Ausgabe 10/2025
Das Magazin für Herisau und Umgebung. Erscheinungsdatum: 1. Oktober 2025
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Das Magazin für Herisau und Umgebung Ausgabe 10 ⋅ 1. Oktober 2025
«CHEMIFEGER» FABRIZIO CIOFALO
LEBT SEINEN BERUF MIT HERZ ⋅ 04
TIERSCHÜTZERIN CLAUDIA SCHIESS
FORDERT EIN UMDENKEN ⋅ 12
IM KRECKELHOF WIRD SEIT ÜBER
HUNDERT JAHREN GEMOSTET ⋅ 16
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DER KRAFT VON BERÜHRUNGEN ⋅ 28
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10/2025 Heri-Schau · 3
8
DER SC HERISAU STARTET MIT
NEUEN GESICHTERN IN DIE SAISON
Nach dem langen Sommertraining und vielen
Vorbereitungsspielen startet der SC Herisau
am Samstag, 4. Oktober, in die neue 1.Liga-
Saison. Vor heimischen Publikum trifft die
Mannschaft um 18.30 Uhr auf Argovia Stars.
«Wir starten mit grosser Vorfreude und klaren
Zielen», sagt Sportchef Matthias Popp.
«Unser Anspruch ist es, ohne grosses Zittern
die Playoffs zu erreichen und uns dort als
ernstzunehmenden Gegner zu präsentieren.
Wir streben nicht unbedingt den Aufstieg an,
aber wir wollen uns als Club weiterentwickeln.
Letztlich sind wir überzeugt, dass unser Kader
das Potenzial hat, die Halbfinals zu erreichen.»
Dabei hat der SC Herisau einen turbulenten
Sommer hinter sich: In der Mannschaft gab es
viele Veränderungen und an der Bande steht
mit Konstantin Kurashev ein neuer Trainer.
Entsprechend intensiv waren die letzten Wochen
für den Sportchef. Nach der vergangenen
Saison stand die 1. Mannschaft ohne Trainerteam
da, zumal Fermin Steinegger den Verein
nach nur einer Spielzeit auf eigenen Wunsch
wieder verliess. «Ohne Trainer können wir die
Kaderplanung nicht vorantreiben. Zudem bekommen
die Spieler bei uns jeweils nur einen
Vertrag über ein Jahr.» Es seien deshalb viele
Gespräche nötig gewesen, entsprechend oft
hatte der Sportchef das Telefon in der Hand.
«Besonders in der Defensive mussten wir
Qualität abgeben, aber gleichzeitig konnten
wir uns in der Offensive mit jungen und hungrigen
Spielern verstärken. Sie bringen frischen
Wind, geben Gas und wollen sich beweisen.»
Mit Konstantin Kurashev konnte die Position
des Trainers mit einem bekannten Gesicht besetzt
werden, zumal er bereits in der Saison
2023/2024 Teil des Coaching-Staffs war. «Er
gehört zur alten Schule», sagt Popp über den
63-Jährigen, der als Spieler unter anderem in
der sowjetischen Liga aktiv war und dessen
Sohn Philipp in der NHL spielt. «Konstantin
lebt Eishockey mit jeder Faser. Seine Leidenschaft
ist ansteckend, er verlangt von jedem
Spieler vollen Einsatz.» Als Assistenztrainer an
Kurashevs Seite steht neu Flavio Allenspach,
der lange das Tor der Herisauer hütete und
den Popp als «ideale Ergänzung» bezeichnet.
Die Fans dürfen sich gemäss des Sportchefs
auf ein intensives und diszipliniertes
Eishockey freuen, bei dem Kampfgeist, Tempo
und Teamplay im Fokus stehen. Damit soll
unter anderem ein grossen Problem aus der
Vorsaison behoben werden: «Wir brauchen
mehr Torgefahr. Uns fehlen aktuell die treffsicheren
Topstürmer, deshalb müssen wir über
das Kollektiv kommen. Das funktioniert nur,
wenn alle bereit sind, an ihre Grenzen und
manchmal darüber hinaus zu gehen.» In seiner
Rolle als Sportchef spürt Matthias Popp
den grossen Rückhalt, den der SC Herisau in
der Region geniesst. «Es ist schlichtweg sensationell,
wie viel lokale Firmen uns unterstützen.
Dafür möchte ich ein grosses Danke aussprechen.
Jetzt wäre es natürlich schön, wenn
wir diesen Rückhalt in der neuen Saison auch
auf den Rängen sehen.» Denn der SC Herisau
sei nämlich mehr als nur ein Eishockeyverein.
«Wer an ein Spiel im Sportzentrum kommt,
erlebt Emotionen und trifft Freunde. Genau
das macht unseren Club aus – und wir freuen
uns über alle, die ein Teil davon sind.»
im Oktober
1. OKTOBER
Internationaler Tag des Kaffees
3. OKTOBER
Tag des Lächelns
Sergio Dudli
15. OKTOBER
Welttag des Händewaschens
Was lustig klingt, hat einen ernsten
Hintergrund. Die Weltgesundheitsorganisation
weist mit diesem Tag auf die
Wichtigkeit der Handhygiene hin, um
Ansteckungen durch Infektionskrankheiten
zu verhindern. Jährlich sterben
bis zu 3,5 Millionen Kinder unter fünf
Jahren an deren Folgen.
24. OKTOBER
Welttag der Gewürze
hesch gwösst?
Die Nässe und Kälte des Herbstes
schwächen unser Immunsystem, da
sich die Blutgefässe verengen. Dadurch
verschlechtert sich die Durchblutung
und es werden weniger Abwehrzellen
transportiert.
Das Warten hat ein Ende: Herisau trifft am 4. Oktober im ersten Saisonspiel auf Agrovia Stars.
(Bild: sch)
Titelbild: Fabrizio Ciofalo ist Kaminfegermeister
und führt einen eigenen Betrieb. (Bild: sd)
4 · Porträt 10/2025
Fabrizio Ciofalo ist Kaminfegermeister und Feuerungskontrolleur und verantwortet unter anderem die Kontrolle der Heizungssysteme in Herisau.
(Bild: sd)
«ALS KAMINFEGER HÖRE ICH
VIELE LEBENSGESCHICHTEN»
Im Herbst ist es wieder an der Zeit, Heizungen und Kamine kontrollieren zu lassen. Fabrizio
Ciofalo arbeitet seit über 20 Jahren als Kaminfeger und führt ein eigenes Unternehmen. Er erzählt,
was den Beruf ausmacht und weshalb er lieber Kamine fegt, als am Computer zu sitzen.
Im Volksmund heisst es, Kaminfeger bringen
Glück. Wenn Fabrizio Ciofalo über seinen Beruf
spricht, spürt man heraus, dass er sein
berufliches Glück gefunden hat. «Ich hätte
mir nie vorstellen können, dass ich einmal
an diesem Punkt sein werde – erfüllt, selbstständig
und mit einem grossartigen Team
im Rücken, auf das ich mich verlassen kann.
Es ist sehr schön, dass ich nach wie vor diese
Freude an meiner Arbeit habe und sie
von meiner Kundschaft auch wertgeschätzt
wird.» Mittlerweile ist er seit mehr als 20
Jahren im Beruf tätig, knapp die Hälfte davon
als selbstständiger Kaminfegermeister und
Feuerungskontrolleur. Doch in jungen Jahren
war sein Traumjob ein anderer. Wie viele Jugendliche
träumt Ciofalo von einer Karriere
als Profisportler. Er hat sich dem Eishockey
verschrieben, steht schon als Kind mit grosser
Leidenschaft auf dem Eis. Im Gegensatz
zu den meisten verfügt er auch über das notwendige
Talent. «Ich hätte früh einen Profivertrag
beim HC Thurgau unterschreiben
können. Aber meine Eltern bestanden darauf,
dass ich zuerst einen anständigen Beruf lerne.»
Weil sich Ciofalo für handwerkliche Berufe
interessiert und ein Cousin im Welschland
als Kaminfeger arbeitet, entscheidet er
sich für denselben Weg. «Beim Schnuppern
hat mir die Abwechslung gefallen, weil kein
Tag wie der andere ist. Da stand für mich fest:
Diese Lehre will ich machen.»
Kamine statt Hockeystadien
Nach der Lehre arbeitet Fabrizio Ciofalo
für verschiedene Betriebe, zwischendurch
spielt er doch noch als Eishockeyprofi in der
zweithöchsten Schweizer Liga. Der Alltag
ist hart, denn das Geld als Sportler reicht
nicht zum Leben. Regelmässig steht er früh
morgens auf dem Eis und trainiert, danach
fährt er zur Arbeit, ehe am Abend ein Spiel
ansteht. Nach zwei Jahren zieht Ciofalo
einen Schlussstrich unter die professionelle
Eishockeykarriere. Weshalb er nicht voll
auf diese Karte setzte? «Ich hatte mehrere
Hirnerschütterungen, die ich nie richtig
auskuriert habe», erklärt er. «Wenn ich am
Samstag im Spiel einen Check kassierte und
einige Tage später wieder gebraucht wurde,
biss ich auf die Zähne und spielte.» Bis vor
wenigen Jahren plagten ihn deswegen Migräneanfälle,
heute ist er ohne Beschwerden.
Dazu sei die Erkenntnis gekommen, dass
es für den sportlichen Schritt an die Spitze
nicht reiche. «Dann stand ich vor der Wahl,
ob ich weiterhin meine Gesundheit riskiere
oder beruflich eine Schippe drauflege.»
Der gebürtige Herisauer entscheidet sich
schweren Herzens gegen den Sport, absolviert
stattdessen die Prüfung zum Kaminfegermeister
und wagt 2016 den Schritt in die
Selbstständigkeit. «Ich hatte lange Mühe damit,
dem Profi-Eishockey zu entsagen. Aber
ich musste akzeptieren, dass mein Körper
nicht mitmacht und mein Talent nicht für
mehr reicht.» Dennoch habe ihn der Sport geprägt.
Das Eishockey habe ihn gelernt, immer
vorwärtszugehen, sich durchzubeissen und
jede Chance zu ergreifen. «Eine davon war
mein Beruf als Kaminfeger. Ich bin sehr dankbar
für die Zeit auf dem Eis, aber rückblickend
habe ich mich richtig entschieden.» Noch
heute werde er auf die vielen Jahre im Dress
des SC Herisau angesprochen, für den er als
Stürmer auf Torejagd ging. «Und wenn ich einen
Mitspieler von damals treffe, ist es wieder
so wie vor 20 Jahren in der Kabine. Das zeigt,
wie intensiv ich diese Zeit genossen habe.»
Heute besteht der Alltag von Fabrizio Ciofalo
nicht mehr aus Schlittschuhen, Stöcken
und Pucks. Stattdessen trägt er die Verantwortung
für sein eigenes Unternehmen mit
10/2025 Porträt · 5
vier Mitarbeitern. «Am Anfang hatte ich keine
Ahnung von der unternehmerischen Seite der
Selbstständigkeit. Das wollte ich aber erlernen,
weil ich es wichtig finde, als Inhaber auch
tatsächlich zu verstehen, wie sein eigenes
Geschäft funktioniert.» Nach bald zehn Jahre
kenne er sich mit Jahresabschlüssen aus und
schreibe die Rechnungen selbst. «Aber ich
bin noch immer ein Handwerker. Ich möchte
draussen sein und arbeiten. Die Büroarbeit ist
wichtig und gehört für einen Unternehmer
dazu. Aber dank meiner Leidenschaft als Kaminfegermeister
bin ich heute noch am liebsten
bei der Kundschaft.»
Erdwärme ersetzt Öl, Gas und Holz
Der berufliche Alltag des Kaminfegers hat
sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert.
«Vor zweihundert Jahren haben wir
das gemacht, was in der Berufsbezeichnung
steht: Wir haben Kamine gefegt. Aber heute
sind wir für die Kontrolle der gesamten
Heizungstechnik zuständig. Das sind längst
nicht mehr nur Kamine.» Der Unterschied
zum Heizungssanitärler bestehe darin, dass
dieser die Anlagen lediglich installiere. «Wir
hingegen verantworten die Kontrolle, Wartung
und Reinigung.» Vor allem in den letzten
Jahren habe sich der Beruf durch das steigende
ökologische Bewusstsein der Gesellschaft
nochmals gewandelt. Die Energiewende habe
beispielsweise zu einem Rückgang von Öl-,
Gas- und Holzheizungen geführt. «Dafür wird
öfter mit Erdwärme geheizt, wofür allerdings
deutlich komplexere Anlagen nötig sind. Für
«Wenn ich etwas
mache, dann
mit Herz und
Leidenschaft.»
unsere Arbeit macht es einen grossen Unterschied,
ob wir einen alten Kamin reinigen
oder am Bildschirm einer modernen Wärmepumpe
stehen.» Allerdings erwarte er wieder
ruhigere Zeiten, da sich die Technologie nicht
mehr in derselben Geschwindigkeit weiterentwickeln
werde. «Es gab jetzt diesen Ruck in
unserer Branche, künftig werden immer mehr
Menschen auf umweltfreundlichere Heizmethoden
umsteigen. Aber an der Technik selbst
wird sich nicht mehr viel ändern.»
Die Wochen für Fabrizio Ciofalo sind lang.
Der Wecker klingelt um 5.30 Uhr, eine halbe
Stunde später ist er im Geschäft in der Walke.
«Um halb sieben bespreche ich mit den Mitarbeitern
den Tag, danach sind wir alle unterwegs.
Wir sind in mehreren Ortschaften für
die Kontrollen zuständig, dazu gehören Herisau,
Schwellbrunn, Hundwil, Speicher, Trogen,
Degersheim und das ganze Neckertal.»
In den meisten Regionen seien die Kantone
verpflichtet, ihre Gebiete auszuschreiben.
Anschliessend «bewerben» sich Kaminfegermeister
für die sogenannte Konzession, also
den Auftrag, die Heizungen der Gebäude auf
Gemeindegebiet zu kontrollieren. Die Stundensätze
werden von einer kantonalen Behörde
festgelegt. «Solche Monopole bringen
den Vorteil, dass jeder Kaminfegermeister
sein eigenes Einsatzgebiet hat und sich die
Arbeit einteilen kann.» Es gebe jedoch auch
Kantone mit einem offenem Markt. «Da können
Hausbesitzer den Kaminfeger eigenständig
wählen, dafür müssen sie jedoch selbst
an gesetzliche Kontrollfristen denken.» In
Appenzell Ausserrhoden werde derzeit über
eine Liberalisierung des Marktes diskutiert.
«Mal schauen, was herauskommt», gibt sich
Ciofalo gelassen. «Während ein Monopol eine
sichere Auftragslage bedeutet, könnten wir
bei einer Öffnung die Tarife selbst festlegen.»
Einsamkeit und Lebensgeschichten
Wie viele handwerkliche Betriebe hat auch
Fabrizio Ciofalo damit zu kämpfen, dass
Fachpersonal immer schwieriger zu finden
ist. «Mit den Gemeinden, für die wir die Konzession
haben, sind wir personell am absoluten
Limit. Früher hat ein Betrieb mit zwei
Mitarbeitern und einem Lernenden gereicht,
um die Arbeit zu erledigen. Heute brauche
ich aufgrund des Bevölkerungswachstums
vier, fünf Leute, um meine Gebiete abzudecken.»
Seine vier Mitarbeitenden und er
seien für die nächsten Wochen ausgebucht.
«Und zwar jeden Tag von früh bis spät.» Vor
allem der fehlende Nachwuchs bereite ihm
grosse Sorgen. Man habe vieles versucht,
um junge Menschen für die Ausbildung zum
Kaminfeger zu begeistern. «Wir waren auf
Lehrstellenmessen, sind auf sozialen Netzwerken
wie Instagramm präsent und der
Schweizerische Berufsverband hat ebenfalls
versucht, die Lehre in den Vordergrund zu
rücken. Doch viele Jugendliche haben heute
eine andere Vorstellung vom Berufsleben.»
Der Lohn oder die Arbeitszeiten stünden zunehmend
im Fokus, dafür verschwinde die
Bereitschaft, für den Erfolg zu arbeiten. «Ich
bin auch für eine gesunde Work-Life-Balance,
aber mir wurde noch beigebracht, dass man
mit Leidenschaft und Freude am Beruf etwas
erreichen kann.»
Mit den Jahren als Kaminfeger hat sich Fabrizio
Ciofalo einen guten Ruf in der Region
erarbeitet. Die Wertschätzung der Kundinnen
und Kunden habe in letzter Zeit zugenommen.
«Wahrscheinlich liegt das daran,
dass die Menschen aufgeklärter sind. Sie wissen,
dass wir einen Beitrag für eine gesunde
Umwelt leisten, indem wir für möglichst effiziente
Heizungssysteme sorgen.» Allerdings
bemerke er durchaus einen Unterscheid
zwischen Stadt und Land. Während die Menschen
in ländlichen Gebieten dankbar seien
und ihn gelegentlich zum Kaffee einladen,
seien Hausbesitzer in grossen Ortschaften
oftmals weniger zugänglich. «Dort machen
wir unseren Job und gehen wieder. Viele sind
froh, wenn wir uns nicht länger als nötig in
ihren Häusern aufhalten.» Als Kaminfeger
erhält Ciofalo Einblicke in die intimsten Räume
der Menschen. Da er Häuser aus allen
Bevölkerungsschichten besucht, wird er mit
den verschiedensten Schicksalen konfrontiert.
«Bei vielen Personen ist die Einsamkeit
spür- und sichtbar. Für einige Menschen sind
wir einer der wenigen sozialen Kontakte. Ich
habe mir schon die eine oder andere Lebensgeschichte
angehört.»
Mit Leidenschaft und Herz
Fabrizio Ciofalo ist mitten in seiner eigenen
Lebensgeschichte angekommen. An diesem
sonnigen Spätsommertag sitzt er am Tisch
in seinem Zuhause, spricht voller Zufriedenheit
über seinen beruflichen Werdegang und
hat auch privat sein Glück mit seiner Partnerin
gefunden. «Ich möchte mich in den
kommenden Jahren geschäftlich nochmals
richtig reinknien. Danach kann ich hoffentlich
vom Gaspedal gehen und es ruhiger angehen.»
Als junger Erwachsener zwischen
Eishockeykariere und Ausbildung wäre es für
ihn unvorstellbar gewesen, mit einem eigenen
Betrieb Erfolg zu haben. «Aber mir war
es immer wichtig, etwas zu tun, was ich mit
Leidenschaft und Herz mache. Nur dann ist
man auch bereit, die nötige Arbeit hineinzustecken.
Dass ich diese Erfüllung in meinem
Beruf gefunden habe, ist ein grosses Glück.»
Er lächelt, packt seine Arbeitsschuhe ein und
öffnet die Haustür. Der nächste Kundentermin
ruft. «Vielleicht habe ich einen kleinen
Teil des Glücks, das wir Kaminfeger angeblich
bringen, für mein eigenes Leben abgezwackt.»
«Unser Beruf
hat sich über
die Jahre stark
gewandelt.»
Sergio Dudli
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Gesundheit beginnt im Darm!
Diese Erkenntnis ist so alt wie die Medizin selbst. Bereits in
4000 Jahre alten Schriften ayurvedischer Heilkundiger wird
der Darm als das Zentrum des Wohlbefindens beschrieben.
Und die moderne Wissenschaft bestätigt diese Einsicht! Nur
wenn die Verdauung gut funktioniert, fühlen wir uns rundherum
wohl. Der Darm ist unsere grösste Kontaktfläche zur
Aussenwelt. Alles, was wir zu uns nehmen, gelangt über die
Mundhöhle und die Speiseröhre in den Magen und schliesslich
in den Darm. Rund 40 Tonnen Nahrung und etwa 60 000
Liter Flüssigkeit muss das Verdauungssystem im Laufe des
Lebens verarbeiten. Der Darm ist weit mehr als ein «Verdauungsschlauch».
Er steuert mit Milliarden von Mikroorganismen,
dem Mikrobiom, den Grossteil aller Stoffwechselvorgänge
in unserem Körper, er produziert lebenswichtige Vitamine,
Enzyme und Aminosäuren und er neutralisiert alles Schädliche,
das mit der Nahrung in unseren Organismus gelangt.
In den Herbst- und Wintermonaten wird unser Immunsystem
stark gefordert. Verschiedene Infekterreger können lästige Erkältungskrankheiten
auslösen. Gut zu wissen, dass der Darm
eine grosse Bedeutung für das Immunsystem hat. Ein gesunder
Darm bildet ein natürliches 3-stufiges Schutzschild gegen unerwünschte
Viren und Keime. Das Mikrobiom mit den unzähligen
positiven Bakterien bildet die erste Hürde. Sie wirken über
verschiedene Mechanismen auf Viren und Keime ein. Die Darmschleimhaut
als zweite Barriere verhindert durch die Schleimschicht
an der Oberfläche das Eindringen von unerwünschten
Keimen. Der dritte Teil der Darm-Abwehr bildet das darmassoziierte
Immunsystem. In diesem Gewebe unterhalb der Darmschleimhaut
befinden sich 70% der Immunzellen des Körpers.
So positiv unser Darm für die Gesundheit arbeitet, kann er
leider auch viele Beschwerden machen, wenn beispielsweise
das Darmmikrobiom nicht im Gleichgewicht ist. Der Darm
reagiert auf verschiedene Faktoren sehr sensibel. Einseitige
Ernährung mit hohem Anteil an Fertigprodukten, Fast Food,
Zucker oder Fetten ist eine der häufigsten Ursachen für Verdauungsprobleme.
Der Konsum von Genussmitteln wie Alkohol
oder Tabak hat durch die schleimhautreizende Wirkung
negative Folgen für unseren Darm. Nicht zu unterschätzen
sind psychische Faktoren, wie Ängste und Stress. Auch Bewegungsmangel
und gewisse Medikamente können den Darm
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schwächen. Daraus entwickeln sich oft klassische Verdauungsbeschwerden
wie Bauchkrämpfe, Völlegefühl, Blähungen,
Unwohlsein, Durchfall oder Verstopfung. Bei Beschwerden
wie Schlafprobleme, Müdigkeit, Konzentrationsschwäche,
Gereiztheit, Anfälligkeit für Erkältungskrankheiten oder Hautproblemen
denkt man nicht direkt an den Darm. Er kann jedoch
bei all diesen Beschwerden mitverantwortlich sein.
Mit diesem Wissen, wie wichtig der Darm für die Gesundheit
ist, lohnt es sich, dem Darm etwas Gutes zu tun. Produkte
mit guten, ausgleichenden Milchsäurebakterien, beruhigende
Tees, verdauungsanregende pflanzliche Tropfen oder regulierende
Ballaststoffe sorgen je nach Beschwerden für Linderung
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10/2025 Gewerbe / Glosse · 7
BEIM GUTENBERGZENTRUM WIRD
DER FUSSGÄNGERÜBERGANG VERSCHOBEN
Das Gutenbergzentrum an der Kasernenstrasse
wird derzeit umgebaut. Dabei wird
der Eingang ins Einkaufsgebäude 13 Meter
Richtung Osten verlegt. Mit der neuen
Lage des Haupteingangs ändert sich die
Linienführung des öffentlichen Fussweges
durch das Gutenbergzentrum. Um von der
Nordseite der Kasernenstrasse weiterhin
eine direkte Verbindung zum neuen
Haupteingang zu gewährleisten, wird der
Fussgängerübergang in Richtung Migroskreisel
verschoben. Die Schutzinsel wird in
ihrer ursprünglichen Breite wieder erstellt
und die Strassenbeleuchtung an den neuen
Standort angepasst. Die Gesamtkosten für
die Verschiebung betragen 53’000 Franken.
Der Grossteil dieser Kosten wird von der
Eigentümerschaft des Gutenbergzentrums
übernommen. Die Bauarbeiten begannen
Ende September und dauern voraussichtlich
drei Wochen. Während dieser Zeit wird
der Verkehr auf der Kasernenstrasse zeitweise
einspurig mit einer Verkehrsregelung
geführt. (kk)
Der Fussgängerübergang beim Gutenbergzentrum wird auf den neuen Gebäudeeingang angepasst. (Bild: kk)
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Das Chinderchörli Herisau, der Entlastungsdienst Appenzellerland und die Frauengemeinschaft Herisau
Waldstatt Schwellbrunn konnten den Check von Filialleiter Kai Gennerich entgegennehmen. (Bild: zVg.)
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DIE JAHRESZEIT
DER LAUT-NIESER
Es ist Herbst. Das stellt man nicht nur an den
sinkenden Temperaturen und der steigenden
Anzahl Nebeltage fest, sondern auch an
einer ganz besonderen Menschengattung:
den Laut-Niesern. Sie sind leicht zu erkennen
an dem explosionsartigen Geräusch, das sie
durch Mund und Nase ausstossen. Bevorzugt
tun sie das an öffentlichen Orten, an denen
sich viele Personen tummeln, beispielsweise
im Zug. Und nicht irgendwo im Zug, sondern
garantiert in dem Abteil, in dem man selbst
sitzt. Während sich die Bahn gemütlich durch
die Landschaft schlängelt, schleudern die
Laut-Nieser ihre Bakterien mit 160 Stundenkilometer
durch das Ruheabteil. Zwar ist man
im Zug vor dem herbstlichen Regenwetter
geschützt, nicht aber vom Sprühschauer aus
Nasensekret. Guten Beobachterinnen und
Beobachtern fällt auf, dass vornehmlich Männern
zu den lauten Niesern gehört. Laut-Nieserinnen
sind eine seltene Spezies, was sich
sogar wissenschaftlich belegen lässt. Der
männliche Teil unserer Gattung verfügt nämlich
über grösseres Lungenvolumen, längere
Stimmbänder und ausgeprägtere Kehlköpfe.
Durch diese grösseren Resonanzräume
steigt die Lautstärke des Niesens. Das lässt
sich derweil auch im Tierreich beobachten:
Während Katzen mit ihrer Stupsnase sanft
niesen, trötet es bei Hunden mit einer längeren
Schnauze schon kräftiger. Was den Laut-
Niesern zugutegehalten werden muss, ist die
Tatsache, dass Niesen nicht zurückgehalten
werden sollte. Beim Unterdrücken werden
die Keime nämlich mit reichlich Druck in die
Nebenhöhlen und Gehörgänge gepustet,
was zu Erkältungen führen kann. Zudem berichtet
die Fachliteratur von Schäden in Lunge,
Rachen, Gehirn und Augenhöhlen. Solche
Verletzungen sind selten, aber wenn sie eintreffen,
sind zu 80 Prozent Männer betroffen.
Erkennen Sie die Zusammenhänge? Wer das
Internet absucht, findet übrigens allerhand
Tipps, um den Niesreiz zu überlisten. Man
solle die Zunge gegen den Gaumen pressen.
Oder mit den Fingern fest auf die Stelle oberhalb
der Lippen pressen. Sanft über den Nasenrücken
reiben oder auf die Augenbrauen
drücken. Wenn Sie also demnächst im Zug
sitzen und ein Mann mit tränenden Augen
in ihrem Abteil wie ein Wahnsinniger seine
Nase reibt, gehen Sie besser schon einmal in
Deckung. (sd)
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10/2025 Gemeinde · 9
EINWOHNERRAT KNAPP FÜR
STÄRKERE STANDORTFÖRDERUNG
Der Herisauer Einwohnerrat genehmigte an
seiner Sitzung vom Mittwoch, 17. September,
einen intensiv diskutierten Verpflichtungskredit
über jährlich 120'000 Franken für eine verbesserte
Standortförderung. Das Resultat fiel
mit 16 Ja- zu 15 Nein-Stimmen erdenklich knapp
aus. Mit dem Entscheid können Leistungen in
der Standortförderung gestärkt werden. Unter
anderem sind eine einheitliche Anlaufstelle
für Veranstalter, der Aufbau neuer Märkte und
Veranstaltungen sowie zusätzliche Massnahmen
zugunsten des Gewerbes geplant. Dafür
wird eine 80-Prozent-Stelle geschaffen. Mit
der Vorlage ging es um «nicht weniger als die
Positionierung, die Gegenwart und Zukunft
von Herisau sowie deren Aktivitäten in der
Standortförderung», sagte Gemeinderat Glen
Aggeler als Vorsteher des Ressorts Volkswirtschaft
und Kultur. Und: Die Standortförderung
biete viel Raum für verschiedene Interventionen.
Es gehe aber um den Entscheid, ob «wir
zusätzliche Qualität und Service für unser
Gewerbe, unsere Wirtschaft, die Bevölkerung
und die Vereine schaffen wollen – oder ob wir
zulassen, dass Herisau diesbezüglich im Stillstand
verbleibt». Der Gemeinderat wolle vorwärts
gehen, statt ausgearbeitete Konzepte
zu schubladisieren. Aggeler zeigte sich überzeugt,
dass Herisau viel Potenzial habe. Man
wolle dies nutzen, um mit der Standortförderung
mehr fürs Dorf zu bewirken. Eine Standortförderung
sei deshalb keine Kür, sondern
Pflicht. Bevor es zu den Voten der Fraktionen
kam, erinnerte Glen Aggeler daran, dass «alle
grösseren Gemeinden der Ostschweiz längst
in die Standortförderung investieren». Herisau
dürfe nicht länger zusehen, sondern müsse
selbstbewusst handeln. Entsprechend liess er
an alle 31 Mitglieder des Einohnerrates einen
Massnahmenplan der angedachten Standortförderung
verteilen. Unterteilt in die Segmente
Gewerbe/Wirtschaft, Bevölkerung/Vereine,
Tourismus für Herisau sowie den operativen
Bereich. Bereits in der Eintretensdebatte blies
dem Gemeinderat eine steife Brise entgegen.
So liess Benedict Vuilleumier (FDP) als Präsident
der Finanzkommission durchblicken,
dass das Geschäft «intensiv und kontrovers»
diskutiert worden sei, obwohl es sich um eine
«überschaubare» Investition handle.
Roman Hutter (SVP) vertrat das Gefühl,
dass die Exekutive einfach das aufgelistet
habe, was ihr zur Schaffung der Standortförderungsstelle
in den Sinn gekommen sei. Das
Anliegen komme «schwammig» daher. Für
Roman Wäspi (PU) las sich die Vorlage «wie
eine Speisekarte eines Gourmetrestaurants»
und er fragte sich, ob denn alles umsetzbar
sei. Rémy Chenevard als Sprecher der FDP/
GLP-Fraktion monierte, dass die Verwaltung
stärker wachse als die Bevölkerungszahl. Er
plädierte dafür, dass mehr Stellen nur dann
geschaffen werden, wenn auch mehr Steuereinnahmen
generiert werden. Er wünschte
Nachbesserungen und forderte daher eine
Rückweisung des Geschäfts. Humorvoll äusserte
sich Hansueli Diem (EVP) und zitierte
den über 30 Jahre alten deutschen Hit «Kein
Schwein ruft mich an, keine Sau interessiert
sich für mich.» Er machte sich für ein «Zurückkämpfen»
stark. Klar für eine professionelle
Standortförderung sprach sich Silvia Taisch
Dudli (SP) aus, verwies aber darauf, in der Detailberatung
einen Alternativantrag zu stellen,
mit dem das Ansinnen der Exekutive auf
eine Laufzeit von vier Jahren befristet werden
sollte. Sie machte ihn aber sogleich publik
und schaffte im weiteren Verlauf der Debatte
insofern Verwirrung, da sie den Antrag dann
doch nicht stellte. Zum Schluss der Eintretensdebatte
lehnte der von Celia Hubmann
präsidierte Einwohnerrat die Rückweisung
des Geschäfts mit 17 zu 14 Stimmen ab. In der
Schlussabstimmung wurde es noch knapper:
Von den 31 Ratsmitgliedern stimmten 16 für
den Verpflichtungskredit, präzis so viele, wie
das absolute Mehr betrug.
Weiter wurden an der Sitzung zwei Postulate
behandelt. Das SVP-Postulat «Herisau
und seine Jugendwohnungen» wurde einstimmig
als nicht erheblich erklärt, weil der
Gemein-derat bereits Antworten auf die gestellten
Fragen geben konnte. Das Postulat
der FDP/GLP-Fraktion «Gesunder Bilanzüberschuss
durch Vorfinanzierung» erklärte der
vollzählige Einwohnerrat ebenfalls einstimmig
als nicht erheblich. Auch hier konnte der
Gemeinderat die gewünschten Antworten
bereits vorlegen. Im Rahmen der jährlichen
Fragestunde beantwortete der Gemeinderat
13 Frageschreiben, unter anderem zum Gewerbegebiet
Nordhalden, zur Förderung des
Langsamverkehrs, zur Integration von Flüchtlingen
in den Arbeitsmarkt und zu einem Wärmeverbund
im Zentrum. (H9)
Bei der Abstimmung lehnten 15 Einwohnerräte die Stärkung der Standortförderung ab, 16 votierten hingegen dafür.
(Bild: gk)
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Die Legende
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3./21./23./
26./31.10.,
Grosses Haus
Tanz
Swiss Mix
3./8./12./24./28./
31.10., Lokremise
Schauspiel
Spring doch
4.10., Studio
Oper
La Bohème
18./25.10.,
Grosses Haus
Musical
Einstein - A
Matter of Time
19./20.10.,
Grosses Haus
Schauspiel
Die Vollversammlung
22./25./30.10.,
Lokremise
Konzert
Eroica
24./26.10.,
Tonhalle
Talk im Studio
Macht Kunst
arm? Macht
Kunst glücklich?
25.10., Studio
Oper
Romeo und
Julia
I Capuleti e
i Montecchi
29.10., Grosses
Haus
Schauspiel
LooT mit
Sybille Berg
29.10., Lokremise
Konzert
Uma noite
sul-americana
After-Work-
Konzert
30.10., Bistro
Einstein
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10/2025 Gemeinde · 11
VEREINSKARUSSELL UND GUTSCHEINE
FÜR NEUZUZÜGERINNEN UND NEUZUZÜGER
Rund 100 Neuzuzügerinnen und Neuzuzüger
folgten Mitte September der Einladung der
Gemeinde Herisau zur jährlichen Begrüssung.
Sie liessen sich zunächst im Esssaal der Chälblihalle
von Gemeindepräsident Max Eugster
die Facetten Herisaus schildern und erhielten
einen Gutschein für das Sportzentrum. Dazu
gab es vom Gewerbeverein einen Hericheck
zur Unterstützung des lokalen Gewerbes.
Anschliessend luden in der Chälblihalle rund
30 Vereine und Organisationen zum Vereinskarussell.
Mit Herzblut präsentierten die
Vereinsmitglieder den Neuzuzügerinnen und
Neuzuzügern ein vielseitiges kulturelles, gesellschaftliches
und sportliches Angebot. (gk) Rund 30 Vereine stellten sich den Neuzugezogenen vor. (Bild: gk)
HANDÄNDERUNGEN IM SEPTEMBER
28.08.2025 Buchbinderei Neff AG, Herisau
AR (Erwerb: 30.09.1992), an MS Leiner
GmbH, Emmen LU GB-Nr. 1096, Schmiedgasse
26; Wohnhaus Vers. Nr. 810, mit 193
m² Grundstücksfläche
29.08.2025 GEOINFO AG, Herisau AR (Erwerb:
27.06.2001, 01.04.2008, 17.04.2008),
an Einwohnergemeinde Herisau GB-Nr.
2176, Kasernenstrasse 69; Bürogebäude
Vers. Nr. 131, mit 1'284 m² Grundstücksfläche
29.08.2025 Erbengemeinschaft Fuchs Markus
und Fuchs Walter, Appenzell (Erwerb:
23.09.2003, 30.06.2025), an Bernjashi Leonard,
Rorschacherberg GB-Nr. 1138, Degersheimerstrasse
19; Wohnhaus Vers. Nr. 1808,
mit 448 m² Grundstücksfläche
01.09.2025 Giang Hoa und Yen, Herisau (Erwerb:
01.09.2014), an Dhungel Biraj, Arbon
GB-Nr. 1366, Alpsteinstrasse 13; Wohnhaus
Vers. Nr. 622, mit 143 m² Grundstücksfläche
11.09.2025 Fröhlich Roman, Herisau (Erwerb:
28.08.2000), an Bislimi Emir und
Alejna, Herisau GB-Nr. 3567, Dreilindenweg
3; Wohnhaus Vers. Nr. 3972, mit 803 m²
Grundstücksfläche
16.09.2025 Erbengemeinschaft Frehner-Aepli
Nelly (Erwerb: 16.02.1988, 05.10.2017), an
Roth Ruedi, Herisau GB-Nr. 2581, Schlosswilen;
mit 23'631 m² Grundstücksfläche GB-Nr.
3881, Schlosswilen; mit 15'407 m² Grundstücksfläche
16.09.2025 Kunz Fredi, Tägerig (Erwerb:
31.01.2013), an Lenherr Lukas, Herisau und
Büchel Sina, Oberriet Stockwerk-GB-Nr.
S11181, Hintere Oberdorfstrasse 15; 39/1000
Miteigentum an Grundstück Nr. 2862, mit
Sonderrecht an der 2 ½-Zimmer-Wohnung
mit Keller Miteigentums-GB-Nr. M11278,
Hintere Oberdorfstrasse; 1/26 Miteigentum
an Grundstück Nr. S11193, (Benützungsrecht
an Parkplatz)
17.09.2025 Schwarzkopf Walter und Heidi,
Herisau (Erwerb: 01.07.1986), an Wozar Fabian
Alexander, Herisau GB-Nr. 3798, Langelenstrasse
26; Wohnhaus Vers. Nr. 4755,
mit 873 m² Grundstücksfläche
18.09.2025 Eminovic Sadik und Hankija,
Gossau (Erwerb: 21.12.2004), an ALEA Immoinvest
AG, Herisau AR GB-Nr. 1642, Gossauerstrasse
136; Wohnhaus Vers. Nr. 2817
und Garagengebäude Vers. Nr. 2947, mit
883 m² Grundstücksfläche
19.09.2025 Altherr Urnäsch AG, Urnäsch
AR (Erwerb: 15.09.2020), an Altherr Werner,
Urnäsch GB-Nr. 724, Oberdorfstrasse 135;
Wohnhaus mit Lager Vers. Nr. 360, Garagengebäude
Vers. Nr. 361 und Schopf Vers.
Nr. 4212, mit 1'395 m² Grundstücksfläche
GB-Nr. 725, Oberdorfstrasse 137; Wohnhaus
Vers. Nr. 363, mit 237 m² Grundstücksfläche
GB-Nr. 3093, Gibelhalde; Kleintierstall Vers.
Nr. 5281, mit 437 m² Grundstücksfläche
22.09.2025 Bodenmann Fritz, Herisau (Erwerb:
20.11.1980), an Schläpfer Fabian
und Kathrin, Herisau GB-Nr. 2292, Witenschwendi
10; Wohnhaus Vers. Nr. 471, mit
748 m² Grundstücksfläche
24.09.2025 Müller Andreas, Deutschland
(Erwerb: 21.01.2019), an Frischknecht Susanne,
Herisau Stockwerk-GB-Nr. S12136,
Poststrasse 25; 63/1000 Miteigentum an
Grundstück Nr. 4799, mit Sonderrecht an
der 2 ½-Zimmer-Wohnung mit Keller Selbständiges
und dauerndes Recht GB-Nr.
D12153, zulasten GB-Nr. 4799, Poststrasse;
Benützungsrecht an Autoeinstellplatz
Zivilstandsnachrichten
Geburten
Aepli, Nayla Jennifer, geboren 19. August
2025, Tochter des Aepli, Ruedi Alexander
und der Aepli-Brunner, Jennifer Yvonne,
wohnhaft in Herisau AR
Sonderegger, Samuel, geboren 27. August
2025, Sohn des Sonderegger, Damian Andreas
und der Sonderegger, Anja, wohnhaft
in Herisau AR
Stihl, Leonie, geboren 3. September 2025,
Tochter des Stihl, Lukas Daniel und der Stihl-
Haltiner, Katrin, wohnhaft in Herisau AR
Todesfälle
Widmer, Eveline, gestorben am 31. August
2025 in St. Gallen, geboren 1950, wohnhaft
gewesen in Herisau AR
Eheschliessungen
Miljkovic, Luka und Miljkovic-Kovacevic,
Teodora, wohnhaft in Herisau AR
Yusofi, Mahdi und Yusofi-Sarwari, Fatima,
wohnhaft in Herisau AR
12 · Porträt 10/2025
Claudia Schiess mit ihrem Kater Simba, der ihr vor 13 Jahren als Jungtier zugelaufen ist.
(Bild: sf)
VON VERWILDERTEN KATZEN
BIS ZU HUFTIEREN IN NOT
Am 4. Oktober ist der Welttierschutztag. Claudia Schiess aus Herisau ist Tierschutzbeauftragte
und engagiert sich für den Appenzeller Tierschutzverein. Sie erzählt, wie es in der
Region um das Tierwohl steht und berichtet von prägenden Einsätzen.
«Als Tierschutzbeauftragte leisten wir viel
Aufklärungs- oder Feldarbeit», erklärt Claudia
Schiess. Die 33-Jährige besitzt selbst
einen Hund, einen Cane Corso, sowie eine
grau-schwarze Katze. Der Kater Simba sei
ihr vor knapp 13 Jahren als einjähriges Jungtier
zugelaufen. «Damals war er voller Zecken
und sehr ungepflegt. Ich habe mich
um ihn gekümmert und ihn aufgenommen.»
Genauso hilfsbereit ist Schiess auch ausserhalb
ihres Zuhauses. Sie arbeitet im Altersheim
Stiftung Leben im Alter in Herisau
und ist ehrenamtlich im Appenzeller Tierschutzverein
tätig. Der Verein ist in beiden
Appenzeller Kantonen tätig und betreut ein
Einzugsgebiet mit 17 Gemeinden. Die Mitglieder
engagieren sich umfassend für das
Wohl der Tiere mit Fokus auf Beratung, Aufklärungsarbeit,
Vermittlung von Tieren und
Notfalldiensten. Dabei halten sie sich stets
an die gesetzlichen Vorgaben und die Empfehlungen
des Schweizer Tierschutzes STS,
dem nationalen Dachverband, dem der Verein
als Sektion angehört.
Koordiniert werden die Einsätze von
einer Meldestelle aus, die ebenfalls ehrenamtlich
betreut wird. Muss ein Tier untersucht,
transportiert oder gepflegt werden,
achten die Tierschutzbeauftragten selbstredend
auf die Einhaltung sämtlicher Vorgaben.
«Wir rücken bei Meldungen aus,
sehen uns vor Ort den Fall an, führen Gespräche
und verschaffen uns ein bestmögliches
Bild einer Situation», erklärt Claudia
Schiess. «Oft handelt es sich um verwilderte
Katzen oder Mutterkatzen mit Jungen,
die eingefangen werden müssen und
schnellstmöglich tierärztliche Behandlung
benötigen.» Ein Grossteil ihrer Arbeit sei
praktischer Natur, jedoch müsse der Verein
neben solchen Einsätzen auch strategische
Arbeit und viel Administratives bewältigen.
So erfolgen Gespräche mit dem Veterinärämtern
oder Tierärzten. Auch Behördengänge
und Sitzungen gehören im Vorstand
dazu. Claudia Schiess selbst ist Aktuarin
und unterstützt bei Bedarf den Präsidenten,
beispielsweise bei Protokollarbeiten.
Momentan bereitet sich der Verein für den
ersten kantonalen Katzenkastrationstag in
Stein AR vor. «Wir kastrieren und versorgen
am 15. November Streuner- und Bauernhofkatzen,
um gefährliche Krankheiten und
unkontrollierte Vermehrung einzudämmen.
Wir führen diese Aktion auch durch, weil
in dieser Hinsicht zu wenig Verantwortung
oder Hilfe vom Kanton übernommen wird
und wir uns in Zusammenarbeit mit anderen
Organisationen einen grösseren Erfolg
erhoffen.»
Tierleid erkennen und verhindern
«Klar ungenügend», empfindet Claudia
Schiess den Tierschutz im Kanton. Einerseits
sei das ein Grund für die Durchführung
10/2025 Porträt · 13
der Katzenkastrationstag, andererseits bemerke
der normale Bürger die Problematik
der Not von verwilderten Katzen gar nicht.
Denn es sei keineswegs so, dass es nur im
Ausland Streuner gebe. Auch im Appenzellerland
leiden Katzen still und benötigen
Versorgung und Unterstützung. Das Team
vom Appenzeller Tierschutzverein nimmt
sich in ihrer Freizeit diesen Problemen an.
Der Verein erhält keine finanzielle Unterstützung
von Kanton oder Gemeinden und
lebt ausschliesslich von Spendengeldern.
«Ohne Spender und unsere Mitglieder
könnten wir den Tieren in unserem Einzugsgebiet
nicht helfen, dafür sind wir sehr
«Das Bewusstsein
der Bevölkerung
hat sich nicht
stark verändert.»
dankbar», erzählt Schiess mit viel Engagement.
«Ich bin der Meinung, dass wir uns
für alle Tiere einsetzen müssen. Ihre Bedürfnisse
sollen erfüllt und Tierleid erkannt
und verhindert werden. Denn nur weil sich
die Tiere nicht äussern können, heisst das
nicht, dass man sie behandeln kann, wie
man will.»
Es sei frustrierend, dass Tiere immer
noch als «Sache» abgetan werden und
nicht als gleichwertige Lebewesen. Zwar
habe fast jeder vom Verein eine eigene
Vorstellung, was eine art- und tiergerechte
Haltung ausmache. Jedoch seien alle
bereit, sich für leidende Tiere einzusetzen
und das Bewusstsein für tierschutzrelevante
Themen zu schärfen. Claudia Schiess ist
zwar keine Veganerin, jedoch «erhoffe ich
mir mit meiner Arbeit, das Ansehen dieser
Lebewesen verändern zu können». Denn
die Gesellschaft sei zu wenig informiert. Es
sei nötig, sich aufmerksam umzuschauen
und bei uns im Kanton für mehr Tierwohl
zu sorgen. Claudia Schiess und der Verein
verschliessen die Augen vor diesen Herausforderungen
nicht. Stattdessen versuchen
sie, den Tieren eine Stimme zu geben.
Tierwohl benötigt Taten
«Mich schockiert leider nicht mehr viel,
wenn es um das gesellschaftliche Verhalten
bezüglich Tieren geht.» Es gibt jedoch eine
Geschichte, die Claudia Schiess stark zum
Nachdenken brachte. In jenem Fall ging es
um ein Huftier, welches über mehrere Monate
lang auf einer Wiese nahe eines stark
besuchten Wanderwegs leiden musste. Eine
auswärtige Wanderin beobachtete das Tier
gegen Ende der Sommersaison und wandte
sich an die Meldestelle des Tierschutzvereins.
«Die Anruferin beschrieb, dass das
Tier gekrümmt und auf den Knien ging, weil
es nicht mehr auf den Vorderhufen stehen
konnte. Und das, weil sich der Besitzer offenbar
zu wenig um das Tier kümmerte.»
Das habe ihr gezeigt, dass man sich noch
stärker für das Tierwohl einsetzen müsse.
Der Verein kümmert sich derweil nicht
nur um die Tiere, sondern versucht auch
die Besitzerinnen und Besitzer zur Vernunft
zu bringen. «Man hofft, ihnen aufzeigen zu
können, dass ihr Verhalten oder ihr Handeln
nicht tierkonform ist», erklärt Schiess.
Die Tierschutzbeauftragten unterstützen
dort, wo die Überforderung gross ist. Dadurch
hoffen sie, den Tieren helfen zu können.
Denn die Möglichkeit, einem Besitzer
sein Tier wegzunehmen, haben sie nicht.
Sei der Verstoss gegen das Tierwohl noch
so hoch, es obliegt den kantonalen Behörden,
hier einzugreifen und Massnahmen zu
verordnen. «Es ist aber leider nicht ersichtlich,
dass sich das Bewusstsein der Bevölkerung
über die Jahre stark verändert hat»,
so Schiess. «Andernfalls würde man kaum
einen Welpen zu sich nach Hause nehmen,
wenn in den überfüllten Tierheimen ältere
Hunde oder Katzen auf ein neues Zuhause
warten.» Denn die vielen Tiere, die gerettet
und versorgt werden, müssten letztlich
auch einen Platz zum Unterkommen haben.
«Dass immer alle stets Jungtiere wollen,
vermindert die Chance auf eine Adoption
eines Tieres aus dem Heim stark.»
Auch die vielen kommunalen Viehschauen
werden von den Tierschützenden
kritisiert. Der Hin- und Rückweg sowie das
lange Verbleiben auf dem Schauplatz sei
ein stressiges Prozedere für die Kühe. «Und
das alles nur zum Zweck einer Rangierung
oder der Prämierung von Zuchterfolgen.»
Schiess wünscht sich dagegen ein anderes
Bild: «Bewusstsein wäre für mich eine Mutterkuh
mit ihrem Kalb auf einer saftigen,
grünen Wiese mit Platz und ohne Unmengen
an Menschen.»
Ein wenig mehr Vollgas
Auch wenn sich noch viel verändern soll,
sehen Claudia Schiess und der Appenzeller
Tierschutzverein Potenzial in unserem
System hier in der Schweiz. «Nachhaltigkeit
darf aber nicht nur ein Schlagwort bleiben
– entscheidend ist das Handeln im Sinne
der Bedürfnisse der Tiere», so Schiess. Man
müsse nur vor die eigene Haustür schauen:
Schafe, die sich um einen Schattenplatz abmühen.
Schweine, die auf engem Platz gehalten
werden. Obwohl es das Schweizer
Gesetz erlaubt, die Tiere so zu halten, kritisiert
der Verein diese Art der Ausbeutung.
Es habe auch etwas mit der Würde der Lebewesen
zu tun. «Viele Menschen scheinen
sich nur so lange um die Tiere kümmern zu
wollen, wie es für sie angenehm ist. Sobald
sie aus ihrer Komfortzone raus müssen,
sind sie nicht mehr bereit, das Tierwohl
aufrecht zu erhalten.» Sie erhoffe sich, die
Menschen davon zu überzeugen, sich tatsächlich
um ihre Tiere zu kümmern. Der
Verein und seine Tierschutzbeauftragten
seien aber zuversichtlich und würden sich
über jedes zusätzliche Mitglied freuen, welches
ihre Arbeit unterstütze.
«Wir sollten
uns alle für
das Tierwohl
einsetzen.»
Sara Fiore
Erster Katzenkastrationstag
Am Samstag, 15. November, findet im Schulhaus
Dorf in Stein AR der erste Kastrationstag
im Appenzellerland für Katzen statt.
Der Appenzeller Tierschutzverein fordert
Besitzerinnen und Besitzer von Bauernhofkatzen
sowie Personen, die freilebende
Katzen in der Region betreuen, dazu auf,
ihre Tiere kastrieren zu lassen. «Gerade in
den ländlichen Kantonen ist das stille Leiden
schutzloser oder kranker Katzen kaum
zu überblicken. Das Ziel der Aktion ist es
daher, die Vermehrungen auf Bauernhöfen
und sogenannten ‹Hotspots› einzudämmen,
Katzenkrankheiten zu mindern und
das Tierwohl in der Region zu fördern»,
heisst es in einer Medienmitteilung. Die
Plätze am Tag selbst sind begrenzt, die Anmeldung
erfolgt unter 079 429 25 33 oder
auf www.appenzeller-tierschutz.ch. (pd)
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10/2025 Gemeinde/Gesellschaft · 15
Chorzfuetter
Jungbürgerinnen und Jungbürger
Anfang September lud die Gemeinde die
Jungbürgerinnen und Jungbürger der Jahrgänge
2006 und 2007 in die Chälblihalle ein. Dort
gab es einen kurzen Input von Gemeindepräsident
Max Eugster sowie von Celia Hubman,
die schon mit jungen Jahren Einwohnerratspräsidentin
ist. Danach standen ein Rundgang
durch den benachbarten Hauptsitz der
Ausserrhoder Kantonspolizei sowie ein Apéro
auf dem Programm. Als Präsent erhielten die
neun Jungbürgerinnen und Jungbürger Herichecks
sowie Gutscheine für die am gleichen
Abend stattfindende Genusswelt. (gk)
FRAUENRIEGE DES TV HERISAU
WANDERTE IM BÜNDNERLAND
Anfang September besammelten sich
24 Teilnehmerinnen zur jährlichen Turnfahrt
des TV Herisau am Bahnhof. Das Ziel wurde
im Vorfeld niemandem verraten, aber während
der Fahrt erahnten die Frauen, dass
die Reise in diesem Jahr ins Bündnerland
führen würde. In Chur stieg die Gruppe ins
Postauto nach Lenzerheide/Valbella. Nach
der Ankunft und einer Stärkung starteten
die Frauen in Vierergruppen zu einem Foto-
Orientierungslauf um den Heidsee, der zu
17 abwechslungsreichen Stationen führte.
Nach einem gemeinsamen Picknick wanderten
die Teilnehmerinnen nach Muldain. Unterwegs
bestaunten sie die Bergeketten und
Täler der Region. Bei einem Zwischenstopp
gab es einen Aperitif und einige Informationen
über die Gegend. Die Frauen liessen den
Abend in einem Restaurant mit einem feinen
Abendessen und Spezialitäten aus der
Region ausklingen. Übernachtet wurde in
einer Jugendherberge in Valbella, nach dem
Frühstück stand eine zweite Wanderung auf
dem Programm. Danach folgte die Rückreise
nach Herisau – mit einem Rucksack voller
neuer Erinnerungen. (eing)
Bauabrechnung genehmigt
Der Gemeinderat hat die Bauabrechnung für
den Ersatz der zwei bestehenden Pavillons
durch einen neuen Doppelkindergarten beim
Schulhaus Müli genehmigt. Die Bauabrechnung
schliesst mit Kosten von 2'330'000 Franken,
bewilligt hatte der Gemeinderat 2'270'000
Franken. Die Mehrkosten verteilen sich auf die
Bauteuerung, die Erhöhung der Mehrwertsteuer
und qualitative Projektverbesserungen. Die
ausserordentliche Bauteuerung von 240'000
Franken schlug nicht zu Buche, weil die Kosten
während des Planungs- und Bauprozesses reduziert
werden konnten. (gk)
Zubischuhe nominiert
In diesem Jahr wird zum dritten Mal der Titel
«Lehrbetrieb des Jahres» in Appenzell Ausserrhoden
vergeben. Eine Jury aus zehn Fachpersonen
hat nun die Nominierten ausgewählt.
Darunter befindet sich neben dem Betreuungs-Zentrum
Heiden und der Wagner AG aus
Waldstatt auch das Herisauer Unternehmen
Zubischuhe. Die Bekanntgabe des Gewinners
erfolgt an der Plattform Berufsbildung am
12. November. Im Kanton gibt es rund 400 Lehrbetriebe,
die 1300 Lernende ausbilden. (kk)
Historische Dorfaufnahmen
Das Staatsarchiv hat rund 1‘500 Aufnahmen
der 20 Ausserrhoder Gemeinden online veröffentlicht.
Diese Bilder sind in den Jahren
1921 bis 1940 aufgenommen worden. Auf den
Fotografien sind Gebäude, Gasthäuser und
alltägliche Szenen festgehalten. Sie zeigen zudem
die Entwicklung der Ortsbilder, der Siedlungsstruktur
und der Landschaft. Unter den
Fotos befinden sich rund 250 Aufnahmen aus
Herisau. Diese sind ab sofort auf der Webseite
des Staatsarchivs einsehbar. (kk)
Am jährlichen Turnausflug des TV Herisau nahmen 24 Frauen teil.
FÜR DIE FRAUEN DES STV HERISAU
GING ES IN DIE BUNDESHAUPTSTADT
Bereits Mitte August trafen sich neun Frauen
des STV Herisau früh morgens zum Ausflug.
Das erste Etappenziel war die Bundeshauptstadt,
dort stärkte sich die Reisegruppe
mit Kaffee und Gipfeli. Anschliessend stand
Sightseeing auf dem Programm: Bundeshaus,
Zeitglockenturm, Münster, Bärengraben.
Nach der verdienten Mittagspause ging es
mit dem Zug nach Murten. In dem Städtchen
gab es die nächste Runde Kaffee, dieses Mal
mit Dessert. Nach einem Spaziergang über
die Stadtmauer stand die letzte Zugfahrt des
Tages nach Avenches an. In einer Pizzeria gab
es ein leckeres Nachtessen, danach ging es
zur einfachen Unterkunft in einer Jugendherberge.
Ein Schlummertrunk und ein paar Jassrunden
rundeten den Tag ab. Am kommenden
Morgen erhielten die STV-Frauen eine
Führung durch das Schweizer Nationalgestüt
von Agroscope, auf dem 45 Hengste und zwei
Esel leben. Mit dem Bus ging es zurück nach
Avenches und mit dem Zug weiter nach Faoug.
Nach einem kurzen Aufenthalt stand die
Rückreise über Bern und Zürich an. (eing)
(Bild: zVg.)
Auf dem Programm auch das Bundeshaus. (Bild: zVg.)
16 · Thema des Monats 10/2025
«IN EINEM GUTEN JAHR MOSTEN
WIR RUND 80'000 LITER»
Köbi und Andrea Inauen mosten im Kreckelhof. Sie führen damit eine über 100-jährige
Tradition weiter und ermöglichen ihrer Kundschaft, dass sie ihren ganz persönlichen
Saft aus ihren eigenen Früchten erhält. Ein Augenschein.
Vor der Mosterei im Kreckelhof stehen
zahlreiche Harasse und Säcke gefüllt mit
Äpfeln. Wären da nicht die parkierten Autos
vor dem Wohnheim Kreuzstrasse, könnte
man sich angesichts der Kulisse nahezu
in die Gründungsjahre des Kreckelhofs versetzt
sehen. Dank einer Schenkung des vermögenden
Kaufmanns Arthur Schiess erbaut,
diente der Kreckel von 1915 bis 1981 als
«Anstalt». Eine geschlossene Abteilung war
für «unsolide und pflichtvergessene oder
renitente Männer» bestimmt. Die offene
Abteilung bot «arbeitsfähigen und arbeitsunfähigen,
in Armut geratenen und willensschwachen»
männlichen Bürgern von Herisau,
die sich nicht selbst durchzubringen
vermochten, Unterkunft und angemessene
Beschäftigung. Eine dieser Arbeitsstätten,
«in denen die Insassen lernten, nützlichen
Gebrauch von ihren Kräften zu machen»,
war die Mosterei.
Traditionelle Handarbeit
110 Jahre später wird immer noch gemostet.
Seit 2016 sind Andrea und Köbi Inauen
Pächter des Gutsbetriebs Kreckel, welcher
der Gemeinde gehört. Ihr Vorgänger, Markus
Rütsche, kümmerte sich nach der Hofübergabe
noch zwei Jahre um die Mosterei
und fünf Jahre um den Brennholzhandel.
Heute sind Inauens auch für diese Bereiche
zuständig. Köbi Inauen: «Landwirtschaft,
Most und Holz gehörten in dieser Pacht
schon immer zusammen und so wollen
auch wir es halten.» Sagt es und weist einen
Kunden ein, der mit einem mit Äpfeln beladenen
Anhänger vorgefahren ist. Dieser
schaufelt sein Obst nun in den Silo. «Den
besten Saft gibt es aus sauberen, reifen
Äpfeln und wenn kein faules Obst darunter
ist», erklärt Köbi Inauen. In einem ersten
Schritt werden die Früchte gewaschen. Eine
Förderschnecke transportiert sie dann in
die Mühle, wo sie zu Mus, zur sogenannten
Maische, zerstückelt werden.
Danach – «hier arbeiten wir noch sehr
traditionell» – wird eine Portion Maische in
ein Tuch gepackt, die einzelnen Portionen
werden durch ein Gitterbrett getrennt. Ist
der Stapel genug hoch, kommt er unter die
Presse. Köbi Inauen erklärt, dass die anfallende
Arbeit zu Dritt gut zu bewältigen sei.
Bis letztes Jahr wurde das Ehepaar Inauen
von Hannes Gantenbein unterstützt. Er hat
sich altershalber entschieden, nicht mehr
mitzuarbeiten. Dieses Jahr helfen entweder
ihr Lehrling, ihr Angestellter oder sein Vater
mit. «Und in den Herbstferien unterstützen
uns auch unsere Kinder Kilian, Philip und
Lea.» Klar ist, neben all der Mosterei muss
der Betrieb auf dem Hof weiterlaufen. Die
Kühe wollen versorgt und auch die Äpfel
der gut 100 eigenen Obstbäume geerntet
werden. Rund 3000 Liter sind es, die die Familie
Inauen für sich selbst presst. Verkauft
werden diese im Hofladen im Kreckel. Zudem
sind auch das Wohnheim Kreuzstrasse
und die Stiftung Leben im Alter treue
Stammkunden.
Mosten gemäss Kundenwunsch
Bei der Presse läuft nun der Saft in eine
grosse Wanne. «In der Regel rechnen wir
mit einer Ausbeute von 75 Prozent.» Das
heisst, aus einem Kilo Äpfel gibt es dreiviertel
Liter Saft. In einem guten Jahr mosten
Inauens bis zu 80'000 Liter. Damit gehören
sie zu den grösseren Produzenten in der
Umgebung. Viele Landwirte aus Herisau,
Hundwil, Waldstatt oder Stein bringen ihr
Obst in den Kreckel, aber auch zahlreiche
Privatpersonen. Die meisten kommen seit
Jahren. Wer mosten will, ruft Köbi Inauen
an und erhält von ihm einen Termin. «Ab
zwei vollen Harassen moste ich separat.»
Das heisst, die Äpfel oder Birnen werden
nicht einfach in einen grossen Topf geworfen
und zu Saft gepresst, sondern jeder
Kunde, jede Kundin wird einzeln behandelt
und trägt so am Ende wirklich den Saft der
eigenen Früchte mit nach Hause. Ein Angebot,
das sehr geschätzt werde. Zudem könne
er so gezielt auf seine Kundschaft eingehen.
«Je nach Wunsch machen wir klaren
oder trüben, reinen Apfel- oder Birnensaft
oder gemischten Saft.» Mit einem Lächeln
reagiert Köbi Inauen auf die Frage, ob das
Mosten ein gutes Geschäft sei und erklärt:
«In guten Jahren ja, in Jahren mit wenig
Obst nein.» Die Mischrechnung aber gehe
für ihn auf.
Von Ende August bis anfangs November
Von der Wanne wird der Saft in einen Tank
umgeleert, damit sich die noch vorhanden
Feststoffe setzen können. Seine Anzahl
Tanks sei beschränkt, das gelte es bei der
Das Obst wird je nach Menge unterschiedlich angeliefert. (Bilder: es) Frisch gewaschen gelangt das Obst per Förderschnecke in die Mühle.
10/2025 Thema des Monats · 17
Planung zu beachten. Er könne aus diesem
Grund pro Tag nur eine gewisse Menge verschiedener
Chargen bearbeiten. Gemostet
wird im Kreckel von Ende August bis anfangs
November – je nach Bedarf an einem
oder eben an mehreren Tagen pro Woche.
«Im vergangenen Jahr war der Ertrag sehr
hoch und wir haben teilweise von Montag
bis Samstag gearbeitet.» Heuer dürfte es
etwas ruhiger werden.
Ruhen muss nun auch der Saft im Tank.
Für maximal 24 Stunden – bei hohen Aussentemperaturen
kürzer, da sonst möglicherweise
die Gärung bereits einsetzt
und ein Pasteurisieren nicht mehr möglich
ist. Und damit sind wir beim zweitletzten
Schritt – wenn man denn seinen Saft nicht
frisch ab Presse mitnehmen möchte. Das
wollen nur noch wenige Diese würden dann
aus ihrem Saft selbst sauren Most machen.
Ein Angebot, dass Andrea und Köbi Inauen
in ihrem Betrieb nicht machen. «Das wäre
nochmals eine Wissenschaft für sich.» Ihr
Wissen zur Saftherstellung haben sie sich in
einem Wochenkurs in der landwirtschaftlichen
Schule in Flawil angeeignet. Und beim
Start stand ihnen Markus Rütsche mit Rat
und Tat beiseite. Bei der Übernahme haben
sich die Inauens eine Pasteurisieranlage angeschafft.
«Markus Rütsche pasteurisierte
mit zwei Elektrodenapparten. In unserem
ersten Jahr gab es sehr viel Obst. Ich glaube
nicht, dass wir diese Menge ohne unsere
neue Anlage, welche pro Stunde rund 550
Liter pasteurisiert, hätten bewältigen können.»
Auch das Abfüllen in die Beutel mit
einem Fassungsvermögen von 1 ½, 3, 5 oder
10 Litern sei mit dieser Maschine wesentlich
einfacher. Nun steht der Saft abgepackt bereit
und kann abgeholt werden. Zum Wohl!
Eva Schläpfer
Andrea und Jok Inauen packen die Maische in Tücher.
Ist der Stapel genug hoch, kommt die Maische unter die Presse.
Köbi Inauen füllt das Becken bis auf den letzten Tropfen in Tanks um.
Nach dem Pasteurisieren packt Andrea Inauen den Saft in gewünschter Menge ab.
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UNSERE GEMEINDE
Gemeinderat
Über die Schulter geschaut: Irene Hagmann
In loser Folge stellen wir die Mitglieder des Gemeinderats vor. Im
vierten Teil der Serie steht Irene Hagmann im Fokus. Seit 2019 ist
sie Mitglied des Gremiums. Im Interview spricht sie über die aktuellen
Herausforderungen der Schule und den «Herisauer Rahmen».
Irene Hagmann, seit wann betreuen Sie welches Ressort im Gemeinderat?
Ich wurde 2019 zeitgleich mit Peter Künzle in den Gemeinderat gewählt.
Gemeinsam entschieden wir, dass er sich des Ressorts Tiefbau/Umweltschutz
annimmt, während ich die Verantwortung für
das Ressort Schule übernehme. Als gebürtige Herisauerin war ich
schon immer im Dorf engagiert und in vielen Vereinen tätig – dennoch
stellte mich dieses Amt vor ganz neue Herausforderungen.
Was gehört konkret zu Ihrem Ressort?
Es umfasst alles, was mit der Schule Herisau zu tun hat. Dazu gehören
die Zusammenarbeit mit der Schulleitung, den Lehrpersonen
und allen weiteren in der Schule tätigen Personen. Auch die Musikschule
fällt in meinen Zuständigkeitsbereich. Meine Arbeit betrifft
die strategische Ausrichtung, operativ liegt die Verantwortung bei
der Schulleitung. Als Ressortleiterin vertrete ich die Interessen und
Anliegen der Schule im Gemeinderat. In letzter Zeit gab es viele Berührungspunkte
mit dem Ressort Hochbau/Ortsplanung, um Lösungen
für den knappen Schulraum zu finden.
Der Schulraum ist eine der Herausforderungen. Was beschäftigt
Sie sonst noch?
Was uns neben bekannten Themen wie Digitalisierung oder Lehrpersonenmangel
beschäftigt, ist die Heterogenität und die damit
verbundene Integration in den Klassenzimmern. Kinder unterscheiden
sich stark in ihrer Entwicklung,
den kulturellen Hintergründen und
den sprachlichen Voraussetzungen.
Die Schule bewegt sich immer in einem
Dreieck aus Kind, Schulpersonal
und Eltern/Erziehungsberechtigten. Es
muss also stets an mehreren Schrauben gedreht
werden, um gemeinsame Lösungen zu finden.
Serie
Gemeinderat
Teil 4
Der «Herisauer Rahmen» steht für ein fortschrittliches Schulsystem.
Was genau umfasst es?
Bei dem vorwiegend im Zyklus 2 eingesetzten Herisauer Rahmen
stellen wir das vernetzte Lernen ins Zentrum. Themen werden fächerübergreifend
behandelt und miteinander verknüpft. Durch die
altersdurchmischten Gruppen im Atelierunterricht entsteht ein
natürlicher Austausch, bei dem die Schülerinnen und Schüler auch
voneinander lernen und sich gegenseitig unterstützen. Gleichzeitig
fördern wir ihre Individualität und Stärken gezielt.
Wie wird die Schule in Zukunft aussehen?
Neben dem Herisauer Rahmen werden weitere Schulentwicklungsprojekte
vorangetrieben, die für ein fortschrittliches Schulsystem
werben. In der Oberstufe arbeiten wir mit dem System «Neigung»,
das auf Lernlandschaften und Inputlektionen basiert. Auch hier steht
individuelles und praxisnahes Lernen im Mittelpunkt. Wichtig ist das
gemeinsam gestecktes Legislaturziel, Schulinseln zu entwickeln und
auf die Herausforderungen in den Schuleinheiten zu reagieren.
Wie bringen Sie Ihre Arbeit und das politische Engagement unter
einen Hut?
Neben meiner Tätigkeit als Gemeinderätin arbeite ich in unserem
Familienunternehmen, der Keller + Marquart AG. Vor drei Jahren
übergaben mein Mann und ich die Geschäftsführung an unseren
Sohn Marco, aber wir sind nach wie vor involviert. Weil ich meine Arbeit
flexibel einteilen kann, schaffe ich mir den notwendigen Raum
für die Aufgaben als Gemeinderätin.
Was ist Ihre Motivation, sich im Gemeinderat zu engagieren?
Herisau liegt mir am Herzen, ich bin hier verwurzelt und stark verankert.
Deshalb möchte ich nur das Beste für unser Dorf. Das sage
ich nicht nur als Gemeinderätin, sondern als Einwohnerin. Ich will
ein gesundes und lebendiges Dorf, dafür setze ich mich tagtäglich
ein. Als Gewerblerin wünsche ich mir manchmal, etwas mutiger und
entscheidungsfreudiger zu sein, was in der Politik nicht immer einfach
ist. Doch mit dem derzeit sehr engagierten Gemeinderat bin
ich überzeugt, dass wir gemeinsam viel bewegen können.
Irene Hagmann leitet seit 2019 das Ressort Schule.
Was möchten Sie der Herisauer Bevölkerung auf den Weg geben?
Ich wünsche mir, dass wir weiterhin gemeinsam in unsere Gemeinde
und unsere Schule investieren – nicht nur finanziell, sondern auch
mit Herzblut, Ideen und Engagement. Beides lebt vom Miteinander
und von Werten wie Respekt, Verantwortung und Zusammenhalt.
Zudem ist die Bildung unser wertvollstes Gut, weil sie den Grundstein
für die Zukunft unserer Kinder und damit für die Zukunft unserer
gesamten Gesellschaft legt.
Eine Publikation der Gemeinde Herisau 10/25
UNSERE GEMEINDE
Marktort Herisau
Jahrmarkt am ersten Oktoberwochenende
Vom 3. bis 5. Oktober findet der Herisauer Jahrmarkt auf dem
Ebnet statt. Ab diesem Jahr gibt es aufgrund der Rückmeldungen
der Schausteller und Marktfahrenden wie 2024 bereits angekündigt
Anpassungen.
Der Duft von Magenbrot, Zuckerwatte und gebrannten Mandeln
liegt in der Luft und kündigt das traditionelle Herbstfest
an, das wie jedes Jahr am Wochenende vor der Olma stattfindet.
Der Herisauer Jahrmarkt blickt auf eine lange Geschichte
zurück und ist nach wie vor ein beliebter Anlass im Veranstaltungskalender
der Gemeinde. Jeden Herbst verwandelt sich
das Ebnet in einen lebendigen Treffpunkt für Jung und Alt. Es
ist eine Veranstaltung für die gesamte Bevölkerung, bei der das
Gesellige und der Spass im Vordergrund stehen. Man trifft sich
und geniesst das bunte Treiben. Mit seinen vielfältigen Fahrgeschäften,
zahlreichen Verpflegungsständen und einem breiten
Warenangebot ist der Jahrmarkt ein Publikumsmagnet. Auch in
diesem Jahr dürfen sich die Besucherinnen und Besucher auf
ein abwechslungsreiches und stimmungsvolles Angebot freuen.
Zu den Attraktionen gehören eine Berg- und Talbahn, eine
Kinderachterbahn, der Fliegende Teppich und ein grosses Familienkarussell.
Insgesamt sind 75 Bahnen, Buden und Marktfahrende
präsent.
Organisatorische Anpassungen
Wie im letzten Jahr bereits angekündigt, stehen mit der diesjährigen
Durchführung Veränderungen auf dem Jahrmarkt an.
Viele Märkte spüren den gesellschaftlichen Wandel. Sie werden
kleiner oder sie verschwinden ganz. Auch Herisau bemerkt diese
Entwicklung, es konnten für die letzten Anlässe kaum mehr
genügend Schausteller gefunden werden. Auch die Anzahl der
Marktfahrenden ist stark gesunken. Aufgrund dessen wurden
frühzeitig hinsichtlich der Durchführung 2025 mögliche Anpassungen
zur Verbesserung zusammen mit den Marktfahrenden
und Schaustellern geprüft. Die Meinung der Marktteilnehmer war
hierbei ausschlaggebend, denn ohne sie gibt es keinen Markt.
Neu von Freitag bis Sonntag
Der Jahrmarkt dauert neu von Freitag bis Sonntag. Für viele Beteiligte
war der Montag zuletzt nicht mehr rentabel. Somit besteht
für alle Schausteller zusätzlich die Möglichkeit, anschliessend
an die Olma weiterzugehen, wo die meisten Fahrgeschäfte
bis Montag auf dem Gelände sein müssen.
Warenmarkt vor der Chälblihalle
Der Warenmarkt findet ab diesem Jahr auf dem Areal vor der
Chälblihalle statt. Dies entspricht dem deutlichen Verlangen der
Marktfahrenden und Schausteller nach der Weiterführung des
räumlichen Zusammenschlusses mit dem Jahrmarkt. Bei der
Chälblihalle wird gegenüber dem bisherigen Standort auf der
Rundbahn versucht, dem Bedürfnis nach mehr Markt-Atmosphäre
gerecht zu werden. Infolge der Anpassungen findet der Warenmarkt
neu am Samstag und Sonntag statt.
Der Gemeinde Herisau ist es ein wichtiges Anliegen, die Tradition
als Marktort auch künftig fortzuführen. Sie möchte sowohl den
Marktfahrenden und Schaustellern als auch den Besucherinnen
und Besuchern einen abwechslungsreichen, attraktiven Jahrmarkt
und Warenmarkt bieten.
Jahrmarkt
Freitag, 3. Oktober
Samstag, 4. Oktober
Sonntag, 5. Oktober
15 bis 22 Uhr
11 bis 22 Uhr
11 bis 21 Uhr
Warenmarkt
Samstag, 4. Oktober
Sonntag, 5. Oktober
11 bis 20 Uhr
11 bis 19 Uhr
Eine Publikation der Gemeinde Herisau 10/25
UNSERE GEMEINDE
Sportzentrum
Vom Frühstück bis zum Abendessen
Ab dem 1. Oktober hat das Bistro Overtime im Sportzentrum täglich
von 9 bis 20 Uhr geöffnet. Damit erhalten Teilnehmende von
Abendkursen sowie Vereine die Möglichkeit, sich nach dem Training
zu verpflegen. Weiter baut das Sportzentrum auch sein kulinarisches
Angebot für Trainingslager aus.
Seit mittlerweile vier Jahren betreibt die Gemeinde das Bistro
im Sportzentrum in Eigenregie. Mit einem kleinen Team werden
selbstgemachte Salate und Hauptgerichte angeboten, die in der
Küche frisch zubereitet werden. «Es hat eine Weile gedauert, bis
unseren Gästen bewusst wurde, dass sie bei uns nach dem Besuch
etwas essen oder trinken können», sagt Teamleiterin Helen
Schwietzer. «Nun läuft das Geschäft aber sehr gut und mit
unseren neuen Öffnungszeiten ab
Oktober decken wir die steigende
Nachfrage ab. Denn immer mehr
Personen haben sich gewünscht,
dass sie auch bei Kursen nach 17
Uhr noch bei uns einkehren können.»
Neuerdings hat das Bistro sieben Tage die Woche bis 20
Uhr geöffnet. Damit werde ein nächster Schritt gemacht, der
schon länger geplant gewesen sei. «Nun haben wir uns personell
nochmals verstärkt, hauptsächlich mit Angestellten im Stundenlohn.
Dadurch können wir das Angebot bei Bedarf ausweiten.»
Alles an einem Ort
Das erweiterte Angebot betrifft auch die Trainingslager, die von
Vereinen aus der ganzen Schweiz und dem angrenzenden Ausland
im Sportzentrum abgehalten werden. Seit einigen Wochen
haben diese die Möglichkeit, vom Frühstück bis zum Abendessen
ein Rundumpaket zu buchen. «Weil wir jetzt alles selbst anbieten
bieten, werden die Wege und der Aufwand für die Vereine kleiner»,
erklärt Helen Schwietzer. «Jetzt finden sie bei uns nicht nur
auf den Sportanlagen optimale Bedienungen vor, sondern auch in
Sachen Verpflegung.» Die Bestellung der Gerichte erfolgt schnell
und einfach über ein Online-Formular. «Das Angebot reicht von
Brötchen, Käse, Konfi und Fleisch am Morgen über ein ordentliches
Mittagessen mit Salat und Dessert bis zum Nachtessen.»
Obwohl diese Möglichkeit erst seit wenigen Wochen besteht, haben
bereits erste Vereine ein Trainingslager mit drei täglichen
Mahlzeiten abgehalten. «Es gab in der Vergangenheit immer wieder
Anfragen, ob wir neben dem Mittag- und Abendessen nicht
auch ein Frühstück anbieten könnten», so Schwietzer. «Entsprechend
waren die ersten Rückmeldungen auf unser neues Angebot
sehr positiv. Die Vereine schätzen es, dass sie von morgens
bis abends alles am selben Ort vorfinden.» Dasselbe gelte für Seminare,
die in den Räumlichkeiten des Sportzentrums abgehalten
werden. Deren Organisatoren müssten sich nun nicht zusätzlich
um eine Lokalität für das Essen bemühen.
«Wir kochen einfache Gerichte,
dafür aber mit guter Qualität.»
Verein mit 30 Mitgliedern drei Mal täglich bei uns isst.» Trotz
ihrer Leitungsfunktion und dem administrativen Aufwand steht
sie regelmässig in der Küche. «Ich würde sagen, dass ich 70
Prozent meiner Zeit dort verbringe.» Jede Woche gibt es im
Bistro ein neues Menü mit vier Gerichten – von Rindsburgern
über vegetarische Tortellini bis zum Salatteller oder einer Suppe.
«Keines der Gerichte kostet mehr 16.50 Franken. Wir wollen
faire Preise, damit sich möglichst alle Gäste einen Besuch im
Bistro leisten können.»
Bei der Zubereitung der Gerichte setzt das Team auf frische
Produkte. «Bei uns kommt nichts aus der Dose», versichert
Schwietzer. «Wir kochen einfache Gerichte, dafür mit guter
Qualität.» Die Gäste wissen dies
scheinbar zu schätzen, denn in
den vergangenen Monaten stieg
die Anzahl verkaufter Menüs an.
«Mittlerweile haben wir sogar einige
Stammgäste, die wegen des guten
Essens zu uns kommen. Da gibt es beispielsweise ein älteres
Paar, das einmal in der Woche hier isst. Oder eine Gruppe Mamis,
die sich nach dem Babyschwimmen noch Zeit nimmt, im Bistro
zusammenzusitzen. Durch das erweiterte Angebot hoffen wir,
dass bald noch mehr Gäste den Weg zu uns finden.»
Faire Preise, gute Qualität
Als Teamleiterin des Bistro Overtime liegt es in der Verantwortung
von Helen Schwietzer, für einen reibungslosen Ablauf zu
Sorgen. «Ich kümmere mich um den Einkauf oder erstelle die
Dienstpläne, damit wir breit genug aufgestellt sind, wenn ein
Helen Schwietzer ist seit eineinhalb Jahren Teamleiterin des Bistro Overtime.
Eine Publikation der Gemeinde Herisau 10/25
UNSERE GEMEINDE
Schule
Begegnen, informieren, austauschen
Elternabende haben nicht nur für organisatorische Hinweise
grosse Bedeutung. Drei Beispiele aus dem Waisenhaus, der
Oberstufe und dem Landhaus aus dem ersten Quartal des Schuljahres
zeigen: Diese Anlässe können in Form, Ablauf und Inhalt
sehr unterschiedlich sein.
Schulhaus-Co-Vorsteherin Linda Andermatt begrüsst in der ersten
Schulwoche die Eltern und Erziehungsberechtigten der Waisenhaus-Klassen.
Vorgängig wurden bereits die Kindergarten-Informationen
weitergegeben. Nun wird im gemeinsamen Teil in der
Turnhalle das Personal inklusive Assistenzen, Praktikantinnen und
Hauswartteam durch den zuständigen Schulleiter vorgestellt.
Die zweite Vorsteherin, Andrea Sprecher, wirbt für das Elternforum.
«Wir sind um Hilfe bei Anlässen froh.» Dann informiert eine
Filmeinspielung über ein Gewaltpräventionsprogramm. Es folgen
Hinweise auf Kommunikationskanäle, Schulhausregeln, Organisatorisches
wie Zahnkontrolle oder Rücklauf von Formularen.
Schliesslich sind die Eltern in zwei «Schichten» zu Informationen
in den jeweiligen Klassenzimmern eingeladen. Während des ganzen
Abends ist ein Café eingerichtet. So besteht die Möglichkeit,
Gespräche mit anderen Eltern, den Fachlehrpersonen und der
Schulleitung zu führen.
Die Antwort: «Ich» oder «Du»
Szenenwechsel. Aula Ebnet West: Samantha Kuster (Berufs-, Studien-
und Laufbahnberaterin) informiert die Lernenden des zweiten
Oberstufenjahrganges und die Eltern über Ausbildungen und
Anschlusslösungen. «Es gibt viele Möglichkeiten. Binnenschiffkapitän
kann man bei uns allerdings nicht lernen.» Ein Schmunzeln
begleitet den Hinweis, dass der Käser nun Milchtechnologe
heisse und die Lastwagenführerin Strassentransportfachfrau.
Ein Video zeigt, was das Bildungssystem der Schweiz ausmacht.
Samantha Kuster sagt, der Entscheid, wie es im Sommer weitergehe,
sei nicht fürs ganze Leben. Eltern und Lernende verteilen
sich in Workshops, wo sie zu weiterführenden Schulen, Lehren
und Angeboten des kantonalen Berufsinformationszentrums Auskünfte
erhalten. In einem Zimmer sitzen sich Eltern und Jugendliche
gegenüber und beantworten Fragen mit Ich oder Du – eine
«Wer hat mehr Geduld beim Werken - ich oder du?» Eltern und Jugendliche
tauschen sich aus.
Möglichkeit, sich Berufsinteressen anzunähern. «Wer hat mehr
Geduld beim Werken?» «Wer schreibt lieber Gedichte?»
Eine Vertiefung lohnt sich
Wechsel ins Landhaus. «Wir führen seit einigen Jahren den Elternabend
früh nach den Sommerferien mit allen 1./2. Klassen
gemeinsam durch», erzählt Lehrerin Bea Buff. Zu Beginn würden
die Schulzimmer offen stehen. Die Väter und Mütter seien eingeladen,
sich über die aufliegenden Lehrmittel zu einem bestimmten
Fach zu informieren. «Auch die zusätzlichen Personen stehen für
Auskünfte zur Verfügung, wie jene der Schulischen Heilpädagogik
oder von Deutsch als Zweitsprache.» In einem zweiten Teil halten
sich die Eltern in den einzelnen Schulzimmern auf, wo sie von den
Klassenlehrpersonen Informationen erhalten. Bea Buff nennt Beispiele:
«Zum Schwimmen und Sportunterricht, zu Hausaufgaben
und Ferien, zu Anlässen.» Zwar werden den Eltern schon in den
Sommerferien Informationsbüchlein per Post zugeschickt. Aber
es habe sich gezeigt, dass sich eine Vertiefung und das Klären von
Fragen lohnten.
.
Die Eltern der Schuleinheit Waisenhaus sind zu Beginn des Abends in der
Turnhalle versammelt.
«In der Art der Elternabende frei»
Die Zusammenarbeit und der Informationsfluss zwischen Eltern
und Lehrpersonen seien den Verantwortlichen der Schule
wichtig, sagt Abteilungsleiter Alex Porta. «In der Art der
Elternabende sind die Lehrpersonenteams frei.» Wenn eine
Schuleinheit einen Elternabend mit einem Teil für sämtliche
Eltern ansetze, sei dies für die zuständige Schulleitungsperson
eine willkommene Möglichkeit, mit den Eltern und
Erziehungsberechtigten in Kontakt zu treten. Bei flächendeckenden
Themen sei die Schulleitung stets involviert. So lädt
sie die Eltern der Sechstklässlerinnen und Sechstklässler zu
einer Orientierung über den Wechsel an den Zyklus 3 und die
Eltern der zukünftigen Kindergartenkinder zu einer Information
zum Eintritt in den Kindergarten ein. «An Elternabenden
einzelner Klassen nimmt die Schulleitung in der Regel nicht
teil», ergänzt Alex Porta. Ausnahmen gebe es – in ausserordentlichen
Situationen.
Eine Publikation der Gemeinde Herisau 10/25
10/2025 Chorzfuetter / Veranstaltungen · 23
Chorzfuetter
Verkehr Waisenhausstrasse
Im Zusammenhang mit dem Projekt Bahnhofplatz
mit Bushof starten die Bauarbeiten für
die neue Wegverbindung ins Ebnet. Dies hat
seit Mitte September Auswirkungen auf den
Verkehr auf der Waisenhausstrasse. Die Fussgängerinnen
und Fussgänger werden während
der etwa zwei Jahre dauernden Bauzeit
im Baustellenbereich bergseitig geführt. Der
Verkehr wird einspurig geführt und mit einer
Lichtsignalanlage gesteuert. Während der
Winterzeit werden die Bauarbeiten unterbrochen,
das temporäre Verkehrsregime abgebaut
und der Verkehr wie gewohnt zweispurig
geführt. Ab Anfang März 2026 wird die Baustelleninstallation
wieder eingerichtet. (gk)
PREMIERE DES ABENDGESPRÄCHS
STÖSST AUF REGES INTERESSE
«Wir sind überwältigt», meinte Silvia Hablützel
von der organisierenden Gruppe, als sie
am Mittwochabend, 10. September, bei der
Begrüssung in den ausserordentlich gut besuchten
Raum blickte. Über 100 Interessierte
hatten sich zum ersten Abendgespräch
im Herisauer Kafi Karl eingefunden. Zu Gast
war der pensionierte Hausarzt Peter Wild.
Das Thema: «Perlen der Hausmittel – Was
unsere Grossmutter noch wusste». Er ging
in seinen Ausführungen auf einige der häufigsten
Beschwerden ein wie Infektionen,
Kopfweh sowie Störungen des Schlafs und
der Verdauung – und er nannte Hausmittel,
die Linderung verschaffen können. Manche
Personen nickten bei der einen oder anderen
Aussage von Peter Wild, machten sich Notizen
oder stellten Fragen. Er unterstrich die
Bedeutung der richtigen Ernährung und der
Achtsamkeit. «Auf den eigenen Körper zu
hören, ist wichtig.» Er stellte auch einige Entspannungstechniken
vor. Das zweite Abendgespräch
ist auf Mittwoch, 12. November,
18.30 Uhr, angesetzt. Marcel Hetzel, CEO von
Good Air Ambienting System, lädt zu Informationen
und einem Austausch ein zum Thema
«Wie Duft im modernen Marketing eine
Rolle spielt». (pd)
Musikschule feiert Jubiläum
Am Montag und Dienstag, 3. und 4. November,
feiert die Musikschule Herisau ihr
45-jähriges Bestehen. Zur grossen Feier führt
ein Musikschulorchester mit 70 Schülerinnen
und Schüler den «Karneval der Tiere» im
Casino auf. Das bekannte Stück von Camille
Saint-Saëns wurde eigens für das Jubiläum
von Stefan Klieme neu arrangiert. Das ungefähr
50-minütige Konzert wird von Matthias
Abold als Moderator und Erzähler begleitet.
Vorstellungsbeginn an beiden Abenden ist
jeweils um 19 Uhr, der Eintritt ist frei. (pd)
Einblick Besucher- und Therapiezentrum
Am Mittwoch, 1. Oktober, kann das neue Besucher-
und Therapiezentrum des Psychiatrischen
Zentrum PZA besichtigt werden. Im
Rahmen des öffentlichen Vortrags um 19 Uhr
stellt Mirjana Vidakovic, Chefärztin der Klinik
für Psychiatrie und Psychotherapie, die neue
Einheit vor. Das Besucher- und Therapiezentrum
fungiert als zentraler Ankunftsort für
sämtliche Anspruchsgruppen, welche das
PZA aufsuchen möchten. Der Spatenstich für
den Neubau erfolgte im Februar 2024. (red)
HeriShopping verlost HeriChecks
36 Fachgeschäfte in Herisau bieten in einer
exklusiven Broschüre diverse Aktionen an.
Darin findet sich zusätzlich eine Stempelkarte.
Den ganzen September und Oktober erhalten
Kundinnen und Kunden bei einem Einkauf
in einem der teilnehmenden Geschäfte
einen Stempel. Jede volle Karte nimmt an der
HeriCheck-Verlosung teil. Als Hauptpreis
winken 500 Franken, weiter werden fünf Mal
100 und zehn Mal 50 Franken verlost. (pd)
Der Hausarzt Peter Wild erinnerte an Bekanntes und stellte weniger Bekanntes vor.
DAS FIGURENTHEATER LÄSST
WIEDER DIE PUPPEN TANZEN
Das fünfte Saisonprogramm des Figurentheaters
beginnt mit einem weltweit erfolgreich
aufgeführten Spiel – nämlich dem Fusstheater
von Anne Kling mit dem Titel «Hugo – Ein
Weg zu Fuss». Organisiert wird der Anlass gemeinsam
mit «Kultur is Dorf», über die Bühne
geht die Vorstellung am Samstag, 25. Oktober,
um 20.30 Uhr im Alten Zeughaus. Einen Tag
später gastiert Anne Kling dann mit einem
Kinderstück im Figurentheater. Im Verlauf der
kommenden Monate bietet das Programm
abwechslungsreiche Gastspiele und verschiedene
Höhepunkte, darunter Ende November
den Marionetten-Film «Eine fiktive Klimakonferenz»
für Kinder ab acht Jahren. Erneut
aufgeführt wird ab Januar das Stück «Hans im
Glück». Am 16. Januar findet passend dazu eine
(Bild: zVg.)
Diskussionsrunde für Erwachsene zum Thema
«Was ist Glück?» statt. Ebenfalls für Erwachsene
gibt es zwei Abende mit Liedern und Texten
von Liedermacher Andreas Fröhlich, dazu in
der Woche vor Weihnachten einen besonderen
Nachmittag mit Liedern zum Mitsingen.
Unsterbliche Geschichten wie «Die Bremer
Stadtmusikanten», gespielt vom Fährbetrieb,
runden das Programm ab. Weitgehend unbekannt
ist die Entstehungsgeschichte einer
prägenden Figur aus vielen Kinderzimmern:
Kasperli. Am Freitag, 7. November, hält Kurt
Fröhlich einen Bildervortrag über die beliebte
Figur des Kaspers. Passend dazu widmet sich
die Jahresausstellung des Figurentheaters
Adalbert Klingler, der «Kasperli» in seiner heutigen
Wahrnehmung geprägt hat. (eing.)
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10/2025 Gemeinde / Rezept · 25
RENÉ LAUPER HAT 2000 KINDERN
DAS SCOOTERFAHREN BEIGEBRACHT
Anfang September hielt sich René Lauper
zum 15. und letzten Mal in der Funktion eines
Kursleiters in Herisau auf. «Der Micro Scooter
Kids Day war für mich immer mehr als nur
ein Projekt – es war eine Herzensangelegenheit.
Zu sehen, wie Kinder Sicherheit, Freude
und Selbstvertrauen gewinnen, war mein
grösster Antrieb», so René Lauper, der längst
das Pensionsalter erreicht hat. Rund 2000
Herisauer Kinder hat er in Sachen «Sicherheit
auf dem Microscooter» instruiert und damit
wichtige Arbeit in der Prävention geleistet.
Eine Delegation der Schule mit Abteilungsleiter
Alex Porta dankte ihm für seine Arbeit
und überreichte ihm für die Verdienste nebst
einem Geschenk das fiktive Diplom einer
«Herisauer Ehrenbürgerschaft». An zwei
Tagen wurden die Zweitklässlerinnen und
Zweitklässler während je einer Doppellektion
von Lauper unterrichtet. Erstmals stand
das neue Depot der Regiobus AG zur Verfügung
und bot einen idealen Kursort. Wie
wird der Helm korrekt getragen? Auf welche
Art bremse ich? Ziel des Kids Day ist es, die
Sicherheit im Strassenverkehr zu erhöhen
und die koordinativen Fähigkeiten und das
Gleichgewicht spielerisch zu fördern. Den
Kindern werden zudem die wichtigsten Regeln
für die Benützung von Microscootern
nähergebracht. Auch in diesem Jahr wurden
die Kurse von der Frey-Bücheler-Stiftung finanziell
unterstützt. nwiefern ab nächstem
Jahr eine Nachfolgeorganisation in Herisau
tätig sein wird, ist noch offen. (gk)
Rezept
des Monats
KALBSBRATEN
«TOSKANA»
Zutaten:
– 2 Knoblauchzehen
– 4 Salbeiblätter
– 2 Rosmarinzweige
– 1 kg Kalbskarree (Nierstück)
– Pfeffer
– Salz
– Olivenöl zum Anbraten
– 1 dl Weisswein
– 3 dl Kalbsfond
René Lauper instruierte die Kinder jeweils in einer Doppellektion.
WANDERUNG IM OKTOBER
(Bild: gk)
Zubereitung
1. Backofen auf 80 Grad vorheizen und eine
Platte mitwärmen.
2. Knoblauch schälen und zusammen mit
den Salbeiblättern und den Rosmarinnadeln
fein hacken, alles mit zwei Esslöffeln Olivenöl
vermischen.
3. Kalbskarree mit Salz und Pfeffer würzen,
dann im Olivenöl rundum acht bis zehn
Minuten anbraten. Herausnehmen und mit
der Kräutermischung einreiben. Auf die vorgewärmte
Platte geben und im vorgeheizten
Ofen zwei bis zweieinhalb Stunden garen.
4. Bratensatz mit Weisswein auflösen und
zur Hälfte einkochen lassen. Kalbsfond beifügen
und nochmals etwas reduzieren. Den
Jus mit Salz und Pfeffer abschmecken.
5. Unmittelbar vor dem Servieren den Jus
nochmals aufkochen und den ausgetretenen
Saft des Fleisches dazugeben. Den Braten in
dünne Scheiben schneiden, auf vorgewärmten
Tellern anrichten und mit Jus beträufeln.
Donnerstag, 16. Oktober
Vom Bären nach Bühler
Der Ausgangspunkt der Wanderung ist die
Haltestelle Schwarzer Bären. Vom Naherholungsgebiet
führt die Strecke auf den
Oberen Horst, wo sich die Wanderwege
zur Waldegg und zur Vögelinsegg kreuzen.
Hier öffnet sich der Blick auf den Alpstein,
die vorgelagerten Hügel und Dörfer. Über
die Hintere Ebni geht es hinunter zum Almenweg
und hoch zur Neppenegg. Während
der Erfrischungspause erfahren die
Teilnehmenden etwas über die Aufwertung
der Sumpfwiese. Schliesslich führt der Weg
zum Bahnhof Bühler.
Route: Schwarzer Bären – Oberer Horst
– Almenweg – Neppenegg – Hohe Buche
– Wissegg/Bühler – Rähn – Schützenberg –
Bühler
Distanz: 9.8 km; Zeit: 3 Std
Anforderungen: mittel
Treffpunkt: 13.08 Uhr, 9011 St. Gallen,
Schwarzer Bären, Haltestelle
Rückreise: 18.03 Uhr, 9055 Bühler, Bahnhof
Anmeldung bis Dienstag, 14. Oktober 2025,
19.00 Uhr, über www.appenzeller-wanderwege.ch,
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10/2025 Gesellschaft / Leserbrief · 27
FRAUENGEMEINSCHAFT ZU BESUCH
BEI DER JESUITENKIRCHE IN LUZERN
Das trübe Wetter am Tag des Ausflugs
konnte den Teilnehmerinnen der Frauengemeinschaft
Herisau Waldstatt Schwellbrunn
die gute Laune nicht verderben. Am
Dienstag, 9. September, führte sie der jährliche
Herbstausflug nach Luzern. Im Zug
gab es einen ersten Kaffee zum Start in den
Tag und unterhaltsame Gespräche. Nach
der Ankunft in Luzern wurde die Gruppe
von einer weiteren Teilnehmerin empfangen,
gemeinsam spazierte die Gruppe
zur nahen Jesuitenkirche. Dort stand eine
informative Führung auf dem Programm.
Durchgeführt wurde sie vom Präfekt, dem
einzigen Jesuiten in Luzern. Er zeigte den
Frauen «seine» Kirche und berichtete viel
Wissenswertes über seinen Orden. Anschliessend
schlenderte die Frauengemeinschaft
zum Löwendenkmal, um in einem
Restaurant in der Nähe einzukehren.
Gestärkt ging es weiter zum KKL, dem Kultur-
und Kongresszentrum direkt am See.
Dort durften die Frauen einen Blick hinter
MITARBEITENDE DER RAIFFEISEN
TAUSCHEN SCHALTER GEGEN WALD
Die Frauengemeinschaft war am Vierwaldstättersee unterwegs.
An zwei Tagen im September bewies die
Raiffeisenbank Appenzeller Hinterland
mit Sitz in Herisau, dass Nachhaltigkeit
und Regionalität nicht nur Schlagworte
sind. Zum 125-Jahr-Jubiläum in der Schweiz
packten Mitarbeitende der Bank selbst
mit an und engagierten sich im Urnäscher
Wald. Das Team half gemeinsam mit dem
Forstbetrieb am Säntis bei der Waldpflege.
Rund 100 Jungbäume wurden gesetzt und
Waldflächen sorgfältig von Holzresten befreit.
«Diese Arbeiten tragen nicht nur zur
Pflege und Erneuerung des Waldes bei,
sondern fördern auch den ökologischen
Wert und die Biodiversität in unserer Region»,
heisst es in der Mitteilung. «Das
gemeinsame Engagement war für alle Beteiligten
ein bereicherndes Erlebnis – es
stärkte nicht nur die Natur, sondern auch
Das Team der Raiffeisenbank Appenzeller Hinterland setzte rund 100 Jungbäume.
die Kulissen werfen, sie erfuhren Spannendes
über die Architektur des Gebäudes und
besichtigten unter anderem den grossen
Konzertsaal. Nach dieser zweiten Führung
blieb noch ein wenig Zeit, um am Seeufer
zu verweilen, ehe es zurück ins Appenzellerland
ging. (eing.)
(Bild: zVg.)
den Zusammenhalt innerhalb des Teams.»
Mit Aktionen wie dieser möchte die Raiffeisenbank
Appenzeller Hinterland ihre
Verbundenheit mit der Region und ihren
Menschen unterstreichen. (pd)
(Bild: pd)
Leserbrief
TEMPO-30-ZONE IST ZWINGEND
31.03.21 15:09
Ich bin entsetzt, dass eine Person, welche
nicht direkt vom belastenden Verkehr betroffen
ist, mit fragwürdigen Argumenten
agiert. Als angeblicher Rennfahrer kann Herr
Bosshard seine Ekstasen anderswo ausleben,
aber nicht auf dem Rücken von schwächeren
Verkehrsteilnehmern. Leider stammen die
31.03.21 15:09
Unterschriften für die Initiative mehrheitlich
von Personen, welche die Situation vor Ort
nicht kennen und nicht betroffen sind. Wo
bleiben da Rücksicht und Verständnis? Die
lapidare Argumentation des Initianten Bosshard
im TVO, dass kein Kindergarten mehr
betrieben werde, muss als Ablenkungsmanöver
verstanden werden. Der Verkehr hat mit
Landwirtschaftsfahrzeugen, Lastwagen und
dem Mehrverkehr durch die Entsorgungsstelle
um ein Mehrfaches zugenommen. Andere
Quartier- und Durchgangsstrassen profitieren
auch von Geschwindigkeitsbeschränkungen.
Zur Lärm- und Emissionsbelastung
für die Anwohner kommt hinzu, dass diese
viel befahrene Strasse ein Kindergarten- und
Schulweg ist. Wenn ich in den letzten Jahren
meine Enkelkinder zum Schulhaus Saum begleitet
habe, dann immer mit der Hoffnung,
dass trotz der zu schnell vorbeifahrenden
Autos nichts passiert. Dazu kommt, dass
genau dort, wo das Trottoir rechtsseitig aufhört,
ein Zebrastreifen entfernt wurde. Für
mich nicht nachvollziehbar, weil genau hier
der Gehsteig aufhört und man gezwungen
ist, die Strassenseite zu wechseln. Es geht um
die Sicherheit für die Bewohner, Fussgänger
und Kinder. Eine Tempo-30-Zone ist auf diesem
Strassenabschnitt zwingend. Oder muss
zuerst etwas Schlimmes passieren?
Emmy Zürcher, Herisau
28 · Naturheilen 10/2025
«JEDER KÖRPER BESITZT
SELBSTHEILUNGSKRÄFTE»
Wir stellen Naturheilpraktizierende vor und widmen uns ihren Behandlungsmethoden. Der
Kanton Ausserrhoden schränkt die approbierten Heilpraktiker in ihrer natürlichen Heilmethodik
nicht ein. Diesmal stellen wir die Network-Chiropraktik und die Bioresonanz vor.
Seit 30 Jahren praktiziert Dr. André-Guido
Bächli in Herisau. Vor einem Jahr hat er seine
Praxis von der Bahnhofstrasse an die Oberdorfstrasse
35 verlegt. Für Appenzell Ausserrhoden
entschied er sich 1994, weil dies
der einzige Kanton war, in dem Chiropraktik
bis zum neuen Gesundheitsgesetz 2008 frei
ausgeübt werden durfte. Die Heilpraktikerprüfung
erlaubt ihm, ganzheitlich zu arbeiten
und war für ihn nach den amerikanischen
Staatsexamen eine Formsache: «Die Bewilligung
als Heilpraktiker empfinde ich nach wie
vor stimmig, denn die Network-Chiropraktik
arbeitet ganzheitlicher.»
Die Anwendung von Hand
Die Anfänge der Chiropraktik gehen zurück
auf Daniel David Palmer aus Davenport, Illinois,
USA, der 1895 die Schwerhörigkeit seines
Hausmeisters durch das Einrenken des vierten
Brustwirbels beheben konnte. «Chiron»
bedeutet übersetzt aus dem Griechischen
«Hand», Voraussetzung für die Praktik sind
ein umfassendes Grundwissen in Anatomie,
Pathologie und Physiologie. Die Network-Chiropraktik
arbeitet ohne Druck, sondern justiert
mit Berührungen. Diese Feineinstellungen der
Wirbelsäule und des Bewegungsapparates
verbessern die Nerventätigkeit und stimulieren
die Anpassung des Skeletts, der Muskeln
und der inneren Organe über das vegetative
Nervensystem. Als 17-jähriger erlebte Bächli
in einer Behandlung selbst die Verbesserung
seiner Migräne und war so fasziniert, dass er
darin seine eigene berufliche Zukunft erkannte.
Eine Broschüre im Berufsbildungszentrum
wies ihm den Weg nach Amerika: «Dort liegt
nach wie vor die wahre Quelle dieser Kunst.»
Das rein physische Einrenken von Wirbeln, wie
es die chiropraktische Medizin lehrt, koppelt
sich von wichtigen, ganzheitlichen Zusammenhängen
ab. Die Übernahme durch die Schulmedizin
wirkt sich auch auf den Nachwuchs
in der heilpraktischen Variante aus, dieser sei
entsprechend spärlich.
Am Patienten arbeitet Bächli nicht mit einem
fixen Ziel vor Augen, sondern justiert bis
zu seinem optimalen, dynamischen Gleichgewicht:
«Natürlich spielen erwünschte Resultate
wie Schmerzfreiheit eine Rolle, aber der
Ablauf orientiert sich an der Wiederherstellung
des statischen Gleichgewichts. Dieses
macht in der Folge den Körper gesund, weil
es viele Stoffwechselprozesse normalisiert.»
Der Körper reguliere und heile sich über das
Nerven- und Immunsystem konstant selbst,
da er stets umgeben von Erregern wie Viren,
Bakterien oder Schadstoffen ist, die eliminiert
werden sollen. Diese Fähigkeiten stecken
auch im Bereich des Rückenmarks und
der Wirbel: «Wir können unmögliche Bewegungen
machen und uns dabei Wirbel verschieben.
Wenn der Stoffwechsel stimmt und
der Organismus funktioniert, kann sich das
von selbst wieder einrenken.»
Die chiropraktische Behandlung
Eine Behandlung bei Dr. André-Guido Bächli
dauert etwa acht bis zwanzig Sitzungen,
verteilt über drei bis sechs Monate. In den
ersten Behandlungen gehe es mehr um die
Schmerzen, danach um die Stabilität. «Es gibt
Patientinnen und Patienten, die sehe ich erst
nach 20 Jahren wieder.» Sanfte Berührungen
fördern die Selbstheilung. Verschiedene Schemata
in seiner Praxis zeigen die Zusammenhänge:
«Aus dem Rückenmark führen links
Dr. André-Guido Bächli behandelt mit der ganzheitlichen Network-Chiropraktik.
und rechts der Wirbel die Muskelnerven in den
ganzen Körper. Jede Berührung von mir stimuliert
eine Reflexzone, welche eine Rückkopplung
im Gehirn auslöst. Dieses verarbeitet
die Information und schickt sie zurück in den
betroffenen Bereich.» Diese innere Intelligenz
des Körpers bezeichnet Bächli als Lebenskraft.
«Wir müssen nicht lernen, zu atmen oder zu
verdauen. Unser Körper kann das einfach. Das
ist für mich die naturheilkundliche Essenz in
dieser Methode.» Bei der Behandlung findet
stufenweise die Suche nach dem Ungleichgewicht
statt. Wird es behoben, ist dies meist
an einer Körperreaktion erkennbar. «Oft findet
ein tiefer Atemzug statt, ein entspannendes
Knacken oder Muskelflattern. Zusätzlich teste
ich Stellen am Körper auf Veränderung.»
Das Resultat ist oft physischer Natur, dadurch
werden allfällige Fragen nach der Wirksamkeit
verzichtbar. Spannend dabei sei, dass nach einer
Behandlung das Sensorium des Patienten
manchmal im alten Zustand verharrt: «Dies
ändert sich in unterschiedlichen Zeiträumen.
Manche stellen die Veränderung gleich beim
Aufstehen von der Behandlungsliege fest, bei
anderen dauert es je nach Veranlagung und
Stoffwechsel mehrere Tage.»
In Bächlis Praxis kommen Personen mit
Hals- und Rückenbeschwerden. «Bei der Behandlung
von Bandscheiben sollte man nicht
zu lange warten, dann bestehen noch gute
Heilungschancen ohne Operation.» Weitere
Behandlungserfolge verzeichnet er bei Kopf-
(Bilder: nr)
10/2025 Naturheilen · 29
schmerzen, Migräne oder Menstruationsbeschwerden,
denn die paraspinalen Nerven
des vegetativen Nervensystems führen vom
Stammhirn in die Organe. Die ersten zwei
Halswirbel stehen dabei im Zentrum. Sind sie
verschoben, kann es zu den erwähnten Problemen
führen. Psychische oder vegetative
Störungen reagieren gut auf Network-Chiropraktik,
bei diagnostizierten psychischen
Krankheiten hingegen ist er zurückhaltend.
Bächli unterstützt organische Probleme mit
Tinkturen und homöopathischen Mitteln. Ergänzende
Informationen liefert ihm auch die
sogenannte Vedische Astrologie, indem er im
individuellen Horoskop erkennt, welche körperlichen
Regionen oder geistige Veranlagungen
ausgelöst worden sind. Das Praxisfest zum
30-jährigen Jubiläum findet am 24. November
ab 16 Uhr an der Oberdorfstrasse 35 statt.
Jeannette Bucheli ist Autorin des naturheilkundlichen Nachschlagewerks «Hilf dir selbst».
Die Praxis mit Aussicht auf den Säntis
Seit fünf Jahren führt Jeannette Bucheli ihre
Praxis b-care an der Sonnenböhlstrasse. Sie
praktiziert bereits seit 23 Jahren in Herisau
und hat ihr umfassendes Wissen in einem
Nachschlagewerk veröffentlicht. Ihr Buch
«Hilf dir selbst» ist im Appenzeller Verlag erschienen
und beschreibt Symptome und Behandlungsmöglichkeiten
mit traditionellen
Hausmitteln. Sie stammt aus der in Herisau
bestens bekannten Naturarztfamilie an der
Bahnhofstrasse: «Der Einfluss meines Vaters
auf mich war sehr gross. Ich bin mit Wickeln,
Einläufen und homöopathischen Arzneimitteln
aufgewachsen. Zum Arzt musste ich nur
zweimal in meinem Leben, um Wunden zu
nähen.» Für ihre eigene Berufswahl wählte sie
bewusst den schulmedizinischen Bereich als
Ergänzung und absolvierte eine Ausbildung
zur Pflegefachfrau. «Ich wollte mir ein eigenes
Bild machen und herausfinden, was für mich
stimmig ist und was nicht.» Es brauche beide
Kompetenzen für das beste Resultat. Die dreijährige
Heilpraktikerausbildung absolvierte
sie bis 2001: «Weiterbildungen sind ein Muss,
das ist nicht nur persönlicher Ansporn, sondern
auch eine Auflage für den Naturärzteverband
und der Krankenkassen.»
Für die Diagnostik verwendet Bucheli verschiedene
Methoden. Die Irisanalyse bezeichnet
sie als eine langjährige Spezialität aus
ihrer Herkunftsfamilie. Daraus erkennt sie die
Grundkonstitution der Patientinnen und Patienten.
Mit Hilfe ihrer Ausbildung in Biokinematik
kann sie bei körperlichen Schmerzen die
Verkürzungen in der Muskulatur therapieren.
Die Kundinnen und Kunden erhalten dabei
nebst der Behandlung auch Übungen für die
Selbsttherapie. Dies entspricht Buchelis Ansatz
der Selbstbefähigung und der Eigenverantwortung:
«Es geht immer darum, bei sich
selbst etwas zu verändern. Meine These lautet:
Heilung kommt von innen nach aussen.»
Mit der Bioresonanz testet sie aus, worauf das
Energiesystem reagiert. Die Anwendung eines
Bioresonanzgeräts setzt voraus, dass der Körper
elektromagnetische Frequenzen aussendet
und empfangen kann. So wird der Patient
mit Ampullen von unterschiedlichsten Stoffen
aus seinem Lebensumfeld wie beispielsweise
Nahrung, Zusatzstoffen oder Schadstoffen
«Selbstheilung
wird durch
sanfte Berührung
gefördert.»
konfrontiert. Die Schwingungen dieser Stoffe
werden über Kupferplatten vom Gerät erkannt
und in eine Information umgewandelt. Diese
zeigt an, was der Störfaktor im System war.
Übertragung in den Körper des Menschen erfolgt
über eine Rückenmatte oder Hand- und
Körperelektroden. «Ziel dieser Behandlung ist
es, nach und nach die Zellkommunikation zu
verbessern. Die Patientinnen und Patienten
müssen dazu nicht unbedingt verstehen, wie
dieses Gerät funktioniert. Aber wenn Widerstände
dagegen auftauchen, dann ist es die
falsche Therapie», erklärt Bucheli.
Jede Therapiesitzung mit dem Bioresonanzgerät
minimiere die Reaktion des Körpers
auf die Unverträglichkeit. Doch Jeannette
Bucheli ergänzt: «Der Blick auf den Ursprung
gehört zur Ganzheitlichkeit. Ich weiss selbst
noch, in welcher Situation ich meinen ersten
Heuschnupfenanfall hatte. Wenn ich mein
damaliges Muster nicht wiederhole, habe ich
auch keine Beschwerden.» Alles bestehe aus
Schwingungen und die Lehre der Atome zeige,
dass alles immer in Bewegung sei. Es gelte
vieles im Auge zu behalten, denn Übersehenes
könne eine Therapieblockade darstellen. «Ich
teste daher immer auch auf Viren, Bakterien,
Parasiten oder Pilze.» Störherde wie Elektrosmog
sieht sie kritisch, doch appelliert sie
auch hier an die Eigenverantwortung. «Wir
können uns nicht gegen alles schützen. Aber
dort, wo wir es können, sollten wir es auch
tun.» Das Beste seien immer noch acht Stunden
störfreie Erholung für den Körper.
Im Bereich von Impfungen bietet Bioresonanz
die Möglichkeit der Vor- und Nachbereitung.
Bucheli betont, dass es dabei nicht um
die Beseitigung der Wirkstoffe von Impfungen
gehe, sondern um unerwünschte Nebenwirkungen,
die man mittels Bioresonanz aus dem
Körper ausleiten könne. «Am besten ist es,
wenn ich noch einen Rest des Impfsubstrats
erhalte. Dann kann ich austesten, was den Körper
belastet.» Diese schmerzfreie Methode
wendet sie sogar mit Erfolg bei Babys an, die
Bandbreite ihrer Patientinnen und Patienten
umfasst sämtliche Altersgruppen.
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10/2025 Gesellschaft · 31
CASINO-KONZERTE STARTEN
MIT DEM GRINGOLTS QUARTETT
Die im November beginnende Saison der
Herisauer Casino-Konzerte verspricht wieder
sechs exquisite Kammermusikabende
mit Musikerinnen und Musikern, die in grossen
Konzertsälen auf der ganzen Welt auftreten.
Der intime Rahmen der Herisauer
Konzertreihe bietet jedoch ein besonderes
Musikerlebnis mit spürbarer Nähe zwischen
den Ensembles und dem Publikum.
Das Programm umfasst Werke aus der Zeit
der frühen Klassik bis zu Zeitgenössischem,
dazu gibt es auch Abstecher zu Piazolla
oder Gershwin. Zu erwähnen sind bekannte
Kompositionen wie Dvoraks Streichquintett
op.77, das Klavierquartett von Carl Maria
von Weber, Klaviermusik von Liszt und Chopin
sowie Raritäten von Poulenc oder der
kaum bekannten Komponistin Germaine
Tailleferre. Zur Eröffnung am 5. November
gastiert das Gringolts Quartett mit Mitgliedern
aus vier Nationen. Sie bieten ein
kontrastreiches Programm: Auf Mozart folgt
ein kurzer Sprung in die moderne Klangwelt
des 99-jährigen ungarischen Komponisten
György Kurtag, ehe die romantische Musik
WANDELBAR THEMATISIERTE
HEMETLI-PROJEKT IM ZENTRUM
Unter dem Titel «Bauen im Zentrum – von
der Idee bis zur Realisierung» lud das Team
der Herisauer WandelBar am Samstag, 20-
September, zum mobilen Dorfstammtisch
ein. Rund 100 Interessierte liessen sich aus
erster Hand über den Planungsprozess für
eines der zentralen Entwicklungsgebiete
in Herisau informieren: das Areal der ehemaligen
Frischknecht Transport AG an der
Eggstrasse. Das Grundstück gehört heute
dem «Hemetli», der Herisauer Wohnbaugenossenschaft,
die hier zentrumsnahen und
bezahlbaren Wohnraum realisieren will. An
der WandelBar wurden die sieben Projekte
aus dem Architekturwettbewerb vorgestellt.
Das Siegerprojekt «Chönd zonis» von Andri
Cajos Architekten zusammen mit Böe Studio
Landschaftsarchitekten bildet nun die Basis
für den Überbauungsplan. Die Arbeiten daran
sollen demnächst starten. Regula Ritter,
Präsidentin der Stiftung Dorfbild, begrüsste
das Publikum im Namen des Wandel-
Bar-Teams und stellte die Referenten vor:
Bruno Bottlang als Planer sowie Fredi Züst
und Ernst Bischofberger von der Wohnbaugenossenschaft
Hemetli. Bottlang gab Einblick
in den langjährigen Planungsprozess
und zeigte auf, welche Herausforderungen
von Brahms ihre Kraft entfaltet. Die gefragte
Violinistin Simone Zgraggen und der Pianist
Ulrich Koella laden im Dezember zu einem
Sonaten-Abend ein, der mit den Romanzen
von Clara Schumann beginnt, mit einem
Das Quatuor van Kuijk lädt im Februar zu «Impressions parisiennes» ein.
sich in einer Arealentwicklung an zentraler
Lage heute stellen. Fredi Züst, Präsident des
Hemetli, blickte auf die Anfänge der Wohnbaugenossenschaft
zurück und illustrierte
seinen Rückblick mit Anekdoten aus dem Archiv.
Zur Gründungszeit um 1943 habe Bauland
im Lederbach acht Franken pro Quadratmeter
gekostet – ein Preis, der damals
zusammen mit den Handänderungen veröffentlicht
wurde. Bischofberger schilderte die
Rund 100 Personen erhielten Informationen aus erster Hand
Werk ihres Gatten Robert bezaubert und
dann mit Beethovens den Höhepunkt bildet.
Im weiteren Verlauf der Saison treten zudem
das Amani Quintett mit dem Flötisten
Philipp Bachofner, das französische Quatuor
van Kuijk, die georgische Pianistin Mariam
Batsashvili und zum Abschluss das Amadeus
Klavierquartett auf. (pd)
(Bild: pd)
Tücken der heutigen Projektentwicklung. Ein
solches Vorhaben erfordere viel Geduld und
erhebliche Vorleistungen, betonte er, und
hob die Bedeutung des frühzeitigen Einbezugs
von Nachbarn und weiteren Beteiligten
hervor. Zum Abschluss erinnerte Regula Ritter
daran, dass Planungsprozesse im Ortskern
Zeit brauchen, aber auch Chancen bieten:
«Wir bauen nicht mehr auf der grünen
Wiese. Das macht Projekte komplexer. Doch
ein umsichtiger Prozess und der frühzeitige
Dialog mit der Bevölkerung können für alle
Beteiligten Mehrwert schaffen.» (eing.)
(Bild: zVg.)
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10/2025 Bilderseite · 33
HERBSTLICHE STIMMUNG AN DER VIEHSCHAU
Am Dienstag, 23. September, nahmen 13 Betriebe mit 330 Tieren an der Herisauer Viehschau teil.
(Bilder: sd)
34 · Herisauer Industrie 10/2025
Am Standort Herisau beschäftigt die HUBER+SUHNER AG rund 650 Mitarbeitende.
DIE HUBER+SUHNER AG:
VOM KÜCHENBODEN INS WELTALL
Vor 80 Jahren waren es Küchenböden und Telefonapparate, heute sind es Komponenten und
Systemlösungen der elektrischen und optischen Verbindungstechnik für Industrie, Kommunikation
und Transport. Immer wieder meisterte die HUBER+SUHNER AG auch schwere Zeiten.
Unseren ersten Teil zum Unternehmen HU-
BER+SUHNER AG haben wir mit dem Ausscheiden
von Gottlieb Suhner 1906 beendet
(siehe «de Herisauer», September 2025). Er
übergab die Unternehmensführung des Betriebs
in Herisau an seinen Sohn Bertold
Suhner-Lutz (1880–1971) als technischen
Leiter und seinem Schwiegersohn Julius
Robert Hohl-Suhner sowie Carl Erb. Unter
ihrer Führung wurde die Suhner & Co. zum
bedeutendsten Industrieunternehmen Ausserrhodens.
Telefongehäuse und Sucoflor-Böden
Richtungsweisend ist die 1905 von Gottlieb
Suhner errichtete Gummiproduktionsstätte
für die Herstellung der Isolation von Elektrodrähten.
Während des Ersten Weltkriegs
konnte diese Abteilung expandieren, da der
Werkstoff auch für Walzenüberzüge, Dichtungen
und Bahnoberleitungsisolatoren Verwendung
fand. Ein bekannter Gummi-Artikel ist
etwa die Schutzmaske der Schweizer Armee,
welche ab 1996 in Herisau produziert wurde.
Lange Zeit verfügte das Unternehmen
über keine eigene Abteilung für Forschung
und Entwicklung. Neue Produkte wurden von
der Unternehmensleitung ohne grossen Kapitalaufwand
entwickelt. So etwa erkannte Bertold
Suhner in den 1920er-Jahren das Potenzial
von Kunststoffen, deren Urform Bakelit war.
Ein hartes, aber nicht bruchfestes Material.
1928 richtet er ein Kunststoffpresswerk ein.
Stephan Heuscher in «Fabrication – Kleine
Industriegeschichte des Appenzellerlandes»:
«Neben den offiziellen Telefonapparaten der
PTT fand Bakelit unter dem Markennamen
‹Suconit› namentlich für Haushalts- und Küchengeräte,
Lichtschalter und Steckdosengehäuse
Verwendung. In der Zeit des 2. Weltkrieges
setzten sich dann thermoplastische
Kunststoffe durch, die sich durch Flexibilität
und Formbarkeit auszeichneten. Bekanntestes
Produkt von Suhner & Co. waren die
Sucoflor-Böden, deren Produktion 1944 aufgenommen
wurde und die sich zum Inbegriff
des modernen Schweizer Küchen- und Badezimmerbodens
entwickelten. 1938 erfolgte
schliesslich der Einstieg in die Hochfrequenztechnik,
welche im Radio-, Funk- und Fernsehbereich
Anwendung findet.»
Bertold Suhners Universalität
Bevor wir die Geschichte des Unternehmens
weiterverfolgen, ist es angebracht, Bertold
Suhner-Lutz einige Zeilen zu widmen. Hans
(Bilder: H+S)
Alder in den Appenzellischen Jahrbüchern,
Band 98: «Bertold Suhner war eine Unternehmerpersönlichkeit
von ans Unwahrscheinliche
grenzender Universalität. Er war
gleichzeitig Personalchef, Einkäufer, Betriebsleiter,
Kundenberater, Anlerner, Maschinenkonstrukteur,
Bauleiter und Teilhaber. Er war
kein sogenannter Schreibtisch-Chef; er stand
selbst am Zeichnungsbrett, am Schraubstock,
an der Maschine. In langen Nächten hat er
eine grosse Menge von Maschinen konstruiert,
die schwierigsten mechanischen Probleme
gelöst, im chemischen Labor Versuche
durchgeführt. […] In der Beurteilung der
Marktlage bewies Bertold Suhner Spürsinn
und Weitblick. Diesen seinen Eigenschaften
ist es zu verdanken, dass das Unternehmen
auch die Krisenjahre der Zwischenkriegszeit
unbeschadet überstand, ja sich sogar in dieser
Zeit ausdehnte.»
Bei der Übernahme des Betriebs von seinem
Vater waren rund 80, bei seiner Übergabe
an seinen Sohn 673 Personen beschäftigt.
Im gleichen Zeitraum wurde die Arbeitsfläche
von 1900 auf 13’000 Quadratmeter erweitert.
Als 64-Jähriger übergab Bertold Suhner-Lutz
1944 die Leitung seinem ältesten Sohn Gottlieb
und zog sich ganz vom Geschäft zurück,
nachdem er ein Jahr zuvor noch mitgeholfen
hatte, für seinen jüngeren Sohn Bertold ein
eigenes Unternehmen, die Metrohm AG*,
ins Leben zu rufen. «Anlässlich seines Rücktrittes
stand für die Gründung einer paritätischen
Pensionskasse, die ihm ein besonderes
Anliegen war, ein Fonds von zwei Millionen
Franken zur Verfügung. Gleichzeitig errichte-
10/2025 Herisauer Industrie · 35
te der Verstorbene aus eigenen Mitteln einen
‹Bertold-Suhner-Fonds› zur Unterstützung
von unverschuldet in Not geratenen Arbeitnehmern
der Firma.»
Nach dem Rücktritt von Bertold Suhner-
Lutz 1944 übernahm sein Sohn Gottlieb Suhner
die technische Leitung der Firma. Bei der
Umwandlung der Unternehmung in eine Familienaktiengesellschaft
im Jahre 1954 wurde
ihm, in der neuen Funktion des Delegierten,
die Leitung des Unternehmens übertragen.
Diese Führungsaufgabe erfüllte er bis zur
Fusion mit der R. + E. Huber AG in Pfäffikon,
Zürich, im Jahre 1969. Als Vizepräsident des
Verwaltungsrates der Huber + Suhner AG
stellte er sein Wissen der neuformierten
Unternehmung bis zu seinem endgültigen
Rücktritt im Jahre 1979 zur Verfügung.
Erfolgreich durch wirtschaftliche Krisen
In seiner langen Geschichte musste das
Unternehmen auch immer wieder durch
schwere Zeiten. Stephan Heuscher: «1949
arbeiteten gegen 900 Personen auf dem Firmenareal.
Im Verlaufe der Hochkonjunktur
der Nachkriegszeit ging die Mitarbeiterzahl
aufgrund betrieblicher und anlagetechnischer
Rationalisierungen zunächst leicht zurück.
Eine erneute Zunahme der Belegschaft
ist erst in den späten Fünfzigerjahren zu konstatieren.
Äusseres Zeichen des Wachstums
bildeten die 1958 bis 1963 erstellten Grossbauten
am nördlichen Rand des Firmengeländes.
Bis Anfang der Siebzigerjahre beschäftigte
HUBER+SUHNER zwischen 850 und
980 Personen. Dies entsprach rund 15 Prozent
aller Arbeitnehmenden in der Ausserrhoder
Industrie.» Zu schaffen machte dem
Unternehmen die Konjunkturkrise von 1975
bis 1977. Umsatz und Zahl der Beschäftigten
sanken. Dank Spezialisierung erholte sich die
Firma. «Die 1982 bis 1984 vorgenommenen
baulichen Erweiterungen markierten die erfolgreiche
Bewältigung der Krise.» Dank der
Fokussierung auf wenige Produktbereiche
und der verstärkten Bearbeitung ausländischer
Märkte vervierfachte sich der Umsatz
zwischen 1969 und 1989 von 61 auf 249 Millionen
Franken. Der Exportanteil stieg in derselben
Zeit von 3,6 auf 36,7 Prozent.
Angesichts des weltweiten Booms der
Mobiltelefonie und des Internets konzentrierte
sich HUBER+SUHNER in den
1990er-Jahren zunehmend auf diese Märkte.
1996 machte die Nachrichtenübermittlungstechnik
bereits mehr als die Hälfte
des Umsatzes aus. Im Sektor Hochfrequenz
und Lichtwellenleiter gewann das Unternehmen
Marktanteile. 2001 indes brach der
Telekommunikationsmarkt zusammen. «Die
Geschäftsleitung reagierte, indem sie im
Herbst 2001 im Herisauer Werk Kurzarbeit
einführte und in den ausländischen Tochtergesellschaften
mehrere hundert Arbeitsplätze
strich. Als sich die Krise verschlimmerte,
folgte im November des gleichen Jahres die
Ankündigung, auch in der Schweiz würden
450 der 2500 Arbeitsplätze wegfallen.»
In den Jahren 2001 und 2002 schrieb das
Unternehmen Verlust. 2003 erholte sich der
Konzern und fand dank dem Konzept 3×3
(drei Kerngeschäfte für drei Hauptmärkte)
zum Erfolg zurück. Die heutige Produktepalette
basiert auf den Kerntechnologien
Hochfrequenz, Fiberoptik und Niederfrequenz
in den Bereichen Industrie, Kommunikation
und Transport. Die Produkte finden
beispielsweise Anwendung in Rechenzentren,
im Fest- und Mobilfunknetz, in der
Mess- und Prüftechnik, der Luft- und Raumfahrt
und Wehrtechnik sowie der Schienenund
Strassenmobilität. Das seit 1998 an der
Schweizer Börse kotierte Unternehmen
beschäftigt heute rund 4000 Mitarbeitende
(davon über 1100 in der Schweiz) an 40
verschiedenen Standorten auf der ganzen
Welt. Aktuell ist Urs Ryffel Vorsitzender der
Konzernleitung. Der Nettoumsatz 2024 betrug
893,9 Millionen, das Betriebsergebnis
86,6 Millionen Franken.
Nachhaltig in die Zukunft
Bleibt der Blick in die Zukunft, beispielsweise
die Frage nach den Auswirkungen der aktuellen
US-amerikanischen Zollpolitik. CEO Urs
Ryffel in einem Interview in der Neuen Zürcher
Zeitung vom 5. Juni: «Ich lasse mich beim
Leiten der Firma nicht aus der Ruhe bringen,
auch wenn die Rahmenbedingungen ständig
zu wechseln drohen. Wir haben die besten Erfahrungen
gemacht, wenn man die Situation
mit nüchternem Blick betrachtet und seiner
langfristigen Strategie treu bleibt.» Gewiss
bringe die Zolldiskussion etwas Stress in die
Organisation, doch für wichtige Entscheide
werde nicht auf kurzfristige Tendenzenden
gesetzt. Zudem sei die HUBER+SUHNER AG
breit abgestützt und in zukunftsträchtigen,
wachsenden Märkten tätig, was eine gewisse
Ruhe ins Unternehmen bringe. Die Zahlen aus
dem ersten Halbjahr 2025 stimmen positiv
und «basierend auf dem Auftragsvolumen in
den ersten sechs Monaten 2025 erwartet das
Unternehmen für das zweite Halbjahr eine anhaltend
solide Umsatzentwicklung».
Zukunftsfähig sind auch die Ziele des Unternehmens
in Bezug auf die Nachhaltigkeit,
wie etwa die Reduktion der Treibhausemissionen:
So soll bis 2050 eine absolute Reduktion
von 90 Prozent zum Basisjahr 2023 der Betriebsemissionen
wie auch der Emissionen in
der vor- und nachgelagerten Wertschöpfungskette
erreicht werden. Das Unternehmen ist
derzeit auf dem besten Weg, seine Ziele für
2025 zu erreichen, die Ziele für 2030 und 2050
wurden anfangs dieses Jahres von der «Science
Based Target Initiative» validiert.
Eva Schläpfer
* Die Metrohm AG stellen wir Ihnen in der November-Ausgabe
vor
In den 1940-er Jahren waren die Sucoflor-Böden der Suhner & Co. Inbegriff des
modernen Schweizer Küchen- und Badezimmerbodens.
Heute werden in Herisau Komponenten und Systeme für die elektrische und
optische Verbindungstechnik produziert.
36 · Kalender 10/2025
Kalender
Oktober
1. Lama-Trekking, Frauengemeinschaft, 14
Uhr, Hözli, Infos und Anmeldung: www.
fg-herisau.ch
1. Einblick ins neue Besucher- und Therapiezentrum
PZA, 19 – 20.30 Uhr, Psychiatrisches
Zentrum
2. Trauercafé, 17 – 18.30 Uhr, Kafi KARL,
Kasernenstrasse 39a
3. JAMfreeday, Dä 3. Stock, 19 Uhr, Industriestrasse
28
3. Jahrmarkt, 15 – 22 Uhr, Ebnet
4. Livekonzert «Just for Life», Dä 3. Stock, 19
Uhr, Industriestrasse 28
4. Jahrmarkt, 11 – 22 Uhr, Ebnet
4. Comedian Franz Richter «Alles auf
Schwarz», 20 Uhr, Stuhlfabrik
4. SC Herisau vs. Agrovia Stars, 18.30 Uhr,
Sportzentrum
5. Freie Besichtigung Schwänberg-Museum,
14-16 Uhr
5. Jahrmarkt, 11 – 21 Uhr, Ebnet,
5. «NOMAL – Gschichtä, Versli und mee»,
10 Uhr, Stuhlfabrik
7. Oldies aus Appenzell, Club 60plus, 14
Uhr, kath. Pfarreiheim
8. E-Bike-Tour «Klösterlicher Genuss», Club
60plus, 13.30 Uhr, Sportzentrum
9. Mittagstreff, Club 60plus, 11.30 Uhr, Casino
9. FC Herisau vs. FC Münsterlingen, 20 Uhr,
Ebnet
10. Lisa Bögli «Endlich Schaumbad», 20 Uhr,
Stuhlfabrik
11. SC Herisau vs. Hockey Reinach, 18.30 Uhr,
Sportzentrum
12. Ein vergnüglicher Abend mit Gret Zellweger,
16 Uhr, Stuhlfabrik
13. Wanderung Bischofszell-Rumschwang-Wittenbach,
Vitaswiss, Anmeldung:
079 549 91 39
13. Gespräch mit dem Gemeindepräsidenten,
16 – 18 Uhr, Gemeindehaus
14. Spaziergang «von den Mülis zur Mühle»,
Club 60plus, 12.50 Uhr, Bahnhof
15. Appenzeller Mecktig Comedy, 20 – 22
Uhr, Stuhlfabrik
17. Comedynight mit Peppino Petruzzi, Dä 3.
Stock, 20.30 Uhr, Industriestrasse 28
18. Nachwuchswettbewerb BandXost, Dä 3.
Stock, 19 Uhr, Industriestrasse 28
18. Nationaler Reparatur-Tag, 10 – 14 Uhr,
WinWin Markt
18. Musikalischer Komiker Nico Arn mit
«Blamasch», 20 Uhr, Stuhlfabrik
19. Spielenachmittag, Dä 3. Stock, 14 – 18 Uhr,
Industriestrasse 28
19. Appenzeller Welttournee, 13 und 17.30
Uhr, Casino
21. Jass- und Spielenachmittag, Club 60plus,
14 Uhr, Restaurant Adler
22. Öffentlicher Vortrag «Depression im
Alter», 19 – 20.30 Uhr, Psychiatrisches
Zentrum
23. Mittagstreff, Club 60plus, 11.30 Uhr, Casino
24. Mensch Läppli, 20 – 22.15 Uhr, Casino
24. Spieleabend «DOG», Frauengemeinschaft,
19.30 Uhr, Pfarreiheim, Anmeldung:
www.fg-herisau.ch
24. Plattentaufe von Riana, 20 – 22 Uhr,
Stuhlfabrik
25. Electronic Night mit Flavio Calaon & Dear
Deer, Dä 3.Stock, 19 Uhr, Industriestrasse
28
25. «Hugo – Ein Leben zu Fuss», Fusstheater
von Anne Klinge, Figurentheater & Kultur
is Dorf, 20.30 Uhr, Altes Zeughaus
25. Tanztheater «beziehungsweise» von Susanna
Benenati, 19.30 – 21 Uhr, Stuhlfabrik
25. SC Herisau vs. SC Prättigau-Herrschaft,
18.30 Uhr, Sportzentrum
26. Sonntagscafé, 13.30-17 Uhr, aus Wiesental
26. Öffentliche Führung «Herisau in alten
Ansichten», 11 Uhr, Museum Herisau
26. Rumpelstilzchen, Fusstheater von Anne
Kling, 11 Uhr, Figurentheater
26. Theaterstück «Der Mittler» über Kräuterpfarrer
Johann Künzle, Tanzraum Herisau,
17 – 18.15 Uhr, Mühlebühl
26. Afrenetische Besetzung & Andrea Kirchhofer,
20 – 22 Uhr, Stuhlfabrik
27. Appenzeller Lät-Night-Show, 20 Uhr,
Stuhlfabrik
Regelmässig
Café unter den Bäumen, Montag (10 – 17
Uhr) & Freitag (14 – 21 Uhr), Chupfertrocke
Museum Herisau, Mittwoch
bis Sonntag, 13 – 17 Uhr
Figurentheater-Museum, jeweils am
Mittwoch um 14 – 17 Uhr und Sonntag
11 – 16 Uhr
Wochenmarkt, jeweils am Samstag um
8.30-12.30 Uhr
28. Wanderung «Wo der Necker sich
schlängelt», Club 60plus, 9.30 Uhr, Bahnhof
30. Swing in der Fabrik, 20 – 22 Uhr, Stuhlfabrik
31. Livekonzert «Papaya Tropical», Dä
3.Stock, Industriestrasse 28
31. Barbara Hutzenlaub «Sprechstunde mit ...
Coco Chantal», 20 Uhr, Stuhlfabrik
November
1. Chinderfiir mit Zvieri, ab 9.30 Uhr, Kirchgemeindehaus
1. Coro Bellavista – Sardischer Männerchor
& Jodlerklub Herisau-Säge, Kultur is Dorf,
20 Uhr, ref. Kirche
1. Appenzeller Volkslieder «Wiibli ond Mandli»,
20 – 22 Uhr, Stuhlfabrik
1. Comedy-Duo Messer & Gabel, 20 – 22.15
Uhr, Casino
1. FC Herisau vs. FC Bischofszell, 16 Uhr,
Ebnet
1. Mörder Znacht auf Rädern, 17.30 – 23 Uhr,
Start am Bahnhof Gossau
2. Freie Besichtigung Schwänberg-Museum,
14-16 Uhr
2. Schlusswanderung mit Mittagessen,
Vitaswiss, Anmeldung: 079 703 96 49
2. Die Bremer Stadtmusikanten, 11 Uhr,
Figurentheater
3. Erzählcafé unter dem Thema «Wut», 14-16
Uhr, Haus Wiesental,
10/2025 Sternefööf · 37
Sternefööfi
APHRODITE URANIA – DIE GÖTTIN DES HIMMELS
Die ersten fünf Jahre der Luftepoche sind gesäumt
von Beziehungsbrüchen aller Art. Wenn
Liebesbeziehungen genauso zerbrechen wie
Länderbündnisse – dann haben die Regeln geändert.
Die Astrologie hat einige Einblicke dazu
zu bieten, weil sie darin eine neue Betonung
der Venus (griechisch Aphrodite) erkennt.
Anpassung als Beziehungsleistung
Wir sind alle geprägt von einem anderen Zeitgeist.
Unter der Dominanz der Erdzeichen
Steinbock, Stier und Jungfrau wurde auch der
Beziehungsbereich genormt, obschon dieser
astrologisch zu Luft und Feuer gehört. Eine
Epochenherrschaft von 200 Jahren überstrahlt
aber die anderen Elemente, wie auch im Rückblick
sehr gut zu erkennen ist. Erde steht für
die Wirklichkeit, für eine gemeinsame soziale
und gesellschaftliche Vorstellung. Bei Widerstand
dagegen können zwanghafte Reaktionen
sichtbar werden. Wir lernten durch Erziehung,
Schule und Beruf, uns auf dieses kollektive Werteverständnis
zu beziehen und uns darin anzupassen.
Das «Wohle aller» sollte möglichst vor
das persönliche Wohl gestellt werden, schliesslich
war Wohlstand eines der erklärten Ziele.
Dieser Zielfokus prägte sämtliche Beziehungen
– von der Liebe über die Arbeit bis hin zu den
Bürgerpflichten gegenüber dem Staat.
Die sinnliche Venus
Im Horoskop des Luftepochenbeginns symbolisieren
Uranus im Zeichen Stier und Venus in
Schütze eine komplette Veränderung der bisherigen
Wertebasis. Sie zeigen Beziehungen
auf der Suche nach neuen Wegen. Schütze
symbolisiert auch die «Be-Geisterung», dazu
später mehr. Längerfristige Beziehungen brauchen
eine Bindungsgrundlage. Die Venus als
Beziehungssymbol und Herrscherin des Erdzeichens
Stier ist eine mächtige Figur, welche
die Sinnlichkeit und Fruchtbarkeit der Erde und
M
F
der Weiblichkeit symbolisiert. Diese Fülle und
Kraft an Ressourcen war ein Beziehungsversprechen,
aber sie stellte die Vorherrschaft des
Männlichen und das lineare Fortschrittsstreben
in Frage. Das Patriarchat entwertete diese Venus
seit jeher auf mannigfache Weise: Das Sinnliche
wurde als vulgär verteufelt, während das
Fruchtbare domestiziert und kontrolliert wurde.
Uranus im Stier zeigt die Befreiung von dieser
Fremdherrschaft und öffnet den Blick für die
luftige, himmlische Venus. Diese ist vergeistigt,
sie interessiert sich nicht für den physischen
Eros und dessen Sinnlichkeit. Ihr Interesse gilt
der Seele. In Beziehungen orientiert sie sich am
Gleichgesinnten und Zyklischen. «Gleich und
gleich gesellt sich gern» – das galt schon früher,
aber nun gewinnt die Gesinnung oberhand
über das Physische. In Beziehungen zeigt sich
das als Orientierung der Anziehungskraft in die
geistige Welt. Der Eros wird über gemeinsame
Interessen und Vorstellungen stimuliert. Als
neue Bindungsgrundlage steht die individuelle
Entwicklung des Einzelnen im Zentrum, ohne
ihm die Verantwortung dafür abzunehmen.
Der Beziehungswert ist die Mitwirkung an gemeinsamen
Projekten und das Einbringen der
individuellen Stärken. Die Co-Existenz – das
Nebeneinander – bietet neuen Freiraum in allen
Beziehungen, während das Miteinander der
Erdepoche mehr die Symbiose betonte.
Gartenarbeit als Analogie
Ein Zugeständnis an Rollenvorgaben für Frau
und Mann, an lineare Beziehungsformen oder
die Anpassung an gesellschaftliche Anerkennung
erscheinen in der Luftepoche absurd. Beziehungen
werden als eine Art «Gartenprojekt
für Vielfalt» erkannt. Da der Einzelne seinem
Entwicklungs- und Veränderungsprozess Raum
gibt, gestaltet sich auch die gemeinsame Gartenarbeit,
sprich Beziehungsarbeit zyklisch. Die
Analogie zeigt verschiedene Saat-, Wachstums-,
Reife- und Erntezeiten. Nicht zu vergessen die
Ruhezeiten. Schluss mit linearen Zielvorstellungen
in Beziehungen, die Erkenntnis reift,
dass es weniger um das Resultat, sondern um
das Wachsen und den Genuss gemeinsamer Lebenszeit
geht. Das Anteilnehmen am Menschsein
im Prozess und das Teilen einer spürbaren
und echten Verbindung erhält immense Wertigkeit.
Die Wahrnehmung im neuen Zeitgeist ist
flüchtig, Begegnungen und Gefühlsaustausch
verharren gefühlt weniger lang. Doch war das
nicht schon immer so? Glück oder finanzieller
Wohlstand als Dauerzustand ist nach wie vor
ein Mythos der Werbung. Die «be-geisterte»
Venus zeigt uns die wahre Beziehungsqualität:
Wert ist, was lebendig ist. Der Puls – als Analogie
zu Uranus – hilft zu erkennen, was in Beziehungen
an Lebendigkeit steckt oder wo das
Feuer aus Anpassung erstickt wurde.
Dynamische und lebendige Beziehungen
Zurück auf das erste Feld im Beziehungsthema
bedeutet also ein echtes Einlassen auf sein Gegenüber.
Achtsamkeit, Dialog- und Konfliktfähigkeit
und die Bereitschaft zur Beweglichkeit
in eigenen Standpunkten prägen die Beziehungsfähigkeit
der heutigen Zeit. Freiraum in
der Kommunikation ermöglicht Freiraum in der
Beziehungsgestaltung, denn Sprache erschafft
Form. Basis dafür ist die Beziehung zu sich
selbst. Um sich in einer solch luftigen Dynamik
emotional zu verbinden, braucht es Empathie
und die Bereitschaft, über den Spiegel des
Partners sich selbst zu entdecken. Wer Persönlichkeitsanteile
oder Bedürfnisse in sich selbst
verneint, erlebt sie mitunter destruktiv im Aussen.
Überall geht es um jene Verantwortung,
die mit dem neuen Zeitgeist einhergeht. Die
Zeiten, als wir Bedürfnisse delegieren konnten,
sei es in Beziehungen, am Arbeitsplatz oder an
Mutter Staat, neigen sich rasant dem Ende zu.
Saturn und Neptun in Widder stehen für diesen
Neuanfang in der Verbindungsarbeit zu
uns selbst und anderen. Für diese spannende
und notwendige Entdeckungsreise brauchen
wir neue Begriffe, Fähigkeiten und Instrumente.
Astrologie als universelle Sprache erfasst
die Verschiebung der Regeln und lässt auch in
der Welt erkennen, welche Absichten von den
verschiedenen Beziehungspartnern verfolgt
werden. (nr)
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38 · Rätsel 10/2025
Sänger
mit
tiefer
Stimme
engl.
Längenmass
Hunderasse
persönl.
Fürwort
(4. Fall)
Schreinerwerkzeug
militär.
Einheit
Umgebung,
Atmosphäre
7
Ach
guck: ...
da!
lässige
Umgangssprache
Wettkampfgewinn
griech.
Nymphe
Esel in
d. Fabel
Fleischgericht
unendlich
lange,
für
immer
Netzhaut
des
Auges
Speisesaal
für
Studenten
best.
Artikel
(2. Fall)
Hausmeister
Mz.
bibl.
Prophet
Vorn. v.
Maler
Matisse †
Sohn v.
Adam
Bautätigkeit
der
Vögel
Mineral,
Pechkohle
Feste für
Staatsgäste
ägypt.
Gott
Nachtlager
im
Freien
in Abwesenheit
von
Kinderkrankheit
schlecht
gewürzt
verschwinde:
...
weg!
Ergebenheit,
Hingabe
Vorsilbe:
gemäss
ind.
Heil- u.
Gewürzpflanze
4
Verdauungsorgane
Hauptstadt
v.
Montana
(USA)
8
Haushaltsutensil
1
Meeressäugetier
kleine
Beschädigung
Löschtaste
(engl.)
früh.
Zahnfüllung
grosse
Wasserschlange
poet.:
Unwahrheit
Wort des
Einwandes
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Elektrizität
Auffassung,
Ansicht
lat.:
schon
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Doppelrumpf
(Kw.)
Schiedsrichter
(engl.)
Bestandteil
von
Gummibärchen
evident,
offenkundig
Zeitraum
von 24
Stunden
Lebersekret
asiat.
Staatenverbund
Weisshandgibbon
Wortteil:
gleich
skand.
Trinkspruch
eh. dt.
Tennisspielerin
(Steffi)
arab.
Mantel
rechte
Kontoseite
(kaufm.)
sich
brechen
(Wellen) 2
eigenartig,
seltsam
Krebstier,
Gliederfüsser
6
schlimm,
böse
Platz,
Stelle
Ferienort
im Kt. GL
frz.:
unsere
Grabinschrift
Sportgerät
mit Tretkurbel
Bündner
Tal
kippbar.
Schienenwagen
elektr.
gelad.
Teilchen
lat.:
einst,
ehemals
starker
Zweig
Spielfeldrand
Feuerwerkskörper
innen,
im Haus
(engl.)
Nichtfachmann
schweiz.
Rocksänger
5
Breitbandanschluss
Weltalter
Frauenname
Verkehrsmittel
Strassenlampe
unbest.
Artikel
9
hinweis.
Fürwort
kleinste
Dreckpartikel
Bob,
Schlitten
... und
vorbei
Teil v.
akadem.
Titeln 3
Naturwissenschaft
festgelegte
Grenze
Hit der
Rolling
Stones
(1973)
Multimediahandynachr.
relig.
Lied
griech.
Göttin
der Morgenröte
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Ausgabe war: AUFTRIEB
10/2025 Kino · 39
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