2025-Reisemagazin-Karawane
Karawane Reisemagazin 2025 - Erlebnisse vom Spezialisten: Travel News, Frankreich, Nordfinnland, Südsee, Inselurlaub, Mein Reisemoment in Australien, Und Action! in Neuseeland, Victoriafälle, Osaka, Südamerika, Buenos Aires, Mexiko Deluxe, Expeditionskreuzfahrten in der Arktis, Kanadas Wildnis, Medien und Kulturtipps, Hongkong, Karawane unterwegs, Inside Karawane, USA - Highway 10.
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01/2025
REISEMAGAZIN
Erlebnisse vom Spezialisten
Südamerika
Kundenerlebnis:
Die Anden immer im Blick
Kanadas Wildnis
Naturabenteuer:
Unterwegs im Bärenland
Victoria Falls
Naturschauspiel
zwischen Sambia & Simbabwe
www.karawane.de
Ein weiteres Jahr
voller Reiseabenteuer!
Im Jubiläumsjahr unseres 75-jährigen
Bestehens präsentiere ich Ihnen
mit besonderer Freude die neue
Ausgabe unseres Reisemagazins.
Sie steckt wieder voller spannender
Geschichten, exotischer Ziele
und faszinierender Eindrücke aus der
ganzen Welt. Ob Nordlichter in Finnland,
das wilde Kanada oder die mystischen
Victoriafälle – lassen Sie sich von den
Berichten und Bildern entführen und
erleben Sie die Schönheit dieser einzigartigen
Orte. Und wer weiß – vielleicht
ist Ihre nächste Traumreise schon dabei.
Viel Spaß beim Lesen.
Ihr
Georg Albrecht
Inhalt
06
04 TRAVEL NEWS
Wissen für Weltenbummler
05 FRANKREICH
Flusskreuzfahrt auf der Seine
06 NORDFINNLAND
Nordlichter, Huskys und eine
Portion Glück
16
08 SÜDSEE
Pitcairn – auf den Spuren der „Bounty“
10 INSELURLAUB
Madagaskar – Land der
Naturphänomene
12 MEIN REISEMOMENT
Reiseexpertin Leonie Doll
im Süden Australiens unterwegs
18 OSAKA
Mit allen Sinnen genießen &
persönliche Tipps für Japan
20 SÜDAMERIKA
Kunden berichten von ihrer Reise
durch Argentinien, Bolivien und Chile
23 BUENOS AIRES
Mehr als Tango
24 MEXIKO DELUXE
Maya-Traditionen auf der
Yucatán-Halbinsel entdecken
18 20
26 WO DIE STILLE SPRICHT
Expeditionskreuzfahrten in der Arktis
28 KANADAS WILDNIS
Unterwegs im Bärenland
30 MEDIEN & KULTURTIPPS
Buchtipp, Feste, Konzerte – und mehr
31 HONGKONG
Yin und Yang liegen auf der Zunge
32 KARAWANE UNTERWEGS
Wir entdecken für Sie die Welt
34
28
33 INDSIDE KARAWANE
75 Jahre Karawane: Frischer Wind im
Büro, Jubiläumsreise Namibia, Events &
Messen, neuer Flitterwochen-Katalog
Ludwigsburg
14 UND ACTION!
Vier erlebnisreiche Tipps für die
Nordinsel Neuseelands
16 VICTORIAFÄLLE
Sambia & Simbabwe: Beste Blicke
auf Afrikas größtes Naturschauspiel
34 USA – HIGHWAY 101
Die heimliche Traumstraße
35 IMPRESSUM
So erreichen Sie uns
2 3
NORWEGEN: LÄNGSTER
UNTERWASSERTUNNEL DER WELT
In Norwegen entsteht derzeit der längste und tiefste Unterwasser-Straßentunnel
der Welt. Der 27 Kilometer lange und bis zu 392 Meter tief liegende
Boknafjord-Tunnel, auch Rogfast genannt, soll 2033 fertig werden und die
Fahrzeit mit dem Auto zwischen Kristiansand und Trondheim auf rund zehn
Stunden verkürzen. Heute beträgt sie rund 21 Stunden, einschließlich sieben
Fährverbindungen.
TRAVEL
News
USA:
HER MIT DEM SCHÖNEN LEBEN!
Der britische Verlag „The Economist Group“ hat eine Rangliste zu den
zehn lebenswertesten Städten der Welt ermittelt. Im „Global Liveability
Index” werden dabei auch Kulturangebot, Nachhaltigkeit und Infrastruktur
berücksichtigt. Dabei liegt 2025 Kopenhagen vor Wien und
Zürich. Auf den weiteren Top Ten-Plätzen folgen Melbourne, Genf, Sydney,
Osaka, Auckland, Adelaide und Vancouver. Erfasst wurden 173 Städte.
02
UTAH FÜR FILMFANS
Ob Western oder Klassiker wie „Thelma & Louise”: Die grandiosen Landschaften
des US-Bundesstaats Utah sind in unzähligen Filmen verewigt. Der
„Utah Film Trail” weist den Weg zu zahlreichen Drehorten, etwa zum „Forrest
Gump Point” am Scenic Highway 163: Dort brach Tom Hanks’ Figur zu ihrem
metaphorischen Schlussakt auf. Die Filmrouten sind nicht nur eine Einladung
zum Roadtrip, sondern ein Kaleidoskop aus Popkultur-Mythos und Western-
Romantik – perfekt für Entdeckungsreisen abseits des Mainstreams.
03
01 Die Reisezeit nach Trondheim verkürzt sich.
02 Kopenhagen bietet die beste Lebensqualität.
03 Spektakuläre Szenerie: Bryce Canyon.
04 Panorama-Abteil des Luxus-Zugs Canyon Spirit.
USA: LUXUSZUG HEISST JETZT
CANYON SPIRIT
01 DIE
Nach mehr als drei Jahrzehnten unter dem Namen Rocky Mountaineer stellt
sich die renommierte Bahnreise-Marke als „Armstrong Collective“ neu auf:
Während das Angebot in Kanada weiterhin Rocky Mountaineer heißt, trägt
der Luxuszug durch den Südwesten der USA nun den Namen Canyon Spirit.
Damit bekommt auch die Route „Rockies to the Red Rocks“ zwischen Denver
und Moab ein neues Gesicht. Ab 2026 soll die Strecke um einen dreitägigen
Abstecher nach Salt Lake City erweitert werden. An Bord können
die Gäste durch große Panoramafenster die einzigartige Landschaft Utahs
vorbeiziehen sehen.
04
La Belle France
Flusskreuzfahrt
ab/bis Paris
webcode 45004
SEINE
FRANKREICHS FLUSS DER POESIE
01
02
Kaum ein Fluss verkörpert Frankreichs Seele so
eindrucksvoll wie die Seine. Zwischen der Normandie
und Paris entfaltet sie eine landschaftliche
und kulturelle Vielfalt, die Reisende seit
Jahrhunderten begeistert. Wer an ihren Ufern
entlang reist – ob auf dem Fluss oder zu Land
– begibt sich auf eine stilvolle Entdeckungsreise
durch Geschichte, Kunst und Genuss.
Die Reise entlang der Seine beginnt für viele in
der Normandie – dort, wo der Fluss nach seiner
777 Kilometer langen Reise in den Ärmelkanal
mündet. Schon hier offenbart sich der kulturelle
Reichtum dieser Region: Das charmante Hafenstädtchen
Honfleur, mit seinen pastellfarbenen
Fassaden und dem alten Hafenbecken, ist ein
wahres Juwel der französischen Malerei. Kein
Wunder, dass sich hier einst Maler wie Eugène
Boudin und Claude Monet niederließen, fasziniert
vom besonderen Licht dieser Küstenlandschaft.
Flussaufwärts geht es nach Rouen, eine Stadt, in
der sich Mittelalter und Moderne begegnen. Die
imposante Kathedrale Notre-Dame, deren Türme
Monet dutzendfach malte, dominiert die Altstadt
mit ihren Fachwerkhäusern, engen Gassen
und belebten Plätzen. Hier wurde Jeanne d’Arc
verurteilt und verbrannt – ein Ereignis, das die
französische Geschichte geprägt hat wie kaum
01 Die AMADEUS auf der Seine.
02 Komfortable Kabinen mit Blick aufs Wasser.
03 In Paris startet und endet die Kreuzfahrt.
03
ein anderes. Ein Stück weiter flussaufwärts liegt
Giverny, ein Name, der für Kunstliebhaber weltweit
leuchtet. Im Garten von Claude Monet – mit
Seerosenteich, japanischer Brücke und farbenfrohen
Blumenbeeten – scheint die Zeit stillzustehen.
Hier entstanden einige der berühmtesten
Werke des Impressionismus, ein Weltkulturerbe
der Malerei.
Mitten im Strom liegt schließlich Paris, dessen
Geschichte untrennbar mit der Seine verwoben
ist. Die Stadt wurde an ihren Ufern geboren, auf
der Île de la Cité, wo heute die Kathedrale Notre-Dame
steht. Vom Schiff aus eröffnet sich eine
majestätische Perspektive: Der Eiffelturm ragt in
den Himmel, das Louvre-Museum zieht elegant
vorbei, die Buchhändler an den Uferpromenaden
bieten ihre Schätze feil. Die Seine ist die Lebensader
der Hauptstadt, kultureller Treffpunkt und
romantischer Rückzugsort zugleich. Kein Wunder,
dass sich Verliebte hier ewige Treue schwören,
Künstler träumen und Spaziergänger den
Sonnenuntergang bestaunen. Wer die Seine mit
einer Flusskreuzfahrt erlebt, der genießt all diese
Eindrücke entschleunigt, komfortabel und stilvoll.
Die Tagesetappen führen durch wechselnde
Landschaften – von weiten Feldern über sanfte
Hügel bis zu Kreidefelsen. Immer wieder laden
kleine Ortschaften zum Landgang ein, etwa das
04 Der malerische Hafen von Honfleur
in der Normandie.
05 Bon appétit! An Bord wird exquisit gekocht.
04
malerische Les Andelys, überragt von der Burgruine
Château Gaillard, einst von Richard Löwenherz
erbaut.
Auch der Gaumen kommt nicht zu kurz: An Bord
wird die französische Küche zelebriert – mit Spezialitäten
aus der Normandie, edlen Weinen, frischem
Baguette und raffiniertem Käse. Ein Glas
Calvados zum Sonnenuntergang? Mais oui! Die
Faszination einer Seine-Kreuzfahrt liegt nicht
nur in den Destinationen, sondern im Rhythmus
der Reise. Hier zählt nicht das Ankommen,
sondern das Unterwegssein. Die Welt zieht in
ruhigen Bildern vorbei – wie ein Film, der mit jedem
Flusskilometer reicher wird. Gespräche mit
Mitreisenden, ein gutes Buch an Deck, der Blick
auf die vorbeiziehende Landschaft: Es ist diese
Mischung aus Erlebnis und Entschleunigung, die
den Zauber ausmacht.
05
4 5
GRUPPENREISE
NORDFINNLAND
Kathrin Reber erstellt bei Karawane maßgeschneiderte
Gruppenreisen. Besonders freut
sie sich auf die Erlebnisreise „Winterzauber in
Nordfinnland”, die sie im März 2026 begleitet.
Denn die Expertin weiß: Gerade im Winter
ist eine Tour in den Norden eine einmalige
Erfahrung. Und geteilte Freude ist doppelte
Freude!
05
NORDLICHTER, HUSKYS UND EINE PORTION GLÜCK
02
AKTIVREISE
Winterzauber Nordfinnland
7 Tage Gruppenreise
Karawane Reisebegleitung Kathrin Reber
ab/bis Stuttgart Hauptbahnhof
ab/bis Frankfurt
webcode 43120
01 In etwa 100 Kilometern Höhe tanzen die Nordlichter am Himmel.
02 Beim Eisloch-Angeln ist Geduld gefragt.
03 Huskys sind bestens an Eis und Kälte angepasst.
04 Gruppenreisen: Kontakte knüpfen und Erlebnisse teilen.
05 Mit dem Schneemobil rasant in der winterlichen Natur unterwegs.
06 Mit Rentieren auf Du und Du: Kathrin Reber begleitet diese Reise.
03
01
Was sind die Vorteile einer begleiteten
Gruppenreise? Das fängt schon bei der
Anreise an: Viele Kunden schätzen es, wenn jemand
da ist, der beispielsweise beim automatisierten
Check-in am Flughafen behilflich ist und
den Weg zum richtigen Gate weist. Für mich
macht die persönliche Betreuung den Unterschied.
Wem empfiehlst Du eine solche Tour? Gerade
für Alleinreisende sind Gruppenreisen eine
Möglichkeit, mit anderen die Reiseerlebnisse
zu teilen. Abends sitzt man vielleicht noch bei
einem Absacker gemeinsam an der Bar und
tauscht sich über den Tag aus – oder man überlegt,
wo die nächste gemeinsame Gruppenreise
hingehen könnte! Denn ich habe schon oft erlebt,
dass bei solchen Touren Reisefreundschaften
entstanden sind.
Was begeistert Dich an Nordfinnland im
Winter? Die unendliche Weite und Ruhe der
Natur, die unberührte Winterlandschaft – das
ist wirklich ein Erlebnis. Vieles lässt sich einfach
nur in nördlichen Gefilden erleben, wo in der
Regel den ganzen Winter Schnee liegt und die
Seen und Flüsse zugefroren sind. Das gibt es in
unseren Breitengraden nicht mehr!
Ist es im Winter dort nicht immer dunkel?
Die dunkelsten Monate sind Dezember und
Januar. Der Himmel ist dann oft nur zartrosa,
eine ganz besondere, zauberhafte Stimmung.
04
Doch die Tage werden auch sehr schnell wieder
länger: Bereits im März – da findet unsere
Erlebnisreise statt – steht die Sonne wieder
zehn bis 13 Stunden am Himmel.
Sind während der Reise auch Nordlichter
zu sehen? Polarlichter sind ein faszinierendes
Phänomen der Natur, das man leider nicht planen
kann. Zudem sind sie oft nicht mit bloßem
Auge zu sehen, sondern erst mit dem Nachtmodus
der Smartphone-Kamera. Bei unserer Gruppenreise
im März 2025 hatten wir Glück: Gleich
am ersten Abend waren wir auf einem zugefrorenen
See und bekamen eine tolle Aurora-Show
geboten! Das war für viele der Höhepunkt der
Reise. Einfach Gänsehaut pur…
Welche Erlebnisse stehen auf dem Programm?
Die Schlittenhunde sind bei eisigen
Temperaturen und im Schnee in ihrem Element.
Mit welcher Freude und Euphorie sie darauf
warten, dass die Husky-Safari endlich losgeht!
Mühelos ziehen sie die Schlitten. Auch eine rasante
Schneemobil-Tour, bei der man über zugefrorene
Seen düst, macht großen Spaß. Kontrastprogramm
dazu ist ein Sauna-Gang. Für
Finnen ist die Sauna ein Ort der Entspannung,
der Meditation und der geistigen und körperlichen
Reinigung. In der Arctic Sauna World am
Jerisjervi See stehen verschiedene Saunen zur
Auswahl, die unterschiedlichen Elementen gewidmet
sind.
Finnland gilt als glücklichstes Land der
Welt. Warum ist das so? Das hat sicher viel
06
mit der inneren Einstellung zu tun. Der Begriff
„sisu” beschreibt die zentrale Eigenschaft der
finnischen Kultur und steht für Beharrlichkeit,
Ausdauer, Kraft, Willensstärke – aber auch
Glück. Diese Haltung wird in vielen Lebenslagen
angewendet und hilft, mit Widerstandsfähigkeit
und Durchhaltevermögen die Hürden des
Lebens zu meistern. Etwa beim Eislochangeln,
wenn der Fisch nicht anbeißen will.
Hast Du weitere finnische Lieblingswörter?
Wenn jemand Finnisch spricht, muss ich immer
ein bisschen schmunzeln. Denn auf der
einen Seite hört es sich oft abgehackt und hart
an, aber dennoch gibt es viele schön klingende
Wörter. Lumi bedeutet Schnee, löyly ist der
Wasserdampf in einer Sauna und avantouinti
bezeichnet den Sprung oder Schwimmen im
Eisloch nach dem Saunagang. Avantouinti ist
übrigens das beste Rezept, um seine Glückshormone
zum Kochen zu bringen. Also, nur Mut!
Was isst Du in Finnland besonders gern?
Ganz klar die finnische Lachssuppe. Aber auch
den Klassiker Fleischbällchen mit Kartoffelpüree
und Preiselbeeren esse ich gerne. Generell
ist das Essen im Norden Finnlands sehr
bodenständig. Zum Kaffee gibt es die legendären
Zimtschnecken, die eigentlich überall in
Skandinavien eine Spezialität sind. Übrigens:
Die Finnen sind Weltmeister im Kaffeetrinken!
Ihr Pro-Kopf-Verbrauch ist mit zwölf Kilo
Rohkaffee mehr als doppelt so hoch wie in
Deutschland.
6 7
© Christian Clauwers | www.clauwers.com
Südsee
Auf den Spuren
der "
Bounty”
Expedition Osterinsel
und Australinseln
Kreuzfahrt
ab Puerto Montt (Chile)
bis Papeete (Tahiti)
webcode 45207
Aufgeregt stehen die Kreuzfahrtpassagiere auf der kleinen Kaimauer
an der Bounty Bay. Sie sind durchnässt, aber glücklich
– denn der Kapitän hatte seit Tagen betont, einen Landgang
könne er nicht garantieren. Es gibt keinen richtigen Hafen auf
Pitcairn, keinen Strand, dafür jede Menge steile Felswände.
Wegen der hohen Wellen gelingt eine Landung nur in etwa der
Hälfte der Fälle.
Das Eiland mit Bergregenwald und tiefblauen Buchten gehört
zwar zu Großbritannien, doch es liegt isoliert mitten im Südpazifik,
rund 5.700 Kilometer von Südamerika entfernt. Diese Entlegenheit
macht jedoch nur einen Teil der Faszination Pitcairns
aus. Ein weiterer ist die Verbindung zur „Bounty“ des glücklosen
Kapitäns William Bligh: Die 35 Einwohner auf der knapp
4,5 Quadratkilometer großen Insel sind größtenteils Nachfahren
der berühmt-berüchtigten Meuterer der „Bounty“ und ihrer polynesischen
Frauen. Steve Christian sitzt auf seinem Quad, dem
inseltypischen Fortbewegungsmittel. Auf seinem gegebügelten
Khaki-Hemd ist die Aufschrift
„Meuterer der Bounty“ zu lesen. Er sei
Pitcairner in der siebten Generation,
erzählt er. Sein Name weist
ihn als direkten Nachkommen
Fletcher
Christians
aus, der 1790 auf der Insel landete. In Verfilmungen der „Meuterei
auf der Bounty” wurde Steves Vorfahre von Clark Gable
(1935), Marlon Brando (1962) und von Mel Gibson (1984) verkörpert.
Das unmittelbare Nebeneinander von Mythos und Realität fasziniert:
„Bounty“-Besessene brennen darauf, das Inselchen zu
besuchen. Doch nur etwa 20 Mal im Jahr kommt ein Kreuzfahrtschiff
vorbei. Dann verwandelt sich der Platz von Adamstown
in einen Markt. Insulaner bieten Schnitzarbeiten aus dem Holz
des Tulpenbaums und den raren Pitcairn-Honig an, den auch
Queen Elizabeth II. geschätzt haben soll. Verkaufsschlager sind
Magnete, Postkarten und T-Shirts. Die Händler akzeptieren neuseeländische,
australische und US-Dollar, Pfund und Euro. Ein
Stück weiter erhebt sich links die schlichte Kirche der Gemeinde
der Siebenten-Tags-Adventisten, eine Versammlungshalle, ein
Museum und das Postamt. Philatelisten aus aller Welt lieben die
aufwändig gestalteten Briefmarken der britischen Überseebesitzung.
Auch einige wenige touristische Angebote wie Ausflüge zu
kleinen Nachbarinseln, Wanderungen und Quad-Touren gibt es.
Herzlich werden die Kreuzfahrer verabschiedet. Mit Souvenirs
beladen, steigen sie in die Zodiacs. Sie sind beseelt von der
Schönheit der Insel und dem außergewöhnlichen Erlebnis. Einer
fasst die Euphorie in Worte: „Jetzt bin ich einer von ein paar
tausend Menschen, die auf Pitcairn waren.“
01
01 Pitcairn Islands schroffe Küsten lassen die Anlandung
nur an einem kleinen Anleger in der Bounty-Bay zu.
8 9
Facettenreiches
Madagaskar
Deluxe Reise
ab/bis Antananarivo
webcode 120389
Radtour zur UNESCO
Merina Königsstädte
Halbtagestour
ab/bis Antananarivo
webcode 67567
01 Putzige Gesellen: Lemuren leben nur auf Madagaskar.
02 Chamäleons sind Meister der Tarnung.
03 Frauen mit Körben am Strand.
04 Eine Hängebrücke führt zu den Tsingy de Bemaraha.
05 Auf der Insel Nosi Komba sind Mohrenmakis besonders zutraulich.
06 Auf kunstvoll angelegten Terrassen wächst Reis.
07 Baobabs werden bis zu 25 Meter hoch.
Inselurlaub auf
MADAGASKAR
LAND DER NATURPHÄNOMENE
03
07
Madagaskar scheint bei der Namensgebung
von einer großen A-Schwemme überrollt worden
zu sein: Nicht nur in den Landesnamen
fand der erste Buchstabe des Alphabets gleich
viermal Eingang. Auch die Hauptstadt Antananarivo
gehört zu den prominenten Beispielen
der Vokaldichte, ebenso wie Antsiranana im
Norden des Landes. Das ist die Heimat von Thomas
Joa: Im Winter bestreitet er seinen Lebensunterhalt
als Bauer, pflanzt Kaffee und Nüsse
an. Im Sommer zeigt der 53-Jährige Urlaubern
seine Heimat. „Die Flora und Fauna im Norden
Madagaskars ist einzigartig – 80 Prozent der
Tiere und Pflanzen sind endemisch und kommen
nur hier vor!“
Im 18.000 Hektar großen Montagne d‘Ambre
Nationalpark schwingen sich Lemuren behände
von Ast zu Ast. Auch das kleinste Chamäleon
der Welt, das kaum länger als ein
Fingernagel ist, ist hier heimisch. Doch das
Zwerg-Erdchamäleon wird von den Anhängern
traditioneller Naturreligionen nur wenig
geschätzt. „Die schrumpelige Haut zeigt, dass
Gott diese Kreaturen noch nicht ganz fertiggestellt
hat“, erläutert Thomas
Joa den Denkansatz der
Animisten. Etwa 50
Prozent der Bevölkerung,
die 18
verschiedene
Ethnien
vereint,
sind Christen, sieben Prozent Muslime. Den
Animisten sind Teile des Montagne d‘Ambre
Nationalparks heilig. Die Ahnen wohnen hier
im Heiligen Wasserfall, der Cascade Sacre, und
sind Vermittler zwischen Gott und den Erdenbewohnern.
Mit Tüchern um den Körper kämpfen
sich junge Frauen zum Wasserfall vor, wo
sie mit ausgestrecktem Arm versuchen, etwas
Wasser in Behältern zu sammeln. Anschließend
waschen sie sich mit dem Wasser und trinken
etwas davon. Dies soll Glück bringen. Im Gegenzug
bringen Frauen Honig und Kautabak
mit, um den Segen der Ahnen zu erbeten.
Kaum minder spannend präsentiert sich der
Ankarana Nationalpark unweit von Amilobe
mit seinen ausgedehnten Wäldern, zahlreichen
Grotten, unterirdischen Flüssen, Canyons und
bizarren Gesteinsformationen, den Tsingys.
Diese hoch aufragenden und eng beieinander
stehenden, spitzen Kalksteinkegel bilden so etwas
wie einen steinernen Wald.
Die Tsingy Rouges, bizarre Sandsteinformationen
südöstlich von Antsiranana gelegen, sind
weniger widerstandsfähig. Die rosaroten Kegel
werden nach jeder Regenzeit neu aufgetürmt,
sind aber schnell auch wieder Opfer der Fluten.
„Zehn Zebus könnten das
ganze Areal in einer Stunde
dem Boden gleich machen“,
erläutert Thomas
Joa, warum die rosarote
Pracht weiträumig abgezäunt
ist. Schließlich sind es eben
genau diese Naturphänomene, mit
denen der Norden Madagaskars
zu begeistern weiß.
01
IM NORDEN DER INSEL
IM INDISCHEN OZEAN
VERZAUBERN TRAUMHAFTE
STRÄNDE, EINZIGARTIGE
TIERE UND SELTENE
GESTEINSFORMATIONEN
04
05
06
10 11
meinREISE
Explorers Way
Mietwagenreise
21 Tage ab/bis
Deutschland
webcode 129962
04
01
Moment
AUSTRALIENS SÜDEN: G’DAY MATE!
Die unglaubliche landschaftliche Vielfalt ist einer
der Trümpfe von Australien. „Nirgendwo sonst gibt
es so schöne Küsten und legendäre Roadtrips. Dazu
malerische Weinbau-Regionen, Nationalparks und
nicht zuletzt das Outback.“ Leonie Doll, Produkt
Managerin für Pacific und South America bei Karawane,
hat Western und South Australia erkundet.
Die 24-Jährige, die Tourismus-Management studiert
hat, gibt ihr Fachwissen gerne an die Karawane
Kunden und Kundinnen weiter: „Ob als Familie, in
einer Gruppe oder als Paar – Australien ist das richtige
Reiseziel!“
„Als ich am anderen Ende der Welt aus dem Flugzeug
gestiegen bin, habe ich mich sofort wohl gefühlt
– denn die Aussies sind sehr freundlich und
offen! G’day statt Hello, brekkie statt breakfast
und ein herzliches mate für jeden – selbst der australische
Slang geht schnell ins Ohr. Dazu sind die
Australier ehrlich beeindruckt, wenn sich Urlauber
bemühen, ,ihre´ Sprache zu sprechen.
Leonie Doll
Reiseexpertin für Australien
„CITY-FLAIR,
STERNEGUCKEN
UND OUTBACK-
ABENTEUER“
03
01 Rundle Mall, Adelaide Downtown.
02 Stadtführung mal anders:
per Kajak durch die Metropole Adelaide.
03 Stopover in Singapur: Die Gardens by the Bay werden
jeden Abend mit einer Lichtshow in Szene gesetzt.
04 Was für ein Ausblick! Aussichtspunkt des
Arkaroola Wilderness Sanctuary.
Adelaide Starter-Paket
Bausteinprogramm
4 Tage ab/bis Adelaide
webcode 65909
02
Wer zum ersten Mal nach Australien reist, der erkundet
in der Regel zunächst den Osten des Kontinents
mit der Metropole Sydney, der Sunshine Coast, dem
vorgelagerten Great Barrier Reef und Queensland.
Die Bundesstaaten im Norden, im Westen und im
Süden stehen bei Wiederholern hoch im Kurs. Darwin
ist das Tor zum tropischen Norden Australiens,
die Stadt Perth ist Ausgangspunkt für Touren zum
Margaret River und in den Karijini Nationalpark.
Adelaide eignet sich, um neben der Stadt und den
berühmten Weinregionen auch Teile des Outbacks
kennenzulernen. Dabei steht der Begriff ,Outback´
generell für das wenig besiedelte Landesinnere von
Australien und ist keinesfalls nur eine leere und unwirtliche
Wüstenlandschaft. So gehört etwa der
Nationalpark Flinders Ranges dazu. Die zerklüfteten,
verwitterten Gipfel und felsigen Schluchten der
mehr als 600 Millionen Jahre alten Bergkette bilden
eine dramatische Szenerie, die sich mit dem Camper,
dem Auto und auch zu Fuß erleben lässt.
Ein besonderes Erlebnis ist eine Allrad-Tour im Arkaroola
Wilderness Santcuary, mehr als 600 Kilometer
nördlich von Adelaide – ganz schön ruckelig
und abenteuerlich geht es über steile Berge. Die Belohnung:
Fantastische Aussichten und geologische
Besonderheiten wie das Stubbs Waterhole und die
Bararranna-Schlucht. Doch nicht nur tagsüber ist
das Outback spektakulär – in der Nacht wartet ein
unglaublicher Sternenhimmel. Der perfekte Platz für
,Stargazing´ – also fürs Sternegucken – ist das ,International
Dark Sky Sanctuary´ in Arkaroola. Dort
gibt es praktisch keine Lichtverschmutzung. Bei
der Astronomie-Tour bestaunt man die Sterne aus
bequemen Liegesesseln, ein Fachmann mit einem
Laserpointer hilft dabei, sich am ungewohnten südlichen
Sternenhimmel zurechtzufinden. Im Observatorium
mit verschiedenen Teleskopen rücken dann
auch Planeten ganz nah. Nachts wird es allerdings
ganz schön frisch. Deshalb: Jacke nicht vergessen!
Mir hat es vor allem Adelaide angetan – die kos-
mopolitische Hauptstadt des Bundesstaates South
Australia liegt direkt am Meer. Mein Tipp: Eine
Kajak-Tour durch die Stadt – Sightseeing aus einer
ganz anderen Perspektive! In Parks entlang des River
Torrens liegen zahlreiche Museen wie die Art
Gallery of South Australia, zu deren Sammlung auch
bedeutende Kunstwerke der Aborigines gehören,
und das naturkundliche South Australian Museum.
Danach locken viele Restaurants und lebendige
Cafés.
Man vergisst leicht, wie groß Australien ist. Es entspricht
fast der Fläche von Europa. Wer mit dem
Camper unterwegs sein will, muss das bei der Routenplanung
berücksichtigen. Natürlich ist der Weg
nach Down Under weit und auch der Jetlag muss
bedacht werden. Mindestens drei Wochen Reisezeit
sind empfehlenswert. Entspannter wird die Anreise,
wenn ein Stopover in Singapur eingeplant ist. Aber
das ist eigentlich schon wieder ein anderer Reisebericht…“
12 13
Ganz gleich, ob Sie Neuseeland individuell mit dem Mietwagen und
vorgebuchten Hotels entdecken möchten oder autark mit dem Wohnmobil:
Wir stellen Ihre Reise auf Sie zugeschnitten zusammen. Hier ein Beispiel:
Neuseeland entdecken
Wohnmobilreise
ab/bis Deutschland
webcode 382
01
UND ACTION!
VIER ERLEBNISREICHE TIPPS FÜR DIE NORDINSEL
01 Frecher Geselle: ein Kea.
02 Der Naturpark Whirinaki Forest ist bei Vogelbeobachtern beliebt.
03 Farbige Silizium-Ablagerungen im Thermalpark Orakei Korako.
04 Wohlig-warmes Bad in einer Thermalquelle in Rotorua.
05 + 06 Besondere Begegnung: Rochen am Strand von Tatapouri.
07 + 08 Die Railcarts ähneln Golfcarts und fahren auf Schienen.
07
02
03
05
08
Kaum ein Fleck auf der Welt vereint eine solche Vielfalt an umwerfenden
Naturlandschaften – mit goldfarbenen Stränden, saftig
grünen Weiden, dichten Wäldern mit meterhohen Farnen und
blau schimmernden Seen. Dazu faucht und blubbert es immer
wieder ordentlich – zumindest in den Regionen mit einer hohen
geothermischen Aktivität. Neuseelands Nordinsel ist ein Dorado
für Urlauber, die viel erleben möchten.
Wandern: Am See, am Meer oder hoch hinaus
Die atemberaubende Landschaft der Nordinsel lässt sich am besten zu
Fuß erkunden. Sehr gut markierte Wanderwege führen dabei auch mal
über Holzbohlenwege oder Hängebrücken. Mit unberührten Stränden
und dichten Wäldern punktet die Coromandel-Halbinsel. Der Coastal
Walkway zwischen Fletcher Bay und Stony Bay ist zehn Kilometer lang
und wartet mit spektakulären Blicken auf die felsige Küste auf. Empfehlenswert
sind die Great Walks, von denen landesweit elf ausgewiesen
sind. Anspruchsvoll ist die Tagestour „Alpine Crossing“ an den Hängen
des knapp 2.000 Meter hohen Vulkans Tongariro im gleichnamigen Nationalpark.
Der 46 Kilometer lange Lake Waikaremoana Track verläuft größtenteils
am Ufer eines Sees entlang – durch Regenwald, vorbei an kleinen
Flüssen und Wasserfällen wie dem 22 Meter hohen Korokoro Fall.
Wellness: Heiße Quellen zur Entspannung
Neuseeland zeichnet sich durch eine hohe vulkanische Aktivität aus.
Die bekanntesten aktiven Vulkane sind Mount Ruapehu, Mount Ngauruhoe
und Mount Tongariro südlich des Kratersees Lake Taupō. Perfekte
Voraussetzungen für Wellness-Freunde, die gerne in heißen Quellen
entspannen. Besonders groß ist die Auswahl im Thermalgebiet von
Rotorua: Das Polynesian Spa bietet beispielsweise fast 30 Mineralbecken,
die aus zwei natürlichen Quellen gespeist werden. Mit einer in
die Natur eingebetteten Thermenlandschaft beeindrucken die Waikite
Valley Thermal Pools.
04
Tierisches Erlebnis: Rochen ganz nah
Ein Rendezvous mit den „Tamariki of Tangaroa“ – den Kindern des
Meeresgottes Tangaroa – lässt sich am Strand von Tatapouri unweit
von Gisborne im Osten der Nordinsel arrangieren. Im Rahmen einer
Reef Ecology Tour bekommen Urlauber Einblicke in die Welt des Riffs
und das marine Leben. Die Stars dieses besonderen „Meet and greet“-
Events sind kurzschwänzige Stachelrochen und Adlerrochen. Während
die Besucher in einer Art Angleroutfit mit Gummihosen und wasserdichten
Stiefeln im Meer stehen, schwimmen die eindrucksvollen Tiere ganz
nah heran.
06
Abgefahren: Mit Railcarts durch die Wildnis
„Forgotten Adventure World“ – das klingt ein wenig nach Hollywood-
Blockbuster. Tatsächlich steht „vergessene Welt“ für eine touristisch
weniger erschlossene Region im Zentrum der Nordinsel. Auch der 155
Kilometer lange State Highway 43 trägt den Beinamen „Forgotten World
Highway“ und wird pro Tag durchschnittlich nur von 150 Fahrzeugen
benutzt. Die Bahnstrecke zwischen Stratford und Okahukura wurde bereits
2009 stillgelegt. Doch die Gleise der einst 142 Kilometer langen
Verbindung existieren noch und sind während des neuseeländischen
Sommers zwischen Oktober und Mai Schauplatz eines rasanten Abenteuers.
Mit kleinen Schienenfahrzeugen – Railcarts genannt – erkundet
man bei einer halbtägigen Tour die gut 40 Kilometer zwischen Tokirima
und Okahukura. Versteckte Täler, sanfte Hügel und ursprüngliches
Buschland wechseln sich ab. Höhepunkte sind etliche Brücken am Rand
des Whanganui National Parks und zehn Tunnel, die einst per Hand in
die Felsen geschlagen wurden – der längste misst 1,5 Kilometer. Wer
mehr Zeit hat, der erfährt bei Stopps in kleinen Dörfern wie Matiere und
Whangamōmona Wissenswertes über die Māori-Kultur und den Pioniergeist
der ersten Siedler. Lust auf noch mehr Action? Es ist auch möglich,
das Gleis-Abenteuer mit einer gut 20 Kilometer langen Jetboot-Tour
durch die Schluchten des Flusses Whanganui zu kombinieren.
14 15
Auf dem Zambezi
Bootsfahrt
ab/bis Livingstone
webcode 137448
Royal Livingstone Express
Zugfahrt
ab/bis Livingstone
webcode 189671
Sussi & Chuma Lodge
Hotels und Lodges
ab/bis Livingstone
webcode 16989
01
Jürgen Kühner
Reiseexperte für Afrika
Die ungewöhnlichste Art einen
Wasserfall zu erkunden: Bei einem
Helikopter-Flug über die Wasserfälle.
Ein unvergessliches Erlebnis!
wunder Victoria Wasserfälle
Helikopter-Rundflug
ab/bis Livingstone
webcode 137440
01 Badevergnügen für Mutige: Devil’s Pool am Rand der Wasserfälle.
02 Der mächtige Zambesi bildet die Grenze zwischen Sambia und Simbabwe.
03 Gut zehn Minuten dauern die Helikopter-Rundflüge.
04 Afrika ist für seine einmalige Tierwelt berühmt.
05 Knallrote Feuerlilien säumen die Wege zu den Wasserfällen.
03
04
VICTORIAFÄLLE
02
SAMBIA & SIMBABWE: BESTE BLICKE AUF AFRIKAS GRÖSSTES NATURSCHAUSPIEL
„Donnernder Rauch“ nennen die einheimischen Kololo die
Victoria Wasserfälle. Und der Afrikaforscher David Livingstone
beschrieb die Fälle, die er 1855 für die Europäer „entdeckte“, als
„das Schönste, das ich in Afrika je zu Gesicht bekam“. Das behaupten
auch viele Afrika-Reisende der Gegenwart. Denn wie
der mächtige Zambesi über eine Bruchkante von 1.700 Metern
Breite in die rund 110 Meter tiefe Batoka Schlucht stürzt, löst kollektive
Begeisterung aus. Allein die Dimensionen! „In der Regenzeit
von März bis Juni steigt der Wasserdampf bis zu 300 Meter
auf“, erzählt Guide Mtaye, „dann stürzen bis zu 12.500 Kubikmeter
Wasser in die Tiefe – pro Sekunde!“ Kein Wunder, dass bei
dieser Art Dauerberieselung auf dem Schluchtplateau ein Stück
Regenwald in der sonst durch Savanne geprägten Landschaft
entstanden ist. Tropische Pflanzen säumen den Wanderweg.
Es ist der Teil auf der Seite Zimbabwes, in dem sich Besucher
aufgrund des Wasserdampfes zwar nicht ganz trocken, aber gut
und sicher bewegen können. Dorthin kommen die mit Abstand
meisten Urlauber, da sich hier der größere Teil der Fälle befindet.
Wobei klar sein muss: Von der extremen Trockenzeit im
September/Oktober abgesehen, lassen sich die gesamten Fälle
am Stück von Land aus dunstbedingt nicht erblicken.
Auf der Sambia-Seite befindet sich der Ostteil der hier immer
noch stark rauschenden Fälle. Es mag der weniger wasserreiche
Teil sein, dafür sind hier deutlich weniger Besucher unterwegs.
Wartezeiten, um Fotos von den Fällen (ganz oft inklusive Regenbogen!)
machen zu können? Von wegen. Den Hals recken, um
einen Blick auf den sogenannten Boiling Pot, bei dem das Wasser
von beiden Seiten zusammenfließt, zu werfen? Nicht doch.
Vielmehr kommt hier das Gefühl auf, mehr Platz für sich zu haben
– unterm Strich ein authentischeres, intensiveres Erlebnis.
Spektakulär ist der Devil’s Pool: Die Gumpe wird gern als gefährlichstes
Schwimmbecken der Welt bezeichnet. Während links
und rechts das Wasser in die Schlucht donnert, trauen sich wagemutige
Schwimmer unter der Führung von Einheimischen bis
an die Kante. Es ist in der Tat surreal, dass es die Badenden nicht
in die Tiefe zieht. „Verantwortlich dafür sind die gegenläufigen
Strömungen“, weiß Mtaye. „Sie machen das feucht-fröhliche
Vergnügen vornehmlich in der Trockenzeit möglich.“
Andere Aktivitäten sind trockener – und werden ganzjährig
angeboten. Da wären der Adventure-Spaß mit Ziplines und
Mega-Schaukeln, die beliebten Helikopterflüge über dem
Zambezi und Schiffstouren auf dem Fluss. Diese unternimmt
man idealerweise am Nachmittag, um die Inseln
des Zambezi in bestem (Sonnenuntergangs-)Licht
zu sehen. Im grünen Dickicht sind auch immer
wieder Flusspferde zu entdecken. Weitere
wilde Tiere wie Giraffen, Elefanten und
Breitmaulnashörner warten im
nahegelegenen Nationalpark
Mosi-oa-Tunya – ein weiteres
afrikanisches Naturwunder, das
man nicht verpassen sollte.
05
16 17
OSAKA
01
Herz der
japanischen
Küche
nachgefragt
JAPAN
SO FERN – UND DOCH SO NAH
Japan ist für Europäer ein sehr angenehmes Reiseziel.
Die Standards entsprechen westlichen Ansprüchen – oder übertreffen
sie sogar deutlich! Dennoch eröffnet sich mit der jahrhundertealten
Kultur des Inselstaates eine ganz andere, faszinierende Welt.
Vier Karawane Reiseexpertinnen verraten ihre Reise-Highlights:
Nicht nur wegen der Expo war und ist Osaka
ein gefragtes Ziel, auch kulinarisch lockt die
drittgrößte Stadt Japans – denn Genuss hat hier
Tradition: Schon die alten Kaufleute ließen sich
gute Küche etwas kosten. Meeresfrüchte, Sushi
und Kobe-Beef in diversen Variationen finden sich
auf den gehobenen Speisekarten und das zu Recht.
Kobe-Beef zergeht auf der Zunge – ein fast sinnliches
Erlebnis. Auch in Sachen Streetfood hat
Osaka die Nase vorn: Sowohl die mit Oktopus
gefüllten Takoyaki-Bällchen, serviert mit Worcestershire-Sauce,
als auch der Okonomiyaki sind
„Fastfood“ vom Feinsten. Der herzhafte, japanische
Pfannkuchen, bestehend aus Kohl, Mehl
und Eiern, wird je nach Geschmack mit Schweinefleischstreifen,
Meeresfrüchten, geriebenem Rettich,
Bonitoflocken, Norialgen sowie Frühlingszwiebeln
verfeinert.
Unser Fazit: Authentisch und ein „Must taste“!
02
TIPP: AUF DEM
KUROMON-MARKT
IN SHINSEKAI KANN
MAN NACH
HERZENSLUST
PROBIEREN UND
GENIESSEN.
01 Sushi steht für japanische Kulinarik.
02 Der Okonomiyaki-Pfannkuchen
überzeugt mit seinem unverwechselbaren
Geschmack – nach dem ersten
Bissen versteht jeder Tourist, warum
hier alle dasselbe bestellen.
03 Köche bei der Zubereitung des
beliebten Streetfoods.
03
04
01
Wellness für Japanmakaken
„Entspannung pur verheißt der Jigokudani
Yaen Kōen Park – wenn man ein Japanmakake
ist. Besucher folgen erst einmal gut zwei Kilometer
einem Waldweg, bevor sie die berühmten
Schneeaffen erreichen. Die Tiere, die in den umliegenden
Bergen leben, baden gerne in heißen
Quellen. Aber natürlich wird auch geturnt, getobt
und gelaust.”
Patricia Ketteler (Marketing & PR)
01 Japanmakaken genießen ein Bad
in den heißen Quellen..
02 Blick vom Nishinomaru-Garten
auf die Burg Osaka im Herbstlicht.
Pünktlich mit dem Shinkansen
„Die legendären japanischen Hochgeschwindigkeitszüge
verbinden alle wichtigen Städte
des Landes. Die Waggons sind sehr sauber, es
gibt Hightech-Toiletten und die Schaffner verbeugen
sich nach der Kontrolle. Mit mehr als
300 km/h ist man unterwegs – und kommt auf
die Minute pünktlich an. Ein Erlebnis!”
Britta Eggert (Reiseexpertin Gruppenreisen)
Tokio verbindet Kunst und Technik
„Fasziniert hat mich der Besuch im Digital Art
Museum TeamLab Borderless. Bewegte Bilder
ziehen sich raumübergreifend durch das Museum,
Lichter und Klänge verbinden Kunst mit
Technologie und schaffen eine einzigartige
Atmosphäre. Highlight ist die moderne Tee-
Zeremonie im Tearoom, wo unter den mit Tee
gefüllten Glastassen digitale Blumen zu blühen
beginnen und wieder verblühen – fantastisch!”
Kathrin Reber (Reiseexpertin Gruppenreisen)
Flair der Kaiserzeit in Kyoto
„In der alten Kaiserstadt Kyoto kann man das
traditionelle Japan erleben. Begeistert hat mich
besonders der Kinkakuji-Tempel mit seinem
Goldenen Pavillon, der in einer wunderschönen
Gartenanlage an einem kleinen See liegt. Auch
das Gion-Viertel mit den vielen Holzhäusern
und kleinen Läden strahlt eine ganz besondere
Atmosphäre aus.“
Juliane Link (Reiseexpertin Gruppenreisen)
Japan ist übrigens nicht nur zur berühmten
Kirschblüte im Frühjahr eine Reise wert. Tatsächlich
ist der Andrang gerade dann besonders
groß. Entspannter lässt sich das Land der aufgehenden
Sonne im Herbst erleben – da sorgt
die bunte Laubfärbung in Wäldern und Parks für
stimmungsvolle Ansichten.
02
04 Der Kuromon-Markt –
Tempel der Köstlichkeiten.
05 Auch sehr zu empfehlen:
Takoyaki-Bällchen.
05
Ikebana
Erlebnisreise
ab/bis Frankfurt
webcode 44698
Kabuki
Studienreise
ab/bis Frankfurt
webcode 43259
Zen
Kleingruppenreise
ab Kyoto bis Tokyo
webcode 44816
18 19
01
Atacama &
Nordwest-Argentinien
Mietwagenreise
ab/bis Calama
webcode 192183
Die Anden immer im Blick“
"
SÜDAMERIKA
KUNDEN BERICHTEN VON IHRER REISE
DURCH ARGENTINIEN, BOLIVIEN UND CHILE
02
01 Flamingos in der Lagune
des Campo de Piedra Pomez.
02 Romantischer Sundowner
auf dem Salzsee Salar de Uyuni.
03 Eindrucksvolle Kandelaber-Kakteen
im Norden Argentiniens.
04 Lamas sind in allen Andenländern
beheimatet.
05 Unendliche Weite: Unterwegs
in der Atacama-Wüste in Chile.
Drei südamerikanische Länder, fünf Wochen
Zeit – ideale Voraussetzungen, um jede Menge
unvergesslicher Reiseeindrücke zu sammeln.
Wer zum ersten Mal nach Südamerika reist, der
möchte vor allem die Klassiker sehen – etwa die
Copacabana in Rio oder die Ruinenstadt Machu
Picchu. „Der Westen und
Norden Argentiniens, Bolivien
und Chile sind weniger
bekannt“, so Marita Robert
(65) aus Wiesbaden. Gerade
deshalb hat sie gemeinsam
mit ihrem Mann die ungewöhnliche
Route von Mendoza in Argentinien
über den Salzsee Salar de Uyuni in Bolivien und
San Pedro de Atacama in Chile besonders genossen.
„Unsere steten Begleiter bei der Reise waren
die majestätischen Anden entlang der Ruta 40.
Sie sind mit etwa 9.000 Kilometern die längste
Gebirgskette der Welt und umfassen Gletscher,
Vulkane, grasbewachsene Ebenen, Wüsten,
Seen und Wälder. Die Reise ,off the beaten
tracks‘ hatte uns eine argentinische Freundin
empfohlen – Karawane kümmerte sich um die
Umsetzung.
Wir starteten sehr entspannt in Mendoza im
Westen Argentiniens, der führenden Weinregion
des Landes. Hinter den grünen Weinreben
thronen bereits die schneebedeckten Andengipfel
– ein faszinierender Kontrast. Rund um
Mendoza gibt es einige ausgezeichnete Weingüter.
Sehr beeindruckt hat mich der Besuch der
Bodega Benegas. Weiter nördlich zwischen Cafayate
und Salta liegt das älteste und berühmteste
Weingut Argentiniens
– Colomé. Seit 1831 wachsen
dort Torrontés-Trauben,
die zu einem wunderbaren
Weißwein reifen.
Schillerndes Rot umgibt Besucher
im Talampaya Nationalpark
im nordwestlichen Eck von Argentinien.
Kaminförmige, senkrechte Steilwände, wettergeschliffene
Pfeiler und sandsteinfarben-rote
Türme thronen als eindrucksvolle Steinskulpturen
inmitten der Bäume und Büsche. Auch
Petroglyphen – Gravuren und Zeichnungen im
Fels – sind zu bewundern, die von uraltem, präkolumbischem
Leben in der Region zeugen.
Dann ging es weiter in die unendliche Weite
des Nordens. Die Landschaft gleicht einer Filmkulisse,
die perfekt in einen Star Wars-Film
passt – karg, fast unwirklich. Und dazwischen
Kandelaber-Kakteen mit rosa und weißen Blüten.
Ein Geheimtipp ist das ziemlich abgelegene
Naturschutzgebiet Campo de Piedra Pomez
unweit des Örtchens El Peñón: ein riesiges Feld
Entlang der Anden
Mietwagenreise
ab Mendoza bis Salta
webcode 194925
04
03
04
20 21
05
01 Rasante Gaucho-Show in der argentinischen Pampa.
02 Straßenszene in San Telmo/Buenos Aires.
03 Felsformation der Quebrada des las Conchas.
04 Empanadas sind mit Fleisch oder Gemüse gefüllt.
01
02
BUENOS AIRES
01
PRIVATTOUR
Faszination Nordwest-Argentinien
6 Tage Bausteinprogramm mit Reiseleitung
oder auch als Selbstfahrer-Reise, durch
faszinierende Landschaften, Schluchten
und Kolonialstädte.
ab/bis Salta:
webcode 194086
mit Vulkangestein und Sanddünen, der gesamte
Boden ist übersät mit Bimssteinen. Wie aus
dem Bilderbuch erschien mir die nahegelegene,
in vollkommene Stille getauchte Lagune, in der
einige rosarote Flamingos in aller Ruhe herumstaksten
und eine Herde Lamas graste.
Wie viele Farben kann ein Berg haben? 14 sind
es bei der Bergkette Serranías del Hornocal
nördlich des Dorfes Purmamarca unweit der bolivianischen
Grenze. Mit dem Allrad-Fahrzeug
geht es bis auf 4.350 Meter hinauf. Die Höhe
war während der gesamten Reise durchaus
eine Herausforderung für uns. Denn ab 3.000
Metern Höhe geht es angesichts der dünnen
Luft einfach nicht mehr so schnell. Wir haben
es als Vorteil gesehen: Es bleibt mehr Zeit, um
bewusst zu genießen. Zum Beispiel die Empanadas
in der kleinen Imbiss-Hütte am Aussichtspunkt
Cerro de Hornocal. Die gefüllten
Teigtaschen sind in ganz Mittel- und Südamerika
verbreitet. Dort oben haben sie uns am besten
geschmeckt! Unsere argentinische Freundin
hatte noch einen besonderen Auftrag für uns:
In dieser Höhe wird Mate de Pupusa geerntet.
Um ehrlich zu sein: Der Tee aus Bergkräutern
schmeckt fürchterlich, gilt
aber als Medizin bei Höhenkrankheit
und Verdauungsproblemen.
Die Entfernungen zwischen unseren
Reisestationen waren
beträchtlich, doch mit
versierten Fahrern, die
auch mal mit ungeteerten
Abschnitten
und abenteuerlichen
Schotterpisten zurechtkommen, kein
Problem. Einmal war eine Straße wegen eines
Erdrutsches gesperrt. Und auf dem Weg
zum Hornocal mussten wir nach heftigen
02 03
Regenfällen warten, bis die Sturzbäche über
der Straße weniger wurden. Während Urlauber
in Argentinien selbst ans Steuer dürfen,
werden in Bolivien selbst internationale Führerscheine
nicht anerkannt. Mit fachkundiger
Begleitung sieht und lernt man aber sowieso
viel mehr über Land und Leute. In Bolivien war
der Salar de Uyuni auf 3.700 Metern Höhe das
eindrucksvollste Erlebnis. Der gewaltige Salzsee
umfasst knapp 11.000 Quadratkilometer. Straßen
und Pisten führen nicht etwa um die Salzfläche
– nein, es geht kreuz und quer darüber.
Nach einem kurzen Regenguss sorgte
ein dünner Wasserfilm auf der
Oberfläche für zauberhafte
Reflexionen.
Überhaupt kommen hier
Fotofreunde auf ihre Kosten,
denn aufgrund der
klaren Luft und des
gleißenden Lichts ergeben
sich tolle Motive.
Wir haben natürlich auch unser
Picknick auf dem Salzsee und einen stilvollen
Sundowner festgehalten. Wer möglichst viele
verschiedene Eindrücke in kurzer Zeit sammeln
möchte, dem empfehle ich San Pedro
de Atacama in Chile. Die beeindruckende umliegende
Landschaft umfasst Wüsten, Salzpfannen,
Vulkane, Geysire und heiße Quellen.
Das Valle de la Luna im nahegelegenen Nationalreservat
Los Flamencos ist eine mondähnliche
Senke mit außergewöhnlichen Felsformationen,
zudem einer riesigen Sanddüne
und rosa gestreiften Bergen. Die Region ist
auch eine sehr gute Adresse für ,Stargazing´
– beim Sternebeobachten muss allerdings das
Wetter mitspielen. Uns haben leider Wolken
einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Den Abschluss unserer Reise bildete Buenos
Aires. Wer etwas mehr Zeit hat, der kann
einen Tagesausflug zu den Iguazú-Wasserfällen
unternehmen – oder dieses Highlight
für die nächste Reise einplanen.“
Zwei Schritte vor, einmal drehen: Auf dem
Trottoir an der Avenida Callao zeigen acht silberne
Fußabdrücke, wie man den echten Tango
Argentino tanzt. Allerdings kann Buenos
Aires viel mehr als nur tanzen…
Erster Schritt: Buchhandlung
mit großem Auftritt
Beim Tango startet die Dame mit dem linken Fuß
nach vorn, der Mann setzt entsprechend seinen
rechten zurück. Gleich um die Ecke befindet sich
das Teatro El Ateneo Grand Splendid. Heute ist es
die wohl schönste Buchhandlung Amerikas. Die
Logen, die Bühne, die Deckenfresken: Alles ist
noch genauso wie bei der Eröffnung im Jahr 1919.
Zweiter Schritt: Die breiteste Straße der Welt
Beim Tango macht die Frau nun einen Seitwärtsschritt
nach links. Der Besucher von Buenos Aires
steht vor einer der breitesten Straßen der Welt:
Die Avenida 9 de Julio mit ihren 16 Fahrspuren ist
eine pulsierende Attraktion. Sobald die Ampel
auf Rot schaltet, beginnen Straßenkünstler ihre
kurzen Shows, um ein paar Pesos zu verdienen.
Dritter Schritt: Bunte Häuser in La Boca
Im Tango setzt der Tänzer nun einen Schritt
seitwärts an der Frau vorbei. Östlich des Zentrums
beeindruckt das Viertel La Boca mit kunterbunten
Hausfassaden: Einst bauten die Werftarbeiter
ihre Häuser aus Blech und bemalten sie
mit übrig gebliebenem Schiffslack.
Vierter Schritt: Kulinarisches in Palermo
Halbzeit bei den Tangoschritten, der Tänzer schiebt
einen zweiten Schritt an der Dame vorbei. Der Besucher
nimmt Kurs auf Buenos Aires’ angesagtesten
Stadtteil, Palermo. Zu entdecken gibt es Designerläden,
Pubs und einige der besten Restaurants
der Stadt. Dort geht es nur um eins: Fleisch! Darunter
versteht der Porteño – so nennen sich die
Einwohner von Buenos Aires – aber nicht nur dicke
Steaks, sondern auch Innereien und Würste.
Fünfter Schritt: Don’t cry for me Argentina
Beim fünften Tangoschritt läuft der Mann zu voller
02
MEHR ALS
TANGO
01 Das Viertel La Boca ist mit seinen bunten
Fassaden besonders malerisch.
02 Haltung ist alles: ein Paar beim Tango.
03 In Buenos Aires sind europäische
Einflüsse unverkennbar. Schwarzwälder
Torte heißt hier „torta selva negra“.
Hotel Casa Calma
Boutique
Stadthotel
Buenos Aires
webcode 82034
Form auf, er dreht den Körper sanft nach links und
führt die Frau so leicht zur Seite, sie überkreuzt die
Beine und stellt den linken vor den rechten Fuß. In
puncto Besichtigung folgt ebenfalls ein echter Hingucker:
das schicke Barrio Recoleta. Auf dem Friedhof
El Cementerio – eine monumentale Totenstadt
mit prächtigen Grabhäusern und hunderten Statuen
– ist die Nationalheldin Eva Perón begraben.
Sechster Schritt: Auf den Spuren
von Papst Franziskus
Im Tango bringt der sechste Schritt die Auflösung:
Der Mann führt die Frau aus dem Kreuz heraus, mit
dem linken Fuß nach vorn. Dabei leitet er die Dame
in eine kleine Linksdrehung. Beim nächsten Besich-
tigungspunkt geht es eher um Erlösung. Mehrmals
wöchentlich starten Busse zur „Tour do Papa”
auf den Spuren des Kardinals Jorge Bergoglio,
der 2013 zum Papst Franziskus I. gewählt worden
war. Sie beginnt im Viertel Flores und endet an der
Kathedrale an der Plaza de Mayo. Wer eine Pause
einlegen möchte, der steuert die „Pasticceria
Pertutti” an. Neben Spezialitäten wie Pan dulce
(Früchtebrot) und Medialunas (Croissants)
wird dort überraschenderweise auch eine „torta
selva negra”, eine Schwarzwälder Torte, serviert.
Siebter Schritt: Ausflug ins Grüne
Beim Tango macht der Mann bei Schritt sieben eine
Seitwärtsbewegung nach rechts. Den Besucher von
Buenos Aires gelüstet es nach ein paar Tagen in den
Großstadtschluchten nach frischer Luft. Die gibt es
im Delta des Río Paraná. Vom Bahnhof Retiro ist
man in einer knappen Zugstunde im Vorort Tigre –
dort beginnt bereits die subtropische Wasserwelt.
Achter Schritt: Das große Finale
Beim Tango endet die Schrittfolge schlicht: Die beiden
schließen die Füße. Einen Besuch von Buenos
Aires sollte man dagegen mit einem Höhepunkt
beenden. Und was passt da besser als ein Tangoabend?
Mutige mischen sich bei einer echten
Milonga unter die Tänzer (Termine unter www.
hoy-milonga.com). Lohnend sind aber auch Tangoshows,
etwa im „Tango Porteño”.
22 23
Mexiko Deluxe
WENN KULTUR, NATUR UND LUXUS
ZU EINER NEUEN FORM DES REISENS VERSCHMELZEN
Luxus nach
Maya Tradition
Deluxe-Reise
ab Mérida bis Cancún
webcode 44120
01
HANNAH GRUBER
Die Reiseexpertin bei Karawane
empfiehlt: Verlängern Sie Ihren
Aufenthalt individuell – wir beraten
Sie gerne zu passenden Anschlussprogrammen
in Mexiko oder den
Nachbarländern.
06
02
Es gibt Reisen, die man plant. Und es gibt
Reisen, die einen verändern. Wer die Yucatán-Halbinsel
mit dem Anspruch betritt,
das Außergewöhnliche zu erleben, wird
nicht enttäuscht. Hier, wo jahrtausendealte
Maya-Kultur auf tropische Üppigkeit
und zeitgenössischen Luxus trifft,
wird aus einem Aufenthalt eine tiefgreifende
Erfahrung. Schon die Ankunft fühlt
sich anders an. Statt Großstadthektik: stille
Alleen, tropischer Dschungel, das ehrwürdige
Mauerwerk einer restaurierten Hacienda.
Orte wie das mehrfach preisgekrönte Chablé
Yucatán sind keine Hotels – sie sind Refugien.
Eingebettet in Natur, doch ausgestattet
mit allem, was moderner Luxus heute bedeutet: persönliche
Villen mit Privatpools, ein Spa über einer Cenote, das nicht
nur behandelt, sondern heilt – körperlich wie seelisch. Die
Yucatán-Halbinsel lädt jedoch nicht nur zur Ruhe, sondern
auch zum Staunen ein. Chichén Itzá, eine der bedeutendsten
archäologischen Stätten der Welt und UNESCO-Weltkulturerbe,
erhebt sich majestätisch aus dem grünen Herzen
der Halbinsel. Wer die Kukulcán-Pyramide im Morgenlicht
erlebt, spürt, wie Geschichte lebendig wird – und wie klein
der Mensch sein kann angesichts solcher Erhabenheit.
Nicht minder eindrucksvoll, aber oft unterschätzt: Uxmal,
mit seinen kunstvollen Fassaden und mystischen Legenden,
ist ein stiller Star der Maya-Architektur. Nicht weit entfernt
taucht man in die Unterwelt der Cenoten ein – kristallklare
Kalksteinwasserlöcher, die einst heilig waren und heute zu
den spektakulärsten Badeplätzen der Welt zählen.
Besonders exklusiv: ein Bad in der kaum bekannten Cenote
Xbatún, umgeben von purer Natur, fernab der Touristenpfade.
Doch es ist nicht nur das, was man sieht, sondern
was man erlebt, das diese Reise unvergesslich macht. Ein
traditioneller Kochkurs in einer Casita Maya, bei dem alte
Familienrezepte in moderner Eleganz neu interpretiert
werden. Eine Kakao-Zeremonie, bei der man unter Anleitung
indigener Gastgeber Schokolade wie vor 1.000 Jahren
zubereitet – mit den Händen, mit Zeit und mit Seele. An der
Riviera Maya wird die luxuriöse Erzählung weitergeschrieben
– im Chablé Maroma, einem Rückzugsort zwischen
weißem Sand, türkisfarbenem Wasser und tropischem Küstenwald.
Hier wird nicht nur geschlafen, sondern tief regeneriert:
ob bei einem Temazcal-Ritual in einer traditionellen
Schwitzhütte oder bei einer individuellen Spa-Behandlung
mit regionalen Heilpflanzen. Kulinarisch gipfelt der Tag im
Fine-Dining-Restaurant Bu‘ul, wo lokale Aromen auf Weltniveau
zubereitet werden – begleitet von Weinen, die Geschichten
erzählen.
Diese Reise ist kein Sammeln von Orten, sondern das bewusste
Erleben von Momenten. Luxus zeigt sich hier nicht
im Offensichtlichen, sondern im Gefühl des Besonderen:
unberührte Natur, authentische Begegnungen, kulturelle
Tiefe – eingebettet in eine Ästhetik, die nichts beweisen
muss. Ein Geschenk für Reisende, die mehr suchen als Komfort
– und die bereit sind, sich auf eine Region einzulassen,
die die Sinne berührt und die Seele bereichert.
03
04
05
07
01 Die jahrtausendealte Maya-Magie
von Chichén Itzá.
02 Maya-Masken – geheimnisvolle Gesichter
einer Kultur, die bis heute fesselt.
03 Das Chablé Maroma ist ein exklusives
Refugium zwischen Himmel und Meer.
04 Wenn Tradition auf Raffinesse trifft:
Tacos als kulinarisches Meisterwerk.
05 Luxus in Harmonie – stilvoller Rückzug,
eingebettet in unberührte Natur.
06 In Tulum verschmelzen antike Tempel,
Küstenpoesie und Handelsgeschichte.
07 Die Wasserwelten der Cenoten – voller
Magie und uralter Anziehungskraft.
24 25
SPITZBERGEN
MYTHOS UND ABENTEUER ZUGLEICH
DIE ARKTIS
WO DIE STILLE SPRICHT
Hoch im Norden Europas liegt ein Expeditionsziel,
das wie kein zweites die Sehnsüchte von Entdeckern
weckt: Spitzbergen. In diesem nautisch anspruchsvollen
Revier spielt die HANSEATIC nature ihre Vorteile
voll aus: klein, wendig und mit höchster Eisklasse
für Passagierschiffe.
Weit im Norden, wo Land und Meer im ewigen Tanz
aus Eis und Wind miteinander verschmelzen, beginnt
eine Reise, die nicht nur geographisch an die Grenzen
führt – sondern auch emotional. Die Arktis ist
kein Ort für Eile oder Lärm. Sie ist ein Raum der Entschleunigung,
der Erkenntnis – und der Stille.
02
Sind die Bedingungen günstig, bahnt sie sich den Weg über die „Außenroute“
via Kvitøya und wagt die Umrundung. Gewaltige Gletscher, tiefe
Fjorde und unberührte Wildnis: Der Lebensraum von Eisbären, Polarfüchsen,
Walen und Walrossen weckt echte Entdeckergefühle in Ihnen. Immer
wieder legen Kapitän und Crew die Route neu fest, Wetter- und Eislage
entscheiden über den flexiblen Verlauf.
Gibt das Eis den Weg frei, dann steht fest: Sie schreiben Entdeckergeschichte,
wie der schwedische Polarforscher Salomon August Andrée im
Jahre 1897, wenn Sie die „weiße Insel“ Kvitøya im äußersten Nordosten
erreichen – ein arktischer Traum. Menschen kommen hier nur ganz selten
hin, dafür aber Eisbären. Die HANSEATIC nature bahnt sich mit stahlverstärktem
Rumpf sicher ihren Weg durch das Gebiet, um Ihnen weitere
Abenteuer an der Ostküste Spitzbergens zu ermöglichen. Mit Zodiacs
landen Sie auf mit Eiskappen bedeckten Inseln an, sichten vielleicht bei
einer Wanderung durch die karge Tundra Rentiere und Polarfüchse. All
dies übertrifft wohl nur noch das Auftauchen von Walen. Mit etwas Glück
zeigt sich das größte und schwerste Tier der Welt: der Blauwal.
Zum Abschluss schafft im Hornsund die Sicht auf die Gletscherkante des
Samarinbreen eine weitere von vielen bleibenden Erinnerungen – eingerahmt
von imposanten Bergen. Neben Barents, Amundsen und heutigen
Forschern gehören auch Sie nach dieser Reise zu Spitzbergens
Entdeckern.
01
Highlights der Reise:
• Rund um Spitzbergen als Premiere – mit
Kurs auf selten besuchte Küsten ganz im
Norden und Osten
• Spitzbergen-Umrundung via Kvitøya statt
durch die Hinlopenstraße
Reise NAT2615
EXPEDITION SPITZBERGEN
Umrundung via Kvitøya – Spitzbergens geheime Seite
Von Longyearbyen nach Tromsoe 06.07.2026 – 18.07.2026,
pro Person ab € 11.390 (Doppelbelegung, PLATIN-Tarif, Kategorie 1)
Highlights der Reise:
• Spitzbergen auf neuen Wegen umrunden
– auf einer außergewöhnlichen
Premierenroute
• Spitzbergen-Umrundung via Kvitøya statt
durch die Hinlopenstraße
• Arktis intensiv – mit markanten Bergen,
mächtigen Gletschern und bizarren
Eisskulpturen
• Zodiacanlandungen im Reich der Walrosse,
Robben und Eisbären
• Wanderungen mit Ihren Experten
Reise NAT2616 für junge Entdecker!
EXPEDITION SPITZBERGEN
Umrundung via Kvitøya – Eine abgelegene Schönheit
Von Tromsoe nach Longyearbyen 18.07.2026 – 30.07.2026,
pro Person ab € 11.390 (Doppelbelegung, PLATIN-Tarif, Kategorie 1)
• Arktis intensiv – mit markanten Bergen,
mächtigen Gletschern und bizarren
Eisskulpturen
• Zodiacanlandungen im Reich der Walrosse,
Robben und Eisbären
• Wanderungen mit Ihren Experten
Persönliche Beratung und Buchung:
Karawane Reisen GmbH & Co. KG, Georg Warrisch
Schorndorfer Str. 149, 71638 Ludwigsburg
Tel +49 (0) 7141 2448-86, georg.warrisch@karawane.de
Hapag-Lloyd Cruises, eine Unternehmung der TUI Cruises GmbH
Heidenkampsweg 58, 20097 Hamburg
Ein weißes Wunder zwischen Eis und Zeit
In der Arktis hat jeder Tag seinen eigenen Takt. Die Natur gibt den Rhythmus
vor – nicht die Uhr. Wer hierher reist, betritt ein Jahrmillionen altes
Kapitel der Erdgeschichte. Besonders in der kanadischen Arktis und in
Grönland begegnet man Gesteinsformationen, die bis zu 3,8 Milliarden
Jahre alt sind – Zeitzeugen einer Welt, wie sie lange vor uns existierte.
Geformt durch Erosion, Vulkane und wandernde Kontinente.
Diese archaische Landschaft ist mehr als eine Kulisse. Sie ist ein lebendiger
Organismus. In der Tundra wachsen Moose, Flechten und Zwergbirken,
während unter dem Meereis Eisalgen die Basis für ein ganzes
Ökosystem schaffen – ein stilles Wunder, das Robben, Walen und sogar
dem König des Nordens, dem Eisbären, das Überleben sichert.
Entdecken im Rhythmus der Elemente
Eine Arktisreise ist eine Reise des Loslassens. Pläne sind hier Richtwerte,
keine Fixpunkte. Wetter, Eis und Tierwelt entscheiden mit. 2Entsprechend
flexibel sind die Routen kleiner Expeditionsschiffe – mit höchsten Eisklassen
(PC 6) und Kapitänen, die jahrzehntelange Polarerfahrung mitbringen,
eröffnen sich Wege dorthin, wo andere längst umkehren.
Mehrmals täglich geht es mit robusten Zodiacs hinaus – zu Gletscherfronten,
einsamen Stränden oder tierischen Begegnungen. Dabei ist nicht
nur das Staunen Programm, sondern auch das Verstehen: Interdisziplinäre
Expeditionsteams vermitteln faszinierendes Wissen aus Geologie,
Biologie und Klimaforschung – fundiert, verständlich, nah.
Das Abenteuer im Detail
Spitzbergen, Island, Grönland, die kanadische Arktis – jede Region hat
ihre Eigenheiten. Spitzbergen etwa ist Heimat von rund 3.000 Eisbären
– die größte Population weltweit. In Grönland reicht die Geschichte der
Inuitkulturen Jahrtausende zurück. Und in der legendären Hudson Bay
trifft man – mit etwas Glück – auf Belugawale.
Die Besonderheit: All diese Expeditionen sind nicht nur Erlebnisse, sie
sind Privilegien. Denn viele der besuchten Orte sind nur mit kleinen,
wendigen Schiffen erreichbar – oft nach jahrelanger Planung, intensiver
Scoutingarbeit und mit größtem Respekt vor Natur und Kultur.
Die Kunst der Stille
Und dann ist da dieses Gefühl, das sich kaum in Worte fassen lässt. Wenn
man auf einem einsamen Kiesstrand steht, den Atem in der kalten Luft
sieht, den Nordwind hört und den eigenen Herzschlag spürt – dann ist
man angekommen. In der Stille. Im Moment. Bei sich selbst.
Die Arktis fordert Geduld, Aufmerksamkeit und Demut. Wer sich darauf
einlässt, wird reich beschenkt. Mit unverstellten Blicken. Mit neuen Perspektiven.
Und mit einer Erfahrung, die bleibt.
03
26 27
Na turs chutz
KANADA
Wir sind im ungesicherten Bärenland unterwegs, jenseits
von Lodges und Plattformen. Unser Ziel ist das
einsame Toba Valley an der Westküste British Columbias.
Dort, wo sich die Bären im Herbst ihren Winterspeck
anfuttern. Wo die Regenwaldbäume alt und
groß sind. Und wo es keinerlei Handyempfang, Strom
oder Betten gibt. Stattdessen Zelte, Eigenversorgung
über dem Feuer, Wildnis-Setting. Da will man gut ausgerüstet
sein mit Steaks, Eiern, Bier sowie anderen
Lebensmitteln und Outdoor-Equipment.
Kai Andersch und Tobias Hürten, beide bei der
Stiftung Wilderness International aktiv und eher
lebensbejahende Pragmatiker als verbissene Ökos,
kennen sich da aus. Schließlich sind die zwei wiederholt
hier, um mit Hilfe von „Wildnispaten“ rechtssicher
Land für die Dresdner Stiftung Wilderness International
zu kaufen und dieses so für die Zukunft zu
erhalten.Auch Karawane engagiert sich seit 2019 in
diesem Projekt, das nicht nur wertvollen Urwald,
sondern auch den Lebensraum für viele Tierarten
erhält und ein gesundes Klima ermöglicht: Mehr als
46.000 Quadratmeter Natur konnten so geschützt
und gut vier Millionen Kilogramm CO ²
in Biomasse
gebunden werden.
Zur Vorbereitung unserer Tour gehört auch ein Stopp
in einem Angelladen, um Angellizenzen und Bärenverteidigungsmittel
zu kaufen. In unseren wasserdichten
Säcken landen Hupen, Pfeffersprays und,
ja, ein Gewehr für den Extremfall. Wobei unsere
Guides nicht müde werden, auf gewaltlose Maßnahmen
hinzuweisen, allen voran umsichtiges Verhalten,
sodass es gar nicht erst zu brenzligen Begegnungen
kommen möge.
Ein Wassertaxi setzt uns im Toba Inlet an einem bestimmten
Felsen ab. Mit einem kleineren Boot verschiffen
wir erst einmal das Equipment – was uns
unerwartet den Bärenpremierenkontakt beschert.
Denn 20 Minuten später entdecken wir Kratzspuren
und Tatzenabdrücke rund um Töpfe, Zelte, Wassertonnen.
Selbst wenn wir sie nicht direkt sehen:
Sie sind also da. Ebenso wie Wölfe, Kojoten, Wapitihirsche,
Pumas. Wer sich blicken lässt, sind Kanadareiher,
Biber und Weißkopfseeadler, die majestätisch
über den bis zu 15 Meter breiten Toba River segeln.
Bei der Fahrt auf dem Fluss kommen ständig Entdeckergefühle
auf. Erst recht, als wir einige Flusswindungen
später die Zelte aufstellen, Feuerholz
sammeln und Kartoffeln mit Speck braten.
Wo Little und Big Toba River zusammenfließen,
schlagen wir auf einer Sandbank das Hauptlager
auf – im Herzen eines der letzten komplett wilden
Täler British Columbias. Was auch an Wilderness
International liegt, denen hier mehr 400 Hektar
Land gehören. Es keimt neue Hoffnung in puncto
Bärenbeobachtung auf. Kai sichtet Lachse im
Wasser (wo Lachse, da Bären!) und Tobias Bärenkuhlen
im Unterholz. Bei einem mehrstündigen
Rundgang finden wir sogar Lachsleichen im Wald,
eindeutig das mörderische Werk von Grizzlys.
Am nächsten Tag folgen weitere Existenzhinweise.
Kratzspuren am Baum, Tatzenspuren am Fluss, lautes
Knacken in unmittelbarer Nähe. Doch sehen lassen
sich weder Grizzlys noch Schwarzbären.
So bleibt Zeit, sich den Wald genauer anzusehen.
Er erscheint uns noch zauberhafter und abwechslungsreicher
als Avatar Grove, British Columbias
Vorzeigeschutzwald auf Vancouver Island, rund
150 Kilometer Luftlinie von hier entfernt.
Letzter Tag in British Columbia. Im Stockdunkeln
bauen wir die Zelte ab und schleppen alles Gepäck
wieder durch den Fluss zum Boot am anderen
Ufer. Dann geht es flussabwärts in Richtung Fjord.
Absolutes Yukon-Feeling, bei dem der nebelverhangene
Wald und die aufragenden Tafelberge im
Hintergrund für mystische Stimmung sorgen. Plötzlich
ruft Tobias: „Da im Gebüsch, ein Bär!“ Wir
freuen uns bei dem nasskalten Wetter eher darüber,
gleich das Wassertaxi zu erreichen. Und tatsächlich:
Hupend und mit laufender Heizung wartet es an
„unserem“ Felsen.
Kanadas Wildnis
unterwegs im Bärenland
Besondere
Kanada-Rundreise
Mietwagenreise
ab/bis Vancouver
webcode 35933
British Columbia
Mietwagenreise
ab Calgary/
bis Vancouver
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28 29
01
BUCHTIPP
MEDIEN &
KULTUR TIPPS
Fernweh garantiert:
Auf nach Afrika!
Gesa Neitzel hat sich von der
Großstadt in den Busch gewagt.
Ihr Ziel: die Ausbildung zur Safari-Rangerin
in Südafrika. Das
bedeutete fast ein Jahr in einfachen
Zeltlagern. Ohne Internet,
ohne Badezimmer, ohne Türen – dafür aber mit
Zebras, Erdferkeln und Skorpionen. Die Autorin
erzählt von atemberaubenden Begegnungen mit
Elefanten und Löwen, vom Barfußlaufen durch
die Savanne, von langen Nächten unterm Sternenhimmel
– und macht so Lust darauf, die afrikanische
Wildnis selbst zu erleben. Ullstein Verlag,
12,99 Euro, ISBN 978-3-548-37734-6.
BARBADOS:
KARIBISCHE GOURMET-KÜCHE
Beim „Food & Rum Festival“ wird Barbados jedes Jahr zum
Treffpunkt von regional und international bekannten Köchen
als auch Feinschmeckern aus aller Welt. Vom 6. bis 9. November
2025 erleben Foodies zahlreiche kulinarische Veranstaltungen
von Kochwettbewerben bis Gourmet-Safaris. Typische
Bajan Cuisine, Tanz und Musik sind die Stars der „Night out
in Oistins“. Beim „Liquid Gold Feast“ zelebrieren Rum-Experten
die edelsten Tropfen des „flüssigen Golds von Barbados“.
www.foodandrum.com
Tipps
02
Harbour Grand Kowloon
Ideales Stopover-Hotel
Hongkong, Kowloon
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HONGKONG
YIN UND YANG LIEGEN AUF DER ZUNGE
01
FRANKFURT
HAPPY BIRTHDAY,
KRANICH-AIRLINE!
Am 6. Januar 1926 wurde die Deutsche Luft
Hansa AG in Berlin durch den Zusammenschluss
von Deutscher Aero Lloyd und Junkers Luftverkehr
aus der Taufe gehoben. Der Erstflug erfolgte
am 6. April 1926. Zum Jubiläum werden die
historischen Flugzeuge Lockheed „Super Star”
und Junkers Ju 52 „Tante Ju” restauriert und
dauerhaft im neuen Konferenz- und Besucherzentrum
am Frankfurter Flughafen ausgestellt.
Das bekannte Kranich-Logo entwarf Otto Firle
übrigens schon 1918 für die Deutsche Luft-Reederei,
einer Vorläuferin der Lufthansa.
POTSDAM
TITANIC:
EISBERG VORAUS
Das Schicksal der Titanic fasziniert bis heute.
Vom 31. Oktober bis Ende Februar 2026 ist im
Filmpark Babelsberg in Potsdam die Ausstellung
„Titanic” zu sehen. Die Besucher erhalten eine
nachgebildete Bordkarte, schlüpfen in die Rolle
eines Passagiers und begeben sich so auf eine
Zeitreise. Mehr als 200 Original-Exponate, die
bei verschiedenen Tauchgängen zum Wrack des
Luxusliners geborgen wurden, und Nachbauten
der unterschiedlichen Räumlichkeiten inklusive
der ikonischen Freitreppe vermitteln einen Eindruck
vom Leben an Bord.
SYDNEY
EINE BÜHNE IM
WASSER
Die Oper in Sydney gehört zu den ikonischen
Gebäuden weltweit. Sie bietet aber auch ein
vielfältiges Kulturangebot – von Konzerten
über Opern bis Musicals. Nicht im, sondern
vor dem Opernhaus befindet sich die „Handa
Opera on Sydney Harbour“: unter freiem Himmel
auf einer Bühne im Wasser. Der Orchestergraben
schwimmt in einem wasserdichten, oben
offenen Kubus. Seit 2012 finden unterschiedlichste
Aufführungen jeweils von März bis April
in der Farm Cove Bucht statt. 2025 wurde das
Musical „Guys and Dolls” aufgeführt.
In der ostasiatischen Millionenmetropole blüht die Traditionelle Chinesische
Medizin. Warum bei einem Stopover also nicht mal eine professionelle
TCM-Anamnese machen lassen?
„In der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) ersetzen die Hände
den Röntgenapparat“, erklärt Cheng Chung Wah, die hier alle nur Hollie
nennen. Nach sechs Jahren intensivem Studium ist sie mit Ende zwanzig
eine der jüngsten Doktorandinnen der Hong Kong Baptist University Chinese
Medicine Clinics. Sie praktiziert im Lui Seng Chun-Gebäude, einem
alten, chinesischen Warenhaus, dessen wundervolle Fassade bei der Restaurierung
2012 durch die Baptist University zum Glück komplett erhalten
blieb. Das daraus entstandene Gesundheitszentrum im Stadtteil Kowloon
Tong, nur ein paar Metrostationen von der weltberühmten Waterfront
Hongkongs entfernt, bietet täglich Sprechstunden.
02
Termine lassen sich per E-mail oder Telefon arrangieren (https://cmc.
hkbu.edu.hk). Für die richtige Diagnose und Medikation sind der Puls und
die Beschaffenheit der Zunge ausschlaggebend. Die TCM ist eingebettet
in die chinesische Philosophie und versucht die Balance des Lebens – also
den Einklang von Yin und Yang – zu harmonisieren. Die Medikamente
werden im Haus nach der Diagnose für jeden individuell hergestellt.
Wer sich sein Pülverchen, Paste oder Tee bei der Ausgabe im zweiten
Stock abholt, ahnt nicht, was sich hinter dem schlichten Tresen alles
verbirgt. Medizinische Assistentinnen mit weißen Kitteln und Mundschutz
bedienen sich aus über 600 Schubladen mit den unglaublichsten
Ingredienzien: Baumrinden und Insekten aus aller Herren Länder.
Käfer, Zikaden, Skorpione, Eidechsen und ganze Schlangen lagern feinsortiert
in den Regalen. Auch Blumen, von Chrysanthemen bis Bougainvillea,
und jede Menge Mineralien gehören zum Portfolio der TCM. Mit Höchstgeschwindigkeit
werden die Zutaten mit der Federwaage portioniert und
zu Tees, Pillen, Pulvern, Pasten und Ölen verarbeitet. Diese Apotheke der
TCM wirkt wie eine unfassbare Mischung aus einer mittelalterlichen Alchemistenküche
und einem Hochsicherheitstrakt aus der Chip-Industrie.
01 Blick auf die Skyline der Finanz- und Wirtschaftsmetropole Hongkong.
02 Apothekerinnen wiegen die TCM-Zutaten genau ab.
03 Getrocknete Arzneimittel in der
chinesischen Medizin.
03
https://newsroom.lufthansagroup.com
www.titanic-ausstellung.com
www.opera.org.au
30 31
Unterwegs
INSIDE
Karawane
WIR ENTDECKEN FÜR SIE DIE WELT!
Japan
Kathrin Reber über
den Dächern von Tokyo.
FRISCHER WIND
ZUM JUBILÄUM
Alles neu macht der Mai –
und dieses Jahr ganz besonders
01 02
Australien Leonie Doll trifft auf
die niedlichen Wallabys – ein unvergessliches Erlebnis!
Neuseeland
Anett Schäffner unterwegs im Helikopter
auf dem beeindruckenden Mount Tarawera.
Mexiko
Auf den Spuren
der alten Maya-
Kultur: Hannah
Gruber auf Entdeckungsreise.
Pünktlich zum Jubiläum hat unser Team die
rundum modernisierten Büroräume in Ludwigsburg
bezogen. Die großzügigen, lichtdurchfluteten
Flächen bieten nicht nur flexible Arbeitsplätze
und modernste Ausstattung, sondern
auch inspirierende Besprechungsräume mit
klangvollen Namen wie Arizona, Sossusvlei und
Lake Tekapo.
Besonders beliebt ist das neue Workcafé – ein
lebendiger Treffpunkt für kreative Pausen,
spontanen Austausch und künftig auch exklusive
Kundenevents.
REISETIPP
NEU AUFGELEGT:
NAMIBIA 2026
03 04
REISE-INSPIRATION
KARAWANE AUF
EVENTS & MESSEN
• Ja! Die Hochzeitsmesse
18. + 19. Oktober 2025
Residenzschloss, Ludwigsburg
• Urlaubsträume
14. + 15. November 2025
Marstall Einkaufscenter, Ludwigsburg
DER NEUE IST DA!
FLITTERWOCHEN
KATALOG 2026
05 06
Flitterwochen
Weltweite
Reiseideen:
Individuell und
außergewöhnlich –
wie ihr
OmanSusanne Möhler (l.) und Melanie Rolle (r.)
wagen das Mountain Crossing durch das
spektakuläre Wadi Bani Awf.
Unendliche Weiten, Wildtierbeobachtungen
und eindrucksvolle Landschaften: Die diesjährige
Jubiläumsreise war schnell ausgebucht und
begeisterte mit authentischen Erlebnissen und
besonderen Begegnungen. Begleiten Sie uns
2026 erneut ins Herz des südlichen Afrikas –
alle Infos zur Reise finden Sie hier:
• TrauDich! Stuttgart
10. + 11. Januar 2026
Liederhalle, Stuttgart
• CMT 2026
17. – 25. Januar 2026
Messe Stuttgart
• Landpartie Schloss Monrepos
7. – 10. Mai 2026
Schloss Monrepos, Ludwigsburg
Der schönste Anfang verdient eine unvergessliche
Reise – erleben Sie Zweisamkeit an den
romantischsten Orten der Welt.
über
Finnland
Britta Eggert erlebt
das traditionelle Eisfischen.
webcode 43494
Alle Termine online
32 33
Online blättern
DIE HEIMLICHE
TRAUMSTRASSE
01
VON SEATTLE NACH SAN FRANCISCO
Natürlich könnte man den Aufenthalt in Seattle noch
tagelang ausdehnen. Die Stadt an der Puget Meeresbucht
gehört zu Amerikas Lieblings-Metropolen und
bezaubert mit lässigem Flair. Große Stadtseen laden
Wassersportler und Bootsausflügler ein, das Hinterland
ist ein Paradies für Outdoor-Enthusiasten. Doch
die Fahrt gen Süden auf dem zweispurigen Highway
101 wartet und überrascht mit einer Aneinanderreihung
von Traumstränden und kurios geformten Felsen,
die aus dem Meer ragen. Manche sehen aus wie
Kathedralen oder Zuckerhüte. Besonders spektakulär
gebärdet sich die Natur um den Ort Cannon Beach,
wo der Haystack Rock 72 Meter aus dem Pazifik ragt.
Zwischen Coos Bay und Florence erstreckt sich auf
rund 50 Kilometern Länge eine eindrucksvolle Dünenlandschaft.
Bis zu 150 Meter erreichen die höchsten
Erhebungen des Siuslaw National Forest. Sie
haben den Schriftsteller Frank Herbert zu seinem Sci-
Fi-Klassiker „Dune“ inspiriert und dienten als Vorlage
für den gleichnamigen Kinoerfolg. Einen Ausflug
wert sind die Sea Lion Caves: Mit einem Aufzug geht
es hinunter in eine riesige Höhlenanlage, die Heimat
von hunderten Seelöwen ist.
Bereits vor mehr als 100 Jahren hat ein weitsichtiger
Gouverneur alle Strände Oregons zum Allgemeingut
erklärt. Berge, Täler und Wasser führen hier Regie, die
Strecken zwischen den kleinen Orten sind unverbaut.
Mal kann man direkt an den Strand fahren, mal krachen
die Brecher des Pazifiks an imposante Steilküsten.
Es lohnt sich, nach Walen Ausschau zu halten.
Im Frühjahr und Herbst ziehen rund 18.000 Grauwale
auf ihren langen Reisen von den fischreichen
Nahrungsgründen in der Beringsee vor Alaska an die
Baja California und zurück an Oregons Küste vorbei.
01
IMMER AM PAZIFIK
ENTLANG:
AUF DEM HIGHWAY 101
KOMMT MAN DURCH
EHER UNBEKANNTE,
ABER AUFREGENDE
REGIONEN DER USA.
Auf dem West Coast Highway
Mietwagenreise
ab Seattle/bis San Francisco
webcode 27080
Hinter der Grenze zu Kalifornien gelangt man zum
Redwood-Nationalpark. In dem Schutzgebiet wachsen
die riesigen Küstenmammutbäume, die mit teils
über 100 Metern Höhe die größten Bäume der Welt
sind. Am eindrucksvollsten präsentieren sich die
Baumriesen auf der Avenue of the Giants, die auf
einer Länge von 50 Kilometern parallel zum Highway
101 verläuft. Neben Ortschaften wie Rockport,
Inglenook und Fort Bragg sticht ein bekannter Name
ins Auge: Mendocino, wo Michael Holm in seinem
Schlager ebenso unermüdlich wie erfolglos nach seinem
Mädchen suchte. Ein weiterer charmanter Küstenort
ist Bodega Bay: Zahlreiche Wander- und Radwege
bieten grandiose Ausblicke auf den Pazifik und
perfekte Strände zum Picknicken. Dabei kann man
Wind- und Kitesurfern bei ihren waghalsigen Manövern
beobachten und schon mal überlegen, welchen
Weingütern man in Napa Valley – dem namhaftesten
Weinanbaugebiet der USA – einen Besuch abstatten
möchte. Wer sich nach dem Überqueren der Golden
Gate Bridge in San Francisco noch länger den Fahrtwind
um die Nase wehen lassen möchte, der lässt
einfach den Fuß auf dem Gaspedal und setzt die
Reise auf einer weiteren Traumstraße fort – auf dem
Highway 1 zu den Küsten Südkaliforniens.
01 Mit gut 28 Metern ist der Yaquina Head Lighthouse der höchste Leuchtturm Oregons. 02 Die Golden Gate Bridge überspannt die Bucht von San Francisco.
03 Blick auf den Cannon Beach mit seinen markanten Monolithen.
SO ERREICHEN SIE UNS:
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