2025: Rückblick
Es war warm. Es war schwül. Und trotzdem war der 51. BMW BERLIN-MARATHON ein einziges Fest. Und das kannst du mit diesem 228 Seiten starken Finisher Magazin jetzt noch einmal erleben. Für die Krönung des Events sorgte Sabastian Sawe, der in der Sonne von Berlin mit 2:02:16 Stunden die neuntschnellste je gelaufene Zeit und einen „Wärme-Weltrekord“ erzielte — niemand ist bei derartiger Wärme jemals einen Marathon so schnell gelaufen wie er. Durch seine Weltklasse-Siegzeit im Männerrennen hat der BMW BERLIN-MARATHON seine Position als schnellstes Rennen der Welt bestätigt. Hier wird der Durchschnitt der besten zehn je gelaufenen Zeiten eines Rennens ermittelt. Berlin führt diese Liste mit jetzt 2:02:28,1 Stunden an. Die Organisatoren des spektakulärsten deutschen Straßenrennens registrierten 48.020 Läufer im Ziel. Damit hat der BMW BERLIN-MARATHON auch seine Position unter den weltgrößten Läufen über die 42,195 Kilometer bestätigt.
Es war warm. Es war schwül. Und trotzdem war der 51. BMW BERLIN-MARATHON ein einziges Fest. Und das kannst du mit diesem 228 Seiten starken Finisher Magazin jetzt noch einmal erleben. Für die Krönung des Events sorgte Sabastian Sawe, der in der Sonne von Berlin mit 2:02:16 Stunden die neuntschnellste je gelaufene Zeit und einen „Wärme-Weltrekord“ erzielte — niemand ist bei derartiger Wärme jemals einen Marathon so schnell gelaufen wie er. Durch seine Weltklasse-Siegzeit im Männerrennen hat der BMW BERLIN-MARATHON seine Position als schnellstes Rennen der Welt bestätigt. Hier wird der Durchschnitt der besten zehn je gelaufenen Zeiten eines Rennens ermittelt. Berlin führt diese Liste mit jetzt 2:02:28,1 Stunden an. Die Organisatoren des spektakulärsten deutschen Straßenrennens registrierten 48.020 Läufer im Ziel. Damit hat der BMW BERLIN-MARATHON auch seine Position unter den weltgrößten Läufen über die 42,195 Kilometer bestätigt.
Verwandeln Sie Ihre PDFs in ePaper und steigern Sie Ihre Umsätze!
Nutzen Sie SEO-optimierte ePaper, starke Backlinks und multimediale Inhalte, um Ihre Produkte professionell zu präsentieren und Ihre Reichweite signifikant zu maximieren.
FINISHER
EINE NEUE ÄRA
DER FAHRFREUDE.
DER NEUE BMW iX3.
Freude am Fahren
BMW iX3 50 xDrive: WLTP Energieverbrauch kombiniert: 17,9–15,1 kWh/100 km; WLTP CO₂-Emissionen kombiniert: 0 g/km;
CO₂-Klasse: A; WLTP Elektrische Reichweite: 679–805 km
Weiter der schnellste Marathon der Welt
Es war warm. Es war schwül. Und trotzdem war der 51. BMW BERLIN-
MARATHON ein einziges Fest. Und das kannst du mit diesem Finisher
Magazin jetzt noch einmal erleben. Für die Krönung des Events sorgte
Sabastian Sawe, der in der Sonne von Berlin mit 2:02:16 Stunden die
neuntschnellste je gelaufene Zeit und einen „Wärme-Weltrekord“ erzielte
— niemand ist bei derartiger Wärme jemals einen Marathon so schnell
gelaufen wie er. Und deshalb ziert der Kenianer auch das Cover dieses
Finisher Magazins. Durch seine Weltklasse-Siegzeit im Männerrennen hat
der BMW BERLIN-MARATHON seine Position als schnellstes Rennen der
Welt bestätigt. Hier wird der Durchschnitt der besten zehn je gelaufenen
Zeiten eines Rennens ermittelt. Berlin führt diese Liste mit jetzt 2:02:28,1
Stunden an. Die Organisatoren des spektakulärsten deutschen Straßenrennens
registrierten 48.020 Läufer im Ziel. Damit hat der BMW BERLIN-
MARATHON auch seine Position unter den weltgrößten Läufen über die
42,195 Kilometer bestätigt. Wir gratulieren allen Finishern und wünschen
viel Spaß beim Lesen und Bilder anschauen.
Deine Redaktion von SCC EVENTS
INHALT
6
BESTE DEUTSCHE
Fabienne über ihren Marathon
Trotz der hohen Temperaturen zeigte Fabienne
Königstein ein beeindruckendes Rennen: In 2:22:17
Stunden lief sie auf Platz sechs und ist jetzt die drittschnellste
Deutsche überhaupt. Hier schreibt die
32-Jährige über das Rennen und ihre neuen Ziele.
16
DIE SCHÖNSTEN BILDER
Zwei Tage Emotionen pur
Mehr als 49.000 Teilnehmende kamen beim 51.
BMW BERLIN-MARATHON ins Ziel – und alle
erlebten ihn anders. Unsere Fotografen haben die
Emotionen eingefangen. Die besten Aufnahmen
von der EXPO über die Rennen bis zur Party.
74
FAKTEN & ZAHLEN
Von Promis, Bananen & Co.
Fast 80.000 Teilnehmer:innen aus 160 Nationen
liefen und rollten insgesamt über die Straßen
Berlins. Darunter auch Promis wie Harry Styles.
Diese und viele weiteren Zahlen und Fakten für
dich zum Nachlesen.
88
DIE ELITERENNEN
Warmwetter-Weltrekord
Noch nie war ein Läufer bei so hohen Temperaturen
so schnell wie Sabastian Sawe: Der Kenianer
gewann den BMW BERLIN-MARATHON mit großem
Vorsprung in 2:02:16 Stunden. Das Finish bei
den Frauen war dagegen so knapp wie noch nie.
AUSSERDEM
118 – VERLOSUNG: Hier geht‘s zum 52. BMW BERLIN-MARATHON 2026
162 – FINALE DER R5K-TOUR: Das sind die größten Talente über fünf Kilometer
Diese Themen und noch viele mehr erwarten dich auf 228 Seiten.
Alle Infos sind auf dem Stand des Redaktionsschlusses am 26. September 2025.
ZU GAST BEI FREUNDEN
Aus aller Welt nach Berlin
Der BMW BERLIN-MARATHON ist beliebt bei
Läufer:innen aus der ganzen Welt. Wir haben im
Ziel gefragt, was den Lauf durch Deutschlands
Hauptstadt so besonders macht und welche
Geschichten das Rennen geschrieben hat.
120
INLINE-RENNEN
Französische Triumphe
Die französischen Athlet:innen dominierten die
Rennen der Inlineskater: Bei den Männern
gewann Ewen Fernandez vor zwei Landsmännern,
bei den Frauen feierte Aubane Plouhinec
den größten Erfolg ihrer Karriere.
188
WER LIEF DENN DA?
Vier Marathon-Geschichten
Der BMW BERLIN-MARATHON schreibt viele
Geschichten. Hier erzählen wir stellvertretend die
von vier Läufer:innen: Wie sie gelitten und gekämpft
haben. Wie sie Erfahrungen und Erlebnisse
gesammelt haben. Und wie sie Spaß hatten.
202
182 – INKLUSION: Richard Whitehead läuft auf zwei Prothesen unter drei Stunden
196 – HANDBIKE & RENNROLLSTUHL: Joseph Fritsch knackt mit dem Handbike die Stunde
IMPRESSUM
Finisher Magazin 51. BMW BERLIN-MARATHON 2025
Herausgeber
SCC EVENTS GmbH
Verantwortlich
Christian Jost, Jürgen Lock
Produktion & Grafik
DLM RunMedia GmbH, Köln
Redaktion
Gerte Buchheit, Vincent Dornbusch,
Christian Ermert, Jörg Wenig, Anja Herrlitz
Fotonachweise
SCC EVENTS, Vincent Dornbusch,
sportografen, Petko Beier, Diana Elschner,
Steffen Hartz, Theo Kiefner,
Andreas Schwarz, Sebastian Wells,
Kai Wiechmann, Tilo Wiedensohler,
Jean-Marc Wiesner, Norbert Wilhelmi
imago images
Gartner, Jan Hübner
FABIENNE KÖNIGSTEIN
»
Mein BMW BERLIN-
MARATHON 2025
Von den
Menschen
getragen
»
Was war das für ein Wahnsinnsrennen von
Fabienne Königstein beim 51. BMW BERLIN-
MARATHON? Die Wärme hat viele Favoritinnen
und Favoriten Minuten gekostet, aber die
32-Jährige von der MTG Mannheim verbesserte
als Sechste und beste Deutsche ihre Bestzeit
von 2:25:48 auf 2:22:17 Stunden. Sie ist jetzt
die drittschnellste Deutsche aller Zeiten. Hier
schreibt sie, wie sie ihr Leben als Profisportlerin
und Mama einer dreijährigen Tochter organisiert.
Welche Rolle ihr Coach und Mann Karsten
dabei spielt. Und wie sie Phasen überstanden
hat, in denen sie das alles als quasi
Alleinerziehende managen musste.
- 7 -
„Ich möchte
unter 2:23
Stunden
laufen“
Fabienne Königstein in der
Pressekonferenz vor dem
Rennen über ihr Ziel beim
51. BMW BERLIN-MARATHON
Ich bin 2017 meinen ersten
Marathon in Berlin gelaufen.
Damals war ich in
2:34:14 Stunden Elfte. Das
war noch vor dem „Carbonzeitalter“.
Ich hatte noch
keine Carbonschuhe, dafür
aber schon den Traum von
einer Top Ten-Platzierung
bei einem Abbott World
Marathon Majors-Rennen.
Es nach acht Jahren ausgerechnet
wieder beim BMW
BERLIN-MARATHON als
Sechste quasi zu Hause geschafft
zu haben, wird sicherlich
einen ganz besonderen
Platz in meinen Erinnerungen
einnehmen.
Dass meine Form so gut wie
nie war, wusste ich schon
vor dem Rennen. Deshalb
habe ich in der Pressekonferenz
angekündigt, unter 2:23
Stunden laufen zu wollen.
Mir war auch klar, dass ich
bei Wärme gut performen
- 8 -
kann und somit die Chance
auf eine Top Ten-Platzierung
gegeben war. Meine Strategie,
um mit den Temperaturen
klarzukommen? Ich habe
an allen Verpflegungsstationen
eine Flasche genommen.
Sie waren mit Wasser
gefüllt. Außen war ein Gel
befestigt. Das habe ich genommen
und mit Wasser
runtergespült. Nachdem ich
meine vorher berechnete
Trinkmenge zugeführt hatte,
habe ich mir das restliche
Wasser über den Kopf und
den Oberkörper gekippt und
mich damit gekühlt.
Auf der zweiten Hälfte
viele eingesammelt
Vom Start weg bin ich das
geplant stramme Tempo gelaufen.
Die Halbmarathon-
Durchgangszeit von 1:10:42
Stunden war dennoch etwas
langsamer als geplant, was
renntaktischen Schwierigkeiten
und der zunehmenden
Wärme geschuldet war.
Zu diesem Zeitpunkt lag ich
noch auf Rang 13, habe von
da an auf der zweiten Hälfte
aber viele Läuferinnen – und
auch Läufer – eingesammelt.
An Weltklasse-Athletinnen,
wie der Japanerin Honami
Maeda mit Bestzeiten von
unter 2:20 Stunden vorbeizulaufen,
war eine riesige
Motivation für mich. Als es
dann trotzdem gegen Ende
richtig hart wurde, haben
mich die wie immer in Berlin
überragend leidenschaftlich
anfeuernden Menschenmassen
weiter getragen.
Dass ich jetzt die Nummer
drei in der ewigen deutschen
Bestenliste bin, muss ich
erst mal realisieren. Und als
ich gemerkt habe, wie nah
ich am Ende an der Spitze
in Berlin war, habe ich mich
- 9 -
war und einfach trainieren
konnte.
Zusammen mit Karsten, der
mein Mann, mein Trainer
und der Papa unserer Tochter
Skadi ist, lerne ich immer
noch jedes Jahr dazu, wir entwickeln
das Training, die Intensitätssteuerung
und auch
den mentalen Umgang mit
der täglichen Belastung kontinuierlich
weiter. Ich kann
meinen Körper mittlerweile
immer besser einschätzen.
In den letzten beiden Jahren
konnte ich ja verletzungsbedingt
im Herbst keinen Marathon
laufen. Seitdem habe
ich mir mit Athletiktraining,
Übungen für die Flexibilität
und Physiotherapie eine bedeutend
bessere körperliche
Grundlage für das harte Marathontraining
erarbeitet.
Dennoch, ohne mein Umfeld
wäre dieser Erfolg nicht
möglich gewesen. Wir müssogar
ein bisschen geärgert,
dass ich zwischendurch etwas
Zeit hatte liegen lassen.
Als mein Tempomacher früher
als geplant zurückfiel,
musste ich zehn Kilometer
lang alleine laufen und eine
Lücke zur nächsten Gruppe
schließen. Zu diesem Zeitpunkt
stand mein Rennen
auf Messers Schneide. Am
Ende ist es ja aber dennoch
gutgegangen, und jetzt weiß
ich, dass an einem guten Tag
auch gegen die Weltspitze
alles möglich ist.
Jedes Jahr Neues
dazugelernt
Die Form für die Berliner
Leistung habe ich mir über
Wochen und Monate erarbeitet.
Entscheidend war
sicherlich, dass ich dieses
Jahr zum ersten Mal in meiner
Marathonkarriere neun
Monate lang verletzungsfrei
- 10 -
„Ich wollte unbedingt wieder in
eine Gruppe der Männer, nachdem
mein Tempomacher zurückfiel“
Fabienne Königstein über den Moment im Rennen,
als sie den Anschluss an ihre Gruppe
verloren hatte und zehn Kilometer lang allein laufen musste
- 11 -
sen unser Familienleben mit
einer Dreijährigen, den Beruf
meines Mannes als Trainer,
Arzt und Wissenschaftler
und meinen Profisport koordinieren.
Ohne Eltern hätte
es kaum funktioniert
In diesem Jahr war es noch
komplizierter als sonst. Bis
Februar haben wir alle in
der Nähe von Karlsruhe gewohnt.
Dann hat Karsten ein
Jobangebot als Sportmediziner
und -wissenschaftler
in Magdeburg angenommen
und ist gependelt. Ich war
zeitweise quasi alleinerziehende
Profisportlerin. Ohne
die Hilfe von Kindergarten,
Tagesmutter und meinen
Eltern, die zum Glück in der
Nähe wohnen, wäre das
nicht zu schaffen gewesen.
An dieser Stelle wünsche ich
mir für die Zukunft, dass die
„Ein Marathon ist
am Ende immer
hart. Aber in
Berlin haben mich
die Massen
getragen“
Strukturen für den Profisport
in Deutschland wieder tragender
werden und die Abhängigkeit
vom individuellen
Umfeld nicht mehr so stark
ausgeprägt ist.
Manchmal hat mir auch Melina
Wolf geholfen, die beim
BWM BERLIN-MARATHON
in 2:30:31 Stunden die dritt-
- 12 -
beste Deutsche und 15. insgesamt
war. Sie hat eine
Tochter, die im selben Alter
wie Skadi ist und kennt
die Herausforderungen, die
der Leistungssport auch im
Privaten mit sich bringt genauso
gut. Wir haben dann
zusammen trainiert und ihr
Mann hat auf beide Kinder
aufgepasst. Nach dem BMW
BERLIN-MARATHON wird
aber alles wieder einfacher:
Wir ziehen mit der kompletten
Familie nach Magdeburg.
2026 will ich um den
EM-Sieg laufen
Nächstes Jahr ist mein großes
Ziel, beim Marathon im
- 13 -
Rahmen der Leichtathletik-Europameisterschaften
in Birmingham am Start
zu stehen und als aktuelle
Nummer zwei in Europa um
den Titel zu kämpfen.
Im Winter zum
Training nach Afrika
Zur Vorbereitung werden wir
im Winter sicher wieder einoder
zweimal ins Höhentrainingslager
nach Kenia
reisen. Dort fühlen wir uns
nach all den Jahren schon
zuhause. Das Leben mit den
Menschen dort gibt uns auch
immer wieder die Ruhe und
Bodenständigkeit, die ich so
brauche, um mich auf meine
Formentwicklung fokussieren
zu können. Im Sommer
sind wir dann meist in den
Alpen unterwegs, am liebsten
im italienischen Livigno.
Da kann man zwischendurch
Ausflüge machen, die auch
Skadi gefallen. Sie kommt
immer mit ins Trainingslager.
Als Baby war sie auch
mal sechs Wochen am Stück
dabei, das geht jetzt nicht
mehr, weil sie meist nach
zwei, drei Wochen Heimweh
nach dem Kindergarten, ihren
Freunden und Oma und
Opa bekommt.
Auf kenianische
Weisheiten hören
Aber jetzt ist erstmal Erholung
angesagt. In Berlin bin
ich dieses Jahr schon meinen
dritten Marathon gelaufen,
der Körper braucht einfach
einmal eine Pause. Und das
werde ich ganz nach der
kenianischen Weisheit machen:
Am besten regeneriert
man beim Nichtstun!
- 14 -
ALLES ÄNDERT SICH,
WENN „ICH“ ZUM „WIR“ WIRD.
Beratung durch:
Was die Zukunft auch
bringt – wir hören zu,
wir beraten, wir handeln.
DIE BESTEN BILDER
Auf die EXPO, Startnummer abholen und die
Vorfreude festhalten: So begann das BMW
BERLIN-MARATHON-Wochenende für die
meisten auf dem Berliner Messegelände.
Am Samstag genossen viele das
Spätsommerwetter vor der EXPO.
Am Marathonsonntag hätten sich
die meisten wohl ein paar Grad
weniger gewünscht.
Vor dem Brandenburger Tor konnte man Freitagabend Legenden des Laufsports
treffen. Hier erklimmt der spätere Marathonsieger Sabastian Sawe die Bühne, um
sich Fans und Läufer:innen zu präsentieren.
Auch die deutschen Asse standen bei „Meet the Legends“ im
Mittelpunkt. Haftom Welday, Sebastian Hendel, Hendrik
Pfeiffer, Deborah Schöneborn, Fabienne Königstein und
Domenika Mayer stellten sich vor. Und auch wenn aus dem
Sextett am Sonntag bloß drei das Ziel erreicht haben. Hendrik
Pfeiffer, Fabienne Königstein und Domenika Mayer sorgten
mit ihren Top Ten-Platzierungen für einen aus deutscher Sicht
tollen 51. BMW BERLIN-MARATHON.
Auch wenn am Samstag nur
fünf Kilometer auf dem
Marathonkurs zwischen
Potsdamer Platz und Brandenburger
Tor gelaufen werden: Alle spüren
schon das unvergleichliche
Marathon-Gefühl beim
GENERALI 5K.
Lauffreude pur, die am Marathon-Wochenende
in der ganzen Stadt zu spüren ist. Eine von fast
10.613, die den Laufsport beim GENERALI 5K
gefeiert haben.
Entspannt ankommen und jubeln: Das geht nach
fünf Kilometern bei den GENERALI 5K etwas
einfacher als beim Marathon am nächsten Tag.
Große Gefühle schon beim Nachwuchs: Hier
gratulieren sich zwei, die beim R5K-Rennen am
Samstag gezeigt haben, dass sie zu den großen
Lauftalenten in Deutschland gehören.
Beim mini-MARATHON presented
by Generali starten jedes Jahr 10.000
Schhüler:innen aus Berlin. Damit ist
das Rennen einer der größten Kinderund
Jugendläufe Deutschlands.
Die ganz Kleinen durften diesmal auf der Kunststoffbahn
rennen. Die Bambiniläufe fanden
erstmals im Mommsenstadion statt, wo mit
dem SC Charlottenburg der Veranstalterverein
des BMW BERLIN-MARATHON zuhause ist.
Das kam an: 1900 Kids machten mit. So viele
wie noch nie.
Am Samstagnachmittag waren die Inlineskater auf
dem Rundkurs zwischen Tiergarten und Charlottenburg
unterwegs. Die kompakte Strecke kommt gut
an und der Zieleinlauf am Brandenburger Tor war
emotional wie immer.
Pyrotechnik ist doch kein Verbrechen ...
Das dachten sich die Kraft Runners und feierten
den Marathon mit bengalischen Fackeln auf der
Wiese vor dem Bundestag schon vor dem
Startschuss. Es war auch nur Rauch, Knallkörper
waren keine dabei. Läufer:innen sind halt viel
vernünftiger als Hardcore-Fußball-Fans.
So sieht entspannte Vorfreude aus. Eine
Läuferin wartet auf den Start. Das war
bei der Wärme deutlich angenehmer als
an kälteren Marathon-Sonntagen.
Andere wirken vor dem Start
eher nachdenklich in Erwartung
der 42,195 Kilometer, die am
Ende immer schwer werden.
Den Start-Buzzer drückte auch beim
51. BMW BERLIN-MARATHON der
Regierende Bürgermeister. Kai Wegner
schickte die Elite auf die Strecke.
Fast 55.000 auf die Strecke zu schicken, dauert etwas
länger. Wenn die letzten der vierten Welle gegen 11 Uhr
über die Startlinie laufen, sind die schnellsten Profis fast
schon wieder im Ziel. Aber alle werden mit Feuerbällen
losgeschickt.
Marathon in Berlin ist für viele Spaß pur.
Zumindestens auf den ersten Kilometern.
Und diesmal konnten einige bei der Wärme
das Shirt einfach ganz weglassen.
Diese Jungs aus dem Saarland feierten
ihren BMW BERLIN-MARATHON
auf der Strecke so richtig.
Was den BMW BERLIN-MARATHON
auch so besonders macht: Die
ständige Interaktion mit dem Publikum.
An der Gedächtniskirche liegen schon mehr
als 34 Kilometer hinter den Teilnehmenden.
Kraft fürs Jubeln haben da nur noch manche.
Hier kämpfen viele mit dem Mann mit dem Hammer.
Am Gendarmenmarkt kommt dann das Ziel
in Reichweite. Und mit der Gewissheit, dass
es keine zwei Kilometer mehr ins Ziel sind,
steigt die Stimmung.
In Berlin weiß man, wie Stimmung gemacht wird.
An den Cheering Points geht‘s richtig ab.
Mit vollem Einsatz dabei sind nicht nur
die Läufer:innen.
So sieht es aus der Distanz
aus, wenn fast 50.000 das
Ziel am Brandenburger
Tor erreichen.
Und so fühlt es sich an. selbst den
BMW BERLIN-MARATHON zu finishen.
Vollkommen wird das Glück natürlich
erst mit der Finisher-Medaille.
16 über 80-Jährige haben den BMW
BERLIN-MARATHON 2025 gefinisht.
Eine davon ist Ingrid Krügel, die
weniger als sechs Stunden für die
42,195 Kilometer benötigte. Ihre
5:57:43 Stunden sind ganz
großer Sport.
Dann erstmal Füße hoch und ein
alkoholfreies Bier genießen. Und das
vor der Kulisse des Reichtagsgebäudes.
Nur wenige Stunden
nach dem Marathon
sind Hobby- und
Eliteläufer schon
wieder fit zum Feiern.
In Berlin tun das alle
gemeinsam bei der
großen Abschlusssause
im Kosmos.
200.021
FACTS & FIGURES
er
Begleitende
der Teilnehmenden
35,6
Prozent war der Frauenanteil
beim Marathon 2025. Das
sind 1,4 Prozentpunkte mehr
als 2024.
Harry Styles bleibt
unter drei Stunden
Unter den 49.831, die den BMW
BERLIN-MARATHON laufend, auf
Inlineskates, im Rollstuhl oder mit
dem Handbike finishten, war auch
der britische Grammy-Gewinner
Harry Styles. Dabei war er unter
falschem Namen an den Start gegangen.
Der britische Sänger und
Schauspieler trat unter dem Pseudonym
Sted Sarandos an und erreichte
eine glänzende Zeit: Der
31-Jährige absolvierte die 42,195
Kilometer in 2:59:13 Stunden.
Styles startete seine Karriere bei
der Boyband One Direction. Seit
2017 ist er solo unterwegs. In
Berlin absolvierte er bereits sein
zweites Abbott World Marathon-
Major-Rennen: Im Frühjahr hatte
er beim Tokio-Marathon in 3:24:07
Stunden gefinisht.
SO VIELE LIEFEN
2025 SCHNELL
unter 2:30 Stunden 139
unter 3:00 Stunden 2384
unter 3:30 Stunden 7797
unter 4:00 Stunden 17.394
4
49.831
74.082 200.021
Menschen bewältigten die
42,195 Kilometer beim 51.
BMW Teilnehmende
BERLIN-MARATHON.
Sportlerinnen und Sportler
48.020 schafften das laufend.
1697 skateten am Samstag ins
Ziel. Unter den Sonntags-Finishern
waren 44 Rollstuhlathlet:innen
und 70 Handbiker.
Begleitende
der Teilnehmenden
27,6
Grad Celsius war die
höchste je gemessene
Temperatur beim BMW
BERLIN-MARATHON
2025. Damit wurde der
bisherige Rekord vom 20.
September 2009 deutlich
übertroffen. Damals war
es maximal 25,0 Grad
warm gewesen.
WIEDERVERWENDUNG
KLEIDUNG
10.147 kg abgelegte Kleidu
fast 1.000 Laufschuhe wurd
gesammelt und für den gute
weiterverwendet.
NACHHALTIGES CATERI
1,25 Millionen
An den Versorgungspunkten
PET-Becher aus recyceltem
verwendet.
Trinkbecher aus recyceltem PET wurden benötigt,
um die Teilnehmenden mit insgesamt 250.000 Litern
Trinkwasser zu versorgen. Die meisten der Becher
konnten wieder in den Recycling-Prozess zurückgeführt
werden.
SAMMLUNG VON
PFANDFLASCHEN
Rückgelassene Pfandflasch
gesammelt und die Einnahm
wohltätige Zwecke verwend
T
3
Sekunden Vorsprung hatte Siegerin
Rosemary Wanjiru aus Kenia auf die
Äthiopierin Dera Dida. Der Sieg der
Kenianerin in 2:21:05 Stunden war
der knappste bei den Frauen in der
Geschichte des BMW BERLIN-
MARATHONS. Bei den Männern
war es indes 2012 noch enger:
Damals gewann Geoffrey Mutai
aus Kenia in 2:04:15 Stunden vor
seinem Landsmann Dennis Kimetto,
der eine Sekunde später im Ziel war.
MARATHON 2024
74.082 200.0
Teilnehmende
Sportlerinnen und Sportler
Begleitende
der Teilnehmenden
250
Liter Massageöl wurden auf den Beinen der
müden Läufer:innen verteilt, um aus den
Massagen auf der Strecke und hinter dem
Ziel einen Genuss zu machen.
68
Auf der MARATHON EXPO wurde
erstmals ausschließlich Mehrweggeschirr
eingesetzt. Ein wichtiger
Beitrag, um Müll zu vermeiden.
Mal von der Erde zum Mond
und zurück. Dieser Strecke
entspricht die Gesamtzahl an
Kilometern, die von Teilnehmenden
an den 51 Auflagen
des BMW BERLIN-MARATHON
seit 1974 zurückgelegt haben:
52,34 Millionen Kilometer
wurden bislang gelaufen.
Felix Kroos im
Marathon-Kosmos
In weniger als vier Stunden wollte
Ex-Fußball-Profi Felix Kroos den
BMW BERLIN-MARATHON laufen
– letztlich war er nach 4:28:23
Stunden im Ziel. „Mein Körper hat
nicht mehr hergegeben, die Temperaturen
waren krass und ich hatte
ein paar Schwierigkeiten“, sagte
Felix Kroos, dessen Bruder Toni
2014 Fußball-Weltmeister war.
Letztlich war er stolz, es geschafft
zu haben: Schließlich laufen Fußballer
in einem Spiel gewöhnlich
nur rund ein Viertel der Strecke –
und haben noch eine Halbzeitpause
zur Erholung. Begeistert war er
von der Atmosphäre und davon,
dass alle Läufer:innen angefeuert
und unterstützt wurden, egal ob
berühmt oder nicht. Erste Gratulantin
im Ziel war seine Frau Lisa.
DIE TOP 10
DER NATIONEN
Deutschland 24.259
USA 7680
Großbritannien 3792
Mexiko 1775
Brasilien 1732
Frankreich 1705
Italien 1678
Niederlande 1460
Der BMW BERLIN-MARATHON ist
eins der internationalsten Events
Deutschlands. Menschen aus 160
Nationen waren angemeldet. Gut
drei Prozent von denen waren
Brasilianer.
Spanien 1195
Dänemark 1095
120.000
Bio-Bananen wurden unter
den fast 80.000 verteilt, die
übers ganze Wochenende an
den verschiedenen Wettbewerben
teilnahmen.
BMW BER
RTL-SPENDENSTAFFEL
über 42.000 Euro ...
... hat eine von RTL initiierte VIP-Staffel zugunsten
der „Stiftung RTL – Wir helfen Kindern e.V.“ gesammelt.
Im Vorfeld des 51. BMW BERLIN-MARATHON
hatte RTL Startplätze, die von SCC EVENTS gespendet
wurden, versteigert. Prominente wie Uta Pippig,
Hans Sarpei, Anna Kraft, Laura Ludwig, Britta Steffen,
Hannes Wegener, Frank Robens, Stephan Schmitter,
Inga Leschek und Eva Mona Rodekirchen waren für
den guten Zweck auf die Strecke gegangen. Begleitet
wurden sie von Ex-Marathonprofi
Philipp Pflieger. Und unterwegs gaben
sie RTL-Co-Kommentatorin Sabrina
Mockenhaupt Interviews für
die TV-Übertragung,
VIELFALT UND INKLU
Um Papier zu
vermeiden, gab‘s
62 Rollstuhlfahrende
81 Handbiker
0
das Programmheft
zum Event ausschließlich
digital.
28 Teilnehmende Mit Erfolg: Das mit Inklu
Event Magazin
60 Teilnehmende wurde weit über mit Guid
eine Million mal
abgerufen.
SENSIBI
Worksho
Inklusion
für Mitarb
über
6
Mio. Euro
SPENDEN
für karitative und
umweltbezogene
Projekte gesammelt.
AWARE
TEAMS
Täglicher
zur Präve
grenzver
Verhalten
5700
6.000
Volunteers haben einen riesigen Anteil daran, dass beim
BMW BERLIN-MARATHON fast 80.000 Menschen ihr Glück
beim Laufen, Inlineskating, Rollstuhlfahren oder Handbiking
finden können.
Volunteers
SO VIELE WAREN
ANGEMELDET
Marathon (Laufen) 55.146
Marathon (Inlineskating) 2191
Marathon (Rollstuhl) 49
Marathon (Handbiking) 72
mini-MARATHON 10.000
Bambiniläufe 1900
GENERALI 5K 10.613
Gesamt 79.971
FRAUEN IM LAUFSPORT
Starke Stimmen,
starke Resonanz
Der Frauenanteil wächst
kontinuierlich: In diesem
Jahr lag er beim BMW BER-
LIN-MARATHON bereits bei
über 35 Prozent. Besonders
stark ist der Zuwachs bei den
Jüngeren – in der Altersgruppe
der 26- bis 30-Jährigen
liegt der Anteil sogar bei 45
Prozent. Immer mehr Frauen
entdecken den Laufsport für
sich und prägen das Bild des
BMW BERLIN-MARATHON
nachhaltig mit. 2025 haben
die Organisatoren von SCC
EVENTS die Frauen im Laufsport
besonders in den Fokus
gerückt. Unter dem Titel „Von
der Startlinie zur Sichtbarkeit
– brauchen Frauen mehr
Raum oder mehr Reichweite?“
kamen bedeutende Läuferinnen,
Wegbereiterinnen,
Aktivistinnen und Medienschaffende
im Vorfeld des
Marathons zusammen, um
über die Rolle von Frauen im
Laufsport und deren Sichtbarkeit
zu diskutieren.
Mit dabei war unter anderem
Kathrine Switzer, Pionierin
des Frauenlaufs, die
1967 als erste Frau offiziell
beim Boston Marathon
startete. Gemeinsam mit
Edith Zuschmann, Gründerin
von 261 Fearless, einer
Non-Profit-Organisation, die
sich weltweit dafür einsetzt,
Frauen den Zugang zu Laufsport
und Bildung zu ermöglichen,
engagiert sich Switzer
bis heute unermüdlich
für mehr Teilhabe und Sichtbarkeit
von Frauen im Sport.
Viola Cheptoo, kenianische
Eliteläuferin, berichtete von
ihrem Engagement gegen
geschlechtsbasierte Gewalt,
das sie nach dem tragischen
Tod ihrer Freundin Agnes Tirop
begonnen hat. Maike Lea
Nitsch (auf Instagram als
princessmaikelea aktiv), Ärz-
- 84 -
Wenn so viele starke Frauen zusammenkommen,
entstehen bewegende
Geschichten, neue Ideen und Initiativen,
die den Laufsport nachhaltig
verändern können. Das hat Kathrine
Switzer 1967 beim Boston-Marathon
bewiesen, das beweisen
Lauf-Influencerinnen wie Maike Lea
Nitsch und Svenja Sommer heute.
tin und Lauf-Influencerin, ermutigte
die Teilnehmenden
dazu, sich nicht von gesellschaftlichen
Erwartungen
und Schönheitsidealen unter
Druck setzen zu lassen. Alle
Beteiligten waren sich einig:
Austausch, gegenseitige
Unterstützung und Sichtbarkeit
sind entscheidend.
Die Veranstaltung entfaltete
eine spürbare Aufbruchsstimmung
– voller Energie,
Inspiration und gegenseitiger
Wertschätzung.
- 85 -
EQUIPMENT
Wir sagen
DANKE!
Wir bedanken uns bei folgenden Institutionen
Senatsverwaltung für Inneres und Sport
Senatsverwaltung für Umwelt, Verkehr und Klimaschutz
Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie,
Tiefbauämter von Charlottenburg-Wilmersdorf, Friedrichshain-Kreuzberg,
Mitte-Tiergarten, Neukölln, Tempelhof-Schöneberg, Steglitz-Zehlendorf,
Gartenbauämter von Charlottenburg-Wilmersdorf und Mitte-Tiergarten
Der Polizeipräsident in Berlin | Berliner Feuerwehr
Berliner Leichtathletik-Verband e.V. | Berliner Verkehrsbetriebe (BVG)
S-Bahn Berlin GmbH | Johanniter Unfall-Hilfe e.V.
Evangelische Kirche | Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche
Landessportbund Berlin e.V. | Landesverwaltungsamt Berlin
Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg
Akademie für Sozial- und Gesundheitsberufe | Euroakademie Berlin
ILB-Medizinische Akademie Berlin | Krankengymnastik-Paxis Andreas Schwarz
Körperwerkstatt Berin | Rehabilitationszentrum Berlin
Staatlich anerkannte Lehranstalten für Physiotherapie und Massage
Prof. Dr. Med. Vogler Schule | Wannsee-Schule e.V. Schule für Gesundheitsberufe
alle Medien
Ein zusätzliches Dankeschön den Sponsoren und Förderern,
die den BMW BERLIN-MARATHON und SCC EVENTS unterstützen
realbuzz
Super Sparrow
Aktuell Vertriebs GmbH
Höffner Möbelgesellschaft
Die Sportografen
ADAC Berlin-Brandenburg
Freche Freunde
HelloFresh
K-TEL Communications
Rollerblade
Weingut Castelfeder
Messe Berlin
Rexona
Klosterfrau
Netto Markendiscount
Chiquita
YumYum
Coral
Medienpartner:
Der Tagesspiegel
RTL Group
Unser ganz besonderer Dank gilt den vielen freiwilligen und
ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern aus Vereinen und von Berliner
Schulen sowie von SCC EVENTS, ohne deren großen Einsatz hinter den
Kulissen und entlang der Strecke der BMW BERLIN-MARATHON nicht
möglich wäre. Ein herzliches Dankeschön auch unseren zahlreichen
Fans und Zuschauer:innen, die unsere Teilnehmer:innen an der Strecke
mit bester Stimmung so kräftig unterstützen und die ganz besondere
Atmosphäre des BMW BERLIN-MARATHON ausmachen.
DIE ELITERENNEN
Sabastian Sawe krönte den 51. BMW BERLIN-
MARATHON: Der Kenianer gewann mit 2:02:16
Stunden, stellte damit eine Jahresweltbestzeit
auf und bestätigte seine Position als derzeit
schnellster Läufer der Welt eindrucksvoll. Bei
Temperaturen von bis zu 25 Grad Celsius
erreichte Sawe die neuntschnellste je gelaufene
Zeit und einen „Warmwetter-Weltrekord“ - niemand
ist bisher bei derartig hohen Temperaturen
so schnell gelaufen wie der 30-Jährige.
Texte: Jörg Wenig
Hitzefest
So wurde Sabastian
Sawe zum „Hitze-
Weltrekordler“
Es war fast auf den Tag genau
15 Jahre her als das
Wetter beim BMW BERLIN-
MARATHON schon einmal
eine Weltrekordjagd
zunichte machte. Damals,
am 26. September
2010, jagte Patrick Makau
die globale Bestzeit. Diese
hielt Äthiopiens Laufsport-Legende
Haile Gebrselassie
mit 2:03:59 Stunden.
Strömender Regen und
tiefe Pfützen ließen Patrick
Makau keine Chance. Der
Kenianer gewann damals in
2:05:08 Stunden – niemand
war bei derart nassen Bedingungen
jemals so schnell
gelaufen. „Bei gutem Wetter
wäre ich rund eineinhalb
Minuten schneller gewesen“,
sagte Patrick Makau.
Ein Jahr später kam er nach
Berlin zurück und lief genau
90 Sekunden schneller: Patrick
Makau hatte mit 2:03:38
den Weltrekord gebrochen.
Wenn das Wetter
Rekordpläne zerstört
15 Jahre später war es kein
Regen sondern Wärme, die
Sabastian Sawes Rekordjagd
stoppte. Lief Makau
2010 einen „Regen-Weltrekord“
in Berlin, so erzielte
Sawe nun einen „Warmwetter-Weltrekord“.
Nie
zuvor war bei derart hohen
Temperaturen ein Athlet so
schnell gelaufen: Sawe war
nach 2:02:16 Stunden im
Ziel, hatte damit die Jahresweltbestzeit
unterboten und
die neuntschnellste je ge-
- 90 -
laufene Zeit erreicht. Genau
101 Sekunden fehlten zum
Weltrekord.
Sabastian Sawe wollte in
Berlin herausfinden, wie
schnell er rennen kann. Der
30-Jährige lief in der ersten
Hälfte des Rennens ein
atemberaubendes Tempo.
Geführt von Tempomachern
passierte der Kenianer die
Der Japaner Akira Akasaki finishte
den 51. BMW BERLIN-MARATHON
überraschend als Zweiter in 2:06:15
Stunden.
DIE TOP TEN
IN BERLIN 2025
1. Sabastian Sawe (Kenia) 2:02:16
2. Akira Akasaki (Japan) 2:06:15
3. Chimdessa Debele (Äthiopien) 2:06:57
4. Guye Adola (Äthiopien) 2:07:11
5. Yuhei Urano (Japan) 2:07:35
6. Hassan Chahdi (Frankreich) 2:07:43
7. Shin Kimura (Japan) 2:08:37
8. Hendrik Pfeiffer (Deutschland) 2:09:14
9. Joseph Panga (Tansania) 2:09:35
10. Ahmed Ouhda (Italien) 2:10:39
MARATHON-
REKORDE BEI
DEN MÄNNERN
WELTREKORD
2:00:35
KELVIN KIPTUM (Kenia)
Chicago (2023)
EUROPAREKORD
2:03:36
BASHIR ABDI (Belgien)
Rotterdam (2021)
DEUTSCHER REKORD
2:04:56
SAMUEL FITWI (Silvesterlauf Trier)
Valencia (2024)
STRECKENREKORD
2:01:09
ELIUD KIPCHOGE (Kenia)
Berlin (2022)
JAHRESWELTBESTZEIT
2:02:16
SABASTIAN SAWE (Kenia)
Berlin (21.9.2025)
DEUTSCHE JAHRESBESTZEIT
2:06:29
SAMUEL FITWI (Silvesterlauf Trier)
Hannover (6.4.2025)
Zehn-Kilometer-Marke nach
28:26 Minuten - dies deutete
auf eine Zielzeit von knapp
unter zwei Stunden hin. An
der Halbmarathon-Marke lag
Sabastian Sawe mit 60:16
Minuten genau auf Kurs für
den Weltrekord von 2:00:35.
Er hatte es vorher nicht angekündigt,
aber das Ziel war
klar: Sabastian Sawe wollte
die globale Bestzeit seines
verstorbenen Landsmannes
Kelvin Kiptum brechen.
Zwei Läufer waren dem
Tempo von Sabastian Sawe
gefolgt: Doch Tansanias Rekordhalter
Gabriel Geay fiel
schon vor der Zehn-Kilometer-Marke
zurück und Titelverteidiger
Milkesa Mengesha
(Äthiopien) konnte nach
rund 13 Kilometern nicht
mehr mithalten. Beide beendeten
- wie etliche andere
Elite-Athleten - das Rennen
vorzeitig. Nachdem bei Ki-
So wertvoll wie an diesem über 25 Grad warmen und schwülen Septembersonntag
waren die Dienste von „Bottle Claus“-Henning Schulke selten.
lometer 23 auch der letzte
Pacemaker am Ende seiner
Kräfte war, musste Sabastian
Sawe nun alleine an der
Spitze laufen und konnte das
Tempo bei steigenden Temperaturen
nicht mehr halten.
Nach 30 Kilometern lag er
mit einer Zwischenzeit von
1:26:06 Stunden noch auf
Kurs für den Streckenrekord,
den Eliud Kipchoge (Kenia)
2022 mit 2:01:09 aufgestellt
hatte. Am Ende reichte es
zwar nicht für Rekorde, aber
in 2:02:16 Stunden gewann
er mit großem Vorsprung:
Überraschend wurde der Ja-
- 93 -
paner Akira Akasaki Zweiter
in 2:06:15 vor Chimdessa
Debele (Äthiopien), der nach
2:06:57 im Ziel am Brandenburger
Tor war. Schnellster
deutscher Läufer war Hendrik
Pfeiffer (Düsseldorf
Athletics), der als Achter in
2:09:14 die beste Platzierung
eines deutschen Läufers
im Männerrennen seit
1990 erreichte.
Race-Direktor Mark
Milde: „Unglaublich“
„Ich habe mein Bestes gegeben
und freue mich sehr,
dass ich das Rennen gewonnen
habe. Es war hart in
der Wärme“, sagte Sabastian
Sawe. „Das war eine unglaubliche
Leistung bei diesen
Bedingungen - ich kann
ihm nur gratulieren“, sagte
Race-Direktor Mark Milde.
Dass Sabastian Sawe den
Weg an die Weltspitze fand,
hängt ursprünglich auch mit
einer Portion Glück zusammen.
Viele Läufer haben in
Kenia das Talent, bekommen
aber nie die Chance es umzusetzen,
weil ihre Fähigkeiten
gar nicht erst entdeckt
werden.
Das Talent blieb lange
unentdeckt
Aufgewachsen in ärmlichen
Verhältnissen in dem
Dorf Cheukta, das nicht weit
weg von der Stadt Eldoret
im kenianischen Hochland
liegt, gelang es Sabastian
Sawe lange Zeit nicht, sich
eine Karriere als Läufer aufzubauen.
Er zog nach Iten,
dem Mekka des kenianischen
Elite-Laufsports, und
schloss sich Trainingsgruppen
an. Doch niemand entdeckte
sein großes Talent.
Sabastian Sawe wandte sich
dann ein seinen Onkel Ab-
- 94 -
Ohne modernste Carbonschuhe wie dem Evo von Adidas wären die
aktuellen Leistungen im Marathon kaum möglich. Hier bedankt sich der
drittplatzierte Chimdessa Debele aus Äthiopien bei seinem Ausrüster.
raham Chepkirwok, der ihn
schon mehrmals unterstützt
hatte. Chepkirwok war ein
800-Meter-Läufer, der für
Uganda startete. 2007 war
er WM-Vierter und noch
heute hält er den Landesrekord
mit 1:43,72 Minuten.
Chepkirwoks Nachbar,
Abel Mutai, der bei Olympia
in London 2012 Dritter im
3000-Meter-Hindernislauf
- 95 -
Einsamer Sieger: Sabastian Sawe war mit fast vier Minuten Vorsprung auf
den zweitplatzierten Läufer im Ziel am Brandenburger Tor.
war, ist der Co-Trainer im
Trainingslager von Claudio
Berardelli in Kapsabet. „Als
mich Abel ansprach, habe
ich gesagt, okay, weil du es
bist kann Sabastian kommen.
Er war dann zunächst
in unserem anderen Camp
für Bahn-Langstreckler.
Dann versuchten wir es mit
den Straßen- und Marathonläufern
und schließlich wurde
sein Talent offensichtlich“,
erzählt Claudio Berardelli,
der seit über 20 Jahren in Kenia
als Trainer arbeitet und
in Kapsabet das Trainings-
Camp der italienischen Athleten-Management-Gruppe
von Gianni Demadonna leitet.
Als Tempomacher zur
Weltjahresbestzeit
Beim Sevilla-Halbmarathon
2020 begann die internationale
Karriere von Sabastian
Sawe mit einer Sensation.
- 96 -
SABASTIAN SAWE
„Gianni brauchte für das
Rennen noch einen Tempomacher
und ich habe gesagt,
ich glaube, ich habe einen,
der das kann - wir sollten
das probieren“, erinnert sich
Claudio Berardelli. Sabastian
Sawe flog nach Sevilla
und gewann das Rennen mit
einer Jahresweltbestzeit von
59:02 Minuten.
„Auch ich habe Glück gehabt,
dass ich einen solchen
Läufer bekommen habe.
Er ist wie ein Geschenk für
mich. Sabastian bringt alle
Voraussetzungen mit - er hat
ein unglaubliches Trainings-
Vermögen, ist mental stark
und zugleich sehr bescheiden“,
sagt Claudio Berardelli.
„Ich kann nicht vorhersehen,
was möglich sein wird - aber
ich freue mich darauf, es herauszufinden.“
Nach dem BMW BERLIN-
MARATHON 2025 war er
schon schlauer. Und die
Geschichte ist noch nicht
zu Ende. „Ich wollte richtig
schnell laufen und habe
mein Bestes gegeben, aber
es wurde zu heiß. Ich hoffe,
dass ich beim nächsten Mal
besseres Wetter haben werde“,
sagte Sabastian Sawe.
„Die Strecke hat mir gefallen,
sie ist sehr gut und schnell.“
Es ist durchaus möglich,
dass Sabastian Sawe im
nächsten Jahr wieder beim
BMW BERLIN-MARATHON
startet. Vielleicht kann er es
Patrick Makau nachmachen.
- 98 -
Mit dem Zieleinlauf ist für die
Erstplatzierten der Job beim
BMW BERLIN-MARATHON
noch lange nicht erledigt: Feiern
mit den Fans, Siegerehrung,
Foto für den Hauptsponsor und
dann die Pressekonferenz. Dass
das alles rund läuft, dafür sorgt
Race-Direktor Mark Milde mit
seinem Team.
BESTER DEUTSCHER
Historisch
gut
Hendrik Pfeiffer sorgte
für ein weiteres Highlight
in seiner Marathon-Karriere:
Der
32-Jährige lief beim
BMW BERLIN-
MARATHON als bester
deutscher Läufer
auf einen sehr starken
achten Platz in 2:09:14
Stunden. Das ist die
beste Platzierung eines
nationalen Athleten im
Männerrennen dieses
Klassikers seit 1990!
Vor 35 Jahren wurde
Jörg Peter in Berlin
Dritter.
Das war sicherlich das
beste Rennen meiner
Karriere“, sagte Hendrik
Pfeiffer, der die Berliner
Leistung noch höher bewertet
als die Ergebnisse
seiner Rennen in Houston
und London im vergangenen
Jahr. Bei dem US-Rennen
hatte er Anfang 2024 ohne
Tempomacher laufend seine
persönliche Bestzeit auf
2:07:14 Stunden verbessert.
In London erreichte er dann
Ende April einen starken siebenten
Platz in dem hochklassig
besetzten Lauf.
„Ich bin sehr froh - auch
wenn wir die Zeit natürlich
vergessen können“, sagte
Hendrik Pfeiffer. „Es war
einfach viel zu warm, um
die avisierte Zeit von unter
2:07:00 Stunden zu errei-
HENDRIK PFEIFFER
chen. Das war am Anfang
des Rennens auch mental
gar nicht so einfach, zu
wissen, dass das ganz große
Ziel nicht erreichbar sein
wird. Ich musste dann andere
Prioritäten setzen: Es ging
darum, bester Deutscher zu
sein und eine möglichst gute
Platzierung zu erreichen.“
Wärme kostete ihn
zwei bis drei Minuten
„Ich wusste, dass im letzten
Teil Johannes Motschmann
plötzlich noch einmal relativ
dicht herankam. Er hat sich
das Rennen sehr gut eingeteilt.
Aber ich bekam auch
die Info, dass eine Top-Ten-
Platzierung möglich sein
könnte. Und das hat mich
noch einmal sehr motiviert,
so dass ich am Ende wieder
etwas zulegen konnte“, erzählte
Hendrik Pfeiffer, der
davon ausgeht, dass er bei
guten Wetterbedingungen
zwei bis drei Minuten schneller
gewesen wäre. Während
eine Reihe von Läufern bei
den hohen Temperaturen
einbrachen und das Rennen
aufgaben, hielt sich Hendrik
Pfeiffer überraschend gut.
Nach einer Halbmarathon-
Durchgangszeit von 63:58
lief er die zweite Hälfte in
65:16 Minuten. „Die Hitze
war früher immer meine
Schwäche. Aber jetzt komme
ich damit deutlich besser
zurecht. Ich bin mit einem
Kühlband gelaufen, habe die
Verpflegung umgestellt und
trug Armlinge, die ich immer
wieder nass gemacht habe,
um mich abzukühlen.“
Unsicherheit in
Sachen Bundeswehr
„Normalerweise würde ich
jetzt richtig feiern“, sagte
Hendrik Pfeiffer nach seinem
- 104 -
Die Wärme machte das Rennen auch mental schwierig für Hendrik
Pfeiffer: „Das ganz große Ziel war nicht erreichbar. Ich musste dann
andere Prioritäten setzen: Es ging darum, bester Deutscher zu sein und
eine möglichst gute Platzierung zu erreichen.“
- 105 -
Umjubelter bester deutscher Läufer beim 51. BMW BERLIN-MARATHON:
Mittags konnte sich Hendrik Pfeiffer von den Zuschauern am Brandenburger
Tor feiern lassen. Abends machte er dann Party mit hunderten anderen
Marathon-Finishern auf der offiziellen Schlussfeier im Kosmos.
- 106 -
- 107 -
Rennen. Aber es gab für ihn
eine große Unsicherheit.
Denn die weitere Zugehörigkeit
zur Sportfördergruppe
der Bundeswehr war an eine
schnelle Zeit in Berlin geknüpft.
„Ich bin nicht sicher,
was jetzt passiert. Diese Förderung
ist ein wichtiger Bestandteil
für mich als Profi-
Athlet. Ich denke, ich habe
heute das Argument dafür
geliefert, dass ich weiterhin
in die Sportfördergruppe gehöre“,
sagte Hendrik Pfeiffer.
In der Tat müssten bei derartigen
Entscheidungen natür-
lich deutlich leistungsmindernde
Wetterbedingungen
entsprechend berücksichtig
werden.
Die schnelle Zeit, die er nach
Bestzeiten über zehn Kilometer
und im Halbmarathon
nun beim BMW BERLIN-
MARATHON nicht erreichen
konnte, würde Hendrik
Pfeiffer gerne noch in
diesem Jahr nachholen. „Ich
plane, Anfang Dezember
beim Valencia-Marathon zu
starten“, sagte der Düsseldorfer.
Nach zwei ruhigeren
Wochen wird Hendrik Pfeiffer
im Oktober mit der Vorbereitung
auf den nächsten
Marathon beginnen. Dabei
läuft er auch als Tempomacher
für seine Frau Esther,
die in Köln beim Halbmarathon
starten wird und für
das Jahr 2026 einen schnellen
Marathon plant.
Johannes Motschmann kam gegen Ende immer stärker auf, konnte aber
Hendrik Pfeiffer nicht mehr gefährden. In angesichts der Bedingungen
sehr starken 2:10:40 Stunden landete der Läufer aus dem Marathon Team
Berlin als zweitbester Deutscher auf Rang elf.
- 108 -
So lief das
Rennen der
Frauen
Bis zur
kompletten
Entkräftung
In einem knappen Zieleinlauf
setzte sich im Rennen
der Frauen Rosemary Wanjiru
(Kenia) in 2:21:05 mit nur
drei Sekunden Vorsprung
vor Dera Dida durch. Dritte
wurde Azmera Gebru (beide
Äthiopien) mit 2:21:29.
Hervorragende Platzierungen
und persönliche Bestzeiten
erreichten Fabienne
Königstein (MTG Mannheim)
und Domenika Mayer (LG
Telis Finanz Regensburg).
Königstein wurde Sechste
in 2:22:17 und damit zur
drittschnellsten deutschen
Läuferin aller Zeiten. Mayer
folgte als Achte mit 2:23:16
und ist damit jetzt die Nummer
vier in der deutschen
Alltime-Liste.
Die Spitzengruppe der Frauen
war von Beginn an deut-
- 111 -
Dera Dida kam als zweitplatzierte drei Sekunden
nach Rosemary Wanjiru und bejubelte die
Platzierung wie einen Sieg. Siegerin Rosemary
Wanjiru war noch im Ziel erschöpft zu Boden
gegangen und musste medizinisch behandelt
werden, um schnell wieder zu Kräften zu
kommen.
DIE TOP TEN
IN BERLIN 2025
1. Sabastian Rosemary Sawe Wanjiru (Kenia) 2:02:16 2:21:05
2. Akira Dera Dida Akasaki (Äthiopien) (Japan) 2:06:15 2:21:08
3. Chimdessa Azmera Gebru Debele (Äthiopien) 2:06:57 2:21:29
4. Guye Viola Cheptoo Adola (Äthiopien) (Kenia) 2:07:11 2:21:40
5. Yuhei Fantu Urano Worku (Japan) (Äthiopien) 2:07:35 2:21:57
6. Fabienne Hassan Chahdi Königstein (Frankreich) (Deutschland) 2:07:43 2:22:17
7. Shin Degitu Kimura Azimeraw (Japan) (Äthiopien) 2:08:37 2:23:02
8. Hendrik Domenika Pfeiffer Mayer (Deutschland) 2:09:14 2:23:16
9. Honami Joseph Panga Maeda (Tansania) (Japan) 2:09:35 2:24:36
10. Ahmed Mestawut Ouhda Fikir (Italien) (Äthiopien) 2:10:39 2:24:52
lich langsamer unterwegs
als geplant. In der Wärme
hatten die Favoritinnen ihr
Tempo angepasst. Vier Läuferinnen
waren noch in der
ersten Gruppe, als der Halbmarathon-Punkt
nach 69:07
Minuten erreicht wurde.
Kurz nach der 25-Kilometer-
Marke setzte sich die favorisierte
Rosemary Wanjiru ab
und bei Kilometer 30 hatte
sie bereits einen Vorsprung
von 24 Sekunden. Doch am
Ende war die Kenianerin derart
entkräftet, dass sie das
Rennen auf den letzten Metern
fast noch verloren hätte.
Dera Dida kam immer dichter
heran, doch die Äthiopierin
musste sich am Ende zum
dritten Mal in diesem Jahr
mit Rang zwei zufrieden geben.
Auch in Dubai und Paris
hatte Dida den Sieg nur um
MARATHON-
REKORDE BEI
DEN FRAUEN
WELTREKORD
2:09:56
RUTH CHEPNGETICH (Kenia)*
Chicago (2024)
EUROPAREKORD
2:13:44
SIFAN HASSAN (Niederlande)
Chicago (2023)
DEUTSCHER REKORD
2:19:19
IRINA MIKITENKO (TV Wattenscheid)
Berlin (2008)
STRECKENREKORD
2:11:53
TIGST ASSEFA (Äthiopien)
Berlin (2023)
JAHRESWELTBESTZEIT
2:15:50
TIGST ASSEFA (Äthiopien)
London (27.4.2025)
DEUTSCHE JAHRESBESTZEIT
2:22:17
FABIENNE KÖNIGSTEIN
(MTG Mannheim)
Berlin (21.9.2025)
*) Athletin wegen Dopingverdachts
vorläufig suspendiert
wenige Sekunden verpasst.
Wanjiru siegte in 2:21:05,
Dida lief 2:21:08. „Ich habe
es gar nicht so wahrgenommen,
dass es am Ende so
knapp war. Ich werde weiter
daran arbeiten, das nächste
Mal zu gewinnen“, sagte
Dera Dida.
Das beste Rennen ihrer Karriere
lief als Sechste Fabienne
Königstein. Acht Jahre
nach ihrem Debüt in Berlin
in 2:34:14 Stunden war die
32-Jährige nun nach 2:22:17
im Ziel und steigerte ihre
zwei Jahre alte Bestzeit um
rund dreieinhalb Minuten.
„Ich freue mich riesig. Eigentlich
kann ich in der Wärme
nicht so gut laufen und hinten
raus wurde es sehr schwierig.
Aber die Zuschauer haben
mich vorangetrieben“,
sagte Fabienne Königstein.
Mit 2:23:16 lief auch Domenika
Mayer als Achte einen
Mit 2:23:16 lief Domenika Mayer als Achte einen persönlichen Rekord.
Eine ganz starke Leistung in der Wärme. Die Mutter von zwei Kindern verbesserte
sich um 31 Sekunden gegenüber den 2:23:47 Stunden,
die sie 2023 in Berlin bei wesentlich besseren Bedingungen erreicht hatte.
- 115 -
persönlichen Rekord. „Top
acht bei einem Major Marathon,
eine persönliche Bestzeit
gelaufen und der Wärme
getrotzt - ich bin sehr zufrieden
und dankbar“, sagte die
34-Jährige, die sich um 31
Sekunden verbesserte. Während
Melina Wolf (LG Region
Karlsruhe) auf Platz 15 nach
2:30:31 im Ziel war, gab Deborah
Schöneborn (Marathon
Team Berlin) zwischen 25
und 30 Kilometern auf.
Kühlung war schon vor dem Start um 9:15 Uhr wichtig. Fabienne Königstein
macht es vor. Alles über die Strategie, mit der sie trotz der Wärme zu
einer neuen Bestzeit gelaufen ist, liest du in diesem Magazin ab Seite 6.
- 116 -
Mach‘s
nochmal!
Wie bei der Mehrheit der Veranstaltungen der Abbott World Marathon
Majors Serie — außer beim Boston-Marathon, wo es eine Zeit- und
Altersklassen-Qualifizierung gibt — erfolgt die Vergabe der Startplätze für
den BMW BERLIN-MARATHON 2026 über ein Losverfahren. Die
Anmeldung zur Verlosung der Startplätze ist vom 25. September bis
zum 6. November 2025 möglich. Alle an der Verlosung Teilnehmenden
erhalten Ende November ihr Ergebnis per E-Mail.
STARTPLATZ-VERLOSUNG
52. BMW BERLIN-MARATHON
27. SEPTEMBER 2026
Finisher
im Fokus
48.020 Läufer:innen aus 160
Nationen erreichten beim 51.
BMW BERLIN-MARATHON das
Ziel. So ziemlich allen zauberte
der Lauf durchs Brandenburger
Tor ein Lächeln ins Gesicht. Mit
einigen von ihnen haben wir im
Ziel gesprochen und stellen sie
dir stellvertretend für
alle Finisher vor.
Texte: Maria Hauser | Fotos: Andreas Schwarz
Mit der Berliner Sonne
und der von Uruguay
Aus Uruguay sind Alejandro, Federico, Martin
und Thiago nach Berlin gereist und halten nach
ihrem ersten BMW BERLIN-MARATHON
stolz ihre Flagge ins Bild. Das südamerikanische
Land liegt östlich von Argentinien und
südlich von Brasilien am Atlantik und ist etwa
halb so groß wie Deutschland. Der Lauf war
für die Südamerikaner hart und heiß, aber aufgeben
war zu keinem Zeitpunkt eine Option.
Zumal Freunde von ihnen an diesem Sonntag
in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires Marathon
gelaufen sind. „Wir machen uns gegenseitig
stolz“, meinten die vier unisono.
„Ich bin Teil von etwas ganz Großem“
Wer Berlin läuft, kann alles schaffen. Da ist sich Barbara ganz sicher. Die
26 Jahre alte Designerin aus Mexiko City lief nach 3:26:23 Stunden freudestrahlend
über die Ziellinie. Ihr erstes Rennen bei einem der Abbott
World Marathon Majors hat alle Erwartungen haushoch übertroffen. Als
sie morgens das Elite-Feld gesehen hat, ist sie richtig emotional geworden.
„Ich dachte mir die ganze Zeit: Ich bin Teil von etwas ganz Großem!“
- 122 -
FINISHER IM FOKUS
Unterwegs zu Freundinnen geworden
Gemeinschaft spürt man in Berlin nicht nur zwischen Zuschauenden
und Teilnehmenden, manchmal entwickeln sich Freundschaften sogar
auf der Strecke. Betty und Yajaira haben sich während des Marathons
kennengelernt, umarmen sich am Ziel allerdings schon wie alte Freundinnen.
Betty kommt aus Kolumbien lebt aber in den USA, Yajaira ist aus
Peru angereist. Normalerweise liegt ein siebenstündiger Flug zwischen
den beiden. In Berlin sind sie zusammen gelaufen.
Die internationale Großstadt genossen
Baurzhan kommt aus Kasachstan. Das Land ist flächenmäßig das neuntgrößte
der Welt, hat allerdings nur gut 20 Millionen Einwohner:innen und
eine Bevölkerungsdichte von sieben Einwohner:innen pro Quadratkilometer.
Zum Vergleich: In Berlin wohnen mehr als 4000 Personen auf derselben
Fläche. Doch der 37-Jährige betont: Er mag es groß und international.
Mit seinem dritten Abbott World Marathon Majors-Start in Berlin
ist er dem Ziel, alle sieben Läufe der Serie zu finishen, nähergekommen. In
Berlin lief er in 2:40:59 Stunden sogar eine persönliche Bestzeit!
Auf der Jagd nach Top-Zeiten
FINISHER IM FOKUS
Daheim in Australien zeigt sie Kindern, wie schön es ist, sich zu bewegen,
während er als Analyst für Finanzkriminalität Steuerhinterzieher
jagt. In Berlin jagten Ciara und Andrew allerdings zusammen eine
schnelle Zeit – was ihnen in 2:45:08 bzw. 2:42:20 Stunden auch gelang.
Das Paar lief fast die gesamten 42,195 Kilometer zusammen. Für Ciara
war es die zweite Abbott World Marathon Majors-Veranstaltung, für
Andrew sein Debüt.
Von einer Großstadt in die andere
Zheng Lei ist aus Schanghai angereist – der größten Stadt der Volksrepublik
China. 24 Millionen Menschen leben dort, rund sechsmal so viele wie
in Berlin. Beeindruckt war Zheng Lei dennoch von der deutschen Hauptstadt,
die so viel mehr historischen Charme versprüht als seine Heimatstadt.
Unter 4 Stunden wollte er den BMW BERLIN-MARATHON finishen.
Und das gelang dem 49-Jährigen in 3:59:12 Stunden auch. Am 12.
Oktober geht er beim Marathon in Chicago an den Start.
- 126 -
Das macht
Gesundheit möglich
Alle Läufer*Innen beweisen was Gesundheit
möglich macht – vom fünffachen BMW BERLIN-
MARATHON-Sieger Eliud Kipchoge bis hin zu
Erstteilnehmer*Innen. Deshalb feiern Abbott und
Abbott World Marathon Majors jeden Schritt -
mit Gesundheitstechnologie, die Leben verändert.
Abbott.com/Marathons
Official healthcare partner of the BMW BERLIN-MARATHON
Doppelte Zwillingspower
Doppelte Power bringt dieses Geschwister-Duo mit. Ntsikane kam nach
3:44:45 Stunden ins Ziel, sein Bruder Ntsikelelo beendete den Marathon
mit einer Zeit von 3:48:03 Stunden. Das Zwillingspaar aus Südafrika
läuft eigentlich immer zusammen, so auch in Berlin. Der 66 Jahre alte
Anwalt und Richter laufen in Südafrika bei der Laufcrew „Cheetahs“, den
Geparden. Und welche Strecke könnte sich besser für einen schnellen
Geparden eignen als das flotte Pflaster von Berlin?
FINISHER IM FOKUS
Berlin – die beste Stadt für einen Marathon!
Rund 9.500 Kilometer ist Daniel gereist, um das erste Mal in Berlin zu
laufen. Zwölf Stunden saßen er und seine Gruppe an Cheerleadern für
diesen Moment im Flugzeug von Mexiko nach Deutschland. Denn der
33-Jährige hatte seine ganze Familie mitgebracht. Gelohnt hat sich die
lange Reise auf jeden Fall, denn aus seinen mittlerweile 15 Marathon-
Starts kürte er den BMW BERLIN-MARATHON zu seiner persönlichen
Nummer eins. „Diese Stadt ist einfach der beste Ort zum Laufen.“
Rundum begeistert von Berlin
Für den Journalisten Vidhya Prakash aus Chennai, der Hauptstadt des indischen
Bundesstaates Tamil Nad, hätte es in Berlin nicht besser laufen
können. „Die Menschen, die Strecke, das Wetter – alles war einfach toll“,
beteuerte der 40-Jährige nach seinem ersten Lauf der Abbott World Marathon
Majors. Nach dem Zieleinlauf blieb ihm nur noch, auf die vier restlichen
Läufer seines Teams „MY RACE BUDDY“ zu warten, mit denen er
gemeinsam angereist war.
- 130 -
Ein bisschen Glitzer hilft immer!
FINISHER IM FOKUS
Ein rot glitzerndes Laufoutfit, Glitzer auf den Wangen und ein Krönchen
auf der Kappe. Devon aus Massachusetts strahlte mit der Sonne um die
Wette, als sie ins Ziel des BMW BERLIN-MARATHON lief. Die Neurologin
war zusammen mit zehn Freundinnen aus den USA angereist, um
ihren ersten Lauf der Abbott World Marathon Majors außerhalb der USA
zu bestreiten. Trotz Verletzung kurz vor dem Event kam die 36-Jährige
schon nach 3:36:35 Stunden ins Ziel.
Überwältigt vom Event
Ursprünglich kommt Tiago aus Portugal, derzeit wohnt er aber in Aachen
und hatte so keine allzu lange Anreise. Er war überwältigt von dem größten
Marathon-Event Deutschlands. „Das ist etwas ganz anderes als alle
Marathons, die ich bis jetzt gelaufen bin.“ Trotz der Hitze lief der 35 Jahre
alte Bio-Informatiker eine Zeit von 3:24:09 Stunden. Die jubelnden Zuschauerinnen
und Zuschauer seien dabei nicht unwichtig gewesen, gab
er schmunzelnd zu.
- 132 -
Ein harter Kampf wird belohnt
Zwei Daumen hoch – auch wenn Svenia verdammt kämpfen musste.
Mehrmals musste sich die 25-Jährige während des BMW BERLIN-MA-
RATHON übergeben und nach der Hälfte der Distanz fing auch noch der
Fuß an zu bluten. „Es war so viel härter als ich gedacht hatte,“ erzählte
sie, nachdem sie bei ihrem ersten Marathon in beeindruckenden 3:10:57
Stunden im Ziel angekommen war. Und das, ob wohl die Frankfurterin
sonst auf ganz anderen Strecken unterwegs ist: Normalerweise läuft sie
1500 Meter auf der Rundbahn im Stadion.
Den Krämpfen getrotzt
FINISHER IM FOKUS
„Heute ist es nicht so gelaufen, wie ich wollte“, räumte Sibongisen aus
Südafrika nach seinem ersten BMW BERLIN-MARATHON ein. Trotzdem
erreichte er nach 3:07:20 Stunden mit einem strahlenden Lächeln
das Ziel. „Meine Waden haben schon bei Kilometer 26 angefangen zu
krampfen.“ Der 45-Jährige nahm es sportlich. Ein Marathon sei nun mal
immer unberechenbar. Die Stimmung in Berlin sei die Anstrengung aber
allemal wert gewesen.
Erfahrung hilft beim elften Berlin-Start
„Es ging nur noch ums Überleben bei den Temperaturen“, erzählte der
Berliner Ibrahim nach dem Lauf. Zum elften Mal war Ibrahim schon beim
BMW BERLIN-MARATHON am Start, so kämpfen wie dieses Jahr musste
der 49-Jährige aber noch nie. Die mentale Herausforderung sei enorm
gewesen, aber die Erfahrungen aus den zehn vorangegangenen Starts
haben ihn nicht aufgeben lassen. „Und als ich dann in Richtung Brandenburger
Tor abgebogen bin, da hat die Menge mich getragen.“
- 136 -
FINISHER IM FOKUS
Hart und heiß aber auch wunderschön
Hart, heiß und sonnig, aber auch unglaublich energetisch und schön, so
fasste Steven seinen ersten Marathonstart außerhalb der USA zusammen.
Mit Chicago, Boston und New York hat der US-Amerikaner schon
drei der Abbott World Marathon Majors gefinisht, jetzt lief er das erste Mal
auf europäischem Boden. Trotz der Hitze und der erbarmungslosen Berliner
Sonne erreichte der 49 Jahre alte Physiotherapeut mit einer Zeit von
2:58:49 Stunden sein Ziel, den Marathon unter drei Stunden zu finishen.
Cheering-Zone als Motivationsschub
Ina und Jannika strahlten mit Glitzer auf ihren Wangen. Die beiden Freundinnen
haben sich im Laufclub kennengelernt und sind zusammen aus
Frankfurt angereist, um die 42,195 Kilometer gemeinsam zu laufen. Für
Ina war es der erste Marathon, und sie beendete ihn nach 3:56:49 Stunden.
Was für ein Debüt! Besonders motiviert hat die beiden die Cheering-
Zone bei Kilometer 36. „Es lief so gut, und nach der Cheering-Zone sind
wir fast ins Ziel geflogen!“
- 138 -
Voller Emotionen und Glück
Die Emotionen überkamen Saltanat als sie nach 3:53:10 Stunden die
Ziellinie überquerte. Lächelnd wischte sie sich die Tränen weg, während
sie erzählte, dass sie für ihre Frauen-Community in Kasachstan gelaufen
ist. Die 26-Jährige ist Teil der Laufgruppe TRIGADA und lief stellvertretend
für all ihre Trainingspartnerinnen. „Ich bin so unglaublich glücklich.“
Die Strecke, die Atmosphäre und der Zieleinlauf werden der jungen Kasachin
noch lange im Gedächtnis bleiben.
- 140 -
Große Liebe für Berlin
FINISHER IM FOKUS
2024 war der BMW BERLIN-MARATHON für John Liebe auf den ersten
Lauf. Nach der persönlichen Bestzeit von 2:39:18 Stunden war für den
41-Jährigen klar: Er kommt wieder. Diesmal setzte ihm die Hitze etwas zu
und er erreichte nach 2:45:02 Stunden das Ziel. In Irland ist er kühles, regnerisches
Wetter gewohnt. „Meine Zeit hat darunter etwas gelitten.“ Was
kein bisschen gelitten hat, war Johns Stimmung. Nach dem Lauf wünschte
er sich eine Umarmung seiner Kinder und ein gutes deutsches Bier.
Eine Inspiration für andere
Jonas kam nach 3:22:48 Stunden mit wehender schwedischer Flagge
im Ziel an. Der 48-Jährige sprach fast schon routiniert über das Rennen,
es war immerhin schon sein 20. Marathon. Mit diesem BMW BERLIN-
MARATHON feierte er ein Jubiläum. Langweilig wird ihm in Berlin nie.
„Ich liebe es, in dieser Stadt zu starten. Ich liebe den Wettbewerb!“ Mit
seinen Marathonstarts möchte Jonas eine Inspiration für andere sein.
- 142 -
Ein Familien-Ding
FINISHER IM FOKUS
Die Liebe fürs Laufen wird in dieser Familie weitergegeben. Rita ist schon
zum zwölften Mal den BMW BERLIN-MARATHON gelaufen, ihr Sohn Jerome
zum vierten Mal. Bloß die einfallsreichen Verkleidungen, in denen
die 54-Jährige in Berlin immer an den Start geht, hat der 22-Jährige noch
nicht übernommen. Besonders bedankte sich die Software-Entwicklerin
bei allen, die an diesem heißen Tag auf der Strecke Wasser verteilt haben.
Alter schützt vor Leistung nicht
Liam ist mit 60 Jahren unumstritten fitter als viele in ihren Zwanzigern.
Der Ire lief nach 2:55:47 Stunden ins Ziel – nur zwei Läufer der gleichen
Altersklasse waren schneller. Für den fitten 60-Jährigen war es bereits
der vierte Start beim BMW-BERLIN-MARATHON. Im Ziel angekommen
konnte es Liam kaum erwarten, seine Frau zuhause anzurufen und ihr
alles zu erzählen. „Heute war es wirklich hart, aber deswegen bin ich
gerade auch unglaublich glücklich.“
- 144 -
Der Marathon als riesiges Wimmelbild
Wo ist Lion? Beim BMW BERLIN-MARATHON natürlich! Die größte
Marathonveranstaltung Deutschlands eignet sich mit ihren über 50.000
Läufer:innen perfekt für ein Wimmelbild. Deshalb verkleidete sich Lion
wie Walther, der Protagonist bekannter Wimmelbilder. Eigentlich hat
sich Lion aus Berlin aber verkleidet, um das Rennen nicht zu ernst zu
nehmen. „Das Leben hat meinen Trainingsplan ein bisschen durcheinandergeworfen“,
gab der Software-Entwickler zu. „Da wollte ich ein
bisschen Spaß in die Sache bringen.“
Mit der Kraft der Zuschauenden
FINISHER IM FOKUS
Für Rachel ging es das erste Mal außerhalb der USA an den Start. Die 40
Jahre alte Mutter von vier Kindern aus Arizona ist vor weniger als drei Jahren
ihren ersten Marathon gelaufen und glänzte jetzt mit 3:26:56 Stunden.
Und das trotz der hohen Temperaturen. Besonders dankbar war die
US-Amerikanerin für die Unterstützung der Menge. „Auf der Strecke war
es nicht einen Moment leise!“ Als persönlichen Cheerleader hatte sie ihren
Vater mitgebracht, der mal zwei Jahre in Berlin gelebt hat.
Verliebt in Berlin
Lukasz hat sich nicht nur in das Laufen in Berlin, sondern in die ganze
Stadt mit ihren vielfältigen Sportangeboten verliebt. Der gebürtige Pole
lebt seit einigen Jahren in Berlin und ist Triathlet. Das vielfältige Training
zahlte sich für ihn aus. „Es ist alles genau so gelaufen, wie ich es wollte!“
Auf der Strecke hat der 41-Jährige viele bekannte Gesichter erspäht.
„Alle Cheering-Zones waren meine, die Menge hat meine Energiedepots
während des Laufens aufgeladen.“
- 148 -
Run fast.
Recover
faster.
Mit BLACKROLL® – dem offiziellen
Recovery Partner des BMW BERLIN-
MARATHONS.
Sichere dir
deinen kostenlosen
Recovery Guide
for Runners
blackroll.com/de/recoveryguide
Sightseeing während des Laufs
Sightseeing während des Laufs – Luke aus London war begeistert nach
seinem Berlin Start. „Ich konnte mit nur einem Lauf so viel von Berlin
sehen!“, freute sich der Arsenal-Fan, nachdem er die letzte Sehenswürdigkeit,
das Brandenburger Tor, passiert hatte. Zurückkommen möchte
der 28-Jährige, der auch schon beim London-Marathon am Start war,
auf jeden Fall, auch weil ihm seine Startnummer abhandengekommen
ist. „Jetzt kann es nicht bei einmal Berlin bleiben.“
- 150 -
Der fitte, flotte Rentner
FINISHER IM FOKUS
Fred ist aus den Niederlanden angereist, um das erste Mal beim BMW
BERLIN-MARATHON mitzulaufen. Der 68-Jährige finishte seine Berlin-
Premiere nach 3:37:38 Stunden und gab danach zu, es sei bisher der härteste
Marathon für ihn gewesen. Dennoch weckte Berlin Lust auf mehr.
Der Rentner hat vor, alle sieben Abbott World Marathon Majors zu bestreiten.
„Solange ich mich körperlich fit fühle, will ich Marathon laufen!“
Aufgeben! No way!
Aufgeben war für sie keine Option. Mariana hat zwar ihr Zeit-Ziel nicht
erreicht, dafür aber unglaubliche mentale Resilienz bewiesen. Dass ein
Marathon unter drei Stunden diesmal nicht drin war, merkte die Mexikanerin
schnell. „Es war zu heiß.“ Bei diesen Bedingungen spielte moralische
Unterstützung für die 31-Jährige eine riesige Rolle. „Mich haben so
viele Leute angefeuert.“ Dieses Gefühl der Verbundenheit nahm sie mit.
- 152 -
Suchterkrankungen entstigmatisieren
Niklas ist aus dem Örtchen Klingenbach im Rhein-Lahn-Kreis zwischen
Frankfurt und Koblenz angereist. Er trainiert wöchentlich mit dem Turnund
Sportverein Katzenelnbogen-Klingenbach, der sich mit der Initiative
„laufend nüchtern“ für eine Entstigmatisierung von Suchterkrankungen
einsetzt und mehr Sichtbarkeit schaffen will. Der 26 Jahre alte Polizist
war bereits zum vierten Mal beim BMW BERLIN-MARATHON dabei und
liebt das Gefühl, unter dem Brandenburger Tor gen Ziellinie zu laufen.
- 154 -
FINISHER IM FOKUS
Eine Community, die besonders ist
Eine riesige Party mit allen Teilnehmenden des BMW BERLIN-MARA-
THON – das wünschte sich Rebecca aus London. „Denn heute war es
besonders hart, nur dieses unglaubliche Community-Gefühl hat mir da
geholfen.“ Und das sagt eine, deren Welt sich ums Laufen dreht, die Läuferin
durch und durch ist. Die 51-Jährige aus London war mit ihrem Verein
„Mornington Chasers“ nach Berlin gereist und lief schon ihren zweiten
Marathon in diesem Jahr.
Für das Baby gelaufen
Rot, weiß und mit Ahorn-Muster – Courtney lief den Marathon in den Nationalfarben
ihrer Heimat Kanada in 3:41:23 Stunden. Die heißen Temperaturen
des Berliner Spätsommers ist sie nicht gewohnt, trotzdem ging
sie mit einem positiven Gefühl aus dem Lauf. Ihr erstes Mal BMW BER-
LIN-MARATHON widmete sie ihrem Baby. „Am liebsten würde ich alles
gleich meiner Familie erzählen“, sagte die 33 Jahre alte Ärztin euphorisch.
Ein paar Stunden musste sie aber noch warten, denn in Kanada war noch
Nacht als sie das Ziel erreichte.
- 156 -
FINISHER IM FOKUS
Bereit für einen weiteren Berlin-Start
Wakati und Stephen waren das erste Mal beim BMW BERLIN-MARA-
THON am Start, das letzte Mal wird es aber nicht gewesen sein, so begeistert
waren die beiden. Die hohen Temperaturen hatten die beiden
überrascht – in ihrer Heimat in Uganda und Tansania ist es aber auch
warm. „Sobald man fertig ist, ist alles gut“, sagte Stephen lachend. „Das
Rennen war hart, aber wir werden trainieren und vorbereitet und noch
härter zurückkommen.“
Laufen für hartarbeitende Köch:innen
Oliver, auch liebevoll Oli genannt, teilt auf Instagram Kochvideos. Mit seiner
Verkleidung wollte darauf aufmerksam machen, dass viele Köch:innen
sehr hart arbeiten. „Ich bin mit meiner Arbeit sehr frei“, erzählte der
28-Jährige. „Aber in der Gastro arbeiten sie teilweise 17 Stunden pro
Tag.“ Um es annährend so hart zu haben, wie die „echten“ Köch:innen,
lief er samt Topf und Löffel. Die Stimmung in Berlin hat den Engländer
bezaubert, auf der Strecke stoppte er sogar, um ein Bier zu trinken.
- 158 -
Ein Gruß an die Charité
FINISHER IM FOKUS
Auf der Strecke kurz die Charité grüßen? Das hat sich Helena, die dort
Medizin studiert, bei Kilometer 38 nicht nehmen lassen. Eine neue persönliche
Bestzeit ist die Studentin mit 3:21:14 Stunden auch noch gelaufen.
Neu waren die Strecke und die zahlreichen imposanten Sehenswürdigkeiten
Berlins hingegen für Nelson aus Kolumbien. Denn er lief
zum ersten Mal in Deutschland. Der 50 Jahre alte Ingenieur kam mit
einer Zeit von 3:16:01 Stunden ins Ziel.
Für einen Tag Superheld
Wer hat die Superhelden losgelassen? Aquaman und The Flash alias
Oliver und Ulrich leben ein Doppelleben. Lehrer an 364 Tagen des Jahres
und für einen Tag Helden beim BMW BERLIN-MARATHON. In einem
Superhelden-Kostüm zu laufen, macht auch superschnell: In 3:53:34
bzw. 3:53:43 Stunden erreichten sie das Ziel. Doch die Leistung stand
gar nicht im Vordergrund. Denn wie Barry Allen, ein Superheld in USamerikanischen
Comics, sagt: „It doesn’t matter if you’re the slowest kid
in gym class or the fastest man alive, every one of us is running.”
NACHWUCHS
Vorhang
auf für alle
mit Talent
Am Vortag des 51. BMW
BERLIN-MARATHON wurde
jungen Lauftalenten wieder
die größte Bühne eröffnet,
die der deutsche Laufsport
zu bieten hat. R5K hieß das
Rennen auf den letzten fünf
Kilometern des Originalmarathonkurses
zwischen
Potsdamer Platz und Brandenburger
Tor. Für die 15-
bis 22-Jährigen ging es um
Preisgelder und Zuschüsse
zu Trainingslagern.
Text: Christian Ermert
Vanessa Mikitenko ist der Star der R5K-Serie 2025. Im
norwegischen Bergen holte sie im Sommer Silber bei
den U23-Europameisterschaften über 5000 Meter. In
Berlin triumphierte sie dort, wo ihre Mutter Irina vor
17 Jahren mit 2:19:19 Stunden den immer noch gültigen
deutschen Marathonrekord aufgestellt hatte.
ALLE
R5K-
INFOS
Die Prämien sind verteilt:
Christoph Schrick
und Vanessa Mikitenko in
der U23 sowie Tristan Kaufhold
und Carlotta Bülck
in der U20 haben sich im
Rahmen des 51. BMW BER-
LIN-MARATHON die Gesamtsiege
in der R5K-Tour 2025
gesichert. Das Fünf-Kilometer
Rennen vom Potsdamer Platz
zum Brandenburger Tor war
der Abschluss einer Rennserie
von fünf Fünf-Kilometer-Rennen
in fünf deutschen Städten,
die 2025 die R5K-Tour gebildet
haben: Dresden, Paderborn,
Hannover, Hamburg und am
Ende das große Finale beim
BMW BERLIN-MARATHON.
Die schnellste Zeit
in der R5K-Geschichte
Die schnellsten am Brandenburger
Tor waren dabei Christoph
Schrick (Königsteiner LV)
und Vanessa Mikitenko (SSC
Hanau-Rodenbach). Damit sicherten
sich beide die Siege in
GESAMTWERTUNG
ENDSTAND 2025
U23 männlich
Christoph Schrick (Königsteiner LV) 42:31
Paderborn: 14:15 | Hamburg: 14:19 | Berlin: 13:57
Jakob Dieterich (Frankfurt Athletics) 42:43
Dresden: 14:26 | Paderborn: 14:16 | Berlin: 14:01
Floyd Schnaars (TV Lilienthal) 44:28
Hannover: 14:56 | Paderborn: 14:40 | Berlin: 14:52
U23 weiblich
Vanessa Mikitenko (SSC Hanau-Rodenbach) 47:47
Paderborn: 15:40 | Hamburg: 16:08 | Berlin: 15:59
Carolina Schäfer (TG Schwalbach) 48:47
Paderborn: 16:34 | Hamburg: 16:11 | Berlin: 16:02
Sonja Lindemann (LG Wedel-Pinneberg) 51:33
Paderborn: 17:09 | Hamburg: 17:13 | Berlin: 17:11
U20 männlich
Tristan Kaufhold (SSC Hanau-Rodenbach) 43:10
Dresden: 14:57 | Paderborn: 14:15 | Berlin: 13:58
Tom Stephan (LV Lilienthal) 45:59
Hannover: 15:18 | Paderborn: 15:01 | Berlin: 15:40
Aaron Hermenau (Laufteam Kassel) 46:11
Hannover: 15:20 | Paderborn: 15:17 | Berlin: 15:34
U20 weiblich
Carlotta Bülck (LG Erlangen) 52:17
Hannover: 17:24 | Hamburg: 17:13 | Berlin: 17:40
Johanna Ewert (Hannover 96) 52:33
Hannover: 17:42 | Paderborn: 17:35 | Berlin: 17:16
Maja Schmidt (Läuferbund Schwarzenberg) 53:28
Dresden: 17:55 | Hannover: 17:40 | Berlin: 17:53
Christoph Schrick lief in Berlin mit
13:57 Minuten die schnellste je
in der R5K-Tour erzielte Zeit über
fünf Kilometer auf der Straße,
der U23-Gesamtwertung der
vom Deutschen Leichtathletik-Verband
(DLV) und German
Road Races (GRR) initiierten
Rennserie.
Preisgelder und
Trainingslager
Christoph Schrick lief auf
den letzten fünf Kilometern
des Original-Marathonkurses
zwischen Potsdamer Platz
und Brandenburger Tor die
schnellste Fünf-Kilometer-Zeit,
die bisher in der R5K-Tour gelaufen
wurde. In 13:57 Minuten
setzte er sich gegen U20-
Sieger Tristan Kaufhold (SSC
Hanau-Rodenbach) durch, der
in 13:58 Minuten U23-Läufer
Jakob Dieterich (Frankfurt
Athletics/14:01 min) auf Rang
drei verwies. Christoph Schrick
und Tristan Kaufhold sicherten
sich damit auch die Siege in
den U23- und U20-Gesamtwertungen,
für die es Preisgelder
und einen 1000-Euro-
Zuschuss für die Teilnahme an
DLV-Trainingslagern gibt.
- 166 -
In Berlin hatte Jakob Dieterich
versucht, die acht Sekunden
aufzuholen, mit denen Christoph
Schrick beim Start in
der Gesamtwertung vor ihm
lag. Der Frankfurter legte ein
schnelles Tempo vor und versuchte,
Schrick und Kaufhold
abzuhängen. Aber das gelang
nicht.
Jakob Dieterich sorgt
für hohes Tempo
„Dank Jakob war es ein richtig
schnelles Rennen“, sagte der
Sieger, der bis zum Brandenburger
Tor hinter seinem Konkurrenten
gelaufen war und
dann im Spurt auf den letzten
100 Metern den Tagessieg
und die Gesamtwertung holte.
„Das war ein Schlussspurt, wie
er sich für einen 1500-Meter-
Läufer gehört.“
Damit hat Christoph Schrick
seinen R5K-Titel und seinen
U23-Sieg in Berlin verteidigt
und war wieder begeistert
von der Atmosphäre beim
Seit dem Start der ersten R5K-Tour
2023 gab es in der U20 keinen
anderen Gesamtsieger als Tristan
Kaufhold. In Berlin zeigte der
19-Jährige als Gesamtzweiter in
13:58 Minuten eine ganz starke
Leistung.
- 167 -
R5K: DIE
RENNEN 2026
NTT DATA Citylauf Dresden 22.03.
Paderborner Osterlauf 04.04.
ADAC Marathon Hannover 12.04.
Barmer Alsterlauf Hamburg 06.09.
BMW BERLIN-MARATHON 27.09.
Mit dem Fünf-Kilometer-Rennen in Dresden beginnt nächstes Frühjahr die
R5K-Tour des Jahres 2026.
BMW BERLIN-MARATHON:
„Die Stimmung hier ist immer
der Wahnsinn. Das ist Berlin.
Hier sind so viele laufbegeisterte
Menschen am Streckenrand.
Es ist mega, hier zu laufen.“
Zum dritten Mal in Folge hat
U20-Sieger Tristan Kaufhold
die Berliner Stimmung genutzt,
um sich den R5K-Gesamtsieg
zu holen. Er war bereits
vor dem Finale uneinholbar
vorn, lieferte aber dennoch ein
starkes Rennen ab. Mit 13:58
Minuten blieb er über fünf Ki-
Die R5K-Tour ist eine Aktion von
Dein Lauf. Deine Karriere. Deine Zukunft.
Mach den ersten Schritt – für deinen Lauf und deine Karriere.
Starte jetzt durch und entdecke die Möglichkeiten, die auf dich warten.
Dein Lauf ist erst der Anfang – deine Zukunft gestalten wir gemeinsam!
Bewirb dich noch heute und werde Teil unserer Erfolgsgeschichte!
karriere.messe-berlin.de
lometer zum ersten Mal unter
14 Minuten. „Die Atmosphäre
heute hat mich echt gepusht“,
sagte er nach dem Rennen.
„Es war noch besser als in den
letzten Jahren. Die Leute haben
uns auf der ganzen Strecke angeschrien.“
Vanessa Mikitenkos
erster Sieg in Berlin
Beim weiblichen Nachwuchs
feierte Vanessa Mikitenko ihren
ersten Sieg am Brandenburger
Tor. In 15:59 Minuten triumphierte
die U23-EM-Zweite
über 5000 Meter an der Stelle,
wo ihre Mutter Irina Mikitenko
2008 in 2:19:19 Stunden den
bis heute gültigen deutschen
Marathonrekord aufgestellt
hatte. Damit sicherte sich Vanessa
Mikitenko den R5K-Gesamtsieg.
Sie hatte vor dem
Berliner Rennen fast eine Minute
Vorsprung auf Carolina
Schäfer von der TG Schwalbach.
„Ich bin taktisch gelaufen
und zunächst mal bei Carolina
geblieben“, sagte Vanessa Mikitenko.
Am Brandenburger
Tor trat sie dann an und sicherte
sich den Sieg in 15:59
Minuten vor Carolina Schäfer,
die nach 16:02 Minuten im Ziel
war.
Der erste Sieg am Brandenburger
Tor war für Vanessa Mikitenko
ein ganz besonderer. Als
Dreijährige war sie dabei, als
ihre Mutter Irina vor 17 Jahren
hier in 2:19:19 den deutschen
Marathonrekord aufstellte. Und
noch heute ist die Reise zum
BMW BERLIN-MARATHON
für die ganze Familie ein Highlight
des Jahres. „Für mich hat
der Sieg in Berlin einen sehr,
sehr großen Stellenwert. Es
dauert sicher noch viele Jahre,
aber es kann schon sein, dass
ich irgendwann wiederkomme,
um Marathon zu laufen.“
Jakob Dieterich sorgt
für hohes Tempo
In der U20 gewann Carlotta
Bülck von der LG Erlangen die
- 170 -
Carlotta Bülck (Mitte), Johanna Ewert (links) und Maja Schmidt belegten
die ersten drei Plätze in der R5K-Gesamtwertung. Neben den Blumen erhielten
die drei dafür Preisgelder in Höhe von 500 (Platz 1), 250 (PLatz 2)
und 150 Euro (Platz 3). Gesamtsiegerin Carlotta Bülck konnte sich zudem
über einen Trainingslager-Zuschuss in Höhe von 1000 Euro freuen.
Gesamtwertung. Sie wurde
zwar im U20-Rennen von Berlin
mit 17:40 Minuten nur Vierte
hinter Franziska Drexler (LG
Telis Finanz Regensburg/16:39
min), Ada Werner (SCC Berlin/17:10
min), und Johanna
Ewert (Hannover 96/17:16
min), aber dank ihrer beiden
Siege in Hannover und Hamburg
zuvor ein ausreichendes
Polster hatte, um die U20-Ge-
- 171 -
samtwertung zu gewinnen.
„Es lief nicht gut heute“, sagte
sie hinterher, hatte aber sofort
eine schlüssige Erklärung parat.
Sie ist direkt aus dem Trainingslager
in Kienbaum angereist,
wo sie sich derzeit mit der
Triathlon-Nationalmannschaft
auf die Weltmeisterschaften
vorbereitet, die in Australien
stattfinden.
Von Berlin zur
Triathlon-WM
Im vergangenen Jahr war sie
bereits Zehnte bei der Triathlon-WM,
wo die U20 über 750
Meter Schwimmen, 20 Kilometer
Radfahren und fünf Kilometer
Laufen antritt. Diesen
Sommer wurde sie bei den
Europameisterschaften Fünfte
und jetzt ist sie gespannt, was
in Wollongong bei Sydney für
sie möglich ist. In Berlin war
sie aber noch müde von den
hohen Trainingsbelastungen in
der Vorbereitung und hofft, in
Australien die abschließenden
fünf Kilometer deutlich schneller
zu laufen. Ihre Zukunft sieht
sie auch im Triathlon – noch:
„Das Laufen macht mir schon
sehr viel Spaß. Und die Stimmung
heute war cool. Mal
schauen, was sich so ergibt.“
Und bei der R5K-Tour 2026 ist
auch sie sicher wieder dabei.
Denn die macht auch als Triathletin
riesigen Spaß.
Must
Runs
by
Der SwimRun am Schloss
Rheinsberg bringt Läufer:innen
in einer wunderschönen Landschaft
auch mal ins Schwimmen.
2026 findet er am 5. Juli statt.
Berlin
& Brandenburg
Altes Tor.
28. MÄRZ 2026
Am Tag vor dem GENE-
RALI BERLINER HALB-
MARATHON hat man die
Chance, auf einer historischen
Strecke auf einem
ikonischen Kurs zu laufen.
Nach den letzten 1609
Metern der Originalstrecke
und dem Durchlaufen
des Brandenburger Tores
kurz vor dem Ziel zählt
man zu den ersten Finishern
der BERLIN MILE.
Streckenlänge
1,609 km | Laufen
Neue Meile!
Halber Marathon.
Gleicher Spaß.
29. MÄRZ 2026
Die spektakuläre Saisoneröffnung
auf der Sightseeing-Strecke vorbei
an vielen Berliner Wahrzeichen
und über die Ziellinie direkt hinter
dem Brandenburger Tor. Genauso
attraktiv wie der BMW BERLIN-
MARATHON, nur kürzer!
Streckenlängen
21,0975 km | Laufen, Inlineskating, Rollstuhlfahren, Handbiken
500 m/1.000 m | Bambinilauf
Voller Respekt!
Move for change
Beim größten Frauenlauf
Deutschlands steht das
Thema Charity im Vordergrund.
Laufend Gutes tun
und Spenden sammeln
für krebskranke Frauen in
Not ist das Motto. Nebenbei
feiern 14.000 Teilnehmerinnen
ihre Party des
Jahres im Herzen Berlins.
16. MAI 2026
Streckenlänge
5 km, 10 km | Laufen, Walking und Nordic Walking
Beim größten
Frauenlauf!
Im Team.
21. MAI 2026
Im Staffel-Quartet auf einer wunderschönen
Runde durch das historische
Brandenburg an der Havel.
Das stimmungsvolle TEAM-Event
im Frühsommer.
Streckenlängen
4x5 km | Staffellauf
ca. 400 m/800 m | Bambinilauf
Ins Ziel!
Die schnellste
Nacht.
Die schnellste Nacht Berlins ist das
Top-Ereignis mitten im Sommer.
Samba Bands, Cheering Zones
und begeisterte Fans verwandeln
den Ku‘Damm in der City West in
eine rauschende Partyzone. Der
Höhepunkt ist das Durchlaufen des
leuchtenden Zieltors an der Gedächtniskirche.
SOMMER 2026
Streckenlängen
5 km | Laufen
10 km | Laufen und Inlineskating
Von ganz Berlin!
DIE SCC EVENTS
AUF EINEN BLICK
31.12.2025
BERLINER SILVESTERLAUF
01.01.2026
BERLINER NEUJAHRSLAUF
28.03.2026
BERLIN MILE
29.03.2026
GENERALI BERLINER HALBMARATHON
16. MAI 2026
VITAMIN WELL FRAUENLAUF BERLIN
21.05.2026
STWB TEAMSTAFFEL BRANDENBURG
02.-04.06.2026
BERLINER WASSERBETRIEBE
5X5 KM TEAM-STAFFEL
27.06.2026
HIKING HERO
05.07.2026
SWIMRUN RHEINSBERG
Sommer 2026
ADIDAS RUNNERS CITY NIGHT
30.08.2026
DIE GENERALPROBE
27.09.2026
BMW BERLIN-MARATHON
- 180 -
INKLUSION
Vereint
im Lauf
Auf zwei Prothesen
zum Unter-Drei-
Stunden-Marathon
Vor dem Start des BMW
BERLIN-MARATHONS
trafen zwei zusammen, die
beide ein Ziel hatten: Der
britische Grammy-Gewinner
Harry Styles, der inkognito
und unter falschem Namen
am Start war, wollte die
42,195 Kilometer in weniger
als drei Stunden laufen.
Genau wie sein Landsmann
Richard Whitehead, der seit
2012 einer der größten Stars
des paralympischen Sports
ist. Damals wollte er eigentlich
bei den Paralympics
in London Marathon laufen.
Aber das Internationale Paralympische
Komittee ließ
ihn wissen, dass Athleten,
denen beide Unterschenkel
fehlen, nicht für einen Start
RICHARD WHITEHEAD
Der britische Paralympics-Star
wartete im Zelt, wo sich alle Elite-
Athlet:innen aufwärmen, ganz
entspannt auf den Start.
über 42,195 Kilometer zugelassen
werden können.
Statt sich über diese Ungerechtigkeit
zu beschweren,
begann er mit dem Training
für den Sprint. Und gewann
sensationell Gold über
200 Meter. 13 Jahre später
hat der 49-Jährige wiedermal
exakt das geschafft,
was er sich vorgenommen
hat: Er finishte den BMW
BERLIN-MARATHON unter
drei Stunden. Genau 2:58:47
Stunden benötigte er für die
42,195 Kilometer und war
damit 26 Sekunden vor Harry
Styles im Ziel. Was für
eine Leistung von Richard
Whitehead, der ohne Unterschenkel
geboren wurde
und mit speziellen Karbonprothesen
läuft! Jetzt hat er
alle sieben Abbott World
Marathon Majors in weniger
als drei Stunden absolviert.
Vor dem Start noch schnell ein Foto
für Instagram mit Superstar Harry
Styles – im Ziel am Brandenburger
Tor war Richard Whitehead dann
in 2:58:47 Stunden 26 Sekunden
schneller als der Grammy-Gewinner.
Gefeierte Teilhabe
Rund 40 Teilnehmende aus dem
Netzwerk von Special Olympics
Berlin und der Fürst Donnersmarck-
Stiftung genossen beim 51. BMW
BERLIN-MARATHON die Atmosphäre
zwischen Gendarmenmarkt
und Brandenburger Tor. Special
Olympics ist die Sportorganisation
für Menschen mit geistiger und
mehrfacher Beeinträchtigung. Mit
inklusiven Sportangeboten und
Wettbewerben schafft Special
Olympics Berlin Begegnungen, Teilhabe
und mehr Selbstbewusstsein
für alle Teilnehmenden. Gemeinsam
mit freiwilligen Helfer:innen liefen
sie die 1,5 Kilometer lange Strecke.
Die Stimmung war großartig – viel
Applaus vom Publikum und spürbare
Begeisterung machten den Lauf
zu einem starken Zeichen für Zusammenhalt.
Dabei ging es nicht um
Bestzeiten, sondern um Freude an
der Bewegung, um das gemeinsame
Erleben und darum, Bewusstsein für
Inklusion im Sport zu stärken.
Französische
Triumphe
Zweimal ertönte die Marseillaise bei den Inlineskatern: Mit atemberaubender
Geschwindigkeit stürmten Ewen Fernandez und
Aubane Plouhinec auf das Siegerpodest beim BMW BERLIN-MA-
RATHON Inlineskating. Bei den Männern gab es sogar einen französischen
Dreifach-Erfolg durch Ewen Fernandez, Nolan Beddiaf
und Hugo Gerard.
Auf und davon: Ewan
Fernandez setzte sich
nach 28 Kilometern ab
und fuhr in einem einsamen
Rennen dem Sieg
entgegen.
DIE TOP 3
HERREN
1. Ewan Fernandez FRA Powerslide Vesmaco Team 59:27
2. Beddiaf Nolan FRA Manao Frskates 60:09
3. Hugo Gerard FRA SPSPSK Rollerblade 60:09
– 190 –
Ewen Fernandez
dominiert
Von der ersten Runde
gab es Spannung pur
im Rennen der Männer. Das
Tempo hoch, die Kurven eng,
die Luft von Spannung und
Adrenalin erfüllt. Ewen Fernandez,
Altmeister und Sieger
von 2011 und 2012, meldete
sich eindrucksvoll zurück.
Nach sechs Jahren Pause
hatte er erst im Frühjahr
wieder auf Skates trainiert
– doch seine zurückgelegten
Radkilometer machten ihn
nahezu unschlagbar.
Mit einem kühnen Ausreißversuch
setzte er sich bei
Kilometer 28 von seinen
Konkurrenten ab und baute
seinen Vorsprung weiter
aus. „Ich wusste, dass ich
nur eine Chance habe, wenn
ich das Feld früh distanziere.
Im Sprint wäre Nolan
Beddiaf stärker gewesen“,
so Fernandez, der mit über
40 Sekunden Vorsprung auf
die Zielgerade kam. „Zu wissen,
dass mich keiner mehr
einholen kann, war einfach
unglaublich. Ich konnte die
Fahrt durch das Brandenburger
Tor bis ins Ziel voll
genießen“, schwärmte er.
Im Massensprint der Verfolger
setzte sich Beddiaf
im Fotofinish hauchdünn
gegen Hugo Gerard durch,
während der schnellste
Deutsche, Felix Rijhnen, als
Vierter nur knapp das Podest
verpasste.
– 191 –
Nervenkitzel bis
zur Ziellinie
Im Rennen der Frauen entwickelte
sich vor allem auf
den letzten Kilometern ein
packendes Duell. Die Fahrerinnen
lauerten, beobachteten
jede Bewegung der
Konkurrentinen, warteten
auf den entscheidenden
Moment. „Auf den letzten
fünf Kilometern ging es so
richtig los“, berichtete Noraly
Berber Vonk später im
Ziel.
Niemand konnte sich absetzen,
das Feld blieb dicht
zusammen – bis zum magischen
Moment durch das
Brandenburger Tor. Auf der
Zielgeraden konnte sich Aubane
Plouhinec in eine perfekte
Position bringen und
setzte sich gegen Noraly
Berber Vonk und Laura Perdomo
aus Kolumbien durch.
„Letztes Jahr noch 35., heute
mein größter Erfolg bisher!
Ich komme nächstes
Jahr auf jeden Fall wieder“,
jubelte die Siegerin ungläubig
über ihren Triumph.
DIE TOP 3
DAMEN
1. Aubane Plouhinec FRA SPSPSK Rollerblade 76:06
2. Noraly Berber Vonk NED SPSPSK Rollerblade 76:06
3. Laura Perdomo COL UltimaVPBearings 76:07
Aubane Plouhinec (Mitte)
feierte den größten Erfolg
ihrer Karriere.
Über 2.000 Skaterinnen und
Skater sowie zahlreiche Kinder
beim KidsSkating feierten
bei strahlendem Sonnenschein
auf den Straßen
Berlins. Das Publikum jubelte
und klatschte – ein elektrisierendes
Erlebnis. Besonders
die Durchfahrt durch das
Brandenburger Tor wurde
zum emotionalen Höhepunkt,
der die Geschwindigkeit und
Eleganz des Inlineskatings in
Berlin perfekt in Szene setzte.
Zugleich war das Rennen
Finale des GERMAN IN-
LINE CUP und des WORLD
INLINE CUP. Die Gesamtsieger:innen
wurden bei der
anschließenden After-Race-
Party im Kosmos gekürt und
gefeiert.
rollerblade.com
born in 1980
Who said you have to run, to run a marathon?
See you at BMW BERLIN-MARATHON Inlineskating
Rekordrennen
Kurz vor den mehr als
50.000 Läufer:innen gingen
die Rollstuhlfahrer:innen
und Handbiker auf
die Strecke und zeigten
wieder einmal Highspeed
auf Berlins Straßen. Der
Franzose Joseph Fritsch
blieb als erster Handbiker
unter einer Stunde – und
das gleich deutlich.
– 198 –
Joseph Fritsch hatte allen
Grund zu strahlen:
Der Franzose gewann
nicht nur das Rennen,
sondern pulverisierte
auch den Weltrekord.
Bei den Handbikern gab
es ein sehr schnelles
Rennen, das der Franzose
Joseph Fritsch in 57:53
Minuten für sich entschied.
Diese Wahnsinnzeit bedeutet
nicht nur neuen Streckenrekord,
sondern auch
einen neuen Weltrekord
(der alte Weltrekord lag bei
noch über einer Stunde, somit
wurde eine Zeitbarriere
gebrochen). Es folgten Daniel
Ulmann (GER) in 59:16
Minuten und Michael Jörgensen
(DEN) in 1:04:05
Stunden.
Bei den Frauen gewann Annika
Zeyen-Giles (GER) mit
1:10:38 vor Katrin Möller
(GER) in 1:12:14 und Anne
Vosgerau (GER) ebenfalls
in 1:12:14 Stunden.
Rund eineinhalb Minuten
Vorsprung fuhr Annika Zeyen-Giles
bei ihrem Triumph heraus.
Er bleibt der Dominator
in Berlin: Marcel Hug
gewann zum zehnten
Mal in der deutschen
Hauptstadt.
Den Wettbewerb der
Rennrollstuhlfahrenden
entschied bei den Herren
Marcel Hug in 1:21:46 für
sich. Der Schweizer feierte
damit ein Jubiläum: Zum
zehnten Mal war er beim
BMW BERLIN-MARA-
THON der schnellste Rennrollstuhlfahrer.
Auf den
Plätzen folgten David Weir
(GBR) in 1:27:55 Stunden
und Jetze Plat (NED) in
1:28:49 Stunden. Manuela
Schär (SUI) siegte bei den
Frauen in 1:35:08 Stunden
vor Jade Hall (GBR) in
1:40:18 Stunden und Eden
Rainbow Cooper (GBR) in
1:40:19 Stunden.
– 200 –
Ihr konnte keine
gefährlich werden:
Manuela Schär
siegte mit großem
Vorsprung.
© Josua Piorr
Ein Motor
Füreinander da sein, wenn es zählt
Eigentlich wollte Lisa Wölken in Berlin nach einer Babypause eine neue
Bestzeit laufen. Aber es kam ganz anders. Und obwohl die junge Berliner
Mutter mehrmals kurz vor dem Aufgeben war, weiß sie heute: Dieser Lauf
war trotzdem schön. Weil er ihr und ihrem Mann etwas ganz Zentrales
aufzeigte: Wie wichtig es ist, füreinander da zu sein.
Mehr als 48.000 Läufer:innen erreichten trotz
der hohen Temperaturen beim 51. BMW BER-
LIN-MARATHON 2025 das Ziel. Und jeder und
jede von ihnen mit der eigenen Laufgeschichte.
Wir stellen vier von ihnen vor. Es geht los mit
Lisa Wölken, die zwar nicht die erhoffte Bestzeit
lief, aber dafür etwas viel Wichtigeres erlebte.
Wer lief
denn da?
Nein, so rund wie erhofft
und darauf hintrainiert,
lief es für die „Berlin Bagels”
am Sonntag nicht. Dabei
hatten sich Lisa Wölken, ihr
Mann Thies und ihr laufbegeisterter
Freundeskreis,
der unter diesem Namen
Texte: Tom Rottenberg
seit einigen Jahren Berlin
(läuferisch) unsicher macht,
für den Hauptstadtmarathon
viel vorgenommen. Sie
hatten sich beim Training
mächtig ins Zeug gelegt und
eigentlich alles richtig gemacht.
- 203 -
Hand in Hand ins Ziel: Lisa und
ihr Mann Thies kämpften sich
gemeinsam durch den Marathon.
- 204 -
Aber manchmal kommt es
dann eben anders: „Quasi
über Nacht”, seufzt die Berliner
Lebensmitteltechnologin,
„wurde es um zehn
Grad wärmer als beim Training.”
Der Schlaf vor dem
Marathon war eigentlich
keiner. Und die Kita-Eingewöhnungsphase
eines
Kleinkindes, wie sie es gerade
mit ihrem durchlebt,
ist oft für die ganze Familie
eine Herausforderung. Und
die Kombination aus alldem
kann Bestzeitpläne laufender
Jung-Eltern im Nu zunichtemachen.
Happy End trotz
gescheiterter Pläne
Doch bevor diese Geschichte
einen Drall ins Negative
bekommt, sei gleich eines
verraten: Auch wenn so
gut wie nichts von den ambitionierten
und ehrgeizigen
Plänen der „Berlin Bagels”-Gründerin
aufging,
gab und gibt es hier mehr
als ein „Happy End”. Ja, Lisa
und Thies (und die mitlaufenden
ebenso, wie die am
Streckenrand anfeuernden
Freunde) litten und kämpften.
„Aber obwohl wir immer
wieder knapp vor dem
Aufgeben waren, haben wir
uns gemeinsam ins Ziel gequält.
Wortwörtlich.”
Und dennoch strahlte und
jubelte Lisa am Tag danach
im Gespräch. Fast so, als
habe sie diesen Lauf gewonnen.
Wieso? Weil, erklärte
sie, dieser BMW BERLIN-
MARATHON für sie eine
„geradezu unglaubliche”
Dynamik und im Nachhinein
auch Qualität entwickelt
habe. Und eines bewies:
Langstreckenlaufen, Marathon,
ist eine wunderschöne
Metapher. Eine Metapher
- 205 -
für und über das Leben an
sich. „Dieser Lauf hat gezeigt:
Gemeinsam schaffen
wir alles. Was, wenn nicht
das zu erleben und zu spüren,
ist eine echte Bestleistung?
Eine, die viel wichtiger
ist als alle Platzierungen
und Zeiten.”
Das eigentliche Ziel:
Unter 3:25 Stunden
Aber der Reihe nach: Sonntagmorgen
waren die beiden
Wölkens, jeder für sich
und in unterschiedlichen
Startblöcken, gestartet,
um ihre Marathon-Bestzeiten
zu knacken. Er wollte
unter 2:55 Stunden laufen.
Sie bei ihrem ersten Marathon
nach der Babypause
unter 3:25 Stunden. Training,
Motivation und Vorbereitung
hatten gepasst.
Bis Kilometer 15 sahen auch
die Split-Zeiten bei beiden
vielversprechend aus.
Aber eben nur bis dorthin:
Die Hitze setzte beiden
zu, abwechselnd kämpften
sie mit Magen- oder Kreislaufproblemen:
„Ich bekam
nichts mehr runter: Kein Gel,
nichts”, erzählte Lisa spä-
Ein Lächeln – auch wenn es
hart ist. Denn jeder Marathon
ist auch etwas Besonderes.
© Hanniel Hu
ter. Abbruch? Die Wissenschaftlerin
hatte zumindest
im Kopf das Handtuch schon
geworfen: „Bei der Halbmarathonmarke
standen
meine Eltern”, erzählte Lisa,
„sie hatten unseren Sohn im
Buggy dabei. Ich hoffte insgeheim,
dass er quengelig
sein und seine Mama nicht
weglassen wollen würde:
Dann hätte ich eine prima
Entschuldigung gehabt,
auszusteigen.”
Der Sohn verschläft
alles friedlich
Aber diesen „Gefallen” tat
ihr der Junge nicht: Er schlief
friedlich. Er bekam also gar
nicht mit, dass auch sein
Papa an der Halbmarathonmarke
bei den Schwiegereltern
stand und auf seine
Frau wartete. Nachdem er
gemerkt hatte, dass er sein
selbstgestecktes Ziel nicht
erreichen würde, wollte er
seine Frau unterstützen.
Schön oder genussvoll, erinnert
sich die Lebensmitteltechnologin,
war an diesem
Lauf dann nichts mehr.
Nichts, wirklich gar nichts,
glich jenem „fliegenden,
geradezu schwerelosen
Gefühl”, mit dem sie ihren
ersten BMW BERLIN-MA-
RATHON 2021 beschrieb.
Wie sie damals auf den letzten
zehn Kilometern auch
noch Gas geben konnte.
Davon konnte diesmal keine
Rede sein: „Wir mussten
immer wieder gehen.”
Aufgeben? Die beiden griffen
nach jedem Strohhalm:
„Überall an der Strecke warteten
Freunde. Die durften
und wollten wir doch nicht
enttäuschen!” Außerdem
geben Umarmungen Energie.
Muntern auf. „Irgendwann
war ein Berlin-Jubilee-
- 207 -
Läufer vor mir. Auf seinem
Shirt steht: ‚Finisher‘. Das
bedeutet: Wenn ich in diesen
Club will, genügt es
nicht bloß zu starten, man
muss auch ins Ziel kommen.”
Der Jubilee-Club, also der
Kreis jener, die den BMW
BERLIN-MARATHON mindestens
zehnmal gelaufen
sind, ist Lisas deklariertes
Ziel.
Nichts fühlt sich
nach Jubel an
Dieses Jahr sollte es der
dritte Marathon in der Heimat-
und Lieblingsstadt der
31-Jährigen werden. Jubilee?
Da fühlte sich so gar nichts
nach Jubel oder Triumph
an – bis das Brandenburger
Tor in Sicht war. „Unter
den Linden ging es mir halbwegs
gut, aber die letzten
200 Meter bis ins Ziel waren
unendlich lang: Ich war am
Geteilte Freude ist doppelte Freude:
Im Ziel feierte das Paar mit
Lauffreund Maurizio, der etwas
vor ihnen ins Ziel gekommen war.
Ende.” Aber letztlich auch im
Ziel. Nach 3:45:34 Stunden.
Wie es weiterging? „Eventuell
war ich dann sogar kurz
im Sani-Zelt …”, kann Lisa
am Tag danach schon wieder
albern. „Es war Horror,
mein Kreislauf muss erst
wieder klarkommen.” Und
auch Thies ging es bis zum
Abend bescheiden. Höflich
formuliert.
Was wirklich zählt
Wer noch nie einen Marathon
oder einen anderen
wirklich langen Lauf so
durchlitten hat, wie die beiden,
wird (oder kann) vermutlich
nicht verstehen,
dass das hier dennoch eine
positive und durch und durch
schöne Geschichte ist. Und
zwar aus mehreren Gründen:
Nicht aufgeben und
etwas, das plötzlich alles
andere als ein schwereloser
Spazierlauf ist, trotzdem zu
beenden, ist der eine Grund.
Was aber noch wichtiger ist:
„Ein Ziel gemeinsam zu erreichen,
ist sehr viel wert. Das
ist richtig schön”, bringt Lisa
Wölken es auf den Punkt.
„Dieser Marathon war nicht
dafür bestimmt, alleine gelaufen
zu werden. Wir haben
ihn als Team bewältigt
und bewiesen, dass wir gemeinsam
stärker sind. Es
ging nicht um die Finisherzeit,
sondern um die Zeit, die
wir Seite an Seite kämpften,
füreinander da waren und
einander über unsere eigenen
Grenzen hinweg unterstützt
und getragen haben.”
Oder: Dieser Marathon war
eine Metapher. Für das, was
wirklich zählt.
- 210 -
WER LÄUFT DENN DA?
Wir stellen vier der über 48.000 vor, die beim
BMW BERLIN-MARATHON finishten. Zwei davon:
Werner Stöcker und sein Enkelsohn Keanu,
die ihr ganz privates und besonderes Wettrennen - 212 -
gegeneinander liefen.
Die Legende
und
der Rookie
Werner und Keanu Stöcker liefen beim BMW
BERLIN-MARATHON um die Wette: Würde es
der 21-jährige Keanu schaffen, eine Stunde vor
seinem 85 Jahre alten Großvater im Ziel zu sein?
Waren es jetzt zwei
oder doch nur eine
Kiste Bier? Die beiden Männer,
die da Sonntagnachmittag
die Spree entlangspazierten,
waren sich nicht
einig, wie hoch ihr Wetteinsatz
gewesen war. „Eine”,
sagte der Ältere. „Zwei”,
entgegnete der Jüngere mit
gespielter Empörung.
Aber eigentlich war klar: Ob
Keanu Stöcker, der Jüngere
der beiden, von Werner Stöcker
in den nächsten Tagen
eine oder zwei Kisten Bier
bekommen würde, war in
Wirklichkeit egal. Weil die
beiden – Großvater und Enkel
– zwar gegeneinander
angetreten waren, es aber
um etwas ganz anderes als
den Inhalt ihrer Wette gegangen
war. Wie der gelautet
hatte? Keanu, der 21
Jahre alte Enkel, war Sonn-
- 213 -
tagmorgen mit der Ansage
und der Aufgabe in den
diesjährigen BMW BERLIN-
MARATHON gestartet, eine
Stunde vor seinem 85 Jahre
alten Großvater beim Brandenburger
Tor anzukommen.
Aber letztlich ging es
um die Freude am Laufen.
Werner Stöcker läuft
noch Top-Zeiten
Die Wette mag allein wegen
des Altersunterschiedes
für Außenstehende
nach einer vergleichsweise
einfachen Aufgabe geklungen
haben. Aber bei genauerem
Hinschauen war alles
längst nicht so klar. Nicht
nur, weil der BMW BERLIN-
MARATHON 2025 Keanu
Stöckers Marathonpremiere
war, sondern auch, weil
Werner Stöcker eben Werner
Stöcker ist. Die Zeit, in
der der 85-Jährige im Vorjahr
die 42 Kilometer in der
Hauptstadt lief, nötigt auch
sehr vielen deutlich jüngeren
Hobbyläufern ordentlich
Respekt ab: 4:11:19 Stunden
brauchte der ehemalige
Klempner aus Erndtebrück,
einer 7000 Seelen-Gemeinde
in Siegen-Wittgenstein.
Und: Nein, das war weder
ein Messfehler noch einmaliger
Zufall. Zwei Jahre zuvor
(2022) war Werner Stöcker,
der „rennende Rentner”,
in Valencia 9 Sekunden
schneller als 2024 in Berlin.
Und dass sein Opa seit
September 2024 keinen
Deut langsamer geworden
ist, wusste der Enkel sehr
gut: Im Februar 2025 absolvierte
Werner Stöcker
im badischen Kraichgau
einen 50-Kilometer-Lauf in
5:21:27 Stunden. Das ist
nicht nur eindrucksvoll, sondern
Weltrekord über diese
Distanz in dieser Altersklasse.
Werner Stöcker pulveri-
- 214 -
85 Jahre und kein bisschen
müde: Auch als einer
der ältesten im Feld
bringt Werner Stöcker
noch Top-Leistungen.
Wer so einen fitten Großvater
hat wie Keanu Stöcker,
muss schon alles geben,
um ihn zu schlagen:
Dem 21-Jährigen gelang
das mit einem couragierten
Marathon-Debüt.
sierte den bis dahin gültigen
Sieben-Stunden-Rekord –
und sagte nachher salopp:
„Das war nicht schwierig.“
Werner Stöcker ist eine Legende.
Auch wenn er seine
zahllosen Alters- und anderen
Rekorde nicht an die
große Glocke hängt.
Weiß man all das, wird das
Opa-Enkel-Match in Berlin
doch spannend. Und
der Wetteinsatz selbst tritt
noch aus einem ganz anderen
Grund in den Hintergrund:
Keanu lebt nämlich
bei seinen Großeltern. Wer
da wem das Bier heimbringt,
ist also ziemlich egal.
Wie so ein Wettrennen ausgeht
aber eben nicht. Erst
recht nicht bei einer Hitzeschlacht
wie der vom 21.
September 2025: Wenn die
Temperaturen schon beim
Start bei 25 Grad liegen und
tagsüber noch steigen, würde
jeder verstehen, wenn
ein 85-Jähriger zwei Gänge
zurückschaltet oder sicherheitshalber
gar nicht startet.
Genauso würde man einem
Youngster da zugestehen,
seinen ersten Marathon defensiv
und mit Respekt anzugehen.
Zurückziehen wegen
der Temperaturen?
Von wegen!
Aber bei den Stöckers ist das
anders. Weder Werner noch
Keanu Stöcker dachten eine
Sekunde daran, weniger als
100 Prozent zu geben. Ganz
im Gegenteil. Und obwohl
beide am Schluss mehr als
bloß respektable Zeiten vorweisen
konnten, waren sie
sich danach unabhängig
voneinander einig: „Da wäre
mehr drin gewesen.”
Konkret? Werner, der Großvater,
war nach 4:32:33
Stunden im Ziel: „Ein wunderschöner
Lauf mit toller
- 217 -
- 218 -
Stimmung. Ich habe mich in
meinem Block J in die dritte
Reihe gestellt und konnte
sofort und zügig laufen”,
strahlte Werner Stöcker im
Nachgang. Und obwohl es
für ihn selbstverständlich
ist, in seinem Alter auch
Marathons zu laufen, „ist es
fein, wenn dir vollkommen
Fremde gratulieren und ihren
Respekt ausdrücken”.
Trotzdem: Zu 100 Prozent
zufrieden war Werner mit
seinem erst zweiten BMW
BERLIN-MARATHON (insgesamt
ist er „wohl 40
oder 50 gelaufen, da müsste
ich nachzählen”) nicht:
„Hintenraus, auf den letzten
zehn Kilometern, hatte
ich im linken Fuß Krämpfe,
sonst hätten 4:20 drin sein
müssen.”
Doch auch dann hätte Keanu
die Wette gewonnen. Der
flog nämlich nach 3:18:32
Stunden über die Ziellinie.
Für einen „Rookie”, also einen
Marathon-Novizen im
Hobbyläufer-Feld, eine absolute
Hammerzeit. Der 21
Jahre alte Heiz- und Klimatechniker
war happy: „Ein
super Lauf. Wahnsinnsstrecke,
grandiose Stimmung –
und richtig schnell.”
Eine oder zwei Kisten
Bier? Egal!
Die Antwort auf die Frage,
ob der Großvater und der
Enkel nun um eine oder zwei
Kisten Bier gewettet hatten,
war danach nicht wirklich
wichtig. Beim nächsten Mal
werden sie den Wetteinsatz
eben schriftlich festhalten.
Es soll und wird, betonten
beide, nämlich ein nächstes
Mal in Berlin geben.
Und auch dann werden sie
danach miteinander anstoßen.
Auf das Laufen und die
Freude daran. Egal wie jung
oder alt man ist.
- 219 -
WER LÄUFT DENN DA?
Wir stellen vier der über 48.000 vor, die beim BMW BERLIN-MARATHON
finishten. Eine davon: Maria Bendeck. Die US-Amerikanerin hatte sich genau
ausgerechnet, wie schnell sie laufen muss, um pünktlich vor dem Zielschluss
am Brandenburger Tor zu sein.
- 220 -
Die Ärztin auf
der fünften
Majors-Runde
Die US-Amerikanerin Maria Bendeck lief dieses Jahr
zum fünften Mal den BMW BERLIN-MARATHON.
Zum einen, weil sie das Laufen und den Hauptstadt-Marathon
liebt. Zum anderen aber, weil sie
hier ihre mittlerweile fünfte „Big Six”-Runde einläutete
– und sich schon darauf freut, wenn es irgendwann
einmal sogar „Big Nine” heißen wird.
Irgendwann, ungefähr nach
zwei Dritteln der Strecke,
warf Maria Bendeck einen
kurzen Blick auf ihr Telefon.
Und sah, dass ihr ein lieber
Bekannter eine Nachricht
geschickt hatte. Der Freund,
las sie, sei besorgt: Er verfolge
Maria gerade über die
App des BMW BERLIN-MA-
RATHONS. Und auch wenn
sich da der mit „MB” markierte
Punkt stetig entlang
der Linie auf der Karte durch
die deutsche Hauptstadt bewege,
habe er eine Frage:
- 221 -
„Passt das mit dem Zeitlimit?”
Maria Bendeck war sich zu
diesem Zeitpunkt zwar „absolut
sicher”, dass es passen
würde. „Ich kann rechnen
und habe meine Hausaufgaben
gemacht”, sagte die Ärztin.
Dennoch habe sie in diesem
Augenblick beschlossen,
einen Zahn zuzulegen. „Obwohl
ich wusste, dass ich einen
Sicherheitspuffer habe.”
Ihr System funktioniert
wieder einmal
Und den brachte die 53-Jährige
am Sonntag dann auch
ins Ziel: Am 21. September
2025 überquerte die Ärztin
Zwei Minuten laufen, dann eine
Minute zügig gehen – mit diesem
System hat Maria Bendeck schon
zahlreiche Marathons gefinisht.
- 222 -
aus Naples (Florida/USA)
um exakt 16:57 als 47.946.
die Ziellinie des 51. BMW
BERLIN-MARATHON. Maria
Bendeck war dafür 7:03:43
Stunden unterwegs gewesen.
Und der Puffer, von dem
sie spricht, ist die verbleibende
Zeit zum „Cut-Off”.
Also dem offiziellen Zielschluss.
Der letzte Läufer im
Klassement kam dieses Jahr
um 17:28 Uhr als 48.028 ins
Ziel: 82 Plätze hinter Maria
Bendeck. Das ist der „Puffer”
von dem die US-Amerikanerin
spricht. Und dabei
strahlt. Weil ihr Plan, ihr System,
funktioniert hat. Wieder
einmal.
Ihr „System”? „Ich lauf zwei
Minuten und dann gehe ich
eine zügig. Damit bin ich bisher
immer gut unterwegs
gewesen und überall gut
durchgekommen”, erzählt
die Läuferin und betont im
gleichen Atemzug, „dass
ich mich an die Etikette, die
ungeschriebenen Regeln,
halte.” Dazu gehöre etwa,
eine Hand zu heben bevor
man vom Laufen ins Gehen
wechselt, „damit niemand
auf mich aufläuft”. Oder sich
beim Gehen dann ganz am
rechten Rand des Feldes zu
halten. „Das sagen die Veranstalter
auch immer wieder
durch. Nur: Kaum jemand
hört zu. Ich schon.”
Das Erlebnis zählt
mehr als die Leistung
Die Ärztin, Journalistin (sie
schreibt und kommentiert
für einige regionale US-Medien
und Sender über Gesundheit,
aber auch Lauf-
und Charity-Aktivitäten)
und Online-Lauf-Empowerment-Aktivistin
(@running_
with_the_butterflies und @
fabulous_friends_fellow-
- 223 -
ship) weiß, dass sie nicht
schnell ist. Das war und ist
auch nicht ihr Ziel: Seit Maria
2012 in New York im Central
Park ihre erste Marathondistanz
lief (weil der „offizielle”
Marathon wegen eines
Hurrikans abgesagt werden
musste, liefen Zehntausende
„einfach so” im Park 42,195
Kilometer), lebt und liebt sie
das Gefühl „Marathon”. Dafür
reist sie regelmäßig und
seit Jahren um die ganze
Welt: „Man trifft Menschen
aus aller Welt, die alle den
gleichen Traum haben. Und
man kann bei vielen Läufen
über Charity-Aktivitäten
auch Geld für Gutes sammeln
oder wichtige Themen
bekannter machen.”
Und zudem auch Spaß haben.
Die schönsten Städte
der Welt laufend erleben und
genießen. Und zwar nicht
nur einmal. Maria Bendeck
ist dafür das allerbeste Beispiel:
„Das war mein fünfter
BMW BERLIN-MARATHON.
Es war wundervoll, so wie
jedes Mal: Ich liebe Berlin.
Die Stadt, die Stimmung an
der Strecke, die Menschen
hier.”
Zahlreiche Traum-Läufe
Und so ganz nebenbei war
der Lauf auch der erste Lauf
auf Maria Bendecks mittlerweile
fünfter „Majors-Runde”.
Ja, richtig gelesen, die
Internistin aus Florida hat
die legendären „Big Six”,
also die Marathon-Serie
von Berlin, Boston, Chicago,
London, New York und Tokio
schon viermal absolviert.
Und dazu auch noch etliche
andere Traum-Läufe wie die
Marathons in Paris oder Rom
abgehakt: Über 30 Langstrecken
waren es mittlerweile
insgesamt.
- 224 -
Sydney ist ein Erlebnis
– und anstrengend!
Ein paar Wochen vor Berlin
„gönnte” sie sich dann aber
noch einen ganz besonderen
Lauf, für sie ein „First”:
„Ich bin in Sydney gelaufen.
Wunderschön, aber richtig
hart: Dort geht es ständig
bergauf und bergab.” Und
vielleicht, räumt die Lauf-
Enthusiastin dann ein, war
die Erholungszeit zwischen
dem hügligen australischen
und dem superflachen
deutschen Lauf dann doch
ein wenig kurz. Der fünfte
Hauptstadtlauf war jedenfalls
spürbar intensiver als
ihre Marathons hier zuvor:
„Es war aber auch heiß,
Das Brandenburger Tor, die blaue
Linie, die Finisher-Medaille – dieses
Trio macht Maria Bendeck glücklich.
- 225 -
richtig heiß. Und das sage
ich als jemand, der in Florida
lebt und läuft …” Normalerweise,
ergänzt Maria, laufe
sie sogar daheim fast immer
mit langen Hosen und langärmeligen
Shirts. „Diesmal
war ich richtig froh, in kurzen
Sachen unterwegs zu sein.
Diese Temperaturen hätte
ich hier nicht erwartet.”
„Big Nine“? Unbedingt!
Aber zurück nach Sydney
und damit zum weltweiten
Marathon-Sammeln: Dass
aus den „Big Six” mit Sidney
nun die „Big Seven” werden,
mache zwar nicht das
Laufen, aber doch das Reisen
anstrengender, sagt die
viermalige Majors-Absolventin.
Erst recht, wo es kein
Geheimnis ist, dass es bald
noch weiter gehen könnte:
„Vermutlich wird noch im
Oktober Kapstadt als achte
Location offiziell verlautbart
werden. Und irgendwann
kommt wohl auch Schanghai
dazu: Das wären dann die
‚Big Nine‘.” Ob sie da überall
mit dabei sein wird? „Wenn
meine Gesundheit und mein
beruflicher Zeitplan es erlauben:
unbedingt.”
Dennoch, betont Maria Bendeck,
werde Berlin für sie
immer eine Sonderstellung
einnehmen: „2021 war Berlin
der erste große Marathon
nach der Pandemie. Nicht
nur, aber eben auch das
macht die Stadt, macht den
Lauf hier für mich zu etwas
ganz Besonderem: Berlin ist
ein Symbol, ein Zeichen für
unseren Willen, zusammenzuhalten.
Immer wieder aufzustehen.
Uns nicht unterkriegen
zu lassen. An uns
selbst, an die Menschen, an
das Gute, zu glauben – und
weiterzulaufen.”
- 226 -
DANKE FÜRS DABEISEIN!
Wir sehen uns in Berlin!