50073 | 28. Jahrgang | www.biogas.org

5_2025

Das Branchenmagazin

TITELTHEMA

Cybersicherheit

Ab Seite 36

CO2-Gesetz – „zum Wohl

der Allgemeinheit“? 32

Mannheim: Methanol

aus Klärgas 48

Polen: Biomethan-

Offensive nicht in Sicht 78


2 BIOGAS Journal 5_2025

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EDITORIAL

3

Katastrophe

abgewendet?

Liebe Leserinnen und Leser,

zum Redaktionsschluss dieses BIOGAS

Journals Anfang September war das im

Februar vom Deutschen Bundestag verabschiedete

sogenannte Biomassepaket

leider immer noch nicht rechtsverbindlich

in Kraft. Da das Biomassepaket erst

am 13. August formell der EU zur Notifizierung

übermittelt wurde, lag zum Redaktionsschluss

auch noch keine beihilferechtliche

Genehmigung vor.

Allerdings fand kurz vorher, am 29. August,

online ein sogenanntes Biomasseinformationsgespräch

mit dem Bundeswirtschaftsministerium

statt, an dem

auch Vertreter des Fachverbandes Biogas

e.V. teilgenommen haben. In dem

Gespräch wurde vonseiten des Ministeriums

die Notifizierung als reine Formsache

dargestellt und dass die EU-Genehmigung

in wenigen Tagen erfolgen solle.

Schon vorher hatte die Bundesnetzagentur

die Rahmenbedingungen für die Biomasse-Herbstausschreibung

auf ihrer

Webseite veröffentlicht, in der sich vor

allem Biogasanlagen um eine Anschlussvergütung

nach dem Ende der ersten

EEG-Vergütungsperiode bewerben. Fest

steht: Das Gebot muss bis zum 1. Oktober

2025 um 24.00 Uhr bei der Bundesnetzagentur

schriftlich eingehen.

Soweit die Faktenlage. Wenn die Notifizierung

vor dem 1. Oktober erfolgt,

sollen die Inhalte des Biomassepakets

in der Ausschreibung zur Anwendung

kommen. Die Bundesnetzagentur hat

signalisiert, dass sie die Homepage

schnell aktualisieren will. Hohes Tempo

ist hier angesagt.

Das bedeutet dann: höheres Ausschreibungsvolumen,

höherer Flexzuschlag,

zwölf Jahre Anschlussvergütung, Betriebsviertelstundensystem,

aber auch

weiterhin die leidige sogenannte endogene

Mengensteuerung. Dann wäre

zwar die ganz große Katastrophe mit

einer Vielzahl von Anlagenstilllegungen

abgewendet. Aber Wohl und Weh lägen

hier trotzdem nah beieinander. Denn Anlagen

mit Inbetriebnahme in den Jahren

2004 und 2005 könnten trotz höherem

Ausschreibungsvolumen wegen der endogenen

Mengensteuerung keinen Zuschlag

bekommen.

Das wäre katastrophal. Gerade für solche

Anlagen, die im nächsten Winter zum

Beispiel ein Nahwärmenetz zu versorgen

haben. Um es auf den Punkt zu bringen:

Keine Stromvergütung, keine Wärmeproduktion.

Für diese Anlagen sollten

Übergangsregelungen geschaffen werden,

weil sie erst wieder an der Ausschreibung

zum 1. April 2026 teilnehmen

können. Hilfreich für den Übergang wäre

eine sogenannte Deminimis-Regelung.

Deminimis heißt, dass Mitgliedsstaaten

nach EU-Recht Beihilfen für gewerbliche

Betriebe – zu denen rund 90 Prozent

der Biogasanlagen zählen – auch ohne

explizite Genehmigung der Kommission

gewähren dürfen. Es würde eine formale

Anzeige genügen. Die maximale Fördersumme

pro Betrieb ist auf 300.000 Euro

innerhalb von drei Jahren begrenzt. Die

Bundesregierung sollte schnellstens für

die entsprechend betroffenen Anlagen

eine aus Bundesmitteln finanzierte neue

Beihilfe für Biogasanlagen einführen –

und das ohne Änderung am EEG.

Anfang September zum Redaktionsschluss

dieses BIOGAS Journals lassen

sich nur Szenarien beschreiben, und wir

hoffen, dass die Notifizierung früh genug

kommt. Und wenn doch nicht? Das wäre

katastrophal. Denn dann würde das alte

Ausschreibungsdesign gelten, in dem nur

363 Megawatt (MW) ausgeschrieben sind.

Ein düsteres, für die Anlagenbetreiber

und deren Familien existenzgefährdendes

Szenario, weil dann etwa 700 Anlagen

mit rund 400 MW installierter

Leistung aufgrund des zu geringen Ausschreibungsvolumens

auf der Strecke

bleiben würden. Dem Strommarkt würden

aufgrund nicht mehr realisierter

Leistungsüberbauung bis zu 1.600 MW

an flexibler Leistung verloren gehen.

Das Biomassepaket ist das bestimmende

Thema dieser Tage in der Biogasbranche.

Aber auch andere Themen sollten

nicht aus dem Blick geraten. Aus aktuellem

Anlass befassen wir uns in dieser

Journal-Ausgabe in der Titelstrecke mit

der Cybersicherheit von Biogasanlagen.

Hier lesen Sie Empfehlungen, wie Sie sich

schützen oder sogar gegen Schäden

versichern können. Bleiben Sie wachsam

und sichern Sie die digitale Seite Ihrer

Anlage vor Fremdzugriffen.

Herzlichst Ihr

Martin Bensmann

Redakteur BIOGAS Journal

Fachverband Biogas e.V.


4

INHALT

TITELTHEMA

Cyber-

Sicherheit

36 Cybersicherheit

bei Anlagen in der

Energiewirtschaft –

Anforderungen und

Haftungsrisiken

Von Michael Hannig

26

Interview

40 Gegen Cyberkriminalität

absichern

Interviewer:

Dipl.-Ing. agr. (FH)

Martin Bensmann

42 Cybersicherheit:

Aktuelle Vorfälle

und Praxisbeispiele

Von Christoph Reithmair

EDITORIAL

3 Katastrophe abgewendet?

Von Dipl.-Ing. agr. (FH)

Martin Bensmann

Redakteur BIOGAS Journal

Fachverband Biogas e.V.

AKTUELLES

6 News: Europa: Biomethankapazität

erreicht 7 Milliarden

Kubikmeter

7 News: Monatlicher Börsen-

Strompreis 2021 bis 2024

8 Mitteilung Ihrer Polizei

10 News: Bioenergie: 2024

wichtigste erneuerbare

Wärmequelle in Deutschland

11 Bücher

12 Biogas-Kids

13 Termine

14 Hohe Investitionen können

sinnvoll sein, aber…

Von Dipl.-Ing. Heinz

Wraneschitz

18 Biogas Convention

22 Kommunen: Schlüsselakteure

der Wärmewende

Von Christian Dany

26 BEE-Sommerfest:

Abschied und Aufbruch

Von Dietrich Holler

POLITIK

CO2-Speicherung

32 „Überragendes öffentliches

Interesse“ – per Gesetz

definiert

Von Bernward Janzing

34 Warten auf das Biomassepaket

Von Jörg Schäfer

PRAXIS

EvaSecur

46 Kostenfreies Tool stärkt

Cybersicherheit in Biogasanlagen

ab 2026

Von Professor Dr.-Ing.

Jürgen Schmidt

Beilagenhinweis:

Das BIOGAS Journal enthält Beilagen der Deutsche Biogas Dachsysteme, SERCOO Energy und den Fachverband Biogas-Kalender


BIOGAS Journal 5_2025 5

48

Titelgrafik: bigbenreklamebureau + AdobeStock | Fotos: BEE e.V., Dr. Martin Frey, Martin Egbert

70

48 Methanol: Schiffskraftstoff

aus Abwasser

Von Dr. Martin Frey

54 „Erzeugungskapazitäten

dem Markt anpassen“

Von Dr. Martin Frey

Serie, Teil 3

58 Dritter Anlauf beim Projekt

„Hammelbüsch“

Von Dr. Martin Frey

64 Anlage des Monats

Juni, Juli

Firmenjubiläum

66 Biogas Service Tarmstedt

(BST) – eine norddeutsche

Erfolgsgeschichte

Von Dipl.-Ing. agr. (FH)

Martin Bensmann

INTERNATIONAL

Bulgarien

70 Perpetuum Mobile

produziert Biogas

Von Klaus Sieg

Polen

78 Kommt der große

Biomethan-Schub?

Von Dierk Jensen

VERBAND

Aus der Geschäftsstelle

88 Hängepartie Biomassepaket

Von Dr. Stefan Rauh und

Dipl.-Ing. agr. (FH) Manuel

Maciejczyk

92 Dr. Claudius da Costa Gomez:

Ein Vierteljahrhundert

Engagement für die

Biogasbranche

BEE-Gastbeitrag

94 Grüner Wasserstoff: Alle

Erneuerbaren Erzeugungsarten

berücksichtigen!

Von Dr. Simone Peter

PRODUKTNEWS

96 Aerovent befreit

Rohrleitungen von Gasund

Lufteinschlüssen

Effiziente Gebläsetechnik

für Biogasanlagen

GLUKON® farm:

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Kontaktklebstoff


32

POLITIK

CO2-Speicherung

„Überragendes öffentliches Interesse“ –

per Gesetz definiert

Das Wirtschaftsministerium versucht mit einem neuen CO2-Transportgesetz den allgemeinen

Nutzen von CO2-Pipelines und -Endlagern herbeizureden.

Von Bernward Janzing

Das Bundeswirtschaftsministerium

scheint es nötig zu haben, stets zu betonen,

wie sinnvoll und notwendig das

neue Gesetz sei: Im Referentenentwurf

des Kohlendioxid-Speicherungs- und

Transportgesetzes (KSpTG) wird mehrfach

das „Wohl der Allgemeinheit“ zitiert

– offenbar mit dem Ziel, Kritikern

vorauseilend etwas entgegenzusetzen

und somit von vornherein alle Zweifel

an der Notwendigkeit einer CO2-Infrastruktur

abzuwehren.

So diene der Bau von CO2-Leitungen

nämlich dem „Wohl der Allgemeinheit“,

wenn das Vorhaben dazu diene, „Kohlendioxid

zu einem Kohlendioxidspeicher zu

transportieren, um so zum Zwecke des

Klimaschutzes die Emission von Kohlendioxid

in Deutschland dauerhaft zu vermindern“.

Schließlich sei, postuliert das

Gesetz, der Einsatz von CCS und CCU „zur

Erreichung der Klimaziele notwendig“.

CCS steht für Carbon Capture and Storage,

also CO2-Abscheidung, -Transport

und -Speicherung. CCU steht für Carbon

Capture and Utilization, das meint die

Abscheidung, den Transport und die anschließende

Nutzung von Kohlenstoffverbindungen.

Bislang sei die Genehmigung

von Leitungen zum Transport von

Kohlendioxid noch mit rechtlichen Unsicherheiten

verbunden, heißt es.

Blankoscheck für

Verschmutzer-Industrien?

Aber natürlich kann auch das Beharren

des Ministeriums auf eine Notwendigkeit

einer CO2-Lagerung im Untergrund die

Kritiker nicht besänftigen. Olaf Bandt,

Vorsitzender des Bund für Umwelt und

Naturschutz Deutschland (BUND), nennt

die CCS-Pläne von Bundeswirtschaftsministerin

Katherina Reiche (CDU) einen

„Blankoscheck für Verschmutzer-Industrien“.

Denn statt ihre klimaschädlichen

Abgase zu reduzieren, dürften durch das

Gesetz künftig „Kraftwerke, chemische

Industrie und Müllverbrenner diese einfach

bis unter die Nordsee leiten oder

gleich vor Ort in den Boden jagen“.

Konkret geht es in dem neuen Gesetz

darum – so heißt es in dessen Präambel

– dass „die dauerhafte Speicherung

von Kohlendioxid in unterirdischen Gesteinsschichten

des Festlandsockels und

der ausschließlichen Wirtschaftszone zu

kommerziellen Zwecken im industriellen

Maßstab ermöglicht und ein einheitliches

Zulassungsregime für alle Kohlendioxidleitungen

geschaffen“ werde.

Und schon betonen die Autoren des Gesetzentwurfs

wieder in einem Akt der

fortwährenden Selbstbestätigung: „Die

Errichtung, der Betrieb sowie wesentliche

Änderungen von Kohlendioxidleitungen

liegen im überragenden öffentlichen Interesse.“

Es sei „zu berücksichtigen, dass

Kohlendioxidleitungen dem Klimaschutz

dienen und dazu beitragen, die Emission

von Kohlendioxid in Deutschland dauerhaft

zu vermindern“. Es bestünden daher

„keine sachgerechten Alternativen zu der

vorliegenden Gesetzesänderung“.

BUND: Öl- und Gasnutzung

wird zementiert

Der BUND widerspricht der Einschätzung

der Regierung vehement, es gebe für die

Leitungen ein überragendes öffentliches

Interesse: „Das Gegenteil ist der Fall:

Rund um den Industriemüll sollen ganze

Industrien mit Pipelines, Anlagen und

CO2-Endlager errichtet werden.“ Milliarden

öffentlicher Gelder könnten künftig

„an Verschmutzer fließen“. CCS sei „nur

eine teure Scheinlösung“, die „in vielen

Bereichen echten Klimaschutz eher behindert“.

Denn das damit entstehende

Geschäft mit dem Transport und Deponieren

von klimaschädlichen Abgasen

werde nur die weitere Nutzung von Öl

und Gas zementieren.

Dass die Bundesregierung so sehr darauf

beharrt, dass Kohlendioxidleitungen

dem Allgemeinwohl dienen, hat einen

formalen Grund. Damit nämlich, so heißt

es im Entwurf, werde „die Entziehung

oder die Beschränkung von Grundeigentum

oder von Rechten am Grundeigentum

im Wege der Enteignung zulässig“,

soweit dies notwendig ist, um ein Projekt

zu realisieren. Die damit verbundene

Beschneidung von Beteiligungs- und

Klagerechten kritisiert der BUND scharf.

Der Referentenentwurf ist relativ ähnlich,

wie die einstigen Entwürfe der Ampelkoalition

– die Änderungen liegen im Detail:

„Es wird jetzt noch stärker hervorgehoben,

dass die Infrastruktur für CCS im

überragenden öffentlichen Interesse liegen

soll“, sagt Viviane Raddatz, Bereichsleiterin

Klimaschutz und Energiepolitik

beim WWF. Das könne dazu führen, dass

im Zuge der Güterabwägung auch mit

dem Meeresschutz der Bau von CCS-Infrastruktur

erleichtert werde.

Schleswig-Holstein und

Brandenburg: Bürgerinitiativen

gegen CO2-Endlager

Unverändert bleibt auch das Verbot

einer Speicherung von CO2 an Land, mit

Ausnahme von Forschungsspeichern.

Allerdings eröffnet das Gesetz laut Referentenentwurf,

wie auch schon von

Robert Habeck geplant, den Bundesländern

die Möglichkeit, über landesgesetzliche

Regelungen die dauerhafte

Speicherung zum kommerziellen Einsatz

im industriellen Maßstab in ihrem

Territorium zuzulassen – „Opt-in-Klausel“

genannt. In Schleswig-Holstein und

Brandenburg haben sich daher bereits

Bürgerinitiativen gegen ein „CO2-Endlager“

gegründet – offensichtlich können

also nicht alle Bürger das „überragende

öffentliche Interesse“ erkennen.

Auch Greenpeace befürchtet bereits,

dass durch die erweiterten Öffnungsklauseln

und die begrenzten Endlagerpotenziale

in der Nordsee die CO2-Ver-


BIOGAS Journal 5_2025

33

Kohle. Dadurch werde „sichergestellt,

dass das Ziel des Kohleverstromungsbeendigungsgesetzes,

die Erzeugung

elektrischer Energie durch den Einsatz

von Kohle in Deutschland schrittweise

und möglichst stetig zu reduzieren, nicht

durch den Einsatz von CCS und CCU tangiert

oder hinausgezögert wird“, so das

Wirtschaftsministerium.

Und doch sehen Umweltverbände in

dem geplanten Gesetz eine Zementierung

der fossilen Energiewirtschaft. 70

Verbände hatten im November bereits

einen offenen Brief unterzeichnet, in

dem sie beklagen, dass Milliarden an

Steuergeldern in eine Technik investiert

werden sollen, die den Ausstieg aus den

Fossilen „verhindern oder zumindest

stark verschleppen“ würde.

Foto: Adobe Stock/Adam Sébire/Stocksy

CCS-Anlage auf Island.

pressung an Land durch die Hintertür

ermöglicht werden soll. „Dies wäre ein

dreister Versuch, der die bewusste Gefährdung

von Trinkwasserreservoiren in

Kauf nimmt“, warnt Greenpeace.

Das Wirtschaftsministerium legt unterdessen

Wert darauf, zu betonen, „dass

an den weltweit betriebenen Kohlendioxidspeicherstätten

keine Vorfälle mit

Umweltrelevanz oder Personenschäden

aufgetreten“ seien. Auch das Forschungsprojekt

im brandenburgischen

Ketzin habe im Demonstrationsmaßstab

gezeigt, dass die Speicherung an Land

sicher sei.

Greenpeace: Lagerkapazitäten unter

der Nordsee werden überschätzt

Doch überschätzt der Gesetzgeber die

Möglichkeiten der CO2-Lagerung in

der Nordsee und unterschätzt die Risiken?

„Die Kapazitäten, vor allem in der

deutschen AWZ [ausschließlichen Wirtschaftszone],

sind wahrscheinlich viel

geringer als ursprünglich angenommen“,

heißt es in einer aktuellen Studie des

Geochemikers Ralf Krupp im Auftrag von

Greenpeace. Bei der Einspeicherung von

CO2 bestehe zudem „ein hohes Risiko,

dass es durch Risse oder Schwachstellen

in der Gesteinsschicht entweicht“. Erosion

und andere geologische Faktoren

könnten diese Risse sogar noch vergrößern

und die CO2-Speicherung unsicher

machen. Nicht zuletzt werde „die Menge

an CO2, die pro Jahr sicher in die Speicherstrukturen

gepumpt werden kann,

vermutlich stark überschätzt“.

Die Studie konstatiert zudem eine „Gefahr

für die Umwelt und das Klima“, denn

„durch den hohen Energie- und Ressourcenverbrauch“

stelle CCS „einen erheblichen

Eingriff in die Umwelt“ dar. Ferner

würden die Risiken von Blowouts unterschätzt

– das sind plötzliche, unkontrollierte

Freisetzungen von CO2, die durch

Druckaufbau entstehen können. Solche

Ereignisse könnten große Mengen des

gespeicherten CO2 freisetzen und sogar

noch andere gefährliche Gase mit nach

oben bringen. So könne CCS indirekt zur

Freisetzung klimaschädlicher Substanzen

wie Methan führen, was die positive

Klimawirkung einer CO2-Speicherung zunichte

mache.

Greenpeace-Energieexperte Karsten

Smid kommt daher zu dem Ergebnis, CCS

sei „eine Scheinlösung, die einem großen

Teil der Wirtschaft auf dem Weg zur Klimaneutralität

nicht helfen wird”. Die Pläne

der Bundesregierung, „bis zur Hälfte

der heutigen Industrieemissionen künftig

zu verpressen“, seien „überdimensioniert“.

Sie gaukelten Teilen der Wirtschaft

ein „Weiter so“ vor, das „klima- und wirtschaftspolitisch

gefährlich“ sei.

CO2-Transport aus Kohleverbrennung

soll verboten bleiben

Verboten bleiben soll auch weiterhin

in den Kohlendioxidnetzen der Transport

von CO2 aus der Verbrennung von

CCS: End-of-Pipe-Technik

Denn das neue Gesetz würde es „Raffinerien,

Kraftwerken, Müllverbrennungsanlagen

sowie Produktionsanlagen für

Plastik, Düngemittel oder Zement erlauben,

CO2-Abscheideanlagen zu errichten

und das aufgefangene CO2 über

Pipelines, Züge und Schiffe zu Endlagerstätten

zu transportieren“. CCS sei eine

„End-of-Pipe-Technik, die die Vorkettenemissionen

aus dem fortgesetzten Einsatz

von Erdgas nicht erfasst“.

Der Gesetzentwurf ziele auf „die Entwicklung

großer kommerzieller CO2-

Abscheideanlagen, die Errichtung von

CO2-Deponien und den Bau eines flächendeckenden

Pipelinenetzes durch

ganz Deutschland, an das jeder Emittent

ein Recht auf Anschluss hätte“. Somit kämen

auf Länder und Kommunen durch

den flächenintensiven Infrastrukturzubau

enorme Planungskosten zu. Der

BUND spricht von einem 5.000 Kilometer

langen CO2-Pipelinenetz, das durch ganz

Deutschland geplant sei. Womit zumindest

eines klar ist: Das KSpTG wird massive

Auswirkungen in der Fläche haben.

AUTOR

Bernward Janzing

Freier Journalist

Wilhelmstr. 24a · 79098 Freiburg

07 61/202 23 53

bernward. janzing@t-online.de


48

PRAXIS

Methanol: Schiffskraftstoff

aus Abwasser

Eine neuartige Technologie, die aus überschüssigem Kohlendioxid (CO2) Methanol erzeugt, ist am

Karlsruher Institut für Technologie (KIT) entwickelt worden. Dabei können Kläranlagen als CO2-Quellen

dienen – genauso aber auch Biogasanlagen. Ein Prototyp ging nun am Klärwerk Mannheim in Betrieb.

Das Projekt „Mannheim 001“ verspricht ein großes Potenzial, um die Mobilität von fossilen Quellen zu

befreien: Gelingt der Marktstart über ein ausgegründetes Unternehmen, könnten mit der Produktion

Schiffe betankt und damit umweltfreundlich auf Fahrt gehen.

Von Dr. Martin Frey

Doktorand Mücahit Terzi vor der ICODOS-Anlage, die aus mehreren Containern besteht (im Hintergrund rechts).

Das Klärwerk Mannheim liegt im Norden der Stadt direkt am

Rhein. Es dient der Abwasserreinigung der 320.000 Bewohner

Mannheims und der dort ansässigen Industrie, die etwa 50

Prozent (%) des zu reinigenden Abwassers verursacht. Es ist

zusätzlich zu den üblichen Reinigungsstufen mit einer vierten

Reinigungsstufe ausgestattet, die auch Spurenstoffe wie Medikamente

oder Industriechemikalien entfernt.

Der dabei entstehende Klärschlamm wird in drei Faultürmen

vergoren, wodurch jährlich etwa 9 Millionen (Mio.) Kubikmeter

(m3) Biogas entstehen, wovon etwa 35 % CO2 sind und in die

Methanolproduktion gehen könnten. Dieses Biogas wird heute

vor allem in Blockheizkraftwerken (BHKW) eingesetzt, um

Strom und Wärme direkt vor Ort zu erzeugen. Das darin enthaltene

CO₂ bleibt dabei jedoch ungenutzt und wird in die Luft

abgegeben, weil es im BHKW nicht mitreagiert.

Das neue Verfahren geht nun einen Schritt weiter: Es fängt das

CO₂ aus dem Biogas ab und stellt daraus Methanol her. Der verbleibende

Teil wird als Biomethan zurück an die Kläranlage geführt

und kann dort im BHKW genutzt werden – das steigert

die Effizienz deutlich. Die Pilotanlage steht am Rand des Klärwerkgeländes,

in der Nähe der Faultürme, die wie drei riesige

Eier die kommunale Einrichtung überragen.

„Wir wollen einen Beitrag leisten, um die Mobilität zu defossilisieren“,

sagt Doktorand Mücahit Terzi (28) vom IMVT Ins-

Fotos: Dr. Martin Frey


BIOGAS Journal 5_2025

49

titut für Mikroverfahrenstechnik des Karlsruher Instituts für

Technologie (KIT). Terzi hat Chemie-Ingenieurwesen und Verfahrenstechnik

studiert, 2022 als Doktorand angefangen und

begleitete den Ausbau der Mannheimer Anlage von Anfang an.

Er promoviert gerade über das Verfahren bei Institutsleiter Professor

Dr. Roland Dittmeyer.

Seit Juni Klärgas im Einsatz

Die Methanolherstellung sei nun im Probebetrieb. Seit Juni

wird die Produktion von synthetischem Biogas auf das Biogas

des Klärwerkes umgestellt. Das Konzept stößt bundesweit auf

großes Interesse: „Vor kurzem war noch der damalige Bundesverkehrsminister

Volker Wissing zu Gast und informierte

sich über die Anlage.“

Das Projekt wurde auch von der Stadt Mannheim über den Klimafonds

mitfinanziert. Das Potenzial für die Technologie sei

groß, so Terzi: Von den etwa 10.000 Kläranlagen in Deutschland

hätten schätzungsweise 1.000 bis 1.500 auch Faultürme.

Diese bilden die Voraussetzung, um eine Methanolproduktion

anzusiedeln. Der so zu erzeugende Kraftstoff könne im Schiffsverkehr

zum Einsatz kommen. Somit seien Kläranlagen oder

Biogasanlagen als CO2-Quelle zu nutzen und somit zusätzliche

Wertschöpfung zu generieren.

Die drei Faultürme des Mannheimer Klärwerks liefern das Biogas, dessen

CO2 in der ICODOS-Anlage zusammen mit Wasserstoff in Methanol

umgewandelt wird.

Vierstufiger Produktionsprozess

Die Anlage besteht aus drei Containern: Im ersten wird das

Biogas gereinigt, im zweiten verdichtet und im dritten das

Methanol produziert. Von den Faultürmen gelangt das Biogas

dazu zunächst in eine Biogasreinigung, bei der Aktivkohle den

Schwefelwasserstoff (H2S) entfernt und Molekularsiebe eine

Entfeuchtung gewährleisten. Der für den weiteren Prozess

notwendige Wasserstoff wird über einen Elektrolyseur vor Ort

gewonnen. Dieser besteht aus acht Einheiten, sogenannte

„Stacks“ des Herstellers Enapter, die in 24 Stunden etwa 9 Kilogramm

(kg) Wasserstoff erzeugen können.

Das Biogas gelangt nacheinander in zwei Kolonnen, die beide

mit einem Methanol-Wasser-Gemisch gefüllt sind. In der ersten,

dem Absorber, wird bei moderatem Druck und niedrigen

Temperaturen das CO2 im Gegenstrom aus dem Biogas gelöst.

Anschließend geht es weiter in die Desorption, wo bei hoher

Temperatur und hohem Druck Wasserstoff zugegeben wird, der

dann das CO2 mitnimmt.

Dieses Gemisch wird dann in eine dritte Stufe geführt, der Methanol-Synthese,

wo bei noch höheren Temperaturen und Drücken

aus dem Wasserstoff und dem CO2 Methanol-Wasser entsteht. In

einer vierten Stufe, der Destillation, wird daraus reines Methanol

gewonnen. Dieses wird in einem Tank zwischengelagert, bevor es

zu den Abnehmern gelangt. Die Pilotanlage hat keine kommerziellen

Abnehmer: „Das Produkt wird an europäische Partneruniversitäten

verschickt, um es als Kraftstoff in Dieselmotoren zu

testen“, so Terzi. Teile des Methanol-Wasser-Gemischs dienen anschließend

der Regeneration des Lösungsmittels im Prozess.

Das Fließbild zeigt, wie das CO2 aus dem Biogas aus den Faultürmen

über eine Absorptions- und Desorptionskolonne und mittels Zugabe von

Wasserstoff zu Methanol umgewandelt und anschließend destilliert wird.

Bevor das Biogas in den Prozess gelangt, wird ihm in diesem Container

der Schwefelwasserstoff entfernt und seine Feuchtigkeit angepasst.


50

PRAXIS

Gase ab 5 Prozent CO2-Gehalt nutzbar

„Das Novum unseres Prozesses ist, dass die Abscheidung des

CO2 und die Synthese zu Methanol in einem Prozess gekoppelt

werden“, so Terzi. Gegenüber anderen CO2-Abscheidungsverfahren

wie der Aminwäsche habe das Verfahren den Vorteil, dass

es auch in kleineren Projekten kosteneffizient einzusetzen sei.

Gegenüber letzterer gebe es auch etwa 30 % Energieeinsparung,

so Terzi. Generell ließen sich Gase ab einem CO2-Gehalt von

5 % für das Verfahren nutzen, also auch solche aus Müllverbrennungsanlagen,

der Zementherstellung oder anderen industriellen

Prozessen.

Die Anlage lässt auch weitere Forschungsarbeiten zu: Auf dem

Dach des Containers mit der Methanolproduktion befinden sich

zwei Lagerbehälter für den produzierten Wasserstoff. Dieser Vorrat

ermöglicht es, die Anlage für Simulationstests zu nutzen und

unterschiedliche Tageszeiten mit jeweils günstigen Regenerativstrom-Angeboten

nachzubilden.

Pro Tag kann die derzeitige Anlage 50 Liter (l) Methanol bereitstellen,

pro Jahr gehen die Entwickler von 15.000 bis 17.000 l

aus (12 bis 13,5 t pro Jahr). Dabei wird derzeit erst ein Bruchteil

des anfallenden Biogases verwendet: Würde das gesamte CO2

aus den drei Faultürmen genutzt, kämen etwa 4.000 t Methanol

zusammen. Ein großes Containerschiff könnte damit etwa von

Hamburg nach Shanghai fahren.

Weltweit 350 Methanol-Schiffe bestellt

Terzi verweist darauf, dass es sich hier noch um eine „Proof-ofconcept-Anlage“

handele, der industrielle Maßstab sei erst der

nächste Schritt. Derzeit gebe es weltweit erst 50 Schiffe, die mit

Methanol fahren. Aktuell seien 350 weitere Methanol betriebene

Schiffe bestellt. Dadurch werde der Bedarf weltweit weiter steigen,

so Terzi. Bis 2050 solle er fünfmal so hoch sein gegenüber

heute.

Derzeit ist das erzeugte Methanol noch mit hohen Kosten verbunden,

was bei Pilotanlagen nicht ungewöhnlich ist. Mohit

Singh, Projektmanager aufseiten des KIT, schätzt, aktuell könne

das grüne Methanol zu einem Preis von 2,37 Euro pro kg angeboten

werden. Dabei liegt der Anteil an Stromkosten dieses Preises

bei etwa 80 %. Bei niedrigeren Strompreisen würde sich der

Endpreis noch stark reduzieren. Würden mögliche CO2-Steuern

sowie alle Optimierungsmöglichkeiten berücksichtigt, wie die

Wärmeintegration für Heizzwecke sowie Skaleneffekte, sei eine

Wettbewerbsfähigkeit machbar, schätzt Terzi.

Den größten Anteil des Energieverbrauchs macht bei dem Verfahren

die Elektrolyse aus: Sie dürfte 30 bis 40 % der eingesetzten

Energie erfordern, hinzu kommt der Bedarf für Kühlung und

Beheizung der einzelnen Prozessschritte. Spätere Großanlagen

erforderten eine regenerative Stromerzeugung, wie sie etwa ein

Windpark liefern kann.

Junges Unternehmen als KIT-Ausgründung

Das in Mannheim eingesetzte Verfahren ist am KIT entwickelt

worden, anschließend fand die Ausgründung des Unternehmens

ICODOS GmbH mit Sitz in Mannheim statt, das nun mit mehr als

zwanzig Mitarbeitern Produkte für den Weltmarkt entwickelt.

An der Spitze stehen der Erfinder Dr. Francisco Vidal-Vazquez als

technischer Geschäftsführer (CTO) zusammen mit dem für die

Finanzen zuständigen CEO David Strittmatter.

„Diese Technologie wird die Schifffahrtbranche nachhaltig verändern

und leistet einen entscheidenden Beitrag zur Reduktion

von CO2-Emissionen“, so Strittmatter. Beide gründeten ICODOS

im Jahr 2022. Sie begannen in Karlsruhe mit ersten Versuchen.

Das Patent wurde durch das KIT in 2020 angemeldet. Die Laboranlage

wurde von 2021 bis 2023 in eine Pilotanlage überführt

und nach 100 Stunden Testbetrieb an das Klärwerk in

Mannheim umgesetzt.

Im Kontrollraum wird der Prozess der

Methanolerzeugung gesteuert und

überwacht – hier mit Masterstudent

Iadh ben Othman.

Über die Rohrbrücke (oben, hinter den Transparenten)

strömt das Biogas aus den Faultürmen nach links in den

Container mit der Reinigungsstufe.


52

PRAXIS

Acht Elektrolyseeinheiten erzeugen vor Ort aus grünem Strom und

Wasser den für die Methanolsynthese erforderlichen Wasserstoff.

Im Container für die

Methanolproduktion

wird in der

Desorptionskolonne

(links) bei hoher

Temperatur und

hohem Druck

der Wasserstoff

zugegeben, der

dann das CO2 aus

dem Methanol-

Wassergemisch

mitnimmt. In der

Bildmitte sind drei

Lagertanks für das

Methanol zu sehen,

ganz rechts die

Destillationseinheit.

Nutzen auch für Biogasstandorte

Das neue Verfahren eröffnet nicht nur für Klärwerke spannende

Möglichkeiten, sondern auch für klassische Biogasanlagen.

Mit der Technologie lässt sich Biogas nicht nur zu Biomethan

aufwerten, sondern auch das bislang ungenutzte CO₂ kann zu

Methanol verarbeitet werden. Damit könnten Biogas- und Kläranlagen

künftig zu kleinen, lokalen Produktionsstätten für erneuerbare

Kraftstoffe werden.

Das erzeugte Biomethan ist direkt einspeisefähig ins Erdgasnetz,

und das CO₂ findet eine sinnvolle Verwendung. „Bei fast 10.000

Biogasanlagen in Deutschland, von denen derzeit nur 272 eine

Methanaufbereitung haben, sehen wir enormes Potenzial für

diese Technologie“, betont Terzi.

Für die Methanolproduktion müssen Biogasanlagen keine besonderen

Voraussetzungen erfüllen. Terzi: „Je höher natürlich der

CO2-Gehalt und je weniger Unreinheiten im Biogas, desto besser.

H2S und Feuchtigkeit können mit einer Konditionierungsanlage

beseitigt werden. Der Rest wird in der Methanol-Syntheseanlage

bewerkstelligt.“ Eine wirtschaftlich tragfähige e-Methanolanlage

auf Basis des neuen KIT-ICODOS-Verfahrens könne sich ab einer

jährlichen Methanolproduktion von etwa 2.000 t lohnen, was einem

CO2-Bedarf von rund 3.000 t pro Jahr entspricht.

Bei einem typischen CO2-Gehalt von 40

Volumenprozent im Rohbiogas ergebe

sich daraus ein erforderlicher Biogasdurchsatz von etwa 3,5 Mio.

Normkubikmeter (Nm³) pro Jahr beziehungsweise rund 400

Normkubikmeter pro Stunde im Dauerbetrieb. Die Vermarktung

übernimmt dabei ICODOS. Der Mehrwert des Verfahrens ergibt

sich dabei durch die zusätzliche Wertschöpfung aus der sonst

ungenutzten CO2-Komponente des Biogases.

Anlagen in Frankreich und Spanien sollen entstehen

In der jetzigen Phase geht es um die Optimierung des Prozesses

und den dynamischen Betrieb. ICODOS plant, das jetzige Verfahren

auf eine Demoanlage zu übertragen, die jährlich 150 t Methanol

liefert. Diese soll zusammen mit dem staatlichen französischen

Energiekonzern EDF in Paris entstehen. Eine erste Anlage

in Spanien mit einer Produktionskapazität von 3.500 t pro Jahr

sei in Planung.

Sie steht für die kleinste der drei Größenklassen im künftigen

ICODOS-Sortiment, die künftig 3.500, 35.000 beziehungsweise

350.000 t im Jahr bereitstellen sollen. Ist das Unternehmen damit

erfolgreich, ist dies sicherlich ein wichtiger Schritt zu mehr Klimaschutz

auf den Binnengewässern und auf den Weltmeeren.

Weitere Informationen:

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Karlsruher Institut für Technologie (KIT) IMVT Institut für Mikroverfahrenstechnik

www.imvt.kit.edu

Im Absorber, der mit schwarzer Dämmung versehenen Röhre und

Kolonne, die in der Bildmitte ganz nach oben reicht, wird bei moderatem

Druck und niedrigen Temperaturen das CO2 aus dem Biogas gelöst.

AUTOR

Dr. Martin Frey

Fachjournalist

Fachagentur Frey · Kommunikation für Erneuerbare Energien

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78

INTERNATIONAL

Polen

Kommt der große

Biomethan-Schub?

Warschau

Wenngleich die Gegenwart noch bescheiden wirkt, lockt das

Potenzial: Ob eine großangelegte Biomethan-Offensive in Polen

tatsächlich gelingt, muss sich mit der aktuellen polnischen

Förderstrategie aber erst noch bewahrheiten.

Von Dierk Jensen

Es ist schon kurios. Im Mai 2025 fand der achte Biomethan-Kongress

in Poznań statt. Wie immer war die Veranstaltung gut besucht,

rund 350 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus allen Teilen

Polens, aber auch aus Deutschland, Italien, Dänemark, der

Ukraine und anderen Ländern reisten in die schöne Hauptstadt

der Woiwodschaft Wielkopolskie.

Die Stimmung auf dem Kongress, organisiert vom Fachmagazin

Biomasa, war angespannt optimistisch. Das Interesse groß, einfach

weil der polnische Markt mit der starken Landwirtschaft

im Hintergrund und bisher noch unerschlossenen Potenzialen

lockt. Doch ist der Blick auf die Gegenwart ernüchternd: Es gibt

(Stand Mai 2025) zwar 415, davon knapp die Hälfte landwirtschaftliche

Biogasanlagen mit akkumuliert 315 Megawatt (MW)

installierter Leistung, aber keine einzige (!) Biomethananlage.

„Wir verkaufen halt Träume“, wie Daria Lisiecka, Redakteurin

beim Magazyn Biomasa, die doch klaffende Lücke zwischen Anspruch

und Wirklichkeit nicht ganz ohne Ironie auf dem Kongress

bekundete. Und dies sagte sie zwei Tage nach dem ersten

Wahlgang der polnischen Präsidentschaftswahl, als es für keinen

der Kandidaten eine erforderliche Mehrheit gab und zu dem

Zeitpunkt noch nicht klar war, dass im zweiten Wahlgang Karol

Nawrocki gewinnen würde.

Mit dem rechtspopulistischen Präsidenten Nawrocki ist zu befürchten,

so die Einschätzung von Lisiecka, daß die Energiewende

und der Klimaschutz in Polen nicht an Tempo zunehmen;

auch die besagte Lücke zwischen Anspruch und Wirklichkeit –

besonders im Biogassegment – wird durch die jetzige politische

Konstellation in Polen nicht leicht zu schließen sein.

Landwirtschaftliche Biogasanlage (500 kW)

von Jerzy Kostrzewa in Sniaty.


BIOGAS Journal 5_2025

79

Neue BioLNG-Tankstelle am Rand

von Rzepin, unweit der polnischdeutschen

Grenze.

Beata Wiszniewska

von der Polska Grupa

Biogazowa S.A.

Fotos: Dierk Jensen

„Wir wollen aber langfristig LNG in

allen Teilen Polens anbieten“

Katarzyna Konowrocka

Marktakteure erwarten Ausbau der Biogas-Kapazität

Dennoch: Beata Wiszniewska von der Polska Grupa Biogazowa

S.A., die vor zwei Jahren von TotalEnergies übernommen worden

ist und Betreiberin von rund 20 polnischen Biogasanlagen

mit einer installierten Gesamtleistung von 21 MW ist, erwartet

bis zum Ende der jetzigen Dekade einen kräftigen Ausbau der

Biogas-Kapazität in ihrem Land. Sie schätzt, dass es im Jahr

2030 schon rund 1.000 Biogasanlagen in Polen geben könnte.

„Ich setze dabei langfristig auf Biomethan, denn ich denke, dass

die elektrische Energie aus Wind und Sonne wesentlich billiger

sein wird“, sagt Wiszniewska. „Deswegen wird die Polska Grupa

Biogazowa S.A. nicht in die Flexibilisierung der Stromproduktion

bestehender Anlagen investieren, sondern sich im kommenden

Biomethanmarkt engagieren“, fügt sie hinzu. Mehr als

50 Projekte seien derzeit in diesem Kontext schon in Planung.

Wiszniewskas Hoffnung ruht in erster Linie auf dem Nationalen

Energie- und Klimaplan (NECP) Polens, der den Ausbau der Erneuerbaren

Energien festschreibt. Aktuelles Ziel im NECP ist,

dass der Anteil der Erneuerbaren Energien am Endenergieverbrauch

bis 2030 auf 32 Prozent steigt. Dazu soll explizit der

Ausbau von Erzeugungskapazitäten für Biogas und Biomethan

gehören. Dies schaffe klare Investitionsanreize und rechtliche

Sicherheit für bestehende und kommende Marktakteure.

Da wittern auch die Platzhirsche der Energiebranche, wie beispielweise

die Shell Polska, große Chancen. Dies machte auch

Katarzyna Konowrocka, Direktorin für die Energie-Transformation

bei Shell Polska, auf dem 8. Biomasse-Kongress deutlich.

Ob dafür Biomethan statt günstigem Erdgas aus Texas oder

sonst wo zum Einsatz komme, sei natürlich eine Frage des

Preises, warnte Konowrocka vor falschen Erwartungen. „Wir

wollen aber langfristig LNG in allen Teilen Polens anbieten.

Das ist für uns der entscheidende Hebel, um die Emissionen

im Schwerlastverkehr zu reduzieren“, unterstrich die Shell-Mitarbeiterin

auf dem Diskussions-Panel. Wenngleich es noch keine

inländische Biomethan-Produktion gibt, so entstehen doch

mehr und mehr (Bio)-LNG-Stationen wie beispielsweise in der

Nähe von Rzepin unweit des deutsch-polnischen Grenzübergangs

bei Frankfurt an der Oder.


80

INTERNATIONAL

Angesichts dieser Botschaften wittern auch deutsche Akteure

wie EnviTec neue Märkte in Polen. „Wir sind seit 2020 in Polen

aktiv und agieren mit unserem Partner Go & Biogas dort“, so

Anne Selzer von der Unternehmenskommunikation. „Wir bieten

Anlagen in ganz Polen an. Dabei bieten wir unseren Kunden die

Full Value Chain, das heißt, von der Konzeptfindung, der Hilfestellung

bei der Genehmigung (über unseren Partner vor Ort),

beim Bau der Anlage inklusive Gasaufbereitung, BHKW, CO2-Verflüssigung

sowie Verflüssigung zu BioLNG bis hin zum Service.“

Selzer sieht in der Erzeugung von BioLNG durchaus ein Thema,

da das Gasnetz gerade im Osten und Süden des Landes nicht

gut ausgebaut sei. „Allerdings rentieren sich Verflüssigungsanlagen

erst in einer Größenordnung von mindestens 10 bis 12

Tonnen pro Tag“. Auch das Planungsbüro Krieg & Fischer aus

Göttingen ist bereits im polnischen Markt tätig. Allerdings dürfe

zum jetzigen Zeitpunkt – entsprechend eines dezidierten

Wunsches des polnischen Auftraggebers – nicht verraten werden,

an welchen konkreten Projekten gerade gearbeitet wird.

Kohle: 60 % der Netto-Stromerzeugung

Diese Zurückhaltung reflektiert ein Stück weit auch die antagonistische

Haltung zu den Erneuerbaren in Polen generell,

wurde das Land doch über Jahrzehnte von Stein- und Braunkohle

dominiert. Der Anteil an der Nettostromerzeugung lag

im vergangenen Jahr noch bei fast 60 Prozent! Klar, dass dahinter

auch eine gesellschaftliche Lobby steckt. Die wiederum

versucht, einen direkten Einfluss auf die polnische Energiepolitik

auszuüben.

„Wir haben in Polen immer noch die schwärzeste, fossillastigste

Energiewirtschaft in Europa“, kritisiert denn auch Prof. Jacek

Dach unumwunden. „Der Klima-Abdruck der polnischen Milch

liegt bei 727 Gramm Kohlendioxid pro Liter, während sich der

europäische Durchschnitt bei nur 50 Gramm bewegt. Das sagt

doch alles.“ Deshalb kommt ihm nur ein müdes Lächeln übers

Gesicht, wenn die Potenziale und die Ankündigungen wieder

allzu weit in den Himmel reichen.

Hennadiy Zhuk vom Gas-Institut der Nationalen

Wissenschaftsakademie der Ukraine gab auf dem

Kongress einen Überblick über den Zustand der

ukrainischen Biogasbranche.

Die Organisatoren vom magazyn

biomasa zeigen sich zufrieden

mit dem diesjährigen Event.


BIOGAS Journal 5_2025

81

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82

INTERNATIONAL

Der Strom seiner 500-kW-Anlage, die 2024 in Betrieb ging und

rund 2,5 Millionen Euro kostete, wird direkt ins nur 100 Meter

entfernte 15-kV-Netz eingespeist. Bei einem derzeitigen Einspeisepreis

von 22,9 Cent pro Kilowattstunde über eine Laufzeit

von 15 Jahren und gekoppelt an die Inflationsrate geht

Kostrzewa davon aus, dass seine Investition sich schon nach

fünf Jahren amortisiert haben werde. Ohne Details verraten zu

wollen, hat ihn dabei das staatliche Förderprogramm sowohl

bei der Finanzierung auch bei einem zügigen Genehmigungsprozess

sowie einem unkomplizierten Netzanschluss sicherlich

unterstützen können.

Prof. Jacek Dach.

Chancen aus Versäumnissen?

Dafür hat der Wissenschaftler an der Fakultät für Biosystem-

Techniken an der renommierten Poznań University of Life

Sciences in den zurückliegenden Jahrzehnten zu viele Rückzieher

erlebt. So mussten die polnischen Biogaserzeuger

über eine lange Zeit mit mageren 5,5 Cent pro Kilowattstunde

klarkommen. Vollkommen undenkbar in Deutschland. Doch

aus den Versäumnissen der Vergangenheit könnte sich für die

polnische Biogasbranche auch eine Chance ergeben, erklärt

der 55-jährige Professor in seinem Büro sitzend, das eine beeindruckende

Aura von geballtem Wissen und Forschen ausstrahlt,

vollgestopft mit Papieren, Dokumenten und Büchern.

„Wir lernen aus den Fehlern, die in Deutschland gemacht

worden sind. Und wir sind hier in Polen nicht abhängig vom

Strommarkt. Außerdem wird in Polen bisher nur rund ein Prozent

der Maismenge, die in Deutschland in die Fermenter gefahren

wird, vergoren“, hebt der Experte substanzielle Unterschiede

der benachbarten Länder hervor.

Allerdings gibt es auch Biogasanlagen in Polen, die denen

in Deutschland doch ziemlich ähneln. Wie beispielweise die

von Jerzy Kostrzewa in Sniaty rund 45 Kilometer südlich von

Poznań. „Die Hälfte der Substrate, die wir in unsere Biogasanlage

fahren, kommt von der Gülle unseres Milchviehbetriebes

mit 350 Kühen“, so Landwirt Kostrzewa. Die weiteren

Inputstoffe sind Rückstände einer benachbarten Destillerie

sowie GPS und Mais.

Methanbedarf: 20 Mrd. m³ pro Jahr

Das Beispiel Kostrzewa wirft die derzeit virulente Frage im polnischen

Biogasmarkt auf: Klein oder groß? Biomethan oder

doch Strom und Wärme? Vor dieser strategisch wichtigen

und langfristigen Entscheidung stehen die polnischen Entrepreneure

derzeit. So liegt gegenwärtig der Methanbedarf in

Polen bei 20 Milliarden Kubikmeter, die seit dem Stopp der

Gasimporte aus Russland aus anderen Quellen bezogen werden

müssen. Dabei wird das jährliche technische Produktionspotenzial

für Biomethan in Polen auf bis zu 8 Milliarden Kubikmeter

geschätzt.

Marktexperten halten schon kurzfristig eine heimische Erzeugung

im Volumen von rund 2 Milliarden Kubikmeter für realistisch.

Was schon eine echte Hausnummer ist. Zum Vergleich:

Der Fachverband Biogas spricht aktuell von 272 Biomethan-

Anlagen in Deutschland, die knapp 1,4 Milliarden Kubikmeter

Biomethan pro Jahr ins Gasnetz einspeisen – was 1,6 Prozent

des deutschen Gasverbrauchs ausmacht.

Dabei ist die potenzielle Nachfrage am polnischen Heizmarkt

enorm hoch. Für Sławomir Szafrański von der Galia Green

Power in Warschau ist Biomethan daher ein ganz entscheidender

Schlüssel für die Dekarbonisierung des polnischen

Heizmarktes, dessen klimaneutraler Umbau rund 120 Milliarden

Euro kosten werde. Dass nun aber Biomethan in Polen

in Zukunft von Anlagen kleiner einem Megawatt produziert

werden wird, daran haben viele Insider große Zweifel, weil

der Investitionsaufwand in keinem profitablen Verhältnis

zum Output stünde.

Auf der kombinierten Biogas- und Kompostierungsanlage am

Stadtrand von Poznan.


84

INTERNATIONAL

allem aus tariflichen und genehmigungsrechtlichen Gründen

verstärkt Aktivitäten im Bereich zwischen 500 kW bis 1 MW zu

verzeichnen – was nicht gerade nach einem Steilpass für die

Biomethanproduktion aussieht.

Wo aber auch immer die Reise hingehen mag, Professor Jacek

Dach lenkt den Blick gerne auf die Potenziale, die sich durch

die Nutzung von Festmist, Gülle sowie Abfälle aus der Lebensmittelproduktion

und auch im urbanen Umfeld, durch Klärschlämme

und Bioabfälle, in ganz Polen mobilisieren ließen.

Allein mit all den genannten Biomassefraktionen ließen sich

rund 12.000 Biogasanlagen mit einer Größe von 250 bis 500

kW Leistung betreiben.

Adam Michalak, Betriebsleiter der kombinierten Biogas- und

Kompostierungsanlage bei Poznan.

PKN Orlen investiert stark in Umstellung

auf Biomethanproduktion

Außerdem übersteigt der Einstieg in eine Separierung von CH4

und CO2 oftmals die finanziellen Möglichkeiten landwirtschaftlicher

Betriebe. Das sind Vorhaben, die für industrielle Größen

wie Orlen, Veolia, Shell und TotalEnergy interessanter zu sein

scheinen. So investiert PKN Orlen derzeit kräftig in die Umwandlung

bestehender Biogasanlagen zu Biomethananlagen

und beabsichtigt, die Biomethanproduktion in den nächsten

sechs Jahren auf etwa eine Milliarde Kubikmeter hochzufahren.

Trotzdem, und das wurde auf dem Biomethan-Kongress in

Poznań von mehreren Rednern deutlich kritisiert, sind vor

Ziel: 2030 mindestens 10 % erneuerbare

Energieträger im Gasnetz

Das wäre am Ende eine Gesamtleistung von etwa 6.000 Megawatt

elektrisch. Unabhängig seiner Rechnerei: Das energiepolitisch

festgesetzte Ziel in Polen sieht vor, dass bis 2030

mindestens 10 Prozent der in den Gasnetzen transportierten

Brennstoffe durch erneuerbare und emissionsarme Energieträger

zu ersetzen sind – eben auch Biomethan.

Apropos Bioabfälle: Diese werden in Poznań schon vorbildlich

vergoren und anschließend kompostiert. Die Anlage am Stadtrand

verarbeitet rund 40.000 Tonnen organische Abfälle aus

der Biotonne. Die Organik wird in Garagen-Fermenter gefahren,

in denen bei einer Temperatur von 42 Grad Celsius Biogas

entsteht, das anschließend in zwei jeweils 260 kW großen

Gasmotoren verstromt wird.

„Wir können den gesamten Wärmbedarf unseres Betriebes mit

der Abwärme der Blockheizkraftwerke abdecken“, zeigt sich

Betriebsleiter Adam Michalak sehr zufrieden. „Wir müssen nur

noch in ganz wenigen Phasen Strom dazukaufen und erlösen

darüber hinaus durch die Einspeisung des Stroms zusätzliche

Einnahmen“, freut sich Michalak über seine kombinierte Biogas-

und Kompostierungsanlage, die jährlich 15.000 Tonnen

Kompost produziert.

Garagenfermenter

auf der Biogas- und

Kompostierungsanlage am

Stadtrand von Poznan.


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86

INTERNATIONAL

Jakub und Krzysztof Ima in der

Leitstelle ihrer Produktion.

Bioethanolproduktion mit Biogaserzeugung gekoppelt

Ein weiteres gutes Beispiel für eine optimale energetische

Verwertung von Reststoffen ist das Unternehmen Ima Polska

S.A. in der Stadt Murowana Goślina, die Bioethanol erzeugt

und Schnaps brennt. Zwei Biogasanlagen mit insgesamt rund

2 Megawatt elektrischer Leistung werden mit den Rückständen

der Destillierung beschickt. Vater Krzysztof Ima, eine geschätzte

Koryphäe der polnischen Spirituosen-Branche, und

sein Sohn Jakub strahlen mondgesichtig.

Sie erzeugen mit ihrem Unternehmen rund 90 Millionen Liter

Bioethanol und brennen nach ihren Rezepturen eine Reihe

hochprozentiger Schnäpse. Gerne zeigt Krzysztof den Showroom,

in dem die gelabelten Wodkas und Gins und andere hochprozentige

Alkoholika aus deren Provenienz aufgereiht sind.

„Wir haben durch den Einbau der Biogasanlagen unsere Effizienz

wesentlich erhöhen können“, bereut Jakub Ima die Investition

keinesfalls. „Dadurch können wir das Erdgas für die

Ethanolproduktion eins zu eins ersetzen“, fügt er hinzu und

verrät, dass der Ethanol-Markt gegenwärtig in Polen ziemlich

herausfordernd sei. Und zwar auch seitens der Rohstoffe, die

im Vertragsanbau von rund 120 Landwirten geliefert werden.

Tatsächlich hat Jakub auch über die CO2-Separierung im Biogas

nachgedacht, um Biomethan zu erzeugen. „Dann kam jemand

von der Firma Ammongas und da habe ich die Hände über den

Kopf geschlagen, als der mir gesagt hat, wie teuer das werden

würde.“ Zumal es immer wieder zu hören sei, so Jakub Ima,

dass es Probleme über die kalorische Kompatibilität von Biomethan

ins polnische Gasnetz geben würde.

Da wartet er doch lieber noch etwas die Entwicklung ab – bis

der Netzzugang durch andere, finanzpotente Pioniere erfolgreich

errungen worden ist. „Wir stehen ja erst am Anfang, wir

brauchen noch Zeit“, weiß er. Mit dieser simplen Aussage bringt

er die Situation der Biogasszene in Polen genau auf den Punkt.

AUTOR

Dierk Jensen

Freier Journalist

Bundesstr. 76 · 20144 Hamburg

01 72/4 53 45 47

dierk. jensen@gmx.de

www.dierkjensen.de

Bioethanol-Abtransport auf dem Gelände der Bioethanol-

Produktionsstätte von Ima in Murowana Goślina.

Jede Menge Prozente im Showroom von Ima.

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