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DRUCKPUNKT - Deutsche Hochdruckliga

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DEUTSCHE HOCHDRUCKLIGA e.V. DHL ®<br />

DEUTSCHE HYPERTONIE GESELLSCHAFT<br />

<strong>DRUCKPUNKT</strong><br />

Das Magazin für Prävention und Behandlung des Bluthochdrucks und seiner Folgen<br />

Professor Hademar Bankhofer<br />

Bekannt aus Funk und Fernsehen<br />

ISSN 1619-0637<br />

AUSGABE 1/2007<br />

Kostenersparnis auf<br />

dem Rücken der Patienten<br />

Fit und vital in den Sommer Kosten und Nutzen Abnehmen richtig lernen<br />

Der bekannte Medizin-<br />

Publizist Professor<br />

Hademar Bankhofer<br />

gibt Tipps, wie Sie Ihre<br />

Frühjahrsmüdigkeit<br />

überwinden.<br />

Die Kosten der blutdrucksenkendenMedikamente<br />

sind in die Kritik<br />

geraten. Doch was ist<br />

mit den Folgekosten der<br />

günstigeren Therapie?<br />

Gewinnen Sie an<br />

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Experten zeigen den<br />

Weg zum Abnehmen.


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Forschung an Universitätskliniken leidet<br />

von Professor Dr. med. Peter Dominiak<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

gegenwärtig werden die deutschen<br />

Universitäten grundlegender verändert<br />

als vergleichsweise die Reformen<br />

von 1968 bewirken konnten.<br />

Diese Veränderungen betreffen nicht<br />

nur die Studierenden, ihre Lehrer<br />

und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />

an den Hochschulen, sondern<br />

alle Bürger der Republik und besonders<br />

auch die Patienten.<br />

Das Exzellenzprogramm der Bundesregierung<br />

wird künftig die Universitäten<br />

differenzieren in forschende<br />

und nicht forschende Universitäten,<br />

es wird dann auch so genannte Elite-Universitäten<br />

geben. Der Grundgedanke einer<br />

Universität ist und bleibt aber eine gute und qualifi<br />

zierte Lehre durch hervorragende Forschung. Da<br />

die Gelder durch das Exzellenzprogramm nur noch<br />

sehr gezielt vergeben werden und auch meistens<br />

nur an große Universitäten, wird sich das gewaltig<br />

auf die Qualität der universitären Lehre auswirken.<br />

Ausschlaggebend für die Initiative war der<br />

bekannte Mangel an Geld, den die Bundesländer<br />

ihren Universitäten in den letzten Jahrzehnten beschert<br />

haben. Durch die Bündelung und gezielte<br />

Mittelvergabe an gute bis sehr gute Universitäten<br />

kann man zwar für bessere Forschungsergebnisse<br />

an deutschen Hochschulen sorgen, man muss aber<br />

gleichzeitig wissen, dass nach mehreren Jahren diese<br />

Maßnahme für das AUS etlicher Universitäten<br />

sorgen kann. Gleichzeitig sind auch die Universitätskliniken,<br />

und damit viele Krankenhäuser der<br />

Maximalversorgung, in großer Gefahr, weil durch<br />

die Einführung der „Diagnose bezogenen Vergütung“<br />

(DRGs) die Universitätskliniken teilweise<br />

immer mehr in ein Soll geraten und damit Gefahr<br />

Professor Dr. Peter<br />

Dominiak ist Direktor<br />

des Instituts für experimentelle<br />

und klinische<br />

Pharmakologie und<br />

Toxikologie am UniversitätsklinikumSchleswig-Holstein,<br />

Campus<br />

Lübeck, und Rektor der<br />

Universität zu Lübeck.<br />

EDITORIAL<br />

laufen, privatisiert zu werden. Das<br />

muss per se nicht schlecht sein, aber<br />

es beinhaltet die Gefahr, dass die<br />

unabhängige Forschung an Universitätskliniken<br />

leiden wird – und das betrifft<br />

unmittelbar Sie, die Patienten.<br />

Geldmangel hat Krankenkassen und<br />

Ministerien dazu gebracht, mit den<br />

oben geschilderten Maßnahmen zu<br />

reagieren.<br />

Gibt es eine Möglichkeit, sich dagegen<br />

zu wehren? Nun, Universitäten<br />

haben seit jeher eine relativ schlechte<br />

Lobby, denn nur etwa 35 bis 40 Prozent<br />

aller Abiturienten studieren,<br />

und deshalb interessieren sich nicht<br />

viele Bürger dafür, was mit ihren Universitäten<br />

geschieht. Aber die Veränderungen an<br />

den Universitätskliniken darf niemanden kalt lassen,<br />

denn sie betreffen unser aller Gesundheit und<br />

vor allem den Fortschritt der Medizin. Machen Sie<br />

Ihren Abgeordneten klar, dass am Status der Universitätskliniken<br />

nicht gerüttelt werden darf, denn<br />

nur diese bilden Ärzte und Fachärzte aus und bringen<br />

die notwendigen Innovationen in der Medizin.<br />

Gehen Sie notfalls auf die Straße, um Ihren Protest<br />

nach außen sichtbar zu machen, denn nur massive<br />

Proteste, vor allem von Patienten, sind in der Lage,<br />

Politiker umzustimmen. Sie tun es für Ihre eigene<br />

Gesundheit.<br />

Ihr<br />

Peter Dominiak<br />

3


4 INHALT 1/2007<br />

PRAXIS<br />

Kosten und Nutzen<br />

einer Bluthochdruck-<br />

Behandlung<br />

Seite 6<br />

FORSCHUNG<br />

Ursache von<br />

Hypertonie<br />

Seite 8<br />

BEWEGUNG<br />

Abnehmen<br />

richtig lernen<br />

Seite 24<br />

ENTSPANNUNG<br />

Blutdruck<br />

sichtbar machen<br />

Seite 28<br />

ERNÄHRUNG<br />

Fit in den<br />

Sommer<br />

Seite 32<br />

0 3 EDITORIAL<br />

Die Forschung leidet<br />

0 6 PRAXIS<br />

Kosten und Nutzen einer<br />

Bluthochdruck-Behandlung<br />

0 8 FORSCHUNG<br />

Ursache von Hypertonie<br />

10 AUS DER HOCHDRUCKLIGA<br />

Stellungnahme zum Vorbericht<br />

des IQWiG<br />

Neue Hochdruck-Akademie<br />

eingerichtet<br />

Stipendiaten berichten<br />

Fotowettbewerb<br />

17 AUS DEN SELBSTHILFEGRUPPEN<br />

Ernährungsempfehlungen<br />

gekonnt umsetzen<br />

Eigene Studie der Selbsthilfegruppe<br />

Nürnberg<br />

18 AKTUELLES<br />

Qualität der Hypertonie-<br />

Behandlung verbessern<br />

22 FORSCHUNG<br />

Warum Hypertoniker unzureichend<br />

behandelt werden<br />

24 BEWEGUNG<br />

Abnehmen richtig lernen<br />

26 AKTUELLES<br />

Einsamkeit treibt den Blutdruck<br />

nach oben<br />

28 ENTSPANNUNG<br />

Blutdruck sichtbar machen<br />

30 LESERBRIEFE<br />

32 ERNÄHRUNG<br />

Fit in den Sommer<br />

RUBRIKEN<br />

34 REZEPTE<br />

36 RÄTSEL<br />

38 NACHGEFRAGT<br />

38 VORSCHAU<br />

38 IMPRESSUM


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6 PRAXIS<br />

Kosten und Nutzen einer<br />

Bluthochdruck-Behandlung<br />

von Professor Dr. med. Thomas Unger<br />

In der gesundheitspolitischen Debatte spielen die Kosten einer blutdrucksenkenden Therapie<br />

eine wachsende Rolle. Doch dabei werden die Folgekosten einer unzureichenden Behandlung<br />

meist nicht berücksichtigt.<br />

Bluthochdruck ist eine gefährliche und auch tödliche Krankheit. Sie ist Wegbereiter von Herz-<br />

Kreislauf-Erkrankungen wie Schlaganfall und Herzinfarkt. Diese Botschaft hören wir täglich.<br />

Aber überlegen wir uns auch, welche Konsequenzen sie für unser Gesundheitssystem hat?<br />

Die Meisten von uns wissen, dass der hohe Blutdruck neben dem Lebensalter der wichtigste<br />

Risikofaktor für einen Schlaganfall ist. In der Tat liegt das Risiko für Schlaganfall bei Patienten<br />

mit hohem Blutdruck etwa 6 bis 18 mal höher als für Nicht-Hypertoniker. In Deutschland erleiden<br />

jährlich über 200.000 Menschen einen Schlaganfall. Jedes Jahr sterben rund 90.000 Patienten<br />

daran, die restlichen Betroffenen tragen meist lebenslang an den Folgen. Allein 40 Prozent der<br />

Schlaganfälle können einem systolischen Blutdruck über 140 mm Hg zugeschrieben werden.<br />

Hypertonie und<br />

Schlaganfall<br />

in Deutschland<br />

Risikofaktor Nr. 1<br />

für Schlaganfall ist<br />

Bluthochdruck<br />

200.000 Schlaganfälle / Jahr<br />

Allein 40 Prozent der<br />

Schlaganfälle können<br />

einem systolischen Blutdruck<br />

über 140 mm Hg<br />

zugeschrieben werden.<br />

davon verlaufen<br />

90.000 Schlaganfälle tödlich<br />

Bei 20 Prozent der Hypertoniker<br />

ist ein tödlich verlaufender<br />

Schlaganfall die direkte<br />

Folge der Erkrankung.<br />

Diese Fälle sind so häufig und so auffällig, dass buchstäblich jeder<br />

von uns aus der Verwandtschaft oder Bekanntschaft darüber erzählen<br />

kann. Und nicht nur die Patienten und ihre Anverwandten leiden<br />

– auch das Gesundheitssystem leidet unter den Folgekosten des<br />

Schlaganfalls. In Deutschland müssen jährlich etwa drei Milliarden<br />

Euro zur Akut- und Folgebehandlung dieser verheerenden Erkrankung<br />

aufgebracht werden. Die Zahl ist sehr vorsichtig kalkuliert.<br />

Wahrscheinlich ist der tatsächliche Aufwand beträchtlich höher,<br />

wenn man Größen wie Verdienstausfall und die gesamte Rehabilitation<br />

mit einbezieht.<br />

Therapie und Betreuung: Schlaganfallrisiko reduzieren<br />

3 Mrd. Euro pro Jahr<br />

Deshalb drängt sich die Frage auf, ob<br />

wir denn nichts dagegen tun können?<br />

Die Antwort ist eindeutig: Wir könnten, wenn wir nur wollten.<br />

Gelänge es uns, zwei Drittel der Hypertonie-Patienten auf einen<br />

oberen Blutdruckwert von unter 140 mm Hg einzustellen, dann<br />

hätten wir das Schlaganfallrisiko in unserer Bevölkerung mit größter<br />

Wahrscheinlichkeit um über die Hälfte reduziert. Dann gäbe es nicht<br />

mehr über 200.000, sondern nur noch vielleicht 100.000 Schlaganfälle<br />

pro Jahr und entsprechend weniger Sterbefälle. Das ist immer<br />

noch viel zu viel, aber der therapeutische Erfolg einer konsequenten<br />

Blutdrucksenkung ist augenfällig. Gegenwärtig haben aber in<br />

unserem Land nur weniger als ein Fünftel der Hypertoniker Werte<br />

unter 140 mm Hg. Das ist unverständlich angesichts heutiger therapeutischer<br />

Möglichkeiten in einem vergleichsweise wohlhabenden<br />

Land.


(Mac Mahon et al, J Hypertension 1986)<br />

Neue Medikamente sind<br />

fi nanzierbar<br />

Und wenn wir schon beim Geld<br />

sind: Würde sich die Reduzierung<br />

der Schlaganfallquote<br />

durch konsequente blutdrucksenkende<br />

Behandlung denn<br />

überhaupt lohnen? Würde es<br />

sich für das Gesundheitssystem<br />

„rechnen“, wie man heute so<br />

schön sagt? Angenommen, wir<br />

könnten die Zahl der jährlichen<br />

Schlaganfälle durch konsequente<br />

blutdrucksenkende Therapie<br />

wirklich halbieren. Das würde<br />

bedeuten, wir könnten über<br />

100.000 Schlaganfälle verhindern<br />

und damit mindestens<br />

1,5 Milliarden Euro einsparen.<br />

Das Geld sollte dann besser zur<br />

Verhütung als zur Behandlung<br />

von Schlaganfällen ausgegeben<br />

werden. In diesem Fall stünden<br />

uns also schon 1,5 Milliarden<br />

Euro zusätzlich zur bisherigen<br />

medikamentösen Blutdrucksenkung<br />

zur Verfügung. Das würde<br />

unser Gesundheitssystem keinen<br />

Cent mehr kosten. Wäre uns die<br />

Vermeidung von Schlaganfällen<br />

noch etwas mehr wert, könnten<br />

Nutzen einer<br />

konsequenten<br />

Hochdrucktherapie<br />

Gesamtsterblichkeit<br />

-33 %<br />

Tödliche<br />

Schlaganfälle<br />

-37 %<br />

Nichttödliche<br />

Schlaganfälle<br />

-43 %<br />

Tödliche / nichttödliche<br />

Herzinfarkte<br />

-9 %<br />

Auswertung der Daten von 43.000 Hypertonikern,<br />

deren Blutdruck über 5 Jahre um<br />

5 bis 6 mm Hg gesenkt wurde<br />

wir ja die gleiche Summe noch<br />

mal drauflegen. Diese würden<br />

wir sicher an den ausgefallenen<br />

Rehabilitations-Maßnahmen<br />

wieder einsparen. Damit könnten<br />

wir nun 3 Milliarden Euro in<br />

eine effektivere medikamentöse<br />

Blutdrucksenkung investieren.<br />

Wir müssen aber von der realistischen<br />

Annahme ausgehen,<br />

dass wir nur zwei Drittel unserer<br />

Hypertoniepatienten effektiv<br />

behandeln können. Deshalb<br />

würden wir diese Mittel auf etwa<br />

10 Millionen Patienten verteilen,<br />

das wären 300 Euro pro<br />

Patient und Jahr. Dann hätten<br />

wir täglich pro Patient fast einen<br />

Euro mehr zur effektiven<br />

Vermeidung von Schlaganfällen<br />

zur Verfügung. Damit ließe sich<br />

eine effiziente blutdrucksenkende<br />

Kombinationstherapie auch<br />

mit neueren Medikamenten mit<br />

Sicherheit finanzieren – und der<br />

therapeutische Gewinn wäre<br />

enorm. Nicht nur bezogen auf<br />

den Schlaganfall: Wir könnten<br />

auch die Folgen des Bluthochdrucks<br />

auf das Gefäßsystem<br />

reduzieren wie Herzinfarkt oder<br />

hochdruckbedingte Nierenerkrankungen.<br />

Vermeintliche Kostenersparnis<br />

rechnet sich nicht<br />

Eine konsequente Blutdrucksenkung<br />

lohnt sich also allemal:<br />

sowohl für jeden einzelnen Patienten,<br />

als auch für das gesamte<br />

Gesundheitssystem eines Landes.<br />

Konsequente Blutdrucksenkung<br />

heißt aber auch, dass der<br />

Arzt effektive und nebenwirkungsarme<br />

blutdrucksenkende<br />

Medikamente verschreiben<br />

muss, die Krankenversicherung<br />

diese erstatten muss und der<br />

Patient sie regelmäßig einneh-<br />

PRAXIS<br />

men muss. Die vermeintliche<br />

Kostenersparnis bei der Verschreibung<br />

und Erstattung kostengünstigerer<br />

älterer Antihypertensiva<br />

wird hierbei mehr als<br />

aufgewogen. Denn die älteren<br />

Medikamente wie zum Beispiel<br />

die Diuretika sind oft nebenwirkungsträchtig,<br />

insbesondere<br />

wenn sie zur effektiven Blutdrucksenkung<br />

in hohen Dosen<br />

gegeben werden müssen, und<br />

werden von den Patienten auf<br />

Dauer nicht akzeptiert. Mit einer<br />

etwas teureren medikamentösen<br />

Therapie, die sich jedoch<br />

durchaus im oben abgesteckten<br />

finanziellen Rahmen hält, kann<br />

das Ziel einer langfristigen,<br />

nachhaltigen Blutdruckkontrolle<br />

mit all ihren positiven Folgen<br />

auch wirklich erreicht werden. ■<br />

Professor Dr. med.<br />

Thomas Unger<br />

ist Direktor des Center for<br />

Cardiovascular Research und<br />

des Instituts für Pharmakologie<br />

Charité – Universitätsmedizin<br />

Berlin, und Vorsitzender<br />

des <strong>Deutsche</strong>n Institutes für<br />

Bluthochdruckforschung,<br />

Heidelberg (DIB).<br />

7


8 FORSCHUNG<br />

Was wissen Forscher über die<br />

Bis heute sind die Ursachen der primären Hypertonie unbekannt. Die so genannte sekundäre Hypertonie<br />

ist Folge einer Erkrankung wie beispielsweise einem Nierenleiden. Wird das Nierenleiden behandelt,<br />

so sinkt auch der Blutdruck. Bis heute forschen Wissenschaftler jedoch nach der Ursache der primären<br />

Hypertonie. Noch vor zwanzig Jahren gab es eine rege Diskussion zwischen Forschern und Ärzten,<br />

inzwischen ist es ruhiger geworden. Der <strong>DRUCKPUNKT</strong> möchte die Diskussion um Bluthochdruck, seine<br />

Die Gefäßfunktion<br />

Die kleinen Gefäße, die so genannten Arteriolen,<br />

sind bei Hypertonikern krankhaft eng gestellt.<br />

Möglicherweise ist eine Überaktivität des sympathischen<br />

Nervensystems dafür verantwortlich. Es<br />

könnte aber auch eine Wirkung von Substanzen<br />

im Blut wie Endothelin oder Prostaglandine sein.<br />

Es ist außerdem bekannt, dass die Gefäßmuskelzellen<br />

von Hypertonikern verändert sind, das<br />

heißt, die Moleküle, die für das Zusammenziehen<br />

der Zellen verantwortlich sind, reagieren krankhaft.<br />

Möglicherweise sind es auch Kalziumionen, die die<br />

Kontraktivität begünstigen und bei Hypertonikern<br />

in höherer Konzentration vorliegen.<br />

Es besteht auch die Möglichkeit, dass eine Störung<br />

des Endothels vorliegt, der obersten Gefäß-<br />

Das Herz<br />

Hypertonie verursacht Schäden am Herzmuskel<br />

und den Herzkranzgefäßen. Diese Komplikation<br />

äußert sich in einer Verdickung der Herzmuskelwand<br />

und arteriosklerotischen Veränderungen<br />

an den Herzkranzgefäßen (Verkalkung). Deshalb<br />

kommt es zu einer Funktionseinbuße des Herzens,<br />

die Folge sind Herzrhythmusstörungen und<br />

Engegefühl in der Herzgegend (Angina pectoris).<br />

In diesem Zusammenhang diskutieren die Forscher,<br />

ob nicht eine Herzwandverdickung zu einer<br />

Erhöhung des Blutdrucks führt. In der Tat konnten<br />

große Untersuchungen nachweisen, dass ein<br />

verdickter Herzmuskel zu einer Steigerung des<br />

Blutdrucks führt. Deshalb gehen Mediziner davon<br />

Professor Dr. med. Hermann Haller · Abteilung für Nephrologie ·<br />

Medizinische Hochschule Hannover<br />

wandschicht. In gesunden<br />

Gefäßen kommt es bei<br />

Überbeanspruchung der<br />

Gefäßwand zu einer Aktivierung<br />

des Endothels und<br />

damit zu einer Gefäßerweiterung.<br />

Ob die Ursache der primären<br />

Hypertonie eine<br />

gesteigerte Kontraktivität<br />

der glatten Gefäßmuskelzellen oder eine Störung<br />

des Endothels ist, wird zurzeit untersucht.<br />

Eine favorisierte Hypothese ist, dass die gestörte<br />

Gefäßfunktion durch das Zusammenspiel verschiedener<br />

krankhafter Mechanismen zustande<br />

kommt. ■<br />

Professor Dr. Roland E. Schmieder · Medizinische Klinik 4 · Nephrologie und<br />

Hypertensiologie · Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg<br />

aus, dass ein Patient, der<br />

zwar in der Arztpraxis<br />

einen normalen Blutdruck<br />

hat, dessen linker Herzmuskel<br />

aber verdickt ist,<br />

später mit größerer Wahrscheinlichkeit<br />

als andere<br />

an Hypertonie erkranken<br />

wird. Doch sowohl die<br />

verdickte Herzmuskelwand<br />

als auch der erhöhte<br />

Blutdruck gehen letztlich auf andere Faktoren<br />

zurück wie zum Beispiel Stress und hoher Kochsalzkonsum.<br />


Ursache von Bluthochdruck?<br />

Bei primärer Hypertonie<br />

kommt es nicht nur<br />

zur Fehlfunktion eines<br />

einzigen Organs. ExperimentelleUntersuchungen<br />

haben gezeigt,<br />

dass sich der Blutdruck<br />

nur dann langfristig<br />

erhöht, wenn die Ausscheidungsfunktion<br />

der<br />

Nieren verändert ist. Ursache für die veränderte<br />

Ausscheidungsfunktion ist nicht unbedingt eine<br />

chronische Nierenkrankheit (nicht jeder Hochdruckkranke<br />

ist nierenkrank!). Doch die Niere des<br />

Hypertonikers muss unter höherem Druck durchblutet<br />

werden, um die täglich mit der Nahrung<br />

aufgenommene Menge an Kochsalz über den<br />

FORSCHUNG<br />

Ursachen, Mechanismen und Folgen neu beleben. Deshalb nehmen in dieser und den nächsten Ausgaben<br />

Experten zu verschiedenen Thesen Stellung, sie diskutieren und kommentieren den neuesten Stand<br />

der Wissenschaft. In dieser Ausgabe des <strong>DRUCKPUNKT</strong>S: Die Ursachen des Bluthochdrucks.<br />

Viele krankhafte Mechanismen im Organismus eines Hypertonikers sind den Forschern inzwischen<br />

bekannt. Doch der „rote Faden“, der diese Mechanismen miteinander verbindet, fehlt bis heute.<br />

Professor Dr. Eberhard Ritz · President of the International Society<br />

of Nephrology<br />

A/Professor Dr. Markus Schlaich · Medizinische Klinik 4 · Nephrologie<br />

und Hypertensiologie · Universitätsklinikum Erlangen-Nürnberg<br />

Drei Faktoren bestimmen<br />

den Blutdruck:<br />

Herzfrequenz, Herzminutenvolumen<br />

und<br />

Gefäßwiderstand. Alle<br />

drei stehen unter direkter<br />

Kontrolle des sympathischen(unwillkürlichen)<br />

Nervensystems,<br />

das unseren Kreislauf an<br />

den ständig wechselnden<br />

Bedarf anpasst. Die vom Gehirn gesteuerte<br />

Aktivierung des Sympathikus ist unter anderem<br />

für das Herzrasen verantwortlich, das durch<br />

Aufregung und Stress hervorgerufen wird. Gleich-<br />

Die Niere<br />

Urin auszuscheiden. Neuere Forschungen haben<br />

erbracht, dass Nieren von Patienten mit primärer<br />

Hypertonie weniger Nierenkörperchen haben.<br />

Das heißt, bei Hypertonikern ist bereits bei ihrem<br />

Heranwachsen im Mutterleib die Anlage der Nieren<br />

gestört.<br />

Selbstverständlich führen auch Nierenkrankheiten<br />

zum Hochdruck. Doch Bluthochdruck beschleunigt<br />

andererseits bei einem Nierenkranken den Funktionsverlust<br />

der geschädigten Niere. Ein amerikanischer<br />

Aphorismus lautet: the kidney – cause and<br />

victim of hypertension, frei übersetzt: Die Niere<br />

– sowohl Ursache als auch Opfer der Hypertonie.<br />

Unbestritten ist, dass bei einem Nierenkranken die<br />

Absenkung des Blutdrucks die wichtigste Maßnahme<br />

ist, um den Verlust der Nierenfunktion zu<br />

verzögern oder aufzuhalten. ■<br />

Der Sympathikus<br />

zeitig führt die Sympathikus-Aktivierung über die<br />

Freisetzung von Botenstoffen zu einer Erhöhung<br />

des Gefäßwiderstands. Dadurch steigt der Blutdruck,<br />

so dass der Organismus rasch auf eine entsprechende<br />

Situation reagieren kann, zum Beispiel<br />

durch Flucht oder Kampf.<br />

Es ist leicht nachvollziehbar, dass eine dauerhafte<br />

Aktivierung des Sympathikus, zum Beispiel durch<br />

beruflichen Stress, zu einer chronischen Erhöhung<br />

des Blutdrucks führen kann. Die genauen Ursachen<br />

der Sympathikus-Aktivierung bei Hypertonikern<br />

sind bisher noch nicht gänzlich erforscht. Doch die<br />

zentrale und ursächliche Rolle des Sympathikus bei<br />

der Entstehung der primären Hypertonie ist unumstritten.<br />

■<br />

9


10 AUS DER HOCHDRUCKLIGA<br />

Der Vorbericht des IQWiG zur Therapie der Hypertonie<br />

Zurück zu den<br />

Anfängen auf dem Rücken<br />

der Patienten<br />

Eine erste Stellungnahme der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />

Am 21. Februar 2007 ist vom Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />

im Gesundheitswesen (IQWiG) der seit längerem angekündigte<br />

Vorbericht zur Therapie des Bluthochdrucks veröffentlicht worden.<br />

Dieser Vorbericht ist der erste Schritt in einem Verfahren, welches<br />

letztendlich zu Richtlinien der Therapie des Bluthochdrucks durch<br />

den gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) führen soll. Diese Richtlinien<br />

sind zwar nicht bindend für die medizinische Entscheidung des<br />

Arztes, aber sie bestimmen die Vergütung<br />

der Therapie durch die Krankenkassen. Damit<br />

werden sie diktieren, welches Medikament<br />

Patienten mit Bluthochdruck erhalten<br />

werden.<br />

„Als Therapie der ersten Wahl sollten kostengünstige<br />

Diuretika gelten, außer wenn<br />

es für den Arzt oder den Patienten gute<br />

Gründe gibt, davon abzuweichen” so fasst<br />

Professor Dr. med. Peter Sawicki, Leiter<br />

des IQWiG, die 162 Seiten des Vorberichts<br />

zusammen und enthüllt damit das Ziel des<br />

Vorhabens: Wie senke ich den Blutdruck<br />

von Millionen Patienten mit möglichst wenig<br />

Kosten. Das Problem dieses Vorberichts<br />

Der Vorstand der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />

(und des ganzen Verfahrens) ist nicht der<br />

(Hintere Reihe von links): Professor Dr. med. Heribert Schunkert,<br />

Hinweis darauf, dass Diuretika gute blut-<br />

Professor Dr. med. Martin Paul, Dr. Ing. Wolfgang Pfeiffer<br />

(Patientensprecher), Professor Dr. med. Lars Christian Rump.<br />

drucksenkende Mittel sind (was ohne<br />

(Vordere Reihe von links): Professor Dr. med. Joachim Hoyer,<br />

Zweifel zutrifft), oder dass Ärzte und Ärz-<br />

Professor Dr. med. Hermann Haller (Vorsitzender),<br />

tinnen ökonomische Überlegungen beim<br />

Professor Dr. med. Rainer Düsing (stellv. Vorsitzender).<br />

Verschreiben von Medikamenten mit einbeziehen<br />

(was jeden Tag getan wird), sondern<br />

dass mit großem Aufwand die medizinische<br />

Literatur durchforstet wird, Studien nach eigenen Kriterien<br />

herausgesucht werden und schließlich dieser Vorbericht erscheint,<br />

der zielgenau das als Erkenntnis verkündet, was das eigentliche Ziel


war: Kostenersparnis im Gesundheitswesen.<br />

Allerdings ist diese Aussage mit<br />

schwerwiegenden methodischen<br />

Problemen erkauft worden.<br />

So wurden in diesem Vorbericht<br />

nur 16 Studien mit insgesamt<br />

etwa 92.000 Patienten berücksichtigt,<br />

allerdings etwa 33.000<br />

davon aus der ALLHAT Studie,<br />

die ja wiederholt bezüglich Methoden<br />

und Schlussfolgerungen<br />

kritisiert wurde. Wichtige große<br />

Studien, wie zum Beispiel AS-<br />

COT mit über 19.000 Patienten<br />

oder ANBP2 mit über 6.000 Patienten,<br />

in denen modernere<br />

Antihypertensiva gut abschnitten,<br />

wurden nicht in die Beurteilung<br />

einbezogen. Dies ist<br />

Gesundheitspolitik getarnt als<br />

medizinische Wissenschaft.<br />

Gesundheit der Patienten<br />

gefährdet<br />

Die Auseinandersetzung um die<br />

„richtige“ Behandlung der Hypertonie<br />

wäre eine rein akademische<br />

Angelegenheit, wenn es<br />

nicht dabei um die Gesundheit<br />

der Patienten mit Bluthochdruck<br />

ginge und diese durch die neuen<br />

Richtlinien gefährdet würden.<br />

„…außer wenn es für den<br />

Arzt oder den Patienten gute<br />

Gründe gibt, davon abzuweichen“<br />

bedeutet in der Praxis,<br />

dass die meisten Patienten zuerst<br />

mit Diuretika und nur beim<br />

Auftreten von ernsten Problemen<br />

mit anderen Mitteln behandelt<br />

würden. Und hier steckt<br />

die Gefahr: Langfristige Nebenwirkungen<br />

oder geringfügige<br />

medizinische Probleme (welche<br />

für den Patienten erheblich sein<br />

können) werden in die Überlegungen<br />

des IQWiG erst gar nicht<br />

mit einbezogen oder kategorisch<br />

als irrelevant abgetan.<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> ist<br />

deshalb der Meinung, dass mit<br />

dem vom IQWiG eingeleiteten<br />

Verfahren die jahrzehntelangen<br />

Bemühungen um eine evidenzbasierte,<br />

optimale und nebenwirkungsarmeHochdrucktherapie<br />

ad absurdum geführt werden.<br />

Zwei wesentliche Beispiele<br />

sollen dies exemplarisch beleuchten:<br />

1. Diabetes als Risikofaktor: Neben<br />

Bluthochdruck ist Diabetes<br />

ein wesentlicher Risikofaktor für<br />

Schlaganfall, Herzinfarkt und<br />

Arteriosklerose. Bei den meisten<br />

Patienten mit Diabetes handelt<br />

es sich um einen so genannten<br />

„Altersdiabetes“, welcher langsam<br />

über Jahre entsteht und<br />

häufig erst zu spät erkannt wird.<br />

Die vom IQWiG hochgelobten<br />

Diuretika führen nun bei nicht<br />

wenigen Patienten zu einem<br />

langsamen Ansteigen des Blutzuckerspiegels<br />

und damit vermehrt<br />

zu Diabetes. Dies hat die<br />

renommierte Network Studiengruppe<br />

in einer Metaanalyse<br />

von 22 Studien und 143.153 Patienten<br />

vor kurzem nochmals<br />

festgestellt. Eine Behandlung<br />

des Bluthochdrucks mit Diuretika<br />

über Jahre kann deshalb zur<br />

Entstehung eines Diabetes<br />

beitragen. Der<br />

Teufel wird<br />

in diesem<br />

Fall mit dem<br />

Beelzebub<br />

ausgetrieben.<br />

Dieser wissenschaftlich<br />

gut belegte<br />

Zusammenhang<br />

wird auch von den<br />

Mitarbeitern<br />

AUS DER HOCHDRUCKLIGA<br />

des IQWiG nicht geleugnet. Da<br />

diese Studien jedoch nicht in<br />

die Analyse mit einbezogen<br />

wurden, wird ihre Bedeutung<br />

herunter gespielt und leichtfertig<br />

abgetan. Die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Hochdruckliga</strong> hält ein solches<br />

Vorgehen für zynisch und patientenverachtend.<br />

2. Bluthochdruck geht häufig<br />

ohne Beschwerden einher<br />

und die Behandlung der Erkrankung<br />

ist eine präventive<br />

Therapie im Hinblick auf die<br />

Endorganschäden. Dies bedeutet,<br />

dass die Patienten ihre<br />

Medikamente über Jahre und<br />

Jahrzehnte einnehmen müssen,<br />

um in der Zukunft nicht an<br />

Schlaganfall oder Herzinfarkt<br />

zu erkranken.<br />

Es ist offensichtlich, und alle<br />

wissenschaftlichen Untersuchungen<br />

bestätigen dies, dass<br />

die Art und die Anzahl der Nebenwirkungen<br />

entscheidend<br />

dafür sind, ob die Patienten ihre<br />

Medikamente zuverlässig einnehmen,<br />

in der Medizin Compliance<br />

genannt. Zu diesem extrem<br />

wichtigen Thema werden im<br />

Vorbericht des IQWiG keine Aussagen<br />

gemacht. Im Gegenteil,<br />

Studien zur Compliance wurden<br />

erst gar nicht in die wissenschaftliche<br />

Analyse des IQWiG<br />

mit einbezogen. „Dies ist nicht<br />

Aufgabe unserer Analyse“<br />

lautet die<br />

lapidare Aussage.<br />

Ohne<br />

die Diskussion<br />

solcher entscheidender<br />

Gesichtspunkte<br />

der Therapie geht<br />

jedoch der Vorbericht<br />

weit am Ziel<br />

der Verbesserung der Hoch-<br />

11


12 AUS DER HOCHDRUCKLIGA<br />

drucktherapie<br />

vorbei und trägt,<br />

trotz Kostenreduktion,<br />

zu einer<br />

Verschlechterung<br />

der Situation bei.<br />

Forderung der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />

fordert den Vorbericht des<br />

IQWiG grundsätzlich zu überarbeiten.<br />

Angesichts der Tatsache, dass<br />

nur ein Teil der verfügbaren<br />

Evidenz (der wissenschaftlichen<br />

Untersuchungen) im Bericht berücksichtigt<br />

ist, können Empfehlungen<br />

nur sehr eingeschränkt<br />

abgeleitet werden. Zweitens<br />

muss in die Erörterung der Wirtschaftlichkeit<br />

der antihypertensiven<br />

Therapie eine übergreifende<br />

ökonomische Analyse der<br />

Erkrankung Hypertonie und<br />

ihrer Folgeschäden einfließen.<br />

Von der Diagnose Hypertonie<br />

bis zum Auftreten eines Schlaganfalls<br />

oder eines Herzinfarkts<br />

ist es ein langer Weg.<br />

Nur eine langfristige antihypertensive<br />

Therapie senkt die<br />

Anzahl der Schlaganfälle und<br />

der Herzinfarkte. Die einseitige<br />

Betonung der Kosten für Medikamente<br />

und die Vernachlässigung<br />

von langfristigen Nebenwirkungen<br />

konterkariert<br />

den Gedanken einer präventiven<br />

Medizin.<br />

Pressekonferenz in Berlin<br />

Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />

wies auf einer Pressekonferenz<br />

im Haus der Bundespressekonferenz<br />

in Berlin am 15. März<br />

die Bewertung der medikamentösen<br />

Hochdrucktherapie durch<br />

das IQWiG scharf zurück. Der<br />

Vorstandsvorsitzende der Deut-<br />

schen <strong>Hochdruckliga</strong>, Professor<br />

Dr. med. Hermann Haller, betonte<br />

gegenüber den Pressevertretern:<br />

„Die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />

ist entschieden der Meinung,<br />

dass eine Berücksichtigung der<br />

Therapietreue der Patienten<br />

und das Erreichen von Zieldruckwerten<br />

in eine solche Analyse<br />

einbezogen werden müssen.“<br />

Der Patientensprecher der Liga,<br />

Dr. Ing. Wolfgang Pfeiffer, unterstrich<br />

diese Aussagen. Es gehe<br />

bei der Diskussion offenbar<br />

allein um die Kosten im Gesundheitswesen<br />

und die Einkünfte<br />

der Pharma-Industrie, sagte<br />

Pfeiffer, nicht aber um das Wohl<br />

der Patienten und ihr vertrauensvolles<br />

Verhältnis zum Arzt.<br />

„Die Selbsthilfegruppen in der<br />

<strong>Hochdruckliga</strong> wehren sich<br />

entschieden dagegen, in dieser<br />

Auseinandersetzung zwischen<br />

zwei feindliche Lager zu kommen.“<br />

■<br />

Beurteilung der Hochdrucktherapie durch das IQWiG<br />

Das Institut zur Qualitätssicherung und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG)<br />

wurde im Zuge der Gesundheitsreform am 1. Juni 2004 gegründet. Es wird im Auftrag des<br />

gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) oder des Bundesgesundheitsministeriums tätig.<br />

Der G-BA ist ein Gremium der gemeinsamen Selbstverwaltung von Ärzten, Krankenkassen<br />

und Krankenhäusern. Seine Aufgabe ist es, zu konkretisieren, welche ambulanten oder<br />

stationären medizinischen Leistungen ausreichend, zweckmäßig und wirtschaftlich sind und<br />

somit zum Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenversicherung gehören. Das IQWiG<br />

wurde im Februar 2005 damit beauftragt, eine Bewertung der antihypertensiven Therapie<br />

vorzunehmen. Der Vorbericht erschien am 21. Februar 2007. Damit begann eine Frist von vier<br />

Wochen bis zum 21. März 2007, in der interessierte Personen und Institutionen schriftliche<br />

Stellungnahmen zu Methoden und Ergebnissen abgeben können. Unklare Aspekte dieser<br />

Kommentare werden dann gegebenenfalls in einer mündlichen Erörterung diskutiert.<br />

Danach wird der Bericht vom IQWiG überarbeitet und schließlich als Abschlussbericht<br />

an den G-BA weitergeleitet. Der G-BA nutzt die Empfehlungen<br />

des IQWiG als Grundlage für seine Entscheidungen.


14 AUS DER HOCHDRUCKLIGA<br />

Neue Hochdruck-Akademie<br />

Zur qualitativen Verbesserung der Behandlung von<br />

Hypertonikern gründet die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />

eine Akademie zur ständigen Fortbildung der Ärzte<br />

und des nicht-medizinischen Personals von Arztpraxen<br />

und Kliniken.<br />

International gibt es längst die<br />

Fachbezeichnung des Hypertensiologen,<br />

die in den USA bereits<br />

seit Jahrzehnten an eine zweijährige<br />

Ausbildung mit abschließender<br />

Prüfung gebunden ist.<br />

Ähnliche Qualitätsstandards<br />

möchte die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />

in Deutschland erreichen.<br />

Im Jahre 2005 führte sie deshalb<br />

die Bezeichnung des Hypertensiologen<br />

DHL ® ein. Inzwischen<br />

sind bereits mehr als 2.000 Hypertensiologen<br />

DHL ® zugelassen,<br />

weitere 1.000 Anträge liegen<br />

vor.<br />

Zur Aus- und Weiterbildung<br />

der Hypertensiologen gründet<br />

die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />

in diesem Jahr eine Hochdruck-<br />

Akademie, geleitet von Professor<br />

Karl Heinz Rahn, dem<br />

Liga-Vorsitzenden Professor<br />

Hermann Haller, Professor Gerd<br />

Bönner und Professor Friedrich<br />

Luft.<br />

An der Hochdruck-Akademie<br />

können sich Ärzte zum Hypertensiologen<br />

ausbilden lassen.<br />

Zur praktischen Weiterbildung<br />

sollen sie mindestens 80 Stunden<br />

an einer von der <strong>Hochdruckliga</strong><br />

anerkannten Einrichtung<br />

zur Betreuung und Schulung<br />

von Hypertonikern tätig<br />

sein.<br />

Sie müssen außerdem mindestens<br />

100 eigene Bluthochdruck-<br />

Patienten behandelt<br />

haben. Für die theoretische<br />

Ausbildung<br />

wird die Hypertonie-<br />

Akademie ein Weiterbildungs-Programm<br />

erarbeiten,<br />

das nicht nur Diagnostik<br />

und Therapie<br />

von Bluthochdruck vorsieht,<br />

sondern auch sozialmedizinische<br />

Aspekte und ein Training für<br />

Kommunikation und Didaktik.<br />

Am Ende der Fortbildung wird<br />

eine Prüfung zur weiteren Festigung<br />

des Wissens beitragen.<br />

Die Hypertensiologen DHL ® sind<br />

verpflichtet, regelmäßig an Fortbildungen<br />

teilzunehmen und<br />

ihren Wissensstand überprüfen<br />

zu lassen.<br />

Hohe Qualität durch<br />

umfassende Weiterbildung<br />

An der Hochdruck-Akademie<br />

wird auch das nichtärztliche<br />

Personal geschult:<br />

Die Hypertonieassistent(in) DHL ®<br />

soll künftig die praktische Versorgung<br />

der Hypertoniker in<br />

den Arztpraxen und Krankenhäusern<br />

verbessern.<br />

Ausgebildet werden insbesondere<br />

Arzthelfer(innen), Schwestern<br />

und Pfleger. Auch diese<br />

Ausbildung wird mit einer Prü-<br />

eingerichtet<br />

fung enden, nach deren erfolgreicher<br />

Ablegung die Teilnehmer<br />

ein Zertifikat erhalten.<br />

Ein weiteres Anliegen der Hochdruck-Akademie<br />

ist zudem<br />

die Bildung und Förderung von<br />

Selbsthilfegruppen.<br />

Die Leiterinnen und Leiter der<br />

Gruppen sollen ebenfalls die<br />

Möglichkeit zur Fortbildung<br />

haben.<br />

Eine weitere Aufgabe der Akademie<br />

wird es sein, ausführliches<br />

Informationsmaterial zur<br />

umfassenden Aufklärung der<br />

Bevölkerung bereit zu stellen. ■<br />

Anfragen und Anträge<br />

bitte an:<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />

Berliner Straße 46<br />

69120 Heidelberg<br />

Telefon 0 62 21 – 5 88 55-0<br />

Telefax 0 62 21 – 5 88 55-25<br />

hochdruckliga@t-online.de<br />

www.hochdruckliga.de


AUS DER HOCHDRUCKLIGA<br />

Die Gefäße übergewichtiger<br />

Kinder leiden schon früh<br />

Im Jahr 2005 vergab die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> erstmals fünf Stipendien in Höhe von insgesamt<br />

250.000 Euro und einer Förderdauer von bis zu zwei Jahren. Im <strong>DRUCKPUNKT</strong> berichten die Stipendiaten<br />

von ihrer Arbeit. In dieser Ausgabe: Dr. med. Antje Körner.<br />

In der Bundesrepublik ist bereits jedes fünfte Kind und jeder dritte Jugendliche übergewichtig. Bei<br />

rund acht Prozent der Kinder erreicht das Übergewicht krankhafte Ausmaße, sie leiden an Adipositas.<br />

Seit Jahren nimmt die Zahl der übergewichtigen Kinder zu und damit auch Folgeschäden wie Diabetes<br />

und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />

Untersuchungen zeigen, dass<br />

die Körpergewichts-Regulation<br />

der betroffenen Kinder sich bereits<br />

im Kleinkindalter ändert.<br />

Schon früh entwickeln Kinder<br />

und Jugendliche mit Adipositas<br />

Fettstoffwechselstörungen und<br />

Diabetes. Das wiederum führt<br />

zur Gefäßverkalkung (Arteriosklerose),<br />

die Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankungen nach sich zieht.<br />

Gefäßverkalkung zeigt sich in<br />

erster Linie bei Erwachsenen<br />

zum Beispiel bei Durchblutungsstörungen<br />

der Herzkranzgefäße<br />

(koronare Herzkrankheit). Das<br />

täuscht oftmals darüber hinweg,<br />

dass der krankhafte Prozess vermutlich<br />

bereits im Kindesalter<br />

beginnt. Als Vorläufer der Arteriosklerose<br />

ist eine Einschränkung<br />

der Funktionalität des Endothels<br />

zu beobachten, der<br />

innersten Wandschicht der Blutgefäße.<br />

Das Endothel ist in viele<br />

Prozesse eingebunden, unter<br />

anderem beeinflusst es die<br />

Fließfähigkeit des Blutes und<br />

den Blutdruck. Eine Funktionseinschränkung<br />

des Endothels<br />

geht einer Arteriosklerose um<br />

Jahre voraus und dient als<br />

Frühwarnsymptom.<br />

Pilotstudie bestätigt<br />

Vermutung<br />

Unsere Arbeitsgruppe untersucht<br />

im Rahmen einer Studie<br />

diese frühen Veränderungen<br />

an kindlichen Gefäßen. In einer<br />

Pilotstudie prüften wir zunächst<br />

die Machbarkeit der<br />

Funktionsmessungen auch bei<br />

kleinen Kindern. Die Ergebnisse<br />

der Pilotstudie bestätigen bereits<br />

die Vermutung, dass eine<br />

Zunahme der Körperfettmasse<br />

bei Kindern schon früh eine Störung<br />

der Endothelfunktion zur<br />

Folge hat.<br />

Eine Pilotstudie an 307 krankhaft übergewichtigen Kindern erbrachte, dass<br />

bereits viele von ihnen an Folge-Erkrankungen leiden:<br />

Erhöhter Insulinspiegel<br />

40,4 %<br />

Vorstufe von Diabetes (Typ 2)<br />

18,3 %<br />

Insulinresistenz<br />

33,6 %<br />

Erhöhter Harnsäurespiegel<br />

25,4 %<br />

Erhöhte Triglyceride<br />

22,5 %<br />

Erhöhter Colesterinspiegel<br />

12,1 %<br />

Unsere Forschungsarbeit trägt<br />

dazu bei, die Zusammenhänge<br />

zwischen den unterschiedlichen<br />

Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

genauer<br />

zu beleuchten. Da Kinder meist<br />

nicht unter weiteren Erkrankungen<br />

leiden, zeigt sich bei<br />

ihnen der direkte Zusammenhang<br />

zwischen Adipositas und<br />

gestörter Endothelfunktion.<br />

Je genauer wir die Zusammenhänge<br />

kennen, desto eher können<br />

effektive Strategien zur Bekämpfung<br />

entwickelt werden. ■<br />

Dr. med. Antje Körner<br />

ist Kinderärztin und seit 2005<br />

Stipendiatin der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Hochdruckliga</strong>. Sie ist wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin der<br />

Universitätsklinik und Poliklinik<br />

für Kinder und Jugendliche<br />

Leipzig und erforscht zusammen<br />

mit ihrer Arbeitsgruppe<br />

Adipositas bei Kindern.<br />

15


16 AUS DER HOCHDRUCKLIGA<br />

<strong>Hochdruckliga</strong> schreibt<br />

Stipendien neu aus<br />

Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses<br />

in der Hypertonieforschung schreibt<br />

die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> in diesem Jahr<br />

erneut fünf Stipendien mit einer Förderdauer<br />

bis zu zwei Jahren in Höhe von je 25.000 Euro<br />

pro Jahr aus. Die Stipendien, die damit bereits<br />

zum zweiten Mal vergeben werden, haben ein<br />

Gesamtvolumen von 250.000 Euro. Es können<br />

Forschungsprojekte aus der Grundlagenforschung<br />

wie auch aus der klinischen Hypertonieforschung<br />

zur Begutachtung eingereicht werden.<br />

Die Bewerber sollen nicht älter als 35 Jahre<br />

sein. Anträge können durch alle Mitglieder<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> gestellt werden.<br />

Sie sollen neben dem Werdegang der zu Fördernden<br />

eine Darstellung der Vorarbeiten von<br />

Antragsteller und den zu fördernden Personen<br />

enthalten sowie Zielsetzung und Konzept der<br />

geplanten Arbeit.<br />

Anträge mit maximal 15 Seiten Länge<br />

sind zu richten an die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong>,<br />

Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg.<br />

Dankeschön für die<br />

Einzugsermächtigung<br />

Die Geschäftsstelle der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />

dankt allen Mitgliedern, die in den vergangenen<br />

Monaten eine Einzugsermächtigung über ihren<br />

Mitgliedsbeitrag erteilt haben. Diese erspart<br />

den Mitgliedern, aber auch der Geschäftsstelle<br />

zeitlichen und finanziellen Aufwand. Jede neue<br />

Einzugsermächtigung ist auch weiterhin sehr<br />

willkommen. Unter den Mitgliedern, die in den<br />

vergangenen Monaten eine Einzugsermächtigung<br />

erteilt haben, verloste die Liga als Dankeschön<br />

drei Geldpreise:<br />

1. Preis: 200 Euro<br />

Christine Maul, 08340 Schwarzenberg<br />

2. Preis: 100 Euro<br />

Heinz-Werner Franke, 35410 Hungen<br />

3. Preis: 50 Euro<br />

Rainer Wirth, 97688 Bad Kissingen<br />

Foto-Wettbewerb<br />

Bluthochdruck im Bild<br />

Professoren, Studenten, Agenturen und auch<br />

begeisterte Hobby-Fotografen ruft die <strong>Deutsche</strong><br />

<strong>Hochdruckliga</strong> zum Fotowettbewerb<br />

„Communication Design Award 2007“ auf.<br />

Ein oder mehrere Fotos je Einsender oder teilnehmender<br />

Gruppe sollten das Thema Bluthochdruck<br />

eindrücklich visualisieren. Die Wirkung<br />

soll durch einen prägnanten Titel des<br />

Fotos verstärkt werden. Die eingesandten Fotoplakate<br />

nehmen an einem Auswahlverfahren<br />

teil, die drei besten Fotoplakate werden<br />

prämiert. Die Gewinner des Wettbewerbs<br />

erhalten von der <strong>Hochdruckliga</strong> ansehnliche<br />

Geldpreise.<br />

Für den 1. Preis stellt die <strong>Hochdruckliga</strong><br />

3.000 Euro zur Verfügung, für den 2. Preis<br />

2.000 Euro und für den 3. Preis 1.000 Euro.<br />

Einsendeschluss ist der 15. Oktober 2007.<br />

Die Fotoplakate werden ausgestellt und<br />

prämiert auf dem 31. Wissenschaftlichen<br />

Kongress der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> in<br />

Bochum vom 22. bis 24. November 2007.<br />

Teilnahmebedingungen bitte anfordern<br />

bei der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>,<br />

Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg,<br />

hochdruckliga@t-online.de,<br />

www.hochdruckliga.de<br />

oder per Telefon 0 62 21 / 5 88 55-0.<br />

Unsere Arbeit ist nur möglich, weil engagierte und<br />

verantwortungsbewusste Mitmenschen die <strong>Deutsche</strong><br />

Hypertonie Stiftung DHS ® unterstützen.<br />

Wir sind auf Ihre Zuwendung angewiesen und<br />

danken Ihnen für Ihre Spende:<br />

<strong>Deutsche</strong> Hypertonie Stiftung DHS ® ,<br />

Konto Nummer 0477005500,<br />

Dresdner Bank Heidelberg, BLZ 627 800 51.


AUS DEN SELBSTHILFEGRUPPEN<br />

Ernährungsempfehlungen<br />

Ein eigenes Sportprojekt mit<br />

Kontrolle der Blutdruckwerte<br />

und des Körpergewichts führten<br />

die Mitglieder der Selbsthilfegruppe<br />

Bluthochdruck in Nürnberg<br />

durch. Seit fünf Jahren<br />

treffen sich die Mitglieder der<br />

Gruppe einmal wöchentlich zum<br />

gemeinsamen Bewegungsprogramm<br />

„Mit Spaß aktiv“ unter<br />

der Leitung von Diplom-Sportlehrer<br />

Gerd Miehling. Rund eine<br />

Stunde nehmen sie sich Zeit für<br />

gemeinsame Sport- und Entspannungsübungen<br />

wie Nordic<br />

Walking und funktionelles Muskeltraining.<br />

Gruppenleiter Hans Schwab<br />

regte im vergangenen Jahr an,<br />

die Ergebnisse des Sportprogramms<br />

zu dokumentieren. Von<br />

März bis November maßen 15<br />

gekonnt umsetzen<br />

Gute Laune und viel Freude hatten die Mitglieder der Selbsthilfegruppe<br />

Bad Oeynhausen beim Zubereiten eines Mehrgänge-Menüs<br />

im neuen Kochstudio des Herz- und Diabeteszentrums<br />

Nordrhein-Westfalen. Im November des vergangenen<br />

Jahres lernten die Mitglieder der Gruppe unter der fachkundigen<br />

Anleitung von Ökothrophologin Sonja Brinkhege ihr<br />

Wissen über gesunde Ernährung bei der Zubereitung schmackhafter<br />

Speisen anzuwenden und zu perfektionieren.<br />

Im September 2005 wurde die Selbsthilfegruppe Bad Oeynhausen unter der Leitung von Karl-Heinz Otte<br />

neu gegründet. Korrespondierender Arzt ist Dr. Siegfried Eckert. Im vergangenen Herbst kamen weitere<br />

Interessierte hinzu, die durch Zeitungsberichte über die Hypertonietage 2006 auf die Selbsthilfegruppe<br />

aufmerksam wurden. Die Gruppenmitglieder treffen sich jeden 2. Donnerstag um 18 Uhr im Herz- und<br />

Diabeteszentrum Bad Oeynhausen. Es gibt genug Gelegenheit zum gemeinsamen Austausch, aber auch<br />

Wanderungen, Kochabende und Vorträge stehen regelmäßig auf dem Programm. ■<br />

Eigene Studie der Selbsthilfegruppe<br />

Teilnehmer des Sportprogramms<br />

vor und nach jeder Übungsstunde<br />

mehrere Werte wie Blutdruck<br />

und Puls, Body-Mass-Index<br />

(BMI) und Körperfettanteil.<br />

Die Auswertung am Ende des<br />

Projekts ergab, dass der BMI<br />

und der Körperfettanteil bei<br />

den meisten Teilnehmern konstant<br />

geblieben war. Die Blutdruckmessungen<br />

zeigten, dass<br />

im Laufe des halben Jahres bei<br />

den meisten Teilnehmern der<br />

Blutdruck konstant geblieben<br />

war, bei einem der Teilnehmer<br />

sank der Blutdruck leicht.<br />

Ausnahmslos alle Teilnehmer<br />

berichteten von einer subjektiv<br />

gestiegenen Leistungsfähigkeit.<br />

Ihre Sportstunde bescherte ihnen<br />

größere Beweglichkeit, eine<br />

spürbar verbesserte Lebensqua-<br />

Nürnberg<br />

lität für den Alltag und mehr<br />

Lebensfreude durch das gemeinsame<br />

Aktiv-Sein in der Gruppe.<br />

Um noch bessere Auswirkungen<br />

auf den Blutdruck zu erreichen,<br />

müsste der Umfang des Sportprogramms<br />

erhöht werden. ■<br />

++ INFO +++ INFO +++INFO++<br />

Auskunft über Selbsthilfegruppen,<br />

deren Termine<br />

und Ansprechpartner gibt<br />

die <strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong>,<br />

Berliner Straße 46,<br />

69120 Heidelberg.<br />

Telefon 0 62 21 – 5 88 55-0<br />

Telefax 0 62 21 – 5 88 55-25<br />

www.hochdruckliga.de<br />

hochdruckliga@t-online.de<br />

17


18 AKTUELLES<br />

Qualität der<br />

Hypertonie-Behandlung<br />

von Professor Dr.med. Dr. med. Ulrich Keil<br />

WELT<br />

HYPERTONIE<br />

TAG 17. Mai 2007<br />

Grenzwerte sind nur eine<br />

Richtlinie<br />

Inzwischen gehen Mediziner davon<br />

aus, dass Hypertonie ein<br />

kontinuierlich ansteigender Risikofaktor<br />

ist – und mit dem<br />

Blutdruck steigt auch das Risiko<br />

für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />

Grenzwerte dienen damit<br />

lediglich als Richtlinie für Ärzte<br />

und Patienten. Im Einzelfall prüfen<br />

die Ärzte das individuelle<br />

Gesamtrisiko ihrer Patienten für<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

und entscheiden dann, ob eine<br />

verbessern<br />

In diesem Jahr findet zum dritten Mal auf Initiative der World Hypertension<br />

League (WHL) der Welt-Hypertonie-Tag statt: Am 17. Mai machen<br />

Ärzte und Betroffene weltweit auf die Gefahren und Risiken von<br />

Bluthochdruck aufmerksam. Obwohl die Gefahren von Bluthochdruck<br />

längst bekannt sind, werden noch zu wenig Hypertoniker richtig behandelt.<br />

Um ihr Leben zu verlängern, muss die Behandlung verbessert<br />

werden.<br />

Weltweit sind Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Haupttodesursache.<br />

Bluthochdruck (Hypertonie) ist einer der wichtigsten Risikofaktoren<br />

für Herzinfarkt und der Risikofaktor Nr. 1 für Schlaganfall. Das ist<br />

zwar seit langem bekannt, dennoch hat sich in den vergangenen<br />

Jahrzehnten in der Medizin das Konzept des Bluthochdrucks gewandelt.<br />

Heute wird Hypertonie nicht mehr als Blutdruck oberhalb eines<br />

bestimmten Grenzwerts angesehen, da es keine biologische Grundlage<br />

für eine Einteilung der Blutdruckwerte in krank / gesund gibt.<br />

Blutdrucksenkung notwendig<br />

ist. Patienten mit einem Blutdruck<br />

unter 140 / 90 mm Hg<br />

können dennoch ein erhöhtes<br />

Risiko für eine Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankung haben und von einer<br />

weiteren Blutdrucksenkung<br />

profitieren.<br />

Bei der Vorbeugung von Folgeerkrankungen<br />

der Hypertonie<br />

wird zwischen Primärprävention<br />

und Sekundärprävention unterschieden.<br />

In der Primärprävention<br />

haben die Betroffenen keine<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankung und<br />

ihre Gesundheit soll erhalten<br />

bleiben. In der Sekundärprävention<br />

dagegen sind die Patienten<br />

bereits von einer Herz-Kreislauf-<br />

Erkrankung wie zum Beispiel<br />

einem Herzinfarkt betroffen<br />

und weitere Erkrankungen sollen<br />

verhindert werden.<br />

In der Primärprävention betrachtet<br />

ein Arzt zur individuellen<br />

Risikoeinschätzung eines<br />

Patienten dessen absolutes Risiko<br />

für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.<br />

In Deutschland empfehlen<br />

wir für die Betrachtung des<br />

Risikos die SCORE Deutschland-<br />

Risikotabellen (SCORE - Syste-


matic Coronary Risk Evaluation).<br />

Das sind Tabellen, die auf der<br />

Grundlage wissenschaftlicher<br />

Studien erstellt wurden. Diese<br />

Tabellen berücksichtigen neben<br />

dem systolischen Blutdruck<br />

auch das Gesamtcholesterin,<br />

Alter, Geschlecht und Rauchen.<br />

Anhand dieser Tabellen kann<br />

ein Arzt abschätzen, ob für<br />

einen Patienten Handlungsbedarf<br />

besteht und zum Beispiel<br />

der Blutdruck gesenkt werden<br />

sollte. In der Sekundärprävention<br />

dagegen wird der Blutdruck<br />

so niedrig wie möglich eingestellt,<br />

auf jeden Fall sind Werte<br />

unter 140 / 90 mm Hg anzustreben.<br />

Mit dem Alter steigt der Blutdruck<br />

Eine von der World Health Organization<br />

von 1984 bis 1995<br />

weltweit durchgeführte Studie<br />

(MONICA-Studie - Monitoring<br />

of Trends and Determinants in<br />

Cardiovascular Disease) erbrachte,<br />

dass der Rückgang der Sterblichkeit<br />

an Durchblutungsstörungen<br />

der Herzkranzgefäße<br />

(koronare Herzerkrankung) zu<br />

einem Drittel auf der verbesserten<br />

Versorgung der Erkrankten<br />

beruht und zu zwei Dritteln auf<br />

der Primärprävention.<br />

Großbritannien erreichte zwischen<br />

1981 und 2000 eine Verminderung<br />

der Sterblichkeit an<br />

koronaren Herzerkrankungen<br />

um annähernd zwei Drittel. Davon<br />

sind rund 60 Prozent der<br />

Prävention zuzurechnen, davon<br />

wiederum 10 Prozent der Reduktion<br />

des Risikofaktors Bluthochdruck.<br />

Das heißt, durch die<br />

effektive Behandlung von Hypertonie<br />

können sehr viele<br />

Land<br />

Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

verhindert werden.<br />

Die Studie Global Burden of Disease<br />

Study (GBDS) untersucht<br />

weltweit die Auswirkungen von<br />

Risikofaktoren auf die Bevölkerung<br />

und wurde 1992 in Kooperation<br />

mit der World Health<br />

Organization (WHO) ins Leben<br />

gerufen.<br />

Sie erbrachte, dass Hypertonie<br />

jährlich für 13 Prozent der Todesfälle<br />

weltweit verantwortlich<br />

ist. Das heißt, weltweit ist Hypertonie<br />

der wichtigste Risikofaktor<br />

für vermeidbare Todesfälle.<br />

In Deutschland verursacht<br />

Hypertonie rund 26 Prozent<br />

der Todesfälle.<br />

Gemessen an der Zahl der verlorenen<br />

gesunden Lebensjahre ist<br />

in den westlichen Ländern Blut-<br />

AKTUELLES<br />

Hypertonie (%) a<br />

Männer Frauen<br />

Nordamerika 30,4 24,8<br />

• USA 29,8 25,8<br />

• Kanada 31,0 23,8<br />

Europa 49,7 38,6<br />

• Italien 44,8 30,6<br />

• Schweden 44,8 32,0<br />

• England 46,9 36,5<br />

• Spanien 49,0 44,6<br />

• Finnland 55,7 41,6<br />

• Deutschland 60,2 50,3<br />

a Hypertonie definiert als Blutdruck von<br />

mindestens 140 / 90 mm Hg oder mehr und / oder<br />

antihypertensive Behandlung.<br />

hochdruck nach dem Rauchen<br />

der Risikofaktor mit der größten<br />

Krankheitslast.<br />

Aber auch in Entwicklungsländern<br />

ist Bluthochdruck zunehmend<br />

ein Problem. In vielen<br />

Entwicklungsländern werden<br />

mittlerweile ähnliche Zahlen<br />

wie in den entwickelten Ländern<br />

beobachtet.<br />

Aussagekräftige Daten zur<br />

Häufigkeit der Hypertonie in<br />

Deutschland liefert der Bundesgesundheitssurvey<br />

(BGS)<br />

1998 des Robert-Koch-Instituts.<br />

Der BGS ist eine repräsentative<br />

Stichprobe der <strong>Deutsche</strong>n zwischen<br />

18 und 79 Jahren. Darin<br />

hatten lediglich 47 Prozent der<br />

Männer und 56 Prozent der<br />

Frauen einen Blutdruck unter<br />

140 / 90 mm Hg.<br />

19


20<br />

AKTUELLES<br />

Anteil der zehn Hauptrisikofaktoren an den Todesfällen in Deutschland 2002<br />

Der durchschnittliche obere<br />

Blutdruckwert stieg in der Bevölkerung<br />

mit zunehmendem<br />

Alter an. So kletterte der obere<br />

Wert bei den Männern von<br />

135 mm Hg in der Altersgruppe<br />

der 40- bis 49-Jährigen auf<br />

153 mm Hg bei den 70- bis 79-<br />

Jährigen. Bei den Frauen stieg<br />

er von 130 mm Hg in der Altersgruppe<br />

der 40- bis 49-Jährigen<br />

auf 155 mm Hg bei den 70- bis<br />

79-Jährigen.<br />

Zu wenig Hypertoniker werden<br />

behandelt<br />

Obwohl die Auswirkungen des<br />

Bluthochdrucks bekannt sind,<br />

zeigen Studien immer wieder,<br />

dass die aktuelle Behandlung<br />

von Hypertonikern nicht ausreicht.<br />

So werden viele Hypertoniker<br />

nicht behandelt, von<br />

den behandelten Hypertonikern<br />

wiederum erreichen nur<br />

wenige einen Blutdruck unter<br />

140 / 90 mm Hg. Die MONICA/<br />

KORA-Studie erbrachte, dass<br />

in Deutschland lediglich rund<br />

30 Prozent der Männer und 51<br />

Prozent der Frauen mit Bluthochdruck<br />

behandelt werden,<br />

davon erreichten nur ein Drittel<br />

der Männer und die Hälfte der<br />

Frauen einen Blutdruck unter<br />

140 / 90 mm Hg.<br />

Um diese erschreckende Situation<br />

zu verbessern, muss das<br />

Wissen und die Akzeptanz von<br />

Leitlinien bei den behandelnden<br />

Tabak 18,3 %<br />

Hohes Cholesterin 15,1 %<br />

Hoher BMI (Body-Mass-Index) 9,9 %<br />

Körperliche Inaktivität 5,9 %<br />

Geringer Verzehr von Obst und Gemüse 4,1 %<br />

Ungeschützter Geschlechtsverkehr 0,7 %<br />

Luftverschmutzung 0,6 %<br />

Berufliche Feinstaubbelastung 0,4 %<br />

Illegale Drogen 0,4 %<br />

Bluthochdruck 25,9 %<br />

Ärzten erhöht werden. Die gesetzlichen<br />

Krankenkassen prüften<br />

in einer Studie, welche<br />

Ärzte die nationalen Leitlinien<br />

der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />

zur Behandlung der Hypertonie<br />

kennen. Ein angemessenes Wissen<br />

war nur bei 19 Prozent der<br />

Allgemeinärzte, 26 Prozent der<br />

Internisten und 37 Prozent der<br />

Kardiologen vorhanden. Das<br />

heißt, Leitlinien müssen bei den<br />

Ärzten verstärkt ins Bewusstsein<br />

gerufen werden. Nationale<br />

Fachorganisationen und Expertengremien<br />

sollten direkte Verantwortung<br />

für die Umsetzung<br />

von Leitlinien übernehmen.<br />

Anreize können dazu beitragen,<br />

eine hohe Qualität der ärztlichen<br />

Versorgung zu erreichen.


Um die Qualität des Gesundheitssystems<br />

zu steigern, wird<br />

in England seit 2005 ein qualitätsbasiertes<br />

Vergütungssystem<br />

angewandt. Dabei werden die<br />

Leistungen von Hausärzten bewertet<br />

und gute Ergebnisse am<br />

Ende des Jahres zusätzlich fi nanziell<br />

entlohnt. In den nächsten<br />

Jahren wird ein Evaluationsprogramm<br />

ermitteln, ob ein qualitätsorientiertesVergütungssystem<br />

auch bei der Behandlung<br />

erhöhter Blutdruckwerte bessere<br />

Erfolge bringen kann. ■<br />

Professor Dr. med. Ulrich Keil<br />

ist Direktor des Institutes<br />

für Epidemiologie und Sozialmedizin<br />

der Universität Münster<br />

und Leiter des WHO<br />

Collaborating Centre for Epidemiology<br />

and Prevention<br />

of Cardiovascular and other<br />

Chronic Diseases an der Universität<br />

Münster. Seine Arbeitsschwerpunkte<br />

sind Epidemiologie<br />

und Prävention<br />

der Herzkreislaufkrankheiten,<br />

Epidemiologie von Asthma<br />

und Allergien bei Kindern<br />

und Jugendlichen sowie ArbeitsmedizinischeEpidemiologie.<br />

17. Mai 2007 · Welt Hypertonie Tag:<br />

Aktiv gegen Bluthochdruck!<br />

AKTUELLES 21<br />

+++ TERMINE +++ TERMINE +++ TERMINE +++<br />

Auch in diesem Jahr gibt es in Zusammenarbeit mit der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> zahlreiche Aktionen im Rahmen des<br />

Welt Hypertonie Tages am 17. Mai 2007. Er findet auf Initiative<br />

der World Hypertension League statt und macht weltweit auf<br />

die Gefahren und Risiken von Bluthochdruck aufmerksam.<br />

Auch in Deutschland gibt es regionale und überregionale<br />

Aktionen wie Arzt-Patienten-Seminare, Blutdruck-Messaktionen,<br />

Telefon-Aktionen, Podiumsdiskussionen, Sporttreffs,<br />

Koch-Aktionen, Informationsstände, Presseaktionen und<br />

Plakat-Werbung.<br />

Die Bundesgeschäftsstelle der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> steht<br />

für Fragen und Informationen gern zur Verfügung.<br />

Plakate und Flyer können direkt bei der Geschäftsstelle in<br />

Heidelberg angefordert werden:<br />

Berliner Straße 46, 69120 Heidelberg, Tel. 0 62 21 / 5 88 55-0<br />

Weitere Informationen und Termine finden sich im Internet<br />

unter www.hochdruckliga.de.<br />

Infomaterial zum Welt Hypertonie Tag<br />

Zum Welt Hypertonie Tag brachte die<br />

World Hypertension League Informationsmaterial<br />

heraus: Ein Flyer sowie<br />

ein Plakat machen auf das brisante<br />

Thema aufmerksam. Obwohl die<br />

englischsprachigen Unterlagen der<br />

World Hypertension League erst<br />

kurz vor dem Termin herauskamen,<br />

konnte die <strong>Hochdruckliga</strong> noch<br />

eine deutsche Version erstellen<br />

und Mitgliedern, Ärzten, Organisationen<br />

und Selbsthilfegruppen<br />

zur Verfügung stellen.<br />

www.hochdruckliga.de<br />

Gesunde Ernährung...<br />

Wir danken Becel für die freundliche Unterstützung des<br />

Welt Hypertonie Tages am 17. Mai 2007.<br />

Gesunder Blutdruck<br />

Eine bundesweite Aktion der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong> und der WHL<br />

BLUTHOCHRUCK VORBEUGEN<br />

WELT<br />

HYPERTONIE<br />

TAG<br />

hochdruckliga@t-online.de MEHR ÜBER BLUTHOCHDRUCK ERFAHREN<br />

17. Mai 2007<br />

Herz-Kreislauf-Telefon<br />

0 62 21 /5 88 555<br />

Telefon 0 62 21 /5 88 55-0<br />

<strong>Hochdruckliga</strong>


22 FORSCHUNG<br />

Versorgungsforschung:<br />

Warum Hypertoniker<br />

unzureichend<br />

behandelt werden<br />

von Ute Karbach und Professor Dr. Holger Pfaff<br />

Noch immer gibt es in Deutschland mehr Bluthochdruck-Erkrankte<br />

als in vielen anderen Ländern. Experten der Versorgungsforschung<br />

untersuchen Ursachen und Hintergründe.<br />

Das deutsche Wort „versorgen“ bedeutet laut Duden „jemandem etwas, was er (dringend) braucht, zukommen<br />

lassen“. In diesem Sinne wird auch in der Medizin das Wort verwendet: Ein Mensch ist versorgt,<br />

wenn er eine notwendige Behandlung erhält und diese ihm auch wirklich hilft. Die Versorgungsforschung<br />

wiederum beschäftigt sich mit der Frage, ob die Versorgung von Patienten ausreichend und auch<br />

wirklich erfolgreich ist.<br />

So beschäftigt sich die Versorgungsforschung beispielsweise mit der Versorgung von Menschen mit<br />

Bluthochdruck (Hypertonie) in Deutschland. Dazu sind Zahlen notwendig, die Auskunft darüber geben,<br />

wie gut Hypertonie erkannt, behandelt und kontrolliert wird. Eine aussagekräftige Zahl ist die so genannte<br />

Prävalenz, sie beziffert die Krankheitshäufigkeit und gibt an, wie viele Menschen an Bluthochdruck<br />

leiden. In Deutschland liegt die Prävalenz bei 55 Prozent. Dies ist auch im internationalen Vergleich<br />

ein bedenklich hoher Wert.<br />

Nur wenige erreichen eine<br />

Normalisierung<br />

Die World Health Organization<br />

führt weltweit seit 1984 eine<br />

Studie zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

durch. Dabei wird unter<br />

anderem in der Region um<br />

Augsburg der Entdeckungsgrad<br />

der Hypertonie untersucht. Der<br />

Entdeckungsgrad gibt an, wie<br />

viele Patienten darüber informiert<br />

sind, dass sie Bluthochdruck<br />

haben. Der Wert liegt in<br />

Deutschland relativ konstant<br />

bei etwa 55 Prozent, das bedeutet,<br />

dass nur etwas mehr als die<br />

Hälfte der an Bluthochdruck-<br />

Erkrankten von ihrer Krankheit<br />

wissen.<br />

Die Behandlungsrate wiederum<br />

gibt an, wie viele Männer und<br />

Frauen mit Bluthochdruck eine<br />

blutdrucksenkende Therapie erhalten.<br />

Aktuelle Studien zeigen,<br />

dass nur ein Viertel der Patientinnen<br />

und Patienten eine angemessene,<br />

medikamentöse Behandlung<br />

erhalten. Doch von<br />

diesen erreichen weniger als<br />

30 Prozent eine Normalisierung<br />

des Blutdrucks. Die Zahlen belegen,<br />

dass die Versorgung von<br />

Bluthochdruck-Erkrankten in<br />

Deutschland noch unzureichend<br />

ist. Welchen Beitrag kann nun<br />

die Versorgungsforschung zur<br />

Verbesserung leisten? Gegenstand<br />

der Versorgungsforschung<br />

ist die „letzte Meile“ des Gesundheitssystems.<br />

Dort wo Versorgungsleistungen<br />

zusammen<br />

mit den Patientinnen und Patienten<br />

erbracht werden, setzt<br />

die Versorgungsforschung an.<br />

Versorgungsleistungen sind alle<br />

Maßnahmen, die ein Arzt zur<br />

Behandlung seines Patienten<br />

durchführt. Die Versorgungsforschung<br />

fragt nach der Wirksamkeit<br />

der erbrachten Leistungen


(Pfaff, 2003, adaptiert 2007)<br />

und sucht nach Erklärungen,<br />

wenn die gewünschten Leistungen<br />

und ihre Effekte nicht bei<br />

den Patienten ankommen.<br />

Probleme rechtzeitig erkennen<br />

und analysieren<br />

Ein Modell der Versorgungsforschung<br />

zeigt anschaulich, welche<br />

Faktoren im Versorgungssystem<br />

eine Rolle spielen. Zum einen<br />

werden die Einflussfaktoren<br />

untersucht, die auf das Versorgungssystem<br />

einwirken (Input).<br />

So ist beispielsweise das ärztliche<br />

Wissen zur Diagnose und<br />

Behandlung des Bluthochdrucks<br />

eine wichtige Voraussetzung für<br />

eine erfolgreiche Behandlung.<br />

Des Weiteren beschäftigt sich<br />

die Forschung mit der Organisation<br />

des Versorgungssystems<br />

(Throughput). Beispielsweise<br />

sind Behandlungsleitlinien Teil<br />

der Versorgungsstruktur. Die<br />

Behandlung eines Arztes sollte<br />

nach ihnen ausgerichtet sein.<br />

Ansatz der Versorgungsfor-<br />

schung ist in diesem Fall die<br />

wissenschaftliche Begutachtung<br />

der Leitlinienanwendung. Auch<br />

werden die konkret erbrachten<br />

Versorgungsleistungen untersucht<br />

(Output). Studien der Versorgungsforschung<br />

gehen zum<br />

Beispiel folgenden Fragen nach:<br />

Werden Leitlinien tatsächlich<br />

befolgt? Wie viele Hypertoniker<br />

erhalten eine angemessene<br />

Therapie? Schließlich wird überprüft,<br />

ob das gesundheitliche<br />

Ziel auch erreicht wurde (Outcome).<br />

Hat sich zum Beispiel die<br />

Zahl nicht behandelter Bluthochdruckpatienten<br />

durch die<br />

Einführung von Leitlinien verringert?<br />

Mit diesen und ähnlichen<br />

Fragen beschäftigt sich<br />

die Versorgungsforschung und<br />

hofft zu einer rechtzeitigen Erkennung<br />

und korrekten Behandlung<br />

des Bluthochdrucks<br />

mit beizutragen. Beispielsweise<br />

wird zur Verbesserung der medizinischen<br />

Versorgung derzeit<br />

in Deutschland diskutiert, die<br />

ärztliche Vergütung nach dem<br />

Erfolg der Behandlung zu be-<br />

Das systemtheoretische Modell des Versorgungssystems<br />

Input Throughput<br />

Output Outcome<br />

zum Beispiel<br />

Ressourcen<br />

Beispiel:<br />

Wissen<br />

über Bluthochdruck<br />

• Versorgungsstrukturen<br />

• Versorgungsprozesse<br />

• Versorgungstechnologien<br />

Leitlinien zur Behandlung<br />

des Bluthochdrucks<br />

Versor-<br />

gungs-<br />

leistung<br />

konkrete<br />

Behandlung<br />

des Bluthochdrucks<br />

Wirkung/<br />

Ergebnis<br />

Behandlungsgrad<br />

des Bluthochdrucks<br />

FORSCHUNG<br />

messen (siehe auch Artikel Seite<br />

18). Ob diese Form der Vergütung<br />

zu einer Optimierung<br />

der Behandlung führt, ist eine<br />

noch offene Frage und wird in<br />

Zukunft Gegenstand der Versorgungsforschung<br />

sein. ■<br />

Professor Dr. Holger Pfaff<br />

studierte Sozial- und Verwaltungswissenschaften.<br />

Er ist<br />

Professor für Medizinische<br />

Soziologie an der Universität<br />

zu Köln und Sprecher des<br />

Zentrums für Versorgungsforschung<br />

Köln sowie Sprecher<br />

der Clearingstelle Versorgungsforschung<br />

Nordrhein-<br />

Westfalen.<br />

Ute Karbach<br />

studierte Sozialwissenschaften<br />

und ist wissenschaftliche<br />

Mitarbeiterin im Zentrum für<br />

Versorgungsforschung.<br />

23


24 BEWEGUNG<br />

Abnehmen<br />

richtig lernen<br />

von Professor Dr. med. Hans-Georg Predel,<br />

Dr. Sportwiss. Mona Laqué und Professor Dr. med. Aloys Berg<br />

Jeder zweite Erwachsene in Deutschland ist übergewichtig oder<br />

fettleibig. Mit einem neuartigen Schulungsprogramm lernen Betroffene,<br />

wie sie nachhaltig abnehmen können.<br />

Übergewicht ist weit mehr<br />

als ein kosmetisches Problem.<br />

Durch die Vielzahl der Folgeerkrankungen,<br />

wie Bluthochdruck,Fettstoffwechselstörungen,<br />

Zuckerkrankheit, aber<br />

auch orthopädische Schwierigkeiten<br />

ist Übergewicht ein<br />

großes gesundheitliches Problem<br />

mit enormen fi nanziellen<br />

Auswirkungen auf unser<br />

Gesundheitssystem. Jeder zweite<br />

erwachsene <strong>Deutsche</strong> ist<br />

entweder übergewichtig oder<br />

gar fettleibig (adipös). Adipo-<br />

Gewohnheiten ändern<br />

Damit die Betroffenen ihr Körpergewicht<br />

effektiv und nachhaltig<br />

senken können, sollten<br />

sie mehrere Gewohnheiten<br />

gleichzeitig ändern:<br />

Sie müssen ihre körperliche Aktivität<br />

im Alltag, im Beruf und der<br />

Freizeit dauerhaft erhöhen und<br />

sich gleichzeitig besser ernähren.<br />

Das erreichen sie jedoch nur<br />

durch eine langfristige Verhaltensänderung.<br />

Zur Unterstützung haben wir<br />

M.O.B.I.L.I.S. (Multizentrisch organisierte<br />

bewegungsorientierte<br />

Initiative zur Lebensstiländerung<br />

sitas wird über den so genannten<br />

Body-Mass-Index (BMI) definiert,<br />

Menschen mit einem<br />

BMI über 30 gelten als adipös.<br />

Besonders kritisch wird es für<br />

Blutdruck und Stoffwechsel,<br />

wenn das Fettgewebe „bauchbetont“<br />

auftritt. Diese so genannte<br />

abdominale Adipositas<br />

führt meist zu Bluthochdruck<br />

und ist mit einem extrem hohen<br />

Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen<br />

verbunden.<br />

Frauen sollten einen Bauchumfang<br />

von 88 Zentimetern nicht<br />

in Selbstverantwortung) entwickelt:<br />

ein neuartiges sportmedizinisches<br />

Schulungsprogramm<br />

zur Therapie der Adipositas im<br />

Erwachsenenalter. Ziel ist es,<br />

den Teilnehmern einen gesundheitsorientierten<br />

Lebensstil zu<br />

vermitteln, den sie auch nach<br />

Body-Mass-Index<br />

überschreiten, bei Männern<br />

liegt der obere Grenzwert bei<br />

102 Zentimetern.Umgekehrt<br />

haben viele wissenschaftliche<br />

Untersuchungen eindrucksvoll<br />

belegt, dass eine Gewichtsreduktion<br />

und die Abnahme des<br />

Bauchumfangs das gesundheitliche<br />

Risiko deutlich vermindern.<br />

Zugleich nehmen körperliche<br />

Leistungsfähigkeit und Lebensqualität<br />

zu. Doch bisher waren<br />

Programme für eine lang anhaltende<br />

Gewichtsreduktion leider<br />

weitgehend erfolglos.<br />

Abschluss des Programms in<br />

Selbstverantwortung fortführen<br />

können. Hierfür arbeiten erstmals<br />

speziell ausgebildete<br />

Teams zusammen, denen Sportwissenschaftler,<br />

Pädagogen,<br />

Psychologen, Diätassistenten<br />

und Ökothrophologen sowie<br />

Der Body-Mass-Index gibt das Verhältnis von Körpergewicht zu<br />

Körpergröße an:<br />

Körpergewicht (kg)<br />

Körpergröße (m) x Körpergröße (m)<br />

Bei einem Körpergewicht von 65 kg und einer Körpergröße von<br />

1,70 m ergibt sich ein BMI von 22,5 kg/m 2 (65/1,70 x 1,70 = 22,5).


der Hausarzt angehören. Sie<br />

vermitteln den Teilnehmern spezielles<br />

Wissen über die Gesundheit<br />

in 20 theoretischen und 35<br />

praktischen Einheiten über einen<br />

Zeitraum von zwölf Monaten.<br />

Medikamente zur Gewichtsreduktion<br />

sind ausdrücklich<br />

ausgeschlossen.<br />

Gruppen deutschlandweit<br />

M.O.B.I.L.I.S-Gruppen gibt es<br />

bereits deutschlandweit in vielen<br />

Städten und Gemeinden.<br />

Entwickelt wurde das Programm<br />

von der <strong>Deutsche</strong>n Sporthochschule<br />

Köln, Institut für Kreislaufforschung<br />

und Sportmedizin<br />

sowie dem Universitätsklinikum<br />

Freiburg, Abteilung für Rehabilitative<br />

und Präventive Sportmedizin.<br />

Inzwischen haben bereits<br />

mehr als 30 Gruppen mit je 15<br />

Teilnehmern das zwölfmonatige<br />

M.O.B.I.L.I.S.<br />

Programm absolviert. Der Altersdurchschnitt<br />

lag bei 49 Jahren,<br />

der jüngste Teilnehmer war<br />

18 Jahre alt, der Älteste 75. Die<br />

bisher vorliegenden Ergebnisse<br />

sind sehr viel versprechend:<br />

Die Teilnehmer konnten ihr Körpergewicht<br />

im Laufe von zwölf<br />

Monaten durchschnittlich um<br />

7,3 Kilogramm reduzieren, der<br />

BMI sank dabei im Schnitt um<br />

2,5 kg/m 2 . Der Bauchumfang<br />

nahm um 7,6 cm ab, der Hüftumfang<br />

um 6,5 cm.<br />

Ganz entscheidend war aber<br />

auch die Senkung des Blutdrucks<br />

sowie der Cholesterinwerte.<br />

Darüber hinaus wurden die Teilnehmer<br />

wesentlich leistungsfähiger,<br />

sodass sie ihre alltäglichen<br />

Aufgaben besser bewältigen<br />

konnten.<br />

Entsprechend bewerteten<br />

die Teilnehmer bei einer abschließenden<br />

Befragung das<br />

Programm sehr positiv. ■<br />

Effektiv abnehmen<br />

Am Schulungsprogramm M.O.B.I.L.I.S können Erwachsene über<br />

18 Jahren teilnehmen mit einem BMI von über 30 kg/m 2 und<br />

der körperlichen Fähigkeit, an einem Bewegungsprogramm teilzunehmen.<br />

Ausgeschlossen sind Personen mit einem BMI über<br />

40 kg/m 2 . Das zwölfmonatige Programm kostet 685 Euro pro<br />

Teilnehmer. Versicherte der BARMER-Ersatzkasse erhalten eine<br />

Kostenrückerstattung mit einer Eigenbeteiligung von 100 Euro.<br />

Die meisten gesetzlichen Krankenkassen erstatten die Kosten<br />

nach Vorbild der BARMER. M.O.B.I.L.I.S. wird von der <strong>Deutsche</strong>n<br />

Gesellschaft für Sportmedizin und Prävention sowie dem <strong>Deutsche</strong>n<br />

Verband für Gesundheitssport und Sporttherapie als Schulungsprogramm<br />

zur Therapie der Adipositas empfohlen.<br />

Weitere Informationen erhalten Sie bei:<br />

M.O.B.I.L.I.S.-Programm<br />

Universitätsklinikum Freiburg<br />

Telefon: 07 61 / 50 39 10<br />

info@mobilis-programm.de<br />

www.mobilis-programm.de<br />

BEWEGUNG<br />

Dr. Sportwiss. Mona Laqué<br />

ist wissenschaftliche Mitarbeiterin<br />

an der <strong>Deutsche</strong>n Sporthochschule<br />

Köln. Sie leitet<br />

seit 2005 das M.O.B.I.L.I.S.-<br />

Programm in Köln.<br />

Professor Dr. med.<br />

Hans-Georg Predel leitet<br />

das Institut für Kreislaufforschung<br />

und Medizin an der<br />

<strong>Deutsche</strong>n Sporthochschule<br />

Köln. Er ist Projektleiter von<br />

M.O.B.I.L.I.S.<br />

Professor<br />

Dr. med. Aloys Berg ist<br />

stellvertretender Leiter der<br />

Abteilung Rehabilitative und<br />

Präventive Sportmedizin am<br />

Universitätsklinikum Freiburg<br />

und ebenfalls Projektleiter<br />

von M.O.B.I.L.I.S.<br />

25


26 AKTUELLES<br />

Foto: Courtesy of Indiana University Diät<br />

senkt den<br />

Blutdruck stärker<br />

als Diät-Pillen<br />

Abnehmen senkt den Blutdruck.<br />

Bei der Gewichtsreduktion durch<br />

eine Diät ist die blutdrucksenkende<br />

Wirkung größer als bei<br />

einer durch Medikamente unterstützten<br />

Gewichtsabnahme.<br />

Doch bislang sagen Studien<br />

nichts dazu aus, ob Patienten<br />

mit primärer Hypertonie seltener<br />

eine für Bluthochdruck<br />

typische Folgeerkrankung erleiden,<br />

wenn sie ihr Körpergewicht<br />

verringern.<br />

Zu diesem Ergebnis kommt der<br />

Abschlussbericht des Instituts für<br />

Qualität und Wirtschaftlichkeit<br />

im Gesundheitswesen (IQWiG)<br />

vom 6. November 2006.<br />

Das Institut sollte im Auftrag<br />

der Regierung medikamentöse<br />

und nichtmedikamentöse Be-<br />

handlungsalternativen für Hypertoniker<br />

bewerten. Die Kölner<br />

Wissenschaftler prüften 17<br />

Studien zur Gewichtsabnahme,<br />

darunter sieben Studien zu gewichtsreduzierendenMedikamenten,<br />

der Rest beschäftigte<br />

sich mit nichtmedikamentösen<br />

Verfahren wie Diäten. Zu operativen<br />

Verfahren für die Magenverkleinerung<br />

wie „Magenband“<br />

oder „Magenballon“<br />

fanden sich keine entsprechenden<br />

Untersuchungen. Von den<br />

berücksichtigten Studien waren<br />

viele methodisch mangelhaft,<br />

was ihre Aussagekraft zum Teil<br />

stark einschränkt.<br />

Wie die Auswertung der IQWiG-<br />

Mitarbeiter ergab, lässt keine<br />

der im Bericht berücksichtig-<br />

Mehrere kurze Spaziergänge<br />

ten Studien Aussagen über die<br />

Verringerung des Risikos für<br />

Folgeerkrankungen zu. Diäten<br />

können bei einer Behandlungsdauer<br />

von bis zu einem Jahr<br />

das Körpergewicht vermindern<br />

und den Blutdruck senken: Der<br />

obere (systolische) Wert sinkt<br />

um etwa 3 bis 10 mm Hg, der<br />

untere (diastolische) um etwa<br />

1 bis 6 mm Hg.<br />

Die Wirkstoffe Orlistat und<br />

Sibutramin können bei Hypertonikern<br />

das Gewicht verringern.<br />

Eine blutdrucksenkende Wirkung<br />

ist jedoch nur für Orlistat<br />

belegt: Der systolische Wert<br />

sinkt etwa 0 bis 4 mm Hg, der<br />

diastolische etwa 1 bis 3 mm<br />

Hg. Für Sibutramin fehlt ein<br />

entsprechender Nachweis. Sibutramin<br />

kann in höherer Dosierung<br />

den Blutdruck erhöhen,<br />

diese Dosierung ist allerdings in<br />

Deutschland nicht zugelassen.<br />

Unerwünschte Nebenwirkungen<br />

traten sowohl bei Orlistat als<br />

auch bei Sibutramin auf. ■<br />

bringen mehr als ein langer<br />

Viermal am Tag zehn Minuten<br />

zügig gehen senkt den Blutdruck<br />

effektiver als ein 40-minütiger<br />

Spaziergang. Das fanden<br />

die Forscherin Janet P. Wallace<br />

und ihre Kollegen von der Indiana<br />

University heraus. Das Team<br />

um die amerikanische Forscherin<br />

berichtete in der September-<br />

Ausgabe 2006 des Journal of Hypertension<br />

von ihrem Vergleich<br />

der beiden Bewegungsarten bei<br />

Menschen mit leicht erhöhtem<br />

Blutdruck. Dabei stellten sie<br />

fest, dass der Blutdruck der Versuchspersonen<br />

nach einem<br />

40-minütigem Spaziergang für<br />

sieben Stunden sank. Vier 10-<br />

Minuten-Spaziergänge über den<br />

Tag verteilt bescherten den Studienteilnehmern<br />

hingegen elf<br />

Stunden lang bessere Werte. ■


Einsamkeit treibt den<br />

Einsame Menschen haben einen<br />

höheren Blutdruck als Menschen<br />

mit tragfähigen sozialen<br />

Beziehungen, das fanden amerikanische<br />

Forscher heraus. Das<br />

Team um Louise Hawkley von<br />

der Universität Chicago berichtete<br />

in der Zeitschrift Psychology<br />

and Aging (Ausgabe 21,<br />

2006, 1), dass Einsamkeit neben<br />

Übergewicht und Bewegungsmangel<br />

einer der wichtigsten<br />

Risikofaktoren für einen erhöhten<br />

Blutdruck ist. Die Forscher<br />

AKTUELLES<br />

Blutdruck nach oben<br />

maßen bei 229 Studien-Teilnehmern<br />

zwischen 50 und 68 Jahren<br />

den Blutdruck und teilten Fragebögen<br />

aus. Sie ermittelten<br />

anhand der Fragen, wie einsam<br />

sich die Testpersonen fühlen.<br />

Außerdem fragten sie nach dem<br />

Gewicht, nach Alkohol- und<br />

Tabakkonsum sowie nach der<br />

Einnahme von Blutdrucksenkern.<br />

Dabei fand das Team um<br />

Hawkley heraus, dass die Blutdruckwerte<br />

der Menschen, die<br />

sich selbst als einsam einstufen,<br />

10 bis 30 mm Hg höher liegen.<br />

Je älter die Teilnehmer, desto<br />

stärker war der Einfluss der Einsamkeit.<br />

Ein intaktes soziales<br />

Netz hat damit einen ähnlich<br />

positiven Effekt wie Gewichtsreduktion<br />

und regelmäßige<br />

Bewegung. Die Forscher vermuten,<br />

dass einsame Menschen<br />

schlechter Stress verarbeiten als<br />

andere, da ihnen die emotionale<br />

Unterstützung und die<br />

Hilfestellung anderer Menschen<br />

fehlt. ■<br />

27


28 ENTSPANNUNG<br />

Das Unsichtbare<br />

sichtbar machen<br />

von Diplom-Psychologe Reinhard Weber<br />

Biofeedback macht den Blutdruck sichtbar, so können<br />

Bluthochdruck-Erkrankte ihn spüren und positiv beeinflussen.<br />

Wenn Sie schätzen sollten, wie<br />

hoch Ihr augenblicklicher Blutdruck<br />

ist, dann werden Sie mit<br />

Ihrer Schätzung vermutlich ziemlich<br />

daneben liegen. Weil wir<br />

unseren Blutdruck nicht direkt<br />

wahrnehmen, versagt auch unsere<br />

Einschätzung über seine<br />

Höhe und seine Veränderungen.<br />

Menschen mit hohem Blutdruck<br />

haben sich oft schon lange an<br />

ihn gewöhnt, sodass sie zugehörige<br />

Symptome wie etwa Kopfschmerzen<br />

oder gar Schwindelgefühle<br />

erst wahrnehmen, wenn<br />

diese bereits stark ausgeprägt<br />

sind. Aber selbst dann bringen<br />

sie ihre Symptome vielfach nicht<br />

mit dem Blutdruck in Zusam-<br />

menhang, sondern fi nden andere<br />

Erklärungen. Deshalb wird<br />

Bluthochdruck häufig zu spät<br />

erkannt und zu selten ausreichend<br />

behandelt.<br />

Selbst wenn er erkannt ist, nehmen<br />

die Betroffenen ihre Medikamente<br />

häufig nur ungern<br />

und nicht in ausreichender Dosierung,<br />

weil sie die Verbesserung<br />

einfach nicht wahrnehmen.<br />

Könnten Menschen ihren<br />

Blutdruck direkt spüren und<br />

seine Veränderung beobachten,<br />

wären sie eher davon zu<br />

überzeugen, dass einerseits eine<br />

Behandlung notwendig ist und<br />

dass sie andererseits selbst etwas<br />

für eine gute Blutdruckeinstellung<br />

tun können.<br />

Den Blutdruck sichtbar machen<br />

Um den Blutdruck wahrnehmen<br />

zu können, gibt es die Methode<br />

des Blutdruck-Feedbacks. Diese<br />

macht den Blutdruck mit seinen<br />

ständigen Veränderungen direkt<br />

sichtbar. Den Patienten wird dabei<br />

eine sehr kleine Manschette<br />

am Mittelfinger angelegt. Die<br />

Manschette funktioniert genau<br />

wie ein übliches Blutdruckmessgerät,<br />

sie misst aber den Blutdruck<br />

kontinuierlich bei jedem<br />

zweiten Herzschlag. Das angeschlossene<br />

Messgerät überträgt<br />

die Werte auf einen Computerbildschirm,<br />

auf dem die unteren<br />

Blutdruckwerte bildhaft für den<br />

Patienten dargestellt sind. Der<br />

Patient sitzt dabei auf einem<br />

Stuhl oder in einem Sessel und<br />

beobachtet eine Messsäule, die<br />

gleichzeitig mit den Veränderungen<br />

des Blutdrucks ansteigt<br />

oder abfällt.<br />

Den Blutdruck beeinflussen<br />

Patienten, die dies zum ersten<br />

Mal erleben, sind oft verblüfft,<br />

wie schnell und wie stark die<br />

Blutdruckwerte fortwährend<br />

schwanken. Viele von ihnen<br />

haben immer angenommen,<br />

+++ INFO +++ INFO +++<br />

140<br />

120<br />

100<br />

BIOFEEDBACK HILFT HYPERTONIKERN, DIE SIGNALE IHRES KÖRPERS<br />

ZU ERKENNEN, ZU INTERPRETIEREN UND ZU BEEINFLUSSEN<br />

80<br />

60<br />

40<br />

20<br />

0<br />

130<br />

110<br />

90<br />

70<br />

50<br />

30<br />

10<br />

Eine Liste von Biofeedback-<br />

Therapeuten fi ndet sich<br />

auf der Internetseite der<br />

<strong>Deutsche</strong>n Gesellschaft für<br />

Biofeedback e.V.:<br />

www.biofeedbackforum.de


dass die Werte relativ stabil sind<br />

und sich nur aufgrund größerer<br />

Einflüsse verändern.<br />

Im Anschluss an die einfache Beobachtung<br />

der gemessenen<br />

Werte ermuntern wir die Patienten,<br />

ihren Blutdruck nach oben<br />

und nach unten zu verändern.<br />

Sie sollen etwa herausfinden,<br />

was geschieht, wenn sie ihre<br />

Atmung variieren oder ihre Gedanken<br />

auf belastende oder<br />

erfreuliche Erinnerungen richten.<br />

So wird ihnen sofort sehr<br />

anschaulich deutlich, dass sie<br />

selbst ihren Blutdruck innerhalb<br />

von Sekunden beeinflussen.<br />

In weiteren Übungssitzungen<br />

können die Patienten herausfinden,<br />

wie ihre aktuelle Kör-<br />

perwahrnehmung mit ihrem<br />

Blutdruck verknüpft ist. Wenn<br />

sie eine Weile experimentieren,<br />

erkennen sie immer genauer,<br />

welche Art von Empfindungen<br />

mit einem hohen Blutdruck und<br />

welche Art von Empfindungen<br />

mit einem normalen oder niedrigen<br />

Blutdruck einhergehen.<br />

So lernen sie die Signale ihres<br />

Körpers erkennen und können<br />

sie besser interpretieren.<br />

Medikamente reduzieren<br />

Das erste Ziel des Trainings ist<br />

es, den Blutdruck erfahrbar<br />

zu machen, um eine konkrete<br />

Wahrnehmung des Blutdrucks<br />

später auch ohne das Gerät<br />

zu ermöglichen. Anschließend<br />

können Beeinflussungsmöglichkeiten<br />

erprobt werden. Ein Patient<br />

kann ausprobieren, welche<br />

Art der Atmung den Blutdruck<br />

senkt, wie sich Anspannung und<br />

Entspannung auswirken oder<br />

welche Gedanken, Erinnerungen<br />

oder Vorstellungen ihn am<br />

intensivsten beeinflussen. Während<br />

der direkten Kontrolle des<br />

Blutdrucks üben Patienten Methoden<br />

der Stressbewältigung<br />

oder des mentalen Trainings ein.<br />

Wissenschaftliche Untersuchungen<br />

haben gezeigt, dass<br />

bereits wenige Sitzungen mit<br />

Blutdruck-Feedback zu einer<br />

verbesserten Blutdruckeinstellung<br />

führen. Die Patienten<br />

spüren, wie ihr Blutdruck reagiert<br />

und wie sie selbst Einfluss<br />

nehmen können. Deshalb sind<br />

sie eher bereit, ihr Verhalten im<br />

Alltag darauf einzustellen und<br />

ENTSPANNUNG<br />

wenn nötig auch ihre Medikamente<br />

angemessen einzunehmen.<br />

Das kann zu einer Dosisreduktion<br />

der notwendigen<br />

Medikamente beitragen.<br />

Das Blutdruck-Feedback hilft<br />

also sehr wirksam, den Blutdruck<br />

einzustellen und ihn zu<br />

reduzieren. Als alleinige Methode<br />

zur Einstellung des Blutdrucks<br />

reicht es allerdings nicht<br />

aus. Es kann die medikamentöse<br />

Einstellung des Blutdrucks in<br />

aller Regel nicht ersetzen, auch<br />

nicht die Minimierung weiterer<br />

Risikofaktoren wie etwa die Reduktion<br />

von Übergewicht. ■<br />

Diplom-Psychologe<br />

Reinhard Weber<br />

ist Leitender Psychologe<br />

der Klinik Höhenried, Rehabilitationszentrum<br />

am<br />

Starnberger See. Seine<br />

Tätigkeitsschwerpunkte<br />

sind die Psychotherapie und<br />

Beratung in der psychosomatischen,<br />

kardiologischen und<br />

orthopädischen Rehabilitation<br />

sowie die Leitung von<br />

Fortbildungen in Psychotherapie<br />

und therapeutischer<br />

Kommunikation für klinisch<br />

tätige Berufsgruppen.<br />

29


30 LESERBRIEFE<br />

Detlev S. fragt per Brief:<br />

Ich leide seit 1962 an einer mit<br />

Psoriasis (Schuppenflechte) assoziierten<br />

Spondarthritis (rheumatische<br />

Erkrankung). In den vergangenen<br />

Monaten behandelte<br />

meine Internistin mich wegen<br />

eines Hochdrucks von 140/90<br />

mm Hg mit Lisi-Hennig 10 mg.<br />

Durch dieses Medikament hatte<br />

ich einen unkontrollierbaren<br />

Harnausfluss (Inkontinenz), deshalb<br />

habe ich es abgesetzt.<br />

Meine Ärztin hat mir wegen<br />

meiner Psoriasis von einem Betablocker<br />

abgeraten und mir<br />

das Kombipräparat Lisihexal<br />

20 mg/12.5 mg verschrieben.<br />

Das hat einen neuen Schub<br />

der Psoriasis (Schuppenflechte)<br />

ausgelöst. Deshalb habe ich<br />

auch dieses Medikament abgesetzt.<br />

Seitdem habe ich einen<br />

Blutdruck von 164/95 mm Hg. So<br />

hohe Werte hatte ich vor der Behandlung<br />

nicht. Ich rauche nicht<br />

und trinke nicht. Ich bin infolge<br />

von Bewegungsmangel übergewichtig<br />

mit 123 Kilogramm bei<br />

einer Körpergröße von 1,85 m.<br />

Weil ich keine Besserung meines<br />

Bluthochdrucks sehe und die<br />

bisherige Behandlung negativ<br />

verläuft, bitte ich Sie dringend<br />

um Rat. Gewichtsreduktionen<br />

hatten nur einen Jo-Jo-Effekt<br />

Experten der<br />

<strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />

beantworten Ihre Fragen<br />

Nebenwirkungen größer als der Nutzen?<br />

zur Folge, mein Gewicht war<br />

danach höher als zuvor.<br />

Professor Dr. Jörg Michael Herrmann<br />

antwortet:<br />

Einer Schuppenflechte ähnelnde<br />

Hautveränderungen sind als<br />

Komplikation einer Therapie mit<br />

Beta-Blockern bekannt, ebenso<br />

in Einzelfällen auch bei den so<br />

genannten ACE-Hemmern – zu<br />

dieser Substanzgruppe gehört<br />

auch Lisinopril. Der „unkontrollierte<br />

Harnausfluss“ ist durch<br />

das erwähnte Kombi-Präparat,<br />

das neben dem ACE-Hemmer<br />

zwar noch eine harntreibende<br />

Substanz enthält, aber nicht erklärbar.<br />

Vielleicht spielen andere<br />

Faktoren eine Rolle, zum Beispiel<br />

abendliche Einnahme des<br />

Medikamentes oder der Einfluss<br />

von Schlafmitteln oder Alkohol,<br />

so dass der Harndrang nicht<br />

gespürt wird. Außer Beta-Blockern<br />

oder ACE-Hemmern gibt<br />

es weitere nebenwirkungsarme<br />

Substanzgruppen, mit denen<br />

zu hohe Blutdruckwerte erfolgreich<br />

gesenkt werden können.<br />

Im Vordergrund stehen immer<br />

Allgemeinmaßnahmen wie<br />

Gewichtsabnahme, moderates<br />

körperliches Training, Entspannung,<br />

Einschränkung des Alkohol<br />

(unter 30 Gramm Alkohol<br />

pro Tag) und des Kochsalzkonsums.<br />

Wenn eine Gewichtsabnahme,<br />

wie von Ihnen beschrieben,<br />

immer im Jo-Jo-Effekt<br />

endet, könnte ein Heilverfahren<br />

in einer darauf spezialisierten<br />

Rehabilitationsklinik erfolgreich<br />

sein. Bei einer Gewichtsabnahme<br />

von nur 10 Kilogramm könnten<br />

die Blutdruckwerte – ohne<br />

medikamentöse Therapie – in<br />

den normalen Bereich fallen. ■<br />

Wir danken dem Pharmaunternehmen<br />

Solvay Arzneimittel GmbH, Hannover<br />

für die freundliche Unterstützung, mit der die<br />

Herausgabe dieses Magazins gefördert wird.


Spezielle Kliniken für Herzkrankheiten?<br />

Wenzel S. fragte per Brief:<br />

Seit zwei Jahren habe ich zunehmend<br />

höheren Blutdruck.<br />

Vor 8 Wochen reichte 1 Enalapril<br />

10 täglich. Jetzt brauche<br />

ich 1 ½ bis 2 um den Blutdruck<br />

normal zu halten. Ich habe oft<br />

Herzschmerzen und gelegentlich<br />

kleine Stiche. Nach einem<br />

EKG sagte der Arzt, dass vorerst<br />

nichts zu machen sei. Gut wäre<br />

eine Kernspintomographie, aber<br />

die Kosten müsste ich übernehmen.<br />

Was kann ich tun? Können<br />

Sie gute Kliniken nennen<br />

oder spezielle Einrichtungen,<br />

in denen Gefäß-Ablagerungen<br />

und Herzkrankheiten behandelt<br />

werden?<br />

Dr. Hans-Jürgen Lieschke<br />

antwortet:<br />

Leider haben Sie mir Ihr<br />

Alter nicht mitgeteilt. Das fortgeschrittene<br />

Alter ist neben<br />

Rauchen, Bluthochdruck, Fettstoffwechselstörung,Zuckerkrankheit,<br />

Übergewicht und Bewegungsmangel<br />

einer der<br />

Risikofaktoren. Je mehr Risikofaktoren<br />

vorliegen, umso höher<br />

wäre die Wahrscheinlichkeit<br />

einer Erkrankung der Herzkranzgefäße.<br />

Die beschriebene<br />

Medikation mit Enalapril allein<br />

ist nur selten ausreichend für<br />

die Blutdrucksenkung. Eine<br />

Kombination eines längerwirkenden<br />

Medikamentes (z.B.<br />

Ramipril) mit einem Diuretikum<br />

wäre wirksamer (ebenfalls nur<br />

1 Tablette). Sofern der Blutdruck<br />

besser eingestellt wäre<br />

oder bei belastungsabhängigen<br />

Herzbeschwerden oder länger<br />

andauernden Herzbeschwerden<br />

sollten Sie einen Kardiologen<br />

(Herzspezialisten) aufsuchen.<br />

Dieser arbeitet mit einem Herzzentrum<br />

zusammen. Eine Kernspintomographie<br />

würde Ihre<br />

Beschwerden nicht abklären.<br />

Sie gestattet aber eine Aussage<br />

zum Risiko bei Kalknachweis.<br />

Ich würde Ihnen eine Mitbehandlung<br />

durch den Kardiologen<br />

empfehlen. Sprechen Sie<br />

bitte mit Ihrem Arzt. ■<br />

Professor Dr. med. Jörg<br />

Michael Herrmann<br />

ist Ärztlicher Direktor der<br />

Reha-Klinik Glotterbad im<br />

Glottertal.<br />

Dr. med. Hans-Jürgen<br />

Lieschke<br />

ist in Bad Dürrheim in eigener<br />

kardiologischer Praxis<br />

und als Chefarzt der Kardiologie<br />

der Waldeck Klinik<br />

tätig.<br />

LESERBRIEFE<br />

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Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe zu kürzen. Die Beiträge geben nicht die Meinung der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>, des Redaktionskomitees oder der Redaktion wieder.<br />

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31


32 ERNÄHRUNG<br />

Fit und vital<br />

in den Sommer<br />

von Professor Hademar Bankhofer<br />

Wir können es kaum erwarten, bis es Sommer wird. Damit wir diese schöne Zeit<br />

gesund genießen können, müssen wir Einiges dafür tun.<br />

Unser Ziel ist es, die natürlichen<br />

körpereigenen Abwehrkräfte<br />

aufzubauen und Glückshormone<br />

gegen die Frühjahrsmüdigkeit<br />

zu aktivieren. Bei der Frage<br />

nach der Ursache von Frühjahrsmüdigkeit<br />

sind internationale<br />

Wissenschaftler verschiedener<br />

Meinung.<br />

Mögliche Ursachen von<br />

Frühjahrsmüdigkeit sind:<br />

Ein erhebliches Vitamindefizit<br />

nach den langen Wintermonaten,<br />

vor allem an Vitamin C<br />

und E.<br />

Unser Urinstinkt hat immer<br />

noch ein Restbewusstsein für<br />

einen notwendigen Winterschlaf,<br />

den wir nicht halten.<br />

Es fehlt uns nach vielen trüben<br />

Wintertagen die entsprechende<br />

Sonnen-Energie.<br />

Überdies belastet das trostlose<br />

Grau der Natur, das viele<br />

Wochen vorhanden war, die<br />

Seele.<br />

Das Auge des Menschen tankt<br />

nach dem Winter plötzlich<br />

wieder mehr Licht und Sonne.<br />

Dadurch stellt sich der Körper<br />

auf die schöne Jahreszeit um<br />

und beginnt viel zu viele<br />

Hormone zu produzieren.<br />

Davon aber wird der Organismus<br />

gestresst und macht<br />

schlapp.<br />

Immunsystem stärken und<br />

Abwehrzellen aktivieren<br />

Vermutlich ist die Frühjahrsmüdigkeit<br />

die Summe dieser Ursachen.<br />

Wer fit in den Sommer<br />

gehen möchte, der muss seine<br />

Immunkraft stärken und die<br />

Abwehrzellen aktivieren. Um<br />

Ihr Immunsystem zu trainieren,<br />

sollten Sie ständigen Stress,<br />

Ärger und körperliche Überanstrengung<br />

reduzieren.<br />

Die beste Waffe gegen Stress<br />

ist Trinkwasser und Lebensmittel,<br />

die reich an Magnesium<br />

und B-Vitaminen sind wie Nüsse,<br />

Naturreis, Vollkornprodukte.<br />

Sie sollten ausreichend und ungestört<br />

schlafen, ideal sind etwa<br />

sieben Stunden.<br />

Wer einmal am Tag nach<br />

Möglichkeit entspannt<br />

und aus vollem Herzen lacht,<br />

ist ebenfalls fit gegen Stress.<br />

Auch Sport schützt gegen Stress,<br />

am besten Sport im Freien wie<br />

Wandern, Joggen, Radfahren,<br />

Nordic Walking.<br />

Der Körper muss gleichmäßig<br />

belastet werden, so bekommen<br />

unsere Immunzellen Sauerstoff.<br />

Kraftsport und Hochleistungssport<br />

schwächen das Immunsystem.<br />

Atemübungen im Freien<br />

und Wassertreten in 25 Zentimeter<br />

tiefem, kaltem Wasser<br />

zum Beispiel in der Bade- oder<br />

Duschwanne härten den Körper<br />

ab. Diese Übungen machen Sie<br />

am besten jeden Morgen.<br />

Auch Reizüberflutungen wie<br />

Lärm, Licht und ätzende Gerüche<br />

schwächen das Immunsystem.<br />

Außerdem sollten Sie Rauchen,<br />

zuviel Alkohol, Kaffee<br />

und Schwarztee meiden.<br />

Das Essen sollte nicht zu viel,<br />

nicht zu fett und nicht zu süß<br />

sein. Am besten leichte Kost<br />

bevorzugen, reichlich Obst und<br />

Gemüse, davon fünf kleine<br />

Mahlzeiten am Tag.<br />

Meiden Sie tierische Fette, zuviel<br />

Fleisch, aber auch Konservierungsstoffe.<br />

Auch innere Ruhe ist wichtig,<br />

lernen Sie abzuschalten: Musik<br />

hören, ein Buch lesen, die Natur<br />

auf sich einwirken lassen.


Versorgt uns mit dem Vitamin-Team A, C und E: der Immunkraft-Salat<br />

Die wichtigsten Tipps für einen<br />

gesunden Start in den Sommer<br />

Die Darmflora muss gesund sein,<br />

sie stützt entscheidend unser<br />

Immunsystem und baut es zu<br />

70 Prozent auf. Unterstützen Sie<br />

die Darmflora indem Sie probiotische<br />

Joghurts mit lebenden<br />

Bakterien trinken. Nehmen Sie<br />

drei Mal täglich eine Gabel voll<br />

rohes Sauerkraut zu sich und<br />

kauen Sie gut. Damit führen Sie<br />

Ihrem Darm positive, gesundheitsfördernde<br />

Bakterien zu, in<br />

erster Linie Milchsäurebakterien.<br />

Trinken Sie jeden Tag ein Glas<br />

Brottrunk aus dem Reformhaus.<br />

Die Brotsäurebakterien stärken<br />

die Darmflora, die Welt der<br />

gesundheitsfördernden Darmbakterien.<br />

Auch die Zufuhr von<br />

reichlich Ballaststoffen fördert<br />

die Entwicklung der positiven<br />

Bakterien und die Stärkung der<br />

Darmflora. Ballaststoffe sind<br />

enthalten in Vollkornprodukten,<br />

Leinsamen, Gemüse und Obst.<br />

Trinken Sie reichlich Flüssigkeit,<br />

damit Giftstoffe abtransportiert<br />

werden können: mindestens<br />

1 1/2 Liter Wasser pro Tag.<br />

Ideal im Frühling: Hagebuttentee.<br />

Er liefert große Mengen<br />

an Vitamin C, acht Hagebutten<br />

haben mehr Vitamin C als fünf<br />

Orangen.<br />

WER EINMAL AM TAG ENTSPANNT UND<br />

AUS VOLLEM HERZEN LACHT, IST FIT GEGEN STRESS<br />

Sie sollten auf die Versorgung<br />

mit Vitaminen achten: An sich<br />

sind alle Vitamine wichtig, besonders<br />

aber Vitamin A, Provitamin<br />

Betacarotin, Vitamin E<br />

und C.<br />

Vitamin C schützt die Zellflüssigkeit<br />

jeder Körperzelle, Vitamin A<br />

und Betacarotin schützen die<br />

Zellstruktur und E die Zellwand.<br />

Essen Sie öfters einen Immunsalat,<br />

der diese Vitamine enthält,<br />

zum Beispiel mit Paprikaschoten,<br />

Petersilie, Tomaten,<br />

geriebenen Karotten und Weizenkeimöl.<br />

■<br />

Professor<br />

Hademar Bankhofer<br />

ERNÄHRUNG<br />

ist Medizin-Publizist und<br />

TV-Gesundheitsexperte des<br />

ARD-Morgenmagazins. Er<br />

ist im Kuratorium der<br />

Gesellschaft für Ernährungsmedizin<br />

und Diätetik in<br />

Aachen, gehört zum Wissenschaftlichen<br />

Beirat der Gesellschaft<br />

zur Erforschung<br />

der Aminosäuren in München<br />

und ist Mitarbeiter des<br />

Institutes zur Erforschung<br />

und praktischen Anwendung<br />

von Mineralstoffen in<br />

Meran.<br />

33


34 REZEPTE<br />

Rhabarber putzen, waschen und in Stücke schneiden. Erdbeeren<br />

ebenfalls waschen, putzen und in Viertel schneiden. Honig und<br />

Orangenzesten in einem Topf bei geringer Temperatur erhitzen.<br />

Den Rhabarber unterrühren und etwa eine Minute kochen lassen.<br />

Nun die Erdbeeren unter den heißen Rhabarberkompott heben und<br />

kühl stellen.<br />

Den Ziegenkäse quer halbieren. Die Filo- oder Yufkablätter dünn<br />

mit etwas flüssiger Butter bestreichen.<br />

Je eine Ziegenkäsehälfte darauf legen. Etwas Rhabarberkompott<br />

auf den Käse geben und mit braunem Zucker und Thymianblättchen<br />

bestreuen. Die Teigblätter von allen Seiten wie ein Säckchen<br />

über den Käse zusammendrücken und auf ein Backblech setzen. Im<br />

vorgeheizten Backofen bei<br />

etwa 200 °C etwa acht Minuten<br />

backen. Die Teigsäckchen<br />

auf Teller verteilen und mit<br />

dem Erdbeer-Rhabarberkompott<br />

und einem Thymianzweig<br />

servieren.<br />

Foto: Lenz, Düsseldorf<br />

Pro Person: 6 g Eiweiß, 0 g Fett, 21<br />

g Kohlenhydrate, 5 g Ballaststoffe, 1<br />

mg Cholesterin, 340 mg Kalium, 63<br />

mg Natrium, 119 kcal<br />

Süße Verführung<br />

Gebackener Ziegenfrischkäse auf Erdbeer-Rhabarberkompott<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

300 g Himbeeren frisch oder<br />

tiefgekühlt<br />

500 g Naturjoghurt entrahmt<br />

50 ml Birnendicksaft zum<br />

Süßen<br />

Zitronenmelisse<br />

Die frischen Himbeeren verlesen,<br />

waschen und auf einem<br />

Küchenpapier trocknen. Einige<br />

Himbeeren beiseite legen und<br />

Himbeer-Parfait<br />

die restlichen Früchte pürieren.<br />

Joghurt und Birnendicksaft hinzufügen,<br />

alles verrühren, in eine<br />

flache Edelstahl- oder Kunststoffschüssel<br />

füllen und zum<br />

Gefrieren ins Eisfach oder in den<br />

Tiefkühlschrank geben. Während<br />

des Erkaltens öfter umrühren,<br />

damit das Parfait eine feine<br />

Konsistenz bekommt.<br />

Wenn es fest ist, mit einem<br />

Löffel Kugeln formen und zusammen<br />

mit frischen Himbeeren<br />

und Zitronenmelisse garnieren.<br />

Süße Verführung<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

75 g Rhabarber<br />

50 g Erdbeeren<br />

25 g Honig<br />

1 TL Orangenzeste (feine<br />

Schalenstreifen von einer<br />

unbehandelten Orange)<br />

2 kleine Ziegenfrischkäse<br />

(je etwa 40 g)<br />

4 Filo- oder Yufkablätter<br />

etwas Butter<br />

2 TL brauner Zucker<br />

4 Zweige Thymian<br />

Pro Person: 2,5 g Eiweiß, 6 g Fett,<br />

11 g Kohlenhydrate, 1 g Ballaststoffe,<br />

21 mg Cholesterin, 94 mg<br />

Kalium, 71 mg Natrium, 112 kcal<br />

mit Zitronenmelisse<br />

Foto: Lenz, Düsseldorf


Foto: Lenz, Düsseldorf<br />

Foto: MEV Verlag<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

375 g Aprikosen halbiert und<br />

entsteint<br />

3 Blatt weiße Gelatine<br />

300 ml Vollmilch<br />

75 g Zucker<br />

Mark von einer Vanilleschote<br />

50 g saure Sahne<br />

400 ml Aprikosennektar<br />

1 unbehandelte Orange<br />

1 EL Speisestärke<br />

Pro Person: 4 g Eiweiß, 4 g Fett,<br />

45 g Kohlenhydrate, 2,5 g Ballaststoffe,<br />

14 mg Cholesterin, 468 mg<br />

Kalium, 46 mg Natrium, 240 kcal<br />

Latte Cotto mit Aprikosen<br />

Aprikosenhälften je nach Größe<br />

noch einmal durchschneiden<br />

und auf vier Förmchen oder<br />

Tassen verteilen. Gelatine in<br />

kaltem Wasser einweichen.<br />

Milch, Zucker und Vanillemark<br />

aufkochen. Gelatine ausdrücken<br />

und darin auflösen. Saure Sahne<br />

unterrühren.<br />

Die Creme im kalten Wasserbad<br />

kalt rühren. Über die Aprikosen<br />

geben und etwa drei bis vier<br />

Stunden kühlen.<br />

Aprikosennektar zusammen<br />

mit dem Saft der Orange und<br />

abgeriebener Orangenschale<br />

aufkochen und auf die Hälfte<br />

Erdbeerspieße<br />

Erdbeeren abspülen, trocken<br />

tupfen und den Stängelansatz<br />

entfernen. Die Erdbeeren auf<br />

Holz- oder Metallspieße oder<br />

auf Zitronengrashalme aufspießen.<br />

Dann die Milch zusammen mit<br />

Honig und halbierten Zitronengrasstangen<br />

aufkochen und<br />

abkühlen lassen. Zitronengras<br />

aus der Milch entfernen und<br />

diese mit dem Joghurt verrühren.<br />

Abschmecken und mit den<br />

Erdbeerspießen servieren.<br />

REZEPTE<br />

reduzieren lassen. Die Stärke<br />

mit ein bis zwei Esslöffel kaltem<br />

Wasser glatt rühren, zum Saft<br />

geben und aufkochen lassen.<br />

Die Aprikosensoße auskühlen<br />

lassen und mit den restlichen<br />

Aprikosen mischen.<br />

Die Förmchen kurz in heißes<br />

Wasser tauchen. Latte Cotto auf<br />

einen Teller stürzen und mit der<br />

Aprikosensoße servieren.<br />

mit Zitronengras-Honig-Joghurt<br />

Zutaten für 4 Personen<br />

500 g kleine Erdbeeren<br />

400 ml Naturjoghurt<br />

100 ml Vollmilch<br />

2 TL Honig<br />

2 Stangen Zitronengras<br />

Pro Person: 5 g Eiweiß, 3 g Fett,<br />

16 g Kohlenhydrate, 2,5 g Ballaststoffe,<br />

8 mg Cholesterin, 381 mg<br />

Kalium, 67 mg Natrium, 117 kcal<br />

Zusammengestellt wurden die Rezepte von Ruth Hegemann, Ernährungsberaterin DGE der Klinik für<br />

Endokrinologie, Diabetologie und Rheumatologie an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.<br />

35


36 RÄTSEL<br />

19<br />

18<br />

17<br />

16<br />

15<br />

14<br />

13<br />

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Strom<br />

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sächlich<br />

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speicher<br />

Nische<br />

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stätten<br />

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Überzug<br />

orient.<br />

Reis-<br />

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wein<br />

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Sommer-<br />

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Buch-<br />

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Miet-<br />

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Automobil-<br />

ausstell.<br />

medizin.:<br />

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Fisch<br />

Abk.:<br />

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betagt<br />

®<br />

Gewinnen Sie mit!


Sudoku-Rätsel<br />

... der japanische Rätselspaß ...<br />

Das Diagramm ist mit den Zahlen 1 bis 9 aufzufüllen. Dabei darf jede Zahl in jeder Zeile<br />

und jeder Spalte und in jedem 3x3-Feld nur einmal vorkommen.<br />

Viel Vergnügen bei diesem japanischen Rätselspaß.<br />

4 7 6 3<br />

2 8 3 4<br />

3 1 4 5 8<br />

7 6<br />

2 3<br />

6 9 8 1 2 5<br />

4 2 6<br />

5 2 1 9<br />

6 5 9<br />

RÄTSEL<br />

Für alle Gewinner gibt es zusätzlich ein Jahr kostenfreie Mitgliedschaft in der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>.<br />

1. Preis<br />

Die See. Ein Lexikon zu über 80<br />

Fischarten, mit über 100 exklusiven<br />

Rezepten und Grundrezepten<br />

von internationalen Spitzenköchen,<br />

Warenkunde mit<br />

Tipps für den Einkauf, Qualitätsmerkmale<br />

und Verarbeitung<br />

von Fischen sowie umfangreiche<br />

Dokumentation von unterschiedlichen<br />

Fangmethoden.<br />

Ausgezeichnet mit dem Gourmand<br />

World Cookbook Award<br />

2006 als bestes<br />

deutsches<br />

Fischbuch.<br />

Gestiftet von<br />

der Druckerei<br />

NINO Druck,<br />

Neustadt.<br />

Wenn Sie an unserem Preisrätsel teilnehmen<br />

möchten, notieren Sie bitte das<br />

Lösungswort und schicken Sie es an uns<br />

per Post oder Fax:<br />

2. Preis<br />

Das vollautomatische Oberarm-<br />

Messgerät visomat comfort<br />

20/40 der Firma UEBE, mit der<br />

Anzeige von Herz-Rhythmus-<br />

Störungen, großer 3-Werte-<br />

Anzeige, einem Speicher für 30<br />

Messwerte und einer Klettverschlussmanschette<br />

für normale<br />

bis extrastarke Arme.<br />

3. Preis<br />

Der Ratgeber aus dem Trias<br />

Verlag „Bluthochdruck. Endlich<br />

wieder gute Werte“ von Professor<br />

Dr. med. Martin Middeke.<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />

Berliner Straße 46<br />

69120 Heidelberg<br />

Fax 0 62 21 – 5 88 55-25<br />

Das Lösungswort des Preisrätsels<br />

im <strong>DRUCKPUNKT</strong> 4/2006 lautete<br />

„Autogenes Training“.<br />

Gewonnen haben:<br />

1. Preis · Holger Grolig,<br />

38162 Cremlingen:<br />

Ein Paar Nordic-Cruising-Langlaufski.<br />

2. Preis · Antonia Penitsch,<br />

48249 Dülmen:<br />

Den Ratgeber „Nordic Cruising.<br />

Skiwandern leicht gemacht“.<br />

3. Preis · Ellen Hofmann,<br />

96110 Scheßlitz:<br />

Den Ratgeber „Bluthochdruck<br />

senken ohne Medikamente“.<br />

Einsendeschluss ist der 15. Juni 2007. Das<br />

Lösungswort erscheint in der Ausgabe<br />

2/2007. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen,<br />

die Gewinner ermittelt das Los.<br />

8 2<br />

6 5<br />

9 1 3 7<br />

3 4<br />

6 1<br />

7 5 9<br />

1 2 5 7 4<br />

6 2 7 5<br />

3 9 4 1 6<br />

Auflösung auf der nächsten Seite<br />

37


38 VORSCHAU<br />

NACHGEFRAGT bei<br />

Dr. Ing. Wolfgang Pfeiffer,<br />

Jahrgang 1942, Mitglied des<br />

Vorstands der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong><br />

und bis vor kurzem<br />

Ingenieur bei der Bayer AG,<br />

Leverkusen, jetzt pensioniert.<br />

1. Worüber können Sie sich<br />

immer wieder freuen?<br />

Über Gemeinschaft in geselliger<br />

Runde.<br />

2. Worüber ärgern Sie sich am<br />

meisten?<br />

Unpünktlichkeit, Unkorrektheit.<br />

3. Wie steht es zurzeit um Ihre<br />

Gesundheit?<br />

Zufriedenstellend.<br />

4. Was essen Sie am liebsten?<br />

Schwäbische Spezialitäten.<br />

5. Welchen Sport treiben Sie?<br />

Wandern und Radfahren.<br />

6. Wie können Sie sich am<br />

besten entspannen?<br />

Beim Wandern, beim Lesen eines<br />

guten Buchs, beim Hören klassischer<br />

Musik.<br />

Lesen Sie in der nächsten Ausgabe:<br />

➜ Hypertonie bei Kindern und Jugendlichen<br />

➜ Expertenforum:<br />

Die wichtigsten Faktoren, die Hypertonie begünstigen<br />

➜ Welt Hypertonie Tag<br />

➜ Sinn und Unsinn von Diäten<br />

3 5 4 7 8 9 6 2 1<br />

7 1 6 5 3 2 4 8 9<br />

9 2 8 4 6 1 5 3 7<br />

1 8 9 3 4 7 2 5 6<br />

4 6 5 9 2 8 7 1 3<br />

2 7 3 6 1 5 9 4 8<br />

8 9 1 2 5 6 3 7 4<br />

6 4 2 1 7 3 8 9 5<br />

5 3 7 8 9 4 1 6 2<br />

8 4 5 1 7 6 9 3 2<br />

2 6 7 8 9 3 1 5 4<br />

9 3 1 4 2 5 7 6 8<br />

1 5 4 9 3 8 2 7 6<br />

7 2 3 6 5 4 8 9 1<br />

6 9 8 7 1 2 3 4 5<br />

4 7 9 2 6 1 5 8 3<br />

5 8 2 3 4 7 6 1 9<br />

3 1 6 5 8 9 4 2 7<br />

7. Welcher Kino- oder Fernsehfilm<br />

hat Ihnen in letzter Zeit<br />

am meisten gefallen?<br />

„Erlebnis Erde: Abenteuer<br />

Yukon“ (ARD), „Planet Erde“<br />

(WDR) und „Um Himmels<br />

Willen“ (ARD).<br />

8. Welches Buch hat Sie<br />

besonders beeindruckt?<br />

Dietrich H.W. Grönemeyer:<br />

„Lebe mit Herz und Seele“ und<br />

François Lelord: „Hectors Reise<br />

oder die Suche nach dem<br />

Glück“.<br />

9. Was bereitet Ihnen zurzeit<br />

am meisten Kopfzerbrechen?<br />

Effektives Arbeiten in und mit<br />

Gruppen.<br />

10. Was möchten Sie in Ihrem<br />

Leben unbedingt noch machen?<br />

Eine geführte Bergtour.<br />

Auflösung des SUDOKU-Rätsels Seite 37<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong> e.V. DHL ®<br />

<strong>Deutsche</strong> Hypertonie Gesellschaft<br />

<strong>Deutsche</strong>s Kompetenzzentrum Bluthochdruck<br />

Geschäftsführer:<br />

Dipl.-Betriebswirt Joachim Leiblein<br />

Geschäftsstelle:<br />

Berliner Straße 46, D-69120 Heidelberg<br />

Telefon: (0 62 21) 5 88 55-0<br />

Telefax: (0 62 21) 5 88 55-25<br />

Internet: www.hochdruckliga.de<br />

E-Mail: hochdruckliga@t-online.de<br />

Redaktionskomitee:<br />

Prof. Dr. med. Jörg Michael Herrmann (Leiter)<br />

Redaktion:<br />

Dr.Anette Huesmann (v.i.S.d.P.), Heidelberg;<br />

für namentlich gekennzeichnete Beiträge sind<br />

die Autoren verantwortlich.<br />

Redaktionsanschrift:<br />

Dr. Anette Huesmann<br />

<strong>Deutsche</strong> <strong>Hochdruckliga</strong><br />

Berliner Straße 46, D-69120 Heidelberg<br />

Telefon: (0 62 21) 5 88 55-0<br />

Telefax: (0 62 21) 5 88 55-25<br />

Internet: www.hochdruckliga.de<br />

E-Mail: hochdruckliga@t-online.de<br />

Layout und Satz:<br />

Kaiser´s Ideenreich, Nina Engel,<br />

67433 Neustadt /Wstr.<br />

Druck und Versand:<br />

NINO Druck GmbH, 67435 Neustadt /Wstr.,<br />

www.ninodruck.de<br />

Vorstand der <strong>Deutsche</strong>n <strong>Hochdruckliga</strong>:<br />

Prof. Dr. med. Hermann Haller, Hannover<br />

(Vorsitzender)<br />

Prof. Dr. med. Rainer Düsing, Bonn<br />

(stellv. Vorsitzender)<br />

Prof. Dr. med. Joachim Hoyer, Marburg<br />

Prof. Dr. med. Martin Paul, Berlin<br />

Dr. Ing. Wolfgang Pfeiffer, Leverkusen<br />

Prof. Dr. med. Lars Christian Rump, Herne<br />

Prof. Dr. med. Heribert Schunkert, Lübeck<br />

Schirmherrin der <strong>Deutsche</strong>n<br />

<strong>Hochdruckliga</strong>:<br />

Dr. med. Marianne Koch, Tutzing<br />

Bezug:<br />

<strong>DRUCKPUNKT</strong> kann bei der Bundesgeschäftsstelle<br />

der <strong>Hochdruckliga</strong> zum Jahrespreis von<br />

21,40 Euro (inkl. MwSt. und Versandkosten)<br />

abonniert werden. Das Einzelheft kostet 4 Euro.<br />

Für die Mitglieder der <strong>Hochdruckliga</strong> ist der<br />

Bezugspreis im jährlichen Mindestbeitrag von<br />

16 Euro (Ärzte 26 Euro) enthalten. Als Abonnement-Zeitraum<br />

gilt das Kalenderjahr.<br />

Der Bezug verlängert sich um jeweils ein weiteres<br />

Jahr, wenn nicht sechs Wochen vor Jahresende<br />

gekündigt wird.<br />

Auflage:<br />

<strong>DRUCKPUNKT</strong> erscheint viermal im Jahr in<br />

einer Auflage von 22.000 Exemplaren.<br />

ISSN 1619-0637


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Achim will sein Leben nicht<br />

von seinem Bluthochdruck<br />

bestimmen lassen.<br />

Achim ist jetzt 58 Jahre alt und leidet an einer Herzkrankheit.<br />

Daher muss er besonders auf seinen Blutdruck achten. Für viele<br />

Menschen würde dies eine große Umstellung ihrer Lebensweise<br />

bedeuten. Achim wehrte sich jedoch dagegen, weil er immer<br />

sehr aktiv war. Er hat einen ziemlich anstrengenden Beruf, reist<br />

im Urlaub gerne und hat sich immer sportlich betätigt.<br />

Weitere Informationen zu Novartis und der Behandlung<br />

von Bluthochdruck finden Sie unter www.novartis.de<br />

Dank der innovativen Medikamente von Novartis hat Achims<br />

Herzkrankheit einen vergleichsweise geringen Einfluss auf sein<br />

Leben. Novartis hat seine Kompetenz in der kardiovaskulären<br />

Medizin durch die Entwicklung einer Reihe von Medikamenten<br />

zur Senkung von Bluthochdruck bewiesen, die Patienten wie<br />

Achim vor kardiovaskulären Risiken schützen. Achim ist<br />

entschlossen, sein aktives Leben trotz Bluthochdruckbehandlung<br />

fortzuführen. Dank Novartis kann er das tun.

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