PROMAGAZIN September 2025
Unsere Themen in der September-Ausgabe: der Hohenlohekreis, Packaging, Feiern und Tagen.
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25 JAHRE für die Region Heilbronn-Franken.
09 I 25
25. Jahrgang | 4 Euro | 52856
Die Zukunft rollt an
Das Familienunternehmen Rüdinger
weiht einen Ladepark für Elektro-Lkw ein
Hohenlohekreis I Packaging | Feiern und Tagen | pro-magazin.de
Nachhaltige Logistiklösungen:
Mit Elektro-Lkw und Solarstrom
senkt die Rüdinger Spedition
den CO 2
-Ausstoß.
Mehr lesen Sie ab
Seite 28.
Palmen und Strand gibt
es auch in der Region
Eine sagenhafte Tour
durchs Ländle
Die Tatort-Kommissarin
zieht es nach draußen
Ein Gespräch über Bücher,
Bissen und Bildung
Großartige Skulpturen
von Bildhauer Lars Zech
Was Ursula Dees gegen
Rückenschmerzen tut
Tipps und Ideen für die kalte Jahreszeit
Boris Rommel zeigt, wie's geht
Bräuche aus dem Südwesten
Kreative Hobbyköche
erfinden Gerichte
Barbara Salesch ist
waschechte Badenerin
Jonas Gräter züchtet
Giganten
EDITORIAL
KEINE AUSGABE
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VERPASSEN!
Herbst 2025
Sonderheft Urlaub 2025
KLEINE
AUSZEIT
Urlaub wie
in Italien
Die schöne Lau und
der Spion von Aalen
Eva Löbau liebt den
Schwarzwald
HEIMAT
SCHMECKT
Sommer 2025
LESEN,
BITTE!
Denis Scheck
schwätzt Tacheles
Holz zieht ihn
magisch an
Der Kick auf
den Schienen
Mit Pfiff serviert
Kreative Hobbyköche
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Auf ein Viertele
Barbara Salesch ist
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Im Kürbisfieber
Jonas Gräter züchtet
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Fröhliche Wintertage
Rezepte vom Sternekoch
Pelzmärtle und Rollbuaba
Winter 2024/25
Liebe Leserinnen, liebe Leser,
wenn Sie gern Wein trinken, haben Sie den Herbstanfang sicherlich
schon ein wenig herbeigesehnt: Überall in Heilbronn-
Franken präsentieren Winzer in diesen Wochen auf Weinfesten
edle Rebensäfte – und schaffen Treffpunkte, die die Kultur und
das Lebensgefühl der „Genießerregion“ vermitteln.
Im Hohenlohekreis haben etliche Akteure erkannt, wie wichtig
es ist, das Image als lebens- und liebenswerter Landstrich zu
bewerben – in Imagefilmen (Seite 22). Die Videos verdeutlichen,
dass Tradition und Innovation dort nah beieinander liegen:
Wo Trauben seit Jahrhunderten ein Wirtschaftsfaktor sind,
tragen auch etliche Weltmarktführer und preisgekrönte Startups
(ab Seite 6) zur Attraktivität des Hohenlohekreises bei.
Wenn Weinbau eines der Markenzeichen Heilbronn-Frankens
ist, dann auch eine andere Branche: Zahlreiche Verpackungsmaschinenbauer
haben in der Region ihren Sitz. Viele von ihnen
reisten kürzlich nach Nürnberg, um auf der Leitmesse
Fachpack ihre neuesten Innovationen und Entwicklungen zu
präsentieren (Seite 30).
Im Gegenzug kommen auch viele Geschäftsreisende immer
wieder nach Heilbronn-Franken – ganz zu schweigen von
Weinliebhabern auf touristischen Pfaden. Hotels und Tagungsorte
in der Region sind mit zukunftstauglichen Konzepten darauf
vorbereitet (ab Seite 36).
So wichtig wie Trauben lesen für Winzer ist deshalb für Sie:
PROMAGAZIN lesen. Viel Spaß dabei wünscht Ihnen
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„Zeig Dein Talent“ – dazu
fordert ab sofort der Ratgeber
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HEIMAT
SCHMECKT
Herbst 2025
Mit Pfiff serviert
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LEBENSART
Worin besteht Glück? Für
TV-Richterin Barbara Salesch
in einem Viertele, für kranke
Patienten in den Besuchen
von Klinikclown Berenike Felger.
Diese Porträts und alles,
was sonst noch im Herbst das
Herz wärmt, gibt es in der
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Natalie Kotowski
Redaktion
natalie.kotowski@pro-vs.de
3
INHALT
INHALT
Rubriken
03 Editorial
IN DIESER AUSGABE
Hohenlohekreis
6 Klein, aber oho
Zahlenmäßig ist der Hohenlohekreis der kleinste im
Land – doch er hat viel zu bieten.
8 „Den Blick nach vorne wagen“
Patrick Wegener zieht als jüngster Oberbürgermeister
der Republik Anfang Oktober ins Öhringer Rathaus ein.
18 Aus „Hidden“ wird Champion
HohenlohePlus-Geschäftsführer Ralf Eisenbeiß will
aus der Region einen Fachkräfte-Magneten machen.
20 Wein, Wandern und Wirtschaftskraft
Ian Schölzel, Landrat des Hohenlohekreises,
verrät seine drei Lieblingsorte im Kreisgebiet.
Erfolgreich angestoßen
14
Gebannt lauschte die Jury des Pitch-Wettbewerbs
„Hohenlohe4Talents 2025“ kürzlich den Finalisten. Für die
drei Vorjahresieger, die über ihre Erfahrungen berichten,
war das Gründerstipendium eine große Hilfe.
Fotos: Laura Bobrich/hfcon, Stadtverwaltung Künzelsau, IAA
Events neu denken
Prof. Dr. Hermann-Josef Kiel von der Hochschule Heilbronn
erklärt, was gute Business-Veranstaltungen ausmacht
– und wie sich Formate künftig verändern werden.
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36
44 Neues aus der Region
46 Bürgerinitiative pro Region informiert
48 Veranstaltungskalender
50 Ausblick & Impressum
Zum Titelbild
Nachhaltig unterwegs: Die Spedition Rüdinger will bis Ende
dieses Jahres ihre Flotte an Elektro-Lkw auf 30 Fahrzeuge
aufstocken. Um den Fuhrpark vor Ort mit grünem Strom aus
Photovoltaik laden zu können, hat der Logistik-Spezialist am
Unternehmenssitz in Krautheim am 1. September feierlich
einen innovativen Ladepark in Betrieb genommen.
Foto: Spedition Rüdinger
26 Fürsorge statt Obstkorb
Wie Würth Elektronik eiSos mit seinem Competence
Center Lebenslagen Mitarbeiter sinnvoll unterstützt.
Titel
28 Die Elektro-Flotte wächst
Die Spedition Rüdinger setzt für ihren Fuhrpark auf
Strom: Bis Jahresende sollen 30 Elektro-Lkw rollen.
Packaging
30 Mensch und Maschine finden zusammen
Mit welchen Ideen die Verpackungsindustrie aus der
Region auf der Branchenmesse Fachpack punktete.
34 Die Zukunft wird greifbar
dank der innovativen Entwicklung von Verpackungsspezialist
Schubert – einem smarten KI-Roboter.
Feiern und Tagen
40 Orte mit Wirkung schaffen
Gesellschaftliches Engagement wird in der
Hotellerie immer wichtiger.
Film ab für die Region
22
Imagefilme über Hohenlohe bringen im Netz viele Klicks –
das neueste Video wirbt für die Künzelsauer Wertwiesen.
Die Filme machen nicht nur die Region bekannt, sondern
auch die Menschen, die dort leben, zu Ikonen der Heimat.
In Deutschland ganz vorne
42 „Enormes Zukunftspotenzial“
attestiert der Prognos Zukunftsatlas der Region.
Inlandsumzug
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4
September 2025
5
Hohenlohekreis | WIRTSCHAFT
Foto: AdobeStock/Henry Schmitt
Klein,
aber oho
Sechs Hektar Natur, Freizeit und Gemeinschaft:
So skizziert die Stadtverwaltung
Künzelsau die Bedeutung der
Wertwiesen. Das Areal im Herzen der Kreisstadt
vor der Kulisse von Schloss Bartenau
macht zwar weniger als 0,01 Prozent des gesamten
Hohenlohekreises aus, der knapp
77.700 Hektar misst. Doch es zeigt im kleinen
Maßstab, wie viel die Gegend zwischen
Bretzfeld und Zweiflingen zu bieten hat:
Jagst und Kocher, malerische Stadtansichten,
Burgen und Schlösser, idyllische Landschaft
– und Wirtschaftskraft, dank starken
Mittelständlern und Weltmarktführern. red
6
September 2025
WIRTSCHAFT | Hohenlohekreis
Hohenlohekreis | WIRTSCHAFT
„Den Blick nach vorne wagen“
Anfang Juli wählten die Öhringer ihren neuen Oberbürgermeister:
Patrick Wegener war zu diesem Zeitpunkt erst 30 Jahre alt. Er ist
nicht nur der jüngste Oberbürgermeister Deutschlands, sondern
leitet auch das Europabüro der Kommunalen Landesverbände Baden-Württembergs
in Brüssel. Sein Ziel: strategisch den Wohlstand
von morgen für das Mittelzentrum im Hohenlohekreis sichern.
Interview von Natalie Kotowski
Anfang Oktober löst Patrick Wegener seinen Vorgänger Thilo Michler als Oberbürgermeister
von Öhringen ab.
Foto: Patrick Wegener/S`moove Design
Herr Wegener, mit 30 Jahren sind Sie
zum neuen Oberbürgermeister von Öhringen
gewählt worden. Damit gehören
Sie zu einer raren Spezies: Laut einem
ARD-Bericht sind nur zehn Prozent
aller Bürgermeister jünger als 40.
Woran liegt das aus Ihrer Sicht?
Patrick Wegener: Ich glaube, dass
eine politische Karriere immer Zeit
braucht. Für mich war wichtig, eine
gute Ausbildung zu haben; darum
habe ich auf mein Bachelorstudium
noch den Master aufgesetzt und die
Qualifizierung für den öffentlichen
Dienst begonnen. Und dann ist man ja
schon Ende 20, wenn man von der Uni
kommt. Ein grundsätzlicher Punkt ist
aber auch: Viele junge Menschen unter
40 sehen sich nicht in diesen Rollen.
Vor allem gibt es sehr wenig Frauen,
die Bürgermeisterinnen werden.
Das ist ein zweites großes Thema.
Dann sind Sie bestimmt Mitglied im
deutschlandweiten Netzwerk „Junge
Bürgermeister“?
Wegener: Nein, bislang habe ich nur
den Newsletter abonniert. Dort habe
ich überhaupt erst erfahren, dass ich
aktuell der jüngste Oberbürgermeister
Deutschlands bin. Das freut mich sehr
und ist vielleicht ein schönes Zeichen
an junge Kolleginnen und Kollegen,
die sich Gedanken machen, ob sie so
ein Amt übernehmen können und
wollen.
Sie haben sich überraschend klar gegen
Ihren Vorgänger Thilo Michler durchgesetzt,
zwei Drittel der Wähler votierten
für Sie. Hatten Sie einfach die jüngeren
Ideen?
Wegener: Ich mache seit mehr als
15 Jahren ehrenamtliche Politik für
meine Heimatstadt. Deshalb war für
mich klar, dass die Frage, wie sich meine
Stadt in Zukunft entwickelt, besser
beantwortet werden muss. Dass ich
nicht warten will, bis Themen zu uns
kommen, sondern sie selbst setzen
möchte. Ich bin in jeden Termin und in
jede Diskussion gegangen mit der Frage:
Wo steht unsere Stadt in acht bis
zehn Jahren? Das war es, was vermutlich
die Wählerinnen und Wähler überzeugt
hat: den Blick nach vorn zu wagen
und sich dessen bewusst zu sein,
dass der Weg dorthin viel Arbeit ist. Ich
habe versucht, mit einem pragmatischen,
zukunftsorientierten Ansatz zu
überzeugen.
Zukunftsglaube fehlt vielen Deutschen
aktuell. Sie wollen es mutig angehen.
Aber was bedeutet das für Öhringen?
Mit welchen drei konkreten Plänen gehen
Sie in die kommenden acht Jahre?
Wegener: Es wird wichtig sein, sichtbar
zu sein als attraktives, lebens- und
liebenswertes Mittelzentrum in der Region
und in Baden-Württemberg, als
spannender Standort zum Arbeiten –
etwa im Hinblick auf die Entwicklung
von KI in Heilbronn. Mit ist wichtig, die
Zukunftsentwicklung in den Fokus zu
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„Gemeinsam ans Ziel“
PS Personalservice GmbH – 30 Jahre Zeitarbeit und Personalvermittlung
Eine echte Erfolgsgeschichte: drei
Jahrzehnte gelungenes Dienstleistungsgeschäft
der PS Personalservice
GmbH seit der Eröffnung der ersten
Niederlassung am 1. August 1995 in
Heilbronn. Aber was wären selbst die
Starkes Team: Lucas Sanwald, Petra
Sanwald und Hans-Joachim Gabski.
Foto: PS Personalservice GmbH
rücken, also die Garantie für den Wohlstand
von morgen – ohne den Bestand
zu vernachlässigen. Öhringen möchte
ein guter Partner sein für die bestehenden
Unternehmen, aber auch offen für
Wegener möchte, dass nicht nur der
Sonnenhut in Öhringens Hofgarten,
sondern auch die Stadt weiter aufblüht.
besten unternehmerischen Gründe für
einen Firmenaufbau ohne den tatkräftigen
Beitrag der Mitarbeitenden und
die Treue langjähriger Kunden? Seit
der Gründung haben sich in Öhringen,
Bietigheim-Bissingen und Schwäbisch
Hall drei weitere Standorte etabliert
und bieten erfolgreich das gesamte
Spektrum der Zeitarbeit und Personalvermittlung
an.
Persönliche Zuständigkeiten –
kurze Entscheidungswege: In den PS-
Teams werden die Zuständigkeiten bei
allen Aufträgen nach den Berufsgruppen
und den eingesetzten Mitarbeiter-
Innen jeweils einem verantwortlichen
Ansprechpartner zugeordnet. Damit
haben alle Kunden und die Mitarbeitenden
im Einsatz immer eine Ansprechperson
für alle Belange des jeweiligen
Auftrages.
Foto: Stadt Öhringen
potenzielle neue Entwicklungen, damit
wir als Wirtschaftsstandort breit aufgestellt
sind und nicht von einzelnen Entwicklungen
am Markt zu stark abhängen.
Zweitens ist mir wichtig, Bildung
und Betreuung voranzubringen. Viele
predigen in der Politik, dass Bildung
die größte Ressource sei, die wir als
Land haben. Aber dieser Erkenntnis
muss auch konkretes Handeln folgen.
Das können wir als Stadt durchaus beeinflussen,
indem wir selbst entscheiden,
welche finanziellen Ressourcen
wir bereitstellen und welchen Qualitätsanspruch
wir haben. Und zum Dritten
sollten wir die Stadtentwicklung integrierter
betrachten: Mobilität,
Klimaschutz, Infrastruktur – eigentlich
gehört all das zusammen, um diese
Stadt fit für die Zukunft zu machen.
Mit welcher Frage waren Sie im Wahlkampf
am häufigsten konfrontiert?
Wegener: Wie geht es weiter mit dem
Thema bezahlbarer Wohnraum?
Zeitarbeit erfordert von den Mitarbeitenden
ein hohes Maß an Flexibilität.
Zusammen mit unseren Kunden
stimmen wir die Einsätze ab und sorgen
für beste Bedingungen: „Gemeinsam
ans Ziel“ lautet der Firmenslogan.
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Kilianstraße 8, 74072 Heilbronn
E-Mail: heilbronn@psstrategie.de
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8
September 2025
9
WIRTSCHAFT | Hohenlohekreis
Der neue Oberbürgermeister will für Öhringen Zukunftsperspektiven schaffen.
Da sind wir als wachsende Kommune
gefragt, die richtigen Rahmenbedingungen
zu setzen.
Zum Beispiel mehr sozialer Wohnungsbau
für Öhringen?
Wegener: Genau. Und wir haben
schon gute Beispiele in Öhringen umgesetzt.
Es ist wichtig, als Stadt Grundstücke
vorzuhalten und die Flächen auf
den Markt zu geben – an Investoren,
die Wohnraum gegen Wohnberechtigungsschein
anbieten. Wir haben im
Limespark Bauabschnitt D damit gute
Erfahrungen gemacht. Aber es gibt
auch neue Themen zu diskutieren, Firmenwohnungen
zum Beispiel. Solche
Lösungen könnten interessant für Unternehmen
sein. Abgesehen von einem
gesunden Wachstum im Neubau brauchen
wir in den nächsten Jahren vor allem
die Transformation des Bestands.
Das Bewährte bewahren und trotzdem
innovativ sein also. Da dürfte Sie der
neue Makerspace MINTsetter City ja
begeistern – als Spielwiese für alle, die
sich für 3D-Druck, Robotik, Elektronik,
und Programmierung interessieren.
Wegener: Der neue Makerspace in
Öhringen ist ein sehr gutes Beispiel für
Kooperation. Die Innovationsregion
Hohenlohe und MINTecHohenlohe
zeigen, wie wichtig es ist, zu kollaborieren
– gerade in einer Region wie Hohenlohe,
die stark durch Technologie,
Forschung und Entwicklung im Mittelstand
geprägt ist. Es freut mich, dass
wir nun in Öhringen dafür einen Anlaufpunkt
haben. Ob es auch Externe
anlockt, kann ich noch nicht beurteilen.
Aber wozu es mit Sicherheit einen
Beitrag leistet, ist, bei den jungen Menschen,
die in den Makerspace kommen,
Lust zu wecken, in diesen Bereich
beruflich einzusteigen.
Denn wahrscheinlich ändern sich in
der kommenden Dekade auch Berufsbilder.
Wegener: Deshalb müssen wir versuchen,
unseren Bürger zu zeigen, welche
Möglichkeiten es in der Region
gibt. Es wird eine Zukunftsaufgabe
sein, das Mindset des lebenslangen
Lernens anzunehmen und zu reagieren,
wenn sich Arbeit aufgrund von
Transformation und Digitalisierung
wandelt. Wenn wir wollen, dass unsere
Region in Zukunft auch noch vorne
mitspielt, müssen wir für die Stadt genau
solche Kooperationen wie beim
MakerSpace eingehen und aktiv Impulse
dafür setzen.
Foto: Stadt Öhringen
Wie sinnvoll Kooperieren ist, haben Sie
in Ihrer Zeit als Kommunalpolitiker im
Gemeinderat und später als Kreistagsmitglied
gelernt. Und diese Fähigkeit
werden Sie als künftiger Oberbürgermeister
in Öhringen vermutlich auch
brauchen.
Wegener: Ich weiß, dass ich viele Menschen
mitnehmen muss über unterschiedliche
Fraktionen hinweg. Dass
ist aber die Art, mit der ich schon in der
Vergangenheit Kommunalpolitik gemacht
habe. In der neuen Rolle möchte
ich das noch viel stärker tun: Ich will
große Mehrheiten organisieren. Damit
nicht nur abgestimmt wird, sondern
die Menschen auch hinter den Entscheidungen
stehen.
Apropos große Mehrheiten: Wie hoch
war die Beteiligung bei Ihrer Wahl?
Wegener: Knapp 47 Prozent. Und das
ist – leider – gut. Ich fände es toll, wenn
wir auf 60 bis 70 Prozent kämen. Aber
das ist Arbeit. Und auch die Bringschuld
von uns politisch Verantwortlichen:
Wir müssen über acht Jahre die
Bevölkerung so aktiv einbeziehen, dass
die Beteiligung bei der nächsten Wahl
höher liegt. Wir müssen die Formate,
Infos und Kommunikationswege so
wählen, dass wir die Menschen in der
eigenen Stadt erreichen. Ein tolles Beispiel
aus Baden-Württemberg dafür
sind die sogenannten Zufallsbürger:
Da werden einfach 100 Menschen unterschiedlichen
Alters, unterschiedlicher
Herkunft und mit unterschiedlichem
Background aus verschiedenen
Teilorten eingeladen, um mit ihnen ins
Gespräch zu kommen.
Das erinnert ein wenig an die
Küchentisch-Gespräche von Robert
Habeck.
Wegener: Der Vergleich ist naheliegend.
Wobei er dabei ja tatsächlich
zu einzelnen Personen ging. Das würde
ich allgemeiner halten wollen. Politik
betrifft jeden, denn jede politische
Entscheidung hat Auswirkungen. Und
zur Demokratie gehört, dass wir uns
mit diesen Konsequenzen auseinandersetzen.
Wir können uns nicht nur
berieseln lassen – das funktioniert
nicht. Zwar retten wir unsere Demokratie
nicht allein in Öhringen. Aber
wenn sie vor Ort funktioniert, dann
schafft das viel Akzeptanz für unser
System.
Moderne Traverse für Depot-Laden der E-Lkw am Standort Krautheim
95 Jahre Logistik auf Augenhöhe
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Als traditionelles Familienunternehmen aus Altkrautheim begleiten wir das Wachstum unserer Heimat
seit über 95 Jahren. Was mit regionalem Transport begann, ist heute ein starker Motor für Mobilität,
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Gebündelte Zustellung und Abholung in der Region
Neu: Partner von 8 Mittelstands-Kooperationen
28 % Marktanteil im Sammelguteingang
Hohe Qualität durch den Einsatz leistungsstarker Partner
Resilient im Versand, Effizient im Nahverkehr
Echtzeit-Transparenz für Kunden im Rüdinger-Web-Portal
Transparenz im Wareneingang: Anzeige aller Sendungen, die mit
Rüdinger auf den Kunden zurollen - unabhängig des Auftraggebers
Anzeige des CO₂-Wertes auf Sendungsebene
Live-Sendungsverfolgung: Tracking-Link und Anzeige der erwarteten
Ankunftszeit auch bei Abholungen
Anzeige der Regellaufzeit NEU
Qualität durch eigenen Nahverkehr-Fuhrpark
25 % der Nahverkehrs-Flotte fährt lokal emissionsfrei
Deutschlandweite Zustellung innerhalb 24 Stunden
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10
September 2025
Rüdinger Spedition GmbH
Uferweg 12 · 74238 Krautheim · www.ruedinger.de · info@ruedinger.de
WIRTSCHAFT | Hohenlohekreis
Hohenlohekreis | WIRTSCHAFT
Damit Bürger auch bittere Pillen akzeptieren
angesichts klammer Kassen
in den Kommunen?
Wegener: Für den Landkreis, aber
auch für die Stadt Öhringen, stellvertretend
für viele andere, ist die finanzielle
Lage der Kommunen eine große
Herausforderung. Von Bund und Land
werden Aufgaben weitergegegeben,
die nicht ausfinanziert sind. Gerade
jetzt, in einer Zeit, in der es wirtschaftlich
nicht rosig läuft, merken wir sehr
stark, wie das bei uns zu Buche schlägt.
Dass heißt aber nicht, dass kommunale
Politik an diesem Punkt aufhört. Im
Gegenteil, aus meiner Sicht fängt sie
genau da an – wenn wir priorisieren
und entscheiden müssen, wofür wir
unser Geld ausgeben. Wir sanieren gerade
ein altes Freibad. Das sind Millionenbeträge.
Die setzen wir als Gemeinderat
aber aktiv ein, weil wir das
Angebot wichtig finden für die Menschen
in unserer Stadt, aber auch in der
Region. Denn auch da gilt es, den Blick
nach vorne zu behalten: Trotz der herausfordernden
Situation können wir
Politik vor Ort machen. Auch wenn dabei
vielleicht nur das Halten des Standards
erreicht wird.
Und was passiert, wenn der Standard
nicht mehr gehalten werden kann?
Wenn Einschnitte drohen?
Wegener: Ich möchte zumindest daran
arbeiten, dass wir den Standard halten
können. Deshalb sehe ich es als
meine Aufgabe als Oberbürgermeister
an, gegenüber dem Land, dem Bund
und Europa klar zu artikulieren, was
deren Entscheidungen für Konsequenzen
für eine Stadt wie Öhringen haben
– bei Sporthallen, Schwimmbädern, allem,
was das Leben bereichert. Wenn
wir dort sparen, wäre es das falsche
Signal.
Als Leiter des Europabüros für die Kommunalen
Landesverbände in Brüssel
sitzen Sie ja am richtigen Ort, um Herausforderungen
zu adressieren. Oft
wird es ja in der aktuellen Debatte so
dargestellt, dass im Rest Europas alles
besser läuft als in Deutschland. Stimmt
das – insbesondere für Kommunen?
Wegener: Ich möchte das an einem
Beispiel darstellen. Die Anerkennung
beruflicher Ausbildung dauert in
Deutschland sehr lange. Das lösen andere
Mitgliedsstaaten besser. Da wird
auch das Thema Kinderbetreuung anders
gehandhabt – und das macht es
einfacher, einer Arbeit nachzugehen.
Gab es weitere Beispiele, bei denen sie
gedacht haben: Warum kann sich
Deutschland davon nicht eine Scheibe
abschneiden?
Wegener: Südtirol nutzt beim Thema
Mobilität viele Möglichkeiten über den
Fonds für regionale Entwicklungen für
Mobilitätsplanung und -hubs. Das
können wir in Baden-Württemberg
nicht in gleicher Form machen, da das
Operationelle Programm – die Grundlage
für die Investitionen der Europäischen
Fonds - diese Schwerpunkte bei
uns nicht vorsieht. Das bedeutet, wenn
wir Geld von der EU bekommen, fließt
es vor allem in Forschung und in Hochschulen.
Das ist alles wichtig und richtig
– aber eigentlich die originäre Aufgabe
des Landes und nicht der EU.
Aus meiner Sicht müssten EU-Fördermittel
noch viel stärker in Regionalentwicklung
und in die Kommunen fließen,
damit konkrete Hilfe vor Ort
ankommt, ohne dass sich Land und
Bund dazwischenschalten. Anderes
Beispiel: Dänemark. Wenn dort
europäische Gesetze in dänisches
Recht umgesetzt werden, übernimmt
der Staat alle Mehrkosten, die dadurch
personell und zeitlich entstehen. Das
ist ein Beispiel, wie man fair miteinander
umgeht.
Wenn Sie Öhringen mit der Situation in
anderen Städten Europas vergleichen –
ähneln sich die Themen und Herausforderungen?
Wegener: Die aktuellen Herausforderungen
treffen alle Städte gleich
stark, egal in welchen Mitgliedsstaaten.
Aber die Möglichkeiten, darauf zu
reagieren, sind unterschiedlich.
Gerade wir in Deutschland haben eine
starke kommunale Selbstverwaltung.
Denn man darf nicht vergessen: Trotz
finanzieller Anspannung können wir
mit eigenen Beschlüssen im Gemeinderat
trotzdem noch Dinge gestalten.
Vorausgesetzt, Stuttgart, Berlin und
Brüssel gewähren den Kommunen die
nötigen Spielräume.
Wegener: Wenn das Ergebnis von
Bundes- und Landespolitik uns so
einschränkt, dass man im Gemeinderat
keinen Spielraum mehr hat, etwas zu
entscheiden, wird es problematisch.
Ich hoffe auf den Bund und das Land,
dass die Zeichen erkannt werden. Dass
wir gehört werden. Sonst bekommen
wir auf kommunaler Ebene irgendwann
ein großes Problem. Wenn
wir alle Zukunftsthemen, von denen
ich gesprochen habe, nicht mehr angehen
können, wäre das wirklich sehr
traurig.
Zur Person
Am 6. Oktober übernimmt Patrick Wegener
offiziell das Amt des Oberbürgermeisters
von seinem Vorgänger
Thilo Michler. Der 31-Jährige studierte
Politikwissenschaften und Südosteuropastudien
in Jena, seinen Master
machte er in Europäischem Verwaltungsmanagement.
Wegener leitet zudem
das Europabüro der baden-württembergischen
Kommunen in Brüssel
und lehrt an der Hochschule für öffentliche
Verwaltung und Finanzen in
Ludwigsburg.
25 Jahre stark für Unternehmen
Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Hohenlohekreises
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12
September 2025
W.I.H.-Wirtschaftsinitiative Hohenlohe GmbH
WIRTSCHAFT | Hohenlohekreis
Hohenlohekreis | WIRTSCHAFT
Simon Blank (links) und sein Bruder David haben 2024 mit ihrem KI-Sommelier „Vinolin“ die Jury überzeugt.
Erfolgreich angestoßen
Vor wenigen Tagen kürten hfcon und HohenlohePlus erneut die
Sieger des diesjährigen Start-up-Pitches „Hohenlohe4Talents“.
Doch was kommt nach dem Wettbewerb? Drei Vorjahressieger
berichten, wie es ihnen im Jahr nach der Auszeichnung ergangen ist.
In vino veritas – im Wein liegt die
Wahrheit. Schon zu einer Zeit, als die
Römer ihre Reichsgrenzen quer
durch Hohenlohe mit dem Obergermanisch-Rätischen
Limes absicherten,
schrieb der Historiker Tacitus dem
Rebensaft Wirksamkeit zu: Waren
germanische Ratsherren berauscht,
trafen sie unverblümt ehrliche Entscheidungen.
Seit Jahrhunderten gehört Wein
zu Hohenlohe, deutlich länger als es
Weltmarktführer im Kochertal und
Wissenschaftsbetrieb an der Reinhold-
Würth-Hochschule gibt. Wein ist Kulturgut
und ein starker Wirtschaftsfaktor
der Region. Und für die Brüder
Simon und David Blank sogar der Stoff
für Erfolg: Die beiden programmierten
den KI-Sommelier „Vinolin“ für Weingüter
und -handel, der Einkäufern
maßgeschneiderte Empfehlungen gibt
und das Sortiment automatisch aktuell
hält. Mit ihrem Start-up schafften es
die Geschwister aus Bad Mergentheim
im vergangenen September auf das
Siegertreppchen beim jährlichen
Pitch-Wettbewerb „Hohenlohe4Talents“.
Ob die Brüder mit einem Glas
Wein auf das Gründerstipendium angestoßen
haben, ist zwar nicht überliefert.
Bewiesen ist aber, dass der Pitch
die Geschäfte für „Vinolin“ erfolgreich
angestoßen hat: Die Finalisten erhalten
jeweils finanzielle Unterstützung
über sechs bis zwölf Monate hinweg,
professionelles Coaching, Workshops
und ein Projektbudget von bis zu 5000
Euro. Ein Jahr nach der Auszeichnung
hat sich für Simon und David Blank
dank dieser Starthilfe viel getan: „Vinolin“
reift wie Trauben an einem sonnigen
Hohenloher Wengert.
„Vor einem Jahr begleiteten wir
noch ein einzelnes Pilotprojekt bei einer
Winzergenossenschaft – heute
zählen wir knapp 20 zahlende Kunden“,
resümiert Gründer Simon Blank
das Resultat aus mehr als 10.000 realen
Verkaufsgesprächen und 30.000 Weinempfehlungen
in zwölf Monaten. Vor
Kurzem konnten die Gründer nach eigenen
Angaben eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde
über 200.000 Euro mit
der L-Bank und der Campus Founders
Venture GmbH abschließen. Und sie
stellten sich jüngst auf dem Heilbronner
Weindorf mit ihrer KI-Weinberatung
der Konkurrenz: „Vinolin“ trat
dort gegen einen Sommelier aus
Fleisch und Blut an. Wenn im Wein die
Wahrheit liegt, dann liegen in „Hohenlohe4Talents“
die Erfolgschancen für
Start-ups, davon ist Simon Blank überzeugt:
„Für uns war der größte Hebel
das mit dem Sieg verbundene Stipendium:
Es hat uns in einer sehr frühen
Phase Zeit zum Bauen verschafft, die
wichtigsten Ausgaben abgefedert und
uns geholfen, schneller zur Marktreife
zu kommen“, sagt er. In Hohenlohe sei
die Kombination aus Mittelstands-
DNA und pragmatischem Gründergeist
lebendig. „Hohenlohe4Talents
setzt hier den richtigen Impuls und
hilft, die regionale Gründercommunity
spürbar zu aktivieren“, lobt Blank.
Auch in diesem Jahr stoßen HohenlohePlus
als Träger und die hfcon
GmbH als Organisator mit „Hohenlohe4Talents“
wieder Erfolge für vier
Start-ups an: Vor wenigen Tagen wählte
die Jury die Stipendiaten aus, die finanzielle
und fachliche Unterstützung
seitens der Städte Bad Mergentheim,
Crailsheim, Künzelsau, Öhringen und
Schwäbisch Hall, von der Raiffeisen-
Foto: Pierre Kneifl, Porträt: Emily C. Clement
bank Hohenloher Land, der Sparkasse
Hohenlohekreis, der Volksbank Hohenlohe
sowie ebm-papst und der
Ansmann AG erhalten. Für die Sieger
2025 – Mutually, clyr AI, Tropicalhaus
Açaí und TravRec – ein Sprungbrett:
Seit dem Start des Pitch-Wettbewerbs
investierten die Förderer insgesamt
rund 145.000 Euro in junge Unternehmen.
Von den 13 bislang geförderten
Start-ups sind laut HohenlohePlus elf
derzeit am Markt aktiv – eine Erfolgsquote
von 85 Prozent.
Zu diesen Elf gehört seit vergangenem
Jahr auch das Start-up SculpX
Imaging, das Jörg Clement gemeinsam
mit einem ehemaligen Kunden gegründet
hat. Sein Unternehmen hat
zwar nichts mit Hohenloher Weinbautradition
zu tun, dafür aber mit einer in
der Region nicht minder starken Branche:
dem Maschinenbau. Das Start-up
aus Neuenstadt am Kocher hat sich auf
innovative 3D-Bildverarbeitung spezialisiert.
Es bietet Standard- und maßgeschneiderte
Lösungen zur Qualitätskontrolle
von kleinen Produkten,
Bauteilen und Baugruppen, unter anderem
für Unternehmen in qualitätsbewussten
Fertigungs- und Montagebereichen
wie der Medizintechnik,
Photonik, Automatisierung und Feinmechanik.
Wer bei Start-up-Gründern an
„junge Wilde“ in ihren 20ern denkt,
liegt bei Pitch-Gewinner Clement allerdings
falsch: „Mein Weg in die
Selbstständigkeit war ein bewusster
Schritt nach mehreren Jahrzehnten
Berufserfahrung in der industriellen
Bildverarbeitung. Ich habe in mittelständischen
Familienunternehmen
gearbeitet, genauso wie in internationalen
Konzernstrukturen, und dabei
viele Perspektiven kennengelernt, von
der Entwicklung bis zur Anwendung in
der Produktion“, erzählt Clement. Am
Ende stand die eigene GmbH, weil er
sich in Konzernstrukturen mit ihrem
Fokus auf Quartalszahlen statt auf
Mehrwert für den Kunden zunehmend
unwohl fühlte. Ein Befreiungsschlag
für den Neuenstädter, den er aus heutiger
Sicht früher hätte wagen sollen: „In
mehreren Unternehmen hatte ich
maßgeblich am Aufbau mitgewirkt
und technologische Entwicklungen
vorangetrieben. Diese Erfahrung hat
mir gezeigt, wie entscheidend es ist,
technologische Lösungen nicht nur
theoretisch zu denken, sondern sie so
zu gestalten, dass sie im realen Produktionsumfeld
zuverlässig funktionieren
und echten Mehrwert schaffen“,
sagt er. Mit SculpX Imaging könne er
diesem Anspruch an die eigene Arbeit
nun gerecht werden.
Der Sieg bei Hohenlohe4Talents
kam für Clement zur rechten Zeit: „Das
war für uns eine gute Gelegenheit, unser
Unternehmen in einem regionalen
Innovationsumfeld zu präsentieren.
Wir haben Zugang zu einem Coworking
Space, den wir gern genutzt haben,
und finanzielle Unterstützung erhalten.
Beides hat uns geholfen,
bestimmte Entwicklungsschritte effizienter
umzusetzen“, sagt er. Die Teilnahme
sei ein wertvoller Impuls, um
die Sichtbarkeit in der Region zu erhöhen
und Teil eines wachsenden Netzwerks
zu sein.
In diesem Punkt tropft allerdings
Wermut auf Clements‘ Siegesfreude:
Auch wenn er nach eigener Aussage
mit SculpX Imaging schon erfolgreich
mehrere Pilotprojekte und erste Anwendungen
in ganz Deutschland anstoßen
konnte – „ist ausgerechnet in
Hohenlohe das Interesse verhal-
Jörg Clement, Gründer von SculpX
Imaging, bietet 3D-Bildverarbeitung.
14
September 2025
15
WIRTSCHAFT | Hohenlohekreis
Anzeige
ADVERTORIAL
ten“. Die erhoffte Fülle an interessanten
Kontakten nach dem Pitchwettbewerb
sei ausgeblieben, in der Region stehe er
nur mit wenigen potenziellen Partnern
in Kontakt.
Das verwundert den Unternehmer,
„denn die Innovationskraft in
Deutschland ist zweifellos vorhanden,
technologisch, personell und strukturell.
Baden-Württemberg und speziell
Hohenlohe sind dafür ein gutes Beispiel.
Die Region ist geprägt von mittelständischen
Weltmarktführern, die mit
hoher Fertigungstiefe und Qualitätsbewusstsein
agieren. Diese Unternehmen
investieren kontinuierlich und sind in
ihren Nischen oft global führend. Das
ist beeindruckend. Und ein Fundament,
auf dem sich viel aufbauen lässt“,
ist er überzeugt.
Umso bedauerlicher findet Clement
deshalb die Zurückhaltung gegenüber
frischen Ideen: „Eine unpopuläre
Wahrheit ist jedoch, dass in
Deutschland viel über Innovation gesprochen
wird, aber nur wenige den
Mut haben, wirklich als Erste voranzugehen“,
kritisiert er. Daraus entstehe
eine Endlosschleife des Zögerns, die
echte technologische Sprünge ausbremse.
„Während wir hier noch evaluieren,
setzen andere längst um. Marktführerschaft
entsteht aber nicht durch
Nachahmen, sondern durch mutiges
Initiatorin Eva Stengel (links) und Gründerin Julia Kurth stellten im Auftrag der
Deutschen Bahn Wildbienen-Archen am Bahnhof Stuttgart-Korntal auf.
Foto: Das tun wir – sinnvoll handeln
Vorangehen“, ist der Gründer überzeugt.
Deshalb wünsche er sich für Hohenlohe
eine stärkere Offenheit gegenüber
Start-ups und neuen Denkweisen.
„Junge Technologieunternehmen bringen
frische Impulse, die bestehende
Prozesse sinnvoll ergänzen können.“
Eine engere Zusammenarbeit zwischen
etablierten Firmen und Startups
könne die Innovationskraft der Region
noch
„
deutlich stärken.
Der Artenschwund ist
überall sichtbar.
Julia Kurth
“
Über mangelnde Offenheit gegenüber
neuen Ideen kann sich die Vorjahressiegerin
Julia Kurth aus Crailsheim
nicht beklagen: Ihr Start-up „Das tun
wir – sinnvoll handeln“ stößt über die
Region Hohenlohe hinaus auf Interesse:
Kurth bietet sogenannte Archen aus
Holz als Lebensräume für Wildbienen
und anderen bedrohte Tierarten an,
dazu Workshops und Infotafeln, mit
denen Kunden eigene „Miniwildnisse“
schaffen können. „Der Pitch hat geholfen,
in der Region bekannter zu werden“,
sagt Gründerin Kurth. Mit dem
Stipendium als Referenz sei es einfacher
gewesen, Kontakte zu Kunden
und Partnern aufzubauen.
Ob die gute Nachfrage am Thema
Naturschutz liegt, an vergleichsweise
geringem Investitionsrisiko oder der
schnellen Umsetzbarkeit, lässt sich nur
vermuten. Doch seit das Projekt für
mehr Biodiversität das Gründerstipendium
erhielt, brummt die Artenschutz-
Kampagne: „Mit etwas Glück werden
im kommenden Jahr einige Kommunen
im Landkreis Miniwildnis-Flächen
ausweisen“, berichtet Kurth. Die Deutsche
Bahn sei bereits Kunde, ihr Startup
werde auf der Landesgartenschau
in Ellwangen vertreten sein, und auch
die Klima Arena Sinsheim und die
Stadt Mannheim haben laut Kurth
schon Miniwildnis-Flächen.
„Das Thema Biodiversität rückt
langsam ins Bewusstsein von Unternehmen,
Kommunen und Privatleuten.
Man muss sich nur mal in seiner
unmittelbaren Umgebung umschauen
– der Artenschwund ist überall sichtbar.“
Es gehe bei „Das tun wir – sinnvoll
handeln“ nicht darum, das nächstbeste
Insektenhotel anzubieten, sondern
Menschen und Unternehmen mit sinnvollen
Angeboten zum Handeln zu bewegen.
Dafür war „Hohenlohe4Talents“
vor einem Jahr nur ein Anfang – Kurths
Ziel ist es, noch weitere Produkte anzubieten,
zu wachsen und weitere Fördermittel
zu akquirieren: „Ich bin gerade
intensiv in der Entwicklung und
führe zahlreiche Gespräche zur Produktvalidierung“,
berichtet sie. Für die
Crailsheimerin hat sich „Hohenlohe-
4Talents“ gelohnt. „Außerdem ist die
Teilnahme an einem Pitch immer eine
Gelegenheit, seine Geschäftsidee zu
testen und aus der Komfortzone herauszugehen
– unabhängig davon, ob
man gewinnt oder nicht“, findet Kurth.
Wer gute Ideen hat, viele Kundengespräche
führt und sich nicht scheut,
wie SculpX-Gründer Clement es ausdrückt,
„auch Feedback zu kassieren,
das weh tut“ – der hat für den Erfolg
seines Geschäftsmodells schon viel angestoßen.
Natalie Kotowski
Foto: Volksbank Hohenlohe eG
Neu im Vorstand: Tobias Belesnai will die Potenziale der Volksbank Hohenlohe eG weiterentwickeln.
Starkes Team für eine starke Region
Volksbank Hohenlohe eG beruft Tobias Belesnai in den Vorstand
Die Volksbank Hohenlohe eG setzt
ein klares Zeichen für die Zukunft:
Ab dem 1. Oktober 2025 verstärkt Tobias
Belesnai als neues Vorstandsmitglied
das Team der Genossenschaftsbank.
Der gebürtige Crailsheimer
bringt langjährige Führungserfahrung
mit und ist fest in der Region verwurzelt.
Für ihn stehen Kundennähe und
innovative Impulse im Mittelpunkt.
Tobias Belesnai kennt die Volksbank
Hohenlohe eG aus eigener Erfahrung:
Von 1997 bis 2009 war er als Firmenkundenberater
im Haus aktiv.
Danach folgten Führungspositionen als
Marktvorstand bei der VR Bank Heilbronn
Schwäbisch Hall eG sowie zuletzt
als CFO bei 11teamsports. „Ich
freue mich darauf, gemeinsam mit dem
Team die Potenziale unserer Bank weiterzuentwickeln
und die vertrauensvollen
Beziehungen zu unseren Kundinnen
und Kunden zu vertiefen.
Kundennähe ist für mich kein Schlagwort,
sondern ein Versprechen. Es ist
unser Ziel, dieses Versprechen täglich
mit Kompetenz, Transparenz und Vertrauen
einzuhalten“, sagt Belesnai.
Zukunft gestalten
Die Berufung von Tobias Belesnai ist
Teil der langfristigen Strategie der
Volksbank Hohenlohe eG, ihre regionale
Stärke gezielt weiterzuentwickeln.
„Mit Tobias Belesnai gewinnt unser
Vorstand eine Persönlichkeit, die fachliche
Kompetenz und regionale Verbundenheit
ideal vereint. Seine Erfahrung
und sein Gespür für Menschen
bereichern uns als Team“, erklärt Dieter
Karle, Vorstandsvorsitzender der Volksbank
Hohenlohe eG. Auch der Aufsichtsrat
begrüßt die Entscheidung:
„Herr Belesnai kennt die Region und
die Bedürfnisse unserer Kundinnen
und Kunden. Seine Berufung steht für
Kontinuität und neue Impulse zugleich“,
sagt Thomas Blumenstock, Aufsichtsratsvorsitzender
der Volksbank
Hohenlohe eG.
Seit über 180 Jahren begleitet die
Volksbank Hohenlohe eG ihre Kunden
und Mitglieder in der Region. „Mit dem
erweiterten Vorstandsteam stellt sich
die Bank den Herausforderungen einer
modernen Finanzwelt. Die Kundenbedürfnisse
stehen dabei im Mittelpunkt
– mit dem klaren Ziel, auch in Zukunft
ein verlässlicher Partner in der Region
zu sein,” unterstreicht Harald Braun,
Vorstand der Volksbank Hohenlohe eG.
Info
Volksbank Hohenlohe eG
Bahnhofstraße 15, 74613 Öhringen
Tel.: 07941 933-0
E-Mail: kontakt@vb-hohenlohe.de
www.vb-hohenlohe.de
16
September 2025
17
Hohenlohekreis | WIRTSCHAFT
HohenlohePlus-Geschäftsführer Dr. Ralf Eisenbeiß arbeitet daran, dass die Region so bekannt wird wie Stuttgart oder
Schwaben.
Aus „Hidden“ wird Champion
Seit knapp 200 Tagen hat die Fachkräfte-Initiative HohenlohePlus
einen neuen Geschäftsführer: Dr. Ralf Eisenbeiß. Er will die „geheimste
Metropolregion ever“ zum Fachkräftemagneten machen.
Interview von Natalie Kotowski
Herr Dr. Eisenbeiß, wie sind sie, die typischen
Hohenloher – beziehungsweise
die Hohenloher Traditionsunternehmen?
Dr. Ralf Eisenbeiß: Die Hohenloher
würden vermutlich sagen: Hier haben
wir alles, was es braucht, um gut zu leben.
Und wir können alles – zur Not
auch Hochdeutsch. Aber das muss ja
niemand wissen. Sie spielen sich einfach
nicht in den Vordergrund, sind
bodenständig und bescheiden.
Sind diese Eigenschaften für Ihre Arbeit
bei HohenlohePlus eher förderlich oder
eine Bremse?
Eisenbeiß: Sie sind sogar ein Stück
weit die Existenzberechtigung für
HohenlohePlus. Ich vermute, dass einige
Personen, die 2018 Hohenlohe-
Plus aus der Taufe gehoben haben, von
außen auf die Region geblickt haben
und sagten: Wir haben hier so gute Assets
und außergewöhnliche Bedingungen
– daraus müssen wir mehr machen
und dafür sorgen, dass wir bekannter
werden.
Womit sollte Hohenlohe denn aus
Ihrer Sicht bekannter werden, was sind
die Pluspunkte?
Foto: HohenlohePlus
Eisenbeiß: Wir haben einen tollen
Branchenmix. Wir sind nicht die Region
Wolfsburg, die am Tropf der Automobilindustrie
hängt. Wir haben viele
Sondermaschinenbauer, aber darüber
hinaus eben viele andere Branchen
auch. Wir haben eine hohe Sicherheit,
eine große Familienfreundlichkeit, viele
kleine, aber sehr aktive Kulturinstitutionen
– und dadurch einen sehr hohen
Freizeitwert. Hohenlohe bietet ein
schönes Gesamtpaket. Und was uns
natürlich als „geheimste Metropolregion
ever“ auch ausmacht: Wer die Großstadt
braucht, muss nicht sehr weit fahren.
Heilbronn, Nürnberg, Stuttgart,
Würzburg und Frankfurt, sogar München
sind maximal 2,5 Stunden entfernt.
Trotzdem genießt man die Vorteile
des ländlichen Raumes bei
exzellenter Nahversorgung und Lebenshaltungskosten,
die im Vergleich
zu Großstädten noch etwas günstiger
sind.
Das Pfund, mit dem Hohenlohe wuchern
kann, ist also eher ein Kilogramm,
wurde aber zu lange als
250-Gramm-Packung verkauft?
Eisenbeiß: (lacht) Genau. Oder noch
schlimmer: Es bleibt unterm Ladentisch,
wo es keiner sieht.
Ist HohenlohePlus also salopp gesagt
eine PR-Agentur für die Region?
Eisenbeiß: In gewissen Sinne vielleicht
schon: Nehmen wir das Projekt InnovationsKraft
Hohenlohe. Die Idee kam
von Hauke Hannig, dem Kommunikations-Chef
von ebm-papst, und funktioniert
so: Wenn ein Mitgliedsunternehmen
spannende Meldungen hat,
werden die nicht von dem Unternehmen
selbst, sondern von Hohenlohe-
Plus versandt. Es gibt bei unseren Mitgliedern
nämlich einige innovative
Ideen – nur kämen sie nie auf die Idee,
dazu eine Pressemitteilung zu schreiben,
weil sie niemanden für diese Aufgabe
haben.
Sie übernehmen also ein Stück Pressearbeit
für die Unter-nehmen. Aber das
Hauptziel bleibt wohl, Fachkräfte in die
Region zu holen.
Eisenbeiß: Wir sind kein Dienstleister
für einzelne Mitglieder, was zum Beispiel
Contenterstellung angeht. Wir
wollen die Region bekannt machen,
und so Fachkräfte in die Region holen.
Die Arbeitgeber selbst schalten natürlich
Stellenanzeigen in Jobportalen
oder stellen sich in den Printmedien
dar. Das können wir nicht ersetzen.
Und da wollen wir auch Medien wie
dem PROMAGAZIN nicht ins Handwerk
pfuschen. Was mich interessiert,
sind die Menschen, die keine Stellenanzeigen
lesen und nicht aktiv suchen.
Ich will latent Wechselwillige deutschlandweit
auf die Region aufmerksam
machen – gezielt über Freizeitthemen.
Wie funktioniert das?
Eisenbeiß: Die Botschaft ist dann ganz
simpel: Dein Steckenpferd ist zum Beispiel
Graffiti oder Basketball? Das
kannst du in Hohenlohe ausleben –
und einen tollen Job haben wir selbstverständlich
auch für dich. Denn wir
haben die passenden Arbeitgeber in
der Region. Diesen Weg kann kein einzelnes
Unternehmen gehen, nicht mal
ein großes. Dann müsste es ja alle möglichen
Interessen und Themen abdecken.
HohenlohePlus kann das als
Zusammenschluss vieler Mitgliedsunternehmen
aber sehr wohl: Egal, was
der Graffitikünstler oder Amateurbasketballer
beruflich macht, wir haben
die Jobs.
Sie sind nun seit knapp 200 Tagen
Geschäftsführer. Woran arbeiten Sie?
Eisenbeiß: Was wir aktuell nicht haben,
ist ein Link, der Interessierte direkt
auf Stellenangebote lenkt. Deswegen
hab ich das als vorrangiges Thema
gesetzt: Wir brauchen eine Landing
Page mit einer Stellensuche, auf der Interessierte
innerhalb weniger Klicks
ohne Zeitverlust Ergebnisse erhalten.
Wie war Ihr Eindruck, als Sie im April
die Geschäftsführung übernahmen?
Eisenbeiss: Was ich vorgefunden habe,
ist ein Verein, der gute Strukturen, eine
etablierte Geschäftsstelle und 75 Mitglieder
hat, die mit Herzblut für HohenlohePlus
unterwegs sind. Auch
wenn ich erst seit April dabei bin, ist
mein Eindruck, dass da in den vergangenen
zwei bis drei Jahren schon vieles
gewachsen ist.
Das Gemeinsame zu betonen wird vermutlich
in Zukunft noch wichtiger.
Eisenbeiß: Die Herausforderungen
sind hier tatsächlich genau die, die
überall in Deutschland vorhanden
sind: Mobilität, Ressourcensicherung,
KI und ihre Folgen. Da hängen wir gemeinsam
mittendrin. Was es braucht,
ist ein regionaler Leistungskosmos: die
Vernetzung der Unternehmen, damit
man voneinander profitiert, miteinander
redet und entwickelt – nicht nebeneinander
her.
Miteinander statt gegeneinander:
Zeichnet das den typischen Hohenloher
aus?
Eisenbeiss: Ja. Und das funktioniert
bei uns nicht nur in einzelnen Clustern,
sondern branchenübergreifend.
Dieses Netzwerken über viele Akteure
hinweg, um Neues zu entwickeln und
Dinge zu bewegen, sehe ich als große
Zukunftschance für die Region.
Was wäre denn Ihr Traum von einem
Hohenlohe der Zukunft?
Eisenbeiß: Mein Traum wäre, wenn
Hohenlohe in Sachen Bekanntheit
oben mitspielt. Man kennt Schwaben
und Franken – wenn wir den gleichen
Bekanntheitsgrad wie diese Regionen
erreichen, wäre viel gewonnen – nicht
nur beim Thema Fachkräfte, sondern
auch bei Tourismus und Wirtschaftskraft.
Zur Person
Ralf Eisenbeiß ist promovierter Forstwirt.
17 Jahre lang war er als Leiter
Marketing & Kommunikation beim
Personaldienstleister Franz & Wach
tätig. Zuvor begleitete Eisenbeiß mehr
als fünf Jahre lang als Regionalmanager
ein Entwicklungsprojekt an der Lübecker
Bucht.
18 September 2025
19
WIRTSCHAFT | Hohenlohekreis
Hohenlohekreis | WIRTSCHAFT
Wein, Wandern
und Wirtschaftskraft
Was macht den Hohenlohekreis aus? Für Landrat Ian Schölzel sind es
drei ganz persönliche Orte, die Genuss, Gemeinschaft und
wirtschaftliche Stärke verkörpern – und den Charakter einer Region
zeigen, die mehr ist als nur landschaftlich reizvoll.
Am 3. Mai 2024 fand dort die Wahl der
50. Hohenloher Weinkönigin statt. Als
Landrat und Vorstandsvorsitzender
des Tourismusvereins war er Teil des
Wahlgremiums. „Ich wusste nicht genau,
was mich erwartet – aber der Weg
hin zum Fass war der herausforderndste
Teil des Tages“, erinnert er sich
schmunzelnd.
Heute kennt Schölzel die Strecke
auswendig. Das Fass selbst, ein imposantes
Bauwerk mit Blick über das
Kochertal, steht sinnbildlich für die
Weinbautradition der Region. Es ist
nicht nur ein beliebter Aussichtspunkt,
sondern auch ein Ort, der Genuss und
Geselligkeit vereint – Werte, die tief in
der Hohenloher Kultur verankert sind.
Das Ingelfinger Fass.
Gemeinschaft, Naturverbundenheit
und einem tiefen Stolz auf die eigene
Region.
Gewerbepark Hohenlohe:
Wirtschaft mit Weitblick
Das Jagsttal.
Der Gewerbepark Hohenlohe.
Der dritte Ort, den Schölzel nennt,
mag auf den ersten Blick weniger romantisch
erscheinen – und doch ist er
für den Landkreis von zentraler Bedeutung:
der Gewerbepark Hohenlohe.
„Vielleicht landschaftlich nicht sehr
reizvoll, aber dennoch äußerst interessant
und wichtig“, sagt der Landrat. Für
ihn steht der Gewerbepark sinnbildlich
für die wirtschaftliche Stärke des
Hohenlohekreises. Auf dem Areal haben
sich zahlreiche innovative und regionsverbundene
Unternehmen angesiedelt
– vom Mittelständler bis zum
Global Player. „Darüber dürfen wir uns
sehr glücklich schätzen“, betont Schölzel.
Die Wirtschaftskraft des Kreises ist
ein entscheidender Motor für Wohlstand
und Entwicklung – und sie zeigt,
dass ländliche Regionen keineswegs
im Schatten urbaner Zentren stehen
müssen.
Teresa Zwirner
Jagsttal: wandern,
verweilen, verbinden
Ian Schölzel, seit Mai 2024 Landrat des Hohenlohekreises, verrät seine drei
Lieblingsorte.
Drei Lieblingsorte im Hohenlohekreis
zu benennen – für Landrat
Ian Schölzel ist das keine leichte
Aufgabe. Seit seinem Amtsantritt vor
rund eineinhalb Jahren hat er die Region
intensiv kennengelernt. Dabei ist
ihm eines besonders aufgefallen: „Jede
Kommune hat ihren ganz eigenen
Charme. Ich habe die typischen Hohenloher
Landschaftsbilder und Sehenswürdigkeiten
zu schätzen gelernt
– genauso wie die Menschen vor Ort.“
Doch wenn er sich festlegen muss,
nennt Schölzel drei Orte, die bei ihm
nicht nur persönliche Erinnerungen
wachrufen, sondern auch den besonderen
Charakter des Hohenlohekreises
widerspiegeln.
Ingelfinger Fass: voller
Geschichte und Genuss
Sein erster Lieblingsort liegt im Kochertal
– genauer gesagt das Ingelfinger
Fass. „Mit dem Ingelfinger Fass verbinde
ich einen meiner ersten Arbeitstage
im Hohenlohekreis“, erzählt Schölzel.
Der zweite Lieblingsort des Landrats
liegt im idyllischen Jagsttal. Dort findet
jährlich die Jagsttal-Wiesen-Wanderung
statt – ein Event, das für Schölzel
weit mehr ist als nur ein Freizeitvergnügen:
„Ich mag Veranstaltungen, wo
Menschen zusammenkommen, sich
austauschen und eine gute Zeit miteinander
verbringen“, sagt er. Mehr als
40 Kilometer ist die Strecke von Bächlingen
bis Gommersdorf lang und
führt durch blühende Wiesen, entlang
der sanft mäandernden Jagst und vorbei
an Dörfern, die ihren ursprünglichen
Charakter bewahrt haben.
Für den Landrat steht die Wanderung
stellvertretend für die Vielzahl an
Kultur- und Naturerlebnissen im Kreis.
„Ich finde es beeindruckend, was
Kommunen, Vereine und viele engagierte
Personen auf die Beine stellen
und so zu einem ganz besonderen Hohenloher
Lebensgefühl beitragen.“
Dieses Lebensgefühl ist geprägt von
Fotos: Landratsamt Hohenlohekreis, GEMÜ, AdobeStock/KlausJMan
Große Auswahl im neuen
1000 m 2 großen Showroom:
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WIRTSCHAFT | Hohenlohekreis
Hohenlohekreis | WIRTSCHAFT
Zu seinem 50. Geburtstag brachte der Hohenlohekreis einen humorvollen Imagefilm heraus, der die Fans begeisterte.
Film ab für die Region
Imagefilme aus Hohenlohe sind Klickgaranten: Lokal bekannte
Helden und sorgsam gewählte „Testimonials von nebenan“ werden
zu Werbe-Ikonen der Heimat. Mit ihnen will die Region langfristig
mehr Sichtbarkeit erreichen – und ist auf dem richtigen Weg, sagt
der Heilbronner Marketingprofessor Simon Fauser.
Der Traktor kommt mitten auf
dem Feldweg im Weinberg zum
Stehen. Auf dem Bock sitzt Winzer
Michael Borth und seufzt. Es geht
nicht voran. Eine Schafherde kreuzt
den Weg. Das verschafft dem Bretzfelder
eine Atempause zum Sinnieren
– darüber, wie sich der Hohenlohekreis
seit seiner Gründung 1973 verändert
hat.
Weingutinhaber Borth ist eines
der Gesichter, die der Landkreis für
seinen Imagefilm „Der Hohenlohekreis!
– Das Original, est. 1973“ ausgewählt
hat. Mehr als 42.000 Menschen
haben sich bislang auf Youtube angesehen,
wie Borth und weitere Originale
auf den Strukturwandel blicken. „Das
dazugehörige Reel auf Instagram wurde
89.487 Mal aufgerufen, erhielt 1254
Likes und führte zu 202 neuen Followern
für unser Profil“, bilanziert Sarah
Schmidt, Leiterin des Amtes für Wirtschaftsförderung
und Tourismus des
Hohenlohekreises. Durchaus ein Erfolgsbarometer:
Was im Fernsehen
einst Einschaltquoten zur besten Sendezeit
waren, sind heute Views auf
Youtube und Klicks auf Unternehmensseiten.
Der Winzer ist deshalb das, was
TV-Werbe-Ikonen zu einer Zeit waren,
als der Hohenlohekreis gerade entstand.
Jeder kannte damals Klementine
– bürgerlich Johanna König –, die
ihre Wäsche dank Ariel nicht nur sauber,
sondern rein wusch. Damals begrüßten
die Menschen auch den Versicherungsvertreter
ihres Vertrauens
noch persönlich – zumindest schmetterte
das halbe Dorf Schauspieler Günter
Geiermann in TV-Spots ein gutgelauntes
„Hallo, Herr Kaiser“ entgegen.
Das Charakteristische an diesen Darstellern
war, dass sie wie Otto Normalverbraucher
wirkten. Sympathisch
und nett, aber unauffällig. Auf diese
Attribute setzen Werbestrategen bei
der Wahl ihrer Markenbotschafter bis
heute.
Ohne eigene Imagefilme kommen
in Deutschland kaum noch Un-
Foto: Landratsamt Hohenlohekreis
ternehmen, Kommunen und Initiativen
aus – auch in Hohenlohe nicht. Ob
der Landkreis selbst, die Fachkräfteinitiative
HohenlohePlus oder einige
Städte: Wirtschaftsförderer, Unternehmer
und Entscheider in der Region
wollen, dass ihre Heimat nicht länger
„sympathisch und nett, aber unauffällig“
bleibt, sondern wahrgenommen
wird.
Den neuesten Imagefilm in Hohenlohe
dürfte Künzelsau vorweisen:
Erst vor etwa einem Monat veröffentlichte
die Stadt ihr Video über das
Wertwiesen-Gelände auf der eigenen
Homepage und ihren Social-Media-
Kanälen: Knapp drei Minuten Filmmaterial
zeigen die Bedeutung des Grünzugs
am Kocher in malerischen
Panoramen und Drohnen-Luftaufnahmen,
kommentiert von Bürgermeister
Stefan Neumann, Bauamts-Chefin Silke
Mittnacht und Bürgern. Sympathische
und nette Szenen, die durchaus
auffallen sollen: „Die Wertwiesen sind
das grüne Wohnzimmer der Stadt. Der
Film soll genau das sichtbar machen“,
erläutert Neumann. Aus seiner Sicht
sind Videoformate in Sachen Sichtbarkeit
und Positionierung als lebenswerte
Stadt unverzichtbar: „Ein Imagefilm
ist heute ein zentrales Instrument, um
die Stärken einer Stadt emotional und
zeitgemäß zu vermitteln – gerade über
digitale Kanäle und soziale Medien.“
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Der Film ergänze klassische Imagebroschüren
ideal, weil er Atmosphäre,
Identität und Lebensqualität unmittelbar
erlebbar mache.
So sieht es auch Neumanns künftiger
Amtskollege Patrick Wegener, ab
Oktober Oberbürgermeister der Stadt
Öhringen: „Ich bin fest davon überzeugt,
dass Imagefilme zu einer modernen
Kommunikation dazugehören.“
Das Porträt der Großen Kreisstadt
datiert zwar schon aus 2012. Doch das
Video, in dem zugezogene und alteingesessene
Öhringer von ihrer Stadt
schwärmen,
„
ist aus seiner Sicht nach
Imagefilme sind immer
noch relevant.
Prof. Dr. Simon Fauser
“
wie vor sinnvoll, „gerade wenn man als
Kommune oder Region authentisch
für sich werben möchte, um zu überzeugen.“
Imagepflege per Video: Auch
für Prof. Dr. Simon Fauser von der
Hochschule Heilbronn ist es als Baustein
im Marketingmix nicht wegzudenken:
„Imagefilme sind immer noch
relevant als Grundrauschen des Marketings“,
sagt der Professor der Fakultät
International Business. Doch wie wirksam
sind sie, um in Zeiten von TikTok
und Instagram-Reels Botschaften zu
vermitteln? „Tatsächlich hat sich die
Aufmerksamkeitsspanne über alle Medien
hinweg dramatisch geändert“,
sagt Fauser, „das heißt, Imagefilme
müssen heute sehr viel persönlicher
und näher dran sein am Rezipienten –
ansonsten werden sie schlicht nicht
wahrgenommen.“ Testimonials aus
der Nachbarschaft sollen in Hohenlohe
genau diese persönliche Nähe
transportieren. Um mit Wohn- und Lebensqualität,
Freizeitwert und Wirtschaftsstärke
in den Köpfen der Menschen
so präsent zu sein wie die
einstigen Werbe-Ikonen, setzen Auftraggeber
und Produzenten mittlerweile
auf ihre eigenen Stars. Die wenigsten
von ihnen sind bekannt,
manche lokal prominent, wie Weingut-Inhaber
Michael Borth im Imagefilm
des Hohenlohekreises. Aber jeder
einzelne verkörpert die Botschaft: Hohenlohe
ist liebenswert.
Aus Fausers Sicht ist das genau
die richtige Strategie: „In Zeiten von KI
ist der Anspruch an Imagefilme gestiegen“,
die Zuschauer zweifelten schneller
an der Echtheit von Bildern und
Botschaften. „Wo ein Imagefilm früher
häufig mit ein bis zwei Sichtweisen von
Akteuren auskam, müssen heute viele
unterschiedliche Stakeholder zur
22
September 2025
WIRTSCHAFT | Hohenlohekreis
Hohenlohekreis | WIRTSCHAFT
Im neuen Imagefilm präsentiert Künzelsau das Wertwiesen-Areal von seiner
schönsten Seite.
Sprache kommen“ – so wie die „Originale“
im Film des Landkreises oder die
Bürger und Entscheider in Künzelsau
und Öhringen. „Authentizität durch
eine Vielzahl an unterschiedlichen Akteuren
ist heute Pflicht“, sagt er.
„Der Hohenlohekreis! – Das Original,
est. 1973“ erschien zwar schon
vor drei Jahren, pünktlich zum
50. Geburtstag des Landkreises. Aber
schon damals beherzigten die Verantwortlichen
Fausers Strategie der Vielfalt,
schufen eigene Werbe-Ikonen wie
Winzer Borth. Der Tenor des Videos:
Idylle und Wirtschaftskraft liegen im
Hohenlohekreis dicht beisammen. Die
verträumte Heimat von Schafen und
landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen
entwickelt sich binnen fünfeinhalb
Filmminuten dank der Darsteller zum
attraktiven Lebensraum für Jung und
Alt, zum Standort für Unternehmen
und Anziehungspunkt für Touristen
und Fachkräfte. Ein Ort, der „so wirkt,
als könne man hier nur Geld ausgeben,
anstatt zu verdienen“, wie es in einer
Szene heißt.
Doch genau diese Selbstironie,
mit der der Film mit den Klischees über
„
Die Menschen
erkennen sich in den
Bildern wieder.
Sarah Schmidt
“
den zahlenmäßig kleinsten Kreis Baden-Württembergs
spielt, schafft die
von Fauser angesprochene Nähe und
sorgt für Aufmerksamkeit: „Ein Blick in
die Kommentare unter dem YouTube-
Video und dem Instagram-Reel zeigt,
dass der Film gerade bei Menschen, die
aus dem Landkreis weggezogen sind,
große Resonanz hervorruft. Sie erkennen
sich in den gezeigten Bildern wieder
und äußern sich nostalgisch über
ihre Heimat – ein schönes Zeichen für
die emotionale Wirkung des Films“,
freut sich Sarah Schmidt von der Wirtschaftsförderung.
Überhaupt ist man
im Landratsamt stolz auf das Storyboard:
„Am humorvollsten wirkt der
Film in der Szene, in der ein Fußballspieler
fragt: ‚Was soll man hier sonst
Foto: Stadtverwaltung Künzelsau
machen, außer kicken?‘ Was folgt, ist
eine charmant inszenierte Antwort:
mit viel Witz und Augenzwinkern wird
gezeigt, was der Hohenlohekreis alles
zu bieten hat. Dabei wird gekonnt mit
Gegensätzen gespielt – Tradition trifft
auf Wandel, ländlicher Raum auf Lebensqualität.
Die Botschaft: Der Landkreis
hat sich in über 50 Jahren stark
entwickelt und ist dabei dennoch seinen
Wurzeln treu geblieben. Jede und
jeder kann hier seinen Platz finden“, erläutert
Nicole Pfeil-Schmid, verantwortlich
für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
der Kreisverwaltung.
Fausers „Strategie der Vielfalt“
und ein starker Schmunzelfaktor haben
auch dem Imagefilm von HohenlohePlus
zu erstaunlicher Aufmerksamkeit
verholfen. Das Video „Die
geheimste Metropolregion ever“ haben
sich in den drei Jahren seit Erscheinen
mehr als 90.000 Menschen angesehen,
„das ist beachtlich für einen Film, der
nie beworben wurde“, lobt Geschäftsführer
Dr. Ralf Eisenbeiß. Im vergangenen
Jahr gewann der Imagefilm bei den
31. Wirtschaftsfilmtagen sogar die „Silberne
Victoria“ in der Kategorie Human
Ressources.
„Echte Hohenloher“ als
Influencer für die Marke
Auch dieser Film setzt auf Authentizität:
Der Darsteller ist ebenfalls Typ
„sympathisch, aber unauffällig“. Seine
Rolle: freundlicher Familienvater auf
Jobsuche. Der Mann wirkt, als würde
ihm bei Kocher eher Campingausrüstung
als ein Fluss einfallen, in dessen
Nähe Weltmarktführer produzieren.
180 Sekunden dauert die humorvolle
Reise durch den Landkreis und die umgebende
Region, durch malerische
Orte und Landschaften. Ganz wie Fauser
rät, ist auch dieses Video gespickt
mit Kommentaren von Menschen, die
bereits in Hohenlohe leben und arbeiten
– sie sind die Influencer für die Gesamtmarke
Hohenlohe. Am Ende ist
der Protagonist samt Frau und Kindern
von den Vorzügen der „geheimsten
Metropolregion ever“ überzeugt. Und
die Aussage von HohenlohePlus und
seinen Mitgliedsunternehmen klar:
Hohenlohe wird vom Geheimtipp zum
Fachkäftemagneten.
„
Was die anderen sagen,
wissen wir nicht.
Dr. Ralf Eisenbeiß
“
Doch ob die Botschaft auch beim Empfänger
vernommen wird, lässt sich bei
aller positiver Resonanz schwer feststellen:
„Der Imagefilm ist toll geworden
– sagen die Hohenloher. Was die
anderen sagen, wissen wir nicht – so
ehrlich müssen wir sein“, gibt Eisenbeiß
zu. Auch Marketing-Experte Fauser
hält es für eine Herausforderung,
mit Videobotschaften die Empfänger
treffsicher zu addressieren. „Es war
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Teamgeist rund ums Spielfeld
Würth Elektronik und Schwäbisch Hall Unicorns begeistern bei Partnertag
Seit vergangenem Jahr pflegt Würth
Elektronik, Hersteller elektronischer
und elektromechanischer Bauelemente
mit Hauptsitz in Waldenburg,
eine enge Partnerschaft mit der American-Football-Mannschaft
Schwäbisch
Würth Elektronik beim Partnertag mit
den Schwäbisch Hall Unicorns.
Foto: Würth Elektronik
Hall Unicorns. Beide Seiten eint die
Überzeugung, dass Teamgeist, Leidenschaft
und Engagement die Basis für
nachhaltigen Erfolg sind – im Sport
ebenso wie in der Wirtschaft.
Am WE Gameday im Optima
Sportpark beim Heimspiel der Schwäbisch
Hall Unicorns gegen die Straubing
Spiders wurde diese Partnerschaft
nun auf besondere Weise erlebbar.
Schon vor dem Kick-off herrschte reges
Treiben am Aktionsstand von Würth
Elektronik: Kinder und Erwachsene versuchten
ihr Glück beim Gewinnspiel,
bei dem es als Hauptpreis eine Ballonfahrt
zu gewinnen gab. Viele nutzten
zudem die Gelegenheit, auf roten Liegestühlen
in entspannter Atmosphäre
mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
des Unternehmens ins Gespräch zu
kommen.
schon seit jeher wichtig, die Zielgruppe
durch adäquate Merkmale zu selektieren“,
sagt er. Ob ein Imagefilm ankomme,
lasse sich aber an Visits, Views und
Klickraten ablesen, insbesondere im
Verlauf von Stunden bis zu Tagen.
Denn „interessant ist ja auch: Wie lange
wirkt der Imagefilm?“
Im Fall von „Der Hohenlohekreis!
– Das Original, est. 1973“ und „Die geheimste
Metropolregion ever“ von Hohenlohe
Plus ist es offenbar gelungen,
einen großen Zuschauerkreis kurzund
längerfristig zu begeistern. Bei Ersterem
habe allerdings das Ziel von
vornherein nicht im Standortmarketing
oder in der Tourismusförderung
bestanden, sagt Wirtschaftsförderin
Schmidt, sondern der Film sollte unter
dem Jubiläumsmotto „Gemeinsam gewachsen“
den Zusammenhalt des
Landkreises symbolisieren. Zielgruppe
seien die Bürgerinnen und Bürger gewesen
– und offenbar hat das Video sie
erreicht: „Die Erwartungen, eine emotionale
Bindung und Identifikation mit
der Region zu stärken, wurden erfüllt“,
resümiert Schmidt.
Auch HohenlohePlus-Geschäftsführer
Eisenbeiß freut sich über anhaltend
positive Resonanz: „Ich höre oft,
dass sich die Hohenloher in diesem
Porträt wiedererkennen.“ Gleichzeitig
ist er sich bewusst, dass im Fall von HohenlohePlus
Fanbase und Zielgruppe –
nämlich Fachkräfte von außerhalb –
möglicherweise nicht deckungsgleich
sind: „So wie unsere Werbekanäle bislang
gestaltet waren, sprechen sie
überwiegend Fachkräfte innerhalb der
Region an. Wir werden andere Kampagnen
brauchen. Der Film allein wird es
nicht richten.“ Trotzdem bleibt die filmischen
Eigendarstellung mit ihrem
Unterhaltungswert für die Auftraggeber
eines Imagefilms ein Erfolgsrezept.
Ein Schritt dahin, dass Hohenlohe einem
möglichst großen Publikum
auffällt – als nett, sympathisch und
überall bekannt. Natalie Kotowski
„Der Teamspirit im American Football
und die Begeisterung der Fans hier in
Schwäbisch Hall sind etwas ganz Besonderes“,
betont Sebastian Valet, Geschäftsführer
von Würth Elektronik ei-
Sos. „Es ist schön zu sehen, wie Sport
Menschen zusammenbringt – genau
das wollen wir mit unserer Unterstützung
fördern. Der Partnertag gemeinsam
mit den Unicorns hat gezeigt, wie
lebendig diese Verbindung ist.“
Info
Würth Elektronik Gruppe
www.we-online.com
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24
September 2025
25
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WIRTSCHAFT | Hohenlohekreis
Hohenlohekreis | WIRTSCHAFT
Fürsorge statt Obstkorb
Das Competence Center Lebenslagen bei Würth Elektronik eiSos
unterstützt Mitarbeiter in herausfordernden persönlichen Situationen.
Das Unternehmen sieht sich mit vielen Angeboten als Vorreiter
für Benefits mit tatsächlichem Mehrwert.
Interview von Natalie Kotowski
Frau Stein, aus der klassischen HR-Abteilung
wurde bei Würth eiSos das
Competence Center Lebenslagen, das
Sie federführend fachlich leiten. Was
steckt dahinter?
Vanessa Stein: Der Altersdurchschnitt
bei Würth Elektronik eiSos liegt bei
36 Jahren – und in diesem Lebensabschnitt
ist das Zusammenspiel von Familie
und Beruf die häufigste Konstellation
unter den Mitarbeitenden.
Daher gab es in unserem Unternehmen
schon 2018 die Projektgruppe Familie
und Beruf, für die ich damals
schon den Projektlead übernommen
hatte. Im Rahmen der Umstrukturierung
unserer HR-Abteilung 2022 wurde
sie in das Competence Center Lebenslagen
umgewandelt. Denn nur die
Zielgruppe Eltern zu addressieren,
war uns zu typisch. Wir wollten Angebote
schaffen, die auf jede Lebenslage
der Mitarbeitenden einzahlen. Unser
Ziel ist, dass das Angebot den gesamten
Lebenszyklus abdeckt – von der
Geburt bis zum Renteneinstieg.
Hat Würth Elektronik eiSos mit diesem
Konzept eine Vorreiterrolle?
Stein: Beim Thema Schwangerschaft
und Wiedereinstieg eindeutig ja. Wir
haben jährlich 50 bis 60 Geburten, da
ist einiges los. Wir arbeiten deshalb zu
dritt an diesem Themenkomplex: Eine
Kollegin kümmert sich um die werdenden
Papas, motiviert die Väter zur Elternzeit
und gestaltet Teilzeitverträge,
was sehr zeitintensiv ist. Eine andere
Kollegin und ich sorgen für die Mamas:
Wir führen Gespräche zur
Schwangerschaft, haben eine knapp
30-seitige Broschüre zum Thema Mutterschutz,
Elterngeld und ähnlichen
Leistungen aufgelegt und begleiten
beim Wiedereinstieg. Warum? Weil wir
Foto: Würth Elektronik eiSos
die Kolleginnen und Kollegen halten
wollen.
Mit welchen schwierigen Lebenslagen
wurden Sie in Ihrem Unternehmen
schon konfrontiert?
Stein: Eine solche Situation war der
Tod eines Kollegen aus unserem Team.
Daraus und aus ähnlichen Fällen entstand
eine Trauergruppe innerhalb des
Projektteams. Wenn aus Mitarbeitern
Betroffene werden, haben sie so Kontaktpersonen,
an die sie sich wenden
können, die Hilfestellungen und Tipps
geben, etwa zu behördlichen Fragen.
Welche weiteren Ideen konnten Sie bisher
umsetzen?
Stein: Zum Beispiel ein Kinderferienprogramm
für Mitarbeiternachwuchs
zwischen sechs und zwölf Jahren. Das
Angebot gibt es nun schon im dritten
Jahr.
Wie wichtig ist es aus Ihrer Sicht für die
Wettbewerbsfähigkeit, dass Mitarbeiter
sich in ihrem Arbeitsalltag wohlfühlen?
Stein: Man sollte nie schläfrig sein bei
diesem Thema. Deshalb darf man nie
aufhören, entsprechende Angebote im
Unternehmen zu implementieren. Gerade
Mitarbeitergesundheit und Wohlbefinden
werden für jedes Unternehmen
zunehmend wichtiger.
Das zeigt sich in der Debatte um hohe
Krankenstände.
Stein: Man merkt jedenfalls, dass das
Thema psychische Gesundheit immer
größer wird. Wir beschäftigen momentan
vier Psychologen. Wer in seelischer
Not ist, wartet oft ein halbes Jahr, bis er
überhaupt mal jemanden ans Telefon
bekommt. Unsere Psychologen können
Mitarbeiter drei Stunden im Monat
kostenlos nutzen.
Fürsorge und Flexibilität sind also die
stärksten Benefits, die ein Unternehmen
bieten kann?
Stein: Ich glaube, Work-Life-Balance
ist in der heutigen Zeit enorm wichtig,
gerade für die jüngere Generation.
Meine persönliche Meinung ist: Unternehmen
sollten wenigstens ein gewisses
Standardprogramm etabliert haben,
etwa flexible Arbeitszeiten und
Homeoffice-Möglichkeiten. Mit gratis
Kaffeetrinken oder Obstkorb kann man
heute nicht mehr punkten.
Zur Person
Vanessa Stein leitet das
Competence Center Lebenslagen
bei Würth Elektronik
eiSos. Es entstand 2022 im Zuge
der Umstrukturierung der HR-Abteilung.
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WIRTSCHAFT | Titel
Titel | WIRTSCHAFT
Roland Rüdinger eine Lösung einfallen
lassen, die zu den Ladeanforderungen
passt und die Parkmöglichkeiten auf
dem Betriebsgelände nicht schmälert.
Mit sieben Overhead-Ladepunkten
(Ladeleistung je Ladepunkt: 50 kW)
und drei Boden-Ladepunkten (Ladeleistung
zwischen 200 kW und 400 kW)
ziert eine 40 Meter lange Traverse den
Lkw-Parkplatz. Gespeist werden die
Ladesäulen über Photovoltaikstrom,
der direkt am Standort erzeugt wird,
sowie Öko-Strom aus Deutschland.
Insgesamt sind in Krautheim 14 Lkw-
Ladepunkte installiert, um die Elektro-
Lkw-Flotte mit Strom zu versorgen.
Einweihung mit Minister
Die Elektro-Flotte wächst
Die Rüdinger Spedition ist ein Vorreiter der Elektromobilität in der
Logistikbranche und lässt immer mehr Elekto-Lkw durch die Region
rollen. Das Unternehmen hat in Ladeinfrastruktur investiert und will
seine Elektro-Flotte bis Jahresende auf 30 Fahrzeuge erhöhen.
Seit Herbst 2023 rollen die ersten
beiden orangefarbenen Elektro-
Lkw der Rüdinger Spedition aus
Krautheim über die Straßen der Region.
Was damals laut Geschäftsführer
Roland Rüdinger noch unter dem Motto
„Erfahrungswerte sammeln“ lief, ist
heute die Marschrichtung des Familienunternehmens.
Inzwischen sind
15 Lkw im Einsatz, die mit Strom statt
Diesel fahren. Bis Ende 2025 will der
Logistikspezialist seine Elektro-Flotte
auf insgesamt 30 Lkw erweitern.
Für seine verschiedenen Nachhaltigkeitsmaßnahmen,
darunter der
Photovoltaikausbau zur Versorgung
der Betriebsstätten sowie ein fundiertes
Konzept für den wirtschaftlichen
Einsatz batteriebetriebener Lkw, wurde
der Hohenloher Logistiker im November
2024 mit dem „Eco Performance
Award“ ausgezeichnet. Diese
Lkw unter Strom: Die Rüdinger Spedition hat
am Stammsitz in Krautheim eine spezielle
Ladebrücke in Betrieb genommen.
auf einer Initiative führender Verbände
im Straßengüterverkehr basierende
Auszeichung ist Europas renommierter
Preis für Nachhaltigkeit in der Branche.
Er wird an Unternehmen vergeben,
die in der Lage sind, sowohl
ökologische, ökonomische als auch soziale
Überlegungen zu vereinen.
Heute befindet sich die Rüdinger
Spedition mitten in der Umsetzung
nachhaltiger Logistiklösungen. Die
Antriebswende hin zur Elektromobilität
ist in vollem Gange – und das macht
sich auch auf dem Speditionshof bemerkbar.
Parallel zur Anschaffung von
Elektro-Lkw wird die passende Ladeinfrastruktur
errichtet. Hierfür hat sich
Fotos: Rüdinger Spedition; Anreas Martin
Die in der Region bislang einzigartige
Ladelösung für batterieelektrische Lkw
wurde am 1. September feierlich in Betrieb
genommen. Neben 100 geladenen
Gästen war auch der baden-württembergische
Verkehrsminister Winfried
Hermann (Bündnis 90/Die Grünen)
vor Ort, um den Ladepark gemeinsam
mit Roland Rüdinger und
EnBW-Vorstand Dirk Güsewell zu eröffnen.
„Für uns ist der neue Depot-Ladepark
weit mehr als nur eine technische
Anlage“, erklärt Rüdinger. „Er ist
ein klares Bekenntnis zu nachhaltiger
Logistik und unserer Verantwortung
für die Umwelt. Wir haben eine Infrastruktur
geschaffen, die es uns ermöglicht,
unsere Flotte konsequent auf
Elektromobilität umzustellen und damit
einen aktiven Beitrag zur CO₂-
Reduktion zu leisten.“
Ausbau der Photovoltaik
Feierliche Eröffnung des neuen Ladeparks (v.l.): Dirk Güsewell, EnBW-Vorstand
für Systemkritische Infrastruktur, Roland Rüdinger, Geschäftsführer der Rüdinger
Spedition, und Winfried Hermann, Verkehrsminister von Baden-Württemberg,
durchtrennen gemeinsam das Band.
Neben der Antriebswende setzt das Familienunternehmen
Rüdinger, das seit
95 Jahren in der Region verwurzelt ist,
auch auf nachhaltige Lagermöglichkeiten.
An sechs Standorten in Hohenlohe,
Neckar-Odenwald und Main-
Tauber stellt der Speditions- und
Logistikprofi Lagerfläche in Kundennähe
zur Verfügung. Regionale Unternehmen
profitieren so von diversen
Lager- und Outsourcing-Möglichkeiten,
um ihre Prozesse zu optimieren.
Diese Lagerfläche wächst weiter
und mit jeder weiteren Lagerhalle entsteht
zusätzliche Photovoltaikfläche
auf den Hallendächern. Der am Standort
benötigte Strom wird somit direkt
vor Ort erzeugt. Mit seinen Positiv-
Energie-Hallen deckt Rüdinger den
Strombedarf in den Hallen und speist
darüber hinaus die restliche Strommenge
in das Stromnetz vor Ort ein.
Dieser Strom steht dann in Krautheim
für die E-Lkw zur Verfügung.
CO 2
-freie Transporte
„Von unserer Fuhrparkumstellung profitieren
die regionalen Unternehmen“,
sagt Roland Rüdinger. „Lagerverkehre
und regionale Transporte können aktiv
CO 2
-frei bestellt werden.“ Ab 2026 werde
das Unternehmen auch CO 2
-freien
Stückgutversand anbieten. „Die CSRDberichtspflichtigen
Unternehmen haben
in der Regel gute Fortschritte in
der CO 2
-Vermeidung im Scope 1 und
Scope 2 erzielt. Der Scope 3, der den
CO 2
-Verbrauch außerhalb des Unternehmens
beschreibt, ist für viele
schwierig zu minimieren“, erläutert
Rüdinger. „Der CO 2
-neutrale Stückgutversand
kann hier ein wichtiges Element
sein. Dieses Produkt ist deutschlandweit
einzigartig.“
Mitarbeiterzahl steigt
Nicht nur die Elektro-Flotte des Speditionsunternehmens
bekommt Zuwachs,
auch die Anzahl der Mitarbeitenden
steigt. Mit Ausbildungsstart am
1. September begannen 25 Auszubildende
und ein dualer Student ihre Karriere
im „Team Orange“ der Rüdinger
Spedition. Heute, im 95. Jahr ihres Bestehens,
beschäftigt die Rüdinger-
Gruppe erstmals 700 Mitarbeiter, darunter
55 Auszubildende. dt
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September 2025
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WIRTSCHAFT | Packaging
Packaging | WIRTSCHAFT
1400 Aussteller an drei Tagen: Auf der Branchen-Leitmesse Fachpack in Nürnberg waren auch die Unternehmen aus
Heilbronn-Franken stark vertreten.
Mensch und Maschine
finden zusammen
Nachhaltigkeit und Digitalisierung waren zwei Schwerpunkte der
diesjährigen Fachpack, der Branchenmesse für die Verpackungsindustrie.
Dort konnten die Unternehmen aus Heilbronn-Franken beweisen,
dass sie in Sachen Innovationskraft ganz oben mitspielen.
Wer schon einmal bei einem
Umzug eine Waschmaschine
heben musste, kann ermessen:
Die weiße Ware bringt ordentlich
etwas auf die Waage. Nimmt man drei
Waschmaschinen, entspricht das ungefähr
dem Gewicht, das ein Deutscher
durchschnittlich pro Jahr an
Verpackungsabfall verursacht. Die aktuellsten
Zahlen des Umweltbundesamts
unterstützen, was im August
kommenden Jahres für alle EU-Mitgliedsstaaten
verbindlich wird: Die Packaging
und Packaging Waste-Verordnung,
kurz PPWR. Sie schreibt vor,
Verpackungsabfälle drastisch zu reduzieren
und Materialien effizienter und
nachhaltiger einzusetzen – und sie
stellt damit die Verpackungsindustrie
vor Herausforderungen. Denn Unternehmen
müssen strengere Vorgaben
in Bezug auf Recyclingfähigkeit, den
Einsatz von recycelten Materialien und
die Minimierung von Verpackungsmengen
erfüllen und müssen ihre Prozesse
und Produkte an den neuen
Standards orientieren. Das Ziel lautet
Foto: Nürnberg Messe/Thomas Geiger
deshalb stärker denn je, den Kunden
innovative Lösungen zu bieten, um
Ressourcen zu schonen.
Genau darüber hat der Heilbronner
Verpackungsspezialist Illig Packaging
Solutions nachgedacht. Heraus
kam eine sprichwörtlich ausgezeichnete
Lösung: Die Dry Fiber Technologie.
Frédéric Engel aus dem Produktmanagement
Dry Fiber bei Illig
erläutert den Vorteil: das Verfahren des
Heilbronner Systemanbieters für Thermoform-
und Verpackungstechnik
verarbeitet Naturfasern trocken. In einem
mehrstufigen Verfahren lassen
sich demnach in kurzen Taktzeiten
präzise Joghurt- und andere Becher,
Schalen, Deckel und mehr herstellen –
ohne Wasserzugabe, wie Engel ausführt:
„Das spart nicht nur enorme
Mengen an Energie und Ressourcen,
sondern reduziert auch den CO₂-
Fußabdruck unserer Kunden“, erläutert
er. „Für uns ist Dry Fiber ein entscheidender
Schritt hin zu
zukunftsfähigen Verpackungslösungen,
die den hohen Ansprüchen an
Nachhaltigkeit gerecht werden und
gleichzeitig industriell effizient produziert
werden können.“
Das Potenzial hinter der Idee verschaffte
dem Unternehmen aus der
Region auf der diesjährigen Fachpack,
Europas Branchenleitmesse für die
Verpackungsindustrie in Nürnberg,
gleich am ersten Messetag einen Platz
auf dem Siegertreppchen im Saal
„München“ des Nürnberger Congress
Centrums. Dort verlieh das Deutsche
Verpackungsinstitut (dvi) den Deutschen
Verpackungspreis 2025 – und
unter den 37 Finalisten in verschiedenen
Kategorien überzeugte Illigs
Entwicklung in der Kategorie Verpackungsmaschinen
die Jury am
stärksten. „Besonders anerkennenswert
ist die geleistete und noch zu erwartende
Entwicklungsarbeit in der
verwendeten Maschinentechnik und
der Beitrag zu zukünftigen nachhaltigen
Verpackungslösungen“, begründete
das Gremium seine Entscheidung
für das Produktionssystem zur Herstellung
faserbasierter Verpackungen.
Insgesamt zeigten auf der diesjährigen
Fachpack etwa 1400 Aussteller
in elf Hallen drei Tage lang Maschinen,
Kennzeichnungstechnik, Packstoffe
und -hilfsmittel sowie Innovationen
rund um Automatisierung, Robotik
und Software – erneut unter dem
Messeleitthema „Transition in Packaging“.
Und wie das Motto schon im
Vorjahr angedeutet hatte, ist nach wie
vor Wandel die größte Konstante für
die Verpackungsindustrie – die Maschinenbauer
merken dies insbesondere
bei Themen wie PPWR, Nachhaltigkeit
und Digitalisierung. Doch
genau zu diesen Schwerpunktthemen
lieferten die Aussteller aus Heilbronn-
Franken innovative Lösungen. So standen
Klimawandel, Kreislaufwirtschaft
und alternative Verpackungsmaterialien
– und die damit verbundenen Anforderungen
an die Branche – nach
Aussage des Veranstalters Nürnberg
Messe in drei verschiedenen Vortrags-
Foren im Fokus. Verpackungspreisgewinner
Illig repräsentierte mit seiner
marktreifen Dry-Fiber-Entwicklung
Nachhaltigkeit als Kernthema für die
Branche.
„
Die Branche steht
aktuell unter Druck.
Frédéric Engel
“
Für Produktmanager Engel liegt im
Thema Ressourcenschutz ein wichtiger
Treiber für die Transformation in
der Verpackungsindustrie: „Die Branche
steht aktuell unter großem Druck:
Strengere regulatorische Vorgaben,
steigende Rohstoffpreise und veränderte
Konsumentenbedürfnisse verlangen
nach neuen Lösungen“, sagt er.
Dazu kommen die Auswirkungen der
jüngsten Zollvereinbarungen mit den
USA – nach den aktuellen Zahlen des
ifo-Instituts verschlechterten sich die
Exporterwartungen insbesondere in
der Nahrungsmittelbranche, einem für
viele Verpacker wichtigen Kunden. Bei
Illig beflügeln die herausfordernden
Rahmenbedingungen allerdings den
Erfindergeist: „Genau darin sehen wir
eine enorme Chance. Wer jetzt in
nachhaltige, ressourcenschonende
Technologien investiert, positioniert
sich für die Zukunft“, ist Engel überzeugt.
Die Dry-Fiber-Technologie und
weitere Innovationen zeigten, dass
Verpackungen zugleich ökologisch
und wirtschaftlich sinnvoll sein können.
Auch an der zweiten Stellschraube
für eine gelungene „Transition in
Packaging“ drehen Unternehmen aus
der Region erfolgreich: KI und Digitalisierung.
Wie präsent das Thema bei
Verpackungsmaschinenbauern ist, dafür
ist die R.Weiss Packaging GmbH
ein Beispiel. Auch der Crailsheimer
Hersteller von Verpackungsmaschinen
und kompletten Verpackungsanlagen
für Pharma-, Kosmetik-, Lebensmittel-,
Chemie- sowie Non-Food-
30
September 2025
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WIRTSCHAFT | Packaging
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ADVERTORIAL
Produkte war in diesem Jahr wieder auf
der Fachpack dabei.
Dort hatte das Unternehmen genau
vor zwei Jahren den entscheidenden
Kontakt für ein Projekt geknüpft,
das nach eigener Aussage für die Branche
insgesamt von Bedeutung ist: eine
Machbarkeitsstudie zur Umsetzung einer
webbasierten Human-Machine-Interface
(HMI) für Pick&Place-Pickerlinien.
Gemeinsam mit dem Stuttgarter
Technologie- und Innovationscampus
S-Tec wurden dabei unter der Regie des
Fraunhofer-Instituts am Beispiel einer
R.Weiss-Unirob-Pickerlinie die Möglichkeiten
moderner Web-Technologien
bei der Bedienung und Überwachung
der Anlage untersucht.
„Fraunhofer brachte dabei seine fundierte
Forschungskompetenz ein, während
wir unser Praxis-Know-How aus
dem Maschinenbau beisteuerten“, beschreibt
es Andreas Erhardt, Abteilungsleiter
Elektrotechnik bei R.Weiss
Packaging und Hauptverantwortlicher
des Projektes.
Wer sich als Branchenfremder
unter HMI – Mensch-Maschine-
Schnittstelle – nichts vorstellen kann,
dem hilft vielleicht ein Vergleich: Das
kann, vereinfacht gesagt, jeder Bildschirm
sein, mit dem ein Nutzer mit einem
oder mehreren Geräten kommunizieren
kann. In der heimischen
Küche wäre es zum Beispiel ein Smart-
Home-Dashboard, über das parallel
der Mixer hochgeregelt, der Backofen
vorgeheizt und die Mikrowelle bedient
werden kann. Im Maschinenbau sind
solche Hard- und Softwarelösungen
vielfach in Anlagen integriert.
Unabhängigere HMI-Lösung
An einer R.Weiss-Unirob-Pickerlinie
wurden nun Vor- und Nachteile einer
„mobilen“, webbasierten Lösung getestet.
Die Studie ist aus Erhardts Sicht
deshalb so relevant, weil standardisierte
Mensch-Maschine-Schnittstellen als
webbasierte HMIs ortsunabhängig bedient
und Zusatzfunktionen wie Datenanalyse
und Condition Monitoring
integriert werden können. Darüber hinaus
gibt es einen weiteren Vorteil in
Sachen Unabhängigkeit: „Anwender
sind künftig nicht mehr starr an einen
Mehr als 1400 Unternehmen zeigten auf der Fachpack Lösungen für die Verpackungsindustrie.
bestimmten HMI-Hersteller gebunden,
sondern können deutlich flexibler
agieren und Lösungen besser an ihre
individuellen Anforderungen anpassen“,
sagt der Studienverantwortliche.
Illig und R.Weiss sind Mitglieder
im Branchencluster Packaging Valley,
dem viele Unternehmen aus Heilbronn-Franken
angehören. Auf der
Fachpack war das Netzwerk aus mehr
als 100 Herstellern, Maschinenbauern
und Dienstleistern erneut mit 21 Ausstellern
am 1400 Quadratmetern
großen Gemeinschaftsstand vertreten,
23 weitere Mitglieder präsentierten
sich auf eigenen Flächen. Das zeigt:
Heilbronn-Franken mit seinen starken
Playern spielt vorne mit in Sachen Innovation.
Phuong Anh Do, Direktor
Fachpack bei der Nürnberg Messe, hatte
schon im Vorwege festgestellt: „Die
Verpackungsbranche kann stolz auf
sich sein: Sie reagiert mit beeindruckender
Geschwindigkeit und Innovationskraft
auf die drängendsten Herausforderungen
unserer Zeit.“ Genau
das mache sie zu einem starken, resilienten
und zukunftsfähigen Teil der
Wirtschaft.
Natalie Kotowski
Foto: Nürnberg Messe/Thomas Geiger
Foto: Gerhard Schubert
Die Gerhard Schubert GmbH arbeitet an innovativen und nachhaltigen Verpackungslösungen.
Wir setzen Maßstäbe!
Lust, die Zukunft der Verpackungsmaschinen mitzugestalten?
Als ein international tätiges Familienunternehmen
mit rund 1.800
Mitarbeitenden auf der ganzen Welt, ticken
wir bei der Gerhard Schubert
GmbH mit Hauptsitz in Crailsheim einfach
anders als große Technologiekonzerne.
Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt,
nicht die Funktion oder das
jeweilige Kästchen im Organigramm.
Unser Anspruch: Mit bahnbrechenden
technologischen Lösungen gestalten
wir aktiv die Zukunft der Verpackungsindustrie
– nachhaltig, innovativ und
zukunftssicher.
Dass uns dieser Ansatz gelingt,
bestätigt auch die „Great Place to
Work“-Zertifizierung. Sie spiegelt die
hohe Zufriedenheit und das Vertrauen
in unsere Mitarbeitenden wider. Diese
Anerkennung ist für uns Ansporn und
Verpflichtung zugleich, weiterhin ein
Umfeld zu schaffen, in dem sich alle
Mitarbeitenden entfalten können.
Unsere Verpackungsanlagen setzen
weltweit Maßstäbe – von der Verpackung
hochwertiger Lebensmittel
wie Champagner und Pralinen bis hin
zu Impfstoffen und technischen Produkten.
Gleichzeitig verfolgen wir mit
unserem Nachhaltigkeitsprogramm
Mission Blue das Ziel, innovative, umweltfreundliche
Verpackungslösungen
zu entwickeln, die langfristig zu einer
lebenswerten Zukunft beitragen.
Innovation braucht Menschen mit
Ideen! Deshalb suchen wir qualifizierte
Talente, die Freude an technischen Herausforderungen
haben, kreativ denken
und etwas bewegen wollen. Wir
bieten mehr als nur einen Job – bei uns
kannst du dich aktiv einbringen und
Teil eines Teams werden, das Zukunft
gestaltet.
Was dich bei uns erwartet:
Zertifizierung als „Great Place to
Work“ – wir setzen auf eine Kultur des
Vertrauens und der Wertschätzung.
Ein sicherer Arbeitsplatz – in einer
wachsenden, innovativen Branche.
Flexible und familienfreundliche
Arbeitszeiten – weil Beruf und Privatleben
zusammenpassen müssen.
Exzellente Verpflegung in unserer
Kantine – für den täglichen Energieschub.
Business Bike und Homeoffice-
Optionen – moderne Benefits für mehr
Freiheit.
Komm in ein Unternehmen, das
Innovation lebt und als Great Place to
Work ausgezeichnet wurde!
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Gerhard Schubert GmbH
Industriegebiet Südost
Hofäckerstraße 7, 74564 Crailsheim
Tel.: 07951 400-0
E-Mail: info@gerhard-schubert.de
www.schubert.group
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September 2025
33
WIRTSCHAFT | Packaging
Packaging | WIRTSCHAFT
Die Zukunft wird greifbar
Schubert hat einen eigenen KI-Roboter entwickelt, der Rekorde
bricht: Der Cobot tog.519 pickt und platziert selbst unbekannte
Formen zielsicher – in Höchstgeschwindigkeit. Die Lösung des Crailsheimer
Unternehmens soll künftig neue Zielgruppen erschließen.
Viele kennen sie von Zuhause,
manch einer hat sogar eine am
Büroschreibtisch: Die Kramschublade,
das Sinnbild von Anarchie.
Kugelschreiber, Klebestifte, Proviantrationen
vom Müsliriegel bis zu Taschentüchern,
Labellos, Textmarker
und allerlei Alltägliches mehr lagert
wahllos auf- und nebeneinander. Wie
schön wäre es, wenn automatisch Ordnung
in das unsortierte Chaos käme.
Im Verpackungsmaschinenbau
herrscht so ein wildes Durcheinander
nicht. Trotzdem sind für Pick-and-Place-Maschinen
das Greifen und Platzieren
verschiedenster Nahrungsmittel,
Kosmetika und anderer Produkte eine
ähnliche Herausforderung wie der Inhalt
einer Kramschublade. Die Maschinen
müssen unterschiedliche Formen
wie Riegel, Beutel, Pumpspender
und Dosen greifen und in die vorgesehenen
Kartons packen – in Höchstgeschwindigkeit.
Die Gerhard Schubert GmbH aus
Crailsheim hat nun eine Lösung für ein
„ordentliches Plus“ an Effizienz beim
Sortieren und Verpacken: ihren KI-Roboter
namens tog.519. In nur einer Minute
kann der autonome Cobot 90 Mal
zugreifen und Objekte beispielsweise
in bewegte Trays platzieren – selbst,
wenn sie in völliger Unordnung vor
ihm liegen. Damit ist die Crailsheimer
Eigenentwicklung schneller als sämtliche
anderen marktgängigen Cobot-
Anwendungen.
Mit KI-gestützter Vision-Technologie
identifiziert der Cobot zuverlässig,
was er picken muss, auch wenn es
sich um völlig unterschiedliche Objekte
handelt – sogar Formen und Dinge,
mit denen er nie zuvor zu tun hatte.
Die Spitzentechnologie hat die Besucher
der Automations-Messe Automatica
im Juni laut Schubert bereits in
Staunen versetzt, als das Unternehmen
den neuen Cobot und einen weiteren
Zwilling erstmals präsentierte.
Egal, mit was ihn die Menschen am
Messestand „fütterten“ – etwa mitge-
brachte Plastikflaschen–, das Kamerasystem
der beiden tog.519 identifizierte
selbst mitgebrachte Zufallsartikel korrekt.
Und das 112.426 Mal an vier
Messetagen.
Automobilbranche bekundet
Interesse am smarten Cobot
Foto: Gerhard Schubert GmbH
Das Cobot-Team von Schubert präsentiert unter anderem auf der Fachpack seine
revolutionäre KI-Roboter-Entwicklung tog.519.
Derzeit zeigt der Cobot auf der Fachpack
in Nürnberg, was er kann. Die
Branchenmesse könnte dem Crailsheimer
Traditionsunternehmen neue
Märkte in weiteren Branchen
abseits der Kernfelder Nahrungsmittelund
Süßwarenindustrie erschließen.
Schon auf der Automatica hatte der revolutionäre
Cobot dazu den Weg geebnet:
„Hersteller technischer Artikel
und aus der Automobilbranche zeigten
reges Interesse an den hohen Geschwindigkeiten
und der Produktvielfalt“,
berichtet Hannes Häusler, Leiter
des Cobot-Bereichs bei Schubert, „viele
Besucher kannten uns vor Messebesuch
nicht als Roboterhersteller.“ Dieses
Bild habe das Unternehmen erfolgreich
gewandelt und so neue
Zielgruppen gewonnen. Mit dem innovativen
Cobot sei Schubert damit „in
der Automations- und Verpackungsbranche
nun gleichermaßen
zuhause.“
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WIRTSCHAFT | Feiern und Tagen
Feiern und Tagen | WIRTSCHAFT
Einen Eventcharakter schaffen, wie bei der IAA 2025 in der Innenstadt München: Das wird für Präsenzveranstaltungen immer
wichtiger.
Foto: IAA
Auto präsentiert wird, braucht es den
Wow-Effekt vor Ort. Deshalb kehrt
auch die Präsenz zurück. Die IAA, die
Internationale Automobil-Ausstellung,
zeigt das gut: Sie fand vor kurzem nicht
mehr nur in Messehallen statt, sondern
mitten in München – das ist Eventkommunikation
mit Erlebnischarakter.
Neben den Formaten – was verändert
sich noch durch die Digitalisierung?
Kiel: Ein weiterer Aspekt ist die Event-
Technologie. Wir sehen zunehmend
KI-gestützte Tools, interaktive Apps,
virtuelle Messen und Gamification-
Elemente. Das verändert die Art, wie
Events konzipiert und erlebt werden.
Der E-Sport ist ein gutes Beispiel dafür,
wie sich neue Formate aus technischen
Entwicklungen heraus etablieren.
Besteht die Gefahr, dass kleinere Unternehmen
oder Veranstalter hier nicht
mehr mithalten können?
Kiel: Das sehe ich nicht wirklich. Kleine,
agile Firmen sind oft sehr innovativ
und flexibel. Sie können Trends schnell
aufgreifen und umsetzen. Größere Unternehmen
sind da langsamer – sie
kompensieren das meist mit viel Geld.
Aber wenn die Industrie schwächelt,
wird zuerst im Marketing gespart – und
damit auch bei Events.
„
Events leben von
Emotionalität und
Erlebnischarakter – das
lässt sich digital schwer
abbilden.
“
Beobachten Sie aktuell einen Rückgang
bei Business-Events – unabhängig vom
Format?
Kiel: Nein, eigentlich nicht. Wir befinden
uns noch in einer Phase des Nachholens.
Aber die allgemeine Konjunktur
spielt eine große Rolle. Wäre die
wirtschaftliche Lage stabiler, wären wir
schon weiter. Besonders die Automobilindustrie,
ein zentraler Player im
Eventbereich, zeigt gerade Schwächen.
Wenn dort gespart wird, betrifft das
auch die Events. Ich erinnere mich an
ein Beispiel von VW: Bei der Einführung
eines neuen Modells wurden
rund 18.000 Händler nach Mallorca
eingeladen – über Monate hinweg, in
Drei-Tage-Formaten mit Flug, Party,
Businessinformationen und Abschlussveranstaltung.
Das zeigt, wie
groß solche Events sein können – und
wie stark sie von der Wirtschaftslage
abhängen.
Welche Rolle spielen solche Events für
die Themen Markenbildung, Unternehmenskommunikation
und Netzwerkpflege?
Kiel: Eine sehr große. Gerade bei Produkten
mit hohem Erlebnischarakter
sind Events unverzichtbar. Man sieht
das beispielsweise gut bei BYD – eines
der größten Automobilunterneh-
Events neu denken
Business-Events stehen unter Druck und zugleich vor spannenden
Chancen. Prof. Dr. Hermann-Josef Kiel von der Hochschule Heilbronn
erklärt, wie sich Formate, Technologien und Anforderungen verändern
und was die Branche tun muss, um für junge Talente attraktiv
zu bleiben.
Interview von Teresa Zwirner
Wie würden Sie die aktuelle Entwicklung
bei Business-Events in Deutschland
beschreiben? Gibt es Umbrüche,
die die Branche derzeit prägen?
Prof. Dr. Hermann-Josef Kiel: Der
größte Einschnitt war zweifellos die
Corona-Pandemie. Die Branche wurde
damals praktisch mit einem Veranstaltungsverbot
belegt – von jetzt auf
gleich. Das war ein Schock. Inzwischen
hat sich die Eventbranche zwar gut erholt
und ist weitgehend zurück, aber es
gibt noch Dellen. Und jetzt stehen wir
vor einem massiven Wandel, insbesondere
im Bereich der Business-
Events. Drei Themen treiben diesen
Wandel besonders stark: Digitalisierung,
Nachhaltigkeit und der Fachkräftemangel.
Was bedeutet Digitalisierung konkret
für die Eventbranche?
Kiel: Digitalisierung betrifft vor allem
die Veranstaltungsformate. Früher gab
es ausschließlich Präsenzveranstaltungen.
Die Pandemie hat hier neue
Möglichkeiten eröffnet: Heute sind digitale
und hybride Formate fest etabliert.
Das bringt Vorteile, etwa geringere
Reisekosten für Unternehmen. Aber
es bedeutet auch, dass Veranstaltungsorte
massiv in Technik investieren
mussten – das ist teuer und erfordert
Know-how. Präsenzveranstaltungen
müssen heute durch digitale Plattformen
ergänzt werden, was Personal
und Infrastruktur voraussetzt.
Wie schätzen Sie die Zukunft ein: Bleiben
die drei Formate – präsenz, hybrid,
digital – bestehen oder wird es weitere
Verschiebungen geben?
Kiel: Das ist schwer vorherzusehen
und hängt auch immer stark vom
Zweck der Veranstaltung ab. Bei reinen
Informationsveranstaltungen wird es
meiner Meinung nach viele digitale
Formate geben. Aber Events leben
auch von Emotionalität und Erlebnischarakter
– das lässt sich digital nur
schwer abbilden. Wenn etwa ein neues
36
September 2025
WIRTSCHAFT | Feiern und Tagen
Feiern und Tagen | WIRTSCHAFT
men Chinas, das hier jedoch kaum jemand
kannte. Bei der EM 2024 war es
plötzlich auf allen Kanälen präsent.
Solche Formate sind essenziell für Markenaufbau
und Sichtbarkeit.
Die Mischung macht‘s
Quelle: Meeting- und EventBarometer Deutschland 2024/2025
Die Veranstaltungsentwicklung von 2019 bis 2024 macht deutlich:
Persönliche Formate bleiben trotz Digitalisierung gefragt
virtuelle Veranstaltungen
2,9 Mio.
Veranstaltungen
insgesamt
2,3
1,40
0,10
0,84
hybride Veranstaltungen
4,2
3,00
0,36
0,80
2019 2020 2021 2022 2023 2024
2,5
0,80
0,24
1,49
reine Präsenzveranstaltungen
2,5
0,40
0,33
1,82
2,7
0,70
0,31
1,71
Gibt es auch in der Region Heilbronn-
Franken Best-Practice-Beispiele für innovative
oder nachhaltige Eventkonzepte?
Kiel: Ja, das Würth Forum ist ein hervorragendes
Beispiel. Eine Top-Location,
die viel ermöglicht – aber auch ihren
Preis hat. Für die Region ist das ein
echter Gewinn.
Sie hatten auch das Thema Nachhaltigkeit
angesprochen. Wie stark beeinflusst
das die Eventbranche aktuell?
Kiel: Nachhaltigkeit ist ein viel diskutiertes
Thema – gerade im Kontext sogenannter
Green Events. Dabei geht es
um klimaneutrale Locations, regionale
Catering-Konzepte, Mehrwegmaterialien
oder CO₂-Kompensation. Das
klingt gut, ist aber mit hohen Kosten
verbunden. Es wird viel darüber gesprochen,
doch sobald die wirtschaftliche
Lage angespannt ist, ziehen viele
Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsambitionen
zurück.
Und der Fachkräftemangel. Wie zeigt
sich das in der Eventbranche?
Kiel: Der Fachkräftemangel ist eine direkte
Folge der Pandemie. Viele Mitarbeitende
sind damals abgewandert
Foto: HNN
und nicht zurückgekehrt. Das wirkt
sich massiv auf die Kosten aus – vor allem
bei Großevents. Veranstaltungstechniker
oder Security kosten heute
oft das Doppelte.
Spüren Sie das auch in Ihrem Studiengang?
Kiel: Ja, ganz deutlich. Wir hatten
durch das faktische Berufsverbot in der
Eventbranche weniger Studienanfänger
als zuvor. Das Vertrauen in die
Branche war erschüttert.
Glauben Sie, dass sich das langfristig
wieder erholen wird?
Kiel: Ich denke schon, aber es wird Zeit
brauchen. Die Branche muss sich als
Arbeitgeber attraktiver positionieren –
Stichwort Employer Branding. Früher
hat man in Agenturen oft deutlich weniger
verdient als bei großen Unternehmen.
Heute müssen Agenturen und
Veranstaltungsorte mehr bieten: leistungsorientierte
Bezahlung, Work-Life-
Balance, Weiterbildungsangebote. Das
ist notwendig, um Fachkräfte zurückzugewinnen.
Hat sich der Studiengang selbst verändert,
um auf diese Entwicklungen zu
reagieren?
Kiel: In den Grundlagen nicht, aber wir
erweitern unsere Angebote. Zum Beispiel
wollen wir mehr in EDV und Veranstaltungstechnik
investieren – da arbeite
ich mit Partnern wie der Media
Resource Group (MRG) in Crailsheim
zusammen. Außerdem machen wir regelmäßig
Exkursionen, damit die Studierenden
aktuelle Entwicklungen direkt
erleben.
Wie sieht es mit dem Thema Künstliche
Intelligenz aus – spielt das im Studium
bereits eine Rolle?
Kiel: Ich versuche, das Thema KI stärker
zu integrieren. Es fehlt uns noch an
Lehrpersonal mit entsprechender Expertise.
Aber KI ist gerade im Vorfeld
von Events sehr hilfreich – etwa bei der
Kommunikation mit Teilnehmenden.
Statt tausende E-Mails zu schreiben,
kann man Chatbots einsetzen, die die
häufigsten Fragen automatisch beantworten.
Das reduziert den Handling-
Aufwand enorm und kann damit natürlich
auch dem Fachkräftemangel
entgegenwirken.
Zur Person
Prof. Dr. Hermann-Josef
Kiel
ist Studiendekan an
der Fakultät Technik
und Wirtschaft der Hochschule Heilbronn.
Er verantwortet die Studiengänge
Betriebswirtschaft und Kultur-,
Freizeit-, Sportmanagement (B.A.) sowie
Betriebswirtschaft und Kultur-,
Freizeit- und Sportmanagement (M.A.)
am Campus Künzelsau.
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Orte mit Wirkung schaffen
Die Erwartungen an die Hotellerie wachsen: Neben Gastfreundschaft
rückt auch gesellschaftliches Engagement in den Fokus. Eine Studie
des Fraunhofer IAO zeigt, wie Hotels zur nachhaltigen Transformation
beitragen können – und welche Potenziale darin liegen.
Hotels sind längst mehr als nur
Übernachtungsplätze – sie fungieren
als soziale Räume, Lernorte
und Plattformen für Innovation.
Wie sie aktiv zur gesellschaftlichen
Entwicklung beitragen können, zeigt
das neue Whitepaper „Hotels as Agents
of Social Change“ des Fraunhofer IAO.
„Sozial nachhaltige Hotels sind
Orte, an denen Menschen sich entwickeln
können – persönlich, beruflich
und gemeinschaftlich“, erklärt Dr.
Constanze Heydkamp, Projektkoordinatorin
des Innovationsnetzwerks FutureHotel
am Fraunhofer IAO. In Baden-Württemberg
zeigen bereits
einzelne Häuser, wie soziale Nachhaltigkeit
konkret gelebt werden kann. Ein
Beispiel aus Heilbronn-Franken ist das
Hotel Anne-Sophie in Künzelsau. Dort
arbeiten Menschen mit und ohne Beeinträchtigung
Seite an Seite. Das Hotel
zeigt, wie Inklusion, Teilhabe und
soziale Verantwortung im Alltag verankert
werden können. Solche Ansätze
verdeutlichen, dass Nachhaltigkeit im
Hotelkontext weit über ökologische
Maßnahmen hinausgeht. Lange Zeit
lag der Fokus laut Heydkamp auf der
Minimierung des ökologischen Fußabdrucks
der Gäste, während Mitarbeitende
als Beitrag zur wirtschaftlichen
Stabilität galten. Doch Hotels wirken in
allen drei Nachhaltigkeitsdimensionen,
ökologisch, ökonomisch und sozial,
und beeinflussen dabei sämtliche
Nutzergruppen. Daraus ergeben sich
vielfältige Ansatzpunkte, um aktiv zu
mehr Nachhaltigkeit beizutragen – insbesondere
für Businesshotels. So können
sie laut der Studie ihre Nutzergruppen
gezielt um Akteure aus der
Nachbarschaft erweitern, wie durch
explizit gestaltete Angebote für lokale
Unternehmen, Anwohner und Hotelmitarbeitende.
Die Bandbreite reiche
von Urban-Farming-Aktivitäten über
Teambuilding-Parcours mit nachhaltigen
Materialien bis hin zu Dinner
Speeches lokaler Initiativen. Ziel sei es,
den Austausch zwischen den Nutzergruppen
zu fördern. Für die kommenden
drei bis fünf Jahre identifiziert das
Forscherteam drei zentrale Trends:
Das Hotel Anne-Sophie zeigt, wie Inklusion
verankert werden kann.
Erstens werden regulatorische Anforderungen
wie die EU-Richtlinie CSRD
(Corporate Sustainability Reporting
Directive) eine transparente Darstellung
sozialer und ökologischer Wirkungen
verpflichtend machen. Zweitens
wird die Integration von
Technologien – etwa durch KI, Automatisierung
und smarte Services –
zum Branchenstandard. Drittens entwickeln
sich Hotels zunehmend zu
Community-orientierten Begegnungsräumen,
die sowohl Reisende als auch
Anwohner ansprechen. „Viele Hotels
befinden sich noch im Wartemodus,
Foto: andi schmid
weil klare Leitlinien fehlen. Doch gesellschaftlicher
und regulatorischer
Druck machen es notwendig, jetzt zu
handeln“, betont Prof. Dr. Vanessa
Borkmann, Initiatorin und Projektleiterin
des Innovationsnetzwerks FutureHotel
sowie Leiterin des Forschungsbereichs
Stadtsystem-Gestaltung am
Fraunhofer IAO. Auch technologische
Entwicklungen wie Smart Rooms oder
digitale Services können zur sozialen
Nachhaltigkeit beitragen. Smarte Services
etwa können Mitarbeitende von
Routinetätigkeiten entlasten und Gästen
barrierefreie Zugänge ermöglichen.
So entsteht mehr Raum für persönliche
Interaktion. Für viele
Hoteliers ist das Thema jedoch noch
neu. „Der erste Schritt kann klein sein
– etwa durch eine Nachbarschaftsanalyse
oder Stakeholder-Workshops, die
klären, welche Bedürfnisse Gäste, Mitarbeitende
oder Anwohner wirklich
haben“, sagt Heydkamp. So wird soziale
Nachhaltigkeit nicht zu einem zusätzlichen
Projekt, sondern zu einem
kontinuierlichen Prozess, der das Hotel
als Ganzes stärkt. Teresa Zwirner
Info
Seit 2008 erforscht das Fraunhofer IAO
im Verbundprojekt »FutureHotel« die
zentralen Fragen für das Hotel der Zukunft.
Während in den ersten Jahren
vor allem digitale Transformation, veränderte
Gästeanforderungen und innovative
Arbeitswelten im Vordergrund
standen, legt das aktuelle
Whitepaper „Hotels as Agents of Social
Change“ erstmals einen umfassenden
Fokus auf die soziale Dimension
der Nachhaltigkeit. Die Studie basiert
auf einer Analyse internationaler
Nachhaltigkeitsstandards und
Zertifikate, ergänzt durch Diskussionen
im FutureHotel Innovation Network.
Foto: Technologiezentrum Schwäbisch Hall
Frisch modernisiert: Die Seminarräume „Stego“ und „VR Bank“ eignen sich für vielfältige Veranstaltungen.
Moderne Seminarräume im teZET
Das Technologiezentrum Schwäbisch Hall ist der perfekte Veranstaltungsort.
Das Technologiezentrum Schwäbisch
Hall (teZET) im Haus der
Wirtschaft ist die Anlaufstelle für Gründung,
Vernetzung und Innovation. Als
Einrichtung der Wirtschaftsförderung
berät es Start-ups bei der Unternehmensgründung,
bietet gut ausgestattete
Seminar- und Schulungsräume für
die berufliche und private Weiterbildung
sowie Veranstaltungen zu den
Themen Unternehmensgründung und
Unternehmensentwicklung.
Neun Seminarräume bieten den
idealen Rahmen für Workshops, Schulungen,
Meetings und vieles mehr. Mit
modernster Technik und flexiblen
Raumkonzepten sind sie für kleine bis
größere Veranstaltungen geeignet – bis
zu 60 Personen finden Platz. Zwei Seminarräume
wurden frisch renoviert.
Der Raum „Stego“ bietet sich als Kreativraum,
für Teambuilding-Maßnahmen
oder Projektraum an. Seine moderne
Holzwürfelgestaltungkann individuell
für jedes Seminar zusammengestellt
werden. Der Raum regt zum kreativen
Arbeiten an und ist mit einem beschreibbaren
Display, einem Flipchart
sowie Pinnwänden ausgestattet.
Beim Raum „VR Bank“ als zweiter
modernisierter Seminarraum wurde
der klassische Stil beibehalten. Das
Mobiliar ist nun dank Rollen und Klapptechnik
sowie einem sehr leichten Gewicht
schnell umgestellt, was eine individuelle
Bestuhlung erleichtert. Auch
dieser Raum verfügt über ein mobiles
beschreibbares Display, Flipcharts und
Metaplanwänden.
Bei der Modernisierung wurde
das teZET von seinen lokalen Partnern
Elektro Erkert GmbH, Maler Abel, Lenz
Wohntex e.K., Fröscher GmbH & Co.KG,
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40
September 2025
41
WIRTSCHAFT | In Deutschland ganz vorne
Feiern und Tagen | WIRTSCHAFT
DIESE UNTERNEHMEN GESTALTEN DIE ZUKUNFT UNSERER SPITZENREGION
„Enormes Zukunftspotenzial“
Heilbronn-Franken zählt laut Prognos Zukunftsatlas 2025 zu den
zukunftsfähigsten Standorten Deutschlands. Mit Platzierungen in der
Spitzengruppe und einer starken Entwicklung in Bereichen wie
Wohlstand, Arbeitsmarkt und Innovation zeigt die Region, wie wirtschaftliche
Stärke, Bildung und Nachhaltigkeit zusammenspielen.
Viele Regionen in Deutschland
spüren die Folgen der wirtschaftlichen
Entwicklung deutlich:
Seit dem letzten Prognos Zukunftsatlas
im Jahr 2022 befindet sich
das Land in einer Rezession, vielerorts
fehlt es an wirtschaftlicher Dynamik.
Doch die aktuellen Zahlen aus dem
Zukunftsatlas 2025 zeigen, dass insbesondere
der Süden Deutschlands dieser
Entwicklung trotzt. Baden-Württemberg
präsentiert sich im der
Auswertung als wirtschaftlich widerstandsfähig
und zukunftsfähig – 91
Prozent der Kreise und kreisfreien
Städte zählen zu den Regionen mit
überdurchschnittlichen Zukunftsperspektiven.
Ein herausragendes Beispiel
dafür ist die Region Heilbronn-Franken.
Insbesondere der Landkreis Heilbronn
konnte seine Position im bundesweiten
Vergleich festigen und zählt
zu den Top 15 der insgesamt 400 bewerteten
Kreise und kreisfreien Städte
(Platz 12). Damit unterstreicht die Region
ihre Rolle als Innovationsmotor
und attraktiver Wirtschaftsstandort.
Besonders positiv fällt die Entwicklung
im Bereich Wohlstand auf: Der Landkreis
Heilbronn konnte sich hier um
fünf Plätze verbessern und steht jetzt
auf Platz 35.
In Bezug auf die Innovationskraft
ist der Landkreis unter den Top 10. Dahinter
stehen gezielte Zukunftsprojekte,
die Forschung, Innovation und regionale
Wirtschaftskraft miteinander
verbinden. Ein Beispiel dafür ist AI
TRAQC, das regionale Innovationszentrum
für KI-basierte Qualitätssicherung
in der Produktion. Es gehört
zu den zehn Zukunftsprojekten, die
der Landkreis Heilbronn im Rahmen
der Zukunftswerkstatt Deutschland
beim Prognos Zukunftsatlas 2025 eingereicht
hat. Das Projekt bringt Wissenschaft
und Industrie zusammen
und stärkt so die Wettbewerbsfähigkeit
der Unternehmen vor Ort.
Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die
strategische Ausrichtung auf Bildung
und Qualifizierung. Die Region setzt
hier auf moderne Lernformate wie
digitale Lernplattformen, Mikrozertifikate
und hybride Weiterbildungsangebote,
um den Anforderungen des digitalen
Wandels gerecht zu werden.
Auch die Integration internationaler
Fachkräfte wird aktiv gefördert – etwa
durch das Welcome Center Heilbronn-
Franken, das Unterstützung bei der
Anerkennung ausländischer Abschlüsse
und beim Ankommen in der Region
bietet.
Trotz der positiven Bilanz sieht
das Fachkräftebündnis Heilbronn-
Franken auch Herausforderungen. Der
Fachkräftemangel bleibt ein zentrales
Thema, insbesondere in Schlüsselbranchen
wie Maschinenbau, IT und
Pflege. Um dem entgegenzuwirken,
setzt die Region auf gezielte Qualifizierungsstrategien,
stärkere Vernetzung
von Bildungsakteuren und eine Verbesserung
der Lebensqualität, um Talente
langfristig zu binden. Ein konkretes
Beispiel ist die Weiterentwicklung
des regionalen Fachkräfteportals
„Platz für Originale“, das nicht nur Stellenangebote
bündelt, sondern auch
umfassende Informationen zu Leben,
Arbeiten und Karrierechancen in Heilbronn-Franken
bietet. Nicht zuletzt
spielt auch die Nachhaltigkeit eine zunehmend
wichtige Rolle. Der Ausbau
erneuerbarer Energien, die Förderung
nachhaltiger Mobilitätskonzepte und
die Unterstützung von Green-Tech-
Initiativen unterstreichen, dass Heilbronn-Franken
nicht nur wirtschaftlich
stark, sondern auch ökologisch
zukunftsorientiert agiert. Ein konkretes
Beispiel dafür ist das Projekt „Hydrogenium“
– Wasserstofftestzentrum
Heilbronn-Franken, das als Teil der regionalen
Zukunftsstrategie Infrastruktur
für Wasserstofftechnologien bereitstellt.
Insgesamt macht der Prognos
Zukunftsatlas 2025 deutlich: Heilbronn-Franken
ist gut aufgestellt, um
die Herausforderungen der kommenden
Jahre zu meistern.
„Unser Landkreis, aber auch die
gesamte Wirtschaftsregion Heilbronn-
Franken, hat nach wie vor ein enormes
Zukunftspotenzial“, freut sich Landrat
Norbert Heuser über die erneute Positionierung
unter den führenden Regionen
in Deutschland. „Das sehr gute Ergebnis
ist zugleich auch Ansporn, sich
nicht auf den Lorbeeren des bisher Erreichten
auszuruhen, sondern Innovation
gemeinsam voranzutreiben.“
Teresa Zwirner
Info
Der Zukunftsatlas der Prognos AG erscheint
alle zwei Jahre und bewertet
die Zukunftsfähigkeit deutscher Regionen
anhand von 31 Indikatoren aus
den Bereichen Demografie, Arbeitsmarkt,
Wettbewerb und Innovation,
Wohlstand und soziale Lage sowie –
neu in der 2025er Ausgabe – Nachhaltigkeit.
Die Regionen werden in acht
Zukunftsklassen eingeteilt, die von
„beste Chancen“ bis „sehr hohe Risiken“
reichen. Heilbronn-Franken rangiert
dabei in der Spitzengruppe und
zeigt eine bemerkenswerte Stabilität
in zentralen Zukunftsfeldern.
Heilbronn-Franken:
In Deutschland
ganz vorne
42 September 2025
NEUES AUS DER REGION
NEUES AUS DER REGION
Ein besonderer Ort im Allgäu
10 Jahre voller Emotionen und Events am Bildungscampus Heilbronn
Die Herbstzeit ist für viele Menschen
eine attraktive Saison für
einen erholsamen Urlaub fernab
von Hektik und Trubel. Wenn
sich der Herbst über die Allgäuer
Hügellandschaft legt, entsteht
eine Kulisse, die wie geschaffen
ist für eine entspannte Auszeit.
Das Hotel „Das Allgäu“ in Maierhöfen ist umgeben von idyllischer
Natur, die im Herbst zum Wohlfühlen einlädt.
Foto: Hotel Das Allgäu
Das Hotel „Das Allgäu“ in Maierhöfen
zum Beispiel bietet Erholungssuchenden
Natur, Ruhe
und ein Ambiente, das Entspannung
verspricht. Das „Das Allgäu“
ist ein Hotel mit familiärer
Atmosphäre und persönlichem
Service inmitten einer idyllischen
Landschaft, die zum
Wohlfühlen einlädt.
Besonders reizvoll sind nach
Angaben des Hotels die neu gestalteten,
großzügigen Zimmer
im Gartengeschoss. Modern eingerichtet,
mit klaren Linien, Naturmaterialien
und warmen Farben,
bieten sie direkten Zugang
ins Grüne. Ein Schritt hinaus –
und schon steht man mitten in
der Natur. Diese Verbindung von
Komfort und unmittelbarer
Nähe zur Landschaft macht das
Haus ideal für eine erholsame
Auszeit vom Alltag.
Ein Herbsturlaub im Hotel
„Das Allgäu“ bedeutet: Farbenpracht
erleben, Stille genießen
und sich in einem Haus verwöhnen
lassen, das Tradition und
Moderne harmonisch verbindet.
Gerade im Herbst entfaltet die
Region ihren ganzen Zauber.
Wanderungen durch bunt gefärbte
Wälder oder Ausflüge zum
nahegelegenen Bodensee lassen
Körper und Geist aufatmen. Wer
sportlich aktiv sein möchte, findet
auf dem parkähnlichen Areal
des Hotels ebenso viele Möglichkeiten
wie jene, die lieber
ganz in Ruhe genießen.
Nach einem erlebnisreichen
Tag sorgen das hauseigene Erlebnisbad
„Aquarosa“ und der
Wellnessberich für wohltuende
Entspannung. Hier regeneriert
man nicht nur, man spürt, wie
neue Energie entsteht.
Wer das Allgäu besucht,
schenkt sich eine Auszeit, die
nachhaltig wirkt – und den kommenden
Winter leichter macht.
@ www.hotel-das-allgaeu.de
Der Bildungscampus in Heilbronn
ist ein inspirierender Ort.
Er vereint renommierte Hochschulen,
Forschungsinstitute
und Bildungseinrichtungen –
von der frühkindlichen Bildung
bis zur akademischen Spitzenforschung.
Seit zehn Jahren sind
auch die Eventlocations von
Schwarz Campus Service ein Teil
des Bildungscampus. Gemeinsam
mit Partnern und Gästen
wurden dort in den vergangenen
Jahren zahlreiche Veranstaltungen
und Momente geschaffen,
die in Erinnerung bleiben.
Mit drei verschiedenen
Eventlocations, die über flexible
Räume und moderne Technik
verfügen, will Schwarz Campus
Service auch in den kommenden
Jahren Veranstaltungen organisieren,
die Gäste begeistern.
Foto: Niklas Hesser
Die Aula punktet mit exklusivem
Foyer, eindrucksvollem Veranstaltungssaal
und Highend-
Showtechnik. Der Saal der Aula
ist das Herzstück des Bildungscampus
in Heilbronn. Bis zu
550 Sitzplätze stehen Gästen in
verschiedenen Veranstaltungsformaten
zur Verfügung.
Direkt über der Aula befindet
sich der Konferenzbereich mit
sechs Konferenzräumen und
zwei innovativen Kreativräumen.
Mobile Trennwände, flexibles
Mobiliar und vielseitige
Moderationselemente bieten individuellen
Gestaltungsraum für
Meetings, Networking oder
Workshopformate.
Das kompakte Forum eignet
sich für mittelgroße Veranstaltungen.
Eine lichtdurchflutete
Glasfront, Sichtbeton und Parkettboden
zeichnen die Atmosphäre
aus. Die Kombination
aus kompakter Fläche und moderner
Ausstattung bietet Raum
für individuelle Eventgestaltung.
Eingebettet in den Bildungscampus
der Dieter Schwarz Stiftung
bieten die Eventräumlichkeiten
ein besonderes Ambiente.
Sie liegen zentral und fußläufig
zum Heilbronner Stadtzentrum.
Die Betreuung von Events erfolgt
durch ein Team aus Organisationsprofis
und Technikern, die
für reibungslose Abläufe sorgen.
@ www.bildungscampus.hn/
events
Das Forum auf dem Bildungscampus Heilbronn eignet sich
für mittelgroße Veranstaltungen.
Innovativer Banking-Service
75 Jahre Know-how rund ums Rad
Traditionsreicher Jahrmarkt
Neue Kampagne: Handwerk tut gut
Die Volksbank Hohenlohe eG
erweitert ihren Kundenservice
mit einem innovativen Angebot:
Die neue „BänkingBox“ ermöglicht
einen persönlichen, digitalen
Schalterservice zu verlängerten
Öffnungszeiten.
Wie das Bankhaus mitteilt,
will es mit diesem Angebot neue
Maßstäbe im Kundenservice setzen.
Von Montag bis Freitag, jeweils
von 8 bis 17.30 Uhr, können
Kunden demnach in der
„BänkingBox“ bequem und sicher
über einen Bildschirm direkt
mit einem Mitarbeitenden
aus dem Kunden-Service-Center
kommunizieren. Diese neue Lösung
ermöglicht laut der Genossenschaftsbank,
die gleiche persönliche
Beratung wie am
Schalter nun auch digital und zu
verlängerten Öffnungszeiten anzubieten.
Mit der Einführung der „BänkingBox“
verbindet die Volksbank
Hohenlohe eG nach eigenen
Angaben die Vorteile des
klassischen Serviceschalters mit
den Möglichkeiten des digitalen
Bankings. Ziel sei es, die Kundenbindung
zu stärken und
gleichzeitig die Präsenz der Bank
im Geschäftsgebiet zu wahren.
Die Bank setzt daher auf moderne
Technologien, um den Kunden
einen verbesserten Service
zu bieten und die persönliche
Nähe zu fördern.
Die Volksbank Hohenlohe eG
hat die Haupstelle in Öhringen
sowie die Geschäftsstellen in
Dörzbach und Kirchberg/Jagst
mit der innovativen „Bänking-
Box“ ausgestattet – und das als
erste Bank in der Region.
@ www.vb-hohenlohe.de
„Empfehle mich bestens mit
neuen Fahrrädern und Ersatzteilen“
– so lautet der historische
Text einer Werbeanzeige aus der
Hohenloher Zeitung vom 26. Februar
1949. Der Inserent und
Firmengründer Christian Lang
bewarb damit das erste Zweiradgeschäft
mit Reparaturwerkstatt
in Öhringen, das sich damals in
der Bahnhofstraße befand.
Heute, 75 Jahre später, ist der
Betrieb zu einem großen, modernen
Zweiradcenter geworden.
Peter und Michael Carle,
führen das Familienunternehmen
heute unter dem Namen
„Carle Bikes“ in dritter und vierter
Generation weiter. Der Familienbetrieb
hat sich in den vergangenen
Jahrzehnten stetig
weiterentwickelt. 2023 wurde
am neuen Standort in der Berliner
Straße in Öhringen in einen
Neubau mit 2500 Quadratmetern
Gesamtfläche, klimatisiertem
Showroom, Büro- und Sozialräumen,
größerer Werkstatt
und Lagerfläche investiert.
Die Kunden schätzen nach
Angaben des Unternehmens die
Qualität, die große Auswahl, den
professionellen Service und die
Beratung. Insgesamt beschäftigt
„Carle Bikes“ 23 Teil- und Vollzeitmitarbeiter,
darunter je zehn
in Werkstatt und Verkauf, drei in
der Verwaltung. „Unser Team ist
stetig gewachsen. Es gibt Mitarbeiter,
die schon sehr lange, teilweise
bis zu 30 Jahre, bei uns
sind“, sagt Peter Carle. Das Angebot
reicht von klassischen Fahrrädern
für Kinder und Erwachsene
bis zu E-Bikes, Lastenrädern
und Zubehör.
@ www.zweirad-carle.de
Die Muswiese – das Aushängeschild
der Gemeinde Rot am See
– öffnet dieses Jahr vom 11. bis
16. Oktober ihre Pforten im Teilort
Musdorf. Der traditionsreiche
Markt, der bereits vor über
590 Jahren urkundlich erwähnt
wurde, gilt als größter Jahrmarkt
Hohenlohes und zieht mit einer
Mischung aus gelebtem Brauchtum
und modernem Flair Jahr
für Jahr zehntausende Besucher
an. Laut den Veranstaltern werden
rund 260 Marktstände sowie
etwa 200 Aussteller in der landwirtschaftlichen
und gewerblichen
Ausstellung ein vielfältiges
Angebot bieten. Im kleinen, aber
feinen Schaustellerbereich wartet
neben Boxauto, Kinderkarussell
und Losbude ein großer Wellenflieger
auf kleine und große
Besucher. Auf der Muswiese
dürfen sich Gäste auch auf regionale
kulinarische Spezialitäten
freuen: Die Bauern aus dem
Weiler Musdorf, die traditionell
das Schankrecht innehaben,
verwöhnen ihre Gäste mit Speisen
aus eigener Schlachtung.
Die Muswiese wird in der Region
nicht umsonst als „fünfte
Jahreszeit“ bezeichnet. Das Rahmenprogramm
ist laut den Ankündigungen
der Veranstalter
reichhaltig und abwechslungsreich:
Muswiesenlauf, der traditionelle
Fassanstich durch Bürgermeister
Dr. Sebastian Kampe,
ein Festgottesdienst, ein Luftballonwettbewerb,
die Jungviehprämierung,
die Mittelstandskundgebung,
der Historische
Metzgertanz sowie ein Brillantfeuerwerk
versprechen unvergessliche
Erlebnisse.
@ www.muswiese.com
Wer einen Handwerksberuf ausübt,
ist nicht nur glücklicher,
sondern fühlt sich auch wohler.
Das belegt eine repräsentative
Studie der IKK Classic in Zusammenarbeit
mit der Deutschen
Sporthochschule Köln: Demnach
bewerten 84,9 Prozent der
Handwerkerinnen und Handwerker
ihre Gesundheit als gut
bis sehr gut – deutlich mehr als
der Durchschnitt der deutschen
Bevölkerung (69,9 Prozent).
Deshalb steht die Imagekampagne
des Handwerks im Herbst
unter dem Motto „Handwerk tut
gut“ und rückt die Themen
Wohlbefinden, Zufriedenheit
und Gesundheit in den Mittelpunkt.
„Die Zahlen aus der Studie
zeigen eindrucksvoll: Wer im
Handwerk arbeitet, ist glücklicher
und gesünder als Arbeitnehmer
anderer Branchen“, sagt
Ralf Rothenburger, Präsident der
Handwerkskammer Heilbronn-
Franken. Er weiß aus eigener Erfahrung:
„Wer am Ende des Tages
sieht, was er mit seinen
eigenen Händen geschaffen hat,
ist zufrieden und fühlt sich wohl.
Damit greifen wir ein Thema auf,
das gerade für jüngere Generationen
immer wichtiger wird.“
Elemente der Herbstkampagne
sind zum Beispiel Motive mit
echten Handwerkerinnen und
Handwerkern. Sowohl in digitaler
Form – beispielsweise im
Hauptbahnhof Heilbronn – als
auch auf klassischen Plakaten
sollen positive Botschaften
transportiert werden, die den
Sinn und den Wert von Handwerksberufen
unterstreichen.
@ www.hwk-heilbronn.de
44 September 2025
45
Anzeige
Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V. informiert
Herbstzeit ist Wanderzeit
Touristische Wanderung der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e.V.
TOP-Unternehmen der Region
Das Wandern ist nicht nur des Müllers
Lust ... Diese leicht abgewandelte
erste Zeile eines Gedichtes des
deutschen Dichters Wilhelm Müller,
das er 1821 unter dem Titel „Wanderschaft“
als Teil der Gedichtsammlung
„Die schöne Müllerin“ in dem Sammelwerk
„Sieben und siebzig Gedichte“
aus den hinterlassenen Papieren eines
reisenden Waldhornisten veröffentlichte,
ist eine kleine Hommage an die
immer stärker aufkommende Wanderlust,
die auch immer mehr junge Menschen
begeistert.
Wunderbare Wanderregion
Gerade unsere schöne Region Heilbronn-Franken
ist prädestiniert für das
Wandern. Am 19. Oktober 2025 wollen
wir in Lauffen am Neckar zusammen
mit der Stadt und der dortigen Ortsgruppe
des Schwäbischen Albvereins
dafür werben und die Schönheit unser
Raumschaft mit einer weiteren „Touristischen
Wanderung“ gemeinsam erleben.
Nachdem wir letztes Jahr den Balkon
Hohenlohes in und um Waldenburg
erkundet haben, folgt nun also eine
Fortsetzung mit der wunderbaren
Flusslandschaft des Neckars, den Weinbergen
und der schönen Stadt Lauffen.
Wir wollen damit gemeinsam mit Meinungsträgern,
Bürgerinnen, Bürgern
und unseren Mitgliedern zeigen, was
unsere Raumschaft touristisch zu bieten
hat. Und soviel darf ich sagen: Es
gibt ein Füllhorn von Möglichkeiten.
Die Flüsse und Seen, die Weinberge
und Wälder, schöne Ortschaften, Burgen,
Schlösser und Klöster, aber auch
eine hervorragende Infrastruktur mit
gut gekennzeichneten Wander- und
Radwegen aller Schwierigkeitsgrade.
Wein und Genuss dürfen natürlich nicht
fehlen, ob in der Besenwirtschaft oder
im Sternerestaurant.
Nachhaltiger Tourismus
Dabei ist Wandern, aber auch das Radfahren,
gut für die Gesundheit und gut
für das Klima. Gerade auch im Sinne eines
nachhaltigen Tourismus ist die gesunde
Bewegung in der freien Natur
eine Wohltat für Körper und Seele.
Lassen Sie uns gemeinsam diese touristischen
Möglichkeiten erforschen.
Und vor allen Dingen, berichten Sie darüber
im Freundes- und Bekanntenkreis
oder auch, wenn Sie Menschen
begegnen. Machen Sie Werbung für unsere
Raumschaft. Moderator und Autor
Dr. Winfried Kösters hat dies einmal im
Rahmen einer Veranstaltung hier in der
Region schön formuliert: „Wenn Sie jemand
fragt, was hier gut ist, müssen Sie
direkt mindestens fünf Punkte aufzählen
können, warum die Region Heilbronn-Franken
toll ist.“ In diesem Sinne
freue ich mich gemeinsam mit
Bürgermeisterin Sarina Pfründer, Stadt
Lauffen a.N., und der Ortsgruppe Lauffen
des Schwäbischen Albvereins auf
viele neue Erkenntnisse und Erlebnisse
in und um Lauffen.
Ihre Friedlinde Gurr-Hirsch
Eine Aktion der Bürgerinitiative
pro Region Heilbronn-Franken e.V.
www.pro-region.de
R E WU
LOGISTIK EXPRESS
Ja, zur Region
Heilbronn-Franken
Werden Sie jetzt Mitglied in der „Bürgerinitiative
pro Region Heilbronn-Franken
e. V.“.
Fördern Sie das „Wir-Gefühl“ in der Region
Heilbronn-Franken und setzen Sie sich für
ihre Belange ein. Nutzen Sie unseren Verein
als Plattform für den Meinungsaustausch von
Bürgern und Gremien.
Als Dankeschön lesen Sie das PROMagazin
ein halbes Jahr kostenlos.
Beitrittserklärung
Hiermit erkläre ich ab sofort meinen Beitritt zur „Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.“.
Als Dankeschön lese ich das PROMagazin sechs Monate lang kostenlos.
Formular bitte ausfüllen, ausschneiden und an folgende Adresse senden oder faxen:
Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V. | c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG
Postfach 74650 Künzelsau | Fax 07940 15 52329 | info@pro-region.de | www.pro-region.de
Ich/Wir ermächtige/n den Verein „Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.“ den Jahresbeitrag
in Höhe von
10 Euro (Nicht Erwerbstätige) 30 Euro (Erwerbstätige) ______ Euro (juristische Pers., mind. 100 Euro)
von meinem/unseren Konto abzubuchen. Die Abbuchungsermächtigung ist widerruflich.
Ihre Staatssekretärin a.D.
Friedlinde Gurr-Hirsch
Firma/Name, Vorname
PLZ, Ort
Straße
Geburtsdatum
E-Mail (für Vereinspost)
Bankinstitut
Konto-Nr.
Ort/Datum
Bankleitzahl
Unterschrift
WIR sind Heilbronn-Franken
Ihre Ansprechpartnerin: Darja Schiz-Salov | Sales Managerin | Tel. 0791 95061-8331 | darja.schiz-salov@pro-vs.de
VERANSTALTUNGSKALENDER
VERANSTALTUNGSKALENDER
Ausstellungen
1.10.2025 – 15.2.2026 Wertheim
Die Brücke
Grafschaftsmuseum
ab 13.10. Künzelsau-Gaisbach
FOKUS. Neue Blicke auf die
Sammlung Würth
Museum Würth 2
17.10. Schwäbisch Hall
Ulrike Haußer-Raidt
Diak Klinikum
Konzerte
3.10. Kirchberg
Schlosskonzerte:
Lilith Saxophonquartett extended
Schloss Kirchberg
4.10. Königheim
Serenade
Parkplatz beim Pfarrsaal
5.10. Bad Rappenau
Weltklassik am Klavier mit dem Duo
Laetitia Hahn & Philip Hahn
Wasserschloss, Dachgeschoss
5.10. Crailsheim
Voicemade
Ratssaal
11.10. Künzelsau-Gaisbach
Klangmagie: Würth Philharmoniker
Carmen Würth Forum
11.10. Crailsheim
Sidney Ellis
African-American Folk Music
Ratskeller
EVENTS UND VERANSTALTUNGEN IM OKTOBER
Ein Service der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e.V.
Weitere Termine unter www.pro-region.de
Alle Angaben ohne Gewähr.
12.10. Schwäbisch Hall
Kammerkonzerte: Avin Trio
Sonnenhof, Arche Konzertsaal
15.10. Heilbronn
Rudolf Buchbinder
Klavier – 65 Jahre WKO
Harmonie
18.10. Eppingen
Jazz in der Altstadt
Altstadt
19.10. Schwäbisch Hall
JazzTime: Huun Huur Tour –
„Tuva is back again Tour“
Kirche St. Katharina
22.10. Heilbronn
JuKo & WKO Kammerorchester
Orchesterpatenschaft
Aula Bildungscampus
23.10. Künzelsau-Gaisbach
Lieben Sie Mozart?
Carmen Würth Forum
26.10. Lauda-Königshofen
Jazz in der Aula:
Tipp
Chris Hopkins meets
The Young Lions
Aula Martin-Schleyer-Gymnasium
28.10. Löwenstein
Konzert in der Klosterkirche
Lichtenstern:
Gitarrenkonzert mit Martin Waßer
Lichtenstern
28.10. Wüstenrot
Annaweech
Georg-Kropp-Hall
Theater
4.10. Bad Friedrichshall
Mord auf Schloss Haversham
Aula Otto-Klenert-Schule
4.10. Crailsheim
1984 George Orwell
Hangar
10.10. Schwäbisch Hall
Jubiläumsfestakt
Gerhards Marionettentheater
10.10. Schwäbisch Hall
Krimidinner: Eine Leiche im Louvre
Hotel Restaurant Goldener Adler
23.10. Künzelsau
Tannöd
Stadthalle
25.10. Ilshofen
Das perfekte Geheimnis
Roland-Wurmthaler-Halle
Feste
2.10.-5.10 Mulfingen
Jubiläumsfest
50 Jahre Gemeinde Mulfingen
Festplatz
3.10.-12.10. Wertheim
Michaelismesse
Festplatz an der Main-Tauber-Halle
4.10.-5.10. Schwäbisch Hall
Haller Herbst
Herbstfest mit
verkaufsoffenem Sonntag
9.10.-12.10. Künzelsau
Wert-Wies`n
Tipp
11.10.-16.10. Rot am See
Muswiese
11.10.-12.10 Gaildorf
Gaildorf kauft vor Ort
Limpurger Markt mit
NATÜRlich Gaildorf
Limpurghalle
12.10. Heilbronn
Jazz & Einkauf
mit verkaufsoffenem Sonntag
Innenstadt
Tipp
17.10.-20.10 Tauberbischofsheim
Martini-Messe
mit verkaufsoffenem Sonntag
Markt- und Messegelände Vitryallee
19.10.-20.10 Crailsheim
Onolzheimer Hammeltanz
Onolzheim Ortsmitte
19.10. Bad Friedrichshall
Straßen-Theater-Fest
26.10. Lauda-Königshofen
Beckstein brennt
Stadtteil Beckstein
Kabarett/ Kleinkunst
1.10. Tauberbischofsheim
Distelhäuser Comedy-
Brauereiführung
mit Ausbilder Schmidt
Distelhäuser Brauerei & Alte Füllerei
2.10. Künzelsau
Urlaub mit den Eltern –
André Herrmann live
Kulturhaus Würth
mit Bibliothek Frau Holle
4.10. Wertheim
Gerry Gerspitzer
Convenartiskeller
10.10. Obersulm
Marco Tschirpke –
Dichten bis ich Dresche kriege
Kulturhaus
11.10. Öhringen
Bernd Stelter:
Reg`Dich nicht auf. Gibt nur Falten!
KULTURa
17.10. Eppingen
Mundartkabarett mit
Thomas Heitlinger
Verwaltungsstelle Rohrbach
17.10. Fichtenau
Heid so – moing so
Gruppe Namenlos Fichtenau
Turn- und Festhalle Matzenbach
18.10. Schwäbisch Hall
Kabarett & Co.:
Matthias Egersdörfer – „langsam“
Neues Globe-Theater
24.10. Abstatt
Helge Thun: Zickzack zum Zenit!
Reime, Tricks & Comedy
Vereinszentrum
24.10. Vellberg
Kabarett-Abend mit Django Asül
Stadthalle
25.10 Bad Friedrichshall
Doris Reichenauer:
„I moin`s doch bloß gut!“
Aula der Otto-Klenert-Schule
29.10. Schwäbisch Hall
Jürgen von der Lippe liest:
Sexttextsextett
Neubausaal
30.10. Öhringen
die feisten – Familienfest
KULTURa
31.10. Künzelsau
Felix Reuter: Die verflixte Klassik
Museum Würth
Märkte
3.10.-5.10 Heilbronn
Heilbronner Hafenmarkt
Sülmer Straße
5.10.-6.10 Eppingen
Eppinger Kerwe mit Kirchweihmarkt
12.10. Güglingen
Naturparkmarkt
Innenstadt
17.10.-20.10. Krautheim
Herbstmesse mit Krämermarkt
Sportplatz
18.10. Heilbronn
Markt schöner Dinge
Innenstadt
Kontakt
Bürgerinitiative pro Region
Heilbronn-Franken e.V.
c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG
Postfach, 74650 Künzelsau
Tipp
18.10.-19.10 Bad Rappenau
Bad Rappenau Regional
mit verkaufsoffenem
Tipp
Sonntag am Kurhaus
Mix
1.10. Schwäbisch Hall
Vortrag: Johannes Brenz und der
Bauernkrieg rund um Schwäbisch Hall
Johanniterkirche
10.10.-12.10. Tauberbischofsheim
Taubertäler Wandertage
Tauberbischofsheim
Tipp
18.10. Künzelsau-Gaisbach
Vortrag: Eleganz und Esprit
Würth Philharmoniker
Carmen Würth Forum
23.10. Schwäbisch Hall
Lesung:
Tipp
Nicht ohne meine Kippa –
mein jüdischer Alltag in Deutschland
Hällisch-Fränkisches Museum
Ansprechpartner für Termine:
Ralph Wachter, Telefon 07940 152329
www.pro-region.de
48
September 2025
49
AUSBLICK
Die nächste
Ausgabe
erscheint ab
21. Oktober
Impressum
Immer mehr Zukunftschancen für Heilbronn
Heilbronn boomt, laut statistischem Landesamt ist die Stadt sogar die am
stärksten wachsende Baden-Württembergs. Wir zeigen anhand
zukunftsweisender Pläne, Projekte und Initiativen, warum das Oberzentrum
am Neckar ein Epizentrum für Technologie, Bildung und moderne Mobilität ist.
Immer mehr Top-Ausbilder
Sie können sprichwörtlich mit
Brief und Siegel ihre hohe
Ausbildungsqualität beweisen: Die
78 Betriebe in der Region, die von der
IHK Heilbronn-Franken mit dem
Dualis-Siegel zertifiziert wurden. Ein
gutes Zeichen: Gegenüber dem
Vorjahr sind das vier weitere
Unternehmen, die nun offiziell die
hohen Dualis-Standards erfüllen.
Immer mehr Champions
Hidden Champions sind das Ass im
Ärmel von Heilbronn-Franken:
Marktführer, die in Nischenmärkten
glänzen, innovieren und attraktive
Arbeitgeber sind. Wir zeigen, warum
diese Unternehmen das Herz der
Region sind – das unermüdlich
im Verborgenen Kraft in den
Wirtschaftskreislauf pumpt.
Fotos: Heilbronn Marketing, AdobeStock/Gina Sanders, Robert Kneschke
Offizielles Organ der Bürgerinitiative
pro Region Heilbronn-Franken e. V.;
www.pro-region.de
Herausgeber
pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG
Ein Unternehmen der
Stimme Mediengruppe
Geschäftsführer
Marcus Baumann, Marc Becker,
Tilmann Distelbarth
Verlagsleitung
Beate Semmler (V. i. S. d. P.)
Leitung Produktmanagement Print & Digital
Lisa Hofmann-Vorbach
Redaktionsleitung
Teresa Zwirner, Dirk Täuber (Sonderthemen)
Redaktion
Natalie Kotowski
Layout und Grafik
Stimme Mediengruppe, CrossMedia
Sales Management
Heike Bischoff, Birgit Kalbacher,
Darja Schiz-Salov, Heiko Zacher
Es gilt die Anzeigenpreisliste
Nr. 25 vom 1.1.2025
Vertrieb
Yannis Gaukel, Telefon 0791 95061-8300
Erscheinungsweise: monatlich
Bezugsbedingungen
Das Jahresabo beträgt 48,00 Euro.
Nachdruck und Vervielfältigung – auch
auszugsweise – nur mit Genehmigung
des Verlages.
Verlags- und Redaktionsanschrift
pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG
Stauffenbergstraße 18
74523 Schwäbisch Hall
Telefon 0791 95061-8300
info@pro-vs.de
Druck und Herstellung
Möller Pro Media GmbH
Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde
Telefon 030 41909-0, Fax 030 41909-299
Gedruckt auf umweltfreundlichem UltraMag
Plus Silk-Recyclingpapier aus 100% Altpapier,
zertifiziert mit den Umweltsiegeln „Der Blaue
Engel“, „EU-Ecolabel“ sowie FSC- und PEFC-
Siegel.
ISSN 2509-5528
www.pro-magazin.de
Ist mein Unternehmen
reif für ein digitales
Update?
Gemeinsam finden
wir die Antworten
für morgen.
Mit kompetenter Beratung und Finanzierungslösungen
für die digitale Transformation.
50
September 2025
Weil’s um mehr als Geld geht.
NACHHALTIGKEIT – QUALITÄT – SERVICE
VOM FEINSTEN
Von Entwicklung über Fertigung bis zur Produktbegleitung.
Ein Produktleben lang steht für unsere Möbel Nachhaltiges Tun im Mittelpunkt.
Tat – nicht nur Wort! Ressourceneffizienz, kein Abfall, denn
WIR ALLE SIND PATEN DER ERDE!
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mit Menschen – modular veränderbar
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sehen lassen dürfen – ein Leben lang!
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