23.09.2025 Aufrufe

PROMAGAZIN September 2025

Unsere Themen in der September-Ausgabe: der Hohenlohekreis, Packaging, Feiern und Tagen.

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25 JAHRE für die Region Heilbronn-Franken.

09 I 25

25. Jahrgang | 4 Euro | 52856

Die Zukunft rollt an

Das Familienunternehmen Rüdinger

weiht einen Ladepark für Elektro-Lkw ein

Hohenlohekreis I Packaging | Feiern und Tagen | pro-magazin.de

Nachhaltige Logistiklösungen:

Mit Elektro-Lkw und Solarstrom

senkt die Rüdinger Spedition

den CO 2

-Ausstoß.

Mehr lesen Sie ab

Seite 28.


Palmen und Strand gibt

es auch in der Region

Eine sagenhafte Tour

durchs Ländle

Die Tatort-Kommissarin

zieht es nach draußen

Ein Gespräch über Bücher,

Bissen und Bildung

Großartige Skulpturen

von Bildhauer Lars Zech

Was Ursula Dees gegen

Rückenschmerzen tut

Tipps und Ideen für die kalte Jahreszeit

Boris Rommel zeigt, wie's geht

Bräuche aus dem Südwesten

Kreative Hobbyköche

erfinden Gerichte

Barbara Salesch ist

waschechte Badenerin

Jonas Gräter züchtet

Giganten

EDITORIAL

KEINE AUSGABE

LESEN SIE AUCH

VERPASSEN!

Herbst 2025

Sonderheft Urlaub 2025

KLEINE

AUSZEIT

Urlaub wie

in Italien

Die schöne Lau und

der Spion von Aalen

Eva Löbau liebt den

Schwarzwald

HEIMAT

SCHMECKT

Sommer 2025

LESEN,

BITTE!

Denis Scheck

schwätzt Tacheles

Holz zieht ihn

magisch an

Der Kick auf

den Schienen

Mit Pfiff serviert

Kreative Hobbyköche

erfinden Gerichte

Auf ein Viertele

Barbara Salesch ist

waschechte Badenerin

Im Kürbisfieber

Jonas Gräter züchtet

Giganten

4 Ausgaben + 1 Urlaubsheft gratis

5x

LebensArt

nur 15,60 €*

*inkl. MwSt. und

Versand

Fröhliche Wintertage

Rezepte vom Sternekoch

Pelzmärtle und Rollbuaba

Winter 2024/25

Liebe Leserinnen, liebe Leser,

wenn Sie gern Wein trinken, haben Sie den Herbstanfang sicherlich

schon ein wenig herbeigesehnt: Überall in Heilbronn-

Franken präsentieren Winzer in diesen Wochen auf Weinfesten

edle Rebensäfte – und schaffen Treffpunkte, die die Kultur und

das Lebensgefühl der „Genießerregion“ vermitteln.

Im Hohenlohekreis haben etliche Akteure erkannt, wie wichtig

es ist, das Image als lebens- und liebenswerter Landstrich zu

bewerben – in Imagefilmen (Seite 22). Die Videos verdeutlichen,

dass Tradition und Innovation dort nah beieinander liegen:

Wo Trauben seit Jahrhunderten ein Wirtschaftsfaktor sind,

tragen auch etliche Weltmarktführer und preisgekrönte Startups

(ab Seite 6) zur Attraktivität des Hohenlohekreises bei.

Wenn Weinbau eines der Markenzeichen Heilbronn-Frankens

ist, dann auch eine andere Branche: Zahlreiche Verpackungsmaschinenbauer

haben in der Region ihren Sitz. Viele von ihnen

reisten kürzlich nach Nürnberg, um auf der Leitmesse

Fachpack ihre neuesten Innovationen und Entwicklungen zu

präsentieren (Seite 30).

Im Gegenzug kommen auch viele Geschäftsreisende immer

wieder nach Heilbronn-Franken – ganz zu schweigen von

Weinliebhabern auf touristischen Pfaden. Hotels und Tagungsorte

in der Region sind mit zukunftstauglichen Konzepten darauf

vorbereitet (ab Seite 36).

So wichtig wie Trauben lesen für Winzer ist deshalb für Sie:

PROMAGAZIN lesen. Viel Spaß dabei wünscht Ihnen

RATGEBER ZUKUNFT

„Zeig Dein Talent“ – dazu

fordert ab sofort der Ratgeber

Zukunft junge Berufseinsteiger

auf. Das Heft kommt an

Abschlussklassen in Schulen

zum Einsatz und beleuchtet

Perspektiven für den Start ins

Berufsleben oder Studium.

Infos auch unter

www.pro-magazin.de/

ratgeber-zukunft-digital

HEIMAT

SCHMECKT

Herbst 2025

Mit Pfiff serviert

Auf ein Viertele

Im Kürbisfieber

LEBENSART

Worin besteht Glück? Für

TV-Richterin Barbara Salesch

in einem Viertele, für kranke

Patienten in den Besuchen

von Klinikclown Berenike Felger.

Diese Porträts und alles,

was sonst noch im Herbst das

Herz wärmt, gibt es in der

neuen Ausgabe von Lebensart.

Erhältlich im Handel oder

im Abo unter www.pro-vs.de/

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Bestellen Sie jetzt Ihr Abo unter

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oder rufen Sie uns an:

Tel. 0791/95061-8300

Natalie Kotowski

Redaktion

natalie.kotowski@pro-vs.de

3



INHALT

INHALT

Rubriken

03 Editorial

IN DIESER AUSGABE

Hohenlohekreis

6 Klein, aber oho

Zahlenmäßig ist der Hohenlohekreis der kleinste im

Land – doch er hat viel zu bieten.

8 „Den Blick nach vorne wagen“

Patrick Wegener zieht als jüngster Oberbürgermeister

der Republik Anfang Oktober ins Öhringer Rathaus ein.

18 Aus „Hidden“ wird Champion

HohenlohePlus-Geschäftsführer Ralf Eisenbeiß will

aus der Region einen Fachkräfte-Magneten machen.

20 Wein, Wandern und Wirtschaftskraft

Ian Schölzel, Landrat des Hohenlohekreises,

verrät seine drei Lieblingsorte im Kreisgebiet.

Erfolgreich angestoßen

14

Gebannt lauschte die Jury des Pitch-Wettbewerbs

„Hohenlohe4Talents 2025“ kürzlich den Finalisten. Für die

drei Vorjahresieger, die über ihre Erfahrungen berichten,

war das Gründerstipendium eine große Hilfe.

Fotos: Laura Bobrich/hfcon, Stadtverwaltung Künzelsau, IAA

Events neu denken

Prof. Dr. Hermann-Josef Kiel von der Hochschule Heilbronn

erklärt, was gute Business-Veranstaltungen ausmacht

– und wie sich Formate künftig verändern werden.

Anzeige

36

44 Neues aus der Region

46 Bürgerinitiative pro Region informiert

48 Veranstaltungskalender

50 Ausblick & Impressum

Zum Titelbild

Nachhaltig unterwegs: Die Spedition Rüdinger will bis Ende

dieses Jahres ihre Flotte an Elektro-Lkw auf 30 Fahrzeuge

aufstocken. Um den Fuhrpark vor Ort mit grünem Strom aus

Photovoltaik laden zu können, hat der Logistik-Spezialist am

Unternehmenssitz in Krautheim am 1. September feierlich

einen innovativen Ladepark in Betrieb genommen.

Foto: Spedition Rüdinger

26 Fürsorge statt Obstkorb

Wie Würth Elektronik eiSos mit seinem Competence

Center Lebenslagen Mitarbeiter sinnvoll unterstützt.

Titel

28 Die Elektro-Flotte wächst

Die Spedition Rüdinger setzt für ihren Fuhrpark auf

Strom: Bis Jahresende sollen 30 Elektro-Lkw rollen.

Packaging

30 Mensch und Maschine finden zusammen

Mit welchen Ideen die Verpackungsindustrie aus der

Region auf der Branchenmesse Fachpack punktete.

34 Die Zukunft wird greifbar

dank der innovativen Entwicklung von Verpackungsspezialist

Schubert – einem smarten KI-Roboter.

Feiern und Tagen

40 Orte mit Wirkung schaffen

Gesellschaftliches Engagement wird in der

Hotellerie immer wichtiger.

Film ab für die Region

22

Imagefilme über Hohenlohe bringen im Netz viele Klicks –

das neueste Video wirbt für die Künzelsauer Wertwiesen.

Die Filme machen nicht nur die Region bekannt, sondern

auch die Menschen, die dort leben, zu Ikonen der Heimat.

In Deutschland ganz vorne

42 „Enormes Zukunftspotenzial“

attestiert der Prognos Zukunftsatlas der Region.

Inlandsumzug

Soll Ihr Umzug hier in der Region,

deutschlandweit oder innerhalb

Europas stattfinden? Wir sind Ihr

zuverlässiger und kompetenter

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info@lindenmeyer-spedition.de

4

September 2025

5



Hohenlohekreis | WIRTSCHAFT

Foto: AdobeStock/Henry Schmitt

Klein,

aber oho

Sechs Hektar Natur, Freizeit und Gemeinschaft:

So skizziert die Stadtverwaltung

Künzelsau die Bedeutung der

Wertwiesen. Das Areal im Herzen der Kreisstadt

vor der Kulisse von Schloss Bartenau

macht zwar weniger als 0,01 Prozent des gesamten

Hohenlohekreises aus, der knapp

77.700 Hektar misst. Doch es zeigt im kleinen

Maßstab, wie viel die Gegend zwischen

Bretzfeld und Zweiflingen zu bieten hat:

Jagst und Kocher, malerische Stadtansichten,

Burgen und Schlösser, idyllische Landschaft

– und Wirtschaftskraft, dank starken

Mittelständlern und Weltmarktführern. red

6

September 2025



WIRTSCHAFT | Hohenlohekreis

Hohenlohekreis | WIRTSCHAFT

„Den Blick nach vorne wagen“

Anfang Juli wählten die Öhringer ihren neuen Oberbürgermeister:

Patrick Wegener war zu diesem Zeitpunkt erst 30 Jahre alt. Er ist

nicht nur der jüngste Oberbürgermeister Deutschlands, sondern

leitet auch das Europabüro der Kommunalen Landesverbände Baden-Württembergs

in Brüssel. Sein Ziel: strategisch den Wohlstand

von morgen für das Mittelzentrum im Hohenlohekreis sichern.

Interview von Natalie Kotowski

Anfang Oktober löst Patrick Wegener seinen Vorgänger Thilo Michler als Oberbürgermeister

von Öhringen ab.

Foto: Patrick Wegener/S`moove Design

Herr Wegener, mit 30 Jahren sind Sie

zum neuen Oberbürgermeister von Öhringen

gewählt worden. Damit gehören

Sie zu einer raren Spezies: Laut einem

ARD-Bericht sind nur zehn Prozent

aller Bürgermeister jünger als 40.

Woran liegt das aus Ihrer Sicht?

Patrick Wegener: Ich glaube, dass

eine politische Karriere immer Zeit

braucht. Für mich war wichtig, eine

gute Ausbildung zu haben; darum

habe ich auf mein Bachelorstudium

noch den Master aufgesetzt und die

Qualifizierung für den öffentlichen

Dienst begonnen. Und dann ist man ja

schon Ende 20, wenn man von der Uni

kommt. Ein grundsätzlicher Punkt ist

aber auch: Viele junge Menschen unter

40 sehen sich nicht in diesen Rollen.

Vor allem gibt es sehr wenig Frauen,

die Bürgermeisterinnen werden.

Das ist ein zweites großes Thema.

Dann sind Sie bestimmt Mitglied im

deutschlandweiten Netzwerk „Junge

Bürgermeister“?

Wegener: Nein, bislang habe ich nur

den Newsletter abonniert. Dort habe

ich überhaupt erst erfahren, dass ich

aktuell der jüngste Oberbürgermeister

Deutschlands bin. Das freut mich sehr

und ist vielleicht ein schönes Zeichen

an junge Kolleginnen und Kollegen,

die sich Gedanken machen, ob sie so

ein Amt übernehmen können und

wollen.

Sie haben sich überraschend klar gegen

Ihren Vorgänger Thilo Michler durchgesetzt,

zwei Drittel der Wähler votierten

für Sie. Hatten Sie einfach die jüngeren

Ideen?

Wegener: Ich mache seit mehr als

15 Jahren ehrenamtliche Politik für

meine Heimatstadt. Deshalb war für

mich klar, dass die Frage, wie sich meine

Stadt in Zukunft entwickelt, besser

beantwortet werden muss. Dass ich

nicht warten will, bis Themen zu uns

kommen, sondern sie selbst setzen

möchte. Ich bin in jeden Termin und in

jede Diskussion gegangen mit der Frage:

Wo steht unsere Stadt in acht bis

zehn Jahren? Das war es, was vermutlich

die Wählerinnen und Wähler überzeugt

hat: den Blick nach vorn zu wagen

und sich dessen bewusst zu sein,

dass der Weg dorthin viel Arbeit ist. Ich

habe versucht, mit einem pragmatischen,

zukunftsorientierten Ansatz zu

überzeugen.

Zukunftsglaube fehlt vielen Deutschen

aktuell. Sie wollen es mutig angehen.

Aber was bedeutet das für Öhringen?

Mit welchen drei konkreten Plänen gehen

Sie in die kommenden acht Jahre?

Wegener: Es wird wichtig sein, sichtbar

zu sein als attraktives, lebens- und

liebenswertes Mittelzentrum in der Region

und in Baden-Württemberg, als

spannender Standort zum Arbeiten –

etwa im Hinblick auf die Entwicklung

von KI in Heilbronn. Mit ist wichtig, die

Zukunftsentwicklung in den Fokus zu

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„Gemeinsam ans Ziel“

PS Personalservice GmbH – 30 Jahre Zeitarbeit und Personalvermittlung

Eine echte Erfolgsgeschichte: drei

Jahrzehnte gelungenes Dienstleistungsgeschäft

der PS Personalservice

GmbH seit der Eröffnung der ersten

Niederlassung am 1. August 1995 in

Heilbronn. Aber was wären selbst die

Starkes Team: Lucas Sanwald, Petra

Sanwald und Hans-Joachim Gabski.

Foto: PS Personalservice GmbH

rücken, also die Garantie für den Wohlstand

von morgen – ohne den Bestand

zu vernachlässigen. Öhringen möchte

ein guter Partner sein für die bestehenden

Unternehmen, aber auch offen für

Wegener möchte, dass nicht nur der

Sonnenhut in Öhringens Hofgarten,

sondern auch die Stadt weiter aufblüht.

besten unternehmerischen Gründe für

einen Firmenaufbau ohne den tatkräftigen

Beitrag der Mitarbeitenden und

die Treue langjähriger Kunden? Seit

der Gründung haben sich in Öhringen,

Bietigheim-Bissingen und Schwäbisch

Hall drei weitere Standorte etabliert

und bieten erfolgreich das gesamte

Spektrum der Zeitarbeit und Personalvermittlung

an.

Persönliche Zuständigkeiten –

kurze Entscheidungswege: In den PS-

Teams werden die Zuständigkeiten bei

allen Aufträgen nach den Berufsgruppen

und den eingesetzten Mitarbeiter-

Innen jeweils einem verantwortlichen

Ansprechpartner zugeordnet. Damit

haben alle Kunden und die Mitarbeitenden

im Einsatz immer eine Ansprechperson

für alle Belange des jeweiligen

Auftrages.

Foto: Stadt Öhringen

potenzielle neue Entwicklungen, damit

wir als Wirtschaftsstandort breit aufgestellt

sind und nicht von einzelnen Entwicklungen

am Markt zu stark abhängen.

Zweitens ist mir wichtig, Bildung

und Betreuung voranzubringen. Viele

predigen in der Politik, dass Bildung

die größte Ressource sei, die wir als

Land haben. Aber dieser Erkenntnis

muss auch konkretes Handeln folgen.

Das können wir als Stadt durchaus beeinflussen,

indem wir selbst entscheiden,

welche finanziellen Ressourcen

wir bereitstellen und welchen Qualitätsanspruch

wir haben. Und zum Dritten

sollten wir die Stadtentwicklung integrierter

betrachten: Mobilität,

Klimaschutz, Infrastruktur – eigentlich

gehört all das zusammen, um diese

Stadt fit für die Zukunft zu machen.

Mit welcher Frage waren Sie im Wahlkampf

am häufigsten konfrontiert?

Wegener: Wie geht es weiter mit dem

Thema bezahlbarer Wohnraum?

Zeitarbeit erfordert von den Mitarbeitenden

ein hohes Maß an Flexibilität.

Zusammen mit unseren Kunden

stimmen wir die Einsätze ab und sorgen

für beste Bedingungen: „Gemeinsam

ans Ziel“ lautet der Firmenslogan.

Info

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Kilianstraße 8, 74072 Heilbronn

E-Mail: heilbronn@psstrategie.de

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8

September 2025

9



WIRTSCHAFT | Hohenlohekreis

Der neue Oberbürgermeister will für Öhringen Zukunftsperspektiven schaffen.

Da sind wir als wachsende Kommune

gefragt, die richtigen Rahmenbedingungen

zu setzen.

Zum Beispiel mehr sozialer Wohnungsbau

für Öhringen?

Wegener: Genau. Und wir haben

schon gute Beispiele in Öhringen umgesetzt.

Es ist wichtig, als Stadt Grundstücke

vorzuhalten und die Flächen auf

den Markt zu geben – an Investoren,

die Wohnraum gegen Wohnberechtigungsschein

anbieten. Wir haben im

Limespark Bauabschnitt D damit gute

Erfahrungen gemacht. Aber es gibt

auch neue Themen zu diskutieren, Firmenwohnungen

zum Beispiel. Solche

Lösungen könnten interessant für Unternehmen

sein. Abgesehen von einem

gesunden Wachstum im Neubau brauchen

wir in den nächsten Jahren vor allem

die Transformation des Bestands.

Das Bewährte bewahren und trotzdem

innovativ sein also. Da dürfte Sie der

neue Makerspace MINTsetter City ja

begeistern – als Spielwiese für alle, die

sich für 3D-Druck, Robotik, Elektronik,

und Programmierung interessieren.

Wegener: Der neue Makerspace in

Öhringen ist ein sehr gutes Beispiel für

Kooperation. Die Innovationsregion

Hohenlohe und MINTecHohenlohe

zeigen, wie wichtig es ist, zu kollaborieren

– gerade in einer Region wie Hohenlohe,

die stark durch Technologie,

Forschung und Entwicklung im Mittelstand

geprägt ist. Es freut mich, dass

wir nun in Öhringen dafür einen Anlaufpunkt

haben. Ob es auch Externe

anlockt, kann ich noch nicht beurteilen.

Aber wozu es mit Sicherheit einen

Beitrag leistet, ist, bei den jungen Menschen,

die in den Makerspace kommen,

Lust zu wecken, in diesen Bereich

beruflich einzusteigen.

Denn wahrscheinlich ändern sich in

der kommenden Dekade auch Berufsbilder.

Wegener: Deshalb müssen wir versuchen,

unseren Bürger zu zeigen, welche

Möglichkeiten es in der Region

gibt. Es wird eine Zukunftsaufgabe

sein, das Mindset des lebenslangen

Lernens anzunehmen und zu reagieren,

wenn sich Arbeit aufgrund von

Transformation und Digitalisierung

wandelt. Wenn wir wollen, dass unsere

Region in Zukunft auch noch vorne

mitspielt, müssen wir für die Stadt genau

solche Kooperationen wie beim

MakerSpace eingehen und aktiv Impulse

dafür setzen.

Foto: Stadt Öhringen

Wie sinnvoll Kooperieren ist, haben Sie

in Ihrer Zeit als Kommunalpolitiker im

Gemeinderat und später als Kreistagsmitglied

gelernt. Und diese Fähigkeit

werden Sie als künftiger Oberbürgermeister

in Öhringen vermutlich auch

brauchen.

Wegener: Ich weiß, dass ich viele Menschen

mitnehmen muss über unterschiedliche

Fraktionen hinweg. Dass

ist aber die Art, mit der ich schon in der

Vergangenheit Kommunalpolitik gemacht

habe. In der neuen Rolle möchte

ich das noch viel stärker tun: Ich will

große Mehrheiten organisieren. Damit

nicht nur abgestimmt wird, sondern

die Menschen auch hinter den Entscheidungen

stehen.

Apropos große Mehrheiten: Wie hoch

war die Beteiligung bei Ihrer Wahl?

Wegener: Knapp 47 Prozent. Und das

ist – leider – gut. Ich fände es toll, wenn

wir auf 60 bis 70 Prozent kämen. Aber

das ist Arbeit. Und auch die Bringschuld

von uns politisch Verantwortlichen:

Wir müssen über acht Jahre die

Bevölkerung so aktiv einbeziehen, dass

die Beteiligung bei der nächsten Wahl

höher liegt. Wir müssen die Formate,

Infos und Kommunikationswege so

wählen, dass wir die Menschen in der

eigenen Stadt erreichen. Ein tolles Beispiel

aus Baden-Württemberg dafür

sind die sogenannten Zufallsbürger:

Da werden einfach 100 Menschen unterschiedlichen

Alters, unterschiedlicher

Herkunft und mit unterschiedlichem

Background aus verschiedenen

Teilorten eingeladen, um mit ihnen ins

Gespräch zu kommen.

Das erinnert ein wenig an die

Küchentisch-Gespräche von Robert

Habeck.

Wegener: Der Vergleich ist naheliegend.

Wobei er dabei ja tatsächlich

zu einzelnen Personen ging. Das würde

ich allgemeiner halten wollen. Politik

betrifft jeden, denn jede politische

Entscheidung hat Auswirkungen. Und

zur Demokratie gehört, dass wir uns

mit diesen Konsequenzen auseinandersetzen.

Wir können uns nicht nur

berieseln lassen – das funktioniert

nicht. Zwar retten wir unsere Demokratie

nicht allein in Öhringen. Aber

wenn sie vor Ort funktioniert, dann

schafft das viel Akzeptanz für unser

System.

Moderne Traverse für Depot-Laden der E-Lkw am Standort Krautheim

95 Jahre Logistik auf Augenhöhe

Tradition und Innovation in Krautheim

Als traditionelles Familienunternehmen aus Altkrautheim begleiten wir das Wachstum unserer Heimat

seit über 95 Jahren. Was mit regionalem Transport begann, ist heute ein starker Motor für Mobilität,

Logistik und Vernetzung. Mit nachhaltigen Transportlösungen und professionell bewirtschafteten

Lagerflächen schaffen wir Verbindungen zwischen der Region, den Unternehmen und Märkten weltweit.

Dabei setzen wir auf Langfristigkeit - bei unseren Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern.

Gebündelte Zustellung und Abholung in der Region

Neu: Partner von 8 Mittelstands-Kooperationen

28 % Marktanteil im Sammelguteingang

Hohe Qualität durch den Einsatz leistungsstarker Partner

Resilient im Versand, Effizient im Nahverkehr

Echtzeit-Transparenz für Kunden im Rüdinger-Web-Portal

Transparenz im Wareneingang: Anzeige aller Sendungen, die mit

Rüdinger auf den Kunden zurollen - unabhängig des Auftraggebers

Anzeige des CO₂-Wertes auf Sendungsebene

Live-Sendungsverfolgung: Tracking-Link und Anzeige der erwarteten

Ankunftszeit auch bei Abholungen

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Qualität durch eigenen Nahverkehr-Fuhrpark

25 % der Nahverkehrs-Flotte fährt lokal emissionsfrei

Deutschlandweite Zustellung innerhalb 24 Stunden

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Standorten

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Blocklager, Regallager, Kranlager mit

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Luftfracht, Seefracht (LCL | FCL),

Bahntransporte

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10

September 2025

Rüdinger Spedition GmbH

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WIRTSCHAFT | Hohenlohekreis

Hohenlohekreis | WIRTSCHAFT

Damit Bürger auch bittere Pillen akzeptieren

angesichts klammer Kassen

in den Kommunen?

Wegener: Für den Landkreis, aber

auch für die Stadt Öhringen, stellvertretend

für viele andere, ist die finanzielle

Lage der Kommunen eine große

Herausforderung. Von Bund und Land

werden Aufgaben weitergegegeben,

die nicht ausfinanziert sind. Gerade

jetzt, in einer Zeit, in der es wirtschaftlich

nicht rosig läuft, merken wir sehr

stark, wie das bei uns zu Buche schlägt.

Dass heißt aber nicht, dass kommunale

Politik an diesem Punkt aufhört. Im

Gegenteil, aus meiner Sicht fängt sie

genau da an – wenn wir priorisieren

und entscheiden müssen, wofür wir

unser Geld ausgeben. Wir sanieren gerade

ein altes Freibad. Das sind Millionenbeträge.

Die setzen wir als Gemeinderat

aber aktiv ein, weil wir das

Angebot wichtig finden für die Menschen

in unserer Stadt, aber auch in der

Region. Denn auch da gilt es, den Blick

nach vorne zu behalten: Trotz der herausfordernden

Situation können wir

Politik vor Ort machen. Auch wenn dabei

vielleicht nur das Halten des Standards

erreicht wird.

Und was passiert, wenn der Standard

nicht mehr gehalten werden kann?

Wenn Einschnitte drohen?

Wegener: Ich möchte zumindest daran

arbeiten, dass wir den Standard halten

können. Deshalb sehe ich es als

meine Aufgabe als Oberbürgermeister

an, gegenüber dem Land, dem Bund

und Europa klar zu artikulieren, was

deren Entscheidungen für Konsequenzen

für eine Stadt wie Öhringen haben

– bei Sporthallen, Schwimmbädern, allem,

was das Leben bereichert. Wenn

wir dort sparen, wäre es das falsche

Signal.

Als Leiter des Europabüros für die Kommunalen

Landesverbände in Brüssel

sitzen Sie ja am richtigen Ort, um Herausforderungen

zu adressieren. Oft

wird es ja in der aktuellen Debatte so

dargestellt, dass im Rest Europas alles

besser läuft als in Deutschland. Stimmt

das – insbesondere für Kommunen?

Wegener: Ich möchte das an einem

Beispiel darstellen. Die Anerkennung

beruflicher Ausbildung dauert in

Deutschland sehr lange. Das lösen andere

Mitgliedsstaaten besser. Da wird

auch das Thema Kinderbetreuung anders

gehandhabt – und das macht es

einfacher, einer Arbeit nachzugehen.

Gab es weitere Beispiele, bei denen sie

gedacht haben: Warum kann sich

Deutschland davon nicht eine Scheibe

abschneiden?

Wegener: Südtirol nutzt beim Thema

Mobilität viele Möglichkeiten über den

Fonds für regionale Entwicklungen für

Mobilitätsplanung und -hubs. Das

können wir in Baden-Württemberg

nicht in gleicher Form machen, da das

Operationelle Programm – die Grundlage

für die Investitionen der Europäischen

Fonds - diese Schwerpunkte bei

uns nicht vorsieht. Das bedeutet, wenn

wir Geld von der EU bekommen, fließt

es vor allem in Forschung und in Hochschulen.

Das ist alles wichtig und richtig

– aber eigentlich die originäre Aufgabe

des Landes und nicht der EU.

Aus meiner Sicht müssten EU-Fördermittel

noch viel stärker in Regionalentwicklung

und in die Kommunen fließen,

damit konkrete Hilfe vor Ort

ankommt, ohne dass sich Land und

Bund dazwischenschalten. Anderes

Beispiel: Dänemark. Wenn dort

europäische Gesetze in dänisches

Recht umgesetzt werden, übernimmt

der Staat alle Mehrkosten, die dadurch

personell und zeitlich entstehen. Das

ist ein Beispiel, wie man fair miteinander

umgeht.

Wenn Sie Öhringen mit der Situation in

anderen Städten Europas vergleichen –

ähneln sich die Themen und Herausforderungen?

Wegener: Die aktuellen Herausforderungen

treffen alle Städte gleich

stark, egal in welchen Mitgliedsstaaten.

Aber die Möglichkeiten, darauf zu

reagieren, sind unterschiedlich.

Gerade wir in Deutschland haben eine

starke kommunale Selbstverwaltung.

Denn man darf nicht vergessen: Trotz

finanzieller Anspannung können wir

mit eigenen Beschlüssen im Gemeinderat

trotzdem noch Dinge gestalten.

Vorausgesetzt, Stuttgart, Berlin und

Brüssel gewähren den Kommunen die

nötigen Spielräume.

Wegener: Wenn das Ergebnis von

Bundes- und Landespolitik uns so

einschränkt, dass man im Gemeinderat

keinen Spielraum mehr hat, etwas zu

entscheiden, wird es problematisch.

Ich hoffe auf den Bund und das Land,

dass die Zeichen erkannt werden. Dass

wir gehört werden. Sonst bekommen

wir auf kommunaler Ebene irgendwann

ein großes Problem. Wenn

wir alle Zukunftsthemen, von denen

ich gesprochen habe, nicht mehr angehen

können, wäre das wirklich sehr

traurig.

Zur Person

Am 6. Oktober übernimmt Patrick Wegener

offiziell das Amt des Oberbürgermeisters

von seinem Vorgänger

Thilo Michler. Der 31-Jährige studierte

Politikwissenschaften und Südosteuropastudien

in Jena, seinen Master

machte er in Europäischem Verwaltungsmanagement.

Wegener leitet zudem

das Europabüro der baden-württembergischen

Kommunen in Brüssel

und lehrt an der Hochschule für öffentliche

Verwaltung und Finanzen in

Ludwigsburg.

25 Jahre stark für Unternehmen

Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Hohenlohekreises

PROJEKTE

S Sparkasse

Hohenlohekreis

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Tel. 07940 509980 | www.hohenlohe.de | @visithohenlohe

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12

September 2025

W.I.H.-Wirtschaftsinitiative Hohenlohe GmbH



WIRTSCHAFT | Hohenlohekreis

Hohenlohekreis | WIRTSCHAFT

Simon Blank (links) und sein Bruder David haben 2024 mit ihrem KI-Sommelier „Vinolin“ die Jury überzeugt.

Erfolgreich angestoßen

Vor wenigen Tagen kürten hfcon und HohenlohePlus erneut die

Sieger des diesjährigen Start-up-Pitches „Hohenlohe4Talents“.

Doch was kommt nach dem Wettbewerb? Drei Vorjahressieger

berichten, wie es ihnen im Jahr nach der Auszeichnung ergangen ist.

In vino veritas – im Wein liegt die

Wahrheit. Schon zu einer Zeit, als die

Römer ihre Reichsgrenzen quer

durch Hohenlohe mit dem Obergermanisch-Rätischen

Limes absicherten,

schrieb der Historiker Tacitus dem

Rebensaft Wirksamkeit zu: Waren

germanische Ratsherren berauscht,

trafen sie unverblümt ehrliche Entscheidungen.

Seit Jahrhunderten gehört Wein

zu Hohenlohe, deutlich länger als es

Weltmarktführer im Kochertal und

Wissenschaftsbetrieb an der Reinhold-

Würth-Hochschule gibt. Wein ist Kulturgut

und ein starker Wirtschaftsfaktor

der Region. Und für die Brüder

Simon und David Blank sogar der Stoff

für Erfolg: Die beiden programmierten

den KI-Sommelier „Vinolin“ für Weingüter

und -handel, der Einkäufern

maßgeschneiderte Empfehlungen gibt

und das Sortiment automatisch aktuell

hält. Mit ihrem Start-up schafften es

die Geschwister aus Bad Mergentheim

im vergangenen September auf das

Siegertreppchen beim jährlichen

Pitch-Wettbewerb „Hohenlohe4Talents“.

Ob die Brüder mit einem Glas

Wein auf das Gründerstipendium angestoßen

haben, ist zwar nicht überliefert.

Bewiesen ist aber, dass der Pitch

die Geschäfte für „Vinolin“ erfolgreich

angestoßen hat: Die Finalisten erhalten

jeweils finanzielle Unterstützung

über sechs bis zwölf Monate hinweg,

professionelles Coaching, Workshops

und ein Projektbudget von bis zu 5000

Euro. Ein Jahr nach der Auszeichnung

hat sich für Simon und David Blank

dank dieser Starthilfe viel getan: „Vinolin“

reift wie Trauben an einem sonnigen

Hohenloher Wengert.

„Vor einem Jahr begleiteten wir

noch ein einzelnes Pilotprojekt bei einer

Winzergenossenschaft – heute

zählen wir knapp 20 zahlende Kunden“,

resümiert Gründer Simon Blank

das Resultat aus mehr als 10.000 realen

Verkaufsgesprächen und 30.000 Weinempfehlungen

in zwölf Monaten. Vor

Kurzem konnten die Gründer nach eigenen

Angaben eine Pre-Seed-Finanzierungsrunde

über 200.000 Euro mit

der L-Bank und der Campus Founders

Venture GmbH abschließen. Und sie

stellten sich jüngst auf dem Heilbronner

Weindorf mit ihrer KI-Weinberatung

der Konkurrenz: „Vinolin“ trat

dort gegen einen Sommelier aus

Fleisch und Blut an. Wenn im Wein die

Wahrheit liegt, dann liegen in „Hohenlohe4Talents“

die Erfolgschancen für

Start-ups, davon ist Simon Blank überzeugt:

„Für uns war der größte Hebel

das mit dem Sieg verbundene Stipendium:

Es hat uns in einer sehr frühen

Phase Zeit zum Bauen verschafft, die

wichtigsten Ausgaben abgefedert und

uns geholfen, schneller zur Marktreife

zu kommen“, sagt er. In Hohenlohe sei

die Kombination aus Mittelstands-

DNA und pragmatischem Gründergeist

lebendig. „Hohenlohe4Talents

setzt hier den richtigen Impuls und

hilft, die regionale Gründercommunity

spürbar zu aktivieren“, lobt Blank.

Auch in diesem Jahr stoßen HohenlohePlus

als Träger und die hfcon

GmbH als Organisator mit „Hohenlohe4Talents“

wieder Erfolge für vier

Start-ups an: Vor wenigen Tagen wählte

die Jury die Stipendiaten aus, die finanzielle

und fachliche Unterstützung

seitens der Städte Bad Mergentheim,

Crailsheim, Künzelsau, Öhringen und

Schwäbisch Hall, von der Raiffeisen-

Foto: Pierre Kneifl, Porträt: Emily C. Clement

bank Hohenloher Land, der Sparkasse

Hohenlohekreis, der Volksbank Hohenlohe

sowie ebm-papst und der

Ansmann AG erhalten. Für die Sieger

2025 – Mutually, clyr AI, Tropicalhaus

Açaí und TravRec – ein Sprungbrett:

Seit dem Start des Pitch-Wettbewerbs

investierten die Förderer insgesamt

rund 145.000 Euro in junge Unternehmen.

Von den 13 bislang geförderten

Start-ups sind laut HohenlohePlus elf

derzeit am Markt aktiv – eine Erfolgsquote

von 85 Prozent.

Zu diesen Elf gehört seit vergangenem

Jahr auch das Start-up SculpX

Imaging, das Jörg Clement gemeinsam

mit einem ehemaligen Kunden gegründet

hat. Sein Unternehmen hat

zwar nichts mit Hohenloher Weinbautradition

zu tun, dafür aber mit einer in

der Region nicht minder starken Branche:

dem Maschinenbau. Das Start-up

aus Neuenstadt am Kocher hat sich auf

innovative 3D-Bildverarbeitung spezialisiert.

Es bietet Standard- und maßgeschneiderte

Lösungen zur Qualitätskontrolle

von kleinen Produkten,

Bauteilen und Baugruppen, unter anderem

für Unternehmen in qualitätsbewussten

Fertigungs- und Montagebereichen

wie der Medizintechnik,

Photonik, Automatisierung und Feinmechanik.

Wer bei Start-up-Gründern an

„junge Wilde“ in ihren 20ern denkt,

liegt bei Pitch-Gewinner Clement allerdings

falsch: „Mein Weg in die

Selbstständigkeit war ein bewusster

Schritt nach mehreren Jahrzehnten

Berufserfahrung in der industriellen

Bildverarbeitung. Ich habe in mittelständischen

Familienunternehmen

gearbeitet, genauso wie in internationalen

Konzernstrukturen, und dabei

viele Perspektiven kennengelernt, von

der Entwicklung bis zur Anwendung in

der Produktion“, erzählt Clement. Am

Ende stand die eigene GmbH, weil er

sich in Konzernstrukturen mit ihrem

Fokus auf Quartalszahlen statt auf

Mehrwert für den Kunden zunehmend

unwohl fühlte. Ein Befreiungsschlag

für den Neuenstädter, den er aus heutiger

Sicht früher hätte wagen sollen: „In

mehreren Unternehmen hatte ich

maßgeblich am Aufbau mitgewirkt

und technologische Entwicklungen

vorangetrieben. Diese Erfahrung hat

mir gezeigt, wie entscheidend es ist,

technologische Lösungen nicht nur

theoretisch zu denken, sondern sie so

zu gestalten, dass sie im realen Produktionsumfeld

zuverlässig funktionieren

und echten Mehrwert schaffen“,

sagt er. Mit SculpX Imaging könne er

diesem Anspruch an die eigene Arbeit

nun gerecht werden.

Der Sieg bei Hohenlohe4Talents

kam für Clement zur rechten Zeit: „Das

war für uns eine gute Gelegenheit, unser

Unternehmen in einem regionalen

Innovationsumfeld zu präsentieren.

Wir haben Zugang zu einem Coworking

Space, den wir gern genutzt haben,

und finanzielle Unterstützung erhalten.

Beides hat uns geholfen,

bestimmte Entwicklungsschritte effizienter

umzusetzen“, sagt er. Die Teilnahme

sei ein wertvoller Impuls, um

die Sichtbarkeit in der Region zu erhöhen

und Teil eines wachsenden Netzwerks

zu sein.

In diesem Punkt tropft allerdings

Wermut auf Clements‘ Siegesfreude:

Auch wenn er nach eigener Aussage

mit SculpX Imaging schon erfolgreich

mehrere Pilotprojekte und erste Anwendungen

in ganz Deutschland anstoßen

konnte – „ist ausgerechnet in

Hohenlohe das Interesse verhal-

Jörg Clement, Gründer von SculpX

Imaging, bietet 3D-Bildverarbeitung.

14

September 2025

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WIRTSCHAFT | Hohenlohekreis

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ten“. Die erhoffte Fülle an interessanten

Kontakten nach dem Pitchwettbewerb

sei ausgeblieben, in der Region stehe er

nur mit wenigen potenziellen Partnern

in Kontakt.

Das verwundert den Unternehmer,

„denn die Innovationskraft in

Deutschland ist zweifellos vorhanden,

technologisch, personell und strukturell.

Baden-Württemberg und speziell

Hohenlohe sind dafür ein gutes Beispiel.

Die Region ist geprägt von mittelständischen

Weltmarktführern, die mit

hoher Fertigungstiefe und Qualitätsbewusstsein

agieren. Diese Unternehmen

investieren kontinuierlich und sind in

ihren Nischen oft global führend. Das

ist beeindruckend. Und ein Fundament,

auf dem sich viel aufbauen lässt“,

ist er überzeugt.

Umso bedauerlicher findet Clement

deshalb die Zurückhaltung gegenüber

frischen Ideen: „Eine unpopuläre

Wahrheit ist jedoch, dass in

Deutschland viel über Innovation gesprochen

wird, aber nur wenige den

Mut haben, wirklich als Erste voranzugehen“,

kritisiert er. Daraus entstehe

eine Endlosschleife des Zögerns, die

echte technologische Sprünge ausbremse.

„Während wir hier noch evaluieren,

setzen andere längst um. Marktführerschaft

entsteht aber nicht durch

Nachahmen, sondern durch mutiges

Initiatorin Eva Stengel (links) und Gründerin Julia Kurth stellten im Auftrag der

Deutschen Bahn Wildbienen-Archen am Bahnhof Stuttgart-Korntal auf.

Foto: Das tun wir – sinnvoll handeln

Vorangehen“, ist der Gründer überzeugt.

Deshalb wünsche er sich für Hohenlohe

eine stärkere Offenheit gegenüber

Start-ups und neuen Denkweisen.

„Junge Technologieunternehmen bringen

frische Impulse, die bestehende

Prozesse sinnvoll ergänzen können.“

Eine engere Zusammenarbeit zwischen

etablierten Firmen und Startups

könne die Innovationskraft der Region

noch

deutlich stärken.

Der Artenschwund ist

überall sichtbar.

Julia Kurth

Über mangelnde Offenheit gegenüber

neuen Ideen kann sich die Vorjahressiegerin

Julia Kurth aus Crailsheim

nicht beklagen: Ihr Start-up „Das tun

wir – sinnvoll handeln“ stößt über die

Region Hohenlohe hinaus auf Interesse:

Kurth bietet sogenannte Archen aus

Holz als Lebensräume für Wildbienen

und anderen bedrohte Tierarten an,

dazu Workshops und Infotafeln, mit

denen Kunden eigene „Miniwildnisse“

schaffen können. „Der Pitch hat geholfen,

in der Region bekannter zu werden“,

sagt Gründerin Kurth. Mit dem

Stipendium als Referenz sei es einfacher

gewesen, Kontakte zu Kunden

und Partnern aufzubauen.

Ob die gute Nachfrage am Thema

Naturschutz liegt, an vergleichsweise

geringem Investitionsrisiko oder der

schnellen Umsetzbarkeit, lässt sich nur

vermuten. Doch seit das Projekt für

mehr Biodiversität das Gründerstipendium

erhielt, brummt die Artenschutz-

Kampagne: „Mit etwas Glück werden

im kommenden Jahr einige Kommunen

im Landkreis Miniwildnis-Flächen

ausweisen“, berichtet Kurth. Die Deutsche

Bahn sei bereits Kunde, ihr Startup

werde auf der Landesgartenschau

in Ellwangen vertreten sein, und auch

die Klima Arena Sinsheim und die

Stadt Mannheim haben laut Kurth

schon Miniwildnis-Flächen.

„Das Thema Biodiversität rückt

langsam ins Bewusstsein von Unternehmen,

Kommunen und Privatleuten.

Man muss sich nur mal in seiner

unmittelbaren Umgebung umschauen

– der Artenschwund ist überall sichtbar.“

Es gehe bei „Das tun wir – sinnvoll

handeln“ nicht darum, das nächstbeste

Insektenhotel anzubieten, sondern

Menschen und Unternehmen mit sinnvollen

Angeboten zum Handeln zu bewegen.

Dafür war „Hohenlohe4Talents“

vor einem Jahr nur ein Anfang – Kurths

Ziel ist es, noch weitere Produkte anzubieten,

zu wachsen und weitere Fördermittel

zu akquirieren: „Ich bin gerade

intensiv in der Entwicklung und

führe zahlreiche Gespräche zur Produktvalidierung“,

berichtet sie. Für die

Crailsheimerin hat sich „Hohenlohe-

4Talents“ gelohnt. „Außerdem ist die

Teilnahme an einem Pitch immer eine

Gelegenheit, seine Geschäftsidee zu

testen und aus der Komfortzone herauszugehen

– unabhängig davon, ob

man gewinnt oder nicht“, findet Kurth.

Wer gute Ideen hat, viele Kundengespräche

führt und sich nicht scheut,

wie SculpX-Gründer Clement es ausdrückt,

„auch Feedback zu kassieren,

das weh tut“ – der hat für den Erfolg

seines Geschäftsmodells schon viel angestoßen.

Natalie Kotowski

Foto: Volksbank Hohenlohe eG

Neu im Vorstand: Tobias Belesnai will die Potenziale der Volksbank Hohenlohe eG weiterentwickeln.

Starkes Team für eine starke Region

Volksbank Hohenlohe eG beruft Tobias Belesnai in den Vorstand

Die Volksbank Hohenlohe eG setzt

ein klares Zeichen für die Zukunft:

Ab dem 1. Oktober 2025 verstärkt Tobias

Belesnai als neues Vorstandsmitglied

das Team der Genossenschaftsbank.

Der gebürtige Crailsheimer

bringt langjährige Führungserfahrung

mit und ist fest in der Region verwurzelt.

Für ihn stehen Kundennähe und

innovative Impulse im Mittelpunkt.

Tobias Belesnai kennt die Volksbank

Hohenlohe eG aus eigener Erfahrung:

Von 1997 bis 2009 war er als Firmenkundenberater

im Haus aktiv.

Danach folgten Führungspositionen als

Marktvorstand bei der VR Bank Heilbronn

Schwäbisch Hall eG sowie zuletzt

als CFO bei 11teamsports. „Ich

freue mich darauf, gemeinsam mit dem

Team die Potenziale unserer Bank weiterzuentwickeln

und die vertrauensvollen

Beziehungen zu unseren Kundinnen

und Kunden zu vertiefen.

Kundennähe ist für mich kein Schlagwort,

sondern ein Versprechen. Es ist

unser Ziel, dieses Versprechen täglich

mit Kompetenz, Transparenz und Vertrauen

einzuhalten“, sagt Belesnai.

Zukunft gestalten

Die Berufung von Tobias Belesnai ist

Teil der langfristigen Strategie der

Volksbank Hohenlohe eG, ihre regionale

Stärke gezielt weiterzuentwickeln.

„Mit Tobias Belesnai gewinnt unser

Vorstand eine Persönlichkeit, die fachliche

Kompetenz und regionale Verbundenheit

ideal vereint. Seine Erfahrung

und sein Gespür für Menschen

bereichern uns als Team“, erklärt Dieter

Karle, Vorstandsvorsitzender der Volksbank

Hohenlohe eG. Auch der Aufsichtsrat

begrüßt die Entscheidung:

„Herr Belesnai kennt die Region und

die Bedürfnisse unserer Kundinnen

und Kunden. Seine Berufung steht für

Kontinuität und neue Impulse zugleich“,

sagt Thomas Blumenstock, Aufsichtsratsvorsitzender

der Volksbank

Hohenlohe eG.

Seit über 180 Jahren begleitet die

Volksbank Hohenlohe eG ihre Kunden

und Mitglieder in der Region. „Mit dem

erweiterten Vorstandsteam stellt sich

die Bank den Herausforderungen einer

modernen Finanzwelt. Die Kundenbedürfnisse

stehen dabei im Mittelpunkt

– mit dem klaren Ziel, auch in Zukunft

ein verlässlicher Partner in der Region

zu sein,” unterstreicht Harald Braun,

Vorstand der Volksbank Hohenlohe eG.

Info

Volksbank Hohenlohe eG

Bahnhofstraße 15, 74613 Öhringen

Tel.: 07941 933-0

E-Mail: kontakt@vb-hohenlohe.de

www.vb-hohenlohe.de

16

September 2025

17



Hohenlohekreis | WIRTSCHAFT

HohenlohePlus-Geschäftsführer Dr. Ralf Eisenbeiß arbeitet daran, dass die Region so bekannt wird wie Stuttgart oder

Schwaben.

Aus „Hidden“ wird Champion

Seit knapp 200 Tagen hat die Fachkräfte-Initiative HohenlohePlus

einen neuen Geschäftsführer: Dr. Ralf Eisenbeiß. Er will die „geheimste

Metropolregion ever“ zum Fachkräftemagneten machen.

Interview von Natalie Kotowski

Herr Dr. Eisenbeiß, wie sind sie, die typischen

Hohenloher – beziehungsweise

die Hohenloher Traditionsunternehmen?

Dr. Ralf Eisenbeiß: Die Hohenloher

würden vermutlich sagen: Hier haben

wir alles, was es braucht, um gut zu leben.

Und wir können alles – zur Not

auch Hochdeutsch. Aber das muss ja

niemand wissen. Sie spielen sich einfach

nicht in den Vordergrund, sind

bodenständig und bescheiden.

Sind diese Eigenschaften für Ihre Arbeit

bei HohenlohePlus eher förderlich oder

eine Bremse?

Eisenbeiß: Sie sind sogar ein Stück

weit die Existenzberechtigung für

HohenlohePlus. Ich vermute, dass einige

Personen, die 2018 Hohenlohe-

Plus aus der Taufe gehoben haben, von

außen auf die Region geblickt haben

und sagten: Wir haben hier so gute Assets

und außergewöhnliche Bedingungen

– daraus müssen wir mehr machen

und dafür sorgen, dass wir bekannter

werden.

Womit sollte Hohenlohe denn aus

Ihrer Sicht bekannter werden, was sind

die Pluspunkte?

Foto: HohenlohePlus

Eisenbeiß: Wir haben einen tollen

Branchenmix. Wir sind nicht die Region

Wolfsburg, die am Tropf der Automobilindustrie

hängt. Wir haben viele

Sondermaschinenbauer, aber darüber

hinaus eben viele andere Branchen

auch. Wir haben eine hohe Sicherheit,

eine große Familienfreundlichkeit, viele

kleine, aber sehr aktive Kulturinstitutionen

– und dadurch einen sehr hohen

Freizeitwert. Hohenlohe bietet ein

schönes Gesamtpaket. Und was uns

natürlich als „geheimste Metropolregion

ever“ auch ausmacht: Wer die Großstadt

braucht, muss nicht sehr weit fahren.

Heilbronn, Nürnberg, Stuttgart,

Würzburg und Frankfurt, sogar München

sind maximal 2,5 Stunden entfernt.

Trotzdem genießt man die Vorteile

des ländlichen Raumes bei

exzellenter Nahversorgung und Lebenshaltungskosten,

die im Vergleich

zu Großstädten noch etwas günstiger

sind.

Das Pfund, mit dem Hohenlohe wuchern

kann, ist also eher ein Kilogramm,

wurde aber zu lange als

250-Gramm-Packung verkauft?

Eisenbeiß: (lacht) Genau. Oder noch

schlimmer: Es bleibt unterm Ladentisch,

wo es keiner sieht.

Ist HohenlohePlus also salopp gesagt

eine PR-Agentur für die Region?

Eisenbeiß: In gewissen Sinne vielleicht

schon: Nehmen wir das Projekt InnovationsKraft

Hohenlohe. Die Idee kam

von Hauke Hannig, dem Kommunikations-Chef

von ebm-papst, und funktioniert

so: Wenn ein Mitgliedsunternehmen

spannende Meldungen hat,

werden die nicht von dem Unternehmen

selbst, sondern von Hohenlohe-

Plus versandt. Es gibt bei unseren Mitgliedern

nämlich einige innovative

Ideen – nur kämen sie nie auf die Idee,

dazu eine Pressemitteilung zu schreiben,

weil sie niemanden für diese Aufgabe

haben.

Sie übernehmen also ein Stück Pressearbeit

für die Unter-nehmen. Aber das

Hauptziel bleibt wohl, Fachkräfte in die

Region zu holen.

Eisenbeiß: Wir sind kein Dienstleister

für einzelne Mitglieder, was zum Beispiel

Contenterstellung angeht. Wir

wollen die Region bekannt machen,

und so Fachkräfte in die Region holen.

Die Arbeitgeber selbst schalten natürlich

Stellenanzeigen in Jobportalen

oder stellen sich in den Printmedien

dar. Das können wir nicht ersetzen.

Und da wollen wir auch Medien wie

dem PROMAGAZIN nicht ins Handwerk

pfuschen. Was mich interessiert,

sind die Menschen, die keine Stellenanzeigen

lesen und nicht aktiv suchen.

Ich will latent Wechselwillige deutschlandweit

auf die Region aufmerksam

machen – gezielt über Freizeitthemen.

Wie funktioniert das?

Eisenbeiß: Die Botschaft ist dann ganz

simpel: Dein Steckenpferd ist zum Beispiel

Graffiti oder Basketball? Das

kannst du in Hohenlohe ausleben –

und einen tollen Job haben wir selbstverständlich

auch für dich. Denn wir

haben die passenden Arbeitgeber in

der Region. Diesen Weg kann kein einzelnes

Unternehmen gehen, nicht mal

ein großes. Dann müsste es ja alle möglichen

Interessen und Themen abdecken.

HohenlohePlus kann das als

Zusammenschluss vieler Mitgliedsunternehmen

aber sehr wohl: Egal, was

der Graffitikünstler oder Amateurbasketballer

beruflich macht, wir haben

die Jobs.

Sie sind nun seit knapp 200 Tagen

Geschäftsführer. Woran arbeiten Sie?

Eisenbeiß: Was wir aktuell nicht haben,

ist ein Link, der Interessierte direkt

auf Stellenangebote lenkt. Deswegen

hab ich das als vorrangiges Thema

gesetzt: Wir brauchen eine Landing

Page mit einer Stellensuche, auf der Interessierte

innerhalb weniger Klicks

ohne Zeitverlust Ergebnisse erhalten.

Wie war Ihr Eindruck, als Sie im April

die Geschäftsführung übernahmen?

Eisenbeiss: Was ich vorgefunden habe,

ist ein Verein, der gute Strukturen, eine

etablierte Geschäftsstelle und 75 Mitglieder

hat, die mit Herzblut für HohenlohePlus

unterwegs sind. Auch

wenn ich erst seit April dabei bin, ist

mein Eindruck, dass da in den vergangenen

zwei bis drei Jahren schon vieles

gewachsen ist.

Das Gemeinsame zu betonen wird vermutlich

in Zukunft noch wichtiger.

Eisenbeiß: Die Herausforderungen

sind hier tatsächlich genau die, die

überall in Deutschland vorhanden

sind: Mobilität, Ressourcensicherung,

KI und ihre Folgen. Da hängen wir gemeinsam

mittendrin. Was es braucht,

ist ein regionaler Leistungskosmos: die

Vernetzung der Unternehmen, damit

man voneinander profitiert, miteinander

redet und entwickelt – nicht nebeneinander

her.

Miteinander statt gegeneinander:

Zeichnet das den typischen Hohenloher

aus?

Eisenbeiss: Ja. Und das funktioniert

bei uns nicht nur in einzelnen Clustern,

sondern branchenübergreifend.

Dieses Netzwerken über viele Akteure

hinweg, um Neues zu entwickeln und

Dinge zu bewegen, sehe ich als große

Zukunftschance für die Region.

Was wäre denn Ihr Traum von einem

Hohenlohe der Zukunft?

Eisenbeiß: Mein Traum wäre, wenn

Hohenlohe in Sachen Bekanntheit

oben mitspielt. Man kennt Schwaben

und Franken – wenn wir den gleichen

Bekanntheitsgrad wie diese Regionen

erreichen, wäre viel gewonnen – nicht

nur beim Thema Fachkräfte, sondern

auch bei Tourismus und Wirtschaftskraft.

Zur Person

Ralf Eisenbeiß ist promovierter Forstwirt.

17 Jahre lang war er als Leiter

Marketing & Kommunikation beim

Personaldienstleister Franz & Wach

tätig. Zuvor begleitete Eisenbeiß mehr

als fünf Jahre lang als Regionalmanager

ein Entwicklungsprojekt an der Lübecker

Bucht.

18 September 2025

19



WIRTSCHAFT | Hohenlohekreis

Hohenlohekreis | WIRTSCHAFT

Wein, Wandern

und Wirtschaftskraft

Was macht den Hohenlohekreis aus? Für Landrat Ian Schölzel sind es

drei ganz persönliche Orte, die Genuss, Gemeinschaft und

wirtschaftliche Stärke verkörpern – und den Charakter einer Region

zeigen, die mehr ist als nur landschaftlich reizvoll.

Am 3. Mai 2024 fand dort die Wahl der

50. Hohenloher Weinkönigin statt. Als

Landrat und Vorstandsvorsitzender

des Tourismusvereins war er Teil des

Wahlgremiums. „Ich wusste nicht genau,

was mich erwartet – aber der Weg

hin zum Fass war der herausforderndste

Teil des Tages“, erinnert er sich

schmunzelnd.

Heute kennt Schölzel die Strecke

auswendig. Das Fass selbst, ein imposantes

Bauwerk mit Blick über das

Kochertal, steht sinnbildlich für die

Weinbautradition der Region. Es ist

nicht nur ein beliebter Aussichtspunkt,

sondern auch ein Ort, der Genuss und

Geselligkeit vereint – Werte, die tief in

der Hohenloher Kultur verankert sind.

Das Ingelfinger Fass.

Gemeinschaft, Naturverbundenheit

und einem tiefen Stolz auf die eigene

Region.

Gewerbepark Hohenlohe:

Wirtschaft mit Weitblick

Das Jagsttal.

Der Gewerbepark Hohenlohe.

Der dritte Ort, den Schölzel nennt,

mag auf den ersten Blick weniger romantisch

erscheinen – und doch ist er

für den Landkreis von zentraler Bedeutung:

der Gewerbepark Hohenlohe.

„Vielleicht landschaftlich nicht sehr

reizvoll, aber dennoch äußerst interessant

und wichtig“, sagt der Landrat. Für

ihn steht der Gewerbepark sinnbildlich

für die wirtschaftliche Stärke des

Hohenlohekreises. Auf dem Areal haben

sich zahlreiche innovative und regionsverbundene

Unternehmen angesiedelt

– vom Mittelständler bis zum

Global Player. „Darüber dürfen wir uns

sehr glücklich schätzen“, betont Schölzel.

Die Wirtschaftskraft des Kreises ist

ein entscheidender Motor für Wohlstand

und Entwicklung – und sie zeigt,

dass ländliche Regionen keineswegs

im Schatten urbaner Zentren stehen

müssen.

Teresa Zwirner

Jagsttal: wandern,

verweilen, verbinden

Ian Schölzel, seit Mai 2024 Landrat des Hohenlohekreises, verrät seine drei

Lieblingsorte.

Drei Lieblingsorte im Hohenlohekreis

zu benennen – für Landrat

Ian Schölzel ist das keine leichte

Aufgabe. Seit seinem Amtsantritt vor

rund eineinhalb Jahren hat er die Region

intensiv kennengelernt. Dabei ist

ihm eines besonders aufgefallen: „Jede

Kommune hat ihren ganz eigenen

Charme. Ich habe die typischen Hohenloher

Landschaftsbilder und Sehenswürdigkeiten

zu schätzen gelernt

– genauso wie die Menschen vor Ort.“

Doch wenn er sich festlegen muss,

nennt Schölzel drei Orte, die bei ihm

nicht nur persönliche Erinnerungen

wachrufen, sondern auch den besonderen

Charakter des Hohenlohekreises

widerspiegeln.

Ingelfinger Fass: voller

Geschichte und Genuss

Sein erster Lieblingsort liegt im Kochertal

– genauer gesagt das Ingelfinger

Fass. „Mit dem Ingelfinger Fass verbinde

ich einen meiner ersten Arbeitstage

im Hohenlohekreis“, erzählt Schölzel.

Der zweite Lieblingsort des Landrats

liegt im idyllischen Jagsttal. Dort findet

jährlich die Jagsttal-Wiesen-Wanderung

statt – ein Event, das für Schölzel

weit mehr ist als nur ein Freizeitvergnügen:

„Ich mag Veranstaltungen, wo

Menschen zusammenkommen, sich

austauschen und eine gute Zeit miteinander

verbringen“, sagt er. Mehr als

40 Kilometer ist die Strecke von Bächlingen

bis Gommersdorf lang und

führt durch blühende Wiesen, entlang

der sanft mäandernden Jagst und vorbei

an Dörfern, die ihren ursprünglichen

Charakter bewahrt haben.

Für den Landrat steht die Wanderung

stellvertretend für die Vielzahl an

Kultur- und Naturerlebnissen im Kreis.

„Ich finde es beeindruckend, was

Kommunen, Vereine und viele engagierte

Personen auf die Beine stellen

und so zu einem ganz besonderen Hohenloher

Lebensgefühl beitragen.“

Dieses Lebensgefühl ist geprägt von

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WIRTSCHAFT | Hohenlohekreis

Hohenlohekreis | WIRTSCHAFT

Zu seinem 50. Geburtstag brachte der Hohenlohekreis einen humorvollen Imagefilm heraus, der die Fans begeisterte.

Film ab für die Region

Imagefilme aus Hohenlohe sind Klickgaranten: Lokal bekannte

Helden und sorgsam gewählte „Testimonials von nebenan“ werden

zu Werbe-Ikonen der Heimat. Mit ihnen will die Region langfristig

mehr Sichtbarkeit erreichen – und ist auf dem richtigen Weg, sagt

der Heilbronner Marketingprofessor Simon Fauser.

Der Traktor kommt mitten auf

dem Feldweg im Weinberg zum

Stehen. Auf dem Bock sitzt Winzer

Michael Borth und seufzt. Es geht

nicht voran. Eine Schafherde kreuzt

den Weg. Das verschafft dem Bretzfelder

eine Atempause zum Sinnieren

– darüber, wie sich der Hohenlohekreis

seit seiner Gründung 1973 verändert

hat.

Weingutinhaber Borth ist eines

der Gesichter, die der Landkreis für

seinen Imagefilm „Der Hohenlohekreis!

– Das Original, est. 1973“ ausgewählt

hat. Mehr als 42.000 Menschen

haben sich bislang auf Youtube angesehen,

wie Borth und weitere Originale

auf den Strukturwandel blicken. „Das

dazugehörige Reel auf Instagram wurde

89.487 Mal aufgerufen, erhielt 1254

Likes und führte zu 202 neuen Followern

für unser Profil“, bilanziert Sarah

Schmidt, Leiterin des Amtes für Wirtschaftsförderung

und Tourismus des

Hohenlohekreises. Durchaus ein Erfolgsbarometer:

Was im Fernsehen

einst Einschaltquoten zur besten Sendezeit

waren, sind heute Views auf

Youtube und Klicks auf Unternehmensseiten.

Der Winzer ist deshalb das, was

TV-Werbe-Ikonen zu einer Zeit waren,

als der Hohenlohekreis gerade entstand.

Jeder kannte damals Klementine

– bürgerlich Johanna König –, die

ihre Wäsche dank Ariel nicht nur sauber,

sondern rein wusch. Damals begrüßten

die Menschen auch den Versicherungsvertreter

ihres Vertrauens

noch persönlich – zumindest schmetterte

das halbe Dorf Schauspieler Günter

Geiermann in TV-Spots ein gutgelauntes

„Hallo, Herr Kaiser“ entgegen.

Das Charakteristische an diesen Darstellern

war, dass sie wie Otto Normalverbraucher

wirkten. Sympathisch

und nett, aber unauffällig. Auf diese

Attribute setzen Werbestrategen bei

der Wahl ihrer Markenbotschafter bis

heute.

Ohne eigene Imagefilme kommen

in Deutschland kaum noch Un-

Foto: Landratsamt Hohenlohekreis

ternehmen, Kommunen und Initiativen

aus – auch in Hohenlohe nicht. Ob

der Landkreis selbst, die Fachkräfteinitiative

HohenlohePlus oder einige

Städte: Wirtschaftsförderer, Unternehmer

und Entscheider in der Region

wollen, dass ihre Heimat nicht länger

„sympathisch und nett, aber unauffällig“

bleibt, sondern wahrgenommen

wird.

Den neuesten Imagefilm in Hohenlohe

dürfte Künzelsau vorweisen:

Erst vor etwa einem Monat veröffentlichte

die Stadt ihr Video über das

Wertwiesen-Gelände auf der eigenen

Homepage und ihren Social-Media-

Kanälen: Knapp drei Minuten Filmmaterial

zeigen die Bedeutung des Grünzugs

am Kocher in malerischen

Panoramen und Drohnen-Luftaufnahmen,

kommentiert von Bürgermeister

Stefan Neumann, Bauamts-Chefin Silke

Mittnacht und Bürgern. Sympathische

und nette Szenen, die durchaus

auffallen sollen: „Die Wertwiesen sind

das grüne Wohnzimmer der Stadt. Der

Film soll genau das sichtbar machen“,

erläutert Neumann. Aus seiner Sicht

sind Videoformate in Sachen Sichtbarkeit

und Positionierung als lebenswerte

Stadt unverzichtbar: „Ein Imagefilm

ist heute ein zentrales Instrument, um

die Stärken einer Stadt emotional und

zeitgemäß zu vermitteln – gerade über

digitale Kanäle und soziale Medien.“

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Der Film ergänze klassische Imagebroschüren

ideal, weil er Atmosphäre,

Identität und Lebensqualität unmittelbar

erlebbar mache.

So sieht es auch Neumanns künftiger

Amtskollege Patrick Wegener, ab

Oktober Oberbürgermeister der Stadt

Öhringen: „Ich bin fest davon überzeugt,

dass Imagefilme zu einer modernen

Kommunikation dazugehören.“

Das Porträt der Großen Kreisstadt

datiert zwar schon aus 2012. Doch das

Video, in dem zugezogene und alteingesessene

Öhringer von ihrer Stadt

schwärmen,

ist aus seiner Sicht nach

Imagefilme sind immer

noch relevant.

Prof. Dr. Simon Fauser

wie vor sinnvoll, „gerade wenn man als

Kommune oder Region authentisch

für sich werben möchte, um zu überzeugen.“

Imagepflege per Video: Auch

für Prof. Dr. Simon Fauser von der

Hochschule Heilbronn ist es als Baustein

im Marketingmix nicht wegzudenken:

„Imagefilme sind immer noch

relevant als Grundrauschen des Marketings“,

sagt der Professor der Fakultät

International Business. Doch wie wirksam

sind sie, um in Zeiten von TikTok

und Instagram-Reels Botschaften zu

vermitteln? „Tatsächlich hat sich die

Aufmerksamkeitsspanne über alle Medien

hinweg dramatisch geändert“,

sagt Fauser, „das heißt, Imagefilme

müssen heute sehr viel persönlicher

und näher dran sein am Rezipienten –

ansonsten werden sie schlicht nicht

wahrgenommen.“ Testimonials aus

der Nachbarschaft sollen in Hohenlohe

genau diese persönliche Nähe

transportieren. Um mit Wohn- und Lebensqualität,

Freizeitwert und Wirtschaftsstärke

in den Köpfen der Menschen

so präsent zu sein wie die

einstigen Werbe-Ikonen, setzen Auftraggeber

und Produzenten mittlerweile

auf ihre eigenen Stars. Die wenigsten

von ihnen sind bekannt,

manche lokal prominent, wie Weingut-Inhaber

Michael Borth im Imagefilm

des Hohenlohekreises. Aber jeder

einzelne verkörpert die Botschaft: Hohenlohe

ist liebenswert.

Aus Fausers Sicht ist das genau

die richtige Strategie: „In Zeiten von KI

ist der Anspruch an Imagefilme gestiegen“,

die Zuschauer zweifelten schneller

an der Echtheit von Bildern und

Botschaften. „Wo ein Imagefilm früher

häufig mit ein bis zwei Sichtweisen von

Akteuren auskam, müssen heute viele

unterschiedliche Stakeholder zur

22

September 2025



WIRTSCHAFT | Hohenlohekreis

Hohenlohekreis | WIRTSCHAFT

Im neuen Imagefilm präsentiert Künzelsau das Wertwiesen-Areal von seiner

schönsten Seite.

Sprache kommen“ – so wie die „Originale“

im Film des Landkreises oder die

Bürger und Entscheider in Künzelsau

und Öhringen. „Authentizität durch

eine Vielzahl an unterschiedlichen Akteuren

ist heute Pflicht“, sagt er.

„Der Hohenlohekreis! – Das Original,

est. 1973“ erschien zwar schon

vor drei Jahren, pünktlich zum

50. Geburtstag des Landkreises. Aber

schon damals beherzigten die Verantwortlichen

Fausers Strategie der Vielfalt,

schufen eigene Werbe-Ikonen wie

Winzer Borth. Der Tenor des Videos:

Idylle und Wirtschaftskraft liegen im

Hohenlohekreis dicht beisammen. Die

verträumte Heimat von Schafen und

landwirtschaftlichen Nutzfahrzeugen

entwickelt sich binnen fünfeinhalb

Filmminuten dank der Darsteller zum

attraktiven Lebensraum für Jung und

Alt, zum Standort für Unternehmen

und Anziehungspunkt für Touristen

und Fachkräfte. Ein Ort, der „so wirkt,

als könne man hier nur Geld ausgeben,

anstatt zu verdienen“, wie es in einer

Szene heißt.

Doch genau diese Selbstironie,

mit der der Film mit den Klischees über

Die Menschen

erkennen sich in den

Bildern wieder.

Sarah Schmidt

den zahlenmäßig kleinsten Kreis Baden-Württembergs

spielt, schafft die

von Fauser angesprochene Nähe und

sorgt für Aufmerksamkeit: „Ein Blick in

die Kommentare unter dem YouTube-

Video und dem Instagram-Reel zeigt,

dass der Film gerade bei Menschen, die

aus dem Landkreis weggezogen sind,

große Resonanz hervorruft. Sie erkennen

sich in den gezeigten Bildern wieder

und äußern sich nostalgisch über

ihre Heimat – ein schönes Zeichen für

die emotionale Wirkung des Films“,

freut sich Sarah Schmidt von der Wirtschaftsförderung.

Überhaupt ist man

im Landratsamt stolz auf das Storyboard:

„Am humorvollsten wirkt der

Film in der Szene, in der ein Fußballspieler

fragt: ‚Was soll man hier sonst

Foto: Stadtverwaltung Künzelsau

machen, außer kicken?‘ Was folgt, ist

eine charmant inszenierte Antwort:

mit viel Witz und Augenzwinkern wird

gezeigt, was der Hohenlohekreis alles

zu bieten hat. Dabei wird gekonnt mit

Gegensätzen gespielt – Tradition trifft

auf Wandel, ländlicher Raum auf Lebensqualität.

Die Botschaft: Der Landkreis

hat sich in über 50 Jahren stark

entwickelt und ist dabei dennoch seinen

Wurzeln treu geblieben. Jede und

jeder kann hier seinen Platz finden“, erläutert

Nicole Pfeil-Schmid, verantwortlich

für die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

der Kreisverwaltung.

Fausers „Strategie der Vielfalt“

und ein starker Schmunzelfaktor haben

auch dem Imagefilm von HohenlohePlus

zu erstaunlicher Aufmerksamkeit

verholfen. Das Video „Die

geheimste Metropolregion ever“ haben

sich in den drei Jahren seit Erscheinen

mehr als 90.000 Menschen angesehen,

„das ist beachtlich für einen Film, der

nie beworben wurde“, lobt Geschäftsführer

Dr. Ralf Eisenbeiß. Im vergangenen

Jahr gewann der Imagefilm bei den

31. Wirtschaftsfilmtagen sogar die „Silberne

Victoria“ in der Kategorie Human

Ressources.

„Echte Hohenloher“ als

Influencer für die Marke

Auch dieser Film setzt auf Authentizität:

Der Darsteller ist ebenfalls Typ

„sympathisch, aber unauffällig“. Seine

Rolle: freundlicher Familienvater auf

Jobsuche. Der Mann wirkt, als würde

ihm bei Kocher eher Campingausrüstung

als ein Fluss einfallen, in dessen

Nähe Weltmarktführer produzieren.

180 Sekunden dauert die humorvolle

Reise durch den Landkreis und die umgebende

Region, durch malerische

Orte und Landschaften. Ganz wie Fauser

rät, ist auch dieses Video gespickt

mit Kommentaren von Menschen, die

bereits in Hohenlohe leben und arbeiten

– sie sind die Influencer für die Gesamtmarke

Hohenlohe. Am Ende ist

der Protagonist samt Frau und Kindern

von den Vorzügen der „geheimsten

Metropolregion ever“ überzeugt. Und

die Aussage von HohenlohePlus und

seinen Mitgliedsunternehmen klar:

Hohenlohe wird vom Geheimtipp zum

Fachkäftemagneten.

Was die anderen sagen,

wissen wir nicht.

Dr. Ralf Eisenbeiß

Doch ob die Botschaft auch beim Empfänger

vernommen wird, lässt sich bei

aller positiver Resonanz schwer feststellen:

„Der Imagefilm ist toll geworden

– sagen die Hohenloher. Was die

anderen sagen, wissen wir nicht – so

ehrlich müssen wir sein“, gibt Eisenbeiß

zu. Auch Marketing-Experte Fauser

hält es für eine Herausforderung,

mit Videobotschaften die Empfänger

treffsicher zu addressieren. „Es war

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Teamgeist rund ums Spielfeld

Würth Elektronik und Schwäbisch Hall Unicorns begeistern bei Partnertag

Seit vergangenem Jahr pflegt Würth

Elektronik, Hersteller elektronischer

und elektromechanischer Bauelemente

mit Hauptsitz in Waldenburg,

eine enge Partnerschaft mit der American-Football-Mannschaft

Schwäbisch

Würth Elektronik beim Partnertag mit

den Schwäbisch Hall Unicorns.

Foto: Würth Elektronik

Hall Unicorns. Beide Seiten eint die

Überzeugung, dass Teamgeist, Leidenschaft

und Engagement die Basis für

nachhaltigen Erfolg sind – im Sport

ebenso wie in der Wirtschaft.

Am WE Gameday im Optima

Sportpark beim Heimspiel der Schwäbisch

Hall Unicorns gegen die Straubing

Spiders wurde diese Partnerschaft

nun auf besondere Weise erlebbar.

Schon vor dem Kick-off herrschte reges

Treiben am Aktionsstand von Würth

Elektronik: Kinder und Erwachsene versuchten

ihr Glück beim Gewinnspiel,

bei dem es als Hauptpreis eine Ballonfahrt

zu gewinnen gab. Viele nutzten

zudem die Gelegenheit, auf roten Liegestühlen

in entspannter Atmosphäre

mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern

des Unternehmens ins Gespräch zu

kommen.

schon seit jeher wichtig, die Zielgruppe

durch adäquate Merkmale zu selektieren“,

sagt er. Ob ein Imagefilm ankomme,

lasse sich aber an Visits, Views und

Klickraten ablesen, insbesondere im

Verlauf von Stunden bis zu Tagen.

Denn „interessant ist ja auch: Wie lange

wirkt der Imagefilm?“

Im Fall von „Der Hohenlohekreis!

– Das Original, est. 1973“ und „Die geheimste

Metropolregion ever“ von Hohenlohe

Plus ist es offenbar gelungen,

einen großen Zuschauerkreis kurzund

längerfristig zu begeistern. Bei Ersterem

habe allerdings das Ziel von

vornherein nicht im Standortmarketing

oder in der Tourismusförderung

bestanden, sagt Wirtschaftsförderin

Schmidt, sondern der Film sollte unter

dem Jubiläumsmotto „Gemeinsam gewachsen“

den Zusammenhalt des

Landkreises symbolisieren. Zielgruppe

seien die Bürgerinnen und Bürger gewesen

– und offenbar hat das Video sie

erreicht: „Die Erwartungen, eine emotionale

Bindung und Identifikation mit

der Region zu stärken, wurden erfüllt“,

resümiert Schmidt.

Auch HohenlohePlus-Geschäftsführer

Eisenbeiß freut sich über anhaltend

positive Resonanz: „Ich höre oft,

dass sich die Hohenloher in diesem

Porträt wiedererkennen.“ Gleichzeitig

ist er sich bewusst, dass im Fall von HohenlohePlus

Fanbase und Zielgruppe –

nämlich Fachkräfte von außerhalb –

möglicherweise nicht deckungsgleich

sind: „So wie unsere Werbekanäle bislang

gestaltet waren, sprechen sie

überwiegend Fachkräfte innerhalb der

Region an. Wir werden andere Kampagnen

brauchen. Der Film allein wird es

nicht richten.“ Trotzdem bleibt die filmischen

Eigendarstellung mit ihrem

Unterhaltungswert für die Auftraggeber

eines Imagefilms ein Erfolgsrezept.

Ein Schritt dahin, dass Hohenlohe einem

möglichst großen Publikum

auffällt – als nett, sympathisch und

überall bekannt. Natalie Kotowski

„Der Teamspirit im American Football

und die Begeisterung der Fans hier in

Schwäbisch Hall sind etwas ganz Besonderes“,

betont Sebastian Valet, Geschäftsführer

von Würth Elektronik ei-

Sos. „Es ist schön zu sehen, wie Sport

Menschen zusammenbringt – genau

das wollen wir mit unserer Unterstützung

fördern. Der Partnertag gemeinsam

mit den Unicorns hat gezeigt, wie

lebendig diese Verbindung ist.“

Info

Würth Elektronik Gruppe

www.we-online.com

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24

September 2025

25



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WIRTSCHAFT | Hohenlohekreis

Hohenlohekreis | WIRTSCHAFT

Fürsorge statt Obstkorb

Das Competence Center Lebenslagen bei Würth Elektronik eiSos

unterstützt Mitarbeiter in herausfordernden persönlichen Situationen.

Das Unternehmen sieht sich mit vielen Angeboten als Vorreiter

für Benefits mit tatsächlichem Mehrwert.

Interview von Natalie Kotowski

Frau Stein, aus der klassischen HR-Abteilung

wurde bei Würth eiSos das

Competence Center Lebenslagen, das

Sie federführend fachlich leiten. Was

steckt dahinter?

Vanessa Stein: Der Altersdurchschnitt

bei Würth Elektronik eiSos liegt bei

36 Jahren – und in diesem Lebensabschnitt

ist das Zusammenspiel von Familie

und Beruf die häufigste Konstellation

unter den Mitarbeitenden.

Daher gab es in unserem Unternehmen

schon 2018 die Projektgruppe Familie

und Beruf, für die ich damals

schon den Projektlead übernommen

hatte. Im Rahmen der Umstrukturierung

unserer HR-Abteilung 2022 wurde

sie in das Competence Center Lebenslagen

umgewandelt. Denn nur die

Zielgruppe Eltern zu addressieren,

war uns zu typisch. Wir wollten Angebote

schaffen, die auf jede Lebenslage

der Mitarbeitenden einzahlen. Unser

Ziel ist, dass das Angebot den gesamten

Lebenszyklus abdeckt – von der

Geburt bis zum Renteneinstieg.

Hat Würth Elektronik eiSos mit diesem

Konzept eine Vorreiterrolle?

Stein: Beim Thema Schwangerschaft

und Wiedereinstieg eindeutig ja. Wir

haben jährlich 50 bis 60 Geburten, da

ist einiges los. Wir arbeiten deshalb zu

dritt an diesem Themenkomplex: Eine

Kollegin kümmert sich um die werdenden

Papas, motiviert die Väter zur Elternzeit

und gestaltet Teilzeitverträge,

was sehr zeitintensiv ist. Eine andere

Kollegin und ich sorgen für die Mamas:

Wir führen Gespräche zur

Schwangerschaft, haben eine knapp

30-seitige Broschüre zum Thema Mutterschutz,

Elterngeld und ähnlichen

Leistungen aufgelegt und begleiten

beim Wiedereinstieg. Warum? Weil wir

Foto: Würth Elektronik eiSos

die Kolleginnen und Kollegen halten

wollen.

Mit welchen schwierigen Lebenslagen

wurden Sie in Ihrem Unternehmen

schon konfrontiert?

Stein: Eine solche Situation war der

Tod eines Kollegen aus unserem Team.

Daraus und aus ähnlichen Fällen entstand

eine Trauergruppe innerhalb des

Projektteams. Wenn aus Mitarbeitern

Betroffene werden, haben sie so Kontaktpersonen,

an die sie sich wenden

können, die Hilfestellungen und Tipps

geben, etwa zu behördlichen Fragen.

Welche weiteren Ideen konnten Sie bisher

umsetzen?

Stein: Zum Beispiel ein Kinderferienprogramm

für Mitarbeiternachwuchs

zwischen sechs und zwölf Jahren. Das

Angebot gibt es nun schon im dritten

Jahr.

Wie wichtig ist es aus Ihrer Sicht für die

Wettbewerbsfähigkeit, dass Mitarbeiter

sich in ihrem Arbeitsalltag wohlfühlen?

Stein: Man sollte nie schläfrig sein bei

diesem Thema. Deshalb darf man nie

aufhören, entsprechende Angebote im

Unternehmen zu implementieren. Gerade

Mitarbeitergesundheit und Wohlbefinden

werden für jedes Unternehmen

zunehmend wichtiger.

Das zeigt sich in der Debatte um hohe

Krankenstände.

Stein: Man merkt jedenfalls, dass das

Thema psychische Gesundheit immer

größer wird. Wir beschäftigen momentan

vier Psychologen. Wer in seelischer

Not ist, wartet oft ein halbes Jahr, bis er

überhaupt mal jemanden ans Telefon

bekommt. Unsere Psychologen können

Mitarbeiter drei Stunden im Monat

kostenlos nutzen.

Fürsorge und Flexibilität sind also die

stärksten Benefits, die ein Unternehmen

bieten kann?

Stein: Ich glaube, Work-Life-Balance

ist in der heutigen Zeit enorm wichtig,

gerade für die jüngere Generation.

Meine persönliche Meinung ist: Unternehmen

sollten wenigstens ein gewisses

Standardprogramm etabliert haben,

etwa flexible Arbeitszeiten und

Homeoffice-Möglichkeiten. Mit gratis

Kaffeetrinken oder Obstkorb kann man

heute nicht mehr punkten.

Zur Person

Vanessa Stein leitet das

Competence Center Lebenslagen

bei Würth Elektronik

eiSos. Es entstand 2022 im Zuge

der Umstrukturierung der HR-Abteilung.

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27



WIRTSCHAFT | Titel

Titel | WIRTSCHAFT

Roland Rüdinger eine Lösung einfallen

lassen, die zu den Ladeanforderungen

passt und die Parkmöglichkeiten auf

dem Betriebsgelände nicht schmälert.

Mit sieben Overhead-Ladepunkten

(Ladeleistung je Ladepunkt: 50 kW)

und drei Boden-Ladepunkten (Ladeleistung

zwischen 200 kW und 400 kW)

ziert eine 40 Meter lange Traverse den

Lkw-Parkplatz. Gespeist werden die

Ladesäulen über Photovoltaikstrom,

der direkt am Standort erzeugt wird,

sowie Öko-Strom aus Deutschland.

Insgesamt sind in Krautheim 14 Lkw-

Ladepunkte installiert, um die Elektro-

Lkw-Flotte mit Strom zu versorgen.

Einweihung mit Minister

Die Elektro-Flotte wächst

Die Rüdinger Spedition ist ein Vorreiter der Elektromobilität in der

Logistikbranche und lässt immer mehr Elekto-Lkw durch die Region

rollen. Das Unternehmen hat in Ladeinfrastruktur investiert und will

seine Elektro-Flotte bis Jahresende auf 30 Fahrzeuge erhöhen.

Seit Herbst 2023 rollen die ersten

beiden orangefarbenen Elektro-

Lkw der Rüdinger Spedition aus

Krautheim über die Straßen der Region.

Was damals laut Geschäftsführer

Roland Rüdinger noch unter dem Motto

„Erfahrungswerte sammeln“ lief, ist

heute die Marschrichtung des Familienunternehmens.

Inzwischen sind

15 Lkw im Einsatz, die mit Strom statt

Diesel fahren. Bis Ende 2025 will der

Logistikspezialist seine Elektro-Flotte

auf insgesamt 30 Lkw erweitern.

Für seine verschiedenen Nachhaltigkeitsmaßnahmen,

darunter der

Photovoltaikausbau zur Versorgung

der Betriebsstätten sowie ein fundiertes

Konzept für den wirtschaftlichen

Einsatz batteriebetriebener Lkw, wurde

der Hohenloher Logistiker im November

2024 mit dem „Eco Performance

Award“ ausgezeichnet. Diese

Lkw unter Strom: Die Rüdinger Spedition hat

am Stammsitz in Krautheim eine spezielle

Ladebrücke in Betrieb genommen.

auf einer Initiative führender Verbände

im Straßengüterverkehr basierende

Auszeichung ist Europas renommierter

Preis für Nachhaltigkeit in der Branche.

Er wird an Unternehmen vergeben,

die in der Lage sind, sowohl

ökologische, ökonomische als auch soziale

Überlegungen zu vereinen.

Heute befindet sich die Rüdinger

Spedition mitten in der Umsetzung

nachhaltiger Logistiklösungen. Die

Antriebswende hin zur Elektromobilität

ist in vollem Gange – und das macht

sich auch auf dem Speditionshof bemerkbar.

Parallel zur Anschaffung von

Elektro-Lkw wird die passende Ladeinfrastruktur

errichtet. Hierfür hat sich

Fotos: Rüdinger Spedition; Anreas Martin

Die in der Region bislang einzigartige

Ladelösung für batterieelektrische Lkw

wurde am 1. September feierlich in Betrieb

genommen. Neben 100 geladenen

Gästen war auch der baden-württembergische

Verkehrsminister Winfried

Hermann (Bündnis 90/Die Grünen)

vor Ort, um den Ladepark gemeinsam

mit Roland Rüdinger und

EnBW-Vorstand Dirk Güsewell zu eröffnen.

„Für uns ist der neue Depot-Ladepark

weit mehr als nur eine technische

Anlage“, erklärt Rüdinger. „Er ist

ein klares Bekenntnis zu nachhaltiger

Logistik und unserer Verantwortung

für die Umwelt. Wir haben eine Infrastruktur

geschaffen, die es uns ermöglicht,

unsere Flotte konsequent auf

Elektromobilität umzustellen und damit

einen aktiven Beitrag zur CO₂-

Reduktion zu leisten.“

Ausbau der Photovoltaik

Feierliche Eröffnung des neuen Ladeparks (v.l.): Dirk Güsewell, EnBW-Vorstand

für Systemkritische Infrastruktur, Roland Rüdinger, Geschäftsführer der Rüdinger

Spedition, und Winfried Hermann, Verkehrsminister von Baden-Württemberg,

durchtrennen gemeinsam das Band.

Neben der Antriebswende setzt das Familienunternehmen

Rüdinger, das seit

95 Jahren in der Region verwurzelt ist,

auch auf nachhaltige Lagermöglichkeiten.

An sechs Standorten in Hohenlohe,

Neckar-Odenwald und Main-

Tauber stellt der Speditions- und

Logistikprofi Lagerfläche in Kundennähe

zur Verfügung. Regionale Unternehmen

profitieren so von diversen

Lager- und Outsourcing-Möglichkeiten,

um ihre Prozesse zu optimieren.

Diese Lagerfläche wächst weiter

und mit jeder weiteren Lagerhalle entsteht

zusätzliche Photovoltaikfläche

auf den Hallendächern. Der am Standort

benötigte Strom wird somit direkt

vor Ort erzeugt. Mit seinen Positiv-

Energie-Hallen deckt Rüdinger den

Strombedarf in den Hallen und speist

darüber hinaus die restliche Strommenge

in das Stromnetz vor Ort ein.

Dieser Strom steht dann in Krautheim

für die E-Lkw zur Verfügung.

CO 2

-freie Transporte

„Von unserer Fuhrparkumstellung profitieren

die regionalen Unternehmen“,

sagt Roland Rüdinger. „Lagerverkehre

und regionale Transporte können aktiv

CO 2

-frei bestellt werden.“ Ab 2026 werde

das Unternehmen auch CO 2

-freien

Stückgutversand anbieten. „Die CSRDberichtspflichtigen

Unternehmen haben

in der Regel gute Fortschritte in

der CO 2

-Vermeidung im Scope 1 und

Scope 2 erzielt. Der Scope 3, der den

CO 2

-Verbrauch außerhalb des Unternehmens

beschreibt, ist für viele

schwierig zu minimieren“, erläutert

Rüdinger. „Der CO 2

-neutrale Stückgutversand

kann hier ein wichtiges Element

sein. Dieses Produkt ist deutschlandweit

einzigartig.“

Mitarbeiterzahl steigt

Nicht nur die Elektro-Flotte des Speditionsunternehmens

bekommt Zuwachs,

auch die Anzahl der Mitarbeitenden

steigt. Mit Ausbildungsstart am

1. September begannen 25 Auszubildende

und ein dualer Student ihre Karriere

im „Team Orange“ der Rüdinger

Spedition. Heute, im 95. Jahr ihres Bestehens,

beschäftigt die Rüdinger-

Gruppe erstmals 700 Mitarbeiter, darunter

55 Auszubildende. dt

28

September 2025

29



WIRTSCHAFT | Packaging

Packaging | WIRTSCHAFT

1400 Aussteller an drei Tagen: Auf der Branchen-Leitmesse Fachpack in Nürnberg waren auch die Unternehmen aus

Heilbronn-Franken stark vertreten.

Mensch und Maschine

finden zusammen

Nachhaltigkeit und Digitalisierung waren zwei Schwerpunkte der

diesjährigen Fachpack, der Branchenmesse für die Verpackungsindustrie.

Dort konnten die Unternehmen aus Heilbronn-Franken beweisen,

dass sie in Sachen Innovationskraft ganz oben mitspielen.

Wer schon einmal bei einem

Umzug eine Waschmaschine

heben musste, kann ermessen:

Die weiße Ware bringt ordentlich

etwas auf die Waage. Nimmt man drei

Waschmaschinen, entspricht das ungefähr

dem Gewicht, das ein Deutscher

durchschnittlich pro Jahr an

Verpackungsabfall verursacht. Die aktuellsten

Zahlen des Umweltbundesamts

unterstützen, was im August

kommenden Jahres für alle EU-Mitgliedsstaaten

verbindlich wird: Die Packaging

und Packaging Waste-Verordnung,

kurz PPWR. Sie schreibt vor,

Verpackungsabfälle drastisch zu reduzieren

und Materialien effizienter und

nachhaltiger einzusetzen – und sie

stellt damit die Verpackungsindustrie

vor Herausforderungen. Denn Unternehmen

müssen strengere Vorgaben

in Bezug auf Recyclingfähigkeit, den

Einsatz von recycelten Materialien und

die Minimierung von Verpackungsmengen

erfüllen und müssen ihre Prozesse

und Produkte an den neuen

Standards orientieren. Das Ziel lautet

Foto: Nürnberg Messe/Thomas Geiger

deshalb stärker denn je, den Kunden

innovative Lösungen zu bieten, um

Ressourcen zu schonen.

Genau darüber hat der Heilbronner

Verpackungsspezialist Illig Packaging

Solutions nachgedacht. Heraus

kam eine sprichwörtlich ausgezeichnete

Lösung: Die Dry Fiber Technologie.

Frédéric Engel aus dem Produktmanagement

Dry Fiber bei Illig

erläutert den Vorteil: das Verfahren des

Heilbronner Systemanbieters für Thermoform-

und Verpackungstechnik

verarbeitet Naturfasern trocken. In einem

mehrstufigen Verfahren lassen

sich demnach in kurzen Taktzeiten

präzise Joghurt- und andere Becher,

Schalen, Deckel und mehr herstellen –

ohne Wasserzugabe, wie Engel ausführt:

„Das spart nicht nur enorme

Mengen an Energie und Ressourcen,

sondern reduziert auch den CO₂-

Fußabdruck unserer Kunden“, erläutert

er. „Für uns ist Dry Fiber ein entscheidender

Schritt hin zu

zukunftsfähigen Verpackungslösungen,

die den hohen Ansprüchen an

Nachhaltigkeit gerecht werden und

gleichzeitig industriell effizient produziert

werden können.“

Das Potenzial hinter der Idee verschaffte

dem Unternehmen aus der

Region auf der diesjährigen Fachpack,

Europas Branchenleitmesse für die

Verpackungsindustrie in Nürnberg,

gleich am ersten Messetag einen Platz

auf dem Siegertreppchen im Saal

„München“ des Nürnberger Congress

Centrums. Dort verlieh das Deutsche

Verpackungsinstitut (dvi) den Deutschen

Verpackungspreis 2025 – und

unter den 37 Finalisten in verschiedenen

Kategorien überzeugte Illigs

Entwicklung in der Kategorie Verpackungsmaschinen

die Jury am

stärksten. „Besonders anerkennenswert

ist die geleistete und noch zu erwartende

Entwicklungsarbeit in der

verwendeten Maschinentechnik und

der Beitrag zu zukünftigen nachhaltigen

Verpackungslösungen“, begründete

das Gremium seine Entscheidung

für das Produktionssystem zur Herstellung

faserbasierter Verpackungen.

Insgesamt zeigten auf der diesjährigen

Fachpack etwa 1400 Aussteller

in elf Hallen drei Tage lang Maschinen,

Kennzeichnungstechnik, Packstoffe

und -hilfsmittel sowie Innovationen

rund um Automatisierung, Robotik

und Software – erneut unter dem

Messeleitthema „Transition in Packaging“.

Und wie das Motto schon im

Vorjahr angedeutet hatte, ist nach wie

vor Wandel die größte Konstante für

die Verpackungsindustrie – die Maschinenbauer

merken dies insbesondere

bei Themen wie PPWR, Nachhaltigkeit

und Digitalisierung. Doch

genau zu diesen Schwerpunktthemen

lieferten die Aussteller aus Heilbronn-

Franken innovative Lösungen. So standen

Klimawandel, Kreislaufwirtschaft

und alternative Verpackungsmaterialien

– und die damit verbundenen Anforderungen

an die Branche – nach

Aussage des Veranstalters Nürnberg

Messe in drei verschiedenen Vortrags-

Foren im Fokus. Verpackungspreisgewinner

Illig repräsentierte mit seiner

marktreifen Dry-Fiber-Entwicklung

Nachhaltigkeit als Kernthema für die

Branche.

Die Branche steht

aktuell unter Druck.

Frédéric Engel

Für Produktmanager Engel liegt im

Thema Ressourcenschutz ein wichtiger

Treiber für die Transformation in

der Verpackungsindustrie: „Die Branche

steht aktuell unter großem Druck:

Strengere regulatorische Vorgaben,

steigende Rohstoffpreise und veränderte

Konsumentenbedürfnisse verlangen

nach neuen Lösungen“, sagt er.

Dazu kommen die Auswirkungen der

jüngsten Zollvereinbarungen mit den

USA – nach den aktuellen Zahlen des

ifo-Instituts verschlechterten sich die

Exporterwartungen insbesondere in

der Nahrungsmittelbranche, einem für

viele Verpacker wichtigen Kunden. Bei

Illig beflügeln die herausfordernden

Rahmenbedingungen allerdings den

Erfindergeist: „Genau darin sehen wir

eine enorme Chance. Wer jetzt in

nachhaltige, ressourcenschonende

Technologien investiert, positioniert

sich für die Zukunft“, ist Engel überzeugt.

Die Dry-Fiber-Technologie und

weitere Innovationen zeigten, dass

Verpackungen zugleich ökologisch

und wirtschaftlich sinnvoll sein können.

Auch an der zweiten Stellschraube

für eine gelungene „Transition in

Packaging“ drehen Unternehmen aus

der Region erfolgreich: KI und Digitalisierung.

Wie präsent das Thema bei

Verpackungsmaschinenbauern ist, dafür

ist die R.Weiss Packaging GmbH

ein Beispiel. Auch der Crailsheimer

Hersteller von Verpackungsmaschinen

und kompletten Verpackungsanlagen

für Pharma-, Kosmetik-, Lebensmittel-,

Chemie- sowie Non-Food-

30

September 2025

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WIRTSCHAFT | Packaging

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Produkte war in diesem Jahr wieder auf

der Fachpack dabei.

Dort hatte das Unternehmen genau

vor zwei Jahren den entscheidenden

Kontakt für ein Projekt geknüpft,

das nach eigener Aussage für die Branche

insgesamt von Bedeutung ist: eine

Machbarkeitsstudie zur Umsetzung einer

webbasierten Human-Machine-Interface

(HMI) für Pick&Place-Pickerlinien.

Gemeinsam mit dem Stuttgarter

Technologie- und Innovationscampus

S-Tec wurden dabei unter der Regie des

Fraunhofer-Instituts am Beispiel einer

R.Weiss-Unirob-Pickerlinie die Möglichkeiten

moderner Web-Technologien

bei der Bedienung und Überwachung

der Anlage untersucht.

„Fraunhofer brachte dabei seine fundierte

Forschungskompetenz ein, während

wir unser Praxis-Know-How aus

dem Maschinenbau beisteuerten“, beschreibt

es Andreas Erhardt, Abteilungsleiter

Elektrotechnik bei R.Weiss

Packaging und Hauptverantwortlicher

des Projektes.

Wer sich als Branchenfremder

unter HMI – Mensch-Maschine-

Schnittstelle – nichts vorstellen kann,

dem hilft vielleicht ein Vergleich: Das

kann, vereinfacht gesagt, jeder Bildschirm

sein, mit dem ein Nutzer mit einem

oder mehreren Geräten kommunizieren

kann. In der heimischen

Küche wäre es zum Beispiel ein Smart-

Home-Dashboard, über das parallel

der Mixer hochgeregelt, der Backofen

vorgeheizt und die Mikrowelle bedient

werden kann. Im Maschinenbau sind

solche Hard- und Softwarelösungen

vielfach in Anlagen integriert.

Unabhängigere HMI-Lösung

An einer R.Weiss-Unirob-Pickerlinie

wurden nun Vor- und Nachteile einer

„mobilen“, webbasierten Lösung getestet.

Die Studie ist aus Erhardts Sicht

deshalb so relevant, weil standardisierte

Mensch-Maschine-Schnittstellen als

webbasierte HMIs ortsunabhängig bedient

und Zusatzfunktionen wie Datenanalyse

und Condition Monitoring

integriert werden können. Darüber hinaus

gibt es einen weiteren Vorteil in

Sachen Unabhängigkeit: „Anwender

sind künftig nicht mehr starr an einen

Mehr als 1400 Unternehmen zeigten auf der Fachpack Lösungen für die Verpackungsindustrie.

bestimmten HMI-Hersteller gebunden,

sondern können deutlich flexibler

agieren und Lösungen besser an ihre

individuellen Anforderungen anpassen“,

sagt der Studienverantwortliche.

Illig und R.Weiss sind Mitglieder

im Branchencluster Packaging Valley,

dem viele Unternehmen aus Heilbronn-Franken

angehören. Auf der

Fachpack war das Netzwerk aus mehr

als 100 Herstellern, Maschinenbauern

und Dienstleistern erneut mit 21 Ausstellern

am 1400 Quadratmetern

großen Gemeinschaftsstand vertreten,

23 weitere Mitglieder präsentierten

sich auf eigenen Flächen. Das zeigt:

Heilbronn-Franken mit seinen starken

Playern spielt vorne mit in Sachen Innovation.

Phuong Anh Do, Direktor

Fachpack bei der Nürnberg Messe, hatte

schon im Vorwege festgestellt: „Die

Verpackungsbranche kann stolz auf

sich sein: Sie reagiert mit beeindruckender

Geschwindigkeit und Innovationskraft

auf die drängendsten Herausforderungen

unserer Zeit.“ Genau

das mache sie zu einem starken, resilienten

und zukunftsfähigen Teil der

Wirtschaft.

Natalie Kotowski

Foto: Nürnberg Messe/Thomas Geiger

Foto: Gerhard Schubert

Die Gerhard Schubert GmbH arbeitet an innovativen und nachhaltigen Verpackungslösungen.

Wir setzen Maßstäbe!

Lust, die Zukunft der Verpackungsmaschinen mitzugestalten?

Als ein international tätiges Familienunternehmen

mit rund 1.800

Mitarbeitenden auf der ganzen Welt, ticken

wir bei der Gerhard Schubert

GmbH mit Hauptsitz in Crailsheim einfach

anders als große Technologiekonzerne.

Bei uns steht der Mensch im Mittelpunkt,

nicht die Funktion oder das

jeweilige Kästchen im Organigramm.

Unser Anspruch: Mit bahnbrechenden

technologischen Lösungen gestalten

wir aktiv die Zukunft der Verpackungsindustrie

– nachhaltig, innovativ und

zukunftssicher.

Dass uns dieser Ansatz gelingt,

bestätigt auch die „Great Place to

Work“-Zertifizierung. Sie spiegelt die

hohe Zufriedenheit und das Vertrauen

in unsere Mitarbeitenden wider. Diese

Anerkennung ist für uns Ansporn und

Verpflichtung zugleich, weiterhin ein

Umfeld zu schaffen, in dem sich alle

Mitarbeitenden entfalten können.

Unsere Verpackungsanlagen setzen

weltweit Maßstäbe – von der Verpackung

hochwertiger Lebensmittel

wie Champagner und Pralinen bis hin

zu Impfstoffen und technischen Produkten.

Gleichzeitig verfolgen wir mit

unserem Nachhaltigkeitsprogramm

Mission Blue das Ziel, innovative, umweltfreundliche

Verpackungslösungen

zu entwickeln, die langfristig zu einer

lebenswerten Zukunft beitragen.

Innovation braucht Menschen mit

Ideen! Deshalb suchen wir qualifizierte

Talente, die Freude an technischen Herausforderungen

haben, kreativ denken

und etwas bewegen wollen. Wir

bieten mehr als nur einen Job – bei uns

kannst du dich aktiv einbringen und

Teil eines Teams werden, das Zukunft

gestaltet.

Was dich bei uns erwartet:

Zertifizierung als „Great Place to

Work“ – wir setzen auf eine Kultur des

Vertrauens und der Wertschätzung.

Ein sicherer Arbeitsplatz – in einer

wachsenden, innovativen Branche.

Flexible und familienfreundliche

Arbeitszeiten – weil Beruf und Privatleben

zusammenpassen müssen.

Exzellente Verpflegung in unserer

Kantine – für den täglichen Energieschub.

Business Bike und Homeoffice-

Optionen – moderne Benefits für mehr

Freiheit.

Komm in ein Unternehmen, das

Innovation lebt und als Great Place to

Work ausgezeichnet wurde!

Info

Gerhard Schubert GmbH

Industriegebiet Südost

Hofäckerstraße 7, 74564 Crailsheim

Tel.: 07951 400-0

E-Mail: info@gerhard-schubert.de

www.schubert.group

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September 2025

33



WIRTSCHAFT | Packaging

Packaging | WIRTSCHAFT

Die Zukunft wird greifbar

Schubert hat einen eigenen KI-Roboter entwickelt, der Rekorde

bricht: Der Cobot tog.519 pickt und platziert selbst unbekannte

Formen zielsicher – in Höchstgeschwindigkeit. Die Lösung des Crailsheimer

Unternehmens soll künftig neue Zielgruppen erschließen.

Viele kennen sie von Zuhause,

manch einer hat sogar eine am

Büroschreibtisch: Die Kramschublade,

das Sinnbild von Anarchie.

Kugelschreiber, Klebestifte, Proviantrationen

vom Müsliriegel bis zu Taschentüchern,

Labellos, Textmarker

und allerlei Alltägliches mehr lagert

wahllos auf- und nebeneinander. Wie

schön wäre es, wenn automatisch Ordnung

in das unsortierte Chaos käme.

Im Verpackungsmaschinenbau

herrscht so ein wildes Durcheinander

nicht. Trotzdem sind für Pick-and-Place-Maschinen

das Greifen und Platzieren

verschiedenster Nahrungsmittel,

Kosmetika und anderer Produkte eine

ähnliche Herausforderung wie der Inhalt

einer Kramschublade. Die Maschinen

müssen unterschiedliche Formen

wie Riegel, Beutel, Pumpspender

und Dosen greifen und in die vorgesehenen

Kartons packen – in Höchstgeschwindigkeit.

Die Gerhard Schubert GmbH aus

Crailsheim hat nun eine Lösung für ein

„ordentliches Plus“ an Effizienz beim

Sortieren und Verpacken: ihren KI-Roboter

namens tog.519. In nur einer Minute

kann der autonome Cobot 90 Mal

zugreifen und Objekte beispielsweise

in bewegte Trays platzieren – selbst,

wenn sie in völliger Unordnung vor

ihm liegen. Damit ist die Crailsheimer

Eigenentwicklung schneller als sämtliche

anderen marktgängigen Cobot-

Anwendungen.

Mit KI-gestützter Vision-Technologie

identifiziert der Cobot zuverlässig,

was er picken muss, auch wenn es

sich um völlig unterschiedliche Objekte

handelt – sogar Formen und Dinge,

mit denen er nie zuvor zu tun hatte.

Die Spitzentechnologie hat die Besucher

der Automations-Messe Automatica

im Juni laut Schubert bereits in

Staunen versetzt, als das Unternehmen

den neuen Cobot und einen weiteren

Zwilling erstmals präsentierte.

Egal, mit was ihn die Menschen am

Messestand „fütterten“ – etwa mitge-

brachte Plastikflaschen–, das Kamerasystem

der beiden tog.519 identifizierte

selbst mitgebrachte Zufallsartikel korrekt.

Und das 112.426 Mal an vier

Messetagen.

Automobilbranche bekundet

Interesse am smarten Cobot

Foto: Gerhard Schubert GmbH

Das Cobot-Team von Schubert präsentiert unter anderem auf der Fachpack seine

revolutionäre KI-Roboter-Entwicklung tog.519.

Derzeit zeigt der Cobot auf der Fachpack

in Nürnberg, was er kann. Die

Branchenmesse könnte dem Crailsheimer

Traditionsunternehmen neue

Märkte in weiteren Branchen

abseits der Kernfelder Nahrungsmittelund

Süßwarenindustrie erschließen.

Schon auf der Automatica hatte der revolutionäre

Cobot dazu den Weg geebnet:

„Hersteller technischer Artikel

und aus der Automobilbranche zeigten

reges Interesse an den hohen Geschwindigkeiten

und der Produktvielfalt“,

berichtet Hannes Häusler, Leiter

des Cobot-Bereichs bei Schubert, „viele

Besucher kannten uns vor Messebesuch

nicht als Roboterhersteller.“ Dieses

Bild habe das Unternehmen erfolgreich

gewandelt und so neue

Zielgruppen gewonnen. Mit dem innovativen

Cobot sei Schubert damit „in

der Automations- und Verpackungsbranche

nun gleichermaßen

zuhause.“

Natalie Kotowski

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WIRTSCHAFT | Feiern und Tagen

Feiern und Tagen | WIRTSCHAFT

Einen Eventcharakter schaffen, wie bei der IAA 2025 in der Innenstadt München: Das wird für Präsenzveranstaltungen immer

wichtiger.

Foto: IAA

Auto präsentiert wird, braucht es den

Wow-Effekt vor Ort. Deshalb kehrt

auch die Präsenz zurück. Die IAA, die

Internationale Automobil-Ausstellung,

zeigt das gut: Sie fand vor kurzem nicht

mehr nur in Messehallen statt, sondern

mitten in München – das ist Eventkommunikation

mit Erlebnischarakter.

Neben den Formaten – was verändert

sich noch durch die Digitalisierung?

Kiel: Ein weiterer Aspekt ist die Event-

Technologie. Wir sehen zunehmend

KI-gestützte Tools, interaktive Apps,

virtuelle Messen und Gamification-

Elemente. Das verändert die Art, wie

Events konzipiert und erlebt werden.

Der E-Sport ist ein gutes Beispiel dafür,

wie sich neue Formate aus technischen

Entwicklungen heraus etablieren.

Besteht die Gefahr, dass kleinere Unternehmen

oder Veranstalter hier nicht

mehr mithalten können?

Kiel: Das sehe ich nicht wirklich. Kleine,

agile Firmen sind oft sehr innovativ

und flexibel. Sie können Trends schnell

aufgreifen und umsetzen. Größere Unternehmen

sind da langsamer – sie

kompensieren das meist mit viel Geld.

Aber wenn die Industrie schwächelt,

wird zuerst im Marketing gespart – und

damit auch bei Events.

Events leben von

Emotionalität und

Erlebnischarakter – das

lässt sich digital schwer

abbilden.

Beobachten Sie aktuell einen Rückgang

bei Business-Events – unabhängig vom

Format?

Kiel: Nein, eigentlich nicht. Wir befinden

uns noch in einer Phase des Nachholens.

Aber die allgemeine Konjunktur

spielt eine große Rolle. Wäre die

wirtschaftliche Lage stabiler, wären wir

schon weiter. Besonders die Automobilindustrie,

ein zentraler Player im

Eventbereich, zeigt gerade Schwächen.

Wenn dort gespart wird, betrifft das

auch die Events. Ich erinnere mich an

ein Beispiel von VW: Bei der Einführung

eines neuen Modells wurden

rund 18.000 Händler nach Mallorca

eingeladen – über Monate hinweg, in

Drei-Tage-Formaten mit Flug, Party,

Businessinformationen und Abschlussveranstaltung.

Das zeigt, wie

groß solche Events sein können – und

wie stark sie von der Wirtschaftslage

abhängen.

Welche Rolle spielen solche Events für

die Themen Markenbildung, Unternehmenskommunikation

und Netzwerkpflege?

Kiel: Eine sehr große. Gerade bei Produkten

mit hohem Erlebnischarakter

sind Events unverzichtbar. Man sieht

das beispielsweise gut bei BYD – eines

der größten Automobilunterneh-

Events neu denken

Business-Events stehen unter Druck und zugleich vor spannenden

Chancen. Prof. Dr. Hermann-Josef Kiel von der Hochschule Heilbronn

erklärt, wie sich Formate, Technologien und Anforderungen verändern

und was die Branche tun muss, um für junge Talente attraktiv

zu bleiben.

Interview von Teresa Zwirner

Wie würden Sie die aktuelle Entwicklung

bei Business-Events in Deutschland

beschreiben? Gibt es Umbrüche,

die die Branche derzeit prägen?

Prof. Dr. Hermann-Josef Kiel: Der

größte Einschnitt war zweifellos die

Corona-Pandemie. Die Branche wurde

damals praktisch mit einem Veranstaltungsverbot

belegt – von jetzt auf

gleich. Das war ein Schock. Inzwischen

hat sich die Eventbranche zwar gut erholt

und ist weitgehend zurück, aber es

gibt noch Dellen. Und jetzt stehen wir

vor einem massiven Wandel, insbesondere

im Bereich der Business-

Events. Drei Themen treiben diesen

Wandel besonders stark: Digitalisierung,

Nachhaltigkeit und der Fachkräftemangel.

Was bedeutet Digitalisierung konkret

für die Eventbranche?

Kiel: Digitalisierung betrifft vor allem

die Veranstaltungsformate. Früher gab

es ausschließlich Präsenzveranstaltungen.

Die Pandemie hat hier neue

Möglichkeiten eröffnet: Heute sind digitale

und hybride Formate fest etabliert.

Das bringt Vorteile, etwa geringere

Reisekosten für Unternehmen. Aber

es bedeutet auch, dass Veranstaltungsorte

massiv in Technik investieren

mussten – das ist teuer und erfordert

Know-how. Präsenzveranstaltungen

müssen heute durch digitale Plattformen

ergänzt werden, was Personal

und Infrastruktur voraussetzt.

Wie schätzen Sie die Zukunft ein: Bleiben

die drei Formate – präsenz, hybrid,

digital – bestehen oder wird es weitere

Verschiebungen geben?

Kiel: Das ist schwer vorherzusehen

und hängt auch immer stark vom

Zweck der Veranstaltung ab. Bei reinen

Informationsveranstaltungen wird es

meiner Meinung nach viele digitale

Formate geben. Aber Events leben

auch von Emotionalität und Erlebnischarakter

– das lässt sich digital nur

schwer abbilden. Wenn etwa ein neues

36

September 2025



WIRTSCHAFT | Feiern und Tagen

Feiern und Tagen | WIRTSCHAFT

men Chinas, das hier jedoch kaum jemand

kannte. Bei der EM 2024 war es

plötzlich auf allen Kanälen präsent.

Solche Formate sind essenziell für Markenaufbau

und Sichtbarkeit.

Die Mischung macht‘s

Quelle: Meeting- und EventBarometer Deutschland 2024/2025

Die Veranstaltungsentwicklung von 2019 bis 2024 macht deutlich:

Persönliche Formate bleiben trotz Digitalisierung gefragt

virtuelle Veranstaltungen

2,9 Mio.

Veranstaltungen

insgesamt

2,3

1,40

0,10

0,84

hybride Veranstaltungen

4,2

3,00

0,36

0,80

2019 2020 2021 2022 2023 2024

2,5

0,80

0,24

1,49

reine Präsenzveranstaltungen

2,5

0,40

0,33

1,82

2,7

0,70

0,31

1,71

Gibt es auch in der Region Heilbronn-

Franken Best-Practice-Beispiele für innovative

oder nachhaltige Eventkonzepte?

Kiel: Ja, das Würth Forum ist ein hervorragendes

Beispiel. Eine Top-Location,

die viel ermöglicht – aber auch ihren

Preis hat. Für die Region ist das ein

echter Gewinn.

Sie hatten auch das Thema Nachhaltigkeit

angesprochen. Wie stark beeinflusst

das die Eventbranche aktuell?

Kiel: Nachhaltigkeit ist ein viel diskutiertes

Thema – gerade im Kontext sogenannter

Green Events. Dabei geht es

um klimaneutrale Locations, regionale

Catering-Konzepte, Mehrwegmaterialien

oder CO₂-Kompensation. Das

klingt gut, ist aber mit hohen Kosten

verbunden. Es wird viel darüber gesprochen,

doch sobald die wirtschaftliche

Lage angespannt ist, ziehen viele

Unternehmen ihre Nachhaltigkeitsambitionen

zurück.

Und der Fachkräftemangel. Wie zeigt

sich das in der Eventbranche?

Kiel: Der Fachkräftemangel ist eine direkte

Folge der Pandemie. Viele Mitarbeitende

sind damals abgewandert

Foto: HNN

und nicht zurückgekehrt. Das wirkt

sich massiv auf die Kosten aus – vor allem

bei Großevents. Veranstaltungstechniker

oder Security kosten heute

oft das Doppelte.

Spüren Sie das auch in Ihrem Studiengang?

Kiel: Ja, ganz deutlich. Wir hatten

durch das faktische Berufsverbot in der

Eventbranche weniger Studienanfänger

als zuvor. Das Vertrauen in die

Branche war erschüttert.

Glauben Sie, dass sich das langfristig

wieder erholen wird?

Kiel: Ich denke schon, aber es wird Zeit

brauchen. Die Branche muss sich als

Arbeitgeber attraktiver positionieren –

Stichwort Employer Branding. Früher

hat man in Agenturen oft deutlich weniger

verdient als bei großen Unternehmen.

Heute müssen Agenturen und

Veranstaltungsorte mehr bieten: leistungsorientierte

Bezahlung, Work-Life-

Balance, Weiterbildungsangebote. Das

ist notwendig, um Fachkräfte zurückzugewinnen.

Hat sich der Studiengang selbst verändert,

um auf diese Entwicklungen zu

reagieren?

Kiel: In den Grundlagen nicht, aber wir

erweitern unsere Angebote. Zum Beispiel

wollen wir mehr in EDV und Veranstaltungstechnik

investieren – da arbeite

ich mit Partnern wie der Media

Resource Group (MRG) in Crailsheim

zusammen. Außerdem machen wir regelmäßig

Exkursionen, damit die Studierenden

aktuelle Entwicklungen direkt

erleben.

Wie sieht es mit dem Thema Künstliche

Intelligenz aus – spielt das im Studium

bereits eine Rolle?

Kiel: Ich versuche, das Thema KI stärker

zu integrieren. Es fehlt uns noch an

Lehrpersonal mit entsprechender Expertise.

Aber KI ist gerade im Vorfeld

von Events sehr hilfreich – etwa bei der

Kommunikation mit Teilnehmenden.

Statt tausende E-Mails zu schreiben,

kann man Chatbots einsetzen, die die

häufigsten Fragen automatisch beantworten.

Das reduziert den Handling-

Aufwand enorm und kann damit natürlich

auch dem Fachkräftemangel

entgegenwirken.

Zur Person

Prof. Dr. Hermann-Josef

Kiel

ist Studiendekan an

der Fakultät Technik

und Wirtschaft der Hochschule Heilbronn.

Er verantwortet die Studiengänge

Betriebswirtschaft und Kultur-,

Freizeit-, Sportmanagement (B.A.) sowie

Betriebswirtschaft und Kultur-,

Freizeit- und Sportmanagement (M.A.)

am Campus Künzelsau.

WEITERE

INFOS

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Konzert- und

Kongresszentrum Harmonie

Allee 28 | 74072 Heilbronn

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Orte mit Wirkung schaffen

Die Erwartungen an die Hotellerie wachsen: Neben Gastfreundschaft

rückt auch gesellschaftliches Engagement in den Fokus. Eine Studie

des Fraunhofer IAO zeigt, wie Hotels zur nachhaltigen Transformation

beitragen können – und welche Potenziale darin liegen.

Hotels sind längst mehr als nur

Übernachtungsplätze – sie fungieren

als soziale Räume, Lernorte

und Plattformen für Innovation.

Wie sie aktiv zur gesellschaftlichen

Entwicklung beitragen können, zeigt

das neue Whitepaper „Hotels as Agents

of Social Change“ des Fraunhofer IAO.

„Sozial nachhaltige Hotels sind

Orte, an denen Menschen sich entwickeln

können – persönlich, beruflich

und gemeinschaftlich“, erklärt Dr.

Constanze Heydkamp, Projektkoordinatorin

des Innovationsnetzwerks FutureHotel

am Fraunhofer IAO. In Baden-Württemberg

zeigen bereits

einzelne Häuser, wie soziale Nachhaltigkeit

konkret gelebt werden kann. Ein

Beispiel aus Heilbronn-Franken ist das

Hotel Anne-Sophie in Künzelsau. Dort

arbeiten Menschen mit und ohne Beeinträchtigung

Seite an Seite. Das Hotel

zeigt, wie Inklusion, Teilhabe und

soziale Verantwortung im Alltag verankert

werden können. Solche Ansätze

verdeutlichen, dass Nachhaltigkeit im

Hotelkontext weit über ökologische

Maßnahmen hinausgeht. Lange Zeit

lag der Fokus laut Heydkamp auf der

Minimierung des ökologischen Fußabdrucks

der Gäste, während Mitarbeitende

als Beitrag zur wirtschaftlichen

Stabilität galten. Doch Hotels wirken in

allen drei Nachhaltigkeitsdimensionen,

ökologisch, ökonomisch und sozial,

und beeinflussen dabei sämtliche

Nutzergruppen. Daraus ergeben sich

vielfältige Ansatzpunkte, um aktiv zu

mehr Nachhaltigkeit beizutragen – insbesondere

für Businesshotels. So können

sie laut der Studie ihre Nutzergruppen

gezielt um Akteure aus der

Nachbarschaft erweitern, wie durch

explizit gestaltete Angebote für lokale

Unternehmen, Anwohner und Hotelmitarbeitende.

Die Bandbreite reiche

von Urban-Farming-Aktivitäten über

Teambuilding-Parcours mit nachhaltigen

Materialien bis hin zu Dinner

Speeches lokaler Initiativen. Ziel sei es,

den Austausch zwischen den Nutzergruppen

zu fördern. Für die kommenden

drei bis fünf Jahre identifiziert das

Forscherteam drei zentrale Trends:

Das Hotel Anne-Sophie zeigt, wie Inklusion

verankert werden kann.

Erstens werden regulatorische Anforderungen

wie die EU-Richtlinie CSRD

(Corporate Sustainability Reporting

Directive) eine transparente Darstellung

sozialer und ökologischer Wirkungen

verpflichtend machen. Zweitens

wird die Integration von

Technologien – etwa durch KI, Automatisierung

und smarte Services –

zum Branchenstandard. Drittens entwickeln

sich Hotels zunehmend zu

Community-orientierten Begegnungsräumen,

die sowohl Reisende als auch

Anwohner ansprechen. „Viele Hotels

befinden sich noch im Wartemodus,

Foto: andi schmid

weil klare Leitlinien fehlen. Doch gesellschaftlicher

und regulatorischer

Druck machen es notwendig, jetzt zu

handeln“, betont Prof. Dr. Vanessa

Borkmann, Initiatorin und Projektleiterin

des Innovationsnetzwerks FutureHotel

sowie Leiterin des Forschungsbereichs

Stadtsystem-Gestaltung am

Fraunhofer IAO. Auch technologische

Entwicklungen wie Smart Rooms oder

digitale Services können zur sozialen

Nachhaltigkeit beitragen. Smarte Services

etwa können Mitarbeitende von

Routinetätigkeiten entlasten und Gästen

barrierefreie Zugänge ermöglichen.

So entsteht mehr Raum für persönliche

Interaktion. Für viele

Hoteliers ist das Thema jedoch noch

neu. „Der erste Schritt kann klein sein

– etwa durch eine Nachbarschaftsanalyse

oder Stakeholder-Workshops, die

klären, welche Bedürfnisse Gäste, Mitarbeitende

oder Anwohner wirklich

haben“, sagt Heydkamp. So wird soziale

Nachhaltigkeit nicht zu einem zusätzlichen

Projekt, sondern zu einem

kontinuierlichen Prozess, der das Hotel

als Ganzes stärkt. Teresa Zwirner

Info

Seit 2008 erforscht das Fraunhofer IAO

im Verbundprojekt »FutureHotel« die

zentralen Fragen für das Hotel der Zukunft.

Während in den ersten Jahren

vor allem digitale Transformation, veränderte

Gästeanforderungen und innovative

Arbeitswelten im Vordergrund

standen, legt das aktuelle

Whitepaper „Hotels as Agents of Social

Change“ erstmals einen umfassenden

Fokus auf die soziale Dimension

der Nachhaltigkeit. Die Studie basiert

auf einer Analyse internationaler

Nachhaltigkeitsstandards und

Zertifikate, ergänzt durch Diskussionen

im FutureHotel Innovation Network.

Foto: Technologiezentrum Schwäbisch Hall

Frisch modernisiert: Die Seminarräume „Stego“ und „VR Bank“ eignen sich für vielfältige Veranstaltungen.

Moderne Seminarräume im teZET

Das Technologiezentrum Schwäbisch Hall ist der perfekte Veranstaltungsort.

Das Technologiezentrum Schwäbisch

Hall (teZET) im Haus der

Wirtschaft ist die Anlaufstelle für Gründung,

Vernetzung und Innovation. Als

Einrichtung der Wirtschaftsförderung

berät es Start-ups bei der Unternehmensgründung,

bietet gut ausgestattete

Seminar- und Schulungsräume für

die berufliche und private Weiterbildung

sowie Veranstaltungen zu den

Themen Unternehmensgründung und

Unternehmensentwicklung.

Neun Seminarräume bieten den

idealen Rahmen für Workshops, Schulungen,

Meetings und vieles mehr. Mit

modernster Technik und flexiblen

Raumkonzepten sind sie für kleine bis

größere Veranstaltungen geeignet – bis

zu 60 Personen finden Platz. Zwei Seminarräume

wurden frisch renoviert.

Der Raum „Stego“ bietet sich als Kreativraum,

für Teambuilding-Maßnahmen

oder Projektraum an. Seine moderne

Holzwürfelgestaltungkann individuell

für jedes Seminar zusammengestellt

werden. Der Raum regt zum kreativen

Arbeiten an und ist mit einem beschreibbaren

Display, einem Flipchart

sowie Pinnwänden ausgestattet.

Beim Raum „VR Bank“ als zweiter

modernisierter Seminarraum wurde

der klassische Stil beibehalten. Das

Mobiliar ist nun dank Rollen und Klapptechnik

sowie einem sehr leichten Gewicht

schnell umgestellt, was eine individuelle

Bestuhlung erleichtert. Auch

dieser Raum verfügt über ein mobiles

beschreibbares Display, Flipcharts und

Metaplanwänden.

Bei der Modernisierung wurde

das teZET von seinen lokalen Partnern

Elektro Erkert GmbH, Maler Abel, Lenz

Wohntex e.K., Fröscher GmbH & Co.KG,

WERKSTATT FÜR RAUMGESTALTUNG

Anke Rummel, Degen GmbH & Co.KG

Schilder Wellmann GmbH und Luca-

Tech3D unterstützt. Ausführliche Informationen

zu allen verfügbaren Räumen

können Interessierte per E-Mail an

info@tz-hall.de oder über die Homepage

www.tz-hall.de/index.php/startseite/vermietung/

erfahren.

Die zentrale Lage des Standorts

im Gewerbegebiet Solpark der Stadt

Schwäbisch Hall macht die Seminarräume

des teZET besonders interessant

für externe Teilnehmer. Diese können

dort eine angenehme Atmosphäre und

kostenfreies WLAN genießen und haben

die Möglichkeit, Catering-Dienste

zu buchen. Die Seminarräume sind die

perfekte Wahl für Unternehmen, die

auf professionelle und flexible Raumlösungen

setzen.

Info

Technologiezentrum Schwäbisch Hall

GmbH im Haus der Wirtschaft

Stauffenbergstraße 35 – 37

74523 Schwäbisch Hall

Tel.: 0791 5801-0

E-Mail: info@tz-hall.de

www.tz-hall.de

40

September 2025

41



WIRTSCHAFT | In Deutschland ganz vorne

Feiern und Tagen | WIRTSCHAFT

DIESE UNTERNEHMEN GESTALTEN DIE ZUKUNFT UNSERER SPITZENREGION

„Enormes Zukunftspotenzial“

Heilbronn-Franken zählt laut Prognos Zukunftsatlas 2025 zu den

zukunftsfähigsten Standorten Deutschlands. Mit Platzierungen in der

Spitzengruppe und einer starken Entwicklung in Bereichen wie

Wohlstand, Arbeitsmarkt und Innovation zeigt die Region, wie wirtschaftliche

Stärke, Bildung und Nachhaltigkeit zusammenspielen.

Viele Regionen in Deutschland

spüren die Folgen der wirtschaftlichen

Entwicklung deutlich:

Seit dem letzten Prognos Zukunftsatlas

im Jahr 2022 befindet sich

das Land in einer Rezession, vielerorts

fehlt es an wirtschaftlicher Dynamik.

Doch die aktuellen Zahlen aus dem

Zukunftsatlas 2025 zeigen, dass insbesondere

der Süden Deutschlands dieser

Entwicklung trotzt. Baden-Württemberg

präsentiert sich im der

Auswertung als wirtschaftlich widerstandsfähig

und zukunftsfähig – 91

Prozent der Kreise und kreisfreien

Städte zählen zu den Regionen mit

überdurchschnittlichen Zukunftsperspektiven.

Ein herausragendes Beispiel

dafür ist die Region Heilbronn-Franken.

Insbesondere der Landkreis Heilbronn

konnte seine Position im bundesweiten

Vergleich festigen und zählt

zu den Top 15 der insgesamt 400 bewerteten

Kreise und kreisfreien Städte

(Platz 12). Damit unterstreicht die Region

ihre Rolle als Innovationsmotor

und attraktiver Wirtschaftsstandort.

Besonders positiv fällt die Entwicklung

im Bereich Wohlstand auf: Der Landkreis

Heilbronn konnte sich hier um

fünf Plätze verbessern und steht jetzt

auf Platz 35.

In Bezug auf die Innovationskraft

ist der Landkreis unter den Top 10. Dahinter

stehen gezielte Zukunftsprojekte,

die Forschung, Innovation und regionale

Wirtschaftskraft miteinander

verbinden. Ein Beispiel dafür ist AI

TRAQC, das regionale Innovationszentrum

für KI-basierte Qualitätssicherung

in der Produktion. Es gehört

zu den zehn Zukunftsprojekten, die

der Landkreis Heilbronn im Rahmen

der Zukunftswerkstatt Deutschland

beim Prognos Zukunftsatlas 2025 eingereicht

hat. Das Projekt bringt Wissenschaft

und Industrie zusammen

und stärkt so die Wettbewerbsfähigkeit

der Unternehmen vor Ort.

Ein weiterer Erfolgsfaktor ist die

strategische Ausrichtung auf Bildung

und Qualifizierung. Die Region setzt

hier auf moderne Lernformate wie

digitale Lernplattformen, Mikrozertifikate

und hybride Weiterbildungsangebote,

um den Anforderungen des digitalen

Wandels gerecht zu werden.

Auch die Integration internationaler

Fachkräfte wird aktiv gefördert – etwa

durch das Welcome Center Heilbronn-

Franken, das Unterstützung bei der

Anerkennung ausländischer Abschlüsse

und beim Ankommen in der Region

bietet.

Trotz der positiven Bilanz sieht

das Fachkräftebündnis Heilbronn-

Franken auch Herausforderungen. Der

Fachkräftemangel bleibt ein zentrales

Thema, insbesondere in Schlüsselbranchen

wie Maschinenbau, IT und

Pflege. Um dem entgegenzuwirken,

setzt die Region auf gezielte Qualifizierungsstrategien,

stärkere Vernetzung

von Bildungsakteuren und eine Verbesserung

der Lebensqualität, um Talente

langfristig zu binden. Ein konkretes

Beispiel ist die Weiterentwicklung

des regionalen Fachkräfteportals

„Platz für Originale“, das nicht nur Stellenangebote

bündelt, sondern auch

umfassende Informationen zu Leben,

Arbeiten und Karrierechancen in Heilbronn-Franken

bietet. Nicht zuletzt

spielt auch die Nachhaltigkeit eine zunehmend

wichtige Rolle. Der Ausbau

erneuerbarer Energien, die Förderung

nachhaltiger Mobilitätskonzepte und

die Unterstützung von Green-Tech-

Initiativen unterstreichen, dass Heilbronn-Franken

nicht nur wirtschaftlich

stark, sondern auch ökologisch

zukunftsorientiert agiert. Ein konkretes

Beispiel dafür ist das Projekt „Hydrogenium“

– Wasserstofftestzentrum

Heilbronn-Franken, das als Teil der regionalen

Zukunftsstrategie Infrastruktur

für Wasserstofftechnologien bereitstellt.

Insgesamt macht der Prognos

Zukunftsatlas 2025 deutlich: Heilbronn-Franken

ist gut aufgestellt, um

die Herausforderungen der kommenden

Jahre zu meistern.

„Unser Landkreis, aber auch die

gesamte Wirtschaftsregion Heilbronn-

Franken, hat nach wie vor ein enormes

Zukunftspotenzial“, freut sich Landrat

Norbert Heuser über die erneute Positionierung

unter den führenden Regionen

in Deutschland. „Das sehr gute Ergebnis

ist zugleich auch Ansporn, sich

nicht auf den Lorbeeren des bisher Erreichten

auszuruhen, sondern Innovation

gemeinsam voranzutreiben.“

Teresa Zwirner

Info

Der Zukunftsatlas der Prognos AG erscheint

alle zwei Jahre und bewertet

die Zukunftsfähigkeit deutscher Regionen

anhand von 31 Indikatoren aus

den Bereichen Demografie, Arbeitsmarkt,

Wettbewerb und Innovation,

Wohlstand und soziale Lage sowie –

neu in der 2025er Ausgabe – Nachhaltigkeit.

Die Regionen werden in acht

Zukunftsklassen eingeteilt, die von

„beste Chancen“ bis „sehr hohe Risiken“

reichen. Heilbronn-Franken rangiert

dabei in der Spitzengruppe und

zeigt eine bemerkenswerte Stabilität

in zentralen Zukunftsfeldern.

Heilbronn-Franken:

In Deutschland

ganz vorne

42 September 2025



NEUES AUS DER REGION

NEUES AUS DER REGION

Ein besonderer Ort im Allgäu

10 Jahre voller Emotionen und Events am Bildungscampus Heilbronn

Die Herbstzeit ist für viele Menschen

eine attraktive Saison für

einen erholsamen Urlaub fernab

von Hektik und Trubel. Wenn

sich der Herbst über die Allgäuer

Hügellandschaft legt, entsteht

eine Kulisse, die wie geschaffen

ist für eine entspannte Auszeit.

Das Hotel „Das Allgäu“ in Maierhöfen ist umgeben von idyllischer

Natur, die im Herbst zum Wohlfühlen einlädt.

Foto: Hotel Das Allgäu

Das Hotel „Das Allgäu“ in Maierhöfen

zum Beispiel bietet Erholungssuchenden

Natur, Ruhe

und ein Ambiente, das Entspannung

verspricht. Das „Das Allgäu“

ist ein Hotel mit familiärer

Atmosphäre und persönlichem

Service inmitten einer idyllischen

Landschaft, die zum

Wohlfühlen einlädt.

Besonders reizvoll sind nach

Angaben des Hotels die neu gestalteten,

großzügigen Zimmer

im Gartengeschoss. Modern eingerichtet,

mit klaren Linien, Naturmaterialien

und warmen Farben,

bieten sie direkten Zugang

ins Grüne. Ein Schritt hinaus –

und schon steht man mitten in

der Natur. Diese Verbindung von

Komfort und unmittelbarer

Nähe zur Landschaft macht das

Haus ideal für eine erholsame

Auszeit vom Alltag.

Ein Herbsturlaub im Hotel

„Das Allgäu“ bedeutet: Farbenpracht

erleben, Stille genießen

und sich in einem Haus verwöhnen

lassen, das Tradition und

Moderne harmonisch verbindet.

Gerade im Herbst entfaltet die

Region ihren ganzen Zauber.

Wanderungen durch bunt gefärbte

Wälder oder Ausflüge zum

nahegelegenen Bodensee lassen

Körper und Geist aufatmen. Wer

sportlich aktiv sein möchte, findet

auf dem parkähnlichen Areal

des Hotels ebenso viele Möglichkeiten

wie jene, die lieber

ganz in Ruhe genießen.

Nach einem erlebnisreichen

Tag sorgen das hauseigene Erlebnisbad

„Aquarosa“ und der

Wellnessberich für wohltuende

Entspannung. Hier regeneriert

man nicht nur, man spürt, wie

neue Energie entsteht.

Wer das Allgäu besucht,

schenkt sich eine Auszeit, die

nachhaltig wirkt – und den kommenden

Winter leichter macht.

@ www.hotel-das-allgaeu.de

Der Bildungscampus in Heilbronn

ist ein inspirierender Ort.

Er vereint renommierte Hochschulen,

Forschungsinstitute

und Bildungseinrichtungen –

von der frühkindlichen Bildung

bis zur akademischen Spitzenforschung.

Seit zehn Jahren sind

auch die Eventlocations von

Schwarz Campus Service ein Teil

des Bildungscampus. Gemeinsam

mit Partnern und Gästen

wurden dort in den vergangenen

Jahren zahlreiche Veranstaltungen

und Momente geschaffen,

die in Erinnerung bleiben.

Mit drei verschiedenen

Eventlocations, die über flexible

Räume und moderne Technik

verfügen, will Schwarz Campus

Service auch in den kommenden

Jahren Veranstaltungen organisieren,

die Gäste begeistern.

Foto: Niklas Hesser

Die Aula punktet mit exklusivem

Foyer, eindrucksvollem Veranstaltungssaal

und Highend-

Showtechnik. Der Saal der Aula

ist das Herzstück des Bildungscampus

in Heilbronn. Bis zu

550 Sitzplätze stehen Gästen in

verschiedenen Veranstaltungsformaten

zur Verfügung.

Direkt über der Aula befindet

sich der Konferenzbereich mit

sechs Konferenzräumen und

zwei innovativen Kreativräumen.

Mobile Trennwände, flexibles

Mobiliar und vielseitige

Moderationselemente bieten individuellen

Gestaltungsraum für

Meetings, Networking oder

Workshopformate.

Das kompakte Forum eignet

sich für mittelgroße Veranstaltungen.

Eine lichtdurchflutete

Glasfront, Sichtbeton und Parkettboden

zeichnen die Atmosphäre

aus. Die Kombination

aus kompakter Fläche und moderner

Ausstattung bietet Raum

für individuelle Eventgestaltung.

Eingebettet in den Bildungscampus

der Dieter Schwarz Stiftung

bieten die Eventräumlichkeiten

ein besonderes Ambiente.

Sie liegen zentral und fußläufig

zum Heilbronner Stadtzentrum.

Die Betreuung von Events erfolgt

durch ein Team aus Organisationsprofis

und Technikern, die

für reibungslose Abläufe sorgen.

@ www.bildungscampus.hn/

events

Das Forum auf dem Bildungscampus Heilbronn eignet sich

für mittelgroße Veranstaltungen.

Innovativer Banking-Service

75 Jahre Know-how rund ums Rad

Traditionsreicher Jahrmarkt

Neue Kampagne: Handwerk tut gut

Die Volksbank Hohenlohe eG

erweitert ihren Kundenservice

mit einem innovativen Angebot:

Die neue „BänkingBox“ ermöglicht

einen persönlichen, digitalen

Schalterservice zu verlängerten

Öffnungszeiten.

Wie das Bankhaus mitteilt,

will es mit diesem Angebot neue

Maßstäbe im Kundenservice setzen.

Von Montag bis Freitag, jeweils

von 8 bis 17.30 Uhr, können

Kunden demnach in der

„BänkingBox“ bequem und sicher

über einen Bildschirm direkt

mit einem Mitarbeitenden

aus dem Kunden-Service-Center

kommunizieren. Diese neue Lösung

ermöglicht laut der Genossenschaftsbank,

die gleiche persönliche

Beratung wie am

Schalter nun auch digital und zu

verlängerten Öffnungszeiten anzubieten.

Mit der Einführung der „BänkingBox“

verbindet die Volksbank

Hohenlohe eG nach eigenen

Angaben die Vorteile des

klassischen Serviceschalters mit

den Möglichkeiten des digitalen

Bankings. Ziel sei es, die Kundenbindung

zu stärken und

gleichzeitig die Präsenz der Bank

im Geschäftsgebiet zu wahren.

Die Bank setzt daher auf moderne

Technologien, um den Kunden

einen verbesserten Service

zu bieten und die persönliche

Nähe zu fördern.

Die Volksbank Hohenlohe eG

hat die Haupstelle in Öhringen

sowie die Geschäftsstellen in

Dörzbach und Kirchberg/Jagst

mit der innovativen „Bänking-

Box“ ausgestattet – und das als

erste Bank in der Region.

@ www.vb-hohenlohe.de

„Empfehle mich bestens mit

neuen Fahrrädern und Ersatzteilen“

– so lautet der historische

Text einer Werbeanzeige aus der

Hohenloher Zeitung vom 26. Februar

1949. Der Inserent und

Firmengründer Christian Lang

bewarb damit das erste Zweiradgeschäft

mit Reparaturwerkstatt

in Öhringen, das sich damals in

der Bahnhofstraße befand.

Heute, 75 Jahre später, ist der

Betrieb zu einem großen, modernen

Zweiradcenter geworden.

Peter und Michael Carle,

führen das Familienunternehmen

heute unter dem Namen

„Carle Bikes“ in dritter und vierter

Generation weiter. Der Familienbetrieb

hat sich in den vergangenen

Jahrzehnten stetig

weiterentwickelt. 2023 wurde

am neuen Standort in der Berliner

Straße in Öhringen in einen

Neubau mit 2500 Quadratmetern

Gesamtfläche, klimatisiertem

Showroom, Büro- und Sozialräumen,

größerer Werkstatt

und Lagerfläche investiert.

Die Kunden schätzen nach

Angaben des Unternehmens die

Qualität, die große Auswahl, den

professionellen Service und die

Beratung. Insgesamt beschäftigt

„Carle Bikes“ 23 Teil- und Vollzeitmitarbeiter,

darunter je zehn

in Werkstatt und Verkauf, drei in

der Verwaltung. „Unser Team ist

stetig gewachsen. Es gibt Mitarbeiter,

die schon sehr lange, teilweise

bis zu 30 Jahre, bei uns

sind“, sagt Peter Carle. Das Angebot

reicht von klassischen Fahrrädern

für Kinder und Erwachsene

bis zu E-Bikes, Lastenrädern

und Zubehör.

@ www.zweirad-carle.de

Die Muswiese – das Aushängeschild

der Gemeinde Rot am See

– öffnet dieses Jahr vom 11. bis

16. Oktober ihre Pforten im Teilort

Musdorf. Der traditionsreiche

Markt, der bereits vor über

590 Jahren urkundlich erwähnt

wurde, gilt als größter Jahrmarkt

Hohenlohes und zieht mit einer

Mischung aus gelebtem Brauchtum

und modernem Flair Jahr

für Jahr zehntausende Besucher

an. Laut den Veranstaltern werden

rund 260 Marktstände sowie

etwa 200 Aussteller in der landwirtschaftlichen

und gewerblichen

Ausstellung ein vielfältiges

Angebot bieten. Im kleinen, aber

feinen Schaustellerbereich wartet

neben Boxauto, Kinderkarussell

und Losbude ein großer Wellenflieger

auf kleine und große

Besucher. Auf der Muswiese

dürfen sich Gäste auch auf regionale

kulinarische Spezialitäten

freuen: Die Bauern aus dem

Weiler Musdorf, die traditionell

das Schankrecht innehaben,

verwöhnen ihre Gäste mit Speisen

aus eigener Schlachtung.

Die Muswiese wird in der Region

nicht umsonst als „fünfte

Jahreszeit“ bezeichnet. Das Rahmenprogramm

ist laut den Ankündigungen

der Veranstalter

reichhaltig und abwechslungsreich:

Muswiesenlauf, der traditionelle

Fassanstich durch Bürgermeister

Dr. Sebastian Kampe,

ein Festgottesdienst, ein Luftballonwettbewerb,

die Jungviehprämierung,

die Mittelstandskundgebung,

der Historische

Metzgertanz sowie ein Brillantfeuerwerk

versprechen unvergessliche

Erlebnisse.

@ www.muswiese.com

Wer einen Handwerksberuf ausübt,

ist nicht nur glücklicher,

sondern fühlt sich auch wohler.

Das belegt eine repräsentative

Studie der IKK Classic in Zusammenarbeit

mit der Deutschen

Sporthochschule Köln: Demnach

bewerten 84,9 Prozent der

Handwerkerinnen und Handwerker

ihre Gesundheit als gut

bis sehr gut – deutlich mehr als

der Durchschnitt der deutschen

Bevölkerung (69,9 Prozent).

Deshalb steht die Imagekampagne

des Handwerks im Herbst

unter dem Motto „Handwerk tut

gut“ und rückt die Themen

Wohlbefinden, Zufriedenheit

und Gesundheit in den Mittelpunkt.

„Die Zahlen aus der Studie

zeigen eindrucksvoll: Wer im

Handwerk arbeitet, ist glücklicher

und gesünder als Arbeitnehmer

anderer Branchen“, sagt

Ralf Rothenburger, Präsident der

Handwerkskammer Heilbronn-

Franken. Er weiß aus eigener Erfahrung:

„Wer am Ende des Tages

sieht, was er mit seinen

eigenen Händen geschaffen hat,

ist zufrieden und fühlt sich wohl.

Damit greifen wir ein Thema auf,

das gerade für jüngere Generationen

immer wichtiger wird.“

Elemente der Herbstkampagne

sind zum Beispiel Motive mit

echten Handwerkerinnen und

Handwerkern. Sowohl in digitaler

Form – beispielsweise im

Hauptbahnhof Heilbronn – als

auch auf klassischen Plakaten

sollen positive Botschaften

transportiert werden, die den

Sinn und den Wert von Handwerksberufen

unterstreichen.

@ www.hwk-heilbronn.de

44 September 2025

45



Anzeige

Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V. informiert

Herbstzeit ist Wanderzeit

Touristische Wanderung der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e.V.

TOP-Unternehmen der Region

Das Wandern ist nicht nur des Müllers

Lust ... Diese leicht abgewandelte

erste Zeile eines Gedichtes des

deutschen Dichters Wilhelm Müller,

das er 1821 unter dem Titel „Wanderschaft“

als Teil der Gedichtsammlung

„Die schöne Müllerin“ in dem Sammelwerk

„Sieben und siebzig Gedichte“

aus den hinterlassenen Papieren eines

reisenden Waldhornisten veröffentlichte,

ist eine kleine Hommage an die

immer stärker aufkommende Wanderlust,

die auch immer mehr junge Menschen

begeistert.

Wunderbare Wanderregion

Gerade unsere schöne Region Heilbronn-Franken

ist prädestiniert für das

Wandern. Am 19. Oktober 2025 wollen

wir in Lauffen am Neckar zusammen

mit der Stadt und der dortigen Ortsgruppe

des Schwäbischen Albvereins

dafür werben und die Schönheit unser

Raumschaft mit einer weiteren „Touristischen

Wanderung“ gemeinsam erleben.

Nachdem wir letztes Jahr den Balkon

Hohenlohes in und um Waldenburg

erkundet haben, folgt nun also eine

Fortsetzung mit der wunderbaren

Flusslandschaft des Neckars, den Weinbergen

und der schönen Stadt Lauffen.

Wir wollen damit gemeinsam mit Meinungsträgern,

Bürgerinnen, Bürgern

und unseren Mitgliedern zeigen, was

unsere Raumschaft touristisch zu bieten

hat. Und soviel darf ich sagen: Es

gibt ein Füllhorn von Möglichkeiten.

Die Flüsse und Seen, die Weinberge

und Wälder, schöne Ortschaften, Burgen,

Schlösser und Klöster, aber auch

eine hervorragende Infrastruktur mit

gut gekennzeichneten Wander- und

Radwegen aller Schwierigkeitsgrade.

Wein und Genuss dürfen natürlich nicht

fehlen, ob in der Besenwirtschaft oder

im Sternerestaurant.

Nachhaltiger Tourismus

Dabei ist Wandern, aber auch das Radfahren,

gut für die Gesundheit und gut

für das Klima. Gerade auch im Sinne eines

nachhaltigen Tourismus ist die gesunde

Bewegung in der freien Natur

eine Wohltat für Körper und Seele.

Lassen Sie uns gemeinsam diese touristischen

Möglichkeiten erforschen.

Und vor allen Dingen, berichten Sie darüber

im Freundes- und Bekanntenkreis

oder auch, wenn Sie Menschen

begegnen. Machen Sie Werbung für unsere

Raumschaft. Moderator und Autor

Dr. Winfried Kösters hat dies einmal im

Rahmen einer Veranstaltung hier in der

Region schön formuliert: „Wenn Sie jemand

fragt, was hier gut ist, müssen Sie

direkt mindestens fünf Punkte aufzählen

können, warum die Region Heilbronn-Franken

toll ist.“ In diesem Sinne

freue ich mich gemeinsam mit

Bürgermeisterin Sarina Pfründer, Stadt

Lauffen a.N., und der Ortsgruppe Lauffen

des Schwäbischen Albvereins auf

viele neue Erkenntnisse und Erlebnisse

in und um Lauffen.

Ihre Friedlinde Gurr-Hirsch

Eine Aktion der Bürgerinitiative

pro Region Heilbronn-Franken e.V.

www.pro-region.de

R E WU

LOGISTIK EXPRESS

Ja, zur Region

Heilbronn-Franken

Werden Sie jetzt Mitglied in der „Bürgerinitiative

pro Region Heilbronn-Franken

e. V.“.

Fördern Sie das „Wir-Gefühl“ in der Region

Heilbronn-Franken und setzen Sie sich für

ihre Belange ein. Nutzen Sie unseren Verein

als Plattform für den Meinungsaustausch von

Bürgern und Gremien.

Als Dankeschön lesen Sie das PROMagazin

ein halbes Jahr kostenlos.

Beitrittserklärung

Hiermit erkläre ich ab sofort meinen Beitritt zur „Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.“.

Als Dankeschön lese ich das PROMagazin sechs Monate lang kostenlos.

Formular bitte ausfüllen, ausschneiden und an folgende Adresse senden oder faxen:

Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V. | c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG

Postfach 74650 Künzelsau | Fax 07940 15 52329 | info@pro-region.de | www.pro-region.de

Ich/Wir ermächtige/n den Verein „Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e. V.“ den Jahresbeitrag

in Höhe von

10 Euro (Nicht Erwerbstätige) 30 Euro (Erwerbstätige) ______ Euro (juristische Pers., mind. 100 Euro)

von meinem/unseren Konto abzubuchen. Die Abbuchungsermächtigung ist widerruflich.

Ihre Staatssekretärin a.D.

Friedlinde Gurr-Hirsch

Firma/Name, Vorname

PLZ, Ort

Straße

Geburtsdatum

E-Mail (für Vereinspost)

Bankinstitut

Konto-Nr.

Ort/Datum

Bankleitzahl

Unterschrift

WIR sind Heilbronn-Franken

Ihre Ansprechpartnerin: Darja Schiz-Salov | Sales Managerin | Tel. 0791 95061-8331 | darja.schiz-salov@pro-vs.de



VERANSTALTUNGSKALENDER

VERANSTALTUNGSKALENDER

Ausstellungen

1.10.2025 – 15.2.2026 Wertheim

Die Brücke

Grafschaftsmuseum

ab 13.10. Künzelsau-Gaisbach

FOKUS. Neue Blicke auf die

Sammlung Würth

Museum Würth 2

17.10. Schwäbisch Hall

Ulrike Haußer-Raidt

Diak Klinikum

Konzerte

3.10. Kirchberg

Schlosskonzerte:

Lilith Saxophonquartett extended

Schloss Kirchberg

4.10. Königheim

Serenade

Parkplatz beim Pfarrsaal

5.10. Bad Rappenau

Weltklassik am Klavier mit dem Duo

Laetitia Hahn & Philip Hahn

Wasserschloss, Dachgeschoss

5.10. Crailsheim

Voicemade

Ratssaal

11.10. Künzelsau-Gaisbach

Klangmagie: Würth Philharmoniker

Carmen Würth Forum

11.10. Crailsheim

Sidney Ellis

African-American Folk Music

Ratskeller

EVENTS UND VERANSTALTUNGEN IM OKTOBER

Ein Service der Bürgerinitiative pro Region Heilbronn-Franken e.V.

Weitere Termine unter www.pro-region.de

Alle Angaben ohne Gewähr.

12.10. Schwäbisch Hall

Kammerkonzerte: Avin Trio

Sonnenhof, Arche Konzertsaal

15.10. Heilbronn

Rudolf Buchbinder

Klavier – 65 Jahre WKO

Harmonie

18.10. Eppingen

Jazz in der Altstadt

Altstadt

19.10. Schwäbisch Hall

JazzTime: Huun Huur Tour –

„Tuva is back again Tour“

Kirche St. Katharina

22.10. Heilbronn

JuKo & WKO Kammerorchester

Orchesterpatenschaft

Aula Bildungscampus

23.10. Künzelsau-Gaisbach

Lieben Sie Mozart?

Carmen Würth Forum

26.10. Lauda-Königshofen

Jazz in der Aula:

Tipp

Chris Hopkins meets

The Young Lions

Aula Martin-Schleyer-Gymnasium

28.10. Löwenstein

Konzert in der Klosterkirche

Lichtenstern:

Gitarrenkonzert mit Martin Waßer

Lichtenstern

28.10. Wüstenrot

Annaweech

Georg-Kropp-Hall

Theater

4.10. Bad Friedrichshall

Mord auf Schloss Haversham

Aula Otto-Klenert-Schule

4.10. Crailsheim

1984 George Orwell

Hangar

10.10. Schwäbisch Hall

Jubiläumsfestakt

Gerhards Marionettentheater

10.10. Schwäbisch Hall

Krimidinner: Eine Leiche im Louvre

Hotel Restaurant Goldener Adler

23.10. Künzelsau

Tannöd

Stadthalle

25.10. Ilshofen

Das perfekte Geheimnis

Roland-Wurmthaler-Halle

Feste

2.10.-5.10 Mulfingen

Jubiläumsfest

50 Jahre Gemeinde Mulfingen

Festplatz

3.10.-12.10. Wertheim

Michaelismesse

Festplatz an der Main-Tauber-Halle

4.10.-5.10. Schwäbisch Hall

Haller Herbst

Herbstfest mit

verkaufsoffenem Sonntag

9.10.-12.10. Künzelsau

Wert-Wies`n

Tipp

11.10.-16.10. Rot am See

Muswiese

11.10.-12.10 Gaildorf

Gaildorf kauft vor Ort

Limpurger Markt mit

NATÜRlich Gaildorf

Limpurghalle

12.10. Heilbronn

Jazz & Einkauf

mit verkaufsoffenem Sonntag

Innenstadt

Tipp

17.10.-20.10 Tauberbischofsheim

Martini-Messe

mit verkaufsoffenem Sonntag

Markt- und Messegelände Vitryallee

19.10.-20.10 Crailsheim

Onolzheimer Hammeltanz

Onolzheim Ortsmitte

19.10. Bad Friedrichshall

Straßen-Theater-Fest

26.10. Lauda-Königshofen

Beckstein brennt

Stadtteil Beckstein

Kabarett/ Kleinkunst

1.10. Tauberbischofsheim

Distelhäuser Comedy-

Brauereiführung

mit Ausbilder Schmidt

Distelhäuser Brauerei & Alte Füllerei

2.10. Künzelsau

Urlaub mit den Eltern –

André Herrmann live

Kulturhaus Würth

mit Bibliothek Frau Holle

4.10. Wertheim

Gerry Gerspitzer

Convenartiskeller

10.10. Obersulm

Marco Tschirpke –

Dichten bis ich Dresche kriege

Kulturhaus

11.10. Öhringen

Bernd Stelter:

Reg`Dich nicht auf. Gibt nur Falten!

KULTURa

17.10. Eppingen

Mundartkabarett mit

Thomas Heitlinger

Verwaltungsstelle Rohrbach

17.10. Fichtenau

Heid so – moing so

Gruppe Namenlos Fichtenau

Turn- und Festhalle Matzenbach

18.10. Schwäbisch Hall

Kabarett & Co.:

Matthias Egersdörfer – „langsam“

Neues Globe-Theater

24.10. Abstatt

Helge Thun: Zickzack zum Zenit!

Reime, Tricks & Comedy

Vereinszentrum

24.10. Vellberg

Kabarett-Abend mit Django Asül

Stadthalle

25.10 Bad Friedrichshall

Doris Reichenauer:

„I moin`s doch bloß gut!“

Aula der Otto-Klenert-Schule

29.10. Schwäbisch Hall

Jürgen von der Lippe liest:

Sexttextsextett

Neubausaal

30.10. Öhringen

die feisten – Familienfest

KULTURa

31.10. Künzelsau

Felix Reuter: Die verflixte Klassik

Museum Würth

Märkte

3.10.-5.10 Heilbronn

Heilbronner Hafenmarkt

Sülmer Straße

5.10.-6.10 Eppingen

Eppinger Kerwe mit Kirchweihmarkt

12.10. Güglingen

Naturparkmarkt

Innenstadt

17.10.-20.10. Krautheim

Herbstmesse mit Krämermarkt

Sportplatz

18.10. Heilbronn

Markt schöner Dinge

Innenstadt

Kontakt

Bürgerinitiative pro Region

Heilbronn-Franken e.V.

c/o Adolf Würth GmbH & Co. KG

Postfach, 74650 Künzelsau

Tipp

18.10.-19.10 Bad Rappenau

Bad Rappenau Regional

mit verkaufsoffenem

Tipp

Sonntag am Kurhaus

Mix

1.10. Schwäbisch Hall

Vortrag: Johannes Brenz und der

Bauernkrieg rund um Schwäbisch Hall

Johanniterkirche

10.10.-12.10. Tauberbischofsheim

Taubertäler Wandertage

Tauberbischofsheim

Tipp

18.10. Künzelsau-Gaisbach

Vortrag: Eleganz und Esprit

Würth Philharmoniker

Carmen Würth Forum

23.10. Schwäbisch Hall

Lesung:

Tipp

Nicht ohne meine Kippa –

mein jüdischer Alltag in Deutschland

Hällisch-Fränkisches Museum

Ansprechpartner für Termine:

Ralph Wachter, Telefon 07940 152329

www.pro-region.de

48

September 2025

49



AUSBLICK

Die nächste

Ausgabe

erscheint ab

21. Oktober

Impressum

Immer mehr Zukunftschancen für Heilbronn

Heilbronn boomt, laut statistischem Landesamt ist die Stadt sogar die am

stärksten wachsende Baden-Württembergs. Wir zeigen anhand

zukunftsweisender Pläne, Projekte und Initiativen, warum das Oberzentrum

am Neckar ein Epizentrum für Technologie, Bildung und moderne Mobilität ist.

Immer mehr Top-Ausbilder

Sie können sprichwörtlich mit

Brief und Siegel ihre hohe

Ausbildungsqualität beweisen: Die

78 Betriebe in der Region, die von der

IHK Heilbronn-Franken mit dem

Dualis-Siegel zertifiziert wurden. Ein

gutes Zeichen: Gegenüber dem

Vorjahr sind das vier weitere

Unternehmen, die nun offiziell die

hohen Dualis-Standards erfüllen.

Immer mehr Champions

Hidden Champions sind das Ass im

Ärmel von Heilbronn-Franken:

Marktführer, die in Nischenmärkten

glänzen, innovieren und attraktive

Arbeitgeber sind. Wir zeigen, warum

diese Unternehmen das Herz der

Region sind – das unermüdlich

im Verborgenen Kraft in den

Wirtschaftskreislauf pumpt.

Fotos: Heilbronn Marketing, AdobeStock/Gina Sanders, Robert Kneschke

Offizielles Organ der Bürgerinitiative

pro Region Heilbronn-Franken e. V.;

www.pro-region.de

Herausgeber

pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG

Ein Unternehmen der

Stimme Mediengruppe

Geschäftsführer

Marcus Baumann, Marc Becker,

Tilmann Distelbarth

Verlagsleitung

Beate Semmler (V. i. S. d. P.)

Leitung Produktmanagement Print & Digital

Lisa Hofmann-Vorbach

Redaktionsleitung

Teresa Zwirner, Dirk Täuber (Sonderthemen)

Redaktion

Natalie Kotowski

Layout und Grafik

Stimme Mediengruppe, CrossMedia

Sales Management

Heike Bischoff, Birgit Kalbacher,

Darja Schiz-Salov, Heiko Zacher

Es gilt die Anzeigenpreisliste

Nr. 25 vom 1.1.2025

Vertrieb

Yannis Gaukel, Telefon 0791 95061-8300

Erscheinungsweise: monatlich

Bezugsbedingungen

Das Jahresabo beträgt 48,00 Euro.

Nachdruck und Vervielfältigung – auch

auszugsweise – nur mit Genehmigung

des Verlages.

Verlags- und Redaktionsanschrift

pVS - pro Verlag und Service GmbH & Co. KG

Stauffenbergstraße 18

74523 Schwäbisch Hall

Telefon 0791 95061-8300

info@pro-vs.de

Druck und Herstellung

Möller Pro Media GmbH

Zeppelinstraße 6, 16356 Ahrensfelde

Telefon 030 41909-0, Fax 030 41909-299

Gedruckt auf umweltfreundlichem UltraMag

Plus Silk-Recyclingpapier aus 100% Altpapier,

zertifiziert mit den Umweltsiegeln „Der Blaue

Engel“, „EU-Ecolabel“ sowie FSC- und PEFC-

Siegel.

ISSN 2509-5528

www.pro-magazin.de

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Update?

Gemeinsam finden

wir die Antworten

für morgen.

Mit kompetenter Beratung und Finanzierungslösungen

für die digitale Transformation.

50

September 2025

Weil’s um mehr als Geld geht.



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