DRUCKPUNKT - Deutsche Hochdruckliga
DRUCKPUNKT - Deutsche Hochdruckliga
DRUCKPUNKT - Deutsche Hochdruckliga
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
DEUTSCHE HOCHDRUCKLIGA e.V. DHL ®<br />
DEUTSCHE HYPERTONIE GESELLSCHAFT<br />
<strong>DRUCKPUNKT</strong><br />
Das Magazin für Prävention und Behandlung des Bluthochdrucks und seiner Folgen<br />
Professor Hademar Bankhofer<br />
Bekannt aus Funk und Fernsehen<br />
ISSN 1619-0637<br />
AUSGABE 1/2007<br />
Kostenersparnis auf<br />
dem Rücken der Patienten<br />
Fit und vital in den Sommer Kosten und Nutzen Abnehmen richtig lernen<br />
Der bekannte Medizin-<br />
Publizist Professor<br />
Hademar Bankhofer<br />
gibt Tipps, wie Sie Ihre<br />
Frühjahrsmüdigkeit<br />
überwinden.<br />
Die Kosten der blutdrucksenkendenMedikamente<br />
sind in die Kritik<br />
geraten. Doch was ist<br />
mit den Folgekosten der<br />
günstigeren Therapie?<br />
Gewinnen Sie an<br />
Leistungsfähigkeit und<br />
Lebensqualität.<br />
Experten zeigen den<br />
Weg zum Abnehmen.
...leben Sie<br />
gesund und fit<br />
Stiftung Wa Warentest rentest hat<br />
20 Blutdruckmessgeräte<br />
getestet: (HEFT 01/2006)<br />
TESTSIEGER Kategorie: Handgelenk-Blutdruckmessgeräte<br />
��������<br />
�� ����� �� �������������������<br />
�������<br />
„Das beste Handgelenkgerät im Test.“<br />
��������<br />
�� ����� �� �������������������<br />
��������<br />
�������<br />
�� ����� �� �������������������<br />
�������<br />
FORSCHUNG<br />
ENTWICKLUNG<br />
INNOVATION<br />
OMRON RX Genius (637 IT)<br />
Handgelenk-Blutdruckmessgerät<br />
mit grafischer Darstellung<br />
und PC-Schnittstelle<br />
Art.-Nr. 014 980 00<br />
PZN 2462294<br />
OMRON R5 Professional<br />
Handgelenk-Blutdruckmessgerät<br />
mit Positionierungssensor<br />
Art.-Nr.: 014 961 000<br />
PZN 2800851<br />
OMRON M5 Professional<br />
Oberarm-Blutdruckmessgerät mit<br />
besonders gut ablesbarer Anzeige<br />
Art.-Nr.: 014 890 000<br />
PZN 3159451<br />
www.omron-medizintechnik.de
Forschung an Universitätskliniken leidet<br />
von Professor Dr. med. Peter Dominiak<br />
Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />
gegenwärtig werden die deutschen<br />
Universitäten grundlegender verändert<br />
als vergleichsweise die Reformen<br />
von 1968 bewirken konnten.<br />
Diese Veränderungen betreffen nicht<br />
nur die Studierenden, ihre Lehrer<br />
und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
an den Hochschulen, sondern<br />
alle Bürger der Republik und besonders<br />
auch die Patienten.<br />
Das Exzellenzprogramm der Bundesregierung<br />
wird künftig die Universitäten<br />
differenzieren in forschende<br />
und nicht forschende Universitäten,<br />
es wird dann auch so genannte Elite-Universitäten<br />
geben. Der Grundgedanke einer<br />
Universität ist und bleibt aber eine gute und qualifi<br />
zierte Lehre durch hervorragende Forschung. Da<br />
die Gelder durch das Exzellenzprogramm nur noch<br />
sehr gezielt vergeben werden und auch meistens<br />
nur an große Universitäten, wird sich das gewaltig<br />
auf die Qualität der universitären Lehre auswirken.<br />
Ausschlaggebend für die Initiative war der<br />
bekannte Mangel an Geld, den die Bundesländer<br />
ihren Universitäten in den letzten Jahrzehnten beschert<br />
haben. Durch die Bündelung und gezielte<br />
Mittelvergabe an gute bis sehr gute Universitäten<br />
kann man zwar für bessere Forschungsergebnisse<br />
an deutschen Hochschulen sorgen, man muss aber<br />
gleichzeitig wissen, dass nach mehreren Jahren diese<br />
Maßnahme für das AUS etlicher Universitäten<br />
sorgen kann. Gleichzeitig sind auch die Universitätskliniken,<br />
und damit viele Krankenhäuser der<br />
Maximalversorgung, in großer Gefahr, weil durch<br />
die Einführung der „Diagnose bezogenen Vergütung“<br />
(DRGs) die Universitätskliniken teilweise<br />
immer mehr in ein Soll geraten und damit Gefahr<br />
Professor Dr. Peter<br />
Dominiak ist Direktor<br />
des Instituts für experimentelle<br />
und klinische<br />
Pharmakologie und<br />
Toxikologie am UniversitätsklinikumSchleswig-Holstein,<br />
Campus<br />
Lübeck, und Rektor der<br />
Universität zu Lübeck.<br />
EDITORIAL<br />
laufen, privatisiert zu werden. Das<br />
muss per se nicht schlecht sein, aber<br />
es beinhaltet die Gefahr, dass die<br />
unabhängige Forschung an Universitätskliniken<br />
leiden wird – und das betrifft<br />
unmittelbar Sie, die Patienten.<br />
Geldmangel hat Krankenkassen und<br />
Ministerien dazu gebracht, mit den<br />
oben geschilderten Maßnahmen zu<br />
reagieren.<br />
Gibt es eine Möglichkeit, sich dagegen<br />
zu wehren? Nun, Universitäten<br />
haben seit jeher eine relativ schlechte<br />
Lobby, denn nur etwa 35 bis 40 Prozent<br />
aller Abiturienten studieren,<br />
und deshalb interessieren sich nicht<br />
viele Bürger dafür, was mit ihren Universitäten<br />
geschieht. Aber die Veränderungen an<br />
den Universitätskliniken darf niemanden kalt lassen,<br />
denn sie betreffen unser aller Gesundheit und<br />
vor allem den Fortschritt der Medizin. Machen Sie<br />
Ihren Abgeordneten klar, dass am Status der Universitätskliniken<br />
nicht gerüttelt werden darf, denn<br />
nur diese bilden Ärzte und Fachärzte aus und bringen<br />
die notwendigen Innovationen in der Medizin.<br />
Gehen Sie notfalls auf die Straße, um Ihren Protest<br />
nach außen sichtbar zu machen, denn nur massive<br />
Proteste, vor allem von Patienten, sind in der Lage,<br />
Politiker umzustimmen. Sie tun es für Ihre eigene<br />
Gesundheit.<br />
Ihr<br />
Peter Dominiak<br />
3
4 INHALT 1/2007<br />
PRAXIS<br />
Kosten und Nutzen<br />
einer Bluthochdruck-<br />
Behandlung<br />
Seite 6<br />
FORSCHUNG<br />
Ursache von<br />
Hypertonie<br />
Seite 8<br />
BEWEGUNG<br />
Abnehmen<br />
richtig lernen<br />
Seite 24<br />
ENTSPANNUNG<br />
Blutdruck<br />
sichtbar machen<br />
Seite 28<br />
ERNÄHRUNG<br />
Fit in den<br />
Sommer<br />
Seite 32<br />
0 3 EDITORIAL<br />
Die Forschung leidet<br />
0 6 PRAXIS<br />
Kosten und Nutzen einer<br />
Bluthochdruck-Behandlung<br />
0 8 FORSCHUNG<br />
Ursache von Hypertonie<br />
10 AUS DER HOCHDRUCKLIGA<br />
Stellungnahme zum Vorbericht<br />
des IQWiG<br />
Neue Hochdruck-Akademie<br />
eingerichtet<br />
Stipendiaten berichten<br />
Fotowettbewerb<br />
17 AUS DEN SELBSTHILFEGRUPPEN<br />
Ernährungsempfehlungen<br />
gekonnt umsetzen<br />
Eigene Studie der Selbsthilfegruppe<br />
Nürnberg<br />
18 AKTUELLES<br />
Qualität der Hypertonie-<br />
Behandlung verbessern<br />
22 FORSCHUNG<br />
Warum Hypertoniker unzureichend<br />
behandelt werden<br />
24 BEWEGUNG<br />
Abnehmen richtig lernen<br />
26 AKTUELLES<br />
Einsamkeit treibt den Blutdruck<br />
nach oben<br />
28 ENTSPANNUNG<br />
Blutdruck sichtbar machen<br />
30 LESERBRIEFE<br />
32 ERNÄHRUNG<br />
Fit in den Sommer<br />
RUBRIKEN<br />
34 REZEPTE<br />
36 RÄTSEL<br />
38 NACHGEFRAGT<br />
38 VORSCHAU<br />
38 IMPRESSUM
visomat ®<br />
comfort III<br />
♥ Anzeige<br />
unregelmäßige<br />
Pulswellen<br />
® visoFORM plus<br />
23-43 cm<br />
PZN 0806335<br />
€ 58,-<br />
Unverbindl. Preisempfehlung<br />
NEU<br />
visomat ® comfort III<br />
setzt neue Maßstäbe in der modernen Blutdruckmessung!<br />
Nicht nur der Meßkomfort mit der einzigartigen<br />
® visoFORM plus Schalenmanschette (23-43cm) stimmt bei<br />
visomat ® comfort III, sondern auch der komfortable Preis.
6 PRAXIS<br />
Kosten und Nutzen einer<br />
Bluthochdruck-Behandlung<br />
von Professor Dr. med. Thomas Unger<br />
In der gesundheitspolitischen Debatte spielen die Kosten einer blutdrucksenkenden Therapie<br />
eine wachsende Rolle. Doch dabei werden die Folgekosten einer unzureichenden Behandlung<br />
meist nicht berücksichtigt.<br />
Bluthochdruck ist eine gefährliche und auch tödliche Krankheit. Sie ist Wegbereiter von Herz-<br />
Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt. Diese Botschaft hören wir täglich.<br />
Aber überlegen wir uns auch, welche Konsequenzen sie für unser Gesundheitssystem hat?<br />
Die Meisten von uns wissen, dass der hohe Blutdruck neben dem Lebensalter der wichtigste<br />
Risikofaktor für einen Schlaganfall ist. In der Tat liegt das Risiko für Schlaganfall bei Patienten<br />
mit hohem Blutdruck etwa 6 bis 18 mal höher als für Nicht-Hypertoniker. In Deutschland erleiden<br />
jährlich über 200.000 Menschen einen Schlaganfall. Jedes Jahr sterben rund 90.000 Patienten<br />
daran, die restlichen Betroffenen tragen meist lebenslang an den Folgen. Allein 40 Prozent der<br />
Schlaganfälle können einem systolischen Blutdruck über 140 mm Hg zugeschrieben werden.<br />
Hypertonie und<br />
Schlaganfall<br />
in Deutschland<br />
Risikofaktor Nr. 1<br />
für Schlaganfall ist<br />
Bluthochdruck<br />
200.000 Schlaganfälle / Jahr<br />
Allein 40 Prozent der<br />
Schlaganfälle können<br />
einem systolischen Blutdruck<br />
über 140 mm Hg<br />
zugeschrieben werden.<br />
davon verlaufen<br />
90.000 Schlaganfälle tödlich<br />
Bei 20 Prozent der Hypertoniker<br />
ist ein tödlich verlaufender<br />
Schlaganfall die direkte<br />
Folge der Erkrankung.<br />
Diese Fälle sind so häufig und so auffällig, dass buchstäblich jeder<br />
von uns aus der Verwandtschaft oder Bekanntschaft darüber erzählen<br />
kann. Und nicht nur die Patienten und ihre Anverwandten leiden<br />
– auch das Gesundheitssystem leidet unter den Folgekosten des<br />
Schlaganfalls. In Deutschland müssen jährlich etwa drei Milliarden<br />
Euro zur Akut- und Folgebehandlung dieser verheerenden Erkrankung<br />
aufgebracht werden. Die Zahl ist sehr vorsichtig kalkuliert.<br />
Wahrscheinlich ist der tatsächliche Aufwand beträchtlich höher,<br />
wenn man Größen wie Verdienstausfall und die gesamte Rehabilitation<br />
mit einbezieht.<br />
Therapie und Betreuung: Schlaganfallrisiko reduzieren<br />
3 Mrd. Euro pro Jahr<br />
Deshalb drängt sich die Frage auf, ob<br />
wir denn nichts dagegen tun können?<br />
Die Antwort ist eindeutig: Wir könnten, wenn wir nur wollten.<br />
Gelänge es uns, zwei Drittel der Hypertonie-Patienten auf einen<br />
oberen Blutdruckwert von unter 140 mm Hg einzustellen, dann<br />
hätten wir das Schlaganfallrisiko in unserer Bevölkerung mit größter<br />
Wahrscheinlichkeit um über die Hälfte reduziert. Dann gäbe es nicht<br />
mehr über 200.000, sondern nur noch vielleicht 100.000 Schlaganfälle<br />
pro Jahr und entsprechend weniger Sterbefälle. Das ist immer<br />
noch viel zu viel, aber der therapeutische Erfolg einer konsequenten<br />
Blutdrucksenkung ist augenfällig. Gegenwärtig haben aber in<br />
unserem Land nur weniger als ein Fünftel der Hypertoniker Werte<br />
unter 140 mm Hg. Das ist unverständlich angesichts heutiger therapeutischer<br />
Möglichkeiten in einem vergleichsweise wohlhabenden<br />
Land.
(Mac Mahon et al, J Hypertension 1986)<br />
Neue Medikamente sind<br />
fi nanzierbar<br />
Und wenn wir schon beim Geld<br />
sind: Würde sich die Reduzierung<br />
der Schlaganfallquote<br />
durch konsequente blutdrucksenkende<br />
Behandlung denn<br />
überhaupt lohnen? Würde es<br />
sich für das Gesundheitssystem<br />
„rechnen“, wie man heute so<br />
schön sagt? Angenommen, wir<br />
könnten die Zahl der jährlichen<br />
Schlaganfälle durch konsequente<br />
blutdrucksenkende Therapie<br />
wirklich halbieren. Das würde<br />
bedeuten, wir könnten über<br />
100.000 Schlaganfälle verhindern<br />
und damit mindestens<br />
1,5 Milliarden Euro einsparen.<br />
Das Geld sollte dann besser zur<br />
Verhütung als zur Behandlung<br />
von Schlaganfällen ausgegeben<br />
werden. In diesem Fall stünden<br />
uns also schon 1,5 Milliarden<br />
Euro zusätzlich zur bisherigen<br />
medikamentösen Blutdrucksenkung<br />
zur Verfügung. Das würde<br />
unser Gesundheitssystem keinen<br />
Cent mehr kosten. Wäre uns die<br />
Vermeidung von Schlaganfällen<br />
noch etwas mehr wert, könnten<br />
Nutzen einer<br />
konsequenten<br />
Hochdrucktherapie<br />
Gesamtsterblichkeit<br />
-33 %<br />
Tödliche<br />
Schlaganfälle<br />
-37 %<br />
Nichttödliche<br />
Schlaganfälle<br />
-43 %<br />
Tödliche / nichttödliche<br />
Herzinfarkte<br />
-9 %<br />
Auswertung der Daten von 43.000 Hypertonikern,<br />
deren Blutdruck über 5 Jahre um<br />
5 bis 6 mm Hg gesenkt wurde<br />
wir ja die gleiche Summe noch<br />
mal drauflegen. Diese würden<br />
wir sicher an den ausgefallenen<br />
Rehabilitations-Maßnahmen<br />
wieder einsparen. Damit könnten<br />
wir nun 3 Milliarden Euro in<br />
eine effektivere medikamentöse<br />
Blutdrucksenkung investieren.<br />
Wir müssen aber von der realistischen<br />
Annahme ausgehen,<br />
dass wir nur zwei Drittel unserer<br />
Hypertoniepatienten effektiv<br />
behandeln können. Deshalb<br />
würden wir diese Mittel auf etwa<br />
10 Millionen Patienten verteilen,<br />
das wären 300 Euro pro<br />
Patient und Jahr. Dann hätten<br />
wir täglich pro Patient fast einen<br />
Euro mehr zur effektiven<br />
Vermeidung von Schlaganfällen<br />
zur Verfügung. Damit ließe sich<br />
eine effiziente blutdrucksenkende<br />
Kombinationstherapie auch<br />
mit neueren Medikamenten mit<br />
Sicherheit finanzieren – und der<br />
therapeutische Gewinn wäre<br />
enorm. Nicht nur bezogen auf<br />
den Schlaganfall: Wir könnten<br />
auch die Folgen des Bluthochdrucks<br />
auf das Gefäßsystem<br />
reduzieren wie Herzinfarkt oder<br />
hochdruckbedingte Nierenerkrankungen.<br />
Vermeintliche Kostenersparnis<br />
rechnet sich nicht<br />
Eine konsequente Blutdrucksenkung<br />
lohnt sich also allemal:<br />
sowohl für jeden einzelnen Patienten,<br />
als auch für das gesamte<br />
Gesundheitssystem eines Landes.<br />
Konsequente Blutdrucksenkung<br />
heißt aber auch, dass der<br />
Arzt effektive und nebenwirkungsarme<br />
blutdrucksenkende<br />
Medikamente verschreiben<br />
muss, die Krankenversicherung<br />
diese erstatten muss und der<br />
Patient sie regelmäßig einneh-<br />
PRAXIS<br />
men muss. Die vermeintliche<br />
Kostenersparnis bei der Verschreibung<br />
und Erstattung kostengünstigerer<br />
älterer Antihypertensiva<br />
wird hierbei mehr als<br />
aufgewogen. Denn die älteren<br />
Medikamente wie zum Beispiel<br />
die Diuretika sind oft nebenwirkungsträchtig,<br />
insbesondere<br />
wenn sie zur effektiven Blutdrucksenkung<br />
in hohen Dosen<br />
gegeben werden müssen, und<br />
werden von den Patienten auf<br />
Dauer nicht akzeptiert. Mit einer<br />
etwas teureren medikamentösen<br />
Therapie, die sich jedoch<br />
durchaus im oben abgesteckten<br />
finanziellen Rahmen hält, kann<br />
das Ziel einer langfristigen,<br />
nachhaltigen Blutdruckkontrolle<br />
mit all ihren positiven Folgen<br />
auch wirklich erreicht werden. ■<br />
Professor Dr. med.<br />
Thomas Unger<br />
ist Direktor des Center for<br />
Cardiovascular Research und<br />
des Instituts für Pharmakologie<br />
Charité – Universitätsmedizin<br />
Berlin, und Vorsitzender<br />
des <strong>Deutsche</strong>n Institutes für<br />
Bluthochdruckforschung,<br />
Heidelberg (DIB).<br />
7
8 FORSCHUNG<br />
Was wissen Forscher über die<br />
Bis heute sind die Ursachen der primären Hypertonie unbekannt. Die so genannte sekundäre Hypertonie<br />
ist Folge einer Erkrankung wie beispielsweise einem Nierenleiden. Wird das Nierenleiden behandelt,<br />
so sinkt auch der Blutdruck. Bis heute forschen Wissenschaftler jedoch nach der Ursache der primären<br />
Hypertonie. Noch vor zwanzig Jahren gab es eine rege Diskussion zwischen Forschern und Ärzten,<br />
inzwischen ist es ruhiger geworden. Der <strong>DRUCKPUNKT</strong> möchte die Diskussion um Bluthochdruck, seine<br />
Die Gefäßfunktion<br />
Die kleinen Gefäße, die so genannten Arteriolen,<br />
sind bei Hypertonikern krankhaft eng gestellt.<br />
Möglicherweise ist eine Überaktivität des sympathischen<br />
Nervensystems dafür verantwortlich. Es<br />
könnte aber auch eine Wirkung von Substanzen<br />
im Blut wie Endothelin oder Prostaglandine sein.<br />
Es ist außerdem bekannt, dass die Gefäßmuskelzellen<br />
von Hypertonikern verändert sind, das<br />
heißt, die Moleküle, die für das Zusammenziehen<br />
der Zellen verantwortlich sind, reagieren krankhaft.<br />
Möglicherweise sind es auch Kalziumionen, die die<br />
Kontraktivität begünstigen und bei Hypertonikern<br />
in höherer Konzentration vorliegen.<br />
Es besteht auch die Möglichkeit, dass eine Störung<br />
des Endothels vorliegt, der obersten Gefäß-<br />
Das Herz<br />
Hypertonie verursacht Schäden am Herzmuskel<br />
und den Herzkranzgefäßen. Diese Komplikation<br />
äußert sich in einer Verdickung der Herzmuskelwand<br />
und arteriosklerotischen Veränderungen<br />
an den Herzkranzgefäßen (Verkalkung). Deshalb<br />
kommt es zu einer Funktionseinbuße des Herzens,<br />
die Folge sind Herzrhythmusstörungen und<br />
Engegefühl in der Herzgegend (Angina pectoris).<br />
In diesem Zusammenhang diskutieren die Forscher,<br />
ob nicht eine Herzwandverdickung zu einer<br />
Erhöhung des Blutdrucks führt. In der Tat konnten<br />
große Untersuchungen nachweisen, dass ein<br />
verdickter Herzmuskel zu einer Steigerung des<br />
Blutdrucks führt. Deshalb gehen Mediziner davon<br />
Professor Dr. med. Hermann Haller · Abteilung für Nephrologie ·<br />
Medizinische Hochschule Hannover<br />
wandschicht. In gesunden<br />
Gefäßen kommt es bei<br />
Überbeanspruchung der<br />
Gefäßwand zu einer Aktivierung<br />
des Endothels und<br />
damit zu einer Gefäßerweiterung.<br />
Ob die Ursache der primären<br />
Hypertonie eine<br />
gesteigerte Kontraktivität<br />
der glatten Gefäßmuskelzellen oder eine Störung<br />
des Endothels ist, wird zurzeit untersucht.<br />
Eine favorisierte Hypothese ist, dass die gestörte<br />
Gefäßfunktion durch das Zusammenspiel verschiedener<br />
krankhafter Mechanismen zustande<br />
kommt. ■<br />
Professor Dr. Roland E. Schmieder · Medizinische Klinik 4 · Nephrologie und<br />
Hypertensiologie · Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg<br />
aus, dass ein Patient, der<br />
zwar in der Arztpraxis<br />
einen normalen Blutdruck<br />
hat, dessen linker Herzmuskel<br />
aber verdickt ist,<br />
später mit größerer Wahrscheinlichkeit<br />
als andere<br />
an Hypertonie erkranken<br />
wird. Doch sowohl die<br />
verdickte Herzmuskelwand<br />
als auch der erhöhte<br />
Blutdruck gehen letztlich auf andere Faktoren<br />
zurück wie zum Beispiel Stress und hoher Kochsalzkonsum.<br />
■
Ursache von Bluthochdruck?<br />
Bei primärer Hypertonie<br />
kommt es nicht nur<br />
zur Fehlfunktion eines<br />
einzigen Organs. ExperimentelleUntersuchungen<br />
haben gezeigt,<br />
dass sich der Blutdruck<br />
nur dann langfristig<br />
erhöht, wenn die Ausscheidungsfunktion<br />
der<br />
Nieren verändert ist. Ursache für die veränderte<br />
Ausscheidungsfunktion ist nicht unbedingt eine<br />
chronische Nierenkrankheit (nicht jeder Hochdruckkranke<br />
ist nierenkrank!). Doch die Niere des<br />
Hypertonikers muss unter höherem Druck durchblutet<br />
werden, um die täglich mit der Nahrung<br />
aufgenommene Menge an Kochsalz über den<br />
FORSCHUNG<br />
Ursachen, Mechanismen und Folgen neu beleben. Deshalb nehmen in dieser und den nächsten Ausgaben<br />
Experten zu verschiedenen Thesen Stellung, sie diskutieren und kommentieren den neuesten Stand<br />
der Wissenschaft. In dieser Ausgabe des <strong>DRUCKPUNKT</strong>S: Die Ursachen des Bluthochdrucks.<br />
Viele krankhafte Mechanismen im Organismus eines Hypertonikers sind den Forschern inzwischen<br />
bekannt. Doch der „rote Faden“, der diese Mechanismen miteinander verbindet, fehlt bis heute.<br />
Professor Dr. Eberhard Ritz · President of the International Society<br />
of Nephrology<br />
A/Professor Dr. Markus Schlaich · Medizinische Klinik 4 · Nephrologie<br />
und Hypertensiologie · Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg<br />
Drei Faktoren bestimmen<br />
den Blutdruck:<br />
Herzfrequenz, Herzminutenvolumen<br />
und<br />
Gefäßwiderstand. Alle<br />
drei stehen unter direkter<br />
Kontrolle des sympathischen(unwillkürlichen)<br />
Nervensystems,<br />
das unseren Kreislauf an<br />
den ständig wechselnden<br />
Bedarf anpasst. Die vom Gehirn gesteuerte<br />
Aktivierung des Sympathikus ist unter anderem<br />
für das Herzrasen verantwortlich, das durch<br />
Aufregung und Stress hervorgerufen wird. Gleich-<br />
Die Niere<br />
Urin auszuscheiden. Neuere Forschungen haben<br />
erbracht, dass Nieren von Patienten mit primärer<br />
Hypertonie weniger Nierenkörperchen haben.<br />
Das heißt, bei Hypertonikern ist bereits bei ihrem<br />
Heranwachsen im Mutterleib die Anlage der Nieren<br />
gestört.<br />
Selbstverständlich führen auch Nierenkrankheiten<br />
zum Hochdruck. Doch Bluthochdruck beschleunigt<br />
andererseits bei einem Nierenkranken den Funktionsverlust<br />
der geschädigten Niere. Ein amerikanischer<br />
Aphorismus lautet: the kidney – cause and<br />
victim of hypertension, frei übersetzt: Die Niere<br />
– sowohl Ursache als auch Opfer der Hypertonie.<br />
Unbestritten ist, dass bei einem Nierenkranken die<br />
Absenkung des Blutdrucks die wichtigste Maßnahme<br />
ist, um den Verlust der Nierenfunktion zu<br />
verzögern oder aufzuhalten. ■<br />
Der Sympathikus<br />
zeitig führt die Sympathikus-Aktivierung über die<br />
Freisetzung von Botenstoffen zu einer Erhöhung<br />
des Gefäßwiderstands. Dadurch steigt der Blutdruck,<br />
so dass der Organismus rasch auf eine entsprechende<br />
Situation reagieren kann, zum Beispiel<br />
durch Flucht oder Kampf.<br />
Es ist leicht nachvollziehbar, dass eine dauerhafte<br />
Aktivierung des Sympathikus, zum Beispiel durch<br />
beruflichen Stress, zu einer chronischen Erhöhung<br />
des Blutdrucks führen kann. Die genauen Ursachen<br />
der Sympathikus-Aktivierung bei Hypertonikern<br />
sind bisher noch nicht gänzlich erforscht. Doch die<br />
zentrale und ursächliche Rolle des Sympathikus bei<br />
der Entstehung der primären Hypertonie ist unumstritten.<br />
■<br />
9
10 AUS DER HOCHDRUCKLIGA<br />
Der Vorbericht des IQWiG zur Therapie der Hypertonie<br />
Zurück zu den<br />
Anfängen auf dem Rücken<br />
der Patienten<br />
Eine erste Stellungnahme der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
Am 21. Februar 2007 ist vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />
im Gesundheitswesen (IQWiG) der seit längerem angekündigte<br />
Vorbericht zur Therapie des Bluthochdrucks veröffentlicht worden.<br />
Dieser Vorbericht ist der erste Schritt in einem Verfahren, welches<br />
letztendlich zu Richtlinien der Therapie des Bluthochdrucks durch<br />
den gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) führen soll. Diese Richtlinien<br />
sind zwar nicht bindend für die medizinische Entscheidung des<br />
Arztes, aber sie bestimmen die Vergütung<br />
der Therapie durch die Krankenkassen. Damit<br />
werden sie diktieren, welches Medikament<br />
Patienten mit Bluthochdruck erhalten<br />
werden.<br />
„Als Therapie der ersten Wahl sollten kostengünstige<br />
Diuretika gelten, außer wenn<br />
es für den Arzt oder den Patienten gute<br />
Gründe gibt, davon abzuweichen” so fasst<br />
Professor Dr. med. Peter Sawicki, Leiter<br />
des IQWiG, die 162 Seiten des Vorberichts<br />
zusammen und enthüllt damit das Ziel des<br />
Vorhabens: Wie senke ich den Blutdruck<br />
von Millionen Patienten mit möglichst wenig<br />
Kosten. Das Problem dieses Vorberichts<br />
Der Vorstand der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
(und des ganzen Verfahrens) ist nicht der<br />
(Hintere Reihe von links): Professor Dr. med. Heribert Schunkert,<br />
Hinweis darauf, dass Diuretika gute blut-<br />
Professor Dr. med. Martin Paul, Dr. Ing. Wolfgang Pfeiffer<br />
(Patientensprecher), Professor Dr. med. Lars Christian Rump.<br />
drucksenkende Mittel sind (was ohne<br />
(Vordere Reihe von links): Professor Dr. med. Joachim Hoyer,<br />
Zweifel zutrifft), oder dass Ärzte und Ärz-<br />
Professor Dr. med. Hermann Haller (Vorsitzender),<br />
tinnen ökonomische Überlegungen beim<br />
Professor Dr. med. Rainer Düsing (stellv. Vorsitzender).<br />
Verschreiben von Medikamenten mit einbeziehen<br />
(was jeden Tag getan wird), sondern<br />
dass mit großem Aufwand die medizinische<br />
Literatur durchforstet wird, Studien nach eigenen Kriterien<br />
herausgesucht werden und schließlich dieser Vorbericht erscheint,<br />
der zielgenau das als Erkenntnis verkündet, was das eigentliche Ziel
war: Kostenersparnis im Gesundheitswesen.<br />
Allerdings ist diese Aussage mit<br />
schwerwiegenden methodischen<br />
Problemen erkauft worden.<br />
So wurden in diesem Vorbericht<br />
nur 16 Studien mit insgesamt<br />
etwa 92.000 Patienten berücksichtigt,<br />
allerdings etwa 33.000<br />
davon aus der ALLHAT Studie,<br />
die ja wiederholt bezüglich Methoden<br />
und Schlussfolgerungen<br />
kritisiert wurde. Wichtige große<br />
Studien, wie zum Beispiel AS-<br />
COT mit über 19.000 Patienten<br />
oder ANBP2 mit über 6.000 Patienten,<br />
in denen modernere<br />
Antihypertensiva gut abschnitten,<br />
wurden nicht in die Beurteilung<br />
einbezogen. Dies ist<br />
Gesundheitspolitik getarnt als<br />
medizinische Wissenschaft.<br />
Gesundheit der Patienten<br />
gefährdet<br />
Die Auseinandersetzung um die<br />
„richtige“ Behandlung der Hypertonie<br />
wäre eine rein akademische<br />
Angelegenheit, wenn es<br />
nicht dabei um die Gesundheit<br />
der Patienten mit Bluthochdruck<br />
ginge und diese durch die neuen<br />
Richtlinien gefährdet würden.<br />
„…außer wenn es für den<br />
Arzt oder den Patienten gute<br />
Gründe gibt, davon abzuweichen“<br />
bedeutet in der Praxis,<br />
dass die meisten Patienten zuerst<br />
mit Diuretika und nur beim<br />
Auftreten von ernsten Problemen<br />
mit anderen Mitteln behandelt<br />
würden. Und hier steckt<br />
die Gefahr: Langfristige Nebenwirkungen<br />
oder geringfügige<br />
medizinische Probleme (welche<br />
für den Patienten erheblich sein<br />
können) werden in die Überlegungen<br />
des IQWiG erst gar nicht<br />
mit einbezogen oder kategorisch<br />
als irrelevant abgetan.<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> ist<br />
deshalb der Meinung, dass mit<br />
dem vom IQWiG eingeleiteten<br />
Verfahren die jahrzehntelangen<br />
Bemühungen um eine evidenzbasierte,<br />
optimale und nebenwirkungsarmeHochdrucktherapie<br />
ad absurdum geführt werden.<br />
Zwei wesentliche Beispiele<br />
sollen dies exemplarisch beleuchten:<br />
1. Diabetes als Risikofaktor: Neben<br />
Bluthochdruck ist Diabetes<br />
ein wesentlicher Risikofaktor für<br />
Schlaganfall, Herzinfarkt und<br />
Arteriosklerose. Bei den meisten<br />
Patienten mit Diabetes handelt<br />
es sich um einen so genannten<br />
„Altersdiabetes“, welcher langsam<br />
über Jahre entsteht und<br />
häufig erst zu spät erkannt wird.<br />
Die vom IQWiG hochgelobten<br />
Diuretika führen nun bei nicht<br />
wenigen Patienten zu einem<br />
langsamen Ansteigen des Blutzuckerspiegels<br />
und damit vermehrt<br />
zu Diabetes. Dies hat die<br />
renommierte Network Studiengruppe<br />
in einer Metaanalyse<br />
von 22 Studien und 143.153 Patienten<br />
vor kurzem nochmals<br />
festgestellt. Eine Behandlung<br />
des Bluthochdrucks mit Diuretika<br />
über Jahre kann deshalb zur<br />
Entstehung eines Diabetes<br />
beitragen. Der<br />
Teufel wird<br />
in diesem<br />
Fall mit dem<br />
Beelzebub<br />
ausgetrieben.<br />
Dieser wissenschaftlich<br />
gut belegte<br />
Zusammenhang<br />
wird auch von den<br />
Mitarbeitern<br />
AUS DER HOCHDRUCKLIGA<br />
des IQWiG nicht geleugnet. Da<br />
diese Studien jedoch nicht in<br />
die Analyse mit einbezogen<br />
wurden, wird ihre Bedeutung<br />
herunter gespielt und leichtfertig<br />
abgetan. Die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Hochdruckliga</strong> hält ein solches<br />
Vorgehen für zynisch und patientenverachtend.<br />
2. Bluthochdruck geht häufig<br />
ohne Beschwerden einher<br />
und die Behandlung der Erkrankung<br />
ist eine präventive<br />
Therapie im Hinblick auf die<br />
Endorganschäden. Dies bedeutet,<br />
dass die Patienten ihre<br />
Medikamente über Jahre und<br />
Jahrzehnte einnehmen müssen,<br />
um in der Zukunft nicht an<br />
Schlaganfall oder Herzinfarkt<br />
zu erkranken.<br />
Es ist offensichtlich, und alle<br />
wissenschaftlichen Untersuchungen<br />
bestätigen dies, dass<br />
die Art und die Anzahl der Nebenwirkungen<br />
entscheidend<br />
dafür sind, ob die Patienten ihre<br />
Medikamente zuverlässig einnehmen,<br />
in der Medizin Compliance<br />
genannt. Zu diesem extrem<br />
wichtigen Thema werden im<br />
Vorbericht des IQWiG keine Aussagen<br />
gemacht. Im Gegenteil,<br />
Studien zur Compliance wurden<br />
erst gar nicht in die wissenschaftliche<br />
Analyse des IQWiG<br />
mit einbezogen. „Dies ist nicht<br />
Aufgabe unserer Analyse“<br />
lautet die<br />
lapidare Aussage.<br />
Ohne<br />
die Diskussion<br />
solcher entscheidender<br />
Gesichtspunkte<br />
der Therapie geht<br />
jedoch der Vorbericht<br />
weit am Ziel<br />
der Verbesserung der Hoch-<br />
11
12 AUS DER HOCHDRUCKLIGA<br />
drucktherapie<br />
vorbei und trägt,<br />
trotz Kostenreduktion,<br />
zu einer<br />
Verschlechterung<br />
der Situation bei.<br />
Forderung der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />
fordert den Vorbericht des<br />
IQWiG grundsätzlich zu überarbeiten.<br />
Angesichts der Tatsache, dass<br />
nur ein Teil der verfügbaren<br />
Evidenz (der wissenschaftlichen<br />
Untersuchungen) im Bericht berücksichtigt<br />
ist, können Empfehlungen<br />
nur sehr eingeschränkt<br />
abgeleitet werden. Zweitens<br />
muss in die Erörterung der Wirtschaftlichkeit<br />
der antihypertensiven<br />
Therapie eine übergreifende<br />
ökonomische Analyse der<br />
Erkrankung Hypertonie und<br />
ihrer Folgeschäden einfließen.<br />
Von der Diagnose Hypertonie<br />
bis zum Auftreten eines Schlaganfalls<br />
oder eines Herzinfarkts<br />
ist es ein langer Weg.<br />
Nur eine langfristige antihypertensive<br />
Therapie senkt die<br />
Anzahl der Schlaganfälle und<br />
der Herzinfarkte. Die einseitige<br />
Betonung der Kosten für Medikamente<br />
und die Vernachlässigung<br />
von langfristigen Nebenwirkungen<br />
konterkariert<br />
den Gedanken einer präventiven<br />
Medizin.<br />
Pressekonferenz in Berlin<br />
Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />
wies auf einer Pressekonferenz<br />
im Haus der Bundespressekonferenz<br />
in Berlin am 15. März<br />
die Bewertung der medikamentösen<br />
Hochdrucktherapie durch<br />
das IQWiG scharf zurück. Der<br />
Vorstandsvorsitzende der Deut-<br />
schen <strong>Hochdruckliga</strong>, Professor<br />
Dr. med. Hermann Haller, betonte<br />
gegenüber den Pressevertretern:<br />
„Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />
ist entschieden der Meinung,<br />
dass eine Berücksichtigung der<br />
Therapietreue der Patienten<br />
und das Erreichen von Zieldruckwerten<br />
in eine solche Analyse<br />
einbezogen werden müssen.“<br />
Der Patientensprecher der Liga,<br />
Dr. Ing. Wolfgang Pfeiffer, unterstrich<br />
diese Aussagen. Es gehe<br />
bei der Diskussion offenbar<br />
allein um die Kosten im Gesundheitswesen<br />
und die Einkünfte<br />
der Pharma-Industrie, sagte<br />
Pfeiffer, nicht aber um das Wohl<br />
der Patienten und ihr vertrauensvolles<br />
Verhältnis zum Arzt.<br />
„Die Selbsthilfegruppen in der<br />
<strong>Hochdruckliga</strong> wehren sich<br />
entschieden dagegen, in dieser<br />
Auseinandersetzung zwischen<br />
zwei feindliche Lager zu kommen.“<br />
■<br />
Beurteilung der Hochdrucktherapie durch das IQWiG<br />
Das Institut zur Qualitätssicherung und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)<br />
wurde im Zuge der Gesundheitsreform am 1. Juni 2004 gegründet. Es wird im Auftrag des<br />
gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) oder des Bundesgesundheitsministeriums tätig.<br />
Der G-BA ist ein Gremium der gemeinsamen Selbstverwaltung von Ärzten, Krankenkassen<br />
und Krankenhäusern. Seine Aufgabe ist es, zu konkretisieren, welche ambulanten oder<br />
stationären medizinischen Leistungen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sind und<br />
somit zum Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung gehören. Das IQWiG<br />
wurde im Februar 2005 damit beauftragt, eine Bewertung der antihypertensiven Therapie<br />
vorzunehmen. Der Vorbericht erschien am 21. Februar 2007. Damit begann eine Frist von vier<br />
Wochen bis zum 21. März 2007, in der interessierte Personen und Institutionen schriftliche<br />
Stellungnahmen zu Methoden und Ergebnissen abgeben können. Unklare Aspekte dieser<br />
Kommentare werden dann gegebenenfalls in einer mündlichen Erörterung diskutiert.<br />
Danach wird der Bericht vom IQWiG überarbeitet und schließlich als Abschlussbericht<br />
an den G-BA weitergeleitet. Der G-BA nutzt die Empfehlungen<br />
des IQWiG als Grundlage für seine Entscheidungen.
14 AUS DER HOCHDRUCKLIGA<br />
Neue Hochdruck-Akademie<br />
Zur qualitativen Verbesserung der Behandlung von<br />
Hypertonikern gründet die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />
eine Akademie zur ständigen Fortbildung der Ärzte<br />
und des nicht-medizinischen Personals von Arztpraxen<br />
und Kliniken.<br />
International gibt es längst die<br />
Fachbezeichnung des Hypertensiologen,<br />
die in den USA bereits<br />
seit Jahrzehnten an eine zweijährige<br />
Ausbildung mit abschließender<br />
Prüfung gebunden ist.<br />
Ähnliche Qualitätsstandards<br />
möchte die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />
in Deutschland erreichen.<br />
Im Jahre 2005 führte sie deshalb<br />
die Bezeichnung des Hypertensiologen<br />
DHL ® ein. Inzwischen<br />
sind bereits mehr als 2.000 Hypertensiologen<br />
DHL ® zugelassen,<br />
weitere 1.000 Anträge liegen<br />
vor.<br />
Zur Aus- und Weiterbildung<br />
der Hypertensiologen gründet<br />
die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />
in diesem Jahr eine Hochdruck-<br />
Akademie, geleitet von Professor<br />
Karl Heinz Rahn, dem<br />
Liga-Vorsitzenden Professor<br />
Hermann Haller, Professor Gerd<br />
Bönner und Professor Friedrich<br />
Luft.<br />
An der Hochdruck-Akademie<br />
können sich Ärzte zum Hypertensiologen<br />
ausbilden lassen.<br />
Zur praktischen Weiterbildung<br />
sollen sie mindestens 80 Stunden<br />
an einer von der <strong>Hochdruckliga</strong><br />
anerkannten Einrichtung<br />
zur Betreuung und Schulung<br />
von Hypertonikern tätig<br />
sein.<br />
Sie müssen außerdem mindestens<br />
100 eigene Bluthochdruck-<br />
Patienten behandelt<br />
haben. Für die theoretische<br />
Ausbildung<br />
wird die Hypertonie-<br />
Akademie ein Weiterbildungs-Programm<br />
erarbeiten,<br />
das nicht nur Diagnostik<br />
und Therapie<br />
von Bluthochdruck vorsieht,<br />
sondern auch sozialmedizinische<br />
Aspekte und ein Training für<br />
Kommunikation und Didaktik.<br />
Am Ende der Fortbildung wird<br />
eine Prüfung zur weiteren Festigung<br />
des Wissens beitragen.<br />
Die Hypertensiologen DHL ® sind<br />
verpflichtet, regelmäßig an Fortbildungen<br />
teilzunehmen und<br />
ihren Wissensstand überprüfen<br />
zu lassen.<br />
Hohe Qualität durch<br />
umfassende Weiterbildung<br />
An der Hochdruck-Akademie<br />
wird auch das nichtärztliche<br />
Personal geschult:<br />
Die Hypertonieassistent(in) DHL ®<br />
soll künftig die praktische Versorgung<br />
der Hypertoniker in<br />
den Arztpraxen und Krankenhäusern<br />
verbessern.<br />
Ausgebildet werden insbesondere<br />
Arzthelfer(innen), Schwestern<br />
und Pfleger. Auch diese<br />
Ausbildung wird mit einer Prü-<br />
eingerichtet<br />
fung enden, nach deren erfolgreicher<br />
Ablegung die Teilnehmer<br />
ein Zertifikat erhalten.<br />
Ein weiteres Anliegen der Hochdruck-Akademie<br />
ist zudem<br />
die Bildung und Förderung von<br />
Selbsthilfegruppen.<br />
Die Leiterinnen und Leiter der<br />
Gruppen sollen ebenfalls die<br />
Möglichkeit zur Fortbildung<br />
haben.<br />
Eine weitere Aufgabe der Akademie<br />
wird es sein, ausführliches<br />
Informationsmaterial zur<br />
umfassenden Aufklärung der<br />
Bevölkerung bereit zu stellen. ■<br />
Anfragen und Anträge<br />
bitte an:<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />
Berliner Straße 46<br />
69120 Heidelberg<br />
Telefon 0 62 21 – 5 88 55-0<br />
Telefax 0 62 21 – 5 88 55-25<br />
hochdruckliga@t-online.de<br />
www.hochdruckliga.de
AUS DER HOCHDRUCKLIGA<br />
Die Gefäße übergewichtiger<br />
Kinder leiden schon früh<br />
Im Jahr 2005 vergab die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> erstmals fünf Stipendien in Höhe von insgesamt<br />
250.000 Euro und einer Förderdauer von bis zu zwei Jahren. Im <strong>DRUCKPUNKT</strong> berichten die Stipendiaten<br />
von ihrer Arbeit. In dieser Ausgabe: Dr. med. Antje Körner.<br />
In der Bundesrepublik ist bereits jedes fünfte Kind und jeder dritte Jugendliche übergewichtig. Bei<br />
rund acht Prozent der Kinder erreicht das Übergewicht krankhafte Ausmaße, sie leiden an Adipositas.<br />
Seit Jahren nimmt die Zahl der übergewichtigen Kinder zu und damit auch Folgeschäden wie Diabetes<br />
und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Untersuchungen zeigen, dass<br />
die Körpergewichts-Regulation<br />
der betroffenen Kinder sich bereits<br />
im Kleinkindalter ändert.<br />
Schon früh entwickeln Kinder<br />
und Jugendliche mit Adipositas<br />
Fettstoffwechselstörungen und<br />
Diabetes. Das wiederum führt<br />
zur Gefäßverkalkung (Arteriosklerose),<br />
die Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankungen nach sich zieht.<br />
Gefäßverkalkung zeigt sich in<br />
erster Linie bei Erwachsenen<br />
zum Beispiel bei Durchblutungsstörungen<br />
der Herzkranzgefäße<br />
(koronare Herzkrankheit). Das<br />
täuscht oftmals darüber hinweg,<br />
dass der krankhafte Prozess vermutlich<br />
bereits im Kindesalter<br />
beginnt. Als Vorläufer der Arteriosklerose<br />
ist eine Einschränkung<br />
der Funktionalität des Endothels<br />
zu beobachten, der<br />
innersten Wandschicht der Blutgefäße.<br />
Das Endothel ist in viele<br />
Prozesse eingebunden, unter<br />
anderem beeinflusst es die<br />
Fließfähigkeit des Blutes und<br />
den Blutdruck. Eine Funktionseinschränkung<br />
des Endothels<br />
geht einer Arteriosklerose um<br />
Jahre voraus und dient als<br />
Frühwarnsymptom.<br />
Pilotstudie bestätigt<br />
Vermutung<br />
Unsere Arbeitsgruppe untersucht<br />
im Rahmen einer Studie<br />
diese frühen Veränderungen<br />
an kindlichen Gefäßen. In einer<br />
Pilotstudie prüften wir zunächst<br />
die Machbarkeit der<br />
Funktionsmessungen auch bei<br />
kleinen Kindern. Die Ergebnisse<br />
der Pilotstudie bestätigen bereits<br />
die Vermutung, dass eine<br />
Zunahme der Körperfettmasse<br />
bei Kindern schon früh eine Störung<br />
der Endothelfunktion zur<br />
Folge hat.<br />
Eine Pilotstudie an 307 krankhaft übergewichtigen Kindern erbrachte, dass<br />
bereits viele von ihnen an Folge-Erkrankungen leiden:<br />
Erhöhter Insulinspiegel<br />
40,4 %<br />
Vorstufe von Diabetes (Typ 2)<br />
18,3 %<br />
Insulinresistenz<br />
33,6 %<br />
Erhöhter Harnsäurespiegel<br />
25,4 %<br />
Erhöhte Triglyceride<br />
22,5 %<br />
Erhöhter Colesterinspiegel<br />
12,1 %<br />
Unsere Forschungsarbeit trägt<br />
dazu bei, die Zusammenhänge<br />
zwischen den unterschiedlichen<br />
Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
genauer<br />
zu beleuchten. Da Kinder meist<br />
nicht unter weiteren Erkrankungen<br />
leiden, zeigt sich bei<br />
ihnen der direkte Zusammenhang<br />
zwischen Adipositas und<br />
gestörter Endothelfunktion.<br />
Je genauer wir die Zusammenhänge<br />
kennen, desto eher können<br />
effektive Strategien zur Bekämpfung<br />
entwickelt werden. ■<br />
Dr. med. Antje Körner<br />
ist Kinderärztin und seit 2005<br />
Stipendiatin der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Hochdruckliga</strong>. Sie ist wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin der<br />
Universitätsklinik und Poliklinik<br />
für Kinder und Jugendliche<br />
Leipzig und erforscht zusammen<br />
mit ihrer Arbeitsgruppe<br />
Adipositas bei Kindern.<br />
15
16 AUS DER HOCHDRUCKLIGA<br />
<strong>Hochdruckliga</strong> schreibt<br />
Stipendien neu aus<br />
Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />
in der Hypertonieforschung schreibt<br />
die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> in diesem Jahr<br />
erneut fünf Stipendien mit einer Förderdauer<br />
bis zu zwei Jahren in Höhe von je 25.000 Euro<br />
pro Jahr aus. Die Stipendien, die damit bereits<br />
zum zweiten Mal vergeben werden, haben ein<br />
Gesamtvolumen von 250.000 Euro. Es können<br />
Forschungsprojekte aus der Grundlagenforschung<br />
wie auch aus der klinischen Hypertonieforschung<br />
zur Begutachtung eingereicht werden.<br />
Die Bewerber sollen nicht älter als 35 Jahre<br />
sein. Anträge können durch alle Mitglieder<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> gestellt werden.<br />
Sie sollen neben dem Werdegang der zu Fördernden<br />
eine Darstellung der Vorarbeiten von<br />
Antragsteller und den zu fördernden Personen<br />
enthalten sowie Zielsetzung und Konzept der<br />
geplanten Arbeit.<br />
Anträge mit maximal 15 Seiten Länge<br />
sind zu richten an die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong>,<br />
Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg.<br />
Dankeschön für die<br />
Einzugsermächtigung<br />
Die Geschäftsstelle der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
dankt allen Mitgliedern, die in den vergangenen<br />
Monaten eine Einzugsermächtigung über ihren<br />
Mitgliedsbeitrag erteilt haben. Diese erspart<br />
den Mitgliedern, aber auch der Geschäftsstelle<br />
zeitlichen und finanziellen Aufwand. Jede neue<br />
Einzugsermächtigung ist auch weiterhin sehr<br />
willkommen. Unter den Mitgliedern, die in den<br />
vergangenen Monaten eine Einzugsermächtigung<br />
erteilt haben, verloste die Liga als Dankeschön<br />
drei Geldpreise:<br />
1. Preis: 200 Euro<br />
Christine Maul, 08340 Schwarzenberg<br />
2. Preis: 100 Euro<br />
Heinz-Werner Franke, 35410 Hungen<br />
3. Preis: 50 Euro<br />
Rainer Wirth, 97688 Bad Kissingen<br />
Foto-Wettbewerb<br />
Bluthochdruck im Bild<br />
Professoren, Studenten, Agenturen und auch<br />
begeisterte Hobby-Fotografen ruft die <strong>Deutsche</strong><br />
<strong>Hochdruckliga</strong> zum Fotowettbewerb<br />
„Communication Design Award 2007“ auf.<br />
Ein oder mehrere Fotos je Einsender oder teilnehmender<br />
Gruppe sollten das Thema Bluthochdruck<br />
eindrücklich visualisieren. Die Wirkung<br />
soll durch einen prägnanten Titel des<br />
Fotos verstärkt werden. Die eingesandten Fotoplakate<br />
nehmen an einem Auswahlverfahren<br />
teil, die drei besten Fotoplakate werden<br />
prämiert. Die Gewinner des Wettbewerbs<br />
erhalten von der <strong>Hochdruckliga</strong> ansehnliche<br />
Geldpreise.<br />
Für den 1. Preis stellt die <strong>Hochdruckliga</strong><br />
3.000 Euro zur Verfügung, für den 2. Preis<br />
2.000 Euro und für den 3. Preis 1.000 Euro.<br />
Einsendeschluss ist der 15. Oktober 2007.<br />
Die Fotoplakate werden ausgestellt und<br />
prämiert auf dem 31. Wissenschaftlichen<br />
Kongress der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> in<br />
Bochum vom 22. bis 24. November 2007.<br />
Teilnahmebedingungen bitte anfordern<br />
bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>,<br />
Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg,<br />
hochdruckliga@t-online.de,<br />
www.hochdruckliga.de<br />
oder per Telefon 0 62 21 / 5 88 55-0.<br />
Unsere Arbeit ist nur möglich, weil engagierte und<br />
verantwortungsbewusste Mitmenschen die <strong>Deutsche</strong><br />
Hypertonie Stiftung DHS ® unterstützen.<br />
Wir sind auf Ihre Zuwendung angewiesen und<br />
danken Ihnen für Ihre Spende:<br />
<strong>Deutsche</strong> Hypertonie Stiftung DHS ® ,<br />
Konto Nummer 0477005500,<br />
Dresdner Bank Heidelberg, BLZ 627 800 51.
AUS DEN SELBSTHILFEGRUPPEN<br />
Ernährungsempfehlungen<br />
Ein eigenes Sportprojekt mit<br />
Kontrolle der Blutdruckwerte<br />
und des Körpergewichts führten<br />
die Mitglieder der Selbsthilfegruppe<br />
Bluthochdruck in Nürnberg<br />
durch. Seit fünf Jahren<br />
treffen sich die Mitglieder der<br />
Gruppe einmal wöchentlich zum<br />
gemeinsamen Bewegungsprogramm<br />
„Mit Spaß aktiv“ unter<br />
der Leitung von Diplom-Sportlehrer<br />
Gerd Miehling. Rund eine<br />
Stunde nehmen sie sich Zeit für<br />
gemeinsame Sport- und Entspannungsübungen<br />
wie Nordic<br />
Walking und funktionelles Muskeltraining.<br />
Gruppenleiter Hans Schwab<br />
regte im vergangenen Jahr an,<br />
die Ergebnisse des Sportprogramms<br />
zu dokumentieren. Von<br />
März bis November maßen 15<br />
gekonnt umsetzen<br />
Gute Laune und viel Freude hatten die Mitglieder der Selbsthilfegruppe<br />
Bad Oeynhausen beim Zubereiten eines Mehrgänge-Menüs<br />
im neuen Kochstudio des Herz- und Diabeteszentrums<br />
Nordrhein-Westfalen. Im November des vergangenen<br />
Jahres lernten die Mitglieder der Gruppe unter der fachkundigen<br />
Anleitung von Ökothrophologin Sonja Brinkhege ihr<br />
Wissen über gesunde Ernährung bei der Zubereitung schmackhafter<br />
Speisen anzuwenden und zu perfektionieren.<br />
Im September 2005 wurde die Selbsthilfegruppe Bad Oeynhausen unter der Leitung von Karl-Heinz Otte<br />
neu gegründet. Korrespondierender Arzt ist Dr. Siegfried Eckert. Im vergangenen Herbst kamen weitere<br />
Interessierte hinzu, die durch Zeitungsberichte über die Hypertonietage 2006 auf die Selbsthilfegruppe<br />
aufmerksam wurden. Die Gruppenmitglieder treffen sich jeden 2. Donnerstag um 18 Uhr im Herz- und<br />
Diabeteszentrum Bad Oeynhausen. Es gibt genug Gelegenheit zum gemeinsamen Austausch, aber auch<br />
Wanderungen, Kochabende und Vorträge stehen regelmäßig auf dem Programm. ■<br />
Eigene Studie der Selbsthilfegruppe<br />
Teilnehmer des Sportprogramms<br />
vor und nach jeder Übungsstunde<br />
mehrere Werte wie Blutdruck<br />
und Puls, Body-Mass-Index<br />
(BMI) und Körperfettanteil.<br />
Die Auswertung am Ende des<br />
Projekts ergab, dass der BMI<br />
und der Körperfettanteil bei<br />
den meisten Teilnehmern konstant<br />
geblieben war. Die Blutdruckmessungen<br />
zeigten, dass<br />
im Laufe des halben Jahres bei<br />
den meisten Teilnehmern der<br />
Blutdruck konstant geblieben<br />
war, bei einem der Teilnehmer<br />
sank der Blutdruck leicht.<br />
Ausnahmslos alle Teilnehmer<br />
berichteten von einer subjektiv<br />
gestiegenen Leistungsfähigkeit.<br />
Ihre Sportstunde bescherte ihnen<br />
größere Beweglichkeit, eine<br />
spürbar verbesserte Lebensqua-<br />
Nürnberg<br />
lität für den Alltag und mehr<br />
Lebensfreude durch das gemeinsame<br />
Aktiv-Sein in der Gruppe.<br />
Um noch bessere Auswirkungen<br />
auf den Blutdruck zu erreichen,<br />
müsste der Umfang des Sportprogramms<br />
erhöht werden. ■<br />
++ INFO +++ INFO +++INFO++<br />
Auskunft über Selbsthilfegruppen,<br />
deren Termine<br />
und Ansprechpartner gibt<br />
die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong>,<br />
Berliner Straße 46,<br />
69120 Heidelberg.<br />
Telefon 0 62 21 – 5 88 55-0<br />
Telefax 0 62 21 – 5 88 55-25<br />
www.hochdruckliga.de<br />
hochdruckliga@t-online.de<br />
17
18 AKTUELLES<br />
Qualität der<br />
Hypertonie-Behandlung<br />
von Professor Dr.med. Dr. med. Ulrich Keil<br />
WELT<br />
HYPERTONIE<br />
TAG 17. Mai 2007<br />
Grenzwerte sind nur eine<br />
Richtlinie<br />
Inzwischen gehen Mediziner davon<br />
aus, dass Hypertonie ein<br />
kontinuierlich ansteigender Risikofaktor<br />
ist – und mit dem<br />
Blutdruck steigt auch das Risiko<br />
für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
Grenzwerte dienen damit<br />
lediglich als Richtlinie für Ärzte<br />
und Patienten. Im Einzelfall prüfen<br />
die Ärzte das individuelle<br />
Gesamtrisiko ihrer Patienten für<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
und entscheiden dann, ob eine<br />
verbessern<br />
In diesem Jahr findet zum dritten Mal auf Initiative der World Hypertension<br />
League (WHL) der Welt-Hypertonie-Tag statt: Am 17. Mai machen<br />
Ärzte und Betroffene weltweit auf die Gefahren und Risiken von<br />
Bluthochdruck aufmerksam. Obwohl die Gefahren von Bluthochdruck<br />
längst bekannt sind, werden noch zu wenig Hypertoniker richtig behandelt.<br />
Um ihr Leben zu verlängern, muss die Behandlung verbessert<br />
werden.<br />
Weltweit sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Haupttodesursache.<br />
Bluthochdruck (Hypertonie) ist einer der wichtigsten Risikofaktoren<br />
für Herzinfarkt und der Risikofaktor Nr. 1 für Schlaganfall. Das ist<br />
zwar seit langem bekannt, dennoch hat sich in den vergangenen<br />
Jahrzehnten in der Medizin das Konzept des Bluthochdrucks gewandelt.<br />
Heute wird Hypertonie nicht mehr als Blutdruck oberhalb eines<br />
bestimmten Grenzwerts angesehen, da es keine biologische Grundlage<br />
für eine Einteilung der Blutdruckwerte in krank / gesund gibt.<br />
Blutdrucksenkung notwendig<br />
ist. Patienten mit einem Blutdruck<br />
unter 140 / 90 mm Hg<br />
können dennoch ein erhöhtes<br />
Risiko für eine Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankung haben und von einer<br />
weiteren Blutdrucksenkung<br />
profitieren.<br />
Bei der Vorbeugung von Folgeerkrankungen<br />
der Hypertonie<br />
wird zwischen Primärprävention<br />
und Sekundärprävention unterschieden.<br />
In der Primärprävention<br />
haben die Betroffenen keine<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankung und<br />
ihre Gesundheit soll erhalten<br />
bleiben. In der Sekundärprävention<br />
dagegen sind die Patienten<br />
bereits von einer Herz-Kreislauf-<br />
Erkrankung wie zum Beispiel<br />
einem Herzinfarkt betroffen<br />
und weitere Erkrankungen sollen<br />
verhindert werden.<br />
In der Primärprävention betrachtet<br />
ein Arzt zur individuellen<br />
Risikoeinschätzung eines<br />
Patienten dessen absolutes Risiko<br />
für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />
In Deutschland empfehlen<br />
wir für die Betrachtung des<br />
Risikos die SCORE Deutschland-<br />
Risikotabellen (SCORE - Syste-
matic Coronary Risk Evaluation).<br />
Das sind Tabellen, die auf der<br />
Grundlage wissenschaftlicher<br />
Studien erstellt wurden. Diese<br />
Tabellen berücksichtigen neben<br />
dem systolischen Blutdruck<br />
auch das Gesamtcholesterin,<br />
Alter, Geschlecht und Rauchen.<br />
Anhand dieser Tabellen kann<br />
ein Arzt abschätzen, ob für<br />
einen Patienten Handlungsbedarf<br />
besteht und zum Beispiel<br />
der Blutdruck gesenkt werden<br />
sollte. In der Sekundärprävention<br />
dagegen wird der Blutdruck<br />
so niedrig wie möglich eingestellt,<br />
auf jeden Fall sind Werte<br />
unter 140 / 90 mm Hg anzustreben.<br />
Mit dem Alter steigt der Blutdruck<br />
Eine von der World Health Organization<br />
von 1984 bis 1995<br />
weltweit durchgeführte Studie<br />
(MONICA-Studie - Monitoring<br />
of Trends and Determinants in<br />
Cardiovascular Disease) erbrachte,<br />
dass der Rückgang der Sterblichkeit<br />
an Durchblutungsstörungen<br />
der Herzkranzgefäße<br />
(koronare Herzerkrankung) zu<br />
einem Drittel auf der verbesserten<br />
Versorgung der Erkrankten<br />
beruht und zu zwei Dritteln auf<br />
der Primärprävention.<br />
Großbritannien erreichte zwischen<br />
1981 und 2000 eine Verminderung<br />
der Sterblichkeit an<br />
koronaren Herzerkrankungen<br />
um annähernd zwei Drittel. Davon<br />
sind rund 60 Prozent der<br />
Prävention zuzurechnen, davon<br />
wiederum 10 Prozent der Reduktion<br />
des Risikofaktors Bluthochdruck.<br />
Das heißt, durch die<br />
effektive Behandlung von Hypertonie<br />
können sehr viele<br />
Land<br />
Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
verhindert werden.<br />
Die Studie Global Burden of Disease<br />
Study (GBDS) untersucht<br />
weltweit die Auswirkungen von<br />
Risikofaktoren auf die Bevölkerung<br />
und wurde 1992 in Kooperation<br />
mit der World Health<br />
Organization (WHO) ins Leben<br />
gerufen.<br />
Sie erbrachte, dass Hypertonie<br />
jährlich für 13 Prozent der Todesfälle<br />
weltweit verantwortlich<br />
ist. Das heißt, weltweit ist Hypertonie<br />
der wichtigste Risikofaktor<br />
für vermeidbare Todesfälle.<br />
In Deutschland verursacht<br />
Hypertonie rund 26 Prozent<br />
der Todesfälle.<br />
Gemessen an der Zahl der verlorenen<br />
gesunden Lebensjahre ist<br />
in den westlichen Ländern Blut-<br />
AKTUELLES<br />
Hypertonie (%) a<br />
Männer Frauen<br />
Nordamerika 30,4 24,8<br />
• USA 29,8 25,8<br />
• Kanada 31,0 23,8<br />
Europa 49,7 38,6<br />
• Italien 44,8 30,6<br />
• Schweden 44,8 32,0<br />
• England 46,9 36,5<br />
• Spanien 49,0 44,6<br />
• Finnland 55,7 41,6<br />
• Deutschland 60,2 50,3<br />
a Hypertonie definiert als Blutdruck von<br />
mindestens 140 / 90 mm Hg oder mehr und / oder<br />
antihypertensive Behandlung.<br />
hochdruck nach dem Rauchen<br />
der Risikofaktor mit der größten<br />
Krankheitslast.<br />
Aber auch in Entwicklungsländern<br />
ist Bluthochdruck zunehmend<br />
ein Problem. In vielen<br />
Entwicklungsländern werden<br />
mittlerweile ähnliche Zahlen<br />
wie in den entwickelten Ländern<br />
beobachtet.<br />
Aussagekräftige Daten zur<br />
Häufigkeit der Hypertonie in<br />
Deutschland liefert der Bundesgesundheitssurvey<br />
(BGS)<br />
1998 des Robert-Koch-Instituts.<br />
Der BGS ist eine repräsentative<br />
Stichprobe der <strong>Deutsche</strong>n zwischen<br />
18 und 79 Jahren. Darin<br />
hatten lediglich 47 Prozent der<br />
Männer und 56 Prozent der<br />
Frauen einen Blutdruck unter<br />
140 / 90 mm Hg.<br />
19
20<br />
AKTUELLES<br />
Anteil der zehn Hauptrisikofaktoren an den Todesfällen in Deutschland 2002<br />
Der durchschnittliche obere<br />
Blutdruckwert stieg in der Bevölkerung<br />
mit zunehmendem<br />
Alter an. So kletterte der obere<br />
Wert bei den Männern von<br />
135 mm Hg in der Altersgruppe<br />
der 40- bis 49-Jährigen auf<br />
153 mm Hg bei den 70- bis 79-<br />
Jährigen. Bei den Frauen stieg<br />
er von 130 mm Hg in der Altersgruppe<br />
der 40- bis 49-Jährigen<br />
auf 155 mm Hg bei den 70- bis<br />
79-Jährigen.<br />
Zu wenig Hypertoniker werden<br />
behandelt<br />
Obwohl die Auswirkungen des<br />
Bluthochdrucks bekannt sind,<br />
zeigen Studien immer wieder,<br />
dass die aktuelle Behandlung<br />
von Hypertonikern nicht ausreicht.<br />
So werden viele Hypertoniker<br />
nicht behandelt, von<br />
den behandelten Hypertonikern<br />
wiederum erreichen nur<br />
wenige einen Blutdruck unter<br />
140 / 90 mm Hg. Die MONICA/<br />
KORA-Studie erbrachte, dass<br />
in Deutschland lediglich rund<br />
30 Prozent der Männer und 51<br />
Prozent der Frauen mit Bluthochdruck<br />
behandelt werden,<br />
davon erreichten nur ein Drittel<br />
der Männer und die Hälfte der<br />
Frauen einen Blutdruck unter<br />
140 / 90 mm Hg.<br />
Um diese erschreckende Situation<br />
zu verbessern, muss das<br />
Wissen und die Akzeptanz von<br />
Leitlinien bei den behandelnden<br />
Tabak 18,3 %<br />
Hohes Cholesterin 15,1 %<br />
Hoher BMI (Body-Mass-Index) 9,9 %<br />
Körperliche Inaktivität 5,9 %<br />
Geringer Verzehr von Obst und Gemüse 4,1 %<br />
Ungeschützter Geschlechtsverkehr 0,7 %<br />
Luftverschmutzung 0,6 %<br />
Berufliche Feinstaubbelastung 0,4 %<br />
Illegale Drogen 0,4 %<br />
Bluthochdruck 25,9 %<br />
Ärzten erhöht werden. Die gesetzlichen<br />
Krankenkassen prüften<br />
in einer Studie, welche<br />
Ärzte die nationalen Leitlinien<br />
der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
zur Behandlung der Hypertonie<br />
kennen. Ein angemessenes Wissen<br />
war nur bei 19 Prozent der<br />
Allgemeinärzte, 26 Prozent der<br />
Internisten und 37 Prozent der<br />
Kardiologen vorhanden. Das<br />
heißt, Leitlinien müssen bei den<br />
Ärzten verstärkt ins Bewusstsein<br />
gerufen werden. Nationale<br />
Fachorganisationen und Expertengremien<br />
sollten direkte Verantwortung<br />
für die Umsetzung<br />
von Leitlinien übernehmen.<br />
Anreize können dazu beitragen,<br />
eine hohe Qualität der ärztlichen<br />
Versorgung zu erreichen.
Um die Qualität des Gesundheitssystems<br />
zu steigern, wird<br />
in England seit 2005 ein qualitätsbasiertes<br />
Vergütungssystem<br />
angewandt. Dabei werden die<br />
Leistungen von Hausärzten bewertet<br />
und gute Ergebnisse am<br />
Ende des Jahres zusätzlich fi nanziell<br />
entlohnt. In den nächsten<br />
Jahren wird ein Evaluationsprogramm<br />
ermitteln, ob ein qualitätsorientiertesVergütungssystem<br />
auch bei der Behandlung<br />
erhöhter Blutdruckwerte bessere<br />
Erfolge bringen kann. ■<br />
Professor Dr. med. Ulrich Keil<br />
ist Direktor des Institutes<br />
für Epidemiologie und Sozialmedizin<br />
der Universität Münster<br />
und Leiter des WHO<br />
Collaborating Centre for Epidemiology<br />
and Prevention<br />
of Cardiovascular and other<br />
Chronic Diseases an der Universität<br />
Münster. Seine Arbeitsschwerpunkte<br />
sind Epidemiologie<br />
und Prävention<br />
der Herzkreislaufkrankheiten,<br />
Epidemiologie von Asthma<br />
und Allergien bei Kindern<br />
und Jugendlichen sowie ArbeitsmedizinischeEpidemiologie.<br />
17. Mai 2007 · Welt Hypertonie Tag:<br />
Aktiv gegen Bluthochdruck!<br />
AKTUELLES 21<br />
+++ TERMINE +++ TERMINE +++ TERMINE +++<br />
Auch in diesem Jahr gibt es in Zusammenarbeit mit der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> zahlreiche Aktionen im Rahmen des<br />
Welt Hypertonie Tages am 17. Mai 2007. Er findet auf Initiative<br />
der World Hypertension League statt und macht weltweit auf<br />
die Gefahren und Risiken von Bluthochdruck aufmerksam.<br />
Auch in Deutschland gibt es regionale und überregionale<br />
Aktionen wie Arzt-Patienten-Seminare, Blutdruck-Messaktionen,<br />
Telefon-Aktionen, Podiumsdiskussionen, Sporttreffs,<br />
Koch-Aktionen, Informationsstände, Presseaktionen und<br />
Plakat-Werbung.<br />
Die Bundesgeschäftsstelle der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> steht<br />
für Fragen und Informationen gern zur Verfügung.<br />
Plakate und Flyer können direkt bei der Geschäftsstelle in<br />
Heidelberg angefordert werden:<br />
Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg, Tel. 0 62 21 / 5 88 55-0<br />
Weitere Informationen und Termine finden sich im Internet<br />
unter www.hochdruckliga.de.<br />
Infomaterial zum Welt Hypertonie Tag<br />
Zum Welt Hypertonie Tag brachte die<br />
World Hypertension League Informationsmaterial<br />
heraus: Ein Flyer sowie<br />
ein Plakat machen auf das brisante<br />
Thema aufmerksam. Obwohl die<br />
englischsprachigen Unterlagen der<br />
World Hypertension League erst<br />
kurz vor dem Termin herauskamen,<br />
konnte die <strong>Hochdruckliga</strong> noch<br />
eine deutsche Version erstellen<br />
und Mitgliedern, Ärzten, Organisationen<br />
und Selbsthilfegruppen<br />
zur Verfügung stellen.<br />
www.hochdruckliga.de<br />
Gesunde Ernährung...<br />
Wir danken Becel für die freundliche Unterstützung des<br />
Welt Hypertonie Tages am 17. Mai 2007.<br />
Gesunder Blutdruck<br />
Eine bundesweite Aktion der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> und der WHL<br />
BLUTHOCHRUCK VORBEUGEN<br />
WELT<br />
HYPERTONIE<br />
TAG<br />
hochdruckliga@t-online.de MEHR ÜBER BLUTHOCHDRUCK ERFAHREN<br />
17. Mai 2007<br />
Herz-Kreislauf-Telefon<br />
0 62 21 /5 88 555<br />
Telefon 0 62 21 /5 88 55-0<br />
<strong>Hochdruckliga</strong>
22 FORSCHUNG<br />
Versorgungsforschung:<br />
Warum Hypertoniker<br />
unzureichend<br />
behandelt werden<br />
von Ute Karbach und Professor Dr. Holger Pfaff<br />
Noch immer gibt es in Deutschland mehr Bluthochdruck-Erkrankte<br />
als in vielen anderen Ländern. Experten der Versorgungsforschung<br />
untersuchen Ursachen und Hintergründe.<br />
Das deutsche Wort „versorgen“ bedeutet laut Duden „jemandem etwas, was er (dringend) braucht, zukommen<br />
lassen“. In diesem Sinne wird auch in der Medizin das Wort verwendet: Ein Mensch ist versorgt,<br />
wenn er eine notwendige Behandlung erhält und diese ihm auch wirklich hilft. Die Versorgungsforschung<br />
wiederum beschäftigt sich mit der Frage, ob die Versorgung von Patienten ausreichend und auch<br />
wirklich erfolgreich ist.<br />
So beschäftigt sich die Versorgungsforschung beispielsweise mit der Versorgung von Menschen mit<br />
Bluthochdruck (Hypertonie) in Deutschland. Dazu sind Zahlen notwendig, die Auskunft darüber geben,<br />
wie gut Hypertonie erkannt, behandelt und kontrolliert wird. Eine aussagekräftige Zahl ist die so genannte<br />
Prävalenz, sie beziffert die Krankheitshäufigkeit und gibt an, wie viele Menschen an Bluthochdruck<br />
leiden. In Deutschland liegt die Prävalenz bei 55 Prozent. Dies ist auch im internationalen Vergleich<br />
ein bedenklich hoher Wert.<br />
Nur wenige erreichen eine<br />
Normalisierung<br />
Die World Health Organization<br />
führt weltweit seit 1984 eine<br />
Studie zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
durch. Dabei wird unter<br />
anderem in der Region um<br />
Augsburg der Entdeckungsgrad<br />
der Hypertonie untersucht. Der<br />
Entdeckungsgrad gibt an, wie<br />
viele Patienten darüber informiert<br />
sind, dass sie Bluthochdruck<br />
haben. Der Wert liegt in<br />
Deutschland relativ konstant<br />
bei etwa 55 Prozent, das bedeutet,<br />
dass nur etwas mehr als die<br />
Hälfte der an Bluthochdruck-<br />
Erkrankten von ihrer Krankheit<br />
wissen.<br />
Die Behandlungsrate wiederum<br />
gibt an, wie viele Männer und<br />
Frauen mit Bluthochdruck eine<br />
blutdrucksenkende Therapie erhalten.<br />
Aktuelle Studien zeigen,<br />
dass nur ein Viertel der Patientinnen<br />
und Patienten eine angemessene,<br />
medikamentöse Behandlung<br />
erhalten. Doch von<br />
diesen erreichen weniger als<br />
30 Prozent eine Normalisierung<br />
des Blutdrucks. Die Zahlen belegen,<br />
dass die Versorgung von<br />
Bluthochdruck-Erkrankten in<br />
Deutschland noch unzureichend<br />
ist. Welchen Beitrag kann nun<br />
die Versorgungsforschung zur<br />
Verbesserung leisten? Gegenstand<br />
der Versorgungsforschung<br />
ist die „letzte Meile“ des Gesundheitssystems.<br />
Dort wo Versorgungsleistungen<br />
zusammen<br />
mit den Patientinnen und Patienten<br />
erbracht werden, setzt<br />
die Versorgungsforschung an.<br />
Versorgungsleistungen sind alle<br />
Maßnahmen, die ein Arzt zur<br />
Behandlung seines Patienten<br />
durchführt. Die Versorgungsforschung<br />
fragt nach der Wirksamkeit<br />
der erbrachten Leistungen
(Pfaff, 2003, adaptiert 2007)<br />
und sucht nach Erklärungen,<br />
wenn die gewünschten Leistungen<br />
und ihre Effekte nicht bei<br />
den Patienten ankommen.<br />
Probleme rechtzeitig erkennen<br />
und analysieren<br />
Ein Modell der Versorgungsforschung<br />
zeigt anschaulich, welche<br />
Faktoren im Versorgungssystem<br />
eine Rolle spielen. Zum einen<br />
werden die Einflussfaktoren<br />
untersucht, die auf das Versorgungssystem<br />
einwirken (Input).<br />
So ist beispielsweise das ärztliche<br />
Wissen zur Diagnose und<br />
Behandlung des Bluthochdrucks<br />
eine wichtige Voraussetzung für<br />
eine erfolgreiche Behandlung.<br />
Des Weiteren beschäftigt sich<br />
die Forschung mit der Organisation<br />
des Versorgungssystems<br />
(Throughput). Beispielsweise<br />
sind Behandlungsleitlinien Teil<br />
der Versorgungsstruktur. Die<br />
Behandlung eines Arztes sollte<br />
nach ihnen ausgerichtet sein.<br />
Ansatz der Versorgungsfor-<br />
schung ist in diesem Fall die<br />
wissenschaftliche Begutachtung<br />
der Leitlinienanwendung. Auch<br />
werden die konkret erbrachten<br />
Versorgungsleistungen untersucht<br />
(Output). Studien der Versorgungsforschung<br />
gehen zum<br />
Beispiel folgenden Fragen nach:<br />
Werden Leitlinien tatsächlich<br />
befolgt? Wie viele Hypertoniker<br />
erhalten eine angemessene<br />
Therapie? Schließlich wird überprüft,<br />
ob das gesundheitliche<br />
Ziel auch erreicht wurde (Outcome).<br />
Hat sich zum Beispiel die<br />
Zahl nicht behandelter Bluthochdruckpatienten<br />
durch die<br />
Einführung von Leitlinien verringert?<br />
Mit diesen und ähnlichen<br />
Fragen beschäftigt sich<br />
die Versorgungsforschung und<br />
hofft zu einer rechtzeitigen Erkennung<br />
und korrekten Behandlung<br />
des Bluthochdrucks<br />
mit beizutragen. Beispielsweise<br />
wird zur Verbesserung der medizinischen<br />
Versorgung derzeit<br />
in Deutschland diskutiert, die<br />
ärztliche Vergütung nach dem<br />
Erfolg der Behandlung zu be-<br />
Das systemtheoretische Modell des Versorgungssystems<br />
Input Throughput<br />
Output Outcome<br />
zum Beispiel<br />
Ressourcen<br />
Beispiel:<br />
Wissen<br />
über Bluthochdruck<br />
• Versorgungsstrukturen<br />
• Versorgungsprozesse<br />
• Versorgungstechnologien<br />
Leitlinien zur Behandlung<br />
des Bluthochdrucks<br />
Versor-<br />
gungs-<br />
leistung<br />
konkrete<br />
Behandlung<br />
des Bluthochdrucks<br />
Wirkung/<br />
Ergebnis<br />
Behandlungsgrad<br />
des Bluthochdrucks<br />
FORSCHUNG<br />
messen (siehe auch Artikel Seite<br />
18). Ob diese Form der Vergütung<br />
zu einer Optimierung<br />
der Behandlung führt, ist eine<br />
noch offene Frage und wird in<br />
Zukunft Gegenstand der Versorgungsforschung<br />
sein. ■<br />
Professor Dr. Holger Pfaff<br />
studierte Sozial- und Verwaltungswissenschaften.<br />
Er ist<br />
Professor für Medizinische<br />
Soziologie an der Universität<br />
zu Köln und Sprecher des<br />
Zentrums für Versorgungsforschung<br />
Köln sowie Sprecher<br />
der Clearingstelle Versorgungsforschung<br />
Nordrhein-<br />
Westfalen.<br />
Ute Karbach<br />
studierte Sozialwissenschaften<br />
und ist wissenschaftliche<br />
Mitarbeiterin im Zentrum für<br />
Versorgungsforschung.<br />
23
24 BEWEGUNG<br />
Abnehmen<br />
richtig lernen<br />
von Professor Dr. med. Hans-Georg Predel,<br />
Dr. Sportwiss. Mona Laqué und Professor Dr. med. Aloys Berg<br />
Jeder zweite Erwachsene in Deutschland ist übergewichtig oder<br />
fettleibig. Mit einem neuartigen Schulungsprogramm lernen Betroffene,<br />
wie sie nachhaltig abnehmen können.<br />
Übergewicht ist weit mehr<br />
als ein kosmetisches Problem.<br />
Durch die Vielzahl der Folgeerkrankungen,<br />
wie Bluthochdruck,Fettstoffwechselstörungen,<br />
Zuckerkrankheit, aber<br />
auch orthopädische Schwierigkeiten<br />
ist Übergewicht ein<br />
großes gesundheitliches Problem<br />
mit enormen fi nanziellen<br />
Auswirkungen auf unser<br />
Gesundheitssystem. Jeder zweite<br />
erwachsene <strong>Deutsche</strong> ist<br />
entweder übergewichtig oder<br />
gar fettleibig (adipös). Adipo-<br />
Gewohnheiten ändern<br />
Damit die Betroffenen ihr Körpergewicht<br />
effektiv und nachhaltig<br />
senken können, sollten<br />
sie mehrere Gewohnheiten<br />
gleichzeitig ändern:<br />
Sie müssen ihre körperliche Aktivität<br />
im Alltag, im Beruf und der<br />
Freizeit dauerhaft erhöhen und<br />
sich gleichzeitig besser ernähren.<br />
Das erreichen sie jedoch nur<br />
durch eine langfristige Verhaltensänderung.<br />
Zur Unterstützung haben wir<br />
M.O.B.I.L.I.S. (Multizentrisch organisierte<br />
bewegungsorientierte<br />
Initiative zur Lebensstiländerung<br />
sitas wird über den so genannten<br />
Body-Mass-Index (BMI) definiert,<br />
Menschen mit einem<br />
BMI über 30 gelten als adipös.<br />
Besonders kritisch wird es für<br />
Blutdruck und Stoffwechsel,<br />
wenn das Fettgewebe „bauchbetont“<br />
auftritt. Diese so genannte<br />
abdominale Adipositas<br />
führt meist zu Bluthochdruck<br />
und ist mit einem extrem hohen<br />
Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />
verbunden.<br />
Frauen sollten einen Bauchumfang<br />
von 88 Zentimetern nicht<br />
in Selbstverantwortung) entwickelt:<br />
ein neuartiges sportmedizinisches<br />
Schulungsprogramm<br />
zur Therapie der Adipositas im<br />
Erwachsenenalter. Ziel ist es,<br />
den Teilnehmern einen gesundheitsorientierten<br />
Lebensstil zu<br />
vermitteln, den sie auch nach<br />
Body-Mass-Index<br />
überschreiten, bei Männern<br />
liegt der obere Grenzwert bei<br />
102 Zentimetern.Umgekehrt<br />
haben viele wissenschaftliche<br />
Untersuchungen eindrucksvoll<br />
belegt, dass eine Gewichtsreduktion<br />
und die Abnahme des<br />
Bauchumfangs das gesundheitliche<br />
Risiko deutlich vermindern.<br />
Zugleich nehmen körperliche<br />
Leistungsfähigkeit und Lebensqualität<br />
zu. Doch bisher waren<br />
Programme für eine lang anhaltende<br />
Gewichtsreduktion leider<br />
weitgehend erfolglos.<br />
Abschluss des Programms in<br />
Selbstverantwortung fortführen<br />
können. Hierfür arbeiten erstmals<br />
speziell ausgebildete<br />
Teams zusammen, denen Sportwissenschaftler,<br />
Pädagogen,<br />
Psychologen, Diätassistenten<br />
und Ökothrophologen sowie<br />
Der Body-Mass-Index gibt das Verhältnis von Körpergewicht zu<br />
Körpergröße an:<br />
Körpergewicht (kg)<br />
Körpergröße (m) x Körpergröße (m)<br />
Bei einem Körpergewicht von 65 kg und einer Körpergröße von<br />
1,70 m ergibt sich ein BMI von 22,5 kg/m 2 (65/1,70 x 1,70 = 22,5).
der Hausarzt angehören. Sie<br />
vermitteln den Teilnehmern spezielles<br />
Wissen über die Gesundheit<br />
in 20 theoretischen und 35<br />
praktischen Einheiten über einen<br />
Zeitraum von zwölf Monaten.<br />
Medikamente zur Gewichtsreduktion<br />
sind ausdrücklich<br />
ausgeschlossen.<br />
Gruppen deutschlandweit<br />
M.O.B.I.L.I.S-Gruppen gibt es<br />
bereits deutschlandweit in vielen<br />
Städten und Gemeinden.<br />
Entwickelt wurde das Programm<br />
von der <strong>Deutsche</strong>n Sporthochschule<br />
Köln, Institut für Kreislaufforschung<br />
und Sportmedizin<br />
sowie dem Universitätsklinikum<br />
Freiburg, Abteilung für Rehabilitative<br />
und Präventive Sportmedizin.<br />
Inzwischen haben bereits<br />
mehr als 30 Gruppen mit je 15<br />
Teilnehmern das zwölfmonatige<br />
M.O.B.I.L.I.S.<br />
Programm absolviert. Der Altersdurchschnitt<br />
lag bei 49 Jahren,<br />
der jüngste Teilnehmer war<br />
18 Jahre alt, der Älteste 75. Die<br />
bisher vorliegenden Ergebnisse<br />
sind sehr viel versprechend:<br />
Die Teilnehmer konnten ihr Körpergewicht<br />
im Laufe von zwölf<br />
Monaten durchschnittlich um<br />
7,3 Kilogramm reduzieren, der<br />
BMI sank dabei im Schnitt um<br />
2,5 kg/m 2 . Der Bauchumfang<br />
nahm um 7,6 cm ab, der Hüftumfang<br />
um 6,5 cm.<br />
Ganz entscheidend war aber<br />
auch die Senkung des Blutdrucks<br />
sowie der Cholesterinwerte.<br />
Darüber hinaus wurden die Teilnehmer<br />
wesentlich leistungsfähiger,<br />
sodass sie ihre alltäglichen<br />
Aufgaben besser bewältigen<br />
konnten.<br />
Entsprechend bewerteten<br />
die Teilnehmer bei einer abschließenden<br />
Befragung das<br />
Programm sehr positiv. ■<br />
Effektiv abnehmen<br />
Am Schulungsprogramm M.O.B.I.L.I.S können Erwachsene über<br />
18 Jahren teilnehmen mit einem BMI von über 30 kg/m 2 und<br />
der körperlichen Fähigkeit, an einem Bewegungsprogramm teilzunehmen.<br />
Ausgeschlossen sind Personen mit einem BMI über<br />
40 kg/m 2 . Das zwölfmonatige Programm kostet 685 Euro pro<br />
Teilnehmer. Versicherte der BARMER-Ersatzkasse erhalten eine<br />
Kostenrückerstattung mit einer Eigenbeteiligung von 100 Euro.<br />
Die meisten gesetzlichen Krankenkassen erstatten die Kosten<br />
nach Vorbild der BARMER. M.O.B.I.L.I.S. wird von der <strong>Deutsche</strong>n<br />
Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention sowie dem <strong>Deutsche</strong>n<br />
Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie als Schulungsprogramm<br />
zur Therapie der Adipositas empfohlen.<br />
Weitere Informationen erhalten Sie bei:<br />
M.O.B.I.L.I.S.-Programm<br />
Universitätsklinikum Freiburg<br />
Telefon: 07 61 / 50 39 10<br />
info@mobilis-programm.de<br />
www.mobilis-programm.de<br />
BEWEGUNG<br />
Dr. Sportwiss. Mona Laqué<br />
ist wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />
an der <strong>Deutsche</strong>n Sporthochschule<br />
Köln. Sie leitet<br />
seit 2005 das M.O.B.I.L.I.S.-<br />
Programm in Köln.<br />
Professor Dr. med.<br />
Hans-Georg Predel leitet<br />
das Institut für Kreislaufforschung<br />
und Medizin an der<br />
<strong>Deutsche</strong>n Sporthochschule<br />
Köln. Er ist Projektleiter von<br />
M.O.B.I.L.I.S.<br />
Professor<br />
Dr. med. Aloys Berg ist<br />
stellvertretender Leiter der<br />
Abteilung Rehabilitative und<br />
Präventive Sportmedizin am<br />
Universitätsklinikum Freiburg<br />
und ebenfalls Projektleiter<br />
von M.O.B.I.L.I.S.<br />
25
26 AKTUELLES<br />
Foto: Courtesy of Indiana University Diät<br />
senkt den<br />
Blutdruck stärker<br />
als Diät-Pillen<br />
Abnehmen senkt den Blutdruck.<br />
Bei der Gewichtsreduktion durch<br />
eine Diät ist die blutdrucksenkende<br />
Wirkung größer als bei<br />
einer durch Medikamente unterstützten<br />
Gewichtsabnahme.<br />
Doch bislang sagen Studien<br />
nichts dazu aus, ob Patienten<br />
mit primärer Hypertonie seltener<br />
eine für Bluthochdruck<br />
typische Folgeerkrankung erleiden,<br />
wenn sie ihr Körpergewicht<br />
verringern.<br />
Zu diesem Ergebnis kommt der<br />
Abschlussbericht des Instituts für<br />
Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />
im Gesundheitswesen (IQWiG)<br />
vom 6. November 2006.<br />
Das Institut sollte im Auftrag<br />
der Regierung medikamentöse<br />
und nichtmedikamentöse Be-<br />
handlungsalternativen für Hypertoniker<br />
bewerten. Die Kölner<br />
Wissenschaftler prüften 17<br />
Studien zur Gewichtsabnahme,<br />
darunter sieben Studien zu gewichtsreduzierendenMedikamenten,<br />
der Rest beschäftigte<br />
sich mit nichtmedikamentösen<br />
Verfahren wie Diäten. Zu operativen<br />
Verfahren für die Magenverkleinerung<br />
wie „Magenband“<br />
oder „Magenballon“<br />
fanden sich keine entsprechenden<br />
Untersuchungen. Von den<br />
berücksichtigten Studien waren<br />
viele methodisch mangelhaft,<br />
was ihre Aussagekraft zum Teil<br />
stark einschränkt.<br />
Wie die Auswertung der IQWiG-<br />
Mitarbeiter ergab, lässt keine<br />
der im Bericht berücksichtig-<br />
Mehrere kurze Spaziergänge<br />
ten Studien Aussagen über die<br />
Verringerung des Risikos für<br />
Folgeerkrankungen zu. Diäten<br />
können bei einer Behandlungsdauer<br />
von bis zu einem Jahr<br />
das Körpergewicht vermindern<br />
und den Blutdruck senken: Der<br />
obere (systolische) Wert sinkt<br />
um etwa 3 bis 10 mm Hg, der<br />
untere (diastolische) um etwa<br />
1 bis 6 mm Hg.<br />
Die Wirkstoffe Orlistat und<br />
Sibutramin können bei Hypertonikern<br />
das Gewicht verringern.<br />
Eine blutdrucksenkende Wirkung<br />
ist jedoch nur für Orlistat<br />
belegt: Der systolische Wert<br />
sinkt etwa 0 bis 4 mm Hg, der<br />
diastolische etwa 1 bis 3 mm<br />
Hg. Für Sibutramin fehlt ein<br />
entsprechender Nachweis. Sibutramin<br />
kann in höherer Dosierung<br />
den Blutdruck erhöhen,<br />
diese Dosierung ist allerdings in<br />
Deutschland nicht zugelassen.<br />
Unerwünschte Nebenwirkungen<br />
traten sowohl bei Orlistat als<br />
auch bei Sibutramin auf. ■<br />
bringen mehr als ein langer<br />
Viermal am Tag zehn Minuten<br />
zügig gehen senkt den Blutdruck<br />
effektiver als ein 40-minütiger<br />
Spaziergang. Das fanden<br />
die Forscherin Janet P. Wallace<br />
und ihre Kollegen von der Indiana<br />
University heraus. Das Team<br />
um die amerikanische Forscherin<br />
berichtete in der September-<br />
Ausgabe 2006 des Journal of Hypertension<br />
von ihrem Vergleich<br />
der beiden Bewegungsarten bei<br />
Menschen mit leicht erhöhtem<br />
Blutdruck. Dabei stellten sie<br />
fest, dass der Blutdruck der Versuchspersonen<br />
nach einem<br />
40-minütigem Spaziergang für<br />
sieben Stunden sank. Vier 10-<br />
Minuten-Spaziergänge über den<br />
Tag verteilt bescherten den Studienteilnehmern<br />
hingegen elf<br />
Stunden lang bessere Werte. ■
Einsamkeit treibt den<br />
Einsame Menschen haben einen<br />
höheren Blutdruck als Menschen<br />
mit tragfähigen sozialen<br />
Beziehungen, das fanden amerikanische<br />
Forscher heraus. Das<br />
Team um Louise Hawkley von<br />
der Universität Chicago berichtete<br />
in der Zeitschrift Psychology<br />
and Aging (Ausgabe 21,<br />
2006, 1), dass Einsamkeit neben<br />
Übergewicht und Bewegungsmangel<br />
einer der wichtigsten<br />
Risikofaktoren für einen erhöhten<br />
Blutdruck ist. Die Forscher<br />
AKTUELLES<br />
Blutdruck nach oben<br />
maßen bei 229 Studien-Teilnehmern<br />
zwischen 50 und 68 Jahren<br />
den Blutdruck und teilten Fragebögen<br />
aus. Sie ermittelten<br />
anhand der Fragen, wie einsam<br />
sich die Testpersonen fühlen.<br />
Außerdem fragten sie nach dem<br />
Gewicht, nach Alkohol- und<br />
Tabakkonsum sowie nach der<br />
Einnahme von Blutdrucksenkern.<br />
Dabei fand das Team um<br />
Hawkley heraus, dass die Blutdruckwerte<br />
der Menschen, die<br />
sich selbst als einsam einstufen,<br />
10 bis 30 mm Hg höher liegen.<br />
Je älter die Teilnehmer, desto<br />
stärker war der Einfluss der Einsamkeit.<br />
Ein intaktes soziales<br />
Netz hat damit einen ähnlich<br />
positiven Effekt wie Gewichtsreduktion<br />
und regelmäßige<br />
Bewegung. Die Forscher vermuten,<br />
dass einsame Menschen<br />
schlechter Stress verarbeiten als<br />
andere, da ihnen die emotionale<br />
Unterstützung und die<br />
Hilfestellung anderer Menschen<br />
fehlt. ■<br />
27
28 ENTSPANNUNG<br />
Das Unsichtbare<br />
sichtbar machen<br />
von Diplom-Psychologe Reinhard Weber<br />
Biofeedback macht den Blutdruck sichtbar, so können<br />
Bluthochdruck-Erkrankte ihn spüren und positiv beeinflussen.<br />
Wenn Sie schätzen sollten, wie<br />
hoch Ihr augenblicklicher Blutdruck<br />
ist, dann werden Sie mit<br />
Ihrer Schätzung vermutlich ziemlich<br />
daneben liegen. Weil wir<br />
unseren Blutdruck nicht direkt<br />
wahrnehmen, versagt auch unsere<br />
Einschätzung über seine<br />
Höhe und seine Veränderungen.<br />
Menschen mit hohem Blutdruck<br />
haben sich oft schon lange an<br />
ihn gewöhnt, sodass sie zugehörige<br />
Symptome wie etwa Kopfschmerzen<br />
oder gar Schwindelgefühle<br />
erst wahrnehmen, wenn<br />
diese bereits stark ausgeprägt<br />
sind. Aber selbst dann bringen<br />
sie ihre Symptome vielfach nicht<br />
mit dem Blutdruck in Zusam-<br />
menhang, sondern fi nden andere<br />
Erklärungen. Deshalb wird<br />
Bluthochdruck häufig zu spät<br />
erkannt und zu selten ausreichend<br />
behandelt.<br />
Selbst wenn er erkannt ist, nehmen<br />
die Betroffenen ihre Medikamente<br />
häufig nur ungern<br />
und nicht in ausreichender Dosierung,<br />
weil sie die Verbesserung<br />
einfach nicht wahrnehmen.<br />
Könnten Menschen ihren<br />
Blutdruck direkt spüren und<br />
seine Veränderung beobachten,<br />
wären sie eher davon zu<br />
überzeugen, dass einerseits eine<br />
Behandlung notwendig ist und<br />
dass sie andererseits selbst etwas<br />
für eine gute Blutdruckeinstellung<br />
tun können.<br />
Den Blutdruck sichtbar machen<br />
Um den Blutdruck wahrnehmen<br />
zu können, gibt es die Methode<br />
des Blutdruck-Feedbacks. Diese<br />
macht den Blutdruck mit seinen<br />
ständigen Veränderungen direkt<br />
sichtbar. Den Patienten wird dabei<br />
eine sehr kleine Manschette<br />
am Mittelfinger angelegt. Die<br />
Manschette funktioniert genau<br />
wie ein übliches Blutdruckmessgerät,<br />
sie misst aber den Blutdruck<br />
kontinuierlich bei jedem<br />
zweiten Herzschlag. Das angeschlossene<br />
Messgerät überträgt<br />
die Werte auf einen Computerbildschirm,<br />
auf dem die unteren<br />
Blutdruckwerte bildhaft für den<br />
Patienten dargestellt sind. Der<br />
Patient sitzt dabei auf einem<br />
Stuhl oder in einem Sessel und<br />
beobachtet eine Messsäule, die<br />
gleichzeitig mit den Veränderungen<br />
des Blutdrucks ansteigt<br />
oder abfällt.<br />
Den Blutdruck beeinflussen<br />
Patienten, die dies zum ersten<br />
Mal erleben, sind oft verblüfft,<br />
wie schnell und wie stark die<br />
Blutdruckwerte fortwährend<br />
schwanken. Viele von ihnen<br />
haben immer angenommen,<br />
+++ INFO +++ INFO +++<br />
140<br />
120<br />
100<br />
BIOFEEDBACK HILFT HYPERTONIKERN, DIE SIGNALE IHRES KÖRPERS<br />
ZU ERKENNEN, ZU INTERPRETIEREN UND ZU BEEINFLUSSEN<br />
80<br />
60<br />
40<br />
20<br />
0<br />
130<br />
110<br />
90<br />
70<br />
50<br />
30<br />
10<br />
Eine Liste von Biofeedback-<br />
Therapeuten fi ndet sich<br />
auf der Internetseite der<br />
<strong>Deutsche</strong>n Gesellschaft für<br />
Biofeedback e.V.:<br />
www.biofeedbackforum.de
dass die Werte relativ stabil sind<br />
und sich nur aufgrund größerer<br />
Einflüsse verändern.<br />
Im Anschluss an die einfache Beobachtung<br />
der gemessenen<br />
Werte ermuntern wir die Patienten,<br />
ihren Blutdruck nach oben<br />
und nach unten zu verändern.<br />
Sie sollen etwa herausfinden,<br />
was geschieht, wenn sie ihre<br />
Atmung variieren oder ihre Gedanken<br />
auf belastende oder<br />
erfreuliche Erinnerungen richten.<br />
So wird ihnen sofort sehr<br />
anschaulich deutlich, dass sie<br />
selbst ihren Blutdruck innerhalb<br />
von Sekunden beeinflussen.<br />
In weiteren Übungssitzungen<br />
können die Patienten herausfinden,<br />
wie ihre aktuelle Kör-<br />
perwahrnehmung mit ihrem<br />
Blutdruck verknüpft ist. Wenn<br />
sie eine Weile experimentieren,<br />
erkennen sie immer genauer,<br />
welche Art von Empfindungen<br />
mit einem hohen Blutdruck und<br />
welche Art von Empfindungen<br />
mit einem normalen oder niedrigen<br />
Blutdruck einhergehen.<br />
So lernen sie die Signale ihres<br />
Körpers erkennen und können<br />
sie besser interpretieren.<br />
Medikamente reduzieren<br />
Das erste Ziel des Trainings ist<br />
es, den Blutdruck erfahrbar<br />
zu machen, um eine konkrete<br />
Wahrnehmung des Blutdrucks<br />
später auch ohne das Gerät<br />
zu ermöglichen. Anschließend<br />
können Beeinflussungsmöglichkeiten<br />
erprobt werden. Ein Patient<br />
kann ausprobieren, welche<br />
Art der Atmung den Blutdruck<br />
senkt, wie sich Anspannung und<br />
Entspannung auswirken oder<br />
welche Gedanken, Erinnerungen<br />
oder Vorstellungen ihn am<br />
intensivsten beeinflussen. Während<br />
der direkten Kontrolle des<br />
Blutdrucks üben Patienten Methoden<br />
der Stressbewältigung<br />
oder des mentalen Trainings ein.<br />
Wissenschaftliche Untersuchungen<br />
haben gezeigt, dass<br />
bereits wenige Sitzungen mit<br />
Blutdruck-Feedback zu einer<br />
verbesserten Blutdruckeinstellung<br />
führen. Die Patienten<br />
spüren, wie ihr Blutdruck reagiert<br />
und wie sie selbst Einfluss<br />
nehmen können. Deshalb sind<br />
sie eher bereit, ihr Verhalten im<br />
Alltag darauf einzustellen und<br />
ENTSPANNUNG<br />
wenn nötig auch ihre Medikamente<br />
angemessen einzunehmen.<br />
Das kann zu einer Dosisreduktion<br />
der notwendigen<br />
Medikamente beitragen.<br />
Das Blutdruck-Feedback hilft<br />
also sehr wirksam, den Blutdruck<br />
einzustellen und ihn zu<br />
reduzieren. Als alleinige Methode<br />
zur Einstellung des Blutdrucks<br />
reicht es allerdings nicht<br />
aus. Es kann die medikamentöse<br />
Einstellung des Blutdrucks in<br />
aller Regel nicht ersetzen, auch<br />
nicht die Minimierung weiterer<br />
Risikofaktoren wie etwa die Reduktion<br />
von Übergewicht. ■<br />
Diplom-Psychologe<br />
Reinhard Weber<br />
ist Leitender Psychologe<br />
der Klinik Höhenried, Rehabilitationszentrum<br />
am<br />
Starnberger See. Seine<br />
Tätigkeitsschwerpunkte<br />
sind die Psychotherapie und<br />
Beratung in der psychosomatischen,<br />
kardiologischen und<br />
orthopädischen Rehabilitation<br />
sowie die Leitung von<br />
Fortbildungen in Psychotherapie<br />
und therapeutischer<br />
Kommunikation für klinisch<br />
tätige Berufsgruppen.<br />
29
30 LESERBRIEFE<br />
Detlev S. fragt per Brief:<br />
Ich leide seit 1962 an einer mit<br />
Psoriasis (Schuppenflechte) assoziierten<br />
Spondarthritis (rheumatische<br />
Erkrankung). In den vergangenen<br />
Monaten behandelte<br />
meine Internistin mich wegen<br />
eines Hochdrucks von 140/90<br />
mm Hg mit Lisi-Hennig 10 mg.<br />
Durch dieses Medikament hatte<br />
ich einen unkontrollierbaren<br />
Harnausfluss (Inkontinenz), deshalb<br />
habe ich es abgesetzt.<br />
Meine Ärztin hat mir wegen<br />
meiner Psoriasis von einem Betablocker<br />
abgeraten und mir<br />
das Kombipräparat Lisihexal<br />
20 mg/12.5 mg verschrieben.<br />
Das hat einen neuen Schub<br />
der Psoriasis (Schuppenflechte)<br />
ausgelöst. Deshalb habe ich<br />
auch dieses Medikament abgesetzt.<br />
Seitdem habe ich einen<br />
Blutdruck von 164/95 mm Hg. So<br />
hohe Werte hatte ich vor der Behandlung<br />
nicht. Ich rauche nicht<br />
und trinke nicht. Ich bin infolge<br />
von Bewegungsmangel übergewichtig<br />
mit 123 Kilogramm bei<br />
einer Körpergröße von 1,85 m.<br />
Weil ich keine Besserung meines<br />
Bluthochdrucks sehe und die<br />
bisherige Behandlung negativ<br />
verläuft, bitte ich Sie dringend<br />
um Rat. Gewichtsreduktionen<br />
hatten nur einen Jo-Jo-Effekt<br />
Experten der<br />
<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
beantworten Ihre Fragen<br />
Nebenwirkungen größer als der Nutzen?<br />
zur Folge, mein Gewicht war<br />
danach höher als zuvor.<br />
Professor Dr. Jörg Michael Herrmann<br />
antwortet:<br />
Einer Schuppenflechte ähnelnde<br />
Hautveränderungen sind als<br />
Komplikation einer Therapie mit<br />
Beta-Blockern bekannt, ebenso<br />
in Einzelfällen auch bei den so<br />
genannten ACE-Hemmern – zu<br />
dieser Substanzgruppe gehört<br />
auch Lisinopril. Der „unkontrollierte<br />
Harnausfluss“ ist durch<br />
das erwähnte Kombi-Präparat,<br />
das neben dem ACE-Hemmer<br />
zwar noch eine harntreibende<br />
Substanz enthält, aber nicht erklärbar.<br />
Vielleicht spielen andere<br />
Faktoren eine Rolle, zum Beispiel<br />
abendliche Einnahme des<br />
Medikamentes oder der Einfluss<br />
von Schlafmitteln oder Alkohol,<br />
so dass der Harndrang nicht<br />
gespürt wird. Außer Beta-Blockern<br />
oder ACE-Hemmern gibt<br />
es weitere nebenwirkungsarme<br />
Substanzgruppen, mit denen<br />
zu hohe Blutdruckwerte erfolgreich<br />
gesenkt werden können.<br />
Im Vordergrund stehen immer<br />
Allgemeinmaßnahmen wie<br />
Gewichtsabnahme, moderates<br />
körperliches Training, Entspannung,<br />
Einschränkung des Alkohol<br />
(unter 30 Gramm Alkohol<br />
pro Tag) und des Kochsalzkonsums.<br />
Wenn eine Gewichtsabnahme,<br />
wie von Ihnen beschrieben,<br />
immer im Jo-Jo-Effekt<br />
endet, könnte ein Heilverfahren<br />
in einer darauf spezialisierten<br />
Rehabilitationsklinik erfolgreich<br />
sein. Bei einer Gewichtsabnahme<br />
von nur 10 Kilogramm könnten<br />
die Blutdruckwerte – ohne<br />
medikamentöse Therapie – in<br />
den normalen Bereich fallen. ■<br />
Wir danken dem Pharmaunternehmen<br />
Solvay Arzneimittel GmbH, Hannover<br />
für die freundliche Unterstützung, mit der die<br />
Herausgabe dieses Magazins gefördert wird.
Spezielle Kliniken für Herzkrankheiten?<br />
Wenzel S. fragte per Brief:<br />
Seit zwei Jahren habe ich zunehmend<br />
höheren Blutdruck.<br />
Vor 8 Wochen reichte 1 Enalapril<br />
10 täglich. Jetzt brauche<br />
ich 1 ½ bis 2 um den Blutdruck<br />
normal zu halten. Ich habe oft<br />
Herzschmerzen und gelegentlich<br />
kleine Stiche. Nach einem<br />
EKG sagte der Arzt, dass vorerst<br />
nichts zu machen sei. Gut wäre<br />
eine Kernspintomographie, aber<br />
die Kosten müsste ich übernehmen.<br />
Was kann ich tun? Können<br />
Sie gute Kliniken nennen<br />
oder spezielle Einrichtungen,<br />
in denen Gefäß-Ablagerungen<br />
und Herzkrankheiten behandelt<br />
werden?<br />
Dr. Hans-Jürgen Lieschke<br />
antwortet:<br />
Leider haben Sie mir Ihr<br />
Alter nicht mitgeteilt. Das fortgeschrittene<br />
Alter ist neben<br />
Rauchen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung,Zuckerkrankheit,<br />
Übergewicht und Bewegungsmangel<br />
einer der<br />
Risikofaktoren. Je mehr Risikofaktoren<br />
vorliegen, umso höher<br />
wäre die Wahrscheinlichkeit<br />
einer Erkrankung der Herzkranzgefäße.<br />
Die beschriebene<br />
Medikation mit Enalapril allein<br />
ist nur selten ausreichend für<br />
die Blutdrucksenkung. Eine<br />
Kombination eines längerwirkenden<br />
Medikamentes (z.B.<br />
Ramipril) mit einem Diuretikum<br />
wäre wirksamer (ebenfalls nur<br />
1 Tablette). Sofern der Blutdruck<br />
besser eingestellt wäre<br />
oder bei belastungsabhängigen<br />
Herzbeschwerden oder länger<br />
andauernden Herzbeschwerden<br />
sollten Sie einen Kardiologen<br />
(Herzspezialisten) aufsuchen.<br />
Dieser arbeitet mit einem Herzzentrum<br />
zusammen. Eine Kernspintomographie<br />
würde Ihre<br />
Beschwerden nicht abklären.<br />
Sie gestattet aber eine Aussage<br />
zum Risiko bei Kalknachweis.<br />
Ich würde Ihnen eine Mitbehandlung<br />
durch den Kardiologen<br />
empfehlen. Sprechen Sie<br />
bitte mit Ihrem Arzt. ■<br />
Professor Dr. med. Jörg<br />
Michael Herrmann<br />
ist Ärztlicher Direktor der<br />
Reha-Klinik Glotterbad im<br />
Glottertal.<br />
Dr. med. Hans-Jürgen<br />
Lieschke<br />
ist in Bad Dürrheim in eigener<br />
kardiologischer Praxis<br />
und als Chefarzt der Kardiologie<br />
der Waldeck Klinik<br />
tätig.<br />
LESERBRIEFE<br />
��� ���� ������<br />
��������� �� �����<br />
������������ �������<br />
��� ����������������<br />
��� ��������������������<br />
��� ����������<br />
���������������<br />
Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Die Beiträge geben nicht die Meinung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>, des Redaktionskomitees oder der Redaktion wieder.<br />
���������������� ���<br />
���� ����������<br />
������<br />
31
32 ERNÄHRUNG<br />
Fit und vital<br />
in den Sommer<br />
von Professor Hademar Bankhofer<br />
Wir können es kaum erwarten, bis es Sommer wird. Damit wir diese schöne Zeit<br />
gesund genießen können, müssen wir Einiges dafür tun.<br />
Unser Ziel ist es, die natürlichen<br />
körpereigenen Abwehrkräfte<br />
aufzubauen und Glückshormone<br />
gegen die Frühjahrsmüdigkeit<br />
zu aktivieren. Bei der Frage<br />
nach der Ursache von Frühjahrsmüdigkeit<br />
sind internationale<br />
Wissenschaftler verschiedener<br />
Meinung.<br />
Mögliche Ursachen von<br />
Frühjahrsmüdigkeit sind:<br />
Ein erhebliches Vitamindefizit<br />
nach den langen Wintermonaten,<br />
vor allem an Vitamin C<br />
und E.<br />
Unser Urinstinkt hat immer<br />
noch ein Restbewusstsein für<br />
einen notwendigen Winterschlaf,<br />
den wir nicht halten.<br />
Es fehlt uns nach vielen trüben<br />
Wintertagen die entsprechende<br />
Sonnen-Energie.<br />
Überdies belastet das trostlose<br />
Grau der Natur, das viele<br />
Wochen vorhanden war, die<br />
Seele.<br />
Das Auge des Menschen tankt<br />
nach dem Winter plötzlich<br />
wieder mehr Licht und Sonne.<br />
Dadurch stellt sich der Körper<br />
auf die schöne Jahreszeit um<br />
und beginnt viel zu viele<br />
Hormone zu produzieren.<br />
Davon aber wird der Organismus<br />
gestresst und macht<br />
schlapp.<br />
Immunsystem stärken und<br />
Abwehrzellen aktivieren<br />
Vermutlich ist die Frühjahrsmüdigkeit<br />
die Summe dieser Ursachen.<br />
Wer fit in den Sommer<br />
gehen möchte, der muss seine<br />
Immunkraft stärken und die<br />
Abwehrzellen aktivieren. Um<br />
Ihr Immunsystem zu trainieren,<br />
sollten Sie ständigen Stress,<br />
Ärger und körperliche Überanstrengung<br />
reduzieren.<br />
Die beste Waffe gegen Stress<br />
ist Trinkwasser und Lebensmittel,<br />
die reich an Magnesium<br />
und B-Vitaminen sind wie Nüsse,<br />
Naturreis, Vollkornprodukte.<br />
Sie sollten ausreichend und ungestört<br />
schlafen, ideal sind etwa<br />
sieben Stunden.<br />
Wer einmal am Tag nach<br />
Möglichkeit entspannt<br />
und aus vollem Herzen lacht,<br />
ist ebenfalls fit gegen Stress.<br />
Auch Sport schützt gegen Stress,<br />
am besten Sport im Freien wie<br />
Wandern, Joggen, Radfahren,<br />
Nordic Walking.<br />
Der Körper muss gleichmäßig<br />
belastet werden, so bekommen<br />
unsere Immunzellen Sauerstoff.<br />
Kraftsport und Hochleistungssport<br />
schwächen das Immunsystem.<br />
Atemübungen im Freien<br />
und Wassertreten in 25 Zentimeter<br />
tiefem, kaltem Wasser<br />
zum Beispiel in der Bade- oder<br />
Duschwanne härten den Körper<br />
ab. Diese Übungen machen Sie<br />
am besten jeden Morgen.<br />
Auch Reizüberflutungen wie<br />
Lärm, Licht und ätzende Gerüche<br />
schwächen das Immunsystem.<br />
Außerdem sollten Sie Rauchen,<br />
zuviel Alkohol, Kaffee<br />
und Schwarztee meiden.<br />
Das Essen sollte nicht zu viel,<br />
nicht zu fett und nicht zu süß<br />
sein. Am besten leichte Kost<br />
bevorzugen, reichlich Obst und<br />
Gemüse, davon fünf kleine<br />
Mahlzeiten am Tag.<br />
Meiden Sie tierische Fette, zuviel<br />
Fleisch, aber auch Konservierungsstoffe.<br />
Auch innere Ruhe ist wichtig,<br />
lernen Sie abzuschalten: Musik<br />
hören, ein Buch lesen, die Natur<br />
auf sich einwirken lassen.
Versorgt uns mit dem Vitamin-Team A, C und E: der Immunkraft-Salat<br />
Die wichtigsten Tipps für einen<br />
gesunden Start in den Sommer<br />
Die Darmflora muss gesund sein,<br />
sie stützt entscheidend unser<br />
Immunsystem und baut es zu<br />
70 Prozent auf. Unterstützen Sie<br />
die Darmflora indem Sie probiotische<br />
Joghurts mit lebenden<br />
Bakterien trinken. Nehmen Sie<br />
drei Mal täglich eine Gabel voll<br />
rohes Sauerkraut zu sich und<br />
kauen Sie gut. Damit führen Sie<br />
Ihrem Darm positive, gesundheitsfördernde<br />
Bakterien zu, in<br />
erster Linie Milchsäurebakterien.<br />
Trinken Sie jeden Tag ein Glas<br />
Brottrunk aus dem Reformhaus.<br />
Die Brotsäurebakterien stärken<br />
die Darmflora, die Welt der<br />
gesundheitsfördernden Darmbakterien.<br />
Auch die Zufuhr von<br />
reichlich Ballaststoffen fördert<br />
die Entwicklung der positiven<br />
Bakterien und die Stärkung der<br />
Darmflora. Ballaststoffe sind<br />
enthalten in Vollkornprodukten,<br />
Leinsamen, Gemüse und Obst.<br />
Trinken Sie reichlich Flüssigkeit,<br />
damit Giftstoffe abtransportiert<br />
werden können: mindestens<br />
1 1/2 Liter Wasser pro Tag.<br />
Ideal im Frühling: Hagebuttentee.<br />
Er liefert große Mengen<br />
an Vitamin C, acht Hagebutten<br />
haben mehr Vitamin C als fünf<br />
Orangen.<br />
WER EINMAL AM TAG ENTSPANNT UND<br />
AUS VOLLEM HERZEN LACHT, IST FIT GEGEN STRESS<br />
Sie sollten auf die Versorgung<br />
mit Vitaminen achten: An sich<br />
sind alle Vitamine wichtig, besonders<br />
aber Vitamin A, Provitamin<br />
Betacarotin, Vitamin E<br />
und C.<br />
Vitamin C schützt die Zellflüssigkeit<br />
jeder Körperzelle, Vitamin A<br />
und Betacarotin schützen die<br />
Zellstruktur und E die Zellwand.<br />
Essen Sie öfters einen Immunsalat,<br />
der diese Vitamine enthält,<br />
zum Beispiel mit Paprikaschoten,<br />
Petersilie, Tomaten,<br />
geriebenen Karotten und Weizenkeimöl.<br />
■<br />
Professor<br />
Hademar Bankhofer<br />
ERNÄHRUNG<br />
ist Medizin-Publizist und<br />
TV-Gesundheitsexperte des<br />
ARD-Morgenmagazins. Er<br />
ist im Kuratorium der<br />
Gesellschaft für Ernährungsmedizin<br />
und Diätetik in<br />
Aachen, gehört zum Wissenschaftlichen<br />
Beirat der Gesellschaft<br />
zur Erforschung<br />
der Aminosäuren in München<br />
und ist Mitarbeiter des<br />
Institutes zur Erforschung<br />
und praktischen Anwendung<br />
von Mineralstoffen in<br />
Meran.<br />
33
34 REZEPTE<br />
Rhabarber putzen, waschen und in Stücke schneiden. Erdbeeren<br />
ebenfalls waschen, putzen und in Viertel schneiden. Honig und<br />
Orangenzesten in einem Topf bei geringer Temperatur erhitzen.<br />
Den Rhabarber unterrühren und etwa eine Minute kochen lassen.<br />
Nun die Erdbeeren unter den heißen Rhabarberkompott heben und<br />
kühl stellen.<br />
Den Ziegenkäse quer halbieren. Die Filo- oder Yufkablätter dünn<br />
mit etwas flüssiger Butter bestreichen.<br />
Je eine Ziegenkäsehälfte darauf legen. Etwas Rhabarberkompott<br />
auf den Käse geben und mit braunem Zucker und Thymianblättchen<br />
bestreuen. Die Teigblätter von allen Seiten wie ein Säckchen<br />
über den Käse zusammendrücken und auf ein Backblech setzen. Im<br />
vorgeheizten Backofen bei<br />
etwa 200 °C etwa acht Minuten<br />
backen. Die Teigsäckchen<br />
auf Teller verteilen und mit<br />
dem Erdbeer-Rhabarberkompott<br />
und einem Thymianzweig<br />
servieren.<br />
Foto: Lenz, Düsseldorf<br />
Pro Person: 6 g Eiweiß, 0 g Fett, 21<br />
g Kohlenhydrate, 5 g Ballaststoffe, 1<br />
mg Cholesterin, 340 mg Kalium, 63<br />
mg Natrium, 119 kcal<br />
Süße Verführung<br />
Gebackener Ziegenfrischkäse auf Erdbeer-Rhabarberkompott<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
300 g Himbeeren frisch oder<br />
tiefgekühlt<br />
500 g Naturjoghurt entrahmt<br />
50 ml Birnendicksaft zum<br />
Süßen<br />
Zitronenmelisse<br />
Die frischen Himbeeren verlesen,<br />
waschen und auf einem<br />
Küchenpapier trocknen. Einige<br />
Himbeeren beiseite legen und<br />
Himbeer-Parfait<br />
die restlichen Früchte pürieren.<br />
Joghurt und Birnendicksaft hinzufügen,<br />
alles verrühren, in eine<br />
flache Edelstahl- oder Kunststoffschüssel<br />
füllen und zum<br />
Gefrieren ins Eisfach oder in den<br />
Tiefkühlschrank geben. Während<br />
des Erkaltens öfter umrühren,<br />
damit das Parfait eine feine<br />
Konsistenz bekommt.<br />
Wenn es fest ist, mit einem<br />
Löffel Kugeln formen und zusammen<br />
mit frischen Himbeeren<br />
und Zitronenmelisse garnieren.<br />
Süße Verführung<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
75 g Rhabarber<br />
50 g Erdbeeren<br />
25 g Honig<br />
1 TL Orangenzeste (feine<br />
Schalenstreifen von einer<br />
unbehandelten Orange)<br />
2 kleine Ziegenfrischkäse<br />
(je etwa 40 g)<br />
4 Filo- oder Yufkablätter<br />
etwas Butter<br />
2 TL brauner Zucker<br />
4 Zweige Thymian<br />
Pro Person: 2,5 g Eiweiß, 6 g Fett,<br />
11 g Kohlenhydrate, 1 g Ballaststoffe,<br />
21 mg Cholesterin, 94 mg<br />
Kalium, 71 mg Natrium, 112 kcal<br />
mit Zitronenmelisse<br />
Foto: Lenz, Düsseldorf
Foto: Lenz, Düsseldorf<br />
Foto: MEV Verlag<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
375 g Aprikosen halbiert und<br />
entsteint<br />
3 Blatt weiße Gelatine<br />
300 ml Vollmilch<br />
75 g Zucker<br />
Mark von einer Vanilleschote<br />
50 g saure Sahne<br />
400 ml Aprikosennektar<br />
1 unbehandelte Orange<br />
1 EL Speisestärke<br />
Pro Person: 4 g Eiweiß, 4 g Fett,<br />
45 g Kohlenhydrate, 2,5 g Ballaststoffe,<br />
14 mg Cholesterin, 468 mg<br />
Kalium, 46 mg Natrium, 240 kcal<br />
Latte Cotto mit Aprikosen<br />
Aprikosenhälften je nach Größe<br />
noch einmal durchschneiden<br />
und auf vier Förmchen oder<br />
Tassen verteilen. Gelatine in<br />
kaltem Wasser einweichen.<br />
Milch, Zucker und Vanillemark<br />
aufkochen. Gelatine ausdrücken<br />
und darin auflösen. Saure Sahne<br />
unterrühren.<br />
Die Creme im kalten Wasserbad<br />
kalt rühren. Über die Aprikosen<br />
geben und etwa drei bis vier<br />
Stunden kühlen.<br />
Aprikosennektar zusammen<br />
mit dem Saft der Orange und<br />
abgeriebener Orangenschale<br />
aufkochen und auf die Hälfte<br />
Erdbeerspieße<br />
Erdbeeren abspülen, trocken<br />
tupfen und den Stängelansatz<br />
entfernen. Die Erdbeeren auf<br />
Holz- oder Metallspieße oder<br />
auf Zitronengrashalme aufspießen.<br />
Dann die Milch zusammen mit<br />
Honig und halbierten Zitronengrasstangen<br />
aufkochen und<br />
abkühlen lassen. Zitronengras<br />
aus der Milch entfernen und<br />
diese mit dem Joghurt verrühren.<br />
Abschmecken und mit den<br />
Erdbeerspießen servieren.<br />
REZEPTE<br />
reduzieren lassen. Die Stärke<br />
mit ein bis zwei Esslöffel kaltem<br />
Wasser glatt rühren, zum Saft<br />
geben und aufkochen lassen.<br />
Die Aprikosensoße auskühlen<br />
lassen und mit den restlichen<br />
Aprikosen mischen.<br />
Die Förmchen kurz in heißes<br />
Wasser tauchen. Latte Cotto auf<br />
einen Teller stürzen und mit der<br />
Aprikosensoße servieren.<br />
mit Zitronengras-Honig-Joghurt<br />
Zutaten für 4 Personen<br />
500 g kleine Erdbeeren<br />
400 ml Naturjoghurt<br />
100 ml Vollmilch<br />
2 TL Honig<br />
2 Stangen Zitronengras<br />
Pro Person: 5 g Eiweiß, 3 g Fett,<br />
16 g Kohlenhydrate, 2,5 g Ballaststoffe,<br />
8 mg Cholesterin, 381 mg<br />
Kalium, 67 mg Natrium, 117 kcal<br />
Zusammengestellt wurden die Rezepte von Ruth Hegemann, Ernährungsberaterin DGE der Klinik für<br />
Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.<br />
35
36 RÄTSEL<br />
19<br />
18<br />
17<br />
16<br />
15<br />
14<br />
13<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
19<br />
18<br />
17<br />
16<br />
15<br />
14<br />
13<br />
12<br />
11<br />
10<br />
9<br />
8<br />
7<br />
6<br />
5<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
s1623.6-14<br />
Ab-<br />
schieds-<br />
gruß<br />
Arbeits-<br />
nieder-<br />
legung<br />
Trauben-<br />
ernte<br />
anbau-<br />
fähig<br />
Herstel-<br />
lungs-<br />
weise<br />
Zeichen<br />
für Alu-<br />
minium<br />
Kanton<br />
der<br />
Schweiz<br />
Pfarrer<br />
u. Natur-<br />
heilkund-<br />
ler †1897<br />
Strom<br />
zur<br />
Nordsee<br />
kurzer<br />
Strumpf<br />
Berg-<br />
stock<br />
bei St.<br />
Moritz<br />
Abk.:<br />
national<br />
Gefahr,<br />
Wagnis<br />
„Irland”<br />
in der<br />
Landes-<br />
sprache<br />
englisch:<br />
Kuba<br />
Gespens-<br />
ter-<br />
treiben<br />
Nagel-<br />
pflege-<br />
utensil<br />
Abk.:<br />
Selbst-<br />
bedie-<br />
nung<br />
wirk-<br />
lich,<br />
tat-<br />
sächlich<br />
Kurzwort<br />
für eine<br />
Kund-<br />
gebung<br />
loben,<br />
rühmen<br />
Linsen-<br />
brenn-<br />
punkt<br />
Schläge,<br />
Prügel<br />
Salz-<br />
lösung<br />
Zah-<br />
lungs-<br />
unfä-<br />
higkeit<br />
Ver-<br />
neinung,<br />
Ab-<br />
lehnung<br />
Steuer<br />
im Auto<br />
Vor-<br />
rats-<br />
speicher<br />
Nische<br />
in<br />
Gast-<br />
stätten<br />
glas-<br />
artiger<br />
Überzug<br />
orient.<br />
Reis-<br />
brannt-<br />
wein<br />
Pflanze<br />
mit<br />
Haft-<br />
früchten<br />
Haut-<br />
öffnung<br />
Abk.:<br />
Stunde<br />
gerade<br />
erst<br />
Abk.:<br />
Sommer-<br />
semester<br />
scharfe<br />
Kurve<br />
aufge-<br />
rautes<br />
Gewebe<br />
gut<br />
trainiert,<br />
in Form<br />
(Abk.)<br />
European<br />
Space<br />
Agency<br />
(Abk.)<br />
Zimmer-<br />
pflanze<br />
Mineralien-<br />
schlamm<br />
vulk.<br />
Ursprungs<br />
Wachs-<br />
salbe<br />
Söller<br />
beilie-<br />
gend,<br />
in der<br />
Anlage<br />
vor-<br />
wärts<br />
Zeichen<br />
für<br />
Tantal<br />
ganz<br />
und<br />
gar<br />
Grund-<br />
baustein<br />
der Le-<br />
bewesen<br />
nam-<br />
haft,<br />
berühmt<br />
Glas-<br />
schrank<br />
Fragewort<br />
stören-<br />
des<br />
Ge-<br />
räusch<br />
schmaler<br />
Durch-<br />
lass<br />
Explo-<br />
sions-<br />
ge-<br />
räusch<br />
be-<br />
herrscht,<br />
vorbe-<br />
reitet<br />
ein<br />
Balte<br />
ge-<br />
streiftes<br />
Wild-<br />
pferd<br />
Balken-<br />
werk<br />
(Haus)<br />
Renn-<br />
platz<br />
in<br />
England<br />
Faul-<br />
heit,<br />
Lang-<br />
samkeit<br />
span.<br />
Volks-<br />
fest<br />
Tabak-<br />
ware<br />
Allergie-<br />
aus-<br />
löser<br />
verwe-<br />
sender<br />
Tier-<br />
körper<br />
Stirn-<br />
seite<br />
Männer-<br />
sing-<br />
stimme<br />
geruch-<br />
tilgend.<br />
Mittel/<br />
Kurzw.<br />
ugs.:<br />
Gegen-<br />
teil von<br />
süß<br />
heil-<br />
kräf-<br />
tiges<br />
Harz<br />
Gänsefuß-<br />
gewächs<br />
Schul-<br />
fach<br />
Form<br />
des<br />
Jazz<br />
Wert-<br />
papier<br />
ugs.:<br />
Geld<br />
früh. brit.<br />
Weltreich<br />
Wein-<br />
glas<br />
Wohn-<br />
raum<br />
Teil des<br />
Mittelmeers<br />
Frauen-<br />
name<br />
grie-<br />
chischer<br />
Buch-<br />
stabe<br />
Physio-<br />
thera-<br />
peut<br />
moderne<br />
Miet-<br />
form<br />
Segel-<br />
kom-<br />
mando<br />
einzige<br />
Ausfer-<br />
tigung<br />
deutsche<br />
Vor-<br />
silbe<br />
japa-<br />
nischer<br />
Reis-<br />
wein<br />
Abk.:<br />
Internat.<br />
Automobil-<br />
ausstell.<br />
medizin.:<br />
Injek-<br />
tion<br />
fertig<br />
gekocht<br />
weibl.<br />
Nach-<br />
komme<br />
schlan-<br />
genför-<br />
miger<br />
Fisch<br />
Abk.:<br />
Abonne-<br />
ment<br />
Gemein-<br />
schafts-<br />
währung<br />
betagt<br />
®<br />
Gewinnen Sie mit!
Sudoku-Rätsel<br />
... der japanische Rätselspaß ...<br />
Das Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile<br />
und jeder Spalte und in jedem 3x3-Feld nur einmal vorkommen.<br />
Viel Vergnügen bei diesem japanischen Rätselspaß.<br />
4 7 6 3<br />
2 8 3 4<br />
3 1 4 5 8<br />
7 6<br />
2 3<br />
6 9 8 1 2 5<br />
4 2 6<br />
5 2 1 9<br />
6 5 9<br />
RÄTSEL<br />
Für alle Gewinner gibt es zusätzlich ein Jahr kostenfreie Mitgliedschaft in der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>.<br />
1. Preis<br />
Die See. Ein Lexikon zu über 80<br />
Fischarten, mit über 100 exklusiven<br />
Rezepten und Grundrezepten<br />
von internationalen Spitzenköchen,<br />
Warenkunde mit<br />
Tipps für den Einkauf, Qualitätsmerkmale<br />
und Verarbeitung<br />
von Fischen sowie umfangreiche<br />
Dokumentation von unterschiedlichen<br />
Fangmethoden.<br />
Ausgezeichnet mit dem Gourmand<br />
World Cookbook Award<br />
2006 als bestes<br />
deutsches<br />
Fischbuch.<br />
Gestiftet von<br />
der Druckerei<br />
NINO Druck,<br />
Neustadt.<br />
Wenn Sie an unserem Preisrätsel teilnehmen<br />
möchten, notieren Sie bitte das<br />
Lösungswort und schicken Sie es an uns<br />
per Post oder Fax:<br />
2. Preis<br />
Das vollautomatische Oberarm-<br />
Messgerät visomat comfort<br />
20/40 der Firma UEBE, mit der<br />
Anzeige von Herz-Rhythmus-<br />
Störungen, großer 3-Werte-<br />
Anzeige, einem Speicher für 30<br />
Messwerte und einer Klettverschlussmanschette<br />
für normale<br />
bis extrastarke Arme.<br />
3. Preis<br />
Der Ratgeber aus dem Trias<br />
Verlag „Bluthochdruck. Endlich<br />
wieder gute Werte“ von Professor<br />
Dr. med. Martin Middeke.<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />
Berliner Straße 46<br />
69120 Heidelberg<br />
Fax 0 62 21 – 5 88 55-25<br />
Das Lösungswort des Preisrätsels<br />
im <strong>DRUCKPUNKT</strong> 4/2006 lautete<br />
„Autogenes Training“.<br />
Gewonnen haben:<br />
1. Preis · Holger Grolig,<br />
38162 Cremlingen:<br />
Ein Paar Nordic-Cruising-Langlaufski.<br />
2. Preis · Antonia Penitsch,<br />
48249 Dülmen:<br />
Den Ratgeber „Nordic Cruising.<br />
Skiwandern leicht gemacht“.<br />
3. Preis · Ellen Hofmann,<br />
96110 Scheßlitz:<br />
Den Ratgeber „Bluthochdruck<br />
senken ohne Medikamente“.<br />
Einsendeschluss ist der 15. Juni 2007. Das<br />
Lösungswort erscheint in der Ausgabe<br />
2/2007. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />
die Gewinner ermittelt das Los.<br />
8 2<br />
6 5<br />
9 1 3 7<br />
3 4<br />
6 1<br />
7 5 9<br />
1 2 5 7 4<br />
6 2 7 5<br />
3 9 4 1 6<br />
Auflösung auf der nächsten Seite<br />
37
38 VORSCHAU<br />
NACHGEFRAGT bei<br />
Dr. Ing. Wolfgang Pfeiffer,<br />
Jahrgang 1942, Mitglied des<br />
Vorstands der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />
und bis vor kurzem<br />
Ingenieur bei der Bayer AG,<br />
Leverkusen, jetzt pensioniert.<br />
1. Worüber können Sie sich<br />
immer wieder freuen?<br />
Über Gemeinschaft in geselliger<br />
Runde.<br />
2. Worüber ärgern Sie sich am<br />
meisten?<br />
Unpünktlichkeit, Unkorrektheit.<br />
3. Wie steht es zurzeit um Ihre<br />
Gesundheit?<br />
Zufriedenstellend.<br />
4. Was essen Sie am liebsten?<br />
Schwäbische Spezialitäten.<br />
5. Welchen Sport treiben Sie?<br />
Wandern und Radfahren.<br />
6. Wie können Sie sich am<br />
besten entspannen?<br />
Beim Wandern, beim Lesen eines<br />
guten Buchs, beim Hören klassischer<br />
Musik.<br />
Lesen Sie in der nächsten Ausgabe:<br />
➜ Hypertonie bei Kindern und Jugendlichen<br />
➜ Expertenforum:<br />
Die wichtigsten Faktoren, die Hypertonie begünstigen<br />
➜ Welt Hypertonie Tag<br />
➜ Sinn und Unsinn von Diäten<br />
3 5 4 7 8 9 6 2 1<br />
7 1 6 5 3 2 4 8 9<br />
9 2 8 4 6 1 5 3 7<br />
1 8 9 3 4 7 2 5 6<br />
4 6 5 9 2 8 7 1 3<br />
2 7 3 6 1 5 9 4 8<br />
8 9 1 2 5 6 3 7 4<br />
6 4 2 1 7 3 8 9 5<br />
5 3 7 8 9 4 1 6 2<br />
8 4 5 1 7 6 9 3 2<br />
2 6 7 8 9 3 1 5 4<br />
9 3 1 4 2 5 7 6 8<br />
1 5 4 9 3 8 2 7 6<br />
7 2 3 6 5 4 8 9 1<br />
6 9 8 7 1 2 3 4 5<br />
4 7 9 2 6 1 5 8 3<br />
5 8 2 3 4 7 6 1 9<br />
3 1 6 5 8 9 4 2 7<br />
7. Welcher Kino- oder Fernsehfilm<br />
hat Ihnen in letzter Zeit<br />
am meisten gefallen?<br />
„Erlebnis Erde: Abenteuer<br />
Yukon“ (ARD), „Planet Erde“<br />
(WDR) und „Um Himmels<br />
Willen“ (ARD).<br />
8. Welches Buch hat Sie<br />
besonders beeindruckt?<br />
Dietrich H.W. Grönemeyer:<br />
„Lebe mit Herz und Seele“ und<br />
François Lelord: „Hectors Reise<br />
oder die Suche nach dem<br />
Glück“.<br />
9. Was bereitet Ihnen zurzeit<br />
am meisten Kopfzerbrechen?<br />
Effektives Arbeiten in und mit<br />
Gruppen.<br />
10. Was möchten Sie in Ihrem<br />
Leben unbedingt noch machen?<br />
Eine geführte Bergtour.<br />
Auflösung des SUDOKU-Rätsels Seite 37<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> e.V. DHL ®<br />
<strong>Deutsche</strong> Hypertonie Gesellschaft<br />
<strong>Deutsche</strong>s Kompetenzzentrum Bluthochdruck<br />
Geschäftsführer:<br />
Dipl.-Betriebswirt Joachim Leiblein<br />
Geschäftsstelle:<br />
Berliner Straße 46, D-69120 Heidelberg<br />
Telefon: (0 62 21) 5 88 55-0<br />
Telefax: (0 62 21) 5 88 55-25<br />
Internet: www.hochdruckliga.de<br />
E-Mail: hochdruckliga@t-online.de<br />
Redaktionskomitee:<br />
Prof. Dr. med. Jörg Michael Herrmann (Leiter)<br />
Redaktion:<br />
Dr.Anette Huesmann (v.i.S.d.P.), Heidelberg;<br />
für namentlich gekennzeichnete Beiträge sind<br />
die Autoren verantwortlich.<br />
Redaktionsanschrift:<br />
Dr. Anette Huesmann<br />
<strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />
Berliner Straße 46, D-69120 Heidelberg<br />
Telefon: (0 62 21) 5 88 55-0<br />
Telefax: (0 62 21) 5 88 55-25<br />
Internet: www.hochdruckliga.de<br />
E-Mail: hochdruckliga@t-online.de<br />
Layout und Satz:<br />
Kaiser´s Ideenreich, Nina Engel,<br />
67433 Neustadt /Wstr.<br />
Druck und Versand:<br />
NINO Druck GmbH, 67435 Neustadt /Wstr.,<br />
www.ninodruck.de<br />
Vorstand der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>:<br />
Prof. Dr. med. Hermann Haller, Hannover<br />
(Vorsitzender)<br />
Prof. Dr. med. Rainer Düsing, Bonn<br />
(stellv. Vorsitzender)<br />
Prof. Dr. med. Joachim Hoyer, Marburg<br />
Prof. Dr. med. Martin Paul, Berlin<br />
Dr. Ing. Wolfgang Pfeiffer, Leverkusen<br />
Prof. Dr. med. Lars Christian Rump, Herne<br />
Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, Lübeck<br />
Schirmherrin der <strong>Deutsche</strong>n<br />
<strong>Hochdruckliga</strong>:<br />
Dr. med. Marianne Koch, Tutzing<br />
Bezug:<br />
<strong>DRUCKPUNKT</strong> kann bei der Bundesgeschäftsstelle<br />
der <strong>Hochdruckliga</strong> zum Jahrespreis von<br />
21,40 Euro (inkl. MwSt. und Versandkosten)<br />
abonniert werden. Das Einzelheft kostet 4 Euro.<br />
Für die Mitglieder der <strong>Hochdruckliga</strong> ist der<br />
Bezugspreis im jährlichen Mindestbeitrag von<br />
16 Euro (Ärzte 26 Euro) enthalten. Als Abonnement-Zeitraum<br />
gilt das Kalenderjahr.<br />
Der Bezug verlängert sich um jeweils ein weiteres<br />
Jahr, wenn nicht sechs Wochen vor Jahresende<br />
gekündigt wird.<br />
Auflage:<br />
<strong>DRUCKPUNKT</strong> erscheint viermal im Jahr in<br />
einer Auflage von 22.000 Exemplaren.<br />
ISSN 1619-0637
Einfach doppelt sicher. Tensoval® duo control.<br />
Mehr Sicherheit beim Blutdruckmessen auch bei Arrhythmien.<br />
Tensoval®<br />
Tensoval duo control erhalten Sie exklusiv in Ihrer Apotheke<br />
und im medizinischen Fachhandel. Weitere Informationen:<br />
0800/400 40 09 (6 Cent/Anruf).<br />
duo control PAUL HARTMANN AG, Deutschland<br />
Weltneuheit<br />
Tensoval duo control vereint erstmals oszillometrische<br />
und Stethoskop-Messmethode in einem Gerät.<br />
Tensoval duo control ist das erste Blutdruckmessgerät für den Hausgebrauch, das auch bei<br />
diversen Arten von Herzrhythmusstörungen präzise Ergebnisse liefert. Dank der neuen Duo<br />
Sensor Technology. Sie vereint auf einzigartige Weise die oszillometrische Messmethode mit<br />
der Stethoskop-Methode nach Korotkoff.<br />
• Hervorragende Messgenauigkeit in klinischen Studien bewiesen.<br />
• Besonders geeignet bei Bluthochdruck und diversen Arten von<br />
Herzrhythmusstörungen.<br />
• Präzise Werte bei einfachster Anwendung.
Achim will sein Leben nicht<br />
von seinem Bluthochdruck<br />
bestimmen lassen.<br />
Achim ist jetzt 58 Jahre alt und leidet an einer Herzkrankheit.<br />
Daher muss er besonders auf seinen Blutdruck achten. Für viele<br />
Menschen würde dies eine große Umstellung ihrer Lebensweise<br />
bedeuten. Achim wehrte sich jedoch dagegen, weil er immer<br />
sehr aktiv war. Er hat einen ziemlich anstrengenden Beruf, reist<br />
im Urlaub gerne und hat sich immer sportlich betätigt.<br />
Weitere Informationen zu Novartis und der Behandlung<br />
von Bluthochdruck finden Sie unter www.novartis.de<br />
Dank der innovativen Medikamente von Novartis hat Achims<br />
Herzkrankheit einen vergleichsweise geringen Einfluss auf sein<br />
Leben. Novartis hat seine Kompetenz in der kardiovaskulären<br />
Medizin durch die Entwicklung einer Reihe von Medikamenten<br />
zur Senkung von Bluthochdruck bewiesen, die Patienten wie<br />
Achim vor kardiovaskulären Risiken schützen. Achim ist<br />
entschlossen, sein aktives Leben trotz Bluthochdruckbehandlung<br />
fortzuführen. Dank Novartis kann er das tun.