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Inhalt - BeagleFriends - DAS Magazin

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<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Ausgabe 9 / September 2011<br />

Linus Foto © Melanie Menger


<strong>Inhalt</strong>:<br />

S. 3 Vorwort<br />

S. 4 - 5 Beaglekolumne<br />

S. 6 - 9 Training zum Down<br />

S. 10 - 12 Hund am Arbeitsplatz<br />

S. 13 - 15 Leinenführigkeit<br />

S. 16 - 17 Homöopathie<br />

S. 18 - 21 Beaglefreundlicher Garten<br />

S. 22 - 25 Zielobjektsuche<br />

S. 26 - 30 Ernährungsberatung<br />

S. 31 - 32 Schlemmerecke<br />

S. 33 - 36 Jagdgebrauchshund<br />

S. 37 Buchtipp<br />

S. 38 - 40 Dummytraining<br />

S. 41 - 43 Mantrailing<br />

S. 44 - 48 Welpenaufzucht<br />

S. 49 Der Keim der Seele<br />

S. 50 Tierfriedhof<br />

S. 51 - 52 Hausmittel für Hunde<br />

S. 53 - 54 Basteltipp<br />

S. 55 Informatives<br />

S. 56 Impressum


Seite 3 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Nun ist es bereits zwei Jahre her, dass unser Beagle-<strong>Magazin</strong> online gegangen ist: acht Ausgaben mit<br />

interessanten Themen, tollen Autoren, ohne die es natürlich nicht ginge. Dafür mal ein ganz besonders<br />

großes Dankeschön an alle, die jede einzelne Ausgabe zu etwas Besonderem gemacht haben und<br />

hoffentlich auch weiterhin machen werden!<br />

Die 9. Ausgabe unseres Online-<strong>Magazin</strong>s steht vornehmlich im Zeichen gesunder, agiler, sport- und<br />

laufbegeisterter Beagle.<br />

Dies beginnt bei der Ernährung unserer Hunde und hört nicht bei der Bewegung auf, denn es gibt vieles<br />

dazwischen, was wir als Hundehalter für ein rundum glückliches Beagleleben leisten können.<br />

Ihr werdet in dieser Ausgabe viele Anregungen bekommen, wie ihr euren Beagle fit halten könnt bis ins<br />

hohe Alter. Auch wenn man keinen professionellen Sport treiben kann oder möchte, gibt es viele<br />

Möglichkeiten, den Hund geistig wie körperlich auszulasten und zu „trainieren“.<br />

Wie wichtig die richtige Ernährung ist, konntet ihr bereits in anderen Ausgaben lesen, aber auch in<br />

dieser wird noch einmal das Augenmerk darauf gerichtet, besonders, wenn der Hund schon etwas<br />

mehr auf den Rippen hat. Für eine gute Figur ist es nie zu spät! Also geht es bitte an. Euer Hund wird<br />

es euch durch ein agiles, bewegungsfreudiges Auftreten danken.<br />

Ein Hund braucht nicht auf eine Diät gesetzt werden, denn meist reicht es bei einem ansonsten<br />

gesunden Hund schon aus, ihm mehr Bewegung zu verschaffen, die Leckereien etwas einzuschränken<br />

und ein Futter zu wählen, welches auf die Bedürfnisse des Hundes abgestimmt ist.<br />

Ein Hund, der den ganzen Tag nur faul in der Ecke liegt, ständig nebenbei mit vielen Leckereien<br />

„verwöhnt“ wird, für die er nichts tun muss, wird zwangsläufig dick werden. Das ist bei uns Menschen<br />

nicht anders.<br />

Die Figur seines Hundes immer kritisch im Blick zu haben und ggfs. sofort die Notbremse ziehen, wenn<br />

Veränderungen in Richtung dick werden zu bemerken sind, ist der beste Weg für einen agilen,<br />

gutaussehenden und gesunden Hund. Wünschen wir uns das nicht alle?<br />

Viel Spaß nun mit unserer neuen<br />

Ausgabe und viele gute Anregungen<br />

wünscht euch<br />

Jutta Ambach mit Moritz & Hobi<br />

—————————————————————————————————————————————————–—-<br />

Copyright Foto: Jutta Ambach


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Philosophieren am Nachmittag<br />

Julia Sànchez Haas<br />

Gedanken, Erlebnisse und Aktivitäten von und mit Ex-Labori-Mädel Paula, genannt Paulinchen oder<br />

Mausi<br />

Hallödeli, liebe Freunde, da draußen im Lande,<br />

neulich trat ich mit meinen Dosenöffnern in einen Dialog, den sie immer noch nicht verstanden haben.<br />

Es fing damit an, dass ich in meinem Hundebeet (da, wo ich abends spät noch einmal pieseln darf) mit<br />

Powerbuddeln begonnen habe. Na ja, genauer gesagt, habe ich mich an den Aushub eines<br />

beachtlichen Lochs gemacht, das nach relativ kurzer Zeit schon fast einen halben Meter tief und ich<br />

also quasi bereits auf Tauchstation war. Mama und Papa merkten das erst, als ich fast nicht mehr von<br />

den weggeschaufelten Erdbrocken zu unterscheiden war.<br />

Dann standen sie neben dem Beet und rätselten, was ich dort wohl suche. „Tja, ihr Lieben, dann<br />

grübelt mal schön“ dachte ich mir… Während sie noch überlegten, arbeitete ich energisch weiter, denn<br />

Zeit ist ja schließlich knapp. Endlich hörte ich den Geheimcode der Beiden, der da lautete: „Paulinchen,<br />

komm mal raus da, du bekommst auch ein Leckerchen!“ Schwupps ließ ich Loch Loch sein und<br />

kletterte raus. Erst da sahen die Zwei meinen stark derangierten Zustand, weil ich über und über mit<br />

feuchter Erde bedeckt war und irgendwie „unfrisch“ roch. Da ich jedoch fröhlich und schwanzwedelnd<br />

vor ihnen stand, konnte mir natürlich keiner böse sein. Also wurde ich „entdreckt“ und bekam dann ein<br />

kleines Stückchen Schwarzbrot mit Leberwurst. Diese seltene Gunst musste ich mir hart verdienen,<br />

fand ich und genoss still vor mich hin.<br />

Sitzschlaf einer Wühlmaus<br />

Später sah ich, wie Papa sorgfältig das Loch wieder<br />

zuschippte und einebnete…<br />

Tag zwei der Loch-Zeitrechnung brach an und ich<br />

verbrachte wieder meine Freizeit in „meinem“ Innenhof,<br />

wo sich das bereits erwähnte Beet befindet, da hier die<br />

Sonne vom Himmel lachte und ich dort gern liege, um<br />

meinen Bauch zu wärmen. Mama und Papa waren<br />

beschäftigt – und ich auch, denn sogleich nutzte ich die<br />

Gelegenheit für neuerliche Tiefbauarbeiten…<br />

Ich grub in gleichmäßigem Tempo, die Erde spritzte nur so, meine Pfotensohlen qualmten, so dass ich<br />

hin und wieder einen Moment inne halten musste. Ich horchte aufmerksam, aber noch hatten meine<br />

Dosenöffner meine neuerlichen Aktivitäten nicht entdeckt. Doch dann der Befreiungsschrei von Mama:<br />

„Schatz, guck dir das mal an!“ Papa kam, sah und wieder begann das Rätselraten, was ich dort wohl<br />

suchen könnte. Da vor uns niemand im Haus jemals Hunde hatte, wurde ein verbuddelter Knochen<br />

ausgeschlossen. Hm, da war guter Rat teuer. Endlich wurde ich (ihr denkt an den Geheimcode…?)<br />

gerufen, gesäubert und bekam dieses Mal ein ordentliches Stück Banane. Dafür grabe ich glatt einen<br />

Tunnel…<br />

Müßig zu erwähnen, dass Papa das Loch zuschippte und sich wunderte, dass Erde fehlte und das<br />

Loch schon eine leichte Delle hat… Ich habe in verschiedene Richtungen gearbeitet, was er noch nicht<br />

entdeckt hatte.<br />

Seite 4


Seite 5 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Tag sieben der Loch-Zeitrechnung hatte schon etwas Besonderes, weil eine Buddelwoche am Stück –<br />

das muss mir erst mal einer nachmachen, Freunde! Meine „Ausbeute“ der vergangen Tage waren ein<br />

kleines gebratenes Kartöffelchen, ein Bröckchen vom rohen Rindergulasch, ein Scheibchen Melone,<br />

der innere Strunk eines Brokkoli und ein Eckchen von Mamas leckerem Käse. Mittlerweile war das zu<br />

einem Wettstreit zwischen Papa und mir geworden – je tiefer ich buddelte, desto emsiger schaufelte er<br />

alles wieder zu. Auch wurden keine Überlegungen mehr angestellt, was ich wohl suchen könnte, es<br />

hieß nur noch „Pauline buddelt!“, dann die Anweisung: „Paulinchen, komm raus da, du bekommst ein<br />

Leckerchen!“ (Geheimcode…) Ja, so und nicht anders funktioniert es!<br />

Mama war es nach einer Woche leid und verpasste mir ein Vollbad, was ich ja eigentlich über alles<br />

liebe, nur hatte ich irgendwie das Gefühl, als würde damit meine Buddelorgie zu Ende gehen, vage<br />

nur, aber mein Instinkt war alarmiert. Mama bemühte sich besonders liebevoll um mich, trocknete mich<br />

mit diesem Riesen-Badetuch ab, auf dem fett „Paula“ prangt, fönte bei mittlerer Wärme, so wie ich es<br />

besonders mag, so dass ich mich fast schon einlullen ließ, aber mein Instinkt ließ mir keine Ruhe und<br />

stand auf Vorahnung. Als ich mit Mama das Bad verließ, ging es zunächst in die Küche, wo ein<br />

köstliches Stückchen Putenfleisch auf mich wartete. So was gibt es immer nach dem Baden, erklärt<br />

vermutlich so einiges…<br />

Als ich abends in den Innenhof ging und zu meinem Beet flitzte, war dieses zur Hälfte mit Marderdraht<br />

bedeckt. Nur die „Spur“, wo ich mich immer hinhocke, war noch frei. Ist es denn zu fassen? Papa hatte<br />

mich reingelegt, was sagt ihr dazu? Meinen geballten Protest legte ich in den Blick, den ich meinen<br />

Zweibeinern zuwarf, doch die waren lieb und fröhlich wie immer, verwöhnten mich mit<br />

Möhrenstückchen und sahen sich nur vielsagend grinsend an. Das Leben ist so ungerecht!!!<br />

Andererseits – meine Menschen sind sich sicher, dass sie mich hereingelegt haben. Püh, sie haben<br />

sich eine Woche lang von m i r an der Nase herumführen lassen, das ist ihnen überhaupt nicht<br />

aufgefallen! Hihi, Zweibeiner sind so naiv…<br />

Also, Leute, ich grübele jetzt fix an einer neuen Strategie, wie ich außer der Reihe an leckere<br />

Verwöhnlerlis komme. Ihr pflichtet mir doch sicherlich bei, dass ich mir schon einiges einfallen lassen<br />

werde, um an mein Ziel zu gelangen, oder? Selbst mit größtem körperlichen Einsatz ist mir keine<br />

Methode zu abgefahren, als dass ich sie nicht testen würde. Hinweise nehme ich natürlich auch gern<br />

entgegen, aber ich denke, meine kreative Ader hält noch viele, aufregende Ideen bereit. Drückt mal die<br />

Daumen, dass ich bald wieder mein „Werk“ fortsetzen kann, in welcher Form auch immer…<br />

Darum für heute viele liebe Beagle-Knuddler von eurer<br />

Paula, der Projektentwicklerin<br />

Tiefschlaf nach sieben Grabetagen<br />

——————————————————————————————————————————————————-<br />

Copyright Fotos: Julia Sànchez-Haas


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Down als Lebensversicherung für unseren Hund<br />

Sabine Otto<br />

Trainingsstufe 4<br />

So, ich hoffe, ihr seid noch alle dabei und habt Lust auf<br />

den weiteren Weg zum DOWN.<br />

Für alle, die erst jetzt mitlesen, möchte ich auf die<br />

beiden vorherigen <strong>Magazin</strong>ausgaben verweisen, in<br />

denen unsere bisherigen Trainingsschritte beschrieben<br />

wurden:<br />

Das Ziel: Das schnelle Platz auf Triller und Zeichen bei steigender Distanz zum Hundehalter<br />

aus dem Stehen.<br />

Ort: Ruhige Wiese ohne zusätzliche Ablenkung durch andere Personen/Hunde.<br />

Teil 3 - Endspurt<br />

Hilfsmittel: Lange Leine (10 Meter, später auch länger), Leckerli oder Spielzeug, je nach<br />

Vorliebe des Hundes.<br />

Voraussetzung: Der Hund hat das Lernziel der Trainingsstufe 3 sicher erreicht (siehe<br />

vorherige Ausgabe des <strong>Magazin</strong>s).<br />

Ablauf:<br />

Nun werden wir nach und nach die Distanz erhöhen. Das Hörkommando „Platz“ bauen wir ab<br />

und nutzen nur noch den Triller.<br />

Auf einer ruhigen Wiese lassen wir unseren Hund in halber Schleppleinendistanz (5 Meter)<br />

schnüffeln. Wenn er an einer Stelle länger stehen bleibt, trillern wir und geben zusätzlich<br />

beide Sichtzeichen.<br />

Seite 6


Seite 7 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Mögliche Reaktionen beim Hund könne sein:<br />

Hund geht sofort + schnell ins Platz<br />

Sehr ruhig lobend gehen wir zum Hund, legen ein paar Leckerlis zwischen die Pfoten und<br />

entlassen ihn aus dem Kommando.<br />

Hund dreht sich um zu uns und geht dann ins Platz<br />

Sehr ruhig lobend gehen wir zum Hund und entlassen ihn aus dem Kommando und trillern<br />

direkt beim Hund erneut (Trainingsstufe 3), der dann schnell ins Platz fallen sollte. Liegt er,<br />

wird sehr ruhig gelobt und der Hund wird aus dem Kommando entlassen.<br />

Hund setzt sich und schaut uns an<br />

Wir trillern direkt noch einmal und helfen dem Hund mit einer Abwärtsbewegung unseres<br />

Körpers + Sichtzeichen. Legt er sich jetzt, gehen wir ruhig lobend zum Hund und entlassen<br />

ihn aus dem Kommando und trillern direkt beim Hund erneut (Trainingsstufe 3), der dann ins<br />

Platz fallen sollte. Liegt er, wird sehr ruhig gelobt und der Hund wird aus dem Kommando<br />

entlassen. Anschließend erneut direkt beim Hund trillern (Trainingsstufe 3), der dann ins<br />

Platz fallen sollte.<br />

Hund schnüffelt unbeeindruckt weiter<br />

Wir verkürzen die Entfernung auf die Hälfte und trillern erneut. Liegt er, wird sehr ruhig<br />

gelobt und der Hund wird aus dem Kommando entlassen. Anschließend direkt beim Hund<br />

erneut trillern (Trainingsstufe 3), der dann ins Platz fallen sollte.<br />

Stufe 1 - Distanz 2 bis 5 Meter, Umgebung ablenkungsarm, Hund steht.<br />

Stufe 2 - Distanz 10 Meter, Umgebung ablenkungsarm, Hund steht.<br />

Stufe 3 - Distanz 10 Meter, Umgebung mit etwas mehr Ablenkung, Hund steht.<br />

Stufe 4 - Distanz 10 Meter, Umgebung ablenkungsreich, Hund steht.<br />

Stufe 5 - Distanz 20 Meter, Umgebung ablenkungsarm, Hund steht.<br />

Stufe 6 - Distanz 20 Meter, Umgebung mit etwas mehr Ablenkung, Hund steht.<br />

Stufe 7 - Distanz 20 Meter, Umgebung ablenkungsreich, Hund steht.<br />

Ihr tut euch selbst einen Gefallen, die Distanz erst dann zu erhöhen, wenn die Vorstufe sehr sicher<br />

klappt, denn auf 20 Meter Distanz könnt ihr kaum mehr zeitnah korrigieren.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Trainingsstufe 5:<br />

Das Ziel: Das schnelle Platz auf Triller und Zeichen bei steigender Distanz zum Hundehalter aus sehr<br />

langsamen Bewegungen.<br />

Ort: Ruhige Wiese ohne zusätzliche Ablenkung durch andere Personen/Hunde.<br />

Hilfsmittel: Lange Leine (10 Meter, später auch länger), Leckerli oder Spielzeug, je nach Vorliebe des<br />

Hundes.<br />

Vorraussetzung: Der Hund hat das Lernziel der Trainingsstufe 4 sicher erreicht.<br />

Ablauf:<br />

Genau wie Stufe 4, jedoch steht der Hund nicht, er geht langsam vorwärts. Die Schleppleine ist locker<br />

und nicht gespannt, wenn wir trillern. Sie dient lediglich dazu, dass wir notfalls den Hund darüber<br />

sichern, damit er sich dem Training nicht entziehen kann.<br />

Alle Einzelschritte von Stufe 4 werden sorgfältig durchgearbeitet.<br />

Trainingsstufe 6:<br />

Das Ziel: Das schnelle Platz auf Triller und Zeichen bei steigender Distanz zum Hundehalter aus<br />

normal schnellen Bewegungen.<br />

Ort: Ruhige Wiese ohne zusätzliche Ablenkung durch andere Personen/Hunde.<br />

Hilfsmittel: Lange Leine (10 Meter, später auch länger), Leckerli oder Spielzeug, je nach Hund.<br />

Vorraussetzung: Der Hund hat das Lernziel der Trainingsstufe 5 sicher erreicht.<br />

Ablauf:<br />

Genau wie Stufe 4, jedoch steht der Hund nicht, er geht im normalen Tempo vorwärts. Die Schleppleine<br />

ist locker und nicht gespannt, wenn wir trillern. Sie dient lediglich dazu, dass wir notfalls den Hund<br />

darüber sichern, damit er sich dem Training nicht entziehen kann.<br />

Alle Einzelschritte von Stufe 4 werden sorgfältig durchgearbeitet.<br />

Seite 8


Seite 9 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Trainingsstufe 7:<br />

Das Ziel: Das schnelle Platz auf Triller und Zeichen bei steigender Distanz zum Hundehalter aus<br />

schnellen Bewegungen.<br />

Ort: Ruhige Wiese ohne zusätzliche Ablenkung durch andere Personen/Hunde.<br />

Hilfsmittel: Lange Leine (10 Meter), Leckerli oder Spielzeug, je nach Hund.<br />

Vorraussetzung: Der Hund hat das Lernziel der Trainingsstufe 6 sicher erreicht.<br />

Ablauf:<br />

Genau wie Stufe 4, jedoch steht der Hund nicht, er geht im schnellen Tempo vorwärts. Die Schleppleine<br />

ist locker und nicht gespannt, wenn wir trillern. Sie dient lediglich dazu, dass wir notfalls den Hund<br />

darüber sichern, damit er sich dem Training nicht entziehen kann. Ab 10 Meter Distanz entfernen wir die<br />

Schleppleine, sie macht dann keinen Sinn mehr.<br />

Alle Einzelschritte von Stufe 4 werden sorgfältig durchgearbeitet.<br />

Momentaner Lernstand:<br />

Der Hund geht auf Triller + Sichtzeichen Platz + gestreckter Arm nach oben direkt sehr schnell ins Platz.<br />

Dies beherrscht er auf ca. 20 Meter Distanz aus der Bewegung.<br />

Dieser Lernstand muss gründlich gefestigt werden, die Distanz kann nach und nach weiter ausgedehnt<br />

werden.<br />

Wer nicht zu schnell vorgegangen ist und alle Punkte sorgfältig durchgearbeitet hat, sollte nun das<br />

ursprüngliche Trainingsziel erreicht haben.<br />

Lasst euch Zeit, keiner drängt euch und ich wünsche euch viel Freude auf dem Weg zum DOWN. Glaubt<br />

mir, es macht Spaß!<br />

—————————————————————————————————————————————————–—--<br />

Copyright Fotos: Sabine Otto


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Tanja de Boer<br />

Es gilt als bewiesen: Ein Hund am<br />

Arbeitsplatz wirkt sich positiv auf das<br />

Betriebsklima aus.<br />

Er dient als Gesprächsstoff, lockt etwas<br />

schüchterne Kollegen aus der Reserve,<br />

hebt einfach allgemein die Stimmung – und<br />

sorgt sogar für ein effektiveres Arbeiten.<br />

Unser Falcon ist seit der 12. Lebenswoche ein Bürohund. Mittlerweile ist er knapp sechs Jahre alt<br />

und in unserer Firma gilt es als total normal, dass es einen vierbeinigen „Kollegen“ gibt. Der Weg zu<br />

dieser „Normalität“ war allerdings nicht immer einfach.<br />

Vorbereitung auf „Kollege Hund“<br />

Für meinen Mann und mich war vor dem Hundekauf klar: Wenn überhaupt einen Hund, dann muss<br />

er mit ins Büro. Sollte dies nicht möglich sein, dann würden wir schweren Herzens auf einen Hund<br />

verzichten. Ihn über viele Stunden oder gar einen ganzen Arbeitstag lang allein zu Hause zu lassen,<br />

ließ sich nicht mit unserer Vorstellung einer artgerechten Haltung vereinbaren.<br />

Ich weiß, dass viele (potentielle) Hundehalter davon träumen, ihren Hund mit ins Büro zu nehmen.<br />

Leider ist das nicht immer möglich, wie z. B. bei meinem Mann. Sein damaliger Chef – selbst Jäger<br />

und Hundehalter – war nicht für die Anwesenheit eines Hundes in seiner Firma zu begeistern.<br />

Blieb also nur noch mein Büro übrig. Ich habe zwar das Glück, selbstständig tätig zu sein, allerdings<br />

bin ich nicht alleinige „Chefin“ in unserem Unternehmen. Somit musste ich als erstes die beiden<br />

anderen Geschäftsführer überzeugen, wie schön es doch wäre, einen Hund im Unternehmen zu<br />

„beschäftigen“.<br />

Zunächst stieß ich allerdings auf wenig Begeisterung. Ich wurde mit Fragen wie folgenden<br />

konfrontiert: Ist es nicht „unseriös“, wenn Kunden anrufen und im Hintergrund bellt vielleicht ein<br />

Hund? Oder er sich beim direkten Kundenbesuch vielleicht rüpelhaft benimmt? Treten wir vielleicht<br />

eine Lawine los und andere Mitarbeiter möchten auch ihre Hunde an den Arbeitsplatz mitnehmen?<br />

Wollen die Mitarbeiter überhaupt einen Hund im Gebäude? Hat jemand Angst vor Hunden oder<br />

reagiert allergisch? Und so weiter und so weiter…<br />

Ich habe versucht, alle „Wenn“ und „Aber“ im Vorfeld so gut wie möglich zu entkräften. Ich habe im<br />

Team eine Umfrage gestartet, Informationen eingeholt, aber auch über die Rasse Beagle und sein<br />

soziales Wesen informiert. Zum Glück hatte wissentlich keiner der Kollegen eine Tierhaar-Allergie,<br />

jeder war grundsätzlich gegenüber einem Hund in der Firma aufgeschlossen und keiner hatte zum<br />

damaligen Zeitpunkt einen Hund, der sich ebenfalls um eine Stelle als Bürohund bewerben wollte.<br />

Ich recherchierte auch ein wenig in unserer Branche und siehe da: Es gab etliche Firmen, die<br />

Bürohunde hielten Bei einem unserer größten Kunden hatten sogar alle drei Geschäftsführer ihre<br />

Hunde mit im Büro. Na, das wurde natürlich mein Hauptargument gegenüber meinen mitführenden<br />

Chefs. Ganz überzeugt waren sie zwar trotzdem nicht, ließen sich aber letztendlich auf dieses<br />

Experiment ein.<br />

Seite 10


Seite 11 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Der neue „Kollege“ ist da!<br />

Falcon hielt also Einzug in die Firma. Wie man sich vielleicht vorstellen kann, stößt ein zwölfwöchiger<br />

Beagle - Welpe zunächst einmal nicht wirklich auf Ablehnung. Die erste Bewährungsprobe ließ dann<br />

aber nicht lange auf sich warten: Hoher Geschäftsbesuch kündigte sich überraschend an. Leichte<br />

Panik breitete sich bei meinen Geschäftspartnern aus. Und auch ich war sehr gespannt, wie die ganze<br />

Sache laufen würde. Was soll ich sagen? Der Besuch schmolz beim Anblick von „Klein-Falcon“<br />

regelrecht dahin, setzte sich (mit Anzug und Krawatte!!) auf den Fußboden und beschäftigte sich erst<br />

einmal 15 Minuten nur mit meinem Beagle. Baffes Erstaunen bei uns allen. Und um ein wenig<br />

vorzugreifen: Wir haben bis dato (glücklicherweise) nur positives Feedback auf unseren Firmenhund<br />

bekommen, egal, wer uns besucht. Viele finden es einfach nur toll. Das liegt zum größten Teil an<br />

Falcon selbst, der jeden Besucher immer total relaxt und freundlich begrüßt – wenn überhaupt. Oft<br />

bleibt er auch einfach auf seinem Platz liegen und ignoriert den Besuch. Das kann er nämlich sehr<br />

gut. Somit buhlen mittlerweile eher unsere Besucher um seine Aufmerksamkeit als umgekehrt.<br />

Natürlich ging aber nicht immer alles glatt.<br />

Grundsätzlich änderte sich der Ablauf meines<br />

Arbeitstages zuerst einmal gewaltig. Falcon war ja<br />

noch nicht ganz stubenrein. So musste ich ihn<br />

natürlich immer im Auge behalten, damit ich ihn<br />

rechtzeitig raus ließ. Das klappte nicht immer und so<br />

manch’ kleiner See „verschönerte“ unsere Teppiche.<br />

Es war auch manchmal sehr unangenehm, wenn die<br />

Pippi-Zeit gerade mitten in einem wichtigen Meeting<br />

angesagt war. Das waren die Momente, wo ich<br />

manchmal ein wenig genervt angeschaut wurde, weil<br />

ich damit ja auch alle anderen „ausbremste“. Und<br />

nicht jeder schrie „Hurra“, wenn Falcon mal ein<br />

Kleidungsstück „einspeichelte“. Da war schon eine<br />

große Portion Toleranz und Verständnis von meinen<br />

„hundelosen“ Kollegen gefragt.<br />

Büroarbeit macht müde<br />

Aber nach und nach – u. a. mit zunehmender „Blasenstärke“ von Falcon – spielte sich ein zeitlicher<br />

Rhythmus ein, den alle Kollegen und auch Falcon, mittlerweile kennen.<br />

Aber nicht nur die festen Gassi - Zeiten erleichtern dem Hund das Büroleben, sondern auch eine gute<br />

Sozialisierung und Erziehung. Glücklicherweise ist Falcon von Natur aus ein sehr entspannter Hund,<br />

den weder Telefonklingeln, zuschlagende Türen, Staubsauger o. ä. stressen. Das ist ein positiver<br />

Nebeneffekt. Wichtig für ein gutes Miteinander im Büro ist allerdings auch eine gute Grunderziehung.<br />

Wir gingen mit Falcon nicht nur zum Erlangen des Grundgehorsams in die Hundeschule, sondern er<br />

absolvierte dort auch seine Begleithundeprüfung. Somit benimmt er sich erstaunlich gut. Natürlich<br />

macht er auch Blödsinn im Büro, wie z. B. „Papierkorbkontrolle“ und Schredderarbeiten von<br />

Kartonagen, aber letztendlich benimmt er sich „auf Befehl“ sehr gut. Sollte er trotzdem mal seinen<br />

Dickkopftag haben, hilft letzten Endes immer noch ein Leckerchen als Bestechung - besonders, wenn<br />

er die Möglichkeit nutzt, in unser Warenlager zu entkommen, denn das ist ein wahrer<br />

Abenteuerspielplatz für ihn, den er ungern wieder verlässt.<br />

Aber trotz aller positiven Routine, übermäßigen Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten ist der<br />

tägliche Aufenthalt im Büro natürlich nicht das sozial auslastende Umfeld für unseren Hund. Wir<br />

treffen zwar durch unsere täglichen Spaziergänge eine Menge Hunde und Halter, aber gestehen<br />

Falcon auch die Möglichkeit eines bürofreien Tages zu. Einmal wöchentlich darf er in einer<br />

hervorragenden Tierbetreuung richtig Hund sein, mit seinen vielen Kumpels dort toben, laufen,<br />

dösen, wälzen, schwimmen, so dass wir abends einen total müden, aber sehr glücklichen Falcon<br />

nach Hause holen, der die nächsten Bürotage wieder total entspannt genießen kann.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Zusammenfassung: Eignet sich mein Hund zum Bürohund?<br />

� Der Hund sollte ausreichend sozialisiert sein, das heißt, fremde Menschen und Geräusche<br />

sollten ihm keine Angst einjagen. Natürlich sollte er auch nicht aggressiv sein.<br />

� Besonders wichtig ist es, seinem Hund einen festen Platz zu reservieren, auf den er sich<br />

jederzeit zurückziehen kann und seine Ruhe hat. Dieser darf nicht zugig sein und muss<br />

Schutz vor Sonne und Kälte bieten. Ständig sollte dem Vierbeiner Wasser zur Verfügung<br />

stehen.<br />

� Ein Welpe im Büro stellt besondere Ansprüche: Er muss regelmäßig ausgeführt werden,<br />

damit er stubenrein wird. Dazu kommt, dass die Kleinen einen ausgeprägten Spieltrieb<br />

haben und beschäftigt werden möchten. Kann man diesen Bedürfnissen nachkommen, ist<br />

es durchaus sinnvoll, Hunde bereits im Welpenalter ans Büro zu gewöhnen. In der Regel<br />

sollte man alle drei bis vier Stunden seinen Hund ausführen. Junghunde müssen etwa alle<br />

zwei Stunden vor die Tür. Das sollte man im Vorfeld mit dem Arbeitgeber besprechen,<br />

damit er weiß, was auf ihn zukommt.<br />

� In Fällen von Auswärtsterminen oder Meetings sollte die Betreuung des Hundes im Voraus<br />

geregelt sein. Ist er mit den Kollegen vertraut, können sie sich vielleicht nach Absprache um<br />

ihn kümmern. Bei kürzeren Meetings kann er – je nachdem, wie gut er erzogen ist –<br />

vielleicht auch allein auf seinem Platz auf die Rückkehr von Herrchen oder Frauchen warten.<br />

Fazit<br />

Generell ist es wirklich schön, seinen Hund am Arbeitsplatz dabei haben zu können. Allerdings gehört<br />

dazu eine gute Vorbereitung, Kooperation, Verständnis und Toleranz seitens des Arbeitgebers und<br />

der Kollegen als auch eine ganz klare Struktur für den Hund & Besitzer. Nur so klappt ein<br />

reibungsloses Miteinander, von dem alle etwas haben.<br />

Falcon arbeitet auch als „Schredder“<br />

————————————————————————————————————————————————–—-—<br />

Copyright Fotos & Cartoon: Tanja de Boer<br />

Seite 12


Seite 13 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Was ist das eigentlich?<br />

Mareike Stolpmann<br />

Der Halter eines Neufundländers definiert Leinenführigkeit sicher anders als der Halter eines<br />

Chihuahuas, dennoch besteht vom Grundsatz her kein Unterschied. Der Unterschied liegt lediglich im<br />

Kraftaufwand, den der Mensch bei Spaziergängen aufbringen muss, um seinen Hund zu händeln.<br />

Und hier beginnt meistens der Leidensdruck beim Menschen, zumindest ab einer gewissen<br />

Gewichtsklasse des Hundes. Tatsächlich ist das Thema „Leinenführigkeit“ das am meisten<br />

angesprochene in der Hundeschulpraxis.<br />

Leine ziehen<br />

Lockeres an der Leine gehen<br />

Leinenführigkeit bedeutet, dass ein Hund an der lockeren Leine läuft, ob am Halsband oder Geschirr.<br />

Mit lockerer Leine meine ich eine durchhängende Leine, egal welcher Länge. Der Hund geht vor,<br />

neben oder hinter dem Menschen. „Fuß“ gehen ist aber nicht damit gemeint! Den Grundstein für<br />

entspanntes Spazierengehen an der lockeren Leine legt man am besten im Welpenalter, aber auch<br />

bei erwachsenen Hunden ist Hopfen und Malz nicht verloren. Es ist letztlich, wie immer in der<br />

Hundeerziehung, alles eine Frage der Konsequenz – allerdings sind Hunde konsequent<br />

konsequenter als der Mensch.<br />

Um für den Rest des Hundelebens eine gute Basis zu haben, lohnt es sich bereits beim Welpen sehr<br />

viel Zeit in ein gutes Leinenführigkeitstraining zu investieren. Doch genau in dieser Zeit wird dieses<br />

Thema leider oft eher stiefmütterlich behandelt. Da stehen häufig perfekte Sitz-, Platz- und Bleib-<br />

Übungen im Vordergrund. Es stört ja auch noch nicht sonderlich, wenn so ein kleiner Wurm wie ein<br />

Berserker an der Leine zerrt, wild von links nach rechts wechselt, ab und an einfach stur stehen<br />

bleibt, da man als Mensch noch locker dagegen halten kann.<br />

Bevor man mit dem Leinenführigkeitstraining beginnt, muss der Welpe erst einmal an Leine,<br />

Geschirr oder Halsband gewöhnt werden. Wenn man einen guten Züchter hatte, dann hat dieser<br />

bereits Zeit in die Gewöhnung an diese wichtigen Utensilien investiert. Falls nicht, beginnt man in<br />

kleinen Schritten, am besten mit vielen Belohnungen und positiven Erfahrungen in der<br />

überschaubaren Umgebung des eigenen Zuhauses, mit der Gewöhnung an Halsband und / oder<br />

Geschirr sowie an das Gefühl, dass daran auch noch eine Leine befestigt wird. Wenn all dieses vom<br />

Welpen nicht mehr als Störfaktor empfunden wird, kann das eigentliche Führigkeitstraining beginnen.<br />

Bei erwachsenen Hunden hat die Gewöhnung an Halsband / Geschirr und Leine bereits<br />

stattgefunden, allerdings oft auch eine Gewöhnung an einen ständigen Zug auf Hals oder Brust -<br />

eine schlechte Angewohnheit, die man aber mit Geduld und Spucke, aber leider auch mit viel<br />

Konsequenz abtrainieren kann, damit man am Ende des Trainings entspannte Runden mit dem<br />

Hund absolvieren kann.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Einige Grundregeln, die sowohl für Welpen als auch erwachsene Hunde gelten, sollten stets<br />

beachtet werden:<br />

� Die Leine sollte so lang sein, dass der Hund überhaupt eine Chance hat, an einer lockeren<br />

Leine zu laufen (also mindestens 2 m). Kurzführer oder mit beiden Händen verkürzt gehaltene<br />

Leinen sind kontraproduktiv, da der Hund nicht ständig für falsches Verhalten korrigiert,<br />

sondern richtiges Verhalten verstärkt werden soll.<br />

� Richtiges Verhalten, in diesem Fall das Gehen an einer lockeren, d.h. durchhängenden Leine,<br />

immer mit Worten bestätigen und ab und an auch eine Belohnung geben. Das klingt einfach,<br />

ist es aber nicht, denn wir Menschen neigen leider dazu, richtiges Hundeverhalten als<br />

selbstverständlich anzusehen und hinzunehmen und nur „falsches“ Verhalten erfährt<br />

Beachtung.<br />

� Flexileinen sind für das Leinenführigkeitstraining ungeeignet, weil der Hund ja immer ziehen<br />

muss. Bei einem leinenführigen Hund spricht aber prinzipiell nichts gegen die Verwendung<br />

dieser Leinen.<br />

� Die Leine ist eine „Sicherheitsverbindung“ zwischen Mensch und Hund. Sie dient nicht dazu,<br />

den Hund zu maßregeln, ihn irgendwo hin oder von irgendwo weg zu zerren. Der Hund soll<br />

nicht an der Leine ziehen, gleiches gilt aber auch für den Menschen!<br />

Und wie übe ich mit meinem Hund die Leinenführigkeit? Es gibt drei Regeln, die es zu<br />

beachten gilt:<br />

� Der Mensch darf nicht für den Hund vorhersehbar sein. Soll heißen: Der Hund soll auf den<br />

Menschen achten, nicht der Mensch auf den Hund.<br />

� Die Rückorientierung auf den Menschen muss sich lohnen.<br />

� Deshalb sollte der Halter für seinen Hund interessant sein.<br />

Der erste Punkt klingt zwar einfach - schließlich sind Hunde keine Gedankenleser - doch leider<br />

senden wir Menschen sehr viele körpersprachliche Signale aus, die für den Hund ganz leicht zu lesen<br />

sind. Um unvorhersehbar für (m)einen Hund zu sein, muss ich selber unvorhersehbar handeln. Im<br />

Rahmen des Leinenführigkeitstrainings bedeutet dies: Der Mensch geht z. B. zehn Schritte<br />

geradeaus, biegt unvermittelt nach links ab, läuft eine kurze Strecke, dann eine Drehung nach links,<br />

anschließend nach rechts usw. usf. Dabei wird nur aus dem Augenwinkel auf den Hund geachtet.<br />

Sobald jedoch der Hund auf seinen Menschen achtet und die Leine locker bleibt, wird dies unbedingt<br />

belohnt (Markersignal, z.B. „Fein“ und Leckerli). Man bewegt sich also in einem wilden Zickzack hin<br />

und her. Dabei kommt es aber nicht auf Geschwindigkeit an, sondern man verwendet das normale<br />

Spaziertempo. Auf Spaziergängen kehrt man unvermittelt um, biegt ab usw. Hunde lernen sehr<br />

schnell, dass Menschen eigentlich immer nur eine Richtung kennen, nämlich voran. Daher überrascht<br />

euren Hund und seid nicht vorhersehbar!<br />

Aufmerksames Gehen<br />

Rückwärtsgehen<br />

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Seite 15 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Um gezielt die Rückorientierung auf den Halter zu trainieren, empfehle ich folgendes Vorgehen: Wenn<br />

der Hund bereits ein Anzeichen zeigt, dass die Leine auf Spannung gehen könnte, „spricht“ man ihn an.<br />

Dabei sollte vermieden werden, seinen Namen zu verwenden, denn diesen hört er schon tausendmal<br />

oder mehr am Tag, sondern man schnalzt mit der Zunge und geht gleichzeitig (!) rückwärts. Rückwärts<br />

deswegen, damit der Hund die Chance hat, dem Menschen ins Gesicht zu sehen. Würde ich mich<br />

wortlos umdrehen und ein Stück zurückgehen, dann würde der Hund auf meinen Rücken starren und<br />

keine positive Bestätigung bekommen. Beim Rückwärtsgehen schlage ich zwei Fliegen mit einer<br />

Klappe: 1. Mein Hund muss mich dabei ansehen, d.h. eine direkte Kontaktaufnahme ist möglich. 2. Ich<br />

kann den Hund fürs Ansehen direkt bestätigen. Somit lernt der Hund, dass es sich lohnt, auf seinen<br />

Menschen zu achten. Beim Rückwärtsgehen wird mit der Bestätigung (Lob und Leckerli) gewartet, bis<br />

der Hund tatsächlich den Menschen anguckt - nicht die Umgebung. Hält man dieses Trainings<br />

konsequent eine Weile durch, dann reicht bereits irgendwann das Schnalz-Geräusch völlig aus, um den<br />

Hund an die Rückorientierung und damit gegen den Zug an der Leine zu erinnern. Auch dieses<br />

Verhalten wird selbstverständlich positiv verstärkt. Es ist generell sinnvoll, jegliche Rückorientierung (der<br />

Hund dreht sich um und guckt seinen Menschen an) zu bestätigen, sei es an der Leine oder im Freilauf<br />

(mal mit Lob und Leckerli, mal nur durch Lob), um dieses Verhalten zu bestärken und um dem Hund zu<br />

zeigen „Ich achte auf dich“.<br />

Nun zum letzten Punkt: Man soll für seinen Hund interessant sein? Ist man das nicht schon allein durch<br />

die pure Anwesenheit; auf Grund der „Gnade“, dem Vierbeiner ein Dach über dem Kopf zu bieten und<br />

ihm regelmäßig das Futter zu kredenzen? Außerdem geht man doch mindestens zweimal am Tag Gassi<br />

mit ihm? Reicht das noch nicht? Die Antwort lautet im Regelfall: „Nein“. Zumindest nicht, wenn man mit<br />

seinem Hund draußen unterwegs ist, denn da sind die Markierstellen vom Lieblingsfeind oder der<br />

läufigen Hündin, dann liegt da noch ein altes Pausenbrot von einem Schulkind und es gilt, diverse<br />

andere Gerüche von Hunden, Katzen und Wildgetier zu erkunden. Das alles ist tausendmal<br />

interessanter als das andere Ende der Leine.<br />

Wie kann ich den Fokus meines Hundes von den vielen Umgebungsreizen auf mich umlenken? Meiner<br />

Erfahrung nach sind Suchspiele am geeignetsten, da sie die Konzentration der Hunde fördern, ihre<br />

Urinstinkte ansprechen und mit einem Sinn gearbeitet wird, den Hunde bevorzugt einsetzen. In diesem<br />

Fall wird der Geruchssinn aber nicht unabhängig vom, sondern mit dem Menschen zusammen<br />

eingesetzt! Bei der Nasenarbeit können Leckerlis fliegen, über den Boden rollen, versteckt werden - der<br />

Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist beim Leinenführigkeitstraining, dass der Hund in<br />

seinem Streben, das Leckerli zu bekommen, nicht in die Leine springen soll, sondern entweder werden<br />

die Leckerlis im Radius der Leine eingesetzt oder man ist schnell genug, um hinter seinem Hund her zu<br />

sprinten. Neben Leckerlis können natürlich auch Gegenstände oder Futterbeutel gesucht werden.<br />

Wichtig ist, dass man es mit dem Hund zusammen tut! Es können auch Gegebenheiten auf dem<br />

Spazierweg genutzt werden, um mit dem Hund zusammen kleine Übungen zu absolvieren. Diese<br />

können im Rahmen des Grundgehorsamstrainings erfolgen oder beispielsweise Elemente aus dem<br />

Agility beinhalten, wie über Baumstämme balancieren oder springen usw. Auch hier kann man sich<br />

wieder interessant machen, indem man die Art der Belohnung variiert (z. B. anstatt immer nur das<br />

Leckerli zu geben, könnte man es den Hund auch fangen lassen, es rollen usw.). Egal, was man macht,<br />

letztlich kommt es nur darauf an, dass Hund und Halter nicht einfach nur nebeneinander her laufen,<br />

sondern auch was zusammen unternehmen. Dies muss nicht über den ganzen Spaziergang erfolgen,<br />

bereits mit ein paar Übungen oder Spielen, die eingestreut werden, konzentriert sich der Hund eher auf<br />

den Halter und orientiert sich an ihm, anstatt ständig am äußersten Ende der Leine, unabhängig eigene<br />

interessante Erfahrungen machen zu wollen.<br />

Zum Abschluss noch ein Kommentar zu dem altbekannten Ratschlag, einfach stehen zu bleiben, wenn<br />

der Hund an der Leine zieht: Hier landen wir wieder beim Thema Konsequenz und der Tatsache, dass<br />

Hunde meistens konsequenter als ihre Menschen sind. Zieht der Hund an der Leine und der Halter<br />

bleibt einfach stehen, entsteht eine Patt-Situation. Man sollte nun warten, bis der Hund sich umdreht<br />

und zum Menschen zurückkommt. Doch dazu fehlt den meisten Zweibeinern einfach die Geduld. In der<br />

Regel steht man da, wartet und wartet und irgendwann macht man einen winzig kleinen Schritt nach<br />

vorne. Schwupps, Leine locker, also kann es ja weitergehen. Der Hund lernt: Leine ziehen, stehen<br />

bleiben und irgendwann geht es schon weiter. Das Stehen bleiben als Maßnahme gegen das<br />

Leineziehen funktioniert nur, wenn der Hund die Rückorientierung auf seinen Menschen gelernt hat und<br />

der Mensch wirklich von Anfang an konsequent in diesem Sinne gearbeitet hat.<br />

Ich wünsche euch viele entspannte Spaziergänge mit euren Hunden!<br />

———————————————————————————————————————————————————--<br />

Copyright Fotos: Mareike Stolpmann / www.hundewesen.com


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Frauke Sommer - Tierheilpraktikerin<br />

Der geschichtliche Hintergrund<br />

Christian Friedrich Samuel Hahnemann gilt als der Begründer der<br />

Homöopathie. Er wurde 1755 geboren. Hahnemann war ein guter<br />

Schüler und studierte Medizin.<br />

Die Medizin des 18. Jahrhunderts war noch nicht sehr weit<br />

entwickelt. Es gab keine wissenschaftliche Grundlage zur<br />

Behandlung von Krankheiten. Bakterien und Viren waren völlig<br />

unbekannt und die Funktion des Körpers nicht erforscht. Die Ärzte<br />

dieser Zeit „heilten“ vornehmlich mit abführenden,<br />

brechreizerregenden und schweißtreibenden Mitteln. Der Aderlass<br />

war das Mittel der Wahl und man gab viele giftige und unnütze<br />

Stoffe durcheinander, so dass man letztlich nicht wusste, woran ein<br />

Patient gestorben war.<br />

Hahnemann<br />

Hahnemann übersetzte viele Lehrschriften in die deutsche Sprache. Bei einer seiner Arbeiten traf<br />

er auf die „Materia Medica“ von William Cullen. Dieser behauptete, dass Chinarinde gegen Malaria<br />

helfe. Dieser Aussage wollte Hahnemann nicht glauben und startete einen Selbstversuch. Er nahm<br />

über einen längeren Zeitraum kleine Mengen Chinarinde zu sich und entwickelte die Symptome der<br />

Malaria! Setzte er das Mittel ab, verschwanden die Symptome. Nahm er es wieder ein, kam auch<br />

das Fieber zurück. Hahnemann wiederholte dieses Experiment mit anderen gesunden Personen<br />

mit dem gleichen Ergebnis.<br />

Mit dieser Prozedur der Arzneimittelprüfung testete er viele andere Stoffe. So bildete sich der<br />

Grundsatz heraus: „Ähnliches werde durch Ähnliches geheilt“. Anhand der erarbeiteten<br />

Arzneimittelbilder, die genau die Symptome, Abneigungen, Vorlieben und Besonderheiten<br />

auflisteten, konnten nun Kranke behandelt werden. Die Stoffe, die Hahnemann seinen Patienten<br />

gab, waren teilweise sehr giftig. Um die Nebenwirkungen zu minimieren, ging er dazu über, die<br />

Mittel zu verdünnen. Außerdem hoffte er, dass durch heftiges Schütteln und rhythmisches<br />

Aufschlagen auf ein festes Lederkissen die Energie der Stoffe in die Flüssigkeit überginge.<br />

Hahnemann war überrascht. Die potenzierten Mittel hatten nicht nur weniger Nebenwirkungen,<br />

sondern sie halfen auch sehr viel besser.<br />

Die homöopathische Idee<br />

Krankheit bedeutet: Der Körper ist aus dem Gleichgewicht gekommen. Homöopathie ist ein Weg,<br />

die Lebenskraft wieder auszugleichen. Ist die Lebenskraft durch ein akutes Geschehen gestört,<br />

wählt man das Mittel entsprechend der Symptome und gibt es in einer niedrigen Potenz mehrfach<br />

hintereinander. Die Potenz wähle ich hier bei D6 - D12, je nach Störung und Mittel. Ist die<br />

Lebenskraft jedoch chronisch gestört, brauche ich alle Symptome, die der Patient zeigt. Als<br />

Therapeutin liste ich alle Symptome, Vorlieben, Abneigungen, Besonderheiten und frühere<br />

Krankheiten des Tieres auf. Dieses Anamnesegespräch mit dem Halter, die Beobachtung des<br />

Tieres und die Auswahl des richtigen Mittels kann einige Zeit in Anspruch nehmen. Ist das richtige<br />

Mittel für die chronische Störung des Hundes gefunden, verabreiche ich eine mittlere Potenz (C30)<br />

oder eine Hochpotenz (C 200). Sehr hohe Potenzen, im LM- oder Q-Bereich, kommen in der<br />

Tierhomöopathie nur sehr selten zum Einsatz.<br />

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Seite 17 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Wie werden Homöopathika hergestellt?<br />

Homöopathika werden aus Pflanzen, Tieren, Mineralstoffen oder Krankheitserregern hergestellt. Für die<br />

Urtinktur wird der Ausgangsstoff in eine Alkohol-Wasser-Lösung eingelegt und nach einer Einwirkzeit<br />

abgefiltert. Ein Tropfen der Urtinktur wird mit neun Tropfen einer Alkohol-Wasser-Lösung verschüttelt.<br />

Das Ergebnis ist eine D1-Potenz des Ausgangsstoffes. Ein Tropfen D1 mit neun Tropfen Alkohol-Wasser<br />

-Lösung ergibt D2 usw. Bei der C-Potenz wird im Verhältnis 1:100 vermischt. Die Grundsubstanz ist bei<br />

dieser Prozedur durch chemische Untersuchungen sehr schnell nicht mehr nachweisbar. Aber die<br />

energetische Wirkung wird mit jeder Potenzierungsstufe stärker.<br />

Aus naturwissenschaftlicher Sicht ist diese Wirkung nicht beweisbar, aber die häufigen<br />

Behandlungserfolge sprechen für sich.<br />

Ein Fallbeispiel<br />

Mir wurde ein sieben Monate alter Rüde vorgestellt.<br />

Spike hatte eine walnussgroße Schwellung unter dem<br />

Kinn. Er war sehr zurückgezogen und spielte nicht, wie<br />

für sein Alter üblich, weder zu Hause noch in der<br />

Hundeschule mit seinen Artgenossen. Der Tierarzt der<br />

Familie hatte Spike untersucht und den Rüden mit<br />

Antibiotika behandelt. Diese Antibiotikatherapie zeigte<br />

leider keinen Erfolg. Der Tierarzt riet zu einer operativen<br />

Entfernung der starken Schwellung.<br />

Wann kann Homöopathie helfen?<br />

Globoli<br />

Die Besitzerin von Spike wollte jedoch zuvor eine homöopathische Therapie ausprobieren. Ich<br />

diagnostizierte eine Entzündung der Unterzungendrüse (Glandula sublingualis). Die<br />

Verhaltenssymptome und die Schwellung der Drüse brachte mich auf das Mittel „Niticum acidum“,<br />

welches ich in einer C30-Potenz verordnete - eine mittlere Potenz für Seele und Körper. Die Schwellung<br />

ging zurück und war nach drei Wochen nicht mehr tastbar. Spike blühte auf und spielte mit anderen<br />

Hunden.<br />

Die Behandlungsbereiche für homöopathische Mittel sind sehr groß. An dieser Stelle können nur einige<br />

Beispiele genannt werden:<br />

� Probleme mit der Haut (Haarausfall, Entzündungen, Pilzbefall, Juckreiz)<br />

� Probleme im Bewegungsapparat (zu weiche Bänder und Sehnen, Arthroseschmerzen,<br />

Verstauchungen, Unterstützung bei Frakturausheilung)<br />

� Verhaltensauffälligkeiten (Angstzustände, Hyperaktivität)<br />

� Allergien (Durchfall, tränende Augen)<br />

� Probleme im Magendarmbereich (Futterunverträglichkeit, Analdrüsenentzündung)<br />

� Probleme im Urogenitalbereich (Inkontinenz)<br />

� Konstitutionstherapie (eine Sonderform zur Prophylaxe)<br />

� Nosodentherapie (Homöopathika aus körpereigenen Substanzen oder Krankheitserregern)<br />

� Komplexmittel (Mischung aus Mitteln, die einen Störbereich abdecken)<br />

Auch wenn die Anfänge der Homöopathie schon 200 Jahre alt sind, hat sie sich weiterentwickelt und<br />

verdient einen Platz neben der Schulmedizin. Es heißt nicht entweder - oder, sondern Schulmedizin und<br />

Komplementärmedizin sollten sich zum Wohle des Patienten ergänzen.<br />

—————————————————————————————————————————————————–——<br />

Copyright Fotos: Wikipedia, Jutta Ambach


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Ilse Marggraf<br />

Morgens, zwischen 6 und 7 Uhr: Die Terrassentür ist weit geöffnet. Jonas setzt mit einem freudigen<br />

Hüpfer über die Schwelle und sprintet über den Rasen hinauf zur Böschung. Unter hohen<br />

Ahornbäumen, Eschen, Holunder- und Haselsträuchern hebt er kurz sein Beinchen. In Beagle-<br />

Manier, mit der Nase auf dem Boden, wird anschließend der Garten abgeschritten. Und wehe, wenn<br />

Nachbars Katze vom Schuppen aus über den Zaun in sein Revier eingedrungen ist, dann wird Laut<br />

gegeben und angezeigt. Das ruft Henry auf den Plan und gemeinsam streifen die beiden zwischen<br />

den robusten Stauden umher. An den Ritzen der Trockenmauern werden Düfte von Mäusen geortet,<br />

deren Spuren verfolgt, in den Bäumen springende Eichhörnchen gesichtet, Schmetterlinge gehascht<br />

und Tauben vom Rasen vertrieben.<br />

Nach der täglichen, ausgiebigen Morgenwanderung durch Wald und Flur und nach der ersten<br />

Rohfütterung, ruht Jonas in einer seiner selbst geschaffenen, schattigen Schlafmulden unter der<br />

Zaubernuss, der Hortensie oder dem Korkenzieherhasel, während Henry die Sonnenstrahlen auf<br />

den warmen Klinkersteinen der Terrasse genießt. Zum Wachwerden schrubbelt Jonas seinen<br />

Rücken unter den Zweigen eines Zwergahorns und badet seine Vorderpfoten im kleinen<br />

Gartenteich. Beider „Wellness-Programm“ mit Dehnen, Strecken und Kugeln findet auf der<br />

Rasenfläche statt. In der Küche holen sie sich einen Knochen bei mir, nagen genüsslich die<br />

Fleischfetzen ab und verbuddeln Knochenreste unter den Sommerfliedern. Zwischendurch wird die<br />

Nachbarin am Zaun begrüßt und ein Leckerchen abgestaubt.<br />

Zu allen Jahreszeiten genießen Henry und Jonas den Garten. Im Herbst spielen sie im Laub und mit<br />

heruntergefallenen Zweigen, im Winter tollen und buddeln sie im Schnee.<br />

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Seite 19 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Zur Erntezeit labt sich Henry an Stachel- und Johannisbeeren direkt vom Strauch und frisst gern mal<br />

ein Weißdornfrüchtchen vom Boden. Jonas hält sich lieber an den Leckerli-Baum, den ich bei<br />

trockenem, schönem Wetter ab und an mit ein paar Käsebröckchen oder Wienerhäppchen bestücke.<br />

Jonas und Henry sind Freiluftfans und es braucht nicht viel, um ihr Hundeglück im Garten perfekt zu<br />

machen. Beim Aufenthalt im Garten werden alle Hundesinne angesprochen: Riechen, Hören, Sehen,<br />

Tasten, Schmecken. Frische Luft und wechselndes Wetter regen den Kreislauf an, halten das Fell<br />

gesund und tragen zum Wohlbefinden bei. Dem natürlichen Bewegungsdrang der Hunde wird<br />

Rechnung getragen. Ein Garten ist für die Beaglehaltung nicht unbedingt notwendig, aber<br />

gerade für sehr jagdtriebige Hunde, wie es Henry und Jonas sind, die überwiegend an der<br />

Schleppleine gehen, bietet ein großer, eingezäunter Garten den ersehnten Freilauf. Vor allem bei<br />

Krankheit und im Alter hat ein Garten einige Vorteile für Hund und Mensch.<br />

Auch wenn der Beagle frei wählen darf, wann und wie lange er sich im Garten aufhalten möchte,<br />

entbindet dies den Halter nicht von der Pflicht - besser gesagt, von dem Vergnügen - mit seinem<br />

Laufhund tagtäglich zwei- bis dreimal ausgiebig die Natur zu erkunden. Kein Garten kann<br />

ausgedehnte, gemeinsame Spaziergänge ersetzen! Und kein Meutehund möchte stundenlang<br />

allein im Garten sein, ganz abgesehen von den Gefahren, die das in sich birgt. Aber bei allen<br />

Arbeiten, die der zweibeinige Freund im Garten verrichtet, ist der Beagle gern und interessiert<br />

beobachtend - manchmal auch „helfend“ - dabei.<br />

Gefahren<br />

Da fallen mir sofort giftige Garten- und Kübelpflanzen ein. Einen jungen Goldregen und einen<br />

Seidelbast, deren Pflanzenteile alle stark giftig sind, habe ich in den Vorgarten gepflanzt, der durch<br />

einen Holzzaun vom eigentlichen Hundegarten getrennt ist. Auch Eibennadeln, Thuja und mein<br />

geliebter Buchsbaum können schwere Vergiftungen bei Hunden hervorrufen. Obststeine und -kerne<br />

dürfen nicht aufgenommen und zerbissen werden; denn sie enthalten Blausäure. Von den<br />

ungeeigneten Gartenblumen und Kübelpflanzen kann ich an dieser Stelle nur einige nennen:<br />

Begonien, Eisenhut, Fingerhut, Herbstzeitlose, Maiglöckchen, Narzisse, Engelstrompete, Oleander. In<br />

der Kräuterecke des <strong>BeagleFriends</strong>-Forum findet ihr eine Liste mit Abbildungen und weiteren<br />

Angaben zu Giftpflanzen. Auch wenn ihr nicht biologisch gärtnert, sollen chemische Pflanzenschutz-<br />

und Düngemittel in einem Hundegarten nicht zum Einsatz kommen. Schneckenkorn, Rattengift, Kunst<br />

- und Flüssigdünger, aber auch Zigarettenkippen rufen schwere Vergiftungen beim Hund hervor und<br />

können zum Tode führen.<br />

Erziehung<br />

Um Gefahren weitestgehend auszuschalten und um die Hunde nicht in Kollision mit menschlichen<br />

Vorstellungen eines Gartenparadieses geraten zu lassen, ist die Erziehung eines Welpen oder eines<br />

erwachsenen Neuankömmlings wichtig. Mit Geduld, Konsequenz und Einfühlungsvermögen muss<br />

ihnen beigebracht werden, was nicht gefressen und benagt werden darf (es gibt aber auch sehr<br />

instinktsichere Hunde, die genau wissen, was ihnen an Pflanzenkost bekommt), wo das Buddeln<br />

untersagt und das Markieren nicht erwünscht ist, ob dieses oder jenes Beet vom Stromern<br />

ausgenommen ist, ob und wo ein kleines Bedürfnis im Garten verrichtet werden kann. Es sollte auch<br />

abgeklärt werden, ob das Wasser eines Gartenteichs zum Trinken und Baden für den Hund geeignet<br />

ist.<br />

Um Ärger mit den Nachbarn zu vermeiden, ist<br />

es notwendig, ständig anhaltendes Gebell zu<br />

unterbinden, auch wenn „das Geläut“ des<br />

Beagles in unseren Ohren noch so wohltönend<br />

klingen mag.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Einzäunung<br />

Bevor wir unseren Garten anlegten und unsere beiden Rüden vor mehr als sieben Jahren zu uns<br />

kamen, hatten wir uns von Züchtern und Haltern über die Ausbruchskünste der Beagles belehren<br />

lassen: „Nein, eine meterhohe, stachelige Weißdornhecke hält keine Schlappohr von unkontrollierten<br />

Ausflügen in die nähere und fernere Umgebung ab!“ „Ja, Beagles können sich durchaus unter einem<br />

Zaun durchgraben!“ Also war die teuerste Anschaffung - neben dem Setzen der Trockenmauern<br />

wegen des Hanggrundstücks - die 1,40 m hohe Einzäunung des Gartens mit kunststoffummantelten,<br />

grünen Doppelstabmatten, die 0,40 m in den Boden eingelassen wurden und inzwischen von der<br />

Weißdornhecke durchzogen sind. Damals konnten wir nicht ahnen, dass weder Henry noch Jonas<br />

ausgebuffte Buddler und geborene Hochspringer sind, sonst hätten wir den Zaun niedriger gewählt<br />

und nicht so tief eingraben lassen. Aber wer kann schon vorher sagen, was in seinem Beagle alles<br />

steckt oder was ihm in den Sinn kommt?<br />

Bepflanzung<br />

Die Pflanzen, hauptsächlich robuste und flächendeckende Stauden, wie Storchschnabel in Sorten,<br />

Schafgarben, Frauenmantel, Waldsteinia, Elfenblumen, Pfennigkraut und andere, hatte ich aus<br />

meinem vorherigen kleinen Garten mitgenommen. Von Nachbarn bekam ich Jahr für Jahr Ableger<br />

geschenkt, mit Blumenfreundinnen tauschte ich im <strong>BeagleFriends</strong>-Forum Samen von<br />

Sommerblumen und Mehrjährigen. Inzwischen sind alle Beete bewachsen, aufgelockert und<br />

unterbrochen durch Sträucher und kleinwüchsige Bäume, u. a. Flieder, Weigelen, Deutzien,<br />

Hortensien, Kolkwitzien, Hibiscus, Zwergahorn sowie historische und moderne Rosen.<br />

Ich beobachtete genau, welche immer wiederkehrenden Wege Henry und Jonas zwischen den<br />

Stauden und Sträuchern nahmen. Diese Lieblingspfade bepflanze ich nicht, sondern bestreue sie<br />

jedes Jahr mit Rindenmulch von Obstbäumen. Aber falls es sich Jonas trotzdem mal mitten auf den<br />

Stauden gemütlich macht, tut das der Pracht keinen Abbruch. Ganz schnell richten sich Blüten und<br />

Blätter wieder auf und kommen im nächsten Jahr wieder.<br />

Eine andere Beetanlage ist mit verschiedenen historischen Rosen bepflanzt, deren<br />

verschwenderische Blütenpracht ab Juni wundervoll duftet, sowie Buchsbäumchen in Kugel- und<br />

Kegelform, Lavendel und anderen mehrjährigen Rosenbegleitern. Hier nutzen Jonas und Henry nur<br />

die schmalen Klinkerpflasterwege. Sogar ihnen ist es querbeet zu stachelig.<br />

Rasen<br />

Wegen der Hunde wählten wir die preisgünstige, robuste Rasensorte „Berliner Tiergarten“.<br />

Inzwischen wissen wir jedoch, dass es wesentlich bessere und strapazierfähigere Sorten gibt. Nach<br />

über sieben Jahren geringster fachmännischer bzw. fachfraulicher Pflege und als ständiger<br />

Tummelplatz für Vierbeiner, die auch schon mal ein Pfützchen oder eine Markierung hinterlassen,<br />

sieht der Rasen weideähnlich, vermoost und holperig aus. Dem Tobe- und Spielspaß der Hunde tut<br />

das keinen Abbruch! Kommen Hundekumpel zu Besuch, geht die wilde Jagd kreuz und quer über<br />

den Rasen, die Trockenmauern rauf und runter und im Buschwerk finden sich ideale Verstecke.<br />

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Hundeklappe<br />

Ich freue mich an Henrys und Jonis purer Lebenslust beim Schnüffeln, Erkunden und Bewachen des<br />

Gartens und mache gern ab und zu die Animateurin bei Suchspielen oder kleinen Parcours. Weniger<br />

anregend ist meine Tätigkeit als Türsteherin, die bei kaltem oder regnerischem Wetter den<br />

Hundegentlemen die Terrassentür ständig öffnen und hinter ihnen wieder schließen muss, damit die<br />

„große Hundehütte“ – sprich unser Wohnzimmer – eine erträgliche Temperatur vorhält. Da wäre eine<br />

Hundeklappe eine sinnvolle Erstanschaffung gewesen. Und nur gut, dass ich kein Putzteufelchen bin<br />

und bei uns nicht alles hygienisch rein sein muss, sonst würde ich an Dreckpfotentapsen, nassem<br />

Schüttelfell und allerhand Haarigem verzweifeln.<br />

Beagle-Wunschgarten<br />

Hundeliebhaber legen keine „Verpiss - Dich“ - Plantagen an oder pflanzen den für unsere<br />

Lakritznasen widerlich stinkenden Beifuß an. Allein der Name „Bei Fuß!“ ist für Beagles doch schon<br />

unausstehlich! Weil Humor der beste Dünger des Gartens ist, beglücken Beagle-Freunde ihre<br />

Lieblinge mit Leckerlibäumen der Sorten „Wiener“ oder „Gouda“, hängenden Versteck-Dich-<br />

Sträuchern, Naschobst bester Qualität, heilkräftigen Wunder- und Zauberkräutern und verwöhnen sie<br />

mit verwunschenen Traumpfaden, gemütlichen Schlafnestchen unter Büschen, ausufernden<br />

Queckenbeeten sowie matschigen Buddel - Suhle- Zonen. Die einhellige Meinung von Henry und<br />

Jonas: „Solch ein Garten lässt unsere Beagleherzen höher schlagen!“ All ihre Wünsche konnten wir<br />

leider nicht verwirklichen.<br />

—————————————————————————————————————————————————–<br />

Copyright Fotos: Ilse Marggraf


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Bettina Bumb<br />

Eine Einleitung, was ist die ZOS ist, wie ich zur ZOS gekommen bin sowie einen<br />

Erfahrungsbericht habt ihr bereits in der März-Ausgabe des <strong>Magazin</strong>s von mir bekommen. Nun<br />

folgt in Teil II, wie es nach dem Anfängerkurs weiterging und einen Bericht von unserem ZOS<br />

Fortgeschrittenen-Seminar, welches im März stattfand.<br />

Erfahrungsbericht – weitere Übungseinheiten nach dem Anfängerkurs<br />

Nach dem Anfängerkurs beim VDH Rodenbach unter der Leitung von Alexandra Wenzel, tat sich<br />

eine Gruppe von fünf bis sechs Personen zusammen, die sich einmal in der Woche zum<br />

gemeinsamen Training traf. Unsere Gruppenmitglieder Julia und Nadine opferten einen Samstag<br />

und kauften im Baumarkt allerlei verschiedene Steine, wie Rasengitter- und Ziegelsteine in<br />

verschiedenen Größen und Formen, mit und ohne Löcher. Mit einer alten Duschwanne, einem<br />

verrostetes Wagenrad, einem Baumstamm, einem leeren Ölfass wurde ein sog. Trümmerfeld<br />

beim VDH Rodenbach aufgebaut. Es stellte sich schnell heraus, dass die Hunde unterschiedlich<br />

auf das Training reagierten. Mein Waffle hatte nicht recht Lust zu suchen und ließ sich anfangs<br />

immer schnell ablenken. Oder war er vielleicht nur müde? Wir standen vor einem Rätsel.<br />

Zuhause trainiere ich mit ihm im Garten, auch mal im Büro oder im Haus und da sucht er stets<br />

sehr konzentriert. Eine andere Teilnehmerin berichtete ebenfalls, dass ihre Hündin zu gewissen<br />

Zeiten auch keine Lust zum Suchen habe. Wir waren mittlerweile an einem Punkt angelangt, wo<br />

wir uns nicht sicher waren, warum der eine oder andere Hund auf diese oder jene Weise<br />

reagierte. Mein Beagle Waffle war unlustig und nicht wirklich konzentriert beim Suchen. Baily, eine<br />

Flat-Coated Retrieverhündin, hatte beim Anzeigen Probleme, Milow, ein Labradorrüde, war so<br />

unruhig und aufgeregt, dass er beim Suchen der anderen gar nicht mehr in der Nähe des ZOS-<br />

Feldes abgelegt werden konnte. Tommy, unser Malinoisrüde, lag ruhig da und wartete, bis er mit<br />

seinem Frauchen Nadine an der Reihe war. Jeder von uns und unseren Hunden hatte einen<br />

anderen Stand und andere Bedürfnisse, die befriedigt werden sollten, um ausgeglichene und<br />

zufriedene Hunde zu haben.<br />

Auf Grund des strengen und langen Winters mussten wir eine längere Pause bei der Arbeit im<br />

Freien einlegen. So fieberten wir alle dem Fortgeschrittenenkurs im März entgegen.<br />

Bericht vom Fortgeschrittenenkurs ZOS am 19. u. 20. März beim VDH-Rodenbach unter<br />

Leitung von Alexandra Wenzel<br />

Für die Vorbereitung des Seminars hatten wir für den Aufbau der Päckchenstraße 10 L - Eimer<br />

vorbereitet und jeder Teilnehmer sollte einen zweiten Gegenstand mitbringen.<br />

Folgende Seminarinhalte waren für das Fortgeschrittenenseminar geplant:<br />

� Konditionierung auf einen zweiten Gegenstand<br />

� Aufbau der Päckchenstraße / evtl. Flächensuche<br />

� Perfektionierung des Anzeigeverhaltens<br />

� Einbau von Spiel-, Futterverleitungen und materialähnlichen Gegenständen<br />

� Suche unter leichter Ablenkung<br />

� Perfektion der Suche<br />

� Auswertung per Videoanalyse<br />

Teil 2<br />

Damit sich die ZOS-Trainerin Alexandra einen Überblick verschaffen konnte, welchen Stand die<br />

Hunde hatten, machte jeder Teilnehmer mit seinem Hund eine Suche im Trümmerfeld. Die<br />

bekannten (vorher genannten) Probleme, die wir schon an Alexandra weitergegeben hatten,<br />

sollten in diesem Seminar behandelt und auf jeden Hund individuell eingegangen werden.<br />

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Seite 23 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Hier ein paar Bilder bei der Suche der Gegenstände im Trümmerfeld:<br />

Waffle bei der Suche<br />

Es stellte sich heraus, dass Waffle sehr konzentriert suchte. Also hatte seine lustlose Suche mit der<br />

Uhrzeit zu tun, denn wir trafen uns immer donnerstags um 19.00 Uhr zum ZOS-Training. In den Herbst-<br />

und Wintermonaten ist das Waffles erste Schlafenszeit.<br />

Anzeige des Gegenstands:<br />

Waffle zeigt den Gegenstand unter dem<br />

Rasengitterstein an.<br />

Bestätigung am Gegenstand mit Futter:<br />

Fly zeigt den Gegenstand unter dem Stein an.<br />

Hier ist es wichtig, direkt am Gegenstand die Bestätigung mit Futter durchzuführen, also wenn die Nase<br />

direkt am Gegenstand bzw. an dem Stein ist, wo der Gegenstand darunter liegt.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Nachdem alle Hunde eine Suchlage im Trümmerfeld gemacht hatten, bestätigten sich die<br />

unterschiedlichen Trainingsstände der Hund-Mensch-Teams. Einige Hunde konnten bereits auf<br />

den zweiten Gegenstand konditioniert werden; für andere Hunde war der Gegenstand noch nicht<br />

interessant genug und es musste noch daran gearbeitet werden. Waffle war ein Kandidat, für den<br />

der Gegenstand noch nicht spannend genug war. Deshalb wurde mit ihm in einer sog. „Spaßlage“<br />

geübt. Es wurde mehr Bewegung in die Übung hereingenommen und beim Bestätigen mit Futter<br />

wurde es ihm schwerer gemacht, an das Futter heranzukommen. Das machte es für Waffle<br />

spannender. Er kam nicht mehr so leicht an das Futter, also musste er sich mehr anstrengen!<br />

Vorbereitung: Alexandra macht den Gegenstand spannend.<br />

Der Gegenstand wurde mehrmals gefunden und immer wieder im Feld neu versteckt! Waffle<br />

wurde mit einer zweiten, am Geschirr befestigten Leine gehindert, den Gegenstand anzuzeigen<br />

und musste sich mehr anstrengen.<br />

Ein paar der Hunde suchten bereits sehr konzentriert im Trümmerfeld. Mit ihnen konnte die<br />

Vorbereitung für die Päckchenstraße starten. Für diese Aufgabe wurden die Eimer präpariert. Um<br />

mit der Päckchenstraße zu beginnen, muss der Hund zuerst einmal lernen, dass er an den<br />

Löchern der Eimer suchen muss. Hierzu wurde ein größeres Loch in den Eimer gebohrt. Dort<br />

steckt der erste Gegenstand - meistens ein Feuerzeug – der nur ein klein wenig zu sehen ist.<br />

Zunächst wird der Hund an das Suchen herangeführt, mit einem Klick und anschließend mit Futter<br />

bestätigt, wenn er mit der Nase an dem Gegenstand und später mit der Nase an dem<br />

entsprechenden Loch des Eimers ist.<br />

Vorbereitung am Eimer für die Päckchenstraße: Der<br />

Hund legt sich am Eimer ab, wo er den Geruch des<br />

Gegenstandes aufgenommen hat. Es wird genauso wie<br />

bei der Suche im Trümmerfeld mit Klicker und Futter<br />

bestätigt.<br />

Zu guter Letzt versuchten wir mit Fly eine<br />

Freifeldsuche, um allen Teilnehmern diese Art der<br />

Suche vor Augen zu führen.<br />

Im Augenblick trainiere ich mit dem zweiten<br />

Gegenstand im Trümmerfeld und zwar bereits so,<br />

dass ich beide Gegenstände verstecke und<br />

Waffle muss mir den Gegenstand anzeigen, den<br />

ich ihm beim Start durch Signal und Sprache<br />

ansagt habe. Das klappte bisher sehr gut! Ich<br />

denke, nach ein paar weiteren Übungseinheiten<br />

können wir auch an die Päckchenstraße<br />

herangehen.<br />

Es ist wichtig, dass ihr den Hund auch auf einen zweiten Gegenstand konditioniert habt, bevor ihr<br />

mit der Päckchenstraße beginnt. Der Gegenstand im Eimer wird bereits eine halbe Stunde vor der<br />

Suche hineingelegt. Die Konditionierung auf den zweiten Gegenstand erfolgt auf die gleiche Weise<br />

wie beim ersten Gegenstand.<br />

Innerhalb dieser Zeit könnt ihr im Trümmerfeld eine Suchlage mit eurem zweiten Gegenstand<br />

machen und müsst nicht so lange warten, wenn ihr allein trainiert. Die Erfahrung hat mir jedoch<br />

gezeigt, dass es besser ist, in einer Gruppe zu trainieren. Wir korrigieren uns gegenseitig, denn die<br />

eigenen Fehler bemerkt man leider selbst oft nicht!<br />

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Seite 25 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Nachfolgend noch ein paar Bilder von der Flächensuche mit Fly:<br />

Unser markiertes Feld<br />

Anzeigen in der Fläche<br />

—————————————————————————————————————————————————–—<br />

Copyright Fotos: Andreas Bumb<br />

Suche in der Fläche<br />

So, ich hoffe, ich konnte euch weitere Einblicke in die ZOS geben und die eine oder andere<br />

Anregung vermitteln. Wer regelmäßig mit seinem Beagle die ZOS machen will, dem empfehle ich,<br />

verschiedene Seminare zu besuchen, sich eine Hundeschule oder Verein zu suchen, der die ZOS<br />

anbietet.<br />

Ich wünsche euch und euren Beagles weiterhin viel Spaß und Erfolg beim Zossen!


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Dagmar Zahner - Ernährungsberaterin<br />

Der Bundesverband für Tiergesundheit stellte fest, dass fast 50 % unserer Hunde und Katzen<br />

übergewichtig sind! (Stand 2010)<br />

Deshalb „Wehret den Anfängen, denn „vorher“ ist einfacher als „nachher“!<br />

Was ich damit sagen möchte, das Durchhalten einer Diät ist für den Halter in den allermeisten Fällen<br />

oft schwieriger als für den Hund.<br />

Viele Besitzer ignorieren lange oder wissen leider tatsächlich nicht, dass ihr Hund zu dick ist oder<br />

schon Gefahr läuft, dies ernsthaft zu werden. Doch gibt es bei erwachsenen Hunden einen einfachen<br />

Trick, um das herauszufinden. Bei normalgewichtigen Hunden sieht man die Rippen zwar nicht in<br />

jedem Fall (je nach Fell), kann sie aber fühlen (ohne extra Druck ausüben zu müssen). Lassen sich<br />

die Rippen des Lieblings jedoch nicht mehr ertasten, hat er meistens ein zumindest beginnendes<br />

Übergewicht. Kommen noch Schmerzen in den Gelenken und Atemnot hinzu, besteht akuter<br />

Handlungsbedarf.<br />

Ohne die Konsequenz und das Durchhaltevermögen der Halter, geht bei einer Diät leider gar nichts.<br />

Es reicht häufig nicht aus, einfach das Futter zu halbieren (was zudem auf längere Sicht nicht gesund<br />

ist) und zu hoffen, man müsse kein zusätzliches Bewegungsprogramm für den geliebten Vierbeiner<br />

absolvieren. Das muss keinesfalls ein Halbmarathon sein, sondern können kleine Sondereinheiten<br />

eines gemeinsamen Spiels oder statt des 20-minütigen gemütlichen Schlenderns ein 35-minütiges<br />

flotteres Gehen (Walken) sein. Jetzt im Sommer können es auch mehrere Schwimmeinheiten in<br />

einem See oder – wenn dies finanziell möglich ist – bei einem Physiotherapeuten mit eigenem Pool<br />

sein.<br />

Allerdings ist bei allen körperlichen Aktivitäten, die der Hund generell nicht gewöhnt ist, darauf zu<br />

achten, dass der Hund nicht überfordert wird, so sehr ihm diese vielleicht auch Spaß machen sollten.<br />

Ernste Kreislaufprobleme könnten durchaus auftreten. Wie gesagt – je nach „Kampfgewicht“, sollte<br />

ein Tierarzt, Tierheilpraktiker oder Physiotherapeut begleitend zur Seite stehen und die<br />

Trainingsdauer vorgeben. Die Muskulatur muss auf jeden Fall aufgebaut und das Fett wieder<br />

abgebaut werden.<br />

Es gibt auch Möglichkeiten, mehr Bewegung und Futter zu vereinen. Ein ganz einfaches Beispiel ist:<br />

Man nehme ein altes, großes Duschtuch und verstecke darin mehrere, sehr klein geschnittene,<br />

getrocknete Lungestückchen. Also, Duschtuch ausbreiten, an einer Stelle die Lunge hereinlegen, das<br />

Duschtuch dort zusammenfalten, an einer neuen Stelle ein weiteres Lungestückchen platzieren, das<br />

Tuch wieder falten usw. Die allermeisten Hunde fahren voll darauf ab, dieses Badetuchknäuel mit<br />

Nase und Pfote zu durchsuchen. Meist wird heftig mit den Pfoten gescharrt, bis das Duschtuch<br />

entwirrt und die Leckerlis herausgefiltert sind. Da die Nase unserer Vierbeiner so supergut ist, reicht<br />

es durchaus, dass man kleinfingernagelgroße Stücke versteckt. Wer einen obst-/gemüseliebenden<br />

Hund hat, kann dies natürlich auch mit Apfel-/oder Karottenstückchen durchführen.<br />

Seite 26


Seite 27 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Oder man bringt dem Hund bei, einen Futterbeutel zu suchen und zu apportieren (<strong>Inhalt</strong>: Minileckerli<br />

oder Spielzeug). Drinnen und draußen kann man mit diesen Erfolgsaussichten (Leckerlis oder<br />

Spielzeug finden) den Vierbeiner schnell dazu bringen, dieser Aufforderung freudig nachzukommen.<br />

Wenn ein Hund noch keine Suche kennt, zeigt man zu Beginn das im Gras oder im Wald zwischen<br />

dem Laub versteckte, kalorienarme „Goodie“. Auch hier gilt: Kleinfingernagelgroß reicht aus, es muss<br />

nur nach Futter und/oder Ihnen riechen! Schnell wird der Hund begreifen, dass es hier etwas Tolles<br />

gibt und wird zügig zu diesen „Futterstellen“ laufen bzw. diese suchen.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Auch das Beibringen des Berührens eines Targets in der Ferne (z. B. mit einer Fliegenklatsche als<br />

Target) mit einer tollen Futterbelohnung an dieser Targetstation bringt den Hund auf Trab.<br />

Wichtig bei solchen Übungen ist immer eine hohe Futterqualität, wie sie eben bei Lunge oft gegeben<br />

ist und auch eine gewisse Motivationsbereitschaft des Hundehalters, weil eben anfangs – bei wirklich<br />

hochgradig übergewichtigen Hunden – die Bewegung dem Tier wirklich schwer fällt. Da es sich bei<br />

übergewichtigen Hunden sowieso fast nur um „futterwilde“ Vierbeiner handelt, braucht man meist<br />

jedoch keine anderen „Werkzeuge“ um sie aktiver werden zu lassen. Netter Nebeneffekt: Man<br />

beschäftigt sich wieder intensiver mit seiner Fellnase und diese hat zudem noch längere<br />

Möglichkeiten draußen „Zeitung zu lesen“ und gleichzeitig Beschäftigungseinheiten zu absolvieren.<br />

Die Kosten, die man meint zu sparen, wenn man seinen Hund so sein lässt, wie er momentan ist,<br />

können in sehr hohe Bereiche klettern, wenn der Hund dann irgendwann an Folgeerkrankungen<br />

leidet, die hätten vermieden werden können. Ganz zu schweigen vom Unwohlsein in seinem Körper,<br />

denn Hunde sind Bewegungstiere. Ein Hund, der nicht mehr leicht aufstehen kann, sich nicht mehr<br />

bewegen mag, weil es ihm schwer fällt oder ihm die Glieder wehtun, der leidet.<br />

Gründe für Übergewicht sind:<br />

Kastration Hier muss leider gesagt werden, dass oftmals die Aussage<br />

kommt: „Der Hund/die Hündin ist halt kastriert“ und es dabei<br />

belassen wird. Doch Übergewicht muss trotzdem nicht sein,<br />

denn man kann auch hier rechtzeitig gegensteuern.<br />

Rasse Auch hier muss man es gar nicht soweit kommen lassen.<br />

Alter Wichtig zu beachten: Weniger Bewegung und ein veränderter<br />

Stoffwechsel bedarf auch weniger Energiezuführung.<br />

Medikamente Cortison, Neuroleptika erhöhen ab einer bestimmten Dosis<br />

das Körpergewicht.<br />

Spezielle Erkrankungen Sie sollten ggf. ausgeschlossen werden.<br />

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Seite 29 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Vielen Menschen ist gar nicht bewusst, welche teilweise gravierenden und langfristigen<br />

Erkrankungen Übergewicht zur Folge haben kann. Dies sind:<br />

� Erkrankungen des Bewegungsapparates<br />

� Herz-Kreislaufstörung<br />

� Diabetes<br />

� Lebererkrankungen<br />

� Teilweise auch Hauterkrankungen<br />

� Erhöhtes Operations- und Narkoserisiko<br />

� Verstärkte Anfälligkeit für Infektionen<br />

Da der eigene Hund nicht allein zu dem kleinen oder oft auch großen Moppelchen wurde, welches<br />

es nun gerade ist, muss man ein paar Wochen oder auch Monate das „Ignorierte“ wieder ins rechte<br />

Lot bringen.<br />

Die viel geäußerten Aussagen, dass Beagle, Cockerspaniel und Co rassetypisch zu Übergewicht<br />

neigen, mögen statistisch oder auch wissenschaftlich vielleicht stimmen – ich persönlich kann aber<br />

nur immer wieder betonen, dass Übergewicht auch bei diesen Rassen absolut nicht sein muss.<br />

Bereits von Welpenbeinen an ist eine bedarfsorientierte Fütterung wichtig. Hierzu benötigen Sie<br />

absolut keine Kenntnisse hochschulorientierten Fachwissens. Einzig eine normale<br />

Beobachtungsgabe für die Körperstatur und eine Waage zu Hause oder beim Tierarzt sind<br />

notwendig. Denn dadurch wird in den ersten Wochen und Monaten oft schon der Stein zum<br />

Übergewicht ins Rollen gebracht, ohne dass Sie als (oft Erst) - Hundehalter daran denken oder dies<br />

überhaupt wissen.<br />

Die einfachste Möglichkeit in jungen Jahren (und auch später), um Übergewicht zu<br />

vermeiden:<br />

Nicht zu viele Goodies in Form von Kauartikeln, nicht zu viel Futter (Welpen und Junghunde sehen<br />

oft nicht dick aus, das Futter ist trotzdem meist ausreichend, wird aber wegen des<br />

Erscheinungsbildes erhöht) und ggf. vom Tierarzt oder einem Ernährungsberater eine<br />

Wachstumskurve für den Welpen oder Junghund erstellen lassen. Mit der Kurve hat man grob im<br />

Blick, wie viel das Fellknäuel in den entsprechenden Lebenswochen oder –monaten wiegen sollte.<br />

Gerade bei Welpen sollten Sie zügig reagieren, wenn diese zu viel Kilogramm auf die Waage<br />

bringen. Denn die im jungen Alter „trainierten“ Fettzellen sind leider auch später noch aktiv! Ein<br />

Welpe / Junghund mit momentan 15 kg und einem erwarteten Endgewicht von 28 kg würde mit<br />

einem täglich zugefütterten Rinderhautknochen, bereits fast die Hälfte der täglichen Energiezufuhr<br />

zu sich nehmen.<br />

Aber auch kleinere Mengen von Kauartikeln, diese jedoch täglich verabreicht, würden das<br />

Wachstum, durch die zu hohe Energieaufnahme, empfindlich beeinflussen.<br />

Ob Sie Nass- oder Trockenfutter geben möchten, bleibt Ihnen natürlich selbst überlassen.<br />

Diätfuttermittel stehen zuhauf in den Futterläden. Doch die angebotenen Packungen sind von der<br />

Zusammensetzung her in den allermeisten Fällen nicht wirklich gut, geschweige denn schmecken<br />

sie den Hunden. Der Grund ist, dass viel „Füllmaterial“ verarbeitet wird, was zu einem satten Gefühl<br />

führen soll, doch nicht wirklich schmackhaft ist. Hier kann das eigene Zusammenstellen der Nahrung<br />

(gekocht oder roh) Abhilfe schaffen. Denn Sie kennen selbst die Vorlieben Ihres Gefährten und<br />

können mit einer ausgewogenen Kost, die für Ihren Hund zudem schmackhaft ist, recht schnell zum<br />

Ziel kommen (keine Kohlenhydrate in Form von Nudeln, Reis etc., dagegen fettärmere Fleischsorten<br />

mit Magerjoghurt oder Hüttenkäse sowie Kartoffeln und Karotten etc. bevorzugen).


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Man kann auch einem übergewichtigen Hund durchaus spezielle Leckerlis wegen des eigenen guten<br />

Gefühls oder für notwendige Erziehungsstunden zukommen lassen, doch dann gibt es eben weniger<br />

oder anders zusammengesetztes Hauptfutter, damit die Gesamtbilanz wieder stimmt.<br />

Eine länger andauernde Diät aufgrund eines großen Übergewichts ist für den Hund nicht einfach zu<br />

stemmen und sollte tierärztlich begleitet werden.<br />

Bei einem mittelgroßen Hund steht jedoch nichts im Wege 2 – 3 kg ohne Tierarzt oder Berater allein<br />

purzeln zu lassen, wenn der Hund jung und ansonsten gesund ist - bei kleineren Hunden entsprechend<br />

weniger. Der Hund sollte langsam und nicht im Hauruckverfahren abnehmen.<br />

Bei diesen Kilowerten, die er abnehmen soll, besteht keine Gefahr, dass er lange Zeit zu einseitig<br />

ernährt wird und ein längeres Nährstoffdefizit erfahren muss. Bei Hunden im Wachstum muss man<br />

allerdings genauer hinschauen und kann nicht einfach das Futter reduzieren!<br />

Ist der Hund wieder schlank, darf man jedoch nicht wieder in das alte Muster verfallen, die Futtermenge<br />

täglich zu erhöhen und die Bewegung zu drosseln. Hier käme dann der sogenannte Jo-Jo-Effekt zum<br />

Tragen.<br />

Ich wünsche Ihnen ein schönes, aktives und gesundes Miteinander!<br />

Ihre Dagmar Zahner<br />

www.ernaehrungsberater-fuer-hunde.de<br />

—————————————————————————————————————————————————–<br />

Copyright Fotos: Dagmar Zahner, Susanne Blank<br />

Seite 30


Seite 31 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Obst - Chips<br />

Svenja Hoop<br />

Zutaten:<br />

� ½ Apfel<br />

� ½ Banane<br />

� 1 Karotte<br />

� 1 Ei<br />

� 1-2 TL Joghurt / Quark<br />

� Etwas Mehl, ein paar Haferflocken<br />

oder etwas Paniermehl / Brötchenkrümel<br />

Zubereitung:<br />

Die Karotte, den Apfel und die Banane klein schneiden und in etwas Wasser kurz aufkochen, dann<br />

abkühlen lassen.<br />

Die pürierte Masse in einem Haarsieb abtropfen lassen, danach pürieren (bei weniger starken Mixern<br />

ist es einfacher, das Obst wegen der enthaltenen Karotte erst nach dem Aufkochen zu pürieren). Gebt<br />

die abgetropfte Masse in eine Schale. Das Ei, den Joghurt oder Quark und die Haferflocken bzw. das<br />

Mehl oder das Paniermehl / Brötchenkrümel unterrühren bis die Masse einen schönen Brei ergibt (evtl.<br />

noch etwas mehr Mehl zum Binden dazu geben). Lasst den Brei nochmals in einem Haarsieb<br />

abtropfen. Bereitet das Backblech währenddessen mit einer Lage Backpapier vor.<br />

Formt nun mit einem Teelöffel kleine „Nockerln“, indem ihr den Brei teelöffelweise auf das vorbereitete<br />

Backblech gebt. Drückt die Nockerln mit dem Löffel etwas platt, damit sie besser durchgaren können –<br />

jetzt sind es eher norddeutsche Nockerln aus dem platten Norddeutschland.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Backen:<br />

Den Backofen auf 150°C Umluft stellen und das Backblech auf die mittlere Schiene schieben. Lasst<br />

die Backofentür einen Spalt geöffnet, damit die noch vorhandene Feuchtigkeit des Gemüses<br />

entweichen kann. Nach ca. 30 Minuten kann die Temperatur abgestellt werden und per Umluft oder<br />

auch bei jetzt geschlossener Backofentür die Resthitze zum Nachtrocknen genutzt werden. Das<br />

Backblech nach einigen Minuten Resthitze herausnehmen, die Obst-Nockerln vorsichtig wenden<br />

und nochmals, in den auf ca. 100°C und Umluft gestellten Backofen auf die mittlere Schiene bei<br />

leicht geöffneter Backofentür nachtrocknen lassen. Nach ca. 15 Minuten kann die Temperatur<br />

wieder abgeschaltet und nochmals die Resthitze genutzt werden.<br />

Die Backzeit beträgt insgesamt ca. eine Stunde (bei höherer Temperatur auch weniger), die<br />

Zubereitungszeit ca. 10-15 Minuten.<br />

Natürlich lassen sich die angegebenen Mengen beliebig erhöhen, wenn ihr eine größere Menge<br />

Leckerlis zubereiten möchtet, denn die Obst-Nockerln lassen sich problemlos einfrieren. Nach dem<br />

Auftauen sind sie weiterhin weich und ihr solltet sie dann möglichst bald verfüttern.<br />

Bon Appetit!<br />

—————————————————————————————————————————————————<br />

Copyright Fotos: Svenja Hoop<br />

Seite 32


Seite 33 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Gefahren, Ausrüstung und Pflege bei der Arbeit<br />

Kim Juestl<br />

Wenn das Laub von den Bäumen fällt, die ersten Herbststürme Einzug halten, die Tage kürzer und<br />

kälter werden, dann steht auch wieder die Jagdsaison vor der Tür. Die Hunde sollten möglichst schlank<br />

und konditionell fit über den Sommer gekommen sein, so dass sie in einer guten Form in die Saison<br />

starten können.<br />

Dennoch gibt es noch viel anderes zu bedenken, damit unsere Jagdhunde erfolgreich und gesund<br />

durch die Saison kommen und auch nach vier Monaten Jagdzeit bei widrigen Bedingungen noch<br />

putzmunter und frisch sind.<br />

Die richtige Vorbereitung, eine gute Ausrüstung, richtiges Futter und eine entsprechende Nachsorge auf<br />

jeder Jagd sind von entscheidender Bedeutung. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass ein bisschen<br />

zu viel der Sorge und Pflege stets die richtige Vorgehensweise war.<br />

Aber nicht nur der Stöberhund, sondern auch die Beagles, die im Winter viel Zeit draußen verbringen,<br />

vielleicht mit in die Berge gehen, in Gebieten mit viel Schnee leben, Sport betreiben, als Mantrailer /<br />

Rettungshund ihren Beagle stehen oder einfach nur für ihr Leben gerne im Schnee tollen und sich viel<br />

bewegen, sollten gerade in der Winterzeit mit ein wenig Extrapflege bedacht werden.<br />

Was also braucht man alles? Was ist wichtig? Wo liegen Gefahren in der Kälte und im Schnee?<br />

Hier ein buntes Sammelsurium an Erfahrungen und Dingen, die sich bewährt haben – zwar<br />

zugeschnitten auf ein sehr hohes Leistungsniveau, dennoch auch für alle nichtjagenden, aber ebenso<br />

quirligen und sportlichen Beagles im Winter interessant:<br />

Die Ernährung<br />

Ein schwieriges Thema, bei dem jeder Beaglehalter seine eigene Philosophie entwickelt und seine<br />

eigenen Erfahrungen macht, bis er für seinen Fleckenteufel die richtige Mischung gefunden hat.<br />

Bewährt hat sich eine Futterumstellung in den Monaten Oktober bis ca. März, bei der die Energiezufuhr<br />

stark erhöht wird. Die Jagdsaison endet für die Stöberhunde zwar im Januar, dennoch braucht der<br />

Stoffwechsel einige Wochen, bis er wieder auf ein normales Level runterfährt – in dieser Zeit nehmen<br />

die Hunde trotz weniger Energieverbrauch und gleich hoch bleibender Futtermenge NICHT zu.<br />

Während unsere Hunde vom Frühjahr bis zum Herbst mit einer Mischung aus Teil - BARF (morgens<br />

ein normales, qualitativ hochwertiges Trockenfutter für adulte Hunde, z.B. „Arden Grange Chicken“) und<br />

abends Rohfleisch mit Gemüse, Reise, Hirse, Öl etc. bestens auskommen, gilt es spätestens im<br />

Oktober, das Futter umzustellen. Die Umstellung erfolgt schrittweise, um die Verdauung nicht<br />

überzustrapazieren. Während sich normales Trockenfutter in einem Bereich von ca. 3700 - 4000 kcal /<br />

kg bewegt (Diätnahrung nochmal deutlich darunter mit ca. 3400 kcal / kg), liegt ein gutes<br />

Hochleistungsfutter deutlich über 4000 kcal / kg. Als passend herausgestellt, hat sich hier ein<br />

Trockenfutter ab 4500 kcal / kg aufwärts, bei einem Proteinanteil von 30%+ und einem Fettanteil von<br />

20%+ (z.B. „Acana Agility & Sport“).<br />

Sobald die ersten Jagden hinter den Hunden liegen, steigt der Energiebedarf erheblich an – der<br />

Stoffwechsel kommt auf Touren, Körperfett wird abgebaut und Muskulatur sehr schnell aufgebaut. Die<br />

normale Futtermenge des Sommers verdoppelt bis verdreifacht sich, um den täglichen Bedarf weiterhin<br />

zu decken. Seit langem hält sich die „Weisheit“, man solle Hunde vor der Jagd / Arbeit nicht füttern, zum<br />

einen wegen der Verdauung (Gefahr Magendrehung) und zum anderen, weil die Hunde doch auch viel<br />

besser jagen würden, wenn sie hungrig sind. In meinen Augen ein veraltetes Ammenmärchen und auch<br />

unverantwortlich angesichts der Tatsache, dass schon öfter Jagdhunde völlig dehydriert und erschöpft<br />

mit völlig übersäuerter Muskulatur in der Kälte zusammengebrochen sind.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Aufgrund von Rücksprachen mit erfahrenen Jagdhundehaltern und mit Tierärzten haben wir für uns<br />

eine völlig andere Vorgehensweise entwickelt: Gefüttert wird morgens eine Handvoll<br />

Leistungstrockenfutter (weniger als 100 g bei 20 kg Hund), dazu ein großer Esslöffel Traubenzucker<br />

als schneller Energiespender, das Ganze aufgegossen mit VIEL warmem Wasser (Napf voll =<br />

Wassersuppe!) und dann bleibt alles noch zum Aufquellen stehen. Das A und O ist hierbei die schnell<br />

verfügbare Energie und Flüssigkeit. Eine zweite Mahlzeit gibt es mittags, ein großer Hundekeks oder<br />

eine Handvoll Trockenfutter aufgeweicht, um die Kraftreserven wieder etwas aufzufüllen. Dazu gibt es<br />

wieder viel warmes Wasser, abends dann eine wirklich sattmachende Portion, sei es nun Rohfutter<br />

oder Dosenfutter mit Flocken / Gemüse, auf jeden Fall eine Portion, die deutlich über die normale<br />

Futtermenge hinausgeht und wieder ausreichend Wasser.<br />

An den Jagdtagen haben wir eine etwa verdreifachte Futtermenge zur normalen ausgerechnet; an<br />

Nichtjagdtagen etwa eine doppelte Menge. Dennoch verlieren die Hunde von Woche zu Woche an<br />

Gewicht und Körperfett und legen massiv an Muskelmasse zu. So können wir über viele Wochen das<br />

Leistungsniveau halten, ohne dass die Hunde kräftemäßig stark einbüßen. Gute Anhaltspunkte liefert<br />

hier auch die Vorgehensweise von Mushern – schaut man sich auf deren Websites um, findet man<br />

hier und da gute Tipps, was die Ernährung von Hochleistungshunden angeht!<br />

Obwohl man ansonsten beim Beagle eher darauf bedacht ist, den kleinen Vielfraß schlank zu halten,<br />

kann man im Winter unter harten Arbeitsbedingungen bedenkenlos hinlangen – nur keine falsche<br />

Bescheidenheit bei der Festlegung der benötigten Futtermenge.<br />

Widriges Wetter und Eiseskälte<br />

Ein entscheidendes Kriterium ist für uns das Wetter, bei dem unsere Stöberhunde jagen. Während im<br />

Oktober noch laues Herbstwetter bei trockener Witterung geboten sein kann, bewegen sich die Hunde<br />

oftmals im Dezember und Januar bei harschigem Schnee und bei bis zu -15 Grad Außentemperatur.<br />

Hier lauern viele Gefahren und darauf sollte ein besonderes Augenmerk liegen für jede sportliche<br />

Betätigung.<br />

Eine nicht abschließende Liste mit Equipment, das sich bewährt hat:<br />

� Hundemäntel für Wartephasen im Auto, um frieren zu vermeiden und die Muskulatur<br />

warmzuhalten<br />

� Wärmflaschen in den Hundeboxen (diese liefern anschließend auch noch nach Stunden<br />

warmes Trinkwasser!) oder was es ansonsten an mobilen Wärmequellen fürs Auto gibt<br />

� Ausreichend Handtücher, nichts friert mehr als ein nasser Hund!<br />

� Pfotensalbe, JEDEN Abend großzügig einschmieren<br />

� Dicke Decken in den Hundeboxen, die Hundeboxen dreiseitig abdecken und nur den Eingang<br />

offen lassen, damit sich die Körperwärme innen hält<br />

� Faserpelzkissen, die auch im Schnee oder auf nassem Boden eine Weile isolieren<br />

� Zusätzliche Decken, man weiß ja nie!<br />

Die Kälte und der Schnee sind eine tückische Gefahr – jagende Hunde gehen bis an ihre physische<br />

Leistungsgrenze ohne Rücksicht darauf zu nehmen, welche Witterung gerade herrscht. Ganz wichtig<br />

ist eine ausreichende Versorgung mit Flüssigkeit, damit sie in der Kälte nicht dehydrieren!!! Bei Arbeit<br />

in der Kälte muss immer ausreichend Wasser, am besten warm, zur Verfügung stehen und die Hunde<br />

sollten auch vorher schon (siehe Fütterung) mit Wasser versorgt sein. Dehydrierung ist eine der<br />

größten Gefahren, wenn sich Hunde in kalter Witterung verausgaben. Nicht selten sieht man die<br />

Jagdhunde auch während der Arbeit trinken, wenn sie irgendwo Pfützen, kleine Bäche oder Teiche<br />

finden.<br />

Unsere Hunde bleiben bis zuletzt, auch außerhalb des Autos, in ihre Mäntel eingehüllt, um möglichst<br />

viel Wärme zu halten und starkes Frieren und Muskelzittern zu vermeiden. Nach der Jagd werden sie<br />

kräftig abgerubbelt und sofort wieder in ihren Mantel eingehüllt. Je fortgeschrittener die Jagdsaison<br />

und je dünner die Hunde, desto mehr frieren sie in der Kälte. Bewährt haben sich hier Thermomäntel<br />

fürs Auto, aber auch Warm-Up-Capes mit einer Frottee-Innenseite, die den nassen Hund schnell<br />

trocknen lassen.<br />

Seite 34


Seite 35 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Verletzungsgefahren:<br />

Schneetreiben… eisiger Wind… eine Außentemperatur von -10 Grad, der Schnee ist vereist und hart,<br />

die Pfoten der Hunde brechen beim Laufen immer wieder ein, an ihren Ohrrändern und Tasthaaren an<br />

den Lefzen bilden sich Eiskristalle. Längst sind Warnwesten und Signalhalsbänder von innen mit einer<br />

cm-dicken Eisschicht bedeckt und bretthart. Der Atem der Hunde geht schnell, doch sie arbeiten<br />

konzentriert und unverdrossen weiter.<br />

Und genau hier liegt die Gefahr! Der arbeitende, konzentrierte Hund achtet nicht mehr sehr auf seine<br />

Umgebung! Stolpern, hängenbleiben, einbrechen im Schnee und Übermüdung werden einfach<br />

ignoriert, Zweige und Äste werden einfach umgerannt.<br />

Egal ob beim Mantrailing, auf der Jagd oder einfach bei einem ausgelassenen Spiel durch die eisige<br />

Winterlandschaft: Das Verletzungsrisiko steigt mit schlechter Witterung und Schnee.<br />

Auch wunde Pfoten, Verletzungen an Ohrrändern, Augenlidern und Schultervorderseiten sowie kleine<br />

Risse in der Haut durch Dornen sind auf der Jagd keine Seltenheit, verstauchte Gelenke und<br />

schwerere Verletzungen glücklicherweise nicht unser Jagdalltag.<br />

Doch auch hier gilt: Eine gute Vorsorge und eine noch bessere Nachsorge sind das A und O.<br />

Eine kleine Liste, was zusätzlich in der Winter-Hundeapotheke nicht fehlen sollte:<br />

� Pfotensalbe<br />

� Pfotenschuhe (einer für alle Fälle)<br />

� Verbandsmaterial<br />

� Augensalbe (schnell ist eine Fichtennadel im Augenlid hängengeblieben und das Auge gereizt<br />

und rot)<br />

� Pinzette (Dornen können SEHR fest stecken)<br />

� Desinfektionsmittel (z.B. „Betaisodona“ Salbe oder „Octenisept“ Spray)<br />

� Wundsalbe für Kratzer und Risse


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Nach der Arbeit ist es äußerst wichtig, sich den Hund ganz genau anzuschauen. Sind die Pfoten OK,<br />

keine Risse, Schnitte oder eingetretene Dinge? Sind die Augen frei und sauber und die Augenlider<br />

unverletzt? Hängt irgendwas an oder in den Ohren? Humpelt der Hund, bewegt er sich ansonsten<br />

normal? Blutet er irgendwo? Gerade am Bauch, den Schultervorderseiten und an den Innenschenkeln<br />

bohren sich gerne Brombeerstacheln in die Haut, die man auf den ersten Blick kaum sieht.<br />

Gründliches Abtasten ist hier angesagt!<br />

Bei jeglichem Zweifel, ob eine Verletzung vorliegt, besser einmal zu viel zum Tierarzt fahren als<br />

einmal zu wenig!! Auch bei einem ungewöhnlichen Erschöpfungszustand des Hundes SOFORT zum<br />

Tierarzt!<br />

Allgemeines<br />

Für jede Arbeit in der Kälte, egal ob bei der Bergwanderung oder bei der Fährtenarbeit durch den<br />

Schnee, sollte man immer ein paar Grundregeln beachten:<br />

� Den Hund möglichst nicht frierend vorher im Auto warten lassen, lieber mit Mantel und<br />

warmer Decke (wer hat, natürlich die Standheizung an!)<br />

� Nicht aus der Kälte heraus zur Arbeit starten lassen, vorher ein kleines Warm-up machen,<br />

etwas laufen, die Muskulatur aufwärmen und die Gelenke in Gang bringen.<br />

� Bei eindeutigen Übermüdungserscheinungen eine Pause einlegen oder die Arbeit abbrechen.<br />

Der Hund wird von selbst nicht aufhören, wenn er voll bei der Sache ist, sondern unermüdlich<br />

weiterwerkeln, auch noch weit über sein physisches Limit hinaus.<br />

� Nach der Arbeit den aufgeheizten, möglicherweise hechelnden Hund ebenso wieder auf<br />

normales Level und normale Atemfrequenz herunterbringen (Stichwort: Cool-down), z.B. noch<br />

ein Stück an der Leine gehen und ihn sich in Ruhe lösen lassen.<br />

� Nach der Arbeit schnellstmöglich gut versorgen, auf Verletzungen kontrollieren, mit Futter und<br />

ausreichend Wasser versorgen und wieder warm einpacken (vor allem auch im jetzt<br />

möglicherweise sehr kalten Auto!)<br />

Wie man nun jedes einzelne Detail ausführt, welchen Hundemantel man verwendet oder welches<br />

Futter man bei höherer körperlicher Anstrengung gibt, bleibt natürlich jedem selbst überlassen –<br />

wichtig ist, ein besonders gutes Auge auf den Hund zu haben, die „Rundumsorge“ etwas zu verfeinern<br />

und immer ein Augenmerk darauf zu haben, dass widrige Wetterbedingungen für einen arbeitenden<br />

Hund gravierende Gefahren bergen können.<br />

Ist man sich dessen bewusst und sorgt stets dafür, dass der Fleckenzwerg auch nach getaner Arbeit<br />

gut versorgt ist, dann ist man auf der sicheren Seite. Schneewanderungen, Trails durch Eis und<br />

Schnee, wildes Toben durchs „Winterwonderland“ können kommen und das Abenteuer kann<br />

beginnen!<br />

————————————————————————————————————————————————–——<br />

Copyright Fotos: Kim Juestl<br />

Seite 36


Seite 37 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Das - unerwünschte - Jagdverhalten des Hundes<br />

Clarissa v. Reinhardt<br />

Das – unerwünschte – Jagdverhalten seines Hundes hat schon so manchen Menschen verzweifeln<br />

lassen. Der sorgsam trainierte Grundgehorsam scheint vergessen, sobald ein Hase oder Reh den<br />

Weg kreuzt.<br />

Während die einen sagen, da helfe nur Starkzwang, zucken die anderen resigniert die Schultern und<br />

meinen, da könne man nichts machen. Denn die Meinungen, wie mit einem Hund zu arbeiten sei,<br />

dessen Jagdtrieb stark ausgeprägt ist, differieren erheblich.<br />

Clarissa v. Reinhardt, international gefragte Trainerin und Autorin diverser Fachpublikationen über<br />

Hunde, hat sich über viele Jahre mit diesem Thema beschäftigt. Während der Arbeit mit Hunden der<br />

unterschiedlichsten Rassen und Altersstufen hat sie ein vollkommen neues Trainingskonzept<br />

entwickelt, das für jeden Hundebesitzer leicht nachzuvollziehen und durchführbar ist. Dabei betont sie<br />

immer wieder, dass ihr nicht jedes Mittel Recht ist, um einen Hund zu einem zuverlässigen Gehorsam<br />

zu bringen – ganz im Gegenteil weist sie darauf hin, dass wir Menschen nicht das Recht haben, ein<br />

uns anvertrautes Lebewesen für instinktgesteuerte Verhaltensweisen mit Gewalteinwirkung zu<br />

strafen.<br />

In diesem Buch führt sie Schritt für Schritt durch die Übungen und lädt den Leser ein, mehr über das<br />

komplexe Verhaltensspektrum seines Hundes zu erfahren und im Training jede Menge Spaß mit ihm<br />

zu haben.<br />

Aus dem <strong>Inhalt</strong>:<br />

� Die Handlungskette des Jagdverhaltens<br />

� Das Töten / Tötungsstrategien<br />

� Die Körpersprache / das Ausdrucksverhalten des Hundes<br />

� Die Sinne im Einsatz<br />

� Kommunikatives Spazieren gehen als Schlüssel zum Trainingserfolg<br />

� Abrufübungen<br />

� Selbständiges Absitzen beim Anblick von Beute<br />

� Fehlerquellen im Training<br />

� Hilfsmittel im Training<br />

� Trainingsmethoden und ihre Grenzen<br />

…und vieles mehr!<br />

Das - unerwünschte - Jagdverhalten des Hundes<br />

von Clarissa v. Reinhardt<br />

24,00 €, Hardcover, 112 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen<br />

ISBN 978 - 3 - 936188 - 23 - 8<br />

www.verlag.animal-learn.de


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Teil 1: Apportieren<br />

Christine Frei<br />

Bei meinen ersten Beschäftigungen mit meiner inzwischen zweijährigen Peach stellte ich fest, dass<br />

sie im Gegensatz zu Ayla sehr gern apportiert und das wollte ich ausbauen. Aus diesem Grund<br />

meldete ich uns bei Sabine Winkler (www.aha-hundeausbildung.de) zu einen Kurs „Dummytraining“<br />

an, der Peach und mir sehr viel Spaß macht. Allerdings war mir damals noch nicht bewusst, wie<br />

vielseitig diese Beschäftigung ist.<br />

Wie bei anderen Hundesportarten ist auch beim Dummytraining ein gewisser Grundgehorsam<br />

erforderlich. Der Hund sollte die Kommandos „Komm“, „Sitz“ und „Bleib“ beherrschen und an der<br />

lockeren Leine laufen können. Damit ist die Basis für dieses Training bereits gelegt.<br />

Zur traditionellen Dummyarbeit gehören:<br />

� Apportieren<br />

� Einweisen<br />

� Markieren<br />

� Verlorensuche<br />

Im ersten Teil möchte ich auf die traditionelle Dummyarbeit und das Apportieren eingehen.<br />

Das Apportieren<br />

Diese Aufgabe finden wir im jagdlichen Bereich, wo der Hund beispielsweise eine Ente zum Jäger<br />

bringen soll. Er sollte dies stets zügig und ohne Umwege tun, nicht auf der Ente herumbeißen oder sie<br />

gar fallen lassen, sondern sich mit seiner Beute vor den Menschen setzen. Im Trainingsbereich wird<br />

das Wild durch verschiedene Dummys ersetzt.<br />

Allein dieser Ablauf ist schon so komplex, dass wir ihn im<br />

Training in mehrere Einzelschritte aufteilten. Allerdings<br />

bauten wir diese sog. Verhaltenskette von hinten auf, um<br />

mögliche Fehler zu vermeiden.<br />

Trainiert wurde also im ersten Schritt nur das Anschauen<br />

des Gegenstands, der später einmal apportiert werden<br />

sollte. Jeder Blick unseres Hundes zu dem Apportel<br />

wurde sofort mit einem Click bedacht und anschließend<br />

belohnt.<br />

Anschauen des Dummys<br />

Von li. nach re.: Schwimmdummy, zwei Prey– oder<br />

Futterdummys, Taschen– oder Welpendummy,<br />

Kong-Wubba, Bringholz<br />

Seite 38


Seite 39 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Annäherung an den Dummy<br />

Im Grunde ging es recht schnell, bis unsere Fellnasen das<br />

Apportel auch genauer untersuchen wollten und dazu ihr<br />

Maul öffneten, um es zu fassen. Wir clickten und belohnten<br />

schon für die kleinste Öffnung des Fangs. Nahm der Hund<br />

das Apportel dann ganz in den Fang, kam es darauf an zu<br />

clicken, bevor der Hund den Gegenstand wieder losließ! Wir<br />

sollen darauf achten, dass er den Gegenstand weit hinten in<br />

sein Maul nahm.<br />

Wenn unser Hund bereits Interesse an dem<br />

Apportiergegenstand zeigte, warteten wir mit dem Click, bis<br />

sich unser Vierbeiner mit der Nase dem Gegenstand<br />

genähert hatte und belohnten nun dieses Verhalten.<br />

Der nächste Schritt war, den Gegenstand mit der<br />

Hundenase berühren zu lassen und auch da galt wieder die<br />

Methode C & B (Clicker und Belohnung).<br />

Fassen des Dummys<br />

Wir waren alle überrascht, wie schnell unsere Fellnasen diese ersten Schritte begriffen. Nun ging<br />

es darum, das „Halten“ zu belohnen. Deshalb zögerten wir den Click immer etwas länger hinaus,<br />

hielten zur Unterstützung das Apportel aber nach wie vor in der Hand. Schon bald merkten wir,<br />

dass dafür auch von uns Menschen eine hohe Konzentration erforderlich war, denn der Click durfte<br />

wirklich nur dann erfolgen, wenn der Hund den Gegenstand noch hielt. Erst nach dem Click darf<br />

der Vierbeiner das Apportel loslassen und sein Leckerli bekommen! Als dies mit großer Sicherheit<br />

klappte, konnten wir beginnen, den Gegenstand auch einmal kurz los zu lassen. Anfangs<br />

entfernten wir unsere Hände dabei jedoch noch nicht merklich, clickten und belohnten aber jedes<br />

Mal das selbstständige Halten des Dummys durch den Hund.<br />

Selbstständiges Halten des Dummys<br />

Anschließend ging es wieder darum, die Zeit<br />

hinauszuzögern, in der unser Hund sein Apportel frei hielt.<br />

Parallel dazu distanzierten wir auch unsere Hände immer<br />

mehr.<br />

Im Anschluss begann ein ganz entscheidender Schritt beim<br />

Apportieren: Unser Hund sollte seinen Gegenstand über<br />

längere Zeit – mindestens 3 Sekunden – halten, ohne auf<br />

ihm herumzukauen. Dazu ist etwas Geduld erforderlich und<br />

das Gefühl dafür, im richtigen Moment das Halten des<br />

Dummys zu bestätigen.<br />

Natürlich zögerten wir unseren Click immer weiter hinaus. Erst wenn der Hund diese Sequenz<br />

beherrschte, konnten wir mit der Übung „Hergeben“ beginnen. Da wir bisher ja nur das Halten<br />

geübt und belohnt hatten, ging es nun darum, aus dem zufälligen „Wiederhergeben“ mit<br />

Belohnung ein gezieltes Hergeben zu erreichen. Wieder war einfach nur Geduld gefragt und wir<br />

warteten ab, bis unser Vierbeiner irgendwann das Maul aufmachte, um sein Apportel<br />

herauszugeben. Dies wurde natürlich sofort mit einem Click bestätigt und belohnt. An dieser Stelle<br />

mussten wir Hundehalter wieder sehr konzentriert sein und darauf achten, dass wir unsere Hand<br />

so hielten, dass wir den Dummy auch immer in die Hand würden bekommen können. Als deutlich<br />

wurde, dass das Wiederhergeben zuverlässig klappte, konnten wir ein Signal einführen. Sinnvoll<br />

ist es, dafür eine Vokabel zu gebrauchen, die anderweitig noch nicht „besetzt“ ist. Ich wählte für<br />

Peach „Gib´s her“ und wir übten dieses Kommando zur Festigung etliche Male.<br />

Nun kam die nächste Herausforderung: Unser Hund sollte sein Apportel nämlich zum ersten Mal<br />

nicht aus unserer Hand nehmen, sondern vom Boden aufheben! Dazu sollten wir ihm unsere<br />

Hand zur Entgegennahme auffordernd entgegen strecken. Im Grunde waren wir alle überrascht,<br />

wie schnell der Vierbeiner das bisher Erlernte (das Apportel gehört in Fraules Hand) beherrschte<br />

und verknüpfte!


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Besonders wichtig bei diesem Übungsschritt ist, dass der Hund lernt, erst auf unser Signal hin zu<br />

dem Apportel zu laufen. Im Grunde handelt es sich also um eine Sitz - Bleib - Übung, die für unseren<br />

Hund noch einmal schwieriger wurde, als wir den Apportiergegenstand sogar warfen.<br />

Zurückkommen mit dem Dummy<br />

Besonders übungsintensiv war es, den Gegenstand bis zum wirklichen Vorsitz vom Hund im Fang<br />

halten zu lassen. Daran feilen wir immer noch. Um die Übung abwechslungsreicher zu gestalten,<br />

warfen wir das Apportel beispielsweise über eine Hürde. Der Hund sollte es auf direktem Wege holen<br />

und wieder zurückbringen.<br />

Dummy auf direktem Weg über die Hürde zurückbringen<br />

Im Grunde war nun die Verhaltenskette komplett und wir<br />

brauchten sie nur noch zusammen zu fügen:<br />

� Den Hund neben sich absitzen lassen<br />

� Das Apportel werfen<br />

� Den Hund zum Apportel schicken<br />

� Das Apportel aufnehmen lassen<br />

� Das zurückgebrachte Apportel wieder in Empfang<br />

nehmen.<br />

Über die Übungsfolgen „Einweisen und „Markieren“ werde ich in der nächsten Ausgabe des<br />

„<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong>“ im Dezember schreiben.<br />

—————————————————————————————————————————————————<br />

Copyright Fotos: Ilse Marggraf und Christine Frei<br />

Seite 40


Seite 41 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Und die Konsequenzen äußerer Einflüsse<br />

Diana Hempel<br />

Es war ein heißer Sommertag, das Thermometer zeigte über 35° Grad an. Mittags wurde ein Trail im<br />

Wald gelegt, den Paul und ich gegen 19:00 Uhr arbeiteten. Der Trailverlauf war mir unbekannt, die<br />

Traillänge betrug ca. einen Kilometer und es hatte sich etwas abgekühlt. Mein Beagle startete ohne<br />

Probleme und wir kamen nach ca. 100 m an eine lichte Wegkreuzung. Er schloss den linken Weg mit<br />

einer kurzen Kopfdrehung aus und checkte den rechten – negativ. Ich führte ihn zurück und gab ihm<br />

das Kommando: “Check it!“ Ich bekam wieder eine Negativanzeige. Schließlich führte ich Paul ein<br />

Stück in den linken Weg hinein und setzte ihn im Schatten wieder an. Es dauerte nicht lange und ich<br />

hatte Zug auf der Leine, der Schwanz ging wedelnd nach oben, sein Körper stand unter Spannung, ich<br />

hörte das vertraute Grunzen und wusste: Mein Hund ist wieder auf dem Trail, den er im schattigen<br />

Wald ohne Schwierigkeiten zu Ende arbeitete.<br />

Negativ-Anzeige: Paul zeigt an, dass er keinen<br />

Geruch mehr findet.<br />

Was war geschehen? Hätte man mir eine verbindliche<br />

Aussage abverlangt, hätte ich ehrlich eingestehen<br />

müssen, dass ich es nicht genau wusste. Niemand kennt<br />

den genauen Grund, was die Hunde, wo, in welcher<br />

Form wahrnehmen und in welchem Zustand sich der<br />

Trail befindet. Dennoch ist es möglich, durch das<br />

Verhalten des Hundes und seine Körpersprache<br />

Rückschlüsse auf den Trailverlauf und Trailzustand zu<br />

ziehen. Voraussetzung ist, dass man seinen Hund gut<br />

lesen kann und um die Einflüsse von Faktoren wie<br />

Witterung, Thermik, Kontaminationen und Zeit auf einer<br />

Spur weiß.<br />

Bei dem beschriebenen Trail hat mir mein Hund mit seiner Körpersprache und seinem<br />

Anzeigeverhalten klar gezeigt, dass er keinen Geruch mehr findet. Mehrere Stunden<br />

Sonnenbestrahlung hatten offensichtlich nichts mehr übrig gelassen. Gerade bei längeren Liegezeiten<br />

und aufgrund der Sonnenbestrahlung kommt es sehr oft zu Unterbrechungen im Trailverlauf. Die<br />

Hunde können erst im Schatten ihre Arbeit wieder aufnehmen. Hätte ich im Einsatz diese<br />

Auswirkungen nicht in Erwägung gezogen und die Negativanzeige als gegeben hingenommen, statt<br />

meinem Hund eine Alternative anzubieten – es hätte im schlimmsten Fall ein Menschenleben kosten<br />

können.<br />

Jede Witterung nimmt negativen oder auch positiven Einfluss auf einen Trail, z. B. bei leichtem<br />

Nieselregen. Es würde bei weitem den Rahmen sprengen, alle Einzelheiten ausführlich zu<br />

beschreiben. Vielmehr möchte ich sensibilisieren, sich mit diesen Themen intensiv<br />

auseinanderzusetzen und im Training die unterschiedlichsten Situationen einfach auszuprobieren. Nur<br />

so kann man herausfinden, wie sich der Hund verhält, was er mir anzeigt, warum er in Schwierigkeiten<br />

kommt, welche Hilfe ich ihm geben kann. Herausgreifen möchte ich neben der schon beispielhaft<br />

erwähnten Sonneneinstrahlung - die Faktoren Wind, Thermik und Zeit, da gerade Spurtreue,<br />

Suchverhalten und Alter der Trails viel und heiß diskutierte Themen sind.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Aufnahme des Geruchs während des „Prescentings“<br />

am Start<br />

Oft werden die Hunde in ihrem natürlichen<br />

Suchverhalten eingeschränkt, wenn eine sog.<br />

Spurtreue erwartet und als Trainingsziel definiert<br />

wird. Oder es sind Aussagen zu hören: „Der Hund<br />

sucht nicht, er hat ja gar nicht die Nase am Boden“.<br />

Ein Mantrailer orientiert sich an einem sensiblen<br />

Gebilde feinster Partikel. Wir können sie nicht<br />

wahrnehmen und müssen ehrlich zugeben, dass wir<br />

im Endeffekt nicht wissen, wo der Geruch liegt.<br />

Einzig der Hund kann entscheiden, wo und wie er<br />

den Geruch aufnimmt, um zum Ziel zu kommen. Je<br />

nach Liegestelle, Liegedauer, Untergrund,<br />

Luftfeuchtigkeit, Temperatur und Wind arbeitet er mit<br />

hoher, halbhoher oder tiefer Nase.<br />

Eine tiefe Nase ist nicht unbedingt ein Zeichen dafür, dass der Hund besonders gut auf dem Trail<br />

ist. Sie kann auch ein Zeichen dafür sein, dass Schwierigkeiten drohen. Gerade bei älteren Trails<br />

mit geringerer Geruchsintensität ist die Suche mit tiefer Nase sehr oft zu beobachten - auch bei<br />

leichtem Nieselregen, wenn dieser den Geruch förmlich auf dem Asphalt festpappt oder bei<br />

kälteren Temperaturen. Ist dagegen der Erdboden sehr warm, strömt der Geruch dem Hund<br />

entgegen und wir können eher Suchen mit hoher Nase beobachten. So können aus dem<br />

Suchverhalten durchaus Rückschlüsse auf witterungsbedingte und thermische Bedingungen auf<br />

dem Trail gezogen werden. Wenn wir den Geruchsvergleich zwischen heißem und kaltem Kaffee<br />

ziehen, können wir uns den temperaturbedingten Einfluss auf die Geruchsintensität und<br />

thermische Verteilung gut vorstellen.<br />

Suche mit hoher Nase ...und Wechsel in die Suche mit tiefer Nase<br />

Es ist völlig normal, dass ein Mantrailer durchaus einige Meter versetzt zu dem Weg arbeitet, den<br />

die Person gegangen ist, da er sich nicht wie der Fährtenhund an der Bodenverletzung, sondern<br />

den feinen Partikeln orientiert. Jede noch so laue Brise nimmt Einfluss darauf, wo die Partikel<br />

landen. Mit einer einfachen Babypuderflasche kann man die Verwehungen sehr gut<br />

ausprobieren. Wir und viele andere Kollegen haben die besten Erfahrungen damit gemacht, die<br />

Hunde in ihrer natürlichen Suchweise arbeiten zu lassen, anstatt ihnen eine nach unserem<br />

menschlichen Ermessen vermeintliche Spur vorzuschreiben. Wir halten es da ganz mit dem<br />

Spruch unseres Instructors: „The nose knows!“ Nur der Hund weiß, wo der Geruch liegt und<br />

orientiert sich im Bedarfsfall an den Stellen, wo die Partikel hängen bleiben, z. B. an<br />

Häuserwänden, Bordsteinen, Sträuchern, Wiesen. Wenn möglich, sollte der Hundeführer seinem<br />

Hund diese Stellen immer anbieten, um den Geruch aufzunehmen, sei es beim Ansatz, wenn er<br />

den Trail verloren hat oder wenn es auf Plätzen mit zum Teil starken Verwehungen zu<br />

Schwierigkeiten kommt. Wenn man einmal eine Suche bei starkem Wind durchgeführt hat, weiß<br />

man, dass die Arbeit an stark befahrenen Straßen schwierig bis unmöglich ist, weil<br />

vorbeifahrende Autos zu zusätzlichen Verwirbelungen führen, wenn sie von dem Trail überhaupt<br />

etwas übrig lassen.<br />

Seite 42


Seite 43 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Kommen wir zum größten Killer eines Trails – der Zeit.<br />

Trails, die Wochen, Monate oder sogar Jahre alt sind,<br />

gehören ins Land der Märchen und entspringen eher<br />

dem Wunschdenken des einen oder anderen<br />

Hundeführers. Wenn man sich schon allein den oben<br />

beschriebenen Trail vor Augen führt, weiß man, dass<br />

das nicht funktionieren kann. Mit jeder Stunde, die ins<br />

Land geht, wird der Trail schwächer. Geruch hat eine<br />

begrenzte Lebensdauer, die von den genannten<br />

Faktoren massiv beeinflusst wird. Doch damit nicht<br />

genug: Mit jeder Stunde kommt es auch zu Unmengen<br />

an Kontaminationen mit anderen Gerüchen von<br />

Menschen, Tieren, Abgasen, Chemikalien usw. dazu<br />

und eine Differenzierung wird für den Hund immer<br />

schwieriger. In gestalteten Trainingssituationen mit<br />

einem wissenden Backup können viele Dinge noch<br />

möglich sein. Im Ernstfall funktioniert das nicht.<br />

Paul orientiert sich bei windigen Bedingungen im<br />

Kreuzungsbereich an Sträuchern<br />

Jeder Hundeführer, der zu einem Einsatz gerufen wird, bei dem ein Mensch schon seit zwei, drei<br />

oder vier Tagen vermisst wird, muss alle möglichen und unmöglichen Einflüsse abwägen und<br />

ernsthaft hinterfragen, ob er es verantworten kann, Angehörigen Hoffnungen zu machen oder der<br />

Polizei mit falschen Hinweisen die Ermittlungen zu erschweren. In der Vermisstensuche und auch<br />

Strafverfolgung ist ein Mantrailer - Hund ein wertvolles und hilfreiches Einsatzmittel, das aufgrund<br />

aller äußeren Einflüsse aber seine Grenzen hat.<br />

Das Trail-Team Diana und Paul<br />

——————————————————————————————————————————————––-—<br />

Copyright Fotos: www.mantrailer-rhein-ruhr.de


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Annett Schäfer<br />

Im <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong> vom Juni 2011 habe ich auf den Seiten 4 bis 8 über die Trächtigkeit unserer Hündin Amanda<br />

und die Geburt ihrer Welpen geschrieben. Der Artikel über die Aufzucht der Welpen in dieser Ausgabe schließt daran an.<br />

Nun sind sie also da! Sechs putzmuntere Welpen kriechen durch die Wurfkiste und tun nicht viel mehr<br />

als schlafen und kuscheln, trinken und ausscheiden und die unterschiedlichsten Geräusche von sich<br />

zu geben. Hundewelpen sind Nesthocker, sie sind noch blind und taub, können die eigene Wärme<br />

noch nicht regulieren und sind in jeder Weise abhängig von ihrer Mama und damit auch von uns. Die<br />

Wurfkiste ist in den ersten zwei Wochen ihr Schutzraum. Hier sind sie sicher und warm untergebracht.<br />

Wir hocken glücklich davor und können es kaum fassen, dass unsere „kleine“ Amanda alles so ruhig<br />

und sicher im Griff hat. Stundenlang verbringt sie in der Wurfkiste bei ihren Kleinen, lässt sie trinken,<br />

kuschelt mit ihnen und ebenso wichtig, sie pflegt sie ständig.<br />

Die Kleinen sind auch beim Ausscheiden auf ihre Hilfe<br />

angewiesen. Sie werden im Genitalbereich und am<br />

Bäuchlein von der mütterlichen Zunge massiert und<br />

können erst dann Urin und Kot absetzen. Amanda<br />

vertilgt alles restlos. Dies ist ein wölfisches Erbe und hat<br />

den Sinn, die Wurfhöhle schön sauber und trocken zu<br />

halten. Amanda ist sehr aufmerksam, riecht an den<br />

Welpen, wann welcher geputzt werden muss und tut<br />

dies, auch gegen den Protest der Welpen, mit großer<br />

Sorgfalt und Ausdauer.<br />

Wir, als Züchter, haben in dieser Zeit zunächst nicht allzu viel zu tun. Es ist wie die Ruhe vor dem<br />

Sturm. Amanda ist absolut instinktsicher, sie geht sehr vorsichtig mit den Welpen um und trotzdem ist<br />

ständig einer von uns in der Nähe, beobachtet die kleine Familie und es schläft auch in den ersten<br />

Wochen einer von uns direkt neben der Wurfkiste. Eine unserer Aufgaben ist es jetzt, uns um Amanda<br />

zu kümmern, für ausreichend gutes Futter und Bewegung zu sorgen.<br />

Und Futter braucht sie wirklich extrem viel. Genaugenommen frisst sie während der Säugezeit<br />

mindestens sechs Mal so viel wie sonst. Eigentlich hat sie ständig Hunger und jetzt darf sie endlich<br />

einmal so viel fressen, wie sie mag. Zwischendurch ist etwas Bewegung angesagt, denn das viele<br />

Futter muss natürlich auch irgendwie wieder heraus. Zuerst bekommen wir Amanda nur mit großer<br />

Überredungskunst mit hinaus in den Garten. Ihre Bindung an die Welpen ist so stark, dass sie sie nur<br />

ungern kurz allein lässt. An einen Gang außerhalb des Gartens ist zunächst nicht zu denken. Wir<br />

lassen sie entscheiden, denn diese Zeit ist ohnehin sehr anstrengend für Amanda. Es ist<br />

bewundernswert, was für eine Leistung eine Mütterhündin vollbringt und wir haben den Eindruck, dass<br />

Amanda sich momentan nur bei ihren Welpen wohl fühlt und zufrieden ist. Mehrmals täglich bekommt<br />

sie homöopathische Mittel und verschiedene Zusätze, z.B. für die Rückbildung und Reinigung von<br />

Gebärmutter und Geburtswegen sowie für eine genügende Calciumversorgung.<br />

Die kleine Hundefamilie soll jetzt ganz ungestört sein, nur Familienmitglieder und enge Freunde<br />

dürfen schon mal einen Blick riskieren. Das normale Leben in unserer Familie geht aber weiter. Da<br />

gibt es Alltagsgeräusche wie Staubsauger, Telefon, Fernsehen oder das Scheppern mit Geschirr,<br />

eben alles was unsere Hunde sonst kennen und was auch jetzt keine Bedrohung für sie und die<br />

Welpen darstellt. Unsere zweite Hündin Inka, die Mutter von Amanda, schaut mehrmals täglich schon<br />

neugierig nach den Kleinen, respektiert aber, dass diese Welpen Amanda gehören. Sie traut sich<br />

momentan nur immer kurz in die Welpenkiste, wenn Amanda grad draußen im Garten ist.<br />

Seite 44


Seite 45 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Unsere andere Aufgabe ist es, das Gedeihen der Welpen im Blick zu haben. Jeden Abend, ungefähr<br />

zur gleichen Zeit, wiegen wir alle Welpen. Wir legen sie nicht gleich wieder zurück, sondern nehmen<br />

uns Zeit, jeden Einzelnen genau anzusehen, anzufassen und mit ihm zu schmusen. Hier beginnt die<br />

Prägung auf den Menschen. Die Welpen sollen, noch blind, uns Menschen riechen, belecken und<br />

fühlen können, sie sind völlig entspannt und ruhig und genießen bereits früh diese Nähe zu uns.<br />

Wann immer wir bei den Welpen sind, werden sie herausgenommen, es wird gekuschelt und leise mit<br />

ihnen gesprochen. Schon in diesem Alter beginnen wir die Welpen daran zu gewöhnen, dass wir sie<br />

überall anfassen können. Sie sollen später gut zu händeln sein, was z.B. für Tierarztbesuche sehr<br />

wichtig ist.<br />

Amanda hat von Anfang an vollstes Vertrauen zu uns und<br />

schaut uns ganz unaufgeregt zu. Die Welpen nehmen vom<br />

ersten Tag an gut zu, sie verdoppeln ihr Geburtsgewicht<br />

nach weniger als einer Woche - kein Wunder, denn<br />

Amanda hat wirklich sehr viel Milch. Dieser Wurf ist<br />

ausgeglichen, immer satt und zufrieden!<br />

Die ersten zwei Wochen werden „vegetative Phase“<br />

genannt und stellen eigentlich eine Verlängerung der<br />

Trächtigkeit dar. Die Welpen befinden sich noch in einer<br />

Art Dämmerzustand. Von außen betrachtet könnte man<br />

denken, dass nicht viel passiert. Tatsächlich tut sich aber<br />

allerhand!!!<br />

In der 3. Woche, der Übergangsphase, ist nämlich aus dem hilflosen Saugwelpen ein kleiner,<br />

neugieriger Hund geworden, der sehen und hören kann, sich auf vier kurzen Beinchen fortbewegt<br />

und allein Kot und Urin absetzen kann. Diese Fortschritte sind auf die Fertigstellung des<br />

Nervensystems zurückzuführen. Es war zum Zeitpunkt der Geburt zwar schon angelegt, war aber<br />

noch nicht funktionstüchtig. Es fehlte noch die „Isolierung“ in Form von Myelinscheiden. Dies<br />

geschieht zuerst bei den Nerven, die für den Kopfbereich zuständig sind und geht dann über den<br />

Rumpf bis zum Schwanz. Man kann es auch gut beobachten, denn der Welpe lernt zuerst seinen<br />

Kopf zu heben, hat dann seine Vorderläufe unter Kontrolle, während die Hinterbeinchen noch länger<br />

schlaff hinterher gezogen werden.<br />

Am Ende dieser zwei Wochen beginnen die Welpen sich<br />

auch untereinander bewusster wahrzunehmen. Sie<br />

nehmen Kontakt auf, beriechen und belecken sich. Die<br />

ersten zwei Welpen öffnen ihre Augen am 14. Tag und<br />

zwei andere Welpen kommen auf die Beine und fangen an<br />

zu laufen. In den nächsten Tagen können alle Welpen<br />

sehen und laufen und auch in den kleinen Schlappohren<br />

haben sich die Gehörgänge geöffnet. Zuerst sind die<br />

Augen noch milchig trüb und etwas bläulich. Das<br />

verschwindet aber in den nächsten Tagen, die Augen sind<br />

nun schön dunkelbraun.<br />

Jetzt kommt allmählich Leben in die Wurfkiste und wir bauen den Welpenauslauf im Wohnzimmer<br />

auf. Nun haben die Welpen viel mehr Platz, sie können toben, sich verstecken, auch mal allein<br />

spielen oder schlafen. Die Wurfkiste im Auslauf dient jetzt nur noch als sichere Schlafhöhle. Wir legen<br />

Spielzeug, wie kleine Kuscheltiere, Bälle und Kauseile dazu und tauschen sie immer wieder aus.<br />

Jetzt darf auch Inka mit in den Auslauf und beteiligt sich wie selbstverständlich an der Pflege.<br />

In der dritten Lebenswoche ist eine Untersuchung beim<br />

Tierarzt vorgeschrieben. Die kleinen Welpen werden<br />

abgehört und abgetastet, die Tierärztin guckt ins Mäulchen<br />

und in die Öhrchen und sieht, ob ein Nabelbruch, eine<br />

Knickrute oder ähnliches vorliegt. Alle Welpen sind gut<br />

ernährt, fit und gesund und auch bei Amanda ist alles<br />

bestens.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Jetzt haben wir auch die Ahnentafeln beantragt und das bedeutet, wir mussten die Namen angeben –<br />

kein leichtes Unterfangen beim Anfangsbuchstaben C! Die Hündinnen sollen Clara und Caja heißen,<br />

die Rüden auf die Namen Carlos, Campino, Clever und Cooper hören.<br />

Drei Wochen lang hat Amanda nun ihre Welpen ausschließlich mit Muttermilch versorgt. Sie selbst<br />

frisst Unmengen an Futter, bekommt immer etwas, wenn sie in der Küche vorbei schaut und ist<br />

trotzdem sehr schlank, fast mager. Das ganze Futter steckt sie in die Milch für die Kleinen und<br />

Amanda noch mehr zu füttern, bedeutet nur, dass sie noch mehr Milch produziert Es ist nun an der<br />

Zeit mit der Zufütterung zu beginnen, auch um Amanda etwas zu entlasten. Für diese erste<br />

Zufütterung verwenden wir erstklassiges Rindertatar vom Schlachter unseres Vertrauens, nahezu<br />

fettfrei und natürlich ganz frisch! Am Abend nehmen wir die Welpen einzeln auf den Schoß. Wir haben<br />

winzige Tatar - Kügelchen vorbereitet. Bereits der Geruch lässt die kleinen Nasen beben, sie werden<br />

ganz aufgeregt und sind kaum zu halten. Sofort nehmen sie das Futter an und fressen diese erste<br />

feste Nahrung ohne Probleme aus unserer Hand. Sie sind dabei so gierig, dass wir fast um unsere<br />

Finger fürchten müssen, denn jetzt haben die Welpen auch schon ihre ersten, sehr spitzen, Zähnchen.<br />

Ein voller Erfolg, der uns bestätigt, dass frisches rohes Fleisch genau das Richtige auch für ganz<br />

kleine Welpen ist!<br />

Jetzt bekommen wir sehr viel Besuch. Nachbarn, Kinder,<br />

Verwandte und Freunde wollen die Welpen kennenlernen<br />

und wir sehen dies als Chance für einen weiteren<br />

Entwicklungsschritt der Welpen, denn sie lernen viele<br />

verschiedene nette Menschen kennen, die ruhig und lieb mit<br />

ihnen umgehen. Für vier Welpen haben wir bereits liebe<br />

Familien gefunden, mit denen wir schon monatelang in<br />

Kontakt stehen und auch diese lernen jetzt die Welpen<br />

kennen.<br />

Alle waren schon sehr gespannt, denn sie warteten teilweise schon sieben Monate auf diesen<br />

Moment, kannten bisher nur Inka und Amanda und die Welpen nur von Berichten und Fotos. Die<br />

Welpenfamilien dürfen jetzt regelmäßig kommen, so lernen sich Welpe und neue Familie schon mal<br />

kennen und wir können bei den Besuchen alle Themen ansprechen, die uns am Herzen liegen.<br />

Zu diesem Zeitpunkt beginnen die Welpen mit Gegenständen zu spielen. Sie beißen in weiche Bälle,<br />

schütteln kleine Stofftiere „tot“, nehmen sich Dinge weg und verfolgen wegkullernde Bälle.<br />

Alles wird ausführlich beleckt und bekaut, manchmal streiten sie sich oder beißen auch mal in Rute<br />

oder Ohr.<br />

Bald erhalten die Welpen schon zwei zusätzliche Mahlzeiten, trinken aber weiterhin viel Milch bei<br />

Amanda. Ganz so angenehm ist das Säugen für sie jetzt nicht mehr, die Welpen trinken sehr<br />

stürmisch und sicherlich bekommt sie auch ab und zu die spitzen Zähnchen zu spüren. Trotzdem ist<br />

sie weiter gern bei den Kleinen, leckt sie sauber, animiert sie zu kleinen Spielchen oder legt sich<br />

einfach nur zu ihnen.<br />

In der 5. Lebenswoche geht es das erste Mal hinaus an die frische Luft. Die ersten Schritte auf dem<br />

Rasen sind noch etwas ungewohnt, die Geräusche und der Wind beeindrucken zuerst etwas, aber<br />

die Welpen gewöhnen sich sehr schnell daran und genießen diese neue Freiheit in vollen Zügen.<br />

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Seite 47 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Das kleine Nachbarskind ist täglich mit uns bei den Welpen und spielt auf seine Art laut juchzend<br />

mit ihnen. Wir lassen einen Regenschirm auf- und zugehen, lassen Flatterband und Luftballons<br />

fliegen und schlagen mit Holzplatten aufeinander, was einen lautes Knall erzeugt. Dies alles tun<br />

wir, um die Welpen auf das Leben vorzubereiten. Sie sollen unerschrocken sein und möglichst viel<br />

kennenlernen, denn alles, was sie zusammen mit ihrer Mutter und den Geschwistern zu dieser Zeit<br />

angstfrei erleben, wird auch für den Rest des Lebens positiv besetzt sein. Die Box, die wir im<br />

Auslauf stehen haben, wird sofort zum Ausruhen und Schlafen genutzt. Bei schönem Wetter sind<br />

die Welpen fast den ganzen Tag draußen, fressen, schlafen und spielen, bekommen Besuch und<br />

machen ihre Geschäfte meist schon etwas abseits am Zaun.<br />

Im Haus haben wir eine kleine Hundetoilette, eine<br />

Schale mit Hanfstreu, die schon seitdem sich die<br />

Welpen selbständig lösen können mal mehr, mal<br />

weniger genutzt wird. Natürlich wird bei jedem<br />

Geschäft am richtigen Ort ausgiebig gelobt,<br />

trotzdem sind Tücher und Wischmopp noch oft im<br />

Einsatz. Jetzt sind aus den Welpen schon richtige<br />

kleine Hunde geworden. Sie können bellen,<br />

knurren, fiepen, schnarchen, wollen auf den<br />

Schoß genommen werden und zeigen uns genau,<br />

wenn sie Hunger haben.<br />

In den Ausläufen gibt es verschiedene Untergründe,<br />

Fliesen, Sand, Rasen, Holz und zum Toben und<br />

Entdecken ist viel Platz. Wir sorgen für Abwechslung,<br />

indem wir mal einen Tunnel, einen Steg oder eine<br />

kleine Wippe, mal Bälle, Pappkartons oder<br />

Kuscheltiere mit hinein tun. Hier lernen die Welpen<br />

auch den ersten Regen kennen, gewöhnen sich an<br />

die Bahn, die an unserem Grundstück vorbei fährt,<br />

haben auch vorm Rasenmäher keine Angst und<br />

lassen sich vom Nachbarn spaßeshalber mit der<br />

Gießkanne etwas nass spritzen.<br />

Es gibt irgendwann fünf Mahlzeiten und wir lassen die Kleinen verschiedene Dinge, wie Obst und<br />

Gemüse probieren, füttern rohes Fleisch, Joghurt, Nass- und Trockenfutter. Sie mögen und<br />

fressen alles sofort und restlos auf. Wir gewöhnen die Welpen an Halsband und Geschirr und<br />

gehen mit jedem einzeln ein paar Schrittchen durch den Garten und auf die Straße.<br />

Auch andere Hunde kommen uns besuchen. Es sind mit Inka und Amanda befreundete Rüden.<br />

Die Welpen sind sehr interessiert, die Rüden leider weniger, es kommt nur zu kurzen<br />

Begegnungen. Jetzt dürfen auch meine Kindergartenkinder die Welpen besuchen – beide Seiten<br />

haben diesen aufregenden Tag sehr genossen und sicherlich auch davon profitiert.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Die Zeit vergeht wie im Fluge. In der 8. Woche besucht uns der Papa des Wurfes mit Frauchen und<br />

der ebenfalls in der Familie lebenden Hündin. Der Rüde ist nicht sehr interessiert an seinen<br />

Nachkommen, muss dazu überredet werden mit in den Auslauf zu kommen. Die Kleinen sind ihm zu<br />

wuselig, er verhält sich aber neutral und ist sicher froh, als er nach einem Familienfoto wieder hinaus<br />

aus dem Auslauf darf!<br />

Wir Frauchen dagegen hatten einen schönen, lustigen<br />

Tag, haben mit den Welpen gespielt und geschmust,<br />

gefachsimpelt, verglichen und uns einfach über<br />

diesen tollen Wurf gefreut!<br />

In der 9. Woche steht der Impftermin an. Unsere<br />

Tierärztin kommt diesmal ins Haus, was die Sache<br />

enorm erleichtert und in aller Ruhe werden alle sechs<br />

Welpen erst einmal gründlich untersucht und<br />

anschließend gechippt und geimpft. Alle Welpen sind<br />

gesund und munter, bis auf etwas Dreck in den Ohren<br />

und sie waren alle sehr tapfer.<br />

Jetzt steht auch der Wurfabnahme durch die zuständige Zuchtwartin nichts mehr im Wege. Auch sie<br />

begutachtet ein paar Tage später jeden Welpen einzeln, schaut besonders nach Knickrute, Nabelbruch,<br />

Zahnfehlstellungen und fehlenden Hoden, dokumentiert alles im Wurfabnahmebericht, kontrolliert die<br />

Impfausweise aller im Haushalt lebenden Hunde und bescheinigt uns einen gleichmäßigen, fehlerfreien<br />

Wurf! Wir freuen uns wirklich sehr!<br />

Ein paar Tage später heißt es Abschied nehmen. Vier Welpen ziehen innerhalb von zwei Tagen in ihr<br />

neues Zuhause. Beide Seiten sind gut vorbereitet. Für die Welpen beginnt jetzt ein großes Abenteuer,<br />

für die Familien geht ein großer Wunsch in Erfüllung und ich stehe da mit Tränen in den Augen und<br />

winke ihnen tapfer hinterher! Schnell kommen Berichte und Fotos, alle sind gut angekommen, fressen<br />

und schlafen gut und alle sind glücklich. Eine Hündin, die kleine Caja, darf bei uns bleiben und unser<br />

Rudel verstärken und einen Welpen, den kleinen Carlos, behalten wir diesmal etwas länger. Da wir bei<br />

der Auswahl unserer Welpenkäufer sehr wählerisch sind, haben wir erst später ein passendes Herrchen<br />

für ihn gefunden und haben gern auf den etwas späteren Abgabetermin gewartet. So hatte Caja noch ein<br />

paar Wochen einen kleinen Spielkumpel hier Zuhause. Mit beiden Welpen waren wir in der<br />

Hundeschule, auf der Straße, in der Fußgängerzone in unserem Ort, sind Fahrstuhl und Auto gefahren,<br />

haben Pferde auf der Weide besucht und die Nachbarschaft erkundet.<br />

Nun ist auch Carlos ausgezogen und bei uns kehrt langsam der Alltag wieder ein. Amanda spielt jetzt<br />

ausdauernd mit Caja, während Oma Inka oft nur gemütlich daneben liegt. Nur ab und zu muss sie sich<br />

doch einmischen und rennt dann im bekannt schnellen Tempo mit einem Spielzeug im Maul davon,<br />

verfolgt von Amanda und Caja. In der Hundeschule treffen wir zu unserer Freude zwei von Cajas<br />

Brüdern wieder und die Drei machen ihre Sache schon recht gut! Auch beim Mantrailen war Caja schon<br />

dabei und hat ein paar kleinere Trails erfolgreich gemeistert. Wir haben viel Spaß mit unseren drei<br />

Mädels und freuen uns auf eine tolle Zeit mit ihnen!<br />

——————————————————————————————————————————————––-—–——--<br />

Copyright Fotos: Annett Schäfer<br />

Seite 48


Seite 49 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Kerstin Guckel<br />

In jedem Lebewesen steckt, ganz verborgen vor der Welt, der Keim der Seele.<br />

In dieser kleinen Kammer befinden sich Gut und Böse, Licht und Schatten, Hoffnung und Aufgabe,<br />

Erwartung und Enttäuschung, Einsicht und Starrsinn, Fröhlichkeit und Trauer, Zorn und Sanftmut.<br />

Je nachdem, wie gut dieser Keim gepflegt, genährt und gebettet wird, kann er wachsen und ein<br />

Fundament werden, das den Körper stützt und sicher stehen lässt. Aber genauso kann er<br />

verkümmern, seine Kraft verlieren und als verfallene Hülle ohne Nutzen ruhen.<br />

So liegt es dann in der Hand der Eltern, dieser Seele Flügel zu geben, den Keim wachsen zu<br />

lassen und ihn stark zu machen für ein Leben, das nicht immer ein warmer Sommertag ist,<br />

sondern auch kalte, eisige Stürme birgt.<br />

Und ist die Seele stark genug, dem Leben allein entgegen zu treten, bedarf der Keim weiterhin<br />

üppiger Pflege, denn nun ist er ganz auf sich gestellt.<br />

Wenn er dann reif ist und gefüllt mit allem, was dieses Leben ausmacht, werden die Taten zeigen,<br />

wie gut oder schlecht dieser einst leere Raum eingerichtet wurde.<br />

Würde man nur die Rasse der Menschen so betrachten, wäre man wohl bald sehr enttäuscht zu<br />

entdecken, wie wenig Sorgfalt häufig auf das Gedeihen dieses Keimes verwandt wird und wie viel<br />

Schaden deswegen an unserem Erdenrund entsteht.<br />

Die Tiere jedoch kennen keine Verschwendung in Form von Neid, Missgunst, Verachtung und<br />

Hochmut. Sie gehen sicher den Weg der Erhaltung der eigenen Art - wenn man sie lässt.<br />

So hilft es vielleicht, in die Seele von Tieren zu schauen, um zu erkennen, mit welcher<br />

Überheblichkeit der Mensch glaubt, die Krönung der Schöpfung zu sein.<br />

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Copyright Foto: Kerstin Guckel


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Der letzte Weg in Würde<br />

Mathias Kroog<br />

Am Karfreitag 2010 starb meine treue Begleiterin Snoopy, eine American Staffordshire Hündin, mit<br />

gut zwölf Jahren an Altersschwäche.<br />

Auch wenn ihr nahendes Ende zu bemerken war, kam ihr Tod dann doch völlig überraschend für<br />

mich. Ich kann und will es einfach nicht wahrhaben, dass ein starker, immer gesunder Hund mit<br />

einem stets offenen Wesen plötzlich stirbt, aus dem Leben gerissen wird. Snoopy starb in meinen<br />

Armen. Es war natürlich kein Tierarzt greifbar. Unser Tierarzt, der sofort hätte die Leiden beenden<br />

können, war kurz zuvor weggezogen. Eine Tierärztin rief mich zurück – und war recht unangenehm.<br />

Sie wollte mir die Sterbebescheinigung nicht ausstellen, wenn sie nicht auch gleichzeitig mit der<br />

„Entsorgung“ beauftragt werden würde.<br />

Da mein Hund für mich in den gut zwölf Jahren unseres Zusammenseins immer für mich da war und<br />

als absoluter Freund ein wesentlicher Bestandteil von mir gewesen ist, kam für mich der Begriff<br />

Entsorgung nicht in Frage. Ich war innerlich völlig zerrissen, aber irgendwie bekam ich es doch in<br />

den Griff, mich mit den verschiedenen Möglichkeiten der Tierbestattung zu befassen. Die Abgabe<br />

beim Tierarzt und das bloße Entsorgen waren für mich ausgeschlossen. Denn die toten Tiere<br />

werden im Kühlhaus (oder wie man es nennen möchte) gelagert, von einer Firma abgeholt und<br />

verbrannt. Die Individualität geht dabei völlig verloren. Man kann auch professionelle Tierbestatter<br />

beauftragen, die jedoch im Grunde nichts anderes als die Tierärzte machen, mit dem einzigen<br />

Unterschied, dass man die Urne mit irgendeiner Asche zurückbekommt. Auch das ist entwürdigend<br />

und keinesfalls individuell.<br />

Letzten Endes habe ich einen Tierfriedhof ausgewählt. Dieser Tierfriedhof wird von einem<br />

eingetragenen Verein betrieben. Dort hat man die Möglichkeit sein Tier richtig zu beerdigen und<br />

man kann wählen, ob man ein individuelles Grab mit eigener Fläche oder eine Ruhestätte auf einer<br />

Wiese, ohne eigens zugewiesene Abgrenzung, für sein Tier möchte. Es gibt also dieselben<br />

Möglichkeiten wie bei der Bestattung eines Menschen: anonyme Wiese oder eigene Grabstelle, die<br />

man gezielt besuchen und pflegen kann. Die Menschen dieses Vereins waren sehr freundlich und<br />

hilfsbereit. Ich bekam den ganzen Friedhof erklärt und konnte anschließend auch selber wählen,<br />

wer meinen Hund in das Grab legt. Da wir, meine Snoopy und ich, immer bedingungslos füreinander<br />

da waren, habe ich diesen allerletzten Schritt natürlich selbst getan.<br />

Vom Verein bekommt man auch eine Bescheinigung, dass das Haustier dort auf dem Friedhof<br />

bestattet wurde. Sie reicht für alle Behördengänge aus, um die Hundesteuer abzumelden und die<br />

Tierhalterversicherung zu beenden. Für mich steht fest, dass ich niemals eine andere Lösung<br />

wählen würde, da ich meinen Freund, der eigentlich schon ein Teil von mir war, nicht entsorgen und<br />

wie Müll beseitigen lassen möchte.<br />

Es gibt auch die Möglichkeit, sein Tier auf dem<br />

eigenen Grundstück zu beerdigen. Dafür gibt<br />

es von Bundesland zu Bundesland und<br />

schließlich auch von Kommune zu Kommune<br />

unterschiedliche Regelungen, ob und unter<br />

welchen Bedingungen eine Tierbeerdigung<br />

genehmigt wird. Menschen, die diese<br />

Möglichkeit haben, rate ich noch zu Lebzeiten<br />

des Hundes, entsprechende Informationen<br />

einzuholen. Bei dieser Art der Bestattung<br />

benötigt man natürlich noch eine<br />

Todesbescheinigung von einem Tierarzt.<br />

——————————————————————————————————————————————––-—<br />

Copyright Foto: Jutta Ambach<br />

Seite 50


Seite 51 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Hundeherz ist Trumpf<br />

Ilse Marggraf<br />

Etliche schöne und erlebnisreiche Jahre haben wir schon mit unserem Hund geteilt. Freudig<br />

begleitete er uns auf langen Spaziergängen, spritzig absolvierte er Agility-Parcours oder war ein<br />

ausdauernder Trailer. Er liebte das Laufen am Rad oder das gemeinsame Joggen. Besondere<br />

Freude machten ihm die Spielrunden mit seinen Hundefreunden. Aber seit einiger Zeit beobachten<br />

wir, dass unser ehemals flinker und agiler Vierbeiner bereits nach kurzer Zeit ermüdet und hechelnd<br />

stehen bleibt. Er wirkt schnell erschöpft und kurzatmig. Hitze und Kälte machen ihm zu schaffen und<br />

bei allen Aktivitäten stellen wir einen Leistungsabfall fest.<br />

Wenn sich diese Auffälligkeiten zeigen, sollten wir unseren Hund von einem Tierarzt im Hinblick auf<br />

eine Herzerkrankung untersuchen lassen, mittels Auskultation (Abhören mit dem Stethoskop), EKG,<br />

ggf. Röntgen des Herzens und einer Doppler-Echokardiographie (Ultraschalluntersuchung).<br />

Diagnostiziert der Tierarzt leichte Herzrhythmusstörungen, eine Herzinsuffizienz / Herzschwäche,<br />

nervöse Herzbeschwerden oder ein sog. Altersherz, wird er vielleicht ein Weißdornarzneimittel<br />

(Crataegus) verordnen.<br />

Der Weißdorn wurde 1999 vom Bundesgesundheitsministerium zur Arzneipflanze des Jahres<br />

gekürt.<br />

Weißdornstrauch<br />

Das Herz unterstützende Gaben von gekauften<br />

oder selbst hergestellten Hausmitteln aus<br />

Weißdorn sollten mit dem Tierarzt besprochen und<br />

abgestimmt werden, denn sie helfen nicht bei<br />

jeder Herzerkrankung und nicht jedem Hund.<br />

U n l i e b s a m e N e b e n w i r k u n g e n o d e r<br />

Wechselwirkungen mit schulmedizinischen<br />

Medikamenten brauchen jedoch nicht befürchtet<br />

werden.<br />

Weißdorn entfaltet seine Wirkung ganz allmählich.<br />

Deshalb sollten die Zubereitungen über einen<br />

längeren Zeitraum gegeben werden, mindestens<br />

drei Monate lang. Zeigt sich dann noch keine<br />

Besserung, wird die Weißdorngabe (zunächst)<br />

eingestellt und mit dem Tierarzt über das weitere<br />

Vorgehen beraten<br />

Die wirksamsten <strong>Inhalt</strong>sstoffe sind Flavonoide und<br />

Procyanidine, die die Herzleistung wesentlich steigern,<br />

die Durchblutung und die Erhöhung des Blutsauerstoffs<br />

verbessern, den Herzrhythmus stabilisieren. Durch<br />

Crataeguspräparate werden indirekt auch der<br />

Mineralhaushalt des Herzens und die Ernährung der<br />

Herzmuskelzellen verbessert, so dass sich diese besser<br />

zusammenziehen können. Bestimmte Flavonoide<br />

(Rutin) wirken gefäßabdichtend. Wird Crataegus als<br />

Heilpflanze genutzt, schreiben die einschlägigen<br />

Bestimmungen einen Mindestgehalt an Flavonoiden von<br />

0,7 % vor. Meistens übertrifft der Weißdorn mit 1,0 bis<br />

1,2 % jedoch diesen geforderten Wert.<br />

Gekaufte Weißdornpräparate für den Menschen, die in<br />

entsprechender Dosierung auch für den Hund<br />

geeignet sind.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Zur Pflege, Regeneration und zum Schutz des<br />

Herzens kann dem Hund beispielsweise<br />

Weißdorntee – auch in Mischung mit anderen<br />

Kräutern – verabreicht werden. Frische<br />

Blättchen, Blüten und Knospen im Mai<br />

gesammelt, schmecken leicht nussig und können<br />

dem Hundefutter zerkleinert beigegeben werden.<br />

Die Tagesdosis Weißdorn beträgt 0,5 bis 1,0 g<br />

für den Hund.<br />

Auch gekaufter oder selbst hergestellter<br />

F r i s c h p f l a n z e n s a f t a u s f r i s c h e n<br />

Weißdornfrüchten, eine Essenz oder Tinktur aus<br />

(getrockneten) Blüten, Blättern und Früchten<br />

können auf das angegriffene Hundeherz hilfreich<br />

einwirken.<br />

Frischpflanzensaft aus Weißdornfrüchten<br />

Die Früchte werden etwa ab September gesammelt.<br />

Für den Frischpflanzensaft pflücken wir eine<br />

Handvoll Früchte vom Strauch, duschen sie kurz<br />

ab, zerdrücken sie zu Brei und vermengen sie mit<br />

5 EL Wasser. Diesen Ansatz lassen wir eine<br />

halbe Stunde ziehen und drücken ihn dann durch<br />

ein feines Sieb oder ein Tuch.<br />

Der Hund kann täglich 1 TL Saft, mit Honig<br />

gesüßt, für die Herz-Kreislauffunktion ins Futter<br />

oder mit Joghurt bekommen. Selbst hergestellter<br />

Weißdornsaft sollte innerhalb von zwei,<br />

spätestens drei Tagen verbraucht werden, selbst,<br />

wenn er im Kühlschrank aufbewahrt wird.<br />

Knospen, Blüten und Blätter<br />

Weißdornfrüchte<br />

Manche Hunde, so auch Henry und Jonas, fressen die herunter gefallenen Früchte gern direkt vom<br />

Erdboden. Obwohl die Beeren wenig Eigengeschmack haben – deshalb werden die<br />

Weißdornfrüchte im Volksmund auch Mehlbeeren genannt – scheinen sie den Hunden zu munden,<br />

die vielleicht aber auch instinktiv spüren, dass die Früchte ihrem Herzen guttun.<br />

Weißdornessenz aus getrockneten Blüten und Früchten<br />

Es empfiehlt sich, eine kleine Menge getrockneter Blüten und Früchte zu kaufen – je 10 g reichen,<br />

denn insbesondere die Trocknung der Blüten ist ziemlich aufwändig. Für den Hausgebrauch<br />

können Essenzen anstelle von Alkohol fast ebenso gut mit Apfelessig konserviert werden, der als<br />

Nebeneffekt außerdem die Blutzirkulation verbessert. Über den Apfelessig als vielfältig<br />

verwendbares Hausmittel für den Hund könnt ihr in einer der nächsten Ausgaben des <strong>Magazin</strong>s<br />

mehr erfahren.<br />

Für die Weißdornessenz werden Früchte und Blüten zu<br />

gleichen Teilen in eine weithalsige Flasche gefüllt und mit<br />

dem Obstessig übergossen, so dass alle Pflanzenteile<br />

bedeckt sind. Die Flasche muss zwei Wochen an einem<br />

warmen Ort stehen und gelegentlich geschüttelt werden.<br />

Anschließend wird der Ansatz gefiltert. Der Hund kann<br />

zwei bis drei Tropfen täglich von dieser Essenz<br />

bekommen.<br />

Getrocknete Blüten, Blätter und Früchte<br />

——————————————————————————————————————————————––-—<br />

Copyright Fotos: Ilse Marggraf<br />

Seite 52


Seite 53 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Leckerli - Rolle<br />

Norbert Janisch<br />

Man benötigt für dieses Spiel:<br />

� 1 Holzplatte (Grundplatte, 30 x 60 cm)<br />

� 2 Holzplatten (je 20 x 60 cm)<br />

� 1 HT - Rohr mit Muffe (50 cm lang, ø 11 cm)<br />

� 1 Buchenholzleiste (100 x 10 x 20 mm)<br />

� 20 Spax - Schrauben (40 x 4)<br />

� 18 Spax - Schrauben (30 x 4)<br />

Die Holzplatten gleich im Baumarkt zuschneiden lassen. Aus den beiden 20 x 60er Platten werden<br />

die, mit Sternchen versehenen Teile geschnitten:<br />

� 2 Teile (Seitenwände, 20 x 20 cm)*<br />

� 4 Teile (Stützen, 10 x 20 cm)*<br />

� 4 Leisten (2,5 cm breit x 16 cm lang)* und<br />

� 4 Leisten (Rahmen für die Rolle, 2,5 cm breit x 11 cm lang)*<br />

� 6 Leisten aus dem Buchenholz (12 cm)<br />

So wird es gemacht:<br />

Die 14 Leisten mit je zwei Löchern durchbohren. Mit einem Versenker oder einem größeren Bohrer<br />

die Löcher vorbohren, damit beim Einschrauben kein großer Druck ausgeübt werden muss, das<br />

Holz nicht ausbricht und die Schrauben bündig abschließen. Die Schrauben vorsichtig festdrehen.


<strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

Am Rand der Seitenwände je zwei Löcher bohren, durch die die Stützen mit der Seitenwand<br />

verschraubt werden. Darauf achten, dass die Löcher sich nicht an der gleichen Stelle befinden wie<br />

die Schrauben der Leisten.<br />

Das HT-Rohr auf die gewünschte Länge (ca. 30 cm) kürzen. Die Seite des Rohres ohne Muffe<br />

verwenden. Nachdem alle Löcher gebohrt sind, die Holzteile schmirgeln, besonders die Kanten<br />

ebenso wie die Schnittstelle des HT-Rohres.<br />

Die Seitenwände jetzt mit den Stützen verschrauben. Danach mit vier Leisten ein Rechteck legen<br />

(die oberste Leiste bündig mit der Oberkante der Seitenwand und mittig von rechts und links),<br />

dann probieren, ob das Rohr locker im Rahmen sitzt. Wenn es passt, können die Leisten - bis auf<br />

die oberen - verschraubt werden.<br />

Die Seitenwände auf die Bodenplatte stellen, das Rohr einlegen und alles mittig ausrichten. Das<br />

Rohr sollte zwischen den Seitenwänden 2-3 mm Luft haben, damit es sich leicht drehen lässt und<br />

nicht klemmt. Wenn alles optimal steht, die Umrisse der Seitenwände und Stützen auf die<br />

Bodenplatte übertragen und dann mit je sechs Löchern durchbohren. Auf jeder Seite zunächst mit<br />

zwei Schrauben das ganze fixieren und prüfen, ob sich die Rolle leicht drehen lässt. Dann die<br />

restlichen Schrauben eindrehen.<br />

Jetzt werden auf dem HT-Rohr die Buchenholzleisten versetzt und in gleichmäßigem Abstand auf<br />

der Rolle verschraubt. Ein Vorbohren ist nicht notwendig, es sollte aber vorher angezeichnet<br />

werden, wo die Leisten angeschraubt werden müssen.<br />

Nun muss noch der Leckerli-Auswurf gebohrt werden. Ich habe zwei Löcher à 10 mm versetzt auf<br />

der Rolle und an den gegenüberliegenden Seiten gebohrt. Bei der Größe der Löcher muss<br />

berücksichtigt werden, mit welcher Leckerligröße später die Rolle befüllt werden soll. Nicht<br />

vergessen: Nach dem Bohren die Ränder der Löcher glatt schleifen.<br />

Die Rolle einlegen und die beiden oberen Leisten festschrauben. Dieses Spiel lässt sich für 12-14<br />

€ nachbauen.<br />

——————————————————————————————————————————————––-—<br />

Copyright Fotos: Norbert Janisch<br />

Seite 54


Seite 55 <strong>BeagleFriends</strong> - <strong>DAS</strong> <strong>Magazin</strong><br />

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Tanja de Boer: tani@magazin.beaglefriends.de<br />

Layout und Gestaltung<br />

Susanne Blank: susanne@magazin.beaglefriends.de<br />

Seite 56<br />

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