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Fallstudie Der Übernahmekampf um die Schering AG

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Herchenbach: <strong>Übernahmekampf</strong> <strong>Schering</strong> <strong>AG</strong><br />

Aufwendungen für Forschung und Entwicklung erhöhten sich <strong>um</strong> 19 Prozent auf EUR 713<br />

Mio. Das operative Ergebnis legte <strong>um</strong> 14 Prozent auf EUR 883 Mio. zu (Abb. 2).<br />

3.2. Bayer <strong>AG</strong> – <strong>Der</strong> Weiße Ritter<br />

<strong>Der</strong> Bayer-Konzern beschäftigte z<strong>um</strong> 31. Dezember 2005 etwa 93.700 Mitarbeiter weltweit<br />

und <strong>um</strong>fasste rund 280 konsoli<strong>die</strong>rte Tochtergesellschaften. 33 Das operative Geschäft ist in<br />

<strong>die</strong> drei Teilkonzerne Bayer Health Care, Bayer CropScience und Bayer MaterialScience<br />

unterteilt.<br />

<strong>Der</strong> Teilkonzern Bayer HealthCare stellt im Zusammenhang mit der <strong>Schering</strong>-Übernahme den<br />

wichtigsten Geschäftsbereich dar. Bayer HealthCare erforscht, entwickelt, produziert und<br />

vertreibt Produkte, <strong>die</strong> der Vorsorge, Diagnose und Behandlung von Krankheiten <strong>die</strong>nen<br />

(Tab. 2). 34 Zu Bayer HealthCare gehören <strong>die</strong> Segmente Animal Health, Cons<strong>um</strong>er Care,<br />

Diabetes Care, Diagnostika und Pharma. Das Unternehmen nimmt mit Animal Health,<br />

Cons<strong>um</strong>er Care sowie mit seinen diagnostischen Geräten führende Positionen auf den Weltmärkten<br />

ein. <strong>Der</strong> Anteil <strong>die</strong>ses Teilkonzerns an den gesamten Forschungs- und Entwicklungskosten<br />

belief sich 2005 auf 51 Prozent. Bayer HealthCare beschäftigte per 31. Dezember 2005<br />

rund 33.800 Mitarbeiter und erzielte im Jahr 2005 einen Umsatz von EUR 9.429 Mio.<br />

Noch im Jahr 1999 erreichte der Bayer-Konzern unter der Führung von Manfred Schneider<br />

einen neuen Rekordgewinn von EUR 3,16 Mrd. Ende 1998 hatte das Bayer-Management<br />

erste Umstrukturierungsmaßnahmen vorgenommen. Mit dem Börsengang des Tochterunternehmens<br />

Agfa wurde ein bis dahin wichtiger Geschäftsbereich verkauft. Größere Akquisitionen<br />

wie der Kauf von Chiron Diagnostika und <strong>die</strong> Übernahme der Polyurethansparte von<br />

Lyondell stärkten zugleich <strong>die</strong> Geschäftsbereiche Gesundheit und Polymere. Bayer verfolgte<br />

mit den Bereichen Chemie, Kunststoff, Pflanzenschutz und Pharma eine „Vier-Säulen-<br />

Strategie“, <strong>die</strong> den Konzern z<strong>um</strong> „führenden integrierten Chemie- und Pharmaunternehmen<br />

der Welt“ machen sollte. 35 Die Umba<strong>um</strong>aßnahmen wurden im August 2001 entscheidend<br />

vorangetrieben, als Bayer den Cholesterinsenker Lipobay (mehr als EUR 600 Mio. Jahres<strong>um</strong>satz)<br />

aufgrund mehrerer Berichte über schwere Nebenwirkungen vom Markt nehmen<br />

musste. 36 Hierdurch verlor der Bayer-Konzern seinen wichtigsten Wachst<strong>um</strong>sträger im<br />

33 Vgl. Bayer <strong>AG</strong> (2006a, S. 35 f.).<br />

34 Vgl. Bayer <strong>AG</strong> (2006e, S. 33).<br />

35 Vgl. Handelsblatt Nr. 240 vom 12.12.2005, S. 16.<br />

36 Vgl. Bayer <strong>AG</strong> (2006a, S. 53).<br />

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