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Z E I T S C H R I F T D E R A R B E I T S G E M E I N S C H A F T<br />
F Ü R N A T U R S C H U T Z T E C K L E N B U R G E R L A N D E . V . ( A N T L )<br />
M I T G L I E D D E R L N U - L A N D E S G E M E I N S C H A F T<br />
N A T U R S C H U T Z U N D U M W E L T ·<br />
A N E R K A N N T E R N A T U R S C H U T Z V E R E I N<br />
Mach mit !<br />
Heft 11<br />
6. Jahrgang<br />
... beim Natur-, Landschafts- und Umweltschutz
Mach mit ! 6. Jahrgang Seite 3<br />
Editorial<br />
Liebe Leserin, lieber Leser!<br />
Zum aktuellen Jahresbeginn 2008 wünsche ich Ihnen alles Gute,<br />
Gesundheit, Zufriedenheit, eine intakte Umwelt und unseren Inserenten<br />
außerdem den gewünschten geschäftlichen Erfolg.<br />
Bereits im sechsten Jahr erscheint die <strong>ANTL</strong>-Zeitung „Mach mit!“.<br />
Darauf sind die „Macher“ der Zeitung recht stolz.<br />
Dank sagen möchte ich allen, die bisher so tatkräftig bei der Erstellung<br />
der jeweils neuen Ausgabe mitgeholfen haben.<br />
Ohne sie wären die Berichte über die zahlreichen Exkursionen,<br />
Reportagen zu brandaktuellen Themen, Stellungnahmen zu Fragen<br />
des Umweltschutzes, und bedeutsamen, bewegenden persönlichen<br />
Erlebnissen und Eindrücken nicht erschienen.<br />
Was erwartet Sie in dieser Ausgabe?<br />
Eigentlich nichts wesentlich Anderes als in den bisherigen Ausgaben,<br />
nur dass in dieser Form <strong>noch</strong> nie darauf hingewiesen wurde.<br />
Und das möchte ich an dieser Stelle einmal tun. Ich nehme Sie einfach<br />
mit auf eine Rundreise durch unser Themenangebot.<br />
In der Spalte rechts sehen Sie die ausführliche Auflistung der Themen<br />
dieser Ausgabe.<br />
Der erste Artikel ist Horst Stern gewidmet, dem Naturschutzpionier,<br />
der die Wirksamkeit der Medien für den Naturschutzeinsatz<br />
erkannt hatte. Der Bogen spannt sich weiter über die „Schlauen<br />
Kraniche“ von Joke Brocker, geschichtliche Besonderheiten (<strong>ANTL</strong>-<br />
Logo und Remisenbau), bis zum Bericht über Stellung- und Einflussnahme<br />
der <strong>ANTL</strong> bei den verschiedenen Landschafts– und Naturschutzmaßnahmen.<br />
Wer etwas ganz Besonderes erleben möchte, dem sei der Bericht<br />
über den Landschaftspark Huss (siehe auch Foto der Titelseite)<br />
empfohlen.<br />
Und wenn Sie immer schon mal wissen wollten, welche Bewandtnis<br />
es mit dem „Altländer Pfannkuchen“ hat, lesen Sie bitte Seite 20.<br />
Alles dies wird Ihnen unmittelbar nach Neujahr beschert.<br />
Lassen Sie sich darauf ein und lassen Sie sich gut unterhalten.<br />
Mit herzlichen Grüßen zum Neuen Jahr,<br />
Bernhard Kalfhues<br />
Für die <strong>ANTL</strong>-Mitglieder sind dieser Ausgabe das Protokoll der<br />
Jahresversammlung 2007 und die Einladung zur Jahresversammlung<br />
am 10. Februar 2008 beigefügt.<br />
Themen in dieser Ausgabe<br />
h Editorial und Themenübersicht<br />
Seite 3<br />
h Dr. h. c. Horst Stern zum<br />
85. Geburtstag - Oktober 2007<br />
Seite 4<br />
h Der ungewöhnliche Brutplatz<br />
eines Steinkauzes<br />
Seite 5<br />
h Kraniche sind schlau<br />
Seite 6<br />
h Die Verunreinigung unserer<br />
Landschaft<br />
Seite 8<br />
h Unsere Eiche - der Uhlenbaum<br />
in Recke-Langenacker<br />
Seite 10<br />
h Die neue - alte Remise<br />
an der Sägemühle<br />
Seite 12<br />
h Die <strong>ANTL</strong> nimmt Stellung -<br />
die <strong>ANTL</strong> nimmt Einfluss<br />
Seite 14<br />
h <strong>ANTL</strong>-Youth blickt zurück<br />
Seite 17<br />
h AG „Natur erleben“<br />
in der GS Lengerich Stadt<br />
Seite 17<br />
h Besichtigung<br />
des Landschaftsparks Huss<br />
Seite 18<br />
h „Klar, Altländer Pfannkuchen!“<br />
Seite 20<br />
h AG Markenweg Brookfeld<br />
Ehrung und Preisverleihung<br />
Seite 22<br />
h 30 Jahre <strong>ANTL</strong><br />
Chronik, (Fortsetzung)<br />
Seite 22<br />
h Impressum<br />
Seite 24<br />
Titelseite: Landschaftspark Huss,<br />
Foto: Werner Suer
Seite 4<br />
Dr. h. c. Horst Stern zum 85. Geburtstag - Oktober 2007<br />
Wie kein anderer mahnte er<br />
Umweltbewusstsein und<br />
Rücksicht auf die Natur an.<br />
Einsatz für Tiere<br />
Sein Film „Bemerkungen<br />
über den Rothirsch“<br />
kritisierte die Wildgehege<br />
Mach mit ! 6. Jahrgang<br />
„Ich kann Ihnen unmöglich Rede und<br />
Antwort stehen.“ Freundlich sagt Horst<br />
Stern, der Journalist („Sterns Stunde“)<br />
und Literat („Mann aus Apulien“), ein<br />
Gespräch vor seinem 85. Geburtstag<br />
(24.Oktober) trotz überstandener<br />
Krankheit ab.<br />
„So war er immer schon“, erzählt<br />
Hans Bibelriether. Der ehemalige Chef<br />
des ersten deutschen Nationalparks<br />
Bayrischer Wald ist Sterns engster<br />
Weggefährte und kennt den Perfektionisten,<br />
dessen akribische Recherchen<br />
in Texte münden, an denen der Autor<br />
stets lange feilt, bis sie inhaltlich über<br />
jede Kritik erhaben und sprachlich<br />
brillant sind. „ Aber heute hat er das<br />
Gefühl, seinem Anspruch nicht mehr<br />
gerecht zu werden“ erklärt der<br />
Freund seine Ablehnung. Ein anderer<br />
sagt: „Wenn einer alles gesagt hat,<br />
darf er schweigen.“<br />
Die Einsiedelei zieht sich wie ein roter<br />
Faden durch Sterns Leben. In Stettin<br />
geboren, wird er Banker. Im Krieg<br />
Text und Foto: Gerd Pfitzenmaier<br />
von den Amerikanern gefangen genommen<br />
und in Kentucky interniert,<br />
studiert er US-Recht und Literatur. Entlassen,<br />
dolmetscht er in Ludwigsburg<br />
für die Army vor Gericht, bis ihn<br />
Freunde überreden, sein Sprachtalent<br />
bei der Zeitung zu nutzen. Nach Stationen<br />
als Chefredakteur verschiedener<br />
Zeitschriften holt ihn der Süddeutsche<br />
Rundfunk zum Schulfunk. In den<br />
1970ern dreht Stern fürs Fernsehen<br />
seine berühmten Beiträge für „Sterns<br />
Stunde“, die den Zuschauern eine<br />
gänzlich neue Sicht auf die Natur und<br />
die dort lebenden Geschöpfe nahe-<br />
bringt. 1980 gründet er Deutschlands<br />
erste Ökozeitschrift „Natur“.<br />
Zwischen diesen Stationen nimmt<br />
Stern sich oft Auszeiten, arbeitet im<br />
Stillen an Neuem. Im irischen Exil erfüllt<br />
sich der passionierte Segler in<br />
den 1980er-Jahren seinen Jugendtraum<br />
und schreibt seinen ersten Roman.<br />
Selten verstand sein Publikum, warum<br />
diesem erfolgreichen Medienmenschen<br />
der Ruhm für sein Werk und seine<br />
Person zuwider sei. Für ihn aber<br />
zählt nur der Inhalt seiner Artikel und<br />
Bücher, seiner Reportagen und Filme.<br />
Wortgewalt allein ist für ihn den<strong>noch</strong><br />
nie ausreichende Argumentation. Die<br />
muss auf Fakten basieren. Diese<br />
Gründlichkeit machte Horst Stern zum<br />
Vorbild einer ganzen Generation von<br />
Journalisten, die er mit dem Impetus<br />
der Aufklärung impfte. Und der Naturschützer,<br />
die er Zusammenhänge in<br />
der Ökologie zu entdecken und zu<br />
verstehen lehrt.<br />
Sein Erkenntnisdrang ist dabei kopfgesteuert.<br />
Emotionen sind seine Sache.<br />
nicht. Das kann, wer seine fast lyrischen<br />
Texte liest, die Respekt vor der<br />
Natur anmahnen, kaum glauben. Bei<br />
allem Wunsch nach Aufklärung ist Effekthascherei<br />
nie sein Ziel - auch wenn<br />
die Wirkung seines Schaffens nicht<br />
selten umwälzend war. Das sein auf-
Mach mit ! 6. Jahrgang Seite 5<br />
rüttelnder TV-Film „Bemerkungen über<br />
den Rothirsch“, der die übermäßige<br />
Hege des Wilds anprangert, ausgerechnet<br />
am Weihnachtsabend<br />
1971 in die Wohnstuben flimmerte,<br />
wollte Stern seinem Senderchef Horst<br />
Jaedicke sogar ausreden. Der antwortete:<br />
„Wenn jemand an Heiligabend<br />
das Fernsehen überhaupt<br />
braucht, um sich in Stimmung zu versetzen,<br />
dann soll er das ZDF anschalten<br />
- wir senden das.“<br />
Diese Breitseite traf ins Schwarze<br />
wie so viele seiner Themen. Vor allem<br />
sein steter Einsatz gegen die Ökonomisierung<br />
alles Lebendigen zeigte<br />
Wirkung. „Solange wir nicht zu trauern<br />
vermögen über eine Enzianblüte,<br />
die ein Düngersack erschlägt“,<br />
schrieb Stern, „solange ist für die Natur<br />
der 30-jährige Krieg, den man seit<br />
den Wirtschaftswunderjahren gegen<br />
sie führt, nicht zu Ende.“ Diesem Krieg<br />
setzte er klare Worte entgegen. In<br />
seinen Texten lieh er sie der aufkeimenden<br />
Naturschutzbewegung und<br />
wurde zu ihrem Sprachrohr und zur<br />
Symbolfigur, als die Stern sich auch<br />
dagegen verwahrt, vereinnahmt zu<br />
werden. Er stellt dabei jene bloß, denen<br />
Ideologie die Freiheit des eigenen<br />
Geistes raubt – etwa wenn der erklärte<br />
Tierfreund den Stierkampf trotz<br />
aller Kritik nicht pauschal verdammt:<br />
„Es erfüllt der spanische Kampfstier,<br />
im Gegensatz zu unseren ‚Nutztieren‘,<br />
die erste Grundanforderung des Tierschutzes“,<br />
schreibt Stern: „Der toro<br />
bravo hat, bevor er stirbt, wenigstens<br />
artgerecht gelebt.“<br />
Seine Popularität setzt Horst Stern<br />
immer kompromisslos ein: für Naturschutz.<br />
Deshalb bleibt seine Spur sichtbar,<br />
auch wenn er selbst sich ausblendet<br />
und die aktuellen Debatten um<br />
das Thema scheut. „Er hat viel angestoßen“<br />
sagt der Frankfurter Publizist<br />
und Stern-Freund Rudolf Leo Schreiber<br />
(„Rettet die Vögel“), „und er hat viele<br />
Menschen dazu gebracht, sich für die<br />
Natur stark zu machen.“<br />
Der ungewöhnliche Brutplatz eines Steinkauzes<br />
Am 30.05.07 wurde ich von einem<br />
Landwirt aus Recke, auf eine Bodenbrut<br />
des Steinkauzes aufmerksam gemacht.<br />
Der Landwirt hatte einen alten Bretterhaufen<br />
( 2,0 x 1,0 x 0,5 – L x B x H )<br />
beiseite geräumt. Ihm war bekannt,<br />
dass Wildkaninchen unter dem Holzhaufen<br />
Schutz suchten. Als die letzten<br />
Bretter entfernt wurden, kam der Brut-<br />
platz eines Steinkauzes in einem Kaninchengang<br />
zum Vorschein.<br />
Das Weibchen huderte die Jungen ließ sich<br />
dabei nicht stören und flog auch nicht ab.<br />
Am 31.05.07. nahm ich die Sache in Augenschein<br />
und fand zwei Jungtiere im Alter von<br />
zehn Tagen und ein unbefruchtetes Ei. Drei<br />
Mäuse lagen als Vorrat neben dem Brutplatz.<br />
Quelle: FOCUS 43/2007 vom<br />
22. 10. 2007<br />
Mit freundlicher Genehmigung<br />
der Zeitschrift FOCUS<br />
Text und Fotos: Otto Kimmel<br />
Der Brutplatz<br />
wurde wieder<br />
abgedeckt.
Seite 6<br />
Joke Brocker<br />
ist Redakteurin bei den<br />
Westfälischen Nachrichten<br />
Die Diepholzer Moorniederung<br />
ist einer von insgesamt<br />
drei großen Rastplätzen<br />
in Deutschland<br />
„Am 5. November waren<br />
hier 32.000 Kraniche“<br />
Mach mit ! 6. Jahrgang<br />
Kraniche sind schlau<br />
Eines ist schon mal klar: Kraniche<br />
sind schlau. Viel schlauer als Menschen.<br />
Bei Nieselregen reisen, wenn es<br />
nicht unbedingt nötig ist? So etwas<br />
kann wirklich nur der Spezies Mensch<br />
einfallen. Kraniche „lieben es nicht zu<br />
reisen, wenn der Regen in Schwaden<br />
und Strähnen niedergeht und Hagelschauer<br />
in der Luft liegen“, schreibt<br />
der Wissenschaftler Rolf Dircksen in<br />
seinem Buch „Vogelvolk auf weiter<br />
Reise“, in dem über die Wunder des<br />
Vogelzuges berichtet wird.<br />
Doch um eines eben dieser Wunder<br />
des Vogelzuges zu erleben, trotzt eine<br />
Busladung ornithologisch interessierter<br />
Menschen an diesem grauen Novembernachmittag<br />
Kälte und Regen. Die<br />
Arbeitsgemeinschaft für Naturschutz<br />
Tecklenburger Land (<strong>ANTL</strong>) hat zur<br />
Exkursion in die Diepholzer Moorniederung<br />
eingeladen, einem von insgesamt<br />
drei großen Rastplätzen in<br />
Deutschland, die von den grauen Kranichen<br />
auf dem Flug Richtung Süden<br />
angesteuert werden.<br />
40 000 Kraniche seien alleine im<br />
vergangenen Herbst in der Hochmoorlandschaft<br />
unweit der Ostseite des<br />
Dümmer Sees gezählt worden, erzählt<br />
Diplom-Biologe Friedhelm Niemeyer,<br />
Leiter der Biologischen Station in der<br />
Diepholzer Moorniederung, kaum dass<br />
er – nahe des Rehdener Geestmoores<br />
– den Bus betreten hat. Vorfreude<br />
bei der Reisegruppe aus dem Tecklenburger<br />
Land, die schon einmal<br />
Ferngläser und Digitalkameras zückt.<br />
Na, das werden Fotos . . . Doch die<br />
Vorfreude erhält sogleich einen<br />
Dämpfer.<br />
Denn: Kraniche sind schlau. So erzählt<br />
Niemeyer: „Am 5. November<br />
waren hier 32 000 Kraniche.“ Zwei<br />
Tage darauf, mittwochs und donnerstags<br />
aber habe der „große Abzug“<br />
begonnen. „Wir hatten Nordostwind.<br />
Der ist günstig für die Kraniche“, erläutert<br />
der Fachmann. So hätten die<br />
Text: Joke Brocker, Foto: E. H. Schröder<br />
Kraniche auf ihrem anstrengenden<br />
Flug gen Nordostfrankreich den Rückenwind<br />
nutzen können. Ob die<br />
grauen Energiesparer, die inzwischen<br />
längst am Lac du Der eingetroffen<br />
sein dürften, Grüße an die Gruppe<br />
aus dem Tecklenburger Land haben<br />
ausrichten lassen?<br />
Langsam rollt der Bus durch das Kulturland.<br />
Das Wasser steht auf den<br />
größtenteils abgeernteten Feldern.<br />
Nur hie und da ragen <strong>noch</strong> ein paar<br />
Meter Mais empor. „Die Kraniche“,<br />
erzählt Niemeyer, „profitieren von<br />
dem nassen Jahr, von den nicht abgeernteten<br />
Feldern.“ Auch die Tatsache,<br />
dass in der 10 000 Hektar großen<br />
Diepholzer Moorniederung in diesem<br />
Jahr mehr Mais angebaut worden ist<br />
als in den Vorjahren, sei den Kranichen<br />
sehr entgegen gekommen. Für<br />
die Wiesenweihen dagegen, sei das<br />
ein Nachteil gewesen. Sie hätten ihre<br />
Reviere in der Hochmoorlandschaft<br />
aufgegeben. Durch ihre Ferngläser<br />
erspähen Vogelkundler wie Laien Rehe<br />
und einen gewaltigen Schwarm<br />
Ringeltauben, aber dann, endlich, einen<br />
beachtlichen Trupp äsender Kraniche.<br />
Während die Vogelfreunde jede<br />
Bewegung der imposanten Tiere,<br />
das Schlagen der Schwingen, ihren<br />
eleganten Flug und die nicht minder<br />
eleganten Landemanöver vom Bus aus<br />
verfolgen – die in kleinen Familienverbänden<br />
lebenden Kraniche scheuen<br />
die Nähe des Menschen – und ihrem<br />
unverwechselbaren Trompeten lauschen,<br />
berichtet Friedhelm Niemeyer<br />
über ihre Ernährungsgewohnheiten.<br />
Für das Wintergetreide, versichert er,<br />
bestehe keine Gefahr. Grüne Triebe<br />
fräßen die Kraniche nicht, da sie diese<br />
nicht verdauen könnten. Da müssten<br />
die Landwirte die Wildgänse, die es<br />
in der Region zuhauf gibt, eher fürchten.<br />
Dass ein Kranich am Tag lediglich<br />
100 Gramm Maiskörner und andere<br />
Feldfrüchte fressen soll, wollen die Zu-
Mach mit ! 6. Jahrgang Seite 7<br />
hörer dem Fachmann allerdings nicht<br />
so recht abnehmen: „Das ist doch gerade<br />
mal ein Müsli-Riegel“, witzelt ein<br />
Mitfahrer. Langsam geht es zum<br />
Schlafplatz der Kraniche. Der zugige<br />
Aussichtsturm im Rehdener Geestmoor,<br />
von dem aus man den Abendeinflug<br />
der Vögel in die Schlafplätze im Moor<br />
beobachten kann, scheint alles andere<br />
als ein Geheimtipp zu sein. Jede Menge<br />
Holländer haben hier ihre Spektive<br />
bereit gestellt und warten auf die<br />
Kraniche.<br />
Auf der Bildfläche erscheint jedoch<br />
einer ihrer ärgsten Feinde: der Seeadler.<br />
Fisch sucht dieser im Geestmoor<br />
vergebens, doch ein schwacher junger<br />
Kranich wäre ein gefundenes Fressen<br />
für ihn.<br />
Pastellfarbener Dunst legt sich über<br />
die Moorlandschaft, es dämmert. Beim<br />
letzten Büchsenlicht sollten die Kraniche<br />
ihren Schlafplatz erreicht haben.<br />
Stattdessen taucht ein gewaltiger,<br />
laut schnatternder Trupp Wildgänse<br />
am Horizont auf, kreist über einer<br />
Wasserfläche und lässt sich darauf<br />
nieder. Die Holländer packen Kameras<br />
und Spektive ein und ziehen von<br />
dannen. Es wird still auf dem Turm.<br />
Und die Kraniche? Sie ziehen es offenbar<br />
vor, außer Haus zu nächtigen.<br />
Unbeobachtet, ungestört. Ganz schön<br />
schlau, die grauen Riesen.<br />
Kraniche bei der<br />
Futtersuche
Seite 8<br />
„Können Sie wohl für uns eine Vogelstimmen-Exkursion<br />
leiten?“. „Ja, gern, an welchen Tag haben Sie denn gedacht?“.<br />
„An den 3. Mai.“ „Was ist das für ein Wochentag?“.<br />
„Ein Donnerstag“. „Nein, da ist es zu laut. Sie müssen<br />
schon einen Sonntagmorgen nehmen!“.<br />
Vor 25 Jahren hätte das Telefongespräch sicherlich<br />
nicht auf diese Weise beendet werden müssen. Heutzutage<br />
aber geht es nicht anders. Unser Straßennetz ist mittlerweile<br />
so dicht, dass von Montag bis Samstag schon<br />
frühmorgens der Motorenlärm es nicht erlaubt, den Stimmen<br />
von Rotkehlchen, Fitis und anderen Singvögeln zu<br />
lauschen. Es ist zwar vor kurzem festgestellt worden, dass<br />
Amseln und Rotkehlchen an stark befahrenen Straßen in<br />
Großstätten die Lautstärke ihres Reviergesanges erhöhen,<br />
aber in unseren Dörfern und in der offenen Landschaft<br />
trifft das <strong>noch</strong> nicht zu. Es wird von Jahr zu Jahr<br />
schwieriger, einen geeigneten Ort für eine Vogelstimmen-Exkursion<br />
zu finden!<br />
Verkehrslärm bereitet zwar Menschen und Tieren Probleme,<br />
aber dass aus diesem Grund der Brutbestand von<br />
Vögeln abnimmt, dafür gibt es nur wenige Beweise.<br />
BIOLAND-HOF<br />
FAM. BÄUMER<br />
- Gemüse d. Saison<br />
- Lagergemüse<br />
- Brotgetreide und Brot<br />
- Milchprodukte, Käse<br />
- Wurstwaren<br />
- Fleisch auf Vorbestellung<br />
Mach mit ! 6. Jahrgang<br />
Die Verunreinigung unserer Landschaft<br />
- Erdbeeren und Spargel zur Saison<br />
Verkauf: (Jan - März) (April - Dez)<br />
Dienstag 10.00 - 18.00 10 - 19 Uhr<br />
Freitag 10.00 - 18.00 10 - 19 Uhr<br />
Samstag geschlossen 10 - 13 Uhr<br />
Text: Horst Michaelis<br />
Bewiesen ist jedoch, dass unsere Freizeitaktivitäten<br />
viele heimische Vogelarten negativ beeinflussen.<br />
Stadtnahe Waldgebiete werden<br />
täglich fast zu allen Tageszeiten von Spaziergängern,<br />
Joggern, Walkern, Wandergruppen,<br />
Radfahrern, Mountainbikern und Reitern zu körperlicher<br />
Ertüchtigung und Erholung genutzt. Die<br />
kurzen Ruhephasen reichen den meisten Vogelarten<br />
nicht, um ein Revier zu gründen, Nahrung<br />
zu suchen und eine Brut erfolgreich durchzuführen.<br />
Verstärkt werden die negativen Einflüsse<br />
durch Großveranstaltungen wie Open-Air-<br />
Konzerte, Radrennen, Moto-Cross-Rennen u.s.<br />
w., die in der offenen Landschaft stattfinden.<br />
Auch Katzen und Hunde haben großen Anteil<br />
an Störungen. Dass Katzen alljährlich Millionen<br />
von Vögeln erbeuten, ist weitgehend bekannt,<br />
wird aber natürlich von Katzenfreunden nicht<br />
gern gehört. Wie sehr Katzen die Vogelwelt<br />
zum Beispiel im Garten beunruhigen, kann man<br />
vor allem abends und morgens an den erregten<br />
Warnrufen der Gartenvögel erkennen.<br />
Zur Beunruhigung durch Hunde gibt es<br />
zwar in Deutschland bislang <strong>noch</strong> keine<br />
wissenschaftlichen Untersuchungen, australische<br />
Forscher haben aber erst vor<br />
kurzem herausgefunden, dass nicht nur<br />
frei laufende, sondern auch an der Leine<br />
geführte Hunde die Anzahl der Vogelarten<br />
an Waldwegen deutlich verringern.<br />
Die Ornithologen P. Banks und J. Bryant stellten<br />
fest, dass auch Fußgänger ohne Hund die<br />
Waldvögel störten, jedoch nicht einmal halb so<br />
sehr wie die Versuchsperson, die einen Hund an<br />
der Leine führte.<br />
Dazu kann ich ein eigenes Erlebnis am Rand eines<br />
Dorfes im Weserbergland beisteuern: In unserer<br />
Pension wohnte ein Ehepaar mit zwei<br />
reinrassigen Langhaardackeln. Beide waren<br />
Vorstandsmitglieder eines Dackelklubs im Ruhrgebiet.<br />
Beide betonten immer wieder, dass ihre<br />
Dackel gut erzogen seien und immer an der<br />
Leine seien bei Spaziergängen in Feld und Flur.<br />
Als ich sie auf einem solchen Spaziergang über<br />
einen Feldweg begleitete, sausten plötzlich beide<br />
an der langen Leine über den Wegrain hinweg<br />
und bissen kräftig zu. Nicht Mäuse waren<br />
die Beute, sondern zwei junge Feldlerchen!
Mach mit ! 6. Jahrgang Seite 9<br />
Nicht nur Wälder und Felder leiden<br />
unter der „Verunruhigung der Landschaft“,<br />
die Prof. Peter Berthold vom<br />
Max-Planck-Institut der Vogelwarte<br />
Radolfzell am Bodensee für die überall<br />
in Deutschland zu beobachtende<br />
Abnahme von Vogelarten mitverantwortlich<br />
macht. Auch an Flüssen und<br />
Seen verursachen Freizeitsportler wie<br />
Segler, Surfer, Tretbootfahrer und<br />
Schiffsmodellbauer eine Unruhe, die<br />
Wasservögel zumindest in der Brutzeit<br />
nicht ertragen. Selbst ein ruhig dasitzender<br />
Angler verhindert den Bruterfolg<br />
eines Vogelpaares im Uferröhricht,<br />
weil der brütende Vogel bei Ankunft<br />
des Anglers das Nest verlässt.<br />
Wenn der Angler nach Stunden fortgeht,<br />
ist das Gelege erkaltet.<br />
Ein weiterer Freizeitsport führt gerade<br />
bei uns im Tecklenburger Land immer<br />
wieder zu Problemen: das Klettern an<br />
Felsen und in Steinbrüchen. Die seit einigen<br />
Jahren erfreulicherweise wieder<br />
bei uns brütenden Uhus lassen sich<br />
durch an- und abfahrende Lastwagen<br />
meist nicht stören, aber der nahe an<br />
der Nestnische kletternde Sportler<br />
veranlasst das Brutpaar zur Flucht.<br />
Zusammenfassend ist festzustellen:<br />
Die Zunahme des Straßenverkehrs und<br />
der Freizeitaktivitäten ist zusammen<br />
mit der Überdüngung der Landschaft,<br />
den Entwässerungsmaßnahmen, den<br />
veränderten Methoden der Landwirtschaft,<br />
dem übertriebenen „Ordnung<br />
machen“ und der immer <strong>noch</strong> zunehmenden<br />
Flächenversiegelung durch<br />
die Anlage neuer Siedlungen und Gewerbegebiete<br />
ebenfalls als Ursache<br />
für die Abnahme von Vogelarten anzusehen.
Seite 10<br />
Unsere <strong>ANTL</strong>-Eiche — der Uhlenbaum in Recke-Langenacker<br />
Das Symbol<br />
Das Original<br />
Mach mit ! 6. Jahrgang<br />
Ob wohl alle Mitglieder wissen,<br />
dass unser Vereinsemblem, die „<strong>ANTL</strong>-<br />
Eiche“, tatsächlich existiert? 1975 wurde<br />
sie von Otto Kimmel fotografiert<br />
und als Symbol trutzigen, zähen Lebenswillens<br />
von den Gründern der<br />
<strong>ANTL</strong> als ihr Zeichen gewählt. Noch<br />
immer steht sie am schmucken Fachwerkhaus<br />
der Familie Strootmann im<br />
Recker Ortsteil Langenacker an der<br />
Neuenkirchener Straße. Eine lange,<br />
bewegte Geschichte hat sie hinter sich,<br />
an der in den letzten Jahrzehnten die<br />
<strong>ANTL</strong> Anteil haben dürfte. Mit nach<br />
vorsichtiger Schätzung über 350 Jahren<br />
ist sie vermutlich der älteste Baum<br />
in Recke. Seit mindestens vier Menschengenerationen<br />
ist sie völlig hohl.<br />
Der damals 87-jährige Leo<br />
Schürbrock, der mehr als fünfzig Jahre<br />
in dem dicht neben der Eiche stehenden<br />
Heuerhaus gelebt hatte, berichtete<br />
1992 Horst Michaelis, wie er als<br />
Kind häufig in dem Baum herumklettern<br />
konnte. „Zusammen mit anderen<br />
Kindern spielten wir meist Schornsteinfeger.<br />
Wir mussten ungefähr drei Meter<br />
an Ästen hochklettern bis zu dem<br />
Eingangsloch, dann guckten wir von<br />
dort in den Eichenstamm rein. Im Ersten<br />
Weltkrieg hatten wir immer einen<br />
Sack Roggen in dem hohlen Baum versteckt.<br />
Plünderer und Hamsterer kamen<br />
gar nicht auf die Idee, dort zu<br />
suchen.“ Außerdem wusste Schürbrock,<br />
dass in jedem Jahr Eulen, in manchen<br />
Jahren auch Dohlen oder Elstern in der<br />
Eiche nisteten. Und eine Entdeckung<br />
von Leo Schürbrock lässt sich auch<br />
heute in jedem Jahr wieder beobachten:<br />
Im Frühling ist der Uhlenbaum<br />
eher grün als alle anderen Eichen.<br />
Auf Anregung der <strong>ANTL</strong> wurde die<br />
mächtige Stieleiche Anfang der neunziger<br />
Jahre vom Kreis Steinfurt als<br />
Naturdenkmal eingetragen, aber<br />
kaum hatte ein Vertreter der Unteren<br />
Landschaftsbehörde danach den<br />
Baum gründlich untersucht, wurde die<br />
Text: Rainer Seidl, Foto: Otto Kimmel<br />
Eiche wieder aus diesem Schutzstatus<br />
entlassen. Denn es wurde befürchtet,<br />
dass sie wegen ihrer geringen Substanz<br />
an festem Holz und ihrer Neigung<br />
auf das benachbarte Wohnhaus<br />
stürzen könnte. Und dafür mochte die<br />
Kreisverwaltung die Haftung nicht<br />
übernehmen. Auch der Besitzer des<br />
Baumes teilte nun diese Befürchtung<br />
und erwog, die Eiche zu fällen. Das<br />
rief natürlich die <strong>ANTL</strong> auf den Plan.<br />
Man holte sich den Baumexperten des<br />
Gartenbauamtes der Stadt Osnabrück,<br />
Thomas Maag, und hoffte von<br />
ihm zu hören, dass der Uhlenbaum<br />
wohl <strong>noch</strong> weitere Jahrhunderte Wind<br />
und Wetter trotzen würde. Nach einer<br />
gründlichen Untersuchung war sein Urteil<br />
für die Naturschützer niederschmetternd:<br />
„Das ist ein echtes Naturwunder.<br />
Ehrlich gesagt, ich verstehe<br />
gar nicht, wie der Baum überhaupt<br />
<strong>noch</strong> aufrecht stehen kann!“. Nicht nur,<br />
dass die hölzerne Wand kaum <strong>noch</strong><br />
zehn Prozent des Gesamtvolumens<br />
ausmachte, auch die Haltewurzeln des<br />
leicht schräg stehenden Baumes waren<br />
durch den früheren Brand eines dicht<br />
daneben stehenden Schuppens vernichtet.<br />
Aber so leicht wollte die <strong>ANTL</strong><br />
ihren Logo-Baum nicht aufgeben. Da<br />
umfangreiche baumchirurgische Maßnahmen<br />
mit Stahlskelett und Beton mit<br />
über 10 000 D-Mark weder bezahlbar<br />
waren <strong>noch</strong> sinnvoll erschienen,<br />
wurde ein Konzept entwickelt, die Eiche<br />
mit Stahlseilen wenigstens so zu<br />
stabilisieren, dass sie nicht auf das<br />
Wohnhaus fallen konnte, sondern zur<br />
Seite. Man richtete eine Kostenanfrage<br />
an eine Fachfirma in Bremerhaven,<br />
die Masten mit Stahlseilen sichert.<br />
Aber auch danach erwies sich dieser<br />
Plan als zu teuer. Die damalige Geschäftsführerin<br />
der <strong>ANTL</strong>, Margret<br />
Stieger, verhandelte weiter mit der<br />
Firma, bot die tatkräftige Unterstützung<br />
von <strong>ANTL</strong>-Mitarbeitern an, bis<br />
schließlich der Inhaber so von der Zä-
Mach mit ! 6. Jahrgang Seite 11<br />
higkeit und dem Idealismus der Naturschützer<br />
beeindruckt war, dass er lediglich den<br />
Materialpreis und ein gemeinsames Abendessen<br />
ansetzte, denn er wollte persönlich mit<br />
seiner Frau am Wochenende nach Recke<br />
kommen und die gesamte Aktion anleiten.<br />
Als dann der Kreis Steinfurt und die Gemeinde<br />
Recke mit je 2000 D-Mark finanzieller<br />
Beteiligung mit ins Boot geholt werden<br />
konnten, startete die Aktion Anfang Februar<br />
1993. Otto Kimmel kletterte als erster auf<br />
die ausfahrbare Leiter, die die Gemeinde<br />
Recke zur Verfügung gestellt hatte. Reinhold<br />
Niehaus und Rainer Seidl legten eine breite<br />
Textilmanschette mit drei Stahlringen hoch in<br />
der Baumkrone um den Stamm. Mit einem<br />
speziellen Presslufthammer trieben Manfred<br />
Niehaus und Konrad Stieger drei schwere<br />
eiserne „Kipp-dübel“, an denen je ein Stahlseil<br />
befestigt war, tief in den Boden. Mit einem<br />
umgebauten Lkw-Wagenheber wurden<br />
sie wieder soweit herausgezogen, bis sich<br />
die Anker spreizten. Die Edelstahlseile wurden<br />
in die Manschette am Stamm eingehängt.<br />
Jedes der Seile hält drei Tonnen Belastung<br />
aus, genug für den Baum, dessen<br />
Gewicht Thomas Maag mit acht Tonnen berechnet<br />
hatte.<br />
Für lange Zeit blieb es nun ruhig um den<br />
<strong>ANTL</strong>-Baum, Fichten und Büsche wuchsen um<br />
ihn herum, so dass er heute von der Straße<br />
aus kaum <strong>noch</strong> zu sehen ist. Erst 2002 wurden<br />
die Naturschützer durch einen Anruf von<br />
Ingrid Strootmann aufgeschreckt, die um ihr<br />
Haus fürchtete, denn eines der Stahlseile sei<br />
gerissen. Vor Ort zeigte sich, dass es wohl<br />
von einem Mähgerät im Acker glatt durchtrennt<br />
worden war. Es erwies sich als äußerst<br />
schwierig, das im Boden steckende Ende<br />
des Seiles und den eisernen Anker wiederzufinden.<br />
Schließlich wurde man auf Joachim<br />
Eickhoff aus Lingen aufmerksam, der<br />
sonst mit seinem Metallsuchgerät, einer Vallon-Sonde,<br />
im Boden liegende Reste von<br />
abgestürzten Flugzeugen aus dem Zweiten<br />
Weltkrieg ortet. Den Grundschulpädagogen<br />
reizte die Aufgabe und er kam umgehend<br />
nach Recke, um diese Aufgabe zu erledigen,<br />
und tatsächlich hatte er das Seil<br />
nach wenigen Minuten gefunden. Rainer<br />
Seidl wühlte es mit einer Wiedehopfhaue<br />
aus dem Ackerboden, und Reinhold Niehaus<br />
verband die beiden Seilenden mit eisernen<br />
Klemmen und einer dicken Stahlkette wieder<br />
sicher. So kann Ingrid Strootmann wieder<br />
beruhigt unter dem alten Uhlenbaum<br />
schlafen. Dieser wird im Frühjahr wieder als<br />
erste Stieleiche weit und breit grüne Blätter<br />
tragen, und die <strong>ANTL</strong> hofft, dass sie und<br />
der Verein <strong>noch</strong> weitere hundert Jahre allen<br />
Widrigkeiten und Stürmen trotzen möge.<br />
Quellen:<br />
IVZ vom 23.Okt. 1992,<br />
Artikel von Horst Michaelis<br />
IVZ vom 15. Nov. 2002,<br />
Artikel von Jan-Herm Janssen<br />
WN vom 15. Nov. 2002,<br />
Artikel von Joke Brocker
Seite 12<br />
Phasen des Wiederaufbaus<br />
Mach mit ! 6. Jahrgang<br />
Die neue – alte Remise an der Sägemühle<br />
Text: Rainer Seidl, Fotos: Werner Gessner-Krone, Alfred Loevenich, Ernst Schröder<br />
Ein weiteres imposantes Gebäude<br />
rundet das Fachwerkensemble des<br />
Naturschutzzentrums Sägemühle seit<br />
dem Herbst 2007 ab: die gewaltige<br />
Remise. Viele Jahre führte sie in Recke<br />
eine Existenz im Dornröschenschlaf,<br />
bevor sie zerlegt und hier in Tecklenburg<br />
wieder errichtet wurde. Da hatte<br />
sie schon eine lange Geschichte hinter<br />
sich.<br />
Am nördlichen Ortsrand von Recke,<br />
wo sich die Straßen nach Halverde<br />
und Voltlage trennen, hatte der Stellmacher<br />
Hermann Niehaus, geboren<br />
1906, seine Werkstatt und stellte<br />
Speichenräder und hölzerne Wagen<br />
als Pferdefuhrwerke für Landwirtschaft<br />
und Handel her. 1935 erweiterte<br />
er seinen Betrieb um einen nach<br />
vorne offenen einstöckigen Holzschuppen,<br />
die mehr als 15 Meter lange und<br />
etwa sechs Meter hohe Remise. Darin<br />
fand nun unten das große Sägegatter<br />
Platz, das ganze Baumstämme zu<br />
Brettern schneiden konnte. Das Obergeschoss<br />
diente als Lager. Noch bis in<br />
die siebziger Jahre wurde hier gearbeitet.<br />
2002 starb Stellmacher-<br />
Obermeister Hermann Niehaus im Alter<br />
von 96 Jahren. Als nun 2005 das<br />
Anwesen von seinen Kindern verkauft<br />
wurde, musste die Remise weichen,<br />
und sein Sohn Reinhold Niehaus, engagierter<br />
Naturschützer, schenkte das<br />
Gebäude seinem Verein, der Arbeitsgemeinschaft<br />
für Naturschutz Tecklenburger<br />
Land. Rainer Seidl, <strong>ANTL</strong>-<br />
Vorstandsmitglied und Lehrer an der<br />
Dietrich-Bonhoeffer-Schule in Recke,<br />
an der auch Reinhold Niehaus seinen<br />
Dienst als Hausmeister verrichtete,<br />
stellte ein Team von ehrenamtlichen<br />
Helfern zusammen, die Ab- und Aufbau<br />
planten. Lothar Huss, Architekt in<br />
Ibbenbüren, vermaß das Bauwerk und<br />
stellte den Bauantrag in Tecklenburg.<br />
Er war bei einer ersten Besichtigung<br />
begeistert vom guten Zustand der<br />
Konstruktion, hob sie als ein Zeugnis<br />
klassischen Zimmermann-Handwerks<br />
hervor und hielt den Schuppen als typische<br />
westfälische Remise für ein<br />
schützenswertes Baudenkmal. Susanne<br />
Drok, zeichnete die Pläne, Hubert Imsieke<br />
aus Mettingen, seit einigen Jahren<br />
Rentner, kennzeichnete als erfahrener<br />
Zimmermann alle Balken fachgerecht<br />
mit Wachskreide und beaufsichtigte<br />
das Zerlegen des gewaltigen<br />
Holzgerüstes, denn so Lothar Huss: „Ein<br />
falscher Holzträger zur Unzeit entfernt,<br />
dann fällt die gesamte Konstruktion<br />
zusammen wie ein Kartenhaus<br />
und begräbt die Arbeiter unter<br />
sich“. Die notwendigen statischen Berechnungen<br />
für die Fundamente erstellte<br />
Herbert Overberg. Heinrich<br />
Weßling aus Recke dokumentierte die<br />
Remise fotografisch bis in den letzten<br />
Winkel, damit man beim Aufbau zusätzlich<br />
vergleichen konnte, wie alles<br />
ursprünglich zusammengepasst hatte.<br />
Die eigentlichen Abbrucharbeiten leistete<br />
eine Gruppe junger Männer der<br />
„Gesellschaft für Arbeits- und Bildungsförderung<br />
(GAB)“, einer Einrichtung<br />
des Kreises und der Kreishandwerkerschaft,<br />
die unter anderem Qualifizierungsmaßnahmen<br />
für Langzeitarbeitslose<br />
anbietet. Unter der Aufsicht<br />
des Vorarbeiters und Projektleiters<br />
Klaus Gausmann wurden innerhalb<br />
von zwei Wochen Dachpfannen abgehängt,<br />
Bretter gelöst, das Holzgerüst<br />
zerlegt und das gesamte Material<br />
nach Tecklenburg gebracht. Lediglich<br />
den 13 Meter langen Firstbalken<br />
wusste niemand zu transportieren.<br />
Hier wurde eine Verbindung zum<br />
Wasserversorgungsverband Tecklenburger<br />
Land (WTL) geknüpft, und der<br />
Balken mit einem speziellen langen<br />
Rohrwagen zur Sägemühle gebracht.<br />
Dort allerdings lag das Holz länger,<br />
als ihm gut tat, wurde immer wieder<br />
nass, und mehr und mehr verschwanden<br />
die Markierungen. Die Genehmigungen<br />
vor allem der verschiedenen<br />
Ebenen des Denkmalschutzes, die zu<br />
Beginn nur als kurzfristige Formsache
Mach mit ! 6. Jahrgang Seite 13<br />
erschienen waren, zogen sich hin. Erst<br />
Ende 2006 konnten die Aufbauarbeiten<br />
mit dem Auskoffern des Geländes<br />
und Erstellen der Fundamente wieder<br />
aufgenommen werden. Architekt Werner<br />
Lürwer wurde als ehrenamtlicher<br />
Helfer für die weitere Bauleitung gewonnen.<br />
Den eigentlichen Aufbau des<br />
Fachwerks mussten Profis übernehmen.<br />
Zimmermann Karl-Heinz Wrocklage<br />
aus Mettingen, <strong>ANTL</strong>-Mitglied seit<br />
Jahrzehnten, suchte mit seinem Sohn<br />
Balken für Balken aus dem Stapel,<br />
fertigte neue Hölzer für fehlende<br />
oder verrottete Teile und verband sie<br />
kunstvoll und fachgerecht miteinander.<br />
Orkan Kyrill erwies sich für den Remisenbau<br />
als wirksamer Helfer: Der<br />
Sturm warf ein Dutzend Pappeln auf<br />
dem <strong>ANTL</strong>-Gelände um und lieferte<br />
damit genau das passende Rohmaterial<br />
für die fast vollständig fehlende<br />
Verbretterung des Zwischenbodens<br />
und der Seiten. In einem letzten Kraftakt<br />
vervollständigten Mitglieder der<br />
Seniorengruppe die Seitenverkleidung<br />
und deckten das Dach. Für die fehlenden<br />
Pfannen hatten Mitglieder des<br />
Recker Ortsverbandes von Bündnis<br />
90/ Die Grünen in einer Samstagsaktion<br />
ein Abrisshaus abgedeckt, das<br />
der Westumgehung von Recke gerade<br />
weichen musste.<br />
So stand die Remise zum Apfelfest<br />
am 21. Oktober 2007 zum ersten Mal<br />
für eine Veranstaltung in voller Ausdehnung<br />
zur Verfügung. Über die<br />
weitere Nutzung sollen sich die Vereins-Aktiven<br />
in nächster Zeit den Kopf<br />
zerbrechen. Fest steht nach allen Erfahrungen<br />
des Alltags, dass auch viel<br />
neuer Raum im Nu vollgepackt ist.<br />
Quelle:<br />
IVZ vom 08. Juli 2004, Artikel von<br />
Heinrich Weßling<br />
oben: alter Standort in Recke, unten: Einweihung beim Apfelfest 2007
Seite 14<br />
Mach mit ! 6. Jahrgang<br />
Die <strong>ANTL</strong> nimmt Stellung — die <strong>ANTL</strong> nimmt Einfluss<br />
Auch die interne Fachsprache<br />
der Naturschützer<br />
ist voll von für Außenstehende<br />
völlig unverständlichen<br />
Abkürzungen. Hier<br />
einmal einige für diesen<br />
Artikel relevante:<br />
Bez.Reg.<br />
Bezirksregierung (Münster)<br />
BUND<br />
Bund für Umwelt und Naturschutz<br />
Deutschland<br />
LaBü<br />
Landesbüro der drei Naturschutzverbände<br />
in Oberhausen<br />
LNU<br />
Landesgemeinschaft für<br />
Naturschutz und Umwelt<br />
NRW<br />
NABU<br />
Naturschutzbund Deutschland<br />
Die größte Wirkung für den Schutz<br />
der Natur erzielt die <strong>ANTL</strong> oft im Stillen<br />
und meist ohne großes Aufsehen<br />
zu erregen. Eine kleine Anzahl von erfahrenen<br />
<strong>ANTL</strong>-Mitgliedern – leider<br />
viel zu wenige - erarbeitet regelmäßig<br />
Stellungnahmen. Das sind Gutachten<br />
zu baulichen Vorhaben in der freien<br />
Landschaft, an deren Forderungen<br />
und Konsequenzen so ohne Weiteres<br />
kein Bauträger vorbeikommt. Gerade<br />
in diesem Bereich hat die juristische<br />
Stellung der anerkannten Naturschutzverbände<br />
in den letzten Jahrzehnten<br />
deutlich mehr an Gewicht gewonnen.<br />
Früher waren Bedenken, Forderungen<br />
und Vorschläge der Naturschützer für<br />
die Planer Anregungen, denen man<br />
folgen oder die man als lästige Einflussnahme<br />
auch ignorieren konnte.<br />
1987 betrieb der damalige <strong>ANTL</strong>-<br />
Vorsitzende Rainer Seidl die Aufnahme<br />
der <strong>ANTL</strong> in die Landesgemeinschaft<br />
Naturschutz und Umwelt Nordrhein-Westfalen<br />
(LNU). Damit erreichte<br />
die <strong>ANTL</strong> den Status eines staatlich<br />
anerkannten Verbandes. In der Praxis<br />
bedeutete dies einen deutlich gesteigerten<br />
Einfluss auf Planungsverfahren<br />
von Kommunen, Kreis, Land und privaten<br />
Unternehmern, denn die <strong>ANTL</strong> ist<br />
Text: Rainer Seidl<br />
seitdem ein beteiligungspflichtiger<br />
Verein. Wird heute eine Straße geplant,<br />
ein Gewässer neu geschaffen<br />
oder verlegt, sollen Kohle, Kalk, Ton,<br />
Sand oder Sandstein abgegraben<br />
werden, die <strong>ANTL</strong> bekommt die Akten<br />
auf den Tisch. Auch bei der Ausweisung<br />
von Natur- und Landschaftsschutzgebieten,<br />
bei Flurbereinigungsverfahren,<br />
dem Feuchtwiesenprogramm<br />
und dem Ausbau der Kanäle,<br />
die <strong>ANTL</strong> ist in den Planungsgremien<br />
vertreten und macht die Interessen der<br />
Natur geltend.<br />
Wie nun läuft ein solches Verfahren<br />
In der Praxis ab? Ein Unternehmer,<br />
zum Beispiel ein Betrieb, der auf dem<br />
Schafberg in größerem Umfang Ton<br />
und Sandstein gewinnen will, stellt<br />
beim Kreis Steinfurt einen Antrag auf<br />
Genehmigung dieser Abgrabung. Dieser<br />
Antrag enthält oft in mehreren Aktenordnern<br />
umfangreiches Kartenmaterial,<br />
Ergebnisse von Voruntersuchungen,<br />
Gutachten, Beschreibungen des<br />
beabsichtigten Betriebsverlaufes und<br />
Vorschläge für die spätere Gestaltung<br />
des Geländes nach Beendigung des<br />
Vorhabens. Ein Exemplar dieser Unterlagen<br />
wird von der Kreisverwaltung<br />
an das Landesbüro (LABÜ) der
Mach mit ! 6. Jahrgang Seite 15<br />
Naturschutzverbände in Oberhausen<br />
geschickt. Dort sitzen fachkundige Biologen,<br />
Landschaftsplaner und Juristen,<br />
die eine Vorprüfung vornehmen und<br />
die Akte mit wertvollen Ratschlägen<br />
und Tipps für die <strong>ANTL</strong> versehen. Zur<br />
weiteren Bearbeitung werden die Unterlagen<br />
an jenen Naturschutzverein<br />
gesandt, in dessen Bereich die Planung<br />
fällt, im Beispielfall die <strong>ANTL</strong>,<br />
die für das Tecklenburger Land zuständig<br />
ist. Kopien erhalten im Kreis<br />
Steinfurt der BUND (Bund für Umwelt<br />
und Naturschutz Deutschland) und der<br />
NABU (Naturschutzbund Deutschland).<br />
Eigentlich müsste jeder der drei Vereine<br />
eine eigene Stellungnahme anfertigen,<br />
aber Dank der guten Zusammenarbeit<br />
der anerkannten Naturschutzorganisationen<br />
im Kreis vertritt jeder<br />
Verband die beiden anderen in seinem<br />
Bereich. Die Geschäftsstelle reicht<br />
die Akten an einen Sachbearbeiter<br />
der <strong>ANTL</strong> weiter, der sich in die Papiere<br />
einarbeitet, Unterlagen nach<br />
seinen Kenntnissen vor Ort überprüft,<br />
der ins Gelände hinausgeht und letztlich<br />
entscheidet, welche Forderungen<br />
und Bedingungen aus Sicht des ehrenamtlichen<br />
Naturschutzes gestellt werden.<br />
Bei größeren Planungen muss<br />
vorweg eine Umweltverträglichkeitsprüfung<br />
(UVP) vorgenommen werden.<br />
Dazu treffen sich viele Träger öffentli-<br />
cher Belange (TÖB) zu einem Vorgespräch<br />
(Scoping-Termin), bei dem festgelegt<br />
wird, was überhaupt und in<br />
welchem Ausmaß untersucht werden<br />
soll. Der Kreis der Beteiligten kann<br />
sehr groß sein: vertreten sind Behörden<br />
(Planungsamt, Landschaftsbehörde,<br />
Wasserbehörde) von Kreis Steinfurt<br />
und Bezirksregierung Münster,<br />
Vertreter der Gemeinden, der Denkmalbehörde,<br />
des Geologischen Landesamtes,<br />
des Bergamtes, je nach Betroffenheit<br />
Straßenbauämter, Energie-<br />
und Wasserversorger, die Telekom<br />
und andere. Der ehrenamtliche Naturschutz<br />
ist den Trägern öffentlicher Belange<br />
gleichgestellt. Je nach in der<br />
Landschaft vorhandenen Biotopen fordert<br />
die <strong>ANTL</strong> die Erfassung von<br />
Pflanzen, Vögeln, bestimmten Säugetieren,<br />
Reptilien, Amphibien oder Insektenklassen.<br />
Aber auch Untersuchungen<br />
zum Wasserhaushalt, geologischen<br />
Sachverhalten oder Auswirkungen<br />
der Ausgleichs- oder Ersatzmaßnahmen<br />
fordert sie, wenn es sinnvoll<br />
erscheint. In der Regel werden die<br />
<strong>ANTL</strong>-Vorschläge akzeptiert, und die<br />
Untersuchungen, oft mit erheblichem<br />
Aufwand verbunden, dauern über ein<br />
Jahr oder länger. Die Ergebnisse werden<br />
dann wieder von dem Kreis aller<br />
Betroffenen diskutiert; in langen Sitzungen,<br />
die von den <strong>ANTL</strong>-Vertretern .<br />
ULB<br />
Untere Landschaftsbehörde<br />
beim Kreis<br />
UVP<br />
Umwelt-Verträglichkeits-<br />
Prüfung<br />
UVS<br />
Umwelt-Verträglichkeits-<br />
Studie<br />
UWB<br />
Untere Wasserbehörde<br />
beim Kreis<br />
TÖB<br />
Träger öffentlicher Belange
Seite 16<br />
Mit der <strong>ANTL</strong> im selben<br />
B.U.N.D.<br />
Bund für Umwelt und<br />
Naturschutz Deutschland<br />
Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V.<br />
Naturschutzbund Deutschland<br />
Mach mit ! 6. Jahrgang<br />
wahrgenommen werden. Komplizierten<br />
Verfahren können sich durch die<br />
Ergebnisse und sich daraus ergebende<br />
Nachforderungen auch mal über zehn<br />
Jahre hinziehen, in denen immer wieder<br />
aktualisierte Stellungnahmen von<br />
den Naturschützern erarbeitet werden.<br />
Das ist zum Glück selten der Fall.<br />
Die abgegebene Stellungnahme trägt<br />
grundsätzlich den Briefkopf aller drei<br />
Kreisverbände und wird an die betroffene<br />
Behörde, an das Landesbüro<br />
und zur Information an die beiden anderen<br />
Verbände geschickt. Für jede<br />
Stellungnahme bekommt die <strong>ANTL</strong> eine<br />
kleine Vergütung. Das ist wichtiges<br />
Geld für den Verein!<br />
Innerhalb der <strong>ANTL</strong> ist Rainer Seidl<br />
der Beauftragte des Vorstandes für<br />
alle Stellungnahmen, d.h. er sieht die<br />
Stellungnahmen durch und gibt sein<br />
Okay – oder nicht, denn nicht alle Bearbeiter<br />
haben zwangsläufig den vollen<br />
Überblick oder die notwendige<br />
Sachkenntnis. Hin und wieder werden<br />
deshalb weitere Fach- und Sachkundi-<br />
ge hinzugezogen. Außerdem bekommt<br />
Rainer Seidl im Landschaftsbeirat die<br />
meisten Angelegenheiten wieder auf<br />
den Tisch und muss dann wissen, wie<br />
die <strong>ANTL</strong> dazu Stellung genommen<br />
hat.<br />
Das letzte Urteil über die Erfüllung<br />
oder A blehnung der <strong>ANTL</strong>-<br />
Vorstellungen haben natürlich die entscheidenden<br />
Behörden oder sogar politische<br />
Gremien. Aber eines hat die<br />
Arbeit der vergangenen Jahre gezeigt,<br />
die Bedenken und Vorschläge<br />
des ehrenamtlichen Naturschutzes<br />
werden sehr ernst genommen, weitgehend<br />
berücksichtigt oder mindestens<br />
ausführlich diskutiert und abgewogen.<br />
Ein schönes Beispiel sind Verfahren zur<br />
Anlage von Biotopteichen. Dazu hat<br />
die <strong>ANTL</strong> vor Jahren einmal Anforderungskriterien<br />
entwickelt. Dieser Katalog<br />
wird den Antragstellern heute<br />
meist als Auflage amtlicherseits beigefügt.
Mach mit ! 6. Jahrgang Seite 17<br />
<strong>ANTL</strong>-Youth blickt auf ein Jahr voller Aktivitäten zurück<br />
Im Frühjahr übernachteten wir an einer Wildnisschule<br />
bei Minustemperaturen in unbeheizten Tipis,<br />
um uns für unser Ferienlager in Greven-Hüttrup<br />
vorzubereiten. In der Wildnisschule haben wir<br />
Spiele zur Stärkung der Gruppendynamik kennen<br />
gelernt. Nach einer langen intensiven Planungsphase<br />
für das Ferienlager, ging es dann am<br />
28.7.07 los. Wir veranstalteten einen Indianertag,<br />
waren in der Biologischen Station in den Rieselfeldern<br />
Münsters, filzten, bauten Insektennisthilfen,<br />
waren im Tierpark und spielten viele Spiele. Im<br />
Text: Jojo Finke<br />
Anschluss folgte ein Wochenende mit dem Thema:<br />
„Natur entdecken - Schöpfung bewahren“ in Zusammenarbeit<br />
mit dem VCP (Verband Christlicher Pfadfinderinnen<br />
und Pfadfinder) und der <strong>ANTL</strong>-Youth.<br />
In Aussicht für das Jahr 2008 steht selbstverständlich<br />
wieder ein Zeltlager und es ist auch eine ähnliche<br />
Fortbildung angedacht.<br />
Im Zuge einer Gruppenleiterschulung für unsere jüngeren<br />
Mitglieder werden wir auch unsere Jährliche<br />
Kanutour machen, die dieses Jahr leider ausfiel.<br />
AG „Natur erleben“ in der Grundschule Stadt Lengerich<br />
Vom 10. September bis zum 27. November<br />
2007 fanden an der Grundschule<br />
Stadt Lengerich wöchentlich eineinhalb<br />
Stunden jeweils zwei Arbeitsgemeinschaften<br />
zum Thema „Natur erleben“ statt, eine<br />
Gruppe mit elf Kindern der ersten und<br />
zweiten Klassen und eine Gruppe mit 24<br />
Kindern der dritten und vierten Klassen.<br />
In dieser Zeit hatten die teilnehmenden<br />
Kinder die Möglichkeit, die Natur im Umkreis<br />
ihrer Schule mit viel Spaß und Forscherdrang<br />
zu erkunden und für sich selbst<br />
zu entdecken. Ein wichtiger Aspekt war<br />
dabei, die Umwelt mit allen Sinnen zu erforschen.<br />
Viel Wert legte ich auf den<br />
Tastsinn, der für den Menschen überlebenswichtig<br />
ist und in unserer Gesellschaft<br />
immer mehr vernachlässigt wird.<br />
Auch der natürliche Bewegungsdrang<br />
konnte von den Kindern auf der Wiese<br />
und im Wald ausgelebt werden. Einige<br />
von ihnen waren oft so aufgeregt, dass<br />
sie sich nur <strong>noch</strong> schreiend unterhalten<br />
konnten.<br />
Unser vierbeiniger Begleiter, mein kleiner<br />
Mischlingshund „Sam“, wurde von beiden<br />
Gruppen freudig aufgenommen und hat<br />
diese Freude auch zurückgegeben. Er ist<br />
sehr gut erzogen und von klein auf an Kindergruppen<br />
gewöhnt, fast ein Therapie-<br />
Hund.<br />
Bei jedem „Wind und Wetter“ waren<br />
wir draußen, denn auch der Regen gehört<br />
zu Natur.<br />
So wurde jeder Nachmittag zu einem<br />
besonderen Natur-Erlebnis.<br />
Auf der Wiese haben die Kinder neben<br />
Blütenpflanzen vor allem Nacktschnecken,<br />
Bänderschnecken und Weinbergschnecken<br />
untersucht. An einem Tag<br />
konnten wir sogar einen Turmfalken<br />
beim Rüttelflug beobachten. „Guck mal,<br />
die Taube hat kaputte Flügel“, meinten<br />
einige.<br />
Das Wasser zog die Kinder magisch<br />
an. In den Regenrückhaltebecken fanden<br />
wir viele Bachflohkrebse. Einer ließ<br />
gerade Eier ins Wasser. Auch eine große<br />
Anzahl von „Schlammmonstern“<br />
(Larven der Groß-Libellen) wurde<br />
gekäschert. Am Ufer entdeckten wir einige<br />
Rehspuren. Im Wald haben die<br />
Kinder Bodentiere gefangen und bestimmt.<br />
Auch kleine Mäuse huschten dabei<br />
vor Schreck durchs Unterholz. Nicht<br />
jedes Kind fand eine „braune Perle“<br />
(Saftkugler). Ein Futterplatz für Eichhörnchen<br />
wurde eingerichtet. Durch<br />
Tastsinnesspiele haben die Kinder die<br />
Bäume und ihre Früchte kennen gelernt.<br />
Viel Freude bereitete der Bau von Hütten<br />
und Tipis aus abgestorbenen Ästen<br />
und Lianen der Waldrebe. Besonderen<br />
Spaß machte auch das Schnitzen mit<br />
speziellen Schnitzmessern.<br />
Beim letzten Treffen wurden aus echter<br />
Schafwolle kleine Bälle gefilzt.<br />
Anmerkung:<br />
Die <strong>ANTL</strong> ist durch das Land NRW anerkannter<br />
außerschulischer Lernort der<br />
Umweltbildung<br />
Text: Margot Brosch<br />
Margot Brosch<br />
ist Diplom-Biologin<br />
und Referentin des<br />
<strong>ANTL</strong>-Umweltbildungs-Projekts
Seite 18<br />
Mach mit ! 6. Jahrgang<br />
Besichtigung des Landschaftsparks Huss<br />
Die Arbeitsgruppe Naturdenkmale<br />
der AG Naturschutz Tecklenburger<br />
Land -<strong>ANTL</strong>- erhielt am Sonntag, den<br />
4.11.2007 die Gelegenheit, den<br />
Landschaftspark des Architekten Huss<br />
in Ibbenbüren-Bockraden zu besichtigen.<br />
Es handelt sich um eine Anlage von<br />
insgesamt mehr als 5 Hektar, mit<br />
Wohnhaus und weitläufigem Park sowie<br />
einem geologisch interessanten<br />
Steinbruch.<br />
Herr Huss übernahm mit seiner Frau<br />
freundlicherweise die Führung. Wir<br />
kamen ein wenig zu spät, um beim<br />
Aufbau einer Stahlskulptur zu helfen,<br />
die der Bruder von Lothar Huss, ein<br />
Bildhauer, soeben im Park aufstellte.<br />
Diese Figur blickt auf eine freistehende<br />
alte Stieleiche, die wohl schon 350<br />
Jahre alt ist, wie ein Forstfachmann<br />
meinte.<br />
Diese Eiche trägt den eigenartigen<br />
Namen „Husitten-Eiche“, die aber<br />
nichts mit dem Reformator Jan Hus zu<br />
tun hat, sondern das Dickenberger<br />
Text und Fotos: Werner Suer<br />
Original Gustav Langkamm erfand<br />
den Namen in Anlehnung an den<br />
Nachnamen Huss.<br />
Dann ging es in den Steinbruch, dessen<br />
Sohle eine gepflegte Rasenfläche<br />
bildet, die unter den Pilzexperten wegen<br />
der Staunässe als guter Standort<br />
für Pilze gilt.<br />
Dieser Steinbruch ist auch den Geologen<br />
bekannt, sie bezeichnen ihn als<br />
geologisches Fenster, weil man einen<br />
Blick in die Karbonzeit vor mehr als<br />
300 Millionen Jahren werfen kann.<br />
Dort gibt es tatsächlich ein Fenster,<br />
hineingebrochen in die Bruchwand,<br />
durch das man vom einen in den anderen<br />
Teil des Steinbruchs sehen kann.<br />
Unlängst weilte hier eine Delegation<br />
von Geologen, ebenso der in Ibbenbüren<br />
bekannte Geologe Dr. Römhild<br />
von der Universität Paderborn, der<br />
eine Dissertation über den Ibbenbürener<br />
Bergbau und die Steinwirtschaft<br />
des Dickenbergs verfasst hat.<br />
Der Sandstein ist stark zerklüftet,<br />
die Brocken taugen weniger als
Mach mit ! 6. Jahrgang Seite 19<br />
Werkstein, weil sie meist kleinstückig<br />
sind oder ein Konglomerat mit verbackenen<br />
Kieselsteinen bilden.<br />
Ein Block auf der Steinbruchsohle<br />
enthält einen halb herausgewitterten<br />
ca. 5 cm dicken Fossilabdruck von einer<br />
Struktur wie der eines Astes.<br />
Die Klüfte und Verwerfungen sind<br />
mit Ton gefüllt, Werkzeugspuren oder<br />
Abdrücke von Bohrstangen sind nicht<br />
zu entdecken. Die Brocken im ehemaligen<br />
Steinbruch von Josef Frehe wurden<br />
mit der Brechstange aus der<br />
Wand gelöst und mit einem Baumkran<br />
und Winde zum Lagerplatz geschleift.<br />
Solche Dreibock-Baumkräne aus Holz<br />
mit Ausleger zum Heben schwerster<br />
Lasten nannte man auch Derrick-Kran,<br />
sie waren früher in jedem Steinbruch<br />
in Ibbenbüren im Einsatz.<br />
Unterhalb der etwa 10 m hohen<br />
Steinbruchwand ist das Kohleflöz Alexander<br />
mit etwa 70 cm Stärke aufgeschlossen.<br />
Dort wurde <strong>noch</strong> nach dem<br />
zweiten Weltkrieg wilder Bergbau<br />
betrieben, die Holzstempel des Ausbaus<br />
sind im Stollen <strong>noch</strong> vorhanden.<br />
Aber auch zwei Füchse und viele Fle-<br />
dermäuse fühlen sich im Stollen zuhause.<br />
Nach Süden schließt sich der Steinbruchbereich<br />
von August Rieskamp an,<br />
den wir leider nicht besichtigen konnten,<br />
der aber geologisch ebenso interessant<br />
ist.<br />
Zurück zum Wohnhaus, erläuterte uns<br />
Herr Huss zahlreiche Skulpturen aus<br />
Sandstein und ein Türmchen im Stil<br />
der Neo-Renaissance, eine Fiale, die<br />
vermutlich bei der Renovierung eines<br />
repräsentativen Rathauses im norddeutschen<br />
Raum ausgebaut wurde.<br />
Dann zeigte er uns die große Pergola<br />
mit den rankenden Kletterrosen. Das<br />
Rankgerüst ruht auf sechs Sandsteinsäulen,<br />
die bei einer Höhe von 2,30 m<br />
aus einem Stück gearbeitet wurden.<br />
Große Blöcke ohne Bruchstelle, aus<br />
denen man solche Säulen herausarbeiten<br />
kann, sind in Ibbenbürener Steinbrüchen<br />
ganz selten.<br />
Nachdem wir uns bedankt und verabschiedet<br />
hatten, stellten wir fest,<br />
dass uns die Zeit davongelaufen war,<br />
und wir beeilten uns, <strong>noch</strong> rechtzeitig<br />
zum Mittag zu Hause zu sein.<br />
Wer mitmachen will bei<br />
der AG Naturdenkmale,<br />
melde sich bitte bei<br />
Werner Sauer,<br />
Tel. 05451-14843.<br />
Der Schwerpunkt unserer<br />
Arbeit liegt bei der Erfassung<br />
und dem Schutz von<br />
Naturdenkmalen.
Seite 20<br />
Apfeltag der <strong>ANTL</strong> findet<br />
mit pfiffigen Angeboten<br />
gute Resonanz.<br />
Neue Remise ein echter<br />
Segen<br />
Mach mit ! 6. Jahrgang<br />
„Klar, Altländer Pfannkuchen!“<br />
Jan Bade grübelt, ein schwieriger<br />
Fall. Die Sorte scheint neuer und weniger<br />
verbreitet zu sein. Am Ende passt<br />
er. Dieter Oeljeklaus aus Lengerich<br />
wird weiter forschen müssen, welcher<br />
Baum denn da in seinem Garten<br />
wächst. Doch dem nächsten Kunden<br />
macht Pomologe Jan Bade eine Freude:<br />
„Klar, Altländer Pfannkuchen!“<br />
So wechseln Erfolg und Misserfolg,<br />
und der Obstfachmann aus dem hessischen<br />
Niederkaufungen, der geschätzte<br />
300 Apfel- und Birnensorten im<br />
Kopf hat, kann über mangelndes Interesse<br />
nicht klagen - Apfeltag der<br />
<strong>ANTL</strong> -.<br />
Trotz des durchwachsenen Wetters<br />
am Vormittag und nachmittaglicher<br />
Die Abgeltungssteuer kommt.<br />
<strong>Jetzt</strong> <strong>noch</strong> <strong>Steuervorteile</strong> <strong>sichern</strong>!<br />
DEVK. Persönlich, preiswert, nah.<br />
Text: Jörg Birgoleit, (Redakteur bei den WN), Fotos: Bernhard Kalfhues<br />
DEVK<br />
Versicherungen<br />
Herbstkühle: Viele Naturfreunde und<br />
Obstfans finden den Weg zum Naturschutzzentrum<br />
Sägemühle, machen<br />
zum Beispiel einen Wanderabstecher<br />
auf ihrem Weg zum Haus Marck.<br />
Die Apfelbestimmungsaktion (pro<br />
Sorte 1,50 Euro bei erfolgreicher Bestimmung)<br />
ist aber nur eines der vielen<br />
Angebote. Kinder basteln Nistkästen<br />
mit Hans Wissen oder mosten Obst zu<br />
Saft. Ihre Eltern testen bei Norbert<br />
Klar verschiedene Obstsorten geschmacklich<br />
an oder gönnen sich eine<br />
Lammbratwurst. Das alles geschieht<br />
unter dem Dach der großen, stabilen<br />
Remise, die die <strong>ANTL</strong> in Recke ab–<br />
und hier wieder aufgebaut hat.<br />
Ludger Raschke<br />
Gebietsdirektor<br />
HRA 4297<br />
h� Kfz-Versicherungen<br />
h Lebens – und Sach-<br />
versicherungen<br />
h Kranken-<br />
versicherungen<br />
h Finanzierung<br />
h Bausparkasse<br />
Büro: 49477 Ibbenbüren, Neumarkt 30<br />
Tel. 05451/13006 h Fax 05451/49473<br />
Büro-Öffnungszeiten:<br />
Mo.-Fr. 9-12, Mo.- Do. 15-17.30 Uhr<br />
__________________________________<br />
Büro : 49504 Lotte, Bahnhofstraße 2<br />
Tel. 05404/914633 h Fax 05404/914635<br />
Büro-Öffnungszeiten:<br />
Mo.-Fr. 10-12, Mo.-Do. 15-17.30 Uhr
Mach mit ! 6. Jahrgang Seite 21<br />
<strong>Jetzt</strong> hat man endlich ein Dach über<br />
dem Kopf bei solchen Aktivitäten.<br />
Nebenan in der Sägemühle, duften<br />
an die 130 Apfel– und Birnensorten,<br />
allesamt hübsch drapiert in Körbchen<br />
und versehen mit ihrer korrekten Sortenbezeichnung.<br />
Drinnen, auf der Diele,<br />
ist es gemütlich warm, schmeckt der<br />
Apfelkuchen hervorragend, kann man<br />
sich über die Arbeit der <strong>ANTL</strong> informieren.<br />
Die Biologische Station stellt sich<br />
vor. „Der Boden lebt“: Der Umweltbus<br />
„Lumbricus“ der Natur– und Umweltschutz-Akademie<br />
NRW lädt Kinder<br />
zum Mikroskopieren ein.<br />
Den „Geheimrat Dr. Oldenburg“<br />
oder den „Gravensteiner“ gibt es zu<br />
kaufen, denn die Baumschule Fels,<br />
Westerkappeln, bietet auch Stämmchen<br />
an.<br />
Quelle: IVZ 22.10.2007,<br />
Artikel von Jörg Birgoleit<br />
Oben: Apfelbestimmung<br />
Unten: Nistkastenbau für Kinder<br />
Gräuler Druck
Seite 22<br />
Markenweg Brookfeld, eine Ehrung durch die Stadt Ibbenbüren<br />
Veranstaltungen <strong>ANTL</strong> 1992<br />
Wichtige Ereignisse und Aktivitäten<br />
Mach mit ! 6. Jahrgang<br />
Text: Bernhard Kalfhues (Quelle IVZ), Foto: Simon Tönnies, IVZ<br />
Chronik (Fortsetzung)<br />
Der Energieversorger RWE und die<br />
Stadt Ibbenbüren haben den Klimaschutzpreis<br />
2007 verliehen. Insgesamt<br />
wurden 5.000 Euro an Preisgeldern vergeben.<br />
Die Kriterien für die Verleihung<br />
waren die Nachhaltigkeit, pädagogische<br />
Nutzen und die öffentliche Präsenz der<br />
einzelnen Projekte.<br />
Die Arbeitsgruppe „Natur-, Lehr-, und<br />
Beobachtungspfad Brookfeld“, bestehend<br />
aus Senioren der <strong>ANTL</strong>, hat mit<br />
der Aufgabe, den Markenweg im Brookfeld<br />
wieder begehbar zu machen und<br />
Lebensräume für Kleintiere zu schaffen,<br />
einen bemerkenswerten Schritt getan.<br />
Herzlichen Glückwunsch zum 2. Platz!<br />
Mit dem Preisgeld kann der Ausbau weiter<br />
voran getrieben werden.<br />
Die Teilnehmer und Preisträger gemeinsam im<br />
Bild<br />
Bearbeitet von Inge Peters<br />
9. Febr. Jahreshauptversammlung<br />
16. Sept. <strong>ANTL</strong> reicht eine Liste mit 24 alten Bäumen und Baumreihen bei der<br />
Gemeindeverwaltung Mettingen ein mit der Bitte, sie unter Schutz zu stellen.<br />
Oktober Aufruf zur Spendenaktion zur Erhaltung des 300-jährigen „Uhlenbaums“ in<br />
Recke, der seit 1979 das Logo der Arbeitsgemeinschaft für<br />
Naturschutz Tecklenburger Land ist.<br />
Nov. Apfelaktion der <strong>ANTL</strong> und Ökotop Ladbergen: Es werden 66,7 Tonnen Früchte gesammelt.<br />
Hansjakob Merkens und Peter Revermann gelingt der Ankauf einer vier Hektar große Fläche<br />
am Südhang des Teutoburger Waldes. Ein Stück bäuerlicher Kulturlandschaft des Tecklenbur-<br />
ger Landes kann so erhalten und weiterentwickelt werden.<br />
16. Nov. Kommunalpolitisches Seminar „Die naturschutzrechtliche Eingriffsreglung in<br />
der kommunalen Bauleitplanung“ mit dem Referenten Dr. Uwe Lahl,<br />
Staatssekretär für Umwelt und Stadtentwicklung Bremen
Mach mit ! 6. Jahrgang Seite 23<br />
Vorstandsgespräche in der Fabi:<br />
28. Jan., 25. Febr., 24. März, 28. April, 26. Mai, 23. Juni, 14. Sept., 22. Sept., Okt., 24. Nov., 22. Dez.<br />
(interne Veranstaltung)<br />
Vorträge und Arbeitsgespräche in der Fabi zum Jahresthema Erhaltung und Neuanlagen von<br />
Wildwiesen:<br />
24. Febr. „Ackerkräuter“ (Diavortrag von Uwe Raabe, Recklinghausen)<br />
9. März Arbeitsgespräch zum Thema „Pachten, Kaufen, Pflegen“<br />
10. April „Wildbienen“ Vortrag von Dr. Mühlen, Münster im Hof Bögel-Windmeyer,<br />
gemeinsame Veranstaltung mit dem Kreisimkerverein Tecklenburg<br />
27. April „Heuschrecken“ (Diavortrag von Carsten Dense, Osnabrück)<br />
4. Mai „Feuchtwiesen des Tecklenburger Landes“<br />
Referent der Biol. Station Rieselfelder, Münster – als<br />
Fortbildungsveranstaltung für Landschaftswächter<br />
11. Mai Blumen wiese I, „Die Tierwelt der heimischen Wiesen“<br />
Diavortrag von Dr. H. Zucchi, Osnabrück<br />
18. Mai „Heil- und Gewürzkräuter für den Garten“<br />
Vortrag von Prof. Dr. Ch. Wonneberger, Osnabrück<br />
2. Juni Blumenwiese II, „Lebensraum für Insekten“ ***<br />
Diavortrag von Dr. Stechmann, Osnabrück (Hof Bögel-Windmeyer)<br />
13. Juli „Gefährdete Haustierrassen- notwendiges Opfer des Fortschritts oder<br />
erhaltenwertes Kulturgut“ Diavortrag von Prof. Dr. Jongeling, Osnabrück<br />
14. Sept. Arbeitsgespräch<br />
12. Okt. „Trockenrasen der Mittel- und Hochgebirge“<br />
Prof. Dr. Konrad Arndt<br />
24./25. Okt. Heilkräutertage in Ibbenbüren<br />
9. Nov. „Fledermäuse“ (Diavortrag von M. Lindenschmidt, Bevergern)<br />
14. Dez. Arbeitsgespräch<br />
Exkursionen:<br />
18. Jan. Exkursion an den Niederrhein,<br />
Beobachtung überwinternder Wildgänse<br />
9. Mai Exkursion zu Feuchtwiesen des Tecklenburger Landes<br />
Referent der Biol. Station Rieselfelder, Münster – als<br />
Fortbildungsveranstaltung für Landschaftswächter<br />
1. Juni Exkursion in einen Erlenbruch (Bocketal)<br />
Leitung: Prof. Arndt, Prof. Dümmler, Osnabrück<br />
11. Juli Blumenwiese III, „Exkursion zu verschiedenen Blumenwiesen in Gärten“***<br />
Leitung: Frau Gisela Schmidtlein, Vortrag im Vereinshaus der<br />
Kleingartenanlage, An der Umfluth, Ibbenbüren<br />
19. Sept. Blumenwiese IV, „Mähen mit der Sense“ ***<br />
Leitung: Otto Kimmel, <strong>ANTL</strong>,<br />
in den Anlagen der ev. Kirchengemeinde Ibb.-Laggenbeck<br />
*** sind Gemeinschaftsveranstaltungen: VHS Ibb., Stadt Ibb., Garten u. Friedhofsamt, Umweltamt, <strong>ANTL</strong>,<br />
Verein der Garten- u. Blumenfreunde Ibb., Verband der Heilkräuterfreunde Deutschlands e.V., Naturgartenfreunde<br />
Ibb.<br />
(wird in der nächsten Ausgabe fortgesetzt)
Impressum<br />
Herausgeber: Arbeitsgemeinschaft<br />
für Naturschutz<br />
Tecklenburger Land e.V. (<strong>ANTL</strong>)<br />
Bahnhofstr. 73<br />
49545 Tecklenburg<br />
Fon: 05482-929290<br />
Fax: 05482-929293<br />
Mail: antl-ev@t-online.de<br />
Redaktionsteam: Bernhard Kalfhues (Leitung)<br />
Otto Kimmel<br />
Alfred Loevenich<br />
Ernst-H. Schröder<br />
Werner Suer<br />
Redaktionsadresse: Bernhard Kalfhues<br />
Alter Bergkamp 13<br />
49477 Ibbenbüren<br />
Tel.: 05451-971199<br />
bernhard@kalfhues.de<br />
Erscheinungsweise: 2 x jährlich<br />
Auflage: 1.000<br />
Adressaufkleber<br />
Druck: Gräuler-Druck, Ibbenbüren<br />
umweltfreundlich hergestellt<br />
Alle Texte, Abbildungen und Fotos sind urheberrechtlich geschützt.