Inhalt - BeagleFriends - DAS Magazin
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<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Ausgabe 9 / September 2011<br />
Linus Foto © Melanie Menger
<strong>Inhalt</strong>:<br />
S. 3 Vorwort<br />
S. 4 - 5 Beaglekolumne<br />
S. 6 - 9 Training zum Down<br />
S. 10 - 12 Hund am Arbeitsplatz<br />
S. 13 - 15 Leinenführigkeit<br />
S. 16 - 17 Homöopathie<br />
S. 18 - 21 Beaglefreundlicher Garten<br />
S. 22 - 25 Zielobjektsuche<br />
S. 26 - 30 Ernährungsberatung<br />
S. 31 - 32 Schlemmerecke<br />
S. 33 - 36 Jagdgebrauchshund<br />
S. 37 Buchtipp<br />
S. 38 - 40 Dummytraining<br />
S. 41 - 43 Mantrailing<br />
S. 44 - 48 Welpenaufzucht<br />
S. 49 Der Keim der Seele<br />
S. 50 Tierfriedhof<br />
S. 51 - 52 Hausmittel für Hunde<br />
S. 53 - 54 Basteltipp<br />
S. 55 Informatives<br />
S. 56 Impressum
Seite 3 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Nun ist es bereits zwei Jahre her, dass unser Beagle-<strong>Magazin</strong> online gegangen ist: acht Ausgaben mit<br />
interessanten Themen, tollen Autoren, ohne die es natürlich nicht ginge. Dafür mal ein ganz besonders<br />
großes Dankeschön an alle, die jede einzelne Ausgabe zu etwas Besonderem gemacht haben und<br />
hoffentlich auch weiterhin machen werden!<br />
Die 9. Ausgabe unseres Online-<strong>Magazin</strong>s steht vornehmlich im Zeichen gesunder, agiler, sport- und<br />
laufbegeisterter Beagle.<br />
Dies beginnt bei der Ernährung unserer Hunde und hört nicht bei der Bewegung auf, denn es gibt vieles<br />
dazwischen, was wir als Hundehalter für ein rundum glückliches Beagleleben leisten können.<br />
Ihr werdet in dieser Ausgabe viele Anregungen bekommen, wie ihr euren Beagle fit halten könnt bis ins<br />
hohe Alter. Auch wenn man keinen professionellen Sport treiben kann oder möchte, gibt es viele<br />
Möglichkeiten, den Hund geistig wie körperlich auszulasten und zu „trainieren“.<br />
Wie wichtig die richtige Ernährung ist, konntet ihr bereits in anderen Ausgaben lesen, aber auch in<br />
dieser wird noch einmal das Augenmerk darauf gerichtet, besonders, wenn der Hund schon etwas<br />
mehr auf den Rippen hat. Für eine gute Figur ist es nie zu spät! Also geht es bitte an. Euer Hund wird<br />
es euch durch ein agiles, bewegungsfreudiges Auftreten danken.<br />
Ein Hund braucht nicht auf eine Diät gesetzt werden, denn meist reicht es bei einem ansonsten<br />
gesunden Hund schon aus, ihm mehr Bewegung zu verschaffen, die Leckereien etwas einzuschränken<br />
und ein Futter zu wählen, welches auf die Bedürfnisse des Hundes abgestimmt ist.<br />
Ein Hund, der den ganzen Tag nur faul in der Ecke liegt, ständig nebenbei mit vielen Leckereien<br />
„verwöhnt“ wird, für die er nichts tun muss, wird zwangsläufig dick werden. Das ist bei uns Menschen<br />
nicht anders.<br />
Die Figur seines Hundes immer kritisch im Blick zu haben und ggfs. sofort die Notbremse ziehen, wenn<br />
Veränderungen in Richtung dick werden zu bemerken sind, ist der beste Weg für einen agilen,<br />
gutaussehenden und gesunden Hund. Wünschen wir uns das nicht alle?<br />
Viel Spaß nun mit unserer neuen<br />
Ausgabe und viele gute Anregungen<br />
wünscht euch<br />
Jutta Ambach mit Moritz & Hobi<br />
—————————————————————————————————————————————————–—-<br />
Copyright Foto: Jutta Ambach
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Philosophieren am Nachmittag<br />
Julia Sànchez Haas<br />
Gedanken, Erlebnisse und Aktivitäten von und mit Ex-Labori-Mädel Paula, genannt Paulinchen oder<br />
Mausi<br />
Hallödeli, liebe Freunde, da draußen im Lande,<br />
neulich trat ich mit meinen Dosenöffnern in einen Dialog, den sie immer noch nicht verstanden haben.<br />
Es fing damit an, dass ich in meinem Hundebeet (da, wo ich abends spät noch einmal pieseln darf) mit<br />
Powerbuddeln begonnen habe. Na ja, genauer gesagt, habe ich mich an den Aushub eines<br />
beachtlichen Lochs gemacht, das nach relativ kurzer Zeit schon fast einen halben Meter tief und ich<br />
also quasi bereits auf Tauchstation war. Mama und Papa merkten das erst, als ich fast nicht mehr von<br />
den weggeschaufelten Erdbrocken zu unterscheiden war.<br />
Dann standen sie neben dem Beet und rätselten, was ich dort wohl suche. „Tja, ihr Lieben, dann<br />
grübelt mal schön“ dachte ich mir… Während sie noch überlegten, arbeitete ich energisch weiter, denn<br />
Zeit ist ja schließlich knapp. Endlich hörte ich den Geheimcode der Beiden, der da lautete: „Paulinchen,<br />
komm mal raus da, du bekommst auch ein Leckerchen!“ Schwupps ließ ich Loch Loch sein und<br />
kletterte raus. Erst da sahen die Zwei meinen stark derangierten Zustand, weil ich über und über mit<br />
feuchter Erde bedeckt war und irgendwie „unfrisch“ roch. Da ich jedoch fröhlich und schwanzwedelnd<br />
vor ihnen stand, konnte mir natürlich keiner böse sein. Also wurde ich „entdreckt“ und bekam dann ein<br />
kleines Stückchen Schwarzbrot mit Leberwurst. Diese seltene Gunst musste ich mir hart verdienen,<br />
fand ich und genoss still vor mich hin.<br />
Sitzschlaf einer Wühlmaus<br />
Später sah ich, wie Papa sorgfältig das Loch wieder<br />
zuschippte und einebnete…<br />
Tag zwei der Loch-Zeitrechnung brach an und ich<br />
verbrachte wieder meine Freizeit in „meinem“ Innenhof,<br />
wo sich das bereits erwähnte Beet befindet, da hier die<br />
Sonne vom Himmel lachte und ich dort gern liege, um<br />
meinen Bauch zu wärmen. Mama und Papa waren<br />
beschäftigt – und ich auch, denn sogleich nutzte ich die<br />
Gelegenheit für neuerliche Tiefbauarbeiten…<br />
Ich grub in gleichmäßigem Tempo, die Erde spritzte nur so, meine Pfotensohlen qualmten, so dass ich<br />
hin und wieder einen Moment inne halten musste. Ich horchte aufmerksam, aber noch hatten meine<br />
Dosenöffner meine neuerlichen Aktivitäten nicht entdeckt. Doch dann der Befreiungsschrei von Mama:<br />
„Schatz, guck dir das mal an!“ Papa kam, sah und wieder begann das Rätselraten, was ich dort wohl<br />
suchen könnte. Da vor uns niemand im Haus jemals Hunde hatte, wurde ein verbuddelter Knochen<br />
ausgeschlossen. Hm, da war guter Rat teuer. Endlich wurde ich (ihr denkt an den Geheimcode…?)<br />
gerufen, gesäubert und bekam dieses Mal ein ordentliches Stück Banane. Dafür grabe ich glatt einen<br />
Tunnel…<br />
Müßig zu erwähnen, dass Papa das Loch zuschippte und sich wunderte, dass Erde fehlte und das<br />
Loch schon eine leichte Delle hat… Ich habe in verschiedene Richtungen gearbeitet, was er noch nicht<br />
entdeckt hatte.<br />
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Seite 5 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Tag sieben der Loch-Zeitrechnung hatte schon etwas Besonderes, weil eine Buddelwoche am Stück –<br />
das muss mir erst mal einer nachmachen, Freunde! Meine „Ausbeute“ der vergangen Tage waren ein<br />
kleines gebratenes Kartöffelchen, ein Bröckchen vom rohen Rindergulasch, ein Scheibchen Melone,<br />
der innere Strunk eines Brokkoli und ein Eckchen von Mamas leckerem Käse. Mittlerweile war das zu<br />
einem Wettstreit zwischen Papa und mir geworden – je tiefer ich buddelte, desto emsiger schaufelte er<br />
alles wieder zu. Auch wurden keine Überlegungen mehr angestellt, was ich wohl suchen könnte, es<br />
hieß nur noch „Pauline buddelt!“, dann die Anweisung: „Paulinchen, komm raus da, du bekommst ein<br />
Leckerchen!“ (Geheimcode…) Ja, so und nicht anders funktioniert es!<br />
Mama war es nach einer Woche leid und verpasste mir ein Vollbad, was ich ja eigentlich über alles<br />
liebe, nur hatte ich irgendwie das Gefühl, als würde damit meine Buddelorgie zu Ende gehen, vage<br />
nur, aber mein Instinkt war alarmiert. Mama bemühte sich besonders liebevoll um mich, trocknete mich<br />
mit diesem Riesen-Badetuch ab, auf dem fett „Paula“ prangt, fönte bei mittlerer Wärme, so wie ich es<br />
besonders mag, so dass ich mich fast schon einlullen ließ, aber mein Instinkt ließ mir keine Ruhe und<br />
stand auf Vorahnung. Als ich mit Mama das Bad verließ, ging es zunächst in die Küche, wo ein<br />
köstliches Stückchen Putenfleisch auf mich wartete. So was gibt es immer nach dem Baden, erklärt<br />
vermutlich so einiges…<br />
Als ich abends in den Innenhof ging und zu meinem Beet flitzte, war dieses zur Hälfte mit Marderdraht<br />
bedeckt. Nur die „Spur“, wo ich mich immer hinhocke, war noch frei. Ist es denn zu fassen? Papa hatte<br />
mich reingelegt, was sagt ihr dazu? Meinen geballten Protest legte ich in den Blick, den ich meinen<br />
Zweibeinern zuwarf, doch die waren lieb und fröhlich wie immer, verwöhnten mich mit<br />
Möhrenstückchen und sahen sich nur vielsagend grinsend an. Das Leben ist so ungerecht!!!<br />
Andererseits – meine Menschen sind sich sicher, dass sie mich hereingelegt haben. Püh, sie haben<br />
sich eine Woche lang von m i r an der Nase herumführen lassen, das ist ihnen überhaupt nicht<br />
aufgefallen! Hihi, Zweibeiner sind so naiv…<br />
Also, Leute, ich grübele jetzt fix an einer neuen Strategie, wie ich außer der Reihe an leckere<br />
Verwöhnlerlis komme. Ihr pflichtet mir doch sicherlich bei, dass ich mir schon einiges einfallen lassen<br />
werde, um an mein Ziel zu gelangen, oder? Selbst mit größtem körperlichen Einsatz ist mir keine<br />
Methode zu abgefahren, als dass ich sie nicht testen würde. Hinweise nehme ich natürlich auch gern<br />
entgegen, aber ich denke, meine kreative Ader hält noch viele, aufregende Ideen bereit. Drückt mal die<br />
Daumen, dass ich bald wieder mein „Werk“ fortsetzen kann, in welcher Form auch immer…<br />
Darum für heute viele liebe Beagle-Knuddler von eurer<br />
Paula, der Projektentwicklerin<br />
Tiefschlaf nach sieben Grabetagen<br />
——————————————————————————————————————————————————-<br />
Copyright Fotos: Julia Sànchez-Haas
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Down als Lebensversicherung für unseren Hund<br />
Sabine Otto<br />
Trainingsstufe 4<br />
So, ich hoffe, ihr seid noch alle dabei und habt Lust auf<br />
den weiteren Weg zum DOWN.<br />
Für alle, die erst jetzt mitlesen, möchte ich auf die<br />
beiden vorherigen <strong>Magazin</strong>ausgaben verweisen, in<br />
denen unsere bisherigen Trainingsschritte beschrieben<br />
wurden:<br />
Das Ziel: Das schnelle Platz auf Triller und Zeichen bei steigender Distanz zum Hundehalter<br />
aus dem Stehen.<br />
Ort: Ruhige Wiese ohne zusätzliche Ablenkung durch andere Personen/Hunde.<br />
Teil 3 - Endspurt<br />
Hilfsmittel: Lange Leine (10 Meter, später auch länger), Leckerli oder Spielzeug, je nach<br />
Vorliebe des Hundes.<br />
Voraussetzung: Der Hund hat das Lernziel der Trainingsstufe 3 sicher erreicht (siehe<br />
vorherige Ausgabe des <strong>Magazin</strong>s).<br />
Ablauf:<br />
Nun werden wir nach und nach die Distanz erhöhen. Das Hörkommando „Platz“ bauen wir ab<br />
und nutzen nur noch den Triller.<br />
Auf einer ruhigen Wiese lassen wir unseren Hund in halber Schleppleinendistanz (5 Meter)<br />
schnüffeln. Wenn er an einer Stelle länger stehen bleibt, trillern wir und geben zusätzlich<br />
beide Sichtzeichen.<br />
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Mögliche Reaktionen beim Hund könne sein:<br />
Hund geht sofort + schnell ins Platz<br />
Sehr ruhig lobend gehen wir zum Hund, legen ein paar Leckerlis zwischen die Pfoten und<br />
entlassen ihn aus dem Kommando.<br />
Hund dreht sich um zu uns und geht dann ins Platz<br />
Sehr ruhig lobend gehen wir zum Hund und entlassen ihn aus dem Kommando und trillern<br />
direkt beim Hund erneut (Trainingsstufe 3), der dann schnell ins Platz fallen sollte. Liegt er,<br />
wird sehr ruhig gelobt und der Hund wird aus dem Kommando entlassen.<br />
Hund setzt sich und schaut uns an<br />
Wir trillern direkt noch einmal und helfen dem Hund mit einer Abwärtsbewegung unseres<br />
Körpers + Sichtzeichen. Legt er sich jetzt, gehen wir ruhig lobend zum Hund und entlassen<br />
ihn aus dem Kommando und trillern direkt beim Hund erneut (Trainingsstufe 3), der dann ins<br />
Platz fallen sollte. Liegt er, wird sehr ruhig gelobt und der Hund wird aus dem Kommando<br />
entlassen. Anschließend erneut direkt beim Hund trillern (Trainingsstufe 3), der dann ins<br />
Platz fallen sollte.<br />
Hund schnüffelt unbeeindruckt weiter<br />
Wir verkürzen die Entfernung auf die Hälfte und trillern erneut. Liegt er, wird sehr ruhig<br />
gelobt und der Hund wird aus dem Kommando entlassen. Anschließend direkt beim Hund<br />
erneut trillern (Trainingsstufe 3), der dann ins Platz fallen sollte.<br />
Stufe 1 - Distanz 2 bis 5 Meter, Umgebung ablenkungsarm, Hund steht.<br />
Stufe 2 - Distanz 10 Meter, Umgebung ablenkungsarm, Hund steht.<br />
Stufe 3 - Distanz 10 Meter, Umgebung mit etwas mehr Ablenkung, Hund steht.<br />
Stufe 4 - Distanz 10 Meter, Umgebung ablenkungsreich, Hund steht.<br />
Stufe 5 - Distanz 20 Meter, Umgebung ablenkungsarm, Hund steht.<br />
Stufe 6 - Distanz 20 Meter, Umgebung mit etwas mehr Ablenkung, Hund steht.<br />
Stufe 7 - Distanz 20 Meter, Umgebung ablenkungsreich, Hund steht.<br />
Ihr tut euch selbst einen Gefallen, die Distanz erst dann zu erhöhen, wenn die Vorstufe sehr sicher<br />
klappt, denn auf 20 Meter Distanz könnt ihr kaum mehr zeitnah korrigieren.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Trainingsstufe 5:<br />
Das Ziel: Das schnelle Platz auf Triller und Zeichen bei steigender Distanz zum Hundehalter aus sehr<br />
langsamen Bewegungen.<br />
Ort: Ruhige Wiese ohne zusätzliche Ablenkung durch andere Personen/Hunde.<br />
Hilfsmittel: Lange Leine (10 Meter, später auch länger), Leckerli oder Spielzeug, je nach Vorliebe des<br />
Hundes.<br />
Vorraussetzung: Der Hund hat das Lernziel der Trainingsstufe 4 sicher erreicht.<br />
Ablauf:<br />
Genau wie Stufe 4, jedoch steht der Hund nicht, er geht langsam vorwärts. Die Schleppleine ist locker<br />
und nicht gespannt, wenn wir trillern. Sie dient lediglich dazu, dass wir notfalls den Hund darüber<br />
sichern, damit er sich dem Training nicht entziehen kann.<br />
Alle Einzelschritte von Stufe 4 werden sorgfältig durchgearbeitet.<br />
Trainingsstufe 6:<br />
Das Ziel: Das schnelle Platz auf Triller und Zeichen bei steigender Distanz zum Hundehalter aus<br />
normal schnellen Bewegungen.<br />
Ort: Ruhige Wiese ohne zusätzliche Ablenkung durch andere Personen/Hunde.<br />
Hilfsmittel: Lange Leine (10 Meter, später auch länger), Leckerli oder Spielzeug, je nach Hund.<br />
Vorraussetzung: Der Hund hat das Lernziel der Trainingsstufe 5 sicher erreicht.<br />
Ablauf:<br />
Genau wie Stufe 4, jedoch steht der Hund nicht, er geht im normalen Tempo vorwärts. Die Schleppleine<br />
ist locker und nicht gespannt, wenn wir trillern. Sie dient lediglich dazu, dass wir notfalls den Hund<br />
darüber sichern, damit er sich dem Training nicht entziehen kann.<br />
Alle Einzelschritte von Stufe 4 werden sorgfältig durchgearbeitet.<br />
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Trainingsstufe 7:<br />
Das Ziel: Das schnelle Platz auf Triller und Zeichen bei steigender Distanz zum Hundehalter aus<br />
schnellen Bewegungen.<br />
Ort: Ruhige Wiese ohne zusätzliche Ablenkung durch andere Personen/Hunde.<br />
Hilfsmittel: Lange Leine (10 Meter), Leckerli oder Spielzeug, je nach Hund.<br />
Vorraussetzung: Der Hund hat das Lernziel der Trainingsstufe 6 sicher erreicht.<br />
Ablauf:<br />
Genau wie Stufe 4, jedoch steht der Hund nicht, er geht im schnellen Tempo vorwärts. Die Schleppleine<br />
ist locker und nicht gespannt, wenn wir trillern. Sie dient lediglich dazu, dass wir notfalls den Hund<br />
darüber sichern, damit er sich dem Training nicht entziehen kann. Ab 10 Meter Distanz entfernen wir die<br />
Schleppleine, sie macht dann keinen Sinn mehr.<br />
Alle Einzelschritte von Stufe 4 werden sorgfältig durchgearbeitet.<br />
Momentaner Lernstand:<br />
Der Hund geht auf Triller + Sichtzeichen Platz + gestreckter Arm nach oben direkt sehr schnell ins Platz.<br />
Dies beherrscht er auf ca. 20 Meter Distanz aus der Bewegung.<br />
Dieser Lernstand muss gründlich gefestigt werden, die Distanz kann nach und nach weiter ausgedehnt<br />
werden.<br />
Wer nicht zu schnell vorgegangen ist und alle Punkte sorgfältig durchgearbeitet hat, sollte nun das<br />
ursprüngliche Trainingsziel erreicht haben.<br />
Lasst euch Zeit, keiner drängt euch und ich wünsche euch viel Freude auf dem Weg zum DOWN. Glaubt<br />
mir, es macht Spaß!<br />
—————————————————————————————————————————————————–—--<br />
Copyright Fotos: Sabine Otto
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Tanja de Boer<br />
Es gilt als bewiesen: Ein Hund am<br />
Arbeitsplatz wirkt sich positiv auf das<br />
Betriebsklima aus.<br />
Er dient als Gesprächsstoff, lockt etwas<br />
schüchterne Kollegen aus der Reserve,<br />
hebt einfach allgemein die Stimmung – und<br />
sorgt sogar für ein effektiveres Arbeiten.<br />
Unser Falcon ist seit der 12. Lebenswoche ein Bürohund. Mittlerweile ist er knapp sechs Jahre alt<br />
und in unserer Firma gilt es als total normal, dass es einen vierbeinigen „Kollegen“ gibt. Der Weg zu<br />
dieser „Normalität“ war allerdings nicht immer einfach.<br />
Vorbereitung auf „Kollege Hund“<br />
Für meinen Mann und mich war vor dem Hundekauf klar: Wenn überhaupt einen Hund, dann muss<br />
er mit ins Büro. Sollte dies nicht möglich sein, dann würden wir schweren Herzens auf einen Hund<br />
verzichten. Ihn über viele Stunden oder gar einen ganzen Arbeitstag lang allein zu Hause zu lassen,<br />
ließ sich nicht mit unserer Vorstellung einer artgerechten Haltung vereinbaren.<br />
Ich weiß, dass viele (potentielle) Hundehalter davon träumen, ihren Hund mit ins Büro zu nehmen.<br />
Leider ist das nicht immer möglich, wie z. B. bei meinem Mann. Sein damaliger Chef – selbst Jäger<br />
und Hundehalter – war nicht für die Anwesenheit eines Hundes in seiner Firma zu begeistern.<br />
Blieb also nur noch mein Büro übrig. Ich habe zwar das Glück, selbstständig tätig zu sein, allerdings<br />
bin ich nicht alleinige „Chefin“ in unserem Unternehmen. Somit musste ich als erstes die beiden<br />
anderen Geschäftsführer überzeugen, wie schön es doch wäre, einen Hund im Unternehmen zu<br />
„beschäftigen“.<br />
Zunächst stieß ich allerdings auf wenig Begeisterung. Ich wurde mit Fragen wie folgenden<br />
konfrontiert: Ist es nicht „unseriös“, wenn Kunden anrufen und im Hintergrund bellt vielleicht ein<br />
Hund? Oder er sich beim direkten Kundenbesuch vielleicht rüpelhaft benimmt? Treten wir vielleicht<br />
eine Lawine los und andere Mitarbeiter möchten auch ihre Hunde an den Arbeitsplatz mitnehmen?<br />
Wollen die Mitarbeiter überhaupt einen Hund im Gebäude? Hat jemand Angst vor Hunden oder<br />
reagiert allergisch? Und so weiter und so weiter…<br />
Ich habe versucht, alle „Wenn“ und „Aber“ im Vorfeld so gut wie möglich zu entkräften. Ich habe im<br />
Team eine Umfrage gestartet, Informationen eingeholt, aber auch über die Rasse Beagle und sein<br />
soziales Wesen informiert. Zum Glück hatte wissentlich keiner der Kollegen eine Tierhaar-Allergie,<br />
jeder war grundsätzlich gegenüber einem Hund in der Firma aufgeschlossen und keiner hatte zum<br />
damaligen Zeitpunkt einen Hund, der sich ebenfalls um eine Stelle als Bürohund bewerben wollte.<br />
Ich recherchierte auch ein wenig in unserer Branche und siehe da: Es gab etliche Firmen, die<br />
Bürohunde hielten Bei einem unserer größten Kunden hatten sogar alle drei Geschäftsführer ihre<br />
Hunde mit im Büro. Na, das wurde natürlich mein Hauptargument gegenüber meinen mitführenden<br />
Chefs. Ganz überzeugt waren sie zwar trotzdem nicht, ließen sich aber letztendlich auf dieses<br />
Experiment ein.<br />
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Der neue „Kollege“ ist da!<br />
Falcon hielt also Einzug in die Firma. Wie man sich vielleicht vorstellen kann, stößt ein zwölfwöchiger<br />
Beagle - Welpe zunächst einmal nicht wirklich auf Ablehnung. Die erste Bewährungsprobe ließ dann<br />
aber nicht lange auf sich warten: Hoher Geschäftsbesuch kündigte sich überraschend an. Leichte<br />
Panik breitete sich bei meinen Geschäftspartnern aus. Und auch ich war sehr gespannt, wie die ganze<br />
Sache laufen würde. Was soll ich sagen? Der Besuch schmolz beim Anblick von „Klein-Falcon“<br />
regelrecht dahin, setzte sich (mit Anzug und Krawatte!!) auf den Fußboden und beschäftigte sich erst<br />
einmal 15 Minuten nur mit meinem Beagle. Baffes Erstaunen bei uns allen. Und um ein wenig<br />
vorzugreifen: Wir haben bis dato (glücklicherweise) nur positives Feedback auf unseren Firmenhund<br />
bekommen, egal, wer uns besucht. Viele finden es einfach nur toll. Das liegt zum größten Teil an<br />
Falcon selbst, der jeden Besucher immer total relaxt und freundlich begrüßt – wenn überhaupt. Oft<br />
bleibt er auch einfach auf seinem Platz liegen und ignoriert den Besuch. Das kann er nämlich sehr<br />
gut. Somit buhlen mittlerweile eher unsere Besucher um seine Aufmerksamkeit als umgekehrt.<br />
Natürlich ging aber nicht immer alles glatt.<br />
Grundsätzlich änderte sich der Ablauf meines<br />
Arbeitstages zuerst einmal gewaltig. Falcon war ja<br />
noch nicht ganz stubenrein. So musste ich ihn<br />
natürlich immer im Auge behalten, damit ich ihn<br />
rechtzeitig raus ließ. Das klappte nicht immer und so<br />
manch’ kleiner See „verschönerte“ unsere Teppiche.<br />
Es war auch manchmal sehr unangenehm, wenn die<br />
Pippi-Zeit gerade mitten in einem wichtigen Meeting<br />
angesagt war. Das waren die Momente, wo ich<br />
manchmal ein wenig genervt angeschaut wurde, weil<br />
ich damit ja auch alle anderen „ausbremste“. Und<br />
nicht jeder schrie „Hurra“, wenn Falcon mal ein<br />
Kleidungsstück „einspeichelte“. Da war schon eine<br />
große Portion Toleranz und Verständnis von meinen<br />
„hundelosen“ Kollegen gefragt.<br />
Büroarbeit macht müde<br />
Aber nach und nach – u. a. mit zunehmender „Blasenstärke“ von Falcon – spielte sich ein zeitlicher<br />
Rhythmus ein, den alle Kollegen und auch Falcon, mittlerweile kennen.<br />
Aber nicht nur die festen Gassi - Zeiten erleichtern dem Hund das Büroleben, sondern auch eine gute<br />
Sozialisierung und Erziehung. Glücklicherweise ist Falcon von Natur aus ein sehr entspannter Hund,<br />
den weder Telefonklingeln, zuschlagende Türen, Staubsauger o. ä. stressen. Das ist ein positiver<br />
Nebeneffekt. Wichtig für ein gutes Miteinander im Büro ist allerdings auch eine gute Grunderziehung.<br />
Wir gingen mit Falcon nicht nur zum Erlangen des Grundgehorsams in die Hundeschule, sondern er<br />
absolvierte dort auch seine Begleithundeprüfung. Somit benimmt er sich erstaunlich gut. Natürlich<br />
macht er auch Blödsinn im Büro, wie z. B. „Papierkorbkontrolle“ und Schredderarbeiten von<br />
Kartonagen, aber letztendlich benimmt er sich „auf Befehl“ sehr gut. Sollte er trotzdem mal seinen<br />
Dickkopftag haben, hilft letzten Endes immer noch ein Leckerchen als Bestechung - besonders, wenn<br />
er die Möglichkeit nutzt, in unser Warenlager zu entkommen, denn das ist ein wahrer<br />
Abenteuerspielplatz für ihn, den er ungern wieder verlässt.<br />
Aber trotz aller positiven Routine, übermäßigen Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten ist der<br />
tägliche Aufenthalt im Büro natürlich nicht das sozial auslastende Umfeld für unseren Hund. Wir<br />
treffen zwar durch unsere täglichen Spaziergänge eine Menge Hunde und Halter, aber gestehen<br />
Falcon auch die Möglichkeit eines bürofreien Tages zu. Einmal wöchentlich darf er in einer<br />
hervorragenden Tierbetreuung richtig Hund sein, mit seinen vielen Kumpels dort toben, laufen,<br />
dösen, wälzen, schwimmen, so dass wir abends einen total müden, aber sehr glücklichen Falcon<br />
nach Hause holen, der die nächsten Bürotage wieder total entspannt genießen kann.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Zusammenfassung: Eignet sich mein Hund zum Bürohund?<br />
� Der Hund sollte ausreichend sozialisiert sein, das heißt, fremde Menschen und Geräusche<br />
sollten ihm keine Angst einjagen. Natürlich sollte er auch nicht aggressiv sein.<br />
� Besonders wichtig ist es, seinem Hund einen festen Platz zu reservieren, auf den er sich<br />
jederzeit zurückziehen kann und seine Ruhe hat. Dieser darf nicht zugig sein und muss<br />
Schutz vor Sonne und Kälte bieten. Ständig sollte dem Vierbeiner Wasser zur Verfügung<br />
stehen.<br />
� Ein Welpe im Büro stellt besondere Ansprüche: Er muss regelmäßig ausgeführt werden,<br />
damit er stubenrein wird. Dazu kommt, dass die Kleinen einen ausgeprägten Spieltrieb<br />
haben und beschäftigt werden möchten. Kann man diesen Bedürfnissen nachkommen, ist<br />
es durchaus sinnvoll, Hunde bereits im Welpenalter ans Büro zu gewöhnen. In der Regel<br />
sollte man alle drei bis vier Stunden seinen Hund ausführen. Junghunde müssen etwa alle<br />
zwei Stunden vor die Tür. Das sollte man im Vorfeld mit dem Arbeitgeber besprechen,<br />
damit er weiß, was auf ihn zukommt.<br />
� In Fällen von Auswärtsterminen oder Meetings sollte die Betreuung des Hundes im Voraus<br />
geregelt sein. Ist er mit den Kollegen vertraut, können sie sich vielleicht nach Absprache um<br />
ihn kümmern. Bei kürzeren Meetings kann er – je nachdem, wie gut er erzogen ist –<br />
vielleicht auch allein auf seinem Platz auf die Rückkehr von Herrchen oder Frauchen warten.<br />
Fazit<br />
Generell ist es wirklich schön, seinen Hund am Arbeitsplatz dabei haben zu können. Allerdings gehört<br />
dazu eine gute Vorbereitung, Kooperation, Verständnis und Toleranz seitens des Arbeitgebers und<br />
der Kollegen als auch eine ganz klare Struktur für den Hund & Besitzer. Nur so klappt ein<br />
reibungsloses Miteinander, von dem alle etwas haben.<br />
Falcon arbeitet auch als „Schredder“<br />
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Copyright Fotos & Cartoon: Tanja de Boer<br />
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Seite 13 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Was ist das eigentlich?<br />
Mareike Stolpmann<br />
Der Halter eines Neufundländers definiert Leinenführigkeit sicher anders als der Halter eines<br />
Chihuahuas, dennoch besteht vom Grundsatz her kein Unterschied. Der Unterschied liegt lediglich im<br />
Kraftaufwand, den der Mensch bei Spaziergängen aufbringen muss, um seinen Hund zu händeln.<br />
Und hier beginnt meistens der Leidensdruck beim Menschen, zumindest ab einer gewissen<br />
Gewichtsklasse des Hundes. Tatsächlich ist das Thema „Leinenführigkeit“ das am meisten<br />
angesprochene in der Hundeschulpraxis.<br />
Leine ziehen<br />
Lockeres an der Leine gehen<br />
Leinenführigkeit bedeutet, dass ein Hund an der lockeren Leine läuft, ob am Halsband oder Geschirr.<br />
Mit lockerer Leine meine ich eine durchhängende Leine, egal welcher Länge. Der Hund geht vor,<br />
neben oder hinter dem Menschen. „Fuß“ gehen ist aber nicht damit gemeint! Den Grundstein für<br />
entspanntes Spazierengehen an der lockeren Leine legt man am besten im Welpenalter, aber auch<br />
bei erwachsenen Hunden ist Hopfen und Malz nicht verloren. Es ist letztlich, wie immer in der<br />
Hundeerziehung, alles eine Frage der Konsequenz – allerdings sind Hunde konsequent<br />
konsequenter als der Mensch.<br />
Um für den Rest des Hundelebens eine gute Basis zu haben, lohnt es sich bereits beim Welpen sehr<br />
viel Zeit in ein gutes Leinenführigkeitstraining zu investieren. Doch genau in dieser Zeit wird dieses<br />
Thema leider oft eher stiefmütterlich behandelt. Da stehen häufig perfekte Sitz-, Platz- und Bleib-<br />
Übungen im Vordergrund. Es stört ja auch noch nicht sonderlich, wenn so ein kleiner Wurm wie ein<br />
Berserker an der Leine zerrt, wild von links nach rechts wechselt, ab und an einfach stur stehen<br />
bleibt, da man als Mensch noch locker dagegen halten kann.<br />
Bevor man mit dem Leinenführigkeitstraining beginnt, muss der Welpe erst einmal an Leine,<br />
Geschirr oder Halsband gewöhnt werden. Wenn man einen guten Züchter hatte, dann hat dieser<br />
bereits Zeit in die Gewöhnung an diese wichtigen Utensilien investiert. Falls nicht, beginnt man in<br />
kleinen Schritten, am besten mit vielen Belohnungen und positiven Erfahrungen in der<br />
überschaubaren Umgebung des eigenen Zuhauses, mit der Gewöhnung an Halsband und / oder<br />
Geschirr sowie an das Gefühl, dass daran auch noch eine Leine befestigt wird. Wenn all dieses vom<br />
Welpen nicht mehr als Störfaktor empfunden wird, kann das eigentliche Führigkeitstraining beginnen.<br />
Bei erwachsenen Hunden hat die Gewöhnung an Halsband / Geschirr und Leine bereits<br />
stattgefunden, allerdings oft auch eine Gewöhnung an einen ständigen Zug auf Hals oder Brust -<br />
eine schlechte Angewohnheit, die man aber mit Geduld und Spucke, aber leider auch mit viel<br />
Konsequenz abtrainieren kann, damit man am Ende des Trainings entspannte Runden mit dem<br />
Hund absolvieren kann.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Einige Grundregeln, die sowohl für Welpen als auch erwachsene Hunde gelten, sollten stets<br />
beachtet werden:<br />
� Die Leine sollte so lang sein, dass der Hund überhaupt eine Chance hat, an einer lockeren<br />
Leine zu laufen (also mindestens 2 m). Kurzführer oder mit beiden Händen verkürzt gehaltene<br />
Leinen sind kontraproduktiv, da der Hund nicht ständig für falsches Verhalten korrigiert,<br />
sondern richtiges Verhalten verstärkt werden soll.<br />
� Richtiges Verhalten, in diesem Fall das Gehen an einer lockeren, d.h. durchhängenden Leine,<br />
immer mit Worten bestätigen und ab und an auch eine Belohnung geben. Das klingt einfach,<br />
ist es aber nicht, denn wir Menschen neigen leider dazu, richtiges Hundeverhalten als<br />
selbstverständlich anzusehen und hinzunehmen und nur „falsches“ Verhalten erfährt<br />
Beachtung.<br />
� Flexileinen sind für das Leinenführigkeitstraining ungeeignet, weil der Hund ja immer ziehen<br />
muss. Bei einem leinenführigen Hund spricht aber prinzipiell nichts gegen die Verwendung<br />
dieser Leinen.<br />
� Die Leine ist eine „Sicherheitsverbindung“ zwischen Mensch und Hund. Sie dient nicht dazu,<br />
den Hund zu maßregeln, ihn irgendwo hin oder von irgendwo weg zu zerren. Der Hund soll<br />
nicht an der Leine ziehen, gleiches gilt aber auch für den Menschen!<br />
Und wie übe ich mit meinem Hund die Leinenführigkeit? Es gibt drei Regeln, die es zu<br />
beachten gilt:<br />
� Der Mensch darf nicht für den Hund vorhersehbar sein. Soll heißen: Der Hund soll auf den<br />
Menschen achten, nicht der Mensch auf den Hund.<br />
� Die Rückorientierung auf den Menschen muss sich lohnen.<br />
� Deshalb sollte der Halter für seinen Hund interessant sein.<br />
Der erste Punkt klingt zwar einfach - schließlich sind Hunde keine Gedankenleser - doch leider<br />
senden wir Menschen sehr viele körpersprachliche Signale aus, die für den Hund ganz leicht zu lesen<br />
sind. Um unvorhersehbar für (m)einen Hund zu sein, muss ich selber unvorhersehbar handeln. Im<br />
Rahmen des Leinenführigkeitstrainings bedeutet dies: Der Mensch geht z. B. zehn Schritte<br />
geradeaus, biegt unvermittelt nach links ab, läuft eine kurze Strecke, dann eine Drehung nach links,<br />
anschließend nach rechts usw. usf. Dabei wird nur aus dem Augenwinkel auf den Hund geachtet.<br />
Sobald jedoch der Hund auf seinen Menschen achtet und die Leine locker bleibt, wird dies unbedingt<br />
belohnt (Markersignal, z.B. „Fein“ und Leckerli). Man bewegt sich also in einem wilden Zickzack hin<br />
und her. Dabei kommt es aber nicht auf Geschwindigkeit an, sondern man verwendet das normale<br />
Spaziertempo. Auf Spaziergängen kehrt man unvermittelt um, biegt ab usw. Hunde lernen sehr<br />
schnell, dass Menschen eigentlich immer nur eine Richtung kennen, nämlich voran. Daher überrascht<br />
euren Hund und seid nicht vorhersehbar!<br />
Aufmerksames Gehen<br />
Rückwärtsgehen<br />
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Um gezielt die Rückorientierung auf den Halter zu trainieren, empfehle ich folgendes Vorgehen: Wenn<br />
der Hund bereits ein Anzeichen zeigt, dass die Leine auf Spannung gehen könnte, „spricht“ man ihn an.<br />
Dabei sollte vermieden werden, seinen Namen zu verwenden, denn diesen hört er schon tausendmal<br />
oder mehr am Tag, sondern man schnalzt mit der Zunge und geht gleichzeitig (!) rückwärts. Rückwärts<br />
deswegen, damit der Hund die Chance hat, dem Menschen ins Gesicht zu sehen. Würde ich mich<br />
wortlos umdrehen und ein Stück zurückgehen, dann würde der Hund auf meinen Rücken starren und<br />
keine positive Bestätigung bekommen. Beim Rückwärtsgehen schlage ich zwei Fliegen mit einer<br />
Klappe: 1. Mein Hund muss mich dabei ansehen, d.h. eine direkte Kontaktaufnahme ist möglich. 2. Ich<br />
kann den Hund fürs Ansehen direkt bestätigen. Somit lernt der Hund, dass es sich lohnt, auf seinen<br />
Menschen zu achten. Beim Rückwärtsgehen wird mit der Bestätigung (Lob und Leckerli) gewartet, bis<br />
der Hund tatsächlich den Menschen anguckt - nicht die Umgebung. Hält man dieses Trainings<br />
konsequent eine Weile durch, dann reicht bereits irgendwann das Schnalz-Geräusch völlig aus, um den<br />
Hund an die Rückorientierung und damit gegen den Zug an der Leine zu erinnern. Auch dieses<br />
Verhalten wird selbstverständlich positiv verstärkt. Es ist generell sinnvoll, jegliche Rückorientierung (der<br />
Hund dreht sich um und guckt seinen Menschen an) zu bestätigen, sei es an der Leine oder im Freilauf<br />
(mal mit Lob und Leckerli, mal nur durch Lob), um dieses Verhalten zu bestärken und um dem Hund zu<br />
zeigen „Ich achte auf dich“.<br />
Nun zum letzten Punkt: Man soll für seinen Hund interessant sein? Ist man das nicht schon allein durch<br />
die pure Anwesenheit; auf Grund der „Gnade“, dem Vierbeiner ein Dach über dem Kopf zu bieten und<br />
ihm regelmäßig das Futter zu kredenzen? Außerdem geht man doch mindestens zweimal am Tag Gassi<br />
mit ihm? Reicht das noch nicht? Die Antwort lautet im Regelfall: „Nein“. Zumindest nicht, wenn man mit<br />
seinem Hund draußen unterwegs ist, denn da sind die Markierstellen vom Lieblingsfeind oder der<br />
läufigen Hündin, dann liegt da noch ein altes Pausenbrot von einem Schulkind und es gilt, diverse<br />
andere Gerüche von Hunden, Katzen und Wildgetier zu erkunden. Das alles ist tausendmal<br />
interessanter als das andere Ende der Leine.<br />
Wie kann ich den Fokus meines Hundes von den vielen Umgebungsreizen auf mich umlenken? Meiner<br />
Erfahrung nach sind Suchspiele am geeignetsten, da sie die Konzentration der Hunde fördern, ihre<br />
Urinstinkte ansprechen und mit einem Sinn gearbeitet wird, den Hunde bevorzugt einsetzen. In diesem<br />
Fall wird der Geruchssinn aber nicht unabhängig vom, sondern mit dem Menschen zusammen<br />
eingesetzt! Bei der Nasenarbeit können Leckerlis fliegen, über den Boden rollen, versteckt werden - der<br />
Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist beim Leinenführigkeitstraining, dass der Hund in<br />
seinem Streben, das Leckerli zu bekommen, nicht in die Leine springen soll, sondern entweder werden<br />
die Leckerlis im Radius der Leine eingesetzt oder man ist schnell genug, um hinter seinem Hund her zu<br />
sprinten. Neben Leckerlis können natürlich auch Gegenstände oder Futterbeutel gesucht werden.<br />
Wichtig ist, dass man es mit dem Hund zusammen tut! Es können auch Gegebenheiten auf dem<br />
Spazierweg genutzt werden, um mit dem Hund zusammen kleine Übungen zu absolvieren. Diese<br />
können im Rahmen des Grundgehorsamstrainings erfolgen oder beispielsweise Elemente aus dem<br />
Agility beinhalten, wie über Baumstämme balancieren oder springen usw. Auch hier kann man sich<br />
wieder interessant machen, indem man die Art der Belohnung variiert (z. B. anstatt immer nur das<br />
Leckerli zu geben, könnte man es den Hund auch fangen lassen, es rollen usw.). Egal, was man macht,<br />
letztlich kommt es nur darauf an, dass Hund und Halter nicht einfach nur nebeneinander her laufen,<br />
sondern auch was zusammen unternehmen. Dies muss nicht über den ganzen Spaziergang erfolgen,<br />
bereits mit ein paar Übungen oder Spielen, die eingestreut werden, konzentriert sich der Hund eher auf<br />
den Halter und orientiert sich an ihm, anstatt ständig am äußersten Ende der Leine, unabhängig eigene<br />
interessante Erfahrungen machen zu wollen.<br />
Zum Abschluss noch ein Kommentar zu dem altbekannten Ratschlag, einfach stehen zu bleiben, wenn<br />
der Hund an der Leine zieht: Hier landen wir wieder beim Thema Konsequenz und der Tatsache, dass<br />
Hunde meistens konsequenter als ihre Menschen sind. Zieht der Hund an der Leine und der Halter<br />
bleibt einfach stehen, entsteht eine Patt-Situation. Man sollte nun warten, bis der Hund sich umdreht<br />
und zum Menschen zurückkommt. Doch dazu fehlt den meisten Zweibeinern einfach die Geduld. In der<br />
Regel steht man da, wartet und wartet und irgendwann macht man einen winzig kleinen Schritt nach<br />
vorne. Schwupps, Leine locker, also kann es ja weitergehen. Der Hund lernt: Leine ziehen, stehen<br />
bleiben und irgendwann geht es schon weiter. Das Stehen bleiben als Maßnahme gegen das<br />
Leineziehen funktioniert nur, wenn der Hund die Rückorientierung auf seinen Menschen gelernt hat und<br />
der Mensch wirklich von Anfang an konsequent in diesem Sinne gearbeitet hat.<br />
Ich wünsche euch viele entspannte Spaziergänge mit euren Hunden!<br />
———————————————————————————————————————————————————--<br />
Copyright Fotos: Mareike Stolpmann / www.hundewesen.com
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Frauke Sommer - Tierheilpraktikerin<br />
Der geschichtliche Hintergrund<br />
Christian Friedrich Samuel Hahnemann gilt als der Begründer der<br />
Homöopathie. Er wurde 1755 geboren. Hahnemann war ein guter<br />
Schüler und studierte Medizin.<br />
Die Medizin des 18. Jahrhunderts war noch nicht sehr weit<br />
entwickelt. Es gab keine wissenschaftliche Grundlage zur<br />
Behandlung von Krankheiten. Bakterien und Viren waren völlig<br />
unbekannt und die Funktion des Körpers nicht erforscht. Die Ärzte<br />
dieser Zeit „heilten“ vornehmlich mit abführenden,<br />
brechreizerregenden und schweißtreibenden Mitteln. Der Aderlass<br />
war das Mittel der Wahl und man gab viele giftige und unnütze<br />
Stoffe durcheinander, so dass man letztlich nicht wusste, woran ein<br />
Patient gestorben war.<br />
Hahnemann<br />
Hahnemann übersetzte viele Lehrschriften in die deutsche Sprache. Bei einer seiner Arbeiten traf<br />
er auf die „Materia Medica“ von William Cullen. Dieser behauptete, dass Chinarinde gegen Malaria<br />
helfe. Dieser Aussage wollte Hahnemann nicht glauben und startete einen Selbstversuch. Er nahm<br />
über einen längeren Zeitraum kleine Mengen Chinarinde zu sich und entwickelte die Symptome der<br />
Malaria! Setzte er das Mittel ab, verschwanden die Symptome. Nahm er es wieder ein, kam auch<br />
das Fieber zurück. Hahnemann wiederholte dieses Experiment mit anderen gesunden Personen<br />
mit dem gleichen Ergebnis.<br />
Mit dieser Prozedur der Arzneimittelprüfung testete er viele andere Stoffe. So bildete sich der<br />
Grundsatz heraus: „Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt“. Anhand der erarbeiteten<br />
Arzneimittelbilder, die genau die Symptome, Abneigungen, Vorlieben und Besonderheiten<br />
auflisteten, konnten nun Kranke behandelt werden. Die Stoffe, die Hahnemann seinen Patienten<br />
gab, waren teilweise sehr giftig. Um die Nebenwirkungen zu minimieren, ging er dazu über, die<br />
Mittel zu verdünnen. Außerdem hoffte er, dass durch heftiges Schütteln und rhythmisches<br />
Aufschlagen auf ein festes Lederkissen die Energie der Stoffe in die Flüssigkeit überginge.<br />
Hahnemann war überrascht. Die potenzierten Mittel hatten nicht nur weniger Nebenwirkungen,<br />
sondern sie halfen auch sehr viel besser.<br />
Die homöopathische Idee<br />
Krankheit bedeutet: Der Körper ist aus dem Gleichgewicht gekommen. Homöopathie ist ein Weg,<br />
die Lebenskraft wieder auszugleichen. Ist die Lebenskraft durch ein akutes Geschehen gestört,<br />
wählt man das Mittel entsprechend der Symptome und gibt es in einer niedrigen Potenz mehrfach<br />
hintereinander. Die Potenz wähle ich hier bei D6 - D12, je nach Störung und Mittel. Ist die<br />
Lebenskraft jedoch chronisch gestört, brauche ich alle Symptome, die der Patient zeigt. Als<br />
Therapeutin liste ich alle Symptome, Vorlieben, Abneigungen, Besonderheiten und frühere<br />
Krankheiten des Tieres auf. Dieses Anamnesegespräch mit dem Halter, die Beobachtung des<br />
Tieres und die Auswahl des richtigen Mittels kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Ist das richtige<br />
Mittel für die chronische Störung des Hundes gefunden, verabreiche ich eine mittlere Potenz (C30)<br />
oder eine Hochpotenz (C 200). Sehr hohe Potenzen, im LM- oder Q-Bereich, kommen in der<br />
Tierhomöopathie nur sehr selten zum Einsatz.<br />
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Wie werden Homöopathika hergestellt?<br />
Homöopathika werden aus Pflanzen, Tieren, Mineralstoffen oder Krankheitserregern hergestellt. Für die<br />
Urtinktur wird der Ausgangsstoff in eine Alkohol-Wasser-Lösung eingelegt und nach einer Einwirkzeit<br />
abgefiltert. Ein Tropfen der Urtinktur wird mit neun Tropfen einer Alkohol-Wasser-Lösung verschüttelt.<br />
Das Ergebnis ist eine D1-Potenz des Ausgangsstoffes. Ein Tropfen D1 mit neun Tropfen Alkohol-Wasser<br />
-Lösung ergibt D2 usw. Bei der C-Potenz wird im Verhältnis 1:100 vermischt. Die Grundsubstanz ist bei<br />
dieser Prozedur durch chemische Untersuchungen sehr schnell nicht mehr nachweisbar. Aber die<br />
energetische Wirkung wird mit jeder Potenzierungsstufe stärker.<br />
Aus naturwissenschaftlicher Sicht ist diese Wirkung nicht beweisbar, aber die häufigen<br />
Behandlungserfolge sprechen für sich.<br />
Ein Fallbeispiel<br />
Mir wurde ein sieben Monate alter Rüde vorgestellt.<br />
Spike hatte eine walnussgroße Schwellung unter dem<br />
Kinn. Er war sehr zurückgezogen und spielte nicht, wie<br />
für sein Alter üblich, weder zu Hause noch in der<br />
Hundeschule mit seinen Artgenossen. Der Tierarzt der<br />
Familie hatte Spike untersucht und den Rüden mit<br />
Antibiotika behandelt. Diese Antibiotikatherapie zeigte<br />
leider keinen Erfolg. Der Tierarzt riet zu einer operativen<br />
Entfernung der starken Schwellung.<br />
Wann kann Homöopathie helfen?<br />
Globoli<br />
Die Besitzerin von Spike wollte jedoch zuvor eine homöopathische Therapie ausprobieren. Ich<br />
diagnostizierte eine Entzündung der Unterzungendrüse (Glandula sublingualis). Die<br />
Verhaltenssymptome und die Schwellung der Drüse brachte mich auf das Mittel „Niticum acidum“,<br />
welches ich in einer C30-Potenz verordnete - eine mittlere Potenz für Seele und Körper. Die Schwellung<br />
ging zurück und war nach drei Wochen nicht mehr tastbar. Spike blühte auf und spielte mit anderen<br />
Hunden.<br />
Die Behandlungsbereiche für homöopathische Mittel sind sehr groß. An dieser Stelle können nur einige<br />
Beispiele genannt werden:<br />
� Probleme mit der Haut (Haarausfall, Entzündungen, Pilzbefall, Juckreiz)<br />
� Probleme im Bewegungsapparat (zu weiche Bänder und Sehnen, Arthroseschmerzen,<br />
Verstauchungen, Unterstützung bei Frakturausheilung)<br />
� Verhaltensauffälligkeiten (Angstzustände, Hyperaktivität)<br />
� Allergien (Durchfall, tränende Augen)<br />
� Probleme im Magendarmbereich (Futterunverträglichkeit, Analdrüsenentzündung)<br />
� Probleme im Urogenitalbereich (Inkontinenz)<br />
� Konstitutionstherapie (eine Sonderform zur Prophylaxe)<br />
� Nosodentherapie (Homöopathika aus körpereigenen Substanzen oder Krankheitserregern)<br />
� Komplexmittel (Mischung aus Mitteln, die einen Störbereich abdecken)<br />
Auch wenn die Anfänge der Homöopathie schon 200 Jahre alt sind, hat sie sich weiterentwickelt und<br />
verdient einen Platz neben der Schulmedizin. Es heißt nicht entweder - oder, sondern Schulmedizin und<br />
Komplementärmedizin sollten sich zum Wohle des Patienten ergänzen.<br />
—————————————————————————————————————————————————–——<br />
Copyright Fotos: Wikipedia, Jutta Ambach
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Ilse Marggraf<br />
Morgens, zwischen 6 und 7 Uhr: Die Terrassentür ist weit geöffnet. Jonas setzt mit einem freudigen<br />
Hüpfer über die Schwelle und sprintet über den Rasen hinauf zur Böschung. Unter hohen<br />
Ahornbäumen, Eschen, Holunder- und Haselsträuchern hebt er kurz sein Beinchen. In Beagle-<br />
Manier, mit der Nase auf dem Boden, wird anschließend der Garten abgeschritten. Und wehe, wenn<br />
Nachbars Katze vom Schuppen aus über den Zaun in sein Revier eingedrungen ist, dann wird Laut<br />
gegeben und angezeigt. Das ruft Henry auf den Plan und gemeinsam streifen die beiden zwischen<br />
den robusten Stauden umher. An den Ritzen der Trockenmauern werden Düfte von Mäusen geortet,<br />
deren Spuren verfolgt, in den Bäumen springende Eichhörnchen gesichtet, Schmetterlinge gehascht<br />
und Tauben vom Rasen vertrieben.<br />
Nach der täglichen, ausgiebigen Morgenwanderung durch Wald und Flur und nach der ersten<br />
Rohfütterung, ruht Jonas in einer seiner selbst geschaffenen, schattigen Schlafmulden unter der<br />
Zaubernuss, der Hortensie oder dem Korkenzieherhasel, während Henry die Sonnenstrahlen auf<br />
den warmen Klinkersteinen der Terrasse genießt. Zum Wachwerden schrubbelt Jonas seinen<br />
Rücken unter den Zweigen eines Zwergahorns und badet seine Vorderpfoten im kleinen<br />
Gartenteich. Beider „Wellness-Programm“ mit Dehnen, Strecken und Kugeln findet auf der<br />
Rasenfläche statt. In der Küche holen sie sich einen Knochen bei mir, nagen genüsslich die<br />
Fleischfetzen ab und verbuddeln Knochenreste unter den Sommerfliedern. Zwischendurch wird die<br />
Nachbarin am Zaun begrüßt und ein Leckerchen abgestaubt.<br />
Zu allen Jahreszeiten genießen Henry und Jonas den Garten. Im Herbst spielen sie im Laub und mit<br />
heruntergefallenen Zweigen, im Winter tollen und buddeln sie im Schnee.<br />
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Zur Erntezeit labt sich Henry an Stachel- und Johannisbeeren direkt vom Strauch und frisst gern mal<br />
ein Weißdornfrüchtchen vom Boden. Jonas hält sich lieber an den Leckerli-Baum, den ich bei<br />
trockenem, schönem Wetter ab und an mit ein paar Käsebröckchen oder Wienerhäppchen bestücke.<br />
Jonas und Henry sind Freiluftfans und es braucht nicht viel, um ihr Hundeglück im Garten perfekt zu<br />
machen. Beim Aufenthalt im Garten werden alle Hundesinne angesprochen: Riechen, Hören, Sehen,<br />
Tasten, Schmecken. Frische Luft und wechselndes Wetter regen den Kreislauf an, halten das Fell<br />
gesund und tragen zum Wohlbefinden bei. Dem natürlichen Bewegungsdrang der Hunde wird<br />
Rechnung getragen. Ein Garten ist für die Beaglehaltung nicht unbedingt notwendig, aber<br />
gerade für sehr jagdtriebige Hunde, wie es Henry und Jonas sind, die überwiegend an der<br />
Schleppleine gehen, bietet ein großer, eingezäunter Garten den ersehnten Freilauf. Vor allem bei<br />
Krankheit und im Alter hat ein Garten einige Vorteile für Hund und Mensch.<br />
Auch wenn der Beagle frei wählen darf, wann und wie lange er sich im Garten aufhalten möchte,<br />
entbindet dies den Halter nicht von der Pflicht - besser gesagt, von dem Vergnügen - mit seinem<br />
Laufhund tagtäglich zwei- bis dreimal ausgiebig die Natur zu erkunden. Kein Garten kann<br />
ausgedehnte, gemeinsame Spaziergänge ersetzen! Und kein Meutehund möchte stundenlang<br />
allein im Garten sein, ganz abgesehen von den Gefahren, die das in sich birgt. Aber bei allen<br />
Arbeiten, die der zweibeinige Freund im Garten verrichtet, ist der Beagle gern und interessiert<br />
beobachtend - manchmal auch „helfend“ - dabei.<br />
Gefahren<br />
Da fallen mir sofort giftige Garten- und Kübelpflanzen ein. Einen jungen Goldregen und einen<br />
Seidelbast, deren Pflanzenteile alle stark giftig sind, habe ich in den Vorgarten gepflanzt, der durch<br />
einen Holzzaun vom eigentlichen Hundegarten getrennt ist. Auch Eibennadeln, Thuja und mein<br />
geliebter Buchsbaum können schwere Vergiftungen bei Hunden hervorrufen. Obststeine und -kerne<br />
dürfen nicht aufgenommen und zerbissen werden; denn sie enthalten Blausäure. Von den<br />
ungeeigneten Gartenblumen und Kübelpflanzen kann ich an dieser Stelle nur einige nennen:<br />
Begonien, Eisenhut, Fingerhut, Herbstzeitlose, Maiglöckchen, Narzisse, Engelstrompete, Oleander. In<br />
der Kräuterecke des <strong>BeagleFriends</strong>-Forum findet ihr eine Liste mit Abbildungen und weiteren<br />
Angaben zu Giftpflanzen. Auch wenn ihr nicht biologisch gärtnert, sollen chemische Pflanzenschutz-<br />
und Düngemittel in einem Hundegarten nicht zum Einsatz kommen. Schneckenkorn, Rattengift, Kunst<br />
- und Flüssigdünger, aber auch Zigarettenkippen rufen schwere Vergiftungen beim Hund hervor und<br />
können zum Tode führen.<br />
Erziehung<br />
Um Gefahren weitestgehend auszuschalten und um die Hunde nicht in Kollision mit menschlichen<br />
Vorstellungen eines Gartenparadieses geraten zu lassen, ist die Erziehung eines Welpen oder eines<br />
erwachsenen Neuankömmlings wichtig. Mit Geduld, Konsequenz und Einfühlungsvermögen muss<br />
ihnen beigebracht werden, was nicht gefressen und benagt werden darf (es gibt aber auch sehr<br />
instinktsichere Hunde, die genau wissen, was ihnen an Pflanzenkost bekommt), wo das Buddeln<br />
untersagt und das Markieren nicht erwünscht ist, ob dieses oder jenes Beet vom Stromern<br />
ausgenommen ist, ob und wo ein kleines Bedürfnis im Garten verrichtet werden kann. Es sollte auch<br />
abgeklärt werden, ob das Wasser eines Gartenteichs zum Trinken und Baden für den Hund geeignet<br />
ist.<br />
Um Ärger mit den Nachbarn zu vermeiden, ist<br />
es notwendig, ständig anhaltendes Gebell zu<br />
unterbinden, auch wenn „das Geläut“ des<br />
Beagles in unseren Ohren noch so wohltönend<br />
klingen mag.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Einzäunung<br />
Bevor wir unseren Garten anlegten und unsere beiden Rüden vor mehr als sieben Jahren zu uns<br />
kamen, hatten wir uns von Züchtern und Haltern über die Ausbruchskünste der Beagles belehren<br />
lassen: „Nein, eine meterhohe, stachelige Weißdornhecke hält keine Schlappohr von unkontrollierten<br />
Ausflügen in die nähere und fernere Umgebung ab!“ „Ja, Beagles können sich durchaus unter einem<br />
Zaun durchgraben!“ Also war die teuerste Anschaffung - neben dem Setzen der Trockenmauern<br />
wegen des Hanggrundstücks - die 1,40 m hohe Einzäunung des Gartens mit kunststoffummantelten,<br />
grünen Doppelstabmatten, die 0,40 m in den Boden eingelassen wurden und inzwischen von der<br />
Weißdornhecke durchzogen sind. Damals konnten wir nicht ahnen, dass weder Henry noch Jonas<br />
ausgebuffte Buddler und geborene Hochspringer sind, sonst hätten wir den Zaun niedriger gewählt<br />
und nicht so tief eingraben lassen. Aber wer kann schon vorher sagen, was in seinem Beagle alles<br />
steckt oder was ihm in den Sinn kommt?<br />
Bepflanzung<br />
Die Pflanzen, hauptsächlich robuste und flächendeckende Stauden, wie Storchschnabel in Sorten,<br />
Schafgarben, Frauenmantel, Waldsteinia, Elfenblumen, Pfennigkraut und andere, hatte ich aus<br />
meinem vorherigen kleinen Garten mitgenommen. Von Nachbarn bekam ich Jahr für Jahr Ableger<br />
geschenkt, mit Blumenfreundinnen tauschte ich im <strong>BeagleFriends</strong>-Forum Samen von<br />
Sommerblumen und Mehrjährigen. Inzwischen sind alle Beete bewachsen, aufgelockert und<br />
unterbrochen durch Sträucher und kleinwüchsige Bäume, u. a. Flieder, Weigelen, Deutzien,<br />
Hortensien, Kolkwitzien, Hibiscus, Zwergahorn sowie historische und moderne Rosen.<br />
Ich beobachtete genau, welche immer wiederkehrenden Wege Henry und Jonas zwischen den<br />
Stauden und Sträuchern nahmen. Diese Lieblingspfade bepflanze ich nicht, sondern bestreue sie<br />
jedes Jahr mit Rindenmulch von Obstbäumen. Aber falls es sich Jonas trotzdem mal mitten auf den<br />
Stauden gemütlich macht, tut das der Pracht keinen Abbruch. Ganz schnell richten sich Blüten und<br />
Blätter wieder auf und kommen im nächsten Jahr wieder.<br />
Eine andere Beetanlage ist mit verschiedenen historischen Rosen bepflanzt, deren<br />
verschwenderische Blütenpracht ab Juni wundervoll duftet, sowie Buchsbäumchen in Kugel- und<br />
Kegelform, Lavendel und anderen mehrjährigen Rosenbegleitern. Hier nutzen Jonas und Henry nur<br />
die schmalen Klinkerpflasterwege. Sogar ihnen ist es querbeet zu stachelig.<br />
Rasen<br />
Wegen der Hunde wählten wir die preisgünstige, robuste Rasensorte „Berliner Tiergarten“.<br />
Inzwischen wissen wir jedoch, dass es wesentlich bessere und strapazierfähigere Sorten gibt. Nach<br />
über sieben Jahren geringster fachmännischer bzw. fachfraulicher Pflege und als ständiger<br />
Tummelplatz für Vierbeiner, die auch schon mal ein Pfützchen oder eine Markierung hinterlassen,<br />
sieht der Rasen weideähnlich, vermoost und holperig aus. Dem Tobe- und Spielspaß der Hunde tut<br />
das keinen Abbruch! Kommen Hundekumpel zu Besuch, geht die wilde Jagd kreuz und quer über<br />
den Rasen, die Trockenmauern rauf und runter und im Buschwerk finden sich ideale Verstecke.<br />
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Hundeklappe<br />
Ich freue mich an Henrys und Jonis purer Lebenslust beim Schnüffeln, Erkunden und Bewachen des<br />
Gartens und mache gern ab und zu die Animateurin bei Suchspielen oder kleinen Parcours. Weniger<br />
anregend ist meine Tätigkeit als Türsteherin, die bei kaltem oder regnerischem Wetter den<br />
Hundegentlemen die Terrassentür ständig öffnen und hinter ihnen wieder schließen muss, damit die<br />
„große Hundehütte“ – sprich unser Wohnzimmer – eine erträgliche Temperatur vorhält. Da wäre eine<br />
Hundeklappe eine sinnvolle Erstanschaffung gewesen. Und nur gut, dass ich kein Putzteufelchen bin<br />
und bei uns nicht alles hygienisch rein sein muss, sonst würde ich an Dreckpfotentapsen, nassem<br />
Schüttelfell und allerhand Haarigem verzweifeln.<br />
Beagle-Wunschgarten<br />
Hundeliebhaber legen keine „Verpiss - Dich“ - Plantagen an oder pflanzen den für unsere<br />
Lakritznasen widerlich stinkenden Beifuß an. Allein der Name „Bei Fuß!“ ist für Beagles doch schon<br />
unausstehlich! Weil Humor der beste Dünger des Gartens ist, beglücken Beagle-Freunde ihre<br />
Lieblinge mit Leckerlibäumen der Sorten „Wiener“ oder „Gouda“, hängenden Versteck-Dich-<br />
Sträuchern, Naschobst bester Qualität, heilkräftigen Wunder- und Zauberkräutern und verwöhnen sie<br />
mit verwunschenen Traumpfaden, gemütlichen Schlafnestchen unter Büschen, ausufernden<br />
Queckenbeeten sowie matschigen Buddel - Suhle- Zonen. Die einhellige Meinung von Henry und<br />
Jonas: „Solch ein Garten lässt unsere Beagleherzen höher schlagen!“ All ihre Wünsche konnten wir<br />
leider nicht verwirklichen.<br />
—————————————————————————————————————————————————–<br />
Copyright Fotos: Ilse Marggraf
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Bettina Bumb<br />
Eine Einleitung, was ist die ZOS ist, wie ich zur ZOS gekommen bin sowie einen<br />
Erfahrungsbericht habt ihr bereits in der März-Ausgabe des <strong>Magazin</strong>s von mir bekommen. Nun<br />
folgt in Teil II, wie es nach dem Anfängerkurs weiterging und einen Bericht von unserem ZOS<br />
Fortgeschrittenen-Seminar, welches im März stattfand.<br />
Erfahrungsbericht – weitere Übungseinheiten nach dem Anfängerkurs<br />
Nach dem Anfängerkurs beim VDH Rodenbach unter der Leitung von Alexandra Wenzel, tat sich<br />
eine Gruppe von fünf bis sechs Personen zusammen, die sich einmal in der Woche zum<br />
gemeinsamen Training traf. Unsere Gruppenmitglieder Julia und Nadine opferten einen Samstag<br />
und kauften im Baumarkt allerlei verschiedene Steine, wie Rasengitter- und Ziegelsteine in<br />
verschiedenen Größen und Formen, mit und ohne Löcher. Mit einer alten Duschwanne, einem<br />
verrostetes Wagenrad, einem Baumstamm, einem leeren Ölfass wurde ein sog. Trümmerfeld<br />
beim VDH Rodenbach aufgebaut. Es stellte sich schnell heraus, dass die Hunde unterschiedlich<br />
auf das Training reagierten. Mein Waffle hatte nicht recht Lust zu suchen und ließ sich anfangs<br />
immer schnell ablenken. Oder war er vielleicht nur müde? Wir standen vor einem Rätsel.<br />
Zuhause trainiere ich mit ihm im Garten, auch mal im Büro oder im Haus und da sucht er stets<br />
sehr konzentriert. Eine andere Teilnehmerin berichtete ebenfalls, dass ihre Hündin zu gewissen<br />
Zeiten auch keine Lust zum Suchen habe. Wir waren mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo<br />
wir uns nicht sicher waren, warum der eine oder andere Hund auf diese oder jene Weise<br />
reagierte. Mein Beagle Waffle war unlustig und nicht wirklich konzentriert beim Suchen. Baily, eine<br />
Flat-Coated Retrieverhündin, hatte beim Anzeigen Probleme, Milow, ein Labradorrüde, war so<br />
unruhig und aufgeregt, dass er beim Suchen der anderen gar nicht mehr in der Nähe des ZOS-<br />
Feldes abgelegt werden konnte. Tommy, unser Malinoisrüde, lag ruhig da und wartete, bis er mit<br />
seinem Frauchen Nadine an der Reihe war. Jeder von uns und unseren Hunden hatte einen<br />
anderen Stand und andere Bedürfnisse, die befriedigt werden sollten, um ausgeglichene und<br />
zufriedene Hunde zu haben.<br />
Auf Grund des strengen und langen Winters mussten wir eine längere Pause bei der Arbeit im<br />
Freien einlegen. So fieberten wir alle dem Fortgeschrittenenkurs im März entgegen.<br />
Bericht vom Fortgeschrittenenkurs ZOS am 19. u. 20. März beim VDH-Rodenbach unter<br />
Leitung von Alexandra Wenzel<br />
Für die Vorbereitung des Seminars hatten wir für den Aufbau der Päckchenstraße 10 L - Eimer<br />
vorbereitet und jeder Teilnehmer sollte einen zweiten Gegenstand mitbringen.<br />
Folgende Seminarinhalte waren für das Fortgeschrittenenseminar geplant:<br />
� Konditionierung auf einen zweiten Gegenstand<br />
� Aufbau der Päckchenstraße / evtl. Flächensuche<br />
� Perfektionierung des Anzeigeverhaltens<br />
� Einbau von Spiel-, Futterverleitungen und materialähnlichen Gegenständen<br />
� Suche unter leichter Ablenkung<br />
� Perfektion der Suche<br />
� Auswertung per Videoanalyse<br />
Teil 2<br />
Damit sich die ZOS-Trainerin Alexandra einen Überblick verschaffen konnte, welchen Stand die<br />
Hunde hatten, machte jeder Teilnehmer mit seinem Hund eine Suche im Trümmerfeld. Die<br />
bekannten (vorher genannten) Probleme, die wir schon an Alexandra weitergegeben hatten,<br />
sollten in diesem Seminar behandelt und auf jeden Hund individuell eingegangen werden.<br />
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Seite 23 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Hier ein paar Bilder bei der Suche der Gegenstände im Trümmerfeld:<br />
Waffle bei der Suche<br />
Es stellte sich heraus, dass Waffle sehr konzentriert suchte. Also hatte seine lustlose Suche mit der<br />
Uhrzeit zu tun, denn wir trafen uns immer donnerstags um 19.00 Uhr zum ZOS-Training. In den Herbst-<br />
und Wintermonaten ist das Waffles erste Schlafenszeit.<br />
Anzeige des Gegenstands:<br />
Waffle zeigt den Gegenstand unter dem<br />
Rasengitterstein an.<br />
Bestätigung am Gegenstand mit Futter:<br />
Fly zeigt den Gegenstand unter dem Stein an.<br />
Hier ist es wichtig, direkt am Gegenstand die Bestätigung mit Futter durchzuführen, also wenn die Nase<br />
direkt am Gegenstand bzw. an dem Stein ist, wo der Gegenstand darunter liegt.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Nachdem alle Hunde eine Suchlage im Trümmerfeld gemacht hatten, bestätigten sich die<br />
unterschiedlichen Trainingsstände der Hund-Mensch-Teams. Einige Hunde konnten bereits auf<br />
den zweiten Gegenstand konditioniert werden; für andere Hunde war der Gegenstand noch nicht<br />
interessant genug und es musste noch daran gearbeitet werden. Waffle war ein Kandidat, für den<br />
der Gegenstand noch nicht spannend genug war. Deshalb wurde mit ihm in einer sog. „Spaßlage“<br />
geübt. Es wurde mehr Bewegung in die Übung hereingenommen und beim Bestätigen mit Futter<br />
wurde es ihm schwerer gemacht, an das Futter heranzukommen. Das machte es für Waffle<br />
spannender. Er kam nicht mehr so leicht an das Futter, also musste er sich mehr anstrengen!<br />
Vorbereitung: Alexandra macht den Gegenstand spannend.<br />
Der Gegenstand wurde mehrmals gefunden und immer wieder im Feld neu versteckt! Waffle<br />
wurde mit einer zweiten, am Geschirr befestigten Leine gehindert, den Gegenstand anzuzeigen<br />
und musste sich mehr anstrengen.<br />
Ein paar der Hunde suchten bereits sehr konzentriert im Trümmerfeld. Mit ihnen konnte die<br />
Vorbereitung für die Päckchenstraße starten. Für diese Aufgabe wurden die Eimer präpariert. Um<br />
mit der Päckchenstraße zu beginnen, muss der Hund zuerst einmal lernen, dass er an den<br />
Löchern der Eimer suchen muss. Hierzu wurde ein größeres Loch in den Eimer gebohrt. Dort<br />
steckt der erste Gegenstand - meistens ein Feuerzeug – der nur ein klein wenig zu sehen ist.<br />
Zunächst wird der Hund an das Suchen herangeführt, mit einem Klick und anschließend mit Futter<br />
bestätigt, wenn er mit der Nase an dem Gegenstand und später mit der Nase an dem<br />
entsprechenden Loch des Eimers ist.<br />
Vorbereitung am Eimer für die Päckchenstraße: Der<br />
Hund legt sich am Eimer ab, wo er den Geruch des<br />
Gegenstandes aufgenommen hat. Es wird genauso wie<br />
bei der Suche im Trümmerfeld mit Klicker und Futter<br />
bestätigt.<br />
Zu guter Letzt versuchten wir mit Fly eine<br />
Freifeldsuche, um allen Teilnehmern diese Art der<br />
Suche vor Augen zu führen.<br />
Im Augenblick trainiere ich mit dem zweiten<br />
Gegenstand im Trümmerfeld und zwar bereits so,<br />
dass ich beide Gegenstände verstecke und<br />
Waffle muss mir den Gegenstand anzeigen, den<br />
ich ihm beim Start durch Signal und Sprache<br />
ansagt habe. Das klappte bisher sehr gut! Ich<br />
denke, nach ein paar weiteren Übungseinheiten<br />
können wir auch an die Päckchenstraße<br />
herangehen.<br />
Es ist wichtig, dass ihr den Hund auch auf einen zweiten Gegenstand konditioniert habt, bevor ihr<br />
mit der Päckchenstraße beginnt. Der Gegenstand im Eimer wird bereits eine halbe Stunde vor der<br />
Suche hineingelegt. Die Konditionierung auf den zweiten Gegenstand erfolgt auf die gleiche Weise<br />
wie beim ersten Gegenstand.<br />
Innerhalb dieser Zeit könnt ihr im Trümmerfeld eine Suchlage mit eurem zweiten Gegenstand<br />
machen und müsst nicht so lange warten, wenn ihr allein trainiert. Die Erfahrung hat mir jedoch<br />
gezeigt, dass es besser ist, in einer Gruppe zu trainieren. Wir korrigieren uns gegenseitig, denn die<br />
eigenen Fehler bemerkt man leider selbst oft nicht!<br />
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Nachfolgend noch ein paar Bilder von der Flächensuche mit Fly:<br />
Unser markiertes Feld<br />
Anzeigen in der Fläche<br />
—————————————————————————————————————————————————–—<br />
Copyright Fotos: Andreas Bumb<br />
Suche in der Fläche<br />
So, ich hoffe, ich konnte euch weitere Einblicke in die ZOS geben und die eine oder andere<br />
Anregung vermitteln. Wer regelmäßig mit seinem Beagle die ZOS machen will, dem empfehle ich,<br />
verschiedene Seminare zu besuchen, sich eine Hundeschule oder Verein zu suchen, der die ZOS<br />
anbietet.<br />
Ich wünsche euch und euren Beagles weiterhin viel Spaß und Erfolg beim Zossen!
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Dagmar Zahner - Ernährungsberaterin<br />
Der Bundesverband für Tiergesundheit stellte fest, dass fast 50 % unserer Hunde und Katzen<br />
übergewichtig sind! (Stand 2010)<br />
Deshalb „Wehret den Anfängen, denn „vorher“ ist einfacher als „nachher“!<br />
Was ich damit sagen möchte, das Durchhalten einer Diät ist für den Halter in den allermeisten Fällen<br />
oft schwieriger als für den Hund.<br />
Viele Besitzer ignorieren lange oder wissen leider tatsächlich nicht, dass ihr Hund zu dick ist oder<br />
schon Gefahr läuft, dies ernsthaft zu werden. Doch gibt es bei erwachsenen Hunden einen einfachen<br />
Trick, um das herauszufinden. Bei normalgewichtigen Hunden sieht man die Rippen zwar nicht in<br />
jedem Fall (je nach Fell), kann sie aber fühlen (ohne extra Druck ausüben zu müssen). Lassen sich<br />
die Rippen des Lieblings jedoch nicht mehr ertasten, hat er meistens ein zumindest beginnendes<br />
Übergewicht. Kommen noch Schmerzen in den Gelenken und Atemnot hinzu, besteht akuter<br />
Handlungsbedarf.<br />
Ohne die Konsequenz und das Durchhaltevermögen der Halter, geht bei einer Diät leider gar nichts.<br />
Es reicht häufig nicht aus, einfach das Futter zu halbieren (was zudem auf längere Sicht nicht gesund<br />
ist) und zu hoffen, man müsse kein zusätzliches Bewegungsprogramm für den geliebten Vierbeiner<br />
absolvieren. Das muss keinesfalls ein Halbmarathon sein, sondern können kleine Sondereinheiten<br />
eines gemeinsamen Spiels oder statt des 20-minütigen gemütlichen Schlenderns ein 35-minütiges<br />
flotteres Gehen (Walken) sein. Jetzt im Sommer können es auch mehrere Schwimmeinheiten in<br />
einem See oder – wenn dies finanziell möglich ist – bei einem Physiotherapeuten mit eigenem Pool<br />
sein.<br />
Allerdings ist bei allen körperlichen Aktivitäten, die der Hund generell nicht gewöhnt ist, darauf zu<br />
achten, dass der Hund nicht überfordert wird, so sehr ihm diese vielleicht auch Spaß machen sollten.<br />
Ernste Kreislaufprobleme könnten durchaus auftreten. Wie gesagt – je nach „Kampfgewicht“, sollte<br />
ein Tierarzt, Tierheilpraktiker oder Physiotherapeut begleitend zur Seite stehen und die<br />
Trainingsdauer vorgeben. Die Muskulatur muss auf jeden Fall aufgebaut und das Fett wieder<br />
abgebaut werden.<br />
Es gibt auch Möglichkeiten, mehr Bewegung und Futter zu vereinen. Ein ganz einfaches Beispiel ist:<br />
Man nehme ein altes, großes Duschtuch und verstecke darin mehrere, sehr klein geschnittene,<br />
getrocknete Lungestückchen. Also, Duschtuch ausbreiten, an einer Stelle die Lunge hereinlegen, das<br />
Duschtuch dort zusammenfalten, an einer neuen Stelle ein weiteres Lungestückchen platzieren, das<br />
Tuch wieder falten usw. Die allermeisten Hunde fahren voll darauf ab, dieses Badetuchknäuel mit<br />
Nase und Pfote zu durchsuchen. Meist wird heftig mit den Pfoten gescharrt, bis das Duschtuch<br />
entwirrt und die Leckerlis herausgefiltert sind. Da die Nase unserer Vierbeiner so supergut ist, reicht<br />
es durchaus, dass man kleinfingernagelgroße Stücke versteckt. Wer einen obst-/gemüseliebenden<br />
Hund hat, kann dies natürlich auch mit Apfel-/oder Karottenstückchen durchführen.<br />
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Oder man bringt dem Hund bei, einen Futterbeutel zu suchen und zu apportieren (<strong>Inhalt</strong>: Minileckerli<br />
oder Spielzeug). Drinnen und draußen kann man mit diesen Erfolgsaussichten (Leckerlis oder<br />
Spielzeug finden) den Vierbeiner schnell dazu bringen, dieser Aufforderung freudig nachzukommen.<br />
Wenn ein Hund noch keine Suche kennt, zeigt man zu Beginn das im Gras oder im Wald zwischen<br />
dem Laub versteckte, kalorienarme „Goodie“. Auch hier gilt: Kleinfingernagelgroß reicht aus, es muss<br />
nur nach Futter und/oder Ihnen riechen! Schnell wird der Hund begreifen, dass es hier etwas Tolles<br />
gibt und wird zügig zu diesen „Futterstellen“ laufen bzw. diese suchen.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Auch das Beibringen des Berührens eines Targets in der Ferne (z. B. mit einer Fliegenklatsche als<br />
Target) mit einer tollen Futterbelohnung an dieser Targetstation bringt den Hund auf Trab.<br />
Wichtig bei solchen Übungen ist immer eine hohe Futterqualität, wie sie eben bei Lunge oft gegeben<br />
ist und auch eine gewisse Motivationsbereitschaft des Hundehalters, weil eben anfangs – bei wirklich<br />
hochgradig übergewichtigen Hunden – die Bewegung dem Tier wirklich schwer fällt. Da es sich bei<br />
übergewichtigen Hunden sowieso fast nur um „futterwilde“ Vierbeiner handelt, braucht man meist<br />
jedoch keine anderen „Werkzeuge“ um sie aktiver werden zu lassen. Netter Nebeneffekt: Man<br />
beschäftigt sich wieder intensiver mit seiner Fellnase und diese hat zudem noch längere<br />
Möglichkeiten draußen „Zeitung zu lesen“ und gleichzeitig Beschäftigungseinheiten zu absolvieren.<br />
Die Kosten, die man meint zu sparen, wenn man seinen Hund so sein lässt, wie er momentan ist,<br />
können in sehr hohe Bereiche klettern, wenn der Hund dann irgendwann an Folgeerkrankungen<br />
leidet, die hätten vermieden werden können. Ganz zu schweigen vom Unwohlsein in seinem Körper,<br />
denn Hunde sind Bewegungstiere. Ein Hund, der nicht mehr leicht aufstehen kann, sich nicht mehr<br />
bewegen mag, weil es ihm schwer fällt oder ihm die Glieder wehtun, der leidet.<br />
Gründe für Übergewicht sind:<br />
Kastration Hier muss leider gesagt werden, dass oftmals die Aussage<br />
kommt: „Der Hund/die Hündin ist halt kastriert“ und es dabei<br />
belassen wird. Doch Übergewicht muss trotzdem nicht sein,<br />
denn man kann auch hier rechtzeitig gegensteuern.<br />
Rasse Auch hier muss man es gar nicht soweit kommen lassen.<br />
Alter Wichtig zu beachten: Weniger Bewegung und ein veränderter<br />
Stoffwechsel bedarf auch weniger Energiezuführung.<br />
Medikamente Cortison, Neuroleptika erhöhen ab einer bestimmten Dosis<br />
das Körpergewicht.<br />
Spezielle Erkrankungen Sie sollten ggf. ausgeschlossen werden.<br />
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Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, welche teilweise gravierenden und langfristigen<br />
Erkrankungen Übergewicht zur Folge haben kann. Dies sind:<br />
� Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />
� Herz-Kreislaufstörung<br />
� Diabetes<br />
� Lebererkrankungen<br />
� Teilweise auch Hauterkrankungen<br />
� Erhöhtes Operations- und Narkoserisiko<br />
� Verstärkte Anfälligkeit für Infektionen<br />
Da der eigene Hund nicht allein zu dem kleinen oder oft auch großen Moppelchen wurde, welches<br />
es nun gerade ist, muss man ein paar Wochen oder auch Monate das „Ignorierte“ wieder ins rechte<br />
Lot bringen.<br />
Die viel geäußerten Aussagen, dass Beagle, Cockerspaniel und Co rassetypisch zu Übergewicht<br />
neigen, mögen statistisch oder auch wissenschaftlich vielleicht stimmen – ich persönlich kann aber<br />
nur immer wieder betonen, dass Übergewicht auch bei diesen Rassen absolut nicht sein muss.<br />
Bereits von Welpenbeinen an ist eine bedarfsorientierte Fütterung wichtig. Hierzu benötigen Sie<br />
absolut keine Kenntnisse hochschulorientierten Fachwissens. Einzig eine normale<br />
Beobachtungsgabe für die Körperstatur und eine Waage zu Hause oder beim Tierarzt sind<br />
notwendig. Denn dadurch wird in den ersten Wochen und Monaten oft schon der Stein zum<br />
Übergewicht ins Rollen gebracht, ohne dass Sie als (oft Erst) - Hundehalter daran denken oder dies<br />
überhaupt wissen.<br />
Die einfachste Möglichkeit in jungen Jahren (und auch später), um Übergewicht zu<br />
vermeiden:<br />
Nicht zu viele Goodies in Form von Kauartikeln, nicht zu viel Futter (Welpen und Junghunde sehen<br />
oft nicht dick aus, das Futter ist trotzdem meist ausreichend, wird aber wegen des<br />
Erscheinungsbildes erhöht) und ggf. vom Tierarzt oder einem Ernährungsberater eine<br />
Wachstumskurve für den Welpen oder Junghund erstellen lassen. Mit der Kurve hat man grob im<br />
Blick, wie viel das Fellknäuel in den entsprechenden Lebenswochen oder –monaten wiegen sollte.<br />
Gerade bei Welpen sollten Sie zügig reagieren, wenn diese zu viel Kilogramm auf die Waage<br />
bringen. Denn die im jungen Alter „trainierten“ Fettzellen sind leider auch später noch aktiv! Ein<br />
Welpe / Junghund mit momentan 15 kg und einem erwarteten Endgewicht von 28 kg würde mit<br />
einem täglich zugefütterten Rinderhautknochen, bereits fast die Hälfte der täglichen Energiezufuhr<br />
zu sich nehmen.<br />
Aber auch kleinere Mengen von Kauartikeln, diese jedoch täglich verabreicht, würden das<br />
Wachstum, durch die zu hohe Energieaufnahme, empfindlich beeinflussen.<br />
Ob Sie Nass- oder Trockenfutter geben möchten, bleibt Ihnen natürlich selbst überlassen.<br />
Diätfuttermittel stehen zuhauf in den Futterläden. Doch die angebotenen Packungen sind von der<br />
Zusammensetzung her in den allermeisten Fällen nicht wirklich gut, geschweige denn schmecken<br />
sie den Hunden. Der Grund ist, dass viel „Füllmaterial“ verarbeitet wird, was zu einem satten Gefühl<br />
führen soll, doch nicht wirklich schmackhaft ist. Hier kann das eigene Zusammenstellen der Nahrung<br />
(gekocht oder roh) Abhilfe schaffen. Denn Sie kennen selbst die Vorlieben Ihres Gefährten und<br />
können mit einer ausgewogenen Kost, die für Ihren Hund zudem schmackhaft ist, recht schnell zum<br />
Ziel kommen (keine Kohlenhydrate in Form von Nudeln, Reis etc., dagegen fettärmere Fleischsorten<br />
mit Magerjoghurt oder Hüttenkäse sowie Kartoffeln und Karotten etc. bevorzugen).
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Man kann auch einem übergewichtigen Hund durchaus spezielle Leckerlis wegen des eigenen guten<br />
Gefühls oder für notwendige Erziehungsstunden zukommen lassen, doch dann gibt es eben weniger<br />
oder anders zusammengesetztes Hauptfutter, damit die Gesamtbilanz wieder stimmt.<br />
Eine länger andauernde Diät aufgrund eines großen Übergewichts ist für den Hund nicht einfach zu<br />
stemmen und sollte tierärztlich begleitet werden.<br />
Bei einem mittelgroßen Hund steht jedoch nichts im Wege 2 – 3 kg ohne Tierarzt oder Berater allein<br />
purzeln zu lassen, wenn der Hund jung und ansonsten gesund ist - bei kleineren Hunden entsprechend<br />
weniger. Der Hund sollte langsam und nicht im Hauruckverfahren abnehmen.<br />
Bei diesen Kilowerten, die er abnehmen soll, besteht keine Gefahr, dass er lange Zeit zu einseitig<br />
ernährt wird und ein längeres Nährstoffdefizit erfahren muss. Bei Hunden im Wachstum muss man<br />
allerdings genauer hinschauen und kann nicht einfach das Futter reduzieren!<br />
Ist der Hund wieder schlank, darf man jedoch nicht wieder in das alte Muster verfallen, die Futtermenge<br />
täglich zu erhöhen und die Bewegung zu drosseln. Hier käme dann der sogenannte Jo-Jo-Effekt zum<br />
Tragen.<br />
Ich wünsche Ihnen ein schönes, aktives und gesundes Miteinander!<br />
Ihre Dagmar Zahner<br />
www.ernaehrungsberater-fuer-hunde.de<br />
—————————————————————————————————————————————————–<br />
Copyright Fotos: Dagmar Zahner, Susanne Blank<br />
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Seite 31 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Obst - Chips<br />
Svenja Hoop<br />
Zutaten:<br />
� ½ Apfel<br />
� ½ Banane<br />
� 1 Karotte<br />
� 1 Ei<br />
� 1-2 TL Joghurt / Quark<br />
� Etwas Mehl, ein paar Haferflocken<br />
oder etwas Paniermehl / Brötchenkrümel<br />
Zubereitung:<br />
Die Karotte, den Apfel und die Banane klein schneiden und in etwas Wasser kurz aufkochen, dann<br />
abkühlen lassen.<br />
Die pürierte Masse in einem Haarsieb abtropfen lassen, danach pürieren (bei weniger starken Mixern<br />
ist es einfacher, das Obst wegen der enthaltenen Karotte erst nach dem Aufkochen zu pürieren). Gebt<br />
die abgetropfte Masse in eine Schale. Das Ei, den Joghurt oder Quark und die Haferflocken bzw. das<br />
Mehl oder das Paniermehl / Brötchenkrümel unterrühren bis die Masse einen schönen Brei ergibt (evtl.<br />
noch etwas mehr Mehl zum Binden dazu geben). Lasst den Brei nochmals in einem Haarsieb<br />
abtropfen. Bereitet das Backblech währenddessen mit einer Lage Backpapier vor.<br />
Formt nun mit einem Teelöffel kleine „Nockerln“, indem ihr den Brei teelöffelweise auf das vorbereitete<br />
Backblech gebt. Drückt die Nockerln mit dem Löffel etwas platt, damit sie besser durchgaren können –<br />
jetzt sind es eher norddeutsche Nockerln aus dem platten Norddeutschland.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Backen:<br />
Den Backofen auf 150°C Umluft stellen und das Backblech auf die mittlere Schiene schieben. Lasst<br />
die Backofentür einen Spalt geöffnet, damit die noch vorhandene Feuchtigkeit des Gemüses<br />
entweichen kann. Nach ca. 30 Minuten kann die Temperatur abgestellt werden und per Umluft oder<br />
auch bei jetzt geschlossener Backofentür die Resthitze zum Nachtrocknen genutzt werden. Das<br />
Backblech nach einigen Minuten Resthitze herausnehmen, die Obst-Nockerln vorsichtig wenden<br />
und nochmals, in den auf ca. 100°C und Umluft gestellten Backofen auf die mittlere Schiene bei<br />
leicht geöffneter Backofentür nachtrocknen lassen. Nach ca. 15 Minuten kann die Temperatur<br />
wieder abgeschaltet und nochmals die Resthitze genutzt werden.<br />
Die Backzeit beträgt insgesamt ca. eine Stunde (bei höherer Temperatur auch weniger), die<br />
Zubereitungszeit ca. 10-15 Minuten.<br />
Natürlich lassen sich die angegebenen Mengen beliebig erhöhen, wenn ihr eine größere Menge<br />
Leckerlis zubereiten möchtet, denn die Obst-Nockerln lassen sich problemlos einfrieren. Nach dem<br />
Auftauen sind sie weiterhin weich und ihr solltet sie dann möglichst bald verfüttern.<br />
Bon Appetit!<br />
—————————————————————————————————————————————————<br />
Copyright Fotos: Svenja Hoop<br />
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Seite 33 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Gefahren, Ausrüstung und Pflege bei der Arbeit<br />
Kim Juestl<br />
Wenn das Laub von den Bäumen fällt, die ersten Herbststürme Einzug halten, die Tage kürzer und<br />
kälter werden, dann steht auch wieder die Jagdsaison vor der Tür. Die Hunde sollten möglichst schlank<br />
und konditionell fit über den Sommer gekommen sein, so dass sie in einer guten Form in die Saison<br />
starten können.<br />
Dennoch gibt es noch viel anderes zu bedenken, damit unsere Jagdhunde erfolgreich und gesund<br />
durch die Saison kommen und auch nach vier Monaten Jagdzeit bei widrigen Bedingungen noch<br />
putzmunter und frisch sind.<br />
Die richtige Vorbereitung, eine gute Ausrüstung, richtiges Futter und eine entsprechende Nachsorge auf<br />
jeder Jagd sind von entscheidender Bedeutung. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ein bisschen<br />
zu viel der Sorge und Pflege stets die richtige Vorgehensweise war.<br />
Aber nicht nur der Stöberhund, sondern auch die Beagles, die im Winter viel Zeit draußen verbringen,<br />
vielleicht mit in die Berge gehen, in Gebieten mit viel Schnee leben, Sport betreiben, als Mantrailer /<br />
Rettungshund ihren Beagle stehen oder einfach nur für ihr Leben gerne im Schnee tollen und sich viel<br />
bewegen, sollten gerade in der Winterzeit mit ein wenig Extrapflege bedacht werden.<br />
Was also braucht man alles? Was ist wichtig? Wo liegen Gefahren in der Kälte und im Schnee?<br />
Hier ein buntes Sammelsurium an Erfahrungen und Dingen, die sich bewährt haben – zwar<br />
zugeschnitten auf ein sehr hohes Leistungsniveau, dennoch auch für alle nichtjagenden, aber ebenso<br />
quirligen und sportlichen Beagles im Winter interessant:<br />
Die Ernährung<br />
Ein schwieriges Thema, bei dem jeder Beaglehalter seine eigene Philosophie entwickelt und seine<br />
eigenen Erfahrungen macht, bis er für seinen Fleckenteufel die richtige Mischung gefunden hat.<br />
Bewährt hat sich eine Futterumstellung in den Monaten Oktober bis ca. März, bei der die Energiezufuhr<br />
stark erhöht wird. Die Jagdsaison endet für die Stöberhunde zwar im Januar, dennoch braucht der<br />
Stoffwechsel einige Wochen, bis er wieder auf ein normales Level runterfährt – in dieser Zeit nehmen<br />
die Hunde trotz weniger Energieverbrauch und gleich hoch bleibender Futtermenge NICHT zu.<br />
Während unsere Hunde vom Frühjahr bis zum Herbst mit einer Mischung aus Teil - BARF (morgens<br />
ein normales, qualitativ hochwertiges Trockenfutter für adulte Hunde, z.B. „Arden Grange Chicken“) und<br />
abends Rohfleisch mit Gemüse, Reise, Hirse, Öl etc. bestens auskommen, gilt es spätestens im<br />
Oktober, das Futter umzustellen. Die Umstellung erfolgt schrittweise, um die Verdauung nicht<br />
überzustrapazieren. Während sich normales Trockenfutter in einem Bereich von ca. 3700 - 4000 kcal /<br />
kg bewegt (Diätnahrung nochmal deutlich darunter mit ca. 3400 kcal / kg), liegt ein gutes<br />
Hochleistungsfutter deutlich über 4000 kcal / kg. Als passend herausgestellt, hat sich hier ein<br />
Trockenfutter ab 4500 kcal / kg aufwärts, bei einem Proteinanteil von 30%+ und einem Fettanteil von<br />
20%+ (z.B. „Acana Agility & Sport“).<br />
Sobald die ersten Jagden hinter den Hunden liegen, steigt der Energiebedarf erheblich an – der<br />
Stoffwechsel kommt auf Touren, Körperfett wird abgebaut und Muskulatur sehr schnell aufgebaut. Die<br />
normale Futtermenge des Sommers verdoppelt bis verdreifacht sich, um den täglichen Bedarf weiterhin<br />
zu decken. Seit langem hält sich die „Weisheit“, man solle Hunde vor der Jagd / Arbeit nicht füttern, zum<br />
einen wegen der Verdauung (Gefahr Magendrehung) und zum anderen, weil die Hunde doch auch viel<br />
besser jagen würden, wenn sie hungrig sind. In meinen Augen ein veraltetes Ammenmärchen und auch<br />
unverantwortlich angesichts der Tatsache, dass schon öfter Jagdhunde völlig dehydriert und erschöpft<br />
mit völlig übersäuerter Muskulatur in der Kälte zusammengebrochen sind.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Aufgrund von Rücksprachen mit erfahrenen Jagdhundehaltern und mit Tierärzten haben wir für uns<br />
eine völlig andere Vorgehensweise entwickelt: Gefüttert wird morgens eine Handvoll<br />
Leistungstrockenfutter (weniger als 100 g bei 20 kg Hund), dazu ein großer Esslöffel Traubenzucker<br />
als schneller Energiespender, das Ganze aufgegossen mit VIEL warmem Wasser (Napf voll =<br />
Wassersuppe!) und dann bleibt alles noch zum Aufquellen stehen. Das A und O ist hierbei die schnell<br />
verfügbare Energie und Flüssigkeit. Eine zweite Mahlzeit gibt es mittags, ein großer Hundekeks oder<br />
eine Handvoll Trockenfutter aufgeweicht, um die Kraftreserven wieder etwas aufzufüllen. Dazu gibt es<br />
wieder viel warmes Wasser, abends dann eine wirklich sattmachende Portion, sei es nun Rohfutter<br />
oder Dosenfutter mit Flocken / Gemüse, auf jeden Fall eine Portion, die deutlich über die normale<br />
Futtermenge hinausgeht und wieder ausreichend Wasser.<br />
An den Jagdtagen haben wir eine etwa verdreifachte Futtermenge zur normalen ausgerechnet; an<br />
Nichtjagdtagen etwa eine doppelte Menge. Dennoch verlieren die Hunde von Woche zu Woche an<br />
Gewicht und Körperfett und legen massiv an Muskelmasse zu. So können wir über viele Wochen das<br />
Leistungsniveau halten, ohne dass die Hunde kräftemäßig stark einbüßen. Gute Anhaltspunkte liefert<br />
hier auch die Vorgehensweise von Mushern – schaut man sich auf deren Websites um, findet man<br />
hier und da gute Tipps, was die Ernährung von Hochleistungshunden angeht!<br />
Obwohl man ansonsten beim Beagle eher darauf bedacht ist, den kleinen Vielfraß schlank zu halten,<br />
kann man im Winter unter harten Arbeitsbedingungen bedenkenlos hinlangen – nur keine falsche<br />
Bescheidenheit bei der Festlegung der benötigten Futtermenge.<br />
Widriges Wetter und Eiseskälte<br />
Ein entscheidendes Kriterium ist für uns das Wetter, bei dem unsere Stöberhunde jagen. Während im<br />
Oktober noch laues Herbstwetter bei trockener Witterung geboten sein kann, bewegen sich die Hunde<br />
oftmals im Dezember und Januar bei harschigem Schnee und bei bis zu -15 Grad Außentemperatur.<br />
Hier lauern viele Gefahren und darauf sollte ein besonderes Augenmerk liegen für jede sportliche<br />
Betätigung.<br />
Eine nicht abschließende Liste mit Equipment, das sich bewährt hat:<br />
� Hundemäntel für Wartephasen im Auto, um frieren zu vermeiden und die Muskulatur<br />
warmzuhalten<br />
� Wärmflaschen in den Hundeboxen (diese liefern anschließend auch noch nach Stunden<br />
warmes Trinkwasser!) oder was es ansonsten an mobilen Wärmequellen fürs Auto gibt<br />
� Ausreichend Handtücher, nichts friert mehr als ein nasser Hund!<br />
� Pfotensalbe, JEDEN Abend großzügig einschmieren<br />
� Dicke Decken in den Hundeboxen, die Hundeboxen dreiseitig abdecken und nur den Eingang<br />
offen lassen, damit sich die Körperwärme innen hält<br />
� Faserpelzkissen, die auch im Schnee oder auf nassem Boden eine Weile isolieren<br />
� Zusätzliche Decken, man weiß ja nie!<br />
Die Kälte und der Schnee sind eine tückische Gefahr – jagende Hunde gehen bis an ihre physische<br />
Leistungsgrenze ohne Rücksicht darauf zu nehmen, welche Witterung gerade herrscht. Ganz wichtig<br />
ist eine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit, damit sie in der Kälte nicht dehydrieren!!! Bei Arbeit<br />
in der Kälte muss immer ausreichend Wasser, am besten warm, zur Verfügung stehen und die Hunde<br />
sollten auch vorher schon (siehe Fütterung) mit Wasser versorgt sein. Dehydrierung ist eine der<br />
größten Gefahren, wenn sich Hunde in kalter Witterung verausgaben. Nicht selten sieht man die<br />
Jagdhunde auch während der Arbeit trinken, wenn sie irgendwo Pfützen, kleine Bäche oder Teiche<br />
finden.<br />
Unsere Hunde bleiben bis zuletzt, auch außerhalb des Autos, in ihre Mäntel eingehüllt, um möglichst<br />
viel Wärme zu halten und starkes Frieren und Muskelzittern zu vermeiden. Nach der Jagd werden sie<br />
kräftig abgerubbelt und sofort wieder in ihren Mantel eingehüllt. Je fortgeschrittener die Jagdsaison<br />
und je dünner die Hunde, desto mehr frieren sie in der Kälte. Bewährt haben sich hier Thermomäntel<br />
fürs Auto, aber auch Warm-Up-Capes mit einer Frottee-Innenseite, die den nassen Hund schnell<br />
trocknen lassen.<br />
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Verletzungsgefahren:<br />
Schneetreiben… eisiger Wind… eine Außentemperatur von -10 Grad, der Schnee ist vereist und hart,<br />
die Pfoten der Hunde brechen beim Laufen immer wieder ein, an ihren Ohrrändern und Tasthaaren an<br />
den Lefzen bilden sich Eiskristalle. Längst sind Warnwesten und Signalhalsbänder von innen mit einer<br />
cm-dicken Eisschicht bedeckt und bretthart. Der Atem der Hunde geht schnell, doch sie arbeiten<br />
konzentriert und unverdrossen weiter.<br />
Und genau hier liegt die Gefahr! Der arbeitende, konzentrierte Hund achtet nicht mehr sehr auf seine<br />
Umgebung! Stolpern, hängenbleiben, einbrechen im Schnee und Übermüdung werden einfach<br />
ignoriert, Zweige und Äste werden einfach umgerannt.<br />
Egal ob beim Mantrailing, auf der Jagd oder einfach bei einem ausgelassenen Spiel durch die eisige<br />
Winterlandschaft: Das Verletzungsrisiko steigt mit schlechter Witterung und Schnee.<br />
Auch wunde Pfoten, Verletzungen an Ohrrändern, Augenlidern und Schultervorderseiten sowie kleine<br />
Risse in der Haut durch Dornen sind auf der Jagd keine Seltenheit, verstauchte Gelenke und<br />
schwerere Verletzungen glücklicherweise nicht unser Jagdalltag.<br />
Doch auch hier gilt: Eine gute Vorsorge und eine noch bessere Nachsorge sind das A und O.<br />
Eine kleine Liste, was zusätzlich in der Winter-Hundeapotheke nicht fehlen sollte:<br />
� Pfotensalbe<br />
� Pfotenschuhe (einer für alle Fälle)<br />
� Verbandsmaterial<br />
� Augensalbe (schnell ist eine Fichtennadel im Augenlid hängengeblieben und das Auge gereizt<br />
und rot)<br />
� Pinzette (Dornen können SEHR fest stecken)<br />
� Desinfektionsmittel (z.B. „Betaisodona“ Salbe oder „Octenisept“ Spray)<br />
� Wundsalbe für Kratzer und Risse
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Nach der Arbeit ist es äußerst wichtig, sich den Hund ganz genau anzuschauen. Sind die Pfoten OK,<br />
keine Risse, Schnitte oder eingetretene Dinge? Sind die Augen frei und sauber und die Augenlider<br />
unverletzt? Hängt irgendwas an oder in den Ohren? Humpelt der Hund, bewegt er sich ansonsten<br />
normal? Blutet er irgendwo? Gerade am Bauch, den Schultervorderseiten und an den Innenschenkeln<br />
bohren sich gerne Brombeerstacheln in die Haut, die man auf den ersten Blick kaum sieht.<br />
Gründliches Abtasten ist hier angesagt!<br />
Bei jeglichem Zweifel, ob eine Verletzung vorliegt, besser einmal zu viel zum Tierarzt fahren als<br />
einmal zu wenig!! Auch bei einem ungewöhnlichen Erschöpfungszustand des Hundes SOFORT zum<br />
Tierarzt!<br />
Allgemeines<br />
Für jede Arbeit in der Kälte, egal ob bei der Bergwanderung oder bei der Fährtenarbeit durch den<br />
Schnee, sollte man immer ein paar Grundregeln beachten:<br />
� Den Hund möglichst nicht frierend vorher im Auto warten lassen, lieber mit Mantel und<br />
warmer Decke (wer hat, natürlich die Standheizung an!)<br />
� Nicht aus der Kälte heraus zur Arbeit starten lassen, vorher ein kleines Warm-up machen,<br />
etwas laufen, die Muskulatur aufwärmen und die Gelenke in Gang bringen.<br />
� Bei eindeutigen Übermüdungserscheinungen eine Pause einlegen oder die Arbeit abbrechen.<br />
Der Hund wird von selbst nicht aufhören, wenn er voll bei der Sache ist, sondern unermüdlich<br />
weiterwerkeln, auch noch weit über sein physisches Limit hinaus.<br />
� Nach der Arbeit den aufgeheizten, möglicherweise hechelnden Hund ebenso wieder auf<br />
normales Level und normale Atemfrequenz herunterbringen (Stichwort: Cool-down), z.B. noch<br />
ein Stück an der Leine gehen und ihn sich in Ruhe lösen lassen.<br />
� Nach der Arbeit schnellstmöglich gut versorgen, auf Verletzungen kontrollieren, mit Futter und<br />
ausreichend Wasser versorgen und wieder warm einpacken (vor allem auch im jetzt<br />
möglicherweise sehr kalten Auto!)<br />
Wie man nun jedes einzelne Detail ausführt, welchen Hundemantel man verwendet oder welches<br />
Futter man bei höherer körperlicher Anstrengung gibt, bleibt natürlich jedem selbst überlassen –<br />
wichtig ist, ein besonders gutes Auge auf den Hund zu haben, die „Rundumsorge“ etwas zu verfeinern<br />
und immer ein Augenmerk darauf zu haben, dass widrige Wetterbedingungen für einen arbeitenden<br />
Hund gravierende Gefahren bergen können.<br />
Ist man sich dessen bewusst und sorgt stets dafür, dass der Fleckenzwerg auch nach getaner Arbeit<br />
gut versorgt ist, dann ist man auf der sicheren Seite. Schneewanderungen, Trails durch Eis und<br />
Schnee, wildes Toben durchs „Winterwonderland“ können kommen und das Abenteuer kann<br />
beginnen!<br />
————————————————————————————————————————————————–——<br />
Copyright Fotos: Kim Juestl<br />
Seite 36
Seite 37 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Das - unerwünschte - Jagdverhalten des Hundes<br />
Clarissa v. Reinhardt<br />
Das – unerwünschte – Jagdverhalten seines Hundes hat schon so manchen Menschen verzweifeln<br />
lassen. Der sorgsam trainierte Grundgehorsam scheint vergessen, sobald ein Hase oder Reh den<br />
Weg kreuzt.<br />
Während die einen sagen, da helfe nur Starkzwang, zucken die anderen resigniert die Schultern und<br />
meinen, da könne man nichts machen. Denn die Meinungen, wie mit einem Hund zu arbeiten sei,<br />
dessen Jagdtrieb stark ausgeprägt ist, differieren erheblich.<br />
Clarissa v. Reinhardt, international gefragte Trainerin und Autorin diverser Fachpublikationen über<br />
Hunde, hat sich über viele Jahre mit diesem Thema beschäftigt. Während der Arbeit mit Hunden der<br />
unterschiedlichsten Rassen und Altersstufen hat sie ein vollkommen neues Trainingskonzept<br />
entwickelt, das für jeden Hundebesitzer leicht nachzuvollziehen und durchführbar ist. Dabei betont sie<br />
immer wieder, dass ihr nicht jedes Mittel Recht ist, um einen Hund zu einem zuverlässigen Gehorsam<br />
zu bringen – ganz im Gegenteil weist sie darauf hin, dass wir Menschen nicht das Recht haben, ein<br />
uns anvertrautes Lebewesen für instinktgesteuerte Verhaltensweisen mit Gewalteinwirkung zu<br />
strafen.<br />
In diesem Buch führt sie Schritt für Schritt durch die Übungen und lädt den Leser ein, mehr über das<br />
komplexe Verhaltensspektrum seines Hundes zu erfahren und im Training jede Menge Spaß mit ihm<br />
zu haben.<br />
Aus dem <strong>Inhalt</strong>:<br />
� Die Handlungskette des Jagdverhaltens<br />
� Das Töten / Tötungsstrategien<br />
� Die Körpersprache / das Ausdrucksverhalten des Hundes<br />
� Die Sinne im Einsatz<br />
� Kommunikatives Spazieren gehen als Schlüssel zum Trainingserfolg<br />
� Abrufübungen<br />
� Selbständiges Absitzen beim Anblick von Beute<br />
� Fehlerquellen im Training<br />
� Hilfsmittel im Training<br />
� Trainingsmethoden und ihre Grenzen<br />
…und vieles mehr!<br />
Das - unerwünschte - Jagdverhalten des Hundes<br />
von Clarissa v. Reinhardt<br />
24,00 €, Hardcover, 112 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen<br />
ISBN 978 - 3 - 936188 - 23 - 8<br />
www.verlag.animal-learn.de
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Teil 1: Apportieren<br />
Christine Frei<br />
Bei meinen ersten Beschäftigungen mit meiner inzwischen zweijährigen Peach stellte ich fest, dass<br />
sie im Gegensatz zu Ayla sehr gern apportiert und das wollte ich ausbauen. Aus diesem Grund<br />
meldete ich uns bei Sabine Winkler (www.aha-hundeausbildung.de) zu einen Kurs „Dummytraining“<br />
an, der Peach und mir sehr viel Spaß macht. Allerdings war mir damals noch nicht bewusst, wie<br />
vielseitig diese Beschäftigung ist.<br />
Wie bei anderen Hundesportarten ist auch beim Dummytraining ein gewisser Grundgehorsam<br />
erforderlich. Der Hund sollte die Kommandos „Komm“, „Sitz“ und „Bleib“ beherrschen und an der<br />
lockeren Leine laufen können. Damit ist die Basis für dieses Training bereits gelegt.<br />
Zur traditionellen Dummyarbeit gehören:<br />
� Apportieren<br />
� Einweisen<br />
� Markieren<br />
� Verlorensuche<br />
Im ersten Teil möchte ich auf die traditionelle Dummyarbeit und das Apportieren eingehen.<br />
Das Apportieren<br />
Diese Aufgabe finden wir im jagdlichen Bereich, wo der Hund beispielsweise eine Ente zum Jäger<br />
bringen soll. Er sollte dies stets zügig und ohne Umwege tun, nicht auf der Ente herumbeißen oder sie<br />
gar fallen lassen, sondern sich mit seiner Beute vor den Menschen setzen. Im Trainingsbereich wird<br />
das Wild durch verschiedene Dummys ersetzt.<br />
Allein dieser Ablauf ist schon so komplex, dass wir ihn im<br />
Training in mehrere Einzelschritte aufteilten. Allerdings<br />
bauten wir diese sog. Verhaltenskette von hinten auf, um<br />
mögliche Fehler zu vermeiden.<br />
Trainiert wurde also im ersten Schritt nur das Anschauen<br />
des Gegenstands, der später einmal apportiert werden<br />
sollte. Jeder Blick unseres Hundes zu dem Apportel<br />
wurde sofort mit einem Click bedacht und anschließend<br />
belohnt.<br />
Anschauen des Dummys<br />
Von li. nach re.: Schwimmdummy, zwei Prey– oder<br />
Futterdummys, Taschen– oder Welpendummy,<br />
Kong-Wubba, Bringholz<br />
Seite 38
Seite 39 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Annäherung an den Dummy<br />
Im Grunde ging es recht schnell, bis unsere Fellnasen das<br />
Apportel auch genauer untersuchen wollten und dazu ihr<br />
Maul öffneten, um es zu fassen. Wir clickten und belohnten<br />
schon für die kleinste Öffnung des Fangs. Nahm der Hund<br />
das Apportel dann ganz in den Fang, kam es darauf an zu<br />
clicken, bevor der Hund den Gegenstand wieder losließ! Wir<br />
sollen darauf achten, dass er den Gegenstand weit hinten in<br />
sein Maul nahm.<br />
Wenn unser Hund bereits Interesse an dem<br />
Apportiergegenstand zeigte, warteten wir mit dem Click, bis<br />
sich unser Vierbeiner mit der Nase dem Gegenstand<br />
genähert hatte und belohnten nun dieses Verhalten.<br />
Der nächste Schritt war, den Gegenstand mit der<br />
Hundenase berühren zu lassen und auch da galt wieder die<br />
Methode C & B (Clicker und Belohnung).<br />
Fassen des Dummys<br />
Wir waren alle überrascht, wie schnell unsere Fellnasen diese ersten Schritte begriffen. Nun ging<br />
es darum, das „Halten“ zu belohnen. Deshalb zögerten wir den Click immer etwas länger hinaus,<br />
hielten zur Unterstützung das Apportel aber nach wie vor in der Hand. Schon bald merkten wir,<br />
dass dafür auch von uns Menschen eine hohe Konzentration erforderlich war, denn der Click durfte<br />
wirklich nur dann erfolgen, wenn der Hund den Gegenstand noch hielt. Erst nach dem Click darf<br />
der Vierbeiner das Apportel loslassen und sein Leckerli bekommen! Als dies mit großer Sicherheit<br />
klappte, konnten wir beginnen, den Gegenstand auch einmal kurz los zu lassen. Anfangs<br />
entfernten wir unsere Hände dabei jedoch noch nicht merklich, clickten und belohnten aber jedes<br />
Mal das selbstständige Halten des Dummys durch den Hund.<br />
Selbstständiges Halten des Dummys<br />
Anschließend ging es wieder darum, die Zeit<br />
hinauszuzögern, in der unser Hund sein Apportel frei hielt.<br />
Parallel dazu distanzierten wir auch unsere Hände immer<br />
mehr.<br />
Im Anschluss begann ein ganz entscheidender Schritt beim<br />
Apportieren: Unser Hund sollte seinen Gegenstand über<br />
längere Zeit – mindestens 3 Sekunden – halten, ohne auf<br />
ihm herumzukauen. Dazu ist etwas Geduld erforderlich und<br />
das Gefühl dafür, im richtigen Moment das Halten des<br />
Dummys zu bestätigen.<br />
Natürlich zögerten wir unseren Click immer weiter hinaus. Erst wenn der Hund diese Sequenz<br />
beherrschte, konnten wir mit der Übung „Hergeben“ beginnen. Da wir bisher ja nur das Halten<br />
geübt und belohnt hatten, ging es nun darum, aus dem zufälligen „Wiederhergeben“ mit<br />
Belohnung ein gezieltes Hergeben zu erreichen. Wieder war einfach nur Geduld gefragt und wir<br />
warteten ab, bis unser Vierbeiner irgendwann das Maul aufmachte, um sein Apportel<br />
herauszugeben. Dies wurde natürlich sofort mit einem Click bestätigt und belohnt. An dieser Stelle<br />
mussten wir Hundehalter wieder sehr konzentriert sein und darauf achten, dass wir unsere Hand<br />
so hielten, dass wir den Dummy auch immer in die Hand würden bekommen können. Als deutlich<br />
wurde, dass das Wiederhergeben zuverlässig klappte, konnten wir ein Signal einführen. Sinnvoll<br />
ist es, dafür eine Vokabel zu gebrauchen, die anderweitig noch nicht „besetzt“ ist. Ich wählte für<br />
Peach „Gib´s her“ und wir übten dieses Kommando zur Festigung etliche Male.<br />
Nun kam die nächste Herausforderung: Unser Hund sollte sein Apportel nämlich zum ersten Mal<br />
nicht aus unserer Hand nehmen, sondern vom Boden aufheben! Dazu sollten wir ihm unsere<br />
Hand zur Entgegennahme auffordernd entgegen strecken. Im Grunde waren wir alle überrascht,<br />
wie schnell der Vierbeiner das bisher Erlernte (das Apportel gehört in Fraules Hand) beherrschte<br />
und verknüpfte!
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Besonders wichtig bei diesem Übungsschritt ist, dass der Hund lernt, erst auf unser Signal hin zu<br />
dem Apportel zu laufen. Im Grunde handelt es sich also um eine Sitz - Bleib - Übung, die für unseren<br />
Hund noch einmal schwieriger wurde, als wir den Apportiergegenstand sogar warfen.<br />
Zurückkommen mit dem Dummy<br />
Besonders übungsintensiv war es, den Gegenstand bis zum wirklichen Vorsitz vom Hund im Fang<br />
halten zu lassen. Daran feilen wir immer noch. Um die Übung abwechslungsreicher zu gestalten,<br />
warfen wir das Apportel beispielsweise über eine Hürde. Der Hund sollte es auf direktem Wege holen<br />
und wieder zurückbringen.<br />
Dummy auf direktem Weg über die Hürde zurückbringen<br />
Im Grunde war nun die Verhaltenskette komplett und wir<br />
brauchten sie nur noch zusammen zu fügen:<br />
� Den Hund neben sich absitzen lassen<br />
� Das Apportel werfen<br />
� Den Hund zum Apportel schicken<br />
� Das Apportel aufnehmen lassen<br />
� Das zurückgebrachte Apportel wieder in Empfang<br />
nehmen.<br />
Über die Übungsfolgen „Einweisen und „Markieren“ werde ich in der nächsten Ausgabe des<br />
„<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong>“ im Dezember schreiben.<br />
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Copyright Fotos: Ilse Marggraf und Christine Frei<br />
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Seite 41 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Und die Konsequenzen äußerer Einflüsse<br />
Diana Hempel<br />
Es war ein heißer Sommertag, das Thermometer zeigte über 35° Grad an. Mittags wurde ein Trail im<br />
Wald gelegt, den Paul und ich gegen 19:00 Uhr arbeiteten. Der Trailverlauf war mir unbekannt, die<br />
Traillänge betrug ca. einen Kilometer und es hatte sich etwas abgekühlt. Mein Beagle startete ohne<br />
Probleme und wir kamen nach ca. 100 m an eine lichte Wegkreuzung. Er schloss den linken Weg mit<br />
einer kurzen Kopfdrehung aus und checkte den rechten – negativ. Ich führte ihn zurück und gab ihm<br />
das Kommando: “Check it!“ Ich bekam wieder eine Negativanzeige. Schließlich führte ich Paul ein<br />
Stück in den linken Weg hinein und setzte ihn im Schatten wieder an. Es dauerte nicht lange und ich<br />
hatte Zug auf der Leine, der Schwanz ging wedelnd nach oben, sein Körper stand unter Spannung, ich<br />
hörte das vertraute Grunzen und wusste: Mein Hund ist wieder auf dem Trail, den er im schattigen<br />
Wald ohne Schwierigkeiten zu Ende arbeitete.<br />
Negativ-Anzeige: Paul zeigt an, dass er keinen<br />
Geruch mehr findet.<br />
Was war geschehen? Hätte man mir eine verbindliche<br />
Aussage abverlangt, hätte ich ehrlich eingestehen<br />
müssen, dass ich es nicht genau wusste. Niemand kennt<br />
den genauen Grund, was die Hunde, wo, in welcher<br />
Form wahrnehmen und in welchem Zustand sich der<br />
Trail befindet. Dennoch ist es möglich, durch das<br />
Verhalten des Hundes und seine Körpersprache<br />
Rückschlüsse auf den Trailverlauf und Trailzustand zu<br />
ziehen. Voraussetzung ist, dass man seinen Hund gut<br />
lesen kann und um die Einflüsse von Faktoren wie<br />
Witterung, Thermik, Kontaminationen und Zeit auf einer<br />
Spur weiß.<br />
Bei dem beschriebenen Trail hat mir mein Hund mit seiner Körpersprache und seinem<br />
Anzeigeverhalten klar gezeigt, dass er keinen Geruch mehr findet. Mehrere Stunden<br />
Sonnenbestrahlung hatten offensichtlich nichts mehr übrig gelassen. Gerade bei längeren Liegezeiten<br />
und aufgrund der Sonnenbestrahlung kommt es sehr oft zu Unterbrechungen im Trailverlauf. Die<br />
Hunde können erst im Schatten ihre Arbeit wieder aufnehmen. Hätte ich im Einsatz diese<br />
Auswirkungen nicht in Erwägung gezogen und die Negativanzeige als gegeben hingenommen, statt<br />
meinem Hund eine Alternative anzubieten – es hätte im schlimmsten Fall ein Menschenleben kosten<br />
können.<br />
Jede Witterung nimmt negativen oder auch positiven Einfluss auf einen Trail, z. B. bei leichtem<br />
Nieselregen. Es würde bei weitem den Rahmen sprengen, alle Einzelheiten ausführlich zu<br />
beschreiben. Vielmehr möchte ich sensibilisieren, sich mit diesen Themen intensiv<br />
auseinanderzusetzen und im Training die unterschiedlichsten Situationen einfach auszuprobieren. Nur<br />
so kann man herausfinden, wie sich der Hund verhält, was er mir anzeigt, warum er in Schwierigkeiten<br />
kommt, welche Hilfe ich ihm geben kann. Herausgreifen möchte ich neben der schon beispielhaft<br />
erwähnten Sonneneinstrahlung - die Faktoren Wind, Thermik und Zeit, da gerade Spurtreue,<br />
Suchverhalten und Alter der Trails viel und heiß diskutierte Themen sind.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Aufnahme des Geruchs während des „Prescentings“<br />
am Start<br />
Oft werden die Hunde in ihrem natürlichen<br />
Suchverhalten eingeschränkt, wenn eine sog.<br />
Spurtreue erwartet und als Trainingsziel definiert<br />
wird. Oder es sind Aussagen zu hören: „Der Hund<br />
sucht nicht, er hat ja gar nicht die Nase am Boden“.<br />
Ein Mantrailer orientiert sich an einem sensiblen<br />
Gebilde feinster Partikel. Wir können sie nicht<br />
wahrnehmen und müssen ehrlich zugeben, dass wir<br />
im Endeffekt nicht wissen, wo der Geruch liegt.<br />
Einzig der Hund kann entscheiden, wo und wie er<br />
den Geruch aufnimmt, um zum Ziel zu kommen. Je<br />
nach Liegestelle, Liegedauer, Untergrund,<br />
Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Wind arbeitet er mit<br />
hoher, halbhoher oder tiefer Nase.<br />
Eine tiefe Nase ist nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass der Hund besonders gut auf dem Trail<br />
ist. Sie kann auch ein Zeichen dafür sein, dass Schwierigkeiten drohen. Gerade bei älteren Trails<br />
mit geringerer Geruchsintensität ist die Suche mit tiefer Nase sehr oft zu beobachten - auch bei<br />
leichtem Nieselregen, wenn dieser den Geruch förmlich auf dem Asphalt festpappt oder bei<br />
kälteren Temperaturen. Ist dagegen der Erdboden sehr warm, strömt der Geruch dem Hund<br />
entgegen und wir können eher Suchen mit hoher Nase beobachten. So können aus dem<br />
Suchverhalten durchaus Rückschlüsse auf witterungsbedingte und thermische Bedingungen auf<br />
dem Trail gezogen werden. Wenn wir den Geruchsvergleich zwischen heißem und kaltem Kaffee<br />
ziehen, können wir uns den temperaturbedingten Einfluss auf die Geruchsintensität und<br />
thermische Verteilung gut vorstellen.<br />
Suche mit hoher Nase ...und Wechsel in die Suche mit tiefer Nase<br />
Es ist völlig normal, dass ein Mantrailer durchaus einige Meter versetzt zu dem Weg arbeitet, den<br />
die Person gegangen ist, da er sich nicht wie der Fährtenhund an der Bodenverletzung, sondern<br />
den feinen Partikeln orientiert. Jede noch so laue Brise nimmt Einfluss darauf, wo die Partikel<br />
landen. Mit einer einfachen Babypuderflasche kann man die Verwehungen sehr gut<br />
ausprobieren. Wir und viele andere Kollegen haben die besten Erfahrungen damit gemacht, die<br />
Hunde in ihrer natürlichen Suchweise arbeiten zu lassen, anstatt ihnen eine nach unserem<br />
menschlichen Ermessen vermeintliche Spur vorzuschreiben. Wir halten es da ganz mit dem<br />
Spruch unseres Instructors: „The nose knows!“ Nur der Hund weiß, wo der Geruch liegt und<br />
orientiert sich im Bedarfsfall an den Stellen, wo die Partikel hängen bleiben, z. B. an<br />
Häuserwänden, Bordsteinen, Sträuchern, Wiesen. Wenn möglich, sollte der Hundeführer seinem<br />
Hund diese Stellen immer anbieten, um den Geruch aufzunehmen, sei es beim Ansatz, wenn er<br />
den Trail verloren hat oder wenn es auf Plätzen mit zum Teil starken Verwehungen zu<br />
Schwierigkeiten kommt. Wenn man einmal eine Suche bei starkem Wind durchgeführt hat, weiß<br />
man, dass die Arbeit an stark befahrenen Straßen schwierig bis unmöglich ist, weil<br />
vorbeifahrende Autos zu zusätzlichen Verwirbelungen führen, wenn sie von dem Trail überhaupt<br />
etwas übrig lassen.<br />
Seite 42
Seite 43 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Kommen wir zum größten Killer eines Trails – der Zeit.<br />
Trails, die Wochen, Monate oder sogar Jahre alt sind,<br />
gehören ins Land der Märchen und entspringen eher<br />
dem Wunschdenken des einen oder anderen<br />
Hundeführers. Wenn man sich schon allein den oben<br />
beschriebenen Trail vor Augen führt, weiß man, dass<br />
das nicht funktionieren kann. Mit jeder Stunde, die ins<br />
Land geht, wird der Trail schwächer. Geruch hat eine<br />
begrenzte Lebensdauer, die von den genannten<br />
Faktoren massiv beeinflusst wird. Doch damit nicht<br />
genug: Mit jeder Stunde kommt es auch zu Unmengen<br />
an Kontaminationen mit anderen Gerüchen von<br />
Menschen, Tieren, Abgasen, Chemikalien usw. dazu<br />
und eine Differenzierung wird für den Hund immer<br />
schwieriger. In gestalteten Trainingssituationen mit<br />
einem wissenden Backup können viele Dinge noch<br />
möglich sein. Im Ernstfall funktioniert das nicht.<br />
Paul orientiert sich bei windigen Bedingungen im<br />
Kreuzungsbereich an Sträuchern<br />
Jeder Hundeführer, der zu einem Einsatz gerufen wird, bei dem ein Mensch schon seit zwei, drei<br />
oder vier Tagen vermisst wird, muss alle möglichen und unmöglichen Einflüsse abwägen und<br />
ernsthaft hinterfragen, ob er es verantworten kann, Angehörigen Hoffnungen zu machen oder der<br />
Polizei mit falschen Hinweisen die Ermittlungen zu erschweren. In der Vermisstensuche und auch<br />
Strafverfolgung ist ein Mantrailer - Hund ein wertvolles und hilfreiches Einsatzmittel, das aufgrund<br />
aller äußeren Einflüsse aber seine Grenzen hat.<br />
Das Trail-Team Diana und Paul<br />
——————————————————————————————————————————————––-—<br />
Copyright Fotos: www.mantrailer-rhein-ruhr.de
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Annett Schäfer<br />
Im <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong> vom Juni 2011 habe ich auf den Seiten 4 bis 8 über die Trächtigkeit unserer Hündin Amanda<br />
und die Geburt ihrer Welpen geschrieben. Der Artikel über die Aufzucht der Welpen in dieser Ausgabe schließt daran an.<br />
Nun sind sie also da! Sechs putzmuntere Welpen kriechen durch die Wurfkiste und tun nicht viel mehr<br />
als schlafen und kuscheln, trinken und ausscheiden und die unterschiedlichsten Geräusche von sich<br />
zu geben. Hundewelpen sind Nesthocker, sie sind noch blind und taub, können die eigene Wärme<br />
noch nicht regulieren und sind in jeder Weise abhängig von ihrer Mama und damit auch von uns. Die<br />
Wurfkiste ist in den ersten zwei Wochen ihr Schutzraum. Hier sind sie sicher und warm untergebracht.<br />
Wir hocken glücklich davor und können es kaum fassen, dass unsere „kleine“ Amanda alles so ruhig<br />
und sicher im Griff hat. Stundenlang verbringt sie in der Wurfkiste bei ihren Kleinen, lässt sie trinken,<br />
kuschelt mit ihnen und ebenso wichtig, sie pflegt sie ständig.<br />
Die Kleinen sind auch beim Ausscheiden auf ihre Hilfe<br />
angewiesen. Sie werden im Genitalbereich und am<br />
Bäuchlein von der mütterlichen Zunge massiert und<br />
können erst dann Urin und Kot absetzen. Amanda<br />
vertilgt alles restlos. Dies ist ein wölfisches Erbe und hat<br />
den Sinn, die Wurfhöhle schön sauber und trocken zu<br />
halten. Amanda ist sehr aufmerksam, riecht an den<br />
Welpen, wann welcher geputzt werden muss und tut<br />
dies, auch gegen den Protest der Welpen, mit großer<br />
Sorgfalt und Ausdauer.<br />
Wir, als Züchter, haben in dieser Zeit zunächst nicht allzu viel zu tun. Es ist wie die Ruhe vor dem<br />
Sturm. Amanda ist absolut instinktsicher, sie geht sehr vorsichtig mit den Welpen um und trotzdem ist<br />
ständig einer von uns in der Nähe, beobachtet die kleine Familie und es schläft auch in den ersten<br />
Wochen einer von uns direkt neben der Wurfkiste. Eine unserer Aufgaben ist es jetzt, uns um Amanda<br />
zu kümmern, für ausreichend gutes Futter und Bewegung zu sorgen.<br />
Und Futter braucht sie wirklich extrem viel. Genaugenommen frisst sie während der Säugezeit<br />
mindestens sechs Mal so viel wie sonst. Eigentlich hat sie ständig Hunger und jetzt darf sie endlich<br />
einmal so viel fressen, wie sie mag. Zwischendurch ist etwas Bewegung angesagt, denn das viele<br />
Futter muss natürlich auch irgendwie wieder heraus. Zuerst bekommen wir Amanda nur mit großer<br />
Überredungskunst mit hinaus in den Garten. Ihre Bindung an die Welpen ist so stark, dass sie sie nur<br />
ungern kurz allein lässt. An einen Gang außerhalb des Gartens ist zunächst nicht zu denken. Wir<br />
lassen sie entscheiden, denn diese Zeit ist ohnehin sehr anstrengend für Amanda. Es ist<br />
bewundernswert, was für eine Leistung eine Mütterhündin vollbringt und wir haben den Eindruck, dass<br />
Amanda sich momentan nur bei ihren Welpen wohl fühlt und zufrieden ist. Mehrmals täglich bekommt<br />
sie homöopathische Mittel und verschiedene Zusätze, z.B. für die Rückbildung und Reinigung von<br />
Gebärmutter und Geburtswegen sowie für eine genügende Calciumversorgung.<br />
Die kleine Hundefamilie soll jetzt ganz ungestört sein, nur Familienmitglieder und enge Freunde<br />
dürfen schon mal einen Blick riskieren. Das normale Leben in unserer Familie geht aber weiter. Da<br />
gibt es Alltagsgeräusche wie Staubsauger, Telefon, Fernsehen oder das Scheppern mit Geschirr,<br />
eben alles was unsere Hunde sonst kennen und was auch jetzt keine Bedrohung für sie und die<br />
Welpen darstellt. Unsere zweite Hündin Inka, die Mutter von Amanda, schaut mehrmals täglich schon<br />
neugierig nach den Kleinen, respektiert aber, dass diese Welpen Amanda gehören. Sie traut sich<br />
momentan nur immer kurz in die Welpenkiste, wenn Amanda grad draußen im Garten ist.<br />
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Seite 45 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Unsere andere Aufgabe ist es, das Gedeihen der Welpen im Blick zu haben. Jeden Abend, ungefähr<br />
zur gleichen Zeit, wiegen wir alle Welpen. Wir legen sie nicht gleich wieder zurück, sondern nehmen<br />
uns Zeit, jeden Einzelnen genau anzusehen, anzufassen und mit ihm zu schmusen. Hier beginnt die<br />
Prägung auf den Menschen. Die Welpen sollen, noch blind, uns Menschen riechen, belecken und<br />
fühlen können, sie sind völlig entspannt und ruhig und genießen bereits früh diese Nähe zu uns.<br />
Wann immer wir bei den Welpen sind, werden sie herausgenommen, es wird gekuschelt und leise mit<br />
ihnen gesprochen. Schon in diesem Alter beginnen wir die Welpen daran zu gewöhnen, dass wir sie<br />
überall anfassen können. Sie sollen später gut zu händeln sein, was z.B. für Tierarztbesuche sehr<br />
wichtig ist.<br />
Amanda hat von Anfang an vollstes Vertrauen zu uns und<br />
schaut uns ganz unaufgeregt zu. Die Welpen nehmen vom<br />
ersten Tag an gut zu, sie verdoppeln ihr Geburtsgewicht<br />
nach weniger als einer Woche - kein Wunder, denn<br />
Amanda hat wirklich sehr viel Milch. Dieser Wurf ist<br />
ausgeglichen, immer satt und zufrieden!<br />
Die ersten zwei Wochen werden „vegetative Phase“<br />
genannt und stellen eigentlich eine Verlängerung der<br />
Trächtigkeit dar. Die Welpen befinden sich noch in einer<br />
Art Dämmerzustand. Von außen betrachtet könnte man<br />
denken, dass nicht viel passiert. Tatsächlich tut sich aber<br />
allerhand!!!<br />
In der 3. Woche, der Übergangsphase, ist nämlich aus dem hilflosen Saugwelpen ein kleiner,<br />
neugieriger Hund geworden, der sehen und hören kann, sich auf vier kurzen Beinchen fortbewegt<br />
und allein Kot und Urin absetzen kann. Diese Fortschritte sind auf die Fertigstellung des<br />
Nervensystems zurückzuführen. Es war zum Zeitpunkt der Geburt zwar schon angelegt, war aber<br />
noch nicht funktionstüchtig. Es fehlte noch die „Isolierung“ in Form von Myelinscheiden. Dies<br />
geschieht zuerst bei den Nerven, die für den Kopfbereich zuständig sind und geht dann über den<br />
Rumpf bis zum Schwanz. Man kann es auch gut beobachten, denn der Welpe lernt zuerst seinen<br />
Kopf zu heben, hat dann seine Vorderläufe unter Kontrolle, während die Hinterbeinchen noch länger<br />
schlaff hinterher gezogen werden.<br />
Am Ende dieser zwei Wochen beginnen die Welpen sich<br />
auch untereinander bewusster wahrzunehmen. Sie<br />
nehmen Kontakt auf, beriechen und belecken sich. Die<br />
ersten zwei Welpen öffnen ihre Augen am 14. Tag und<br />
zwei andere Welpen kommen auf die Beine und fangen an<br />
zu laufen. In den nächsten Tagen können alle Welpen<br />
sehen und laufen und auch in den kleinen Schlappohren<br />
haben sich die Gehörgänge geöffnet. Zuerst sind die<br />
Augen noch milchig trüb und etwas bläulich. Das<br />
verschwindet aber in den nächsten Tagen, die Augen sind<br />
nun schön dunkelbraun.<br />
Jetzt kommt allmählich Leben in die Wurfkiste und wir bauen den Welpenauslauf im Wohnzimmer<br />
auf. Nun haben die Welpen viel mehr Platz, sie können toben, sich verstecken, auch mal allein<br />
spielen oder schlafen. Die Wurfkiste im Auslauf dient jetzt nur noch als sichere Schlafhöhle. Wir legen<br />
Spielzeug, wie kleine Kuscheltiere, Bälle und Kauseile dazu und tauschen sie immer wieder aus.<br />
Jetzt darf auch Inka mit in den Auslauf und beteiligt sich wie selbstverständlich an der Pflege.<br />
In der dritten Lebenswoche ist eine Untersuchung beim<br />
Tierarzt vorgeschrieben. Die kleinen Welpen werden<br />
abgehört und abgetastet, die Tierärztin guckt ins Mäulchen<br />
und in die Öhrchen und sieht, ob ein Nabelbruch, eine<br />
Knickrute oder ähnliches vorliegt. Alle Welpen sind gut<br />
ernährt, fit und gesund und auch bei Amanda ist alles<br />
bestens.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Jetzt haben wir auch die Ahnentafeln beantragt und das bedeutet, wir mussten die Namen angeben –<br />
kein leichtes Unterfangen beim Anfangsbuchstaben C! Die Hündinnen sollen Clara und Caja heißen,<br />
die Rüden auf die Namen Carlos, Campino, Clever und Cooper hören.<br />
Drei Wochen lang hat Amanda nun ihre Welpen ausschließlich mit Muttermilch versorgt. Sie selbst<br />
frisst Unmengen an Futter, bekommt immer etwas, wenn sie in der Küche vorbei schaut und ist<br />
trotzdem sehr schlank, fast mager. Das ganze Futter steckt sie in die Milch für die Kleinen und<br />
Amanda noch mehr zu füttern, bedeutet nur, dass sie noch mehr Milch produziert Es ist nun an der<br />
Zeit mit der Zufütterung zu beginnen, auch um Amanda etwas zu entlasten. Für diese erste<br />
Zufütterung verwenden wir erstklassiges Rindertatar vom Schlachter unseres Vertrauens, nahezu<br />
fettfrei und natürlich ganz frisch! Am Abend nehmen wir die Welpen einzeln auf den Schoß. Wir haben<br />
winzige Tatar - Kügelchen vorbereitet. Bereits der Geruch lässt die kleinen Nasen beben, sie werden<br />
ganz aufgeregt und sind kaum zu halten. Sofort nehmen sie das Futter an und fressen diese erste<br />
feste Nahrung ohne Probleme aus unserer Hand. Sie sind dabei so gierig, dass wir fast um unsere<br />
Finger fürchten müssen, denn jetzt haben die Welpen auch schon ihre ersten, sehr spitzen, Zähnchen.<br />
Ein voller Erfolg, der uns bestätigt, dass frisches rohes Fleisch genau das Richtige auch für ganz<br />
kleine Welpen ist!<br />
Jetzt bekommen wir sehr viel Besuch. Nachbarn, Kinder,<br />
Verwandte und Freunde wollen die Welpen kennenlernen<br />
und wir sehen dies als Chance für einen weiteren<br />
Entwicklungsschritt der Welpen, denn sie lernen viele<br />
verschiedene nette Menschen kennen, die ruhig und lieb mit<br />
ihnen umgehen. Für vier Welpen haben wir bereits liebe<br />
Familien gefunden, mit denen wir schon monatelang in<br />
Kontakt stehen und auch diese lernen jetzt die Welpen<br />
kennen.<br />
Alle waren schon sehr gespannt, denn sie warteten teilweise schon sieben Monate auf diesen<br />
Moment, kannten bisher nur Inka und Amanda und die Welpen nur von Berichten und Fotos. Die<br />
Welpenfamilien dürfen jetzt regelmäßig kommen, so lernen sich Welpe und neue Familie schon mal<br />
kennen und wir können bei den Besuchen alle Themen ansprechen, die uns am Herzen liegen.<br />
Zu diesem Zeitpunkt beginnen die Welpen mit Gegenständen zu spielen. Sie beißen in weiche Bälle,<br />
schütteln kleine Stofftiere „tot“, nehmen sich Dinge weg und verfolgen wegkullernde Bälle.<br />
Alles wird ausführlich beleckt und bekaut, manchmal streiten sie sich oder beißen auch mal in Rute<br />
oder Ohr.<br />
Bald erhalten die Welpen schon zwei zusätzliche Mahlzeiten, trinken aber weiterhin viel Milch bei<br />
Amanda. Ganz so angenehm ist das Säugen für sie jetzt nicht mehr, die Welpen trinken sehr<br />
stürmisch und sicherlich bekommt sie auch ab und zu die spitzen Zähnchen zu spüren. Trotzdem ist<br />
sie weiter gern bei den Kleinen, leckt sie sauber, animiert sie zu kleinen Spielchen oder legt sich<br />
einfach nur zu ihnen.<br />
In der 5. Lebenswoche geht es das erste Mal hinaus an die frische Luft. Die ersten Schritte auf dem<br />
Rasen sind noch etwas ungewohnt, die Geräusche und der Wind beeindrucken zuerst etwas, aber<br />
die Welpen gewöhnen sich sehr schnell daran und genießen diese neue Freiheit in vollen Zügen.<br />
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Seite 47 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Das kleine Nachbarskind ist täglich mit uns bei den Welpen und spielt auf seine Art laut juchzend<br />
mit ihnen. Wir lassen einen Regenschirm auf- und zugehen, lassen Flatterband und Luftballons<br />
fliegen und schlagen mit Holzplatten aufeinander, was einen lautes Knall erzeugt. Dies alles tun<br />
wir, um die Welpen auf das Leben vorzubereiten. Sie sollen unerschrocken sein und möglichst viel<br />
kennenlernen, denn alles, was sie zusammen mit ihrer Mutter und den Geschwistern zu dieser Zeit<br />
angstfrei erleben, wird auch für den Rest des Lebens positiv besetzt sein. Die Box, die wir im<br />
Auslauf stehen haben, wird sofort zum Ausruhen und Schlafen genutzt. Bei schönem Wetter sind<br />
die Welpen fast den ganzen Tag draußen, fressen, schlafen und spielen, bekommen Besuch und<br />
machen ihre Geschäfte meist schon etwas abseits am Zaun.<br />
Im Haus haben wir eine kleine Hundetoilette, eine<br />
Schale mit Hanfstreu, die schon seitdem sich die<br />
Welpen selbständig lösen können mal mehr, mal<br />
weniger genutzt wird. Natürlich wird bei jedem<br />
Geschäft am richtigen Ort ausgiebig gelobt,<br />
trotzdem sind Tücher und Wischmopp noch oft im<br />
Einsatz. Jetzt sind aus den Welpen schon richtige<br />
kleine Hunde geworden. Sie können bellen,<br />
knurren, fiepen, schnarchen, wollen auf den<br />
Schoß genommen werden und zeigen uns genau,<br />
wenn sie Hunger haben.<br />
In den Ausläufen gibt es verschiedene Untergründe,<br />
Fliesen, Sand, Rasen, Holz und zum Toben und<br />
Entdecken ist viel Platz. Wir sorgen für Abwechslung,<br />
indem wir mal einen Tunnel, einen Steg oder eine<br />
kleine Wippe, mal Bälle, Pappkartons oder<br />
Kuscheltiere mit hinein tun. Hier lernen die Welpen<br />
auch den ersten Regen kennen, gewöhnen sich an<br />
die Bahn, die an unserem Grundstück vorbei fährt,<br />
haben auch vorm Rasenmäher keine Angst und<br />
lassen sich vom Nachbarn spaßeshalber mit der<br />
Gießkanne etwas nass spritzen.<br />
Es gibt irgendwann fünf Mahlzeiten und wir lassen die Kleinen verschiedene Dinge, wie Obst und<br />
Gemüse probieren, füttern rohes Fleisch, Joghurt, Nass- und Trockenfutter. Sie mögen und<br />
fressen alles sofort und restlos auf. Wir gewöhnen die Welpen an Halsband und Geschirr und<br />
gehen mit jedem einzeln ein paar Schrittchen durch den Garten und auf die Straße.<br />
Auch andere Hunde kommen uns besuchen. Es sind mit Inka und Amanda befreundete Rüden.<br />
Die Welpen sind sehr interessiert, die Rüden leider weniger, es kommt nur zu kurzen<br />
Begegnungen. Jetzt dürfen auch meine Kindergartenkinder die Welpen besuchen – beide Seiten<br />
haben diesen aufregenden Tag sehr genossen und sicherlich auch davon profitiert.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Die Zeit vergeht wie im Fluge. In der 8. Woche besucht uns der Papa des Wurfes mit Frauchen und<br />
der ebenfalls in der Familie lebenden Hündin. Der Rüde ist nicht sehr interessiert an seinen<br />
Nachkommen, muss dazu überredet werden mit in den Auslauf zu kommen. Die Kleinen sind ihm zu<br />
wuselig, er verhält sich aber neutral und ist sicher froh, als er nach einem Familienfoto wieder hinaus<br />
aus dem Auslauf darf!<br />
Wir Frauchen dagegen hatten einen schönen, lustigen<br />
Tag, haben mit den Welpen gespielt und geschmust,<br />
gefachsimpelt, verglichen und uns einfach über<br />
diesen tollen Wurf gefreut!<br />
In der 9. Woche steht der Impftermin an. Unsere<br />
Tierärztin kommt diesmal ins Haus, was die Sache<br />
enorm erleichtert und in aller Ruhe werden alle sechs<br />
Welpen erst einmal gründlich untersucht und<br />
anschließend gechippt und geimpft. Alle Welpen sind<br />
gesund und munter, bis auf etwas Dreck in den Ohren<br />
und sie waren alle sehr tapfer.<br />
Jetzt steht auch der Wurfabnahme durch die zuständige Zuchtwartin nichts mehr im Wege. Auch sie<br />
begutachtet ein paar Tage später jeden Welpen einzeln, schaut besonders nach Knickrute, Nabelbruch,<br />
Zahnfehlstellungen und fehlenden Hoden, dokumentiert alles im Wurfabnahmebericht, kontrolliert die<br />
Impfausweise aller im Haushalt lebenden Hunde und bescheinigt uns einen gleichmäßigen, fehlerfreien<br />
Wurf! Wir freuen uns wirklich sehr!<br />
Ein paar Tage später heißt es Abschied nehmen. Vier Welpen ziehen innerhalb von zwei Tagen in ihr<br />
neues Zuhause. Beide Seiten sind gut vorbereitet. Für die Welpen beginnt jetzt ein großes Abenteuer,<br />
für die Familien geht ein großer Wunsch in Erfüllung und ich stehe da mit Tränen in den Augen und<br />
winke ihnen tapfer hinterher! Schnell kommen Berichte und Fotos, alle sind gut angekommen, fressen<br />
und schlafen gut und alle sind glücklich. Eine Hündin, die kleine Caja, darf bei uns bleiben und unser<br />
Rudel verstärken und einen Welpen, den kleinen Carlos, behalten wir diesmal etwas länger. Da wir bei<br />
der Auswahl unserer Welpenkäufer sehr wählerisch sind, haben wir erst später ein passendes Herrchen<br />
für ihn gefunden und haben gern auf den etwas späteren Abgabetermin gewartet. So hatte Caja noch ein<br />
paar Wochen einen kleinen Spielkumpel hier Zuhause. Mit beiden Welpen waren wir in der<br />
Hundeschule, auf der Straße, in der Fußgängerzone in unserem Ort, sind Fahrstuhl und Auto gefahren,<br />
haben Pferde auf der Weide besucht und die Nachbarschaft erkundet.<br />
Nun ist auch Carlos ausgezogen und bei uns kehrt langsam der Alltag wieder ein. Amanda spielt jetzt<br />
ausdauernd mit Caja, während Oma Inka oft nur gemütlich daneben liegt. Nur ab und zu muss sie sich<br />
doch einmischen und rennt dann im bekannt schnellen Tempo mit einem Spielzeug im Maul davon,<br />
verfolgt von Amanda und Caja. In der Hundeschule treffen wir zu unserer Freude zwei von Cajas<br />
Brüdern wieder und die Drei machen ihre Sache schon recht gut! Auch beim Mantrailen war Caja schon<br />
dabei und hat ein paar kleinere Trails erfolgreich gemeistert. Wir haben viel Spaß mit unseren drei<br />
Mädels und freuen uns auf eine tolle Zeit mit ihnen!<br />
——————————————————————————————————————————————––-—–——--<br />
Copyright Fotos: Annett Schäfer<br />
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Kerstin Guckel<br />
In jedem Lebewesen steckt, ganz verborgen vor der Welt, der Keim der Seele.<br />
In dieser kleinen Kammer befinden sich Gut und Böse, Licht und Schatten, Hoffnung und Aufgabe,<br />
Erwartung und Enttäuschung, Einsicht und Starrsinn, Fröhlichkeit und Trauer, Zorn und Sanftmut.<br />
Je nachdem, wie gut dieser Keim gepflegt, genährt und gebettet wird, kann er wachsen und ein<br />
Fundament werden, das den Körper stützt und sicher stehen lässt. Aber genauso kann er<br />
verkümmern, seine Kraft verlieren und als verfallene Hülle ohne Nutzen ruhen.<br />
So liegt es dann in der Hand der Eltern, dieser Seele Flügel zu geben, den Keim wachsen zu<br />
lassen und ihn stark zu machen für ein Leben, das nicht immer ein warmer Sommertag ist,<br />
sondern auch kalte, eisige Stürme birgt.<br />
Und ist die Seele stark genug, dem Leben allein entgegen zu treten, bedarf der Keim weiterhin<br />
üppiger Pflege, denn nun ist er ganz auf sich gestellt.<br />
Wenn er dann reif ist und gefüllt mit allem, was dieses Leben ausmacht, werden die Taten zeigen,<br />
wie gut oder schlecht dieser einst leere Raum eingerichtet wurde.<br />
Würde man nur die Rasse der Menschen so betrachten, wäre man wohl bald sehr enttäuscht zu<br />
entdecken, wie wenig Sorgfalt häufig auf das Gedeihen dieses Keimes verwandt wird und wie viel<br />
Schaden deswegen an unserem Erdenrund entsteht.<br />
Die Tiere jedoch kennen keine Verschwendung in Form von Neid, Missgunst, Verachtung und<br />
Hochmut. Sie gehen sicher den Weg der Erhaltung der eigenen Art - wenn man sie lässt.<br />
So hilft es vielleicht, in die Seele von Tieren zu schauen, um zu erkennen, mit welcher<br />
Überheblichkeit der Mensch glaubt, die Krönung der Schöpfung zu sein.<br />
——————————————————————————————————————————————––-—<br />
Copyright Foto: Kerstin Guckel
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Der letzte Weg in Würde<br />
Mathias Kroog<br />
Am Karfreitag 2010 starb meine treue Begleiterin Snoopy, eine American Staffordshire Hündin, mit<br />
gut zwölf Jahren an Altersschwäche.<br />
Auch wenn ihr nahendes Ende zu bemerken war, kam ihr Tod dann doch völlig überraschend für<br />
mich. Ich kann und will es einfach nicht wahrhaben, dass ein starker, immer gesunder Hund mit<br />
einem stets offenen Wesen plötzlich stirbt, aus dem Leben gerissen wird. Snoopy starb in meinen<br />
Armen. Es war natürlich kein Tierarzt greifbar. Unser Tierarzt, der sofort hätte die Leiden beenden<br />
können, war kurz zuvor weggezogen. Eine Tierärztin rief mich zurück – und war recht unangenehm.<br />
Sie wollte mir die Sterbebescheinigung nicht ausstellen, wenn sie nicht auch gleichzeitig mit der<br />
„Entsorgung“ beauftragt werden würde.<br />
Da mein Hund für mich in den gut zwölf Jahren unseres Zusammenseins immer für mich da war und<br />
als absoluter Freund ein wesentlicher Bestandteil von mir gewesen ist, kam für mich der Begriff<br />
Entsorgung nicht in Frage. Ich war innerlich völlig zerrissen, aber irgendwie bekam ich es doch in<br />
den Griff, mich mit den verschiedenen Möglichkeiten der Tierbestattung zu befassen. Die Abgabe<br />
beim Tierarzt und das bloße Entsorgen waren für mich ausgeschlossen. Denn die toten Tiere<br />
werden im Kühlhaus (oder wie man es nennen möchte) gelagert, von einer Firma abgeholt und<br />
verbrannt. Die Individualität geht dabei völlig verloren. Man kann auch professionelle Tierbestatter<br />
beauftragen, die jedoch im Grunde nichts anderes als die Tierärzte machen, mit dem einzigen<br />
Unterschied, dass man die Urne mit irgendeiner Asche zurückbekommt. Auch das ist entwürdigend<br />
und keinesfalls individuell.<br />
Letzten Endes habe ich einen Tierfriedhof ausgewählt. Dieser Tierfriedhof wird von einem<br />
eingetragenen Verein betrieben. Dort hat man die Möglichkeit sein Tier richtig zu beerdigen und<br />
man kann wählen, ob man ein individuelles Grab mit eigener Fläche oder eine Ruhestätte auf einer<br />
Wiese, ohne eigens zugewiesene Abgrenzung, für sein Tier möchte. Es gibt also dieselben<br />
Möglichkeiten wie bei der Bestattung eines Menschen: anonyme Wiese oder eigene Grabstelle, die<br />
man gezielt besuchen und pflegen kann. Die Menschen dieses Vereins waren sehr freundlich und<br />
hilfsbereit. Ich bekam den ganzen Friedhof erklärt und konnte anschließend auch selber wählen,<br />
wer meinen Hund in das Grab legt. Da wir, meine Snoopy und ich, immer bedingungslos füreinander<br />
da waren, habe ich diesen allerletzten Schritt natürlich selbst getan.<br />
Vom Verein bekommt man auch eine Bescheinigung, dass das Haustier dort auf dem Friedhof<br />
bestattet wurde. Sie reicht für alle Behördengänge aus, um die Hundesteuer abzumelden und die<br />
Tierhalterversicherung zu beenden. Für mich steht fest, dass ich niemals eine andere Lösung<br />
wählen würde, da ich meinen Freund, der eigentlich schon ein Teil von mir war, nicht entsorgen und<br />
wie Müll beseitigen lassen möchte.<br />
Es gibt auch die Möglichkeit, sein Tier auf dem<br />
eigenen Grundstück zu beerdigen. Dafür gibt<br />
es von Bundesland zu Bundesland und<br />
schließlich auch von Kommune zu Kommune<br />
unterschiedliche Regelungen, ob und unter<br />
welchen Bedingungen eine Tierbeerdigung<br />
genehmigt wird. Menschen, die diese<br />
Möglichkeit haben, rate ich noch zu Lebzeiten<br />
des Hundes, entsprechende Informationen<br />
einzuholen. Bei dieser Art der Bestattung<br />
benötigt man natürlich noch eine<br />
Todesbescheinigung von einem Tierarzt.<br />
——————————————————————————————————————————————––-—<br />
Copyright Foto: Jutta Ambach<br />
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Seite 51 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Hundeherz ist Trumpf<br />
Ilse Marggraf<br />
Etliche schöne und erlebnisreiche Jahre haben wir schon mit unserem Hund geteilt. Freudig<br />
begleitete er uns auf langen Spaziergängen, spritzig absolvierte er Agility-Parcours oder war ein<br />
ausdauernder Trailer. Er liebte das Laufen am Rad oder das gemeinsame Joggen. Besondere<br />
Freude machten ihm die Spielrunden mit seinen Hundefreunden. Aber seit einiger Zeit beobachten<br />
wir, dass unser ehemals flinker und agiler Vierbeiner bereits nach kurzer Zeit ermüdet und hechelnd<br />
stehen bleibt. Er wirkt schnell erschöpft und kurzatmig. Hitze und Kälte machen ihm zu schaffen und<br />
bei allen Aktivitäten stellen wir einen Leistungsabfall fest.<br />
Wenn sich diese Auffälligkeiten zeigen, sollten wir unseren Hund von einem Tierarzt im Hinblick auf<br />
eine Herzerkrankung untersuchen lassen, mittels Auskultation (Abhören mit dem Stethoskop), EKG,<br />
ggf. Röntgen des Herzens und einer Doppler-Echokardiographie (Ultraschalluntersuchung).<br />
Diagnostiziert der Tierarzt leichte Herzrhythmusstörungen, eine Herzinsuffizienz / Herzschwäche,<br />
nervöse Herzbeschwerden oder ein sog. Altersherz, wird er vielleicht ein Weißdornarzneimittel<br />
(Crataegus) verordnen.<br />
Der Weißdorn wurde 1999 vom Bundesgesundheitsministerium zur Arzneipflanze des Jahres<br />
gekürt.<br />
Weißdornstrauch<br />
Das Herz unterstützende Gaben von gekauften<br />
oder selbst hergestellten Hausmitteln aus<br />
Weißdorn sollten mit dem Tierarzt besprochen und<br />
abgestimmt werden, denn sie helfen nicht bei<br />
jeder Herzerkrankung und nicht jedem Hund.<br />
U n l i e b s a m e N e b e n w i r k u n g e n o d e r<br />
Wechselwirkungen mit schulmedizinischen<br />
Medikamenten brauchen jedoch nicht befürchtet<br />
werden.<br />
Weißdorn entfaltet seine Wirkung ganz allmählich.<br />
Deshalb sollten die Zubereitungen über einen<br />
längeren Zeitraum gegeben werden, mindestens<br />
drei Monate lang. Zeigt sich dann noch keine<br />
Besserung, wird die Weißdorngabe (zunächst)<br />
eingestellt und mit dem Tierarzt über das weitere<br />
Vorgehen beraten<br />
Die wirksamsten <strong>Inhalt</strong>sstoffe sind Flavonoide und<br />
Procyanidine, die die Herzleistung wesentlich steigern,<br />
die Durchblutung und die Erhöhung des Blutsauerstoffs<br />
verbessern, den Herzrhythmus stabilisieren. Durch<br />
Crataeguspräparate werden indirekt auch der<br />
Mineralhaushalt des Herzens und die Ernährung der<br />
Herzmuskelzellen verbessert, so dass sich diese besser<br />
zusammenziehen können. Bestimmte Flavonoide<br />
(Rutin) wirken gefäßabdichtend. Wird Crataegus als<br />
Heilpflanze genutzt, schreiben die einschlägigen<br />
Bestimmungen einen Mindestgehalt an Flavonoiden von<br />
0,7 % vor. Meistens übertrifft der Weißdorn mit 1,0 bis<br />
1,2 % jedoch diesen geforderten Wert.<br />
Gekaufte Weißdornpräparate für den Menschen, die in<br />
entsprechender Dosierung auch für den Hund<br />
geeignet sind.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Zur Pflege, Regeneration und zum Schutz des<br />
Herzens kann dem Hund beispielsweise<br />
Weißdorntee – auch in Mischung mit anderen<br />
Kräutern – verabreicht werden. Frische<br />
Blättchen, Blüten und Knospen im Mai<br />
gesammelt, schmecken leicht nussig und können<br />
dem Hundefutter zerkleinert beigegeben werden.<br />
Die Tagesdosis Weißdorn beträgt 0,5 bis 1,0 g<br />
für den Hund.<br />
Auch gekaufter oder selbst hergestellter<br />
F r i s c h p f l a n z e n s a f t a u s f r i s c h e n<br />
Weißdornfrüchten, eine Essenz oder Tinktur aus<br />
(getrockneten) Blüten, Blättern und Früchten<br />
können auf das angegriffene Hundeherz hilfreich<br />
einwirken.<br />
Frischpflanzensaft aus Weißdornfrüchten<br />
Die Früchte werden etwa ab September gesammelt.<br />
Für den Frischpflanzensaft pflücken wir eine<br />
Handvoll Früchte vom Strauch, duschen sie kurz<br />
ab, zerdrücken sie zu Brei und vermengen sie mit<br />
5 EL Wasser. Diesen Ansatz lassen wir eine<br />
halbe Stunde ziehen und drücken ihn dann durch<br />
ein feines Sieb oder ein Tuch.<br />
Der Hund kann täglich 1 TL Saft, mit Honig<br />
gesüßt, für die Herz-Kreislauffunktion ins Futter<br />
oder mit Joghurt bekommen. Selbst hergestellter<br />
Weißdornsaft sollte innerhalb von zwei,<br />
spätestens drei Tagen verbraucht werden, selbst,<br />
wenn er im Kühlschrank aufbewahrt wird.<br />
Knospen, Blüten und Blätter<br />
Weißdornfrüchte<br />
Manche Hunde, so auch Henry und Jonas, fressen die herunter gefallenen Früchte gern direkt vom<br />
Erdboden. Obwohl die Beeren wenig Eigengeschmack haben – deshalb werden die<br />
Weißdornfrüchte im Volksmund auch Mehlbeeren genannt – scheinen sie den Hunden zu munden,<br />
die vielleicht aber auch instinktiv spüren, dass die Früchte ihrem Herzen guttun.<br />
Weißdornessenz aus getrockneten Blüten und Früchten<br />
Es empfiehlt sich, eine kleine Menge getrockneter Blüten und Früchte zu kaufen – je 10 g reichen,<br />
denn insbesondere die Trocknung der Blüten ist ziemlich aufwändig. Für den Hausgebrauch<br />
können Essenzen anstelle von Alkohol fast ebenso gut mit Apfelessig konserviert werden, der als<br />
Nebeneffekt außerdem die Blutzirkulation verbessert. Über den Apfelessig als vielfältig<br />
verwendbares Hausmittel für den Hund könnt ihr in einer der nächsten Ausgaben des <strong>Magazin</strong>s<br />
mehr erfahren.<br />
Für die Weißdornessenz werden Früchte und Blüten zu<br />
gleichen Teilen in eine weithalsige Flasche gefüllt und mit<br />
dem Obstessig übergossen, so dass alle Pflanzenteile<br />
bedeckt sind. Die Flasche muss zwei Wochen an einem<br />
warmen Ort stehen und gelegentlich geschüttelt werden.<br />
Anschließend wird der Ansatz gefiltert. Der Hund kann<br />
zwei bis drei Tropfen täglich von dieser Essenz<br />
bekommen.<br />
Getrocknete Blüten, Blätter und Früchte<br />
——————————————————————————————————————————————––-—<br />
Copyright Fotos: Ilse Marggraf<br />
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Seite 53 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Leckerli - Rolle<br />
Norbert Janisch<br />
Man benötigt für dieses Spiel:<br />
� 1 Holzplatte (Grundplatte, 30 x 60 cm)<br />
� 2 Holzplatten (je 20 x 60 cm)<br />
� 1 HT - Rohr mit Muffe (50 cm lang, ø 11 cm)<br />
� 1 Buchenholzleiste (100 x 10 x 20 mm)<br />
� 20 Spax - Schrauben (40 x 4)<br />
� 18 Spax - Schrauben (30 x 4)<br />
Die Holzplatten gleich im Baumarkt zuschneiden lassen. Aus den beiden 20 x 60er Platten werden<br />
die, mit Sternchen versehenen Teile geschnitten:<br />
� 2 Teile (Seitenwände, 20 x 20 cm)*<br />
� 4 Teile (Stützen, 10 x 20 cm)*<br />
� 4 Leisten (2,5 cm breit x 16 cm lang)* und<br />
� 4 Leisten (Rahmen für die Rolle, 2,5 cm breit x 11 cm lang)*<br />
� 6 Leisten aus dem Buchenholz (12 cm)<br />
So wird es gemacht:<br />
Die 14 Leisten mit je zwei Löchern durchbohren. Mit einem Versenker oder einem größeren Bohrer<br />
die Löcher vorbohren, damit beim Einschrauben kein großer Druck ausgeübt werden muss, das<br />
Holz nicht ausbricht und die Schrauben bündig abschließen. Die Schrauben vorsichtig festdrehen.
<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
Am Rand der Seitenwände je zwei Löcher bohren, durch die die Stützen mit der Seitenwand<br />
verschraubt werden. Darauf achten, dass die Löcher sich nicht an der gleichen Stelle befinden wie<br />
die Schrauben der Leisten.<br />
Das HT-Rohr auf die gewünschte Länge (ca. 30 cm) kürzen. Die Seite des Rohres ohne Muffe<br />
verwenden. Nachdem alle Löcher gebohrt sind, die Holzteile schmirgeln, besonders die Kanten<br />
ebenso wie die Schnittstelle des HT-Rohres.<br />
Die Seitenwände jetzt mit den Stützen verschrauben. Danach mit vier Leisten ein Rechteck legen<br />
(die oberste Leiste bündig mit der Oberkante der Seitenwand und mittig von rechts und links),<br />
dann probieren, ob das Rohr locker im Rahmen sitzt. Wenn es passt, können die Leisten - bis auf<br />
die oberen - verschraubt werden.<br />
Die Seitenwände auf die Bodenplatte stellen, das Rohr einlegen und alles mittig ausrichten. Das<br />
Rohr sollte zwischen den Seitenwänden 2-3 mm Luft haben, damit es sich leicht drehen lässt und<br />
nicht klemmt. Wenn alles optimal steht, die Umrisse der Seitenwände und Stützen auf die<br />
Bodenplatte übertragen und dann mit je sechs Löchern durchbohren. Auf jeder Seite zunächst mit<br />
zwei Schrauben das ganze fixieren und prüfen, ob sich die Rolle leicht drehen lässt. Dann die<br />
restlichen Schrauben eindrehen.<br />
Jetzt werden auf dem HT-Rohr die Buchenholzleisten versetzt und in gleichmäßigem Abstand auf<br />
der Rolle verschraubt. Ein Vorbohren ist nicht notwendig, es sollte aber vorher angezeichnet<br />
werden, wo die Leisten angeschraubt werden müssen.<br />
Nun muss noch der Leckerli-Auswurf gebohrt werden. Ich habe zwei Löcher à 10 mm versetzt auf<br />
der Rolle und an den gegenüberliegenden Seiten gebohrt. Bei der Größe der Löcher muss<br />
berücksichtigt werden, mit welcher Leckerligröße später die Rolle befüllt werden soll. Nicht<br />
vergessen: Nach dem Bohren die Ränder der Löcher glatt schleifen.<br />
Die Rolle einlegen und die beiden oberen Leisten festschrauben. Dieses Spiel lässt sich für 12-14<br />
€ nachbauen.<br />
——————————————————————————————————————————————––-—<br />
Copyright Fotos: Norbert Janisch<br />
Seite 54
Seite 55 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />
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