est. 1888 - Visit Wales
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<strong>Wales</strong> : View<br />
Urlaubsplaner<br />
<strong>Wales</strong>. Ryder Cup - ja, wir können es selbst noch kaum fassen!<br />
Wir gehen dem Walisischen Identitätsgefühl auf den Grund<br />
<strong>Wales</strong> View fragt Einheimische nach ihrem Geheimrezept für ein perfektes<br />
Wochenende<br />
Cath Janes entdeckt, was die Valleys so besonders macht<br />
Außerdem: Eine Safari in <strong>Wales</strong>, alles über unsere Nationalparks,<br />
ein Aktivwochenende in Snowdonia, Neuigkeiten und Meinungen,<br />
Reise- und Urlaubsinformationen<br />
www.visitwales.de
<strong>Wales</strong> muss man erlebt haben. Ja, natürlich erwarten Sie<br />
von uns, dass wir das sagen, aber Sie müssen es nicht<br />
glauben, nur weil wir es gesagt haben – glauben Sie dem<br />
Reiseführer Lonely Planet.<br />
Dort heißt es, <strong>Wales</strong> sei „ein süchtig machender Ort, der<br />
seine Besucher Jahr für Jahr immer wieder aufs Neue<br />
anzieht“.<br />
Oder der Redaktion des Rough Guides, die über <strong>Wales</strong> sagt,<br />
es sei in seiner B<strong>est</strong>form „der reizvollste Teil der britischen<br />
Inseln“.<br />
04 12<br />
18<br />
30<br />
36<br />
Der erste „Rough Guide to <strong>Wales</strong>” wurde von Reiseautor<br />
Mike Parker (siehe Seite 30) recherchiert und geschrieben.<br />
Dieser war von seinem Reisethema gleich so begeistert,<br />
dass er alles stehen und liegen ließ und hierher zog. Über<br />
seine Liebesbeziehung mit <strong>Wales</strong> hat Mike folgendes zu<br />
sagen: „Es fühlte sich fast an, als ob man sich in einen<br />
Menschen verliebe, nicht in einen Ort.“<br />
Wenn Sie auch zu den <strong>Wales</strong>-süchtigen<br />
„Wiederholungstätern“ gehören, hoffen wir, dass unser<br />
Magazin Ihnen neue Anregungen gibt, wie Sie <strong>Wales</strong><br />
besser kennen lernen können. Und wenn Sie noch nie in<br />
<strong>Wales</strong> waren, lassen Sie sich einfach von <strong>Wales</strong> View<br />
verkuppeln.<br />
Im Uhrzeigersinn von oben links:<br />
Ryder-Cup-Trophäe / James und Cydney beim Delfin-Beobachten/ Llynnau Mymbyr, Snowdonia/ <strong>Wales</strong> Millennium Centre/<br />
Mountainbiking/ Besucherzentrum in der Penderyn Distillery/ Blick durch das Fenster zum Conwy Castle/ Der Ruthin Book Shop<br />
42<br />
24<br />
48
Diese sollten Sie sich merken<br />
02 Golf as it should be<br />
Golflegende Ian Woosnam über den<br />
walisischen Stil<br />
04 Event des Jahres<br />
Es ist soweit – Der Ryder Cup wird<br />
2010 zu einem unvergesslichen Jahr<br />
machen, sagt I<strong>est</strong>yn George<br />
06 Ryder Cup – eine Schnelleinführung<br />
für Ahnungslose<br />
Fakten über den Ryder Cup für<br />
Golfanfänger<br />
06 Wussten Sie schon...?<br />
Kuriose Fakten über Golf in <strong>Wales</strong><br />
08 Grund zum Feiern<br />
Große und kleine F<strong>est</strong>ivals und<br />
Veranstaltungen<br />
12 Eine <strong>Wales</strong>-Safari<br />
Man nehme eine Familie, etwas<br />
walisische Landschaft, viel Zeit... und<br />
eine Prise Freiheit<br />
16 Großer Spaß für kleines Geld<br />
Anregungen für vergnügliche Ausflüge,<br />
die den Geldbeutel schonen<br />
18 Parkleben<br />
Wie wäre wohl das Leben, wenn Ihre<br />
Arbeit der reinste (Park-)Spaziergang<br />
wäre?<br />
Die Broschüre Urlaubsplaner <strong>Wales</strong> wird von <strong>Visit</strong> <strong>Wales</strong>, der<br />
Abteilung für Fremdenverkehr und Marketing des Welsh<br />
Assembly Government, herausgegeben. Copyright © 2010. <strong>Visit</strong><br />
<strong>Wales</strong>, Brunel House, 2 Fitzalan Road, Cardiff CF24 0UY.<br />
Wir haben uns wirklich viel Mühe gegeben, zu gewährleisten,<br />
dass alle Angaben richtig sind, können aber keine Haftung für<br />
etwaige Fehler, fälschliche Darstellungen oder Auslassungen<br />
übernehmen. Vor Redaktionsschluss haben wir auch alle<br />
Webseiten überprüft. Da es aber nicht unsere sind, können<br />
wir spätere Änderungen nicht ausschließen.<br />
22 Grünzone<br />
Tipps für einen „grünen“ Urlaub<br />
23 Ben Fogle<br />
TV-Star Ben Fogle über die walisischen<br />
Nationalparks sowie unsere<br />
Zusammenfassung weiterer Highlights<br />
24 Fragen Sie einen Einheimischen<br />
Sie wünschen sich ein perfektes<br />
Wochenende in <strong>Wales</strong>? Fragen Sie<br />
einen Einheimischen<br />
28 Was gibt’s Neues?<br />
Unser Leitfaden zu allen Neuigkeiten<br />
in <strong>Wales</strong> für das Jahr 2010<br />
29 Wahr oder erfunden?<br />
<strong>Wales</strong> als Nebendarsteller in großen<br />
Filmen<br />
30 Heimelige Atmosphäre<br />
Mike Parker, Rhod Gilbert, Joanna<br />
Simmons und Gareth Johns gehen<br />
dem Begriff „Identitätsgefühl“ auf den<br />
Grund<br />
36 Große Geschichten<br />
Julian Humphrys auf Entdeckung im<br />
Conwy Castle<br />
Alle Rechte vorbehalten – bitte nichts kopieren ohne uns<br />
vorher zu fragen. Die im Urlaubsplaner <strong>Wales</strong> zum Ausdruck<br />
gebrachten Meinungen entsprechen nicht unbedingt denen<br />
von <strong>Visit</strong> <strong>Wales</strong>.<br />
Redaktion: Julian Rollins, Grassroots Media<br />
Design: Icon Creative Design<br />
Druck: Webmart<br />
ISBN-Nummer: 978 0 7504 5408 7<br />
40 Neuer Tag, neue Burg<br />
Wie soll man bei so vielen Burgen nur<br />
eine Auswahl treffen? Hier ist unsere<br />
B<strong>est</strong>enliste „Perfekt für...“<br />
42 Die „Valleys” – ein Blick in Herz und<br />
Seele der Region<br />
2010 ist ein ganz besonderes Jahr für<br />
die Valleys. Cath Janes auf<br />
Entdeckungsreise in der Region<br />
47 Highlights der „Valleys“<br />
Unsere Auswahl besonderer<br />
Sehenswürdigkeiten und<br />
Veranstaltungen in den Valleys<br />
48 Toben Sie sich aus<br />
Wagen Sie mal etwas anderes: ein<br />
Aktivwochenende in Snowdonia<br />
52 Aktiv in <strong>Wales</strong><br />
Ein Überblick über großartige<br />
Unternehmungen in unserer<br />
einzigartigen Natur!<br />
56 Fakten über <strong>Wales</strong><br />
Schnelle Fakten, häufig g<strong>est</strong>ellte<br />
Fragen und nützliche<br />
Reiseinformationen<br />
Fotos: © Crown Copyright 2010 <strong>Visit</strong> <strong>Wales</strong> Image Centre/<br />
Huw Jones/ Grant Pritchard/ Kiran Ridley/ Billy Stock/ Mike<br />
Thomas/ Chris Warren/ Harry Williams/ Photolibrary <strong>Wales</strong>/<br />
Pembrokeshire Photography.
Golf as it should be<br />
Mit der Ausrichtung des Ryder Cup wird<br />
2010 ein denkwürdiges Jahr für <strong>Wales</strong>. Ein<br />
Großturnier und eine Weltveranstaltung,<br />
die Millionen von Menschen am Fernseher<br />
mitverfolgen werden. <strong>Wales</strong> wurde oft als<br />
das b<strong>est</strong>gehütete Geheimnis des<br />
Golfsports bezeichnet, doch 2010 wird<br />
dieses „Geheimnis“ ein für alle Mal gelüftet<br />
und die Welt erfährt alles über „Golf, as it<br />
should be“, wie wir es gerne nennen.<br />
Der Ryder Cup 2010 hat sogar jetzt schon<br />
für ein kleines Wunder in der Welt des<br />
walisischen Golfsports gesorgt. Im Laufe<br />
der letzten Jahre haben immer mehr<br />
Menschen unseren Golfreichtum entdeckt;<br />
wir bietenüber 200 Golfplätze, von<br />
Championship-Links-Plätzen auf<br />
Weltniveau bis hin zu wunderbaren<br />
hügelreichen Neun-Loch-Plätzen – und<br />
jeder einzelne gehört zu den b<strong>est</strong>en und<br />
attraktivsten Golfplätzen der Welt.<br />
2<br />
Ich habe so einige Lieblingsplätze, aber<br />
Llanymynech ist etwas ganz Besonderes. Er<br />
ist einfach ein fantastischer Golfplatz und<br />
ich kann Ihnen versprechen, dass Sie selten<br />
sonst auf der Welt einen so herrlichen<br />
Ausblick haben werden wie vom 12. Tee.<br />
In meinen Jugendjahren arbeitete ich auf<br />
dem Bauernhof meiner Familie und durfte<br />
erst Golf spielen, wenn ich mit meiner<br />
Arbeit auf dem Hof fertig war. Diese<br />
jahrelange Farmarbeit war mit Sicherheit<br />
ein hervorragendes Krafttraining, das dazu<br />
beitrug, dass ich heute zu den Spielern mit<br />
dem weltweit längsten Abschlag zähle.<br />
Es war einfach fantastisch, die Entwicklung<br />
des Celtic Manor Resorts über die Jahre<br />
mitzuverfolgen. Es wird ein großartiger<br />
Austragungsort für den Ryder Cup sein.<br />
Und Dank des neuen Twenty Ten Course<br />
wird kein Zweifel mehr daran b<strong>est</strong>ehen,<br />
Im Uhrzeigersinn von oben links:<br />
Pennard Golf Club / Flagge am 18. Loch / Eine Kuh auf<br />
dem Grün / Golfclub und Golfball / Aberdovey Golf Club /<br />
Erstes Tee / Regenschirm mit dem roten Drachen /<br />
Royal St. David’s Golf Club<br />
Der gebürtige Waliser Ian Woosnam, Kapitän des<br />
siegreichen europäischen Teams beim Ryder Cup 2006, ist<br />
„Botschafter des walisischen Golfsports“. Er kann es kaum<br />
erwarten, dass die Golfwelt „Golf, as it should be“ entdeckt.<br />
dass <strong>Wales</strong> in der Welt des Golfsports ganz,<br />
ganz oben mitspielt. Golf fängt aber nicht<br />
erst beim Spielen an - auch die herzliche<br />
Atmosphäre zählt dazu, und genau hier<br />
kann Golf in <strong>Wales</strong> so richtig punkten.<br />
Unsere Clubhäuser verstehen sich auf<br />
besondere Gastlichkeit – zu unseren<br />
Spezialitäten gehören gute Laune und gute<br />
Scherze – und das hat sich seit jeher nicht<br />
geändert. Golf, as it should be? Voller<br />
Herausforderungen, auf makellosen<br />
Plätzen in atemberaubender Landschaft, zu<br />
erschwinglichen Preisen – und natürlich<br />
mit herzlicher walisischer<br />
Gastfreundschaft.<br />
<strong>est</strong>. <strong>1888</strong>
www.visitwales.de<br />
3
Event des Jahres<br />
Das Turnier steht so kurz bevor, dass man<br />
fast schon die Zuschauer beim Raunen und<br />
Jubeln hören kann. 2010 wird der Ryder<br />
Cup zum allerersten Mal in <strong>Wales</strong><br />
ausgetragen – und doch ist es irgendwie<br />
eine überfällige Wahl.<br />
Der Ryder Cup ist ein seltenes und<br />
bedeutendes Ereignis, bei dem die<br />
Veranstaltung selbst zu etwas größerem<br />
wird als nur reiner Sport – ein Ereignis, bei<br />
dem Golfbegeisterte und die sonst sogar<br />
eher Golfuninteressierten drei Turniertage<br />
lang wie gebannt die Wettkämpfe<br />
zwischen den b<strong>est</strong>en Spielern Europas und<br />
den USA verfolgen. Leute, denen das<br />
Putting von Sergio Garcia sonst nicht<br />
gleichgültiger sein könnte, stoßen plötzlich<br />
leise Gebete aus, wenn der Spanier zu<br />
einem 1,50 Meter langen Par-Putt ansetzt.<br />
Es ist kein großes Geheimnis, was den<br />
Ryder Cup so besonders macht. Zunächst<br />
einmal ist er im Golfsport absolut<br />
einzigartig – eine Teamveranstaltung ohne<br />
Geldpreise, dafür aber mit einer gesunden<br />
Portion interkontinentalen Wettstreits. Die<br />
meisten anderen Turniere spannen über<br />
vier Tage einen langsamen Bogen zum<br />
schließlichen Höhepunkt am Nachmittag<br />
des letzten Turniertages. Die Ryder Cup-<br />
Runden bieten hingegen schon vom ersten<br />
Abschlag an spannungsgeladene<br />
Momente, wohin das Auge auch fällt.<br />
Das Turnier mag zwar die größte<br />
Golfveranstaltung sein, die je in <strong>Wales</strong><br />
stattgefunden hat, doch gibt es<br />
wahrscheinlich weder diesseits noch<br />
jenseits des Atlantischen Ozeans keinen<br />
anderen Veranstaltungsort, der so gut auf<br />
4<br />
Die Wartezeit war lang, aber jetzt ist es endlich soweit.<br />
Der Ryder Cup kommt in diesem Jahr nach <strong>Wales</strong> und<br />
das, so meint der prominente Golfautor, Fernseh- und<br />
Radiomoderator und stolze Waliser I<strong>est</strong>yn George, ist<br />
eine fabelhafte Anerkennung des walisischen Golfsports.<br />
den Ryder Cup vorbereitet wäre wie das<br />
Celtic Manor Resort. Sein Twenty Ten<br />
Course ist sogar der erste Golfplatz seiner<br />
Art – ein exklusiv für den Ryder Cup<br />
entworfenes Grün, welches das Können der<br />
weltb<strong>est</strong>en Golfer von beiden Seiten des<br />
Atlantiks auf die Probe stellen wird. Der<br />
Twenty Ten verspricht nicht nur<br />
spektakuläres Golfspiel, sondern wird auch<br />
die Zuschauer vor Ort und Millionen vor<br />
den Fernsehern zu Hause in seinen Bann<br />
ziehen.<br />
Von den vielen wunderbaren Facetten<br />
dieses Sports ist die schönste, dass er<br />
Ihnen die Möglichkeit gibt, auf denselben<br />
Plätzen wie die Champions zu spielen und<br />
in den Fußstapfen der legendärsten Golfer<br />
aller Zeiten zu wandeln. Der Twenty Ten<br />
unterscheidet sich nur durch eines: Wenn<br />
Sie vor Oktober selbst auf dem Platz<br />
spielen, können Sie dann behaupten, dass<br />
die b<strong>est</strong>en Golfer der Welt in Ihren<br />
Fußstapfen wandeln werden. Und wie oft<br />
hat man dazu schon Gelegenheit?<br />
Okay, es hat zwar 83 Jahre gedauert, bis der<br />
Ryder Cup nach <strong>Wales</strong> kam, aber das ist in<br />
Ordnung. Wir Waliser sind geduldig. Es ist ja<br />
auch nicht so, als hätten wir die ganze Zeit<br />
nur Däumchen gedreht. Wir haben Golf<br />
gespielt – und zwar richtig viel Golf. <strong>Wales</strong><br />
ist ein wenig kleiner als Hessen und verfügt<br />
über mehr als 200 Golfplätze. Manche in<br />
Tälern, umgeben von schneebedeckten<br />
Bergen, andere entlang einiger der<br />
schönsten Küsten der Welt. In <strong>Wales</strong> Golf<br />
zu spielen ist fast so, als spiele man auf<br />
einem Flugzeugträger, auf einem Links-Platz<br />
im Himmel oder an unzähligen anderen<br />
Orten, die eigentlich zu schön sind, um<br />
Von links nach rechts:<br />
Ryder-Cup-Trophäe / Twenty Ten Clubhaus /<br />
Celtic Manor Resort / Twenty Ten Course<br />
wahr zu sein. Wozu Sie sich auch<br />
entschließen: Begehen Sie auf keinen Fall<br />
den Fehler, zu denken, Golf in <strong>Wales</strong><br />
b<strong>est</strong>ehe nur aus dem Celtic Manor Resort.<br />
Der Ryder Cup hat in Sachen Golf schon<br />
sehr oft Vorreiterarbeit geleistet. Er ist so<br />
etwas wie das „N<strong>est</strong>häkchen“ im Vergleich<br />
zur Open Championship, die 67 Jahre früher<br />
im Jahr 1860 ins Leben gerufen wurde. Die<br />
meisten großen Golfveranstaltungen<br />
begannen ursprünglich als Wettbewerbe auf<br />
lokaler Ebene und bekamen Jahre später<br />
schließlich internationale Bedeutung. Der<br />
Ryder Cup jedoch hatte von Anfang an<br />
ehrgeizigere Ziele.<br />
Es b<strong>est</strong>ehen bemerkenswerte Parallelen<br />
zwischen der Gründungsgeschichte des<br />
Ryder Cup und den Umständen, die ihn<br />
schließlich zum Celtic Manor Resort<br />
brachten. Es waren bereits mehrmals<br />
verschiedene Pläne zur Gründung einer<br />
regelmäßigen Turnierveranstaltung zwischen<br />
den USA und Großbritannien ausgearbeitet<br />
worden. Doch nur die Entschlossenheit und<br />
der Einfluss eines einzigen Mannes brachten<br />
die Pläne letztendlich zur Verwirklichung.<br />
Dieser Mann war Samuel Ryder, ein<br />
wohlhabender Geschäftsmann, der durch<br />
den Handel mit abgepacktem Saatgut, zum<br />
Preis von einem Penny, zu Vermögen und<br />
Berühmtheit kam.<br />
Nach einem Schauwettbewerb zwischen<br />
Großbritannien und den USA in<br />
Wentworth im Jahr 1926 sagte Ryder<br />
gegenüber dem britischen Golfer George<br />
Duncan, er wäre bereit, ein regelmäßig<br />
stattfindendes Turnier zwischen den<br />
beiden Ländern mit einer Siegprämie in
Höhe von £5 für die beiden Finalisten<br />
sowie einer Party mit Champagner und<br />
Hühnchen-Sandwiches zu unterstützen.<br />
Bald darauf beauftragte er Mappin & Webb<br />
mit der Anfertigung einer Sieg<strong>est</strong>rophäe<br />
aus massivem Gold für £250.<br />
Es ist eher unwahrscheinlich, dass Sir Terry<br />
Matthews die Spieler nach <strong>Wales</strong> mit<br />
einem unerschöpflichen Vorrat an<br />
Hühnchen-Sandwiches zur Teilnahme<br />
lockt. Dennoch sind gewisse<br />
Gemeinsamkeiten zwischen dem<br />
millionenschweren Saatgut-Händler und<br />
dem Telekommunikations-Milliardär, der<br />
das Celtic Manor Resort bauen ließ, nicht<br />
allzu schwer zu erkennen. Ganz besonders,<br />
was die Leidenschaft und Entschlossenheit<br />
angeht, Großes zu verwirklichen.<br />
Der Ryder Cup blieb stets dem<br />
Vermächtnis seines Wohltäters treu.<br />
Großbritannien tat sich 1973 mit Irland<br />
zusammen und diese „Golf-Expansion“<br />
wurde in der Hoffnung, den von den USA<br />
dominierten Wettbewerb ausgeglichener<br />
zu g<strong>est</strong>alten, noch weiter fortgeführt, bis<br />
aus Großbritannien & Irland 1979<br />
schließlich Europa wurde. Wurde diese<br />
Hoffnung erfüllt? Und wie! Der Ryder Cup<br />
wird von Mal zu Mal auf beiden Seiten des<br />
Atlantiks immer beliebter.<br />
Angesichts der rasend schnellen<br />
Entwicklung des Celtic Manor Resort im<br />
Verlauf der letzten 10 Jahre könnte man<br />
fast vergessen, dass es sich dabei auch um<br />
genau den Landsitz aus dem 19.<br />
Jahrhundert handelt, in dem 1943 ein<br />
gewisser Terence Hedley Matthews zur<br />
Welt kam. Das „Lydia Beynon Maternity<br />
Hospital“ war bereits lange zuvor in ein<br />
Hotel umgebaut worden, als Sir Terry es<br />
1980 kaufte. Seitdem inv<strong>est</strong>ierte er mehr<br />
als $100 Millionen in die Umg<strong>est</strong>altung, bis<br />
es schließlich zu dem erstklassigen Resort<br />
von Weltrang wurde, das wir heute kennen.<br />
Einer der bleibenden Werte des Ryder Cup<br />
2010 ist die Förderung der ersten mobilen<br />
Tenovus Krebshilfe-Einrichtung (Tenovus<br />
Mobile Cancer Support Unit) in <strong>Wales</strong>.<br />
Zwei weitere mobile Einrichtungen folgen<br />
noch vor Turnierbeginn.<br />
Die glanzvolle Ryder Cup-Karriere des<br />
Walisers Ian Woosnam fand ihren<br />
Höhepunkt, als er Europa 2006 im K-Club<br />
zum Sieg führte. 49 Jahre früher steuerte<br />
Dai Rees das britische Team sicher wie ein<br />
Panzer zu einem dramatischen Sieg – dem<br />
einzigen Sieg gegen die USA zwischen<br />
1933 und 1985. Brian Huggett war 1977<br />
Teamkapitän von Großbritannien und<br />
Irland und Dave Thomas gewann vier<br />
seiner fünf Einzelmatches zwischen 1959<br />
und 1967.<br />
Und nicht zu vergessen Phillip Price aus<br />
Pontypridd in <strong>Wales</strong>, der den großen Phil<br />
Mickelson in seinem Einzelmatch 2002<br />
besiegte und so wesentlich zum<br />
Gesamtsieg seines Teams beisteuerte.<br />
Priceys Sieg steht symbolisch dafür, was<br />
den Ryder Cup so besonders macht – die<br />
Chance des Underdogs, auf der<br />
ruhmreichsten Bühne des Golfsports zu<br />
glänzen, Lohn für die Leistungen des<br />
Einzelnen und Teamstärke.<br />
Und genau so etwas lieben wir in <strong>Wales</strong>. Ist<br />
es also eine große Überraschung, dass der<br />
Ryder Cup hier seine Heimat gefunden hat?<br />
Wir glauben nicht.<br />
Im Internet:<br />
www.golfasitshouldbe.com<br />
www.rydercupwales2010.com<br />
www.celtic-manor.com<br />
www.southernwales.com<br />
www.visitwales.de<br />
5
Ryder Cup – eine<br />
Schnelleinführung<br />
für Ahnungslose<br />
Der Ryder Cup ist ein Golfturnier für<br />
Mannschaften, das zwischen den weltb<strong>est</strong>en<br />
Golfern aus den USA und Europa ausgetragen<br />
wird. Das Turnier gehört inzwischen zu den<br />
wichtigsten Golfveranstaltungen überhaupt<br />
und wird alle zwei Jahre ausgetragen.<br />
Die Golfer spielen in Zweierteams im so<br />
genannten Matchplay-Modus. Gespielt wird<br />
eine Kombination aus Einzelmatches,<br />
Foursomes (dabei spielen zwei Spieler<br />
abwechselnd denselben Ball) und Fourballs<br />
(jeder Golfer spielt seinen eigenen Ball). Für<br />
jedes gewonnene Loch werden Punkte<br />
vergeben.<br />
Ursprünglich war der Ryder Cup ein Wettkampf<br />
zwischen Großbritannien und den USA. Er<br />
wurde erstmals 1927 im Worc<strong>est</strong>er Country<br />
Club in Massachusetts ausgetragen. Aus dem<br />
Team Großbritannien wurde 1973<br />
Großbritannien & Irland und schließlich im Jahr<br />
1979 das Team Europa.<br />
Der Ryder Cup wurde vom Kaufmann Samuel<br />
Ryder g<strong>est</strong>iftet, der in Manch<strong>est</strong>er geboren<br />
wurde. Bis auf eine Unterbrechung während<br />
des Zweiten Weltkrieges finden die Ryder Cup-<br />
Matches seit den 20er Jahren des vergangenen<br />
Jahrhunderts im Zwei-Jahres-Turnus statt.<br />
Der Kapitän, in der Regel ein ehemaliger Ryder<br />
Cup-Golfer, wählt die Teams für das Turnier aus.<br />
Jedes Team b<strong>est</strong>eht aus zwölf Spielern. Die<br />
Matches dauern insgesamt drei Tage.<br />
Der Ryder Cup 2008 fand im<br />
Valhalla Golf Club in Kentucky<br />
statt. Sieger war das US-Team. Der<br />
Ryder Cup 2010 wird im Oktober im Celtic<br />
Manor Resort in Newport ausgetragen.<br />
6<br />
Wussten Sie schon...?<br />
5.<br />
1.<br />
3.<br />
7.<br />
Im September 1898 stellte Dr. Frank Stableford im<br />
Glamorganshire Golf Club in Penarth sein<br />
Stableford-Punktesystem vor.<br />
2.<br />
4.<br />
<strong>Wales</strong> besitzt den drittält<strong>est</strong>en Golfverband<br />
der Welt. Er wurde 1895 gegründet.<br />
Der W<strong>est</strong> Monmouthshire Golf Club bietet den<br />
höchstgelegenen Golfplatz Großbritanniens, der sogar<br />
im Guiness-Buch der Rekorde eingetragen ist. Das 14.<br />
Tee liegt am höchsten Punkt mehr als 460 Meter über<br />
dem Meeresspiegel.<br />
Der Park Course des Dewstow Golf Club, bietet<br />
nach unserer Kenntnis das einzige Par-6-Loch<br />
in Großbritannien – auf gewaltigen 690 Yard!<br />
Halb Golfclub, halb Golfmuseum – die Golfsammlung<br />
im Clubhaus des Ashburnham Golf Club mit<br />
Erinnerungsstücken aus der Golfgeschichte gehört<br />
zu den b<strong>est</strong>en überhaupt.<br />
6.<br />
Wenn Sie eine Herausforderung<br />
vertragen können, spielen Sie im<br />
Royal St. David’s Golf Club in Harlech.<br />
Dort finden Sie nur zwei Löcher, die<br />
in direkter Reihenfolge in dieselbe<br />
Richtung verlaufen.<br />
Der Llanymynech Golf Club hat 15 Löcher in <strong>Wales</strong><br />
und drei in England. Am vierten Loch schlägt man in<br />
<strong>Wales</strong> ab, puttet in England und spielt drei Löcher<br />
später wieder in <strong>Wales</strong>.<br />
<strong>Wales</strong>
8.<br />
10.<br />
Der Machynys Peninsula Golf and Country Club<br />
wurde von Gary Nicklaus, dem Sohn des<br />
legendären Jack Nicklaus, entworfen – sogar für<br />
<strong>Wales</strong> eine neue Erfahrung.<br />
9.<br />
Im Cardigan Golf Club sollten Sie Ihre Augen<br />
offen halten – Delfine und Schweinswale sind<br />
kein seltener Anblick in den Wellen direkt<br />
unterhalb des Platzes.<br />
Der Golfplatz im Abergele Golf Club zog<br />
1968 um und wurde Stein für Stein und<br />
Grashalm für Grashalm an einem neuen<br />
Standort wieder aufgebaut.<br />
11.<br />
12.<br />
England<br />
Jedes Jahr im August findet in <strong>Wales</strong> eines<br />
der wichtigsten Damen-Profigolfturniere<br />
der Ladies European Tour statt: die S4C<br />
<strong>Wales</strong> Ladies Championship of Europe.<br />
Zum Golf im Royal Porthcawl Golf Club gehört<br />
immer etwas Wind. 1990 war der Wind sogar<br />
so stark, dass der Pro-Shop weggefegt wurde –<br />
die Trümmer fand man am nächsten Morgen<br />
auf dem Parkplatz.<br />
13. Tenby ist der traditionsreichste<br />
Golfclub von <strong>Wales</strong>. Er wurde<br />
<strong>1888</strong> gegründet.<br />
14.<br />
Das Clubhaus des Rolls of Monmouth Golf Club<br />
war einst die Fertigungsstätte und Werkstatt, in der<br />
die ersten Rolls Royce-Motoren gebaut wurden.<br />
16.<br />
18.<br />
15.<br />
Den Nefyn and District Golf Course zu bespielen ist<br />
eine ganz besondere Erfahrung – vergleichbar mit<br />
dem Bespielen eines Flugzeugträgers. Man kann<br />
von jedem Tee auf dem Platz das Meer sehen.<br />
Der Pennard Golf Club ist als „Links-Parcours<br />
im Himmel“ bekannt, da er 61 Meter über<br />
der Küste thront.<br />
17.<br />
Die Parcours-Pläne für den Twenty Ten Ryder Cup Course im<br />
Celtic Manor Resort in Newport wurden unzählige Male<br />
geändert, nachdem dort neue archäologische Entdeckungen<br />
gemacht wurden. Dazu gehörten Töpferöfen, Villen-<br />
Fundamente und Gräber aus der Römerzeit.<br />
Der Drive eines Club-Mitglieds des Southerndown Golf<br />
Clubs zum 17. Loch traf ein Schaf - und landete direkt im<br />
Hintern des Tieres. In seinem Schreck rannte das Tier auf<br />
das Grün und ließ den Ball 30 Yards (27 Meter) näher am<br />
Loch fallen. So wird es zumind<strong>est</strong> erzählt...<br />
www.visitwales.de<br />
7
8<br />
Grund<br />
zum Feiern<br />
<strong>Wales</strong> präsentiert mit Stolz eines der<br />
ruhmreichsten Sportturniere der<br />
Welt - den Ryder Cup. Er findet vom<br />
27. September – 3. Oktober im<br />
Celtic Manor Resort in Newport<br />
statt. Neben dem Hauptevent<br />
richtet <strong>Wales</strong> außerdem im Vorfeld<br />
des Turniers einen „Golfsommer“<br />
aus, mit einem abwechslungsreichen<br />
Programm an Topveranstaltungen.<br />
Hier einige Highlights: Ryder Cup<br />
<strong>Wales</strong> Seniors Open in Royal<br />
Porthcawl (Juni), Celtic Manor <strong>Wales</strong><br />
Open (Juni), S4C <strong>Wales</strong> Ladies<br />
Championship of Europe im Conwy<br />
Golf Club (August).<br />
www.golfasitshouldbe.com<br />
www.rydercupwales2010.com<br />
Februar – März<br />
Six Nations Rugby Cup Länderspiele<br />
Das Millennium Stadium in Cardiff ist<br />
Austragungsort zahlreicher Länderspiele<br />
der Rugby Union sowie des Six Nations<br />
Rugby Cup.<br />
www.millenniumstadium.com<br />
In <strong>Wales</strong> finden sowohl seriöse Kulturveranstaltungen als auch<br />
unbeschwerte, beschwingte, vergnügliche Events statt. Wenn Sie das<br />
Jahr 2010 also möglichst ereignisreich g<strong>est</strong>alten wollen, erhalten Sie<br />
hier einen kleinen Vorgeschmack auf alles, was <strong>Wales</strong> in diesem Jahr zu<br />
bieten hat. www.visitwales.de<br />
27. Mai – 6. Juni<br />
Hay F<strong>est</strong>ival<br />
Hay on Wye<br />
Einmal mehr findet in der britischen<br />
„Stadt der Bücher“ das berühmte<br />
jährliche Literaturf<strong>est</strong>ival statt. Bill Clinton<br />
nannte es „das Woodstock für den<br />
Verstand“. Es ist eine Veranstaltung in<br />
einer entspannten Party-Atmosphäre und<br />
sie beschränkt sich keineswegs nur auf<br />
Bücher – das prall gefüllte<br />
kosmopolitische Programm umfasst<br />
Musik, Comedy und aktuelles<br />
Zeitgeschehen. www.hayf<strong>est</strong>ival.com<br />
31. Mai – 5. Juni<br />
Urdd National Eisteddfod<br />
Ceredigion<br />
Europas größtes Jugendkunstf<strong>est</strong>ival<br />
findet zum ersten Mal seit 1999 in<br />
Llanerchaeron in Ceredigion statt. Im<br />
Mittelpunkt steht der Wettbewerb der<br />
Nachwuchstalente in den Sparten Tanz,<br />
Gesang, Schauspiel und Design.<br />
Übersetzungsmöglichkeiten stehen zur<br />
Verfügung. www.urdd.org/eisteddfod<br />
26. Juni – 4. Juli<br />
Pembrokeshire Fish Week<br />
Ein F<strong>est</strong>ival fangfrischer Meeresfrüchte<br />
und köstlicher Fischspezialitäten.<br />
Verkostungen, Meisterklassen, Vorträge,<br />
spezielle Menüs, Kurse und Angelausflüge<br />
finden an insgesamt rund 200<br />
Veranstaltungsorten in ganz<br />
Pembrokeshire statt.<br />
www.pembrokeshirefishweek.co.uk<br />
Juli – August<br />
Cardiff Summer F<strong>est</strong>ival<br />
Sommer in der Stadt heißt vor allem<br />
eines: Cardiff Summer F<strong>est</strong>ival. Die<br />
Hauptstadt ist dann ein lebensfroher<br />
Schauplatz mit Straßentheater, Live-<br />
Musik, Comedy, Theaterschauspiel und<br />
Rummel. Das größte kostenlose<br />
Freiluftf<strong>est</strong>ival in Großbritannien.<br />
www.cardiff-f<strong>est</strong>ival.com<br />
2. – 4. Juli<br />
Wak<strong>est</strong>ock, Abersoch<br />
Europas größtes Wakeboard-Musik-<br />
F<strong>est</strong>ival am Strand von Abersoch in der<br />
atemberaubenden Landschaft der Llŷn<br />
Peninsula. Diese Veranstaltung bietet<br />
zwei Tage lang die angesagt<strong>est</strong>en<br />
Musikbands und Wakeboarding - eine<br />
aufregende Kombination aus<br />
Snowboarden, Surfen und Skateboarden.<br />
www.wak<strong>est</strong>ock.co.uk<br />
6. – 11. Juli<br />
Llangollen International Musical<br />
Eisteddfod<br />
Dieses internationale F<strong>est</strong>ival bringt<br />
Sänger, Tänzer und Musiker aus über 50<br />
Ländern der ganzen Welt zusammen.<br />
www.llangollen2010.co.uk<br />
19. – 22. Juli<br />
Royal Welsh Show, Builth Wells<br />
Großbritanniens populärste<br />
Landwirtschaftsschau, die allerdings weit<br />
mehr zu bieten hat als nur Kühe und<br />
Schafe. Live-Musik, Stuntvorführungen,<br />
Kunsthandwerksstände, Kulinarisches und<br />
vieles mehr sorgen für einen bunten Mix<br />
aus Stadt- und Landleben.<br />
www.rwas.co.uk
23. – 25. Juli<br />
The Big Cheese,<br />
Caerphilly<br />
Wenn Sie ein Wochenende mit gutem<br />
Essen, viel Vergnügen, aufregenden<br />
Feuerschluckern und faszinierender<br />
Falknerei erleben möchten, dann nichts<br />
hin zum Big Cheese - direkt im Schatten<br />
des imposanten Caerphilly Castle.<br />
www.caerphilly.gov.uk/bigcheese/<br />
31. Juli – 7. August<br />
National Eisteddfod of <strong>Wales</strong><br />
Ebbw Vale.<br />
Dieses F<strong>est</strong>ival zelebriert im großen Stil<br />
die walisische Kultur und Geschichte und<br />
die walisische Sprache. Pomp und<br />
Getöse, Lyrik, Tanz und Comedy vereinen<br />
sich alle zu einem einzigartigen Mix. Das<br />
F<strong>est</strong>ival wechselt jedes Jahr seinen<br />
Veranstaltungsort. In diesem Jahr findet<br />
es in den Valleys statt.<br />
www.eisteddfod.org.uk<br />
6.– 8. August<br />
Brecon Jazz<br />
Ein internationales F<strong>est</strong>ival, das<br />
regelmäßig Spitzenmusiker und Künstler<br />
aus aller Welt anzieht und einen der<br />
traditionsreichsten Orte in ganz <strong>Wales</strong><br />
mit supercoolen Jazzklängen erfüllt. Noch<br />
nie klangen die Brecon Beacons so gut.<br />
www.breconjazz.org<br />
20. – 22. August<br />
The Green Man F<strong>est</strong>ival, Crickhowell<br />
Das vom Guardian als „wohl das<br />
ultimative Boutique-F<strong>est</strong>ival überhaupt“<br />
beschriebene dreitägige Alternativf<strong>est</strong>ival<br />
vor einzigartiger Kulisse in den Brecon<br />
Beacons wird jedes Jahr noch besser und<br />
angesagter.<br />
www.thegreenmanf<strong>est</strong>ival.co.uk<br />
Ende August<br />
Faenol F<strong>est</strong>ival, In der Nähe von Bangor<br />
10-jähriges Jubiläum des bunten<br />
Musikf<strong>est</strong>ivals von Bryn Terfel, dem<br />
weltbekannten walisischen Sänger, findet<br />
im atemberaubendem Faenol Estate<br />
statt. Walisische sowie international<br />
bekannte Künstler und Künstlerinnen aus<br />
der Welt der Oper, der Popmusik, vom<br />
Broadway oder dem Londoner W<strong>est</strong> End<br />
geben sich hier die Ehre. Fabelhafte<br />
Musik, feinste walisische Speisen und<br />
Getränke und ein Feuerwerksspektakel<br />
zum Abschluss. www.faenolf<strong>est</strong>ival.com<br />
18. – 19. September<br />
Abergavenny Food F<strong>est</strong>ival<br />
Verwöhnen Sie Ihren Gaumen bei einer<br />
der größten kulinarischen<br />
Veranstaltungen, die Großbritannien<br />
überhaupt zu bieten hat. Slow Food,<br />
Hausmannskost, lokale Küche,<br />
Promiköche, Meisterklassen,<br />
Verkostungen und Straßenstände stehen<br />
auf der abwechslungsreichen Karte des<br />
Abergavenny Food F<strong>est</strong>ivals.<br />
www.abergavennyfoodf<strong>est</strong>ival.com<br />
24. – 26. September<br />
Elvis F<strong>est</strong>ival<br />
Porthcawl<br />
Zeit, die Tanzschuhe abzustauben – Elvis<br />
ruft. Der „King“ lebt weiter, denn<br />
unzählige Tribute-Acts aus der ganzen<br />
Welt pilgern jedes Jahr zum größten<br />
Elvis-F<strong>est</strong>ival Europas nach Porthcawl.<br />
www.elvies.co.uk<br />
27. Oktober – 9. November<br />
Dylan Thomas F<strong>est</strong>ival<br />
Swansea<br />
Mit Lesungen, Vorträgen, Vorführungen,<br />
Musik und Prominenz wird hier dem<br />
Leben und der Werke von Dylan Thomas,<br />
dem bekannt<strong>est</strong>en Schriftsteller von<br />
<strong>Wales</strong>, gedacht.<br />
www.dylanthomas.com<br />
November und Dezember<br />
Cardiff Winter Wonderland<br />
Es ist wieder soweit: Schlittschuhlaufen<br />
im Freien, ein Rummelplatz, Glühwein<br />
und geröstete Maroni. Besuchen Sie die<br />
F<strong>est</strong>lichkeiten auf der Gartenanlage vor<br />
der Cardiff City Hall und kommen Sie hier<br />
so richtig in Weihnachtsstimmung.<br />
www.cardiffswinterwonderland.com<br />
www.visitwales.de<br />
9
10<br />
Das ist aber noch längst nicht alles...<br />
Januar – Dezember<br />
An dieser Stelle möchten wir Ihnen<br />
gerne Llanwrtyd Wells vorstellen, ein<br />
Städtchen in Mittelwales, das für seine<br />
verrückten und vergnügungsreichen<br />
Veranstaltungen bekannt ist. Den Auftakt<br />
machen im Januar das Saturnalia Beer<br />
F<strong>est</strong>ival und das Chariot Race (ein<br />
Mountainbike-Rennen für Mountainbike-<br />
„Gespanne“). Zu den schrägen Highlights<br />
zählen der Man versus Horse Marathon<br />
(Mensch-gegen-Pferd-Marathon) im<br />
Juni, die World Bog Snorkelling<br />
Championship (Weltmeisterschaften im<br />
Schlammschnorcheln) im August und<br />
das Real Ale Wobble (eine Kombination<br />
aus Radfahren oder Wandern und Ale<br />
trinken) im November. Ab und zu geht<br />
es aber auch ganz normal zu, z.B. bei den<br />
Wander- und Folkf<strong>est</strong>ivals.<br />
www.green-events.co.uk<br />
Januar – August<br />
Stadtjubiläum Cardigan 2010<br />
Dieses Jahr hat eine ganz besondere<br />
Bedeutung für Cardigan. Die ält<strong>est</strong>e Stadt<br />
in der Region Ceredigion feiert nämlich ihr<br />
900-jähriges B<strong>est</strong>ehen mit einer Reihe<br />
besonderer Veranstaltungen, die ihren<br />
Höhepunkt in einem einwöchigen F<strong>est</strong><br />
zwischen 14. – 22. August finden.<br />
www.tivysideadvertiser.co.uk/<br />
aberteifi2010<br />
1. – 26. Februar<br />
Quiltf<strong>est</strong>, Llangollen<br />
Alles rund um die Herstellung von Quilts.<br />
Ausstellungen, Wettbewerbe,<br />
Vorführungen, Workshops und vieles<br />
mehr. www.quiltf<strong>est</strong>.org.uk<br />
25. März – 3. April<br />
Wrexham Science F<strong>est</strong>ival<br />
Jährlich stattfindendes interaktives<br />
Wissenschafts-Spektakel mit über 50<br />
Ausstellungen rund um wissenschaftliche<br />
Themen von Technologie über<br />
Maschinenbau bis hin zur Faszination<br />
des menschlichen Körpers.<br />
www.wrexhamsf.com<br />
9. – 11. April<br />
Laugharne-Wochenende<br />
Ein unvergessliches Wochenende mit<br />
zahlreichen Feierlichkeiten in der<br />
Heimatstadt des Poeten Dylan Thomas in<br />
Carmarthenshire. Hier erwarten Sie<br />
absolute Highlights der walisischen Kultur<br />
und Literatur.<br />
www.thelaugharneweekend.com<br />
Den ganzen Mai hindurch<br />
Clyne in Bloom<br />
Clyne Gardens, Swansea Bay<br />
Farbenprächtige Azaleen- und<br />
Rhododendronbüsche buhlen bei diesem<br />
einmonatigen Blumenf<strong>est</strong>ival um die<br />
Gunst der Betrachter.<br />
www.visitswanseabay.com/events<br />
1. – 3. Mai<br />
Llandudno Victorian Extravaganza<br />
Der berühmte Seeort besinnt sich wieder<br />
seiner Wurzeln und feiert seine<br />
viktorianische Tradition. Sonnenschirm<br />
und Knickerbocker nicht vergessen!<br />
www.victorian-extravaganza.co.uk<br />
14. – 16. Mai<br />
Pr<strong>est</strong>atyn Walking F<strong>est</strong>ival<br />
Wanderer haben die Gelegenheit drei<br />
Tage lang zu Fuß die einzigartige Hügelund<br />
Küstenlandschaft in und um<br />
Pr<strong>est</strong>atyn zu erkunden.<br />
www.pr<strong>est</strong>atynwalkingf<strong>est</strong>ival.co.uk<br />
15. – 16. Mai<br />
Giant Plant Fair Weekend<br />
Der National Botanic Garden of<br />
<strong>Wales</strong> bittet alle freiwilligen Helfer und<br />
Mitglieder, zur Feier seines 10-jährigen<br />
B<strong>est</strong>ehens in diesem Garten zu säen und<br />
zu pflanzen. Alle Pflanzen werden an<br />
einem Mai-Wochenende zum Verkauf<br />
ausg<strong>est</strong>ellt. www.gardenofwales.org.uk<br />
20. – 26. Mai<br />
Beaumaris Arts F<strong>est</strong>ival<br />
Das Städtchen Beaumaris ist der perfekte<br />
Ort für dieses Kunstf<strong>est</strong>ival. Geboten<br />
werden klassische Musik, Jazz, Vorträge,<br />
Theaterveranstaltungen, Lyrik-Lesungen,<br />
Kunstausstellungen und Wettbewerbe.<br />
www.beaumarisf<strong>est</strong>ival.com<br />
10. – 13. Juni<br />
Abersoch Jazz F<strong>est</strong>ival<br />
Ein fabelhaftes Jazzwochenende gepaart<br />
mit walisischer Gastfreundschaft. Freuen<br />
Sie sich auf zahlreiche britische und<br />
internationale Musiker sowie<br />
Straßenumzüge, Workshops, Jam<br />
Sessions, Wettbewerbe und<br />
Ausstellungen.<br />
www.abersoch.co.uk/jazzf<strong>est</strong>ival
22. – 31. Juli<br />
Welsh Proms 2010<br />
St Davids Hall, Cardiff<br />
In diesem Jahr feiert diese Veranstaltung<br />
mit Musik und unwiderstehlicher<br />
Partystimmung ihr 25-jähriges B<strong>est</strong>ehen.<br />
www.stdavidshallcardiff.co.uk<br />
23. – 25. Juli<br />
Rolls Royce Enthusiasts International<br />
Weekend<br />
Dieses F<strong>est</strong>ival ist eine Hommage an das<br />
Leben und die Arbeit von Charles Rolls.<br />
Halten Sie Ausschau nach der<br />
Autoparade der Rolls Royce, die vor dem<br />
Monmouth Carnival durch Monmouth<br />
zieht. www.rolls100.com<br />
14. – 15. August<br />
Bodelwyddan Medieval F<strong>est</strong>ival<br />
Unternehmen Sie eine Zeitreise ins<br />
Mittelalter. Es erwarten Sie<br />
mittelalterliche Kaufleute und<br />
Marketender, Falknerei und<br />
Schlachtendarstellungen.<br />
www.medieval-fayre.co.uk<br />
4. – 5. September<br />
Really Wild Food<br />
and Countryside F<strong>est</strong>ival, St Davids<br />
Die kleinste Stadt Großbritanniens ist<br />
Ausrichtungsort dieser einzigartigen<br />
Veranstaltung. Das F<strong>est</strong>ival feiert<br />
„Nahrungsmittel und Handwerkskünste,<br />
die ihren Ursprung in wilder Natur haben“.<br />
Es macht Lust, sich bewusst zu machen,<br />
was die freie Natur zu bieten hat. Was<br />
könnte es Herrlicheres geben, als an<br />
frischer Luft selbst die richtigen Zutaten<br />
fürs Abendessen zu sammeln?<br />
www.reallywildf<strong>est</strong>ival.co.uk<br />
4. – 5. September<br />
Barry Waterfront Tall Ship F<strong>est</strong>ival<br />
Ahoi zusammen! Erleben Sie Großsegler,<br />
Kunsthandwerk, Fahrgeschäfte,<br />
Straßenkünstler, Live-Bands und vieles<br />
mehr. www.valeofglamorgan.gov.uk<br />
4. – 19. September<br />
The <strong>Wales</strong> Valleys Walking F<strong>est</strong>ival<br />
Dieses renommierte zweiwöchige<br />
F<strong>est</strong>ival bietet eine umwerfende Auswahl<br />
an geführten Wanderungen, bei denen<br />
Sie die atemberaubende landschaftliche<br />
Schönheit der Valleys von Südwales<br />
kennen lernen. Ob leichte Spaziergänge<br />
an einem Flussufer oder auf<br />
Langstreckenwanderungen ab 30 km in<br />
über 1200 m Höhe – hier findet jeder<br />
seine Traumwanderung.<br />
www.thevalleys.co.uk<br />
18. September<br />
The Cordell F<strong>est</strong>ival<br />
Rhondda Heritage Park<br />
Dieses F<strong>est</strong>ival ehrt das Werk von<br />
Alexander Cordell, einem der<br />
berühmt<strong>est</strong>en Schriftsteller der Region.<br />
Es bietet Nachstellungen historischer<br />
Ereignisse, Kostümdarbietungen,<br />
Wanderungen, Vorträge sowie einen<br />
Kunsthandwerks- und Gastronomiemarkt.<br />
www.cordellcountry.org<br />
6. – 9. Oktober<br />
Iris Prize F<strong>est</strong>ival, Cardiff<br />
Ein volles viertägiges Programm<br />
mit den b<strong>est</strong>en jungen Filmemachern in<br />
Cardiff, während zur gleichen Zeit die<br />
„Oscars“ für die b<strong>est</strong>en schwul-lesbischen<br />
Kurzfilme vergeben werden.<br />
www.irisprize.org<br />
13. – 17. Oktober<br />
Snowdonia Walking F<strong>est</strong>ival<br />
Betws y Coed<br />
Das zweite Snowdonia Walking F<strong>est</strong>ival<br />
dauert fünf Tage. Alle Wanderungen<br />
werden von ortskundigen Führern mit<br />
langjähriger Erfahrung und profunder<br />
Kenntnis der regionalen Wälder, Seen<br />
und Berge begleitet. Vielseitiges Angebot<br />
von fünf Kilometer langen Spaziergängen<br />
für Einsteiger bis hin zu ganztägigen<br />
Wanderungen für erfahrene<br />
Bergwanderer.<br />
www.snowdoniawalkingf<strong>est</strong>ival.co.uk<br />
Dezember<br />
Santa Steam Specials<br />
Begegnen Sie dem Weihnachtsmann auf<br />
Wochenendfahrten mit den walisischen<br />
Schmalspurbahnen „Great Little Trains“.<br />
www.greatlittletrainsofwales.co.uk<br />
Mit größter Sorgfalt wurden die Angaben in der vorliegenden<br />
Veranstaltungsübersicht aufgeführt. Alle Daten und<br />
Informationen wurden zum Zeitpunkt der Drucklegung auf<br />
ihre Richtigkeit überprüft. <strong>Visit</strong> <strong>Wales</strong> haftet nicht für<br />
Änderungen an den hier angegebenen Informationen.<br />
www.visitwales.de<br />
11
Eine <strong>Wales</strong>-Safari<br />
Der Himmel war voller Vögel. Vor dem<br />
Dunkelgrün einer dichten Hecke<br />
hochgewachsener Koniferen schwärmten<br />
sie im Sturzflug über den See. Ihr<br />
rostbraunes Brustgefieder und die stark<br />
gegabelten Schwänze verrieten sie als eine<br />
der spektakulärsten Wildtierarten<br />
Großbritanniens: Rotmilane – eine<br />
Greifvogelart, die noch vor etwa 30 Jahren<br />
kurz vor der Ausrottung stand.<br />
„Wow“, sagt Cydney. Und dann noch<br />
einmal: „Wow.“ Beim dritten „wow“ war ich<br />
davon überzeugt, dass sie wirklich<br />
beeindruckt war. Cydney ist die<br />
Patentochter meiner Lebenspartnerin.<br />
Zusammen mit ihr und unserem 15 Monate<br />
alten Sohn Sam fuhren wir zum Nant yr<br />
Arian For<strong>est</strong>ry Commission Recreation<br />
Centre bei Aberystwyth, um uns dieses<br />
Schauspiel der Rotmilane anzusehen.<br />
Cydney wohnt in einem ruhigen Vorort in<br />
Cheshire, tanzt gerne, mag Pferde und isst<br />
gerne auch mal ein Happy Meal bei<br />
McDonald’s, und als sie einmal von ihrer<br />
Großmutter wieder zurück nach Hause fuhr,<br />
sah sie einen toten Dachs. Sie mag Tiere<br />
zwar wirklich gerne, aber Wildtiere sind<br />
dann doch noch einmal eine ganz andere<br />
Sache – sie rennen fort oder verstecken sich<br />
in einem Baum und geben dem Betrachter<br />
höchstens mal die Chance, einen<br />
frustrierend kurzen Blick zu erhaschen.<br />
40 oder 50 riesige Greifvögel direkt über<br />
seinem Kopf zu beobachten lässt sich<br />
damit jedoch keineswegs vergleichen, und<br />
Cydney war von diesem Ereignis absolut<br />
gefangen. Aber auch ich selbst war<br />
überwältigt: Ich hatte zwar schon einmal<br />
12<br />
Man nehme eine Stadtfamilie, bringe sie auf das walisische<br />
Land und füge noch etwas Zeit und eine Prise Freiheit hinzu -<br />
sehen Sie, was dann passiert. <strong>Wales</strong> View hat James Fair aus<br />
Bristol, Reiseredakteur des BBC Wildlife Magazine, mit seiner<br />
Familie auf eine Wildsafari nach <strong>Wales</strong> geschickt.<br />
eine Futterstation für Rotmilane besucht,<br />
hatte aber ganz vergessen, wie sehr man<br />
sich in die Urzeit zurückversetzt fühlt,<br />
wenn scharfäugige Greifvögel wie<br />
kreisende Pterosaurier durch die Lüfte<br />
schweben. Sam allerdings war eher mit der<br />
lebenswichtigen Aufgabe beschäftigt,<br />
Zweige vom Boden aufzusammeln. Na ja,<br />
so sind Jungs eben.<br />
Die Milane werden von Fleischstücken<br />
angelockt, die täglich für sie ausgelegt<br />
werden. Als wir sie beobachteten, sausten<br />
sie im Sturzflug nach unten, um<br />
Fleischbrocken mit ihren Krallen zu<br />
schnappen. Einer der Vögel warf sich im<br />
Vorbeifliegen das Fleisch aus seinen Klauen<br />
durch die Luft in seinen Schnabel, was<br />
Cydney schließlich zu einem vierten und<br />
letzten „Wow, hast du das gesehen!?“<br />
verleitete. Ein Sieg auf ganzer Linie, sagte<br />
ich zu mir selbst. Überdies war das ganze<br />
Schauspiel, abgesehen von den £1,50<br />
Parkgebühr, absolut kostenlos. Wie die<br />
Natur eben auch sein sollte.<br />
Unser Wochenende in Ceredigion hatte<br />
keinen guten Anfang genommen. Als wir<br />
am Samstagmorgen aufwachten, fiel ein<br />
konstanter Nieselregen, der nicht enden zu<br />
wollen schien. Wir übernachteten in einem<br />
der wunderschön umgebauten<br />
Dolyrychain-Cottages direkt vor den Toren<br />
des Dorfes Pontrhydfendigaid am Fuße der<br />
Cambrian Mountains. Also zwar eine<br />
erstklassige Unterkunft, aber eben<br />
zehntklassiges Wetter dafür, dass wir<br />
eigentlich Delfine beobachten wollten.<br />
Wenn es weiter so regnen würde, hätten<br />
wir schon Glück, wenn wir vielleicht<br />
überhaupt mal irgendwo eine Seemöwe<br />
erblicken würden.<br />
Die Großen Tümmler der Cardigan Bay<br />
gehören zu den einzigen beiden großen<br />
einheimischen B<strong>est</strong>änden in ganz<br />
Großbritannien und ich wette, dass die<br />
meisten Briten keinen Schimmer davon<br />
haben, dass es sie überhaupt gibt. Für uns<br />
b<strong>est</strong>eht das britische Wildleben aus den<br />
Hauptfiguren des Kinderbuchs “Der Wind<br />
in den Weiden: Dachs, Wasserratte,<br />
Maulwurf und Kröte” (und natürlich den<br />
Kaninchen aus Watership Down) – und das,<br />
obwohl diese sagenhaft intelligenten,<br />
geselligen Wesen direkt vor unserer Küste<br />
leben! In Forschungsstudien wurde belegt,<br />
dass die Großen Tümmler nicht nur<br />
Freunde haben, sondern sogar auch b<strong>est</strong>e<br />
Freunde – ein Charakterzug, den ich früher<br />
eigentlich nur uns Menschen<br />
zugeschrieben hatte.<br />
Wir brachen nach New Quay auf, von wo<br />
aus wir ein Boot nahmen und plötzlich<br />
klarte der Himmel wie durch ein Wunder<br />
auf. Als wir gegen 9.30 Uhr in dem Ort<br />
ankamen, strahlte die Sonne durch die<br />
weißen, bauschigen Wolken hindurch.<br />
Gleich sah die Welt schon viel besser aus.<br />
Unten am Kai war unser Ausflugsskipper<br />
Steve Hartley, Gründer des Cardigan Bay<br />
Marine Wildlife Centre, fast schon zum<br />
Ablegen bereit, und so stiegen 12<br />
aufgeregte Delfinbeobachter an Bord der<br />
Sulaire. Steve fuhr auf die Bucht hinaus<br />
und steuerte das Boot Richtung<br />
Südw<strong>est</strong>en, direkt an der atemberaubend<br />
schönen Küstenlinie entlang.
Großes Bild:<br />
Küstenblick nahe Llangrannog<br />
Nächste Seite:<br />
Im Uhrzeigersinn von oben links:<br />
Cydney erkundet den Hafen von New Quay / Cydney macht eine Entdeckung /<br />
Wanderung auf dem Küstenpfad / James und Cydney beim Delfin-Beobachten<br />
Gegenüberliegende Seite:<br />
Im Uhrzeigersinn von oben links:<br />
Dolyrychain Cottages / Libelle in Cors Caron / Foto vor dem Cottage / Cydney<br />
entspannt mit einem Buch im gemütlichen Wohnzimmer<br />
www.visitwales.de<br />
13
Wir fuhren an einigen Dreizehenmöwen-<br />
Kolonien vorbei und sahen sogar ab und zu<br />
mal eine Krähenschabe mit glänzend<br />
grünem Gefieder tief über dem Wasser<br />
vorbeifliegen, fast so, als fliege sie unter<br />
Radar. Steve zeigte auf einen Strand, an<br />
dem Kegelrobben im Herbst ihre Jungen<br />
zur Welt bringen, doch als wir schließlich<br />
40 Minuten später an der Landzunge von<br />
Ynys-Lochtyn ankamen, war von Delfinen<br />
immer noch nicht die geringste Spur zu<br />
sehen. Cydney wurde langsam zappelig.<br />
Plötzlich der Schrei: „Delfine links.“<br />
Erwartungsvoll suchten wir mit unseren<br />
Augen das blaugraue Wasser Meter für<br />
Meter ab und fast 30 Sekunden lang war<br />
überhaupt nichts zu sehen. Doch dann<br />
tauchte plötzlich ganz kurz eine<br />
sichelförmige Rückenflosse an einem<br />
glänzenden, grauen Berg von Muskeln auf<br />
und wieder ab. Und dann noch einmal –<br />
und dieses Mal sah ich den kleineren<br />
14<br />
Doppelgänger, ein Delfinbaby, das mit<br />
exakt der gleichen bogenförmigen<br />
Bewegung der Mutter auftauchte. Es war<br />
ein Anblick von zeitloser Schönheit.<br />
Etwa 20 Minuten lang tummelte sich eine<br />
Gruppe von acht bis 10 Delfinen um uns,<br />
und Cydney und ich machten uns die halbe<br />
Zeit lang einen Spaß daraus, zu raten, wo<br />
wohl als nächstes ein Delfin auftauchen<br />
würde. Erst schwammen sie 100 Meter<br />
oder noch weiter links von uns, um dann<br />
im nächsten Augenblick so nah neben dem<br />
Boot aufzutauchen, dass man fast schon<br />
das leise Pfeifen ihres Atems durch ihre<br />
Atemlöcher hören konnte. „Die suchen<br />
nach Futter“, kommentierte Steve, als<br />
erkläre das ihr scheinbar willkürliches<br />
Verhalten.<br />
Zwei Stunden später waren wir wieder in<br />
New Quay und holten Louise und Sam ab.<br />
Unser nächstes Ziel war Llangrannog, das<br />
etwa 16 Kilometer südlich an der Küste<br />
liegt. Ich wollte mit Cydney eine richtige<br />
Küstenwanderung unternehmen und dort<br />
fand sich ein kurzer Wanderweg zu einer<br />
Landzunge, die auch angemessen<br />
spektakulär aussah.<br />
Inzwischen war es richtig heiß geworden,<br />
vom feuchtkalten Morgen keine Spur mehr.<br />
Der steile Fußweg, der von Llangrannog<br />
hinausführt, wird auch als Weg zu einigen<br />
versteckt gelegenen Strandabschnitten<br />
genutzt. Doch im Gegensatz zu den<br />
Familien, die mit einer ganzen Armatur an<br />
Lieg<strong>est</strong>ühlen, Windschutz und Kühltaschen<br />
unterwegs sind, marschierten wir fast eine<br />
halbe Stunde auf diesem Weg, vorbei an<br />
den farbenprächtigen violetten<br />
Heidekrautblüten und leuchtend gelben<br />
Ginsterbüschen.<br />
An der Landzunge angekommen, erspähten<br />
wir kurz zwei Vögel mit glänzend
schwarzem Gefieder und auffälligen roten<br />
Schnäbeln und Beinen. Es waren<br />
Alpendohlen, die seltenste Krähenart in<br />
Großbritannien. Auch sie hatte Cydney<br />
zuvor noch nie gesehen. Auf unserem<br />
Rückweg schließlich begegnete uns aber<br />
ein Anblick, der sie noch mehr staunen ließ<br />
als diese Vögel oder wahrscheinlich sogar<br />
auch die Delfine: zwei Wiesenchampignons<br />
in Tellergröße, die fast aussahen, als seien<br />
sie der Geschichte von Alice im<br />
Wunderland entsprungen. So was gibt es<br />
auch nur in <strong>Wales</strong>, dachte ich bei mir.<br />
Wir kehrten ins Cottage zurück, um zu<br />
erkunden, was die Region sonst noch zu<br />
bieten hatte. Das Highlight aus Cydneys<br />
Sicht waren die vier kastanienbraunen<br />
Pferde auf einem Feld, die den beiden<br />
Hofbesitzern Iona und Ifan Davies<br />
gehörten. Meines war ein Feldhase, der nur<br />
ca. 9 Meter vom Hintereingang des<br />
Cottage durch das Feld hoppelte.<br />
Hier sahen wir Libellen – vorwiegend<br />
Schwarze Heidelibellen, wie ich meine,<br />
allerdings bin ich kein Experte – die sich am<br />
Bohlenweg zu zehnt oder in noch größeren<br />
Gruppen in einer Reihe niederließen. Wie die<br />
Rotmilane schienen auch die Libellen wie<br />
Wesen aus der Urzeit und die Landschaft<br />
wirkte wie ein Ort, an dem man nicht<br />
überrascht wäre, einen Diplodocus bis zu<br />
den Knien im Wasser stehend beim<br />
Knabbern an einem Schilfbett vorzufinden.<br />
Es war ein wirklich fabelhaftes Wochenende.<br />
Wir waren nur über eines enttäuscht,<br />
nämlich, dass wir für so vieles auf unserem<br />
Plan keine Zeit mehr gefunden hatten:<br />
Cydney wollte reiten gehen; ich wollte eine<br />
Wanderung mit dem Ranger im Elan Valley<br />
machen; Louise wollte mit der Vale of<br />
Rheidol Railway eine Fahrt zur Devil’s Bridge<br />
unternehmen und Sam wollte noch mehr<br />
Zweige sammeln.<br />
Nächstes Mal müssen wir eben einfach<br />
eine ganze Woche bleiben. Aber unser<br />
Wochenende war randvoll gespickt mit<br />
wunderbaren Erlebnissen und vielleicht<br />
sogar das B<strong>est</strong>e daran war, dass Cydney<br />
hier selbst zur Entdeckerin wurde. Es war in<br />
Cors Caron. Sie rief: „Was ist denn das da<br />
unten in dem Graben?“ Ich konnte<br />
überhaupt nichts erkennen. „Wo denn?“,<br />
antwortete ich. „Na da, schau doch – ein<br />
Frosch.“ Und tatsächlich, es war ein Frosch,<br />
wenn auch nur ein kleiner. Ich war<br />
beeindruckt, der Fotograf war begeistert<br />
und vor allem war Cydney stolz wie Oskar.<br />
Auf jeden Fall mal um Längen besser als ein<br />
toter Dachs.<br />
Im Internet:<br />
www.nantyarian.com<br />
www.cbmwc.org<br />
www.cambrianmountainholidays.co.uk<br />
www.tourism.ceredigion.gov.uk<br />
www.visitwales.de<br />
15
Großer Spaß für kleines Geld<br />
Für Familien gibt es unzählige Unternehmungsmöglichkeiten in <strong>Wales</strong> – und<br />
für jedes Wetter. Hier haben wir nur einige Höhepunkte für Sie aufgeführt.<br />
Innenarchitektin Anna Ryder Richardson<br />
machte sich durch die BBC-Sendung<br />
Changing Rooms einen Namen, bei der alte<br />
Wohnräume ein neues Gesicht erhalten.<br />
Nun hat sie selbst eine Wandlung<br />
vollzogen und leitet den Manor House<br />
Wildlife Park bei Tenby in Pembrokeshire.<br />
Der Park soll Besuchern eine neue und<br />
einzigartige Erfahrung bieten – im direkten<br />
Umgang mit den im Park lebenden Tieren.<br />
www.manorhousewildlifepark.co.uk<br />
Mount Snowdon, auch das „Dach von<br />
<strong>Wales</strong>“ genannt, besitzt ein neues<br />
Besuchercenter, Hafod Eryri. Das Gebäude<br />
aus Granitstein fügt sich organisch an den<br />
Berg und bietet durch seine Glasfront<br />
einen atemberaubenden freien Blick auf<br />
das Panorama der Snowdonia-Berge. Sie<br />
können selbst den Gipfel erklimmen oder<br />
mit der Snowdon Mountain Railway, der<br />
höchstgelegenen Zahnradbahn in ganz<br />
Großbritannien, hinauf fahren.<br />
www.eryri-npa.gov.uk<br />
www.snowdonrailway.co.uk<br />
16<br />
Erleben Sie den Anblick von<br />
Papageientauchern, Lummen und<br />
Tordalken, die ihre Jungen im South Stack<br />
Cliffs Natur Reserve der Royal Society for<br />
the Protection of Birds aufziehen. Der<br />
Eintritt ist frei. Ferngläser und Teleskope<br />
stehen zur Verfügung. Der nahe gelegene<br />
Breakwater Country Park bietet sich perfekt<br />
für Küstenwanderungen an und mit etwas<br />
Glück sieht man sogar Robben und Delfine.<br />
www.rspb.org.uk<br />
www.holyheadbreakwater.com<br />
Im technikverliebten Techniqu<strong>est</strong> Glynd ^wr<br />
dreht sich alles um Interaktivität. Tauchen<br />
Sie ein in die Welt der Wissenschaft und<br />
begeben Sie sich bei über 60 interaktiven<br />
Ausstellungen, wissenschaftlichen Live-<br />
Vorführungen und Workshops auf<br />
Entdeckungsreise. www.tqnewi.org<br />
Haben Sie sich auch schon mal gefragt, wie<br />
die Bienen eigentlich Honig produzieren?<br />
Auf der New Quay Honey Farm erfahren<br />
Sie alles über das außergewöhnliche Leben<br />
einer Honigbiene. Sehen Sie den Bienen<br />
bei ihrer Arbeit in speziellen<br />
Vorführungsstöcken zu. Außerdem gibt es<br />
viele verschiedene köstliche Produkte zum<br />
Probieren. www.thehoneyfarm.co.uk<br />
Einen richtig tollen kostenlosen<br />
Familienausflug können Sie in einem der<br />
Nationalmuseen und -galerien von <strong>Wales</strong><br />
verbringen. Im National Roman Legion<br />
Museum in Caerleon können Sie das Leben<br />
eines Soldaten der Römerzeit kennen<br />
lernen. Besuchen Sie die römische Kaserne<br />
und probieren Sie selbst eine<br />
Legionärsrüstung an. Alle sieben Museen<br />
und Galerien sind ganzjährig geöffnet und<br />
bieten kostenlosen Eintritt.<br />
www.museumwales.ac.uk<br />
Wenn das Glück gerade auf Ihrer Seite<br />
steht, sollten Sie sich unbedingt beim<br />
Goldwaschen in den Dolaucothi Gold<br />
Mines versuchen. Unternehmen Sie einen<br />
Rundgang mit Führung durch die<br />
Untergrundgänge aus der Römerzeit und<br />
lernen Sie die Geschichte dieser Mine bei<br />
der mineneigenen Ausstellung sowie im<br />
Interpretation Centre kennen.<br />
www.nationaltrust.org.uk<br />
Ein bisschen Schluchtenklettern gefällig?<br />
Bei der „Schlucht“ handelt es sich um einen<br />
steilen Abhang. Um von einem Ende zum<br />
anderen zu gelangen, muss man<br />
Wasserfälle, Tümpel, Kletterfelsen und<br />
Krabbelrohre bezwingen. Im Llangorse<br />
Multi Activity Centre bei Brecon können<br />
Sie sich daran ebenso versuchen wie am<br />
Skytrekking, Felsklettern und Pony-Trekking.<br />
www.activityuk.com<br />
Reisen Sie zurück ins Jahr 1645 und lassen<br />
Sie sich von den Bediensteten durch das<br />
Landgut Llancaiach Fawr Manor bei<br />
Caerphilly führen. Man sagt, es sei eines<br />
der Häuser, in denen es in Großbritannien<br />
am meisten spukt.<br />
www.caerphilly.gov.uk/llancaiachfawr/
Erfahren Sie mehr über den Naturschutz<br />
im Kenfig National Nature Reserve, das zu<br />
den b<strong>est</strong>en Wildschutzgebieten in <strong>Wales</strong><br />
zählt. Flugwild und andere Vogelarten sind<br />
hier ebenso anzutreffen wie die herrlichen<br />
Wildorchideen, die im Sommer ihre Blüten<br />
öffnen. www.southernwales.com<br />
Unsere goldgelben Strände an der 1.200<br />
km langen Küste von <strong>Wales</strong>, von denen<br />
manche mit der Blauen Flagge für b<strong>est</strong>e<br />
Wasser- und Strandqualität<br />
ausgezeichnet wurden, werden Sie<br />
begeistern. Vergessen Sie nicht, Schaufel<br />
und Eimer mitzunehmen. Vielleicht<br />
möchten Sie sich aber auch lieber beim<br />
Surfen oder Bodyboarden versuchen,<br />
einen Drachen steigen lassen oder ganz<br />
einfach nur entspannt den einen oder<br />
anderen Priel erkunden. Wir legen<br />
Strandliebhabern vor allem die Gower-<br />
Halbinsel ans Herz, die zur „Area of<br />
Outstanding Natural Beauty“ („Region von<br />
außergewöhnlicher Naturschönheit“)<br />
gewählt wurde und rund 50 unberührte<br />
Strandabschnitte, Höhlen und Buchten<br />
zählt. www.southw<strong>est</strong>wales.info<br />
Erleben Sie die Unterwasserwelt<br />
verschiedener Regionen der Welt im<br />
SeaQuarium in Rhyl. Hier können Sie mit<br />
Hummern, Seeaalen und Kugelfischen auf<br />
Tuchfühlung gehen und die sanft durch<br />
das Wasser gleitenden Haie und Rochen<br />
bewundern. Außerdem erfahren Sie viel<br />
über die Bedeutung des Meeresschutzes.<br />
www.seaquarium.co.uk/rhyl<br />
Die Cardiff Bay hat sich in den<br />
vergangenen Jahren stark verändert. Einst<br />
zählte sie, damals noch unter dem Namen<br />
Cardiff Docks, zu den größten Häfen der<br />
Welt. Inzwischen wurde aus ihr ein<br />
moderner Stadtteil am Wasser mit<br />
Einkaufsmöglichkeiten, R<strong>est</strong>aurants, Bars,<br />
Cafés und Sehenswürdigkeiten. Besuchen<br />
Sie das eindrucksvolle <strong>Wales</strong> Millennium<br />
Centre und das Cardiff Bay <strong>Visit</strong>or Centre,<br />
die Norwegian Church und die Senedd,<br />
der Sitz der National Assembly of <strong>Wales</strong>.<br />
www.cardiffbay.co.uk<br />
Aber auch die Klassiker sind<br />
nicht zu vergessen:<br />
Oakwood<br />
www.oakwoodthemepark.co.uk<br />
Folly Farm<br />
www.folly-farm.co.uk<br />
Anglesey Sea Zoo<br />
www.angleseyseazoo.co.uk<br />
National Showcaves Centre for <strong>Wales</strong><br />
www.showcaves.co.uk<br />
The LC Swansea<br />
www.thelcswansea.com<br />
The Centre for Alternative Technology<br />
www.cat.org.uk<br />
Die vielen Burgen und historische Bauten<br />
in <strong>Wales</strong> www.cadw.wales.gov.uk<br />
www.nationaltrust.org.uk<br />
www.visitwales.de<br />
17
Parkleben<br />
Ich stehe momentan etwa 9 Meter unter<br />
Wasser, irgendwo südlich des Äquators -<br />
zumind<strong>est</strong> täte ich es, wenn sich in den<br />
vergangenen 470 Millionen Jahren nicht so<br />
einiges verändert hätte.<br />
Wenn man an einem Nachmittag im<br />
Spätsommer am traumhaften Strand von<br />
Abereiddi in Pembrokeshire steht, kann<br />
man sich überhaupt nicht vorstellen, dass<br />
es die Eiszeit Vulkane und auseinander<br />
treibende Kontinente, von denen Philip<br />
Lees erzählt, tatsächlich einmal hier<br />
gegeben haben soll. Doch Dank seiner<br />
Leidenschaft für dieses Thema wird jedes<br />
Detail lebendig. „Wir bewegen uns ganz<br />
langsam“, erklärt er. „Etwa so langsam, wie<br />
Ihre Fingernägel wachsen. Jetzt stellen Sie<br />
sich mal vor, wie lang Ihre Fingernägel<br />
wären, wenn Sie sie 470 Millionen Jahren<br />
wachsen ließen.“<br />
Als zuständiger Senior Ranger für den<br />
Nord- und W<strong>est</strong>abschnitt des Parks führt<br />
Philip zwischen Frühling und Herbst jedes<br />
Jahr regelmäßig Wanderungen an seinem<br />
Strandabschnitt durch. Ein paar Stunden<br />
lang haben die Besucher hier die<br />
Möglichkeit, die Landschaft, in der sie sich<br />
befinden, besser verstehen zu lernen.<br />
Behandelt werden dabei unterschiedlichste<br />
Themenbereiche, von Wildblumen und<br />
Fauna bis hin zur Geschichte und Geologie.<br />
Bei unserer dreistündigen Erkundung auf<br />
dem Wanderweg zwischen Abereiddi und<br />
Porthgain geht es teils um geologische<br />
18<br />
Bildkollage:<br />
Im Uhrzeigersinn von oben links:<br />
Wanderschuhe / Blue Lagoon / Abereiddy oder auch „Abereiddi“ / Rauschende Wellen am Strand von<br />
Abereiddi / Luftblick auf Blue Lagoon / Spaziergang mit dem Hund / Wanderfalke in Sicht! / Klippe bei<br />
Porthgain / „Ordnance Survey“-Karte / Senior Ranger Phillip Lees<br />
Nächste Seite:<br />
Von links nach rechts:<br />
Wanderer nahe dem Gipfel des Snowdon / Llynnau Mymbyr, Snowdonia / Pen-y-Fan, Brecon Beacons<br />
<strong>Wales</strong> verfügt über mehr Nationalparks als jeder andere Teil<br />
Großbritanniens. Und dass alles so bleibt, gewährleisten<br />
täglich die Park Ranger mit ihrer Arbeit. Julian Rollins begab<br />
sich unter Führung von Senior Ranger Philip Lees auf eine<br />
Wanderung im Pembrokeshire Coast National Park und<br />
sprach mit den Rangern des Brecon Beacons National Parks<br />
und des Snowdonia National Parks.<br />
Themen und teils um die Geschichte. So<br />
erfahre ich beispielsweise mehr über die<br />
Felsen an der Küste und über die<br />
Menschen, die früher ihren<br />
Lebensunterhalt mit dem Bergbau an<br />
diesen Felsen b<strong>est</strong>ritten.<br />
Wir verlassen den Strand und kommen an<br />
einer kleinen Gruppe verlassener Cottage-<br />
Ruinen vorbei. Jemand fragt, wie es dazu<br />
kam, dass sie nun so aussehen und Philip<br />
erzählt von den Familien, die ihre Häuser<br />
verlassen mussten, als gewaltige Wellen<br />
eines Nachts bei einem Sturm über das<br />
Land hereinbrachen.<br />
Und auf dem nur wenige Kilometer langen<br />
Küstenweg, den Philip uns zeigt, lernen wir<br />
noch sehr viel mehr kennen: eine<br />
verborgene Bergbaumine an einer Klippe,<br />
die für eine Folge von Dr Who nahezu<br />
perfekt wäre, eine Bef<strong>est</strong>igung aus der<br />
Eisenzeit auf einer felsigen Landzunge und<br />
eine seit langem stillgelegte Ziegelei, die<br />
während des „Baubooms“ in der<br />
viktorianischen Zeit Baumaterialien<br />
produzierte und lieferte.<br />
Es bleibt Zeit, um an den winzigen<br />
Strandabschnitten unter den Klippen, an<br />
denen wir entlang wandern, pelzige<br />
neugeborene Robbenbabys zu entdecken<br />
und Vögel zu beobachten. Einmal wird es<br />
richtig aufregend, als ein Wanderfalke nur<br />
wenige Meter von uns entfernt im<br />
Sturzflug niedersinkt.<br />
Bevor wir zur Küste aufbrachen, verbrachte<br />
ich eine halbe Stunde im beeindruckenden<br />
neuen Besucherzentrum des Nationalparks,<br />
Oriel y Parc, beim Kaffeetrinken mit Philip.<br />
Das neue Gebäude wurde aus Stein gebaut<br />
und ist so sehr in seine Umgebung vor den<br />
Toren von St. Davids integriert, dass es fast<br />
schon scheint, als stünde es seit jeher dort.<br />
Doch das hochmoderne Baukonzept ist<br />
beispiellos umweltfreundlich.<br />
Das Informationszentrum Oriel y Park ist<br />
nicht nur das „Schaufenster“ zum<br />
Nationalpark, sondern auch eine<br />
erstklassige Adresse für Kunstliebhaber. Die<br />
Galerie des Informationszentrums ist eine<br />
einzigartige Zusammenarbeit zwischen<br />
dem Nationalpark und dem National<br />
Museum of <strong>Wales</strong>.<br />
St. Davids bildet etwa die Mitte des riesigen<br />
Strandabschnitts, für den Philip zuständig<br />
ist. Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehört<br />
es, dafür zu sorgen, dass dieser 298 km<br />
lange Abschnitt des Küstenpfads<br />
unverändert und gepflegt bleibt. Dazu ist<br />
viel Zusammenarbeit mit dem Parkpersonal,<br />
mit Auftragsfirmen und Landbesitzern nötig,<br />
um den einwandfreien Zustand aller Gatter,<br />
Zäune und sonstiger Abgrenzungen zu<br />
gewährleisten.<br />
Es war sogar genau dieser Küstenweg, der<br />
ihn schließlich nach Pembrokeshire brachte.<br />
Ursprünglich war Philip Förster im Peak<br />
District National Park in England und hatte<br />
auch in Schottland gearbeitet, war jedoch
www.visitwales.de<br />
19
noch nie in Pembrokeshire gewesen, bis<br />
seine Schwiegermutter einmal einen<br />
Familienurlaub dorthin vorschlug.<br />
Über diesen ersten Besuch sagt er: „Wir<br />
gingen an der Küste entlang und ich<br />
dachte nur „Wahnsinn”... Er macht eine<br />
kurze Atempause und ich erwarte<br />
eigentlich, dass er jetzt etwas über die<br />
unglaubliche Schönheit der Küste sagt,<br />
doch stattdessen schiebt er mit der<br />
wahren Leidenschaft eines Berufsrangers<br />
hinterher: „Bei der Beschilderung haben die<br />
Leute hier wirklich ganze Arbeit geleistet.<br />
Aber natürlich geht es nicht allein um<br />
Beschilderungen und Wegbef<strong>est</strong>igungen.<br />
Was ist der b<strong>est</strong>e Aspekt an diesem Beruf?<br />
Menschen zu helfen, antwortet Philip ohne<br />
zu zögern. Ich bat ihn, mir seine<br />
Lieblingsaussicht an diesem Strandabschnitt<br />
zu verraten, und er antwortete, wir würden<br />
ihn auf unserer Wanderung sehen.<br />
Irgendwo hinter Abereiddi erreichten wir<br />
kilometerweit von der nächsten Straße<br />
entfernt eine Anhöhe und standen<br />
plötzlich vor einer weiten Bucht. Sonne,<br />
Strand und blaues Meer – noch schöner als<br />
auf der schönsten Postkarte. „Da wären wir.<br />
Traeth Llyfn“, sagt Philip. „Das ist unser<br />
Lieblingsstrand hier – die Kinder finden ihn<br />
super. Letzte Woche waren wir hier und<br />
20<br />
haben Delfine gesehen.“ Besser geht es<br />
eigentlich kaum noch.<br />
Traeth Llyfn<br />
Wer? Arwel Morris, Warden<br />
Wo? Llyn Tegid (Bala Lake), Snowdonia<br />
National Park<br />
Welchen Beruf üben Sie aus?<br />
Ich stamme aus einem kleinen Dorf am<br />
Rande von Bala und habe mal einen<br />
Sommer lang als Ranger in Snowdonia<br />
gearbeitet. Und ich bin seitdem als Ranger<br />
tätig – 22 Jahre ist das jetzt her.<br />
Inzwischen bin ich als Parkwächter für Llyn<br />
Tegid zuständig.<br />
Womit sind Sie in Ihrem Beruf am meisten<br />
beschäftigt?<br />
In den Sommermonaten lässt sich meine<br />
Aufgabe wohl am b<strong>est</strong>en als<br />
„Besuchermanager“ für ganz Llyn Tegid<br />
beschreiben. Ich gebe Lizenzen an Angler,<br />
Surfer und Segelbootfahrer aus und sorge<br />
dafür, dass sämtliche Vorschriften und<br />
B<strong>est</strong>immungen von allen Besuchern<br />
eingehalten werden. Wir haben auch ein<br />
Dienstboot, mit dem wir auf den See<br />
hinausfahren, um zu überprüfen, ob die<br />
Leute über die erforderlichen Unterlagen<br />
verfügen und um über angemessene<br />
Schutzausrüstung zu informieren.<br />
Und was machen Sie im Winter?<br />
Am See ist eigentlich zu jeder Jahreszeit<br />
etwas los. Wenn freitags beispielsweise im<br />
Wetterbericht ein günstiger Südw<strong>est</strong>wind<br />
vorhergesagt wird, können Sie das ganze<br />
Jahr über davon ausgehen, dass am<br />
Samstagmorgen die Windsurfer hier<br />
eintrudeln. Allerdings herrscht in der<br />
Winterzeit weniger Stress. Das gibt mir<br />
dann Gelegenheit, mich um die Fußwege<br />
in der Seeumgebung zu kümmern – die<br />
Beschaffenheit der Wege zu kontrollieren,<br />
Gatter und Zäune zu reparieren,<br />
Zaunpfosten auszuwechseln usw.<br />
An welchem Projekt arbeiten Sie derzeit?<br />
In Llyn Tegid gibt es eine Fischart namens<br />
„Gwyniad”, die man nur in unserem See<br />
vorfindet. Wir kümmern uns derzeit darum,<br />
die Rogen dieser Fische in einen anderen<br />
See in der Region umzusetzen. Mit Erfolg,<br />
denn in dem See, zu dem wir die Rogen<br />
bringen, wurde ein kleiner Gwyniad<br />
gesehen. Das ist toll, denn das bedeutet,
dass sie schlüpfen. Es b<strong>est</strong>eht jetzt die<br />
Möglichkeit, dass wir in den nächsten ein<br />
bis zwei Jahren eventuell weitere Eier<br />
umsetzen können.<br />
Welcher Aspekt Ihres Berufes gefällt<br />
Ihnen am b<strong>est</strong>en?<br />
Das ist ganz einfach beantwortet: Die<br />
Tatsache, dass man so viele verschiedene<br />
Menschen kennen lernt. Man trifft die<br />
unterschiedlichsten Leute aus allen<br />
Bereichen des Lebens. Wenn man ihnen<br />
dann auch noch bei der Lösung eines<br />
Problems helfen kann, ist das doch eine<br />
schöne und nützliche Aufgabe. Und<br />
manchmal bringen sie mich auch zum<br />
Lachen. Am liebsten erinnere ich mich da<br />
an einen Mann, der mich auf dem Parkplatz<br />
am See fragte, um welche Uhrzeit denn die<br />
Gezeitenflut einsetzen würde. An einem<br />
Binnensee! Ich frage ihn, wann er denn<br />
gedenke, wieder abzufahren, und sagte<br />
ihm dann, bis dahin sei es schon noch in<br />
Ordnung.<br />
Lyn Tegid<br />
Lieblingsausblick: Über Llyn Tegid, besonders<br />
an einem nebelverhangenen Herbstmorgen.<br />
Wer? Judith Harvey, Senior Warden<br />
Wo? W<strong>est</strong>liches Gebiet, Brecon Beacons<br />
National Park<br />
Welchen Beruf üben Sie aus?<br />
Ich arbeite seit 20 Jahren in den Brecon<br />
Beacons. Davor war ich Ranger im<br />
Dartmoor National Park in Devon, von wo<br />
auch die Harveys stammen. Inzwischen<br />
leite ich ein Team von 11 Mitarbeitern in<br />
der W<strong>est</strong>ern Area des Parks. Womit sind Sie<br />
in Ihrem Beruf am meisten beschäftigt?<br />
Ich arbeite sehr viel im Büro, habe aber<br />
auch noch ausreichend Gelegenheit, an<br />
der frischen Luft mitanzupacken. Das ist<br />
auch einer der Gründe, aus denen ich<br />
hierher kam: Ich engagiere mich<br />
leidenschaftlich für Naturschutzarbeit.<br />
Also geht es in Ihrem Beruf nur um<br />
Naturschutz?<br />
Ganz und gar nicht. Der Nationalpark<br />
besitzt ein beträchtliches Stück Land und<br />
bekommt sehr häufig Anfragen von Filmund<br />
Fernsehcrews auf der Suche nach<br />
Drehorten. Vor kurzem erst fanden bei uns<br />
Filmarbeiten für den Spielfilm Wolf Man<br />
und die BBC-Serien Dr Who und Merlin<br />
statt. Wir begleiten die Crews während<br />
dieser Zeit am Drehort, um ihnen<br />
nötigenfalls beratend zur Seite zu stehen<br />
und auch um sicherzustellen, dass an den<br />
teilweise extrem sensiblen<br />
Wildschutzgebieten kein Schaden entsteht.<br />
An welchem Projekt arbeiten Sie derzeit?<br />
Wir arbeiten sehr intensiv daran, den<br />
Besuchern die als „Waterfall Country“<br />
bezeichnete Region zugänglicher zu<br />
machen. Auf den Wegen kann es sehr nass<br />
werden, so dass die Leute früher nicht<br />
selten schlammbedeckt von ihren Ausflügen<br />
zurückkehrten. Beim Versuch, den Schlamm<br />
zu umgehen, werden die Pfade breiter<br />
getreten und die Umwelt kommt zu<br />
Schaden. Wir widmen uns also der<br />
Aufgabe, die Pfade weiter zu bef<strong>est</strong>igen, um<br />
Mensch und Natur zu helfen.<br />
Welchen Aspekt Ihres Berufes finden Sie<br />
besonders erfüllend?<br />
Ich persönlich liebe besonders das „Black<br />
to Green“-Projekt zur Wiederbegrünung<br />
eines großen Torfsumpfes, der „Waun<br />
Fignen Felen“ heißt. Als wir damit<br />
begannen war er erodiert und schwarz vor<br />
Schmutz - und jetzt ist er grün und voll<br />
neuen Lebens. Dafür verschließen wir die<br />
Gruben und füllen die Oberfläche mit<br />
geschnittenem Ginster auf, der mit dem<br />
Helikopter dorthin gebracht wird, um<br />
weitere Erosionen zu vermeiden. Es ist<br />
einfach wunderbar zu beobachten, wie die<br />
Natur einen helfenden Stupser erhält und<br />
sich dann selbst wieder heilen kann.<br />
Lieblingsausblick: Der Blick von meinem<br />
Haus auf die Camarthen Fans.<br />
Carmarthen Fans<br />
Im Internet:<br />
www.pcnpa.org.uk<br />
www.snowdonia-npa.gov.uk<br />
www.breconbeacons.org<br />
www.visitwales.de<br />
21
Grünzone<br />
Hier unsere 10 b<strong>est</strong>en Tipps für einen etwas<br />
umweltfreundlicheren Urlaub.<br />
Essen Sie regionale Erzeugnisse.<br />
Besuchen Sie einen Bauernmarkt mit<br />
frischen Erzeugnissen aus der Region.<br />
Kaufen Sie nach Herzenslust Obst- und<br />
Gemüsesorten der Saison, walisische<br />
Käsesorten, Biofleisch aus <strong>Wales</strong> und<br />
hausgemachte Konserven und Eingelegtes.<br />
www.fmiw.co.uk<br />
Gehen Sie beruhigt schlafen.<br />
Achten Sie auf das „Green Dragon“-<br />
Zeichen mit dem grünen Drachen. An<br />
dieser Auszeichnung erkennen Sie<br />
besonders umweltfreundliche Unterkünfte.<br />
www.greendragonems.com<br />
Lassen Sie das Auto stehen.<br />
Nutzen Sie die Busse, die in den drei<br />
Nationalparks verkehren. Die Küstenbusse<br />
in Pembrokeshire fahren mit Recycling-<br />
Pflanzenöl, das in der Region gesammelt<br />
und wiederaufgewertet wird.<br />
www.breconbeacons.org<br />
www.pembrokeshire.gov.uk/coastbus<br />
www.snowdoniagreenkey.co.uk<br />
Müll vermeiden – wieder<br />
verwenden – recyceln<br />
Versuchen Sie, so wenig<br />
Verpackungsmaterial wie möglich<br />
mitzubringen und verwenden oder<br />
recyceln Sie die Materialien so oft und so<br />
gut es geht - ganz so, wie Sie es auch von<br />
zu Hause gewohnt sind. Und denken Sie<br />
auch daran, auf Ihren Stromverbrauch zu<br />
achten. www.wasteawarenesswales.org.uk<br />
22<br />
Nutzen Sie die öffentlichen<br />
Verkehrsmittel.<br />
Der Freedom of <strong>Wales</strong> Flexi Pass bietet<br />
Ihnen schier unendliche Flexibilität – mit<br />
einer einzigen Fahrkarte können Sie auf<br />
allen Hauptzugstrecken und mit fast allen<br />
Bussen in <strong>Wales</strong> beliebig viel fahren.<br />
www.walesflexipass.co.uk<br />
Fahren Sie Achterbahn für die<br />
Umwelt.<br />
Fahren Sie mit der ersten<br />
umweltfreundlichen Achterbahn der Welt<br />
im GreenWood For<strong>est</strong> Park. Sie erzeugt<br />
mehr Energie, als sie verbraucht.<br />
www.greenwoodfor<strong>est</strong>park.co.uk<br />
Schwingen Sie sich aufs Rad.<br />
Lassen Sie das Navigationsgerät mal<br />
ausgeschaltet und lernen Sie <strong>Wales</strong> auf<br />
unserem Radstreckennetz, dem National<br />
Cycle Network, per Fahrrad kennen.<br />
www.cycling.visitwales.com<br />
Dysgu Cymraeg.<br />
Machen Sie sich mit einigen<br />
walisischen Ausdrücken vertraut<br />
und mischen Sie sich unter die<br />
Einheimischen. Hier Ihr erstes<br />
Wort auf Walisisch: „Shwmae“ –<br />
das „Hallo“ bedeutet.<br />
www.bbc.co.uk/wales/learnwelsh<br />
Gehen Sie unter die Öko-Krieger<br />
Geben Sie der Natur etwas zurück und<br />
verbringen Sie einen Tag als freiwilliger<br />
Helfer. Sie können sich beim<br />
Heckenpflanzen versuchen, Bäume setzen,<br />
Fußwege reparieren und<br />
Rhododendronbüsche beschneiden.<br />
www.nationaltrust.org.uk<br />
Lernen Sie grünes Denken.<br />
Das seit den 70er Jahren b<strong>est</strong>ehende<br />
Centre for Alternative Technology<br />
(Zentrum für alternative Technologien,<br />
CAT) gehört zu den angesehensten<br />
Umweltzentren der Welt. Beginnen Sie mit<br />
einer Fahrt zu den Klippen in der<br />
wasserbetriebenen Trambahn und<br />
erkunden Sie anschließend die vielen<br />
stromsparenden Geräte und interaktiven<br />
Angebote. www.cat.org.uk
Ich liebe die walisischen Nationalparks – sie sind von<br />
atemberaubender und landschaftlicher Schönheit, bieten<br />
Abenteuerlustigen das perfekte Umfeld und sind zugleich ein<br />
friedliches Refugium für ruhigere Gemüter.<br />
Ich liebe vor allem die windigen Strände an der Pembrokeshire<br />
Coast, z.B. in Newgale. Dort kann man den Surfern und<br />
Kajakfahrern das ganze Jahr dabei zusehen, wie sie die<br />
Elemente zu bezwingen versuchen. Der Küstenpfad von<br />
Pembrokeshire ist im Frühling besonders schön. Die Klippen<br />
sind dann von unzähligen Wildblumen übersät. Mit etwas<br />
Glück kann man sogar die ersten Papageientaucher bei der<br />
Rückkehr zu ihren Nistplätzen auf Skomer Island beobachten<br />
oder vor Strumble Head Schweinswale sehen.<br />
Wenn mir der Sinn mal nach einer Kletterherausforderung<br />
steht, fahre ich zur rauen Fels- und Berglandschaft von<br />
Snowdonia. Dort habe ich wirklich die Qual der Wahl. Die<br />
traditionellen Wanderstrecken am Snowdon oder Carneddau<br />
gehören zu meinen Lieblingsstrecken, aber auch die ruhigeren<br />
Hügellandschaften wie Rhinogau sind für mich durchaus<br />
reizvoll, wenn ich mal abschalten muss.<br />
Auch die weite offene Landschaft der Brecon Beacons übt<br />
immer wieder Faszination auf mich aus. Dieser Nationalpark<br />
ist ein Paradies für Flora und Fauna aller Art – halten Sie am<br />
Himmel Ausschau nach den Rotmilanen mit ihren auffälligen<br />
Gabelschwänzen und lauschen Sie im Sommer den Gesängen<br />
der Lerchen und Pieper.<br />
Diese Parks sind allerdings sehr viel mehr als nur hübsch<br />
anzusehende Landschaften. Die Nationalparks dienen dem<br />
Schutz einiger der bedeutendsten Naturgebiete in <strong>Wales</strong> und<br />
tragen zur Nachhaltigkeit regionaler Berufe von<br />
Tourismusbetrieben und Bauernhöfen, bis hin zu anderen<br />
landwirtschaftlich oder naturorientierten Aktivitäten bei.<br />
Hätten Sie gewusst, dass die Nationalparks in <strong>Wales</strong> insgesamt<br />
fast 12.000 Arbeitsplätze sichern?<br />
Ich hoffe, dass Sie sich 2010 Zeit nehmen, die walisischen<br />
Nationalparks kennen zu lernen – vielleicht sehen wir uns ja dort?<br />
Die Campaign for National Parks ist eine landesweite Stiftung,<br />
die sich für den Schutz und die Förderung der Nationalparks<br />
zur friedlichen Nutzung zugunsten der allgemeinen<br />
Öffentlichkeit einsetzt. www.cnp.org.uk<br />
Ben Fogle<br />
Wenn er nicht gerade die Antarktis bezwingt,<br />
verbringt TV-Moderator und Abenteurer Ben<br />
Fogle seine Zeit am liebsten in <strong>Wales</strong>. Als<br />
Botschafter für den Landschaftsschutz ist er ein<br />
großer Befürworter unserer Nationalparks.<br />
KLEINE BRÜDER, GROSSE BRÜDER<br />
Insgesamt machen die<br />
Naturschutzgebiete in <strong>Wales</strong> fast<br />
ein Viertel der gesamten<br />
Landesfläche aus. Sie alle gehören<br />
zur „Nationalpark-Familie“. Neben<br />
den drei Nationalparks haben wir<br />
auch fünf so genannte „Areas of<br />
Outstanding Natural Beauty“<br />
(Regionen von außergewöhnlicher<br />
Naturschönheit, AONB).<br />
www.aonb.org.uk<br />
Sie alle sind einen Besuch wert,<br />
denn sie sind, wie der Name schon<br />
sagt, allesamt echte Schönheiten.<br />
Und zwar sind das:<br />
Die Clwydian Range<br />
Eine Hügelkette im Nordosten von<br />
<strong>Wales</strong>. Das wild bewachsene<br />
Hochland dieser Region bietet<br />
einen reizvollen Kontrast zu den<br />
saftig grünen Tälern.<br />
www.clwydianrangeaonb.org.uk<br />
Gower<br />
Die auf drei Seiten vom Meer<br />
umgebene Halbinsel Gower ist eine<br />
spektakuläre Landschaft aus<br />
buntem Heideland, Waldgebieten,<br />
malerischen Sandstränden,<br />
atemberaubender Küstenlinie,<br />
kleinen Ortschaften und Farmen.<br />
www.swansea.gov.uk/aonb<br />
Llyˆn<br />
Llyˆn ist eine lange, hügelreiche<br />
Halbinsel, die sich vom Hochland<br />
von Snowdonia Richtung W<strong>est</strong>en<br />
erstreckt (immer dem<br />
Sonnenuntergang entgegen). Eine<br />
faszinierende Landschaft mit<br />
Hügeln, die steil im Meer versinken,<br />
einsamen Buchten, verträumten<br />
Häfen und herrlichen<br />
Wanderwegen.<br />
www.ahne-llyn-aonb.org<br />
Anglesey<br />
Die Küstenlandschaft von Ynys<br />
Môn, der altehrwürdigen Isle of<br />
Anglesey, liegt fast ganz in einer<br />
AONB. Von Klippen und versteckten<br />
Höhlen bis hin zu traumhaften<br />
Stränden und ungezähmten<br />
Sanddünen hat die Insel einfach<br />
alles zu bieten.<br />
www.visitanglesey.gov.uk/aonb<br />
Wye Valley<br />
Der Wye fließt sowohl durch<br />
England als auch durch <strong>Wales</strong> und<br />
schlängelt sich durch eine<br />
anmutige Landschaft mit<br />
spektakulären Sandsteinklippen.<br />
Besonders bei Anglern und<br />
Kanufahrern beliebt.<br />
www.wyevalleyaonb.co.uk<br />
Und ein letztes Glanzstück:<br />
Natürlich das Dyfi Valley, das<br />
inzwischen zu den<br />
Biosphärenreservaten der UNESCO<br />
zählt - das erste überhaupt in<br />
<strong>Wales</strong>. Es befindet sich in guter<br />
Gesellschaft mit über 550 weiteren<br />
Biosphärenreservaten auf der<br />
ganzen Welt, darunter Mount<br />
Kenya und der US-Nationalpark<br />
Yellowstone.<br />
Der Begriff Biosphäre mag zwar<br />
klingen wie der Name einer<br />
Raumstation, doch dabei geht es<br />
eigentlich um nachhaltige<br />
Lebensweisen praktisch direkt vor<br />
der eigenen Haustür. Innerhalb<br />
einer Biosphäre arbeiten die<br />
Menschen zusammen, um einen<br />
Ausgleich zwischen Umweltschutz<br />
und nachhaltiger Nutzung der<br />
Umwelt zu schaffen.<br />
www.dyfibiosphere.org.uk<br />
www.visitwales.de<br />
23
Fragen Sie einen Einheimischen<br />
Vergessen Sie Touristenführer. Wenn Sie einen Ort wirklich kennen lernen möchten,<br />
wenden Sie sich an jemanden, der dort lebt. <strong>Wales</strong> View hat zwei Freiwillige gebeten, uns<br />
ihr persönliches „Geheimrezept“ für das perfekte Wochenende in ihrer Heimat zu verraten.<br />
Hannah James, Cardiff<br />
Cardiff hatte schon immer einen<br />
besonderen Platz in meinem Herzen. Als<br />
Kind liebte ich es, wenn wir zu b<strong>est</strong>immten<br />
Jahreszeiten dorthin fuhren, um mir eine<br />
Schuluniform, ein Kleid für den Schulball<br />
oder einfach nur ein paar Sommersachen<br />
für den Urlaub zu kaufen. Als Teenager<br />
freute ich mich dann wie verrückt darauf,<br />
dort zum ersten Mal ohne meine Mutter<br />
auszugehen – ins Kino, nur mit meinen<br />
Freunden. So war es für mich nach meiner<br />
Studienzeit in Portsmouth eigentlich keine<br />
Frage, wo ich mich auf Dauer niederlassen<br />
wollte. Ich zog nach Cardiff, das sich in der<br />
Zwischenzeit sehr stark verändert hatte.<br />
Freitag<br />
Abend<br />
Abseits der quirligen Straßen in der<br />
Innenstadt können Sie in der „Buffalo Bar“<br />
am Windsor Place coole Cocktails genießen<br />
und im Espresso Martini eine stilvolle<br />
Alternative zu Red Bull entdecken. Ideal zum<br />
Entspannen nach der Arbeit oder für einen<br />
unterhaltsamen Ausgehabend.<br />
24<br />
Samstag<br />
Morgens<br />
Ab ins „Café Brava“ in der Pontcanna Street.<br />
Hier wird bei Unterhaltungen von Freunden<br />
sehr oft Walisisch gesprochen – die Sprache<br />
überlebt nicht einfach nur, sondern sie wird<br />
sogar immer beliebter. Zu den bevorzugten<br />
Gerichten gehört der Corned Beef Hash mit<br />
pochiertem Ei.<br />
Nachmittags<br />
Nach einer Woche am Schreibtisch in der<br />
Innenstadt tut es richtig gut, beim<br />
Radfahren die Beine zu bewegen und an der<br />
frischen Luft zu sein. In Cardiff gibt es<br />
unzählige Parks und Gärten, schließlich ist es<br />
die grünste Stadt in Europa!<br />
Beginnen Sie am Cardiff Castle und fahren<br />
Sie durch den Bute Park am River Taff<br />
entlang Richtung Norden. Nach einer<br />
entspannenden 30-minütigen Fahrt<br />
erreichen Sie die Ausläufer eines steilen<br />
Hangs zum Castell Coch. Hier steige ich<br />
normalerweise ab und schiebe mein Rad die<br />
letzten 180 Meter.<br />
Castell Coch wurde im 19. Jahrhundert mit<br />
dem Vorhaben erbaut, einem<br />
Märchenschloss aus dem 13. Jahrhundert zu<br />
ähneln. Heute kann kein kleines Mädchen<br />
einfach daran vorbeigehen, ohne dabei an<br />
Dornröschen und ihren hundertjährigen<br />
Schlaf zu denken. Wenn Sie das Schloss<br />
besichtigen, sollten Sie sich auf keinen Fall<br />
den Ausblick aus dem Schlafgemach von<br />
Lady Bute entgehen lassen. Es wurde im<br />
perfekten Winkel gebaut, um direkten Blick<br />
auf den Taff zu bieten, der sich von dort aus<br />
zu ihrem damaligen Stadtsitz, Cardiff Castle,<br />
windet.<br />
Vor der Heimfahrt sollten Sie sich noch<br />
Welsh Cakes aus der Schlossküche gönnen.<br />
Sie können sogar bei der Zubereitung auf<br />
dem traditionellen Backstein zusehen.<br />
Abends<br />
Die Küche eines Landes verrät viel über<br />
seine Kultur. Um <strong>Wales</strong> kulinarisch kennen<br />
zu lernen, sollten Sie das Mimosa in Cardiff<br />
Bay besuchen, wo die b<strong>est</strong>en und<br />
typischsten walisischen Zutaten -<br />
walisisches Rindfleisch vom Welsh-Black-<br />
Rind, Seebarsch, Laverbread und Käse - auf<br />
der Karte stehen und mit moderner Finesse<br />
zubereitet werden. Wenn Sie mal<br />
Laverbread (Algen) probieren möchten,<br />
dann sind frittierte Muscheln mit<br />
Laverbread-Sauce ein sanfter Einstieg in<br />
diese neue Geschmackswelt.<br />
Spätabends<br />
Weiter geht’s zu Gwdi Hw (sprich: Gudi Hu),<br />
einer neuen Bar mit dem gewissen Etwas.<br />
Sie ist nämlich im Retrostil eines<br />
Wohnzimmers der 70er Jahre eingerichtet<br />
und mit DJ-Ecke. Der perfekte Treffpunkt<br />
für lange Nächte.<br />
Wenn man abends ausgeht, kann eine Stadt<br />
durch die vielen Bars und Nachtclubs großer<br />
Ketten manchmal wie ein billiger Abklatsch<br />
einer beliebigen Metropole wirken. Das
passiert Ihnen auf der Womanby Street<br />
aber garantiert nicht. Da wäre zum Beispiel<br />
das Y Fuwch Goch (Zur Roten Kuh), in dem<br />
Sie das lokale Brain’s Beer nur wenige Meter<br />
von der Brauerei entfernt genießen können.<br />
Oder „Clwb Ifor Bach“ (liebevoll auch „Clwb“<br />
genannt), gleich gegenüber auf derselben<br />
Pflastersteinstraße. Es war ursprünglich ein<br />
Mitgliederclub für Leute, die Walisisch<br />
sprachen. Inzwischen darf aber jeder rein.<br />
Heute Abend gibt’s Indie-Disco auf der<br />
Haupttanzfläche im Erdgeschoss, 80er-<br />
Jahre-Elektropop auf der ersten Etage und<br />
Live-Musik im obersten Stockwerk. Hier geht<br />
man garantiert nicht ohne ein Lächeln auf<br />
den Lippen wieder nach Hause.<br />
Sonntag<br />
Morgens<br />
Ein Spaziergang stromabwärts an der<br />
frischen Seeluft der Cardiff Bay, entlang<br />
am knapp zwei Kilometer langen Damm,<br />
der die Bucht 1999 in einen riesigen<br />
Süßwassersee verwandelte. Der Damm<br />
verbindet Cardiff mit dem glamourösen<br />
viktorianischen Badeort Penarth.<br />
Nachmittags<br />
Wenn Sie nach Ihrem ausgiebigen<br />
Spaziergang Hunger bekommen haben,<br />
können Sie am Pier bei einer Portion Fish &<br />
Chips in aller Ruhe die Welt betrachten. Gut<br />
g<strong>est</strong>ärkt sind Sie dann bereit für einen<br />
Besuch in zwei wunderbaren Privatgalerien<br />
in der Innenstadt.<br />
Dort können Sie etwas verweilen und die<br />
Kunstwerke in sich aufnehmen. Das<br />
Washington stellt moderne walisische<br />
Gemälde- und Töpferkunst aus und in der<br />
Ffotogallery... – na ja, Sie können sich ja<br />
denken, was dort zu sehen ist.<br />
Von links nach rechts:<br />
Hannah b<strong>est</strong>ellt einen Espresso Martini in der Buffalo<br />
Bar / Der Taff Trail / Castell Coch / Fahrt mit dem<br />
Wasserbus / Penarth Pier / Mit dem Rad unterwegs<br />
auf dem Taff Trail / <strong>Wales</strong> Millennium Centre<br />
Zurück nach Cardiff mit dem Wassertaxi,<br />
das von Penarth zur Cardiff Bay und weiter<br />
bis zum Millennium Stadium verkehrt.<br />
Beim Blick auf die Bucht fallen vor allem<br />
drei b<strong>est</strong>immte Bauten auf, die den<br />
jüngsten Wandel in Cardiff auch sehr gut<br />
zusammenfassen. Da wäre zunächst einmal<br />
das moderne 5-Sterne-Hotel St. David’s<br />
mit seinem segelförmigen Dach; das<br />
zweite Gebäude ist die Senedd, das<br />
Parlamentsgebäude mit seiner<br />
unverkennbaren Dachform und<br />
Dachhaube, das die jetzige politische<br />
Unabhängigkeit von <strong>Wales</strong> symbolisiert;<br />
und schließlich der Kupferbau des <strong>Wales</strong><br />
Millennium Centre, dem großartigen<br />
Opern- und Konzerthaus der Stadt.<br />
Das <strong>Wales</strong> Millennium Centre bietet sich<br />
perfekt für einen entspannenden Ausklang<br />
des Wochenendes bei einer Tasse Kaffee<br />
an. Wenn Sie Ihre Zeit gut organisieren,<br />
schaffen Sie es sogar noch zu einer der<br />
kostenlosen Musikaufführungen, die täglich<br />
zwischen 13.00 Uhr und 18.00 Uhr im Foyer<br />
stattfinden.<br />
Im Internet:<br />
www.visitcardiff.com<br />
www.visitwales.de<br />
25
Heledd Williams, Aberystwyth<br />
Aberystwyth ist meine Heimat. Eigentlich<br />
komisch, denn ich habe mehr Zeit<br />
außerhalb von Aber verbracht als die Zeit,<br />
in der ich dort aufwuchs. Es ist eine<br />
geschichtsträchtige Universitätsstadt am<br />
Meer, in der es mehr Möwen und Schafe in<br />
der umliegenden Berglandschaft gibt als<br />
Menschen. Ich fahre immer noch<br />
mind<strong>est</strong>ens einmal im Monat nach Hause,<br />
um meine Mutter und meinen Vater und<br />
meine wunderbare 96-jährige „mamgu“<br />
(„Großmutter“ auf Walisisch) zu besuchen.<br />
Freitag<br />
Nachmittags<br />
Nach über zwei Stunden Autofahrt muss<br />
man sich mal die Beine vertreten - und<br />
zwar am b<strong>est</strong>en an der Promenade, die<br />
zum Constitution Hill und ‘Kick the Bar’<br />
führt. Nach einem alten Brauch treten<br />
Spaziergänger, die das Ende der<br />
Promenade erreichen, wortwörtlich mit<br />
beiden Füßen einmal gegen die Stange<br />
(das Bodengeländer, das sich am Ende der<br />
Promenade befindet), bevor sie auf der<br />
Promenade schließlich wieder Richtung<br />
Pier, Schloss und Hafen zurücklaufen.<br />
Angeblich soll es Glück und Wohlstand<br />
bringen, gegen die Stange zu treten.<br />
Einheimische sind diesen Anblick längst<br />
gewohnt, doch Ortsfremde schauen immer<br />
wieder verwirrt.<br />
Während der Sommerzeit ist es ein wahres<br />
Vergnügen, den Constitution Hill hoch zu<br />
26<br />
laufen und den Blick über die Cardigan Bay<br />
in sich aufzusaugen. Wenn ich mal einen<br />
faulen Tag habe, fahre ich zuerst mit der<br />
Seilbahn hinauf und laufe dann zu Fuß<br />
wieder nach unten. Von der Hügelspitze<br />
aus kann man an manchen Tagen sogar<br />
sehen, wie sich die Schweinswale und<br />
Delfine in der Bucht tummeln.<br />
Abends<br />
Zeit für ein besonderes Highlight in Aber,<br />
das „Gannet’s Bistro“. Hier treffen sich die<br />
Einheimischen, Neuigkeiten werden<br />
ausgetauscht und der frisch<strong>est</strong>e Fang aus<br />
dem Meer direkt vor der Tür zubereitet.<br />
Samstag<br />
Morgens<br />
Samstag beginnt für mich mit dem<br />
herrlichen Blick aus dem Haus meiner<br />
Eltern: Cardigan Bay in voller Pracht.<br />
Anschließend geht es in die Innenstadt auf<br />
einen Cappuccino und ein Stück<br />
hausgemachte Torte im „Penguin Café“.<br />
Hier erfährt man weitere Neuigkeiten aus<br />
der Gegend und hört unter den<br />
Einheimischen bei der Begrüßung einen<br />
interessanten Mix aus Walisisch, Englisch<br />
und sogar Italienisch (das „Penguin“ gehört<br />
einer italienischen Familie).<br />
Nachmittags<br />
Ein gemütlicher Spaziergang durch die<br />
Stadt und einmal die Great Darkgate Street<br />
rauf und wieder runter. Hier trifft man<br />
immer jemanden, den man kennt.<br />
Anschließend geht es zu Metzger Morgan,<br />
bei dem ich mich mit Fleisch und<br />
Im Uhrzeigersinn von oben links:<br />
Töpferkunst im Ruthin Craft Centre / Traditionelles Geschäft<br />
in der Einkaufsstraße von Ruthin / Skulptur im Ruthin Craft<br />
Centre / Der Ruthin Book Shop / Joanna und Charlotte beim<br />
Mittagessen / Außenansicht und Schlafzimmer des<br />
Manorhaus / Marmeladenangebot<br />
Wurstwaren eindecke, die ich mit zurück<br />
nach Cardiff nehme. Am liebsten mag ich<br />
die Würste aus Schweinefleisch und<br />
Mango, aber auch Lamm und Hackfleisch<br />
schmecken mir sehr.<br />
Abends<br />
Inzwischen haben Sie vielleicht meine<br />
Leidenschaft für das Meer erkannt. Und so<br />
gibt es praktisch keinen besseren Ort für<br />
ein Abendessen und Drinks an einem<br />
Samstagabend als das „Gw<strong>est</strong>y Cymru“. Es<br />
handelt sich dabei um ein kleines 5-Sterne-<br />
R<strong>est</strong>aurant mit Gästezimmern, und es ist<br />
einfach sagenhaft. Das Essen ist ganz frisch<br />
und aus lokalen Produkten zubereitet –<br />
man kann den Fischern auf der anderen<br />
Straßenseite praktisch beim Fischfang<br />
zusehen. Vom R<strong>est</strong>aurant aus blickt man<br />
direkt auf die Cardigan Bay.<br />
Die Speisenkarten wurden außerdem von<br />
Anfang bis Ende zweisprachig g<strong>est</strong>altet. So<br />
rosten die Walisisch-Kenntnisse nicht ein<br />
und man lernt sogar noch ein paar neue<br />
Wörter. Es gibt dort außerdem noch eine<br />
wunderbare Kellerbar, in der man sich<br />
entspannen und ein paar walisische Drinks<br />
probieren kann.<br />
Und wenn man schon dort ist, sollte man<br />
sich unbedingt auch die Gästezimmer<br />
ansehen – ganz besonders die wirklich<br />
traumhafte Suite auf der dritten Etage. Ihr<br />
Badezimmer ist das schönste, das ich je<br />
gesehen habe, und bietet umwerfende<br />
unverputzte Steinwände.
Sonntag<br />
Morgens<br />
Spaziergang zum Bahnhof der Vale of<br />
Rheidol Railway, einer historischen<br />
Schmalspurbahn, die zwischen Aberystwyth<br />
und Devil’s Bridge verkehrt. Ich lehne mich<br />
entspannt zurück und genieße die langsame<br />
Fahrt in dieser Dampfeisenbahn, die sich<br />
rauchend und schnaufend ihren Weg nach<br />
oben zur Devil’s Bridge bahnt. Die<br />
Fahrtstrecke beträgt kaum 18 km.<br />
Eigentlich sind es drei Brücken, die jeweils<br />
übereinander gebaut wurden. Der Legende<br />
nach soll die erste Brücke vom Teufel<br />
erbaut worden sein, da sie für Menschen<br />
zu schwierig zu bauen gewesen sein soll.<br />
Es heißt, der Teufel habe für den Bau der<br />
Brücke im Gegenzug die erste lebende<br />
Seele, die die Brücke überqueren würde,<br />
verlangt, sei aber von einer alten Frau<br />
hereingelegt worden. Der Geschichte nach<br />
warf sie Brot auf die Brücke und ihr Hund<br />
rannte hinterher - so war es der Hund, der<br />
als erstes die Brücke betrat.<br />
Einige hundert Schritte weiter kommt man<br />
am Fuße der Devil’s Bridge Falls an. Von dort<br />
aus sind es noch ein paar hundert Schritte in<br />
schwindelerregender Höhe auf der Jacob’s<br />
Ladder zurück bis zur Bahn, mit der es<br />
schließlich ganz entspannt wieder zurück<br />
nach Aber geht. Auf der Fahrt kann man sich<br />
dann in aller Ruhe von der Anstrengung<br />
erholen.<br />
Nachmittags<br />
Zeit für meine Rückfahrt nach Cardiff. Nur<br />
noch einen Monat - ich zähle die Tage, bis<br />
ich wieder mein Zuhause besuchen kann.<br />
Im Internet:<br />
www.tourism.ceredigion.gov.uk<br />
www.visitwales.de<br />
27
Was gibt’s Neues?<br />
Hier ein paar ausgefallene Tipps für die Planung<br />
Ihres perfekten <strong>Wales</strong>-Urlaubs.<br />
Canolfan Cywain ist ein neues Heritage Centre in der ländlichen<br />
Gegend von Bala. Auf Ausstellungen im Innenbereich sowie auf<br />
Freiluftausstellungen werden die vielen Fertigkeiten der<br />
Landleute gewürdigt. Außerdem werden verschiedene<br />
Aktivitäten, von kulinarischen F<strong>est</strong>ivals bis hin zu Falknerei-<br />
Vorführungen angeboten. Anschließend sollten Sie unbedingt<br />
die hausgemachten regionalen Backwaren im „Caffi’r Felin“<br />
(walisisch für „Café zur Mühle“) probieren. www.cywain.co.uk<br />
Nur rund fünf Kilometer von Llangollen entfernt, befindet sich<br />
die jüngste Weltkulturerb<strong>est</strong>ätte Großbritanniens, das<br />
Pontcysyllte-Aquädukt. Es ist das höchste aus Eisen erbaute<br />
Aquädukt der Welt und wurde ursprünglich zur Überquerung<br />
des Flusses Dee gebaut. Am b<strong>est</strong>en erkundet man es mit dem<br />
Boot. Wenn man im Boot 38m über dem Fluss auf dem Wasser<br />
entlang gleitet, fühlt man sich, als schwebe man über den<br />
Wolken – selbst die Vögel fliegen tiefer, als das Boot<br />
schwimmt! www.waterscape.com<br />
Corris Mine Explorers bietet seinen Besuchern die seltene<br />
Gelegenheit, in einem verlassenen alten walisischen<br />
Schieferbruch vor den Toren von Machynlleth auf Entdeckung<br />
zu gehen. Ein erfahrener Bergwerkführer führt Sie tief unter der<br />
Erde durch ein rund drei Kilometer langes Labyrinth verworrener<br />
dunkler Tunnel und Gänge. www.corrismineexplorers.co.uk<br />
28<br />
Unternehmen Sie eine Fahrt mit der Rhyl Miniature<br />
Railway und erleben Sie Großbritanniens ält<strong>est</strong>e Mini-<br />
Eisenbahn. Wenn Sie schon dort sind, sollten Sie sich auch<br />
gleich noch das neue Hauptbahnhofsgebäude ansehen<br />
und die Geschichte der Eisenbahn kennen lernen.<br />
www.rhylminiaturerailway.co.uk<br />
Die Fisch- und Kochakademie „Chef’s Room“ öffnete<br />
im vergangenen Jahr ihre Tore. Sie befindet sich nur<br />
274 Meter von der Weltkulturerb<strong>est</strong>ätte entfernt im Gebäude des Fischund<br />
Feinkosthandels Vin Sullivan in Blaenavon. Die Kochakademie wird<br />
vom Gastronomieautoren und Koch Lindy Wildsmith geleitet und bietet<br />
interaktive Workshops sowie Kochvorführungen rund um die traditionelle<br />
walisische Küche an. Dieses Jahr unterrichten einige der talentiert<strong>est</strong>en<br />
Chefköche aus <strong>Wales</strong> als Gastdozenten. www.lindywildsmith.co.uk<br />
Das neue St. David’s Dewi Sant Shopping Centre wurde vor kurzem<br />
in Cardiff eröffnet. Es wurde nach dem Vorbild der altehrwürdigen<br />
Arkaden aus den Zeiten Königin Viktorias und König Edwards IV in<br />
Cardiff g<strong>est</strong>altet und bietet mit neuen Geschäften, Cafés, Bars und<br />
R<strong>est</strong>aurants im Herzen der Innenstadt ein aufregendes neues<br />
Shopping-Erlebnis. www.stdavidscardiff.com<br />
Im Jen Jones Welsh Quilt Centre in Lampeter finden Sie die<br />
weltweit größte Auswahl handgefertigter antiker walisischer Quilts<br />
und Bettdecken. Es gibt außerdem eine Ausstellung vor Ort und Sie<br />
haben die Möglichkeit, Ihr kunsthandwerkliches Geschick selbst in<br />
Workshops und Kursen auf die Probe zu stellen. www.jen-jones.com<br />
Beweisen Sie Ihr Talent fürs Sandburgenbauen am Strand von<br />
Llanfairfechan. Dieser riesige, weite Strandabschnitt wurde mit der<br />
Blauen Flagge für b<strong>est</strong>e Strand- und Wasserqualität ausgezeichnet<br />
und bietet sich für Picknicks, erfrischende Runden im Wasser und<br />
diverse Wassersportarten an – und halten Sie auch unbedingt<br />
nach den Vögeln Ausschau, die über dem nahe gelegenen Traeth<br />
Lafan Nature Reserve kreisen. www.visitnorthwales.co.uk<br />
Wenn Ihnen der Sinn nach einer ganz neuen Erfahrung steht, dann<br />
schnappen Sie sich in einem Touristeninformationszentrum vor Ort<br />
die kostenlose Broschüre „Ghostly Pubs of Porthcawl“. Besuchen Sie<br />
alle aufgeführten Pubs, lassen Sie sich in die walisische Geister- und<br />
Spukwelt entführen und probieren Sie dabei unterwegs entspannt<br />
ein paar Biere aus den Lokalbrauereien. www.southernwales.com<br />
Dylan Thomas-Verehrer haben nun die Möglichkeit, eine<br />
Nacht im ehemaligen Haus des Dichters zu verbringen. Das<br />
Haus „Seaview“ in Laugharne wurde um 1845 erbaut. Dylan<br />
lebte mit seiner Familie dort zwischen 1938 und 1940.<br />
Inzwischen ist es in ein kleines Luxushotel verwandelt<br />
worden, mit vier Zimmern und fantastischem Blick auf<br />
die Flussmündung, das Meer und das Schloss – es<br />
war dieser Ausblick, der den berühmten Dichter zu<br />
einigen seiner b<strong>est</strong>en Werke inspiriert hat.<br />
www.seaview-laugharne.co.uk<br />
Der Rhondda Heritage Park bei Pontypridd bietet eine<br />
ganz neue Galerie im umgebauten Gebäude der Lewis<br />
Merthyr Colliery. Dort werden in Dauer- und<br />
Wechselausstellungen die Werke heimischer und<br />
internationaler Künstler gezeigt. Die Besucher haben<br />
auch die Möglichkeit, modernen Schmuck und<br />
Töpferwaren sowie Holzarbeiten zu erwerben.<br />
www.rhonddaheritagepark.com
1<br />
2<br />
3<br />
Wahr oder erfunden?<br />
In den vergangenen Jahren hat sich <strong>Wales</strong> als König aller<br />
Filmdoubles bewährt, das von Hollywood regelmäßig für große<br />
Kinofilme eingesetzt wird – nur merken Sie das nicht immer.<br />
Lesen Sie weiter, um mehr zu erfahren...<br />
Robin Hood-Remake (2010)<br />
von Ridley Scott<br />
Dover? Weit gefehlt. Der Strand, an<br />
dem Russell Crowe bei den<br />
Filmarbeiten zum Robin Hood-Remake<br />
in seiner Rüstung entlang reitet, ist in<br />
Wirklichkeit der Strand von Freshwater<br />
W<strong>est</strong> an der Küste von Pembrokeshire.<br />
Carry On... Up the Khyber<br />
(1968) ("Alles unter Kontrolle -<br />
keiner blickt durch")<br />
Die Geschichte des 16. Films der<br />
berühmten Carry On-Reihe spielte<br />
zwar an der Nordw<strong>est</strong>-Grenze Indiens,<br />
doch gedreht wurde sie an den<br />
Hängen des höchsten Berges in<br />
<strong>Wales</strong>, dem Mount Snowdon.<br />
Lara Croft Tomb Raider: Die<br />
Wiege des Lebens (2003)<br />
Der Actionfilm spielt zum Teil auf<br />
dem chinesischen F<strong>est</strong>land, doch in<br />
Wirklichkeit fegte Angelina Jolie durch<br />
das traumhafte Nant Gwynant Valley<br />
in Gwynedd.<br />
5<br />
4<br />
6<br />
7<br />
Per Anhalter durch die Galaxis<br />
(2005)<br />
Auf dem Planeten Vogon? Nicht ganz<br />
so weit weg. Die verlassene Landschaft<br />
der fernen Welt der Vogonen befand<br />
sich in Trefil Quarry in der Nähe von<br />
Tredegar.<br />
American Werewolf (1981)<br />
Die Anfangsszenen spielen in<br />
Yorkshire. Doch gedreht wurden in<br />
<strong>Wales</strong>. Das von Werwölfen<br />
heimgesuchte Dorf „East Proctor”<br />
war in Wirklichkeit Crickadarn nahe<br />
Builth Wells.<br />
28 Weeks Later (2007)<br />
Das Londoner Wembley Stadium?<br />
Nein, das „Wembley” in diesem Sci-Fi-<br />
Horrorfilm war in Wirklichkeit das<br />
Millennium Stadium in Cardiff.<br />
Harry Potter und die<br />
Heiligtümer des Todes (2010)<br />
Tinworth in Cornwall? Nein, einmal<br />
mehr war es Freshwater in<br />
Pembrokeshire. Bill Weasleys Haus<br />
„Shell Cottage” wurde für die<br />
Dreharbeiten des neu<strong>est</strong>en Harry<br />
Potter-Films im vergangenen Jahr an<br />
den Strand gebaut.<br />
8<br />
9<br />
James Bond 007 - Stirb an<br />
einem anderen Tag (2002)<br />
Korea? Nein, das Strandhaus, in dem<br />
James Bond, gespielt von Pierce<br />
Brosnan, Halle Berry näher kommt,<br />
stand an der Küste von Ceredigion in<br />
Penbryn.<br />
Laurence von Arabien (1962)<br />
Die arabische Wüste? Nicht in allen<br />
Szenen. Teile des Filmklassikers von<br />
David Lean wurden in Wirklichkeit in<br />
den Sanddünen von Merthyr Mawr bei<br />
Bridgend gedreht.<br />
29 www.visitwales.de<br />
29<br />
1<br />
7<br />
8<br />
2<br />
3<br />
9<br />
4<br />
5<br />
6
Heimelige Atmosphäre<br />
Vor ungefähr ein oder zwei Wochen frühstückte ich in einem Hotel in einer Ecke Europas, deren Name hier nichts zur Sache tut, und musste<br />
plötzlich darüber nachdenken, wie viel in unserem modernen Leben heute doch so ganz ohne Identität ist. Verstehen Sie mich bitte nicht<br />
falsch - es war ein sehr schönes und auch nicht ganz billiges Hotel. Gutes Essen, effizienter Service und saubere, moderne Räume.<br />
Doch das Essen auf dem Teller hätte in jedem R<strong>est</strong>aurant der Welt serviert werden können und wäre dennoch weder wirklich exotisch noch<br />
wirklich typisch gewesen. Man hätte das Hotel sogar aus seiner Umgebung herausreißen und irgendwo anders hinstellen können und es hätte<br />
genau so gut (oder schlecht) dorthin gepasst. Insgesamt war es absolut modern – und gähnend langweilig.<br />
Um es mit den Worten der amerikanischen Schriftstellerin Gertrude Stein auszudrücken: „There is no there there.“ – Es gibt dort kein „dort“.<br />
Ich kann mit Freuden sagen, dass <strong>Wales</strong> da ganz anders ist. Fast überall widersteht <strong>Wales</strong> weitgehend dem heimatlosen Einheitsbrei (unter<br />
anderem haben wir unsere eigene Sprache, die zu den ält<strong>est</strong>en noch gesprochenen Sprachen in ganz Europa zählt, außerdem eine<br />
einzigartige Kultur, Küche und einen großen Gemeinschaftssinn) – man könnte gewissermaßen sagen, dass es dort jede Menge „dort“ gibt.<br />
Was macht also dieses Identitätsgefühl, diese Einzigartigkeit von <strong>Wales</strong> aus? Auf den nächsten Seiten geht <strong>Wales</strong> View genau dieser Frage<br />
nach. Den Anfang macht Rough Guides-Autor Mike Parker, der sich Gedanken zu diesem Thema gemacht hat.<br />
„Swansea“, schrieb einst der berühmt<strong>est</strong>e<br />
Sohn der Stadt, Dylan Thomas, „hat so viele<br />
Schichten wie eine Zwiebel – und jede<br />
Schicht rührt zu Tränen.“ Dieser Ausspruch<br />
des Dichters hätte auch für ganz <strong>Wales</strong><br />
gelten können, denn unser Land enthüllt<br />
seine vielen Schichten nur nach und nach,<br />
mal mit feuriger Würze, mal mit<br />
schmerzhaften Wunden – und der Blick<br />
bleibt nur jenen vorbehalten, die wirklich<br />
hinsehen. „Wer sich in Massen / An einem<br />
kleinen Fenster drängt / Macht es mit<br />
seinem Atem dunkel / Mag die Aussicht<br />
auch noch so erhaben, noch so<br />
unerschöpflich sein“ („Those who crowd / A<br />
small window dirty it / With their breathing,<br />
though sublime / And inexhaustible the<br />
view”), schrieb sein Dichterkollege R.S.<br />
Thomas (definitiv nicht verwandt) in einer<br />
seiner hinreißendsten Hymnen an <strong>Wales</strong> -<br />
„hier gibt es Juwelen / die nur das Auge<br />
sammeln kann“ („there are jewels to gather<br />
/ but with the eye only“).<br />
Nahezu alle walisischen Literaten schreiben<br />
ihre schönsten Werke als Oden an dieses<br />
kleine, felsenreiche Land am w<strong>est</strong>lichen<br />
Zipfel Europas. Manchmal schreiben sie<br />
über das Land selbst, oft aber auch nur über<br />
30<br />
einen b<strong>est</strong>immten kleinen Land<strong>est</strong>eil – in<br />
jedem Fall entspringen diese Werke aber<br />
stets der walisischen Landschaft und Seele.<br />
In meinen 20 Jahren als Reiseautor habe<br />
ich noch keinen anderen Ort der Welt mit<br />
einer so starken Identität erlebt.<br />
Nicht zufällig gibt es in der walisischen<br />
Sprache ein b<strong>est</strong>immtes Word – „hiraeth“<br />
das so gut wie unübersetzbar ist. Meist<br />
wird es als „Sehnsucht“ oder „Heimweh“<br />
beschrieben, aber es ist weder das eine<br />
noch das andere eher beides – und doch<br />
noch so viel mehr. Es bedeutet ein<br />
verzehrendes Sehnen, eine Verzweiflung<br />
und die stärkste Liebe, zu der man fähig ist<br />
– und es gilt nur einem b<strong>est</strong>immten Ort. Es<br />
bezeichnet die intensive Kenntnis über den<br />
eigenen „milltir sgwâr“ (Quadratmeile),<br />
einen Ort, zu dem man im Geiste immer<br />
wieder zurückkehrt, ganz gleich, wo man<br />
sich gerade auf der Welt befindet. Vor<br />
allem aber heißt es brüderliche<br />
Kameradschaft – der englische Begriff<br />
„comradeship“ hat sogar denselben<br />
Wortstamm wie das walisische Wort für<br />
<strong>Wales</strong> und seine Einwohner, die „Cymry“..<br />
Auf der Karte sieht <strong>Wales</strong> ziemlich klein aus:<br />
die engste Stelle zwischen England und<br />
dem Meer lässt sich in etwas über einer<br />
Stunde durchqueren; und selbst an<br />
stürmischen Tagen dauert es nur wenige<br />
Stunden, um vom oberen zum unteren<br />
Rand zu kommen. Doch <strong>Wales</strong>, das Land,<br />
das dem Klassiker „Doctor Who“ so viel<br />
neues Leben eingehaucht hat, ist fast schon<br />
selbst eine Tardis – von innen viel größer,<br />
als es von außen scheint. Das lässt sich zum<br />
Teil auch auf seine hügelige Landschaft<br />
zurückführen. Berglandschaften machen<br />
vier Fünftel der gesamten Landmasse in<br />
<strong>Wales</strong> aus. Und so kann es vorkommen,<br />
dass man bei zwei Orten, die in<br />
zweidimensionaler Ansicht kaum zwanzig<br />
Minuten entfernt scheinen, erstmal eine<br />
Stunde lang einen Bergpass, ein paar<br />
Haarnadelkurven, eine Schafsherde und<br />
den einen oder anderen tuckernden Traktor<br />
passieren muss, bis man am Ziel ankommt.<br />
Diese durch die Berge bedingte physische<br />
Trennung spiegelt sich auch in der Kultur<br />
wider: Dialekte, Architektur, die Sprache<br />
und sogar b<strong>est</strong>immte Wörter verändern<br />
sich mit der Landschaft.<br />
Wie so oft hat die nordwalisische Band<br />
Super Furry Animals einen großen<br />
Gedanken elegant auf den Punkt gebracht.<br />
Ihr auf Walisisch aufgenommenes Album<br />
Mwng enthält als Schlussstück einen<br />
gewaltigen Song, der mit folgenden<br />
Worten beginnt: „Yma yw lle dewisom ni / I<br />
gael plannu gwreiddiau dwfn“: „Diesen Ort<br />
haben wir uns gewählt / um die tiefsten<br />
Wurzeln zu pflanzen, um dann sanft in<br />
erhebende Höhen anzusetzen, von wo wir<br />
beobachten, wie unser kleines Land immer<br />
kleiner und kleiner wird und schließlich in<br />
der Weite des Kosmos verschwindet“. Ein<br />
Song, der die Seele tröstet und einem<br />
dennoch gleichzeitig das Herz brechen<br />
kann: der absolute Inbegriff des walisischen<br />
„Identitätsgefühls“.
Ble mae'r<br />
gw<strong>est</strong>y agosaf?<br />
Wo ist das nächste<br />
Hotel?<br />
<strong>Wales</strong> ganz walisisch<br />
Der mehrfach ausgezeichnete Comedian und Moderator Rhod<br />
Gilbert ist ein waschechter Waliser – aber erst vor kurzem lernte<br />
er Walisisch für die BBC-Sendung „Big Welsh Challenge“. Es sei<br />
eine wunderbare Erfahrung gewesen.<br />
„Schon als Kind merkte ich bald, dass<br />
Walisisch eine sehr schöne und<br />
entzückende Sprache ist. Irgendwann war<br />
ich es leid, ständig auf Walisisch<br />
angesprochen zu werden und antworten zu<br />
müssen, dass ich kein Walisisch verstand.<br />
Und immer, wenn ich unter Leuten war, die<br />
Walisisch sprachen, kam es mir vor, als<br />
verpasse ich etwas.<br />
Als ich zusagte, bei „Big Welsh Challenge“<br />
mitzumachen...ging der Wahnsinn los. Das<br />
Lernen hat zwar riesigen Spaß gemacht,<br />
aber einen 10-minütigen Stand-Up-Auftritt<br />
nur auf Walisisch zu absolvieren, war<br />
wirklich furchteinflößend.<br />
Dau beint o<br />
Brains, os<br />
gwelwch yn<br />
dda<br />
Bitte 2 Gläser Brains Bier<br />
Hinterher war ich aber richtig stolz auf<br />
mich. Nach meinem kleinen Auftritt wollte<br />
ich die Sprache so gut beherrschen, dass<br />
ich eine ganze Show auf Walisisch<br />
bewältigen konnte – es war ein sagenhaftes<br />
Gefühl, als die Leute über meine Witze auf<br />
Walisisch lachten. Durch meine<br />
Tourtermine hatte ich seitdem keine Zeit<br />
mehr, richtige Kurse zu belegen, also<br />
spreche ich stattdessen einfach Walisisch<br />
mit meiner Freundin.<br />
Walisische Wörter sind wunderbar. Zum<br />
Beispiel „caru“’, was „lieben“ bedeutet. In<br />
der englischen Sprache hat das Wort an<br />
Bedeutung verloren. Man sagt zum Beispiel<br />
„Ich liebe Pommes”, aber nicht im wahren<br />
Für Einsteiger gibt es eine Reihe<br />
nützlicher Websites. Am b<strong>est</strong>en fängt<br />
man mit ein paar leichten Wörtern und<br />
Wendungen an. Auch sollte man sich<br />
auf keinen Fall scheuen, sie bei einem<br />
Besuch in <strong>Wales</strong> gleich auszuprobieren.<br />
Werfen Sie einen Blick auf:<br />
www.bbc.co.uk/wales/learnwelsh<br />
www.learnons4c.co.uk<br />
www.bwrdd-yr-iaith.org.uk<br />
Fish and Chips!<br />
Pysgod a Sglodion<br />
Sinne des Wortes „lieben“. Auf Walisisch<br />
würde man so etwas nie sagen – das Wort<br />
behält seine eigentliche Bedeutung.<br />
Ich muss aber sagen: Ich liebe es, dass die<br />
walisische Sprache auch technologische<br />
Neuerungen berücksichtigt. Es gibt kein<br />
Wort für „Mikrowelle“, daher sagt man auf<br />
Walisisch einfach „popty ping“. Ein tolles<br />
Wort!“<br />
Erleben Sie Rhod auf der neuen „Rhod’s<br />
First Live Stand-up DVD” oder live auf Tour<br />
www.myspace.com/rhodgilbertcomedian<br />
The Welsh Language & Heritage Centre<br />
Das Zentrum hat sich auf Walisisch-<br />
Sprachaufenthalte für Erwachsene<br />
spezialisiert. www.nantgwrtheyrn.org<br />
www.visitwales.de<br />
31
Einkaufsmeile mit Charakter<br />
Mehrere Dinge können passieren, wenn<br />
man in Ruthin ist. Man trifft hilfsbereite,<br />
freundliche Menschen. Man kann beim<br />
gemütlichen Tempo der Stadt richtig<br />
entspannen und, machen wir uns nichts<br />
vor, man kann hier auch ordentlich vom<br />
Regen nass werden. Verlaufen wird man<br />
sich hier allerdings eher nicht.<br />
Ruthin ist nicht sehr groß. Die meisten<br />
Straßen führen zum St. Peter’s Square, der<br />
auf einer Anhöhe von stattlichen<br />
Fachwerkhäusern umgeben auf den Ort<br />
blickt. Es ist also schon etwas peinlich, dass<br />
wir uns dort doch tatsächlich verlaufen<br />
haben. Schuld daran waren die unzähligen<br />
schnuckeligen Geschäfte und der weite<br />
Blick auf gewundene Straßen und<br />
wunderschöne Häuserdächer bis hinaus<br />
auf die grünen Hügel der Clwydian Range.<br />
Da soll man sich noch auf den Weg<br />
konzentrieren können...<br />
Ich bin hier mit meiner Freundin Charlotte.<br />
Ich komme aus Brighton, sie aus<br />
Manch<strong>est</strong>er. Nachdem wir unser Gepäck in<br />
unserem herrlichen Hotel Manorhaus<br />
gelassen haben, ziehen wir los und stellen<br />
schnell f<strong>est</strong>, dass Ruthin überraschend viele<br />
Geschäfte besitzt – und die einzige Kette,<br />
die hier vertreten ist, ist „Boots“. „Das ist<br />
ein seltener Moment“, meint Charlotte.<br />
„Viel Zeit und noch dazu so viele einmalige<br />
unabhängige Läden.“ „Und keine Kinder,<br />
die uns stören“, füge ich noch an. Und so<br />
stapfen wir gut gelaunt los.<br />
32<br />
In Ruthin befinden sich die Läden für den<br />
täglichen Bedarf – Metzger,<br />
Eisenwarenhandlung und Bäckerei – neben<br />
einer Reihe vornehmer Boutiquen und<br />
Juweliere wie Mococo und Twenty3. Wir<br />
interessieren uns mehr für die Geschäfte,<br />
die sich irgendwo zwischen praktisch und<br />
superedel bewegen.<br />
Zum Beispiel Leonardo’s, unser erster Halt.<br />
Ein viel besuchtes Deli, in dem sich immer<br />
eine Menge Leute tummeln, die sich auf<br />
ihrem Einkaufstrip schnell ein Sandwich mit<br />
Whiskykäse aus Snowdonia oder ein paar<br />
frisch gebackene Brownies mitnehmen<br />
möchten. Charlotte kauft Aprikosen-<br />
Ingwer-Chutney und wir beide nehmen<br />
außerdem noch ein paar der<br />
preisgekrönten Pasteten des Hauses mit<br />
Hühnchen, Lauch und Laverbread.<br />
Honey Buns, eine typische Spezialität hier<br />
in Ruthin, ist eine unwiderstehliche<br />
Kleinigkeit für Zwischendurch. Wir<br />
schnappen uns beide eins und beißen<br />
genüsslich in dieses süße, brotartige und<br />
sehr sättigende Gebäck.<br />
Das Leonardo’s gibt es seit 10 Jahren, Janet<br />
Kenyon-Thompsons Ruthin Book Shop ein<br />
paar Meter weiter die Straße hinunter<br />
schon seit 25 Jahren. Janet sagt, ihre<br />
Kunden kommen von nah und fern, wobei<br />
die Leute aus dem Ort hauptsächlich<br />
Stadtpläne und Landkarten kaufen.<br />
Am Fuße des Hügels eröffnete 2008 Tilly<br />
Mint in einem schnuckeligen Kellerraum<br />
Im Uhrzeigersinn von oben links:<br />
Schlafzimmer des Manorhaus / Traditionelles Geschäft<br />
in der Einkaufsstraße von Ruthin / Skulptur im Ruthin<br />
Craft Centre / Der Ruthin Book Shop / Joanna und<br />
Charlotte beim Mittagessen<br />
Sie können diese ganzen 08/15-Einkaufsstraßen nicht mehr sehen? Keine Sorge –<br />
die Marktstädtchen in <strong>Wales</strong> sind erfrischend „authentisch“. Wir haben die Autorin<br />
Joanna Simmons, die für diverse Wohnzeitschriften und Magazine schreibt, nach<br />
Denbighshire geschickt, um zu erfahren, wie eine historische Marktstadt sich stets<br />
neu erfinden und doch zugleich ihrer Tradition treu bleiben kann.<br />
mit Balkendecke. Es gehört zu genau der<br />
Art Geschäft, die ich mag - voller antiker<br />
Sammlerstücke, angefangen von<br />
glitzernden Handtaschen aus den 60ern bis<br />
hin zu Postkarten aus den 30er Jahren und<br />
viktorianischen Keramikwaren. Es zieht<br />
mich zu den Schachteln voller alter<br />
Werbepostkarten, doch verliebe ich mich<br />
schließlich in ein gerahmtes Bild einer<br />
viktorianischen Szene am Meer, das ich für<br />
meine Wohnzimmerwand kaufe.<br />
Von oben ertönt es, als seien Elefanten<br />
gerade beim Aerobic, aber es ist nur<br />
„Spavens“, der Süßwarenladen über uns. Er<br />
ist ein wahres Mekka für kleine Trampelfüße.<br />
Charlotte ist eine hoffnungslose<br />
Naschkatze, also holt sie sich dort kurz eine<br />
Tüte Erdbeerbonbons und etwas<br />
Johannisbeerlakritze („die traditionelle Sorte<br />
- meine Lieblingslakritze“).<br />
Ganz in der Nähe entdecken wir auf dem<br />
Platz „Cerrig & The Green Lady“, ein süß<br />
duftendes Reich voller Pflege- und<br />
Kosmetikprodukte mit natürlichen<br />
Inhaltsstoffen. Viele davon werden von<br />
kleinen Betrieben in <strong>Wales</strong> und im übrigen<br />
Großbritannien herg<strong>est</strong>ellt. Charlotte gönnt<br />
sich das straffende Augengel von Neal’s<br />
Yard – für £19,55 ein kleiner Luxus. Doch es<br />
gibt auch zahlreiche wunderbare Produkte<br />
für nur wenig Geld, von handgemachten<br />
Seifen bis hin zu Bienenwachskerzen.<br />
Es ist unübersehbar, dass Ruthin sich sehr<br />
dafür einsetzt, Besucher durch einzigartigen
Einzelhandel anzulocken, ohne dabei seine<br />
Identität als bodenständige Marktstadt<br />
aufzugeben. Es wäre allerdings ein Fehler,<br />
Ruthin nur anhand seiner Geschäfte zu<br />
beurteilen. Es besitzt auch eine reiche<br />
Geschichte. Ursprünglich war die Stadt eine<br />
mittelalterliche Siedlung mit einer von König<br />
Edward I erbauten Burg (aus dem heute das<br />
Ruthin Castle Hotel geworden ist) und<br />
wurde vom walisischen Helden Owain<br />
Glyndwˆ r im Jahre 1400 bis auf die<br />
Grundf<strong>est</strong>e niedergebrannt.<br />
Daher findet man in Ruthin so viele Gebäude<br />
mit Kellergebäuden aus dem Mittelalter<br />
(denn nur die überlebten das Feuer) und<br />
neueren Fachwerkkonstruktionen aus dem<br />
15. Jahrhundert, wie etwa Nantclwyd y Dre,<br />
das ält<strong>est</strong>e Fachwerkgebäude in <strong>Wales</strong>. Mir<br />
gefallen all diese alten, schönen Bauten.<br />
Einen Kontrast zu diesem historischen Bild<br />
setzt das architektonische N<strong>est</strong>häkchen des<br />
Orts, das 2008 eröffnete Ruthin Craft<br />
Centre. Dabei handelt es sich um einen<br />
sagenhaft g<strong>est</strong>alteten Bau mit drei Galerien,<br />
die feinste internationale angewandte Kunst<br />
der Gegenwart ausstellen.<br />
Hier kann man wunderbar schlendern und<br />
es gibt sogar ein Café und eine Laden mit<br />
hochwertigen Glas- und Keramikwaren<br />
sowie Schmuck. Mein Auge fällt auf eine<br />
traumhafte walisische Decke, doch bei<br />
einem Preis von über £200 muss der Kauf<br />
bis zum nächsten Urlaub warten.<br />
Nach einigem Bummeln, Einkaufen und<br />
Verweilen im Craft Centre stärken wir uns<br />
am Mittag mit unseren Pastetchen von<br />
Leonardo’s. Wir hatten eigentlich zum<br />
krönenden Abschluss des Tages einen<br />
Spaziergang in der Clwydian Range geplant,<br />
aber die Hügel sind in Nieselregen gehüllt.<br />
Also machen wir es uns im Manorhaus<br />
gemütlich, wo Hotelbesitzer Gavin Harris in<br />
der opulenten roten Lounge Tee serviert.<br />
Alle acht Zimmer wurden 2007 neu<br />
g<strong>est</strong>altet und verfügen über Kingsize-<br />
Betten mit Gänsedaunendecken und<br />
traumhaft edler Bettwäsche aus<br />
ägyptischer Baumwolle. Jedes Zimmer<br />
wurde in Zusammenarbeit mit<br />
ortsansässigen Künstlern g<strong>est</strong>altet.<br />
Mein Zimmer ist das Oriel 5, das mit<br />
Gemälden von Ian Williams geschmückt<br />
ist. Am Schiebefenster steht eine<br />
beeindruckende freistehende Badewanne<br />
(ich habe vor dem Bad erstmal das Rollo<br />
heruntergelassen, damit Ruthin nicht rot<br />
werden muss). Es gibt außerdem ein<br />
Badezimmer mit ebenerdiger Dusche<br />
sowie einen Wohnbereich mit eigenem<br />
Kamin. Ich hätte dort ohne zu zögern die<br />
ganze Woche verbracht.<br />
Im Manorhaus kann man wunderbar<br />
entspannen. Dafür sorgen unter anderem<br />
das Dampfbad, das Kino und das<br />
R<strong>est</strong>aurant, in dem Charlotte und ich am<br />
Abend ein fantastisches Drei-Gänge-Menü<br />
mit göttlichem pochiertem Schellfisch und<br />
einem köstlichen Kanincheneintopf<br />
genießen.<br />
Der einzige Wermutstropfen ist, dass Gavin<br />
sich darum gewunden hat, uns seine Robe<br />
zu zeigen. Bis Mai dieses Jahres ist er<br />
nämlich noch Bürgermeister und engagiert<br />
sich sehr dafür, dass seine Stadt floriert.<br />
„Die Amtskette ist großartig“, vertraut<br />
Gavin uns an, „aber die Robe ist ein<br />
bisschen muffig.“ Ruthin ist großartig, und<br />
alles andere als muffig.<br />
Im Internet:<br />
www.visitruthin.com<br />
www.manorhaus.com<br />
www.visitnorthwales.co.uk<br />
www.visitwales.de<br />
33
34<br />
Genießen Sie die Aussicht<br />
Rindfleisch<br />
Unsere behutsam aufgezogenen und grasgefütterten<br />
walisischen Rinder (Welsh Black) liefern das b<strong>est</strong>e<br />
Rindfleisch der Welt. Sie können es abgepackt oder<br />
online beim Rhug Estate Farm Shop in Corwen in<br />
Denbighshire kaufen. www.rhug.co.uk<br />
Austern<br />
Ich bin verrückt nach Austern und bereite nach Möglichkeit nur<br />
Austern aus Anglesey zu. Besuchen Sie im Oktober das Anglesey<br />
Oyster and Welsh Produce F<strong>est</strong>ival www.menaioysters.co.uk<br />
oder www.angleseyoysterf<strong>est</strong>ival.com<br />
Llandudno<br />
Anglesey<br />
Der regionale Gastro-Guru Gareth Johns hegt<br />
eine Leidenschaft für die tief in der Region<br />
verwurzelte Küche. Was Gareth als Chefkoch im<br />
Wynnstay Hotel in Machynlleth auch zaubert,<br />
es wird immer aus Zutaten zubereitet, die<br />
möglichst direkt aus der Nähe stammen.<br />
www.wynnstay-hotel.com<br />
Kuchen<br />
In <strong>Wales</strong> gibt es unzählige fabelhafte Konditoren,<br />
die kunstvolle Kuchen, Torten und<br />
Gebäckspezialitäten herstellen, darunter beliebte<br />
Klassiker wie Welsh Cakes und Bara Brith<br />
(Früchtekuchen). Unbedingt probieren sollten Sie<br />
die Honey Rolls von Popty’r Dref in Dolgellau.<br />
Wrexham<br />
„In meinen Augen sollte ein R<strong>est</strong>aurant auch<br />
seinen Standort widerspiegeln. Und hier in<br />
<strong>Wales</strong> sind wir mit einem wahren Reichtum<br />
gesegnet. Wir haben das b<strong>est</strong>e Rind- und<br />
Lammfleisch der Welt, fantastischen Fische und<br />
Meeresfrüchte, vorzüglichen Käse, und Whisky<br />
gibt es bei uns schon länger als bei den<br />
Schotten.“<br />
Lammfleisch<br />
Ein Wort: Weltklasse. Die einzigartige Landschaft,<br />
in der die Lämmer grasen, schenkt dem Fleisch<br />
seine unverwechselbare Farbe und den zarten,<br />
süßlichen Geschmack. Ich kaufe Dyfi-Lamm von<br />
meinem Nachbarn in Machynlleth, Wil Lloyd.<br />
www.wil-lloyd.co.uk<br />
Wein<br />
<strong>Wales</strong> hat auch hervorragenden<br />
Wein zu bieten, wenn man weiß, wo<br />
man suchen muss. Mein<br />
Lieblingswein ist der Pinot Noir Rosé<br />
vom Penarth Vineyard bei Welshpool.<br />
www.penarthwines.co.uk<br />
SNOWDONIA<br />
NATIONAL PARK<br />
<strong>Wales</strong> View hat Gareth gebeten, zur Würdigung<br />
der walisischen Küche seine persönliche<br />
kulinarische Rundreise durch <strong>Wales</strong><br />
zusammenzustellen. Hier seine Auswahl:<br />
Käse<br />
Die Auswahl ist wirklich riesig, aber wenn ich entscheiden<br />
müsste, fiele meine Wahl wohl auf einen Old Shire von der<br />
Halbinsel Llyˆn Peninsula. www.sccwales.co.uk<br />
Welshpool<br />
Aberystwyth<br />
Seefisch<br />
Bei uns gibt es einen wahren Reichtum an fabelhaftem Seefisch, z.B. Barben<br />
und Knurrhähne, außerdem auch Hummer und Krabben. Ich persönlich mag<br />
Seespinnen am liebsten. Frisch gefangener Fisch wird an der gesamten<br />
Küste angelandet, z.B. in Aberaeron.
Cider<br />
Sie müssen den Old Badland Welsh Cider<br />
probieren. Das ist „echter“ traditioneller saurer<br />
Cider aus der walisisch-englischen Grenzregion.<br />
Old Badland wird bei New Radnor in Powys<br />
herg<strong>est</strong>ellt www.ralphscider.co.uk<br />
Hay-on-Wye<br />
Food tourism d<strong>est</strong>ination 2010<br />
Die Pembrokeshire Fish Week wurde als "True<br />
Taste Food Tourism D<strong>est</strong>ination" mit dem "Food<br />
Oscar" für b<strong>est</strong>e Qualität ausgezeichnet.<br />
Detaillierte Informationen über die vielen<br />
hervorragenden walisischen Produkte, diese<br />
Auszeichnung und andere Gewinner finden Sie<br />
unter - www.wal<strong>est</strong>hetruetaste.co.uk<br />
Fudge<br />
Fudge aus Ziegenmilch – samtig, süß,<br />
wunderbar. Kidmenot wird auf der Farm<br />
bei Llandeilo in Carmarthenshire<br />
herg<strong>est</strong>ellt. www.kidmenot.co.uk<br />
Fishguard<br />
Carmarthen<br />
Monmouth<br />
BRECON BEACONS<br />
NATIONAL PARK<br />
Würste<br />
Was Aroma betrifft, geht nichts über unser<br />
Schweinefleisch aus traditioneller Zucht.<br />
Wir kaufen Schweinefleisch immer von der<br />
preisgekrönten Trealy Farm Charcuterie in<br />
Monmouthshire. www.trealyfarm.com<br />
THE PEMBROKESHIRE<br />
COAST NATIONAL PARK<br />
Pembroke<br />
Swansea<br />
Cardiff<br />
Carmarthen-Schinken<br />
Einmaliger, hervorragender Schinken<br />
herg<strong>est</strong>ellt nach traditioneller<br />
Bauernart. Am b<strong>est</strong>en kaufen Sie ihn<br />
bei Albert Rees Ltd auf dem<br />
Carmarthen Market<br />
www.carmarthenham.co.uk<br />
Versuchen Sie sich doch auch einmal an<br />
einem von Gareths Lieblingsrezepten:<br />
Meerforelle aus Towy mit<br />
Herzmuscheln aus Laugharne und<br />
Carmarthen-Schinken<br />
Für eine Person<br />
140-170 g Filet von der Meerforelle<br />
1 Esslöffel Laugharne-Herzmuscheln<br />
1 Scheibe Carmarthen-Schinken (in dünne Streifen schneiden)<br />
Sewin (Meerforelle)<br />
Etwas schwerer zu finden, aber eine echte<br />
walisische Spezialität. Versuchen Sie es bei E.<br />
Ashton's auf dem Cardiff Market<br />
www.ashtonfishmongers.co.uk<br />
Laverbread<br />
Der ultimative B<strong>est</strong>andteil der<br />
walisischen Speisenkarte.<br />
Besonders zu empfehlen als<br />
Zutat für eine Fischsauce oder als<br />
Beilage zu einem traditionellen<br />
walisischen Frühstück. Besuchen<br />
Sie den Swansea Market<br />
www.swanseamarket.co.uk<br />
Herzmuscheln<br />
Die esse ich richtig gern. Sie erinnern mich an<br />
meine Kindheit. Ein einfacher Genuss mit etwas<br />
Pfeffer und ein wenig Essig. Probieren Sie sie bei<br />
Selwyn’s www.selwynsseafoods.co.uk<br />
14g walisische Butter<br />
1 Esslöffel gehackte Zwiebeln<br />
Nach Belieben abschmecken<br />
Petersilie<br />
Zitronensaft<br />
www.visitwales.de<br />
1 Meerforelle würzen und kurz anbraten, bis sie f<strong>est</strong> wird.<br />
2 Butter in einer Pfanne anschmelzen und die<br />
Herzmuscheln braten. Schinkenstreifen und etwas<br />
gehackte Zwiebel hinzufügen.<br />
3 Mit Pfeffer, Petersilie und Zitronensaft abschmecken.<br />
Dann das ganze über die Meerforelle geben und servieren.
Große Geschichten<br />
In <strong>Wales</strong> gibt es Burgen und<br />
Schlösser, und zwar richtig<br />
viele (641 um genauer zu<br />
sein). Als wir also Julian<br />
Humphrys vom BBC History<br />
Magazine baten, für uns eines<br />
zu besichtigen, hatte er die<br />
Qual der Wahl. Schließlich<br />
entschied er sich für Conwy<br />
Castle, ein berühmtes<br />
Wahrzeichen, hinter dessen<br />
Mauern es unzählige<br />
Geschichten zu entdecken gilt.<br />
36<br />
Was finden Kinder an Burgen nur so<br />
faszinierend? Selbst diejenigen, die sonst bei<br />
Königen und historischen Daten die Nase<br />
rümpfen, entdecken plötzlich beim<br />
Wendeltreppensteigen oder Erkundungen<br />
von Kerkern ihr geschichtliches Interesse.<br />
Meine elfjährige Nichte Nina ist da so ein<br />
Beispiel. Sie besichtigt mit Begeisterung<br />
Burgen, so lange ich mich zurückerinnern<br />
kann.<br />
Als ich sie fragte, ob sie mit mir das Conwy<br />
Castle besichtigen wolle, war ich nicht<br />
überrascht, dass sie sofort dabei war. Vor der<br />
Bergkulisse von Snowdonia liegt Conwy<br />
Castle in atemberaubender Umgebung auf<br />
einer Anhöhe, ganz in der Nähe der<br />
Flussmündung des Conwy. Es gehörte zu<br />
den Burgen, die König Edward I. errichten<br />
ließ, um seine Herrschaft über das frisch<br />
eroberte Nordwales zu sichern. Es entstand<br />
in nicht einmal fünf Jahren um 1280. Wenn<br />
man sich vor Augen führt, wie ewig lange<br />
Bauprojekte in der heutigen Zeit manchmal<br />
dauern, scheint das doch eine<br />
außergewöhnliche Leistung zu sein – doch<br />
ich vermute, dass in der Zeit König Edwards<br />
die drohenden Strafen ein nicht<br />
unbeträchtlicher Ansporn zum Fleiß waren.<br />
Die Burg ist perfekt an den Felsen<br />
angepasst, auf dem sie steht. Auf drei<br />
Seiten vom Wasser umgeben und mit<br />
hohen Mauern und acht gewaltigen<br />
Großes Foto:<br />
Nina und Julian auf Erkundung im Conwy Castle<br />
Nächste Seite:<br />
Großes Foto:<br />
Der Blick vom Turm<br />
Im Uhrzeigersinn von oben links:<br />
Innenansicht von Plas Mawr / Blick durch das Fenster<br />
zum Conwy Castle / Nina und Julian unterwegs als<br />
Detektive durch die Zeitgeschichte / Auf dem Weg<br />
nach Plas Mawr / Luftansicht des Conwy Castle<br />
Türmen versehen, scheint sie wie eine<br />
uneinnehmbare F<strong>est</strong>ung. Und tatsächlich<br />
gelang es im Mittelalter nur ein einziges<br />
Mal, sie einzunehmen. Es war am Karfreitag<br />
1401, als Anhänger Owain Glyndwˆ rs einen<br />
Überraschungsangriff starteten.<br />
Es war ein gewagtes Unternehmen, das<br />
heute auf ganz neue Weise auf einem<br />
zeitgeschichtlichen Detektivpfad für junge<br />
Burgbesucher, die jüngste Neuerung im<br />
Angebot der Burg, erzählt wird. Wir wollen<br />
diese „Detektiv-Zeitreise“ unbedingt<br />
einmal probieren und suchen mit der roten<br />
Speziallupe, die Nina zu Beginn bekommen<br />
hatte, wie besessen nach den auf<br />
Informationstafeln in der gesamten Burg<br />
versteckten Hinweisen.<br />
Aus Rücksicht werde ich nichts über den<br />
Pfad verraten. Sagen wir einfach, es sah aus,<br />
als sei es von innen heraus passiert. Es<br />
machte riesigen Spaß, bei dieser Tour<br />
mitzumachen, doch auch sonst gab es jede<br />
Menge interessante Entdeckungen. Der<br />
Zahn der Zeit nagte auch an den inzwischen<br />
verschwundenen Holzdächern und –böden,<br />
doch die Steinkonstruktionen sind<br />
weitgehend unbeschadet geblieben und<br />
bieten eine hervorragende Möglichkeit,<br />
Wendeltreppen zu erklimmen,<br />
F<strong>est</strong>ungsmauern entlang zu patrouillieren<br />
und den fantastischen Rundblick zu<br />
genießen.
www.visitwales.de<br />
37
Sie sollten allerdings Ausdauer mitbringen<br />
und auch Schwindelfreiheit. Nina besaß<br />
beides und führte ihren immer stärker<br />
keuchenden und leicht ängstlich<br />
dreinschauenden Onkel mit Feuereifer bis in<br />
eine der Turmspitzen der Burg.<br />
Doch ich muss zugeben, dass sich der<br />
Aufstieg lohnte. Wir waren uns beide einig,<br />
dass die Aussicht von der Turmspitze, unter<br />
der Möwen und Tauben durch die Lüfte<br />
kreisten, zu den Highlights unseres<br />
Ausflugs zählte.<br />
Conwy war vom ersten Moment an immer<br />
schon viel mehr als nur eine reine<br />
Verteidigungsanlage. Es war auch<br />
Verwaltungszentrum und ein Symbol für<br />
die Macht des Königs, doch es war der<br />
bodenständigere Teil seiner Geschichte, der<br />
Nina in ihren Bann zog. Irgendwann gingen<br />
wir durch eine recht unscheinbare Tür und<br />
erblickten fasziniert einen Raum, der einst<br />
das Burggefängnis war.<br />
38<br />
Der Gedanke daran, dort eingesperrt zu<br />
sein, war schon schlimm genug; doch<br />
darunter gab es sogar noch ein Verlies mit<br />
einem wirklich winzigen Lichtfenster und<br />
einer Falltüre, über die es zu erreichen war.<br />
Es muss sehr dunkel und deprimierend<br />
gewesen sein und, wie Nina bemerkt, ohne<br />
Toiletteneinrichtungen auch sehr übel<br />
riechend.<br />
Ungeachtet dessen war die Burg einst auch<br />
ein Luxuspalast. In einem der Türme<br />
befindet sich inzwischen eine Ausstellung<br />
über Burgkapellen. Dort bekommt man eine<br />
Vorstellung davon, wie opulent einige Räume<br />
wohl zu ihrer Blütezeit ausgeschmückt<br />
waren. Im darüber liegenden Stockwerk<br />
befindet sich die königliche Kapelle: ein<br />
Rundzimmer mit hohen, schmalen<br />
Spitzbogenfenstern und einer<br />
wunderschönen Gewölbedecke aus Stein.<br />
Über eine kleine Wendeltreppe gelangten<br />
wir zur „Beobachtungskammer”,. Ein kleiner<br />
Raum, der dem König dazu diente, an den<br />
unter ihm stattfindenden Gottesdiensten,<br />
in Privatsphäre und komfortabler<br />
Umgebung, teilzunehmen. Der Raum hat<br />
sogar eine eigene Toilette. Wir mussten<br />
kichern, als uns bewusst wurde, dass wir<br />
genau dort standen, wo der mächtige<br />
Edward I einstmals für kleine Königstiger<br />
musste.<br />
Was Conwy für mich unter anderem so<br />
besonders macht, ist die Tatsache, dass<br />
während der Entstehung der Burg<br />
gleichzeitig auch eine fast zwei Kilometer<br />
lange Stadtmauer mit Toren und Türmen<br />
errichtet wurde. Diese Mauer gehört zu den<br />
b<strong>est</strong>erhaltenen der Welt und wenn man<br />
will, kann man, wie Nina und ich, weite Teile<br />
davon entlanglaufen.<br />
Der Blick auf die Burgstadt und die<br />
umliegende Landschaft ist einfach<br />
unbeschreiblich. Nina und ich gingen der<br />
Frage auf den Grund, wie man wohl die
Türme zur Isolierung b<strong>est</strong>immter<br />
Mauerabschnitte einsetzte, wenn ein Feind<br />
über die F<strong>est</strong>ungsmauer eindringen wollte.<br />
Wir lugten durch die Burgzinnen und<br />
Schießscharten, durch die Bogenschützen<br />
auf jeden zielen konnten, der so töricht<br />
war, einen Angriff auf die Stadt zu wagen.<br />
Edward wollte aus Conwy eine englische<br />
Stadt machen. Menschen aus ganz England<br />
ließen sich hier nieder und lange Jahre war<br />
es den Walisern in ihrer eigenen Heimat<br />
verboten, in Conwy zu leben.<br />
Unser Tag in Conwy näherte sich langsam<br />
dem Ende, doch wir hatten gerade noch<br />
Zeit, Plas Mawr, das vor kurzem r<strong>est</strong>aurierte<br />
und wahrscheinlich schönste<br />
elisabethanische Stadthaus in ganz<br />
Großbritannien, zu bewundern sowie<br />
anschließend auf unserem Weg zum Kai<br />
noch Aberconwy House, das ält<strong>est</strong>e<br />
Wohnhaus der Stadt. Auch die Fahrt zum<br />
Kai war eine einmalige Erfahrung, denn wir<br />
konnten Conwy unmöglich verlassen, ohne<br />
ein extragroßes Eis im angeblich kleinsten<br />
Haus Großbritanniens zu essen.<br />
Wir waren zwar wegen der Burg nach Conwy<br />
gefahren (und wurden in dieser Hinsicht<br />
auch keinesfalls enttäuscht), waren uns aber<br />
einig, dass die kleine F<strong>est</strong>ungsstadt mit ihren<br />
kleinen Geschäften und Sträßchen,<br />
historischen Bauten und dem fantastischem<br />
Ausblick mind<strong>est</strong>ens genauso viel zu bieten<br />
hatte. Wir kommen ganz b<strong>est</strong>immt noch<br />
einmal nach Conwy zurück.<br />
Heutzutage muss man kein Buch in die<br />
Hand nehmen, um etwas über Geschichte<br />
zu erfahren. Fortschrittliche interaktive<br />
Interpretation Centres in ganz <strong>Wales</strong><br />
erwecken historische Stätten für Besucher<br />
aller Altersgruppen zum Leben. So kann<br />
man in Plas Mawr in Conwy eigenständig<br />
Besichtigungstouren mit Audioführung<br />
unternehmen – dazu fährt man mit einem<br />
Handgerät über die vorgesehenen<br />
Wandpaneele und kann dann beim<br />
Rundgang durch das Haus etwas über<br />
jeden Raum erfahren. Außerdem gibt es<br />
noch interaktive Touchscreens, über die<br />
man eine Panoramarundbesichtigung des<br />
traumhaften Castell Coch bei Cardiff<br />
unternehmen kann. Und Audiobeiträge<br />
geben Einblick in die Eisenhütte Blaenavon,<br />
die industrielle Revolution oder in die Zeit<br />
der alten Römer in Caerwent.<br />
Im Internet:<br />
www.cadw.wales.gov.uk<br />
www.nationaltrust.org.uk<br />
www.visitnorthwales.co.uk<br />
www.visitwales.de<br />
39
40<br />
Neuer Tag, neue Burg<br />
Sie könnten in <strong>Wales</strong> theoretisch ein Jahr lang jeden Tag eine andere Burg besuchen<br />
und hätten immer noch nicht alle gesehen. Aber Sie haben wahrscheinlich kein<br />
ganzes Jahr Zeit. Deshalb haben wir für Sie ein paar Highlights zusammeng<strong>est</strong>ellt.<br />
Perfekt...<br />
Für eine erholsame Nacht<br />
Wollten Sie schon immer mal in einer<br />
Burg schlafen? Das Castell Deudraeth<br />
(wird englisch „ Deidrath“ ausgesprochen)<br />
ist ein extravaganter viktorianischer Bau<br />
mit einem Schuss Gotik, einer Prise<br />
Tudor-Stil und einer ganzen Menge<br />
Imposanz. Als Hotel wurde es 2001<br />
eröffnet und verfügt über 11 modern<br />
g<strong>est</strong>altete Zimmer.<br />
www.portmeirion-village.com<br />
In einer Kampfsituation<br />
Beaumaris Castle sieht zwar malerisch<br />
friedlich aus, doch lassen Sie sich davon<br />
nicht täuschen: Es ist (bzw. war Ende des<br />
13. Jahrhunderts) mit einer tödlichen<br />
Burgtechnologie ausg<strong>est</strong>attet, die<br />
ihresgleichen suchte. Es hat auch noch so<br />
einige Extras wie die „murder holes“, das<br />
sind Deckenluken, durch die die<br />
Burgverteidiger kochendes Öl auf jeden<br />
schütten konnten, der ihnen nicht in den<br />
Kram passte. www.cadw.wales.gov.uk<br />
Für Spukerlebnisse<br />
Seltsame Dinge gehen im Bodelwyddan<br />
Castle vor. Zu den jüngsten Sichtungen<br />
gehören eine unerklärliche Erscheinung in<br />
einem Burgflügel, der Geist eines<br />
Soldaten in einem anderen Teil sowie<br />
seltsame Schatteng<strong>est</strong>alten, die den Gang<br />
hinunter gleiten. Sogar im Teezimmer<br />
spukt es.<br />
www.bodelwyddan-castle.co.uk<br />
Für die ganze Familie<br />
Caerphilly Castle, eine der größten<br />
F<strong>est</strong>ungsanlagen aus dem Mittelalter in<br />
Großbritannien, ist ebenso eindrucksvoll<br />
wie gigantisch. Das jährlich stattfindende<br />
Big Cheese F<strong>est</strong>ival gehört zu den<br />
beliebt<strong>est</strong>en F<strong>est</strong>ivals von Caerphilly - ein<br />
Wochenende mit kostenlosen<br />
Veranstaltungen für die ganze Familie auf<br />
dem Burggelände.<br />
www.cadw.wales.gov.uk<br />
Für interessante Geschichten<br />
Vergessen Sie alles, was Sie bei Dan<br />
Brown gelesen haben. Der Heilige Gral<br />
befindet sich nämlich in <strong>Wales</strong>.<br />
Möglicherweise. Die Ruinen von Castell<br />
Dinas Bran (auch Crow Castle genannt)<br />
befinden sich auf einem 2.600 Jahre alten<br />
Hügelfort. So ist es kaum überraschend,<br />
dass sich um diesen Ort unzählige Mythen<br />
und Legenden ranken. Eine davon besagt,<br />
der Heilige Gral befinde sich in einer<br />
Höhle unterhalb der Burg.<br />
www.castlewales.com<br />
Für Bankettveranstaltungen<br />
Erleben Sie ein F<strong>est</strong>mahl bei Kerzenlicht<br />
im Rittersaal des Caldicot Castle.<br />
Hofdamen servieren Ihnen bei<br />
traditioneller walisischer Live-Musik<br />
herzhafte Küche.<br />
www.caldicotcastle.co.uk<br />
Für neue Horizonte<br />
Machen Sie einen Ausflug zum Cardiff<br />
Castle, wo Sie bei den mittelalterlichen<br />
Kampfnachstellungen Geschichte<br />
hautnah nacherleben können. Zu den<br />
Attraktionen zählen Bogenschießkurse<br />
und eine Fechtschule.<br />
www.cardiffcastle.com
Für Ihren Hund<br />
Oxwich Castle steht auf einem<br />
bewaldeten Hochplateau auf der<br />
wunderschönen Halbinsel Gower. Sie<br />
werden von der Aussicht begeistert<br />
sein, und Ihr Hund wird Ihnen für<br />
einen Spaziergang am vier Kilometer<br />
langen Strand der Oxwich Bay vor der<br />
Kulisse aus Dünen, Salzwiesen und<br />
Wäldern danken.<br />
www.cadw.wales.gov.uk<br />
Für romantische<br />
Augenblicke<br />
Zu seiner Zeit war der dritte Marquis<br />
von Bute der reichste Mann der Welt<br />
und konnte sich somit ein bisschen<br />
Luxus leisten. Einer dieser<br />
Luxusartikel war Castell Coch. Dieses<br />
Märchenschloss aus dem 19.<br />
Jahrhundert, das auf den Ruinen<br />
einer Burg aus dem 13. Jahrhundert<br />
erbaut wurde, gehört zu den<br />
romantischsten Orten in ganz <strong>Wales</strong>.<br />
Sehen Sie sich unbedingt das<br />
Schlafgemach von Lady Bute an,<br />
dessen bemalte Doppelkuppeln 28<br />
herumtollende Affen zeigen (was zu<br />
jener Zeit ziemlich gewagt war).<br />
www.cadw.wales.gov.uk<br />
Für einen Spaziergang<br />
Powis Castle ist ein Mekka für<br />
Gartenliebhaber. Diese eindrucksvolle<br />
rote Burg wurde vor 800 erbaut und<br />
so hatten auch die Burggärten Zeit,<br />
zu gedeihen. Es gibt italienisch<br />
anmutende Terrassen mit Statuen,<br />
üppige Staudenrabatten, kunstvoll<br />
getrimmte jahrhundertealte<br />
Eibenbäume und exotische<br />
Rankenpflanzen sowie ein „wildes“<br />
Waldgebiet, das im 18. Jahrhundert<br />
angelegt wurde.<br />
www.nationaltrust.org.uk<br />
Für eine herrliche<br />
Aussicht<br />
Carreg Cennen Castle ist nicht zu<br />
übersehen - die Burgruine thront auf<br />
einem Sandsteinfelsen 91m über<br />
dem kleinen Fluss Cennen. Machen<br />
Sie sich also auf einen Anstieg<br />
gefasst. Doch der Weg lohnt sich!<br />
www.cadw.wales.gov.uk<br />
www.visitwales.de<br />
41
Die „Valleys” – ein<br />
Blick in Herz und<br />
Seele der Region<br />
Der Begriff „the valleys” (Täler) wird oft stellvertretend als<br />
Name für ganz <strong>Wales</strong> gebraucht. Doch Kenner wissen, dass<br />
„The Valleys“ (großes „T“, großes „V“) ein ganz eigenes Gebiet<br />
mit unverwechselbarem Charakter ist, so Cath Janes, ihrerseits<br />
Guardian-Journalistin und Kind der Region.<br />
Haben Sie gewusst, dass <strong>Wales</strong> eine<br />
Maßeinheit ist? In Großbritannien nimmt<br />
man nicht nur für Höhenangaben die<br />
Statue Admiral Nelsons und für<br />
Längenangaben die Länge von<br />
Doppeldeckerbussen als Maßeinheit -<br />
auch für die Landmasse übersetzt man die<br />
Maßeinheit manchmal in <strong>Wales</strong>-Einheiten.<br />
So gibt es dann ein Schelfgebiet in der<br />
Arktis, das halb so groß ist wie <strong>Wales</strong>. Oder<br />
auch eine australische Schaffarm, die<br />
doppelt so groß ist wie <strong>Wales</strong>.<br />
Das ist natürlich sehr schmeichelhaft, doch<br />
es gibt einen Haken: Wenn Sie mit Ihren<br />
Berechnungen, wie groß Südafrika oder ein<br />
Ölteppich in „<strong>Wales</strong>“-Einheiten ist, fertig<br />
sind, ist Ihnen gar nicht mehr bewusst,<br />
dass <strong>Wales</strong> sich aus vielen verschiedenen<br />
einzigartigen Regionen mit<br />
42<br />
Großes Foto:<br />
Eine typische alte Straße in Blaenavon<br />
unverwechselbarem Charakter<br />
zusammensetzt.<br />
Nehmen wir nur mal „The Valley“ in<br />
Südwales. Sobald man die Grenze<br />
überschreitet, greift man automatisch<br />
gleich nach seinem Reisepass - könnte ja<br />
sein, dass man in einem ganz anderen Land<br />
gelandet ist. Die Menschen, Aktivitäten,<br />
Landschaft, Geografie, Geschichte und<br />
Persönlichkeit dieser Region unterscheiden<br />
sich um Welten von beispielsweise dem<br />
Norden oder W<strong>est</strong>en des Landes.<br />
Das glauben Sie mir nicht? Dann lassen Sie<br />
es sich doch von den Lenkern und Denkern<br />
hinter einigen der beliebt<strong>est</strong>en<br />
Touristenziele der Region noch einmal<br />
sagen. Sie werden Ihnen genau verraten,<br />
warum in unserer „Maßeinheit“ mehr<br />
steckt, als Sie vermuten würden.
www.visitwales.de<br />
43
Penderyn-D<strong>est</strong>illerie<br />
Normalerweise trinke ich keinen Whisky<br />
morgens um 10.30 Uhr, aber genau das tue<br />
ich gerade. Stephen Davies, der<br />
Geschäftsführer der Penderyn-D<strong>est</strong>illerie,<br />
sorgt dafür, dass ich dabei noch halbwegs<br />
anständig aussehe, denn er bringt mir bei,<br />
wie ich das Bouquet dieses wunderbaren<br />
Penderyn Single Malt Whiskys richtig<br />
rieche und schmecke.<br />
„Sie sollten den Toffee herausschmecken<br />
können“, sagt er zu mir, und während ich<br />
schlürfe und nicke, erklärt er mir, was<br />
diesen Whisky aus Penderyn, der einzigen<br />
D<strong>est</strong>illerie in ganz <strong>Wales</strong>, so besonders<br />
macht. „Wir befinden uns mitten im<br />
Brecon Beacons National Park und direkt<br />
unter uns befindet sich eine natürliche<br />
Trinkwasserquelle. Deshalb sind wir hier.<br />
Unsere Whiskys und unsere anderen<br />
Spirituosen bekommen durch dieses<br />
Wasser ihr einzigartiges Aroma.“<br />
Das Wasser und der innovative<br />
D<strong>est</strong>illierungsvorgang haben den Penderyn<br />
Single Malt zu einer der angesehendsten<br />
Marken in <strong>Wales</strong> gemacht. Ich befinde<br />
mich im Besucherzentrum und das ist nicht<br />
44<br />
nur eine Würdigung der Arbeit der Welsh<br />
Whisky Company, sondern auch ein<br />
Crashkurs in Sachen Physik, Geschichte<br />
und Degustation – und dank der<br />
Begrüßung schmeckt dieser samtweiche<br />
Whisky noch etwas besser.<br />
„Diese Region hat für uns eine besondere<br />
Bedeutung“, erklärt Stephen. „Die<br />
Menschen, die hier arbeiten, leben auch<br />
direkt hier in der Gegend in den Dörfern<br />
Penderyn und Hirwaun. Daher geht es auch<br />
bei uns im Betrieb herzlich und engagiert<br />
zu. Er verkörpert das wahre Wesen der<br />
walisischen Valleys-Region und unser<br />
Produkt ist untrennbar mit der<br />
Berglandschaft verbunden. Der Whisky und<br />
die Wasserfälle sind es, die unsere Region<br />
so besonders machen.“<br />
Cyfarthfa Castle, Merthyr Tydfil<br />
Hoch über der Stadt Merthyr Tydfil bietet<br />
das Cyfarthfa Castle einen<br />
überwältigenden Anblick. Aber schauen Sie<br />
nicht nur hoch. Besuchen Sie es und<br />
erleben Sie, wie das Museum und die<br />
Galerie die beeindruckende Fassade zum<br />
Leben erwecken. Doch das Besondere<br />
daran ist seine ehemalige Funktion als<br />
Familiensitz der Crawshays, einst die<br />
berüchtigste Industriellen-Dynastie von<br />
Südwales. Setzen Sie sich doch einmal an<br />
ein Fenster, blicken auf die Ruine der<br />
Cyfarthfa Ironworks und stellen sich vor, so<br />
weit das Auge reicht, gehört alles Ihnen.<br />
„Es ist nicht schwer nachzuvollziehen,<br />
warum die Burg als Stein in der Krone<br />
Merthyrs gilt, nicht wahr?", so Scott Reid,<br />
der Kurator. „Es ist auch nicht schwer<br />
nachzuvollziehen, weshalb die Stadt als die<br />
geheime Hauptstadt von <strong>Wales</strong> gilt. Unser<br />
Museum umspannt die 3000-jährige<br />
Geschichte von Merthyr und zeigt, wie die<br />
Stadt zur Blütezeit der Eisenproduktion zum<br />
Zentrum der industriellen Welt wurde.“<br />
Nun, da die Berge wieder grün leuchten,<br />
kann man sich nur schwer die<br />
verschmutzten Flüsse, verrußten<br />
Hügellandschaften und wie Höllenfeuer<br />
lodernden Hochöfen vorstellen, die es<br />
einmal hier im Tal gab. Heute erstrahlt die<br />
Stadt in einem ganz anderen Licht – dank<br />
des „Trail of Light“, der historische Relikte<br />
mit experimentellen Lichtkonzepten<br />
beleuchtet. Er setzt das reiche Kulturerbe<br />
der südwalisischen Valleys in Szene und
trägt dazu bei, dass Einheimische und<br />
Besucher gleichermaßen mit der<br />
Vergangenheit in Berührung kommen.<br />
„Identitätsgefühl ist hier das wichtigste“,<br />
erklärt Scott. „Die Stadt besitzt ein starkes<br />
Bewusstsein für ihre Geschichte und obwohl<br />
die Menschen hier sehr sanftmütig sind,<br />
lodert auch die typisch südwalisische<br />
Leidenschaft in ihnen. Wussten Sie, dass der<br />
erste Zug der Welt hier betrieben wurde<br />
oder dass die Designer Julien Macdonald<br />
und Laura Ashley und auch die Boxer<br />
Johnny Owen und Howard Winstone aus<br />
Merthyr kommen? Diese Geschichte ist ein<br />
wichtiger Teil dessen, was Merthyr zu einem<br />
so einzigartigen Ort macht.“<br />
Model House, Llantrisant<br />
Nach einem gewundenen Aufstieg durch<br />
die engen Straßen von Llantrisant<br />
erschrickt man nahezu, wenn man das<br />
Model House an der Hügelspitze im Herzen<br />
der Altstadt erblickt. Das vierstöckige<br />
viktorianische Gebäude mutet von außen<br />
wie eine kuriose Heimat für die<br />
modernsten Kunsthandwerker der Region<br />
an. Doch betritt man das Haus, ist es eine<br />
wahre Inspiration.<br />
„Der Grund hierfür ist, dass alle Werke, die<br />
in unserer Galerie gezeigt werden,<br />
handgefertigte Einzelstücke sind“, sagt<br />
Leiterin Jenny Rolfe. „Unser Ziel ist Qualität.<br />
Dies gilt für ein Teelicht für £5 genauso wie<br />
für eine £500 teure Glasschale. Wir<br />
bekommen erstklassige und wunderschöne<br />
Textilien, Bilder, Schmuck, Glasmalereien<br />
und Holzkunst von einheimischen<br />
Künstlern. Wir versuchen, so viele<br />
walisische Kunsthandwerker für die Galerie<br />
zu gewinnen, wie es nur geht.“<br />
Und es funktioniert. Das Model House<br />
macht Südwales nicht nur in der Kunstwelt<br />
bekannt, sondern trägt auch dazu bei,<br />
Llantrisant als Ort aufzuwerten.<br />
„Wir arbeiten sehr eng mit den anderen<br />
Geschäften im Ort zusammen und so sind<br />
auch schon zahlreiche neue Firmen<br />
entstanden. Sie können unsere Galerie und<br />
das Café besuchen und durch die<br />
zauberhaften Gassen schlendern. Das<br />
Model House ist ein verborgener Schatz,<br />
der Besuchern zeigt, dass große Kunst hier<br />
ebenso zu Hause ist wie die Menschen und<br />
Orte.“<br />
Nant Ddu Lodge, Cwm Taf<br />
„Na ja, die Lage hier ist schon etwas<br />
Besonderes“, so Vanessa Pearson,<br />
Geschäftsführerin des Nant Ddu Lodge and<br />
Spa, auf die Frage nach ihrem<br />
Erfolgsgeheimnis. Sie macht keine Witze.<br />
Wenn man auf der A470 Richtung Norden<br />
in schwindelerregende Höhen des Brecon<br />
Beacons National Park hinauffährt, befindet<br />
sich auf der linken Seite, in lauschiger Lage<br />
direkt hinter einem der schillernden<br />
Stauseen der Region, das Nant Ddu.<br />
Wie eine Oase ragt es zwischen<br />
schieferbedeckten Felsen, gewaltigen<br />
Bergen, schattigen Tälern und glitzernden<br />
Flüssen hervor. „In der gesamten Region<br />
gibt es nichts Vergleichbares“, führt Vanessa<br />
aus. „Nirgends sonst gibt es solche<br />
Ausblicke, so gutes Essen oder so<br />
hervorragende Einrichtungen wie bei uns.<br />
Sogar Pen-y-Fan liegt direkt vor unserer Tür!“<br />
Vanessa hat Recht. Pen-y-Fan, der höchste<br />
Gipfel von South <strong>Wales</strong>, übt eine magische<br />
Anziehungskraft aus, wie sie sich ein Hotel<br />
nicht besser wünschen könnte. Und er ist<br />
ein weiterer guter Grund, im Spa Erholung<br />
zu suchen. Ich habe dieses Höhenmonster<br />
www.visitwales.de<br />
45
ezwungen und eine Massage hätte mich<br />
vor den knirschenden Knien bewahren<br />
können, die mich danach noch eine<br />
Woche lang begleiteten.<br />
„Doch es sind die Wandermöglichkeiten,<br />
die Berge und die Landschaft, die Leute zu<br />
uns bringen.“ Die Menschen möchten<br />
einfach Zeit in den Beacons verbringen<br />
und dank unserer 32 Zimmer, darunter<br />
sogar Hundezimmer, ist unser Haus<br />
einfach ideal. Ein Aufenthalt in Nant Ddu<br />
ist wie Leben in einer wunderbaren<br />
Seifenblase.“<br />
UNESCO-Welterb<strong>est</strong>ätte, Blaenavon<br />
Ja, Sie haben schon richtig gelesen.<br />
Blaenavon ist eine Welterb<strong>est</strong>ätte. Es sind<br />
durchaus nicht nur antike buddhistische<br />
Ruinen, die diesen Titel verdienen. Deshalb<br />
wurde Blaenavon im Jahr 2000 als<br />
Anerkennung für seinen<br />
gesamtförderlichen Beitrag für Südwales<br />
als Eisen- und Kohl<strong>est</strong>ätte mit diesem Titel<br />
geehrt. Die Minen, das Eisenbahnsystem,<br />
die Wohnungen der Arbeiter sowie die<br />
Eisenhütten sind der Öffentlichkeit<br />
46<br />
erhalten geblieben und sogar die Straßen<br />
haben noch die Namen aus der damaligen<br />
Zeit behalten: Row A, Row B, Row C usw.<br />
„Die Menschen hier sind sehr stolz auf ihre<br />
walisische Herkunft“, sagt Eifion Lloyd-<br />
Davies, der mir die Highlights dieser...ja -<br />
Kulturerb<strong>est</strong>ätte zeigt. Er arbeitet als<br />
Touristenführer für die <strong>Wales</strong> Official<br />
Tourist Guide Association und ist ein schier<br />
unerschöpflicher Informationsquell und<br />
ein Geschichtenerzähler, der die<br />
Vergangenheit zum Leben erwecken kann.<br />
„Ich habe nur das allerb<strong>est</strong>e über die<br />
Menschen von Blaenavon zu sagen. Und<br />
oft sind die Leute auch überrascht davon,<br />
was wir ihnen alles zu bieten haben.“<br />
Manchmal fragt man sich sogar, ob man<br />
nicht vielleicht in einem Dorf im englischen<br />
Cotswold gelandet ist. Die Hauptstraße ist<br />
von hübschen Cottages, Bücherläden und<br />
kleinen Geschäften gesäumt. Eines davon<br />
gehört Susan Fiander-Woodhouse,<br />
Gründerin der Blaenavon Cheddar<br />
Company. Der Familienbetrieb hat mit<br />
ihren Cheddarsorten Bara Brith und Pwll<br />
Mawr bereits auf globaler Ebene für<br />
Aufsehen gesorgt. Auf einer Parisreise<br />
wurde ihr sogar das letzte Stück Käse von<br />
den Franzosen abgekauft. Gar nicht mal so<br />
schlecht für einen Betrieb, der sich an<br />
Kenner wendet.<br />
„Genau das meine ich, wenn ich sage,<br />
Blaenavon hat für Besucher viele<br />
Überraschungen zu bieten“, erklärt Eifion.<br />
„Unsere Region besitzt eine reiche Kultur,<br />
reiche Flora und Fauna, eine herrliche<br />
Landschaft und wunderbare<br />
Architekturschätze. Nicht gerade das, was<br />
die Leute in einer ehemaligen Bergbaustadt<br />
in den South <strong>Wales</strong> Valleys erwarten<br />
würden - aber genau das bekommen sie,<br />
wenn sie uns besuchen.“<br />
Vorige Seite von links nach rechts:<br />
Whiskyverkostung / Besucherzentrum in der<br />
Penderyn Distillery / Im Cyfarthfa Castle / Das Model<br />
House / Nant Ddu Lodge<br />
Unten:<br />
Cath erkundet Blaenavon mit Green Badge-Führer<br />
Eifion Lloyd-Davies / Ladenschaufenster in Blaenavon<br />
Im Internet:<br />
www.welsh-whisky.co.uk<br />
www.merthyr.gov.uk/Museum/Castle/<br />
English/home<br />
www.modelhousecraft.co.uk<br />
www.nant-ddu-lodge.co.uk<br />
www.world-heritage-blaenavon.org.uk<br />
www.thevalleys.co.uk
2010 ist ein großes Jahr. Dann beginnt das „Valleys Homecoming“,<br />
eine Feier der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dieser<br />
Region. Hier ein kleiner Einblick in das große Angebot in den Valleys.<br />
Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten<br />
Genealogy Centre, The Works, Ebbw Vale<br />
Das neue Genealogiezentrum in The Works<br />
wurde eingerichtet, um Besuchern mit<br />
modernsten Technologien dabei zu helfen,<br />
ihre walisische Ahnenforschung bis in das<br />
14. Jahrhundert zurückzuverfolgen.<br />
Experten vor Ort helfen Ihnen gerne dabei,<br />
einen Blick in Ihre Familiengeschichte zu<br />
wagen und mehr darüber zu erfahren, wie<br />
Ihre Vorfahren gelebt haben. Das Zentrum<br />
eröffnet voraussichtlich im Juli 2010<br />
www.thevalleys.co.uk<br />
Big Pit: National Coal Museum, Blaenavon<br />
Schnappen Sie sich eine Grubenlampe und<br />
gehen Sie mit einem echten Kumpel 91<br />
Meter tief unter Tage, um mehr über das<br />
Leben der vielen Tausend Männer zu<br />
erfahren, die in dieser Mine, wie in den<br />
vielen anderen in <strong>Wales</strong>, gearbeitet haben.<br />
Big Pit befindet sich am Rande von<br />
Blaenavon und war bis 1980 sogar noch in<br />
Betrieb. Inzwischen ist es ein lebendiges<br />
Denkmal für die Kohleindustrie, die das<br />
Gesicht des heutigen <strong>Wales</strong> mitg<strong>est</strong>altet<br />
hat. www.museumwales.ac.uk/en/bigpit<br />
Parc Bryn Bach, Tredegar<br />
Dieser knapp 138 Hektar große bewaldete<br />
Park befindet sich direkt am Fuße der<br />
Brecon Beacons, gleich hinter der A465.<br />
Das Herzstück des Parks ist ein See, der<br />
Besucher herzlich dazu einlädt, ein Picknick<br />
zu veranstalten – dazu noch eine<br />
Angelrute, Golfschläger, Laufschuhe, einen<br />
Fahrradhelm – und am b<strong>est</strong>en auch ein<br />
paar frische Sachen zum Wechseln. Es gibt<br />
sogar eine Schlafhütte, wenn Sie von Ihren<br />
Unternehmungen richtig erledigt sind.<br />
www.blaenau-gwent.gov.uk/5807.asp<br />
Llancaiach Fawr Manor, Nelson<br />
Llancaiach Fawr gilt als eines der<br />
Gutshäuser Großbritanniens in denen es<br />
am meisten spukt. Lassen Sie sich in das<br />
Jahr 1645 zurückversetzen, als ein<br />
Bürgerkrieg zwischen dem König und dem<br />
Parlament tobte. Schlendern Sie durch das<br />
Haus und die Gärten und lassen Sie sich<br />
von den Dienstmägden und Dienern vom<br />
damaligen Leben erzählen.<br />
www.caerphilly.gov.uk/llancaiachfawr/engl<br />
ish/home.html<br />
Rhondda Heritage Park, nahe Pontypridd<br />
In seiner Blütezeit war Kohle aus Rhondda<br />
von so zentraler Bedeutung wie das Öl aus<br />
dem Nahen Osten heute. Erkunden Sie zu<br />
Fuß das rekonstruierte walisische Dorf und<br />
begeben Sie sich dann auf eine Reise in<br />
den Untergrund. Sie können die<br />
Maschinen anfassen, die Detonationen<br />
hören und sogar die verschmutzte, feuchte<br />
Luft unter Tage riechen und fühlen, die die<br />
Bergarbeiter für das wertvolle „schwarze<br />
Gold“ ertragen mussten.<br />
www.rhonddaheritagepark.com<br />
Dare Valley Country Park, nahe Aberdare<br />
Jeweils eine Stunde Fahrt von den beiden<br />
größten walisischen Städten entfernt, liegt<br />
der Dare Valley Park. Dieser Landschaftspark<br />
bietet zahlreiche interessante Wanderwege.<br />
Der „Travelling Back“-Pfad führt Sie um das<br />
inzwischen stillgelegte Bergwerk Bwlfa Colliery<br />
und auf dem „Family Qu<strong>est</strong>“-Pfad können Sie<br />
auf dem Weg durch das Wiesengelände nach<br />
Hinweisen zur Lösung eines Rätsels suchen.<br />
www.darevalleycountrypark.co.uk<br />
Wo ist was los?<br />
Global Village<br />
Cyfarthfa Park<br />
Ein großes Aufgebot an kultureller Vielfalt<br />
und des reichen Kulturerbes der Region mit<br />
Kunst, Tanz, Musik und vielen<br />
Vorführungen.<br />
www.merthyr.ac.uk/globalvillage<br />
Bedroc F<strong>est</strong>ival<br />
Bedlinog, Merthyr Tydfil, Juni<br />
Ein Musikf<strong>est</strong>ival, das die walisische<br />
Sprache feiert.<br />
www.cymdeithasgymraegbeddllwynog.co.uk<br />
Abertillery Blues F<strong>est</strong>ival<br />
Abertillery Park, Juli<br />
Verbringen Sie zwei Tage in Gesellschaft<br />
der größten Bluesmusiker aus <strong>Wales</strong> sowie<br />
der internationalen Szene. Für das<br />
ultimative und authentische<br />
F<strong>est</strong>ivalerlebnis sollten Sie nicht vergessen,<br />
Ihre Campingausrüstung mitzubringen.<br />
www.abertillerybluesf<strong>est</strong>ival.co.uk<br />
Big Welsh Bite<br />
Ynysangharad Park, Pontypridd<br />
Ein dreitägiges F<strong>est</strong>ival, das walisische<br />
Küche und Kunsthandwerk vom B<strong>est</strong>en<br />
präsentiert. Es erwarten Sie Marktstände<br />
mit walisischen Speisen und<br />
Kunsthandwerksobjekten, Verkostungen<br />
lokaler Produkte, Falknereidarbietungen,<br />
Web- und Angelvorführungen, Musik und<br />
vieles mehr. www.whatsonrct.co.uk<br />
Kings Weekend<br />
Llancaiach Fawr Manor<br />
Eine Feier und geschichtliche Nachstellung<br />
des Besuchs von König Charles 1645 im<br />
Herrenhaus. Sehen Sie den Soldaten bei<br />
ihren Vorbereitungen für die Schlacht am<br />
Samstag zu und wohnen den<br />
Feierlichkeiten bei, wenn der König am<br />
Sonntag empfangen wird.<br />
www.caerphilly.gov.uk/llancaiachfawr/<br />
english/home.html<br />
Merthyr Tydfil County Show<br />
Ein kostenloser Familientag mit<br />
Unterhaltungsangeboten für die ganze<br />
Familie, Pferde- und Hundeschauen, Live-<br />
Musik, Vorstellungen und Ausstellungen.<br />
www.visitmerthyr.co.uk<br />
Und natürlich gibt es auch noch The Big<br />
Cheese (Juli) und das National Eisteddfod of<br />
<strong>Wales</strong> (Juli/August) - weitere Informationen<br />
über diese beiden und viele weitere<br />
diesjährige Veranstaltungen in den Valleys<br />
erhalten Sie in unserer Veranstaltungsliste auf<br />
Seite 8.<br />
www.visitwales.de<br />
47
Toben Sie sich aus<br />
In Plas y Brenin kann sich Ihr ganzes Leben verändern. Das Bergzentrum hat sich einen<br />
Weltruf für seine Lehrmethode bei Abenteuersportarten wie Kajakfahren und Klettern<br />
erworben. Diese Methode kann aber auch bedeuten, dass Sie manchmal etwas mehr<br />
wagen müssen, als Ihnen vielleicht lieb ist, wie Julian Rollins f<strong>est</strong>stellte.<br />
Er ist zwar nicht der höchste Berg von<br />
Snowdonia, doch mit seiner Haifischzahnähnlichen<br />
Form und seiner zerklüfteten,<br />
felsigen Oberfläche verlangt einem der<br />
Tryfan doch gewaltigen Respekt ab. Eine<br />
stimmungsvolle Kulisse für jedes<br />
Kletterdebüt.<br />
Unsere Herausforderung b<strong>est</strong>eht darin,<br />
eine hohe, sonnengewärmte Steinwand<br />
am Fuße des Tryfan zu erklimmen. Das ist<br />
das Einsteigerniveau für blutige<br />
Kletteranfänger, das es an diesem schönen<br />
Samstagnachmittag zusammen mit<br />
zahlreichen weiteren Neulingen zu<br />
bewältigen gilt.<br />
Die anderen wirken, als wüssten sie, was sie<br />
da tun, doch mir wird schmerzlich bewusst,<br />
dass ich keine Ahnung habe. Bevor er nach<br />
oben verschwand, hatte unser Kletterlehrer<br />
Mike noch betont, wie einfach es doch sein<br />
werde, und als er hochkletterte, sah es<br />
tatsächlich auch so aus. Doch nach einiger<br />
Zeit bin ich mir da nicht mehr so sicher.<br />
Mit mir klettern Marie Gastinell aus<br />
Südfrankreich und ihr Ehemann Chris, ein<br />
Architekt. Marie und Chris sind wie ich<br />
Kletteranfänger.<br />
Sie werden zusammen angeseilt, so dass<br />
das ganze Unterfangen auch t<strong>est</strong>et, wie<br />
gut das Ehepaar als Team<br />
zusammenarbeitet. Es ist ein zähes<br />
Fortkommen – einmal sieht es sogar aus,<br />
als benutze Marie den Kopf von Chris als<br />
Fußstütze.<br />
48<br />
Doch sie schaffen es, und als sie in der Höhe<br />
verschwinden, blitzt Mikes Kopf hervor. Er ist<br />
zu weit weg, als dass ich sein Gesicht<br />
erkennen könnte, doch ich kann ihn noch<br />
sehr gut hören. Ich bin an der Reihe.<br />
Zuerst ist es einfach, eigentlich wie<br />
Treppensteigen. Aber dann gibt es immer<br />
weniger Klettersteine und mit meinen<br />
klobigen Wanderschuhen finde ich mit den<br />
Zehen keinen Halt am Felsen.<br />
Beim Blick nach unten kann ich erkennen,<br />
dass die Felsoberfläche an den Stellen, an<br />
denen andere Kletterer bereits nach Halt<br />
gesucht haben, glänzt. Ich erstarre und, so<br />
sehr ich mich schäme, das zu sagen: ich<br />
habe Angst.<br />
Ich überlege, ob ich nach Hilfe rufen soll,<br />
doch auf der anderen Seite ziehen andere<br />
Kletterer mit stiller Entschlossenheit ihr<br />
Ding durch. Aufzugeben wäre so peinlich,<br />
dass sogar ein Sturz wie die bessere<br />
Alternative erscheint.<br />
Nachdem ich mir also selbst gut zugeredet<br />
habe, arbeite ich mich weiter hoch.<br />
Langsam und mühsam. Und irgendwann<br />
bin ich dann oben – etwas<br />
schweißbedeckt, leicht zitternd, aber total<br />
begeistert, dass ich es geschafft habe.<br />
Das, woran wir da an jenem Tag im<br />
vergangenen Sommer teilnahmen, war die<br />
neu<strong>est</strong>e Erweiterung im Kursangebot von<br />
Plas Y Brenin, dem nationalen<br />
Bergzentrum. Das renommierte Zentrum<br />
bietet Kurse für Outdoor-Aktivitäten wie<br />
Klettern, Bergsteigen und<br />
Bergwanderungen, Kajakfahren und<br />
Mountainbiken für jedermann und jede<br />
Könnerstufe, von angehenden Bergführern<br />
bis hin zu absoluten Anfängern.<br />
Wir gehören zu den Neulingen und hatten<br />
uns für ein Schnupperwochenende beim<br />
neuen Adventurecaching-Kurs des<br />
Zentrums angemeldet. Dabei handelt es<br />
sich um eine adrenalingeladene Version<br />
der relativ neuen Sportart Geocaching, bei<br />
der zusätzlich Hindernisse in den Weg<br />
g<strong>est</strong>reut werden, wie sie eben in den<br />
Bergen vorkommen können.<br />
Wenn Sie wissen, was Geocaching ist,<br />
überspringen Sie diesen Absatz einfach.<br />
Ich wusste es nicht und habe folgendes<br />
darüber erfahren. Dank dem wundersamen<br />
GPS (Global Positioning System) kennt man<br />
jetzt immer genau seinen Standort, ganz<br />
egal, wohin man möchte. Das System<br />
funktioniert über Signale, die von einem<br />
Satellitennetzwerk in der Erdumlaufbahn<br />
ausg<strong>est</strong>rahlt werden und bis auf rund einen<br />
Meter genau berechnen, wo sich das GPS-<br />
Gerät gerade befindet.<br />
Auch über von Ihnen selbst eingegebene<br />
Daten kann es den Ort ermitteln.<br />
Anschließend zeigt es Ihnen auf<br />
vorinstallierten Karten den direkt<strong>est</strong>en<br />
Weg dorthin.<br />
Dazu müssen Sie einfach nur die<br />
Wegbeschreibung auf der kleinen<br />
Bildschirmkarte befolgen. „Es lohnt sich
Während ich am Fuße der Felswand stehe, habe ich<br />
Zeit, die Landschaft zu bewundern. Überall um uns<br />
herum Berge und über uns die doch einschüchternde<br />
Silhouette des Tryfan.<br />
www.visitwales.de<br />
49
aber, ab und zu auch mal vom GPS-Gerät<br />
aufzuschauen“, rät uns Mike bei seiner<br />
Kurzanweisung bei einem Kaffee. Ein GPS-<br />
Gerät schreit nun mal nicht „Aufpassen!“,<br />
wenn Sie gerade über eine Klippe treten.<br />
Mit einem GPS-Gerät pro Teilnehmer und<br />
einer Handvoll Koordinaten sind Sie dann<br />
also bereit für die „Schatzsuche“. Wir<br />
benötigten aber noch mehr: ein<br />
Mountainbike pro Person sowie einen<br />
Rucksack mit wetterf<strong>est</strong>er Kleidung und<br />
Kletterausrüstung.<br />
Kaum hatten wir das Zentrum verlassen, da<br />
waren wir bereits im Gelände auf einem<br />
steilen Pfad unterwegs. Für Chris war das kein<br />
Problem, da er begeisterter Mountainbike-<br />
Fahrer ist, doch Marie und ich mussten uns<br />
erstmal daran gewöhnen, bei der Fahrt über<br />
Steine, durch Torfmoore und um Schafe<br />
herum unser Gleichgewicht zu behalten.<br />
Am Ende unseres langen Navigations-,<br />
Mountainbike- und Klettertages waren wir<br />
erschöpft, aber sehr glücklich. Ich kehrte zu<br />
einem hervorragenden Abendessen nach<br />
Plas y Brenin zurück und Marie und Chris<br />
50<br />
fuhren in das noblere Ambiente des Tre-<br />
Ysagawen Hall Country House Hotel and<br />
Spa auf Anglesey.<br />
Während die beiden ihre Wehwehchen im<br />
Spa behandeln ließen, gönnte ich mir in<br />
der Bar des Bergzentrums als „Medizin“ ein<br />
paar Pints vom lokal gebrauten Bitter<br />
„Purple Moose“.<br />
Am nächsten Tag waren wir zu Fuß<br />
unterwegs. Mike und sein Kollege Simon<br />
verrieten uns nicht, mit welchen<br />
Hindernissen wir es aufnehmen mussten,<br />
um zu unseren Caches zu gelangen, doch<br />
die Kletterausrüstung, die wir mitnahmen,<br />
ließ eigentlich nur einen Schluss zu.<br />
Wir machten beim Adventurecaching<br />
keine halben Sachen mehr. Im Verlaufe des<br />
Tages mussten wir mehrere Standorte<br />
finden und Marie, Chris und ich hatten die<br />
Aufgabe, den Weg in die Berge zu finden.<br />
Die Umgebung für unsere Wanderung war<br />
ein Highlight. Der Bergrücken, an dem wir<br />
uns vorarbeiteten, eröffnet herrliche Blicke<br />
auf den Mount Snowdon und die<br />
niedrigeren Gipfel in der Umgebung.<br />
Nachdem wir uns einige Stunden erbittert<br />
von Standort zu Standort durchgeschlagen<br />
haben, begann ein Kampf um die<br />
gefundenen Caches. „Cache“ klingt ein<br />
bisschen vornehm – es handelt sich<br />
einfach nur um alte Margarineschachteln,<br />
in denen eine Nachricht hinterlegt ist.<br />
Der Sieg hing am allerletzten Cache. Wir<br />
erreichten eine Steilwand und laut meinem<br />
GPS mussten wir direkt übersetzen. Zeit, sich<br />
am Abseilen zu versuchen. Auch das hatte<br />
keiner von uns zuvor gemacht. Marie und nach<br />
ihr Chris seilten sich vor mir an der Wand ab.<br />
Als ich an der Reihe war, musste ich<br />
f<strong>est</strong>stellen, dass es trotz der Absicherung<br />
durch all die Seile reiner Wahnsinn war,<br />
sich mit einem Rückwärtsschritt von einer<br />
Klippe zu stürzen. Aber ich tat es – und ich<br />
bin froh darüber. Auf halbem Wege nach<br />
unten sah ich Mikes letzten Cache. Es war<br />
nicht ganz einfach, aber ich band ihn los<br />
und nahm ihn mit nach unten, wo Marie<br />
und Chris bereits warteten – sie hatten ihn<br />
für mich dort gelassen, was wirklich sehr<br />
sportlich von ihnen war.
Im Cache befanden sich Schokoladen<br />
Brownies – das nenne ich einen wahren<br />
Schatz. „Na, das ist doch die ganze Mühe<br />
wert“, meinte Chris. Und ich meine, er<br />
hat Recht.<br />
Maries Urteil<br />
Das Hotel war sehr schön, sehr elegant. Das<br />
Personal war hilfsbereit und wirklich<br />
freundlich. Aber auch Plas y Brenin war<br />
schön. Ich hatte eher etwas Schroffes<br />
erwartet, doch das Zentrum ist sehr<br />
beeindruckend und befindet sich in<br />
attraktiver Lage, die einen in die Berge zieht.<br />
Im Spa habe ich ein wunderbares<br />
Körperpeeling mit Meersalz genossen<br />
(Halen Môn Full Body Exfoliating Scrub mit<br />
100% reinem Meersalz aus Anglesey).<br />
Die Landschaft des Snowdonia National<br />
Parks ist unvergleichlich. Sie ist wirklich<br />
eindrucksvoll mit ihren zerklüfteten<br />
Felsformationen, Seen und Bächen – ein<br />
absoluter Kontrast zur Landschaft von<br />
Südfrankreich. Ich glaube, für mich b<strong>est</strong>eht<br />
der größte Reiz eben darin, dass sie so<br />
anders ist und man sich der<br />
Herausforderung stellen muss, die Elemente<br />
ebenso zu bewältigen wie den Berg selbst.<br />
Der anstrengendste Teil dieses<br />
Wochenendes war für mich das Klettern. Es<br />
gab einen Moment, in dem ich dachte, ich<br />
würde abrutschen und war einige<br />
Sekunden lang total panisch. Aber genau<br />
das machte es dann umso schöner, als wir<br />
schließlich oben ankamen. Es war ein<br />
aufregendes Erlebnis – eigentlich war es<br />
das ganze Wochenende! Ob ich es noch<br />
einmal tun würde? Ganz b<strong>est</strong>immt.<br />
Chris’ Urteil<br />
Mir hat es sehr gefallen, das ganze mit<br />
anständiger Ausrüstung und guten<br />
Instruktoren angehen zu können. Dadurch<br />
wurde alles etwas einfacher. Mike strahlte<br />
Ruhe und Selbstbewusstsein aus und das<br />
war definitiv gut für uns.<br />
Zu den abwechslungsreichen Aktivitäten<br />
während dieses Wochenendes gehörten<br />
Herausforderungen, für die wir definitiv<br />
über unsere gewohnten Grenzen<br />
hinausgehen mussten. Das war auch ganz<br />
gut so, denn dadurch kamen wir mal aus<br />
unserer gewohnten Komfortzone heraus<br />
und mussten etwas Neues wagen.<br />
Es war sogar ein ganz neues Erlebnis für<br />
mich, Marie bei einem Sport zu sehen, der<br />
sie an ihre Grenzen brachte. Ich war<br />
Großes Foto:<br />
Erklimmung des Tryfan<br />
Nächste Seite:<br />
Von links nach rechts:<br />
Marie in voller Montur / Sicherheitsausrüstung /<br />
Mountainbiking / Wandern in Snowdonia<br />
Oben von links nach rechts:<br />
Marie versucht sich am Abseilen / Marie und<br />
Chris entspannen bei einem Kaffee / GPS-System /<br />
Marie genießt eine entspannende Spa-Behandlung<br />
überrascht, wie gut sie das Klettern und<br />
Abseilen bewältigte. Das war schon eine<br />
richtige Offenbarung und trug zu einem<br />
wirklich außergewöhnlichen Wochenende<br />
von Anfang bis Ende bei.<br />
Ich würde es auf jeden Fall wieder tun.<br />
Neben Snowdonia sieht jetzt alles<br />
vergleichsweise langweilig aus und mein<br />
Mountainbike und ich haben uns bald<br />
einen weiteren Besuch vorgenommen.<br />
Seit Maries und Chris’ Aufenthalt im Hotel<br />
Tre-Ysagawen Hall Country House Hotel and<br />
Spa wurde es mit dem Gold Award<br />
2009/2010 ausgezeichnet. Der Gold Award<br />
ist eine Initiative von <strong>Visit</strong> <strong>Wales</strong>, der<br />
herausragende Qualität, außergewöhnlichen<br />
Komfort und ausgezeichnete<br />
Gastfreundlichkeit bei Unterkünften würdigt<br />
und auszeichnet.<br />
Im Internet:<br />
www.pyb.co.uk<br />
www.treysgawen-hall.co.uk<br />
www.visitnorthwales.co.uk<br />
www.visitwales.co.uk/active<br />
www.visitwales.co.uk/holidayaccommodation-in-wales/collectionsluxury-accommdation-in-wales<br />
www.visitwales.de<br />
51
Aktiv in <strong>Wales</strong><br />
<strong>Wales</strong> hat alles, was man für einen Abenteuerurlaub braucht. Bei uns gibt es Berge für<br />
Mountainbiker, Lachsflüsse für Angler und Sümpfe für Schlammschnorchler. Und da<br />
uns außerdem auf drei Seiten das Meer umgibt, sind auch alle Wassersportfreunde<br />
bei uns gut aufgehoben.<br />
All dies lässt sich wetterunabhängig genießen, obwohl es<br />
auch ab und zu mal regnet. Allerdings ist das ohnehin<br />
kaum ein Thema, wenn Sie gerade mit glühenden<br />
Fahrradbremsen einen Berg hinunterjagen.<br />
Und lassen Sie sich vom Ende des Sommers nicht die<br />
gute Laune verderben. Das Meer an der walisischen<br />
Küste ist im Oktober wärmer als im Juli. Und auch wenn<br />
es mal kälter sein sollte, können Sie jederzeit Ihr<br />
Surfbrett gegen eine Angelrute eintauschen und am<br />
Fluss Wye Äschen fangen.<br />
52<br />
Die nachstehenden Informationen geben Ihnen einen<br />
kleinen Überblick. über die beliebt<strong>est</strong>en Aktivitäten.<br />
Einige sind ideal für ruhigere Gemüter, andere nur für<br />
Wagemutige und Adrenalinjunkies.<br />
Ein kleiner Warnhinweis: Aktivitäten, die Sie zum ersten<br />
Mal ausprobieren, sollten Sie auf jeden Fall nur unter<br />
fachkundiger Anleitung unternehmen. Die meisten<br />
Instruktoren können von allen Alters-, Erfahrungs- und<br />
Fitnessstufen in Anspruch genommen werden. Einige<br />
Informationen und Tipps dazu erhalten Sie auf unseren<br />
<strong>Visit</strong> <strong>Wales</strong>-Webseiten. Also, worauf warten Sie noch?
Wandern<br />
<strong>Wales</strong> ist ein heißer Anwärter auf den Titel<br />
des wanderfreundlichsten Landes in<br />
Europa und vielleicht auf sogar der ganzen<br />
Welt. Aber das liegt nicht nur an den über<br />
800 km an National Trails, den fünf Areas<br />
of Outstanding Natural Beauty („Regionen<br />
von außergewöhnlicher Naturschönheit“),<br />
der schier unerschöpflich reichen<br />
walisischen Geschichte oder der<br />
faszinierenden Urlandschaft. Es liegt vor<br />
allem an der geballten Vielfalt auf einer so<br />
relativ kleinen Fläche.<br />
Der <strong>Wales</strong> Coastal Path wird in diesem Jahr<br />
offiziell eröffnet und umspannt ein rund<br />
1.300 km langes Netz an<br />
Küstenwanderwegen von Norden bis Süden<br />
– der erste Küstenpfad, der ein gesamtes<br />
Land umschließt. Er ermöglicht es, die<br />
vielseitigen Landschaften von <strong>Wales</strong> zu Fuß,<br />
mit dem Rad oder zu Pferd zu erkunden.<br />
www.walking.visitwales.com<br />
Floella Benjamin OBE DL, Präsidentin<br />
von Ramblers:<br />
„Wandern in <strong>Wales</strong> schenkt einem ein<br />
neues Bewusstsein für die Wunder der<br />
Natur, und dieses Gefühl liebe ich sehr, es<br />
ist einfach wunderbar. London ist mit dem<br />
Zug nur etwas mehr als zwei Stunden von<br />
Cardiff entfernt. So kann ich problemlos<br />
jederzeit in die Schönheit und Vielfalt der<br />
walisischen Landschaft eintauchen. Ich<br />
liebe die malerischen Bauernhäuser und<br />
den maj<strong>est</strong>ätischen Nordblick auf den<br />
Snowdonia National Park. Einmal habe ich<br />
meine Kinder auf eine Wanderung bei<br />
Llangollen mitgenommen. Sie waren von<br />
der Freiheit in den Bergen absolut<br />
begeistert und sprechen heute noch<br />
davon. Die Küste von Pembrokeshire im<br />
W<strong>est</strong>en besitzt eine reiche und<br />
wunderbare Flora und Fauna. Und auch<br />
eine Stadtwanderung in Cardiff ist sehr<br />
anregend. Cardiff ist eine der<br />
freundlichsten Städte, die ich kenne.“<br />
Radfahren<br />
Neben Wandern gehört das Radfahren zu<br />
den beliebt<strong>est</strong>en Urlaubsaktivitäten in<br />
<strong>Wales</strong>. Es ist die Vielfalt, die die Menschen<br />
zu uns bringt – Langstreckenfans, die<br />
gerne von Küste zu Küste ziehen, finden<br />
hier ebenso b<strong>est</strong>e Vorraussetzungen wie<br />
Gelegenheitsradler, die beim Anblick eines<br />
steilen Geländes in Verzückung geraten.<br />
Wir verfügen über ein 1.926 km<br />
umspannendes National Cycle Network,<br />
533 km an verkehrsfreien Radstrecken und<br />
drei Langstrecken-Radwege –<br />
streckenweise bieten sie sich auch für<br />
Wochenendtouren an. Zudem gibt es in<br />
ganz <strong>Wales</strong> 11 Netzwerkzentren für<br />
Fahrradurlauber.<br />
www.cycling.visitwales.com<br />
„Round Britain“-Teilnehmer Nick Hands<br />
„Ich brach von Bristol zu einer Radtour auf,<br />
bei der ich mehr als 8.000 km entlang der<br />
britischen Küste zurücklegen musste. Da die<br />
Strecke im Uhrzeigersinn verlief, war <strong>Wales</strong><br />
mein erstes Streckenziel. Von den<br />
wunderschönen Küstenradstrecken<br />
außerhalb von Swansea bis zur hügeligen<br />
Landschaft von Anglesey und den<br />
unerschlossenen, abgelegenen<br />
Gebirgspässen von Nordwales bietet die<br />
walisische Küste Radfahrern ein bisschen<br />
von allem. Man trifft unterwegs interessante<br />
Persönlichkeiten und viele freundliche,<br />
warmherzige Waliser. Ich habe in <strong>Wales</strong><br />
gecampt, bei Freunden und sogar in<br />
Jugendherbergen übernachtet. Ich habe<br />
atemberaubende Sonnenuntergänge erlebt<br />
und Fischadler bei der Fischjagd im Dyfi<br />
Valley gesehen. Ich weiß, dass <strong>Wales</strong> für<br />
seine hervorragenden Mountainbike-<br />
Strecken bekannt ist, doch würde ich jedem<br />
ans Herz legen, auch die Straßen für<br />
Radreisen auszuprobieren.“<br />
Mountainbiking<br />
<strong>Wales</strong> ist nur halb so groß wie die<br />
Niederlande, doch mit seinen Wäldern<br />
und Tälern bietet es mehr Möglichkeiten<br />
zum Mountainbiken als jeder andere Ort<br />
in Großbritannien. Es gibt 13 eigene<br />
Mountainbikezentren und -stationen, die<br />
das ganze Jahr über Nervenkitzel bei<br />
jedem Wetter garantieren. Bei uns gibt es<br />
auch Singletrail-Slalomstrecken wie<br />
Cwmcarn in den Valleys von Südwales.<br />
Und abgeschiedene Naturstrecken mit<br />
Kultstatus wie Nant-yr-Arian in<br />
Mittelwales. Jeden Winter kommen<br />
weitere Strecken und Pfade hinzu und das<br />
Besucherzentrum wird modernisiert.<br />
www.mbwales.com<br />
Mountainbike-Autor und Streckenguru<br />
Guy K<strong>est</strong>even:<br />
„Seit meinem ersten Mountainbike-Ausflug<br />
als Teenager in den Snowdonia National<br />
Park mit seinen „echten” Bergen und steilen<br />
Schieferabhängen ist <strong>Wales</strong> als MTB-Ziel<br />
immer schon konkurrenzlos gewesen. Es<br />
war auch eine unglaubliche Erfahrung, die<br />
Entwicklung so vieler erstklassiger eigener<br />
Mountainbikezentren an den Strecken von<br />
ihren bescheidenen Anfängen mit dem<br />
„Red Bull Trail“ zu beobachten. Nicht nur<br />
wegen der fantastischen ganzjährigen<br />
Möglichkeiten zum Mountainbiking,<br />
sondern auch wegen der unzähligen<br />
Mountainbiker – von Anfängern bis hin zu<br />
MTB-Veteranen wie mir – die immer und<br />
immer wieder hierher kommen, um sich<br />
ihre Kicks zu holen. Nirgends sonst finden<br />
Mountainbiker so viel freie Natur,<br />
freundschaftliche Atmosphäre,<br />
Abwechslung und so perfekte Bedingungen<br />
wie in <strong>Wales</strong>.“<br />
www.visitwales.de<br />
53
Angeln<br />
Zum Angeln finden Sie bei uns in <strong>Wales</strong><br />
mehr als genug Möglichkeiten. Wir<br />
besitzen 2.900 Hektar Seen, rund 3.900 km<br />
Flüsse mit Meerforellen und über 3.900 km<br />
an Flussläufen mit Bachforellen. Es<br />
tummeln sich riesige Karpfen in unseren<br />
Wildfischgründen, Bachforellen in den<br />
Flüssen Teifi und Usk sowie Lachse in<br />
unseren berühmten Flüssen Dee, Wye und<br />
Severn. Und natürlich lockt auch die<br />
ultimative Herausforderung für alle<br />
Fliegenfischer: Seeforelle („Sewin“) –unser<br />
Fluss Tywi in Carmarthenshire ist dafür der<br />
b<strong>est</strong>e Fluss in ganz Europa. Erst vor kurzem<br />
wurde ein neuer Weg fertig g<strong>est</strong>ellt, der<br />
Anglern und Besuchern besseren Zugang<br />
zum Fluss und somit zur Schönheit, Ruhe<br />
und den Naturräumen der Region bietet.<br />
www.fishing.visitwales.com<br />
Angelexperte John Wilson:<br />
„Ich habe bereits an so vielen Orten der<br />
Welt geangelt, dass ich mich an die Hälfte<br />
gar nicht mehr erinnern kann. Alaska,<br />
Australien und auch dazwischen fast<br />
überall sonst. Doch an einen Ort kehre ich<br />
immer wieder zurück. <strong>Wales</strong> hat einen<br />
ganz besonderen Platz in meinem Herzen.<br />
Das B<strong>est</strong>e ist die unfassbare Vielfalt, der<br />
man hier auf so kleinem Raum begegnet.<br />
Wenn Sie ein echtes Angelabenteuer<br />
voller Abwechslung erleben möchten, ist<br />
der zauberhafte W<strong>est</strong>en von <strong>Wales</strong> das<br />
perfekte Ziel. Von den eleganten Äschen<br />
im oberen Abschnitt des paradiesisch<br />
ruhigen Severn bis zu stürmischen<br />
Kämpfen mit Blau- und Heringshaien in<br />
Pembrokeshire erwartet Sie hier mehr<br />
Aufregung, als Sie sich wünschen können.“<br />
54<br />
Golf<br />
<strong>Wales</strong> präsentiert mit Stolz eines der<br />
ruhmreichsten Sportturniere der Welt –<br />
den Ryder Cup. Er wird im Celtic Manor<br />
Resort in Newport auf dem fantastischen<br />
Twenty Ten Course ausgetragen. Doch wir<br />
haben viel mehr zu bieten als nur den<br />
Ryder Cup. <strong>Wales</strong> besitzt über 200<br />
Golfplätze, von hervorragenden Links-<br />
Plätzen wie Royal Porthcawl und Royal St<br />
David’s über entspannte Klippenparcours<br />
wie Cardigan oder Cradoc bis hin zu<br />
wundervollen Neun-Loch-Anlagen in<br />
Hügellandschaften wie St Davids City und<br />
Priskilly For<strong>est</strong>. Golf in <strong>Wales</strong> lässt nichts zu<br />
wünschen übrig – ganz gleich, ob Sie nun<br />
eine Herausforderung auf einem 18-Loch-<br />
Platz suchen, einfach nur ohne viel Trara<br />
ein paar Bälle lochen oder auf der Driving<br />
Range an Ihrem Abschlag arbeiten<br />
möchten. www.golfasitshouldbe.com<br />
US-Masters-Sieger Ian Woosnam, OBE<br />
„Ich darf wohl behaupten, dass ich mich mit<br />
Golf in <strong>Wales</strong> und den idealen Golfplätzen<br />
hier ein wenig auskenne.“ Bereits als Junge<br />
lernte ich unseren heimischen Golfplatz<br />
Llanymynech kennen, auf dem meine Eltern<br />
spielten und ich das Golfspielen lernte.<br />
Aberdovey, der herrliche Links-Parcours an<br />
der Cardigan Bay, gehört, wie auch der<br />
Royal St. David’s in Harlech, zu meinen<br />
besonderen Lieblingen. Das sind zwar die<br />
Plätze, auf denen ich in jungen Jahren Golf<br />
gespielt habe, doch empfehlen kann ich<br />
sehr viele – Royal Porthcawl,<br />
Southerndown, Pyle and Kenfig, Conwy,<br />
Pr<strong>est</strong>atyn, Ashburnham, Maesdu, North<br />
<strong>Wales</strong>, Nefyn und viele mehr.<br />
<strong>Wales</strong> ist das erste europäische Land mit<br />
einem Caddy-Angebot im Internet. So<br />
können Sie erstklassige, ausgebildete Profi-<br />
Caddys mit nur einem Mausklick suchen<br />
und buchen. www.caddylocator.com<br />
Unabhängig davon kann ich Ihnen jedoch<br />
versprechen, dass Sie überall in <strong>Wales</strong><br />
garantiert eine herzliche Atmosphäre und<br />
typische walisische Gastfreundschaft<br />
erwarten. Wenn Sie meinen, Golf sei eine<br />
elitäre Sportart, lade ich Sie dazu ein, nach<br />
<strong>Wales</strong> zu kommen und das zu erleben, was<br />
wir „Golf, as it should be“ nennen.
Abenteuer<br />
Wenn Sie ein abenteuerlustiges Gemüt<br />
besitzen, haben Sie in <strong>Wales</strong> die Qual der<br />
Wahl. Versuchen Sie sich doch einmal<br />
beim Coasteering. Dazu rüsten Sie sich<br />
zunächst einmal mit Neoprenanzug,<br />
Schutzhelm und Schwimmw<strong>est</strong>e aus, um<br />
dann all die schönen Dinge zu tun, die<br />
Ihnen als Kind nicht erlaubt waren: Sie<br />
klettern, schwimmen, rutschen, schlittern<br />
und kriechen entlang der schroffen,<br />
wellengepeitschten Küstenlinie voran, um<br />
anschließend von den Klippen ins<br />
wogende Meer zu springen. Und wenn Sie<br />
gerne etwas mit einer Gruppe<br />
unternehmen und nichts dagegen haben,<br />
etwas nass zu werden, können Sie beim<br />
Wildwasserrafting auf den Flüssen<br />
Tryweryn oder Dee einen Nachmittag<br />
voller Nervenkitzel verbringen. Vielleicht ist<br />
aber auch Klettern Ihr Ding. Und wenn das<br />
alles nichts für Sie ist, gibt es auch noch<br />
Canyoning, Höhlentouren, Alpinklettern<br />
oder Paragliding – und vieles andere...<br />
www.visitwales.co.uk/active<br />
Claire Carlile, Marketing Manager für<br />
Preseli Venture Eco Lodge and<br />
Adventures:<br />
„Ich besuchte Pembrokeshire zum ersten<br />
Mal in meiner frühen Jugendzeit und dort<br />
packte mich das Kletterfieber, ganz<br />
besonders bei den herrlichen klassischen<br />
Flachwandtouren an der Küste im Norden<br />
von Pembrokeshire. Wenn Sie gerne im<br />
Freien sind, werden Sie in Pembrokeshire<br />
Ihr Paradies finden, denn hier gibt es<br />
sandige Strandabschnitte für Surfer,<br />
familienfreundliche Fahrradstrecken auf<br />
ruhigen Wegen, Kajakmöglichkeiten auf<br />
dem Meer entlang der Küste und zu<br />
vorgelagerten Inseln sowie Möglichkeiten<br />
Wassersport<br />
Wenn Sie sich auch schon einmal gefragt<br />
haben, wie es wohl wäre, auf dem Wasser<br />
Snowboard zu fahren, dann ist<br />
Wakeboarding die Antwort – eine<br />
aufregende Kombination aus<br />
Snowboarden, Surfen und Skateboarden,<br />
die in kurzer Zeit zur coolsten und<br />
spaßigsten Annäherung an das nasse<br />
Element avancierte. Oder wie wäre es mit<br />
Windsurfen? Mit 30 Knoten an der<br />
traumhaften walisischen Küste<br />
vorbeizuziehen scheint für einen einzigen<br />
Urlaub etwas hoch gegriffen, doch ist es<br />
für die meisten Leute machbar. Wenn Sie<br />
sportliche Aktivitäten gerne mit Ihrer<br />
Entdeckerlust verbinden möchten, sollten<br />
Sie eine Kajakfahrt auf dem Meer<br />
unternehmen.<br />
zum Klippenspringen und Coasteering. Das<br />
vielseitige Aktivitätenangebot sowie die<br />
einzigartige Lage in Küstennähe am<br />
Nationalpark machen diese Region zur<br />
perfekten Spielwiese für Abenteuerlustige<br />
und garantieren unvergessliche Momente.“<br />
Surftourist und Inhaber von SurfGSD<br />
Simon Jayham:<br />
„Vor über 20 Jahren fuhr ich auf den<br />
Parkplatz des Worm’s Head Hotel in<br />
Rhossili, der einen Blick auf fünf Kilometer<br />
Sandstrand mit perfektem Wellengang<br />
eröffnete. Es war früher Morgen und weit<br />
und breit kein Mensch zu sehen. Also zog<br />
ich meinen Surfanzug an und rannte die<br />
Die ideale Art, die walisische Küste zu<br />
erkunden – hier gibt es Höhlen, durch die<br />
Sie paddeln können; Strände, die zu Fuß<br />
nicht erreichbar sind; und mit etwas Glück<br />
sehen Sie sogar Robben und Delfine.<br />
www.waleswatersports.co.uk<br />
Weitere Informationen über <strong>Wales</strong><br />
erhalten Sie auf www.visitwales.de<br />
Stufen hinunter zum Strand, während das<br />
Adrenalin in meinem Blut rauschte und ich<br />
mir im Kopf zuschrie „Er hatte Recht, er<br />
hatte Recht“. Wer hatte Recht? Vor jenem<br />
Trip hatte ich Jahre damit verbracht, auf<br />
Reisen in der ganzen Welt endlich die<br />
perfekte leere Welle zu finden und ein<br />
Surferkollege hatte mir in einer Herberge<br />
Fotos von den Wellen in <strong>Wales</strong> gezeigt –<br />
und er hatte Recht. Die Wellen in <strong>Wales</strong><br />
sind fantastisch, aber nicht nur das – sie<br />
sind auch noch leer. Seit 20 Jahren surfe<br />
hier in Gower.“<br />
www.visitwales.de<br />
55
Welche Reisepapiere benötige ich?<br />
Bei der Ankunft in Großbritannien müssen<br />
Reisende einen gültigen Reisepass,<br />
Personalausweis oder ein anderes<br />
Dokument vorlegen, das ihre Identität und<br />
Staatsangehörigkeit ausreichend belegt. Die<br />
Einreise- und Aufenthaltsb<strong>est</strong>immungen für<br />
<strong>Wales</strong> entsprechen denen für ganz<br />
Großbritannien. Ausführliche<br />
Informationen für nicht EU-Bürger erhalten<br />
Sie bei <strong>Visit</strong> Britain www.visitbritain.com<br />
oder auf der Webseite UK Visas<br />
www.ukvisas.gov.uk.<br />
Ist eine Reisekrankenversicherung<br />
erforderlich?<br />
Wir raten Ihnen dringend, vor Ihrer Reise<br />
eine entsprechende Reiseversicherung<br />
abzuschließen. Ihr Reisebüro berät Sie<br />
gerne über die passenden<br />
Versicherungsangeboten. Weitere<br />
Informationen über medizinische<br />
Versorgung für Reisende finden Sie auf<br />
www.visitbritain.com<br />
Darf ich mein Haustier mitbringen?<br />
Das Pet Travel Scheme (PETS) ist das<br />
System, durch das ermöglicht wird,<br />
Haustiere aus b<strong>est</strong>immten Ländern ohne<br />
Quarantäne nach Großbritannien<br />
einzuführen, sofern b<strong>est</strong>immte<br />
Bedingungen erfüllt werden. E-Mail an<br />
quarantine@animalhealth.gsi.gov.uk oder<br />
informieren Sie sich unter<br />
56<br />
Häufig g<strong>est</strong>ellte Fragen<br />
www.defra.gov.uk/wildlife-pets/pets/<br />
travel/index.htm<br />
Fahren in <strong>Wales</strong><br />
Informationen über die britischen<br />
Verkehrsregeln finden Sie in der<br />
Straßenverkehrsordnung (Highway Code)<br />
www.direct.gov.uk Einen praktischen<br />
Routenplaner einschließlich<br />
Wegbeschreibungen und detaillierter<br />
Karten finden Sie auf www.theaa.com<br />
oder www.rac.co.uk<br />
Informationen für Reisende mit<br />
Behinderungen<br />
„Tourism for All“ ist ein spezieller,<br />
kostenloser Informationsservice, der sich<br />
für die Förderung von barrierefreiem<br />
Tourismus engagiert. Er bietet kostenlose<br />
Informationen zur Reiseplanung, zu<br />
Transportmitteln, Unterkünften und<br />
Buchungen. www.tourismforall.org.uk/<br />
Unterkünfte<br />
Achten Sie bei der Wahl Ihrer Unterkunft<br />
auf das Cymru/<strong>Wales</strong>-Zeichen des<br />
nationalen Qualitätsbewertungssystems.<br />
Dann können Sie sich darauf verlassen,<br />
dass die Unterkunft geprüft wurde. Alle<br />
nationalen Organisationen, die<br />
Bewertungen von Unterkünften<br />
durchführen (<strong>Visit</strong>Britain, <strong>Visit</strong>Scotland,<br />
<strong>Visit</strong> <strong>Wales</strong> und der Automobilverband AA)<br />
führen die Einstufung mittlerweile nach<br />
den gleichen Qualitätsstandards durch und<br />
verleihen zwischen einem und fünf<br />
Sternen. Die Sterne spiegeln die<br />
Einrichtungen und die Gesamtqualität des<br />
Aufenthaltes wider. www.visitwales.co.uk/<br />
holiday-accommodation-in wales/<br />
grading-visit-wales-tourist<br />
accommodation-grading-scheme/<br />
Währung<br />
Wir zahlen in <strong>Wales</strong> mit Britischem Pfund<br />
(£). Ausländische Währungen können bei<br />
Banken, Postfilialen, Wechselbüroschaltern<br />
und in größeren Hotels gewechselt werden.<br />
An Geldautomaten können Sie mit der EC-<br />
Karte problemlos Britisches Pfund abheben.<br />
Alle Kreditkarten wie Visa-, Mastercardoder<br />
American Express werden von den<br />
meisten Stellen akzeptiert. Bitte beachten<br />
Sie jedoch, dass der Euro (€) in<br />
Großbritannien in der Regel noch nicht als<br />
Zahlungsmittel genutzt werden kann.<br />
Mehrwertsteuer (Value Added Tax - VAT)<br />
Die Mehrwertsteuer (Value Added Tax -<br />
VAT) beträgt 17.5 % und gilt für Waren und<br />
Dienstleistungen.<br />
Was sollte ich beim Trinkgeld beachten?<br />
Beim Trinkgeld gibt es keine f<strong>est</strong>e Regel.<br />
Wenn Sie den Service gut fanden, können<br />
Sie nach Belieben Trinkgeld geben. Dies ist<br />
vor allem in R<strong>est</strong>aurants üblich, in denen<br />
Sie bis zu 10-15% des Rechnungsbetrags
als Trinkgeld geben können. Sie sollten<br />
allerdings vorher immer überprüfen, ob ein<br />
Bedienungsgeld bereits in der Rechnung<br />
enthalten ist. Das Trinkgeld für<br />
Hotelmitarbeiter liegt ebenfalls in Ihrem<br />
Ermessen. Für Barbedienungen gibt es in<br />
der Regel kein Trinkgeld, man kann ihnen<br />
als Dankeschön allerdings einen Drink<br />
anbieten. Trinkgeld für Taxifahrer ist üblich,<br />
ganz besonders auf längeren Strecken<br />
und/oder wenn der Fahrer Ihnen mit dem<br />
Gepäck geholfen hat.<br />
Geschäftszeiten<br />
Die üblichen Geschäftszeiten sind Montag<br />
bis Samstag von 9.00 Uhr bis 17.30 Uhr<br />
und an Sonntagen in der Regel zwischen<br />
10.00 Uhr und 16.00 Uhr (in größeren<br />
Orten und Städten). Banken sind Montag<br />
bis Samstag von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr<br />
geöffnet.<br />
Wie hoch sind die Preise in <strong>Wales</strong>?<br />
Normales 3-Sterne-Hotel: £45 - £50<br />
pro Person<br />
Bed&Breakfast-Unterkunft: £30 - £35<br />
pro Person<br />
Jugendherberge: £10 - £20 pro Person<br />
Campingplätze: £15 - £20 pro Stellplatz<br />
Mittagessen (Imbiss/Sandwich): £3<br />
3-Gänge-Menü (ohne Wein): £20 - £25<br />
1 Flasche Wein im Pub: £12 - £15<br />
1 Pint Bier im Pub: £3<br />
1 Tasse Tee oder Kaffee: £2<br />
Kleine Flasche Mineralwasser: £1<br />
Üblicher Preis für Parkplätze (1 Tag):<br />
Stadtzentrum £12, Stadtgebiet £4,<br />
Nationalparks £3.<br />
Offizielle Feiertage 2010<br />
1. Januar, 2. April, 5. April, 3. Mai, 31. Mai,<br />
30. August, 25. 27. & 28. Dezember.<br />
Wann sind Schulferien?<br />
Die Sommerferien dauern in England und<br />
<strong>Wales</strong> von Mitte Juli bis Anfang September.<br />
Außerdem haben Schüler um<br />
Weihnachten und Ostern zwei bis drei<br />
Wochen Ferien und zusätzlich Mitte<br />
Februar, Ende Mai und Mitte Oktober je<br />
eine unterrichtsfreie Woche. Die genauen<br />
Termine fallen je nach zuständiger<br />
Schulbehörde unterschiedlich aus.<br />
Stromanschluss<br />
Die Standardspannung beträgt in <strong>Wales</strong><br />
sowie im übrigen Großbritannien 240 AC,<br />
50-60HZ. Sie benötigen einen Adapter.<br />
Telefonieren in <strong>Wales</strong><br />
Wenn Sie aus dem Ausland nach <strong>Wales</strong><br />
anrufen, benutzen Sie bitte den<br />
internationalen Ländercode für<br />
Großbritannien (+44). Nach diesem<br />
Ländercode wählen Sie bitte die<br />
Ortsvorwahl ohne die ‘0’. Wenn Sie also<br />
beispielsweise das Cardiff Tourist<br />
Information Centre mit der<br />
Telefonnummer 029 2087 3573 aus dem<br />
Ausland anrufen möchten, wählen Sie bitte<br />
+44 (0)29 2087 3573. In <strong>Wales</strong> erreichen<br />
Sie die Feuerwehr, Polizei sowie den<br />
Rettungsdienst unter der Notrufnummer<br />
999 von jedem Telefon.<br />
Wo bekomme ich Informationen über<br />
einen b<strong>est</strong>immten Ort?<br />
Am einfachsten und schnellsten erhalten<br />
Sie alle relevanten Informationen<br />
telefonisch bei einem unserer Tourist<br />
Information Centres. Das Personal ist<br />
erstklassig ausgebildet, kennt sich in der<br />
jeweiligen Region hervorragend aus und<br />
steht Ihnen gerne mit Rat und Tat zur<br />
Seite bei der Unterkunftssuche, bei<br />
Buchungen, R<strong>est</strong>auranttipps,<br />
Unternehmungsmöglichkeiten,<br />
Informationen über Veranstaltungen, mit<br />
Landkarten und Stadtplänen, Reiseführern<br />
und Büchern. Die Informationszentren sind<br />
in der Regel zwischen 10.00 Uhr und 17.00<br />
Uhr geöffnet. Eine Übersicht der Tourist<br />
Information Centres erhalten Sie auf<br />
www.visitwales.co.uk/contact-visit-wales/<br />
Wenn Sie in London sind und<br />
Informationen über <strong>Wales</strong> wünschen,<br />
können Sie im Britain and London <strong>Visit</strong>or<br />
Centre in der 1 Regent Street nahe dem<br />
Piccadilly Circus vorbeischauen.<br />
www.visitwales.de<br />
57
Fakten über <strong>Wales</strong><br />
• <strong>Wales</strong> liegt w<strong>est</strong>lich von England und<br />
ist rund 256 km lang und 96 km breit.<br />
Die Landmasse beträgt nur knapp<br />
20.720 km², das entspricht in etwa der<br />
Größe des US-Bundesstaates<br />
Massachusetts, der Hälfte der<br />
Niederlande oder des Bundeslandes<br />
Hessen.<br />
• Unser Wetter ist in der Regel mild und<br />
wechselhaft. Die<br />
Durchschnittstemperaturen betragen<br />
10° C im Winter und 20° C im Sommer.<br />
Das Wetter in den Hochlandgebieten<br />
kann äußerst launisch sein. Sie sollten<br />
also unbedingt den aktuellen<br />
Wetterbericht verfolgen, bevor Sie<br />
aufbrechen.<br />
58<br />
• In <strong>Wales</strong> leben etwa 2.903.085<br />
Menschen und die Einwohnerzahl der<br />
Hauptstadt Cardiff beträgt 305.340<br />
(Quelle: Volkszählung der National<br />
Assembly for <strong>Wales</strong> für das Jahr 2001).<br />
• Walisisch ist eine keltische Sprache, die<br />
eng mit dem Kornischen und<br />
Bretonischen verwandt ist und von<br />
rund 20 % der Bevölkerung gesprochen<br />
wird. Der Ursprung der walisischen<br />
Sprache lässt sich bis ins 6. Jahrhundert<br />
zurückverfolgen. Walisisch gehört<br />
damit zu den ält<strong>est</strong>en gesprochenen<br />
Sprachen Europas.<br />
• Die größten Städte sind die Hauptstadt<br />
Cardiff (Caerdydd), Swansea<br />
(Abertawe), Newport (Casnewydd) und<br />
Bangor. Mit 2.000 Einwohnern ist St.<br />
Davids in Pembrokeshire die kleinste<br />
Stadt Großbritanniens mit „City”-<br />
Status.<br />
•Die walisische Nationalflagge zeigt<br />
einen roten Drachen auf einem grünweißen<br />
Hintergrund – ein<br />
unverkennbares Symbol für <strong>Wales</strong>.<br />
• Unser Schutzheiliger ist St. David<br />
(„Dewi Sant“). Er starb am 1. März 589<br />
AD. Sein Grab befindet sich in der St.<br />
Davids Cathedral in Pembrokeshire.<br />
Heute wird der St. David’s Day jedes<br />
Jahr am 1. März als National- und<br />
Kulturf<strong>est</strong> in ganz <strong>Wales</strong> und sogar auf<br />
der ganzen Welt gefeiert.<br />
• Die Nationalhymne „Mae Hen Wlad Fy<br />
Nhadau – The Land of my Fathers“<br />
(Land meiner Väter) wurde 1856 von<br />
dem Weber Evan James geschrieben.<br />
Sein Sohn, James James, arrangierte<br />
eine traditionelle Harfenmelodie als<br />
musikalische Begleitung zum Text um.<br />
Die Hymne wurde 1874 beim Bangor<br />
Eisteddfod uraufgeführt.<br />
• Unser Landessymbol sind Lauch und<br />
Narzisse, die von den<br />
Walisern am St. David’s<br />
Day an der Kleidung<br />
getragen<br />
werden.
Kostenlose Broschüren<br />
Weitere Informationen über <strong>Wales</strong><br />
erhalten Sie unter anderem in den<br />
KOSTENLOSEN Reisebroschüren, die wir<br />
hier für Sie aufgeführt haben. Sie können<br />
sie auf www.visitwales.com b<strong>est</strong>ellen oder<br />
herunterladen:<br />
<strong>Wales</strong> – Unterkunftsführer<br />
Verzeichnis der von <strong>Visit</strong> <strong>Wales</strong> nach<br />
Qualität eing<strong>est</strong>uften Hotels und<br />
Gasthäusern, Farmen und B&Bs, Cottages<br />
für Selbstversorger, Wohnmobil- und<br />
Zeltplätze sowie Reise- und<br />
Veranstaltungsinformationen.<br />
<strong>Wales</strong> – B&B Tourenkarte<br />
Mit Informationen zu Unterkünften in<br />
B&Bs, auf Farmen und in Gasthäusern.<br />
Farm Stay <strong>Wales</strong><br />
Aufenthalte auf zum Teil noch<br />
bewirtschafteten Farmen. Die Unterkünfte<br />
sind erstklassig, häufig mit Kontakt zu den<br />
Besitzern und teilweise auch als<br />
Selbstversorgerunterkünfte erhältlich.<br />
www.farmstay.co.uk/wales.dot<br />
<strong>Wales</strong>: Golf<br />
„Golf as it should be“ in <strong>Wales</strong>: Gastgeber<br />
des Ryder Cup 2010.<br />
www.golfasitshouldbe.com<br />
Fishing <strong>Wales</strong><br />
Eine traumhaft lange Küste, unzählige<br />
Flüsse und Seen – kein Wunder, dass <strong>Wales</strong><br />
als Anglerparadies gilt.<br />
www.fishing.visitwales.co.uk<br />
<strong>Wales</strong> Bus, Rail and Tourist Map and Guide<br />
Der ultimative Leitfaden zum Reisen durch<br />
<strong>Wales</strong> mit öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />
Beaches Leaflet<br />
Eine Übersicht über die b<strong>est</strong>en Strände<br />
von <strong>Wales</strong>, darunter Strände, die mit der<br />
Blauen Flagge, dem Green Sea- oder dem<br />
Seaside-Award ausgezeichnet wurden.<br />
Hier erhalten Sie weitere Informationen<br />
Urlaubsplanung leicht gemacht: Auf den<br />
Webseiten unserer Partner erhalten Sie<br />
weitere Informationen.<br />
1. Nordwales<br />
www.visitnorthwales.co.uk<br />
2. Ceredigion<br />
www.tourism.ceredigion.gov.uk<br />
3. Mittelwales<br />
www.exploremidwales.com<br />
4. Südw<strong>est</strong>wales<br />
www.southw<strong>est</strong>wales.info<br />
5. Südwales<br />
www.southernwales.com<br />
Weitere Informationen über<br />
<strong>Wales</strong> finden sie unter<br />
brochure page.<br />
Deutschland<br />
www.visitbritain.de<br />
Österreich<br />
www.visitbritain.at<br />
Schweiz<br />
www.visitbritain.ch<br />
www.visitwales.de 59
Anreise nach <strong>Wales</strong><br />
Mit dem Flugzeug<br />
Cardiff International Airport<br />
+44 (0)1446 711111<br />
www.tbicardiffairport.com<br />
Der Flughafen befindet sich in Rhoose, 20<br />
km südw<strong>est</strong>lich des Stadtzentrums von<br />
Cardiff. Vom Flughafen aus verkehren<br />
Busse, Züge und Taxis ins Stadtzentrum.<br />
Eine Taxifahrt kostet rund £26. Taxis<br />
können am Buchungsschalter im<br />
Außenbereich vor der Ankunftshalle<br />
reserviert werden. Die Buslinie X91 verkehrt<br />
täglich von Montag bis Samstag stündlich<br />
und sonntags alle zwei Stunden zwischen<br />
dem Hauptbahnhof und dem Flughafen<br />
Cardiff. Die Fahrt dauert etwa 35 Minuten.<br />
Ein- und Ausstiegspunkte befinden sich vor<br />
dem Terminalgebäude. Cardiff Central und<br />
Bridgend sind über eine Zugverbindung<br />
60<br />
<strong>Wales</strong> ist einfach zu erreichen. Mit dem<br />
Auto beträgt die Fahrtzeit beispielsweise<br />
ab London-Heathrow nach Cardiff ca.<br />
2,5 Stunden, Vom Flughafen Manch<strong>est</strong>er<br />
nach Nordwales nur rund 45 Minuten.<br />
Auch die Anbindung an die Flughäfen<br />
Liverpool, Birmingham, London-Gatwick<br />
oder Bristol ist ausgezeichnet. Und<br />
natürlich gibt es auch Direktflüge zum<br />
Cardiff International Airport.<br />
vom Flughafenbahnhof zu erreichen. Züge<br />
verkehren stündlich von Montag bis<br />
Samstag und alle zwei Stunden an<br />
Sonntagen. Ein kostenloser Shuttlebus<br />
bringt Fahrgäste mit gültigem Bahnticket<br />
vom Zugbahnhof zum Flughafenterminal.<br />
Mietwagen werden ebenfalls angeboten.<br />
Zahlreiche Fluglinien bieten<br />
Direktverbindungen nach Cardiff.<br />
Informieren Sie sich auf den<br />
entsprechenden Webseiten:<br />
Aer Arann – www.aerarann.com<br />
bmibaby – www.bmibaby.com<br />
Flybe – www.flybe.com<br />
Highland Airways –<br />
www.highlandairways.co.uk<br />
KLM – www.klm.com<br />
Thomsonfly – www.thomsonfly.com<br />
Die Londoner Flughäfen werden aus aller<br />
Welt angeflogen, erkundigen Sie sich bitte<br />
bei Ihrem zuständigen Reisebüro nach den<br />
optimalen Flugverbindungen. Auch<br />
Birmingham, Manch<strong>est</strong>er und Liverpool<br />
sind Zielflughäfen für internationale Flüge<br />
und der Flughafen von Bristol liegt sehr<br />
günstig für eine Reise nach <strong>Wales</strong>.<br />
Bristol International Airport<br />
www.bristolairport.co.uk<br />
Liverpool John Lennon Airport<br />
www.liverpoolairport.com<br />
London Heathrow Airport<br />
www.heathrowairport.com<br />
London Gatwick Airport<br />
www.gatwickairport.com<br />
Manch<strong>est</strong>er Airport<br />
www.manch<strong>est</strong>erairport.co.uk
Birmingham International Airport<br />
www.birminghamairport.co.uk<br />
Stansted Airport<br />
www.stanstedairport.com<br />
London Luton Airport<br />
www.london-luton.co.uk<br />
Mit der Fähre<br />
Fährverbindungen von Irland:<br />
Irish Ferries<br />
www.irishferries.com<br />
Dublin Port – Holyhead,<br />
Rosslare – Pembroke Dock<br />
Stena Line<br />
www.stenaline.ie<br />
Dublin Port – Holyhead,<br />
Dun Laoghaire – Holyhead,<br />
Rosslare – Fishguard<br />
Fastnet Line<br />
www.fastnetline.com<br />
Cork – Swansea<br />
(Beginnt am 1. März 2010)<br />
Fährverbindungen vom europäischen<br />
F<strong>est</strong>land nach Großbritannien:<br />
Brittany Ferries – www.brittanyferries.com<br />
Condor Ferries – www.condorferries.co.uk<br />
DFDS Seaways – www.dfdsseaways.co.uk<br />
LD Lines – www.ldlines.co.uk<br />
Norfolkline Ferries – www.norfolkline.com<br />
P&O – www.poferries.com<br />
Sea France – www.seafrance.com<br />
Stena Line – www.stenaline.com<br />
Mit der Bahn<br />
Von Frankreich aus erreichen Sie<br />
Großbritannien über den Eurotunnel<br />
www.eurotunnel.com oder aus Frankreich<br />
und Belgien mit dem Eurostar<br />
www.eurostar.com<br />
In Großbritannien b<strong>est</strong>ehen regelmäßige,<br />
schnelle Zugverbindungen zwischen<br />
London-Paddington und Cardiff. Die Fahrt<br />
dauert zwei Stunden. Diese stündlichen<br />
Zugverbindungen verkehren dann weiter<br />
nach Swansea, von wo aus Anschlüsse<br />
nach W<strong>est</strong>wales b<strong>est</strong>ehen.<br />
Direktverbindungen nach Nordwales<br />
b<strong>est</strong>ehen von London Euston sowie<br />
zwischen dem Londoner Bahnhof<br />
Marylebone nach Shrewsbury und<br />
Wrexham. Von Manch<strong>est</strong>er aus gibt es<br />
gute Verbindungen zur nordwalisischen<br />
Küste. Weitere Informationen auf:<br />
www.nationalrail.co.uk oder<br />
www.thetrainline.com<br />
Mit dem Bus oder Auto<br />
Über die Autobahn M4/M25 ist <strong>Wales</strong> von<br />
den Flughäfen London-Heathrow und<br />
London-Gatwick erreichbar. Die M4<br />
erstreckt sich bis in weite Teile von<br />
Südw<strong>est</strong>wales – der Pembrokeshire Coast<br />
National Park weit im W<strong>est</strong>en liegt<br />
beispielsweise nur wenige Stunden Fahrt<br />
entfernt. Im Norden gibt es den A55<br />
Expressway, über den von Snowdonia und<br />
der nordwalisischen Küste Anschluss zu<br />
den Flughäfen Manch<strong>est</strong>er und Liverpool<br />
und dem britischen Autobahnnetz b<strong>est</strong>eht.<br />
Mittelwales erreichen Sie problemlos über<br />
die M54 von der M5/M6, die das „Herz von<br />
<strong>Wales</strong>“ mit dem Flughafen Birmingham<br />
und Zentralengland verbindet.<br />
National Express betreibt ein landesweites<br />
Netz an Schnellbussen, die zwischen den<br />
wichtigsten Städten und Ortschaften in<br />
<strong>Wales</strong> sowie den britischen Flughäfen<br />
verkehren. Tickets sind ausschließlich<br />
online, nach Verfügbarkeit erhältlich.<br />
www.nationalexpress.com<br />
Ab nur £8 pro Tag können Sie mit dem Brit<br />
Xplorer Pass das Busnetz von National<br />
Express beliebig nutzen. Sie erhalten<br />
diesen Pass online auf<br />
www.nationalexpress.com/coach/offers/br<br />
itXplorer.cfm<br />
Megabus bietet preisgünstige<br />
innerbritische Stadtverbindungen an. Die<br />
Busse verkehren zwischen London und<br />
Cardiff (sowie weiteren Zielen). Preise ab<br />
£1 + 50p Buchungsgebühr (einfache<br />
Strecke). www.megabus.com<br />
In <strong>Wales</strong> unterwegs<br />
Es verkehren Züge in alle Teile von <strong>Wales</strong> –<br />
und in der Regel sogar auf so<br />
landschaftlich schönen Strecken wie etwa<br />
entlang der kambrischen Küste, durch das<br />
Conwy Valley oder ins Herz von <strong>Wales</strong>.<br />
www.nationalrail.co.uk<br />
www.arrivatrainswales.co.uk<br />
www.scenicwales.co.uk<br />
www.heart-of-wales.co.uk<br />
Die Fahrt mit den insgesamt 14<br />
historischen Schmalspur- und<br />
Dampfbahnen in <strong>Wales</strong> ist Vergnügen pur.<br />
Viele davon gehören zu Great Little Trains<br />
of <strong>Wales</strong>.<br />
www.greatlittletrainsofwales.co.uk<br />
Außerdem gibt es ein ausgezeichnetes<br />
Busnetz sowie Fernbusse des<br />
Unternehmens TrawsCambria, die<br />
zwischen Nord- und Südwales verkehren.<br />
www.trawscambria.org.uk<br />
Wenn Sie in den Nationalparks unterwegs<br />
sind, nutzen Sie den praktischen „Park and<br />
Ride“-Busservice, der zur Reduzierung des<br />
Verkehrsaufkommens eingeführt wurde.<br />
The Brecon Beacons National Park<br />
(Beacons Bus)<br />
www.breconbeacons.org/visitus/transport<br />
The Pembrokeshire Coast National Park<br />
(Celtic Coaster, Coastal Cruiser, Poppit<br />
Rocket, Puffin Shuttle und Strumble<br />
Shuttle)<br />
www.pembrokeshire.gov.uk/coastbus<br />
Snowdonia National Park<br />
(Snowdon Sherpa)<br />
www.snowdoniagreenkey.co.uk<br />
Mit dem Freedom of <strong>Wales</strong> Flexi Pass<br />
können Sie auf allen Hauptzugstrecken in<br />
<strong>Wales</strong> sowie mit den meisten Linienbussen<br />
beliebig oft fahren. Inhaber dieses Passes<br />
erhalten außerdem kostenlose und<br />
ermäßigte Tickets für Fahrten mit den<br />
Schmalspurbahnen der Great Little Trains<br />
of <strong>Wales</strong> sowie ermäßigten Eintritt in<br />
zahlreiche Sehenswürdigkeiten in <strong>Wales</strong>.<br />
Es werden verschiedene Ticketarten<br />
angeboten: „4 in 8 Day All <strong>Wales</strong> Pass“<br />
(£74) für 4 Tage Bahnfahrt und 8 Tage<br />
Busfahrt; „The Freedom of South <strong>Wales</strong><br />
Flexi Rover“ sowie „North and Mid <strong>Wales</strong><br />
Rover“ (jeweils £50) ermöglichen 4 Tage<br />
Bahnfahrt und 8 Tage Busfahrt innerhalb<br />
des gesamten Netzes der jeweiligen<br />
Regionen. www.walesflexipass.co.uk<br />
Aktuelle und zuverlässige Informationen zu<br />
den öffentlichen Verkehrsmitteln sowie<br />
Auskünfte über Verbindungen erhalten<br />
Sie bei Traveline Cymru<br />
www.traveline-cymru.info<br />
www.visitwales.de 61
Liste der Reiseveranstalter<br />
Der folgende Abschnitt soll Ihnen bei der Planung und Buchung Ihrer<br />
<strong>Wales</strong>-Reise behilflich sein. Er listet Reiseveranstalter auf, die ein breit<br />
gefächertes <strong>Wales</strong>-Programm anbieten.<br />
Vom „Fly&Drive“-Urlaub bis hin zu <strong>Wales</strong>-Touren mit Reiseleitung. Es<br />
gibt b<strong>est</strong>immt ein Reiseangebot, das Ihren Wünschen entspricht und<br />
bei dem Sie auch noch Geld sparen können!<br />
Fähranreise<br />
Fluganreise<br />
Fly & Drive<br />
B&B<br />
Cottages<br />
Ferienparks & Wohnwagen<br />
Hotels<br />
Selbstversorgerunterkünfte<br />
Schlosshotels<br />
Autorundreisen<br />
Busrundreisen<br />
Event-+ Special Inter<strong>est</strong> Reisen<br />
Gartenreisen<br />
Gruppenreisen<br />
Sprachreisen<br />
Studienreisen<br />
Bootsurlaub<br />
Golf<br />
Radurlaub<br />
Reiterferien<br />
Wanderurlaub<br />
Veranstalter Tel.: Webseite<br />
Anreise/<br />
Transport<br />
Unterkünfte Urlaubsarten Aktivurlaub<br />
AK Touristik GmbH 0431-777000 www.ak-tourisitk.de � � �<br />
Alfa-Sprachreisen GmbH 0711-6155300 www.alfa-sprachreisen.de �<br />
AmLo Gruppenreisen GmbH 05601-86234 www.amlo-gruppenreisen.de � � �<br />
Bader Golfreisen 02065-31029 � � � � �<br />
Baur Gartenreisen 07555-920611 www.baur-gartenreisen.de � � �<br />
BBT GmbH & Co.KG 02921-590330 www.bbt.travel � � � � � � � � � � �<br />
Biblische Reisen GmbH 0711-619250 www.biblische-reisen.de � � � �<br />
Birdie Golf & Reise Events 04194-99990 www.birdie-golf-reisen.de � � � � � � � � �<br />
BITS Britain & Ireland Tours 030-6875339 www.BITS-Berlin.com � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
Blitz-Reisen GmbH 02206-60010 www.blitz-reisen.de � � � � � �<br />
Boundless 030-53210565 www.boundless-reisen.de � � � �<br />
British Travel Company GmbH 069-66379960 www.btco.de � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
BTO International GmbH 03981-44840 www.bto.de � � � � � � � � �<br />
“bus-partner, Organisation für<br />
Paketreisen GmbH”<br />
Carl Duisberg Centren<br />
Intertraining & Consult GmbH<br />
www.bus-partner.de � � � �<br />
0221-1626289 www.cdc.de/sprachreisen �<br />
County Travel 040-364520 www.countytravel.de � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
CTS Gruppen- &<br />
Studienreisen GmbH<br />
05261-250632 www.cts-reisen.de � � � � � � � � � � �<br />
CS Travel GmbH 09128-991931 www.cstravel.de � � � � � � � � � � �<br />
Das Urlaubspferd 06151-895638 www.urlaubspferd.de � � � � � �<br />
DERTOUR GmbH & Co. KG 01805-337666 www.dertour.de � � � � � � �<br />
Eberhardt TRAVEL 035204-92112 www.eberhardt-travel.de � � � � � � �<br />
EVR Reisen GmbH<br />
“Ferienhäuser am Atlantik,<br />
U. Neukirchen GmbH”<br />
0800-0444430<br />
(kostenlos)<br />
02533-93130<br />
www.evr-reisen.com � � � � � � �<br />
www.ferienhausneukirchen.de<br />
� � � � �<br />
Gaeltacht <strong>Wales</strong> Reisen 02841-930111 www.entdeckewales.de � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />
GB & I Travel GmbH 040-25198086 www.gbi-travel.de � � � � � � � � � � � � �<br />
Gebeco / Dr. Tigges 0431-54460 www.Dr.Tigges.de � � � � �<br />
Hayes Golfreisen 06192-961965 www.hayesgolf.de � �<br />
Highland Tours 07152-28428 www.Highland-Tours.de � � � � � � � � � � � �<br />
Holiday Cottages 06684-9176598 www.holidaycottages.de � � � � � � �<br />
House of Britain 02561 444289 www.houseofbritain.de � � � � � � � �<br />
INTERCONTACT 02642-20090 www.ic-gruppenreisen.de � � � � � � � � �<br />
Interhome GmbH 02421-1220 www.interhome.de � �<br />
62
Fähranreise<br />
Fluganreise<br />
Fly & Drive<br />
B&B<br />
Cottages<br />
Ferienparks & Wohnwagen<br />
Hotels<br />
Selbstversorgerunterkünfte<br />
Schlosshotels<br />
Autorundreisen<br />
Busrundreisen<br />
Event-+ Special Inter<strong>est</strong> Reisen<br />
Gartenreisen<br />
Gruppenreisen<br />
Sprachreisen<br />
Studienreisen<br />
Bootsurlaub<br />
Golf<br />
Radurlaub<br />
Reiterferien<br />
Wanderurlaub<br />
Veranstalter Tel.: Webseite<br />
Anreise/<br />
Transport<br />
Unterkünfte Urlaubsarten Aktivurlaub<br />
Irene Schmidt Reisen GmbH 0931-40298 www.irene-schmidt-reisen.de � � �<br />
Irish&English Tours 040-23935450 www.irish-english-tours.de � � � � � � � �<br />
Irland Feriendienst GmbH 04121-50209 www.irland-feriendienst.com � � � � � � � � � � � �<br />
Karawane Reisen GmbH 07141-28480 www.karawane.de � � � � � � �<br />
Kögler-Reisedienst GmbH 08841-7378 www.koegler-reisedienst.de � � � � � � � �<br />
Marina Tours Seán Buckley 06224-76976 www.walesreisen.de � � � � � � � � � � � �<br />
Meissen-Tourist GmbH 03521-45990 www.meissen-tourist.de � � � � � � �<br />
One World Travel<br />
International Ltd<br />
069-98665010 www.oneworldtravel.de � � � � � � � �<br />
“Rotel Tours, Das Rollende Hotel” 08504-4040 www.rotel.de � � � �<br />
Royal Touristik GmbH Naturund<br />
Gartenreisen<br />
0221-7326802 www.royaltouristik.de � �<br />
RUT REISESERVICE GmbH 08321-78070 www.rut-reiseservice.de � � � � � � � � � �<br />
Service-Reisen Giessen 0641-4006400 www.servicereisen.de � � � � � � � � � � �<br />
Sisu Aktivreisen GmbH 0461-63790 www.sisu-aktivreisen.de � � �<br />
SKR Studien-Kontakt-Reisen<br />
GmbH<br />
0228-935730 www.skr.de � � � � � �<br />
Sport Weidenbach 0202-647033 www.AusgefalleneReisen.de � � � � � � �<br />
Sprachenmarkt 0711-451017370 www.sprachenmarkt.de � �<br />
Studiosus Reisen 089-500600 www.studiosus.com � � � � � � � � � � � �<br />
STUDYTOURS MÜNCHEN 089-28660520/21 www.studytours.de � � � � � �<br />
SWING TOURS Golfreisen GmbH 089-340088 www.swingtours.de � � � � �<br />
TRAVELHOUSE 06174-22029 www.travelhouse.de � � � � � � � � � �<br />
Travelling Britain GmbH 05231-570073 www.travelling-britain.com � � � � � � � � � � � � �<br />
Travelplus Group GmbH 02506-8303300 www.carpe.de �<br />
TUI Wolters Reisen 0421-8999237 www.tuiwolters.de � � � � � � � � � � � �<br />
Umfulana GmbH 02268-90980 www.umfulana.de � � � � � � � � �<br />
Wandern Schottland 07661-99918 www.wandern-schottland.de �<br />
Weichert-Reisen GmbH & Co.KG 030-68389400 www.weichert-reisen.de �<br />
Wikinger Reisen GmbH 02331-9046 www.wikinger-reisen.de � � � � �<br />
Wikinger Reisen Individuell 02331-904804 www.ferien-aktiv.de � �<br />
ZeitRäume GmbH 0641-931260 www.zeitraeume-reisen.de � � � � � � � � � �<br />
Österreich<br />
ASI Wirklich Reisen 0043 512-546000 www.asi.at � � �<br />
Dodotours 0043 1492-4095 www.ikarus-dodo.at � � � � � � � � � �<br />
Dr. Maiers Studienreisen 0043 01-5350615 www.maiers.org � � � � � �<br />
Schweiz<br />
Baumeler Reisen AG 0041 41418-6565 www.baumeler.ch � � � � �<br />
Ernst Marti AG 0041 32391-0111 www.marti.ch �<br />
Falcontravel 0041 44295-5566 www.falcontravel.ch � � � � � � � � � �<br />
www.visitwales.de 63
Deutsche Veranstalter mit speziellem <strong>Wales</strong>-Angebot<br />
Boundless<br />
Veranstalter von Aktiv- und<br />
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Snowdonia Nationalpark, geleitet von<br />
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T : +49-(0)30-53 21 05 65<br />
F : +49-(0)30-53 21 05 64<br />
E : mail@boundless-reisen.de<br />
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F : +49-(0)69-66 37 99 62<br />
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Ihrem Reisebüro.<br />
T : +49-(0)1805-33 76 66<br />
F : +49-(0)1805-33 76 05<br />
E : service@dertour.de<br />
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F : +49-(0) 2841-30 66 5<br />
E : info@entdeckewales.de<br />
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F : +49-(0)228 935 7350<br />
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F : +49 (0)89-500 60 100<br />
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F : +49-(0)2331-90 48 91<br />
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qualifizierten Reiseleiter begleitet.<br />
T : +49-(0)2331-90 4 6<br />
F : +49-(0)2331-90 47 04<br />
E : mail@wikinger.de<br />
www.wikinger-reisen.de<br />
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individuell kombinierbar sind, wie z.B. Busund<br />
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Reisebüro oder im Internet.<br />
T : +49-(0)1805-77 38 77<br />
F : +49-(0)421- 80 14 47<br />
E : info@tui-wolters.de<br />
www.tuiwolters.de/wales.html<br />
www.tui-ferienhaus.de<br />
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F : +43-(0)512- 54 60 01<br />
E : christiane.konrad@asi.at<br />
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aller Art (Bed & Breakfast, Inns & Hotels,<br />
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T : +43-(0)1- 492 40 95<br />
F : +43-(0)1- 492 40 96<br />
E : office@ikarus-dodo.at<br />
www.ikarus-dodo.at<br />
Es wurden jegliche Bemühungen unternommen, die Richtigkeit der in dieser Broschüre veröffentlichten Angaben wie Daten, Adressen, Informationen etc. zu<br />
gewährleisten. <strong>Visit</strong> <strong>Wales</strong> übernimmt keinerlei Haftung für Fehler, fälschliche Darstellungen oder Auslassungen bzw. Rechtsfragen, die in irgendeiner Weise<br />
aus der Veröffentlichung der Informationen entstehen könnten. Sämtliche aufgeführten Websites wurden vor Redaktionsschluss überprüft und alle Angaben<br />
waren zum Zeitpunkt der Drucklegung (Dezember 2009) korrekt. <strong>Visit</strong> <strong>Wales</strong> übernimmt keinerlei Haftung für Änderungen am Inhalt dieser Webseiten.
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Lake Vyrnwy, Powys