KOYABU Symmetric Board von TENAYO Wie spiele ich eine <strong>TAPPING</strong>-GITARRE mit 12 Saiten? Text: Michael Koch /Fotos: M.A.K. bzw. Deviser Diese Spielanleitung ist vor allem jenen überaus musikalischen Menschen gewidmet, die mit der Theorie, sprich dem Lesen von Noten oder Tabulaturen wenig bis gar nicht vertraut sind… Dass man jedoch nicht gänzlich ohne Theoriebeispiele auskommt, insbesondere wenn es um die Erklärung von Akkord-Kombinationen oder gar Song-Beispielen (but this is another tune) geht, möge man mir deswegen verzeihen. Auch muss ich davon ausgehen, dass jeder, der die Spielanleitung durcharbeitet zumindest in etwa weiß, was eine Tonleiter oder gar Pentatonik ist. Vorkenntnisse auf einem anderen Saiteninstrument oder Klavier und Keyboard sind ebenso nicht von Nachteil. Nichtsdestotrotz werde ich den theoretischen Teil jeweils nur anreisen. Für die Rhythmus- und Harmonielehre gibt es außerdem genügend anderes hervorragendes Lehrmaterial. Und - … es soll schließlich talentierte Virtuosen geben, die auch nach 20 bis 30 Jahren ihrer Karriere keine einzige Note von dem, was sie da spielen und mit was sie die Geschichte der Populär-Musik revolutionierten, aufschreiben können. Sprich: Um ein guter Musiker zu werden, muss man definitiv nicht Noten lesen können. Wichtig ist im Prinzip nur das Gefühl für Harmonien und vor allem den Groove. Ein bekannter Komponist und Musiker äußerte sich diesbezüglich zuletzt wie folgt: „Wenn man sich seinen eigenen Song nicht merken kann, dann ist er auch nicht gut genug für andere Menschen…“ Und bitte nicht vergessen: Es darf auch mal etwas schräger klingen! Denn was bringt es noch so perfekt und in rasantem Tempo Tonfolgen rauf und runter zu spielen, wenn dabei der Ausdruck gänzlich auf der Strecke bleibt oder der Song eben wie hundertausendmillionen anderer klingt? Das alltägliche Austauschprogramm in kommerziellen Radiosendern ist hierfür ein gutes Beispiel. Die Musik war und ist eigentlich immer noch Ausdruck eines individuellen Lebensgefühls – das Instrument selbst ist nur ein Transmitter, über den wir unsere Musikalität und Kreativität ausdrücken können. Musik selbst kommt aus dem Menschen heraus und weniger aus dem weiten Universum. Aber auch diese - meiner Meinung nach - etwas überhöhte Darstellung der Musikempfindungsebene hat durchaus ihre Anhänger und bringt mitunter Erstaunliches hervor. Manche Musiker verwechseln die „kosmische Ebene“ allerdings ganz gerne mit seelenloser Saiten-Flitzerei bzw. Sport. Ich würde jedoch behaupten, dass es gar nicht so wichtig ist, wie viele einzelne Noten man innerhalb des Bruchteils einer Sekunde aneinander zu reihen vermag – das Wichtigste scheint mir vielmehr das Feeling und die kreative Idee. Auch beim Covern von Songs ist es nicht immer wichtig, diese 1 zu 1 zu kopieren. Es schadet manchmal nicht, wenn man der Interpretation freien Lauf lässt – auch das bringt dann mitunter sehr ansprechende kreative Ergebnisse hervor. In diesem Sinne wünsche ich viel Spaß mit dem Faszinosum Musik und einem der schönsten Musiktransmitter überhaupt – der Tapping-Gitarre!!! (der Autor) Erste Schritte (Easy Steps) zum “Tapping-Gitarrenvirtuosen”… 3 Jeder halbwegs begabte Mensch kann mit einfachen ersten Schritten das Spiel auf einer Tapping-Gitarre, in unserem Fall das KOYABU Symmetric Board von Tenayo, relativ schnell erlernen. Dazu braucht man nicht mehr Talent als beim Erlernen von Gitarren-, Bass- oder Klavierspiel erforderlich ist. Ein bisschen Geduld und Muse sollte man allerdings mitbringen, denn ohne Übung geht es eben nicht. Für Umsteiger von der Gitarre oder vom Bass mag es zwar einfacher sein, Töne zu finden oder die Tapping-Technik zu erlernen, manchmal stehen sich aber gerade diese etwas selbst im Wege denn: „Die Tapping-Gitarre wird in der Regel weder mit dem Plektrum gestrichen, noch mit den Fingern gezupft!“ (Ausnahmen bestätigen nur die Regel…) Der Ton wird lediglich durch das leichte Herunterdrücken der Saite auf den entsprechenden Bund, eben durch Tapping erzeugt. Ein kleiner Tipp also an alle Gitarristen und Bassisten vorab: Kopf ausschalten und ganz unvoreingenommen an das Tappen herangehen. Blutige Anfänger haben in dieser Beziehung also zumindest einen kleinen Vorteil gegenüber den Alten Hasen bzw. „Profis“…