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Till 12 - Lernwerkstatt Brigittenau

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Der Newsletter der Integrativen <strong>Lernwerkstatt</strong> <strong>Brigittenau</strong> Nr. <strong>12</strong> - April 2009<br />

sehen, sich in der globalisierten transatlantischen<br />

Wissensgesellschaft bewegen<br />

können wie in ihrer Westentasche? Oder<br />

setzen wir auf freie Entfaltung von Fähigkeiten<br />

und Persönlichkeit, darauf<br />

vertrauend, dass ein nicht verunsicherter,<br />

nicht gedemütigter, nicht auf seine<br />

Schwächen gestoßener, sondern kreativer,<br />

offener und eigenständiger Mensch,<br />

der auf sich und das Leben vertraut, am<br />

ehesten seinen Weg durch den Dschungel<br />

der Gegenwart findet?<br />

Wir haben uns für Letzteres entschieden,<br />

und wir haben uns die Entscheidung<br />

nicht leicht gemacht. Bei allen Unsicherheiten<br />

und offenen Fragen ist es letztlich<br />

nur unsere Erfahrung, die uns leiten<br />

kann. Und die Erniedrigungen und Ängste<br />

der Schule von gestern sind Teil<br />

unserer persönlichen Geschichte.<br />

Und umso schmerzlicher ist die Erkenntnis,<br />

dass die Schule unserer Hoffnungen<br />

noch längst nicht allen offensteht, dass<br />

sie ein mit Kapazitäten und Ressourcen<br />

ringender „Versuch“ ist, der am persönlichen<br />

Einsatz seiner LernbegleiterInnen<br />

und eines über alle Maßen engagierten<br />

Leiters hängt.<br />

Weil das „<strong>Lernwerkstatt</strong>“-Modell so viel<br />

Kraft, Einsatz und Visionen erfordert,<br />

wird es sich wohl noch eine Weile hinziehen,<br />

bis es im Alltag unserer<br />

„Übergangs“-Schule angekommen ist. In<br />

der Zwischenzeit ist die ILB, sozusagen,<br />

Elite wider Willen. Unserem Verständnis<br />

von Chancengleichheit entspricht das<br />

nicht. Eigentlich, so denken wir im Stillen,<br />

müsste man ein bisschen<br />

ausgleichende Gerechtigkeit betreiben,<br />

diesen einsamen Ort der Hoffnung einem<br />

Härtetest unterziehen – und ihn von<br />

Max und Moritz heimsuchen lassen.<br />

Petra Schneider<br />

(Mutter von Max)<br />

Mein Kind soll mit<br />

Begeisterung lernen.<br />

Seine Stärken und Interessen<br />

soll er erkennen<br />

und nützen.<br />

Ab der 1. Klasse Volksschule hatte ich<br />

an keinem Unterricht Interesse. Mit dem<br />

entsprechenden Druck meiner Eltern<br />

wurde ich durch die Schule bis zu meinem<br />

Abschluss „geschoben“.<br />

Meine Schulzeit ist nun schon einige<br />

Jahrzehnte her. Aber das Desinteresse<br />

am Unterricht in der Schule kann ich<br />

noch immer an vielen Kindern in meinem<br />

Umkreis beobachten.<br />

Mit der Geburt meines Sohnes Moritz<br />

habe ich eine für mich aufregende Entdeckung<br />

gemacht – dieses Kind hat eine<br />

unerschöpfliche Gier zu lernen und zu<br />

entdecken.<br />

Das hat mein Interesse geweckt und<br />

nach einigen Recherchen weiß ich: Mein<br />

Kind ist „normal“ – Kinder haben einen<br />

natürlichen Motor, der sie zum Lernen<br />

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