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est. 1888 - Visit Wales

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<strong>Wales</strong> : View<br />

Urlaubsplaner<br />

<strong>Wales</strong>. Ryder Cup - ja, wir können es selbst noch kaum fassen!<br />

Wir gehen dem Walisischen Identitätsgefühl auf den Grund<br />

<strong>Wales</strong> View fragt Einheimische nach ihrem Geheimrezept für ein perfektes<br />

Wochenende<br />

Cath Janes entdeckt, was die Valleys so besonders macht<br />

Außerdem: Eine Safari in <strong>Wales</strong>, alles über unsere Nationalparks,<br />

ein Aktivwochenende in Snowdonia, Neuigkeiten und Meinungen,<br />

Reise- und Urlaubsinformationen<br />

www.visitwales.de


<strong>Wales</strong> muss man erlebt haben. Ja, natürlich erwarten Sie<br />

von uns, dass wir das sagen, aber Sie müssen es nicht<br />

glauben, nur weil wir es gesagt haben – glauben Sie dem<br />

Reiseführer Lonely Planet.<br />

Dort heißt es, <strong>Wales</strong> sei „ein süchtig machender Ort, der<br />

seine Besucher Jahr für Jahr immer wieder aufs Neue<br />

anzieht“.<br />

Oder der Redaktion des Rough Guides, die über <strong>Wales</strong> sagt,<br />

es sei in seiner B<strong>est</strong>form „der reizvollste Teil der britischen<br />

Inseln“.<br />

04 12<br />

18<br />

30<br />

36<br />

Der erste „Rough Guide to <strong>Wales</strong>” wurde von Reiseautor<br />

Mike Parker (siehe Seite 30) recherchiert und geschrieben.<br />

Dieser war von seinem Reisethema gleich so begeistert,<br />

dass er alles stehen und liegen ließ und hierher zog. Über<br />

seine Liebesbeziehung mit <strong>Wales</strong> hat Mike folgendes zu<br />

sagen: „Es fühlte sich fast an, als ob man sich in einen<br />

Menschen verliebe, nicht in einen Ort.“<br />

Wenn Sie auch zu den <strong>Wales</strong>-süchtigen<br />

„Wiederholungstätern“ gehören, hoffen wir, dass unser<br />

Magazin Ihnen neue Anregungen gibt, wie Sie <strong>Wales</strong><br />

besser kennen lernen können. Und wenn Sie noch nie in<br />

<strong>Wales</strong> waren, lassen Sie sich einfach von <strong>Wales</strong> View<br />

verkuppeln.<br />

Im Uhrzeigersinn von oben links:<br />

Ryder-Cup-Trophäe / James und Cydney beim Delfin-Beobachten/ Llynnau Mymbyr, Snowdonia/ <strong>Wales</strong> Millennium Centre/<br />

Mountainbiking/ Besucherzentrum in der Penderyn Distillery/ Blick durch das Fenster zum Conwy Castle/ Der Ruthin Book Shop<br />

42<br />

24<br />

48


Diese sollten Sie sich merken<br />

02 Golf as it should be<br />

Golflegende Ian Woosnam über den<br />

walisischen Stil<br />

04 Event des Jahres<br />

Es ist soweit – Der Ryder Cup wird<br />

2010 zu einem unvergesslichen Jahr<br />

machen, sagt I<strong>est</strong>yn George<br />

06 Ryder Cup – eine Schnelleinführung<br />

für Ahnungslose<br />

Fakten über den Ryder Cup für<br />

Golfanfänger<br />

06 Wussten Sie schon...?<br />

Kuriose Fakten über Golf in <strong>Wales</strong><br />

08 Grund zum Feiern<br />

Große und kleine F<strong>est</strong>ivals und<br />

Veranstaltungen<br />

12 Eine <strong>Wales</strong>-Safari<br />

Man nehme eine Familie, etwas<br />

walisische Landschaft, viel Zeit... und<br />

eine Prise Freiheit<br />

16 Großer Spaß für kleines Geld<br />

Anregungen für vergnügliche Ausflüge,<br />

die den Geldbeutel schonen<br />

18 Parkleben<br />

Wie wäre wohl das Leben, wenn Ihre<br />

Arbeit der reinste (Park-)Spaziergang<br />

wäre?<br />

Die Broschüre Urlaubsplaner <strong>Wales</strong> wird von <strong>Visit</strong> <strong>Wales</strong>, der<br />

Abteilung für Fremdenverkehr und Marketing des Welsh<br />

Assembly Government, herausgegeben. Copyright © 2010. <strong>Visit</strong><br />

<strong>Wales</strong>, Brunel House, 2 Fitzalan Road, Cardiff CF24 0UY.<br />

Wir haben uns wirklich viel Mühe gegeben, zu gewährleisten,<br />

dass alle Angaben richtig sind, können aber keine Haftung für<br />

etwaige Fehler, fälschliche Darstellungen oder Auslassungen<br />

übernehmen. Vor Redaktionsschluss haben wir auch alle<br />

Webseiten überprüft. Da es aber nicht unsere sind, können<br />

wir spätere Änderungen nicht ausschließen.<br />

22 Grünzone<br />

Tipps für einen „grünen“ Urlaub<br />

23 Ben Fogle<br />

TV-Star Ben Fogle über die walisischen<br />

Nationalparks sowie unsere<br />

Zusammenfassung weiterer Highlights<br />

24 Fragen Sie einen Einheimischen<br />

Sie wünschen sich ein perfektes<br />

Wochenende in <strong>Wales</strong>? Fragen Sie<br />

einen Einheimischen<br />

28 Was gibt’s Neues?<br />

Unser Leitfaden zu allen Neuigkeiten<br />

in <strong>Wales</strong> für das Jahr 2010<br />

29 Wahr oder erfunden?<br />

<strong>Wales</strong> als Nebendarsteller in großen<br />

Filmen<br />

30 Heimelige Atmosphäre<br />

Mike Parker, Rhod Gilbert, Joanna<br />

Simmons und Gareth Johns gehen<br />

dem Begriff „Identitätsgefühl“ auf den<br />

Grund<br />

36 Große Geschichten<br />

Julian Humphrys auf Entdeckung im<br />

Conwy Castle<br />

Alle Rechte vorbehalten – bitte nichts kopieren ohne uns<br />

vorher zu fragen. Die im Urlaubsplaner <strong>Wales</strong> zum Ausdruck<br />

gebrachten Meinungen entsprechen nicht unbedingt denen<br />

von <strong>Visit</strong> <strong>Wales</strong>.<br />

Redaktion: Julian Rollins, Grassroots Media<br />

Design: Icon Creative Design<br />

Druck: Webmart<br />

ISBN-Nummer: 978 0 7504 5408 7<br />

40 Neuer Tag, neue Burg<br />

Wie soll man bei so vielen Burgen nur<br />

eine Auswahl treffen? Hier ist unsere<br />

B<strong>est</strong>enliste „Perfekt für...“<br />

42 Die „Valleys” – ein Blick in Herz und<br />

Seele der Region<br />

2010 ist ein ganz besonderes Jahr für<br />

die Valleys. Cath Janes auf<br />

Entdeckungsreise in der Region<br />

47 Highlights der „Valleys“<br />

Unsere Auswahl besonderer<br />

Sehenswürdigkeiten und<br />

Veranstaltungen in den Valleys<br />

48 Toben Sie sich aus<br />

Wagen Sie mal etwas anderes: ein<br />

Aktivwochenende in Snowdonia<br />

52 Aktiv in <strong>Wales</strong><br />

Ein Überblick über großartige<br />

Unternehmungen in unserer<br />

einzigartigen Natur!<br />

56 Fakten über <strong>Wales</strong><br />

Schnelle Fakten, häufig g<strong>est</strong>ellte<br />

Fragen und nützliche<br />

Reiseinformationen<br />

Fotos: © Crown Copyright 2010 <strong>Visit</strong> <strong>Wales</strong> Image Centre/<br />

Huw Jones/ Grant Pritchard/ Kiran Ridley/ Billy Stock/ Mike<br />

Thomas/ Chris Warren/ Harry Williams/ Photolibrary <strong>Wales</strong>/<br />

Pembrokeshire Photography.


Golf as it should be<br />

Mit der Ausrichtung des Ryder Cup wird<br />

2010 ein denkwürdiges Jahr für <strong>Wales</strong>. Ein<br />

Großturnier und eine Weltveranstaltung,<br />

die Millionen von Menschen am Fernseher<br />

mitverfolgen werden. <strong>Wales</strong> wurde oft als<br />

das b<strong>est</strong>gehütete Geheimnis des<br />

Golfsports bezeichnet, doch 2010 wird<br />

dieses „Geheimnis“ ein für alle Mal gelüftet<br />

und die Welt erfährt alles über „Golf, as it<br />

should be“, wie wir es gerne nennen.<br />

Der Ryder Cup 2010 hat sogar jetzt schon<br />

für ein kleines Wunder in der Welt des<br />

walisischen Golfsports gesorgt. Im Laufe<br />

der letzten Jahre haben immer mehr<br />

Menschen unseren Golfreichtum entdeckt;<br />

wir bietenüber 200 Golfplätze, von<br />

Championship-Links-Plätzen auf<br />

Weltniveau bis hin zu wunderbaren<br />

hügelreichen Neun-Loch-Plätzen – und<br />

jeder einzelne gehört zu den b<strong>est</strong>en und<br />

attraktivsten Golfplätzen der Welt.<br />

2<br />

Ich habe so einige Lieblingsplätze, aber<br />

Llanymynech ist etwas ganz Besonderes. Er<br />

ist einfach ein fantastischer Golfplatz und<br />

ich kann Ihnen versprechen, dass Sie selten<br />

sonst auf der Welt einen so herrlichen<br />

Ausblick haben werden wie vom 12. Tee.<br />

In meinen Jugendjahren arbeitete ich auf<br />

dem Bauernhof meiner Familie und durfte<br />

erst Golf spielen, wenn ich mit meiner<br />

Arbeit auf dem Hof fertig war. Diese<br />

jahrelange Farmarbeit war mit Sicherheit<br />

ein hervorragendes Krafttraining, das dazu<br />

beitrug, dass ich heute zu den Spielern mit<br />

dem weltweit längsten Abschlag zähle.<br />

Es war einfach fantastisch, die Entwicklung<br />

des Celtic Manor Resorts über die Jahre<br />

mitzuverfolgen. Es wird ein großartiger<br />

Austragungsort für den Ryder Cup sein.<br />

Und Dank des neuen Twenty Ten Course<br />

wird kein Zweifel mehr daran b<strong>est</strong>ehen,<br />

Im Uhrzeigersinn von oben links:<br />

Pennard Golf Club / Flagge am 18. Loch / Eine Kuh auf<br />

dem Grün / Golfclub und Golfball / Aberdovey Golf Club /<br />

Erstes Tee / Regenschirm mit dem roten Drachen /<br />

Royal St. David’s Golf Club<br />

Der gebürtige Waliser Ian Woosnam, Kapitän des<br />

siegreichen europäischen Teams beim Ryder Cup 2006, ist<br />

„Botschafter des walisischen Golfsports“. Er kann es kaum<br />

erwarten, dass die Golfwelt „Golf, as it should be“ entdeckt.<br />

dass <strong>Wales</strong> in der Welt des Golfsports ganz,<br />

ganz oben mitspielt. Golf fängt aber nicht<br />

erst beim Spielen an - auch die herzliche<br />

Atmosphäre zählt dazu, und genau hier<br />

kann Golf in <strong>Wales</strong> so richtig punkten.<br />

Unsere Clubhäuser verstehen sich auf<br />

besondere Gastlichkeit – zu unseren<br />

Spezialitäten gehören gute Laune und gute<br />

Scherze – und das hat sich seit jeher nicht<br />

geändert. Golf, as it should be? Voller<br />

Herausforderungen, auf makellosen<br />

Plätzen in atemberaubender Landschaft, zu<br />

erschwinglichen Preisen – und natürlich<br />

mit herzlicher walisischer<br />

Gastfreundschaft.<br />

<strong>est</strong>. <strong>1888</strong>


www.visitwales.de<br />

3


Event des Jahres<br />

Das Turnier steht so kurz bevor, dass man<br />

fast schon die Zuschauer beim Raunen und<br />

Jubeln hören kann. 2010 wird der Ryder<br />

Cup zum allerersten Mal in <strong>Wales</strong><br />

ausgetragen – und doch ist es irgendwie<br />

eine überfällige Wahl.<br />

Der Ryder Cup ist ein seltenes und<br />

bedeutendes Ereignis, bei dem die<br />

Veranstaltung selbst zu etwas größerem<br />

wird als nur reiner Sport – ein Ereignis, bei<br />

dem Golfbegeisterte und die sonst sogar<br />

eher Golfuninteressierten drei Turniertage<br />

lang wie gebannt die Wettkämpfe<br />

zwischen den b<strong>est</strong>en Spielern Europas und<br />

den USA verfolgen. Leute, denen das<br />

Putting von Sergio Garcia sonst nicht<br />

gleichgültiger sein könnte, stoßen plötzlich<br />

leise Gebete aus, wenn der Spanier zu<br />

einem 1,50 Meter langen Par-Putt ansetzt.<br />

Es ist kein großes Geheimnis, was den<br />

Ryder Cup so besonders macht. Zunächst<br />

einmal ist er im Golfsport absolut<br />

einzigartig – eine Teamveranstaltung ohne<br />

Geldpreise, dafür aber mit einer gesunden<br />

Portion interkontinentalen Wettstreits. Die<br />

meisten anderen Turniere spannen über<br />

vier Tage einen langsamen Bogen zum<br />

schließlichen Höhepunkt am Nachmittag<br />

des letzten Turniertages. Die Ryder Cup-<br />

Runden bieten hingegen schon vom ersten<br />

Abschlag an spannungsgeladene<br />

Momente, wohin das Auge auch fällt.<br />

Das Turnier mag zwar die größte<br />

Golfveranstaltung sein, die je in <strong>Wales</strong><br />

stattgefunden hat, doch gibt es<br />

wahrscheinlich weder diesseits noch<br />

jenseits des Atlantischen Ozeans keinen<br />

anderen Veranstaltungsort, der so gut auf<br />

4<br />

Die Wartezeit war lang, aber jetzt ist es endlich soweit.<br />

Der Ryder Cup kommt in diesem Jahr nach <strong>Wales</strong> und<br />

das, so meint der prominente Golfautor, Fernseh- und<br />

Radiomoderator und stolze Waliser I<strong>est</strong>yn George, ist<br />

eine fabelhafte Anerkennung des walisischen Golfsports.<br />

den Ryder Cup vorbereitet wäre wie das<br />

Celtic Manor Resort. Sein Twenty Ten<br />

Course ist sogar der erste Golfplatz seiner<br />

Art – ein exklusiv für den Ryder Cup<br />

entworfenes Grün, welches das Können der<br />

weltb<strong>est</strong>en Golfer von beiden Seiten des<br />

Atlantiks auf die Probe stellen wird. Der<br />

Twenty Ten verspricht nicht nur<br />

spektakuläres Golfspiel, sondern wird auch<br />

die Zuschauer vor Ort und Millionen vor<br />

den Fernsehern zu Hause in seinen Bann<br />

ziehen.<br />

Von den vielen wunderbaren Facetten<br />

dieses Sports ist die schönste, dass er<br />

Ihnen die Möglichkeit gibt, auf denselben<br />

Plätzen wie die Champions zu spielen und<br />

in den Fußstapfen der legendärsten Golfer<br />

aller Zeiten zu wandeln. Der Twenty Ten<br />

unterscheidet sich nur durch eines: Wenn<br />

Sie vor Oktober selbst auf dem Platz<br />

spielen, können Sie dann behaupten, dass<br />

die b<strong>est</strong>en Golfer der Welt in Ihren<br />

Fußstapfen wandeln werden. Und wie oft<br />

hat man dazu schon Gelegenheit?<br />

Okay, es hat zwar 83 Jahre gedauert, bis der<br />

Ryder Cup nach <strong>Wales</strong> kam, aber das ist in<br />

Ordnung. Wir Waliser sind geduldig. Es ist ja<br />

auch nicht so, als hätten wir die ganze Zeit<br />

nur Däumchen gedreht. Wir haben Golf<br />

gespielt – und zwar richtig viel Golf. <strong>Wales</strong><br />

ist ein wenig kleiner als Hessen und verfügt<br />

über mehr als 200 Golfplätze. Manche in<br />

Tälern, umgeben von schneebedeckten<br />

Bergen, andere entlang einiger der<br />

schönsten Küsten der Welt. In <strong>Wales</strong> Golf<br />

zu spielen ist fast so, als spiele man auf<br />

einem Flugzeugträger, auf einem Links-Platz<br />

im Himmel oder an unzähligen anderen<br />

Orten, die eigentlich zu schön sind, um<br />

Von links nach rechts:<br />

Ryder-Cup-Trophäe / Twenty Ten Clubhaus /<br />

Celtic Manor Resort / Twenty Ten Course<br />

wahr zu sein. Wozu Sie sich auch<br />

entschließen: Begehen Sie auf keinen Fall<br />

den Fehler, zu denken, Golf in <strong>Wales</strong><br />

b<strong>est</strong>ehe nur aus dem Celtic Manor Resort.<br />

Der Ryder Cup hat in Sachen Golf schon<br />

sehr oft Vorreiterarbeit geleistet. Er ist so<br />

etwas wie das „N<strong>est</strong>häkchen“ im Vergleich<br />

zur Open Championship, die 67 Jahre früher<br />

im Jahr 1860 ins Leben gerufen wurde. Die<br />

meisten großen Golfveranstaltungen<br />

begannen ursprünglich als Wettbewerbe auf<br />

lokaler Ebene und bekamen Jahre später<br />

schließlich internationale Bedeutung. Der<br />

Ryder Cup jedoch hatte von Anfang an<br />

ehrgeizigere Ziele.<br />

Es b<strong>est</strong>ehen bemerkenswerte Parallelen<br />

zwischen der Gründungsgeschichte des<br />

Ryder Cup und den Umständen, die ihn<br />

schließlich zum Celtic Manor Resort<br />

brachten. Es waren bereits mehrmals<br />

verschiedene Pläne zur Gründung einer<br />

regelmäßigen Turnierveranstaltung zwischen<br />

den USA und Großbritannien ausgearbeitet<br />

worden. Doch nur die Entschlossenheit und<br />

der Einfluss eines einzigen Mannes brachten<br />

die Pläne letztendlich zur Verwirklichung.<br />

Dieser Mann war Samuel Ryder, ein<br />

wohlhabender Geschäftsmann, der durch<br />

den Handel mit abgepacktem Saatgut, zum<br />

Preis von einem Penny, zu Vermögen und<br />

Berühmtheit kam.<br />

Nach einem Schauwettbewerb zwischen<br />

Großbritannien und den USA in<br />

Wentworth im Jahr 1926 sagte Ryder<br />

gegenüber dem britischen Golfer George<br />

Duncan, er wäre bereit, ein regelmäßig<br />

stattfindendes Turnier zwischen den<br />

beiden Ländern mit einer Siegprämie in


Höhe von £5 für die beiden Finalisten<br />

sowie einer Party mit Champagner und<br />

Hühnchen-Sandwiches zu unterstützen.<br />

Bald darauf beauftragte er Mappin & Webb<br />

mit der Anfertigung einer Sieg<strong>est</strong>rophäe<br />

aus massivem Gold für £250.<br />

Es ist eher unwahrscheinlich, dass Sir Terry<br />

Matthews die Spieler nach <strong>Wales</strong> mit<br />

einem unerschöpflichen Vorrat an<br />

Hühnchen-Sandwiches zur Teilnahme<br />

lockt. Dennoch sind gewisse<br />

Gemeinsamkeiten zwischen dem<br />

millionenschweren Saatgut-Händler und<br />

dem Telekommunikations-Milliardär, der<br />

das Celtic Manor Resort bauen ließ, nicht<br />

allzu schwer zu erkennen. Ganz besonders,<br />

was die Leidenschaft und Entschlossenheit<br />

angeht, Großes zu verwirklichen.<br />

Der Ryder Cup blieb stets dem<br />

Vermächtnis seines Wohltäters treu.<br />

Großbritannien tat sich 1973 mit Irland<br />

zusammen und diese „Golf-Expansion“<br />

wurde in der Hoffnung, den von den USA<br />

dominierten Wettbewerb ausgeglichener<br />

zu g<strong>est</strong>alten, noch weiter fortgeführt, bis<br />

aus Großbritannien & Irland 1979<br />

schließlich Europa wurde. Wurde diese<br />

Hoffnung erfüllt? Und wie! Der Ryder Cup<br />

wird von Mal zu Mal auf beiden Seiten des<br />

Atlantiks immer beliebter.<br />

Angesichts der rasend schnellen<br />

Entwicklung des Celtic Manor Resort im<br />

Verlauf der letzten 10 Jahre könnte man<br />

fast vergessen, dass es sich dabei auch um<br />

genau den Landsitz aus dem 19.<br />

Jahrhundert handelt, in dem 1943 ein<br />

gewisser Terence Hedley Matthews zur<br />

Welt kam. Das „Lydia Beynon Maternity<br />

Hospital“ war bereits lange zuvor in ein<br />

Hotel umgebaut worden, als Sir Terry es<br />

1980 kaufte. Seitdem inv<strong>est</strong>ierte er mehr<br />

als $100 Millionen in die Umg<strong>est</strong>altung, bis<br />

es schließlich zu dem erstklassigen Resort<br />

von Weltrang wurde, das wir heute kennen.<br />

Einer der bleibenden Werte des Ryder Cup<br />

2010 ist die Förderung der ersten mobilen<br />

Tenovus Krebshilfe-Einrichtung (Tenovus<br />

Mobile Cancer Support Unit) in <strong>Wales</strong>.<br />

Zwei weitere mobile Einrichtungen folgen<br />

noch vor Turnierbeginn.<br />

Die glanzvolle Ryder Cup-Karriere des<br />

Walisers Ian Woosnam fand ihren<br />

Höhepunkt, als er Europa 2006 im K-Club<br />

zum Sieg führte. 49 Jahre früher steuerte<br />

Dai Rees das britische Team sicher wie ein<br />

Panzer zu einem dramatischen Sieg – dem<br />

einzigen Sieg gegen die USA zwischen<br />

1933 und 1985. Brian Huggett war 1977<br />

Teamkapitän von Großbritannien und<br />

Irland und Dave Thomas gewann vier<br />

seiner fünf Einzelmatches zwischen 1959<br />

und 1967.<br />

Und nicht zu vergessen Phillip Price aus<br />

Pontypridd in <strong>Wales</strong>, der den großen Phil<br />

Mickelson in seinem Einzelmatch 2002<br />

besiegte und so wesentlich zum<br />

Gesamtsieg seines Teams beisteuerte.<br />

Priceys Sieg steht symbolisch dafür, was<br />

den Ryder Cup so besonders macht – die<br />

Chance des Underdogs, auf der<br />

ruhmreichsten Bühne des Golfsports zu<br />

glänzen, Lohn für die Leistungen des<br />

Einzelnen und Teamstärke.<br />

Und genau so etwas lieben wir in <strong>Wales</strong>. Ist<br />

es also eine große Überraschung, dass der<br />

Ryder Cup hier seine Heimat gefunden hat?<br />

Wir glauben nicht.<br />

Im Internet:<br />

www.golfasitshouldbe.com<br />

www.rydercupwales2010.com<br />

www.celtic-manor.com<br />

www.southernwales.com<br />

www.visitwales.de<br />

5


Ryder Cup – eine<br />

Schnelleinführung<br />

für Ahnungslose<br />

Der Ryder Cup ist ein Golfturnier für<br />

Mannschaften, das zwischen den weltb<strong>est</strong>en<br />

Golfern aus den USA und Europa ausgetragen<br />

wird. Das Turnier gehört inzwischen zu den<br />

wichtigsten Golfveranstaltungen überhaupt<br />

und wird alle zwei Jahre ausgetragen.<br />

Die Golfer spielen in Zweierteams im so<br />

genannten Matchplay-Modus. Gespielt wird<br />

eine Kombination aus Einzelmatches,<br />

Foursomes (dabei spielen zwei Spieler<br />

abwechselnd denselben Ball) und Fourballs<br />

(jeder Golfer spielt seinen eigenen Ball). Für<br />

jedes gewonnene Loch werden Punkte<br />

vergeben.<br />

Ursprünglich war der Ryder Cup ein Wettkampf<br />

zwischen Großbritannien und den USA. Er<br />

wurde erstmals 1927 im Worc<strong>est</strong>er Country<br />

Club in Massachusetts ausgetragen. Aus dem<br />

Team Großbritannien wurde 1973<br />

Großbritannien & Irland und schließlich im Jahr<br />

1979 das Team Europa.<br />

Der Ryder Cup wurde vom Kaufmann Samuel<br />

Ryder g<strong>est</strong>iftet, der in Manch<strong>est</strong>er geboren<br />

wurde. Bis auf eine Unterbrechung während<br />

des Zweiten Weltkrieges finden die Ryder Cup-<br />

Matches seit den 20er Jahren des vergangenen<br />

Jahrhunderts im Zwei-Jahres-Turnus statt.<br />

Der Kapitän, in der Regel ein ehemaliger Ryder<br />

Cup-Golfer, wählt die Teams für das Turnier aus.<br />

Jedes Team b<strong>est</strong>eht aus zwölf Spielern. Die<br />

Matches dauern insgesamt drei Tage.<br />

Der Ryder Cup 2008 fand im<br />

Valhalla Golf Club in Kentucky<br />

statt. Sieger war das US-Team. Der<br />

Ryder Cup 2010 wird im Oktober im Celtic<br />

Manor Resort in Newport ausgetragen.<br />

6<br />

Wussten Sie schon...?<br />

5.<br />

1.<br />

3.<br />

7.<br />

Im September 1898 stellte Dr. Frank Stableford im<br />

Glamorganshire Golf Club in Penarth sein<br />

Stableford-Punktesystem vor.<br />

2.<br />

4.<br />

<strong>Wales</strong> besitzt den drittält<strong>est</strong>en Golfverband<br />

der Welt. Er wurde 1895 gegründet.<br />

Der W<strong>est</strong> Monmouthshire Golf Club bietet den<br />

höchstgelegenen Golfplatz Großbritanniens, der sogar<br />

im Guiness-Buch der Rekorde eingetragen ist. Das 14.<br />

Tee liegt am höchsten Punkt mehr als 460 Meter über<br />

dem Meeresspiegel.<br />

Der Park Course des Dewstow Golf Club, bietet<br />

nach unserer Kenntnis das einzige Par-6-Loch<br />

in Großbritannien – auf gewaltigen 690 Yard!<br />

Halb Golfclub, halb Golfmuseum – die Golfsammlung<br />

im Clubhaus des Ashburnham Golf Club mit<br />

Erinnerungsstücken aus der Golfgeschichte gehört<br />

zu den b<strong>est</strong>en überhaupt.<br />

6.<br />

Wenn Sie eine Herausforderung<br />

vertragen können, spielen Sie im<br />

Royal St. David’s Golf Club in Harlech.<br />

Dort finden Sie nur zwei Löcher, die<br />

in direkter Reihenfolge in dieselbe<br />

Richtung verlaufen.<br />

Der Llanymynech Golf Club hat 15 Löcher in <strong>Wales</strong><br />

und drei in England. Am vierten Loch schlägt man in<br />

<strong>Wales</strong> ab, puttet in England und spielt drei Löcher<br />

später wieder in <strong>Wales</strong>.<br />

<strong>Wales</strong>


8.<br />

10.<br />

Der Machynys Peninsula Golf and Country Club<br />

wurde von Gary Nicklaus, dem Sohn des<br />

legendären Jack Nicklaus, entworfen – sogar für<br />

<strong>Wales</strong> eine neue Erfahrung.<br />

9.<br />

Im Cardigan Golf Club sollten Sie Ihre Augen<br />

offen halten – Delfine und Schweinswale sind<br />

kein seltener Anblick in den Wellen direkt<br />

unterhalb des Platzes.<br />

Der Golfplatz im Abergele Golf Club zog<br />

1968 um und wurde Stein für Stein und<br />

Grashalm für Grashalm an einem neuen<br />

Standort wieder aufgebaut.<br />

11.<br />

12.<br />

England<br />

Jedes Jahr im August findet in <strong>Wales</strong> eines<br />

der wichtigsten Damen-Profigolfturniere<br />

der Ladies European Tour statt: die S4C<br />

<strong>Wales</strong> Ladies Championship of Europe.<br />

Zum Golf im Royal Porthcawl Golf Club gehört<br />

immer etwas Wind. 1990 war der Wind sogar<br />

so stark, dass der Pro-Shop weggefegt wurde –<br />

die Trümmer fand man am nächsten Morgen<br />

auf dem Parkplatz.<br />

13. Tenby ist der traditionsreichste<br />

Golfclub von <strong>Wales</strong>. Er wurde<br />

<strong>1888</strong> gegründet.<br />

14.<br />

Das Clubhaus des Rolls of Monmouth Golf Club<br />

war einst die Fertigungsstätte und Werkstatt, in der<br />

die ersten Rolls Royce-Motoren gebaut wurden.<br />

16.<br />

18.<br />

15.<br />

Den Nefyn and District Golf Course zu bespielen ist<br />

eine ganz besondere Erfahrung – vergleichbar mit<br />

dem Bespielen eines Flugzeugträgers. Man kann<br />

von jedem Tee auf dem Platz das Meer sehen.<br />

Der Pennard Golf Club ist als „Links-Parcours<br />

im Himmel“ bekannt, da er 61 Meter über<br />

der Küste thront.<br />

17.<br />

Die Parcours-Pläne für den Twenty Ten Ryder Cup Course im<br />

Celtic Manor Resort in Newport wurden unzählige Male<br />

geändert, nachdem dort neue archäologische Entdeckungen<br />

gemacht wurden. Dazu gehörten Töpferöfen, Villen-<br />

Fundamente und Gräber aus der Römerzeit.<br />

Der Drive eines Club-Mitglieds des Southerndown Golf<br />

Clubs zum 17. Loch traf ein Schaf - und landete direkt im<br />

Hintern des Tieres. In seinem Schreck rannte das Tier auf<br />

das Grün und ließ den Ball 30 Yards (27 Meter) näher am<br />

Loch fallen. So wird es zumind<strong>est</strong> erzählt...<br />

www.visitwales.de<br />

7


8<br />

Grund<br />

zum Feiern<br />

<strong>Wales</strong> präsentiert mit Stolz eines der<br />

ruhmreichsten Sportturniere der<br />

Welt - den Ryder Cup. Er findet vom<br />

27. September – 3. Oktober im<br />

Celtic Manor Resort in Newport<br />

statt. Neben dem Hauptevent<br />

richtet <strong>Wales</strong> außerdem im Vorfeld<br />

des Turniers einen „Golfsommer“<br />

aus, mit einem abwechslungsreichen<br />

Programm an Topveranstaltungen.<br />

Hier einige Highlights: Ryder Cup<br />

<strong>Wales</strong> Seniors Open in Royal<br />

Porthcawl (Juni), Celtic Manor <strong>Wales</strong><br />

Open (Juni), S4C <strong>Wales</strong> Ladies<br />

Championship of Europe im Conwy<br />

Golf Club (August).<br />

www.golfasitshouldbe.com<br />

www.rydercupwales2010.com<br />

Februar – März<br />

Six Nations Rugby Cup Länderspiele<br />

Das Millennium Stadium in Cardiff ist<br />

Austragungsort zahlreicher Länderspiele<br />

der Rugby Union sowie des Six Nations<br />

Rugby Cup.<br />

www.millenniumstadium.com<br />

In <strong>Wales</strong> finden sowohl seriöse Kulturveranstaltungen als auch<br />

unbeschwerte, beschwingte, vergnügliche Events statt. Wenn Sie das<br />

Jahr 2010 also möglichst ereignisreich g<strong>est</strong>alten wollen, erhalten Sie<br />

hier einen kleinen Vorgeschmack auf alles, was <strong>Wales</strong> in diesem Jahr zu<br />

bieten hat. www.visitwales.de<br />

27. Mai – 6. Juni<br />

Hay F<strong>est</strong>ival<br />

Hay on Wye<br />

Einmal mehr findet in der britischen<br />

„Stadt der Bücher“ das berühmte<br />

jährliche Literaturf<strong>est</strong>ival statt. Bill Clinton<br />

nannte es „das Woodstock für den<br />

Verstand“. Es ist eine Veranstaltung in<br />

einer entspannten Party-Atmosphäre und<br />

sie beschränkt sich keineswegs nur auf<br />

Bücher – das prall gefüllte<br />

kosmopolitische Programm umfasst<br />

Musik, Comedy und aktuelles<br />

Zeitgeschehen. www.hayf<strong>est</strong>ival.com<br />

31. Mai – 5. Juni<br />

Urdd National Eisteddfod<br />

Ceredigion<br />

Europas größtes Jugendkunstf<strong>est</strong>ival<br />

findet zum ersten Mal seit 1999 in<br />

Llanerchaeron in Ceredigion statt. Im<br />

Mittelpunkt steht der Wettbewerb der<br />

Nachwuchstalente in den Sparten Tanz,<br />

Gesang, Schauspiel und Design.<br />

Übersetzungsmöglichkeiten stehen zur<br />

Verfügung. www.urdd.org/eisteddfod<br />

26. Juni – 4. Juli<br />

Pembrokeshire Fish Week<br />

Ein F<strong>est</strong>ival fangfrischer Meeresfrüchte<br />

und köstlicher Fischspezialitäten.<br />

Verkostungen, Meisterklassen, Vorträge,<br />

spezielle Menüs, Kurse und Angelausflüge<br />

finden an insgesamt rund 200<br />

Veranstaltungsorten in ganz<br />

Pembrokeshire statt.<br />

www.pembrokeshirefishweek.co.uk<br />

Juli – August<br />

Cardiff Summer F<strong>est</strong>ival<br />

Sommer in der Stadt heißt vor allem<br />

eines: Cardiff Summer F<strong>est</strong>ival. Die<br />

Hauptstadt ist dann ein lebensfroher<br />

Schauplatz mit Straßentheater, Live-<br />

Musik, Comedy, Theaterschauspiel und<br />

Rummel. Das größte kostenlose<br />

Freiluftf<strong>est</strong>ival in Großbritannien.<br />

www.cardiff-f<strong>est</strong>ival.com<br />

2. – 4. Juli<br />

Wak<strong>est</strong>ock, Abersoch<br />

Europas größtes Wakeboard-Musik-<br />

F<strong>est</strong>ival am Strand von Abersoch in der<br />

atemberaubenden Landschaft der Llŷn<br />

Peninsula. Diese Veranstaltung bietet<br />

zwei Tage lang die angesagt<strong>est</strong>en<br />

Musikbands und Wakeboarding - eine<br />

aufregende Kombination aus<br />

Snowboarden, Surfen und Skateboarden.<br />

www.wak<strong>est</strong>ock.co.uk<br />

6. – 11. Juli<br />

Llangollen International Musical<br />

Eisteddfod<br />

Dieses internationale F<strong>est</strong>ival bringt<br />

Sänger, Tänzer und Musiker aus über 50<br />

Ländern der ganzen Welt zusammen.<br />

www.llangollen2010.co.uk<br />

19. – 22. Juli<br />

Royal Welsh Show, Builth Wells<br />

Großbritanniens populärste<br />

Landwirtschaftsschau, die allerdings weit<br />

mehr zu bieten hat als nur Kühe und<br />

Schafe. Live-Musik, Stuntvorführungen,<br />

Kunsthandwerksstände, Kulinarisches und<br />

vieles mehr sorgen für einen bunten Mix<br />

aus Stadt- und Landleben.<br />

www.rwas.co.uk


23. – 25. Juli<br />

The Big Cheese,<br />

Caerphilly<br />

Wenn Sie ein Wochenende mit gutem<br />

Essen, viel Vergnügen, aufregenden<br />

Feuerschluckern und faszinierender<br />

Falknerei erleben möchten, dann nichts<br />

hin zum Big Cheese - direkt im Schatten<br />

des imposanten Caerphilly Castle.<br />

www.caerphilly.gov.uk/bigcheese/<br />

31. Juli – 7. August<br />

National Eisteddfod of <strong>Wales</strong><br />

Ebbw Vale.<br />

Dieses F<strong>est</strong>ival zelebriert im großen Stil<br />

die walisische Kultur und Geschichte und<br />

die walisische Sprache. Pomp und<br />

Getöse, Lyrik, Tanz und Comedy vereinen<br />

sich alle zu einem einzigartigen Mix. Das<br />

F<strong>est</strong>ival wechselt jedes Jahr seinen<br />

Veranstaltungsort. In diesem Jahr findet<br />

es in den Valleys statt.<br />

www.eisteddfod.org.uk<br />

6.– 8. August<br />

Brecon Jazz<br />

Ein internationales F<strong>est</strong>ival, das<br />

regelmäßig Spitzenmusiker und Künstler<br />

aus aller Welt anzieht und einen der<br />

traditionsreichsten Orte in ganz <strong>Wales</strong><br />

mit supercoolen Jazzklängen erfüllt. Noch<br />

nie klangen die Brecon Beacons so gut.<br />

www.breconjazz.org<br />

20. – 22. August<br />

The Green Man F<strong>est</strong>ival, Crickhowell<br />

Das vom Guardian als „wohl das<br />

ultimative Boutique-F<strong>est</strong>ival überhaupt“<br />

beschriebene dreitägige Alternativf<strong>est</strong>ival<br />

vor einzigartiger Kulisse in den Brecon<br />

Beacons wird jedes Jahr noch besser und<br />

angesagter.<br />

www.thegreenmanf<strong>est</strong>ival.co.uk<br />

Ende August<br />

Faenol F<strong>est</strong>ival, In der Nähe von Bangor<br />

10-jähriges Jubiläum des bunten<br />

Musikf<strong>est</strong>ivals von Bryn Terfel, dem<br />

weltbekannten walisischen Sänger, findet<br />

im atemberaubendem Faenol Estate<br />

statt. Walisische sowie international<br />

bekannte Künstler und Künstlerinnen aus<br />

der Welt der Oper, der Popmusik, vom<br />

Broadway oder dem Londoner W<strong>est</strong> End<br />

geben sich hier die Ehre. Fabelhafte<br />

Musik, feinste walisische Speisen und<br />

Getränke und ein Feuerwerksspektakel<br />

zum Abschluss. www.faenolf<strong>est</strong>ival.com<br />

18. – 19. September<br />

Abergavenny Food F<strong>est</strong>ival<br />

Verwöhnen Sie Ihren Gaumen bei einer<br />

der größten kulinarischen<br />

Veranstaltungen, die Großbritannien<br />

überhaupt zu bieten hat. Slow Food,<br />

Hausmannskost, lokale Küche,<br />

Promiköche, Meisterklassen,<br />

Verkostungen und Straßenstände stehen<br />

auf der abwechslungsreichen Karte des<br />

Abergavenny Food F<strong>est</strong>ivals.<br />

www.abergavennyfoodf<strong>est</strong>ival.com<br />

24. – 26. September<br />

Elvis F<strong>est</strong>ival<br />

Porthcawl<br />

Zeit, die Tanzschuhe abzustauben – Elvis<br />

ruft. Der „King“ lebt weiter, denn<br />

unzählige Tribute-Acts aus der ganzen<br />

Welt pilgern jedes Jahr zum größten<br />

Elvis-F<strong>est</strong>ival Europas nach Porthcawl.<br />

www.elvies.co.uk<br />

27. Oktober – 9. November<br />

Dylan Thomas F<strong>est</strong>ival<br />

Swansea<br />

Mit Lesungen, Vorträgen, Vorführungen,<br />

Musik und Prominenz wird hier dem<br />

Leben und der Werke von Dylan Thomas,<br />

dem bekannt<strong>est</strong>en Schriftsteller von<br />

<strong>Wales</strong>, gedacht.<br />

www.dylanthomas.com<br />

November und Dezember<br />

Cardiff Winter Wonderland<br />

Es ist wieder soweit: Schlittschuhlaufen<br />

im Freien, ein Rummelplatz, Glühwein<br />

und geröstete Maroni. Besuchen Sie die<br />

F<strong>est</strong>lichkeiten auf der Gartenanlage vor<br />

der Cardiff City Hall und kommen Sie hier<br />

so richtig in Weihnachtsstimmung.<br />

www.cardiffswinterwonderland.com<br />

www.visitwales.de<br />

9


10<br />

Das ist aber noch längst nicht alles...<br />

Januar – Dezember<br />

An dieser Stelle möchten wir Ihnen<br />

gerne Llanwrtyd Wells vorstellen, ein<br />

Städtchen in Mittelwales, das für seine<br />

verrückten und vergnügungsreichen<br />

Veranstaltungen bekannt ist. Den Auftakt<br />

machen im Januar das Saturnalia Beer<br />

F<strong>est</strong>ival und das Chariot Race (ein<br />

Mountainbike-Rennen für Mountainbike-<br />

„Gespanne“). Zu den schrägen Highlights<br />

zählen der Man versus Horse Marathon<br />

(Mensch-gegen-Pferd-Marathon) im<br />

Juni, die World Bog Snorkelling<br />

Championship (Weltmeisterschaften im<br />

Schlammschnorcheln) im August und<br />

das Real Ale Wobble (eine Kombination<br />

aus Radfahren oder Wandern und Ale<br />

trinken) im November. Ab und zu geht<br />

es aber auch ganz normal zu, z.B. bei den<br />

Wander- und Folkf<strong>est</strong>ivals.<br />

www.green-events.co.uk<br />

Januar – August<br />

Stadtjubiläum Cardigan 2010<br />

Dieses Jahr hat eine ganz besondere<br />

Bedeutung für Cardigan. Die ält<strong>est</strong>e Stadt<br />

in der Region Ceredigion feiert nämlich ihr<br />

900-jähriges B<strong>est</strong>ehen mit einer Reihe<br />

besonderer Veranstaltungen, die ihren<br />

Höhepunkt in einem einwöchigen F<strong>est</strong><br />

zwischen 14. – 22. August finden.<br />

www.tivysideadvertiser.co.uk/<br />

aberteifi2010<br />

1. – 26. Februar<br />

Quiltf<strong>est</strong>, Llangollen<br />

Alles rund um die Herstellung von Quilts.<br />

Ausstellungen, Wettbewerbe,<br />

Vorführungen, Workshops und vieles<br />

mehr. www.quiltf<strong>est</strong>.org.uk<br />

25. März – 3. April<br />

Wrexham Science F<strong>est</strong>ival<br />

Jährlich stattfindendes interaktives<br />

Wissenschafts-Spektakel mit über 50<br />

Ausstellungen rund um wissenschaftliche<br />

Themen von Technologie über<br />

Maschinenbau bis hin zur Faszination<br />

des menschlichen Körpers.<br />

www.wrexhamsf.com<br />

9. – 11. April<br />

Laugharne-Wochenende<br />

Ein unvergessliches Wochenende mit<br />

zahlreichen Feierlichkeiten in der<br />

Heimatstadt des Poeten Dylan Thomas in<br />

Carmarthenshire. Hier erwarten Sie<br />

absolute Highlights der walisischen Kultur<br />

und Literatur.<br />

www.thelaugharneweekend.com<br />

Den ganzen Mai hindurch<br />

Clyne in Bloom<br />

Clyne Gardens, Swansea Bay<br />

Farbenprächtige Azaleen- und<br />

Rhododendronbüsche buhlen bei diesem<br />

einmonatigen Blumenf<strong>est</strong>ival um die<br />

Gunst der Betrachter.<br />

www.visitswanseabay.com/events<br />

1. – 3. Mai<br />

Llandudno Victorian Extravaganza<br />

Der berühmte Seeort besinnt sich wieder<br />

seiner Wurzeln und feiert seine<br />

viktorianische Tradition. Sonnenschirm<br />

und Knickerbocker nicht vergessen!<br />

www.victorian-extravaganza.co.uk<br />

14. – 16. Mai<br />

Pr<strong>est</strong>atyn Walking F<strong>est</strong>ival<br />

Wanderer haben die Gelegenheit drei<br />

Tage lang zu Fuß die einzigartige Hügelund<br />

Küstenlandschaft in und um<br />

Pr<strong>est</strong>atyn zu erkunden.<br />

www.pr<strong>est</strong>atynwalkingf<strong>est</strong>ival.co.uk<br />

15. – 16. Mai<br />

Giant Plant Fair Weekend<br />

Der National Botanic Garden of<br />

<strong>Wales</strong> bittet alle freiwilligen Helfer und<br />

Mitglieder, zur Feier seines 10-jährigen<br />

B<strong>est</strong>ehens in diesem Garten zu säen und<br />

zu pflanzen. Alle Pflanzen werden an<br />

einem Mai-Wochenende zum Verkauf<br />

ausg<strong>est</strong>ellt. www.gardenofwales.org.uk<br />

20. – 26. Mai<br />

Beaumaris Arts F<strong>est</strong>ival<br />

Das Städtchen Beaumaris ist der perfekte<br />

Ort für dieses Kunstf<strong>est</strong>ival. Geboten<br />

werden klassische Musik, Jazz, Vorträge,<br />

Theaterveranstaltungen, Lyrik-Lesungen,<br />

Kunstausstellungen und Wettbewerbe.<br />

www.beaumarisf<strong>est</strong>ival.com<br />

10. – 13. Juni<br />

Abersoch Jazz F<strong>est</strong>ival<br />

Ein fabelhaftes Jazzwochenende gepaart<br />

mit walisischer Gastfreundschaft. Freuen<br />

Sie sich auf zahlreiche britische und<br />

internationale Musiker sowie<br />

Straßenumzüge, Workshops, Jam<br />

Sessions, Wettbewerbe und<br />

Ausstellungen.<br />

www.abersoch.co.uk/jazzf<strong>est</strong>ival


22. – 31. Juli<br />

Welsh Proms 2010<br />

St Davids Hall, Cardiff<br />

In diesem Jahr feiert diese Veranstaltung<br />

mit Musik und unwiderstehlicher<br />

Partystimmung ihr 25-jähriges B<strong>est</strong>ehen.<br />

www.stdavidshallcardiff.co.uk<br />

23. – 25. Juli<br />

Rolls Royce Enthusiasts International<br />

Weekend<br />

Dieses F<strong>est</strong>ival ist eine Hommage an das<br />

Leben und die Arbeit von Charles Rolls.<br />

Halten Sie Ausschau nach der<br />

Autoparade der Rolls Royce, die vor dem<br />

Monmouth Carnival durch Monmouth<br />

zieht. www.rolls100.com<br />

14. – 15. August<br />

Bodelwyddan Medieval F<strong>est</strong>ival<br />

Unternehmen Sie eine Zeitreise ins<br />

Mittelalter. Es erwarten Sie<br />

mittelalterliche Kaufleute und<br />

Marketender, Falknerei und<br />

Schlachtendarstellungen.<br />

www.medieval-fayre.co.uk<br />

4. – 5. September<br />

Really Wild Food<br />

and Countryside F<strong>est</strong>ival, St Davids<br />

Die kleinste Stadt Großbritanniens ist<br />

Ausrichtungsort dieser einzigartigen<br />

Veranstaltung. Das F<strong>est</strong>ival feiert<br />

„Nahrungsmittel und Handwerkskünste,<br />

die ihren Ursprung in wilder Natur haben“.<br />

Es macht Lust, sich bewusst zu machen,<br />

was die freie Natur zu bieten hat. Was<br />

könnte es Herrlicheres geben, als an<br />

frischer Luft selbst die richtigen Zutaten<br />

fürs Abendessen zu sammeln?<br />

www.reallywildf<strong>est</strong>ival.co.uk<br />

4. – 5. September<br />

Barry Waterfront Tall Ship F<strong>est</strong>ival<br />

Ahoi zusammen! Erleben Sie Großsegler,<br />

Kunsthandwerk, Fahrgeschäfte,<br />

Straßenkünstler, Live-Bands und vieles<br />

mehr. www.valeofglamorgan.gov.uk<br />

4. – 19. September<br />

The <strong>Wales</strong> Valleys Walking F<strong>est</strong>ival<br />

Dieses renommierte zweiwöchige<br />

F<strong>est</strong>ival bietet eine umwerfende Auswahl<br />

an geführten Wanderungen, bei denen<br />

Sie die atemberaubende landschaftliche<br />

Schönheit der Valleys von Südwales<br />

kennen lernen. Ob leichte Spaziergänge<br />

an einem Flussufer oder auf<br />

Langstreckenwanderungen ab 30 km in<br />

über 1200 m Höhe – hier findet jeder<br />

seine Traumwanderung.<br />

www.thevalleys.co.uk<br />

18. September<br />

The Cordell F<strong>est</strong>ival<br />

Rhondda Heritage Park<br />

Dieses F<strong>est</strong>ival ehrt das Werk von<br />

Alexander Cordell, einem der<br />

berühmt<strong>est</strong>en Schriftsteller der Region.<br />

Es bietet Nachstellungen historischer<br />

Ereignisse, Kostümdarbietungen,<br />

Wanderungen, Vorträge sowie einen<br />

Kunsthandwerks- und Gastronomiemarkt.<br />

www.cordellcountry.org<br />

6. – 9. Oktober<br />

Iris Prize F<strong>est</strong>ival, Cardiff<br />

Ein volles viertägiges Programm<br />

mit den b<strong>est</strong>en jungen Filmemachern in<br />

Cardiff, während zur gleichen Zeit die<br />

„Oscars“ für die b<strong>est</strong>en schwul-lesbischen<br />

Kurzfilme vergeben werden.<br />

www.irisprize.org<br />

13. – 17. Oktober<br />

Snowdonia Walking F<strong>est</strong>ival<br />

Betws y Coed<br />

Das zweite Snowdonia Walking F<strong>est</strong>ival<br />

dauert fünf Tage. Alle Wanderungen<br />

werden von ortskundigen Führern mit<br />

langjähriger Erfahrung und profunder<br />

Kenntnis der regionalen Wälder, Seen<br />

und Berge begleitet. Vielseitiges Angebot<br />

von fünf Kilometer langen Spaziergängen<br />

für Einsteiger bis hin zu ganztägigen<br />

Wanderungen für erfahrene<br />

Bergwanderer.<br />

www.snowdoniawalkingf<strong>est</strong>ival.co.uk<br />

Dezember<br />

Santa Steam Specials<br />

Begegnen Sie dem Weihnachtsmann auf<br />

Wochenendfahrten mit den walisischen<br />

Schmalspurbahnen „Great Little Trains“.<br />

www.greatlittletrainsofwales.co.uk<br />

Mit größter Sorgfalt wurden die Angaben in der vorliegenden<br />

Veranstaltungsübersicht aufgeführt. Alle Daten und<br />

Informationen wurden zum Zeitpunkt der Drucklegung auf<br />

ihre Richtigkeit überprüft. <strong>Visit</strong> <strong>Wales</strong> haftet nicht für<br />

Änderungen an den hier angegebenen Informationen.<br />

www.visitwales.de<br />

11


Eine <strong>Wales</strong>-Safari<br />

Der Himmel war voller Vögel. Vor dem<br />

Dunkelgrün einer dichten Hecke<br />

hochgewachsener Koniferen schwärmten<br />

sie im Sturzflug über den See. Ihr<br />

rostbraunes Brustgefieder und die stark<br />

gegabelten Schwänze verrieten sie als eine<br />

der spektakulärsten Wildtierarten<br />

Großbritanniens: Rotmilane – eine<br />

Greifvogelart, die noch vor etwa 30 Jahren<br />

kurz vor der Ausrottung stand.<br />

„Wow“, sagt Cydney. Und dann noch<br />

einmal: „Wow.“ Beim dritten „wow“ war ich<br />

davon überzeugt, dass sie wirklich<br />

beeindruckt war. Cydney ist die<br />

Patentochter meiner Lebenspartnerin.<br />

Zusammen mit ihr und unserem 15 Monate<br />

alten Sohn Sam fuhren wir zum Nant yr<br />

Arian For<strong>est</strong>ry Commission Recreation<br />

Centre bei Aberystwyth, um uns dieses<br />

Schauspiel der Rotmilane anzusehen.<br />

Cydney wohnt in einem ruhigen Vorort in<br />

Cheshire, tanzt gerne, mag Pferde und isst<br />

gerne auch mal ein Happy Meal bei<br />

McDonald’s, und als sie einmal von ihrer<br />

Großmutter wieder zurück nach Hause fuhr,<br />

sah sie einen toten Dachs. Sie mag Tiere<br />

zwar wirklich gerne, aber Wildtiere sind<br />

dann doch noch einmal eine ganz andere<br />

Sache – sie rennen fort oder verstecken sich<br />

in einem Baum und geben dem Betrachter<br />

höchstens mal die Chance, einen<br />

frustrierend kurzen Blick zu erhaschen.<br />

40 oder 50 riesige Greifvögel direkt über<br />

seinem Kopf zu beobachten lässt sich<br />

damit jedoch keineswegs vergleichen, und<br />

Cydney war von diesem Ereignis absolut<br />

gefangen. Aber auch ich selbst war<br />

überwältigt: Ich hatte zwar schon einmal<br />

12<br />

Man nehme eine Stadtfamilie, bringe sie auf das walisische<br />

Land und füge noch etwas Zeit und eine Prise Freiheit hinzu -<br />

sehen Sie, was dann passiert. <strong>Wales</strong> View hat James Fair aus<br />

Bristol, Reiseredakteur des BBC Wildlife Magazine, mit seiner<br />

Familie auf eine Wildsafari nach <strong>Wales</strong> geschickt.<br />

eine Futterstation für Rotmilane besucht,<br />

hatte aber ganz vergessen, wie sehr man<br />

sich in die Urzeit zurückversetzt fühlt,<br />

wenn scharfäugige Greifvögel wie<br />

kreisende Pterosaurier durch die Lüfte<br />

schweben. Sam allerdings war eher mit der<br />

lebenswichtigen Aufgabe beschäftigt,<br />

Zweige vom Boden aufzusammeln. Na ja,<br />

so sind Jungs eben.<br />

Die Milane werden von Fleischstücken<br />

angelockt, die täglich für sie ausgelegt<br />

werden. Als wir sie beobachteten, sausten<br />

sie im Sturzflug nach unten, um<br />

Fleischbrocken mit ihren Krallen zu<br />

schnappen. Einer der Vögel warf sich im<br />

Vorbeifliegen das Fleisch aus seinen Klauen<br />

durch die Luft in seinen Schnabel, was<br />

Cydney schließlich zu einem vierten und<br />

letzten „Wow, hast du das gesehen!?“<br />

verleitete. Ein Sieg auf ganzer Linie, sagte<br />

ich zu mir selbst. Überdies war das ganze<br />

Schauspiel, abgesehen von den £1,50<br />

Parkgebühr, absolut kostenlos. Wie die<br />

Natur eben auch sein sollte.<br />

Unser Wochenende in Ceredigion hatte<br />

keinen guten Anfang genommen. Als wir<br />

am Samstagmorgen aufwachten, fiel ein<br />

konstanter Nieselregen, der nicht enden zu<br />

wollen schien. Wir übernachteten in einem<br />

der wunderschön umgebauten<br />

Dolyrychain-Cottages direkt vor den Toren<br />

des Dorfes Pontrhydfendigaid am Fuße der<br />

Cambrian Mountains. Also zwar eine<br />

erstklassige Unterkunft, aber eben<br />

zehntklassiges Wetter dafür, dass wir<br />

eigentlich Delfine beobachten wollten.<br />

Wenn es weiter so regnen würde, hätten<br />

wir schon Glück, wenn wir vielleicht<br />

überhaupt mal irgendwo eine Seemöwe<br />

erblicken würden.<br />

Die Großen Tümmler der Cardigan Bay<br />

gehören zu den einzigen beiden großen<br />

einheimischen B<strong>est</strong>änden in ganz<br />

Großbritannien und ich wette, dass die<br />

meisten Briten keinen Schimmer davon<br />

haben, dass es sie überhaupt gibt. Für uns<br />

b<strong>est</strong>eht das britische Wildleben aus den<br />

Hauptfiguren des Kinderbuchs “Der Wind<br />

in den Weiden: Dachs, Wasserratte,<br />

Maulwurf und Kröte” (und natürlich den<br />

Kaninchen aus Watership Down) – und das,<br />

obwohl diese sagenhaft intelligenten,<br />

geselligen Wesen direkt vor unserer Küste<br />

leben! In Forschungsstudien wurde belegt,<br />

dass die Großen Tümmler nicht nur<br />

Freunde haben, sondern sogar auch b<strong>est</strong>e<br />

Freunde – ein Charakterzug, den ich früher<br />

eigentlich nur uns Menschen<br />

zugeschrieben hatte.<br />

Wir brachen nach New Quay auf, von wo<br />

aus wir ein Boot nahmen und plötzlich<br />

klarte der Himmel wie durch ein Wunder<br />

auf. Als wir gegen 9.30 Uhr in dem Ort<br />

ankamen, strahlte die Sonne durch die<br />

weißen, bauschigen Wolken hindurch.<br />

Gleich sah die Welt schon viel besser aus.<br />

Unten am Kai war unser Ausflugsskipper<br />

Steve Hartley, Gründer des Cardigan Bay<br />

Marine Wildlife Centre, fast schon zum<br />

Ablegen bereit, und so stiegen 12<br />

aufgeregte Delfinbeobachter an Bord der<br />

Sulaire. Steve fuhr auf die Bucht hinaus<br />

und steuerte das Boot Richtung<br />

Südw<strong>est</strong>en, direkt an der atemberaubend<br />

schönen Küstenlinie entlang.


Großes Bild:<br />

Küstenblick nahe Llangrannog<br />

Nächste Seite:<br />

Im Uhrzeigersinn von oben links:<br />

Cydney erkundet den Hafen von New Quay / Cydney macht eine Entdeckung /<br />

Wanderung auf dem Küstenpfad / James und Cydney beim Delfin-Beobachten<br />

Gegenüberliegende Seite:<br />

Im Uhrzeigersinn von oben links:<br />

Dolyrychain Cottages / Libelle in Cors Caron / Foto vor dem Cottage / Cydney<br />

entspannt mit einem Buch im gemütlichen Wohnzimmer<br />

www.visitwales.de<br />

13


Wir fuhren an einigen Dreizehenmöwen-<br />

Kolonien vorbei und sahen sogar ab und zu<br />

mal eine Krähenschabe mit glänzend<br />

grünem Gefieder tief über dem Wasser<br />

vorbeifliegen, fast so, als fliege sie unter<br />

Radar. Steve zeigte auf einen Strand, an<br />

dem Kegelrobben im Herbst ihre Jungen<br />

zur Welt bringen, doch als wir schließlich<br />

40 Minuten später an der Landzunge von<br />

Ynys-Lochtyn ankamen, war von Delfinen<br />

immer noch nicht die geringste Spur zu<br />

sehen. Cydney wurde langsam zappelig.<br />

Plötzlich der Schrei: „Delfine links.“<br />

Erwartungsvoll suchten wir mit unseren<br />

Augen das blaugraue Wasser Meter für<br />

Meter ab und fast 30 Sekunden lang war<br />

überhaupt nichts zu sehen. Doch dann<br />

tauchte plötzlich ganz kurz eine<br />

sichelförmige Rückenflosse an einem<br />

glänzenden, grauen Berg von Muskeln auf<br />

und wieder ab. Und dann noch einmal –<br />

und dieses Mal sah ich den kleineren<br />

14<br />

Doppelgänger, ein Delfinbaby, das mit<br />

exakt der gleichen bogenförmigen<br />

Bewegung der Mutter auftauchte. Es war<br />

ein Anblick von zeitloser Schönheit.<br />

Etwa 20 Minuten lang tummelte sich eine<br />

Gruppe von acht bis 10 Delfinen um uns,<br />

und Cydney und ich machten uns die halbe<br />

Zeit lang einen Spaß daraus, zu raten, wo<br />

wohl als nächstes ein Delfin auftauchen<br />

würde. Erst schwammen sie 100 Meter<br />

oder noch weiter links von uns, um dann<br />

im nächsten Augenblick so nah neben dem<br />

Boot aufzutauchen, dass man fast schon<br />

das leise Pfeifen ihres Atems durch ihre<br />

Atemlöcher hören konnte. „Die suchen<br />

nach Futter“, kommentierte Steve, als<br />

erkläre das ihr scheinbar willkürliches<br />

Verhalten.<br />

Zwei Stunden später waren wir wieder in<br />

New Quay und holten Louise und Sam ab.<br />

Unser nächstes Ziel war Llangrannog, das<br />

etwa 16 Kilometer südlich an der Küste<br />

liegt. Ich wollte mit Cydney eine richtige<br />

Küstenwanderung unternehmen und dort<br />

fand sich ein kurzer Wanderweg zu einer<br />

Landzunge, die auch angemessen<br />

spektakulär aussah.<br />

Inzwischen war es richtig heiß geworden,<br />

vom feuchtkalten Morgen keine Spur mehr.<br />

Der steile Fußweg, der von Llangrannog<br />

hinausführt, wird auch als Weg zu einigen<br />

versteckt gelegenen Strandabschnitten<br />

genutzt. Doch im Gegensatz zu den<br />

Familien, die mit einer ganzen Armatur an<br />

Lieg<strong>est</strong>ühlen, Windschutz und Kühltaschen<br />

unterwegs sind, marschierten wir fast eine<br />

halbe Stunde auf diesem Weg, vorbei an<br />

den farbenprächtigen violetten<br />

Heidekrautblüten und leuchtend gelben<br />

Ginsterbüschen.<br />

An der Landzunge angekommen, erspähten<br />

wir kurz zwei Vögel mit glänzend


schwarzem Gefieder und auffälligen roten<br />

Schnäbeln und Beinen. Es waren<br />

Alpendohlen, die seltenste Krähenart in<br />

Großbritannien. Auch sie hatte Cydney<br />

zuvor noch nie gesehen. Auf unserem<br />

Rückweg schließlich begegnete uns aber<br />

ein Anblick, der sie noch mehr staunen ließ<br />

als diese Vögel oder wahrscheinlich sogar<br />

auch die Delfine: zwei Wiesenchampignons<br />

in Tellergröße, die fast aussahen, als seien<br />

sie der Geschichte von Alice im<br />

Wunderland entsprungen. So was gibt es<br />

auch nur in <strong>Wales</strong>, dachte ich bei mir.<br />

Wir kehrten ins Cottage zurück, um zu<br />

erkunden, was die Region sonst noch zu<br />

bieten hatte. Das Highlight aus Cydneys<br />

Sicht waren die vier kastanienbraunen<br />

Pferde auf einem Feld, die den beiden<br />

Hofbesitzern Iona und Ifan Davies<br />

gehörten. Meines war ein Feldhase, der nur<br />

ca. 9 Meter vom Hintereingang des<br />

Cottage durch das Feld hoppelte.<br />

Hier sahen wir Libellen – vorwiegend<br />

Schwarze Heidelibellen, wie ich meine,<br />

allerdings bin ich kein Experte – die sich am<br />

Bohlenweg zu zehnt oder in noch größeren<br />

Gruppen in einer Reihe niederließen. Wie die<br />

Rotmilane schienen auch die Libellen wie<br />

Wesen aus der Urzeit und die Landschaft<br />

wirkte wie ein Ort, an dem man nicht<br />

überrascht wäre, einen Diplodocus bis zu<br />

den Knien im Wasser stehend beim<br />

Knabbern an einem Schilfbett vorzufinden.<br />

Es war ein wirklich fabelhaftes Wochenende.<br />

Wir waren nur über eines enttäuscht,<br />

nämlich, dass wir für so vieles auf unserem<br />

Plan keine Zeit mehr gefunden hatten:<br />

Cydney wollte reiten gehen; ich wollte eine<br />

Wanderung mit dem Ranger im Elan Valley<br />

machen; Louise wollte mit der Vale of<br />

Rheidol Railway eine Fahrt zur Devil’s Bridge<br />

unternehmen und Sam wollte noch mehr<br />

Zweige sammeln.<br />

Nächstes Mal müssen wir eben einfach<br />

eine ganze Woche bleiben. Aber unser<br />

Wochenende war randvoll gespickt mit<br />

wunderbaren Erlebnissen und vielleicht<br />

sogar das B<strong>est</strong>e daran war, dass Cydney<br />

hier selbst zur Entdeckerin wurde. Es war in<br />

Cors Caron. Sie rief: „Was ist denn das da<br />

unten in dem Graben?“ Ich konnte<br />

überhaupt nichts erkennen. „Wo denn?“,<br />

antwortete ich. „Na da, schau doch – ein<br />

Frosch.“ Und tatsächlich, es war ein Frosch,<br />

wenn auch nur ein kleiner. Ich war<br />

beeindruckt, der Fotograf war begeistert<br />

und vor allem war Cydney stolz wie Oskar.<br />

Auf jeden Fall mal um Längen besser als ein<br />

toter Dachs.<br />

Im Internet:<br />

www.nantyarian.com<br />

www.cbmwc.org<br />

www.cambrianmountainholidays.co.uk<br />

www.tourism.ceredigion.gov.uk<br />

www.visitwales.de<br />

15


Großer Spaß für kleines Geld<br />

Für Familien gibt es unzählige Unternehmungsmöglichkeiten in <strong>Wales</strong> – und<br />

für jedes Wetter. Hier haben wir nur einige Höhepunkte für Sie aufgeführt.<br />

Innenarchitektin Anna Ryder Richardson<br />

machte sich durch die BBC-Sendung<br />

Changing Rooms einen Namen, bei der alte<br />

Wohnräume ein neues Gesicht erhalten.<br />

Nun hat sie selbst eine Wandlung<br />

vollzogen und leitet den Manor House<br />

Wildlife Park bei Tenby in Pembrokeshire.<br />

Der Park soll Besuchern eine neue und<br />

einzigartige Erfahrung bieten – im direkten<br />

Umgang mit den im Park lebenden Tieren.<br />

www.manorhousewildlifepark.co.uk<br />

Mount Snowdon, auch das „Dach von<br />

<strong>Wales</strong>“ genannt, besitzt ein neues<br />

Besuchercenter, Hafod Eryri. Das Gebäude<br />

aus Granitstein fügt sich organisch an den<br />

Berg und bietet durch seine Glasfront<br />

einen atemberaubenden freien Blick auf<br />

das Panorama der Snowdonia-Berge. Sie<br />

können selbst den Gipfel erklimmen oder<br />

mit der Snowdon Mountain Railway, der<br />

höchstgelegenen Zahnradbahn in ganz<br />

Großbritannien, hinauf fahren.<br />

www.eryri-npa.gov.uk<br />

www.snowdonrailway.co.uk<br />

16<br />

Erleben Sie den Anblick von<br />

Papageientauchern, Lummen und<br />

Tordalken, die ihre Jungen im South Stack<br />

Cliffs Natur Reserve der Royal Society for<br />

the Protection of Birds aufziehen. Der<br />

Eintritt ist frei. Ferngläser und Teleskope<br />

stehen zur Verfügung. Der nahe gelegene<br />

Breakwater Country Park bietet sich perfekt<br />

für Küstenwanderungen an und mit etwas<br />

Glück sieht man sogar Robben und Delfine.<br />

www.rspb.org.uk<br />

www.holyheadbreakwater.com<br />

Im technikverliebten Techniqu<strong>est</strong> Glynd ^wr<br />

dreht sich alles um Interaktivität. Tauchen<br />

Sie ein in die Welt der Wissenschaft und<br />

begeben Sie sich bei über 60 interaktiven<br />

Ausstellungen, wissenschaftlichen Live-<br />

Vorführungen und Workshops auf<br />

Entdeckungsreise. www.tqnewi.org<br />

Haben Sie sich auch schon mal gefragt, wie<br />

die Bienen eigentlich Honig produzieren?<br />

Auf der New Quay Honey Farm erfahren<br />

Sie alles über das außergewöhnliche Leben<br />

einer Honigbiene. Sehen Sie den Bienen<br />

bei ihrer Arbeit in speziellen<br />

Vorführungsstöcken zu. Außerdem gibt es<br />

viele verschiedene köstliche Produkte zum<br />

Probieren. www.thehoneyfarm.co.uk<br />

Einen richtig tollen kostenlosen<br />

Familienausflug können Sie in einem der<br />

Nationalmuseen und -galerien von <strong>Wales</strong><br />

verbringen. Im National Roman Legion<br />

Museum in Caerleon können Sie das Leben<br />

eines Soldaten der Römerzeit kennen<br />

lernen. Besuchen Sie die römische Kaserne<br />

und probieren Sie selbst eine<br />

Legionärsrüstung an. Alle sieben Museen<br />

und Galerien sind ganzjährig geöffnet und<br />

bieten kostenlosen Eintritt.<br />

www.museumwales.ac.uk<br />

Wenn das Glück gerade auf Ihrer Seite<br />

steht, sollten Sie sich unbedingt beim<br />

Goldwaschen in den Dolaucothi Gold<br />

Mines versuchen. Unternehmen Sie einen<br />

Rundgang mit Führung durch die<br />

Untergrundgänge aus der Römerzeit und<br />

lernen Sie die Geschichte dieser Mine bei<br />

der mineneigenen Ausstellung sowie im<br />

Interpretation Centre kennen.<br />

www.nationaltrust.org.uk<br />

Ein bisschen Schluchtenklettern gefällig?<br />

Bei der „Schlucht“ handelt es sich um einen<br />

steilen Abhang. Um von einem Ende zum<br />

anderen zu gelangen, muss man<br />

Wasserfälle, Tümpel, Kletterfelsen und<br />

Krabbelrohre bezwingen. Im Llangorse<br />

Multi Activity Centre bei Brecon können<br />

Sie sich daran ebenso versuchen wie am<br />

Skytrekking, Felsklettern und Pony-Trekking.<br />

www.activityuk.com<br />

Reisen Sie zurück ins Jahr 1645 und lassen<br />

Sie sich von den Bediensteten durch das<br />

Landgut Llancaiach Fawr Manor bei<br />

Caerphilly führen. Man sagt, es sei eines<br />

der Häuser, in denen es in Großbritannien<br />

am meisten spukt.<br />

www.caerphilly.gov.uk/llancaiachfawr/


Erfahren Sie mehr über den Naturschutz<br />

im Kenfig National Nature Reserve, das zu<br />

den b<strong>est</strong>en Wildschutzgebieten in <strong>Wales</strong><br />

zählt. Flugwild und andere Vogelarten sind<br />

hier ebenso anzutreffen wie die herrlichen<br />

Wildorchideen, die im Sommer ihre Blüten<br />

öffnen. www.southernwales.com<br />

Unsere goldgelben Strände an der 1.200<br />

km langen Küste von <strong>Wales</strong>, von denen<br />

manche mit der Blauen Flagge für b<strong>est</strong>e<br />

Wasser- und Strandqualität<br />

ausgezeichnet wurden, werden Sie<br />

begeistern. Vergessen Sie nicht, Schaufel<br />

und Eimer mitzunehmen. Vielleicht<br />

möchten Sie sich aber auch lieber beim<br />

Surfen oder Bodyboarden versuchen,<br />

einen Drachen steigen lassen oder ganz<br />

einfach nur entspannt den einen oder<br />

anderen Priel erkunden. Wir legen<br />

Strandliebhabern vor allem die Gower-<br />

Halbinsel ans Herz, die zur „Area of<br />

Outstanding Natural Beauty“ („Region von<br />

außergewöhnlicher Naturschönheit“)<br />

gewählt wurde und rund 50 unberührte<br />

Strandabschnitte, Höhlen und Buchten<br />

zählt. www.southw<strong>est</strong>wales.info<br />

Erleben Sie die Unterwasserwelt<br />

verschiedener Regionen der Welt im<br />

SeaQuarium in Rhyl. Hier können Sie mit<br />

Hummern, Seeaalen und Kugelfischen auf<br />

Tuchfühlung gehen und die sanft durch<br />

das Wasser gleitenden Haie und Rochen<br />

bewundern. Außerdem erfahren Sie viel<br />

über die Bedeutung des Meeresschutzes.<br />

www.seaquarium.co.uk/rhyl<br />

Die Cardiff Bay hat sich in den<br />

vergangenen Jahren stark verändert. Einst<br />

zählte sie, damals noch unter dem Namen<br />

Cardiff Docks, zu den größten Häfen der<br />

Welt. Inzwischen wurde aus ihr ein<br />

moderner Stadtteil am Wasser mit<br />

Einkaufsmöglichkeiten, R<strong>est</strong>aurants, Bars,<br />

Cafés und Sehenswürdigkeiten. Besuchen<br />

Sie das eindrucksvolle <strong>Wales</strong> Millennium<br />

Centre und das Cardiff Bay <strong>Visit</strong>or Centre,<br />

die Norwegian Church und die Senedd,<br />

der Sitz der National Assembly of <strong>Wales</strong>.<br />

www.cardiffbay.co.uk<br />

Aber auch die Klassiker sind<br />

nicht zu vergessen:<br />

Oakwood<br />

www.oakwoodthemepark.co.uk<br />

Folly Farm<br />

www.folly-farm.co.uk<br />

Anglesey Sea Zoo<br />

www.angleseyseazoo.co.uk<br />

National Showcaves Centre for <strong>Wales</strong><br />

www.showcaves.co.uk<br />

The LC Swansea<br />

www.thelcswansea.com<br />

The Centre for Alternative Technology<br />

www.cat.org.uk<br />

Die vielen Burgen und historische Bauten<br />

in <strong>Wales</strong> www.cadw.wales.gov.uk<br />

www.nationaltrust.org.uk<br />

www.visitwales.de<br />

17


Parkleben<br />

Ich stehe momentan etwa 9 Meter unter<br />

Wasser, irgendwo südlich des Äquators -<br />

zumind<strong>est</strong> täte ich es, wenn sich in den<br />

vergangenen 470 Millionen Jahren nicht so<br />

einiges verändert hätte.<br />

Wenn man an einem Nachmittag im<br />

Spätsommer am traumhaften Strand von<br />

Abereiddi in Pembrokeshire steht, kann<br />

man sich überhaupt nicht vorstellen, dass<br />

es die Eiszeit Vulkane und auseinander<br />

treibende Kontinente, von denen Philip<br />

Lees erzählt, tatsächlich einmal hier<br />

gegeben haben soll. Doch Dank seiner<br />

Leidenschaft für dieses Thema wird jedes<br />

Detail lebendig. „Wir bewegen uns ganz<br />

langsam“, erklärt er. „Etwa so langsam, wie<br />

Ihre Fingernägel wachsen. Jetzt stellen Sie<br />

sich mal vor, wie lang Ihre Fingernägel<br />

wären, wenn Sie sie 470 Millionen Jahren<br />

wachsen ließen.“<br />

Als zuständiger Senior Ranger für den<br />

Nord- und W<strong>est</strong>abschnitt des Parks führt<br />

Philip zwischen Frühling und Herbst jedes<br />

Jahr regelmäßig Wanderungen an seinem<br />

Strandabschnitt durch. Ein paar Stunden<br />

lang haben die Besucher hier die<br />

Möglichkeit, die Landschaft, in der sie sich<br />

befinden, besser verstehen zu lernen.<br />

Behandelt werden dabei unterschiedlichste<br />

Themenbereiche, von Wildblumen und<br />

Fauna bis hin zur Geschichte und Geologie.<br />

Bei unserer dreistündigen Erkundung auf<br />

dem Wanderweg zwischen Abereiddi und<br />

Porthgain geht es teils um geologische<br />

18<br />

Bildkollage:<br />

Im Uhrzeigersinn von oben links:<br />

Wanderschuhe / Blue Lagoon / Abereiddy oder auch „Abereiddi“ / Rauschende Wellen am Strand von<br />

Abereiddi / Luftblick auf Blue Lagoon / Spaziergang mit dem Hund / Wanderfalke in Sicht! / Klippe bei<br />

Porthgain / „Ordnance Survey“-Karte / Senior Ranger Phillip Lees<br />

Nächste Seite:<br />

Von links nach rechts:<br />

Wanderer nahe dem Gipfel des Snowdon / Llynnau Mymbyr, Snowdonia / Pen-y-Fan, Brecon Beacons<br />

<strong>Wales</strong> verfügt über mehr Nationalparks als jeder andere Teil<br />

Großbritanniens. Und dass alles so bleibt, gewährleisten<br />

täglich die Park Ranger mit ihrer Arbeit. Julian Rollins begab<br />

sich unter Führung von Senior Ranger Philip Lees auf eine<br />

Wanderung im Pembrokeshire Coast National Park und<br />

sprach mit den Rangern des Brecon Beacons National Parks<br />

und des Snowdonia National Parks.<br />

Themen und teils um die Geschichte. So<br />

erfahre ich beispielsweise mehr über die<br />

Felsen an der Küste und über die<br />

Menschen, die früher ihren<br />

Lebensunterhalt mit dem Bergbau an<br />

diesen Felsen b<strong>est</strong>ritten.<br />

Wir verlassen den Strand und kommen an<br />

einer kleinen Gruppe verlassener Cottage-<br />

Ruinen vorbei. Jemand fragt, wie es dazu<br />

kam, dass sie nun so aussehen und Philip<br />

erzählt von den Familien, die ihre Häuser<br />

verlassen mussten, als gewaltige Wellen<br />

eines Nachts bei einem Sturm über das<br />

Land hereinbrachen.<br />

Und auf dem nur wenige Kilometer langen<br />

Küstenweg, den Philip uns zeigt, lernen wir<br />

noch sehr viel mehr kennen: eine<br />

verborgene Bergbaumine an einer Klippe,<br />

die für eine Folge von Dr Who nahezu<br />

perfekt wäre, eine Bef<strong>est</strong>igung aus der<br />

Eisenzeit auf einer felsigen Landzunge und<br />

eine seit langem stillgelegte Ziegelei, die<br />

während des „Baubooms“ in der<br />

viktorianischen Zeit Baumaterialien<br />

produzierte und lieferte.<br />

Es bleibt Zeit, um an den winzigen<br />

Strandabschnitten unter den Klippen, an<br />

denen wir entlang wandern, pelzige<br />

neugeborene Robbenbabys zu entdecken<br />

und Vögel zu beobachten. Einmal wird es<br />

richtig aufregend, als ein Wanderfalke nur<br />

wenige Meter von uns entfernt im<br />

Sturzflug niedersinkt.<br />

Bevor wir zur Küste aufbrachen, verbrachte<br />

ich eine halbe Stunde im beeindruckenden<br />

neuen Besucherzentrum des Nationalparks,<br />

Oriel y Parc, beim Kaffeetrinken mit Philip.<br />

Das neue Gebäude wurde aus Stein gebaut<br />

und ist so sehr in seine Umgebung vor den<br />

Toren von St. Davids integriert, dass es fast<br />

schon scheint, als stünde es seit jeher dort.<br />

Doch das hochmoderne Baukonzept ist<br />

beispiellos umweltfreundlich.<br />

Das Informationszentrum Oriel y Park ist<br />

nicht nur das „Schaufenster“ zum<br />

Nationalpark, sondern auch eine<br />

erstklassige Adresse für Kunstliebhaber. Die<br />

Galerie des Informationszentrums ist eine<br />

einzigartige Zusammenarbeit zwischen<br />

dem Nationalpark und dem National<br />

Museum of <strong>Wales</strong>.<br />

St. Davids bildet etwa die Mitte des riesigen<br />

Strandabschnitts, für den Philip zuständig<br />

ist. Zu seinen wichtigsten Aufgaben gehört<br />

es, dafür zu sorgen, dass dieser 298 km<br />

lange Abschnitt des Küstenpfads<br />

unverändert und gepflegt bleibt. Dazu ist<br />

viel Zusammenarbeit mit dem Parkpersonal,<br />

mit Auftragsfirmen und Landbesitzern nötig,<br />

um den einwandfreien Zustand aller Gatter,<br />

Zäune und sonstiger Abgrenzungen zu<br />

gewährleisten.<br />

Es war sogar genau dieser Küstenweg, der<br />

ihn schließlich nach Pembrokeshire brachte.<br />

Ursprünglich war Philip Förster im Peak<br />

District National Park in England und hatte<br />

auch in Schottland gearbeitet, war jedoch


www.visitwales.de<br />

19


noch nie in Pembrokeshire gewesen, bis<br />

seine Schwiegermutter einmal einen<br />

Familienurlaub dorthin vorschlug.<br />

Über diesen ersten Besuch sagt er: „Wir<br />

gingen an der Küste entlang und ich<br />

dachte nur „Wahnsinn”... Er macht eine<br />

kurze Atempause und ich erwarte<br />

eigentlich, dass er jetzt etwas über die<br />

unglaubliche Schönheit der Küste sagt,<br />

doch stattdessen schiebt er mit der<br />

wahren Leidenschaft eines Berufsrangers<br />

hinterher: „Bei der Beschilderung haben die<br />

Leute hier wirklich ganze Arbeit geleistet.<br />

Aber natürlich geht es nicht allein um<br />

Beschilderungen und Wegbef<strong>est</strong>igungen.<br />

Was ist der b<strong>est</strong>e Aspekt an diesem Beruf?<br />

Menschen zu helfen, antwortet Philip ohne<br />

zu zögern. Ich bat ihn, mir seine<br />

Lieblingsaussicht an diesem Strandabschnitt<br />

zu verraten, und er antwortete, wir würden<br />

ihn auf unserer Wanderung sehen.<br />

Irgendwo hinter Abereiddi erreichten wir<br />

kilometerweit von der nächsten Straße<br />

entfernt eine Anhöhe und standen<br />

plötzlich vor einer weiten Bucht. Sonne,<br />

Strand und blaues Meer – noch schöner als<br />

auf der schönsten Postkarte. „Da wären wir.<br />

Traeth Llyfn“, sagt Philip. „Das ist unser<br />

Lieblingsstrand hier – die Kinder finden ihn<br />

super. Letzte Woche waren wir hier und<br />

20<br />

haben Delfine gesehen.“ Besser geht es<br />

eigentlich kaum noch.<br />

Traeth Llyfn<br />

Wer? Arwel Morris, Warden<br />

Wo? Llyn Tegid (Bala Lake), Snowdonia<br />

National Park<br />

Welchen Beruf üben Sie aus?<br />

Ich stamme aus einem kleinen Dorf am<br />

Rande von Bala und habe mal einen<br />

Sommer lang als Ranger in Snowdonia<br />

gearbeitet. Und ich bin seitdem als Ranger<br />

tätig – 22 Jahre ist das jetzt her.<br />

Inzwischen bin ich als Parkwächter für Llyn<br />

Tegid zuständig.<br />

Womit sind Sie in Ihrem Beruf am meisten<br />

beschäftigt?<br />

In den Sommermonaten lässt sich meine<br />

Aufgabe wohl am b<strong>est</strong>en als<br />

„Besuchermanager“ für ganz Llyn Tegid<br />

beschreiben. Ich gebe Lizenzen an Angler,<br />

Surfer und Segelbootfahrer aus und sorge<br />

dafür, dass sämtliche Vorschriften und<br />

B<strong>est</strong>immungen von allen Besuchern<br />

eingehalten werden. Wir haben auch ein<br />

Dienstboot, mit dem wir auf den See<br />

hinausfahren, um zu überprüfen, ob die<br />

Leute über die erforderlichen Unterlagen<br />

verfügen und um über angemessene<br />

Schutzausrüstung zu informieren.<br />

Und was machen Sie im Winter?<br />

Am See ist eigentlich zu jeder Jahreszeit<br />

etwas los. Wenn freitags beispielsweise im<br />

Wetterbericht ein günstiger Südw<strong>est</strong>wind<br />

vorhergesagt wird, können Sie das ganze<br />

Jahr über davon ausgehen, dass am<br />

Samstagmorgen die Windsurfer hier<br />

eintrudeln. Allerdings herrscht in der<br />

Winterzeit weniger Stress. Das gibt mir<br />

dann Gelegenheit, mich um die Fußwege<br />

in der Seeumgebung zu kümmern – die<br />

Beschaffenheit der Wege zu kontrollieren,<br />

Gatter und Zäune zu reparieren,<br />

Zaunpfosten auszuwechseln usw.<br />

An welchem Projekt arbeiten Sie derzeit?<br />

In Llyn Tegid gibt es eine Fischart namens<br />

„Gwyniad”, die man nur in unserem See<br />

vorfindet. Wir kümmern uns derzeit darum,<br />

die Rogen dieser Fische in einen anderen<br />

See in der Region umzusetzen. Mit Erfolg,<br />

denn in dem See, zu dem wir die Rogen<br />

bringen, wurde ein kleiner Gwyniad<br />

gesehen. Das ist toll, denn das bedeutet,


dass sie schlüpfen. Es b<strong>est</strong>eht jetzt die<br />

Möglichkeit, dass wir in den nächsten ein<br />

bis zwei Jahren eventuell weitere Eier<br />

umsetzen können.<br />

Welcher Aspekt Ihres Berufes gefällt<br />

Ihnen am b<strong>est</strong>en?<br />

Das ist ganz einfach beantwortet: Die<br />

Tatsache, dass man so viele verschiedene<br />

Menschen kennen lernt. Man trifft die<br />

unterschiedlichsten Leute aus allen<br />

Bereichen des Lebens. Wenn man ihnen<br />

dann auch noch bei der Lösung eines<br />

Problems helfen kann, ist das doch eine<br />

schöne und nützliche Aufgabe. Und<br />

manchmal bringen sie mich auch zum<br />

Lachen. Am liebsten erinnere ich mich da<br />

an einen Mann, der mich auf dem Parkplatz<br />

am See fragte, um welche Uhrzeit denn die<br />

Gezeitenflut einsetzen würde. An einem<br />

Binnensee! Ich frage ihn, wann er denn<br />

gedenke, wieder abzufahren, und sagte<br />

ihm dann, bis dahin sei es schon noch in<br />

Ordnung.<br />

Lyn Tegid<br />

Lieblingsausblick: Über Llyn Tegid, besonders<br />

an einem nebelverhangenen Herbstmorgen.<br />

Wer? Judith Harvey, Senior Warden<br />

Wo? W<strong>est</strong>liches Gebiet, Brecon Beacons<br />

National Park<br />

Welchen Beruf üben Sie aus?<br />

Ich arbeite seit 20 Jahren in den Brecon<br />

Beacons. Davor war ich Ranger im<br />

Dartmoor National Park in Devon, von wo<br />

auch die Harveys stammen. Inzwischen<br />

leite ich ein Team von 11 Mitarbeitern in<br />

der W<strong>est</strong>ern Area des Parks. Womit sind Sie<br />

in Ihrem Beruf am meisten beschäftigt?<br />

Ich arbeite sehr viel im Büro, habe aber<br />

auch noch ausreichend Gelegenheit, an<br />

der frischen Luft mitanzupacken. Das ist<br />

auch einer der Gründe, aus denen ich<br />

hierher kam: Ich engagiere mich<br />

leidenschaftlich für Naturschutzarbeit.<br />

Also geht es in Ihrem Beruf nur um<br />

Naturschutz?<br />

Ganz und gar nicht. Der Nationalpark<br />

besitzt ein beträchtliches Stück Land und<br />

bekommt sehr häufig Anfragen von Filmund<br />

Fernsehcrews auf der Suche nach<br />

Drehorten. Vor kurzem erst fanden bei uns<br />

Filmarbeiten für den Spielfilm Wolf Man<br />

und die BBC-Serien Dr Who und Merlin<br />

statt. Wir begleiten die Crews während<br />

dieser Zeit am Drehort, um ihnen<br />

nötigenfalls beratend zur Seite zu stehen<br />

und auch um sicherzustellen, dass an den<br />

teilweise extrem sensiblen<br />

Wildschutzgebieten kein Schaden entsteht.<br />

An welchem Projekt arbeiten Sie derzeit?<br />

Wir arbeiten sehr intensiv daran, den<br />

Besuchern die als „Waterfall Country“<br />

bezeichnete Region zugänglicher zu<br />

machen. Auf den Wegen kann es sehr nass<br />

werden, so dass die Leute früher nicht<br />

selten schlammbedeckt von ihren Ausflügen<br />

zurückkehrten. Beim Versuch, den Schlamm<br />

zu umgehen, werden die Pfade breiter<br />

getreten und die Umwelt kommt zu<br />

Schaden. Wir widmen uns also der<br />

Aufgabe, die Pfade weiter zu bef<strong>est</strong>igen, um<br />

Mensch und Natur zu helfen.<br />

Welchen Aspekt Ihres Berufes finden Sie<br />

besonders erfüllend?<br />

Ich persönlich liebe besonders das „Black<br />

to Green“-Projekt zur Wiederbegrünung<br />

eines großen Torfsumpfes, der „Waun<br />

Fignen Felen“ heißt. Als wir damit<br />

begannen war er erodiert und schwarz vor<br />

Schmutz - und jetzt ist er grün und voll<br />

neuen Lebens. Dafür verschließen wir die<br />

Gruben und füllen die Oberfläche mit<br />

geschnittenem Ginster auf, der mit dem<br />

Helikopter dorthin gebracht wird, um<br />

weitere Erosionen zu vermeiden. Es ist<br />

einfach wunderbar zu beobachten, wie die<br />

Natur einen helfenden Stupser erhält und<br />

sich dann selbst wieder heilen kann.<br />

Lieblingsausblick: Der Blick von meinem<br />

Haus auf die Camarthen Fans.<br />

Carmarthen Fans<br />

Im Internet:<br />

www.pcnpa.org.uk<br />

www.snowdonia-npa.gov.uk<br />

www.breconbeacons.org<br />

www.visitwales.de<br />

21


Grünzone<br />

Hier unsere 10 b<strong>est</strong>en Tipps für einen etwas<br />

umweltfreundlicheren Urlaub.<br />

Essen Sie regionale Erzeugnisse.<br />

Besuchen Sie einen Bauernmarkt mit<br />

frischen Erzeugnissen aus der Region.<br />

Kaufen Sie nach Herzenslust Obst- und<br />

Gemüsesorten der Saison, walisische<br />

Käsesorten, Biofleisch aus <strong>Wales</strong> und<br />

hausgemachte Konserven und Eingelegtes.<br />

www.fmiw.co.uk<br />

Gehen Sie beruhigt schlafen.<br />

Achten Sie auf das „Green Dragon“-<br />

Zeichen mit dem grünen Drachen. An<br />

dieser Auszeichnung erkennen Sie<br />

besonders umweltfreundliche Unterkünfte.<br />

www.greendragonems.com<br />

Lassen Sie das Auto stehen.<br />

Nutzen Sie die Busse, die in den drei<br />

Nationalparks verkehren. Die Küstenbusse<br />

in Pembrokeshire fahren mit Recycling-<br />

Pflanzenöl, das in der Region gesammelt<br />

und wiederaufgewertet wird.<br />

www.breconbeacons.org<br />

www.pembrokeshire.gov.uk/coastbus<br />

www.snowdoniagreenkey.co.uk<br />

Müll vermeiden – wieder<br />

verwenden – recyceln<br />

Versuchen Sie, so wenig<br />

Verpackungsmaterial wie möglich<br />

mitzubringen und verwenden oder<br />

recyceln Sie die Materialien so oft und so<br />

gut es geht - ganz so, wie Sie es auch von<br />

zu Hause gewohnt sind. Und denken Sie<br />

auch daran, auf Ihren Stromverbrauch zu<br />

achten. www.wasteawarenesswales.org.uk<br />

22<br />

Nutzen Sie die öffentlichen<br />

Verkehrsmittel.<br />

Der Freedom of <strong>Wales</strong> Flexi Pass bietet<br />

Ihnen schier unendliche Flexibilität – mit<br />

einer einzigen Fahrkarte können Sie auf<br />

allen Hauptzugstrecken und mit fast allen<br />

Bussen in <strong>Wales</strong> beliebig viel fahren.<br />

www.walesflexipass.co.uk<br />

Fahren Sie Achterbahn für die<br />

Umwelt.<br />

Fahren Sie mit der ersten<br />

umweltfreundlichen Achterbahn der Welt<br />

im GreenWood For<strong>est</strong> Park. Sie erzeugt<br />

mehr Energie, als sie verbraucht.<br />

www.greenwoodfor<strong>est</strong>park.co.uk<br />

Schwingen Sie sich aufs Rad.<br />

Lassen Sie das Navigationsgerät mal<br />

ausgeschaltet und lernen Sie <strong>Wales</strong> auf<br />

unserem Radstreckennetz, dem National<br />

Cycle Network, per Fahrrad kennen.<br />

www.cycling.visitwales.com<br />

Dysgu Cymraeg.<br />

Machen Sie sich mit einigen<br />

walisischen Ausdrücken vertraut<br />

und mischen Sie sich unter die<br />

Einheimischen. Hier Ihr erstes<br />

Wort auf Walisisch: „Shwmae“ –<br />

das „Hallo“ bedeutet.<br />

www.bbc.co.uk/wales/learnwelsh<br />

Gehen Sie unter die Öko-Krieger<br />

Geben Sie der Natur etwas zurück und<br />

verbringen Sie einen Tag als freiwilliger<br />

Helfer. Sie können sich beim<br />

Heckenpflanzen versuchen, Bäume setzen,<br />

Fußwege reparieren und<br />

Rhododendronbüsche beschneiden.<br />

www.nationaltrust.org.uk<br />

Lernen Sie grünes Denken.<br />

Das seit den 70er Jahren b<strong>est</strong>ehende<br />

Centre for Alternative Technology<br />

(Zentrum für alternative Technologien,<br />

CAT) gehört zu den angesehensten<br />

Umweltzentren der Welt. Beginnen Sie mit<br />

einer Fahrt zu den Klippen in der<br />

wasserbetriebenen Trambahn und<br />

erkunden Sie anschließend die vielen<br />

stromsparenden Geräte und interaktiven<br />

Angebote. www.cat.org.uk


Ich liebe die walisischen Nationalparks – sie sind von<br />

atemberaubender und landschaftlicher Schönheit, bieten<br />

Abenteuerlustigen das perfekte Umfeld und sind zugleich ein<br />

friedliches Refugium für ruhigere Gemüter.<br />

Ich liebe vor allem die windigen Strände an der Pembrokeshire<br />

Coast, z.B. in Newgale. Dort kann man den Surfern und<br />

Kajakfahrern das ganze Jahr dabei zusehen, wie sie die<br />

Elemente zu bezwingen versuchen. Der Küstenpfad von<br />

Pembrokeshire ist im Frühling besonders schön. Die Klippen<br />

sind dann von unzähligen Wildblumen übersät. Mit etwas<br />

Glück kann man sogar die ersten Papageientaucher bei der<br />

Rückkehr zu ihren Nistplätzen auf Skomer Island beobachten<br />

oder vor Strumble Head Schweinswale sehen.<br />

Wenn mir der Sinn mal nach einer Kletterherausforderung<br />

steht, fahre ich zur rauen Fels- und Berglandschaft von<br />

Snowdonia. Dort habe ich wirklich die Qual der Wahl. Die<br />

traditionellen Wanderstrecken am Snowdon oder Carneddau<br />

gehören zu meinen Lieblingsstrecken, aber auch die ruhigeren<br />

Hügellandschaften wie Rhinogau sind für mich durchaus<br />

reizvoll, wenn ich mal abschalten muss.<br />

Auch die weite offene Landschaft der Brecon Beacons übt<br />

immer wieder Faszination auf mich aus. Dieser Nationalpark<br />

ist ein Paradies für Flora und Fauna aller Art – halten Sie am<br />

Himmel Ausschau nach den Rotmilanen mit ihren auffälligen<br />

Gabelschwänzen und lauschen Sie im Sommer den Gesängen<br />

der Lerchen und Pieper.<br />

Diese Parks sind allerdings sehr viel mehr als nur hübsch<br />

anzusehende Landschaften. Die Nationalparks dienen dem<br />

Schutz einiger der bedeutendsten Naturgebiete in <strong>Wales</strong> und<br />

tragen zur Nachhaltigkeit regionaler Berufe von<br />

Tourismusbetrieben und Bauernhöfen, bis hin zu anderen<br />

landwirtschaftlich oder naturorientierten Aktivitäten bei.<br />

Hätten Sie gewusst, dass die Nationalparks in <strong>Wales</strong> insgesamt<br />

fast 12.000 Arbeitsplätze sichern?<br />

Ich hoffe, dass Sie sich 2010 Zeit nehmen, die walisischen<br />

Nationalparks kennen zu lernen – vielleicht sehen wir uns ja dort?<br />

Die Campaign for National Parks ist eine landesweite Stiftung,<br />

die sich für den Schutz und die Förderung der Nationalparks<br />

zur friedlichen Nutzung zugunsten der allgemeinen<br />

Öffentlichkeit einsetzt. www.cnp.org.uk<br />

Ben Fogle<br />

Wenn er nicht gerade die Antarktis bezwingt,<br />

verbringt TV-Moderator und Abenteurer Ben<br />

Fogle seine Zeit am liebsten in <strong>Wales</strong>. Als<br />

Botschafter für den Landschaftsschutz ist er ein<br />

großer Befürworter unserer Nationalparks.<br />

KLEINE BRÜDER, GROSSE BRÜDER<br />

Insgesamt machen die<br />

Naturschutzgebiete in <strong>Wales</strong> fast<br />

ein Viertel der gesamten<br />

Landesfläche aus. Sie alle gehören<br />

zur „Nationalpark-Familie“. Neben<br />

den drei Nationalparks haben wir<br />

auch fünf so genannte „Areas of<br />

Outstanding Natural Beauty“<br />

(Regionen von außergewöhnlicher<br />

Naturschönheit, AONB).<br />

www.aonb.org.uk<br />

Sie alle sind einen Besuch wert,<br />

denn sie sind, wie der Name schon<br />

sagt, allesamt echte Schönheiten.<br />

Und zwar sind das:<br />

Die Clwydian Range<br />

Eine Hügelkette im Nordosten von<br />

<strong>Wales</strong>. Das wild bewachsene<br />

Hochland dieser Region bietet<br />

einen reizvollen Kontrast zu den<br />

saftig grünen Tälern.<br />

www.clwydianrangeaonb.org.uk<br />

Gower<br />

Die auf drei Seiten vom Meer<br />

umgebene Halbinsel Gower ist eine<br />

spektakuläre Landschaft aus<br />

buntem Heideland, Waldgebieten,<br />

malerischen Sandstränden,<br />

atemberaubender Küstenlinie,<br />

kleinen Ortschaften und Farmen.<br />

www.swansea.gov.uk/aonb<br />

Llyˆn<br />

Llyˆn ist eine lange, hügelreiche<br />

Halbinsel, die sich vom Hochland<br />

von Snowdonia Richtung W<strong>est</strong>en<br />

erstreckt (immer dem<br />

Sonnenuntergang entgegen). Eine<br />

faszinierende Landschaft mit<br />

Hügeln, die steil im Meer versinken,<br />

einsamen Buchten, verträumten<br />

Häfen und herrlichen<br />

Wanderwegen.<br />

www.ahne-llyn-aonb.org<br />

Anglesey<br />

Die Küstenlandschaft von Ynys<br />

Môn, der altehrwürdigen Isle of<br />

Anglesey, liegt fast ganz in einer<br />

AONB. Von Klippen und versteckten<br />

Höhlen bis hin zu traumhaften<br />

Stränden und ungezähmten<br />

Sanddünen hat die Insel einfach<br />

alles zu bieten.<br />

www.visitanglesey.gov.uk/aonb<br />

Wye Valley<br />

Der Wye fließt sowohl durch<br />

England als auch durch <strong>Wales</strong> und<br />

schlängelt sich durch eine<br />

anmutige Landschaft mit<br />

spektakulären Sandsteinklippen.<br />

Besonders bei Anglern und<br />

Kanufahrern beliebt.<br />

www.wyevalleyaonb.co.uk<br />

Und ein letztes Glanzstück:<br />

Natürlich das Dyfi Valley, das<br />

inzwischen zu den<br />

Biosphärenreservaten der UNESCO<br />

zählt - das erste überhaupt in<br />

<strong>Wales</strong>. Es befindet sich in guter<br />

Gesellschaft mit über 550 weiteren<br />

Biosphärenreservaten auf der<br />

ganzen Welt, darunter Mount<br />

Kenya und der US-Nationalpark<br />

Yellowstone.<br />

Der Begriff Biosphäre mag zwar<br />

klingen wie der Name einer<br />

Raumstation, doch dabei geht es<br />

eigentlich um nachhaltige<br />

Lebensweisen praktisch direkt vor<br />

der eigenen Haustür. Innerhalb<br />

einer Biosphäre arbeiten die<br />

Menschen zusammen, um einen<br />

Ausgleich zwischen Umweltschutz<br />

und nachhaltiger Nutzung der<br />

Umwelt zu schaffen.<br />

www.dyfibiosphere.org.uk<br />

www.visitwales.de<br />

23


Fragen Sie einen Einheimischen<br />

Vergessen Sie Touristenführer. Wenn Sie einen Ort wirklich kennen lernen möchten,<br />

wenden Sie sich an jemanden, der dort lebt. <strong>Wales</strong> View hat zwei Freiwillige gebeten, uns<br />

ihr persönliches „Geheimrezept“ für das perfekte Wochenende in ihrer Heimat zu verraten.<br />

Hannah James, Cardiff<br />

Cardiff hatte schon immer einen<br />

besonderen Platz in meinem Herzen. Als<br />

Kind liebte ich es, wenn wir zu b<strong>est</strong>immten<br />

Jahreszeiten dorthin fuhren, um mir eine<br />

Schuluniform, ein Kleid für den Schulball<br />

oder einfach nur ein paar Sommersachen<br />

für den Urlaub zu kaufen. Als Teenager<br />

freute ich mich dann wie verrückt darauf,<br />

dort zum ersten Mal ohne meine Mutter<br />

auszugehen – ins Kino, nur mit meinen<br />

Freunden. So war es für mich nach meiner<br />

Studienzeit in Portsmouth eigentlich keine<br />

Frage, wo ich mich auf Dauer niederlassen<br />

wollte. Ich zog nach Cardiff, das sich in der<br />

Zwischenzeit sehr stark verändert hatte.<br />

Freitag<br />

Abend<br />

Abseits der quirligen Straßen in der<br />

Innenstadt können Sie in der „Buffalo Bar“<br />

am Windsor Place coole Cocktails genießen<br />

und im Espresso Martini eine stilvolle<br />

Alternative zu Red Bull entdecken. Ideal zum<br />

Entspannen nach der Arbeit oder für einen<br />

unterhaltsamen Ausgehabend.<br />

24<br />

Samstag<br />

Morgens<br />

Ab ins „Café Brava“ in der Pontcanna Street.<br />

Hier wird bei Unterhaltungen von Freunden<br />

sehr oft Walisisch gesprochen – die Sprache<br />

überlebt nicht einfach nur, sondern sie wird<br />

sogar immer beliebter. Zu den bevorzugten<br />

Gerichten gehört der Corned Beef Hash mit<br />

pochiertem Ei.<br />

Nachmittags<br />

Nach einer Woche am Schreibtisch in der<br />

Innenstadt tut es richtig gut, beim<br />

Radfahren die Beine zu bewegen und an der<br />

frischen Luft zu sein. In Cardiff gibt es<br />

unzählige Parks und Gärten, schließlich ist es<br />

die grünste Stadt in Europa!<br />

Beginnen Sie am Cardiff Castle und fahren<br />

Sie durch den Bute Park am River Taff<br />

entlang Richtung Norden. Nach einer<br />

entspannenden 30-minütigen Fahrt<br />

erreichen Sie die Ausläufer eines steilen<br />

Hangs zum Castell Coch. Hier steige ich<br />

normalerweise ab und schiebe mein Rad die<br />

letzten 180 Meter.<br />

Castell Coch wurde im 19. Jahrhundert mit<br />

dem Vorhaben erbaut, einem<br />

Märchenschloss aus dem 13. Jahrhundert zu<br />

ähneln. Heute kann kein kleines Mädchen<br />

einfach daran vorbeigehen, ohne dabei an<br />

Dornröschen und ihren hundertjährigen<br />

Schlaf zu denken. Wenn Sie das Schloss<br />

besichtigen, sollten Sie sich auf keinen Fall<br />

den Ausblick aus dem Schlafgemach von<br />

Lady Bute entgehen lassen. Es wurde im<br />

perfekten Winkel gebaut, um direkten Blick<br />

auf den Taff zu bieten, der sich von dort aus<br />

zu ihrem damaligen Stadtsitz, Cardiff Castle,<br />

windet.<br />

Vor der Heimfahrt sollten Sie sich noch<br />

Welsh Cakes aus der Schlossküche gönnen.<br />

Sie können sogar bei der Zubereitung auf<br />

dem traditionellen Backstein zusehen.<br />

Abends<br />

Die Küche eines Landes verrät viel über<br />

seine Kultur. Um <strong>Wales</strong> kulinarisch kennen<br />

zu lernen, sollten Sie das Mimosa in Cardiff<br />

Bay besuchen, wo die b<strong>est</strong>en und<br />

typischsten walisischen Zutaten -<br />

walisisches Rindfleisch vom Welsh-Black-<br />

Rind, Seebarsch, Laverbread und Käse - auf<br />

der Karte stehen und mit moderner Finesse<br />

zubereitet werden. Wenn Sie mal<br />

Laverbread (Algen) probieren möchten,<br />

dann sind frittierte Muscheln mit<br />

Laverbread-Sauce ein sanfter Einstieg in<br />

diese neue Geschmackswelt.<br />

Spätabends<br />

Weiter geht’s zu Gwdi Hw (sprich: Gudi Hu),<br />

einer neuen Bar mit dem gewissen Etwas.<br />

Sie ist nämlich im Retrostil eines<br />

Wohnzimmers der 70er Jahre eingerichtet<br />

und mit DJ-Ecke. Der perfekte Treffpunkt<br />

für lange Nächte.<br />

Wenn man abends ausgeht, kann eine Stadt<br />

durch die vielen Bars und Nachtclubs großer<br />

Ketten manchmal wie ein billiger Abklatsch<br />

einer beliebigen Metropole wirken. Das


passiert Ihnen auf der Womanby Street<br />

aber garantiert nicht. Da wäre zum Beispiel<br />

das Y Fuwch Goch (Zur Roten Kuh), in dem<br />

Sie das lokale Brain’s Beer nur wenige Meter<br />

von der Brauerei entfernt genießen können.<br />

Oder „Clwb Ifor Bach“ (liebevoll auch „Clwb“<br />

genannt), gleich gegenüber auf derselben<br />

Pflastersteinstraße. Es war ursprünglich ein<br />

Mitgliederclub für Leute, die Walisisch<br />

sprachen. Inzwischen darf aber jeder rein.<br />

Heute Abend gibt’s Indie-Disco auf der<br />

Haupttanzfläche im Erdgeschoss, 80er-<br />

Jahre-Elektropop auf der ersten Etage und<br />

Live-Musik im obersten Stockwerk. Hier geht<br />

man garantiert nicht ohne ein Lächeln auf<br />

den Lippen wieder nach Hause.<br />

Sonntag<br />

Morgens<br />

Ein Spaziergang stromabwärts an der<br />

frischen Seeluft der Cardiff Bay, entlang<br />

am knapp zwei Kilometer langen Damm,<br />

der die Bucht 1999 in einen riesigen<br />

Süßwassersee verwandelte. Der Damm<br />

verbindet Cardiff mit dem glamourösen<br />

viktorianischen Badeort Penarth.<br />

Nachmittags<br />

Wenn Sie nach Ihrem ausgiebigen<br />

Spaziergang Hunger bekommen haben,<br />

können Sie am Pier bei einer Portion Fish &<br />

Chips in aller Ruhe die Welt betrachten. Gut<br />

g<strong>est</strong>ärkt sind Sie dann bereit für einen<br />

Besuch in zwei wunderbaren Privatgalerien<br />

in der Innenstadt.<br />

Dort können Sie etwas verweilen und die<br />

Kunstwerke in sich aufnehmen. Das<br />

Washington stellt moderne walisische<br />

Gemälde- und Töpferkunst aus und in der<br />

Ffotogallery... – na ja, Sie können sich ja<br />

denken, was dort zu sehen ist.<br />

Von links nach rechts:<br />

Hannah b<strong>est</strong>ellt einen Espresso Martini in der Buffalo<br />

Bar / Der Taff Trail / Castell Coch / Fahrt mit dem<br />

Wasserbus / Penarth Pier / Mit dem Rad unterwegs<br />

auf dem Taff Trail / <strong>Wales</strong> Millennium Centre<br />

Zurück nach Cardiff mit dem Wassertaxi,<br />

das von Penarth zur Cardiff Bay und weiter<br />

bis zum Millennium Stadium verkehrt.<br />

Beim Blick auf die Bucht fallen vor allem<br />

drei b<strong>est</strong>immte Bauten auf, die den<br />

jüngsten Wandel in Cardiff auch sehr gut<br />

zusammenfassen. Da wäre zunächst einmal<br />

das moderne 5-Sterne-Hotel St. David’s<br />

mit seinem segelförmigen Dach; das<br />

zweite Gebäude ist die Senedd, das<br />

Parlamentsgebäude mit seiner<br />

unverkennbaren Dachform und<br />

Dachhaube, das die jetzige politische<br />

Unabhängigkeit von <strong>Wales</strong> symbolisiert;<br />

und schließlich der Kupferbau des <strong>Wales</strong><br />

Millennium Centre, dem großartigen<br />

Opern- und Konzerthaus der Stadt.<br />

Das <strong>Wales</strong> Millennium Centre bietet sich<br />

perfekt für einen entspannenden Ausklang<br />

des Wochenendes bei einer Tasse Kaffee<br />

an. Wenn Sie Ihre Zeit gut organisieren,<br />

schaffen Sie es sogar noch zu einer der<br />

kostenlosen Musikaufführungen, die täglich<br />

zwischen 13.00 Uhr und 18.00 Uhr im Foyer<br />

stattfinden.<br />

Im Internet:<br />

www.visitcardiff.com<br />

www.visitwales.de<br />

25


Heledd Williams, Aberystwyth<br />

Aberystwyth ist meine Heimat. Eigentlich<br />

komisch, denn ich habe mehr Zeit<br />

außerhalb von Aber verbracht als die Zeit,<br />

in der ich dort aufwuchs. Es ist eine<br />

geschichtsträchtige Universitätsstadt am<br />

Meer, in der es mehr Möwen und Schafe in<br />

der umliegenden Berglandschaft gibt als<br />

Menschen. Ich fahre immer noch<br />

mind<strong>est</strong>ens einmal im Monat nach Hause,<br />

um meine Mutter und meinen Vater und<br />

meine wunderbare 96-jährige „mamgu“<br />

(„Großmutter“ auf Walisisch) zu besuchen.<br />

Freitag<br />

Nachmittags<br />

Nach über zwei Stunden Autofahrt muss<br />

man sich mal die Beine vertreten - und<br />

zwar am b<strong>est</strong>en an der Promenade, die<br />

zum Constitution Hill und ‘Kick the Bar’<br />

führt. Nach einem alten Brauch treten<br />

Spaziergänger, die das Ende der<br />

Promenade erreichen, wortwörtlich mit<br />

beiden Füßen einmal gegen die Stange<br />

(das Bodengeländer, das sich am Ende der<br />

Promenade befindet), bevor sie auf der<br />

Promenade schließlich wieder Richtung<br />

Pier, Schloss und Hafen zurücklaufen.<br />

Angeblich soll es Glück und Wohlstand<br />

bringen, gegen die Stange zu treten.<br />

Einheimische sind diesen Anblick längst<br />

gewohnt, doch Ortsfremde schauen immer<br />

wieder verwirrt.<br />

Während der Sommerzeit ist es ein wahres<br />

Vergnügen, den Constitution Hill hoch zu<br />

26<br />

laufen und den Blick über die Cardigan Bay<br />

in sich aufzusaugen. Wenn ich mal einen<br />

faulen Tag habe, fahre ich zuerst mit der<br />

Seilbahn hinauf und laufe dann zu Fuß<br />

wieder nach unten. Von der Hügelspitze<br />

aus kann man an manchen Tagen sogar<br />

sehen, wie sich die Schweinswale und<br />

Delfine in der Bucht tummeln.<br />

Abends<br />

Zeit für ein besonderes Highlight in Aber,<br />

das „Gannet’s Bistro“. Hier treffen sich die<br />

Einheimischen, Neuigkeiten werden<br />

ausgetauscht und der frisch<strong>est</strong>e Fang aus<br />

dem Meer direkt vor der Tür zubereitet.<br />

Samstag<br />

Morgens<br />

Samstag beginnt für mich mit dem<br />

herrlichen Blick aus dem Haus meiner<br />

Eltern: Cardigan Bay in voller Pracht.<br />

Anschließend geht es in die Innenstadt auf<br />

einen Cappuccino und ein Stück<br />

hausgemachte Torte im „Penguin Café“.<br />

Hier erfährt man weitere Neuigkeiten aus<br />

der Gegend und hört unter den<br />

Einheimischen bei der Begrüßung einen<br />

interessanten Mix aus Walisisch, Englisch<br />

und sogar Italienisch (das „Penguin“ gehört<br />

einer italienischen Familie).<br />

Nachmittags<br />

Ein gemütlicher Spaziergang durch die<br />

Stadt und einmal die Great Darkgate Street<br />

rauf und wieder runter. Hier trifft man<br />

immer jemanden, den man kennt.<br />

Anschließend geht es zu Metzger Morgan,<br />

bei dem ich mich mit Fleisch und<br />

Im Uhrzeigersinn von oben links:<br />

Töpferkunst im Ruthin Craft Centre / Traditionelles Geschäft<br />

in der Einkaufsstraße von Ruthin / Skulptur im Ruthin Craft<br />

Centre / Der Ruthin Book Shop / Joanna und Charlotte beim<br />

Mittagessen / Außenansicht und Schlafzimmer des<br />

Manorhaus / Marmeladenangebot<br />

Wurstwaren eindecke, die ich mit zurück<br />

nach Cardiff nehme. Am liebsten mag ich<br />

die Würste aus Schweinefleisch und<br />

Mango, aber auch Lamm und Hackfleisch<br />

schmecken mir sehr.<br />

Abends<br />

Inzwischen haben Sie vielleicht meine<br />

Leidenschaft für das Meer erkannt. Und so<br />

gibt es praktisch keinen besseren Ort für<br />

ein Abendessen und Drinks an einem<br />

Samstagabend als das „Gw<strong>est</strong>y Cymru“. Es<br />

handelt sich dabei um ein kleines 5-Sterne-<br />

R<strong>est</strong>aurant mit Gästezimmern, und es ist<br />

einfach sagenhaft. Das Essen ist ganz frisch<br />

und aus lokalen Produkten zubereitet –<br />

man kann den Fischern auf der anderen<br />

Straßenseite praktisch beim Fischfang<br />

zusehen. Vom R<strong>est</strong>aurant aus blickt man<br />

direkt auf die Cardigan Bay.<br />

Die Speisenkarten wurden außerdem von<br />

Anfang bis Ende zweisprachig g<strong>est</strong>altet. So<br />

rosten die Walisisch-Kenntnisse nicht ein<br />

und man lernt sogar noch ein paar neue<br />

Wörter. Es gibt dort außerdem noch eine<br />

wunderbare Kellerbar, in der man sich<br />

entspannen und ein paar walisische Drinks<br />

probieren kann.<br />

Und wenn man schon dort ist, sollte man<br />

sich unbedingt auch die Gästezimmer<br />

ansehen – ganz besonders die wirklich<br />

traumhafte Suite auf der dritten Etage. Ihr<br />

Badezimmer ist das schönste, das ich je<br />

gesehen habe, und bietet umwerfende<br />

unverputzte Steinwände.


Sonntag<br />

Morgens<br />

Spaziergang zum Bahnhof der Vale of<br />

Rheidol Railway, einer historischen<br />

Schmalspurbahn, die zwischen Aberystwyth<br />

und Devil’s Bridge verkehrt. Ich lehne mich<br />

entspannt zurück und genieße die langsame<br />

Fahrt in dieser Dampfeisenbahn, die sich<br />

rauchend und schnaufend ihren Weg nach<br />

oben zur Devil’s Bridge bahnt. Die<br />

Fahrtstrecke beträgt kaum 18 km.<br />

Eigentlich sind es drei Brücken, die jeweils<br />

übereinander gebaut wurden. Der Legende<br />

nach soll die erste Brücke vom Teufel<br />

erbaut worden sein, da sie für Menschen<br />

zu schwierig zu bauen gewesen sein soll.<br />

Es heißt, der Teufel habe für den Bau der<br />

Brücke im Gegenzug die erste lebende<br />

Seele, die die Brücke überqueren würde,<br />

verlangt, sei aber von einer alten Frau<br />

hereingelegt worden. Der Geschichte nach<br />

warf sie Brot auf die Brücke und ihr Hund<br />

rannte hinterher - so war es der Hund, der<br />

als erstes die Brücke betrat.<br />

Einige hundert Schritte weiter kommt man<br />

am Fuße der Devil’s Bridge Falls an. Von dort<br />

aus sind es noch ein paar hundert Schritte in<br />

schwindelerregender Höhe auf der Jacob’s<br />

Ladder zurück bis zur Bahn, mit der es<br />

schließlich ganz entspannt wieder zurück<br />

nach Aber geht. Auf der Fahrt kann man sich<br />

dann in aller Ruhe von der Anstrengung<br />

erholen.<br />

Nachmittags<br />

Zeit für meine Rückfahrt nach Cardiff. Nur<br />

noch einen Monat - ich zähle die Tage, bis<br />

ich wieder mein Zuhause besuchen kann.<br />

Im Internet:<br />

www.tourism.ceredigion.gov.uk<br />

www.visitwales.de<br />

27


Was gibt’s Neues?<br />

Hier ein paar ausgefallene Tipps für die Planung<br />

Ihres perfekten <strong>Wales</strong>-Urlaubs.<br />

Canolfan Cywain ist ein neues Heritage Centre in der ländlichen<br />

Gegend von Bala. Auf Ausstellungen im Innenbereich sowie auf<br />

Freiluftausstellungen werden die vielen Fertigkeiten der<br />

Landleute gewürdigt. Außerdem werden verschiedene<br />

Aktivitäten, von kulinarischen F<strong>est</strong>ivals bis hin zu Falknerei-<br />

Vorführungen angeboten. Anschließend sollten Sie unbedingt<br />

die hausgemachten regionalen Backwaren im „Caffi’r Felin“<br />

(walisisch für „Café zur Mühle“) probieren. www.cywain.co.uk<br />

Nur rund fünf Kilometer von Llangollen entfernt, befindet sich<br />

die jüngste Weltkulturerb<strong>est</strong>ätte Großbritanniens, das<br />

Pontcysyllte-Aquädukt. Es ist das höchste aus Eisen erbaute<br />

Aquädukt der Welt und wurde ursprünglich zur Überquerung<br />

des Flusses Dee gebaut. Am b<strong>est</strong>en erkundet man es mit dem<br />

Boot. Wenn man im Boot 38m über dem Fluss auf dem Wasser<br />

entlang gleitet, fühlt man sich, als schwebe man über den<br />

Wolken – selbst die Vögel fliegen tiefer, als das Boot<br />

schwimmt! www.waterscape.com<br />

Corris Mine Explorers bietet seinen Besuchern die seltene<br />

Gelegenheit, in einem verlassenen alten walisischen<br />

Schieferbruch vor den Toren von Machynlleth auf Entdeckung<br />

zu gehen. Ein erfahrener Bergwerkführer führt Sie tief unter der<br />

Erde durch ein rund drei Kilometer langes Labyrinth verworrener<br />

dunkler Tunnel und Gänge. www.corrismineexplorers.co.uk<br />

28<br />

Unternehmen Sie eine Fahrt mit der Rhyl Miniature<br />

Railway und erleben Sie Großbritanniens ält<strong>est</strong>e Mini-<br />

Eisenbahn. Wenn Sie schon dort sind, sollten Sie sich auch<br />

gleich noch das neue Hauptbahnhofsgebäude ansehen<br />

und die Geschichte der Eisenbahn kennen lernen.<br />

www.rhylminiaturerailway.co.uk<br />

Die Fisch- und Kochakademie „Chef’s Room“ öffnete<br />

im vergangenen Jahr ihre Tore. Sie befindet sich nur<br />

274 Meter von der Weltkulturerb<strong>est</strong>ätte entfernt im Gebäude des Fischund<br />

Feinkosthandels Vin Sullivan in Blaenavon. Die Kochakademie wird<br />

vom Gastronomieautoren und Koch Lindy Wildsmith geleitet und bietet<br />

interaktive Workshops sowie Kochvorführungen rund um die traditionelle<br />

walisische Küche an. Dieses Jahr unterrichten einige der talentiert<strong>est</strong>en<br />

Chefköche aus <strong>Wales</strong> als Gastdozenten. www.lindywildsmith.co.uk<br />

Das neue St. David’s Dewi Sant Shopping Centre wurde vor kurzem<br />

in Cardiff eröffnet. Es wurde nach dem Vorbild der altehrwürdigen<br />

Arkaden aus den Zeiten Königin Viktorias und König Edwards IV in<br />

Cardiff g<strong>est</strong>altet und bietet mit neuen Geschäften, Cafés, Bars und<br />

R<strong>est</strong>aurants im Herzen der Innenstadt ein aufregendes neues<br />

Shopping-Erlebnis. www.stdavidscardiff.com<br />

Im Jen Jones Welsh Quilt Centre in Lampeter finden Sie die<br />

weltweit größte Auswahl handgefertigter antiker walisischer Quilts<br />

und Bettdecken. Es gibt außerdem eine Ausstellung vor Ort und Sie<br />

haben die Möglichkeit, Ihr kunsthandwerkliches Geschick selbst in<br />

Workshops und Kursen auf die Probe zu stellen. www.jen-jones.com<br />

Beweisen Sie Ihr Talent fürs Sandburgenbauen am Strand von<br />

Llanfairfechan. Dieser riesige, weite Strandabschnitt wurde mit der<br />

Blauen Flagge für b<strong>est</strong>e Strand- und Wasserqualität ausgezeichnet<br />

und bietet sich für Picknicks, erfrischende Runden im Wasser und<br />

diverse Wassersportarten an – und halten Sie auch unbedingt<br />

nach den Vögeln Ausschau, die über dem nahe gelegenen Traeth<br />

Lafan Nature Reserve kreisen. www.visitnorthwales.co.uk<br />

Wenn Ihnen der Sinn nach einer ganz neuen Erfahrung steht, dann<br />

schnappen Sie sich in einem Touristeninformationszentrum vor Ort<br />

die kostenlose Broschüre „Ghostly Pubs of Porthcawl“. Besuchen Sie<br />

alle aufgeführten Pubs, lassen Sie sich in die walisische Geister- und<br />

Spukwelt entführen und probieren Sie dabei unterwegs entspannt<br />

ein paar Biere aus den Lokalbrauereien. www.southernwales.com<br />

Dylan Thomas-Verehrer haben nun die Möglichkeit, eine<br />

Nacht im ehemaligen Haus des Dichters zu verbringen. Das<br />

Haus „Seaview“ in Laugharne wurde um 1845 erbaut. Dylan<br />

lebte mit seiner Familie dort zwischen 1938 und 1940.<br />

Inzwischen ist es in ein kleines Luxushotel verwandelt<br />

worden, mit vier Zimmern und fantastischem Blick auf<br />

die Flussmündung, das Meer und das Schloss – es<br />

war dieser Ausblick, der den berühmten Dichter zu<br />

einigen seiner b<strong>est</strong>en Werke inspiriert hat.<br />

www.seaview-laugharne.co.uk<br />

Der Rhondda Heritage Park bei Pontypridd bietet eine<br />

ganz neue Galerie im umgebauten Gebäude der Lewis<br />

Merthyr Colliery. Dort werden in Dauer- und<br />

Wechselausstellungen die Werke heimischer und<br />

internationaler Künstler gezeigt. Die Besucher haben<br />

auch die Möglichkeit, modernen Schmuck und<br />

Töpferwaren sowie Holzarbeiten zu erwerben.<br />

www.rhonddaheritagepark.com


1<br />

2<br />

3<br />

Wahr oder erfunden?<br />

In den vergangenen Jahren hat sich <strong>Wales</strong> als König aller<br />

Filmdoubles bewährt, das von Hollywood regelmäßig für große<br />

Kinofilme eingesetzt wird – nur merken Sie das nicht immer.<br />

Lesen Sie weiter, um mehr zu erfahren...<br />

Robin Hood-Remake (2010)<br />

von Ridley Scott<br />

Dover? Weit gefehlt. Der Strand, an<br />

dem Russell Crowe bei den<br />

Filmarbeiten zum Robin Hood-Remake<br />

in seiner Rüstung entlang reitet, ist in<br />

Wirklichkeit der Strand von Freshwater<br />

W<strong>est</strong> an der Küste von Pembrokeshire.<br />

Carry On... Up the Khyber<br />

(1968) ("Alles unter Kontrolle -<br />

keiner blickt durch")<br />

Die Geschichte des 16. Films der<br />

berühmten Carry On-Reihe spielte<br />

zwar an der Nordw<strong>est</strong>-Grenze Indiens,<br />

doch gedreht wurde sie an den<br />

Hängen des höchsten Berges in<br />

<strong>Wales</strong>, dem Mount Snowdon.<br />

Lara Croft Tomb Raider: Die<br />

Wiege des Lebens (2003)<br />

Der Actionfilm spielt zum Teil auf<br />

dem chinesischen F<strong>est</strong>land, doch in<br />

Wirklichkeit fegte Angelina Jolie durch<br />

das traumhafte Nant Gwynant Valley<br />

in Gwynedd.<br />

5<br />

4<br />

6<br />

7<br />

Per Anhalter durch die Galaxis<br />

(2005)<br />

Auf dem Planeten Vogon? Nicht ganz<br />

so weit weg. Die verlassene Landschaft<br />

der fernen Welt der Vogonen befand<br />

sich in Trefil Quarry in der Nähe von<br />

Tredegar.<br />

American Werewolf (1981)<br />

Die Anfangsszenen spielen in<br />

Yorkshire. Doch gedreht wurden in<br />

<strong>Wales</strong>. Das von Werwölfen<br />

heimgesuchte Dorf „East Proctor”<br />

war in Wirklichkeit Crickadarn nahe<br />

Builth Wells.<br />

28 Weeks Later (2007)<br />

Das Londoner Wembley Stadium?<br />

Nein, das „Wembley” in diesem Sci-Fi-<br />

Horrorfilm war in Wirklichkeit das<br />

Millennium Stadium in Cardiff.<br />

Harry Potter und die<br />

Heiligtümer des Todes (2010)<br />

Tinworth in Cornwall? Nein, einmal<br />

mehr war es Freshwater in<br />

Pembrokeshire. Bill Weasleys Haus<br />

„Shell Cottage” wurde für die<br />

Dreharbeiten des neu<strong>est</strong>en Harry<br />

Potter-Films im vergangenen Jahr an<br />

den Strand gebaut.<br />

8<br />

9<br />

James Bond 007 - Stirb an<br />

einem anderen Tag (2002)<br />

Korea? Nein, das Strandhaus, in dem<br />

James Bond, gespielt von Pierce<br />

Brosnan, Halle Berry näher kommt,<br />

stand an der Küste von Ceredigion in<br />

Penbryn.<br />

Laurence von Arabien (1962)<br />

Die arabische Wüste? Nicht in allen<br />

Szenen. Teile des Filmklassikers von<br />

David Lean wurden in Wirklichkeit in<br />

den Sanddünen von Merthyr Mawr bei<br />

Bridgend gedreht.<br />

29 www.visitwales.de<br />

29<br />

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7<br />

8<br />

2<br />

3<br />

9<br />

4<br />

5<br />

6


Heimelige Atmosphäre<br />

Vor ungefähr ein oder zwei Wochen frühstückte ich in einem Hotel in einer Ecke Europas, deren Name hier nichts zur Sache tut, und musste<br />

plötzlich darüber nachdenken, wie viel in unserem modernen Leben heute doch so ganz ohne Identität ist. Verstehen Sie mich bitte nicht<br />

falsch - es war ein sehr schönes und auch nicht ganz billiges Hotel. Gutes Essen, effizienter Service und saubere, moderne Räume.<br />

Doch das Essen auf dem Teller hätte in jedem R<strong>est</strong>aurant der Welt serviert werden können und wäre dennoch weder wirklich exotisch noch<br />

wirklich typisch gewesen. Man hätte das Hotel sogar aus seiner Umgebung herausreißen und irgendwo anders hinstellen können und es hätte<br />

genau so gut (oder schlecht) dorthin gepasst. Insgesamt war es absolut modern – und gähnend langweilig.<br />

Um es mit den Worten der amerikanischen Schriftstellerin Gertrude Stein auszudrücken: „There is no there there.“ – Es gibt dort kein „dort“.<br />

Ich kann mit Freuden sagen, dass <strong>Wales</strong> da ganz anders ist. Fast überall widersteht <strong>Wales</strong> weitgehend dem heimatlosen Einheitsbrei (unter<br />

anderem haben wir unsere eigene Sprache, die zu den ält<strong>est</strong>en noch gesprochenen Sprachen in ganz Europa zählt, außerdem eine<br />

einzigartige Kultur, Küche und einen großen Gemeinschaftssinn) – man könnte gewissermaßen sagen, dass es dort jede Menge „dort“ gibt.<br />

Was macht also dieses Identitätsgefühl, diese Einzigartigkeit von <strong>Wales</strong> aus? Auf den nächsten Seiten geht <strong>Wales</strong> View genau dieser Frage<br />

nach. Den Anfang macht Rough Guides-Autor Mike Parker, der sich Gedanken zu diesem Thema gemacht hat.<br />

„Swansea“, schrieb einst der berühmt<strong>est</strong>e<br />

Sohn der Stadt, Dylan Thomas, „hat so viele<br />

Schichten wie eine Zwiebel – und jede<br />

Schicht rührt zu Tränen.“ Dieser Ausspruch<br />

des Dichters hätte auch für ganz <strong>Wales</strong><br />

gelten können, denn unser Land enthüllt<br />

seine vielen Schichten nur nach und nach,<br />

mal mit feuriger Würze, mal mit<br />

schmerzhaften Wunden – und der Blick<br />

bleibt nur jenen vorbehalten, die wirklich<br />

hinsehen. „Wer sich in Massen / An einem<br />

kleinen Fenster drängt / Macht es mit<br />

seinem Atem dunkel / Mag die Aussicht<br />

auch noch so erhaben, noch so<br />

unerschöpflich sein“ („Those who crowd / A<br />

small window dirty it / With their breathing,<br />

though sublime / And inexhaustible the<br />

view”), schrieb sein Dichterkollege R.S.<br />

Thomas (definitiv nicht verwandt) in einer<br />

seiner hinreißendsten Hymnen an <strong>Wales</strong> -<br />

„hier gibt es Juwelen / die nur das Auge<br />

sammeln kann“ („there are jewels to gather<br />

/ but with the eye only“).<br />

Nahezu alle walisischen Literaten schreiben<br />

ihre schönsten Werke als Oden an dieses<br />

kleine, felsenreiche Land am w<strong>est</strong>lichen<br />

Zipfel Europas. Manchmal schreiben sie<br />

über das Land selbst, oft aber auch nur über<br />

30<br />

einen b<strong>est</strong>immten kleinen Land<strong>est</strong>eil – in<br />

jedem Fall entspringen diese Werke aber<br />

stets der walisischen Landschaft und Seele.<br />

In meinen 20 Jahren als Reiseautor habe<br />

ich noch keinen anderen Ort der Welt mit<br />

einer so starken Identität erlebt.<br />

Nicht zufällig gibt es in der walisischen<br />

Sprache ein b<strong>est</strong>immtes Word – „hiraeth“<br />

das so gut wie unübersetzbar ist. Meist<br />

wird es als „Sehnsucht“ oder „Heimweh“<br />

beschrieben, aber es ist weder das eine<br />

noch das andere eher beides – und doch<br />

noch so viel mehr. Es bedeutet ein<br />

verzehrendes Sehnen, eine Verzweiflung<br />

und die stärkste Liebe, zu der man fähig ist<br />

– und es gilt nur einem b<strong>est</strong>immten Ort. Es<br />

bezeichnet die intensive Kenntnis über den<br />

eigenen „milltir sgwâr“ (Quadratmeile),<br />

einen Ort, zu dem man im Geiste immer<br />

wieder zurückkehrt, ganz gleich, wo man<br />

sich gerade auf der Welt befindet. Vor<br />

allem aber heißt es brüderliche<br />

Kameradschaft – der englische Begriff<br />

„comradeship“ hat sogar denselben<br />

Wortstamm wie das walisische Wort für<br />

<strong>Wales</strong> und seine Einwohner, die „Cymry“..<br />

Auf der Karte sieht <strong>Wales</strong> ziemlich klein aus:<br />

die engste Stelle zwischen England und<br />

dem Meer lässt sich in etwas über einer<br />

Stunde durchqueren; und selbst an<br />

stürmischen Tagen dauert es nur wenige<br />

Stunden, um vom oberen zum unteren<br />

Rand zu kommen. Doch <strong>Wales</strong>, das Land,<br />

das dem Klassiker „Doctor Who“ so viel<br />

neues Leben eingehaucht hat, ist fast schon<br />

selbst eine Tardis – von innen viel größer,<br />

als es von außen scheint. Das lässt sich zum<br />

Teil auch auf seine hügelige Landschaft<br />

zurückführen. Berglandschaften machen<br />

vier Fünftel der gesamten Landmasse in<br />

<strong>Wales</strong> aus. Und so kann es vorkommen,<br />

dass man bei zwei Orten, die in<br />

zweidimensionaler Ansicht kaum zwanzig<br />

Minuten entfernt scheinen, erstmal eine<br />

Stunde lang einen Bergpass, ein paar<br />

Haarnadelkurven, eine Schafsherde und<br />

den einen oder anderen tuckernden Traktor<br />

passieren muss, bis man am Ziel ankommt.<br />

Diese durch die Berge bedingte physische<br />

Trennung spiegelt sich auch in der Kultur<br />

wider: Dialekte, Architektur, die Sprache<br />

und sogar b<strong>est</strong>immte Wörter verändern<br />

sich mit der Landschaft.<br />

Wie so oft hat die nordwalisische Band<br />

Super Furry Animals einen großen<br />

Gedanken elegant auf den Punkt gebracht.<br />

Ihr auf Walisisch aufgenommenes Album<br />

Mwng enthält als Schlussstück einen<br />

gewaltigen Song, der mit folgenden<br />

Worten beginnt: „Yma yw lle dewisom ni / I<br />

gael plannu gwreiddiau dwfn“: „Diesen Ort<br />

haben wir uns gewählt / um die tiefsten<br />

Wurzeln zu pflanzen, um dann sanft in<br />

erhebende Höhen anzusetzen, von wo wir<br />

beobachten, wie unser kleines Land immer<br />

kleiner und kleiner wird und schließlich in<br />

der Weite des Kosmos verschwindet“. Ein<br />

Song, der die Seele tröstet und einem<br />

dennoch gleichzeitig das Herz brechen<br />

kann: der absolute Inbegriff des walisischen<br />

„Identitätsgefühls“.


Ble mae'r<br />

gw<strong>est</strong>y agosaf?<br />

Wo ist das nächste<br />

Hotel?<br />

<strong>Wales</strong> ganz walisisch<br />

Der mehrfach ausgezeichnete Comedian und Moderator Rhod<br />

Gilbert ist ein waschechter Waliser – aber erst vor kurzem lernte<br />

er Walisisch für die BBC-Sendung „Big Welsh Challenge“. Es sei<br />

eine wunderbare Erfahrung gewesen.<br />

„Schon als Kind merkte ich bald, dass<br />

Walisisch eine sehr schöne und<br />

entzückende Sprache ist. Irgendwann war<br />

ich es leid, ständig auf Walisisch<br />

angesprochen zu werden und antworten zu<br />

müssen, dass ich kein Walisisch verstand.<br />

Und immer, wenn ich unter Leuten war, die<br />

Walisisch sprachen, kam es mir vor, als<br />

verpasse ich etwas.<br />

Als ich zusagte, bei „Big Welsh Challenge“<br />

mitzumachen...ging der Wahnsinn los. Das<br />

Lernen hat zwar riesigen Spaß gemacht,<br />

aber einen 10-minütigen Stand-Up-Auftritt<br />

nur auf Walisisch zu absolvieren, war<br />

wirklich furchteinflößend.<br />

Dau beint o<br />

Brains, os<br />

gwelwch yn<br />

dda<br />

Bitte 2 Gläser Brains Bier<br />

Hinterher war ich aber richtig stolz auf<br />

mich. Nach meinem kleinen Auftritt wollte<br />

ich die Sprache so gut beherrschen, dass<br />

ich eine ganze Show auf Walisisch<br />

bewältigen konnte – es war ein sagenhaftes<br />

Gefühl, als die Leute über meine Witze auf<br />

Walisisch lachten. Durch meine<br />

Tourtermine hatte ich seitdem keine Zeit<br />

mehr, richtige Kurse zu belegen, also<br />

spreche ich stattdessen einfach Walisisch<br />

mit meiner Freundin.<br />

Walisische Wörter sind wunderbar. Zum<br />

Beispiel „caru“’, was „lieben“ bedeutet. In<br />

der englischen Sprache hat das Wort an<br />

Bedeutung verloren. Man sagt zum Beispiel<br />

„Ich liebe Pommes”, aber nicht im wahren<br />

Für Einsteiger gibt es eine Reihe<br />

nützlicher Websites. Am b<strong>est</strong>en fängt<br />

man mit ein paar leichten Wörtern und<br />

Wendungen an. Auch sollte man sich<br />

auf keinen Fall scheuen, sie bei einem<br />

Besuch in <strong>Wales</strong> gleich auszuprobieren.<br />

Werfen Sie einen Blick auf:<br />

www.bbc.co.uk/wales/learnwelsh<br />

www.learnons4c.co.uk<br />

www.bwrdd-yr-iaith.org.uk<br />

Fish and Chips!<br />

Pysgod a Sglodion<br />

Sinne des Wortes „lieben“. Auf Walisisch<br />

würde man so etwas nie sagen – das Wort<br />

behält seine eigentliche Bedeutung.<br />

Ich muss aber sagen: Ich liebe es, dass die<br />

walisische Sprache auch technologische<br />

Neuerungen berücksichtigt. Es gibt kein<br />

Wort für „Mikrowelle“, daher sagt man auf<br />

Walisisch einfach „popty ping“. Ein tolles<br />

Wort!“<br />

Erleben Sie Rhod auf der neuen „Rhod’s<br />

First Live Stand-up DVD” oder live auf Tour<br />

www.myspace.com/rhodgilbertcomedian<br />

The Welsh Language & Heritage Centre<br />

Das Zentrum hat sich auf Walisisch-<br />

Sprachaufenthalte für Erwachsene<br />

spezialisiert. www.nantgwrtheyrn.org<br />

www.visitwales.de<br />

31


Einkaufsmeile mit Charakter<br />

Mehrere Dinge können passieren, wenn<br />

man in Ruthin ist. Man trifft hilfsbereite,<br />

freundliche Menschen. Man kann beim<br />

gemütlichen Tempo der Stadt richtig<br />

entspannen und, machen wir uns nichts<br />

vor, man kann hier auch ordentlich vom<br />

Regen nass werden. Verlaufen wird man<br />

sich hier allerdings eher nicht.<br />

Ruthin ist nicht sehr groß. Die meisten<br />

Straßen führen zum St. Peter’s Square, der<br />

auf einer Anhöhe von stattlichen<br />

Fachwerkhäusern umgeben auf den Ort<br />

blickt. Es ist also schon etwas peinlich, dass<br />

wir uns dort doch tatsächlich verlaufen<br />

haben. Schuld daran waren die unzähligen<br />

schnuckeligen Geschäfte und der weite<br />

Blick auf gewundene Straßen und<br />

wunderschöne Häuserdächer bis hinaus<br />

auf die grünen Hügel der Clwydian Range.<br />

Da soll man sich noch auf den Weg<br />

konzentrieren können...<br />

Ich bin hier mit meiner Freundin Charlotte.<br />

Ich komme aus Brighton, sie aus<br />

Manch<strong>est</strong>er. Nachdem wir unser Gepäck in<br />

unserem herrlichen Hotel Manorhaus<br />

gelassen haben, ziehen wir los und stellen<br />

schnell f<strong>est</strong>, dass Ruthin überraschend viele<br />

Geschäfte besitzt – und die einzige Kette,<br />

die hier vertreten ist, ist „Boots“. „Das ist<br />

ein seltener Moment“, meint Charlotte.<br />

„Viel Zeit und noch dazu so viele einmalige<br />

unabhängige Läden.“ „Und keine Kinder,<br />

die uns stören“, füge ich noch an. Und so<br />

stapfen wir gut gelaunt los.<br />

32<br />

In Ruthin befinden sich die Läden für den<br />

täglichen Bedarf – Metzger,<br />

Eisenwarenhandlung und Bäckerei – neben<br />

einer Reihe vornehmer Boutiquen und<br />

Juweliere wie Mococo und Twenty3. Wir<br />

interessieren uns mehr für die Geschäfte,<br />

die sich irgendwo zwischen praktisch und<br />

superedel bewegen.<br />

Zum Beispiel Leonardo’s, unser erster Halt.<br />

Ein viel besuchtes Deli, in dem sich immer<br />

eine Menge Leute tummeln, die sich auf<br />

ihrem Einkaufstrip schnell ein Sandwich mit<br />

Whiskykäse aus Snowdonia oder ein paar<br />

frisch gebackene Brownies mitnehmen<br />

möchten. Charlotte kauft Aprikosen-<br />

Ingwer-Chutney und wir beide nehmen<br />

außerdem noch ein paar der<br />

preisgekrönten Pasteten des Hauses mit<br />

Hühnchen, Lauch und Laverbread.<br />

Honey Buns, eine typische Spezialität hier<br />

in Ruthin, ist eine unwiderstehliche<br />

Kleinigkeit für Zwischendurch. Wir<br />

schnappen uns beide eins und beißen<br />

genüsslich in dieses süße, brotartige und<br />

sehr sättigende Gebäck.<br />

Das Leonardo’s gibt es seit 10 Jahren, Janet<br />

Kenyon-Thompsons Ruthin Book Shop ein<br />

paar Meter weiter die Straße hinunter<br />

schon seit 25 Jahren. Janet sagt, ihre<br />

Kunden kommen von nah und fern, wobei<br />

die Leute aus dem Ort hauptsächlich<br />

Stadtpläne und Landkarten kaufen.<br />

Am Fuße des Hügels eröffnete 2008 Tilly<br />

Mint in einem schnuckeligen Kellerraum<br />

Im Uhrzeigersinn von oben links:<br />

Schlafzimmer des Manorhaus / Traditionelles Geschäft<br />

in der Einkaufsstraße von Ruthin / Skulptur im Ruthin<br />

Craft Centre / Der Ruthin Book Shop / Joanna und<br />

Charlotte beim Mittagessen<br />

Sie können diese ganzen 08/15-Einkaufsstraßen nicht mehr sehen? Keine Sorge –<br />

die Marktstädtchen in <strong>Wales</strong> sind erfrischend „authentisch“. Wir haben die Autorin<br />

Joanna Simmons, die für diverse Wohnzeitschriften und Magazine schreibt, nach<br />

Denbighshire geschickt, um zu erfahren, wie eine historische Marktstadt sich stets<br />

neu erfinden und doch zugleich ihrer Tradition treu bleiben kann.<br />

mit Balkendecke. Es gehört zu genau der<br />

Art Geschäft, die ich mag - voller antiker<br />

Sammlerstücke, angefangen von<br />

glitzernden Handtaschen aus den 60ern bis<br />

hin zu Postkarten aus den 30er Jahren und<br />

viktorianischen Keramikwaren. Es zieht<br />

mich zu den Schachteln voller alter<br />

Werbepostkarten, doch verliebe ich mich<br />

schließlich in ein gerahmtes Bild einer<br />

viktorianischen Szene am Meer, das ich für<br />

meine Wohnzimmerwand kaufe.<br />

Von oben ertönt es, als seien Elefanten<br />

gerade beim Aerobic, aber es ist nur<br />

„Spavens“, der Süßwarenladen über uns. Er<br />

ist ein wahres Mekka für kleine Trampelfüße.<br />

Charlotte ist eine hoffnungslose<br />

Naschkatze, also holt sie sich dort kurz eine<br />

Tüte Erdbeerbonbons und etwas<br />

Johannisbeerlakritze („die traditionelle Sorte<br />

- meine Lieblingslakritze“).<br />

Ganz in der Nähe entdecken wir auf dem<br />

Platz „Cerrig & The Green Lady“, ein süß<br />

duftendes Reich voller Pflege- und<br />

Kosmetikprodukte mit natürlichen<br />

Inhaltsstoffen. Viele davon werden von<br />

kleinen Betrieben in <strong>Wales</strong> und im übrigen<br />

Großbritannien herg<strong>est</strong>ellt. Charlotte gönnt<br />

sich das straffende Augengel von Neal’s<br />

Yard – für £19,55 ein kleiner Luxus. Doch es<br />

gibt auch zahlreiche wunderbare Produkte<br />

für nur wenig Geld, von handgemachten<br />

Seifen bis hin zu Bienenwachskerzen.<br />

Es ist unübersehbar, dass Ruthin sich sehr<br />

dafür einsetzt, Besucher durch einzigartigen


Einzelhandel anzulocken, ohne dabei seine<br />

Identität als bodenständige Marktstadt<br />

aufzugeben. Es wäre allerdings ein Fehler,<br />

Ruthin nur anhand seiner Geschäfte zu<br />

beurteilen. Es besitzt auch eine reiche<br />

Geschichte. Ursprünglich war die Stadt eine<br />

mittelalterliche Siedlung mit einer von König<br />

Edward I erbauten Burg (aus dem heute das<br />

Ruthin Castle Hotel geworden ist) und<br />

wurde vom walisischen Helden Owain<br />

Glyndwˆ r im Jahre 1400 bis auf die<br />

Grundf<strong>est</strong>e niedergebrannt.<br />

Daher findet man in Ruthin so viele Gebäude<br />

mit Kellergebäuden aus dem Mittelalter<br />

(denn nur die überlebten das Feuer) und<br />

neueren Fachwerkkonstruktionen aus dem<br />

15. Jahrhundert, wie etwa Nantclwyd y Dre,<br />

das ält<strong>est</strong>e Fachwerkgebäude in <strong>Wales</strong>. Mir<br />

gefallen all diese alten, schönen Bauten.<br />

Einen Kontrast zu diesem historischen Bild<br />

setzt das architektonische N<strong>est</strong>häkchen des<br />

Orts, das 2008 eröffnete Ruthin Craft<br />

Centre. Dabei handelt es sich um einen<br />

sagenhaft g<strong>est</strong>alteten Bau mit drei Galerien,<br />

die feinste internationale angewandte Kunst<br />

der Gegenwart ausstellen.<br />

Hier kann man wunderbar schlendern und<br />

es gibt sogar ein Café und eine Laden mit<br />

hochwertigen Glas- und Keramikwaren<br />

sowie Schmuck. Mein Auge fällt auf eine<br />

traumhafte walisische Decke, doch bei<br />

einem Preis von über £200 muss der Kauf<br />

bis zum nächsten Urlaub warten.<br />

Nach einigem Bummeln, Einkaufen und<br />

Verweilen im Craft Centre stärken wir uns<br />

am Mittag mit unseren Pastetchen von<br />

Leonardo’s. Wir hatten eigentlich zum<br />

krönenden Abschluss des Tages einen<br />

Spaziergang in der Clwydian Range geplant,<br />

aber die Hügel sind in Nieselregen gehüllt.<br />

Also machen wir es uns im Manorhaus<br />

gemütlich, wo Hotelbesitzer Gavin Harris in<br />

der opulenten roten Lounge Tee serviert.<br />

Alle acht Zimmer wurden 2007 neu<br />

g<strong>est</strong>altet und verfügen über Kingsize-<br />

Betten mit Gänsedaunendecken und<br />

traumhaft edler Bettwäsche aus<br />

ägyptischer Baumwolle. Jedes Zimmer<br />

wurde in Zusammenarbeit mit<br />

ortsansässigen Künstlern g<strong>est</strong>altet.<br />

Mein Zimmer ist das Oriel 5, das mit<br />

Gemälden von Ian Williams geschmückt<br />

ist. Am Schiebefenster steht eine<br />

beeindruckende freistehende Badewanne<br />

(ich habe vor dem Bad erstmal das Rollo<br />

heruntergelassen, damit Ruthin nicht rot<br />

werden muss). Es gibt außerdem ein<br />

Badezimmer mit ebenerdiger Dusche<br />

sowie einen Wohnbereich mit eigenem<br />

Kamin. Ich hätte dort ohne zu zögern die<br />

ganze Woche verbracht.<br />

Im Manorhaus kann man wunderbar<br />

entspannen. Dafür sorgen unter anderem<br />

das Dampfbad, das Kino und das<br />

R<strong>est</strong>aurant, in dem Charlotte und ich am<br />

Abend ein fantastisches Drei-Gänge-Menü<br />

mit göttlichem pochiertem Schellfisch und<br />

einem köstlichen Kanincheneintopf<br />

genießen.<br />

Der einzige Wermutstropfen ist, dass Gavin<br />

sich darum gewunden hat, uns seine Robe<br />

zu zeigen. Bis Mai dieses Jahres ist er<br />

nämlich noch Bürgermeister und engagiert<br />

sich sehr dafür, dass seine Stadt floriert.<br />

„Die Amtskette ist großartig“, vertraut<br />

Gavin uns an, „aber die Robe ist ein<br />

bisschen muffig.“ Ruthin ist großartig, und<br />

alles andere als muffig.<br />

Im Internet:<br />

www.visitruthin.com<br />

www.manorhaus.com<br />

www.visitnorthwales.co.uk<br />

www.visitwales.de<br />

33


34<br />

Genießen Sie die Aussicht<br />

Rindfleisch<br />

Unsere behutsam aufgezogenen und grasgefütterten<br />

walisischen Rinder (Welsh Black) liefern das b<strong>est</strong>e<br />

Rindfleisch der Welt. Sie können es abgepackt oder<br />

online beim Rhug Estate Farm Shop in Corwen in<br />

Denbighshire kaufen. www.rhug.co.uk<br />

Austern<br />

Ich bin verrückt nach Austern und bereite nach Möglichkeit nur<br />

Austern aus Anglesey zu. Besuchen Sie im Oktober das Anglesey<br />

Oyster and Welsh Produce F<strong>est</strong>ival www.menaioysters.co.uk<br />

oder www.angleseyoysterf<strong>est</strong>ival.com<br />

Llandudno<br />

Anglesey<br />

Der regionale Gastro-Guru Gareth Johns hegt<br />

eine Leidenschaft für die tief in der Region<br />

verwurzelte Küche. Was Gareth als Chefkoch im<br />

Wynnstay Hotel in Machynlleth auch zaubert,<br />

es wird immer aus Zutaten zubereitet, die<br />

möglichst direkt aus der Nähe stammen.<br />

www.wynnstay-hotel.com<br />

Kuchen<br />

In <strong>Wales</strong> gibt es unzählige fabelhafte Konditoren,<br />

die kunstvolle Kuchen, Torten und<br />

Gebäckspezialitäten herstellen, darunter beliebte<br />

Klassiker wie Welsh Cakes und Bara Brith<br />

(Früchtekuchen). Unbedingt probieren sollten Sie<br />

die Honey Rolls von Popty’r Dref in Dolgellau.<br />

Wrexham<br />

„In meinen Augen sollte ein R<strong>est</strong>aurant auch<br />

seinen Standort widerspiegeln. Und hier in<br />

<strong>Wales</strong> sind wir mit einem wahren Reichtum<br />

gesegnet. Wir haben das b<strong>est</strong>e Rind- und<br />

Lammfleisch der Welt, fantastischen Fische und<br />

Meeresfrüchte, vorzüglichen Käse, und Whisky<br />

gibt es bei uns schon länger als bei den<br />

Schotten.“<br />

Lammfleisch<br />

Ein Wort: Weltklasse. Die einzigartige Landschaft,<br />

in der die Lämmer grasen, schenkt dem Fleisch<br />

seine unverwechselbare Farbe und den zarten,<br />

süßlichen Geschmack. Ich kaufe Dyfi-Lamm von<br />

meinem Nachbarn in Machynlleth, Wil Lloyd.<br />

www.wil-lloyd.co.uk<br />

Wein<br />

<strong>Wales</strong> hat auch hervorragenden<br />

Wein zu bieten, wenn man weiß, wo<br />

man suchen muss. Mein<br />

Lieblingswein ist der Pinot Noir Rosé<br />

vom Penarth Vineyard bei Welshpool.<br />

www.penarthwines.co.uk<br />

SNOWDONIA<br />

NATIONAL PARK<br />

<strong>Wales</strong> View hat Gareth gebeten, zur Würdigung<br />

der walisischen Küche seine persönliche<br />

kulinarische Rundreise durch <strong>Wales</strong><br />

zusammenzustellen. Hier seine Auswahl:<br />

Käse<br />

Die Auswahl ist wirklich riesig, aber wenn ich entscheiden<br />

müsste, fiele meine Wahl wohl auf einen Old Shire von der<br />

Halbinsel Llyˆn Peninsula. www.sccwales.co.uk<br />

Welshpool<br />

Aberystwyth<br />

Seefisch<br />

Bei uns gibt es einen wahren Reichtum an fabelhaftem Seefisch, z.B. Barben<br />

und Knurrhähne, außerdem auch Hummer und Krabben. Ich persönlich mag<br />

Seespinnen am liebsten. Frisch gefangener Fisch wird an der gesamten<br />

Küste angelandet, z.B. in Aberaeron.


Cider<br />

Sie müssen den Old Badland Welsh Cider<br />

probieren. Das ist „echter“ traditioneller saurer<br />

Cider aus der walisisch-englischen Grenzregion.<br />

Old Badland wird bei New Radnor in Powys<br />

herg<strong>est</strong>ellt www.ralphscider.co.uk<br />

Hay-on-Wye<br />

Food tourism d<strong>est</strong>ination 2010<br />

Die Pembrokeshire Fish Week wurde als "True<br />

Taste Food Tourism D<strong>est</strong>ination" mit dem "Food<br />

Oscar" für b<strong>est</strong>e Qualität ausgezeichnet.<br />

Detaillierte Informationen über die vielen<br />

hervorragenden walisischen Produkte, diese<br />

Auszeichnung und andere Gewinner finden Sie<br />

unter - www.wal<strong>est</strong>hetruetaste.co.uk<br />

Fudge<br />

Fudge aus Ziegenmilch – samtig, süß,<br />

wunderbar. Kidmenot wird auf der Farm<br />

bei Llandeilo in Carmarthenshire<br />

herg<strong>est</strong>ellt. www.kidmenot.co.uk<br />

Fishguard<br />

Carmarthen<br />

Monmouth<br />

BRECON BEACONS<br />

NATIONAL PARK<br />

Würste<br />

Was Aroma betrifft, geht nichts über unser<br />

Schweinefleisch aus traditioneller Zucht.<br />

Wir kaufen Schweinefleisch immer von der<br />

preisgekrönten Trealy Farm Charcuterie in<br />

Monmouthshire. www.trealyfarm.com<br />

THE PEMBROKESHIRE<br />

COAST NATIONAL PARK<br />

Pembroke<br />

Swansea<br />

Cardiff<br />

Carmarthen-Schinken<br />

Einmaliger, hervorragender Schinken<br />

herg<strong>est</strong>ellt nach traditioneller<br />

Bauernart. Am b<strong>est</strong>en kaufen Sie ihn<br />

bei Albert Rees Ltd auf dem<br />

Carmarthen Market<br />

www.carmarthenham.co.uk<br />

Versuchen Sie sich doch auch einmal an<br />

einem von Gareths Lieblingsrezepten:<br />

Meerforelle aus Towy mit<br />

Herzmuscheln aus Laugharne und<br />

Carmarthen-Schinken<br />

Für eine Person<br />

140-170 g Filet von der Meerforelle<br />

1 Esslöffel Laugharne-Herzmuscheln<br />

1 Scheibe Carmarthen-Schinken (in dünne Streifen schneiden)<br />

Sewin (Meerforelle)<br />

Etwas schwerer zu finden, aber eine echte<br />

walisische Spezialität. Versuchen Sie es bei E.<br />

Ashton's auf dem Cardiff Market<br />

www.ashtonfishmongers.co.uk<br />

Laverbread<br />

Der ultimative B<strong>est</strong>andteil der<br />

walisischen Speisenkarte.<br />

Besonders zu empfehlen als<br />

Zutat für eine Fischsauce oder als<br />

Beilage zu einem traditionellen<br />

walisischen Frühstück. Besuchen<br />

Sie den Swansea Market<br />

www.swanseamarket.co.uk<br />

Herzmuscheln<br />

Die esse ich richtig gern. Sie erinnern mich an<br />

meine Kindheit. Ein einfacher Genuss mit etwas<br />

Pfeffer und ein wenig Essig. Probieren Sie sie bei<br />

Selwyn’s www.selwynsseafoods.co.uk<br />

14g walisische Butter<br />

1 Esslöffel gehackte Zwiebeln<br />

Nach Belieben abschmecken<br />

Petersilie<br />

Zitronensaft<br />

www.visitwales.de<br />

1 Meerforelle würzen und kurz anbraten, bis sie f<strong>est</strong> wird.<br />

2 Butter in einer Pfanne anschmelzen und die<br />

Herzmuscheln braten. Schinkenstreifen und etwas<br />

gehackte Zwiebel hinzufügen.<br />

3 Mit Pfeffer, Petersilie und Zitronensaft abschmecken.<br />

Dann das ganze über die Meerforelle geben und servieren.


Große Geschichten<br />

In <strong>Wales</strong> gibt es Burgen und<br />

Schlösser, und zwar richtig<br />

viele (641 um genauer zu<br />

sein). Als wir also Julian<br />

Humphrys vom BBC History<br />

Magazine baten, für uns eines<br />

zu besichtigen, hatte er die<br />

Qual der Wahl. Schließlich<br />

entschied er sich für Conwy<br />

Castle, ein berühmtes<br />

Wahrzeichen, hinter dessen<br />

Mauern es unzählige<br />

Geschichten zu entdecken gilt.<br />

36<br />

Was finden Kinder an Burgen nur so<br />

faszinierend? Selbst diejenigen, die sonst bei<br />

Königen und historischen Daten die Nase<br />

rümpfen, entdecken plötzlich beim<br />

Wendeltreppensteigen oder Erkundungen<br />

von Kerkern ihr geschichtliches Interesse.<br />

Meine elfjährige Nichte Nina ist da so ein<br />

Beispiel. Sie besichtigt mit Begeisterung<br />

Burgen, so lange ich mich zurückerinnern<br />

kann.<br />

Als ich sie fragte, ob sie mit mir das Conwy<br />

Castle besichtigen wolle, war ich nicht<br />

überrascht, dass sie sofort dabei war. Vor der<br />

Bergkulisse von Snowdonia liegt Conwy<br />

Castle in atemberaubender Umgebung auf<br />

einer Anhöhe, ganz in der Nähe der<br />

Flussmündung des Conwy. Es gehörte zu<br />

den Burgen, die König Edward I. errichten<br />

ließ, um seine Herrschaft über das frisch<br />

eroberte Nordwales zu sichern. Es entstand<br />

in nicht einmal fünf Jahren um 1280. Wenn<br />

man sich vor Augen führt, wie ewig lange<br />

Bauprojekte in der heutigen Zeit manchmal<br />

dauern, scheint das doch eine<br />

außergewöhnliche Leistung zu sein – doch<br />

ich vermute, dass in der Zeit König Edwards<br />

die drohenden Strafen ein nicht<br />

unbeträchtlicher Ansporn zum Fleiß waren.<br />

Die Burg ist perfekt an den Felsen<br />

angepasst, auf dem sie steht. Auf drei<br />

Seiten vom Wasser umgeben und mit<br />

hohen Mauern und acht gewaltigen<br />

Großes Foto:<br />

Nina und Julian auf Erkundung im Conwy Castle<br />

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Großes Foto:<br />

Der Blick vom Turm<br />

Im Uhrzeigersinn von oben links:<br />

Innenansicht von Plas Mawr / Blick durch das Fenster<br />

zum Conwy Castle / Nina und Julian unterwegs als<br />

Detektive durch die Zeitgeschichte / Auf dem Weg<br />

nach Plas Mawr / Luftansicht des Conwy Castle<br />

Türmen versehen, scheint sie wie eine<br />

uneinnehmbare F<strong>est</strong>ung. Und tatsächlich<br />

gelang es im Mittelalter nur ein einziges<br />

Mal, sie einzunehmen. Es war am Karfreitag<br />

1401, als Anhänger Owain Glyndwˆ rs einen<br />

Überraschungsangriff starteten.<br />

Es war ein gewagtes Unternehmen, das<br />

heute auf ganz neue Weise auf einem<br />

zeitgeschichtlichen Detektivpfad für junge<br />

Burgbesucher, die jüngste Neuerung im<br />

Angebot der Burg, erzählt wird. Wir wollen<br />

diese „Detektiv-Zeitreise“ unbedingt<br />

einmal probieren und suchen mit der roten<br />

Speziallupe, die Nina zu Beginn bekommen<br />

hatte, wie besessen nach den auf<br />

Informationstafeln in der gesamten Burg<br />

versteckten Hinweisen.<br />

Aus Rücksicht werde ich nichts über den<br />

Pfad verraten. Sagen wir einfach, es sah aus,<br />

als sei es von innen heraus passiert. Es<br />

machte riesigen Spaß, bei dieser Tour<br />

mitzumachen, doch auch sonst gab es jede<br />

Menge interessante Entdeckungen. Der<br />

Zahn der Zeit nagte auch an den inzwischen<br />

verschwundenen Holzdächern und –böden,<br />

doch die Steinkonstruktionen sind<br />

weitgehend unbeschadet geblieben und<br />

bieten eine hervorragende Möglichkeit,<br />

Wendeltreppen zu erklimmen,<br />

F<strong>est</strong>ungsmauern entlang zu patrouillieren<br />

und den fantastischen Rundblick zu<br />

genießen.


www.visitwales.de<br />

37


Sie sollten allerdings Ausdauer mitbringen<br />

und auch Schwindelfreiheit. Nina besaß<br />

beides und führte ihren immer stärker<br />

keuchenden und leicht ängstlich<br />

dreinschauenden Onkel mit Feuereifer bis in<br />

eine der Turmspitzen der Burg.<br />

Doch ich muss zugeben, dass sich der<br />

Aufstieg lohnte. Wir waren uns beide einig,<br />

dass die Aussicht von der Turmspitze, unter<br />

der Möwen und Tauben durch die Lüfte<br />

kreisten, zu den Highlights unseres<br />

Ausflugs zählte.<br />

Conwy war vom ersten Moment an immer<br />

schon viel mehr als nur eine reine<br />

Verteidigungsanlage. Es war auch<br />

Verwaltungszentrum und ein Symbol für<br />

die Macht des Königs, doch es war der<br />

bodenständigere Teil seiner Geschichte, der<br />

Nina in ihren Bann zog. Irgendwann gingen<br />

wir durch eine recht unscheinbare Tür und<br />

erblickten fasziniert einen Raum, der einst<br />

das Burggefängnis war.<br />

38<br />

Der Gedanke daran, dort eingesperrt zu<br />

sein, war schon schlimm genug; doch<br />

darunter gab es sogar noch ein Verlies mit<br />

einem wirklich winzigen Lichtfenster und<br />

einer Falltüre, über die es zu erreichen war.<br />

Es muss sehr dunkel und deprimierend<br />

gewesen sein und, wie Nina bemerkt, ohne<br />

Toiletteneinrichtungen auch sehr übel<br />

riechend.<br />

Ungeachtet dessen war die Burg einst auch<br />

ein Luxuspalast. In einem der Türme<br />

befindet sich inzwischen eine Ausstellung<br />

über Burgkapellen. Dort bekommt man eine<br />

Vorstellung davon, wie opulent einige Räume<br />

wohl zu ihrer Blütezeit ausgeschmückt<br />

waren. Im darüber liegenden Stockwerk<br />

befindet sich die königliche Kapelle: ein<br />

Rundzimmer mit hohen, schmalen<br />

Spitzbogenfenstern und einer<br />

wunderschönen Gewölbedecke aus Stein.<br />

Über eine kleine Wendeltreppe gelangten<br />

wir zur „Beobachtungskammer”,. Ein kleiner<br />

Raum, der dem König dazu diente, an den<br />

unter ihm stattfindenden Gottesdiensten,<br />

in Privatsphäre und komfortabler<br />

Umgebung, teilzunehmen. Der Raum hat<br />

sogar eine eigene Toilette. Wir mussten<br />

kichern, als uns bewusst wurde, dass wir<br />

genau dort standen, wo der mächtige<br />

Edward I einstmals für kleine Königstiger<br />

musste.<br />

Was Conwy für mich unter anderem so<br />

besonders macht, ist die Tatsache, dass<br />

während der Entstehung der Burg<br />

gleichzeitig auch eine fast zwei Kilometer<br />

lange Stadtmauer mit Toren und Türmen<br />

errichtet wurde. Diese Mauer gehört zu den<br />

b<strong>est</strong>erhaltenen der Welt und wenn man<br />

will, kann man, wie Nina und ich, weite Teile<br />

davon entlanglaufen.<br />

Der Blick auf die Burgstadt und die<br />

umliegende Landschaft ist einfach<br />

unbeschreiblich. Nina und ich gingen der<br />

Frage auf den Grund, wie man wohl die


Türme zur Isolierung b<strong>est</strong>immter<br />

Mauerabschnitte einsetzte, wenn ein Feind<br />

über die F<strong>est</strong>ungsmauer eindringen wollte.<br />

Wir lugten durch die Burgzinnen und<br />

Schießscharten, durch die Bogenschützen<br />

auf jeden zielen konnten, der so töricht<br />

war, einen Angriff auf die Stadt zu wagen.<br />

Edward wollte aus Conwy eine englische<br />

Stadt machen. Menschen aus ganz England<br />

ließen sich hier nieder und lange Jahre war<br />

es den Walisern in ihrer eigenen Heimat<br />

verboten, in Conwy zu leben.<br />

Unser Tag in Conwy näherte sich langsam<br />

dem Ende, doch wir hatten gerade noch<br />

Zeit, Plas Mawr, das vor kurzem r<strong>est</strong>aurierte<br />

und wahrscheinlich schönste<br />

elisabethanische Stadthaus in ganz<br />

Großbritannien, zu bewundern sowie<br />

anschließend auf unserem Weg zum Kai<br />

noch Aberconwy House, das ält<strong>est</strong>e<br />

Wohnhaus der Stadt. Auch die Fahrt zum<br />

Kai war eine einmalige Erfahrung, denn wir<br />

konnten Conwy unmöglich verlassen, ohne<br />

ein extragroßes Eis im angeblich kleinsten<br />

Haus Großbritanniens zu essen.<br />

Wir waren zwar wegen der Burg nach Conwy<br />

gefahren (und wurden in dieser Hinsicht<br />

auch keinesfalls enttäuscht), waren uns aber<br />

einig, dass die kleine F<strong>est</strong>ungsstadt mit ihren<br />

kleinen Geschäften und Sträßchen,<br />

historischen Bauten und dem fantastischem<br />

Ausblick mind<strong>est</strong>ens genauso viel zu bieten<br />

hatte. Wir kommen ganz b<strong>est</strong>immt noch<br />

einmal nach Conwy zurück.<br />

Heutzutage muss man kein Buch in die<br />

Hand nehmen, um etwas über Geschichte<br />

zu erfahren. Fortschrittliche interaktive<br />

Interpretation Centres in ganz <strong>Wales</strong><br />

erwecken historische Stätten für Besucher<br />

aller Altersgruppen zum Leben. So kann<br />

man in Plas Mawr in Conwy eigenständig<br />

Besichtigungstouren mit Audioführung<br />

unternehmen – dazu fährt man mit einem<br />

Handgerät über die vorgesehenen<br />

Wandpaneele und kann dann beim<br />

Rundgang durch das Haus etwas über<br />

jeden Raum erfahren. Außerdem gibt es<br />

noch interaktive Touchscreens, über die<br />

man eine Panoramarundbesichtigung des<br />

traumhaften Castell Coch bei Cardiff<br />

unternehmen kann. Und Audiobeiträge<br />

geben Einblick in die Eisenhütte Blaenavon,<br />

die industrielle Revolution oder in die Zeit<br />

der alten Römer in Caerwent.<br />

Im Internet:<br />

www.cadw.wales.gov.uk<br />

www.nationaltrust.org.uk<br />

www.visitnorthwales.co.uk<br />

www.visitwales.de<br />

39


40<br />

Neuer Tag, neue Burg<br />

Sie könnten in <strong>Wales</strong> theoretisch ein Jahr lang jeden Tag eine andere Burg besuchen<br />

und hätten immer noch nicht alle gesehen. Aber Sie haben wahrscheinlich kein<br />

ganzes Jahr Zeit. Deshalb haben wir für Sie ein paar Highlights zusammeng<strong>est</strong>ellt.<br />

Perfekt...<br />

Für eine erholsame Nacht<br />

Wollten Sie schon immer mal in einer<br />

Burg schlafen? Das Castell Deudraeth<br />

(wird englisch „ Deidrath“ ausgesprochen)<br />

ist ein extravaganter viktorianischer Bau<br />

mit einem Schuss Gotik, einer Prise<br />

Tudor-Stil und einer ganzen Menge<br />

Imposanz. Als Hotel wurde es 2001<br />

eröffnet und verfügt über 11 modern<br />

g<strong>est</strong>altete Zimmer.<br />

www.portmeirion-village.com<br />

In einer Kampfsituation<br />

Beaumaris Castle sieht zwar malerisch<br />

friedlich aus, doch lassen Sie sich davon<br />

nicht täuschen: Es ist (bzw. war Ende des<br />

13. Jahrhunderts) mit einer tödlichen<br />

Burgtechnologie ausg<strong>est</strong>attet, die<br />

ihresgleichen suchte. Es hat auch noch so<br />

einige Extras wie die „murder holes“, das<br />

sind Deckenluken, durch die die<br />

Burgverteidiger kochendes Öl auf jeden<br />

schütten konnten, der ihnen nicht in den<br />

Kram passte. www.cadw.wales.gov.uk<br />

Für Spukerlebnisse<br />

Seltsame Dinge gehen im Bodelwyddan<br />

Castle vor. Zu den jüngsten Sichtungen<br />

gehören eine unerklärliche Erscheinung in<br />

einem Burgflügel, der Geist eines<br />

Soldaten in einem anderen Teil sowie<br />

seltsame Schatteng<strong>est</strong>alten, die den Gang<br />

hinunter gleiten. Sogar im Teezimmer<br />

spukt es.<br />

www.bodelwyddan-castle.co.uk<br />

Für die ganze Familie<br />

Caerphilly Castle, eine der größten<br />

F<strong>est</strong>ungsanlagen aus dem Mittelalter in<br />

Großbritannien, ist ebenso eindrucksvoll<br />

wie gigantisch. Das jährlich stattfindende<br />

Big Cheese F<strong>est</strong>ival gehört zu den<br />

beliebt<strong>est</strong>en F<strong>est</strong>ivals von Caerphilly - ein<br />

Wochenende mit kostenlosen<br />

Veranstaltungen für die ganze Familie auf<br />

dem Burggelände.<br />

www.cadw.wales.gov.uk<br />

Für interessante Geschichten<br />

Vergessen Sie alles, was Sie bei Dan<br />

Brown gelesen haben. Der Heilige Gral<br />

befindet sich nämlich in <strong>Wales</strong>.<br />

Möglicherweise. Die Ruinen von Castell<br />

Dinas Bran (auch Crow Castle genannt)<br />

befinden sich auf einem 2.600 Jahre alten<br />

Hügelfort. So ist es kaum überraschend,<br />

dass sich um diesen Ort unzählige Mythen<br />

und Legenden ranken. Eine davon besagt,<br />

der Heilige Gral befinde sich in einer<br />

Höhle unterhalb der Burg.<br />

www.castlewales.com<br />

Für Bankettveranstaltungen<br />

Erleben Sie ein F<strong>est</strong>mahl bei Kerzenlicht<br />

im Rittersaal des Caldicot Castle.<br />

Hofdamen servieren Ihnen bei<br />

traditioneller walisischer Live-Musik<br />

herzhafte Küche.<br />

www.caldicotcastle.co.uk<br />

Für neue Horizonte<br />

Machen Sie einen Ausflug zum Cardiff<br />

Castle, wo Sie bei den mittelalterlichen<br />

Kampfnachstellungen Geschichte<br />

hautnah nacherleben können. Zu den<br />

Attraktionen zählen Bogenschießkurse<br />

und eine Fechtschule.<br />

www.cardiffcastle.com


Für Ihren Hund<br />

Oxwich Castle steht auf einem<br />

bewaldeten Hochplateau auf der<br />

wunderschönen Halbinsel Gower. Sie<br />

werden von der Aussicht begeistert<br />

sein, und Ihr Hund wird Ihnen für<br />

einen Spaziergang am vier Kilometer<br />

langen Strand der Oxwich Bay vor der<br />

Kulisse aus Dünen, Salzwiesen und<br />

Wäldern danken.<br />

www.cadw.wales.gov.uk<br />

Für romantische<br />

Augenblicke<br />

Zu seiner Zeit war der dritte Marquis<br />

von Bute der reichste Mann der Welt<br />

und konnte sich somit ein bisschen<br />

Luxus leisten. Einer dieser<br />

Luxusartikel war Castell Coch. Dieses<br />

Märchenschloss aus dem 19.<br />

Jahrhundert, das auf den Ruinen<br />

einer Burg aus dem 13. Jahrhundert<br />

erbaut wurde, gehört zu den<br />

romantischsten Orten in ganz <strong>Wales</strong>.<br />

Sehen Sie sich unbedingt das<br />

Schlafgemach von Lady Bute an,<br />

dessen bemalte Doppelkuppeln 28<br />

herumtollende Affen zeigen (was zu<br />

jener Zeit ziemlich gewagt war).<br />

www.cadw.wales.gov.uk<br />

Für einen Spaziergang<br />

Powis Castle ist ein Mekka für<br />

Gartenliebhaber. Diese eindrucksvolle<br />

rote Burg wurde vor 800 erbaut und<br />

so hatten auch die Burggärten Zeit,<br />

zu gedeihen. Es gibt italienisch<br />

anmutende Terrassen mit Statuen,<br />

üppige Staudenrabatten, kunstvoll<br />

getrimmte jahrhundertealte<br />

Eibenbäume und exotische<br />

Rankenpflanzen sowie ein „wildes“<br />

Waldgebiet, das im 18. Jahrhundert<br />

angelegt wurde.<br />

www.nationaltrust.org.uk<br />

Für eine herrliche<br />

Aussicht<br />

Carreg Cennen Castle ist nicht zu<br />

übersehen - die Burgruine thront auf<br />

einem Sandsteinfelsen 91m über<br />

dem kleinen Fluss Cennen. Machen<br />

Sie sich also auf einen Anstieg<br />

gefasst. Doch der Weg lohnt sich!<br />

www.cadw.wales.gov.uk<br />

www.visitwales.de<br />

41


Die „Valleys” – ein<br />

Blick in Herz und<br />

Seele der Region<br />

Der Begriff „the valleys” (Täler) wird oft stellvertretend als<br />

Name für ganz <strong>Wales</strong> gebraucht. Doch Kenner wissen, dass<br />

„The Valleys“ (großes „T“, großes „V“) ein ganz eigenes Gebiet<br />

mit unverwechselbarem Charakter ist, so Cath Janes, ihrerseits<br />

Guardian-Journalistin und Kind der Region.<br />

Haben Sie gewusst, dass <strong>Wales</strong> eine<br />

Maßeinheit ist? In Großbritannien nimmt<br />

man nicht nur für Höhenangaben die<br />

Statue Admiral Nelsons und für<br />

Längenangaben die Länge von<br />

Doppeldeckerbussen als Maßeinheit -<br />

auch für die Landmasse übersetzt man die<br />

Maßeinheit manchmal in <strong>Wales</strong>-Einheiten.<br />

So gibt es dann ein Schelfgebiet in der<br />

Arktis, das halb so groß ist wie <strong>Wales</strong>. Oder<br />

auch eine australische Schaffarm, die<br />

doppelt so groß ist wie <strong>Wales</strong>.<br />

Das ist natürlich sehr schmeichelhaft, doch<br />

es gibt einen Haken: Wenn Sie mit Ihren<br />

Berechnungen, wie groß Südafrika oder ein<br />

Ölteppich in „<strong>Wales</strong>“-Einheiten ist, fertig<br />

sind, ist Ihnen gar nicht mehr bewusst,<br />

dass <strong>Wales</strong> sich aus vielen verschiedenen<br />

einzigartigen Regionen mit<br />

42<br />

Großes Foto:<br />

Eine typische alte Straße in Blaenavon<br />

unverwechselbarem Charakter<br />

zusammensetzt.<br />

Nehmen wir nur mal „The Valley“ in<br />

Südwales. Sobald man die Grenze<br />

überschreitet, greift man automatisch<br />

gleich nach seinem Reisepass - könnte ja<br />

sein, dass man in einem ganz anderen Land<br />

gelandet ist. Die Menschen, Aktivitäten,<br />

Landschaft, Geografie, Geschichte und<br />

Persönlichkeit dieser Region unterscheiden<br />

sich um Welten von beispielsweise dem<br />

Norden oder W<strong>est</strong>en des Landes.<br />

Das glauben Sie mir nicht? Dann lassen Sie<br />

es sich doch von den Lenkern und Denkern<br />

hinter einigen der beliebt<strong>est</strong>en<br />

Touristenziele der Region noch einmal<br />

sagen. Sie werden Ihnen genau verraten,<br />

warum in unserer „Maßeinheit“ mehr<br />

steckt, als Sie vermuten würden.


www.visitwales.de<br />

43


Penderyn-D<strong>est</strong>illerie<br />

Normalerweise trinke ich keinen Whisky<br />

morgens um 10.30 Uhr, aber genau das tue<br />

ich gerade. Stephen Davies, der<br />

Geschäftsführer der Penderyn-D<strong>est</strong>illerie,<br />

sorgt dafür, dass ich dabei noch halbwegs<br />

anständig aussehe, denn er bringt mir bei,<br />

wie ich das Bouquet dieses wunderbaren<br />

Penderyn Single Malt Whiskys richtig<br />

rieche und schmecke.<br />

„Sie sollten den Toffee herausschmecken<br />

können“, sagt er zu mir, und während ich<br />

schlürfe und nicke, erklärt er mir, was<br />

diesen Whisky aus Penderyn, der einzigen<br />

D<strong>est</strong>illerie in ganz <strong>Wales</strong>, so besonders<br />

macht. „Wir befinden uns mitten im<br />

Brecon Beacons National Park und direkt<br />

unter uns befindet sich eine natürliche<br />

Trinkwasserquelle. Deshalb sind wir hier.<br />

Unsere Whiskys und unsere anderen<br />

Spirituosen bekommen durch dieses<br />

Wasser ihr einzigartiges Aroma.“<br />

Das Wasser und der innovative<br />

D<strong>est</strong>illierungsvorgang haben den Penderyn<br />

Single Malt zu einer der angesehendsten<br />

Marken in <strong>Wales</strong> gemacht. Ich befinde<br />

mich im Besucherzentrum und das ist nicht<br />

44<br />

nur eine Würdigung der Arbeit der Welsh<br />

Whisky Company, sondern auch ein<br />

Crashkurs in Sachen Physik, Geschichte<br />

und Degustation – und dank der<br />

Begrüßung schmeckt dieser samtweiche<br />

Whisky noch etwas besser.<br />

„Diese Region hat für uns eine besondere<br />

Bedeutung“, erklärt Stephen. „Die<br />

Menschen, die hier arbeiten, leben auch<br />

direkt hier in der Gegend in den Dörfern<br />

Penderyn und Hirwaun. Daher geht es auch<br />

bei uns im Betrieb herzlich und engagiert<br />

zu. Er verkörpert das wahre Wesen der<br />

walisischen Valleys-Region und unser<br />

Produkt ist untrennbar mit der<br />

Berglandschaft verbunden. Der Whisky und<br />

die Wasserfälle sind es, die unsere Region<br />

so besonders machen.“<br />

Cyfarthfa Castle, Merthyr Tydfil<br />

Hoch über der Stadt Merthyr Tydfil bietet<br />

das Cyfarthfa Castle einen<br />

überwältigenden Anblick. Aber schauen Sie<br />

nicht nur hoch. Besuchen Sie es und<br />

erleben Sie, wie das Museum und die<br />

Galerie die beeindruckende Fassade zum<br />

Leben erwecken. Doch das Besondere<br />

daran ist seine ehemalige Funktion als<br />

Familiensitz der Crawshays, einst die<br />

berüchtigste Industriellen-Dynastie von<br />

Südwales. Setzen Sie sich doch einmal an<br />

ein Fenster, blicken auf die Ruine der<br />

Cyfarthfa Ironworks und stellen sich vor, so<br />

weit das Auge reicht, gehört alles Ihnen.<br />

„Es ist nicht schwer nachzuvollziehen,<br />

warum die Burg als Stein in der Krone<br />

Merthyrs gilt, nicht wahr?", so Scott Reid,<br />

der Kurator. „Es ist auch nicht schwer<br />

nachzuvollziehen, weshalb die Stadt als die<br />

geheime Hauptstadt von <strong>Wales</strong> gilt. Unser<br />

Museum umspannt die 3000-jährige<br />

Geschichte von Merthyr und zeigt, wie die<br />

Stadt zur Blütezeit der Eisenproduktion zum<br />

Zentrum der industriellen Welt wurde.“<br />

Nun, da die Berge wieder grün leuchten,<br />

kann man sich nur schwer die<br />

verschmutzten Flüsse, verrußten<br />

Hügellandschaften und wie Höllenfeuer<br />

lodernden Hochöfen vorstellen, die es<br />

einmal hier im Tal gab. Heute erstrahlt die<br />

Stadt in einem ganz anderen Licht – dank<br />

des „Trail of Light“, der historische Relikte<br />

mit experimentellen Lichtkonzepten<br />

beleuchtet. Er setzt das reiche Kulturerbe<br />

der südwalisischen Valleys in Szene und


trägt dazu bei, dass Einheimische und<br />

Besucher gleichermaßen mit der<br />

Vergangenheit in Berührung kommen.<br />

„Identitätsgefühl ist hier das wichtigste“,<br />

erklärt Scott. „Die Stadt besitzt ein starkes<br />

Bewusstsein für ihre Geschichte und obwohl<br />

die Menschen hier sehr sanftmütig sind,<br />

lodert auch die typisch südwalisische<br />

Leidenschaft in ihnen. Wussten Sie, dass der<br />

erste Zug der Welt hier betrieben wurde<br />

oder dass die Designer Julien Macdonald<br />

und Laura Ashley und auch die Boxer<br />

Johnny Owen und Howard Winstone aus<br />

Merthyr kommen? Diese Geschichte ist ein<br />

wichtiger Teil dessen, was Merthyr zu einem<br />

so einzigartigen Ort macht.“<br />

Model House, Llantrisant<br />

Nach einem gewundenen Aufstieg durch<br />

die engen Straßen von Llantrisant<br />

erschrickt man nahezu, wenn man das<br />

Model House an der Hügelspitze im Herzen<br />

der Altstadt erblickt. Das vierstöckige<br />

viktorianische Gebäude mutet von außen<br />

wie eine kuriose Heimat für die<br />

modernsten Kunsthandwerker der Region<br />

an. Doch betritt man das Haus, ist es eine<br />

wahre Inspiration.<br />

„Der Grund hierfür ist, dass alle Werke, die<br />

in unserer Galerie gezeigt werden,<br />

handgefertigte Einzelstücke sind“, sagt<br />

Leiterin Jenny Rolfe. „Unser Ziel ist Qualität.<br />

Dies gilt für ein Teelicht für £5 genauso wie<br />

für eine £500 teure Glasschale. Wir<br />

bekommen erstklassige und wunderschöne<br />

Textilien, Bilder, Schmuck, Glasmalereien<br />

und Holzkunst von einheimischen<br />

Künstlern. Wir versuchen, so viele<br />

walisische Kunsthandwerker für die Galerie<br />

zu gewinnen, wie es nur geht.“<br />

Und es funktioniert. Das Model House<br />

macht Südwales nicht nur in der Kunstwelt<br />

bekannt, sondern trägt auch dazu bei,<br />

Llantrisant als Ort aufzuwerten.<br />

„Wir arbeiten sehr eng mit den anderen<br />

Geschäften im Ort zusammen und so sind<br />

auch schon zahlreiche neue Firmen<br />

entstanden. Sie können unsere Galerie und<br />

das Café besuchen und durch die<br />

zauberhaften Gassen schlendern. Das<br />

Model House ist ein verborgener Schatz,<br />

der Besuchern zeigt, dass große Kunst hier<br />

ebenso zu Hause ist wie die Menschen und<br />

Orte.“<br />

Nant Ddu Lodge, Cwm Taf<br />

„Na ja, die Lage hier ist schon etwas<br />

Besonderes“, so Vanessa Pearson,<br />

Geschäftsführerin des Nant Ddu Lodge and<br />

Spa, auf die Frage nach ihrem<br />

Erfolgsgeheimnis. Sie macht keine Witze.<br />

Wenn man auf der A470 Richtung Norden<br />

in schwindelerregende Höhen des Brecon<br />

Beacons National Park hinauffährt, befindet<br />

sich auf der linken Seite, in lauschiger Lage<br />

direkt hinter einem der schillernden<br />

Stauseen der Region, das Nant Ddu.<br />

Wie eine Oase ragt es zwischen<br />

schieferbedeckten Felsen, gewaltigen<br />

Bergen, schattigen Tälern und glitzernden<br />

Flüssen hervor. „In der gesamten Region<br />

gibt es nichts Vergleichbares“, führt Vanessa<br />

aus. „Nirgends sonst gibt es solche<br />

Ausblicke, so gutes Essen oder so<br />

hervorragende Einrichtungen wie bei uns.<br />

Sogar Pen-y-Fan liegt direkt vor unserer Tür!“<br />

Vanessa hat Recht. Pen-y-Fan, der höchste<br />

Gipfel von South <strong>Wales</strong>, übt eine magische<br />

Anziehungskraft aus, wie sie sich ein Hotel<br />

nicht besser wünschen könnte. Und er ist<br />

ein weiterer guter Grund, im Spa Erholung<br />

zu suchen. Ich habe dieses Höhenmonster<br />

www.visitwales.de<br />

45


ezwungen und eine Massage hätte mich<br />

vor den knirschenden Knien bewahren<br />

können, die mich danach noch eine<br />

Woche lang begleiteten.<br />

„Doch es sind die Wandermöglichkeiten,<br />

die Berge und die Landschaft, die Leute zu<br />

uns bringen.“ Die Menschen möchten<br />

einfach Zeit in den Beacons verbringen<br />

und dank unserer 32 Zimmer, darunter<br />

sogar Hundezimmer, ist unser Haus<br />

einfach ideal. Ein Aufenthalt in Nant Ddu<br />

ist wie Leben in einer wunderbaren<br />

Seifenblase.“<br />

UNESCO-Welterb<strong>est</strong>ätte, Blaenavon<br />

Ja, Sie haben schon richtig gelesen.<br />

Blaenavon ist eine Welterb<strong>est</strong>ätte. Es sind<br />

durchaus nicht nur antike buddhistische<br />

Ruinen, die diesen Titel verdienen. Deshalb<br />

wurde Blaenavon im Jahr 2000 als<br />

Anerkennung für seinen<br />

gesamtförderlichen Beitrag für Südwales<br />

als Eisen- und Kohl<strong>est</strong>ätte mit diesem Titel<br />

geehrt. Die Minen, das Eisenbahnsystem,<br />

die Wohnungen der Arbeiter sowie die<br />

Eisenhütten sind der Öffentlichkeit<br />

46<br />

erhalten geblieben und sogar die Straßen<br />

haben noch die Namen aus der damaligen<br />

Zeit behalten: Row A, Row B, Row C usw.<br />

„Die Menschen hier sind sehr stolz auf ihre<br />

walisische Herkunft“, sagt Eifion Lloyd-<br />

Davies, der mir die Highlights dieser...ja -<br />

Kulturerb<strong>est</strong>ätte zeigt. Er arbeitet als<br />

Touristenführer für die <strong>Wales</strong> Official<br />

Tourist Guide Association und ist ein schier<br />

unerschöpflicher Informationsquell und<br />

ein Geschichtenerzähler, der die<br />

Vergangenheit zum Leben erwecken kann.<br />

„Ich habe nur das allerb<strong>est</strong>e über die<br />

Menschen von Blaenavon zu sagen. Und<br />

oft sind die Leute auch überrascht davon,<br />

was wir ihnen alles zu bieten haben.“<br />

Manchmal fragt man sich sogar, ob man<br />

nicht vielleicht in einem Dorf im englischen<br />

Cotswold gelandet ist. Die Hauptstraße ist<br />

von hübschen Cottages, Bücherläden und<br />

kleinen Geschäften gesäumt. Eines davon<br />

gehört Susan Fiander-Woodhouse,<br />

Gründerin der Blaenavon Cheddar<br />

Company. Der Familienbetrieb hat mit<br />

ihren Cheddarsorten Bara Brith und Pwll<br />

Mawr bereits auf globaler Ebene für<br />

Aufsehen gesorgt. Auf einer Parisreise<br />

wurde ihr sogar das letzte Stück Käse von<br />

den Franzosen abgekauft. Gar nicht mal so<br />

schlecht für einen Betrieb, der sich an<br />

Kenner wendet.<br />

„Genau das meine ich, wenn ich sage,<br />

Blaenavon hat für Besucher viele<br />

Überraschungen zu bieten“, erklärt Eifion.<br />

„Unsere Region besitzt eine reiche Kultur,<br />

reiche Flora und Fauna, eine herrliche<br />

Landschaft und wunderbare<br />

Architekturschätze. Nicht gerade das, was<br />

die Leute in einer ehemaligen Bergbaustadt<br />

in den South <strong>Wales</strong> Valleys erwarten<br />

würden - aber genau das bekommen sie,<br />

wenn sie uns besuchen.“<br />

Vorige Seite von links nach rechts:<br />

Whiskyverkostung / Besucherzentrum in der<br />

Penderyn Distillery / Im Cyfarthfa Castle / Das Model<br />

House / Nant Ddu Lodge<br />

Unten:<br />

Cath erkundet Blaenavon mit Green Badge-Führer<br />

Eifion Lloyd-Davies / Ladenschaufenster in Blaenavon<br />

Im Internet:<br />

www.welsh-whisky.co.uk<br />

www.merthyr.gov.uk/Museum/Castle/<br />

English/home<br />

www.modelhousecraft.co.uk<br />

www.nant-ddu-lodge.co.uk<br />

www.world-heritage-blaenavon.org.uk<br />

www.thevalleys.co.uk


2010 ist ein großes Jahr. Dann beginnt das „Valleys Homecoming“,<br />

eine Feier der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft dieser<br />

Region. Hier ein kleiner Einblick in das große Angebot in den Valleys.<br />

Sehenswürdigkeiten und Aktivitäten<br />

Genealogy Centre, The Works, Ebbw Vale<br />

Das neue Genealogiezentrum in The Works<br />

wurde eingerichtet, um Besuchern mit<br />

modernsten Technologien dabei zu helfen,<br />

ihre walisische Ahnenforschung bis in das<br />

14. Jahrhundert zurückzuverfolgen.<br />

Experten vor Ort helfen Ihnen gerne dabei,<br />

einen Blick in Ihre Familiengeschichte zu<br />

wagen und mehr darüber zu erfahren, wie<br />

Ihre Vorfahren gelebt haben. Das Zentrum<br />

eröffnet voraussichtlich im Juli 2010<br />

www.thevalleys.co.uk<br />

Big Pit: National Coal Museum, Blaenavon<br />

Schnappen Sie sich eine Grubenlampe und<br />

gehen Sie mit einem echten Kumpel 91<br />

Meter tief unter Tage, um mehr über das<br />

Leben der vielen Tausend Männer zu<br />

erfahren, die in dieser Mine, wie in den<br />

vielen anderen in <strong>Wales</strong>, gearbeitet haben.<br />

Big Pit befindet sich am Rande von<br />

Blaenavon und war bis 1980 sogar noch in<br />

Betrieb. Inzwischen ist es ein lebendiges<br />

Denkmal für die Kohleindustrie, die das<br />

Gesicht des heutigen <strong>Wales</strong> mitg<strong>est</strong>altet<br />

hat. www.museumwales.ac.uk/en/bigpit<br />

Parc Bryn Bach, Tredegar<br />

Dieser knapp 138 Hektar große bewaldete<br />

Park befindet sich direkt am Fuße der<br />

Brecon Beacons, gleich hinter der A465.<br />

Das Herzstück des Parks ist ein See, der<br />

Besucher herzlich dazu einlädt, ein Picknick<br />

zu veranstalten – dazu noch eine<br />

Angelrute, Golfschläger, Laufschuhe, einen<br />

Fahrradhelm – und am b<strong>est</strong>en auch ein<br />

paar frische Sachen zum Wechseln. Es gibt<br />

sogar eine Schlafhütte, wenn Sie von Ihren<br />

Unternehmungen richtig erledigt sind.<br />

www.blaenau-gwent.gov.uk/5807.asp<br />

Llancaiach Fawr Manor, Nelson<br />

Llancaiach Fawr gilt als eines der<br />

Gutshäuser Großbritanniens in denen es<br />

am meisten spukt. Lassen Sie sich in das<br />

Jahr 1645 zurückversetzen, als ein<br />

Bürgerkrieg zwischen dem König und dem<br />

Parlament tobte. Schlendern Sie durch das<br />

Haus und die Gärten und lassen Sie sich<br />

von den Dienstmägden und Dienern vom<br />

damaligen Leben erzählen.<br />

www.caerphilly.gov.uk/llancaiachfawr/engl<br />

ish/home.html<br />

Rhondda Heritage Park, nahe Pontypridd<br />

In seiner Blütezeit war Kohle aus Rhondda<br />

von so zentraler Bedeutung wie das Öl aus<br />

dem Nahen Osten heute. Erkunden Sie zu<br />

Fuß das rekonstruierte walisische Dorf und<br />

begeben Sie sich dann auf eine Reise in<br />

den Untergrund. Sie können die<br />

Maschinen anfassen, die Detonationen<br />

hören und sogar die verschmutzte, feuchte<br />

Luft unter Tage riechen und fühlen, die die<br />

Bergarbeiter für das wertvolle „schwarze<br />

Gold“ ertragen mussten.<br />

www.rhonddaheritagepark.com<br />

Dare Valley Country Park, nahe Aberdare<br />

Jeweils eine Stunde Fahrt von den beiden<br />

größten walisischen Städten entfernt, liegt<br />

der Dare Valley Park. Dieser Landschaftspark<br />

bietet zahlreiche interessante Wanderwege.<br />

Der „Travelling Back“-Pfad führt Sie um das<br />

inzwischen stillgelegte Bergwerk Bwlfa Colliery<br />

und auf dem „Family Qu<strong>est</strong>“-Pfad können Sie<br />

auf dem Weg durch das Wiesengelände nach<br />

Hinweisen zur Lösung eines Rätsels suchen.<br />

www.darevalleycountrypark.co.uk<br />

Wo ist was los?<br />

Global Village<br />

Cyfarthfa Park<br />

Ein großes Aufgebot an kultureller Vielfalt<br />

und des reichen Kulturerbes der Region mit<br />

Kunst, Tanz, Musik und vielen<br />

Vorführungen.<br />

www.merthyr.ac.uk/globalvillage<br />

Bedroc F<strong>est</strong>ival<br />

Bedlinog, Merthyr Tydfil, Juni<br />

Ein Musikf<strong>est</strong>ival, das die walisische<br />

Sprache feiert.<br />

www.cymdeithasgymraegbeddllwynog.co.uk<br />

Abertillery Blues F<strong>est</strong>ival<br />

Abertillery Park, Juli<br />

Verbringen Sie zwei Tage in Gesellschaft<br />

der größten Bluesmusiker aus <strong>Wales</strong> sowie<br />

der internationalen Szene. Für das<br />

ultimative und authentische<br />

F<strong>est</strong>ivalerlebnis sollten Sie nicht vergessen,<br />

Ihre Campingausrüstung mitzubringen.<br />

www.abertillerybluesf<strong>est</strong>ival.co.uk<br />

Big Welsh Bite<br />

Ynysangharad Park, Pontypridd<br />

Ein dreitägiges F<strong>est</strong>ival, das walisische<br />

Küche und Kunsthandwerk vom B<strong>est</strong>en<br />

präsentiert. Es erwarten Sie Marktstände<br />

mit walisischen Speisen und<br />

Kunsthandwerksobjekten, Verkostungen<br />

lokaler Produkte, Falknereidarbietungen,<br />

Web- und Angelvorführungen, Musik und<br />

vieles mehr. www.whatsonrct.co.uk<br />

Kings Weekend<br />

Llancaiach Fawr Manor<br />

Eine Feier und geschichtliche Nachstellung<br />

des Besuchs von König Charles 1645 im<br />

Herrenhaus. Sehen Sie den Soldaten bei<br />

ihren Vorbereitungen für die Schlacht am<br />

Samstag zu und wohnen den<br />

Feierlichkeiten bei, wenn der König am<br />

Sonntag empfangen wird.<br />

www.caerphilly.gov.uk/llancaiachfawr/<br />

english/home.html<br />

Merthyr Tydfil County Show<br />

Ein kostenloser Familientag mit<br />

Unterhaltungsangeboten für die ganze<br />

Familie, Pferde- und Hundeschauen, Live-<br />

Musik, Vorstellungen und Ausstellungen.<br />

www.visitmerthyr.co.uk<br />

Und natürlich gibt es auch noch The Big<br />

Cheese (Juli) und das National Eisteddfod of<br />

<strong>Wales</strong> (Juli/August) - weitere Informationen<br />

über diese beiden und viele weitere<br />

diesjährige Veranstaltungen in den Valleys<br />

erhalten Sie in unserer Veranstaltungsliste auf<br />

Seite 8.<br />

www.visitwales.de<br />

47


Toben Sie sich aus<br />

In Plas y Brenin kann sich Ihr ganzes Leben verändern. Das Bergzentrum hat sich einen<br />

Weltruf für seine Lehrmethode bei Abenteuersportarten wie Kajakfahren und Klettern<br />

erworben. Diese Methode kann aber auch bedeuten, dass Sie manchmal etwas mehr<br />

wagen müssen, als Ihnen vielleicht lieb ist, wie Julian Rollins f<strong>est</strong>stellte.<br />

Er ist zwar nicht der höchste Berg von<br />

Snowdonia, doch mit seiner Haifischzahnähnlichen<br />

Form und seiner zerklüfteten,<br />

felsigen Oberfläche verlangt einem der<br />

Tryfan doch gewaltigen Respekt ab. Eine<br />

stimmungsvolle Kulisse für jedes<br />

Kletterdebüt.<br />

Unsere Herausforderung b<strong>est</strong>eht darin,<br />

eine hohe, sonnengewärmte Steinwand<br />

am Fuße des Tryfan zu erklimmen. Das ist<br />

das Einsteigerniveau für blutige<br />

Kletteranfänger, das es an diesem schönen<br />

Samstagnachmittag zusammen mit<br />

zahlreichen weiteren Neulingen zu<br />

bewältigen gilt.<br />

Die anderen wirken, als wüssten sie, was sie<br />

da tun, doch mir wird schmerzlich bewusst,<br />

dass ich keine Ahnung habe. Bevor er nach<br />

oben verschwand, hatte unser Kletterlehrer<br />

Mike noch betont, wie einfach es doch sein<br />

werde, und als er hochkletterte, sah es<br />

tatsächlich auch so aus. Doch nach einiger<br />

Zeit bin ich mir da nicht mehr so sicher.<br />

Mit mir klettern Marie Gastinell aus<br />

Südfrankreich und ihr Ehemann Chris, ein<br />

Architekt. Marie und Chris sind wie ich<br />

Kletteranfänger.<br />

Sie werden zusammen angeseilt, so dass<br />

das ganze Unterfangen auch t<strong>est</strong>et, wie<br />

gut das Ehepaar als Team<br />

zusammenarbeitet. Es ist ein zähes<br />

Fortkommen – einmal sieht es sogar aus,<br />

als benutze Marie den Kopf von Chris als<br />

Fußstütze.<br />

48<br />

Doch sie schaffen es, und als sie in der Höhe<br />

verschwinden, blitzt Mikes Kopf hervor. Er ist<br />

zu weit weg, als dass ich sein Gesicht<br />

erkennen könnte, doch ich kann ihn noch<br />

sehr gut hören. Ich bin an der Reihe.<br />

Zuerst ist es einfach, eigentlich wie<br />

Treppensteigen. Aber dann gibt es immer<br />

weniger Klettersteine und mit meinen<br />

klobigen Wanderschuhen finde ich mit den<br />

Zehen keinen Halt am Felsen.<br />

Beim Blick nach unten kann ich erkennen,<br />

dass die Felsoberfläche an den Stellen, an<br />

denen andere Kletterer bereits nach Halt<br />

gesucht haben, glänzt. Ich erstarre und, so<br />

sehr ich mich schäme, das zu sagen: ich<br />

habe Angst.<br />

Ich überlege, ob ich nach Hilfe rufen soll,<br />

doch auf der anderen Seite ziehen andere<br />

Kletterer mit stiller Entschlossenheit ihr<br />

Ding durch. Aufzugeben wäre so peinlich,<br />

dass sogar ein Sturz wie die bessere<br />

Alternative erscheint.<br />

Nachdem ich mir also selbst gut zugeredet<br />

habe, arbeite ich mich weiter hoch.<br />

Langsam und mühsam. Und irgendwann<br />

bin ich dann oben – etwas<br />

schweißbedeckt, leicht zitternd, aber total<br />

begeistert, dass ich es geschafft habe.<br />

Das, woran wir da an jenem Tag im<br />

vergangenen Sommer teilnahmen, war die<br />

neu<strong>est</strong>e Erweiterung im Kursangebot von<br />

Plas Y Brenin, dem nationalen<br />

Bergzentrum. Das renommierte Zentrum<br />

bietet Kurse für Outdoor-Aktivitäten wie<br />

Klettern, Bergsteigen und<br />

Bergwanderungen, Kajakfahren und<br />

Mountainbiken für jedermann und jede<br />

Könnerstufe, von angehenden Bergführern<br />

bis hin zu absoluten Anfängern.<br />

Wir gehören zu den Neulingen und hatten<br />

uns für ein Schnupperwochenende beim<br />

neuen Adventurecaching-Kurs des<br />

Zentrums angemeldet. Dabei handelt es<br />

sich um eine adrenalingeladene Version<br />

der relativ neuen Sportart Geocaching, bei<br />

der zusätzlich Hindernisse in den Weg<br />

g<strong>est</strong>reut werden, wie sie eben in den<br />

Bergen vorkommen können.<br />

Wenn Sie wissen, was Geocaching ist,<br />

überspringen Sie diesen Absatz einfach.<br />

Ich wusste es nicht und habe folgendes<br />

darüber erfahren. Dank dem wundersamen<br />

GPS (Global Positioning System) kennt man<br />

jetzt immer genau seinen Standort, ganz<br />

egal, wohin man möchte. Das System<br />

funktioniert über Signale, die von einem<br />

Satellitennetzwerk in der Erdumlaufbahn<br />

ausg<strong>est</strong>rahlt werden und bis auf rund einen<br />

Meter genau berechnen, wo sich das GPS-<br />

Gerät gerade befindet.<br />

Auch über von Ihnen selbst eingegebene<br />

Daten kann es den Ort ermitteln.<br />

Anschließend zeigt es Ihnen auf<br />

vorinstallierten Karten den direkt<strong>est</strong>en<br />

Weg dorthin.<br />

Dazu müssen Sie einfach nur die<br />

Wegbeschreibung auf der kleinen<br />

Bildschirmkarte befolgen. „Es lohnt sich


Während ich am Fuße der Felswand stehe, habe ich<br />

Zeit, die Landschaft zu bewundern. Überall um uns<br />

herum Berge und über uns die doch einschüchternde<br />

Silhouette des Tryfan.<br />

www.visitwales.de<br />

49


aber, ab und zu auch mal vom GPS-Gerät<br />

aufzuschauen“, rät uns Mike bei seiner<br />

Kurzanweisung bei einem Kaffee. Ein GPS-<br />

Gerät schreit nun mal nicht „Aufpassen!“,<br />

wenn Sie gerade über eine Klippe treten.<br />

Mit einem GPS-Gerät pro Teilnehmer und<br />

einer Handvoll Koordinaten sind Sie dann<br />

also bereit für die „Schatzsuche“. Wir<br />

benötigten aber noch mehr: ein<br />

Mountainbike pro Person sowie einen<br />

Rucksack mit wetterf<strong>est</strong>er Kleidung und<br />

Kletterausrüstung.<br />

Kaum hatten wir das Zentrum verlassen, da<br />

waren wir bereits im Gelände auf einem<br />

steilen Pfad unterwegs. Für Chris war das kein<br />

Problem, da er begeisterter Mountainbike-<br />

Fahrer ist, doch Marie und ich mussten uns<br />

erstmal daran gewöhnen, bei der Fahrt über<br />

Steine, durch Torfmoore und um Schafe<br />

herum unser Gleichgewicht zu behalten.<br />

Am Ende unseres langen Navigations-,<br />

Mountainbike- und Klettertages waren wir<br />

erschöpft, aber sehr glücklich. Ich kehrte zu<br />

einem hervorragenden Abendessen nach<br />

Plas y Brenin zurück und Marie und Chris<br />

50<br />

fuhren in das noblere Ambiente des Tre-<br />

Ysagawen Hall Country House Hotel and<br />

Spa auf Anglesey.<br />

Während die beiden ihre Wehwehchen im<br />

Spa behandeln ließen, gönnte ich mir in<br />

der Bar des Bergzentrums als „Medizin“ ein<br />

paar Pints vom lokal gebrauten Bitter<br />

„Purple Moose“.<br />

Am nächsten Tag waren wir zu Fuß<br />

unterwegs. Mike und sein Kollege Simon<br />

verrieten uns nicht, mit welchen<br />

Hindernissen wir es aufnehmen mussten,<br />

um zu unseren Caches zu gelangen, doch<br />

die Kletterausrüstung, die wir mitnahmen,<br />

ließ eigentlich nur einen Schluss zu.<br />

Wir machten beim Adventurecaching<br />

keine halben Sachen mehr. Im Verlaufe des<br />

Tages mussten wir mehrere Standorte<br />

finden und Marie, Chris und ich hatten die<br />

Aufgabe, den Weg in die Berge zu finden.<br />

Die Umgebung für unsere Wanderung war<br />

ein Highlight. Der Bergrücken, an dem wir<br />

uns vorarbeiteten, eröffnet herrliche Blicke<br />

auf den Mount Snowdon und die<br />

niedrigeren Gipfel in der Umgebung.<br />

Nachdem wir uns einige Stunden erbittert<br />

von Standort zu Standort durchgeschlagen<br />

haben, begann ein Kampf um die<br />

gefundenen Caches. „Cache“ klingt ein<br />

bisschen vornehm – es handelt sich<br />

einfach nur um alte Margarineschachteln,<br />

in denen eine Nachricht hinterlegt ist.<br />

Der Sieg hing am allerletzten Cache. Wir<br />

erreichten eine Steilwand und laut meinem<br />

GPS mussten wir direkt übersetzen. Zeit, sich<br />

am Abseilen zu versuchen. Auch das hatte<br />

keiner von uns zuvor gemacht. Marie und nach<br />

ihr Chris seilten sich vor mir an der Wand ab.<br />

Als ich an der Reihe war, musste ich<br />

f<strong>est</strong>stellen, dass es trotz der Absicherung<br />

durch all die Seile reiner Wahnsinn war,<br />

sich mit einem Rückwärtsschritt von einer<br />

Klippe zu stürzen. Aber ich tat es – und ich<br />

bin froh darüber. Auf halbem Wege nach<br />

unten sah ich Mikes letzten Cache. Es war<br />

nicht ganz einfach, aber ich band ihn los<br />

und nahm ihn mit nach unten, wo Marie<br />

und Chris bereits warteten – sie hatten ihn<br />

für mich dort gelassen, was wirklich sehr<br />

sportlich von ihnen war.


Im Cache befanden sich Schokoladen<br />

Brownies – das nenne ich einen wahren<br />

Schatz. „Na, das ist doch die ganze Mühe<br />

wert“, meinte Chris. Und ich meine, er<br />

hat Recht.<br />

Maries Urteil<br />

Das Hotel war sehr schön, sehr elegant. Das<br />

Personal war hilfsbereit und wirklich<br />

freundlich. Aber auch Plas y Brenin war<br />

schön. Ich hatte eher etwas Schroffes<br />

erwartet, doch das Zentrum ist sehr<br />

beeindruckend und befindet sich in<br />

attraktiver Lage, die einen in die Berge zieht.<br />

Im Spa habe ich ein wunderbares<br />

Körperpeeling mit Meersalz genossen<br />

(Halen Môn Full Body Exfoliating Scrub mit<br />

100% reinem Meersalz aus Anglesey).<br />

Die Landschaft des Snowdonia National<br />

Parks ist unvergleichlich. Sie ist wirklich<br />

eindrucksvoll mit ihren zerklüfteten<br />

Felsformationen, Seen und Bächen – ein<br />

absoluter Kontrast zur Landschaft von<br />

Südfrankreich. Ich glaube, für mich b<strong>est</strong>eht<br />

der größte Reiz eben darin, dass sie so<br />

anders ist und man sich der<br />

Herausforderung stellen muss, die Elemente<br />

ebenso zu bewältigen wie den Berg selbst.<br />

Der anstrengendste Teil dieses<br />

Wochenendes war für mich das Klettern. Es<br />

gab einen Moment, in dem ich dachte, ich<br />

würde abrutschen und war einige<br />

Sekunden lang total panisch. Aber genau<br />

das machte es dann umso schöner, als wir<br />

schließlich oben ankamen. Es war ein<br />

aufregendes Erlebnis – eigentlich war es<br />

das ganze Wochenende! Ob ich es noch<br />

einmal tun würde? Ganz b<strong>est</strong>immt.<br />

Chris’ Urteil<br />

Mir hat es sehr gefallen, das ganze mit<br />

anständiger Ausrüstung und guten<br />

Instruktoren angehen zu können. Dadurch<br />

wurde alles etwas einfacher. Mike strahlte<br />

Ruhe und Selbstbewusstsein aus und das<br />

war definitiv gut für uns.<br />

Zu den abwechslungsreichen Aktivitäten<br />

während dieses Wochenendes gehörten<br />

Herausforderungen, für die wir definitiv<br />

über unsere gewohnten Grenzen<br />

hinausgehen mussten. Das war auch ganz<br />

gut so, denn dadurch kamen wir mal aus<br />

unserer gewohnten Komfortzone heraus<br />

und mussten etwas Neues wagen.<br />

Es war sogar ein ganz neues Erlebnis für<br />

mich, Marie bei einem Sport zu sehen, der<br />

sie an ihre Grenzen brachte. Ich war<br />

Großes Foto:<br />

Erklimmung des Tryfan<br />

Nächste Seite:<br />

Von links nach rechts:<br />

Marie in voller Montur / Sicherheitsausrüstung /<br />

Mountainbiking / Wandern in Snowdonia<br />

Oben von links nach rechts:<br />

Marie versucht sich am Abseilen / Marie und<br />

Chris entspannen bei einem Kaffee / GPS-System /<br />

Marie genießt eine entspannende Spa-Behandlung<br />

überrascht, wie gut sie das Klettern und<br />

Abseilen bewältigte. Das war schon eine<br />

richtige Offenbarung und trug zu einem<br />

wirklich außergewöhnlichen Wochenende<br />

von Anfang bis Ende bei.<br />

Ich würde es auf jeden Fall wieder tun.<br />

Neben Snowdonia sieht jetzt alles<br />

vergleichsweise langweilig aus und mein<br />

Mountainbike und ich haben uns bald<br />

einen weiteren Besuch vorgenommen.<br />

Seit Maries und Chris’ Aufenthalt im Hotel<br />

Tre-Ysagawen Hall Country House Hotel and<br />

Spa wurde es mit dem Gold Award<br />

2009/2010 ausgezeichnet. Der Gold Award<br />

ist eine Initiative von <strong>Visit</strong> <strong>Wales</strong>, der<br />

herausragende Qualität, außergewöhnlichen<br />

Komfort und ausgezeichnete<br />

Gastfreundlichkeit bei Unterkünften würdigt<br />

und auszeichnet.<br />

Im Internet:<br />

www.pyb.co.uk<br />

www.treysgawen-hall.co.uk<br />

www.visitnorthwales.co.uk<br />

www.visitwales.co.uk/active<br />

www.visitwales.co.uk/holidayaccommodation-in-wales/collectionsluxury-accommdation-in-wales<br />

www.visitwales.de<br />

51


Aktiv in <strong>Wales</strong><br />

<strong>Wales</strong> hat alles, was man für einen Abenteuerurlaub braucht. Bei uns gibt es Berge für<br />

Mountainbiker, Lachsflüsse für Angler und Sümpfe für Schlammschnorchler. Und da<br />

uns außerdem auf drei Seiten das Meer umgibt, sind auch alle Wassersportfreunde<br />

bei uns gut aufgehoben.<br />

All dies lässt sich wetterunabhängig genießen, obwohl es<br />

auch ab und zu mal regnet. Allerdings ist das ohnehin<br />

kaum ein Thema, wenn Sie gerade mit glühenden<br />

Fahrradbremsen einen Berg hinunterjagen.<br />

Und lassen Sie sich vom Ende des Sommers nicht die<br />

gute Laune verderben. Das Meer an der walisischen<br />

Küste ist im Oktober wärmer als im Juli. Und auch wenn<br />

es mal kälter sein sollte, können Sie jederzeit Ihr<br />

Surfbrett gegen eine Angelrute eintauschen und am<br />

Fluss Wye Äschen fangen.<br />

52<br />

Die nachstehenden Informationen geben Ihnen einen<br />

kleinen Überblick. über die beliebt<strong>est</strong>en Aktivitäten.<br />

Einige sind ideal für ruhigere Gemüter, andere nur für<br />

Wagemutige und Adrenalinjunkies.<br />

Ein kleiner Warnhinweis: Aktivitäten, die Sie zum ersten<br />

Mal ausprobieren, sollten Sie auf jeden Fall nur unter<br />

fachkundiger Anleitung unternehmen. Die meisten<br />

Instruktoren können von allen Alters-, Erfahrungs- und<br />

Fitnessstufen in Anspruch genommen werden. Einige<br />

Informationen und Tipps dazu erhalten Sie auf unseren<br />

<strong>Visit</strong> <strong>Wales</strong>-Webseiten. Also, worauf warten Sie noch?


Wandern<br />

<strong>Wales</strong> ist ein heißer Anwärter auf den Titel<br />

des wanderfreundlichsten Landes in<br />

Europa und vielleicht auf sogar der ganzen<br />

Welt. Aber das liegt nicht nur an den über<br />

800 km an National Trails, den fünf Areas<br />

of Outstanding Natural Beauty („Regionen<br />

von außergewöhnlicher Naturschönheit“),<br />

der schier unerschöpflich reichen<br />

walisischen Geschichte oder der<br />

faszinierenden Urlandschaft. Es liegt vor<br />

allem an der geballten Vielfalt auf einer so<br />

relativ kleinen Fläche.<br />

Der <strong>Wales</strong> Coastal Path wird in diesem Jahr<br />

offiziell eröffnet und umspannt ein rund<br />

1.300 km langes Netz an<br />

Küstenwanderwegen von Norden bis Süden<br />

– der erste Küstenpfad, der ein gesamtes<br />

Land umschließt. Er ermöglicht es, die<br />

vielseitigen Landschaften von <strong>Wales</strong> zu Fuß,<br />

mit dem Rad oder zu Pferd zu erkunden.<br />

www.walking.visitwales.com<br />

Floella Benjamin OBE DL, Präsidentin<br />

von Ramblers:<br />

„Wandern in <strong>Wales</strong> schenkt einem ein<br />

neues Bewusstsein für die Wunder der<br />

Natur, und dieses Gefühl liebe ich sehr, es<br />

ist einfach wunderbar. London ist mit dem<br />

Zug nur etwas mehr als zwei Stunden von<br />

Cardiff entfernt. So kann ich problemlos<br />

jederzeit in die Schönheit und Vielfalt der<br />

walisischen Landschaft eintauchen. Ich<br />

liebe die malerischen Bauernhäuser und<br />

den maj<strong>est</strong>ätischen Nordblick auf den<br />

Snowdonia National Park. Einmal habe ich<br />

meine Kinder auf eine Wanderung bei<br />

Llangollen mitgenommen. Sie waren von<br />

der Freiheit in den Bergen absolut<br />

begeistert und sprechen heute noch<br />

davon. Die Küste von Pembrokeshire im<br />

W<strong>est</strong>en besitzt eine reiche und<br />

wunderbare Flora und Fauna. Und auch<br />

eine Stadtwanderung in Cardiff ist sehr<br />

anregend. Cardiff ist eine der<br />

freundlichsten Städte, die ich kenne.“<br />

Radfahren<br />

Neben Wandern gehört das Radfahren zu<br />

den beliebt<strong>est</strong>en Urlaubsaktivitäten in<br />

<strong>Wales</strong>. Es ist die Vielfalt, die die Menschen<br />

zu uns bringt – Langstreckenfans, die<br />

gerne von Küste zu Küste ziehen, finden<br />

hier ebenso b<strong>est</strong>e Vorraussetzungen wie<br />

Gelegenheitsradler, die beim Anblick eines<br />

steilen Geländes in Verzückung geraten.<br />

Wir verfügen über ein 1.926 km<br />

umspannendes National Cycle Network,<br />

533 km an verkehrsfreien Radstrecken und<br />

drei Langstrecken-Radwege –<br />

streckenweise bieten sie sich auch für<br />

Wochenendtouren an. Zudem gibt es in<br />

ganz <strong>Wales</strong> 11 Netzwerkzentren für<br />

Fahrradurlauber.<br />

www.cycling.visitwales.com<br />

„Round Britain“-Teilnehmer Nick Hands<br />

„Ich brach von Bristol zu einer Radtour auf,<br />

bei der ich mehr als 8.000 km entlang der<br />

britischen Küste zurücklegen musste. Da die<br />

Strecke im Uhrzeigersinn verlief, war <strong>Wales</strong><br />

mein erstes Streckenziel. Von den<br />

wunderschönen Küstenradstrecken<br />

außerhalb von Swansea bis zur hügeligen<br />

Landschaft von Anglesey und den<br />

unerschlossenen, abgelegenen<br />

Gebirgspässen von Nordwales bietet die<br />

walisische Küste Radfahrern ein bisschen<br />

von allem. Man trifft unterwegs interessante<br />

Persönlichkeiten und viele freundliche,<br />

warmherzige Waliser. Ich habe in <strong>Wales</strong><br />

gecampt, bei Freunden und sogar in<br />

Jugendherbergen übernachtet. Ich habe<br />

atemberaubende Sonnenuntergänge erlebt<br />

und Fischadler bei der Fischjagd im Dyfi<br />

Valley gesehen. Ich weiß, dass <strong>Wales</strong> für<br />

seine hervorragenden Mountainbike-<br />

Strecken bekannt ist, doch würde ich jedem<br />

ans Herz legen, auch die Straßen für<br />

Radreisen auszuprobieren.“<br />

Mountainbiking<br />

<strong>Wales</strong> ist nur halb so groß wie die<br />

Niederlande, doch mit seinen Wäldern<br />

und Tälern bietet es mehr Möglichkeiten<br />

zum Mountainbiken als jeder andere Ort<br />

in Großbritannien. Es gibt 13 eigene<br />

Mountainbikezentren und -stationen, die<br />

das ganze Jahr über Nervenkitzel bei<br />

jedem Wetter garantieren. Bei uns gibt es<br />

auch Singletrail-Slalomstrecken wie<br />

Cwmcarn in den Valleys von Südwales.<br />

Und abgeschiedene Naturstrecken mit<br />

Kultstatus wie Nant-yr-Arian in<br />

Mittelwales. Jeden Winter kommen<br />

weitere Strecken und Pfade hinzu und das<br />

Besucherzentrum wird modernisiert.<br />

www.mbwales.com<br />

Mountainbike-Autor und Streckenguru<br />

Guy K<strong>est</strong>even:<br />

„Seit meinem ersten Mountainbike-Ausflug<br />

als Teenager in den Snowdonia National<br />

Park mit seinen „echten” Bergen und steilen<br />

Schieferabhängen ist <strong>Wales</strong> als MTB-Ziel<br />

immer schon konkurrenzlos gewesen. Es<br />

war auch eine unglaubliche Erfahrung, die<br />

Entwicklung so vieler erstklassiger eigener<br />

Mountainbikezentren an den Strecken von<br />

ihren bescheidenen Anfängen mit dem<br />

„Red Bull Trail“ zu beobachten. Nicht nur<br />

wegen der fantastischen ganzjährigen<br />

Möglichkeiten zum Mountainbiking,<br />

sondern auch wegen der unzähligen<br />

Mountainbiker – von Anfängern bis hin zu<br />

MTB-Veteranen wie mir – die immer und<br />

immer wieder hierher kommen, um sich<br />

ihre Kicks zu holen. Nirgends sonst finden<br />

Mountainbiker so viel freie Natur,<br />

freundschaftliche Atmosphäre,<br />

Abwechslung und so perfekte Bedingungen<br />

wie in <strong>Wales</strong>.“<br />

www.visitwales.de<br />

53


Angeln<br />

Zum Angeln finden Sie bei uns in <strong>Wales</strong><br />

mehr als genug Möglichkeiten. Wir<br />

besitzen 2.900 Hektar Seen, rund 3.900 km<br />

Flüsse mit Meerforellen und über 3.900 km<br />

an Flussläufen mit Bachforellen. Es<br />

tummeln sich riesige Karpfen in unseren<br />

Wildfischgründen, Bachforellen in den<br />

Flüssen Teifi und Usk sowie Lachse in<br />

unseren berühmten Flüssen Dee, Wye und<br />

Severn. Und natürlich lockt auch die<br />

ultimative Herausforderung für alle<br />

Fliegenfischer: Seeforelle („Sewin“) –unser<br />

Fluss Tywi in Carmarthenshire ist dafür der<br />

b<strong>est</strong>e Fluss in ganz Europa. Erst vor kurzem<br />

wurde ein neuer Weg fertig g<strong>est</strong>ellt, der<br />

Anglern und Besuchern besseren Zugang<br />

zum Fluss und somit zur Schönheit, Ruhe<br />

und den Naturräumen der Region bietet.<br />

www.fishing.visitwales.com<br />

Angelexperte John Wilson:<br />

„Ich habe bereits an so vielen Orten der<br />

Welt geangelt, dass ich mich an die Hälfte<br />

gar nicht mehr erinnern kann. Alaska,<br />

Australien und auch dazwischen fast<br />

überall sonst. Doch an einen Ort kehre ich<br />

immer wieder zurück. <strong>Wales</strong> hat einen<br />

ganz besonderen Platz in meinem Herzen.<br />

Das B<strong>est</strong>e ist die unfassbare Vielfalt, der<br />

man hier auf so kleinem Raum begegnet.<br />

Wenn Sie ein echtes Angelabenteuer<br />

voller Abwechslung erleben möchten, ist<br />

der zauberhafte W<strong>est</strong>en von <strong>Wales</strong> das<br />

perfekte Ziel. Von den eleganten Äschen<br />

im oberen Abschnitt des paradiesisch<br />

ruhigen Severn bis zu stürmischen<br />

Kämpfen mit Blau- und Heringshaien in<br />

Pembrokeshire erwartet Sie hier mehr<br />

Aufregung, als Sie sich wünschen können.“<br />

54<br />

Golf<br />

<strong>Wales</strong> präsentiert mit Stolz eines der<br />

ruhmreichsten Sportturniere der Welt –<br />

den Ryder Cup. Er wird im Celtic Manor<br />

Resort in Newport auf dem fantastischen<br />

Twenty Ten Course ausgetragen. Doch wir<br />

haben viel mehr zu bieten als nur den<br />

Ryder Cup. <strong>Wales</strong> besitzt über 200<br />

Golfplätze, von hervorragenden Links-<br />

Plätzen wie Royal Porthcawl und Royal St<br />

David’s über entspannte Klippenparcours<br />

wie Cardigan oder Cradoc bis hin zu<br />

wundervollen Neun-Loch-Anlagen in<br />

Hügellandschaften wie St Davids City und<br />

Priskilly For<strong>est</strong>. Golf in <strong>Wales</strong> lässt nichts zu<br />

wünschen übrig – ganz gleich, ob Sie nun<br />

eine Herausforderung auf einem 18-Loch-<br />

Platz suchen, einfach nur ohne viel Trara<br />

ein paar Bälle lochen oder auf der Driving<br />

Range an Ihrem Abschlag arbeiten<br />

möchten. www.golfasitshouldbe.com<br />

US-Masters-Sieger Ian Woosnam, OBE<br />

„Ich darf wohl behaupten, dass ich mich mit<br />

Golf in <strong>Wales</strong> und den idealen Golfplätzen<br />

hier ein wenig auskenne.“ Bereits als Junge<br />

lernte ich unseren heimischen Golfplatz<br />

Llanymynech kennen, auf dem meine Eltern<br />

spielten und ich das Golfspielen lernte.<br />

Aberdovey, der herrliche Links-Parcours an<br />

der Cardigan Bay, gehört, wie auch der<br />

Royal St. David’s in Harlech, zu meinen<br />

besonderen Lieblingen. Das sind zwar die<br />

Plätze, auf denen ich in jungen Jahren Golf<br />

gespielt habe, doch empfehlen kann ich<br />

sehr viele – Royal Porthcawl,<br />

Southerndown, Pyle and Kenfig, Conwy,<br />

Pr<strong>est</strong>atyn, Ashburnham, Maesdu, North<br />

<strong>Wales</strong>, Nefyn und viele mehr.<br />

<strong>Wales</strong> ist das erste europäische Land mit<br />

einem Caddy-Angebot im Internet. So<br />

können Sie erstklassige, ausgebildete Profi-<br />

Caddys mit nur einem Mausklick suchen<br />

und buchen. www.caddylocator.com<br />

Unabhängig davon kann ich Ihnen jedoch<br />

versprechen, dass Sie überall in <strong>Wales</strong><br />

garantiert eine herzliche Atmosphäre und<br />

typische walisische Gastfreundschaft<br />

erwarten. Wenn Sie meinen, Golf sei eine<br />

elitäre Sportart, lade ich Sie dazu ein, nach<br />

<strong>Wales</strong> zu kommen und das zu erleben, was<br />

wir „Golf, as it should be“ nennen.


Abenteuer<br />

Wenn Sie ein abenteuerlustiges Gemüt<br />

besitzen, haben Sie in <strong>Wales</strong> die Qual der<br />

Wahl. Versuchen Sie sich doch einmal<br />

beim Coasteering. Dazu rüsten Sie sich<br />

zunächst einmal mit Neoprenanzug,<br />

Schutzhelm und Schwimmw<strong>est</strong>e aus, um<br />

dann all die schönen Dinge zu tun, die<br />

Ihnen als Kind nicht erlaubt waren: Sie<br />

klettern, schwimmen, rutschen, schlittern<br />

und kriechen entlang der schroffen,<br />

wellengepeitschten Küstenlinie voran, um<br />

anschließend von den Klippen ins<br />

wogende Meer zu springen. Und wenn Sie<br />

gerne etwas mit einer Gruppe<br />

unternehmen und nichts dagegen haben,<br />

etwas nass zu werden, können Sie beim<br />

Wildwasserrafting auf den Flüssen<br />

Tryweryn oder Dee einen Nachmittag<br />

voller Nervenkitzel verbringen. Vielleicht ist<br />

aber auch Klettern Ihr Ding. Und wenn das<br />

alles nichts für Sie ist, gibt es auch noch<br />

Canyoning, Höhlentouren, Alpinklettern<br />

oder Paragliding – und vieles andere...<br />

www.visitwales.co.uk/active<br />

Claire Carlile, Marketing Manager für<br />

Preseli Venture Eco Lodge and<br />

Adventures:<br />

„Ich besuchte Pembrokeshire zum ersten<br />

Mal in meiner frühen Jugendzeit und dort<br />

packte mich das Kletterfieber, ganz<br />

besonders bei den herrlichen klassischen<br />

Flachwandtouren an der Küste im Norden<br />

von Pembrokeshire. Wenn Sie gerne im<br />

Freien sind, werden Sie in Pembrokeshire<br />

Ihr Paradies finden, denn hier gibt es<br />

sandige Strandabschnitte für Surfer,<br />

familienfreundliche Fahrradstrecken auf<br />

ruhigen Wegen, Kajakmöglichkeiten auf<br />

dem Meer entlang der Küste und zu<br />

vorgelagerten Inseln sowie Möglichkeiten<br />

Wassersport<br />

Wenn Sie sich auch schon einmal gefragt<br />

haben, wie es wohl wäre, auf dem Wasser<br />

Snowboard zu fahren, dann ist<br />

Wakeboarding die Antwort – eine<br />

aufregende Kombination aus<br />

Snowboarden, Surfen und Skateboarden,<br />

die in kurzer Zeit zur coolsten und<br />

spaßigsten Annäherung an das nasse<br />

Element avancierte. Oder wie wäre es mit<br />

Windsurfen? Mit 30 Knoten an der<br />

traumhaften walisischen Küste<br />

vorbeizuziehen scheint für einen einzigen<br />

Urlaub etwas hoch gegriffen, doch ist es<br />

für die meisten Leute machbar. Wenn Sie<br />

sportliche Aktivitäten gerne mit Ihrer<br />

Entdeckerlust verbinden möchten, sollten<br />

Sie eine Kajakfahrt auf dem Meer<br />

unternehmen.<br />

zum Klippenspringen und Coasteering. Das<br />

vielseitige Aktivitätenangebot sowie die<br />

einzigartige Lage in Küstennähe am<br />

Nationalpark machen diese Region zur<br />

perfekten Spielwiese für Abenteuerlustige<br />

und garantieren unvergessliche Momente.“<br />

Surftourist und Inhaber von SurfGSD<br />

Simon Jayham:<br />

„Vor über 20 Jahren fuhr ich auf den<br />

Parkplatz des Worm’s Head Hotel in<br />

Rhossili, der einen Blick auf fünf Kilometer<br />

Sandstrand mit perfektem Wellengang<br />

eröffnete. Es war früher Morgen und weit<br />

und breit kein Mensch zu sehen. Also zog<br />

ich meinen Surfanzug an und rannte die<br />

Die ideale Art, die walisische Küste zu<br />

erkunden – hier gibt es Höhlen, durch die<br />

Sie paddeln können; Strände, die zu Fuß<br />

nicht erreichbar sind; und mit etwas Glück<br />

sehen Sie sogar Robben und Delfine.<br />

www.waleswatersports.co.uk<br />

Weitere Informationen über <strong>Wales</strong><br />

erhalten Sie auf www.visitwales.de<br />

Stufen hinunter zum Strand, während das<br />

Adrenalin in meinem Blut rauschte und ich<br />

mir im Kopf zuschrie „Er hatte Recht, er<br />

hatte Recht“. Wer hatte Recht? Vor jenem<br />

Trip hatte ich Jahre damit verbracht, auf<br />

Reisen in der ganzen Welt endlich die<br />

perfekte leere Welle zu finden und ein<br />

Surferkollege hatte mir in einer Herberge<br />

Fotos von den Wellen in <strong>Wales</strong> gezeigt –<br />

und er hatte Recht. Die Wellen in <strong>Wales</strong><br />

sind fantastisch, aber nicht nur das – sie<br />

sind auch noch leer. Seit 20 Jahren surfe<br />

hier in Gower.“<br />

www.visitwales.de<br />

55


Welche Reisepapiere benötige ich?<br />

Bei der Ankunft in Großbritannien müssen<br />

Reisende einen gültigen Reisepass,<br />

Personalausweis oder ein anderes<br />

Dokument vorlegen, das ihre Identität und<br />

Staatsangehörigkeit ausreichend belegt. Die<br />

Einreise- und Aufenthaltsb<strong>est</strong>immungen für<br />

<strong>Wales</strong> entsprechen denen für ganz<br />

Großbritannien. Ausführliche<br />

Informationen für nicht EU-Bürger erhalten<br />

Sie bei <strong>Visit</strong> Britain www.visitbritain.com<br />

oder auf der Webseite UK Visas<br />

www.ukvisas.gov.uk.<br />

Ist eine Reisekrankenversicherung<br />

erforderlich?<br />

Wir raten Ihnen dringend, vor Ihrer Reise<br />

eine entsprechende Reiseversicherung<br />

abzuschließen. Ihr Reisebüro berät Sie<br />

gerne über die passenden<br />

Versicherungsangeboten. Weitere<br />

Informationen über medizinische<br />

Versorgung für Reisende finden Sie auf<br />

www.visitbritain.com<br />

Darf ich mein Haustier mitbringen?<br />

Das Pet Travel Scheme (PETS) ist das<br />

System, durch das ermöglicht wird,<br />

Haustiere aus b<strong>est</strong>immten Ländern ohne<br />

Quarantäne nach Großbritannien<br />

einzuführen, sofern b<strong>est</strong>immte<br />

Bedingungen erfüllt werden. E-Mail an<br />

quarantine@animalhealth.gsi.gov.uk oder<br />

informieren Sie sich unter<br />

56<br />

Häufig g<strong>est</strong>ellte Fragen<br />

www.defra.gov.uk/wildlife-pets/pets/<br />

travel/index.htm<br />

Fahren in <strong>Wales</strong><br />

Informationen über die britischen<br />

Verkehrsregeln finden Sie in der<br />

Straßenverkehrsordnung (Highway Code)<br />

www.direct.gov.uk Einen praktischen<br />

Routenplaner einschließlich<br />

Wegbeschreibungen und detaillierter<br />

Karten finden Sie auf www.theaa.com<br />

oder www.rac.co.uk<br />

Informationen für Reisende mit<br />

Behinderungen<br />

„Tourism for All“ ist ein spezieller,<br />

kostenloser Informationsservice, der sich<br />

für die Förderung von barrierefreiem<br />

Tourismus engagiert. Er bietet kostenlose<br />

Informationen zur Reiseplanung, zu<br />

Transportmitteln, Unterkünften und<br />

Buchungen. www.tourismforall.org.uk/<br />

Unterkünfte<br />

Achten Sie bei der Wahl Ihrer Unterkunft<br />

auf das Cymru/<strong>Wales</strong>-Zeichen des<br />

nationalen Qualitätsbewertungssystems.<br />

Dann können Sie sich darauf verlassen,<br />

dass die Unterkunft geprüft wurde. Alle<br />

nationalen Organisationen, die<br />

Bewertungen von Unterkünften<br />

durchführen (<strong>Visit</strong>Britain, <strong>Visit</strong>Scotland,<br />

<strong>Visit</strong> <strong>Wales</strong> und der Automobilverband AA)<br />

führen die Einstufung mittlerweile nach<br />

den gleichen Qualitätsstandards durch und<br />

verleihen zwischen einem und fünf<br />

Sternen. Die Sterne spiegeln die<br />

Einrichtungen und die Gesamtqualität des<br />

Aufenthaltes wider. www.visitwales.co.uk/<br />

holiday-accommodation-in wales/<br />

grading-visit-wales-tourist<br />

accommodation-grading-scheme/<br />

Währung<br />

Wir zahlen in <strong>Wales</strong> mit Britischem Pfund<br />

(£). Ausländische Währungen können bei<br />

Banken, Postfilialen, Wechselbüroschaltern<br />

und in größeren Hotels gewechselt werden.<br />

An Geldautomaten können Sie mit der EC-<br />

Karte problemlos Britisches Pfund abheben.<br />

Alle Kreditkarten wie Visa-, Mastercardoder<br />

American Express werden von den<br />

meisten Stellen akzeptiert. Bitte beachten<br />

Sie jedoch, dass der Euro (€) in<br />

Großbritannien in der Regel noch nicht als<br />

Zahlungsmittel genutzt werden kann.<br />

Mehrwertsteuer (Value Added Tax - VAT)<br />

Die Mehrwertsteuer (Value Added Tax -<br />

VAT) beträgt 17.5 % und gilt für Waren und<br />

Dienstleistungen.<br />

Was sollte ich beim Trinkgeld beachten?<br />

Beim Trinkgeld gibt es keine f<strong>est</strong>e Regel.<br />

Wenn Sie den Service gut fanden, können<br />

Sie nach Belieben Trinkgeld geben. Dies ist<br />

vor allem in R<strong>est</strong>aurants üblich, in denen<br />

Sie bis zu 10-15% des Rechnungsbetrags


als Trinkgeld geben können. Sie sollten<br />

allerdings vorher immer überprüfen, ob ein<br />

Bedienungsgeld bereits in der Rechnung<br />

enthalten ist. Das Trinkgeld für<br />

Hotelmitarbeiter liegt ebenfalls in Ihrem<br />

Ermessen. Für Barbedienungen gibt es in<br />

der Regel kein Trinkgeld, man kann ihnen<br />

als Dankeschön allerdings einen Drink<br />

anbieten. Trinkgeld für Taxifahrer ist üblich,<br />

ganz besonders auf längeren Strecken<br />

und/oder wenn der Fahrer Ihnen mit dem<br />

Gepäck geholfen hat.<br />

Geschäftszeiten<br />

Die üblichen Geschäftszeiten sind Montag<br />

bis Samstag von 9.00 Uhr bis 17.30 Uhr<br />

und an Sonntagen in der Regel zwischen<br />

10.00 Uhr und 16.00 Uhr (in größeren<br />

Orten und Städten). Banken sind Montag<br />

bis Samstag von 9.00 Uhr bis 17.00 Uhr<br />

geöffnet.<br />

Wie hoch sind die Preise in <strong>Wales</strong>?<br />

Normales 3-Sterne-Hotel: £45 - £50<br />

pro Person<br />

Bed&Breakfast-Unterkunft: £30 - £35<br />

pro Person<br />

Jugendherberge: £10 - £20 pro Person<br />

Campingplätze: £15 - £20 pro Stellplatz<br />

Mittagessen (Imbiss/Sandwich): £3<br />

3-Gänge-Menü (ohne Wein): £20 - £25<br />

1 Flasche Wein im Pub: £12 - £15<br />

1 Pint Bier im Pub: £3<br />

1 Tasse Tee oder Kaffee: £2<br />

Kleine Flasche Mineralwasser: £1<br />

Üblicher Preis für Parkplätze (1 Tag):<br />

Stadtzentrum £12, Stadtgebiet £4,<br />

Nationalparks £3.<br />

Offizielle Feiertage 2010<br />

1. Januar, 2. April, 5. April, 3. Mai, 31. Mai,<br />

30. August, 25. 27. & 28. Dezember.<br />

Wann sind Schulferien?<br />

Die Sommerferien dauern in England und<br />

<strong>Wales</strong> von Mitte Juli bis Anfang September.<br />

Außerdem haben Schüler um<br />

Weihnachten und Ostern zwei bis drei<br />

Wochen Ferien und zusätzlich Mitte<br />

Februar, Ende Mai und Mitte Oktober je<br />

eine unterrichtsfreie Woche. Die genauen<br />

Termine fallen je nach zuständiger<br />

Schulbehörde unterschiedlich aus.<br />

Stromanschluss<br />

Die Standardspannung beträgt in <strong>Wales</strong><br />

sowie im übrigen Großbritannien 240 AC,<br />

50-60HZ. Sie benötigen einen Adapter.<br />

Telefonieren in <strong>Wales</strong><br />

Wenn Sie aus dem Ausland nach <strong>Wales</strong><br />

anrufen, benutzen Sie bitte den<br />

internationalen Ländercode für<br />

Großbritannien (+44). Nach diesem<br />

Ländercode wählen Sie bitte die<br />

Ortsvorwahl ohne die ‘0’. Wenn Sie also<br />

beispielsweise das Cardiff Tourist<br />

Information Centre mit der<br />

Telefonnummer 029 2087 3573 aus dem<br />

Ausland anrufen möchten, wählen Sie bitte<br />

+44 (0)29 2087 3573. In <strong>Wales</strong> erreichen<br />

Sie die Feuerwehr, Polizei sowie den<br />

Rettungsdienst unter der Notrufnummer<br />

999 von jedem Telefon.<br />

Wo bekomme ich Informationen über<br />

einen b<strong>est</strong>immten Ort?<br />

Am einfachsten und schnellsten erhalten<br />

Sie alle relevanten Informationen<br />

telefonisch bei einem unserer Tourist<br />

Information Centres. Das Personal ist<br />

erstklassig ausgebildet, kennt sich in der<br />

jeweiligen Region hervorragend aus und<br />

steht Ihnen gerne mit Rat und Tat zur<br />

Seite bei der Unterkunftssuche, bei<br />

Buchungen, R<strong>est</strong>auranttipps,<br />

Unternehmungsmöglichkeiten,<br />

Informationen über Veranstaltungen, mit<br />

Landkarten und Stadtplänen, Reiseführern<br />

und Büchern. Die Informationszentren sind<br />

in der Regel zwischen 10.00 Uhr und 17.00<br />

Uhr geöffnet. Eine Übersicht der Tourist<br />

Information Centres erhalten Sie auf<br />

www.visitwales.co.uk/contact-visit-wales/<br />

Wenn Sie in London sind und<br />

Informationen über <strong>Wales</strong> wünschen,<br />

können Sie im Britain and London <strong>Visit</strong>or<br />

Centre in der 1 Regent Street nahe dem<br />

Piccadilly Circus vorbeischauen.<br />

www.visitwales.de<br />

57


Fakten über <strong>Wales</strong><br />

• <strong>Wales</strong> liegt w<strong>est</strong>lich von England und<br />

ist rund 256 km lang und 96 km breit.<br />

Die Landmasse beträgt nur knapp<br />

20.720 km², das entspricht in etwa der<br />

Größe des US-Bundesstaates<br />

Massachusetts, der Hälfte der<br />

Niederlande oder des Bundeslandes<br />

Hessen.<br />

• Unser Wetter ist in der Regel mild und<br />

wechselhaft. Die<br />

Durchschnittstemperaturen betragen<br />

10° C im Winter und 20° C im Sommer.<br />

Das Wetter in den Hochlandgebieten<br />

kann äußerst launisch sein. Sie sollten<br />

also unbedingt den aktuellen<br />

Wetterbericht verfolgen, bevor Sie<br />

aufbrechen.<br />

58<br />

• In <strong>Wales</strong> leben etwa 2.903.085<br />

Menschen und die Einwohnerzahl der<br />

Hauptstadt Cardiff beträgt 305.340<br />

(Quelle: Volkszählung der National<br />

Assembly for <strong>Wales</strong> für das Jahr 2001).<br />

• Walisisch ist eine keltische Sprache, die<br />

eng mit dem Kornischen und<br />

Bretonischen verwandt ist und von<br />

rund 20 % der Bevölkerung gesprochen<br />

wird. Der Ursprung der walisischen<br />

Sprache lässt sich bis ins 6. Jahrhundert<br />

zurückverfolgen. Walisisch gehört<br />

damit zu den ält<strong>est</strong>en gesprochenen<br />

Sprachen Europas.<br />

• Die größten Städte sind die Hauptstadt<br />

Cardiff (Caerdydd), Swansea<br />

(Abertawe), Newport (Casnewydd) und<br />

Bangor. Mit 2.000 Einwohnern ist St.<br />

Davids in Pembrokeshire die kleinste<br />

Stadt Großbritanniens mit „City”-<br />

Status.<br />

•Die walisische Nationalflagge zeigt<br />

einen roten Drachen auf einem grünweißen<br />

Hintergrund – ein<br />

unverkennbares Symbol für <strong>Wales</strong>.<br />

• Unser Schutzheiliger ist St. David<br />

(„Dewi Sant“). Er starb am 1. März 589<br />

AD. Sein Grab befindet sich in der St.<br />

Davids Cathedral in Pembrokeshire.<br />

Heute wird der St. David’s Day jedes<br />

Jahr am 1. März als National- und<br />

Kulturf<strong>est</strong> in ganz <strong>Wales</strong> und sogar auf<br />

der ganzen Welt gefeiert.<br />

• Die Nationalhymne „Mae Hen Wlad Fy<br />

Nhadau – The Land of my Fathers“<br />

(Land meiner Väter) wurde 1856 von<br />

dem Weber Evan James geschrieben.<br />

Sein Sohn, James James, arrangierte<br />

eine traditionelle Harfenmelodie als<br />

musikalische Begleitung zum Text um.<br />

Die Hymne wurde 1874 beim Bangor<br />

Eisteddfod uraufgeführt.<br />

• Unser Landessymbol sind Lauch und<br />

Narzisse, die von den<br />

Walisern am St. David’s<br />

Day an der Kleidung<br />

getragen<br />

werden.


Kostenlose Broschüren<br />

Weitere Informationen über <strong>Wales</strong><br />

erhalten Sie unter anderem in den<br />

KOSTENLOSEN Reisebroschüren, die wir<br />

hier für Sie aufgeführt haben. Sie können<br />

sie auf www.visitwales.com b<strong>est</strong>ellen oder<br />

herunterladen:<br />

<strong>Wales</strong> – Unterkunftsführer<br />

Verzeichnis der von <strong>Visit</strong> <strong>Wales</strong> nach<br />

Qualität eing<strong>est</strong>uften Hotels und<br />

Gasthäusern, Farmen und B&Bs, Cottages<br />

für Selbstversorger, Wohnmobil- und<br />

Zeltplätze sowie Reise- und<br />

Veranstaltungsinformationen.<br />

<strong>Wales</strong> – B&B Tourenkarte<br />

Mit Informationen zu Unterkünften in<br />

B&Bs, auf Farmen und in Gasthäusern.<br />

Farm Stay <strong>Wales</strong><br />

Aufenthalte auf zum Teil noch<br />

bewirtschafteten Farmen. Die Unterkünfte<br />

sind erstklassig, häufig mit Kontakt zu den<br />

Besitzern und teilweise auch als<br />

Selbstversorgerunterkünfte erhältlich.<br />

www.farmstay.co.uk/wales.dot<br />

<strong>Wales</strong>: Golf<br />

„Golf as it should be“ in <strong>Wales</strong>: Gastgeber<br />

des Ryder Cup 2010.<br />

www.golfasitshouldbe.com<br />

Fishing <strong>Wales</strong><br />

Eine traumhaft lange Küste, unzählige<br />

Flüsse und Seen – kein Wunder, dass <strong>Wales</strong><br />

als Anglerparadies gilt.<br />

www.fishing.visitwales.co.uk<br />

<strong>Wales</strong> Bus, Rail and Tourist Map and Guide<br />

Der ultimative Leitfaden zum Reisen durch<br />

<strong>Wales</strong> mit öffentlichen Verkehrsmitteln.<br />

Beaches Leaflet<br />

Eine Übersicht über die b<strong>est</strong>en Strände<br />

von <strong>Wales</strong>, darunter Strände, die mit der<br />

Blauen Flagge, dem Green Sea- oder dem<br />

Seaside-Award ausgezeichnet wurden.<br />

Hier erhalten Sie weitere Informationen<br />

Urlaubsplanung leicht gemacht: Auf den<br />

Webseiten unserer Partner erhalten Sie<br />

weitere Informationen.<br />

1. Nordwales<br />

www.visitnorthwales.co.uk<br />

2. Ceredigion<br />

www.tourism.ceredigion.gov.uk<br />

3. Mittelwales<br />

www.exploremidwales.com<br />

4. Südw<strong>est</strong>wales<br />

www.southw<strong>est</strong>wales.info<br />

5. Südwales<br />

www.southernwales.com<br />

Weitere Informationen über<br />

<strong>Wales</strong> finden sie unter<br />

brochure page.<br />

Deutschland<br />

www.visitbritain.de<br />

Österreich<br />

www.visitbritain.at<br />

Schweiz<br />

www.visitbritain.ch<br />

www.visitwales.de 59


Anreise nach <strong>Wales</strong><br />

Mit dem Flugzeug<br />

Cardiff International Airport<br />

+44 (0)1446 711111<br />

www.tbicardiffairport.com<br />

Der Flughafen befindet sich in Rhoose, 20<br />

km südw<strong>est</strong>lich des Stadtzentrums von<br />

Cardiff. Vom Flughafen aus verkehren<br />

Busse, Züge und Taxis ins Stadtzentrum.<br />

Eine Taxifahrt kostet rund £26. Taxis<br />

können am Buchungsschalter im<br />

Außenbereich vor der Ankunftshalle<br />

reserviert werden. Die Buslinie X91 verkehrt<br />

täglich von Montag bis Samstag stündlich<br />

und sonntags alle zwei Stunden zwischen<br />

dem Hauptbahnhof und dem Flughafen<br />

Cardiff. Die Fahrt dauert etwa 35 Minuten.<br />

Ein- und Ausstiegspunkte befinden sich vor<br />

dem Terminalgebäude. Cardiff Central und<br />

Bridgend sind über eine Zugverbindung<br />

60<br />

<strong>Wales</strong> ist einfach zu erreichen. Mit dem<br />

Auto beträgt die Fahrtzeit beispielsweise<br />

ab London-Heathrow nach Cardiff ca.<br />

2,5 Stunden, Vom Flughafen Manch<strong>est</strong>er<br />

nach Nordwales nur rund 45 Minuten.<br />

Auch die Anbindung an die Flughäfen<br />

Liverpool, Birmingham, London-Gatwick<br />

oder Bristol ist ausgezeichnet. Und<br />

natürlich gibt es auch Direktflüge zum<br />

Cardiff International Airport.<br />

vom Flughafenbahnhof zu erreichen. Züge<br />

verkehren stündlich von Montag bis<br />

Samstag und alle zwei Stunden an<br />

Sonntagen. Ein kostenloser Shuttlebus<br />

bringt Fahrgäste mit gültigem Bahnticket<br />

vom Zugbahnhof zum Flughafenterminal.<br />

Mietwagen werden ebenfalls angeboten.<br />

Zahlreiche Fluglinien bieten<br />

Direktverbindungen nach Cardiff.<br />

Informieren Sie sich auf den<br />

entsprechenden Webseiten:<br />

Aer Arann – www.aerarann.com<br />

bmibaby – www.bmibaby.com<br />

Flybe – www.flybe.com<br />

Highland Airways –<br />

www.highlandairways.co.uk<br />

KLM – www.klm.com<br />

Thomsonfly – www.thomsonfly.com<br />

Die Londoner Flughäfen werden aus aller<br />

Welt angeflogen, erkundigen Sie sich bitte<br />

bei Ihrem zuständigen Reisebüro nach den<br />

optimalen Flugverbindungen. Auch<br />

Birmingham, Manch<strong>est</strong>er und Liverpool<br />

sind Zielflughäfen für internationale Flüge<br />

und der Flughafen von Bristol liegt sehr<br />

günstig für eine Reise nach <strong>Wales</strong>.<br />

Bristol International Airport<br />

www.bristolairport.co.uk<br />

Liverpool John Lennon Airport<br />

www.liverpoolairport.com<br />

London Heathrow Airport<br />

www.heathrowairport.com<br />

London Gatwick Airport<br />

www.gatwickairport.com<br />

Manch<strong>est</strong>er Airport<br />

www.manch<strong>est</strong>erairport.co.uk


Birmingham International Airport<br />

www.birminghamairport.co.uk<br />

Stansted Airport<br />

www.stanstedairport.com<br />

London Luton Airport<br />

www.london-luton.co.uk<br />

Mit der Fähre<br />

Fährverbindungen von Irland:<br />

Irish Ferries<br />

www.irishferries.com<br />

Dublin Port – Holyhead,<br />

Rosslare – Pembroke Dock<br />

Stena Line<br />

www.stenaline.ie<br />

Dublin Port – Holyhead,<br />

Dun Laoghaire – Holyhead,<br />

Rosslare – Fishguard<br />

Fastnet Line<br />

www.fastnetline.com<br />

Cork – Swansea<br />

(Beginnt am 1. März 2010)<br />

Fährverbindungen vom europäischen<br />

F<strong>est</strong>land nach Großbritannien:<br />

Brittany Ferries – www.brittanyferries.com<br />

Condor Ferries – www.condorferries.co.uk<br />

DFDS Seaways – www.dfdsseaways.co.uk<br />

LD Lines – www.ldlines.co.uk<br />

Norfolkline Ferries – www.norfolkline.com<br />

P&O – www.poferries.com<br />

Sea France – www.seafrance.com<br />

Stena Line – www.stenaline.com<br />

Mit der Bahn<br />

Von Frankreich aus erreichen Sie<br />

Großbritannien über den Eurotunnel<br />

www.eurotunnel.com oder aus Frankreich<br />

und Belgien mit dem Eurostar<br />

www.eurostar.com<br />

In Großbritannien b<strong>est</strong>ehen regelmäßige,<br />

schnelle Zugverbindungen zwischen<br />

London-Paddington und Cardiff. Die Fahrt<br />

dauert zwei Stunden. Diese stündlichen<br />

Zugverbindungen verkehren dann weiter<br />

nach Swansea, von wo aus Anschlüsse<br />

nach W<strong>est</strong>wales b<strong>est</strong>ehen.<br />

Direktverbindungen nach Nordwales<br />

b<strong>est</strong>ehen von London Euston sowie<br />

zwischen dem Londoner Bahnhof<br />

Marylebone nach Shrewsbury und<br />

Wrexham. Von Manch<strong>est</strong>er aus gibt es<br />

gute Verbindungen zur nordwalisischen<br />

Küste. Weitere Informationen auf:<br />

www.nationalrail.co.uk oder<br />

www.thetrainline.com<br />

Mit dem Bus oder Auto<br />

Über die Autobahn M4/M25 ist <strong>Wales</strong> von<br />

den Flughäfen London-Heathrow und<br />

London-Gatwick erreichbar. Die M4<br />

erstreckt sich bis in weite Teile von<br />

Südw<strong>est</strong>wales – der Pembrokeshire Coast<br />

National Park weit im W<strong>est</strong>en liegt<br />

beispielsweise nur wenige Stunden Fahrt<br />

entfernt. Im Norden gibt es den A55<br />

Expressway, über den von Snowdonia und<br />

der nordwalisischen Küste Anschluss zu<br />

den Flughäfen Manch<strong>est</strong>er und Liverpool<br />

und dem britischen Autobahnnetz b<strong>est</strong>eht.<br />

Mittelwales erreichen Sie problemlos über<br />

die M54 von der M5/M6, die das „Herz von<br />

<strong>Wales</strong>“ mit dem Flughafen Birmingham<br />

und Zentralengland verbindet.<br />

National Express betreibt ein landesweites<br />

Netz an Schnellbussen, die zwischen den<br />

wichtigsten Städten und Ortschaften in<br />

<strong>Wales</strong> sowie den britischen Flughäfen<br />

verkehren. Tickets sind ausschließlich<br />

online, nach Verfügbarkeit erhältlich.<br />

www.nationalexpress.com<br />

Ab nur £8 pro Tag können Sie mit dem Brit<br />

Xplorer Pass das Busnetz von National<br />

Express beliebig nutzen. Sie erhalten<br />

diesen Pass online auf<br />

www.nationalexpress.com/coach/offers/br<br />

itXplorer.cfm<br />

Megabus bietet preisgünstige<br />

innerbritische Stadtverbindungen an. Die<br />

Busse verkehren zwischen London und<br />

Cardiff (sowie weiteren Zielen). Preise ab<br />

£1 + 50p Buchungsgebühr (einfache<br />

Strecke). www.megabus.com<br />

In <strong>Wales</strong> unterwegs<br />

Es verkehren Züge in alle Teile von <strong>Wales</strong> –<br />

und in der Regel sogar auf so<br />

landschaftlich schönen Strecken wie etwa<br />

entlang der kambrischen Küste, durch das<br />

Conwy Valley oder ins Herz von <strong>Wales</strong>.<br />

www.nationalrail.co.uk<br />

www.arrivatrainswales.co.uk<br />

www.scenicwales.co.uk<br />

www.heart-of-wales.co.uk<br />

Die Fahrt mit den insgesamt 14<br />

historischen Schmalspur- und<br />

Dampfbahnen in <strong>Wales</strong> ist Vergnügen pur.<br />

Viele davon gehören zu Great Little Trains<br />

of <strong>Wales</strong>.<br />

www.greatlittletrainsofwales.co.uk<br />

Außerdem gibt es ein ausgezeichnetes<br />

Busnetz sowie Fernbusse des<br />

Unternehmens TrawsCambria, die<br />

zwischen Nord- und Südwales verkehren.<br />

www.trawscambria.org.uk<br />

Wenn Sie in den Nationalparks unterwegs<br />

sind, nutzen Sie den praktischen „Park and<br />

Ride“-Busservice, der zur Reduzierung des<br />

Verkehrsaufkommens eingeführt wurde.<br />

The Brecon Beacons National Park<br />

(Beacons Bus)<br />

www.breconbeacons.org/visitus/transport<br />

The Pembrokeshire Coast National Park<br />

(Celtic Coaster, Coastal Cruiser, Poppit<br />

Rocket, Puffin Shuttle und Strumble<br />

Shuttle)<br />

www.pembrokeshire.gov.uk/coastbus<br />

Snowdonia National Park<br />

(Snowdon Sherpa)<br />

www.snowdoniagreenkey.co.uk<br />

Mit dem Freedom of <strong>Wales</strong> Flexi Pass<br />

können Sie auf allen Hauptzugstrecken in<br />

<strong>Wales</strong> sowie mit den meisten Linienbussen<br />

beliebig oft fahren. Inhaber dieses Passes<br />

erhalten außerdem kostenlose und<br />

ermäßigte Tickets für Fahrten mit den<br />

Schmalspurbahnen der Great Little Trains<br />

of <strong>Wales</strong> sowie ermäßigten Eintritt in<br />

zahlreiche Sehenswürdigkeiten in <strong>Wales</strong>.<br />

Es werden verschiedene Ticketarten<br />

angeboten: „4 in 8 Day All <strong>Wales</strong> Pass“<br />

(£74) für 4 Tage Bahnfahrt und 8 Tage<br />

Busfahrt; „The Freedom of South <strong>Wales</strong><br />

Flexi Rover“ sowie „North and Mid <strong>Wales</strong><br />

Rover“ (jeweils £50) ermöglichen 4 Tage<br />

Bahnfahrt und 8 Tage Busfahrt innerhalb<br />

des gesamten Netzes der jeweiligen<br />

Regionen. www.walesflexipass.co.uk<br />

Aktuelle und zuverlässige Informationen zu<br />

den öffentlichen Verkehrsmitteln sowie<br />

Auskünfte über Verbindungen erhalten<br />

Sie bei Traveline Cymru<br />

www.traveline-cymru.info<br />

www.visitwales.de 61


Liste der Reiseveranstalter<br />

Der folgende Abschnitt soll Ihnen bei der Planung und Buchung Ihrer<br />

<strong>Wales</strong>-Reise behilflich sein. Er listet Reiseveranstalter auf, die ein breit<br />

gefächertes <strong>Wales</strong>-Programm anbieten.<br />

Vom „Fly&Drive“-Urlaub bis hin zu <strong>Wales</strong>-Touren mit Reiseleitung. Es<br />

gibt b<strong>est</strong>immt ein Reiseangebot, das Ihren Wünschen entspricht und<br />

bei dem Sie auch noch Geld sparen können!<br />

Fähranreise<br />

Fluganreise<br />

Fly & Drive<br />

B&B<br />

Cottages<br />

Ferienparks & Wohnwagen<br />

Hotels<br />

Selbstversorgerunterkünfte<br />

Schlosshotels<br />

Autorundreisen<br />

Busrundreisen<br />

Event-+ Special Inter<strong>est</strong> Reisen<br />

Gartenreisen<br />

Gruppenreisen<br />

Sprachreisen<br />

Studienreisen<br />

Bootsurlaub<br />

Golf<br />

Radurlaub<br />

Reiterferien<br />

Wanderurlaub<br />

Veranstalter Tel.: Webseite<br />

Anreise/<br />

Transport<br />

Unterkünfte Urlaubsarten Aktivurlaub<br />

AK Touristik GmbH 0431-777000 www.ak-tourisitk.de � � �<br />

Alfa-Sprachreisen GmbH 0711-6155300 www.alfa-sprachreisen.de �<br />

AmLo Gruppenreisen GmbH 05601-86234 www.amlo-gruppenreisen.de � � �<br />

Bader Golfreisen 02065-31029 � � � � �<br />

Baur Gartenreisen 07555-920611 www.baur-gartenreisen.de � � �<br />

BBT GmbH & Co.KG 02921-590330 www.bbt.travel � � � � � � � � � � �<br />

Biblische Reisen GmbH 0711-619250 www.biblische-reisen.de � � � �<br />

Birdie Golf & Reise Events 04194-99990 www.birdie-golf-reisen.de � � � � � � � � �<br />

BITS Britain & Ireland Tours 030-6875339 www.BITS-Berlin.com � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

Blitz-Reisen GmbH 02206-60010 www.blitz-reisen.de � � � � � �<br />

Boundless 030-53210565 www.boundless-reisen.de � � � �<br />

British Travel Company GmbH 069-66379960 www.btco.de � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

BTO International GmbH 03981-44840 www.bto.de � � � � � � � � �<br />

“bus-partner, Organisation für<br />

Paketreisen GmbH”<br />

Carl Duisberg Centren<br />

Intertraining & Consult GmbH<br />

www.bus-partner.de � � � �<br />

0221-1626289 www.cdc.de/sprachreisen �<br />

County Travel 040-364520 www.countytravel.de � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

CTS Gruppen- &<br />

Studienreisen GmbH<br />

05261-250632 www.cts-reisen.de � � � � � � � � � � �<br />

CS Travel GmbH 09128-991931 www.cstravel.de � � � � � � � � � � �<br />

Das Urlaubspferd 06151-895638 www.urlaubspferd.de � � � � � �<br />

DERTOUR GmbH & Co. KG 01805-337666 www.dertour.de � � � � � � �<br />

Eberhardt TRAVEL 035204-92112 www.eberhardt-travel.de � � � � � � �<br />

EVR Reisen GmbH<br />

“Ferienhäuser am Atlantik,<br />

U. Neukirchen GmbH”<br />

0800-0444430<br />

(kostenlos)<br />

02533-93130<br />

www.evr-reisen.com � � � � � � �<br />

www.ferienhausneukirchen.de<br />

� � � � �<br />

Gaeltacht <strong>Wales</strong> Reisen 02841-930111 www.entdeckewales.de � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �<br />

GB & I Travel GmbH 040-25198086 www.gbi-travel.de � � � � � � � � � � � � �<br />

Gebeco / Dr. Tigges 0431-54460 www.Dr.Tigges.de � � � � �<br />

Hayes Golfreisen 06192-961965 www.hayesgolf.de � �<br />

Highland Tours 07152-28428 www.Highland-Tours.de � � � � � � � � � � � �<br />

Holiday Cottages 06684-9176598 www.holidaycottages.de � � � � � � �<br />

House of Britain 02561 444289 www.houseofbritain.de � � � � � � � �<br />

INTERCONTACT 02642-20090 www.ic-gruppenreisen.de � � � � � � � � �<br />

Interhome GmbH 02421-1220 www.interhome.de � �<br />

62


Fähranreise<br />

Fluganreise<br />

Fly & Drive<br />

B&B<br />

Cottages<br />

Ferienparks & Wohnwagen<br />

Hotels<br />

Selbstversorgerunterkünfte<br />

Schlosshotels<br />

Autorundreisen<br />

Busrundreisen<br />

Event-+ Special Inter<strong>est</strong> Reisen<br />

Gartenreisen<br />

Gruppenreisen<br />

Sprachreisen<br />

Studienreisen<br />

Bootsurlaub<br />

Golf<br />

Radurlaub<br />

Reiterferien<br />

Wanderurlaub<br />

Veranstalter Tel.: Webseite<br />

Anreise/<br />

Transport<br />

Unterkünfte Urlaubsarten Aktivurlaub<br />

Irene Schmidt Reisen GmbH 0931-40298 www.irene-schmidt-reisen.de � � �<br />

Irish&English Tours 040-23935450 www.irish-english-tours.de � � � � � � � �<br />

Irland Feriendienst GmbH 04121-50209 www.irland-feriendienst.com � � � � � � � � � � � �<br />

Karawane Reisen GmbH 07141-28480 www.karawane.de � � � � � � �<br />

Kögler-Reisedienst GmbH 08841-7378 www.koegler-reisedienst.de � � � � � � � �<br />

Marina Tours Seán Buckley 06224-76976 www.walesreisen.de � � � � � � � � � � � �<br />

Meissen-Tourist GmbH 03521-45990 www.meissen-tourist.de � � � � � � �<br />

One World Travel<br />

International Ltd<br />

069-98665010 www.oneworldtravel.de � � � � � � � �<br />

“Rotel Tours, Das Rollende Hotel” 08504-4040 www.rotel.de � � � �<br />

Royal Touristik GmbH Naturund<br />

Gartenreisen<br />

0221-7326802 www.royaltouristik.de � �<br />

RUT REISESERVICE GmbH 08321-78070 www.rut-reiseservice.de � � � � � � � � � �<br />

Service-Reisen Giessen 0641-4006400 www.servicereisen.de � � � � � � � � � � �<br />

Sisu Aktivreisen GmbH 0461-63790 www.sisu-aktivreisen.de � � �<br />

SKR Studien-Kontakt-Reisen<br />

GmbH<br />

0228-935730 www.skr.de � � � � � �<br />

Sport Weidenbach 0202-647033 www.AusgefalleneReisen.de � � � � � � �<br />

Sprachenmarkt 0711-451017370 www.sprachenmarkt.de � �<br />

Studiosus Reisen 089-500600 www.studiosus.com � � � � � � � � � � � �<br />

STUDYTOURS MÜNCHEN 089-28660520/21 www.studytours.de � � � � � �<br />

SWING TOURS Golfreisen GmbH 089-340088 www.swingtours.de � � � � �<br />

TRAVELHOUSE 06174-22029 www.travelhouse.de � � � � � � � � � �<br />

Travelling Britain GmbH 05231-570073 www.travelling-britain.com � � � � � � � � � � � � �<br />

Travelplus Group GmbH 02506-8303300 www.carpe.de �<br />

TUI Wolters Reisen 0421-8999237 www.tuiwolters.de � � � � � � � � � � � �<br />

Umfulana GmbH 02268-90980 www.umfulana.de � � � � � � � � �<br />

Wandern Schottland 07661-99918 www.wandern-schottland.de �<br />

Weichert-Reisen GmbH & Co.KG 030-68389400 www.weichert-reisen.de �<br />

Wikinger Reisen GmbH 02331-9046 www.wikinger-reisen.de � � � � �<br />

Wikinger Reisen Individuell 02331-904804 www.ferien-aktiv.de � �<br />

ZeitRäume GmbH 0641-931260 www.zeitraeume-reisen.de � � � � � � � � � �<br />

Österreich<br />

ASI Wirklich Reisen 0043 512-546000 www.asi.at � � �<br />

Dodotours 0043 1492-4095 www.ikarus-dodo.at � � � � � � � � � �<br />

Dr. Maiers Studienreisen 0043 01-5350615 www.maiers.org � � � � � �<br />

Schweiz<br />

Baumeler Reisen AG 0041 41418-6565 www.baumeler.ch � � � � �<br />

Ernst Marti AG 0041 32391-0111 www.marti.ch �<br />

Falcontravel 0041 44295-5566 www.falcontravel.ch � � � � � � � � � �<br />

www.visitwales.de 63


Deutsche Veranstalter mit speziellem <strong>Wales</strong>-Angebot<br />

Boundless<br />

Veranstalter von Aktiv- und<br />

Studienreisen. Wandertouren im<br />

Snowdonia Nationalpark, geleitet von<br />

deutschsprachigen Parkrangern bzw mit<br />

zweitem deutschen Reiseleiter. Individuelle<br />

Reiseverlängerungen sowie<br />

englischsprachige Wander- und Radtouren.<br />

T : +49-(0)30-53 21 05 65<br />

F : +49-(0)30-53 21 05 64<br />

E : mail@boundless-reisen.de<br />

www.boundless-reisen.de<br />

British Travel Company<br />

BTCo ist Spezialist für<br />

Großbritannien mit umfangreichem<br />

Angebot für <strong>Wales</strong>: Pkw-Rundreisen mit<br />

separat buchbarem Erlebnisprogramm und<br />

ausgewählten Unterkünften,<br />

Busrundreisen, Wanderurlaub, Reiterferien,<br />

Radreisen oder Hausboote. Von<br />

abenteuerlichen Backpacker-Touren mit<br />

Übernachtung in Jugendherbergen bis hin<br />

zu genußvollen Schlemmertouren.<br />

T : +49-(0)69-66 37 99 60<br />

F : +49-(0)69-66 37 99 62<br />

E : service@btco.de<br />

www.btco.de<br />

DERTOUR<br />

Unsere flexiblen Urlaubsund<br />

Erlebnisbausteine für <strong>Wales</strong>:<br />

Busrundreisen mit komfortablen<br />

Reisebussen und Deutsch sprechender<br />

Reiseleitung, flexible Autotouren für alle,<br />

die <strong>Wales</strong> auf eigene Faust entdecken<br />

möchten, günstige Flüge, Mietwagen sowie<br />

die familienfreundlichen Hotels und<br />

Caravanparks. Buchen Sie DERTOUR in<br />

Ihrem Reisebüro.<br />

T : +49-(0)1805-33 76 66<br />

F : +49-(0)1805-33 76 05<br />

E : service@dertour.de<br />

www.dertour.de<br />

Gaeltacht <strong>Wales</strong> Reisen<br />

Das Magazin<br />

„<strong>Wales</strong>.Reisen.Natur.Kultur“: quadratisch,<br />

kritisch, schön. Inkl. Hinkommen (Flug oder<br />

Fähre?), Herumkommen, Unterkommen.<br />

Alles drin und dran. Und natürlich kostenlos.<br />

Je mehr Ideen und Wünsche Sie uns dazu<br />

nennen, d<strong>est</strong>o dicker wird die Postsendung,<br />

64<br />

die an Sie herausgeht.<br />

T : +49-(0) 2841-93 04 44<br />

F : +49-(0) 2841-30 66 5<br />

E : info@entdeckewales.de<br />

www.entdeckewales.de<br />

Studien-Kontakt-Reisen<br />

Erleben Sie mit SKR den<br />

wilden W<strong>est</strong>en Großbritanniens! In<br />

Snowdonia bieten wir einwöchige<br />

Wanderreisen mit Übernachtung in einem<br />

urigen Herrenhaus.<br />

T : +49-(0)228 935 730<br />

F : +49-(0)228 935 7350<br />

E : info@skr.de<br />

www.skr.de<br />

Studiosus Reisen<br />

Der Marktführer für<br />

Studienreisen in Deutschland, hat eine<br />

neuntägige <strong>Wales</strong>-Studienreise im<br />

Programm. 2010 bieten wir mehrere<br />

Abfahrten im Juli und August an. Weitere<br />

Informationen und einen Reiseverlauf<br />

erhalten Sie in jedem guten Reisebüro, bei<br />

unserer kostenfreien Telefonnummer oder<br />

auf unserer Homepage.<br />

T : +49-(0)800-78 83 46 78<br />

F : +49 (0)89-500 60 100<br />

E : tours@studiosus.com<br />

www.studiosus.com<br />

Wikinger Individuell<br />

Individuelle Wanderreise von<br />

Ort zu Ort auf dem Küstenpfad im<br />

Pembrokeshire-Nationalpark. Mit<br />

Gepäcktransport und guten<br />

Wegbeschreibungen sowie ausgesuchte<br />

B&B’s. April bis Oktober. Traumhafte<br />

Aussichten, wohnen in einem Landsitz mit<br />

„Pilcher-Atmosphäre“ und ein Ausflug zur<br />

Vogelinsel Skomer machen diese Reise<br />

unvergesslich.<br />

T : +49-(0)2331- 90 48 04<br />

F : +49-(0)2331-90 48 91<br />

E : individuell@wikinger.de<br />

www.ferien-aktiv.de<br />

Wikinger Reisen<br />

Neben einer 13-tägigen<br />

Wanderstudienreise von Nord nach Süd,<br />

mit vielen kulturellen und natürlichen<br />

Highlights, hat Wikinger Reisen eine 13-<br />

tägige Wanderreise im Angebot, die<br />

Nordwales mit dem Lake District<br />

kombiniert. Beide <strong>Wales</strong>-Reisen werden<br />

von einem deutschsprachigen,<br />

qualifizierten Reiseleiter begleitet.<br />

T : +49-(0)2331-90 4 6<br />

F : +49-(0)2331-90 47 04<br />

E : mail@wikinger.de<br />

www.wikinger-reisen.de<br />

Wolters Reisen GmbH -<br />

World of TUI<br />

Als Spezialist für Urlaub auf den „Grünen<br />

Inseln“ bietet Ihnen TUI Wolters eine<br />

große Auswahl attraktiver Leistungen, die<br />

individuell kombinierbar sind, wie z.B. Busund<br />

Autorundreisen, Hotels, Caravanparks,<br />

Ferienhäuser & Aktivurlaub für Gruppen<br />

und Einzelreisende. Buchbar in Ihrem<br />

Reisebüro oder im Internet.<br />

T : +49-(0)1805-77 38 77<br />

F : +49-(0)421- 80 14 47<br />

E : info@tui-wolters.de<br />

www.tuiwolters.de/wales.html<br />

www.tui-ferienhaus.de<br />

Österreichische Veranstalter mit<br />

speziellem <strong>Wales</strong>-Angebot<br />

ASI Wirklich Reisen<br />

Wander- und Trekkingreisen für<br />

deutschsprechende Kleingruppen<br />

in <strong>Wales</strong>. Inkl. Flüge, Transfers, 7<br />

Übernachtungen in komfortablen<br />

Mittelklasse-Hotels mit HP und Führung<br />

durch einen geprüften ASI<br />

Bergwanderführer.<br />

T : +43-(0)512- 54 60 00 12<br />

F : +43-(0)512- 54 60 01<br />

E : christiane.konrad@asi.at<br />

http://www.asi.at/<br />

Dodotours<br />

Das <strong>Wales</strong>-Angebot von<br />

Dodotours umfasst Fly&Drive, Unterkünfte<br />

aller Art (Bed & Breakfast, Inns & Hotels,<br />

(„Welsh Rarebits“), deutschsprachig<br />

geführte Rund- und Wanderreisen.<br />

T : +43-(0)1- 492 40 95<br />

F : +43-(0)1- 492 40 96<br />

E : office@ikarus-dodo.at<br />

www.ikarus-dodo.at<br />

Es wurden jegliche Bemühungen unternommen, die Richtigkeit der in dieser Broschüre veröffentlichten Angaben wie Daten, Adressen, Informationen etc. zu<br />

gewährleisten. <strong>Visit</strong> <strong>Wales</strong> übernimmt keinerlei Haftung für Fehler, fälschliche Darstellungen oder Auslassungen bzw. Rechtsfragen, die in irgendeiner Weise<br />

aus der Veröffentlichung der Informationen entstehen könnten. Sämtliche aufgeführten Websites wurden vor Redaktionsschluss überprüft und alle Angaben<br />

waren zum Zeitpunkt der Drucklegung (Dezember 2009) korrekt. <strong>Visit</strong> <strong>Wales</strong> übernimmt keinerlei Haftung für Änderungen am Inhalt dieser Webseiten.


MAES AWYR MON<br />

ANGLESEY AIRPORT<br />

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MID WALES AIRPORT<br />

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Umschlagbild:<br />

Lake Vyrnwy, Powys

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