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Starkstrom 42

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Ausgabe #42 – Herbst 2025

Wir nehmen niemanden ernst!

© Venla Shalin

Masters Of Rock Vicious Rumors

Scarecrow N.W.A. Tausend Rosen

Brutal Assault Kaltenbach

Mother's Cake Manhattan Century

La Dispute Honestly, The Worst

Folkshilfe Rokko Ramirez

STARK!STROM Partner


Liebe Leserinnen

und Leser,

Die größten

Rocksongs

aller Zeiten!

LIVE IM

10.10.

Während ich diese Zeilen schreibe, knallt der

Vollmond vom Himmel und Österreich spielt gegen

Zypern (letztlich ein glücklicher 1:0-Erfolg) und ich

denke daran, was für eine großartige Mann- und

Frauschaft sich unter dem Stark!Strom-Banner

versammelt hat!

Das Ergebnis: 48 Seiten geballte Metal-Power – gut,

nicht ausschließlich, aber tendenziell jedenfalls.

Wir haben ja viel, aber Scheuklappen haben wir ganz

sicher nicht!

Im Detail: THE RASMUS, ROKKO RAMIREZ, TAUSEND

ROSEN, VICIOUS RUMORS, SCARECROW, MOTHER´S

SALZBURG

CAKE, LA DISPUTE, FOLKSHILFE, KALTENBACH,

BRUTAL ASSAULT – und das ist noch lang nicht alles!

Nicht zu vergessen den zweiten Band READING ROCK

– noch mehr laute und schöne Geschichten und

ein Erratum: Versehentlich avancierte ein gewisser

Robse in der letzten Ausgabe zum VARG-Frontmann

– es tut uns leid!

Jetzt aber rein in diese Ausgabe!

Viel Spaß beim Schmökern und bleibt uns gewogen!

Eure Claudia Jusits (Herausgeberin

Wien UKW 104,6

Landesweit DAB+ | Web | App

24.11.

PLAY

Dreh auf!

09.01.

Schallmooser Hauptstraße 46, 5020 Salzburg, www.rockhouse.at



STARK!ER FLOW

Meine Mutter hatte Krebs, und ich habe dieses Lied

gehört, und es hat mir Hoffnung und Kraft gegeben.“

Und das war wirklich eine große Bestätigung für mich

als Songwriter. Auch wenn wir dunkle Ebenen in unserer

Musik haben und vieles ziemlich düster ist, gibt

es doch immer einen Funken Hoffnung im

Hintergrund. Ich mag diese Kombination. Wir nennen

es die positive Traurigkeit. Es gibt etwas Schönes

daran, traurig und ein wenig melancholisch zu sein.

Dort haben wir das Album „Black Roses“ geschrieben.

Das kam 2008 heraus. Seitdem ist unser Griechenland-

Trip zu einer Tradition geworden. Ich glaube, er selbst

war dort schon ungefähr 20 Mal.

Was hält deine Motivation bei so langen Tourneen so

hoch? Auch an vielleicht nicht so glücklichen Tagen. Wie

bleibst du motiviert, zu sagen: Ich kann acht Gigs in 10

Tagen spielen?

4

Fitnessstudio und Rock’n’roll?

Stark!Strom-Redakteur Patrick befragte Lauri Ylönen von THE RASMUS über das Weirdsein, in Anlehnung

an das aktuelle Album seiner Band „Weirdo“, seine Passion fürs Songwritings, das Tourleben

und warum er nach Tourneen fitter als davor ist.

Was würdest du persönlich sagen, ist ein Vorteil, ein

„Weirdo“ zu sein? Oder gibt es auch Nachteile?

Lauri: Schon als Teenager in der Schule hatte ich meine

besten Freunde, die genauso dachten und waren

wie ich. Wir hatten diese kleine Freundesgruppe, die

alle irgendwie weird waren. Wenn du dir zum Beispiel

unser erstes Albumcover ansiehst: Ich trug diese

Mütze, die ich von dem Teddybär meines Freundes

genommen hatte. Und ich hatte diese felligen, ja,

Krallen. Ich bin mit diesen Dingern auf der Straße

herumgelaufen. Warum zum Teufel auch nicht? Es

ist irgendwie eine Botschaft, dass ich das Leben nicht

zu ernst nehme. Ich nehme niemanden zu ernst. Mich

selbst zumindest nicht.

Ich denke, jüngere Leute leiden vielleicht ein wenig unter

dieser Situation, wenn sie unsicher sind, ob sie ihre

„Weirdness“ annehmen können oder nicht.

Hast du einen Rat für sie, sagen zu können: „Hey, geh diesen

Weg, und das ist der richtige“?

L: Mein einziger Rat ist, sie zu ermutigen, sie selbst zu

sein. Etwas wie: „Du bist schön, so wie du bist.“ Früher

habe ich bestimmte Dinge an mir gehasst. Ich dachte

immer: Meine Nase ist so klein, und ich bin so klein.

Vor allem, denke ich, wenn man jung ist, macht man

sich Sorgen um solche Dinge. Aber später habe ich erkannt,

dass das nichts bedeutet. Ich kann viele Dinge

tun, und viele Dinge sind gut an mir.

Denkst du, dass die Musik von THE RASMUS Menschen

helfen kann, die mit solchen Problemen kämpfen?

L: Vielleicht kann unsere Musik den Menschen

Hoffnung geben. Zumindest habe ich das von unseren

Fans gehört. Menschen haben unsere Songs entdeckt

und mir erzählt: „Ich hatte eine schwere Zeit.

© Venla Shalin

Der Entstehungsprozess eures Albums fand in mehreren

Ländern in Europa statt, vor allem auch in Griechenland.

Wie hat dieser internationale Prozess die Atmosphäre des

Albums geprägt?

L: Nun, ich denke, das Wichtigste sind die Songs. Und

die brauchen bei mir immer eine gewisse Zeit. Aber

wenn es dann so weit ist, sie richtig zu schreiben und

fertig zu machen, gehen wir tatsächlich nach

Griechenland. Dort gibt es eine Insel, die wunderschön

und sehr klein und ruhig ist. Ich war jetzt schon

etwa fünfmal dort. Dort machen wir so eine Art

Songwriting-Camp. Es ist schön, an einem Ort zu sein,

wo es nicht so viele Ablenkungen gibt. Selbst im Schlaf

arrangierst du irgendwie die Texte. Ich liebe diesen

kreativen Prozess. Wenn du ein gutes Konzept hast,

dann kommst du in diesen Flow und es fängt an zu

fließen. Ich schreibe wirklich gern Songs.

Erzähl mir gerne mehr darüber.

L: Es ist einer meiner Lieblingsteile des ganzen

Prozesses. Du weißt nie, was als Nächstes passiert. Du

kannst deine eigene Zukunft formen. Es ist aufregend.

Du kennst nicht alle Wendungen. Und schließlich,

wenn alles feststeht, gehst du ins Studio. Und

dann ist die Aufnahme meistens dasselbe. Dann

kommt der spaßige Teil, die Tour und die Konzerte.

Das ist dann ein magischer Moment. Heuer im

Frühling haben wir eine richtige Tour in Amerika gespielt

und dabei zwei neue Songs präsentiert. Es war

schön, sie vor Publikum zu testen und wie die Leute

darauf reagieren. Es ist eine sehr subtile Stimmung,

die du vom Publikum bekommen kannst.

Wie ist die Arbeit mit Produzenten- und Songwriting-

Legende Desmond Child?

L: Dieser Typ ist wirklich eine Legende. Er hat Songs

für Kiss, Aerosmith, Bon Jovi, Ricky Martin und viele

mehr geschrieben - all die großen Hits. Viele der Songs,

mit denen ich aufgewachsen bin. Die haben meine

Identität als Songwriter sehr geprägt. Es war großartig,

dass ich später in meinem Leben mit diesem

Typen zusammenarbeiten konnte. Wir sind wirklich

gute Freunde geworden und er ist der Patenonkel

meiner Tochter. Ich bin ihm sehr nah. Ich finde sogar,

er ist irgendwie eine Vaterfigur für mich oder ein

Mentor oder so etwas in der Art geworden. 2007 hat

er uns zum ersten Mal nach Griechenland eingeladen.

L: Wir haben nach der Amerika-Tour nun die nächste

vor uns, dieses Mal quer durch Europa, bis in den

Sommer 2026 hinein. Ich gebe mein Bestes, um mich

stetig zu motivieren. Ich möchte mich wirklich darauf

konzentrieren und alles tun, um eine perfekte

Show zu spielen. Für mich beeinflusst der ganze Tag

die Show. Was auch immer tagsüber passiert, da sind

Interviews oder Medientermine eher nicht so angenehm

für mich persönlich.

Was hältst du von dem traditionellen Rock'n'Roll-Motto

„Sex, Drugs and Rock’n’Roll“?

L: Früher haben wir viel gefeiert. Zu viel. Jetzt gehen

wir fast jeden Tag ins Fitnessstudio und dann spielen

wir immer noch das Konzert, immerhin fast zwei

Stunden. Wenn ich nach langen Tourneen irgendwann

nach Hause komme, bin ich eigentlich fitter,

als ich losgefahren bin. Ich glaube, es gibt nicht viele

Musiker, die das sagen können. Früher habe ich viel

getrunken. Als ich jünger war. Aber jetzt bin ich seit

16 Jahren nüchtern. Es hat wirklich für mich funktioniert.

Ich wollte nur eine kleine Pause machen.

Und dann bin ich in der Pause geblieben.

www.therasmus.com

Patrick

5



ROSEN!STROM

Polsterschlachten mit Dave Grohl,

Weihnachten und Aperol

© Pascal Riesinger

I

m Wienerischen kann es schon vorkommen, dass

man etwas sagt, und dabei etwas ganz anderes

meint. So ist bei der Erwähnung von tausend Rosen

weder die Zahl noch die Pflanze ausschlaggebend –

vielmehr gilt es aus Ausdruck von Gleichgültigkeit

beziehungsweise Ablehnung mit einem Fuzzerl Verachtung

und einem Oizerl Aggression, um hier zwei

Mengenangaben aus dem Wienerischen zu verwenden,

von denen auch keiner weiß, um wie viel es sich

tatsächlich handelt.

Insofern hat sich die gleichnamige Wiener Band einfach

einen genialen Namen gegeben, und damit ist

schon mal ein gutes Stück des Weges gegangen. Gut

verwurzelt im Underground war eine Sache, aber der

sind TAUSEND ROSEN mittlerweile entwachsen – als

Opening Act für Seiler und Speer kam dann noch einiges

an Popularitätsschub dazu und aktuell schreiten

die ROSEN zum nächsten Meilenstein, nämlich

der Veröffentlichung ihrer EP „1kR“.

kraftvolle spannende Unterhaltung mit einer gehörigen

Portion Wut und Kritik an allem, was aktuell in

der Welt so vor sich vor die Hunde geht – nicht ausgespart

bleibt auch das eigene „kleine“ Universum, in

dem es zuweilen ebenso gehörig rumort.

Apropos „Quasi“, das war ja anno dazumal der Spitzname

des Wiener Kabarettisten und Wortkünstlers

Helmut Qualtinger – auf diesen beziehen sich

TAUSEND ROSEN unter anderem und führen somit

eine anspruchsvolle Tradition fort, der sie aufgrund

ihrer ehrlichen Direktheit imstande sind, gerecht zu

werden.

In unserer nächsten Ausgabe wird es ein umfassendes

Interview mit TAUSEND ROSEN geben, in dem wir

alle etwaigen offenen Fragen in aller Ausführlichkeit

klären werden – versprochenerweise nicht das, was

Herr Qualtinger als „Tausend Schas“ abqualifizieren

würde …

Claudia

6

Das Schmackhaftmachen begann bereits am 18. April

dieses Jahres mit der ersten Single „Von Wien bis übern

Jordan“. Monat für Monat wurde dann ein weiterer

Track auf die Welt losgelassen und schlussendlich –

nachdem die Sieben erreicht war – diese erscheint

am 10. Oktober, findet gleich darauf am 11. Oktober

die Release-Party im Wiener Chelsea statt.

So viel zum quasi Organisatorischen. Grundsätzlich

kann festgestellt werden, dass TAUSEND ROSEN eine

hart arbeitende Band sind, die handwerklich überzeugen

kann und sich nicht scheut, in den Lyrics eine

gewisse Intellektualität zu transportieren. Aber keine

Sorge, von verkopft kann keine Rede sein – es bleibt

www.tausendrosen.com

TAUSEND ROSEN -

EP RELEASE SHOW 1kR

Sa, 11. Okt 2025

Einlass: 20:00 Uhr Beginn: 20:30 Uhr

Ort: Chelsea

U-Bahnbögen 29-32,

Lerchenfelder Gürtel, 1080 Wien

by MockUpFREE.co

Das zweite Buch zur Live-Serie mit wunderbaren

Kurzgeschichten, Zeichnungen und Bonus Tracks.

200 Seiten Musik zum Lesen, Lachen, Leiden und Lieben.

Infos und Bestellungen: www.resonance.at



STROM-SCHLAG

Das Denken ist zwar

allen Menschen erlaubt,

aber vielen bleibt es erspart.

(Curt Goetz)

Der Unterschied zwischen

Dummheit und Genialität ist:

Genialität ist endlich.

(Albert Einstein)

Dummheit,

dieses Gebrechen

des Kopfes.

(Immanuel Kant)

Dumm gelaufen?

8

Du bist so blöd! Stell dich nicht so dumm!

Was mir in zwischenmenschlichen Colloquii immer

wieder auffällt, ist folgendes: Anscheinend

kennen die wenigsten den Unterschied zwischen

blöd und dumm. Ich finde es jedoch sehr wichtig,

diese beiden Attribute auseinander zu halten.

Schon ein Karl Farkas hat gewusst: „Zum Blödsein

g’hört a Hirn!“. Und das beschreibt den großen

Unterschied eh schon recht gut.

„Dumm ist der, der Dummes tut“ - meinte einst

Professor Forrest Gump. Damit hat er nicht unrecht,

aber es reicht doch etwas weiter. Dumme

wissen nämlich normalerweise nicht, dass sie

dumm sind. Im Gegenteil. Sie halten sich meistens

auch noch für überlegen „gscheit“ (à siehe

auch: „Dunning-Krüger-Effekt“). Und damit einher

geht meist auch eine gewisse Beratungsresistenz.

Nun kann man den Dummen aber keine

Vorwürfe machen, denn so richtig dumm wird

ja niemand geboren und sie sind ja nicht absichtlich

dumm.

Im Gegensatz zu den Blöden. Blöd zu sein ist etwas,

was Menschen auf Geheiß machen - weil sie

es können, weil sie es wollen, oder halt beides.

Komiker, Kabarettisten, Politiker, manche Mitmenschen

– sie alle stellen sich oftmals blöd

und wissen es dabei. Darum gehört zum Blödsein

ja auch ein Hirn. Ob nun aber jeder beabsichtigte

Blödsinn auch Hirn hat, sei mal dahingestellt.

Wir verblöden also nicht, wir verdummen.

Die Dummheit manifestiert sich übrigens bereits

in banalen, alltäglichen Dingen wie dem geordneten

Einsteigen in ein öffentliches Verkehrsmittel,

dem ordnungsgemäßen Retour nieren

von Einkaufswagerln, dem Nichtunterscheidenkönnen

von roten und grünen Verkehrsampeln

oder in der Art, wie man in aller Öffentlichkeit

in sein Handy hineinschreit. Hier

überschneidet sich die Dummheit übrigens auch

mit dem fehlenden Hausverstand, der jedoch

kann auch blöden Menschen fehlen. Seid also

wachsam, und seid, wenn, dann einfach nur blöd

– denn das tut ab und zu recht gut. Ein gewisses

Interesse daran, nicht dumm zu sterben kann

zwar nie schaden, das wissen die Dummen

aber wahrscheinlich nicht.

Lasst euch also nicht für dumm verkaufen,

das wäre nämlich blöd.

Euer Mike

Buchtipp dazu:

Heidi Kastner „Dummheit“

(Verlag Kremayr & Scheriau,

EAN 9783218013000)



STARK!E MASTERS

Du warst einmal mehr meisterlich! Teil 1

Tschechien, genauer gesagt, Vizovice, noch genauer gesagt, am Gelände der Robert Jelinek Slivo Distillery.

Seit über 20 Jahren ist hier beim Masters of Rock Mitte Juli ein Festivalfixpunkt, der einfach beeindruckt.

Angefangen mit der Logistik vor Ort über innovative Neuheiten bis zu einem Billing, das sowohl mit großartigen

Wiederholungen wie auch selten bis davor noch nie gesehenen Artists eine bunte Palette bietet.

Und das Stark!Strom-Magazin? Natürlich mittendrin statt nur dabei!

Bühnenbild und Gesamt-Setting on Stage. Beachtlich

zu beobachten, wie sie in diesen Monturen der tschechischen

Nachmittagshitze so trotzen können. Ihre

Songs sind eher im Black Metal unterwegs, was der

Mood im Publikum keinen Abbruch tut. Die darauffolgenden

DARTAGNAN lockern mit ihren eher Partyund

Feier-orientierten Nummern noch einmal die

Stimmung neu auf, was trotz 180 Grad Änderung sehr

gut ankommt.

Ein nächster Stilchange im extremeren Fall steigt mit

den folgenden VAN CANTO, die Metal im Acapella Stil

perfektioniert haben. Sie singen bestens, geben sichtlich

alles, bei ihrem Cover von BLIND GUARDIANS

„The Bard‘s Song“ entspinnt sich ein Großchor bestehend

aus Band und Publikum, der einfach beeindruckt

und diesem Gig ein mehr als positives Fazit

gibt. Nach dieser Show betritt ein Urgestein in Form

von Max Cavalera und der Band SOULFLY die RONNIE

JAMES DIO Stage. Letztes Jahr noch mit seinem Bruder

Igor und deren CONSPIRACY auf der Bühne, zeigt sich

die brasilianische Ikone des Metal heuer weit fitter

und agiler. Die Setlist meidet gekonnt die Lieder, in

denen sich Max im Nu Metal oder ähnlichem versuchte,

umso mehr in your face steht auf der Tagesordnung.

RHapsody of Fire

Dragonforce

10

Donnerstag, 10.Juli

In diesem Jahr öffnet das legendäre Festival am 10.

Juli seine Pforten. Den Anfang machen verschiedene

tschechische Lokalmatador:innen, eröffnen darf stilecht

die Symphonic-Metal-Band SEBASTIEN. Weitere

tschechische Acts heizen die Stimmung nach und

nach weiter an. Diese Leidenschaft der Fans ist Jahr

für Jahr großartig mitzuerleben – sei es mitten in

der Menge oder ganz vorne im Fotograben. Hier darf

sich jede Band auf enthusiastische Mitsänger:innen

und Headbanger:innen freuen. Ein Dank geht auch

an die Tontechnik, die für Live-Verhältnisse immer

wieder positiv überrascht und begeistert – und das

nicht nur an den Sweet-Spots nahe dem FOH. Selbst

VARG, die mit ihrer Musik durchaus für Kontroversen

sorgen, haben das Publikum auf ihrer Seite.

War die Stimmung im Vorfeld schon stetig im Aufwind,

erhält sie gegen 17:45 Uhr einen weiteren Boost,

als die tschechischen Metal-Legenden von CITRON

die Bühne betreten. Die Band spielt in bester Manier

und mit spielerischer Leichtigkeit ein Set, das mehr

als einmal ein anerkennendes Zungenschnalzen auslöst.

Wer „episch“ bei Musik in den Mund nimmt, muss

die folgende Band unbedingt mit erwähnen.

RHAPSODY OF FIRE, die verschiedensten Besetzungen

und Bandnamen schon durchlaufen durfte, stehen

nun on Stage und nehmen uns in die Welt von verschiedensten

Fantasy-Plätzen mit. Ein soundtechnisches

Extrazuckerl ist das klassische Orchester, das

sie vom ersten bis zum letzten Klang begleitet. Als

sogar für die legendäre Ballade „The Magic of The

Wizard’s Dream“ die sonore und einfach unvergessliche

Stimme von Sir Christopher Lee eingespielt wird,

ist das Wort episch endgültig zu niedrig angesetzt.

Die gesamte Crowd singt die Ballade mit voller

Leidenschaft.

Nach so einem bombastischen Schauspiel haben es

selbst Powermetal Superstars von DRAGONFORCE

nicht leicht, einen drauf zu legen. Sie shredden einmal

mehr großartig ihre Nummern und sind auch

sonst sehr sicher in ihrem Spiel. APOCALYPTICA im

Anschluss zeigen wiederum, trotz des offensichtlichen

weiteren Stilbruchs, wie großartig sie mit ihren

Streichinstrumenten bis heute begeistern. Vor allem,

da sie dieses Mal den Fokus wieder auf Cover von Metallica

zurückgreifen. PAIN als Nightact überrascht

als feiner Abschluss mit härterer Setlist und durchaus

gut gefülltem Infield, auch wenn es fast schon 1

Uhr morgens ist.

Freitag, 11. Juli

Der zweite Festivaltag ist angebrochen ILLUMISHADE,

die mit der derzeitigen Frontfrau von ELUVEITIE eine

durchaus bekannte Frontfrau hat, zeigt, dass auch

Progressivere Klänge in Vizovice ihren Platz haben

dürfen. Beste Vorbereitungen für die nächsten beiden

Acts: KANONENFIEBER mit ihren sehr markanten Outfits

im Ersten-Weltkriegs-Look sind da absolute Nutznießer

dieser vorangegangenen Stimmungsaufbauarbeit.

Aufgebaute Schützengräben, Stacheldraht zäune

und stilechte Kostüme sorgen für ein sehr rundes

LITA FORD, eine der ganz großen Frauen des Rock und

Metal im Anschluss fesselt mit großartigem Gesang,

souveränem Gitarrenspiel und wirklich sympathischer

Publikumsinteraktion ab dem ersten Klang und

über den letzten hinaus. Diese Lockerheit und Leichtigkeit

lässt einige Kinnladen vor Begeisterung nach

unten gehen. So lässt sich auch mit langer Karrieredauer,

ein Debüt zelebrieren. TILL LINDEMANN ist

dann als Headliner ein Artist über den noch gesprochen

wird. Seine Show, die dem Motto „how much is

the fish“ alle Ehre macht (Anwesende wissen Bescheid),

zeigt auf teils verstörende und auch gleichzeitig

beeindruckende Art, wie viel Kunst oder auch

Musik darf. Viel Theatralik, textlich immer wieder

Anecken und doch äußerst souverän und kreativ

durchgetaktet wird hier eine ganz spezielle Show zum

Besten gegeben. Lindemann auf der Sänfte durch das

Publikum von vier Securities hat zwar eine Form von

Dekadenz und Distanz zum Publikum, das darauffolgende

Gang ohne Sänfte und Securities durch die

Mengen zeigt umso mehr das Gegenteil. Ebenso die

vorangegangene Umarmung des Musikers und Danksagung

an jeden der Tragenden vor dieser Inszenierung

darf hier nicht vergessen werden.

Ja, Lindemanns Art wird noch weiter für Gesprächsstoff

sorgen. Manche werden sich so äußern, andere

so. Was bleibt, ist einiges an Erinnerungen …

Samstag und Sonntag dieses großartigen Festivals

folgen in unserer nächsten Ausgabe! Patrick

www.mastersofrock.cz

Apocalyptica

Van Canto

Lita Ford

Pain

Soulfly

Till Lindemann 11

© Dora Barens Fotografie



12

STARKE!GERUCHTE

Z

Ein sensationelles Bewerbungsvideo!

Es gibt nur wenige Bands, bei denen man sich als Fan keinerlei Sorgen

über deren Status machen muss, selbst wenn einmal fünf Jahre zwischen zwei Veröffentlichungen liegen.

Zu diesen „Sorglos-Paketen“ muss definitiv die US-Metal-Institution VICIOUS RUMORS gezählt werden.

um einen, weil die Formation rund um Geoff

Thorpe seit Jahrzehnten feines Material liefert

und sich längst als verlässliche Szene-Konstante

etabliert hat. Und zum anderen, weil der Fünfer auch

ohne aktuelles Album immer wieder gerne auf

Tournee geht. So auch zuletzt, als man zwar knapp

60 Monate seit der letzten Veröffentlichung

»Celebration Day« vergehen hat lassen, aber dennoch

gut 150 Gigs in dieser Zeit gespielt hat.

Ein Ende dieser ambitionierten Herangehensweise

und Fannähe ist logischerweise nicht zu erwarten.

Nicht zuletzt, weil das demnächst zur Veröffentlichung

anstehende »The Devil’s Asylum« (Steamhammer/SPV)

einmal mehr jede Menge Song-

Granaten beinhaltet, die regelrecht nach einer

Umsetzung auf der Bühne verlangen.

Alles wie gehabt, ist man geneigt zu sagen. Das jedoch

stimmt nicht ganz. Geoff musste nämlich wieder einmal

einen neuen Sänger ins Line-up holen. Einen besonderen

Typen, wie uns der Haudegen wissen hat

lassen, als er unserer Zoom-Einladung von seiner

bayrischen Wahlheimat aus Folge leistete:

Doch bevor wir uns dem neuen Album widmen, musste

ich natürlich erst einmal nachfragen, wie denn der

kurzfristig anberaumt Wien-Gig im Mai über die

Bühne gegangen ist. Als Location dafür war die mir

vollends unbekannte „G 5 Live-Music-Bar“ vorgesehen,

doch leider habe ich es nicht hingeschafft …

Geoff: Mach dir mal keine Sorgen. Der Gig musste

schlussendlich abgesagt werden. Es war generell eine

kurzfristige Geschichte, da wir einen Day-Off hatten,

hinsichtlich Werbung scheint aber nicht viel gelaufen

zu sein. Das Problem war auch noch, dass in den wenigen

Annoncen und auch im Net unser Bandname falsch

geschrieben war, und von daher unter anderem der

Spotify-Link zu einer Ska/Oi-Band namens Vicious

RumOUrs führte. Wir waren aber tatsächlich für den

Abend vorgesehen, bloß waren keine Fans vor Ort. Du

brauchst dir also keine Gedanken zu machen, etwas versäumt

zu haben. Hast du uns denn schon öfter gesehen?

Ich denke, es gab nicht viele Auftritte von euch in Wien,

bei denen ich nicht anwesend gewesen bin. Zum ersten

Mal damals im Rockhaus, als im legendären Package mit

FORBIDDEN und DEATH ANGEL unterwegs gewesen seid.

© Robin Utbult/PR/SPV

G: Oh, Mann! Du musst in etwa so alt sein wie ich,

haha! Das war nämlich 1990, als wir unser selbstbetiteltes

Album bei Atlantic veröffentlicht haben. Es

war unser Tat unser Österreich-Debüt. Wir fühlen uns

seit jeher gut aufgehoben bei euch.

Und ihr habt uns bislang auch noch nie enttäuscht.

Das trifft auch auf eure Alben zu, auch wenn es sich wunderbar

diskutieren lässt, wer denn nun der, ähem, zweitbeste

Sänger, der je bei euch aktiv war. An Carl Albert

kommt zwar auf ewig keiner heran, doch du scheinst zuletzt

mal wieder einen Glücksgriff getätigt zu haben. Ich

durfte »The Devil’s Asylum« nämlich bereits hören und

bin ziemlich angetan davon. Vor allem die kraftvolle

Gesangsperformance kann sich hören lassen. Geoff, wie

bist du mit Chalice, wie sich der Kerl nennt, eigentlich in

Kontakt gekommen?

G: Danke für das Lob. Ich hatte gehofft, dass seine

Stimme den Fans ebenso gefällt wie mir. Bei seiner

Live-Premiere war er zwar ein wenig nervös, doch das

hat sich mittlerweile gelegt. Bei den Aufnahmen zum

Album hat er dann einen dermaßen guten Job geliefert,

dass ich für zukünftige Aktivitäten jeglicher Art

sehr positiv gestimmt bin.

Talentierte Sänger fallen allerdings leider noch immer

nicht vom Himmel. Wie ist er zu euch gekommen?

G: Ganz ehrlich, der Kerl hat mich von Anfang an

schwer beeindruckt. Dabei hat er eigentlich auch nur

ein Video geschickt, auf dem zu sehen und zu hören

ist, wie er unsere Songs interpretiert. Allerdings hat

er die Nummern ohne Musik im Hintergrund intoniert,

also nur die Wirkung seiner Stimme präsentiert.

So etwas habe ich tatsächlich noch nie gehört. Was

für ein sensationelles Bewerbungsvideo!

Sein Stimmumfang ist gewaltig, aber auch die

Emotionen, die er den Tracks zu verabreichen vermag,

sind unbeschreiblich. Kurzum, ich finde Chalice einzigartig

und als Sänger einfach nur genial.

Die Tatsache, dass er in den melodischen Momenten dezent

an den unvergessenen Carl Albert denken lässt, waren

also nicht ausschlaggebend?

G: Nein. Zum einen, weil uns das bei seinem

Bewerbungsvideo noch nicht wirklich aufgefallen ist.

Und zum anderen, weil ich noch nie jemand gesucht

habe, der genauso klingt wie Carl. Ich muss dir aber

beipflichten, dass Chalice phasenweise tatsächlich

sehr ähnlich klingt wie der unvergessene Carl. Er kann

aber auch den rauen, bissigen Straßenköter-Vokalisten

geben. Mich erinnert er deshalb vom Timbre her auch

ein wenig an Brian Allen und Ronny Munroe.

Hattest du denn die Songs für das neue Album schon fertig

als sicher war, dass er euer neuer Sänger wird? Oder

hast du die Nummern auf seine Stimme zugeschnitten?

G: Fertig war zu jenem Zeitpunkt ehrlich gesagt noch

nicht viel. Aber nachdem der Kerl ebenso wie unser

neuer Gitarrist Denver Cooper (u.a. auch bei MIDNIGHT

SPELL aktiv) seine Live-Premiere mit uns souverän

gemeistert hat, verabreichte uns das als Band einen

dermaßen gewaltigen Motivationsschub, dass wir innerhalb

von ganz kurzer Zeit ein Dutzend Songs fertiggestellt

hatten.

Daraus resultierte zunächst einmal ein überaus positives

Bandgefühl. Eines, wie ich es schon längere Zeit

nicht mehr erlebt habe. Das wiederum hatte einen

unglaublich effizienten Produktionsprozess zur

Folge.

Es dürfte wohl nicht viele Bands geben, die behaupten

können, keine zwei Monate gebraucht zu haben,

um elf Songs für ein Langeisen zu komponieren, aufzunehmen

und abzumischen.

Walter

https://www.facebook.com/ViciousRumorsThisIsMetal

13



HOLLEN!STROM

Vogelscheuchen im Inferno

Was lange währt wird endlich gut. SCARECROW N.W.A. sind als eine der längstgedientesten Bands im Gewerbe nicht

nur weise und reif geworden, sondern auch musikalisch gewachsen. Von wo man kommt und in welche Richtung es

geht, das weiß am besten Bernd Krumböck, seines Zeichens Front- und Rampensau, Sänger und Bassist der steirischen

Metal-Institution in Personalunion.

© Band

Diese Untertitel wie „Lust“, „Limbo“ und so weiter kamen

ja erst dann bei der Endproduktion dazu.

Interessant ist vielleicht auch, dass die Nummerierung

der Songs in der Reihenfolge ihrer Entstehung geschehen

ist.

Kann man sagen, dass „IX“ euer durchdachtestes Album

ist, vor allem textlich und vom Konzept, aber natürlich

auch kompositorisch?

Ja ich denke schon. Erstens, weil die Songs so am

Album sind wie wir sie auch geschrieben haben. Da

merkt man sichtlich die Entwicklung über die Jahre

hinweg. Zweitens sind wir halt extrem unbeschwert

und stressfrei drangegangen. Also definitiv durchdacht.

Text und Konzept kamen erst, als das Album

schon komplett fertig war. Da hatte ich die Freiheit

meiner Kollegen mich ein wenig auszutoben.

Wo andere Bands sich in „Höher-Schneller-Weiter“-Spirale

verfangen, setzt ihr auf Midtempo, headbang-taugliche

Dynamik und schlüssige Songstrukturen, die dennoch oft

als „progressiv“ zu werten sind …

Auch wenn man das in letzter Zeit nicht gemerkt hat:

Wir sind eine Live-Band! Uns ist es wichtig, Songs zu

schreiben, die sofort auf das Publikum einwirken und

wo sich der Hörer nicht gestresst fühlt, sondern abgeholt

wird. Wir haben uns früher oft in zu vielen Song-

Teilen verfangen und wenn ich ehrlich bin, hat man

da von der Bühne aus oft in etwas ratlose Gesichter

geschaut. Das ist jetzt nicht mehr so, jetzt sieht man

keine Gesichter, nur fliegende Haare! Ob wir jetzt extrem

progressiv sind weiß ich nicht, wir trauen uns halt

ab und zu untypische Elemente einfließen zu lassen.

Denkst du, die Besetzung von SCNWA 2025 ist DIE ideale

Besetzung, nach einigen Wechseln in der Vergangenheit?

mit „Scarecrow“ im Namen eine Notlösung? Wie gehen

diese vier Worte zusammen, was steckt dahinter?

Wir wollten schlicht auf Google und Co. besser gefunden

werden. Deshalb haben wir uns einen wirklich

komplizierten, fast zungenbrecherartigen Bandnahmen

gesucht, den sich keiner merkt! Hahaha! Es

ist echt lang her, aber ich denke wir wollten einfach

einen Unterschied machen zu den „alten“ SCARECROW

und den zig anderen Bands mit demselben Namen.

Und deshalb sind wir zwar noch immer die alten

Vogelscheuchen, aber man findet uns auch unter

SCNWA.

Finale Worte an unsere Leser?

Erstmal danke an dich für die Möglichkeit mal wieder

ein paar Infos über uns loszuwerden. Dazu muss

ich sagen: Leute zieht euch das Video rein, dass der

gute Herr S. mit uns vor drölfzig Jahren am KOA gemacht

hat, ein Brüller nach wie vor (siehe Link unten)!

Und ein großes Danke an die Leute da draußen, die

nicht aufhören, auch nationale Bands zu supporten!

Denn ohne euch würden nicht so viele von uns Ösi-

Bands da draußen rumrennen, die 20, 30 und mehr

Jahre auf dem Buckel haben und noch immer mit

euch die Bühnen abfackeln! Danke, Danke, Danke!

Wir sehen uns!

Definitiv!

www.scarecrow.at

Mike

14

Euer letztes Album „Transgression“ ist satte 13 Jahre her.

Warum die lange Pause?

Ja warum? Gute Frage. Also erstmal ist „Transgression“

2013 rausgekommen, also waren es ja „nur“ zwölf

Jahre. Ich denke wir haben einfach ein bisschen Zeit

gebraucht um mal durchzuschnaufen, und ehrlich

gesagt hatten wir ja keinen Stress. Und so haben wir

uns Zeit gelassen bis wir mit dem Material auch voll

zufrieden waren und dann ganz entspannt aufgenommen.

Stefan, Alex und du sind noch immer dabei, du hast mittlerweile

schon länger auch den Bass übernommen. Aus

der Not eine Tugend gemacht quasi?

Alex ist der Bandgründer und auch Chef, er ist von

Anfang an dabei und ich kam dann vor 25 Jahren

dazu. Stefan ist der dritte Drummer der Band, aber

jetzt auch schon ewig an Bord. Und unser „Küken“

Sebastian an der zweiten Gitarre ist jetzt auch schon

seit 2018 dabei. Den Bass spiel ich seit 2015, aber ich

bezeichne mich noch immer eher als Sänger, der Bass

spielt, nicht als Bassist. Ich wollte eigentlich schon

immer ein Instrument spielen und als Oli [Oliver

„Ohlsen“ Reimer, Bassist bis 2015; Anm.] wegging, hat

sich das dann halt gut ergeben.

Auf eurem sechsten Album, eurer insgesamt neunten

Veröffentlichung (passend „IX“ getauft!), thematisiert ihr

„Dantes Inferno“ und seine neun Kreise der Hölle. Wie

kamst du auf den Stoff? Der wurde ja unter anderem schon

von ICED EARTH thematisiert …

Ganz offen und ehrlich habe ich nach irgendetwas

mit der Zahl Neun gesucht und das hat mir dann halt

gepasst. Es ist unsere neunte Aufnahme, hat neun

Lieder drauf und heißt ja auch „Neun“. Ich muss gestehen,

ich hab das Werk ja auch nie gelesen und die

Texte basieren halt auf den Beschreibungen der einzelnen

Höllenkreise. Eigentlich heißen die Songs „I“

bis „IX“, weil wir bei den Arbeitstiteln geblieben sind.

Ich denke wir hatten immer DIE ideale Besetzung

und wir sind dankbar, dass wir im Laufe der Jahre mit

so vielen genialen Musikern zusammenarbeiten durften,

von denen jeder noch immer ein Teil der Musik

von SCNWA ist. Und mit ganz vielen haben wir ja noch

immer ein gutes Verhältnis. Aber ich glaube, das

Musikerkarussell gehört in Österreich eh zum guten

Ton, hahaha! Oft weiß man hierzulande ja eh nicht,

wer grad in welcher Band spielt…

Wenn du den Bernd aus „Return To The Cold Times” (1999)

treffen würdest, was würdest du ihm raten? Oder gleich

eine in die Fresse?

Meinst du jetzt optisch oder musikalisch? Hahaha!

Ich würd ihm einfach sagen: Bleib wie du bist, geh

deinen Weg, erfüll dir deine Träume! Der aktuelle

Bernd ist sehr zufrieden und glücklich, also kanns

nicht so daneben gewesen sein.

SCARECROW NEW WORLD ANNIHILATION ist ja durchaus

kein alltäglicher Bandname, bei geschätzt 15 Bands

https://www.youtube.com/watch?v=8hErCaOa_Go

15



STARK!E MUSKELN

EWA-

CHARITY

BEIM SCHLOSS

NEUGEBÄUDE

Am 23.08.2025 beendete die European Wrestling Association (EWA) ihre Sommerpause.

Man ließ die Muskeln für eine guten Zweck bei einer Charity-Veranstaltung

des Vereins „Auf Augenhöhe“ vor dem Schloss Neugebäude in Wien-Simmering spielen.

Die glücklicherweise bei gutem Wetter über

die Bühne gehende Open-Air-Show starteten

Darius und Joe Bravo. Beide sind Cruiserweights

mit guten technischen Fähigkeiten. Joe

Bravo, der für sein Großmaul bekannt ist, bekam eben

jenes gestopft. Mit einer Swanton-Bomb wurde er von

Darius geplättet und clean gepinnt.

Danach rückten Johann Otto, Tamatou und Skull Evil

zum Kräftemessen in einem Dreiermatch aus. Letztgenannter

brachte seine Freundin Niki Stella zum

Ring mit. Johann Otto zeigte einige überzeugende

Aktionen, wurde aber nach kurzer Zeit von Skull Evil

aus dem Match befördert. Der bewegliche Tamatou

machte danach sehr gute Figur gegen Skull Evil. Dass

Evil trotzdem den Sieg einheimsen konnte, verdankte

er seiner Begleiterin. Niki Stella lenkte Tamatou ab,

Evil überrumpelte und pinnte ihn daraufhin.

Tag-Team-Action folgte. Binolt Leach tat sich mit

Lucifer Lohan zusammen. Sie traten den Bulgaren

Nick St. und Angel Bratoev bei deren Österreich-Debut

gegenüber. Der Plan des Heel-Duos Leach/Lohan,

den Gästen den Österreich-Besuch zu versauen, scheiterte.

Wiewohl sie zunächst als Sieger verkündet wurden,

wurden Leach/Lohen im Nachgang wegen Unsportlichkeit

disqualifiziert. Sieger waren demnach

Nick St. und Angel Bratoev.

richtigen Moment spielte sie ihre Beweglichkeit aus,

rollte Speed in einer geschmeidigen Bewegung ein

und pinnte den flinken Polen.

Ritshy Rage, stolzer Träger des Österreich-Championship-Titels,

gab dem sympathischen Alexander Berkner

eine Titelchance im folgenden Kampf. Rage führte

die Auseinandersetzung mit skrupelloser

Verbissenheit. Humorlos verpasste er dem weitgehend

dominanten Berkner einen Tiefschlag. Schiedsrichter

Nick Graven bekam die unfaire Aktion nicht

mit, zumal er aufgrund eines irrtümlich abbekommenen

Schlages belämmert im Ring lang. Rage verteidigte

den Titel damit unfair aber – leider – erfolgreich.

Den Main-Event bestritten die Tag-Teams Visegrád

(Ricky Sky/David Oliwa) und Tribe of Wrath (Curtis

Black/Barbarossa). Die vier lieferten einen beeindruckenden

Leistungsbeweis in Sachen Wrestling-Technik

und unterhaltsamer Kommunikation mit dem

Publikum. Einfallsreich fuhren Tribe of Wrath den

Sieg ein. Barbarossa Ricky fixierte Sky auf der Matte,

aber der Unparteiische konnte keinen Pin zählen. Er

war zuvor wieder KO gegangen. Daher packte ihn Curtis

Black am Hosenbund, hob ihn hoch und ließ ihn

dreimal auf die Ringmatte plumpsen. Regelkonformer

Threecount und somit Sieg.

Curtis Black

watscht

Ricky Sky ab

Ein Intergender-Match zwischen Betty Boa und Max

Speed aus Polen stand nun auf der Card. Die Auseinandersetzung

zwischen den beiden war sehr dynamisch

und der kürzeste Kampf der Show. Die Wrestling-Schlange

Boa machte kurzen Prozess. Im

Es war eine schöne und unterhaltsame Show, mit der

die EWA den Wrestling-Herbst für einen guten Zweck

einläutete.

Ronny Raab-Bauki

Alle Fotos © Erwin Kalcik

16

Skull Evil mäht Tamatou nieder

Angel Bratoev lässt Binolt Leach den Ellenbogen kosten

Betty Boa schlängelt sich um Max Speed

Rage triumphiert nach einem Tiefschlag über Berkner

17



STARKE!LACHER

und -gürtel, schwarze Lederhosen und Korsagen.

Hubbath, Sløth, Samaël und Obesyx wären gerne

wild, dunkel und böse. Sie sind aber tollpatschig,

schräg, komisch und durchaus liebenswert.

STELL DICH DER FINALEN SCHLACHT

Ahonen nimmt in seinen Cartoons die Metalszene

liebevoll auf die Schaufel. Manchmal erinnern die

Belzebubs an andere seltsame Familiengeschichten

in der jüngeren und älteren Mediengeschichte. Die

Addams und die Munsters lassen grüßen.

Der Humor, den Ahonen in seiner Geschichte verarbeitet

ist schräg und schwarz. Da ist es der werdenden

Mutter zum Beispiel egal, ob das gesunde

Baby ein Mädchen oder ein Junge wird, Hauptsache,

es ist der Antichrist. Die Kinder, die die Wände im

Wohnzimmer vollzeichnen, bekommen Nachhilfe

im Pentagrammzeichnen.

Apropos Pentagramm: Der Streckenplan der öffentlichen

Verkehrsmittel der Stadt Dis, der Heimat

der Belzebubs, hat die Form eines auf dem Kopf

stehenden fünfzackigen Sterns, die Stationen tragen

Namen wie Höllenwald, Armageddon oder

Valhalla.

Ahonen entwickelt rund um die Belzebubs eine

ganze Stadt, die er im Laufe der Geschichte immer

erweitert. Im zweiten Band führt er sie aus ihrem

Kosmos in die reale Welt. Das führt zu neuen

Verwicklungen in der Schule und in den Jobs der

Bandmitglieder und ihrer Metalfamily.

18

B

Die Idee von fiktiven Bandgeschichten gibt es schon relativ lange.

Vermutlich eine der ersten war jene der Monkees, die in den Sechzigerjahren für eine NBC-Fernsehserie

erdacht wurde. Um die Band zum Leben zu erwecken, fand ein Casting statt, das ein Vorläufer

von TV-Formaten DSDS oder Starmania war. Wenn man Wikipedia trauen darf, haben sich damals bereits

über 400 Personen für einen Platz in der Band beworben.

ekannter sind vermutlich die Gorillaz, jene

Comicfiguren von Jamie Hewlett, denen Damon

Albarn Leben eingehaucht hat. Albarn war für

die Musik zuständig, Hewitt für die Gestaltung der

Charaktere, die Videos und die Bühnenshows.

Waren bei Albarn und Hewlett zuerst die Figuren 2D,

Noodle, Murdoc Niccals und Russel Hobbs, die in

Videos auftraten und Musik machten, ging der finnische

Grafiker und Comicautor JP Ahonen einen

anderen Weg. Für einen Comicstrip, den Ahonen im

Internet und in Metal-Zeitschriften veröffentlichte,

erschuf er die Band Belzebubs. Eine erste Sammlung

der Cartoons erschien 2019, heuer im Oktober kommt

der zweite Band in die Buchhandlungen.

Ahonen entwickelte eine Metalband und versah sie

mit einer Geschichte, die im Jahr 2002 beginnt.

Die Metal-Munsters

Hubbath, Sløth und Izkariot waren die Gründungsmitglieder.

Izkariot muss aber bald gehen, dafür übernimmt

2018, dem Erscheinungsdatum des ersten

Belzebubs-Bandes, Samaël das Schlagzeug und Obesyx

komplettiert das düstere Quartett. Basierend auf dieser

Geschichte formierte sich eine reale Band, und

die ersten Songs wurden auf Streaming plattformen

veröffentlicht. Die fiktive Diskografie reicht bis in das

Jahr 2006 zurück.

Wie es sich für eine finnische Band gehört, spielen

die Belzebubs ambitionierten Death-Metal, orientieren

sich ein wenig an nordischem Black-Metal. Doch

das hier soll keine Musikrezension werden.

Ahonens Figuren erinnern ein wenig an stark geschminkte

Puppen, die mit allen Utensilien einer

Black-Metal-Band ausgestattet sind: Nietenarmbänder

Um die Belzebubs zu mögen, muss man nicht unbedingt

Metalhead sein. Ahonens Humor ist nicht

immer subtil und mit feiner Klinge vorgetragen,

aber er macht unheimlich Spaß.

www.jpahonen.com/belzebubs

Christian Orou

JP Ahonen

Belzebubs 2 – Keine Pause Tour

Cross Cult Entertainment

ISBN: 9783986666392

AB 18. SEPTEMBER

NUR IM KINO



20

SCHMAKERL-STROM

Froasli's

Schmankerl-Eck

Soda liabe Leit,

es geht los in meinem Froasli’s Schmankerleck,

wo ich Underground-Bands ins Rampenlicht stellen will!

Es wird jetzt jo Herbst, der Nebel zieht auf, die Blätter

fallen – perfekte Zeit für Mystik, Melancholie und

in sich kehren…

I hätt a ganz a feine Band fia eich, welche do

perfekt passt:

VANTHORY

aus Graz - Stil: Gothic trifft auf Black Metal!

Eine düstere Melange aus Melodie, Atmosphäre &

Finsternis – doch mit mehr Tempo und neuer Härte!

„Black Metal, der keine Angst vor Emotion kennt,

Gothic Metal, der nicht vor Raserei zurückschreckt“.

Gegründet im Nov. 2023 von Tenebrya (Git.) und

Isilthor (Bass), war die Vision von Anfang an klar: Die

Welten von Black Metal und Gothic miteinander zu

vereinen! Nach einem Jahr nahm das Ritual Gestalt

an: Emilio (Hauptgesang), Tenebrya (Git. und zusätzlich

Clean und Background Voc.), Setheryon (2.te Git.),

Isilthor (Bass) und Der Eremit (Drums).

Im Feber 2025 folgte das zweite Konzert – mit spürbarer

Wucht & klarem Zeichen: VANTHORY sind bereit

für mehr!

Die Arbeiten an der Debüt-EP „Path of the Deceased“

waren da bereits abgeschlossen. Mit den Songs

Mundus Patet, Lightbearer, Sweet Suffering, To The

Abyss und Realm of the Lost schufen sie ein ansprechendes

und vielversprechendes Erstlingswerk. Die

neuen Mitglieder konnten ihre Spuren auf der EP

noch nicht hinterlassen – doch die folgenden Live-

Shows machten das mehr als wett! Kurz vor dem

Release im März diesen Jahres verließ Sänger Emilio

die Band aus Zeitgründen. Die harschen Vocals übernahm

Gitarrist Setheryon – ein Wechsel, der sich als

Glücksgriff erwies.

Graz, Maribor, Kapfenberg, Pettenbach – die Bühnen

wurden größer, der Sound dichter. Mit dem neuen

stabilen Vierer-Line-up begann ein neues Kapitel. Die

Chemie stimmte, die Energie war spürbar, live wie im

Studio. Setheryon und Der Eremit brachten frische

Impulse mit.

Aktuell wird an neuem Material gearbeitet, welches

deutlich macht: Hier wächst etwas Großes. Dunkler!

Härter! Vielschichtiger! Haltet eure Augen und Ohren

offen - die Maschine läuft - lodernd und heiß!

Diese Band erinnert mich so stork an die ‚Gothic Welle‘

Ende der 90er-Jahre - was war das für eine geile Zeit!

Man spürt bei den Songs, wieviel Herzblut Tenebrya

hier hineingesteckt hat. Tolle Gitarrenarbeit, grandiose

Growls und Screams, Isilthor’s erdiger Bass, starkes

Drumming & die cleanen Vocals bleiben als

Ohrwürmer!

Metallische Hits mit Feinheiten & Raffinesse, Verführung

& Abwechslung!

Checkts unbedingt diese fleißige Band aus!

Baba, Eicher Hannes / Froas

LIVE:

08.11. – Blasphemer Fest XI / Klagenfurt

21.11. – Black Metal Invasion XIV / Wien

Kontakt:

https://www.facebook.com/vanthory.official

instagram.com/vanthory.official

vanthory@gmx.at

© Band

Der Mann mit dem Hut!

by Till Philippi

D

er Retrogott kehrte am 6. September zurück. Die

Welt ist mehr denn je aus den Fugen zumindest

mehr denn 2018, als wir den Retrogott und (die

meisten von uns) mit ihm auch den düsteren, apokalyptisch

buchstabenreitenden Georg Trakl auf dem

Album „No World Order“ kennengelernt haben.

Rokko Ramirez legt nun ein weiteres bahnbrechendes

Antikriegs-Epos vor, der Sound erschütternd, in

Phasen beinahe verstörend, die Texte direkt aus dem

„Tortured Poems Department“, wie es in einem Swift-

Song so schön heißt. Ein Must-have nicht nur für

Freunde lauter Gitarren und dröhnender Bässe oder

extraharte DJs (keiner kann so hart wie Rokko, das

weiß sogar Wikipedia).

Mehr dazu gibt's beim Kollegen Chefredakteur,

der versteht mehr davon und kann`s besser, das

Rezensieren. Umblättern und lesen, kann ich da

nur sagen!

No World Order auch in der Vorstadt. Von ebendort

weiß der Mann mit dem Hut von real 1st-world-problems

zu berichten. Voller Tatendrang und gleichsam

schon die Schnittlauchsauce schmeckend, begab er

In eigener Sache:

Zwei Vinyl & Music Festival Artist-Poster

sind beim KULTURAWARD 2025!

Wir sind stolz darauf, dass gleich zwei unserer Artist-Poster die

Chance auf eine Auszeichnung haben. Gib den Postern von

Miss Felidae und Fabio Meschini deine Stimme und unterstütze

die kreative Kraft hinter der visuellen Festival-Identität!

Zur Wahl stehen auf KULTURAWARD.at

in der Kategorie Entertainment, Freizeit & Events:

• „Lady in Red“ von Miss Felidae

• „Mean Cat“ von Fabio Meschini

Dein Support ist uns wichtig – Voten, teilen und die Kunst feiern!

... und sie

kommen wieder,

der Retrogott, die Stimme,

Oida und vielleicht auch

der Schnittlauch!

CRAFT!STROM

sich deshalb flugs zum neueröffneten Supermarkt

im Einkaufszentrum. Und - BÄM kein Schnittlauch.

„No, chives, no cry“ sozusagen. Aber bitte, tiefenentspannt

wie ich nun mal bin, sag ich mir

„...everything's gonna be all right, everything's

gonna be all right, ...“ schließlich liegen zwei weitere

Lebensmitteleinzelhändler in Gehweite. Schmecks,

nichts war all right, auch hier hieß es „no chives

for me“!

„That`s life“ und „ned so tragisch“ denken oder doch

als bekennender Schnittlauch-Fan – die, den reiferen

Rockern und Metal-Heads unter uns, aus der

BRAVO altbekannte – Frage stellen: HILFE, WAS SOLL

ICH TUN? Ich bin überzeugt, Dr. Sommer hätte geratschlagt:

„Bau selber an!“ – eigener Anbau, hat seinerzeit

schon getrendet, sich allerdings weniger auf

Chives und Urban Gardening, sondern mehr auf andere

Gräser bezogen.

Nach wie vor bin ich Mitglied im Chor der Heiseren

in der Hoffnung, die verlorengegangene Stimme wiederzufinden.

Der Mann mit dem Hut sprachlos, das

geht nämlich gar nicht ...

Till Philippi

21



FESTIVAL!STROM

S

tatt sich in „die Band XYZ

war so geil, bei Band 123

hat der Sound nicht gepasst“

zu ergehen, lassen wir

heuer die Bilder sprechen:

Das Brutal Assault Festival im

tschechischen Jaromer/Josefov

ist und bleibt eines der am besten

organisierten Festivals auf

dem europäischem Kontinent.

Wohlfühlfaktor Tausend, eine

Fressmeile die jedes Food-Festival

zum mickrigen Würstelstand

degradiert, eine Bandauswahl

zum jedes Mal erneut

Niederknien, so viele wunderbare

Menschen und Eindrücke.

HIGH PARASITE

ASPHYX

Fotos: Martin Mayer (https://www.flickr.com/photos/101601909@N07/albums )

MAYHEM GOJIRA HARAKIRI FOR THE SKY

BLOOD FIRE DEATH STATIC-X GADGET

Und das Billing für 2026 nimmt

bereits Gestalt an – also: Checkt

euch rechtzeitig die billigeren

Pre-Sale-Tickets!

https://brutalassault.cz/en

GUTALAX

HANABIE

CONVOY AGNOSTIC FRONT OPETH

© Mike Seidinger

SUFFOCATION FIVE THE HIEROPHANT GAEREA

KERRY KING DARK FUNERAL Fressmeile mit Chilis

22 23



STROM-BERG

21. - 23. August 2025 | spital am semmering (at)

s war wieder so weit: Das alljährliche Familientreffen am

Metalberg (aka Stuhleck) und Chefredakteur Mike mittendrin!

EEr und unser geschätzter Kollege Bernd Grünwald haben in Bildern

festgehalten, was Worte wieder mal nicht zu beschreiben vermögen.

marduk mortal strike panzerfaust

Das KOA ist und bleibt eines unserer kuscheligsten Festivals, die

Death-, Thrash- und Black-Prominenz gab sich auch heuer wieder

die Klinken in die Hand. Da kann man nicht viel falsch machen!

https://kaltenbach-openair.at/de

Fotos: Bernd Grünwald (www.eclipse-new-media.com ), Mike Seidinger

archgoat

parental advisory

sargeist

sunborn

baest

blutgott

doomas

skyforger tankard unholy obscurity

draugr ebony archways hate

unleashed

vader

Gustl, Partystorch

24 25



REISE!STROM

I

Da gibt es viel zu entdecken und die Neugier ist groß

Im letzten Jahr haben Mother’s Cake ihr Album „Ultrabliss!“, heuer sind sie damit auf einer ausgedehnten Welttournee.

Auf dem Flug nach Südafrika hat die Band Zeit gefunden,uns ein paar Fragen zur Tour

und zum neuen Line Up zu beantworten.

hr seid gerade mitten in der „Ultrabliss!“-Tour, die euch

von Mexiko bis nach Australien geführt hat, beziehungsweise

führen wird. Gerade sitzt ihr im Flieger

nach Südafrika. Wie ist es bisher gelaufen?

Danke der Nachfrage. Heuer ist ein sehr spannendes

Jahr. Im Feber waren wir in Indien nicht in Australien,

dann in Mexiko und jetzt sind wir gerade am Weg

nach Südafrika. Dazwischen Deutschland, Holland,

Frankreich, Österreich, Schweiz und eine Süd -

Osteuropa Tour, die uns von Bukarest über Sofia,

Thessaloniki und Athen geführt hatte. Darüber hinaus

vergesse ich sicher wieder was. Im Herbst geht es

dann fleißig weiter und 2026 haben schon wieder ein

paar Überraschungen auf Lager.

Wie haben sich die beiden neuen Bandmitglieder eingelebt?

Wie hat sich der Sound bei den Shows verändert?

Wir sind eine große Familie, Gott sei Dank haben wir

großes Glück mit unserem Zuwachs. Allerdings sieht

man, dass Musiker heutzutage zumeist in mehreren

Formationen unterwegs sein müssen, um finanziell

überleben zu können. Da ist dann frühe Planung angesagt.

Wie ist das neue Material bei den Fans angekommen?

Wir verändern unseren Sound bei jeder Platte und

den Fans gefällt das. Natürlich hören wir ab und an,

dass wir doch wieder mal ein Album im Stile von

„Creations Finest“ oder „Cyberfunk!“ aufnehmen sollen,

aber die meisten lieben, dass man uns nicht in

eine Schublade stecken kann und ich genieße die

Freiheit, auf jedem Album machen zu können was

ich fühle und nicht einem alten Muster hinterher

laufen zu müssen.

In Mexiko war die Tour sehr eng getaktet, jeden Tag fand

eine Show statt. Hattet ihr auch Zeit, das Land ein wenig

zu erleben?

Wir erleben Länder zumeist nur in den Clubs wo wir

spielen und am Weg dazwischen. In Mexiko war es

wirklich so, dass wir nur für die Shows reingeflogen

sind und am Tag nach der letzten Show nach Hause

© Benjamin Thomes

mussten. Aber auch so war es ein genialer Wahnsinn,

die Mexikanische Mentalität zu erleben. Davon wollen

wir mehr!

Wie lange dauert die Vorbereitung für eine solch umfangreiche

Tour? Und was sind die Herausforderungen?

An Mexiko hat unser Team in der Tat ein paar Jahre

gearbeitet, bis es dann schließlich passiert ist. Corona

hat unsere Amerika Pläne komplett zerschossen.

Logistisch sind solche Tourneen natürlich wesentlich

schwieriger zu realisieren, da wir vom Markt und wie

die Industrie dort tickt keine Ahnung hatten.

Hinter einer so umfangreichen Tour steckt sicher ein hoher

finanzieller Einsatz. Rechnet sich das für euch noch?

Wir hatten eine kleine Förderung der Botschaft und

jeder Cent hilft uns dabei, unsere Fans auch in solchen

Ländern zu erreichen, aber im Falle dieser

Mexiko Tour haben wir Geld investiert. Aber wir sind

wie ein Unternehmen und da muss man manchmal

strategische Entscheidungen treffen, die kurzfristig

dem Konto weh tun.

Ist das Tourleben für euch noch etwas Besonderes oder

hat sich da schon die Routine eingeschlichen?

Natürlich gibt es Dinge die nerven, wie zum hundertsten

Mal im Sommer beim größten Reiseverkehr im

Stau zu stehen oder wie im Van eine Strecke von UK

in einem Rutsch nach Wien zu fahren. Das macht niemanden

Spaß, aber am Abend auf der Bühne die

Energie der Fans zu spüren, wiegt das alles auf. Wir

haben großes Glück, mit der Musik unsere Berufung

gefunden zu haben.

Worauf freut ihr euch noch besonders auf dieser Tour?

Wir waren noch nie in Südafrika, das ist schon was

Besonderes. Wie sind Land und Leute? Wie ist das

Temperament, wie schmeckt das Essen, das Bier? Da

gibt viel zu entdecken und die Neugier ist groß…

Spielt ihr jeden Abend dieselbe Setlist oder passt ihr die

Songs dem jeweiligen Land an? Habt ihr Lieblingssongs,

die bei jeder Show dabei sein müssen?

Setlist hängt immer vom Kontext ab, spielen wir in

einem Club oder ist es ein Festival?

Aber für den Ultrabliss-Zyklus haben wir unsere

Favorites. Ab und an streuen wir was ein was uns gerade

einfällt und Songs wie „Runaway“ oder der Electro

fehlen fast nie. Für 2026 planen wir eventuell einmal

etwas Neues. Sowas wie eine reine Album-Setlist. Oder

eine Best-Of-Setlist, das Alter haben wir ja inzwischen…

Aber mal sehen, Ideen gehen uns ja nie aus.

Wer sucht den Supportact für eure Tour aus?

Immer unterschiedlich, manchmal die Venue,

manchmal der Veranstalter, manchmal wir. Es tauchen

immer spannende Bands auf. Shout out hier an

die AT-Szene; Opium Marsalla, Binary Boy, Leber, Franz

Füchse, CADÛ und viele mehr, die ich gerade vergesse.

Im Juli 2026 spielt ihr bei einem Benefizkonzert für

Töchtersöhne. Ihr bekommt sicher einige Anfragen für

Soli-Konzerte. Wie geht ihr damit um? Wie wählt ihr sie

aus?

Manchen Sachen sind uns ein Anliegen und gerade

mit Bertram von Töchter Söhne verbindet uns eine

lange Freundschaft. Viel müssen wir ablehnen, weil

wir unsere Miete von der Musik bezahlen müssen und

mit Streaming verdienen wir kaum Geld. Insgesamt

macht der Bereich recorded music immer weniger

bei unserem Einkommen aus. Daher hoffen wir auch,

dass die Streamingabgabe kommen wird, denn für

die Mukker wird das alles zunehmend prekär. Wenn

du es als neue Band jetzt gerade schaffen willst, ist

das wie ein Kampf gegen Windmühlen.

Welche Frage habe ich vergessen, die ihr noch beantworten

wollt?

Geht zu den Shows der kleinen und mittleren Bands.

Besucht euer lokales Festival, auch wenn es nicht immer

euer Geschmack ist. Entdeckt neue Musik nicht

im Algorithmus, sondern im Club, auf der Straße oder

in der Plattensammlung eurer Freunde, wo du dir

auch sicher sein kannst, dass dir keine KI was vormacht.

Die Abhängigkeit vom Streaming macht uns

alle fertig, kauft direkt beim Konzert oder im

Bandstore.

Support your local musicecosystem! Mille Grazie!!!

www.facebook.com/motherscake

Christian Orou

26 27



STROM!WELLEN

© Band

Warum kompliziert, wenn’s auch einfach geht!

Manhattan Century aus der oberösterreichischen Kleinstadt Eferding

ließen in den letzten Jahren mit zwei absolut innovativen EPs aufhorchen.

Gitarrist Alex Artner stellte sich den Fragen von Stark!Strom-Redakteur Thomas:

28

Hallo Alex! Bitte stelle kurze eure Band inkl.

Entstehungs geschichte, sowie deren Vorgeschichte als

Upon Thy Waves vor!

Alex: Mit Manhattan Century machen wir kompromisslose

Musik, die nicht an Genregrenzen glaubt,

aber ihren Heimathafen im Metal gefunden hat.

Als roter Faden zieht sich bei uns eine Story durch

die Musik, die alle Songs miteinander verbindet.

Dadurch gestaltet sich auch automatisch das

Songwriting abwechslungsreicher, da wir je nach

Passage in der Geschichte eine unterschiedliche

Stimmung zu vermitteln haben.

Das Projekt wurde von Florian (Keyboard, Bass) und

Alexander Artner (Gitarre) ins Leben gerufen, um

unsere gemeinsamen musikalischen Ideen zu verwirklichen.

Zuvor waren wir beide mit der

Metalcore-Band Upon Thy Waves unterwegs. Dort

haben wir extrem viele schöne Erfahrungen auf

der Bühne machen dürfen, haben aber schlussendlich

bemerkt, dass wir unsere Grenzen woanders

ausloten wollen.

Zum Glück sind wir mit Ritchie Krenmaier (Gesang)

relativ schnell auf einen Gleichgesinnten gestoßen.

Neben seiner jahrelangen Erfahrung aus Projekten

wie STYGMA IV brachte er auch die nötige

Gesangspalette mit, die man braucht, um eine Story

mit mehreren Charakteren zum Leben zu erwecken.

Nach der ersten gemeinsamen Recording-Session

der ersten Nummer war klar: Das ist die Stimme

von Manhattan Century!

Ihr habt ja bereits zwei EPs in Eigenregie veröffentlich.

Wie fielen die Reaktionen darauf aus, bzw. gab`s eventuell

auch schon Kontakte mit Labels?

A: Wir sind sehr zufrieden mit dem Feedback, das

wir auf unsere Releases erhalten haben, und waren

besonders von den internationalen Reaktionen

überrascht. Dadurch, dass wir musikalisch eher

eine kleine Nische bedienen, haben wir auch eine

dementsprechend verstreute Hörerschaft. Das finden

wir aber durchaus positiv, denn so konnten

wir bereits viele nette Bekanntschaften mit

Musikfans aus Asien, den Amerikas und allen

Winkeln Europas machen.

Der Kontakt von Labels hat sich bisher ehrlich gesagt

in Grenzen gehalten. Im Moment machen wir

alles von Musikproduktion, Merch, Musikvideos,

Booking bis Promotion in Selbstregie. Das macht

uns auch großen Spaß, aber natürlich wären wir

auch gegenüber etwas professioneller Hilfe nicht

abgeneigt.

Bei den erwähnten beiden EPs „APE“ und „MAN“ wird

ja ein bestimmtes Konzept, was die textliche Ausrichtung

angeht, verfolgt. Vielleicht könnt ihr dieses in kurzen

Worten erläutern?

A: Eine zentrale Idee ist bei uns die Suche nach

Einfachheit in einer zunehmend komplizierten

und reizüberflutenden Welt. Das versuchen wir

auch musikalisch zu untermauern, mit einem

Kontrast von komplexen, überladenen Passagen,

die in simple, eingängige Gesangsteile münden.

Wir haben das Ganze als Sci-Fi-Story ausgestaltet,

in der die Menschheit zu verschiedenen Etappen

unserer Entstehungsgeschichte einem allwissenden

Wesen begegnet. In APE besuchen wir eine

steinzeitliche Gesellschaft, die beim Erstkontakt

gespalten ist zwischen dem Nutzen und der Gefahr

von Wissen, das auf dem Silbertablett serviert wird.

MAN setzt dann in der Bronzezeit fort, wo der

Allwissende inzwischen als Prophet institutionalisiert

wurde, um eine Zivilisation zu lenken, die

sich fragt: Wohin mit uns, wenn wir bereits alles

wissen? Die Geschichte setzen wir dann mit unserem

nächsten Album fort.

Auch auf dem Livesektor seid ihr höchst aktiv. Gibt`s da

irgendwelche speziellen Erlebnisse bzw. Anekdoten zu

berichten?

A: Das Live-Spielen ist sicher der Teil, der uns allen

am meisten Freude bereitet, darum spielen wir im

Moment bei jeder Gelegenheit, die sich uns bietet.

Unsere Highlights waren dabei sicher die Konzerte

mit CYNIC und DVNE. CYNIC ist eine Band, die uns

und viele andere schon seit Ewigkeiten inspiriert.

Die gemeinsamen Konzerte mit DVNE sind uns im

Gedächtnis geblieben, weil sie – abgesehen davon,

dass sie extrem nette Leute sind – immer etwas

vom Pech verfolgt werden. Dieses Jahr sind sie kurz

vor dem Gig auf der Autobahn hängen geblieben

und letztes Jahr musste gleich der ganze Club während

der Show wegen einer Überflutung evakuiert

werden.

https://manhattancentury.net

Thomas Hutterer

29



30

FILM!STROM

Am 5. September erschien euer neues Album „No One Was

Driving The Car“. Der Thriller „First Reformed“ (2017) von

Paul Schrader hatte hierauf einen Einfluss. Wie kam es

dazu?

Jordan: Ich habe den Film damals direkt im Kino gesehen,

und kurz darauf noch ein zweites Mal mit meinen

Eltern zusammen, weil er einen so starken

Eindruck bei mir hinterließ.

Als Band hatten wir zudem schon länger die Idee,

einen Film als Ausgangsreferenz für eines unserer

Projekte zu nutzen. Der Film half dabei, den Ball ins

Rollen zu bringen und gab Struktur, die wir ein wenig

fürs Album nutzen konnten. Er half mir außerdem

dabei, herauszufinden, was all die Beobachtungen,

Erfahrungen und Geschichten, die ich über die Jahre

im Kopf sammelte, gemeinsam haben.

Im Prozess wandelt sich dann vieles und man entfernt

sich ein wenig von der ursprünglichen Idee.

Letztendlich war es aber vor allem dieses Gefühl, das

es wert war, auf unsere Weise zum Ausdruck gebracht

zu werden. Es hat die Lebensumstände sowohl für

LA DISPUTE

DAS LEBEN IN DER TOTALEN

La Dispute hatten schon immer ein Händchen dafür, mit Worten und Melodien gefühlsstarke Bilder zu kreieren und

Geschichten zum Leben zu erwecken. Über Impulse, die für das neueste Werk der Post-Hardcore-Band aus Michigan

eine Rolle spielten, gibt Frontmann Jordan Dreyer Aufschluss.

mich persönlich als auch für uns alle, die wir im 21.

Jahrhundert leben, widergespiegelt.

Wie genau hatte die Geschichte des Films Einfluss auf euer

Album?

J: Es ging in erster Linie darum, eine Art zu finden,

um eine Geschichte zu erzählen. Sich in anderen

Kunstformen umzusehen, um interessante Wege zu

finden, um ein Narrativ zu transportieren oder ein

Gefühl zu verarbeiten, ist ein Teil davon.

Jedes Medium hat seine eigenen Möglichkeiten.

Dadurch, dass wir eine Band sind, die Dinge konzeptuell

angeht, gibt es bereits grundlegend

Gemeinsamkeiten mit Film und Kino. Unsere Lieder

folgen nicht dem Schema: Strophe, Refrain, Strophe,

Refrain, sondern bewegen sich eher von Szene zu

Szene.

Als wir mit dem Schreiben anfingen, wurde schnell

klar, dass es offensichtliche Grenzen gibt, wenn es

darum geht, ein visuelles Medium in ein vor allem

auditives zu übersetzen. Bestimmte Dinge mussten

angepasst werden. Ich denke, das ist in bestimmten

Teilen des Albums offensichtlicher als in anderen.

In deinen Texten baust du selbst Kameraperspektiven mit

ein und nutzt sie als Mittel zum Erzählen. Fiel dir das

schwer?

J: Es ist mittlerweile ein fester Bestandteil meiner

DNA. Ich habe mich immer als Beobachter verstanden,

selbst in Geschichten, die sich mit persönlichen

Ereignissen, Beziehungen oder Ähnlichem befassen.

Das ultimative Ziel ist es, eine Geschichte zu erzählen

und den Menschen Interpretationsraum zu geben,

um Bedeutung für ihr eigenes Leben zu finden und

universelle Erfahrung widerzuspiegeln.

Die Herausforderung besteht darin, dabei nicht dem

Kitsch zu verfallen, indem tatsächliche Bühnen- oder

Kameraanweisungen in einen Song mit einfließen.

Es gibt Momente auf der Platte, so beispielsweise in

„Top-Sellers Banquet“, in denen ich wirklich große

Schwierigkeiten damit hatte, weil es auf mich zu bühnenhaft

wirkte. Meine Bandkollegen mussten mich

dann dazu überreden, mich darauf einzulassen, weil

es sich in diesem Moment einfach nicht richtig anfühlte.

Im Nachhinein denke ich aber, dass sie Recht

hatten.

Gesanglich arbeitest du weniger mit Melodien und immer

wieder viel mit Spoken Word, was den Fokus auf die

Geschichten der einzelnen Songs noch mal verstärkt. Was

schätzt du persönlich so am Storytelling?

J: Ich denke, dass ich – wie jeder andere Mensch auch

– versuche, die Welt auf irgendeine Art und Weise zu

verstehen und ich lerne am meisten, indem ich Dinge

als Geschichten verarbeite, um ihre Auswirkungen auf

mich und andere Menschen zu begreifen. Geschichten

zu erzählen, die mich ansprechen, ist, denke ich, einfach

ein Spiegel dessen, wie ich versuche, das Leben

und die Tatsache unserer Existenz zu erfassen, unabhängig

davon, ob ich gerade verstehen kann, was mich

an einer Ge schichte berührt oder nicht. Es geht einfach

darum, einen Dialog zu eröffnen.

© Martin

Der Titel des Album bezieht sich auf einen Unfall, der sich

mit einem selbstfahrenden Tesla ereignete. Hatte die

Auswirkung voranschreitender Technologien auch allgemein

einen Einfluss auf die Platte gehabt?

J: Ja, das ging mir häufiger durch den Kopf. Die Zeit

nach der Covid-Pandemie hat den Druck erhöht, einen

Blick auf die Welt und unter den Schleier einiger

Dinge zu werfen, in die wir fälschlicherweise

Vertrauen stecken.

Der Titel stellt eine sehr kraftvolle Analogie dar, wie

wir unser Vertrauen in Kräfte außerhalb unserer

selbst setzen, um die Menschheit oder uns als

Individuen einem besseren, nahezu utopischen Ort

näher zu bringen. Während Covid und danach wurde

aber immer deutlicher, dass die für diese

Entscheidungen Verantwortlichen vor allem dem

Schutz ihrer eigenen Macht und der Gewinnmaximierung

verpflichtet sind. Ich denke, das war

einer der stärksten Impulse dafür, wie sich das Album

entwickelt hat.

Ich finde, das zeigt sich auch in der Musik, die zum Teil

sehr bedrohlich und fast angsteinflößend klingt.

J: Ja, ich denke, das Leben ist bedrohlich und angsteinflößend

(lacht). Aber gleichzeitig auch wirklich

wunderbar, kraftvoll und schön. Letztendlich wollen

wir diesen Konflikt auch einfangen. Das Gefühl, wie

gewalttätig und schwierig das Leben sein kann und

wie viel schwieriger es für bestimmte Menschen ist,

je nachdem, wo und als wer man geboren wird… Das

Leben ist so viele verschiedene Dinge gleichzeitig.

In unserer Musik werden die schlechten Seiten

manchmal überbetont, aber ich halte es für wichtig,

darüber zu sprechen und die Schwierigkeiten des

Daseins zu ergründen, denn es ist unmöglich, dies

nicht zu tun, da es uns alle in irgendeiner Weise

betrifft.

https://ladisputetour.com

Celia W.

31



STROM!NACHWUCHS

HY, E S

Ich wollte immer in den Himmel singen

Österreich im Allgemeinen und Wien im Speziellen besitzt eine sehr lebendige Musikszene.

Die kleinen Clubs am Gürtel, die Musikprojekte von WienXtra und Festivals wie Popfest und Kultursommer

bauen eine Infrastruktur, die vielen jungen Musiker:innen eine Basis für ihre kreative Arbeit bietet und die Gründung

einer Band erleichtert. Eine dieser jungen Bands, die demnächst ihr erstes Album veröffentlichen wird, heißt Honestly,

The Worst. In einem Gespräch im WUK erzählen Paulus Kornfeld, Victor Sada, Maurice Haller und Hasan Alnajjar

die Geschichte der Band, die Bedeutung von Musik in ihrem Leben und noch viel mehr.

© Band

Der erste Auftritt fand noch im Oktober 2022 im kleinen

Rahmen in einer Sportbar statt, Ende Oktober

durften sie die Release-Show der Leftovers im Fluc

supporten. Das war gleich zu Beginn ein großer

Sprung von 50 Besucher:innen in der Sportbar zu einem

ausverkauften Fluc mit 500 Leuten.

März 2023 kommt der erste Song heraus. „,Kiss me’

haben wir im cdemoWerk von WienXtra produziert.

Für 100 Euro haben wir zwei Studiotage bekommen“,

erzählt Maurice. In Folge wurden viele Auftritte organisiert.

Es war eine Reise den Gürtel entlang: Chelsea,

Café Carina, Rhiz, B72, Kramladen. „Das war für uns

Down to Earth. Nachdem wir im Fluc vor 500 Leuten

gespielt haben, ging es im Carina wieder um Hutgeld“,

erinnert sich Hasan.

Im Sommer 2023 kommt dann die Anfrage der

Leftovers, ob sie ihre Tour begleiten wollen – Start

in der ausverkauften Arena, danach München,

Karlsruhe und Köln. „Die Magie, die Liebe, die uns

da vom Publikum gegeben wurde, das nicht wegen

uns gekommen ist, war wahnsinnig schön“,

schwärmt Maurice beim Gespräch im WUK. Diese

Tour stellte für die Band eine große Herausforderung

dar. Keiner der vier Musiker hatte einen Führerschein,

also wurde kurzerhand ein Freund engagiert

und der Kombi von Eltern organisiert. So fuhr man

zu fünft mit einem vollbepackten Auto, die Snare

am Schoß auf der Rückbank, stundenlang durch

Deutschland.

Der Auftritt in Karlsruhe ist der Band noch immer in

Erinnerung. Honestly, The Worst kam so gut an, dass

sie noch eine Zugabe spielen durften. „Das ist als

Vorband nicht selbstverständlich. Da sind wir den

Leftovers für diesen Support sehr dankbar“, so

Maurice. „Das ist aber auch die Musikszene in Wien“,

ergänzt Hasan. „Da sind alle sehr verbunden und stehen

zueinander.“

Von der Musik können sie noch nicht leben, ihr Leben

finanzieren sie sich mit Jobs bei der Post (Paulus), im

Wohltätigkeitsbereich (Maurice), im Veranstaltungsbereich

(Hasan) und in einer Bar (Victor). Der Rest der

Zeit wird der Musik gewidmet. Das erfordert viel

Verständnis von der Familie.

Unterstützung findet Honestly, The Worst gegenwärtig

von 88.6. Bei der Rot-Weiß-Rock Stage kam die Band

fast ins Halbfinale, und für die Album-Release-Show

im B72 hat sich der Sender auch schon angesagt. Seit

Kurzem sind die vier Musiker auch bei der AKM angemeldet.

Besonders stolz sind sie darauf, dass ihre

Songs bereits auf ein Airplay in Irland und Brasilien

verweisen können.

Was sind die nächsten Schritte? „Ein nächstes Ziel für

uns wären Auftritte beim Kultursommer und beim

Donauinselfest“, sagt Paulus. „Und vielleicht zu einem

Artwork finden, das unverwechselbar ist und für

Honestly, The Worst steht“, ergänzt Maurice.

www.facebook.com/people/Honestly-The-Worst

Christian Orou

32

Begonnen hat alles im Jahr 2022. Die Zutaten der

Vorgeschichte: Eine Band mit dem Namen

Teenage Spirit God, eine Schule, an der sich zwei

Freunde finden, die kaum etwas anderes als Musik

im Kopf haben und die Chance, in eine Band einzusteigen.

Paulus Kornfeld wechselte bei Teenage Spirit

God vom Schlagzeug zum Bass und erinnerte sich an

einen Mitschüler, der das Schlagzeug übernehmen

könnte - so kam Maurice Haller ins Spiel. Nach einigen

Proben war klar, dass dem Sound eine zusätzliche

Gitarre guttun würde. Maurice zögerte nicht, lud seinen

Freund Hasan zu einer Probe ein und holte ihn

in die Band.

Nach dem Ende von Teenage Spirit God war für Hasan,

Paulus und Maurice klar, dass es weitergehen muss.

Hasan versuchte es zuerst mit einem Soloprojekt, das

nicht funktionierte. Also holte er Paulus für ein gemeinsames

Projekt ins Boot. Die Rahmenbedingungen

waren klar definiert: Es sollte nur um Recorded Music

gehen, keine Liveshows, nur Veröffentlichungen.

Produziert wurde in einem kleinen Homestudio, das

sich Paulus in seinem Zimmer einrichtete.

Doch das war den beiden bald zu wenig, es fehlte das

Feedback vom Publikum, es fehlten die Auftritte. Also

wurde ein Drummer gesucht, und man erinnerte sich

an Maurice.

Die Basis für Honestly, The Worst war gefunden, der

Name noch nicht. Noch firmierte man unter

Borderline Robbery. Der Stil entwickelte sich rasch

vom Postpunk zu Emo und Midwest-Emo. Was fehlte

war eine zweite Gitarre. Ein Freund der Band, Alex

von den Leftovers, hatte eine Empfehlung und brachte

Victor Sada ins Spiel. Schnell fanden sie zueinander,

und im Juni 2022 stieg der neue Gitarrist ein.

Honestly, The Worst stand am Start.

Noch vor der Tour war die Band im Schall-&-Wahn-

Studio in Oberösterreich bei Christoph Eymannsbeger.

Dort wurden drei Singles aufgenommen. Damals vollzog

sich auch der Wechsel von englischen zu deutschen

Texten: „Eigentlich wollten wir es nie ändern,

aber dann kam der Mann vom Label und erklärte uns,

dass wir, wenn wir unsere Songs auf Deutsch schreiben,

mehr Erfolg hätten“, sagt Hasan. „Wir haben es

uns dann überlegt, und irgendwann ist der Flow gekommen.

Wir haben es mit ‚Wen du liebst‘ und ‚Hass‘

versucht, und es hat gut funktioniert“, ergänzt Paulus.

„Man kann sich in Deutsch besser artikulieren und

das sagen, was man sagen will“, findet Hasan.

Nach der Tour mit den Leftovers kam dann im

Sommer 2024 der Auftritt bei der Abrissparty am

Sport-Club-Platz. „Das war unser erster Open-Air-

Auftritt. Das war etwas ganz Besonderes für mich,

denn ich wollte immer schon in den Himmel singen“,

sagt Hasan.

© Christian Ouru

33



FOLKS!STROM

Authentisch,

experimentierfreudig,

zufrieden

Florian Ritt von FOLKSHILFE im Interview über seine eigene Reise zu der Musik, die er jetzt macht,

Aspekten, die ihm bei seiner Musik wichtig sind und, was für eine große Rolle Echtheit bei ihm einnimmt.

Und, wieso er nun Geschichten und nicht mehr Texte singt.

© IngoPertramer VG

Paul (Slaviczek) auch, Gabriel hat Pop studiert. Trotzdem

haben wir da immer schon ein bisschen Avantgardismus

in unserer Musik gehabt.

Wie blickst du bezogen auf die Experimentierfreude auf

die heimische Musikszene?

F: Österreich ist so klein und es gibt nicht wirklich

diesen Musikmarkt, an dem man sich orientieren

kann. In Amerika, in England oder in Deutschland,

dort gibt es z.B. Deutschrap, Songwriter, Interpreten

und viele mehr. Es gibt so viele Teilbereiche und ich

habe das Gefühl, in Österreich muss man von Haus

aus experimentieren. Alle Bands, die in Österreich

berühmt sind oder groß sind, haben immer etwas

sehr Einzigartiges.

Könntest du dir einen Heavy Music Artist aus Österreich

vorstellen, bei dem du denkst: „Hey, da wäre eine Kollab-

Single mal interessant?“

F: Ja, zum Beispiel AUT OF ORDA, die mittlerweile eine

sehr harte, geile Band sind, die so Limp Bizkit-Vibes

hat. Die würden vielleicht passen, auch wenn ich mit

ihnen zusammengearbeitet habe.

Wie schaffst du es auch an, sagen wir mal, herausfordernden

Tagen, Positivität bei deiner Musik live einfach nach

außen zu bringen?

F: Ich würde behaupten, wir sind eigentlich keine

Sanguiniker, doch wollen wir echte Stimmung transportieren.

Wenn du aufstehst, weißt du nicht sofort,

dass es dir den restlichen ganzen Tag eigentlich scheiße

geht. Ich werde mich nicht hinstellen und auf der

Bühne sagen, dass alles schlecht ist. Wir haben da eine

gewisse Haltung als FOLKSHILFE und wollen auch

Hoffnung geben.

Was macht für dich rein subjektiv den Moment aus, wo

du sagst, das war jetzt ein erfolgreicher Konzertabend?

Wo sagst du, da passt es jetzt und ich bin happy damit?

Was sind so die Parameter, die für dich passen?

früher habe ich mir eigentlich nie zugetraut, über

meine Themen zu singen. Mein Bandkollege Paul sagt:

Früher hast du Texte gesungen, und jetzt singst du

Geschichten. - Ich traue mich, die Dinge, die mir im

Leben passieren, zu erzählen. So sehe ich das. „Ohne

di“ zum Beispiel ist ein Song für meinen Vater, der erkrankt

und verstorben ist. Und das ist halt echt. Ich

war am Anfang nicht sicher, ob ich über so etwas singen

möchte oder das teilen möchte. Aber die Belohnung

ist so groß, weil es so ehrlich ist. Und ich glaube

eben, den Mut zu haben, Dinge zu erleben, und dann

darüber zu singen und sie ehrlich zu teilen, der wird

sehr belohnt. Und da ist einfach die letzten Jahre echt

was passiert.

Gab es einen Moment, wo du gesagt hast, jetzt beginnt es,

wie dein lieber Kollege das so beschreibt, dass deine Lieder

die Geschichten sind und nicht nur Texte?

F: Ich glaube, es war schon ein fluider Prozess. Ich

habe da sehr lange gebraucht. Geholfen hat da sicher

Gesprächstherapien, Begleitung von außen, aber auch

mit mir selber Ich habe das Gefühl, es hat auch den

Hörsturz gebraucht. Ich habe da wirklich alles durchgemacht.

Doch all diese Schritte haben mich dahin

gebracht, wo ich jetzt bin. Und jetzt ist es gerade wirklich

sehr toll. Ich glaube, ich bin aktuell sehr ich. Es

war ein Learning, etwas Wichtiges zu akzeptieren:

Florian Ritt von FOLKSHILFE ist ein Teil von Florian

Ritt. Und nicht Florian Ritt ist ein Teil von Florian Ritt

von FOLKSHILFE.

Wieso denn das?

F: Man wird sehr oft sehr unterschiedlich wahrgenommen.

Die einen lieben das, was ich mache. Andere

glauben, ich bin ein Millionär. Wieder andere glauben,

ich bin arbeitslos. Da gehen die Meinungen sehr

auseinander. Man muss selbst sicher sein, wer man

ist. Oder selbst unsicher sein, wie auch immer. Einfach

authentisch und echt.

www.folkshilfe.at

34

Was würdest du sagen, sind die Dinge, die ein Metal-Head,

der euch noch nicht kennt, an eurer Musik feiern wird?

Florian: Also auf jeden Fall, dass wir einen unglaublich

argen Gitarristen in der Band haben, der selber

auch schon viel härtere Bands gespielt hat als wir bei

FOLKSHILFE. Der kann das punktuell auch rauslassen.

Ich glaube, Metal- oder eher Fans von härterer

Musik, merken und schätzen sicher, dass unsere Musik

handwerklich sehr gut gemachte Musik ist. Wir

haben auch mal gemeinsam mit SLIPKNOT geheadlined

vor einer vollen Crowd. Unsere Musik ist generell

sehr vielseitig und wird, wo wir spielen bis zu

einem gewissen Grad angepasst.

Ihr habt bei FOLKSHILFE nicht die 0815-Band-Besetzung.

Wie denkst du zu diesem Thema Experimentieren und Experimentierfreude

in Musik und genre-übergreifend?

F: Ich glaube, die komplette Basis von FOLKSHILFE ist

eigentlich das Experimentieren, weil ich mache etwas

auf der Quetschen, das sonst niemand macht. Dazu

braucht es Kreativität und Lust, auch scheitern zu

können und eben nicht den vorgegebenen Weg zu

gehen. Das war ein Testen, Trial-and-Error. Ich spiele

mit der linken Hand Synthesizer und habe erstmal

schauen müssen, wie das funktioniert. Auch beim

Studium sind wir durch die Freude des Experimentieren

gegangen. Ich habe Jazzgitarre studiert, der

F: Wir haben eine eigene Leistung und die Leistung

der Drew. Das Publikum hat bei dieser Fragestellung

keinen Auftrag. Das ist alles unsere Kunst und wir

entscheiden, wie weit wir zufrieden sein können. Ich

will einfach, dass wir eine gute Show machen und

dass wir da das Beste geben. Wir nehmen das sehr demütig

an, dass wir Mucke machen dürfen auf dem

Niveau. Wir sind, denke ich, ein sehr kollegialer,

freundschaftlicher Betrieb bei FOLKSHILFE, wenn

man so will. Aber natürlich ist es High Performance

und recht viele Patzer kann man sich nicht erlauben.

Welche Themen sind für dich generell in deiner Musik

wichtig?

F: Ich glaube, das ist tatsächlich mein Thema. Es gibt

kein anderes, mir fremdes Thema. Das ist, glaube ich,

genau das, was früher eigentlich hinderlich war. Seit

den letzten zwei Alben schreibe ich viel ehrlicher,

Patrick

35



STROM!KREIS

EXELERATE

Hell For The Helpless

(From The Vaults)

Bandlogo und Cover lassen vermuten,

dass die, zumindest dem Augenschein

nach noch relativ jungen Burschen ihre

Inspirationen aus der für Heavy Metal

glorreichsten Phase beziehen. Vollends in den 80ern verwurzelt

klingt die Chose aber nicht, zumal sich in einem

Großteil der Tracks auch Thrash Metal der melodischen

Art, wie er auch in den späten 90ern noch durchaus angesagt

war, heraushören lässt.

„Hell For The Helpless“ soll zwar an sich als Konzeptalbum

(dessen Texte diverseste mentale Krankheiten und Schäden

zum Thema haben) betrachtet werden, die insgesamt zehn

Songs können aber definitiv auch für sich stehen und sollten

vor allem im Bühneneinsatz für Furore sorgen. Exakt das

hatten die Dänen auch im Sinn, da die Nummern ihres

selbstbetitelten 2023er Erstlings ihnen dazu verhalfen, sich

quasi aus dem Nichts in der Szene zu etablieren.

Die Entwicklung des Quartetts scheint bisher mehr als nur

positiv zu verlaufen. Wollen wir hoffen, dass es auch so

weitergeht. Optimismus ist definitiv angebracht, denn mit

Krachern wie „The Madness“ oder „Impending Doom“

kann nicht viel schiefgehen.

https://www.facebook.com/Exelerateband

Walter

FALLANESS

Sagenwelten

(Running Wild Productions)

FALLANESS war nicht geplant, sondern

entwickelte sich als eigenständiges

One-Man-Black-Metal-Projekt, als BL

mit seiner Hauptband WINTER’S

BREATH nicht mehr weiterkam.

Mit „Sagenwelten“ entsteht ein Werk, das den Hörer

tief in düstere, mythische Klangwelten hineinzieht.

Atmosphärischer Black Metal trifft auf subtile Doom-

Einflüsse – eine Mischung, die auf schwer atmende

Melancholie setzt. Schon die Songtitel – „Die Eiche“, „Die

Mühle“, „Das Moor“ – deuten an, wohin die Reise geht: in

ein Reich, das sich irgendwo zwischen uralten Legenden,

Naturmystik und tiefer Schwärze entfaltet. Klanglich erinnert

das Ganze in meinen Augen an eine Erweiterung

eines ganz großen Klassikers des Genres: „The Cainian

Chronicles“ von ANCIENT. FALLANESS schafft es, hier

mit weiten Soundlandschaften, wuchtigen Riffs und dem

Wechselspiel aus kalter Härte und erhabener Atmosphäre

eine dichte, fast schon erzählerische Struktur aufzubauen.

Die Doom-Elemente setzen genau an den richtigen Stellen

Akzente, bremsen das Tempo und öffnen die Songs für eine

noch größere emotionale Wucht.

REVIEWS

„Sagenwelten“ ist definitiv kein Album für den schnellen

Konsum, sondern ein Werk, das man sich hingeben muss.

Für mich eine 8.5/10.

www.fallaness.at

Philipp Gaveriaux

FURY

Interceptor (Mighty Music)

Nicht von den ebenso aus dem UK

stammenden FURY rund um die

zuletzt an der Seite von Blaze Bayley

aktiven Brüder Appleton ist hier die

Rede, sondern von einer Formation

aus Worchester. Die wurde 2010 gegründet und liefert mit

„Interceptor“ ihr mittlerweile fünftes Studioalbum ab. In

der Heimat hat sich die Truppe durch energiegeladene Live-

Shows nicht nur längst einen guten Namen machen können,

Bassistin Becky Baldwin wurde darüber hinaus sogar mit der

Live-Mitgliedschaft bei MERCYFUL FATE geadelt, um

Joey Vera bei diversen Gigs zu ersetzen.

Nach dem durchwegs positiv angenommenen 2022er Dreher

„Born To Sin“ hat man zuletzt zusätzlich Sängerin Nyah

Ifill ins Line-up geholt. Ein wahrlich schlauer Schachzug,

denn die Truppe zeigt sich in vielen Belangen stärker denn

je. Das betrifft zunächst einmal natürlich den fein austarierten,

harmonierenden Gesang von Nyah und dem nach wie

vor singenden Gitarristen Justin Jenkins, noch viel mehr

aber das ausgeprägte Gespür für Hooklines und Melodien.

Wie das Cover vermuten lässt, hat man sich zuletzt zwar

ganz offenkundig an diversen 80er Heroen orientiert,

weiß aber auch die aktuelle Generation an Melodic/Hard

Rock-Formationen zu schätzen. So lassen sich im Verlauf

der Spielzeit Querverweise zu ECLIPSE und H.E.A.T.

ebenso herstellen wie zu THE PRETTY RECKLESS oder

HALESTORM.

https://furyofficial.co.uk/

Walter

GOOD CHARLOTTE

Motel Du Cap (Atlantic)

Good Charlotte sind zurück. Ich musste

die News tatsächlich zweimal lesen

und einmal gegenchecken um sicherzugehen,

dass das kein Fake ist. Nach

sieben Jahren melden sie sich 2025 mit

dem Album „Motel Du Cap“ zurück und wecken damit ein

kleines Stückchen Teenagerzeit in mir, welches ich längst

vergessen hatte. In den letzten Jahren habe ich die Madden-

Zwillinge, welche mit bekannten Schauspielerinnen verheiratet

sind, eigentlich mehr mit Popkultur, statt mit Musik verbunden.

Doch wie klingt Good Charlotte heute? Für mich

war bei den ersten Klängen von „Reject“ klar, ja das sind sie!

Die Vibes von den 2000er Jahren sind da, gemischt mit ihrem

einzigartigen Rocksound, sowie ein paar Rap und Country

Elementen. Es klingt für mich ein wenig nach draußen

Skateboard fahren, MTV und Daydrinking. Unverkennbar

und mittlerweile mit etwas Dad-Rock-Charme. Ein Wandel,

den die Brüder selbst in einem Interview mit der LA Times

thematisieren „Where Good Charlotte’s at now, we can definitely

play any rock festival, but also your whole family can

come to our show”. Das Album erinnert auch an den Beginn

ihrer Karriere, es ist leicht, hat einen jugendlichen Charakter

und ist für mich einfach der Inbegriff von Pop-Punk. Mit

„I Don’t Work Here Anymore“ ist auch eine kleine Ballade

dabei, was mein kleines Emo Herz von früher freut. Das

Album ist Good Charlotte durch und durch, ein wenig

wie eine Zeitkapsel zurück in die „Pimp My Ride“- Tage

– jetzt heißt es für mich nur noch hoffen, dass sie bald auf

Tour gehen!

www.goodcharlotte.com

Lisa

MERIDIAN

Meridian (From The Vaults)

Beim mittlerweile fünften Studioalbum

sind auch diese Herrschaften

inzwischen angekommen. Wenig verwunderlich,

dass die durch die Bank

erfahrenen Recken stilistisch kaum

von ihrem, seit den Anfängen 2013 eingeschlagenen Weg

abgekommen sind. Eine gehörige Veränderung ist ihrem

aktuellen - wohl aus gutem Grund selbstbetitelten - Dreher

aber dennoch anzuhören. Mikro-Neuzugang Sören Nico

Adamsen (ja, genau DER - mit u.a. ARTILLERY, GUTTER

CREEK usw.-Erfahrung!) verfügt schließlich über eine deutlich

rauere und bissigere Stimme als sein Vorgänger Lars

Märker. Kein Wunder also, dass „Meridian“ das bis dato

deftigste Album des dänischen Geschwaders darstellt. Dass

es dabei mitunter auch in Power/Thrash-Gefilde mit markanter

US-Schlagseite („Last Words Of A Dying Man“)

geht, passt ebenso gut zum Vortrag des vom sich wunderbar

ergänzenden, teilweise aber auch kompetent duellierenden

Gitarrenduos Martin Jepsen Andersen und Marco Angioni

durch die Songs gelenkten Fünfers, wie die Tatsache, dass

bei aller Heftigkeit niemals auf ein entsprechendes Quantum

Melodik vergessen wurde. Thumbs & Horns Up!

https://www.facebook.com/meridian.metal

Walter

MORTAL STRIKE

For The Loud And The Aggressive

(Running Wild Productions)

Zehn Jahre sind vergangen, seit uns

die heimische Thrash Metal Fixgröße

MORTAL STRIKE mit For The Loud

And The Aggressive wie ein Panzer

überrollt haben – und letztes Jahr wurde die Geburtstags-

Edition dieses Klassikers veröffentlicht. Ein Album, das

damals wie heute nichts von seiner Durchschlagskraft verloren

hat.

Hier wird Thrash nicht nur gespielt, sondern gelebt. 10

Vuigas Songs - wobei für mich persönlich „MG 42“ der beste

ist. Das war gleichzeitig auch mein allererster Kontakt mit

der Band. Als Bonustrack bekommen wir eine Coverversion

des TANKARD-Leckerbissens „Zombie Attack“ mit Guest

Vocals von Rainer Höllersberger (ENCLAVE) zu hören, die

komplett überzeugen kann - Spielfreude am Höhepunkt.

Obendrauf gibt es vier Live-Versionen der Songs zu hören,

wobei hier Martin Roulance an den Vocals zu hören ist.

Die Parallelen zu Bands wie DESTRUCTION und

KREATOR sind bei ihnen unüberhörbar, und dennoch

bleibt der Stil unverkennbar MORTAL STRIKE – roh,

aggressiv, auf den Punkt - Thrash in Reinkultur. Für alte

Fans ein Fest, für neue Hörer die perfekte Gelegenheit, diesen

Meilenstein nachzuholen. Ein Manifest in der österreichischen

Metal-Geschichte, natürlich eine 10/10.

http://facebook.com/MortalStrikeOfficial

Philipp Gaveriaux

NIGHTHAWK

Six Three O (Mighty Music)

Das Nighthawk-Zweitlingswerk mit

dem Namen „Six Three O“ – daran beteiligt

sind unter anderem das musikalisch

umtriebige Stimmchamäleon Björn

Strid (unter anderem SOILWORK und

THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA), John Lönnmyr

(unter anderem THE NIGHT FLIGHT ORCHESTRA)

an den Keys und Rasmus Ehrnborn (SOILWORK und THE

NIGHT FLIGHT ORCHESTRA) am Bass – steht seinem

Vorgänger „Prowler“ aus dem Jahr 2023 in nichts nach. Das

elf Titel umfassende und abwechslungsreich arrangierte

Liedgut mit Ohrwurmcharakter sowie 80er-Jahre-Hard-

Rock-Charme ist in den Ohren des Stark!Strom-Kritikers

zudem teilweise – und sehr zu seiner Freude – progressiver

arrangiert als noch auf „Prowler“. Insgesamt gefällt „Six

Three O“ und erschien am 1. August 2025 physisch als CD

und Schallplatte wie auch digital.

https://www.facebook.com/nighthawkrocknroll/

Flo

PULVERIN

II (Bloodshed666 Records)

Ok, also schlecht drauf darf man mal

nicht so sein, wenn man sich diese

zweite Scheiblette von PULVERIN

reintut. Stilmäßig lassen sich die beiden

Protagonisten Ottó Horváth und

Daniel Schatz nicht gleich dingfest machen, und wenn,

dann nur in mehreren Genres gleichzeitig. Da ist ein wenig

Noise, ein wenig Experiment – erinnert ab und an

die EINSTÜRZENDEN NEUBAUTEN! – ein bisserl

Elektronik und zum Drüberstreuen Avantgarde, die des

Öfteren an TOM WAITS denken lässt („Blad Dracula“).

In welcher Sprache sind die Vocals? In allen Sprachen und

in keiner. „Write Wrong“ klingt, als würden ARCHIVE im

Studio klaustrophobische Angstträume haben, „Octopus

Woman“ ist lupenreiner Industrial, der dir monoton das

Hirn aus dem Schädel hämmert. Am zugänglichsten ist hier

noch der Opener „Fetter Löwe“, der ambienthaft mit ätherischem

Frauengesang dahinwabert. Wer es bis zum finalen

„The Walt“ schafft, hat einen Orden verdient!

Fazit: Nix für die Romantik mit Rotwein am Balkon,

aber dennoch viel zu spannend, um es zu ignorieren. Ein

Klangkonstrukt, das erobert und erforscht werden will!

https://soundcloud.com/bloodshed666records

Mike

Website: www.starkstrom.live

Facebook: starkstrommag

Instagrtam: starkstrom_magazin

36

Mail: strom@starkstrom.live

37



STROM!KREIS

RETROGOTT

The Return / No World Order II

(Earcatcher Records)

ROKKO RAMIREZ gibt uns sieben

Jahre nach „No World Order“ wieder

mal Hardcore-Geschichtsunterricht mit

musikalischer Untermalung. Oder ist es

eher eine düstere Vision unser aller Zukunft? Georg Trakl,

der bei „No World Order“ noch irgendwie Überthema war,

steht hier eher am Rande. Zentral dreht sich „No World

Order II“ um selbige – oder besser die Abwesenheit selbiger,

flankiert von zwei Weltkriegen, Verschwörungen und falschen

Utopien. Im Stakkato brechen die Stalinorgel-haften

Klangsalven auf den unbedarften Hörer herein, der flugs

im nächsten Schützengraben Deckung sucht, um sich dann

scheu, aber bestimmt, dem Klangwerk zu nähern. Verankert

irgendwo im Spannungsfeld aus Punk, Black Metal,

Industrial und Neofolk weiß das relativ kurz gehaltene, dafür

umso intensivere Machwerk Connaisseurs diverser Genres

zu becircen. Da scheinen ROTTING CHRIST („Tristesse“)

mit DARKTHRONE („Panzer Marsch“) zu jammen, während

nebenan LAIBACH die Kollegen von SINSTER zum

Kaffeeklatsch bitten. Und über allem schwebt eine apokalyptisch-dystopische

Atmosphäre. Das schleppend-getragene

Doom-Stück „Lazarett“ sticht mit Frauengesang hervor,

„Retrogott“ überfährt uns als Schwarzmetall-Dampfwalze,

„Blutgericht“ balanciert Härte mit morbider Schönheit

und der Bonustrack „Neuschwabenland“ hat irgendwie

was von einer RAMMSTEIN-Polka. So mancher wird mit

„No World Order II“ wohl erst nach einigen Durchläufen

warm werden. Ein heftiges Statement gegen Extremismus

und Krieg, ein mahnendes Gedenken an „Wehret den

Anfängen!“, ein großes Ausrufezeichen gegen Gewalt jedweder

Couleur. Anchecken!

Näheres und Ausführlicheres im Interview im nächsten Heft

https://www.facebook.com/RokkoRamirez

Mike

erwachsen geworden und bleiben gleichzeitig zugänglich

und spannend.

Mehr dazu in unserem Interview auf Seite 14f.

www.linktr.ee/scarecrownwa

Mike

SILIUS

Beneath The Flesh

(Running Wild Productions)

SILIUS gibt es seit 2013 und besteht

aus Benji Wellna an den Vocals, Haui

an der Gitarre, Martl am Bass & Vocals

sowie Manu Zoller an den Drums. Die

vierköpfige Formation aus Landeck spielt 90s inspirierten

Thrash/Groove Metal. Beneath The Flesh ist bereits der

dritte Longplayer und wurde rund um den diesjährigen

Auftritt beim Area53 Festival veröffentlicht.

Die Begrüßung erfolgt mit einem Acoustic Track namens

„Gone And Forgotten“, gefolgt von einem Thrash-Brett

– „Captive Breeding“. Zack, schon warm für den Rest der

Scheibe – so schnell geht’s! Und es wird besser, auch bei

„Reign Divide“ herrscht Turbo-Stimmung. Songs wie

„Innsmouth“ heben den groovigen Part mehr hervor, hier

werden die besten Zutaten von Machine Head in einem

Topf vereint. Insgesamt sägen die Gitarren in bester Thrash-

Tradition, dazu gesellen sich massive Groove-Passagen, die

das Genick des Hörers unweigerlich in Bewegung setzen.

Dazu die kraftvollen Vocals, die alles perfekt abrunden. Als

Zugabe zum Schluss gibt es noch ein Cover der wunderschönen

Sabbath-Ballade „Solitude“ (R.I.P. Prince Of Darkness).

Mit „Beneath The Flesh“ liefern Silius ein solides Thrash/

Groove-Metal-Brett. Die Band versteht es, Aggression

und Groove so auszubalancieren, dass jeder Track seine

eigene Schlagkraft entfaltet. Letztlich könnte noch etwas

Abwechslung dem Album nicht schaden – somit eine 8/10.

Diese Band sollte jeder unbedingt auf dem Radar haben.

https://www.facebook.com/Siliusband

Philipp Gaveriaux

und punktgenau eingesetzt wurde, und das Klangbild abermals

elegant abrundet.

https://www.facebook.com/spidergawd

Walter

STARGAZER

Stone Cold Creature

(Mighty Music)

Auch mit ihrem vierten Longplayer machen

diese Norweger auf Anhieb klar

und deutlich, wer für den Bandnamen

einst Pate gestanden hat. Wenig verwunderlich

daher, dass die Herrschaften abermals ihren

offensichtlichen Idolen auf hingebungsvolle Manier die Ehre

erweisen. Der Kunstgriff, sich dabei niemals zu eindeutig

anzunähern (oder gar sich etwas „auszuborgen“) gelingt

dem Fünfer erneut bravourös.

Die 14 Tracks verfügen nicht zuletzt durch den Gesang von

Tore André Helgemo über reichlich Wiedererkennungswert

und versprühen außerdem ein respektables Maß an

Eigenständigkeit. Zu bemängeln gibt es generell wenig, außer

vielleicht, dass die Balladen in Summe doch eine Spur zu

schmalzig ausgefallen sind. Aber das ist nicht weiter tragisch,

zumal klassisch intonierte und ebenso auf gepflegte Weise

von Glenn Hughes-Mitstreiter Sören Andersen produzierte

Hard-Rock-Kracher wie „Make A Deal With The Devil“,

„Screams Break The Silence“ oder „Riding Through The

Night“ klar machen, dass die Norweger in allen Härte- und

Geschwindigkeitsklassen über jeden Zweifel erhaben sind.

Cooles Album, lässige Band – Ronnie wäre stolz auf Euch,

ganz sicher!

https://www.stargazerofficial.com/

Walter

TRIPTONUS

Terra (Stone Tree Records)

Dieses Sextett aus der Bundes hauptstadt

hat sich längst als internationale Größe

etabliert. Kein Wunder, denn die von

den Burschen dargebotene Melange

passt nicht nur in keines der gängigen

U-Musik-Genres, sondern hat mittlerweile mindestens ebenso

viel an Klängen zu bieten, um gemeinhin (und wohl auch

im Feuilleton!) als „World Music“ bezeichnet zu werden.

Die Internationalität wird erneut nicht bloß durch die

Verwendung von Djembe, Didgeridoo und Darburka

unter Beweis gestellt, sondern auch durch das beeindruckend

locker wirkende, ansatzlose Integrieren von orientalischen

Melodien, Tribal-Sounds und Jazz-Elementen in

das von Grund auf dynamische Stoner/Psychedelic-Rock-

Fundament.

Nicht vorhandenen Gesang wird man nicht vermissen, denn

der einnehmende Sound entführt - völlig unabhängig von der

Länge der jeweiligen Komposition, die zwischen knapp zwei

bis über 12 Minuten andauern und im Live-Fall wohl auch

in einer völlig anderen Ausführungen zum Besten gegeben

werden können - erneut auf einen wunderbaren „Trip“ in

wohlige Soundsphären.

https://triptonus.net/

Walter

VANTHORY

Path Of The Deceased (Eigenprod.)

Vanthory aus Graz - um Genie und

Mastermind Tenebrya - verbinden

Gothic mit Black Metal und reißen

damit eine neue Hölle auf! Feinste

Raffinesse, Melodie, Atmosphäre und

Finsternis – mit neuer Härte und Tempo, das liefern sie hier

auf ihrer Erstlings-EP ab. „Mundus Patet“: Tolle Growls und

hohe Screams, rasende Black Metal Gitarren, fetter Bass und

Doublebass inkl. Heavy Refrain! Das instrumentale Outro

besticht mit toller Tapping-Arbeit. „Lightbearer“: Tenebrya

setzt hier ihre cleanen Vocals ein, aber auch die Growls sind

phänomenal! Großes Lob an diese Gesangsleistung. Im

Midtempo startet „Sweet Suffering“. Die Gitarren klingen

einfach nur geil und die Growls sind Hammer! Dann gibt

man wieder Gas! Der Mittelteil ist zerbrechlich wunderschön

zerbrechlich und das Gitarren-Solo hat so viel Seele!

Feinsten Gothic-Einschlag gibt es bei „To the Abyss“. Ein

Ohrwurm - die female vocals bleiben absolut hängen! Die

Drums watschen einen ab - yeah! Nach dem nicen Solo

folgt wieder der catchy Refrain! „Realm Of The Lost“ ist

ein HIT und groovt! Cleane Frauenstimme und harsche

Growls verschmelzen zu purem Sex!

Schön, dass diese Musik wieder gemacht wird - dunkel, geil,

verführerisch und verdammt sexy!

Ein mehr als gelungenes erstes Werk mit sehr viel Herzblut.

Bravo!

www.facebook.com/vanthory.official

Froas

THE GREAT MACHINE

Working Class Anarchist

(Noisolution)

Das Album mag eigenwillig benannt

SCARECROW N.W.A.

sein, für die aus Tel Aviv stammende

IX (Running Wild Productions)

SPIDERGAWD

Formation hat der Titel jedoch ohnehin

Man kann sich schon mal zwölf Jahre

From Eight To Infinity

mehr von einem Statement. Konkret

Zeit lassen für eine Platte, aber in

(Crispin Glover Records)

meint das Trio damit, dass es momentan für israelische

unserer schnelllebigen Zeit ist das halt

immer ein Risiko. Die Grazer Deather

SCARECROW N.W.A. sind das Risko

eingegangen - und es hat sich gelohnt. Neben der wuchtigen

Produktion stechen auf „IX“ vor allem durchdachte

Songstrukturen hervor, wobei einige Passagen auch gleich

im Ohr hängen bleiben. Vom Kommerz sind wir hier jedoch,

trotz gelegentlichen Anleihen bei AMON AMARTH

(„I – Limbo“) und Bay Area Thrash-Querverweisen („V

– Wrath“), weit entfernt. Songs wie „III - Gluttony“ oder

das finale „IX - Treachery“ lehnen sich eher in die progressive

Richtung, letzterer besticht außerdem durch abwechslungsreichen

Harsh/Clean-Gesang. Abgerundet

wird „IX“ durch einen losen konzeptionellen Überbau,

der die neun Höllenkreise aus „Dantes Inferno“ zum Thema

hat. Insgesamt ein sehr reifes Werk, das trotz Songlängen

zwischen fünf und acht Minuten ohne unnötige Längen

oder Durchhänger auskommt, mit Härte und Melodie in

perfekter Balance.

Vorhersehbar war diese Band noch nie,

auch wenn ihre bisherigen Alben allesamt

- simpel wie unmissverständlich

- mit römischen Ziffern betitelt waren.

Doch bei Dreher Nummero Acht (in nicht ganz zwölf Jahren

Bandgeschichte - Respekt!) sieht es nun aber plötzlich anders

aus. Wie jetzt?

Keine Ahnung, aber auch nicht weiter tragisch. Zwar ist zu

hoffen, dass der Begriff „Infinity“ keinerlei Hinweis auf eine

eventuelle Wartezeit auf das nächste Album darstellt. Die

Gegenwart macht nämlich deutlich, dass es SPIDERGAWD

nach wie vor weder an Ideen noch an Kreativität mangelt,

und es daher einmal mehr jede Menge Novitäten zu entdecken

gibt. Unter anderem ist der zuletzt omnipräsente,

mitunter überraschend „fröhliche“ 80er-Einschlag zu einem

guten Teil durch eine schaurig-düstere Atmosphäre substituiert

worden. Diese passt (etwa in „Confirmation“, oder dem

persönlich wie melancholisch ausgeführten „Winter Song“)

verdammt gut zu den, erneut ganz exzellent eingesetzten

Künstler einfach nicht möglich ist, sich zu entfalten, ohne

von den tagtäglichen Geschehnissen in der Heimat beeinflusst

zu werden.

Dass der aktuelle Dreher deshalb rotziger und direkter, phasenweise

aber auch düsterer und bedrohlicher aus den Boxen

geballert kommt als sein Vorgänger „Funrider“, erscheint

geradezu logisch. Auch, weil die Band ihre aktuellen Tracks

teilweise noch während (!), zum größten Teil aber unmittelbar

nach der letzten Gastspielreise (kurzfristiger Wechsel am

Schlagzeug inklusive) aufgenommen hat.

Von einem „Schnellschuss“ kann aber dennoch keine Rede

sein. Zu frisch war die freigesetzte Energie der Live-Shows,

die es auf Tonträger zu transferieren galt. Und zu hingebungsvoll

klingt einmal mehr das Agieren und der Spielwitz

der drei Musiker, die wohl in Bälde wieder unterwegs sein

werden. Respekt!

https://www.facebook.com/tgm11band/

Walter

Gitarrenharmonien, die längst zu einem fundamentalen

STARK!STROM Merchandise

Bestandteil des Sounds der Norweger geworden sind. Das gilt

Die Vogelscheuchen sind mit dieser Scheibe, spät aber doch, selbstredend auch für das Saxofon, das abermals akzentuiert

www.starkstromshop.myspreadshop.at

38 39



STROM-SCHMIEDE

Ebendort, genauer gesagt in Athen, haben

sich nämlich vor etwa drei Jahren fünf junge

Männer unter dem Banner PASSAGE

zusammengetan und vor einiger Zeit

„Passage“, ihr gelungenes, selbstbetiteltes

Erstlingswerk (Steel Gallery Records)

aufgenommen. Das Quintett hat sich einer

ungewöhnlichen Mixtur aus Doom, Epic

und Prog/Power Metal verschrieben und

weiß diese auf theatralische, jedoch vollends

kitschfreie Manier darzubieten. Stellt

euch vor, FATES WARNING und SAVIOUR

MACHINE würden gemeinsame Sache mit

dem Diamanten-König machen, dann habt

ihr eine Idee, was auf euch zukommt!

https://www.facebook.com/passageheavymetal

Von ihren Landsleuten ANXIETY nahm man

hierzulande in den 80er und frühen 90ern

leider keinerlei Notiz. Der mit reichlich

Power ausstaffierte Epic Metal der Truppe

hätte bestimmt auch bei uns Anhänger gefunden.

Fein, dass sich mit Steel Gallery

Records dieser Tage ein Label gefunden

hat, das mit „A Kingdom At War“ eine CD-

Compilation veröffentlicht hat, auf der

neben aktuellen (!) Tracks auch nahezu

das gesamte Frühwerk der Jungs rund um

den späteren EVER FLOW-Sänger Markos

Valavanis verewigt ist.

https://www.facebook.com/people/ANXIETY-Greek-Epic-

Metal-Band-1986-1994/100063763517304/?ref=ts&fref=ts#

TRÜFFELSCHWEINCHEN of

VON URLAUBSZIELEN, EPISCHEN KLÄNGEN UND WENIG ANSPRECHENDEN COVERMOTIVEN

Auch wenn uns der Sommer momentan wieder fest im Griff hat, sind wir bislang von etwaigen Umweltkatastrophen

verschont geblieben. In diversen südlicheren europäischen Gefilden dagegen kamen Land und Leute leider nicht ohne

Schäden davon. Ob sich Frau und Herr Österreicher deshalb hinkünftig im Vorfeld überlegen,

wo der nächste Urlaub verbracht wird, bleibt jedoch abzuwarten.

Ich persönlich muss auf jeden Fall zugeben, dass es trotz allem immer noch reichlich Gründe gibt,

seine Fühler etwa in Richtung Hellas auszufahren:

Es scheint griechischen Musiker generell

im Blut zu liegen, gleichermaßen kraftvolle

wie epische Tracks zu verfassen und

diese auf erhabene Weise umzusetzen.

Dass man dabei immer wieder gerne auf

historisch-mythologische Lyrik zurückgreift,

versteht sich bei einem dermaßen

üppigen Themenbackground fast von

selbst. „The Battles I Have Won“ (Pitch

Black Records), das mittlerweile fünfte

Langeisen der Haudegen von REFLECTION

stellt diesbezüglich ein Paradebeispiel dar.

Kein Wunder, die Herrschaften verfügen

über jede Menge Spielwitz und reichlich

Erfahrung und zählen nicht umsonst mit

zur Speerspitze der Szene.

https://www.facebook.com/reflectiongr/

Inwiefern es sich tatsächlich um ein regionales

Phänomen handelt, soll hier aber

nicht weiter thematisiert werden. Fakt ist

jedenfalls, dass etwa die französische Band

PALANTYR mit epischen Sounds nichts

am Hut hat. Die aus DESTRUKT hervorgegangene

Formation rund um Sängerin

Athéna (die ab und zu an ACID-Kate denken

lässt) hat mit ihrer Debüt-EP „The Ascent &

The Hunger“ (Jawbreaker/ Dying Victims

Productions) viel mehr ein lässig gezocktes,

ab und an in Speed/Thrash-Metal-

Gefilde abdriftendes Stück traditionelle

Schwermetall-Kunst abgeliefert. Logisch

geradezu, dass der Dreher auch als Vinyl

veröffentlicht wurde.

https://www.facebook.com/palantyrSpeednHeavy/

Auch die in Barcelona beheimateten

SAVAGED wissen ihre Songs vorwiegend

im Up-Tempo zu servieren, verlieren dabei

jedoch niemals den roten Faden und klingen

nicht zuletzt deshalb auch keineswegs

rumpelig. Im Gegenteil, das Quartett hat

seit seinem überraschend starken Szene-

Einstand vor allem in Sachen Hooks und

Melodien nachgebessert, weshalb „Rising“

(No Remorse Records) abermals reichlich

Fans, die sowohl die späte NWOBHM als

auch diverse 80er US-HM-Ikonen zu ihren

Favoriten zählen, auf die Band aufmerksam

machen wird.

https://www.facebook.com/savagedheavy

Bei aller Freude, die unter anderem von den

Iberern durch ihre Musik bei eingeschworenen

Old-School-Fanatikern ausgelöst wird,

sei aber dennoch darauf hingewiesen, dass

es nicht zwingend nötig gewesen wäre,

sich auch von jenen Künstlern inspirieren

zu lassen, die vor knapp 40 Jahren so

manches Plattencover „gestaltet“ haben.

Auch DRAGONSCLAW haben diesbezüglich

ziemlich danebengegriffen. Dabei ist

„Moving Target“ (High Roller Records)

musikalisch definitiv hochwertig, und

auch der aktuell u.a. bei WARLORD tätige

Giles Lavery stellt darauf einmal mehr

sein Können am Mikro unter Beweis. Für

die Aufnahmen haben ihn mit Mark Zonder

und Jimmy Waldo zwei weitere WARLORD-

Musiker ebenso tatkräftig unterstützt wie

Todd Michael Hall.

https://www.facebook.com/DragonsclawOfficial

In eine ähnliche Kerbe schlagen auch

REDSHARK, die wie SAVAGED aus der

katalanischen Hauptstadt stammen, jedoch

schon wesentlich länger aktiv sind.

„Sudden Impact“ (Listenable) markiert das

zweite Langeisen dieser Jungs, die sich vorwiegend

an kraftstrotzend und treibend

agierenden US-Bands wie etwa den frühen

VICIOUS RUMORS orientieren.

Ein echt cooles Album, auch wenn der

„Redshark“ auf dem Cover nicht sein hätte

müssen und auch Sänger Paul Correas es ab

und zu mit dem Geschrei übertreibt.

https://www.facebook.com/redsharkmetal/

Das war bei AVALON aus dem US-

Bundesstaat New York definitiv nicht

der Fall. Dennoch verschwand deren

Frontmann Charles Roselli ebenso rasch in

der Versenkung wie seine Kollegenschaft.

Dem in Eigenregie aufgelegten Debüt „Live

Or Die“ folgte nämlich offenbar nur noch ein

LP-Tape namens „We Got This Idea“.

Den Titel hat man für die vorliegende,

exquisit kompilierte und um zusätzliche,

bislang unveröffentlichte Demo-Songs

erweiterte CD (Arkeyn Steel Records) beibehalten.

Ein Muss für Conaisseure des US

Metal, nicht zuletzt, weil der giftig intonierte,

aber dennoch durchwegs eingängige Stil

der Truppe mitunter tatsächlich an die im

Info angegebenen „gepanzerten Heiligen“

denken lässt.

https://steelgallery.com/metal-store/product/avalonwe-got-this-idea-cd-pre-order/

Records) weiß John Cavaliere einmal mehr

die in der Schnittmenge aus europäischem

Melodic Metal und Epic/Power Metal zu

verortenden Nummern zu veredeln. Seine

Kompetenz in den gesangstechnischen

Höhenbereichen passt zudem perfekt zur

amtlichen MAIDEN-Schlagseite. Yezz!

https://www.facebook.com/BlackMajestyOfficial

Die britische Institution hat in den letzten

Dekaden ohnehin so gut wie jede Metal-

Band inspiriert. Unter anderem auch jene

Formationen, die sich in den späten 80ern

dem Thrash Metal der eher melodischen Art

verschrieben haben. Nachzuhören u.a. auf

der aktuellen Neuauflage von „The Insanity

Chronicles“ (Divebomb Records), der ersten

und einzigen Scheibe der aus Pennsylvania

stammenden Truppe DEMENTIA. Der

Gesang ist zwar deutlich aggressiver als

das bei diversen Traditionalisten der Fall

war (ist), im direkten Vergleich zu diversen

anderen Thrashern aber immer noch

gemäßigt und daher auch durch die Bank

verständlich.

https://tribunalrecords.bandcamp.com/album/

the-insanity-chronicles

Das Label der US-Truppe hat sich in

der Vergangenheit vor allem durch

Neuauflagen rarer Exponate hervorgetan,

weiß aber immer wieder auch mit aktuellen

Veröffentlichungen zu punkten. Zudem

versteht man es Synergien zu nutzen und

Fans mit Interesse an Musikgeschichte

Veröffentlichungen mit Mehrwert zu offerieren.

Aktuell etwa „Out Of Darkness“, eine Demo-

Compilation der von 1990 bis 1996 existierenden

OUT OF DARKNESS aus New

York. Die hierzulande vollends unbekannte

Band hat sich 2020 erneut zusammengetan,

nennt sich nun RETURN TO DARKNESS

und liefert auf „Eternal“ deutlich entspannter

dargebotenen, phasenweise an SACRED

REICH erinnernden Thrash der gediegenen

Machart. Sollte man definitiv testen

– optimalerweise in Kombination, um die

Entwicklung mitzuverfolgen. Und auch was

die Cover der beiden Veröffentlichungen

betrifft, besteht kein Grund zum Meckern!

https://www.facebook.com/ReturnToDarkness/

Einen wahren Könner am Mikro haben auch

die Australier BLACK MAJESTY. Auf deren

aktuellem Dreher „Oceans Of Black“ (Scarlet

by Walter

40 41



SCHWARZ!STROM

Klangkultur für Hörer.

Vinyl only

by Christian Prenger

Rätselby

Sabina

Lorenzetto

1▼

EP der Death Metal-Pioniere erweist sich jedenfalls

als gelungenes Projekt. Limitierte und sorgsam

gefertigte Auflagen in Schwarz und Electric

Blue beweisen, dass sorgfältig gearbeitet wurde

für das erstmalige Erscheinen auf Schallplatte.

Fanfreundlich.

2▶

3▶

8▼

JON BATISTE

„Big Money“

(Verve/Universal)

Mehrdimensionale stilistische Anlageformen bringen

hohe Kreativzinsen für Hörer mit Tendenzen

zu Investments in gekonnte Abwechslung. Das

Multitalent umkurvt hier zwischen Jazz, Blues,

Soul und Gospel virtuos verstaubte Schubladen

und erschafft sein eigenes Spannungsbiotop. Der

Tonträger in Schwarz sowie eine limitierte Pink-

Edition transportieren den knackigen, gleichzeitig

vollen und klangtechnisch ausgewogenen Sound.

Definitiv Big Points.

EVERON

„Shells“

(Music Theories Recordings/Tonpool)

Öffentliche Echokammern weisen manchmal

eklatante Defizite auf. Mit bedenklichen

Folgen. Diese exzellente Prog-Rock-Band hat

ausgezeichnete Werke veröffentlicht, zu viele

Publikumsantennen waren bedingt in Betrieb.

Jetzt eröffnet ein starkes Comeback-Epos alle

Chancen zur Besinnung auf das Wesentliche.

Die Scheibe ist klanglich auf einem ansprechenden

Level angesiedelt - dynamisch, druckvoll und

differenziert. Jetzt auf Empfang schalten.

JETHRO TULL

„Still Living In The Past

(The Steven Wilson Remixes)“

(Parlophone/Warner Music)

Remixes beinhalten latente Sinnfragen, zeigt

auch diese Doppel-LP. Jethro Tull waren speziell

in den 70er-Jahren eine führende Prog-Rock-

Folk-Band mit großartigen Alben. Jetzt liefert

jene Compilation neue Mischungen von Steven

Wilson. Offen bleibt, was überarbeitete Originale

bringen sollen. Künstliche Veränderung verdrängt

authentischen Charme, der Mehrwert scheint diskussionswürdig

zu sein, wenn alte Meisterwerke

übermalt werden. Stay in the past.

4▶

5▶

7▶

6▶

11▼

12▲ 13▼

14▶

15▼

9▶

◀16

10▼

◀17

42

ALICE COOPER

„The Revenge Of Alice Cooper“

(earMUSIC/Edel)

Es ist ein Highlight für die globale Retro-

Community. Nach über 50 Jahren liefert die legendäre

Alice Cooper Band in Orginalbesetzung

unerwartet ein neues Album und erfüllt alle

Erwartungen. Straighter lässiger Seventies-Rock

ohne modische Verwässerung ziert jene Doppel-

LP, geprägt von charismatischen Tunes. Das coole

Design lässt keine Fragen offen, attraktive Farben

sind vorhanden und der erdige Sound bietet die

richtige Bühne. Vintage-Revenge.

DISMEMBER

„Misanthropic“

(Black Sleeves/375)

Verblüffung kann als Gegenpol zum

Vergessen erhellende Wirkung zeigen,

wenn Aufnahmen auf früheren

Zeiten plötzlich wieder in den

Verkaufsregalen landen. Die

Rückkehr jener kultigen 97er-

IMPURITY

„The Eternal Sleep“

(Hammerheart Records/SPV)

Fortschritt erweist sich oft als oberflächliche Hülle

eines substanzlosen Modernismus. Tradition

auf der Basis von Innovation und Inspiration

scheint hingegen unvergänglich zu sein. Was jene

Band mit ihrer Orientierung am Schweden-Old

School-Death Metal klar belegt. Jene sehr gute

Scheibe punktet alleine mit dem stilsicheren

Cover. Erhältlich ist das LP-Debut ebenfalls

in oranger und blauer Farbe,

die Pressqualität stimmt.

Keinesfalls verschlafen.

LAKE OF TEARS

„Greater Art“

(The Circle Music/Hoanzl)

Es ist eine historische Korrektur mit Premierencharakter.

1994 debütierte jene Band ohne

Vinyl-Auflage, nun werden die Verhältnisse im

Nachhinein revidiert. Jene eigenwillige, dunkelatmosphärische

Doom-Death-Stoner-Kreation

ist erstmals auf Schallplatte erhältlich. Geboten

wird das volle Programm: Schmucke Farben,

180 Gramm, Remastered, Klappcover, bedruckte

Innenhülle. Besagte Restaurierung lässt sich

insgesamt als gelungen verifizieren. Greater Job.

SPECIAL:

Exklusiverkonzertpraxistest

Das Wahrnehmen der einzigen Gelegenheit dient als elementarer Bestandteil avancierter

Sammelkultur. ECM ermöglicht einen Praxistest mit

„At The Deer Head Inn - The Complete Recordings“ von Keith Jarrett:

Vier LPs im streng limitierten luxuriösen Set, das nicht nachgefertigt wird.

Zu hören sind konzertante Dokumente des Pianisten von 1992 mit Bassist

Gary Peacock und Drummer Paul Motian. Feinster moderner traditionsbewusster

Jazz, beste Klangaufbereitung sowie jener edle Hauch von Exklusivität.

19▶

1 Dark-Metal Band aus Mainz

2 portugiesische Post-Black-Metal-Band

3 Wiener Goth-Rock-Band

4 US Rockband (1970)

5 Black-Metal Band aus Basel

6 Brian Warner

7 Britischer Rocker und Chartstürmer

8 Heavy-Metal-Band aus Birmingham (1970)

9 …driver

10 Metal-Band aus Newcastle (1979)

11 … Flynn

20▲

18▶

12 Instrumental Post-Rock-Band

aus Sydney (we….)

13 christliche Metalcore-Band aus Seattle

14 atmosphärisches Black Metal Duo

aus Sibirien

15 Thrash-/Groove-Metal-Band aus Wien

16 Power-Metal-Band aus Schweden

17 US Rockband (Chris…) (Daughtry)

18 australischer Musiker, Texter

19 Walls of… (Jericho)

20 Ukrainische Metal-Band

Immer in Pfeilrichtung

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Auflösung auf

Seite 46

43





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Jede Menge Inspiration

ch dachte mir, es wird wieder Zeit, dass ich eine Liste meiner

ILieblingssongs erstelle. Ich möchte sie mit euch teilen und damit

die musikalische Kunst der heimischen Bands würdigen. In jedem

Genre haben wir hierzulande Bands, die unglaublich geile Lieder

veröffentlicht haben, die man sich Tag und Nacht anhören sollte:

1 Agathodaimon

2 GAEREA

3 Exit to Eden

4 Aerosmith

5 Schammasch

6 Marilyn Manson

7 Yungblud

WELTENBRECHER – Harbinger of Death

WEGTAM – Morsch

VERBA SERPENTIS – Leviathan

SYNKENDE – in trister Ewigkeit

PLAGUEPREACHER – a World Forlorn

NEUMONDMESSE – Nur ein Augenblick

SIX SCORE – Nullwert

SEII TAISHOGUN – Samurai Showdown

RECKON DEATH – Incubus

HALO CREATION – Fading Sun

DARKEST MORAL – Total Bestiality

DARKFALL – Kill the Need

DISPARITY – Walk Alone

DISSEMINATION – End of Time

LIES BURN BRIGHT – Stay

REEK OF DEATH – Mors in Tabula

VANDANS – Archetype

POINTS OF CONCEPTION – My Demon

BELOW BABYLON – Hellfire

GHIDRAH – There is no Hell

Listen to Austrian Metal!

Instagram : metal_xes / Youtube : metal_xes

Euer Mario „Ragnar“ Glöckl

Auflösung Kreuzworträtsel

8 Judas Priest

9 Devil

10 Venom

11 Robb

12 Lost the Sea

13 Demon Hunter

14 Grima

15 Black Inhale

16 Sabaton

17 Daughtry

18 Nick Cave

19 Jericho

20 Jinjer

stark! und gratis:

Unser Mag liegt in vielen Clubs und

Stores gratis auf (eine Liste findet ihr

unter www.starkstrom.live),

wird euch aber auch gerne ins Haus

geschickt (+ Versandspesen),

bei Interesse einfach Mail an

strom@starkstrom.live

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StarkStromMag

IMPRESSUM /

Offenlegung gem. Gesetz:

Stark!Strom – das neue

österreichische Rock & Metal Magazin

Medieninhaber:

Stark!Strom, Claudia Jusits,

Baumgasse 50/1/14, 1030 Wien,

claudia@starkstrom.live,

+43 664 510 94 18, ATU 77669346

Herausgeberin:

Claudia Jusits

Chefredaktion:

Mike Seidinger & Claudia Jusits

Redaktion:

Anita Petzold, Claudia Jusits, Christine Cizek,

Walter Scheurer,

Willi Winter, Christian Prenger,

Manuel Dauböck, Mansn, Florian Meingast,

Patrick Meerwald, Anna Otto,

Sabina Lorenzetto

Luna Niederberger, Charles Steiner,

Thomas Hutterer, Stefan Mair, Christian

Orou, Bernhard Weber, Celia Woitas,

Andi Appel, Hannes „El Froas“ Trummer

Lektorat:

Claudia Jusits

FOTOS:

Falls nicht anders angegeben, handelt es

sich um uns zur Verfügung gestelltes Promotionmaterial

der Künstler und Firmen.

Art-Direction, Layouts & Designs:

Stephan „Jeff“ Ohorn

Druck:

Print Alliance HAV Produktions GmbH,

2540 Bad Vöslau, Druckhausstraße 1,

www.printalliance.at

Erscheinungsweise:

4x im Jahr

Homepage: www.starkstrom.live

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STARK!STROM #43

erscheint am 12. Dez. 2025

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Grenzen. Daher fördert die Stadt das

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gesammelten Überblick über das vielfältige

Angebot: von kostenlosen Eintritten bis

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