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Jahr der Chancen 2009 - E&W

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E&W 12/08 COVERSTORY/HINTERGRUND 2<br />

standhält, wenn die Qualität des<br />

Endprodukts mit jener von Nespresso<br />

vergleichbar ist, wenn die<br />

Kosten und <strong>der</strong> Komfort beim<br />

Kapseleinkauf passen. Erst wenn<br />

dieses Gesamtpaket besser ist als<br />

das bereits bestehende mit <strong>der</strong><br />

hohen Markenbekanntheit, wird<br />

<strong>der</strong> Endverbraucher entsprechend<br />

zugreifen.<br />

Im Übrigen hatte <strong>der</strong> Kapselmarkt<br />

heuer keine Entwicklung,<br />

weil die Umsätze, die mit <strong>der</strong><br />

Dolce Gusto neu hinzugekommen<br />

sind, auf Kosten von Nespresso<br />

gehen. Und deshalb wird<br />

Nespresso 2008 mit einem mengenmäßigen<br />

Minus abschließen.<br />

Dann kommen wir doch gleich<br />

auf Umsatzvergleiche <strong>der</strong> Kaffeesysteme<br />

zu sprechen.<br />

Gern. Mit Vollautomaten wird<br />

mittlerweile fast dreimal so viel<br />

Umsatz gemacht wie mit den Portionssystemen.<br />

Im Oktober waren<br />

es 72,9% mit Vollautomaten und<br />

25,3% mit geschlossenen Portionssystemen.<br />

Kumuliert waren es bis<br />

dahin sogar 73,4 zu 24,6%.<br />

Und wenn man nicht nur die ersten<br />

zehn Monate 2008 ansieht,<br />

son<strong>der</strong>n zwölf Monate zurückgeht<br />

– bis zum Start des vorjährigen<br />

Weihnachtsgeschäfts?<br />

Über diesen zwölfmonatigen<br />

Zeitraum ist das Verhältnis 70,5 zu<br />

27,5%. Damals hat das Kapselgeschäft<br />

ja noch besser funktioniert.<br />

Und mengenmäßig hat sich das<br />

Verhältnis zwischenzeitlich praktisch<br />

nivelliert. Heute werden im<br />

Prinzip ebenso viele Stück Vollautomaten<br />

abgesetzt wie Portionssysteme<br />

– trotz neuer Anbieter bei<br />

Portionssystemen.<br />

Sie hatten angekündigt, mit Jura<br />

heuer noch stärker auf Vorführtage<br />

zu setzen – nicht allein in<br />

Fachmärkten, son<strong>der</strong>n auch im<br />

klassischen Fachhandel...<br />

Sogar sehr deutlich verstärkt im<br />

Fachhandel.<br />

Was die Erfor<strong>der</strong>nis einer intensiven<br />

Beratung betrifft, hat sich bei<br />

den Vollautomaten bis heute wohl<br />

nichts geän<strong>der</strong>t – trotz <strong>der</strong> angeblich<br />

so aufgeklärten Konsumenten?<br />

Das können Sie laut sagen. Man<br />

sollte meinen, dass nach so vielen<br />

<strong>Jahr</strong>en <strong>der</strong> Marktpräsenz quasi<br />

ganz Österreich weiß, welche<br />

Vorteile ein Vollautomat bietet.<br />

Aber wenn man dann selbst am<br />

POS mit den Verbrauchern wie<strong>der</strong><br />

einmal Beratungsgespräche<br />

führt, erkennt man erst, wie viel<br />

Aufklärungsarbeit da noch zu leisten<br />

ist. Deshalb sind Vorführtage<br />

ein so eminent wichtiger Bestandteil<br />

dieses Geschäfts.<br />

Stichwort „Geschäft“: Wie hat<br />

es sich 2008 bei Jura Österreich<br />

entwickelt?<br />

Dass wir ein enormes Wachstum<br />

haben, wird sich ja inzwischen<br />

herumgesprochen haben. Ein<br />

massives zweistelliges Plus.<br />

Worunter Sie zwischen zehn und<br />

99 was wertmäßig verstehen?<br />

Rund 40%! Wobei wir bei den<br />

drei Kooperationen unseren Umsatz<br />

teilweise fast und einmal effektiv<br />

verdoppelt haben.<br />

Welche Kooperation ist das mit<br />

den 100 Prozent? EP:?<br />

Ja, die ElectronicPartner. Und bei<br />

den Marktanteilen können wir<br />

mit Ähnlichem aufwarten: In den<br />

Preisklassen, wo Jura vertreten ist,<br />

also über 500 Euro, haben wir<br />

unseren Anteil ebenfalls enorm<br />

gesteigert. Vor rund einem <strong>Jahr</strong> lagen<br />

wir dort bei 35 bis 38%; heuer<br />

sind es kumuliert 58% wertmäßiger<br />

Marktanteil.<br />

Können Sie ein bisserl unsere<br />

Neugier stillen in Bezug auf die<br />

nächsten Geräte-Neuheiten?<br />

Eines vorweg: Wir werden mit Sicherheit<br />

nicht ins Kapselgeschäft<br />

einsteigen. Nun zu unserer Kernkompetenz:<br />

Wir werden speziell<br />

im zweiten Halbjahr <strong>2009</strong> mit<br />

echten Innovationen aufwarten.<br />

Es wird wie jedes <strong>Jahr</strong> mindestens<br />

drei neue Produkte geben, die wir<br />

auf <strong>der</strong> Futura vorstellen. Diese<br />

Neuheiten werden sich alle im<br />

oberen Preissegment, also ab<br />

1.000 Euro aufwärts, bewegen.<br />

Handelt es sich dabei um die<br />

Nachfolger <strong>der</strong> F50 und F70?<br />

Nein, nächstes <strong>Jahr</strong> nicht.<br />

Und warum lässt Jura in seinem<br />

sonst so jungen Sortiment diese<br />

verhältnismäßig alten Modelle<br />

noch im Programm?<br />

Weil sie noch so gut laufen. Wie<br />

einst <strong>der</strong> Käfer. Die laufen und<br />

laufen…<br />

Gerade eben haben Sie noch gesagt,<br />

die stagnieren und haben<br />

keine positive Entwicklung.<br />

Ja, da haben wir zwar kein Wachstum,<br />

aber beide Geräte besetzen<br />

nach wie vor Spitzenpositionen in<br />

<strong>der</strong> GfK. Das sind Dauerrenner,<br />

die ihr Niveau halten. Darum<br />

werden wir sie <strong>2009</strong> auch noch<br />

nicht updaten.<br />

Stehen neue Marketingaktivitäten<br />

für den Fachhandel bevor?<br />

Neue eigentlich nicht. Aber wir<br />

haben heuer Riesenerfolge vor allem<br />

über die Online-Plattformen<br />

von Endverbraucher-Medien sowie<br />

mit unserem Lifestyle-Magazin<br />

„Impressa World“ erzielt, an<br />

dem sich Hun<strong>der</strong>te unserer insgesamt<br />

440 Händler beteiligt haben.<br />

Da wurde erst kürzlich österreichweit<br />

gestreut, jedoch schon<br />

von sehr positiver Resonanz berichtet.<br />

Und diese Aktivität werden<br />

wir nächstes <strong>Jahr</strong> fortsetzen.<br />

Auflage <strong>der</strong> „Impressa World“?<br />

Geplant waren ursprünglich<br />

400.000 bis 500.000, drucken<br />

mussten wir im Endeffekt rund<br />

800.000 Exemplare – für jeden<br />

österreichischen Haushalt, mit<br />

Ausnahme <strong>der</strong> Großstädte.<br />

Und wie geht Jura über die Großstädte?<br />

Nachdem wir unsere Umsätze zu<br />

rund 75 Prozent mit dem Fachhandel<br />

machen, <strong>der</strong> sich in den<br />

Großstädten lei<strong>der</strong> ziemlich dezimiert<br />

hat, sind wir dort gar nicht<br />

so gut vertreten.<br />

Demnach hat Jura bei <strong>der</strong> Großfläche<br />

wie etwa Saturn einen<br />

Rückgang?<br />

Das nicht, aber keine gute Entwicklung.<br />

Bei Cosmos haben wir<br />

ein akzeptables Wachstum. Die gigantischen<br />

Zuwächse verzeichnen<br />

wir im traditionellen Fachhandel,<br />

wo sie sich eben bei 80 bis 100<br />

Prozent bewegen.<br />

Klassische Printwerbung wird<br />

man sich ob <strong>der</strong> Jura-Erfolge aber<br />

weiterhin mindestens in dem Ausmaß<br />

wie bisher erwarten dürfen?<br />

Mehr denn je. Wenn man Wachstum<br />

hat, werden klarerweise auch<br />

die Werbetöpfe entsprechend größer.<br />

Auch wenn sich viele vor<br />

dem <strong>Jahr</strong> <strong>2009</strong> fürchten, so hat<br />

auch mal <strong>der</strong> Lipburger in <strong>der</strong><br />

Schule gelernt, dass man antizyklisch<br />

werben sollte. Deshalb werden<br />

wir auch gleich im Jänner<br />

starten und dann das ganze <strong>Jahr</strong><br />

über massiv Printwerbung betreiben.<br />

Außerdem werden wir noch<br />

mehr in den POS-Auftritt unserer<br />

Handelspartner investieren,<br />

womit wir ja heuer schon begonnen<br />

(siehe auch E&W online exklusiv<br />

mit „Ein Traum in Weiß: Juras edles<br />

POS-Mobiliar <strong>der</strong> Signature-Line<br />

im Handel“ vom 1. Dezember) und<br />

zahlreiche Shops mit Jura-Möbeln<br />

ausgestattet haben – samt 7-<br />

Zoll-Bildschirmen, auf denen<br />

verschiedene Animationen ablaufen,<br />

Kaffeerezepte gezeigt werden<br />

usw.<br />

Eingedenk <strong>der</strong> Preisklassen, in<br />

denen sich Jura mit seinen Vollautomaten<br />

bewegt: Haben Sie<br />

schon einmal mit dem Thema<br />

Miete kokettiert?<br />

Nachgedacht haben wir darüber<br />

schon oft. Aber bis dato konnten<br />

wir uns zu keiner Entscheidung<br />

durchringen. Noch ist dieses Thema<br />

für uns in weiter Ferne.<br />

Eine abschließende Botschaft für<br />

<strong>2009</strong>?<br />

Das, was <strong>der</strong> Branche im nächsten<br />

<strong>Jahr</strong> am meisten zu schaffen machen<br />

dürfte, wird weiterhin <strong>der</strong><br />

Onlinehandel sein. Zumal <strong>der</strong><br />

Kampf mancher Vertriebsformen<br />

um die so genannte Preisführerschaft,<br />

mit <strong>der</strong> sie auf Internetangebote<br />

offenbar reagieren müssen,<br />

mittlerweile bedenkliche Ausmaße<br />

angenommen hat. Da werden<br />

sich viele Marken entscheiden<br />

müssen, ob sie so wie wir den<br />

Weg des selektiven Vertriebs gehen<br />

o<strong>der</strong> weiterhin diesen breiten<br />

Spagat als Allkanal-Lieferant wagen<br />

wollen. Ich persönlich glaube<br />

nicht, dass eine Marke in ein paar<br />

<strong>Jahr</strong>en noch jeden Vertriebskanal<br />

bedienen können wird. ■<br />

INFO: www.jura.com

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